N ——— 2 r 0 „ 1 200, 5 — — Neue Mannheimer Jeitun Mannheimer General-Anzeiger Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 250, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr. Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 8e Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Einzelpreis 10 9. Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 mm breſte Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von —.:— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gexrichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. Eine Pfingſttagung des Reichstags? März 103 142. Jahrgang— Nr. 129 Als Entgegenkommen der Regierung für die Sozialdemokratie, wenn dieſe auf die Tantiemeſteuer verzichtet Sitzung vor leeren Bänken Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. März Nach dem Sturm vom Montag herrſchte geſtern im Reichstag wieder die Ruhe, die man ſeit dem Auszug der Rechtsoppoſition gewohnt iſt. Vor gähnend leeren Bänken wurde die fozial⸗ politiſche Ausſprache, von der man zuſammenfaſſend feſtſtellen darf, daß ſie mehr in die Breite als in die Tiefe gegangen iſt, zu Ende geführt. Von verſchie⸗ denen Rednern, ſo von dem Staatsparteiler Win⸗ ſchuh und dem Volksparteiler Thiel mußte ſich das Internationale Arbeitsamt in Genf eine ſcharfe Kritik ſeiner Tätigkeit gefallen laſſen. Auch der Etat des Auswärtigen Amtes, dem ſich das Haus dann widmete, fand nur geteiltes Intereſſe. Die eigentliche außenpolitiſche Debatte iſt ja bereits torweg genommen worden, ſo daß dem Miniſter Curtius nicht mehr viel zu ſagen übrig blieb. In wenigen Worten gab er einen knappen Ueberblick über die organiſatoriſchen Umſtellungen, die im Amt ſelbſt und im Außendienſt vollzogen worden ſind. Er bemühte ſich, den Vorwurf der Ueberbeſetzung der Auslandsmiſſionen durch ſtatiſtiſche Vergleiche mit anderen Ländern zu widerlegen und den Be⸗ weis dafür zu erbringen, daß ſich das Auswärtige Amt der Sparpolitik des Reiches angepaßt habe. Der Prälat Schreiber vom Zentrum freilich fand noch manches zu tun übrig, und wenn er die „Elaſtizität der Appärgtur“ verteidigte, ſo bedeutete dag nur die höfliche Umſchreibung der Tatſache, daß die Bürokratie allen Neformen zum Trotz auch weiter ihren allzuſtarken Ein⸗ fluß ausübt. Von Herzen zuſtimmen kann man Herrn Schreiber in der Forderung, daß in der Minde rheiten⸗ trage vom Außenamt eine weit kräftigere Propa⸗ ganda verlangt werden müſſe. Mehrfach wurde in der Diskuſſion unſer Verhältnis zu Ruß land be⸗ rührt. Herr Sachſenberg von der Wirtſchafts⸗ partei traf durchaus den Nagel auf den Kopf mit der Feſtſtellung, die wir all die Jahr her machen mußten, daß nämlich von der Rapallo⸗Politik eigentlich nur die Faſſade und ſelbſt die kaum übrig geblieben ſei. Dennoch wird an dieſem Grab der Illuſtonen immer wieder die Hoffnung aufgepflanzt, die jetzt in der Moskauer Fahrt der Induſtriellen neue Nahrung findet. Ironiſch meinte der Sozialdemokrat Breit⸗ scheid, daß man nun wohl den Bolſchewismus nicht ſo raſch nach Deutſchland tragen werde, um nicht die eigenen Geſchäftsfreunde zu ſchädigen. Bemerkens⸗ wert war es, daß Herr Breitſcheid ausdrücklich an⸗ erkannte, der Panzerkreuzerbau halte ſich durchaus im Rahmen des Verſailler Vertrages und ſei keineswegs als Aufrüſtung zu bewerten. Zum Schluß griff Dr. Curtius noch einmal in die De⸗ batte ein, aber nur, um zu erklären, daß es ihm zweck⸗ mäßig erſcheine, die auswärtige Politik in großem Zuſammen⸗ hang erſt nach Oſtern zu behandeln. Der letzte Teil der Sitzung brachte A bſt i m⸗ mungen über Abſtimmungen. Angenommen wurde eine Reihe von Abkommen mit fremden Staa⸗ ten und eine Entſchließung der Wirtſchaftspartei, in der die Regierung aufgefordert wird, auf die Wieder vereinigung Eupen— Mal me⸗ dys mit dem Reiche hinzuwirken. Ein kommu⸗ niſtiſcher Mißtrauensantrag gegen Dr. Curtius würde natürlich abgelehnt. Dasſelbe Schickſal war dem gleichfalls von den Kommuniſten eingebrachten Mißtrauensvotum gegen Stegerwald beſchieden. Im übrigen erlebte man bei den Abſtimmungen zum Sozialetat das Schauspiel, das man ſchon von den Ausſchüſſen her kennt. Sozialdemokraten und Kommuniſten ſetzten gegen die bürgerlichen Parteien mehrere Anträge und Entſchließungen durch, die unter normalen Verhältniſſen vermutlich ohne weiteres abgewieſen worden wären. Auf die Art wurde insbeſondere auch ein in letzter Minute von den Sozialdemokraten vorgelegter An⸗ trag angenommen, der die Bereitſtellung von drei Millionen Mark für Kinder⸗ [peiſungen verlangt, und die Deckung aus der F erböhung der Aufſichtsratsſteuer nehmen will Die Volkspartei machte einen vergeblichen Verſuch, wenigſtens die Zurückſtellung dieſes Antrags bis zur dritten Leſung des Etats zu erreichen. W Warnung vor dem Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. März. Die Kreiſe, die Herrn Dr. Wirth ſeiner Zeit zu dem mißglückten Vorſtoß gegen Braunſchweig veran⸗ laßten, ſuchen ihn jetzt zu beſtimmen, mit Rückſicht auf die Hamburger Bluttat den Ausnahme⸗ zuſtand über das geſamte Reichsgebiet zu verhängen. Dieſe Maßnahme wäre namentlich dem preußiſchen Innenminiſter ſehr erwünſcht, der dann gegen die Nationalſozialiſten mit den ſchärfſten Methoden vorgehen könnte, während die unmittel⸗ bare Verantwortung daür nicht ſo ſehr ihn wie den Reichsinnenminiſter und damit das Reichskabinett belaſten würde. Es iſt infolgedeſſen mehr als frag⸗ lich, ob dieſe Pläne durchdringen werden. Schon ſehr gewichtige außenpolitiſche Gründe ſprechen gegen ſie. Es liegt auf der Hand, daß der ohnehin aufs Schwerſte erſchütterte deutſche Kredit vollkommen vernichtet wäre in dem Augenblick, da durch Verhängung des allge⸗ meinen Ausnahmezuſtandes über das Reich die akute Gefahr des Bürgerkrieges ſozu⸗ ſagen offiziell zugegeben würde. Das Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 18. März. Die Lage im Reichstag iſt nach wie vor ungeklärt. Die Verhandlungen des Kanzlers mit den So⸗ dzialdemokraten ſind geſtern teilweiſe im Bei⸗ ſein der Miniſter Stegerwald und Dietrich fortgeführt worden. Näher ſcheint man ſich indes nicht gekommen zu ſein. Die Sozialdemokraten haben die von ihnen bereits mehrfach angekündigten Forderungen erhoben, daß in das Ermächtigungs⸗ geſetz, das am Montag vom Reichsrat verabſchiedet wurde, gewiſſe Sicherungen eingebaut werden. Dadurch ſoll ein Abweichen von der bis⸗ herigen Handelspolitik vermieden werden und der Schutz der Konſumenten garantiert werden. Es ſind daher entſprechende Abänderungsanträge zur Regierungsvorlage zu erwarten. Die Regierung iſt offenbar zum Entgegenkommen bereit, ſoweit der grundſätzliche Charakter der Ermächtigung nicht be⸗ rührt wird. 5 In den ſteuerpolitiſchen Fragen beſtehen die Gegenſätze unvermindert fort. Die Regie⸗ rung lehnt nicht nur die Erhöhung des Zu⸗ ſchlags zur Vermögensſteuer, ſondern auch die Tautiemenſteuer ab. Man hat bisher daran gedacht, daß man um die Tan⸗ tiemenſteuer ähnlich wie bei der Gefrierfleiſchvorlage durch den Einſpruch des Reichsrates herumkommen künnte. Offenbar iſt aber die Regierung der Hal⸗ tung des Reichsrates in dieſem Punkte nicht abſolut ſicher. Schwierigkeiten bereitet auch das von der Volkspartei neuerdings wieder an den Kanzler gerichtete Anſinnen, den Sparantrag im Etat⸗ geſetz ſelbſt zu verankern. Die Sozialdemokraten wollen ſich damit nur einverſtanden erklären, wenn ihnen ausdrücklich zugeſagt wird, daß Kürzungen am Sozialetat nicht vorgenommen werden. Eine ſolche generelle Zuſage aber kann der Finanzminiſter natürlich nicht geben. Die volksparteiliche Fraktion beſchäftigte ſich geſtern nach Schluß der Plenarver⸗ handlungen eingehend mit dieſer Angelegenheit. Wie verlautet, wäre die Regierung unter Umſtänden bereit, ſich mit einer Pfingſt⸗ oder Sommexrtagung des Reichstages einverſtauden zu erklären, wenn die Sozialdemokraten auf die Tantiemenſtener verzichtet. Vielleicht ſoll die immerhin auffallende Bemerkung, die Dr. Curtius in der geſtrigen Reichstagsſitzung machte, daß man nämlich nach Oſtern noch Gelegenheit haben könnte, über die Außenpolitik zu reden, auf eine ſolche Zwiſchentagung vorbereiten, zu der daun irgend welche außenpolitiſchen Begebniſſe den Vor⸗ wand liefern werden. Auf das bedenkliche einer ſolchen Konzeſſion an die Sozialdemokraten iſt hier ſchon hingewieſen worden. Die Regierung würde ſich, wenn ſie ſich in dieſem Punkt der Sozialdemokratie willfährig zeigte, der für die nächſten Monate erfor⸗ derlichen Handlungsfreiheit ſelbſt begeben. Es iſt auch nicht einzuſehen, was ſie veranlaſſen ſollte, ſich einer ſozialdemokratiſchen Kontrolle denn darauf läuft es ja im Grunde hinaus— zu unterwerfen, da ihr, worauf wir bereits hinwieſen, Ausnahmezuſtand widerſpräche auch vollkommen den erſt jüngſt im Reichstag von Dr. Wirth ſelbſt abgegebenen Ver⸗ ſicherungen, daß von einer ſolchen Gefahr nicht die Rede ſein könne. 5 i Wir möchten daher annehmen, däß auf der heutigen Konferenz der Innenminiſter der Länder andere Abwehrmaßnahmen zur Diskuſſion geſtellt werden. So denkt man beiſpielsweiſe daran, die Machtbefugniſſe der Polizeipräſidenten zu erweitern etwa in der Richtung, daß ſie ohne den umſtändlichen Weg über die richterliche Inſtanz Zeitungs⸗ verbote verfügen und Hausſuchungen abhalten können: Es iſt in dieſem Zuſammen⸗ hang erörtert worden, daß die Aktion gegen das nationalſozialiſtiſche Berliner Quartier in der Hede⸗ mannſtraße deswegen erfolglos blieb, weil von dem Beſchluß der Hausſuchung bis zu ihrer Aus⸗ führung ungefähr fünf Tage verſtriche n.() Weiter ſollen im Sinne des am Montag im Reichstag angenommenen ſozialdemokratiſchen Antrags die Beſtimmungen über das Waffentragen be⸗ ſchleunigt verſchärft werden: a als letztes Mittel, den Etat ohne ſozialdemokratiſche Hilfe zu verabſchteden, immer noch die Not⸗ verordnung zur Verfügung ſteht. Der Kanzler ſoll in der geſtrigen Beſprechung denn auch ſehr ein⸗ dringlich auf dieſe Möglichkeit hingeſpielt haben, um die Sozialdemokraten vor dem Beharren auf For⸗ derungen zu warnen, denen die Regierung nicht ent⸗ ſprechen kann, ohne die von ihr vertretenen Grund⸗ anſchauungen zu verlaſſen. Nicht ganz ohne Eindruck auf die Sozialdemokraten ſoll die Andeutung des Kanzlers geweſen ſein, daß nach den Berichten deir Banken ein gewifſer Rückfluß des Kapitals aus dem Ausland zu konſta⸗ tieren wäre und daß dieſe erfreuliche Bewegung gefährdet ſein würde, wenn neue Belaſtungen des Beſitzes erfolgten.“ 8 33 Proleſte gegen Dr. Frick Telegraphiſche Meldung 5 Weimar, 17. März. Kapitänleutnant von Mücke hat einen Brief an den thüringiſchen Innenminiſter Dr. Frick gerichtet, in dem er in ſcharfem Ton feſtſtellt, daß das Verbot ſeiner Verſammlungen verfaſſungswidrig ſet. Er werde gerichtliche Schritte, auch ſolche privat⸗ rechtlicher Art, gegen Staatsminiſter Dr. Frick un⸗ ternehmen. N Der Gauvorſtand des Reichs banner s Schwarz⸗ Rot⸗Gold(Groß⸗Thüringen) hat an die Reichs regie⸗ rung ein Proteſtſchreiben gerichtet, in dem er die Reichsregierung bittet, dem Zuſtand der Rechtloſig⸗ keit des verfaſſungstreuen Teiles der Bevölkerung ein Ende zu machen und alle die hierzu notwendigen Mittel einzuſetzen. — Vom ſpaniſchen Kriegsgericht verurteilt Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 18. März. Nach Meldungen aus Madrid hat das Kriegs⸗ gericht von Jaca von 10.30 bis 17.30 Uhr beraten. Unter den Mitgliedern des Gerichtshofes machten ſich zwei verſchiedene Strömungen geltend. Die einen für ein Urteil der Milde, das nur Gefängnis⸗ ſtrafen vorſah, die andern für die rückſichtsloſe An⸗ wendung des Mtlitärſtrafgeſetzes. Das Kriegsgericht fällte dann folgendes Urteil: die Todesſtrafe für den Kapitän Sediles, lebenslängliches Gefängnis für die übrigen vier Hauptangeklag⸗ ten, für die der Regierungskommiſſar gleichfalls die Todesſtrafe beantragt hatte. Die von den Regierungsvertretern geforderten Strafen auf lebenslängliches Gefängnis ermäßigte das Kriegsgericht in 20fährige Gefängnisſtrafen Man rechnet in Spanien allgemein damit, daß der König nach ſeiner Rückkehr aus England den Kapi⸗ tän Sediles begnadigen wird. 5 hafen glatt geſtartet. Stellenbeſetzung und Stimmungsmache in Baden Die Angelegenheit der Ernennung des neuen Landesforſtmeiſters, der fünf dienſtältere Kollegen überſpringen durfte, nur weil er— dem Zentrum angehört, hat wieder einmal deutlich er⸗ wieſen, nach welchen„Grundſätzen“ die höheren Ver⸗ waltungsſtellen in Baden beſetzt werden. Uebrigens auch in der Reichsfinanzver waltung. Dies iſt dadurch bedingt, daß nach der Reichsabgabenord⸗ nung bei Beſetzung der leitenden Verwaltungsſtellen, alſo insbeſondere des Präſidenten des Landesfinanz⸗ amts und der beiden Abteilungsdirektoren, die Finanzverwaltung des Landes befragt werden muß. Nun ſoll der bisherige Direktor der Abteilung des Landesfinanzamts Karlsruhe für Zölle und Ver⸗ brauchsſteuern demnächſt in den Ruheſtand treten. Als ſein Nachfolger wird der Abteilungsdirektor Hornung beim Landesfinanzamt Düſſeldorf, ge⸗ nannt, der lange Jahre Oberregierungsrat beim Lau⸗ desfinanzamt Karlsruhe war. Als ſolcher wurde er vor einigen Jahren, als die Schwarzbreunere i im Acher⸗ und Bſthler Bezirk überhand nahm, mit der Bekämpfung dieſes Krebsſchadens beauftragt, Da er ſeine Aufgabe als Begmter alten Schlags, deſſen Stellung nicht auf dem Parteibuch ſondern auf ſeiner Tüchtigkeit berußte, nach Pflicht und Gewiſſen ener⸗ giſch durchgeführt hat, machte er ſich natürlich in den Kreiſen der Schwarzbrenner nicht gerade beliebt. Gegen die in Ausſicht ſtehende oder bereits volle Ne en eng des Serrn Hornung zum Leiter ae für Zölle und Verbrauchsteuern im Landesfinanzamt Karlsruhe wurde nun in der ſchlimmſten Weiſe in der Zentrumspreſſe Sturm ge⸗ laufen z. B. im„Ather⸗ und Bühler Boten“ und in eee i. 1 1 In dieſen Artikeln wurde nämlich unter anderem behauptet, daß man Herrn Hörnung als einen aus⸗ geſprochenen Feind der„Abf in dungsbreu ner“ betrachte und daß die um ihre Exiſtenz ringenden Ab⸗ findungsbrenner befürchten müßten, daß Hornung ſeine ſyſtematiſche Arbeit gegen ſie mit verſtärktem Nachdruck durchführen werde. 3 g Daß die Schwarzbrenner dieſen Mann fürchten, iſt allerdings ſehr, begreiflich. Wer aber weiß, wie unheilvoll für die Reichskaſſe und für die Belange der ehrlichen Brenner ſich vor dem Ein⸗ greifen des Herrn Hornung das lichtſcheue Treiben der Schwarzbrenner herausgebildet hat, der wird es nur begrüßen, daß gerade dieſer Beamte zum Leiter des Zoll⸗ und Verbrauchsſteuerdienſtes ernannt wer⸗ den ſoll. Auch in den Kreiſen der Reichsfinanzbeam⸗ tenſchaft wurde die Nachricht ſeiner Ernennung mit großer Genugtuung begrüßt, da er als gerechter Vor⸗ geſetzter und offener und aufrechter Charakter all⸗ gemein geſchätzt iſt. 9 Leider iſt ſolche Brunnenvergiftung in Baden nichts ſeltenes mehr. Aber daß ſie, wie in dieſem Falle und in dem des Landesforſtmeiſters ſo un⸗ geſcheut vor aller Welt betrieben wird, iſt ein trau⸗ riges Zeichen dafür, wie herrlich weit wir es in die⸗ ſer Hinſicht ſchon gebracht haben. Der Rechtspflegeausſchuß des Landtags hat das Feldbereinigungs⸗ geſetz in zweiter Leſung mit unweſentlichen Aenderungen angenommen. Aufgenommen wurde eine Vorſchrift, wonach die Mindeſtteilgrenze von 9 auf 15 Ar erhöht wird.. Die Beratung wandte ſich dann der Novelle zum Sparkaſſengeſetz zu. Es wurde begrüßt, daß die Ausſtellung und Akzeptierung von Wechſeln den öffentlichen Sparkaſſen nicht geſtattet ſein ſoll. Die Regierung wies darauf hin, daß die Abwicklung bereits unterbrochener Geſetze durch das neue Ge⸗ ſetz nicht berührt werde. Zuſtimmung fand auch die Vorſchrift, wonach die Zinsſätze ſich jeweils inner⸗ halb der vom Badiſchen Sparkaſſenverband beſtimm⸗ ten Grenzen halten müſſen. Die Regierung ſagte eine verwaltungsmäßige Unterſtützung mit der Ten⸗ denz der Zinsſenkung zu. Der Entwurf stellt jede Anleiheaufnahme unter Staatsgenehmigung im Ge⸗ genſatz zum bisherigen Rechtszuſtand, der die An⸗ leiheaufnahme zum Zwecke der Schuldentilgung 1 Abdeckung von Einlagen) ohne Genehmigung zuläßt. i 5 Dieſer Punkt wurde vorläufig zurückgeſtellt, Die Beratung wird heute fortgeſetzt. Start des„Do 8“ nach Friedrichshafen — Amſterdam, 17. März. Einer Meldung aus Dordrecht zufolge iſt das deutſche Flugboot„Do S“ von ſeinem Ankerplatz auf der alten Maas bei Dord⸗ recht heute zum Weiterflug nach Friedrichs Dem Abflug wohnten u. a. Vertreter der holländiſchen Lizenzfabrik der Dornier⸗ werke und die Bürgermeiſter der Städte Dordrecht und Papendrecht bei. .7. 3 2. Seite Nummer 129 Neue Mannheimer Zeitung Mitiag⸗Ausgabe Mittwoch, 18. März 1931 —— see Kanzler-Rede auf einer Handwerkertagung „Solange die Vertrauenskriſis andauert, könne keine Stabiliſierung der Wirtſchaft herbeigeführt werden“ Mut zur Wahrheit Telegraphiſche Meldung Berlin, 17. März. Auf der heutigen Obermeiſtertagung des Berliner und märkiſchen Handwerks hielt Reichskanzler Dr. Brüning nach einleitenden Begrüßungsworten des Präſidenten Ludwig eine Rede, in der er zunächſt namens der Reichs⸗ und der preußiſchen Staats⸗ regierung den Dank für die Einladung zu dieſer Tagung ausſprach. Unter dem Hinweis auf die mannigfachen, dem Reichstage zur Zeit vorliegenden Aufgaben betonte Dr. Brüning die Notwendigkeit einer rechtzeitigen Verabſchiedung aller vorliegenden Geſetze, damit die Unſicherheit, die ſeit langer Zeit über dem deutſchen Volke geſchwebt habe, wieder be⸗ ſeitigt werde. Solange die Vertraueuskriſe andauern würde, die nicht nur erſt ein Jahr alt ſei, ſolange nicht das deutſche Volk und auch das Ausland das feſte Ver⸗ trauen hätten, daß Reichsregierung, Staatsregterung und Parlamente ſich ſelbſt in ihrer Betätigung die notwendigen Schranken auferlegten und bei allen thren Beſchlüſſen an eine weitere Zukunft denken würden, ſolauge könne keine Stabiliſterung der Wirt⸗ ſchaft herbeigeführt werden, an der doch kein Stand ſo lebhaftes Intereſſe habe, wie das deutſche Handwerk. Kein Stand, ſo fuhr Dr. Brüning fort, ſei ſo bhedeutſam als Mittler zwi⸗ ſchen den extremen Gegenſätzen als der deutſche Handwerksmeiſter. Und weil dem ſo ſei, habe das Handwerk auch ein Recht darauf, daß die Geſetz⸗ gebung in Reich und Ländern ſowohl als auch die politiſche Tätigkeit der Kommunen auf die Bedeu⸗ kung dieſes Standes Rückſicht nehmen. In der Vergangenheit ſei beim Wiederaufbau wohl zunächſt mit Vorſicht zu Werke gegangen wor⸗ den, doch wenn man bei dieſem vorſichtigen Tempo geblieben wäre, ſo würde es heute keine Reichs⸗ vegierung geben, die faſt jeden Tag unpopu⸗ läre Beſchlüſſe auf ſich zu nehmen habe. Man habe Geſetze gemacht, die während der Hochkonjunk⸗ tur eine finanzielle Grundlage gehabt hätten, die aher bei dem Verſchwinden dieſer Hochkonjunktur in ſich ſelbſt zuſammengebrochen wären. Und obwohl im Reichstag oftmals warnende Stimmen erhoben worden ſeien, habe man den eingeſchlagenen Weg nicht verlaſſen, nicht nur, weil ſich die Politik geirrt habe, ſondern auch ein großer Teil der öffentlichen und privaten Wirtſchaft. Hunderttauſende von Arbeitswilligen ſeien dadurch aus dem Produktionsprozeß aus⸗ geſchaltet worden und würden jetzt der Wohlfahrts⸗ fürſorge zur Laſt fallen. Im gleichen Maße der Rationaliſterung ſeien deshalb auch die allgemeinen Laſten angeſtiegen, wobei man nicht vergeſſen dürfe, daß der bei der Rationaliſterung der Betriebe er⸗ wartete Gewinn oftmals gar nicht ein⸗ getreten ſei. Wenn man nun heute mit Reform⸗ maßnahmen komme, ſo würden aus dieſem Grunde naturnotwendig Tempo und Schärfe dieſer Reformen bedeutend größer ſein. Dabei ſpiele auch die Tat⸗ ſache eine Rolle, daß Deutſchland nicht das einzige Land der Wirtſchaftskriſe ſei, ſondern daß mit einem Schlage mehr oder minder alle Völker der Welt vor den gleichen Problemen ſtehen würden. Dabei wür⸗ den ſich ihre Löſungen in der gleichen Linie bewegen, wie ſie die Reichsregierung durchgeführt und ge⸗ plant hat. Dr. Brüning verwies hierbei auf die Maßnah⸗ men Italiens und Englands, die wenige Monate, nachdem Deutſchland ſeine Reformen durchführte, eingeleitet worden wären. Für Deutſchland komme es nun darauf an, als erſtes aller Länder ſeine politiſche und wirtſchaftliche Stabilität wie⸗ der zu erobern. Es komme darauf an, manch⸗ mal Unmögliches zu leiſten, umals erſtes Laud aus dieſer Kriſe herauszukommen. Des⸗ halb ſei es auch erſtes Erfordernis der Stunde, die Finanzen in Reich, Ländern und Kommunen in Ord⸗ nung zu bringen. Selbſtverſtändlich könne Deutſchland die Reparationen unter keinen Umſtänden auf die Dauer ver⸗ tragen. Wenn man aber eine Reviſion wolle, dann müſſe man auch den Mut haben, das eigene Haus in Ordnung zu bringen, um ſtark zu ſein. Mit Poſaunenblaſen werde man nicht die Mauern der Reparationen umwerfen. Es komme vielmehr darauf an, eine Politik zu machen, die offen und ehrlich in jeder Beziehung ſei. Wenn ſich das deutſche Volk immer über ſeinen Zuſtand klar geweſen wäre und wenn alle Regie⸗ rungen von der Repolution an den Mut gehabt hät⸗ ten, die Bücher aufzulegen und zu zeigen, was Deutſchland überhaupt noch hatte, dann wäre die ganze Sache anders gelaufen. Und wenn man recht⸗ zeitig ſchwere Steuern gemacht hätte, dann brauchte man ſich heute nicht darum zu ſtreiten, wann und in welchem Tempo die Steuern gekürzt werden könnten; dann wären wir längſt in geordnete wirt⸗ ſchaftliche Verhältniſſe hineingekommen. Man würden wir den letzten Reſteigenen Selbſtper⸗ trauens im deutſchen Volke vollkommen ausrotten. Vertrauen auf ſich ſelbſt und Selbſthilfe, das ſeien immer die entſcheidenden Momente geweſen. Und ein Volk, das ſich immer ſelbſt zu helfen wiſſe, könne niemals zugrunde gehen. Der Staat habe die Entwicklung der Selbſthilfe zu fördern, das ſei ſeine vornehmſte Pflicht. In den vergangenen Jahren, ſo fuhr Dr. Brü⸗ ning fort, haben wir den großen Fehler gemacht, viel zu viel Geld der öffentlichen Hand in die zuſätzliche Arbeitsbeſchaffung zu inveſtieren, wodurch eine Steigerung der Preiſe und Löhne ein⸗ getreten ſei. Dadurch ſeien die Kaſſen leer geworden. Aus dieſem Grunde müſſe auch nach dieſer Richtung hin eine gewiſſe Planmäßigkeit in die geſamte öffentliche Wirtſchaft kommen. Uebergehend zu der Frage einer baldigen Neuregelung der Hauszinsſteuer betonte Dr. Brüning, daß es eine der Hauptaufgaben Vorſchläge der Landwirtſchaft ammer Die Badiſche Landwirtſchaftskammer hat dem Badiſchen Innen miniſterium ein einge⸗ hendes Programm über die künftige Ge⸗ ſtaltung der Förderungs maßnahmen für die badiſche Landwirtſchaft unterbreitet. Dieſes Programm iſt dieſer Tage im Druck erſchienen und der Oeffentlichkeit übergeben worden. Die Vorſchläge der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer beſchäftigten ſich in erſter Linie mit der ſtaatlichen Landwirtſchaftsförderung. Die Vorſchläge der Landwirtſchaftskammer ſind zu einem erheblichen Teile lediglich als eine Ergänzung dieſer Selbſthilfebeſtrebungen zu betrachten. Grund⸗ ſätzlich wird eine Stetigkeit in der Landwirt⸗ ſchaftsförderung anſtelle der Sprunghaftigkeit ver⸗ langt. Die vielen angefangenen Arbeiten müßten zu Ende geführt werden. Auf dem Gebiete der Milchwirtſchaft wird das alsbaldige Inkraft⸗ treten des Reichsmilchgeſetzes und eine Aenderung des autonomen Futterzolles verlangt, bei der Rindvihzucht und Haltung die Vereinheit⸗ ſei, alles daran zu ſetzen, die Verhältniſſe im Bau⸗ gewerbe in Ordnung zu bringen. Gelinge es, jetzt im Reichstage die notwendigen Geſetze ſchnell zu verabſchieden, dann würde auch wieder die Mög⸗ lichkeit gegeben ſein, Kredite zu bekommen, durch die dem Baugewerbe zu helfen ſei. Notwendig ſei es dabei, die Senkung der Baukoſten voranzubringen. Es ſei notwendig, und zwar bei allen Wirtſchafts⸗ gruppen, ſich an die Konſumkraft der geſamten Bevölkerung anzupaſſen. In dieſem Sinne appel⸗ lierte Dr. Brüning an das Handwerk, die große Traditon der Vergangenheit nicht aufzugeben. habe aber die Augen zugemacht. Das treffe nicht eine Partei beſonders. Die populären Steuerſenkungen des Reichstages ſeien kein Gewinn geweſen; denn dafür hätten die Realſteuern der Ge⸗ meinden erhöht werden müſſen. Und nun komme es darauf an, nachdem die Reichsfinanzen einiger⸗ maßen in Ordnung gebracht worden wären, und es gelungen ſei, über die ſchwerſten Zahlungstermine hinweg zu kommen, die Geſundung der Kommunalfinanzen her⸗ beizuführen. Es ſei unmöglich, eine geordnete Reichs⸗ und Länder⸗ finanzpolitik durchzuführen, wenn in den Gemeinden immer wieder neue Fehler gemacht würden. Desh ilb ſei die Annahme des Plafond⸗Geſetzes notwendig ge⸗ weſen. Die ewige Steigerung der Realſteuern müſſe zu einem Ende kommen; hätten doch gerade dieſe Steuern eine ausgeſprochen preisſteigernde Wirkung. Nun dürfe man allerdings nicht erwarten, daß es möglich ſei, dieſes oder jenes Geſetz im Handumdrehen zu ändern; es komme vielmehr darauf an, einmal zu einem Syſtem der Beeinfluſſung unſerer Wirtſchaft durch unſere geſamte Geſetzgebung zu kommen. Es komme darauf an, in die Zukunft zu ſehen, aber gleichzeitig auch, die Gegenwart zu berückſichtigen. Auch wenn wir heute keine Reparationen zu zahlen hätten, würden wir zu ſchwer eingrei⸗ fenden Maßnahmen ſchreiten müſſen. Dieſe Maßnahmen könnten aber auf die Dauer keinen geſunden Erſtzlg bringen, wenn gleichzeitig die Laſt der Reparationen ſo bleibe, wie ſie heute ſei. In dieſer Hinſicht ſei es aber auch notwendig, die Jl⸗ luſion zu zerſchlagen, daß immer nur der Staat der letzte Retter ſei. Wenn wir dieſe Methode immer weiter treiben würden, dann Agrarpolitik in Baden lichung und der Ausbau des Milchkontrollvereins⸗ weſens für notwendig erachtet, daneben angeregt, die geſamte Pflege der Rindviehzucht⸗ und Haltung der Landwirtſchaftskammer zu übertragen. Zur Förderung des Abſatzes ſei noſſenſchaftlichen Biehverwertung und die Förderung des Exportes von Schlachtvieh im Grenzlande Baden von größter Bedeutung. Auf dem Gebiete des Acker⸗ und Pflanzen baues hält man eine grundlegende Aenderung des Feld⸗ bereinigungsweſens für dringend erforderlich. Der Getreidebau erheiſche vor allem Maßnahmen zur Förderung des Abſatzes. Für den Kartoffelbau werden ſowohl produktionspolitiſche als auch abſatz⸗ politiſche Maßnahmen verlangt. Einen breiten Raum nehmen in dem Programm der Landwirtſchaftskammer die ſogen. Spezial⸗ kulturen ein. Für den Ausbau der Qualitäts- tabakbauvereine ſowie zur Errichtung von Trocken⸗ anlagen u. a. werden Beihilfen verlangt, für den in⸗ ländiſchen Hopfen der Verwendungs⸗ d wang gewünſcht, für die Entwicklung des Gemüſe⸗ baues die Schaffung einer Lehrwirtſchaft empfohlen, desgl. ein genügender Zollſchutz gefordert. Auf dem Gebiete des Obſtbaues wird beſondere Wichtigkeit der Ausbau der ge⸗ auf die Sortenvereinheitlichung gelegt, die eine der erſten Vorausſetzungen ſei, um gegen die Konkurrenz des Auslandes aufkommen zu können. Auch beim Obſtbau wird ein beſſerer Zollſchutz verlangt. Die Außen handels politik, ſo heißt es in der Denkſchrift, müſſe einen klar umriſſenen Plau aufſtellen, welche Maßnahmen im einzelnen zu treffen ſeien. Für den Fall, daß ein ſolcher Zollſchutz nicht zu erreichen iſt, wird die Schaffung eines Südfrucht⸗ monopols verlangt. Es ſei ferner eine Neuordnung der Frachtſätze für Obſt dringend geboten. Auf dem Gebiete des Wein⸗ baues wird die Errichtung von Muttergärten, die Beſchaffung gemeinſamer maſchineller Einrichtungen für Schädlingsbekämpfung und Bodenbearbeitung uſw. gewünſcht. Auf allen Gebieten wird natürlich auch die Notwendigkeit einer nachdrücklichen Förde⸗ rung des Genoſſenſchaftsweſens betont. Zum Schluß zählt die Landwirtſchaftskammer die Maßnahmen zur Behebung der Notlage der Forſt⸗ wirtſchaft auf(verſtärkter Zollſchutz, Abwehr des ruſſiſchen Dumping, Einführung von Einfuhrſcheinen, Aenderung der Tarifpolitik). Die Denkſchrift ſchließt mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit, daß Han⸗ delspolitik und Produktionspolitik in einheitlichem Sinne geleitet werden müſſen. MRMieſenſchmuoge!l im Aachener Grenzgebiet Telegraphiſche Meldung — Köln, 18. März. Welchen Umfang der Schmuggel in der Aachener Gegend angenommen hat, beleuchtet ſchlaglichtartig folgende Tatſache: In den letzten vier Wochen wur⸗ den allein von zwei Beamten der Zollfahndungs⸗ ſtelle Köln im Aachener Bezirk 40 Schmuggler auf friſcher Tat ertappt. Ihnen wurden insgeſamt über 300 000 unverſteuerte Zigaretten und mehr als 150 Päckchen unverſteuertes Zigaretten papier ſowie Kaffee und Tabak abgenommen. Die Schmuggler ſind fämtlich Deutſche, in der Hauptſache Vorbeſtrafte; unter ihnen befindet ſich einer, der rund 12 Jahre hinter Zuchthausmauern zugebracht hat. Wenn man berückſichtigt, daß es ſich hier nur um einen kleinen Ausſchnitt aus dem Schmuggelgebiet von Aachen bis Kaldenkirchen handelt und aur um einen kleinen Perſonenkreis aus dem großen Be⸗ amtenkörper an der langen deutſchen Grenze gegen Belgien und Holland, ſo kann man ſich ein Bild von dem ſchweren Schaden machen, der dem Arbeits⸗ markt und dem deutſchen Steuerſäckel durch den berufsmäßigen Schmuggel zugeführt wird. Letzte Meldungen Pariſer Einladung an Weingartner — Paris, 17. März. Havas glaubt mitteilen zu können, daß Dr. Weingartner einer an ihn ergange⸗ nen Einladung, die Pasdeloups⸗Konzerte zu dirigie⸗ ren, Folge leiſten und wahrſcheinlich gegen Oſtern zu dieſem Zweck nach Paris kommen werde. Notlandung des Fliegers Ernſt Udet in Innerafrika ö — Nairobi, 17. März. Der engliſche Flieger Campbell Black, der heute im Flugzeug aus Eng⸗ land nach Nairobi zurückkehrte, berichtet, er habe beim Ueberfliegen der gefährlichen Sumpflandſchaft am Nil in der Nähe von Malakal Ernſt Udet ent⸗ deckt. Dieſer war während ſeines Fluges von Natrobi nach Europa als vermißt gemeldet, da er nicht in Chartum eingetroffen war. Udet hatte wegen Brennſtoffmangels eine Not⸗ landung vornehmen müſſen. Der engliſche Flieger Black landete unter großen Schwierigkeiten und gab Udet, der ohne Lebensmittel war, Biskuit und Trinkwaſſer, konnte ihm aber keinen Brennſtoff für das Flugzeug abgeben. Black flog dann nach Juba und unterrichtete von dort die engliſche Fliegerſtation in Chartum, die daraufhin eine Flug⸗ expedition entſandte. ——kK———äʃʃʃ''——̃.—ꝛ̃̃————————— Letztes Konzert des Philharmoniſchen Vereins Dem verwöhnten Publikum der Abende des Philharmoniſchen Vereins ſtellte ſich eine gerten⸗ ſchlanke Violiniſtin vor. Cecilia Hanſen kredenzte zunächſt ein Adagio von Bach, wenn wir nicht irren, eine Bearbeitung nach einem getragenen Orgelſatz und ließ in einer Reihe von Köſtlichkeiten, die Fritz Kreisler mit erleſenem Geſchmack für ſehr vor⸗ geſchrittene Violinſpieler recht ſchmackhaft zubereitet hat, eine ſchillernde Technik glänzen, die beſonders auf einem lockeren Staccato und den Fertigkeiten des Pigzicato baſiert. Auch ihre Doppelgrifftechnik erheiſcht Reſpekt und namentlich dem Rondo von Mozart verſtand ſie caprictöſe Reize abzugewinnen. Weniger auf Entwicklung eines großen Geſangs⸗ tones als viel mehr auf Brillantfeuerwerk bedacht, entfaltete ſie ihre Hauptſtärke in Werken, die eher für den Salon als für den Konzertſaal zugeſchnitten find. Der herzliche Beifall ermunterte ſie zu Zu⸗ gaben, die muſikaliſch ſehr leicht wiegen, aber ihrer Spielſeligkeit ſehr entgegenkamen. Ein Wederſehen gab es mit Marguerits Per⸗ ra s, die nach einer Mozartſche Heiterkeit vorahnen laſſende Arie von Händel unter den Liedern und Geſängen von Mozart Umſchau hielt und in der charmanten Art, wie ſie das„Veilchen“ und das wenig bekannte„An Chlos“ darbot, nicht nur be⸗ wies, wieviel Schätze im Mozartſchen Oeuvre immer noch zu heben ſind, ſondern auch durch die delikate Behandlung der Vorſchläge ein Beiſpiel gab, wie derart heikle Dinge behandelt ſein wollen. Sehr zu begrüßen war auch ihre Auswahl aus dem Lieber⸗ werk von Hugo Wolf und der überaus neckiſche Vortrag ließ gerne überſehen, daß manche Höhe⸗ punkte nicht reſtlos befriedigten. 8 Für die zweite Programmhälfte waren ausſchließ⸗ lich Arien von Verdi vorgefehen und man nahm ſtatt der Arie aus„Troubadour“ gerne einen Solo⸗ geſang aus der„Macht des Schickſals“ entgegen. Ein weniger günſtiger Stern waltete über den letzten Darbietungen. In der bekannten anſpruchsvollen Arie der Gilda aus„Rigoletto“ entfaltete die an⸗ Ziergeſang vollkommen beherrſcht und überraſchte lediglich durch einen vorzeitigen Schluß, der weder vom Kumponiſten intendiert war, noch das Publi⸗ kum hefriedigte, das auf die letzte Wkederkehr des ſchönen Themas wartete. Auch die große Arie der Violetta fand nicht durchaus jene Interpretation, wie ſie, wie wir annehmen wollen, Frl. Perras vor⸗ ſchwebte und die zu einigen eigenmächtigen Aende⸗ rungen führte. Immerhin bot die Sängerin mit beiden Arien Proben eines ungewöhnlich hochſtehen⸗ den Könnens, das ſich gegenüber manchen Tücken ſiegreich behauptete. Als Begleiter war Michael Raucheiſen ge⸗ wonnen worden, der in ſeiner meiſterlichen Art beide Soliſtinnen am Flügel wirkſam unterſtützte und mit ihnen herzlichen Dank erntete..5 Maunheimer Nationaltheater. In der geſtrigen Aufführung von Verdis„Otello“ ſaug Alfred Färbach als Gaſt die Titelrolle. Es mag ihm eigen zumut geweſen ſein, nach fünf Jahren wieder auf den Brettern zu ſtehen, die ihm einſt ſo vertraut geweſen find. Eine Charakterrolle wie der venezia⸗ niſche Mohr offenbart die ſtarken Seiten von Fär⸗ bachs Geſtaltungskunſt, die mit Partien wie dem Eleazar die beſten Leiſtungen erzielte, die die Mann⸗ heimer Oper ſeinerzeit ſah. So war das Wiederer⸗ ſcheinen des Künſtlers an ſeiner früheren Wirkungs⸗ ſtätte gerade als Otello von beſonderem Intereſſe. Dabei zeigte es ſich, daß die Stimme des Künſtlers an metalliſchem Klang nichts verloren hat und bei einem erneuten Kontakt mit der Bühne ſich auch in das dramatiſche Gefüge eines ſo ſtark auf Ausdruck geſtellten Werkes wie des Verdiſchen Otello ein⸗ ordnet. Die Ausbreitung des ſtimmlichen Materials verfehlte auch geſtern wieder ihre Wirkung nicht. Der von Beifall begleiteten Aufführung war ein beſſerer Beſuch zu wünſchen. Das Deutſche Theater in Berlin wird bei den Mai⸗Feſtſpielen des Prager Deutſchen Landestheaters gaſtieren. Otto Klemperers Klage gegen den preußiſchen Staat wegen ſeiner weiteren Tätigkeit nach Schlie⸗ ßung der Krolloper wird nächſte Woche vor der Künſtlerkammer des Arbeitsgerichts zur Ver⸗ 2 — mulige Sängerin alle Reize einer Stimme, die den handlung kommen. Kunſt und Wiſſenſchaft Ueber„Praktiſche Familienforſchung“ wird Rechtsanwalt Dr. W. Bergdolt im Verein „Badiſche Heimat“ am Donnerstag abend in der Harmonie ſprechen.— Der Vortrag wird allen Freunden und Intereſſenten für Familienforſchung den Weg zur praktiſchen Ausübung zeigen. Der Vortragende wird von der Beſprechung der Metho⸗ den und Formen der Familienforſchung hinüber⸗ leiten zur Einführung in die Quellenkunde und da⸗ bei vor allem die Arbeit in den Kirchenbüchern dar⸗ legen. An Hand praktiſcher Beiſpiele werden die Schwierigkeiten und deren Ueberwindung geſchil⸗ dert. Es werden die großen Einzelgebiete der For⸗ ſchung dargeſtellt und ſchließlich die Hilfsmittel und Literatur für die Forſchung beſprochen.— Gerade in der heutigen Notzeit zeigt die Familienforſchung einen Weg, um von der Erforſchung der eigenen Familie zur Orts⸗, Heimats⸗, Landes⸗ und allgemei⸗ nen Vaterlandsgeſchichte vorzudringen und ſo ein neues und lebendiges Gefühl für die natürliche Blutsverbundenheit und Schickſalsgemeinſchaft aller Deutſchen zu gewinnen. 5 Ein Jubiläum des Platin. Um die Jahres⸗ wende 1780/81 gelang es dem Chemiker Chabaneau zum erſtenmal das Platin in Barren herzuſtellen und es danach zu einem begehrten Handelsartikel zu machen. Denn obwohl Platin bereits früher bekannt und entdeckt geweſen iſt, erfreute es ſich keineswegs beſonderer Wertſchätzung. Erſt vor hundert Jahren, um 1830 begündete der Engländer Wollaſton, der das Schweißen dieſes Edelmetalls lehrte, die eigentliche Platininduſtrie. Auch nach dem größten Platinfund aller Zeiten bei Niſchni⸗Nowgorod im Jahre 1830, der einen 12 Kilogramm ſchweren Klumpen darſtellte, war die Nachfrage nach Platin noch ſehr gering, und die ruſſtſche Regierung ließ zur Verwendung ihrer Vorräte aus Platin Münzen prägen, die jedoch nie⸗ mand verpflichtet war, anzunehmen. Später mußte der Platinrubel wieder aus dem Verkehr gezogen werden und erſt im Jahre 1858 trat ein ſchnelles Steigen der Platinpreiſe ein und von da an begann der Siegeszug des koſtbarſten aller Edelmetalle. Tut ench Amon kommt nach Eurnpa. Wie ver⸗ lautet, plant der ügyptiſche Geſandte in Lon⸗ don, eine ägyptiſche Ausſtellung in London ins Le⸗ ben zu rufen, um dem engliſchen und eurvopäiſchen Publikum die berühmten Kunſtſchätze aus dem Grab des Tut ench Amon und andere Funde aus den ägyptiſchen Gräbern zugänglich zu machen. Es beſteht auch die Abſicht, aus dem Berliner Muſeum die berühmten Büſten der Königin Nefretete und des Königs Echnaton(Tut ench Amons Schwie⸗ gereltern) für die Londoner Ausſtellung zu leihen. Die Pläne haben die Zuſtimmung der ägyptiſchen Regierung gefunden, und es werden Vorbereitungen getroffen, um die Ausſtellung im Jahre 1934 abhalten zu können. Tintoretto⸗ Zeichnungen in Salzburg aufgefun⸗ den. In der Studienbiliothek in Salzburg wurden in aus dem 16. Jahrhundert ſtammenden Sammel⸗ bänden bisher unbekannte Entwürfe Tintorettos zu ſeinem Monumentalgemälde„Das Paradies“ für den Dogenpalaſt in Venedig aufgefunden. Die Federzeichnungen ſtellen die Hauptfiguren des Ge⸗ mäldes dar, während ſich auf der Rückſeite Detall⸗ zeichnungen befinden. Die Blätter dürften von dem berühmten Salzburger Erzbiſchof Wolf Dietrich(1887 bis 1612) auf einer ſeiner Reiſen durch Italien er⸗ worben worden ſein. „Der Türmer— Deutſche Monatshefte“. Monatlich ein Heſt im Umfange von über 100 Seiten mit 60 prächtigen 3. T. farbigen Bildern.(Preis 1,50, Verlag Seinkich Beenken in Berlin Sch 19.)—„Der Türmer“ hat mit dem März⸗Heft dos erſte Halbfahr nach der Verſchmelzung er⸗ folgreich beſchloſſen und in dieſem letzten Hefte gezeigt, daß der alte Türmer⸗Geiſt ſich der neuen Zeit anzupaſſen ver mocht hat. Bildauffütze zum 10 jährigen Gedenktage det Oberſchleſtſchen Abſtimmung, zum 100. Geburtstage von Bodelſchwingh, ein Aufſatz mit zehn Federzeichnungen der bedeutendſten lebenden Komponiſten über Muſik und Oper in der Gegenwart über die neuen deutſchen Ausgrabungen in Athen und zwei Aufſätze zum 700, Todesjahr der deut ſchen Volksbeiligen Elifabeth von Thüringen, bekunden das Streben der Zeltſchrift, auch in kulturgeſchichtlichen Dingen zeitgemäß zu ſein. Die Rubriken„Türmers Tagebuch und„Auf der Warte“ nehmen freimütig und vielſeiti Stellung zu all den Problemen unſerer Jeit und unferes Volles und geißeln unerbittlich die Schwächen und Wirr⸗ niſſe mit denen Deutſchland heute ſo ſchwer ringen muß, Im April⸗Beſt wird Kronprinzeſſin Cäcilie aus Ankaß des 10. Todestages der Koiſerin Auguſte Victoria aus ihren perfönlichen Frauenerinnerungen heraus ein Bild der letz ten deutſchen Kaiſerin geben. 1 n —ñ— eee . ß,, „ = 2 6 9 0855 4 Bridgepartie denken?“ Mittwoch, 18. März 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 2 Seite/ Nummer 129 * 5 Eine Fahrplankonſerenz tagte am geſtrigen Sonntag vormittag im Saale des Hotels Traube in Neuſtadt a. H. unter der Leitung des Vorſitzen⸗ den des Pfälziſchen Verkehrsverbandes, Rechtsrat Dr. Reeber⸗Ludwigshafen, der mitteilte, daß die bereits eingereichten Anträge der verſchiedenen Städte hinfällig geworden ſeien, da nach dem vor⸗ liegenden Fahrplanentwurf große Aenderun⸗ gen im Durchgangs verkehr Paris Fraukfurt a. M. eingetreten ſeien, wodurch auch der innere Verkehr weſentlich geändert werden muß. Der Referent, Oberbahnrat Koob⸗Ludwigs⸗ hafen, ſchickte ſeinen Ausführungen über den neuen Fahr⸗ planentwurf voraus, daß der Perſonenver⸗ kehr auf der Eiſenbahn in der letzten Zeit um 10 v. H. zurückgegangen ſei, weshalb die Bahn keine Mehrleiſtungen übernehmen könne. Die vor⸗ geſehenen Verbeſſerungen bezögen ſich alſo auf die Beſchleunigung des Verkehrs, ganz beſonders hin⸗ ſichtlich des Durchgangsverkehrs. Man habe es fertig gebracht, daß jetzt die Hälfte des Durch⸗ gangsverkehrs Paris Frankfurt durch die Pfalz gehe. Aber auch der Verkehr nach Norddeutſchland ſei dadurch verbeſſert worden. Andererſeits habe man auch eine Verkehrsbe⸗ ſchleunigung in Richtung Karlsruhe ſ erzielt. Der interne Verkehr habe zum größten Teil in ſeinen Anſchlüſſen geändert werden müſſen, aber auch im internen Verkehr ſeien durch Beſchleunigung des Verkehrs weſentliche Verbeſſerungen zuwege ge⸗ bracht worden. Oberbahnrat Koob gab dann die Aenderungen, wie ſie im neuen Entwurf vorgeſehen ſind, im einzelnen bekannt: Die Schnellzüge D 133, D 115 und D 141 ver⸗ kehren von Saarbrücken bis Ludwigshafen und wekter weſentlich ſpäter. D 133 nimmt in In Mannheim beſteht außer⸗ dem unmittelbarer Anſchluß an E 297/97 nach Frank⸗ furt Main(an 18.32). D 141 fährt in Saarbrücken erſt 16.44 ab als Fortſetzung des D 141 von Paris (ab.05) und trifft in Ludwigshafen 19.04 und in Frankfurt 20.51 ein. In Ludwigshafen beſteht nur noch Anſchluß mit Perſonenzug 423 bis Heidelberg und in Mannheim an 5 86 nach Baſel, während die ſeitherige Verbindung in Heidelberg an D 186, nach Stuttgart Ulm verloren geht. Er⸗ ſatz iſt durch Früherlegung des Pr. 263 geſchaffen. Die Verbindungen in Frankfurt Main an die Schnellzüge D 75 nach Hamburg und D 179 nach Berlin wurden inſofern verbeſſert, als die Ueber⸗ gangszeit verkürzt wurde. E 247 wird Sonntags und Montags ab Kaiſers⸗ lautern, an den übrigen Wochentagen dagegen nur noch ab Neuſtadt/ Haardt fahren mit Anſchluß aus PZ 225 von Kaiſerslautern. Der Zug verkehrt außer⸗ dem ab Kaiſerslautern und Neuſtadt/ Haardt 21 Minuten ſpäter. Dadurch wird das bisherige Stillager in Mannheim beſeitigt; er er⸗ reicht aber in Mannheim den Anſchluß an E 195 nach Frankfurt Main nicht mehr. E 195, der künftig in Ludwigshafen beginnt, wird aus Richtung Neuſtadt mit Pz 217(Neuſtadt ab.53) erreicht. In der Gegen⸗ richtung verkehrt E 248 Montags und Freitags ab Ludwigshafen 15 Minuten früher unter Auflaſſung des Anſchluſſes aus D 162 von Köln Mainz und endigt in Neuſtadt/ Haardt. Der Anſchluß ab Neuſtadt/ Der Mann im Dunkel 3 Kriminalſkizze von Alfred Brie „Wieder ein verlorener Tag.“ Der Bankier Ehriſtoph Weſtermann kehrte von dem Fenſter, an das ein ſchwerer Landregen praſ⸗ ſelte, in das Zimmer zurück.„Was tut man in St. Moritz, wenn es regnet?“ a Die anderen zuckten hilflos die Achſeln.„Wie wäre es, wenn wir einen Tanztee veranſtalteten?“ Ehriſtoph Weſtermann ſchüttelte ſich.„Verbind⸗ lichen Dank, lieber Doktor! Mein Arzt hat mir zwar vierzehn Tage Winterſport verordnet, aber von Tanzen hat er erfreulicher Weiſe nichts er⸗ wähnt.“ i Doktor Ralf Berſon, der ſich in einem Klubſeſſel rekelte, lächelte.„Und wie würden Sie über eine Die Augen des alten Herrn leuchteten auf. Die auderen blickten angeregt hoch.„Dann darf ich die Herren vielleicht für halb acht in mein Zimmer ein⸗ läden“, fügte Dr. Berſon hinzu,„ich werde alles für einen gemütlichen Abend vorbereiten.“— Dr. Ralf Berſon warf noch einen prüfenden Blick auf den gedeckten Tiſch, auf dem ein Kellner ver⸗ schiedene Erfriſchungen vorbereitet hatte. In dieſem Augenblicke klopfte es. 5 „Natürlich der erſte, Herr Kommerzienrat“, empfing der Gastgeber lächelnd den Bankier. Der andere ſah ſich bewundernd um.„Sie ſind wirklich ein Hexenmeiſtey, Doktor. In meinem Klub in Berlin iſt es nicht gemütlicher als hier.“ 8 Dann erſchienen auch die anderen Herren. Be⸗ bor man ſich an den Spieltiſch ſetzte, plauderte man noch, rauchend und trinkend, eine Weile. 8 „Ich werde für jeden Fall von dem Kellner kleine Scheine beſorgen laſſen,“ meinte Dr. Berſon und warf drei Tauſendmarkſcheine auf den Tiſch. Er ging an die elektriſche Klingel. Draußen auf dem Korridor ſchwirrte der ſilberne Ton. Im ſelben Augenblicke erloſch das elektriſche Licht.. Unterdrückte Rufe wur⸗ den laut, Schritte taſteten vorſichtig. Dann öffnete * ich die Tür, und ein Kellner blickte in das Dunkel. „Iſt eine Sicher ang durchgebrannt, Herr Doktor? Pfälziſche Fahrplankonferenz Wichtige Aenderungen im Durchgangsverkehr mit Verückſichtigung der Stadt Mannheim Haardt nach Kaiſerslautern wird durch Pz 286 vermit⸗ telt, der die Ankunft des Eilzuges abwartet. An Samstagen und Sonntagen fährt E 248 in Ludwigs⸗ hafen erſt im Anſchluß an D 162 von Köln— Mainz ab und läuft bis Saarbrücken durch. Der letzte Abend⸗ perſonenzug 289 Kaiſerslautern Ludwigshafen fährt in Kaiſerslautern erſt 22.18 ab und trifft in Ludwigs⸗ hafen 23.58 ein. In Neuſtadt/ Haardt beſteht unmit⸗ telbarer Anſchluß nach Landau/ Pfalz und Bad Dürk⸗ heim und in Schifferſtadt nach Germersheim. Zur Verbeſſerung der Verbindung zwiſchen Karlsruhe und Köln über Bad Münſter am Stein werden die jetzt zwiſchen Landau Pfalz und Bingerbrück verkehrenden raſch⸗ fahrenden Perſonenzüge 383 und 384 in Eilzüge mit den Nummern 361/362 umgewandelt, weiter beſchleu⸗ nigt und mit den zwiſchen Karlsruhe und Saar⸗ brücken verkehrenden Eilzügen 51 und 50 bis und ab Landau/Pfalz zuſammengeſchloſſen. Dadurch er⸗ geben ſich folgende neue tägliche Verbindungen: E 361 Karlsruhe ab.40, Landau an.46, ab.48, Binger⸗ brück an 10.01 mit Anſchluß an D 161 nach Köln(an 12.36) wie ſeither. Der Anſchlußzug E 61(jetzt E 50) fährt in Landau Pfalz.51 ab und trifft in Saar⸗ brücken.55 ein. In der Gegenrichtung verkehrt E 362 Bingerbrück an 19.18 mit Anſchluß aus D 252 von Köln(ab 16.41), Landau/Pfalz an 21.27, Auf⸗ nahme des Anſchluſſes aus E 62(jetzt E 51) von Saar⸗ brücken(ab 19.26), Karlsruhe an 22.47. Im Zuſammenhang mit der Späterlegung des D 141 Saarbrücken Frankfurt/ Main fährt E 177 erſt um 17.00 in Pirmaſens ab und trifft in Frankfurt/ Main 20.51 ein zum Anſchluß an die Schnellzüge nach Norddeutſchland. In der Gegenrichtung trifft E 178 von Frankfurt/Main unter Auflaſſung der jetzigen Halte in Hohenecken, Schopp und Steinalben bereits 22.03 in Pirmaſens ein. Erſatzverbindung beſteht für dieſe Orte durch die nach E 178 verkehrenden Per⸗ ſonenzüge 1436 und 1440. Auf die Verbeſſerung der Verbindungen in der Nordpfalz durch Verſchiebung beſtehender und Einlegung neuer Züge wird beſonders aufmerkſam gemacht. Bei den zwiſchen Bad Münſter am Stein und Kaiſerslautern über Eſelsfürth verkehrenden Pz. 462 und 466 gelten für die Folge Fahrkarten von Enkenbach und den rückliegenden Bahnhöfen nach Hochſpeyer und Ueber⸗ gang Richtung Neuſtadt zur Fahrt über Kaiſers⸗ lautern ohne Nachzahlung. Das gleiche iſt in der Gegenrichtung der Fall, wo bei dem über Eſelsfürth verkehrenden Zug 469 Fahrkarten von Hochſpeyer In ruhigeren Bahnen als die vorjährige bewegte ſich die diesjährige Generalverſammlung des Spar⸗ und Bau vereins Mannheim e.., die geſtern abend unter überaus zahlreicher Beteiligung der Mitglieder im alten Rathausſaal ſtattfand. Nach kurzen Begrüßungsworten des Vor⸗ ſitzenden, Stadtrat Schneider, brachte der Schrift⸗ führer, Direktor Platz, das Protokoll der vorjährigen Generalverſammlung zur Verleſung. Stadtrat Schneider erſtattete dann den Geſchäfts⸗ bericht, deſſen Inhalt wir vor kurzem auszugs⸗ weiſe wiedergegeben haben. Er warf einen Rückblick auf die Entwicklung des Vereins, die als durchaus günſtig bezeichnet werden kann. Als letztes Grün⸗ dungsmitglied die Eintragung beim Regiſter⸗ gericht erfolgte im Jahre 1895— ſitzt Stadtpfarrer Dr. Lehmann im Aufſichtsrat. Der Redner dankte all den Männern, die ſich im Laufe der Jahrzehnte um den Verein verdient gemacht haben, beſonders Direktor Wüſt, der im letzten Jahr aus dem Vor⸗ auf. Der Schaden war behoben. Aber die drei Tauſendmarkſcheine, die auf dem Tiſche gelegen hatten, waren— verſchwunden. Mit einem gezwungenen Lächeln wandte Dr. Ber⸗ ſon ſich an ſeine Gäſte.„Ein ausgezeichnetes Taſchen⸗ ſpielerkunſtſtück. In der Tat. Ich habe wirklich nichts bemerkt, obgleich ich in der Nähe des Tiſches ſtand.“. Die anderen ſahen ſich betreten an. 5 „Ich muß ſagen,“ meinte Weſtermann,„daß dieſer Scherz mir ſehr wenig gefällt.“ „Aber, Herr Kommerzienrat“, warf Berſon be⸗ gütigend ein,„Sie verſchärfen unnütz eine harmloſe Situation. Jetzt wird es dem Herrn, der doch nur Witz machen wollte, ſehr peinlich ſein, die Scheine wieder herauszugeben.“ „Ganz meine Meinung“, ſtimmte Rechtsanwalt Mey zu,„aber es dürfte einen Ausweg geben, um jeden Mißton zu vermeiden. Ich erlebte kürzlich einen ähnlichen Fall. Damals wurde das Licht noch⸗ mals ausgedreht, und der verſchwundene Brillant lag wieder an Ort und Stelle.“ „Aus ezeichnet!“ Dr. Berſon knipſte das Licht aus. Nach Weile flammte es wieder auf. die drei blieben verſchwunden. a i Drückendes Schweigen laſtete im Zimmer. „Das geht zu weit!“ brach Weſtermann los. „Selbſtverſtändlich ſind wir alle Ihnen für den Ver⸗ luſt haftbar, Herr Doktor.. Aber ich ſetze mich nicht mit jemand an einen Tiſch, der im Dunkeln Geld entwendet.“ ö Alle ſprachen erregt durcheinander, bis ſich Rechtsanwalt Mey wieder Ruhe verſchaffte.„Ge⸗ ſtatten Sie mir als Juriſten, meine Herren, die Er⸗ ledigang dieſes peinlichen Zwiſchenfalls zu über⸗ nehmen. Der Tatbeſtanb iſt klar. Drei Geldſcheine ſind verſchwunden. Niemand hat das Zimmer ver⸗ laſſen. Alſo müſſen ſie ſich noch hier befinden Erhebt einer der Herren Widerſpruch, daß wir eine gegenſeitige körperliche Durchſuchung vornehmen?“ Schweigend unterzog ſich jeder der unangenehmen einer Scheine Ich werde ſofort Erſatz beſorgen.“ und den rückliegenden Bahnhöfen nach Enkenbach und Uebergang zur Fahrt über Kaiſerslautern ohne Nachzahlung berechtigen. Fahrtunterbrechung iſt jedoch auf den Unterwegsbahnhöfen der Umwegs⸗ ſtrecke über Kaiſerslautern nicht geſtattet. Für den Wochenend⸗ und Sonntagsausflugs⸗ verkehr ſieht der kommende Fahrplan eine Reihe günſtiger teilweiſe neuer Verbindungen vor. Er⸗ wähnt ſeien hier nur die neuen Verbindungen zwi⸗ ſchen Frankfurt a. M. und Neuſtadt bezw. Ludwigs⸗ hafen über Worms— Frankenthal mit den Zügen 2700 und 2701, die neuen Sonntagszüge 899 und 898 zwiſchen Heidelberg und Wiesbaden über Ludwigshafen und die neuen Sonntagszüge 383 und 384 zwiſchen Ludwigshafen und Bad Mün⸗ ſter am Stein—Aßmannshauſen über Neuſtadt a. d..— Enkenbach. Der Schlafwagenverkehr Paris Pfalz und Berlin—Pfalz wird weſentlich verbeſſert. In den Zügen 147/133(Paris ab.15, Ludwigshafen an.18) wird der Schlafwagen von Paris nach Hei⸗ delberg gefahren. Von Heidelberg zurück nach Paris verkehrt der Schlafwagen in D 148 Ludwigshafen ab 19.08, Paris an.00. Der bisherige Schlafwagen Berlin Mannheim in D 192(Berlin Pots⸗ damer Bahnhof ab 21.00) wird in D 114 bis Saar⸗ brücken durchgeführt(Ludwigshafen an.24, Saar⸗ brücken an 10.58). Die Schnellzüge 116/115 erhalten awiſchen Würzburg und Kaiſerslautern einen Speiſe⸗ wagen. Der Pfälziſche Fahrplan bringt, ſo betonte der Vorſttzende, für den kommenden Sommer trotz des Entfallens einzelner ſchlecht beſetzter Züge, für die, ſoweit erforderlich, Erſatzverbindungen geſchaffen ſeien, weſentliche Verbeſſerungen. Nachdem Oberbahnrat Koob geendet hatte, wurden ſeitens der verſchiedenen Vertreter Einzel ⸗ wünſche vorgebracht, die ſich in der Hauptſache um den Verkehr Kaiſerslautern—Pirmaſens und Kai⸗ ſerslautern Homburg drehten. Der Bürgermeiſter von Homburg wies eindringlich auf die Notwendigkeit hin, das pfälziſche Greuzlandgebiet beim Verkehr möglichſt gut zu berückſichtigen, damit der Verkehr des Grenzlandes nach der inneren Pfalz möglichſt in Blüte komme. Das gelte auch in kul⸗ tureller Hinſicht. Aus dieſem Grunde müſſe man den Bewohnern von Homburg und Umgebung es ermög⸗ lichen, das Theater und die Oper in Kaiſerslautern zu beſuchen. Oberbahnrat Koob erklärte ſich bereit, ſolche Wünſche zu berückſichtigen, ſoweit dies durch Verlegung von Zügen möglich gemacht werden könne. Keineswegs aber könnten angeſichts der Wirtſchafts⸗ Generalverſammlung des Spar- und Baupereins Günſtiger Stand der Genoſſenſchaft— Wieder 5 v. H. Dividende ein einziges graues Haar, Prozedur.— Wieder enttäuſchte Mienen. nichts. Rechtsanwalt Meys Stimme klang merklich kühler:„Ich muß nunmehr die Herren erſuchen, lage neue Züge eingelegt werden. ſtand ausſchied, vor allem aber dem treuen Ge⸗ ſchäftsführer Kratz, der ſeit der Jahrhundertwende unermüdlich für den Spar⸗ und Bauverein tätig war und, bald 80jährig, erſt letzthin in den wohl⸗ verdienten Ruheſtand getreten iſt. N Seit 1925 hat die Genoſſenſchaft 61 Häuſer mit 609 Wohnungen erſtellt; ſie beſitzt heute 91 Häuſer mit 830 Wohnungen. Die Genoſſenſchaft hat keine kurzfriſtigen Schulden, ſie hat vorſichtig gebaut und irgendwelche Befürchtungen, daß ſie von den dem Neuhausbeſitz drohenden Gefahren betroffen werden könnte, liegen nicht vor. Der Spar⸗ und Bauverein beabſichtigt vielmehr, mit der Ermäßigung der Mieten wirken. Der Anfang damit iſt bereits gemacht. Es ſoll im Laufe dieſes Jahres, Anfang oder Mitte Mai nach Möglichkeit ein weiterer Mietpreisabbau erfolgen. bahnbrechend zu auf dem Lameygelände bezogen. Weitere Neubauten ſind zunächſt nicht vorgeſehen. Schließlich wandte ſich der Redner gegen den Bau von Klein ſt w o h nungen, die er als Rückſchritt in der Wohnbultur bezeichnete. Der Reingewinn von 65 825 Mk. ſoll Verteilung einer fünfprozentigen Dividende dienen. 10000 Mk. kommen in den geſetzlichen Reſervefonds, 4500 Mk. in den Hilfsrefervefonds. Der Reſt wird auf neue Rechnung vorgetragen. Hierzu gab die Verſammlung ihre Zuſtimmung. Zuſammen mit den eingezahlten Geſchäftsanteilen verfügt die Genoſſenſchaft nunmehr über ein Ver⸗ mögen von rund 1,5 Millionen. Als Vorſitzender des Aufſichtsrates berichtete Stadtrat Trumpfheller über die Tätigkeit dieſer Körperſchaft. Er betonte, daß Experimente, die bei anderen Genoſſenſchaften zum Zuſammenbruch ſühr⸗ ten, beim Spar⸗ und Bauverein nicht in Betracht kommen könnten. Die Reviſion der Geſchäftsfüh⸗ rung gab zu Anſtänden keinen Anlaß. Auch die Reviſion durch den Verhandsreviſor ergab einen gu⸗ ten Bericht. zunächſt der In der Diskuſſion wurde die Frage nach der Rentabilität der im Leuau⸗ Uhlandblock erbauten Garagen aufgeworfen und vom Vorſtand zufriedenſtellend beantwortet. Die in der vorigen Generalverſammlung um dieſe⸗ Ange⸗ legenheit aufgekommenen Meinungsverſchiedenheiten ſcheinen damit endgültig beigelegt zu ſein. In ſeinem Schlußwort hob Stadtrat Schneider nochmals hervor, daß für die Zukunft des Spar⸗ und Bau⸗ vereins keinerlei Befürchtungen beſtehen, ſelbſt wenn anderweitig noch mehr Genoſſenſchaften zuſammen⸗ brechen. Dem Vorſtand und Aufſichtsrat wurde Entlaſtung zuteil, die Bilanz einſtimmig genehmigt. Beſchloſſen wurde gegen eine Stimme die Verteilung von 5 Pro⸗ zent Dividende. Die Ergänzungswahl des Aufſichts⸗ rates ergab die Wiederwahl der Herren Anton Beck, Jakob Trumpfheller, Dr. Ernſt Lehmann und Michael Lacher. Neugewählt ſind die Herren Ferd. Kramer Karl Schäfer und Max Rei che lt. Nach kurzer Ausſprache konnte der Vor⸗ ſitzende die reibungslos verlaufene Verſammlung ſchließen. l * Reifeprüfung für Extraneer. Bei der Oberreal⸗ ſchulreifeprüfung und der realgymnaſialen Reife⸗ prüfung, die in der Zeit vom 4. bis 14. März an der Oberrealſchule in Weinheim und am Realgymnaſium II(Leſſingſchule) in Mannheim unter dem Vorſitz von Oberregierungsrat Dr. Eichelberger und Mini⸗ ſterialrat Dr. Steiner abgehalten wurden, konnten weitere 11 Schüler bezw. Schülerinnen der Höheren Privatlehranſtalt Inſtitut Schwarz in M 3, 10 für beſtanden erklärt und ihnen ſomit die Univerſt⸗ tätsreife, zuerkannt werden. Damit haben ſich im Laufe des Schuljahres 17 Inſtitut Schwarz⸗Schüler an den verſchiedenen Höheren Lehranſtalten das Reifezeugnis für die Univerſität erworben und zwar 5. Schüler am Gymnaſium Mannheim, 1 an der Ober⸗ realſchule Mannheim(Lehrerabitur), 8 an der Ober⸗ realſchule Weinheim und 3 an der Leſſingſchule in Mannheim. Das Inſtitut Schwarz hat hiermit bei den wilden Reifeprüfungen die Höchſt za hl der beſtandenen Kandidaten zu verzeichnen * 60jähriges Geſchäftsfjubiläum. Die Firma K. Steyer(Modes), Inhaberin A. Diel,& 3, 4, kann heute auf ein 60 Jähriges Beſtehen zurückblicken. Es ſpricht für die Leiſtungsfähigkeit und Reellität der Firma, daß ſie Familien ſeit der Gründung zu ihren Kunden zählt. In der ſog. Paſſage gegründet, wurde das Geſchäft ins Kauf⸗ haus verlegt, um dann nach C 1, 16 überzuſiedeln, wo es ſich 23 Jahre befand. Seit 1926 iſt es in A 3, 4. Wir wünſchen der Firma, die noch ein Stück Alt⸗Mannheim verkörpert, weiteres Blühen und Gedeihen. 5 Karmelite rgeiſt Schmerz iinderng und belebend bei Rheuma, Ischlas, Kopf-, Nerven⸗ und Erkältungs⸗ Meliſſen⸗„J Mus tate, 1 Nelken, Ji. Im Laufe der nächſten Monate werden die Häuſer Mit Erlaubnis des den Hoteldetektiv nicht das Zimmer zu verlaſſen. Herrn Dr. Berſon werde ich kommen laſſen.“ Einige Augenblicke ſpäter betrat ein älterer, ele⸗ ganter Herr das Zimmer.„Norton!“ ſtellte er ſich flüchtig vor.„Die Herren ſind beim Spiel?“ Sein Blick ſchweifte forſchend durch das Zimmer.„Aus welchem Grunde iſt Ihnen meine Anweſenheit er⸗ wünſcht, meine Herren? Rechtsanwalt Mey ſchilderte in kurzen Worten, was ſich ereignet hatte, und nachdenklich ſah Norton den Rauchwolken ſeiner Zigarette nach.„Wenn ich Sie recht verſtanden habe, ſind drei Geldſcheine ver⸗ ſchwunden, ohne daß einer von Ihnen das Zimmer verlaſſen hat. Alſo muß ſich der Täter noch hier befinden...“ Dr. Berſon nickte ironiſch.„Allerdings, Herr Norton, ſo weit haben wir den Fall ſelbſt geklärt.“ „Und eine Durchſuchung hat nichts ergeben?“ „Nicht das Mindeſte.“ Der Detektiv blickte ſchweigend vor ſich hin. Dann lächelte er teilnahmsvoll Dr. Berſon zu.„Der Leid⸗ tragende ſind Sie natürlich, Herr Doktor. Nicht wahr?“ Eine geringſchätzige Handbewegung war die Ant⸗ wort. „Die Herren haben ſich ſelbſtyerſtändlich bereit erklärt“, fuhr der Detektiv fort,„Ihnen den Ver⸗ luſt zu erſetzen, Herr Doktor Berſon?“ „Ich Dieſer ſah ihn verſtändnislos an. nicht, Herr Norton.“ „Einen Augenblick! Sie werden ſofort verſtehen, was ich meine.. Dürfte ich Sie um einen Kognak bitten? Ich habe gefunden, daß ein guter Kognak meinem etwas ſchwach gewordenen Gedächtnis nach⸗ hilft.“ „Was hat Ihr Gedächtnis mit unſerem Falle zu tun?“ fragte Berſon ſcharf. „Allerlei... Ich erinnere mich jetzt, daß ich die Ehre hatte, Ihnen, Herr Dr. Ralf Berſon, vor drei oder vier Jahren auf einem Ozeandampfer zu be⸗ gegnen. Ich erinnere mich ſogar, daß Sie ſich in dieſer Zeit nicht eine Spur verändert haben. Nicht noch immer derſelbe tadellos gezogene Scheitel, den ich damals an Ihnen weiß tronenſchalen⸗„s Zimt und Lavendelöl, ſchmerzen, Ermüdung u. Strapazen 184. Mentdoi, 400 Wa. 800 Spirit. In Apotheken und Oroger en, Norton war aufgeſtanden und legte dem anderen die Hand auf die Schulter. Nehmen Sie die Perücke ab, Berſon!“ f Im nächſten Augenblick hielt der Detektiv die drei Tauſendmarkſcheine in der Hand.„Neue Ideen, lieber Freund, neue Ideen! Sich ſelbſt beſtehlen und andere für den Schaden aufkommen laſſen, damit werden Sie nicht mehr viel Glück haben Kammermuſikabend in Ludwigshafen. Eine kleine Abendmuſik widmete der Ph ilharmo⸗ niſche Verein des Pfalzorcheſters ſeinen Mitglie⸗ dern. Als Orcheſterſerenade und Chorſtändchen geben ſich Schuberts Ständchen und Theodor Blu⸗ mers, des Rundfunkkapellmeiſters in Leipzig, Se⸗ renade und Thema mit Variationen für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn“ offen zu erken⸗ nen. Aber auch Mozarts Quintett für Oboe, Klarinette, Fagott, Horn und Klavier und Bra h ms' Geſänge für Frauen ch or mit zwei Hörnern und Harfe fügten ſich geiſtesverwandt dem Serenaden⸗ abend ein. Mit der ſeinem Weſen angepaßten kam⸗ mermuſikaliſchen Feinheit und Zartheit, die ſich nur im großen Saal des J. G. Farben⸗Vereinshauſes etwas verflüchtigte, ſpielten die vortrefflichen Holzblä⸗ ſer des Pfalzorcheſter A. Cotte(Flöte), E. Gru hen (Oboe), E. Marx(Klarinette) F. Zeitz(Fagott), der warmblütig muſizierende Hornvirtuos Walter Klein und der als Pianiſt ſtets verläßliche Hans Roſen. Beſonders in Blumers orcheſtral verflochtenen melo⸗ diös und humorvoll bewegten Figurenwerk zeigte die Bläſervereinigung ihre gute Schulung in Technik und Zuſammenſpiel. Ein Kranz junger Mädchen, aus dem Beethopenchor erleſen, ſang Schuberts „Ständchen“(Altſolo: Thea Bell), das in der Um⸗ ſchreibung für Männerſtimmen textgemäßer, doch nur in der Originalfaſſung alle Reize entfaltet und von den jugendlich⸗lieblichen Stimmen entzückend wiedergegeben wurde; am Flügel führte der aus⸗ gezeichnete Chormeiſter Fritz Schmidt. Brahms! vier Geſänge(Harfe: Cläre Iuſprucker, Hörner: Klein und Aderhold) ſtellten größere Anfor⸗ derungen, aber auch ſie wurden muſikaliſch erfüllt; von den reiferen Sängern des Stimmbildners Fritz Schmidt iſt man natürlich noch vertiefteren Vortr gewöhnt. Die zahlreich erſchienenen Mitglieder z bewunderte.“ ten ſich ſehr dankbar. * 5 Nummer 129 4. Seite/ Neue Maunheimer Zeitung“ Die Arbeitsloſenfrage Stellungnahme des Induſteie-Ausſchuſſes der Handelskammer Mannheim Am 10. März hielt der Induſtrie⸗Ausſchuß der Handelskammer Mannheim eine Sitzung ab. die einer eingehenden Beſprechung der Arbeitsloſenfrage gewidmet war. Präſident Dr. Lenel gab eine ausführliche Ueberſicht über die wichtigſten Maßnahmen und Vorſchläge zur Mil⸗ derung der Arbeitsloſigkeit und empfahl eine gründ⸗ liche Prſtfung aller Möglichke lten, die zur Erleich⸗ terung der außerordentlichen wirtſchaftlichen Not⸗ lage der Arbeitsloſen und zu deren baldigen Wie⸗ dereingliederung in den Arbeitsprozeß führen kön⸗ nen. Dr. Bartram referierte über die Erfahrun⸗ gen mit der Einführung der Kurzarbeit, ſich entſprechend dem erhofften Erfolg bewährt hätte. Eine beſonders lebhafte Diskuſſion um den von Vizepräſident Böge die entſpann ſich ele gemachten Vor⸗ ſchlag einer turnusmäßigen Eutlaſſung non Teilen der Belegſchaft, die dem Ar⸗ beiter nicht nur die begründete Sicherheit auf baldige dererlangung eines Arbeitsplatzes gebe, ſondern auch 98 einer Entlaſtung der Wohlfahrtsausgaben der Städte führen dürfte. Eine ebenfalls eingehende digung ſand ein intereſſauter Vorſchlag von Profeſſor Bonte auf Einführung einer„Arbeits⸗ mark“ durch die Arbeitsloſenverſicherung mit dem Zweck der Produktivgeſtaltung der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung und der Schaffung zuſätzlicher Arbeit. Präſident Dr. Lenel wird die Anregungen in der 5 des Sozfalpolitiſchen Ausſchuſſes des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags am 19. März, ferner in ſeinem Vortrag über Sozialpolitik in der Vollverſammlung des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags am 25. März verwerten. Würd Neuer Müllabladeplatz in Mannheim Man iſt immer wieder erfreut, wenn man in einer Zeit ſchverſter wirtſchaftlicher Not und größter Ar⸗ Heitsloſigkeit hört, daß wieder einige Menſchen ein⸗ geſpannt werden in das tägliche Erwerbsleben, das ihnen wenigſtens auf einige Monate ein auskömm⸗ liches Leben ſichert. Seit Ende vergangener Woche werden auf der Frieſenheimer Inſel bet Erſtellung eines neuen Hochwaſſerdammes etwa Arbeiter auf die Dauer von ungefähr 4 Monaten be⸗ schäftigt. Schon ſeit Jahren iſt die Stadt auf der Suche nach einem neuen Müllabladeplatz. Man hatte zuerſt mit den Niederungen des Sandtorfer Bruchs geliehäugelt. Aber die Entfernung iſt zu weit und außerdem mußte bis dahin eine neue Zufahrtsſtraße gebaut werden, was mit enormen Koſten verknüpft war. Man ließ das Projekt fallen und ſah ſich auf der Frieſenheimer Inſel um. Dieſe Inſel iſt groß. Ein kleiner Müllabladeplatz, aber immerhin ſo groß, da! er auf 15 bis 20 Jahre die Müllabfuhr ſichert, ver⸗ ſchwindet in dieſen großen Ausmaßen und wird 70 Windige Frühlingstage Nur noch wenige Tage trennen uns von dem kalendermäßtgen Frühlingsanfang. Erfreulicher⸗ weiſe beginnt nunmehr— wenn auch ſpäter als in früheren Jahren— der Frühling ſeinen Einzug zu halten. Von Tag zu Tag entfaltet die Sonne eine größere Wärme. Selbſt die Frühlingslüfte begin⸗ nen ſich zu regen und vermögen durch ihre Stärke rocht beträchtlich die Sonnenwärme zu mildern. Der Wind, der geſtern durch die Straßen fegte, ließ im Schatten noch ordentlich fröſteln. Dabei wirbelte er einen Staub auf wie im Hochſommer. Die Wet⸗ terlage iſt inzwiſchen ſo ſtabil geworden, daß wir in den nächſten Tagen mit dem Anhalten der trockenen Witterung rechnen können. Wieder Nachtfroſt Die Hoffnung, daß wir endgültig über die Froſt⸗ grenze hinaus ſein werden, hat ſich nicht erfüllt. In der vergangenen Nacht ging die Temperatur bis auf 15 Gr. C unter Null zurück, während in der Nacht zum Dienstag das Minimum 0,4 Gr. C über Null be⸗ trug. Heute früh zeigte das Thermometer noch 0,2 Gr. C unter Null(gegen 13 Gr. C über Null am geſtrigen Morgen) an. Als Höchſttemperatur wurden geſtern .6(11,5) Gr. E feſtgeſtellt. * * Ernannt wurde Oberaufſeher Fridolin Ehr⸗ lacher beim Landesgefängnis Mannheim zum In⸗ ſpektor. * Diſziplinarhoſ. Mit Wirkung vom 21. März wurden auf die Dauer von vier Jahren zu Mitglie⸗ dern des beim Verwaltungsgerichtshof in Karlsruhe gebildeten Diſziplinarhofs ernannt: Als Mitglieder des Diſziplinarhofs für die Mitglieder des Kreis⸗ rats und ber Ausſchüſſe: Oberlandesgerichtsrat. R. Stritt in Karlsruhe, Oberbürgermeiſter Metſter in Bruchſal, Parteiſekretär Oskar Trinks in Karlsruhe. Stellvertreter ſind u. a. Verlagsdirektor Heinrich Lintz und Amtsgerichts⸗ Direktor Moll in Maunheim. Zu Mitgliedern des Difziplinarhofs für Kreisbeamte wurden ernannt: Verwaltungsdirektor Sahr in Baden⸗Baden, Kreis⸗ fürſorgearzt Dr. Kappes in Karlsruhe und Kreis⸗ oberpfleger Friedmann bei der Kreispflege⸗ anſtalt Hub. Dr. Spaziergänger kaum beläſtigen. Schon im Jahre 1918 iſt zwiſchen Bayern und Baden eine neue Linie des Hochwaſſerdammes feſtgeſetzt. Indem man jetzt einen Teil dieſer neuen Linie auf eine Länge von 900 Metern vorverlegt, hat man zwiſchen dem alten und neuen Damm den idealſten Müllabladeplatz— wenn man in dieſem Falle überhaupt von Idealen ſprechen kann—, den man ſich denken kann. An den Enden des neuen Hochwaſſerdammes wird eine proviſoriſche Verbindung mit dem alten Damm ge⸗ ſchaffen, um ein Abſchwemmen zu vermeiden. Die Stadt gewinnt dadurch 28 Hektar hochwaſſer⸗ freies Gelände. Das Dammbaumaterial wird durch Abgrabung im Hintergelände gewonnen. Erforder⸗ lich ſind rund 48 000 Kubikmeter Erde. Die Koſten belufen ſich auf etwa 100 000 Reichsmark, die in einer Bürgerausſchußſitzung bewilligt worden ſind. Es werden hier, da es ſich um Notſtandsarbeiten handelt, nur W̃ ohlſahrtse rwerbsloſe beſchäftigt. In den letzten Tagen iſt zunächſt mit den Gleisverle⸗ gungsarbeiten begonnen worden. R. B. * Das Fürſorgeamt muß wegen Umzugs und Umſtellung auf die Neuorganiſation am 19. und 20. März für den Publikumsverkehr geſchloſſen bleiben. Dies gilt ſowohl für die neu errichtete Kretisſtelle III in der Neckarſtadt, als auch für die im ſtädt. Amtsgebäude 3 in R 5 vorerſt noch ver⸗ bleibenden Abteilungen.(Näheres Anzeigenteil.) —— * Apollo⸗Theater. Die Zauberſchau Kaß ner gibt heute Mittwoch nachmittag ihre erſte Kinder vor ⸗ ſtel lung. Jedes Kind erhält ein Geſchenk.(Weiteres Anzeige.) neee, DSagesbaleucles Mittwoch, 18. März Nationaltheater: Uulias Cäſar“, Trauerſpiel von ſpeare, Miete G Anſang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Variete mit Zauberſchau Kaſſner, 20,15 Uhr. Libelle: Kabarett, 20.30 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Vorführung. Harmonie D 2, 6: Vortrags⸗Abend der Klavierklaſſen von Johanna Haldenwang, 20 Uhr. Volkshochſchule:„Das menſchliche Verſtehen“, Vortrag von Privatdozent Dr. Paul Eppſtein im Muſenſaal des Roſengartens, 20,15 Uhr. Mannheimer Hausfrauenbund:„Hausfrau und Hausange⸗ ſtellte“, Vortrag von Frau Emma Kromer in der Har⸗ monte D 2, 6, 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzban:„Die neugierigen Frauen“, Oper von Wolf⸗Ferrori für die Freie Vollsbühne, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die 3 Groſchen Oper“.— Untverſum:„Schatten der Manege“.— S 00 a u⸗ burg:„Zweierlei Moral“.— Scalas Theater: „Der Tanz geht weiter“.— Roxy⸗ Theater:„Der Herr auf Beſtellung“. Palaſt⸗ Theater:„Ein Tango für Dich“.— Gloria⸗PFalaſt„Seemauns⸗ Siebchen“.— Capitol:„Ihre Maſeſtät die Liebe“.— Lichtſpielhßaus Müller:„Paris“. Sehenswürdigkeiten: Geöffnet täglich von 1018 Uhr Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. „Ferdinand. Kraus und Miltzeſmw go⸗ bell“(Hondzeichnungen, Aquarelle und Druckgraphik]. — Mu um tür Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmtttaas von 15—17 Uhr. Tienstaa 15—17 br. Mittwoch kö 7 Uhr: Freitag 1719 Uhr— Städtiſche Shake 25, 16 und Schloßmuſenm: 15—17 Ubr: Sonderausſtellung: und Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr; Sountags von 11— 18,30 und 15—17 Uhr. 2 ktittag⸗Ausgabe Mittwo ch, März 4330 Prenns Verufung verworfen Vor der 5. Montag in Berlin die Berufung des deutſchen Spitzenſpie⸗ lers Daniel Prenn gegen die ſüddeutſche Tennisſchläger⸗ fabrik Hammer verhandelt. Die Strafkammer verwarf die Berufung von Prenn und beſtätigte das Urteil der erſten Inſtang, das wegen verleumderiſcher Beleidigung auf 300 Mark Geldſtrafe gelautet hatte. Die Vorgeſchechte Vor einiger Zeit war Prenn in der Deutſchen Sport⸗ artikel⸗ Zeitung von der Firma Hammer beſchuldigt wor⸗ den, die Amateur⸗Beſtimmungen verletzt zu haben, ſich erboten hätte, gegen eine jährliche Zahlung von 3000 Mark und gegen eine Lieferung von 35 Tennisſchlägern in allen Meiſterſchaftstreffen nur noch mit den Schlägern die⸗ ſer Firma zu ſpielen. In einem Schreiben an den Deut⸗ ſchen Tennis⸗Bund, der ſich auch in einem Ehrengerichts⸗ Verfahren mit dieſem Vorfall beſchäftigte, bezichtigte Prenn dieſe Firma der Lüge. Daraus ergab ſich eine Klage und eine Widerklage. In erſter Inſtanz bewies die Firma Hammer durch Zeugenausſagen die Richtigkeit tbrer Be⸗ hauptungen, ſodaß ihr Vertreter freigeſprochen und Preun wegen Beleidigung zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt wurde. Vor dem Berufungsrichter ſetzte Prenn am Montag ausetnander, daß er allerdings mit der Gegenpartei in Verhandlungen folcher Art geſtanden hätte, es habe ſich dabet aber nur um eine berufliche Stel⸗ lung als offizieller Mitarbeiter dieſer Firma gehandelt. Da die Firma ihn nur zu den Bedingungen anſtellen wollte, daß er als Amateur nur noch mit Hammerſchlägern ſptele, hätten ſich die Verhandlungen zerſchlagen. Rechtsanwalt Sack als Rechtsbeiſtand der Firma Hammer forderte das Gericht auf, in dieſem ſtrafgerichtlichen Verfahren eine inriſtiſche Meinung über die Amateur⸗Beſtimmungen ab⸗ zugeben. Rechtsanwalt Dr. Alsberg, der Verteidiger des Angeklagten Prenn, verwahrte ſich dagegen, da es in dieſem Falle nur darauf ankäme, ob Prenn die beſtehenden Vor⸗ ſchriten innegehalten hätte. Prenn erwiderte auf die Frage des Vorſitzenden, zu welchem Zwecke fungsſchrift eine Liſte von Tenntsſpielern aufgeführt habe, die mit Sportgeſchäften oder Fabriken in berufliche Verbin⸗ dungen getreten ſind, daß er damit beweiſen wolle, daß er die Amateur⸗Beſtimmungen beachtet habe. Wenn es ihm darauf angekommen wäre, gegen die Amateurgeſetze zu ver⸗ ſtoßen, d. h. für eine Bezahlung mit Hammerſchlägern zu ſpielen, ſo hätte er eine Verabredung unter vier Augen ge⸗ troffen. Prenn teilte dann noch dem Gericht mit, Strafkammer des III. Landgerichts wurbe am da er er in feiner Beru⸗ 55 1 4 daß er jetzt Generalvertreter einer engliſchen Fabrik für Tennis⸗ bälle ſei, ohne daß dieſe Firma jemals das Anſinnen an ihn geſtellt habe, nur ihre Fabrikate zu benutzen. Nach einer ſehr eingehenden Beweisaufnahme verkün⸗ dete die Strafkammer dann folgendes Urteil: Die Berufung des Angeklagten Prenn wird auf feine Koſten verworfen. Der Vorſitzende erklärte in ſeiner Ur⸗ tetlsbegründung, daß es dem Gericht in ſtrafprozeſſualen Verfahren völlig gleichgültig ſei, ob Prenn die Amateur⸗ Beſtimmungen eingehalten habe oder nicht. Erwieſen ſei durch die Beweisgufnahme, daß er mit der Firma Hammer in Verahndlungen über die Zahlung von 3000 Mark geſtan⸗ den habe, ſodaß ſeine Behauptung, die Firma habe gelogen, unwahr ſei. Das erſte Urteil, durch das Prenn wegen ver⸗ leumderiſcher Beleidigung zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt wurde, mußte daher in vollem Umfange aufrecht erhalten bleiben. Abwechflung belebt das Geſchäft. Kozeluhs erſter Sieg über Tilden Nach zehn Niederlagen in ununterbrechener Folge glückte dem Tſchechen Karel Kozeluh in Los Angeles endlich bei der 11. Begegnung ein Sieg über Tilden. Die Freiluft⸗ anlage behagte dem Tſchechen offenſichtlich beſſer als die Halle, er behielt nach intereſſantem Kampf mit:6, 622,:6, :1 über Big Bill die Oberhand. Im Laufe der nächſten Mongte bereiſen die Tennis⸗ Profeſſionals Auſtralien und Oſtaſien, um dann im Spät⸗ ſommer auch Europa einen Beſuch abzuſtatten. Der fran⸗ zöſtſche Berufsſpieler⸗Verband plant aus dieſem Anlaß auf den Plätzen des Pariſer Roland Garros⸗Tennisſtadions ein großes internationales Turnier, an dem neben Tilden, Kozeluh, Vincent Richards auch die beſten europäiſchen Tennislehrer wie Martin Plaa, Roman Nafuch, Gebrüder Burke u. a. teilnehmen ſollen. Mannſchaftsringen in Lamperiheim St. u. R. Kl. Lampertheim ſchlägt Kr. Sp. V. Bensheim 14:6 Lampertheim 2— Beusheim 2 9211 Die erſte Ringermaunſchaft vom Stemm⸗ und Ring⸗ klub Lampertheim zeigte ſich om Sonntag wieder in hbeſter Verfaſſung. Er fertigte die des Kraft⸗Sport⸗Vereins Bens⸗ heim überlegen ab. Im Kampfe der zweiten Man n⸗ ſchaften konnte ſich Lampertheim diesmal nicht durch⸗ ſetzen und mußte Bensheim einen knappen 119⸗Sieg über⸗ laſſen, öder aher nur dadurch zuſtande kam, daß Weber und Arzberger aus der erſten Mannſchaft von Bensheim auch hier ſtorteten. Aus dem Umſtand, daß insgefamt nur zwei Kämpfe über die volle Diſtanz gingen, geht hervor. daß auf beiden Seiten mit großem Elan gerungen wurde. Die ſpannenden Kämpſe hatten im Rheingoldſaal einen guten Beſuch gufzuweiſen. Im Bantamgewicht brachte Moos für Lampertheim die erſten oͤrei Punkte, da Bensßeim ohne Gegner. In einem Federgewichtler Freitag⸗Bensheim „ gegen den Im Federgewicht ſtellte os ſein Können unter Beweis. gingen Hahl. Lampertheim und Beusheim in aß⸗ wechslungs reichen Angrifſs⸗ und ehrphaſen über die volle Zeit von 20 Minn Der ſchönſte Kampf des Tages endete mit dem verdienten Punk tſieg des Lampertheimers Im Leichtgewicht m 3 0 8 zampertheim kurzen Prozeß und legte ſeinen Gegne tder⸗Bensheim durch Hüft⸗ ſchwung in 2 art mann⸗Jampertheim gaß im Weltergewicht im in 4 Minuten ebenfalls durch ü Im Mittelgewicht ging Hilsheimer aufs Ganze und beſiegte Wober⸗ Bensheim durch Salbnelſon in 3 Minuten. Im Halbſchwergewicht kam Bensheim durch Schäſer, der Wetzel⸗Lampertheim mittels Doppelnelſon in 2 Minuten warf, zu den erſten Punkten. Im Schwergewicht ſtellte . im leinen Gegner, wodurch Bensheim mit Arz⸗ berger zu drei weiteren Punkten kam. K. G. 5 1 99 2 8 Fußball im Kreis Südheſſen Nur zwei Verbandsſpiele waren am letzten Splelſonntag angeſetzt. Aber man muß die erzielten Reſultate als Ueberr aſchung bezeichnen. Nun hat der Meiſter Olym⸗ pia Lorſch nochmals eine Niederlage einſtecken müſſen. Heppenheim gewann gegen g Olympia Worms mußte in B 1 blis antreten. Die Vorbedingungen für eln ſchönes Spiel waren nicht gegeben Der Platz befand ſich in einer ſchlechten Verfaſſung und ließ ein flaches Spiel niemals zu. Der Platzbeſitzer konnte langfam die Oberhand gewinnen und ſich durch einen ver⸗ dienten:2⸗Sieg die Punkte ſichern. Durch dieſe Nieder⸗ lage hat ſich Worms die Ausſichten auf den 2. Platz verſcherzt. Recht rege war der Privatſpielbetrieb. Olympia Turn⸗ und Raſen⸗ ie einſtige Lipponerelf hinter⸗ Die Leute ſpielten zu maſſiy. Lampertheim hatte den ſprertverein zu Gaſte. D ließ keinen guten Eindruck. Das Spiel endete 318. Beim Bf. Tampertheim weilte der neue Meiſter vom Gau Ried, der F B Hofheim. Die Gäſte ſpielten wirklich gut. Hofheim blieb nach gutem Spiel mit 3821 Siecer. Die Reſerven von Phönix Ludwias hafen weilten in Bürſtadt. Die Ludwiashafener Mannſchaft war gleichmäßig aut beſetzt und war während des ganzer Spiels überlegen, Bürſtadt verlor:3. Concord ie Gernsheim konnte gegen Biebesheim leicht mit gewinnen. VBiktoria Neu hauſen mußte die Ueßer legenheit von Alzey durch eine:0⸗Niederlage verſpüren. 3 Für den kommenden Sonntag ſind folgende Verbands⸗ Horchheim; Heppenheim Pfiffligheim. Klubkampf im Boxen BR. Mannheim— Pfek. 1886 Mannheim Am kommenden Freitag(20. März] findet im Kolping haus Maunheim U 1, 18—19, abends der Rückkompf des Klubkampfes VfR.— Bf. 86 ſtatt. Bekanntlich gelang etz dem Pf. 86 den Vorkampf zu gewinnen. In der Kampf⸗ ſtaſel der beiden Mannſchaften befinden ſich verſchtedene Kämpfer, die ſich in den Meiſterſchaften ihrer Organſſa⸗ tionen durchgeſetzt haben. Die VfR.⸗Kampfſtaffel wird auch in dieſem Rücklampf vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt wer⸗ den, nachdem der Gegner in allen Gewichtsklaſſen über gutes Kämpfermoterial verfügt. Die Kämpfer des VfR. weifen allerbines im Gegenſatz zum Vor lompf Verſtär⸗ kungen auf. Außer den im Klubkampf vorgeſehenen Pao⸗ rungen finden Einlagekämpfe ſtatt. Von den Paarungen im Klubkampf intereſſieren ganz beſonders die Kämpfe Lutz⸗ViK. 86— Lennert⸗BfR., Schmitt⸗VfK. 86— Nicoloi⸗ BfR, Bahr⸗Vfͤ. 86— Philipp⸗ BfR. Jacob⸗Vfäͤk. 88— Mayer⸗BfR. 25. Verliner Sechstagerennen Nach 90 Stunden. Die Nacht zum Dienstag war im 25. Berliner Sechs⸗ tagerennen trotz zahlloſer Rundengewinne unintereſfant, da dieſe Gewinne durchweg kampflos erzielt wurden. Immer⸗ hin kamen bei dem ſtändigen Durcheinander auf der Bahn zeitweilig auch die Spitzenmannſchaften in Gefahr, da für ſie oft die Situation unüberſichtlich war und man auch von dem ſtärkſten Paar nicht verlangen kann, daß es fedem Ausreißer nachgeht. Während Schön⸗Pifnenburg ſich an der Spitze hielten, gerieten Göbel⸗Dinal bei den audauern⸗ den Rundenſpielereien ſogar ſchließlich etwas ins Hinter⸗ treffen. Am Dienstag nachmittag warden die Runden⸗ ſpielereien bei gutem Beſuch des Hauſes nicht mehr ſort⸗ geſetzt, da man jetzt den Ausreißern energiſch nachſetzte. Van Kempen gewann einmal eine halbe Runde, aber äußerſt ſchwache Partner Ehmer konnte den Vorſprung nicht halten. Van Kempen iſt durch dieſen Partner wieder einmal vollkemmen lahmgelegt worden. Umſomehr tut ſich der„fliegende Holländer“ bei den Spurts hervor. Nach 90 Stunden, Dienstag nachmittag 5 Kilometer) war der Stand des Rennens wie folgt: 1. Schön⸗Pifnenburg 221 Punkte.— Eine Runde zurück: 2. Tietz⸗Thollembeck 95 Punkte.— Zwei Runden zurück 3. Krüger⸗Fundg 103 Punkte; 4. Mankhey⸗Nickel 89 Punkte; 5. Nieger⸗Maczinſkey 71 Punkte.— Drei Runden zurück: 6. Göbel⸗Dinale 202 Punkte: 7, Faudet⸗Mareillac 77 ſpiele angeſetzt: Biblis Gernsheim; Bürſtadt— —3— Punkte.— Fünf Runden zurück: J. Kroll⸗Miethe 65 Punkte.— Acht Runden zurück: 9. van Kempen⸗Ehmer 161 Punkte; 10. van Hevel⸗van Buggenhout 72 Punkte. —.——K8̃ä̃K————̃̃ k—ö˙—oJ— Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 für Politik: H A. Melß nel ⸗Feuffleton: Dr Stetan Kayſer Kommunalpolitik u Lokales Richarb Schönfelder Sport u. Vermiſchtes Willy Müller Handelsteil Kur Ehmer Gelicht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger Druckerei Dr Hage. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. k 1.—8 Für unvertangte Beiträge keine Gewähr— Nückſendung erfolgt nur bes Rückvorto — — Auf Treppen, Böden, wie Sie sehn, kann alt und jung gefahrlos gehn! „unc lauft man noch so hin und her. Fußspuren gibt es hier nicht mehr! 3 * Wie Glas ist diese neue g N. Schicht! Sie glönzt und strahlt wie 8 Sonnenlicht! Keln Kopfweh mehr! Nur reine Luft! Ses under, frischer Fannenduft! Die Zeitersparnis ist seht grog! Kurzum, das Neus ist ſamos! Treppen, Böden, Schränke, Tische, alles strahlt vor Slanz und Frische! Beachten Sie bitte die Aus- gabe dieser tung vom 21 März Immer noch Schön Pünenburg Uhr(2088,30 * e 1 been er- 1 n d e Sea 2 . —— 3 a Mittwoch, 18. März 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 129 5. Seite Der Mordprozeß Tetzner Tetzner leugnet den Mord Komödie beim Begräbnis Zeugeneinvernahme Die Vernehmung des Angeklagten Nach der Verleſung der Anklageſchrift wurde Tetzner vernommen. Er ſpricht ſo leiſe, daß ihn der Vorſitzende wiederholt auffordert, er ſolle lauter ſprechen. Zu Beginn der Vernehmung fragte der Vorſitzende den Angeklagten, welches ſeiner beiden Geſtändniſſe er aufrechterhalten wolle, da Tetzner ſein erſtes vorbehaltloſes Mordgeſtändnis in der Un⸗ terſuchung dahin eingeſchränkt hat, den verbrannten Wanderburſchen nicht ermordet, ſondern unab⸗ ſichtlich durch Ueberfahren getötet zu haben. Tetzner erklärte auf die Frage faſt unverſtändlich leiſe, er wolle nur das eingeſchränkte Geſtändnis auf⸗ recht erhalten. Im weiteren Verlaufe der Vernehmung ſchildert Tetzuer, daß er durch ſeine Münchener Beteiligung ſchwere Ver luſte gehabt und auch andererſeits nichts veroͤient habe. Da habe er den Plan des Ver⸗ ſicherungsbetruges in vagen Umriſſen gefaßt, aber ſeine Frau nur ſehr oberflächlich eingeweiht, um nicht ihrem Einſpruch ausgeſetzt zu ſein. Die Frau habe endlich nicht mehr widerſtrebt, aber auch ihre Hilfe nicht zugeſagt. Hypnotiſchen Einfluß will der Angeklagte nicht ausgeübt haben. Allmählich ſprach der Angeklagte fließender und auch verſtändlicher. Seine Ehe ſei im allgemeinen ſehr harmoniſch geweſen, wenn nicht geſchäftliche Sorgen das Einvernehmen trübten. Die Sache mit der Verſicherung habe er mit ſeiner Frau beſprochen und ihr hernach die Papiere mit den entſprechenden Anweiſungen im Falle der Ausführung des Planes übergeben. Nach dieſen Zeſtſtellungen gab Tetzuer auf eine Frage des Vorſitzenden die Tat an Ortner nochmals vorbehaltlos zu. Hernach habe er ſich aus Angſt vor der Pplizei zunächſt nicht nach Hauſe begeben, ſondern ſei erſt in Ingolſtadt, wo er ſich von einem Augenarzt wegen einer von Ortner beim Ueberfall verurſachten Ver⸗ letzung behandeln ließ, umhergeirrt und ſpäter nach Halle gefahren. Erſt an dem folgenden Tage ſei er nach Leipzig zurückgekehrt und habe dort zufällig ſeine Frau getroffen, die er von dem Mißlingen des Planes oberflächlich unterrichtete und der er ſeine Angſt vor der Polizei geäußert habe. Seine Frau hobe darauf den Pfeffer beſorgt, der für das nächſte Opfer auserſehen war, worauf Tetzner ſich wieder auf die Reiſe begeben habe. Das war der Vortag der Tat, der 26. November 1929. Abweichend vom Eröffnungsbeſchluß ſchilderte Tetzner nun, daß er in den Dämmerſtunden vor Bayreuth auf einer Straßenkreuzung mit mehreren Induſtriegleiſen einen Wanderburſchen unabſichtlich überfahren habe. Nach einigen Kilometern Fahrt ſei er zurück⸗ gefahren und habe den Ueberfahrenen, der leblos auf der Straße lag, aufgenommen. Auf der Weiterfahrt ſei ihm dann der Plan gekommen, den Unglücksfall mit der vorgefaßten Abſicht des Ver⸗ ſicherungsbetrugs zu verbinden. Tetzner ſchilderte dann weiter die Ausführung der Wagen⸗ und an⸗ geblichen Leichen verbrennung, wie ſie im Eröffnungs⸗ beſchluß feſtgehalten iſt. Trotz wiederholter Vorſtellungen des Vorſitzen⸗ den blieb Tetzner auf dieſen Angaben beſtehen. Er ſchilderte dann weiter, daß er nach der Tat nach München gefahren ſei. In Landshut habe er an ſeine Frau ein Telegramm mit der Bitte um Nachſendung von Kleidungsſtücken darauf ihre Reiſe nach Regensburg und die Beerdi⸗ gung der Leichenüberxeſte in Leipzig. Damit war auch die Vernehmung der Ehefrau Tetzner abgeſchloſſen. Die Nachmittagsſitzung begann mit der Vernehmung des Zeugen und Nebenklägers Albis Ortner, des jungen Mannes, an dem Tetzner einen Mordverſuch verübt hatte. ſpruchslos ſchilderte dieſer den Mordverſuch. Nach Ortner wurde eine Freundin der Frau Tetzuer ver⸗ nommen, die in der Zeit der Mordtat mit ihr zu⸗ ſammenwohnte und die bekundete, daß Frau Tetzner beim Eintreffen der Nachricht vom angeblichen Tode ihres Mannes ſehr gefaßt geweſen ſei. Der Bru⸗ der der Frau Tetzner, der ſeinen Schwager als gewalttätigen und faulen Men⸗ ſchen ſchilderte, war zu der angeblichen Be⸗ erdigung Tetzners erſchienen und hatte keinen Zwei⸗ fel an der Identität mit dem Toten gehegt, Frau Tetzuer ſei bei der Beerdigung ſo er⸗ ſchüttert geweſen, daß er ſie habe ſtützen müſſen. Intereſſantes brachte die Vernehmung des Magdeburger Kaufmanns Maier, der am Tage Klar und wider⸗ nach der Tat von München nach Magdeburg fuhr und von Regensburg ab Reiſegefährte Frau Tetzners war, die ſich auf dem Rückwege nach Leipzig befand. Der Zeuge kam mit Frau Tetzner über aſtrologiſche Fragen in ein Geſpräch. Nach ſeinen Angaben legte ihm Frau Tetzner mehrmals die Frage vor, ob ſie in nächſter Zeit viel Geld oder nähere Beziehungen zu Gerichten zu habe. 5 Regierungsrat v. Griegern⸗Leipzig, der Tetzner ir Straßburg verhaftet und zuerſt verhört erwarten hatte, bekundete, wie Tetzner ihm das Geſtändnis gemacht habe, das dem Eröffnungsbeſchluß der Ver⸗ handlung zu Grunde liegt. Der erſte deutſche Richter, der Tetzner auf deutſchem Boden vernom⸗ men hat, war Amtsgerichtsrat Dr. Gerb in Müll⸗ heim in Baden. Nach ſeiner heutigen Zeugenbekun⸗ dung legte ihm Tetzner das Geſtändnis ab wie dem Regierungsrat v. Griegern. Urteilsverkündung Die Verhandlung wird morgen fortgeſetzt. Das Urteil wird für morgen gegen Mitternacht er⸗ wartet. 150 Kinder klagen an Der Lübecker Tuberkuloſe⸗Skandal vor Gericht * Lübeck, 16. März. HGD. Ein Jahr, nachdem ſich in Lübeck jene ent⸗ ſetzliche Schutz⸗Impfungs⸗Tragödie ereignet hat, durch die Hunderte von Eltern durch den Tod ihrer Kinder unglücklich gemacht wurden, findet vor dem Lübecker Schöffengericht der große Prozeß gegen die beſchuldigten Aerzte ſtatt. Lange Zeit ſchwebte Dunkel über die Sache. Schwere Vorwürfe wurden gegen den franzöſiſchen Wiſſenſchaftler und Tuber⸗ kuloſe⸗Forſcher Calmette erhoben; mau glaubte, daß in dem Inſtitut, in dem das Calmettſche Präpa⸗ rat hergeſtellt wurde, ein ſchweres Verſehen vor⸗ gekommen ſei. Im Verlaufe der näheren Unter⸗ ſuchung ſtellte es ſich aber heraus, daß offenbar in Lübeck bet der Anwendung der Calmette⸗Kulturen ein Verſehen vorgekommen iſt. Der Kernpunkt der Anklage beſteht darin, daß die Aerzte, die die Einführung des Mittels empfohlen haben, ſich nicht mit der genügenden Sorgfalt über den Verlauf der Schutzimpfungen unterrichtet haben. Denn es iſt möglich, daß das Unheil wenig⸗ ſtens zum Teil noch hätte gemildert werden können, wenn die Schutzimpfungen früher eingeſtellt worden wären und das Mittel nicht noch zu einer Zeit An⸗ wendung gefunden hätte, als bereits zahlreiche Kin⸗ der unter ſchweren Krankheitserſcheinungen ein⸗ geliefert wurden. Gütliche Einigung geſcheitert Der Verſuch des Lübeckiſchen Staates, ſich mit den Eltern der verſtorbenen und erkrankten Kinder güt⸗ lich zu einigen, iſt geſcheitert. Der Lübeckiſche Staat hatte für jedes geſtorbene Kind einen Schadenerſatz von 300/ angeboten. Außerdem ſollten für die er⸗ krankten noch lebenden Kinder die ärztliche Verſor⸗ gung und die Heilmittel gratis geliefert werden. Zu einem ſolchen Vergleich iſt es jedoch nicht gekom⸗ men, da die Mehrzahl der Eltern, denen zum größ⸗ ten Teil das Armenrecht zugebilligt worden iſt, be⸗ reits als Nebenkläger zum Prozeß zugelaſſen wurden. kannt wurde, vernichtet hat, anſtatt ſie für die Unter⸗ ſuchung ſicherzuſtellen. Dadurch ſind die gerichtlichen und mediziniſchen Erhebungen ſehr erſchwert worden. aus. tion, Oberbaurat Außerdem hat er die weitere Verfütterung des aus⸗ gegebenen Mittels nicht verhindert, obwohl ihm be⸗ reits am 26. April die erſten Erkrankungen bekannt e ref. ſpitzen, Hufeiſen, einer gut erhaltenen Kanonenkugel waren. Dem dritten Arzt, Prof. Dr. Klotz, wird vorgewor⸗ fen, daß er weder Prof. Deycke, noch Obermedizinal⸗ rat Prof. Altſtaedt Mitteilungen über die Lebens⸗ gefährlichkeit des Mittels gemacht hat, obwohl be⸗ reits Ende März zahlreiche Kinder mit Infektions⸗ erſcheinungen in ſeinem Krankenhaus eingeliefert wurden. Das vernichtende Gutachten Grundlage für die Anklage bildet zweifellos das Gutachten des Oberregierungsrat Prof. Dr. Ludwig Lange, Reichsgeſundheitsamt in Berlin. Er kommt Tuberkelbazillen, zu den in Lübeck verfütterten Calmette⸗Kulturen auf ein beim Arbeiten in Lübeck zurückzuführen ſei. Gegen⸗ über dieſem Gutachten nimmt der bekannte Tuber⸗ kuloſeſorſcher Prof. Dr. Much in Hamburg eine gegenteilige Stellung ein, da er erklärt, daß ein Um⸗ ſchlagen der Calmette⸗Kulturen von avirulenter zu virulenter Form im Bereich der Möglichkeit liege. Selbſt wenn dieſem Urteil beizupflichten wäre— es iſt zu bedenken, daß Prof. Much in wiſſenſchaftlicher Beziehung trotz ſeines großen Rufes als Außenſeiter gilt— wird dadurch die Situation der Lübecker an⸗ geklagten Aerzte nur unweſentlich gebeſſert. Denn zum Anlaß machtvoller Kundgebungen 8 5 8 92 worden iſt, hat auch in Karlsruhe ihren Niederſchlag zu dem Ergebnis, daß die Beimengung, Virulenta⸗ 1 i unerkanntes Verſehen mit der Feſtſtellung der Gefährlichkeit des Calmette⸗ Verfahrens wird noch nicht der Vorwurf ſchwerſter Fahrläſſigkeit bei deſſen Anwendung entkräftet. Uebrigens ſei erwähnt, daß Prof, Much auf Ein⸗ ladung von Prof. Calmette im Juni d. J. in Paris an einer Auseinanderſetzung über das Calmettever⸗ fahren teilnehmen wird. Aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurden Prof. Ludw. Fröbel an der Oberrealſchule in Baden zum Direktor an der Real⸗ ſchule in Gernsbach; Direktor Wilhelm Grein an der Aufhauoberrealſchule in Tauberbiſchofsheim auf Anſuchen zum Profeſſor am Bertholdsgymnaſium in Freiburg. ö Verſetzt in gleicher Eigenſchaft wurde Direktor Ludwig Schmitt von der Realſchule in Walldürn an die Aufbauoberrealſchule in Tauber⸗ biſchofsheim. Beſichtigung der Autoſtraße Laudenbach⸗Heppenheim UI Weinheim, 17. März. Durch die Heſſiſche Provinzialdirektion fand letzter Tage gemeinſam mit dem Starkenburger Automobil⸗ klub eine Beſichtigung der nach Beſeitigung der „Todeskurve“ umgebauten Automobilſtraße Lauden⸗ bach⸗ Heppenheim ſtatt, wobei die neue Strecke erſt⸗ mals von etwa 25 Autos mit etwa 90 Teilnehmern vorſichtig befahren werden konnte. An der Bauſtelle begrüßte Oberregierungsrat Dr. Beru heim⸗ Darmſtadt im Namen des Starkenburger Automobil⸗ klubs die Teilnehmer aus Darmſtadt, Heppenheim, Bensheim, Weinheim uſw. Der Vorſitzende des Weinheimer Automobilklubs, Juſtizrat Jakoby, ſprach ſeine Freude über die Be⸗ ſeitigung einer der ſchlimmſten Auto fallen und über den vortrefflichen Zuſtand der neuen Autoſtraße Der Vertreter der Heſſiſchen Provinzialdirek⸗ Baltz⸗Darmſtüadt, gab einen Ueberblick über die geſamten Bauarbeiten und er⸗ klärte, daß die Straßenkorrektion ohne Sperrung und ohne Umleitung des Autoverkehrs unmöglich geweſen ſei. Erdbewegungen in gewaltigen Ausmaßen ſeien erforderlich geweſen. Sumpf⸗ und Quellwaſſer hätten die Arbeiten ſehr behindert. Bei der Aufdeckung einer alten Straße, die in drei Schichten übereinander mit Holzſtämmen und Steinen gebaut war, habe man einige intereſſante Funde gemacht, wie z. B. Lanzen⸗ uſw. Die Funde ſeien dem Heſſſchen Landesmuſeum in Darmſtadt überwieſen worden. Anſchließend an die Beſichtigung fand ein gemütliches Beiſammen⸗ ſein in der Fuchsſchen Mühlen im Birkenauer Tal ſtatt. Oberſchleſien⸗ Gedenkfeier in Karlsruhe * Karlsruhe, 16 März. Die zehnjährige Wiederkehr des oberſchleſiſchen Abſtimmungstages, die in allen Teilen des Reiches genommen in einer großen Kundgebung gefunden, die am Sonntag vormittag in der ſtädtiſchen Feſthalle für Ober⸗ und Niederſchleſien von dem Karlsruher Schleſierverein veranſtaltet wurde. Unter den außerordentlich zahlreich erſchienenen Gäſten der Veranſtaltung ſah man neben dem Karlsruher Oberbürgermeiſter namhafte Vertreter der ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Behörden ſowie Abordnungen der zahlreichen befreundeten Verbände. Landrat Dr. Urbaneck⸗ Beuthen hielt einen Vortrag über Recht und Gewalt in der pberſchleſiſchen Abſtim⸗ mung. 5 Badiſche Handwerksarbeit auf der Inſel Rügen * Oberkirch, 17. März. Dieſer Tage wurden auf der Inſel Rügen drei 50 Meter hohe Funktürme der Küſtenfunkſtelle Rügen Radio in Lohme fertig⸗ geſtellt. Die Türme ſind aus amerikaniſchem Pech⸗ kiefernholz. Seine Bearbeitung und die Montage der Türme lieferte die badiſche Sägereifirma Rudolf Streif in Oberkirch, Einen gleichen Auftrag erhielt g a Von dem Ausgang des Strafverfahrens wird der die Firma neuerdings für die Küſtenfunkſtation geſandt, was das Zeichen des Gelingens der Tat Wegen fahrläſſiger Tötung und ſahrläſſiger Kör⸗ Verlauf der Zivilprozeſſe der geſchädigten Norddeich, war. In München ſei er bald nach der Ankunft perverletzung ſind der Leiter des geſamten Geſund⸗ Eltern gegen den Lübecker Staat abhängig ſein. einer Kontoriſtin des Teſta⸗Verlages begegnet, die heitsweſens in Lübeck, Obermedizinalrat Dr. Alt⸗ glankſtadt. 17 März. Wie berefts an and ihn erkannte und ſofort den Geſchäftsführer des ſtaedt, Prof. Dr. Deycke, Prof. Dr. Klotz und 5 7 05 Plankſtadt, ee 1 e Verlages herbeiholte, der Tetzner ſchon längſt die Krankenſchweſter Anna Schütze angeklagt. Dem Ein Freimaurer-Prozeß Orten, haben ſich„ die 190 8 prechen wollte. Neben dieſen beiden Perſonen trat Obermedizinalrat Dr. Altſtaedt wird zum Vorwurf 1278 3 einer. 8 1 eſitzer zuſammen⸗ Tetzner noch mit einem Schneidermeiſter in Verbin⸗ gemacht, daß er die Warnungen des Reichsgeſund⸗ Frankfurt a. M. 15. März. ge en 1 leb een han⸗ dung, der ihm den Anzug reinigte. Der Schneider⸗ heitsamtes bezüglich der Einführung des Calmette⸗ Geſtern wurde vor dem Fraukfurter Einzelrichter 1 5. Milgliedsbeitrag auf 10 Pfg. im meiſter hat aus dem Arbeitszettel das ominöſe Verfahrens außer Acht gelaſſen habe, daß von ihm eine Privatklage des Karlsruher Rechtsanwaltes nat e 8 8„ Datum feſtgehalten, aus dem hervorging, daß Tetzner das Reichsgeſundheitsamt von der tatſächlichen Ein- Robert Schneider gegen den Redakteur Wilhelm L. Walldorf, 17. März. Der hieſige Gewerbe⸗ einen Tag nach einem angeblichen tödlichen Unfall führung nicht unterrichtet worden ſei und daß er auch Fluhrer verhandelt, Schneider hält bekanntlich verein hielt in dieſer Woche im Gaſthaus zur in München war. Von dort fuhr er am Mittwoch keine Erkundigungen über die experimentelle Prü⸗ in verſchiedenen Städten des Reichs Vorträge gegen Linde ſeine diesjährige Generalverſammlung aß, nach Paris weiter und einige Tage ſpäter nach fung des Mittels eingezogen habe. die Freimaurerei mit Vorführungen von angeb⸗ wobei Gewerbelehrer Laubenberger als Straßburg zurück, wo er gelegentlich des Telephon⸗ Verwechflung im Brutſchrank lichen Szenen der geheimgehaltenen Aufnahme⸗ Schriftführer des Vereins einen eingehenden Be⸗ geſpräches mit ſeiner Frau verhaftet wurde. 5 15 e 5 Rituale. Auch in Frankfurt hatte Schneider ge⸗ richt über die Tätigkeit im letzten Geſchäfts fahr gab. Damit iſt die Vernehmung des Angeklagten ab⸗ Noch ſchwerwiegender iſt der Vorwurf, daß er die ſprochen und Fluhrer hatte darüber in einer Frank⸗ In der Verſammlung wurde zum Ausdruck ge⸗ geſchloff 8 j D 1 ſtändige geſundheitliche Ueberwachung der mit dem furter Zeit berichtet und eine ſcharfe Kritik bracht, daß das hieſige Gewerbe durch die herrſchende . ſen. Nach einer kurzen Pauße begann dis Calmette⸗Mittel gefütterten Säuglinge nicht ange fur 111 et 4215 1 15 un 1175 ſcharfe Kritik an Arbeitsloſigkeit ſchwer in Mitleidenſchaft ge⸗ i 2 5 dem Auftreten Schneiders geübt. 5 0 2 N Vernehmung der Fran Tetzuer, ordnet und daß er außerdem, nachdem ihm bereits 5 5 991 55 5 5 e zogen iſt und alles aufbieten müſſe, um über die der der Vorſitzend ſt beruhigend zuredete bis ſie am 26. April von dem bereits eingetretenen Unglück Schneider hatte früher 9 88 arls l* n ſchwere Kriſenzeit hinwegzukommen. ter en e Nachricht gegeben worden war, zwei Tage lang gehört und ſoll bei Aufnahme zweimal ehrenwörtlich* Berolzheim(Bezirk Adelsheim), 17. März. Her ſchloß. Sie gab im Sinne des Eröffnungsbeſchluſſes überhaupt nichts 5 115 i cg en 5 1 575 W i e herrſcht in ausgedehntem Maße die Grippe. Faſt vorb 8 en Plä Ken is ge⸗ nommen habe. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die e. e jb in allen Familien hat der unheimliche Gaſt Einkehr . iber e zwei Tage Differenz für viele Säuglinge die Ret⸗ G„ durch die Vorführung dieſes 9 Es ſind 95. 15 1155 955 5 haben. Ueber die hypnotiſchen Fähigkeiten ihres, 9 e 5 5 e 8 1 5. g Opfer gefallen, darunter der frühere Steuerein⸗ Mannes äußerte ſich Frau Tetzner, dieſer habe geworfen, 5 7 5 91 8 über 5 Tier⸗ Das Gericht ſtimmte dieſer Auffaſſung bei, verur⸗ nehmer Joh. Jenninger, der den Feldzug 1870/71 manchmal ſeine Mutter durch Handauflegen verſuche unrichtige Mitteilungen gemacht habe. teilte aber den Privafbeklagten wegen verſchiedener mitgemacht hatte. beruhigt und zum Einſchläfern gebracht und Prof. Dr. Deycke wird beſchuldigt, in ſeinem Aeußerungen zu einer Geldſtrafe von 100 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März von ſich behauptet, jeden Menſchen ſeinem Willen Laboratorium keine genügenden Vorſichtsmaßregeln Reichsmark. Fluhrer hatte wegen Aeußerungen N a 5. untertan machen zu können. Frau Tetzuer ver⸗ getroffen zu haben, als er die Herſtellung der Schneiders in einer von dieſem verfandten Broſchüre den Pege 12 13.15 17 ie Jear- el 14 16 17 ils, ſicherte immer wieder, daß ſie nie in die Tat ein. Calmette⸗Vakzine unternahm. Sind doch Calmette- Widerklage erhoben. Aufgrund dieſer Widerklage 8 e 32 enn 800878.883,77 gewilligt habe. Zugeben mußte ſie allerdings, daß[Kulturen in dem gleichen Brutſchrank aufbewahrt wurde Schneider zu 30 Mark Geld ſtrafe ver⸗ Fehl 42190 90 Rae 135015 131445 ſie ihrem Manne vorgeſchlagen habe, ſtatt einen Mord worden, wie menſchliche Kulturen. Sehr ſchwer⸗ urteilt. Beide Parteien haben das Recht erbalten, 1 15 42 45 0 Plochlagen.89.550 87.62 zu begehen, ſich doch zur Ausführung ſeines Planes wiegend iſt auch die Beſchuldigung, daß Deycke ſeine das Urteil in einer Karlsruher und einer Frank⸗ Kaub 8,4432128 7¹ 134 eine Leiche zu beſchaffen. Frau Tetzner ſchilderte] Präparate, als das Mittel als lebensgefährlich er⸗ furter Zeitung zu veröffentlichen. Köle.9808 7281 60 e e e Wanderer. Hermann Fuchs, Mannheim a re 0 2 24 Ohrom-Bäder Eine Sensalon sind solche Preise! nicht rostend, Stark. 1 5 sind hervorragend Nessel 10 an Kretonne.. Bett Pamatte 353 ſlen 1 für Bettücher. Meter. 55, ö U. 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Die Gewinn⸗ und Verluſtziffern ſelbſt weichen nicht erheblich von denen des Vorjahres ab; an Wechſeln, Zinſen und Pro⸗ viſkonen wurden insgeſamt nur rund 1 Million weniger eingenommen, was ſich durch einen Rück⸗ gang der Handlungsunkoſten um etwa 2½ Mill. mehr als ausgleicht. Angeſichts des gewaltigen Rück⸗ gangs der Börſenkurſe hat ſich die Bank aber vor die Notwendigkeit geſtellt geſehen, auf ihre Wertpapier⸗ beſſtände eine Abſchreibung von 6 Millionen Mark vorzunehmen. Das Ziffernwert iſt ein beredter Ausdruck der Geſchick⸗ lichkelt, mit der die Dresdner Bank um die Klippen des abgelaufenen Jahres geleitet wurde. Das Reſultat ver⸗ dient um ſo größere Anerkennung, als bei dem weitaus⸗ gedehnten Filialennetz des Inſtitutes, der Viel⸗ ſeitigkeit und dem Umfang ſeines Geſchäftes, ſowie bei den hohen Effektenbeſtänden der Gefahren⸗ und Verluſtquellen gar zahlreiche waren. Das Geheimnis des Erfolges lüftet ſich, wenn man folgende Ueberlegungen anſtellt: Im Gegenſatz zur Berliner Handels⸗Geſ., die Verluſte dadurch zu vermeiden ſuchte, daß ſie ſich von größeren Ge⸗ ſchäften ſern hielt, hat die Dresdner Bank es verſtanden, den Schwerpunkt ihres Geſchäftes(Kontokorrent) auch im Notjahr 1980 erheblich auszubanen. Damit hängt es zuſammen, daß die Dresdner Bank ihren Umſatz um 11 v. H. erhöhen konnte. während die Handels⸗Geſ. eine Umſatzſchrumpfung von 6 9. H. in Kauf nehmen mußte. Aber auch nach einer an⸗ deren Richtung wirkte ſich die geſteigerte Aktivität der Dresdner Bank aus. Ihre Einnahmen aus Pro⸗ tionen, die infolge des Darniederliegen des Börſen⸗ und( iiſſionsgeſchäftes bei anderen Banken einen ſcharfen Rückgang erfahren haben, hielten ſich bei der Dresdner Bank auf unveränderter Höhe(rund 37 Mill.). Be⸗ zeichnend iſt vor allem die Tatſache, daß die zur Ver⸗ Fügung ſtehenden Gelder nicht in mündel⸗ ſicheren Anlagen Unterkunft fanden, ſon⸗ dern den Kunden(Debitoren) und der Waren finanzierung(Rembourskredite) zur Verfügung geſtellt wurde n⸗ Bedenkt man, wie Direktor Nathan in einer Preſſebeſprechung ausführte, daß es der Dresdner Bank gelungen iſt, im Laufe eines Vierteljahres rund eine Viertel Milli⸗ arde Kreditoren auszuzahlen, ohne ihre Debftoren bebrängen zu müſſen, und daß es bei den andern Inſtituten ähnlich liegt, ſo wird man ſagen können. daß bie Banken ihre Aufgabe, den Puffer zwiſchen dem Auslande und der deulſchen Wirtſchaft zu bilden, erfüllt haben. Neben dem ſtrukturellen Ausbau hat der günſtige Er⸗ trag auch urch finanztechniſche Urſachen. Die Zinsein⸗ nahmen der Dresdner Bank ſind im Jahre 1930 mit .65(i. V. 37,30) Mill./ kaum verändert. Da ferner der Einlagenbeſtand keine weſentliche Ermäßigung er⸗ fuhr(2,22 gegen 2,27 Mrd.), ſo läßt ſich daraus folgern, daß die Spanne zwiſchen l und Zinsempfang ziemlich gleich geblleben iſt. Der Enquete⸗Ausſchuß errechnete dieſe Spanne für 1929 auf 2,9 v. H. Unter einer ſolchen Annahme müßte die Dresöner Bank, ſofern man von den Kreditoren vorſichtig gerechnet 1,9 Mrd. 4 als voll gewinnbringend anſieht, einen Zinsertrag von rd. 54 Mill./ erzielt haben. Mit einiger Sicherheit lonn man annehmen, daß die Differenz zwiſchen dem ausgewieſenen und dem tatſächlich erzielten Zinsgewinn vorweg in die ſtille Reſerve übergeführt wurde, aus der auch alle Verluſte abgebucht werden, die auf den verſchiedenſten Konten eingetreten ſind oder noch drohen. Da die erhöhten Zinseinnahmen keine einmalige Erſcheinung ſind, ſondern ſchon in den Vorjahren vorlasen, und damals noch durch Effektengewinne ergänzt worden ind, ſo bleibt lediglich die Frage zu prüfen in wieweit die ſehr bedeutenden ſtillen Reſerven der Bank durch die Ausfälle des Jahres 1980 be⸗ rührt worden ſind. Im vorigen Jahre machte die Verwaltung der Dresdner Bank keinen Hehl daraus, daß auf die geheimen Rücklagen mit einigen Millionen zurückgegriffen werden mußte, um ſchwache Stellen auszumerzen. Es beſteht eine hohe War⸗ ſcheinlichkeit, daß auch für 1930 das Reſervepolſter in An⸗ ſpruch genommen wurde. Jedoch kann man ſich nach dem eben Geſagten vorſtellen, wie groß trotzdem noch die ſtillen Rücklagen ſind und welchen Rückhalt ſie der Bank in Kriſenzeiten bieten. Es dürfte in Deutſchland wenige Banken geben, die ſolche feſte Fun⸗ damente ihr Eigen nennen, wie die Dresdner. Es nimmt daher nicht Wunder, wenn die Dresdner Bank ihren Reingewinn für 1930 um rd. 1,5 Mill.& erhöhte. Der Brutto⸗Ertrag iſt zwar mit 76,56 Mill.(i. B. 77% Mill)& um 1,23 Mill. kleiner als der vorjährige. undererſeits gelang es, die Unkoſten und Steuern ſo herabzuörücken, daß ſie mit 64,19(66,99) Mill. 4 um 2,8 Mill.& gegen die von 1929 zurückbleiben. Das Ge⸗ win n⸗ und Verluſt⸗Konto zeigt im einzelnen folgendes Bild: Einnahmen Aus Wechſeln, Zinſen uw. 39,5 37˙80 86.03 Aus Proviſtonen„VJ07½0 37,71 39,95 Aus Zete ligung bei Banken 227 2,42.99 Aus ſonſtigen Quellen.32 1584 0,31 78787 N 7925 Ausgaben: andlungsunkoſtien 57.27 89.82 39.03 Muern ee 6,91.17.53 Reingewinn 12.86 10,78 12.71 zuzüglich Vortrag.88 0 62 0,88 Dividende(in Prozent) 8 10 10 Dividende(in RM)„ 6 Mill. 10 Mill. 10 Mill. Abſchreibung a Effekten u Konſolss... 6 Ml.— 2 Mill. d. Ref Der um 1½ Mill.„ erhöhte Reingewinn würde ſpie⸗ lend die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 10 v. H. zulaſſen, wenn es die Verwaltung nicht vorgezogen hätte, auf Effekten und Konſortialbeteiligungen 6 Mill. 4 abzu⸗ ſchreiben. Da die Direktion leinen Zweifel darüber läßt, daß zwingende Gründe für eine derartige Maßnahme nicht vorlagen, ſo liegt die Vermutung nahe, daß die Herabſetzung des Dividendenſatzes lediglich im Intereſſe der Solidarität mit den übrigen Groß⸗ banken erfolgt iſt. Aus dem nach den Abſchreibungen verbleibenden effek⸗ tiven Reingewinn von 7000 475(11 416 680) 4 werden 300 000„(wie i..) dem Penſionsſond zugewieſen, 6 v. H. Dividende erfordern 6 Millionen(10 Mill.), die Tan⸗ tieme an den Auſſichtsrat beträgt 162 162(486 486) 4, es verbleibt ein Vortrag von 588 813 ,. Der Umſatz auf einer Seite des Haupt⸗ buchens betrug 274,9 Milliarden„ gegen 247,8 Milliarden Mark im Vorfahr. Die Bilanz weiſt folgende Poſten aus(in Mill.): Aktiva 1929 1028 Kaſſe uw 3 60,520 62,47 Stheckz und Schatzanweiſungen 37. 362,01 507,35 Noſtro-Guthaben bei Banken 209,81 310.34 Börſen omba rds—— 37,33 114,33 Vorſchüſſe auf Waren 307,42 379,46 Eigene Wertua lere. 42.45 28,97 Konſo talbeteiligungen„ 2,24 11,31 Daue nde Beieiligung bei Bankn, 31.24 Foo. 1003, 09 Bonk gebäude 30, 70 2900 Penſionsfond⸗ Effekten 27⁵⁰ 2,29 2512,62 2346, 77 * — Paſſiva Ainet, 3 100.— 100.— 100.— Reſerven, geſetzlichhhhteaĩ 34,.— 34,— 32— Gläusig er,„220,09 2275,83 2112,54 Akzepte 9§—5yß:*»„IV.!I64,81 88,71 86,4 Penſions fond 290, 250,.— 230,— e 75 11,41 13,41 2528,97 2512,62 2346,77 Zu der Abnahme der Kreditoren iſt zu bemer⸗ ken, daß dieſe vorübergehend durch Abzüge des Auslandes 300 Millionen 4 geringer waren als Ende Juni 1930, wäh⸗ rend am Jahresende der Rückgang nur 55 Mil l. 4 betrug. Die Bonk war in der Lage, nur vorübergehend ihre Ausleihungen einzuſchränken, und ſie hat es erreicht. daß am Jahresende ſogar, wie ſchon erwähnt, 113 Millionen Ausleihungen in laufender Rechnung mehr vorhanden wa⸗ ren, als Ende 1929. Zu der Steigerung des Ak⸗ zeptumlaufes iſt zu bemerken, daß dieſe im neuen Jahr weſentlich zurückgegangen ſind. Die Abziehungen des Auslandes zwangen das Inſtitut, ihre flüſſigen Mittel zu verringern. Andererſeits haben ſich ie Waren vor⸗ ſchüſſe trotz der eingetretenen ſtarken Preisrückgänge um 81 Mill. erhöht. Von den Geſamtkreditoren ent⸗ fielen 22,7 v. H. gegen 27.6 v. H. Esbe 1929 auf Aus ⸗ Mittag-⸗ Ausgabe Nr. 129 Die Dresöner Bank im Kriſenjahre 1930 Steigerung des Reingewinns um 15 Mill. R.— 11 v. H. Zunahme des Umſatzes— Trotzdem Dividendenreduktion auf 6(10) v. H. aus Grün den der Solidarität— Abnahme der Auslands kredite um 5 v. H.— Liqufdität: 54(58,27) v. H. landsvaluta, dieſe Auslandsguthaben ſind zu 63(67,4) v. H. durch Noſtroguthaben und Auslandswechſel gedeckt. Rechnet man die Warenvorſchüſſe zu den leichter greif⸗ baren Mitteln, ſo decken dieſe leichter greifbaren Mittel die Verpflichtungen mit 54 v. H. gegen 58,2 v. H. Ende 1929, die Liquidität hat ſich alſo etwas verringert. Die Zahl der Beamten belief ſich Ende 1830(ein⸗ ſchließlich der übernommenen Angeſtellten der Bankfirma Steckner in Halle, des Rathenower Bankvereins und des Brandenburger Bankvereins) auf.065 gegen.020 Ende 1929. Die Anzahl der Konten ſtieg von 338 500 auf 357 900. Von den der Dresdner Bank naheſtehenden Ban⸗ ken wird die Deutſche Orientbank voraus ſichtlich wieder 5 v. H. Dividende verteilen, während die Deutſch⸗ Südamerikaniſche Bank, wie bereits bekannt, ihre Dividende von 6 auf 4 v. H. ermäßigt hat. Die Am ⸗ ſterdamer Kommandite Proehl u. Gutmann hat ein befriedigendes Ergebnis aufzuweiſen. Die Ru⸗ mäniſche Bankanſtalt hat eine befriedigende Ent⸗ wicklung genommen, dürfte aber die Gewinne ihres erſten Geſchäftsjahres vorſorglich zur Bildung der Reſerven ver⸗ wenden. Wirtſchaftsoptimismus der Dresdner Bank In der Preſſebeſprechung über den Abſchluß der Dresdner Bank machte Direktor Nathan folgende Ausführungen zu der heutigen Wirtſchafts lage und den künf⸗ tigen Ausſichten für die Konjunktur. Der vorlie⸗ gende Abſchluß muß gewertet werden als der Nieder⸗ ſchlag des ſchwerſten Kriſenjahres, das die deutſche Wirtſchaft und die Weltwirtſchaft ſeit dem Jahre 1873 erlebt haben. Daß dieſe Prüfung etwa ſpurlos an den Bankbilanzen vorübergehen ſollte, hat wohl niemand erwartet, zumal es Pflicht der Banken geweſen iſt, in der hinter uns liegenden Zeit in erſter Linie den An⸗ forderungen der Wirtſchaft gerecht zu werden. Kann man ſagen, daß die Schlacht geſchlagen iſt und man von jetzt ab mit einer begründeten Ausſicht auf Beſſerung an den Wiederaufban wird gehen können? Daß wir eine Kriſe von ſo ungeheurem Ausmaße erlebt haben, iſt bedauerlich, ließ ſich aber nicht vermeiden. Ueber⸗ blickt man die Entwicklung der Weltwirtſchaft, ſo zeigt ſich, daß der techniſche Jortſchritt, in deſſen Zeichen ihr Wachstum ſteht, nicht gleichmäßig vor ſich ging; auf Perioden eines beſchleunigten, von ſtarken Umwälzungen im Produktions⸗ und Verteilungsprozeß begleiteten Aus⸗ baues pflegte immer eine ſolche ruhiger, gleichmäßiger Ent⸗ wicklung zu folgen, in der die geſamte Wirtſchaft allmählich in die veränderten Wirtſchaftsbedingungen hineinwuchs. Im Zeichen dieſer Entwicklung ſteht auch die gegen⸗ wärtige Kriſe, die ſich von den vorhergehenden wohl in ihrem großen, durch das Tempo der grandioſen techuniſchen Veränderungen bedingten Ausmaß unterſcheidet, aber keinen grundſätzlich anderen Charakter trägt. Daß die Revolutionierung der techniſchen Produk⸗ tionsmethoden zu Schwierigkeiten bei veralte⸗ ten Werken geführt hat, iſt nur natürlich und es darf nicht überſehen werden, daß mit dieſer von Kriſenerſchei⸗ nungen begleiteten Ausſcheidung von Produktionsſtätten aus dem Verſorgungsorganismus der Welt zugleich der normale Selbſtheilungsprozeß der Wirt⸗ ſchaft verbunden iſt. Soweit nämlich die gegenwärtige Kriſe auf Uebervroduktion an Rohſtoffen beruht, wird ſie durch eine allmähliche Einſchränkung der Anbau⸗ flächen, ſoweit ſie auf induſtrielle Ueberproduktion zurück⸗ zuführen iſt, durch Aus ſchaltung der unratio⸗ nellen, veralteten Betriebe behoben werden können. Wenn die ſtark angeſtiegene Konkurswelle der letzten Jahre einen Sinn gehabt haben ſoll. ſo kann es nnr der eines Reinigungsprozeſſes ſein. Ob der Reiniaungsprozeß weit genug vorgeſchritten iſt, kann man nicht präziſe entſcheiden. Jedenfalls ſollte man ſich davor hüten, den gegenwärtigen Beſchäftigungsgrad als Grundlage für die Beantwortung dieſer Frage an⸗ zuſehen. M. E. iſt die Verfaſſung der Induſtrie, insbeſondere bei uns in Deutſchland, ſo, daß bei einer nor⸗ malen Beſchäftigung ein rationelles und ren⸗ tables Arbeiten der Produktion gewähr⸗ leiſtet iſt. Die Kriſe war aber auch eine großenteils durch po⸗ litiſche Faktoren bedingte Vertrauens⸗ kriſe, die zu einer Lahmlegung der wirtſchaftlichen Be⸗ tätigungsfreudigkeit geführt hat. Wir haben in unſerem Geſchäftsbericht hervorgehoben, wie die nach dem Kriege eingetretenen politiſchen Veränderungen in der Welt, aber auch die ſozial⸗, wirtſchafts⸗ und handelspolitiſchen Strö⸗ mungen ungünſtige Rückwirkungen auf die Wirtſchaft ge⸗ zeitigt und eine ſtarke Einengung ihrer pro⸗ duktiven Kräfte gebracht haben. Inſofern iſt die Kriſe— und das kann nicht nach⸗ drücklich genug betont werden— weniger eine ſolche des kapitaliſtiſchen Syſtems als eine Folge einer Po⸗ litik und einer Wirtſchaftspolitik, die auf einer Ver⸗ keunung des Weſens des Kapitalismus, der Funk⸗ tionen des Kapitals ſowie der Bedeutung einer freien Entwicklung individueller Initiative beruhen. Beeinflußte vor dem Kriege die Wirtſchaft bisweilen die Politik, und zwar, wie der Weltkrieg gezeigt hat, weder zum Nutzen der Politik noch dem der Wirtſchaft, ſo erleben wir es jetzt, daß die Politik die Wirtſchaft mi ß⸗ braucht, mit dem gleichen negativen Erfolg. Man gebe endlich die Wirtſchaft frei, man nehme von ihr den Druck einer unruhigen Politik, und man wird ſehen, was dieſe Wirtſchaft zum Segen für die Menſch⸗ heit wird leiſten können. An einem Wirtſchaftsſyſtem, das in beiſpielloſer Schnelligkeit und mit einem großartigen Aufwand von Energie die wirtſchaftlichen Verluſte des Krieges wiedergutmacht und darüber hinaus die Wirtſchaft in hohem Maße rationeller und produktionskräftiger, als ſie es jemals vorher geweſen iſt, geſtaltet hat, wird nian vergeblichgreiſenhafte Züge feſtſtellen können, ein ſolches Syſtem hat nicht ausgeſpielt. Wohl aber wird es das Ziel unſerer hungen ſein müſſen, die Wirtſchaft von der geiſtigen und ſeeliſchen Nen⸗ roſe unſerer Zeit, die zu einer völligen Verwirrung der ökonomiſchen Begriffe geführt hal, zu befreien. Das Verhältnis Bemü⸗ zwiſchen Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer muß aus dem Kampfzuſtand heraus; die Erkenntnis der Schickſals verbundenheit innerhalb der deutſchen Werkgemeinſchaft muß zu einer Stärkung des Zuſammengehörigkeitsgefühls führen und dazu, daß alle zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer offe⸗ nen Probleme nicht als Macht⸗, ſondern als wirtſchaft⸗ liche Fragen behandelt werden, deren Löſung nur im Sinne dieſer Intereſſenverbundenheit erſtrebt werden darf. Es iſt auch zu wünſchen, daß mit einer Beruhigung der politiſchen Atmoſphäre der pſychiſche Alb⸗ druck von der Wirtſchaft genommen wird, der ſie bisher gelähmt hat. Leiſe Anſätze hierfür ſind in Deutſchland ſowohl, als auch international vorhanden. Es kommt darauf an, das zarte Pflänzlein des wiederkehrenden Vertrauens zu hegen und damit das Wiedergufblühen der Wirtſchaft zu fördern.“ Geſamllage in Maſchinen unverändert Günſtige Beurteilung der Leipziger Techniſchen Meſſe Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalten, dem Spitzenverband der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſchrieben: Die Geſamtlage der deutſchen Maſchineninduſtrie hat ſich im Februar gegenüber Januar nicht weſentlich verändert. Die Inlands⸗ und Auslandskundſchaft zeigte in Anfragen die gleiche, zum Teil ſogar noch etwas ſtärkere Zurückhal⸗ tung als im Januar. Der Auftragseingang war im In⸗ landsgeſchäft geringfügiger. Auch im Aus landsgeſchäft zeigte er im Februar keine weitere Belebung. Die durchſchnittliche Wochenarbeitszeit erhöhte ſich trotz⸗ dem zum erſten Male ſeit einer Reihe von Monaten um etwa Stunde(auf 42,2 Stunden), da die Landmaſchinen⸗ fſabriken mit beginnender Frühjahrsſaiſon ihre in den letzten Monaten zum Teil ſaſt gänzlich ſtillgelegten Betriebe wieder in Ganz ſetzten. Der an den tatſächlich geleiſteten Arbeiterſtunden gemeſſene Beſchäftigungsgrad der Maſchi⸗ neninduſtrie ſtieg damit von 42,8 auf 43,9 v. H. der Normal⸗ beſchäftigung. Die Anfang März ſtattgefundene Leipziger Techniſche Meſſe iſt nach zögerndem Beginn im allgemeinen beim Maſchinen⸗ und Apparatebau befriedigender verlaufen als die niedrig geſpannten Erwartungen hoffen ließen. Der Beſuch durch ernſthafte Intereſſenten war zum Teil größer als im Vorjahr. Insbeſondere waren Ausländer, vor allem aus Weſt⸗ und Nordeuropa, zahlreich vertreten. Der Umfang der ſofort getätigten Verkäufe, die ſich aller⸗ dings meiſt auf kleinere Objekte beziehen, war bemerkens⸗ wert in Auswirkung der günſtigen Preiſe, mit deren wei⸗ terer Senkung die Kundſchaft nach den erheblichen von der Maſchineninduſtrie im letzten Halbjahr vorgenommenen Preisſenkungen nicht mehr rechnet. Bei Verhandlungen über große Objekte wurde der endgültige Abſchluß meiſtens von der Befeſtigung der wirtſchaftlichen und vor allem politiſchen Lage abhängig gemacht. Sächſiſche Bank Dresden Rückgang der Erträgniſſe Der Notenumlauf iſt 1930 mit 65,11 Mill.„“ ſogar unter den des Jahres 1929(65.60 Mill.) zurückgegangen Die durchſchnittliche Notendeckung betrug 50,85 v. H.(52,43 v.., i..] davon 32,29(31,66) v. H. in Gold. Der Wechſel⸗ eingang betrug 236,11(391,83) Mill.“ Dex Durchſchnitts⸗ betrag eines Wechſels iſt weiter auf 625,54(685,41) 4 ge⸗ ſunken. Die Wechſelproteſte wieſen im Verhältnis zum Wechſeleingang wieder eine Steigerung auf. Die Proteſt⸗ gefahr bei kleinen Wechſeln iſt größer als bei höhern Wechſeln. Da der durchſchnittliche Diskontſatz 4,93(7,12) v.., im Lombardͤverkehr 5,93(.12) v. H. war, bedingte dieſer beträchtliche Rückgang der Zinſen eine entſprechende Minderung des Gewinnes. Wechſel⸗ und Zinſenerträg⸗ niſſe betragen nur 3,44(4,80) Mill.; der Ertrag aus be⸗ liehenen Wertpapieren, Wechſeln und Waren belief ſich auf 0,28(0,11) Mill. 4, aus Wertpapieren auf 0,22(0,25) Mill. Mark und aus Proviſionen auf 0,10(0,10) Mill. 4. Da⸗ gegen erforderten Unkoſten 1,72(2,05) Mill.„ und Steuern 0,76(0,97) Mill. 4. Aus dem Reingewinn von 1,56(2,31) Mill.& ſollen nur 8(11) v. H. Dividende verteilt und 0,30 (0,60) Mill.& der Rücklage überwieſen werden, * Frankfurter Handelsbank AG. vorm. Viehmarktsbank, Frankfurt. Die Verwaltung ſchlägt der GV. am 22. April vor, eine Dividende von 6 v. H.(i. V. 10) für das Geſchäftsjahr 1930 zu verteilen. 12 v. H. Dividende bei Mittelboden. Der GV. der Mitteldeutſche Bodenkreditanſtalt, Greiz⸗ Berlin, am 28. April wird aus einem Reingewinn von 1 110 000& gegen 972 000 4 im Vorjahr wieder eine 12⸗ prozentige Dividende vorgeſchlogen. * 75 Jahre Magdeburger Leben. Am 17. März ſieht die Magdeburger Lebens⸗Verſicherungsgeſellſchaft, die ſeit 1923 dem Gerling⸗Konzern angehört, auf ein 75jähriges Beſtehen zurück. Zur Zeit iſt die„Alte Magdeburger“ trotz der Kriegs⸗, Inflations⸗ und Kriſenzeiten mit einer Lebensverſicherungsſumme von 200 Mill./ wieder bei demſelben Beſtand angelangt, den ſie in den erſten 50 Jah⸗ ren ihres Beſtehens erreicht hatte. In der Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherung iſt der Vorkriegsbeſtand ſchon erheb⸗ lich überholt. Auch 1930 war die Entwicklung befriedigend. Das finanzielle Ergebnis wird nach den Mitteilungen der Verwaltung für die Gewinnbeteiligung der Verſicherten und für die Aktionäre günſtig ſein. n Salzdetfurth-Konzern Die Kaliwerke Salzdetfurth weiſen für 1930 einen Reingewinn von 4 309 645„ gegen 4 3898 451 4 im Vorjahre auf, von dem unverändert 6 v. H. VA.⸗ und 15 v. H. StA.⸗Dividende ausgeſchüttet und 189 145 gegen 187 951„ vorgetragen werden ſollen. Die Kaliwerke Aſchersleben erzielten einen Reingewinn von 2409 755 gegen 2 402 065., aus dem wie⸗ der 6 v. H. auf die VA. und 10 v. H. Dividende auf die StA. verteilt werden, während 250 315 gegen 242 625 4 zum Vortragen verbleiben. v. H. Dividende auf die StA. ausgeſchüttet werden und 241.857 gegen 241 400„/ zum Vortrag kommen ſollen. * Anglo Guano wieder 5 v. H. Der AR. der Guauo⸗ Werke AG.(vormals Ohlendorffſche und Merckſche Werke), Hamburg, beſchloß der GV. am 15. April 1031 vorzuſchla⸗ gen, für 1980 auf das Kapital von 5 600 000& eine Divi⸗ dende von 5 v. H.(wie i..) zu verteilen. 26 Läufer. Frankfurter 75 Millionen Aberbrückungs⸗Kredit für Berlin Berlin, 18. März.(Eigene Meldung) Ein unter Füh⸗ rung der Deutſchen Bank, der Preußiſchen Seehandlung und verſchiedener anderer Gruppen ſtehendes Konſortium hat dem„Berl. Lokalanz.“ zufolge der Stadt Berlin einen Ueberbrückungskredit von 75 Millionen„ zur Verfügung geſtellt. Die Verzinſung beträgt 72 v H. Die Gewährung dieſes Kredits iſt dem genannten Blatte zufolge davon abhängig gemacht, daß ſich die St Berlin innerhalb weniger Wochen darüber zu entſcheid hat, ob ſie dem Anleiheprojekt über die Finanzie⸗ rung der Berliner ſtädtiſchen Eleltrizitätswerke zuſtimmt. Der Magiſtrat hat geſtern ud beſchloſſen, der Aufnahme des Ueberbrückungskredits von 75 Millionen. zugzuſtimmen, da dieſe Summe zur Abdeckung drin⸗ gender Ultimoverpflichtungen benötigt wird. Ob man ſich allerdings mit dem Anleiheprojekt einverſtanden erllären wird, ſteht noch nicht feſt. Die Verhandlungen darüber— auch mit den Aufſichtsbehörden— ſollen ſo ſchnell wie mög⸗ lich abgeſchloſſen werden. u Zellſtoff⸗Fabrik, Mannheim⸗Waldhof.— Dividenden⸗ reduktion zu erwarten. Der ſtarke Kursrückgang an der Berliner Börſe wurde geſtern gerüchtweiſe auf eine bevor⸗ ſtehende erhebliche Reduktion der Dividende zurückgeführt. Wie die Verwaltung hierzu mitteilt, ſind die Bilanz⸗ arbeiten noch nicht ſoweit vorgeſchritten, daß man heute ſchon etwas über die vorausſichliche Höhe der Dividende ſagen könne. Es ſei allerdings kaum anzunehmen, daß die vorjährige Dividenden höhe beibehalten werde. Welchen Umfang ober dieſe Reduktion annehmen wird, kann vor Fertigſtellung der Bilanz nicht geſagt werden. * Engliſche Farbenverſchmelzung— Imperial Chemical Induſtries übernimmt die Britiſh Alizarine Co. Es wird nunmehr zugegeben, daß die Britiſh Alizarine Co., Man⸗ cheſter, vom engliſchen Chemietruſt übernommen werden ſoll. Für 40 vollbezahlte Stammaktien der Alizarine⸗Ge⸗ ſellſchaft werden 19 Vorzugsaktien der Imperial Chemical Induſtries geboten. Die Uebernahme wird davon ab⸗ hängig gemacht, daß mindeſtens 4 der Alizarine⸗Aktionäre guſtimmen. * Julius Schürer AG., Augsburg. Die Geſellſchaft ver⸗ zeichnet für 1980 eine weitere Umſatzſteigerung. Der Roh⸗ gewinn wird mit 1,14(1,22) Mill. ausgewieſen, Unkoſten betragen 1,15(1,06) Mill. /. Der Gewinnvortrag ermäßigt ſich durch den Verluſt von 164 501 4 auf 73098 ,. Die Be⸗ triebsreorganiſation iſt zum größten Teil beendet. Hier⸗ durch und durch die Erweiterung des Fabrikationspro⸗ gramms ſeien ziemlich erhebliche Inveſtierungen notwendig geweſen. Die Bilanz zeigt bei 1,60 Mill./ Kapital Im⸗ mobilien mit 1,38(1,28) Mill. J, Maſchinen und Einrich⸗ tungen mit 0,36(0,27) Mill. /, Vorräte erhöht mit 0,90 (0,61) Mill. /, andererſeits Kreditoren mit 0,99(0,46) Mill. Mark gegenüber Debitoren mit 0,52(0,54) Mill.. * Mimoſa AG., Dresden. Das Geſchäftsjahr 1930 er⸗ brachte einen Fabrilationsgewinn einſchl. 63 000(96 000)% Gewinn aus Beteiligungen von 4,8444(i. V. 4,975) Mill. Mark. Andererſeits erforderten Herſtellungskoſten aus⸗ ſchließlich Materialkoſten.157(1,155) Mill., laufende Steuern 0,399(0,357 Mill.„J und Handlungsunkoſten 2,417 (2,466) Mill. 4. Nach Abſchreibungen von 0,245(0,314) Mill.„ ergibt ſich einſchl. 25 000(20 000)/ Gewinnvortrag ein Reingewinn von 0,709(0,702) Mill. /. woraus die Verteilung von wieder 18 v. H. Dividende vor⸗ geſchlagen wird. Weinverſteigerung Wachenheim * Wachenheim, 18. März. Die Winzergenoſſenſchaft Wachenheim GmbH., im Verbande Deutſcher Naturwein⸗ Verſteigerer, brachte geſtern 20 Stück, 7 Halbſtück, 3 Viertel⸗ ſtück 1930er, 8 Halbſtück und 4 Viertelſtück 1929er Weiß⸗ weine aus beſſeren und beſten Reblagen der Gemarkungen Wachenheim und Forſt zum öffentlichen Ausgebot. Dem Weinausgebot. zu dem ſich ein ao. Käuferbeſuch eingefun⸗ den hatte, war ein ausgezeichnetes Ergebnis beſchieden. Schon bei den gutgepflegten 1930er zeigte ſich großes In⸗ tereſe, das ſich aber bei den 1929er noch weiter verſtärkte, um die ein lebhafter Wettbewerb ſtattfand. Wenn auch fünf Nummern wegen Nichterreichung der Eigentaxe zu⸗ rückgenommen wurden, ſo iſt dies keine Beeinträchtigung des Geſamtausgebots, der Verlauf der Verſteigerung iſt vielmehr als gut und zufriedenſtellend anzuſprechen. 1 Es wurden bewertet die 1000 Liter 1930er Weiß ⸗ weine: Wachenheimer Mandelgarten 700; Silberbach 660; Goldberg 680; Schloßberg 750; Höhe 690; Hüttenwingert 700; Höhnhauſen 700; Königswingert 700; Neuſtück 690 zu⸗ rück; Schönfelderweg 710; Oberſtneſt 770; Hägel 730; Klährt 780; Letten 800; Krähhöhle 760 zurück; Schenkenböhl Ries⸗ ling 790; Rennacker 870; Luginslend 880, Riedbrunnen 900; Wolfsdarm 900; Altenburg 860 zurück, 900; Böhlig Riesling 1080; Bächel Riesling 1230; Gerümpel Riesling Spätleſe 1500; Forſter Myrrhe 750, Straße 720 zur.; Hell⸗ holg 790; Süßkopf 800, 970.— 1929er Weißweine: Wachenheimer Letten 1460; Schenkenböhl 1610; Rennacker 1720; Riedbrunnen 1730; Luginsland 1800; Wolfsdarm 1700; Altenburg 1620 zurück; Hägel Gewürztraminer 1820; Böhlig Riesling 1900; Bächel Spätleſe 2180; Gerümpel Riesling Spätleſe 2820; Forſter Süßkopf Riesling 1900. Schlacht- und Nutzviehmärkte * Schweinemarkt Meckesheim vom 16. März. Zufuhr und Preiſe je Paar: 33 Milchſchweine 32/ 24 Läufer bis zu 9 Wochen 45—50. Nächſter Markt 23. d. M. & Buchener Schweinemarkt vom 17. März. Auf dem ge⸗ ſtrigen Schweinemarkt betrug die Zufuhr 697 Ferkel und Verkauft wurden 535 Ferkel unter 6 Wochen alt 18—28„, über 6 Wochen alt 29—42„ und 18 Läufer pro Paar 60—85 l. * Schlachtviehmarkt Pforzheim, vom 16. März. Auf⸗ getrieben waren 507 Tiere und zwar: 3 Ochſen, 14 Kühe, 39 Rinder, 13 Farren, 46 Kälber, 392 Schweine. Marktver⸗ lauf: mäßig belebt. Ueberſtand: 4 Stück. Großvieh. 24 Schweine. Preiſe für ein Pfund Lebendgewicht: Ochſen a 47—49, Farren a 43, b und c 41—39, Kühe a 88, b und e 85—.20, Rinder a 5052, b 44—47, Kälber b 65-68, c 58 bis 63. Schweine b, e und d 52—52. * Schlachtviehmarkt Freiburg i. Br. vom 16. März. Auf⸗ trieb: 20 Ochſen, 20 Rinder, 10 Farren, 40 Kühe, 145 Käl⸗ ber, 500 Schweine und 25 Schafe Preiſe: Ochſen und Rin⸗ der a 48—50, b 44—48, c 40—42; Farren 38—40; Kühe a 36—88, b 30—34. c 24—26; Kälber beſte Maſt 68—70, Mittel⸗ maſt 64—66, geringe Maſt 60—62; Schweine vollfleiſchige bis 150 Ka. 50—52, dto. bis 120 Kg. 52—54, dito. bis 100 Kg. 54—56 Schafe 48—33, alles Pfg. pro Pfund Lebendgewicht. Marktverlauf. Bei Großvieh und Schweinen ſchleppend, bei Kälbern mittelmäßig, Großvieh Schweinen. * Schweinemarkt Engen vom 16. März. Anfuhr 66 Milchſchweine, verkauft 45, Preis 95—45„ je Paar. * Schweinemarkt Meßkirch vom 16. März. Aufgeführt 61 Ferkel, verkauft 45, Preis 3545, pro Paar. Handel mittelmäßig. Aktieninder plus.2 vH. Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktienindex 1924/8 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 9. bis 14. März 1931 auf 91,8 gegenüber 88,6 in der Vorwoche und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 87,6(82,0), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 81,7(78,6)) und Gruppe Ueberſtand bei und Handel und Verkehr auf 113,2(111,1). Deviſenmarkt Im keutigen Früſ verkehr notieren Pfunde gegen Nem Pork 4,8580 J Schweiz. 285,24 ¼ J Stockholm 18 14 Paris 124.14 Holland. 12.12 Madrid 45.57 Brüſſel 34,84 Oslo 18,163, Dollar geg. Ru.002 Mailand 92.24 ſopenhagen 18.16 ¾ Pfunde„„ 20.40 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 17. März Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wieder ſehr ſtill. Es konnten nur vereinzelte Kähne tal⸗ wie bergwärts dee untergebracht werden. Die Frachten blieben unverändert, ebenſo erfuhren auch die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts keine Aenderung. S— ſtell 3 r 7. Seite/ Nummer 12 Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Maunheimer „* 3 5 Für den Osterpußh Für den Wasdieg Waschbürsten 23. 20, 12 Kernseife, Blocks. 23. 16, 0 Feifenhalter, für Wanne 35 Zinkwanne, 36 cm.95 Waschtföpfe, verzink,, 38cm.93 Waschlöffel 35 Waschbreit mil Zinkeinl..30, 1. Waschmaschine 14.50, 13.59 B Perfekter 10 auer lucht Stel⸗ m Waren⸗ l An- auf Zeller f. nam 21 J. alt. Relsevertreter e S Nordbaden und die Rhein- pfalz für Wiederverkàufer ge⸗ sucht, in der Branche erfahren, Antäager zwecklos. Selbstgeschrie⸗„ benet lückenloser Lebenslaul, Gehalts- 5 5. NIN NMopöl Fſesche., 60, 23 ansprüche, Photo erbeten an. Le Herstel! 2 4 5 Wolldesen.75, 3. Telefunken, Mannhei auf Bank od. kaufm. Wacksauflrag. eck.. rund. 75 f* Großbetrieb.— Gefl. Wachszerstäuber.90 Anfr unter W M 77 Handteger, Cocos—25 die Geſchäftsſtelle Handfeger, rein Roßheer 30 Zur Bodenbehandlung Jur leppichpflege Bodenbeize„Weeks“ 0 Stahlspöne Pakel 35 Bernstein-Fußbodenlack.30 Mop mi Dose und Silel.30, 1. 8. Bl. 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So hat insbeſon⸗ dere in der ſeit dem Kriege beſtehenden Zeit äußerſter Depreſſion dieſe Verbrechensart ſowohl hinſichtlich der Häufigkeit als auch hinſichtlich der Art der Ausführung einen Charakter und einen Umfang angenommen, die außerordentlich bedenklich ſtimmen. Auf allen Gebieten des Verſicherungsweſens werden heutzutage Betrügereien verübt. Stän⸗ dig mehrt ſich auch die Zahl der Fälle, in denen Ein⸗ brüche und Raubanfälle fingiert werden. Wiederholt haben auch Fälle, in denen durch Vor⸗ ſpiegelung von Unfällen Verſicherungsſummen er⸗ ſchlichen wurden, in der Oeffentlichkeit großes Auf⸗ ſehen erregt, ſo der Fall Marek in Wien und der Fall Kühr in Siegen. Und nun iſt es die gefährlichſte und verwerflichſte Art des Verſicherungsbetruges— diejenige, die in Verbindung mit einem wider das Leben gerichteten Verbrechen zur Ausführung gebracht wird— die zur Zeit die Gemüter erregt. Während in früheren Zei⸗ ten Fälle dieſer Art nur ganz ſelten vorgekommen ſind, hat es jetzt den Anſchein, als wenn jedes Jahr nicht nur einen, ſondern ſogar mehrere von ihnen bringen ſollte. Noch garnicht lange war es her, daß der Fall des Harburger Kaufmanns Straſſer zur Aburteilung gelangt war, bei dem der Täter Frau und Sohn erſchoſſen hatte, um ſich in den Beſitz der hohen Ver⸗ ſicherungsſummen zu ſetzen, als gleichzeitig zwei neue Fälle von Verſicherungsmord ſich ereigneten: Der Fall des Zahnarztes Gutmann in Schwedt g.., der am 26. November 1929 ſeine Ehe⸗ frau erwürgt hat, und der Fall des Vertreters Tetzner aus Leipzig der nur einen Tag ſpäter einen dem Namen nach nicht feſtgeſtellten Mann in ſeinem Auto verbrannt hat. Der Fall Gutmann hat, wie erinnerlich, bereits im vergangenen Jahre vor dem Schwurgericht in Prenzlau ſeine Erledigung gefunden. Der An⸗ geklagte iſt der Tat als überführt erachtet und zum Tode verurteilt worden. Der Fall Tetzner ſteht dieſer Tage vor dem Schwurgericht in Regensburg zur Verhandlung. Etwas ſpäter wird vor dem Schwurgericht in Bar⸗ tenſtein in Oſtpreußen ein weiterer Fall von Ver⸗ ſicherungsmord verhandelt werden, derjenige des früheren Lehrers Saffran. Während bisher ſtets der Verſicherte ſelbſt das Opfer des Mordes bildete, iſt in den beiden letzterwähnten Fällen eine fremde Perſon ermordet worden, in der Abſicht, ſie als die Leiche des Verſicherten erſcheinen zu laſſen und dieſen ſelbſt, der perſönlich die Tat ausgeführt hat, in den Beſitz der Verſicherungsſumme zu ſetzen. Ueber den Fall Tetzner haben wir bereits ausführlich berichtet. Im Falle Saffran iſt die Sachlage ähnlich: S. iſt der Schwiegerſohn des Möbelfabrikanten Platz und hat deſſen Geſchäft geleitet und zum Ruin gebracht. Um aus den Schwierigkeiten herauszukommen, faßte er den Plan, zum Zwecke eines Verſicherungsbetruges— er hatte ſich mit 150000 Mark verſichert— einen Mord zu begehen. Sein Geſchäftsführer Kipnik und ſeine Expedien⸗ tin Elſe Auguſtin, die er beide ins Vertrauen zog, haben darauf im Juni 1930 einen Monteur Fredriſzik zu ſich ins Auto genommen und auf dieſen einen Anſchlag verübt, es iſt dem Monteur jedoch— genau wie im Falle Tetzner dem Ortner— gelungen, dem Tode zu entrinnen. Am 14. 9. 30 hat dann Saffran gemeinſchaftlich mit Kipnik auf der Landſtraße den Melker Dahl ermordet und ihn ſpä⸗ ter im Auto nach ſeinem Büro gebracht. Das Büro hat er dann in Brand geſteckt, nachdem er vorher dem D. ſeine goldene Uhr in die Taſche und ſeinen Ring an den Finger geſteckt hatte. Ungefähr gleichzeitig mit dem Falle Tetzner er⸗ eignete ſich in England ein ſehr ähnlicher Fall: Ein gewiſſer Arthur Rouſe verbrannte in ſei⸗ nem Auto einen dem Namen nach bisher ebenfalls nicht feſtgeſtellten Maunz: er iſt dieſerhalb zum Tode verurteilt und auch bereits hin⸗ gerichtet worden. Durch ſeine Eigenart beſonders 7 Die Großbanken haben Mitte der Reichsbank zu holen Summen loft für 20 Millionen gegen in einem bemerkenswert erſcheint ein weiterer Fall, der erſt vor wenigen Tagen aus Italien gemeldet wurde: Im Gebirge wurden ein gewiſſer Mazzari und ſeine Freundin als anſcheinend abgeſtürzt tot aufgefunden. Schon bei der ärztlichen Unter⸗ ſuchung ergab ſich indeſſen, daß Beide nicht abgeſtürzt ſein konnten, da die Leichen lediglich am Kopf Ver⸗ letzungen aufwieſen. Die angeſtellten Ermittlungen haben dann Folgendes ergeben: Zwei Männer namens Magni und Garlatti hatten mit Mazzari einen Vertrag abgeſchloſſen, laut dem ſie ſein Leben mit 650 000 Lire(186000 J zu ihren Gunſten verſicherten und für die Dauer eines Jah⸗ res ihm ſehr hohe Beträge für eine luxuriöſe Lebensführung zur Verfügung ſtellten, wohingegen er die Verpflichtung übernahm, nach Ablauf des Jahres Selbſtmord zu verüben. Dieſe Verpflichtung ſcheint ihm leid geworden zu ſein und ſeine beiden unter der Bevölkerung groß iſt. Auch unter den Kindern der Flora begegnet man, wie in der Tierwelt, kurzlebigen Weſen, die um die Frühlingszeit das Licht der Welt erblicken, um einige Monate ſpäter, wenn der Herbſt und Winter ihre erſten rauhen Grüße vorausſchicken, wieder zu ver⸗ ſchwinden. Im allgemeinen werden aber die Pflan⸗ zen, vor allem die Bäume, bedeutend älter als die Menſchen. Und ganz beſonders mit den Patriar⸗ chen der Pflanzenwelt, die auf ein aus⸗ nahmsweiſe langes Leben zurückſchguen können, kön⸗ nen ſich die Methuſalems unter den Menſchen, die ſchon froh ſind, wenn ſie die Hundert erreicht oder gar ein wenig überſchritten haben, bei weitem nicht meſſen. Hier unter den Bäumen kommen ſelbſt 1000 jäh⸗ rige Vertreter vor, ſo die berühmte Eiche in Burgaue bei Leipzig, die erſt vor zwei Jahren in⸗ folge einer zu weit fortgeſchrittenen Fäulnis zu Grunde ging. Auch eine Eiche in Mecklenburg, die 40 Meter Höhe und einen Umfang von 10% Metern mißt, dürfte ein ſehr ſtattliches Alter beſitzen. Ein Roſenſtrauch an dem Dom in Hildesheim ſoll ebenfalls bereits 1000 Jahre zählen. Hiſtoriſch intereſſant ſind einige Lin den aus dem Park in Babelsberg bei Berlin, die früher vor dem Hauſe Voltaires in Potsdam geſtanden haben und die Kaiſer Wilhelm J. nach Babelsberg verpflan⸗ zen ließ. Auch ſonſt leben unter den Bäumen noch einige Vertreter früherer Jahrhunderte, die Zeit⸗ genoſſen berühmter Männer geweſen ſind und in ihrem Leben eine Rolle geſpielt haben. So wachſen in dem Hofe des Nationalmuſeums in Rom noch ein paar Ulmen, die einſt der große Künſtler Michelangelo eigenhändig gepflanzt hat, und in dem Tuilleriengarten befinden ſich einige Orangenbäume, Schußbereite Privatpolizei beobachtet das Verladen eines Geldtrausports und Ende und für ihre Kunden bereitzuſtellen. Transport] ſtets die einſt Franz J. aufgeſtellt haben ſoll und die alſo Kein Raubüberfall, ſondern Gelotransport einer Berliner Großbank jeden Monats große Bargeldſummen von Da man bei der Höhe der auf eine Ueberrumpelung durch verwegene Verbrecher gefaßt ſein muß, laſſen die Banken ihre Transporte durch beſonders ausgebildete Privatpolizei ſcharf bewachen. Das Erdbeben in Mazedonien hat über 200 Todesopfer gefordert. Die betroffenen L Patriarchen der Pflanzenwelt Von Landgerichtsrat Dr. Herbert Schlieper Vertragsgegner haben nun ſeinem Entſchluſſe nach⸗ geholfen. Nach den bisherigen Erfahrungen iſt feſtzuſtellen, daß der Verüber eines Verſicherungsmordes ſo gut wie gar keine Ausſicht hat, den von ihm erſtrebten Erfolg zu erreichen: Einmal beſteht bereits der Ver⸗ dacht eines Verbrechens, wenn jemaud eine ſeine Verhältniſſe weit überſteigende Verſicherung auf⸗ nimmt und der Verſicherungs unfall kurz darauf eintritt. Außerdem treten immer Momente hinzu, die der Täter auch bei größter Sorgfalt nicht vorausſehen kann, die aber bei dem heutigen hohen Stande der kri⸗ninaliſtiſchen Methoden mit nahezu unumſtößlicher Gewißheit zur Aufdeckung des Verbrechens führen müſſen wie beiſpielsweiſe in den Fällen Tetzner und Saffran der beiden ge⸗ meinſame Umſtand, daß der erſte Mordanſchlag miß⸗ lungen iſt. Mittwoch, 18. März 1931 i Ein Kadettenſtreich Der amerikaniſche Senat mußte kürzlich in Bo⸗ wegung geſetzt werden, um die Folgen eines über⸗ mütigen Kadettenſtreiches wiedergutzumachen. Die beiden Seekadetten Mygatt und Burgin hatten ſich im Juli vorigen Jahres in Annapolis einen ſchweren Verſtoß gegen die Diſziplin und die Tradi⸗ tion zuſchulden kommen laſſen. Als ihre Gäſte nah⸗ men zwei angebliche Freunde in eleganter Herren⸗ kleidung an dem allgemeinen Eſſen in dem Offiziers⸗ kafino teil. Erſt nach dem Schluß der Tafel erregte das Benehmen der beiden Ziviliſten Verdacht und es ſtellte ſich heraus, daß die beiden Gäſte junge Mäd⸗ chen der Geſellſchaft waren, die die Kadetten in das Offizierskaſino eingeſchmuggelt hatten. 5 Die Vorgeſetzten nahmen den Streich ſehr übel, zumal durch die Teilnahme von Frauen an dem Eſſen, eine alte, ſtets hochgehaltene Ueberlieferung verletzt worden war. Die zwei Sünder wurden aus der Marine ausgeſtoßen. Da es ſich aber im Grunde genommen um einen harmloſen Streich handelte, nahm der Senat in Waſhington dieſer Tage ein Ge⸗ ſetz an, das die beiden wieder in ihren Stand als Seekadett einſetzte. Erſte Aufnahmen von der Erdͤbebenkataſtrophe in Mazedonien Zerſtörte Häuſer in Drama(links] und Strumitza(rechts) In manchen Dörfern an der griechiſch⸗jugoſlawiſchen Grenze iſt kein Haus änder haben ſofort Hilfsaktionen für die beſonders ſchwer heimgeſuchten faſt 400 Jahre alt ſind. In dem Taubſtummengarten in Paris ſteht aber eine Ulme, die auf König Hein⸗ rich V. zurückgehen ſoll, alſo auf etwa 1600. Paris beſitzt in ſeinem Jardin des Plantes noch eine weitere Merkwürdigkeit, nämlich die Akazie, die einſt, im Jahre 1601, als erſte von Amerika nach Europa her⸗ pflanzt worden iſt. Ein lürkiſcher Scharfrichter bekennt Der türkiſche Scharfrichter A li, der die 27 ver⸗ ſchwöreriſchen Derwiſche vor kurzem hingerichtet hat, wurde von dem Lokal⸗Korreſpondenten der türkiſchen Zeitung„Som Poſta“ interviewt:„Zwölf Jahre walte ich bereits meines Amtes“, erklärte der Scharf⸗ richter.„Im Laufe dieſer Zeit habe ich mit dieſen Händen— er zeigte auf ſeine hageren und ſehnigen Hände— 5216 Menſchen durch den Strang hingerichtet. Die ſchwerſte Arbeit mußte ich nach der Unterdrückung des Aufſtandes in Koni ver⸗ richten. Mehr als 3000 Menſchen mußten ins Jen⸗ ſeits befördert werden. Hätte man mir nicht ein paar Gehilfen zur Verfügung geſtellt, ſo würde ich mit dieſer horrenden Arbeit nie fertig geworden ſein. Unſere Arbeit iſt nicht leicht. Sie verlangt viel Uebung, Geſchicklichkeit und vor allem Nerven aus Stahl. Die zum Tode Verurteilten begeben ſich ſehr ſelten ruhig zum Richtplatz. Mit vielen muß man ſich buchſtäblich herumhauen. Das iſt ſehr un⸗ angenehm... Ich habe Menſchen verſchiedener Be⸗ rufe und Nationalitäten an den Galgen gebracht: Türken, Griechen, Armenier, Juden, Araber, Perſer, Kurden, Bulgaren, Zigeuner, Arme und Reiche, Ge⸗ bildete und Analphabeten. Die Menſchen ſind ver⸗ ſchieden. Vor dem Tode ſind ſie aber alle gleich ſtehen geblieben, ſodaß die Not Ortſchaften eingeleitet. Wußten Sie ſchon? Die Eheſcheidungshäufigkeit im Deutſchen Reiche iſt recht hoch. Von den Staaten, für die eine Ehe⸗ ſcheidungsſtatiſtik vorliegt, hatten nur Japan und die Vereinigten Staaten von Amerika noch eine größere Scheidungshäufigkeit. In England, dem Lande mit den wenigſten Scheidungen, aber der verhältnismäßig größten Zunahme nach dem Kriege hat die Zahl der Scheidungen vom Jahre 1921 an wieder ſtark ab⸗ genommen. Beſonders intereſſant iſt der ziffern⸗ mäßige Vergleich der Haupteheſcheidungsländer. In Amerika zählte man 1924 170 952 Scheidungen, in Japan im gleichen Jahre 51770. An dritter Stelle folgt dann Deutſchland mit rund 36 000, an vierter Frankreich mit 21033 Scheidungen.. 21 Die Oberfläche des Kaſpiſchen Meeres liegt 25 Meter tiefer als der Spiegel, des benachbarten Schwarzen Meeres. Es wohnen von je 1000 Menſchen in Aſien 388, in Europa 243, in Afrika 110, in. Amerika nur 32, in Ozeanien und den Polarländern 5, und in Auſtralien ſogar nur 2. 1. Gegen den für den Menſchen ſo ungemein ge⸗ fährlichen und nahezu immer tödlich endigenden Wundſtarrkrampf(Tetanus) ſind Hühner und Kalt⸗ blütler vollkommen unenmpfindlich, immun. * Eine Anzahl fapaniſcher Seidenraupen verzehrte 370 Kilo Maulbeerblätter und gab 35 Kilo Seiden⸗ kokons. 60 Kilo der letzteren geben nur 47 Kilo geſponnene Seide. 7 Die Erreger der Influenza haben eine blaue Farbe. 5 Deutſchlands größter Getreideſpeicher in Bremen Der ungeheure Speicherkomplex am Bremer Freihafen Mit der Beendigung der Erweiterungsbauten des Getreideſpeichers am Bremer Freihafen iſt Deutſchlands größter Getreideſpeicher in Betrieb genommen worden. Das rieſige Gebäude, das über einen 78 000 Tonnen großen Lagerraum verfügt, wird von der Bremer Lagerhaus⸗ Geſellſchaft verwaltet. Tre . 24 Mittwoch, 18. März 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— 9. Seite/ Nummer 129 „ et eee alls, EINE TUT Zwri AaBTNTTUTE Frei nach Brecht— Musik von Weill In den Hauptrollen: 5 Kudolf Forster, Reinhold Schünzel u. a. 5 Das Theaterstück. welches einen noch nie erreichten Welterfolg erzielte als 100% iger deuischer Tonfilm f blermn ber rrlabhaltg bunte Fünen 200.35 ebe Minder! ich nabe mich entschlossen, für Buch extra jeden Mittwoch, nachmittags 1 Uhr eine große 5 Naeh ot unt PERLENKOMU DIE n une aut ein SSnene tAne tent. 1 n Ktanerma a ⁰ναεοε viertes, rasta Außerdem: Wan Befrovien der internat. Frauenliebliug in; Der Leuinank Ihrer Majeskal Bin Traum von Schönhelt und Plebe Beginn: 3. 8 * aten: Beginn:.20 Uhr eln Hlefant versenwindet, wie gesaubert wird und vieles andere mehr. Da- mit mr nicht su tief in Bure Sparbüchse zu greiſen braucht, besahlt mr Mittwochs Zauberschau Kassner im Apolle, Mannheim Die Stunden werden unvergeßlich sein. Onkel Kassner groge Geschenk · Verteilung! Jecſes Kind erhält eln Geschenk! 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Ms. ab können Hilfsbedürftige, die Unterſtützungsanträge ſtellen wollen, bieſe Anträge nur noch borbringen: au die in der Neckarſtadt wohnenden Hilfs⸗ rftigen bei der Kreisſtelle III, Ecke el⸗ und Pflügersgtundſtraße; b die in Waldhof wohnenden Hilfsbedürf⸗ tigen vorerſt noch in den ſeitherigen Zim mern im Amtsgebäude 3 in R 5: e die in den übrigen Vororten wohnenden Hilfs bedürftigen bei ihren Gemeinde ſekretariaten; d die in den übrigen Stadtteilen wohnend. Hilfsbedürftigen im Amtsgebäude 3, B 5. 61 Slädt. Fürſorgeamt. Arbeits Vergebung Für unſere Neubauten am Bäckerweg ſollen die Dachdeckerarbeiten im öffentlichen Wett⸗ hewerb vergeben werden. Angebotsvordrucke find in unſerem Baubüro am Bäckerweg erhält⸗ lich, wo auch die Zeichnungen eingeſehen werden können und nähere Auskunft erteilt wird. Die Angebote ſind bis längſtens Freitag, den N. 3. 1981, vorm. 9 Uhr auf unſerem Geſchäftszimmer 1. 6(Pfälzer Hof), Zimmer 45 abzugeben. Gemeinnützige Baugeſellſchaft Mannheim m. b. 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