3 W 2 1* 8.= 7 FFP 3 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, mal. heimer Zeilu Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm bretie Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Kampf den Staatsverleumdern Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. März. Im Reichstag hat nun heute endlich die Wehr⸗ debatte begonnen. Die Spannung, die man ihr ſeit Wochen entgegengebracht hat, iſt gewichen, nach⸗ dem die Sozialdemokraten in ihrem geſtrigen Beſchluß unzweideutig zu erkennen gegeben haben, daß ſie dem Gröner⸗Etat keine Schwierigkeiten mehr bereiten würden. Die Ausſichten auf eine Rede des Wahrminiſters hat trotzdem eine ſtarke Anziehungskraft auf Abgeordnete und Publikum ausgeübt. Die roten Streifen an den Hoſen der Offiziere bringen etwas Farbe in das beſſer als ſonſt beſetzte Haus. Minister Groener läßt es ſich, trotz der nach parlamentariſchen Begrif⸗ ſen äußerſt frühen Stunde nicht nehmen, die zweite Leſung des Etats ſelbſt einzuleiten. Mit lebhafter Befriedigung darf er konſtatieren, daß diesmal im Ausſchußſämtliche Parteien ihr Verſtänd⸗ mis für die Wehrmacht, die auf ein zehnjähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken kann, gezeigt hätten. Nach dieſem lobenden Zeugnis, das vor allem auch den Sozial⸗ demokraten gilt, geht Gröner auf eine Reihe der wichtigſten aktuellen Fragen ſeines Machtbereiches ein. Die Bedeutung des Leipziger, Prozeſſes iſt nach ſeiner Auffaſſung nicht zuletzt durch die ſenſationelle Art, wie eine gewiſſe Preſſe über ihn berichtet hatte, aufgebauſcht worden. Bei einigermaßen vernünftigem Verhalten der beteiligten Offiziere hätte ſich die ganze Angelegenheit, ſo meinte Herr Gröner, auf dem Difſzi⸗ plinarweg unſchwer erledigen laſſen. Weiter wendet ſich Gröner dann den Fragen des Erſatzes der Wehr⸗ macht zu und tritt hier dem von der Linken immer wieder erhobenen Vorwurf einer unparitätiſchen Be⸗ handlung der Anwärter ein. Als ſelbſtverſtändlich bezeichnete er, daß keine Elemente in die Wehrmacht eindringen dürf⸗ ten, deren ſtaatsfeindliche politiſche Geſinnung feſtſtehe. Er behandelte in dieſem Zuſammenhang die Zer⸗ ſetzungserſcheinungen und warnte die radi⸗ kalen Parteien, auf dieſem gefährlichen Wege fort⸗ zuſchreiten. Gröner ergänzte dann weiter die bedeutungsvollen Erklärungen, die er bereits im Ausſchuß zur Ab⸗ rüſtungsfrage gemacht hat, jetzt vor dem Ple⸗ num. Er ſpinnt die Kontroverſe mit Maginaot nicht weiter aus, ſondern beſchränkt ſich darauf, das Ausland auf die pſychologiſch verhängnisvollen Wir⸗ kungen aufmerkſam zu machen, die ein Scheitern der Abrüſtungsverhandlungen auf Deutſchlaud haben würde. Mit beſonderer Schärfe geht Gröner zum Schluß, wie es ſchon vorher der Berichterſtatter Stücklen getan hat, gegen die Verbreiter der un⸗ ſinnigen Ausſtreuungen über angebliche geheime Rüſtungen ins Gericht. Er teilt mit, daß er im Kabinett be⸗ reits außerordentliche Geſetzesmaßnah⸗ men gegen dieſe Sorte von Staatsverleum⸗ dern beantragt habe. Gröner läßt ſeine Rede in die nochmalige Betonung der vertraglichen und moraliſchen Rechte auf die Abrüſtung wirkungsvoll ausklingen. Die Ausſprache Der Eindruck ſeiner kurzen, aber prägnanten Darlegungen im Haus iſt unverkennbar. Leider läßt ſich in der dann folgenden Debatte der Sozial⸗ demokrat Leber zu groben Angriffen auf den General von Sseckt hinreißen, dem er die Haupt⸗ ſchuld an den durch den Leipziger Prozeß herauf⸗ geführten Vorkommniſſen beimißt. Das Ausſchlag⸗ gebende, ſo reſumiert Leber, ſei, daß das Heer frei non vaterlandsfeindlichen Elementen ſei. Alles an⸗ dere ſei gleichgültig. Nachdem man eine der üblichen kommuniſtti⸗ ſchen Hetzreden gegen die Wehrmacht hat über ſich ergehen laſſen, nimmt Herr Erſing vom Zentrum das Wort. Er bekennt ſich zu dem Grund⸗ ſatz, daß die Reichswehr zu einem zuverläſſigen Machtinſtrument des Staates ausgeſtaltet werden müſſe, ſoweit das noch nicht der Fall ſei. Herr Erſing zu ſeinem Teil iſt überzeugt, daß die Verſuche der Nationalſo tali ſten, die Reichswehr unter ihren Ein⸗ fluß zu bringen, an dem entſchloſſenen Willen des Donnerstag, 19. März 193 tat vor dem Rede des Reichswehrminiſters Groener— Ausſprache der Parteien —————— Die parlamentariſche Situation Berliner Büros Berlin, 19. März. ie Hugenbergblätter glauben, den auf den erſten Drahtbericht unſeres — * Blick für die Regierung Brüning günſtig erſcheinen⸗ den ſozialdemokratiſchen Beſchluß der Stimment⸗ haltung beim Panzerkreuzer dahin auszulegen dürfen, daß die Sozialdemokraten ſich Stimmenthaltung freie Hand für ihre ſteuer⸗ und ſozialpolitiſchen Anſprüche verſchaffen wollen. Der Kanzler ſei mithin durch dieſen ſozialdemokratiſchen Vorſtoß in eine arge po⸗ litiſche Bedrängnis geraten. Die Regierung könne durch die agitatoriſchen ſich jetzt vor der Sozialdemokratie nur noch durch die„nationale Oppoſition“ ret⸗ ten laſſen. Der Kommentar, den der„Vorwärts“ den geſtrigen Ereigniſſen im Reichstag widmet, widerlegt indes dieſe Auffaſſung. Das ſozialdemo⸗ kratiſche Hauptorgan ſetzt zunächſt auseinander, wes⸗ wegen man beſchloſſen hat, ſich nicht mehr gegen die Panzerſchiffrate aufzulehnen. Die ſozialdemokra⸗ tiſche Reichstagsfraktion ſtand vor der Frage, ob ſie die Scheinmehrheit, über die ſie mit den Kommuni⸗ ſten zuſammen im gegenwärtigen Reichstag verfügt, zu dem Verſuch benutzen ſollte, eine Entſcheidung von großer politiſcher Tragweite heéraufzuführen. Die Frgktion hat di Frage verneint, denn„ein Beſchluß dieſer nur vorübergehend vorhandenen Mehrheit gegen den Schiffsbau hätte den Bau keineswegs dauernd verhindert, ſondern beſtenfalls nur eine kurze Verzögerung ſeines Beginns herbei⸗ geführt. Ein ſolcher Beſchluß hätte aber, auch ohne ſein eigentliches Ziel zu erreichen, eine politiſche Kriſe ausgelöſt, die nicht den Sozialdemokraten und auch nicht den Kommuniſten, ſondern nur der faſziſtiſchen Rechtsoppoſition zugute gekommen wäre.“ Die hier und da geäußerte Vermutung, daß die Regierung den Sozialdemokraten uuter der Hand doch einige Zugeſtändniſſe gemacht habe, Frage L findet eine gewiſſe Beſtätigung in der Schilderung, die der ſozialdemokratiſche Preſſedienſt von dem Stand der Kompromißver handlungen gibt. Es wird zwar eingeräumt, daß ſie bisher nur „ein geringes poſitives Ergebnis“ gehabt hätten. Immerhin wird dann weiter behauptet, die Regie⸗ rung habe die Verpflichtung übernommen, daß eine Erhöhung des Brotpreiſes, die durch das Steigen der Weizen⸗ und Roggenpreiſe drohe, ver⸗ mieden werde, und es ſei ferner anzunehmen, daß der ſozialdemokratiſche Antrag auf Erhöhung der Aufſichtsratsſteuer und die Bewilli⸗ gung von 3 Millionen für Kinderſpei⸗ ſungen die Duldung der Regierung finden werde. Eine Erhöhung des Notopfers bei der Steuer auf die größeren Einkommen durchzuſetzen, hält man bei dem entſchiedenen Widerſtand, auf den dieſe For⸗ derung ſowohl bei der Regierung wie auch den Mittelparteien ſtößt, ſelbſt in ſozialdemokratiſchen Kreiſen nicht mehr für möglich. Immerhin macht man ſich noch Hoffnungen auf ein weiteres Entgegenkommen des Kanzlers. Jeden⸗ falls beſchwört der„Vorwärts“ Herrn Dr. Brü⸗ ning, ein Einſehen zu haben. Die ſozialdemokra⸗ tiſche Reichstagsfraktion hätte durch ihren geſtrigen Beſchluß gezeigt, daß ſie weit davon entfernt ſei, gegen die Regierung Bosheitspolitik zu treiben. Das müſſe für die Regierung ein Grund mehr ſein, billige Forderungen der Sozialdemokratie zu bewil⸗ ligen. Es wäre in höchſten Grade unpolitiſch, wenn das Kabinett einen„Juſtamentsſtandpunkt“ ein⸗ nehmen würde im Vertrauen darauf, daß die Sozialdemokratie„klüger als ſie“ es zu letzten Konſequenzen nicht kommen laſſen werde. Kurzum: Die Sozialdemokratie habe das Ihre getan, der Kanzler müſſe nun das Seine tun. *. Man möchte nur hoffen, daß Dr. Brüning dieſen Sirenenflängen gegenüber ſich in ſeiner bisherigen feſten Haltung nicht beirren laſſen wird. rb òðVdßwvꝙw0ꝙw0ͤõ0ꝙ VVVVV——————————-.ꝛ ß ̃ ̃˙ 1———— Reiches und der Regierung ſcheitern werde. Ein Volk, ſo erklärt der Zentrumsredner unter dem Beifall der Mitte, das auf ſeine Wehrmacht verzich⸗ tet, gibt ſich ſelbſt auf. Der Zentrumsabgeordnete Erſing betont auch hier, daß der franzöſiſche Kriegsminiſter Maginot die mili⸗ täriſchen Möglichkeiten Deutſchlands falſch einge⸗ ſchätzt hat. Das Material zu ſolchen Kriegshetzen wird leider von deutſchen Zeitungen, wie„Das an⸗ dere Deutſchland“ geliefert, die vorgeben, dem Frie⸗ den zu dienen und von der Deutſchen Friedens⸗Ge⸗ ſellſchaft finanziell unterſtützt werden. Unter lebhaftem Beifall ſagte der Redner: „Ich klage die Deutſche Friedens⸗Geſellſchaft an, daß ſie den Kriegshetzern Material liefert und den Weltfrieden gefährdet.“ Alle Verſuche, in der Abrüſtungsfrage einen Schritt vorwärts zu kommen, ſind bisher geſcheitert, weil Frankreich und England ihren Abrüſtungsverpflich⸗ tungen nicht nachgekommen ſind. Endet die Ab⸗ rüſtungskonferenz des nächſten Jahres mit demſel⸗ ben Ergebnis, ſo wird 1932 ein ſchwarzes Jahr für Europa und für den Frieden werden. Es liegt in der Hand der Siegernationen, ob in den nächſten Jahr⸗ zehnten Europa von neuen Kriegsgefahren vernichtet werden oder in Frieden leben ſoll. Abg. Hintzmann von der D. V. P. bedauert, daß der Verſailler Vertrag uns keinen aus⸗ reichenden Spielraum für die Schaffung der notwen⸗ digen militäriſchen Kräfte ließe und daß die Vertei⸗ lung der Mittel für Ausgaben für Heer und Marine ſo genau vorgeſchrieben ſeien. Jusbeſondere reiche der Schiffsbeſtand zu einer modernen Ausbildung der Marineangehörigen nicht aus. Der Bau neuer Pan⸗ zerkreuzer iſt notwendig und es iſt nicht zu verſtehen, weshalb ſich die Sozialdemokratie ſo eigentümlich be⸗ nimmt und ſo ſehr auf ihr Parteiprogramm Rückſicht nimmt. Ohne Neubauten iſt unſere Marine zum Sterben verurteilt. (Die Ausſprache geht weiter. Redaktionsſchluß 4,15 Uhr.) 8 2 Neue Brotpreiserhöhung in Berlin? Berlin, 19. März. Der Zweckverband der Berliner Bäckermeiſter wird heute nachmittag über eine Erhöhung des Brot⸗ preiſes Beſchluß faſſen. Der Reichsernäh⸗ rungsminiſter hat Veranlaſſung genommen, den Berliner Bäckermeiſtern klar zu machen, daß ihre Argumente falſch ſeien. Der Mehlpreis ſei nicht, wie ſie behaupten, in der letzten Zeit geſtiegen, ſon⸗ dern geſunken. Infolgedeſſen beſtehe keiner ⸗ lei Grund, den Preis des Brotes für Berlin zu erhöhen. Die Regierung ermahnt die Berliner Bäcker, nicht einen Beſchluß zu faſſen, der zu der Preisſenkung in direktem Widerſpruch ſtehen würde. Zuſammenſtöße zwiſchen Pariſer Pazifiſten und Nationaliſten Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 19. März. In Paris kam es geſtern abend zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen den Beſuchern einer pazifiſtiſchen Verſammlung und den nationaliſtiſchen Organiſationen. Die Liga der republikaniſchen und ſozialiſtiſchen Akademiker und der Bund pazifiſtiſcher Kriegsteilnehmer hatten zu einer Maſſenverſamm⸗ lung eingeladen, auf der der frühere Miniſterpräſi⸗ dent Herriot als Hauptredner das Wort zur Ab⸗ rüſtungsfrage ergreifen ſollte. Durch eine züge L⸗ loſe Preſſe aufgehetzt, hatten ſich ſchon lange vor Beginn der Verſammlung etwa 3000 natio⸗ naliſtiſche Studenten und Monarchiſten vor dem Eingang des Verſammlungsſaales auf⸗ geſtellt und bedrohten und beleidigten die erſchiene⸗ nen Pazifiſten. Die Demonſtranten verlangten Zu⸗ laſſung in den Verſammlungsraum, die ihnen ver⸗ weigert wurde. Daraufhin drohten ſie die Türe mit Gewalt zu öffnen. Bereitſtehenden berittenen Ab⸗ teilungen der republikaniſchen Garde ſowie 500 Schußleuten gelang es mit einigen Schwierig⸗ keiten und unter Anwendung von Waffen⸗ gewalt, den Widerſtand des nationaliſtiſchen Stra⸗ ßenpöbels zu brechen. In 15 Minuten war die Ruhe im Quartier Latin wieder hergeſtellt und die Verſammlung konnte er⸗ öffnet werden. Von 3000 Zuhörern ſtürmiſch ge⸗ feiert, betrat Her riot den Saal. Er wie die übri⸗ gen Redner ſtellten die Forderung, die Abrüſtung 3 u einer internationalen Volks ⸗ bewegung zu machen und ſie nicht allein den Diplomaten zu überlaſſen. Der nationaliſtiſche Geiſt ſei in der ganzen Welt ſo ſtark, daß die Pazifiſten ein Einſchreiten der Regierung verlangen müſſen bevor der Kriegsgeiſt ſeine Feſſeln geſprengt hat. 142. Jahrgang— Nr. 132 Die Inſel der Ratloſen Dr. E. Z. London, Ende Februar 1931. Bleiern liegt die Wirtſchaftsnot und die politiſche Ratloſigkeit über dieſem Lande. Wohin man kommt, in Schottland wie in Kent, in Wales wie in Norkſhtre begegnet man einer ſtumpfen Reſignation. Die In⸗ duſtrie hofft infolge durchgreiſender Mechaniſierung oder Rationaliſierung verlorene Märkte zurück⸗ zuerobern, und wirft durch dieſen Prozeß Hundert⸗ tauſende freigewordener Arbeitskräfte aufs Pflaſter, wenigſtens ſolange bis ein geſteigerter Konſum ihre Verwendung wieder erlaubt. Bis dahin liegt eine weite Strecke Weges. Die Statiſtiken des Handels⸗ miniſteriums der letzten Jahre ſprechen eine traurige Sprache. Schon mehren ſich auch in England die An⸗ zeichen beginnender Kapitalflucht. England, das weitaus am ſtärkſten beſteuerte Land Europas, ver⸗ mag auf die Dauer den gewaltigen Steuerdruck nicht auszuhalten. Der Handel als Zwiſchen⸗ glied von Produzent und Konſument wird durch die enorme Einſchränkung in der Produktion(mur neben⸗ bei erwähnt liegen heute annähernd 1300 K ohlengru⸗ ben ſtill und mehr als“ ſämtlicher Eiſen⸗ und Stahl⸗ hütten) und durch die noch künſtlich dazu kommende Zurückhaltung der Deckung des täg⸗ lichen Bedarfs auf geraume Zeit beinahe voll⸗ ſtändig lahm gelegt. Die Politik zeigt unerfreuliche Kurven und äußert ſich in einer gewaltig anwachſenden Apathie bet den Wählern den politiſchen Parteien gegenüber. Bei ſtark umſtrittenen Nachwahlen ins Parlament weiſen Labour und Liberale beträchtliche Stimmenverluſte auf gegenüber den letzten allgemeinen Wahlen, doch erſcheinen dieſe Verluſte nicht mehr wie noch vor ungefähr—4 Monaten auf der Haben⸗Seite der Konſervativen, ſondern überhaupt nicht mehr, die Stimmberechtigten ſind ſtimmüde. Jüngſt fand eine der intereſſanteſten parlamentartſchen Nachwah⸗ len in einem ſtark mittelſtändiſchen Londoner Wahl⸗ kreis ſtatt, der ſtets in beſonders deutlicher Weiſe das konzentrierte Kreuzfeuer der polttiſchen Parteien auf ſich zog. Bei der letzten Abſtimmung vor ein paar Wochen bemühte ſich nicht einmal mehr die Hälfte aller Stimmberechtigten an die Urnen. Eine unverkennbare politiſche Ermattung liegt über dem Bürger. Erhöht wird dieſe graue Aſchermitt⸗ wochſtimmung noch durch die Tatſache der Gefähr⸗ dung der Balance im Staats budget. Die Arbeitsloſennot verſchlingt heute die runde Summe von über 100 Millionen Pfundſterling p. a. und belaſtet dadurch den Staatshaushalt in unerhör⸗ ter Weiſe. Der Ausgaben⸗Etat Englands nähert ſich wieder den erſten Nachkriegsbudgets, die Einnahmen aber gehen infolge der Wirtſchaftskriſe und hohen Steuerdruckes rapide zurück. Der gewiſſen⸗ hafte, aber ſelbſt im Dilemma ſitzende Finanzminiſter Snowden hat einen Mahnruf an die Allgemein⸗ heit erlaſſen, und bereitet England, nach deutſchem Muſter, auf ein Notopfer vor. Lohn⸗ und Gehaltsabbau in allen möglichen Be⸗ rufsarten ſtehen in jedem Unternehmen bis hinauf zum Generaldirektor an der Tagesordnung. Beſon⸗ ders exemplariſch gingen hierin die Bahnen vor⸗ aus. Die Staatsbeamten werden in Kürze folgen, nachdem in der ganzen Privatwirtſchaft hierzu das Beiſpiel gegeben worden iſt. Eine allgemeine Umſtellung in den Lebensbedürf⸗ niſſen wird bei der lange andauernden Wirtſchafts⸗ Depreſſion unvermeidlich ſein. Eine Milderung der Kriſis aber iſt auf Monate hinaus noch nicht zu er⸗ warten, wenn überhaupt eine Möglichkeit für das Kalenderjahr 1931, in Anbetracht der auf der ganzen Welt vorhandenen unermeßlichen Vorräte welche das Preisniveau täglich mehr im Sinne wei⸗ terer Baiſſe beeinfluſſen, beſteht. Der Form halber werden die gewaltigen Auf⸗ wendungen für die Arbeitsloſen als Anleihe für den Verſicherungsfond angefordert, im Grunde ge⸗ nommen bedeuten ſie nichts anderes als eine Aus⸗ gabe à fond perdu zu Laſten des Staatshaushaltes. Allerdings iſt infolge der ziemlich ausgiebigen Ar⸗ beitsloſenunterſtützung in England bei den Empfän⸗ gern derſelben eine gewiſſe Ruhe erkennbar, und England braucht nicht, wie in Deutſchland mit der Möglichkeit größerer Unruhen zu rechnen, obwohl auch in Deutſchland die Gefahr mehr in lokalen des Aufſtänden liegt, als in einer allgemeinen Er⸗ hebung. Der engliſche Arbeitsloſen⸗Unter⸗ ſt ützungs⸗Empfänger beſitzt keinerlei Inter⸗ eſſe, dem gegenwärtige. Regime Schwierigkeiten zu eee e eee .——— eee, liner Büros.) pon Dr. Paul Eppſtein über das menſchliche für den freien Entſchluß bleibt. Das Verſtehen durch 2. Seite Nummer 132 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 19. März 1931 bereiten, da er an Unterſtützung(unter der Voraus⸗ ſetzung, daß er als Familienvater noch zwei un⸗ mündige Kinder ernährt) beinahe ſoviel bezieht, wie wenn er volle vier Tage arbeiten würde. In der großen Mehrzahl der induſtriellen Betriebe wird aber heute nur noch 5 und 4½ Tage gearbeitet. Welche Gefähren für die ſpätere Arbeitswil⸗ ligkeit eine ſolch weitausgreifende Unterſtützung mit ſich bringt, braucht wohl kaum näher erörtert zu werden, auf der andern Seite aber herrſcht bei den paar Millionen Arbeitsloſen Ruhe und man braucht nicht mit der Gefahr umſtürzleriſcher Expe⸗ rimente zu rechnen. Längſt iſt auch erkannt worden, daß ein Wechſel im Steuer des Staatsſchiffes der Miſere keinen Einhalt zu gebieten vermöchte, obwohl die gewaltige Stei⸗ gerung der Arbeitsloſenziffern propagandiſtiſch für die Konſervativen werben. Jeder ſelbſtändig den⸗ kende Bürger weiß und erkennt heute, daß die jetzige Regierung in die unvermeidliche Periode weltwiört⸗ schaftlichen Konjunkturrückganges gefallen iſt, jede andere Parteirichtung hätte an leitender Stelle die Geſetzmäßigkeit des wirtſchaftlichen Mechanismus ebenfalls empfinden müſſen. Da von keiner Seite aber die Möglichkeit einer raſchen Aenderung des jetzigen Status im Ernſte in Ausſicht geſtellt werden kann, ohne ſich dem Vorwurf der Prahlerei oder einer maßloſen Ueberheblichkeit aus⸗ zuſetzen, greift dieſes Gefühl der Ratloſigkeit immer weiter und legt ſich wie ein ſchwerer Nebel über die ganze Nation. Man taſtet im Ungewiſſen, alle Vorſchläge können morgen ſchon wertlos werden, wenn die Wirtſchaft einen weiteren Rückgang auf⸗ zuweiſen hat. Solange die oben angedeutete Ueberproduk⸗ tion im Sinne der ungeheueren Weltvorräte aller für die Weltwirtſchaft als Baſis dienenden Roh⸗ materialien keine bedeutende Aenderung erfährt, kann Handel und Induſtrie und damit zuſammen⸗ hängend auch Gewerbe und Landwirtſchaft ſich nicht erholen. Die Rückkehr des internationalen, jetzt ge⸗ ſchwächten Vertrauens wird erſt bei Abnahme der jetzigen den Weltbedarf weit überſteigenden Vor⸗ räte erfolgen, nach einer heute allerdings noch unbe⸗ ſtimmbaren Uebergangszeit. Früher oder ſpäter aber muß der jetzt künſtlich zurückgehaltene Bedarf doch gedeckt werden, und damit der un⸗ unterbrochenen Batſſe ein Ende ſetzen. Bei ſteigen⸗ den Preiſen wächſt bekanntlich das Vertrauen von Könſument und Produzent. Dann weicht auch auf der Jnſel der heute Ratloſen die ſtumpfe Reſignation und die Apathie allem politiſchen Geſchehen gegen⸗ über. Um dieſer Ratloſigkeit ſchneller Herr zu werden, muß wie in Zeiten der Gefahr um die äußere Sicherheit auch in Perioden wirtſchaftlicher Not und Unſicherheit eine Sammlung aller Kräfte ſtattfinden. An Stelle des Parteikabinettes mußte eine nationale, vom Vertrauen er ganzen Na⸗ tion getragene Regierung treten. Viele der Beſten aus allen Parteien und aus der großen Zahl der Parteiloſen und Parteimüden rufen heute nach dieſer überparteilichen Regierung. Das Berliner Weinhaus Rheingold muß ſchließen Berlin, 19. März.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ Das Weinhaus Rheingold am Pots⸗ damer Platz, das zum Aſchinger⸗Konzern gehört, wird in dieſem Jahr im Sommer ab J. Mal geſchloſſen werden. Die außerordentlich hohen Laſten, die auf dem Gebäude ruhen, und insbeſondere der Rück⸗ gang des Umſatzes ſind die Urſachen. 300 ge⸗ werbliche und auch kaufmänniſche Angeſtellte werden ihre Stellung verlieren. Selbſtmord einer Primanerin i verſetzt wurde — Königsberg, 19. März. In der Nacht zum Donnerstag vergiftete ſich eine 18jährige Primanerin mit Leuchtgas. Wiederbelebungsverſuche waren er⸗ folglos. In einem hinterlaſſenen Briefe gibt ſie als Grund der Tat Nichtverſetzung in der Schule an. 1. 9 weil ſie nicht Skandalſzenen im Hamburger Parlament Von Kommuniſten werden die Nationalſozialiſten blutig geſchlagen Hamburg, 18. März. Zu Beginn der heutigen Bürgerſchaftsſitzung ſpielten ſich Auftritte ab, die die ſchlimmſten Erwar⸗ tungen übertrafen. Die Kommuniſten hatten zunächſt einen rieſigen Kranz auf den Platz des er⸗ mordeten Abgeordneten Henning niedergelegt. Als das Haus ſich pünktlich verſammelte und die Ge⸗ denkrede des Bürgerſchaftspräſidenten auf den Toten entgegennehmen wollte, ſtürzte die Mehrheit der kommuniſtiſchen Fraktion plötzlich auf die rechte Seite des Hauſes hinüber und fiel, ohne daß jemand ſie dan hinderte, über die drei im Saal befindlichen nationalſozialiſtiſchen Ab⸗ geordneten her. Unter Führung der kommuniſti⸗ ſchen Abgeordneten Weſtphal und André wur⸗ den die Nationalſozialiſten niedergeſchlagen. Der Nationalſozialiſt Henningſen wurde durch den Kommuniſten Weſtphal beinahe erwürgt. Der Nationalſozialiſt Reinke wurde mit Fäuſten nie⸗ dergeſchlagen, ins Geſicht getreten und dann in blutüberſtrömtem Zuſtand von den Kommuniſten aus dem Sitzungsſaal gezerrt. Auch Abgeordnete der Volkspartei und der Doeutſchnationalen, die ſchließlich den Natio⸗ nalſozialiſten zu Hilfe eilten, wurden von Komm u⸗ niſten bedrängt und mißhandelt. Mit Hilfe der anweſenden Kriminalbeamten gelang es ſchließlich, die kämpfenden Abgeordneten zu trennen. Aber erſt als Polizei erſchien, konnte die Ruhe wiederhergeſtellt werden. Während links und rechts im Saal Ordnungspolizei Aufſtellung nahm, verfügte der Bürgerſchaftspräſident den Ausſchluß von zehn kommuniſtiſchen Abge⸗ ordneten, die teilweiſe auf zwei Monate aus dem Haus verwieſen wurden. Erſt dann, als die Mehrzahl der kommuniſtiſchen Abge⸗ ordneten ausgewieſen war, konnte der Präſident den Nachruf auf den Abgeordneten Henning halten, in dem er ſich aufs ſchärfſte gegen den politiſchen Meuchelmord und die Verwilderung der politiſchen Kampfesweiſe wandte. Zur Gedenkrede hatten auch die Nationalſozialiſten trotz ihrer Ver⸗ letzungen ſich wieder eingefunden und hörten mit dem übrigen Hauſe ſtehend die Gedächnisworte an. Eine Erklärung des Senats Der Präſident des Senats Bürgermeiſter Roß, gab aus Anlaß der letzten politiſchen Bluttaten in Hamburg in der heutigen Bürgerſchaftsſitzung eine längere Erklärung ab, in der er u. a. folgendes ausführte: Die politiſchen Bluttaten der letzten die Folgen der politiſchen Verhetzung von den Gegnern des Staats ausgehen. Die Ver⸗ antwortung für dieſe Taten tragen die Na⸗ tionalſozialiſten, ungeachtet aller taktiſchen Manöver ihrer Führer; aber auch die Hetze der Kommuniſten habe in gleichem Umfang zu dieſer Verwilderung des politiſchen Kampfes bei⸗ getragen. Daß eine Partei wie die nationalſozia⸗ liſtiſche, die ſo viel von nationaler Würde und Vaterlandsliebe ſpreche, gemeinſam mit den Kom⸗ muniſten für eine Zertrümmerung des Staats ein⸗ trete, ſei nur aus dem brutalen Willen zur Macht begreifbar. Alle Verſuche, den Staat zu ſtürzen, würden im Keim erſtickt werden. Die Republik ſei keineswegs, wie ihre Gegner annähmen, ſchwach, ſie ſei bisher nur allzu langmütig geweſen. Der Senat habe ſeine Veroroͤnung gegen den Radikalis⸗ mus erlaſſen, um zu verhindern, daß der Irrſinn des politiſchen Kampfes noch weitere Menſchenleben fordere. Gegen die ſtaatzerſtörenden Beſttebungen müſſe die Staatsgeſinnung eingeſetzt werden. Der Staat werde ſich dabei mit allen Mitteln rückſichtslos gegen die wenden, die ihn zu bekämpfen ſuchen. Tage haben gezeigt, die Kommuniſtiſche Kundgebungen Die Nachricht, daß zehn kommuniſtiſche Abgeord⸗ nete aus der Bürgerſchaftsſitzung ausgeſchloſſen wor⸗ den ſind, hatte ſich ziemlich ſchnell in der Stadt verbreitet. Schon nach kurzer Zeit erſchienen grö⸗ ßere Mengen Kommuniſten vor dem Rathaus. Die Rathauswache reichte nicht aus, um die Menge zu zerſtreuen. Es mußten ſtarke Polizeikräfte zuſammengezogen werden, die nach mehrfachem vergeblichen Eingreifen mit dem Gummiknüppel ſchließlich den Platz räumen und abriegeln konnten. Währenddeſſen hielt der kommuniſtiſche Abgeordnete Schmidt vom Rat⸗ hausbalkon eine aufhetzende Anſprache an die Menge, die erſt abgebrochen wurde, als die Polizei den Bal⸗ kon räumte. Kundgebungen gegen Pilſudſki in Poſen Telegraphiſche Meldung — Poſen, 19. März. Aus Anlaß des heutigen Namenstages des Mar⸗ ſchalls Pilſudſki fand geſtern abend ein Zapfen⸗ ſtreich ſtatt, an dem alle Truppen der Ppſener Gar⸗ niſon beteiligt waren. Ungeheure Menſchenmaſſen umſäumten den Platz. vor dem Stadttheater. Die Muſtk ſpielte nur religiöſe Lieder und vermied es, die „Legionärenbrigade“ zu ſpielen. Nach dem Zapfen⸗ ſtreich intonierte aber die Kapelle beim Abmarſch die Hymue der Legionen. In dieſem Augenblick begann eine gewaltige Ge⸗ genkundgebung der überwiegend nationaldemo⸗ kratiſch geſinnten Bevölkerung. Die Maſſen ſtimm⸗ ten die deutſch⸗feindliche Rota an und über⸗ tönten die Kapelle. Große Umzüge formierten ſich, und durch alle Straßen zogen die Menſchenmaſſen, um gegen Marſchall Pilſudſki, Breſt und die Sanie⸗ rungsparteien zu demonſtrieren. Die Demon⸗ ſtranten marſchierten vor die Wohnung des Generals Haller und brachten auf ihn Hochrufe aus. Ganz Poſen war in großer Erregung. Auch in den Kaffee⸗ häuſern wurden pilſudſkifeindliche Kundgebungen laut. Die Polizei griff energiſch ein und verſuchte die Demönſtranten zu zerſtreüuen, was ihr aber nur vor⸗ Dabei wurden einige Perſonen verletzt und einige Anführer derhaftet. Die ganze Nacht über dauerte die erregte Stimmung an; zu ernſten Ausſchreitungen iſt es indeſſen nicht gekom⸗ men. Heute vormittag fanden hier die großen offiziellen ſkif des Militärs vor dem hieſigen Ge⸗ neralkommando ſtatt, zu denen die Regimenter mit Fahnen und Muſik durch die Straßen zogen. Die öffentlichen Gebäude haben gehißt, Privathäuſer haben faſt gar nicht geflaggt. Zu Gegen⸗ kundgebungen iſt es bisher nicht mehr gekommen. Die Polizei iſt in höchſter Alarmbereitſchaft und bemüht, mit allen Mitteln Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. übergehend gelang. Letzte Meloͤungen Ein zweites Opfer der Düſſeldorfer Straßenkämpfe i — Düſſeldorf, 19. März. Laufe der Nacht in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten noch einer geſtorben. Die Demonſtrationen haben alſo insgeſamt zwei Tote und 7 Verletzte ge⸗ fordert. Die Zuſammenſtöße in Nauen — Berlin, 19. März. Der Kaufmann Fenz, der Führer der Ortsgruppe Nauen der KPD. und Stadt⸗ verordneter von Nauen wurde heute dem Verneh⸗ mungsrichter in Spandau vorgeführt unter der Be⸗ ſchuldigung, führend an den Zuſammenſtößen zwi⸗ ſchen Poltzei und Kommuniſten in Nauen am Abend des 17. März beteiligt geweſen zu ſein. Der Ver⸗ nehmungsrichter des gegen ihn Haftbefehl wegen ſchweren Aufruhrs in Tateinheit mit ſchwerem Landͤfriedensbruch erlaſſen. Beendigung des Tarif⸗ und Lohnſtreites in der deutſchen Schuhinduſtrie — Berlin, 19. März. Durch Schiedsſpruch des Reichsarbeitsminiſteriums wurde der Mindeſtſtun⸗ denlohn für einen männlichen Schuhfabrikarbeiter über 21 Jahre in Ortsklaſſe 1 von ſeither 95 a uf 90 Pfennig herabgeſetzt. Sämtliche tat⸗ ſächlichen Zeitlöhne und Akkordſätze werden entſpre⸗ um chend der Lohnreduktion beim Tariflohn 5% v. H. geſenkt. Die bisherige Starrheit der Beſtimmungen über die Aenderung von Akkordſätzen wird beſeitigt und durch eine beweglich gehaltene Vorſchrift erſetzt. Mit dieſen Aenderungen wurde der Hauptvertrag bis 8 um 30. September 1932 verlängert, während das Lohnabkommen nur bis zum 30. September 1931 gilt. Da der Schiedsſpruch für beide Parteien als end⸗ gültig und ſofort bindend erklärt wurde, iſt damit der Tarif⸗ und Lohnſtreit in der Schuhinduſtrie, von be⸗ dem ca. 100 000 Arbeiter endet. betroffen waren, Umzüge und Transporte auf Laſtkraftwagen in Haunover verboten — Hannover, 19. März. Provinz Hannover hat, veranlaßt durch die zahl⸗ reichen Ausſchreitungen, die dadurch entſtanden find, 5 daß zu politiſchen Veranſtaltungen und Verſamm⸗ lungen aus anderen Orten Stammtrupps unter der Bezeichnung von Schutzſtaffeln herangefahren wur⸗ den, eine Polizeiverordnung erlaſſen, die eine Ber⸗ bot von öffentlichen Umzügen und Transporten auf Laſtkraftwagen und Kraftomnibuſſen enthält. Reichsbahn mit 140 Kilometer Höchſt⸗ geſchwindigkeit N — Magdeburg, 19. März. Die Hauptverwal⸗ tung der Deutſchen Reichs bahngeſellſchaft veranſtal⸗ tete heute eine Verſuchsfahrt zwiſchen Berlin und Magdeburg mit neuen vierachſtgen Perſonenwagen, wobei Geſchwindigkeiten bis zu 140 Kilometer pro Stunde erzielt wurden. Strafverfahren gegen Hamburger Bürger⸗ ſchaftsmitglieder eingeleitet 0 — Hamburg, 19. März. Die Juſtizpreſſeſtelle Hamburg teilt mit: Wegen der Vorkommniſſe in der geſtrigen Bürgerſchaftsſttzung iſt von der Staats⸗ anwaltſchaft ein Strafverfahren gegen die Beteiligten eingeleitet. 5 Abſchluß der Genfer Scheckrechts⸗Konferenz — Geuf, 19. März. Die internationale Scheck⸗ rechts⸗Konferenz hat am Donnerstag in Genf ihre Arbeiten mit der Unterzeichnung von drei Abkommen abgeſchloſſen. 5 Das menſchliche Verſtehen Abſchließender Vortrag in der Volkshochſchule Mit einer Ueberſicht über die Teilnehmerzahl, mit einem Hinweis auf die Notwendigkeit der Volks⸗ hochſchule, mt Dank an die Hörer und ihren geiſtigen Führer, den Leiter der Volkshochſchule, eröffnete Bürgermeiſter Böttger den letzten Abend der Vortragsreihe über Menſchenkenntnis. Ein Vortrag Verſtehen war dazu beſtimmt, die ganze Arbeit des Winters noch einmal vor Augen zu führen und in ihrem Sinn verſtändlich zu machen. Die Vorträge über Menſchenkenntnis wollten zei⸗ gen, daß man bei der Kenntnis eines fremden Be⸗ wußtſeins ausgehen muß vom Weſen des Menſchen, das beſtimmt iſt durch Raſſe, Geſchlecht, Sprache, Volk, Beruf. Es ergeben ſich Typen und Führer, mit deren Erkenntnis ſich Menſchenbehandlung ver⸗ binden muß. Typen ſind Zuſammenfaſſungen von Verhaltungsweiſen, der Einzelne iſt mehr, ihn er⸗ kennt man nur durch Hingabe und Teilnahme. Das iſt immer ein Erlebnis der Gegenwart, man kann nicht in die Zukunft erkennen, weil immer eine Spanne die Liebe hat als erſte Stufe das beſinnliche Nach⸗ denken über ſich ſelbſt. Es ſchließt ſich an das Stau⸗ neu über das fremde Ich. Die dritte Stufe iſt das Verſtehen aus Motiven, man erklärt ſich das Han⸗ deln aus vielleicht unbewußten Gründen. Wenn der andere bewußt handelt, daun kann man mit ihm über die Motive ſprechen, ohne daß aber darin ein Beweis für die Echtheit liegt. Wenn man den andern aus deu eigenen Motiven verſteht, verſetzt man ſich in die Lage des andern; damit beginnt Werten, Urteilen, Verzeihen. So kommt man zu der Verſchiedenheit der Standpunkte, die enden in Auseinanderſetzungen der Rede, der Gewalt, der Verſtändigung oder Vernichtung. Wo ein Einver⸗ ſtändnis über Werte beſteht, da ſpricht man von Selbſtverſtändlichkeit. Bei ſich ſelbſt muß man aufangen mit der Men⸗ ſchenkenntnis, ſie wird gefördert durch vielen Um⸗ gang. Vorausſetzung iſt die Fähigkeit dazu, die Ver⸗ ſtändigkeit, zu der Nachdenken und Geduld gehört. Als Lehre iſt das Verſtehen ein Problem der Sprach⸗ wiſſenſchaft, der Geſchichte, Kunſtbetrachtung, Philo⸗ ſophie und der verſchiedenen Seiten der Pſychologte. Namen wie Herder, Humboldt, Dilthey, Scheler, Freud u. a. bezeichnen den Weg. Als Einſicht in einen Sinnzuſammeuhang wird das Verſtehen heute aufgefaßt, und dieſer wird zurückgeführt auf Motive. Sind ſie unbekannt, ſo ſucht man ſte durch Einfüh⸗ lung auf Grund eigener Innenerlebniſſe zu erkennen. Alle Werterlebniſſe ſind nur aus dem Verſtehenden ſelbſt von ihm zu ergreifen. Nur weniger tiefgehende laſſen ſich durch den Geiſt erfaſſen, wenn ein Sinn vorliegt. Die Technik des Verſtehens baut auf der Anlage und dem Wiſſen auf, weil die Einfühlung allein zu unſicher iſt. Ausſprache und Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder einer größeren Ganzheit er⸗ weitern das Wiſſen des perſönlichen Eindrucks, es bleibt aber immer unvollendbar, weil die Ganzheit des Menſchen dem andern verſchloſſen bleibt. Die Stärke der Verbundenheit der Menſchen, gegründet auf Liebe, führt zum Gleichfühlen mit dem andern, ohne ſich aufzugeben. Das Mitleid enthält immer ein Teil Machtwillen. Die Konflikte zwiſchen Menſchen ſind der ver⸗ ſchiedenſten Art, beruflich, politiſch, durch Alter oder Geſchlecht beſtimmt. Konſequenz iſt oft mehr Starr⸗ ſinn, der Kompromiß oft mehr Leiſtung als Schwäche. Die Konflikte ſind im allgemeinen verſtehbar, die Verſtändigung aber iſt abhängig vom Willen. Und der kann nicht immer bis zum Verzeihen gelangen, wo letzte Werte in Frage ſtehen. Die Verſtändigung ſucht Ebenbürtigkeit. Bei Erziehung und Recht grei⸗ fen Gewaltmittel ein in das Erlebnis der Verſtän⸗ digung innerhalb der Gemeinſchaft. Der Zweifler an Verſtändigung glaubt nur an Echtheit der Triebe und nicht an die Kraft des Gei⸗ ſtes. Die geiſtige Einſicht als Lebensfundament iſt der Gegner der Ueberwältigung der Verſtändigung durch Macht. Die ſoziale Verſtändigung der Grup⸗ pen iſt erſchwert, da in Politik um Gewalt gekämpft wird und die Gruppen die Grenzen der Verſtändi⸗ gung ſehr eng ſetzen. Verſtändigung gibt es da, wenn man ſich außerhalb der Gruppe zu ſtellen ver⸗ mag. Fremde Weltbilder ſetzen andere Werterleb⸗ niſſe voraus, die man wohl geiſtig verſtehen kann. Aber Menſch und Geſinnung laſſen ſich nicht trennen, man will das ganze perſönliche Leben mit der Grup⸗ pengeſinnung durchdringen und ſchließt ſich ab. Da⸗ mit ſabotiert man aber das Verſtehen, das für die ſpziale Gemeinſchaft unumgänglich notwendig. Als Geſinnung des Kämpfens muß es in dem praktiſchen Leben zugleich auch der Wille zum Dulden ſein. Alle Fragen der Menſchenkenntuis wurden durch dieſe Ausführungen noch einmal be⸗ vührt, damit aber auch die Fraglichkeit des menſch⸗ lichen Verſtehens ins Licht gerückt. Mitempfinden und Liebe einerſeits, Geiſt und bewußte Verdeut⸗ lichung der Motive des Handelns ſollen Voraus⸗ ſetzungen des Verſtehens ſein. Sind beide aber nicht * Gegenſätze wie Fühlen und Denken? Darf man den Geiſt höher bewerten und damit an die Möglichkeit der Förderung menſchlichen Verſtehens glauben, oder muß man dem Gefühl der Liebe und der da⸗ hinter ſtehenden Wertung den Vorzug geben, den freien Entſchluß und die„metaphyſiſche“ Verantwor⸗ tung des Einzelnen betonen und damit an einer Verſtändigung der Menſchen verzweifeln? Nach der Beantwortung dieſer Grundfrage wird ſich die An⸗ ſicht über Einzelfragen richten: ob z. B. die Eigen⸗ brötelei mehr ein Ergebnis der Lebensangſt oder der ſelbſtbewußten Lebenskraft iſt; ob ein Kompro⸗ miß als Zeichen der Schwäche oder der ſchöpferiſchen Leiſtung zu bewerten; ob Menſchenkenntnis mehr durch Vertiefung und Schau ins eigene Innere er⸗ reicht wird oder durch Umgang und Ausſprache mit Mitmenſchen. Der Redner trug beiden Geſichts⸗ punkten Rechnung, ſeine Begründung der Möglich⸗ keit und Notwendigkeit des Verſtehens auf geiſtige Einſicht in Wert⸗ und Sinnzuſammenhänge aber hatte nicht die Ueberzeugungskraft, daß die Hörer nun an die im Geiſt aufgelöſte Liebe, die„verliebte Geiſtigkeit“ glauben könnten. So war alſo das Problem des Verſtehens noch einmal aufgeriſſen und in Frage geſtellt, und jeder Hörer iſt gezwun⸗ gen, ſich ſelbſt zu entſcheiden, ob ſein Verſtehen mehr von Liebe oder von Einſicht in geiſtige Werte ge⸗ leitet iſt. Je nach Geſchlecht und Charakter, nach Art und Lebensſtil wird die Entſcheidung ausfallen. Für die Darbietung der Vielſeitigkeit und Reich⸗ haltigkeit der Aufgabe des Verſtehens und für die Vermittlung einer Fülle von anregenden Gedanken dankten die Hörer mit herzlichem Beifall. b Konzerte in Heidelberg: Renate Noll, die Organiſtin der Heiliggeiſt⸗Kirche, hat an ihrer Orgel ein Konzert gegeben, in dem ſie an unter⸗ ſchiedlichen Werken von Buxtehude, Bach und Reger differenzierte Geſtaltungskraft und Stil⸗ gefühl zeigen konnte. Obwohl ſie techniſch in der letzten Zeit ſtarke Fortſchritte gemacht hat, iſt ſie doch vom Techniſchen nicht ſo unabhängig, um dem rein Muſikaliſchen ſein gauzes Recht laſſen zu kön⸗ nen. Ein gut ausgeprägter Klangſinn, dem vom Inſtrument nicht ganz Folge gegeben werden kann, gibt ihrem Spiel viel Farbe, die nur hie und da etwas zu grell und in den Uebergängen zu wenig ausgeglichen iſt. In Hans Feſt⸗ Leipzig hat ſie uns die Bekanntſchaft eines jungen Baritons ver⸗ mittelt, dem die muſikaliſche Dreieinigkeit des Sän⸗ gers zur Verfügung ſteht: Organ, Intelligenz und Gefühl. In einer Arie von Bach, in Liedern von Hugo Wolf und Schalit hörten wir ein um⸗ fangreiches, warm timbriertes Organ von ausge⸗ zeichneter Schulung.— Eine weitere neue Erſchei⸗ nung im Heidelberger Konzertſaal iſt die Mezzo⸗ ſopraniſtin Hilde Hoffmann. Ich hörte von ihr(mit Prof. Poppen am Flügel) die Zi⸗ geunerlieder von Brahms, Lieder von Hugo Wolf und eine— in dieſer Umgebung ganz fehl am Ort— Arie von Donizetti. Die funge Sängerin hat vielverſprechende Anlagen, die Stimme ſitzt heute ſchon gut, iſt beſonders in der Mittellage reſonant, die Tiefe ſcheint mir künſtlich getrieben. In der Höhe bleibt der Ton noch nicht konſtant genug, auch an der Intonation muß noch gearbeitet werden. Der Textbehandlung widmet Frl. Hoff⸗ mann ſorgfältige Behandlung, die Vokaliſation leidet noch etwas an Uniformität. Der herzliche Beifall darf die junge Sängerin zu weiterer Arbeit ermutigen. 8 8 Der gelehrte Säugling Die Geſchichte des„Lübecker Kindes“ Chriſtian Henrik Heineken erzählt die Kölniſche Illu⸗ ſtrterte Zeitung nach. Noch kein Jahr alt, kann das Wunderkind die wichtigſten Erzählungen der fünf Bücher Moſes auswendig, im dreizehnten Monat ſeines Lebens lernt es die übrigen Geſchichten des Alten Teſtaments, im vierzehnten die des Neuen. In ſeinem zweiten Lebensjahr betrieb der Säugling beſonders die Geſchichte des Altertums und Erdkunde mit ſolchem Eifer und Erfolg, daß er bald mit nie verſagendem Gedächtnis ſämtliche hiſtoriſchen Ereig⸗ niſſe, Perſönlichkeiten und Jahreszahlen und alle geographiſchen und ſtaatlichen Angaben beherrſchte. Hiſtoriker und Hofleute erprobten ihr Wiſſen und ihren Witz an ihm und fanden in dem Säugling ihren Meiſter.—„Flüſſe unter Dach“ nennt ſich ein Bilder⸗ aufſatz, der erſtaunliche Ergebniſſe der preußiſchen Verſuchsanſtalt für Waſſerbau und Schiffbau wieder⸗ gibt. Der Lebensgang Alexandra Kollontays, der be⸗ rühmteſten Diplomatin des roten Rußlands, wird in photographiſchen Dokumenten wiedergegeben. Aus den aktuellen Bildern ſeien u. a. erwähnt die Auf⸗ nahmen vom Länderkampf Deutſchland— Frankreich, von der Erdbebenkataſtrophe in Neuſeeland und Kundgebungen in Warſchau, der Erdrutſchkataſtrophe in Sauoyen, dem Chaplin⸗Rummel in Berlin.„Die Starkbterſatſon beginnt in München“ iſt eine Photo⸗ reportage über das ſo viel geläſterte bayriſche„Volks⸗ feſt“.„Fortſetzung folgt!“, der Roman, der zurzeit noch erlebt wird, erſcheint in erſter Fortſetzung mit genauer Inhaltsangabe des Anfangs.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige.) Von den bei den geſtri⸗ gen Straßenkämpfen verletzten Demonſtranten iſt im Amtsgerichts Spandau hat Der Oberpräſident der Donnerstag, 19. März 1931 Zuſammenſchluß des Eilzuges Basel Mannheim mit der Schwarzwaldbahn Nachdem man ſich ſchon ſeit Jahren bemüht, die Spätabendverbindung zwiſchen dem ganzen badiſchen Oberland und vor allem von Freiburg nach dem Ge⸗ biet der Schwarzwaldbahn über Offenburg zu ver⸗ beſſern, indem eine ſpätere Abfahrt aus Freiburg möglich wäre, iſt nun für den kommenden Fahrplan vom 15. Mai ab eine ausgezeichnete und raſche Verbindung dieſer Art von Baſel(mit günſtigen Zufahrten aus der Schweiz) über Freiburg Offen⸗ burg erreicht. Die Bemühungen gingen von jeher dahin, den Abendſchnellzug D 307 der um acht Uhr aus Baſel, um neun Uhr aus Fre burg ging, in Offenburg mit dem letzten Schwarz⸗ waldzug(ab Offenburg halb zehn Uhr) zu ver⸗ knüpfen. Jedoch ſtand der Abſtand beider Züge immer im Wege, weil einmal dann der Uebergang von dem Berlin Hamburg- Baſeler Tagesſchnell⸗ zug D 86 auf den Schwarzwaldzug zu groß außerdem eine erhebliche Dienſtverlängerung auf der Schwarzwaldbahn teilweiſe nötig geworden wäre. Weiter ſtand dann auch die Späterlegung des D 307 im Wege. Er verlor ſeinen Halt in Offen⸗ burg. Der Erſatzzug, Eilzug 305, hatte ebenfalls einen zu weiten Zeitabſtand. Nunmehr iſt es gelungen, dieſe drei Richtungen, ferner auch die Zufahrt von Straßburg, zu einem Bündel wichtiger Abendanſchlüſſe in Offenburg zuſammenzuſchließen. Der Eilzug 305 Baſel— Mannheim wird, einem Antrag der Verkehrsgemeinſchaft Schwarzwaldbahn—Bodenſee Rheinfall EV. Sitz Triberg entſprechend, auch um in Appenweier einen neuen wichtigen Nachtanſchluß an D 38 nach Paris zu finden, etwas früher im Abgang ah Baſel(alt 19.55, neu 19.52) gelegt. Er wird be⸗ ſchleunigt gefahren, ſo daß Freiburg ſchon 20.44/48 paſſiert wird(alt 20.52/56). Die Ankunft in Offen⸗ burg erfolgt ſchon 21.43 ſtatt 21.51. Umgekehrt kommt aus Norden der ſpäter und ſchneller fahrende D 86 in Offenburg ſtatt 21.17 erſt 21.33 an. Damit ergibt ſich eine automatiſche Späterlegung des letzten Schwarzwaldzuges 1438, der von bisher 21.30 auf und 21.50 rückt mit Ankunft in Triberg 23.46, in Villin⸗ gen.42 Uhr. Von Straßburg her wird die Zu⸗ fahrt Paris ab 13.40, Metz ab 17.56, Saarbrücken ab 17.58, Straßburg ab 20.06, Kehl ab 20.38 aufgenom⸗ men, ſodaß ſich hier von allen Seiten eine aus⸗ gezeichnete neue Verbindung internationalen Cha⸗ rakters ergibt, die den ganzen Nordzweig der Schwarzwaldbahn bis Villingen einbezieht. Straßenerlebnis Auf einem Bürgerſteig zwiſchen P und Q 2 liegt eine Bananenſchale. Immer wieder gehen Menſchen vorbei. Viele, die das Hindernis vorher ſehen, weichen aus. Andere, deren Blicke in die Ferne ſchweifen, treten auf die ſchon völlig zer⸗ quetſchte Schale, ſchütteln mißbilligend den Kopf und gehen weiter. Eine ältere Dame rutſcht etwas; ſie ſchwankt und wäre beinahe gefallen. Worte von Rückſichtsloſigkeit uſw. murmelt ſie vor ſich hin, aber auch ſie ſetzt ihren Weg fort. Da kommt ein Radfahrer vorbei, ein Mann in den beſten Jahren. Der Anzug aus beſtem Loden⸗ ſtoff, der Wettermantel die ſtarken Stiefel, das ge⸗ ſunde Antlitz und etwas friſche Erde an dem Fahr⸗ rad deuten darauf hin, daß der Herr ein Landwirt iſt. Vor dem Reſtaurant zur„Alten Pfalz“ ſteigt er ab und will in das Lokal eintreten. Da ſieht er die Bananenſchale. Er ſtutzt; er läßt den Türgriff, den er ſchon in der Hand hält, los, geht mit ſeinem Fahrrade zu dem Hindernis, an dem noch immer die Paſſanten vorbeilaufen, und ſchiebt es mit einer Fußbewegung fort. Es ſieht ſo aus, als ob er bei einer Inſpizierung ſeines Gutshofes, der gerade ge⸗ fäubert war, ein ärgerniserregendes Schmutzhäuf⸗ chen fortſchiebt. Man war eigentlich etwas beſchämt über dieſe Handlungsweiſe des Landwirtes, der— das muß doch unumwunden zugegeben werden— mehr Ver⸗ antwortungsgefühl und Rückſichtnahme gegenüber ſeinen Mitmenſchen aufbrachte, als wir alle, die acht⸗ los an der Schale vorbeigegangen ſind. 8 Baſel Holland, eee Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe —— Im das Schulſpiel in Baden Das Schulſpiel wird wahlfreies Anerrichtsfach Das neue Schuljahr wird den Schülern und Schülerinnen der höheren Lehranſtalten Badens eine Neuerung bringen, die bei den Freunden der Leibesübungen und meines Erachtens auch bei der Lehrerſchaft der höheren Schulen keinen ungeteilten Beifall finden wird. Das Schulſpiel, das ſeit längeren Jahren für alle Schüler verbindlich war und nur in beſonderen Fällen, wie Krankheit, ſehr weiten Schulweg mit Zufahrt von auswärts uſw. erlaſſen werden konnte, wird wahlfreies Un⸗ terrichtsfach und damit zu einem großen Teil nus dem Schulbetrieb ausgeſchaltet. Zur Zeit werden Erhebungen angeſtellt, wer künftig am Schulſpiel teilnehmen will. Wer nun die Pfychologie unſerer heutigen Jugend kennt und einigermaßen vorauszuſehen vermag, zu welcher Rolle künftig das Schulſpiel verurteilt worden iſt, wird zugeben, daß viel Erfreuliches nicht mehr zu erwarten ſein wird, und darum ſteht mir als Vater eines beteiligten Schülers wohl das Recht zu, meine ernſtlichen Be⸗ denken gegen den Erlaß des Unterrichtsminiſte⸗ riums öffentlich zum Ausdruck zu bringen. Das Schulſpiel wurde ſ. Zt. eingeführt, um allen Schülern eine Gelegenheit zu geben, ſich wenigſtens einmal in der Woche im Klaſſenkameraden losgelöſt zu wiſſen von den Ver⸗ pflichtungen des Alltages: aus dieſem Grunde wurde auch für dieſen Nachmittag die Aufgabenfreiheit ver⸗ fügt. Gegenüber anderen ſtaatlichen Einrichtungen (5. B. in Oeſterreich) war dieſes der Jugend gemachte Zugeſtändnis ſehr beſcheiden zu nennen. Erreicht wurde aber, daß nicht nun die von Natur aus ſpiel⸗ freudigen Jungen ur ls zum entſpannenden Tummeln 9 ihrt wurden auf den grünen Raſen des ſondern auch diejenigen, die eine zeil! ung von Büchern und Heften aus geſundheillichen und menſchlichen Gründen am notwendigſten hatten, jene engbrüſtigen Bleichgeſich⸗ ler nämlich, die in anerkennenswertem Eifer für Auf⸗ gabe und Pflicht der Schule gegenüber ihren Körper, der den Geiſt trägt, aus Unerfahrenheit vernach⸗ läſſigten. Sicherlich haben die Vorkämpfer für den allgemein verbindlichen Spielnachmittag an dieſe Be⸗ dürftigſten in erſter Linie gedacht, weil man ja wußte, daß die anderen ohnehin zu ihrem Rechte kommen. Damit war auch die bedeutſame Aufgabe der Schule Geiſt und Körper heranzubilden, wenigſtens in dem Umfange erfüllt, als dies bei den zur Verfügung ſtehenden Mitteln möglich war. Wie aber wird dies in Zukunft möglich ſein, wenn den Schülern die Wahl frei bleibt, am Spiel teilzunehmen, oder nicht? Viele werden den freien Nachmittag vor⸗ ziehen, weil der Drang nach Freiheit ſtärker iſt, als die Ueberlegung. Wie wird es ſtehen mit der Aufgabenfreiheit für die teilnehmenden und nichtteilnehmenden Schüler? Nach meinem Empfinden wird einer gewiſſen Un⸗ wahrhaftigkeit das Tor weit geöffnet. Und wie wird ſich der Lehrer fühlen, wenn heute 10 und das nächſtemal ganze 5 oder 3 der Klaſſe zum Spiel er⸗ ſcheinen? Eine beſtimmte Verpflichtung wäre das Mindeſte, um einem„Schwänzen“ vorzubengen. End⸗ lich aber: Wer von der Lehrerſchaft wird bei ſolchen Ungewißheiten die nötige Freude mitbringen, die doch gerade bei dieſem Unterrichtszweig unerläßlich iſt? Nein, ſo geht das wirklich nicht! Man wird mir entgegenhalten, daß das heutige Geſchlecht der Erwachſenen zu ſeiner Schulzeit auch keine Spiel⸗ nachmittage gehabt habe und doch groß geworden iſt. Die ſo urteilen, haben die Nöte ihrer Jugend vergeſſen; denn gerade aus eigener Erkenntnis her⸗ aus haben ſich ſeinerzeit einſichtige Schulmänner für das entſpannende Spiel eingeſetzt und haben damit den Verſuch unternommen, die eigenen ſchlechten Erfahrungen dem kommenden Geſchlecht zu erſparen. Und einſichtige Stadtverwaltungen haben unter großem, Koſtengufwand Plätze geſchaffen, die der Jugend dienen und ihren Schmerzen Abhilfe ſchaffen ſollten. Sind ihre Erkenntniſſe voreilig oder gar unrichtig geweſen? Kreiſe der Man wird mir vielleicht auch entgegenhalten, daß ja der Turnunterricht in vollem Umfange erhalten bleibt. Gut; aber reichen die zwei Wochenſtunden in der Turnhalle, vielleicht auch im ſtaubigen Schulhof, aus, um dem jugendlichen, in der Entwicklung be⸗ findlichen Körper das Maß freier Bewegung zu verſchaffen, das erforderlich iſt zur ungehemmten Entfaltung aller Anlagen? Reichen die zwei Stun⸗ den aus, um den anerkennenswerten Uebungen in der Halle die noch viel wichtigeren Freiluft⸗Uebun⸗ gen für Herz und Lunge zuzugeſellen? Was ſprechen die Aerzte zu dieſem Ausfall, die doch am beſten wiſſen, wo unſeren Söhnen und Töchtern der Schuh drückt? Ich erinnere mich, vor noch nicht langer Zeit von einem hieſigen Arzt die erfreuliche Aeußerung gehört zu haben, daß es um den all⸗ gemeinen Geſundheitszuſtand der Schüler heute weſentlich beſſer beſtellt iſt als früher, und da frage ich mich, ob dies etwa eine Folge der Zeitnöte iſt oder ob nicht die hygieniſchen Einrichtungen der Schule, zu denen auch das Schul⸗ ſpiel zählt, dieſen Zuſtand der Beſſerung mit ſich ge⸗ bracht haben? Wenn aber Erfolge feſtgeſtellt ſind, warum will man dann die Mittel zu weiteren Fort⸗ ſchritten wieder abſchaffen? Vielleicht befürchtet man an maßgebender Stelle einen Leiſtungsrückgang? Wenn der Erlaß aus dieſem Grunde erfolgt iſt, dann darf wenigſtens angedeutet werden, daß der Hebel zur Beſſerung an einer anderen Stelle angeſetzt wer⸗ den muß, als gerade beim Schulſpiel. Man vertlefe ſich einmal in die heutige Schuldiſziplin— und der Schlüſſel iſt gefunden. Und wenn man die geiſtigen Leiſtungen heben will, dann iſt die körperliche Er⸗ tüchtigung nötiger, als zuvor. Der einzige Nutzen des Erlaſſes wird den Vereinen und Verbänden für Leibesübungen zu⸗ kommen, die durch ihn einen ſtärkeren Zuwachs erfahren werden. Ob ſich aber dieſer Zuſtand auf die Dauer erhalten läßt— man denke dabei an die abendlichen Uebungsſtunden, an die entſtehenden Koſten, zum Teil auch an die mit den Schulbedürf⸗ niſſen nicht immer übereinſtimmenden Betriebswei⸗ ſen— das muß die Erfahrung lehren und dem Urteil der Eltern muß ein gewiſſes Mitbeſtimmungsrecht dabei eingeräumt werden. Dieſen Gedanken möchte ich aber einen weiteren anſchließen, der mir als der wichtigſte erſcheint: Die Jugend iſt im Werden begriffen und ein eigenes Ur⸗ teil über den Wert und Unwert beſteht bei ihr nur in Einzelfällen. Die überwiegende Mehrzahl be⸗ darf der feſten Führung und wünſcht ſie auch. Ueberläßt man aber der Jugend in irgend einer Sache die ſelbſtändige Entſcheidung, ſo erwählt ſie in 4 von 5 Fällen das, was ihr als das Bequemſte er⸗ ſcheint, in dem vorliegenden Falle den freien Nach⸗ mittag. Irgend ein Fortſchritt, irgend eine Ver⸗ beſſerung iſt aber damit beſtimmt nicht verbunden. Nach meinem Empfinden wäre ein anderer Erlaß wichtiger und notwendiger und auch nützlicher ge⸗ weſen. Der Erlaß nämlich, der dem häufigen Ausfall des Schulſpieles vorgebeugt hätte; denn aus Freun⸗ deskreiſen iſt mir ſehr wohl bekannt, daß gar manche Spielnachmittage nicht eingehalten oder durch wiſſen⸗ ſchaftlichen Unterricht erſetzt worden ſind in Fällen, die ſich nicht wohl rechtfertigen laſſen. Gerade dieſer Umſtand ſpricht mit bei der Beurteilung durch Schü⸗ ler und deren Eltern, wenn da und dort dem Schul⸗ ſpiel nicht die Bedeutung zugemeſſen wurde, die es mit Recht verdient und die den Urhebern des aufgaben⸗ freien Spielnachmittags vorgeſchwebt hatte, als ſie dieſe ſegensreiche Einrichtung anbahnten und nach langen und reiflichen Erwägungen endlich zur Durch⸗ führung brachten. ö Ich glaube, viele Väter denken ebenſo und würden es lebhaft begrüßen, wenn der kommende Zuſtand nur als Verſuch angeſehen und baldmöglichſt dem bis⸗ herigen, nur noch ſtrenger geregelten, den Platz wie⸗ der räumen würde. F. S. „* Frau die kr Bellachtuls r ist eine ungewöhnliche, aber fesselnde Erscheinung. Wir begegnen ihr in dem neuen Roman Das Wolfsrudel von julius Regis, der vom nächsten Samstag ab in der Neuen Mannheimer Zeitung erscheint. Diese Frau mit dem geheimnisvollen Schicksal wird Verwirrung und Entuixrung in die Überaus spannenden Ge- schehnisse des Romans bringen. nmmumummnummmmmmnamunmmdummnna Aus dem Tierpark im Käfertaler Wald Frau Geier hat ein Ei gelegt Der Mannheimer Tierpark im Käfertaler Wald hatte vor wenigen Tagen ein in Tiergärten ſehr ſel⸗ tenes Ereignis. Dem Raubvogelwärter fiel das ſeltſame Benehmen des Geier⸗Weibchens auf. Fe⸗ dernſträubend rückte der Vogel auf ſeiner Stange hin und her. Auf einmal ſtreckte ſich das Tier und ließ ein Ei fallen, das auf dem Boden zerſchellte, ſodaß man den Beſuchern nur noch die harten rauhen Schalen(Geſamtgewicht 25 Gramm) zeigen kann. Es kommt in der Gefangenſchaft faſt kaum vor, daß Großraubvögel Eier legen. Dieſe Merkwürdigkeit zeugt vyn der guten Pflege der Raubvögel im Tier⸗ park. Um der Geierin Gelegenheit zum Neſtbau zu geben, hat man jetzt Reiſig in den Käfig gebraucht, von dem ſte ſchon emſig Gebrauch macht. Es iſt alſo leicht möglich, daß ſie uns mit noch einem Ei beſchert, da das Geiergelege gewöhnlich aus zwei Eiern be⸗ ſteht. M. * * Freiwilliger Tod. In vergangener Nacht hat ſich ein lediger, 27 Jahre alter Rotten meiſter in einer Wohnung in der Neckarſtadt mit ſeiner Dienſt⸗ piſtole einen Schuß beigebracht. Der Lebensmüde iſt bald nach ſeiner Einlieferung in das ſtädt. Kranken⸗ haus geſtorben. Vorausgegangene Zwiſtigkeiten mit ſeiner Braut ſollen den Anlaß zu der Tat ge⸗ geben haben. * Wenn man Ohrfeigen austeilen will... An der Kreuzung der ſüdlichen Straße am Friedrichsplatz mit der Tatterſallſtraße am Parkhotel verſuchte geſtern Nachmittag der Führer eines Perſonen⸗ kraftwagens beim Ueberholen einen auf einem Fahrrade fahrenden 14 Jahre alten Volksſchüler eine Ohrfeige zu geben. Hierbei fuhr er den Rad⸗ fahrer mit dem hinteren Kotflügel ſeines Perſonen⸗ kraftwagens an und brachte ihn zu Fall. Der Rad⸗ fahrer verletzte ſich im Geſicht. Der Führer des Perſonenkraftwagens fuhr unbekümmert weiter. N 5 MAK kDON ZzisaARETTENFABRIK G. M. B.., MAINZ . eee J ĩ ĩ 8. 8 cum Waren zu geben. eINHENTS. pacæUNG SOs EHRLICHKEIT in der Anpreisung ist heute die beste Ge- schäftsreklame, weil das kaufende Publi- ute Ware zu wählen weigz. Diesen Grundsatz haben wir uns seit Gründung un- seres Unternehmens zum Prinzip gemacht. Nicht durch Bluff sollte das Publikum beein- flußt und gewonnen werden— sondern durch Schaffung einer Organisation, die den verteuernden Zwischenhandel vollständig 0 ausschließt. Dies haben wir dadurch er- l reicht, daß wir die Herstellung unserer PERFEKT von der Tabakpflanze bis zum Fertigprodukt in unsrer Hand vereinigten. Denn nur so ist es möglich, dem Kädufer den N 100 prozentigen Wert seines Geldes en EINHeEIT S- PAC KUNG 60s Makedon G. m. b. H. Fabrikniederlage: Mannheim, J I. 14, Tel. 285 71 8 nanen, Stück—12; NAU HE A 4. Seite Nummer 132 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe⸗ .*— Schlechter Geſchäſtsgang auf dem Hauptmarkt Auf dem Hauptmarkt lag heute wiederum die Marktwa re in recht ſauberer und verlockender Weiſe zur Auswahl und zum Verkauf an die Konſumen⸗ ten bereit. Was aber fehlte, das war die große Zahl der Hausfrauen, die ſonſt immer den Donners⸗ tag⸗Hauptmarkt beleben. Infolgedeſſen kam trotz Sonnenſchein kein Geſchäft in Gang. Was man hörte waren Klagen über den ſchlechten Ge⸗ ſchäftsgang. Um 11 uhr vormittags— um dieſe Zeit erfolgt ſonſt der Hauptzuſtrom des Publi⸗ kums— war es ruhig und ſtill. In geſchlachtetem Geflügel war gar kein Abſatz, in Seefiſchen kaum Nachfrage. Eine Ausnahme bil⸗ deten lediglich die Flußfiſchverkäufer. Aeußerungen war der Verkauf einigermaßen be⸗ friedigend, wenngleich ſie mit einem größeren Ab⸗ ſatz gerechnet haben. Die Zufuhr in lebenden Rhein⸗ und Neckarfiſchen war heute allerdings nicht beſon⸗ ders groß, denn der hohe Waſſerſtand hindert und Nach ihren erſchwert immer noch den Fiſchfang, wie auch die Rheinſporen noch zugefroren ſind. Von den Kon⸗ ſumenten bevorzugt wurden Karpfen, Hechte, Schleien und Backfiſche. Die Hoffnungen de Verkäufer, daß ſich im Hin⸗ blick auf den kommenden Konfirmationsſonntag das Marktgeſchäft reger und lebhafter geſtalten werde, haben ſich nicht erfüllt; Preiſe wider Erwarten etwas a ngezogen. So war heute Kopfſalat nicht unter 35—40 Pfg. und Blumenkohl nicht unter 50—60 Pfg. je nach Größe und Qualität zu erhalten. Radieschen koſteten das Büſchel 18 Pfg. und die beliebten roten Würzburger Rettiche 40 Pfg., während für Schwarzwurzeln 45 Pfennig für das Pfund bezahlt werden mußte. Weiß⸗ und Rotkraut ſtellte ſich auf 15 bzw. 20 Pfg. und Wirſing guf 22 Pfg. der Kopf, Für Feinſchmecker und Schlecker waren verſchie⸗ dene Deltkateſſen auf dem Markte. Erwähnt ſeien holländiſche Gurken, für die allerdings ein Liebhaberpreis von 1 bis 1,10 Mark verlangt wurde, Lattich, der 40 Pfg. das Viertelpfund koſtete, und Wintermaltakartoffeln, die um 18 Pfg. das Pfund im Großverkauf zu erhalten waren. Deutſche Kartoffeln blieben unverändert mit 50 Pfg. für 10 Pfund. Im Großverkauf wurden für hollän⸗ diſche Zwiebeln 7 Mark und für Pfälzer Zwiebeln 5 Mark per Zentner verlangt. Gute friſche Trink⸗ eier, Butter uſw. behaupteten ihren letztwöchigen Preisſtand. Feldſalat wurde zu 35 Pfg. das Viertel⸗ Pfund verkauft. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 5: Salatkartoffeln 12—18; Wirſing 225; Weiß⸗ kraut 1215; Rotkraut 20—25; Blumenkohl, Stück 30—100; Karotten, neue 50; Gelbe Rüben 10—12; Rote Rüben 14 bis 18; Spinat 2540; Zwiebeln 1012; Kopfſalat, Stück Ja; Endivienſalat, Stück 15— 30; Oberkohlraben! Stück 1525, Roſenkohl 4550; Tomaten 480 Radieschen, Bſchl. 18—18, Rettich, Stück 20— 25; Meerrettich, Stück 10 Eis 35: Schl. Gurken(groß), Stück 70120; Schwarzwurzel pheterſtrie, Büſchleln—127 Schnittlauch, Büſchlein 812; Aepfel 25—65; Zitronen, Stück—8; Orangen—8; Ba⸗ 0 Süßrahmbutter 170—200, Landbutter Weißer Käſe 40—50, Eier, Stück 815; Aale 160 Hechte 160—180; Barben 80.—100; Karpfen 140 bis Schleien 180; Breſem 80100; Backfiſche 60; Kabeljau 07 Schellfiſche 4050; Goldbarſch 50; Seelachs 40 bis ehecht 100; Stockftiſche 2045; Hahn, geſchlachtet, 0500, Huhn, geſchlachtet, Stuck 250—600; Enten, geschlachtet, Stück 400800; Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bi 120% Gänſe, geſchlachtet, Stück 900.—1700; Gänſe, ge⸗ schlachtet 190148; Rindfleiſch 100110: Kuhfleiſch 80; Kalb⸗ ſleiſch 110120; Schwelnefleiſch 90-100 Gefrierfleiſch 86. * * Vom dritten Stock in den Hof geſtürzt. Heute früh ſtürzte in der Haufſtraße in Sandhofen das Töchterchen des Kranenführers Schuſter beim Wäſcheaufhängen durch Uebergewicht über den Bal⸗ kon vom g. Stock in den Hof. Mit ſchweren wurde das Mädchen, erſten Kommunion ſtand, aufgehoben. 125—1605 bis 180, 1725 inneren Verletzungen das vor ſeiner dagegen aber haben die Auf die hervorragende Bedeutung der Deutſchen Reichspoſt für unſer Wirtſchaftsleben iſt in den letzten Jahren wiederholt in der Tagespreſſe hin⸗ gewieſen worden. Es mag aber nicht unintereſſaut ſein, einmal zahlenmäßig an Hand der amtlichen Staliſtik zu zeigen, was die Reichspoſt, ſpeziell in unſerem Land, leiſtet. Das einſchlägige Material entſtammt dem„Statiſtiſchen Jahrbuch für das Land Baden“. Jahrgang 1930. Ehe auf die Leiſtungen der Reichspoſt im Einzelnen eingegangen wird, ſei voxausgeſchickt, daß ſie in unſerem Land 183 Poſt⸗ ämter, 73 Zweigpoſtämter, 605 Poſtagenturen, 120 Poſtſtellen und 617 Poſthilfsſtellen unterhält; mit anderen Worten: Es dürfte in unſerem Land nur noch ganz wenige Gemeinden geben, die ſich nicht des Vorteils einer eigenen Poſtagentur oder einer Poſthilfsſtelle erfreuen. Auch die Poſtbeförderungs⸗ einrichtungen der Reichspoſt ſind in den letzten Jahren in unſerem Land planmäßig worden. Die Zahl der Kraftfahrzeuge, die für den Kraftfahrdienſt Verwendung finden, beträgt 374, darunter 250 Kraftomnibuſſe, 142 Linien mit einer Streckenlänge von 3122 Kilometer werden heute in unſerem Land durch die Kraftpoſt bedient. Die Zahl der Fahrräder beträgt 432, die der Poſt wagen und Poſtſchlitten 122. Und nun einige Zahlen über die Aus⸗ dehnung des Poſtverkehrs in unſerem Land! An Einſchreib⸗Briefſendungen leinſchl. Poſtaufträgen) wurden im Berichtsjahr 1928 über vier Millionen eingeliefert und ebenſoviele ſind ein⸗ gegangen lohne Poſtaufträge). Die Zahl der ein⸗ gelieferten gewöhnlichen Pakete und unverſiegel⸗ Veranſtaltungen „Die Komödie der Irrungen“ Aufführung der Deutſchen Freiſchar Das Shakeſpeareſche Luftſpiel„Die Komödie der Irrun⸗ gen! gelangte in der Aula des Realgymna⸗ fiums I Furch die Deutſche Freiſchar Man n⸗ heim zur Aufführung. Nach Abſingen eines Wander⸗ liebes durch die Jungſchar ſprach Gruppenführer Stock über die Ziele der Vereinigung, wobei er beſonders hervor⸗ hob, daß es ſich nicht um einen reinen Jugendbund handle, wie viele glauben und auch haben möchten, ſondern es ſeien alle Altersſtufſen vom Jungen bis zum gereiften Manne vertreten; die Schar gliedert ſich in Jungenſchaft, Jung⸗ maunſchaft und Mannſchaft, wobei naturgemäß eine Gruppe aus der anderen herauswächſt. Unter Sang und Trommelſchlag zog dann die ko⸗ ſtümierte Gruppe durch den Saal auf die Bühne. Die Dar⸗ ſteller fanden ſich recht gut in die humorpolle Handlung dieſer Shakeſpeareſchen Komödie. Die Träger der Haupt⸗ rollen riefen durch ihre ſehr lebhafte Geſtaltung des Spiels Heiterkeitsausbrüche des Publikums hervor, das mil Bei⸗ fall nicht kargte. Es iſt beſonders auerkenneuswert, daß die Freiſchar Hurch die Einſtudierung derartiger Werke der Jugend den Geiſt des echten Dramas vermittelt. Die Veranſtaltung war aut beſucht, ſodaß wohl ein nſehnlicher Betrag der Reiſekaſſe für die Griechen⸗ da und fahrt der Freiſchar zugeführt werden kann. * 5 Vorkransabend der Klavierklaſſen Joh. Haldenwang. Der günſtige Eindruck, den wir von einem früheren Pro⸗ dukttonsabend der geſchätzten Pädagogin erhalten hatten, wurde durch die letzte Vorführung erneut beſtätigt. Ein gediegener Elementarunterricht, an den ſich ſorgſame Wei⸗ terführung des Errungenen auf den Mittelſtufen anſchließt, bietet, wie aus den Darbietungen der jugendlichen Schüler hervorgeht, die unumgängliche Vorausſetzung für erſolg⸗ reiche Arbeit auf den vorgeſchrittenen Stufen. Auch hier gab es beachtliche Leiſtungen zu hören, wobei einige Winke den vorgeſchrittenen Eleven nicht unwillkommen ſein wer⸗ den. Lotte Roſen bau m, die den As⸗dur⸗Walzer aus den Soirées de Vienne ſehr belikat⸗ vermittelte, wird ſtellenweiſe der linken Hand erhöhte Aufmerſamkeit zuwen⸗ den müſſen“ Erna Stern ſchuitt mit den ſorgfältig aus⸗ gefetlten f⸗moll Variationen von Haydn bedeutend beſſer ab als mit der E⸗dur⸗Arabeska von Debuſſy. Helene Her⸗ mann hinterließ einen faſt ungetrübten Eindruck, nur die Deulſche Reichspost in Donnerstag, 19. März 1931 1 Baden ten Wertpakete hat im letzten Jahr 103 Milli⸗ ausgebaut onen, die der eingegangenen gewöhnlichen Pakete 11,5 Millionen betragen. Wertpakete wurden ein⸗ geliefert 307 000, eingegangen ſind 154000. An Po ſt⸗ anweiſungen und Zahlkarten wurden ein⸗ geliefert 129 Millionen, eingegangen ſind 4,5 Milli⸗ onen. 56 Millionen Zeitungs nummernu⸗ ſtü cke wurden durch die Poſt vertrieben. Außer⸗ opdentlich vielſeitig iſt auch die Benützung der Tele⸗ graphie und des FJernſprechers. Aufgegeben wurden im ganzen Land im Jahr 1928 über 1,2 Millionen f Telegramme, angekommen ſind über 13 Milli⸗ gnen. Von der Einrichtung, auf beſonderem Schmuck⸗ blatt Glückwunſchtelegramme zu ſenden, wurde in 24647 Fällen Gebrauch gemacht. Die Einrichtung der Blitztelegramme hat ſo gut wie noch gar keinen Eingang gefunden; im letzten Jahr wurden nur 21. Telegramme dieſer Art befördert. Orts⸗ geſpräche wurden durch die Reichspoſt 67,2 Mil⸗ lionen vermittelt, Ferngespräche 11,6 Milli⸗ onen. Die Geſamtzahl der Sprechſtellen(Haupt⸗ und Nebenanſchlüſſe) beträgt 102 777. Die Anſchlußleitungen iſt auf 296 380 Kilometer, die der Fernleitungen auf 79777 im Jahr 1928 geſtiegen. Oeffentliche Sprechſtellen gibt es im Land 2409. Endlich noch ein Wort über das weſen. 5,7 Milliarden Mart. Bargeldlos ſind im Jahr 1928 über zwei Milliarden Gutſchriften und über 2,5 Milliarden Laſtſchriften abgewickelt worden. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Ausland wurden 8,3 Millionen Mark umgeſetzt. P. A. . x n hätten wir bei den dynamiſchen Höhepunkten der Etüde von Liſzt etwas mehr Kraftentfaltung gewünſcht. Die Rhapfodie von Brahms wurde ſehr ſauber geſpielt. Den Abſchluß des Abends bildete die Ungariſche Fantaſte von Liſzt(über Themen, die auch der 14. Rhapſodie zu Grunde liegen) von Frl. Haldenwang ſelbſt vorgetragen, wo⸗ aſſiſtierte bei Lilli Friſch am 2. Klavier ſehr geſchickt Mit der Bewältigung bes auſpruchsvollen Solopartes er⸗ wies ſich Frl. Haldenwang als reſpektable Pianiſtin, mit achtunggebietendem techniſchen Können, der die zarten Stimmungen beſonders glücklich lagen, wobei auch edles Empfinden zu Tage trat. Somit hat ſie nicht nur als Pädagogin, ſondern auch als ausübende Künſtlerin einen Beweis hohen Könnens erbracht. Man kann nur münſchen, daß die namentlich angeführten öfters Gelegenheit finden, öffentlich zu ſplelen, um jene Podtumſicherheit zu erwerben, die für ein tadelloses Spiel aus dem Gedächtnis eine wichtige Grundlage bildet. c. Planetarium. 1 werbsloſe findet am Freitag abend dem 20. März ſtatt. Das Pregramm umfaßt Lieder für Bariton, vor⸗ getragen von Kammerſänger de Vries vom [(Thema„Luſtiges und Lehrreiches von Hampfer gebaut und geführt wird. mit ihren Zutritt.. *Die Generalverſammlung des — Erwerbsloſe haben Angehörigen zu dieſer Veranſtaltung freien geht, heute in acht Tagen ſtatt. * Schwerer Sturz. In einem Haufe der Altriper⸗ ſtraße fiel geſtern abend eine 17 Jahre alte Haus⸗ angeſtellte beim Fenſterreinigen vom erſten Stock etwa 3 Meter hinunter. Die Verunglückte, die an beiden Armen einen Knöchelbruch und im Geſicht leichte Hautabſchürfungen erlitt, mußte ins Kranken⸗ haus überführt werden. Vöhrenbach, 19. März. Der Möbelfabrikant Infanger, deſſen Möbelfabrik ſchon ſeit Wochen ſtilliegt, iſt unter dem Verdacht des Betruges feſt⸗ genommen worden. Infanger iſt ein Schweizer. Er wurde in das Donaueſchinger Amtsgefängnis ein⸗ geltefert. S r FARBEN FABRIN RON VON rEINMR. ZECKENOOR FR„ NAOrMRUCK VERBOTEN 52 Sie kam ſich wie ein Feldherr vor, verteilte ihre Streitkräfte, wies jedem ſeine Aufgabe zu. Der Nachrichtendienſt lag Trendelenburg ob, er war über alles rechtzeitig unterrichtet. Er wußte, wann Bri⸗ gitte Hartwig vernommen werden ſollte und wann ſie ankommen würde. Er hatte es auch übernommen, für ſie zu ſorgen und ſie in einem Gaſthof unterzu⸗ bringen. Kläre, deren Ankunft ebenfalls bevorſtand, ſollte von Vinzenz empfangen werden. Für ein jun⸗ ges Mädchen war er der richtige Mann. Er war Übrigens bei der erſten Begegnung nicht weniger be⸗ troffen als jeder andere über die ins Geſicht ſprin⸗ gende Familienähnlichkeit. Kläre kam in Klaus' Be⸗ gleitung der ſeine Zukünftige nicht allein laſſen mochte Das Wlederſehen zwiſchen Vater und Sohn war kühl, mehr durch des Sohnes als durch Vinzenz's Ver⸗ Halten, der insbeſondere Kläre gegenüber den ihm tigenen Reiz herrenhafter Liebenswürdigkeit ent⸗ 0 faltete. Er brachte ſie mit der Ehrerbietung, die man einer großen Dame ſchuldet, ins Hotel, und ſie war von ihm über alle Maßen bezaubert. Klaus ſtieg in ſeinem alten Zimmer ab, das er zufällig frei fand. Die Aufgeregtheit eines aufgeſtöberten Bienenſtocks belebte den Europäiſchen Hof. Die Gäſte wußten aus den Zeitungen Beſcheid, und was ſie nicht aus den Zeitungen wußten, trug ihnen der Klatſch der Be⸗ kannten, Kellner und Zimmermädchen zu. Wenn die alte Dame mit ſteifen Beinen hoheitsvoll auf ihren Stock geſtützt, in der Hotelhalle erſchien, wandten ſich ihr alle Blicke zu. Ihr verwegen geſchminkter Mumienkopf mit den glühſchwarzen Augen verfehlte nirgends ſeine Wirkung. Sie tat, als ob ſie nichts berühre, aber innerlich war ſie glücklich, ſich als Mittelpunkt zu wiſſen und trug die Haltung einer Fitrſtin zur Schau. Es wurde leidenſchaftlich Partei genommen, ſelbſt die Spannung der Unbeteiligten ſtleg zur Siedehitze, einige Amerikanerinnen hatten die glänzende Idee, auf den Ausgang des Prozeſſes Wetten abzuſchließen. Die Ueberſchriften der Zei⸗ tungen wüchſen von Nummer zu Nummer. Aber den Vogel ſchoß ein illuſtriertes Blatt ab. Unter der Spitz⸗ marke„Die Tragödie einer Mutter, ſie weiß nicht, ob ihr Sohn ihr Sohn iſt,“ brachte es im Oval Lenores Hild. Und darunter drei Männerbildniſſe in Reihe, links und rechts Lutz und Klaus, zwiſchen ihnen in der Mitte den Sohn des amerikaniſchen Stahlkönigs Roger Sunfield.„Zwei ritterliche Feinde“ brüllten zollhohe Buchſtaben.„Lutz von Teltzſch, der bekannte Großinduſtrielle, verhandelt für ſeinen Vetter Klaus mit dem amerikaniſchen Stahlkönig“ und„Klaus von Teltzſch, der junge Entdecker der chemiſchen Stahl⸗ erzeugung, hat die Vertretung ſeiner Intereſſen in die Hände ſeines Prozeßgegners gelegt“, lautete der Text. Die Großmutter erſchien an dieſem Tag nicht in der Halle. 2 *** N Kein Menſch außer Trendelenburg hatte Brigitte Hartwig zu Geſicht bekommen, und auch er vermochte ſie nur bei ihrer Ankunft einige Minuten zu ſprechen. Als führe ſie zur eigenen Hinrichtung, ſo verſtört war ſte der gerichtlichen Vorladung nach Mannheim ge⸗ folgt. Ob der Juſtigrat ihr irgendwie dienlich ſein könne? Ov ſie irgend etwas möchte? Sie möge ſich doch nur beruhigen, niemand wolle ihr etwas tun. Ste antwortete mit„Nein, nein“ und verkroch ſich in ihr Gaſthofſtübchen, das ſie nicht verließ, bis ſie ſich ins Gerichtsgebäude begeben mußte. Der lange, nüchtern helle Korridor des Land⸗ gerichtes ſummte von Stimmen. Hin und wieder öff⸗ nete ſich eine der Türen und ein Gerichtsdiener ſang im Tonfall eines Ausrufers den Namen von Par⸗ teien und Zeugen. Rechtsanwalt Benting, der durch die Gruppen dem Zimmer des Unterſuchungsrichters zuſtrebte, erſpähte in einer Fenſterniſche zwei Herren in eifrigem Geſprüch. In dem größeren der beiden, der durch beſondere Gewähltheit der Kleidung auf⸗ fiel, erkannte er ſchon an der Familienähnlichkeit Vinzenz. Außerdem war er ihm auch ſchon— vor vie⸗ len Jahren— bei der geſchäftlichen Auseinander⸗ ſetzung der beiden Brüder begegnet. In dem an⸗ deren, älteren mit dem ausgeprägten Juriſtenkopf vermutete er ſofort den Juſtigrat. Er ging raſch auf die beiden zu. „Herr von Teltzſch, wenn ich richtig ſehe— Rechts⸗ anwalt Benting, Sie erinnern ſich vielleicht meiner.“ Vorſtellung. Die Rechtsanwälte ſchüttelten ein⸗ ander die Hand und maßen ſich mit einem prüfenden Blick. Benting wirkte klein, dicklich, ſpießig neben dem ſchlanken, weltmänniſchen Juſtigrat. „Die Herren warten auf den Unterſuchungs⸗ richter?“ Benting entnahm freundlich lächelnd ſeiner Aktentaſche zwei ſchwarz gebundene Bücher.„Würden Sie mir erlauben, Herr Kollege, daß ich vor Ihnen hineingehe, ich habe bloß die heiden Bücher zu den Akten zu geben. Dauert einen Augenblick. Es ſind die Tagebücher des Profeſſors Vitali“ Länge der Pio ſtſcheck⸗ Beim Poſtſcheckamt Karlsruhe betrügt die Zahl der Poſtſcheckkonten 43 644, der Geſamtumſatz reiferen Schülerinnen Der 2. Planetariumsabend für Er⸗ National⸗ theater, einen Kurzvortrag von Dr. Feurſtein über das * den; Zahlen“ und eine Filmvorführung„Wie ein Ozeau⸗ Verein Mutterſchutz findet. wie aus der Anzeige in letzter Nummer hervor, *— Fim- Aunsſchau Schauburg:„Zweierlei Moral“ Eine Kriminal⸗Komödie im Kammerſtil könnte mag dieſen Film nennen, der von der echten und von der falſchen Liebe, von einer echten und einer folſchen Perlenkette han⸗ belt. Der Regiſſeur Gerhard Lomprecht hat eine ſorg rchdachte Arbeit gelſefert, hat einzelne Szenen ö f taloge ſo ausgeklügelt, daß ſie faſt nüchtern geht allem poſſenhaßten aus dem Wege, ſtellt eich dieſe Feiexlichleit nicht immer er Gezugtuung muß feſtgeſtellt ik vermeidet daß er die zweier⸗ let Moral nicht dorſtellen läßt. ſondern nur ganz ſchwach andeutet. Die Infzenierung verrät eine ſeinſinnige Hand,. die man gerne auch bei den oft recht banalen Dialogen ver⸗ ſpürt hätte. Der ganze Film iſt auf ſchauſpiekeriſches Können ab⸗ geſtimm Schauſpieler geben ihre Nollen mit Geſchmack und viel k. Die Eigenart der einzelnen Darſteller wird gerade in den! J noch beſonders unte mit viel Geſchick dei ſieren; ſein Riv RI Il daß er für den Tonfilm durchaus geeignet iſt und meht kann als nur eine gute Figur machen. Sgezeichnet iſt Hilde Hildebrandt als Freundin des Generaldirek⸗ tors, während Elga Brink als junge Frau wohl gut ausſieht, meiſtens aber zu farblos bleibt. In wenigen, leider viel zu kurzen Szenen fre verſagende Ida Wü ſt. Im Beiprogramm läuft ein ſtummer Film mit Iwan Petrovich„Der Leutnant ihrer Mafeſtät“. und die wirken. E alles ernſthaft dar, am Platze iſt. Mit be werben, daß er plumpe G Aus ruck. Ehemonn zu charakteri⸗ la zizigt immer mehr, 1 Vorausſage für Freitag, 20. März Zeitweiſe leicht bewölkt, vorwiegend trocken und tagsüber zunehmende Erwärmung bei leichten ſüd⸗ lichen Winden. In Aufheiterungsgebieten N Nachtfroſt. ge . Wetter⸗Nachrichten der Vasdiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.86 Uhr normtttags See Luft⸗ 065. druck 5 n* 5 8 5 Wertheim 151— 1 9—2** leicht ö halbbedeckk Königsſtunl 563768,„ 6 2 8 ö bebeckt Karlsruhe 120 788.3 3 10 ö 10 ö 2 3 See ad 213 58% 3 0 88 miber Villingen 712 706.3 6 21 SO woltig St lasten 70%, M n t 8 Fadenweſl. 4 20%„% eich bebeg Feldpg. Hof les 7 3 8 3 dein wylklg Bad. Dürrh. 701—- 0 1—8 in 5 1 1 1 Das Zentrum des europäiſchen Hochdruckgebietes iſt inzwiſchen mit ſüdlichem Kurs weitergewandert und liegt heute über dem Balkan. Jufolge der da⸗ mit verbundenen Luftzufuhr aus ſüdlicheren Gegen⸗ 1 2 den iſt es bei uns bereits milder geworden. Mit dem Zurückwetchen des Hochdruckgebietes haben die itber Weſteuropa liegenden Randſtörungen einer großen atlantiſchen Zyklone ihre Bewölkung bis an den Rhein ausgedehnt. Im allgemeinen wird aber das Wetter auch weiterhin überwiegend heiter blei⸗ ben, da bei der gegenwärtigen Druckverteilung vor⸗ erſt nicht mit einem Wetterumſchlag zu rechnen iſt⸗ Ebefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H A. Meißner Feuilleton: Dr Stefan Kayſer Kommunalpolitik u Lokales Richard Schönfelder Spon u. Vermiſchtes Willy Müller Handelsteil Kur! Ehmer 9 und alles übtige: Franz Kircher— Anzeigen und geschäftliche teilungen Jakob Faude fämtſich nm Maundeim— Herausgebeg, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr Haas. Neue Mannhekmer Zeitung G. en. b.. Mannheim, R 1.—8 Füt unvertangte Beiträge keine Gewähr Rückjendung erfolgt eus d Rückporto Trendelenburg ließ ſich mit keinem Zucken an⸗ merken, ob er dieſer Eröffnung auch nur das geringſte Gewicht beilegte. Er verzog ein wenig ſpöttiſch das Geſicht. 5 „Ach, die Tagebücher, die der junge Herr ſo ſorg⸗ fältig vor mir verborgen hielt. Hoffentlich haben ſie in der Zwiſchenzei an Beweiskraft gewonnen. Benting ſah ſeinen Gegner ruhig an. „Ach ſo? Sie meinen ſo ein bißchen Urkunden⸗ fälſchung?“ „Ich meine gar nichts. Höchſtens, daß Sie durch rechtzeitige Vorlage vielleicht den ganzen Streit hät⸗ ten ſparen können.“ Der rundliche Anwalt meckerte ein kleines Lachen. „Sparen iſt nicht jedermanns Sache, Herr Kol⸗ lee. Uebrigens ſtehen wir natürlich auf dem Stand⸗ punkt, daß mit dem Sparen Ihre Mandanten hätten beginnen müſſen.“. Die Tür hinter ihnen knarrte. Brigitte hatte das Zimmer des Unterſuchungsrichters verlaſſen. Im dünnen, abgeſchoſſenen Mäntelchen, einen komi⸗ ſchen, alten Hut auf dem Kopf, ſtand ſie unſchlüſſig inmitten des Ganges und ſuchte mit leeren Augen nach dem Ausgang. Trendelenburg ging auf ſie zu, aber ſie überſah ihn, denn ihr Blick riß ſich plötzlich erſchrocken und verſtändnislos auf und fiel wie ein mattes, unſicheres Licht auf Vinzenz, der ihr eine gleichgültige Aufmerkſamkeit ſchenkte. Ihre Arme machten eine unbeſtimmte Bewegung, ſie blinzelte wie erwachend. War das eine menſchliche Stimme oder nur eine Sprechmaſchine ohne Schallboden, die mit ſeelenloſem Laut zwei Worte ſprach? „Kurt Schrötter.“ Vinzenz machte einen unwillkürlichen Schritt, als ob ihn jemand am Rockknopf nach vorn gezogen hätte. Der Juſtizrat griff erſtaunt nach Brigittes Arm. „Wie, bitte?“ fragte Benting mit blitzſchneller Ge⸗ danken verknüpfung und ſtellte ſich ſo dicht hinzu, daß ihm kein Wort und keine Geſte entgehen konnte. Der Juſtizrat blickte ihn wütend an. Er fühlte einen kur⸗ zen Ruck in der Hand, Brigitte hatte ſich losgeriſſen und rannte den langen Korridor hinab. Die Augen der drei Männer folgten ihr wortlos. „Na alſo, Herr von Teltzſch,“ bemerkte Beuting mit raſcher Faſſung,„da hätten wir den geheimnispollen Kurt Schrötter erfreulich leicht gefunden. Fräulein Grabowſki wird ſich freuen, ihren Vater kennen zu lernen.“ g Trendelenburg hob die flachen Hände gegen den „Was denn, was denn? Folgerungen, Herr Kollege.“ „Verehrter Herr Juſtizrat, ſorgen Sie ſich nicht, vb ich meine Folgerungen zu raſch ziehe. Das langſame Denken pflege ich dem Gegner zu überlaſſen.“ Nicht ſo haſtig mit den „Ich kenne das Fräulein nicht,“ nervös am Einglas zupfend. „Sie erkennen es bloß nicht wieder, Verehrter! Morgen, meine Herren, ich muß zum Unterſuchungs⸗ richter.“ 5 Der Juſtizrat faßte ſich ans Kinn und ſah auf die Spitzen ſeiner Schuhe. „Hübſche Ueberraſchung! noch gar nicht in den Kopf. Mannheim gewohnt?“ „Gewohnt, nein? Aber ich habe mich oft hier auf⸗ gehalten. Es könnte ſchon ſtimmen mit der Zeit. Ungefähr ein Jahr vor Lutz' Geburt hatte ich die großen Auseinanderſetzungen mit meinem Bruder. Da war ich einige Monate hier.“ „Und der Name?“ „Gott, ein, nom de guerré, wenn ich mal ein kleines Abenteuer hatte, ein Deckname. Unſereins kennt doch in Mannheim jedes Kind. Ich kann mich nur ſo gar nicht—“ „Denken Sie bloß nach.“ „Wird ſchon ſtimmen. Das gute Kind wird da⸗ mals eben ein bißchen anders ausgeſehen haben. Fünfundzwanzig Jahre „Wir können einpacken, kinis la comedia,“ ſeufzte Trendelenburg,„Ihre alte Dame wird eine Mieſen⸗ freude haben. Sie lächeln? Ich nicht.“ Wirklich, Vinzenz lächelte. Lächelte, ſchmunzelte, faſt lachte er laut heraus. „Komiſch, lieber Juſtizrat, ich— ich habe eine Freude. Aber meiner Mutter, nicht wahr, bringen Sie allein die Medizin beid“ «„** Das Zimmer war ſchon ganz dunkel. Die beiden Menſchen, die darin ſchwiegen, waren Schatten mit verſchwommenen Umriſſen. Kläre ſaß auf der Tiſch⸗ kante, Klaus hatte ſich auf einen Stuhl neben ſtie ge⸗ ſetzt und den heißen Kopf in ihren Schoß gelegt. Ihre Finger ſpielten in ſeinem weichen dünnen Haar. „Aus,“ ſagte ſie nach einer Weile mit belegter Stimme,„alles iſt aus. Nicht weinen, kleiner Klaus.“ Er konnte gar nicht ſprechen, erhob ſich, ging zum Fenſter und drückte, den Rücken Kläre zugewandt, die Stirn gegen das kühle Glas. Seine Zähne zer⸗ biſſen das feuchte Taſchentuch. ſagte Binzenz Mir will die Geſchichte Haben Sie denn je in kleinen, rundlichen Anwalt. (Schluß folgt) gewahrt und zum Teirt it man ſich über die nie leichter i . n JS 8 5 Donnerstag, 19. März 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 132 Von Germanicus Briefmarken kommen und gehen. kam die neue 4 Pfg.⸗Marke mit dem Kopf Hindenburgs in hellblau, es kam die 8 Pfg. ⸗Poſtkarte zu Ehren Stephans, es gingen die Wohlfahrtsmarken mit den Städteanſichten. Sie ſind zwar noch gültig, man bekommt ſie aber am Schalter nicht mehr. Für Ende des Jahres ſind wieder Wohlfahrtsmarken mit Städtebildern vorgeſehen, der höchſte Wert ſoll dies⸗ mal 45 Pfg. ſein. In Oeſterreich werden dies Jahr Wohlfahrts⸗ marken mit dem Bilde Mozarts erſcheinen, deſſen 175. Geburtstag auch durch Briefmarken feſtlich be⸗ gangen werden ſoll. 16 5 Die Schweiz hat ihre Graphiker aufgefordert Entwürfe für Wohlfahrtsmarken einzureichen. Vor⸗ N geſehen ſind je ein Bild aus der deutſchen, franzöſi⸗ 1 ſchen und italieniſchen Schweiz. Es Frankreich überraſchte mit einer 2 Frs. im Säerinmuſter blaugrün, die aber raſch wieder ver⸗ ſchwinden ſoll, weil die großformatige 2 Frs. mit dem Bilde des Triumphbogens ſchon vorbereitet wird. Die Marke, die alljährlich zur Staatsſchuldentilgung erſcheint, iſt diesmal hoffnungsgrün. Frankaturwert hat ſie 1,50 Frs., koſtet aber 5 Frs., die reſtlichen 3,50 Frs. ſind der Beitrag des Sammlers zur Staatsſchul⸗ dentilgung. Für das Geld bekommt man aber auch 4 junge Mädchenbilder auf der Marke, die die Provin⸗ zen Elſaß, Bretagne, Boulogne und Arles darſtellen. Johanna von Orleans ſoll auch noch einmal in dieſem ö Jahre für Gedenkmarken herhalten. a 8 e e ene e Ir ELLE AAKS Ae enn Spanien hat für das Mutterland nur eine Zu⸗ ſtellgebührmarke zu 5 c. mit der Inſchrift„Derecho de Entrega“ geſchaffen, die aber wieder wegfällt, wenn 2 Marken zu 15 und 25 K. erſchienen ſind, die mit je 5 C. Aufſchlag verkauft werden. Portugal bietet auch keine großen Neuigkeiten, die Cereszeichnungsmarken werden nur bald in Lon⸗ don, bald in Liſſabon hergeſtellt, wechſeln dann die Farbe und weiſen erhebliche Unterſchiede im Papier, Zähnung und Druck auf. Wer für derartige Fein⸗ heiten Spezialiſt iſt, findet in Portugal ein großes Betätigungsfeld. Eugland iſt und bleibt das ſolideſte Land in⸗ bezug auf Neugusgaben von Marken, auch für die Kolonien fließen die Neuheiten ſpärlich. Nur die England abhängigen Gebiete ſind fleißiger im Markenausgaben. Neufundland, das im Ozeanflugweſen ja eine beſondere Rolle ſpielte, wird drei Flugpoſtmarken ausgeben. Auf der einen iſt eine Karte abgebildet, in der die bedeutendſten Ozeanflüge eingezeichnet ſind. Die größte Zahl neuer Marken bekommt Südweſtafrika, das dieſer Tage Frei⸗ marken von„ d bis 1 Pfd., Nachporto und Dienſt, herausgegeben hat. Flugpoſtmarken ſind in eigener Zeichnung vorgeſehen. Auſtralien bringt Gedenkmarken aus Anlaß des Fluges Kingsford⸗Smiths heraus, auf denen das famoſe Flugzeug„Kreuz des Südens“ zu ſehen iſt. Aegypten iſt augenblicklich der Schauplatz einer Landwirtſchaftlichen Ausſtellung, zu der drei Marken geſchaffen wurden. Der Sudan bekommt Flugpoſt⸗ marken. Belgien iſt ſehr ſchaffensfreudig auf dem Brief⸗ markengebiete. Alle Werte ab 25 Cents werden neu⸗ 1 7 8 5 1 f ö — gezeichnet, mit dem Kopf des Königs, mit ſeiner traditionellen Kriegsmütze. Die vorausentwerteten Marken tragen keine Ortsnamen mehr, ſondern nur noch Land und Jahreszahl als Aufdruck. Die 60 Ets. roſalila iſt nicht mehr notwendig, man braucht ſie als 10 Ets. mit Vorausentwertung auf. Flugpoſtſondermarken aus Anlaß des Fluges Val⸗ bo ſind in Italien Senſation, zumal man ſie vorher gar nicht kaufen konnte, ſondern nur jetzt mit ent⸗ ſprechendem Aufſchlag vom Flieger ſelbſt. Die Virgil⸗ marken ſind für alle Kolonien mit Landesnamenauf⸗ druck erſchienen, ſo Cyreneica, Eritrea, Somalia, Tripolitania und außerdem noch für die ägäiſchen Inſeln mit Aufdruck„Iſole Italiane dell“ Egeo“. Rußland macht ſich ſehr unbeltebt. Seine Mar⸗ ken bekommt man nur durch den monopoliſierten Handel, der für ſeltnere Marken hohe Aufſchläge ver⸗ langt und der neuerdings neue Marken nach Aus⸗ gabe bogenweiſe abſtempelt und unter Nennwert ver⸗ kauft. Dieſe von den Sammlern als unreell empfun⸗ denen Geſchäftsmethoden werden die Beliebtheit ruſſiſcher Sowjetausgaben raſch mindern. In Ruß⸗ land ſteht übrigens alles im Dienſte der Propaganda, vor allem auch die Poſtkarten, die jeden Tag beinahe mit neuen Aufdrucken verſehen werden, die für irgendeine Staatseinrichtung Propaganda machen. Auf dem Briefmarken⸗Literaturgebiet ſind zwei wertvolle Neuerſcheinungen zu verzeichnen Ein⸗ mal iſt es der Zumſtein, Kleiner Spezialkatalog der Briefmarken der Schweiz, der auch Liechtenſtein enthält. Auf 235 Seiten iſt hier Material über die Schweizer und Liechtenſteiner Marken zuſammenge⸗ tragen, das weit über einen Katalog hinausgeht. Zweitens iſt es das„Verzeichnis der Poſtanſtalten des Thurn und Taxisſchen Poſtgebiets“ mit dazu ge⸗ höriger großer Landkarte des Gebietes. Herausgeber iſt ein alter Sammler, H. Staroſt⸗Rothenburg a. d. Oder, der ſich mit Thurn und Taxis und Baden be⸗ ſonders befaßt. Seine Samlungen erhielten auf der Ipoſta in Berlin eine ſilber⸗vergoldete Medaille. Das Verzeichnis iſt ſehr ſorgfältig bearbeitet, es enthält gleichzeitig ſtatiſtiſches Material und Preiſe für die beſonderen Abſtemp. gen. Jeder Thurn und Taxis⸗ Sonderſammler muß das Werk haben, jeder Freund von Poſtgeſchichte ſollte es kaufen. Als nächſte Neuerſcheinung auf dem philateliſti⸗ ſchen Büchermarkt ſind zu erwarten ein Schaubek⸗ Luftpoſtalbum und ein Katalog der Firma Senf Leipzig, der nur die Flugpoſtmarken ent⸗ hält. Rund 1000 Marken werden darin ſein mit 20000 Preiſen. Kleine Nachrichten Mit 18 Jahren lebensmüde * Mainz, 19. März. Geſtern mittag.30 Uhr ließ ſich in der Nähe des Bahnhofes Mörfelden im Gleis Frankfurt. Mannheim die 18jährige Tochter des Maurers Alois Velker aus Mörfelden in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht vom Perſonenzug 2680 über⸗ fahren. Sie wurde an beiden Beinen, am rechten Arm und Kopf verletzt und nach Frankfurt ins Krankenhaus geſchafft. Brand einer Zigennerhütte— Zwei Kinder verbrannt * Schweighauſen im Elſaß, 18. März. Hier ſind bei dem Brand einer Zigeunerhütte die beiden Kinder eines Zigeunerpaares lebendig ver⸗ brannt. Das dritte Kind und die Frau erlitten ſchwere Verletzungen. Liebestragödie Stuttgart, 19. März. Im Walde von Ruhr bei Vaihingen wurden die Leichen einer 55jährigen Frau und eines 45fährigen Mannes gefunden. Es liegt Mord und Selbſtmord vor. Die bei⸗ den entſtammten beſſeren Stuttgarter Kreiſen. Es handelt ſich um eine Liebestragödie. 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Firmenstemp 8 es einlösenden Geschäfts, e 1 und Ort a MARCARNE 5 DIE FEINE PREISWERT WIE KEINE 5 SN 5 101 Donnerstag, 1 9. März 1931 2 e Beilage der Neuen e 7 ͤ v M itung annbeimer Ze — e Nr. 132 2. Jahrgang Die Kliuflige Stelluiig cle. Nad Von Gräfin Margit Bethlen Bon allen Seiten hört man von der wa chſen⸗ den Macht der Frau in Berufen, die früher wur dem Mann offen waren. Man könnte glauben, es wäre etwas ganz Neues, daß Frauen an den täg⸗ lichen Geſchehniſſen tätiges und verſtändiges Inter⸗ eſſe nehmen. Je mehr ich in den verſchiedenen Län⸗ dern herumkomme, um ſo erſtaunter bin ich, was für ein Aufſehen um die Stellung der Frau ge⸗ macht wird. Man köunte auf den Gedanken kommen, die Frauen wären keine Menſchen, ſondern irgend welche andere Weſen, die geboren ſind, um ewige Feinde anſtatt Gehilfinnen und Kameradinnen des Mannes zu ſein. Denn das iſt doch ſchließlich der Beruf der Frau. Genau ſo wie die Kleidermode wechſeln auch die Beziehungen zwiſchen den Ge⸗ ſchlechtern. Ein mal wird die Frau nur als Gattin und Geliebte angeſehen, das andere Mal iſt ſie Freundin und Gefährtin. Aber im Grunde bleiben ihre Beziehungen zueinander immer dieſelben. Die Frau wird immer den Mann anziehen und um⸗ gekehrt auch der Mann immer die Frau. Die For⸗ men des Verkehrs ändern ſich wohl von Zeit zu Zeit, doch die gegenſeitige Anziehungskraft wird immer bleiben. Nicht nur in dem zwanzigſten Jahrhundert be⸗ deutete die Frau ihrem Manne mehr als Gattin unnd Mutter ſeiner Kinder. In meinem Vaterlande, in Ungarn, haben Frauen immer eine wichtige Rolle in den Angelegenheiten ihrer Männer geſpielt. Man muß daran denken, daß Ungarn 600 Jahre lang immer mit dem einen oder anderen Feind Krieg führte. In dieſen Zeiten mußte ſich doch jemand um die inneren Angelegenheiten des Landes kümmern, Und dieſe Aufgabe fiel den Frauen zu. Dieſe hatten bei uns damals genau ſo viel Macht und Freiheit wie die heutigen Frauen irgend eines Landes, und darum ſetzt es mich in Erſtaunen, daß jetzt in eini⸗ gen Ländern ein ſo ſcharfer und erbitterter Streit um die„Rechte der Frau“ geführt wird. Vielleicht haben wir dieſen in Ungarn nicht, weil wir niemals für dieſe Rechte zu kämpfen brauchten und ſie des⸗ halb nicht ſo hoch einſchätzen. Ich bin keine Frauenrechtlerin, aber ich fühle es ganz beſtimmt, daß die Zeit bald kommen wird, in der die letzten Vorurtefle, die noch gegen die Prall vorhanden ſind, fallen werden. Ju allen kul⸗ lipierten Ländern wird ſie dasſelbe Recht wie der Mann haben. Wir werden nicht mehr nachſichtig ſagen: „Sie iſt eben eine Frau.“ Die einzige Frage wird ſein:„Kann ſie die Arbeit leiſten?“ Die Natur hat die Frau körperlich ſchwächer geſtaltet als den Mann, und darum wird immer ein Unterſchied zwi⸗ ſchen den Arbeiten des Mannes und denen der Frau heſtehen. Es iſt auch wahr, daß die Frau auf der heutigen Stufe der Entwicklung im großen und gan⸗ zen weniger geiſtig begabt iſt als der Mann. Wahr⸗ scheinlich beſteht dieſelbe Begrenzung in den körper⸗ lichen wie auch in den geiſtigen Eigenſchaften. Der weibliche Verſtand wird nie gleich dem des Mannes ſein. Es iſt dasſelbe, als ob man das Rapier mit einem Säbel vergleicht. Der Verſtand der Frau iſt feiner und unmittelbarer. Diejenigen Berufe wer⸗ den ausſchließlich von Männern beſetzt werden, die mehr Anforderungen an die männlichen Eigenſchaf⸗ ten ſtellen. Doch es gibt im Leben ſo viele Wirkungs⸗ kreiſe, wo das Rapier, um bei dem Vergleich zu Heben, eine beſſere Waffe ſein wird, und in dieſen Berufen wird die Frau vorherrſchen. Wenn auch der ſtarke Mann, ob nun ſeine Stärke auf dem körper⸗ lichen öder geiſtigen Gebiete liegt, immer der ſtarken Frau überlegen ſein wird, ſo wird es doch Raum für beide geben. Aber dieſer Fortſchritt in der Entwicklung der Frau wird niemals ihre häuslichen Neigungen zer⸗ ſtören. Heiraten, Kindererzeugung und Kinder⸗ erziehung ſind zu tief wurzelnde und weſentliche Aufgaben des weiblichen Geſchlechts, als daß ſie von anderen verdrängt werden können. Plato dachte an eine Republik, in der kleine Kinder, ſobald ſie geboren waren, ihren Müttern fortgenommen und in einem Hort aufgezogen werden ſollten. Ich kann es mir unmöglich denken, daß dieſe Art einer klugen Frau zuſagen würde. Es mag wohl das Ideal eines Mannes geweſen ſein, doch es wird nie Lrnſtlich von einer Frau in Betracht gezogen werden. Es iſt allem in der Natur ſo widerſinnig, daß es jen⸗ ſeits der Grenze des Möglichen liegt. Wir wiſſen alle, daß es Frauen gibt, für die das häusliche Leben eine ſehr geringe Rolle ſpielt. In der Natur ſind Abnormitäten vorhanden, warum fall es dieſe nicht auch unter Menſchen geben? Wenn eine Frau keine häuslichen Eigenſchaften beſitzt, ſo kann ſie nur als eine Ausnahme betrachtet werden, welche die Regel beſtätigt. Ob wir nun in der einen Generation Krinolinen anziehen und in der ande⸗ ren kurze Röcke, alles tragen und tun wir doch nur, um dem Manne zu gefallen. Wenn Frauen täglich ius Geſchäft gehen und ihren Verſtand bilden, ſo geſchieht das im allgemeinen unbewußt, weil ſie genau ſpüren, daß die langwellige Frau keinen Mann mehr feſſeln kann. Der Mann ſucht heute bei der Frau geiſtige Freundſchaft und Sym⸗ pathie. Er möchte einen Freund und Gefährten haben, denn das, was man allgemein als„Liebe“ bezeichnet(meiſtens iſt es auch nur körperliche An⸗ ziehungskraft] iſt ſehr oft vergänglich. Freundſchaft und Kameradſchaft aber bleiben beſtehen, gegen⸗ ſeitige Zuneigung und Verſtehen überdauern Prüfſteir der Zeit, wenn die Flammen der phyſiſchen Aebe ſchon längſt erloſchen ſind. 1 den und daß ein ſchärferer Kampf ſich naturgemäß auch Was lat„ Dadleuletoegi ug? Gedanken für Daß es heute noch ſehr viele Männer gibt, die über Weſen und Ziele der Frauenbewegung im un⸗ klaren ſind, iſt nicht ſo verwunderlich wie die Tat⸗ ſache, daß zahlreiche Frauen nicht mehr von einer Sache wiſſen, die uns alle angeht. Immer wieder trifft man z. B. auf die Verwechflung der Begriffe „Frauenbewegung“ und„Frauenrechtlertum“, welch letzteres ja nur ein Teil der erſteren iſt. Aus dieſer Verwechſlung heraus entſteht oft eine gewiſſe Ab⸗ lehnung und zwar umſo ſtärker, je„weiblicher“ die Frau iſt, alſo je ſanfter, liebevoller, je mehr auf Güte und Innerlichkeit eingeſtellt. Denn die Frau iſt von Natur nicht Kämpferin, ſondern Mittlerin und nur die Notwendigkeit, ſich und ihre Eigenart zu behaup⸗ ten zum Beſten der Menſchheit, drückte und drückt ihr zuzetten die Waffen(und zwar geiſtige Waffen!) in die Hand. Feruerſtehende ſich ſo in der Frau ein willenloſes Werkzeug ſchuf und zu erhalten hoffte. Daß die Rechnung falſch war, — daß die Minderwertigkeit der Frau logiſcherweiſe einſt auch zur Minderwertigkeit des Volkes führen muß, und daß jede Vergewaltigung, jedes künſtliche Es iſt nicht immer ſo geweſen. Wir brauchen uns nur der Stellung der Frau bei den alten Germanen zu erinnern oder z. B. der Frauen des weimarantſchen Zeitalters, um zu wiſſen, daß man früher klar er⸗ kannte. Je höherſtehend in geiſtiger wie körperlicher Hinſicht die Frau, die Mutter des kommenden Ge⸗ ſchlechts iſt, deſto beſſer für die Nation! Daß dieſe Erkenntnis verlorenging, bedeutete den Abſtieg. Der Mann litt Schiffbruch in ſeinem nur Wir ſind in unſerer deutſchen Frauen⸗ bewegung auch zum Teil andere Wege gegangen, als die Frauen anderer Völker. Das liegt gleicher⸗ Henny Porten während eines Vortrags Bei einem Ausſprache⸗ Abend der Deutſch Fra zöſiſchen Geſellſchaft in Berlin ſprach dle deutſche Filmſchauſpielerin Henny Porten zum erſten Mal öffentlich, Zum Thema ſtand„Die moderne Frau in Deutſchlaud und Frankreich“. Als Abgeordnete der Franzöſinnen redete die Pariſer Juriſtin 7 Madeleine Miſard, maßen in ben Verhältniſſen, wie in unſerer Weſens⸗ art begründet. Wenn es ſelbſtverſtändlich auch viel Gemeinſames zwiſchen uns und jenen gibt, ſo wäre es doch grundfalſch, wenn man ſich unter deutſchen „Frauenrechtlerinnen“ gewiſſe ſehr ſtreithare und oft wenig ſympathiſche Erſcheinungen vorſtellen wollte, wie ſie z. B. in England häufig ſind. Uebrigens erfordert hier die Gerechtigkeit zu ſagen, daß die engliſche Frauenbewegung auch heute noch in vieler Beziehung gegen viel ſtär⸗ kerxe Hinderniſſe von Voreingenommenhett, Rückſtän⸗ digkeit und Heuchelei anzukämpfen hat, als bei uns ſtärker ausdrückt. Und nun die Hauptfrage: Was alſo iſt unſere Frauenbewegung? Sie iſt und war von jeher das Streben der Frau nach Entwicklung innerhalb ihrer Eigenart. Man könnte einwerfen, daß dies eigentlich eine Selbſtverſtändlichreit ſei. Jeder Menſch hat doch das Beſtreben, ſich ſeiner Eigenart entſprechend zu ent⸗ wickeln!— Gewiß, man ſollte es haben aber dazu gehört, daß man ſich ſelber kennt, und was wußte noch bis vor relativ kurzer Zeit die Frau von ihrer Eigenart, ihren Fähigkeiten und Möglich⸗ keiten? Man hat namentlich in der Mitte des 19. Jahr⸗ hunderts, das techniſch⸗zivlliſatoriſch einen Aufſtieg, ethiſch⸗kulturell einen Abſtieg umſchloß, der Frau einen ganz falſchen Begriff von ſich ſelber beigebracht, indem man ſie in eine ganz falſche Stellung und in eine Schablone hineindrängte. Man wollte ſie in einer mehr oder weniger paſſtven Rolle feſthalten und ließ ihre ſchöpferiſchen Fähigkeiten bewußt verkümmern. Der Mann wollte die geiſtige Minderwertigkeit der Frau, weil das für ihn bequemer war, und weil er ie deli Aatt Die dleltoclie en Dem Manne gehört die Gegenwart, der Frau die Zukunft! Die Familie iſt die Keim⸗ zelle eines Volkes, die kleinſte organiſche Lebens⸗ gemeinſchaft, aus der ſich das Völkerleben, wenn man ſeinem Urſprung nachgeht, entwickelt. Weite Kreiſe ſuchen die Aufgabe der Frau nicht in der Politik. Dabei iſt es im höchſten Sinne eine politſche Aufgabe der Frau,„Hausfrau und Mutter“ zu ſein. Ihre politiſchen Rechte und Pflichten ſind nicht erſchöpft durch das Wahlrecht: höchſte Verantwortung trägt ſie gegenüber dem Staatswohl. Mütterverantwortung der Zukunft iſt Erziehungsverantwortung der Gegenwart: Volks⸗ verantwortung. Eine Laſt der Verantwortung liegt auf den Müttern, ſie ſind es, die das große Erleben unſerer Zeit werten müſſen für die Zukunft, n der Erziehung des kommenden Geſchlechts. Die Mädchenerziehung muß mit einem klaren Ziel auf die Notwendigkeit unſerer Zeit ein⸗ durch ihn beſtimmten, verſtandesmäßig und materiell geſtalteten Leben, mit dem er ſich immer weiter von der Natur entfernte. Die Folgen aber, die Wirt⸗ ſchafts⸗, Sozial⸗ und Moralkriſen, ſpürte naturgemäß am allermeiſten die Frau. Sie fühlte, dunkel erſt und dann immer bewußter, daß etwas fehle, daß es an ihr ſei, reformierend und ergänzend auf den Plan zu treten durch ihre Verbundenheit mit der Natur, durch ihren geſunden Menſchenverſtand und durch ihre Herzenswärme. Um dies aber zu können, mußte ſie geſchult wer⸗ den. Sie mußte zunächſt ſich ſelber erkennen, mußte wiſſen, was ſie wollte und konnte, mußte die Ver⸗ hältniſſe um ſich her richtig beurteilen lernen. Das erſte alſo, was die erwachende Frau ſich erkämpfen mußte, waren Bildungs möglichkeiten. Das zweite waren Erwerbs möglichkeiten, denn die oben erwähnten Wirtſchaftskriſen hatten u. a. auch immer größer werdende Eheſcheu des Mannes zur Folge, und die Frau war mehr und mehr dar⸗ auf angewieſen, ſich ſelber zu erhalten. Das dritte Ziel der Frauenbewegung mußte notwendigerweise ſein, Einfluß auf die Geſetzgebung zu ge⸗ winnen. Denn die Frau kann ihre Miſſion im Volksleben nicht erfüllen, wenn ſie nicht die Geſetz⸗ gebung beeinfluſſen kann, namentlich in ſolchen Fra⸗ gen, die ſie unmittelbar angehen(Volksgeſundheit, Volkserziehung, Volksfürſorge ete.)] Tie logiſche Folgerung alſo war, daß die Frau das Wahlrecht erſtreben mußte. Dies waxen und ſind die Ziele der Frauenbewegung. Daß der Mann ihre Förderun⸗ gen nicht kampflos und nicht reſtlos bewilligte und verſtändlich; erfüllte bzw. orfüllt, iſt ſchließlich erſtens gehört ſchon ſehr viel Einſicht dazu, zu er⸗ kennen, daß man nicht alles allein gut und richtig machen kann und noch mehr, dies zuzugeben. Zwei⸗ tens empfindet der Mann mit Unbehagen auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet heute vielfach die Frau als eine Konkurrentin, ohne zu bedenken, daß er dieſe Kon⸗ kurrenz ja ſelber heraufbeſchworen hat und daß er ſie zu mindeſtens 90 v. H. beſeitigen köunte in dem Augenblick, in dem er der Frau Exiſtenz Heim und Rechte innerhalb dieſes Heims zu bieten vermöchte. Aehnlich verhält es ſich mit dem Streben der Frau nach Einfluß auf die Geſetzgebung. Auch hier ſträubt ſich naturgemäß der Mann, von ſeinem Machtgebiet etwas abzutreten. Daß im übrigen der Frau unbeſtrittenermaßen vielleicht wohler wäre und ſie es leichter hätte, wenn ſie ſich um dieſe Dinge nicht zu kümmern brauchte, entbindet ſie nicht von der Pflicht, mitzuarbeiten, wo ihre Mitarbeit nötig iſt— und es wird dieſer Teil der Frauenbewegung ebenſowenig aus unſerem Volksleben wieder aus⸗ zuſchalten ſein, wie die übrigen. Die Frauenbewegung von heute iſt, wie eine ihrer hervorragenden Führerinnen, Dr. Gertrud Bäumer, ſehr richtig ſagt, in ihre zweite Phaſe ge⸗ treten, d. h. ſte iſt keine ausſchließliche Kampfbewe⸗ gung mehr; ſie iſt jetzt in dem Stadium der Er⸗ weiterung und Befeſtigung begriffen. Wenn das einerſeits beſagt, daß mancher Auswuchs, manches Zuviel aus ihrer Anfangszeit heute von ſelber weg⸗ fällt, ſo bedeutete es auch, daß das vornehme Ziel: Entwicklung und Ertüchtigung der Frau innerhalb ihrer Eigenart zum Wohle des Ganzen nach wie vor nur erreicht werden kaun durch Mithilfe der Ein⸗ zelnen. Das ſollten wir Frauen bedeuken und durch eigene Arbeit, durch Teilnahme an Vorträgen und Kurſen, durch Lektüre, durch die Zugehörigkeit zu den für uns geſchaffenen Organiſationen, durch mehr Nachdenken und durch größeres Intereſſe die Arbeit unſerer Führerinnen und Vorkämpferinnen unterſtützen! K. B. S. * 6* 5 0 ſein: Frauenkräfte freizumachen für unſer Volk. Echtes Frauentum iſt Mütterlichkeit, Erziehung zum ſittlichen Feingefühl. Durch Vernachläſſigung des Berantwortungsgefühls der Frauen und Mütter gegenüber ihrem Volke trifft die Frau eine Mitſchuld an der Berwirrung des Geſchmacks. An der Kleidung erkennt man das Fein⸗efühl des Mädchens, das Auf⸗ fallende verletzt, die Einfachheit und Schlichtheit wirkt vornehm und edel. Es iſt eine Angelegenheit der Mütter, den zu Tage tretenden Mißſtänden nicht tatenlos zuzuſehen. Von innen heraus, aus den Seelenkräften heraus muß die Not unſeres Volkes beſiegt werden. Aus ihrem religiöſen Bewußtſein erhält die Frau die ſtärkſten Impul, zur Erziehung zum ſittlichen Pflichtbewußtſein. Je mehr ſie ſich von die⸗ ſen Lebensquellen trennt, um ſo mehr beobachten wir ein Sinken des Pflichtbewußtſeins und des Ver⸗ antwortlichkeitsgefühls. hr. Niederhalten ſich einmal rächt, das ſah er nicht oder wollte es nicht ſehen. es biesmal leichter haben 8 de Die nede Mole Von Charlotte Till Es hat ſich nicht ſehr viel verändert, wir werden als vor einem Jahr, modern und ſchick zu ſein. Damals waren plötzlich die Kleider ganz lang geworden und nicht feder hatte ſich fürſorglich ein Stückchen Stoff zum Ein⸗ oder Anſetzen im Voraus gekauft. Wer konnte denn auch dieſe Wendung ahnen! Die Modekünſtler zeigen ihre letzten Modelle und es muß feſtgeſtellt werden, daß wir manches vor⸗ jährige Kleid mit geringen Verän⸗ derungen auf neu friſieren können. Dige Länge der Röcke iſt geblieben. Das heißt, daß die Kante des Kleides 30 Ztm. von der Erde an gerechnet abſchließt. Dies für alle Nachmit⸗ tags⸗ und Tageskleider! Es müßten alſo doch noch viele Säume ausgelaſſen werden. Von den Klei⸗ dern, die eine kleine Schleppe an dem vorn kürzern Rock haben, können wir mit Leichtigkeit etwas Stoff zum Verlängern gewinnen, denn die Mode der un⸗ gleichen Länge iſt vorbei, die Schleppen müſſen fallen. Die Gürtel werden höher gerückt, richtig in der Taille ſitzen ſie und die überhängenden Bluſen werden am beſten im Rock getragen. g Die alten Tageskleidchen gewinnen ſehr durch die reizenden neuen Garnituren, die Kragen und Manſchetten und Weſtechen aus Pikee, Batiſt, Lochſtickere! und bunten Seiden, in ſchotttſchen Muſtern oder in den neuen Modetönen: Koralle aller Nuaucen und viel Hellblau, oder das weiche Nilgrün und das dunklere Grün, herunter bis zu Smaragd. Abendkleider werden durch kurze Chiffon⸗ fäckchen in einer abſtechenden Farbe verſchönt oder durch die neuen bolerbartig gebundenen zarten Tücher aus geblümten Geweben. 5 Alte Koſtüme bekommen durch einen ſchmalen Gürtel die moderne Linie und ſehen mit bunten Blumen im Knopfloch und einem kleinen weißen Kragen wieder vergnügt und frühlingsmäßig aus. Zu einfarbenen Jackets läßt man ſich bunte Röckchen machen, ſchwarz⸗weiß oder ſchottiſch, einen hellen Hut im vorherrſchenden Ton des Karos, und ſchon hat man die neue Linie erwiſcht. Die Form der Kaſakbluſe hat ſich durch⸗ geſetzt, als ſportlicher Anzug mit kurzem Schoß, oft für den Nachmittag ganz lang, ſo daß man nur wenig vom Rock ſieht. Die einfachen Einſteckbluſen werden weiter viel getragen, in allen bunten Seiden, in ſchottiſchen Muſtern, in unt Wolle und weißem Batiſt. 3 e Für ein neues Tageskleid rate ich, trotz⸗ dem die Mode ſehr bunt iſt, die hübſche Kaſakform in ſchwarzem Stoff zu nehmen und die Farbe durch Krägelchen, Hut und Taſche zu dokumentieren. Das iſt ſo ſehr praktiſch, ſchwarz iſt immer ſchön und paßt zu jeder Gelegenheit. Wie reizend ſieht es morgens ſchon aus, mit der Jacke aus dem Stoff des Kleides! Neuerdings wird ſie aus einem abweichenden, oßt hellen Stoff gearbeitet. Dann müſſen Hut und Schal natürlich genau mit dem Kleid harmonieren, ſonſt wird der Anzug zu bunt. Abends im Kino, nach⸗ mittags zum Tee, immer iſt die glatte Linie des ſchwarzen Kaſakkleides hübſch und ſchick. Wer farbig bevorzugt, dem ſollten die bräunlichen, klein in ſich gemuſterten dünnen Wollſtoffe empfohlen ſein oder die vielen grünen und roten Seiden und Wollmuſſe⸗ lines in einfarbig und mit diskreten Ornamenten. Auch dunkelblau iſt wieder beliebt. Halbe und drei⸗ viertel Aermel ſind die letzte Neuheit, und es wer⸗ den wieder mehr Handſchuhe getragen. Die eleganten Nachmittagskleider werden auch diesmal in den bedruckten Seiden mit den kleinen und größeren Blumenmuſtern und Arabesken gezeigt. Sie haben kleine Aermelchen oder angearbeitete Jacken und einen weichen frau⸗ lichen Schnitt mit Rüſchen und Volants Für den Abend gibt es hauptſüchlich Spitzen kleider und zarte Modelle aus großblumigen Chif⸗ fons. Der Modeton Grün herrſcht vor und Beige. Viele Jacken und kurze Mäntelchen werden getragen und Samt und Blumen als Garnierung. Die Hüßte werden immer noch als kecke Kappen und kleine Mützen nach hinten geſetzt. Der Strohhut iſt wieder Favorit und ſcheint mit den veizenden neuen Geflechten Filz ganz verdrängt zu haben. Bänder und Seide und Spitzen gibt es daneben. Zum, Koſtüm kommen einfache geradkreppige Sporthüte aus derbem Stroh und der Sommer ſoll die rieſigen Schuten aus der Biedermeierzeit bringen, nur ſind die Köpfe ſehr flach. Schleier fangen an, eine wich⸗ tige Rolle zu pielen. Die neue Mode iſt einfach, jugendlich umd ſchön und wieder einmal ſehr kleidſam. Wenk dies Kiaclesakeaagea Der Wert des kindlichen Zeugniſſes in Gerichts⸗ verfahren iſt ſchon oft Gegenſtand eingehender For⸗ ſchungen geweſen. Letzthin iſt wieder ein Fall be⸗ kannt geworden, der ein neuer Beweis dafür zu ſein ſcheint, wie geringe Bedeutung den Ausſagen von Kindern beigelegt werden kann. Ein Wies bade⸗ ner Lehrer war auf Grund von acht Kinderausſagen zu neun Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die zweite Verhandlung ergab die völlige Haltloſigkeit der Kinderausſagen, die unter dem Einfluß einer verlogenen Dreizehnfährigen ent⸗ ſtanden waren. Der Lehrer wurde freigeſprochen⸗ Dieſer Anlaß ſollte neuerlich allen Gerichtsbehörden nahelegen, daß Kinderausſagen mit beſonderer Skepſis aufgenommen und ganz beſonders eingehend auf ihre Stichhaltigkeit geprüft werden müſſen. Wichtigtuerei, Senſationsgier, der Wunſch, das all⸗ gemeine Intereſſe auf ſich gerichtet zu ſehen, ſind nur allzuoft der Beweggrund, um irgendwelche ſtrafhare Vorgänge zu konſtruieren und ſich mit ihnen zu brüſten.. 9 4 N. 4 .. Donnerstag, 19. März 1931 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe eee — ollbehoͤrde deckt großen Schwindel auf Hohe Geloͤſtrafen wegen Vergehens gegen das Branntweingeſetz Ludwigshafen, 18. März. Als Angeklagter erſchien der 48 Jahre alte Kauf⸗ mann Willy Haenſch aus Bologna, der ſich nicht allein wegen Zolldefraudation, ſondern auch wegen eines Vergehens gegen das Brantwein⸗ monopolgeſetz vor dem Gericht in Ludwigshafen zu verantworten hatte. Als weiterer Angeklagter erſchien der 43 Jahre alte Kaufmann Franz Zeitz aus Dortmund, der der Beihilfe bezichtigt wurde. Im September 1927 ließ H. zwei Keſſelwagen Brennwein aus Trieſt nach Deutſchland ein⸗ führen. Ein Wagen lief ausgerechnet nach Aſſenheim, der andere nach Königswinter. Beide Sendungen waren im Auftrag des H. durch einen Spediteur beim Uebertritt über die deutſche Grenze als„Breun⸗ wein“ deklariert worden. Nun iſt aber dieſer Brennwein, der bekanntlich zur Herſtellung von Weinbrand dient, mit einem ſehr günſtigen Zolltarif von nur 10„ für den Doppelzentner belaſtet. Dabei beſteht aber die Vorſchrift, daß in dieſem Wein höch⸗ ſtens 200 Gramm Weingeiſt im Liter ſein dürfen. Auch iſt es verboten, Wein mit künſtlichem Zuſatz von Weingeiſt ins Inland einzuführen. Infolgedeſſen haben die Zollſtellen das Recht, dieſe Art Weine bei der Einfuhr zu prüfen. Das erſtattete Gutachten der ſtaatlichen Unterſuchungsſtelle lautete recht ungünſtig für H. Es hieß da u..: Brennwein aus Griechen⸗ land, Geruch ſtark ſpritig, nicht weinähnlich, Wein⸗ geiſtgehalt 26,7 Prozent. Kann nicht mehr als Wein im Sinne des Weingeſetzes angeſprochen wer⸗ den. Der vorhandene Weingeiſt iſt In duſtrie⸗ ſprit. Tartflich ſei die Flüſſigkeit als Brannt⸗ wein anzuſprechen, für die ein Zokſatz von 1000% für ben Hektoliter nebſt Monopolausgleich zu ent⸗ richten ſei. Ein Gutachten des als Zeugen geladenen Vorſtandes des Unterſuchungsamts Speyer lautete ähnlich. Der Zeuge meinte ſogar, daß die Flüſſigkeit ſo guf wie gar keinen Wein enthalte. Es ſei ein Kunſtprodukt, das man am beſten als Induſtrie⸗ ſprit mit etwas Wein geimpft bezeichnen könne. Man wiſſe nur allzu gut, daß von Trieſt große Mengen derartiger Erzeugniſſe angeboten würden. Der Hauptzweck ſei der, auf möglichſt billigem Wege billigen Sprit herein⸗ zubekommen. Der Angeklagte H. war ſeinerzeit 9 Tage in Un⸗ terſuchungshaft und wurde gegen eine Kaution von 8000 Mark freigelaſſen. Er iſt zur Verhandlung nicht erſchienen. Sein Verteidiger erklärte, daß H. den Wein in gutem Glauben eingeführt habe. Es wurde feſtgeſtellt, daß H. bei ſeiner Vernehmung durch einen Beamten der Zollfahndungsſtelle erklärt hatte, daß es bei dieſen niedrigen Preiſen garnicht möglich ſei, reinen Breunwein gu erhalten. Das Zeug werde aus Chemikalien zuſammengeſtellt unter Ver⸗ wendung von Mais- und Zuckerſprit unter Zu⸗ ſatz von Teerfarbſtoff. Sämtliche in Trieſt zum Verſand kommenden Brennweine ſollen von ſolcher Beſchaffenheit ſein. Das Gericht erließ folgendes Urteil: H. wird wegen zweier Vergehens der verſuchten Monopolausgleichs⸗Hinterziehung 1. für den Wag⸗ gon Aſſenheim zu einer Geldſtrafe von 6315 4 und 48 499 Mark erſatzweiſe zu 21 und 161 Tagen Gefängnis, 2. für den Waggon Königswinter 30 und 192 Tagen Gefängnis im Falle der Unein⸗ bringlichkeit verurteilt. Dem Angeklagten H. wurden 9 Tage Unterſuchungshaft angerechnet. Der Ange⸗ klagte Z. wurde zu einer Geldſtrafe von 100 Mark wegen Begünſtigung gemäߧ 257 Str..B. ver⸗ urteilt. 5 Zum Krüppel gefahren In Erinnerung dürfte noch der Unfall ſein, der ſich am 1. Dez. v. J. in der Frankenthaler Straße zwiſchen Dalbergſtraße und Hauptfriedhof abſpielte. Dabei wurde der 14 Jahre alte Gärtnerlehrling Speck, der mit einem Handwagen nach der Stadt fuhr, von einem Auto erfaßt und zur Seite ge⸗ ſchleudert. Unglücklicherweiſe kam der Junge im letzten Augenblick unter den Anhänger eines gerade daherkommenden Zuges der Rheinhaardt⸗ bahn zu liegen. Halb verblutet, kaum noch ohne Hoffnungen verbrachte man den Schwerverletzten nach dem Krankenhaus. Heute iſt der junge Menſch ein Krüppel, denn er hat den rechten Arm und den linken Unterſchenkel eingebüßt. Der Urheber des Unglücks, der 30 Jahre alte Kaufmann Hermann Vogelſinger aus Luiſen⸗ tal bei Saarbrücken, der der Führer des Autos war, hatte ſich nun vor dem Erweiterten Schöffengericht Ludwigshafen wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu verantworten. Er will nach ſeinen Angaben lang⸗ ſam gefahren ſein. Die Fahrbahn ſei für ihn frei geweſen, trotzdem auf der rechten Straßenſeite ein Brotwagen ſtand und links die Rheinhaardtbaßhn ihm entgegenkam. Er will den jungen Mann mit dem Handkarren wohl bemerkt haben, er wäre auch glatt vorbeigekommen, wenn nicht der Junge im letzten Augenblick nach links ausgebogen wäre, an⸗ ſcheinend wegen der daherkommenden Rheinhaardt⸗ bahn. Nicht er, der Angeklagte, ſondern der Junge habe das Unglück verſchuldet. Ein Zeuge bekundete, daß in dem Augenblick, als das Unglück ſich ereignete, Brotwagen, Hand⸗ karren und Elektriſche faſt auf gleicher Höhe waren. Der Angeklagte ſei mit mindeſtens 40 Km. gefahren. Auch von einem anderen Zeugen, dem Straßenbahn⸗ ſchaffner des erſten Anhängers, wurden dieſe Angaben zum großen Teil beſtätigt. Der Angeklagte ſtellte auf dieſe Ausſagen ſogar die Behauptung auf, daß er den Brotwagen bereits überholt gehabt habe, was aber burch den Fuhrmann des Brotwagens ſelbſt widerlegt wurde. ., der ſich ſehr geſchickt zu verteidigen wußte, verſuchte ſchließlich die Straßen bahn verant⸗ wortlich zu machen; er meinte, ſie hätte unbedingt halten müſſen. Auch habe nicht er, ſondern die Straßenbahn den Jungen überfahren. Der Verun⸗ glückte iſt noch immer im Krankenhaus in Behand⸗ lung. terte Schöffengericht Ludwigshafen nach Um ihn zu verhören, mußte ſich das Erwei⸗ dem Krankenhaus begeben. Der Junge erklärte, daß er aus ſeiner Fahrbahn nicht ausgebogen ſei. Man begab ſich dann zur Unglücksſtelle, wo das Gericht Das Ausſcheidungsturnen der Badiſchen Turnerſchaft eine Otsbeſichtigung vornahm. Der Stagtsanwalt ging mit dem Angeklagten nicht allzu zärtlich um. Sein Fahren ſei ein bru⸗ tales geweſen, wodurch er ein blühendes Menſchen⸗ leben zur menſchlichen Ruine gemacht habe. Er be⸗ antragte ſchließlich 5 Monate Gefängnis. Das Urteil zur Geldſtrafe von 9 145 Mark und 57 898 Mark bzw. lautete auf 3 Monate Gefängnis. :! pp. A j—— Aus Vaden Protest gegen den Schwetzinger Gemeinderat Schwetzingen, 19. März. In einer von der Gaſtwirte vereinigung einberufenen, von Wirten und von Biertrinkern ſehr gut beſuchten Proteſtverſammlung wurde nach einem Referat des Dr. Göller, Syndikus des Badiſchen Gaſtwirteverbandes in Karlsruhe, nach⸗ ſtehende Entſchließung einſtimmig angenommen: „Die heutige öffentliche Proteſtverſammlung ver⸗ wahrt ſich ganz energiſch gegen das willku liche Vorgehen des Schwetzinger Gemeinde⸗ 1g hs und verurteilt die Genehmigung zur Errich⸗ tung eines Bierzeltes durch die Firma Paul Sonnenfeld ⸗ Hanau, während der Pfingſttage auf dem Spritplatze auf das entſchiedenſte. Der Ge⸗ meinderat hat durch ſeinen Beſchluß bewieſen, daß er für das ſchwer darniederliegende Gaſtſtättengewerbe von Schwetzingen und Umgebung nicht nur nichts übrig hat, ſondern das Wirtsgewerbe am Platze auf das ſchwerſte ſchädigt und ihm Kon⸗ kurrenz macht. Die Verſammlung erwartet, daß dieſer Beſchluß unverzüglich wieder aufgehoben wird, da die Wirte durch die neuen Sonderſteuern ſchon übergenug belaſtet ſind. Des weiteren proteſtiert die Verſammlung eben⸗ falls gegen das Geſchäftsgebaren der Brauerei Klein⸗ schmitt. Sollte die Brauerei Kleinſchmitt ihre Stel⸗ lungnahme nicht ändern, ſo wird ihr der ſchärfſte Kampf angeſagt.“ Ein aufregender Vorfall * Heidelberg, 18. März. Auf dem Bahnhof Schlierbach glitt geſtern eine Frau, die mit einem Knaben den bereits abfahrenden Zug noch er⸗ reichen wollte, beim Aufſpringen auf dem Trittbrett aus und kam mit dem Kind zwiſchen Zug und Bahnſteig zu liegen. Nur der Geiſtesgegenwart der dienſttuenden Beamten, denen es in letzter Se kunde gelang, die Gefährdeten auf den Bahnſteig zu ziehen, iſt es zu verdanken, daß dieſe mit dem Schrecken und einigen Hautabſchürfungen davon⸗ kamen. Laudwirtſchaftliches Anweſen eingeäſchert „ Sbereſchach(Amt Villingen), 19. März. Letzte Nacht brannte das Anweſen des Landwirts Karl Saufer binnen einer Stunde vollſtändig nieder. Der Feuerwehr gelang es nur, die eng angebauten Nachbaranweſen, darunter das Gaſthaus zur Sonne, zu retten, wobei allerdings die Schnee⸗ decke auf den Dächern den Löſcharbeiten ſehr zuſtat⸗ ten kam. Das Feuer ſoll durch einen Kaminbraud entſtanden ſein. Der Gebäudeſchaden beträgt 9000 4, der Fahrnisſchaden etwa 2000 4, da ein großer Teil des Mobiliars geborgen werden konnte. Dagegen it viel Hen und Stroh verbrannt. Der Beſitzer iſt nerſichert. PVelrunkener Kraftwagenführer s Karlsruhe, 18. März. Ein angetrunkener Kraftwagenführer fuhr am Montag abend durch die Kriegsſtraße und bog mit ſeinem Lieferwagen, auf dem drei ebenfalls angetrunkene Zechkum⸗ paue ſtanden, in die Eiſenlohrſtraße ein. Da der Kraftwagenführer infolge Trunkenheit die Herrſchaft über ſein Fahrzeug verloren hatte, fuhr er in der Eiſenlohrſtraße zwei Bäume um, wobei ſein Kraftwagen ſtark beſchädigt wurde und abgeſchleppt werden mußte. Seine drei Zechbrüder, die vom Wagen geſtürzt waren, und von denen der eine ſogar unter das Fahrzeug gefallen war, kamen mit leichten Verletzungen davon. Die Feuerwehr mußte die umgefallenen Räume beſeitigen. Ein Kind verbrannt „ Eſchbach(Amt Staufen), 19. März. Durch einen merkwürdigen Unglücksfall wurde hier einem jüngeren Ehepaar ſein einziges ſechs Wochen altes Kind entriſſen. Die Mutter ſtellte, damit das Kind nicht frieren ſollte, den Kinderwagen neben den ſtark geheizten Ofen und verließ das Zimmer auf eine halbe Stunde. Bei der Rückkehr gewahrte ſie zu ihrem Schrecken, daß der Kinderwagen von der Hitze des Ofens Feuer gefangen und das an Kopf und Oberkörper ſchwer verbrannte Kind mit dem Tode rang. Sein Leben war nicht mehr zu retten. Tödlicher Unfall * Tieſenſtein(Kreis Waldshut), 19. Märg. Auf der Albtalſtraße zwiſchen Hohenfels und Tiefenſtein löſte ſich bei Erdarbeiten zur Beſeitigung der ſogen. „Engen Felſen“ eine etwa drei Kubikmeter große Felsplatte und erdrückte den 27 Jahre alten Arbeiter Joſef Kraus aus Ringelbach. Der Ver⸗ unglückte hinterläßt Frau und zwei Kinder. * * Mingolsheim(bei Bruchſal), 18. März. In der Heidelberger Mediziniſchen Klinik iſt der Beſitzer des Kurhauſes und Schwefelbades, Philipp Gantner, nach langem ſchweren Leiden, 59 Jahre alt, geſtor⸗ ben. Zwingenberg a.., 18. März. vom 16. auf 17. März brachen in eine hieſige Wirt⸗ ſchaft, ein Lebensmittelgeſchäft und eine Margarine⸗ großhandlung, Diebe ein. Den Einbrechern fielen 450 Mark Bargeld in die Hände. 5 ——.— A Lampertheim, 17. März. Sein Biähriges Ar⸗ beitsjubilaum konnte Werkmeiſter Adam Box⸗ heimer bei der hieſigen Zigarrenfabrik Jakob Ret⸗ witzer begehen. Als einfacher Zigarrenarbeiter trat er bei der Firma ein und arbeitete ſich durch Fleiß, Gewiſſenhaftigkeit und Treue ſo empor, daß er ſchon lange Jahre den Poſten eines Werkmeiſters begleitet. In der Nacht And abermals gegen Frankreich zum Hocken⸗Länderkampf Frankreich-Deutschland Kaum iſt ber Fußball⸗Länderkampf in Paris zwiſchen Deutſchland und Frankreich vorſtbex, ſo ſteigt bereits wie⸗ derum eine ſportliche Begegnung dieſer beiden Nattonen, und zwar diesmals im Hockey. Wenn auch der Hockeyſport nicht über die Maſſen verfügt, die dem Fußball Gefolgſchaft leiſten, ſo wird man gerade auf Grund der Fußball⸗Nieder⸗ lage am vergangenen Sonntag in deuiſchen Sportkreiſen dem Auftreten der deutſchen Hockey⸗Elf ein beſonderes In⸗ tereſſe entgegenbringen. Vielleicht iſt den Hockeyſportlern der Sieg beſchieden, der uns im Fußball verſagt blieb. Der Papterform nach müßten wir unbedingt gewinnen, doch iſt man den Franzosen gegenüber und in der Beurteilung ihres ſpieleriſchen Könnens gegenüber ſehr vorſichtig ge⸗ worden. Paris war ſtets für fremde Mannſchaften ein heißes Pflaſter! Die Nachwehen von Leipzig Dazu kommt außerdem noch, daß das Leipziger Reſulkat gegen Holland für die deutſche Hockeygemeinde eine ztem⸗ liche Enttäuſchung war. Mit dieſem:2⸗Ergebnis ſcheint der deutſche Hockeyſport wieder um jenes Stück zurückgefal⸗ len zu ſein, das den Aufſtieg der Satſon 1929/0 bedeutet. Aber das dürfte nur Schein ſein. Die deutſche Mannſchaft hat wahrſcheinlich den großen Fehler begangen, das Spiel gegen die Holländer leicht zu nehmen. Doch hauptſüchlich hat ſich der vollkommene Trainingsmangel der beutſchen Spieler gerächt, die durch die ungünſtigen Witterungsver⸗ hältniſſe keine Uebungsgelegenheiten hatten. Sodann hat ſich der Mittelläufer Hobein, was immerhin zu befürchten war, nicht bewährt. Er hat ſich mit den Berlinern nicht zu⸗ ſammengefunden, die ein Hockey ſpielen, das weſentlich von ber norddeutſchen Spielart abweicht. Hier kommt nur der alte Taktiker Theo Haag mit. Deutſchlands Nationalmaunſchaft Der Deutſche Hockey Bund hat für Paris folgende Mann⸗ ſchaft aufgeſtellt: Lincke (Berliner SB 92) Heymann Zander (Berliner HC)[Berliner SV 92 Ueberle Theo Haag Hardeland (Utlenhorſt!(Sc 80 Frankfurt)(Doc Hannover) Mehlitz H. Müller K. Weiß Scherbarth Wollner (Berl. SW)(Berliner S6)(Berl. SB 92)(Leipz. Se) Es iſt richtig, daß für den 22. März in Paris auf Theo Haag als Mittelläufer zurückgegriffen wurde, um ſo mehr, als der Mißerfolg gegen Holland in erſter Linie auf taf⸗ tiſchem Gebiete zu ſuchen iſt. Haag ſtatt Hobein iſt wohl der wichtigſte und vielleicht entſcheidende Wechſel. Ueberraſchend kommt, daß Heymann wieder in die Verteidiger geſtellt wird und Ueberle dafür auf den Poſten als rechter Läufer voxrückt. Weshalb eigentlich? Gerade Peter hat doch gegen Holland ſehr gut geſpielt. Dem Wechſel der Torhüter, Iiucke ſtatt Brunner, kommt keine wefentliche Bedeutung Zu. Wichtiger iſt, daß die Mannſchaft ſich in einer verbeſſerten Form präſenttert, daß ſie ſich gegenſeitig verſteht und daß ſte eingeſpielt iſt. Die Taktik wird Ther Haag ſchun here in⸗ bringen, wenn er auch einige Schwächen hat, die dieſes Plus vermindern. An dieſer Mannſchafts⸗Aufſtellung iſt wirklich nichts auszuſetzen. Der Spielausſchuß des Dent⸗ ſchen Hockey⸗Bundes kann nicht mehr tun als er getan hat, wohl aber die Maunſchaft! Unſere Gegner Mit aller Sorgfalt hat Frankreich die Vorbereitungen zu dieſem Länderkampf getroffen. Die vorausſichtliche Mannſchaft wurde einem ſcharfen Training unterzogen und mußte verſchliebene Uebungsſpiele abſolvieren, ehe die befi⸗ nitive Elf nominiert wurde. Ja, man ging noch weiter und wartete erſt bie Spiele des letzten Sonntags und ihre Kritik ab, und erſt dann wurden die Namen der Spieler bekannt⸗ gegeben, die Frankreich gegen Deutſchland vertreten ſollen. Es find dies: Tixier (Puc) Chevalier Trieur (S..)(RE Heéuon Remuſat Simon (RCN(S..)(D. C..) Miviere Grimonprez Peskine Descleère Souls (REC)(LH)(RE)(S..)(S..) und ganzen dieſelbe Mannſchaft, bie gegen Brüſſel knapp mit:8 verloren hat, was wirklich keine ſchlechte Leiſtung bedeutet. Dieſe verſtärkte Elf werd ſicherlich alles dran ſetzen, es mindeſtens den Holländern gleichzutun, um zu einem Erfolg gegen Deutſchland zu fam⸗ men. Es ſinb ſchnelle und eifrige Spieler, denen allerdings die Taktik abgeht, die uns ja auch gegen Holland gefehlt hot, Drei Spiele— drei Siege Wir haben bis fetzt zwar ſchon drei Länderkämpfe gegen Frankreich ausgetragen, doch noch nie auf franzöſiſchew Boden. Alle drei Begegnungen spielten ſich auf neutralem Boden ab. Das erſte Ländertreffen Frankreich— Deutſch⸗ land fand anläßlich der Olympiſchen Spiele in London am 30. Oktober 1908, alſo noch vor Gründung des Deutſchen Hockey⸗Bundes ſtatt. Es endete mit einem knappen beuk⸗ ſchen Steg von:0. Die deutſche Vertretung lag in Händen des Ühlenhorſter Hockey⸗Clubs, der durch einen Spieler bes nicht mehr exiſtierenden Eilbecker HC verſtärkt war. Erft 20 Jahre ſpäter, auf den Olympiſchen Spielen in Amſter⸗ dam, folgte die zweite Begegnung. Deutſchland ſtegte hier mit:0. Von der damaligen Mannſchaft werden nur noch Theo Haag, Zander und Müller in Paris ſpielen. Die dritte Begegnung ſpielte ſich beim Weihnachtsturnter in Barcelona 1929 ab. Damals errang die deutſche Vertretung einen klaren:2⸗Sieg. Es brachten alſo alle drei Spiele drei Siege mit einem Geſamt⸗Tornerhältnis von 1172 Toren. Das vierte Spiel am 22. März in Paris leitet erſt die unmfttelbaren Länderſpiel⸗ Beziehungen beider Nativ⸗ nen ein. Es iſt zu hoffen, daß dadurch die Siegesſerie nicht unier⸗ brochen wird! Es iſt im großen Die Gerätemeiſterſchaften der DR. in Eſſen . in Raſtatt 0 Da bis zum 25. März die Teilnehmer an den Geräte⸗ meiſterſchaften der DT., die am 26. April d. J. in Eſſen vor ſich gehen, gemeldet ſein müſſen, iſt der kommende Sonntag der äußerſte Zeitpunkt, für die Durchführung etwa erforderlichen Ausſcheidungsturnen. In den meiſten Turnkreiſen überſchreiten die Zahl der Bewerber, die der zur Verfügung ſtehenden Plätze. Nux wenige Kreiſe ſind es, die um ein Ausſcheidungsturnen herumkommen. Er⸗ freultcherweiſe haben ſich aus den Badiſchen Turnkreiſen faſt dreimal foviel der Beſten der Badiſchen Turnerſchaft gemeldet, als Baden zu den Gerätemeiſterſchaften entſenden kaun. Um die 6 Teilnehmer zu ermitteln hat die Kreis⸗ leitung für kommenden Sonntag zum Ausſcheidungsturnen nach Raſtatt eingeladen, um unter den 16 bis 18 Anwärtern die tüchigſten feſtzuſtellen. Es ſind die erprobteſten und erfahrenſten Badi⸗ ſchen Wettuner, die ſich in Raſtatt den ſchweren Prüfungen etnes 10 Kampfes unterziehen müſſen. Derſelbe beſteht aus 6 Pflichtübungen und zwar je zwei am Barren, Pferd und Reck. Seine Vervollſtändigung erfährt dieſer 10 Kampf für die Gerätemeiſterſchaften durch je eine Kürübung an dieſen drei Geräten und eine ſelbſtgewählte Freiubung. In ganz beſonderem Maße ſtellen die Uebungen für Eſſen eine Aus⸗ leſe von Schwierigkeit dar, ſodaß ſelten zu ſehene kunſt⸗ turneriſche Leiſtungen zu erwarten ſind. Bet der Hoch⸗ wertigkeit dieſes Wettkampfes und den damit verbundenen Zufälligkeiten iſt es ausgeſchloſſen im voraus ein beſtimm⸗ tes Urteil über den Ausgang abzugeben. Man wird ab⸗ warten mütſſen, wer von den bis fetzt feſt gemeldeten Teil⸗ nehmern, aus welcher Endreß, Ernſt, Hafner, K. König, Stix und Adler vom Tv. 36 Mannheim, Ebel Jahn Neckarau, Hoffele und Kippert Ty. Villingen, Beckert Ty. Neuſtadt, Haſel Tu. Neuweier, Kraut, Katz, Eſchwei und Moßbrugger vom Ty. Pforzheim, ſowie Engelmann Thb. Pforzheim feſtſtehen, die Badiſche Turnerſchaft in Eſſen bei den Gerätemeiſterſchaften vertreten wird. Während das Ausſcheidungsturnen am nachmittag ſtattfindet, kommt am vormittag des gleichen Tages ebenfalls in der Carl⸗Franz⸗ Halle eine kunſtturneriſche Sonderveranſtaltung zur Durch⸗ führung. Die Gründung der Kreiskunſtturner vereinigung wird dabei vollzogen. Zu dem Prüfungsturnen haben ſich über 70 Turner aus dem Badiſchen Lande gemeldet, ein Beweis dafür, welches geſteigertes Intereſſe der Nachwuchs dem neuaufſtrebenden Geräteturnen entgegenbringt. Das Prüfungsturnen zur Aufnahme in die Kunſtturnerver⸗ einigung des 10. Kreiſes ſieht je eine Pflichtübung am Reck, Barren und Pferd vor, ſowie einen Pferdlängsſprung. Durch die Verbindung dieſer beiden Veranſtaltungen geſtaltet ſich der kommende Sonntag in Raſtatt zu einem Badiſchen Kunſtturntag erſten Ranges und zugleich zum arbßten turneriſchen Ereignis des 10. Kreiſes in dieſem Jahre. Die Ausſcheidungsturnen in den Nachbarkreiſen Am gleichen Tage fallen im 9. Kreis(Mittelrhein) die Entſcheidungen, durch die 10 Turner nach Eſſen entſandt wer⸗ den. Das Ausſcheidungsturnen geht in Darmſtadt in der Turnhalle der Turngemeinde vor ſich. Der Pfälzer Turner⸗ bund verſammelt ſeine 8 Anwärter am kommenden Sams⸗ tag abend in der Turnhalle des TVB. Neuſtadt a.., um die Auswahl für die zuſtehenden 4 Plätze zu treffen. Gr. Hanoͤball der Badiſchen Turner Der Kreismeiſterſchaft entgegen Es ſtaht nunmehr feſt, daß der Handballmeiſter der Ba⸗ diſchen Turner am 29. März ermittelt wird Dieſes End⸗ ſpiel geht in Plankſtadt vor ſich, die dortige Turngemelnde hat die Vorbereltung und Durchführung übernommen. Nach ſeinem Sieg am Vorſennkag über Tho. Durlach ſteht im TB. 62 Weinheim der Anwärter der Nordgruppe feſt. Von der Sboͤgruppe muß TV. Jahn Offenburg als Ver⸗ treter bezeichnet werden, der die Tabelle anführt. Aler⸗ dings find in diefer Gruppe noch zwei rückſtändige Spiele des Tabellenführers zu verzeichnen. Das eine davon TW. 62 Lörrach— Jahn Offenburg, das am letzten Sonn tag der Schneeverhältnie wegen ausfallen mußte. wird nun 0 födaß alſo das Programm ſtark verkürzt iſt. am nächſten Spieltag nachgeholt. Nach den ſeitherigen Lede ſtungen iſt an einem Siege der Offenburger kaum zu zwei⸗ feln. Ein Unentſchieden würde ſchon genügen, und Offen⸗ burg endgültig die Tabellenſpitze bringen. Um deu Aufſtieg zur Meiſterklaſſe Nur zwei Treffen ſind in den Aufſtiegsſutelen ange b Im Spiel T. u. y C. Nußloch— TV. Rot, in welchem ſich der Meiſter des Badiſchen Neckargaues um den Aufſtieg in die Gruppe 2 gegenüberſtehen, ſollte Nußloch die beſſeren Aus⸗ ſichten haben. Für die Gruppe 3 von Bedeutung iſt das Zuſammentrefſen von T PB. Bruchſal— bd Bruch⸗ al. Es ſteht hier ein Lokaltrefſen zur Erledigung, zwi⸗ ſchen dem vorjährigen Tabellenletzten der Gruppe 8 und dem Meiſter des Oberen Kraichgaues. Was hören wir? Freitag, 20. März e Frühkonzert auf Schallplatten. Fraulſurt: Schallplatteulonzext, Anton Rußinſtein. Dpern⸗Duette, Terzette, mit Enrico Caruso. Mühlacker: Zupfinſtrumente, Schallplattenkonzert. München: Mittagslonzert, Schallplatten. Langenberg: Mittagskonzert, Urbach, Strauß, Roſ⸗ ſini, Rhode. Mühlacker: Gaſſenhauer, Trio von Beethoven, Schall⸗ platten. Frankfurt: Pädagogiſcher Rundfunk: Grundſätzliches zur Oberſtufenarbett. 15.50: Frauffurt: Geſpräch: Bietet das Handwerk noch Fort kommen. 16.20: München: Konzertſtunde. 16.30: Mühlacker: Nachmittagskonzert des Rundfunkorche⸗ ſters, Schubert, Humperdinck, Pfitzner uſw. 17.25: München: Unterhaltungskonzert, Fucik, Ryfſint, Waldteuſel uſw. 18.10: Frankfurt: Stunde des Buches. 18.25: Heilsberg: Blasmuſik, Kapelle der Schutzpolizei. 18.48: Wien: Getſtliche Abendmuſik in der Schottenlirche. .15: 12.00: 12.20: 12.30: 18.05: 13.30: 15.20: 19.30: München: Unterhaltungskonzert des Rundfunk⸗ orcheſters. 19.45: Mühlacker aus Freiburg: Handharmontka⸗Konzert, Claude, Reinhardt, Däſter uſw. 20.05: Heilsberg: Das Feſt der Handwerker. Ein Stück aus der guten alten Zeit. 20.30: Langenberg: Platz 18, Reihe 13. Ein Hörſptel. 20.95: Wien: Abendkonzert. Oeſterreichiſche vollstümliche Muſik im Wondel ber Zeiten. 21.00: Heilsberg: Sinfoniekonzert. 21.00: Mühlacker: Renaiſſance, Barock, Rokoko—„Alciug“ Oper in drei Aufzügen von G. F. Händel. 21.20: München: Zur Reichshandwerkswoche:„O Schuzgeiſt alles Schönen“, von Mazart.— Richard Wagner. .30: Langenberg: Einſame Muſik, Ravel, Schönberg. Aus dem Ausland 18.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Krier, Roſſini uſw. 17.00: Neapel: Orcheſterkonzert. Berlioz, Handn, Spendſen. 17.30: e Leichte Muſik aus dem May Jair otel. 19.15: Prag: Liederkonzert. 20.30: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Joh. Strauß uſw. 21.30: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Smetane, Borobein, Beethoven uſw. 28.30; London⸗Daventry: Klapter⸗Konzert. Brahms, Skrfo⸗ bin. Kölnische Illuſtrierte Morgen nen 20 Pfennig Zu haben be unſerer Weſchöfto⸗ ſtelle R I, 4/8. den Neßenſtellen Walbhofſtr. 8. Schwetzingerſtr. 711 Meerfeldſtr. is und durch unſer Trägerinnen Thomas. Szule, Jvain, HANDELS- u WIRTSC Donnerstag, 10. März 1931 der Neuen Mannheimer Leitung Th. Goloſchmidt AG. in Eſſen Die Betriebseinſtellung der Prodorit Gmb. Mann heim⸗Rheinau Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1930 Rohgewinn von 1,37(2,57) Mill. M, und Steuern mit 0,72(0,93) Mill. ¼ mit 0,47(0,62) Mill./ gegenüb rſtehen, ſodaß ein Rein ⸗ gewinn von 220 470(10947 verbleibt, der nach Verteilung von 6 v. H. Vorzugsdividende mit 202 470. vorgetragen werden ſoll(i. V. 5 v. H. StA.⸗Dividende). Nach dem Vorſtandsbericht iſt der mengenmäßige Um ⸗ ſatz im Jahre 1930 zwar, verglichen mit dem Vorjahre, nur unbedeutend zurückgegangen, dagegen ſind die P für die Erzeugniſſe ſehr unbefriedigend geweſen, w ſonders für die Weißblechentzinnung gilt. Bei tergeſellſchaften ſind die Umſätze vielfach zurückgegangen. Die Erlöſe für die Erzeugniſſe haben ſich durchweg ver⸗ mindert. Bei der Neufeld u Kuhnke Gmbß. in Kiel waren infolge Umſtellungen und Stillegungen erneute Son⸗ derabſchreibungen erforderlich. i Der Betrieb der Prodorit Gmb H. i n Mann⸗ heim⸗Rheinau wurde, da vorläufig keine Ausſicht auf Beſſerung beſonders auf dem Baumarkte vorhanden tiſt, bis auf weiteres eingeſtellt Dieſen Verhältniſſen bei den Beteiligungen wurde durch Schaffung eines Werk berechtigungskontos in Höhe von 1,750 Mill.% die die Geſellſchaft von dem Verwalter des feindlichen igentums in den Verein. Staaten durch die Freigabe von knapp% des dortigen Vermögens erhalten hat, Rech⸗ nung getragen. Der HV. am 10. April wird bekanntlich gen, das Grundkapital um 11 durch Einziehung nicht bevorrechtigter Aktien herab 83 u ſeitze n. In der Bilanz ſind mit einem Buchwert von 5 933 887/ nominell 6 092 600% Vorra tsaktien aus⸗ gewieſen, die jetzt eingezogen werden ſollen. Den auf der Hnken Seite der Bilauz ausgewieſenen An ſpruch auf eigene Aktien in Höhe von 2052 420 nützt die Ge⸗ ſellſchaft aus, indem ein ihr naheſtehender Großaktionär dieſen Poſten von Aktien ihr zur Verfügung geſtellt hat. Der Geſellſchaft ſtehen dadurch weitere 4,90 Mill. 4 zur Verfügung. Dieſe Aktien werden ebenfalls eingezogen, wodurch ein Buchgewinn in Höhe von 2854 979/ ent⸗ ſteht, der zu Abſchreibungen auf Beteiligungen und be⸗ tefligungsähnlichen Forderungen verwendet wird. Allgemeine Elſäſſiſche Bankgeſellſchaft Straßburg einen dem ſoziale Laſten und Abſchreibungen reiſe as be⸗ den Toch⸗ noch vorgeſchla⸗ auf 18,3 Mill. /½% Wieder 11 v. H. Dividende Nach Abzug der allgemeinen Unkoſten, für zweifelhafte Forderungen und der Abſchreibungen be⸗ trägt der Reingewinn per 31. Dez. 1930 einſchl. Vor⸗ trag 19 622 594(28 731 628) Frs., aus dem wieder 11 v. H. Dividende verteilt, nach Zuweiſung an die Angeſtell⸗ tenpenſionskaſſe und Vergütung des Auſſichtsrats 3,5(7,5) Mill. ſrs. der ao. Reſerve überwieſen und 2868 121 2504702) frs. vorgetragen werden. Das Sinken der Großhandelspreiſe und die Baiſſe auf dem Effektenmarkt haben naturgemäß eine Abnahme des Geſchäftsumſotzes bei dem Inſtitut zur Folge gehabt. Der Geſamtumſatz des Journals beträgt 1930 rund 407 (429) Milliarden frs!, zeigt alſo eine Abnahme von 22 Milliarden ſrs. Die Bilanz ſu mme ermäßigte ſich von 1838 Mill. frs. auf 1719 Mill. frs. Die Bi la niz zeigt nach der Gewinnverteilung Kaſſe fremde Geloſorten und Coupons mit 23,585(25,733) Mill. frs., Notenbanken und Poſtſcheck mit 138,710(96,413), Wechſel mit 369,706(411,018). Noſtroguthaben bei Banken und Bankfirmen mit 407,832 (502,040), Reports und Lombards mit 100.035(85,670), eigene Wertpapiere mit 45,898(34,688), Konfortialbeteili⸗ gungen mit 9,407(6,936), Akzeptdebitoren mit 85.785(77,042 Debitoren in laufender Rechnung mit 531,477(530 408), Bonkgebäude mit 7,285(7,585), Aval und Bürgſchaftsdebi⸗ toxen mit 166 726(186 709), andererſeits bei 100 Aktien⸗ kapital, außerordentliche Reſerve mit 45,5(42), Kreditoren mit 1 436,200(1 565,811), Akzepte und Schecks mit 91,384 (85,604). dovon Akzepte mit 85,785(77,042) Mill. frs. Die HB. hat Abſchluß genehmigt. der Rücklagen . Klettgauer Bank eſembch., Jeſtetten. Die Bank er⸗ zielte 1930 13 309,(13 882) Gewinn, woraus 8 v. H. Di⸗ vidende(. 10 v..) plus 2 v. H. Bonus verteilt wer⸗ den ſollen. Der Bericht ſtellt eine lebhafte Weiterentwick⸗ lung feſt. Die Zahl der Mitglieder ging von 862 durch 63 Zu⸗ und 72 Abgänge auf 853 zurück. Die Bi lan z ſ u mme ermäßigte ſich durch Abſtoß langjährig gelaufener Vor⸗ ſchuß⸗Wechſel von rö. 1,66 Mill./ auf 1023 044, während der Geſamtumſatz ſich weiter von rd. 32,35 auf 35 085 641 „Wiederaufnahme der Dividendenzahlung,. erhöhte. Die Haftſumme beträgt jetzt 485 000, die ges. Betriebsmittel ſtellen ſich auf 1606 789/(1,64 Mill. 609, davon eigenes Vermögen 210117; der Geſamtſumme der Verbindlichkeiten mit 1396 672/ ſtehen rd. 20,30 v. H. ſo⸗ fort greifbare Mittel gegenüber. Die Geſchäftsguthaben betragen 81607(rd. 78 000), die Spareinlagen 2 (rd. 1,2 Mill.), anderſeits Wechſel 143 428, 955 129, Hypothekenforderungen 112 423. Die am 22. März ſtatt. *Vorſchußverein Hagnau ecmbcß. Hagnau(Bodenſee). Aus einem in 1930 erzielten Reinge wi 9540.4 werden 8 v. H. Dividende verteilt. 0 betrug 11848 134 /, die Bilanzſumme 795 485 die 2 gliederzahl ſtieg von 272 durch 26 Zu⸗ und 13 Abgän 18 0 85 0 Erdölprojekte der Preußag Die Preußiſche Bergwerks⸗ und Hütten⸗A G.(Preußag) plant angeblich den Bau einer großen Erdöl⸗ Raffinerieon lage. Der Betrieb, der eine jährliche Leiſtungsfählgkeit von 50 000 bis 60 000 To. haben ſoll, wird im Hannoverſchen Bezirk in der Nähe des Mittellandkanals errichtet werden. Zur Zeit werden aus⸗ ſichtsreiche Verhandlungen mit einem anderen ebenfalls an der deutſchen Erdölproduktion intereſſierten Konzern über eine Beteiligung an dem Neubau geführt. Mit der Fertig⸗ ſtellung der geplanten Anlage, die etwa 7 Mill./ koſten dürfte, werde die deutſche Benzin produktion eine Steigerung um etwa 60 v. H. erfahren. Eine Kapitaltronsaktion der Preußag(A, zur Zeit 110 Mill. Mark) ſei nicht notwendig. Auf Anfrage an zuſtändiger Stelle wird dem H. K. dazu erklärt, daß die Verhandlun gen über das Projekt noch ſchweben und daß beſtimmte Pläne über den Bau und die Vergebung noch nicht gefaßt ſind. Auch ſind die Verhandlungen mit einem anderen am hannoverſchen Erd⸗ ölvorkommen intereſſierten Unternehmen über eine Be⸗ teiligung an der Anlage noch nicht abgeſchloſ⸗ ſen. Es dürfte jedoch ſeſtſtehen daß die Errichtung der Raffinieranlage in nicht zu langer Zeit erfolgen wird. Der genaue Ort ſteht noch nicht ſeſt. An der Raffinerie wird ſich, wie dem H. K. von gut unterrichteter Seite beſtätigt t Elwerath und demgemäß wird, die Gewerlſch a der Wintershall⸗ Konzern maßgeblich beteiligen. 228 592 ildner findet 1 ch b. GV. () Ein neues Produkt der 36. Farben. Anſtelle des Meeresſchwammes, der bekanntlich tieriſchen Urſprung hat, hat die JH. Farbeninduſtrie AG. einen künſtlichen Schwamm nach verſchiedenen patentierten Ver⸗ fahren unter der Bezeichnung A g fa⸗Viscoſe⸗ Sch wa ij m herausgebracht. Dieſes neueſte ſynthetiſche Produkt beſteht aus ringgenerfjerter Celluloſe und wird, ähnlich wie Kunſtfeide, aus Visvoſe hergeſtellt. O Zum Konkurs der Silberwarenfirma Gebr. Hepp Gmbß., Pforzheim.(Eig. Dr.) Bet etwa 10000/ Außen⸗ ſtände belaufen ſich die Schulden auf 1,2 Mill. 4. Das Warenlager hat einen Buchwert von 800 060 I, die Ein⸗ richtungen einen ſolchen von 150000 und das Grundſtück iſt mit 40 000 4 angegeben. Beabſichtigt iſt, mit Unter⸗ ſtützung von Staat und Gemeinde eine völ li ge Liqui ⸗ dation zu vermeiden, da dadurch etwa 230 Arbeiter und Angeſtellte brotlos werden. Die Höhe der Quote hängt von der Möglichkeit der Wiederaufnahme der Fa⸗ brikation ab. Vereinigte Maſchinenfabriken Ac. in Gumbinnen. Der GV. am 18. April wird eine Dividende von 41% v. 5. vorgeſchla⸗ gen. Im Vorjahr wurde bei einem Ak. von 1 Mill. 1 ein Reingewinn von 84112. ausgewieſen, wovon 68 114%¼ zur Deckung des übernommenen Verluſtes dienten, wäh⸗ rend 15000„ dem Reſervefonds zugeführt und 9908% vorgetragen wurden. Die augenblickliche Beſchäftigung fei im Hinblick auf die allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe als nicht unbefriedigend zu bezeichnen. * Morgan⸗Vertreter verhandeln über engliſche Grammo⸗ phon⸗Fuſion. Gerüchte über eine bevorſtehende Fuſion zwi⸗ ſchen der Columbia Gramophone und der Gra mophone Company(Die Stimme ſeines Herrn! tauchen wieder auf. Eine engliſche Rundfunkgeſellſchaft berichtet, daß Vertreter des Newyorker Bankhauſes Morgan zu Verhandlungen in London eingetroffen ſind. Die Ver⸗ handlungen erfolgen im Auftrage der Radio Cor po. ration of America. Die Radio Corporation könne die Columbia nicht direlt übernehmen, do dies wegen der Columbia⸗Intereſſen in Amerika gegen die amerikaniſchen Antitruſtgeſetze verſtoße. Aus dieſem Grunde ſoll die Fuſion auf dem Umweg über„Die Stimme ſeines Herrn“ verſucht werden, da dieſe Geſellſchaft bereits von der Radio Corpo⸗ ration kontrolliert wird. Man gleubt, daß folche Regelung (Eig. Dr.) gültige Beſchlüſſe u 6 zütakbeitenden Borſchläge zu faſſen haben wird. 1110 gegen die amerikaniſchen Antitruſtgeſetze verſtoßen würde. ö Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeftun, FTS 74 A 2 TUNG Abend-Ausgabe Nr. 132 Vickers Ltd. wieder 8 v. H. Vickers Ltd. ſchüttet für 1930 wiederum aus. Damit Jahre 1928, eine Dividende von 8 v. H. auf die StA. iſt die Dividende ſeit Reorganiſierung im bei der die Pfundaktien auf 6 ſh. 8 d ab⸗ geſchrieben worden waren, unverändert geblieben. An jenem Tage wurde bekanntlich der Vickers⸗Arm⸗ ſtrong⸗Konzern gebildet, in dem Vickers die Hälfte aller Intereſſen beſitzt. Außer den den Vickers⸗Armſtrong überlaſſenen Rüſtungs triewerken und Werften kon⸗ trolliert Vickers in betrieblich getrennten Tochtergeſell⸗ ſchaften Flugzeugwerke und Maſchinenbauanſtalten. Seine Waggonfabriken ſind mit denen des Camell⸗Laird⸗Konzerns vereinigt warden. * Als. für Lithopone⸗ Fabrikation in Triebes(Thür.) 1 u. H. Divihendenreduktion. Der HV. am 1. April wird Verieili er Dividende von 4 v. H. gegenüber 5 b. H. im V 1,29 Mill. 4 AK. für das am 31. 12. 1930 beendete Ge sjahr in Vorſchlag gebracht. * Stader Lederfabrik AG. in Stade.— Wieder 6 v. H. Dividende. Der AR. beſchloß, der HV. am 9. Mai die Verteilung einer Dividende von wieder 6 v. H. vorzu⸗ ſchlagen. Crefelder Baunmwoll⸗ Spinnerei AG., Krefeld.— Ver⸗ luſtabſchluß. Die 6 tehmſigte den Abſchluß für 1930, der nach Abzug des Gewinnvortrages aus dem Vorjahre in Höhe von 23 443(einen Ver lu ſt von 202 350 4(i. V. Gewinn 31 443) ausweſſt. Zur teilweiſen Deckung dieſes Verluſtes wird die Reſerve aus der Geldmarkumſtellung mit 165 000/ verwendet, ſodaß ein Verluſt von 37 350 auf neue Rechnung vorgetragen wird. . te * A. Bilger Söhne AG., Gottmadingen. Dieſe Brauerei, die über 3 220 000(i. V. 3 10 000) 4 AK. und Reſerven verfügt, ſchließt das Geſchäftsjoahr 19290 per 30. 9. mit 181 247(243037) Reingewinn. Eine Gewinn⸗ und Verluſtrechnung fehlt wiederum. Aus der Bilanz(in): Anlagen u. Einrichtungen 2 822 Sch(3 608 344), flüfſige Mit⸗ tel 2 461 788(2 252 960, Vorräte 405 846(368 440); anderer⸗ ſeits lſde. Verpflichtungen und Hypothekenſchulden 1548 118 (1739 139), noch nicht fällige Steuern 471 020(367 578), Rückſtellungen 270 000((130 060).— Die vor Jahren über⸗ nommene ſtillgelegte Löwen brauerei AG. Walds⸗ hut, die jetzt firmiert Löwenbrauerei Ach. Gottmadingen veröffentlicht gleichzeitig ihre Bilanz auf den gleichen Ter⸗ min. Dem AK. mit 240000/ und 56241(81832) J Ver⸗ pflichtungen ſtehen gegenüber Gebäude und Grundſtücke mit 290 000(306 070), Maſchinen u. Einrichtungen mit 6001(15 041)& und Vorräte mit 240(821) L. O Sektkellerei J. Oppmaun AG., Würzburg.(Eig. Dr.) Die GV. genehmigte den bekannten Abſchluß mit wieder 4 v. H. Dividende und wählte anſtelle des wegen Krankheit ausgeſchiedenen AR.⸗Vorſitzenden Scherpf den Bankier Dr. B. Ansbacher ⸗Frankfurt a. M. neu in den AR. Die Juſion Gritzner-Näh⸗Kayſer Gritzuer aufnehmende Geſellſchaft— Aktienumtanſch :1 O Durlach, 19. März.(Eig. Dr.) Die ſeit langem er⸗ wartete Fuſion zwiſchen der Maſchinenfahrir Gritzner AG. in Durlach und der Pfäl z. Näh⸗ maſchinen⸗ u. Fahrräder fabrik vor m. Gehr. Kayſer, Kaiſersloutern, iſt nunmehr durch die Aufſichtsrüte beider Inſtitute beſchloſſen worden. Ueber die Tatſache ſelbſt wird folgendes Kommuniqus ver⸗ breitet: Die Aufſichtsratsgremien haben beſchloſſen, ihren Generalverſammlungen die Fuſion verzuſchlagen. Die Gritzner AG. wird die Kayſer A G. mit Wirkung vom 1. Okt. 1930 ab aufnehmen. Den Kayſer⸗Aktip⸗ nären werden auf je 1500% Aktien je 300 Gr itz⸗ ner⸗Aktien gewährt. Eine Kapitalerhöhung kommt bei Gritzner nicht in Betracht, da die zum Umtauſch er⸗ forderlichen Aktien zur Verfügung ſtehen. Die Geſellſchaft beabſichtigt, dann„Gritzner⸗Kayſer⸗A.“ zu fir⸗ mieren. * Kunſtmühle Tivoli AG., München Nach dem vorlie⸗ genden Geſchäftsbericht konnten die gleichen Vermah⸗ lungsziffern wie im Vorjahre erreicht werden. Trotz der bekannten ſchwierigen Verhältniſſe der Mühleninduſtrie konnte ein ungefähr gleiches Ergebnis wie im Vorjahr er⸗ zielt werden. Wie bereits bekannt, kommen aus einem Reingewinn leinſchl. Vortrag von 41 621) von 154 044 (153 722)/ wiederum 8 v. H. Dividende zur Vertei⸗ lung. In der Bilanz erſcheinen Warenvorräte mit 1,27 gegen 1,40, Debitoren mit 1,08(0,99), dagegen Kreditoren mit 1,65(1,72) Mill. 4. Der Bruttoge winn mit 1,10 Mill.„ hält ſich ungefähr auf dem des Vorjahres mit 1,06, die Unkoſten und Steuern haben mit 0,86 gegen 0,81 Mill Mark zugenommen. Für Abſchreibungen wurden wiederum 0,08 Mill.„ aufgewendet. GV. 9. April. * Wieder 16 v. H. Neſtle⸗Dividende. Die Neſtle and Anglo⸗Swieß Condenſed Milk Cy in Cham und Vevey ſieht infolge der Entwertung der auſtraliſchen, ſüdomerikaniſchen und ſpaniſchen Währungen zu um⸗ fangreichen Abſchreibungen auf Beteili⸗ gungen veranlaßt. Der Reingewinn iſt daher gegenüber dem Vorjahr von 36,46 auf 32,08 Mill. ſfrs. und ohne Bexückſichtigung des Saldovortrages netto von 30,27 auf 28,98 Mill. ſfrs. geſunken. Es werden wieder 18 v. H. Dividende auf die StA. und 8 v. H. auf das.⸗AK. ver⸗ teilt. Die Reſerven erholten diesmal nur.10 gegen 9,12 Mill. ſfrs. i. V. 5,33(5,70) ſfrs. werden vorgetragen. * Danziger Tabakmonopol AG., Danzig. Die., in der das geſamte Kapital von 8,5 Mill. G. vertreten war, ſetzte die ab heute zahlbare Dividende auf wieder 12 v. H. feſt. Von der Internationalen Rohſtahl⸗ Gemeinſchaft ) Paris, 198 März.(Eig. Dr.) Am 23. März wird be⸗ kanntlich der bei der Internationalen Rohſtahl⸗Gemein⸗ ſchaft eingeſetzte Ausſchuß zur Prüfung der Er⸗ neuerungsfrage in Luxemburg zuſammentreten. Nach Angaben, die uns von franzöſiſcher Seite gemacht werden, iſt als Tagungsort für die nächſte Quartalsver⸗ ſammlung Budapeſt in Ausſicht genommen, da einem Wunſch der ungariſchen Landesgruppe damit entſprochen werden ſoll. Vorausſichtlich merden die Beratungen auf den 12. Juni feſtgeſetzt werden. Die nächſte Quartalsverſamm⸗ lung wird ganz beſondere Bedeutung haben, da ſie end⸗ über die in dem Sonderausſchuß aus⸗ Im übrigen wird noch bekannt, däß ſich gelegentlich der am 12. März abgehaltenen Düſſeldorſer Mit⸗ gliederverſammlung ſämtliche Vertreter für die Wiederherſtellung der internationalen Verkaufs verbände grundſätzlich ausgeſprochen ha⸗ ben. Da die Martkriſe die Stimmung für eine internatio⸗ nale Sundizierung gefördert hat, nimmt man in franzö⸗ ſiſchen Kreiſen an, daß die Neubildung des Internationalen Walzwerks verbandes enben den ſchon beſtehenden internationalen Syndikaten für Schienen, Röhren und Walzdraht kurz nach erfolgter Neubildung der J. R. G. also ſolche in Angriff genommen wird. Nach Mel⸗ dungen der Pariſer Fachpreſſe ſollen ſich die rumäniſchen Stahlproduzenten entſchloſſen haben, der J. R. G. in aller Form beizutreten. Die Kraftfahrzeugproduktion im Januar In fämtlichen Zweigen der Kraſtfahrzeuginduſtrie er⸗ folgte, wie in„Wirtſchaft und Statiſtik“ ausgeführt wird, im Januar gegenüber dem Vormonat eine zum Teil er ⸗ hebliche Produktionsſteigerung. Der Abſatz blieb jedoch. außer bei den Laſtlraftwagen, noch hinter dem ves Dezember 1990 zurück. Der Abſatz von Perſonenwagen betrug 61 v. H. desjenigen von Januar 1930, von Laſtkraft⸗ wagen 67 v. H. und von Motorrädern 40 v. H. * Deutſchland mit Millionären dünn beſät. Aus der neueſten Vermögensſteuerſtatiſtik geht hervor, daß es in Deutſchland 2405 Privatperſonen gibt, die ein der Steuer unterliegendes Vermögen von über 1 Million 4 beſitzen. 5 Millionen und mehr befinden ſich nur in 115 Händen und die„Großkapitaliſten“, die ein Vermögen von über 10 Millionen ihr Eigen nennen und verſteuern, muß man mit der Laterne am Tage ſuchen. denn ihre Zohl beträgt nur 40. Bemerkenswert iſt, daß in der Kriſenzeit die Zahl der Millionäre ſich um 130 erhöhen konnte. * Die Mehrheit des Rauchtabakgewerbes für kleinere Packungen. In der letzten HV. des Deutſchen Rauchtabak⸗ verbandes, der mit 92 Mitgliedern etwa v. H. der ge⸗ ſamten Herſtellung an Rautabak umfaßt, ſprachen ſich von den anweſenden 57 Firmen 36 für die Einführung der lleineren Packungen und nur 21 Firmen dagegen aus. Die Einführung kleinerer Packungen erfordert faſt keine Mehr⸗ koſten, hat aber den großen Vorteil, daß eine Preiserhöhung trotz der am 1. 1. 31 eingetretenen erheblichen Mehrbelg⸗ ſtung durch Zoll⸗ und Zeichenſteuer nicht erforderlich iſt. Wie uns dazu von unterrichteter Seite noch geſchrieben wird, ſei mit Beſtimmtheit zu erwarten, daß binnen kur⸗ zem die Einführung der kleineren Packungen allgemein ge⸗ ſetzlich vorgeſchrieben wird. »Pariſer Muſtermeſſe. Wie in jedem Jahr öffnet auch heuer die Pariſer Muſtermeſſe in der erſten Mai⸗Woche ihre Pforten. Sie gewinnt beſonderes Intereſſe dadurch, daß die Eröffnung mit der der Internationalen Kolonial⸗Ausſtellung zuſammenfällt. Beſondere Reiſe⸗Vergünſtigungen werden gewährt. Aktlen on Abl 00 nel e 1 Pee 18. 19. 10, 19 19. 18. 18 18. 186 5 1 je Stück] Bremer Wone 142.0 146.9] Hirſchderg Leder 35.78 85.50 Schudert& Salzer 1670 185,5 Weſteregelnuſkul 150,5 148,0 del Stücke- Notierungen in Mark je Stück Brown, Bop.& K 80.— 78.50 115 Eiſen 72,— 69.25 Schuckert& G. 133.0 130,0] Weſtf. Eiſ.— 1 5 5 5 e 72, N 8 5 8 en 71.— 70. 8 i 5 1 3 i— icki 2— 552 Mannheimer Effektenbörse diaet Minen. A 5 925 1— 1 0. 18. 05 Buderus Eiſenw. 55.35 58.50 Böll Seemann 8 Schultheiß 167.2 165.0 l 2 5— 5545 VVVVCCCCCCCCCC CV 5 5 90„..—.—.—.— 5 0% he. 23.— 82. e a 72 5 1 5 . 60.— Abeinſtadn.. 88. gechwerte 3050 6. dd. Zuger%) unf. An 2 740 Sbem elſenk. 445 40 Ne ede 4 108 168.0 Sinner dere e 80 Wolff, K.. e eue u 9— 9980 Tellus Heenban 10 0 1010 Ludwigs Wale 5050 86.2, Artes, Seſtabein 7, 5600 10 5 1045(Sem Brend 30 28.— Geb Junddan 9800 5856 Seer Nn res. dee 10 0 8 5 e 96.— 98.... 400⸗FFr.-Los 10,18 10.„Brocke 595 N N m. e f 4.— 43.— 99 81d 78— 50.— Fest. ane.— Ber. 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Keiner Masch. 120 98.75 Rheda ga 1889 1575 Sade dere 8 e. ieee. 1 . 98.— 84 71.80 70.— Fesſurel 1289 1220 Zellftoff Achaff,. 81.— Anhalt Koßlenw 62.75 58.— Seb Großmann—— 14,15 Wen Sean 1880 1528 Bearing 88780 85.2 fd. Se trtzität— 250 „„ n 88.25 86.— Hapag. 11. 22.— 1„ Sbartottb.Waſſes 86,50 88, 5. Stahlwerke 83.— 77.5 Heiderb. Straßd.—.— 22. ald& Neun.„—Goldſchmidt 47.25 47.50 Uſtoff Waldhsf 99.25 98, Aſchaffb Mach 85,75 80.75 Grun& Bilfinger 168,0 167.5 Rhein. Sbamotte—., Jomp Hiſvans 298,5 293,0 Ab. ⸗Weſtf Elelie. 139,0 131,8 %% heim., ug—.— 92. Nordd. Lloyd.35 71. e. Berliner 8 Augst gf aſch 71.— 69,50 Sruſchwis Textil 48.— 48.— 115. 8 118,5 Font, Gautſchong 116,5 115,7 A. Klebe d- Mont 5 „5% Pfülz. Lig. 98,— 93. Oeſter. U. St. BS.ꝗ 5 1 ein. Möbelſtoff 40.„ Dal mier 31.15 29. 2 8— 30 75 505 511 5 85—.— 8 D 5. 720 9 8 8 1. Balke Maschinen.. pad.. 55.— 54. Sthein.⸗W falk 63.— 60.50 Deſſauck 1 5 132.7 12755 n 5 2217 47„eining. 91 90 81.50 Montan- Aktien a 112 90.75 Festverzinsliche Werte 5% 3 70.20 85 8 115 id 8 52 8 Sein 8 91.— def eden 8850— 5 1 e 2 05 8% 1852 180 %% Ur. g. B. B— 9075 a 5 Jd—.——— N— 9. 5 5 Ai n 86.50 85.— Di. Lino eumwk. 97.75 94.75 65,2 163.0 . e e Saen Serge 197% W570 Settbertsdt S8— Shades e 20 84.50 84.90 S. Bandſg. Wes 70 2 J. B. Benden 250 Ses Sg ten Gen 5380 84— Rane 98d f 8 Se dehe 128 80 Sue e e 128.5 an jen b.— 70. 89% Reichsanl. N 84.90 84.90 80% 80 8 5 a 5 5 9. Wien Gum. 58.—AKutortd Zed. 7, 88. Elettrigtiäts⸗Lief.— 125.4] Schulth⸗Pagend. 1670 168.5 90 25 68.25 Je 505 St. e N88 12 Disch. Ablsſgſch.! 88.— 88.68 88 rr 3875 Serdmaan Klenn 1140 100 0 Zarte S8. r,. ee Bütderewerſe 8g 88 8 Ei Licht u. rt 1235 110.2 Stemeng K ala 176 0 473.5 eee 4 1 ebe Abläſgech de lr 2. Leldrenfe 24,30 24 20 Bert als Ind 8848 58.35 Peppe 8 30 2350 Sach uten e; 0 88.— Fſſener Steno. e Spvenzle 272.0 2725 . a erslede 8.— 5 5 er f 8 eee 0 5 2 5. „ 0 Fall Salkderfurch 220,0 2200 Kamm Kalleret 71.8 87. 2. eden 20 40 Pete Meg 48 23 50 Fenmnee Jen 2— 2 Salzer 2250 2225 Neabnils 1722 190 Fendend te, 17e 989 Sumer Sankger, 194 0 108.5] Kall, Weſterenelin 180.5... Feed Aus.. A2 2, Jop. godten 160—.— 4% ene eng 1 20. Sraunf. 2. Srten 1225 1250 Pllrt e„„ 912 3750 Date ue wen 5180 8 ear Soe. Wb. 1299 126,7] Klsaner 70.— 9 35, Flein Sc.“ Bea. de Gir, Nd. u.%. Sil. 230 120 Sr Seſtgh, Delf 53 53.55 brich, 50. 80.— Shed eien de, 1200 4250 Seat Seren. Fee dete 3 5 30 — en b. 118,7 118.0 Mannesm. Röör.—.— 75.25 Rnort. Hellbr. 159.0 1580 5% Bed. Kalianl.———— 4%„ Pap. N. 178 J Sremer Malta 61.28 81 25 die r Auf. 7 chlel Eilert Gas 1290 1280 Geiſene Bergwk. 86.„ Zeuſtoff Waldhef 98,35 96,80 m. u. Brivat 5. 3. 5 1 1 0. 8.„ 5 Hirſch Kunfer... dug Schneider 74.— 78,— Gesfüre i 125.0 122,3 via Minen 33,— 32,78 0 * 1 ö ö 17 * 1 0 5 „ 1 * W Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 132 Donnerstag, 19. März 1981 Widerſprechender Mannheim abgeſchwächt Die Börſe war heute weiter rückgängig. Verſtimmend wirkten die Ausführungen in der GV. des Stahlvereins über die Geſchäftslage und die Schwierigkeiten, die ſich der Finanzierung des Rußland⸗Geſchäftes in den Weg ſtellen. Farben gingen auf 142,5 zurück, Waldhof auf 98. Feſt lagen dagegen Knorr mit 159. Am Bankenmarkt waren Badiſche Bank höher geſucht, dagegen Dedibank niedriger. Verſiche⸗ rungswerte blieben vernachläſſigt. Renten waren behaup⸗ tet, für Gold⸗Pfandbriefe und Kommunal⸗Obligationen er⸗ hielt ſich das Intereſſe. Fraukfurt ſchwächer Die Börſe eröffnete bei vechältnismäßig kleinem Umſatz allgemein in ſchwächerer Haltung, während noch im Vorbörſenverkehr ziemlich feſte bzw. behauptete Kurſe genannt worden waren. Publikum wie Spekulation nah⸗ men. anſcheinend für die in letzter Zeit erworbenen Be⸗ ſtände, weitere Entlaſtungsverkäufe vor. Die ſeſte Newyorker Börſe und die eher etwas entſpannte iunerpolitiſche Lage machten keinen Eindruck. Die Kurs⸗ entwicklung war nicht ganz einheitlich, oͤoch überwogen die Abſchwächungen. Für Bergmänn, die mit Minus⸗minus⸗ Zeichen eröffneten, kam eine amtliche Notiz zunächſt nicht zuſt ande, die Taxe lautete etwa 6 v. H. niedriger. Montan⸗ werte lagen überwiegend bis zu 2 v. H. ſchwächer, Harpener ſtärker angeboten. Kali⸗Altien eröffneten dagegen bis zu 2 p. H. feſter. Zell Waldhof minus 17 v. H. Leichte Kurs⸗ beſſerungen erzielten Deutſche Linol, Aku, Daimler und Gebr. Junghans. Am Anulelhemarkt blieben Schutz⸗ gebtetsanleihe und Ablöſungsanleihe auf dem erhöhten Ni⸗ veau gut behauptet. Auslandsrenten faſt ohne Geſchäft. Im Verlaufe hielt die Verkaufsneigung der Speku⸗ lation an und die Kurſe neigten erneut bis zu 1 v. H. zur Schwäche. Bergmann wurden erneut mit etwa 8 v. H. ſchwächer notiert. In JG.⸗Farbenaktien konnte man teilweiſe Marktfürſorge ſeſtſtellen. Das Geſchäft blieb jedoch außerordentlich ſtill. Am Geldmarkt war heute Tagesgeld etwas gefragter und der Satz wurde um 7 auf 3% v. H. erhöht. Berlin nach feſterem Beginn abgeſchwächt Mit wenigen Ausnahmen brachten die erſten No⸗ tHlerungen der heutigen Börſe mehrprozentige Erholungen. Schon im Vormittagsverkehr war man im Anſchluß an das feſtere Ausland, infolge einer etwas ruhigeren Beurteilung der innerpolitiſchen Lage und be⸗ einflußt durch den leichten Geldmarkt ſowie die welters Beſſerung der Mark, feſter geſtimmt. Auch daß der diesmalige Bericht des Inſtitutes für Konfunkturforſchung erſtmalig optimiſtiſcher klang, wurde mit Genugtuung zur Kenntnis genommen und regte die Spekulation, die geſtern ſtärker verkauft hatte, zu Deckungen und Rück⸗ käufe an, zumal die Schweiz in Elektrowerten ſtärker als Käufer hervortrat. Die Kursgeſtaltung war aber ſchon anfangs nicht ganz einheitlich, und mehreren minus⸗minus⸗Zeichen wurde, im Verlaufe wenigſtens, ſtärkere Beachtung geſchenkt. Aſchaff. Zellſtoff lagen 3,75, Hotelbetrieb 3, Ilſe 2,25, Stolberger Zink 3 und die drei minus⸗minus⸗Werte Harpener, Fahlberg⸗giſt und Berg⸗ naun auf Dividendenbefürchtungen reſp. Ausfall bis zu 6,28 b. H. ſchwächer. Die Notiz für Bergmann mußte ſogar bis zum Kaſſakurſe ausgeſetzt werden. Anleihen ruhig, Altbeſitz etwas feſter, Ausländer freundlich, Mexikaner weiter gebeſſert, auch Anatolier ſeſter. Pfandbriefe ſtill, Reichsſchuldbuchforderungen cher freundlicher. Am Geldmarkte blieb Tagesgeld unverändert—6, der Satz für Monatsgeld ermäßigte ſich auf 5,50—7, für Börſenfirmen ſtellte er ſich auf ca. 6,25 bis 6,50 v.., Warenwechſel 5,25 v. H. Nach den erſten 8 2 42 Weitere Entlaſtungsverkäufe JCC%%%%%%%%%%%%%%00%CCCC Kurſen wurde die Tendenz dann überraſchend ſchwäche r. Das Geſchäft, das anfangs ziemlich lebhaft war, ließ ſchnell nach, wobei vielleicht der heutige katholiſche Feiertag ſich im Ordereingang auswirrte, es tauchten aber auch unkontrellierbare Gerüchte über Schwierigkeiten in der Provinz auf. Die Spekulation hörte zu decken auf und nahm im Gegenteil Abgaben vor, die das Kursniveau um—4 v. H. unter Anfang drückten. Bei Realiſationen des Publikums verkehrte der Kaſſo⸗ markt in ſchwacher Haltung. Verſchiedentlich waren Kursrückgänge bis zu 5 v. H. feſtzuſtellen. Demgegenüber erfuhren Mix und Geneſt auf beſſere Abſchlußerwartungen eine öprez. Kursbeſſerung. Auch im Verlaufe konnte ſich eine Belebung nicht durchſetzen, und die Tendenz blieb bis zum Schluß ſchwoſch. Wenn auch die letzten Kurſe nicht immer niedrigſte Tageskurſe waren. ſo lagen ſie doch bis 4 v. H. unter Anfang. Von Montanwerten fielen Phönix und Ver. Stahlwerke durch beſonders ſchwache Hal⸗ tung auf. Die Mark war heute weiter feſt und Deviſen gegen Reichsmark blieben weiter angeboten. der Dollor no⸗ tierte.19830 nach.1980 Von den europäiſchen Valuten lag London international feſt, gegen den Dollar.8595 nach 4600 noch 46,50 gegen London. Swapfätze Reichsmark feſt, auf einen Monat 50 nach 45 auf drei Monate 105 nach 100 Stellen. Berliner Devisen biskontsdtꝛe: Relchsbank 8, Lombard 8, Pripat 4¼ v. f. 4,8587, gegen Schweiz 25.2572 nach 25.25, gegen Paris 124,20 nach 124,18, gegen London 12.1176. Spanien flau, Produltenmärkte ſtark abgeſchwächt Metallbörſen Stärkeres Julandsangebot an Brot getreide/ Schleppendes Mehlgeſchäft Berliner Produktenbörſe v. 19. März.(Eig. Dr.) Nach ruhigem Vormittagsverkehr machte zu Beginn der Produktenbörſe die Abwärtsbewegung der Preiſe weiter kräftige Fortſchritte. Das In landsange⸗ bot von Brotgetreide und Hafer, beſonders aus der zwei⸗ ten Hand. trat ſtärker in Erſcheinung und angeſichts des ſchleppenden Mehlabſatzes waren die Mühlen auch zu 3/ niedrigeren Preiſen als geſtern, kaum als Käufer im Markte. Im handelsrechtlichen Lieferungs⸗ geſchäft lagen für Weizen in den ſpäteren und für Roggen in den früheren Sichten größere Verkaufsorders, zum Teil auch aus der Provinz, vor, ſo daß Preisrückgänge um 3 4 eintraten. Nur März⸗Weizen, für den noch Lieferungsver⸗ pflichtungen beſtehen, war behauptet. Das Mehlgeſchäft ſtagniert weiter, obwohl die Forderungen für Weizenmehl bis um 50 Pfg. und für Roggenmehl um 25 Pfg. ermäßigt ſind. Starke Zurückhaltung der Käufer machte ſich auch am Hafermarkte geltend und die Gebote für das etwas reich⸗ lichere Offertenmaterial in prompter Ware lauteten bis 4% niedriger. Gerſte konnte ſich der ſchwächeren All⸗ gemeintendenz nicht ganz entziehen. Amtlich nottert wurden: Weizen matt 21.50—283,50; März 297,50—296 Br.; Mai 295,50—96; Juli 295; Roggen matt 180,50— 182,50; März 197 96,50; Mai 197—96—96,50; Juli 195—194; Gerſte ſtetig, Braugerſte 222— 282; Futter⸗ und Induſtriegerſte 206—222; Hafer matter 158—162; März —: Mai 172,50— 73; Juli 181,25, Weizenmehl flau 34—40,50; Roggenmehl matt 25,90— 29,50; Weizenkleie ſtill 13,30 bis 13,60; Weizenkleie behauptet 12,50 12,75; Viktoriaerbſen 24—29; Kleine Speiſeerbſen 22—24; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 24— 27; Ackerbohnen 17—19; Wicken 2325; Lu⸗ pinen, blaue 13—15; Lupinen, gelbe 22—25; Seradella, neue 6063; Rapskuchen 6,80—10,20; Leinkuchen 15,6016, Trockenſchnitzel 7,50— 7,70: Sojaextractionsſchrot 15,20 bis 16,20, Kartoffelflecken 14,70—15,20; Speiſekartoffeln, weiße 1,20—1,40; dto. rote 1,30—1,50; oͤto. gelbfleiſch. 1,80—2; Fabrikkartoffeln in Pfg. 8; allg. Tendenz ſchwach. Dollar gegen Stellen und 9 948 153509. 16833 16.4. 29 ollaud. 100 189,11 168,4 168,09 8 4—— Fier jo Drachen ds 8 dass dd es Brüſſel 100-500 P 58.42 56,54 586,38 58.50 58.355 2½ Danzig. 100 Gulden] 1,48 51.62 47 81.855 81,55 8 Gelſingfors 100 FM 10,558 10.576] 10,551 10.571] 10.512] 8 Fallen 100 fire 21 975] 2,018 25.99 2790,.9/8 Südflavien 100 Ding.86 7,878 7,858 7,870.355 5 Kopenhagen 100 Kr. 112.14 112,38 112,13 112,35 112,08 805 Liſfaben 100 Cstudo 18,89 18,87 18,82 18,88 17,48 70 Oslo.„ 100 K 1. 112.15 112 87 112,18 112.35 111,74 4 Baris... 100 Fr 16,404 16,444] 16.898 16.4930 18,445 2 Prag: 100.] 13.428 13.448.428 f. ae 488.4 Schweiz.. 100 Fr. 80,675 80,835 80.655 60,818] 89.515 8 Sofia.. 100 Lew. 3,039 3,045.087 3,049.017 9 Spanien 100Peſeien 43,99 44,078 83 48,74 69,57 6 Stockholm. 100 Kr 112,26 112,48 112,24 112,48 112,05 8 Wien 100 Schilling 58,9 5] 89,075] 89.945 89.085 50,70 5 Ungarn 10012500] 73,0 78,4.10.7. 72/8850 uenee⸗Atres. 1Peſo 1,459] 1,483 1,45.462] 1,788 7 Kanada Ian, Tolar] 4,194 4,202 4,914.89 176 Japan. Iden 2,073].077.071 2,075] 1,986 8. Nair. lägypt.Uſd 20.898 20,939] 20,895 20,985 20,91. denen leg an 2075 29, l 20 4 201 213010 London„ lengl. Bb 20,375 20,415 20,37 20.41 20,393 8 Nem Hor!„1 Dollar 4,194 4,202 29.200 4,1780 2 Rio de Janeire 1Millr 0,342 0,848.339 0,341 0,5087 Uruaudo, 1 Golbpeſo! 3,147.153 l 3,077 3,088 J 3,412— Mannheimer Produktenbörſe vom 19. März. Eigen⸗ bericht). Am heutigen Produktenmarkt war die Tendenz etwas ruhlger bei nachgebenden Preiſen nur Futtermittel verhältnismäßig freundlicher und die Preiſe gehalten. Angeboten wurden in„ für die 100 Kilo netto, waggonfrel Mannheim: Ausl. Weizen 86,7538; inl. Weizen 30,50— 91,25; inl. Roggen 20,50—21,50; inl. Hafer 18,50— 19,50; inl. Braugerſte 22—24; FFuttergerſte 20,50—21; Malz 44; Biertreber 1010,50; Erdnußkuchen 13,75; Sojg⸗ ſchrot 15,50; Trockenſchnitzel 6,75; Weizenmehl ſüdd. 43,75 bis 44,75; Weizenbrotmehl ſüdd. 29,7530, 5; Roggenmehl 60proz. 29,50—30,50; Weizenfuttermehl 13,50; Weizenkleie 1011,25; Roggenkleie 11.. e Rotterdamer Getreidekurſe vom 19. März.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) März.95: Mat 4,977; Juli 4,07%; Sept. 5.— Mais lin Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) März 1107; Mat 94; Juli 8774, Sept. 8774. „ Liverpooler Getreidekurſe vom 19. März.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100, lb.) Tendenz 147 Märs— (4,14); Mai 4,2%(4,24); Juli 4,4%(4,4%); Okt. : ruhig: März 4,1%; Mat 4,24; Juli fuhr, 100 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig. Preiſe: Tett⸗ nanger 50—78, Spalter 20—25 Gebirgshopfen 20—25 l. * Bremer Baumwolle vom 19. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 12,16. * Liverpobler Baumwollkurſe vom 19. März.(Eig. Dr.) März 584; Mai 589; Juli 597; Okt. 608; Tagesimp. 30 800; Tendenz ruhig.— Mitte: März 583; Mai 888; Juli 590, Okt. 607; Jam.(32) 618; März(32) 626 Mat(32) 632: Juli(32) 6388; Okt.(32) 643; Jan.(33)—; März(33) 650; Tendenz ruhig. Nürnberger Hopfenmarkt In der laufenden Woche iſt die Stimmung und die Ge⸗ ſchäftslage am Nürnberger Hopfenmarkt unverändert un ruhig geblieben. An den drei erſten Geſchäftstagen kamen Zufuhren nicht herein. Täglich traten Käufer am Markte auf und am Mittwochsmarkte zeigte ſich ſogär eine geſtei⸗ gerte Nachfrage, die zu einem Tagesumſatz von allein 100 Ballen führte. Aber auch an dieſem Tage blieb die Stim⸗ mung unverändert ruhig. Der dreitägige Umſatz erreichte 160 Ballen. Gehandelt wurden geringe Hallertauer von 80—40„, mittlere bis 45 /, geringe Württemberger zu 35 4, prima Tettnanger von 70—80 /, geringe Spalter und geringe bis mittlere Gebirgshopfen von 20 30% per Ztr, die Stimmung iſt fortgeſetzt ruhig. * Viehmarkt in Mannheim vom 19. März. Zufuhr ins⸗ geſamt 1667 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in: 251 Kälber, b) 68 bis 71; c) 6265 d) 56—58. 40 Schafe, b) 3640. Schweine, nicht notiert. 1216 Ferkel und Läufer, Ferkel 4 Wochen 10—15; über 4 Wochen 1620 Läufer 22 0 Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Ferkeln und Läufern ruhig. g Berliner Mefallbörse vom 19. März 1931 Kupfer bez. Brief Geld Januar. 8,25 88. ebruarr— 85.25 März..—.— 65, April. 475 Mai. 35 75 Juni.. 85.25 Juli..75 Auguſt, 92.75 Sept.—.— 37.75 Oktober.“ 88, Nov....— 86 25 Dezemb.. 88,25 Antimon Regulus Elektrolytkupfer prompt, Silber in Barren kg. Orig. Hütten aluminium 1 dto. Walz⸗Drahtbatren. 174.— Gold Freiverkehr 10 gr. ö Hüttenzinn 99 o.— Platin dio. 1 r Rein Nickel, 99/0 v. 350.—[ Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 Kg. Londoner Melalibörse vom 19. März 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze 6(187/40 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 44,50] Zinn Standart 122,7] Alun 1. 3 Monate 43.15 3 Monate 124,2 Anti 2285 Settl. Preis 44,54. Sektl. Prels 122,7] Queqſilb 22.65 Elektrolgt 4,80 Banka 120 7 Platin 1 deſt ſelee ed 43,80 Straits 125.7] Wolframerz 18.25 firong ſheets, Blei, ausländ. 13.8] dickel, S El'wirebars 48.50 Zint gewöhnlich 12.25 Weißblech—.— 5 * Silber ſeit Jahresbegiun um 20 v. H. geſtiegen. Seik einiger Zeit machen ſich beim Silber deutliche Spuren der Erholung bemerkbar. Handelt es ſich bei den Käufen ig der Hauptſache auch nur um Maßnahmen der Spekukation, die im Züſammenhang mit dem Friedensſchluß in Indien und in der Erwartung auf eine Beruhigung in Chind zu Deckungen ſchritt, ſo genügte dieſer Anlaß doch ſchon, den Silberpreis von ſeinem tiefſten Kurſe(12 d pro Unze) auf 146 d zu heben. * Eulands Außenhandel im Februar. Die geſamſe sun⸗ liſche Ausfuhr belief ſich im Februar auf 37 646 000 Sſtg. gegenüber 43 601 026 Eſtg. im Januax und 60 570 828 Eſtg. im Februar 1930. Die Geſamteinſuhr betrug im Februar 1931 69 647 000 Eſtg. im Vergleich zu 75509 74 Sſtg. im Januar 1931 und 88 210 196 Lſtg. im Februar 1939. * Polens Außenhandel im Februar. Die polniſche Handelsbilanz ſchloß im Februar 1931 mit einem Aktiu⸗ ſaldo von 18 Mill. Zloty ab, was vor allen Dingen darauf zurückzuführen, daß die Einfuhr im Verhältnis zu Jan. um 36,8 Mill. Zloty gegen eine Verringerung der Ausfuhr um 17,6 Mill. Zloty zurückgegangen iſt. Eingeführt wur den Waren im Werte von 116,5 Mill. Zloty und ausgeführt für 134,8 Mill. Zloty. 5 5 Danes agung Ne n 1„ 1 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme während der Krankheit und Bestattung meines lieben Gatten, sprechen wir allen unseren herz- lichen Dank aus, ganz besonders der Stadtver- waltung Mannheim. Frau Hermine Haberer Mannheim(Karl-Benzstr. 18), d. 18. März 1931 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 5 Amiſiche Bekanntmachungen In der Karwoche leinſchließlich des Palm⸗ ſguntags]! dürfen von 3 Uhr nachmittags an nur Nufführungen ernſter Muſſk ſpwie Theater und ernſter Muſik von 3 Uhr nachmittags an ge ſtattet; Thealer, Kabaretts und Lichtſpielhäuſe ſind an dieſem Tage zu ſchließen. Sportliche Wettſpiele ſind am Karfreitag ver⸗ boten, an Oſter⸗Sonntag ab 3 Uhr nachmittags geſtattet. 19 Mannheim, den 2. März 1931. Polizeidirektion— B. Handelsregiſtereinträse vom 18. März 1981: 0 Thyſſenſche Eiſenhandelsgeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt ſchafterverſammlung vom 3. März 1931 in 8 2 Sitz der Geſellſchaft) geändert. Der Sitz der legt. Geſellſchaft mit beſchränkter ist lieferbar * Verlangen Sie Vorführung C 3. 9 Mannheim Fernsprecher 312 46 F. Biermann Haftung, Mannheim. mehr Geſchäftsführer. a Wayß und Freytag Aktiengeſellſchaft, Zweig⸗ niederlaſſung Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaffung der Firma Wayß und Frey⸗ tag Aktiengeſellſchaft, Frankfurt a. M. Die Pro⸗ kura des Frle Deines iſt erloſchen. Schuhring Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Heinrich Hoeken iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Dr. obert Silbereiſen in Frankfurt a. M. iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Geſellſchafter⸗ Otto Neuberger iſt nicht geändert. Der Sitz der Geſellſchaft iſt na Frankfurt a. M. verlegt. volle Sebanciung lascen Se Mtem Heer angedet, nen ckuc Pnege mit Sdbol= Speziel- Snempoon Eine große Delikatesse ist mein Rursckinkan % Pfd. nur 60 Pfg. ri 1981 geändert in 88 14(Vertretungsbefugnis Am fnüneer 110 insbeſondere Beſettigung der Eipgelvettren eidelbergerstraße Süddeutſche Kabelwerke, Zweigniederlaſſung der Vereinigte Deutſche etallwerke Aktien⸗ geſellſchaft in Mannheim als Zweigniederlaſ⸗ ung der Firma Vereinigte Deutſche Metallwerke ktiengeſellſchaft in Einſal bei Alteng k. Weſtf. Generaldirektor Theodor Berg iſt aus dem VBor⸗ ſtand ausgeſchieden. Die Satzungen ſind durch Beſchruß der Generglverſammlung vom 3. März 9217 befugnis), 22(Obliegenheiten des Auſſichts⸗ rates), 28(Eutſchädigung des Aufſichts rates), Ein Wahrzeichen Kossels Kerreler Jugeblalt mit Handelszeirung gegr., 1853 Bestes Informationsorgan füt Familie, Handel und Wirtschatt 31(Rechnungslegung) und 8 32(Verwendung des Reingeminns]. Korwan& Co., Mannheim, Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft mit Aktkven und Pafftven und ſamt der Firma iſt auf den bis⸗ herigen Geſellſchafter Kaufmann Wilhelm Diefen⸗ bronner in Mannheim übergegangen, der es unter der bisherigen Firma als Einzelkaufmann weiterführt. 64 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. OLNER MESSE BAUWIRTScHAF HUI CHE. UND NONEN SCHAU SPORT, REISE UND VERKEHR AUOo-BORSE 22. 818 25.(27.) MRNRZ iber e Keen Feb Afar durch Beſchluß der Geſell⸗ Geſenſchaft iſt nach Mülheim an der Ruhr ver⸗ beſchluß vom 3. März 1931 in 8 1 letzter a g 2 Ostern. ! an Rupie 2 in grofſer Auswahl bei Au 1,12 Segialkak, I Sb fe, NRönt es alle! Liebe Hausfrauen! bleibſ bei de- 90055 f LOBA-BEIZE, aber probiert doch duch einmel die anderen LOBA- Sschen! LOBA-POLHUR far Moebel, Türen. ederzechen. Sie reinigt lemos une gibi zugleich leinsten Glanz. LOBALIN macht die Böden ker und ernöhel sie. LOBAWACHsS is gehefwoell Und mach Linoleum und Ferkeſtspiegel. blenk! 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