J N * 5 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Se Luiſenſtraße 1.— hel Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 26. März 1031 142. Jahrgang— Nr. 143 Franzöſiſch engliſcher Vorſtoß gegen die Zollunion Entſprechende Verabredung Henderſons und Briands- Die engliſchen Vorſtellungen in Verlin und Wien ſind bereits erfolgt Eine Abfuhr durch den Kanzler Telegrapciſche Meldung — London, 25. März. Reuter meldet aus Paris: Der franzöſiſche und der engliſche Außenminiſter ſind zu einer Verſtändi⸗ gung über die Haltung ihrer Länder gegenüber dem deutſch⸗öſterreichiſchen Zollabkommen gelangt, und Großbritannien hat beſchloſſen, ſofort zu handeln. Der britiſche Botſchafter in Ber⸗ lin und der britiſche Geſandte in Wien werden Vorſtellungen erheben. Der deutſchen und der öſter⸗ reichiſchen Regierung wird erklärt werden, daß die Frage dem Völkerbunde unterbreitet werden müſſe, Der engliſche Schritt in Verlin Telegraphiſſche Meldung 5 i Berlin, 25. März. Der britiſche Botſchafter hat heute dem Reichs kan zler wegen der denutſch⸗öſterreichiſchen Vereinbarung über die Zollunion aufgeſucht und ihm mitgeteilt, Herr Henderſon halte es im allge⸗ meinen Jutereſſe für erwünſcht, daß die Angelegen⸗ heit im Hinblick auf das Genfer Protokoll vom Sktober 1922 gemeinſam beſprochen würde und daß Deuſchland und Oeſterreich bis zur nächſten Sitzung des Völkerbunds rates nicht zu endgültigen Feſtſtellungen ſchritten. Der Reichskanzler hat dem Botſchafter in ſeiner Autwort darauf hingewieſen, daß die deutſch⸗ öſterreichiſche Vereinbarung ſich ganz im Rah⸗ men des Genfer Protokolls halte und ſo⸗ mit nach Auffaſſung der Reichsregierung und der öſterreichiſchen Regierung für den Völkerbundsrat kein Anlaß gegeben ſei, ſich mit der Angelegenheit zu befaſſen. Wenn von anderen Regierungen eine Prüfung der Rechtsfrage angeſtrebt werde, ſo brauch⸗ ten die deutſche und die öſterreichiſche Regierung dieſe nicht zu ſcheuen. Eine Prüfung des Abkommens durch den Völkerbundsrat unter politiſchen Geſichts⸗ punkten halte die Reichsregierung nicht für zu⸗ läſſig, da das Abkommen rein wirtſchaftlichen Cha⸗ rakter habe. Der Reichskanzler erläuterte die Ziele der deutſch⸗ öſterreichiſchen Verhandlungen, die natürlich ihren Fortgang nehmen müßten, die aber, wie von vorn⸗ herein ſeſtgeſtanden habe, mit Rückſicht auf die zahl⸗ reichen zu regelnden techniſchen Einzelheiten nicht or z wei oder drei Monaten zum A b⸗ ſchluß gelangen könnten. Immer noch und wieder polniſche Provokationen Drachtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. März. Herr von Moltke, der neue Geſandte in War⸗ ſchau, hat bei der polniſchen Regierung eine Demarche wegen der polniſchen Rund⸗ funkpropaganda unternommen, der beſondere Bedeutung zukommt. Seit geraumer Zeit ſchon war feſtgeſtellt worden, daß der Rundfunkſender Katt o⸗ witz auch nach Deutſchland hinein Mitteilungen in deutſcher Sprache verbreitet, ohne darauf hinzuweiſen, daß es ſich dabei um polniſche Meldungen handelte. Beſonders peinlich war das polniſche Verfahren empfunden worden bei Berichten über Tagungen des Völkerbundes, bei denen deutſche Minder⸗ heitenbeſchwerden erörtert wurden. Den eigentlichen Anſtoß aber zu dem deutſchen Schritt beiläufig Herrn von Moltkes erſte Amtshandlung in Warſchau) gab ein Rundfunkvortrag eines polniſchen Mini⸗ ſterialdirektors aus dem auswärtigen Mini⸗ ſterium, der von Beleidigungen gegen Deutſche und Deutſchland ſtrotzte. Der polniſchen Rundfunkpropaganda iſt man alſo auf den Leib gerückt. Es iſt erfreulich zu hören, daß man ſpät, aber doch ſich auch der ſowjetruſ⸗ ſiſchen zu erwehren beginnt. Wie der demokratiſche Zeitungsdienſt zu berichten weiß, hätten zu dem Ende ſchon Beſprechungen zwiſchen den Herren von Dirkſen und Kreſtinſki in Moskau ſtattgefun⸗ den. Irgendwelche Wirkungen hat man bislang da⸗ von nicht verſpürt. Angeblich ſollen dieſe Dinge ſchon bet den Verhandlungen über die Verlängerung des Berliner Vertrags eine Rolle ſpielen. krieg hat ihm dann doch Recht gegeben. Die Abſtimmungen über den Geſamtetat Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. März. Das Oſthälfegeſetz, das monatelang im Brennpunkt der politiſchen Erörterungen ſtand, konnte geſtern endlich in zweiter Leſung vom Reichs⸗ tag verabſchiedet werden. Die Erledigung gleich auch in dritter Leſung verhinderte ein Einſpruch der Kommuniſten. Graf Weſtarp nannte in der Aus⸗ ſprache dieſes Geſetz nicht zu Unrecht ein„Dokument von hiſtoriſcher Bedeutung“, und der Miniſter Tre⸗ viranus ſtellte abſchließend feſt, daß alles in allem in den fünf Jahren von 1931 bis 1935 rund zwei Milliarden für den Oſten bereit geſtellt werden. Es mag an den Mitteln und Wegen der Hilfsaktion mancherlei auszuſetzen ſein die Art, wie ſie von der ſogenannten nationalen Oppoſition tag⸗ täglich bagatelliſiert worden iſt, richtet ſich ſelbſt. Der Tatſache, daß die Oſthilfe ohne die Par⸗ teien der Herren Hugenberg und Hit⸗ ler zuſtande gekommen iſt, wird man ſich vermut⸗ lich noch oft zu erinnern haben. In flottem Tempo wurde danach in dritter Leſung mit dem Reſt des Etats aufgeräumt. Die Sozialdemokraten ließen durch Herrn Dit⸗ mann eine reichlich anmaßende Erklärung abgeben, in der ſie nochmals die Gründe zufampienfaßten, die ſie gezwungen haben, dem Haushaltsplan zuzuſtim⸗ men und damit bie Regierung Brüning zu unter⸗ ſtützen. Natürlich verſuchte man aus der Not eine Tugend zu machen und die eigene ſtaatsmänniſche Weitſicht zu preiſen, die ſo die Gefahr einer faſziſti⸗ ſchen Diktatur abwendet. Der Reichsfinanzminiſter Dietrich goß freilich eine tüchtige Portion Waſſer in den Wein des Eigen⸗ lobs, indem er den ſozialdemokratiſchen Steuer⸗ anträgen, die im Plenum eine Mehrheit fanden, den ſchärfſten Kampf im Reichsrat an⸗ kündigte. Es iſt zu hoffen, daß zum mindeſten bei der Erhöhung des Vermögensſteuerzu⸗ ſchlags der Beſchluß des Reichstages nachträglich revidiert wird. Für die kommenden außenpolitiſchen Aufgaben, vor allem die Abrüſtung und die Reviſton der Kriegsſchuldfrage bemühte ſich Graf Weſtar p noch zuguterletzt, der Regierung das Rückgrat zu ſtärken. Schließlich zeigte ſich auch die Landvolk⸗ partei bereit, dem Etat ihren Segen zu geben, nachdem noch im letzten Augenblick der Kanzler auf Betreiben Schieles eine Retvuche an dem Zoller⸗ Heute Reichstagsſchluß bis 13. Oktober Drahtbericht unſeres Berliner Büros f Berlin, 26. März. Der Reichstag wird aller Voraus ſicht bereits heute in die Ferien gehen. Von dem geſamten Beratungs⸗ ſtoff iſt nur die dritte Leſung des Oſthilfe⸗ geſetzes und der Agrarvorlage übrig ge⸗ blieben. Zum Zollermächtigungsgeſetz wird heute der geſtern nachmittag vereinbarte Kompromiß eingebracht werden, der die in dem Beſchluß des handelspolitiſchen Ausſchuſſes als Friſt eines Ein⸗ greifens beim Steigen des Ernährungsindex von drei auf vier Monate verlängert. Die Sitzung wird vermutlich mit einer Geſchäfts⸗ ordnungsdebatte über den Zeitpunkt der Wie der⸗ einberufung des Reichstages ihren Ab⸗ ſchluß finden. Es dürfte dabei bleiben, daß die Ver⸗ tagung durch Beſchluß des Reichstages bis zu m 13. Oktober erfolgt, mit der Maßgabe, daß der Präſident im Einvernehmen mit dem Aelteſtenrat die nächſte Sitzung auch zu einem früheren Zeitpunkt einberufen kann, wenn dringende Gegenſtände dies mächtigungsgeſetz zugunſten der wirkt hatte. Damit war der letzte Stein des Anſtoßes beſeitigt, und das Abſtimmungsgeſchäft wickelte ſich glatt und ohne beſondere Zwiſchenfälle ab. Ein kommuniſti⸗ ſcher Mißtrauensantrag gegen das Kabinett Brüning, der eine plumpe Beſchimpfung enthiekt, wurde ſelbſtverſtändlich erſt gar nicht zur Abſtim⸗ mung zugelaſſen. Die ſo heftig umſtrittene Rate für das Panzer⸗ ſchiff B fand wiederum bei 106 Euthaltungen der Sozialdemokraten Annahme. Aber auch diesmal brachen wie bei der zweiten Leſung trotz der ihnen inzwiſchen vom Vorſtand er⸗ teilten Rüge einige Mitglieder des linken ſozial⸗ demokratiſchen Flügels aus der Reihe und ſchlugen ſich auf die Seite der Kommuniſten. Bei der Schlußabſtimmung über den Geſamletat fiel die Wirtſchaftspartei auseinander: 14 von ihren 23 Mitgliedern enthielten ſich nämlich der Stimme wohl als Proteſt gegen den Schenker⸗ Vertrag. Der ſoll nach einer Entſchließung, die das Haus kurz danach annahm, vor das Reichs ⸗ bahngericht gebracht werden. Die ſozialdemokentiſch⸗kummuniſtiſche Mehrheit, der ſich auch die Staatspartei mit Ausnahme des früheren Miniſters Dr. Külz zugeſellte, ſetzte eine Reſolution durch, die von der württembergiſchen Staatsanwaltſchaft die Aufhebung des Haft⸗ befehls gegen die im Hungerſtreik befindliche Aerztin Kienle verlangt. Den letzten Punkt der Ausſprache, deren The⸗ mata kaleidoſkopartig wechſelten, bildete das haſtig Agrargruppe er⸗ zuſammengezimmerte Kompromiß über die Zollermächtigung der Regierung. Den Sozialdemokraten, die eine Erhöhung des Brotpreiſes befürchteten, konnte Herr Schiele die beruhigende Zuſicherung geben, daß die Re⸗ gierung entſprechende Vorbeugungsmaß⸗ nahmen durch eine Abänderung des Brotgeſetzes verfügen werde. So wurde ſchiedlich⸗friedlich auch dieſe Vorlage in ihrer modifizierten Form in zweiter Leſung gut geheißen. Die dritte ſoll zu⸗ gleich mit der des Oſthilfegeſetzes heute und zwar mit Rückſicht auf die Beiſetzung Hermann Müllers erforderlich machen ſollten. !!!!!! ¶Dr!..... d Vizeadmiral Galſter 1 Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. März. Der Vizeadmiral a. D. Karl Galſter iſt, wie man jetzt erſt erfährt, vor einigen Tagen 80 jährig in Wiesbaden geſtorben. Galſter iſt in der Oeffentlichkeit bekannt geworden durch ſeinen Kampf mit Tirpitz. Galſter war ein Gegner des Schlacht⸗ ſchiffbaus und forderte ſo ziemlich als Erſter in Deutſchland den Bau von U⸗ Booten. Er hat dann dem ſtärkeren Tirpitz weichen müſſen— ſchon 1907 ſchied er aus dem aktiven Dienſt aus— der Welt⸗ in einer Vormittagsſitzung erfolgen. Die„Germania“ bucht die rechtzeitige Verab⸗ ſchiedung des Etats, die wir ſeit langem entbehren mußten, als einen Erfolg der„klugen und entſchloſ⸗ ſenen Führung“ des Reichskanzlers und ſeines Kabi⸗ netts, aber auch als einen Erfolg des Reichstages ſelbſt, der über alle Sabotageverſuche der ſogenannten nationalen Oppoſition hinweg ſeiner Pflicht und Verantwortung gerecht geworden ſei. In der Tat hat dor Ausgang der Etatsberatung erwieſen, wie verfehlt das Experiment war, auf das ſich die beiden extremen Rechtsparteien durch ihren Auszug eingelaſſen haben. Sie wollten die Bewilligung des Etats verhindern und der Regierung Schwierigkeiten bereiten, ſie wo⸗ möglich zu Fall zu bringen. Das Gegenteil iſt er⸗ reicht worden. Bedauerlich bleibt nur, daß die Sozialdemokraten aus der parlamentariſchen Situation, die durch das Fernbleiben der Rechts⸗ oppoſttion entſtanden iſt, Vorteile gezogen haben, die ihnen ſonſt ſicher verſagt ge⸗ blieben wären. Sie können ſich bei den Herren Hugenberg und Hitler dafür bedanken. Vizeadmiral Galſter hat ſich nach ſeiner Verab⸗ ſchiedung im Dienſte ſeiner marinetechniſchen Ideen ſehr lebhaft publiziſtiſch betätigt. Die Summe dieſer Ideen zog er nach dem Kriege in ſeiner Schrift: „England, deutſche Flotte und Weltkrieg.“ »Reiſe des öſterreichiſchen Juſtizminiſters nach Berlin — Wien, 26. März. Juſtizminiſter Dr. Schürff reiſt heute nach Berlin. Die Reiſe gilt der Beſchleu⸗ nigung der Angleichungsarbeiten auf dem Gebiet des Urheberrechtes, der Strafrechtsreform, der Zivil⸗ Die Volkspartei in Thüringen bricht endgültig mit der NS OA Telegraphiſche Meldung Weimar, 25. März. Die Deutſche Volkspartei Thüringens hat heute endgültig den Schlußſtrich unter die Koalition mit den Nationalſozialiſten gezogen. Ihr Landesausſchuß, der hier tagte, nahm einſtimmig eine Entſchließung an, in der die Haltung der Landtagsfraktion gebilligt wird. Ausdrücklich wird feſtgeſtellt, daß neben der durch die National⸗ ſozialiſten eingetretenen Verwilderung des politiſchen Kampfes auch die einſeitige parteiegviſtiſche Betäti⸗ gung der nationalſozialiſtiſchen Kabinettsmitglieder und die Einſtellung der Nationalſozialiſten zu einer Reihe ſachlicher Fragen die Möglichkeiten eines koa⸗ litibnsmäßigen Zuſammenarbeitens endgültig seyſtört haben. Nach der Annahme dieſer Entſchließung ergriff der Fraktionsvorſitzende Witzmann nochmals das Wort und gab die Erklärung ab, daß es für die Deutſche Volkspartei nunmehr keine andere Möglich⸗ keit gebe, als durch Zuſtimmung zu den Miß trauensanträgen gegen die nationalſozialiſti⸗ ſchen Kabinettsmitglieder die Nationalſozialiſten aus der Regierung Thüringens auszuſchalte n. Was jetzt in Thüringen vorgehe, ſei bedeutungsvoll für ganz Deutſchlau d. In den nächſten Wochen ſchon dürfte ſich erweiſen, ob Thüringen überhaupt lebensfähig ſei. Wie die Entwicklung in Thüringen auch ausfallen möge, was die Deutſche Volkspartei für Thüringen tue, tue ſte für Bolk und Vaterland Diſziplinarverfahren gegen nationalſozialiſtiſche Beamte Telegraphiſche Meldung Berlin, 25. März. Der Reichspoſtminiſter hat dem„Vorwärts zufolge, die Telegraphenaſſiſtentin Wehnelt und den Obertelegraphenſekretär König auf dem Fern⸗ ſprechamt Bergmann, die verdächtig ſind, national⸗ ſozialiſtiſche Propaganda im Dienſte betrieben zu haben, zur Diſpoſition geſtellt und gegen ſie das förmliche Diſziplinarverfahren mit dem Ziele der Dienſtentlaſſung eingeleitet. Wie das Blatt weiter berichtet, iſt auch gegen den Reichstagsabgeordneten, Studienrat Dr. Löpel⸗ mann⸗Berlin vom Provinzialſchulkollegium ein förmliches Diſziplinarverfahren mit dem Ziele der Dienſtentlaſſung eingeleitet worden. Kommuniſtiſche Frauen- demonſtrationen in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. März. Geſtern abend bildete ſich im Zentrum der Stadt ein Demonſtrationszug von etwa 300 kom mun⸗ ſtiſſchen Frauen, die unter lauten Schmährufen auf die Regierung die ſofortige Außer kraft ſetzung des 8 218 verlangten. Ein ſtarkes Po⸗ lizeiaufgebot ſtellte ſich dem roten Amazonenkorps entgegen, das aber trotz mehrmaliger Aufforderung nicht auseinanderging. Infolgedeſſen mußte die Polizei die Demonſtrantinnen mit dem Gu mmi knüppel auseinandertreiben. Fünf Frauen wur⸗ den wegen Widerſtandes zwangsgeſtellt. Zu gleicher Zeit kam es auf dem Hackeſchen Markt zu einer Kundgebung. Auch dort verſuchte eine Rednerin die Frauen durch aufhetzeriſche Re⸗ den zur Bildung eines Demonſtrationszuges zu ver⸗ anlaſſen, was jedoch von der Polizei verhindert wurde. Sturmtag der Gottloſen zu Oſtern Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 26. März. Der Reichskongreß der Freidenker hat für das kommende Oſterfeſt in der Reichshauptſtadt einen ſogenannten„Sturmtag der Gottloſen“ an⸗ gekündigt. Mit der Durchführung dieſer Aktion iſt der berüchtigte kommuniſtiſche Jugendverband beauftragt worden, der zu dieſem Zweck bereits ſeine roten Sturmtrupps mobiliſiert und faſt ſämtliche großen Säle Berlins für die Veranſtaltung gemietet hat. Wie der„Tag“ erfährt, iſt ein Verbot, das vom Polizeipräſidenten Grzeſinſki gefordert worden iſt, von dieſem abgelehnt worden. Das Verhalten des Berliner Polizeipräſidenten iſt umſo unverſtändlicher, als der Polizeiminiſter Se⸗ vering erſt jüngſt im Haushaltsausſchuß des preu⸗ ßiſchen Landtages ſich ſehr ſcharf gegen die Gottloſen⸗ bewegung gewandt hat. Auch den Vereinbarungen, die der Reichsinnenminiſter Dr. Wirth ſeinerzeit mit den Miniſtern der Ländern getroffen hat, läuft Herrn Grzeſinſkis wohlwollende Duldung der anti⸗ prozeßordnung und der Ausgleichsordnung. kirchlichen Demonſtrationen ſchnurſtracks zuwider. 8 85 Gleiſcherkataſtronhen in den Alpen die großen Gletſcherkataſtrophen, die ſich bis jetzt 2. Seite/ Nummer 143 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 26. März 1913 Wird die Junglehrernot gemildert? Kritik an den Regierungsmaßnahmen im Landtag Minister Remmele verteidigt ſich Ein Appell des Landlagspräſidenten Eigener Bericht g= Karlsruhe, 25. März. Das Walten des Miniſters Remmele im Unter⸗ richtsminiſterium ſteht unter einem unſeligen Stern. Als nach dem Krach in der Weimarer Koa⸗ lition und dem Ausſcheiden der damaligen Demokra⸗ ten aus dem badiſchen Kabinett Remmele in das Un⸗ terrichtsminiſterium einzog, brachte ſeine interimi⸗ ſtiſche Verwaltung im Jahre 1926 das neue Lehrer⸗ bildungsgeſetz gleich mit drei neuen Anſtalten und deren weitgehende Konfeſſionali⸗ ſjerxrung, weil das Zentrum es ſo wünſchte. Vie⸗ len Dank hat Remmele mit dieſem Geſetze ſich weder in Fachkreiſen, noch in der Oeffentlichkeit erworben. Dann machte ſein Statthalter zwiſchen damals und heute, ſein Amtsvorgänger Dr. Leers, den zweiten Fehler, indem er ohne zwingende Notwendigkeit und ohne Ermächtigung des Landtags die beiden kon⸗ feſſtonellen Lehranſtalten in Freiburg und Heidelberg eröffnete, ſodaß der verſtorbene volksparteiliche Abg. Obkircher bei der Budgetberatung 1928 wegen Ver⸗ fa ſſungs verletzung nach dem Staatsgerichts⸗ hof rief. Und nun muß Unterrichtsminiſter Remmele heute die Suppe auslöffeln, die er ſich vor fünf Jah⸗ ren eingebrockt hat. In ſeiner Verteidigungsrede in der Landtagsſitzung vom Mittwoch nachmittag ver⸗ ſuchte ſich der Miniſter hinter die Auswirkungen der Weltwirtſchaftskriſe, für die man einen Unterrichts⸗ miniſter nicht verantwortlich machen könne, und hin⸗ tex das Argument zu verſchanzen, daß man die Ent⸗ wicklung nicht habe ſo weit vorausſehen können. Tat⸗ ſache iſt aber, daß ſich der Landtag bereits 1923 mit der Junglehrernot beſchäftigte und die Regierung die Zahl der nicht verwendeten Junglehrer auf 900 bezif⸗ merte, daß der Landtag 1926 erneut über Junglehrer⸗ not debattierte und wieder die gleiche Zahl mitgeteilt bekam, und daß nun die Regierungsvorlage zur Be⸗ hebung der Junglehrernot wieder von 800 nicht ver⸗ wendeten Junglehrern ſpricht. Iſt es da ſo ſehr abwegig, wenn der deutſchvolks⸗ parteiliche Fraktionsvorſitzende Dr. Mattes den Satz prägte: „Die Politik der badiſchen Regierung auf dem Gebiete des Volksſchullehrernachwuchſes iſt ein Muſterbeiſpiel einer verfehlten Politik“. Miniſter Remmele und die Regierungsparteien haben dem Dr. Mattes dieſe Aeußerung ſtark übel genommen. Er wies aber doch ziemlich überzeugend nach, daß nicht die geringſte Notwendigkeit vorlag, bei Aufhebung der alten Lehrerſeminare gleichzeitig drei neue Anſtalten zu gründen, obwohl man wußte, daß 900 Lehramtskandidaten nicht verwendet werden Tönnen. Aber ſchon 1923 hat man einen entſchei⸗ denden Fehler gemacht, wie Dr. Mattes darlegte. Damals beſchloß man, die Zahl der geſetzlichen Lehrer zu verringern, legte aber für dieſe Berech⸗ nung die Jahre 1919—21 mit einer um 50 000 höheren Schülerzahl zugrunde, als der Wirklichkeit entſprach. Als das Junglehrerelend immer kraſſere Formen annahm, ſah man ſich i. J. 1925 zur Gewährung der Unterhaltungszuſchüſſe gezwungen, die bis einſchließ⸗ lich 1931 eine Geſamtſumme von 1376 000% betra⸗ gen, ohne daß ſie die geiſtige und ſeeliſche Not von jungen Menſchen ferngehalten hätten, die ſchuldlos unter einer verfehlten Politik leiden. Die von der Regierung gegebenen Aufklärungen zeigen zudem deutlich, daß der Junglehrerbedarf auf Jahre hinaus gedeckt iſt. Unter der Vorausſetzung, daß jährlich 100 Junglehrer Verwendung finden, werden Oſtern 1934 immer noch 600 Junglehrer nicht verwendet ſein, ſodaß bis 1940 von einem Junglehrerbedarf nicht geſprochen werden darf, und bei Zugrundelegen von 150 Jung⸗ lehrern nicht vor 1938. Aus dieſer Erwägung heraus verſteht ſich auch ein von der Deutſchen Volkspartei eingebrachter Antrag, daß der Unterrichtsminiſter nur unter der Vorausſetzung, daß die Schließung der Lehrerbildungsanſtalten in Freiburg und Hei⸗ delberg auf Oſtern 1931 und die von Karlsruhe auf Oſtern 1932 erfolgt, ermächtigt wird, diejenigen Die Geſellſchaft für Erd⸗ und Völker⸗ kunde hielt am Dienstag abend in der Aula der Handelshochſchule einen Lichtbilder⸗Vortrag ab. Als Redner war Privatdozent Dr. Kin zl⸗Heidelberg gewonnen worden. Nach einer kurzer Begrüßung durch den Vorſitzenden der Geſellſchaft ging der Red⸗ ner zuerſt auf die Schönheiten, aber auch auf die Gefahren der Gletſcher ein. Früher habe man nicht die Kenntniſſe über das Weſen der Gletſcher gehabt, die man ſich jetzt durch eingehende Forſchungen an⸗ geeignet habe. Dr. Kinzl gab einen Ueberblick über ereignet haben. Im Jahre 1600 ſei beſonders ſtarke Gletſcherbildung eingetreten. Man babe ſich aber damals nicht ins Gletſchergelände vorgewagt. In den Jahren 1820 bis 1850 haben ſich große Gletſchervorſtöße ereignet. Dieſe Vorſtöße wurden dann beſonders gefährlich, wenn ſich in der Nähe menſchliche Siedelungen befanden. Durch die Kataſtrophe am Grin delwald⸗ gletſcher im Jahre 1602 wurden verſchiedene Häuſer zerſtört. Auch 1920 ereignete ſich hier eine Gletſcherkataſtrophe. In der Venedigergruppe fand im Jahre 1850 ein gefährlicher Vorſtoß ſtatt. Im Walliſertal ſpielt die künſtliche Bewäſſe⸗ rung eine große Rolle, da man die Felder ohne ſie nicht bebauen kann. Als im Jahre 1850 hier der Gletſcher vorſtieß hatten die Gemeinden kein Waſſer mehr. In einer 2. Gruppe behandelte Dr. Kinzl die Gletſcherlawinen. Am 11. September 1895 morgens 5 Uhr ging zwiſchen Kanderſteg und dem Walliſertal mit großem Getöſe eine Gletſcherlawine nieder. Der Abſturz erſolgte von 3350 Meter in eine Tiefe von 1900 Meter. Die Schnelligkeit des Sturzes betrug 50 Meter in der Sekunde. In ganz kurzer Zeit war alſo das Unglück geſchehen. 32 Quadrat⸗ kllometer wurden durch dieſe Lawine zugedeckt, 6 Menſchen fanden den Tod. Die Trümmer der Alm⸗ Maßnahmen zu treffen, die er zur Behebung der Junglehrernot für dringend und erforderlich hält. „Die Koſten, die dem badiſchen Volke aus der verfehlten Politik entſtanden ſind bezw. entſtehen, werden ſich einer Zahl von 10 Millionen Mark ſehr ſtark annähern.“ Falls dieſe Rechnung, die der Volksparteiler Dr. Mattes zum Schluſſe ſeiner Rede aufſtellte, einen Schnitzer enthält, werden Regie⸗ rung und Landtag gut tun, einem von der Volks⸗ partei eingegangenen Antrag zuzuſtimmen, demzu⸗ folge die Regierung dem Landtage noch in dieſer Sitzungsperiode eine Denkſchrift über die Koſten vorlegen ſoll, die dem Lande oder den Gemeinden durch folgende Urſachen bereits entſtanden ſind bzw. noch entſtehen werden: 1. die den Aufwand für die Volksſchule Geſetze vom 23. März 1923 und 20. März 1925; 2. die Gewährung von Unterhaltszuſchüſſen an nicht verwendete Junglehrer und Junglehrerinnen; 3. die Anrechnung von nicht verſchuldeter Warte⸗ zeit auf das Vergütungsdienſtalter von Junglehrern und Junglehrerinnen; 4. die Erhöhung der Staatsausgaben infolge der durch die Wartezeit verkürzten Dienſtzeit von Jung⸗ lehrern und Junglehrerinnen; 5. Uebergang von nicht verwendeten Junglehrern und Junglehrerinnen in andere Berufe. Es fällt einigermaßen auf, daß zu der Regierungs⸗ vorlage, deren bedenkliche Eingriffe in Beamten⸗ und Beſoldungsrechte offenſichtlich ſind, kaum Abän⸗ derungsanträge vorliegen. Der Haushalts⸗ ausſchuß beantragt die unveränderte Annahme des Geſetzentwurfes, die Kommuniſten wollen Herab⸗ ſetzung der Klaſſenſtärke auf 30 Schüler, gehen aber um die Deckungsfrage ſolcher Vorſchläge herum, der Evangeliſche Volksdienſt will nur Schwerkriegs⸗ beſchädigte und verheiratete Volks⸗ und Fortbil⸗ dungsſchullehrer von der Sperre der Altersdienſt⸗ zulagen für Unterlehrer ausgenommen wiſſen und die Nationalſozialiſten begnügen ſich mit einer förm⸗ lichen Anfrage über die Entſtehungsgeſchichte der drei Lehrerbildungsanſtalten, die Miniſter Remmele etwas unhöflich mit dem Hinweis auf Zeitpunkt und Nummern der fraglichen amtlichen Veröffentlichun⸗ gen oder Landtagsberichte beantwortete. Dem Unter⸗ richtsminiſter hatte es aber beſonders die ſcharfe Kritik des Abg. Mattes angetan. Er glaubte nament⸗ lich die Behauptung zurückweiſen zu müſſen, daß in Baden die Junglehrernot erſt in den letzten 10 Jah⸗ ren in die Erſcheinung getreten ſei, da ſie auch in der Vorkriegszeit beſtanden habe. Wie groß ſie aber in der Nachkriegszeit und beſonders nach Eröffnung der drei Lehrerbildungsanſtalten wurde, erhellt ſchon aus den Angaben des Miniſters, daß für die i. J. 1929 für die 401 Lehramtskandidaten vorgeſehenen 201 betr. Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 23. März. Bis ſpät in die Nacht hinein dehnten ſich die geſtrigen Parteiverhandlungen der Liberalen aus, deren Ergebnis mit großer Spannung erwartet wurde. Lloyd George hatte einen ſchweren Kampf zu beſtehen und erzielte nur einen Pyrrhus⸗ ſieg. Statt der geplanten„Zuſammenarbeit“ mit der Arbeiterregierung mußte er ſeinen Plan auf „einfache Unterſtützung der Regierung“ umſtellen. Auch dafür erhielt er nur die Zuſtimmung von 33 Mitgliedern der Fraktion, während 17 ſich jeder Feſtlegung wiederſetzten. Die praktiſchen Ergebniſſe ſind folgende: Lloyd Georges Führerſtellung in der Li⸗ beralen Partei wurde fürs erſte wieder einmal be⸗ ſtätigt. Es iſt ihm gelungen, eine Spaltung der Partei zu verhüten, wenn auch nach wie vor die Möglichkeit beſteht, daß eine Gruppe von drei bis vier Abgeordneten unter Führung von Sir John ſchlages war furchtbar. Wie groß die abgeſtürzte Maſſe war ergibt ſich daraus, daß man zur Rück⸗ beförderung an die alte Stelle 1665 Waggon Kohlen benötigen würde, die einen Schnellzug von 150 Ton⸗ nen ſechsmal um den Erdäquator getrieben hätten. Im Jahre 1782 ereignete ſich ein ähnliches La⸗ winenunglück. 1927 wurden hier Spalten wahr⸗ genommen, der Gletſcher wurde dann genau unter⸗ ſucht und dauernd beobachtet. Auch 1901 ſtürzte ein Gletſcher ins Tal ab. Der Bies⸗Gletſcher im Zermatter⸗Tal ſtürzte durch Bruch ab. Eine ſolche Lawine kann erfolgen, wenn die Felſen um nu⸗ 1 Grad erwärmt werden, der Gletſcher löſt ſich dann los und ſtürzt ab. Als dritte Gruppe bezeichnete der Redner den Ausbruch von Gletſcherſeen. Sehr häufig ſind dieſe Seen durch Moränen abgedämmt. In der Glocknergruppe befinden ſich einige ſolcher Seen, die 1850 entſtanden ſind. Wenn ein ſolcher See von Gletſchern begrenzt iſt, kann ſehr leicht ein Ausbruch erfolgen. Sehr ſtark gefährdet iſt das Rhonetal bei Ausbrüchen ſolcher Seen. Wenn der Druck zu groß wird, kommt es zu Ausbrüchen, die das ganze Tal überfluten und ſchwere Verhee⸗ rungen anrichten können. Ein Gletſcherſee kann aber auch durch Abſturz eines Gletſchers in ein Tal ſelbſt gebildet werden. Das Tal wird durch die Eis⸗ maſſen abgeſchloſſen, ſo daß dann durch Waſſer⸗ ſtauungen ein See zuſtande kommt. 1595 ereignete ſich ein Ausbruch eines Gletſcherſees, der 140 Men⸗ ſchenleben forderte. Der Redner behandelte dann eingehend das Montblaucegebiet, die Oſt⸗ alpen mit dem Langeferner und Zufallsferner und das Oetztal. Durch Grabung von Kanälen durch das Eis hat man verſucht, die Gefahr etwas zu be⸗ ſeitigen.. Durch den Ausbruch von Waſſer in Gletſcherhohlräumen ereignete ſich 1892 ein großes Unglück, bei dem ein Ort vollſtändig zer⸗ ſtört wurde. Man kann nicht immer mit ſolchen Ausbrüchen rechnen. Gletſchervorſtöße und Abſtürze kann man nicht aufhalten oder verhindern. Bei Ausbrüchen von Gletſcherſeen kaun man rechtzeitig hütten wurden 300350 Meter hoch auf die jenſeiti⸗ en Häng geworfen. Die Gewalt des Wind⸗ eingreifen, wenn man für guten Ablauf des Waſ⸗ Verwendungsſtellen nur 150 Bewerber eingeſtellt werden konnten, während ſtatt der für die Jahre 1929 und 1930 vorgeſehenen 230 Neueinſtellungen keine einzige erfolgte und auch in dieſem Jahre nur einige wenige Kandidaten Unterkommen finden werden. Er hob auf den ſozialen Charakter der von ſeinem Mini⸗ ſterium vorgeſchlagenen Maßnahmen ab,„um analog den Vorgängen in der Privatwirtſchaft durch eine ſoziale Handlung und das Ausſprechen des Solidari⸗ tätsgedankens etwas zu tun.“ Nach dem Miniſter kamen noch die beiden Regie⸗ rungsparteien zu Wort, die ſich rückhaltlos hinter die Regierungsvorlage ſtellten und ſich insbeſondere gegen die Schließung der Lehrerbildungs⸗ 5 anſtalten wandten. Während das Zentrum in dem dahin⸗ gehenden Antrage der Deutſchen Volkspartei eine „Kulturkampf“⸗Maßnahme witterten, erklärte der ſozialdemokratiſche Führer Rein bold vielſagend, für eine Schließung der konfeſſionellen Lehrerbil⸗ dungsanſtalten käme nur eine Regierung von den Kommuniſten bis zu den Nationalſozialiſten in Frage, und„für eine Beteiligung an dieſem poli⸗ tiſchen Kompoſthaufen bedanken wir uns“— eine Aeußerung, die von dem Landtagspräſidenten mit „Das war ſehr geſchmacklos!“ zenſiert wurde. Um die achte Abendſtunde gab man den Plan, mit Rückſicht auf die Berliner Nachtreiſe des Unterrichts⸗ miniſters eine Nachtſitzung abzuhalten, auf und ver⸗ tagte ſich auf Donnerstag vormittag 87 Uhr. * Nachruf auf Hermann Müller Landtagspräſident Duffner leitete die Sitzung mit einem Nachruf auf den früheren Reichskanzler und ſozialdemokratiſchen Führer Hermann Müller ein, den er als Staatsmann, lauteren und trefflichen Charakter rühmte. Den Hinweis auf die Unterſchrift Hermann Müllers unter das Verſailler Diktat be⸗ nutzte der Landtagspräſident zu einem ernſten Appell an die Siegermächte, indem er erklärte: „Das demütigende Gefühl, daß wir heute noch weit entfernt ſind von der Verſöhnung der Völker und der Wiedergutmachung der Kriegsſchuldlüge mit all ihren verheerenden und verderblichen Folgen, will uns nicht verlaſſen und bedrückt uns auch heute am offenen Sarge Hermann Müllers. Toten appellieren wir an die Kultur der Völker um uns herum, mit uns zu helfen, die internationale Atmoſphäre der Gegenwartsgeſchichte zu befreien undzuentgiften vom Geiſt, der vom Vertrag von Verfailles ausgeht und die Befriedung Europas ver⸗ hindert.“ Anſchließend gedachte Präſident Duffner noch des Doppeljubiläums des Staatspräſidenten, dem er namens des Hauſes den Glückwunſch ausſprach. Die liberale Anterſtützung für Matdonald Simon zu den Konſervativen übergeht. Die Re⸗ gierung Macdonald kann ſich aber in Zukunft, ſo⸗ lange ſie das Vertrauen Lloyd Georges beſttzt, auf die Unterſtützung von 38 liberalen Ab⸗ geordneten verlaſſen. Ein Fournaliſt als Leiter der engliſchen Arbeitsloſenpolitik Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, W. März. Der Miniſterpräſident Macdonald hat den bisherigen Unterſtaatsſekretär für Schottland, Tho⸗ mas Johnſton, zum Lordſiegelbewahrer anſtelle des verſtorbenen Vernon Hartshorn ernannt. Johnſton, ein 48ähriger Jour naliſt, wird die Leitung der Arbeitsloſenpolitik der Regierung übernehmen. Damit entfällt das in den letzten Tagen verbreitete Gerücht, daß die Regierung dieſen Poſtem für Lloyd George offen halte. Angeſichts dieſes Badiſche Politik Badiſche Steuerfragen Der Steuerausſchuß des Reichstags erledigte am Dienstag eine Reihe von Eingaben. U. a. hatte eine Verſammlung der Haus⸗ und Grundbeſitzer in Baden in einer Entſchließung Ein⸗ ſpruch erhoben gegen eine Erhöhung der Gebäudeſonderſteuer, die der Badiſche Landtag beſchloſſen hatte. Weiter wurde in der dem Reichstag zugegangenen Eingabe verlangt, daß die Zwangsbewirtſchaftung für Wohnungen allgemein gelockert würde. Obwohl es ſich beim erſten Teil der Eingabe um eine badiſche Landesangelegenheit han⸗ delt, wurde die Eingabe mit Rückſicht auf ihren zweiten, eine Reichsſache darſtellenden Teil, der Reichsregierung vom Ausſchuß als Material über⸗ wieſen. Schüler in einer Reichswehrkaſerne verunglückt Telegraphiſche Meldung Lübeck, 26. März Bei einem Beſuch der Untertertia des hie⸗ ſigen Johanneums unter Führung ihres Lehrers in der Kaſerne des hieſigen 2. Bataillons des Infan⸗ terregiments Nr. 6 ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall. In der Waffenmeiſterei der Maſchinen⸗ gewehrkompagnie entlud ſich, als der Waffen⸗ meiſter den Schülern Erläuterungen au einem Maſchinengewehr gab, aus bisher noch nicht geklärten Gründen plötzlich ein im Lauf ſteckender ſcharfer Schuß. Das Geſchoß traf einen Schüler in die Hand, einen zweiten in deu linken Oberſchenkel. Die Verwundung des letzteren iſt lebensgefährlich. Das Standortkommando Lübeck hat eine Unter⸗ ſuchung des Unglücksfalls eingeleitet. Der Wafſen⸗ meiſter erlitt infolge des Zwiſchenfalls einen Ner⸗ venzuſammenbruch. Letzte Meldungen Freitod eines Ehepaares — Nürnberg, 25. März: Der 48jährige kaufmän⸗ niſche Angeſtellte Heydolph wurde heute mit ſeiner Ehefrau durch Gas vergiftet in ſeiner Woh⸗ nung tot aufgefunden. Es liegt gemeinſamer Selbſt⸗ mord vor. Veranlaſſung zur Tat dürfte die Ent⸗ laſſungausſeiner bisherigen Stellung ſein. Feuerkampf zwiſchen Polizei und Studenten in Madrid — Paris, 25. März. Wie Havas aus Madrid berichtet, iſt es zwiſchen Polizei und Studenten der mediziniſchen Fakultät im Fakultätsviertel zu einem Feuerkampf gekommen. Bis jetzt ſollen drei Stu⸗ denten und ein Zivilgardiſt getötet worden ſein. Ein Hauptmann iſt ſchwer verletzt worden. Die dem ſpaniſchen Studenverband angehörenden Studierenden haben einen 24ſtündigen Proteſtſtreiß beſchloſſen, dem ſich die Studenten der Tierheilkunde unſchloſſen. 5 Beim Flugzeug⸗Zuſammenſtoß getötet — Helſingfors, 25. März. Bei einer heute hier ab⸗ gehaltenen Fliegerparade ſtießen zwef Armeeflieger in etwa 250 Meter Höhe mit ihren Flugzeugen zu⸗ ſammen. Beide ſtürzten ab und konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Schweres Fährbootunglück — Konſtantin opel, 26. März. Im Schwar⸗ zen Meer iſt bei Conguldag ein Fährboot, das Ar⸗ beiter zu ihrer Arbeitsſtätte brachte, gekentert. 14 Per⸗ ſonen kamen dabei ums Leben. Die blutigen Unruhen in Judien— 30 Tote, über 100 Verletzte — Cawpur, 25. März. Die Unruhen dauern an, Die Zahl der Getöteten beträgt bis jetzt dreißig, die der Verletzten über hundert. Auch mehrere Euro⸗ päer wurden verletzt. Aus Allahabad und Suchnow ſind britiſche Truppen zur Verſtärkung der Pplizei im An marſch. 7 N ſers ſorgt oder überhaupt die Bildung eines Stau⸗ ſees verhindert, indem man Stollen anlegt und dem Waſſer einen Ablauf ſchafft. Die erſte Hilfe iſt, die Gletſcher genau zu beobachten und die Bewohner rechtzeitig zu warnen.. Die wiſſenſchaftliche Bedeutung der Gletſcherkataſtrophen beruht darin, daß man durch die älteſten Nachrichten überhaupt Kunde erhielt, wo ein großer Vorſtoß eingetreten iſt und durch Kata⸗ ſtrophen die Gletſcherforſchung angeregt wurde. Heute ſind die meiſten Gletſcher im Rückzug be⸗ griffen. Von 59 Gletſchern der Oſtalpen ſind 57 im Rückgang. 8 Der Redner verſtand es, ſeine überaus inter⸗ eſſanten Ausführungen durch ausgezeichnete Licht⸗ bilder wirkungsvoll zu erläutern. Die ſehr zahl⸗ reich erſchienenen Zuhörer hielten mit ihrem Beifall nicht zurück. eee eee Das Nationaltheater teilt mit: Anſchließend an die heute und morgen ſtattfindenden Schauſpiel⸗ premieren„Cin Strichgeht durchs Zimmer“ in den Kammerſpielen und„Man kann nie wiſſen“ im Nationaltheater beginnt die Einſtudie⸗ rung von Zuckmayers Schauſpiel„Der Haupt⸗ mann von Köpenick“ in der Inſzenierung von Herbert Maiſch und mit Ernſt Langheinz in der Titelrolle. Die Premiere erfolgt am 18. April. Heute wird im Pfalzbau Ludwigshafen die Operette „Denk an mich“ zum letzten Male gegeben. Die Lilly Barell ſingt Mizzi Seibold a. G.— Intendant Maiſch hat Werner Hof⸗ Hattingen vom Stadt⸗ theater Baſel als Baſſiſten und Gertrud Steinweg vom Stadttheater Aachen als Tanz ⸗ meiſterin vom Herbſt ab an das Nationaltheater verpflichtet. München ehrt Adam Rieſe. Die Münchener Stadtverwaltung hat beſchloſſen, eine der neueren Straßen nach Adam Rieſe zu benennen. Der im Volk ſehr bekannte Rechenkünſtler wurde 1492 in Bayern geboren. 5 Wie Klemperer plädiert Berlin, 26. März Profeſſor Otto Klemperer, der Generalmuſik⸗ direktor der Krolloper, hat ſich bekanntlich mit ſeiner Beſchwerde gegen den preußiſchen Staat, der nicht mehr will, was er möchte, au das Arbeits⸗ gericht geflüchtet. Das ſoll entſcheiden, welche Stellung Klemperer nach Schließung der Kroll⸗ oper in der Lindenoper eingeräumt werden ſoll. Klemperer ſtützt ſich auf einen Satz in ſeinem Vertrag, in dem von einem„amtierenden General⸗ muſtkdtrektor in vollem Umfang“ die Rede iſt. Er interpretiert das ſo, daß er auch in der Linden⸗ oper der Allein leitende ſein ſoll. Er lehnt es ab, wie er ſich draſtiſch auszudrücken beliebt, ſich vier Herren vor die Naſe ſetzen zu laſſen. Das Plädoyer, das Klemperer in eigener Sache gibt, war auch ſonſt bemerkenswert temperament⸗ voll. Von dem Wunſch der Generalintendantur, ihm Kleiber und Blech zu kvordiniereu, meinte Herr Klemperer: Man wolle ihm eine Portierſtelle anbieten. Er verglich ſich mit Händel, Gluck, Weber und Wagner und rief mit erhobener Stimme:„In der Oper gibt es keine Demokratie, ſondern nur eine Autorität.(Worin man ihm nur beipflich⸗ ten kann. Schriftl.) Wo immer Oper geweſen iſt, wo eine menſchliche Inſtitution war, wurde ſie von Perſönlichkeiten autoritär geſchaffen. Ebenſowenig gibt es keine ſechs erſten Kapellmeiſter. Das iſt einfach Mumpitz. Ich habe immer dagegen gekämpft, daß die Oper von Kavallerteoffizieren, Juriſten oder Bankleuten gemacht wird. Das iſt ein Unding. Sie muß von den Fachleuten, den Muſtkern, gemacht werden.“ Zur Unterſtützung ſeiner Theorie von der be⸗ dingungsloſen Autorität erinnerte Herr Klemperer noch daran, daß Händel ſogar einmal eine Sängerin aus dem Fenſter hinaus gehalten habe, war aber ſo freundlich, hinzuzufügen, daß er das nie tun würde. Der geſtrige Termin ging ergebnislos aus. Die Entſcheidung über die ſchwierige Streit⸗ frage der Auslegung des Krolloper⸗Vertrags wird an einem beſonderen Termin erfolgen. 2 18 8 ben. und Ein⸗ der iſche dem die nein der han⸗ ren der ber⸗ . 13 1 hie⸗ 8 tu fan⸗ icher nen⸗ en a n Sher Lauf inen ken iſt tter⸗ fſen⸗ Ner⸗ irs uſik⸗ einer Uicht ts ⸗ elche roll⸗ rden inem eral⸗ Er de n⸗ lehnt „ ſich Sache nent⸗ ihm Herr ele zeber „In nur flich⸗ 1 iſt, von zenig 8 iſt mpft, oder Sie nacht r be⸗ perer gerin er ſo ürde. os treit⸗ wird Donnerstag, 26. März 1913 — ——— re. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 143 Lotterie der Notgemeinſchaft Das Miniſterium des Innern hat, wie bereits berichtet, der Mannheimer N otgemein⸗ ſchaft die Genehmigung erteilt, eine örtliche Lotterie durchzuführen. Dieſe Lotterie iſt als Warenlotterie gedacht. Der Ziehungstag iſt auf den 26. Juri feſtgeſetzt. Die Mannheimer Notgemeinſchaft muß ihre Mittelbeſchaffung fortſetzen, obgleich man annehmen möchte, daß die wärmere Witterung, die die Lebenshaltung verbilligt, eine nennenswerte Erleichterung in der Wohlfahrtspflege bringen müſſe. Dem iſt aber nicht ſo. Die Wirt⸗ ſchaftslage hat ſich nicht verbeſſert und keine Ver⸗ beſſerung bedeutet für die Bedürftigen eine Ver⸗ ſchlechterung. Das Wort:„Die Länge trägt die Laſt“ enthält eine Wahrheit, die ſich bitter an ihnen zeigt. Kleider, Schuhe, Wäſche werden abgenützt und eine Wiederbeſchaffung aus eigener Kraft iſt oft ſehr ſchwer oder gar unmöglich. Es kommt hinzu, daß die Miete, eine Verpflichtung, die beſonders ſchwer auf den Betroffenen laſtet, zur warmen wie zur kalten Jahreszeit bezahlt werden muß und daß die Erleich⸗ terung durch Untervermieten ſehr häufig nicht mehr vorhanden iſt. Die Bevölkerung Mannheims, die dem Wirken der Notgemeinſchaft bisher immer großes Ent⸗ gegenkommen gezeigt hat, wird verſtehen können, daß die Arbeit fortgeſetzt werden muß. Zur Weiterführung der Arbeit aber müſſen neue Mittel gewonnen werden und die Lotterie ſoll neue Mittel bringen. Im Ver⸗ trauen auf weitgehende Mithilfe aller derer, die hier helfen können, iſt der Plan für eine Lotterie ge⸗ faßt worden. Möge das Ergebnis ſo ausfallen, daß das Ziel erreicht und die ſo notwendige Tätigkeit der Mannheimer Notgemeinſchaft fortgeführt werden kann.* * * Verſetzt wurde Finanzoberinſpektor Karl La⸗ merdin von Mannheim nach Baden⸗Baden und Finanzoberſekretär Hermann Hoch von Mannheim nach Heidelberg. Die Verſetzung des Herrn La⸗ merdin hängt mit der Auflöſung des Domänen⸗ amts Mannheim zuſammen. * Staatsprüfung für das Höhere Lehramt an Ge⸗ werbeſchulen. Auf Grund der in der Zeit vom 9. bis 4. März abgehaltenen Staatsprüfung für das Höhere Lehramt an Gewerbeſchulen ſind nachge⸗ mäunte Gewerbeſchulreferendare(Dipl.⸗Ingenieure) für beſtanden erklärt worden und haben die Berechti⸗ gung, die Benennung„Gewerbeſchulaſſeſſor“ zu führen: Dipl. Ing. Bertold Bechtel von Etten⸗ heim, Dipl.⸗Ing. Auguſt Decker von Karlsruhe, Karl Haßmann von Karlsruhe, Dipl.⸗Ing. Wer⸗ ner Kiſtner von Karlsruhe, Dipl.⸗Ing. Werner Kölble von Bühl, Dipl.⸗Ing. Albert Lang von Offenburg, Dipl.⸗Ing. Rudolf Ludwig von Karls⸗ ruhe, Dipl.⸗Ing. Karl Probſt von Bruchſal, Dipl.⸗ Jug. Albert Schwarz von Karlsruhe, Dipl.⸗Ing. i Georg Sköcklin von Offenburg, Dipl.⸗Ing. Erich Wondratſchek von Neukölln⸗Berlin, Dipl.⸗Ing. Willy Zimmermann von Rußheim, Amt Karls⸗ ruhe. 51 Kraftfahrzeuge beanſtandet. Eine geſtern vor⸗ genommene Kraftfahrzeugkontrolle führte zu 51 Beanſtandungen. *Nicht von der fahrenden Straßenbahn abſprin⸗ gen! Wie oft iſt ſchon davor gewarnt worden, von der Straßenbahn abzuſpringen, ſolange ſie ſich noch in Bewegung befindet. Die Unſitte iſt nicht auszurot⸗ A Dienstag nachmittag ſprang vor dem U⸗Quadrat ein elf Jahre alter Schüler aus einem in voller Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen. Er hätte Hals und Beine brechen können. Glücklicherweiſe kam er mit Verletzungen an beiden Knieen davon. Eewerbeſchuldirektor Ludwig Kaltichmidt nach 42 jähriger Dienſtzeit in den Ruheſtand Gewerbeſchuldirektor Ludwig K altſchmidt tritt mit Ablauf dieſes Schuljahres, nach 42jähriger Dienſtzeit, in den Ruheſtand. Mit ihm ſcheidet eine Perſönlichkeit aus dem Schuldienſt, die nicht nur mit den Mannheimer Gewerbeſchulen, ſondern mit dem das Gewerbeſchulweſen engſte verbunden iſt und um deren Entwicklung ſich bleibende Verdienſte erworben hat. Direktor Kaltſchmidt iſt am 5. Dezember 1805 in Rohrbach bei Heidelberg geboren. Nach Abſolvierung der Oberrealſchule in Heidelberg und der früheren Großh. Badiſchen Baugewerkſchule— heute Badi⸗ badiſchen überhaupt auf Gutes Benehmen Wir Aelteren erinnern uns noch gut, wie in je⸗ dem Zeugnisbüchlein eine Schulordnung ſtand, die vom Klaſſenlehrer alljährlich zwei⸗ bis dreimal ausführlich behandelt in der Zwiſchenzeit öfters er⸗ wähnt und an„eklatanten“ Beiſpielen in ihren An⸗ wendungsarten gezeigt wurde. Mit der Einführung eines neuen Zeugnisbüchleins verſchwand dieſer lehrreiche Anhang. An ſich mit Recht; denn die Regeln über das Verhalten der Schulkinder ſollen nicht in einem Büchlein ſtehen, das den Kindern und Eltern alljährlich nur zweimal je einen Tag lang in die Hand gegeben wird, ſonſt aber ein ruhiges Daſein im Klaſſenzimmerſchrank des Lehrers führt. Eine ſolche Regelſammlung ſollte alltäglich jedem Schulkinde vor Augen, ihm ſtets zugänglich ſein. Sie im Klaſſenzimmer aufzuhängen, iſt gut, nur dürfte recht ſelten ein großes Gedränge um die en Ans hang Entchen g a Einen ſolchen„Schul⸗Knigge“ ſollte jedes Volksſchulkind ſtändig bei ſich haben, um unfreiwillig(denn freiwillig dürfte es kaum oft geſchehen!) hie und da wenigſtens einen Blick hineinwerfen zu müſſen. Es würde ſich alſo empfeh⸗ len, dieſe ſchuliſchen Anſtandsregeln in ein täglich gebrauchtes Schulbuch zu kleben. Das wäre das amtliche Volksſchulleſe buch. Deſſen zweite Innen⸗ ſeite— die erſte wird durch den gewünſchten, aber oft fehlenden Umſchlag teilweiſe verdeckt— iſt der ge⸗ eignete Platz. Ueber die ſprachliche Form dieſer Schul⸗ ordnung beſtehen Meinungsverſchiedenheiten. Kind⸗ lich anſprechend, aber nicht zu weichlich: das wäre ſches Staatstechnikum in Karlsruhe wirkte er kurze Zeit an der Gewerbeſchule in Durlach und zwei Jahre als Aſſiſtent an der Baugewerkſchule. Im Oktober 1891 erfolgte ſeine Zuweiſung an die Gewerbeſchule Mannheim, an der er ununterbrochen bis zum Jahre 1927 als Lehrer erfolgreich wirkte. Bei der Teilung in drei ſelbſtändige Schulen wurde er zum Direktor der Gewerbeſchule 3 ernannt. Lehrer ſein war für ihn nicht Beruf, ſondern Verpflichtung im höchſten und vornehmſten Sinne. Unermüdlich arbeitete er an dem Ausbau der Schule. Seine Lebensaufgabe ſah er in der Heran⸗ bildung der werktätigen Jugend und in der Förderung des Handwerks. Nicht wenigen angeſehenen, im öffentlichen Leben ſtehenden Männern hat er das Rüſtzeug für ihren Beruf vermittelt. Als eine weitere Seite ſeines Wirkens iſt die langjährige Tätigkeit zu nennen als Leiter von Weiterbildungskurſen für Gewerbetreibende, die von der Handwerks⸗ kammer oder gewerblichen Vereinigungen angeregt wurden. Außerdem war er Mitglied von Prüfungs⸗ kommiſſionen für Geſellen⸗ und Meiſterprüfungen. Von dem Miniſterium des Kultus und Unterrichts wurde ihm anläßlich ſeines 40jährigen Dienſtjubi⸗ läums die Anerkennung für ſeine erfolgreiche Tätig⸗ keit ausgeſprochen. Durch ſein liebenswürdiges Weſen, ſeine vorbild⸗ liche Pflichttreue erfreut er ſich großer Wertſchätzung und Beliebtheit bei allen, die mit ihm dienſtlich oder geſellſchaftlich in Berührung kamen. Mit Be⸗ dauern ſieht man Direktor Kaltſchmidt aus dem Amte ſcheiden. Wir wünſchen, daß er ſich noch viele Jahre guter Geſundheit und Rüſtigkeit erfreuen Man könnte dieſe möge.* in der Volksſchule die hier aufzuſtellende Forderung. Alles in Be⸗ fehlen zu geben, erſcheint bei der bekannten „unterbewußten“ Gegenwirkung nicht angebracht. Dieſe Form iſt zwar die kürzeſte, aber keineswegs die anſprechendſte und deshalb wirkungsvollſte. Suggeſtiv muß eine ſolche ſchuliſche Warnungs⸗ tafel ſchon wirken, ſie darf alſo nur Poſitives, keine Verneinungen enthalten. Vielleicht ſollte ſie für Knaben und Mädchen verſchieden formuliert werden. Zu umfangreich dürfte ſie nicht aus⸗ fallen. In der Kürze liegt auch hier die beſte Würze. Weil dieſe Schulordnung längere Zeit Geltung haben ſoll, empfiehlt es ſich, zunächſt die „Probe aufs Exempel“ zu machen, ſie im erſten Jahr nur probeweiſe einzuführen, ihr die Feuerprobe der Schulpraxis zu gewähren. Auch die Bezeich⸗ zung„Schulordnung“ erſcheint nicht recht paſſend. Anordnungen und Nalſchläge etwa in eine Frage faſſen: „Wie ſollſt Du Dich in und außerhalb der Schule benehmen oder: verhalten?“ Die Bezeichnung:„Das ordentliche Schul⸗ kind“ wäre ebenfalls am Platze. Man könnte auch ſagen:„Vom richtigen Benehmen in und außer der Schule.“ Gegliedert könnten dieſe Verhal⸗ tungsregeln etwa ſo werden:.) Vom Schulweg, wozu auch der Heimweg zählt..) Im Schulhauſe 3. In der Freizeit.— Der letzte Punkt ſollte nicht zu ausführlich behandelt werden. Die Regeln für den Straßenverkehr hängen ja ſchon im Schul⸗ zimmer und ſind ſchon oft unterrichtlich behandelt worden. Man kann ſie alſo ruhig bei der Schul⸗ ordnung weglaſſen. Dagegen iſt Pflanzen⸗ und Tier⸗ ſchutz, ferner Aufklärung über die Gefahren der Verkehrsmittel(Eiſen⸗ und Straßenbahn, Autobus!) für die Klaſſenausflüge von Bedeutung, wenn man hierfür nicht ein beſonderes„Schulflug⸗ blatt“ ſchaffen will. Wenn durch ſolche Verhaltungsregeln das nehmen der Kinder gegenüber den Erwachſenen außerhalb der Schule günſtig beeinflußt wird dürfte auch die Allgemeinheit Freude an einer ſolchen neuen Schulordnung haben. Vielleicht ver⸗ ſtummen dann für immer die Klagen über die „Verwilderung der Schuljugend.“. Nachtfroſt im Schwarzwald Die Wetterſchwankung, die unter dem Einfluß eines Teilwirbels ausgerechnet über das Wochenende im Gebirge Trübung mit leichten, aber verbreiteten Regenfällen bis in die höchſten Schwarzwaldlagen gebracht und damit den erhofften Skiſonntag in Sonne und Firnſchnee vereitelt hatte, iſt am Diens⸗ tag überwunden worden. Das milde Wetter hat einer Abkühlung, deren Schärfe ſchon Dienstag abend in einem Verſchwinden der Wolkenreſte, einer hartfarbenen Aufklärung am Abend und kräftiger Oſtluft erkennbar war, Platz gemacht. Allem Anſchein nach ſieht es nach einer Wiederkehr einer Reihe von nachtkühlen Tagen aus, die vor allem auf den expp⸗ nierten Lagen wieder zu bemerkenswerten Fröſten führen dürften. Die Baarhochebene war in der Nacht auf Dienstag bereits wieder bei vier Grad Kälte angelangt. Dienstag abend ließ die ſtahlſcharfe Luft eine weitere Abſenkung der Tempera turen als ſicher annehmen. Setzt ſich dieſer Wetter⸗ charakter durch, ſo kann man mit einer Ver beſ⸗ ſerung der Schneeverhältniſſe rechnen, da der faul gewordene Firnſchnee ſich unter dem Einfluß des Nachtfroſtes neu feſtigt und tragfähig wird. ⸗Oe⸗ Großer Temperaturrückgang auch in Mannheim Die Nachttemperatur hat ſich auch in der Rhein⸗ ebene wieder ſehr dem Gefrierpunkt genähert, denn in der vergangenen Nacht wurde ein Minimum von 1,7 Grad C. über Null(gegen 7,5 Grad C. in der Nacht zum Mittwoch) feſtgeſtellt. Heute früh war es mit 2,2(7,7) Grad C. ebenfalls noch empfindlich kühl. Die Höchſttemperatur betrug geſtern 16,3 Grad C. (gegen 19,5 Grad C. am Dienstag). * * Totaliſator für die Seckenheimer Rennen be⸗ willigt. Dem Pferdezuchtverein Secken⸗ heim iſt die Erlaubnis zum Betrieb eines Totali⸗ ſators bei den am Sonntag, 19. April in Mann⸗ heim⸗Seckenheim ſtattfindenden Pferderennen erteilt worden. Familienchronik * Das 25jährige Dienſtjubiläum bei der Stadtgemeinde Mannheim kann am heutigen Tage Herr Anton Oeſter! e, Mittelſtraße 33, z. It. beim Matertalamt feiern. Oeſterle iſt am 26. März 1906 beim Straßenbahnamt als W igen⸗ führer in Dienſt getreten und ſeit 1925 beim ſtädtiſchen Materialamt tätig. Seine Geſchüftskollegen erfreuten ihn durch ein Geſchenk. * Ein Sbjähriger Altveteran. Am morgigen Freitag be⸗ Be⸗ geht Wagnermeiſter Jakob Krämer, der älteſte Bürger in Käfertal, ſeinen 88. Geburtstag. Der Altpeteran hal ſeinen Beruf bis vor 10 Jahren ausgeübk. Nach mehr⸗ jährigem Aufenthalt bei ſeiner Tochter in Wiesbaden zog es ihn in ſeine Heimat zurück. wo er im Kreiſe ſeiner um ihn treu beſorgten übrigen zwei Kinder ſeinen Lebens⸗ abend verbringt. Krämer hat im Feldzug 1870/71 gegen Frankreich im Bad. Leib⸗Gren.⸗Rgt. die Belagerung von Straßburg, die Gefechte bei Etival, Bruyeres, Etuz, Dijon und Nuits, ferner die Schlacht bei Belfort mitgemacht. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Rhein Pege! 21.28 24 25 26. fecar⸗Wegel 23,24 25 26. Faſel.641,87.581 700175. Schufterinſe( 167.12 25 20480 4 Mannheim 4,81 5,25 7 ge 3,10 3,45.58.64 3 74 Jagſtfeld 3 15.55% 2,142.21 Maxau 4˙85.83.54.60 5 T8 Heilbronn 267.45 2,162 12 Maunheln 3 92.47.92 5,10.95 Plochingen.82,.87 1,78.59 Kaub.70080ʃ8.8403,643.72 Köln.99.09 5,29 8,67.86 . 2. 7, 8 — 2 + 1 0 2 — 85 5 5 8 0 5 5 K 1* 5 25 N KEN ved Makedon G. m. b. H. Fabrikniederlage: Mannheim, J I. 14, Tel. 285 71 . 4. Seite/ Nummer 143 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 26. März 1918 Modenſchau in der Libelle“ Die Damenwelt hat ſich längſt durch das Studium der Mobezeitſchriften und der Austellungen in den Schaufen⸗ ſtern davon überzeugt, was ihr die Frühjahrs⸗ und Som⸗ mermode an bemerkenswerten Veränderungen bringt. Der Rock des Vor⸗ und Nachmittagskleides iſt zwar länger gewor⸗ den, aber er reicht bei weitem noch nicht wie bei der Abend⸗ ktoflette bis zum Fußknöchel. Die Modeſchöpfer haben es verſtanden, ſich diesmal ganz beſonders gut den Zeitverhält⸗ niſſen anzupaſſen. Größte Einfachheit zeichnet das Stra⸗ Henkoſtüm aus. Weiter kann man in dem Verzicht auf Aus⸗ putz nicht mehr gehen. Dafür hat man ſich bei den Abend⸗ zolletten ſchadlos gehalten, bei denen an der Verwendung von Tüll, Pelz und Spitze nicht geſpart wurde. Sogar die Schleppe iſt wieder da. Die Herrenwelt kann nicht mehr, wenn ſie ſich die Toilettenrevue im Ballſaal vergegen wär⸗ tigt, von„tauſend ſchönen Beinchen“ ſchwärmen, weil, wie geſagt, der Rock bis zu den Füßen reicht. Aber da manchmal das Oberkleid von den Knieen ab transparent wirkt, kann man nicht von einer völligen Verhüllung ſprechen. Das Dekolleté hat ſich nicht verändert. Etwas ganz apartes iſt die Verwendung von Fichus, die ſich auf ſo verſchie dene Weiſe drapieren laſſen, daß man glaubt, eine völlig andere Totlette vor ſich zu haben. Bemerkenswert ſind die An⸗ klänge an die Empire⸗ und Biedermeierzeit. Dieſe Beobachtungen verdanken wird der Modenſchau„Die Dame“, die bis einſchließlich morgen abend Herr A. Stur mburg in der„Libelle“ veranſtaltet. In der geſtrigen Nachmittags⸗ ſchau fehlte der einleitende hiſtoriſche Tetl, der ſich „Die Mode im Wandel der Zeit vom Jahre 1300 bis 1931“ betitelt. Aber abends war ſie zu bewundern und auch heute und morgen wird ſie das Programm vervollſtändigen. Herr Sturmburg bemerkte bei der Begrüßung der zahlreich erſchienenen Damen, unter die ſich auch einige Herren ge⸗ miſcht hatten, daß früher die Frau dasſelbe Kleid ein gan⸗ zes Jahrhundert hindurch tragen mußte, während jetzt die Mode viermal im Jahre wechſle.„Von morgens bis Mitternacht“— dieſen Untertitel trägt die Schau, die von den Pyjamas zu den Vormittagskleidern überleitet, ſich in Nachmittags⸗ und Teekoſtümen ſortſetzt und in Abend⸗ totletten endigt. Bei der Gruppe Pyjama erregte ein entzückendes Erzeugnis in ſchwarzer Seide mit weißen Spitzen allgemeine Bewunderung. Von den Vor mit⸗ tagskleidern gefielen am beſten die ſehr kleidſamen ſpörtsmäßigen, bei denen mit den einfachſten Mitteln ganz leizende Wirkungen erzielt werden. Vorausſetzung iſt allerdings, daß die Trägerin ſo hübſch und gut gewachſen iſt, wie die Mannequins, die die Koſtüme mit viel Anmut und Routine vorführen. Den Clou der Schau bilden wie immer die Abendtoiletten, die die verſchiedenſten Variatio⸗ nen in Form und Farbe zeigen. Zu einem prachtvollen ſchwarzen Kleid wurden über 100 Meter Spitze verwendet. Und was noch dazu gehört Zwiſchenhinein bekam man Pelzmäntel und „jacken, mit den Straßen⸗ und Abendkleidern aber auch herrliche Blau⸗, Weiß, Rot⸗ und Silberfüchſe zu ſehen, mit denen ſich das Pelzhaus Schwenz ke das ſchmeichelhafteſte Zeugnis ausſtellte. Das Schuhhaus Hartmann ließ durch ein junges Mädchen, das ſich in einen Boy verwandelt hatte, elegante Straßen⸗ und Ballſchuhe vorführen. Der Modeſalon Ella Gember, P 6, 20, vervollſtändigte die Ausſtattung der ſchicken Dame durch eine reiche Auswahl Hüte in Toques⸗ und Schutenform. Allgemeine Verblüf⸗ fung rief eine Kombination dieſer beiden Arten mit ab⸗ nehmbarem Rand hervor. Ludwig Wachter, O 8, 8, hatte die Friſuren mit viel Geſchmack hergeſtellt. Der lebhafte Beifall, der den von der Bühne in den Zu⸗ ſchauerraum hinabſteigenden Mannequins geſpendet wurde, geigte, wie ſehr die Vorführungen gefallen haben. Die vor⸗ gügliche Kapelle ber„Libelle“ konzertierte und forderte in den Pauſen zum Tanz auf. Sch. Neues Automaten⸗Reſtauraut Im Zentrum der Stadt, in P 6, 23—24(neben Roxy⸗ Theater), wird heute nachmittag der„Rozy⸗ Automat“, die Gaſtſtätte für Jedermann, eröffnet. In den ſowohl tech⸗ niſch als auch architektoniſch nach modernſtem Muſter ein⸗ gerichteten Räumen, die eine Sehenswürdigkeit Mann⸗ heims bilden, erhält man eine große Auswahl qualitativ erſtklafſiger Speiſen und Getränke zu außergewöhnlich billi⸗ gen Preiſen. Für gemütlichen Aufenthalt der Gäſte wurde weitgehend Sorge getragen.(Weiteres Anzeige.) * Auf die Generalverſammlung des Maunheimer Mut⸗ terſchußes, die heute abend im großen Sagal der Handels⸗ kammer ſtattſindet, ſei nechmals mit dem Bemerken hin⸗ gewteſen, daß Dr. Lion über die Ehes und Sexualbera⸗ tungsſtelle ausführlich berichten wird. Achtung! Wirtſchaftspächter und Leiter von Gaſtſtätten in Maunheim und Umgegend! Am morgigen Freitag nach⸗ mittag findet im Geſellſchaftshaus, F 3, 18a, eine Ver ⸗ ſfſammlung der Wirtſchaftspöchter und Lei⸗ tex von Gaſtſtätten aller Art ſtatt, die einberufen wurde vom Zentralverband Deutſcher Wirtſchaftspächter. (Näheres Anzeige.) Jungfräuliches Tal Von Hermann Eris Buſſe, Freiburg i. Br. Die folgende Erzählung eröffnet eine Trilogie von Skizzen, die unter dem Titel„Oeſterli Landſchaſten“ zuſammengefaßt ſind.— Der Dich ⸗ ter lieſt heute abend im Hauſaſgal der Harmonie auß eigenen Werken. Es geht ein Liebespaar blutjung und ſcheu die weiße Straße über Königsbach nach Stein und blut⸗ jung iſt noch der Frühling im Land. Grün ſind die Wieſen und freundlich beſtirnt von den Gänſeblüm⸗ chen. Es riecht nach feuchtem Grund, es duftet nach lauen Lenzlüften. Eine Trauerweide ſteht am Weg und läßt ihr zartes Zweiggerieſel vom Wind lind kämmen. Kein Menſch wandert noch in dieſer Frühe, kein Wagen fährt, es iſt traumhaft ſtill. Das Paar bleibt oft ſtehen, lächelt ſich an, lacht in die Landſchaft und wenn es ſpricht, flüſtert es nur. Im Buchen⸗ wald drüben ruft ein Kuckuck, nur zwei⸗, dreimal, dann ſchweigt er. „Drei Jahre nur lebe ich noch?“ zittert des Mäd⸗ chens Frage.„Drei Jahre?“ Der Liebſte lacht, klopft auf die Taſche und ſagt: „O, und nur ſo wenig Geld zählt er uns?“ Sein Geſicht iſt braun und feſt, die nußbraunen Augen leuchten. Eine Amſel rennt im kurzen Gras und lockt: zi zi zü rallala. Der Buürſche pfeift ihr nach und flötet dann leiſe weiter unentwegt eine ſüße melaucholiſche Melodie, immer dieſelbe. Das Mäd⸗ chen lauſcht mit feuchten Augen und um den roten, feinen Mund irrt eine traurige Ahnung. So geht die Liebe im Lenz durch das Land. Eine feine Weiſe von Walter von der Vogelweide ſingt über die Lippen des Jungen, das Flöten unterbrechend, und der Rhythmus der Schritte wird beiden beſchwingter. Leichte Dunſtſchleier wehen in die blaue Luft, große, dünne, weiße Wolken werfen Schatten herab, die gleich kühlen Händen ſich an die leichtgekuppelten Hügel legen, als wollten ſie noch raſch einen Schaber⸗ ck ſpielen, den Blumen und Blüten vor allem, die nach Sonne und Wärme verlangen. Aber die Sonne ſteigt ſieghaft aus dem wolkigen Bett in eine auf⸗ — heim des Deutſchen des fand ſich geſtern vormittag im Saal des Eich⸗ bhaum⸗Stammhauſes eine Anzahl von Berufsmuſi⸗ ren Stellung zu Gütter, begrüßte die Erſchienenen und bedauerte ſchwachen Beſuch der Verſammlung. griff der Vorſteher des Bezirks Süb im DMV. Herr Asmus, Mechaniſierungskriſe beſteht. Die Not der Verufsmuſiker Auf Einladung der Ortsgruppe Mann Muſiker⸗Verban⸗ kern ein, um zu den dieſem Beruf drohenden Gefah⸗ nehmen. Der Vorſtitzende, Herr den angeſichts der hieſigen Notlage verhältnismäßig Sodann er⸗ das Wort. Gerade der Muſikerberuf befindet ſich in beſonderer Notlage, veil neben der wirtſchaftlichen Kriſe Kulturkriſe und eine Nur 30 Prozent aller deutſchen Berufsmuſtker ſind feſt angeſtellt, während für ihn auch eine der Reſt teils durch Gelegenheitsgeſchäfte, teils als Muſtklehrer ſein Daſein friſtet; es wird ſchwer ſein, alle dieſe freien Kräfte jemals wieder unterzubrin⸗ gen. „Konſervenmuſik“. Große Orcheſter werden abgebaut und ſo erwächſt der deutſchen Muſikkultur, die welt⸗ berühmt war, eine Gefahr, die das geſamte kulturelle Deutſchland angeht. Seit Deutſche Muſtker⸗Verband im Kampf gegen den Ab⸗ bau der Kulturorcheſter, aber auch gegen die Mechani⸗ Die lebende Muſik leidet ſtark unter der ſogen. 174 Jahren ſteht der ſterung, den Tonfilm, durch den der größte Teil der deutſchen Kinomuſtker brotlos geworden iſt. Nur etwa 5 Prozent der Kinomuſiker werden noch be⸗ ſchäftigt und dieſe meiſt als„Tonſteurer“, d.., ſie haben die Tonfilm⸗Apparatur zu überwachen. Dazu kommt die Konkurrenz der Doppelverdiener und der Schwarzarbeiter, die wohl in keinem Beruf ſtärker iſt als gerade in der Muſtk. In Deutſch⸗ land haben wir etwa 4000 Militärmuſiker und 15 bis 20 000 Beamtenmuſtker, zu denen ſich das große Heer der Dilettanten geſellt, deren Bekämpfung am ſchwie rigſten iſt. Im Reichstag iſt nun folgender Antrag eingebracht und am 17. März angenommen worden: Der Reichstag wolle beſchließen, die Reichsregzie⸗ rung zu erſuchen. alsbald einen Geſetzentwurf vorzu⸗ legen, der folgenden Forderungen Rechnung krägt: 1. Allen in Reichs⸗, Staats⸗ oder Kommunaldienſten oder in Dienſten öffentlich⸗ rechtlicher Körperſchaften ſtänd ig beſchäſtigten Perſonen(Beamten, Angeſtellten und Arbeitern) iſt die Uebernahme und Ausführung außerdienſtlicher entgeltlicher Beruſstätigkeit grundſätz⸗ lich zu unterſagen. Wiſſenſchaftliche, literariſche und kunſtſchöpferiſche Betätigung iſt ausgenommen. 2. Der Reichsarbeitsminiſter iſt zu ermächtigen, für Berufe, die erfahrungsgemäß beſonders unter der Be⸗ ſchäftigung von Doppelverdienern und Schwarzurbeit zu leiden haben, den Zwang zur Meldung aller offenen Stellen bei den Arbeitsämtern und zur Benutzung der Arbeitsämter einzuführen und zwar auch inſoweit nur eine Gelegenheitsarbeit oder vorübergehende Beſchäf⸗ tigung in Betracht kommt. 3. Die Arbeitsnachweiſe ſind zu verpflichten, Per⸗ ſonen. die in anderen Berufen oder Betrieben berufs⸗ mäßig als Arbeitnehmer tätig ſind, nur dann in eine zuſätzliche Beſchäftigung zu vermitteln, wenn für Sieſe Beſchöftigung geeignete Arbeifsloſe des in Betracht kommenden Berufes nicht zur Verfügung ſtehen. Man verſpricht ſich davon eine weſentliche Ent⸗ laſtung des Arbeitsmarktes für Muſiker. Zur Aus⸗ bildungsfrage bemerkte der Redner, daß in Norddeutſchland die ſogenannten Stadtpfeifereien wieder aufblühen, Brutſtätten des Muſikerprole⸗ tariats. In Süddeutſchland, beſonders in Baden und in der Pfalz, iſt es noch ſchlimmer. Hier herrſcht eine planloſe Dilettantenwirtſchaft. Ein bezeichnendes Beiſpiel dafür iſt, daß ein Pfälzer nach einer Unterrichtsſtunde den Streichbaß zur Tanz⸗ muſik ſpielte. Der Redner richtete den Appell an die Kollegen, bei der Bekämpfung all dieſer miß⸗ lichen Dinge mitzuarbeiten und Aufklärung zu ſchaffen. Herr Gütter machte ſodann einige Angaben über die Mannheimer Verhältniſſe, die Herr Weik, der Leiter der Stellen vermittlung für Muſiker beim Arbeitsamt Mannheim dahin ergänzte, daß bei ihm gegenwärtig 115 männliche und 10 weißliche ſtelenloſe Muſiker gemeldet ſins. Davon beziehen 40 Erwerbsloſenunterſtützung, leuchtende Bläue und ihr Atem wärmt wohlig die Wandernden, Schmetterlinge, frühe Zitronenfalter, flügeln vorbei. Einer ſetzt ſich auf des Mädchens blaues Hutband:„Rühr ihn nicht an, o rühr ihn nicht an,“ wehrt ſie dem Räuber, der ihn halten will, und ihre Lippen beben. Der Kuckuck ruft wieder, zwei⸗ dreimal. Sie zählt. Er ſchweigt. „Ein Schmetterling, ſo ein ſüßer, feiner, ach er lebt wohl nur drei Tage,“ ſagt die Zarte und ſchaut in die Landſchaft hinein. Sie gehen am Flüßchen ent⸗ lang. Alte Stege führen darüber und es gluttert blank und blaugolden zu der Mutter hinab, der ruhi⸗ gen, breithüftigen Pfinz. Wie hoch die Birken ſind, die ufereinwärts ſtehen und wie weiß ihre Schäfte, wie leicht das Filigran ihrer Aeſte vor dem Himmel im koſenden, grünen Hauch des Frühlingserwachens. „Du ſelbſt, Liebſte, biſt wie eine Birke,“ ſchmei⸗ chelt der ranke, heitere Knabe und ſpannt ſeine brau⸗ nen Finger prüfend um den weißen Nacken der Jun⸗ gen. Sie ſaß einmal auf einen Grenzſtein nieder, aus⸗ zuruhen, indeſſen er am Bachrand die Weidengerten bog und eine ſuchte, die voll Saft war zum Pfeifen⸗ klopfen. Da konnte ſie träumen und die Dukaten zählen, die im Bach lagen, lauter Sonnenkringel. Du Prinzeſſin, du arme, ſchöne Gänſemagd! Märchen und Minnelieder blühen in dieſen Tag. Als ſie in das Dorf Königsbach kamen, ſtehen die Leute, weil es Sonntag iſt, unter den Türen, ehe die Kirche angeht. Oder warten ſie auf ſonſt etwas!„Wie wir vielleicht, Liebſte, auf eine prächtige Kutſche in Silber und Gold?“ Das Rathaus iſt gewiß ſehr alt mit ſeinem brau⸗ nen Fachwerk und der Vorhalle aus hölzernen Säu⸗ len, die wie hingezaubert ſcheinen. Der Schandring hängt noch an der einen für die böſen Sieben und die ſchlimmen Zungen im Dorf. Wer ſtand da wohl am Pranger zu Schimpf und Schmach? Sie ſtaunen das merkwürdige Haus an und ſchreiten weiter durch die gaffenden Gaſſen wie Königskinder. Ein heiles Pferdegewieher kommt irgendwoher, es ſcheint, als jauchze es vom Schloß herauf, von der alten Tiefburg im Wieſengrund. Das Märchenroß Fellada lebt noch, 17 Kriſenunterſtützung und 24 ſind Wohlfahrts⸗ empfänger. In letzter Zeit wurden 37 Kräfte ver⸗ mittelt und zwar 25 in Mannheim und 12 Mann nach Frankfurt. Die Arbeitsvermittlung hat ſich von Jähr zu Jahr beträchtlich geſteigert; wenn es ſich auch meiſt nur um Aushilfen handelte, ſo konnte doch auch manche Dauerſtelle zugewieſen werden. Allerdings hat gerade in den letzten zwei Jahren die Vermittlung einen ſtarken Rückgang erfahren, hauptſächlich durch die ſchlechte Wirtſchaftslage, andererſeits durch die Konkurrenz der Beamten und anderer Nebenberufler. Beſonders ſchwerwiegend iſt die Abgrenzung vou Ludwigshafen, das zum Lan⸗ desarbeitsamt Bayern gehört, wodurch 30 bis 50 v. H. an Vermittlungen ausgefallen ſind. Daß das Arbeitsamt von den Arbeitgebern nicht genügend in Anſpruch genommen wird, liegt auch daran, daß ſich Dilettanten oft zu einem Taſchengeld anbieten. Es iſt geplant, beim Arbeitsamt eine Prüfungs⸗ kommiſſion zu bilden, damit die Vermittlung nur guter Muſiker gewährleiſtet iſt. Aus der Ausſprache giug hervor, daß ſich die Berufsmuſiker durch die Bevorzugung ge⸗ wiſſer Mannheimer Kapellen ſchwer benach⸗ teiligt fühlen. Den Behörden wird der Vorwurf gemacht, daß ſie die Berufsmuſiker zu wenig berück⸗ ſichtigen und ſtatt deſſen unfähige Kapellmeiſter mit Nebenberuflern und Dilettanten heranziehen. Gerade auch bei der Beſchäftigung im Rundfunk ſollte größter Wert auf ein gutes Orcheſter gelegt werden. Der Rundfunkleitung könne man den Vor⸗ wurf nicht erſparen, daß ſie vor kurzem ein gutes Orcheſter zurückgewieſen habe, um auf ein billigeres Angebot— allerdings zum Schaden der Darbietung — zurückzugreifen. Leider finde bei vielen Veran⸗ ſtaltern das Dilettantenunweſen Unterſtützung, wo⸗ rüber man ſich nicht wundern könne, wenn man höre, daß bei einem diesjährigen Maskenball im Roſen⸗ garten eine Dilettanten⸗Jazzkapelle mit 12 Mann für 10/ je Stunde(]) geſpielt habe. Der Bezirksvorſitzende wies zum Schluß darauf hin, daß es noch viel zu wenig bekannt ſei, wo ſich Unternehmer und Veranſtalter hinwenden wenn ſie gute Muſiker brauchen: nur an treffende Abteilung des Arbeitsamts oder an die Geſchäftsſtelle des Philharmoniſchen Orcheſters. el. Kommunale Chronik Für Aufhebung der Gebäudeſonderſtener * Oberkirch, 25. März. Der Gemeinderat Oberkirch hat einſtimmig eine Entſchließung an⸗ genommen, in der es heißt, daß dem deutſchen Hand⸗ werk nur geholfen werden könne, wenn ſteuerliche Erleichterungen geſchaffen werden können. Dies ſei in erſter Linje möglich durch Beſeitig ung der allgemein als ungerecht empfundenen Gebäude⸗ ſbnderſteuer. Durch den Fortfall dieſer Laſt würden Mittel frei, die den Handwerkern allgemein zugute kämen. Infolgedeſſen werden Landtag und Regierung dringend gebeten, ſofort durch Aufhebung des Gebäudeſonderſteuergeſetzes Abhilfe zu ſchaffen. Nicht ſchöne Worte brauche das Handwerk, ſondern Taten. Voranſchlag der Stadt Radolfzell * Rädolfzell, 23. März. Der Voranſchlag für 1931/32 der Stadt Radolfzell iſt fertig⸗ geſtellt. Bei 671.065 Mark Einnahmen und 278 922 Mark Ausgaben ergibt ſich ein ungedeckter Aufwand von 207 257 Mark. Dieſer ſoll gedeckt werden durch die gleiche Umlage wie im Vorjahre abzüglich der geſetzlich vorgeſchriebenen Senkung, durch die dop⸗ pelte Bürgerſteuer und die Bierſteuer. Darnach verbleibt immer noch ein ungedeckter Aufwand von 13000 Mark. Für das Rechnungsjahr 1930/1 iſt ein Fehlbetrag entſtanden, der einen Umlagenachtrag von zwei Pfennig für das Grundvermögen, einen Pfennig für das Betriebsvermögen und 15 Pfennig für den Gewerbeertrag ausmacht. Liebſter! Sie horchen hinab und denken an die ſchöne Geſchichte, die ihrer Kindheit holde Phantaſie ſo bunt gemacht und die jetzt ihre Liebe mit Zuſt und Weh er⸗ üllt. 5 Sie ſchicken ihre Sehnſucht hinab in das alte, efeu⸗ umrankte Gemäuer der Tiefburg, die im Sonnen⸗ glaſt ruht wie unter gläſernem Sturz, denn die Luft flirrt leicht und ſie ſtehen am Rand eines Wolken⸗ ſchattens, der breit über die Ortſchaft taſtet. Es fröſtelt ſie leiſe und ſie eilen ſich ein wenig, wieder in die Wärme zu kommen. Die weiße Straße am Mühlenbach entlang zieht nach Stein. Sie läuft mit anmutigen Biegungen durch das heiter gehügelte Gelände, das rechts zu einem gewaltigen und noch düſteren Bergkranz empor ſteigt. Duft von Weiden⸗ blüten und jungem Gras, von friſcher Feuchtigkeit ſchwelt ihnen entgegen. Der Marktflecken Stein ruht in der Sonne, blank, heimelig zu Füßen einer Kirche, die wie eine Hand Gottes über die Dächer ragt. Und wie bei Königsbach das Schloß, ſo raunt bei Stein eine Bergruine in die lenzliche Romantik. „Willſt du ruhen, Liebſte? Soll ich dir Anemonen pflücken, ſoll ich dir ein Lied ſingen?“ „Mach mir einen Kranz aus Gänſeblumen, ich bin dein Lenz, und du im blauen Kleide die junge Erde, wir reiſen dann in den Sommer, zisizü rallala, wir ſammeln ſüße Frucht im Herbſt und pflegen ſie im Winter heimelig und werden in jedem Lenz wieder jung!“ Der Knabe wird heiß, das Mädchen bückt ſich an den Bach, ſchöpft in hohlen Händen kühles Waſſer, läßt ihn trinken und trinkt auch. Triſtan, Triſtan und Iſolde, Oſterwaſſer trinkt ihr ſchweigend und müßt eins ſein und bleiben. Sie ſchauen ſich an. Die Glocken in der ganzen Landſchaft läuten zuſammen, die der Steiner Kirche am lauteſten. Die beiden Menſchen, denen die Stunden in Traum und Phantaſte lieblich tänzelnd über tiefen Gedanken hingegangen, blicken in den blauen Himmel als ſuchten ſie das Auge Gottes, ſchreiten durch die Wieſe auf die Straße zurück und wandeln dann im Ort hinter weißgekleideten Kin⸗ derſcharen her, öſterlich fromm und fröhlich, um ſich im Gotteshaus mitten unter ihnen ſegnen zu laſſen. ſollen, die be⸗ . 100 Meter und dreht die erſte Kurve! Sportliche Rundſchau Die elſäſſiſche Mannſchaſt ſür Mannheim Beim Länderſpiel Baden⸗Elſaß, das am Soum tag in Mannheimer Stadion gusgetragen wird, wurde vom Elſaß folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Frieß (FC. Mühlhauſen] Schnock Nemay (beide FE. Mühlhauſen) Scharwarth Banide Affenberger (AS. Straßburg](Fc. Mühlhauſen)(Raeing⸗Straßt. Kaufmann Dürrenberger Lutz Korb Reich (JC. Mühth.)(beide Biſchwiller)(Mühlh.)(Graffenſtaden Die Mannſchaft iſt ſehr ſtark, ſo daß die badiſche Ver⸗ tretung diesmal nicht ſo leicht zum Sieg kommen wird, wie J. Zt. in Straßburg, wo ſie:0 gewann! Gerätemeiſterſchaften der D. T. in Eſſen Weitere Ausſcheidungsturnen in Süddeutſchland Zuſammen mit der Badiſchen Turnerſchaft haben am vergangenen Samstag und Sonntag drei wek⸗ lere füddeutſche Turnkreiſe ihre Teilnehmer an den Ge⸗ rätemeiſterſchaften der DT. ermittelt. 88 Der Pfälzer Turnerbund vereinigte am Sams⸗ tag abend in der Turnhalle des TV. Neuſtadt ſeine An⸗ wärter, um die 4 Pfälzer Turner feſtzuſtellen. Das Er⸗ gebnis iſt folgendes: 1. Cürtet, Germania Oppau 164 Punkte; 2. Schnäbele, Tg. Landau 160 Punkte; 3. Lüttinger, 159 Punkte; 4. Chelius, TV. 63 Pirmaſens 144 Punkte. Die Ausſcheidungskämpfe des württembergiſchen Turnkreiſes in Ludwigsburg ſahen durchweg füngere Kräfte erfolgreich. Die Ergebniſſe: 1. Lorenz, Tbd. Ulm 181 Punkte; 2. Kraft, TV. Schneiheim 178 Punkte 3. Heller, Tbd. Göppingen 171 Punkte; 4. Nagel, Tg. Eß⸗ lingen 109 Punkte; 5. Dietrich, TV. Ulm 1687 Punkte und 6. Reh, Kornweſtheim ſowie Walter, Tbd. Groß⸗Eislingen je 167% Punkten. Die 6 Teilnehmer des Mittelrheinkreiſes, die in Darmſtadt zum Prüfungsturnen ſich ſtellten, wurden ermittelt mit: 1. Haßler, Tgade Frankfurt⸗Bornheim 16075 Punkte; 2. Genß, Mainz⸗Kaſtell 166 Punkte; 3. Frey, Bad⸗ Kreuznach 164 Punkte; 4. Krimmel, Mainz⸗Koſtheim und Fiedler. Tgde. Darmſtadt je 156 Punkte; 5. Kipp, Tau. Sp. B. Klein⸗Auheim. Gr. 7 1 Donnerstag, 26. März Nationaltheater:„Fidelio“, Oper von Beethoven, Miete A 27, Anfang 19,80 Uhr. Apollo⸗Theater: Varieté mit Zauberſchau Kaſſner, 20,18 Uhr. Libelle: Kabarett, 20.30 Uhr. Planetarinm: 15 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr Lichtbildervor⸗ trag„Die Zertrümmerung der Atome“. Hanſaſaal der Harmonie: Vortragsobend von Hermaun Eris Buſſe, Freiburg, 20 Uhr. Kammerſpiele— Gloria⸗Palaſt:„Ein Strich geht durchs Zimmer“, Komödie von Val. Katajew, Aufong 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzban:„Denk an mich“, Spieloperette von G. Straus. Anfang 20 Uhr 5 Lichtſpiele: Alhambra:„Anng Chriſtie“. Uni⸗ nerſum:„Schatten der Manege“. Schau⸗ burg:„Die Firma heirotet“.— Scala⸗Theoter: „Der Draufgänger“. Roxy ⸗ Theater:„Der König der Vagabunden“,— Palaſt Theater?; „Der Bergführer von Zakopane“.— Capitol:„Afrika ſpricht“. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—18s Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend, Sonderausſtellung:„Ferdinand, Franz und Milfßelm ad bell“(Hoandzeichnungen, Aquarelle und Druckgraphik), — Mufecum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeng⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Ubr: Mittwoch 18—17 Uhr: Freitag 17—19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr; Sonntags von 11— 13,30 und 15—17 Uhr.. Ehefredakteur: Kurt Fiſchen Verantwortlich für Politik: H A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Bermiſchtes Willi Müller Handelsteil. Kurt Ehmer. Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Nai⸗ teilungen Jakob Faude, 3 in Mannbeim— Herausgeber, Drucker u. Verleger Druckerei Or Haas, Reue Mannheimer Zeitung Gm. b. He Mannheim, R 1.—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt wur des Rückporto Das fliegende Fahrras Eine epochemachende Erfindung auf dem Gebiete des Flugweſens zeigt zum erſtenmal die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung. Wir leſen in dem Be⸗ richt eines Augenzeugen: Der Erfolg dieſes durch Menſchenkraft angetriebenen, auf einem normalen Fahrrad montierten Flugzeugs war überwältigend! Als die Kiſte aus dem Stall gezogen wurde, glaubte kein Menſch an einen Flug. Die Flächen ſchwankten und wackelten, ſolange die Maſchine nicht in Fahrt war, und die Befeſtigung der Streben war haar⸗ ſträubend leichtſinnig. Müller ſetzte ſich in die Ma⸗ ſchine, ein paar nebenherlaufende Gehilfen hielten die Flächenenden im Gleichgewicht, die Maſchine rollte immer ſchneller, und dann, ja dann war ſie auf einmal vom Boden frei, ſtieg im kräftgen Pſtwind auf etwa Aufnahmen zeigen den„Pedroplan“ vor dem Start und während ſeines Fluges über Berlin. Im ſelben Heft das Blockhausſyſtem— ein intereſſantes Experiment der räteruſſiſchen Baupolitik, Chaplin als Leidtragender, nicht nur im Film, der künſtliche Kehlkopf, Kinder⸗ Skiwettrennen im Allgäu. Im Anſchluß an die Kriegsbilder kündigt die Kölniſche Illuſtrierte Zettung eine Serie europäiſcher Dokumente an. Es iſt die Aus⸗ beute aus zehntauſend alter Photos, geſchichtliche Ur⸗ kunden von den vierziger Jahren bis zur Jahr⸗ hundertwende.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige.) Jun der Kobellausſtellung des ſtädtiſchen Schloß⸗ muſenms Mannheim ſind als Neuzugänge Leih⸗ gaben des Reichskunſtwarts Dr. E. Reds lob aus⸗ geſtellt. Es wird darauf hingewieſen, daß die Aus⸗ ſtellung Oſtermontag ihr Ende findet. 5 Der bekannte Berliner Schriftſteller Dr. Lothar Schmidt iſt geſtern früh im Berliner Krankenhaus am Friedrichshain an den Folgen einer Magen⸗ operation geſtor ben. Lothar Schmidt hat mit ſel⸗ nen Komödien„Der Leibalte“ und„Nur ein Traum“ ehedem ſtarke Erfolge gehabt. Schmidt iſt 67 Jahre alt geworden. a „C EF Wr PPP ccc . Sa 2 - 2: 2 9 1 * lung in Mannheim, wird ſeit vermißt. Donnerstag, 26. März 1913 —— D De Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 143 Aus Baden Die Brandſtifter von Hoffenheim Heidelberg, 24. März. Gebrüder Straub erregt Beide wußten ſich nach außen als fromme Menſchen au geben. Der Bäckermeiſter Karl Stra ub ging ſogar ſo weit, daß er hinter ſeiner Bäckerei einen eigenen Betſaal einrichtete. Er war auch Mitglied des Heidelberger Kirchengemeinderats. Man neigt zu der Annahme, daß Karl Straub ſeinem Bruder, mit dem er auf gutem Fuße ſtand, dazu verhelfen wollte, daß er für das alte Anweſen(das 1788 er⸗ baut wurde) einen Neubau erhalte, nämlich aus den Mitteln der Brandverſicherung, ſofern die Sache geglückt wäre. Der Plan wurde aber durch die Aufmerkſamkeit des Kraftwagenführers Richard Sauter durchkreuzt. Während ſich Karl Straub unter der Laſt der Beweiſe zu einem vollen Ge⸗ ſtßändnis bequemte, beſtreitet der Landwirt Jakob Straub jedwede Schuld. Wie ſein Bruder, hielt auch er Betſtunden ab; zudem leitete er eine Sonntags⸗ ſchule für kleine Kinder in Hoffenheim. Bäcker Straub beſitzt mehrere Häuſer und erfreute ſich eines gutgehenden Geſchäfts. Die Verhaftung der das größte Aufſehen. Die erſte badiſche Schäftemacherin * Kehl, 25. März. Fräulein Anna Schillin⸗ ger, Tochter des Schuhmachermeiſters Friedrich Schillinger in Kehl, hat in Freiburg die Geſellen⸗ prüfung in der Schäfteherſtellung beſtanden. Sie iſt ſomit die erſte badiſche Schäftemacherin. Kommerzienrat Bergmann geſtorben * Gaggenau, 23. März. Der Seniorchef der Berg⸗ mannſchen Induſtriewerke, Kommerzienrat Theodor Bergmann iſt geſtern infolge eines Schlaganfalls im Alter von 80 Jahren geſtorben. Berg⸗ mann gründete 22jährig in Konſtanz die Herdfabrik Galler u. Bergmann. 1879 wurde er Teilhaber der Eiſengießerei und Metallwarenfabrik Gaggenau und ſpäter deren Direktor. Nachdem er 1893 von der Lei⸗ tung zurücktrat, ſchuf er die Bergmann⸗Induſtrie⸗ werke. Er iſt der Erfinder der erſten automatiſchen Selbſtladepiſtole. 1923 ſtieß er ſein Unternehmen an die Benz AG. ab und baute ſein Elektrizitätswerk aus, das ſpäter vom Badenwerk übernommen wurde. Bergmann war Ehrenbürger der Stadt Gaggenau. Immer noch 3 Meter Schnee auf dem Feldberg rdy. Freiburg, 25. März. Auf dem 1500 Meter hohen Feldberg im Schwarzwald ſind die Schneever⸗ hältniſſe immer noch für Winterſport und Winter⸗ kuren außerordentlich günſtig. Die Schneehöhe be⸗ trägt zur Zeit ungefähr drei Meter und ermög⸗ licht Vollbetrieb für den Skiſport. Nichtſkiläufer fin⸗ den genügend gebahnte Wege vor, die bei herrlichem Sonnenſchein ohne Skier begangen werden können. Im Feldberggebiet weilen auch in dieſer vorgeſchrit⸗ tenen Jahreszeit noch zahlreiche Gäſte, darunter Reichskanzler a. D. Cuno, der Generaldirektor der Hapag, mit Familie, der Schriftſteller Dr. Rudolf Herzog u. a. Angeſichts der guten Schneeverhält⸗ niſſe dürfte die Winterſaiſon auf dem Feldberg bis Ende April ausgedehnt werden. „Gegen die Bezirksmilchſammelſtelle Neuſtadt i. Schw., 24. März. Eine Verſamm⸗ lung der Neuſtädter Viehbeſitzer, einberufen vom Baueruverein, ſprach ſich gegen die Errichtung einer Milchſammelſtelle und Anſchluß an den Freiburger Milchhof aus, wollte aber einer weiteren Klärung der Frage nicht endgültig vorgreifen. Mit der Milchſammelſtelle ſollte der Milchabſatz der aus⸗ wärtigen Viehbeſitzer erleichtert werden. Der Schatz im Bodeuſee * Konſtanz, 24. März. Dieſer Tage fuhr ein wegen ihrer übergroßen Sparſamkeit bekanntes älteres Fräulein aus der Gegend von Mecken⸗ beuren in Württemberg über den Bodenſee und erfreute ihr Herz an den das Schiff in munterem Fluge begleitenden Möwen. Von ihrem Mund⸗ vorrat warf ſie den kreiſchenden Vögeln einige Bröcklein zu, aber, o Schreck! Dabei glitt ihr das Handtäſchchen vom Arm und flog in weitem Bogen in den See. Ein greller Schrei über⸗ tönte einen Augenblick die munteren Vögel, denn in dem Täſchchen waren 8000 Mark, die die Schlaue auf einer Schweizer Bank anlegen wollte. Die Mühe war ihr jetzt erſpart, denn der teure Schatz war raſch im See verſchwunden und wer ihn finden will, muß eine lange Angelſchnur mitbrin⸗ gen, denn der See iſt an dieſer Stelle 250 Meter tief. . X 2 Heddesheim, 23. März. Am geſtrigen Sonntag Judica wurden in der hieſigen evangeliſchen Pfarr⸗ kirche 17 Knaben und 12 Mädchen konfirmiert.— Im Ganzen kommen etwa 50 Schüler zur Ent⸗ laſfung wogegen 90 Schüler neu angemeldet ſind. I Weinheim, 24. März. Ein hieſiger verheirate⸗ ter Kaufmann, Vertreter einer Großholzhand⸗ einigen Tagen Es hatte ſich ein Defizit bei den von ihm für die Firma einkaſſterten Beträgen heraus⸗ geſtellt. Aus Regensburg traf nun heute die Mel⸗ zung ein, daß in der Nähe der Stadt am Ufer der Donau die Aktentaſche des Kaufmannes aufgefunden worden iſt. Von ihm ſelbſt aber fehlt bis zur Stunde noch jede Syur, ſodaß es unklar iſt, ob er Selbſt mord verübt oder dieſen nur vorgetäuſcht hat. Todesurteile im Caffran-Prozeß Gegen Kipnik und Saffran wird die Todesſtrafe ausgeſprochen Ella Auguſtin erhält fünf Jahre Zuchthaus * Bartenſtein, 25. März. 5 Unter großer Bewegung wurde darauf die M utter der Ella Auguſtin als Zeugin aufgerufen, eine abgehärmte Frau, die nach Belehrung erklärte, ausſagen zu wollen. Zeugin erklärte, nichts Schlechtes über ihre Tochter ausſagen zu können. Ihre Tochter ſei ſtets ein liebes, gutes Kind und viel krank geweſen. Oft habe ſie ſehr mit ihren Nerven zu tun gehabt. Sie habe einen guten Charakter und ſei bei ihrer Vertrauenswürdigkeit ſehr leicht zu be⸗ einfluſſen geweſen. Die hob ſich Saffran und ſagte leiſe mit tränenerſtickter Stimme:„Ich bereue alles ſehr tief und bin bereit, zuſühnen.“ Darauf erhob ſich Ella Auguſtin; nachdem ſie ihre Tränen niedergekämpft hatte, er⸗ klärte ſie:„Ich bereue alles ſehr. Ich hätte viel verhindern können; ich habe alles aus Liebe zu Saffran getan. Ich habe ihn Kipnik in die Hand gegeben, als ich Kipnik von den Fälſchungen erzählte.“ Darauf erklärte Kipnik:„Ich will für meine Taten, die ich ausgeführt habe, auch büßen. Ich will beweiſen, daß ich noch ein anſtändiger Von links nach rechts: Der Angeſtellte Kipnik, die Kontoriſtin Ella Auguſtin und der Kaufmann Fritz Eine endloſe Reihe von Angeſtellten der Firma Platz konnte zu den Vorgängen im Geſchäft keine neuen Bekundungen machen. Weitere Zeugen waren im Sommer vorigen Jahres von Inſaſſen eines Autos auf der Chauſſee öfter angerufen und ange⸗ halten worden. Sie konnten heute mit Beſtimmtheit nicht behaupten, daß die Autoinſaſſen Saffran oder Kipnick waren. Oberſtaatsanwalt Wittſchick führte vor der Stel⸗ lung ſeines bereits im geſtrigen Abendblatt gemel⸗ deten Strafantrages u. a. aus: Die Angeklagten, die jahrelang Fälſchungen begingen und monate⸗ lang den furchtbarſten Verbrechen unerkannt unter der Maske anſtändiger Menſchen nachgehen konn⸗ ten, verſuchten jetzt, durch Reue und Tränen das Herz zu rühren. Hierdurch dürfe der Richter ſich nicht beeinfluſſen laſſen. Der Angeklagte Saffran hätte das Gebahren eines unredlichen Kaufmanns. Als der Geſchäftsruin nicht mehr aufzuhalten wax, wurde nicht ein Vergleich oder Konkurs eingeleitet, ſondern es wurden Fälſchungen begangen. Saffran und Ella Auguſtin ſeien in gleicher Weiſe verant⸗ wortlich. Nach ſeiner Anſicht habe die Angeklagte mit 50 v. H. Eigennutz und 50 v. H. Zuneigung zu Saffran gehandelt. Sie war kein willenloſes Werk⸗ zeug in der Hand Saffrans und müſſe für alle ihre Handlungen die volle Verantwortlichkeit tragen. Dann kamen die verruchten Mordpläne und ihre Ausführung. Saffran habe ſchon an einen Mord gedacht, als er ſich verſicherte. Im Beiſein von Ella Auguſtin wurde die Mordfahrt auf den 12. Septem⸗ ber angeſetzt. Kipnik habe offenbar geſchoſſen. Er habe wahrſcheinlich getrunken, um Mut zu be⸗ kommen. Uebrigens ſei es durchaus nicht notwendig feſtzuſtellen, wer die Schüſſe abgegeben habe; denn die Mittäterſchaft werde beſtraft wie die Tat. Plaidoyers der Verteidiger Der Verteidiger des Angeklagten Saffran bean⸗ tragte zum Schluß ſeines Plaidoyers für Saffran Freiſpruch im Falle der Beamtenbeſtechung und des verſuchten Mordes an Friederiſzik, mildes Strafmaß bei den anderen Delikten und Verurteilung im Falle Dahl nur wegen Beihilfe. Der Verteidiger der Angeklagten Ella Auguſtin bat um milde Beſtrafung in den Fällen der Beihilfe zur Brandſtiftung, Begünſtigung zur Flucht, Nicht⸗ erſtattung der Anzeige eines Verbrechens und der Urkundenfälſchung. Die Beihilfe zum Morde und zum Mordverſuch hielt der Verteidiger nicht für er⸗ wieſen und beantragte in dieſen Fällen Freiſpruch. Der Verteidiger des Angeklagten Kipnik erklärte Saffran als den Verbrecher, der aber vor der letzten Entſcheidung zur Tat zu feige ſei und alle übrigen Angeklagten zu ſeinen unglücklichen Opfern mache. Er beantragt, Kipnik nur wegen Beihilfe an dem Mord des Melkers Dahl zu beſtrafen. Der Vertei⸗ diger der Angeklagten Schidlowſki und Katzki bean⸗ tragte für beide Freiſpruch. Der Verteidiger der Angeklagten Johannes Auguſtin und Reck plaidierte ebenfalls auf Freiſpruch. Nach den Plaidoyers trat zunächſt eine zweiſtündige Pauſe ein. Das letzte Wort der Angeklagten Nach den Plaidoyers der Verteidiger wurde den Angeklagten das letzte Wort erteilt. Langſam er⸗ Saffran(ſtehend) Menſch bin.“ Hierauf Ella Auguſtin aufſchreiend: „Aber der Mörder ſind Sie!“ Die übrigen Angeklagten erklärten, ſich keiner ſtrafbaren Hand⸗ lung bewußt zu ſein. In ſpäter Abendſtunde verkündete Gericht folgendes das Urteil: Gegen Saffran und Kipnik wird je die To⸗ desſtraße und je 12 Jahre Zuchthaus er⸗ kannt. Ella Anguſtin wird zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, wovon ſechs Monate durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Johann Auguſtin wird zu drei Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt, wovon ein Monat durch die Unterſuchungs⸗ haft als verbüßt gilt. Die übrigen Angeklagten: Reck, Schidlowſki und Katzki werden freigeſprochen. 75 8 2 Tetzner geſteht den Mord ein * Regensburg, 23. März. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Der wegen Mor⸗ des zum Tode verurteilte Kurt Tetzuner hat heute zuerſt dem Wachtmeiſter des Gerichtsgefängniſſes und dann dem Richter ein Geſtändnis abge⸗ legt. Er gibt an, einen Wanderburſchen in der Nähe von Reichenbach im Vogtlande in ſein Auto aufge⸗ nommen zu haben. Etwa 20 Kilometer vor Hehen⸗ ſchambach(Oberpfalz) habe er angehalten. Beide ſeien dann ausgeſtiegen. Da habe ihm die Gelegen⸗ heit zur Ausführung des Mordes günſtig erſchie⸗ nen, da der Wanderburſche über Kälte klagte. Tetzner habe ſeine große Reiſedecke ausgepackt und den Wan⸗ derburſchen ſo in die Decke eingehüllt, daß auch die Arme eingewickelt waren. Dann habe er eine ſtarke Schnur aus der Taſche genommen, dem Wan⸗ derburſchen um den Hals gelegt und ihn dann erwürgt. Bei Mariaort(bei Regensburg) habe er die Leiche verbrannt, nachdem er ſie vorher auf den Führerſtitz geſetzt habe. Den Namen des Ermordeten will Tetzuer nicht wiſſen. Die Angaben über die Perſon werden nachgeprüft, ſo daß Aus⸗ ſicht auf Ermittlung derſelben beſteht. Schwurgericht Darmſtadt Das Schwurgericht der Provinz Starkenburg ver⸗ handelte gegen vier Perſonen wegen Abtreibung bezw. wegen Beihilfe dazu. In Lampertheim ſtarb unter verdächtigen Umſtänden ein Mädchen. Es ſollte Abtreibung vorliegen. Nach Ausſage des behandelnden Arztes, hatte das Mädchen eine Sepſis, die als Folge eines Eingriffs angeſehen wurde. Angeklagt war von Heppenheim ein Mann namens Etſenhauer, der bereits wegen Abtreibung vorbeſtraft iſt, ferner ihr Bräutigam, Hofmann⸗Lam⸗ pertheim und wegen Beihilfe zwei Mädchen, gleich⸗ falls aus Lampertheim. Das Gericht verurteilte Eiſenhauer nach§ 218 Abſatz—4 wegen gewerbs⸗ mäßiger Abtreibung zu einem Jahr neun Mo⸗ naten Zuchthaus abzügl. vier Monaten Unter⸗ ſuchungshaft, Hofmann zu ſechs Monaten Ge⸗ fängnis abzügl. einem Monat Unterſuchungshaft, die beiden Mädchen anſtelle einer Gefängnisſtrafe von je einem Monat zu je 90 Mark Geldſtrafe. Die Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ keit ſtatt. Aus der Pfalz Einkommenſtenerzuſchläge und Erhöhung der Tantimenſteuer * Ludwigshafen, 25. März. Der Bayeriſche Im duſtrie⸗ und Handelskammertag erhebt gegen jeden Plan einer Steuererhöhung, insbeſondere gegen die beabſichtigte Erhöhung der Einkommenſteuerzuſchläge, ſchärfſften Einſpruch. Die Kammer iſt au die Reichstagsfraktionen herangetreten, wobei ſie ein⸗ dringlichſt vor Beſchlüſſen warnte, die der Kapital⸗ bildung und der Belebung der Wirtſchaftsnot direkt entgegengerichtet ſind. Die Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Ludwigshafen hat im beſonderen auch die bayeriſche Staatsregierung gebeten, gegen die An⸗ träge auf Erhöhung der Tantiemeſteuer von 10 auf 20 v. H. und die Erhöhung der Einkommenſteuerzu⸗ ſchläge von 5 auf 10 v. H. bei Einkommen über 20 000 Mark zu ſtimmen, zumal auch im Interſſe einer Ab⸗ dämmung der Kapitalflucht jede weitere Beunruhi⸗ gung durch Steuererhöhung vermieden werden müſſe. Aus dem pfälziſchen Gaſtwirtsgewerbe * Ludwigshafen, 25. März. Der Umfang des Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbes in der Pfalz geht aus den Ergebniſſen der im Vorjahre durch⸗ geführten Erhebungen hervor. Darnach gab es in der Pfalz insgeſamt 1491 Gaſt⸗ und 3232 Schank⸗ wirtſchaften. Auffallend hoch war der Ausſchank von Branntwein in 2662 Wirtſchaften, was die höchſte Ziffer unter allen Kreiſen Bayerns darſtellt. In Ludwigshafen waren allein 385 Schank⸗ betriebe mit Branntweinabgabe. Betriebe mit Ausſchank von Branntwein allein wurden in der Pfalz 1929 zuſammen 109 gezählt., Kleinhandels⸗ ſtätten mit Branntwein 391. Außerdem ſchänkten drei Betriebe Bier eigener Erzeugung, 256 Wein eigener Erzeugung und 31 Branntwein eigener Erzeugung aus, während die Zahl der Betriebe mit Flaſchenbierhan del 1973 betrug und in 340 Betrieben nichtgeiſtige Ge⸗ tränke zum Verkauf gelangten. Von den Wirtſchaften kamen auf 10 000 Pfälzer 16 Gaſt⸗, 28 Schankwirtſchaften mit und ſechs ohne Branntweinabgabe, außerdem rund fünf Betriebe mit Branntweinausſchank allein. Die Zahl der abgewieſenen Konzeſſionsgeſuche erreichte in erſter Inſtanz 93, in zweiter Inſtanz 30. Im Flaſchenbierhandel kamen 21 Betriebe auf 10 000 Einwohner, im Ausſchank alkoholiſcher Getränke .6. In ganz Bayern beträgt die Zahl der Gäſt⸗ ſtätten über 40 000; ſie iſt ſeit 1926 in faſt allen Zweigen im Steigen begriffen. Reviſion eingelegt * Frankenthal, 25. März. Der vom Schwurgericht wegen Beleidigung durch die Preſſe zu drei Monaten Gefängnis verurteilte Redakteur Strohmeier von der Mannheimer„Arbeiter⸗Zeitung“ hat gegen das Urteil Reviſion zum Reichsgericht eingelegt. Wolfs Anweſen unterm Hammer. * Maudach, 25. März. Das Wohnhaus und etwa 130 Ar Ackerland des ins Ausland geflüchteten früheren 1. Bürgermeiſters Wolf wurden zwangs⸗ verſteigert. Das Wohnhaus ging zum Preiſe von 11700% in den Beſitz des Maurers Johannes Noby von hier über. Für das Ackerland, zum Teil baureifes Gelände, wurden 6700/ gelöſt. Großfener * Kaiſerslautern, 25. März. Heute vormittag 11 Uhr wurde der Alarmzug der Kaiſerslauterner Feuerwehr nach dem Münchſchwanderhof bei Otter⸗ berg gerufen, wo Scheune und Stallung des Landwirts Georg Cherdon in Flammen ſtanden. Beim Eintreffen der Feuerwehr war die Scheune be⸗ reits niedergebrannt, das Feuer auf die Stallungen übergeſprungen und das nahe gelegene Wohnhaus gefährdet. Die Feuerwehr griff mit vier Schlauch⸗ leitungen den Brand an und konnte ihn löſchen. Ein Schwein und einige Hühner konnten gerettet wer⸗ den, die übrigen Viehbeſtände verbrannten. Die Löſcharbeiten, die bis halb 1 Uhr dauerten, geſtal⸗ teten ſich infolge der großen Rauchentwicklung ſehr ſchwierig. Die Brandbekämpfung war nur mit Rauchſchutzgeräten möglich. Der Schaden iſt groß, die Entſtehungsurſache noch unbekannt. Eine Elfjährige rückt aus ** Worms, 25. März. Seit dem 23. März 1930 wird die Volksſchülerin Hella Seibert, geboren am 23. 9. 1920 zu Worms, wohnhaft Dirolſtraße 40, vermißt. Die Vermißte hat in Abweſenheit der Eltern ihre guten Kleider angezogen und iſt o⸗ dann unter Mitnahme eines Geldbetrages ver⸗ ſchwunden. Hölniscke Ius ixlenle 20 Pfennig Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R I.-6, den Nebenstellen Waldhofstraße 6, Schwetzingerstraße 9 20 Meerfeldstraße 13 und durch unsere FPrägerinnen Mand Herrenschuhe des bewahre Crzeognis Oeuischlends grösster Herrenschon · febrig Hesichligen Sie die frühjehrs· Nebheiten Spitzenſeistungen in den Preislagen: Herrenschoh amd! Mannheim 04, 7 Strohmarkt Donnerstag, 26. März 1931 VBewag-Amgründung mit Biag Preag Sofina? In den letzten Tagen iſt in den Verhandlungen über das Bewag⸗Projett inſofern eine neue Wendung eingetreten als die Sofin a, die das große Objekt, nach⸗ dem die Viag zur Führung bei den Beratungen mit der Stadt gelongt war, dem Anſchein nach ihrerſeits völlig hatte aufgeben wollen, nun doch mit der Möglichkeit einer Mit⸗ wirkung rechnet. Zwar könnte an und für ſich die Viag dieſe Transaktion mit der ihr verbündeten internationalen Bankengruppe ſehr wohl durchführen. Aber es iſt einzu⸗ ſehen, daß die Beteiligung eines ſo potenten Konzerns wie desjenigen der Sofina doch von ſtarker Bedeutung für das Bewag⸗Geſchäft ſein würde. Der Emiſſionskredit, den die Sofina genießt, würde ſich bei einer ſolchen Kooperation zweifellos günſtig auswirken. Zudem iſt zu beachten, daß dabei vielleicht auch eine Einbeztehung des Be⸗ fitzes der Sofina an Aktien der Elektrizi⸗ tätswerks Süd weſt AG. in Berlin in Betracht läme. Die Baſierung des zu errichtenden gemiſchtwirtſchaft⸗ lichen Unternehmens für die Berliner Elektrizitätsverſor⸗ gung auf einer ſolch breiten internationalen Grundlage könnte man wenigſtens vom Standpunkt der Finanzierung aus geſehen, als recht verheißungs voll betrachten. Ein Pro⸗ blem, das allerdings nicht ſo einfach zu löſen iſt, iſt natür⸗ lich die Preisfroge, da für die Bewertung der Be⸗ triebe nicht ſo ohne weiteres zutreffende Maßſtäbe zu ſin⸗ den ſind. Die langwierigen Unterhandlungen über die Bewag haben, wie aus dem Geſagten hervorgeht. eine ſehr wech⸗ ſelvolle Entwicklung aufzuweiſen. Als man einſah, daß die Preag mit dem Geſchäft nicht ſertig würde, bekom für kurze Zeit die Gruppe Gesfürel⸗Soſina einen Vorſprung. Alsdann trat die Viag in den Vordergrund, die in Ver⸗ bindung mit der Preag vorging. und nun ſieht es ſo aus, als ob die Sofina die Möglichkeit hätte, ſich dieſer unter Führung der Viag ſtehenden Gruppe in einträchtigem Zu⸗ ſammenwirken anzuſchließen. Bankverein für Nordweſtdeutſchland AG., Bremen.— Dividendenermäßigung von 7 auf 5 u. H. Im Geſchäfts⸗ jahr 1930 erzielte die Bank an Gewinn auf Effekten, Konſortialgeſchäften und Beteiligungen 15 182(i. V. 5582) Mark, an Zinſen, Proviſionen uſw. 561518(667 691]&. Demgegenüber erforderten Geſchäftsunkoſten 409 810 4 (432 289„]). Einſchlleßlich Gewinnvortrag aus dem Vor⸗ jahre und nach Abſetzung der Abſchreibungen mit 14 903 10 583) 4 ergibt ſich ein Ueberſchuß von 157 150(215 163) Mark, aus dem 5(7) v. H. Dividende gezahlt und 7150 (5163) 4 auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. * Leipziger Feuer⸗Verſicherungsanſtalt in Leipzig. Der AR. beſchloß, für das Geſchäftsjahr 1930 aus einem Rein⸗ gewinn von 621 256(607 867) A wiederum 14 v. H. zur Verteilung vorzuſchlagen. Der erfreuliche Zugang an Neugeſchäften wurde beeinflußt und in manchen Branchen ſogar übertroffen von dem Prämienabgang als Folge der wirtſchaftlichen Depreſſion. Der Schadens verlauf war gegenüber dem Vorjahr günſtiger in der Feuer⸗, Waſſerleitungsſchäden und Glasverſicherung, dagegen nicht gebeſſert oder ungünſtiger in der Einbruchsdiebſtahl⸗, Haft⸗ pflicht⸗, Kraftfahrzeug⸗ und Transportverſicherung. Die Kapitalerträge ſtellten ſich etwas niedriger. Nach Abſchrei⸗ bungen und reichlicher Bemeſſung der techniſchen Reſerven ergibt ſich der genannte höhere Reingewinn. * Eiſenbahnſignalbauauſtalten Max Jüdel, Stahmer, Bruchſal AG., Braunſchweig— Firmenänderung genehmigt. Die G. genehmigte den Abſchluß zum 30. September 1931 mit 10 v. H. gegen 9 v. H. Diyldende. Die Firmo wurde in Braunſchweiger Induſtrie AG. geändert. Die Satzungs⸗ beſtimmungen über die Kennzeichnung wurden dahin klarer geändert, daß dieſe ſich in erſter Linie auf die Beſeitigung an Firmen und Unternehmungen, beſonders an ſolchen des Eiſenbahnverſicherungsweſens erſtreckt. * Hanfwerke Füſſen⸗Immenſtadt— Oppoſition— Ak⸗ Heurückkauf. Die HV. genehmigte den bekannten divi⸗ dDendenloſen Abſchluß(i. B. 7 v. H. Dividende). Von einer kleineren Oppoſition wurde bezweifelt. ob der Verzicht auf Gewinnausſchüttung notwendig ſei und der Antrag geſtellt, eine 5proz. Dividende durch Heran⸗ ziehung der Reſerven bzw. eine 2 proz. Dividende aus dem letzten Reingewinn zu verteilen. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. Die Verwaltung wurde ermächtigt, bis zu nom. 1 Mill. J eigene Aktien zu einem Kurs unter 60 anzu kaufen, wobei bemerkt wurde, daß bei der gegenwärtigen Börſenlage die Aktien unterbewertet ſeien. sein größeres Aktienpaket erworben werden kann, iſt beabſichtigt, eine dementſprechende Kapitalherab⸗ ſetzung zu beantragen. Der ausgewieſene Reingewinn von 205 884(704 045]/ ſei auf die Heranziehung von ſtillen Reſerven zurückzuführen. Der Danatbank-Abſchluß 8(12) v. H. Divibdenbe— 10 Mill. Abſchreibungen auf Effekten⸗ und Konſortialkonto Der Abſchluß der Darmſtädter⸗ und Nationalbank weiſt ziemlich dieſelben Erſcheinungen auf, wie die bisher be⸗ kannten Abſchlüſſe der anderen Großbanken. Von den Einnahmen ſind die Proviſtionen erheblich von 38,044 auf 36,492 Mill. 4 zurückgegangen. Die Zinſen weiſen dagegen noch eine geringfügige Steigerung von 34,699 auf 34,874 Mill. 4 auf. Dieſe Steigerung iſt dem noch recht günſtigen Geſchäftsgang im erſten Halbjahr zu verdanken. Die Berwaltungskoſten ſind von 56,706 auf 53,102 Mill.„ zurückgegangen, die Steuern recht erheblich von 7,269 auf 3,217 Mill. 4. Dieſer erhebliche Rückgang iſt zu⸗ rückzuführen auf die Rückerſtattung in früheren Jahren zu viel gezahlter Steuern. Nach Abſchreibungen von 10 Mill.& auf Effekten⸗ und Konſortialkonto verbleibt ein⸗ ſchließlich 3,19(3,03) Mill. 4 Vortrag ein Reingewinn von 8 166 023(11 799 172)„/. Hieraus werden 8(12) v. H. Dividende gleich 4,80(7,20) Mill.& verteilt, an Tan⸗ tiemen 240 000(480 000)„ gezahlt. Es verbleibt ein Vortrag von 3 126 023(3 119 172) 4. Im Vorjahre wurden noch 1 Mill.„ dem Penſionsfonds zugewteſen. Der Umſatz auf einer Seite des Hauptbuchs ſtieg von 245 auf 261,5 Milliarden 4. Für Wohlfahrtsein richtungen, Penſionen uſw. wurden 5,25()) Mill.& aufgewandt, der Penſionskaſſe 324 000(323 000) 4 überwieſen. Die Zahl der beſchäftigten Beamten blieb mit 7299 un⸗ verändert. Die Bank unterhält gegenwärtig 111(108) Filialen, wieder 53 Berliner, ſowie 57(48) auswärtige Depoſitenkaſſen. 5 Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt im einzelnen nachſtehendes Bild(in Mill.): Einnahme 5 1930 1029 Gewinnvortrag 1842 081.20 1831 691.6 Zinſen, Wechſel, Sorten und Zinsſcheine 22 378 426.27 84 800 250.05 Proviſionen 40 032 234.94 40 318 024.89 Rohgewinn 74 252 742.41 76 958 966.30 8 Ausgabe Handlungs⸗Unkoſten 5 2 3 25 35 939 888.30 Steuern und Abgaben 8 356 488.04 4 7 1. 10 100 278.54 Verluſt auf Wertpapiere und Konſortial⸗ Beteiligungen 621 298.87—.— Reingewinn 429 679.25 10 859 849.55 Dividende 5 250 000.— 8 250 000.— Gewinn an den Auſſichtsrat 329 049.— 767 768.85 Vortrag 1844 636.25 1 842 081.20 Die Bilanz zeigt folgende Zifſern(alles in Mill.%: Aktiva Kaſſe, fremde Geldſorten 27.528 28,875 Guthaben bei Noten⸗ und Abrechnungs⸗ banken 54,920 54,222 Schecks, Wechſel und unverzinsliche Schatzanweiſungen 559,309 605,316 Noſtroguthaben bei Banken und Bank⸗ firmen 189,006 257,728 Reports und Lombards 78.884 160,990 Vorſchüſſe auf verfrachtete oder ein⸗ gelagerte Waren 458,620 877,618 Eigene Wertpapiere 96,0 0 Konſorttalbeteiltgungen 88,0 37,0 Dauernde Beteiligungen 24,0 24.0 Debitoren in lid. Rechnung 1068,80 1016, 777 Bankgebäude 25,0 25,0 Avale 82,788 883,691 Paſſtva Aktienkapital 60,0 60,0 Reſerven 60.0 60,0 Kreditoren 2090,62 288,555 Akzepte 125,823 90,189 Sonſtige Paſſiven Das Verhältnis der leicht greifbaren Mittel zu Berbindlichkeiten ergibt eine Liquidität von 36,41(59,87) v.. Im einzelnen führt der Bericht zu den Bilanzzifſern aus: Die Noſtroguthaben bei Banken und Bankfirmen beſtehen zu rund 83,3(83,0) v. H. aus Auslandsguthaben. Von der Geſamtſumme der Kreditoren in lfd. Rech⸗ Deutſche Bau- und Vodenbank Ac. Verlin Wieder 5 v. H. Dividende Das Inſtitut erzielte 1930 einen Zinsertrag von 4 508 632(4 239 702) 4 und Einnahmen aus Proviſionen von 1 288 761(922 827). Demgegenüber erforderten Ab⸗ ſchreibungen(auf Geſchäftshäuſer und Mobilien) 216 191 (42 273„) und Unkoſten 2 042 873(1 628 369) /. Einſchl. 238 457(11 570) Vortrag verbleibt ein Reingewinn von 3 518 328, gegen 3 20g 457„ t.., aus dem 1,2(1,5) Mill.„ dem geſetzlichen Reſervefonds zugewieſen werden, die Rückſtellung für ſchwebende Geſchäfte im Hinblick auf die ungeklärte Wirtſchaftslage um 1(0,2) Mill./ verſtärkt und der Penſionsreſervefonds um 100 000(50 000)& er⸗ höht wird. Nach Ausſchüttung von 8 v. H.(wie i..) Dividende auf 24,3 Mill. 4 AK. erhöht ſich der Ge⸗ winnvortrag auf 241 786 l. Der Umſatz auf einer Seite des Hauptbuches er⸗ höhte ſich im Berichtsjahr von 5,2 auf 5,4 Milliar⸗ den, während die Bilauzſumme von 194 auf 243 Mill. 4 anwuchs. Die von der Bauwirtſchaft geſtellten Anforderungen im Zwiſchenkreditgeſchäft waren, wenn auch der Ge⸗ ſamtbedarf für den Wohnungsbau im Geſchäftsjahr 1980 zurückgegangen iſt, im Jahresdurchſchnitt noch höher als im Vorjahr, das für den Wohnungsbau beſonders günſtig war. Die Forderungen des Inſtituts aus dieſen Krediten, die zu Beginn des Jahres 163,5 Mill.& betrugen, erreichten ihren Höhepunkt Ende Februar mit 175,5 Mill.„, gingen dann zur Jahresmitte bis auf 189,6 Mill.„ hinunter, um Ende des Jahres wieder auf 166,2 Mill.& anzuwachſen. 5 Die Bank konnte mit ihren Zwiſchenkrebiten den Bau von etwa 60 000 Wohnungen fördern. Die Ablöſung der gewährten Zwiſchenkredite vollzog ſich ohne Schwierigkeiten, zumal dieſe nicht befriſtet ſind, und bei den in letzter Zeit eingetretenen Bauinſolvenzen Siche⸗ rungen über die in Frage kommenden Beträge hinaus ge⸗ geben ſind. Der Straßenbau war am Umſatz des Be⸗ richtsjahres erſt ſchwach beteiligt. Die Beſchaffung der not⸗ wendigen Mittel bot keine Schwierigkeiten. Die Reichs⸗ bürgſchaft wurde bekanntlich durch Geſetz vom Juli 1939 auf einen Betrag von 300 Mill. 4 mit Wirkung bis zum 31. März 1936 ausgedehnt, ferner wurde die Reichs regie⸗ rung ermächtigt, für Darlehen an die Deutſche Bau⸗ und Bodenbank und die Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft für Straßen⸗ baukredite die Bürgſchaft für einen Geſamtbetrag von 100 Mill./ zu übernehmen. Von dieſer Ermächtigung wurde bisher noch kein Gebrauch gemacht, da das Straßenbaukreditgeſchäft erſt in langſamem Aufbau begriffen 5 iſt. Die treuhänderiſche Tätigkeit konnte erweitert werden. Sp wurde der Bank die Verwaltung der Mittel und For⸗ derungen der Deutſchen Geſellſchaft für fentliche Arbeiten Ac. übertragen, deren Ak⸗ tiven, die im weſentlichen aus Forderungen beſtehen, ſich gegenwärtig auf etwa 390 Mill. 4 belaufen. 1 Die Zweig nieder laſſungen haben bei weſent⸗ lich ermeitertem Geſchäftsumfang ſowohl Umſatz als Ge⸗ winn erheblich vergrößert. Ueber die Tochtergeſellſchaften wird berichtet: Die Deutſche Wohnſtätten⸗Hypo⸗ thekenbank AG. wies Ende 1930 bei rund 40,4 Mill. 4 Hypotheken einen Pfandbrieſumlauf von rund 37 Mill. 4 aus. Die Deutſche Baureviſion G. m. b. H. wurde am Ende des Geſchäftsjahres unter der Firma Deutſche Baureviſions⸗ und Treuhand⸗AG. für die Bauwirtſchaft in eine Af. mit einem Kapital von 250 000 4 umgewandelt. Zur Fortführung der aufgelöſten Allgemeinen Bau- und Grundſtücks⸗G. m. b. H. wurde mit 500 000 4 Kapital die Deutſche Bau⸗ und Grundſtücks⸗ A G. errichtet, die vom Reich die reichseigenen Wohnungsbauten in den ehemals beſetzten Gebieten in Weſtdeutſchland zur treu⸗ hänberiſchen Verwaltung und Verwertung erwarb. Schließ⸗ lich beteiligte ſich das Inſtitut an der Wiener Bau ⸗ Kredit⸗Bank durch Erwerb der Mehrheit des Aktien⸗ kapitals von 800 000 S. Das Wiener Inſtitut überwocht die Durchführung der öſterreichiſchen Wohnbauförderungs⸗ aktion, deren Programm einen Betrag von 450 Mill. S. umfaßt. Die Bundeszuſchußdarlehen, die durch eine Ne⸗ gierungsanleihe von insgeſamt 300 Mill. S. zur Verfügung geſtellt werden ſollen, vorläufig aber als Bankenvorſchüſſe gegeben ſind, werden dabei von dem Wiener Inſtttut treu⸗ händeriſch verwaltet. 5 Die Bilauz verzeichnet in Mill.„ als Aktiven 9,69(0,20), Kaſſe, Guthaben bei Noten⸗ und Abrechnungsbanken, 16,94(32,50) Wechſel und unperzinsliche Schatzanweiſungen, 35,28(15,53) Bankgut⸗ haben, davon 25,73 innerhalb 7 Tagen fällig. 4,13(— Lombards gegen börſengängige Wertpapiere, größtenteils feſtverzinsliche 4,32(6,07) eigene Wertpapiere, 21,34(21,6) Pfandbriefe aus Auslandsanleihen, darunter auch zu Til⸗ gungszwecken aufgekaufte Amerikabonds, 127,6(85,12) kurz⸗ friſtige Zwiſchenkredite und Schuldner in laufender Rech⸗ nung, davon 127,2 gedeckt.— Debitorenverluſte ſind im Berichtsjahre noch nicht zu beklagen geweſen. Für einige illiguide Poſten ſind hinreichend Rückſtellungen getroffen worden, ſodaß vorausſichtlich nur ganz geringe Verluſte ein. treten werden.—, Schuldner aus Reichsſonds 22.28(22,46), Reallaſten auf Feingoldbaſis 0,18(0,14), nicht im Umlauf befindliche Rentenbriefe 0,42(0,42), Beteiligungen 7,09 (7,17), Geſchäftshäuſer 2,1(2,15), 0,34(0,61) tranſitoriſche Aktiva. Mobilien ſtehen wieder mit 1 4 zu Buch. Unter Paſſiven erſcheinen neben Aktienkapital Aus⸗ landsanleihe, unveränderter Feingoldrentenbriefemiſſton und Rückſtellungen von insgeſamt 3,5(1,75) Gläubiger mit 162,4(115,88), davon 23,62 innerhalb 7 Tagen, 65,67 bis zu 3 Monaten und 79,12 nach 3 Monaten fällig. Die Reichs⸗ fonds erſcheinen mit 26,91(25,51), tranſitoriſche Paſſiva mit 0 88(1,67), ſchließlich Bürgſchaftsverpflichtungen mit 2,51 1,92) und Indoſſementsverypflichtungen aus weiter be⸗ 0 gebenen Wechſeln mit 36,38(53,85). — HANDELS- D WIRTSCHAFT-ZETITUN G der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 143 nung entfallen 30(34) v. H. auf ausländiſche Guthaben, wovon 25(27) v. H. in ausländiſcher und 5(7) v. H. in Mark⸗Währung unterhalten werden. Die ausländiſchen, in fremder Valuta gebuchten Kreditoren ſind durch eigene Deviſenforderungen aus den erſten fünf Poſten der Bilanz zu rund 65,7(63,5) v. H. gedeckt. In den Wertpapieren und Gemeinſchaftsgeſchäften ſind 20 Mill. 4 ſeſtverzins⸗ liche Werte enthalten. Die tatſächliche Einſchrumpfung des Geſchäftes im letzten Halbjahr kommt bei einem Vergleich mit den Bilanzziffern des Vorjahres nicht genügend zum Ausdruck, da die fremden Gelder im erſten Halbjahr noch eine erhebliche Steigerung erfahren haben. Un⸗ ter Außerachtlaſſung der ſeitens der Kundſchaft bei Dritten benutzten Kredite ergibt ſich gegenüber dem Höchſtſtand zum Ende Juni bei den Kreditoren ein Rückgang von 300 Mill./ und bei den Debitoren in lfd. Rechnung ergibt ſich gegenüber dem Höchſtſtand zum Ende Auguſt ein ſolcher von rund 180 Mill. J. Ueber die befreundeten Geſchäfte im Ausland wird u. a. mitgeteilt, daß die Internationale Bank te Amſterdam wieder eine angemeſſene Dividende zur Ver⸗ teilung bringen werde. Die Deutſch⸗ Südameri⸗ kaniſche Bank hat bekanntlich ihren Dividendenſatz von 6 auf 4 v. H. ermäßigt. Die De utſche Orient⸗ bank wird wieder 5 v. H. Dividende vorſchlagen, die Merkurbank in Wien vorausſichtlich wieder 6 v. H. Die Litauiſche Commerzbank in Kowno wird eine Dividende von 8 v. H. verteilen. Lob des Kapitalismus Jacob Goldſchmidt gegen Kollektivismus und falſche Kaufkraft⸗Theorien Der Geſchäftsinhaber der Danatbank, Jakob Gol d⸗ ſchmidt, ſtellt rückblickend zunächſt feſt, daß das Jahr 1080 zunächſt berufen zu ſein ſchien, Deutſchland eine vorteilhafte Sonderſtellung in dem Ablauf der gewaltigen WMeltwirtſchaftskriſe zu geben. Im Zuge der Entwicklung hätte die an ſich bedenkliche Abhängigkeit vom aus ländiſchen Geldmarkt langſam und ſicher durch Umwandlung kurzfriſtiger Kredite in langfriſtige Anleihen auf ein erträgliches Maß gemildert werden und die notwendige Verbilligung der deutſchen Zinsleiſtungen erkämpft werden können. Im Verlaufe des Jah⸗ res 1930 ſei aber der Beweis dafür erbracht worden, in welchem Umfang die Wirkung aller hemmend empfundenen Ab⸗ hängigkeit überſteigert wird durch den überragen⸗ den Einfluß, den die Politik auf das wirtſchaftliche Denken und Handeln ausübt. Infolge der innenpolitiſchen Vorgänge in Deutſchland habe man ſich weit davon entfernt, aus dem Kriſenzuſtand der Weltwirtſchaft Vorteile für Deutſchland zu ſchöpſen. Darüber hinaus hätten wir das traurige Schau⸗ ſpiel erleben müſſen, daß Deutſchland ſelbſt den ausländi⸗ ſchen Geld⸗ und Kapitalmärkten in einer faſt pſycho⸗ pathiſchen Uebertreibung peſſimiſtiſcher Auf⸗ faſſung die natürlichen Schwächen und Gefahren einer vom Ausland abhängigen Wirtſchaft in über natſtr⸗ licher Größe vor Augen führte, indem es ſich in ſtar⸗ kem Ausmaße an der Geld⸗ und Kapitalabwanderung be⸗ teiligte. Weite Kreiſe hätten ſich, anſtatt nach einem Aus⸗ weg aus der Kriſe zu ſuchen, in der egozentriſchen Deviſe zuſammengefunden: Rette ſich wer kann! Das Anſteigen der Arbeitsloſenziffer bis Ende 1930 ſei wohl das wichtigſte und gefährlichſte Moment unſerer Kriſenentwicklung geweſen. In dieſem Zuſammen⸗ hang nimmt Bankier Goldſchmidt Stellung gegen die An⸗ griffe auf die individualiſtiſche und kapitaliſtiſche Wirt⸗ ſchafts ordnung. Viel zu ſehr ſei heute ſchon in die kapitaliſtiſche Ordnung die kollektiviſtiſch orientierte Organiſation, eine entſeelte und verflachte, meil mißverſtandene Demokratiſterung zu Laſten des unternehmungs⸗ mutigen und verantwortungsfreudigen Indivi⸗ duums eingedrungen. 0 Die Wirtſchafts führung muß überall da, wo verwaltungsmäßige Erledigung der Geſchäfte nicht aus⸗ reicht, wieder auf die Grundlage der individualiſti⸗ ſchen Weltanſchauung zurückgebracht werden, wenn ſie die Verantwortung für eine Neuordnung geben ſoll. Man dürfe nicht einen Kapitalismus ſchmähen, dem man ein gut Teil ſeiner Weſensartentklei⸗ det hat und dadurch mehr und mehr ins Fehlerhafte und Tendenziöſe verſtrickt wird. Goldſchmidt weiſt dann auf die gewaltigen Leiſtungen, die die kapitaliſtiſche Ordnung in Deutſchland in der Nachkriegszeit trotz der Störungen und Beeinfluſſungen von Außen vollbrachte, hin und erklärt, man müſſe dieſe Tatſache oft wiederholen, um Im neuen Geſchäftsjahre glaubt das Inſtitut, daß ſich ſein Zwiſchenkreditgeſchäft auf der bisherigen Höhe halten wird, wenn auch der Geſamtumfang etwas zurückgegangen iſt, da die Bau⸗ und Bodenbank mehr und mehr zum Mittelpunkt für die Kredithergabe ge⸗ worden iſt. 8 Aktive Schuhbilanz An Lederſchuhwerk aller Gewichtsklaſſen wurden im Fe⸗ bruar 1931 182 270 Paar eingeführt, gegenüber 24897 Paar im Jonuar 1931. Dies bedeutet eine Steigerung der Einfuhr um 634 0 v.., die wahrſcheinlich auf der erſt jetzt erfolgten Abrechnung laufender Zollkonten nach Jah⸗ reöſchluß beruhen dürfte. Es würde ſich demnach nicht um eine beſondere große Neueinfuhr im Februar 1931, ſondern um Einfuhrmengen handeln, die bereits in verſchiedenen Monaten des Vorjahres hereingekommen ſind Gegenüber Februar 1990 mit 51.923 Paar iſt die Einfuhr um 252, . 85 geſtiegen. le Ausfuhr von Lederſchuhen im Februar 1991 ſtellte ſich auf 310 548 Paar gegenüber 240 543 Paar im Januar 1931. Die Aus fuhrſteigerung beträgt demnach 29,0 Y. H. Gegenüber Februar 1930 mit 388 979 Paar zeigt ſich im Februor 1931 ein Ausfuhrrückgang von 8,5 v. H. Im Februar 1931 betrug der Wert der Leder⸗ ſchuheinſuhr 1,3 Mill., der Lederſchuhausfuhr.8 Mill. 4. Sonach ergab ſich im Februar 1931 ein Aktiv⸗ ſaldo von 1,5 Mill. I. i Karlsruher Produktenboörſe Karlsruhe, 23. März. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Der Brotgetreidemarkt iſt ruhig. Die Umſätze beſchränken ſich auf den notwendigſten Bedarf. 15 prompte Futtermittel beſteht noch wie vor Intereſſe. do. Weizen 51—31.25; deurſcher Roggen 21— 21,25: Brau⸗ gerſte 22—24; Futter⸗ und Sortiergerſte 19,50—21,50; deut⸗ ſcher Hafer 17,75—18,75; Weizenmehl März⸗Juni 44,50; Weizenmehl, Sondermahlung 43; Roggenmehl—60proz. .50—81: Wetzenbollmehl(Futtermehl] 13,50; Weizenkleie ſein prompt 10.75—11; Weizenkleie grob 11—11,50; Bier⸗ treber10,28— 10,75; Trockenſchnitzel 7; Malzkeime—11,50; Erdnußkuchen 14—14,25; Koloskuchen 13,50—13,75; Soja⸗ ſchrot 14,75—15; Leinkuchenmehl 1717.50; Seſomkuchen 1813,25; Speiſekartoffel gelbfleiſchig 7,.50—8; dito. weiß⸗ fleiſchig 5 4.— Rauhfutter mittel: Loſes Wieſen⸗ heu 5; Rotkleeheu 5,75—6; Luzerne 6,256,507 Stroh drahtgepreßt 4,25„; alles per 100 Kilo.— Abteilung Weine und Spirituoſen: Lage unverändert. e Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 25. März. Bei ene Anſuhr und müßigem Abſatz wurden folgende reiſe erzielt: Weißkraut— 7,5; Rotkraut 9,50—13; Spi⸗ nat 20, Zwiebeln 5—.25: Feldſalat 50—70; Lauch—2 pro Stück, friſche Lande ter 10 * Weinverſteigerung an der Moſel. Trier, 25. März. Auf der hier begonnenen großen Frühjahrsweinperſteige⸗ rung des Trierer Vereins von Weingutsbeſitzern der Mo⸗ ſel, Sar und Ruwer, die die ganze Woche dauern wird, kommen zum Ausgebot 450 Fuder 1929er Weine und meh⸗ rere tauſend Flaſchen 28er und 29er. Am erſten Tage wur⸗ den zugeſchlagen 40 Fuder, zurückgezogen 23 Fuder. Die Durchſchnittspreiſe pro Fuder ſchwankten zwiſchen 1162 und 2004„; der Geſamterlös für die 40 Fuder betrug 60 180 4, Teuerſtes Fuder war ein Mer Scharzhoſberger zu 2380 l. Auch die hieſige rege Verſteigerung zeigte, daß nur erſt⸗ llaſſige Kreſzenzweine geſucht werden, die auch annehmbare Preiſe erholten. Andere Weine werden entweder über⸗ gangen oder nur zu ungenügenden Preiſen übernommen. die notwendige und berechtigte pſychologiſche Wirkung auf unſer Selbſtbewußtſein zu erreichen und den bedenklich erſtarkten Minderwertigkeitskomplex im Volke hinter ein gutes Souveränitätsgefühl zurückzudrängen. Die deutſche Wirtſchaft habe bereits weſentliche Konſequen⸗ zen aus den Fehlern der Vergangenheit und aus den Ver⸗ luſten gezogen, die ihr durch die Fe hlleitung von Kapital entſtanden ſind. Die Staatsführung werde ihren erſten Schritt zur Geſundung des Etats und zur Herbeiführung einer den heutigen Verhältniſſen ent⸗ ſprechenden Sozial⸗ und Lohnpolitik von dieſer wertvollen Grundlage ausgehend fortſetzen können und müſſen. Der Verfaſſer ſchildert weiter die Verhältniſſe des Geld⸗ und Kapitalmarktes und die Einwirkung der Weltkriſe von die⸗ ſer Seite aus auf Deutſchland und betont insbeſondere die Notwendigkeit, den Umſchuldungsprozeß kurz⸗ friſtiger Krebite in laugfriſtige Anleihen fort⸗ zuſetzen. Er befaßt ſich weiter mit dem Arbeits lo ſenpro⸗ blem. Einen weſentlichen Grund der Arbeitsloſigkeit ſieht er in der künſtlichen Erhöhung der Löhne durch eine ſtaatlich begünſtigte monopoliſtiſche Lohnpolitik. Die Kaufkrafttheorie lehnt er ab. Ihr großer Irrtum habe ſich nirgends ſtärker als in Amerika er⸗ wieſen. Je mehr man in der theoretiſchen Durchforſchung auf die Fehler im wirtſchaftlichen Wiederaufbau der Nachkriegszeit komme, umſo klarer die Erkenntnis, daß es ſich nicht um ein Verſagen der kapitaliſtiſchen Ordnung handele, ſondern daß dieſe Weltkriſe nach vielen Richtungen hin deutliche Merkmale mit früheren Kriſenentwicklungen ge⸗ meinſam habe. Wirtſchaftliche Kriſen ſind häufig die Folgen großer krie⸗ geriſcher Verwicklungen geweſen. Ein ſo gigantiſches Er⸗ eignis wie der Weltkrieg mußte eine unvergleichlich größere Kriſe als diejenige, die nach den kriegeriſchen Epochen der Vergangenheit eingetreten ſind, im Gefolge haben. Innen⸗ und Handelspolitik der Nationen hätten eine beſonders ſtarke Auswirkung der Kriſen⸗ 5 vorgänge verſchuldet. Staatliche Eingriffe hätten eine gewiſſe Starrheit in ein Syſtem gebracht, deſſen Ueberlegenheit gerade auf einem natürlichen Warenaustauſch beruht. Die ungeſunde Atmoſphäre des Verſailler Vertrages ſei ein ſtändig hindernder Faktor für die gleichmäßige internationale Entwicklung der Wirtſchaft. Deutſchland werde ſeine Politik darauf einſtellen müſſen, daß es noch auf eine lange Reihe von Jahren auf Kapitalzuſchüſſe an⸗ gewieſen iſt, die es nur erhalten kann, wenn es ſtändig im Auge hat dem Kapital die Sicherheit ſeiner Be⸗ tätigung zu bieten. Vom füdbdeutſchen Tabakmarkt Nach alten Tobaken erhielt ſich Nochfrage, beſonders für folche Sorten, die ſich zur Zigarrenherſtellung eignen. Man nannte dafür Preiſe von 85—100„ je Zent⸗ ner, vereinzelt auch darüber, weil das Angebot in beſſeren Sorten ziemlich klein geworden iſt. Für 192er Haardt⸗ Sandblatt mit Rückvergütungsberechtigung, wurden bis 130 Mark, für 1929 Bühlertoler Original⸗Tabak, mit Rückver⸗ gütungsberechtigung, bis zu 120/ je Zentner gefordert. Die 1980er Tabake haben die erſte Fermentation letzt vollſtändig hinter ſich und wurden auf Kühlbänke ge⸗ ſetzt. Es zeigt ſich, daß das vorübergehend kalt und trocken geweſene Wetter ſich für dieſe Tabake als recht vorteilhaft erwies, namentlich wenn es ſich um kronke Tabake handelt, die mehrfach vorkommen. Neue Abſchlüſſe darin per Som⸗ merlieferung vollziehen ſich, angeſichts dert von den Ver⸗ gärern geforderten hohe Preiſe, nur langſam. Verlangt wurden je Zentner badiſch⸗pfälziſches Umblatt 120—180% und für Einlagetabake 115—125 /, vereinzelt auch dar⸗ über. Do die alten rückvergütungsberechtigten Tabake ſich nach den genannten Preiſen für die Verarbeiter günſtiger kalkulieren, wird hierduch die Nachfrage nach letztjühriger Ernte beeinflußt. 0 Das Geſchäft in Rippen hat wenig Veränderung guf⸗ zuweiſen. Die feſte Tendenz hielt au, aber die jetzt allge⸗ mein geforderten hohen Preiſe ließen größere Umſätze nicht aufkommen, D — 4 feſtigt. Firſts koſten: März⸗⸗April⸗Verſchiffung. Ittr. 15.7/0 je To., April⸗Mai⸗Verſchiffung Lſtr. 15.7% ſe To., Mai⸗Juni⸗Verſchiffung Lſtr. 15.10%— je To. Fabrikate⸗ markt in Dundee. Das Geſchäft iſt ruhig. Deut⸗ ſcher Markt. Die Marktlage iſt unverändert. * Deutſche Schiffskreditbank AG., Duisburg. Das Inſti⸗ tut verteilt für das GJ. 1930 bekanntlich eine Div i⸗ dende von wieder 8 v. H. Die Einnahmen für Dar⸗ lehenszinſen erhöhen ſich auf 297 470(295 251), für Dar⸗ lehensgebühren auf 27 723(22 518) und für ſonſtige Gebüh⸗ ren und Zinſen auf 26 642(26 376), andererſeits ermäßi⸗ gen ſich die Handlungsunkoſten auf 50 220(75 560) 4 und Schiffs⸗Pfamdbrief⸗Zinſen auf 175 672(215 999) J Steuern, die erſtmalig ausgewieſen werden, erforderten 20 725 und Zinſen(auf Disggiorechnung verbucht) 40 000, ſo daß ein auf 67 994(54710) 4 erhöhter Reingewinn verbleibt, aus dem nach Zahlung der Dividende 30 000(19 750)/ dem Reſervefonds zugeführt, 5045(3585)„ Tantieme an den Af. gezohlt, wieder 5000/ an den Dividendenergänzungs⸗ fonds überwieſen und der Reſt von 3149(2175) 4 vor⸗ getragen werden. In der Bilanz werden die Verpflich⸗ tungen der Aktionäre mit unv. 697 500„ und Darlehen auf Schiffe mit 5 106 028(4 841 923) 4 ausgewieſen, onde⸗ rerſeits figurieren verſchiedene Gläubiger mit 301 319 6 und Schiffspfandbriefe mit 4 405 825(4 313 992) ark. * Danziger Rhederei AG., Danzig— Verluſtabſchluß, In der o. V. wurden die Regularien für 1930 erledigt. Der Verluſtvortrog, der ſich im Vorjahr von 70 371 DG. auf 13956 DG. vermindert hatte, erfuhr im Berichtsjahr eine Vergrößerung auf 1240936 DG. Die Handlungs⸗ unkoſten ſtellten ſich allerdings etwas niedriger als i. V. Die erſten Monate des neuen Geſchäftsjahres zeigen keine Beſſerung der Lage. — 2 Trachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 25. März Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Tal⸗ ſowie die Berg fracht blieben unverändert. Der Talſchlepplohn beträgt l Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotter⸗ am. * Vom Jutemarkt. Ber lin, 5. März. Rohjute⸗ markt: Calcutta und London: Die Preiſe ſind leicht be⸗ * 1 4 Donnerstag, 26. März 1918 Keller-Einbrüche in den-Juadraten Mannheimer Schöffengericht Vorſitzender Amtsgerichtsrat S Drei Schwervorbeſtrafte mußten ſich am Mittwoch nachmittag wegen erſchwerten D iebſtahls im wieder⸗ holten Rückfall, Urkundenfälſchung, Betrugs und Hehlerei verantworten. Man merkte ihrem ganzen Auftreten an, daß man es mit alten gewiegten Gaunern zu tun hatte. 5 36 Jahre alte Hafen⸗ arbeiter Eduard Fütterer iſt bereits 16mal vorbeſtraft, der 40 34916 alte Fenſterputzer Karl Hag 13 mal, darunter mit 2 Jahren 9 aus und 25 31 Jahre alte Kellner Karl Fütterer 10 mal. ech und ungeniert ſitzt das ſaubere Trio auf der Anklagebank, es hat faſt den Anſchein, als ob die ganze Verhandlung dieſe Burſchen gar nichts an⸗ ginge. Der ältere Eduard Fütterer, ein kleiner, unterſetzter Menſch mit dichtem Kraushaar macht einen ziemlich ſtupiden Eindruck. Seine ſtark her⸗ vorquellenden Augen ſind dauernd in Bewegung, ſeinen Freunden im Zuhörerraum macht er Zeichen. Hag iſt lang und ſchmal, mit einem recht abgelebten Geſicht. Ihn kann man ſich ſehr gut in Sträflings⸗ kleidung vorſtellen, ein ausgeſprochenes Gauner⸗ geſicht. Der junge Fütterer ſieht ſeinem Bruder ſehr ähnlich, nur wirkt ſein Geſicht nicht ganz ſo grob. Im Dezember 1930 wurden aus einem Keller in K 1 eingemachte Früchte und Briketts geſtohlen. Das Vorhängeſchloß im Keller war abgeriſſen. Am 3. Jau. 4931 wurde in K 2 ein Kellereinbruch verübt, wobei den Einbrechern 17 Gläſer mit eingemachten Früchten, einige Flaſchen Schnaps und 2 Doſen Bohner 6 ach in die Hände fielen. Am 5. Jan. wurde in K 3 aus einem verſchloſſenen Keller ein Damenfahrrad im Werte von 60 Mik geſtohlen und in der gleichen Nacht in K 3 aus dem Hausgang ein Herrenfahrrad im Werte von 70 Mk. Bei der Durchſuchung der Wohnung des Karl, Fütterer fand man zwei Einmachgläſer und zwei Doſen Bohnerwachs. Alle drei wollen von den Einbrüchen nichts wiſſen. Die große Sendung Einmachgläſer will Eduard Fütterer auf der Straße von einem „Unbekannten“ für 10 Mk. gekauft haben. Die „Ware“ wurde nach der Wohnung feines Bruders gebracht, der auch das Geld hergegeben hatte. Alz dann die Polizei dahinter kam, will der jüngere Füt⸗ terer ſämtliche Gläſer in den Neckar geworfen haben. Man fand ſpäter aber noch das Bohnerwachs bei ihm. Dieſer Fund wurde verhängnisvoll. Den Diebſtahl der Fahrräder Eduard Fütterer zugeben, da man den Käufer dieſer geſtohlenen Räder ermitteln konnte. Im erſten Fall will er in der Trunkenheit in das offene Haus und dann auch in den offenen Keller gegangen ſein. Hier habe er das Damenrad geſehen und es dann mitgenommen. Hag habe von der Sache nichts ge⸗ wußt, er habe ihm lediglich die Türe gehalten. Das Merkwürdige an dieſem Einbruch iſt, daß Fütterer Mit einer brennenden Kerze in den Keller gegangen iſt und daß in dieſem Hauſe verſchiedene Keller auf⸗ geſprengt worden waren. Noch in der gleichen Nacht ſtahl ex einige Häuſer weiter aus einem Hausgang, der nach ſeinen Angaben natürlich ebenfalls offen war, ein Herrenfahrrad. Die Polizei nahm ihn ſpäter ſeſt und fand bei ihm einen Meißel, da man ihm aber muß nichts nachweiſen konnte, wurde er wieder frei⸗ gelaſſen. Den Meißel warf er in der Zwiſchenzeit weg. Schmitt, 2. Amtsrichter Amtsgerichtsrat D Dr. Petters Beide Räder verkaufte Eduard Fütterer zuſammen mit Hag in Ludwigshafen. Hierbei machte er ſich noch einer Urkundenfälſchung und des Betrugs ſchuldig, da er angab, er habe die Räder auf ehrliche Weiſe erworben und eine Quitung mit falſcher Unterſchrift verſah. Der Erlös wurde in Alkohol umgeſetzt. Staatsanwalt Dr. Weinreich wies beſonders darauf hin, daß nach der Verhaftung des Fütterer und des Hag die Kellereinbrüche, die vorher ein Schrecken für die K⸗Quadrate waren, mit einem Schlag aufgehört hätten. Er beantragte für Eduard Fütterer eine Geſamtſtrafe von zwei Jahren zwei Monaten, für Hag eine Ge⸗ ſamtſtrafe von zwet Jahren und für Karl Fütterer eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Nach längerer Beratung verkündete das Gericht folgendes Urteil Eduard Fütterer wird wegen erſchwerten Rückfalldiebſtahls in drei Fällen, Betrug und er⸗ ſchwerter Privaturkundenfälſchung zu ein em Jahr acht Monaten Gefängnis verurteilt, in einem Diebſtahlsfalle erfolgt Freiſpruch. Karl Hag wird wegen Rückfalldiebſtahls in einem Fall zu 10 Monaten Gefängnis, abzüglich ſechs Wochen Unterſuchung verurteilt, in den übrigen Fällen erfolgt Freiſprechung. Karl Fütterer wird wegen Rückfallshehlerei zu drei Monaten Gefängnis abzüglich fünf Wochen Unter⸗ ſuchungshaft verurteilt. Obwohl die Angeklagten während der Verhand⸗ lung alles abſtritten, nahmen ſie die Strafe doch ohne weiteres an. Die Gehilfin des Heiratsſchwindlers l Vor kurzer Zeit wurde L. wegen Heirats⸗ ſchwindels zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis verurteilt, Seine Hausangeſtellte, die ihn bei ſeinen Gaunereien tatkräftig unterſtützte, kam wegen Krankheit erſt am Mittwoch zur Verhandlung. Im Gegenſatz zu ihrem bisherigen Verhalten gab ſie in der Verhandlung ihre Verfehlungen z u. Durch Briefe lockte ſie heiratsluſtige Männer an, denen L. dann Beträge in verſchiedener Höhe abnahm. Die 27 Jahre alte B. war eine gelehrige Schü⸗ lerin, ſie machte ihre Sache bald ſehr gut und ſchrieb rührende Briefe. Man hat ſich allgemein durch ihr gutes Auftreten täuſchen laſſen. Wochenlang hat die B. nichts anderes getan als Schwindelbriefe losgelaſſen, in denen ſie über ihre Perſon und ihre Verhältniſſe die verlockendſten Angaben machte. Wegen eines Einbruchsdiebſtahls iſt die B. bereits mit vier Monaten vorbeſtraft. Der Antrag des Staatsanwalts Oettinger lautete auf ſechs Monate Gefängnis, da das Ver⸗ halten der Angeklagten beſunders gemein geweſen ſei. Wegen gemeinſchaftlichen und fortgeſetzten Be⸗ trugs ſprach das Gericht eine Straſe von drei Monaten aus. Bei der ſchweren Krankheit der Angeklagten wurde kein Haftbefehl ausgeſprochen. (Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Weindel), —ů Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ite;- Nummer 143 * 2 Zum geplanten neuen ſüddeutſchen Spielſyſtem So geht es nicht Die ſüddeutſche Spielſyſtem⸗Kommiſſion hat ſich nach langen Beratungen auf einen Vorſchlag geeinigt, der als neues Spielſyſtem dem Verbandstag im Mai zur Annahme empfohlen werden ſoll. Dieſer Vorſchlag ſieht die Schaffung einer Verbandsliga vor, die im Endeffekt 24 Vereine in zwei Abteilungen umfaſſen ſoll. Der Uebergang zu dieſer Verbandsliga ſoll ziemlich plötzlich erfolgen; es iſt vor⸗ geſehen, daß ſchon in der kommenden Spielzeit nur noch 32 Vereine erſtklaſſig ſein ſollen. 32 Clubs der bisherigen erſten Klaſſe müßten alſo bereits in kurzer Friſt den Ab⸗ ſtieg in die zweite Klaſſe, in die neue Gruppenliga antre⸗ ten. Es iſt— nicht nur aus dieſem Grunde— ein unmög⸗ licher Spielſyſtem⸗Vorſchlag, vor deſſen Gefahren nicht een⸗ dringlich genug gewarnt werden kann. Wem das Schickſal des ſüddeutſchen Fußballs, ſeiner Verbandsorgantiſation und ſeiner Geſamtheit der Clubs am Herzen liegt, der wird entſchieden von dieſem„neuen Plan“ abrücken müſſen. Wir werden ſehen, warum. Verbandsliga oder nicht? Die Idee einer Verbandsliga mit beſchränkter Teilneh- merzahl hat etwas für ſich. Die Verbandsliga wird eine Anzahl von Clubs, nämlich ihre Angehörigen, wirtſchaftlich erſtarken laſſen und zweifelsohne auch auf das Niveau der ſüddeutſchen Spielſtärke einen günſtigen Einfluß haben. Man ſoll aber auch die Gefahren einer Verbandsliga nicht überſehen. Sicher iſt, daß die Schaffung einer Verbands⸗ liga den Konkurrenzkampf verſchärfen und ein neues Wett⸗ rüſten der Clubs zur Folge haben wird. Wer glaubt, daß man ſich dann noch an die Dresdener Speſenſätze halten wird, der denkt naiv. Eine neue Welle des Schern⸗ amateurismus wird kommen. Eine ſüddeutſche Verbands⸗ oder Oberliga iſt, ſofern man den ſportlichen Anſtand wahren will, nur denkbar, wenn gleichzeitig eine „reinliche Scheidung“ vorgenommen wird. Man braucht dabei nicht gleich an den Uebergang zum Voll⸗Profeſſiona⸗ lismus zu denken. Von außerordentlicher Bedeutung iſt aber auch die Frage, wie ſtark dieſe Verbandsliga ſein ſoll. Nimmt man eine größere Anzahl von Clubs in die erſte Klaſſe, dann wird man zwangsläufig das Niveau der zweiten Klaſſe und oie Anziehungskraft ihrer Spiele zu ſehr drücken. Die Ver⸗ eine der zweiten oder— wie man ſie nennen wil— „Gruppen⸗Liga“ haben alles Intereſſe daran, daß die Verbandsliga ziffernmäßig nicht zu ſtark wird. Denn ſonſt haben ſte eine Konkurrenz vor ſich, die ihnen ihre eigene Exiſtenz ſehr ſchwer machen wird. Und in die Gruppentiga ſollen ja nach der vorgeſehenen Regelung auch zahlreiche Vereine kommen, die heute noch über eine ſtattliche Nett⸗ gliederzahl, über große zinsfreſſende Platzanlagen verfügen und die größtenteils auch nicht geringe Verpflichtungen auf ſich geladen haben. Eine Verbandsliga von zehn oder zwölf Ver⸗ einen wäre für die zweite Klaſſe erträglich, eine Verbands⸗ liga von 24 Vereinen— zunächſt ſollen es ſogar 32 ſein— aber nicht. Der Verband möge daran denken, daß man auf dem beſten Wege iſt, die Exiſtenz zahlreicher Vereine, die heute noch ſtark ſind und für den Sport im allgemeinen eine äußerſt wertvolle Arbeit leiſten, zu zer ⸗ ſchlagen. Was ſagt die Kreisliga? Man hört von der Stuttgarter Kommiſſions⸗Sitzung, daß ſich gerade die Vertreter, der Kreisliga für den„neuen Plan“ eingeſetzt hätten. Das iſt eigentlich etwas erſtaun⸗ lich und läßt den Verdacht aufkommen, daß dieſe Kreistiga⸗ Vertreter lediglich an die Intereſſen ihrer eigenen Clubs und nicht an die der Kreisliga im Geſamten gedacht haben. Süddeutſchland hat ca. 380 Kreisligavereine. Davon wür⸗ den ca. 50 von dem„neuen Plan“ Nutzen haben, ihnen ſtünde der Weg in die Gruppenliga offen. Die übrigen 380 Mannheim em den Planken nehen der Hauptpost. 41 Damenstr une, Herrensodten, Kindersfrümpfe Kreisligavereine aber würden in Zukunft nicht mehr zwekt⸗ ſondern drittklaſſig ſein und um ihre Angelegenyel⸗ ten und um ihre Spiele dürfte ſich zukünftig die Oeffentlich⸗ keit noch weſentlich weniger kümmern als es bisher der Fall war. Alſo auch die Kreisliga hat allen Grund, vor den Be⸗ zirkstagen und vor dem Verbandstag noch einmal reiflich zu überlegen, wohin der neue Weg führen ſoll. Die Mindeſtforderung: eine Uebergangszeit Der Uebergang zum neuen Syſtem iſt von den Vätern des Stuttgarter Vorſchlages ſehr ſchroff gedacht: 32 Bezirks⸗ liga ſollen auf Knall und Fall in die zweite, 330 Kreisliga⸗ vereine von der zweiten in die dritte Klaſſe verſetzt werden. Und das alles, ohne daß den betroffenen Vereinen nur die Möglichkeit gegeben wäre, ſich für die neuen Klaſſen zu qualifizieren. Man ſage nicht, die Vereine hätten in der vergangenen Saiſon dieſe Möglichkeit gehabt, da ſie gewußt hätten, daß ein neues Spielſyſtem kommen würde. Gewiß hat man ge⸗ wußt, daß das„Mainzer Spielſyſtem“ in dieſem Jahre av⸗ laufen wird, aber hat denn jemals einer etwas davon ge⸗ wußt und geſagt, wie das neue Spielſyſtem ausſegen wird? Konnte man nichtebenſogutmitetner Verbreiterung als mit einer Einſchrän⸗ kung der erſten Klaſſe rechnen? Es iſt der Fall denkbar, daß ein großer Verein bei ben Gruppen⸗Meiſterſchaftsſpielen die Chance, auf einen der drei erſten Plätze zu kommen, eingebüßt hatte und da er auch vor dem Abſtieg ſicher war, legte er zum Schluß auf den einen oder anderen Punkt keinen beſonderen Wert mehr. Denn von der Bedeutung, die einmal der vierte Platz haben würde, wußte er ja noch garnichts. Und dieſen Verein macht man nun einfach zu einem zweitklaſſigen. Ohne jede Rückſichtnahme, ohne Rückſicht auf ſeine Größe, ſeine wirkliche Spielſtärke, ſeine ſportlichen Verdienſte, ohne Rückſicht auf ſeine durch das neue Syſtem ſchwer be⸗ drohte wirtſchaftliche Exiſtenz. So macht man es nicht nur mit einem, ſo macht man es mit vielen Vereinen. Und was ſagt der Verband dazu, der Sorge und Rückſichtnahme auf alle ſeine Verbandsangehörigen zur vornehmſten Pflicht haben müßte? Wenn man ſich ſchon einmal Planes“, die mehr Schwächen als hat, dann ſoll man zumindeſt auch beſtrebt ſein, unbillige Härten zu vermeiden. Sonſt erhält der neue Plan allzu leicht den Geruch der In⸗ tereſſenpolitik eines beſtimmten Kreiſes. Unbedingt und im Intereſſe der Allgemein heit iſt eine anſtändige Uebergangsfriſt zu fordern. Der Uebergang zum geplanten neuen Syſtem iſt leicht zu finden. Man kann ſchon im kommenden Spiel⸗ jahr eine Bezirksliga nach folgendem Muſter einrich⸗ ten: Von den 16 Bezirksligavereinen eines jeden Bezirks ſteigen, wie vorgeſehen, zwei ab, zwei Kreismeiſter kommen neu hinzu. Die 16 Vereine ſpielen mit Vor⸗ und Rück⸗ runde um die Bezirksmeiſterſchaft, jeder Verein hat alſo 30 Spiele. auszutragen. Dafür werden die ſüddeutſchen Endſpiele inſofern abgekürzt, daß die vier Bezirksmetſter den ſüddeutſchen Meiſter nach dem Pokalſyſtem ermitteln. Im nächſten Jahr kann man dann ſoviel Vereine abſtergen laſſen, wie man luſtig iſt, denn dann haben ja wenigſtens alle Vereine die Chance gehabt, ſich für die neue Verbands⸗ liga zu qualifizieren. Ohne dieſe Mindeſtforderung, die jeder vernünftig und ſportlich denkende, von einſeitiger Intereſſenpolitik un⸗ Nee Menſch billigen wird, iſt das neue Syſtem nicht enkbar, in die Idee des„neuen Vorzüge beſitzt, verrannt Bernhard Gnegel. Damen- Strümpfe, Waschkunsts. m. Naht, 25 Doppelsohle und Hochfierse Paar FEw-was ganz Besonderes! Strapazierfähig, Solid, fehlerftrei:!„„ Paar 75 Damen- Strümpfe, Waschkunstseide feinmaschig, oder Seiden- 95 flor mit Doppelsohle und Hochferse, Paar Damen- Strümpfe, prima Strapazier- 1 10 qualität, echt Mako„Paar Damen- Strümpfe. Waschkunstseide, geschmeid. 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Menſchen rennen aufgeregt von Haus zu Haus. Und dann läutet, klagt und wimmert die Sturmglocke in das Brauſen des nächt⸗ lichen Sturmes hinein— Föhn!— Von den höher gelegenen Bauernhäuſern wird das Vieh ins Tal hinabgetrieben. Kinder gehen wei⸗ nend mit den Müttern hinterdrein. Wachen werden am Bergabhang aufgeſtellt. Dort leuchten Licht⸗ ſignale und von irgendwoher dröhnen dumpf, don⸗ nernd und polternd die Lawinen. Irgendwo muß einer der mächtigen Schneerieſen mit zermalmenden Schritten über Wälder und Dörfer geraſt ſein. Und das Donnern und Krachen und Berſten echot in den näch! chen Berg. Die Felſen zittern, der Boden bebt und von Dorfkirche zu Dorfkirche läutet die Glocke Alarm.— Lawinen!— Einige hundert Meter über dem Dorfe ſieht man Lichtſignale. Schneemaſſen ſind ins Rutſchen, Rollen und Stürzen gekommen. Brechen aus⸗ einander, ballen ſich zuſammen, drei, vier, fünf und zehn Meter hoch, hundert und zweihundert Meter breit. Und wie mit Rieſenarmen bricht ſich die La⸗ wine Bahn in dem Hochwalde. Die Lichter eines Bauernhauſes, das ſonſt ſtolz auf einer Bergeshöhe ſtand, ſind verloſchen. Im ſelben Augenblick erſchüt⸗ tert das Tal ein mächtiger Stoß. Die Schneemaſſen, die nun einmal ins Rollen gekommen ſind, ſchieben ſich mit elementarer Geſchwindigkeit vorwärts. In den Sturm und in das Läuten der Alarmglocken hinein hört man das Schreien des Wildes. Entſetz⸗ liche Laute unbeſchreiblichen Wehes dringen ans Ohr. Mit Schandern horcht die Dorfbevölkerung in den Zerſtörungslärm der Lawinen hinein. Aus dem Dunkel der Hochwälder jagen Hirſche und Rehe, in Todesfurcht laut hinausſchreiend. Dem Menſchen zieht es das Herz zuſammen, wenn er daran denkt, wie unendlich viel Wild in dieſen La⸗ winen umkommt. Rudel von Gemſen, die inſtinkt⸗ mäßig das Unheil ahnend, flüchten wollten, aber im Schnee einſanken, werden von den Lawinen zer⸗ malmt. Das Wild fühlt beim Herankommen des Frühlingsſturmes von Tag zu Tag und von Nacht zu Nacht die große Gefahr, die in den Schnee maſſen von den Felſen und Almen lauert. Und es iſt merk⸗ würdig, wie das Wild in ſeiner Todesahnung den Weg ins Tal ſucht.— Tragödie des Wildes! Unaufhörlich ſingt der Föhn ſein Sturmlied wei⸗ ter, der Morgen graut, unheimlich violett und un⸗ natürlich nah ſtarren die Felſen dem Morgenlicht entgegen. Zur Berghöhe hinauf kämpfen ſich Men⸗ ſchen mühſelig durch den Schnee ſchaufeln und graben in Mitleid, Furcht und Entſetzen. Immer weiter in die Schneemaſſen hinein Bretter, Ziegel, Balken, Fenſter, Türen, wild durcheinander gewir⸗ belt ragen allmählich aus dem Schnee. Und dann schaufelt man weiter. Zwet, drei Kühe, zerdrückt, zwiſchen Balken eingeengt, werden ausgegraben und dann arbeitet man nur mehr langſam, vorſichtig, ſtill⸗ ſchweigend, Keiner ſieht den andern an, jeder fühlt Lawinen Alarm Von Karl Perktold, Traunſtein und weiß, was der andere denkt, ſtumpfſinnig, Schaufelſchlag für Schaufelſchlag, bis ein Aufſchrei die Männer in der Arbeit innehalten läßt. Eine Kinderhand wird ſichtbar, Kleiderfetzen und das erſte Opfer wird geborgen. Zwei, drei, vier und fünf Menſchen werden allmählich aus den Trümmern geholt.— Das Drama der Berg⸗ bauern!— Dieſe Bilder, die kurz ſkizziert aus der Wirklichkeit herausgegriffen ſind, ſchweben in dieſen Tagen der Gebirgsbevölkerung angſterfüllt vor. Seit 10 Jahren hat man noch nie dem Frühling ſo mit Bangen entgegengeſehen wie 1931. Auf den Bergen laſten Schneemaſſen von—6 und noch mehr Metern, die nun durch Föhnſtürme aufgetaut und zum Ab⸗ rutſchen gebracht werden. Die Gebirgsbewohner be⸗ finden ſich in den Tagen, für die man das Herannahen der warmen Föhnſtürme erwartet, in höchſter Alarm⸗ bereitſchaft. Hat der Winter ſchon Tote in ſo hoher Zahl wie noch nie gefordert und grauſam das Wild hinweggerafft, ſo befürchtet man für das Frühjahr ein noch größeres Wüten der Natur. Möge dieſe Befürchtung, dank der modernen, techniſchen Mitteln zur Alarmierung, nicht zutreffen. zu erflehen, wallfahren die Gebirgsbauern voll Zu⸗ verſicht zu ihren Kirchen und Kapellen. Was viele nicht wiſſen Vom Geruch der Steine: Wer einmal mit Auf⸗ merkſamkeit Quarzſtücke oder Kieſelſteine zuſammen⸗ geſchlagen hat, wird gerade bei dieſen Steinen mehr als bei anderen einen gewiſſen Geruch wahrgenom⸗ men haben. Es gehört garnicht einmal eine feine Naſe dazu, um dieſen eigenartigen Geruch deutlich wahrzunehmen. Dieſe Tatſache war ſchon immer ein Problem für die Naturforſchung. Gar Wood ſchlägt Segraves Schnelligkeits Weltrekord für Motorboote 2 Commodore Gar Wood⸗ Amerika. Das Rennboot„Miß America IX“ in voller Fahrt An der Küſte von Florida ſtellte der Amerikaner Gar Wood einen neuen Schnelligkeits⸗ Weltrekord für Motorbodte auf. Er erreichte eine Geſchwindigkeit von 162,76 Stunden⸗ kilometern und übertraf damtt den Weltrekord, den Segrave auf ſeiner Todesfahrt aufſtellte, um mehr als 5 Kilometer. Die Leiden einer Mieterin In Paris findet gegenwärtig ein Prozeß ſtatt, der den Leidensweg einer Mleterin grell beleuchtet. Die Klägerin hat allein eine Wohnung in dem Hauſe eines vornehmen, aber alterbauten Viertels inne. Seit dem Jahre 1924 beklagt ſie ſich über die mangel⸗ hafte Beſchaffenheit des Schornſteins, der ja in den franzöſiſchen Wohnungen deshalb eine beſonders wichtige Rolle ſpielte, weil in Frankreich in den alten Häuſern der offene Kamin noch allgemein üblich iſt. Die Mieterin litt außerordentlich unter den giftigen Gaſen, die der Schornſtein in ihre Wohnung aus⸗ ſtrömte. Der Hausherr trug den Klagen aber erſt Rechnung, als die Mieterin einen heftigen Anfall erlitt, den ſie auf das Vorhandenſein der giftigen Gaſe zurückführte. Der Hellſeher Hanuſſen dichtet einen Roman im Trante Nunmehr wurde von dem Hausherrn nicht nur ein Baumeiſter herbeige rufen, der den Schornſtein aus⸗ beſſern ſollte ſondern auchein Arzt, der das Blut der Mieterin unterſuchte und als Normal feſtſtellte, und einen Chemiker, der mit Hilfe von Tierverſuchen prüfte, ob ſich wirklich ſchädliche Gaſe in der Woh⸗ nung befanden. Seine Verſuche fielen nach der Aus⸗ ſage des Hausherrn in verneinendem Sinne aus. Die Mieterin aber hatte nach der Reparatur genau ſo unter dem Schornſtein zu leiden wie vorher. Sie machte nun ſelbſt Tierverſuche und ſtellte feſt, daß Meerſchweinchen in der Wohnung in kurzer Zeit ein⸗ gingen, ebenſo ein paar Kanarienvögel, mit denen ſie es dan verſuchte. Sie klagt nun auf 100 000 Frs. (etwa 16 000 /) Erſatz für den bisher erlittenen geiſtigen und geſundheitlichen Schaden. Um vom Schöpfer Sklaventum in Peru In Nr. 573 unſerer Zeitung erſchien ein Artikel über das Slaventum in Peru. Hierzu wird uns jetzt geſchrieben: Die Sklaverei iſt in Peru von dem damaligen Präſidenten Echenique abgeſchafft worden, die Ab⸗ ſchaffung wurde von der peruaniſchen Nationalver⸗ ſammlung im Jahre 1856 ausdrücklich nochmals be⸗ ſtätigt, die Freilaſſung der Sklaven wurde durchge⸗ führt und die Sklavenhalter durch den Staat ent⸗ ſchädigt. Es waren damals etwa 15 000 Sklaven vorhanden. Die Behauptung, daß zur Zeit noch Sklaventum in Peru beſteht, entſpricht daher nicht den Tatſachen. Peru war auch der erſte Staat in Südamerika, der die Sklaverei abgeſchafft hat. In Peru ſind ſämtliche Einwohner vor dem Geſetz gleich, gleich welcher Raſſe oder geſellſchaftlchen Schicht ſie ange⸗ hören. Ebenſo genießen die Ausländer weiteſtgehende Gleichberechtigung mit den peruaniſchen Staatsange⸗ hörigen auf allen Gebieten des geſchäftlichen und privaten Lebens. Zugunſten der Ureinwohner, d. h. der India, ner, beſtehen ganz beſondere Geſetzes⸗ beſtimmungen, die jede Ausbeutung und jeden Mißbrauch dieſer Menſchen verhindern ſollen. Man hat eigene Körperſchaften geſchaffen, deren Beſtim⸗ mung es iſt, die Lebensbedingungen der Indianer zu ſtudieren, über deren Gedeihen zu wachen und jeder von ihrer Seite kommenden Klage nachzugehen. Es darf behauptet werden, daß der Ureinwohner in keinem anderen Staat von Südamerika beſſer betraut wird als in Peru. Die wahren Verhältniſſe von Peru wurden ſchon im Jahre 1893 in dem ausgezeich⸗ neten Buche von E. W. Mittendorf geſchildert, der einer der beſten Kenner des Landes war, der 25 Jahre in Peru gelebt und das Land nach allen Richtungen durchſtreift hat.(1893 in Berlin bei Robert Oppen⸗ heim.) Schließlich ſei noch erwähnt, daß die Republik Peru im Laufe der letzten Jahre, eine ausgedehnte Geſetzgebung geſchaffen hat, durch die die öffentliche Verwaltung, das politiſche Leben und die ſozialen Verhältniſſe geregelt werden: auch in dieſer Be⸗ zkehung ſteht das Land keinem der anderen ſüdameri⸗ kaniſchen Staaten nach. All⸗Heidelberg-Nacht in den ASA. Die Deutſchland⸗Wallfahrt der Steuben Soeiety of America im vergangenen Sommer anläßlich der Steubengedenkfeiern hat bei den Reiſeteilnehmern nachhaltigſte Begeiſterung für die, dem amerikani⸗ ſchem Auge ungewohnten Reize deutſcher Landſchaft wachgerufen. Eine Begeiſterung übrigens, die drüben in den Vereinigten Staaten durch die Be⸗ richte der Wallfahrer und durch einen Reportage⸗ Film der Steuben⸗Wallfahrt täglich weiter in alle Mitgliederkreiſe der Steuben Society of America getragen wird.. Zur Zeit rüſtet die Johann von Kalb⸗ Gruppe der Steubengeſellſchaft in Pater ſon (New Jerſey) für Samstag, 25. April, zu einer großen Feier des 10jährigen Beſtehens dieſer Steu⸗ bengruppe. Die Feier ſoll in der Art eines deutſchen Karnevalfeſtes unter dem Motto„Eine Nacht in Alt Heidelberg“ durchgeführt werden. Es ſind bereits mehrere Maler und Architekten damit be⸗ auftragt worden, den großen Ballſaal des Steuben⸗ Heims in der Elliſonſtreet in Paterſon in eine typiſch Altheidelberger Landſchaft umzuwandeln. Die Kleidung der Muſikkapelle und der Veranſtalter wird dem Charakter der Dekoration entſprechend, altheidelbergiſch angepaßt ſein. Nicht zu Unrecht er⸗ hofft die veranſtaltende Steubengruppe einen ſtarken Beſuch dieſer„Nacht in Altheidelberg“, Hl. Die größte Flotte der Welt in Gibraltar verſammelt Erik Hauunſſen bei ſeiner Arbeit im Trancezuſtand Ein intereſſantes Experiment iſt dem Pſychologen Dr. Thoma und dem bekannten Hellſeher Hanuſſen geglückt. Unter der Suggeſtion des Arztes Roman, der den Untergang Newyorks durch eine techniſche Kataſtrophe prophezeite. erſte, im Trance erfundene Roman wurde von Hanuſſen dichtete Hanuſſen einen utopiſtiſchen Dieſer ins Diktaphon überaus ſchnell geſprochen. Englands Atläntik⸗ und Mittelmeerflotte im Hafen von Gibraltar In dieſem Jahre hielten die engliſchen Kriegsflotten des Atlautik und des Mittelmeeres ihre Frühjahrsmanbver gemeinſam ab. Man darf vielleicht in dieſer Anſammlung von engliſchen Kriegsſchiffen am Eingang zum Mittelmeer eine Demonſtration erblicken, die ſich gegen die noch immer rivaliſierenden Seemächte Frankreich und Italien richtet. 8 I Würfel fü ESUppEN 52 eller nur 12 Pfg. sind von hervorragender Qualität. 4 3 Tugabe n be * 19 2 7— S Deere eee Donnerstag, 26. 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Goldhypothekenpfandbriefe 9 0 8 Früheſter Kündigungs⸗ Reihe Betrag Zinsſatz Zinstermin und Verloſungstermin 2 1000 000 8 10.10 26 3 2 000 000 8 A140 1. 10. 27 4 5 000 000 8 44 1..28 5 5 000 000 8 A140 1. 4. 28 607 10 000 000 8 9..31 8109 20 000 000 8 A0 1. 4. 31 10 10 000 000 6— 474 1..30 11/12 20 000 000 7 414 1. 1. 32 13 5 000 000 8 474 1..33 14/15 10 000 000 8 A140 1. 10. 32 16017 10 000 000 8 A0 1. 10, 33 18/20 15 000 000 8— 14 1..34 21/22 10 000 000 8 A140 1..34 23/25 15 000 000 8 0.5 4 85 2629 20 000 000 8 J 1. 1. 36 30/31 10 000 000 0 A0 1. 4. 36 1. Liquidationsgoldpfandbriefe 83 700 000 412 5 ſiehe Beſtimmungen des Aufwertungsgeſetzes Ju. Gold-Rommunslobligationen 1 3 000 000 8 4 0.435 3 5 000 000 8 10 J. 4. 34 Die Pfälziſche Hypothekenbank iſt eine im Jahre 1886 gegründete Aktiengeſellſchaft mit dem Sitze in Ludwigshafen a. Rh. Sie iſt eine reine Hypothekenbank im Sinne des R. G. vom 13. Juli 1899 und betreibt die nach dieſem Geſetze ge⸗ ſtatteten Geſchäfte. Sie unterſteht der Staats⸗ aufſicht des Bayeriſchen Staatsminiſteriums des Aeußern. Staatskommiſſär und Treuhänder iſt der Oberregierungsrat der Regierung der Pfalz, Herr Dr. Poeverlein, Speyer. Zum Stellver⸗ treter des Treuhänders iſt Herr Philipp Heiſt, Rechnungsrat, Gerichtsſchreibereidirektor a. D. in Ludwigshafen a. Rh. beſtellt. Die Pfälgiſche Hypothekenbank gehört der„Arbeitsgemeinſchaft ſüddeutſcher Hypothekenbanken“ an. Bezüglich des Grundkapitals, der Wahl und derzeitigen Zuſammenſetzung des Vorſtandes und des Aufſichtsrats, der Berufung der Gene⸗ ralverſammlung, des Stimmrechts der Stamm- aktien und Vorzugsaktien, der Veröffentlichung der Bekanntmachungen, des Geſchäftsjahres, der Verteilung des Reingewinns und der Divi⸗ dendenausſchüttungen, der Bilanz ſowie der Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung für das Geſchäfts⸗ jahr 1929 und der Gewinnverteilung wird auf unſeren im Deutſchen Reichsanzeiger Nr. 204 vom 2. September 1930 und in der Frankfurter Zeitung Nr. 651 vom 2. September 1930 ver⸗ öffentlichten Proſpekt Bezug genommen. Am 31. Dezember 1930 befanden ſich Gold⸗ hypothekenpfandbriefe im Betrage von G. 104 299 572.— im Umlauf, zu deren Deckung Goldhypotheken übern G. 197 236 504.— dem Treuhänder übergeben waren. Am gleichen Tage waren Goldſchuldverſchreibungen im Benage bon im Umlauf, zu deren Deckung Kommunaldarlehen im Be⸗ age bon„. dienen. Die obengenannten Holdpfandbrieſe und Gold⸗Kommunalobligationen ſind in Stücke von G. 100, 200, 500, 1000, 2000 und 5000 eingettilt. Bei den 8 igen Goldpſandbriefen der Reihen 2, 3 und 4 ſowie bei den 4 igen Liquidations⸗ Goldpfandbriefen ſind auch Stücke über G. 50.— vorhanden. G 7728 800.— 8 185 139.— Der Geldwert von Kapital und Zinſen der Goldpfandbriefe bemißt ſich nach dem amtlich feſtgeſetzten Londoner Goldpreis. Die Zahlungen merden in deutſcher Reichswährung geleiſtet. Die Umrechnung in die deutſche Währung er⸗ folgt nach dem Mittelkurs der Berliner Börſe für Auszahlung London auf Grund der letzten amtlichen Notierung vor dem 1. Tag des dem Fälligkeitstag vorausgegangenen Monats. Von den Goldpfandbriefen der Reihe 25 ab und für die 4% Liquidations⸗Goldpfandbriefe iſt be⸗ ſtimmt, daß, für den Fall, daß ſich aus dieſer Um⸗ rechnung für das Kilogramm Feingold ein Preis von nicht mehr als.“ 2820.— und nicht weniger als R. 2760.— ergibt, für jede geſchuldete Gold⸗ mark eine Reichsmark in geſetzlichen Zahlungs⸗ mitteln zu zahlen iſt. 8 Die Auszahlung der Zinsſcheine und der Ge⸗ winnanteilſcheine, die Ausgabe neuer Gewinn⸗ anteilſcheine, die Vorzeigung oder Hinterlegung von Aktien zwecks Teilnahme an der General⸗ verſammlung, die Ausübung von Bezugsrechten ſowie alle ſonſtigen von einem der Geſellſchafts⸗ organe beſchloſſenen, die Aktienurkunden betref⸗ fenden Maßnahmen ſowie eine etwaige Konver⸗ tierung von Pfandbriefen können koſtenfrei be⸗ wirkt werden an unſeren Kaſſen in Ludwigs⸗ hafen a. Rh., München und Köln, bei der Badi⸗ ſchen Bank in Mannheim und Karlsruhe, bei der Bayeriſchen Staatsbank Ludwigshafen, bei der Darmſtädter und Nationalbank K. a.., Filiale Mannheim und Ludwigshafen a. Rh., bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft Filtale Mannheim und Ludwigshafen a. Ahein und deren übrigen badiſchen u. pfälziſchen Niederlaffungen, bei der Dresdner Bank Filicile Mannheim und Geſchäftsſtelle Ludwigshafen a. Rhein und bei den übrigen von der Geſellſchaft beauftragten Zahlſtellen.. Ludwigshafen a. Rh., im März 1931. Pfältziſche Hypothekenbank. Auf Grund vorſtehenden Proſpektes ſind die oben näher bezeichneten neuen auf den Inhaber lautenden Stammaktien und Goldpfandbrieſe der Pfälziſchen Hypothekenbank in Ludwigshafen am Rhein zum Handel und zur Notierung an der Börſe zu Mannheim zugelaſſen. Mannheim und Ludwigshafen a. Rh., im Februar 1981. Pfälziſche Hypothekenbank N Fesche Filzkappe mit Cellophenborfengarnierung .95 Eleg. große Glocke aus buntem modernen Stroh mit Rüsche, hübsch garniert .90 Greſe Glocke aus dickem modernsten Slenz- efle chi, in marine und Weitem e eee f garnierung .90 Tweedfarbige Backfisenhüte neueste Glockenform mit Rips- bend-Einfaß und Sernierung .90 Flott garnierte Kinderhüte aus leichtem, bunem Stroh.25 .95 Besichtfgen Sſe bitte unser Hamenhüte-Spezialfenster e Verkaufe Radioapparat. Siemens.⸗ Motorrad, Trausp.⸗ Flurgarderobe, modern, 45 M. Küche, piten- Pine, 150 M. Schränke 12%, Kommode 12 /, gr. Tiſch 15, Stühle u. and. Möbel zu verk. Kirchenſtr. 14, II. Alle Möbel- Inferessenſen finden größte Auswahl in prachtvollen kompl. Zimmern und Einzelmöbeln jeder Art zu aller⸗ äußerſten Preiſen und Bedingungen. 87 Verſteigerungs⸗ und Verkaufshalle N 4. 20. Zettisch und Rachtstunl, Küchengeschirr und Töpfe, Waſchgeſchirr u. 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März 1931, nachmittags 4 Uhr findet im Gesellschaftshaus, F 3, 13a, eine große Versammlung der Wirtschaftspächter und Leiter von Gaststätten aller Art Es spricht Herr Rechtsanwalt Dr. Nerx vom Zentralverband Deutscher Wirtschaftspächter, Dortmund, über 1. Zweck und Ziele des Zenſralverbandes Deufscher Wirischafispächſer. 2. Akluelle Fragen des Gewerbes. In dieser Versammlung soll auch der Vorstand für die Ortsgruppe Mann- heim des Zentralverbandes Deutscher Wirtschaftspächter gewäblt werden. Wir bitten die Herren Kollegen, diese wichtige Versammlung möglichst mit ihren Frauen in eigenem Interesse zu besuchen. Verpächter haben keinen Zutritt. Zentralverband Deutscher Wirtschaftspächter Blütenweißger abehau in ganzen ck Pf. 10 Pfg. ( Habedtau in Issam Pl. 20 Pig Sewdserte lbb Pfd. a8 Pfg. 5% Rabatt! 4201 Sitz Dortmund. N 2 Schlafzimmer aus at. ſüddeutſch. Werkſtatt. alles voll abgeſperrt, beſt. aus: 1 dreitürig. Schrank 180 em breit mit Innenſpiegel u. aparteſt. 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