1 ö klärte (Sie ſind gleichfalls über die unnachgiebige Haltung der deutſchen Rögierung h ö ch ſt er ſt a unt. Amerika 5 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: in Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerſeldſtraße 13. Friedrichſtraße 4, Luiſenſtraße 1. Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe Ne 8e W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. S Neue Mannheimer Zeituun 8 l 2 2 annh eimer Genera Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90. Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim beſondere Preiſe.— 0 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr. Anzeigenpreiſe: Colonelzeile; Einzelpreis 10 Pf. 8 32 mm breite die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen Im Anzeigenteil RM.—.40 die im Reklameteil RM..— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von — Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 27. März 193 142. Jahrgang— Nr. 145 Allſeitiges Keſſeltreiben gegen die Zollunion Enoliſche Regierungskreiſe ſind entjetzt' über die jede engüiche Einmiſchung ablehnende Haltung des Reichskanzlers Rütblitt auf die Neichstagsarbeit engliſche Orohung mit engerem Anſchluß an Frankreich 5 un ſ. Londoner Vertreters s London, 27. März. „Die a beihn ande Antwort des Reichs⸗ kanzlers 8 auf die engliſche Anregung, dem Völker⸗ bund Gelegenheit zur Erörterung der deutſch⸗öſter⸗ zeichiſchen Zollunion zu geben, hat hier den den k⸗ bar ſchlechteſten Eindruck gemacht. In Re⸗ gierungskreiſen war man derart entfetzt, daß man keinen anderen Ausweg ſah, als den engliſchen Bot⸗ ſchafter in Berlin noch einmal vor zuſchicke n. Der Reichskanzler hatte ſich vor allem gegen eine Be⸗ trachtung des Paktes vom politiſchen Geſichts⸗ punkt aus gewandt und England beeilte ſich zu erklä⸗ ren, daß Henderſons Vorſchlag ſich lediglich auf die Völker rechtliche Seite der ganzen Angelegen⸗ heit beziehe. Damit hoffte man über den toten Punkt hinüberzukommen. Aber inzwiſchen hat die deutſche Regierung auch dem zweiten engliſchen Appell gegenüber ihre Ablehnung 9 aufrecht erhalten. Den Anlaß dazu dürfte der vollkommen berechtigte Bunſch geben, endlich einmal der unerträglichen Be⸗ wörmundung durch die Mächte entgegenzutreten. Es fragt ſich aber, ob Deutſchland den Völkerbund blüdern kann, zu prüfen was er will. Werde bie Diskuſſion im Rate nicht verhindert werden können, 0 wird die deutſche Reglerung in irgend einem Punkte ges wungen ſein, u mzufallen. Die Festigkeit in Berlin hat alſo ihre bedenkliche Kehr⸗ ſeite, dies um ſo mehr, als man England recht ſchmerzhaft auf den Fuß getreten hat. i Auch außerhalb der offiziellen Regierungskreiſe herrſcht hier die ernſteſte Verſtimmung. Uebet die Zürückweiſung der engliſchen Anregung, die nach allgemeiner Anſicht wohlmeinend wax, er⸗ e mir geſtern ein einflußreicher Politiker, Deutſchland habe ſich durch dieſe Ablehnung mehr ge⸗ ſchadet, als ein Jahr vorſichtigſter Diplomatie wieder gutmachen könne. Dies iſt wohl eine Uebertreibung, aber ſie hat ſicher etwas Wahres an fich. Der eng⸗ liſche Außenminiſter hat, wie man hier hört, in der letzten Woche in Paris ſeinen ganzen Einfluß ein⸗ geſetzt, u m Frankreich zur Mäßigung zu e wegen. Sein Vorſchlag, die Angelegenheit dem Völkerbundsrat vorzulegen, ſei ein willkommener Anlaß geweſen, der Zeit zur Abkühlung der Gemüter geſchaffen hätte. Der Vorſchlag ſei alſo vor allem im dentſchen Intsreſſe gemacht worden, da England ja bekannflich keine grundſätzli che n Bedenken gegen die Zollunion hat. Durch die ſchroffe Zurückweiſung des Hender⸗ ſouſchen Vorſchlages habe die deutſche Regie⸗ rung Eugland desavouiert und die erſte Folge werde ſein, daß man ſich enger an die franzöſiſche Haltung anſchließen müſſe. Ich hatte geſtern auch Gelegenheit, die Anſicht einiger autunterrichteteß Amerikaner kennen zu lernen. ſteht bekanntlich den Beſtrebungen für eine zolleuro⸗ päiſche Zollunjon recht kritiſch gegenüber, da es darin eine kommende europäiſche Front gegen Amerfka ſieht. Die deutſch⸗öſterreichiſche Zoll⸗ union aber hät nicht derartige Zweifel erregt, ob⸗ wohl ſich die amerikaniſche Auffaſſung in dieſem Punkt ändern könnte, wenn einige der ſüdöſtlichen Agrarſtaaten ernſthaft den Beitritt zum Pakt er⸗ wägen ſollten. Die Ablehnung des engliſchen Ver⸗ mittlungsvorſchlages hat aber die Amerikaner in ihrer günſtigen Beurteilung des großdeutſchen Pak⸗ tes ſtark beirrt, da ſie in der deutſchen Haltung die Welle weittragender neh in Europa chen 69. Das Anterhaus über Jollunion und Abrüſtung Tetesra ehe Meldung. — London, 27. März. Im Unterhaus eröffnete 1 der s Liberale Sir eine Debatte über das Thema Donald Maclean Ahrüſtung. Zu Beginn ſeiner Ausführungen ſtreifte er auch das 1 der de ut ſch⸗ b ſter⸗ teichiſchen Zollverein bar ungen. Er er⸗ rab erich unſeres. 1. 8 65 a s Berlin, 27. März. Der cg. nun in die Ferien gegangen, nachdem er geſtern noch in ſeiner dreiſtündigen Schlußſitzung die mit dem Etat organiſch verbundenen Geſetze über die Oſthilfe und die Zoller mäch⸗ tigung ſowie ein paar kleinere Reſtvorlagen ver⸗ abſchiedet hat. Die Kommuniſten inſzenierten noch ein Geſchäftsordnungsgeplänkel, das aber an dem Beſchluß des Hauſes, ſich bis zum 13. Oktober zu ver⸗ tagen, nichts mehr zu ändern vermochte. Allerdings hat Präſident Löbe nicht verfehlt, anzudeuten, daß die M ehrheit es ja in der Hand habe, in beſon⸗ 2 7 deden Fällen einen früheren Zuſammentritt des Reichstags zu bewirken. Dieſes Reſervat, das unter Umſtänden für die Regierung von höchſt unerfreu⸗ licher Bedeutung werden kann, haben ſich die Sozial⸗ demokraten ausbedungen, um vor dem Vorwurf ge⸗ ſchützt zu ſein, daß mit ihrem ſtillſchweigenden Ein⸗ verſtändnis es der Regierung Brüning ermöglicht werden folle, während des parlamentsloſen Sommers eine Art verſchleierte Diktatur zu errichten. Dabei iſt man ſich ja auf allen Seiten darüber im Klaren und der Reichsfinanzminiſter Dietrich hat noch kurz vor Torſfchluß im Kreiſe der Preſſevertreter ſich ohne Scheu in dieſem Sinne geäußert, daß die Regierung mit den ihr vom Reichstag übertragenen e vermutlich nicht auskomme, 8 viereicht und wahrscheinlich sogar bei Gelegenheit zum Mittel der Notverordnung werbe greifen a müſſen. Dietrich hat zweifellos recht, wenn er die ordnungs⸗ mäßige Verabſchiedung des Haushalts für 1931 als einen Erfolg bezeichnet, an den noch im Januar ernſtlich niemand geglaubt hat. Es hieße indes die Dinge beſchönigen, wollte man den Preis, um den die Unterſtützung der Sbzialdemoktatte erkauft wer⸗ den mußte, etwa gering veranſchlagen. Denn ab⸗ geſehen von einer großen Reihe agitatoriſcher An⸗ träge und Entſchließungen, die von den Sozialdemo⸗ kraten im Verein mit den e den durch . 8 5 die Abweſenheit der Rechtsoppoſition geſchwächten bürgerlichen Parteien abgerungen wurden, ſteht noch die Entſcheidung über die Erhöhung der Beſitzſtenern aus, die vorausſichtlich An⸗ fang nächſter Woche im Reichsrat fallen wird. Mag die finanzielle Auswirkung diefer Steuern rein rechneriſch betrachtet auch nicht ſehr erheblich ſein, ſie verſtoßen in ihrer Tendenz ſo intenſiy gegen das Ziel, das die Grundlage der Geſamtpolitik der gegen⸗ wärtigen Regierung bildet, nämlich die Sanie⸗ rung der Reichsfinanzen, daß die Annahme eines oder gar beider Geſetze durch den Reichsrat zum mindeſten einen empfindlichen Rückſchlag in den Bemühungen des Kabinetts um die Entlaſtung der Wirtſchaft bedeuten würde. Die Selbſtausſchaltung der ſogenannten „nationalen Oppoſition“, a die den ſenſationellen Höhepunkt im Ablauf des nunmehr beendeten Tagungsabſchnitts bildete, hat außer der Stärkung des ſozialdemokratiſchen Macht⸗ bewußtſeins als höchſt betrübliche Nebenwirkung den Veranſtaltern dieſes unmöglichen Manßvers keinen der Trümpfe in die Hand geſpielt, auf die ſie ſich geſpitzt hatten. Während Hugenbergianer und Na⸗ tionalſozigliſten als Wanderrednex im Lande umher⸗ zödgen, die Unzulänglichkeit des augenblicklichen Re⸗ gimes verkündeten und nach einer Aktivität ſchrien, Die nur von ihnen kommen könne, iſt im ſtillen, em⸗ ſtzen Schaffen ein erkleckliches Stück geſetzgeberiſcher Arbeit geleiſtet worden. Die Kataſtrophe, von deren Hereinbruch die Teilnehmer am Exodus träumten und für die ſie ihre Vorbereitungen trafen, iſt äus⸗ gebliehen. Der Abg; Eſſer hat, bevor der Senior des Reichstags, Geheimrat Kahl, daß in den letzten Wochen Geleiſtete noch einmal würdigend umriß, erklärt, daß die Regierung jetzt Ruhe haben müſſe, um die ihr harrenden Aufgaben erfüllen zu können. Deren gibt es auf innen⸗ und außenpolitiſchem Gebiet wahrlich genug. Eine durch keine Kriſe geſtörte Tätigkeit, zumal, wenn die er⸗ ſehnte Beſſerung der Wirtſchaftslage hinzukü ne, könnte mannigfache Früchte tragen. Appell an das Ausland e unſeres Berliner Büros Berlin, 27. März. Die„Ge l läßt eine e Betrachtung über die geſtern geſchloſſene Arbeits⸗ periode des Reichstages in einen ernſten und drin⸗ genden Appell ausmünden. Das Organ des Kanzlers ſtellt feſt: „Im Innern werden die parlamentariſchen Tat⸗ ſachen der letzten Tage weitere Entſpan⸗ nung und Beruhigung auslöſen. Im Aus⸗ land wecken ſie neues Vertrauen für ein Deutſch⸗ land, das ſich inmitten verhänguisvoller Kriſennöte nicht aufgibt, ſondern mit bewunderuswürdiger Diſgiplin und Tatkraft ſein Geſchick in täglich neuen Kämpfen zu meiſtern ſucht. Mit den Anſtrengungen, die Deutſchland beim großen Werk ſeiner inneren Sanierung macht, wächſt zugleich auch die Pflicht des Auslandes, die Grenzen unſerer eigenen Kraft und Leiſtungsfähigkeit zu erkennen und wichſt der, Zwang, dieſen Grenzen gerecht zu werden.“ Mit dieſen Ausführungen, die wir Wort für Wort unterſtreichen möchten, iſt wieder auf die außenpolitiſche und im engeren Sinne repara⸗ tionspolitiſche Bedeutung des Geſetzgebungs⸗ werkes der letzten Monate hingewieſen worden, die Kanzler und Außenminiſter ſchon im vorigen Jahr, als das Kabinett die erſten Maßnahmen zur Sanie⸗ rung der Reichsfinanzen einbrachte, hervorhoben. Abwehr ä ſozialiſtiſcher Steuerforderung Draßhtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. März. Die„Germania“ teilt mit— die„Germania“ wird man in dem Belang für gut unterrichtet halten dürfen— daß das preußiſche Staatsminiſterium be⸗ ſchloſſen habe, die preußiſchen Stimmen im Reichsrat für einen Einſpruch gegen den Einkom⸗ menſteuerzuſchlag abgeben zu laſſen. Das Zentrumsorgan merkt an, daß der Beſchluß nicht einſtimmig gefaßt worden ſein dürfte. Das möchten wir auch annehmen. Immerhin iſt damit die Zurückweiſung der gravierendſten ſozial⸗ demkoratiſchen Steueranträge geſichert. Ob auch gegen die Verdopplung der Tantiemeſteuer nom Reichsrat Einſpruch erhoben werden wird, bleibt nach wie vor fraglich, da in dem Fall die preußiſche Regierung dem Einſpruchsantrag des Reichskabinetts ſich nicht anzuſchließen gedenkt. .———.— klärte, von den Liberalen könne es nur begrüßt werden, wenn dank dieſer Abmachungen wenig⸗ ſtens eine einzige Zollmauer in Europa zum Stürzen gebracht werde. Er bedauerte es aber, daß von den beiden vertragſchließenden Mächten keine die Gelegen⸗ heit der Tagung des F für die engere wirtſchaftliche zuſammenärbeit Europas benutzt habe, um vor dem Abſchluß der Vereinbarun⸗ gen eine perſönliche Fühlungnahme und Ausſprache mit den Vertrtern anderer Staaten herbeizuführen. Der Redner verfehlte dabei nicht, wiederum darauf hinzuweiſen, daß Oeſterreich dem Völkerbund das Wiedererſtehen ſeiner finanziellen Selbſtändigkeit zu danken habe. 2* n In ſeinen weiteren Ausführungen behandelte Maclean die Gefahren des Wettrüſten e Er betonte mit Nachdruck und in ſehr ausführlichen Darlegungen, daß man Deutſchland gegenüber im Jahre 1919 ausdrücklich erklärt habe, die ihm auf⸗ erlegte Abrüſtung ſei nur der Beginn einer allgemei⸗ nen Abrüſtung. Insbeſondere ſei das auch von fran⸗ zöſiſcher maßgebender Seite erklärt worden. Lei der zeige es ſich, daß auch Locarno nur geringen Ein⸗ fluß auf die Rüſtungen Englands und der Kontinen⸗ talmächte gehabt habe. Er wiſſe nicht, wie es mit Deutſchlands Rüſtungen ſtehe; eins aber ſei klar, nämlich, daß alles, was es in dieſer Beziehung beſitze, unbedeutend ſei im Vergleich zu den Rüſtungen anderer Staaten.. Im weiteren Verlauf der geſtrigen Debatte im Unterhaus wandte ſich der Abg. Wi e, ein Ver⸗ treter des linken Flügels der Arbeiterpartei, mit ſcharfen Worten gegen diejenigen Beſtimmungen der Friedensverträge, die dazu beſtimmt ſind, die Tren⸗ nung zwiſchen Deutſchländ und Oeſter⸗ reich aufrecht zu erhalten. Eine ſolche Beſtimmung laufe der Vernunft zuwider. die juriſtiſche Auslegung der Beſtimmungen der nahm auch der frühere Außenminiſter Anterſtaatsſekretär im Foreign Offite, Dalton ſah ſich veranlaßt, auf die Aeuße rungen des redners zu erwidern. Er erklärte, der Staatsſekre⸗ tär des Auswärtigen iſt von dem lebhaften Wunſch erfüllt, daß keine Maßnahme, die die Verminderung und den Abbau der Zollſchranken in Europa zu fördern geeignet iſt, durch ein Mißverſtändnis oder durch die falſche Art, ſie anzufaſſen, zum Scheitern verurteilt wird. Eine ſchwierige Frage, wie dſeſe, muß in der freundſchaftlichen Atmoſphäre des Völ⸗ kerbundes geprüft werden. Man hat den Vor⸗ ſchlag gemacht, daß der Völkerbund die Angelegen⸗ heit unterſucht, um feſtzuſtellen, inwieweit die pro⸗ jektierte Vereinbarung aus irgendwelchen juriſtiſchen Gründen als den aus den Verträgen und den Han⸗ delsverträgen ſich ergebenden Verpflichtungen zu⸗ widerlaufend augeſehen werden könnte. Die Regte⸗ rung iſt von dem Wunſche erfüllt, die ganze Trag⸗ weite des Planes ſorgfältig und unpartei⸗ iſch zu unterſuchen. Man kann die Regierung in keiner Weiſe verdächtigen, daß ſie der Idee einer Senkung der Zollſchranken anders gegenüberſteht als ſympathiſch; aber es liegt auf der Hand, daß eine Vereinbarung, die dem engliſchen Handel unter Umſtänden noch größere Hinderniſſe in den Weg legen könnte, des Studiums wert iſt. Lloyd George unterbrach hier den Unter⸗ ſtaatsſekretär, um ſich zu erkundigen, ob gegebenen⸗ falls der Völkerbundsrat ſich damit begnügen würde, ver⸗ ſchiedenen Verträge u unterſuchen, oder ob der Rat, falls es ſich als nötig erweiſen ſollte, auch die Frage ſtudieren werde, ob und in welchem Umfange es etwa wünſcheuswert ſein würde, dieſe vertraglichen Bindungen zu lockern. Unterſtaatsſekretär Dalton weigerte fich, ſich über ſeine Inſtruktionen hinausgehend zu äußern. Miſter Chamberlains Meinung Telegraphiſche Vor⸗ Meldung. London, 28. März Im Verlauf der geſtrigen Debatte im Unterhaus Sir Auſten Chamberlain das Wort zu dem deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Zollabkommen und führte dabei etwa „folgendes aus: i. „Ich glaube, die anderen Nationen, die an der Konferenz über den Zollwaffenſtillſtand oder an den Erörterungen über andere Vereinbarungen Europas beteiligt waren, haben einigen Grund zur Be⸗ ſchwerde, wenn ein Plan dieſer Art in Heim⸗ lichkeit vorbereitet wird, während die erwähnten Konferenzen im Gange ſind, und wenn dann die Mächte plötzlich mit einem Plan überrumpelt werden. Das zeigt einen gewiſſen Mangel an diplomatiſchem Benehmen bei den beiden Parteien, die die anderen Nationen nicht ins Ver⸗ trauen gezogen und nicht einmal Andeutungen ge⸗ macht haben. Was die ernſtere Frage des Inhalts und der Tragweite dieſer Vereinbarungen betrifft, ſo bin ich mit Henderſon der Meinung, daß ſie vor den Völkerbund gebracht werden ſollen. Außer den furiſtiſchen Fragen werden durch dieſe Verein⸗ barung auch verſchiedene politiſche Fragen aufgerollt, die vielleicht nicht weniger wichtig ſind. Ein Vorſtoß ber Fraktion Millerand— Pointaré Telegraphiſche Meldung Paris, 27. März. Die Senatsfraktion der Republikaniſchen Ver⸗ einigung(Millerand, Poincaré) hat ſich geſtern mit dem deutſch⸗öſterreichiſchen Zollangleſ⸗ chungsprotokoll beſchäftigt und eine Entſchlie⸗ ßung folgenden Wortlauts angenommen: Die Fraktion vertritt einmütig den Standpunkt, daß eine Nachgiebigkeit der Mächte in Bezug auf eine ſo unbeſtreitbare Verletzung der Verträge, wie ſie der Plan einer öſterreichiſch⸗deutſchen Zoll⸗ gemeinſchaft darſtellt, ernſte Folgen für den eufropäiſchen. Frieden haben würde, Die Fraktion rechnet mit einer feſten Haltung der Regie⸗ rung und billigt ihre Bemühungen zur Abwehr dieſer Gefahr. Proteſt der. Patriptenliga — Madrid, 27. März. Die Patriotenliga veröf⸗ fentlichte geſtern ein Manjfeſt in dem ſie gegen den Plan einer Seh öſterreichiſchen Zollgemeinſchaft Stellung nimmt. e „Seite/ Nummer 145 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 27. März 1931 — Die badiſche Feloͤbereinigung Eine dringend notwendige Maßnahme für Baden Die Bauernvertreter haben das Wort Eigener Bericht ⸗g= Karlsruhe, 26. März. Die Sozialdemokraten im Landtage haben es recht ſchwer. Sie haben zwar in ihrer Fraktion nicht ganz ein Dutzend Gewerkſchaftsſekretäre, Geſchäfts⸗ führer von Konſumvereinen u. dergl., ſie haben auch einen Holzhofdirektor, einen Altbürgermeiſter und einen Kaufmann, aber ſie haben niemanden aus dem Lehrſtand und niemanden aus dem Nährſtand. In die Debatte über die Junglehrernot mußten ſte daher ſchon ihren Landesparteiſekretär vorſchicken, und zum Feldbereinigungsgeſetze wird wohl oder übel ihr Reklamebauer Kurz ſprechen müſſen, der vom Metallſchleiſer über einen Gaſtwirt zum„Land⸗ wirt“ geworden iſt. Den Kommuniſten geht es ebenſo; doch ſie haben in ihrem Abg. Bock einen Haus Dampf in allen Gaſſen, der ſich mit erſtaun⸗ lichem Fleiß und noch erſtaunlicherer Begabung in alle geſetzgeberſſchen Fragen hineinarbeitet und ſtetg etwas zu ſagen hat, mag es auch in ſeiner moſkowitiſchen Schale an ſich ungenießbar ſein. Heute hatte er aber nicht nur programmatiſch, ſon⸗ dern auch praktiſch unrecht, als er von der Notwen⸗ digkeit ſprach, in Baden den bäuerlichen„Groß⸗ grundbeſitz“ zerſchlagen zu müſſen. Wie liegen denn die Dinge in Baden? Erſtens einmal ſo, daß die Parzellierung des Grundbeſitzes wirklich nach Feld⸗ bereinigung ſchreit, und zum anderen ſo, daß von den 250 000 landwirtſchaftlichen Betrieben nur 5000 Betriebe über mehr als 20 Hektar Fläche verfügen. Daneben zählt man 35 000 Mittelbetriebe von 5 bis 20 Hektar und 215 000 Klein⸗ und Kleinſtbetriebe unter 5 Hektar. Daß dieſer 20 Hektar Minimal⸗ „Großgrundbeſitz“ angeſichts der landwirtſchaftlich genutzten Geſamtfläche von 956 449 Hektar gar nichts beſagen will, liegt auf der Hand. Viel bedenklicher iſt die Tatſache, daß ſich dieſe 936 449 Hektar auf 4,6 Millionen einzelne Grund⸗ ſtücke verteilen, ſo daß beiſpielsweiſe ein einziger Betrieb aus 157 getrennt liegenden Teil⸗ gründſtücken beſteht. Das Bedürfnis nach einer Feldbereinigung iſt alſo unſtreitig vorhanden, weniger vorhanden aber der Wille zur Feldͤbereini⸗ gung, obwohl der Bauer erkannt hat, daß ſie mit Betriebserleichterung, Betriebsverbilligung und Er⸗ kragsſteigerung gleichbedeutend iſt. Wenn er aus dieſer Einſicht nicht die notwendigen Folgerungen zleht und ſie in den Nachkriegszeiten immer meniger gezogen hat, ſo hängt dies einzig und allein— von eigenbrödleriſchen Einſpännern abgeſehen— mit den hohen Koſten zuſammen, die bisher eine Feloͤberet⸗ nigung mit ſich brachte. Wir haben die Tatſache zu verzeichnen, daß in den letzten 15 Jahren vor dem Kriege im Jahresdurchſchnitt 1070 Hektar bereinigt wurden, von 1919 bis 1926 aber nur 520 Hektar. Dieſer Rückgang findet ſeine eindeutige Erklärung in der wirtſchaftlichen Notlage des badiſchen Bauernſtandes und dem ſtetigen Anwachſen der Ko⸗ ſten für die Feldbereinigung und beſonders für die notwendigen Vermeſſungsarbeiten, die ſich in den Nachkriegsfahren je Hektar auf durchſchnittlich 182% stellten. Auch wenn die Regierung glauht, dieſe Ko⸗ ſten durch Vereinfachungen u. a. m. auf 115/ her⸗ abdrücken zu können, ſo ſah ſie ſich doch gezwungen, einen größeren Teil der Koſten als bisher auf die Staatskaſſe zu übernehmen, der ſich nach dem zur Debatte ſtehenden Geſetzentwurf auf durchſchnittlich 30—40 v. H. beläuft, unter gewiſſen Vorausſetzungen aber auch auf 66 v. H. erhöht werden kann. Die Nachmittagsſitzung war von dem 276ſtündigen Berichte des zentrümlichen Juſtizrats Haas, der für den Rechtspflegeausſchuß ſprach, und den Be⸗ gründungen der vorliegenden Abänderungsanträge ausgefüllt. So wollen die Kommuniſten die bäuer⸗ lichen Familienbetriebe bis zur Größe von 5 Hektar uon den Feldbereinigungskoſten gänzlich befreit wiſſen, die Nationalſoztaliſten wünſchen bei einer Vermin⸗ derung der eingeworfenen Grundſtückszahl eine Be⸗ ſchränkung der Koſten auf 2050/ und eine andere Zuſammenſetzung des mit der weiteren Bearbeitung des angenommenen Feldbereinigungsantrags betrau⸗ ten Ausſchuſſes, während die von dem demokratiſchen Bauer Hügle unterſtützten Bauernparteiler die Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion als Entſcheidungs⸗ inſtanz über Einwendungen gegen die Felbdberei⸗ nigung durch den Bezirksrat und in einem anderen Falle durch das Bezirksamt erſetzt ſehen möchten. Die allgemeine Ausſprache über das Feldbereini⸗ gungsgeſetz wird am Freitag vormittag fortgeſetzt werden. Senkung der Mealſteuern Die volksparteilich⸗ſtaatsparteiliche Arbeitsgemeinſchaft hat im Landtag eine förmliche Anfrage zu der Verordnung des Staatsminiſteriums über die Senkung der Real⸗ ſteuern eingebracht. Darin wird an die Regierung die Frage gerichtet: „Warum hat die badiſche Regierung Prozent der in der Verordnung des Reichs⸗ präſidenten beſtimmten Steuerſenkung durchgeführt und was hat ſie getan, um die vom Badiſchen Land⸗ tag gewünſchte Verkündung der zur Steuerſenkung beſtimmten Mittel zur Erfaſſung der Gebäudeſon⸗ nur 40 Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 27. März. Berlin hat an dieſem heiteren, ſonnenfrohen Vor⸗ frühlingstag das Gewand der Trauer angelegt. Die Fahnen wehten halbmaſt. Vom Reichstag, den Regie⸗ rungsgebäuden, den Behörden, Schulen und Bahn⸗ höfen, aus vielen Privathäuſern flatterte umflortes Schwarz⸗Rot⸗Gold, und vereinzelt ſah man ſchwarz⸗ weiß⸗rote Fahnen auf halbmaſt. Hermann Müllers Tod hat bis weit hinein ins Bürgertum, weil in die Lager ſeiner Gegner, das Gefühl aufrichtiger Trauer ausgelöſt. Schon am frühen Nachmittag ſäumten dichte Men⸗ ſchenmauern die Straßen, durch die der Trauerzug ſeinen Weg nahm. Um 4 Uhr veranſtaltete die So⸗ zialdemokratiſche Partei im„Vorwärts“⸗Haus ihre Trauerfeier für den toten Führer. Um die fünfte Nachmittagsſtunde formierte ſich dann der Kondukt. Fahnenabordnungen, Muſikkapellen, Trommlerkorps, Reichsbannerzüge. Vor den Kranzträgern und neben dem Sarg Gruppen der ſozialiſtiſchen Arbeiter⸗ jugend. Hinter dem Sarge die Angehörigen, die Ver⸗ treter ſozialiſtiſcher Parteien des Auslandes, die Mitglieder der ſozialdemokratiſchen Reichstags⸗ und Landtagsfraktionen und abermals unüberſehbare, endloſe Züge des Reichs banners und, der Partei- mitglieder, Auf dem Vorhof der alten Reichskanzlei hatten unterdes die Reichsregierung, Staatsſekretär Dr. Meißner, das Preußenkabinett, die Mitglieder des Reichsrats und Parlamentarier des Reichs; und Landtags ſich eingefunden. Der Sarg hielt vor der hohen Eiſenpforte des Kanzlerhauſes. Staatsſekretär Dr. Meißner legte im Auftrag des Reichs ⸗ präſidenten einen Kranz weißer Lilien nieder, Dr. Brüning ein Trauerangebinde für das Reichskabinett, Staatsſekretär Dr. Weismann für die deutſchen Länder, jeder mit wenigen Worten der Anteilnahme, des Dankes für treue, unverzagte Ar⸗ beit zum Wohle des Ganzen. Dann wieder unter dumpfem Trommelwirbel und getragenen Trauer⸗ weiſen ſetzte der Zug ſeinen Weg fort. Reichs⸗ und Staatsregierung, die Vertreter von Reichsrat und Hermann Müllers letzte Fahrt in den Trauerkondukt ein, Reichstag ordneten ſich unmittelbar hinter dem Sarg „Ein Strich geht durchs Zimmer Erſtaufführung in den Kammerſpielen Dieſes Stück trägt den Untertitel„Die Qua⸗ dratur des Kreiſes“, die bekanntlich ein ſchwieriges Problem iſt. Auch Intendant Maiſch ſitzt an einer ſolchen knifflichen Quadratur bei den Kammerſpielen im Gloriapalaſt, für die man den richtigen Kreis noch ſchaffen muß. Jetzt hat ſich der rege Theaterleiter ſelbſt als Regiſſeur an die Sache herangemacht und für eine tUrbulente, unterhaltſame Aufführung geſorgt. Dieſer Strich, der hier durchs Zimmer geht, wird ihm beſtimmt keinen Strich durch die Rechnung machen. 1 Das Stück, für das ein Mann namens Valentin Katajew als Autor zeichnet, gibt eine humo⸗ riſtiſche Quartett⸗Parxaphraſe der Ehe in Sowjet⸗ rußland, Die durchſchnittliche Ehedauer beträgt in Moskau zur Zeit etwa zehn Wochen. Das iſt nicht viel und daraus läßt ſich ſchon der Stoff für eine Komödie zurechtmachen, wenn die Tatſache ſelbſt auch nicht gerade zum Lachen iſt. Zuweilen hat man auch bei dieſem Stück das Empfinden, als komme es dem Dichter nicht nur auf den Scherz an, er läßt vielmehr durch die Spalten der Baracke, in der ſich die Geſchichte abſpielt, ein paar ſbeliſche Lichtlein aufblitzen, die nicht nur der komö⸗ dienhaften Illumination dienen. Auch tritt die Figur eines Dichters auf, der die ruſſiſche Literatur in ſchwarzer Montur repräſentiert. Dieſe Spoltgeburt, die Haubenreißer ſehr geſchickt akrobatiſch in⸗ texpretiert, iſt eine verfehlte Sache, und der Strich, der durchs Zimmer geht, ſollte vor ihr nicht Halt machen. a * Mit dem Zimmerſtrich iſt es ſo: Zwei Freunde haben eine gemeinſame Bude. lötzlich ſcheint der Eheteufel in ſie gefahren zu ſein; denn jeder bringt ſich eine, nach ſowjetruſſiſchem Brauch ſtandesamtlich außerordentlich einfach angetraute Frau mit. Da muß notgedrungen ein Strich durchs Zimmer gehen, wenn die beiderſeitigen paarweiſen Kompetenzen ge⸗ wahrt bleiben ſollen. Aber ein Strich iſt eben keine Nachdem ſich das Viereck im erſten Akt mit Mühe und Not ſowjetehelich konſtituiert hat, werden im zweiten die entſprechenden Diagonalen gezogen, ſo⸗ daß man am Ende die etwas zu deutlichen Löſungs⸗ ergebniſſe der Zirkelquadratur gerade noch in ihren Anfängen erlebt. Das Ganze walzt das Thema recht gemächlich aus, was die Regie geſchickt überſpielen ließ. Die Satire auf die rote Mentalität der Kinder des Mütterchens Rußland von heute iſt dabei das weitaus Beachtlichſte, weil ſie zeigt, zu was für Gro⸗ tesken die kommuniſtiſchen Gehirnexerzitien führen. * Von den Vieren iſt die junge Frau Tauja die charakteriſtiſchſte Figur. Sie iſt die theoretiſch durch⸗ inſtrumentierte Genoſſin, deren Parteiintellekt ſich durch dauernde unverdauliche und unverdaute Lektüre ernähren muß, wofür der vorläufige Gatte in offenbarem Gegenſatz zu ſeinem Pendant jenſeits des Strichs wenig Verſtändnis hat. Annemarie Schra⸗ dick gibt dieſe Sowfetmaid mit genoſſinnenmäßigem und menſchlichem Temperament. Ihr Gegenſtück, Karia Vielmetter als Ludmilla, ſtattet das noch an alter„bürgerlicher“ Romantik hängende Mädchen, das ſeine Zimmerpalme und den Kanarienvogel braucht, mit hübſchen Einzelzügen aus. 5 Ihren anfänglichen Ehemann ſpielt Hans S i ms⸗ häuſer mit feiner Zurückhaltung und menſchlichem Empfnuden, das dieſer eigentlich am wenigſten profi⸗ lierten Figur ſehr zugute kommt. Raoul Alſter, der Wiedererſtandene, dem die noch merklichen Folgen dieſer Vorſtellung mit Humor und Geſchick hinweg⸗ käme, wurde bei ſeinem erſten Auftritt herzlich be⸗ grüßt und ſpielte ſeinen Iwan mit vielen komiſchen Einzelwirkungen. Er iſt der Vertreter des prak⸗ tiſchen Materialismus im Gegenſatz zum theore⸗ tiſchen, den ſeine vorläufige Frau vertritt, bis er in Ludmilla das nötige konkrete Verſtändnis findet. * Dies Kleeblatt hat die Regie von Herbert Maiſch ſehr lebendig in dem das„Innere“ Rußlands offen⸗ barenden Bühnenbild von Dr. Löffler zuſammen⸗ geſchloſſen. Das Publikum freute ſich die beiden Akte lang an dem Klamauk, der doch nicht ganz ohne Be⸗ ſinnlichkeit entläßt, und zollte der überaus eifrigen Wand und jedenfalls leichter als eine ſolche ein⸗ züreißenn Vorſtellung und ihrem Leiter ſtarken Beifall. Dr. K. ſeines Unfalls kein Bein ſtellen, über das er nicht in derſteuer zu erreichen? Nach der Notverordnung des Reichspräſtdenten vom 1. Dezember 1930 ſollte die Grundſteuer um 10 Prozent, die Gewerbeſteuer um 20 Prozent geſenkt werden. Der Landtag hat ſich Zt. vor allem für eine Ermäßigung der Ge⸗ bäudeſonderſteuer ausgeſprochen.“ Zuwachsſteuer Der Gesetzentwurf über die Grunderwerbs⸗ ſteuer und Zuwachsſteuer, der vor einiger Zeit an⸗ gekündigt wurde, iſt jetzt dem Landtag zugegangen. Darin wird u. a. beſtimmt: Die Gemeinden er⸗ heben eine Steuer vom Wertzuwachs bei der Ver⸗ äußerung von Grundſtücken innerhalb der Gemar⸗ kung, wenn der Veräußerer das Eigentum an dem Grundſtück in der Zeit vom 1. Jan. 1919 bis 31 Dez. 1924 erworben hat(Inflationszuwachsſteuer). Sie ſind berechtigt, im Wege der Gemeinde ſatzung eine allgemeine Wertzuwachsſteuer vom Grundſtück einzuführen. Als örtliche Steuerordnung gilt eine mit Ermächtigung des Staats miniſteriums von den Miniſterien des Innern und der Finanzen zu er⸗ laſſende Muſterſteuerordnung. Die Muſterſteuer⸗ ordnung iſt dem Landtag zur Kenntnis vorzulegen. Sie hat Beſtimmungen über die beiden Arten der Zuwachsſteuer zu treffen. durch die Wilhelmſtraße am Palais des Reichspräſidenten vorüber, die Lin⸗ den entlang und durch das mit breiten ſchwarzen Florfahnen verhangene Brandenburger Tor zum Reichstag hinüber. Die Linden, auf die von hohem Tor die Siegesgöttin aus dem Viergeſpann heraus⸗ ſchaut: eine Straße des Lebens, die via triumphalis der Freude und des Todes, durch die die Reichshaupt⸗ ſtadt hohe Gäſte in glänzendem Empfang eingeholt hat, durch die Ebert und Streſemann aus einem Leben der Pflicht und Treue in die Stille des Grabes geleitet wurden, durch die vor Jahrzehnten in einem trüben Schickſalsjahr ein trauerndes Volk zwei Kai⸗ ſer, die letzten Repräſentanten einer großen und glücklicheren Zeit— zur letzten Heimſtatt— führte. Vor dem Reichstag hatten Präſidium und Reichstag ſich verſammelt. Reichstagspräſident Löbe rief im Namen des Reichstags und ſeiner Parteien dem Dahingeſchiedenen ein letztes Lebewohl nach, den letzten Gruß der Stätte, die das Revier ſeiner Arbeit in den letzten Jahrzehnten einſchloß, und dann aber⸗ mals ſetzten Tauſende, Zehntauſende, die in Schwei⸗ gen entblößten Hauptes verharrt hatten, ſich in Be⸗ wegung zum Krematorium in der Gerichtsſtraße. Heute letzter Kabinettsrat e i een Drähtbericht unſeres Berliner Büros a Berlin, 27. März Heute vormittag tritt, wie wir hören, das Kabi⸗ nett zu einer Sitzung zuſammen, in der lediglich die laufenden Angelegenheiten beſprochen werden ſollen. Am Nachmittag wird eine Miniſterbeſprechung ſtatt⸗ finden, der inſofern beſondere Bedeutung zukommt, als in ihr das Programm der Regierung für das Frühjahr aufgeſtellt werden wird. Es wird das die letzte Beſprechung vor Oſtern ſein. Die erſte Hälfte des April iſt als Arbeitspauſe gedacht. Verſchiedene Mitglieder des Kabinetts werden zur Erholung von den Be⸗ ſchwerniſſen der Winterkampagne auf kurze Zeit Berlin verlaſſen. Gewiſſermaßen zum Abſchluß der parlamentariſchen Arbeiten iſt für heute abend beim Kanzler ein Bierabend vorgeſehen. Bürgermeiſter Scholz oͤroht mit ſeinem Rücktrin Telegraphiſche Meldung Berlin, 27. März. Bürgermeiſter Scholz hat dem Magiſtrat und der Stadtverordnetenverſammlung mitgeteilt, daß er für den Fall des Inkrafttretens des Verfaſſungsgeſetzes für„Groß-Berlin“ in ſeiner jetzigen Form zu ſeinem Bedauern ſein Amt als Bürgermeiſter der Stadt Berlin nicht weiter führen könne. Bürgermeiſter Scholz iſt der Anſicht, daß durch die Beſtimmungen des neuen Geſetzes die Grundlage ſeiner Stellung völlig verändert wird und ſeine Rechte verletzt werden. Scholz hat jedoch dem Herrn Stadtverordneten⸗ vorſteher Haß und Stadtrat Wutzky ausdrücklich ſeine Bereitwilligkeit zur Fortführung des Amtes als ſtellvertretender Oberbürgermeiſter während der nächſten Wochen erklärt, falls dieſe von den ſtädti⸗ ſchen Körperſchaften ausdrücklich gewünſcht werden ſollte. Herr Scheringer erklärt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. März. Der ehemalige Reichswehrleutnant Scheringer ſendet der kommuniſtiſchen„Welt am Abend“ eine Erklärung, in der er ſich mit verſchiedenen Zeitungs⸗ meldungen auseinander ſetzt. Scheringer tritt ins⸗ beſondere der Behauptung entgegen, ſein früherer Freundeskreis habe mit ihm gebrochen. Er erklärt: Die„5ahlloſen Zuſtimmungserklärun⸗ gen“, die bei ihm in den letzten Tagen eingegangen ſeien und von denen eine Anzahl in Kürze veröfſent⸗ licht werden würde, bewieſen das Gegenteil. Scherin⸗ ger fühlt ſich auch noch bemüßigt, die ihm zugeſchrie⸗ bene Aeußerung zu dementieren, daß der kommuni⸗ ſtiſche Kampf gegen die Kirche ihm nicht gefalle. Eine ſolche Feſtſtellung habe er beileibe nicht gemacht Man ſieht: Die geiſtige Bolſchewiſierung des frü⸗ heren Reichswehrleutnants und Nationalſoztaliſten⸗ macht reißende Fortſchritte. Letzte Meldungen Zeppelins erſte Werkſtättenfahrt im Jahre 1931 — Friedrichshafen, 27. März. Heute früh.20 Uhr 8 ſtieg das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ zu ſeiner erſten Werkſtättenfahrt dieſes Jahres auf. Die. Führung liegt in den Händen von Kapitän Lehmann. Der Aufſtieg ging bei ſchwachem Nordoſtwinde glatt vonſtatten. An dem Fluge nahmen zwölf ge⸗ ladene Gäſte teil. Kapitän Lehmann wird auch die morgen nach Budapeſt führende Fahrt leiten, da Dr. Gckener zur Zeit in Amerika iſt. Dr. Ecke⸗ ner wird am 7. oder 8. April nach Friedrichshafen zurückkehren, um die Führung des Luftſchiffes für die erſte Fernfahrt nach Aegypten zu übernehmen. Keine Genehmigung für den Schenkervertrag e Verlin, 27. März,(Draßttericht unſexes Ber liner Büros) Der Reichs verkehrsminiſter pon Guüsrgrd hat, wie die„Deutſche Zeitung wiſſen will, am Donnerstag dem ihm von der Reichsbahn geſellſchaft vorgelegten Schenkervertrag die Geneh⸗ migung verſagt. 5 Marſchall Pilſudſki auf dem Wege nach Gdingen — Paris, 27. März. Ein polniſcher Torpedobools⸗ zerſtörer mit Marſchall Pilſudſki an Bord, hat geſtern abend, aus Madeira kommend, die Reede von Cher⸗ bourg angelaufen, um Brennſtoff und Waſſer ein⸗ zunehmen und dann die Reiſe nach Gdingen fort⸗ zuſetzen.. 5 112 Tote bei den Unruhen in Judien — Luckuow, 26. März. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, beträgt die Zahl der bei den Zu⸗ ſammenſtößen in Cawnupur Getöteten 122 und die Zanhl der Verletzten 500. a e Das Nationaltheater teilt mit: Heute Erſt⸗ aufführung von Shaws Komödie„Man kann nie wifſen“ im Nationaltheater. Morgen wird„Die Affäre Dreyfus“ von Rehfiſch und Herzog, zum erſtenmal zu kleinen Preiſen, gegeben.— Inten⸗ dant Maiſch hat den Heldentenor Erik Ender⸗ lein von der Berliner ſtädt. Oper auf Grund ſeines Gaſtſpiels als Triſtan von nächſter Spielzeit an ans Mannheimer Nationaltheater verpflichtet. Da Erik Enderlein in allen großen Wagnerpartien be⸗ reits erfolgreich hervorgetreten iſt, ſo iſt mit ſeinem Engagement eine Grundlage für die Pflege von Wagners Werken in nächſter Spielzeit ge⸗ ſchaffen.— Das Nationaltheater wird zuſammen mit der bereits angekündigten Aufführung von Stra⸗ winskys„Oedipus rex“ im Nibelungenſaal auch das große neue Chorwerk desſelben Komponiſten „Die Pfalmenſymphonie“ und zwar in Ver⸗ bindung mit dem Schubertbund zur Aufführung bringen. Mannheim iſt damit die erſte deutſche Stadt, in der das Werk nach Berlin zu Gehör gebracht wird. Der Tag der Aufführung ſteht noch nicht feſt. Der neue Chaplin⸗Film in Berlin. Als Feſt⸗ vorſtellung des Vereins Berliner Preſſe erlebte der neue Chaplin⸗Film„Lichter der Stadt“ geſtern im Ufapalaſt am Zoo ſeine Premiere. Chaplin, der urſprünglich zugeſagt hatte, zu der Berliner Erſtaufführung zu erſcheinen, erholt ſich indes auf einem Gut in der Nähe von Paris von den allzu ſtürmiſchen Huldigungen, die man ihm in den europäiſchen Hauptſtädten dar⸗ gebracht hat. Er hatte ein Telegramm geſchickt, das mit großem Beifall aufgenommen wurde. Auch der Film erntete ſtürmiſchen Applaus, doch ſtellt die zlinftige Kritik feſt, daß der Höhepunkt des„Gold⸗ rauſch“ nicht wieder erreicht wurde. D Abbdroſſelung der deutſchen Theater in Lothrin⸗ gen. Trotzdem immer wieder alle Berichte darin übereinſtimmen, daß die deutſchen Aufführungen in Lothringen das größte Intereſſe finden und gegen⸗ über franzöſiſchen eine weit höhere Beſucherzahl auf⸗ zuweiſen haben, ſind auch in letzter Zeit die Klagen über die Abdroſſelung der deutſchen Theater nicht zum Verſtummen gekommen. Die Lothringer Volks⸗ zeitung erhebt aufs ſchärfſte Einſpruch gegen die ſyſte⸗ matiſche Unterdrückung der deutſchen Sprache in Elſaß⸗Lothringen. Es wird dort u. a. ausgeführt: Nur Metz und Diedenhofen beſitzen Stadtthea⸗ ter. Seit dem Waffenſtillſtand wurde dort kein deut⸗ chenden Einwohner der beiden Städte— in Metz rund 22 000, im Kanton Diedenhofen 15 000 gegen⸗ über 7000 franzöſiſch ſprechenden— empfinden das ihre Steuerbeträge zur Tilgung des Defizits in den Theater⸗Etats herangezogen werden, und zwar in Metz allein in den beiden letzten Jahren 312000 bezw. 445 000 Fr., im kommenden Jahre„ Million, Dieden⸗ In Metz durfte auch in den vergangenen zwölf Jah⸗ ren keine private deutſche Theatergruppe Gaſtſpiele veranſtalten. Etwas günſtiger ſtand die Gaſtſpielfrags deutſcher Truppen in den kleineren Städten, jedoch können den Anforderungen nach deutſchen Auffüh⸗ rungen keineswegs damit befriedigend nachgekommen werden. 5 8 5 O Neue oder alte Opern? Eine ſehr intereſſante Unterſuchung über die Aufführungsziffern an mo⸗ dernen deutſchen Bühnen von Opern, welche vor 30 Jahren ihre Uraufführung erlebt haben, gibt Pro⸗ Im allgemeinen, betont Prof. Altmann, will das große Publikum nicht viel von Ausgrabungen alter Opernwerke wiſſen, ſondern hört lieber auch neuere Werke, obwohl manches ältere Werk ganz mit Un⸗ recht in Vergeſſenheit geraten iſt. Bei ſeiner Zu⸗ ſammenſtellung hat Prof. Altmann 100 deutſche Bühnen berückſichtigt, und er macht dabei die Be⸗ merkung, daß im Spieljahr 1929/30 gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang der Aufführungsziffern bei Werken von Mozart, Händel, Oddenbach und Wag⸗ ner zu verzeichnen ſind. An erſter Stelle der alten Opernwerke, die an deutſchen Opernbühnen im letzten Spieljahr zur Aufführung gelangte, ſteht „Carmen“ mit einer Aufführungsziffer von 365, dann folgt„Zar und Zimmermann“ mit 304 Auf⸗ führungen,„Lohengrien“ mit 290 Aufführungen, „Tannhäufer“ und„Troubadour“ mit je 268 Auffüh⸗ rungen. Zum Vergleich erwähnt Prof. Altmann, Butterfly 281,„Tiefland“ 276 und„Boheme“ 2³⁰ Aufführungen erzielt haben. ſches Theaterſtück mehr aufgeführt. Die deutſchſpre⸗ als eine umſo größere Ungerechtigkeit, als ſie durch hofen einige Hunderttauſende ſeit Waffenſtillſtand⸗ feſſor Dr. Altmann in der„Deutſchen Bühne daß von neueren Opern„Schwanda“ 490,„Madame 1 m e 2 1 N Schliengen, die mit Eifer laſen und in alle möglichen Gebiete des Geiſtigen ſich abzurücken, um ihr Weſen zu verſtehen. Gewiß Freitag, 27. März 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 145 Kauft deutſche Waren! Auch das iſt ein Akt chriſtlicher Nächſtenliebe! Der„Deutſche Wirtſchaftsverein e..“ teilt mit, daß in der Wochenſchau des Berliner Evangeliſchen Sonntagsblattes D. Dibelius davon ſpricht, was die deutſche Chriſtenheit tun könne, um der heutigen allgemeinen Not in Deutſchland mit ſteuern zu helfen. Dieſe Hilfe heißt: Kauft deutſche Waren! In den andern Ländern gehört dieſe Unterſtützung des binnenländiſchen Marktes zu den Selbſtverſtändlich⸗ keiten.„Nur ein einziges Land gibt ſein Geld dafür hin, daß ausländiſche Arbeiter Arbeit und Geldver⸗ dienſt haben, während die eigenen Volksgenoſſen ar⸗ heitslos herumſtehen. Nur ein einziges Land hat nicht begriffen, was für eine Verantwortung das große Wort von der Nächſtenliebe in ſich ſchließt für das eigene Volk.— Das iſt Deutſchland!“ Wir müſſen endlich mit dem Vorurteil brechen, daß ausländiſche Waren beſſer ſeien als die deutſchen. Die Frauen müſſen hier anfangen, bei Lebensmitteln uſw., und ſie müſſen auch auf die Männer einwirken.„Das iſt nicht nationaliſtiſche Beſchränktheit. Das iſt chriſt⸗ liche Nächſtenliebe! Wir wiſſen wohl, daß auch an⸗ dere Völker— eigentlich alle, mit der einzigen Aus⸗ nahme von Frankreich, dem es glänzend geht— in dieſer Zeit der Kriſis wirtſchaftlich ſchwer zu kämpfen haben. Aber eine Verantwortung tragen wir als Chriſten nicht für die anderen, ſondern für unſer eigenes Volk. Und daran kann kein Zweifel ſein, daß andere Völker es leichter haben, ſich durch dieſe ſchwere Zeit hindurchzukämpfen als das deutſche Volk, dem man jährlich zwei Milliarden Mark aus dem Wirtſchaftskörper herauspumpt. Wohltätigkeit muß im eigenen Hauſe beginnen. Das iſt ein altes eng⸗ liſches Sprichwort. Das iſt auch klarer chriſtlicher Grundſatz. Wer ſeine Pflichten gegenüber den aller⸗ nächſten nicht erfüllt, wird ſie auch gegen die anderen nicht erfüllen. Chriſtliche Liebe iſt eine Redensart, wenn ſie nicht tatkräftig einſetzt mit Hilfe für das eigene Volk! Darum: Chriſtenheit Deutſchlands, tue deine Chriſtenpflicht! Hilf der Landwirtſchaft! Hilf dem bedrängten deutſchen Handel! Gib deinen Ar⸗ beitsloſen Arbeit! Kaufe deutſche Waren.“ Möchten doch dieſe hilfewollenden Worte überall in Deutſchland rechte Beachtung finden! DW V. * * Fahrpreisermäßigung bei Geſellſchaftsfahrten ſchon bei 15 Teilnehmern. Die Reichsbahn hat ſich entſchloſſen, zu Beginn der Reiſeſaiſon die Geſell⸗ ſaftsfahrten zu ermäßigen. Solche Ermäßigungen ollen künftighin ſchon bei einer Teilnehmerzahl von 15 Perſonen Platz greifen. Bemerkenswert iſt auch, daß die Reichsbahn die bisher gewährte Preisherab⸗ ſetzung für Ferienſonderzugskarten von 10 auf 20 v. H. erhöht hat. Staatsprüfung für den mittleren techniſchen Dienſt im Tiefbauweſen. Die Nachgenannten haben die im Februar abgehaltene Staatsprüfung für den mittleren techniſchen Dienſt im Tiefbauweſen beſtan⸗ den und hierdurch nach der Verordnung vom 24. Jan. 1025 die Berufsbezeichnung„ſtaatlichgeprüfter Baumeiſter“ erlangt: Otto Adam aus Achern, Karl Baas aus Kirchen, Auguſt Blatz aus Hain⸗ ſtaökt, Karl Brandmeier aus Karlsruhe, Karl Claeßner aus Heidelberg, Emil Fiſcher aus Karlsruhe, Peter Gauger aus Karlsruhe, Konrad Hack aus Trochtelfingen in Hohenzollern, Theodor Henrici aus Neckarmühlbach, Karl Hiller aus Karlsruhe, Konrad Huber aus Oedsbach, Hugo Joos aus Karlsruhe, Johannes JIſele aus Karls⸗ ruhe, Hans Kahlenberg aus Pforzheim, Her⸗ mann Langendörfer aus Weingarten, Richard Layer aus Mannheim, Adolf Münk aus Hoch⸗ emmingen, Andreas Nied aus Seckach, Alfred Rößler aus Spöck, Bernhard Schlampp aus Ev. Tennenbronn, Walter Schneider aus Frei⸗ burg, Wilhelm Seifert aus Neunkirchen a. d. Saar, Adolf Sohn aus Karlsruhe, Eugen Stolz aus Wilhelm Treiber aus Oberrotweil, Auguſt Weickhardt aus Singen a.., Erwin Weis aus Rinklingen, Erwin Widmann aus Neubreiſach, Ernſt Wolf aus Heidelberg. Mannheimer Mutterſchutz E. V. Generalverſammlung im großen Saal der Handelskammer Im großen Saal der Handelskammer hielt der Mannheimer Mutterſchutz, deſſen Mit⸗ galteder leider nicht in wünſchenswerter großer Zahl erſchienen waren, ſeine Generalverſamm⸗ lung ab. Frau Blauſtein gab zunächſt den Rechen⸗ ſchaftsbericht für das abgelaufene Jahr, das durch die ſchlechte Wirtſchaftslage eine Ver⸗ ſchlechterung der Kaſſenverhältniſſe brachte, wodurch das Arbeiten ſehr erſchwert wurde. Die Geldmittel ſind geringer geworden, während die Zahl der Schütz⸗ linge und der Ratſuchenden gewachſen iſt. Leider ſind auch einige Mitglieder ausgetreten, zum Teil Mit⸗ glieder, die ſeit Beſtehen des Mannheimer Mutter⸗ ſchutzes treue Unterſtützer geweſen ſind. Vielfach wird heute die Anſicht vertreten, daß nach Eröffnung des Mütter⸗ und Säuglingsheims der Mutterſchutz überflüſſig wird. Dieſe Anſicht iſt falſch, denn der Mutterſchutz— wer die geleiſtete ſegensreiche Arbeit kennt, wird dies unbedingt zugeben müſſen— kann nicht aufgegeben werden. Vorträge wurden in ge⸗ ringer Zahl abgehalten, da von anderer Seite ſo viel geboten wurde, daß dieſe Einſchränkung durchaus an⸗ gebracht war. Die Verteilung von Flugblättern an Eheſchließende wurde wie alljährlich wieder vor⸗ genommen. Auf einem Gebiete ſind die Bemühungen des Mutterſchutzes ohne Erfolg geblieben. Der Gedanke der Müttererholung konnte immer noch nicht verwirklicht werden. Da ein Verband allein dieſen Plan auch nicht in die Tat umſetzen kann, hat man mit dem Verband der freien Wohlfahrtspflege und mit der Notgemeinſchaft gemeinſam die Bemühungen fortgeſetzt. Der Wille iſt vorhanden, doch fehlt es an dem notwendigen Platz. Die bis jetzt gepflogenen Verhandlungen wegen eines Platzes ſind geſcheitert. Dieſer negative Erfolg iſt um ſo bedauerlicher, als die Müttererholung genau ſo wichtig wie Klein⸗ kinderfürſorge iſt. Der Mutter muß eine Erholung ge⸗ boten werden; ſie muß die Möglichkeit haben auszu⸗ ſpannen. Den größten Nutzen hiervon hat wiederum die Familie. Ebenſo iſt bedauerlich, daß mit dem Arbeitsamt zuſammen keine Mütterkurſe für erwerbs⸗ loſe Frauen eingerichtet werden konnten, da das Arbeitsamt keine Mittel hierfür zur Verfügung ſtellte. Mit der Mannheimer Ortsgruppe des Bun⸗ des der Kinderreichen wurden Beziehungen ange⸗ knüpft. Der Bund der Kinderreichen will jedoch keine Wohlfahrtspflege treiben, ſondern eine Beſſerſtellung durch geſetzliche Verordnungen erreichen. Sehr er⸗ freulich iſt die Fertigſtellung des neuen Mütter⸗ und Säuglingsheims, das die Umſetzung eines Gedan⸗ kens in die Tat bedeutet, der genau vor zwanzig Jahren durch den Mannheimer Muttterſchutz aufge⸗ griffen wurde. Erhöhte Aufmerkſamkeit hat man der Belehrung der Schulentlaſſenen auf ſexuellem Gebiet gewidmet. Durch die Mittel der Notgemeinſchaft konnten Gaben verteilt werden, wodurch die eigene Kaſſe entlaſtet wurde. Zum Schluſſe betonte Frau Blauſtein die gute Zuſammen⸗ arbeit, ſprach allen Mitarbeitern den Dank aus und dankte ganz beſonders der Stadt und den anderen unterſtützenden Stellen. Dr. Lion reſerierte über die Tätigkeit der Ehe⸗ und Sexualberatungsſtelle, Eine ſtetige Fortentwicklung der Beratungsſtelle iſt feſtzuſtellen: Im Jahre 1928 fanden ſich 158 Rat⸗ ſuchende ein, 1929 waren es 172 und im letzten Jahre 245. Die Zahl iſt noch höher zu werten, da nicht alle Ratſuchenden von der Statiſtik erfaßt werden, weil kein Zwang zur Namensnennung und Angabe der perſönlichen Verhältniſſe beſteht. Außerdem wird eine ähnliche Beratungsſtelle der Arbeiterwohlfahrt ſtark beſucht. Die 245 Ratſuchenden waren in der Hauptſache Frauen, und zwar 158 gegen 87 Männer. Von den Frauen waren 28 ledig, 120 verheiratet, 4 verwitwet, 1 geſchieden und 5 verlaſſen. Von den Männern waren 28 ledig, 46 verheiratet, 2 geſchie⸗ den, 2 verwitwet, 9 verlaſſen. Auffallend iſt die große Zahl der Ratſuchenden unter 20 Jahren. Es waren dies 6 Männer und 7 Frauen. Im Alter von 2080 Jahren waren es 58 Männer und 55 Frauen, von 30—40 Jahren 15 Männer und 44 Frauen, von 40 bis 50 Jahren 11 Männer und 20 Frauen, über 50 Jahre 10 Männer und 11 Frauen. Die Haupttätigkeit erſtreckte ſich auf reine Ehe⸗ beratung.(191 Fälle gegen 107 im Vorjahre). Die Sexualberatung iſt zurückgegangen. Die Hauptfälle der Beratung erſtreckten ſich wieder auf Eheſtörungen. In 275 Beratungen wurden die Fälle entweder geklärt oder an Aerzte, Jugendamt, juriſtiſche Stellen uſw. verwieſen. Als neutrale Be⸗ ratungsſtelle mußte man ſich ſelbſtverſtändlich beſon⸗ ders in ſexuellen Dingen, auf den Boden der jetzt beſtehenden Geſetze ſtellen und konnte nicht immer den Wünſchen der Ratſuchenden entſprechen. Immer⸗ hin konnte in Fragen der Verhütung manches ſegen⸗ bringende getan werden. Mit der ſexuellen Berarung der Mädchen in der Schule iſt ein Anfang gemacht worden. Es iſt geglückt, einen Vortrag durch eine Schulärztin halten zu laſſen, doch ſoll verſucht wer⸗ den, durch Vermittlung der Geſellſchaft für ſoziale Hygiene ein Ausbau derartiger Vorträge zu er⸗ reichen. Dr. Lion ſprach dann noch über das Anwachſen der Ratſuchenden, die ſich um ein Geſundheits⸗ zeugnis bemühen. Die iſt ſehr erfreulich, da ſehr viel für das Geſundheitszeugnis ſpricht und vor allem eine erzieheriſche Wirkung nicht wegzuleugnen iſt. Natürlich darf das Geſundheitszeugnis niemals amtlich werden, ſondern muß ſtets das Kennzeichen der Freiwilligkeit tragen. Wir müſſen ſo weit kom⸗ men, daß bei einer Eheſchließung die Frage nach Vermögung und Stellung durch die Frage nach der Geſundheit ergänzt, ja ſogar überwuchert wird. Von dem von vielen Stellen gewünſchten Geſun d⸗ heitspaß verſpricht ſich Dr. Lion nicht viel, zu⸗ mal auch ſehr viele Nachteile gegen ſeine Einführung ſprechen. Schweſter Elſe Springer gab den Bericht über die Arbeit in der Sprechſtunde. Es waren erſchütternde Zahlen, die hier vorgebracht wurden. Wenn man bedenkt, daß ſie nur einen ganz geringen Bruchteil der Notlage darſtellen, ſo kann man ſich einen kleinen Begriff von der wirklichen Not machen. Die Zahlen hier zu nennen würde zu weit führen. Durchgeführt wurden 2128 Sprechſtunden⸗ beratungen(gegen 2026 im Jahre 1929). Erfreulich iſt es, daß auch Mütter in die Sprechſtunde kommen, die nicht nur materielle Hilfe ſuchen, ſondern die ſich auch ausſprechen wollen. Still und ruhig, mit der gleichen Beſcheidenheit, mit der Schweſter Springer ihre ſegenbringende Tätigkeit ausübt, gab ſie auch den Bericht, der die geleiſtete Arbeit nur ahnen läßt. Nach dem Kaſſenbericht, der durch die Sekretäre Frl. Klein gegeben wurde, dankte Frau Blau ⸗ ſtein nochmals allen Beteiligten und bat, in weiten Kreiſen um finanzielle Beihilfen zu werben, da es durch den Geldmangel ſehr ſchwer ſei, weiter zu ar⸗ beiten. Sie erhofft weiteren Erfolg und weiteren Aufſtieg des Mannheimer Mutterſchützes, der im nächſten Jahre ſein 25jähriges Beſtehen feiern kann. * Poſtzuſtellung au Oſtern. Es finden ſtatt: a) am Karfreitag eine Briefzuſtellung, b) am Oſter⸗ ſonntag eine Briefzuſtellung und eine Paketzuſtel⸗ lung vormittags in allen Bezirken, c) am Oſter⸗ montag keinerlei Zuſtellung. Die Poſtzollſtelle bleibt am Karfreitag und an den beiden Oſterfeiertagen ge⸗ ſchloſſen. Was iſt Höflichkeit? Wer etwa nicht wiſſen ſollte, was Höflichkeit iſt, der fahre mit der Straßenbahn Linie 6 in den Abend⸗ ſtunden nach der Ebertbrücke. Man hat hier reichlich Gelegenheit, eine kleine Höflichkeitsprüfung der Straßenbahnſchaffner vorzunehmen. Wobei gleich vorausgeſchickt werden ſoll, daß die höflichen Schaff⸗ ner in der Ueberzahl ſind. Um den ſich täglich ereig⸗ nenden Auseinanderſetzungen ein Ende zu bereiten, wäre es ſehr angebracht, wenn über die Ausſteig⸗ verhältniſſe auf der Strecke zwiſchen den Halte⸗ ſtellen Ebertbrücke und Brauereien eine ein deu⸗ tige Verfügung erlaſſen würde. Die Wagen der Linie 6 fahren in den Abendſtunden offiziell nur bis Kronprinzenſtraße, um dann auf den Gleiſen der OE umzuſetzen und die Rückfahrt nach Ludwigshafen anzutreten. Die Fahrgäſte, die bis Brauereien fah⸗ ren, legen beſonderen Wert darauf, bis zur Weiche, die ſich ganz in der Nähe der Halteſtelle Brauereien befindet, mitzufahren. Es wird ihnen ein Stück Weg erſpart, denn wegen der kurzen Strecke hat es keinen Zweck, auf den nächſten Wagen der Linie 10 zu warten. Die meiſten Schaffner haben nun nichts gegen ein Mitfahren der Fahrgäſte bis zur Weiche einzu⸗ wenden. Ein Aufenthalt entſteht weiter nicht, da während des Ausſteigens die Weiche umgelegt wer⸗ den muß. Die höflichen Schaffner geſtatten ſtill⸗ ſchweigend das Mitfahren, betonen höchſtens, beim Ausſteigen Vorſicht anzuwenden, da die Ausſteig⸗ ſtelle keine offizielle Halteſtelle iſt. Die ſehr höflichen Schaffner machen die Fahrgäſte nach den Brauereien ſogar darauf aufmerkſam, daß ſie noch bis zur Weiche mitfahren können. Die unhöflichen Schaffner aber weigern ſich an der Kronprinzenſtraße, weiter zu fahren, ſolange der Wagen nicht ganz geräumt iſt. Es gibt auch einen ſehr unhöflichen Schaffner, der es tatſächlich fertig brachte, im Befehlston einige Fahr⸗ gäſte anzufahren:„Mache ſe jo, daß ſe aus'm Waache nauskumme ſunſcht könne ſe was erlewe!“ Als dieſer Mann darauf aufmerkſam gemacht wurde, daß man regelmäßig bis Weiche fahren könnte, wurde er noch ausfälliger. Vielleicht ſorgt die Straßenbahndirektion dafür, daß die Weiche an der Schafweide als Bedarfs halteſtelle für die Wagen erklärt wird, die ihre Fahrt an der Kronprinzenſtraße beenden. Den Fahr⸗ gäſten würde dadurch ein Entgegenkommen gezeigt und es würden auch manche unliebſame Ausein⸗ anderſetzungen erſpart bleiben.* K * Rätſelhafter Autobrand. Geſtern abend geriet zwiſchen C 2 und C 3 am kathol. Jugendheim ein Opelwagen in Brand. Der Vorgang war ſo ſelt⸗ ſam, daß allerhand Gerüchte über die Urſache ent⸗ ſtanden. Soviel ſteht feſt, daß das Feuer an den Wagen von außen her kam. Das Benzin lief in die Straßenrinne und geriet plötzlich in Brand. Ob es angezündet wurde oder durch Wegwerfen einer bren⸗ nenden Zigarette zur Entzündung kam, konnte nicht ermittelt werden. Das Feuer fraß ſich dann in der Straßenrinne rückwärts, ſo daß ein mehrere Meter langes Feuerband am Gehweg entlang lief, Plötzlich ſchlugen aus der Kühlerhaube Flammen. Man rief nach der Polizei und der Feuerwehr. Der zuerſt ankommende Schutzmann verſuchte mit einem Minf⸗ ntax aus dem Jugendheim das Feuer zu löſchen. Vergeblich. Mittlerweile brannte die Kühlerhaube durch. Sämtliche Scheiben des Wagens barſten durch die Hitze, die Vorhänge verbrannten und ein dem Beſitzer gehöriger Hut. Der Feuerwehr gelang es nach und nach, die Flammen, die bis zu zwei Meter in die Höhe ſchlugen, zu erſticken. Später ſchleppte die Polizei den Wagen ab und ſtellte ihn zur Unter⸗ ſuchung der Brandurſache ſicher. Eine rieſige Meu⸗ ſchenmenge war Zeuge des abendlichen Schauſpiels. . ͤ K Gegen läſtigen Juckreiz der Haut, ſchmerzhaftes Brennen und Röte der Hände und des Geſichts, hervorgerufen durch Wilterungs⸗ einflüſſe, verwendet man die ſchneeig⸗weiße Leodor⸗Kühl Creme(role Pacung), gleichzeitig vorzügliche Puderunterlage, herrlich duftende Schön⸗ heitscreme, Tube 60 Pf. und 1 Mark wirkſam unterſtüßt durch Leodor⸗ Edel⸗Seife, Stich 50 Pf. in allen Cutorodert worfgufsſtellen zu haben Max Oeſer ſiebzig Jahre Mit dem heutigen Tag tritt der frühere Leiter der Mannheimer Schloßbücherei, Profeſſor Mar Oeſer, ins bibliſche Alter. Wer ſich wie dieſer Mann geiſtig ſo jugendfriſch und lebendig erhalten hat, darf erwarten. daß man ſich an einem ſolchen Zeitabſchnitt des Unmittelbaren und Perſönlichen ſeines Wirkens erinnert. Es beſtand in der Schaf⸗ fung eines großen Kreiſes von echten Freunden des Inſtituts, dem die Lebensarbeit Max Oeſers ge⸗ widmet war, der ſchönen Mannheimer Schloß⸗ büche rei. Die Perſönlichkeit dieſes allzeit hilfs⸗ bereiten Mannes war in den langen Jahren ihres Wirkens zu einem geiſtigen Mittelpunkt geworden. Die ſich um ihn ſcharten, waren keine unbedingt Studierten, keine bildungsmäßig Abgeſtempelten, aber dafür gehörten ſie zu der ſtillen Gilde derer, einzudringen ſuchten. Ihnen war Oeſer ein Führer von ſeltener Art des Weitblicks, ein Anreger von ungewöhnlichem Reichtum und außerordentlicher Vielſeitigkeit. Er kannte ſeine Bibliothek mit erſtaunlicher Ge⸗ nauigkeit, und er trug ſie mit einer bemerkenswerten Präſenz im Gedächtnis, die in dieſem Zuſammen⸗ hang beſſer war als ein ſyſtematiſierender Stichwort⸗ katalog. In den Herzen all dieſer Vielen, denen Max Oeſer im Lauf der Jahre ſo zu einem Freund und Führer geworden iſt, hat er ſich einen Ehren⸗ platz geſichert, und deshalb darf man dieſer perſön⸗ lichen Seite ſeines Wirkens am heutigen Tage zu allererſt gedenken. 8 Zwar iſt Max Oeſer ſtets der Mann geweſen, der in ſeiner großen Beſtheidenheit das Perſönliche hin⸗ ter der Sache zurücktreten ließ, und wenn er jetzt ſeine Leben erinnerungen ſchreibt, ſo kann man mit Beſtimmtheit ſagen, daß ſie die Eindrücke von Dingen und Perſönlichkeiten, von künſtleri⸗ ſchen und geiſtigen Strömungen, die Oeſer ſeinem Weſen entſprechend im Lauf der Jahre als ſtiller Beobachter ſammeln konnte, mit der Diſtanz deſſen darſtellen werden, der gelernt hat, die Dinge von wird dabei ſo manche Perſönlichkeit, ſo mancher Zuſammenhang der unmittelbaren Vergangenheit in neuem Licht erſcheinen, wie es ſtets zum Aufſchluß⸗ reichſten gehörte, die geiſtigen und künſtleriſchen Bildungen der letzten Jahrzehnte durch Max Oeſer dargeſtellt zu ſehen. Was er über das Kunſtwerk Richard Wagners als vorzüglicher Kenner des Kampfes um dieſes Werk zu erzählen wußte, gab einen Einblick in den Reichtum deſſen, was ſich in den Erinnerungen dieſes geiſtig außerordentlich Professor Max Oeser regen Mannes im Lauf der mit feinem Verſtändnis erlebten Vergangenheit zuſammengefunden hat. Zugleich iſt Oeſer nicht nur der Verfaſſer einer durch ihre kulturhiſtortſche Darſtellung beiſpielhaften Geſchichte der Stadt Mannheim er verkörpert ſel bſt ein Stück Geſchichte unſerer Stadt. Der im Jahre 1861 in Dresden Geborene entſtammt einer berühmten Künſtlerfamilie und war von früheſter Jugend an gleichfalls an den Fragen der Kunſt ſtark neriſchen Kunſtübung nicht fehlen ließ. In ſeinem Sohn, Dr. Willy Oeſer, hat das künſtleriſche Erbgut der Familie eine neue Verkörperung gefunden. Die Berufung Oeſers nach Mannheim im Jahre 1894 erfolgte durch keinen Geringeren als Auguſt Lamey, dem es darum zu tun war, für die reiche künſtleriſche und kulturelle Vergangenheit unſerer Stadt einen geeigneten Maun zu finden, der es vermochte, die große Mannheimer Zeit des 18. Jahrhunderts und ihre Nachwirkungen mit der Gabe der Darſtellung und Sichtung zu durchdringen. Dafür war Max Oeſer. der Sohn der Barockſtadt Dresden, die geeignete Perſönlichkeit. Er brachte eines nach Mannheim mit, was für ſeine hieſige Ar⸗ beit beſonders weſentlich war:den unbefangenen Blick, der an die Dinge nicht mit großem wiſſenſchaftlichem Ballaſt heranging, ſondern das vorhandene Material mit der echten Entdeckerfreude ſichtete und in zu⸗ ſammenfaſſenden Darſtellungen zugänglich machte. Aus dieſer Tätigkeit iſt neben der genannten Stadtgeſchichte vor allem das in ſeinen Auswirkun⸗ gen wohl bedeutſamſte Werk Oeſers zu nennen, ſeine„Geſchichte der Mannheimer Kupferſtechkunſt im 18. Jahrhundert“, ferner ſeine Schrift„Aus der Kunſtſtadt Carl Theodors“, die„Geſchichte des Klo⸗ ſters Lorſch“ und zahlreiche Aufſätze und Zeitſchrif⸗ ten und Zeitungen, die dem Verſtändnis für Mann⸗ heim und ſeine kulturelle Vergangenheit dienen. Die geiſtesgeſchichtlich bedeutſamſte Zeit unſerer Stadt, die Schillerepoche, fand in Oeſer einen tiefen Kenner und temperamentvollen Darſteller, deſſen Schillerdrama„Flickwort, der arme Teufel“ vor allem dazu dienen ſollte, das, was Mannheim Schil⸗ ler ſchuldig geblieben war, innerhalb der Mauern unſerer Stadt ſelbſt darzuſtellen, bevor das ein anderer außerhalb unternahm. Weiterhin feſſelte Oeſer die kraftvolle Erſcheinung des Malers Müller, deſſen Bedeutung er durch Schaffung einer Volks⸗ ausgabe würdigte. Hier wurde deutlich, wie es gerade die nativbnale Grundſtimmung dieſes Maler⸗ dichters war, die ihm einen beſonderen Platz in unſerem Schrifttum ſichert. * All dieſe Arbeiten ſtanden bei Oeſer in einem un⸗ mittelbaren und lebendigen Zuſammenhang mit ſeiner Tätigkeit als Ordner und Leiter der ihm an⸗ und Buchausgaben der Schillerzeit und der Revolu⸗ tionszeit von 1848/49. Seine der Sammlung Des⸗ billon gewidmete Arbeit, über die eine ſeiner letzten bibliothekariſchen Arbeiten, der kurze Führer durch die Städtiſche Schloßbücherei von 1926, berichtet, ebenſo ſeine Vermittlung bei der Schenkung der Mammelsdorfſchen Bibliothek an die Stadt Mann⸗ heim verknüpfen für immer ſeinen Namen mit den bedeutſamſten Etappen in dem eigenartigen Werden des Mannheimer Büchereiweſens. Darüber hinaus iſt auch ſeiner Tätigkeit im Mannheimer Kunſt⸗ verein und Kunſtgewerbeverein zu gedenken, wo er durch Ausſtellungen(76 Gemälde von Hans Thoma im Jahre 19011!) Vorträge und viele andere Anre⸗ gungen ſich bleibende Verdienſte um das kulturelle Leben unſerer Stadt erworben hat. Auch ſeine Vor⸗ träge an der Hochſchule für Muſik während der Direktonszeit von Wilhelm Bopp ſind in dieſem Zu⸗ ſammenhang hervorzuheben. Max Oeſer hat ſeine Arbeit zeitlebens unter ſchwierigſten Verhältniſſen, zuweilen unter ſtärkſter Selbſtverleugnung und dem ganzen Einſatz ſeinet Perſönlichkeit durchführen müſſen. Aber er hat die Genugtuung, wenigſtens ideell das Echo feiner Lebensarbeit zu vernehmen. Das mag ihm den heu⸗ tigen Ehrentag verſchönern, zu dem auch wir ihm herzliche Glückwünſche darbringen. Seit Profeſſor Oeſer von ſeinem Amt im Frühjahr 1927 zurück⸗ und in den Ruheſtand trat, hat er ſein perſönliches Wirken, wie wir es eingangs ſchilderten, notgedrungen ſehr weſentlich einſchränken müſſen; das iſt für ihn gewiß ſchmerzlich geweſen. Aber er darf ver⸗ ſichert ſein, daß zahlreiche Freunde und Verehrer ſeiner würdigen Perſönlichkeit am heutigen Tage dankbar ſeiner gedenken, in der Gewißheit, ſein Wirken in gebührender Erinnerung zu bewahren. Möge ihm die geiſtige Jugendfriſche in allen Voraus⸗ ſetzungen und Wirkungen noch recht lange erhalten bleiben, die wir alle an ihm kennen und lieben. k. Um die Zukunft des Osnabrücker Theaters. Nachdem die Stadtverordneten den bisherigen Zu⸗ ſchuß für das Städtiſche Theater und auch das Ge⸗ halt für den Intendanten abgelehnt haben, wird eine Verbindung mit dem Stadttheater von Münſter geſucht, wobei Osnabrück als zwei⸗ vertrauten Schloßbücherei. Vor allem galt intereſſiert, wobei er es auch an der praktiſch zeich⸗ ſeine Arbeit der Sammlung der Mannheimer Drucke tes Theater von Münſter aus täglich beſpielt wer⸗ den ſoll. 3— W e TTC — A 4. Seite/ Nummer 145 Freitag, 27. März 1931 40 Jahre Geſchwiſter Gutmann Die Firma Geſchwiſter Gutmann, im März 1891 von den Schweſtern Melanie und Sofie Gutmann in Mannheim gegründet, kann in dieſem Monat auf ein 40 jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Aus kleinſten und beſcheidenſten Anfängen hat ſich das Unternehmen ſo weit entwickelt, daß es heute mit ſeinen Schweſter⸗ und Konzernfirmen als größtes Putzſpezialgeſchäft Deutſch⸗ lands und von maßgebenden Fachleuten ſogar als größter Putzkonzern Europas bezeichnet wird. Gleichzeitig mit dem Mannheimer Jubiläum feiert die Karlsruher Niederlaſſung der Firma ihr 30 jähriges Beſtehen. Schon vor dem Kriege wurden unter der gleichen Firma Ge⸗ ſchäfte in Karlsruhe, Pforzheim, Straßburg, Saar⸗ brücken, Konſtanz und Frankfurt a. M. dem Mann⸗ heimer Stammhaus angegliedert. Als unmittelbare und mittelbare Kriegsfolge gingen der Firma die beſonders guten Geſchäfte in Straßburg, Saar⸗ brücken und Konſtanz verloren. Ein Erſatz für dieſe Kriegsverluſte wurde in den Gründungen in Eſſen, Gelſenkirchen, Berlin, Stuttgart und Ludwigshafen a. Rh. geſucht und gefunden. Die Mitbegründerin, Frau Melanie Wohlge⸗ mu th, geborene Gutmann, ſteht noch heute ge⸗ meinſam mit ihrem Gatten Lion Wohlgemuth an der Spitze des Unternehmens. Der Konzern der Firmen Geſchwiſter Gutmann beſchäftigt z. Zt. etwa 700 Per⸗ ſonen, davon allein in Mannheim über 300. Be⸗ ſonders darf erwähnt werden, daß in der z. Zt. ſo außerordentlich ſchwierigen und ungünſtigen Wirt⸗ ſchaftslage es das dazugehörige Unternehmen der Mannheimer Hutfabrik durch ſeine Ausdehnung in der allerjüngſten Zeit ermöglicht hat, das Seinige durch Neueinſtellung von Arbeitskräften zur Ent⸗ laſtung des Arbeitsmarktes beizutragen. Der Erfolg der Firma, die in ganz Europa in ihrem Geſchäftszweig einzigartig daſteht, iſt auf die ganz befonders ſolide und geſunde Geſchäftsführung zurückzuführen, die es auch in den ſchwierigen Nach⸗ kriegszeiten verſtanden hat, ſich innerhalb der Grenze des Möglichen zu halten und dadurch ihren Erfolg zu ſichern. Für das Mannheimer Wirt⸗ ſchaftsleben von beſonderer Bedeutung iſt es, daß aus der Firma Geſchwiſter Gutmann das z. Zt. größte deutſche Großhandelshaus für Damenhüte, die Firma Samt& Seide, G. m. b. H. in Mann⸗ heim hervorgegangen iſt, ebenſo die Mann⸗ heimer Hutfabrik, mit der dieſer Induſtrie⸗ zweig neu in Maunheim angeſiedelt wurde. Wir wünſchen dem großzügigen Unternehmen, das ſich aus kleinſten Anfängen zu europäiſcher Bedeutung entwickelt hat, eine weitere gedeihliche Fortentwick⸗ lung in der Hoffnung, daß das goldene Jubiläum unter günſtigeren Verhältniſſen begangen werden kann. Großſunkſtation Nauen wird ausgebaut Neue Kurzwellenſender— Neue„Strahlwerfer“ Neue Funklinien und Fernſprechverbindungen Die deutſchen Großfunkſtationen Nauen und Beelitz, die als Sende⸗ und Empfangsſtellen für den geſamten deutſchen überſeeiſchen Funkverkehr dienen, werden jetzt gemeinſam von der Reichs poſt und der Transradio A. G. ausgebaut. Die provpiſo⸗ riſchen Kurzwelleuſender werden durch neue erſetzt. Anſtelle der bisherigen Antennen treten ſogenannte Richtantennen oder„Strahlwerfer“, die ihre Ueberlegenheit über andere Antennenanordnungen erwieſen haben. Vierzehn direkte Funklinien führen bereits von Nauen in die Welt: nach Nord⸗ und Süd⸗ amerika, Mexiko, Cuba, China, Siam, Japan, den Philippinen, Niederländiſch⸗Indien, Aegypten und Perſten. Eine neue direkte Linie nach Kap⸗ ſtadt iſt projektiert. Wechſelſeitige drahtloſe Fernſprechverbindungen beſtehen zwiſchen Nauen, Argentinien, Chile, Uruguay, Braſilien und Siam. Auch mit Japan iſt der direkte drahtloſe Fernſprech⸗ verkehr in Ausſicht genommen. Welche Bedeutung die Großfunkſtation Nauen für unſer geſamtes Wirt⸗ ſchaftsleben in den letzten zehn Jahren gewonnen hat, geht daraus hervor, daß ſich die Zahl der gefunk⸗ ten Wörter von 28 Millionen im Jahre 1920 auf etwa 18 Millionen im letzten Jahre erhöhte. rdv. Reichstarif für das Bankgewerbe und die Sparkaſſen Der Deutſche Bankbeamten⸗Verein hatte für bei ihm organiſierte Bankangeſtellte u. a. die Kieler Spar und Leihkaſſe auf Zahlung der nach dem Reichstarif für das Bankgewerbe zuſtändigen Gehaltsſätze verklagt, deren Bewilligung von dem Inſtitut verweigert worden war. Unter dem Vor⸗ ſitz von Landgerichtsdirektor Grützmacher hatte das Landesarbeitsgericht Kiel nach eingehender Be⸗ weisaufnahme die Spar⸗ und Leihkaſſe zur Zahlung verurteilt, wogegen Reviſion beim Reichsarbeits⸗ gericht eingelegt wurde. Dieſes hat nunmehr, unter Vorſitz von Senatspräſidenten Dr. Oegg, die grund⸗ ſätzliche Entſcheidung getroffen, daß der Giro, Depoſiten⸗ und Konto⸗Korrent⸗Ver⸗ kehr kein ſogenauntes„ſparkaſſeneige⸗ nes“ Geſchäft im Sinne der Verkehrs⸗ anſchauung, ſondern in erſter Linie ein bank⸗ mäßiger Geſchäftszweig iſt, der dieſen Charakter auch dann nicht verliert, wenn er von Sparkaſſen betrieben wird. Das Urteil des Landesarbeits⸗ gerichts wurde beſtätigt und die Reviſton zurück⸗ gewieſen. Dieſe Entſcheidung iſt von großer grundſätzlicher Bedeutung, weil es jetzt nicht mehr zweifelhaft ſein kann, daß die bankmäßig betriebenen Sparkaſſen ſich auch bei der Beſoldung ihrer Angeſtellten nach dem Reichstarif für das Bankgewerbe richten müſſen, Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ergebnis der Radium⸗Spende in Mannheim: 4616 Mark Die Sammlung„Radium⸗Spende“, die vom Ver⸗ band der Freien Wohlfahrtspflege Mannheim, Vor⸗ ſitz Caritasverband, als Haus⸗ und Straßenſamm⸗ lung durchgeführt wurde, erbrachte einen Rein⸗ ertrag von Mark 4616,72. Der Betrag wird nach einem Beſchluß des Landesverbandes zur Be⸗ kämpfung des Krebſes dem ſtädt. Kranken⸗ haus zum Ankauf von Radium überliſſen. Da bei der Sammlung viele Herrſchaften nicht an⸗ getroffen werden konnten, iſt auch weiterhin die Möglichkeit gegeben, Spenden auf das Konto des Verbandes der Freien Wohlfahrtspflege bei der Städt. Sparkaſſe Mannheim und auf das Poſtſcheck⸗ konto des Landesverbandes zur Bekämpfung des Krebſes, Karlsruhe, Nr. 77555 einzuzahlen. Allen Sammlern und Sammlerinnen gebührt für ihre ſchwere, mühevolle Arbeit herzlichen Dank. Haben Krebs und Tuberkuloſe zugenommen? 6 Jahre Mannheimer Statiſtik Die Sterblichkeit iſt im Laufe der letzten Jahre mit Ausnahme des Grippejahres 1929 in Mannheim, prozentual an der Zahl der Einwohner gemeſſen, zurückgegangen. Dieſes Nachlaſſen der Todesfälle verteilt ſich nicht gleichmäßig auf die verſchiedenen Krankheiten. Als beſonders erfreu⸗ liches Zeichen kann man allerdings feſtſtellen, daß die Tuberkuloſe, die jahrhundertelang die meiſten Todesfälle verurſacht hat, in den letzten Jahren mit Erfolg energiſch bekämpft worden iſt. In Mannheim ſterben jetzt nicht einmal mehr halb ſoviel Menſchen an dieſer Volksſeuche wie in der Vorkriegszeit. Ein Fortſchritt der Medizin, beſonders wenn man be⸗ denkt, daß ſich die Ernährungsverhältniſſe infolge der Wirtſchaftsnot bedeutend verſchlechtert haben. Anſachliche Vorſchläge Friſch gefütterten Pferden iſt ein automattſch verſchließbarer, ſtädtiſcher Mülleimer hinten einzu⸗ bauen, um Verunreinigung der Straße zu vermeiden. An Hunden iſt, zum Schutze der Bürgerſteige, eine ähnliche Einrichtung anzubringen. Da die Laſtautos jetzt Luftbereifung haben, ſo müſſen auch Perſonen von 160 Pfund Lebendgewicht aufwärts Ballon⸗ bereifung haben. Eine Schonung öffentlicher Wege und Straßen und eine Senkung der öffentlichen Laſten iſt hierdurch zu erwarten. Wer mit dreckigen Gehwerkzeugen über die von dem modernen, ſtädti⸗ ſchen Fuhrpark geſäuberten Straßen geht, iſt zu protokollieren, damit die ſtädtiſchen Kehrmaſchinen nicht überanſtrengt werden. Frauen wird der ſtaub⸗ aufwirbelnde moderne, lange Rock gekürzt. Wer auf dem Gehweg oder Fahrdamm läuft und halten will, hat ein Stoppzeichen zu geben. Kinderwagenkabrio⸗ letts oder Limouſinen brauchew eine Zulnſſung für die Benutzung öffentlicher Wege und Straßen. Sis werden numeriertß ein Führerſchein! mit vorher⸗ gehender theoretiſcher und praktiſcher Prüfung iſt für ihre Lenkung erforderlich. Selbſtverſtändlich iſt für eine abblendbare Beleuchtung mit Standlicht und Fahrtrichtungsanzeiger zu ſorgen. In den öffentlichen Aulagen ſind Kinder⸗ wagenparkplätze anzulegen. Ihre Benutzung ich gebührenpflichtig. An die Ein⸗ gänge der Spielwieſen und Planſchbecken im Luten⸗ park und Schloßgarten kommt ein Verkehrsturm mit rotem und grünem Licht.. Um einen„fließenden Verkehr“ zu ermöglichen, iſt es den Fußgängern bei Benutzung öffentlicher Wege und Straßen nicht erlaubt, mit ihrem Tempo unter 4 Km. in der Stunde herunterzugehen. Parken, beſonders vor Schaufenſtern und an Stra⸗ ßenecken, iſt dem Fußgänger nur für eine Minute geſtattet. Wer ſeine Richtung ändern will, zeigt dies durch den ausgeſtreckten linken oder rechten Arm an. Eine nicht ſo günſtige Entwicklung iſt bei den durch Krebs verurſachten Todesfällen feſtzuſtellen. Einer der weſentlichen Gründe iſt in dief Fall die ieſem Ueberalterung der Bepölkerung; denn fort⸗ Krebs iſt eine Krankheit, die hauptſächlich in ccd dd ENTUWOITNA CRN SAGE 100 NAIIRES DURCH SCTNl 80 n 10 22 27 2822 200— 180 450 40 42⁰ 400 80 2 40⁴¹¹⁸⁰ ARE SDURCHSCHNITT ANTUSERKULOSE —— geſchrittenem Alter auftritt. Die mediziniſche Wiſ⸗ ſenſchaft bemüht ſich gerade in den letzten Jahren beſonders um die Bekämpfung der Krebskrankheit. Hoffen wir, daß es ihr recht bald gelingt, wirkliche Erfolge zu erzielen, die ein Sinken der Todeskurve der Krebskrankheiten herbeiführen. Sta. zur Verkehrsregelung Die Höchſtgeſchwindikeit für den Fußgän⸗ ger innerhalb geſchloſſener Ortsteile iſt auf 6 Km. zu beſchränken, um der ſtädtiſchen Straßenbahn keine unerwünſchte Konkurrenz zu machen. Das Tragen von Regenſchirmen auf öffentlichen Straßen und Plätzen an Regentagen wird aus demſelben Grunde verboten. Durch geeignete Stoppſtellen iſt dafür zu ſorgen, daß die Höchſtgeſchwindigteit nicht überſchritten wird. Fußgänger mit un vor⸗ ſchriftsmäßigen Gehwerkzeugen ſind aus dem Verkehr zu entfernen. Zu dieſem Zwecke ſind techniſche Straßenkontrollen abzuhalten. Der kon⸗ tollierte Fußgänger bekommt einen grünen Zettel mit Datum und Unterſchrift auf die Stirn oder den Rücken geklebt. Beanſtandete Gehwerkzeuge werden ſichergeſtellt. Die kontrollierenden Beamten ſind mit Kukirol und Lebewohl ausgerüſtet. Beim tebergaug vom kriechenden Sängling zum ſtraßenbeuutzenden Kleinkind iſt eine polizeiliche Laufprüfung abzulegen. Bei dieſer Prüfung iſt beſonderer Wert auf das Kurvenlaufen, Rückwärtslaufen und Bremſen zu legen. Kenntnis der Verkehrszeichen und Verkehrs⸗ verordnungen iſt nachzuweiſen. Die Gehwerkzeuge werden nach beſtandener Prüfung abgeſtempelt und zum Gebrauch auf öffentlichen Straßen und Plätzen zugelaſſen.— Vom 70. Lebensjahr an müſſen die Gehwerkzeuge wöchentlich vorgeführt werden, um den Organen der Allgemeinheit die Möglichkeit zu geben, ſich zu vergewiſſern, daß ſie verkehrstüchtig ſind. Fußgänger mit krummen Gehwerkzeugen und einem andere Straßenbenutzer beſchmutzenden Gang, — — haben ſich Kotflügel einbauen zu laſſen. Schwäch⸗ lichen Straßenbenutzern wird empfohlen, ſich Stoß⸗ dämpfer einbauen zu laſſen. Die Durchführung dieſer Vorſchläge würde unſer lebendiges Mann⸗ heim verkehrstechniſch an die Spitze der deutſchen Großſtädte bringen. —— Der Mauleſel Jeden Mittag ſehe ich das Tier an einem Platze in der Neckarvorſtadt ſtehen. Der Gemüſewagen, an dem es angeſchirrt iſt, macht mit ſeinem friſchen grünen Farbanſtrich einen netten Eindruck. Der Beſitzer des Geſpanns verhandelt mit einbaufenden Frauen; er wiegt Gemüſe ab ruft die Güte ſeiner Waren aus und macht ab und zu ſcherzhafte Be⸗ merkungen. Der Mauleſel, den man durch ſeinen ſchmalen Körperbau, ſeinen längeren Ohren und dem Eſelſchwanz leicht von einem Pferd und einem Eſel unterſcheiden kann, ſteht indeſſen da und wartet. Irgend eine Bewegung ſieht man kaum. Höchſtens, daß er mal die Ohren etwas hintenüber⸗ legt oder mit dem Schwanze Bewegungen macht. Die Augen ſind meiſt halb geſchloſſen; der Kopf immer müde geſenkt. So, wie das Tier da ſteht, macht es einen etwas müden Eindruck, als habe es gar keine Freude am Leben. Geſtern habe ich das Tier mal interviewt.„Ver⸗ zeihen Sie bitte, lieber Herr Mauleſel; würden Sie mir vielleicht etwas aus Ihrem Leben erzählen“, ſo habe ich höflich gefragt. Langſam öffnete er die Augen. Afathiſch ſah er mich an und dann ſagte er: „Was ſoll ich ihnen da groß erzählen. Sie ſehen doch, daß ich Tag für Tag dieſen Wagen ziehe, immer die⸗ ſelbe Arbeit verrichte. Es ſind immer dieſelben Straßen, dieſelben Geſichter, die ich ſehe. Ich weiß ſchon ganz genau die Stellen, wo ich ſtehen bleiben muß. Eine Führung brauche ich nicht mehr. Wenn es ſchon mal vorkommt, daß mein Herr eine andere Richtung will, dann kommt mir das ſo fremd vor. Dies Neue erſchrickt mich; ich fürchte mich davor und will dann immer in die alte Bahn zurück. Ueber⸗ haupt iſt mein Leben ſehr eintönig. Nun, ich bin ja auch zur Arbeit geboren. Da ich etwas ſtärker bin als ein Eſel, aber doch ſeinen ſicheren Tritt, dieſelbe Ausdauer und ſeine ſprichwörtliche Genügſamkeit beſitze, wird ſo ein Zwitterding in die Welt geſetzt, das halb Eſel und halb Pferd iſt. Eben dieſe Halb⸗ heit iſt es, die unſerem ganzen Leben anhaftet und uns ein unglückliches Weſen werden läßt. Jedes⸗ mal wenn ich ein Pferd oder einen richtigen Eſel ſehe, dann überkommt mich wieder ein aufbäumen⸗ des Gefühl.“ Da kam der Beſitzer des Gefährtes aus einer Haustür heraus. Er ſchnalzte mit der Zunge und langſam zog der Mauleſel den Wagen an. Um die nächſte Ecke verſchwand er und wird morgen mittag doch wieder hier ſtehen R. B. * Walldürn, 25. März. Der dem Hofkonzern ge⸗ hörige Mühlen bau ging durch Kauf zum Preiſe von 45 000 Mark in den Beſitz des Schwanenwirtes Theodor Gehrig von Hainſtadt über. * Film⸗Runoſchau Roxy:„Der König der Vagabunden“ Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen. Von dies ſer Erfahrung ausgehend, haben die Amerikaner einen viel⸗ ſeitigen Film zurecht gemacht, den ſie als romantiſche Tonfilmoper bezeichnen. Sie haben es wirklich ver⸗ ſtanden, obgleich ſie das ausgeſprochen filmiſch Bewegte nicht reſtlos ausgenützt haben, die Geſchichte ſo gefällig auf⸗ zumachen, daß man ſehr angenehm unterhalten wird und über die Handlung vollkommen hinwegſieht. Dadurch, daß der Film ganz in natürlichen Farben aufgenommen iſt, werden beſondere Wirkungen erzielt, die durch eine geradezu pompöſe Aufmachung noch ſtärker zur Geltung kommen. Das Farbenfilmperfahren iſt ſehr verbeſſert worden, denn die Farben kommen nicht mehr verwaſchen und vor allen Dingen in kräftiger Abtönung und Kon⸗ traſtiexrung. Der Film handelt von dem berühmten Vagabunden Francois Villon, der für ſieben Tage Herrſcher und dadurch zum Retter der Stadt Paris und des Thrones Ludwigs XI. wird. Kaſchemmenſzenen, ſtimmungsvoll aufgemachte Vor⸗ gänge im Schloß, Liebesduette, Degengefechte, Mord, Kampf und Richtplatz mit Galgen ſind Etappen zu dem happy end, auf das bei dem ganz auf amerikaniſche Mentalität zu⸗ geſchnittenen Film nicht verzichtet wird. Die Dialoge ſind in deutſcher Sprache nachſynchroniſtert, die geſungenen Vie⸗ der hört man in engliſchem Texßt. Dennis King, ein berühmter Operettenſtar, hat den Vagabundenkönig Villon eindrucksvoll geſtaltet. Das gleiche gilt von ſeiner ſüß au⸗⸗ ſehenden Partnerin Jeanette Mac Donald. * Hallenerweiterung für den Poſtfuhrverkehr. Der Innenhof des Bahnpoſtamts, in dem die 27 Kraftwagen der Reichspoſt, die zur örtlichen Packetzuſtellung dienen, untergebracht ſind, wird zurzeit einer baulichen Erweiterung unterzogen und zwar werden die Eiſenkonſtruktion und das Glas⸗ dach, das bisher nur etwa ein Viertel des Hofes be⸗ deckte, um faſt das Doppelte erweitert. Die neue Konſtruktion, die architektoniſch gut an die alte an⸗ ſchließt, iſt bereits erſtellt, auch die Glasfenſter ſind eingefügt. Zurzeit ſind die Arbeiter mit dem An⸗ ſtreichen der Eiſenkonſtruktion und der Zemen⸗ tierung des Bodens beſchäftigt. Von den 27 Autos, die dem Poſtfuhrverkehr zur Verfügung ſtehen und die auch die geſamte Packetzuſtellung nach den Vor⸗ orten bewältigen müſſen, werden 25 Autos mit Elektromotoren und zwei Autos mit Benzinmotoren betrieben. * Riviera Neapel Expreß nimmt auch Waren⸗ ſendungen mit! Der ſeit dem 3. Januar dreimaf wöchentlich zwiſchen Berlin—Nizza— Cannes bezw. Rom— Neapel verkehrende Riviera— Neapel Expreß iſt jetzt auch der Beförderung eili⸗ ger Warenſendungen nutzbar gemacht worden. Zugelaſſen ſind Waren aller Art mit Ausnahme von Edelmetallen, Geld, Wertpapieren, Edelſteinen, Ju⸗ welen, echten Perlen, hochwertigen Stickereien, Kunſt⸗ und anderen Gegenſtänden mit einem Werte von mehr als 1000 Fr. für das Kilogramm. Ebenſo ſind ausgenommen gefährliche Gegenſtände und ſolche, die eine Wagendesinfektion nötig machen, ferner Frachtſtücke im Einzelgewicht von mehr als 80 Kilogr. und im Verkehr mit der Schweiz von weniger als 5 Kilogr. Als Beförderungsgrundlage iſt von den beteiligten Eiſenbahnen ein beſonderer„Tarif für die Beförderung von Warenſendungen durch die Inter⸗ nationale Schlafwagen ⸗Geſellſchaft im Rivfera⸗ Napoli⸗Expreß“ eingeführt worden. Auf der deut⸗ ſchen Strecke wird die Fracht nach den um 25 v. H. er⸗ höhten Expreßgutfrachtſätzen berechnet. Neben der Fracht, die bei der Aufgabe des Gutes zu bezahlen iſt, wird eine beſondere Zoll⸗ und Abfertigungsgebühr erhoben. DSages hal eucles Freitag, 27. März Nationaltheater:„Man kann nie wiſſen“, Kombdie von Shaw. Miete F 27, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Variete mit Zauberſchau Kaſfner, 20,18 Uhr. Libelle: Kabarett, 20.30 Uhr. Konzertverein Mannheim e..: Letzter Kammermuſikobend, Lôner⸗Quartett, in der Harmonie D 2. 6, Anfang 20 Uhr. Planetarinm: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen.. Lichiſpiele: Alhambra:„Der Fall des Generalſtabs⸗ oberſt Redl“.— Univerſum:„Das Schickſal der Renate Longen“.— Schauburg:„Glühende Berge Flammendes Herz!.— Scala⸗ Theater:„Das Flötenkonzert von Sansſouci“.— Rory:„Der König der Vagabunden“— Palaſt Theater: „Der Bergführer von Zakopane“.— Capitol:„Afrika ſpricht“.— Gloria:„Die Tochter des Nordens“, Sehenswürdigkeiten: e Geöffnet täglich von 10—183 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr Sonderausſtellung:„Ferdinand. Frans und Milßelm Ko⸗ bell“(Handzeichnungen, Aquarelle und Druckgraphik). „ Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 18 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15— 17 Uhr: Freitag 17-19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 und 1517 Uhr; Sonntag von 11—13,30 und 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Ahein Pegel 28 24 25 28. 27. Nedar⸗Tegef] 26. 28. 26 Fafel T5738 T 70 775 L767 N 5 Schuſlerinſen 201228 74 280] Manngein.25827 520 4 Kehl 8,45 3,88.64 8 74.75 Jaaſtfeld.5.14.21 201 Maxau.38.54.8,.680571] Heilbronn.45.17 2 120188 Mannhein.47.02 5,10.06 5 08] Plochingen 1871.78 1 Kaub 30932 305.76 Köln.09.298,67 8 86.55 Berantwortlich für Politik: H A. Meißner Kayſer: Kommunalpolitik u Lokales Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes Willy Müller: Handelstell Kuri Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker u. Verleger Druckerei Dr Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. mb. H. Mannheim. R 1—8 Für unverlangte Setträge keine Gewähr— Rückſendung erkolgt aur dez Rückporto „„——.—————̃ää„[.— ͤ—— Der Funschi des Gutten Du weißt, liebe Eba, in diesen kalten Jagen ist mir eine Jasse Jee zum 5 Friihstuc und Abendessen am liebsten. Aber nimm bitte Messmer's Ceylon- Inclian in der grunen Pactung, 50g 110 Hg., der besonders ergiebig und befömmlichi ist, weil er an- aber nicht aufregt.- Ich hoffe, Du hast bald genug Imhüllungen gesammelt, damit das Jee: Service ompleit wird, denn Mess- mer Tee schmecit in den duinnschaligen, japanischen Tassen besonders gut. UScHEIx NR. 1185 Jie erlialten gegen Einsen Sala von Messmer- Iee· Umfiillungen der Original- nme eee von zusammen 4 Pfund I edu Japanische Teepase oder E D. MESSMER E. m. b. H. dieses Cutscheines und et Teekanne 1% Ffund I Jeetusse oder I Sahnegießer oder I Zuclerdose 1 Ffund das vollstandige Tee · Service Horto- umd berpactungsfrei durch Franxfurt a. M. durchgehend. eulſteton: Dt Stefan 4 on— 185 7 1.* f on 1 12 Freitag, 27 März 1931 Doſſenheim Ambau der evangel. Schule Die Sthauburg wird zugänglich gemacht Einen der ruhigſten und ſchönſten Aufſtiege zum Weißenſtein bietet der Fußweg vom Dorfe Doſſen⸗ heim. Durch ein iduylliſches Tälchen gewinnen wir die Höhe, Wald umfängt uns ringsum, und die Rück⸗ blicke zeigen den hohen Reiz der Gegend. Zur Blüte⸗ zeit der Kirſchbäume ſcheint das Dorf unter der Laſt des Blütenſchnees verdeckt, nur der ſpitze Kirchturm als alter Wächter hält Umſchau. Doſſenheim ver⸗ ſchickt im Frühſommer die meiſten Kirſchen von allen Orten der Bergſtraße. Freilich war dies nicht immer ſo. An der großen Heeresſtraße gelegen, mußten die Einwohner bei jedem Kriegszug die Leiden der ſchrecklichen Zeiten koſten, die feſten Mauern um die Kirche und den Friedhof, dem Zufluchtsort der Be⸗ wohner, halfen ncht viel. Eingebettet am Eingang des ſchützenden Tälchens, am Aufſtieg zum Weißenſtein, liegt die alte Kirche als Zeuge fritherer Tage. Weithin grüßt der ſpitze Turm als Wahrzeichen des Dorfes. Seine Mauern ſind ſehr alt, ſtark und dick. In ſeinem unteren Teile mag er noch ins 13. Jahr⸗ hundert zurückreichen. An der Vorderſeite, unmittel⸗ bar im Anſchluß an die Schiffmauer, iſt eine In⸗ ſchrift angebracht, deren Zeilenanfänge durch den allmählich immer aufgetragenen Putz verdeckt wur⸗ den. Daraus geht hervor, daß der Grundſtein zu dem Turm im Jahre 1375, am Tag des Patrons, des hl. Pankratius, gelegt wurde. Eine weitere Inſchrift gibt den Namen des Gründers der älteren Kirche, des Pfarrers Johannes Coloman, an. Wie alle Kirchen der Kurpfalz, wechſelte auch ſie mit dem veränderten Glaubensbekenntnis des jewei⸗ ligen Fürſten ihre gottes dienſtlichen Einrichtungen. Aus der katholiſchen Kirche ward 1560 eine refor⸗ mierte. Der in jener Zeit dort amtierende Pfarrer Ouverbeck gehörte mit zu den Anhängern des Aria⸗ nismus in der Pfalz, die nach den Berichten der damaligen Zeit einer Verbindung mit den Groß⸗ türken dringend verdächtig waren zu ernſtlicher Be⸗ drohung der Chriſtenheit. Neuſer, ein Zwing⸗ lianer, war als Kanzelredner an der Peterskirche zu Heidelberg ſehr beliebt, ſeine kirchliche Anſicht war von großer Freiheit. Mit ihm hatte ſich der Inſpek⸗ tor Silvan aus Ladenburg verbunden. Sie wag⸗ ten es, die Lehre von der Dreieinigkeit anzugreifen, für welche„gotteslaſterliche“ Tat Silvan auf dem Marktplatz zu Heidelberg 1572 enthauptet wurde. Dieſe ſchreckliche Strafe mag manchen der andern von dem begangenen Weg zurückgebracht haben. In der Zeit des 30jährigen Krieges wechſelten die Bewohner des Dorfes Doſſenheim gar oft das Glau⸗ bensbekenntnis, bis mit Friedensſchluß der Kurfürſt Karl Ludwig durch den Hauptreceß von 1650 das Amt Schauenburg, Handſchuhsheim, Seckenheim und Doſſenheim von Kurmainz gegen andere Gebiete ab⸗ getreten bekam. Es ward Religionsfreiheit verbürgt und beſtimmt,„daß der Chor den Katholfken allein, bleiben ſolle. Jedoch ſollte es jedem freiſtehen, eine abſonderliche Kirche zu bauen.“ So blieb die Doſſenheimer Kirche im gemein⸗ ſamen Beſitz der Katholiken u. Proteſtanten, bis vor wenigen Jahren die Katholiken in der Ebene eine eigene Kirche erbauten. Nun ſind die Evange⸗ liſchen im alleinigen Beſitz der alten Kirche, die durch verſchtedene Brände in den früheren Kriegs⸗ jahren manches Flickwerk aufweiſt und vor dem letzten Kriege manche Erneuerung erfuhr. 55 Schon lange aber war der gottesdienſtliche Raum für die Kirchenbeſucher unzureichend. Die Kirche war ja gebaut worden, als Doſſenheim ein kleines Dorf war. Das Anwachſen der Bepölkerungsziffer zeigt zählte Doſſenheim 2320 Einwohner, nämlich 1259 katholiſche und 1026 evangeliſche; das Jahr 1913 meldet 3125 Einwohner, das Jahr 1925 ſchon 4000 Seelen. In den nächſten Wochen nun wird mit dem Umbau und der Vergrößerung begonnen; von der Oberkirchenbehörde ſind die Pläne geſchaffen und auch Koſtenzuſchüſſe genehmigt worden. Wohl ſcheinen die wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht dazu an⸗ getan, um nicht dringliche Bauten vorzunehmen, aber die badiſche Oberkirchenbehörde will mithelfen, Arbeitsgelegenheit zu ſchaffen, eine ſehr begrüßenswerte Maßnahme. Bei dieſer Gelegenheit wird auch das maleriſch von Efeu um⸗ ſponnene Spitzbogentor, das den Zugang zu dem ehemals befeſtigten Friedhof mit der Pfarr⸗ kirche bildet, eine fachmänniſch hiſtoriſch⸗treue Auſ⸗ friſchung erfahren. Sonderbar berührt wird der Beſucher von der Inſchrift eines Steins an der Turmwand der Kirche: 1460 cecidit Schauenburg 1460 fiel Schauen⸗ burg. Ueberreſte dieſer Burg ſucht man heute bloß⸗ zulegen, damit ſie ähnlich wie die Baſilika auf dem Heiligenberg dem Wanderer erzählen kann, daß hier oben einſt eine hohe Warte ſtand, von der man weit ins Land„ſchauen“ konnte. Wer vom Oelberg bei Schriesheim der weißen Markierung R Randweg folgt, den führt der ausſichtsreiche Weg am weſt⸗ lichen Rande des Oelbergs nach Doſſenheim. Der gemeinnützige Verein hat verſchiedene Wegweiſer anbringen laſſen zwecks beſſerer Orientierung. . Im Jahre 1281 war der Stamm derer von Schauenburg erloſchen, und der Erzbiſchof von Mainz ward Erbe. Der Pfalzgraf beſtätigte das Eigentums⸗ verhältnis, löſte ſogar die Beſitzung des Biſchofs vom pfälziſchen Lehensverband. Die Mauerſteine der Burg bildeten einen will⸗ kommenen Steinbruch für die Doſſenheimer. Be⸗ ſonders zum Aufbau der oftmals zerſtörten Kirche und des Turmes fanden die Burgſteine Verwendung. Um der Nachwelt hiervon Kunde zu geben, hatte ein die untere Kirche, das Schiff, den Reformierten ver⸗ Kommunale Chronik Der Heidelberger Bezirksrat hat am Mittwoch in einer verwaltungsgerichtlichen Streitſache zwiſchen dem Bezirksfürſorgeverband Heidelberg⸗Stadt gegen den Ortsfürſorgeverband Doſſenheim wegen Erſtattung von Unterſtützungs⸗ koſten einen Beweisbeſchluß erlaſſen. Er beſchäftigte ſich alsdann mit einer größeren Anzahl von Be⸗ ſchwerden von Anwohnern der Schloßſtraße gegen die baupolizeiliche Genehmigung zur Errich⸗ tung eines Autoparkplatzes daſelbſt durch die Stadtgemeinde. Auf dringenden Wunſch der Stadt hat das Bezirksamt den vom Tiefbauamt aufgeſtell⸗ len Entwurf gutgeheißen und den Baubeginn ge⸗ findiger Pfarrherr die Inſchrift am Turm einhauen laſſen: 1460 cecidit Schauenburg. 2 ñĩ,7:%⁹2r m 35 Reilingen, 26. März. Der Termin für die hie⸗ ſigen Nachwahlen für Bezirksrat und Kreisabgeordnete wurde vom 12. April auf 19. April verlegt. Zeit der Gemeinderat die Einführung der Bier ⸗ ſteuer mit Mehrheit abgelehnt hatte, führt nun der Bezirksrat für unſeren Ort die Bierſteuer zwangs⸗ weiſe ein. Sie tritt mit dem 1. April in Kraft. L. Sinsheim, 25. März. In der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wurde beſchloſſen, die reſt⸗ liche Wegſtrecke des Kreisweges 40 nach Dais⸗ bach im Rechnungsjahr 1931 herſtellen zu laſſen, wenn der zugeſagte Kreisbeitrag und der Staatszuſchuß gewährt werden.— Der geplante Waldweg nach dem Oſterholz wird vorerſt nicht ausgeführt, weil der Ge⸗ deutlich den Auſſchwung des Ortes. Im Jahre 18908 §. Odenheim, 26. März. Da ſchon vor läugerer Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Wie ein Blitz aus heiterem Himmel wirkte die Nachricht von der Suspendierung des deutſchen Spitzenſpielers D. Prenn, die vom Deutſchen Tennis⸗Bund auf Grund des beſtätigenden Urteils durch das Landgericht III Berlin erfolgt iſt. Damit hat der D. T. B. einen bedeutſamen Schritt zur Klä⸗ rung des umſtrittenen Amateurproblems im Sport überhaupt und insbeſondere im Tennis⸗Sport unter⸗ nommen, denn der Fall wird ſich zweifellos nach ver⸗ ſchiedenen Richtungen hin auswirken. Es fehlt naturgemäß nicht an Stimmen, die der Maßnahme des ſtellv. Bundesleiters Dr. Weber ablehnend gegenüberſtehen und im Hinblick darauf, daß Prenn Reviſion gegen das Urteil angemeldet hat, die Auf⸗ hebung der Wettſpielſperre verlangen, um den Spitzenſpieler für den Daviskampf gegen Südafrika an den Start zu bekommen. Man wirft das Argu⸗ ment in die Wagſchale, daß Prenn trotz und alledem noch ein ebenſo guter Tennisamateur iſt, ja, ein beſſerer als die meiſten führenden Spieler der meiſten Nationen. Nämlich. De Borman, der belgische Vor⸗ ſitzende des internationalen Tennis⸗Verbands, iſt der Generalvertreter von Slarenger für den Kontinent. In Prag domiziliert Meiſter de Moryngo als Repräſentant von Dunlop für Oſteuropa Brug⸗ non hat die gleiche Funktion in Frankreich, und in Oeſterreich vertritt Meiſter Matejka wiederum Slarenger. Die Beiſpiele kann man nach Belieben vermehren. Es vertreten auch Nichtmeiſter dieſe Firmen. Und ſie alle ſpinnen Intrigen und ſie nennen nicht zu allen Turnieren und ſie laufen nicht hinter allen Bällen drein, ſondern eigentlich nur hinter den von ihnen verkauften. Auſtin ſpielt nur eine beſtimmte Schlägermarke ler kann einfach mit einer andern nicht ſpielen) und Menzel ſpielt wieder eine andere ler kann einfach nicht anders) und ſo weiter. Man ſieht, alle Grenzen ſind ſtreng verwiſcht. Kein Menſch ſcheint zu wiſſen, wo der Amateurismus aufhört und wo er anfängt. Wollte man nach dem Tennisſpiel mit Intriguen Zur Abſage des Städtekampfes London⸗Berlin Der vom 27. bis 29. März in der Berliner Tennishalle geplante Tennis⸗Städtekampf zwiſchen Berlin und London iſt, wie bereits gemeldet, nun endgültig abgeſagt worden. Es ſind ſehr eigenartige Gründe, die zum Scheitern dieſes Projektes geführt haben. Hoffentlich wird von den zuſtäu⸗ digen Inſtanzen ein Unterſuchungs⸗Ausſchuß eingeſetzt, der das dabei hinter den Kuliſſen getriebene Spiel aufdeckt und die Regiſſeure dieſer unglaublichen Intriguen auf⸗ deckt, die dem Anſehen des deutſchen Tennisſportes im allgemeinen und dem der Reichshauptſtadt im beſonderen einen ſchweren Schlag verſetzt haben. Die Vorgeſchichte Sie iſt kurz folgende: Nachdem die Begegnung zwiſchen London und Berlin zunächſt durch das Startverbot der Rotweißſpieler unmöglich gemacht worden war, verſuchte der Berliner Tennisverband, das Treffen in einen Kampf Queens Club London— Berliner Tennisverband umzu⸗ wandeln. Da jedoch die aufgeſtellten engliſchen Spieler nicht ſämtlich dem Queens Club angehörten, wurde dieſer Vorſchlag von engliſcher Seite abgelehnt. Um nun das Spiel auf alle Fälle zu retten, ſetzte ſich der Berliner Tennis⸗Verband noch einmal mit Rotweiß in Verbindung und erreichte nach mehrſtündiger Verhandlung auch die Aufhebung des Startverbots für die Rotweiß⸗Spleler. Dem Queensclub wurde daraufhin mitgeteilt, daß der Kampf in der urſprünglichen Form als Städteſpiel ſtatt⸗ finden könne. Die Austragung des Spiels ſchien alſo er⸗ neut gewährleiſtet, als gegen jedes Erwarten das Berliner Genexralſekretartat des Deutſchen Tennis⸗Bundes auf telephoniſche Anfrage die Vertreter von Rotweiß wiſſen ließ, daß der Bund ſeine Genehmigung zu der Austragung des Wettſpiels zwiſchen London und Berlin verſagen wolle. Bei dieſer Sachlage betrachtete Rotweiß die Ange⸗ legenheit für ſich als erledigt und ſomit blieb dem Berliner Tennis⸗Verband, der ſich für das Zuſtandekommen des 5. Seite Nummer 145 Amateurismus als Veruf Vorbild des D. T. B. im internationalen Teunis ver⸗ fahren— und nur wenn das geſchieht, wird ein wirklicher Amateur wieder zur Geltung kommen— ſo hätten die meiſten Länder bald keine ſtartberech⸗ tigten Spitzenſpieler mehr. Trotzdem aber, oder gerade deswegen iſt das Vorgehen der oberſten deutſchen Tennisbehörde zu begrüßen, da nur durch eine Bereinigung der muffigen Atmoſphäre eine neue Baſis geſchaffen werden kann. Nur daun wird die Zerſplitterung, die als zwangsläufige Folge der Verquickung von Sport und Geſchäft im Tennis eingetreten iſt, erfolgreich bekämpft werden können. Das un⸗ erfreuliche Schauſpiel der Befehdung der großen Klubs in Berlin, das ſich in der letzten Woche vor den Augen der geſamten Sportwelt abſpielte und ſchließlich mit dem Ausfall des Hallenkampfes Lon⸗ don⸗Berlin endete, wäre nie in Szene gegangen, wenn nicht die Induſtrie, und zwar die engliſche Teunisinduſtrie, die Hand dabei im Spiel gehabt hätte. Deutſchlands Tennsfluren ſind ſeit Jahren der Schauplatz eines erbitterten Tennisballfeldzuges der engliſchen Fabrikanten. Mit allen Mitteln moderner Geſchäftsmethoden bekriegen einander Dunlop und Slarenger. Die deutſchen Herſteller ſtehen Gewehr bei Fuß, denn die Briten haben mehr Mittel und daher ganz andere Abſatzmöglichkeiten. Gibt die eine Firma einem deutſchen Turnier⸗ veranſtalter 100 Dutzend Bälle, ſo ſchenkt die andere gleich 20 Dutzend mehr. Das weiß jeder Tennis⸗ verein in Deutſchland, und alljährlich wiederholt ſich das Werben um die Gunſt der Veranſtalter. Will der D. T. B. ernſtlich den Amateurgummi⸗ paragraphen bekämpfen, dann genügt es nicht, daß er dem einen oder anderen Spieler beweiſt, daß er kein Amateur mehr iſt. Dann muß er Mittel und Wege finden, um zu verhindern, daß die Ver⸗ gquickung von Sport und Geſchäft abſolut unter⸗ bleibt. Dann darf er auf der einen Seite nicht ſtill⸗ ſchweigend ſanktionieren, was er auf der andern Seite bekämpft. dt Hafner als Erſatz nach beſten Kräften zu löſen verſuchen wird. a Bei normalem Verlauf ſollte es den 1846er Turner möglich ſein, an den Geräten mit an der Spitze zu bleiben. Nicht ganz ſo ſicher ſind die Mannheimer beim Pferdelängs⸗ ſprung, der leicht einen Punktverluſt bringen kann, wodurch unter Umſtänden ein Endſieg in Frage geſtellt wird. Bei dieſem Zuſammentreffen dürfte auch der Gedanke einer ſtändigen Begegnung Frankfurt⸗München⸗Mannheim weiter behandelt werden, als ſüddeutſche kunſtturneriſche Veranſtaltung, ähnlich wie das traditionelle norddeutſche Kunſtturntrefſen Berlin⸗Hamburg⸗Leipzig. Internationaler Kunſtturnwettkampf in Pforzheim Ein weiterer großer Mannſchaftskampf im Kunſtturnen geht am nächſten Sonntag in Pforzheim vor ſich zwiſchen dem Tv. 1834 Pforzheim— Ty. 1860 München und der Kunſtturnervereinigung des Kanton Schaffhauſen. Gr. Zum Sübd⸗Weſtſpiel in Saarbrücken Die weſtdeutſche Elf Für das am Karfreitag in Saarbrücken ſtattfindende gte⸗ präſentatipſpiel Weſt⸗ gegen Süsdeutſchland hat jetzt der Weſtdeutſche Spielverband bereits ſeine Mannſchaft no⸗ miniert. Den weſtdeutſchen Fußball vertreten: Peſch 1 Trautwein Bornefeld (alle Turu Düſſeldorf) Weſtenkämper Bender Albrecht (Turu)(Fortuna)(Tu ru) Albrecht Mehl Hochgeſang Köhler Kobierſtz (Fortuna)(Turn)(alle Fortuna Düſſeldorf) Dieſe Elf iſt alſo eine Kombination der beiden Düſſer⸗ dorfer Vereine Fortuna und Turu. Es iſt— den Namen nach— zwar nicht die papiermäßig ſtärkſte Elf des Weſtens, man würde jedoch grundfalſch handeln, wollte man dleſe ſicher ſehr einheitliche Mannſchaft unterſchätzen. Dieſe Elf wird einen techniſch guten und für den Gegner gweifels⸗ ohne auch gefährlichen Fußball ſpielen. Die ſüddeutſche Mannſchaftsaufſtellung iſt nicht vor tattet. Die Beſchwerdeführer befürchten aus dem 1 157 e 17 7 Kampfes unendliche Mühe gegeben hatte, nichts weiter[Sonnkag abend zu erwarten. Wie wir erfahren, wird ſich n, Betrieb der Parkanage ee des„ Waibſtadt die vereinbarten günſtigen Be⸗ übrig, als abermals eine Abſage nach London zu die Verkretung des Südens aus Spielern pon der Saar; hr. 0. 0 3 55 dingungen nicht anerkannte und inzwiſchen neue For⸗ telegraphieren der Rheingruppe und aus Frankfurt rekrutieren, 3 ſie bezeichneten die Anlage 1 5 derungen ſtellte.— Für die Notſtandsarbeiten 9 5 5 nügend in ihrem Ausmaß, um eine wirkliche Ent⸗ 5 ich fünf its felge f ee lehraße zu bewirken ung i e ee, Kunſtturnwettkampf Das wertvollſle Pferderennen der Welt 15 khoben ſchließlich auch verkehrspolizeiliche Beden⸗ ausgeſteuert ſind. Perſonen, bei benen das Arbeits⸗ Frankfurt-Mannheim-München lange 5 den e ee ene e dos er ken gegen die Anlage der Aus⸗ und Einfahrt, 5 amt die Bedürftigkeit von Arbeitsloſen⸗ bezw. Kri⸗ Die Vorturnerſchaft des MTB. München begeht am Pferderennen der Welt zum Auskrag, echt doch der glück⸗ 5 ewa 50 Meter oberhalb der großen Kehre bei der ſeuunterſtützung verneinte, können auch von der[ Freitag die Feier ihres 50 jährigen Beſtehens. Aus dieſem liche Sieger in dieſer über 2000 Meter führenden Prüfung ika Einmündung des Graimbergwegs geplant iſt. Der Stadtgemeinde nicht berückſichtigt werden.— Für Her⸗ Anlaß hat der Münchener Großverein für kommenden nicht weniger als 100 000 Dollar. Als„Auf“⸗Favorit ging Bezirksrat hat dem Parkplatzprojekt der Stadt zu⸗ ſtellung des Waldweges im Haſenlauf ſind die erfor⸗ Samstag die Riegen der Turngemeinde Eintracht Frank⸗ e Champion. Beau 95 den Start, doch geſtimmt und die Beſchwerde zurückgewieſen. derlichen Stückſteine zu brechen, die Beifuhr zu ver⸗ furt und des Turnvereins Mannheim v. 1840 zu einem a d e del Müzte ſic⸗ t be 5 Die Beſchwerde des Bäckermeiſters Friedrich ſteigern und der Koſtenaufwand mit 3000 Mk. aus Kunſtturnwettkampf gegen die eigene Vertretung nach Platz begntigen. der Sieg und der reiche Preis fiel an 1 5 Knöller von Mannheim gegen die abermalige dem Erlös eines außerordentlichen Holzhiebes zu Mützchen eingeladen.. den 10:1⸗Außenſeiter Mike Hill, einen ſiebenjährigen 79 baupolizeiliche Ablehnung ſeiner aus einem Möbel⸗ decken.— Verſchiedene Feldwege ſollen ausgebeſſert e e ene i 1 Nesorddel don 2203 7 8 The Eggel ung N 7. 11610 7 8 2 2 2 2* 5 8 5 15 N 9597 5 5. 15 d e f und ſtellenweiſe geſtückt werden. Die Mittel hierzu bindet, ſtempelt dieſe kunſtturneriſche Begegnung zu einer 5 Mit Mike Hill unternahm sein. Beſitzer Robert 1 f' 1 5 9. Ren in Höhe von 2000 Mk. ſollen in den nächſten Vor⸗ der bedeutendſten in Süddeutſchland. Im vergangenen M. eſtman vor zwei Jahren eine erfolgloſe Expeditton br: zirksrat die baulichen Verbeſſerungen zu ungenügend anſchlag eingeſtellt werden.— Bei Wald⸗ und Kultur- Jahre konnten wir hier in Mannheim die Milnchener bei nach England, wo der damks Fünffährige ſowohl im Ceſa⸗ b garen, um für eine abermalige Behandlung im arbeiten werden vorläufig Frauen und Mädchen nicht einer Auftaktsveranſtaltung zum Landesturnen an der ende Dies ge op ie 3 er n 551 1 106 Bauverfahren als Unterlage zu dienen. mehr beſchäftigt.— Das Bürgerholz rückſtändiger Arbeit ſeben, wobei die Mannheimer Riege nach ebenfalls haupt nicht im Trafuing, was ihm, wie ſein jetziger Sieg 6 In nichtöffentlicher Sitzung wurden verſchiedene Gemeindeſchuldner wird einbehalten und verwertet. 95e a e een e rer e eee e e e emeindeſachen erledigt, darunter bemerkenswerter 5 8 Eintracht zu Gaſt, wo ſie ſich ebenfalls der überragend 1127 Veiſe auch ſolche der Gemeinden Neckarhauſen Kleine Mitteilungen Aigen en eic gel, L u e ee ir Hockey 755 und Ilvesheim aus dem Amtsbezirk Mannheim, Die Arbeitsnot bat Edenkoben im letzten Jahre dagen Frankfust e i Eintracht Internationales Hockeyturnier in Bruchſalal . deren Verbeſcheidung wegen Ungültigkeitserklärung hohe finanzielle Laſten aufgebürdet, da insgeſamt eine Mit Spannung wird man nunmehr das Zuſammentref⸗ Eine kleine aber ſehr rührige Gruppe Hockeyſpieler 8,15 ber Wahl des Bezirksrats Mannheim an den hieſigen Mehrausgabe von 67 000 Mk. für die Unterſtützung der fen der drei führenden ſüddeutſchen Kunſtturnriegen in pflegt ſeit vier Jahren auf dem Platze des Turnerbundes 15 1 ezirksrat überwieſen iſt. Es handelte ſich bei der Wohlfahrtserwerbsloſen eintrat. Um einen Ausgleich zu M it nchen erwarten, wo der Gaſtgeber alles daran ſetzen Bruchſal ein Pfingſtturnier abzuhalten. Dieſes Türnier 184 Hemeinde Neckarhauſen um die vom Gemeinderat Sdieken, hat die e alle gemeindlichen Gebütren wird, im eigenen Heim die beiden Auswärts⸗Niederlagen hat ſich in einer gang ungeahnten Weiſe entwickelt. Dieſes Buüͤrgerausſchuß beſchloſſene. Einführung der 1 0 gründlichen Reviſion ee. Die Friebhofs⸗ wett zu machen. Der Wettkampf iſt zu einem 5 Kampf aus⸗ Jahr kommen an Pfingſten nicht weniger als 7 ausländſ⸗ b 2 VV 15 1 wurden 1 Für Jog. Rabattgräber wer⸗ gebaut worden und beſteht aus je elner Kürübung am ſche Mannſchaften, darunter eine Damenmannſchaft und 5 hei 1 l. a 1 6 zur Deck en al 1. April 100 Mk. für das Jahr erhoben, für die[Barren, Pferd und Reck, einem Pferdlängsſprung und einer 15 inländiſche Hockeymannſchaften, darunter 5 Damen⸗ m um eine Ka p italau na. zur Deckung Gräberunterhaltung 5 Mk. Die Wiegegebühren wurden Mannſchaftsfreiübung. Unſer einheimiſcher Vertreter ſteht] mannſchaften nach Bruchſal. Die ausländiſchen Mannſchaf⸗ 3 von Koſten für Wohlfahrtszwecke. Beide Gemeinde⸗ auf 2 Pfennig je Zentner, die Mindeſtgebühr auf 40 Pfennig alſo vor einer ſchweren Aufgabe, die er mit Adler, Endreß, ten werden entſandt von Hockeyklubs in Wien, Zürich, Ba⸗ 0 heſchlüſſe wurden vom Bezirksrat genehmigt.; feſtgeſetzt. Ernſt, K. König, Th. König, Stix und Wühler, ſowie mit ſel, Paris, Nancy und Belfort. 1 ut.—— get. H. bel l 588* Ersetzen können un bis zum.lalru e, Eten . dürfen Sie für die zarte u. emphnd- d. dlvea- Ol nien dringt sie schonend Preis;: 60 Pig. iche Haut Ihres Kindes nur die milde NIVEA KINDERSE FE 5 verwenden, Nivea- Kinderseife wird nach ärztlicher Vorschrift hergestellt: mit ihrem seidenweichen Schaum poren ein und macht sie frei für eine gesunde und kKräffige Hautatmung. Mya- Ninder sind ein Solꝝæ der Nuſter! denn nur sie ent- halten des haul- pflegende Euzetit. Nea Creme: Nuo. be..0 Nies · Ol. N 1. 10 und.80 in die Haut- 1 verweichlichte und überempfindliche Haut gegen Fuszetigeholts nel in die Hauſgewebe ein: sie p NIVEA- CREME NIVEA-OL Us zur besonders sorgfältigen Hautpflege Denn beide schützen Ihre durch die Winterliche Kleidung die ungünstigen Einflusse von Wind und Wetter. 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März 1931 Bellenstr. 79 Frau Elis abet Mende Kath. und für die vielen Kranz- sagen wir hiermit herzlichen Dank. danken wir den Inhabern, Ange stellten und Ar- beitern der Firma Leopold Weill für die herrlichen Kranzspenden und die Trostworte am Grabe, ünglingsverein Mundenbeim für die zahl- reiche Beteiligung mit Musikkapelle. Mannheim, den 27. März 1931. Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme am Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Herrn Georg Magin und Blumenspenden Insbesondere Für die trauernden Hinterbliebenen: Frau Elisabeih Magin u. Söhne FRIEDRICH Schorr 1 Nei 360 105 Q 7, Ap Friedrichsring umeinem 30 jäbrigen Geschäfts- Jubilzum, la Ochsen- und Rindfleisch 1.10 per Pfund la bebsen⸗ und Rindfleisch.— V. Hinterviertel per Pfund Abteilung Wurstwaren: Die als beste bekannte Koch Wurst Koscherwurst Sonstige Wurstwaren sowie feinsten Aufschnitt! 4280 1 Q, la p 4 0 rel. 31068/86 em ele Alles n nur allertein. 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Leiden für immer von mir In Marie Did seine letzte Ehre Mann Schweren Danksagung Für die Beweise herzlicher Teilnahme an dem schweren Verluste meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Großvaters ul Schwiegervaters, Herrn Karl Friedr. Schumadker, Gpsermelster sagen Wir hiermit unseren herzlichen Dank. Ganz besonders danken trost reichen Kollegen, F Wir Herrn Worte, sowie reunden u. erwiesen haben. em, den 27. März 1981. Die trauernden Hinterbliebenen Frau pauline Schumacher WWe. nebst Angehörigen Vikar Ratzel seinen Bekannten welche ihm die geb, Schneck für geschieden, ), 26. März 1931 tiefer Trauer HN 7, Die Beisetzung findet in aller Stille Statt. aue erbriefe liefert schnellstens Preisen— drug, Dr. aas r nur H zue. et Zeltung (Bassermann Kalbs-Haxen Pfund 78 Braſen, Nierenbraien und Koſe leit Ferner Kalbsgekrös, Kalbslunge, Herzen, Kalbsleber 2zu billigsten Sämtliche andere Fleisch- und Wurstwaren billigst. 5 PExires- angebot in Kelhfleisch 37 Metzgerei Mannneime Achtung: Hiesige Schlachiung Kalbs-Ragouf Pfund 80 Meine bekannten guten Wurstwaren im Preise 1 e 7, 38 *% F nur H 7, 38 „82 billiger, eee Besonders billige Nasen MaAsen Hasen unsere dleslährigen Schlager 40„70.40 asfülte Eier Schleie 50„80.30.30 Unsere beliebten„Geschenk-Kartons“ 5 5 Nasen mit Ei 80.40.60.80 55 1. Pfund- Karton b 5 ff. Frankonia-Pralinen deere end,.00 Schokatee P 2, 3a; K 1, 9; H 4, 24; Ludwigshafen: Tudwigstrale 3 Ffühjahrs-Modelle Erheblicher Preisabbau! Everest Corselettes 375.— 12.— 18.— Everest Hüfthalter 1265 550 14.— 17. 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Er hatte ſich in ſeinem Zim ⸗ mererhängt, wo ihn ſeine Frau abends, als ſie vom Geſchäft nach Hauſe kan, tot auffand. Die Bronnbacher Ziſterzierſer verlaſſen das Kloſter * Bronnbach im Taubektal, 26. März. Die hie⸗ ſigen Kloſterbrüder(Ziſterſtenſer) verlaſſen im Laufe des Monats April das hiſſige Kloſter. Die Mönche, die im Taubertal nahezu 10 Jahre gewirkt haben, ſiedeln nach Seligenpforten in der Oberpfalz über. In Bronnbach zieken nunmehr Kapuziner ein. Grißfeuer * Weingarten bei Durlach, 26. März. Geſtern abend 11 Uhr brach in ſem Anweſen des Schmiede⸗ meiſters Dichiſer Fuer aus. Der Feuerwehr gelang es mit Hilfe ber neuen Motorſpritze, den Brand zu lokaliſteren. Die Scheune iſt vollſtändig niedergebrannt, ebenſß ein Teil des Wohnhauſes. Das Vieh und teilweſe auch die Fahrniſſe konnten gerettet werden. Die Eutſtehungsurſache des Feuers iſt noch unbekannt. Entwicheie Fürſorgezöglinge * Karlsruhe, 26. März. Aus einer Fürſorge⸗ unſtalt ſind geſtern zwei junge Mädchen im Alter von 20 und 17 Jahren entwichen. Die beiden Aus⸗ reißer wurden im Julacher Walde in einem Reiſig⸗ haufen verſtecht von einer Polizeiſtreife auf⸗ gefunden und wicder in die Anſtalt zurückgebracht. Das eine der beiden Mädchen hatte ſich bei der Flucht durch einen Sprung aus dem Fenſter am linken Fuß erheblich verletzt. Großes Hofgut niedergebrannt * Vöhrenbach bei Donaueſchingen, 26. März. Am Mittwoch mittag brannte der große Rappe⸗ neggerhof bei Langenbach völlig nieder. Die Brandurſache ſteht noch nicht feſt. Außer dem Vieh konnte nichts mehr zerettet werden, da das Feuer mit raſender Schnelligkeit um ſich griff. Der Beſitzer Günther, Haupt einer 14köpfigen Familie, konnte nicht einmal ſeine leider retten. Bei dem Ver⸗ ſuch, Geld aus den Hauſe zu holen, mußte er wie⸗ der umkehren, dan hm die Flammen ſchon entgegen⸗ ſchlugen. Der Schaden wird auf ungefähr 40 000 Mark geſchätzt. 1 * Schwetzingen, 6. März. Die Eheleute Werk⸗ meiſter a. D. Luduig Fugger und Frau Katha⸗ rina geb. Kaltenſtan, beide von Schwetzingen, ſeit Jahrzehnten in Weſental wohnhaft, feiern am kom⸗ menden Sonntag, den 29. März, geſund und rüſtig das Feſt der golbenen Hochzeit. * Oftersheim, 6. März. Am ſpäten Nachmittag fiel geſtern der 2ihrige Knabe des Karl R ö ſch in die Leimbaßh. Nur dem tatkräftigen Zugreifen des vorübergehenden Georg Frei iſt es zu danken, daß das Kind, dis bereits bewußtlos war, nicht er⸗ trunken iſt. Aus Alt⸗Heidelberg Das Scheffeldenkmal ſoll einen anderen Platz erhalten Das Scheffeldenkmal in He idelberg ſoll verſetzt werden. Vielleicht ſage ich beſſer, es ſoll verrückt werden. Auch das paßt nicht. Beiden Ausdrücken haftet ein ominöſer Beigeſchmack an. Alſo deut⸗ licher: Es ſoll einen anderen Platz erhalten, nach⸗ dem Meiſter Joſephus vom dürren Aſt nun vierzig Jahre von ſeiner hohen Warte aus in die ſchöne Landſchaft ſchaut. Scheffel gab dieſem Platz ſein Gepräge. Die vielen Beſucher des Schloſſes wandern nach der Beſichti⸗ gung der Ruine hinüber zur Scheffelterraſſe mit ihrem prächtigen Blick auf Strom und Berg, auf Stadt und Schloß. In der ganzen Welt ſpricht man von dieſem ſchönen Ausſichtspunkt, man ſieht die Geſtalt des Dichters, der das ſtolze Lied„Alt⸗ Heidelberg, du Feine“ geſchaffen, und nun paßt ſein Denkmal plötzlich nicht mehr hierher. Vor fünf Jahren feierte man— nicht bloß in Heidelberg— Scheffels 100. Geburtstag. Man verſchob die Feier vom 16. Februar auf den Mai, wo die Blütenkränze die Höhen und Hänge mit ihrem Brautgewand überzogen hatten, ein Fackelzug der Frankonen und Liedervorträge des„Liederkra inzes“ verherrlichten den Tag; man ſang„„Alt⸗Heidel berg, bu Feine, du Stadt an Ehren reich“; den Sang, der Heidel bert weltberühmt ge⸗ macht hat. Wenn fremde Geſangverei te, erſtklaſſige Chor⸗ körper, zu Beſuch kommen, dann kann man gewiß ſein, daß vor dem Scheffeldenkmal irgendein ſchönes Lied„ſteigt.“ Welches iſt der Anlaß zur beabſichtigten Denk⸗ malsverlegung? Die Kaſtanklen bäume rings um das Denkmal waren dem Untergang verfallen, mußten entfernt werden, und nun paßt das Denk⸗ mal nicht mehr in die Umgebung. Erfreulicherweiſe mehren ſich die Stimmen zur Erhaltung des Denk⸗ mals wenigſtens auf der Terraſſe, man glaubt, daß durch ein Zurückrücken desſelben gegen die Berg⸗ wand, verbunden mit einer kleinen Aenderung des Sockels, die Wirkung erhalten bleibe. Einige aber hegen die Befürchtung, daß man die Umgeſtaltung des ganzen Schloßgartens beabſichtige, welchem Werk das Denkmal hier oben überhaupt im Wege ſei. Hiergegen wird man einwenden, daß bei der heutigen Finanzlage des Staates daran gar nicht zu denken ſei; aber Eingeweihte wollen wiſſen, daß man Stück für Stück vorgehe, um den alten Garten, die phan⸗ taſievolle Schöpfung eines Salomon de Caus, wiederaufleben zu laſſen. Ob man ſich in unſerer Zeit für die Spielereien eines Hortus palatinus des 17. Jahrhunderts noch wird erwärmen können, iſt freilich eine andere Frage. Das Romantiſche liegt Heidelberg näher. Wie ſagt doch Sillib in dem Buch„Heidelberg“ über die von Heer geſchaffene Bronzeſtatue des Dichters: „Als fahrender Schüler tritt uns Scheffel im Denk⸗ mal entgegen, wie er, auf froher Wanderung be⸗ griffen, ſein Auge ſinnend auf der Landſchaft ruhen läßt und die flüchtigen Kinder ſeiner Muſe mit dem Stift zu bannen ſucht.“ Nur auf einen ſolch vorgeſchobenen Poſten paßt das Denkmal des Dichters, der wie wenig Sterbliche den Zauber Heidelbergs empfunden und voll Dankbarkeit der Stadt im Lied Unſterblichkeit geliehen. Damit verſchwinden alle gegneriſchen Einwürfe in der Wertung der Perſon und Werke Scheffels. Die das Denkmal geſchaffe n, hatten den Dichter von Perſon gekannt, ſtanden unter dem Einfluß ſeines begeiſternden Wortes für die Schönheit der Stadt, und wenn auch heute ſein „Trompeter“ von der Jugend nicht mehr ſo ge⸗ leſen wird wie vor drei und vier Jahrzehnten, ſo iſt doch Scheffels„Ekkehard“ mit dem Hohentwiel und St. Gallen ein koſtbares heimatliches Vermücht⸗ nis, dies um ſo mehr, ſeit der badiſche Gutacher Maler Profeſſor Liebich durch treffende Illuſtrationen— die Geſtalten und Charakterköpfe ſind faſt durchweg aus der Gutacher Bevölkerung entnommen— dieſem Werk künſtleriſche Schönheit verliehen hat. Man redet ſo gern und viel von Denkmalspflege, gärtneriſcher Kunſt und Plaßtzgeſtaltung. Alle drei vereinigt, müßten es fertig bringen, daß dem Sänger Heidelbergs ein würdiger Platz für ſein Standbild zugewieſen wird, ſofern dies überhaupt nötig fallen ſollte. Erfreulich iſt, daß man in Hei⸗ delberg ſcharfe Wache hält. Nicht bloß für die Stadt Heidelberg ſelbſt bedeutet die Scheffelterraſſe einen hiſtorſſchen Ausſchnitt in dem großen Gemälde der zauberreichen Landſchaft, auch die Bevölkerung Mannheims und der ganzen Pfalz nimmt ge⸗ bührenden Anteil daran. 2 Beberfall auf eine Bankfiliale Zwei Angeſtellte gefeſſelt Schießerei bei der Verfolgung * Frankfurt a.., 27. März. Geſtern mittag kurz vor 12 Uhr ſind zwei Beamte der Filiale der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbank in der Mainzerlandſtraße von den Arbeitern Hein⸗ rich Stephan aus Nied und Fritz Glock aus Höchſt in dem Geſchäftslokal der Bank überfallen worden. Unter Vorhaltung von Revolvern wurden ſie aufgefordert, die Hände hochzuheben, worauf ſie von den Räubern mit mitgebrachten Stricken gefeſſelt wurden. Die Täter nahmen hierauf den Ueberfal⸗ lenen die Schlüſſel zur Kaſſe ab, um ſie ihres Inhaltes zu berauben. Zuvor hatten ſie die Türe des Zim⸗ mers, in dem ſich die beiden Beamten befanden, ab⸗ geſchloſſen. Ein dritter Angeſtellter der Bank, der ſich in einem Nebenzimmer befand, wurde durch das Stöhnen der Gefeſſelten auf den Vorgang aufmerk⸗ ſam. Er kletterte durch ein Fenſter in das Zimmer, worauf die beiden Räuber die Flucht ergriffen. Bei der Verfolgung, die von mehreren Paſſanten aufgenommen wurde, gaben die Täter zwölf bis drei⸗ zehn Schüſſe ab, durch die aber glücklicherweiſe keine Perſonen verletzt wurden. Ein hinzukommen⸗ der Polizeibeamter, der ſich ebenfalls an der Verfol⸗ gung beteiligte, gab auch ſeinerſeits auf die Fliehen⸗ den Schüſſe ab und verletzte den Glock am Fuß. Die beiden Räuber konnten darauf feſtgenommen werden. Stephan iſt 25 Jahre, Glock 23 Jahre alt. CCC ã⁵ y ydyyydãdãã ͤddddVdd b ã y bbb Zum Brand in Nußloch gg. Nußloch, 27. März. Der Brand im ehemali⸗ gen Brauhaus des Gaſthauſes zur Krone iſt geſtern Nacht gegen 1 Uhr wieder ſo ſtark aufgetreten, daß der neue Brandausbruch ſogar in Leimen beobachtet wurde. Das Feuer konnte jedoch bald wieder ge⸗ löſcht werden. Der Geſamtſchaden wird auf ungefähr 8000/ geſchätzt. Einer der Mieter war nicht verſichert, d. h. ſeine Verſicherung war abgelau⸗ fen und noch nicht erneuert. Auch er hat durch Waſſer beträchtlichen Schaden an ſeiner Woh⸗ J nungseinrichtung erlitten. Wäre die Feuerwehr nicht ſo flink geweſen, dann wäre ſein ganzes Hab und Gut ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer iſt aller Wahrſcheinlichkeit durch einen Kamin⸗ brand ausgebrochen. In der Nähe des ſchadhaften Kamins ſaßen auf dem Speicher Reiſigwellen, die vermutlich durch Funkenflug Feuer gefangen haben. * Todtmoos, 27. März. Der um die Entwicklung des bekannten Schwarzwaldkurortes Todtmoos hoch⸗ verdiente Bürgermeiſter Schmidt konnte dieſer Tage ſeinen 70. Geburtstag feiern. Aus der Salz Erneuerung des Speyerer Domes * Speyer, 27. März. Blättermeldungen zufolge hat die im Herbſt 1929 von der bayeriſchen Staats⸗ regierung beſtellte Dombaukommiſſion kürzlich unter dem Vorſitz des Regierungspräſidenten Dr. Pfülf zu einer Sitzung zuſammen, an der u. a. Erzbiſchof Dr. Sebaſtian teilnahm. Auf Grund eines Gut⸗ achtens von Prof. Räth⸗Darmſtadt wurde be⸗ ſchloſſen, mit den notwendigen Reſtaurierungs⸗ arbeiten am Kaiſerdom demnächſt zu beginnen. Es handelt ſich vor allem darum, die durch das über⸗ mäßige Gewicht des Oſtgiebels 1 Ueber⸗ laſtung des Baugrundes, die eine Ge⸗ fahr für den Geſamtbau beben durch Ver⸗ ankerung oder leichtere Geſtaltung des Giebels zu beſeitigen. Aus Gründen der Wirtſchaftlichkeit und techniſchen Zweckmäßigkeit ſollen gleichzeitig auch die Inſtandſetzungsarbeiten an der Weſtfront in An⸗ griff genommen werden. Die Koſten der in nächſter Zeit beginnenden Arbeiten belaufen ſich auf 150⸗ bis 180 000 Mark, machen alſo etwa ein Fünftel des Ge⸗ ſamtvoranſchlages aus. * * Ludwigshafen, 26. März. Wie bereits gemeldet, hat die Rheinpolizei am 19. März bei km 66,9 im Banne von Rheingönheim eine männliche unbekannte Leiche geborgen. Nunmehr wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um den 58 Jahre alten Bankdirektor Georg Klein aus Straßburg handelt, der ſeit 18. Febr. abgängig war. * Speyer, 26. März. Der Kreisausſchuß des Pfälz. Kreisfeuerwehrverbandes hat eine Auszeichnung „Pfalzkreuz“ für langjährige Dienſtzeit oder außerordentliche Leiſtungen auf dem Gebiete des Feuerlöſchweſens beſchloſſen. Aleine Mitteiſungen Tödlicher Meſſerſtich * Mainz, 26. März. Nach einer politiſchen Aus⸗ einanderſetzung wurde vor einigen Tagen ein 39⸗ jähriger Mineralwaſſerhändler aus Gonſenheim von einem Kommuniſten durch einen Meſſerſtich in die rechte Bauchſeite ſchwer verletzt. Der Verletzte iſt geſtern abend im Städtiſchen Krankenhauſe ſeiner Verletzung erlegen. Die Leiche wurde vorläufig von der Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmt. Zweites Todesopfer * Aſchaffenburg, 20. März. Die bei dem Eifer⸗ ſuchtsdrama am Montag morgen durch einen Bauch⸗ ſchuß ſchwerverletzte Walpurga Miltenberger iſt geſtern im Krankenhaus dieſer Verletzung er⸗ legen. Das Drama hat ſomit zwei Todesopfer gefordert. Vom Balkon abgeſtürzt * Aſchaffenburg, 26. März. Vergangene Nacht kurz vor 12 Uhr ſtürzte der 64 Jahre alte ſeitherige Friedhofaufſeher Adam Heßler vom Balkon ſeiner im zweiten Stockwerk gelegenen Wohnung auf den mit Zement gepflaſterten Hof des Hauſes und zog ſich dabei ſo ſchwere äußere und innere Verletzungen zu, daß er auf dem Wege zum Krankenhaus ver⸗ ſtar b. Der Verunglückte ſuchte in einem An⸗ fall von Schlafwandelei den Balkon auf, von dem er dann abſtürzte. Gerichtszeitung Jugendlicher Straßenräuber Um ſich Taſchengeld zu verſchaffen, ſchlug in der Nacht auf den 21. Februar der 20jährige Zim⸗ mermann Hans Kuhn einen betrukenen, taubſtummen Fabrikarbeiter aus Mittelbach nieder und nahm ihm die Geldbörſe mit etwa 35 Mark aus der Hoſentaſche. Von der Beute gab Kuhn vler Mark an zwei Kameraden ab. Kuhn wurde vom Schöffengericht Zweibrücken wegen ſch weren Raubes unter Zubilligung mildernder Umſtände zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die beiden Kumpane erhielten 3 und 2 Monate Ge⸗ fängnis. .— Pruſen Sie diesen neuen LINCGELZu 12 60 d e Herrenschuhen erneut beweist. e Se huhe LIN GEL. Sch e Herrn u v In Mannheim: O 6, 5(enge Planken) 8 bringt jetzt einen neuen Typ zum Preise von M. 12.60, würdig seines älteren Bruders zum Preise von M. 16.60, der den deutschen Markt für Herrenschuhe im Sturm erobert hat. Auch diese neue Serie wird unter Verwendung ausgewählten Ma- terials auf den gleichen Maschinen hergestellt, wie die teuersten Schuhe der Welt. Zugleich erreicht Lingel mit dem 16.60-Typ eine Vollkommenheit, die seine Führerstellung als Fabrikant von Freitag, 27. März 1931 Befriedigender Abſchluß der Commerz- und Privatbank 7(i. B. 11) v. H. Dividende— 4,6 Mill.„ Abe⸗ſchreibungen auf Wertpapiere und Konſortialbeteili⸗ 56,73(59,92) v. H. Liquidität gungen Die Commerz⸗ und Privatbank hat das Kriſenjahr 1930, wie aus dem ſoeben vorgelegten Rechenſchaftsbericht her⸗ vorgeht, einigermaßen befriedigend überſtanden. Wenn das Inſtitut auch eine Dividenden ver min de⸗ rung von 4 v. H. eintreten läßt, ſo entſpricht das dies⸗ malige Ergebnis nach den Mitteilungen der Verwaltung den tatſächlichen Verhältniſſen doch beſſer, als die vor ⸗ jährige Dividende, die nachträglich als über ⸗ höht bezeichnet wird. Die Commerzbank hat naturgemäß, wie auch alle anderen Inſtitute in dieſem ſchlechteſten aller Bankenjahre auf ihr Reſervepolſter in erheblichem Umfange zurückgreifen müſſen. Immerhin wird verſichert, daß auch heute noch genügend interne Rücklagen vorhanden ſind, daß die Ausfälle an den Debitoren vor Ermittlung der Gewinnziffern abgebucht wurden und daß die Commerzbank, deren Geſchäft ſich in der Hauptſache aus mittleren und Kleinkreditnehmern zuſammenſetzt, unter dem„Einfrieren“ von Außenſtänden weniger gelitten habe als andere Banken. Mit beſonderer Offenheit werden zwei Fragen beant⸗ wortet, die für die Beurteilung der Bilanz von außer⸗ ordentlicher Wichtigkeit ſind: Einmal gelangten die Ver⸗ Iuſte an Interventionsbeſtänden aller Art reſtlos zur Abbuchung, zum anderen werden die Verluſte an der Aufnahme eigener Aktien nicht von der Bank, ſondern von einem beſon deren Konſortium getragen, das nicht nur für das Defizit voll eintritt, ſondern den Schaden aus eigenem Vermögen auch gut machen kann. Auch in den ſchwierigen Zeiten erwies ſich das laufende Geſchäft als das Rückgrat der Bank. Die Filialen, Depoſiten⸗ kaſſen und Kommanditen haben wieder befriedigend ge⸗ arbeitet.. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt ſol⸗ gendes Bild(in Millionen: Einnahmen: 1930 1929 Gewinnvortrag 1,84.88 Zinſen, Wechſel uſw. 32,8 34,81 Proviſionen 40,03 40,31 Rohgewinn 74,25 76,95 Ausgaben: Handlungsunkoſten 58,85 55,98 Steuern und Abgaben 8,35 10,16 Verluſt auf Wertpapiere und Konſorttalbeteiligung 4,62 Reingewinn 7,42 10,86 7(11) v. H. Dividende 5,25 8,25 Gewinnanteil an den AR. 0,39 0,77 Neuvortrag 184 1,84 Die Einnahmen ſind, wie erſichtlich, um 2,7 Mill. zurückgegangen, während die Aus gaben ſogar um 3,84 Mill. geſenkt werden konnten. Die ſcharfe Ermäßigung der Steuern um 1,76 Mill. hängt damit zuſammen, daß dieſem Konto für 1930 Rückvergütungen aus dem Vor⸗ jahr gutgebracht werden konnten. Wäre nicht der Effek⸗ ten verluſt von 4,62 Mill. eingetreten, ſo hätte die Commerzbank in 1930 ſogar günſtiger gearbeitet als 1929. Die Zinseinnahmen weiſen einen Rückgang von rund 3,4 Mill. // auf. Dieſe Abnahme hängt einmal mit dem Rückgang der Kreditoren um rund 100 Mill. zuſammen, zum anderen führt ſie die Verwaltung auf die ermäßigten Zinsſätze in 1930 zurück. Auf unveränderter Höhe konnten ſich hingegen die Proviſionse in nahmen halten. Sie ſind mit 40 Mill. an ſich ſehr hoch und übertreffen, um einen Vergleich anzuſtellen, ſogar diejenigen der Dresd⸗ ner Bank noch um mehr als 3 Millionen. Berückſichtigt man die Schrumpfung des Börſengeſchäftes im vergangenen Jahr, ſo liefern die ſtarken Propiſionseinnahmen den Be⸗ weis, daß das laufende Geſchäft der Bank durchaus geſund iſt. Die Effektenverluſte(4,62 Mill. 4) erſcheinen inſofern nicht in voller Höhe, als die Beſtände im Vorjahr ſehr nie⸗ drig zu Buch ſtanden und die Abſchreibungsnotwendigkeiten ſich daher verringerten. Die Aufwärtsbewegung im neuen Jahre hat die Reſerven auf dieſem Konto wieder geſtärkt. Der Geſamtumſatz iſt von 139 auf 132 Milliarden Mark zurückgegangen, die Zahl der Konten dagegen von 316 506 auf 338 386 geſtiegen. In Nachwirkung der Verſchmelzung hat ſich die Zahl der Beamten von 8525 Ende vorigen Jahres auf 7601 Ende 1930 ermäßigt. Die Bilanz zeigt folgendes Bild(in Mill.): HANDELS- WIRTSCIIA! der Neuen Mannheimer Zeitung ACN O 145 Mittag- Ausgabe Nr. 85 e ſatz zu den Gewinnminderungen bei den deutſchen Groß⸗ banken einen außerordentlich günſtigen Abſchluß vorlege, was vor allem auf die Auswirkung des bayeriſchen Syſtems der gemiſchten Banken als Kredit⸗ und Hypotheten⸗ banken zurückzuführen ſei. Dieſes Syſtem geſtatte eine Be⸗ urteilung der jeweiligen Martklage einerſeits auf dem Gebiete der Immobilien, andererſeits auf dem Gebiete der Kapitalanlage. Es ſei zu erwarten, daß ſich die Vor⸗ züge des Inſtituts auch weiterhin als nutzbringend er⸗ weiſen werden. Die GV. beſchloß die Ausſchüttung von wieder 10 v. H. Dividende. * Weſtfalenbauk AG., Bochum— Wieder 7 v. H. Divi⸗ dende. Der AR. der zum Konzern der Bergbau AG., Lothringen gehörenden Bank beſchloß, der Ende April ſtatt⸗ findenden o. HV. aus einem Reingewinn von rund 565 000 (i. V. 727 705) die Verteilung einer Dividende von wie⸗ der 7 v. H. vorzuſchlogen. Direktor Wilhelm Hollenberg, der dem Inſtitut ſchon ſeit deſſen Gründung angehört, wurde zum ſtellvertretenden Vorſtands mitglied beſtellt. * Zentrale für Bodenkulturkredit im erſten Jahr der Tätigkeit. Die Zentrale für Bodenkulturkredit AG., die in Perſonalunion mit der Landesbankzentrale arbeitet, hat 1930 erſtmalig praktiſche Tätigkeit entfaltet. Im Mai 1930 wurde ein 8proz. Anleihe von 5 Mill.„ aufgenommen, bei deren Vergebung die Wünſche der Deutſchen Bodenkultur⸗ Ach. und der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt weit⸗ gehend berückſichtigt wurden. Bis zum Ablauf des Ge⸗ ſchäftsjahres waren 4,662 Mill. 4 endgültige Deckungen mit einem durchſchnittlichen Beleihungsbetrage von rund 25 000/ eingetragen. In der Bilanz erſcheinen neben der Anleihe und den Deckungsdarlehen von je 5 Mill. 14 Bankguthaben mit 1,305, Zuſatzkredite mit 0,184 Mill.. Anderſeits beträgt das Stammkapital 1,2 Mill. 4. Dazu treten diverſe Kreditoren mit 0,25 Mill.„. Da Handlungs⸗ unkoſten nur 2894, erforderten(keine Perſonalkoſten), wurde ein Reingewinn von 38 526„ erzielt. Von der im Dezember v. J. aufgelegten zweiten Emiſſion von 3 Mill. 7prpz. Bodenkultur⸗Kreditbriefen ſind bis zum Jahres⸗ ſchluß nur geringe Teilbeträge verkauft worden, wobei der verhältnismäßig hohe Emiſſionskurs von 94 v. H. zu be⸗ rückſichtigen iſt. “ Berliniſche Feuer⸗Verſicherungs⸗Anſtalt Gegr. 1812, Berlin.— Wieder 15 v. H. Aus einer Bruttoprämien⸗ einnahme von 8,89 Mill.„(i. V. 8,41 Mill. ergibt ſich ein Reingewinn von 665 596,(i. V. 587 814%),, aus dem eine Dividende von 15 v. H.(wie i..) auf das er⸗ höhte eingezahlte AK. verteilt werden ſoll. * Gothaer Lebensverſicherungsbank A. G. in Gotha Wiederum günſtige Geſchäftsergebniſſe 1930. Nach ihrem ſoeben erſchienenen„Vorläufigen Geſchäftsbericht“ hat die Bank im vergangenen Jahre bei einem Antragszugang von faſt 81 Millionen“ rund 10 900 Verſicherungen über faſt 72 Millionen„ neu abgeſchloſſen. Der Verſicherungsbeſtand wird ſich am Ende des Jahres 1930 auf rund 560% Mill. ſtellen. Die Beitragseinnahme belief ſich auf reichlich 25 Mill.]. Die Vermögensrechnung wird für Ende 1930 an Aktiven mehr als 130 Mill./ aufweiſen, von denen rund 81% Mill.„ in Goldmark⸗Hypotheken, mehr als 875 Mill.„ in Darlehen an Körperſchaften des öffentlichen Rechts, etwa 11 Mill. in Wertpapieren und rund 9½ Mill. Mark in Guthaben bei erſtklaſſigen Großbanken angelegt ſind. Die hohen Bankguthaben ſollen zum Teil der raſchen Auszahlung fälliger Aufwertungs⸗Verſicherungsſummen dienen. Bis Ende 1930 wurden auf Anſprüche aus Auf⸗ wertungsverſicherungen insgeſamt mehr als 26 Mill.. ausgezahlt. Der Vorkriegswert des Grundbeſitzes iſt durch Neuerwerbungen auf rund 10% Mill.„ geſtiegen. Die Bank, die 1929 einen Jahresüberſchuß von 5,25 Mill.„ er⸗ zielt hat, rechnet auch für 1930 wiederum mit einem gün⸗ ſtigen finanziellen Ergebnis. * Kaffee⸗Handelsgeſellſchaft AG., Bremen— Wieder 10 v. H. Dividende. Der AR. ſchlägt wieder eine 10proz. Dividende vor. * Braunkohlenwerke Borna AG., Borna(Bez. Leipzig] — Wieder 8 v. H. Dividende. Der AR. beſchloß, der GV. am 11. April die Verteilung einer Dividende von wieder 8 v. H. vorzuſchlagen. * Norddeutſche Kabelwerke AG.— 2 v. H. Dividenden⸗ reduktion. Der AR. der zum Gesfürel⸗Konzern gehörenden Norddeutſche Kobelwerke AG., Berlin, beſchloß lt.„BBC.“ die Verteilung einer Dividende von 10 v. H.(i. V. 12) vorzuſchlogen.. O Gründung einer neuen Uhrengruppe in der Schweiz. (Eig. Dr.) Zwecks Verhinderung einer größeren Preis⸗ baiſſe auf dem Weltmarkt für Uhren haben mehrere Ebauche⸗Fabriken(Uhrenrohwerke), die der Ebauche S. A. nicht angeſchloſſen ſind, in Biel eine neue Gruppe ge⸗ gründet, mit dem Beſtreben, jede Preisſenkung der Ebauche⸗ produkte bekämpfen zu wollen. * Dividendenausfall bei der Internationalen Schlaf⸗ wagengeſellſchaft. Der AR. der Compagnie Inter⸗ nationale des Wagons⸗Lits(Internationale Schlaf wagengeſellſchaft) beentragt, auf die Vorzugsaktien die ſtatutengemäße Dividende auszuſchütten und den nach Abschreibungen von 95 Mill. Frs. verbleibenden Saldo von 18 739 605 Frs. vorzutragen. Die Stammaktien, die ende von 20 Franes je Anteil im Vorjahr eine Nettodivi erhielten, bleiben für 1930 dividendenlos. * Unveränderte Dividende bei der Electrobel. Die Compagnie Générale d Entrepriſes Elec⸗ trigues et Induſtrielles(Electrobel) ver⸗ teilt für das Geſchäftsjahr 1930 eine gegenüber dem Vor⸗ jahr unveränderte Dividende von 112,50 Franken. Anſtelle des bisherigen Präſidenten Barbanſon wird das frühere Vorſtandsmitglied der Banque de Bruxelles Thys die Präſidentenſchaft übernehmen. O SHageda Handelsgeſellſchaft Deutſcher Apotheker.— 2proz. Dividendenermäßigung.(Eig. Dr.) Nach 259 000 gegen 255 000/ Abſchreibungen verbleibt für 1930 aus⸗ ſchließlich Vortrag ein Reingewinn von 593 000 gegen 718 000. Hieraus ſollen ein Delkrederekonto mit 100 000 Mark errichtet und 8 gegen 10 v. H. Dividende verteilt werden. Leichte Konjunkturbeſſerung in ASA Nach dem ſoeben erſchienenen Monatsbericht der Natio⸗ nal City Bank hat die Wirtſchaftslage in den Vereinigten Staaten im Februar eine weitere Beſſerung erfahren. Be⸗ ſonders wird hervorgehoben, daß auch die bisher wirkſam geweſenen pſychologiſchen Hemmungen fortgefallen ſind. Die Stimmung iſt wieder optimiſtiſcher, wozu vor allem die Beſſerung der Börſenlage beigetragen hat. Die Wirt⸗ ſchaftsaktivität hat ſich zwar abſolut nur wenig erhöht, aber trotzdem mißt man der Tatſache einer Belebung große Bedeutung bei. Insbeſondere wird darauf hingewieſen, daß ſich die Lage in einer der wichtigſten amerikaniſchen Schlüſſelinduſtrien, der Automobilinduſtrie, vor allem ge⸗ beſſert hat. Anzeichen einer beginnenden Belebung laſſen ſich auch in der Baumwollinduſtrie feſtſtellen, wo die Nach⸗ frage des Konſums in den letzten Wochen ſehr zugenom⸗ men hat; das Geſchäft mit Wollwaren hat ſich gleichfalls gebeſſert, wozu nicht nur die beſonders niedrigen Lager⸗ beſtände, ſondern vor allem das Anziehen der Preiſe bei den letzten Wollauktionen beigetragen haben. Freilich ſteht dem Aufſchwung noch immer die Tatſache entgegen, daß die Lage an den Getreide- und übrigen Rohſtoffmärkten noch keine Anzeichen einer grundlegenden Beſſerung er⸗ kennen läßt; ebenſo iſt von einer Wiederbelebung des Baumarktes noch keine Rede. eee * Gehe u. Co. AG. Dresden— Dividendenlos. Der AR. beſchloß, den nach Verteilung einer Dividende von 6 v. H. auf die VA. verbleibenden Gewinn von 27 697, vor⸗ zutragen.(J. V. aus 196 355/ Reingewinn 4 v. H. Sta. Dividende). * Schmierpreſſeufabrik Arthur Hummel Gmbch. Furt⸗ wangen in Konkurs. Ueber das Vermögen der Schmier⸗ preſſenfabrik Arthur Hummel Gmb. in Furtwangen im Schwarzwald iſt der Konkurs eröffnet worden. Erſte Gläu⸗ bigerverſammlung findet am 24. April ſtatt. Genoſſenſchaftsbanken-Abſchlüſſe * Vereinsbank Weinheim. Die 2689(i. V. 2687) Mit⸗ glieder zählende Vereinsbank Weinheim e Gmb. hatte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Geſomtumſatz von 61.7 Millionen(gegen 68,9 Mill. i. J. 1929). Die Bilanz ⸗ ſumme erhöhte ſich auf 3 Millionen. Die Spareinlagen ſtiegen von 1,78 auf 1,89 Mill. /, die Geſchäftsanteile ſteigerten ſich von 0,51 auf 0,56 Mill. J. Der Rein ⸗ gewinn beträgt 52 302(70 292), ous dem der GV. am 28. d. M. die Verteilung einer Dividende von 8 v. H. (gegen 10 v. H. im Vorjahr) auf die dividendenberechtigten Geſchäftsanteile vorgeſchlagen wird. * Vereinsbank Raſtatt. Die Vereinsbank Raſtatt, eomböp., berichtet über eine Verringerung des Geſamtumſatzes von 102 267 auf 138 689 Mill. J. Der Reingewinn iſt leicht von 58 227 auf 57 526% zurückgegangen. Die Divi⸗ dende wird der GV. am 30. März mit 7 v. H.(8,5 v..) vorgeſchlagen. Die Reſerve erhält 4850(4769), die Handels⸗ reſerve wieder 10000, an Mobilien und Immobilien werden 6000(1000) 4 abgeſchrieben und 3951(2141)& vor⸗ getragen. Die Zahl der Mitglieder iſt von 1318 auf 1253 mit 1 909 500(2 004 000)„/ Haftſummen, zurückgegan⸗ gen. Den Geſamtverbindlichkeiten ſtehen rund 42 v. H. ſofort greifbare Deckungsmittel gegenüber. * Vorſchußbank Lörrach e mbc. Dieſes Inſtitut er⸗ zielte im Geſchäftsjahr 1930 einen Reingewinn von 78 734(94 472), woraus eine Dividende von 8 v. H. (9 v..) zur Verteilung kommt. Die Mitglieder⸗ zahl ſtellt ſich auf 1943(im Vorjahr 1984) mit einem ein⸗ bezahlten Geſchäftsguthaben von 665 929(635 765)/ und einer Haftſumme von 3 426 000(2 487 000) 4, womit den ca. 3 000 000„ fremden Geldern weitgehende Sicher⸗ heiten geboten ſind. Die Geſamtreſerven ſtellen ſich auf 220 000 /, dazu kommen noch 130 000/ Aufwertungs⸗ rücklagen, die 1932 zur freiwilligen Aufwertung der ſeiner⸗ zeit abgeſchriebenen Geſchäftsanteile der GV. zur Ver⸗ fügung geſtellt werden ſollen. Da die der Genoſſenſchaft zugefloſſenen fremden Geldern den genehmigten Betrag von 9 000 000„ überſchritten haben, ſo ſoll in der GV. am 2. März u. a. auch über die Neufeſtſetzung des Höchſt⸗ betrages für die Hereinnahme fremder Gelder Beſchluß gefaßt werden. Eroͤölgewinnung in Baden? Erdöl⸗„Nebengewinnung“ im Kalibergbau Komiſche Zwiſchenfälle gibt es doch auch im wirtſchaft⸗ lichen Leben. Da bemüht ſich Deterding, der Erdölgewal⸗ tige der Welt, ſeit Jahren vergeblich, das immer reichlicher aus der Erde hervorquellende ſchwarze Gold in ſeinen dunklen Tiefen zu laſſen, damit die Preiſe nicht verdorben werden und die Dividenden und Aktien der Erdöl⸗Truſts ihre ſchwindelnde Höhe behalten. Währenddem aber be⸗ kommt man in Deutſchland durch den Badener Bergius heraus, wie man Erdöl künſtlich aus Kohle herſtellt oder durch ſein Berginverfahren am wirtſchaftlichſten aufſchließt. Nicht nur das, nein, man erſchließt in Deutſchland ſelbſt natürliche Erdölvorkommen. Mit ſolchem Erfolge, daß ſich ſogar amerikaniſche Erdölkonzerne im hannoverſchen Erdölgebiete Schürfrechte erwarben, ja das ganze Gebiet an ſich bringen wollten. Eine ganz große, im Süden viel zu wenig beachtet Ueberraſchung war nun Mitte März die Mitteilung, daß ſich der größte deutſche Kalikonzern, Bur⸗ bach, mit aller Kraft auf die Erdölgewin⸗ nung geworfen hat. Das verblüffende war aber, daß Burbach nicht nur im bekannten hannoverſchen Erdöl⸗ gebiet unter die Petroleumbohrer ging, ſondern vielmehr, daß er auch in ſeinem Kaliwerk Volkenrode in Thüringen(bei Mühlhauſen) für deutſche Aktiva: 1930 1929 Kaſſe uſw. 20,02 21,02 Guthaben bei Abrechnungsbanken 20,8 28,03 Schecks, Wechſel und Schatzanweiſungen 361,93 390,1 Noſtroguthaben bei Banken 148,85 181,32 Reports u. Lombards g. börſeng. Wertpap. 89,87 124,76 Vorſchüſſe auf Waren 265,19 252,88 Eigene Wertpapiere 24,75 30,07 Konſortialbeteiligungen 20,47 20,20 Dauernde Beteiligungen bei and. Banken 10,96 10,87 Debitoren 08,69 789,68 davon durch börſengäng. Wertp. gedeckt 144,07 153,19 Bankgebäude 27,90 27.90 Sonſtige Immobilien 5,4.4 1804,53 1876,53 Paſſiva: 22 85 Aktienkapital 75.— 75,.— Reſervefonds 1 34.— 34⁴,— Reſervefonds 2 6,50 6, 50 Kreditoren 1488,50 1585,65 Akzepte 109,07 30,47 Langfriſtige Verpflichtungen 84,.— 84,— Gewinn 7,42 10,86 1804,53 1876,58 Die Kreditoren haben ſich um etwa 100 Mill. er⸗ mäßigt, um dieſen Betrag dürften auch die Auslandsgelder zurückgegangen ſein. Sehr wichtig iſt, daß die inner⸗ halb7 Tagen fälligen Einlagen, die der Haupt⸗ i tes ſind, ſich mit 581,45 Mill. 4 nur träger des Zinsgeſchäf 0 um etwa n 9 Mill. ermäßigt haben. Die Einlagen des Aus⸗ landes erreichen die Höhe von 38 bis 39 v. H. der Kredi⸗ toren gegen etwas über 40 v. H. im Vorfahr. 75 U. H. durch Auslandsforderungen der Bank g Si e ſind mit edeckt. Von der Möglichkeit, den A kzeptkredit bei der Reichsbank auszunutzen, hat die Commerzbank nur wenig Gebrauch gemacht, 28,5 Mill. geſtiegen gegenüber 80 Mill. bei der denn der Umlauf an eigenen Akzepten iſt nur Dresdner Bank. Legt man die üblichen Maßſtäbe bei der Liquid i⸗ tät zugrunde, ſo errechnet ſich dieſe auf 56,73 v. H. gegen 59,92 v. H. im Vorjahr. 5 Im neuen Jahr hat ſich ſtituts gefeſtigt, die Korrektur leihekurſe kommt dem Efſektenkonto zugute und fende Wenn man noch erwähnt, (wi den etwa 2 Mill. wiedergegeben. * Bayeriſche Vereinsbank, GV. hob der AR.⸗Vorſitzende, e im meyer(Nürnberg), hervor, daß das die Geſamtſitnation des In⸗ der Aktien⸗ und An⸗ das lau⸗ Geſchäft hat ſich zum mindeſten nicht verſchlechtert, daß ſich unter den Effektenbeſtän⸗ Vorjahr] feſtverzinsliche Werte des Commerzbankberichtes München⸗Nürnberg. In der Geheimrat Dr. Fritz Neu⸗ Inſtitut im Gegen⸗ Verhältniſſe ſehr ergiebige neue Erdöl⸗ vor kommen entdeckte. Alſo jetzt gewiſſermaßen in ſeinem Kalibergwerk die Erdölförderung als Nebengewin⸗ nung betreibt. Bereits ſeit Juni 1930 ſind in Volkenrode von der unterſten, 1000 Meter tiefen Sohle die Suchboh⸗ rungen vorgenommen worden. Die Funde hätten nun er⸗ wieſen, daß es ſich in Volkenrode um ein Vorkommen handelt, das ſich über viele Kilometer erſtreckt. Vor allem aber, daß das geförderte Oel in ſeiner Beſchaſſen⸗ heit dem beſten pennſylvaniſchen gleicht. Der Erfolg von Burbach, den die Börſe bereits für ſich ausnutzte, hat nun ſeinen Wettbewerber, den Winters⸗ hall⸗Konzern, veranlaßt, ſich ebenfalls mit der Erd⸗ ölgewinnung zu befaſſen, und zwar auch in Thüringen, das ein neues deutſches Erdölgebiet wird. Während Bur⸗ bach ſämtliche Gerechtſame im Stadtkreiſe Mühlhauſen und Menteroda erwarb, ſicherte ſich Wintershall ſämtliche Mu⸗ tungsrechte im Landkreiſe Mühlhauſen. Das iſt für Bur⸗ bach allerdings eine unangenehme Ueberraſchung, denn man war mit dem Landkreis auch bereits bis zum Ver⸗ tragsabſchluß gelangt. Im allerletzten Augenblick ſchloß der Landrat jedoch mit Wintershall ab. Will damit viel⸗ leicht die preußiſche Regierung ein„Monopol“ verhindern? Im übrigen iſt in Nordthüringen ein begreifliches Erdölfieber ausgebrochen, beſonders in den Bezirken Mühlhauſen und Langenſalza. Denn verſchiedene Wünſchel⸗ rutengänger, die ſeit dem Fündigwerden in Volkenroda die ganze Gegend begangen haben, erklärten übereinſtim⸗ mend, die Erdöllager würden ſich über die ganze Mühl⸗ häuſer Hardt und ringsum weit nach allen Himmelsrich⸗ tungen erſtrecken. Größere Lager würden in Langen⸗ ſalz ga auf den ſogenaunten Heilinger Höhen an⸗ zutreffen ſein. Das veranlaßte nun die hannoverſche Er d⸗ ölgewerkſchaft„Guſtav“, ſich um die Schürf⸗ und Mutungsrechte in dieſem Gebiete zu bewerben. So daß alſo jetzt ſchon drei ernſthafte Wettbewerber im thurin⸗ giſchen Erdölgebiet nach dem ſchwarzen Golde ſuchen. Wenn man bedenkt, daß Deutſchland— trotz ſeiner ver⸗ hältnismäßig geringeren Motoriſierung— im Jahre 1929 rund 1½ Million Tonnen Erdöl verbrauchte, von denen aber nur rund 6 v. H. in Deutſchland ſelöſt gewonnen wurden, ſo begreift man, wie wichtig es trotz der Welt⸗ übererzeugung iſt, die deutſche Erdöl⸗ und damit Benzin⸗ und Schmierölgewin nung zu ſter⸗ gern. Millionen würden dadurch im Lande bleiben. Auch iſt die Gewinnung von Erdöl im Kalibergwerk bedeutend billiger, als bei der ſonſt üblichen Bohrturm⸗Anlage. Denn dieſe Bohrungen verſchlingen unheimliche Gelder, weil eben nicht jede Bohrung auch fündig wird. Da man beim Bohren vom Bergwerk aus faſt 1000 Meter Höhe ſpart, kann man hier mit viel weniger Unkoſten auskommen. So gibt z. B. Burbach an, daß bei ihm die Koſten der Bohrungen zwiſchen 1000 und allerhöchſtens 10 000 4 ſchwanken. Die Koſtenhöhe hängt auch weſentlich davon ab, ob man bei den Bohrungen die Diamanten verliert. Die Bohrungen im hannoverſchen Exdäöölgebiet ſtellen ſich für Burbach ſchon ganz bedeutend teurer(ebenſo natürlich bet allen Erdölgeſellſchaften, die von der Erdoberfläche aus niedertreiben müſſen). Burbach mußte da ſür die Boh⸗ rungen zwiſchen 100 000 und 300 000 4 ausgeben. Eine vor kurzem ſtill gelegte, nicht fündig gewordene Bohrung von Amerikanern im Hannoverſchen, die bis zu 1600 Meter niedergetrieben war, hat 250 000/ gekoſtet. Für das thüringiſche Erdölvorkommen iſt es noch von beſonderer Bedeutung, daß man die Geſamtförderung im benachbarten Leunawerk der JG. Farben viel wirtſchaftlicher nach dem Bergin verfahren aufſchließen kann, als es die bisher üblichen amerikaniſchen Crackverfahren ermög⸗ lichten. In Süddeutſchland, hauptſächlich aber in Baden, ſollte man die Tatſache, daß in Thüringen Erdöl in Verbindung mit Salz⸗ bzw. Kalilagern gefunden wurde, mit größter Aufmerkſamkeit betrachten. Denn könnte nicht auch unter den großen Steinſalz⸗ lagern von Heilbronn⸗ Kochen dorf Erdöl vorhanden ſein? Gewiß, Kalilager unterſcheiden ſich von Steinſalzvorkommen. Aber die Möglichkeit, daß auch unter dem württembergiſchen Steinſalz in größeren Tiefen Erdöl liegt, beſteht doch nach dem Thüringer Vorkommen. Und das Burbacher Bohrverfahren von der unterſten Sohle aus kann auch in Kochendorf durchgeführt werden. Zumal dieſe Verſuchsbohrungen ja erſchwinglich ſind. Bedeutend günſtiger liegen die Ver⸗ hältniſſe in Baden. Zweierlei ſpricht dafür, daß auch in Baden Erdöl—Kali gemeinſam auftreten. Einmal eben das Thüringer Beiſpiel. Dann aber auch, daß im Elſaß gleichzeitig Kalilager und Erdölvorkommen, wenn auch nicht dicht beieinander liegen. Nun zieht ſich ja das elſäſſiſche Kaltvorkommen bis nach Baden. Sollte es viel⸗ leicht nicht auch ſo mit dem Erdöl ſein? Da ja nun das neue badiſche Kalibergwerk Buggingen vom Burbach⸗ Konzern betrieben wird, iſt wohl damit zu rechnen, daß man demnächſt auch im Bugginger Kalibergwerk nach Erdöl bohrt. Obwohl die reinen elſäſſiſchen Erdölvarkommen non Pechelbronn nördlicher liegen, iſt es ſa nicht aus⸗ geſchloſſen, daß es ſich in größeren Tiefen auch unter dem Kali bis nach Buggingen hinzieht. Jedenfalls ſollte Baden den Burbach⸗Konzern veranlaſſen, daß er auch in Buggin⸗ gen nach Erdöl ſucht.. * Volksbank Waldshut embch. Im 64. Geſchäftsjahr 1930 erzielte dieſes Inſtitut einen Reingewinn von 12 865 /, woraus 6 v. H. Dividende verteilt, der Haupt⸗ rücklage 2000 /, der Sonderrückloge ebenfalls 2000, dem Geſchäftsguthaben⸗Aufwertungsſonds 1000„ überwie⸗ ſen und 1075/ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Der Geſamtum ſatz beträgt 67 486 902 J, die Bilanzſumme 1305 207 4. Der Mitglieder⸗ ſt and ovn 1076 zu Ende 192 erfuhr durch 76 Zu⸗ und 58 Abgänge eine Zunahme auf 1094 Mitglieder, die eine Haftſumme von zuſ. 666 600“ ausweiſen. Die Betriebs⸗ mittel betragen 1267 010 /; fe beſtehen zu 18 v. H. nus eigenen und zu 87 v. H. aus remden Geldern 165 189. 1 101 821 I. Den Geſamtverlindlichkeiten ſtehen rd. 27,6 v. H. ſofort greifbare Deckungsmittel gegenüber. Aus der Bilanz ſind(in%) hervotzuheben: Wechſel 120 512, Wertpapiere 78 231, Debitoren il. R. 973 141, Geſchäftsgut⸗ haben 122 658, Rücklagen 51000, Spareinlagen 510 804, Kreditoren i. l. R. 432 066. Banhſchulden 77 710.— Die o. GB. findet am 22. d. M. ſtatt * Kreditkaſſe Meßkirch e mb. Das 56. Geſchäftsjahr erbrachte 14 965(15 937) Reingewinn, woraus 8(i. V. 9) v. H. Dividende veſteilt, der Hauptrücklage 4000„%, der Ruhegehalts⸗ und de. Baurücklage je 1000, überwieſen werden ſollen. Der Gſamtumſatz hob ſich auf 23 517947(22 379 640), die Bllanzſumme beträgt 1089 694. Die Mitgliederzahl änderte ſich mit 817(811) zufolge von 52 Zu⸗ und 46 Abgängen wenig. Das Ge⸗ ſamtbetriebskapital beſteht aus 164 b4 eigenem und 850 490 Mark fremden Vermögen gleich 104914. Die greifbaren Mittel betragen 250 428/ gleich 2,58 v. H. der anver⸗ trauten Gelder.— Aus der Bilanz(1%): Wechſel 200 746, Schuldner i. l. R. 652 735, Darlehen 8. Schuloͤſchein 105 234; andererſeits Geſchäftsguthaben 115 886(101 221), Rücklagen 48.153(42 090), Spareinlagen 792 649(614 160), Banken und Gläubiger 117840(87 088]. GB. am 2. d. M. * Volksbauk Birkendorf e mbc. mt Zahlſtelle Grafen⸗ hanſen. Im Geſchäftsjahre 1930 wurde 10 682(11 136) Reingewinn einſchl. 1644/ Vortrig aus 1929 erzielt. woraus 8(i. V. 10) v. H. Dividende verteilt, 3000 (wie i..) der Reſerve, weitere 3000„(wie i..) dem Dispoſitionsfonds überwieſen und 1358/ vorgetragen werden ollen. Die Zins⸗ uſw. eimahme ſtellte ſich auf 54918; Zinsleiſtungen ete. demgegenüber auf 35 661, Unkoſten 9958 Der Geſamtunſatz beträgt 9 058 254 (8 651 630) 4. Die Mitgliederzahl tieg von 655 durch 38 Zu⸗ und 27 Abgänge auf 666 mit einer Haftſumme von 278 000(273 400) und 38 534% Giſchäftsguthaben. Die Spareinlagen ſtiegen weiter auf 390 99(313 824), Rücklagen 98 500 l, Gläubiger 79 647(122 826)/ andererſeits Schuld⸗ ner i. I. R. 359 361(336 757), Vorſqüße 80 730 /, Wechſel 48 756„/¼/ die Bilanzſumme beträgt 79 573. Die o. G. findet am N. 3. ſtatt. * St. Blaſier Bank embcß. Die Bank, deren Mitglie⸗ derzahl im Jahre 1930 bei 26 Zu⸗ ind 44 Abgängen von 400 auf 382 zurückging, mit einer Haffſumme von 133 500 erzielte 14314(14048)% Reingewün, woraus eine auf 8 v. H. ermäßigte Dividende(i. V 10 v..) zur Ver⸗ teilung kommt, während 7000% der Reſerve überwieſen werden. Der Geſamtumſatz blieb mit 7 281052(27 250 783) * Ländlicher Kreditverein ecömbö., Malterdingen. Die Bilanz für 1930 verzeichnet 4015 Gewinn, der der Re⸗ ſerve und der Aufwertung zugute kimmen ſoll. Die Spar⸗ einlagen und Depoſiten werden mi 229 723. die Ge⸗ ſchäftsguthaben der 242 Mitglieder mit 16 207/ ausgewie⸗ ſen. Der geſetzl. Reſervefonds enthält 8390, der Aufwer⸗ tungsfond 3500 4. Auf der anderer Seite betragen die Darlehen 200 919, die Kaufgelder 32 005 /, die Gut⸗ haben bei Mitglieder 9 740 4 bei Bateuk 16 044 4 uſw. * Gewerbe⸗ und Handelsbank, Halle a. d. Saale. Wieder 8 v. H. Dividende. Der AR. leſchloß, der GB. am 28 April für 1930 nach reichlichen Rickſtellungen wieder 8 v. H. Dividende auf 480 000„ AK vorzuſchlagen. * * Gewerbebank zu Hannover— Zueijähriges Morato⸗ rium gefordert. In einer Verſammung der größeren Gläubiger. die auf Wunſch der Reichsbaik einberufen war, ſchlug die Verwaltung den Gläubigern ein zweijähriges zinsloſes Moratorium vor, um durch ein allmähliche Her⸗ einholung der Schulonerpoſten eine Löſurg zu finden. Die Gewerbebank ſei an den Schwierigkeiten zigrundegegangen, die durch die Wiederüberführung der Akiengeſellſchoft in die Genoſſenſchaftsform im Laufe der Fahre entſtanden ſind. Die Mehrheit der Gläubiger lehnte ein Moratorium ab. Es ſei unmöglich, zwei Jahre lang un dazu noch ohne jegliche Zinsvergütung auf die Spareinligen zu warten. O Induſtriewerke A. Nüſtringen.(Gg. Dr.) Dieſe ſchaft hat das Linienſchiff„Preußen“ zu: Verſchrottung zum Konzern J. Adler, Frankfurt a. M. gelörende Geſell⸗ (8000 To.) von der Marineverwaltung erwoßben. * Kammgarnſpinnerei Bietigheim— Weder 8 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft, die für 1930 auß einem Rein⸗ gewinn von 209 710(208 963)/ wieder 8 vH. Dividende vorſchlägt, weiſt in ihrem Geſchäftsbericht ſorauf hin. es ſei jetzt in der Kammgarninduſtrie eine gewiſſe Beſſerung eingetreten, die ſich in erhöhtem Auftrogsbeſtand zu beſſeren Preiſen ausdrücke. Die Produktion der Geſellſchaft in der Spinnerei habe ſich gegenüber dem Vorjahre um 10 v. H. erhöht. In der Bilanz erſcheinen u. a. die Vorräte mit 821 881(1 413 708), Beteiligungen und Wertzapiere mit 395 940(102 573]& und Schuldner einſchließlic) Baukgut⸗ haben mit 2 760 746(2 445 613) l. Anderſeits Aktienkapital unverändert 1,8, Reſerven unverändert 0,7 Mill./ und Kreditoren 1 421603(1 408 189) l. * Thüringer Wollgarnſpinnerei AG., Leipzig— Divi⸗ dendenreduktion von 12 auf 8 v. H. Der AR beſchloß, der GV. am 28. April die Verteilung einer Dividende von v. H. vorzuſchlagen(i. V. 12 v..). Devisenmarkt Im heutigen Fit verkehr notieren Pfunde gegen New Vork.889) Schweiz 25,25 Stockhorm 1844 Paris 123.5 Holland 12.12 Madrid 45,12 Brüffel. 84,5 Oslo 18,16% Dollar ge Nin 41946 Mailand 923 Kopenhagen 18,16¼ 5 20% A 1 n een u r 8 0 — 8 3 Freitag, 27. März 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 145 Der Stand der Land wirtſchafts⸗Amſchuldung Aus dem Geſchäftsbericht der Deutſchen Rentenbank-Kredit-Anſtalt Aus dem Verwaltungs⸗ und Geſchäftsbericht der Deut⸗ ſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt, der einleitend die La ge der Landwirtſchaft und die Entwicklung der Verſchuldung im Jahre 1930 behandelt, iſt hervor⸗ zuheben, daß der Geſamtbedarf an Zuſchüſſen für die Rationaliſierung und Sanierung des landwirtſchaft⸗ lichen Genoſſenſchaftsweſens noch höher ſein wird, als urſprünglich angenommen wurde. Der Verwaltungsrat hat deshalb beſchloſſen, nach Erreichung der 500 Mill.⸗Kapital⸗ grenze der Anſtaltsverſammlung vorzuſchlagen, einen Teil des dann verfügbaren Reingewinns für die Ratfonaliſierung des Genoſſenſchaftsweſens zur Verfügung zu ſtellen, und zwar in ſolcher Höhe, daß der Wert von 25 Mill. I bezogen auf den 1. April 1929— erreicht wird. An der Ingangſetzung der Oſthilfe hat die R. K. A. im Geſchäftsjahr dauernd mitgearbeitet. Im Rahmen der mit der Oſtſtelle geführten Verhandlungen hat ſie ſich ver⸗ traglich bereit erklärt, für Umſchuldungsdarle hen 50 Mill.„ in bar und bis zu 50 Mill. AI in ſo⸗ genannten Ablöſungsſcheinen bereitzuſtellen. Die Geſchäftstätigkeit der Deutſchen Rentenbank⸗Kredit⸗ anſtalt im landwirtſchaftlichen Perſonalkreditgeſchäft, die bis zum 31. Dez. 1930 befriſtet war, iſt durch das Geſetz vom 4. März 1931 bis Ende 1935 verlängert worden. Am Bilanzſtichtage waren Perſonalkredite mit insgeſamt 293,8 Mill.„ in Anſpruch genommen, d. h. mit rund 11 Mill. mehr als im Vorfahre, trotzdem die noch bis zu 3 Jahren laufenden Abzahlungskredite im Laufe des Jahres in vor⸗ geſehenem Umfange von 112 Mill./ auf 80 Mill., herun⸗ tergegangen ſind. Demgegenüber ſind die bis zu 9 Monaten befriſteten Kredite um faſt 40 Mill. /, die länger befriſteten Molkereikredite um 4 Mill.„ geſtiegen. Die nach dem Be⸗ richt des Vorjahres für Molkereizwecke bereitgeſtellten Kreditbeträge— insgeſamt 30 Mill.% ſind im Berichtsjahre bedeutend la ngſamer als in früheren Jahren abgerufen worden. Neben der eigenen Kreditaktion hat die R. K. A. im Auftrage des Reichsmini⸗ ſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft Zins ver⸗ billigungsanträge für Darlehen, die von dritter Seite gewährt wurden, weiterhin bearbeitet. Ein⸗ ſchließlich der aus eigenen Mitteln der R. K. A. bisher ver⸗ gebenen Kredite von rd. 24 Mill.„/ hat die deutſche Land⸗ wirtſchaft zurzeit etwa 71 Mill./ verbillig⸗ ter Molkereikredite. Im Realkreditgeſchäft verhinderten die Verhältniſſe auf den ausländiſchen Kapi⸗ talmärkten im Laufe des Jahres 1930 die Aufnahme einer neuen Auslandsanleihe, trotzdem das Bedürfnis dafür ſchon im Hinblick auf die notwendige Umſchuldung der zweiten und dritten Rate der Golddis⸗ kontbankkredite vorhanden war. Die im Berichts⸗ jahr erfolgten Tilgungen der einzelnen Amerika ⸗An⸗ leihen betrugen insgeſamt 7043 000 Dollar auf die ur⸗ ſprüngliche Anleiheſchuld von nominal 131 000 000 Dollar. Die im Jahre 1929 bereits eingeleiteten Vorbereitungs⸗ maßnahmen haben es ermöglicht, die Abwicklung der zwei⸗ ten Rate der Golddiskontbankanleihe im weſentlich termin⸗ gemäß durchzuführen. Wegen einer Erleichterung der Ab⸗ wicklung der noch ausſtehenden 3. Ra te iſt von der R. K. A. mit der Deutſchen Golddiskontbank eine Ver⸗ wicklung der noch ausſtehenden 3. Rate iſt von der R. K. A. deſtückzahlung eines Betrages von 41 Mill. 4 mit je. bis zum 15. November 1931, 15. Februar und 15. Juli 100% zu den alten Bedingungen ſtundet. Der Abruf der im Jahre 1928 für die Länder Th n ⸗ ringen, Heſſen, Oldenburg i Verfügung geſtellſen Umſchuldungskredite iſt nunmehr reſtlos erfolgt. Die im Geſchäftsbericht 1929 erwähnte Hilfsaktion für den klein bäuerlichen Beſitz in Oſtpreußen iſt in Gang gekommen. Bis zum . Dez. ſind 452 046/ abgerufen worden. Auf dem Ge⸗ biete des Melioratiouskredites iſt es gelungen, eine Anleihe in Höhe von 25 Mi l l. Schweizer Franken in Holland und in der Schweiz aufzulegen. Die Bedingungen der Anleihe waren den Umſtänden nach günſtig. Außerdem iſt zur Förderung der Oedlandkultivierung vom Hofe aus für Hannover ein wei⸗ terer Betrag von 750 000/ zur Verfügung geſtellt worden. Der Erlös der erwähnten Anleihe wurde zur lang⸗ ſriſtigen umſchuldung der aus eigenen Mitteln gewährten Meliorationszwiſchenkredite verwendet. Dieſes Freiwerden eigener Mittel hat es ermöglicht, neuerdings abermals Meliorationszwiſchenkredite in Höhe von 15 Mill., bereitzuſtellen. Die Verwaltung der Kredite für die landwirtſchaftliche Siedlung wird auf die Deutſche Siedlungsbank, die ge⸗ meinſchaftlich vom Reich und von Preußen mit Wirkung vom 1. Okt. 1930 errichtet worden iſt, im Laufe des Win⸗ terhalbjahres übertragen werden. Ueber die Verteilung der Ankäufe aus Reichsmitteln und aus eigenen Mitteln auf die einzelnen Länder und Provinzen ſowie über die Sieblungsergebniſſe bis zum 1. Oktober 1930 unterrichten zwei Ueberſichten, denen zu entnehmen iſt, daß für 921 962 (680 906) Morgen 221 957 199(159 091 824)„ gezahlt wur⸗ den, oder je Morgen 240,90„/ gegen 252,15/ im Vorjahr. 11 bewilligten Kredite beliefen ſich auf 161,16(127,62 till. AI. In den Jahren 1927 bis zum 1. Oktober 1930 wur⸗ den 10 349 Siedlerſtellen mit einer Flache von 134 867 Ha. ausgelegt. Der beſtehende Siedlungsausſchuß hat im Berichtsjahr 54,23(47,74) Mill. 4 aus Mitteln des Reiches bewilligt Juſammen mit den in den Jahren 19261929 genehmigten ee, um ist meine Qualität Trümpfe sind meine verbilligten Preise. auf bei mir.— ist Geuinn.“ Deacbea cle, Druckerei Dr. Haas, G. m. b. H. e H l, At 0 und Lippe zur Krediten in Höhe von 171,48 Mill./ ſind den Sieb ⸗ lungs unternehmen bisher i WM zur Verfügung geſtellt worden. Für die Finan⸗ sterung des Dauerkredites an Flüchtlingsſiedler iſt es gelungen, weitere 10 Mill. Darlehen zu erhalten. Ausgezahlt ſind an Krediten bisher 46,4 Mill. /. Die Vergebung der Kredite für Landarbeitereigenheimbau wurde im Berichtsjahr fortgeſetzt. Die Beteiligungen haben ſich im Berichtsjahr im allgemeinen günſtig ent⸗ wickelt. Obgleich die Getreide⸗ In du ſtrie⸗ und Commiſſions⸗ AG. und die ihr angeſchloſſene Deutſche Mühlen vereinigung AG. für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1929/30 die Ausſchüttung einer Dividende noch nicht vornehmen konnten, hat doch ihre innere Feſtigung Fortſchritte gemacht. Bei der Oſtpreußiſchen Fleiſchwarenwerke AG., Königsberg, konnte die Anlage infolge ungünſtiger Geſchäftslage in geringem Grade ausgenutzt werden, was zu Betriebsverluſten führte. Die Finanzierungsgeſellſchaft für Land⸗ kraftmaſchinen Ac. hat für das Geſchäftsjahr 1929/0 wieder 6 v. H. Dividende verteilt. Die Zinseinnahmen aus kurzfriſtigen Anlagen und Krediten verminderten ſich im Berichtsjahr auf 14 625 863(16 297 370)/ und aus Hypo⸗ thekendarlehen auf 44 239 250(59 403 054). Zinſen aus Wertpapieren u. Deviſen erbrachten 3 036 699(2 267 823) 1, Abſchlußvergütungen u. Verwaltungskoſtenbeiträge 951 394 (1330 962). Andererſeits erforderten Zinſen für An⸗ leihen 43 591 875(52 609 217). Handlungsunkoſten be⸗ anſpruchten 1951 000(1916 121), Stempel, Emiſſions⸗ koſten uſw. 585 679(1788 542) /, ſonſtige Aufwendungen einſchl. Umbaukoſten 796 340(—) J. Nach Abſchreibungen von 1 Mill.(1021 007)& auf Wertpapiere verbleibt ein Gewinn von 14 927 812, gegen 16 014 322/ i. V. Hiervon ſollen 25 v. H. gleich 3 731.953(4 003 581)) 4 für die Hauptrücklage verwandt und der Reſtbetrag von 11 195 859(9 304 910)/ gleichfalls der Hauptrücklage zuge⸗ führt werden Die Sonderrücklagen ſind zurzeit nicht weiter zu erhöhen, da ſie auch nach Bildung einer getrenn ten Sonderrücklage für die Meliorationsauslandsanleihe ausreichend dotiert ſind In der Bilanz iſt das Kapital um 25,1 auf 420 Mill./ angewachſen. Hiervon ſind 25 Mill.“ aus den verfügbaren Mitteln der Deutſchen Rentenbank übertragen worden. Die weitere Erhöhung des Kapitals um 1,1 Mill.„ iſt auf den ver⸗ ſpäteten Eingang von Grundſchuldzinſen zurückzuführen, die an der Ueberweiſung von 25 Mill./ für das Jahr 1929 noch fehlten. Die Amerikaanleihen werden mit 520,62(532,67) Mill./ aufgeführt. Die Abwicklung der zweiten Rate der Golddiskontbankanleihe hat ſich im weſentlichen reibungslos vollzogen. Der noch ausſtehende Betrag der im Juli d. Is. fälligen dritten Rate iſt durch fortlaufende Rückzahlungen inzwiſchen auf 97,9 Mill. zurückgegangen und erſcheint in der Bilanz noch mit 99,37 Mill.„ gegen 224,8 Mill.„ i. V. Meliorationsauslands⸗ anleihe wird mit 19,28 Mill.„ aufgeführt Das Gut⸗ haben des Reiches beträgt 188,43(158,04) Mill. /, das der Deutſchen Renten bank 27,75(51,67) Mill. Darlehen für Sikdlungsdauerkredite wer⸗ den mit 49,06(35,63) Mill./ aufgeführt. Auf der anderen Seite wurden 291,31(282,21) Mill. 1 Perſonal⸗, 8,40(13,17) Mill.„ Abwicklunsg⸗, 5,12 (.31) Mill. I Umſchuldungs⸗, 59,94(47,81) Mill.“ Meliorations⸗ und 242,75(192,75) Mill.„ Sied⸗ lungskreddtte gewährt. Aus Mitteln der vier Amerika⸗ anleihen wurden 320,63(532,56) Mill./ Darlehen, aus Mitteln der Golddiskontbankanleihe 97,98(211,70) Mill. Darlehen gegeben. Hypothekarſtundungskredite wurden mit 29,99(—) Mill.„ gewährt. Kaſſe, Bank⸗ un d Poſtſcheckguthaben betragen 93,66(139,55) Mill.. In den Bankguthaben ſind die Mittel für eingeräumte aber noch nicht abgerufene Kredite, die Barbeſtände der Renten⸗ bank, Rückſtellungen uſw. enthalten. Der ſtarke Rückgang erklärt ſich aus der Gewährung neuer Perſonalkredite, aus der Umwandlung von fälligen Darlehen, aus der Golddis⸗ kontbankanleihe in langfriſtige Darlehen, ferner aus der Erhöhung des Wertpapierbeſtandes(41,99 Mill./ nach 38,92 Mill. /) und aus dem Erwerb des Hauſes Behrenſtr. 2(1,6 Mill.), Wechſel u. Scha tz⸗ anweiſungen werden mit 6,77(15,59) Mill./ aufge⸗ führt, Beteiligungen mit 9,46(10,46)) Mill. /, Rücklagen betragen 26,46(13,16)) Mill./ und Son⸗ derrrücklagen für ausgegebene Schuldverſchreihungen 37,87(35,42) Mill. J, ferner eine Beteiligungs rück⸗ lage unv. 1 Mill.. Der Geſchäftsbericht der Deutſchen Rentenbank für 1930 Der Verwaltungs- und Geſchäftsbericht der Deutſchen Rentenbank gibt einen Ueberblick über die dur chgrei⸗ fenden Veränderungen, die die geſetzlichen Beſtimmungen über die Aufbringung der Mittel zur Einlöſung der Rentenbankſcheine im Be⸗ richtsjahr durch die Verordnung des Reichspräſidenten vom 1. 12. 1930 und durch den hierdurch bedingten Ab ſchlu ß eines neuen Vertrages zwiſchen dem Reich, der Reichsbank, der Deutſchen Rentenbank und der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt erfahren haben. Aus der Bie lanz iſt hervorzuheben, daß das Darlehen au das Reich, das zum Beginn des Jahres 1930 550,6 Mill./ betrug, ſich bis zum 31. 12. 1930 auf 446,5 Mil l.% ermäßigt hat. In Höhe des dem Tilgungsfonds zu⸗ gefloſſenen Betrages von 33,9 Mill.„ hat die Reichsbank Rentenbankſcheine aus dem Verkehr gezogen und unter Mitwirkung der Deutſchen Rentenbank vernichtet. Der Umlauf an Rentenbankſcheinen, der am 31. 12. 1929 480,4 Mill., betrug, hat ſich dadurch um 33,9 Mill. auf 446,5 Mill.„ vermindert. Der Zeitpunkt, bis zu dem die Tilgung der Rentenbankſcheine beendet ſein muß, iſt nach der neuen Faſſung des Liquidierungsgeſetzes bis zum 31. Dez. 1942 hinausgeſchoben. Jnsgeſamt ſind bisher 1 631 Mill. Rentenbauk⸗ * 7 ſcheine getilgt worden. Auf Beſchluß des Aufſichtsrates ſind mit Zuſtimmung der Reichsregierung gemäߧ 9 des Liquidterungsgeſetzes 25 Mill. in bar aus dem Vermögen der Deutſchen Rentenbank auf die Deutſche Renten bank⸗Kre⸗ ditanſtalt übertragen worden. Zwecks Erfüllung der in dem oben erwähnten Vertrag übernommenen Ver⸗ pflichtung werden der Reingewinn von 1, Mill. ſowie weitere Werte im Betrag von 23,6 Mill./ aus dem Vermögen der Deutſchen Rentenbank nach der HV. 1931 auf die Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt übertragen. Hier⸗ durch verminderten ſich das Barguthaben auf 19,40 (88,65) Mill. 4 und die Gewinnreſerve auf 22,12 (44,52) Mill. 4. Infolge der am 1. April 1930 vom Reich übernommenen Zinsſchuld der Deutſchen Rentenbank an die Reichsbank im Betrage von 70,08 Mill. /, der bereits in der Verminderung des Darlehens an das Reich zum Ausdruck kam, erſcheint dieſer Poſten in der Bilanz nicht mehr. Zu erwähnen ſind noch eine ausſtehende Forderung (Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt) von 7,38(13,14) Mill. Mark, Wertpapiere unv. 2,53 Mill. /, andererſeits Rück⸗ ſtellungen von 4,49(5,49) Mill. /. Die Zinseinnahmen aus Krediten und kurzfriſtigen Anlagen verminderten ſich auf 1,43(2,81) Mill. /. Zinſen aus Wertpapieren erbrach⸗ ten 81 824(102 667)... Nach Abſetzung von 117 188(144 374) Mark Handkungsunkoſten ermäßigt ſich der Reingewinn auf 1383 248„ gegen 2 761018/ im Vorjahr.(Hauptverſamm⸗ lung 20. März)?! . ⁵˙ m ꝗᷓ/ꝗꝗ..... e Aeber 1 Milliarde Dollar Anzeigen- und Verkaufserlös der AS.-Tagesblätter Die Auflagen der in den Vereinigten Staaten erſchei⸗ nenden Zeitungen und Zeitſchriften ſind, wie der von der New Nork Truſt Co. herausgegebene„Index“ berichtet, in der Zeit von 1921 bis 1929 um etwa 36 v. H. d. h. um mehr als das Doppelte der in der gleichen Zeit eingetretenen Be⸗ völkerungszunahme geſtiegen. Die Auflage der täglich er⸗ ſcheinenden Blätter beträgt etwa 40 Mill. Stück, dazu kommen etwa 28 Mill. Exemplare der Sonnutagsblätter. Die Auflage der Magazine und periodiſchen Zeitſchriften erreicht über 120 Mill. Exemplare Es gibt mindeſtens 20 Magazine, deren Auflage jeweils 1 Million Exemplare überſteigt. Die täglich erſcheinenden Zeitungen und Zeit⸗ ſchriften brachten 1929 272,67 Mill. Dollar Abonnements⸗ und Verkaufserlös, ſowie 791,5 Mill. Dollar aus Inſeraten, die Magazine 180,7 Mill. Dollar Abonnements⸗ und Ver⸗ kaufserlös und 319,69 Mill. Dollar aus Anzeigen Die größte Auflage der Tageszeitungen hat die Newyork„Daily News“ mit einem Durchſchnitt von einer bis eineinviertel Million Exemplaren, die größte Auflage der Magazine leinſchl. Auslandsabſatz) die„Saturday Evening Poſt“ mit ungefähr 3 Mill. Stück wöchentlich. eee eee, * Probefahrt eines Großtankers. Am 21. 3. vollendete der neue Motortanker der Deutſch⸗Ameri⸗ kaniſchen Petroleum(Dapolin)⸗Geſellſchaft„J. H. Senior“ von Emden aus glücklich ſeine Uebernahme⸗Probe⸗ fahrt. Das Schiff iſt am 14. 12. v. Js. bei den Nordſee⸗ werken vom Stapel gelaufen. Außer den 6 neuerdings bei deutſchen Werften beſtellten Tankſchiffen wurden von der DA PG. vor mehreren Monaten noch 3 Schiffe beſtellt, zu denen MS.„J. H. Senior“ gehört. Das neue Motorſchiff gat eine Tragfähigkeit von etwa 16000 Tonnen und be⸗ ſitzt zwei Zweitakt⸗Krupp⸗Dieſel⸗Motoren von 6200 PS. Es 165 Meter lang und 21 Meter breit. Das Schiff hat in beladenem Zuſtande einen Tiefgang von 9 Meter; es zählt alſo zu den größten Tankſchifſen der Weltſchiffahrt. Scheckrecht⸗Konferenz Drei Abkommen abgeſchloff en Die internationgle Konferenz zur Vereinheitlichung des Scheckrechts, die unter dem Vorſitz des holländiſchen Rechtsgelehrten Limburg in Genf tagte, hat ihre Arbei⸗ ten mit der Annahme von drei Abkommen abgeſchloſſen, die einen weſentlichen Fortſchritt auf dem Ge⸗ biete der internationalen Vereinheitlichung der Scheckgeſetz⸗ gebung bedeuten. Das erſte Abkommen ſieht eine Reihe von Einzelbeſtim⸗ mungen über die Vereinheitlichung des Scheckrechts vor, die nunmehr zum erſten Male in die nationale Geſetz⸗ gebung der einzelnen Länder eingefügt werden ſollen. Von beſonderer Bedeutung iſt hier, daß die bisher allein in Deutſchland geltenden Deckungsvorſchrif⸗ ten nunmehr auch in das geltende Recht der an deren Länder eingefügt werden ſollen. Das zweite Abkommen behandelt die aus den verſchiedenen Scheckrechten ſich er⸗ gebenden Streitigkeiten, das ͤͤritte, das Stempel rech 15 wobei ausdrücklich vorgeſehen wird, daß im Auslande kau⸗ fende Schecks in denjenigen Ländern, in denen eine Ver⸗ ſtempelung vorgeſehen iſt, verſtempelt werden müſſen a uch dann, wenn im Heimatlande eine Verſtempelung nicht notwendig war. * Die deutſche Hopfenernte doppelt ſo groß wie der Kon⸗ ſum! Die deutſche Hopfenwirtſchaft fordert in ihrer heuti⸗ gen bedrängten Lage weitgehende ſtantliche Unterſtützung, vor allem eine ſchnelle Durchführung des vom Reichstag bLeſchloſſenen erhöhten Zollſchutzes, ferner Ermäßigung der Bierſteuer und eine Subvention der Hopfenverkehrsgeſell⸗ ſchaft. Die deutſche Hopfen⸗Ernte betrug 1930 215000 Dz., der Verbrauch aber nur 120 000 Dz. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 26. März Das Geſchäft an der heutigen Börſe war äußerſt ſtill. Es wurden faſt keine Reiſen vergeben. Die Frachten blie⸗ ben unverändert. Ebenſo blieben auch die Schlepplöhne auf dem geſtrigen Satz ſtehen. Weinverſteigerung Wachenheim * Wachenheim, 27. März. In der Halle der Sektkelleret Wachenheim, veranſtaltete geſtern die Bürklin⸗Wolf⸗ ſche Guts verwaltung(Albert Bürklin) Weingut in Wachenheim, Forſt, Ruppertsberg und Deidesheim im Ver⸗ band Deutſcher Naturwein⸗Verſteigerer, eine Verſteigerung naturreiner Weine aus den beſſeren und beſten Reblage oben genannter Gemarkungen, bei der 19 000 1 5 195 he n 1929er, eine zum inhandel, 4870 Liter und 5740 Flaſchen 1928er, 20 360 Fle 300 Flaſchen 1921er und 300 Flaſchen 1925er Weiß Ausgebot kamen. Der Beſuch war ſehr gut(We and Hoteliers und größere Privatgeſellſchaften). Die Weine waren qualitativ auf hoher Stufe ſtehende Gewächſe und hätten eine weit höhere Bewertung verdient. Auf etwas ſchleppende Gebote erfolgte trotzdem raſcher Zu⸗ ſchlag, ſo daß das Geſamtquantum, mit Ausnahme einiger Nummern, die zurückgezogen wurden, innerhalb 4 Stunden in anderen Beſitz überging. Das zur Zeit herrſchende Ueberangebot verdirbt die reguläre und angemeſſene Be⸗ wertung von Spitzenweinen. Trotz alledem muß die Ver⸗ ſteigerung als gut angeſprochen werden. N Es wurden bewertet pro 1000 Liter und pro Flaſche: 1930er Weißweine: Wachenheimer Gerichts ad 7507 Schönfelderweg 700 zurück; Neuberg 900; Schenkenböhl 790; Dreiſpitz 770 zurück; Höhe 830; Goldbächel 890; Altenburg Riesl. 850; Bächel Riesl. 840 zurück, Gerümpel Riesl. „ Böhlig Riesl. 1100; Langebächel Riesl. 1010; Böhlig 0 1140; Gerümpel Riesl. 1690; Forſter Kirchenſtück Riesl. 1660.— 1928er Weißweine: Wa. Neuberg 880; Gerichtspfad 840; Böhlig 800; Rennacker 940; Rupperts⸗ berger Hoheburg Riesl. 1070. 1928er Flaſchen. weine: Ru. Hoheburg Riesl. 1,10 zurück; Weißlich Ries! 1,50: Wa. Rechbächel Riesl. 1,50 Gerümpel Riesl. 1,807 Luginsland Riesl. 1,40.— 1929er Floſchen weine: Wa. Schenkenböhl 1,70; Bächel Luginsland Riesl. 1,50 zurück; Goldbächel 1,70; Ru. Geisböhl Riesl. 2,00; Weiß⸗ lich Riesl. 2,10; Fo. Kirchenſtück Ries l. 2,30; Wa. Bächel Riesl. 2,00; Dei. Kränzler Riesl. 2,20 Wa. Langebächel Riesl. 2,20. 2,20; Altenburg 2,20, 2,00; Fo. Wohlshöhle 2,207 Ru. Hoheburg Riesl. 2,60; Fo. Kranich Riesl. 2,50) Wa. Böhlig Riesl. 2,20 zurück; Odinstal 2,00 zurück; Neuberg Gewürztraminer 2,50; Rennacker Gewürztraminer 2,60, Fo. Bergelsweg Riesl. 2,70; Wa. Böhlig Riesl..50; Ge⸗ rümpel Riesl. 2,70; Fo. Fleckinger Riesling 2,30 zurück; Wa. Luginsland 2,70; Dei. Hohenmorgen Riesl. 3,60 Wa. Dreiſpitz Gewürztraminer 3,50; Ru. Hoheburg Gewürz⸗ traminer 3,70; Fo. Mühlweg Riesl. Ausleſe 3,60 zurück; Kirchenſtück Riesl. Ausleſe.00; Wa. Gerümpel Riesling Ausleſe 5,00; Rechbächel Riesl. Ausleſe 6,00.— 1921 e r Flaſchen weine: Wa. Bächel Riesling Ausleſe 5,10 zurück.— 1925er Flaſchen weine: Dei. Hohen⸗ morgen Riesling Beerenausleſe 11,20; Wa. Gerümpel Riesling Trockenbeerausleſe 25,20. Weinverſteigerung Angſtein * Ungſtein, 26. März. Der Ungſteiner Winzer⸗Verein, im Verband Deutſcher Naturwein⸗Verſteigerer, verſteigerte geſtern 20 Stück und 10 Halbſtück 1930er naturreiner Weine aus beſſeren und beſten Reblagen der Gemarkung Ung⸗ ſtein.— Bei ſehr gutem Beſuch, hauptſächlich vom Handel und Gaſtſtättenbeſitzer, wickelte ſich das Verſtei⸗ gerungsgeſchäftraſch ab. Wenn auch bei den An⸗ fangsnummern nicht alle Gebote befriedigten, ſo dürften doch die Preiſe für die Endnummern und bei den hoch⸗ feinen Riesling Spätleſen, um die ein großer Wettbewerb ſtattgefunden hat, recht zufriedenſtellend ſein, was zur Folge hatte, daß das Geſamtquantum bis auf eine Num⸗ mer zur Abgabe gelangen konnte. Es koſteten die 1000 Liter 1930er Weißweine: Ung⸗ ſteiner Gauberg 730, Oſterberg 710, 690, 720; Langenmorgen 650; Diemert 690, 700; Durlach 700; Herrenacker 720, 730 Bettelhaus 730; Schmalenpfad 720; Edelknecht 730 Kreuz Riesling 860; Kobnert 810, 850; Rüſſel 820; Roterde 800, Kreuz 850; Roterde Riesling 880; Spielberg Riesling 900, 960; Langſteig Riesling 900; Kobnert Riesling 900; Kreuz⸗ morgen Riesling 860 zurück; Weilberg Riesling 910; Weil⸗ berg Riesling Spätleſe 1040; Herrenberg Riesling Spftleſe 1140; Spielberg Riesling Spätleſe 1500. Weinverſteigerung Trier. Am zweiten Tage der großen Trierer Weinverſteigerung kamen 44 Fuder 192ber Saar⸗ und 19 Fuder 1929er Ruwerweine zum Ausgebot. 26 Fuder wurden nicht zugeſchlagen. Der Geſamterlös für 37 Fuder betrug 55 220 I, im Durchſchnitt rund 1500 /. Das teuerſte Fuder, ein 1929er Eitelsbacher Karthäuſerhofberg,(Ruwerf erzielte 2600, Gefragt waren auch heute wieder vor allem Kreſzenzweine. Der Bierabſatz im In⸗ und Auslande 19,7 v. H. Rückgang des deutſchen Bierausſtoßes Der Bilerausſtoß in Deutſchland betrug vom 1. Juli 1930 bis 31. Dezember 1930 24,7 Mil. Hl., dagegen in der gleichen Zeit des Jahres 1929 30,8 Mill. Hl., das bedeutet einen Rückgang von 19,7 v. H. Im Januar 1931 betrug der Rückgang im Vergleich zum Januar 1930 im Geſamtdurchſchnitt 27,1 v.., in manchen Bezirken des Reiches aber noch weſentlich mehr. Dagegen hat die Wixt⸗ ſchaftskriſe im Verbrauch aus ländiſcher Biere in Deutſchland einen ſehr erheblichen Rückgang hervorgerufen. Die Einfuhr betrug noch Anfang des Jahres 1930 im Durchſchnitt des erſten Halbfahres etwa 15000 Hl. monatlich, ſie ſank dann im zweiten Halbjahr bis auf 9000 Hl. im November⸗Dezember. Der Jonuar 1931 wies eine Einfuhr von nur noch 7509 Hl. gegenüber 17 789 Hl. im Januar 1930 auf. Demgegenüber hat ſich die Ausfuhr wenigſtens einigermaßen behaupten können. In den letzten Monaten des Vorjahres und im Januar dieſes Jahres hat ſich die Ausfuhr von Bier in Fäſſern konſtant gehalten. Die Ausfuhr von Bier in kleineren Behältern, hauptſächlich Flaſchen hat allerdings einen Rückgang zu verzeichnen. * Zink⸗Hüttenproduktion. Nach Berechnungen ber Me⸗ tallgeſellſchaft AG., Frankfurt a.., belief ſich öte Zink⸗ hüttenproduktion in Amerika im Januar 1931 auf(in metr. To.) 42 314 gegenüber 45 594 im Dezember 1930 und gegen 50 420 im Monatsdurchſchnitt 1930, in Auſtralien auf 4663, 4689 bzw. 4062. in Aſien auf 2250, 2280 bzw. 22183, in Afrika auf 1274, 1270 bzw. 1516. Für Europa laſſen ſich keine An⸗ gaben machen, da die Berichte für Belgien und Polen feh⸗ len. In Deutſchland betrug die Produktion 5967, 7061 Bzw. 8107, in Frankreich 7260, 7544 bzw. 7578 und in England 1901, 3284 bzw. 4115. * Blei⸗Hüttenproduktion. Nach Angaben der Statiſtiſchen Abteilung der Metallgeſellſchaft AG., Frankfurt a.., ſtellte ſich die Blei⸗Hüttenproduktion im Monat Januar 1931 auf insgeſamt(in metr. To.) 130 986 gegenüber 139 608 im Dezember 1930 und 138 237 im Monatsdurchſchnitt des Jahres 1990. Davon entfallen auf Amerika 73 933, 80 602 bzw. 81 006, auf Europa 33 605, 35 687 bw. 33 965, auf Auſtralien 14 123, 13 985 bzw. 13 884. auf Aſien 7475, 7424 bw. 7536 und auf Afrika 1850, 2000 bzw. 1846. Die Pro⸗ duktion im Tagesdurchſchnitt betrug im Januar 18531 4225, in der gleichen Zeit des Vorjahres 4501 und 1929 4637. Diete Angebele Föhren Sie zum richtigen Gereinkauf Neale Nee,, bu lg Slipens und Raglans beige, blau, braun, Saberd. 48. 39. 68. 84. Ul. hö. 27. 38. Pullover Saeco-Anzüge, und Zreih., mod. Musterungen 48. Haleteis, eleg. Formen, Sacco- Anzüge Knaben-Anzüge, apart. enz suf Kunstseide auserleseper Eſsganz Formen, genz gefüttert 9. 78. 89. 98. f. Höher 78. 86. 98. 125..— 16. 23. 32. Sporthosen Sport- Anz., 2- u. 4 flg., mod. IwWee ds u. Homespun. 38. 49. 64. 78. 64. Sportsfrümpfe 17 55 r e . 3 3 1 N. 2 2 7 0 2 2 1 5 5 4 2 Nummer 145 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 27. März 1931 D Städt d Nali 15 K Ari A Er Uun Alons An ö Kommandifgesellschafif auf Akfien Bericht der persönlich haftenden Gesellschafter 5. ung Deutſchlands hat nach ſeines Landes in der kurzen Zeitſpanne von nur 5 bis Je mehr wir in der theoretiſchen Durchforſchung auf die] Rückgang der Dividende um 4% und in einem Ausweis ˖. e ihrer e 6 Jahren in Angriff genommen und ausſichtsreich in Fehler im wirtſchaftlichen Wiederaufbau der Nachkriegszeit] von 10 Millionen R. für Abschreibungen auf Eſſerten⸗ tſatz zu 7815 1 5 W 7355 525 5 ſeinen Grundlagen gefeſtigt. kommen, umſomehr wächſt die Erkenntnis, daß es ſich nicht und Konſortialbeſtände ſeinen Ausbruck findet. stand Her ſtaxke Aufſchwun in 9er eit 190% Man muß dieſe bekannten, aber meiſt zu wenig getvüre um ein Verſagen der kapitaliſtiſchen Ordnung hondelt, ſon⸗ Wir waren im Jahre 1930 an einer Reihe größerer 1927. der folgende frühzeiti e 725 1926 bis digten Tatſachen oft wiederholen, um die notwendige und dern daß ſich dieſe Weltkriſis zwar durch ihre Intenſität von Tronsaktionen und Gemeinſchaftsgeſchäfte beteiligt. Be⸗ a 2 1920 nämenflich 10 59 80 9 65 e berechtigte vſychologiſche Wirtung auf unſer Selbſtbewußt⸗ großen Kriſen zurückliegender Epochen unterſcheidet, daß ſondere Erwähnung hierbei verdient die bedeutungsvolle fortſetzte, ſchien losgelöſt 72 e dem Verlauf ſein zu erreichen und um den bedenklich erſtarkten Minder⸗ ſie aber im übrigen nach vieler Richtung hin deutliche Transaktion der Zuſammenfaſſung einer Reihe von Hypp⸗ der Wixtſchaftskurve 15 151 7 Lan 1 595 8. ni 10 wertigkeitskomplex in Volke hinter ein geſundes Sou⸗ Merkmale mit früheren Kriſenentwicklungen gemeinſa am thekenbank⸗Inſtituten zur Deutſchen Zentralbodenkredit 1 n des 349 195 1775. 15 utwi 151 veränitätsgefühl zurückzudrängen. Die deutſche Wirtſchaft hat und daß ihr Entſtehen und ihr Ablauf in weitem Maße.⸗G., die ihrerſeits der Gemeinſchaftsgruppe deutſcher Hypo⸗ a eengsvollen Art Alen 85 i 2 1 1 ſollte ſich auf ihre Leiſtungen beſinnen und daraus neue mit den bisher gemachten Erf ahrungen übereinſtimmen. thekenbanken beitrat. Wir wirkten ferner u. a. bei der ſtätigung der Gegenläufigkeit deutscher und daten r 125 Kräfte 9„ der Schwierigkeiten und zur[Dabei mühen wir uns daron erinnern, daß wirtſchaftliche] Futon der Schultheiß⸗Potzenhoſer Brauerei.⸗G. mit der Konfunktur.. 8 Jöſung der Probleme ſchöpfen. Sie hat bereits weſentlicheKriſen häuſig die Folge großer kriegertſcher Verwicklungen Oſtwerke.⸗G. mit. In freundſchaftlichem Zuſammenwir⸗ Konſequenzen aus den Fehlern der Ver rgangenheit und aus geweſen ſind und daß naturgemäß die kriſenhaften Erſchei⸗ ken mit einer Reihe führender Auslandsbanken ſowohl wie Jahr 1930 ſchien berufen zu ſein, Deutſchland eine den Verluſten gezogen, die ihr durch Fehlleitung von Ka⸗ nungen nach einem ſo gigantiſchen Ereignis wie dem Welt⸗ mit befreundeten Inlandsinſtituten haben wir Ans an der teilhafte Sonderſtellung in dem Ablauf der gewaltigen pital entſtanden ſind, indem ſie zahlxeiche Betriebe aus dem krieg allein bereits infolge der gewaltigen Umſchichtung Gründung der Compagnie Centrale des Préts Fonciers in Weltwirtſchafts ztriſe zu geben. Denn dieſe Kriſe zeitigte Produktionsprozeß ausgefchaltet,? ſich alſo nicht an die der agrariſchen und induſtriellen Produktion unvergleich⸗ Amſterdam beteiligt, deren Aufgabe es ſein wird, ihr Ju⸗ für unſer Land durch deſſen geld⸗ und kapitalmäßige Ab⸗ Subſtanz geklammert, ſondern den Willen bekundet hat, lich größer ſein müſſen, als dieſenigen, die nach kriegeriſchen tereſſe beſonders dem europäiſchen Realkreditweſen zuzu⸗ hängigkeit und beſondere Struktur als ein auf auslän⸗ niet, Energte zu lebensſpendender und wohlſtandſchaffender[Epochen der Vergangenheit eingetreten ſind. Darüber hin⸗ wenden. diſe Rohſtoff angewieſenes weiterverarbeitendes In⸗ Rentabilität zu ſtreben. Sie ſollte ſich verbünden mit aus haben die aus der Innen⸗ und Handelspolitik der Zu den einzelnen Poſitionen der Bilanz und Gewinn⸗ duſtrie and Symptome, die ſich zwar noch nicht als durch⸗ allen, die einen geſunden Aufbau unſeres Volksganzen in Nationen hervorgegangenen ſtaatlichen Einwirkungen auf und Verluſt⸗Rechnung bemerken wir ſolgendes: greifende, aber an als unverkennbare und bedeutſame zlelbewußter organtſcher Entwicklung horbeiſehnen und ſich die Wirtſchaft eine beſonders ſcharfe Auswirkung der kri⸗ Die Noſtro 89 beh, Banken und Bankfirmen be. 8 Weg, de e gehe tuß, annt hat u den ew 8 5 die s. lichen S 1 a 0 2 1 In ſeinem weiteren Verl lauf hat jedoch das Jahr 1930 erbracht hat, daß ſie auch enlſchloſſen iſt, ihn zu gehen. Von 55 er der elt agewier bund Belortſatlons. Dorſchüſſe auf Weren un, enserſch dungen hee eine den Beweis dafür erbracht, in welchem Umfang die Wir ausſchlaggebender Bedeutung für die Fruchtbarmachung] maßnahmen verſchiedenſter Art haben an vielen Rohſtoff- Steigerung von rund 20% erfahren. Die Poſitionen Re⸗ kung aller hemmend empfundenen Abhängiakeit über. Dieſes Entſchluſſes iſt die Tatſache, daß die Erkenntnis der märkten ein künſtliches Preisniveau gezeitigt, das in dem ports und Lombards ſind entſprechend der Börſenlage 1 t wird durch den überragenden Einfluß, den die Irrtümer der Vergangenheit und der Notwendigkeit ihrer Augenblick zum Zuſammenbruch gelangen mußte 1 erheblich kleiner geworden und enthalten auch in dieſem 1 itik auf das wirtſchaftliche Denken und Handeln, auf Abſtellung ſchon in weite Kreiſe des Volkes, vor allem natürlicher Ausgleich z wiſchen Angebot und Nachfrage 9185 Jahre nur börfenmäßige, gegen Wertpapiere gedeckte Vor⸗ 8 ſichere und richtige Funktionieren wekrtſchaftlicher auch der Arbeitnehmerſchaft eingedrungen iſt. Von dieſer[der beſtimmend für die Feſtſetzung des Preifſes wurde. Zu ſchüſſe. 5. 25 2 5 Disgoſitlonen ausübt. Alle Löſungen wirtſchaftlicher[ wertvollen Grundlage ausgehend wird die Staatsführung den vielfach von der B Wirtschaft aus in einer falſchen Ein⸗ Von unſeren Bürgſchaften ſind.. 44 721 122.62 in Probleme aber, die diktiert werden vom demagogiſchen ihre erſten Schritte zur Gefundung des Etats und zur ſtellung zu den Geſetzen der kapitaliſtiſchen Ordnung unter⸗ deutſcher Währung und.“ 28 062 017.71 in fremder 0 zndwelcher Machtpolitik, erweiſen ſich früher oder Herbeiführung einer den heutigen Verhältniſſen ent⸗ ſtützten ben kamen preis haltende Tendenzen hinzu Währung geleiſtet. 1 2 5 5 l verhängnisvoll für den anzuſtrebenden gleich⸗ ſprechenden Sozial⸗ und Lohnpolitik fortſetzen können und die aus der Notwendigkeit hervorgingen, die di ch ſt ja Das Konto Bankgebäude, das, wie bisher, unverändert mäß gen Gang der Entwicklung und enden zwar früher müſſen i e der. 1 otwen iltkelt hervorgingen,! weitgeführt iſt, enthält 137(138) eigene Grundſtücke. von 5 4 1 e o. i 77285 2 5 g liche Eingriffe geſtörte Rentabilität wiederherzuſtellen und 5„e 4 N 94 197 oder ſpäter mit der Erſtarkung und der Altivität der Neben den innerpolitiſchen Urſachen wirkten auch die 12 ne S 11 1 in S nei denen 103(111) lediglich Bankzwecken und 34(27) auch 5 a; a„ 5 1. 4 5 die eine gewiſſe Starrheit in ein Syſtem hineinbrachten, 5 5 gegneriſchen Kräfte, doch nicht ohne 5 den orgzni⸗ Erſcheinungen, die zur Entſtehung der Weltkriſis geführt deſſen Ueberlegenheit gerade auf einem natürlichen Waren⸗ anderen Zwecken dienen. 5 2 ſchen. hemmende Kämpfe. Die Diktatur unſeres haben, unmittelbar auf Deutſchland zurück. Dabei iſt auch augtauſch bed 0 9 5 5 Von der Geſamtſumme der Kreditoren in laufender Schickſals hat die Schar der Ae denn unabkäſſig an⸗ Thier die Politik zum ausſchlaggebenden Faktor geworden 00 18 1: 5 2 1 Rechnung entfallen 30%(347 auf ausländiſche Guthaben, wachſen laſſen, und nur der bewunderungswürdige Ord⸗ inſofern, als die internationalen politiſchen Konſtellationen Deutſchland iſt in erheblichem Maße an dieſen weltwirt?' wovon 250(270% in ausländiſcher und 5%(%) in Mark⸗ nungsſinn und der Lebenswille unſeres Volkes haben nach wie vor die natürlichen Kraftzentren des wirtſchaft⸗ ſchaftlichen Problemen und deren Löſung intereſſiert und währung unterhalten werden. hieraus drohende Gefahren abgewendet. lichen Kreislaufes, Kapital und Geld, in ihrer Freizügig⸗ es wird ſeine Politik darauf einſtellen müſſen, daß es Die ausländiſchen, in fremder Voluta gebuchten Kredi⸗ Es wird in der Welt niemals ein kapitaliſtiſches oder keit behindert und den natürlichen Lauf des Kapitals von 9 515 e 25 115 1 8 i e 8. nen.. den een 7 ein ſozialiſtiſches Syſtem in Reinkultur geben, und nie⸗ i 70 5 e 85 N e e fa Auge bee e die Sicherheit seiner Beltigung% ˙ f mals werden wir uns zu Geſundung und Fortſchritt durch J] ̃ĩ ỹͥ̃ͥB· A haben. 15 gelen; Deutschland kaun du die Eine lark feines Nach erheblichen Abſchreibungen und Rückſtellungen er⸗. Anwendung eines ſtarren Syſtems durchzuringen ver⸗ Deutſchland muß das Vertrauen des in⸗ und auslän⸗ 5 n Aufbaues nicht daran denken. autar⸗ gibt ſich laut Gewinn⸗ und Verluſt⸗ Konto unter Einrech⸗ 0 mögen. Viel zu ſehr aber iſt heute ſchon in die kapita⸗ diſchen Kapitals wiedergewinnen. Das Ausland hat einen kiſche Zuſtände einzuführen, und dahinzielende Beſtrebun⸗ nung des Gewinnvortrages per 1929 im Betrage von liſtiſche Oronung dle kollektiviſtiſch orientierte Orgauiſa⸗] guten Ueberblick über unſer wirtſchaftliches Können und gen ſind nur geeignet, uns von dem Weg abzudrängen, den n Hon, eine entſeelte und verflachte, weil mißverſtandene] unſere, wirtſchaftliche tärke und glaubt duperſichtlicher wir vernünftigerweiſe gehen müſſen. Durch die Rentabi⸗ 5 i 11 Demokratiſierung zu Laſten des unternehmungsmutigen[ als wiele Deutſche ſelbſt an die Zukunft unſeres Landes. lität unſerer Wirtſchaft, durch eine Selbſtkoſtenbaſts, die] ein Bruttogewinn voernnnñĩð? ð 4484 728.10 And verantwortungsfreudigen Individuums eingedrungen. Es hat auf Grund der Erfabrungen der Nachkriegszeit ein in parallele mit den konkurrierenden Wirtſchaftsländern Nach Abſetzung R. Die großen Probleme unſerer Zeit werden ſicherlich zu weitgebender Verſtändnis für das Zeitmaß deſſen wir zu läuft, ziehen wir genügend fremde Kapitallen an uns und der Handlungsunkoſten mit. 53 101 918.13 einem guten Teil nur durch die Zeit ſelbſt wieder entwirrt unſerer Geſundung bedürfen. Wir werden Sorge zu gewinnen weiter an Boden auf den Weltwarenmärkten. der Steuern mit f. werden können. Die Wirtſchaftsführung muß aber überall] tragen haben daß die mangelhafte und ungleichmäßige] Dadurch kommen wir zu einer Ordnung und Erſtarkung der Abſchreibung auf Effekten⸗ da, wo verwalfungsmäßige Erledigung der Geſchäfte nicht] Kapftalverſorgung einer beſſeren Verteilung zu billigeren der inneren Verhältniſſe und nur von hier aus können wir und Konſortial⸗Konto mit 10 000 000.— ausreicht, wieder auf die Grundlage der individualiſtiſchen Bedingungen Platz macht. Die deutſche Wirtſchaft kann in die Welt zu der Ueberzeugung bringen, Haß ſie ſich ſelbſt 9(— Welkanſchauung zurückgebracht werden, wenn ſie die Ver⸗ der gegenwärtigen Uebergangsperiode eine langan dauernde nüßzt, wenn ſie Störungen, die aus der falſchen Einſtellung insgeſamt. 880 antwertung für eine Neuordnung übernehmen ſoll Man Verringerung der Inveſtitionemöglichbeit mi ibren uns zu Deutſchland kommen, beſeitigt 8 verbleibt ein Reingewinn vonn 68 166 022.77 U darf nicht einen Kapitalismus ſchmähen, den man eines iet genügſam bekanntgewordenen Folgen nicht vertragen e 5 5 7 i. deſſen Verteilung wir wie folgt vorſchlagen: 8 guten Teiles ſeiner Weſensart entkleidet hat und der da⸗ Die Rentabilität unſerer Wirtſchaf, wird nur erreicht„ N REC 9177 15 5 werden können, wenn wir uns von einer Arbeitsloſigkeit ger materieller und pfychologiſcher Probleme nur ſtrich⸗ g durch mehr und mehr in fehlerhafte Tendenzen und Hand⸗ 9 3 5 5 5 1 2 855 1 1 Kri 72 5 N 8 8% Dividende 4800 000 lungen verſtrickt wird. befreien die über das konjunkturell bedingte Maß bingus⸗] weile angedeuteten großen Kriſengustände des Jaßres lend] Tantieme des Auſfſichtstots 240 000.— 5 5 geht und zu einer Dauererſcheinung zu werden droht. mußten mit ollen ihren Folgen das deutſche Bankgewerbe——— 1 Der Wert der kapitaliſtiſchen Ordnung in Deutſchland[ Dieſe Arbeitsloſigkeit iſt gewiß nicht allein, aber doch we⸗ in empfindlicher Weiſe treffen. Der Abzug der Kapitalien insgeſomt: 3 040 000.— ſowohl wie in der Welt iſt nicht allein in den vielhundert⸗ ſentlich auf eine künſtliche Erhöhung der Löhne durch eine in den letzten Monaten des Jahres erforderte eine außer⸗ daß 18 Vort. R. jährigen Errungenſchaften und Erfahrungen nachgewieſen,[ ſtaatlich begünſtigte monopoliſtiſche Lohnpolitik zurück⸗ gewöhnliche Bereitſchaft, die nicht bewerkſtelligt werden ene en eee e die hinter uns liegen, er iſt gerade auch vor unſeren Augen[ zuführen, die einerſeits zu einer überſteigerten Rationali⸗ durfte durch umfangreiche Kreditreſtriktionen oder durch 8 5 e durch die Stärke der Leiſtungen, die dieſes Syſtem in der ſierung und Zuſammenfaſſung von Betrieben und damit einen zu ſcharfen Eingriff in die verſchiedenen Teile der verbleiben. Nachkriegsperiode vollbringen konnte, belegt. Deutſchland zur Freiſetzung von Arbeitskräften geführt, andererſeits Wirtſchaft. Die deutſchen Kreditbanken waren ohnehin hat nach der gewaltigen Kataſtrophe des Jahres 1918, wie einem Teil der Arbeitnehmer zu Laſten der übrigen einen durch die vielen in Induſtrie, Handel und Gewerbe her⸗ nach der völligen Vernichtung der deutſchen Währung im zu ſtarken Anteil an dem Sozialprodukt geſichert hat. Allen vortretenden Zahlungseinſtellungen und Zuſammenbrüche Berlin im März 1631 Jahre 1923, ſo jetzt zum dritten Male ſein Wirtſchafts⸗] Kaufkrafttheorien zum Trotz kann die Entſtehung einer[ von dieſer Seite aus verluſtreich betroffen. Der ungewöhn⸗ 5 N 15 5 und damit 6 57. Daſein mit Aibre und geſunden en nicht durch die Nachfrage nach Kon⸗ lich ſtarke Rückgang an den Börſen. erhebliche nergie zu verteſdigen verſtanden. Sowohl im Jahre 1929, ſumgütern, ſondern nur durch eine geſteigerte Nach⸗] Sonderverluſte auf dem Gebiete des Effekten⸗ und Kon⸗ gelegentlich der Verhandlungen des Mpungplanes, wie im frage nach Produktivgütern angebahnt werden, die ſortialgeſchäfts und verhinderte die Liquidation einer Die persönlich haftenden Gesellschafter Jahre 1930 hat es niemals einen berechtigten Zweifel an ihrerſeits wieder den Bedarf nach menſchlichen Arbeits⸗ großen Anzahl laufender Transaktionen. Es iſt nur natür⸗ a der Währungsgrundlage unſeres Landes gegeben. Deutſch⸗ kräften und damit folgerichtig einen volkswirtſchaftlich[lich, daß ſolche Zuſtände die Bankbilanzen fühlbar beein⸗ Dr. Beheim- Schwarzbach. Bodenheimer. Goldschmidt. land hat den geſamten politiſchen und induſtriellen Umbau berechtigten Konſum auslöſt. fluſſen mußten, was guch bei unſerem Inſtitut in einem Dr. Rosin. Dr. Strube. Commerz. und Privat- Bank E Commerz- und Privat- Bank Einundsechzigste Aktiengesellschaft 0 dent deneraverammlung o 5 00, Senger de. de o, G81. Jahresbericht für das Geschäftsjahr 1930 vormittags 11 Uhr, im Sitzungsſaale der Bank in Hamburg, Neß Nr. 9. Die Erſcheinungen, die im Jahre 1929 den wirtſchaftlichen Niedergang konnten in den Handlungsunkoſten erzielt werden. Dagegen waren auf einleiteten, haben im Berichtsjahr ausnahmslos eine erhebliche Ver⸗ Wertpapterkonto und Konſortial⸗Beteiligungen Abſchreibungen in erheb⸗ ſchärfung erfahren. Mehr oder weniger litten alle Länder unter einer lichem Ausmaß nicht zu vermeiden. VVV 9„Ne, ſchweren Wirtſchaftskriſe, deren Urſachen und Folgen allerdings nicht Die Zahl unſerer Beamten ermäßigte ſich von 8525 zu Beginn des 0 a e ee Gerin überall die gleichen waren. In Deutſchland war es vornehmlich das An⸗ Jahres auf 7601 Ende 190. 8 * verteilung. 5 119 e Staats⸗ 95 e 8 1 7 7 5 8 Der 0 90 R. 192 Milliarden. Die Zahl der Konten „ er 3 Auffichts 1 3 lösbare Aufgaben ſtellte. die ſogenannte Rationaliſierung der Betriebe iſt von 506 auf 338 geſtiegen. in Konserve 5 e e ee hat ſich vielfach als Fehlſchlag ausgewirkt. Erhebliche Mittel wurden Die N. V. Hugo Kaufmann& Co's Bank, Amſterdam, bringt, wie im 5 H ſowie des Vorſchlages der Gewinnverteilung. zur Vergrößerung und Verbeſſerung der Betriebseinrichtungen auf⸗ Vorjahr 875 Dividende zur Verteilung. 5 8 5 Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der gewendet, ohne daß durch entſprechende Abſatzſteigerung daraus hätte Im Geſchäftsfahr 1990 haben wir an dolgenben Konſortialgeſchäften, been ½ Dose 47 8 1 3 90.20 Bilanz und die Entlaſtung des Vorſtandes Nutzen gezogen werden können. Die damit verbundene Ausſchaltung teilweiſe führend, mitgewirkt; 0 585 1 N und des Aufſichtsrates ſowie über die Ver⸗ menſchlicher Arbeitskräfte hat die Zahl der Erwerbsloſen beträchtlich ver⸗ a) Uebernahme und Börſen einführung von An⸗. . 85 tellung des Reingewinnes. mehrt, nahezu 5 Millionen Beſchäftigungsloſe ſind heute auf Unterſtützung leihen, Pfandbrieſen und Obligationen: 52% Inter⸗ 1 Johnen i Dose 10 10 79 75 00 Wahlen zum Auſfſichtsrat. aus öffentlichen Mitteln angewieſen. Finanzielle Schwierigkeiten waren nationale Anleihe des Deutſchen Relches, 6% Schatzanweiſungen der f — Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht des Vorſtandes ſowie Vor⸗ — . Diejenigen Aktionäre, die in der General⸗ bei vielen Unternehmungen die unausbleibliche Folge des aus der ge⸗ Deutſchen Reichspoſt, 627 Schatzanweiſungen der Deutſchen Reichsbahn⸗ g Uarotten schnitte ½% Dose 403 verſammlung ihr Stimmrecht ausüben wollen, ſchwächten Kaufkraft weiter Bevpölkerungskreiſe ſich ergebenden Abſatz⸗ Geſellſchaft, 77 Bayeriſche Kommunal⸗Anleihe, 7530 Anleihe des Frei⸗ 80 geschnitten 1 82 baben ihre Aktien oder einen ardnüngsmäßigen rückganges. Recht ungünſtig blieb die Lage der deutſchen Landwirtſchaft, ſtaates Mecklenburg⸗Strelitz, 827 Schatzanweiſungen des Freiſtaates 8 90 5 0 Hinterlegungsſchein 1 e Notars ihre Geſundung dürfte eine der weſentlichſten Vorausſetzungen für den Braunſchweig, 8 Anleihe der Provinz Brandenburg, 87 Aulelhe 0 Carolten kleine ganze Dose 14 1 ſpäteſtens am 24. April 1911 WMWiederaufſtieg der deutſchen Wirtſchaft ſein. der Provinz Hannover, 877 Anleihe der Provinz Pommern, 823 Au⸗ 5 e 1. 188 8 Eine ſchwere Sorge bildete nach wie vor die Orönung ber öffentlichen leihe der Provinz Schleswig„ Holſtein, 877 Schatzanweiſungen der a l. Erbsen n. daran g%% ͤ 8 28 ö wwdeigſtellen, Erſparniſſe ausgeglichen werden, an Stelle der verſprochenen Steuer⸗ 5 1 Wiesbaden, 775 Pfandbriefe der Danziger Hypotheken⸗ ½ Dose 10 5 90 8.0 Frankfurt a. M. bei unſerer dortigen Nieder⸗ ſenkungen trat ein weiteres Anzlehen der Steuerſchraube. Daß unter Jan 75 Schuldverſchreibungen des Königl. Rumäniſchen Monopol⸗ 9 laſſung und dem Bankhauſe J. Dreyfus& Co., dieſen Umſtänden eine genügende Kapitalbildung nicht möglich war, liegt Inſtituts, 7 und 3875 Pfandbriefe der Rheiniſchen Hypothekenbank, Komi 7 60 90 in Köln a. Rh. bei unſerer dortigen Filiale und auf der Hand, ebenſo wie die Tatſache, daß dieſer Mangel nicht durch eine 855 Kommunalobligationen der Rheiniſchen Hypothekenbank, 87% Amselt omüse 1 Dose dem Bankhauſe J. H. Stein, Vergrößerung der Auslandverſchuldung behoben werden kann. Nicht Schiſſspfandbriefe der Deutſchen Schiffsbeleihungsbank.⸗G., 8% Schatz, 1 1 in Amſterdam 3 unerwähnt ſeien auch die wachſenden Schwierigkeiten, die das Repara⸗ een der Kreöitanſtalt ſächſiſcher Gemeinden, 877 Pfandbriefe der Spinat Sellerie f b ele ee e ke eee„%% l. depols auch bel der betreffenden Effektenglrpdank Die Weltwirtſchaftskriſe und insbeſondere die Auswirkungen des 896 Senne. 1 505 e ff 10-Ftein e- Cham ſunon uu binterlegen und bis zum Schluß der General Zuſammenbruchs der New Jorker Börſe im Spätberbſt 1920 derſchonten thetenbank At 1 Agen der ringer Landes ⸗Hyß rer 1 U f berſammlung daſelbſt zu belaſſen. Hinterlegungs⸗ auch die übrigen Effektenbörſen nicht. Nach einer kurzen Erholung zu 5) K 3 Aktiengeſellſchaft Weimar. ſcheine gelten nur dann als ordnungsmäßig, Beginn des Jahres blieben die Effektenkurſe ſtark rückläufig. Speztell apitalserhöhungen und Fuſtonen von Aktien wenn darin die hinterlegten Aktten nach Betrag an den deutſchen Börſen wurden im weiteren Verlauf des Jahres die getellſchaften ſuwie Börſeneinführungen von Ak; Aroße Auswahl und Nummern genau bezeichnet ſind und wenn Kurſe auf einen ſeit langem nicht mehr beobachteten Tiefſtand herab⸗ tien: Altenburger Glashütte Aktiengeſellſchaft, Altenburg, Aronwerke überdies in den Hinterlegungsſcheinen ſelbſt be⸗ gedrückt. Nach der von uns geführten Statiſtik der an der Berliner Aktiengeſellſchaft, Berlin, Boswau& Knauer, Aktiengeſellſchaft, Berlin, ſcheinigt iſt, daß die Aktien bis zum Schluß der Börſe gebandelten Akttenwerte ergibt ſich, daß am Ende des Jahres 1980 Brandenburgiſche Elektrieitäts⸗, Gas⸗ und Waſſerwerke Aktiengeſellſchaft, —— 5 Generalverſammlung bet der Hinterlegungsſtelle 5 0 i 50 l 5 Berlin, Brauere in Verwahrung bleiben. nur noch 27,5% aller Werte über pari notierten gegen 4597 Ende 1929. N e lin e ee Die Hinterlegung iſt auch dann ordnungs- Die am deutſchen Geldmarkt in den erſten Monaten des Jahres in geſelſchaft, Berlin, Deutſche Hypolhekenbank, Meiningen, Dresdner Näh- 8 onserven mäßig erfolgt, wenn die Aktien mit Zuſtimmung Uebereinſtimmung mit den internationalen Märkten eingetretene Ver⸗ maſchinenzwirn⸗Fabrik, Dresden, Carl Dürfeld Aktien eſellſchaft Chem⸗ eeiner Hinterlegungsſtelle für dieſe bei einer an⸗ flüſſigung blieb ohne nachhaltigen Einfluß auf die allgemeine Lage. Die nitz, Eiſenbahn⸗Verkehrsmittel Aktiengeſellſchaft 2 110 Felömühle 9 5** 7* 7 deren Bankfirma bis zur Beendigung der Gene⸗ Reichsbank ermäßigte in raſcher Folge ihren Diskontſatz zwiſchen dem 12 f f ralverſammlung im Sperrdepot gehalten werden. 13. Januar und 20. Juni 1930 jeweils in Abſtänden 1 70⁰ e e i Ae Gegen Hinterlegung der Aktien oder Ein⸗ auf 270. Vorübergehend kam das dem Anlagemarkt zuſtatten, die meiſten geſenlfchaft, 9 1 8 9 1 chaft. Köln, Rudolph Karſtadt Akti g reichung der notariellen Hinterlegungsſcheine deutſchen Hypothekenbanken konnten im Jahre 1930 einen Rekordabfatz Zell 5 15 925 85 ereedes Büromaſchinen⸗Werke eee werden Eintritts karten ausgehändigt. Die zu für ihre Pfandbriefe feſtſtellen. Im zweiten Halbfahr ergaben ſich zeit⸗ 5 a⸗ 3 8, Paradiesbettenfabrik M. Steiner& Sohn Tuc 80 F 1 können ohne Gewinn⸗ welſe ſtarke Anforderungen an die Reichsbank, die nach Abgabe großer. 1 10 ab. e 1 werdetene und Ernenerungsſcheine eingere e Deviſenbeträge am 9. Oktober ihren Diskont wieder von 4% auf 57 1 0 e erhöhte. Trotz der niedrigen Zinsſätze an den ausländiſchen Märkten auſtalt, Dresden, Schultheiß Pazenhofer Brauerei Alttengefelſchaff, Iüagurken eos. e Stuck 40 i Hamburg, den 27. März 1931. blieben die Zinsforderungen des Auslands bis zum Jahresende unver⸗ F Deen Akttengeſellſchaft, Köln, Ulmer Brauerei⸗ 3 . 8 Der Borſtand. ändert boch. e] Gründungen: B. M. Gasm 125 8 6 Stück 19 U. 20 5 Das e hatte unter den geſchilderten Verhältniſſen im Be⸗ ſchretber Aktlengeſellſchat, Berlin. ee berln, 0 ü 5 0 5 TTT richtsjahr einen beſonders ſchweren Stand. Die Ziffern unſerer Bilanz Aus dem in der vorliegenden Bilanz ausgewieſenen Reingewinn von Wurskfabrik N. Köpf, u 2. 21 weiſen kelne allzu großen Veränderungen gegenüber denjenigen des Vor⸗.“ 7 423 679,28 linkl..“ 1 842 081, 20 4 Wei wir,—— 1 5 5 ſahrs auf. Der nicht erhebliche Rückgang der Kreditoren hat im weſent⸗ 777 Dividende zu verteilen und demgemäß den Gewinn wie folgt zu 2 Immer näher Zum Ffisdenspreis lichen 1 die Verringerung der flüſſigen Mittel ſeinen Ausgleich ge⸗ verwenden: eme ö funden. Auch in den ſchwierigen Zeiten erwies ſich unſer ſorgfältig ge⸗ 4% auf das Aktienka ital von R 75 000 000, R. 3 000 000- f Landjäger per Stück 10 3 vflegtes. Geſchäft als das Rückgrat unſerer Erträgniſſe. Unſere Gewinnauteil an den Aufi 9 15 320 048,—. Filialen und Depoſitenkaſſen ſowie unſere Kommanditen haben wieder 37 weitere Dividende 7„ 5 2 250 000,— Hausmach. Sireichleberw. per Pfd. 50 9 befriedigend gearbeitet. Die Einnahmen auf Proviſienskonto blieben Vortrag 5. 7 JJC 7 Schweinekoſel ec per pfd. 93 3 e e auf. und Wechſelkonto waren, den 5 5 12 5 8 ermäßigten Zinsſätzen entſprechend, i 5 i Beachten Sie diese Woche meine Preise. e e e eee D ar Vorstand 5 * an den Schaufenstern N r e ee Berliner Goeg darter Lucke Neuerbourg C ³·—iꝛ⁴ mm Reinhart Schulze Sobernheim. 0 ten, Lu ⸗ ttex⸗ der ahn⸗ rei⸗ ates elhe Au⸗ der äts⸗ ken⸗ pol⸗ ank, 89% hatz⸗ der ank, und ypo⸗ en. A k⸗ erke rlin, haft, beſt⸗ en⸗ Näh⸗ jem⸗ ihle, ttin, ien⸗ haft, haft, zig edit⸗ Schwarzemaill. Kohlen⸗ Zu verkaufen: Nähmaschine Freitag, 27. März 1981 Neue Manüheimet 3 Zeitung)„Miklag⸗ Ausgabe 11. Seite daf aner neu. i. heller, freund⸗ licher Tönung, beſt.: 1 dreitürig. Schrank, Mitteltüre mit Ver⸗ glaſung u. 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Wäre es nach ihr gegangen, ſo hätte der arme Um⸗ berty wenigſtens lebenslänglich bekommen; aber der Richter war gerechter als die hartherzige Jole und ſprach ihn frei, weil er nicht aus Schlechtigkeit, ſon⸗ dern nur aus Dummheit gehandelt hatte und zum Fälſcher geworden war.. Und dies alſo iſt die Ge⸗ ſchichte vom Kaufmann von Groſſeto und ſeiner ver⸗ hängnisvollen Liebe zur ſchönen Jole: proteſtierende Jole Wie er liebte, litt und zum Fälſcher wurde Kurze Zeit darauf verſpürte die junge Frau einen ihrer gewöhnlichen Wünſche. Sie ſagte zu ihrem Mann:„Komm, mein Lieber, wir wollen auf die Sparkaſſe gehen und einige tauſend Lire abheben: ich habe ein wunderſchönes Armband geſehen..“— Dem armen Umberto ſank vor Schreck das Herz in die Hoſe, denn er hatte nie an die Folgen gedacht, die die Fälſchung eventuell haben konnte. Aber er wagte es nicht, an die furchtbaren Szenen von ehe⸗ mals denkend, Einſpruch zu erheben, und ſchlich alſo wie ein geprügelter Hund hinter ſeiner Jole zur Sparkaſſe hin. Dort wurde die Fälſchung auf den erſten Blick erkannt, denn ſie war ſo grob ausgeführt, daß ſie niemand irreführen konnte. We⸗ nige Minuten ſpäter wurden die beiden verhaftet, ein ſchuldbewußt ſchweigender Umberto und eine laut Slrandung eines 16000 Tonnen-Dampfers an der Der Dampfer„Montclare“ auf einer Klippe im Firth of Clyde geſtrandet Der engliſche 16 000 Tonnen⸗Dampfer„Montelare“ lief bei dichtem Nebel im Firth of Clyde(Schott land) konnten Er liebte ſie raſend; und da Liebe, beſonders wenn ſie nur einſeitig empfunden wird, ſich nicht immer im Pyſitiven ausdrückt, ſo gab es mehr Streitſze⸗ nen imerſten Ehejahr, als da Tage im Jahre ſind, und die Koſenamen wichen bald unangenehmen Schimpfworten. Sie bekam regelmäßig Wutaus⸗ brüche, wenn er ihr einen Wunſch verſagte. Und ſie verſpürte immer häufiger Wünſche, koſt⸗ ſpielige ſelbſtverſtändlich, je mehr ſie herausfand, daß es ihm unmöglich war, ſie zu erfüllen. So machte ſie ihm das Leben zur Hölle und gab ihm dazu noch alle Schuld am Uebel, während ſie ſich ſelbſt als geplagten Unſchuldsengel herausſtrich. Als ſie ſich eines Tages wieder gehörig ausgetobt hatte, und nicht mehr wußte, wie ihn noch härter ſeiner Liebe wegen ſtrafen, packte ſie ihre Siebenſachen, nannte ihn an der Tür, ehe ſie die Wohnung verließ, einen elenden Jammerlappen und zog dann ihrerſeits ſtolz⸗beleidigt ab, mit der Verſicherung, nie mehr zu ihm zurückkeh⸗ ren zu wollen.——— Trotz all der ſchlimmen Enttäuſchungen konnte Umberto ſeine große Liebe nicht abtöten. Er litt letzt noch ſtärker unter der Abweſenheit ſeiner Jole als vorher unter ihrer zänkiſchen Anweſenheit. So ſann er Tag und Nacht, wie er ſie zur Rückkehr bewegen könnte, dachte an ihre tauſend unerfüllten Wünſche und da kam ihm eine glänzende Idee. Und wie er⸗ dacht, ſo getan. Am nächſten Morgen begab ſich der liebesgeplagte Kaufmann zur ſtädtiſchen Sparkaſſe, zog zwei Lire aus der Taſche und ließ ſich auf dieſen nicht gerade ſchwindelhaft hohen Betrag ein Sparkaſſenbuch aus⸗ fertigen. Nach Hauſe zurückgekehrt, malte er dann bedächtig hinter die zwei vier ſchöne runde Nullen, ſo daß es ausfah, als hätte er 20000 Lire als Gut⸗ haben eingezahlt. Daraufhin begab er ſich mit dem Büchlein wohlgemut zum Hauſe ſeiner Schwieger⸗ eltern, wohin ſich die„ſchwerenttäuſchte“ Jole„ge⸗ flüchtet“ hatte. Mit Mühe ſetzte er durch, daß dieſe ihn empfing. Im Laufe des Geſprächs zeigte er ihr das Sparkaſſenbuch und fragte ſie beſcheiden, ob ſie geſonnen ſei, zu ihm zurückzukehren, falls er ihr die 20000 Lire zum Geſchenke machte. Jole ſtimmte wider Erwarten ſchnell zu, brachte zuvor jedoch das Büchlein in Sicherheit. Dann packte ſie wieder ein⸗ mal ihre Siebenſachen und zog zu ihrem Manne zurück. Karwoche Ein ganzes Do Dieſe eigenartige Geſchichte hatte vor Gericht, wie oben bereits geſagt, ihr ernſtes Nachſpiel. Da erzählte der Kaufmann Sarti in ergreifenden Worten, wie er geliebt und gelitten hatte und wes⸗ halb er zum Fälſcher geworden war, nur um ſeine Frau überreden zu können, wieder mit ihm zu⸗ ſammen zu leben. Und der Richter— vielleicht kannte er aus eigener Erfahrung die koſtſpieligen Wünſche und die ſchrecklichen Wutausbrüche einer enttäuſchten Ehegattin— hatte ein Einſehen und ſprach den klei⸗ nen Uebeltäter frei. Die hübſche Jole jedoch begann, als ſie den Richterſpruch vernahm, wild drauf los zu ſchimpfen und ſchwor, daß ſie jetzt ein für alle Mal von dieſem„Lumpen, ihrem Manne“ genug habe und nie und nimmermehr zu ihm zurückzukehren gedenke, auch wenn er ihr 20 000 Lire in bar auf den Tiſch legen würde.——— ſcholtiſchen Küſte Ein Teil der 300 Paſſagiere, die mit Rettungsleine an Land befördert werden konnten, kampieren auf den Klippen auf einen Felſen auf. Glücklicherweiſe die 300 an Bord befindlichen Paſſagiere ausnahmslos gerettet werden. ri im Ehekrieg Das Ultimatum der Bäuerinnen von Brjiansk— Die Flucht ins Schulhaus Einigung um Mitternacht Sicherlich haben die Bauern des Brjiansker Gouvernement noch nie die Bekanntſchaft eines Wer⸗ kes von Ariſtophanes gemacht. Und trotzdem iſt in dem Dorf Wierzewſka die Bäuerin Axinja Karasjowa zur Jüngerin Dyſtratas geworden. Iwan, der Mann der Axinja lin den Städten ſagt man Kenja, auf dem Lande dagegen Axinja), war wie alle ruſſiſchen Bauern. Nicht beſſer, nicht ſchlechter. Er empfand wie alles es als ſein ganz natürliches Recht, ſeine Frau zu verprügeln, wann es ihm paßte. Am liebſten tat er es, wenn die Geiſter des Wodkas und Samogons ſeinen Kopf umnebelt hatten. Natürlich fluchte er auch und meiſtens ſo⸗ gleich„in der fünften Etage“, wie man hier zu ſagen pflegt. Dabei muß man wiſſen, wie ein ruſſiſcher Bauer fluchen kann. Soweit war alſo alles in beſter Ordnung, und man hätte von einer glücklichen Ehe ſprechen können. Der häusliche Frieden wurde aber dadurch getrübt, daß Axinja ſich mit Frauenfragen beſchäſtigte, auch Frauen verſammlungen beſuchte und ſo⸗ gar anfing, auch auf dieſen Verſammlungen Reden zu halten. Das war dem braven Iwan nun doch etwas zu viel. Er nahm zunächſt eine gehörige Portion Wodka und ſodann ſeine Frau, der er einige„tüchtige Stöße“ verſetzte, um ihr auf ſeine Art eine Lehre zu erteilen. Dieſe Ermahnung hatte jedoch eine ganz andere Wirkung. Axinja ging zur Vorſitzenden des Frauenvereins, und beide ſchmiedeten einen Plan. Am nächſten Tage wartete Iwan vergeblich auf ſein Mittageſſen. Axinja ließ ſich nicht ſehen. Der Bauer fluchte und wartete. Inzwiſchen wurde es Abend. Die Kühe brüllten, die Schweine grunzten, die Gänſe ſchaatter⸗ ten, kurz das ganze Viehzeug ſchimpfte, weil die Bäuerin nicht kam und das Futter brachte. Nun wurde Iwan unruhig. Außerdem knurrte ſein Ma⸗ gen ganz gewaltig. Kurz entſchloſſen ging er zu ſei⸗ nem Nachbar Nikita. Aber deſſen Frau war ebenfalls verſchwunden. Allmählich fanden in Spanien ſich Pjotr, Nikolgi, Karp, Makara, Jegor, alle Ehe⸗ männer des Dorfes ein. Man ſtand vor einem Rätſel. Sämtliche verheiratete Bäuerinnen waren nicht aufzufinden. Da machten ſich die verlaſſenen Ehemänner auf die gemeinſchaftliche Suche. Endlich fand man die teuren Ehehälften in der Dorfſchule, wo ſie ſich eingeſchloſſen hatten. Die Bauern fluchten, daß die Feldſteine erröteten, verſprachen den Frauen eine tüchtige Tracht Prügel und drohten, ihnen die Rippen einzuſchlagen. Aber in der Schule regte ſich nichts. Das ging den Bauern über ihren Horizont. Die Pauſe der Verblüffung ausnutzend kam Axinfa heraus und übergab den Männern ein großes Pa⸗ pier mit folgender Forderung: „An alle verheirateten Bauern männlichen Ge⸗ ſchlechts des Dorfes Wjerzewſka von allen Bür⸗ gerinnen weiblichen Geſchlechts, die in Wjerzewſka verheiratet ſind! Ein Ultimatum! Da wir verheira⸗ teten Bürgerinnen des Dorfes in einer ſehr ſchwie⸗ rigen Lage ſind, die Bauern uns verprügeln und wir kein einziges gutes Wort zu hören bekommen, weil uns die Bauern als Vieh anſehen, haben wir keine Geduld mehr, ſolche Beleidigungen zu erleben, und ſtellen ein Ultimatum. Wir ſind damit einverſtanden, daß wir Ar⸗ beiterinnen im Hauſe ſind und den Männern helfen. Dafür verlangen wir aber, daß die Bauern„ihren Händen den Willen nicht laſſen“ lein typiſch ruſſiſcher Ausdruck, der auf deutſch prügeln bedeutet), und nicht nur, daß ſie uns nicht prügeln, ſondern auch grobe Worte les folgen fünf Schimpfworte, die ich aber wegen ihrer elementaren Derbheit nicht wieder⸗ geben kann beim beſten Willen) nicht mehr gebrau⸗ chen dürfen. Wir fügen hinzu, daß wir nicht von hier(d. h. aus dem Schulhauſe) weichen, bis die Bauern dieſes Papier unterſchrieben haben.“ Natürlich antworteten die Ehemänner mit einem ſchallenden Gelächter und fluchten erſt recht ihren 24. Paſſagier ganzen Zorn von der L Sämtliche Mäuſe ſollen ſich dabet i verkrochen haben. Aber je lauter uernu illten, deſts ſtiller blieb es im Schulhauſe. Die Fraues kamen nicht! Dafür vollführte das Vieh in den Ställen einen um ſo eindringlicheren Lärm und verlangte nach Futter. Sollten etwa die Bauern ſelbſt die Fütterung übernehmen und auch für ſich das Abendbrot bereiten? Nein, das war ein Ding der Unmöglichkeit. So beſchloſſen ſie, das Ultimatum zu unterſchreiben, und zogen kurz vor der Mitter⸗ nachtsſtunde mit ihren wiedergewonnenen Frauen heim. Leider fehlen Nachrichten darüber, ob die Bauern ihr Verſprechen gehalten haben. Viel wahrſcheinlicher iſt es, daß ſie noch in derſelben Nacht auf ihre gewohn⸗ heitsmäßige Art ſich für die erlittenen Unbille des Jahres Genugtuung verſchafft haben. Ein gefährlicher Reiſekamerad 23 Paſſagiere, die vor kurzem auf den gepolſterten Kojen der Schlafcoupés des Schnellzuges Newyork Waſhington ruhig ſchliefen, hätten beſtimmt kein Auge geſchloſſen, wenn ſie gewußt hätten, welchen ge⸗ fährlichen Reiſekameraden ſie in ihrer unmittelbaren Nähe hatten, und wenn ſie hinter dem Vorhange den im Schlafwagen hätten beobachten können; dem die Schlafkoje Nr. 7 zugeteilt war. In dem Abteil befanden ſich eigentlich drei Fahr⸗ gäſte. Der bloße Namen des einen hätte genügt, um die zwei anderen in einen Zuſtand von ungeheuerer Angſt zu verſetzen. Der gefährliche Reiſekamerad war nämlich eine 14 Fuß lange Kobraſchlange. im Beſitz des zoologiſchen Gartens in Newyork und wurde von dieſem nach Waſhington verkauft. Da die Schlange einen ſehr hohen Wert hatte, wurde ſie von dem Inſpektor des Newyorker zvologiſchen Gartens Mr. Rai mond Ditmar nach Waſhington über⸗ führt. Als der Juhaber des oberen Bettplatzes ſich zur Ruhe begab, ging auch Mr. Ditmar zu Bett. Die Schlange führte er einfach als Handgepäck mit, und hielt den Korb ſtets in ſeiner nächſten Nähe. Als er ſich ins Bett legte, ſtellte er den Schlangen⸗ korb ohne weiteres auf den Fußboden unter das Bett. Der Schaffner, der keine Ahnung davon hatte, daß einer der Paſſagiere am Boden liegt, ſtellte die Heizung ab. Es wurde allmählich recht kühl im Coupé. Plötzlich begann die Kobra ſich vor Kälte zu ſchütteln. Der tierfreundliche Mr. Ditmar bemerkte, daß die Schlange unter ſeinem Bett fror. Er griff in den Korb, nahm die Kobra in ſeine Arme, legte ſie neben ſich auf das Bett und zog die Filzdecke hoch. Herr Ditmar und ſeine Kobra ſchliefen die ganze Nacht feſt durch. Nach dem Eintreffen des Zuges in Waſhington betrat der Schaffner das Coupé und weckte den ſchlafenden Paſſagier. Als er die Decke berührte, wurde ſein Geſicht kreidebleich vor Ent⸗ ſetzen. Herr Ditmar machte ſich aber nichts daraus. Er ſteckte die Kobra ruhig in den Korb und ging von dannen. 12 Millionen Stiftung für den Bau einer Kirche Das Modell für die neue Kirche in Pittsburgh Der amerikaniſche Millionär R. B. Mellon hat drei Millionen Dollar für den Bau einer gigantiſchen Kirche geſtiftet, die ein Zeugnis ſeines Glaubens an die Zukunft der chriſtlichen Religion ſein ſoll. Die Presbyterianer⸗Gemeinde von Pittsburgh er⸗ hält die Kirche zum Geſchenk. Mit dieſer Kreisſäge will Wilkins das Noropoleis durchbrechen Oſterprozeſſion in Sevilla. In der Mitte eine Schauplaſtik: Chriſtus wird dem Volk gezeigt Das Oſterfeſt wird ſeit Die ganze Karwoche hindurch Jahrhunderten in Spanien mit beſonderer Feierlichkeit begangen. ehen die Straßen der ſpaniſchen Städte rieſige Prozeſſions⸗ züge mit Reliquien und religiöſen Schaubildern. Sir Hubert Wilkins mit dem Eisbohrer des ÜUboots„Nautilus“ Das phantaſtiſche Projekt des Nordpolfliegers Wilkins, zum Nordpol mit einem Unterſee⸗ boot vorzuſtoßen, ſteht jetzt vor der Verwirklichung. Beſondere Sorgfalt wurde auf die Aus⸗ ſtatzung des Boobtes mit Sägen zur Durchbrechung der polaren Eisſchicht verwandt, Freitag, 27. März 1931 Warum Sorgen um die Frühjahrskleidun Sie brauchen neue Kleidung, die alte fufs nicht mehr. Ostern steht vor der Tür und es ist Frühling. Machen Sie sich frohe Feiertage in der neuen Kleidung! 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März 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 145 —— 4 er 5* 4 5 4 2 5 5 Heute Freltag zum ersten Male! Heute und folgende Tage! Die aufsehenerregendste und folgenschwerste Spionage- Affäre der Welt Das genschwerste Spionage. ute stumme 2 4 als Tonfilm!—.—— De Ein gewaltiger stoff, autwühlend, erregend und Die bayerischen Alpen in dem Hochgebirgs-Film: Aktuell wie die Affäre Dreyfus: — Ein 5 N Weltskanda flammendes eK Was Geheimnis der Förstersſochter) lit dom mit Hanns Beck Gaden Imposante Alpen- Aufnahmen Der Kampf gegen Wilderer in fels- Starrender Einsamkeit.. auf steinernen Halden u. sich türmenden Mang ung dier n fn Iwan Petrovich Evelyn Holf n N N a 1 Menschlichen Tragödie Traucnarzt Dr. Sqdhäter Lil Dagover 55 Theodor Loos 5 i in dem besien und geschlossensſen Werk der letzien Zell. Eine romantische Tonfilm Oper in natürlichen Farben mit Jeanette MACDONALD (bekannt aus„Liebesparade“) und Dennis King in: Der Nönig de- Jagabunden Der Film spielt in der Zeit Lud wig XI., im Jahre 1463, als Paris umzingelt und der Niederlage nahe ist.— In Bildern von ungeahnter Schönheit ziehen die verwegenen Streiche und tollkühnen Aben. teuer des Dichter- Vagabunden FRANCOl& VILLON, dessen Schicksal zwischen Verkommen- heit und Macht schwankte, an unseren Augen vorüber. Ein einzigartiges Kunstwerk von bezaubernder Pracht der Ausstattung Vorher das reichhaltige bunleBeiprogramm eee. Beginn:.00,.25,.00 Uhr ür Osler Apollo Mannheim täol, 8 22 2 Kaner 88 der erste Zauberer. de einen lebende Elefanlen verschwinden läßt u. des große Papiele i Aittwoch und Satastag auch Uhr 40. bis.6 Sonntag u Uhr 60 4 bis 3 20 Abendpreise 70„ bis 520 Harten 7 Tage voraus Mbnakessaud L 14, 9 Reuhelten Kinderstrümpfe Kniestrümpfe Damenstrümpfe Herrensocken Das sensationelle Ereignis vor Kriegsbeginn war die Entlarvung des östefreichischen Generalstabschefs Oberst Re d l, dem nachgewiesen Wurde, daß er jahrelang in russischem Solde gestanden und seinen Anf. traggebern die geheimsten militärischen Dokumente, darunter auch die Aufmarschpläne verraten hatte.— Dieser Tonfilm, in dessen Mittelpunkt der größte Spion der Weltgeschichte steht, schildert streng sgehlich, aber gerade deshalb in einer besonders packenden und herzaufwühlen⸗ den Weise das Leben und die Taten dieses furchtbaren Menschen, Kein Film hat jemals ein solches Aufsehen erregtl In seiner schlichten, lebenswahren Darstellung erweckt er fieberhafte Anteilnahme haben doch die verhängnisvollen Taten dieses unglück- lichen Menschen das Leben und die Existenz eines jeden einzelnen von uns in tragischer Weise beeinftußt. i N Irm Ton- Beiprogramm 0 8 Die neueste f a Alpen-Nelodlen Emelka- Tonwoche N Beginn: 310 310 700 3825 Uhr. 0 10 Um in den Genuß des ganzen Filmes zu kommen, bitten wir, die Anfangs- i 2 zeiten berücksichtigen zu wollen, N 8 5 N 5 N a ational-Theater Mannneim . 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Sie ist von erstaun ¹⁰0 cher Maelseltisteit, behenscht 50 glänzend eſſe Schwierigkeiten rer olle, daß men ganz im Zauber dieser grogen Schausplel- 0 tober Pfefsabschlag Rena Hans Rehmann te Müller in dem Sprechfilm 8 Das i Flötenkonzeſt von Sanssonef Schicksalsstunden der Weltgeschichte 1— Im Beipro gramm g Henne Porten Walter Jenkuhn Herm. Valeniin „Lorrk⸗ Anfang 5 Uhr 850 15 Mannheim 1 1 2 ur 58. 5 55 1 0 0 0 5 5 Oſterſonntag und Oſtermontag, jeweils nachm. r ab Paradepla 1 0— 5 ö nach Bad Dürkheim, Iſenachtal, Johanniskreuz, Elmſtein, Neu⸗—— 5 5 ſtadt a. H. Deides hein, Maun em pre Perſon 4.—. Fleiſchrof Nie neueste UFA-ILIOQON- WOCHE Oſterſountag/ Oſtermonlag: 2 Tages⸗Tour an die Moſel u. den Rhein vegetaxiſch 5 11 vorm. 7 Uhr ab Paradeplatz nach Iſenach, Rocken⸗ N i hauſen, Münſter a. St., Kreuznach, Sobernheim, Kirn, Bern⸗ B 6 8 II. 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