——¼ W. Hezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, 8e Luiſenſtraße 1. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim tue Mannheimer 8. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Einzelpreis 10 p. 1 Anzeigenpreiſe: breite Colonelzeile; oreite Zeile. Für im zenheits⸗Anzeigen beſonde; Har das Erſcheinen von Anzeigen Sonderen Plätzen und für telephoniſch„— Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. April 193 142. Sahrgang/ Nr. 180 —. „Kampfziele“ der Deutſchen Volkspartei Der Jentralvorſtand nimmt einſtimmig das neue Aktionsprogramm an Große und bedeutende Rede Dingeldeys Der Kampf um Preußen Der Verlauf der Sitzung Drahthericht unſeres Berliner Büros E! Berlin, 19. April. Die Tagung des Zentralvorſtandes der Deutſchen Volkspartei, die am Sonntag im Reichstag ſtattfand, war ſtberaus ſtark beſucht. Faſt alle führende Persönlichkeiten der Partei waren anweſend. Reichs⸗ außenminiſter Dr. Curtius war durch einen Grippeanfall verhindert, ſeinen Urlaub abzu⸗ brechen, und der Ehrenvorſitzende Dr. Scholz durch eine dringende Reiſe ferngehalten. Der Parteivorſitzende Dingeldey gedachte, während ſich die Verſammlung erhob, der verſtor⸗ benen Mitglieder des Zentralvorſtandes, Staatsſekre⸗ tär z. D. Kempkes und des Vizepräſidenten des preu⸗ ßiſchen Landtags, Dr. Wiemer. Der Parteivorſitzende wies dann darauf hin, daß der Zentralvorſtand in einem wichtigen Abſchnitt nicht nur der Tagespolitik, ſondern auch der Ent⸗ wicklung der Partei zuſammengetreten ſei. Hinter uns liege eine parlamentariſche Tätigkeit, die bon ungeheurem Konfliktsſtoff erfüllt war. In einer für Deutſchland ungewöhnlichen Weiſe ſei der Einfluß des Parlaments auf die in den nächſten Monaten zu erwartenden wett⸗ tragenden politiſchen Entſcheidungen mehr oder weniger ausgeſchaltet. In dieſem Augenblick trete der Zentralvorſtand zuſammen, um der Par⸗ tei eine. neue Form der politiſchen Betätigung zu geben.„Es handelt ſich nicht darum, in dieſem Augenblick ein ſogenanntes Fernzielpro⸗ gramm zu verfaſſen, das die geſamte Grundlage der Partei auf lange Zeit hinaus darſtellen ſoll. Was wir heute brauchen, iſt die Formulierung der Ziele des politiſchen Kampfes in der nächſten Zeit und zwar unter zwei großen Geſichts⸗ hunkten: Wir brauchen für dieſen politiſchen Kampf einmal das Rüſtzeug, die klare Formu⸗ lierung der weltanſchaulichen Grundlagen, auf denen ſich unſere politiſche Arbeit aufbaut, und wir brauchen zum andern eine klare Faſſung der konkreten politiſchen Aufgaben, vor die uns dieſes Jahr mit ſeinem zweifellos noch ſchwe⸗ rem Herbſt und Winter ſtellen wird. Deshalb nenne ich die Ausarbeitung„Kampfziele“ der Deutſchen Volkspartei.“ Es ſei beabſichtigt, teilte Dingeldey weiter mit, die Geſamtheit der Vorſchläge im gegebenen Zeit⸗ punkt in Geſtalt einer Broſchüre zu veröffent⸗ lichen. Das gleiche gelte von den Arbeiten eines kleinen Ausſchuſſes, der eine Fülle von Formulie⸗ rungen auf dem Gebiete der Sozialpolitik zuſammengeſtellt habe. Das Grundſätzliche werde gegebenenfalls in den Kampfzielen ſeinen Nieder⸗ ſchlag finden. Auf Vorſchlag Dr. Kahls wurden die Kampfziele vom Zentralvorſtand einſtimmig angen o m⸗ men. Einige redaktionelle Aenderungen will der Parteivorſtand noch vornehmen. Darauf ſprach der Führer der preußiſchen Land⸗ kagsfraktion, Abg. Stendel, über den g Kampf in Preußen. i Er erklärte u.., die Notverordnung des Reiches ſei für den Kampf um das Volksbegehren außer⸗ ordentlich unbequem geweſen. Man mag dem In⸗ nenminiſter zugeben, daß er das Beſte gewollt habe. Die Mißgriffe verſchiedener Polizeiorgane ſeien jedenfalls außerordentlich bedauerlich. Dar⸗ über dürfe man ſich aber nicht wundern, wenn man Kräfte zu Polizeipräſidenten beſtelle, die nicht auf objektives Wollen, ſondern nur auf die Politik ein⸗ geſtellt ſind. Zweifellos ſei in den letzten zwölf Jahren in Preußen Ruhe und Ordnung aufrecht⸗ erhalten worden. Im übrigen habe die preußiſche Regierung zwar verwalten können, von re⸗ gieren im eigentlichen Sinne des Wortes ſei aber keine Rede. Was ſie geleiſtet habe, ſei außer⸗ ordentlich gering. Beſonders ſcharf kritiſierte der Redner die preu⸗ 9 80 Perſonalpolitik, die letzten Endes Zuſammenbruch unſerer guten Beamtenſchaft führen muß. Der Redner verwies auf die ſtarke Verwir⸗ kung in der Le hrerſchaft, auf die mangelnde muß. Der Kampf um Preußen, ſo erklärte der Redner, wird bis zu den Neuwahlen nicht mehr ruhen. Schon jetzt muß man ſich über die Kampffronten klar werden. Das Ziel muß die Schaffung einer ſtarken bürgerlichen Regierung ſein. Ein gefälſchtes Flugblatt Strafverfahren gegen den„Fridericus“ Telegraphiſche Meldung Der preußiſche Innenminiſter hatte, wie gemel⸗ det, das Stahlhelmvolksbegehr⸗Flugblatt Nr. 1, das einen angeblichen Aufruf des Rates der Volksbeauftragten vom 9. November 1918 enthielt, und das der Polizeipräſident von Berlin verboten hatte, auf Grund vorgelegter Beweisſtücke, nämlich eines angeblichen Originals, einer eides⸗ ſtattlichen Verſicherung des Herausgebers des„Fridericus“, F. C. Holtz, uſw. wieder freigegeben. Wie der Amtl. Preuß. Preſſedienſt mitteilt, haben ſich nunmehr Anhaltspunkte für eine Fälſchung ergeben. Die vom„Fridericus“ vorgelegten Unter⸗ lagen ſind beſchlagnahmt worden unter gleich⸗ zeitiger Einleitung eines Strafermitt⸗ lungs verfahrens, das ſich in erſter Linie gegen den Herausgeber Holtz richtet. Das vor⸗ gelegte„Original“ habe ſich nämlich als Teil eines Flugblatts erwieſen, deſſen Inhalt offenſichtlich er⸗ dichtet und das von den Nationalſozialiſten 1930 hergeſtellt und verbreitet worden war. * Der Kampf um das Volksbegehren muß, zumal bei der Einſtellung gewiſſer preußiſcher Behörden mit abſolut ſauberen Waffen geführt wer⸗ den. Tricks, wie ſie der„Friderieus“ angewendet hat, ſind nicht nur bedenklich, ſondern ſchaden der guten Sache außerordentlich. Soi und Notverorönung Telegraphiſche Meldung Die Sozialdemokratiſche Partei hat, dem„B..“ zufolge, bei der preußiſchen Regierung, insbeſondere bei dem Miniſter des Innern, Vorſtellungen wegen der Handhabung der Notverord⸗ nung des Reichspräſidenten durch einen Teil der preußiſchen Behörden erhoben. Zu dieſem Vorgehen dürfte, ſagt das Blatt, die Parteileitung durch die zutreffende Erkenntnis be⸗ wogen worden ſein, daß die unzweifelhaften Ueber⸗ griffe einer Anzahl behördlicher Organe nur den Gegnern der preußiſchen Regierung und der Re⸗ publik zugute kommen. Der Fall Hansmann Telegraphiſche Meldung Wie der Amtl. Preuß. Preſſedienſt mitteilt, hat der vom Innenminiſter zur Aufklärung der gegen den Landrat Hansmann in Schwelm erhobenen Vorwürfe entſandte Kommiſſar zahlreiche Teil⸗ nehmer der Verſammlung vom 12. April als Zeu⸗ gen vernommen. Nach den übereinſtimmenden Be⸗ kundungen dieſer Zeugen hat Landrat Hansmann die ihm in den Mund gelegten beleidigenden Aeuße⸗ rungen über die deutſchen Frontſoldaten nicht getan, insbeſondere auch den Ausdruck„Beſoffene Schweine“ nicht gebraucht. Bemerkenswert ſet auch, daß am Tage nach der Verſammlung von der Re⸗ daktion der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Zeitung auf An⸗ frage mitgeteilt wurde, daß der Ausdruck„Schwein“ anſcheinend nicht von dem Landrat, ſondern erſt in der Diskuſſion von einem Nationalſoziali⸗ ſten gebraucht worden ſei. Die Rede Dingeldeys Nach der Mittagspauſe ſprach der Parteiführer Abg. Dingeldey über die politiſche Lage. Er führte etwa folgendes aus: Als ich in dieſem Kreis im November vorigen Jahres zum erſten Male über die politiſche Lage ſprach, ſtanden wir unter dem Eindruck, daß über dem Leben unſeres Volkes die ſchwere Wolke eines Winters voll drohender Gefahren hing. Wir ſahen, daß es im Wirtſchaftsleben immer weiter rückwärts ging. Wir ſahen die ſtumme Verzweiflung, die Mil⸗ lionen von Menſchen angeſichts des beginnenden Winters erfaßt hatte. Wir fühlten das dumpfe unterirdiſche Grollen, das auf der Oberfläche un⸗ heilverkündend gewiſſe Kräfte ankündigte. Wir ſahen weiter in wachſendem Maße, wie zwei ſich gegeneinander, geiſtig wie phyſiſch bis an die Zähne bewaffnet, gegenüberſtehende Heerhaufen ſich bil⸗ deten, die Heerhaufen der Menſchen, die nach perſön⸗ licher Veranlagung, nach der Geſtaltung ihres ſozta⸗ len Schickſals oder auch infolge Einwirkung radikaler Verführung hineingetrieben wurden in die Aufleh⸗ nung gegen das, was ſie unrecht, was ſie einen Aus⸗ fluß des„Syſtems“ nannten. Die Gefahren dieſes Winters waren furchtbar. Es iſt aber gelungen, den Staat, die Einheit des Reiches, das Leben des Volkes durch dieſe Winter⸗ monate hindurchzuführen, und der beginnende Früh⸗ ling hat ſchnell, wie die menſchliche Natur iſt, Hoff⸗ nungsregungen emporſteigen laſſen. Täuſchen wir uns aber nicht. Was wir jetzt ſehen in dem Sichregen von Kräften, in dem Wiedererwachen eines gewiſſen Zukunftsmutes, auch in der wirtſchaftlichen Belebung da und dort, iſt, ſoweit man tiefer blicken kann, noch weit entfernt davon, eine wirklich grundſätz⸗ liche Aenderung der Bedingungen unſeres Wirt⸗ ſchaftslebens zu verkünden.(Sehr richtig.) Es iſt aber unſchätzbar, weil es pſychologiſch der Augenblick iſt, wo von der Staatsführung dieſes leiſe Regen von Kräften ausgenutzt werden kann, um die Maßnahmen durchzuſetzen, die auch eine grundſätzliche Aenderung und eine wirkliche Beſeiti⸗ gung von Urſachen, die wir erkannt haben und die noch nicht beſeitigt ſind, in Angriff zu nehmen. Das Zuſammengehen derjenigen Maßnahmen des Staates, die eine unerhörte weitere Kräftean⸗ ſtrengung des deutſchen Volkes verlangen, und dieſe leichte pſychologiſche Belebung iſt das einzige Hoffnungverheißende, was vielleicht auch in den kom⸗ menden Wochen für die nächſte Zeit herausgeholt werden kann. Ich ſehe in der nationalſozia⸗ läſtiſchen Bewegung gerade um deswillen ſchon ſeit längerer Zeit eine ſo große Gefahr für die pfychiſchen Kräfte unſeres Volkes, weil ſie dadurch gekennzeichnet wur den, daß ſie die nüchterne Wahrheit entweder durch die Sprache des Haſſes oder aber durch den Traum einer ungewiſſen Zukunft verdunkeln wollten.(Sehr richtig.) Wir haben verſucht, in dieſem Winter zweier⸗ lei zu erreichen: Zu bleiben die nüchterne, mahnende Stimme des Zurückfindens auf die realen wirtſchaftlichen Tatſachen, der Exiſtenz unſeres Staates und Volkes, zu bleiben ferner die mahnende und ſtützende Kraft, die die Staatsführung in dieſem Winter davor bewahren ſollte, abzutreiben in eine Bahn, die uns in ein neues Verhängnis geſtürzt hätte. Wir haben heute ein Programm verabſchiedet, in dem die Werte von der Staatsautorität ſehr ſtark her⸗ ausgeſtellt ſind. Entſcheidend iſt für uns, ob wir gegenüber der Perſönlichkeit, die die Verantwortung trägt, das Maß von Vertrauen haben können, daß der Weg benutzt wird, um wirklich durch innere Reformen die äußere Freiheit unſeres Volkes anzubahnen. Es iſt notwendig, dieſem Staat das volle Gewicht beizumeſſen, das ſein Beſitz be⸗ deutet. Das Werk iſt nicht zu Ende. Es tritt erſt in ſein eigentliches Sta dium ein. Der Zweck der Reichstagsvertagung war doch letzten Endes, den Reichskanzler und ſeine Berater auf dem Weg zur inneren Sanierung nach Möglichkeit frei zu machen von den hemmenden Einflüſſen der Parteien und Fraktionen. Jeder Einzelne muß erkennen, daß er uns in den letzten Jahren Lebensmöglichkeiten vorgeſpiegelt habe, die wir tatſächlich nicht verſtehen. Deutſchland iſt heute doppelt betroffen von dieſen Irnlehren und den Auswirkungen der Weltwirtſchaftskriſe. Für uns handelt es ſich um Leben oder Tod von Volk und Staat. (Beifall.) Die Umſtellung iſt gewiß nicht leicht. Es iſt auch nicht leicht für eine Partei, in dieſer Zeit den Weg der Pflichterfüllung und nüchterner ſachlicher Arbeit zu wählen. Der Sinn der Poli⸗ tik der Reichstagsfraktion in den letzten Monaten iſt geweſen, dem Volke die unerbittliche Wahr⸗ heit ſchonungslos zu zeigen und die Deckung von Fehlbeträgen durch Einnahmeerhöhungen in Zu⸗ kunft zu verhindern. Der Reichskanzler hat ſich mit allem Nachdruck dafür eingeſetzt, daß nicht durch varteipolitiſche Preſtigefragen das Werk der Sanie⸗ rung gefährdet werde. Die Aufgaben der Zukunft Die Aufgabe der Deutſchnationalen ſollte es ſein, die hingebungsvolle Arbeit in dieſer Stunde zu unterſtützen, um das Volk wieder frei und groß zu machen.(Lebhafter Beifall.) In einer ſolchen Zeit hat der Führer der deutſchnationalen Reichs⸗ tagsfraktion es fertiggebracht, blind und geſchlagen von parteipolttiſcher Verblendung das Wort auszu⸗ ſprechen:„Macht Euren Dreck allene.“ Gegenüber den Gefahren und Nöten des Oſtens hat die deutſchnationale Oppoſition nichts anderes gewußt, als den Aus zug aus dem Parlament in den Verſammlungsſaal. Dieſe Entwicklung hat den Staat in ernſte Ge⸗ fahr gebracht. Man iſt geneigt, die Haltung der Sozialdemokratie, die ſich aus dieſen Tatſachen ergebn hat, gering zu werten, wenn man die Mo⸗ tive erkennt, die dazu geführt haben. Gleichwohl wünſchte ich, daß ein Führer der Deutſchen Volks⸗ partei niemals in der Lage wäre, ſeinen Anhän⸗ gern ſo viele Zumutungen aufzuerlegen, wie es der Führer der Sozialdemokratie getan hat. (Starker Beifall.) Wir wollen auch nicht unter⸗ ſchätzen, daß unter der harten Zuchtrute des letzten Winters innerhalb der Sozialdemokratie ſich die Kräfte der Beſonnenheit haben durchſetzen können. Der Parteiführer ging dann auf die beyorſtehen⸗ den großen Aufgaben ein. Die Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit iſt gleichbedeutend mit der Durchführung einer Herabminderung des Lebensſtandards. Auf beiden Seiten ſind in den letzten Jahren Fehler gemacht worden. Wir appellieren an die ſachliche Verantwortung und die Solidarität der be⸗ teiligten Faktoren. Das Gleiche gilt für die Ar⸗ beitszeitkürzung. Wir erwarten von Reichs⸗ regierung und Arbeitsminiſter, daß die notwendigen Reformen zur Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit mit vollendeter Beſchleunigung in Angriff genom⸗ men werden. Die Notlage vieler großer Gemeinden zwingt gleichfalls zum Eingriff der Reichsregierung, für deren Hilfe allerdings ein Zurückſchrauben des Verwaltungsapparates auf die Maſſe wirklicher Ver⸗ waltungsnotwendigkeiten Vorausſetzung ſein muß. In dieſem Zuſammenhang wird es auch notwendig ſein, für die Abgrenzung der Steuerquel⸗ len zwiſchen Reich, Länder und Gemeinden neue Formen zu finden. Das wird allerdings nicht nröglich ſein, wenn man noch länger an der Auf⸗ gabe der Reichs reform vorübergeht. Alle dieſe Nöte münden immer in die eine Notlage aus, in die wir durch die außenpoli⸗ tiſchen Tatſachen verſetzt ſind. Das Syſtem der„unſichtbaren Beſetzung“ bedeutet, daß zu den 2 Milliarden Reparationen eine Zinſenlaſt von über 1,5 Milliarden kommt. Das ſind Beträge, die weit über das hinausgehen, was unſere Wirt⸗ ſchaft überhaupt aus ſich heraus zu leiſten vermag. Deshalb wird die Reichsregierung auf den Weg der Reviſion des Tributvertrages getrieben werden. Die Reichsregierung wird den Weg des Appells an die ſittlichen Kräfte des Volkes nur durchſetzen und verantworten können, wenn gleichzeitig ſichtbar wird, daß ſie auch Trä⸗ gerin des Willens zu äußerer Freiheit wird.(Beifall.) Trüb, faſt hoffnungslos iſt das Bild, das die internationale Lage uns zeigt. Aus Frank⸗ reich und England wird mit wachſender Schärfe auf die furchtbare Gefahr des Bolſchewismus für Europa hingewieſen. Der Appell zu einer Zuſam⸗ menarbeit in dieſer Frage klingt in unſeren Ohren wie ein übeltönendes Geräuſch, ſolange es verbunden iſt mit der Vorausſetzung, daß die Zu⸗ ſammenarbeit ſich gründet auf die Machtloſig⸗ keit und Demütigung des deutſchen Vol⸗ kes.(Beifall.) Das deutſche Volk kann es nicht verautwor⸗ ten, ſich vorausſetzungslos dem Syſtem einer weſtlichen Front anzuſchließen, wenn man ihm nicht zuvor ſeine Lebens freiheit, ſeinen Lebensraum und ſeine militäriſche Kraft wieher gegeben hat. (Stürmiſcher Beifall.) Wir danken unſerem Außen miniſter, daß er zum Ausdruck brachte, daß Deutſchland in der Lage iſt, auch außenpolitiſch wieder einmal zu han⸗ deln, ohne davon vorher die behördliche Geneh⸗ migung des Herrn Briand einzuholen. (Erneuter Beifall.) Deutſchland und Oeſterreich haben als erſte den von Briand verfolgten Plan etner europätſchen Wirtſchaftsverſtändigung der Ver⸗ wirklichung nähergebracht. Das Abkommen iſt nichts anderes als eine wirtſchaftliche Notwehr⸗ — 2. Seite/ Nummer 180 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. April 1931 handlung d weter Staaten, die in ihrer Le⸗ bensfähigkeit aufs eruſteſte bedrängt ſind. Ich habe die Hoffnung, daß Dr. Curtius in Genf ſich unbeirr⸗ bar durchſetzen und auf ſeinem Wege beharren wird. Daß der Gedanke eines großen Deutſchlands dabei aufleuchtet, iſt unſer Recht, das wir uns niemals nehmen laſſen. Der ſchwerſte Gang, der uns in der nächſten Zeit bevorſteht, iſt der zur Abrüſtungs⸗ konferenz. Ich hoffe, daß bei dem Beſuch der deutſchen Staatsmänner in England nicht nur die Frage der Zollunion, ſondern in erſter Line auch die großen Zuſammenhänge, der wirtſthaft⸗ liche Unſinn des gegenwärtigen Verſchuldangs⸗ ſyſtems und die Abrüſtungsfrage mit freier Offen⸗ heit und mit dem Willen zu friedlicher, großzügiger Zuſammenarbeit erörtert werden. Der Weg iſt ſchmal, über den das deutſche Volk hindurchgeführt werden muß. Ich habe wohl Ver⸗ ſtändnis für das Anwachſen des Nationalſozialismus gezeigt. Aber heute können wir darüber Rechenſchaft verlangen von den Führern, in deren Händen ein ſo koſtbares Inſtru⸗ ment lag, was ſie mit dem angefangen haben. Heute iſt feſtzuſtellen, daß ihnen das Aus maß ſehlt, die Aufgaben zu löſen, die ſie ſich ſel bſt geſtellt haben.(Zuſtimmung.) Das Maß der ſittlichen Verwilderung und geiſtiger Borniertheit, das ſich über das deutſche Volk ausbreitet, iſt geradezu beängſtigend. Zum Schluß erklärte der Parteiführer, daß man der Nöte der Gegenwart nur Herr werde, wenn die Menſchen zu eigener ſittlicher Verantwortung aufgerufen werden. Die zweiſtündige Rede des Parteiführers fand ſtarken, lang anhaltenden Beifall. Die Verſamm⸗ lung erhob ſich und brachte dem Führer eine ſtürmiſche Ovation dar. Auf Antrag Hembecks be⸗ ſchloß der Zentralvorſtand, die Rede des Partei⸗ führers als Flugſchrift zu verbreiten. In der Ausſprache referierte Abg. Dr. Witz⸗ mann ⸗Gotha über die thüringer Kriſe. Abg. Graf Kanitz begrüßte die klaren Ausführungen des Parteiführers auch hinſichtlich der Stellung der Deutſchen Volkspartei gegenüber den Deutſchna⸗ tionalen. Er ſprach den Wunſch aus, der Par⸗ teiführer möge nie vergeſſen, daß die Partei nur dann leben könne, wenn ſie den Mut habe, ſelbſtän⸗ dig zu handeln. 7 Geheimrat Dr. Dr. Kahl wandte ſich gegen den politiſchen Mißbrauch des Paragraphen 218, der in letzter Zeit hauptſächlich von kommunt⸗ ſtiſcher Seite wieder in der Oeffentlichkeit betrieben werde. Eine abſolute Freigabe der Abtreibung komme auch in dem neuen Strafgeſetzbuch nicht in Frage. Es müßten aber die Vorausſetzungen feſt⸗ geſtellt werden müſſne, unter denen ein ärztlicher Eingriff geſtattet ſei. In den neuen Geſetzesbeſtim⸗ mungen müſſe vor allem auch Raum für die richter⸗ liche Ermeſſungsfreiheiten ſein. Der Parteiführer erklärte unter ſtürmiſchem Beifall in ſeinem Schlußwort, er könne die große Verantwortung nur tragen, wenn er ſich bewußt 1 daß alle Mitglieder der Partei mit Kampfes⸗ mut und Zukunftsglaube auch in den kommenden Monaten alle Kräfte einſetzen, um die Sache der Partei zum Stiege zu führen. Schwer iſt die Zeit, in der wir zuſammenkamen, nicht leichter die, die vor uns ſteht, auch aber das Ziel, für das wir kämp⸗ fen. Die Herzen empor! eee Lynchjuſtiz in US Union Eity⸗Teuneſſee, 19. April. Ein Neger, der in Unterſuchungshaft ſaß, wurde geſtern von einem erregten Pöbelhaufen, der das Gefängnis ſtürmte und ſich des Häftlings bemächtigte, an einem Baum vor dem Gerichtsgebäude aufgehängt, Eine große Menſchenmenge ſchaute dem Vorgange zu. Die Leiche blieb eine zeitlang an dem Baum hängen. 3 — Ein peinlicher Zwiſchenfall Franzöſiſche Offiziere photographieren deutſche Artillerieübungen Telegraphiſche Meldung Berlin, 19. April. Drei franzöſiſche Offiziere, darunter ein Mitglied der franzöſiſchen Botſchaft in Berlin, haben eine vorher bei den zuſtändigen Stellen angemeldete Reiſe nach Oſtpreußen un⸗ ternommen, um die Schlachtfelder von Tannenberg und Gumbinnen zu beſichtigen. Am erſten Tage ihres Aufenthaltes in Oſtpreußen haben die genann⸗ ten Herren in Begleitung des örtlichen franzöſi⸗ ſchen Konſuls ſich zur Königsberger Artillerie⸗ kaſernue begeben und photographiſche Auf⸗ nahmen der innerhalb des Kaſerne⸗ ments ſtattfindenden Uebungen gemacht. Sie wur⸗ den von der Kaſernenwache feſtgenommen, nach Zuſammenſtoß mit Kommuniſten Drei Tote, vier Schwerverletzte Ham m, 19. April. Die Kommuniſtiſche Partei des Bezirks Ham m veranſtaltete heute nachmittag zum Gedächtnis der im März 1930 bei den Unruhen in dem Gefecht bei Pelkum Gefallenen einen Demon ſtrations zug zu dem Maſſengrab in Pelkum. Die Demonſtration war auf Pelkumer Gebiet ver boten und ledig⸗ lich eine Abordnung von 150 Perſonen zugelaſſen. Als Beamte der Landjägerei an der Pelkumer Ge⸗ meindegrenze dieſe Abordnung von dem Demonſtra⸗ tionszug abtrennen wollte, wurden ſie von Teil⸗ nehmern des Zuges augegriffen, mit Steinen bewor⸗ fen und mit Knüppeln und Latten geſchlagen. Die Beamten mußten von der Schußwaffe Ge⸗ brauch machen. Dabei wurden drei Demon ſtranten getötet und vier ſchwer verletzt. Fünf Beamte der Landjägerei wurden durch Hiebe verletzt, einer hat einen Meſſerſtich in den Kopf er⸗ halten. 8 Eine intereſſante Abſtimmung t. Kaiſerslautern, 19. April[(Cigener Dr ah t⸗ bericht.) Heute fand hier die A b ſt immung über den nationalſozialiſtiſchen Antrag auf Auf ⸗ löſung des Stadtrats ſtatt. Der Antrag, der von der Deutſchen Volkspartei und der Wirtſchafts⸗ partei unterſtützt wurde, wurde mit überraſchender Mehrheit abgelehnt. Für Auflöſung des Stadtrats wurden 16040 Stimmen abgegeben, gegen Auflöſung des Stadtrats ſtimmten 15 358 Wahlberechtigte. Nach der Gemeindeordnung ſind drei Fünftel Mehrheit für die Auflöſung des Stadt⸗ rats. Die Wahlbeteiligung betrug etwa 74 v. H. Ein Erfolg Liſſabons? * Liſſabon, 19. April. Nach einer offizibſen Mit⸗ teilung haben ſich die Aufſtändiſchen der Juſel Terceira ergeben. Es heißt, daß die aufſtändi⸗ ſchen Offiziere von ihren Untergebenen in Stich ge⸗ laſſen wurden, als die Regierungstruppen zum An⸗ griff übergingen, Erneuerung der Kriegsflotte = Paris, 19. April. Wie Havas aus Liſſabon meldet, hat ſich der portugieſiſche Miniſterrat für die Erneuerung der Kriegsflotte ausgeſprochen. Es iſt der Bau von vier Torpedobootszer⸗ ſtörern, zwei Unterſeebooten, vier Aviſos und einem Flugzeugmutterſchiff beſchloſſen worden. Die Aufträge werden teilweiſe an Eng⸗ land und Italien vergeben werden. Feſtſtellung ihrer Perſonalien jedoch wieder eut⸗ laſſen. Ihre photographiſchen Apparate wurden beſchlagnahmt und die bereits gemachten Aufnahmen einer Prüfung unterzogen. Amtliche deulſche Vorſtellungen Von den zuſtändigen deulſchen Stellen wird dieſes Verhalten fremder Offiziere innerhalb eines Fe⸗ ſtungsbezirks als nicht korrekt angeſehen. Das Auswärtige Amt iſt deswegen bei der franzöſiſchen Botſchaft in Berlin vorſtellig geworden. * Bei den feſtgenommenen Franzoſen handelt es ſich um den Konſul in Königsberg, P. Fauget, Oberſtleutnant Koeltz, Kapitän de Mierry und Major Derache. „Ireikorps der Arbeit Aus der Brauns⸗Kommiſſton Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. April Die Braunskommiſſion hat ſich in dieſer Woche vor allem mit der Frage der Arbeits⸗ dienſtpflicht und des freiwilligen Ar⸗ beitsdienſtes beſchäftigt. Die Arbeiten ſind im weſentlichen abgeſchloſſen und ſollen am kommenden Mittwoch ihre endgültige Faſſung erhalten. Ueber das Ergebnis weiß der„Jungdeutſche“ mit⸗ zuteilen, daß ſich der Ausſchuß für den freiwilli⸗ gen Arbeitsdienſt, ſoweit er von Einzelverbänden getragen wird, ausſprechen dürfte. Es ſoll dem⸗ nach ermöglicht werden, ſozuſagen„Freikorps der Arbeit“ zu ſchaffen, die unter Reichsaufſicht ſtehen würden. Sie wird vermutlich durch die Lan⸗ desarbeitsämter ausgeübt werden. Nach Abſchluß dieſes Teilreferats wird ſich die Kommiſſion dem Haupteil ihrer Aufgabe, nämlich der „unterſtützenden Arbeitsloſenhilfe“ zuwenden. In erſter Linie gilt es die Zweckmäßigkeit der Zuſam⸗ menlegung der Kriſen⸗ und Wohlfahrtsfürſorge zu untersuchen. Das neue rumäniſche Kabinett Telegraphiſche Meldung — Bukareſt, 19. April Profeſſor Nikolaus Jorga wurde vom König mit der Bildung des Kabinetts beauftragt, nachdem Titulescu ſein Kabinett nicht hatte bilden können. Jorga hat darauf ein Kabinett gebildet, das vom König gutgeheißen wurde. Das Parlament ſoll aufgelöſt werden. 7 Millionen Arbeilsloſe in US. Telegraphiſche Meldung = Waſhington, 19. April Die Zahl der Arbeitsloſen in der Vereinigten Staaten beträgt nunmehr ſieben Millionen. In den Regierungskreiſen mächt ſich angeſichts dieſer Tat⸗ ſache erhebliche Beunruhigung bemerkbar. Der Sekretär des Arbeitsamtes kündigt eine Neu⸗ organiſation der mit der Bekämpfung der Arbeits⸗ loſigkeit befaßten amtlichen Stellen an. U. a. werden 48 regionale Arbeitsbeſchaffungsämter geſchaffen werden, die jeweils in ſieben Branche⸗Abteilungen gegliedert ſind. — Die Prenzlauer Mörder verhaften Telegraphiſche Meldung — Preuzlau, 19. April. Den Landjägern in Lychen iſt es gelungen, den flüchtigen Strafgefangenen Pilgram, der zuſam⸗ men mit dem flüchtigen Patocki im Prenzlauer Ge⸗ fängnis den Juſtizwachtmeiſter Neubauer ermordet hat, im Walde zu ſtellen und zu verhaften. Da er im Beſitz von Waffen war, wurde er gefeſſelt. Ueber den Aufenthalt ſeines Helfershelfers machte er keine Angaben. Dennoch iſt es gelungen, am Sonntag auch des zwe, ten Täters habhaft zu werden. Man hatte in den Waldungen bei Templin einen verdächtigen Mann umherſtreichen ſehen. Ein Landjäger und eine Abteilung von Stahlhelmleuten veranſtalteten eine ſyſtematiſche Durchſuchung des Waldes und ſtteßen dabei bei Merkenthin(Kreis Templin) auf den Geſuchten und nahmen ihn feſt. Er gab ſofort zu de verfolgte Patocki zu ſein. Er wurde nach Prenz⸗ lau gebracht. Der zuerſt verhaftete Pilgram iſt bereits einem Verhör unterzogen worden und hat angegeben, daß Patocki ihn zu der Tat angeſtiftet habe. Pil⸗ gram gibt zu, daß er un! Patocki mit dem Wacht⸗ meiſter faſt eine Viertelſtunde heftig zu kämpfen hatten, ehe es ihnen gelang, den Beamten zu er⸗ würgen. Letzte Meldungen Mord und Selbſtmord — Berlin, 19. April. In einem Hauſe in Char⸗ lottenburg⸗Weſtend wurde heute früh der 43 Jahre alte Ingenieur Kaſim r Schkop vor dem Bett ſeiner Nichte, der 12 Jahre alten Schülerin Ilſe Igalſen, mit einem Schläfenſchuß tot aufgefunden, Das Mädchen hatte einen Schuß unter dem rechten Auge und gab noch Lebenszeichen von ſich, verſchied dann aber kurz nach ſeiner Aufnahme in ein Krau⸗ kenhaus.— Wie die Ermittlungen ergaben, war Schkop nervenleidend und iſt erſt vor einigen Wochen aus einer Heilanſtalt entlaſſen worden. Für die Einzelheiten des Kürten⸗Prozeſſes hatte er ungewöhnliches Intereſſe bezeugt. Ein Sittlichkeitsverbrechen iſt nach den ärztlichen Feſt⸗ ſtellungen an dem unglücklichen Kinde nicht verübt worden. Das Kind ſcheint, als ihm Schkop die Waffe an die Schläfe ſetzte, feſt geſchlaſen zu haben. l Zwei Wilderer im Kampf erſchoſſen — Eiſenach, 19. April. In der Nähe des Wa⸗ chaerſteins ſtieß geſtern ein Eiſenacher Förſter auf drei verdächtige Männer, in denen er Wilbdiebe vermutete. Als er ſie aufforderte, den Inhalt ihrer Ruckſäcke vorzuzeigen, zogen zwei von ihnen Ge⸗ wehre hervor und legten auf ihn an. Dieſer ver⸗ teidigte ſich mit ſeiner Dienſtwaffe und er ſchoß die beiden Wilderer. Der dritte ſuchte Dek⸗ kung hinter einem Baum und wechſelte mit dem Förſter mehrere Kugeln. Der Förſter wurde in den Unterarm getroffen und mußte ſeine Waffe fallen laſſen, worauf der Wilddieb in die Waldungen flüchtete. Der ODureg⸗Kanal geborſten — Paris, 19. April. Der Seine und Marne ver⸗ bindende Oureg⸗Kanal iſt am Samstag in einer Länge von 150 Metern geborſten. Mehrere Ort⸗ ſchaften, namentlich das Dorf Dondy, ſtehen un⸗ ter Waſſer, das ſich über drei Kilometer weit ausgebreitet hat. Die meiſten Häuſer der betreffen⸗ den Ortſchaften mußten geräumt werden. Zuckmayers„Hauptmann von Köpenick“ Erſtaufführung im Nationaltheater Im preußiſch⸗ſchwarzweißen Rahmen, flankiert von zwei Schildwachen, die in den verſchiedenen Waffengattungen bei jeder Szene wechſelten, drehte am Samstag Intendant Maiſch die dramatiſche Bal⸗ lade Zuckmayers vom Köpenicker Hauptmann dem ſehr beſetzten Theater vor. Das Publikum zeigte ſich von dem Panoptikum des fröhlichen Weinbergers ſehr angeregt, zumal die erſten Stationen dieſes Siegeszugs der Uniform kräftig und deutlich zupacken. Dann zieht ſich die Geſchichte ein wenig zu ſehr in die Länge, um mit einer halben Ueberſtunde zu enden. Vorher platzt noch die eigentliche Bombe: die Szene im Köpe⸗ nicker Rathaus. * Dieſe Szene ſtammt nicht von Carl Zuckmayer, ſondern von ſeinem Helden, dem Schuſter Wilhelm Voigt. Sie beſitzt einen einzigen Nachteil für die Dramatiſierung: ſie hat ſich wirklich einmal zuge⸗ tragen, und zwar ſo, daß kein Menſch ſie nach⸗ dichten kann. So etwas vermag nur die Wirklichkeit zu komponieren. Deshalb wird dieſe Geſchichte, über die man ſeinerzeit lang genug gelacht hat, mit den Generationen verſchwinden, die ſie miterlebten. (Der Zuckmayerſchen Alterſtufe iſt ſie als Kind⸗ heitserinnerung im Gedächtnis.) 5 Weil die Geſchichte einmal war, hat Zuckmayer ein„Es war einmal“ daraus gemacht, und ſein Stück ein deutſches Märchen genannt. Den Köpe⸗ Kicker Schuſter in die Geſellſchaft von Hänſel und Gretel, von Dornröschen, Schneewittchen und Aſchenbrödel zu laden, iſt wohl etwas kühn. Aber die Iuſzenierung von Herbert Maiſch zeigt ein anderes Märchenland, das durch die beiden großen, nor jeder Szene Schildwache haltenden Zinnſol⸗ daten, und durch die Verwandlungsmuſik mit Pau⸗ ken und Trompeten hinreichend charakteriſiert wird: die Geſchichte vom Soldaten, beſſer geſagt den Mythos von der Uniform. 1 Man glaube nicht, daß dieſes Stück antimilitarf⸗ ſtiſch ſei. Es zeigt nur eins, und zeigt es natürlich in fröhlicher Weinbergart übertrieben: die Macht der Uniform. Mancher wird vielleicht glauben, daß hier dem Geiſt von Potsdam eins ausgewiſcht werde. Aber ſo ſchlimm iſt die Sache wirklich nicht. Die vielen und ſehr beliebten Militärſchwänke, die in der wilhelmini⸗ ſchen Zeit unter großem Beifall über alle möglichen Bühnen gingen, haben mit dieſen Dingen ungleich derbere Scherze getrieben als ſie Zuckmayer hier in einem bequemen Abſtand nachträglich macht. Dabei gleitet er zuweilen ins Geſchmackloſe ab; ſo z. B. wenn er die Tochter des pärademarſchbegeiſterten In⸗ habers einer Uniformſchneiderei eine Szene lang auf einem Ball in voller Gardemontur herumlaufen läßt. Auf dieſe Szene hätte die Einſtudierung wirklich ver⸗ zichten können. Die Macht der Uniform war der eigentliche Geiſt der Köpenickiade. Das Vorkommnis ſelbſt beſchränkt ſich auf eine einzige und einmalige Szene. Aber das reicht nicht zu einem Theaterſtück aus. Man muß deshalb ein Schickſal mit hinzukomponieren. So er⸗ lebt man die Odyſſee des unglücklichen Schuſters Wil⸗ helm Voigt, der als junger Burſche einmal auf die ſchiefe Bahn gekommen, nun nicht mehr in das wohl⸗ geordnete Staatsweſen zurückkehren kann, weil man ihm das wichtigſte verſagt, was einen Staatsbürger ausmacht, den Stempel, den Aufenthaltsſchein, den Paß.. Der Menſch beginnt bei ſeiner ſtaatlichen Be⸗ ſcheinigung. So wird der arme Wilhelm Voigt herumgeſchubſt, und Zuckmayer tut alles, um die dramatiſche Forderung des Mitleids mit dem Hel⸗ den zu erfüllen. Aber er iſt dabei ſehr auf die Mitwirkung des Darſtellers angewieſen, weil man zu oft die Abſicht merkt. Mit dieſem hat die Mann⸗ heimer Aufführung beſonderes Glück. Ernſt Lang⸗ heinz gibt als Wilhelm Voigt ein Meiſterſtück. Sogar ſeinen Datterich überbietet er hier in der Durchzeichnung der Figur, die nur in ganz wenigen Szenen komiſch zu wirken hat. Da geht wirklich ein Ausgeſtoßener, der ſeine Heimat liebt und doch nicht mehr feſten Fuß auf ihrer Erde faſſen kann, von Tür zu Tür. Bis er wieder ins Zuchthaus kommt, um dann von neuem den Kampf um den Aufenthaltsſchein zu beginnen. Aus dieſem her⸗ aus wird bei Zuckmayer ſogar der Köpenicker Streich erklärt. Ob das wirklich ſo war, iſt heut völlig belanglos wie die ganze Geſchichte, aber es iſt wenigſtens wie⸗ der einmal eine Rolle aus dieſer Verſion geworden, Letzte Szene: Im Polizeipräsidium Alexanderplatz; Wilhelm Voigt, der Hauptmann von Köpenick(Ernst Langheinz), besieht sich zum erstenmal in seiner Uniform im Spiegel. und Langheinz erhebt ſie in einen künſtleriſchen Be⸗ reich von ungewöhnlicher Art. Noch vor der eigentlichen Köpenickgeſchichte, die natürlich durch ſich ſelbſt wirkt, hat er eine ganz ſtark geſtaltete Szene, die Auseinanderſetzung mit ſeinem Schwager, die beſte Szene des Stücks. Da ſagt ers, wie ihm zu⸗ mut iſt, nachdem er nun zum weißwievielten Mal ausgewieſen wurde, weil man ihm einfach keine Auf⸗ enthaltserlaubnis geben will; ſagt es zu einem bra⸗ ven, ehrlichen, geraden Menſchen, dem der Staat als das Wohlgeordnete gilt, woran es nichts zu rütteln gibt. Hier, wo das Stück einen wirklich ernſten An⸗ ſatz nimmt, wo man ſpürt, daß es einen Herzſchlag beſitzt, war die Darſtellung ganz erfüllt von den Din⸗ gen, um die es dabei geht. Und ſie haben mit der Köpenickiade kaum noch etwas zu tun. Karl Marx war dabei ein vortrefflicher Gegenſpieler.— Selbſt die eine Szene mit dem kranken Mädchen, in der Zuckmayer allzurührſelig lyriſch wird, erhielt durch Langheinz eine darſtelleriſche Größe. Der Künſtler hatte mit dieſem Abend einen ganz unbeſtrittenen Erfolg. a * Intendaut Maiſch hatte das Stück der Uniform geradezu mit militäriſchem Drill herausgebracht. Man merkte, daß er in doppeltem Sinn vom Fach iſt, auch vom militäriſchen. Dabei hatte ihn Dr. Eduard Löffler in der Schaffung des Milieus wireſam unterſtützt; es kamen Interieurs von köſtlicher Wir⸗ kung zuſtande. Auch Szenen wie die dritte, im Kaffee, wirkten allein ſchon durch die Richtigkeit ihres Rah⸗ mens. Hinzu traten die bis ins einzelne ausgearbei⸗ teten Typen, die der Intendant in dieſe Umrahmung ſtellte. Man kann dieſes perſonenxeichſte der neueren Stücke unmöglich zum Anlaß nehmen, alle Darſteller zu nennen, obwohl ſie es alleſamt verdienten. Sde⸗ nen wie die genannte im Kaffee oder in der Herberge, die wirkliche Typen verlangen, erhielten durch dis Wiedergabe ein unmittelbares Leben. Nur einige Darſteller ſeien wenigſtens heraus⸗ gegriffen, die als Beiſpiel genannt ſeien: die Herren Birgel lals ſchneidiger, auch menſchlich echter Haupt⸗ mann), Fin ohr(mit einem Sondererfolg als Köpe⸗ nicker Bürgermeiſter), Krüger(eine köſtliche Ber⸗ liner Type), Alſter(als Uniformkonfektionär), Godeck(in einigen Amtsrollen), Friedmann, ꝗKöhler lin mancher ſehr geglückten Verwandlung), ferner die Damen Fiebig, Ehre und Stieler — Das Publikum ging ſehr aufgeräumt mit, auch als die Sache ſich etwas ausſpann, und ſpendete den Dar⸗ ſtellern wie dem Spielleiter am Schluß reichen 13 fall. 8 — e n 20 — 4 0 S S ö ee e. oe e=— e rr re Montag, 20. April 1931 Wochenend im April Ein„Frühlingslüfterl“ wehte allerdings am Samstag nicht. Immerhin ließ die Aufheiterung am Nachmittag die Hoffnung aufkommen, daß wenigſtens der Sonntag einigermaßen ſeinem herr⸗ lichen Vorgänger ähneln werde. Die Hoffnung wurde aber gründlich zu Waſſer, beſſer geſagt zu Eis, als es gegen 7 Uhr recht kräftig zu ſchloßen anfing. Die Eiskörner fielen ſo dicht, daß ſich vor⸗ übergehend in den Gärten eine weiße Schicht bilden konnte. Gleichzeitig ſchien aber die Sonne, was ja nicht weiter verwunderlich war, da wir ja im Monat April leben. Gegen neun Uhr wieder⸗ holte ſich der Beſuch des Winters, der uns wieder⸗ um mit einer größeren Menge Schnee und Eis⸗ körner überſchüttete. Ganz troſtlos ſah es am Sonntag Vormittag aus. Die Wolken hingen ſo tief, daß man allenthalben die Pläne für einen Spaziergang oder einen Ausflug begrub. Langſam wurde es aber heller, immer mehr drückte die Sonne durch und ſchließlich hatten wir den ſchönſten Frühlingstag. Haufenwolken ſchufen bezaubernde Bilder. Jeder trachtete nunmehr, möglichſt raſch ins Freie zu kommen, zumal die Sonne recht warm ſchien und die rauhe Luft, die den frühen Vormit⸗ tag recht ungemütlich geſtaltete, bald verſchwunden war. Wer ſich allerdings nicht beeilte, mußte in ſeinen Entſchlüſſen wieder zweifelhaft werden. Die Wolken gewannen raſch wieder die Oberhand, ſo daß man es allenthalben vorzog, nicht ohne Regenſchirm aus⸗ zugehen. Erfreulicherweiſe beſchränkte ſich aber das Aprilwetter auf wechſelnde Bewölkung und verſchonte uns vor Regen und ſonſtigen unangenehmen naſſen Ueberraſchungen. Die Unbeſtändigkeit brachte es mit ſich, daß meiſt nur kürzere Spaziergämge in die nähere Umgebung angetreten wurden. Hierbei konnte feſtgeſtellt werden, daß die Natur trotz des ſehr kühlen Wetters weitere Fortſchritte gemacht hat. Es fehlen nur noch ein paar ſchöne warme Tage. Wir ſind dann mitten im wirklichen Frühling. Der Ausflugs verkehr war entſprechend der Wetterlage ſehr minimal. Den Spätnachmittagsbummel beendeten die Mannheimer in den Gaſtſtätten oder Unterhaltungslokalen, die ziemlich gut beſetzt waren. Ein längerer Aufenthalt am Abend im Freien war nicht möglich, da es zu vor⸗ gerückter Stunde ziemlich kühl wurde, Sommertagszug auf oͤem Pfingſtberg ö Bei recht annehmbarem Wetter veranſtaltete am geſtrigen Sonntag der Gemeinnützige Verein 1 Mannheim⸗Pfingſtberg einen Sommer⸗ 4 tags zug, der ſich großer Beteiligung von alt und jung erfreute. Die Unkoſten des umfangreichen Zuges werden durch das Ergebnis einer Hausſamm⸗ lung, die vor acht Tagen ſtattfand, beſtritten. Ein eventueller(hoffentlich eingetroffener) überſchuß wird zum Ausbau der Kleinkinderſchule auf dem Pfingſt⸗ berg verwendet. Unter Vorantritt der Kapelle Schußmüller zogen etwa 500 Kinder, fröhlich ihre Brezelſtecken ſchwingend, durch die Straßen der jungen Mannheimer Siedlung. Vier Wagen hatten ſymboliſche Aufbauten, die die vier Jahreszeiten darſtellten, Autos und Motorräder von Lebeusmittel⸗ firmen und Gärtnereien gaben dem Zug ein beſon⸗ ders lebendiges Ausſehen. Reiter und Radfahrer er⸗ öffneten den Zug, der ſich auf dem Pfingſtbergplatz auflöſte. Die anſchließende Stan dmuſik hielt die Zuſchauer und„Demonſtranten“ noch lange zuſam⸗ men. Der werbende Erfolg war unbeſtritten.* Ausſtellung Hausfrau und Handwerk Die Zwangsinnung der Mannheimer g Damenſchneider veranſtaltet im Rahmen der Ausſtellung Mode vorführungen und zwar am Sonntag, 3. Mai nachmittags, am Mittwoch, 6. Mai nachmittags und abends, ferner am 7. Mai nachmittags. Namhafte Mannheimer Firmen ſind hierbei beteiligt. Es werden die neueſten Schöpf⸗ ungen der Frühjahrs⸗ und Sommermode vor⸗ geführt: Kleider, Hüte, Schuhe, Taſchen, Schirme, kurzum alles, von der Vormittagskleidung bis zum abendlichen Tanzkleid, wird vertreten ſein. Die Ausſtellungsleitung hat noch eine beſondere Ueber⸗ raſchung vorgeſehen. Einer der Beſucher wird ein Automobil zum Geſchenk erhalten. Der Glück⸗ liche wird durch die Nummer der Eintrittskarte er⸗ mitzelt. ** * Der Rheingoldzug kaun bei Entfernungen unter 150 Kilometer benutzt werden. Die Reichs⸗ bahn teilt mit: Der Rheingoldzug konnte bis⸗ her im innerdeutſchen Verkehr für Reiſen bis ein⸗ ſchließlich 150 Kilometer nicht benutzt werden. Dieſe Beſtimmung wird vom 21. April ab verſuchsweiſe und unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs au F gehoben. Nener Kirchenmuſikdirektor. Die Evangeliſche Kirchenregierung hat Hauptlehrer Fritz Leon⸗ har dt, Organiſt und Chordirigent an der Luther⸗ kirche in Mannheim, zum Kirchen muſikdirek⸗ tor ernannt. In den Ruheſtand tritt kraft Geſetzes Juſtiz⸗ uberſpektor Joſef Bürckel beim Amtsgericht Mannheim am 1. Juni. * Den Unterarm verloren. Samstag vormittag geriet in einer Fabrik in Friedrichsfeld eine 10 Jahre alte Taglöhnersehefrau mit dem inken Unterarm in eine Maſchine. Die Quetſchungen, die die Arbeiterin erlitt, waren der⸗ maßen ſchwer, daß ihr in der Chirurgiſchen Klinik in Heidelberg der Unterarm ab genommen werden mußte. * Hühnerſtall abgebrannt. Vermutlich durch eine heizbare K ückenglocke geriet in der Nacht zum Sonn⸗ tag bei der ehemaligen Luftſchifferkaſerne in Sand⸗ den ein Hühnerſtall in Brand. Das Feuer wurde durch die um 10.03 Uhr alarmierte Berufs⸗ ſeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Stall iſt abgebrannt. Ein Fahrrad und die Kücken⸗ glocke würden vernichtet. * Leichenländung. Sonntag vormittag wurde aus m Neckarkanal unterhalb der Riedbahubrücke eine männliche Leiche geländet. Es handelt ſich Urn Lecarſadt in der Pflügersgrundſtraßthzvohnte. er Lebensmüde iſt jedenfalls infolge langer Ar⸗⸗ beitsloſigkeit aus dem Leben geſchieden. Die Leiche wurde iu die Leichenhalle auf dem Feudenhetmer Frſedhof verbracht. um einen Zljährigen ledigen Arbeitsloſen, der in 9 ö Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe eute iſt der erſte Schultag Aufmarſch der ABC-Schützen Eigentlich ſollte heute ein Feſttag ſein, ein Tag der Weihe für die Großen, wie er ein Tag der Freude für die Kleinen iſt. Und die Glocken ſollten läuten, dem kleinen Volk zu Ehren, das mit hochwichtiger Miene zum erſten Mal den Weg zur Schule geht. Der erſte Schultag iſt eigentlich ein rechter Volksfeiertag. Es iſt vielſagend, daß dieſer Tag in der Jahreszeit liegt, die uns zum Wahrzeichen ewiger Wiedergeburt, ewiger Neuwerdung geworden iſt: im Frühling. Juſt wenn draußen in der Natur die Sonne das erſte zarte Grün als lichtes Kleid um Büſche und Sträucher zaubert, wenn ſie mit ihrem wärmenden Strahl das keimende Leben erlöſt aus dem winterkalten Schoß aber auch ihre Kraft für den jungen werdenden Menſchen und ihre Aufgabe für die Erwachſenen. An der Zwieſpältigkeit der Schule reift das Kind in wird es täglich mehr erleben und täglich bewußter führen den Kampf des Eigenwillens mit dem Willen der Geſamtheit, den Kampf der Eigenſucht mit dem Opferdrang. In der Schule wird es immer mehr er⸗ kennen die weiſe Grenzſetzung der Geſamtheit gegen den Ueberſchwall formenſprengender Jugendkraft. In der Schule endlich wird der Menſch ſeine Kraft ſtählen, wenn es gilt, Wiſſensſtoffe zu erarbeiten, die nicht ohne weiteres den Neigungen des Kindes ent⸗ ſprechen, die aber notwendig ſind für den ſpäteren Aufbau ſeiner Weltanſchauung. Am Widerſtand mag der Erde, juſt zur ſelben Zeit ſchaut alljährlich das Volk voller Hoffnung und voller Zuverſicht auf das junge Reis, das da dem alten tauſendjährigen Baum aufgepfropft wird. In gewiſſem Sinne iſt auch der erſte Schultag das Beginnen einer Neugeburt, der Anfang eines Emporblühens: ein Wachwerden und Heranreifen von Kräften, die bislang im träume⸗ riſchen Weſen des kleinen Kindes verborgen ruhten. Freilich wächſt der junge Menſch jetzt auch allmäh⸗ lich aus der mehr oder minder hemmungsfreien Sphäre der frühen Kindheit in die Welt der Großen hinein: aus der Welt des Sichgehenlaſſens hinein in eine Welt der Reibungen und Hinderniſſe. Die Schule aber, die ein Hauptſchauplatz des kindlichen Lebens während des Hineinwachſens in die Welt der Großen iſt, trägt von vornherein Anzeichen einer ge⸗ wiſſen Zwieſpältigkeit in ſich, die ſich eben daraus erklärt, daß die janusköpfige Schule mit einem Geſicht auf das Kind ſchaut mit ſeinem abſoluten Weſen und mit dem andern auf die Geſellſchaft mit ihren Forderungen und Geboten. So kreuzen ſich denn in mehr als einer Beziehung in der Schule Wege, die aus entgegengeſetzten Welten ſtammen und die die Schule vereinen, noch mehr, von innen heraus zuſammenwachſen laſſen ſoll. So iſt die Schule ganz offenſichtlich eine Stätte der Syntheſe und ſomit wahrhaftig ein Spiegelbild der Welt der Großen mit ihrem ewigen Zwieſpalt. In der Schule wird dem Menſchen wohl zuerſt be⸗ wußt der Zwieſpalt zwiſchen den Möglichkeiten des Individuums und den Forderungen der Gemeinſchaft. Zum erſten Male wird jetzt das bisher abſolute Weſen des Kindes relativ: es wird verglichen, wird gewertet. Das Kind beginnt, ſich ſelbſt als in ein Größeres eingeordnetes Weſen zu begreifen. Im Laufe der Jahre kommen noch mehr Arten des Zwieſpaltes hinzu: Der Zwieſpalt zwi⸗ ſchen dem Weſen der Schule als Wachstums ⸗ und Lebensſtätte der Jugend einerſeits und als ein gegliederte Form in dem ſtarren Formenaufbau des öffentlichen Lebens andererſeits oder der Zwieſpalt zwiſchen der Neigung der kindlichen Seele und den For⸗ derungen der Gemeinſchaft mit ihrem ſtilbildenden und Volk im tieferen Sinne züchtendem Kulturgut. Mehrfach trägt ſo die Schule Merkmale der Zwie⸗ ſpältigkeit in ſich. Hier liegt von Urbeginn an und bis in alle Zukunft ihre Beſchränkung, hier liegt da der Wille wachſen, und in ſolchem Sinne iſt die Schule eine Stätte der Kraftſtählung für den jungen Menſchen. Aber ſie iſt noch mehr: iſt den Erwachſenen Aufgabe. In ihrer Eigenſchaft als Führer werden die Hüter der Jugend Helfer und Leiter: Helfer nämlich bei der Ueberwindung der oben angeführten Zwieſpältigkei⸗ ten, Leiter zur Ausgeglichenheit von innen heraus, zur vollen Harmonie. Die Führer der Jugend wer⸗ den ſich klar darüber ſein, daß das Ziel nicht Anfang ſein kann, daß man von dem Schulanfänger noch nicht die Selbſtaufgabe im Intereſſe des Ganzen erwarten darf. Unſere Schulanfänger ſind noch eine Summe von kleinen Individuen, die alle, ſamt und ſonders, recht individuell genommen werden wollen. Gemein⸗ ſchaft kann man nicht vom erſten Tage an machen, Gemeinſchaft reift von innen heraus als Zuſammen⸗ klingen individueller Kräfte. Hier führt der einzige Weg zum Herzen des Kindes: Daß man es verſteht in ſeiner kleinen Welt, mit ſeinen Möglichkeiten und ſeinen Grenzen. Dieſes Verſtehen iſt die einzige Grundlage des Wirkens der Schule: einen Ausgleich zu ſchaffen zwiſchen den mannigfaltigen Zwieſpältig⸗ keiten. Auf der Grundlage dieſes Verſtehens wird dem kleinen Volk die Schule zu einer Stätte der Freude. Freude iſt alles! ruft ein quicklebendiger Jugendfüh⸗ rer in die Schulſtuben und fegt den alten Staub bei⸗ ſeite. Freude iſt alles! ſei auch die Parole in der Be⸗ treuung der jungen Menſchen, die in eine ſo harte ⸗Zeit hineingeboren wurden. Freude iſt alles! mögen ſie dereinſt mit hinausnehmen als Wahlwort in dem Kampfe des Lebens, auf der Walſtatt der großen Welt! EN 5000 Kinder gehen einen neuen Weg! 2060 Buben und 1996 Mädels wurden angemeldet. Inzwiſchen werden noch einmal etwa 150 Buben und Mädels angemeldet worden ſei, ſodaß annähernd 4200 Kinder heute morgen den großen Schritt ins Leben gegangen ſind. Aber auch für die anderen Schüler, be⸗ ſonders für die über 900 Buben und Mädels, die aus den Volksſchulen in die höheren Schulen über⸗ ſiedeln und heute zum erſten Mal in ihre neuen Schulhäuſer wanderten, beginnt ein neuer Lebens⸗ abſchnitt. Mancher wird noch auf dem Weg zum Ziel, der Reifeprüfung, ſtocken. Mancher wird es nicht er⸗ reichen. Aber heute und morgen, da werden ſie noch hoffen. Und wir mit ihnen! Ein Vanditenſtück im Großformat O. Sch. Frankfurt, 18. April.(Eig. Ber.) Am Samstag vormittag, gegen 11 Uhr, wurde das Ueberfallkommando nach einer Villa in der Böck⸗ linſtraße in Frankfurt am Main gerufen. Dieſe Villa wird von dem Direktor Karl Riefſtahl (Scheideanſtalt) bewohnt. Die bald eintreffende Kri⸗ minalpolizei hatte ſich mit einem Raubüberfall zu befaſſen, wie er ſelbſt in Frankfurt einzig darſteht. Gegen 10 Uhr klingelte es an der Haustüre. Ein junger Mann mit einem Papkarton gab an, einen für den Direktor Riefſtahl angefertigten Mantel ab⸗ geben zu wollen. Als die Hausangeſtellte unbedenk⸗ lich öffnete, drangen zwei weitere Männer, von denen einer eine ſchwarze Maske trug, ein. Ohne ſich um das Mädchen zu kümmern, rannten die beiden ſofort die Treppe nach dem erſten Stock hinauf, während der andere nach erbittertem Kampfe, bei dem dem Mädchen die Kleider buchſtäblich vom Leibe geriſſen wurden, das Mädchen überwältigte, mit einem Stoffetzen knebelte, und mit einer neuen Wäſcheleine auf einen Stuhl feſtband. Der Burſche hielt mit entſicherter Piſtole vor dem Hausmädchen Wache. Inzwiſchen waren die beiden anderen Täter in ein Zimmer im erſten Stock eingedrungen, wo ſie die augenblicklich unpäßliche Ehefrau und eine Maſſeuſe antrafen. Die beiden entſetzten Damen wurden ebenfalls geknebelt und gefeſſelt und erhiel⸗ ten ihre bewaffnete Wache. Der dritte Täter durchſuchte nun mit der größten Ruhe die ganze Wohnung, wobei er es anſcheinend auf Geld abgeſehen hatte. Er mußte ſich mit einigen wertloſen Kleinigkeiten, einer goldenen Vorſteck⸗ nadel mit hellblauem Stein und zwei Brillantſplit⸗ tern, ferner einem auch nicht gerade wertvollen ſil⸗ bernen Ring begnügen. Den Paß des Wohnungs⸗ inhabers, ſteckte er ebenfalls ein. Nachdem die Ban⸗ diten ſich etaw„ Stunden im Hauſe aufgehalten hatten, fuhren ſie in einer dunkelrot lackierten Sechs⸗ ſitzer(Horſch⸗Limouſine) ab. Das Auto ſtand in un⸗ mittelbarer Nähe des Tatorts zur Rückfahrt ſchon bereit. Die drei Täter nannten ſich mit dem Vor⸗ namen Anton, Karl und Willy. Unter Berückſichtigung der Tatſache, daß in den letzten Wochen eine ganze Anzahl ähnliche Ueber⸗ fälle ſich in Frankfurt ereigneten, wobei die Polizei bisher eigentlich keine Fahndungserfolge verbuchen konnte, bedeutet es für die Kriminalpolizei eine Preſtigeangelegenheit wenigſtens dieſen Fall ſchnell und reſtlos aufzuklären. Familienchronik *. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Dienstag Malermeiſter Mathias Delhougne mit ſei⸗ ner Gattin geb. Sack, Elfenſtr. 38 wohnhaft. g* * Ernannt wurde Juſtizpraktikant Alfred Wält⸗ ner beim Amtsgericht Mannheim zum Juſtizober⸗ ſekretär. Schulgeldermäßigung 8. Bruchſal, 19. April. Einen begrüßenswerten Beſchluß faßte der hieſige Stadtrat, indem er das Schulgeld der Höheren Handelsſchule für das Schuljahr 1931/32 von 200 Mark auf 150 Mark jährlich ermäßigt. Auch das Schulgeld an der Ge⸗ werbeſchule wird für das kommende Schuljahr für hieſige Schüler von 48 auf 42 Mark und für aus⸗ wärtige und freiwillige Schüler von 72 auf 60 Mark jährlich herabgeſetzt. 3. Seite/ Nummer 180 Die Techniſche Nothilfe bei der Hochwaſſer⸗Schutzübung am Rhein Die Techniſche Nothilfe hielt am geſtriges Sonntag drei Hochwaſſer⸗Schutzübungen ab und zwar am Altrhein bei Lampertheim, bei Frei⸗Weinheim und an der Nahe. Bei der Lampert⸗ heimer Uebung wurde unter anderem auch die Techniſche Nothilfe Mannheim eingeſetzt. Zur Beſichtigung hatten ſich von Mannheim einge⸗ funden Regierungsrat Dr. Heim, Oberſtleutnant Winterer, Oberbaurat Baer und Dr. Witt⸗ ſack. Die Notwendigkeit ſolcher Hochwaſſerſchutz⸗ übungen erläuterte Baurat Pabſt vom Waſſerbau⸗ amt Worms den zahlreich erſchienenen Gäſten, unter denen ſich u. a. als Vertreter des Heſſiſchen Miniſteriums Miniſterialrat Dr. Siegert, Ver⸗ treter der Reichsbahndirektionen Mainz und Frank⸗ furt, der Poſtdirektionen, de Magiſtrate der Städte Frankfurt, Mainz der Bürgermeiſter von Lampert⸗ heim uſw. befanden. An Hand von Ueberſichtskarten wurde das durch ein Hochwaſſer des Rheines be⸗ drohte Gebiet erklärt und auf die Notwendigkeit eines ausreichenden Dammſchutzes hingewieſen. Die letzte Dammerhöhung wurde nach dem Hochwaſſer des Jahres 1882 vorgenommen. Wenn auch die Dämme nach menſchlichem Ermeſſen nicht mehr verbeſſert werden können, ſo muß doch alles getan werden, um ein Durchbrechen im Gefahrenfalle zu verhüten und die Bevölkerung zu ſchützen. Die Unterhaltung der Deiche unterliegt dem Staat, wäh⸗ rend für die Deichverteidigung die Gemeinden auf⸗ zukommen haben. Früher konnten in Notfällen die techniſchen Hilfstruppen eingeſetzt werden. Heute ſtehen für die äußerſten Fälle die Techniſchen Not⸗ hilfen zur Verfügung. Der Uebung wurde zugrunde gelegt, daß eine Hochwaſſerwelle einen Waſſerſtand von 4,90 Meter hervorgerufen hat. Durch dieſes Hochwaſſer ſind die Bewohner eines angenommenen Dorfes auf der Biedenſandinſel in Gefahr. Die Brücke, die zu dieſer Inſel führt, iſt bereits von den Fluten weggeriſſen worden. Ebenſo haben die Waſſermaſſen an verſchiedenen Stellen den Deich durchbrochen oder unterſpült. Der Alarm der am nächſten liegenden Wormſer Tech⸗ niſchen Nothilfe erfolgte am Samstag um 1 Uhr..25 Uhr trafen die erſten Mannſchaften ein, .30 Uhr ſtand der erſte Bock, der die Landungsſtelle einer Fähre zu tragen hatte. Wegen des angenom⸗ menen hohen Waſſerſtandes mußte der Bau von oben begonnen werden. Bereits.30 Uhr waren beide Landungsbrücken in betriebsfähigem Zuſtande. Oberbaurat Jordan Wiesbaden, der die tech⸗ niſchen Erläuterungen gab, wies darauf hin, daß die Arbeiten trotz des ungünſtigen Wetters ſo ſchnell und gut ausgeführt worden ſind, wie es eine aktive Truppe nicht beſſer hätte tun können. Weitere Hilfs⸗ truppen aus Mannheim, Darmſtadt und Bens⸗ heim trafen am Sonntag vormittag ein und beteilig⸗ ten ſich eifrig an den weiteren Schutzübungen. Auf Fäſſern wurde ein Notſteg angelegt, der aber wegen Materialmangels nur bis zur Mitte des Altrheins vorgetrieben wurde. Eine mit dem Poſtamt verbun⸗ dene Fernſprechleitung diente zur Verſtändigung wie im Notfall— der einzelnen Bauſtellen. Die Mannheimer Techniſche Nothilfe unter Leitung von Gruppenführer Klank hatte die Deichſicherung zu übernehmen. Bruchſtellen und undichte Stellen aller Art wurden einwandfrei und zur vollſten Zufriedenheit der lei⸗ tenden Stellen ausgebeſſert und abgedichtet. Ein⸗ geſetzt wurde auch die Feuerwehr Lampert⸗ heim, die die Abſperrung muſterhaft durchführte, und der Arbeiter⸗Samariter bund Lam⸗ pertheim, der ebenfalls in vorbildlicher Weiſe ſeiner Pflicht nachkam. Nach Abſchluß der Uebung dankte Miniſterialrat Dr. Stegert im Namen des heſſiſchen Innen⸗ miniſteriums allen Beteiligten. Die Uebung hat den Beweis erbracht, daß die Techniſche Nothilfe im Ernſtfall auf dem Poſten iſt. Die einzelnen Nothel⸗ fer ſind mit ihren Pflichten ſo vertraut, daß ſie auch in Wirklichkeit ihre ganze Kraft und ihr Leben ein⸗ ſetzen werden. Die Uebung hatte eine zahlreiche Menſchenmenge angelockt, die mit Intereſſe den ſehr intereſſanten Vorgängen folgte. 0 05 Veranſtaltungen Frühlingsfeſt im Pfalzbau Während man im Pfalzbau das erſte Früh, lingsfeſt am Samstag abend feiert, praſſeln Graupel⸗ ſchauer an die Fenſter, ſo daß man glauben muß, der Winter wolle ſeine Herrſchaft wieder antreten. Das tut aber der Stimmung keinerlei Abbruch, zumal der Raum einfach, aber ungemein wirkungsvoll ausgeſchmückt iſt. Von der Decke und von der Deckenbeleuchtung hängen hunderte von kleinen weißen und roten Roſen herab. Ueberall blühen die Blumen, die ſelbſt aus den einzelnen Beleuchtungskörpern emporranken. An der Decke ſelbſt ſind Schwalben feſtgemacht, die in farbiger Abwechflung das Geſamtbild beleben. Ueber dem Mittelfeld des Rau⸗ mes ſchweben rieſengroße Schmetterlinge. Unermüdlich ſpielt die Kapelle Wi tz auf dem Muſik⸗ podium, das von zwei blühenden, naturgetreu nachgemach⸗ ten Bäumen flankiert iſt, luſtige, frühlingshafte Weiſen. Die Darbietungen finden überhaupt keine Unterbrechung, denn wenn Ae Kapelle ſchweigt, öffnet der Humoriſt Heinz Schnabel ſeinen„Schnabel“ und erzählt nicht nur kurzweilige Scherze, ſondern plaudert auch in Mundart, ſo daß die Zuhörer auf das angenehmſte unterhalten wer⸗ den. Nicht endenwollenden Beifall erringt die Konzert⸗ ſängerin Wil ma Fiſcher, die mit tragfähiger, warmer Stimme das„Frühlingslied“ von Mendelsſohn, den Wäl⸗ zer„'ſchichten aus dem Wiener Wald“,„Liebesfeier“ von Weingartner und„Waldeinſamkeit“ von Reger ſingt. Zu erwähnen ißt noch der von Ella Ottmann vor⸗ getragene Frühlingsprolog. Die! Leitung des Pfalzbau⸗ Kaffees hat mit dieſer Veranſtaltung, die am Sonntag mit gleichem Erfolge wiederholt wurde, erneut bewieſen, daß ſie es verſteht, den Gäſten einige angenehme Stunden zu bereiten. Heute können wir ſchon verraten, daß der Heldentenor des Landestheaters Wiesbaden, Viktor von Schenk, am nächſten Wochenende erneut im Pfalz⸗ bau gaſtieren wird. X N * 3 Ausſchuß für Volksmuſikpflege. In der am heutigen Montag ſtattfindenden erſten Sonder veran ſt a tung gelangen von Franz Philipp, der den badiſchen Kammerchor dirigiert, der ganze Zyklus„Unſrer lieben Frau“, das Martinuslied und ein„Tantum ergo“ zur Wiedergabe. Die Mehrzahl der Chorwerke und die bei⸗ den Kammermuſikſtücke für Bläſer ſind Erſtauffüh⸗ rungen für Mannheim. Zu der Veranſtaltung haben ſich die Studierenden des neu gegründeten Karlsruher kirchenmuſikaliſchen Jnſtituts und zahlreiche Kirchenchhre von Mannheim und Umgebung angemeldet. . 12 Montag, 2 Im Enoͤſpiel um den DJ B⸗Pokal in Dresden kann Süddeutſchland erſt nach Verlängerung Mitteldeutſchlaus:3 ſchlagen Das Endſpiel um den Pokal des Deutſchen Fußballbun⸗ des zwiſchen den beiden Repräſentativmannſchaften von Süddeutſchland und Mitteldeutſchland brachte den erwarte⸗ ten harten und ebenbürtigen Kampf. So hart war der Kampf und ſo ausgeglichen die Mannſchaften, daß eine Spielverlängerung zur Ermittelung des Siegers notwendig wurde. Der Süden führte bei der Pauſe 211. Bis zum Ende der regulären Spielzeit ergab ſich ein 313, und in der dann notwendig gewordenen Verlängerung holte ſich der Süden mit einem weiteren Treffer den Sieg und damit auch den Pokal. Der Süden ſiebenmal Pokalmeiſter Siebenmal hat ſich damit der Süden in die Siegerliſte des Pokalwettbewerbs eingetragen. Trotzdem die hohen Eintrittspreiſe des Dy für dieſes Spiel das Dresdner Publikum ſehr verſchnupft hatten und trotzdem man ſogar zu einem Boykott des Spieles aufgefordert hatte, kamen doch nicht weniger als 30 000 Zuſchauer, weil man ſich von den beiden gut zuſammengeſtellten Mannſchaften ein ſehr ſchönes Spiel verſprach. Und in dieſer Erwartung ſah man ſich denn auch nicht getäuſcht. Vielleicht ſind die Freunde eines techniſch hochſtehenden Spieles nicht immer auf ihre Koſten gekommen. Der Kampf wurde durchweg ſo hart⸗ näckig und zuweilen ſogar verbiſſen geführt, daß die Technik etwas zu kurz kam. Aber ſpannend und dramatiſch war dieſer Kampf! Der Süden hatte in der erſten Halbzeit den Führungs⸗ treffer Hofmanns mit Toren von Lachner und Stieglbauer ausgeglichen und überholt. Nach der Pauſe holte ſich Mit⸗ teldeutſchland durch einen von Richard Hofmann verwan⸗ delten Elfmeter den Ausgleich und kurz darauf durch Schlöſſer noch ein drittes Tor. Aber der Süden gab ſich trotz einer Verletzung Leinbergers nicht geſchlagen. Frank ſorgte für den Ausgleich. In der Verlängerung kam der Süden durch Kuhnd noch einmal zum Zuge. Die beiden Mannſchaften waren ſich vollkommen ebenbürtig. Für das Plus, das der Süden im Abwehrtrio hatte, zeigte ſich der Gegner in der Läuferreihe ſtärker und zwiſchen den beiden Angriffsreihen war kaum eine Differenz im Können zu entdecken. Wenn nun doch der Süden zu einem Siege kam und man dieſen Gewinn ſogar als verdient bezeichnen kann, dann darf man das in erſter Linie, weil die Süddeutſchen das größere Stehvermögen und die reifere Spielauffaſſung hatten. Beide Manuſchaften traten in der vorgeſehenen Aufſtellung an. Süddentſchlaud: Kreß (Rot⸗Weiß Frankfurt) Burkhardt (Germania Brötzingen) Leinberger [SV Frankfurt)(SpVg Fürth)(Fa Pirmaſens) Stiglbauer Lachner Rutz Frank Kund beide 1860 Münch.)(Rotw. Frankf.)(Fürth)(1. JC. Nü.) 1 Müller R. Hofmaun Schlöſſer Berthold Hallmann (Dresdener SC)(Pol. Chemn.](Dresd. SC.)(Dresd. SC) Hartmann Köhler Stöſſel (alle Dresdener SC) Herzog Claus (Dresdener SC) Menzel (Wacker Leipzig) Mitteldeutſchland:; Das Spiel in Dresden hatte am Vormittag noch etwas Regen, am Nachmittag klärte ſich aber der Himmel auf, und als Gerlach⸗Breslou die Mannſchaften zum Kampf rief, herrſchte das ſchönſte Fußballwetter. Der Platz des Dec auf dem Oſtra⸗Gehege, der mit den 30 000 Menſchen wieder einen impofanten Anblick bot hatte durch den Regen aller⸗ dings etwas gelitten. Der Spielboden war aufgeweicht. Es gab manchen Sturz und auch Schnelligkeit und Kombina⸗ Honsſpiel der Mannſchaften litten. Den beſſeren Start Hatte Mitteldeutſchland. Naturgemäß fand fich ſeine Mann⸗ ſchaft, die ja mit einer Ausnahme eine Klubelf war, ſchnell uſammen und ſchon in der oͤritten Minute ſchoß Richard ſofmann das Führungstor. Köhler hatte eine prachtvolle Vorlage an Schlöſſer gegeben und deſſen kurzen Paß ver⸗ wandelte Richard Hofmann mit einem ſeiner Bombenſchüſſe unholtbam Der Erfolg brachte verſtärktes Leben in die ſächſiſche Elf. Der Sturm des DSc kam immer wieder mit ſchnellen Vorſtößen in den Strafraum der Süddentſchen. Zum Glück für den Gegner verpaßte aber der Linksaußen Müller zweimal zwei klare Chancen. Von der bald ſehr energiſch ſpielenden Läuferreihe angetrieben, erwachte nun nuch der füddeutſche Sturm. In der 14. Minute fiel der Ausgleich. Lachner holte ſich den Ball von der Torlinie und ſchoß ploziert ein. Die mitteldeutſche Elf und die 30 000 Zuſchauer prote⸗ ſtierten allerdings ſtürmiſch, als Gerlach ⸗ Breslau den Treffer anerkannte, denn ihrer Meinung nach hatte der Ball bereits die Torlinie überſchritten, als Lachner ihn erwiſchte. Mit größter Energie⸗Entfaltung ſetzten die Mannſchaften den Kampf fort. Süddeutſchland kam dank ſeines ideen⸗ reichen Spieles zu einer vorübergehenden Ueberlegenheit, die ihm auch in der 32. Minute den zweiten Treffer eintrug Nach ſchöner Kombination ſetzte Stiglbauer plaziert den Ball in die linke Torecke. Bis zur Pauſe und auch in den erſten 10 Minuten nach dem Wechſel blieb der Kampf bei ſtändigem Situationswechſel verteilt.* Nach der Pauſe. Sieben Minuten nach der Pauſe griff Heidlauf im Straf⸗ raum der Süddeutſchen den nun ſtürmenden Müller etwas hart an. Das Publikum randalterte und Gerlach, der hier offenſichtlich eine Konzeſſion machen wollte, entſchied auf Elfmeter. Richard Hofmann verwandelte den Elfmeter ſicher zum Ausgleich. Mitteldeutſchland drängte vorüber⸗ gehend wieder leicht. In der 18. Minute kamen die Sachſen nach guter Kombination und famoſer „Köhler mit einem Schuß von Schlöſſer ſogar noch einmal zur Führung. Als 2 Minuten ſpäter Leinberger verletzt wurde und für eine Weile den Platz verlaſſen mußte, da ſah die Lage für Süddeutſchland nicht allzu roſig aus. Faſt gleich⸗ zeitig machte ſich aber bei den Mitteldeutſchen, die vorher allzu eifrig geweſen waren, ein ſtarkes Nachlaſſen der Kräfte bemerkbar. Auch mit nur 10 Mann ſpielte der Süden fetzt überlegen und als Leinberger wieder eintrat, wurde der Druck auf das mitteldeutſche Tor ſogar heftig. In der 25. Minute fiel auch der verdiente Ausgleich. Gedrängt vom Verteidiger Herzog ſchoß Frank. Menzel im mitteldeutſchen Tor hielt den Ball, aber er mußte das hartgeſchoſſene Leder wieder fallen laſſen. Der Süden blieb noch eine Weile überlegen, der Kampf nahm wieder an Tempo, aber auch Heidlauf Kuöpfle Hergert Bedienung durch an Härte zu. Es wurde nicht gerade ſehr rückſichtsvoll ge⸗ ſpielt. In den letzten 10 Minuten rafften ſich die Sachſen noch einmal zuſammen. Sie ſetzten noch einmal alles auf eine Karte und es gelang ihnen auch, den Gegner wieder zurückzudrängen. Zu einem Treffer kamen ſie aber bei dem ſehr ſicheren Kreß und ſeinen beiden ſchnellen Vorderleuten nicht.— So wurde eine Verlängerung notwendig. In der Verlängerung blieben ſich beide Mannſchaften ziemlich eben⸗ bürtig. Müller verpaßte eine große Chance, dann hatte der Süddeutſche Glück. Kund ſchoß in der 102. Spielminute nach guter Kombination den entſcheidenden Treffer. Mittel⸗ deutſchland gab ſich geſchlagen und auch der Süddeutſche hatte ſeine Kräfte in dem aufreibenden Kampf verbraucht, ſodaß der Reſt des Spiels in einer allgemeinen Ermattung unterging. Die Mannſchaft im Spiegel der Kritik Trotzdem die ſüddeutſche Elf nicht weniger als ſieben Vereinen entnommen war, wirkte ſie, nachdem ſie ſich ein⸗ geſpielt hatte, kaum weſentlich weniger einheitlich als die mitteldeutſche Mannſchaft, die bekanntlich, mit einer Aus⸗ nahme von Tormann Menzel, der vom Mitteldeutſchen Verbandsmeiſter Dresdener Sportelub geſtellt wurde. Ganz hervorragend ſchlug ſich das Abwehrtrio der Sübddeutſchen. Kreß im Tor wirkte überzeugend. Er war weit ſicherer als ſein Gegenüber im Mitteldeutſchen Tor. Die Brötzinger Verteidigung übertraf ebenfalls das mitteldeutſche Vertei⸗ digerpaar. Heidlauf und Burkhardt ergänzten ſich gut, ſie waren ſehr ſchnell, ballſicher und verſtanden ſich auch mit Kreß gut. Die Läuferreihe der Süddeutſchen enttäuſchte etwas. Sie war zwar ſehr fleißig und ſolide, aber ihr Spiel wirkte nicht immer präziſe genug. Leinberger und Knöpfle waren gut, Hergert ſchwächer. Der Geſamteindruck der Läuferreihe, die überdies zu⸗ weilen auch noch etwas zu hart ſpielte, ließ aber zu wün⸗ ſchen übrig. Die mitteldeutſche Läuferreihe war jeden⸗ falls beſſer, ſie hatte die feinere Ballbehandlung und das genauere Zuſpiel. Für die Demonſtration guter ſüddeut⸗ ſcher Schule ſorgte der Angriff. Hier machte beſonders der rechte Flügel Lachner und Stiglbauer burch ſein ſei⸗ nes, trickreiches und doch auch zweckmäßiges Spiel riet Freude. Rutz in der Mitte ging an. Er gab einige gute Vorlagen, zögerte aber auch mit dem Schuß. Frauk und Kund gaben ebenfalls einen guten Flügel ab, wenn er auch an den rechten nicht ganz heranreichte. Bei den Mitteldeutſchen war das Abwehrtrio nſcht im⸗ mer ganz ſicher. Menzel wurde zeitweiſe nervös und bei den Verteidigern ließ die Ballſicherheit zu wünſchen übrig. Sehr fein war dafür, wie ſchon geſagt, das Spiel der Läuferreihe. Stöcker fiel beſonders auf. Er war noch beſſer als Köhler, und auch der iſt z. Zt. wieder in beſter BVerfaſſung. Im Sturm war natürlich Richard Hofmann der beſte. Er hatte einen ſeiner guten Tage. Neben ihm gefiel Schlöſſer am beſten, dagegen enttäuſchte der Links⸗ außen Müller, den man ſchon wiederholt für die Natio⸗ nalmannſchaft empfohlen hat, der aber dafür kaum in Frage kommen kann. Mit der Spielleitung von Gerlach⸗ Breslau war das Publikum nicht immer einverſtanden. Das braucht zwar noch keine Zenſur zu ſein, aber Gerlach machte tat⸗ ſächlich Fehler. Seiner Unentſchloſſenheit iſt es auch zu⸗ zuſchreiben, daß der Kampf oft einen vermeidbaren harten Charakter annahm. Am die Süddeutſche Meiſterſchaft Faporitenſiege bei den Meiſtern Runde der Meiſter Eintracht Frankfurt— SV. Waldhof:0 Bayern München— Karlsruher FV.:0 Wormatia Worms— Union Böckingen 11 Die Ergebniſſe der Meiſterrunde waren diesmal recht knapp. Eintracht Frankfurt konnte SV. Wald⸗ hof knapp mit:0 bezwingen. Bayern München ſchlugen den Karlsruher JV.:0(im Vorſpiel hatten die Bayern:2 verloren). Wormatia Worms und Unſon Böckingen teilten ſich bei 111 in die Punkte. Eintracht Frankfurt liegt jetzt nur 1 Punkt hinter Fürth. Auch Bayern München hat den Anſchluß aufrecht erhalten. Waldhof ſcheint der 4. Platz ſicher zu ſein. Pirmaſens Worms und Böckingen bilden mit gleicher Punktzahl den Schluß. Tabellenſtand der Meiſterrunde Vereine Spiele gew. unentſch, veil. Tore Punkte 17.5 16˙6 1517 12-12 11:19 715 :17 :17 Sp.⸗Vg Fürth Eintracht Frankfurt Bayern München .⸗V. Waldhof Karlsruher.⸗V. .⸗C. Pirmaſens Wormatia Worms Union Böckingen 12 Am 26. Ap rel ſpielen: SV. Waldhof— Sp. Vg. Fürth Bayern München— Eintracht Frankfurt Karlsruher FV.— FK. Pirmaſens Union Böckingen— Wormatia Worms Eintracht gewinnt nur:0 Eintracht Frankfurt— SV. Waldhof:0 Bei der Eintracht wirkte in dieſem Spiele zum erſten Male der Läufer Mantel wieder mit. Dagegen vermißte man immer noch Dietrich und Goldammer, die beide auf die Dauer nicht entbehrt werden können, da für ſie kein genügender Erſatz vorhanden iſt.. Auch im Revancheſpiel gegen den Rheinmeiſter bot der vorjährige ſüddeutſche Meiſter keine überzeugenden Lei⸗ ſtungen. Er gewann zwar verdient, ſehr verdient ſogar, aber es fehlte ihm an der Kraft, die zeitweilig ſehr deut⸗ liche Ueberlegenheit auch ziffernmäßig umzuſetzen. Nur ein Tor konnte erzielt werden. Ehmer ſchoß es in der 32. Minute; auf einen weiteren Treffer warteten die 9000 Zuſchauer vergeblich. 0 5 In der erſten Halbzeit war das Spiel ſehr ſchön. Die Eintracht war in der Abwehr ſehr ſicher. Ihre Läuferreihe 30˙13 27:¹⁰ 37:19 29.25 23:26 25187 26.89 22.44 ro bo to. ˙-- nne konnte ſich ganz auf die Unterſtützung des Sturmes kon⸗ zentrieren. Und dieſer zeigte ein ganz hübſches Kom⸗ binationsſpiel, das ihm auch eine klare Ueberlegenheit ein⸗ trug. Von zahlreichen Torchancen konnte aber nur eine ausgewertet werden. Nach einem flotten Durchſpiel des rechten Flügels ſchoß Ehmer in der 32. Minute zum ein⸗ zigen Treffer des Spieles ein. Bei weiteren Angriffen rettete immer wieder die ſchnelle Verte digung der Wald⸗ höfer, ſodaß es bei dieſem Ergebnis blieb. Riehm im Waldhöfer Torx wehrte vorzüglich ab. Nach der Pauſe war das Spiel zunächſt wieder aus⸗ geglichener. In den letzten 20 Minuten kamen aber die Frankfurter wieder ſtärker in Vorteil. Wieder blieben aber die zahlreichen Torchancen ungenützt. Der Kampf war gegen Schluß wieder härter geworden. Bachman n⸗ Karlsruhe leitete befriedigend. Bayern München ſiegt weiter Bayern München— Karlsruher JV.:0(:0) Vor 8000 Zuſchauern kamen die Münchener Bayern, obwohl ſie mit einer ſehr erſatzgeſchwächten Mannſchaft antraten, zu einem knappen, jedoch verdienten Sieg. In der erſten Halbzeit waren die Münchener klar überlegen und erzielten durch Schmidt und den Erſatzſturmführer Vacek zwei Tore. ſtach der Pauſe ließen die Bayern nach, aber der KV., der trotz kompletter Aufſtellung im Sturm eine ſchwache Leiſtung bot, konnte keine ſeiner Chancen verwerten. Im allgemeinen ſtand das Treffen nach der Pauſe auf einem ſehr niedrigen Niveau. Ein drittes Tor der Bayern, durch Schmidt erzielt, wurde von dem ſonſt ausgezeichneten Schiedsrichter Wein ⸗ gärtner⸗ Offenbach nicht gegeben. Ein Anentſchieden in Worms Wormatia Worms— Union Böckingen:1(:1) Union Böckingen war für Worms eine abſolute Neuheit. Der Verein hat vor dem Punkteſpiel noch nie in der Nibe⸗ lungenſtadt geſpielt. Der Wormatia⸗Vereinsleitung war es am Samstag noch gelungen, die Freigabe des bis 28. April geſperrten Verteidigers Cloſet im Gnadenwege zu erwir⸗ ken und ſo einigermaßen die Schwäche, die durch die Dis⸗ qualifikation der Spieler Völcker und Müller verurſacht war, auszugleichen. Böckingen erſchien ohne Sammet. Für ihn wirkte Weller als Mittelläufer mit. Das Endergebnis ſtand ſchon bei der Pauſe ganz feſt. Dem Führungstreffer der Gäſte in der 17. Minute durch den Linksaußen Steg⸗ müller ſetzten die Wormaten noch vor dem Wechſel durch Debuſſy den Ausgleich entgegen. Vor gut 1500 Zuſchauern leitete der Schiedsrichter Fuchs⸗Saarbrücken gut. Er über⸗ ſah nur einmal ein Händeſpiel im Böckinger Strafraum. Phönix und Neu-Iſenburg punktgleich Troſtrunde Nordweſt Phönix Lndwigshafen— Pfs. Neckarau 221 Rotweiß Frankfurt— SV. Wiesbaden:2 FV. Saarbrücken— Union Niederrad:2 §C. Idar— Bf. Neu⸗Jſenburg 221 Phönix Ludwigshafen iſt durch den:1 Sieg über VfL. Neckarau punktgleich mit Vf. Neu⸗Jſen⸗ burg, da dieſer gegen den Tabellenletzten FC. Idar 12 verlor. Rotweiß Frankfurt gewann gegen SV. Wiesbaden und JV. Saarbrücken gegen Union Niederrad je 322. Hier hängt jetzt alles vom letzten Spiel der beiden führenden ab. Beide ſpielen auswärts. Phönix in Frank⸗ furt gegen Rotweiß und Neu⸗Iſeuburg gegen Niederrad. Faſt möchte man Neu⸗Iſenburg die beſtere Ausſichten geben, jedoch hat es den Anſchein, als ob der Gruppenmeiſter von Nordweſt erſt in einem Entſcheidungsſpiel ermittelt werden ſollte. Die anderen Vereine kommen für die Entſcheioͤung nicht mehr in Frage. Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte V. f. L Neu⸗Iſenburg Phönix Ludwigshafen Rotweiß Frankfurt F. V. Saarbrücken Union Niederrad W f. L. Neckarau .⸗V. Wiesbaden .C. Idar Am 26. April ſpielen: 29:15 31:17 22.27 28:25 irg 92˙35 20.26 24˙49 192˙¹ 19.7 16·10 15:11 11.15 :17 .8 .19 dg ge das cn e * Notweiß Frankfurt— Phönix Ludwigshafen FC. Idar— FV. Saarbrücken Union Niederrad— Vf. Neu⸗Iſenburg. Phönix ſchließt auf Phönix⸗Ludwigshafen— BfL.⸗Neckarau:1(:0) Als einzige Bezirksliga⸗Verbandsveranſtaltung in Mann⸗ heim und Ludwigshafen, hätte dieſes Spiel mit ſeinem lokalgeſättigten Hintergrund ohne weiteres eine ſtarke Be⸗ ſucherzahl auf die Beine bringen müſſ,en ganz abgeſehen da⸗ von, daß ja immer noch ein„Silberſtreifen der Hoffnung“ für Phönix am Horizont ſchwebt. Ein ſicherer Sieg für die eine oder andere Partei war ja ſchon deshalb ſchwer voraus⸗ zuſagen, da die letzten Begegnungen beider Vereine in Summa ein Remis ergaben. Der Niederlage Neckaraus im vorigen Frühherbſt folgte rechtsrheiniſch der Sieg an der Altriper Fähre und dann in den laufenden Abteilungs⸗ kämpfen das 38 im Stadion. Gerade aber die zum Teil ſenſationellen Ergebniſſe der Neckarauer gegen die bis da⸗ hin ungeſchlagenen Iſenburger, wie dann Rot⸗Weiß und jüngſt wieder Niederrad, ſtempelten das geſtrige Ringen zu einer Art Gradmeſſer der derzeitigen Spielſtärkeverhältniſſe der beiden Rivalen. Erſchwerend für Neckarau war in die⸗ ſem Falle das Spiel auf fremdem Platz. Es ſcheint wie ein Fatum über den Neckarauer Kämpfen auf dem Phönixolatz zu liegen. Für eine einwandfreie Taxierung waren auch dieſesmal die Vorausfetzungen nicht gegeben. Während Ludwigshafen zum erſtenmal wieder komplett antreten konnte, fehlte bei Neckarau Größle, der in Schmidt aller⸗ dings einen guten Vertreter hat, und dann, was ſehr fühl⸗ bar war, Striehl im Sturm. Zum Ergebnis ſelbſt muß ee Jahrgang man allerdings ſagen, daß ſeine Knappheit dem Spielver⸗ lauf nicht ganz entſpricht. Phönix war techniſch und im Zuſammenſpiel beſſer, ſein Sieg verdient. Leicht wurde ihm derſelbe nicht gemacht und hat ſich Neckarau im Hinblick auf ſeine Schwächung gut gehalten. Ludwigshafen zeigte allerdings nur in den erſten zehn Minuten einen geſchloſſenen Stil und arbeitete hier der Angriff ſehr flüſſig. Als ſich Neckarau im Abwehr⸗ Stellungsſpiel taktiſch beſſer auf die Angriffsweiſe Phönig einſtellte, ſtockte auch die Flüſſigkeit bei Ludwigshafen. Er unmittelbar vor dem Pauſenpfiff, fiel dann Winkler auf die ſpeziellen Züge von Berg— Dattinger einmal herein. Ein etwas zu ſpätes Herausgehen brachte das Führungstor, Odenwälder fiel wieder einmal durch ſeine mitunter unbe⸗ gründeten Ausflüge auf, die aber noch gut abliefen. Er machte keinen ſehr ſicheren Eindruck in brenzlichen Momen⸗ ten. Klett als linker Verteidiger hat die früheren Prog, noſen beſtätigt und zählt zu den beſten Baks im Bezirk, Schmoll konnte ihm erſt in der zweiten Hälfte an Form gleichkommen. In der Läuferreihe arbeitete Links, der ſeine offenſichtliche Hauptaufgabe in der Deckung Zeilfeldert wirkſam löſte am produktivſten Gußner bedeutete ein Plus gegenüber dem Neckarauer Mittelläufer. Hahn fiel nicht beſonders auf. Der Sturm hat in Berk einen raffinierten Techniker und Führer, findet aber den Schluß nicht in dem erforderlichen Maße. Sein Täuſchen, ſeine Durchläufe und Torlagen erinnern an Rohr; aber offenbar iſt das Spiel, periodenlang zu ſehr auf ihn eingeſtellt, worunter das wechſelvolle Flügelſpiel leidet. Lindemann, wie Hörnle konnten öfters längere Zeit feiern. Gefährlich iſt das all⸗ zuſichere Verhalten der Ludwigshafener nach erlangtem Vorſprung. Dann wird gezirkelt und mit Artiſtik gearbei⸗ tet. Der Schluß, mit dem überraſchend kommenden Handelf⸗ meter zeigte deutlich die Folgen dieſer Laxheit. Fällt der Elfmeter 10 Minuten früher, kann für den Sieg nicht mehr garantiert werden. Ueberhaupt haperte es im Strafraum mit dem Schuß, der konſequent gepflegt werden ſollte. Bei einem evenuellen Entſcheidungsſpiel müßte die Mannſchaft doch andere Saiten aufztehen. Die techniſche Reife von Berk und Weber vor allem, hoben den Stil des Ludwigs⸗ hafener Angriffs über den Neckaraus. Manchmal wird aber des Guten hierin zu viel getan. Neckarau hatte vor der Pauſe ſeine Hauptſchwäche in Mahyfahrt, der nach Seitenwechſel dann beſſer wurde. Sein Kopfſpiel iſt gut. Mit einer abgerundeten Mittelläuferlei⸗ ſtung hätten die Mannheimer das Spiel nicht verloren, Das braucht für den noch jungen und entwicklungs fähigen Spieler kein Vorwurf ſein. Die zweite Schwäche war der Erſatzmann Orth, der den Durchreißer Striehl natürlich nicht erſetzen kann. Er zeigte allen Eifer, vereinzelte recht gute Momente, aber im Ganzen litten Weigold wie Schmidt 2 unter ſeinem Ausfall. Winkler war ausgezeichnet und verhütete mehrere ſich erwartete Tore. Das wiegt ſeine kleine Unſicherheit beim erſten Tor voll auf. Broſe, der ebenfalls einen totſicheren Treffer auf der Torlinie ver⸗ hinderte, war mit Winkler der Haupthalt, aber Meiſter ſtand nicht viel nach. Ochs und Schmidt 2 konntew ganz befriedigen. Weigold war im Sturm der Beſte, da Zeil⸗ felder ſich doch zu ſtark abdecken ließ. Der Elſmeter Zeil⸗ ſelders war ausgezeichnet getreten. Schmidt 2 litt noch unter einer Verletzung, was ſich fühlbar machte. Benner kam durch die Niederholtung des rechten Flügels wie die zu geringe Mitarbeit Orths nicht ganz zur Geltung, Alles in allem war die Leiſtung Neckargus geſtern eben doch zu unausgeglichen. Die Spielleitung hatte Matler⸗Stutk⸗ gart, dem man, von einzelnen Entaleiſungen abgeſehen, trotz der zeitweiſe aggreſſiven Einſtellung eines Teils des Publikums das Zeugnis einer guten und vor allem ob⸗ jektiven Leiſtung ausſtellen kann. August Mügle. Auch Rolweiß ſiegreich Rot⸗Weiß Frankfurt— SV. Wiesbaden:2(12) Als Auftakt zum Meiſterſchaftsſpiel Eintracht⸗Waldhof trugen Rot⸗Weiß und der SV. Wiesbaden auf dem Plaz Riederwald vor 8000 Zuſchauern ein Troſtrundenſpiel aus, bei dem man recht mäßige Leiſtungen ſah. Die Frankfur⸗ ter ſpielten ohne ihre beſten Kräfte, nämlich ohne Kreß und Engel, ſie waren aber in der Geſamtleiſtung dennoch etwas beſſer und gewannen knapp, doch verdient, mit 90 (Halbzeit:). Das Spiel wurde von Schuon⸗Stutt⸗ gart geleitet. 5 Saarbrücken ſchlägt Niederrad FV. Saarbrücken— Union Niederrad:2(871 Das Spiel war in der erſten Halbzeit recht nett Bei wechſelvollem Kampf hatte Saarbrücken eine leichte Ueberlegenheit. die ſich aus dem gediegenen Stürmerſpiel der Saarländer ergab. Niederrad ſchoß zwar durch Kir in der 20. Minute das Führungstor. Saarbrücken gli aber ſchon in der 25. Minute durch den Halblinken Sach aus und kam bereits in der nächſtfolgenden Minute dur ſeinen Mitteläufer 211 in Front. Kurz vor der Pauſe konnte der Mittelſtürmer Heimer auch ſchon ein drittes Tor erzielen. a Nach dem Wechſel flaute das Spiel ab. Man ſah keine Leiſtungen mehr, dafür aber eine wachſende Härte. Fun das Aufkommen dieſer unſchönen Note, die zuweilen ſogat peinlich wirkte, zeichnete in erſter Linie der ſchwache Schiedsrichter(Müller⸗Beiertheim) verantwortlich. Niedek⸗ rad drängte gegen Schluß ſtark, konnte aber lediglich 144 ein Tor ſchießen, das auf das Konto des Linksaußes am. Der Tabellenführer geſchlagen FC. Idar— Bfe. Neu⸗Iſenburg 221(020) Der Tabellenführer der Troſtrunde Nord⸗Weſt erlitt in Idar einen Spielverluſt, der für ihn leicht verhängnis vol werden kann. Idar ſpielte mit Schnelligkeit und Schneid ſein Sieg war nicht einmal unverdient. Neu⸗Iſenburg zeigte zwar die beſſere Technik, die Gäſte ſpielten aber zu ſehr in die Breite und waren vor dem Tor reichlich unentſchloſſen. Die erſte Halbzeit verlief bei wechſelvollem Spiel ver⸗ teilt und torlos. Sechs Minuten nach der Pauſe kam Idar durch ein Selbſttor des rechten Iſenburger Verte“ digers zum Führungstor. Schon vier Minuten ſpäter ek“ höhte der Rechtsaußen Korb auf 210. Iſenburg dräugte nun ſtärker, hatte aber viel Pech. Selbſt ein Elfmeter wurde verſchoſſen. Erſt zehn Minuten vor Schluß konnte Remy ein Tor aufholen. Im Endſpurt verſuchten die Gäſte wenigſtens einen Punkt zu retten, aber auch dieſe Bemühungen blieben vergebens. Lorenz Karls rußt war ein mäßiger Schiedsrichter. * Verbeſſerungen in Wimbledon Nach vielen Reklamationen hat ſich nun doch der Al England⸗Club entſchloſſen, in ſeinem weltberühmten Ten nisſtadion zu Wimbledon einige bemerkenswerte Neuen richtungen zu ſchaſſen. Um das ſich jedes Jahr unange“ nehm bemerkbar machende zu ſpäte Antreten der Damen unterbinden, wurden die Kabinen der weiblichen Teil, nehmerinnen weſentlich vermehrt. Im Südweſten der lage wullg ein Parkplatz für 10 000 Kraftfahrzeuge geſchaſ⸗ fen, auch wurden einige neue Zugangstore errichtet. Ehren der verſtorbenen Gebrüder Doherty wurde kützlih eine Gedenktafel eingeweiht. Die Gebrüder Doherty war!“ bekanntlich die beſten Tennfsſpieler, die England bisheß hervorgebracht hat. 5 5 1 6 1 ere im ihm auf rſten hier ehr⸗ önix Erſt auf rein. tor, nhe⸗ Er nen⸗ rog⸗ zirk. orm der ders lug nicht rten dem und spiel das rule all⸗ tem rhei⸗ delf⸗ der nehr aum Bet chaft von igs⸗ wird e in Sein rlei⸗ ren. igen der rlich recht midt und eine der ver⸗ iſter zanz zeil⸗ zeil⸗ noch iner die les 0 tt⸗ hen, des 0 t in voll eib urg wet c ver⸗ kam tet⸗ er⸗ igte ter inte die ieſe uhe 4 . Suachardt⸗Charlettenburg, die gleichzeitig in 315,2 Min. Montag, 20. April 1931 — Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Platzkämpfe in Südoft Troſtrunde Südoſt Kickers Stuttgart— FW Raſtatt:1 z Pforzheim— VfR Fürth 218 Der Ausgang aller 3 Spiele überraſcht etwas. Kickers Stuttgart konnte FV Raſtatt nur knapp 21 beſiegen. Phönix Karlsruhe hat ſich wieder einmal aufgerafft und verlor gegen Schwaben Augsburg:4. Der E Pforzheim der in letzter Zeit zurückgefollen iſt, mußte auf VfR. Fürth einen:2⸗Sieg überlaſſen. Tabellenſtand der Gruppe Südoſt Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 1800 München. 13 12— 169121 24•2 1.C. Nürnberg. 13 8 2 8 43:13 18:8 Schwaben Augsburg 14 9— 5 452421810 Kickers Stuttgart 127—1 5 31.28 14.10 J..⸗C. Pforzheim 18 6 2 5 35:32 14.12 5. f. R. Fürth. 143 2981.46 820 FB. Rastatt 12 2 2 8 20.47 618 Phönix Karlsruhe 13 1— 112 11.59.24 Am 26. April ſpielen: Kickers Stuttgart— 1860 München 1. F Nürnberg— FW Raſtatt 9 IC Pforzheim— Phönix Karlsruhe 7 8 2 Ein knapper Sieg in Stuttgart ftickers Stuttgart— FV. Raſtatt 211(:0) Dieſen Kampf in Stuttgart konnten die Kickers vor 5000 Zuſchauern trotz überlegener Spielweiſe der Gäſte gewinnen, denn ſie hatten viel Glück. Erſt in den letzten fünf Minuten wurde das Treffen entſchieden. Bis dahin führten die Gäſte:0 durch ein in der achten Minute von dem Mittelſtürmer Schmidt erzieltes Ueberraſchungstor. Von nun an verteidigten die Raſtatter immer wieder gegen die vergeblich anſtürmenden Kickers ebenſo geſchickt wie Eine neue deutſe ſelbſt die fiel die [Kraus zu dr mal durch Na zahlreich. Namentlich der Raſtatter Torhüter Kircher, hielt chärfſten Sachen tadellos. In der 85. Minute eine Flanke zum Ausgleich ein und ein köpfte Wels 1 5 8 Fehler des 1 Raſtatter Verteidigers in der Phönix Karlsruhe— Schwaben Augsburg:4 Fehler des rechten Raſtatter Verteidigers ergab in der Sie⸗ zweiten Minute vor Schluß den leicht vermeidbaren ü Lud⸗ gestreffer durch Buhl. hiedsrichter Gehring wigshafen waltete ſeines Amtes gut. Phönir wieder verloren Phönix Karlsruhe— Schwaben Augsburg 314(:1) „Beide Mannſchaften lieferten vor 2000 Zuſchauern ein ſchönes und recht faires Spiel, das nur darunter zu leiden hatte, daß die beiden Stürmerreihen ſich in ausgelaſſenen In der zweiten Halbzeit Torchancen geradezu überboten. und Schwaben Phb zäufer e ſtark ab kamen noch zu einem verdienten Sieg. Phönix führte in der erſten halben Selbſttor des linken Schwaben⸗Verteidigers ſchönen Schuß des Linksaußen Nagel mit 2: verbeſſerte noch vor der Pauſe auf 211. Nach dem Wechſel kamen die Gäſte durch Eiberger und rn, während es Phönix nur noch ein⸗ gelang, einen Erfolg zu erzielen. Pforzheim fällt zurück 1. FC. Pforzheim— VfR. Fürth:3(:0) Die Fürther Raſenſpieler ſtellten auch bei dieſem Treffen ihre allerdings zu ſpät kommende Formver⸗ beſſerung unter Beweis. Die Mannſchaft war in Zuſpiel und Spielaufbau den Einheimiſchen glatt überlegen und ſiegten verdient. Den Führungstreffer erzielte der Halblinke Schönlein in der 30. Minute. Fünf Minuten vor der Pauſe erhöhte derſelbe Stürmer auf:0. 10 Minuten ſpäter gelang dem Mittelläufer Emmert der dritte Erfolg. Pforzheim über⸗ nahm dann das Kommondo und kam in der 35. bezw. 39. Minute durch Walter und Fiſcher zu ſeinen zwei Gegen⸗ treffern Götze l⸗Kaiſerslautern konnte als Schiedsrichter nicht immer gefallen. 2000 Zuſchauer wohnten dem Spiele bei. he Niederlage 51 Die Stunde durch ein 8 1d einem Eiberger Frankreich ſchlägt Deutſchland im Rugbyländerkampf 34:0(:0) Man hatte bei dieſem Rugbyländerkampf zwiſchen Deutſchland und Frankreich zwar mit einer Niederlage unſerer Fünfzehn von Anfang an gerechnet, daß ſie aber ſo hoch ausfiel, das bedeutet eine Ueberraſchung. Frank⸗ reichs Ueberlegenheit war zeitweiſe erdrückend, obwohl die Leiſtungen der Franzoſen bei weitem nicht das ſonſt ge⸗ wohnte Niveau zeigten. Aber es genügte, die deutſche Mannſchaft empfindlich zu ſchlagen. Die tieferen Gründe für dieſe Niederlage ſind ohne weiteres gegeben. Die beutſche Rugbybewegung iſt noch verhältnismäßig jung und die internationalen Begegnungen noch ohne die große Routine, über die Frankreich verfügt. Dazu kommt wei⸗ ter, daß die franzöſtſchen Auswahlſpieler eine enorme Härte beſitzen, wie ſtie unſeren Vertretern fehlt. Auf jeden Fall, dieſes Ländertreffen im Stadion Colombes war für die deutſche Nationalfünfzehn eine gute Gelegen⸗ heit, im Kampf gegen einen mächtigeren Gegner wertvolle Erfahrungen zu ſammeln. Insgeſamt waren zu dieſem Ländertreffen nur 10 000 Zuſchauer erſchienen, eine ver⸗ hältnismäßig geringe Zahl, die dadurch erklärlich wird, daß in den Vorbeſprechungen der Preſſe die deutſche Mannſchaft als ſehr ſpielſchwach hingeſtellt wurde, was ſich ja in dem Spiel auch bewahrheitete. In der erſten Halb⸗ zeit konnten die Deutſchen noch einen energiſchen Wider⸗ ſtand aufbringen, ſo daß die Franzoſen nur zu zwei Ver⸗ ſuchen kamen. Nach dem Wechſel aber wurde Frankreich drückend überlegen. Verſuch auf Verſuch glückte, die mei⸗ ſten wurden erhöht, während den Deutſchen ſogar der Ehrentreffer verſagt blieb. Aus dem Spielverlauf Beide Mannſchaften wurden bei ihrem Erſcheinen über⸗ aus herzlich begrüßt. Nach dem Spielen der beiden Na⸗ tionalhymnen überreichten die Kapitäne der beiden Ver⸗ tretungen Blumenſträuße und dann begann unter der Leitung des Engländers Hollys der Länderkampf. Deutſch⸗ land lag zuerſt im Angriff und konnte ſich auf dem ungewohnten Platz, der infolge des Regens der Vortage 1 Olympia⸗Prüfung der Schwimmer Mäßige Leiſtungen am Samstag Der erſte Teil des Olympia⸗Prüfungsſchwimmens des Deutſchen Schwimmverbandes wurde am Samstag im ausverkauften Leipziger Karola⸗Bad abgewickelt. Von der Meiſterklaſſe fehlten nur Schubert⸗Breslau, Plumanns⸗ Köln und Erich Rademacher⸗Magdeburg. Die ziemlich hoch⸗ geſpannten Erwartungen wurden am erſten Tage nicht erfüllt. Die beſten Leiſtungen gab es im 200 Meter Beuſtſchwimmen der Herren. Hier lag in glänzend beſetztem erſten Lauf das Feld dicht beiſammen. Erſt dann ſcheh ſich Schwar z⸗ Göppingen in Front und ſieate in 20 Minuten noch ſicher vor Wiktenberg⸗Berlin und Künniger⸗Leipzig. Unſere Schwäche im Crawl⸗Schwimmen offen⸗ Harte ſich bei der Prüfung über 200 Meter. Die beſte Zeit wamm Balk⸗Nürnberg mit:20,2 Minuten. Altmeiſter Heinrich⸗Leipzig wurde in 222,7 Minuten Zweiter und 155 pic lichen Kölner Deiters und Haas noch er ſich. Ueber 100 Meter Rückenſtrecke war Deutſch⸗ Dreslau in:12,8 Minuten, Schumburg⸗Magdeburg und Schumann⸗Lelpzig klar überlegen. f Im Kunſtſpringen ſiegte Riebſchläger⸗Peitz trotz ſehlerhafter Kür noch knapp vor dem überraſchenden Dres⸗ dener Linge. Auch die Damen zeigten keine beſonderen Leiſtungen. Die 100 Meter Bruſtſtrecke heherrſchte Frau Küppers⸗ Erkens aus Oberhauſen, die in:14,83 Minuten weit vor A erta Wunder⸗Leipzig und der Charlottenburgerin „ Minow in Front endete.— Ueber 200 Meter gab es ein totes Rennen zwiſchen Fräulein Rocke⸗Magdeburg und guſchlugen. Die Plätze belegten Inge Wiedemann⸗Char⸗ lenenbine und die außer Form befindliche Weltretord⸗ erin Wunder⸗Leipzig. Elfriede Saſſerath⸗Rheydt be⸗ herrschte in:28,56 Minuten die 100 Meter Rückenſtrecke. in Lichtpunkt war im Kunſtſpringen die Nürnbergerin Jordan, die allein Reife für Los Angeles bewies. Vorrunde zur Deulſchen Handballmeiſterſchaft der DSB. Sübdeutſchlands Vertreter in dem End⸗ lotel um die deutſche Handballmeiſterſchaft der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik hatten am Sonntag in der Vorrunde zur deutſchen Meiſterſchaft einen ſeltenen Erfolg zu verzeichnen. Zum erſten Mal gelang es einem ſüddentſchen Damenmeiſter, die Vorrunde zu über⸗ leben. Die Meiſterelf der Eintracht Frankfurt a. M brachte 5 fertig, indem ſie auf fremden Platz in Leipzig gegen 15 mitteldeutſchen Meiſter, Fortuna Leipzig, klar und ver⸗ dent nit:2(:0) Toren gewann. 5 Der Sportverein 1898 Darmſtadt, Inhaber 5 ſüddeutſchen Meiſterſchaft des Vorjahres und ernſteſter ſüwäter auf den diesjährigen Titel, beſiegte auf eigenem Mage den weſtdeutſchen Dritten, Sportfreunde Siegen, mit 80(t und ſchließlich gelang es auch der Spielvereinigung Füreh, die Vorrunde erſtmals zu überdauern. In Barmen 1 0 ſie den eſtdeutſchen Zweiten, Turu⸗Barmen mit b Gi) aus dem Rennen und haben damit neben den Damen der Frankfurter Eintracht die größte Leiſtung des ages vollbracht, als welche man einen Sieg auf fremden Platze in der Heimat des Gegners wohl bezeichnen kann. * ſich nicht gerade in idealer Verfaſſung befand, ſehr gut zurechtfinden. Die Franzoſen kamen jetzt allmählich auf, um aber dann das Feld völlig zu beherrſchen. Vor allem war es ihre Dreiviertel⸗Reihe, die unermüdlich vor⸗ ſtürmte. Es dauerte nicht lange, bis auch Frankreich durch den Dreiviertel⸗Spieler Rouſſie den erſten Verſuch buchen konnte. Eine exakt geführte Kombination ließ die Fran⸗ zoſen wenig ſpäter zu einem Verſuch kommen, der durch Servole erhöht wurde. Bet dieſem 810⸗Reſultat blieb es bis zur Pauſe. Die zweite Halbzeit ſah die Franzoſen, obwohl ſie bei weitem nicht ein hochſtehendes Spiel vorführten, im An⸗ griff. Deutſchland mußte ſich auch ſchließlich auf die Ver⸗ teidigung beſchränken, ohne aber zahlreiche weitere Er⸗ folge der Franzoſen verhindern zu können. Eine Vorlage von Rivere kann Guiral auf 13:0 erhöhen. Dann kam Duelorget durch und abermals erhöhte Gutral. Wenige Minuten ſpäter verfehlte der deutſche Schlußmann Iſen⸗ berg den Ball und ein neuer, abermals billiger Erfolg für Frankreich war fertig. Frankreichs Angriff war un⸗ ermüdlich. Bald ſtand das Treffen 31:0 für Frankreich. Die deutſche Fünfzehn hatte jetzt das Pech, Klingenberg infolge einer Verletzung zu verlieren. Trotz dieſer Schwächung konnten ſich unſere Spieler für eine geraume Zeit freimachen, ohne daß ihnen aber ein Angriff glückte. Umſo eifriger war Frankreich, das durch Rouſſie markteren und damit das Endreſultat von 34:0 feſtſtellen konnte. Maunnſchaftskritik Kritik iſt zu dieſem Ländertreffen wenig zu ſagen. Frankreich war der gefürchtete ſtarke Gegner, der zwar nicht ſeine Höchſtform erreichte, aber immerhin ein recht brauchbares Spiel vorführte. Deutſchland dagegen kam nur ſelten zur Geltung, obwohl ſeine Vertreter den Kampf mit größtem Eifer beſtritten. Trotz der hohen Niederlage war Deutſchlands beſter Mannſchaftsteil die Hintermannſchaft, die ein rieſiges Arbeitspenſum zu er⸗ ledigen hatte und auch erledigte. Weſtdeutſchland hat neben dem Verluſt ſeines Zweiten und Dritten auch den ſeines Meiſters zu beklagen und iſt damit erſtmals ſeit längerer Zeit ganz aus dem deutſchen Meiſter⸗Wettbewerb ausgeſchaltet. Berlin brachtee ſeine beiden Vertreter, den deutſchen Meiſter Polizeiſportverein und den Zweiten, Polizei Span⸗ dau, durch. Mittelbeutſchland verlor ſeinen Dritten, war aber mit Meiſter und dem Zweiten erfolgreich. Norddeutſchland hat noch ſeinen Zweiten im Rennen, während der Baltenverband und Südoſtdeutſchland ausgeſchieden ſind,. e! Süddeutſche Medenſpiele in Stuttgart Die ſüddeutſchen Medenſpiele finden in dieſem Jahre an den Pfinſttagen auf den Plätzen des Gerokhofes in Stutt⸗ gart ſtatt. In der Vorrunde ſpielen Baden gegen Württemberg und Bayern gegen Heſſen. Die Sieger aus dieſen beiden Begegnungen beſtreiten das End⸗ ſpiel. Vorrunde 5. Weite Nummer 180 Hand ballmeiſterſchaft der Polizei Polizeiſporwerein Mannheim ausgeſchieden Vor einer großen Zuſchauermenge ſtieg am Sonntag die um die badiſche Polizeimeiſterſchaft. Die Sol Ausloſung hatte folgende Paarungen ergeben: PSV. Mann⸗ heim— Heidelberg, Freiburg— Waldshut und Karlsruhe Nach den Ausſchreibungen wird bis zur gegen Pforzheim. Entſcheidung gekämpft, der Unterlegene ſcheidet aus, Hier in Mannheim waren die der DT. angeſchloſſe⸗ nen Heidelberger Poliziſten zu Gaſt und kamen zu einem glücklichen Sieg; denn dem Spielverlauf hätte zum Mindeſten ein Unentſchieden entſprochen. Die Vorbe⸗ dingungen für dieſes Spiel waren beſten: einmal erſchwert der tiefe Sand jede Ballkontrolle und daun war in dem Unparteiiſchen aus Karlsruhe nicht der Beſte ſeines Faches erſchienen. Der Bedeutung des Spieles entſprechend, hatten beide Mannſchaften ihre beſten Vertretungen zur Stelle. Mann⸗ heim mußte allerdings den Ausſchreibungen entſprechend auf ſeinen bewährten Hüter Klingel verzichten, der in Heil⸗ mann guten Erſatz hatte. Die Mannheimer Verteidigung war in der Ballaufnahme überraſchend ſicher. Die Läufer⸗ reihe war auf der linken Seite etwas ſchwach. Der Sturm konnte nur in ſeiner Geſamtheit brillieren, nach der Hin⸗ ausſtellung von Becker, war er um 50 v. H. ſeiner Durch⸗ ſchlagskraft ſchwächer geworden. Der fünfte Mann fehlte überall. Die Heidelberger hatten im Torwart den beſten Mann, der alles Erreichbare an ſich nahm. Die Verteidi⸗ gung und Läuferreihe genügte, ohne Ueberhebendes zeigen zu können. Der Sturm war erſt bei:2 in Fahrt und ließ dann ſeine Fähigkeiten ahnen. Vorher war der Elan der Mannheimer für die Hieſigen tonangebend. Trotz 10 Mann war bei etwas mehr Glück und auch taktiſchem Gefühl des dezimierten Sturmes der Sieg verſchiedentlich in greifbarer Nähe, aber mit dem Ausgleichstor war Mannheim ſchon ge⸗ ſchlagen und ließ nach. Die Spielweiſe der beiden Mann⸗ ſchaften war nicht immer erhebend, auch das Publikum ließ ſich durch die manchmal unverſtändlichen Schiedsrichterent⸗ ſcheidungen aus der Ruhe bringen. Die Heidelberger über⸗ nehmen bald die Führung. In ſchöner Kombination kommt Mannheim im blauen Dreß des öfteren durch und bald hat Höfling ausgeglichen. Ein verwandelter Strafwurf bringt nach der Hinausſtellung Beckers 21 für Mannheim. Nach dem Wechſel liegt der Gaſtgeber weiter in Front, aber Heidelbergs Torwart bannt, was ſeine Verteidigung durchläßt. Vergebens ringen die Blauen um Erhöhung des Vorſprungs, als der Hüter einmal geſchlagen ſcheint, rettet die Latte. Nun kommt der Gaſt zum Ausgleich und im Anſchluß an einen Strafwurf zur Führung. Den vierten Gäſteerfolg läßt Heilmann ohne Gegenwehr zu, um gleich darauf glänzend zu parieren. Heidelberg iſt mit dieſem 24 Sieg in die Zwiſchenrunde gelangt. Polizei 2— Vf. Neckarau 1 1318. allerdings nicht die VfR.— TV. 61 Ludwigshafen 726. Die beiden erſten Mannſchaften ſtellten ſich dem gut leitenden Unparteiiſchen, Soldner 08, in beſter Aufſtellung und lieferten den zahlreich erſchienenen Zuſchauern ein in⸗ tereſſantes Spiel, deſſen Ausgang erſt mit dem Schlußpfiff feſtſtand. Daß es ſo kam, war aber lediglich die Folge ſchlechter Deckung der blauen Hintermannſchaft, die ſcheinbar bis zum Ende die Gefährlichkeit des ſtarken linken Flügels der Tur⸗ ner nicht erkannt hatte. So konnte dieſe Sturmſeite immer wieder gefährlich werden und den ſicher ſcheinenden Sieg der Raſenſpieler gefährden, wie auch der Spielverlauf zeigt. Forſter bringt die Turner in Führung, die Morgen durch zwei gute Würfe zurückholt. Hoffmann erhöht auf:1. May holt für Ludwigshafen ein Tor auf. Nadler und Schimmel⸗ burg können nach guter Kombination 52 herſtellen. Pauſe.— Nach der Pauſe iſt VfR. leicht im Vorteil. Die Hintermannſchaft rückt auf und deckt nicht. So hat Schirmer bald ein Tor aufgeholt. Wenige Minuten ſpäter hat der⸗ ſelbe Stürmer auf 514 geſtellt. Jetzt werden die Blauen aggreſſiver. Hoffmann kommt nach Durchſpiel zu:4 und Fiſcher, der heute nicht beſonders gefallen konnte, erhöht auf:4. Die Turner ſcheinen geſchlagen. Aber dem iſt nicht ſo. Keine Minute laſſen ſie nach und trotz der Hinaus⸗ ſtellung eines Spielers wegen Reklamation kommen ſte bits zum Abgang bis 716. VfR. Damen⸗Ziegelhanſen 1010. Schüler⸗Frankenthal:1. BfR. 1. Jg.— T. V. Rheingön⸗ heim:1. II. Jg.— M. T. G. II. 116. M. FC. Phönix— D. J. K. Lindenhof 925 Ein torreiches Treffen lieferten ſich obige Gegner beim Platz an der Uhlandſchule Nach dem Spiel der unteren Mannſchaften, das Lindenhof:3 gewann, erſcheinen die erſten Mannſchaften in beſter Aufſtellung. Das Spiel, das vor zahlreichen Zuſchauern ſtattfand, nahm einen fairen und ſpannenden Verlauf. Stemper bringt durch Doppel⸗ händer ſeine Elf in Führung; Belzer kann durch guten Wurf auf:0 erhöhen. Im weiteren Verlauf des Spieles, das verteiltes Feldſpiel bringt, können Harder und Stem⸗ per den nicht beſonders disponierten Lindenhofhüter noch zweimal ſchlagen. Nun kommt Lindenhof zum erſten Tor, das gleichzeitig der Beginn energiſcheren Angriffs iſt. Nach einem weiteren Phönixtor kann Lindenhof Dankel zweimal hintereinander ſchlagen. Das Spiel gewinnt dadurch we⸗ ſentlich an Intereſſe. Mit wechſelndem Erfolg verſuchen beide Stürmerreihen die gegneriſchen Hintermannſchaften zu überwinden, ſodaß Angriff auf Angriff folgt. Als der ſicher amtierende Unpartetiſche zum Abgang pfeift, ſteht die Partie:5 für M. FC. Phönix. Die Ueberraſchung dieſes Spieles war die gute Verfaſſung des Phönixſturmes, der wie in guten Tagen kombinierte. Aber auch die D. J..⸗ Meiſterelf verfügt über ein reſpektables Können, die den Gegner, nachdem ſie ſich gefunden hatte, zur Hergabe ſeines ganzen Könnens zwang. — Mannheimer Kunſtturner⸗Nachwuchs erfolgreich TV 1846 Mannheim 2. Riege— T u. Sp Kirchheim unter Teck 304:296 Punkte Es iſt dies ein weiterer und ſchöner Erfolg, den die 2. Riege des TW 1846 in Kirchheim und Teck, bei einem rührigen Verein des württembergiſchen Turnkreiſes, er⸗ ringen konnte, Der Nachwuchs der 1846er hat damit er⸗ neut ſeine gute Schulung und ſein vielverſprechendes Kön⸗ nen unter Beweis geſtellt. Unter der bewährten Führung von Julius Aendres, der ſich um die Weiterbildung der jüngeren Kräfte ſehr viele Mühe gibt, traten die Mannhei⸗ mer mit Volkmer, Rhein. Schwarz, Lenel, Ehinger und Maier der 1. Riege des Gaſtgebers in einem Vier⸗Kampf, der je eine Kürübung am Barren, Pferd und Reck, ſowie eine Mannſchafts⸗Freiübung umfaßte, gegenüber. Am Barren waren die Mannheimer der württember⸗ iſchen Mannſchaft weitaus überlegen. Dos Turnen am ferd dagegen brachte der einheimiſchen Riege einen Vor⸗ teil, obwohl auch an dieſem Gerät die Mannheimer durch⸗ aus keine ſchlechten Leiſtungen zeigten. Eine knappe Punkt⸗ differenz zu Gunſten Kirchheims ergab das Recktur nen. Die Mannſchaftsfreiübung dagegen ergab für die 1846er ein kleines Plus, ſo daß ſich das Geſamtergebnis aus nachſtehenden Einzelwertungen wie folgt ergibt: TW 40 Kirchheim⸗Teck Barren 977 8974 Pferd 85 90 Reck 9475 9675 Freiltbung 2775 25 304% 296 Punkte In dieſem Mannſchaftskampf konnten als Einzelturner die beſten Wertungen erzielen: 1. Bauer Kirchheim⸗Teck 55 Punkte 2. Maier TW 1846 50% Punkte 3. Rhein TW 1846 50 Punkte Dei 2. Riege der 1846er, die iw der letzten Zeit verſchie⸗ dene Mannſchaftskämpfe gege z. T. bedeutende Vereine der De Jurchführte und bis jetzt noch immer ſtegreich bleiben konnte, wird ſicher zu dem Mannſchaftskampf des Mann⸗ heimer Turngaues mit dem Pfolz⸗Saargau vom Pfälzer Turnerbund am 2. Mai einige Turner abſtellen, nachdem die erſte Garnitur des Gaues nicht vollzählig zur Ver⸗ fügung ſteht. Es ſteht weiterhin zu erwarten, daß die Jungmannſchaft des TW 1846 auch in den weiteren Mann⸗ ſchafts kämpfen, die für die nächſte Zeit vorgeſehen ſind, eine gute Rolle ſpielen wird. 8. Verbandstag des Süddeutſchen Hockeyverbandes Die ſüddeutſche Damenelf gegen die Schweiz am 26. April in Mannheim Unter außerordentlich ſtarker Anteilnahme der Vereine fand am Samstag und Sonntag im Hotel Rauh zu Stutt⸗ gart der diesjährige Verbandstag des Süddeutſchen Hockey⸗ Verbandes ſtatt. Insgeſamt waren 82 Vereine mit zu⸗ ſammen 114 Stimmen vertreten. Die Tagung, die auf einem beachtlich hohen Niveau ſtand, verlief in beſter Harmonie und zeigte einen weiteren Fortſchritt des ſüd⸗ deutſchen Hockeyſports, der trotz der wirtſchaftlichen Not⸗ lage feinen Beſtand an Mitgliedern voll zu wahren ge⸗ wußt hat und erfreulicherweiſe auch bei den ſtaatlichen Stellen nunmehr größere Anerkennung findet. So wird die Bayeriſche Landesturnanſtalt einen Uebungsleiterkurs zur Durchführung bringen, bei dem Teilnehmern, die größere Reiſen zu beſtreiten haben, eine Fahrtentſchädigung gewährt wird. Auch ſonſt brachten die Referate der ein⸗ zelnen Vorſtandsmitglieder intereſſante Ausführungen, ſo insbeſondere die längeren Ausführungen des Splelaus⸗ ſchußvorſttzenden Dr. Schlemmer⸗München, der vor allem auch über die Erfahrungen der Uhlenhorſter Heckeywoche in fachmänniſcher Weiſe berichtete. Die Kaſſenverhältniſſe ſind gleichfalls als günſtig zu bezeichnen, der Verband ver⸗ fügt über ein Vermögen von 1600 /. Nicht minder intereſſant waren die Darlegungen des Preſſe⸗ und Ju⸗ gendausſchußobmannes, ſowie die am Sonntag folgenden Ausführungen des Schledsrichterobmannes Breiten ⸗ bacher⸗Frankfurt, der durch Lichtbildervorträge eine wei⸗ tere Verbeſſerung im Schiedsrichterweſen anſtrebt. Sämtliche Berichte wurden debattelos genehmigt und hierauf dem geſamten Vorſtand Entlaſtung erteilt. Unter dem Alterspräſtdtum von Pfahler⸗Nürnberg gingen ſodann die Neuwahlen glatt von ſtatten. Nur Muhl⸗Pirmaſens, der zugleich die Geſamtleitung des FK. Pirmaſens inne hat, mußte infolge Ueberlaſtung auf eine Wiederwahl ver⸗ zichten. An ſeiner Stelle wurde Roſe⸗Nürnberg Schatz⸗ meiſter, ſodaß ſich der Vorſtand nunmehr wie folgt zufam⸗ 1. Vorſitzender Dr. Mon heimer ⸗ München; 2. Vorſitzender und Schriftführer L. Mayr ⸗ München; Schatzmeiſter Roſe⸗ Nürnberg; Spfielausſchußvorſitzender Dr. Schlemmer ⸗ München. Der Samstag abend brachte dann nur noch einige mehr interne Satzungsänderungen. Am Sonntag wurde die Frage aufgeworfen, ob es zweck⸗ mäßig ſei, eine Elf nach Los Angeles zu entſenden. Man wird dieſe Frage auch auf dem im Mai ſtattfindenden Bun⸗ destag ſtellen, um vor allem die Frage zu klären, ob ſich bei einer Abweſenheit von England die Koſten lohnen oder eine beſſere Verwendungs möglichkeit gegeben iſt. Gegen mittag fand die harmoniſch verlaufene Tagung ihr Ende. Auf dem Stuttgarter Verbandstag wurde auch die ſüd⸗ beutſche Damenelf nominiert, die am lommenden Sonntag in Mannheim gegen die Damenländermannſchaft der Schweiz antreten wird. Das Spiel, das auf 10.90 Uhr an⸗ geſetzt wurde und auf den Plätzen des Vſht Mannheim am Flughafen ſtattſindet, wird Süsdeutſchland mit folgender Manx ſchaft beſtreiten: 5 Teichmann (Se 80 Frankfurt) Ueberle (T 78 Heidelberg) Volker Menges Reichenthaler (VfR Mannheim)(Sc 80 Frankfurt!)(TW 46 Mannheim) L. Keller Genſert Seubert H. Keller E. Keller (Bin Mannh.)(Sc 80 Frankf.)(fämtliche Vi Mannh.) Die Leitung des Spiels liegt deutſcherſeits bei Fräulein Dennemark⸗Nürnberg. Vor dem Länderſpiel treſſen ſich die Herren von Vin Mannheim und HC Heidelberg, während anſchließend ein Mädchenſpiel zwiſchen TV Pforz⸗ heim und einer Mannheim⸗ Heidelberger e findet. 5 menſetzt: Pfahler (Nürnberger Tocg) Hanoͤball im Mannheimer Turngau T. V. 46 Mannheim ſtellt abermals die beſte Gau⸗ jngendmannſchaft Wer geglaubt hatte, daß die 1846er auch das letzte Ju⸗ gendſpiel gegen den TV. Sandhofen überzeugend für ſich entſcheiden würden, zumal daͤs Treffen auf eigenem Platze vor ſich ging, wurde eines Beſſeren belehrt. Der TV. Sandhofen leiſtete energiſchen Widerſtand, ſo daß die 1846er arg um den Sieg kämpfen mußten. Wohl lag die Platz⸗ mannſchaft zu Beginn bereits mit 4 Toren in Führung, dann aber holte Sandhofen auf, während die 1846er alle Kräfte benötigten, um letzten Endes einen knappen:5⸗ Sieg herbeizuführen und damit auch für dieſes Jahr die Spiele um die Jugend⸗Beſtmannſchaft zu ihren Gunſten zu entſcheiden. Volksturnwarte⸗Lehrgang ber Badiſchen Turnerſchaft Die Badiſche Turnerſchaft führt in dieſem Jahre drei Bezirkslehrgänge für Volksturnwarte durch. Der nord⸗ badiſche Lehrgang, an welchem ſich der Badiſche Neckargau, Kraichgau, Neckar⸗Elſenz⸗Gau, Main⸗Neckargau und Mann⸗ heimer Turngau mit 25 Beſuchern beteiligte, ging am Samstag und Sonntag in Heidelberg unter der Leitung von Hermany TG. Heidelberg und Volk TV. 46 Heldel⸗ berg vor ſich. Die Arbeit am Samstag ſah die Volks⸗ turnwarte in der Turnhalle am Klingenteich vereinigt. Sie gab Einblick in den Winterübungsbetrieb und die Durchführung desſelben in der Halle. Die ſonntäglichen Uebungsſtunden auf dem Platze des TV. 1846 dienten der Sommerarbeit, die an praktiſchen Vorführungen und Ein⸗ führungen demonſtriert wurde. Eltern⸗ und Jugendtag der T. G. Jahn Weinheim Die TG. Jahn Weinheim brachte zu ihrem Eltern⸗ und Jugendtag gut 950 Jugendliche zur Mitwirkung eines gut angelegten Schau- und Wetturnens, dem 1000 Beſucher beiwohnten. Die Gauleitung des Badiſchen Neckargaues war durch die Gauvertreter Kuchenbeißer und Haas ver⸗ treten. Das Schauturnen im Pfälzer Hof in Weinheim, das den beſten Eindruck hinterließ, war von muſtkaliſchen Darbietungen der Jugendlichen und einem Vortrag des Preſſewartes Beutel über: Die Jugend und die Deutſche Turnerſchaft, gut gelungen umrahmt. Gr. Davispokal-Training in Düſſeldorf Eine Reihe deutſcher Spieler abſolvierte am Wochen⸗ ende in Düſſeldorf auf den Plätzen des Rochus⸗Klubs intenſive Trainingsſpiele für den Vorrundenkampf gegen Südafrika um den Davispokal, der vom 1. bis 3. Mai asg gleicher Stelle ausgetragen wird. Von den eingeladenen Spielern waren Dr. Deſſart⸗Hamburg, Dr. Buß Man n⸗ heim, Kuhlmann⸗Leverkuſen und Neurnay⸗Köln er⸗ ſchienen. Dagegen fehlte der beruflich verhinderte Dr. Landmann⸗Berlin. Die vier Spieler traten gegen die Tennislehrer Richte r⸗Köln und Demaſlus⸗Eſſen an, wobei beſonders Dr. Deſſart und Nourney auf Grund ihres ausgiebigen Hallentrainings während des Winters zu gefallen wußten. Die Ergebniſſe ſind größtenteils be⸗ deutungslos, da es weniger galt, das Können der Spieler zu ermeſſen, als ſie einem Training zu unterzlehen, das aus Zwei⸗ und eee feſtgelegt war. Das vorgeſehene Training der zweiten Garnitur, eben⸗ falls im Hinblick auf den Davispokal am Wochenende in Berlin, wurde durch den andauernden Regen zunichte gemacht. Infolge der aufgeweichten Plätze mußte ſich der Deutſche Tennisbund entſchließen, die Spiele abzuſagen. Roth bleibt Europameiſter Gegen Anderſſon ein Unentſchieden Der belgiſche Europameiſtet im Weltergewicht Guſtaye Roth verteldigte am Freitag abend in Göteborg ſeinen Titel gegen den ſchwediſchen Meiſter Gunnar Ander ſon einmol mehr erfolgreich. Der Belgier brillierte in dem von Otto von Porath geleiteten Kampf wieder in techniſchen Feinheiten und konnte die Begegnung nach Ab⸗ lauf der zehn Runden gegen den harten Schläger Anderſſon unentſchieden geſtalten. 0 A2 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polltik: 1 V. Kurt Fiſcher Feuilleton: Dr. Stefan 1 n„Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schönfelder Sport u. Bermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gellcht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit teilungen: Jakob Faude, lämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker u. Verleger Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung Gem. b.., Mannheim. e 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur del Rückporto 8. Seite/ Nummer 180 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Am den„Pokal der NMz' In der zweiten Runde ſchlägt Phönir im Wiederholungsſpiel 1913 Mannheim 32 07 Mannheim und Gartenftadt ausgeſchieden Die Spiele der zweiten Runde Phönix Mannheim— 1913 Mannheim:2 97 Mannheim— Leutershauſen:2 nach Verl. Gartenſtadt Mannheim— Altrip 118 Seckenheim— Wallſtadt:2 Heddesheim— Ilvesheim:1 Phönix Mannheim— M. F. C. 1913 Mannheim:2 Nach dem unentſchiedenen Ausgang des NMZ⸗Pokalvor⸗ ſpiels wurde eine Wiederholung dieſes Treffens nötig, das der Phönixelf einen hart erkämpften knappen Sieg brachte. Auch dieſesmal ſtand das Treffen nach Beendigung der regulären Spielzeit unentſchieden:2. Erſt ein Elfmeter für Phönix in der Verlängerung brachte der Phönixelf den knappen Sieg und damit die weitere Teilnahmeberechti⸗ gung an der NMZ⸗Pokalrunde. Der Kampf wurde auch in ſeiner zweiten Auflage erbit⸗ tert durchgeführt. Phönix war techniſch etwas im Vorteil, 1913 dafür umſo eifriger und kampfesfreudiger, ohne daß aber beide Mannſchaften eine produktir anſprechende Ge⸗ ſamleiſtung zeigen konnten. Beim Phönix vermißte man die Sicherheit, die große Linie im Aufbau, das ſichere Zu⸗ ſpiel im Sturm und nicht zuletzt die Schußſicherheit der Stürmer. Bemerkenswert iſt, daß zur Erzielung der drei Tore Schott als Läufer und der Verteidiger Englert mit⸗ wirken mußten. Das Phönirxſchlußtrio war zu Beginn des Spiels nicht recht im Bild, wurde dann aber mit der Spiel⸗ dauer immer zuverläſſiger. Der Läuferreihe mangelt es an einem Mittelläufer. dieſen Poſten verſah, war verheerend ſchlecht. Raab war dann auf dieſem Poſten entſchieden beſſer, wenn er auch einen konſequenten Wechſel im Spielaufbau vermiſſen ließ. Der Sturm zeichnete ſich durch ungenaues Zuſpiel und Schußunſicherheit aus. Jung, der vom Mittelläufer zum Sturmführer gewechſelt hatte, war eine Niete und eine ſtündige Behinderung der Angriffsaktionen. Schwarz und Hörner ſind hier noch die techniſch reifſten. Hörner müßte allerdings ſeine unfairen Mätzchen, wenn er auch vom Geg⸗ ner nicht zart angefaßt wird, unterlaſſen. 1913 mangelt es vor allem an einem Spielſyſtem. Die erſten 30 Mänuten waren Leiſtungen, bedingt durch den Ausfall des gegneriſchen Mittelläufers, noch annehmbar, dann aber ſonk das Niveau immer mehr. Unſchön wirkt das körperlich harte und unfaire Spiel einiger Spieler. Bei konſequentem Vorgehen des Unpartetiſchen Feth⸗Sand⸗ hofen hätte nicht nur der rechte Verteidiger von 1913 vom Felde gemußt. Das Schlußtrio kämpfte im wahrſten Sinne des Wortes, oͤer linke Verteidiger ragte durch ſeine Wucht und Sicherheit hervor. Läuferreihe und Sturm waren mittelmäßig, die Läuferreihe zu ſtark auf Deckung be⸗ ſchränkt, der Sturm zerriſſen in ſeinen Aktionen. 1913 ging mit:0 in Führung, bis dann Hörner auf 221 verbeſſern konnte. Nach dem Wechſel führte ein Straſſtoß von Schott zum Ausgleich. In der Verlängerung führte ein Faulelf⸗ meter durch Englert zum Siegestreffer. Byg. Sp. Vgg. 1907— Leutershauſen:2 u. Verl.(:1;:1 Auf eigenem Platze unterlag 1907 im Pokaltreffen um den„NMZ3⸗Pokal“ Leutershauſen, allerdings erſt nach Ver⸗ längerung, ganz knapp. Das Reſultat hätte zwar genau ſo gut umgekehrt lauten können, jedoch iſt der Steg der Gäſte nicht vollwertig gelang. Zudem war der Torwart ſehr un, Hintermannſchaft ein Plus hatten. Der Torwart, der beſte Mann auf dem Platze, zeigte ſich faſt unſchlagbar und lie⸗ ferte verſchtedene hervorragende Abwehrparaden. dagegen ſeine beiden Verteidiger erſetzen müſſen, was jedoch nicht vollwertig belang. Zudem war der Torwart ſehr un⸗ ſicher und verſchuldete durch ſeinen Leichtſinn auch das 1. Tor der Gäſte. Die Stürmerreihen waren auf beiden Seiten ſchwach und ihr Zuſpiel reichlich ungenau. Mit dem Wind im Rücken beginnt der Platzbeſitzer mit einer leichten Ueberlegenheit, jedoch einige gute Chancen werden ausgelaſſen. Erſt ein wegen eines Fouls gegebener Elfmeter bringt 07 in Führung, die aber Leutershauſen durch Ausnützung eines groben Fehlers des 07⸗Torwarts kurz vor der Pauſe wieder aufholen kann. Nach Wieder⸗ beginn drängt Leutershauſen mit dem Wind eine Zeit 1907 zurück, ohne allerdings zu Erfolgen zu kommen. Erſt eine Viertelſtunde vor Schluß kommen die Neuoſtheimer wie⸗ der auf und verſuchen mit Macht den Sieg zu erzwingen. Sie haben auch wiederholt gute Gelegenheiten wieder die Führung an ſich zu reißen, aber der Gäſtetorwart hält ſämt⸗ liche Schüſſe ſicher. Die notwendige Verlängerung bringt nach 20 Minuten Leutershauſen im Anſchluß an einen Eck⸗ ball den Sieg und damit die Berechtigung, an den Pokal⸗ kämpfen weiter teilnehmen zu können. Zu bemerken iſt noch, daß das Spiel leider zeitweiſe, vor allem von Seiten der Gäſte, reichlich hart durchgeführt wurde, da der Schieds⸗ richter es nicht verſtand, energiſch durchzugreiſen. Gartenſtadt— Altrip:8(:0) In der erſten Halbzeit konnten die Gartenſtädtler das Treffen ziemlich ausgeglichen geſtalten, jedoch ſetzte ſich nach der Pauſe das ſyſtemvollere Spiel Altrips durch. Gleich nach Beginn entwickelt ſich ein abwechslungs reiches Treffen bei dem beide Mannſchaften dem gegneriſchen Tor gefähr⸗ lich werden. Altrip iſt im Feldſpiel etwas überlegen, je⸗ doch können die guten Verteidiger der Gegenſeite immer rechtzettig rettend eingreifen. Auch Gartenſtadt kommt bei öfteren gefährlichen Durchbrüchen zu keinem Erfolg, ſodaß es torlos in die Pauſe geht. Beide Mannſchaften haben nun etwas umgeſtellt, was ſich beſonders bei Altrip be⸗ merkbar macht. Kurz nach Wiederbeginn gelingt es dem Altriper Mittelſtürmer die Verteidiger zu überſpielen und ſodann am Torwart vorbei ſcharf in die Ecke zum erſten Treffer einzuſchießen. Schon wenige Minuten beim Gegen⸗ angriff der Gartenſtadt kann deren Mittelſtürmer den Ball zum Ausgleich einſenden. Alsdann wird eine ſehr gute Chance für Gartenſtadt unausgenützt gelaſſen. Gartenſtadt drängt nun mit Macht, jedoch verſchießen die Stürmer frei⸗ ſtehend die ſchönſten Vorlagen der Außenſtürmer. Bei einem Angriff des Alriper Sturmes, lenkt der Mittelſtür⸗ mer eine ſehr ſchöne Vorlage des Linksaußen direkt zum 2. Tor ein. Sodann eine gute Chance für Gartenſtadt, je⸗ doch ſchießt keiner der 3 Leute, die am Ball ſind, aufs Tor, ſodaß die Verteidigung rettend eingreiſen kann. Im Gar⸗ tenſtadtſtrafraum berührt nun ein Verteidiger den Ball mit der Hand, der darauf verhängte Elfmeter wird vom Mittelläufer zum dritten Tor verwandelt. Der Schieds⸗ richter war gut. Seckenheim— Wallſtadt:2(:1) Mit Rückſicht auf das für den Nachmittag anberaumte Rennen fand die Begegnung Seckenheim— Wallſtadt um den„Pokal der N. M..“ bereits am Sonntag vormittag ſtatt. Ueber Exwarten hatte der Seckenheimer Sportplatz einen ſtarken Beſuch zu yerzeichnen, nicht gerade zur Freude des Kaſſiers, der kaut behördlicher Vorſchrift am Vormittag kein Eintrittsgeld erheben durfte. Beide Mann⸗ ſchaften boten einen harten Kampf, der aber immer noch im Rahmen des Erlaubten blieb. Waldenberger (08 Mannheim) wußte ausgezeichnet zu gefallen. Er unter⸗ band von der 1. Minute an jegliche unfalre Spielweiſe, ſo⸗ daß ihm der Kampf nie aus den Fingern glitt. Bei Allem befleißigten ſich die Mannſchaften aber auch ſelbſt, anſtändig zu ſpielen, ſodaß das Ganze einen angenehmen Geſamt⸗ eindruck hinterließ. Seckenheim hatte den Sieg auf Grund des beſſeren Könnens und nicht zuletzt durch die Schuß⸗ freudigkeit ſeines Stürmers Kunzelmann redlich verdient. Dieſer Spieler erzielte allein drei Tore, während Kegel für Seckenheim den vierten Erfolg buchte.. Wallſtadt war im Feldſpiel ein durchaus ebenbürtiger Gegner, der es jederzeit verſtand, das Spiel ofſen zu halten. Lediglich im Angriff haperte es ſtellenweiſe bedenk⸗ lich, und die Verteidigung konnte auf die Dauer dem un⸗ Jung, der zu Beginn des Spiels 07 hutte geſtümen Drängen des Seckenheimer Angriffs nicht immer Stand halten, ſodaß ſich der Verlauf des Spiels leicht er⸗ klären läßt. Die einzigen Gegentoree Wallſtadts fielen durch Eigentreffer in der 1. Hälfte und durch einen Allein⸗ gang des Halblinken im zweiten Teil des Spieles. Die beſte Beſetzung hatte Wallſtadt in der umſichtig ſpielenden Läuferreihe, die indeß mehr auf Abwehr als auf Aufbau eingeſtellt ſchien.„Edgar“. Heddesheim— Ilvesheim:1(:1) Mit dieſem Spiele um den„N. M..⸗Pokal“ bewieſen die Heddesheimer erneut, daß ſie auf ihrem eigenen Grund und Boden einen ſchwer zu nehmenden Gegner abgeben. Ilvesheim, das in der 1. Runde ſiegreich geblieben war, ſah ſich in dieſem Treffen gar bald ausgeſchaltet. Bis zur Pauſe hielt man ſich mit:1 noch einigermaßen, aber dann machte ſich der Spielſtärkeunterſchied zwiſchen Kreisliga und-Klaſſe doch allzuſtark bemerkbar. Der Hedͤdesheimer Sturm lief in der 2. Hälfte zu beſter Form auf, während das Gegenüber merklich nachließ und ſchließlich mit:1 kapitulierte. 5 Ilvesheim hatte die Niederlage in dieſer Höhe nicht verdient gehabt. Läufer und Stürmer ſpielten recht an⸗ ſprechend, doch zeigte dagegen die Deckung manche Schwäche. Insbeſondere der Torwart fiel ſo ziemlich ganz aus, da er etwa—3 haltbare Bälle paſſtieren ließ. Heddesheim hatte— wie ſchon angedeutet— die ſtärkſte Waffe im An⸗ griff. Ketterer am linken Flügel ſorgte mit ſeinen Neben⸗ läufern für die Höhe des Ergebniſſes. Auch die übrigen Mannſchaftsteile von Heddesheim arbeiteten mit wenigen Ausnahmen fehlerlos. Das Spiel ſelbſt verlief überaus hart, ohne jedoch aus⸗ zuarten. In Klibſtill(Feudenheim) war der richtige Schiedsrichter zur Stelle, der jegliche Unſportlichkeit im Keime erſtickte. Der Beſuch des Spieles war gut. Die 1. Hälfte verlief mit:1 für Heddesheim recht mager, aber nach dem Seitentauſch kam mit 4 weiteren Treffern von Heddesheim doch noch eine reiche Torausbeute zu Stande. „ Am den Davispokal Griechenland führt gegen Oeſterreich:1 Die Davispokalbegegnung in Athen zwiſchen Griechen⸗ land und Oeſterreich nimmt einen überraſchenden Verlauf. Wenn nicht alles trügt, wird Griechenland den Kampf ge⸗ winnen und damit Oeſterreich unerwartet ſchon in der er⸗ ſten Runde ausſchalten. Am zweiten Tage der Kämpfe in Athen konnten die Oeſterreicher lediglich das Doppel zu ihren Gunſten eutſcheiden, während Matejka im Einzel unterlag. Garangiotis ſchlug ihn:6,:1,:1,:4. Im Doppel ſiegten Artens⸗Haberl über Balli⸗Georgiadi 116, :3,:4,:4. Somit führt Griechenland nach dem zweiten Spieltage mit:1. Seckenheim hatte am Sonntag wieder einmal ſeinen großen Tag. Die alljährlich dort zum Austrag kommenden Rennen, veranſtaltet vom Pferdezuchtverein Secken heim, haben längſt Tradition bekommen. Auch diesmal machte das ſchmucke Seckenheim den bei großen Anläſſen gewohnten Eindruck. Alles ſtand im Zeichen des Rennens, das vom Veranſtalter glänzend aufgezogen war. Die Regie klappte in allen Teilen, der techniſche Apparat ließ keinen Wunſch offen. Gleichermaßen ſtanden auch die ſportlichen Leiſtungen auf einem hohen Niveau. Dem Rennen wohnten 3500 Beſucher bei. Reges Leben herrſchte auch an den Totaliſatorſchaltern, an denen man im Zeichen des Preisabbaues erſtmalig ſein Glück ſchon für.50 4 verſuchen konnte. Die höchſte Quote des Rennens gab es im„Preis von der Pfalz.“ Birkhahn jr.(Landau) auf „Trumper“ brachte auf Sieg 70:10, auf Platz 20:10. Eine intereſſante Abwechſlung boten die Rennen durch Ein⸗ legung zweier Schaunummern, die großen Anklang bei den Zuſchauern fanden, und durch reichen Beifall belohnt wurden. Es gab eine doppelte Fahrſchule, vorgeführt von den Mannheimer Stallmeiſtern Kennerknecht und Säumer, zu ſehen, außerdem wurde von Major Jobſt(Reiter⸗ verein Mannheim) eine hohe Schule geritten. Den Höhepunkt der Rennen bildete der„Preis von der Pfalz“, der 8 Pferde am Start ſah. Mit„Käthe“ an der Spitze ging das Feld auf die Reiſe. Dichtauf folgte Meerweibchen, das für dieſes Rennen als Favorit galt. Bei 1200 Meter aber nahm„Marſchall“ zeitweilig die Führung und lieferte bis zum Finiſh einen harten Kopf an Kopf Kampf, den„Trumper“ mit Halslänge in der guten Zeit von.45 Minuten gewinnen konnte. Berechtigtes Intereſſe erweckten auch die gezeigten Jagdrennen, bei denen der Sieger wurde, der über 10 bis 12 Hinderniſſe hinweg, die wenigſten Fehler und die kür⸗ zeſte Zeit herausritt. Ueberagender Sleger in dieſer Kon⸗ kurrenz wurde Herr Würzweiler auf„Zierde“, der aus dieſem Wettbewerb mit 0 Fehler eine Zeit von.12 Minuten erreichte. Zweiter wurde Herr Dr. Eyerich auf„Danita“ mit ebenfalls 0 Fehlern und einer Zeit von .31 Minuten. Bei den Rennen ereignete ſich leider ein bedauerlicher Unfall. Bei der Jagd mit Auslauf, dem Finale des Ta⸗ ges, kam Hehne auf„Mottvogel“ ſchwer zu Fall. Die Ergebniſſe: 1. Jagdſpringen(nichtöffentlich) 1. Abteilung: 1. Albert Treiber, Mannheim⸗Seckenheim,„Nobelia“ 5jähr. braune Stute, Reiter Albert Treiber jun. 0 Fehler, Zeit 1½0 Min. 2. Emil Bühler, Mannheim⸗Seckenheim,„Aſtor“, Fuchs⸗ wallach, Reiter Gerner, 6 Fehler, Zeit 1,23 Min. 3. Wie⸗ gand, Weinheim a. d..,„Anna“ Fuchsſtute, Reiter Be⸗ ſitzer, 7 Fehler, Zeit 0,58 Min. Toto: Sieg 17:10. Platz: 14:10.— 2. Abteilung: 1. Herr Albert Treiber Mhm⸗Secken⸗ heim„Nobelia“, 5jähr. braune Stute, Reiter Albert Treiber jun., 0 Fehler, Zeit 0,56 Min. 2. Gebrüder Mayer, Oggersheim,„Joſefine“, Reiter Mayer, 0 Fehler, Zeit 0,58 Min. 3. Herr Gerner, Weiſenheim a..,„Anton“, brauner Wallach, Reiter Gerner jun., 0 Fehler, Zeit 120 Min. Toto: Sieg 16:10. Platz 18:10. Preis vom Roſenhof, Halbblutreunen, 1800 Meter: 1. Herr C. Ferrara, Maikammer,„Morgenröte“, hellbr. Stute, Diesmal ſiegt Bayern Bayern ſchlägt Italien im Länderborkampf 11:5 Der bayeriſchen Amateur⸗Boxrſtaffel gelang es am Frei⸗ tag abend im Zirkus Krone, für die vor kurzem in Rimini bezogene Niederlage durch Italiens Repräſentativ⸗Mann⸗ ſchaft mit 12:4 glückliche Revanche zu nehmen. Die Italiener die am Mittwoch in München eintrafen, waren ſich über die Schwere ihrer Aufgabe wohl bewußt und pflegten noch bis in die letzten Stunden eines eifrigen Trainings. Ihre Hoffnung, die Bayern auch in eigenem Ring ſchlagen zu können, erfüllte ſich jedoch nicht. Der Zirkus Krone war bis auf den letzten Platz ausver⸗ kauft, 4500 Perſonen füllten das Haus. Schließlich mußte die Polizei einſchreiten, um Abſperrungsmaßnahmen vorzu⸗ nehmen. Die Italiener traten in der gleichen Aufſtellung an, mit der ſie am Dienstag Mähren überlegen mit 12:4 abfertigten. Die Gäſte zeigten einen eleganten und flüſſi⸗ gen Stil, der ſich weit mehr in techniſchen Feinheiten als bei dem leider in Deutſchland ſo überwiegend geſehenen „Draufgänger⸗ und Schlägertum“ offenbarte. Wie die Italiener geſchlagen wurden. Im Fliegengewicht kamen die Gäſte zu ihrem erſten Erfolg. J. Stella verfügte über eine brillante Linke, die in Halbdiſtanz durch einen vorzüglichen rechten Aufwärtshaken wirkſam unterſtützt wurde. Hofſtetter⸗ München, der in Schweden ſogar die Extraklaſſe hinter ſich ließ, mußte dem Italiener ein klares Punktplus überlaſſen und ſo die erſten Punkte an die Gäſte abgeben. Ein Unentſchieden gab es im Bantamgewicht zwiſchen Rodriguez⸗Italien und Ziglarſki⸗München. Beide Kämpfer hatten die Stärke in der Wucht des Schlags, lieferten ſich aber eine derart ausgeglichene Partie, daß das Unentſchieden das einzig gegebene Urteil war. Rodriguez wurde in München ſchon einmal von Ziglarſki nach Punk⸗ ten geſchlagen, eine weitere Begegnung zwiſchen beiden endete gleichfalls unentſchieden. Schleinkofer, Deutſchlands Meiſter im Feder⸗ gewicht, hatte nach ſeiner Titelerringung erſtmals Ge⸗ legenheit, ſein Können gegen ausländiſche Klaſſe zu be⸗ weiſen. Ballerini fand ſich wie die vielen anderen Gegner Schleinkofers mit deſſen Rechtsauslage nicht ab und unter⸗ lag trotz allen Anſtrengungen ſicher nach Punkten. Im⸗ merhin gelang es dem Italiener, über die Runden zu kommen. Ein intereſſantes Treffen gab es auch im Leicht⸗ gewicht, wo ſich Held⸗Bayern, der zum hundertſten Male im Ring kämpfte, und Bianchini⸗Italien, gegen⸗ überſtanden. Dieſe Begegnung war zugleich eine Revanche zur Europa⸗Meiſterſchaft, bei welcher Gelegenheit Held gegen den Italiener durch zweifelhafte Entſcheidung um die Meiſterſchaft kam. Diesmal zeigte ſich, daß Held tech⸗ niſch wie taktiſch hinter dem Italiener nicht zurückſteht. Wie die erſte Begegnung auf italieniſchem Boden, endete auch dieſer Kampf nach ausgeglichenen Leiſtungen un⸗ entſchieden. Die oberen Gewichtsklaſſen ſtanden durchweg im Zeichen der Bayern. Im Weltergewicht lieferte Kugler⸗München dem dritten Europameiſter Deſio einen prächtigen Kampf. Kugler befand ſich in voller Fahrt und ſetzte dem Italiener mit ſeinen ſchnellen Eins⸗Zwei⸗Schlägen derart zu, daß der Gaſt hur mit Mühe über die Diſtanz kam. Ein hoher Punktſieg krönte die ſchöne Arbeit des Müncheners. Im Mittelgewicht ſtand Moſer⸗Bayern vor der ſchwerſten Aufgabe ſeiner bisherigen ſportlichen Laufbahn. Er mußte voll aus ſich herausgehen, um gegen einen Mann wie Borzone⸗Italien beſtehen zu können. Ueberraſchender⸗ weiſe verhalf ihm ſeine große Schnelligkeit im Schlag, der in einer gewiſſen Härte gute Unterſtützung fand, zu einem wohlverdienten Sieg. Das Können des Italieners war ſtark gleichwertig. Einen unerwarteten Ausgang nahm das Treffen im Halbſch wergewicht zwiſchen dem Deutſchen Meiſter Schiller⸗München und dem guten Italiener Roſſi, der in Budapeſt und Brünn Italiens beſter Mann war. Techniſch ſteht Roſſi, das zeigte ſein geſtriger Kampf boch über Schiller. Der Bayer ließ es aber erſt gar nicht zu, daß ſich Roſſi voll entfaltete. Er überfiel ihn förmlich und deckte ihn mit Schlägen derart ein, daß er ſtark auf die Defenſive angewieſen war. In der Schlußrunde kam Schiller mit einem ſchweren rechten Haken gut durch und machte Roſſi für die Zeit kampfunfähig. Einen unentſchiedenen Ausgang nahm ſchließlich noch der Schwergewichtskampf, den Kurt Haymann⸗ Bayern und Brugiotti⸗Italien beſtritten Gegenüber ſeinen letzten Kämpfen zeigte Brugivotti ein ſtarkes Nachlaſſen, ſo daß Haymann, der immer noch in Hochform iſt, nicht allzuſchweres Spiel hatte, die Deckung des Gegners mit ſeiner Linken zu durchbrechen. Zu dem erwarteten k. o und auch zu dem Punktſieg kam es allerdings nicht, viel⸗ mehr mußte ſich Haymann mit einem Unentſchieden be⸗ gnügen. 8 Lurnwarte⸗ und Vorturnertag im Turngau Mannheim Die Ausbildung⸗ und Schulungsarbeit der Vorturner, Turnwarte, überhaupt die techniſche Führer⸗Bildungsarbeit aller Fachſchaften nimmt im Lehrgangsweſen der Deutſchen Turnerſchaft und ihrer Unterverbände einen breiten Raum ein. Es iſt dies eine Naturnotwendigkeit und Selbſtver⸗ ſtändlichkeit, denn mit der Geſtaltung des Uebungsbetriebs ſteht und fällt die Breiten⸗ und Maſſenarbeit der Vereine der Deutſchen Turnerſchaft. 5 Es beſteht noch vielfach eine falſche Auffaſſung über den heutigen Uebungsbetrieb in den Turnvereinen. Eine un⸗ unterbrochene und zeitgemäße Führerbildung hat faſt aus⸗ nahmslos dazu beigetragen, daß die Arbeitsweiſe in den Vereinen allen Anforderungen der Jetztzeit gerecht wird. Wer heute Gelegenheit hat, Einblick zu nehmen und das ungezwungene freudvolle wie auch von allem Ueberfluſſigen freie Tummeln auf ſich einwirken zu laſſen, wird feſtſtellen müſſen, daß in dieſer Beziehung die turneriſchen Uebungs⸗ formen in den letzten Jahren eine Wandlung durchgemacht haben, die ſich in jeder Beziehung vorteilhaft auswirken. Nur eine ununterbrochene und ſyſtematiſche Lehrarbeit bietet die Gewähr dafür, daß auch bis in die kleinſten Ver⸗ eine hinab das Heer der Vorturner und Turnwarte bei⸗ derlei Geſchlechts ſtets mit dem erforderlichen Rüſtzeug ver⸗ ſehen iſt. Auf dieſem Wege hat der Mannheimer Turngau eine neue Richtung eingeſchlagen, geſtützt auf die Erfahran⸗ gen der letzten Jahre. Anſtelle der vormittäglichen Turn⸗ ſtunden in kürzeren Zeitabſtänden ſoll nun der Verſuch mit weniger zahlreichen, dafür aber ganzen Ausbildungstagen gemacht werden. Man kann ruhig ſagen, daß der geſtrige Tag dieſer Art in der Turnhalle des TV. 1846 als gelungen zu betrachten tſt. Der Verſuch hat ſich gelohnt, ſodaß man für die Folge an dieſer Art nicht nur feſthalten will, ſondern dieſe Turn⸗ warte⸗ und Vorturner⸗Ausbildungstage auf alle Fachſchaf⸗ ten zu erweitern geneigt iſt. Faſt reſtlos waren alle Ver⸗ eine des Turngaues vertreten. Zu Beginn der praktiſchen Arbeit am Vormittag ſtellten ſich Gauoberturnwart Werdon an die 70 Teilnehmer zur Verfügung. Die Stunden der praktiſchen Arbeit gaben der techniſchen Führerſchaft der Vereine eine Fülle lehrreicher und zweck⸗ mäßiger Beiſpiele für ihre Vereinsübungsſtunden. Noch vielſeitiger geſtaltete ſich der Arbeitsplan durch die Teil⸗ nahme der Männer⸗, Jugend⸗ und Schülerturnwarte. Die Lehrarbeit umfaßte: Laufſchule(Gauvolksturnwart Döring), Beiſpiele für das Vereinsturnen, am Pferd(Gaumännerturnwart Volk), am Barren(Turnwart Adelmann, TV. 46) und am Reck(Gauoberturnwart Werdan), Turnen auf der Matte(Gaukinderturnwart Müller, Medizinball⸗ übungen[(Adelmann), Benützung des Schwingball⸗ gerätes(Müller). Neben den Uebungen unter der Lei⸗ tung des Gauoberturnwartes für das diesjährige Gauturn⸗ feſt, die erſtmals durchgeturnt wurden, fand die Uebungs⸗ ſtunde für Freiringen, zu der anſtelle von Obmann Klipfel, Wachtmeiſter Haamann vom Poltzeiſportverein Pforz⸗ heim gewonnen war, ungeteiltes Intereſſe. Nach der Mittagspauſe und Erledigung der praktiſchen Arbeit ſprach zunächſt Gaupreſſewart Groth über die ſozialen Einrichtungen der Deutſchen Turnerſchaft. In einem weiteren Vortrag fand Kreisoberturnwart Schwei⸗ zer treffliche Worte über Volkstum, Volksgemeinſchaft und Deutſche Turnerſchaft. Ueber ſonſtige turneriſche Tages⸗ fragen war ebenfalls Gelegenheit in der Ausſprache Stel⸗ lung zu nehmen, insbeſondere gab Gauvertreter Stalf, nachdem er ſeine Freude über die Anteilnahme an dieſem Schulungstag Ausdruck verlieh, Aufſchluß und Anregungen zu manchen waltung. Wenn der Wunſch nach einer Wiederholung einer ſolchen Zuſammenarbeit und Zuſammenkunft laut wurde, ſo dürfte dieſes der beſte Beweis für ein gutes Gelingen geweſen ſein. R. G. weſentlichen Punkten der allgemeinen Ver⸗ ferderennen in Seckenheim 5jähr. v. Lom⸗Möve, 737 Kg., Reiter Dornberger; 2.„Per lenkönig“, 77 Kg., Beſitzer; 3.„Herta“, 74½ Kg., Reiter Weichhaus. Ferner lieſen: Schmetterling, Herto. Richter⸗ ſpruch: 5 Längen, Hals. Zeit:.17. Toto: 50:10 für Sieg, 16:10, 36:10 für Platz. 5 Jagdſpringen(nichtöffentlich): 1. Herr Würzweiler⸗Mhm „Zierde“, alte braune Stute(Beſitzer); 2. Herr Dr. Henz „Danito“(Beſitzer); 3. Herr Dr. Schmitt⸗Mhm.„Trude“ (Beſitzer). Toto: Sieg 10:10 Platz 24:10, 12:10. Preis von der Pfalz, Vollblut⸗Hürdenrennen, 3000 Me⸗ ter: 1. Herr Birkhan„Trumper“, 4jähr. Hengſt von Lor⸗ beer⸗Tati Tate, 64 Kg., Beſitzer; 2.„Marſchall“, 63 Kg., H. Weichhaus; 3.„Käthe“, 62 Kg., Dornberger. Ferner liefen: Roale, Teddibär, Esköſzegö, Rax. Richterſpruch: Hals, 24. Zeit 4,45. Toto: Sieg 70:10, Platz 2010, 1410, 14:10. 5 * Jagd mit Auslanf(nichtöffentlich) Galopp über 2500 Meter hinter Maſten mit Auslauf von ca. 600 Metern: 1. „Ibikus“, Reiter Dr. Jordan⸗Narathz 2.„Liebling“, Reiter Sommer; 3.„Goliath“, Reiter Barth jr.; 4.„Trude“, Rei⸗ ter Prof. Dr. Schmitt. Ch. Rennen im Reich Frankfurt(19. April): 1. Stadion⸗Hürdenrennnen, 1800 4, 2800 Meter: 1. Sil. bernagels Original(v. Moßner); 2. Red opp; 3. Wechſel⸗ burg. Ferner liefen: Avolun, Flotte Fahrt. Toto: 79110, Platz 25, 19:10. 2. Preis von Reifenberg, Verkaufsrennen, 1800 J, 1200 Meter: 1. K. Wucher jun. Pedrillo; 2. Heruler; 3. Sauſe⸗ wind. Ferner lieſen: Ferreus, Luſt und Leid. Toto: 17:10, Platz 11, 11:10.— 3. Feldberg⸗Jagdrennen, 2300 J, 3000 Meter: 1. Frau A. Keims Greif an(Keim); 2. Roswitha; 3. Gerold. Fer⸗ ner liefen: Feuermal, Lagina, Canio. Toto: 82:10, Platz 21, 3, 38:10. 4. Preis von Mariahall, 2500 J, 1400 Meter: 1. Frau J. v. Opels Cocktail(Narr); 2. Galleria Reole; 3. Patrella. Ferner liefen: Mentha, Patina, Stronn, Elide. Toto: 13:10, Platz 11, 12, 29710. 5. Rodenſtein⸗Jagdrennen. Ausgleich 2, 3000, 3000 Me⸗ ter: 1. Dr. H. v. Boſſes Amedee de Savoie(Siegling); 2. Heilige Johanna; 3. Regan. Ferner liefen: Montagne Ruſſe, Sons pareil, Fähnrich, Flügelmann. Toto: 22210, Platz 12, 12, 12:10. 6. Preis von der Gerbermühle, Ausgleich 3, 1800% 1800 Meter: 1. F. Gerteis Fair Nature(Wiebelt]; 2. Nem⸗ rod; 3. Flaſh Light. Ferner liefen: Gaukelei, Fortungtus, Gaby, Dido, Lareine, Hilf Dir ſelbſt, Senner. Toto: 22210, Platz 14, 27, 28:10. l * Kölu(19. April) 1. Rantendelein⸗Jagdrennen. 3000. 3200 Meter: 1. H. Mönninghoffs Sturmnixe(Sauer); 2. Churfürſt; 9. Brotverdiener. Ferner lief: Froher Mut. Tot.: 16110, Platz: 14. 2. Antwort⸗Rennen. Für Dreijährige. 2500 44. 1000 Meter: 1. F. Dillmanns Pfennigkommſchnell(Held); 2. Aitis; 3. Hermine. Ferner liefen: Bandage, Monte, Laerta, Laura, Johannisfeſt. Tot.: 57:10, Pl.: 18, 14, 15:10. 3. Majeeſtic⸗Kennen. Für Dreijährige. 3000 4. 1200 Meter: 1. G. v. Knoblochs Alpina(Klotz); 2. Megara; 3. Bodenbalz. Ferner liefen: Szegebau, Charakter, Flink, Haferflocke. Tot.: 91:10, Pl.: 25, 31, 33:10. 4. Kölner Frühjahrs⸗Ausgleich. Ausgleich 2. 4500 Mark 1 H. Schetters Hageſtolz(Wenzel); 2. Don⸗ 0 1600 Meter: N nerkiel; 3. Ferupaß. Ferner liefen: Avitus, Gebt Feuer, Orion, Jagdͤkönig, Chevalier. Tot.: 185:10, Pl.: 41, 20, 200 5. Calvello⸗Jagdrennen. Ausgl. 3. 3000 4. 3700 Meter, 1. Stall Falkenbergs Larodoſta(Krabbes), 2. Lotteken 3. Die Deutſche. Ferner liefen: Turned up, Nina, Damok⸗ les, Bundesbruder. Tot. 90:10, Pl. 20, 25, 16:10. 5 6. Ard Patrick⸗Reunen. Ausgl. 3. 2500. 1800 Meter. 1. Frau J. Burians Suba(Wenzel), 2. Ilia. 3. Petek Far e Ferner liefen: Moewe, Leibküraſſſer, Ingra⸗ an, 19:10. * Hamburg⸗Horn(19. April) 1. Eröffnungsreunen. 3000 J. 1600 Mtr.: 1. A. Schu⸗ manns Osram(E. Pretzner); 2. Poſtmeiſter; 3. Botafogo. Ferner: Goldener Ehrenſchild, Morgenwind, Roſenquarz, Helgoland. Tot.: 74:10; Platz: 18, 13:10. 2. Verkaufs⸗Rennen. 3000 /, 1200 Mtr.: 1. Stall Halmas Tiranos(E. Huguenin); 2. Aſſuan; 3. Asmene. Ferner: Reichstag, Indra, Quick, Puppe, Geo. Tot.: 23:10; Platz: 11, 11, 19210. 3. Dorn⸗Rennen. Für Dreijährige. Ehrpr. u. 3500, 1400 Meter. 1. Graf Voß' Granville(Raſtenberger), 2. Vichy, 3. Willkomm. Ferner liefen: Feſtkönigin, Fernſeher, Reichenbach, Modeſta, Heinzelmann. Tot. 66:10, Pl. 20, 17, 27:10. 5 g 85 4. Frühiahrsausgleich. Ausgleich 2. 5000. 1600 Meter. 1. R. Samſons Garibaldi(K. Vitek), 2. Ria, 8. Chantilg,. Ferner liefen: Ing, Virulin, Jungmann. Tot. 97210, Pl. 19, 37, 28, 15:10. 5 5. Godeffroy⸗Rennen. Ehrpr. und 5000. 1800 Meter, 1. Stall Kosmos Sterneck(V. Tauſz). 2. Volumninß 3. Erika. Ferner liefen: Piemont, Altenberg. Tot. 50 Pl. 17, 17:10. 2 6. Volksdorfer Ausgleich. Ausgleich 3. 3000 4. 10 Meter. 1. K. Beckers Eiland(H. Schmidt), 2. Meermädchen, 3. Randgloſſe. Ferner liefen: Judith, Senator, Amönen“ warte. Teutonia. Stalliebling. Tot. 180:10, Pl. 40,% 22:10. 7. Wandsbeker Reunen. 9000„. 1200 Meter. 1. Rodewalds Eremit(Höllein), 2. Sieſta, 3. Antonfus, Jer“ ner liefen: Schäferburg. Hanau. Tamula, Jambus. To 77:10, Pl. 10, 13, 18:10. 1 eren Meiſterſchaftsfeier des Sportklubs 1913 Neckarſtadt Der Sporkelub 1912 Neckarſtadt, der im nächſten Jah auf ſein 20jähriges Beſtehen zurückblicken kann, hal g vor Monatsfriſt die A⸗Klaſſenmeiſterſchaft des Gaues Mannheim errungen. Nach einer langwierigen und harten Verbandsſpielſaiſon erzielten die Neckarſtädter mit dem um 5 Jahre älteren Kollegen, der Sp.⸗Vgg. 07 Mann heim, Punktgleichheit und das notwendig gewordene 910 ſcheidungsſpiel ſah ſchließlich den Spe. 1921 Neckarſta! mit:0 als Sieger und Meiſter, der nunmehr zur Krels“ liga zählt. 3 Aus dieſem Anlaß fand am Samstag abend in del „Flora“ eine in allen Teilen glänzend gelungene Meister“ ſchaftsfeier ſtatt. Die verdienten Führer des Sp. C. 1015* allen voran der 1. Vorſitzende Raq ue und der Geſchäf⸗ führer Hartweck, ſahen ihre umfangreiche Arbeit dun ein voll beſetztes Haus belohnt. Unter den zahlreichen Gratulanten befanden ſich Vertreter des Phönix Man heim, Sp.⸗Vag. Sandhofen, Sp. C. Käfertal und nicht du letzt war auch die im Entſcheidungskampf auf der Strecke gebliebene Sp.⸗Vgg. 07 Mannheim zahlreich vertreten Weiter waren anweſend Vertreter der Schiedsrichtern gruppe und der Preſſe. Auch die Bezirksbehörde ſowie die Gauleitung hatten ihre Glückwünſche übermittelt. in Phönix Mannheim ſprach Hetzler, der den verdlenteſen Sportpionieren des Sp. C. 1912 Neckarſtadt eine ſine Ehrengabe übermittelte. Die Meiſtermaunſchaft ſel 5 erhielt als bleibende Erinnerung ſchön ausgeführte Mann ſchaftsbilder. 1 Um der Akt der Ehrungen zog ſich ein buntes Kabare. programm, bei dem jede Nummer ein beſonderer Schlage war. Ausgezeichnet wie immer Hans Kraft, der 1 ſeinen humoriſtiſchen Vorträgen einen durchſchlagenden. folg erzielte. Auch Herr und Frau Debus, die mit 11 lis und Duetten aus bekannten Operetten aufwaxrteten ernteten großen Beifall. Nicht minder ſtark war der Erft eines glänzend eingeſpielten Zithertrios, das unter Leitung von A. Riehl ſtand. Männerchöre unter 15 zielbewußten, ſicheren Führung von Muſikdirektor 1 und Orcheſtervorträge der Kapelle Meiges verban 1 in geſchickter Regie die einzelnen Programmnummel denen ſpäter zum Abſchluß noch einige Stunden Taz folgte. Fendal, Maikater, Fortis. Tot. 12:10, Pl. J, W A 90 2. 5 e, . * ——. Montag, 20. April 1931 — — Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim Lieferungsſchwindel In ſeiner ſchwierigen finanziellen Lage verlegte ſich der 28 Jahre alte verheiratete Inſtallateur J. R. von Reinhauſen auf Urkundenfälſchungen, um ſich über Waſſer zu halten. Als ihm die Sache brenzlich wurde, ging er nach der Schweiß flüchtig, die be⸗ lanntlch ſolche Gäſte nicht ſehr freundlich aufnimmt. Im Oktober 1929 fälſchte er eine Bürgſchaftsurkunde mit dem Namen ſeiner Mutter, um von dem Neff⸗ Apparatebau in Feuerbach Radiatoren im Werte von 182% zu erlangen. Kurz darauf fälſchte er nochmals zwei Bürgſchaftsurkunden. Mit allerlei Ausflüchten ſuchte ſich der Angeklagte aus der Schlinge zu ziehen. Das Gericht ſprach gegen den Angeklagten eine Gefängnisſtraſe von 4 Monaten ab 1 Monat Unterſuchungshaft aus. Beſtrafung eines Wäſchediebes Im Mai v. J. begegnete einem Schutzmanne der Taglöhner W. W. von hier mit einem Bündel, in un der Polizeibeamte geſtohlene Wäſche vermutete. hatte ſie in der Seckenheimerſtraße von einem Balkon heruntergeholt. Beim Anſichtigwerden des Schutzmannes lief er davon. Auch bei mehr⸗ maligem Rufen blieb er nicht ſtehen. Der Schutzmann gab hierauf einen Schuß ab. Es gelang dem Ver⸗ ſolgten jedoch, auf einem Bauplatz zu verſchwinden. Später fand man den W. mit einer ſchweren Fuß⸗ verletzung hinter dem Zaune liegen. Noch jetzt be⸗ findet ſich der Verletzte im Krankenhaus und wird wahrſcheinlich ein ſteifes Bein davontragen. Wegen des Diebſtahls wurde er von Einzelrichter Vau⸗ lont zu einer Gefängnsiſtrafe von 4 Monaten verurteilt. * 5 Für 8 Bretter 1 Jahr Gefängnis. Der 52jährige Tagner Markus Steinmüller aus Haßloch hatte ſich wegen Diebſtahls im Rückfall vor dem Gericht in Neuſtadt a. d. H. zu verantworten. Im Auguſt 1930 ging er mit ſeinen beiden ſtrafunmündigen Söhnen an den Tabakſchuppen in Haßloch. Die bei⸗ den Jungen ſtiegen ein, ſchoben ihrem Vater acht! Laufdielen heraus und ſchafften ſie fort. Aus den Brettern baute ſich Steinmüller ein Garten⸗ häuschen und einen Kaſtenwagen. Der Diebſtahl blieb einige Zeit unaufgeklärt. Eines Tages über⸗ brachte ein junger Mann der Ehefrau des Ange⸗ klagten eine nicht angenehme Wahrnehmung. In ihrem Aerger machte die Frau eine Bemerkung über die Herkunft der Bretter, wodurch der Diebſtahl auf⸗ lichen Raumbedürfnis Der Prozeß Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe gegen Kürten Vernehmung der Frau Kürten — Düſſeldorf, 19. April. Im weiteren Verlauf der geſtrigen Verhandlung wurde die kommiſſariſche Vernehmung der Frau Scharf, geſchiedenen Frau Kürten, ver⸗ leſen. Frau Scharf lernte Kürten in Altenburg bei Leipzig kennen und hatte von Anfang an Antipathie gegen ihn. Trotzdem hat ſie ihn im März 1923 ge⸗ heiratet. In Altenburg hatte Kürten ſchon eine ganze Reihe von Frauenbekanntſchaften. Sie ſet jedoch, erklärte die Zeugin, immer gut mit Kürten aus⸗ gekommen. Er ſei ſtets arbeitſam geweſen. Nach ihrer Anſicht iſt ihr Mann immer normal veranlagt geweſen. Von ſeinen Vorſtrafen habe ſie nichts gewußt. Einmal habe ſie mit ihm über die Moroberichte in den Zeitungen geſprochen. Er habe geſagt, daß die Beſchreibungen des Täters auf ihn zuträfen, nur mit dem Unterſchiede, daß von einem 30jährigen Manne geſprochen würde. In der Nacht, wo die Hahn ermordet wurde, ſei er in guter Laune nach Aus Baden Tödlicher Verkehrsunfall * Pforzheim, 19. April. Geſtern nacht wurde auf der Zerrennerſtraße vor dem Ufa⸗Theater der 41 Jahre alte verheiratete Goldarbeiter Friedrich Noller von hier von einem Kraftwagen über⸗ fahren. N. iſt nach ſeiner Einlieferung ins ſtädtiſche Krankenhaus geſtorben. Alkoholvergiftung eines 17jährigen * Renchen, 19. April. In Ottenhöfen wurde ein 17() Jahre alter Burſche in der Scheune ſeiner Eltern tot aufgefunden. Der Tod iſt durch Alkoholvergiftung eingetreten. Der Burſche hatte warmen Branntwein in erheblichen Mengen ge⸗ trunken. * L. Reilingen, 19. April. Nach den bis heute vor⸗ liegenden Baugeſuchen iſt darauf zu ſchließen, daß die Bautätigkeit in dieſem Jahr wieder etwas ſtärker anzieht. Allerdings beſchränkt ſich ein großer Teil der vorgeſehenen Pläne auf Umbauten und Aufſtockungen, da man auf dieſe Weiſe dem erforder⸗ in Hinſicht auf die heutige Geldknappheit leichter Rechnung tragen kann. 3 N Hauſe gekommen. Als er am Tage vor ſeiner Ver⸗ haftung ſeiner Frau die Mordtaten geſtand, ſagte er:„Wenn Du mich verrätſt, mache ich Dich genau ſo kalt.“ Am Abend vor dieſer Ausſprache habe er ge⸗ weint und ihr das Verſprechen abgenommen, ſich kein Leid anzutun. Am letzten Tage ſei er ſehr niedergeſchlagen geweſen und habe erklärt, Düſſel⸗ dorf verlaſſen zu wollen. Er ſei ihr immer wie ein Mann vorgekommen, der ſehr vernünftig gedacht habe. Er ſei allerdings ſehr erregbar geweſen. Frau Kürten hielt ihn für ſehr gefühlvoll, beſonders armen Leuten gegenüber. Nach dieſen Ausſagen wird die Verhandlung auf Montag morgen um 9 Uhr vertagt. *.** Gnadengeſuch für Tetzuer München, 19. April. Der Verteidiger des zum Tode verurteilten Mörders Tetzner, hat beim bayeriſchen Juſtizminiſterium ein Gnadengeſuch für Tetzner eingereicht. 5 Wiesbadener Schmiergelderaffäre * Wiesbaden, 19. April. Die eingehenden Ermittlungen der Staatsanwalt⸗ ſchaft haben ergeben, daß die ſtädtiſchen Verkehrs⸗ betriebe durch die Unterſchlagungen eines entlaſſenen Angeſtellten einer Lieferfirma nicht geſchädigt ſind. Dies hält auch der Direktor der Städtiſchen Verkehrsbetriebe bei der ſtarken Ueberwachungs⸗ kontrolle für ausgeſchloſſen. Außer dem Angeſtellten der Städtiſchen Verkehrsbetriebe, der von dem be⸗ treffenden Angeſtellten der Lieferfirma einen Photo⸗ apparat erhielt, iſt jetzt noch ein Arbeiter der Städt. Verkehrsbetriebe friſtlos entlaſſen worden, dem nach⸗ gewieſen werden konnte, daß er Trinkgelder in Höhe von 150/ erhalten hat, angeblich dafür, daß er verſpätete Benzinlieferungen nicht beanſtandet hätte. Für eventuelle Verfehlungen ſtädtiſcher An⸗ geſtellter kündigte der Oberbürgermeiſter ſchärfſte Maßnahmen an. * Pforzheim, 17. April. In den Tagen vom 28. bis 25. April findet hier die Bezirkstagung des Be⸗ zirkes Baden der Gewerkſchaft Deutſcher Lokomotiv⸗ führer und Anwärter ſtatt. 2— Seite . Fageskalescles Montag, 20. April Nationaltheater:„Der Hauptmann von Köpenick“, Märche von Carl Zuckmayer, Miete A 30, Anfang 19,30 Uhr. Libelle: Kabarett 20,30 Uhr. Ausſchuß für Volksmuſikpflege: Zweite Sonderveranſtal⸗ tung unter Mitwirkung des bad. Kammerchors und der Mannheimer Bläſervereinigung, im Nibelungenſgal des Roſengartens, 20 Uhr. RNummer 180 Lichtſpiele: Alhambra:„Ariane“,— Univerſum: „Grock“.— Scala:„Afrika ſpricht“.— Roxy:„Zwei⸗ mal Hochzeit“.— Pala ſt:„Die Privatſekretärin“.— Capitol:„Der Fall des Generaloberſten Redl.“— Schauburg:„Der Verteidiger hat dos Wort“.— Lichtſpielhaus Müller:„Die große Sehnſucht“. Gloria⸗Palaſt:„Cyankali“.— Odeon:„Un⸗ ſichtbare Feſſeln“. 1 4 2. Was hören wir? Montag, 20. April: .15: Frankfurt: Schallplattenkonzert. .30: Heilsberg: Turnſtunde für die Hausfrau. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 12.05: Südfunk: Schallplattenkonzert. 12.30: München: Mittagskonzert. 13.05: Langenberg: Mittagskonzert. Ermert, Dvorak, Roſ⸗ ſini uſw. 15.20: Wien: Konzert. Lortzing, Ecker, Liadow uſw. : München: Leſeſtunde. : Königswuſterhauſen: Stunde für die reifere Jugend. 5: Heilsberg: Unterhaltungsmuſtk. : München: Kammermuſikſtunde. : Südfunk: Konzert aus Karlsruhe. : Langenberg: Veſperkonzert. Mozart, Schumann uſw. : Wien: Kinderſtunde. : München: Konzert. Schubert, Freytag, Strauß uſw : Wien: Jugendſtunde. : Königswuſterhauſen: Deutſch für Deutſche. Das Fremdwort. 5: Südfunk: Otto Schwarz: Das deutſche Theater am Scheideweg. : Heilsberg: Konzert. Roſſini, Mozart, Beethoven uſw : Wien: Mandolinenkonzert. : Frankfurt: Zwölftes Montagskonzert. Beethoven. 35: Miinchen:„Ariadne auf Naxos“, Oper von H. v. Hofmannsthal. Muſik von Rich. Strauß. Uebertra⸗ gung aus dem Nationaltheater. : Langenberg: Abendkonzert. Lulby, Mozart, Stürmer uſw. : Königswuſterhauſen:„Coriolanus“. 5 Akten von W. Shakeſpeare. : Frankfurt: Schallplattenkonzert. Aus dem Ausland : Straßburg: Schallplattenkonzert. : Prag: Nachmittagskonzert. : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. : Rom⸗Neapel: Kammerkonzert aus der Akademie. Beethoven, Trauerſpiel in 18.00: Straßburg: Opern⸗Ouvertüre und Fantaſien. 19.00: Straßburg: Tanzmuſik. 19.40: London⸗Daventry: Präludien und Fugen von Bach. 19.45: Straßburg: Schallplattenkonzert. 21.35: London: Orcheſterkonzert. Besly, Debuſſy uſw. 22.40: London⸗Daventry: Kammermuſik. Beethoven, Liſst, Brahms uſw. NN 5 0 5 AHA BR! 8 dübolf Ein Tonfilm Künstlerisch hochwertig! kin feinkulſiviertes Filmwerk, das dem Verwönniesten Geschmack Rechnung irägt! den sich niemand enigehen lassen sollſe eee B 5 0 ö 0 22 HAUEUnge Me mb MHH e 11355 Das groge 2 Schlager- Programm! 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