u. Früh⸗ zu ͤ um 0 3, 10. ö riften ut. ga 4 U lu erk a ecks 9 be Nr erb, u die 66 ! Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Fe Hauptſtraße 63, Ne Friedrichſtraße 4, Erſcheinungsweiſe 8e Luiſenſtraße 1.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 71 9 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. April 1931 142. Jahrgang— Nr. 182 Maſſigli reiſt nach London Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 21. April. Die Vorbereitung des letzten Stadiums der Londoner Flottenverhandlungen bildete geſtern den Hauptgegenſtand der franzöſiſchen Regierungstätig⸗ keit. Im Anſchluß an den Miniſterrat, der ſich aus⸗ schließlich mit den letzten Inſtruktionen für die fran⸗ zöſiſchen Sachverſtändigen und Unterhändler beſchäf⸗ tigte, empfing Außenminiſter Briand den briti⸗ ſchen Geſchäftsträger in Paris, Campbell, mit dem er ebenfalls das Flottenthema beſprach. Der Miniſterpräſident Laval ließ ſich vom fran⸗ zöſiſchen Delegationsführer Maſſigli eingehend über die techniſchen und juriſtiſchen Schwierigkeiten, die in London immer noch der Löſung harren, unter⸗ richten. Obwohl in techniſcher Beziehung über den Inhalt der geſtrigen Beſprechungen ſo gut wie nichts an die Oeffentlichkeit gedrungen iſt, glaubt man in hieſtgen polttiſchen Kreiſen, daß die franzöſiſchen Unterhändler eine möglichſt entgegen kom⸗ mende Haltung unter Wahrung des raunzöſiſchen Standpunktes einnehmen werden. Aus den Preſſekommentaren geht immer wieder hervor, wie ſehr den Franzoſen an einer end⸗ lichen Einigung mit den Italienern ge⸗ legen iſt. Beſonders gut Unterrichtete wollen wiſſen, daß Maſſigli ſeinen briliſchen und italieniſchen Kollegen in London in der Frage des Erſatzes ver⸗ alteter Kriegsſchiffe einen neuen Entwurf un⸗ terbreiten wird. Obwohl immer wieder der Hoffnung Ausdruck ge⸗ geben wird, daß die Verhandlungen nunmehr glück⸗ lich zum Ziele gelangen, veröffentlichen einige an⸗ ſcheinend nicht ſehr optimiſtiſche Leitartikler völlig neue Vorſchläge. Der Außenpolitiker des„Journals“ beiſpielsweiſe vertritt den Standpunkt, daß von England allein die Vermeidung eines völligen Mißerfolges abhinge. Einfacher wäre es, den ganzen Fragenkomplex bis zur nächſten Abrüſtungskonferenz zu vertagen. Es wäre vielleicht komplizierter, aber ſehr viel nütz⸗ licher, ſo meint St. Brice, wenn man der Ab⸗ rküſtungskonferenz des nächſten Jahres ein ſehr ſorg⸗ fältig ausgearbeitetes Vorabkommen unterbreiten würde. Der„Matin“ andererſeits ſieht eine Löſungsmög⸗ luhkeit darin, die Geltung des in London abzu⸗ ſchließenden Abkommens von 1936 auf 1934 zu ver⸗ künden. Hierdurch würde man den heiklen Fragen der Erſatzbauten aus dem Wege gehen. Auskünfte Henderſons Telegraphiſche Meldung — London, 21. April. Henderſon gab geſtern im Unterhaus in Beant⸗ wortung verſchiedener Anfragen Auskunft über den augenblicklichen Stand der Flottenverhand⸗ lungen zwiſchen Frankreich und Italien. Er ſtellte feſt, daß der Ausſchuß, der ſich mit dem Entwurf des Abkommens befaßt, auf„gewiſſe Schwierig⸗ keiten“ geſtoßen ſei, die augenblicklich von den drei im Ausſchuß vertretenen Regierungen erwogen würden, und beſtritt nachdrücklich die Meldung, daß die hritiſche Regierung im gegenwärtigen Augenblick hicht bereit ſei, die Verhandlungen fortzuſetzen. 8 Auf eine Frage über die Vorbereitungen für die zommende Abrüſtungskonferenz und ihr Datum ver⸗ wies Henderſon auf ſeine Antwort vom 18. Februar und bemerkte, die Angelegenheit werde vom Völker⸗ bundsrat auf ſeiner Tagung im nächſten Monat er⸗ wogen werden. Er verneinte die Frage, ob weitere Mitteilungen von der Sowjetregierung mit Bezug auf die Konferenz eingegangen ſeien. Ein Mitglied des Hauſes fragte den Innen⸗ miniſter, ob er jetzt bereit fei, Trotzky das A ſyl⸗ recht als politiſchem Flüchtling zu gewähren. Clynes erwiderte: Die Antwort lautet verneinend. Bei einer weiteren Frage, weshalb dann dem eönig von Spanten als politiſchem Flüchtling die Einreiſe geſtattet wird, griff der Sprecher ein. 95 Der neue deutſche Geſandte in Wien, Dr. lieth, hat geſtern ſeinen Poſten angetreten. * C 2 27 0 2 72 1 2 80 Das bulgariſche Kabinett Liaptſcheff hat ſeine eſamtdemiſſion eingereicht. und die Flottenverhandlungen Veſchluß des franzöſiſchen Miniſterrats: Möglichſt entgegenkommende Haltung unter Wahrung des franzöſiſchen Standpunktes Alfons XIII. fährt nach England Er wird als Privatperſon behandelt 8 London, 21. April. Wenn König Alfons heute nachmittag in Lon⸗ don eintrifft, wird kein Vertreter der eng⸗ liſchen Regierung auf dem Bahnſteig anweſend ſein. Das Foreign Office hat es mit Rückſicht auf die kor⸗ rekten Beziehungen mit der gegenwärtigen ſpaniſchen Regierung für richtiger gehalten, den König als Privatperſon zu behandeln. Aber es iſt kaum anzunehmen, daß der königliche Flüchtling das Feh⸗ len des offiziellen Vertreters bemerken wird, denn ſeine zahlreichen engliſchen Freunde werden ſich ſicher in großen Scharen zur Begrüßung einfinden. Die Polizei hat ſchon beſondere Maßnahmen für die Regelung des Verkehrs getroffen, weil mit Be⸗ ſtimmtheit damit gerechnet wird, daß eine rieſige Menſchenmenge ſich zum Empfang des Königs einſtellen wird. Doch die Maſſe der Neugierigen wird nicht aus⸗ ſchließlich aus Freunden Alfonſos beſtehen. Er hat in den letzten Tagen Briefe erhalten, in denen er mit Ermordung bedroht wird. Die engliſchen Polizeibehörden nahmen die Drohbriefe immerhin ernſt genug, um den Viktoria⸗ bahnhof mit einer Abteilung von 50 Detektiven in Zivil und ebenſo vielen uniformierten Schutzleuten zu beſetzen. Die Möglichkeit, daß ein ſpaniſcher Anarchiſt eine Bombe werfen könnte, wird heute in der Preſſe erwähnt. Die Polizei will offen⸗ bar gegen alle noch ſo vagen Möglichkeiten geſichert ſein. Offiziell dient der Londoner Beſuch König Alfons dazu, ſeinem dritten Sohn, dem Infanten Don Spanien nach Die Frage der Anerkennung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. April. Ueber den Zeitpunkt und die Form der Auer⸗ kennung der proviſoriſchen Regierung in Madrid iſt in Berlin bisher noch keine Entſcheidung getrof⸗ fen worden. Sie muß ſchon aus dem Grund hinaus⸗ geſchoben werden, weil der Reichs außen min i⸗ ſter erſt Mitte der Woche wiederhergeſtellt ſein wird. Es ſcheint, daß man in der Wilhelmſtraße erſt ab⸗ warten will, wie die anderen europäiſchen Staaten ſich verhalten werden, zumal die Möglichkeit eines gemeinſamen Vorgehens beſteht. In Berliner diplomatiſchen Kreiſen herrſcht die Auffaſſung, daß die Reichsregierung und mit ihr wohl auch die Regierungen anderer Länder nicht bis zum Zuſammentritt der Nationalverſammlung zögern wollen. Man iſt ſich aber wohl noch nicht recht klar darüber, wie die Prozedur völkerrechtlich einwand⸗ frei vorgenommen werden ſoll. Vorbereitungen der Republikaner Telegraphiſche Meldung Paris, 21. April. Miniſterpräſident Alcala Zamora hat dem Madrider Vertreter des linksſtehenden„Soir“ eine Unterredung gewährt, in der er über die Vor⸗ bereitungen zur Bildung des jetzigen Kabinetts erklärt: „Bereits vor mehr als einem Monat hatten wir unſere Regierung aufgeſtellt. Sämtliche Miniſter waren ernannt. Wir waren in unſerer Organiſa⸗ tion ſogar noch weiter gegangen, indem wir an die Erſetzung der von der Monarchie ernannten Präfekte gedacht hatten. Längſt vor der Abreiſe des Königs hatten unſere Präfekten ihre Ernennungsdekrete in der Taſche. Sie brauchten ihre Poſten nur anzutre⸗ ten. Die Revolution hat uns nicht über raſcht und die in den Straßen herrſchende Ordnung beweiſt, daß wir nichts dem Zufall überlaſſen haben.“ Beſchlüſſe des Kabinetts In einem Kabinettsrat wurde beſchloſſen, Veran⸗ ſtaltungen von Feiern durch die Behörden zu ver⸗ bieten. Die Titel, die eine Unterordnung oder eine Abhängigkeit vom monarchiſtiſchen Regime andeuten, werden abgeſchafft. Die derzeitigen Banknoten bleiben in Umlauf, aber der Finanzminiſter hat da⸗ für Sorge zu tragen, daß neben den königlichen In⸗ Ju a n eine Stellung in der Marineſchule Dartmouth zu verſchaffen, wo er ſeine Ausbildung als See⸗ offitzier vollenden ſoll. Man nimmt hier an, daß der König außerdem wichtige Privatgeſchäfte in der City zu erledigen hat. Ob er gleichzeitig einen Be⸗ ſuch bei dem engliſchen Königspaar in Windſor ab⸗ ſtatten wird, iſt noch nicht mit Sicherheit bekannt. Die engliſche Regierung hat bis jetzt keinen Schritt unternommen, das neue ſpaniſche Regime anzuerkennen. Es heißt, daß vor⸗ läufig noch Verhandlungen mit den Dominien im Gange ſind, mit anderen Worten, daß man es vor⸗ zieht, noch etwas zu warten, bis ſich die Lage in Madrid völlig geklärt hat. Die Königsfamilie in Fontainebleau Telegraphiſche Meldung 2 Paris, 21. April. 5 In den nächſten Tagen wird die ſpaniſche Königs⸗ familie nach Fontainebleau überſiedeln. Der dortige Aufenthalt dürfte von längerer Dauer ſein König Alfons wird ſeiner Familie erſt nachfolgen nach Rückkehr von ſeiner Londoner Reiſe. Klage gegen Alfons von Bourbon Nach einer Havasmeldung aus Madrid hat die radikale ſozialiſtiſche Partei in einer Ent⸗ ſchließung u. a. gefordert, daß„Alfons von Bourbon wegen der politiſchen Vergehen und ſolcher des allge⸗ meinen Rechtes, deren man ihn anklage, der Pro⸗ szeß gemacht werde.“ dem Amſturz ſignen die Worte„Spanische Republik“ aufgedruckt werden. Der Innenminiſter beſprach die Arbeitskriſe, beſonders in den dichtbevölkerten Städteteilen von Madrid, wo die Not ſehr groß geworden ſei, weil die von Frauen der ſpaniſchen Ariſtokratie geleiteten Wohltätigkeitsvereinigungen ihre Arbeit als Proteſt gegen das neue Regime eingeſtellt hätten. Der Mäniſter erörterte dann die Möglichkeit einer finanziellen Unterſtützung der Armen. Das ſpaniſche Rote Kreuz werde künftighin dem Wohlfahrtsminiſterium unterſtellt werden und auf Vorſchlag des Finanzminiſters wurde beſchloſſen, die Löhne der Arbeiter und den Sold der Unteroffiziere von den Steuern zu befreien. Beamtenausſchüſſe werden in den einzelnen Provinzen über die Ueber⸗ nahme des früheren königlichen Beſitzes durch den Staat zu befinden haben. Ferner hat die Regierung beſchloſſen, dem Stadt⸗ rat von Madrid die Caſa de Campo und den Campo del Moro abzutreten, damit dieſer daraus öffentliche Parks macht. Sechsſtundentag verlangt Paris, 21. April. Havas berichtet aus Barcelona, eine Gruppe Arbeitsloſer zog vor das Palais der Generali⸗ tät und forderte den Sechsſtundentag. Ein Mitglied der Generalität erklärte, der Staat werde in erhöhtem Maße Wegebauten vornehmen laſſen und den Arbeitsloſen durch Zuſchüſſe und Arbeits⸗ loſenverſicherung zu Hilfe zu kommen ſuchen. Geſtern vormittag haben Unbekannte in einem Vorort einen Arbeiter durch Revolverſchüſſe getötet. Deutſcher Miniſter in Rumänien Telegraphiſche Meldung — Bukareſt, 21. April. Miniſterpräſident Jorga erklärte, er werde ſein beſonderes Augenmerk au die kulturelle Entwicklung der Minderheiten im Rahmen des rumäniſchen Staa⸗ tes richten und werde alles tun, um ein gutes Ein⸗ vernehmen zwiſchen Minderheit und Mehrheit des Volkes herbeizuführen. Als Zeichen dafür bot er dem deutſchen Abgeordneten Rudolf Brandſch das Unterſtaatsſekretariat im Miniſterpräſidium mit dem Referat für die Minderheiten an. Brandſch iſt der erſtedeutſche Miniſter und erſter Miniſter der Minderheiten Rumäniens über⸗ haupt. Das deutſch⸗tſchechiſche Muſterſchutzabkommen wurde geſtern in Prag unterzeichnet. Was Knickerbocker ſah Die Deutſchen in Rußland J Juſt in dem Augenblick, da die Verhandlungen zwiſchen Sowfetrußland und der deutſchen Induſtrie über„zuſätzliche“ Lieferungen und neue Hundert⸗ millionen⸗Kredite zu Ende geführt worden find, bringt ein ganz neutraler und objektiver Beobachter einen Beitrag zur Beurteilung der neueſten Zuſtände in Rußland und der ruſſiſchen Zu⸗ kunft, der uns in Deutſchland eigentlich wieder ſtutzig machen ſollte: Der in Berlin lebende amerika⸗ niſche Journaliſt H. R. Knickerbocker, der weiteren Kreiſen durch ſeine Beteiligung an dem verunglückten erſten„Bremen“—„Europa“⸗Trans⸗ ozeanflug bekannt geworden iſt, hat ſich ſeitdem auf zwei Jahre zum gründlichen Studium des viel⸗ umſtrittenen Fünfjahresplanes ins Stalin⸗Reich be⸗ geben und läßt als Frucht ſeiner Studien nunmehr im Verlag Ernſt Rowohlt ein Buch„Der Rote Handel droht“ erſcheinen. Vor ſo vielen Rußlandreiſenden, deren Berichte man in letzter Zeit zu leſen bekam, hat dieſer Amerikaner voraus, daß er aus eigener Anſchauung die Entwicklung der ruſſiſchen Planwirtſchaft mit früheren Jahren vergleichen kann. Offenbar um nicht ſeine letzte Rußlandreiſe gemacht zu haben, iſt er in ſeinen Ausdrucksformen und Vorausſagen ſehr vorſichtig. Aber was er ſchildert und mit Zah⸗ len belegt, beſtätigt nicht die günſtigen Anſichten, die in einem Teil der deutſchen Preſſe ſeit Monaten über Rußland und ſeine wirtſchaftliche Bündnis⸗ fähigkeit verbreitet werden. Seit Knickerbockers letz⸗ tem Beſuch in Moskau im Jahre 1927 haben ſich die Lebensbedingungen weſentlich verteuert und ver⸗ ſchlechtert. Ungenügend ernährt, jammervoll geklei⸗ det, in verlotterten Wohnungen lebend und„zum Teil terroriſiert“, iſt die Lage der Bevölkerung elend, aber, ſagt er,„noch nicht verzweifelt“. Die Regierung habe drei Vorteile auf ihrer Seite. Erſtens, daß der Verzweiflungspunkt in Rußland tiefer liegt, als in irgend einem Land der weſt⸗ lichen Welt. Zweitens, daß die Sowjets über unver⸗ gleichliche Mittel verfügen, zu beſtimmen, wie nahe die Bevölkerung am Rande der Verzweiflung zu ſtehen habe. Und drittens, daß ſie die Möglichkeit be⸗ ſitzt, beim Nahen des Verzweiflungspunktes den Plan eine Kleinigkeit zu verlangſamen, und dem Volke einen Knochen hinzuwerfen. Worin beſteht der„Knochen“? Knickerbocker ſagt: Die Sowjetregierung hat die Abſicht, das Tempo des Fünfjahresplanes bis zu zwei Grad an den Verzweiflungspunkt hin aufzutreiben, um nach Abſchluß des fürchterlichen Experiments als Staat in induſtrieller, wirtſchaftlicher und militäri⸗ ſcher Hinſicht doppelt ſo mächtig dazuſtehen, wie 1928. Sobald der Zeiger den Gefahrenpunkt berührt, iſt die Regierung jederzeit in der Lage, durch Einſchrän⸗ kung der Ausfuhr Tauſende von Tonnen Verbrauchs⸗ waren zu jedem beliebigen Preiſe auf den Markt zu werfen und durch Einfuhr weiter den Zufluß an. Verbrauchswaren zu vergrößern.„Dies würde aller⸗ dings eine Reviſion des Planes nach unten bedingen.“ Man kann ruhig ſagen: Dies wäre eben der kataſtro⸗ phale Fehlſchlag des Fünfjahresplanes! Im Zu⸗ ſammenhang damit beantwortet Knickerbocker die Frage, ob die Ruſſen unter Geſtehungskoſten aus⸗ führen. Antwort: Rechnet man den Rubel zum Gold⸗ wert, ſo verkaufen ſie in vielen Fällen billiger, als ſie produzieren. Rechnet man aber den Rubel zu ſeinem tatſächlichen und problematiſchen Wert, ſo erzielen ſie in allen Fällen große Gewinne. Ehe man alſo die Anſchuldigung des Dumpings unterſucht, müſſe man den Rubel in eine feſte Beziehung zum ausländiſchen Goldmarkt bringen. Das zu verhindern, ſei aber gerade der Zweck der ruſſiſchen Binnenwährung. Man ſoll ganz einfach nicht hinter den Trick kommen! Der Fünfjahresplan iſt nach des Amerikaners Darſtellung ein rieſenhaftes Zwangsſpar⸗ ſyſtem für die ganze Nation. Jedes Pfund Eſſen, jeder Meter Stoff, jedes Paar Schuhe, daß der Bevölkerung verſagt wird, bedeutet dem Werte nach ſo viele Dollars für Maſchinen in den neuen Fabriken des Planes.„Der Plan iſt eine Methode für Ruß⸗ land, ſich ſelbſt großzuhungern.“ Man kann aber auch zwiſchen den Zeilen leſen: Sich totzuhungern! Sehr betrübend wirkt die Schilderung Knicker⸗ bockers, wie die deutſchen Mitarbeiter am ruſſiſchen Fünffahresplan in Rußland leben. Die deutſchen Techniker werden von den Ruſſen als Aus⸗ länder zweiter Klaſſe behandelt. Sie können ſich 2. Seite/ Nummer 182 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. April 1931 bei ſchlechtem Eſſen und mangelhafter Unterkunft ſehr ſchwer gegen die amerikaniſchen Kollegen be⸗ haupten. Die„Amerikanſki“ treten als die großen Herren auf, die zunächſt einmal ihren amerikaniſchen Komfort und zollfreie Lebens mitteleinfuhr verlangen. ehe ſie gegen viele und gute Dollars mit der Arbeit beginnen. Im Don⸗Kohlenbecken haben die Ruſſen, nachdem ihre eigenen Arbeiter zu Tauſenden aus⸗ riſſen, den Verſuch gemacht, arbeitsloſe deut⸗ ſche Bergleute von der Ruhr zu beziehen.„Faſt tauſend kamen, blieben ein paar Wochen und jetzt ſind viele wieder nachhauſe zurückgekehrt, da ſie die Arbeitsloſigkeit in Deutſchland einer Tätigkeit im Donbecken vorziehen“. Das ſoll wohl kein Vorwurf gegen die deutſchen Bergarbeiter ſein, ſondern es ſoll heißen: ſie hielten die ruſſiſche Hölle nicht mehr aus. Das deutſche Fegefeuer iſt immer noch eher zu ertragen. Unſere Ruhr⸗Rückwanderer haben ſich darüber ja auch deutlich genug ausgeſprochen. F. A. 9799—— Die Arbeit des Kabinetts Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. April Die Kabinettsſitzung am Donnerstag, mit der die Regierung Brüning ihre Tätigkeit in Berlin wieder offiziell aufnimmt, wird eine Art Orien⸗ tie xrungskonferenz ſein, dazu beſtimmt, das Programm der nächſten Wochen in großen Umriſſen feſtzulegen. Die Reſſorts haben bereits umfangreiche Vorarbeiten geleiſtet. Es harren, wie bekannt, wich⸗ tige agrar⸗, ſozial⸗ und finanzpolitiſche Fragen der Erledigung. Ueber die Vorſchläge, die der Reichsfinanzminiſter Dietrich in Karlsruhe über Einſparung des im Laufe des Sommers auf annähernd eine halbe Milliarde zu veranſchlagenden Defizits ange⸗ kündigt hat, ſind Einzelheiten bisher nicht bekannt geworden. In der Beamtenſchaft haben Aeußerungen, die jüngſt der württembergiſche Miniſter Dr. Bolz über einen angeblich bevor⸗ ſtehenden weiteren Abbau der Beamtengehälter ge⸗ tan, begreiflicherweiſe Beunruhigung ausge⸗ löſt, und der Kanzler iſt von einigen führenden Be⸗ amtenzeitſchriften aufgefordert worden, zu dieſen Erklärungen Stellung zu nehmen. Wie der demo⸗ kratiſche Zeitungsdienſt behauptet, wird die Frage der Beamtengehälter in einer der nächſten Kabinettsſitzungen zur Sprache gebracht werden. Bisher ſind derlei Gerüchte, die ſporadiſch immer wieder auftauchten, amtlich ſtets dementiert worden. Neben den innerpolitiſchen Fragen, die ſich in der Hauptſache auf die Stützung der Landwirtſchaft, das Arbeitsloſenproblem und die Verwaltungsreform erſtrecken, wird das Kabinett auch durch die bevor⸗ ſtehenden außenpolitiſche Ereigniſſe ſtark in Anſpruch genommen werden. Die deutſch⸗ öſterreichiſche Zollunion, die Genfer Tagung des Völkerbundsrats, der Beſuch in Chequers werden beſonders eingehende Beratungen erfordern. Man hofft, daß der Reichsaußenminiſter Dr. Curtius von ſeinem Grippeanfall ſoweit wieder hergeſtellt ſein wird, daß er an der Kabinettsſitzung am Donnerstag teilnehmen kann. Mit den Parteiführern gedenkt der Kanzler erſt wieder nähere Fühlung zu nehmen, wenn man ſich innerhalb des Kabinetts ſelbſt über die zu tref⸗ fenden, zum Teil ſehr einſchneidenden Maßnahmen einig geworden iſt. Dieſer Weg, den der Kanzler bisher gegangen, hat ſich der früheren umgekehrten Methode gegenüber als richtig erwieſen. Schweres Eiſenbahnunglück — Kanton, 21. April. Ein ſchweres Eiſenbahn⸗ Unglück hat ſich auf der Linie Kanton— Kaulun ereignet. Die Zahl der Todesopfer beträgt un⸗ gefähr 30, außerdem ſind 20 Perſonen ſchwer und etwa 30 leicht verletzt. Anhaltende Regengütſe hatten den Bahndamm unterſpült, ſodaß die Lokomotive und drei Wagen in einen 10 Meter tiefen Grund hinab⸗ ſtürzten. Alle Reiſende des verunglückten Zuges waren Chineſen. pas, Der Königsberger Zwiſchenfall 5 5 2 1 Die Franzoſen ſind fort Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. April. In Berliner politiſchen Kreiſen hat es einiges Befremden erregt, daß die franzöſiſchen Offiziere, die unter ſo eigenartigen Umſtänden in Königsberg vorübergehend feſtgenommen wurden, ihre„Beſich⸗ tigungsfahrt“ ungehindert haben fortſetzen dürfen, da ſie ſelbſt nicht den eigentlich ſelbſtverſtänd⸗ lichen Takt beſaßen, von einem weiteren Beſuch der Schlachtfelder des Oſtens abzuſehen, ſo hätte hier das Auswärtige Amt zum mindeſten eingreifen müſſen. Die Beſchwerdenote, die der Staatsſekretär von Bülow der franzöſiſchen Botſchaft übermittelte, ent⸗ ſpricht doch wohl kaum der Schwere des Falles. Selbſt wenn ſich im Verlauf der Unterſuchung ein Vergehen der Offiziere gegen das Spionagegeſetz nicht nachweiſen laſſen ſollte, bleibt ihr Auf⸗ treten im höchſten Grade beleidigend und provokatoriſch. Es iſt überhaupt nicht recht verſtändlich, weshalb man in Berlin den franzöſiſchen Offizieren die Erlaubnis zu einer Reiſe nach Oſtpreußen erteilt hat, da die enge militäriſche Zuſamenarbeit zwiſchen Frankreich und Polen doch auch der Bürokratie in der Wilhelm⸗ ſtraße hinreichend bekannt ſein ſollte. Das Entſchuldigungsſchreiben der fran⸗ zöſiſchen Botſchaft und ihre Verſicherungen, daß die Offiziere ſich nunmehr an die ihnen erteilten In⸗ ſtruktionen halten würden, zeigen, wie leicht man ſich am Pariſer Platz im Vertrauen auf die deutſche Duldſamkeit über dieſe Angelegenheit hinwegſetzt, die im umgekehrten Falle in ganz Frankreich lodernde Entrüſtung entfacht hätte. Wie der„Berliner Lokal⸗Anzeiger“ wiſſen will, ſollen die inzwiſchen entwickelten photographiſchen Platten ergeben haben, daß die franzöſiſchen Offiziere durch ein Gitter der Ummauerung des Turnhofes, auf dem gerade techniſche Neuerungen geprobt wurden, Aufnahmen gemacht haben. Die Bilder ſind den zuſtändigen militäriſchen Stellen zur Prüfung über⸗ mittelt worden. Zur Zeit ſoll der Aufenthalt der drei franzö⸗ ſiſchen Generalſtäbler unbekannt ſein. Man ver⸗ mutet, daß ſie es verſtanden haben, auf dem raſcheſten Wege über die Grenze zu kommen. Wir verlangen Genugtuung! Berlin, 21. Die franzöſiſchen Offiziere haben ſich auf einen Wink der franzöſiſchen Botſchaft hin aus dem Staube gemacht. Das zeugt nicht gerade von einem reinen Gewiſſen. Tatſächlich iſt inzwiſchen, wie dem„Lokal⸗Anzeiger“ aus Königs⸗ berg gemeldet wird, genau feſtgeſtellt worden, daß die beſchlagnahmten fotografiſchen Aufnahmen Feſtungsanlagen und Truppenabtei⸗ lungen wiedergaben, die mit einem Gerät üben, deſſen Geheimhaltung anderen Staaten gegenüber im Intereſſe der Landes verteidigung ge⸗ boten iſt. Zwei der franzöſiſchen Offiziere gehören dem ſogenannten zweiten Büro des franzöſiſchen Generalſtabs an, in dem alle Fäden des franzöſiſchen Militär⸗ und Geheimdienſtes zuſammenlaufen. Der Fall liegt ſo kraß, daß er mit einer offiziellen Eutſchuldigung unmöglich abgetan ſein kann. Mit Recht verlangt die„Deutſche Allgemeine Zei⸗ tung“, daß zum mindeſten die franzöſiſche Regierung den Gehilfen des Militärattachees an der Berliner Botſchaft, Oberleutnant Költz und den Königsber⸗ ger Konſul Fauget, die ſich beide der Spionage⸗ begünſtigung ſchuldig gemacht haben, abberuft. April. Das Internationale Agrarinſtitut Tagung des Anterausſchuſſes N Meldung Berlin, 21. April. er Unterausſchuß der Studienkommiſſion Telegraphiſche * — für die Europäiſche Einigung, der ſich mit den bis⸗ herigen Ergebniſſen der Vorarbeiten für die Errich⸗ tung eines Internationalen Agrarkreditinſtituts be⸗ ſchäftigt, iſt geſtern unter dem Vorſitz des franzöſi⸗ ſchen Unterſtaatsſekretärs Poncet zuſammen⸗ getreten. Poncet erklärte in ſeiner Eröffnungsanſprache, daß die franzöſiſche Regierung alles, was in ihren Kräften ſtehe, tun werde, um das Projekt zur Aufführung zu bringen. Die Länder Oſteuro⸗ denen durch das geplante Agrarkreditinſtitut weſtliches Kapital zuſtrömen ſoll, hätten insgeſamt eine Bevölkerungszahl von 100 Millionen Einwoh⸗ nern, deren Lebenshaltungsniveau noch ſehr niedrig ſei. Alles, was den Lebensſtandard dieſer Bevölke⸗ rung erhöhen werde, werde zweifellos eine günſtige Wirkung für die Induſtrieſtaaten haben, denen ſich neue Abſatzmärkte erſchließen würden. In der Nachmittagsſitzung gab der Ver⸗ treter Polens im Namen der acht Staaten, die an der Warſchauer Konferenz teilgenommen haben, die Erklärung ab, daß die Regierungen dieſer Länder grundſätzlich dem Plan eines inter⸗ nationalen Kreditinſtitutes ihre Zuſtimmung gaben mit dem Wunſche, daß es möglichſt bald ge⸗ ſchaffen werde. Die übrigen Delegierten brachten zum Ausdruck, daß ſie noch nicht in der Lage ſeien, die endgültige Stellungnahme ihrer Regierungen bekannt zu geben. Sie ſtänden aber dem Gedanken der Schaffung eines internationalen Agrarkreditſyſtems ſympathiſch gegenüber. Der deutſche Vertreter, Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes, ſprach ſeine Zu⸗ ſtimmung aus zu den Beſtimmungen, auf dem Wege von Agrarkrediten den ſüdoſteuropäiſchen Ländern zu helfen. Zu dem Projekt des Agrarkreditinſtituts könne er eine endgültige Stellungnahme noch nicht einnehmen. g Im Verlaufe der Beratungen trat der italieniſche Vertreter für Genf als Sitz der geplanten Bank ein, Kommt das Inſtitut nach Paris? Als Sitz des Internationalen Agrarkreditinſti⸗ tuts wurde von den Sachverſtändigen, wie von dem Vorſitzenden der Kommiſſion zur Vorbereitung des Internationalen Agrarkreditinſtituts, ter Meu⸗ len⸗ Holland, mitgeteilt wird, Paris vor⸗ geſchlagen. Zur Begründung für die Wahl die⸗ ſes Ortes wird angegeben, daß es für das geplante Inſtitut von Wichtigkeit ſei, in ſtändiger Verbindung mit einem Geldmarkt erſter Ordnung und in ver⸗ trauensvollen Beziehungen zu einem Mittelpunkt in⸗ ternationaler Kapitalinveſtitionen zu ſtehen. Die Eutſcheidung über den Sitz der Bank liege aber bei den Regierungen, die ſich an der Gründung beteiligen. — 2. 2 8 Die Sonntagsruhe in England Kinos und Varietés dürfen ſpielen § London, 21. April Mit einer Erregung, die ſelbſt die großen inter⸗ nationalen Kriſen nicht hervorzurufen vermögen, er⸗ örterte das Unterhaus die Frage, ob die Licht⸗ ſpieltheater das Recht haben ſollen, am Sonntag ihre Pforten zu öffnen, wie ſie es ſeit dem Kriege unter ſtillſchweigender Duldung der Be, hörden getan haben. Die führenden Staatsmänner ereiferten ſich bis ſpät in die Nacht hinein über die intereſſante Frage, ob der Sonntag für den Men⸗ ſchen oder der Menſch für den Sonntag da ſei. Für den Beobachter war die Debatte umſo eigentüm⸗ licher, als es ſich nur darum handelt, eine bereitt beſtehende Praxis, an der ſeit zehn Jahren kein Menſch Anſtoß genommen hat, zu legali⸗ ſieren. 1 Daß ein ſolcher Antrag im Unterhaus zu den heſ⸗ tigſten Redekämpfen der Seſſion führte, zeigt, was für Dinge Englands Herz wirklich bewegen. Eine beiſpielloſe Agitation war in den Tagen vor der Unterhausdebatte entfaltet worden, um die öffentliche Meinung und die Abgeordneten gegen die ſonntägliche Oeffnung von Lichtſpieltheatern zu beeinfluſſen. Trotzdem wurde die Regierungsvorlage ſchließlich in zweiter Leſung angenommen. A0 Abgeordnete, darunter die Mehrzahl der Liberalen, ſtimmten jedoch gegen die Vorlage, d. h. ſie befür⸗ worteten die völlige Schließung ſämtlicher Vergnügungs⸗ anſtalten in ganz England am Sonntag. Die Oppoſition wurde von ſchottiſchen Abgeordneten geführt, die in reli⸗ giöſen Fragen wie immer einen ſehr doktrinären Standpunkt einnehmem In Schottland iſt natltr⸗ lich auch nach der Verabſchiedung der gegenwärtigen Vorlage gar nicht daran zu denken, daß am Sonntag ein Kino oder ein Varieté geöffnet iſt. Auch in Eng⸗ land ſoll die Vorlage lediglich den Gemeindverwal⸗ tungen das Recht geben, den Kinotheatern Lizenzen zur Oeffnung am Sonntag zu geben. Die bisherige Rechtslage wird durch ein Geſetz aus dem Jahre 1780(!)) beherrſcht, das erſt kürz⸗ lich von einem Londoner Gericht als vollkommen gültig feſtgeſtellt worden iſt. Das preußiſche Volksbegehren Die Bundespreſſeſtelle des Stahlhelms teilt mit, daß das Bundesamt des Stahlhelms durch den 4. Straſſenat des Reichsgerichts folgende Nachricht über ſeinen Einſpruch gegen das Verbot der Stahlhelm g Zeitung erhalten habe:„Die Beſchwerde wird mit der Maßgabe verworfen, daß die Verbotsdauer auf dis Zeit bis zum 1. Mai 1931 einſchließlich beſchränkt wird.“ Hausſuchung im„Fridericus“ In der Redaktion des„Fridericus“ wurde geſtern nachmittag eine Hausſuchung vorgenommen, bei der es ſich darum handelte, feſtzuſtellen, ob der„Aufruf der Volks beauftragten“, wegen deſſen bekanntlich das Flugblatt des Stahlhelms verboten wurde, im Büro des Herausgebers Holtz niedergelegt oder ob Holtz im Beſitz des nationalſozialiſtiſchen Flugblatts ſei, das bei den ſächſiſchen Landtagswahlen 1930 her⸗ ausgegeben worden war und den als gefälſcht be⸗ zeichneten Aufruf enthielt. Der Herausgeber des„Fridericus“, Holtz, er⸗ klärte bei ſeiner Vernehmung, er habe vor einiger Zeit von dem in Meiningen wohnenden national⸗ ſozialiſtiſchen Agitator Becher ein Plakat er⸗ halten, von dem unten ein Stück fehlte, Dieſer Aufruf ſei von Becher als das Originalflug⸗ blatt aus dem November 1918 bezeichnet worden. Becher ſei damals hilfsweiſe im Auswärtigen Amt beſchäftigt geweſen und habe jenen Aufruf von Matroſen erhalten. Holtz gab ſchließlich zu, daß möglicherweiſe der Nationalſozialiſt Becher ihm aus irgend einem Grunde das Flugblatt der NS Daß, in die Hand geſpielt habe, doch ändere das nichts an der Tatſache, daß der Inhalt des Flugblattes authen⸗ tiſch ſei. Mannheim im Rundfunk Die Uebertragung der Komiſchen Oper„Die heimliche Ghe“ am Sonntag abend war zweifel⸗ los ein künſtleriſches Ereignis, das um ſo höher ge⸗ wertet werden muß, da die Aufführung im Sende⸗ raum die Mitwirkenden vor neue Aufgaben ſtellte, denen nur durch ſchwierige und langwierige Proben begegnet werden konnte. Selbſtverſtändlich mußte ſich das reizende Werkchen einige Streichungen gefallen laſſen, die jedoch kaum ins Gewicht fielen, da die heitere und einfache Muſik gerade in der gedrängten Form ſehr gut zur Geltung kam. Die Beſetzung war die gleiche, wie ſie von den Aufführungen in den Kammerſpielen bekannt iſt. Mit überraſchender Deutlichkeit kamen die Männer⸗ ſtimmen durch; lediglich bei den Frauenſtimmen hätte man manchmal eine beſſere Ausſprache, beſon⸗ ders in den Terzetten, gewünſcht. Das Orcheſter unter Leitung von Dr. Ernſt Cremer ſpielte mit gewohnter Virtuoſität. 5 Klaviermuſik bot der beſtens bekannte Pia⸗ niſt Kñarl Rinn. Mit Werken von Buſoni, Debuſſy und Reger bewies er erneut durch ſein ausdrucksvolles Spiel ſeine große Künſtlerſchaft. ** Mit einer Plauderei über„Mathematik, Kunſt und Humor“ verſuchte Prof. L. Bas⸗ itz kei, Heidelberg, die landläufige Furcht vor der Mathematik zu nehmen und zu beweiſen, daß ohne die Mathematik, die Herrin und Dienerin der Tech⸗ nik und Kunſt geworden iſt, die Ausführung vieler Dinge nicht möglich iſt. In humorvoller, kurzweili⸗ ger Weiſe verſtand es den Redner die Beziehungen der Mathematik zur Malerei, Plaſtik, Architektur und zur Tonkunſt klarzulegen. Nie hätte Leonardo da Vinei ſeine Werke ohne geometriſche Berechnung schaffen können und auch Dürer verwendete mathe⸗ matiſche Gebilde, um auf unſer Gemüt einzuwirken. Thoma hatte es ſich ebenfalls zur Aufgabe gemacht, ſtets ſeine Schüler mit den Grundgeſetzen der Mathematil bekannt zu machen. Noch ſinnfälliger kommt die Mathematik bei der Architektur zum Ausdruck, bildet ſie doch die Grundlage für ſämtliche Stilarten aller Nationen. Wie in der Muſik kommt auch bei dem Humor die Mathematik zu ihrem Rechte. Einige angeführte Beiſpiele bewieſen die Behauptungen und machten die Ausführungen noch unterhaltender. e Das Nationaltheater teilt mit: In der morgen ſtattfindenden Wiederholung von Verdis„Trou⸗ badour“ ſingt Chriſtian Könker den Grafen Luna. Am Donnerstag wird im Pfalzbau Ludwigs⸗ hafen„Der fidele Bauer“ gegeben. Die nächſten Vorſtellungen von Zuckmayers„Hauptmann von Köpenick“ finden am Samstag und Sonntag ſtatt, die Sonntagsvorſtellung außer Miete. Chor- und Orcheſterkonzert des Geſangvereins B. A. S. F. Komiſche Stimmungen erfüllten die von Dr. Waſſermann fein erleſenen, in Ludwigshafen noch nicht gehörten neuen Chorwerke. So den auf Mozarts„Seele des Weltalls“ folgenden Regeriſch herb⸗ſtrengen, vom Geſang verein der Badi⸗ ſchen Anilin⸗ und Sodafabrik und dem Pfalzorcheſter prächtig geſteigerten„Lichtwan⸗ derer“ von Herm. Grabner.„Freiheit und Kraft⸗ gefühl“, nicht die übliche, für das Maſſengefühl eines Männerchors ſinnwidrige Liebeslyrik, war auch die Dominante von Borodins„Lied des düſteren Waldes“(deutſche Erſtaufführung), nicht minder auch von Oskar Frieds Erntelied, deſſen mahlende Be⸗ gleitung unter Paukengehämmer ein Mühlenwerk nachbildet. Beide Vertonungen werden meiſt im Ein⸗ klang geführt, die ruſſiſche in ihrem kirchentonartlichen Schreitbewegung wie ein alter Päan. Nicht ſo fremd⸗ artige„ſchwebende Architektur“ in Tönen waren Othmar Schoecks neuromantiſcher„Poſtillon“ und Arnold Mendelsſohns Wunderhorn⸗Ballade „Der Schneider in der Höll“. Der Chor hat unter ſeinem jetzigen Leiter höchſt erfreuliche Fortſchritte in Tonreinheit und heller, leichter Ausſprache gemacht. Die Tenorſtellen in den beiden letztgenannten Bal⸗ laden geſtaltete Heinz Lipmann ſehr friſch bei Stimme mit der ihm eigenen, gepflegten, lebendigen Vortragsweiſe. Die Loſung des erſten Teils„Aus Nacht zum Licht“ vertiefte Wagners Fauſt⸗Ouver⸗ türe, im zweiten Teil leitete Joſ. Haas„Heitere Serenade“ zu dem luſtigen Kehraus über. Dr. Waſſermann bewährte ſich in der Orcheſter⸗ beherrſchung als„Feuermann“ durch ſeine flüſſigen Zeitmaße und die geiſtige Durchdringung der Parti⸗ tur. Es ehrt Ausführende wie Hörer, daß zwei Chöre wiederholt werden konnten. X. beitern, Man ſpielt in Berlin Die Berliner Theater ſpielen Leſſing.„Emilia Galotti“ im Schillertheater unter Jeßner findet ſtarkes Intereſſe. Mehr noch die„Minna von Barnhelm“ im Deutſchen Künſtler⸗ theater, in heftigem Tempo von Hinrich ein⸗ ſtudiert, mit Käthe Dorſch als Minna, die in allen anmutigen und in allen luſtigen Szenen, ohne die Rolle ganz zu erfüllen, ihren Zauber auswirkt. Drüben in der Volksbühne genau das Gegen⸗ teil, Döblins„Ehe“. Es iſt keine Dichtung. Kaum ein Tendenzſtück. Man könnte ſagen ein Plakatſtück. Ein überflüſſiges Vorſpiel. Ein erſter Akt, der das Elend einer Proletarierfamilie ſchildert, die Frau erwartet ein Kind, läßt es ſich wegnehmen und ſtirbt daran. Der zweite Akt, eine kinderreiche Proletarierfamilie, die ſich nicht erhalten kann, die von den Behörden der Fürſorge zerriſſen, verſtreut, ruiniert wird. Der dritte Akt, die bürgerliche Ehe, verwöhnte Tochter des Kapitaliſten mit einem ihr innerlich fremden Mann, Betrug, Schwindel. Teile des erſten und zweiten Akts ſchwimmen in den drit⸗ ten hinein. Gegenſätze von Unternehmern und Ar⸗ von Hausbeſitzern und Proletariern, von Behörden und Arbeitsloſen wechſeln in ſchnellen Szenen. Nirgends vertieft ſich die Dramatik, ſie hat nur techniſche Reize bei unbedingten ſittlichen Werten, ſie findet auf der Bühne nicht die Form, die Döblin eigen iſt, denn er braucht das Epos zur breiten Fundierung ſeiner Beobachtungen und Träume. Freilich die Aufführung unter Karlheinz Martin tat viel, um die Eigentümlichkeit der Döblinſchen Vorſtellungswelt, die Gleichzeitigkeit innerer und äußerer Vorgänge, die ſcheinbar in gar keinem Zuſammenhange ſtehen, bühnenwirklich herauszubringen. Eine geteilte und verſchiebbare Bühne, das Orcheſter ſitzt unter dem rückwärtigen erhöhten Teil, Stufen vermitteln die Niveaus, Oben und Unten wird ſymboliſch ausgenutzt, Filme, In⸗ ſchriften und Proſpekte begleiten dauernd die Hand⸗ lung, phantaſievolle Dekorationen von Caſpar Neher, ſehr geiſtreiche Projektionen von Nin a Tokumbet. Die zahlreichen Rollen ſind bis ins Kleinſte gut beſetzt, Ernſt Buſch als vermittelnder Sprecher ragt hervor. Die zugehörige Muſik von Rathaus wird von dem kleinen Orcheſter unter Macke ben ausgezeichnet geſpielt. Sie iſt ſehr ausführlich, bei⸗ nahe Dreigroſchenoper. Zwiſchen Jazz und archaiſcher Form findet ſie die ſchönſten Gelegenheiten zu Märſchen, Zwiſchenſpielen, Tänzen, Liedern, Chören in jenem halb proſaiſchen Stil der Songs oder der Agitationslyrik, der ganze Strecken der modernen Muſik beſtimmt. Sie gehört unter die beſten, ſinn⸗ lichſten, gebrauchsmäßigſten Arbeiten dieſes Kom⸗ poniſten. Oscar Bie. 2 Aus Carl Maria von Webers Wanderjahren, Erlebniſſe und Werke. Unter dieſem Titel wird Don⸗ nerstag, den 23. April, 19.45 bis 21 Uhr vom Sil de funk und Südweſtfunk aus der Beſpre⸗ chungsſtelle Maunheim eine hochintereſſante Konzertdarbietung übertragen. Der erläuternde Zeit bericht von Muſeumsdirektor Prof. Dr. Friedrich Walter wird die Hörer an den Erlebniſſen des fun⸗ gen Weber teilnehmen laſſen, und zu den Kompo tionen, die ſich unmittelbar eingliedern überleiten, Zur Aufführung gelangen folgende, der heutigen Generation wohl völlig unbekannte Jugendwerk Webers: Der erſte Ton, melodramatiſche Kantate vun 18087 das 1809 komponierte Klavierquartett in.dur und die ſeinem Freunde Alexander von Duſch ge⸗ widmeten Cellovariationen von 1810; ferner Lieder aus dem romantiſchen Empfinden des Mannheim Heidelberger Aufenthalts von 1810, der Weber zum erſten Male mit dem Freiſchützſtoff bekannt machte. Die Wiedergabe der heute ſelten gewordenen und ſchwer zu beſchaffenden Kompoſitionen wird aut bei Muſikkennern beſondere Beachtung finden. Bei der Darbietung wirken mit: Sophie Karſt(Sopran, Lisbeth Dühren(Alt), Helmuth Neugebauer(Tenor) Albert Weig(Baß), Max Kergl(Violine), Franz Neu⸗ maier(Bratſche), Karl Müller(Violoncello), Rudolf Borupka(Klavier), Eliſabeth Helfferich(Rezitation Der Mathematiker Prof. Voß gestorben. Un verſitätsprofeſſor Geheimer Rat Edmund Aurel Voß, der bedeutende Mathematiker der Münchener Univerſttät, iſt geſtern nach langem ſchweren Leiden im 85. Lebensjahr in München geſtorben. Der zu Altona geborene Gelehrte ſtudierte Mathematik Göttingen und Heidelberg und kam 1903 als Ordinarius für Mathematik an die Münchener Uu verſität und als Vorſtand des Mathematiſch⸗Phuſt kaliſchen Seminars nach München. Der Verſtor ene genoß als Wiſſenſchaftler internationalen Ruf, il nter⸗ t, er- icht am s ſeit r Be⸗ inner r die Men⸗ Für itüm⸗ eits ahren al i⸗ 0 heſ⸗ was Eine Lagen m die gen rn zu rlage 210 ralen, ſefür⸗ vurde reli⸗ nären tatſtr⸗ rtigen untag Eng⸗ rwal⸗ enzen eſetz kürz⸗ mmen n t mit, hen 4. über helm⸗ it der uf die änkt eſtern ei der lufruf intlich e, im er vb blatts ) her⸗ t be⸗ „ ex⸗ iniger tonal⸗ e hte. Iflug⸗ rden. tigen f von daß t aus DA p. ts au tthen⸗ —— eben „ bei⸗ iſcher n zu hören 1 der ernen ſinn⸗ Kom⸗ ie. ihren, Don⸗ 5 d⸗ pre⸗ ſſante Zeit⸗ rich jun⸗ npoff⸗ eiten. tigen. werke e von Badu 0 ge⸗ ziedet i m⸗ Veber kannt denen auch Bei rauh nor), Neu⸗ udolf tion, Uni⸗ Voß, ner eiden er öl ik in 3 als Uni⸗ hn⸗ bene gegen graphen einzuzwängen. für die Unternehmungen Dienstag, 21. April 1931 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 182 Familie Murks verkehrt verkehrt Verkehrserziehungswoche in Mannheim mit Preisausſchreiben Eine moderne Polizeidirektion Preſſekonferenzen bei der Polizei pflegen meiſt unſchöne Dinge zu behandeln. In der Regel han⸗ delt es ſich um Zuſammenſtöße von Uebeltätern die Beſtimmungen der Polizei oder gar Kapitalverbrechen, die die Oeffentlichkeit in Auf⸗ regung halten. Aber ſo eine angeregte und teilweiſe geradezu fröhliche Preſſekonferenz, wie ſie geſtern in der Polizeidirektion ſtattfand, hat ſelbſt der Journaliſt mit der Erfahrung längerer Dienſtjahre wohl noch nicht erlebt. Man muß den Herren Polizeidirektor Dr. Bader und Regierungsrat Dr. Heim die un⸗ eingeſchränkte Anerkennung dafür ausſprechen, daß ſie ſich von dem früher üblichen reinen Ver⸗ fügungsſtandpunkt vollkommen freigemacht haben und dafür ſo erfolgreich bemühen, rein pfychologiſch an die Menſchen heranzukommen, ſtatt ſie in Para⸗ Ganz beſonders gilt dies Fragen des Verkehrs Verkehrsdiſziplin erlernt man nicht von einem auf den andern Tag. Das richtige Verhalten im Ver⸗ kehr iſt eine ſchwere Kunſt, die nur durch immer währende Belehrung und Erziehung ins Unter⸗ bewußtſein eingehämmert werden kann. Es iſt in den letzten Jahren ſchon vieles beſſer geworden; der Verkehr hat uns erzogen. Und doch finden wir immer noch Kraftfahrer, die Rückſichten auf andere nicht kennen, Radfahrer, die wie Forel⸗ len, geſchmeidig und ſchnell durch den Verkehr huſchen und Fußgänger, die ſich auf der Fahr⸗ bahn verhalten, als ob ſie nie etwas davon gehört hätten, daß die Fahrbahn in erſter Linie dem Fahr⸗ zeugverkehr dient. Dieſen leichtſinnigen und unge⸗ ſchickten Sündern müſſen immer wieder ihre Fehler vor Augen gehalten werden, wenn wir die Unfall⸗ gefahren erfolgreich bekämpfen wollen. In den Organiſationen und Verbänden und be⸗ ſonders auch von der Preſſe wird zweifellos ſehr iel Erziehungsarbeit geleiſtet. Auch die Polizei gibt ſich redlich Mühe, Verſtändnis zu wecken und zu erziehen. Die Erfolge der Reichsunfallwoche vor zwei Jahren haben hier und anderwärts gezeigt, daß großzügige un. d zuſammenfaſſende ſchon allein wegen ihrer werbepſychologiſchen Wirkung erfolgreicher ſind als die alltägliche Kleinarbeit. Aus dieſer Erfahrung heraus wird ſich nun die Polizei im Rahmen der Maiwoche, die erfahrungs⸗ gemäß ſtärkeren Verkehr in der Stadt herbeiführt und auch viele Fremde von auswärts heranzieht, zunächſt einmal der Fußgänger und Radfahrer annehmen. Fuhrwerkslenker und Kraftfahrer kom⸗ men ſpäter an die Reihe. Aber es ſoll diesmal keine Protokolle und Gebührenzettel mit ſofortiger Kaſſe geben, ſondern der oberſte Grundſatz ſoll ſein: Belehrung und Verwar⸗ nung, keine Strafe! Wer allerdings in der Verkehrserziehungswoche nichts lernt und ſpäter die alten Fehler wieder macht, darf ſich nicht wundern, wenn dann die Polizei durch entſprechende Angriffe auf den Geldbeutel nachhilft und das Verſtändnis für die Notwendigkeiten des Verkehrs zu wecken ſucht. Zunächſt werden die Schulkinder angehal⸗ ten werden, auf dem Weg von und zur Schule ſich ein richtiges Verhalten im Verkehr anzugewöhnen. Zu dieſem Zweck werden Verkehrspolizeibeamte und ſonſtige dazu geeignete Herren in den Schulen Vor⸗ träge und praktiſche Uebungen abhalten. Vorgeſehen iſt, daß jede Schule mindeſtens zweimal verkehrs⸗ techniſchen Unterricht bekommt. Die Erziehungs⸗ arbeit auf der Straße wird durch eine größere Anzahl Polizeibeamter ausgeübt werden. Zu be⸗ ſtimmten Tageszeiten werden ſie Fußgänger und Der Kamerad Von Heinz Steguweit Der treue Johannes— da hockt er am Garten⸗ ſenſter und faltete die Hände. Irgendwo in Flan⸗ dern, als die Pfui⸗Teufel⸗Muſik der Minen und Granaten um ſeine Ohren ſchrie, wurden ſeine Augen totgeſchoſſen. Er ſieht nichts mehr. Seine leeren Augenhöhlen tränen vom Wundfluß; jeden Morgen weicht ihm Frau Marthe mit einem Schwamm die harten Schorfkruſten von den ver⸗ narbten Lidern. Seine Stirn hat blaue Brand⸗ flecken, die Gas und Pulver in die Haut ſengten. Jeden Morgen ſitzt Johannes am Fenſter; jeden Morgen hält er ſeine Hände gefalten. Und es iſt Sommer. Johannes lernt wieder lächeln. Scharfe, harte Linien verklären ſein Ge⸗ ſicht, wie mit einer Nadel in Kupfer gegraben. Es iſt das Lächeln dieſer Zeit. Er riecht den herben Duft der Topfgeranien am Fenſter und hört den gläſernen Schlag der Singdroſſel. Sein Weib wringt Wäſche und ſein Bube kommt in die Tür geſprungen und ſchüttet ihm bunte Kieſelſteine in die gelben Hände:„Sieh, Vater, die Steine, rote, grüne und weiße!“ Johannes ſtreichelt ihm über die kornblonden Locken und lächelt wieder:„Schön, mein Junge— wunderſchön!“ Dann richtet er ſich auf, taſtet an den Wänden vorbei und ſagt:„Es muß draußen Sonne ſein. Meine Schläfen ſind erwärmt, die Vögel ſchei⸗ nen luſtig, und Bienen durchſummen die Holunder⸗ dolden. Ich möchte hinaus, Marthe, mein Bube— ich möchte hinaus!“ „Ich hab' die Wäſche“, ſagt Frau Marthe,„morgen führe ich dich in die Roggenfelder.“ Johannes ſchweigt und wiſcht an den Augen; dann ſagt er:„Wer weiß, ob morgen wieder Sonne iſt; Junge, komm, geh du mit deinem Vater!“ Der Junge hängt ängſtlich an der Mutter:„Vater — ich trau' mich nicht!“ „Es iſt zu gefährlich“, hilft ihm die Mutter, ſchlägt ein naſſes Linnentuch aus und murrt. Da taſtet Johannes wieder zurück, ſo ſtill, wie er gekommen iſt. Wieder ſinkt er auf den Stuhl am Fenſter und ſtützt den narbigen Kopf. Die Scheiben ſtehen offen, und ein dünner Wind⸗ ſtrich trägt dem Blinden tauſend Wonnen zu: den Radfahrer auf ihre Fehler hinweiſen, aber, wie von den Polizeigewaltigen beſonders hervorgehoben wurde, nicht barſchen und böſen Tones, ſondern milde und liebreich, wobei allerdings vorausgeſetzt wird, daß ſich das Publikum entſprechend benimmt. Rekordjäger, die etwa den Ehrgeiz haben, eine be⸗ ſonders hohe Zahl freudiger Ermahnungen auf ſich zu vereinigen, ſeien daher beizeiten vermahnt. Andererſeits kennt man den Mannemer Volks⸗ humor, ſodaß man ein reibungsloſes Herüber und Hinüber erwarten darf. Aber damit nicht genug. Aus der Erkenntnis heraus, daß man die Menſchen auf die Verkehrs⸗ fehler ſo oft wie möglich aufmerkſam machen muß, verſucht es diesmal die Polizeidirektion mit dem modernen Reklamemittel des Preisausſchreibens. Und nun tritt die Familie Murks auf den Plan, beſtehend aus Vater und Mutter, zwei Kindern und einem Waldi. Beſagte Familie Murks beſteht offen⸗ ſichtlich aus lauter Parſifalnaturen, d. h. ſie ſind reine Verkehrstoren. Das beweiſen ſie in einer Reihe von Verkehrsbildern, auf denen ſie les falſch machen, was überhaupt nur möglich iſt. Es iſt nun Aufgabe des Publikums, dieſe Fehler he:⸗ aus zubekommen. Und wer ſie alle glücklich findet, hat möglicherweiſe außer dem ſeeliſchen Gewinn der Einprägung ſämtlicher Verkehrsregeln in Mann⸗ heim auch noch die Möglichkeit der Erringung von baren oder Sachwerten. Der verkehrsfehlerhafte Lebenslauf der Familie Murks wird in 100 000 Auf⸗ lage hergeſtellt. Ein großer Teil wird in den Schu⸗ len verteilt, ein kleinerer durch die Poſt verſandt werden. Die Reſtauflage wird, und das iſt das neue und originelle, durch etwa 100 Polizeibeamte in Uniform mit freundlichen Worten auf den Straßen verteilt werden. Es geſchieht alſo einmal das umgekehrte. Während ſonſt die Beamten ſich nur einverleiben entweder in die Protokoll⸗ bücher oder in die Dienſtkaſſe aus den Gebühren⸗ zetteln, ſchenken ſie diesmal etwas dem Publikum, das möglicherweiſe ſogar noch etwas einbringt. Denn den glücklichen Gewinnern winken Bar⸗ und Sach⸗ preiſe, u. a. Freiflugkarten des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗Vereins, Freifahrſchulausbildungen für Kraftfahrer und außerdem 2000 Kinokarten als Troſtpreiſe. Weiter beſteht die Möglichkeit, bei einem von einer Reihe von namhaften Geſchäften in Verbindung mit dem Ausſchreiben der Polizei veranſtalteten Suchwettbewerb wertvolle Gegenſtände zu gewinnen. Das Vorhaben der Polizeidirektion wird von der Verkehrswacht, die bei der geſtrigen Beſpre⸗ chung durch ihren Vorſitzenden, Zahnarzt Dr. My⸗ lius, vertreten war, aufs wärmſte unterſtützt. Auch die Straßenbahn wird ſich mit einem beſonders dazu ausgeſtatteten Wagen, der ihre eigenen Wünſche für den Straßenbahnverkehr enthält, be⸗ teiligen und vorausſichtlich wird auch die Poltzei⸗ direktion einen Wagen durch die Straßen fahren laſſen, der auf die Verkehrserziehungswoche hin⸗ weiſt. Dem Preisrichterausſchuß, dem keine leichte Arbeit winkt, gehören an: Polizeidirektor Dr. Bader als Vorſitzender und als Mitglieder Chef⸗ redakteur Fiſcher, Vorſitzender der Bezirksgruppe Unterbaden des Landesverbands der badiſchen Preſſe, Regierungsrat Dr. Heim, Polizeidirektion, Direktor Hieronymi, Verkehrsverein, Direktor Kanzler, Direktor des Realgymaſiums, Syndikus Dr. Krieger, Verband des Einzelhandels, Stadt⸗ oberſchulrat Lohrer, Stadtſchulamt, Zahnarzt Dr. Mylius, Vorſitzender der Verkehrswucht Mann⸗ heim e.., Beigeordneter Dr. Zeiler, Stadtver⸗ waltung, ſowie ein Vertreter des Mannheimer Re⸗ klameverlags. Bei der Beſprechung fanden die Vorſchläge der Polizei die uneingeſchränkteſte Zuſtimmung aller Anweſenden. Man freute ſich namentkich des friſchen und modernen Geiſtes. Jedenfalls iſt das Vorhaben der Mannheimer Polizeidirektion etwas ganz Neues und Eigenartiges und wird als erſtes dieſer Art zweifellos viel Nachahmung finden. Iſt doch auch der Mannheimer Polizeiverkehrsfilm, der vor einer Reihe von Jahren hergeſtellt wurde, in⸗ zwiſchen in zahlreichen Städten nicht nur Deutſch⸗ lands, ſondern auch des Auslandes geſpielt worden. Erſt geſtern iſt er aus dem Haag wieder zurück⸗ gekehrt. Bei Gelegenheit dieſer Beſprechung erſuhr man auch noch allerhand andere intereſſante Neuigkeiten. So iſt z. B. ein ſtarker Uebergang auf die Motor⸗ räder ſeſtzuſtellen, weil ſie führerſcheinfrei ſind. Die Verkehrspoſten auf den Kreuzungen ſind inzwiſchen eingezogen worden, dafür hat man Beamte ſeitwärts auf die Gehwege geſtellt, ein Verfahren, das ſich durchaus bewährt hat. Der Bau der Rheinbrücke ſchreitet rüſtig vorwärts, die Bäume im Schloßgarten, deren Verſchwinden hier und da beklagt wurde, ſind aber nicht der Rhein⸗ brücke wegen gefällt worden, ſondern um die An⸗ fahrt zu den Bädern zu verbeſſern und den Parkplatz zu vergrößern. Die Autoſtraße wird mit einer Schleife zum Ballhaus zurückgeführt, und zwar mit einer Unterführung. Die ſchienen⸗ Uebergänge werden abge⸗ ſchafft. Die unerläßlichen Verbeſſerungen an der Friedrichsbrücke und der Waldhofunterführung ſcheitern immer noch an den zu hohen Koſten. Auch die Löſung des Problems der Engen Planken iſt noch nicht voran gekommen. Die Vorſchläge der Polizei ſind zwar als durchaus richtig anerkannt worden. Es iſt nun Sache der Stadtverwaltung, zu verſuchen, ob ſie durchführbar ſind. Nun wird es an dem Mannheimer Publikum liegen, dem Preisausſchreiben zu einem Erfolg zu verhelfen. Möge jeder der bedauernswerten Familie Murks helfen, ſie von ihren Verkehrsfehlern zu heilen, damit ſie, und mit ihr der Löſer, in Zukunft nicht mehr verkehrt verkehrt, ſondern richtig Ex. —— Sängerbundesfeſt 1932 Einteilung der Bünde nunmehr feſtgelegt Die Einteilung der Bünde auf die einzelnen Hauptaufführungen beim Frankfurter Sän⸗ gerbundesfeſt 1932 iſt kreisweiſe erfolgt. Es ſingen in der erſten Hauptaufführung die Bünde der Kreiſe 1(Oſtpreußen), VI(Hannover), XI(Heſ⸗ ſen⸗Naſſau), XIII(Pfalz), XV(Baden), in der 2. Hauptaufführung III(Pommern⸗Grenz⸗ mark), IV(Schleſien), V(Nordmark), VIII(Weſt⸗ falen), IX(Rheinprovinz), XII(Freiſtaat Heſſen), XVI(Schwaben), in der dritten Hauptauf⸗ führung[1(Berlin⸗Brandenburg), VII(Provinz Sachſen und Anhalt), X.(Heſſen⸗Kaſſel), XIV(Saar⸗ gebiet), XVII(Südbayern), XVIII(Franken), XIX (Thüringen), XX(Freiſtaat Sachſen), XXI(Nieder⸗ öſterreich), XXII(Alpenland), XXIII(Ausland). In jeder Aufführung werden etwa 20 000 bis 25 000 Sänger mitwirken. SBR. gleichen * * In den Ruheſtand. Der Staatsanzeiger ver⸗ öffentlicht die ſchon bei den Schlußferjen angekündigte Verſetzung des Studienrats Rudolf Heim an der Gewerbeſchule Lin Mannheim in den dauernden Ruheſtand. * Aus dem Stadtteil Käfertal. Die Landwirt⸗ ſchaftliche Vereinigung Käfertal hat unter Berückſichtigung der Wirtſchaftslage und der Preiſe für die Erzeugniſſe der Landwirtſchaft den Tagelohnſatz für nichtſtändige Arbeiter auf.50 ¼/ für den Halbtag feſtgeſetzt. Die Zahl der Arbeitſuchenden iſt um 994 geſtiegen Das Arbeitsamt Mannheim regiſtrierte am 15. April 37573 Arbeitſuchende: 28 841 Männer und 8732 Frauen. Im Vergleich zum Bericht vom 31. März iſt wieder eine Zunahme von 994 Arbeit⸗ ſuchenden zu verzeichnen, während am 31. März die Arbeitsloſenziffer um 1330 Arbeitſuchende zurück⸗ gegangen war. Die Arbeitſuchenden verteilen ſich auf folgende wichtigſte Induſtrien: Männer Frauen Metallinduſtrie 7872 166 · 312 Lederinduſtrie u. Verarb. 397 119 gleich gebl. Holzgewerbe 1401 6 1 8 Nahrungs⸗ u. Genußmittelg. 699 2461— 62⁰ Bekleidungsgewerbe 354 355 a 17 Baugewerbe 2595 + 173 Gaſt⸗ u. Schonkwirtsgewerbe 264 557 50 Verkehrsgewerbe 1 469 21 ö 57 Ungelernte Arbeiter 9 217 1265— 634 Kaufm. Angeſtellte 2 470 1810 E 319 Techniſche Angeſtellte 850 7 5 60 Reſtl. Induſtrien 1258 1965 + 178 Auf Mannheim und ſeine Vororte entfallen 22.136 Männer und 5922 Frauen, zuſammen 28 058 Arbeitſuchende, auf die Landgemeinden 6705 Männer und 2810 Frauen, zuſammen 9515 Arbeitſuchende. Unterſtützung beziehen 18 767 Perſonen, davon 12119 Perſonen Arbeitsloſenunterſtützung und 6648 Perſonen Kriſenunterſtützung. Dazu kommen 18 104 zuſchlagsberechtigte Ehegatten und Kinder. Die fluk⸗ tuierende Bewegung auf dem Arbeitsmarkt des Mannheimer Arbeitsnachweisbezirkes kommt für die Zeit vom 16. März bis 15. April in folgenden Ziffern zum Ausdruck: Neuzugang unterſtützter Perſonen in beiden Unterſtützungsarten 5537, Abgang 8 043 Per⸗ ſonen. Abgeſehen von einer durch die Frühjahrsſaiſon be⸗ dingten leichten vorübergehenden Belebung, hat der Arbeitsmarkt des Mannheimer Induſtriegebiets noch keine Beſſerung erfahren. Größere Entlaſſun⸗ gen in der Metallinduſtrie und im Baugewerbe, aber auch die in größerem Umfang erfolgten Kündigungen des kaufmänniſchen und techniſchen Perſonals be⸗ laſten erneut den Arbeitsmarkt. * Zum goldenen Dirigentenjubiläum Matthäus Binders. Dem Bericht über das Jubiläumskonzert iſt nachzutragen, daß Profeſſor Schäfenacker die goldene Uhr nicht im Auftrag des Arbeiterbildungs⸗ Vereins, ſondern als Jubiläumsgeſchenk der drei Geſangvereine Eintracht⸗Mannheim, Arbeiterbik⸗ Flora⸗Viernheim ernannte der Ehren⸗ dungs⸗Verein⸗ Mannheim, und überreichte. Namens der Eintracht Vorſitzende Dörſam den Jubilar zum chor meiſter. * Muſterkoffer entwendet. Am 16. April ver⸗ ſchwand aus einem Auto bei O 6 ein braunlederner Muſterkoffer, 1,20 auf 0,80 auf 0,40 Meter groß, mit etwa 10 wollenen verſchiedenfarbenen Sport⸗ pullovers, einem weißen Sportrock(Gewebe), 5 mehr⸗ farbigen Sportſchals,—10 wollenen geſtrickten Sportmützen in allen Farben, einer hellbraunen Sportjacke und noch ſonſtigen Sportbekleidungsſtücken. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Montags⸗Vormittagszlehung zur erſten Klaſſe wurden folgende größeren Gewinne ausgeloſt: vier Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 60 513, 108 241, vier Gewinne zu 3000 Mark auf die Nrn. 219 139, 245 341; in der Nachmittags ziehung: zwei Gewinne zu je 100000 Mark auf die Nr. 219 196, zwei Gewinne zu je 10000 Mark auf die Nr. 42888, acht Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 102 507, 118 293, 246 868, 380 992.(Ohne Ge⸗ währ). Auto fer sicherungen bei ersten und kapitalkräftigen Gesellschaften decken WanrER& co. Ha BURG Zweigniederlassung Mannheim Böcklinstr. 47, Tel. 43631 Bitte fragen Sie bei uns an, wir geben Ihnen gerne u. kostenlos Auskunft 5296 kräftigen Honigduft von Holunder, ein Grillengeigen und das Geräuſch der Waſſertröpflein vom Lauf⸗ brunnen. Frau Marthe geht, die Bleiche zu gießen, während der Bube, ſchreiend vor Luſt, über den Raſen turnt. Johannes hat nicht teil an der Freiheit der All⸗ täglichen; er muß auf ihr Gefallen warten, auf ihre Zeit, wenn er nur unter der Sonne atmen oder durch Aecker und Bäume wandern will. Er iſt unter den Menſchen zum Ding geworden, das im Wege ſteht und nur erhalten, nicht mehr geliebt wird. Ganz ſtill iſt es um ihn, faſt kann er das dünne Ticken ſeiner Taſchenuhr hören. Da werden ſeine Knie plötzlich erwärmt; ſanft ſchmiegt ſich ein Fell an ſeine Beine. Er ſtreckt die Hände aus und fühlt:—„Wolf?“ Der Hund leckt ihm die kalten, mageren Finger, ſpringt ihn an, wedelt, bettelt und bläſt heißen Atem ihm entgegen. Johannes ſteht auf, und während er das mächtige Tier klopft, wird er von ihm hin⸗ ausgedrängt; immer weiter, durch den Flur, aus der Haustür, über den lauten Markt, zwiſchen haſtige Menſchen und rollende Wagen. Das Tier winſelt vor Freude. Aufrecht ſchreitet der Blinde; er fühlt die warme Sonne auf den Wangen und ſtrauchelt nicht. Tritt für Tritt iſt er ſicher, und wenn ein Wagen vorüberfährt, ſtößt ihm Wolf warnend den Kopf vor die Knie. Dann hält der Blinde an und wartet, bis er wieder fortgezupft wird, immer weiter, bis ſie unter kühlende Fichten kommen, wo unter ihrem Harzgeruch ein Rieſelbach ſilbern über Steine ſpringt und kupferhelles Flöten der Finken von den Aeſten tropft. Johannes geht, geht einſam und doch begleitet, er wandert mit jemand— nicht neben jemand; das ſpürt er, wenn ſich der treue Gefährte bellend an ſeine Knie drückt. Nun treten ſie aus dem Waldſchatten, und die Glut des Mittags ſengt ihm wieder den Scheitel. Johannes fühlt ſich müde werden und ſteht mitten auf der Straße. Zu beiden Seiten wogt das hohe Korn. Er hört die rauhen Grannen ſingen, wenn ein leiſer Windſtrich darüber geht. „Wolf— ein wenig warten, Wolf. Ich bin müde!“ Da ſtößt der Hund ihn ſeitwärts, bis Johannes ein ſperrendes Hindernis vor den Knien ſpürt; er taſtet nach: eine Feldbank. Dann wendet er ſich und hockt nieder. Der Hund liegt vor ſeinen Füßen und läßt den Atem haſtig ſtoßen, ſeine Zunge hängt über den Zähnen, und die roten Lefzen triefen. Hier wärmt den Blinden die Einſamkeit mit ihrem ſchwarzen, tröſtenden Mantel. Er fühlt ſich wieder wertvoll, und ſein Vorhandenſein dünkt ihm keine Laſt mehr, keine hinderliche Nebenſache. Er atmet tief und frei, weil er den Genuß des hohen Himmels und der Sonnenwärme von keinem Opfer der Menſchen zu erkaufen brauchte. Das macht ihn reich; er lächelt glücklich, wie lange nicht mehr, ob dieſer Stärke. Und der Erdgeſang der Lerchen und Grillen läßt ihn träumen von den Wundern nie gekannter Süße. Der ferne Stundenſchlag von der Stadtkirche hängt in ſeinem Ohr, das alle Melodien in ſein dankbares Herz weiter gibt. Seine Sinne malen ihm das Ackerbild zurecht; er weiß, daß die Aehren reif ſind und ſchwer; er ſieht nicht ihre Bräune, atmet aber gierig den Brotgeruch der ſatten Kolben ein. „Das Abendmahl im Felde“, murmelt Johannes und beugt ſich nieder, ſeinem Hund das heiße Fell zu kraulen. Und er denkt an die Zeit, als er noch Augen hatte. Da will er die wunden Lider auf⸗ reißen, will ſchreien und lachen vor Lebensluſt; aber irgendwo ſteckt die Freude im Halſe feſt und ſchluckt ſein Lächeln wieder ein. Sein Gefährte ſpringt neben ihm auf die Bank und drückt ſich ſchmeichelnd feſt an ſeine Schultern. „Ja, du“, ſagt Johannes,„ja du, mein Kamerad!“ Dann ſteht er auf und trottet mit dem Tier heim. Noch einmal hält er am Waldͤſaum. Er ſpürt den kühlen Schatten der Bäume und wendet ſich nach der weiten, fernen Ebene. Er denkt an Frau Marthe, die keine Zeit hat, denkt an den lachenden Buben, der ſich nicht traut, und denkt an ſein teures Vater⸗ land. Er wiſcht den Wundfluß aus den Augen und geht:„Wolf— komm du mit mir, Wolf!“ Ein„Romeo und Julia“⸗Muſeum in Verona. In dem Hauſe der Capuletti in Verona, dem Schauplatze von„Romeo und Julia“, ſoll ein Shake⸗ ſpeare⸗Muſeum eingerichtet werden, in dem die zahl⸗ reichen bibliographiſchen Dokumente und Quellen des alten Stoffes wie ſeiner dichteriſchen Auswer⸗ tung Aufnahme finden. Außer der urſprünglichen Faſſade iſt von dem Hauſe der Julia, das ſeit Jahr⸗ hunderten als Stallung und Remiſe diente, nichts er⸗ halten geblieben. Jubiläums⸗Konzert der Lutherkirche Mann⸗ heim. Die Lutherkirche, die nun ſchon auf ein Vier⸗ teljahrhundert ihres Beſtehens zurückblickt, war in allen Räumen von andächtigen Zuhörern überfüllt, die dem Feſtkonzert mit Aufmerkſamkeit folgten. Organiſt Fritz Leonhardt, dem ſoeben der Titel Kirchenmuſikdirektor verliehen worden iſt, eröffnete die Vortragsfolge, deren erſter Teil ganz im Zei⸗ chen des großen Thomaskantors ſtand, mit einer vorzüglichen Wiedergabe der berühmten dmoll-Toc⸗ cata von Bach, wobei er die Klangfülle der drei⸗ manualigen Orgel geſchickt ausnützte. Seine vor⸗ treffliche Beherrſchung der Orgel kam ferner einer ſchwierigen Kompoſition von Reger im zweiten Teil zugute. Der gemiſchte Chor der Lutherkirche erwies ſeine gute Diſziplin, vor allem die reine Intonation und gute Ausſprache in Chorſätzen von Bach, Haupt⸗ mann und Mendelsſohn. Mit einem Bachſchen Konzertſatz und zwei Sonatenſätzen von Tartini hatte ſich die junge vielverſprechende Geigerin Frl. Marianne Zetner, eine Schülerin von Käte Back eingeſtellt. Frl. Zeiner überraſchte ſehr angenehm durch großen edlen Ton, muſikaliſche Sicherheit und Reinheit der Doppelgriffe, ſodaß man ihrer weiteren künſtleriſchen Entwicklung mit berechtigter Erwar⸗ tung entgegenſehen kann. Die bereits vorteilhaft bekannte Celliſtin Frl. Toni Auerbach bereicherte die Vortragsfolge mit Tranſkriptionen nach Prälu⸗ dien aus dem wohltemperierten Klavier, die ihr Ge⸗ legenheit zur Entfaltung geſangreichen Tones und edler Empfindung gaben. Der Frauenchor ließ ſich mit einem Hymnus von Moriz Hauptmann ver⸗ nehmen, bei deſſen anſprechender Wiedergabe nur der Wunſch nach einer ſtärkeren, den Außenſtimmen die Wage haltenden Beſetzung der Mittelſtimmen übrig blieb. Der getragene Satz aus dem-moll-Trio von Mendelsſohn wurde von den Damen Zeiner, Auer⸗ bach und Herrn KM DD. Leonhardt mit liebevoller Einfühlung wiedergegeben; wir möchten aber eine Uebertragung von für das Klavier beſtimmten Sätzen auf die Orgel, ſchon wegen der verſchiedenen Weſensart beider Juſtrumente nicht allgemein be⸗ fürworten. Mit dem machtvollen, feurig empfunde⸗ nen kurzen Tedeum des Leipziger Domorganiſten Harald Creutzburg, wobei Frl. Nees ſehr geſchickt die Orgelbegleitung ausführte, fand das anregend verlaufene Konzert, dank der freudigen Mitwirkung aller Beteiligten, einen ſchönen Abſchluß. 5 4. Seite/ Nummer 182 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. April 1931 Vertpaltung der ſtädtiſchen Wohnungen Vereinfachung durch Neuorganiſation Der Beratung des Haushaltplanes für das Rech⸗ nungsfahr 1931 durch den Bürgerausſchuß geht am 6. Mai die Erledigung mehrerer Vorlagen voraus, von denen eine der bemerkenswerteſten die Verein⸗ fachung der Verwaltung der ſtädtiſchen Wohnungen iſt. Die Hausverwaltung, die ſeit 1. April 1922 dieſe Funktion ausübte, war urſprünglich dem Hochbauamt unterſtellt. Im Jahre 1924 wurde ſie der Abtei⸗ lung XI zugeteilt. Zur Zeit verwaltet die ſtädtiſche Hausverwaltung in ſtädtiſchen Gebäuden 1968 Woh⸗ nungen und 98 gewerbliche Räume, in nicht ſtädtiſchen Gebäuden 152 Wohnungen, insgeſamt 2218 Miet⸗ objekte. Hiervon ſind 915 Neubauwohnungen, 224 Einfachwohnungen, 538 Behelfswohnungen, 221 Alt⸗ wohnungen, 21 Geſchäftshäuſer, 149 Mieträume in Gebäuden, die öffentlichen Zwecken dienen und 152 Notwohnungen(letztere in nicht ſtädtiſchen Gebäu⸗ den). Zur Verwaltung dieſer Wohnungen ſtehen 7 Beamte, 2 Angeſtellte und 4 Arbeiter zur Ver⸗ fügung. Im Jahre 1926 wurde die Gemeinnützige Baugeſellſchaft Mannheim m. b. H. gegründet, bei der die Stadt mit 90 v.., die Städtiſche Sparkaſſe Mann⸗ heim mit 10 v. H. beteiligt iſt. Die Gemeinnützige Baugeſellſchaft verwaltet zur Zeit 1289 Wohnungen. Schließlich verwaltet das ſtädtiſche Hochbauamt noch 185 Dienſtwohnungen. Bei den der Verwaltung der ſtädtiſchen Hausver⸗ waltung unterſtehenden Mietwohnungen ſind zu un⸗ terſcheiden die zur Bekämpfung der W. o h⸗ nungsnot geſchaffenen Wohnungen und die im weſentlichen zur Unterbringun g für⸗ ſorgebedürftiger Porſonen errichteten (8. Zt. 538) Behelfswohnungen. Die Woh⸗ nungen müſſen nach wirtſchaftlichen Grundſätzen ver⸗ waltet werden; die Einnahmen die Ausgaben min⸗ deſtens decken. Bei den Behelfswohnungen iſt dies nicht möglich. Die Mieter der Behelfswohnungen ſind zum großen Teil nicht in der Lage, Miete zu bezah⸗ len. Ein Teil dieſer Mieter gehört zu den Perſonen, die dauernd vorübergehend von dem Fürſorgeamt betreut werden. Die Erſtellung und Verwaltung der Behelfswohnungen iſt eine Fürſorgeangelegenheit der Stadt. Der Grundſatz der Wirtſchaftlichkeit der Verwaltung kann hier nicht durchgeführt werden. Aus dieſen Gründen iſt die Verwaltung daher Sache des Fürſorgeamts. Das Nebeneinanderbeſte⸗ hen verſchiedener ſtädtiſcher Haus ver⸗ waltungen, nämlich der eigentlichen Hausver⸗ waltung und der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft, iſt unwirtſchaftlich. Durch die Ueberführung der geſamten Hausverwaltung auf die Gemeinnützige Baugeſellſchaft können perſönliche und ſachliche Aus⸗ gaben geſpart und Büroräume freigemacht werden. Durch die Zuſammenfaſſung werden vorausſichtlich etwa 4 Beamte bezw. Angeſtellte frei; außerdem kön⸗ nen die Geſchäftsräume der Gemeinnützigen Bau⸗ geſellſchaft und der ſtädtiſchen Hausverwaltung zu⸗ ſammengelegt werden. Die ſtädtiſchen Behelfswoh⸗ nungen ſollen aus den oben angegebenen Gründen hiervon abgetrennt und dem Fürſorgeamt zugeteilt werden. Jedoch kann dies nicht auf einmal erfolgen. Das Fürſorgeamt iſt nicht in der Lage, die Verwal⸗ tung ſämtlicher Behelfswohnungen ſofort zu über⸗ nehmen. Daher erfolgt die Ueberführung dieſer Wohnungen allmählich auf das Fürſorgeamt. Das Hochbauamt verwaltete bisher ſchon die ſtädtiſchen Dienſtwohnungen. Es erſcheint angemeſſen, ihm auch die Verwaltung der an Dritte überlaſſenen ſtädtiſchen Geſchäftsräume und der Mieträume in ſtädtiſchen Gebäuden, die öffentlichen Zwecken dienen, zu über⸗ tragen. Un nicht noch eine weitere Hausverwaltung Zu ſchaffen, ſoll auch die Verwaltung der ſeitens der Stadt künftig erſtellten oder— etwa in einer Zwangs⸗ verſteigerung— erworbenen Häuſer der Gemein⸗ nützigen Baugeſellſchaft übertragen werden. Der Bürgerausſchuß hat durch den Prüfungs⸗ beſcheid für die Jahresrechnungen 1925, 1926 und 1927 das vorgeſchlagene Verfahren bereits grund⸗ ſätzlich gebilligt. Die Verwaltung der ſtädtiſchen Mietwohnungen iſt der Gemeinnützigen Baugeſell⸗ ſchaft m. b.., der ſtädtiſchen Behelfswohnungen in Sandhofen, am alten Fuhrhof, an der Riedbahn⸗ brücke und am Pfingſtberg, dem Fürſorgeamt, der an Dritte überlaſſenen ſtädtiſchen Geſchäftsräume und der Mieträume in ſtädtiſchen Gebäuden, die öffent⸗ lichen Zwecken dienen, ferner der Dienſtwohnungen dem Hochbauamt bereits am 1. April übertragen worden. Der Bürgerausſchuß hat hierzu nachträg⸗ lich ſeine Zuſtimmung zu geben. . ddddddwddddd/ãã/ã ⁊ͤĩVĩâi Vb ã ĩͤĩVéßß ͤ v ĩðĩ⁊ d ðù ß Familienabend der Liedertafel Die Mannheimer Liede rtafel überraſchte am Samstag im Rahmen eines Familienabends mit dem Einakter„Noch iſt die blühende goldene Zett“, der ſo hervorragend zur Wiedergabe gelangte, daß wir wohl allgemeine Zuſtimmung finden, wenn wir ſagen: mit diefer Dilettantenaufführung wurde der Vogel ab⸗ geſchoſſen. Man iſt es zwar, wenn Mitglieder oder jugend⸗ liche Angehörige auf der Bühne erſcheinen, gewöhnt, daß die Leiſtungen ſich auf einem hohen Niveau bewegen, aber elne ſo ausgezeichnete Aufführung haben wir ſchon lange nicht mehr erlebt. Die Liedertafel darf umſo ſtolzer auf dieſen ungewöhnlichen Erfolg ſein, weil kein einziger Be⸗ rufskünſtler verpflichtet war. Wenn die Vergnügungs⸗ kommiſſton zeigen wollte, daß ſie, wenn es ſein muß, im⸗ ſtande iſt, ein abwechflungsreiches Programm aus den eigenen Reihen zuſammenzuſtellen, ſo hat ſie ſich dieſer Aufgabe in einer ſelbſt den Berufskritiker auf das ange⸗ nehmſte überraſchenden Weiſe gewachſen gezeigt. Der Einakter, von Otto Teich verfaßt, führt an einem wunder⸗ vollen Maientag an den Rhein in den Garten der Wirt⸗ ſchaft„zum grünen Kranz“. Eine engliſche Miß, die mit drei Penſionärinnen in dem entzückenden Erdenwinkel landet, nimmt entſetzt Reißaus, als drei luſtige Studenten auftauchen. Aber das übermütige Kleeblatt weiß ſich zu helfen. Durch Geld und gute Worte läßt ſich der Korps⸗ dtener beſtimmen, der engliſchen Vogelſcheuche, die ſich in ein anderes Gartenlokal mit ihren Kücken geflüchtet hat, nachzuſteigen und ihr auf Tod und Leben den Hof zu machen. Die drei Mädchen, die ihrer Obhut anvertraut find, können infolgedeſſen entwiſchen und zu den drei Studenten zurückkehren, mit denen ſie ſchnell in die ſeuchtfröhlichſte Stimmung gergten. Siterzu trägt in erſter Iinie der ausgezeichnete Tropfen bei, den der behäbige Wirt kredenzt. Der ſchlitzöhrige Korpsdiener hat inzwi⸗ ſchen der engliſchen Miß bermaßen den Kopf verdreht, daß ſie ſelbſt dann nicht mehr„ſchoking“ ruft, als ihr ge⸗ ſagt wird, daß der neugewonnene Freund verheiratet und Vater von ſechs Kindern iſt. Ein beſonderes Lob gebührt den Herren Rudolf Bommarius und Hans Marx, die das Stück auf das ſorgfältigſte einſtudiert hatten, aber auch Herrn Otto Tunze, der den Orcheſterpart mit viel Schwung und Temperament dirigierte. Sämtliche Rollen waren ſehr glücklich beſetzt. An erſter Stelle iſt Herr J. Götz zu nennen, der den Wirt ſo virtuos ſpielte, daß man ihn für einen Berufsſchauſpieler halten konnte. Dann aber kommt gleich Herr R. Bommarius, der mit dem ſächſelnden Korpsdiener eine Type auf die Bithne ſtellte, die ſo urkomiſch war, daß man von einem ganz ungewöhnlichen Lacherfolg ſprechen kann. Auch Frau Bader⸗ Schuchardt wußte als engliſche Miß ihr Spiel der äußeren Erſcheinung geſchickt anzupaſſen. Die Heiterkeit erreichte den Höhepunkt, als das unwtderſtehlich zum Lachen reizende Paar zu tanzen anfing. Die drei jugendlichen Paare wurden durch Frl. G. Schuchardt, G. Kloſe und L. Müller und die Herren E. Stumpp, E. Hauk und L. Frank ſo überaus natürlich dargeſtellt, daß man ſagen kann: Die Stim⸗ mung, die an den weingeſegneten Ufern des Rheins ſelöſt den größten Philiſter packt, hätte nicht vorzüglicher getroffen werden können. Und da auch ſehr friſch und klangſchön geſungen wurde, ſo übertraf der Eindruck, den die Aufführung hinterließ, alle Erwartungen. Der enthuſiaſtiſche Beifall, den das den großen Saal des Ge⸗ ſellſchaftshauſes bis auf den letzten Platz füllende Publi⸗ kum ſpendete, war wohlverdient. Vier junge Sänger(Manſar, Metzger, Halb⸗ maler und Hauk) haben ſich vor einem Jahr zu einem Quartett vereinigt, das, wenn es ſich wie bisher weiter⸗ entwickelt, zu ben gediegenſten Leiſtungen befähigt iſt. Das zeigten mehrere ernſte und heitere Vorträge, bei denen das vorzügliche Stimmenmaterial auf das vortert⸗ hafteſte zur Geltung kam. Herr Brück begleitete ſehr geſchickt am Flügel. Herr Adolf Weber, der beſonders gut bei Stimme war, zeigte, wie man Tenorſolis ſingen muß, wenn ſie künſtleriſch wirken ſollen. Vor allem war die Deklamation muſterhaft. Frl. Hilde Müller halte die Begleitung am Flügel übernommen. Irl. Ruth Daliker kopierte ein Tauzſolo aus der mit viel Grazie. Großen Anteil an dem großen Erfolg des Programms hatte das Hausorcheſter, das unter Herrn Tunzes aufeuernder Leitung mehrere Stücke ſo brillant ſpielte, daß der ſtürmiſche Beifall nicht über⸗ trieben war. Herr Hans Mar y, der unermüdliche Ver⸗ gnügungsleiter, der mit einem Geſangsvortrag(Foxtrott) das Programm bereicherte, darf ſtolg auf den Verlauf des Abends ſein. Er hat gezeigt, daß ſich die Liedertafel auf ihren Nachwuchs verlaſſen kann. Ein Tanz, zu dem ein vorzügliches Jazzorcheſter aufſpielte, ſchloß ſich an die vorbildliche Aufführung. Auch der Probeſgal im Parterre wurde von den Tanzluſtigen in Anſpruch genommen. „Puppenſee“ Veranſtaltungen Die Programm wanderung des Oden waldklubs Mannheim⸗ Ludwigshafen am letzten Sonntag führte über bie Höhen von Weinheim hinauf und über den Neckar wieder zurück. Die Unent⸗ wegten ließen ſich auch durch das regendrohende kühle Wetter nicht abhalten und ſo hatten ſich zum Erſtaunen der Teilnehmer ſelbſt über 250 Perſonen zum Zuge.54 Uhr am Hauptbahnhof eingefunden. Die Fahrt ging mit Umſteigen in Weinheim bis zur Station Kreidach mit der Gebirgsbahn. delsbrunn, Stiefelhöhe und Leonharbskopf nach Hellig⸗ kreuzſteinach angetreten, wo man ſich in zweiſtündiger Raſt für die Weiterwanderung ſtärkte. Schon um vier Uhr wurde Schönau über Wolfsgrube, Bäckermädel⸗ Gedenkſtein erreicht, wo um 17.35 Uhr die ganze Schar in zwei Wagen gepfercht werden mußte, weil mehr Wagen nicht zur Verfügung ſtanden. Es war eine herrliche Wan⸗ derung auf den elaſtiſchen Waldwegen durch den erwachen⸗ den Frühling. Kein Tropfen Regen fiel! Immer mehr beteiligen ſich die Frauen an den Wanderungen. Be⸗ dauern muß man, daß auch am Sonntag wieder die Paſſa⸗ giere des Zuges nach Weinheim den Eindruck bekommen mußten: Mannheim iſt eine Nebenſtation ſeines Vorortes Friedrichsfeld. 35 Minuten brauchte der Zug von Maun⸗ heim bis zur Wiederabfahrt von ſeinem Vororte. Waͤh⸗ rend dieſer Zeit fährt man von Mannheim nach Neckar⸗ gemünd! Das ſind denn doch Zuſtände, die dringend der Abhilfe bedürfen. P. * Julius Patzak ſingt in Ludwigshafen. Für das letzte dieswinterliche Konzert des Pfalzorcheſters iſt der hervorragende Tenor Kammerſänger Julius Patzak vom Staatstheater München gewonnen worden. Der Künſtler wird 2 Mozart⸗Arien und 4 Orcheſterlieder von Franckenſtein, dem Generalintendanten der Münchener Staatstheater und Komponiſten der bekannten Oper„Li Tai Po“ ſingen. An reinen Orcheſterwerken enthält die Vortragsfolge die„Variationenſuite über ein Thema von Meyerbeer“ ebenfalls von Franckenſtein unter Leitung des Komponiſten und die 7. Symphonie von Beethooen, welche Generalmuſikdirektor Prof. Ernſt Bpehe dirigieren wird. (Siehe Anzeige!) * Belbe eröffnet in Baden⸗Baden ein Kaffee. Der Baden⸗Badener Bezirksrat beſchäftigte ſich in einer mehrſtündigen außerordentlichen Sitzung mit dem Geſuch der Firma Belbe G. m. b. H. in Mannheim um Erlaubnis zum Betrieb eines Kaffees mit Likör⸗ und Südwein⸗Ausſchank im Hauſe Lichtentaler Allee Nr. 6. Gegen dieſes Geſuch waren in größerer Zahl Einſprachen erhoben worden, ſo vom Konditorei⸗ und Kaffeebeſitzerverband, der Ho⸗ tel⸗ und Gaſtwirteinnung und von der ſtädt. Kur⸗ direktion. Der Stadtrat Baden⸗Baden hatte nach eingehender Prüfung des Geſuchs die Bedürf⸗ nisfrage bejaht. Eigentümerin des in beſter Lage(am Kurgarten) gelegenen Hauſes iſt Freifrau bon Pagenhardt. Belbe beabſichtigt, die Räum⸗ lichkeiten mit einem Koſtenaufwande von 75 000 umzubauen und ein den modernen Anſprüchen ge⸗ nügendes Boulevard⸗Kaffee einzurichten. Die Pacht⸗ ſumme ſoll jährlich 18 000„/ betragen. Der Bezirks⸗ rat fällte in einſtündiger Beratung folgende Ent⸗ ſcheidung:„Der Firma Belbe, G. m. b.., in Mann⸗ heim wird die nachgeſuchte Erlaubnis unter der Bedingung erteilt, daß das Vorhandenſein der Gel⸗ der für den Bau und für die Einrichtung vor Beginn der Bauarbeiten durch Vermittlung eines Treu⸗ händers auf Sperrkonto dem Vorſitzenden des Be⸗ zirksrats nachgewieſen ſein muß. Die Erweiterung der Konzeſſion zu einer Vollkonzeſſion bleibt auf alle Fälle für die Zukunft ausgeſchloſſen.“ 5 * Es beſuchte die Großmutter. In den letzten Tagen wurde, wie mitgeteilt, in den J⸗Quadraten ein bier jähriges Mädchen vermißt. Jetzt ſtellt ſich heraus, daß die Kleine in die Neckarſtadt zu ihrer Großmutter gelaufen war. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Dienstag Filiglleiter Adam Stay mit ſeitner Gattin Eliſe geb. Kling. Von dort wurde die Wanderung über Sie⸗ Leonhard Holländer 7 Ein Vorkämpfer und Pionier des Kraftſports Am Samstag abend verſchied Leonhard Holländer im hohen Alter von 84 Jahren. Holländer, ein gebürtiger Mannheimer, war der Gründer der Schwerathletik von Süddeutſchland. Den Altmannheimern dürfte der Name Leonhard Holländer und ſeine damaligen großen Erfolge über die beſten Ringer, wie Abs, Windſon uſw. noch gut in Erinnerung ſein. Er gründete 1884 den Athletenklub Mannheim 1, der nach der Vereinigung mit dem Athleten⸗ klub Neckarvorſtadt vor etwa 10 Jahren den Namen: Sporkvereinigung 1884 Mannheim annahm. Dieſe ernannte Holländer zum Ehrenmitglied. Seine großen Verdienſte im Kraftſport und ſeine unverbrüchliche Treue zu dem⸗ ſelben bis ins hohe Mannesalter würdigte der Verein für Körperpflege von 1886 Mannheim bei den von ihm im Auguſt 1924 durchgeführten deutſchen Kraftſportmeiſter⸗ ſchaften auf dem Platze des Turnvereins von 1846 im Luiſenpark. Es war ein erhebender Augenblick, als der damals 78 jährige Altmeiſter als Zeichen ſeiner Anhänglichkeit zum Kraftſport zwei Rundgewichte zur Hochſtrecke brachte. An⸗ läßlich ſeines 80. Geburtstages trat ſein Verein, die Sport⸗ vereinigung 1884, am Sonntag, 17. Oktober 1926 im Fried⸗ richspark mit einer großzügigen Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit, wo ihm im Rahmen eines Mannſchafts⸗ Wettbewerbs im Ringen um den Holländerpokal eine be⸗ ſondere Ehrung zuteil wurde. Eine ſtattliche Anzahl Glück⸗ wünſche von den Verbandsbehörden und Vereinen von hier und aus den verſchiedenen Gegenden Deutſchlands und nicht zuletzt ſeine Ernennung zum Ehrenmitglied des 4. Kreiſes Baben⸗Pfalz im DAS V. gaben Zeugnis von der Beliebtheit und Anerkennung des Jubilars. Es war ein Bild von ſeltener Schönheit, als der vor Freude über dieſen Akt gerührte, weißhaarige Greis mit Tränen in den Augen für all die Ehrungen dankte und der Kraft⸗ ſportbewegung weiteres Vorwärtsſtreben und weitere Er⸗ folge wünſchte. Durch den Tod Holländers hat der deutſche Kraftſport einen verdienſtvollen Vorkämpfer und Pionier verloren. Handball im Mannheimer Turngau Jahuſchild⸗Wanderpreisrunde Dy Sandhofen— T Hockenheim:2 Aufwärts Neckarau— Tbd Neulußheim:9 Wie vorgusgeſehen, war die 2. Runde um den Jaähnſchild dazu angetan weitere Ueberraſchungen zu bringen, obwohl in dem Treffen Dbd Viernheim— T Rheinau durch Ver⸗ zicht des letzteren Vereins Viernheim kampflos Sieger wurde. Die beſte Leiſtung vollbrachte zweifelsohne der A⸗ klaſſtge TV Sandhofen, welcher wenn auch nur knapp, den Aufſtiegs⸗Klaſſenmeiſter aus dem weiteren Rennen warf. Der Ausgang des anderen Spieles überraſcht in der Höhe des Torergebniſſes. Für die Vorſchlußrunde ſind nunmehr noch teilnahmeberechtigt: T Oftersheim, TV Sandhofen, Dbd Viernheim und Germania Neulußheim. Freundſchaftsſpiele der Turuvereine Da die Runde um den Jahnſchild noch eine Anzahl der Mannſchaften beſchäftigte, kamen nur wenige Freundſchafts⸗ ſpiele zuſtande. Die TG Rheinau trug mit der MTG einen Klubkampf aus, der mit 71 Punkten für die MT 8endete, wobei die erſten Mannſchaften:3(:), die zweiten 018, die Turner Aü gegen MT 3:5 und die Jugendmann⸗ ſchaften:6 ſpielten. Der TW 1846 weilte wiederum mit 3 Mannſchaften in der Pfalz und zwar beim TV Haßloch. Die erſten Mann⸗ ſchaften trennten ſich:2, die zweiten Mannſchaften ſpielten :4, die 1846er zweite Jugend gegen die erſte Jugend des Gaſtgebers:2. Um den Aufſtieg zur Handballmeiſterſchaft Die 3 Treſſen des vergangenen Sonntages haben in 2 Gruppen zu einer Eutſcheidung geführt. Es darf nunmehr der TV Rot und die Tade Offenburg als zur Meiſterklaſſe der Badiſchen Turnerſchaft gehörend, bezeichnet werden. Die Spielergebniſſe ſind: TV Roth— Tic Nußloch:9 TV Bruchſal— Tgde Pforzheim 97 Tgde Offenburg— TB Niederbſhl 11:2 Bundesmeiſterſchaſten im Reichsbahn Turn und Sportbund Haier und Albrecht⸗Maunheim belegen erſte Plätze. Der Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportbund, der heute über 50 000 Turner und Sportler umfaßt, läßt durch ſeinen Fachwart Albrecht⸗Mannheim die Bundesmeiſterſchaften für 1931 austragen. Zu dieſem Zwecke wurde der geſamte Bund in fünf Kreiſe eingeteilt. Innerhalb dieſer Kreiſe wurden nun die Vorkämpfe erledigk. Für den erſten Kreis fanden ſie in Kiel, für den zweiten in Schleſien, für den dritten in Mitteldeutſchland in Kaſſel, für den vierten Kreis Süddeutſchland in Augsburg und für den fünften Kreis in Köln ſtatt. Die bei den Kreismeiſterſchaften gezeigten Leiſtungen laſſen erkennen, daß es im Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗ bund ganz hervorragende Sportler gibt, und daß die End⸗ kämpfe, die am 4. und 5. Juli vom Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein Darmſtadt durchgeführt werden, ſchönes ſport⸗ liche Können im Ringen und Boxen bringen. Die in Augsburg durchgeführten Meiſterſchaften des vierten Kreiſes waren ſtark beſchickt. Die im Wettbewerb ſtehenden Sportler boten alles auf, an den Kämpfen in Darmſtadt ſtartberechtigt zu ſein. Beſonders erwähnens⸗ wert ſind die Leiſtungen bei den Gewichthebern, wo vor allem Deutſch⸗Augsburg, der im Fünfkampf 1005 Pfund erreichte, bereits an alle beſtehenden Rekorde heranreichte. Die Ergebniſſe: Gewichtheben: Bantamgewicht: München. Federgewicht: Leichtgewicht: 1. Preißinger⸗München. ge wicht: 1. Scheurer⸗Augsburg. Halbſchwer⸗ gewicht: 1. Deutſch⸗Augsburg. Schwergewicht: 1. Haier⸗ Mannheim. Altersklaſſe: Leicht⸗ gewicht: 1. Fuchs⸗München. Mittelgewicht: Gr. 1. Stoßberger⸗ 1. Niedermaier⸗München. Mittel ⸗ Pfaffenberger⸗ Regensburg. Schwergewicht: Al⸗ brecht⸗ Mannheim. Ringen: Bantamgewicht: 1. Ott⸗Augsburg. Federgewicht: 1. nee Leicht ⸗ gewicht: 1. Blechinger⸗München. Weltergewicht: 1. Lenſe⸗Augsburg. Mittelgewicht: 1. Bäumel⸗ München. Halbſchwergewicht: 1. Pließ⸗Regens⸗ burg. Schwergewicht: Falter⸗Regensburg. Tiſchtennis⸗Klubkämpfe Rot⸗Weiß Mannheim—„Olex“ Mannheim 1025 Einzelſpiele: Schweizer⸗Henn 21:19, 22:24, 1821; Rupp⸗ Paas 10:21. 21:18, 21:18: Gaßner⸗Meyer⸗Ellerhorſt 20:22, Sch. 214, 14721; Bittlingmaier⸗Meinzer 21:14, 21:8; P. Maier⸗ Kaltſchmitt 22:20, 19:21, 17:21; W. Braun⸗Maier 20:22, 21:13, 21:9; Feiler⸗Oldenburger 21718, 21:7; W. Maier⸗ Bodetum 21:10, 21:10; Spiegel⸗Harth 2119, 21:6; Frl. Renner— Frl. Ulbrich 22:24, 12.21. Doppelſpiele: Schweizer⸗RuppHenn⸗Kaltſchmitt 21:15, 22:20; Bittlingmaier⸗P. Maier—Meyer⸗Ellerhorſt⸗Olden⸗ burger 12:21, 21:18, 2127; Spiegel⸗Gaßner—Meinzer⸗Maier 21214, 91:15; W. Maier⸗FeilerBodetum⸗Harth 2118, 21111; 977 Renner⸗W. Braun—Frl. Ulbrich⸗Paas 14:21, 22:20, T. T. Geſ. Stadt Köln— Pfälz. Eiswerke Ludwigs⸗ hafen:3 Einzelſpiele: Gaßner⸗Fahlbuſch 21:14. 21:19 Egner⸗ K. Kleinböhl 21:14, 21:16, Waſen⸗Mittekländer 21.7, 2112; Lumpp⸗Oſter 14:21, 14:21; Waiblinger⸗G. Kleinböhl 11:21, 21:16. 20:22; K. FFfeiler⸗Schwenger 21:9, 21:5 Doppelſpiele: Gaßner⸗Waſen— Fahlbuſch⸗Mittelländer 21:10, 21:16; Egner⸗Lumpp— K. Kleinböhl⸗Oſter 14:21, 810 11155 Feiler⸗Waiblinger G. Kleinböhl⸗Schwenger 21710. 2115. Gebietes. Beſonders erfreulich iſt die Einbeziehung Wiens 5— 16:21, 21:19, 21:19; Maier P. 11:21; Feiler O.— J ber 2113, 5 Caſſen 21:16, 12:21, 18:21; Braun— Würzburger 2145 24:22; Maier E.— Barthel 21:11, 18:21, 17:21; Hau Kück 21:17, 21:16; Frl. Renner— Frl. Sieber 21:19, 2712 Frl. Schröderſecker— Frl. May 18:21, 30:32; Fräulein Renner 2— Frl. Roos 17:21, 21:16, 12:21. 5 Doppelſpiele: Maier.⸗Braun— 7721, 17:21; Schweitzer⸗Rupp— 13:21, 23:21; Maier.⸗Gaßner Weidler⸗Scherrba Roos⸗Flaskamp 5 0 Caſſen⸗Barthel 220, 21:13; Maier.⸗Feiler— Würzburger⸗Sieber 211 2112 Frl. Renner⸗Frl. Schröderſecker— Frl. May⸗Frl Roos 21:17, 21:8; Frl. Renner H. Schweitzer— Frl. Sieber⸗Sieber 8721, 21:17, 2177. Franzöſiſches Arteil Zum Rugbykampf Deutſchland Frankreich Man war in Frankreich mit den Leiſtungen der franzz⸗ ſiſchen Nationalmannſchaft in dem Rugby⸗Länderkampf Frankreich—Deutſchland trotz des hohen Endſieges nich reſtlos zufrieden. So werden im den franzöſiſchen Blätter, meldungen, die ſich mit dieſer Begegnung befaſſen, die eige⸗ nen Spieler nicht gerode lobend hervorgehoben. Das Spiel der Franzoſen wies beſonders in der erſten Hälfte zahl, reiche techniſche und kaktiſche Mängel auf und ſtand weit hinter den gegen England gezeigten Leiſtungen zurfick. Die deutſche Fünfzehn war, nach denſelben Quellen, oͤurchmeg von beſtem Kampfeswillen beſeelt, doch war das Können der einzelnen Spieler hinſichtlich Abſpiel, Körperbeherr⸗ ſchung und Erfaſſen der Situattonen um eine Klaſſe ſchlech⸗ ter als das der Franzoſen. Eine Pariſer Zeitung ſchreſt daß Frankreich keine rühmliche Partie geliefert habe, daß aber Deutſchlond trotz alledem noch viel von Frankreich lernen könne. Die Zeitung vergleicht die deutſche Spfel⸗ ſtärke mit der Frankreichs, derart, daß Frankreich dos „Können der Deutſchen ſchon beim Eintritt in den Well. bewerb der„Fünf Nationen“ aufgebracht habe. Am den Davis⸗Pokal Griechenland ſchlägt Oeſterreich 32 Im weiteren Verlauf des in Athen ausgetrogenen Dovispokalkompfes zwiſchen Griechenland und Oeſterreſch ſicherten ſich die Griechen einen knappen Endſieg von 3172. Zunächſt gelang es dem Oeſterreicher Matefka, Zerlendi mit :3,:2,:8, 613 zu ſchlagen und damit das Ergebnis auf 2˙2 zu ſtellen. Dann aber fertigte Garangiotis den bſter⸗ reichiſchen Meiſter Artens mit 674,:6,:4,:8,:2 ab, wo⸗ durch der knappe Sieg der Griechen ſichergeſtellt war. Grie⸗ chenland trifft in der 2. Runde auf den Sieger des vom 1. bis 3. Mai in Prag vor ſich gehenden Kampfes zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Spanien. 5 Am den oͤritten Enoͤſpiel⸗Teilnehmer Entſcheidungsſpiel der Troſtrundenſteger in Stuttgart? Bekanntlich wird der dritte ſüddeutſche Teilnehmer an den Endſpielen um die§B⸗Meiſterſchaft in einem Ent ſcheidungsſpiel zwiſchen den Siegern in den Troſtrunden Südoſt und Nordweſt ermittelt. Während die Südoſt⸗ Runde in München 1860 ſeinen endgültigen Tabellenerſten bereits ermittelt hat, iſt dazu in der Troſtrunde Nordweſt vorausſichtlich ein beſonderes Entſcheidungsſpiel zwiſchen den punktgleichen Vereinen Phönix Ludwigshafen und Bfe. Neu⸗Iſenburg erforderlich. Dadurch wird nun auch der Termin des Schlußſpiels der beiden Troſtrunden⸗ ſieger verſchoben, ſo daß dieſes Treffen früheſtens am 10. Mai zur Durchführung gelangt. Wie aus Stuttgart gemeldet wird, bemüht ſich nun die dortige Bezirksbehörde, dieſen Entſcheidungskampf für Stuttgart zu ſichern, und zwar am 10. Mai, da an dieſem Tage in Stuttgart die Tagung des ſüddeutſchen Verbandes ſtattfindet. Streckenführung im„Deuſchlanoflug 1931“ Die Streckenführung für den„Deutſchlandflug 1931“ iſt nunmehr endgültig feſtgelegt worden. Der Streckenflug, dem vom 11 bis 14. Auguſt eine techniſche Prüfung in Berlin⸗Staaken vorangeht, und der bekanntlich in Form eines Handicap⸗Rennens zum Austrag gelangt, wird am 15. Auguſt vom Flughafen Berlin⸗Staaken aus geſtartet, Die Startzeit richtet ſich nach den in der techniſchen Prü⸗ fung feſtgeſtellten Wertungs vorgaben. 5 Von Berlin⸗Staaken aus führt der Kurs nach Lübeck (220 Klm.), Münſter(315 Klm.), Duisburg⸗Stuttgart(40 Kilometer) und ſchließlich nach München(195 Klm.) Hier werden die Teilnehmer nach Abſolvierung der erſten Ta⸗ gesetappe(insgeſamt 1140 Klm.) übernachten. Am zweiten Tage geht es von München aus nach Wien(370 Klm.) Breslau(325 Klm.) und zurück nach Berlin(295 Klim. Insgeſamt werden alſo innerhalb von zwei Tagen 2190 Kilometer zurückgelegt. Dieſe Zahl wird ſich vorausſicht⸗ lich noch erhöhen, da wegen der Einhaltung der Ausflugs⸗ zone aus der Tſchechoflowakei auf der Strecke Wien⸗Bres⸗ lau nicht der direkte Kurs durchflogen werden kann. Anu allen Zwangslandeplätzen iſt ein einſtündiger Auf⸗ enthalt für alle Teilnehmer vorgeſchrieben, nur in Duis⸗ burg iſt dieſe Zeit auf eine Viexrtelſtunde herabgeſetzt worden. Die tſchechiſche Regierung erhebt in dankenswerter Weiſe keine Einwendungen gegen die Ueberfliegung ihres in den Streckenflug, wie fa überhaupt der Weltbewerb neben den deutſchen Teilnehmern auch für Oeſterreicher offen iſt. Die Organiſation in Wien übernimmt der Oeſter⸗ reichiſche Aero⸗Club. N Dienstag, 21. April „Man kann nie wiſſen“, Bernard Shaw, Miete D 31, Aufang 19,30 Uhr. Nationaltheater: Komödie von Neues Theaker:„Der fidele Bauer“, Operette von Lev Fal, u für den Bühnenvolksbund, Anfang 20,15 Uhr. Kammerſpiele— Gloria⸗Palaſt:„Ein Strich geht durchs Zimmer“, Komödie von Valentin Kalajew, Anfang 9 r. Libelle: Kabarett 20,30 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Lichtſpiele: Alhambro:„Ariane“,— Iniverſun; „Der falſche Ehemann“.— Scala⸗Theater:„Aftifg ſpricht“.— Roxy Theater:„Hallelufah. Palaſt⸗ Theater:„Die Privpatſekretärtn“ Capitol:„Der Fall des Generaloberſten Redl.“ Schauburg:„Der Verteidiger hot dos Wort“ 7 Sichtſpielhaus Müller:„Die große Sehnſucht Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 1117 Uhr durchgehend, Sonderausſtellung:„Die Kurpfälziſche Savonnerie⸗Mann⸗ faktur.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug hans: Sonntag vormittags von 11 bis 183 Uhr und gechmtttaas van 19—17 Uhr, Dienstag 151 liz Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 1719 Uhr.— Städiſſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr; Sonntag von 1113.30 und 15—17 Uhr. 5 — ddr—— kwͥ—]œ¼eĩ22 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantworllich für Polak. 1 V. Kurt 8110 ed Dr. Steſeg Kanſer Kommunalpolitik u. Lokales! Richard Schönfelder Sn u. Vermiſchtes: Willy Müller„ Handelsteil: Kür Ehmer ⸗ Ge und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchatliche Ni teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgehes Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung Gmbh Mannheim. R 1. 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur ba Rückporto A für 1 21 1 nah. Ehe deſſe 9 01 73 1 ſich reich ihm Sta mitt Aue kirch liſch tract m a kant näch fünf zahl ranzö⸗ genen erreich n 822. bi mit 8 auf öſter⸗ 55 wo⸗ Grie⸗ vom iſchen ler n er an Ent⸗ inden üdoſt⸗ erſten dweſt iſchen und auch nden⸗ am ttgart zörde, chern, ttgart 1— 8. Bruchſal wollte man dienstag, 21. April 1931 7 Aus Baden Goldene Hochzeit L. Walldorf, 20. April. Unter großer Anteil⸗ nahme der Bevölkerung konnten am Samstag die Eheleute Jakob Bruckner, Feldhüter a.., und deſſen Ehefrau Julia geborene Kunz, das Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Der Jubilar iſt 73 und die Jubilarin 74 Jahre alt. Beide erfreuen ſich großer Rüſtigkeit. Dem Jubelpaar gingen zahl⸗ reiche Glückwünſche zu. Auf dem Rathaus wurden ihm durch den Bürgermeiſter die Glückwünſche des Staatspräſidenten nebſt einem Geldgeſchenk über⸗ mittelt und im Namen der Gemeinde dem Jubilar 1 für ſeine treu geleiſteten Dienſte für die Gemeinde Anerkennung ausgeſprochen. Bei der anſchließenden kirchlichen Feier, die durch Vorträge des evange⸗ liſchen Kirchenchores und des Geſangvereins„Ein⸗ tracht“ verſchönt wurde, gab Stadtpfarrer Eter⸗ mann die Glückwünſche des Oberkirchenrates be⸗ kannt und überreichte eine goldene Traubibel. Die nächſten Angehörigen des Jubelpaares bilden fünf Söhne(zwei ſind ſchon geſtorben) und eine zahlreiche Enkelſchar. Zur großen Armee * Unterkeſſach(Amt Mosbach), 20. April. Alt⸗ hürgermeiſter Friedrich Stammer, der erſt ſein 83. Lebensjahr vollendete, iſt geſtorben. Er hat im zweiten badiſchen Grenadierregiment Nr. 110 den Krieg 1870/1 mitgemacht und war bei der Einnahme von Dijon ſchwer verwundet worden. 1887 zum Bürgermeiſter von Unterkeſſach gewählt, verſah er 7 Jahre lang dieſes Amt gewiſſenhaft und erfolg⸗ reich. Schwerer Verkehrsunfall * Bruchſal, 20. April. Auf der Fahrt von Sulsz⸗ ſeld nach Rußheim verunglückte geſtern abend ein Lieferauto, das mit einer Anzahl Fuß ball⸗ spielern aus Rußheim beſetzt war. Kurz vor einem entgegenkommenden Auto ausweichen, als auch ein drittes Auto aus Bruchſal die Fahrbahn kreuzte. Der Lieferwagen mußte ſcharf nach rechts ausbiegen, um einen Zu⸗ ſammenſtoß zu vermeiden, ſtreifte jedoch einen Baum wobei das Verdeck abgeriſſen wurde. Zehn Spieler des Arbeiterſportvereins Rußheim erlitten Verletzungen. Ermittlungen über die Schuldfrage ſind im Gange. Selbſtmord auf den Schienen * Karlsruhe, 20. April. Vergangene nacht wurde der 21jährige Hausburſche Martin Seiler aus Sinzheim bei Baden⸗Baden vom Zuge über⸗ fahren. Der Kopf wurde ihm vom Rumpfe getrennt. Man nimmt an, daß der junge Mann Selbſtmord begangen hat. Der rote Hahn * Büchenbronn(Amt Pforzheim), 20. April. In der Nacht zum Sonntag wurde die Einwohnerſchaft durch Feueralarm aufgeſchreckt. In dem An⸗ weſen des Karl Schmidt war vermutlich in der Scheune aus noch unbekannter Urſache ein Brand ausgebrochen, der das ganze Anweſen bis auf das unterſte Stockwerk völlig einäſcherte. Aber auch das letztere hat durch Waſſerſchaden ſchwer gelitten. 5 Drei Familien ſind obdachlos geworden, Durch das verheerende Element wurde auch die in dem Hauſe befindliche Filiale des Konſumvereins betroffen. * Iſpringen(Amt Pforzheim), 20. April. Heute morgen gegen 3 Uhr brach in dem Anweſen des Elnismachers Ernſt Müller in der Hauptſtraße Feuer aus, das das alte Haus ſamt Scheune in Schutt und Aſche legte. Das Mobtliar konnte teil⸗ weiſe gerettet werden. Die Brandurſache iſt noch un⸗ unbekannt. * Enzberg bei Mühlacker, 20. April. In der Nacht zum Sonntag kam in den Stallungen des dem Faſſer Willi Ochs gehörigen Hauſes Feuer zum Aus⸗ bruch, dem die Gebäulichkeiten etwa zur Hälfte zum Opfer fielen. Das Haus war bereits auf Abbruch verkauft worden. Man vermutet Brandſtiftung. „ frumbach(Amt Meßkirch), 20. April. Am Samstag nacht brach in dem Wohn⸗ und Oekonomie⸗ gebäude des Güterhändlers Karl Rieger Feuer aus, dem innerhalb einer Stunde das ganze Anweſen zum Opfer fiel. Während des Brandes befanden ſich der Beſitzer und deſſen Sohn auswärts. Frau Rieger, die ſchon lange Jahre wegen Krankheit ans Bett gefeſſelt iſt, bemerkte das Feuer rechtzeitig und weckte durch ihre Hilferufe Knecht und Magd. Nur mit knapper Not konnte die Frau vor dem ſicheren Verbrennungs⸗ und Erſtickungstode gerettet werden. Das Anweſen brannte bis auf den Grund Meder. Auch die Fahrniſſe und große Vorräte ge⸗ droſchener Frucht wurden ein Raub der Flammen. Der Gebäudeſchaden wird auf etwa 10 000 Mk., der Fahrnisſchaden auf 15 000 Mk. beziffert. Die Brand⸗ Arſache iſt unbekannt. ** * Weinheim, 20. April. In unſerer Umgebung treten in letzter Zeit zwei Frauen in brauner Schweſterntracht auf, die angeblich von einem katholiſchen Heim ſein ſollen. In der Regel wird dann irgendeine Wohlfahrtseinrichtung des betref⸗ fenden Ortes angegeben. Sie ſollen für Waiſenkinder Kleider, Geld und Nahrungsmittel ſammeln. Es handelt ſich um Schwindlerinnen, vor denen gewarnt wird. Der Meineidsprozeß Schneider 1: Frankenthal, 20. April. In einer außerordentlichen Tagung des Schwur⸗ gerichts ſteht als erſter Fall die Anklage gegen den 44 Jahre alten Mechaniker Heinrich Schneider von Hambach wegen Meineides. Schneider hatte ſich bereits in der letzten Schwurgerichtsperiode zu ver⸗ antworten, die Verhandlung wurde damals jedoch ausgeſetzt, weil der auf Antrag der Verteidigung geladene Zeuge Syndikus Dr. Schecher⸗München we⸗ gen Krankheit nicht erſcheinen konnte. Im Prozeß Forthuber—Bürckel hat der Angeklagte am 9. Juli 1930 vor dem Schwurgericht Frankenthal als Zeuge unter Eid ausgeſagt, er habe während der Separa⸗ tiſtenzeit Dr. Forthuber mehrmals nach Speyer ge⸗ fahren und dort geſehen, wie Dr. Forthuber in das Regierungsgebäude an dem ſeparatiſtiſchen Poſten vorbei gegangen ſei. Auch habe er Dr. Forthuber einmal in den„Wittelsbacher Hof“ zu Speyer gefah⸗ ren, wo ſich das Hauptquartier von Heinz⸗Orbis be⸗ fand. Dieſe Ausſagen ſollen nicht richtig ſein. Einen weiteren Meineid ſoll Schneider in einem Zivilprozeß geleiſtet haben, den ſein Vater gegen die Architekten Albrecht und Gunzelmann in Neuſtadt a. d. H. angeſtrengt hatte, die in Neuſtadt gemeinſam ein Architektenbüro innehaben. Der Vater Schnei⸗ ders hatte den Architekten den Auftrag erteilt, für ihn ein Wohnhaus zu erbauen, wobei der Angeklagte die Verhandlungen führte. Das Haus war zuerſt auf 20 000 Mark veranſchlagt geweſen, kam dann aber infolge größerer Ausführung gegenüber dem erſten Plan auf 30 000 Mark. Es war zu dem nach Schnei⸗ ders Angaben feſtgeſetzten Termin, dem 1. Juli 1929, nicht 5 Deswegen kam es zu einem Zivil⸗ prozeß. Zu der heutigen Verhandlung iſt wieder der ganze Zeugenapparat wie in der erſten Verhandlung auf⸗ geboten. U. g, ſind auch 1. Bürgermeiſter Dr. Fort⸗ huber⸗Neuſtadt und Rechtsanwalt Dr. Pfeiffen⸗ berger⸗ Mannheim wieder geladen. In der Vormittagsverhandlung wurde zunächſt der Fall Albrecht verhandelt. Als erſter Zeuge wird Architekt Albrecht⸗Reuſtadt a. d. H. vernommen, der bekundet, von 1200 Mark ſei niemals die Rede ge⸗ weſen, auch ſei kein beſtimmter Termin für die Fer⸗ tigſtellung des Hauſes vereinbart worden. Der Zeuge hat im ganzen 1300 Mark bekommen. Die Eltern des Angeklagten werden unvereidigt vernommen und ſagen aus, es ſei ein feſtes Honorar von 1200 Mark vereinbart und als Fertigſtellungstermin der 1. Juli 1929 beſtimmt worden.— Steinhauermeiſter Lenz⸗ Speyer hatte die Steinlieferung übernommen und gibt zu, daß eine kleine Verzögerung in der Lie⸗ ferung der Steine eintrat, weil dieſe nicht rechtzeitig getrocknet waren. Im Anſchluß daran wird der Zeuge darüber be⸗ fragt, ob er von dem Angeklagten Schneider aufgefor⸗ dert worden ſei, mit deſſen Frau zu verkehren, da⸗ mit Schneider einen Scheidungsgrund be⸗ komme. Der Zeuge beſtätigt das. Dieſes Anſinnen ſet von Schneider ſowohl in der Wohnung als auch im Büro der Architekten geſtellt worden, wobei Schneider noch geäußert habe, es komme ihm auf 5000 Mark nicht an. Der Angeklagte ſtellt dem⸗ gegenüber feſt, daß der Zeuge ſich ihm für dieſen Zweck angeboten habe, was jedoch von dem Zeugen mit Entſchiedenheit zurückgewieſen wird. Arteil im Pirmaſenſer Kommuniſtenprozeß Vor dem Erweiterten Schöffengericht Pirma⸗ ſens fand am 17. April der Prozeß gegen Kommu⸗ niſten ſtatt, die des Vergehens gegen das Spreng⸗ ſtoffgeſetz angeklagt waren. Es handelt ſich um den Fabrikarbeiter Ludwig Steffner, den Fabrik⸗ arbeiter Friedr. Schäfer, die Fabrikarbeiterin Lina Schäfer, den Fabrikarbeiter Julius Stretz und den Milchhändler Adolf Hane bach. Sämtliche An⸗ geklagte ſind vorbeſtraft. Sie hatten Sprengſtoff im Beſitz, ohne zu wiſſen, ob er zu erlaubten Zwecken verwendet werde. Das entſpricht einem Vergehen nach 8 8 des Sprengſtoffgeſetzes. Es handelt ſich um einen einzigen Sprengkörper, den Stretz, wie er an⸗ gab, aus den Steinbrüchen von Spesbach bekam, und der dann von einem Angeklagten zum anderen die Runde machte. Sämtliche Angeklagten mit Ausnahme von Stretz, der ſich, nachdem er früher bereits wieder⸗ holt Geſtändniſſe gemacht und ſie dann widerrufen hat, aufs Leugnen legte, gaben ihr Vergehen un⸗ umwunden zu, erklärten aber, daß ſie den Spreng⸗ körper— er war in Zeitungspapier eingewickelt— nicht als ſolchen erkannt hätten. Die Vernehmung der Angeklagten geſtaltete ſich ſehr langwierig, da ſie ſich häufig in Widerſprüche ver⸗ wickelten. Schließlich beantragte der Staatsanwalt gegen Steffner 1“ Jahre Gefängnis, gegen Friedrich Schäfer und Lina Schäfer je 17 Jahre Gefängnis, bei allen drei keine Anrechnung der Unterſuchungs⸗ haft, gegen Adolf Hanebach ein Jahr Gefängnis mit bedingtem Straferlaß und Anrechnung der Unter⸗ ſuchungshaft und gegen Julius Stretz 2 Jahre Ge⸗ fängnis ohne Anrechnung der Unterſuchungshaft. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Frank⸗Frankfurt plädierte für ſämtliche Angeklagten auf Freiſpruch. Gegen 741 Uhr nachts wurde folgendes Urteil verkündet: Steffner und Friedrich Schäfer erhalten je ein Jahr Gefängnis, Lina Schäfer und Hanebach werden gleichfalls mit je einem Jahre Gefängnis beſtraft, doch wird ihnen bedingter Straferlaß gewährt, wenn ſie bis 1. Oktober einen Teil der Verfahrenskoſten bezahlt haben.— Das Ver⸗ fahren gegen Stretz wurde nach kurzer Beratung des Gerichts von den übrigen Fällen abgetrennt und wird infolge des Leugnens des Angeklagten und der dadurch notwendig gewordenen erweiterten Beweisführung erneut verhandelt. Sämtliche Angeklagten müſſen die Koſten des Verfahrens tragen und werden unter Polizeiaufſicht geſtellt. Stretz wurde verhaftet und abgeführt. Die Verhandlung war gegen halb 2 Uhr nachts be⸗ endet. Der Prozeß gegen Kürten Düſſeldorf, 20. April. Nach Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit wird als ſachverſtändiger Gerichtsarzt Prof. Dr. Berg⸗ Düſſeldorf vernommen. Er führt aus, daß im Cha⸗ rakter Kürtens eine Unklarheit vorhanden ſei, die durch ſchwere erbliche Belaſtung entſtanden ſei. Dazu komme noch ein erheblicher krimineller Hang, geiſtige Minderwertigkeit, ſadiſtiſche Veranlagung und übertriebenes Geltungsbedürfnis. Der ſprin⸗ gende Punkt ſet, ob ein planvolles Handeln vor und nach den Taten nachgewieſen werden könne. Die Beobachtungen hätten beſtätigt, daß eine allgemeine Geiſtesſtörung im Sinne des 8 31 bei Kürten nicht vorhanden ſei. Zuzugeben ſei, daß bei bewußt eingeleiteten Hand⸗ lungen das Zwangsmäßige und Unwiderſtehliche auf ihn eingewirkt habe derart, daß alle Hemmungsvor⸗ ſtellungen dadurch ausgeſchloſſen wurden. Daß es aber im Grunde genommen ſeine Gewohnheit ge⸗ weſen ſei, daß er nur an den Abenden ausging, an denen ſeine Frau nicht zu Hauſe war, oder daß er die Feiertage bevorzugte, um ſeine Opfer zu finden, laſſe ein planmäßiges Handeln erkennen. Die klare Ueberlegung würde auch dadurch bewieſen, daß er ſtets bereit und auch in der Lage geweſen ſei, ſich in Sicherheit zu bringen. Der Sachverſtändige ver⸗ breitet ſich dann über den Fall Klein, bei dem von einer planmäßigen Vorbereitung keine Rede ge⸗ weſen ſei. Der 71jährige Vater des Kürten wird nun⸗ mehr auf Wunſch Kürtens in deſſen Abweſenheit ver⸗ nommen. Er ſagt, daß er Kürten nur gezüchtigt habe, wenn er es verdiente. Er wiſſe von Straßenräube⸗ reien, aber nichts von der Ermordung der Spielkame⸗ raden. Kürten ſei von ſeiner Mutter bevorzugt worden. Dem Angeklagten werden die Ausſagen ſeines Vaters vorgehalten. Er erklärt aber ſeine Ausſagen als die richtigen. Nach der einſtündigen Mittagspauſe wurde eine ganze Reihe weiterer Zeuginnen vernommen, die von Kürten überfallen und zum Teil auch mißhandelt worden ſind, deren Fälle indeſſen nicht zur Anklage ſtehen. Es ergibt ſich ſtets das gleiche Bild: Kürten hat verſucht, die Mädchen in abgelegene Vororte zu locken, und ſie dann zu überfallen. Von beſonderem Intereſſe iſt die ausführliche Ausſage der Zeugin Marie Budlis, die die Polizei auf die Spur Kürtens gebracht hat. Die Zeugin hatte ſich, wie ſie bekundet, mit einer Freundin ver⸗ abredet, bei ihr zu nächtigen, ſei aber von der Freun⸗ din im Stich gelaſſen worden. Sie hatte dann Kür⸗ ten getroffen, der ihr ſeine Wohnung angeboten habe. Sie ſei auch mit ihm gegangen. Als er aber zu⸗ dringlich geworden ſei, habe ſie gedroht, um Hilfe zu rufen. Dann hat ſie mit Kürten das Haus ver⸗ laſſen, um in einem Mädchenheim zu ſchlafen. Kür⸗ ten habe ſie begleitet, aber ſtatt nach dem Heim in den Grafenberger Wald geführt, wo er ſich an ihr zu ver⸗ gehen verſucht hätte, worauf er verſchwunden ſei. Der Vorſitzende unterbricht die Ausführungen der Zeugin und ſtreift den weiteren Verlauf der Dinge bis zur Verhaftung Kürtens. Die Zeugin erklärt zwar, daß ſte noch viel auszuſagen habe, doch läßt der Vorſitzende weitere Ausführungen nicht mehr zu. Sodann werden drei Zeugen über die Brandſtiftung in Hubbelrath vernommen, wobei ſich die Richtigkeit der Kürtenſchen Angaben beſtätigt. Ebenſo gibt Kürten auf eine Frage des Staatsanwalts zu, im November 1929 einem Schwan den Hals durchſchnitten zu haben.— Nachdem auf die Verleſung der Aus⸗ ſagen weiterer protokollariſch vernommener Zeugen aus Brieg, Neuſtrelitz uſw. verzichtet worden iſt, wird die Verhandlung um halb 16 Uhr geſchloſſen. Mor⸗ gen um 9 Uhr werden die Sachverſtändigen gehört werden. 142. Jahrgang/ Nummer 182 Aus der Falz 3000 Brieftauben fliegen * Ludwigshafen, 20. April. Am Sonntag vor⸗ mittag zehn Uhr flogen etwa 3000 Briefta u hben vom Bahnhof Mundenheim aus wieder ihrer Hei⸗ 2 2 5 5 2 mat, der Weſtpfalz und dem Sagargebiet zu. Sie waren in vier Waggons nach Mundenheim ge⸗ bracht worden. Eigentlich wurden ſogar 19 Wag⸗ gons mit Brieftauben erwartet, aber des ſchlechten Wetters wegen kamen nur vier. Die anderen ſollen im Laufe der Woche hier abfliegen. Ludwigshafener Frühjahrsmeſſe h. Ludwigshafen, 20. April. Die Frühjahrs⸗ meſſe, Vorläuferin des Mannheimer Maimarkts, lockte am Sonntag infolge der milden Witterung viele Beſucher, meiſt allerdings„Sehleute“, an. Auf dem an der Hauptverkehrsader gelegenen Ludwigs⸗ platz hätte ſich die Verkaufs meſſe, die wieder auf dem neuen Marktplatz abgehalten wird, wohl noch eines ſtärkeren Zuſpruchs erfreut. Der Ver⸗ gnügungspark füllt das mächtige Viereck der rotquadrigen GAG⸗Bauten auf dem neuen Meßplatz. Schier übergroß am Monatsſchluß ſcheint die Aus⸗ wahl von Vergnügungsgelegenheiten: Karuſſells, Schießbuden, Pony⸗ und Autorennen, amerikaniſche „Todesfahrt“, Teufelsrad, Menſchen⸗ und Hunde⸗ theater und Waffelbuden. Eine Rieſen⸗Achterbahn, eine Luftgondel und eine elektriſche Rodelbahn recken ſich bis zu den Hausdächern. 2000 Mark unterſchlagen * Neuſtadt a. d. Hdt., 20. April. Ein Angeſtellter der Ortskrankenkaſſe Neuſtadt a. d. H. hat ſich Unred⸗ lichkeiten in Höhe von nahezu 2000 Mark zuſchul⸗ den kommen laſſen und iſt flüchtig gegangen. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Tödlicher Motorradunfall * Lachen, 20. April. Am Sonntag abend ſtieß der Landwirt Karl Gruppenbacher an der Maikammer Kirchweilerſtraße mit ſeinem Motorrad mit einem Perſonenwagen zuſammen. Er kam ſchwer zu Fall. Der Tod trat auf der Stelle ein. * g Ein Frankfurter Räuber feſtgenommen O. Sch. Frankfurt a.., 20. April. Wir berichteten bereits über einen außerordent⸗ lich frechen Raub, wobei eine Frankfurter Villa von drei Burſchen am hellen Tage ausgeplün⸗ dert wurde, nachdem die Räuber die drei Anweſen⸗ den, das Dienſtmädchen, eine Maſſeuſe und die Haus⸗ frau banden und knebelten. Die Tat ereignete ſich am Samstag früh. Am Sonntag abend hatte die Frankfurter Kriminalpolizei einen der Räuber be⸗ reits feſtgenommen. Es gelang, das Auto, das die Täter zur Flucht benützten, im Laufe des Sonntags aufzufinden, und den Eigentümer, einen gewiſſen Weidmann, feſtzuſtellen. In dem Auto fand man Stücke eines Wäſcheſeils, ferner Piſtolen. Einige Stunden ſpäter wollte ein junger Burſche einen Kraftwagen ſtehlen, der vor dem Neuen Theater parkte. Der Burſche wurde von dem hinzukommen⸗ den Eigentümer überraſcht und konnte geſtellt wer⸗ den. Das Erſtaunen der Kriminalpolizei war groß, als man in dem feſtgenommenen Autodieb den als Räuber geſuchten Weidmann erkannte. W. gab nach kurzem Leugnen den Raub auch zu, und zwar handelte es ſich um den Täter, der ſein Ge⸗ ſicht mit einer ſchwarzen Maske verdeckt hatte. Da durch die Preſſe ſein Kraftwagen genau beſchrie⸗ ben worden war, hatte Weidmann Bedenken, den Wagen weiterzubenützen, und wollte ſich einen neuen Wagen ſtehlen. Den Namen ſeiner beiden Komplizen hat er noch nicht angegeben. Er will die beiden ande⸗ ren, ebenfalls junge Burſchen, in einem Kaffeehaus kennen gelernt, und den ganzen Plan mit ihnen be⸗ ſprochen haben. Nur 10 Mark fielen bei dem Raub auf Weidmanns Teil. Mit 9 Mark in der Taſche, be⸗ abſichtigte er nach Köln zu fahren, wo er Verwandte Gerichtszeitung * Frankenthal, 19. April. In einer außerordentlichen Sitzung verhandelte die Strafkammer Frankenthal am Samstag gegen den 15 Jahre alten Heinz Adam, den Bruder des wegen Mordes an dem Schuhmacher Dietrich⸗Lud⸗ wigshafen zum Tode verurteilten Kurt Adam. Heinz Adam war am 22. Jauuar d. J. vom Jugendgericht in Ludwigshafen von der Anklage der Beihilfe zum Mord freigeſprochen worden. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft hatte gegen dieſes Urteil Berufung eingelegt. Nach einer den ganzen Samstag währenden nicht⸗ öffentlichen Verhandlung verwarf das Berufungs⸗ gericht die Berufung des Staatsanwalts, ſo daß es bei dem Freiſpruch verbleibt. Der Oberſtaats⸗ anwalt, der die Anklage ſelbſt vertrat, hatte vier Jahre Gefängnis beantragt, * § Vier Monate Gefäugnis für.50 Mark. Der Korbmacher Erich Vogt aus Creidlitz mußte in einer Prozeßſache als Zeuge auftreten und ließ ſich.50% Zeugengebühr auszahlen, obwohl er arbeitslos war, alſo keinen Arbeitsverdienſt eingebüßt hat. Wegen Betruges verurteilte ihn das Amtsgericht Koburg zu vier Monaten Gefängnis. Dienstag, 21. April 1931 HANDELS- WIRTSCHA F“ der Neuen Mannheimer Zeitung F- ZET Mittag- Ausgabe Nr. 182 7 Wiener Bankverein Wieder 5 v. H. Dividende Der Abſchluß für 1930 verzeichnet bei 25,027(i. V. 2 Mill. S. Geſamtgewinn einſchl. 210 510(210 436) S. Ge⸗ winnvortrag einen Reingewinn von 2943 559 S. gegenüber 2 960 510 S. Der GV. am 7. Mai wird die Ver⸗ teilung von wieder 5 v. H. Dividende und Vortrag von 193 559 S. vorgeſchlagen. Bei ſeiner Tätigkeit in Oeſterreich und im Ausland übte das Inſtitut Zurückhal⸗ tung. Trotz geſunkener Warenpreiſe und geringeren Geld⸗ bedarfs im Güterverkehr erfuhren die Umſätz e eine Er⸗ 5,881) höhung von 44,4 auf 45 Milliarden., während die Bi⸗ Jlanzſumme nur um Mill. S. auf 532,5 Mill.., zu⸗ rückging. In der Bilanz erſcheinen AK.(55 Mill..) und Re⸗ ſerven(28,03) unv. Kaſſenſcheine und Einlagebücher ſtie⸗ gen auf 80,03 gegen 71,41 Mill.., während Kreditoren auf 366,24 gegen 376,84 zurückgingen, was auf mäßigen Ge⸗ brauch ausländiſcher Bankkredite und beträchtliche Rückzah⸗ lungen im Berichtsjahre zurückgeführt wird. Die Ermäßi⸗ gung der Debitoren von 353,37 auf 346,61 Mill. S. hängt mit dem Rückgang der Bankguthaben zuſammen, während die kaufmänniſchen durch Spezialgarantie gedeckten Kredite leicht zunahmen. Die dauernden Bankbeteiligungen ſtehen mit unv. 20,55 Mill. S. zu Buch. Wertpapiere erſcheinen mit 9,52(i. V. 9,04) Mill. S. und Einzahlungen auf Kon⸗ ſortialgeſchäfte mit 46,11(40,83) Mill. S. Die Liquidität wird mit 34,31 v. H. errechnet. Das Internationale Agrarkreditinſtitut Ueber das geplante Agrarkreditinſtitut, das unter den Auſpizien des Völkerbundes gegründet werden ſoll, werden vom Völkerbundsſekretariat offizielle Mitteilungen gemacht. Danach ſoll das geplante Inſtitut den Charak⸗ ter einer Aktiengeſellſchaft haben. Ihre Auf⸗ gabe iſt die Gewährung lang⸗ und mittelfriſtiger Kredite an die ſtaatlichen Hypothekorkreditinſtitute, die ſich mit der Hergabe von landwirtſchaftlichen Krediten befaſſen, und die Einführung ſowie der Handel von Obligationen im Be⸗ trage der Kreditgewährung. Das Kapital ſoll 50 Mill. Dollar betrogen. Die erſte Tranche in Höhe von 5 Mill. Dollar wird unmittelbar nach Inkrafttreten der internatio⸗ nalen Konvention, durch welche die Bank ins Leben geru⸗ ſen werden ſoll, zur Auflegung gelangen. Phönix AG. 4% v. H. Dividende Die Phönix AG. für Bergbau und Hütten⸗ betrieb, Düſſeldorf, erzielte in dem am 31. März 1931 abgeſchloſſenen Geſchäftsjahr einſchließlich des Vor⸗ trages aus dem Vorjahre in Höhe von 1845 872/ einen Ueberſchuß von insgeſamt 10 314 312(i. V. 15 325 887) J, deſſen Rückgang aus der Minderung der Erträgniſſe aus dem Konto Wertpapiere und Beteiligungen zu erklären iſt. Der am 2. Mai d. J, ſtattfindenden v. HV. wird die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende von 4½ v. H. vorgeſchlagen. Nach Abzug der ſatzungsgemäßen Tantieme für den Aufſichts⸗ rat von 120 000(158 750) 4 verbleibt ein Reſtbetrag von 969 312 /, der vorgetragen werden ſoll. In der Bilanz erſcheinen unter Paſſiven erſtmals die proz. Gulden⸗Anleihe von 1930 mit 33 747 740 /, Gläubi⸗ ger ſind mit 4 642 757(4 449 060)/ ausgewieſen.„Aufge⸗ wertete Anleihen haben ſich durch Rückkauf von 464 010 auf 388 762„ u. das Konto„Genußrecht“ von 176 500 1 auf 165 020% vermindert. Die Rücklage für Aufwertung von zweifelhaften Forderungen und ſchwebenden Abrechnungen ſteht mit 554 708(555 889)/ faſt unverändert zu Buch. Auf der Aktioſeite iſt der Poſten Schuldner auf 52 469 655 27 591 288))/ geſtiegen. Er enthält u. a. den Erlös der Gulden⸗Anleihe ſowie die der Geſellſchaft aus dem Beſitz an Vereinigte Stahlwerke⸗Aktien für das Geſchäftsjahr 1929/0 zugefloſſenen Dividende. Der auf dem Konto Wertpapiere u. Beteiligungen, das mit 228 440 827/ gegenüber 228 129 762, im Vorjahre bewertet iſt, ausge⸗ wieſene Zugang von 311 066„ enthält die Zukäufe der Ge⸗ ſellſchaft an Aktien der Vereinigte Stahlwerke, van der Zypen und Wiſſener Eiſenhütten AGG. * Harburger Gummi 4(6) v. H. Der AR. der Har⸗ burger Gummiwarenfabrik Phönir AG. be⸗ ſchloß, der GV. am 28. Mai für das Geſchäftsjahr 1930 eine Dividende von 4(6) v. H. vorzuſchlagen. Debag⸗Konzern-Ausdehnung Bevorſtehende Uebernahme der Baumwollſpinnerei am Stadtbach, Augsburg Wie gemeldet wird, ſind Verhandlungen mit dem Ziele im Gange, die Baumwollſpinnere i am Stadt⸗ bach in Augsburg an den Debag⸗Konzern(Dierig⸗ Hammerſen) anzugliedern. Die Vermittlerrolle bei Geſchäft liegt bei der DD⸗Bank. Die Verhandlungen ſollen unmittelbar vor dem Abſchluß ſtehen Die Baumwoll⸗ ſpinnerei am Stadtbach arbeitet mit einem Kapital von 4,2 Mill. /, dazu per 31. Dez 1930 1,26 Mill./ offene Neſerven. Das Unternehmen ſchloß i. V. mit einem Ver⸗ luſt von 0,83 Mill./ ab Bis 1928 einſchl. waren mehrere Jahre hindurch 12 v. H. Dividende bezahlt worden. Der ausſchlaggebende Einfluß auf die Geſellſchaft war in der Inflationszeit auf ein in der Nähe von Zürich beheimatetes ſchweizeriſches Baumwollunternehmen übergegangen. man kataſtrophale Lage am Grundſtücksmarkt bei allen Banken dem Abſchluß der Mannheimer Gewerbebank Kleiner Reingewinn Nachdem ſich bekanntlich das Inſtitut im Juni vergan⸗ genen Jahres gezwungen ſah, ein neues zweites Ver⸗ gleichs verfahren mit einem dreijährigen Moratorium zu beantragen, legt jetzt das Inſtitut Rechenſchaft über den Verlauf des Geſchäftsjahres 1930 ab. Unter der Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe mußte natürlich auch das Inſtitut und die ihm angehörenden Handwerker⸗ und Mittelſtandskreiſe leiden. Am Grund⸗ ſtücksmarkt iſt ein ſolcher Tiefſtand eingetreten, daß bei Zwangsverſteigerungen nur noch mit einem Erlös von 35 v. H. des Steuerwerts gerechnet wird, ſo daß in einzel⸗ nen Fällen oft nicht einmal die erſte Hypothek zur Aus⸗ bietung kommt. Trotz all der Widrigkeiten, trotz des neuen Vergleiches, durch den das Inſtitut in ſeiner freien Betäti⸗ gung vielfach gehemmt war, ſtellt ſich der Umſatz immer noch auf 28 Mill.% gegenüber 38 Mill. im Jahre 1929. Die neuen Einlagen beliefen ſich 1929 auf 141323. Sie betra⸗ gen im Jahre 1930 321 467 /. Doch iſt dabei zu berückſich⸗ tigen, daß im Jahre 1930 noch ein Teil der per Jahresende freigegebenen Qupten darin enthalten iſt. Gegenüber 11 441 Mitgliedern am Jahresbeginn 1930 ſtellt ſich die Mit⸗ gliederzahl am 1. Januar 1931 auf 1131, neu eingetreten ſind 5, durch Tod ausgeſchieden 15, durch Ausſchluß 3 Mit⸗ glieder. Der Rohertrag per 31. Dezember ſtellt ſich auf 161 770 (161 230, zu dem i. V. noch 150 000% Regreß des AR. und die umſtrittene Höherbewertung des Hauſes um 50 000%¼/ kam). Handelsunkoſten erforderten 112 198 1. Sie er⸗ mäßigten ſich trotz der Ausgaben für den neuen Vergleich um 26 994 /. Schließlich wird ein Reingewinn von 46 001/ ausgewieſen, während i. V. der buchmäßige Ver⸗ luſt nach Abzug der Regreßzahlung, Höherbewertung des Hauſes und unter Berückſichtigung des 1929er Geſchäfts⸗ gewinns von 22 037/ 892 497% betrug. Aus dem dies⸗ jährigen Reingewinn ſollen 9 656/ für Abſchreibungen auf Einrichtung verwandt, 36 083% der Rücklage für Außen⸗ ſtände zugeführt und der Reſt von 261 4 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Zur Bilanz wird u. a. ausgeführt:„Durch die Auszah⸗ lung der Quoten und durch Aufrechnung wurde die Bilanz auf beiden Seiten um je etwa 1 Million gegenüber dem Vorjahr erleichtert, d. h. ſtatt etwa 2,4 Mill./ haben wir nur noch etwa 1,4 Mill.„ Außenſtände. Die Verbindlich⸗ keiten haben ſich ebenfalls Mill.„ ermäßigt, was die Bilanz weſentlich überſichtlicher gemacht hat. Nach genauer Prüfung der Debitoren haben wir unter Berückſichtigung der heutigen Wirtſchaftslage für das Jahr 1930 einen Betrag von etwa 120 000/ abgeſchrie⸗ ben. Dagegen haben wir die noch vorhandene Zinsrückſtel⸗ lung von 136 000% in die Rücklagen für Außenſtände ein⸗ bezogen, ſodaß in der Eröffnungsbilanz für das neue Jahr nach vollzogener Abſchreibung und nach Verteilung des Reingewinnes eine Rücklage für Außenſtände in Höhe von 178 000/ beſteht, für die eine ſpezielle Auftei⸗ lung vorhanden iſt. Wir bemerken hierzu, daß es ſich wieder ausnahmslos um Abbuchungen und Rückſtellungen aus dem alten Geſchäft handelt, während in dem neuen Geſchäft keinerlei Verluſte eingetreten ſind. Von den noch aus⸗ ſtehenden Krediten und Darlehen ſind, wenn man von den noch nicht bezahlten Geſchäftsanteilen abſieht, ca. 90 v. H. durch Hypotheken, Grundſchulden, Bürgſchaften, Ueber⸗ eignungen und andere Sicherheiten gedeckt, während etwa 10 v. H. ungedeckt ſind. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die durch Hypotheken und Grundſchulden gedeckten Kredite, die früher für die beſtgeſicherten gehalten hat, durch die Riſiken enthalten, die erſt dann offen zutage treten, wenn ſich die Notwendigkeit einer Realiſierung ergibt. So muß⸗ ten wir im letzten Jahre, um verſchiedene Außenſtände, die früher als unbedingt gut ängeſehen wurden, nicht vollſtän⸗ dig zu verlieren, acht Anweſen übernehmen. Da⸗ bei waren wir nicht immer die Betreibenden. Zwei Häuſer haben wir im Laufe des Jahres mit einem Gewinn von je einigen tauſend Mark wieder weiterverkauft. Die übrigen Häuſer ſind zum Realiſierungswert in die Bilanz eingeſetzt, und wir ſind bemüht, Käufer zu annehmbaren Bedingungen zu finden. Alle dieſe Umſtände ſind natürlich für die Lage, in der wir uns befinden, beſonders erſchwerend. Die Wei⸗ terentwicklung iſt daher vollſtändig von der kommenden Wirtſchaftslage abhängig.“ In der Bilanz ſind in 1000/ ausgewieſen: Kaſſe 25,39(23,22), Reichsbank und Poſtſcheckguthaben 9,02(10,3), Bankguthaben 216,11(286,87), Wechſel und Schecks 236,18 (264,21). Effekten 30,38(30,41), Schuldner 1476,06(2406,04), Geſchäftshaus unv. 150,0, ſonſtige Grundſtücke— hier han⸗ delt es ſich offenſichtlich um zwongsweiſe übernommene neu 187.98, Mobilien 29.66(29.59), Geſchäftsguthoben haben ſich durch die Inanſpruchnahme von 1056,066 auf 59,85 ver⸗ ringert. Reſerven erſcheinen insgeſamt mit 330,41, darunter 123,65 für Außenſtände(87 396), Spareinlagen erſcheinen 545,62(985.72), Gläubiger 1291.93(1808.62), Bankſchulden mit 13.42(20.91) und Hypothekenſchulden neu mit 73,91. Die Verwaltung berichtet noch, daß ſie beſtrebt ſei, die Unkoſten weiter zu verringern. Es laſſe ſich heute bereits überſehen, daß man auch im laufenden Geſchäftsjahr eine weſentliche Reduzierung erreichen werde. Die Verbindlich⸗ Das deutſch-ruſſiſche Ablommen Einzelheiten der Bedingungen Der Worklaut des zwiſchen den deutſchen Juduſtriellen und dem Oberſten Volkswirtſchaftsrat der Sowjetunion ge⸗ troffenen Abkommens vom 14. April über zuſätzliche deutſche Lieferungen nach der ÜUdssR. wird vom Ruß lands⸗ ausſchuß der deutſchen Wirtſchaft bekanntgegeben. Das Abkommen beſtimmt u..: Zum Zwecke der Erweiterung des deutſch⸗ſowjetiſtiſchen Handels erteilt der Oberſte Volkswirtſchaftsrat der UdSSqg an deutſche Firmen im Zeitraum vom 15. April bis 31. Auguſt 1931 üher den Rahmen des bisherigen Geſchäftsumfanges hin⸗ ausgehende Lieferungsaufträge im Geſamtwerte von unge⸗ ſähr 300 Mill.„ Dieſe Aufträge werden unter den Be⸗ dingungen der vorliegenden Vereinbarung erteilt. Die auf Grund dieſer Vereinbarung erteilten Beſtellungen ſollen in „ſpeziftzierter“ Form an die Lieferfirmen bis 31. 8. 31 übergeben werden. Die Handelsvertretung der UdSSR. in Deueſchland übernimmt dabei für die abgeſchloſſenen Lieferverträge die Mithaftung bezw. Garantie. Für die Beſtellungen, die auf Grund der vorliegenden Verein⸗ barung bis 31. 8. 31 erteilt werden, gelten folgende Be⸗ dingungen: N Kredit⸗ und Zahlungsbedingungen. Für Beſtellungen, für welche im bisherigen Geſchäft 12 Monate Kredit eingeräumt wirden: 20 v. H. Anzah⸗ lung bei Beſtellung in Wechſeln mit einer Laufzeit von: Lieferzeit plus 13 Monate; 55 v. H. bei Ablieferung in Wechſeln mit einer Laufzeit von 13 Monaten; 25 v. H. bei Ablieferung in Wechſeln mit einer Laufzeit von 17 Mona⸗ ten. Durchſchnitts kredit alſo 14 Monate. Für Beſtellungen, für welche im bisherigen Geſchäft 18 Monate Kredit eingeräumt werden: 20 v. H. Anzahlung hei Beſtellung in Wechſeln mit einer Laufzeit von: Liefer⸗ zeit plus 20 Monate; 55 v. H. bei Ablieferung in Wechſeln mit einer Laufzeit vou 20 Monaten; 25 v. H. bei Abliefe⸗ rung in Wechſeln mit einer Laufzeit von 24 Monaten. Durchſchnitts kredit alſo 21 Monate. Für Beſtellungen, für welche im bisherigen Geſchäft 24 Monate Kredit eingeräumt wurden: 20 v. H Anzahlung bei Beſtellung in Wechſeln mit einer Laufzeit von Lieferzeit plus 27 Monate; 30 v. H. bei Ablieferung in Wechſeln mit einer Laufzeit von 27 Monaten; 30 v. H. bei Ablieferung in Wechſeln mit einer Laufzeit von 33 Monaten. Durch⸗ ſchnittskredit alſo 28,8 Monate. Zinſen. Die Zinſen ſind jährlich abzurechnen und zu bezahlen in bar oder in einem Sechs⸗Monatsakzekt nach Wahl des Beſtellers. Für ſämtliche in Zahlung gegebenen Akzepte vergütet der Beſteller Zinſen in Höhe von 2 v. H. über dem Deutſchen Reichsbankdiskont; Anzahlungsakzepte bleiben für die erſten drei Monate der Laufzeit zinsfrei. Die Abrechnungen ſind zu den vertraglich feſtgeſetzten Fri ſt en vorzunehmen und die Akzepte auszuhändigen. Falls bei Inkrafttreten dieſes Abkommens noch laufende Rahmenverträge Verpflichtungen auf Beſtellungen in einer beſtimmten Höhe und zu beſtimmten Bedingungen ent⸗ halten, ſo werden dieſe Verpflichtungen und Bedingungen durch die vorliegende Vereinbarung nicht berührt. Alle Verträge, die von der Handelsvertretung der UdSSgi. in Deutſchland bereits unterzeichnet worden ſind, erfahren keine Veränderung im Zuſammenhang mit der vorliegenden Vereinbarung. Alle Verträge, die nach dem Inkrafttreten dieſer Vereinbarung abgeſchloſſen werden, unterliegen der Wirkſamkeit dieſer Vereinbarung. Der Oberſte Volkswirtſchaftsrat der UdSSR. behält ſich volle Freiheit in der Firmenauswahl bei der Erteilung der Be⸗ ſtellungen vor. 2 Die Handelsvertretung der Uds SR. wird alsbald mit den zuſtändigen deutſchen Wirtſchaftsorganiſativnen in Ver⸗ handlungen über eine Neuregelung der allgemei⸗ nen Liefſerungs bedingungen vom 9. Febr. 1927, insbeſondere der Abnahme⸗ und Moutagebedingungen eintreten. Das Abkommen iſt gezeichnet von der Sowjetſeite: Pjatakow, Lfiubomow und Bitter und von der deutſchen Seite: Kraemer, Köttgen und Reuter. von ca. 2,8 Mill./ auf ca. 1,8 leiten aus Bürgſchaften und Avolen gingen von 17 40; auf 10 200/ zurück, Verbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechſeln beſtänden nicht. Julminawerk AG. Mannheim- Friedrichsfeld Verluſt bis auf kleinen Reſt getilgt Der Rohertrag per 31. Dezember 1930 hat ſich auf 189 768(282 668).„ ermäßigt. Unkoſten erforderten 134 338 (165 560) /. Dürch das Eintreten eines Großaktio⸗ närs wurde die aus dem verfloſſenen Jahr ſtammende Ueberſchuldung des Werkes beſeitigt, ſo daß ein Sanierungsgewinn von 895 309/ in der Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung aufgeführt werden konnte. Nach Abſchreibun⸗ gen auf alte Beſtände in Höhe von 2174173(72 027) 1 konnte der Verluſtvortrag von 769 056 bis auf 35 492/ be⸗ ſeitigt werden. Der Verluſtreſt wurde nach dem Beſchluß der geſtrigen o. GV. auf neue Rechnung vorgetragen. Aus der Bilanz in 1000: Grundſtücke und Gebäude 277,34(292 09), Maſchinen uſw. 104,41(240,31), Schuldner und Beteiligungen 56,48(132,7), Bar und Wechſel 14,55 (6,07), Warenbeſtände 9,0(57,5), dagegen bei dem AK. von 200,0 laufende Verbindlichkeiten 18,70(vor der GA. entſtan⸗ dene Verpflichtungen 1269,47, ſonſtige 27,93), Hypotheken neu 12,8, langfr. Verpflichtungen, die ſich auf mehrere Jahre verteilen neu 265,77. Bilanzſumme 497,27(1497,4). * Verluſtabſchluß der Warenhaus AG. ker, Frankfurt a. M. Die Bilonz der Warenhaus Ac. Hermann Wronker, Frankfurt a.., per 31. Januar d. J. ſchließt kt. V. Z. mit einem Verluſt ab(i. V. Netto⸗ gewinn von 0,389 Mill./ mit 6 v. H. Dividende). Das Ask. beläuft ſich auf 6 Mill. 4. Die Bilanzſitzung, in der auch die geſamte finanzielle Situgtion des Unternehmens zur Beratung ſtehen wird, findet binnen kurzem ſtatt. Nachdem man nach Mitte des vorigen Jahres auf ein beffe⸗ res Ergebnis gehofft hatte, ſcheint das Unternehmen aber donn unter der zunehmenden ſcharfen Konkurrenz ſtark gelitten zu haben.— Dazu wird uns noch gemeldet: Bei verſchlechkerten Umſätzen beſteht größeres Abſchreibungs⸗ bedürfnis auf die Beſtände. Der Verluſtbetrag wird nicht nur den Vorjahresvortrag von 152000/ auf⸗ zehren, ſondern darüber hinaus noch die geſamte offene Reſerve von 1,2 Mill. 1. Der demnächſt zuſammen⸗ tretende AG. wird laut F. Z. noch darüber ſchlüſſig werden müſſen, ob es mit derarlig begrenzten Abſchreibungen ſein Bewenden haben konn, oder ob nicht zweckmäßigerweiſe noch höhere Abſchreibungen vorgenommen werden müſſen, für die dann eine Aktientransaktion in Frage kom⸗ men würde. Eventuell müßten Aktien zur Deckung der Unterbilanz zur Verfügung geſtellt werden aus den Be⸗ ſtänden, die in Höhe von 3,9 Mill.& bei einem der Ver⸗ waltung der Geſellſchaft naheſtehenden Konſortium liegen. Vereinigte Freiburger Ziegelwerke A. Neuer Verluſtabſchluß.— Kapitalzuſammenlegung 211. Nach dem Bericht brachte die nicht volle Ausnützung der Betriebsanlagen eine weſentliche Erhöhung der Selbſt⸗ koſten. Der Umſatz blieb gegen das Vorjahr um 4% v. H. zu rück, währens Unkoſten, Steuern und Zinſen uſw. ſich ſich auf gleicher Höhe hielten. Das Geſchäftsjahr 1929⸗90 ſchließt die Geſellſchaft mit einem Ver lbuſt von 70 898 J. Dadurch erhöht ſich der Verluſt des Jahres 1928⸗29 von 120 815 // auf 191 714. Zur Deckung dieſes Verluſtes wude der GV. vorgeſchlagen, das AK. von 375 000%, im Verhältnis von:13 uſammenzulegen, Hermann Wron⸗ ſo daß ſich nur noch ein Verluſtvortrag von 4214, er⸗ geben würde. In der Bilanz ſtehen u. a. Grundſtücke und Gebäude (in 100 000%) mit 3,49, Maſchinen mit 9,52, Beteiligungen mit 0,21, Außenſtände mit 0,54 und Vorräte mit 0,81. Auf der Paſſivſeite das A. mit 3,75, Hypotheken mit 0,83, Dar⸗ lehen mit 0,15, Kreditoren mit 1,21, Bankſchulden mit 1,54 und Rückſtellungen mit 0,20. Die geſtrige GV. genehmigte den Abſchluß und die vor⸗ geſchlagene Zuſammenlegung des Att. im Verhältnis 2·1 auf 187 500„%. Für die aus dem AR. ausſcheidenden Mit⸗ glieder Bankdirektor Wolf f⸗Freiburg und Kommerzien⸗ rat Heid lauf⸗Lahr wurden neugewählt Arthur Ba u⸗ man n⸗Freiburg und Dr. Föhrenbach⸗Freiburg. ———.—— * Schloßhotel AG. Heidelberg.— Wieder 8 v. H. Der AR. beſchloß, der auf den 24. Juni einberufenen Hauptver⸗ ſammlung eine Dividende von 8 v. H. wie im Vor⸗ jahre vorzuſchlagen. Autotransport-Kontor Zuſammenfaſſung des Frachtraums Angeregt durch Vorſchläge der Automobilinduſtrie und des Handels ſind im Autotransportgewerbe ausſichts reiche Beſtrebungen im Gange, den geſamten Frachtraum auf der einen und das Aufkommen von Autofrachten auf der gn⸗ deren Seite in eine über das ganze Reich ſich erſtreckende Organiſation zuſammenzufaſſen. Zu dieſem Zwecke fol die Autotransport⸗Kontor⸗Gmb H. errichtez werden, der ſich ſämtliche kleineren und mittleren Fracht führerei⸗Betriebe anſchließen, die heute den weitaus über⸗ wiegenden Teil des Autotransportgewerbes ausmachen; entſprechend dem Charakter der Vereinigung ſollen jedoch die Reichspoſt, die Reichsbahn ſowie die großen Kraftyer⸗ kehrsgeſellſchaften und Speditionsfirmen nicht einbezogen werden. Organiſatoriſch bildet damit die Autotransport Kontor⸗ GmbH. eine Ergänzung zu der kürzlich gegründeten „Deukraft“, in der neben den reinen Kraftwagen⸗Spe, ditions⸗Firmen faſt ſämtliche deutſche Kraftverkehrsgefell⸗ ſchaften vertreten ſind, ſoweit ſie ſich mit Autotransporken befaſſen. So wird jetzt von zwei verſchiedenen Seiten her die Konzentrationsbewegung im Autotransportgewerbe gefördert, wobei den Autotrausport⸗Kontoren die yer⸗ kehrspolitiſch wichtigere Aufgabe der Bereinigung des Frachtenmarktes von den ſogenannten„wilden Krafttrans⸗ porten“ zufällt. 5 i Schneider u. Hanau AG., Frankfurt a. M.— Der Ver⸗ luſtabſchluß. Im Bericht der Geſellſchaft wird darauf hin⸗ gewieſen, daß die außerordentliche Kriſe die geſamte Möhel⸗ induſtrie ſtark in Mitleidenſchaft gezogen habe. len und weiſt bekanntlich wieder einen Verluſt von 166 0 0 4%(i. V. 203 116) aus. Die Handlungsunkoſten beliefen ſich auf 318 842,(336 701), abgeſchrieben wurden 11 445%(10 206). Infolge der derzeitigen Marktlage wird über die regulären Abſchreibungen hinaus eine Sonder⸗ abſchreibung von 85 000% auf Warenvorxräte vorgeſchlagen, In der Bilanz ſtehen Immobilien mit(in Mill. 0 0, (0,76), Maſchinen mit 0,10(0,12), Warenvorräte mit 97 (0,73), Debitoren mit 0,13(0,21), Hypotheken mit 0,42(0% und Kreditoren mit 0,17(0,12). 5 „Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Firma Fried Heller, Baugeſchäft, Inhaber Eduard Armbruſter i Mannheim, Auguſta⸗Anlage 22, Zweigniederlaſſung it Freiburg i. Br.(Vertrauensperſon: Bücherreviſor L. Strik⸗ ter, Mannheim.) Firma Hermann Holland, My, ſchinenöle, techn. Fette, alleiniger Inhaber Hermann Hol⸗ land in Mannheim, 8 6, 13.(VP.: Bücherreviſor Schneck in Mannheim.) Firma Max Rath, Manufakturwaren⸗ Großhandlung, Inhaber Kaufmann Max Rath in Mann⸗ heim, F 3, 13.(.: Geſchäftsführer Karl Lemcke, Maun⸗ heim.) Firma Rhein. Iſoliergeſellſchoft se manczyk u. Sohn, ſowie deren Geſellſchafter Joſef und Walter Lemanczyk in Mannheim⸗Neckarau.(Bp. Bücherreviſor M. Hoffmann, Mannheim.) Eröffnete Konkursverfahren: Firma Dr. H. u. F. J. Schupp, Fabrik chem. techn. Erzeugniſſe, Mannheim, Mox⸗Joſefſtraße 37.(KV.: RA. Dr. Kurt Jander, Mann⸗ heim.— Aufgehobene KV.(nach Schlußtermin): Firma Bouquet u. Ehlers, Inhaber Karl Eſperſtedt in Mannheim, fr. I 2, 14, jetzt Friedrichsring 28 bei Jack, in Mannheim, E 7, 22. Buchhändler Johann Spohn Eine weitere Schweizer Anleihe Württembergs 6 Mill. Schw. Fr. zu 6 v. H. Im Finanzausſchuß des württembergiſchen Landtags machte Finanzminiſter Dr. Dehlinger davon Mittes lung, daß außer der Anleihe von 25 Mill. Schw. Fr., die Württemberg kürzlich durch Vermittlung der Schweizeri⸗ ſchen Kreditanſtalt in Zürich zum Zwecke des Ausbaues der Nord⸗Süd⸗Bahn erhalten hat, in den letzten Tagen noch eine weitere Schweizer Anleihe mit Württemberg abge⸗ ſchloſffen wurde, und zwar über 6 Mill. Sch w. Fr., die dem Lande Württemberg von einem Baſeler Inſtitut zu dem unter den gegenwärtigen Verhältniſſen günſtigen Zins fuß von 6 v. H. eingeräumt wurde, während die Schw. Fr.⸗Anleihe bekanntlich zu 67 v. H. verzinſt werden muß. Die neue 6 Millionen⸗Anleihe wird in erſter Line zum Bau des Heilbronn Verwendung finden. (J Weiterhin halbierter Vorjahrsabſatz in der Zemenl⸗ induſtrie.(Eig. Dr.) Auch im März hat ſich in der ſchon im Januar und Februar feſtgeſtellten annähernden Hal bierung des vorjähr. Zementabſatzes nichts geändert. Den 570 000 Tonnen Zementabſotz im März 1990 ſtehen 904 000 Tonnen im März 1931 gegenüber. 5 Weinbau und Weinernte im Jahre 1930 Der deutſche Weinbau umfaßte im Johre 1930 eine Fläche von rund 82 000 Hektar. Gegenſüber 1929 hat ſich die Wein baufläche um 726 Hektor vergrößert, während die im Ertrag ſtehende Rebfläche um 459 Hektar zurück⸗ gegangen iſt.— Das Ergebnis der deutſchen Wein moſt⸗ ernte 1930 betrug nach den durchſchnittlichen Schätzungen der Hektarerträge rd. 2,81 Mill. Hektoliter, wovon 2,09 Mill. Hektoliter auf Weißwein und 720 000 Hektoliter auf Rot⸗ wein und gemiſchten Wein entfielen. Mengen mäßig ſtellt dieſes Ergebnis eine der größten Weinmoſtern⸗ ten dar, die jemals in Deutſchland erzielt wurden. Seit Beſtehen der Reichs⸗Weinmoſtſtatiſtik(1878) ſind nur 4 Weinernten zu verzeichnen, die noch über dieſes Ergebnis hinausgehen. Es waren dies die Ernten der Jahre 1896 mit 3,54 Mill., 1903 mit 2,96 Mill., 1904 mit 3,12 Mill. und 1922 mit 3,41 Mill. Hektoliter Geſamtertrag. Der Durchſchnittspreis für Weinmoſt bewegte ſich für Weißwein zwiſchen 30—80/ und für Rotwein zwiſchen 15 und 112, je Hektoliter.— Der Qualität nach iſt die Weinernte 1930 im allgemeinen nicht ſo gut ausgefallen, wie urſprünglich erwartet wurde. Sie iſt ſtark durch die unbeſtändige Witterung und durch unzureichende Sonnenwärme beeinträchtigt worden, ſo daß ſie zumeiſt hinter der Güte von 1929 zurückbleibt. In verſtärktem Maße trifft dies auch auf die Ergebniſſe der Weinmoſternten in Frankreich, Spanien und Italien zu. Im Gegenſatz zu Deutſchland hat die Wein⸗ ernte in dieſen Ländern aber auch der Menge nach ent⸗ täuſcht. Gegenüber 1929 weiſt die Weinmoſternte in Fronk⸗ reich ein Minderergebnis von 39,2 v.., in Italien von 11,5 v. H. und in Spanien von 33,4 v. H. auf. Günſtiger waren die Weinmoſtergebniſſe in den Donauländern, wo faſt überall mehr Erträge ſowohl gegenüber 1929, als auch gegenüber dem Durchſchnitt 192428 verzeichnet werden. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in den nordafrikaniſchen Weinbaugebieten. Weinverſteigerung Deidesheim Deidesheim, 21. April. Im Saale des Winzervereins fand geſtern eine Verſteigerung naturreiner Weine eigenen Wachstums des Weingutes Moßbacherhof(Georg Auguſt Moßbacher, Weingutsbeſitzer in Forſt) ſtatt. Die zur Verſteigerung gelangten 9150 Flaſchen 1928er Flaſchenweine, 2 Stück, 5 Halbſtück 1929er Weißweine und 8100 Flaſchen 1929er Flaſchenweine, entſtammen größtenteils erſten For⸗ ſter und Deidesheimer Reblagen, darunter hochfeine Ge⸗ würztraminer und Riesling Ausleſe.— Der Beſuch des Oandels war ſehr mäßig, was auch dazu führte, daß die Stkeigluſt hiuter den Erwartungen blieb und die Verſteige⸗ rung im ganzen als nicht zufriedenſtellend bezeichnet wer⸗ den muß. Die Gebote für die 1928er blieben weit hinter der Eigentaxe, ſo daß nur bei einer Nummer der Zuſchlag erteilt wurde und die Verſteigerung bei Nummer 8 dieſes Jahrganges abgebrochen wurde. Auch bei den edlen, mun⸗ digen 1929er ſowohl bei Faß⸗ wie auch bei Flaſchenweinen blieben viele Nummern ohne Zuſchlag, weil die Gebote nicht befriebigten. Es koſtetem die 1000 Liter bzw. die Flaſche 1928 er F lo⸗ ſchenweine: Forſter Hellholz 1,20) Fo. Ffeifer 1,40 zu⸗ rück; Fo. Schnepfenflug 1,40 zur.; dto. 1,50 zur. Deides⸗ heimer Hahnenböhl 1,60 zur.— 1929 er Weißweine: Fo. Myrrhe 1400; Fo. Hellholz 1390 zur. Fo. Schnepfenflug „Die Talfracht erfuhr mit 60—80 Pfg. ab hier bzw. ab 1400; Fo. Straße 1600; Jo. Pfeifer 1510 zur.; Jo. Alten⸗ burg 1600.— 1929er Flaſchen weine: Fo. Longe böhl 1,80; Fo. Stift Gewürztr. 2,00; Fi. Berg 2,00 zür, Fo. Hahnenböhl 2,00 zur.; Fo. Straße 2,00 zur. Fo. 355 Rel. 2,10 zur; Fo Muſenhang 2,30; Fo. Langenacker Rei 2,30; Dei. Grain Rsl. 2,30 zur. Fo. Pechſtein Rel. 2550 Unter die⸗ ſen Umſtänden konnte die Geſellſchaft keinen Gewinn erzie⸗ Neckar⸗Kanal⸗Durchſtichs bel 1 Fo. Langenböhl Rsl. 2,70; Fo. Fleckinger Rsl. Ausl. 0 zur.; Fo. Ungeheuer Rel. Ausl. 3,50 Schlacht- und Nutzviehmärkte 0 * Viehmarkt Karlsruhe vom 20. April. Es waren W geführt und wurden je 50 Kilogramm Lebendgewicht geha delt: 30 Ochſen a1 45—49, a2 4345, 61 4243, 62 c 3840, 8 3788; 46 Bullen a 4344, 6 4041, c d 37-39; 95 Kühe b 1727, 0 917; 156 Färſen a b 38— 44; 137 Kälber b 6770, e 6487, d 6064, e 48607 124 Schweine a 4143, b 4845, c 4540, d 4750, e 40% Sauen 387, Tendenz: langſam, Rinder Ueberſtan Kälber geräumt, Schafe Ueberſtand. * Viehmarkt Frankfurt vom 20. April. Es waren zu geführt und wurden je 50 Kilogramm Lebendgewicht gehalt delt: 356 Ochſen al 45—49, a2 4044, ö 3689, 152 Bulleß a 40—43;.359; 451 Kühe a 9740, 6 32—36, c 78, d 2326; 370 Färſen a 45— 49, b 4044, 36397 555 Kälber a—, b 6569, e 6064, 0 52— 595 4915 Schweine b 44 e—48, d 45—48, e 4946. Tendenz: Rinder ruhig, Ueber ſtand; Kälber und Schofe mittelmäßig, geräumt; Schweine mäßig rege, zum Schluß abflauend, nahezu ausverkauft. a * Viehmarkt Köln vom 20. April. Es waren zu⸗ geführt und wurden je 50 Kilogramm Lebendgewicht gehen delt: 350 Ochſen al 45— 49, ad 4044, 61 3639, 152 Pulle 143 Bullen a 40—43, b 3539, 566 Kühe a 40—44 0. e 3034, d 25—28; 69 Färſen a 4649, 6 40—45, 8 Freer ohne Notiz; 1214 Kälber a 68—85, b 5662, c 505 38.—48; 66 Schafe a1 5054, a2—, b 4448 6542 Schweine o 4044, b 4044, c 4044, 5 3743, Sauen 360% Tendenz: Rinder belebt, geräumt; Schweine lebhaft geräumt. * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 20. April, Bef den heutigen Auktion wurden folgende Preiſe notiert: Zwiebeln 0, Spinat 1216,50; Feldſalot 30 Kreſſe Kopfſalat 18—16 und 13; Suppengrünes—5; Lauch 12 pro Stück; Eier g. Anfuhr und Abſatz mäßig. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Hork. 48588] Schweiz.. 25,22] Stockholm„ 1 Paris 128 Holland. 120 Madrſd 93055 Brüſſel 34.95 Slo 18,16 Dollar geg⸗Rm. Mailand 92.78 Kopenhagen 18.16 ¼ Pfunde„„ Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 20. Abel Dts Geſchäft an der heutigen Börſe war außergewöhnliß ſtill. Bergreiſen wurden nur ganz vereinzelt bene nal nach Rotterdam und 1201,40% nach Antwerpen ain keine Aenderung. Eine Bergfrachtnotierung fand ni im. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,10% noch Manuhei 10 Der Talſchlepplohn beträgt 6 Pfg. für größere belsden Kähne ab hier nach Rotterdam. Kälber, Schafe und 3 mit und reiche F der r an⸗ kende e ſoll richtet rocht⸗ über⸗ chen; jedoch ftver⸗ rans⸗ Ver⸗ F hin⸗ töhel⸗ r die⸗ erzie⸗ von koſten urden wird ynder⸗ lagen. ) 0,78 t 0,87 (0, 40 1 8 idtagg rittes ., die eizeri⸗ es der noch abge⸗ ., die ut zu ſtigen td die erden Linie bei 0 bog& Baumann, M 2. 9, Teleph. 225 04. 7. Seit e Nummer 182 Dienstag, 21. April 198 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ist nach langem, schweren Mannheim, den 20. Unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Kusine, Frau Mimi Dleflerlorn-Stachelhaus geb. Stachelhaus Leiden sanft entschlafen April 1931 Im Namen der Hinterbliebenen: Dr. L. Kaeppele und Frau Else, geb. 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H. jährlich Ver⸗ zugszinſen zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ Eine beſondere Mahnung jedes ein⸗ elnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf en bereits behändigten Forderungszettel zu lei⸗ ſten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Sams- tags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8— 313 Uhr und von 21515 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. 42 Stadtkaſſe. Arbeitsvergebung. Anfertigung von Schulmöbeln für Neubau Schulhaus im Stadtteil Waldhof. Nähere Aus⸗ kunft im Rathaus N 1, Zimmer 133, wo Aus⸗ ſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, erhält⸗ lich und die Zeichnungen offenliegen.— Ein⸗ reichungstermin: Dienstag, den 28. April 1991, vormittags 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Zuſchlagsfriſt: bis 26. Mai 1931. 19 Hochbauamt. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 550. 37 Kinder- Spangen- schulte, ferb., flexibel 8 Paar.95 Kinder-Schnür- 2 050 Kind. 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Zwar wird man ſich kaum gewahr, auf einer Flußinſel zu ſein, denn die beiden Tiberarme er⸗ ſcheinen nur als ſchmale ſilbergraue Weidenſtreifen, die durch das öde, baumloſe Land ſchneiden. Heilige Inſel! Wenn Heiligkeit Verlaſſenheit, Weltabgeſchie⸗ denheit bedeutet, ſo ſtimmt dieſe Bezeichnung. Bar aller landſchaftlichen Reize ſpannt ſich dieſe Ebene dem Meere entgegen, wirkt mit ihren diſtelbeſtan⸗ denen und ginſterbewachſenen Dünenreihen wie ein endloſes Ufer, wie emporgehobener Meeresboden, den das Leben verſchmäht. Nur da, wo das kreis⸗ runde Waſſerbecken, der Trajanshafen hell in den Tag blinkt, ſteht ein dunkelgrüner Gürtel üppigen Baumwuchſes, die Oede des umliegenden Flach⸗ landes noch ſtärker betonend. Der Tag mit ſeinem entblößenden Licht läßt die Starrheit der Landſchaft noch mehr erſtarren. Aber wenn die Sonne hinter dem lichtgrünen Meeresſtreifen niederſinkt, der Himmel ſich purpurn überzieht, die Dünen zartrofa aufleuchten und roſtrote Flecken wie verglimmende Feuerbrände durch die Buſchſilhouetten ſcheinen, dann iſt die Iſola Saera in überirdiſche Schönheit getaucht. Bilder, wie ſie Corot ſchuf, erſtehen in der gleichen ſtarken Innigkeit Pach dem Kriege wurde die heilige Tiber⸗ tnſel aus ihrer gefürchteten Abgeſchiedenheit— ſie war malariaverſeucht— herausgeriſſen und von der Zipiliſation ergriffen. Das Fieber verſchwand mit den ſchlammigen Waſſertümpeln. Schüchtern wagten ſich Gärten in die Sanddünen vor. Kärglich, doch mit der Kraft vordringenden Lebens, trieben die Weizen⸗ halme aus den hellgrauen Sandfurchen. Waſſer⸗ gräben wurden gezogen, niedrige Bauer n⸗ häuſer mit grellroten Dächern gebaut, Pinien ge⸗ pflanzt, die aus dem unfruchtbaren Boden in hun⸗ dert Jahren reiches Ackerland machen ſollen; und Vieles wurde noch unternommen, verworfen und wieder unternommen. Der Verſuch gelang nur zum kleinen Teil, aber das war ſchon genug, die ſchwach⸗ gewordenen Hoffnungen wieder zu beleben. Vor zwei Jahren begannen die neuen Ko⸗ loniſatoren eines uralten traditionellen Landes einen Dünenhügel abzutragen, um mehrere Aeckerſtreifen durch einen gemeinſamen Kanal bewäſſern zu können. Niemand ahnte damals, daß dieſe ſandige Erhöhung des Erdbodens, die ſo natürlich erſchien, ein Geheimnis erſchließen ſollte, daß unter den Diſteln und Ginſterbüſchen eine alt⸗ römiſche Totenſtadt verſchüttet lag. Kaum hatte man angefangen, den Sand wegzuſchaufeln, als man bereits in ganz geringer Tiefe auf Bauüber⸗ re ſt ee ſtieß, die nach der Art des verwendeten Ma⸗ terials und der Form der Konſtruktion zweifellos in das zweite Jahrhundert zurückreichten. Man ging nun vorſichtig ans Werk und legte in kürzeſter Zeit eine Reihe eigenartiger Bauten frei, die eng aneinandergereiht ein beträchtliches Gelände be⸗ deckten. Es handelte ſich um Totenkammern, die in der Zeit des Kaiſers Trajan errichtet worden waren. Im Gegenſatz zu den Grabmälern der Via Appia, die heute nur noch als verfallene Ruinen vorhanden ſind, in ihrer urſprünglichen Form kaum mehr zu erkennen, blieben dieſe Totenſtätten auf der Tiberinſel von der Zeit verſchont, woran in erſter Linie die jahrtauſendlange Verſchüttung unter dem Dünenſand die Urſache iſt. Nur wenige Decken⸗ gewölbe und Seiten mauern ſind einge⸗ ſtürzt, können jedoch leicht wieder ergänzt werden. Ein⸗ oder zweiſtöckig ſtehen dieſe Totenhäuſer in der Weite der Iſola Sacra. Ihre Eingänge liegen ziemlich tief, ſodaß man ſich bücken muß, um in die inneren Kammern zu gelangen. Hier, befinden ſich die ausgemalten oder mit Stuck reichverzierten Niſchen, in denen die Aſchenurnen aufgeſtellt — waren. Die Decken ſind meiſt gewölbt und mit Kaſſet⸗ tenmuſtern ausgeſchmückt, die Mauern aus flachen Ziegelſteinen oder aus ſpitzgeſtellten Steinquadraten, in der Maſchenart der Trajansepoche, errichtet. In den meiſten Fällen ſind die Hauptfaſſaden ſpitzgieblig überdacht, i an den Faſſaden ſelbſt ſind neben Säulen⸗ dekorationen Marmortafeln angebracht, deren trefflich erhaltenen Inſchriſten heute— nach achtzehnhundert Jahren— Auskunft über Leben, Wirken und Sterben längſt verſchollener W Menſchen geben. Entweder im Innern der Totenkammern an der Rückwand oder auch an der Außenſeite ſind kleine Opferaltäre eingebaut. Einige wunderbar kkulp⸗ tierte Marmorſarkophage legen Zeugnis ab von dem hochentwickelten Kunſtempfinden der damaligen Zeit, das nicht nur ein unterſchiedliches Merkmal einer betrieb. Von unſerem römiſchen Vertreter ſozial hochſtehenden Klaſſe war, ſondern— wie es hier das Beiſpiel lehrt— auch im Blute des ein⸗ fachen Volkes lag. Zwiſchen den hochgebauten Grabkammern finden ſich hier und dort ſeltſame, in der Form äußerſt ſchlichte Tonnengräber vor, ähnlich jenen, die im nördlichen Afrika als Marabutengräber bekannt ſind. Sie liegen ohne untere Konſtruktionen ſofort dem Erdboden auf und ſind aus einem harten, zement⸗ artigen Material erbaut. Offenbar wurde dieſe Form direkt vom Orient übernommen, wahrſcheinlich von heimkehrenden Soldaten bevorzugt, die Feldzüge in Afrika mitgemacht hatten. Als man einen dieſer Steinzylinder umwälzte, fand man einen Tonkrug mit Knochen und Aſchenüberreſten. Was über die architektoniſche Bedeutung dieſer Funde auf der Iſola Sacra bei Rom hinaus⸗ geht— ſie ſind wegen ihrer Vollkommenheit überaus aufſchlußreich und vermitteln erſtmalig ein geſchloſſe⸗ nes Bild einer römiſchen Neeropolis—, iſt eine ethnologiſche Entdeckung, die eindeutig klarlegt, auf welche Weiſe das Römiſche Volk ſeinen Totenkult Vor faſt allen Totenhäuſern ſind einladende Steinbänke angebracht, im Sandboden ſtecken überall tönerne Krüge, die ſelbſt an den unſcheinbarſten Grä⸗ bern nicht fehlen. Die Totenſtadt auf der Jſola Satra Wenn ſich der Todestag eines der ſtummen Bewohner dieſer Necropolis jährte, verſam⸗ melten ſich die Freunde und An verwandten vor ſeiner Totenkammer, hielten ein feierliches Gelage und ſchütteten in die aufgeſtellten Tonkrüge Speiſen und Getränke, damit der Verſtorbene in der Unterwelt nicht darbe. Und ſo wurde gleichzeitig ſein Geiſt heraufbeſchworen, und er weilte unter den Zechenden, die ſeiner mit einem frohen Feſt gedachten. Denn das römiſche Heidentum ſtand dem Sterben nicht wehmutsvoll und welt⸗ ſchmerzlich gegenüber, ſondern ſah im Tode das glück⸗ hafte Eingehen in das All, das Teilhaftigwerden an der ewigen Schönheit der Natur und der ewigen Macht des Geiſtes.——— Nach der Entdeckung der Totenſtadt be i Rom, in der Sicht des Meeres, hat die Heilige Tiberinſel einen neuen, tiefen Sinn gewonnen, ſodaß man erſt heute ihren Namen voll begreifen kann. Ihre Oede weitet ſich im Atem der Ewigkeit. Wenn der goldrote Abglanz des Abendhimmels auf die flach⸗ gedehnte Ebene niederſinkt, dringt auch ein bunter Schein des Lebens in die uralte Gräberſtadt ein und läßt ſie zum Symbol werden, zum Symbol der Un⸗ vergänglichkeit, die keinen Wandel der Zeiten kennt. Zuſammentreffen zwiſchen Graf Zeppelin“ und Nautilus“ geplant Oben:„Graf Zeppelin“ „Nautilus“ Wie aus Amerika gemeldet wird, Üboots„Nautilus“, verabredet haben, „Nautilus“ zu einer Tiere, die auf dem„Ausſterbeetat“ ſtehen— Opfer der Netzen— Die letzten Orang⸗Utans— Gazellenjagd mit und ſein Führer Dr. Hugo Eckener. und ſein Führer Sir Hubert Wilkins ſoll Dr. Eckener mit Wilkins, dem Führer des Nordpol⸗ daß der„Graf Zeppelin“ zur ſelben Zeit wie der Nordpolfahrt ſtarten werde. Pol zuſammentreffen werden. Tragödien unter den Augen der Mutter Natur Unten: Üboot Man hofft, daß die beiden Fahrzeuge am Jagdleidenſchaft und der Mode— Der Wildbeſtand Afrikas— Merk⸗ würdiges um die Tſetſefliege— Die letzten Stumpfnashörner— Das Wüten gegen die Seeſäugetiere— Tier⸗Opfer Es ſoll hier grundzätzlich nichts gegen das Weid⸗ werk geſagt werden, nur gegen ſeine Entartung richten ſich dieſe Ausführungen, gegen Aus wücch ſe, die dazu führen, daß ſeltene und wertvolle Tiere ſinnlos vernichtet werden, daß der Natur in einer Weiſe Gewalt angetan wird, von der ſie ſich niemals wieder erholen kann. Man höre, was der durch ſeine ſachverſtändigen und warmherzigen Schilderungen aus der Tierwelt bekannte engliſche Schriftſteller H. J. Maſſingham darüber in einem Interview berichtet: Maſſingham beruft ſich auf die Angaben des Oberſtleutnants Faunthrope, der ſich als Leiter der Faunthrope⸗Vernay⸗Expedition, die unter anderem auch nach Birma führte, einen Namen ge⸗ macht hat. Dieſer Forſcher nennt eine ganze Anzahl von Tieren, von denen man ſagen kann, daß ſie auf dem Ausſterbeetat ſtehen. So berichtet er, daß die Hirſchziegen⸗Antilope ſehr ſelten ſei, und man nur noch wenige Exemplare des Baraſinga antreffe. In dem waſſerarmen Teil von Birma iſt der Augenſproſſenhirſch vollkommen aus⸗ geſtorben. Erſchreckend gering iſt das Vorkom⸗ Ein hiſtoriſches Ereignis: Erſte Aebertragung Amerila-Deutſchland Sendung von der Spitze des Capitols in Waſhington. Am Mikrophon: N Der deutſche Botſchafter v. Prittwitz und Gaffron Zum erſten Mal konnten deutſche Rundfunkhörer eine Sendung aus Amerika hören. der Spitze des Capitols in Waſhington wurde eine Reportage in deutſcher Sprache geſendet. Von 5 in Auſtralien und Amerika men der indiſchen Gazelle. Man hat auf ſie Jagd gemacht, indem man ganze Rudel der Gazellen in Schluchten hineinhetzte. Dieſe Schluchten waren aber vorher mit Netzen beſpannt worden, von denen die Tiere unbarmherzig feſtgehalten wurden. Früher war das Gebiet von Nepal durch ſeinen Wild⸗ reichtum bekannt. Dieſe ſchönen Zeiten ſind längſt vorüber. Das Indiſche Nashorn findet man nur noch in dem engen Raum von Britiſch⸗Aſſam. In neuerer Zeit geht man daran, in Sumtra die letzten Orang⸗Utaus einzufangen. Gewinnſucht ſpielt dabei mehr eine Rolle als Jagdeifer. Seit langen Jahren ſchon ſpielt ſich eine furchtbare Tragödie unter dem Wildbeſtand Afrikas ab. Wohl ſtellt ſich die Geſellſchaft für die Erhaltung der Fauna des Britiſchen Reiches den menſchlichen Fein⸗ den der Tierwelt entgegen, aber ihre Erfolge ſind doch bisher ſehr gering. So berichtet ſie ſelbſt, daß es im Hochland des Addo in Südafrika nur noch 30 bis 40 Elefanten gibt, während gerade dieſe Gegend früher durch ihren Elefantenreichtum be⸗ rühmt war. Innerhalb eines ganz kurzen Zeit⸗ Der Münchener Flughafen vor der Eröffnung 15 raumes wurden in einem Diſtrikt 12 0 00 827 getötet, weil Zebraleder„Mode“ war. Die Tſetſefliege gehört gewiß nicht zu den ange⸗ nehmen und ſympathiſchen Bewohnern Afrikas. Man kann es verſtehen, daß ihr der ſchärfſte Kampf der Menſchen gilt. Aber man führte dieſen Kampf bis vor kurzem in völliger Verkennung der wahren Zuſammenhänge dadurch, daß man leider recht gründliche Treibjagden auf alle großen Säugetiere veranſtaltete. Man war nämlich der Meinung, daß dieſe Tiere eine beſondere Anziehungskraft auf die Tſetſefliege ausübten. Und was mußte man bald mit Schrecken erkennen? Ueber⸗ all, wo nur noch wenig Wild vorhanden war, wurde die Fliegenplage um ſo größer. Das ging ſoweit, daß im Tanganjika⸗Gebiet, wo man beſonders gründlich unter dem Wildbeſtand aufgeräumt hatte die Fliegen nunmehr über die Menſchen herfielen Das Stumpfnashorn gehört zu den größ⸗ ten Arten der Landſäugetiere unſerer Zeit. Man wird es bald nur noch vom Hörenſagen kennen, denn nach neuerlichen Zählungen gibt es nicht mehr als 150 Exemplare dieſes Tieres. Das Spfitz⸗ nashorn trifft man auch in den beſten Jagd⸗ gebieten Afrikas nur noch vereinzelt an. Wehe dem Wild, deſſen Pelz von der Mode gefordert wird! Als Blauaffenfelle im Pelzhandel häufig verlangt wur⸗ den, ging man an die Ausrottung der Goril⸗ las in Uganda, wo heute nur noch 100 ſolcher Tiere vorhanden ſind. Cherry Kearton unternahm im Jahre 1926 eine Reiſe von der Kapkolonie nach dem Kongo und er berichtet, daß er„auf Hunderte von Meilen nicht ein halbes Dutzend Tiere ſah.“— Aehnlich traurig liegen die Dinge in Auſtra⸗ lien, wo man ſogar in der Ausrottung der Sängetiere einen gewiſſen Weltrekord auf⸗ geſtellt hat. Eine Vorſtellung davon gewinnt man, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß im Jahre 1928 aus Auſtralien drei Millionen Felle nur nach den Vereinigten Stag⸗ ten von Amerika ausgeführt worden ſind. Man kann ſich heute keine Vorſtellung mehr davon machen, wie groß einſt der Wildreichtum Amerikas geweſen iſt. Zwiſchen dem Miſſiſſippi und der Küſte des Stillen Ozeans gab es ungezählte Scharen von Gabelböcken, die heute bis auf rund 40 000 Stück zuſammengeſchmolzen ſind. Ein ſeltenes Tier iſt der Moſchusochſe geworden, der im arktiſchen Amerika vorkommt. Auch er hat der Mode ſeinen Tribut zahlen müſſen. Polar⸗ und Grizzlybären werden bald nur noch auf Bildern exiſtieren. Nicht minder erfolgreich war leider das Wüten gegen die See ſäugetiere. Während man im Jahre 1867 die Robbenherden auf den Pribylowinſeln auf 2 bis 3 Millionen Tiere ſchätzte, war im Jahre 1920 nur noch ein Beſtand von 132 000 Stück vorhanden. All⸗ jährlich erſcheinen in den Tageszeitungen Anzeigen, die uns mitteilen, daß in Leipzig, der Zentrale des Fellhandels, große Rauchwarenverſteige⸗ rungen ſtattfinden. Rauchwaren, das ſind jene 4 Felle, um deretwillen Tiere in Maſſen hingeopfert M werden. Hier der Inhalt eines einzigen dieſer In⸗ ſerate: Fuchs 40 000, Gazelle 10 000, Flatterhörnchen 21000, Wildkatze 35000, Murmeltiere 65 000. Eine An andere Liſte: Skunks 150 000, Feh 500 000, Iltis 5 65 000, Weißer Haſe 10 000, Murmeltier 55000, Ame⸗ 0 rikaniſches Opoſſum 400 000. Das ſind nur einige 50 Beiſpiele, die ſich verhundert⸗ und vertauſendfachen Ph laſſen. Sie geben ein erſchütterndes Bild von den Dr. Tragödien, die ſich tagtäglich unter den Augen der Le Mutter Natur vollziehen. i Ne 5 EIN Wußten Sie ſchon? 8 Schröpfköpfe(aus Kuhhörnern) finden in der Medizin vieler Naturvölker Anwendung. * In der Donau werden alljährlich gegen 2 Millio⸗ I nen Karpfen und Hechte gefangen. 8 Bei den Japanern ſpielt in noch viel höherem Maße als bei den Germanen das Schwert eine A große Rolle. Nicht jeder Japaner durfte das N W. Schwert tragen, während der Kriegerkaſte das Tragen Lu ſogar von zwei derartiger Mordwaffen geſtattet war. 185 Dagegen war den Kaufleuten das Führen und Tra- je gen von Schwertern verboten.— 5*. Der Garten des Mikado in Tokio beſitzt einen g N. Umfang von 90 Kilometer. ö 5. 5 Fü Handſchuhe kannte man ſchon im Altertum. Sie g 1 dienten nicht bloß zum Schutze gegen Kälte, ſondern ü auch als Zierſtück. In letzterem Falle waren ſie mit farbigen Zeichnungen ſymboliſchen Inhalts ge⸗. ſchmückt. 0 * Vögel können verhältnismäßig zehn bis dreißig mal ſoviel freſſen und verdauen als ein Menſch⸗ Falls ein Menſch dem beiderſeitigen Größenverhält⸗ nis entſprechend eſſen wollte, ſo müßte er zum Früh⸗ 5 An ſtück etliche Dutzend Kücken, zum Mittag einen gan⸗ zen Hammel und zum Abendbrot etwa ſechs Puten verſpeiſen. Der Flugbahnhof München⸗Oberwieſenfeld wird am 3. Mai eröffnet. Flugplatz Deutſchlands darſtellen. Mit ſeinen großzügigen neuen Anlagen wird er den modernſten 8 N 1 5 5 ds f„Drei neue Fernflugſtrecken über München werden gleich⸗ zeitig mit der Einweihung des Flugbahnhofs eröffnet. . 1 na chlüſſen, Kindapparaten, Zubehör uſw. uſw., 1. April 1251 Dienstag, 2 0 8 Ring Vidors Meislerwerk der Tonfflm-Runsk n N W J kin Spielfim von überwältigender Künstlerischer Leistung! Ueber dieses von der Zensur-Behörde als Künstlerisch hochwertig anerkannte Werk schreibt die Presse wie folgt: Eine Schöpfung eigenartigen Gepräges fasainterend... grandiose Gestaltung überwältigend... von hervorragender Qualität. Bin Meisterwerk des groß. Regisseurs Hing Didor. Bin Füm. der ragend den Weg des Tonfilms zur Welt- und Massenkunst weist. Welch“ seltsam epgreifender und aufwühlender Fm. welch reiße- visches Schauspiel zugleich! 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Inszenierung: Gerhard Storz Anfang 19.30 Uhr Ende 21.45 Uhr Pers o n en Frau Clandon Lene Blankenfeld Gloria Eva Fiebig Dolly ihre Kinder Auna Usell Bum Krüger Dr. Valentine, Zahnarzt Willy Birgel Fergus Me Naughtan, Schiffsreeder Me Comas, Rechtsanwalt lustizrat Bohun in Kellner Ein Stubenmädchen Hans Godeck Georg Köhler Hans Finohr Wilhelm Kolmar Lotte Kratz Kammerspiele— Gloria- Palast Dienstag, den 21. April 1981 Ein Strien geht durchs Zimmer Die Quadratur des Kreises) Komödie von Valentin Katajew Inszenierung: Herbert Maisch Bühnenbild: Eduard Löffler Anfang 20 Uhr Ende gegen 21.45 Uhr Personen: Wasia Hans Simshäuser Ludmilla Karin Vielmetter Iwan Raoul Alster Tanja N Annemarie Schradiek Jemeli an Karl Haubenreißer Neues Theater im Rosengarten Dienstag. den 21. April 1931 Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes Abt.—3, 1112, 1926, 34, 69, 7478, 8283 86—91, 9096, 211213, 261202, 331 801806, 810: Der lidele Bauer Operette in einem Vorspiel und 2 Akten von Viktor Léon. Musik von Leo Fall Musikalische Leitung: Karl Klauß Inszenierung: Alfred Landory Produkt: Bruno Duday Regie: Joh. Guter Johannes Riemann/ Maria Paudler Gustav Waldau, Jessle Vihrog, Tibor v. Halmay Der falsche Ehemann— ein echter Tonfilm Schwank! Was man da zusammenlacht über den richtigen und den falschen Rhegatten, die sich als Zwillingsbrüder wie ein Ei dem andern gleichen, so daß sich selbst die eigene Ehefrau nicht mehr auskennt, das kann man sich nicht vorstellen. Man schwimmt in Lachtränen über die unbe- schreiblich komischen Situatlonen, die sich aus en Verwechslungen ergeben, u. Stellt begeistert fest:„Der falsche Ehe- den ständi zum Schlu mann““ ist richtig. Ein Tonfilm- Schwank von Paul Frank u. Billie Wilder Musik: Norbert Glanzberg In den Hauptrollen: Ein GFA-TON-FILM Bünnenbilder: Eduard Lötfler Anfang 20.18 Uhr Ende nach 22.45 Uhr Personen: 0 DIE NEUESTE UFA-TON- WOCHE. 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