J 11 — EEE c c00cCc00GGGGGGbGGGGGGGGGGTGTGTCCCTGTGTGCCCTbTbTbTbbT————....t. Vezngspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in auſeren Geſchäfts ſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 8, gronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Je Frledrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer 1 K mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: ge Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Einzelpreis 10 Pf. eue Mannheimer Seitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. die 79 mm breite Zeile. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 23. April 1931 142. Jahrgang— Nr. 186 S Schlechte Ausſichten für die Flottenverhandlungen Frankreichs nachträgliche Schwenkung droht die Abmachungen zu„torpedieren“ England und Italien vor neuen Schwierigkeiten Drummonds Verliner Beſuch Vollendetes Durcheinander Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 23. April Die neuen franzöſiſchen Vorſchläge für die Flottenverhandlungen ſind geſtern der eng⸗ liſchen und italieniſchen Regierung überreicht wor⸗ den. Der Hauptdelegierte Frankreichs, Maſſigli, weilt ſchon ſeit Dienstag abend wieder in London. Die Ausſichten für die Einigung über die kritiſche Frage der franzöſiſchen Erſatzbauten ſind jedoch ausgeſprochen ſchlecht. Wenn man nach den Andeutungen urteilen kann, die heute in den„Times“ veröffentlicht werden, hat die franzöſiſche Regierung ihre Forderung, von 1934 Lan Neubauten für veraltete Schiffe beginnen zu 4 — können, nur unbedeutend abgewandelt. Statt 1934 wird jetzt von 1935 geſprochen. Das iſt offenbar alles, was Frankreich zugeſtanden hat. Damit iſt aber die größte Schwierigkeit noch nicht aus der Welt geſchafft, die ſich aus dem franzöſiſchen Rückzug von den Verabredungen vom 1. März er⸗ geben hat. Schließlich hat ſich Jtalien nur durch die Ueberlegung zur Annahme der Vorſchläge be⸗ wegen laſſen, daß es bis 1936 der franzöſiſchen Flotte im alten Schiffen der ſchweren Klaſſe überlegen ſein werde, Die neue franzöſiſche Forderung würde aber auch in dieſer abgewandelten Form dieſe Ueber⸗ legenheit hinfällig machen. Damit wäre Italien ge⸗ zwungen, ebenfalls früher mit den Erſatzbauten zu beginnen und der Wert des ganzen Abkommens wäre damit ſehr in Frage geſtellt. Andererſeits wirkt die franzöſiſche Forderung aber auch in ähnlicher Weiſe auf die engliſchen Pläne. Auch England möchte von der Erleich⸗ terung, die der Vertrag mit Amerika und Japan gebracht hat, voll Gebrauch machen, indem es ſein Bauprogramm über ſechs Jahre ausdehnt, ſtatt, wie früher beabſichtigt, über drei Jahre. Beſteht Frank⸗ reich auf dem Anſpruch, noch vor dem Ablauf der engliſchen Abmachungen mit Amerika und Japan, d. h. vor 1936 mit neuen Erſatzbauten zu beginnen, ſo müßte auch England, um ſeine Ueberlegenheit zu behalten, früher als beabſichtigt mit neuen Schiffs⸗ bauten beginnen. Dies wäre nur möglich, indem es von den Vor⸗ behalten Gebrauch macht, die im Londoner Vertrag für dieſen Fall vorgeſehen ſind. Es iſt bekannt, daß die engliſche Regierung gegen ein ſolches Vorgehen die ſchwerſten Bedenken hat und daher ihren ganzen Einfluß in Paris dafür eingeſetzt hat, Frankreich zum Nachgeben zu bewegen. Die neuen franzöſiſchen Vorſchläge ſehen aber nicht darnach aus, daß die franzöſiſche Regierung beſon⸗ ders entgegenkommend geweſen wäre. In London legt man übrigens Wert darauf, die ſranzöſtſchen Aeußerungen zurückzuweiſen, in denen es heißt, Henderſon und Alexander ſeien bei ihren Verhandlungen in Paris davon benachrichtigt wor⸗ den, daß Frankreich Handlungsfreiheit für ſeine Er⸗ ſatzbauten von 1934 an verlangen müſſe. Der Vor⸗ wurf, daß die engliſchen Miniſter in ihrem Ueber⸗ eier dieſe Nachricht nicht nach Rom weitergegeben hätten, wir hier als abſolut unberechtigt hingeſtellt. Tatſächlich enthielt das Abkommen vom 1. März einen Paſſus, in dem ausdrücklich von dieſen Erſatz⸗ bauten die Rede war, aber lediglich von denen, die nach dem Ablauf des Abkommens beginnen ſollen. Daraus ergibt ſich klar, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung tgtfächlich erſt nachträglich eine Schwenkung vollzogen hat. Man ſpricht hier offen davon, daß Frankreich die Abmachungen mit England und Italien torpe⸗ diert habe. Neue Vorſchläge werden an dieſer Lage wohl kaum noch etwas ändern können. Pariſer Vegleitmuſik Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 23. April. Mit neuen konkreten Vorſchlägen bewaffnet, iſt der Chef der franzöſiſchen Flottendelegation, Maſ⸗ ig li, in London eingetroffen. Die veröffentlichten amtlichen und halbamtlichen Verlautbarungen laſſen rauf ſchließen, daß Frankreich diesmal alles daran setzen wird, um die Verhandlungen poſitiv oder „ zum endgültigen Abſchluß zu Augen. Mit Bitten und Drohungen zugleich ſucht Reichlicher Verhandlungsſtoff Drahtbericht unſeres Berliner Büros U] Berlin, 23. April. Der Reichsaußenminiſter wird heute die Verhandlungen mit dem ſeit geſtern nachmittag Drummond gleichfalls in Berlin weilenden Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Erie Drummond, aufnehmen. Wir deuteten bereits an, daß im Verlaufe dieſer auf mehrere Tage berechneten Ausſprache auch Perſonalfragen eine Rolle ſpielen werden. In ſolchem Zuſammen⸗ hang verdient ein Genfer Bericht der„Germania“ Beachtung, der ſich mit berechtigter Schärfe gegen die inzwiſchen vollzogene Verſetzung eines däniſchen Beamten aus der Informations⸗ in die Minderheitenabteilung wendet. Es galt bisher bei der Zuſammenſetzung dieſer Abteilung der Grundſatz, daß ſie nur aus Angehörigen von Staa⸗ ten beſtehen dürfe, die ſelbſt keine nationalen Min⸗ derheiten in ihrem Staatsverband haben. Auch ſol⸗ len keine Staaten in ihr vertreten ſein, von denen ſtammverwandte Minderheiten in anderen Staaten leben. Die Berufung eines Dänen bedeutet nun eine grobe Durchbrechung dieſes Prinzips, denn ſeit dem Verſailler Diktat leben in Dänemark be⸗ kanntlich zahlreiche Schleswiger, die eine ſtarke deutſche Minderheit darſtellen. Der Mißgriff iſt umſo bedauerlicher, als der Ausſchuß über viele Petitionen deutſcher Minderheitenangehö⸗ riger zu entſcheiden hat. Durch die Berufung eines Dänen iſt das Schwergewicht zu Ungunſten Deutſchlands verſchoben worden. Eine Vorkonferenz in London? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. April. In der Unterredung, die der Generalſekretär des Völkerbundes heute mit Dr. Curtius haben wird, ſoll, wie die„Germania“ zu wiſſen glaubt, auch der Plan eine Rolle ſpielen, zur Vorbereitung der großen Abrüſtungskonferenz eine Art Vorkon⸗ ferenz ins Leben zu rufen, der die Vorbereitung der Abrüſtungskonferenz obliegt. die franzöſiſche Morgenpreſſe auf den Wink der amt⸗ lichen Stellen die Unterhandlungspartner zum Nach⸗ geben zu veranlaſſen. Ueber den Inhalt der Note, die von den franzöſiſchen Botſchaftern in London und Rom gleichzeitig überreicht wurde, iſt trotz der größten Geheimnistuereti bekannt gewor⸗ den, daß Frankreich entſchloſſen ſeine Forderung aufrecht erhält, während der Jahre 1934 1936 Er⸗ ſatzbauten für die veralteten leichten Kreuzer und Zerſtörer auf Kiel zu legen. Gleichzeitig legt die franzöſiſche Regierung die„höheren Gründe“ dar, die es ihr verbieten, die britiſchen und noch viel mehr die italieniſchen Forderungen anzunehmen. Der„Petit Pariſien“ glaubt, die widerſpenſtige Haltung der britiſchen Regierung ſei dadurch begrün⸗ det, daß Großbritannien vermeiden möchte, die Schutzklauſel des Londoner Dreier⸗Abkommens in Kraft treten zu laſſen. Dieſes Riſiko könnte nach franzöſiſcher Anſicht die britiſche Sicher⸗ heit an keiner Stelle berühren. Für Frankreich würde dagegen bei der Annahme eines Vertrages, der eine Unterbrechung der Schiffserſatzbauten für 1934 bis 1936 anordnete, weit größere Gefahren ent⸗ ſtehen. Frankreich würde am 31. Dezember 1936 nur eine Flottenüberlegenheit über Italien be⸗ ſitzen, die aus deklaſſierten Fahrzeugen heſtünde. Die geſamte franzöſiſche Oeffentlichkeit würde ſich gegen jedes Abkommen auflehnen, das auf indirekte Weiſe Italien die Möglichkeit gäbe, bis zum Jahre 1936 die tatſächliche Flottenparität durch⸗ zuführen. Dies wäre eine„Parität“, die es nie⸗ mals rechtfertigen könne. Der halbamtliche„Excelſior“ läßt in ſeinem Kommentar die Möglichkeit offen, bei einer unüber⸗ windlichen Oppoſition gegenüber den franzöſiſchen Vorſchlägen die Frage der Schiffserſatzbauten bis zur allgemeinen Abrüſtungskonferenz zu vertagen. Das Blatt erklärt, Frankreich habe ſich im Falle eines Mißerfolges der gegenwärtigen Londoner Be⸗ ſprechungen vorbehalten, ſeine in London und Rom überreichte Note öffentlich bekannt zu geben. Das dem Generalſtab naheſtehende„Echo de Paris“ ſchlägt gleichfalls vor, die Frage der Erſatz⸗ bauten von den übrigen Problemen abzutrennen und ſie einer Sonderregelung zu überlaſſen. Das Blatt ſtellt mißmutig feſt, daß in England anſchei⸗ nend keine Bereitſchaft exiſtiere, die Feſt⸗ legung der engliſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Tonnage von ſechs auf drei Jahre herabzuſetzen. Revolution in der Luftfahrt Der erſte Dieſel⸗Flugmotor der Welt Amwälzende deutſche Erfindung = Berlin, 23. April. Profeſſor Junkers iſt es nach 20jähriger For⸗ ſchungsarbeit gelungen, den erſten Dieſel⸗Flugmotor der Welt zu konſtruieren, der für die Luftfahrt einen bahnbrechenden Fortſchritt bedeutet. Geſtern mittag wurde auf dem Tempelhofer Feld das er ſte Flug⸗ zeug, das mit einem Junkers⸗Schweröl⸗Flugmotor ausgerüſtet iſt,„Jumo IV“, vor namhaften Vertre⸗ tern der Reichsregierung, Induſtrie und Technik vorgeführt. Prof. Junkers erklärte in einem einleitenden Vortrag die wirtſchaftliche Bedeutung des neuen Mo⸗ tors. Er betonte, daß die Einführung des„Jumo IV“ eine Revolutionierung der Luftfahrt bedeute. Der Schweröl⸗Flugmotor erhöhe die Brandſicherheit entſcheidend, er ſchaffe neue Grundlagen für die Wirtſchaftlichkeit des Luftver⸗ kehrs, da ſich die Brennſtoffkoſten um 65 v. H. ver⸗ ringern; er verlängere infolge ſeines unge⸗ wöhnlich geringen Brennſtoffverbrauchs die Flug⸗ ſtrecke der Flugzeuge um 47 v. H. Das bereits beſtehende Verkehrsflugzeug mit einem Maximal⸗Aktionsradins von beiſpielsweiſe 4000 Km. kann bei Einbau des„Jumo IV“ 5880 Km. im Nonſtop⸗Flug zurücklegen. *** Ein mißglückter Rekoroflug Telegraphiſche Meldung = London, 28. April. Der amerikaniſche Flieger Franks Hawks, der geſtern den Verſuch unternahm, in einem Tage vom Flugplatz Heſton nach Rom und wieder zurück nach England zu fliegen, mußte abends auf dem Rück⸗ flug von Rom, etwa 150 Kilometer ſüdlich von Paris, eine Notlandung vornehmen. Hawks blieb unverletzt und wird den Flug heute fortſetzen. Er war heute gegen mittag in Rom eingetroffen und hatte die Strecke Heſton Rom mit einer durch⸗ ſchnittlichen Stundengeſchwindigkeit von 280 Kilo⸗ metern zurückgelegt. Kürten zum Tode verurteilt — Düſſeldorf, 23. April. Kürten wurde vom Schwurgericht neunmal zum Tode verurteilt. Kürten erklärte, ſeine Verbrechen ſühnen zu wollen und nahm die Strafe an. (Näheres ſiehe Seite.) Freiſpruch im Römer-Prozeß * Frankenthal, 23. April. Im Verlauf der geſtrigen Verhandlung wurde der Zeuge Dr. Englram nochmals vorgerufen und befragt, ob er das Originalſtenogram m gefunden habe. Er erklärt, daß er trotz eifrigen Suchens das Originalſtenogramm nicht mehr auf⸗ finden konnte. Die übrigen Zeugenausſagen erbrach⸗ ten keine neuen Momente mehr. Der Staatsanwalt betonte in ſeinem Plä⸗ doyer, nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme ſtehe feſt, daß der Angeklagte ſo geſprochen habe, wie es in der Anklageſchrift niedergeſchrieben ſei. Der Staatsanwalt kommt zu dem Schluß, daß der An⸗ geklagte Römer des Verbrechens des Zeugenmein⸗ eides überführt iſt und beantragt daher, ihn zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten zu verurteilen, ferner die bürgerlichen Ehreurechte auf fünf Jahre abzuerkennen, die dau⸗ ernde Eidesunfähigkeit auszuſprechen und gegen den Angeklagten Haftbefehl zu erlaſſen. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Graf Peſtalozza, kam nach längerem Plädoyer zu der Auffaſſung, daß dem Angeklagten keine Verletzung der Eidespflicht nachgewieſen ſei und er deshalb freigeſprochen wer⸗ den müſſe. 5 Das Urteil Nach halbſtündiger Beratung verkündet das Ge⸗ richt den Beſchluß, daß der Angeklagte Römer von einem Verbrechen des Meineidesfreigeſprochen wird. In der Begründung führte das Gericht aus: Das Gericht iſt der Anſicht, daß Beziehungen zwiſchen Hitler und Heinz⸗ Orbis nicht beſtanden haben. Es iſt weiter der Anſicht, daß Heinz von ſolchen Beziehungen verſchiedenen Leuten gegenüber, darunter auch dem Angeklagten, geſprochen hat und daß der Angeklagte dieſe Beziehungen damals als wahr unterſtellt hat. Es läßt ſich auch nicht beſtreiten, daß der Angeklagte bei ſeinen Ausſagen immer von dem Satz ausgegangen iſt: Wir ſind unterrichtet. Die dem Angeklagten weiter zur Laſt gelegte Aeußerung, es ſeien am Grabe von Heinz⸗Orbis keine Reden gehalten worden, läßt ſich nicht zweifelsfrei feſtſtellen. Es iſt daher nicht nachgewieſen, daß der Angeklagte ſich der ihm zur Laſt gelegten ſtrafbaren Handlungen ſchuldig gemacht hat. Er war daher freizuſprechen und die Koſten des Verfahrens der Staatskaſſe auf⸗ zuerlegen. * Strafantrag gegen Hitler — München, 23. April. Diplomingenieur Bal⸗ lerſtedt, der Führer des Bayernbundes, teilt mit, daß er gegen Adolf Hitler Strafantrag ſtelle, weil er vor dem Schwurgericht Frankenthal neuerdings behauptet habe, die Bewegung Ballerſtedts ſei ſeparatiſtiſch. 2 Meuterei auf ſpaniſchen Kriegsſchiffen Mit kommuniſtiſchem Einſchlag = London, 23. April. Das Reuter⸗Büro meldet aus Madrid: Nachdem bereits Gerüchte in Umlauf geweſen waren, daß Schwierigkeiten auf ſpaniſchen Kriegsſchiffen in Cartagena zu erwarten ſeien, wird jetzt von zu⸗ verläſſiger Seite gemeldet, daß die Beſatzungen des Kriegsſchiffes„Cervautes“ und von zwei Zerſtörern in Cadizgementert haben. Ein⸗ zelheiten fehlen noch, doch verlautet, daß die Meus teurer überwältigt worden und ſich in Gefangen⸗ ſchaft an Land befinden. Die Menterei ſoll ko m⸗ muniſtiſchen Charakter gehabt haben. ** Auerkennung durch USA — Waſhington, 283. April. Präſident Hoover . 05 Regierung der ſpaniſchen Republik aner⸗ ann 2. Seite/ Nummer 186 teue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 23. April 1931 verſuch auf da Jorderungen des Neichslandbundes Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. April. Der Reichskanzler, der geſtern in Fried⸗ richshafen noch eine Ausſprache mit dem Vorſitzenden der Zentrumspartei, Dr. Kaas, hatte, iſt heute früh nach Berlin zurückgekehrt. Noch im Laufe des Vor⸗ mittags wird der amerikaniſche Botſchafter Sackett, wie verabredet, von ihm empfangen werden. Die erſte Miniſterbeſprechung findet abends um ſechs Uhr ſtatt. Kaum daß ſich das Kabinett anſchickt, in eine Be⸗ ratung der Zollfragen einzutreten, iſt auch ſchon der Reichslandbundpräf mit einem Schreiben an den Reichskanzler zur Stelle, um in der üblichen ſchulmeiſterlichen Brüning klar zu machen, was er im Intereſſe der Landwirt⸗ ſchaft ſchleunigſt zu unternehmen hätte. Der Brief ſtellt nichts weiter als einen bekannten Verſuch dar, das Kabinett unter Druck 3 1 ſetzen. Nachgerade fängt dieſe Methode des Dro⸗ hens und Drängens an, unausſtehlich zu werden. Schließlich ſollten die Herren vom Reichslandbund doch erſt einmal das Kabinett in Ruhe beraten laſ⸗ ſen, ehe ſie es unter das Trommelfeuer ihrer Forde⸗ rungen nehmen, zumal das Programm des Laud⸗ bundes nur das einzige Heil in der Erhöhung der Zölle ſieht. Auch die Sozialdemokratie meldet ſich unſeres Berliner Büros J Berlin, 23. April. Das Reichskabinett, deſſen Mitglieder nach wohl⸗ verdienten öſterlichen Urlaubstagen heute nachmittag zum erſten Mal wieder ſich verſammeln werden, ſieht ſich geradezu in ein Kreuzfeuer von Würnſchen, Forderungen und Anregungen geſtellt. Wir haben bereits von dem Brief des Reichslandbun⸗ des berichtet, in dem in recht brüsker Weiſe zum wiederholten Male dargelegt wird, was die Land⸗ wirtſchaft von den kommenden Entſchlüſſen der Re⸗ gierung erwartet. Die„Deutſche Tageszeitung“ ſtößt heute in das gleiche Horn und erklärt in nicht gerade erfreu⸗ lichem Gegenſatz zu der höflichen Tonart, die ſonſt in ihren Spalten angeſchlagen wird, rund heraus: Die kommenden Verhandlungen„werden für die Hal⸗ tung der geſamten landwirtſchaftlichen Bevölkerung gegenüber dem Kabinett Brüning maßgebend ſein. Insbefondere dürfte es ſich darum haudeln, ob die bisher noch die Regierung ſtützenden Rechtsgruppen dies auch weiter tun können oder nicht.“ Wir glauben nicht, daß dieſe ziemlich unverhüllte Drohung für den Kanzler und ſeine Helfer— abge⸗ ſehen vielleicht von Herrn Schiele— ſonderlich Eindruck macht. Das Kabinett hat den berechtig⸗ ten Forderungen anderer Volks⸗ und Wirtſchafts⸗ teile, voran der Landwirtſchaft, Hilfe zu bringen geſucht und wird in dem Bemühen, ſoweit der Stand der Dinge es erfordert und die vorhandenen Mittel es geſtatten, fortfahren. Die„Deutſche Tageszeitung“ plaidiert in ihrem Artikel insbeſondere für den Schutz der Veredelungswirtſchaft. Die angeblich un⸗ erläßliche Tonart Dr. Drahtbericht Erhöhung der Butterzölle ſucht man mit dem eigenartigen Argument zu ſtützen, gegenüber den Finnen ſich nicht als Betrüger zu bezeichnen. Bei den Verhandlungen über das Zuſatzabkommen zum deutſch⸗finniſchen Handels ver⸗ trag im Oktober vorigen Jahres habe die deutſche Delegation immer wieder durchblicken laſſen, daß Deutſchland den Butterzoll erhöhen werde. Dann erinnert man den Reichskanzler an ſeine Erklärung auf der letzten Vollverſammlung des Induſtrie⸗ und Handelstages. Die Weltgetreidekriſe, heißt es weiter, habe ſich mehr und mehr auf die Erzeug⸗ niſſe der Veredelungswirtſchaft übertragen. Die Un⸗ verwertbarkeit der überſchüſſigen Getreidemengen habe in der ganzen Welt zu einer Ausdehnung der Viehwirtſchaft geführt. Die Produkte die⸗ ſer Viehwirtſchaft in Deutſchland gegen die aus⸗ ländiſche Konkurrenz ſicherzuſtellen, müſſe die Arbeit der nächſten Zeit ſein. Aber auch die Sozialdemokratie auf der andern Seite erhebt ihre Stimme. Im Namen des Vorſtandes der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion hat Dr. Breitſcheid geſtern das angekündigte Schreiben an den Reichskanzler ab⸗ geſandt. Das Schreiben nimmt vor allem auf die Brotpreiserhöhung in einer Reihe von Städten Be⸗ zug und verlangt zur Gegen wirkung gegen dieſe Entwicklung eine Senkung des Roggen⸗ preiſes oder die Verringerung der Preis⸗ ſpanne zwiſchen Roggen und Mehl bezw. zwiſchen Mehl und Brot, die ſofortige Verbilligung der Wei⸗ zeneinfuhr, den Verzicht auf die beabſichtigte Er⸗ höhung des Haferzolls und die Verbilligung der Fut⸗ tergerſteeinfuhr. Auch das iſt ein ganzer Katalog von Forderungen, die naturgemäß denen des Landbundes und der „Deutſchen Tageszeitung“ abſolut entgegengeſetzt ſind. Die Sozialdemokratie hat darüber hinaus auch auf anderem Gebiete einen Vorſtoß gegen die Reichs⸗ regierung unternommen. Der Hauptausſchuß des preußiſchen Landtags hat nämlich geſtern einen ſozial⸗ demokratiſchen Antrag angenommen, der ſich für eine Senkung der Arbeitszeit auf 40 Stunden in der Woche bei entſprechendem Lohnausgleich, Be⸗ ſchränkung der Ueberſtundenarbeit, Schutz der Arbeit⸗ nehmer unter 18 Jahren und für eine Sonderrege⸗ lung der Arbeitszeit im Bergbau ausſpricht. 5 4 skabinelt N 7 Ganz offenſichtlich verſucht Herr Braun, mit dieſer Entſchließung auf die kommenden Entſcheidungen des Kabinetts in der Frage der Arbeitsloſigkeit einen Druck auszuüben, ſie gewiſſermaßen vor ein fait'accompli zu ſtellen. Die Brauns⸗Kommiſſion, deren nach Tempo und Inhalt ſtark kritiſierte Tätig⸗ keit übrigens heute in der„Germania“ warm ver⸗ teidigt wird, hat wohl unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen den Vorſchlag einer Arbeitszeitkürzung ſich zu eigen gemacht. Das Reichskabinett indes hat bis⸗ lang zu den Vorſchlägen noch nicht Stellung genom⸗ men. Es erleichtert natürlich die Situation in keiner Weiſe, wenn das Preußenkabinett der Prüfung und Beſchlußfaſſung über die Gutachten der Brauns⸗ Kommiſſion durch derlei Entſchließungen vorgreift. Erwähnt ſei in dieſem Zuſammenhang noch, daß in der geſtrigen Sitzung des Ausſchuſſes zur Unter⸗ ſuchung der Roggenſtützung zum erſten Mal die Nationalſozialiſten im Reichstag ſich ſehen ließen. Ob das bereits den völligen Abbruch des Parlamentsſtreiks bedeutet, wie der„Vorwärts“ ſchmunzelnd feſtſtellt, wird man abzuwarten haben. * 7 Millionen Mark Düngerkredite für den Oſten Wie die„Landvolk⸗Nachrichten“ erfahren, hat der Oſtkommiſſar, Reichsminiſter Treviranus, geſtern nach ſeiner Rückkehr vom Urlaub Anweiſung gegeben, daß 7 Millionen Mark aus Mitteln des Be⸗ triebserhaltungsfonds als Ausfallbürgſchaft für die Kunſtdünger Notlieferungen nach dem Oſten bereit⸗ geſtellt werden ſollen. Alle Mißtrauensanträge im Landtag abgelehnt g e ſch der liberalen Arbeitsgemeinſchaft (Eigener Bericht) a Karlsruhe, 23. April. Ob mit oder ohne große Debatte: Das Schickſal dex Mißtrauensanträge gegen die Regierung, die am geſtrigen Nachmittag beraten wurden, ſtand von vornherein feſt: ihre Ablehnung, ſelbſt wenn ſich die geſamte Oppoſition hinter ſie geſtellt hätte, was jedoch nicht der Fall war. Denn eine Regie⸗ rungskvalition, die über die abſolute Mehrheit ver⸗ fügt, und die in einem ſolchen Falle immer ge⸗ ſchloſſen ſein wird, iſt jederzeit in der Lage, derartige Attacken abzuwehren. Und ſo verfielen denn auch die ſämtlichen vier Mißtrauens⸗ anträge, mit kleinen Variationen in der Ab⸗ ſtimmung, der Ablehnung. Der Antrag der Nationalſozialiſten gegen das Ge⸗ ſamtkabinett fand neben den Deutſchnationalen Un⸗ terſtüttzung bei der Wirtſchafts⸗ und Bauernpartei und den Kommuniſten, während die Nationalſozia⸗ liſten ſelbſt die kommuniſtiſche Hilfsſtellung nicht mit der ſelben Münze quittierten. Intereſſant war die Begründung der Haltung der Wirtſchafts⸗ und Bauernpartei durch den Abg. von Au. Er bezeichnete in ſeiner Erklärung die Mißtrauensanträge als reine Demonſtrations⸗ anträge, weshalb eigentlich für ſeine Partei Stimm⸗ enthaltung in Frage käme. Daraus könnte aber fälſchlicherweiſe der Schluß gezogen werden, als ob ſeine Partei nicht mit Mißtrauen gegen die Regie⸗ rung erfüllt wäre. Sie hege aber im Gegenteil ſtärkſtes Mißtrauen gegen die ein⸗ ſeitig zuſammengeſetzte Regierung und lehne viele ihrer Maßnahmen ab. Das Ziel der Wirtſchaftspartei ſei die Schaffung einer rein bürgerlichen Regierung. Deshalb unterſtütze ſie die Mißtrauensanträge gegen das Geſamtkabinett. Bei den Mißtrauensanträgen gegen einzelne Kabinettsmitglieder enthalte ſie ſich dagegen der Stimme, weil kein Mißtrauensantrag gegen den Finanzminiſter vorliege. Abg. Dr. Mattes erklärte für die Deutſche Volkspartei:„Die Fraktion der Deutſchen Volks⸗ partei hat wiederholt zum Ausdruck gebracht, daß ſie die perſonelle Zuſammenſetzung der badi⸗ ſchen Regierung und eine Reihe von Regie⸗ rungsmaßnahmen mißbilligt. Vor allem gilt dies von der Beſetzung des Unterrichts⸗ und Juſtiz⸗ miniſteriums und von der Tätigkeit des Herren Miniſters Dr. Remmele als Unterrichtsminiſter. Dieſe Kritik halten wir nach wie vor aufrecht. Mißtrauensanträge der National⸗ ſozialiſten und Kommuniſten entſpringen aber nach der Anſicht der Deutſchen Volkspartei nicht der Ab⸗ ſicht, die vorhandenen Mängel zu beſeitigen, ſondern ſind wie im Reich nur ein Teil ihres grundſätzlichen und parteiegoiſtiſchen Kampfes gegen den heu⸗ tigen Skaat. Aus dieſen Gründen wird ſich die Deutſche Volkspartei bei allen Mißtraueusanträgen dieſer Parteien ihrer Stimme enthalten.“ Die Eine im Tenor ähnlich gehaltene Erklärung gab der Abg. Hofheinz für die Demokraten ab, mit dem Unterſchied, daß Unterrichtsminiſter Dr. Rem⸗ mele nicht beſonders apoſtrophiert wurde. Der Sprecher betont ebenfalls die Nichtverautwortlichkeit der Demokraten für die Zuſammenſetzung der Re⸗ gierung und wiederholt die ſchon mehrmals zum Ausdruck gebrachten„ſchweren Bedenken gegen Maßnahmen und Haltung der gegenwärtigen Regierung.“ Die Regie⸗ rungsparteien ſeien jedoch in erſter Linie dazu be⸗ rufen und im Stande, die gegen die von ihnen ge⸗ bildeten Angriffe abzuwehren. Aus dieſer Haltung reſultiere die Stimmenthaltung der demokra⸗ tiſchen Landtagsfraktion. Aehnlich verhielt ſich der Evang. Volks⸗ dienſt, der ſich an der Debatte ſelbſt nicht beteiligte, aber bei der Abſtimmung die Mißtrauens⸗ anträge gegen das Geſamtkabinett und Jakob Kneiy Ein Gruß für den rheiniſchen Dichter Der in Köln lebende Dichter Jokob Kneip voll⸗ endet am 24. April ſein 50. Lebensjahr. Die Bewohner des Hunsrück erinnern in ihrer Weſensart an die nördlichen Stämme Weſtfalens. Hier wie dort begegnen uns jene verſchloſſenen Men⸗ ſchen mit den ſtahlharten Zügen, die ſo recht geſchaffen find, ihr leidenſchaftliches Herz zu verbergen. Dieſes Herz iſt auch im Hunsrück ſo ganz mit der Scholle verwachſen, obwohl der Boden den Fleiß ſeiner Be⸗ wohner nur kärglich belohnt. Inmitten dieſer herben Landſchaft iſt uns ſogar ein echtes Dichterherz erblüht; es trägt den Namen Jakob Kneip. Dieſer Name erhielt ſeinen erſten wirkſamen Klang in jenen Tagen vor dem großen Kriege, als die„Werkleute auf Haus Nyland“ zu⸗ ſammentraten, um das Hohelied der Arbeit anzu⸗ ſtimmen, Künder des ſozialen Gedankens in einer kalten, verlogenen Welt. Zu dieſen Werkleuten ge⸗ hörten außer den drei Gründern Wilhelm Vershofen, Jakob Kneip und Joſef Winckler auch Heinrich Lerſch und andere Vertreter der Induſtrie⸗Arbeiter, und Richard Dehmel hielt ſeine Hand über ihr Wirken und ihren Sinn.. Jakob Kneip ſchrieb damals die erſten„Erſcheinungen, Wallfahrten und Wunder“ nieder, die er ſpäter zu ſeinem Bekenntnis⸗Buch „Der lebendige Gott“ vereinigte, das 1919 bei Diederichs in Jena erſchien und in dem der Dichter das Gottesauge ſchaut, das über ſeiner Hunsrück⸗ Heimat thront: „Ganz im großen Feuerglanz verſunken Ruhteſt Du den Sommertag im Blauen: Deine Allmacht Funkelte durch alle Himmelsträume. Plötzlich fuhrſt Du auf im Sturm. Donnernd prallte Deine Wetterſtimme in das Land. Du umhüllteſt Dich mit Wolkenwüſten, Nur Dein grelles Feuerauge blitzte; Angſtvoll Drängten ſich die Schafe, Die am Waldrand graſten, Und der Schäfer betete— Alle Wände Warfen dumpf das Echo durch die Berge..“ Bald wird dort die Sonne untergehn, Und du wirſt vor Licht geblendet ſtehn“. Die Natur hat den Gottſucher an ihr heil⸗ ſames Herz gezogen und ſeine Einſamkeit mit licht⸗ vollem Weſen bevölkert; ſelbſt die Spinne wird ihm zum Künder göttlicher Gnade, und wer die gott⸗ erfüllten Verſe lieſt, ſtimmt fröhlich in das „Te Deum“ ein, das hier in reinſter Harmonie er⸗ klingt. Obgleich von den Myſterien der katholiſchen Kirche genährt, wird Kneips religiöſe Lyrik zu einer Sammlung pantheiſtiſcher Rhapſodien. Schlichte Le⸗ genden erhalten die Form ekſtatiſcher Hymnen, die uns mit hoher Feierſtimmung erfüllen. Aus der Liebe zur heimatlichen Scholle erwächſt die völlige Hingabe an die Welt, die ſich nicht in ſeine Huns⸗ rücker Dorfkirche einfangen laſſen wollte. Auf Um⸗ wegen iſt Jakob Kneip, der die Kirche floh, weil engherzige Gott verklei⸗ nern wollten, zur lebendigen Kirche zurückgekehrt, in der die frohe Botſchaft von der tätigen Nächſten⸗ Itebe gilt: ein Kämpfer gegen alle Dunkelheit und Intoleranz, ein Erbe Leſſings und ein unbeſtech⸗ licher Fackelträger im Befreiungskampfe der Menſch⸗ heit. Als ſolcher hat er auch ſeine Stellung im „Bunde rheiniſcher Dichter“ vertreten. Vor vier Jahren erſchien im Horen⸗Verlag Kueips fröhlichſter Roman„Hampit, der Jä⸗ ger“. Ein Buch, das die alte mit Recht in Mißkredit geratene Formel, von der„Heimaldichtung“ wieder zu Ehren bringt! Denn da iſt alles wurzelecht aus dem Boden der Landſchaft gewachſen: dieſe köſtliche Runde in der Schneiderſtube von Lambertsbuchen, das wunderlichſte Viergeſpann, das der liebe Him⸗ mel auf dem Hunsrück wachſen ließ..„Und ſollte im Dorfe ein Sauhirt gedingt, ein Feldſchütz ange⸗ ſtellt, ein Schulmeiſter gewählt oder ein Gemeinde⸗ ſtier gekürt werden, ſo gab es in der Schneiderſtube Debatten, die halbe Nächte dauerten. Nach Recht und Gerechtigkeit wurde das Für und Wider er⸗ wogen. Jede Clique, jede Intrige, jede Korruption wurde ſchonungslos aufgedeckt. Kein Zeitungsſchrei⸗ ber, kein Parlament, kein Miniſterrät ſah die Dinge ſo klar und folgerichtig wie der Viererrat von Lam⸗ bertsbuchen...“ Und in dieſer Runde wird eines Abends auch die Geſtalt des ſeligen Jägers Hampit heraufbeſchworen, und mit ihm wird alles lebendig, was der Volksgeiſt dieſem Hunsrücker Prachtkerl an Schnurren, Streichen und Abenteuern angedichtet hat.... Ich hole das Buch noch einmal hervor und leſe die herzliche Widmung des Dichters und ſeine Bitte, ihm„ein guter Gefährte zu bleiben“, Wie wenige der Allzuvielen, die um ein Geleit für ihre Bücher bitten, machen es uns ſo leicht, ihnen ein Gefährte zu ſein. Wer aber dieſen Dichter ehrt, der ehrt ſich ſelbſt, weil er ſich zum beſten in ſich be⸗ kennt... Auf lange Kameradſchaft, Jakob Kneip! 5 N Eine Ausſtellung Nürnberger Malerei. Das Germaniſche Muſeum veranſtaltet in den Monaten Juni, Juli und Auguſt 1931 eine Ausſtel⸗ lung Nürnberger Malerei von 1350—1450. Die Aus⸗ ſtellung bezweckt durch eine vorübergehende Vereini⸗ gung der Arbeiten dieſer Epoche nicht nur das reiche künſtleriſche Leben dieſer Zeit in Nürnberg vor Augen zu führen, ſondern auch die bisher noch viel⸗ fach unſicher beurteilte Entwicklung der Nürnberger Malerei dieſer Zeit klarzulegen und die wiſſenſchaft⸗ liche Forſchung darüber auf einen neuen Boden zu ſtellen. Die Ausſtellung reicht etwa bis zum Auf⸗ treten Pleydenwurffs in Nürnberg, hört alſo dort auf, wo die Dürer⸗Ausſtellung begann. Die Landesheimatſpiele auf dem Hohenſtein. Für die diesjährigen Landesheimatſpiele der Pro⸗ vinz Weſtfalen auf dem Hohenſtein in Witten⸗Ruhr ſind Schillers„Räuber“ und Shakeſpea⸗ res„Sommernachtstrau m“ gewählt wor⸗ den. Die Spiele werden Mittwochs und Sonntags regelmäßig zur Durchführung gelangen. Gaſtſpiele des Trierer Stadttheaters in Lu⸗ xemburg. Das Stadttheater in Luxemburg verhan⸗ delt mit dem Trierer Stadttheater, das regelmäßig in der Spielzeit 1931/32 eine beſtimmte Anzahl von Schauſpiel⸗ und Oper na uf führungen veranſtalten ſoll. gegen den Innenminiſter ablehnt e, jedoch t das M ißtrauens vot um gegen den Kultus. miniſter Dr. Remmele ſtimmte, deſſen Dotation geſetz der evangeliſchen Gruppe immer noch ſchwes im Magen liegt. Die Regierungs parteien ſchließlich be ſchränkten ſich ebenfalls auf die Abgabe kurzer Er⸗ klärungen, um— wie der Abg. Dr. Baumgart ner ſich ausdrückte— dieſer Debatte nicht die Be⸗ deutung zu geben, die ſeine Partei ihr nach Inhalt und Zweck der Antragsbegründung nicht zuzuerken⸗ nen vermöge. Die Zentrumsfraktion ſprach piel⸗ mehr der Regierung das volle Vertrauen aus Der Sozialdemokrat Reinhold gab der Auf. faſſung Ausdruck, für ihn und ſeine Parteifreunde folgere aus der Tatſache, daß die Radikalen links Und rechts zugleich und in immer ſtärkerem Maße gegen die Regierung anrennen, daß dieſe auf dem richtigen Wege ſei. So kam es, wie es kommen mußte: der„große Tag verran ohne Höhepunkt und ohne Spannungs⸗ momente in einer kleinen Stunde. Vor dieſer Debatte wurden die Geſuche einiger Gemeinden auf Zuweiſung einer weiteren Lehrkraft als durch die Erklärungen der Regierung für erledigt erklärt, wobei der Berichterſtatter Dr. Föhr darauf abhob, daß derartige Geſuche künftig zunächſt an das zuſtändige Miniſterium und nicht an den Landtag geleitet werden ſollen. Die bekannte Ver⸗ ordnung des Unterrichtsminiſteriums zur Behebung der Junglehrernot wurde zur Kenntnis genommen. Den Beſchluß des Tages bildete die Ablehnung eines kommuniſtiſchen Antrages auf Umbau der Kehler Kaſernen in Kleinwohnungen wegen Mangel an Mitteln. Schließlich werden einige Geſuche be⸗ treffend das Dienſtalter von Verwaltungsaſſiſtenken der Regierung zur Kenntnis überwieſen. Gegen halb 8 Uhr vertagte ſich das Haus auf Donnerstag vormittag 9 Uhr und wird morgen mit der Behandlung des Sparkaſſengeſetzes beginnen. Der preußiſche Kirchenvertrag Annahme durch die Generalſynode Nach einer mehrſtündigen Debatte, in der Gegner und Freunde des Kirchenvertrages zu Wort kamen, nahm die preußiſche Generalſynode in nament⸗ licher Abſtimmung den Entwurf des Kirchenvertra⸗ ges mit dem preußiſchen Staat mit 166 gegen 47 Stimmen an. . Die portugieſiſche Bewegung Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 23. April. Nach Meldungen aus Liſſabon haben ſich die Gar⸗ niſonen der portugieſiſchen Kolonie Guineg in Nordweſtafrika der Rebellion von Madeira angeſchloſſen. Portugieſiſche Handelsſchiffe, die Guinea anlaufen wollen, werden mit Waffen auß⸗ gerüſtet. Stiukbomben in der Stadtverordneten⸗ Verſammlung — Leipzig, 23. April. In der Stadtverordneten⸗ verſammlung ſtand geſtern abend ein Ortsgeſetz über die Herabſetzung der Fürſorgeſätze zur Beratung, Nachdem bereits eine längere Ausſprache ſtattgefun⸗ den hatte, wollte Oberbürgermeiſter Dr. Goerdeler das Wort ergreifen. In dieſem Augenblick wurden von der Zuſchauertribüne aus Stinkbomben, Knallerbſen und große hetzeriſche Plakate in den Saal hinabgeworfen. Die Sitzung wurde unterbro⸗ chen, die Tribüne geräumt und die Täter wurden von der Ratspolizei feſtgeſtellt. Neue Ausweiſung eines Deutſchen — Kowuo 23. April. Wie die Litauiſche Tele⸗ graphenagentur meldet, iſt der deutſche Staalsange⸗ hörige Studienrat Dr. Hartung Memel au Litauen ausgewieſen worden. Dr. Harkung war ſe dem 1. Januar 1930 als Lehrer beim Auguſte Viktoria⸗Gymnaſtum zu Memel tätig. Ein Geſuch um Erteilung der ſtändigen Aufenthaltsgenehmi⸗ gung war vom Gouverneur abgelehnt worden. Das Nationaltheater teilt mit: Intendant Maiſch hat Ellen Philips vom Städt. Schauſpiel⸗ haus Remſcheid als Opern⸗ und Operettenſoubrette ab nächſter Spielzeit an das Nationaltheater Mann⸗ heim verpflichtet. Ein Stettiner Theaterſchiff. Das Stettiner Stadttheater iſt auf die originelle Idee gekommen, zur Beſchaffung der notwendigen Mittel für die Fortführung des Theaterbetriebes ein Theaterſchiff auszurüſten, das während der Sommerſaifon die Oſtſeebäder beſuchen ſoll. Zu dieſem Zweck ſoll der Paſſagierdampfer Rugard einen Theaterraum erhalten, in dem regelmäßig Kammerſpiele geſpielt werden ſollen. Zugleich wird das Schiff auch ein Kabarett⸗Enſemble, das ſich aus den Kräften des Stadttheaters zuſammenſetzt, beherbergen. Voraus: ſichtlich wird man auch auf dieſem Theaterſchiff ſchon vor Eröffnung der Saiſon⸗Reiſen regelmäßige Kam⸗ merſpiele geben können. Das Programm der Wiener Feſtwochen. Die Staatsoper bringt im Rahmen der Feſtwochen einen großen Mozart⸗, Wagner⸗ und Richard Strauß⸗Zyklus. Von Mozart werden die Neuinſze⸗ nierungen von„Idomened“ in der von Richard Strauß bearbeiteten Faſſung ſowie„Figaros Hoch⸗ zeit“ und„Cosi kan tutte“ zu hören ſein. Von Wag⸗ ner wird eine Neuinſzenierung des„Ring der Ni⸗ belungen“ vorbereitet. Richard Strauß iſt mit dem „Roſenkavalier“ und der Neuinſzenierung von„Die Frau ohne Schatten“ vertreten. Von zeitgenöſſiſcher Muſik kommt Welleſs mit der Uraufführung der „Bacchantinnen“ zu Wort; außerdem wird Alban Bergs„Wozzek“ auf dem Programm ſein.— Das Burgtheater wird mit einer Neueinſtudierung von Ibſens„Thronprätendenten“, von„Othello und„Sturm“, das Akademietheater mit Syl⸗Varas „Mädchenjahre einer Königin“ aufwarten. Am Deutſchen Volkstheater wird Albert Baſſermann den „König Lear“, im Raimund⸗Theater Eliſabeth Berg⸗ ner die Hauptrolle in„Amphitryon 38“ ſpielen.— Vor dem Rathaus werden durch die Tanzgruppen Hellerau⸗Laxenburg, Gertrud Bodenwieſer un Grete Groß große Freilichtaufführungen ver⸗ anſtaltet werden, während die bildende Kunſt gleich zeitig mehrere große Ausſtellungen eröffnet. füt Utus⸗ ions chwer be⸗ Er⸗ art⸗ 2 Be⸗ nhalt rken⸗ viel⸗ aus. Auf⸗ eunde links Maße auf roße“ ungs⸗ niger kraft ledigt arauf nächſt an Ver⸗ bung en. nung der angel e be⸗ enten ner men, tent⸗ rtra⸗ n 47 —+ 1 Donnerstag, 23. April 1931 Oberbürgermeiſter Dr. Heimeri⸗ Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 6 g. Seite/ Nummer 18 erwidert auf oͤen offenen Brieſ' des Ortskartells des ſelbſtändigen Mittelstandes Sehr geehrte Herren! Sie haben unter Bezugnahme auf meinen Artikel in unſerer Zweimonatsſchrift„Die lebendige Stadt“ „Der Bürger und ſeine Stadt“ in mehreren Mann⸗ heimer Zeitungen einen offenen Brief veröffentlicht, in dem mancherlei Kritik an der Arbeit der Stadt⸗ verwaltung geübt wird. Es wird zunächſt vom Standpunkt des ſchwer um ſeine Exiſtenz ringenden Mittelſtandes gerügt, daß die Stadt in den letzten Jahren über 10 Millionen Mark in Neubauten inveſtiert habe, die ganz unnötig geweſen ſeien und nur der gefriedigung der Eitelkeit gewiſſer Perſönlichkeiten edient hätten. Von der im zweiten Teil dieſes Satzes enthaltenen, recht eigenartigen Unterſtellung will ich einmal abſehen, um Schärfen in meiner Ent⸗ gegnung zu vermeiden. Wenn aber alle die Ge⸗ bäude, welche die Stadt in den letzten Jahren er⸗ richtet hat, unnötig geweſen wären, ſo würde doch die Bürgerſchaft ihrer Vertretung, von der dieſe Bauten teiljweiſe mit großer Stimmenmehrheit, teilweiſe ſogar einhellig bewilligt worden ſind, ein recht ſchlechtes Zeugnis ausſtellen müſſen. Was nötig iſt, kann nicht von einer Gruppe allein, die natürlich ihre Intereſſen vertritt, beurteilt werden, ſondern nur in genauer Abwägung der Bedürfniſſe des Stadtganzen und der Gründe und Gegengründe, die für und gegen einen Bau ſprechen. Einzelne der in Frage kommenden Bauten, wie das ſo viel angefochtene Hotel und die Ausſtel⸗ lungshalle, gehen übrigens auf Anregungen zurück, die gerade aus Kreiſen der Mannheimer Wirtſchaft an die Stadtverwaltung herangetra⸗ gen wurden. Wir können uns in Mannheim glücklich ſchätzen, daß wir in den letzten fünf Jahren ohne 2 9 Gefährdung unſerer Finanzen noch eine Reihe größerer Bauten errichten konnten. Gerade den Kreiſen des Mittelſtandes, vor allem dem Hand⸗ werk, haben dieſe Bauten Arbeit und Verdienſt gebracht. Wären ſie nicht ausgeführt worden, ſo wäre das Handwerk in ſeiner Exiſtenz noch weit ſtärker gefährdet worden, als dies an ſich ſchon durch die schlechte Wirtſchaftslage der Fall iſt. Die Bauten wären nur dann zu verurteilen, wenn ſich die Stadt in Schulden geſtürzt und die Be⸗ laſtung ihrer Bürger dadurch weſentlich vermehrt hätte. Das iſt aber keineswegs der Fall, was ſchon daraus hervorgeht, daß für die ſämtlichen öffent⸗ lichen Bauten der Stadt Mannheim in den letzten fünf Jahren Anleihen in der Höhe von nur rund 850000 Mark aufgenommen wurden. Eine Aus⸗ nahme hiervon machen lediglich die neue Fort⸗ hildungsſchule, die aus Anlehensmitteln ge⸗ baut worden iſt und das Hotel, das eine An⸗ lehensaufnahme von 2,2 Millionen Mark notwendig machte. Die erhebliche Ueberſchreitung des Koſten⸗ voranſchlags, die beim Hotelbau eintrat, und die neben der kataſtrophalen Verſchlechterung der Wirt⸗ ſchaftslage in erſter Linie das Unternehmen un⸗ rentabel gemacht hat, muß allerdings offen als Feh⸗ ler der am Bau beteiligten Stellen zugegeben werden. Infolge der angeſpannten Finanzlage im allge⸗ meinen und der Fürſorgelaſten im beſonderen wer⸗ den öffentliche Bauten in dieſem und ſicher auch im nächſten Jahre kaum mehr errichtet werden; auch der Wohnungsneubau wird eine weſent⸗ liche Einſchränkung erfahren. Niemand wird darunter mehr zu leiden haben, als gerade die ſelbſtändigen Gewerbetreibenden, denen Aufträge entgehen und die infolge der Arbeitsloſig⸗ keit und der Verminderung der Einkommen in zu⸗ nehmendem Maße ihre Kunden verlieren. Daß äußerſte Sparſamkeit und Vereänfach⸗ ung der Verwaltung, die vom Ortskartell ge⸗ fordert werden, heute die Deviſe ſein müſſen, iſt ſelbſtverſtändlich. Aber auch dabei darf nicht ver⸗ geſſen werden, daß jeder Angeſtellte und jeder Ar⸗ beiter, den die Stadt entläßt, die allgemeine Wirt⸗ ſchaftsnot vermehrt und die Kundenzahl des ſelb⸗ ſtändigen Mittelſtandes vermindert. Man kann ſchon heute ſagen, daß eine weitere Gehalts kür⸗ zung ſich auf dem Wohnungsmarkt ge⸗ radezu kataſtrophal auswirken würde, da die Mehrzahl der öffentlichen Angeſtellten dann ver⸗ ſuchen würde, eine billigere Wohnung zu be⸗ ziehen. Dann würden nicht nur die ganz großen Wohnungen leerſtehen, ſondern auch ein zunehmender Teil der mittleren Wohnungen würde nicht mehr vermietet werden können. Es wird dann vom„Ortskartell des ſelbſtändigen Mittelſtandes“ das angeblich rigoroſe Verfahren der Stadtkaſſe und des Haushaltsausſchuſſes des Stadtrates bei der Behandlung ſteuerlicher Rückſtände kritiſiert. Da nur zu leicht ein Einzelfall verallgemeinert und der Ueberblick über das Ganze vernachläſſigt wird, ſeien der Oeffentlichkeit einmal einige Zahlen mitge⸗ teilt, die ſie gewiß intereſſieren werden. Die Zahl der Steuerpflichtigen in Mannheim betrug im Rech⸗ nungsjahre 1930= 35 210. Steuerſtundungen ſind in 11939 Fällen, alſo bei nicht weniger als 33 v. H. der Pflichtigen, gewährt worden. 1929 er⸗ folgten Stundungen in 8624 Fällen, 1928 in 7776 Fällen. Während in Vorkriegsjahren vom Soll⸗ betrag der Umlange nur 0,7 oder 0,8 v. H. am Ende des Rechnungsjahres noch nicht eingegangen waren, waren es 1930 nicht weniger als 18 v. H. Man kann alſo gewiß nicht ſagen, daß die Stadtverwaltung auf die allgemeine Wirtſchaftslage und die perſönlichen Verhältniſſe der Steuerpflichtigen keine Rückſicht ge⸗ nommen hätte. Andererſeits hat ſie aber doch im Intereſſe des Ganzen auch die Pflicht, da, wo es nur irgend möglich iſt, die Steuern rechtzeitig beizubrin⸗ gen; trägt ſie doch die ungeheuere Verantwortung dafür, daß ſie ihren Verpflichtungen gegenüber den am meiſten notleidenden Schichten jederzeit nach⸗ kymmen kann. Mit welch weitgehender Scho⸗ nung vorgegangen wird, beweiſt auch die Tatſache, daß in der Zeit vom 30. Oktober 1930 bis zum 30. März 1931 wegen Steuerrückſtänden nur in 21 Fällen die Ermächtigung des Stadtrates zur Durch⸗ führung der Zwangsverſteigerung eingeholt worden iſt und daß nur in drei Fällen die Zwangs⸗ verſteigerung tatſächlich durchgeführt wurde. Wie ich in meinem Aufſatz in der„Lebendigen Stadt“ ſchon dargelegt habe, entſpricht es durchaus meiner Auffaſſung, daß der Beamte für die Bürger da iſt und nicht umgekehrt, und daß Aufhebung der Almenoͤguteigenſchaft in den Vororten Seckenheim, Friedrichsfeld und Wallſtadt Der Bedarf, Almendgrundſtücke der früheren Ge⸗ meinden Seckenheim, Friedrichsfeld und Wallſtadt zur Verwendung für öffentliche Zwecke ihrer bis⸗ herigen Beſtimmung zu entziehen, wird voraus⸗ ſichtlich in nächſter Zeit noch öfters eintreten. Um nun nicht jedesmal, ſobald ſich die Ablöſung einer Parzelle des Almendgeländes als notwendig er⸗ weiſt, den Bürgerausſchuß einberufen zu müſſen, er⸗ ſchien es dem Stadtrat zweckmäßig— in gleicher Weiſe wie dies ſ. Zt. für die Stadtteile Käfertal, Neckarau und Sandhofen geſchehen iſt— einen Bürgerausſchußbeſchluß dahin herbeizuführen, daß der Bürgerausſchuß den Stadtrat ermächtigt: 1. die Almendguteigenſchaft der ſämtlichen Al⸗ mendgrundſtücke aufzuheben, ſobald eine Verwen⸗ dung für öffentliche Zwecke erforderlich wird; Das Syſtem Skizze von Jo Hanus Rösler Der Expreß verließ die Grenzſtation. Wenige Mi⸗ unten ſpäter lief er auf dem ſchmalen Bahnhof des weltberühmten Monte Carlo ein. Herbert von Lederer, der bekannte Autorennfah⸗ ker, ſtieg aus. Seine ſchlanke, hohe Geſtalt ragte aus den Ankommenden hervor.„Träger!“ rief er. Plötzlich ſtand eine Dame vor ihm.„Kann ich Sie einen Augenblick ſprechen?“ Verwundert ſah Herbert Lederer auf.„Mich?“ „Ja. Nur fünf Minuten.“ „Bitte.“ Er überließ ſeine Koffer einem Träger und folgte 955 Dame. Schweigend gingen ſie nebeneinander. Endlich fragte ſie:„Sie waren noch nie hier?“ „Nein.“ „Sie wollen ſpielen?“ Vielleicht.“ Er ſtarrte auf ihr Haar, das in einem ſeltſam weißen Blond ſchimmerte. Ihre Augenbrauen waren dünn und wie ein Strich gezeichnet, ziemlich land mit einem kleinen, ſehnſüchtigen Schwung an den Enden. Das Rouge bedeckte ihre Lippen nicht in der üblichen Herzform, ſondern führte die Lippen weiter, faſt bis zum Mundwinkel. Sie ſchien ſehr jung. „Haben Sie ein Syſtem?“ 5„Ein Syſtem?“ lachte er.„Nein, eigentlich nicht. dc werde die erſte Hälfte meines Geldes ohne Sy⸗ tem verlieren und ſpäter den Reſt mit einem Syſtem.“ „Sie werden gewinnen.“ „Ich danke Ihnen für die Hoffnung.“ Sie werden gewinnen. Sie werden mit meinem Shſtem ſpielen.“ „Ach ſo“, ſagte er, und ſeine Stimme klang här⸗ er„gnädige Frau verkauft ein Syſtem? Es lut mir leid, aber ich möchte Ihre Zeit nicht länger in Anſpruch nehmen.“ „Lie ſchien ſeine Enttäuſchung nicht zu bemerken. ie werden nach meinem Syſtem ſpielen“, wieder⸗ dolte ſie,„ich berkaufe es Ihnen nicht. Ich ſchen es Ihnen. Ohne jede Bedingung. Sie werden mit auf dem Rathaus ein zuvorkommender und flicher Ton herrſchen muß. Wo begründete Beſchwerden vorliegen, wird Abhilfe geſchaffen. Es kann aber keine Rede davon ſein, daß die Schreiben der Stadtkaſſe im Kaſernenhofton gehalten ſind, wie das Ortskartell behauptet. Wenn in dieſen Schreiben in höflicher Form auf die Fol⸗ gen von Friſtverſäumniſſen hingewieſen wird, ſo beruhen derartige Hinweiſe auf ausdrück⸗ lichen geſetzlichen Vorſchriften. Schroffe oder auch nur unfreundliche Wendungen ſind längſt aus allen Formularien der Stadt entfernt worden. Anderer⸗ ſeits muß aber feſtgeſtellt werden, daß zahlreiche Steuerpflichtige, ja ſelbſt Perſönlichkeiten, die in dem beſchwerdeführenden„Ortskartell des ſelb⸗ ſtändigen Mittelſtandes“ eine hervorragende Rolle ſpielen, ſich den Beamten der Stadtkaſſe gegenüber, die nur ihre Pflicht tun, in einer höchſt unge⸗ hörigen Weiſe benommen haben. Vor mir liegt eine Blütenleſe von Zuſchriften an die Stadt⸗ kaſſe, in denen von„lügenhaften Angaben“, von „blindwütigem Vorgehen“, von„bürokratiſcher Steuermaſchine“, von„Büttelwirtſchaft“, von„imper⸗ tinenter Arroganz“, von„ſtädtiſcher Expreſſergeſell⸗ ſchaft“ und ähnlichem noch Gröberem geſprochen wird. Es iſt nicht angenehm, Steuern zu zahlen. Aber die Steuerpflichtigen ſollten nicht vergeſſen, daß auch der Steuereinzug keine reine Freude iſt und daß die Beamten, die damit zu tun haben, kei⸗ neswegs auf Roſen gebettet ſind. Die Stadtver⸗ waltung hat es bisher in den meiſten Fällen ver⸗ mieden, wegen derartiger Ausfälle Klage zu erheben. Dieſe bisherige Rückſichtnahme darf aber kein Freibrief werden für Beſchimpfuugen und Verdächtigungen aller Art. Wenn in dem Artikel verlangt wird, die Herren Bürgermeiſter ſollten verſuchen, Gegenſätze zwiſchen Beamtenſchaft und Bürgerſchaft zu überbrücken, ſo entſpricht dieſe Forderung durchaus der Praxis, die bisher bereits geübt wurde. Gerade Bürgermeiſter Dr. Walli hat in einem dem Ortskartell ſelbſtändigen Mittelſtandes ſehr gut bekannten Fall, in dem ein Steuerſchuldner ſtädtiſche Be⸗ amte ſchwer beleidigt hatte, größtes Ent⸗ gegen kommen gezeigt. Vom Ortskartell des ſelbſtändigen Mittelſtandes muß, wenn es um Ver⸗ ſtändnis für die Sorgen ſeiner Mitglieder werben will, auch Verſtändnis verlangt werden für die ſchwierige Lage der Verwaltung und ihrer Exponen⸗ ten, die ja an den allgemeinen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſen nur wenig ändern können. Nur wenn beiderſeits der Wille zur Verſtändigung beſteht, iſt eine friedliche, das Ganze fördernde Zuſammen⸗ arbeit möglich. Mit vorzüglicher Hochachtung Dr. Heimerich. des geg. 2. im Falle der Ablöſung den Genußberechtigten die nach den nachſtehenden Verträgen feſtgeſetzten Geldrenten zu gewähren: des Eingemein⸗ von 1,50 bezw. a) für Seckenheim gemäߧ 19 dungsvertrags eine Geldrente⸗ 2,50 RM. je Ar; für Friedrichsfeld gemäß 8 dungsvertrags eine Geldrente je Ar; b 14 des Eingemein⸗ von 2,20 RM. — vertrags eine Geldrente von 2,20 RM. je Ar. Dadurch wird es bei eintretender Notwendigkeit zur Ablöſung von Almendnutzungen dem Stadtrat möglich ſein, das Ablöſungsverfahren jeweils ohne Verzug zum Abſchluß zu bringen. * Ein entſprechender Antrag liegt dem Bürgeraus⸗ ſchuß für ſeine Sitzung am 6. Mai vor. Zufall oder Bubenſtreich? Ein Stacheldraht iſt ſo lang nütze, als er Zweck der Abſperrung dient. Sobald er ſich ſeiner Befeſtigung gelöſt hat, bildet er ein Gefahrenmoment für die Fußgänger. Eine 0 Sachlage iſt am Tennisplatz in der Hebelſtraße links Eing a Ein ziemlit langes Stück Stacheldraht, das den Schutz lage ausüben ſollte, hat ſich freige m acht treibt nun ſein ſchädliches Unweſen. Geſter! ſeines von übles ſolche „verbo ang“ gegeben. und abend 1 hätte es damit ſchlimm werden können. Der Stachel⸗ draht lag quer über den Bürgerſteig und ſtellte gleichſam eine heimtücktſche Fußangel dar. Es war noch gut, daß männliche Beine das erſte Opfer waren. Damenflorſtrümpfe hätten ſicherlich den Angriff nicht ſo ſchadlos abgewehrt. Nach der Lage des Drahtes zu ſchließen war wohl weniger von einem Zufall, als von einem Bubenſtreich zu ſprechen. Daß er für die älteren Spaziergänger, die ihren abend⸗ lichen Rundgang um den Tennisplatz hier gewohn⸗ heitsmäßig machen, von den nachteiligſten Folgen hätte ſein können, liegt klar auf der Hand. Um Wiederholungen dieſer Art auszuſchließen, iſt eine baldige Neubefeſtigung dringend wünſchenswert. Der Weg zum Eigenheim Der Zweckſparverband für Eigenheime E. V. mit dem Sitz in Aachen und Regensburg hatte am Sonntag in das Kolpinghaus eine Werbeveran⸗ ſtaltung einberufen, der ein beſſerer Beſuch zu wünſchen geweſen wäre. Für das Hauptreferat hatte man den früheren Leiter des bayeriſchen Sozialen Miniſteriums, Staatsminiſter a. D. Os w al d, ge⸗ wonnen, der in klarer und verſtändlicher Weiſe Zweck und Ziel der Bauſparkaſſe ent⸗ wickelte. Das Volk kann ſelbſt den Weg ſuchen, der aus den ungünſtigen Verhältniſſen herausführt. Der Weg iſt durch die Bauſparkaſſen ſchon gefunden, denn durch die Gelder, die durch dieſe Kaſſen fließen und die das Schlüſſelgewerbe beleben, kann ein Aufſtieg der Wirtſchaft erfolgen. Die Zweckſparkaſſen wollen keine Kapitalien anſammeln, ſondern arbeiten nach dem Grundſatz, daß einer für den anderen ſpart. Die Engländer und Amerikaner haben ſchon ſehr viel länger den Gedanken der Bauſparkaſſen erfaßt und es z. B. in England bereits ſo weit gebracht, daß der Bauſparer keine Wartezeit mehr erfüllen muß, ſondern bereits nach 14 Tagen den gewünſchten Bau⸗ kredit erhalten kann. Der Redner ging dann noch auf Eigenheiten des„Zweckſparverbandes für Eigenheime“ ein. Jeder Sparer hat es durch Ver⸗ tragsabſchluß in der Hand, ungefähr die Zeit zu be⸗ ſtimmen, wann er den Kredit erhalten kann. Alle eingehenden Gelder werden nach einer errechneten Schlüſſelzahl ausgeſchüttet, wobei natürlich der, der mehr einbezahlt, den kleineren Zahler nicht ohne weiteres beiſeite ſchiebt. Wenn die Entwicklung der Zweckſparbewegung weiter ſolche Fortſchritte macht. kann jetzt ſchon geſagt werden, daß in etwa 30 Jah⸗ ren die Zweckſparkaſſen die Quellen ſein werden, die die Wirtſchaft mit Kapital verſorgen. Landes vertreter Architekt Böhm wies darauf hin, daß unbedingte Vorſicht bei Bauſparkaſſen anzuraten iſt. Es dürften aber keinesfalls die ſchlechten Bau⸗ ſparkaſſen in einen Topf mit den guten geworfen werden. Es ſteht feſt, daß es in Deutſchlaud nur etwa 15 Bauſparkaſſen gibt, die nach amtlicher und fachmänniſcher Feſtſtellung durchaus vertrauenswür⸗ dig ſind. Der Redner beſchränkte ſich in der Haupt⸗ ſache darauf, die Richtlinien des von ihm vertrete⸗ nen Verbandes zu erläutern.. unübertroffen bei Rheuma Sicht 85 N Kopfschmerzen Ischias, Hexenschuß u. Erkältungs- krankheiten, Entfernt d. Harnsäure! 6000 Arzte-Gutachtenl Vollkommen unschädlich. Fragen Sie Ihren Arzt. dieſem Syſtem die erſten zehn Tage gewinnen, dann in fünf Tagen alles wieder verlieren und in den nächſten drei Tagen die Bank ſprengen. Sie müſſen mir nur verſprechen, nicht früher aufzuhören.“ Er lachte ungläubig:„Und wie iſt Ihr Syſtem?“ Sie ſagte:„Ganz einfach. Hören Sie!“ Acht Tage waren ſeit ihrer erſten Begegnung vergangen. Seit dem Tage ſeiner Ankunft hat er ſie nie wieder geſehen. Aber ihr Syſtem befolgte er getreu. Er gewann täglich, oft nur einige hundert Frank, manchmal auch einige Tauſender.„Das Syſtem iſt dumm“, lachte er,„aber ich tue es eigent⸗ lich nur, um zu wiſſen, warum ſie mir ihr Syſtem gegeben hat.“ In der Mitte der zweiten Woche begannen ſeine Verluſte. Schlag auf Schlag gewann die Bank. Am fünften Tage der Verluſtſerie beſaß er nur noch hun⸗ dert Frank.„Ihr Syſtem““, lachte er nervös. Schon am Vormittag kam Herbert von Lederer in das Kaſino. Sie ſtand hinter ihm. Er hatte ſie nicht bemerkt, als er ſich an den Tiſch ſetzte. Der letzte Hunderter lag in ſeiner Hand.„Das ſeltſame Er⸗ lebnis geht ſeinem Ende zu“, dachte er und warf das Geld auf den Tiſch.„Seize.“ „Hundert?“—„Hundert!“ „Rien va plus.“ Die Kugel lief. „Le jeu eſt fait— ſeize“. Man ſchob ihm über dreitauſend Frank hin. Er gab ſie zurück.„Seize.“ „Rien va plus— le jeu eſt fait— ſeize!“ Man ſah auf, als ihm der Ervupier gelbe und rote Jetons auf ſeinen Einſatz häufte. Es waren über hundertzwanzigtauſend Frank. Er ließ das Geld liegen. Heiſer klang ſeine Stimme:„Seize.“ Der Erpupier bedauerte:„Das Maximum be⸗ trägt Hunderttauſend.“ Er nickte:„Hunderttauſend— ſeize.“ Die Kugel ſprang in die Bahn„Rien va plus— le jeu eſt fait— ſeize.“—— „Das Ganze klingt ſo unglaublich.“ Sie lachte:„Mein Syſtem.“ Das weiße Boot glitt über die Wellen. Er hielt jre Hand. Lange ſah er ſie an.„Warum ſpielen Sie nicht ſelbſt, Arianne?“ „Ich habe doch geſpielt.“ „Sie? Wann?“ „Mit Ihnen zuſammen. Leider haben bis jetzt nur Sie gewonnen. Mein Einſatz iſt noch im Spiel.“ Ihre Augen waren feucht, als er ihre Hand an ſeine Lippen führte. „Spielen Sie auch nach Ihrem Syſtem?“ „Natürlich. Mein Syſtem iſt ja nicht errechnet. Es iſt auf den blinden Zufall aufgebaut. Es waren beliebige Zahlen, die mir damals gerade einfielen, als ich Ihnen mein Syſtem diktierte. Mein Syſtem heißt Glück.“ Plötzlich lag ſie in ſeinen Armen. Die Ruder waren zur Seite geglitten, und leiſe ſchwankte das Bpot. Seine Hände ſpielten in ihrem blonden Haar. „Haſt Du jetzt gewonnen, Liebſte?“ Sie jauchzte:„Ja— Du— die ſprengt.“ Sie küßten ſich. „Aber was wäre geſchehen, wenn ich ſchon ver⸗ heiratet geweſen wäre? Haſt Du Dich dabei auch auf Dein Syſtem verlaſſen?“ Sie lachte:„Nein— ſo leichtſinnig ſoll man nicht ſpielen. Ich kannte Dich doch ſchon lange und wußte ſchon immer, wer Du warſt.“ Bank iſt ge⸗ Das Mannheimer Liebhaber⸗Orcheſter, das uns ſchon gelegentlich ſeines Herbſt⸗Konzertes einen günſtigen Eindruck hinterlaſſen hatte, trat nun neuerdings vor die Oeffentlichkeit, und zwar mit einem Wunſchprogramm, für deſſen Zuſammenſtel⸗ lung diesmal das Publikum verantwortlich zeichnete. Demgemäß figurierten auf der Vortrags⸗ ordnung in erſter Linie Werke, für die ſich die Mehrheit des Publikums entſchieden hatte, wie das beliebte Potpourri aus dem Dreimäderlhaus, das von Binder herrührende Vorſpiel zu Orpheus in der Unterwelt, ſowie die mit beachtenswerter Verve und Delikateſſe vorgetragene Ouverture zu Roſſinis Tell. Auf Rechnung der Wünſche des Publikums ſind ferner die humoriſtiſchen Soli für Obde und Fagott zu ſetzen, die den Soliſten, Herrn Albert Bechter(Obbe) und Jakob Hanf(Fagott) Ge⸗ legenheit boten, eine ganz reſpektable Beherrſchung ihrer Inſtrumente vorzuführen. Herr Jlg, der verdienſtvolle Leiter des Orcheſters, erwies ſich mit den bekannten Weiſen von Kreisler, Liebesfreud und Liebesleid, als ſehr tüchtiger Geiger von ſolidem Können, wenn auch manchem Hörer eine zartere Auffaſſung vorſchwebte. Einen ſeltenen Genuß be⸗ Wiedergabe Ni reitete das Liebhaber⸗Orcheſter durch die des beliebten Walzers„'ſchichten aus dem Wiener Wald“, diesmal mit dem von Joh. Strauß ge⸗ wünſchten Zither⸗Solo,(von Herrn Adam Riehl zartfühlend vorgetragen), das den Zuhörern den richtigen weltfernen Alpenzauber mit Zitherſpiel vorführte. Die meiſtens üblichen zwei Violinen können den Reizzuwachs des Zitherklanges nur un⸗ vollkommen wiedergeben und bedeuten ein Surro⸗ gat von zweifelhaftem Wert. Auch der Kammermuſik war Platz gegönnt, und zwar mit dem fehr ſauber vorgetragenen Streichquartett op. 74, Nr. 3 von Haydn, um deſſen Wiedergabe außer Herrn Ilg am Pult der erſten Geige ſich die Herren Alfred Hu⸗ ber(zweite Geige), Joſef Imhof(Bratſche) und Hans Colmörgen(Cello) verdient machten. Auch eine Harfeniſtin von beachtlichem Können, Frl. Gretl Erl, wirkte verdienſtlich im Orcheſter mit. Die Be⸗ gleitung der ſoliſtiſchen Einlagen hatte Fritz Walter übernommen und führte ſie zartfühlend Herr und dezent durch. Der gute Beſuch ließ erkennen, daß die funge Orcheſter⸗Vereinigung beim Publikum ſich ſchon vorteilhaft eingeführt hat. c. 5 2 Kampf-Arena 5 Es gibt Meuſchen, die zu ihrem Wohlbefinden Reibungen brauchen. Sie leben wie in einem ſelbſt zerreibend. Ne Rauſch, ſich Man ſoll ſeinem Gegner nach einem Kampfe die Hand bieten und dann— Abſtand halten. * Ehrliche Gegnerſchaft kann ein Geſchenk ſein, weil im Kampfe die eigene Kraft ſich ſtählt. Unehren⸗ haftigkeit iſt die gefährlichſte Waffe der Feigen. der Meinungen Fahnenflüchtigen Niemand ſoll den Nahkampf ſuchen. Aber Verachtung allen der ehrlichen Ueberzeugung. F. M. 4. Seite/ Nummer 1886 Donnerstag, 23 2 Engliſche Gäſte in Mannheim Der Nord⸗Süd⸗Ausſchuß, in dem ſich die Städte Amſterdam, Haag, Rotterdam, Eſſen, Düſſel⸗ dorf, Köln, Aachen, Koblenz, Wiesbaden, Frankfurt a.., Mainz, Mannheim, Heidelberg, Karls⸗ ruhe, Baden⸗Baden, Freiburg, Stuttgart, Augsburg, München, Zürich und Luzern zur Förderung des Ausländerverkehrs unter bevorzugter Benutzung der Rheinlinie verbunden haben, in dieſem Jahr wieder eine Studienreiſe von Vertretern engliſcher Reiſebüros durch die Städte des Nord⸗Süd⸗Ausſchuſſes. engliſchen Reiſebüros haben bei der zunehmenden Neigung des engliſchen Publikums, wieder Reiſen nach Deutſchland und namentlich an den Rhein zu machen, dieſe Einladung des Nord⸗Süd⸗Ausſchuſſes freudig begrüßt. Alle großen Büros haben ihre Auskunftsbeamten, die zum Teil über Deutſchland faſt gar nicht unterrichtet ſind, für die Reiſe ange⸗ meldet. Infolgedeſſen hat man ſich entſchließen müſſen, ſowohl die Reiſegeſellſchaft wie die Städte des Nord⸗Süd⸗Ausſchuſſes in drei Gruppen zu teilen und jede Gruppe ſo zu führen, daß ſie zwar das ge⸗ ſamte Gebiet des Nord⸗Süd⸗Ausſchüſſes bereiſt, aber e nur in einem Drittel der Städte Aufenthalt nimmt. Eine der Gruppen, etwa 20 Herren umfaſ⸗ ſend, wird heute abend, von Wiesbaden kommend, in Mannheim eintreffen. Direktor Hieronymi wird die Gäſte namens des Verkehrsvereins in Empfang nehmen. Der Frei⸗ tag iſt einer Beſichtigung der Stadt gewioͤmet. Am Abend wohnen die Gäſte der Vorſtellung des Natio⸗ naltheaters bei. Sie reiſen nach zweitägigem Mann⸗ heimer Aufenthalt weiter, und zwar beſuchen ſie von hier aus die Pfalz, wo in Bad Dürkheim, Neuſtadt a. d. H. und Speyer kurzer Aufenthalt genommen werden ſoll. Eine andere Gruppe kommt am Frei⸗ tag von Mainz nach Heidelberg, von wo aus nach Beſichtigung der Stadt Fahrten in das Neckartal, an die Bergſtraße und in den Odenwald unternom⸗ men werden. Dieſe Abteilung reiſt am Sonntag nach Karlsruhe weiter. Es iſt erfreulich, daß auch in England das Intereſſe für die Schönheiten Deutſchlands wächſt. Gerade von unſerer Gegend werden die Vertreter der engliſchen Büros Eindrücke empfangen, die ſie veranlaſſen, dem Reiſepublikum Baden und Pfalz beſonders zu empfehlen.* * * Frauen als Arbeitsrichter. Nach dem Jahres⸗ bericht für 1930 des Verbandes der wei b⸗ lichen Handels⸗ un d Bürvangeſtellten E. V. ſind aus ſeinem Mitgliederkreiſe Anfang dieſes Jahres 190 Arbeitsrichterinnen, 21 Landesarbeits⸗ richterinnen und 1 Reichsarbeitsrichterin berufen worden. Außerdem ſind im Saargebiet 7 Kaufmanns⸗ gerichtsbeiſitzerinnen tätig, ſodaß in den Arbeits⸗ gerichtsbehörden insgeſamt 219 weibliche Angeſtellte Mitglieder des VWA.) bei der Rechtsſprechung in Arbeitsſtreitigkeiten mitwirken. * Verwendung von Gipsdielen beim Wohnungs⸗ bau. Unter dem Vorbehalt des jederzeitigen Wider⸗ rufs hat der Miniſter des Innern das Verbot der Verwendung von Gipsdielen für die Ausführung von Wänden in Küchen, Badezimmern und Aborten für den Wohnungsbau aufgehoben. Dagegen bleibt das Verbot für gewerbliche Küchen, öffentliche Bade⸗ räume, öffentliche Aborte lauch ſolche in Fabriken, Theatern, Verſammlungsräumen und dergleichen) aufrechterhalten. Le Chie de Paris Starker Erfolg der Revne im Muſenſaal Werden die Pariſer die Berliner übertrumpfen? Dieſe Frage haben ſich gewiß viele Repuekenner geſtellt, als ſie vernahmen, daß kein geringerer, als der berühmte Zeichner der Miſtinguette, Rense de Rougemont, ſich den Mann⸗ heimern im Rahmen einer Parade ſchöner Frauen und einer Anzahl farbenxeicher Bilder perfönlich präſentieren werde. Der Künſtler leitete auch den Abend mit einer kurzen Anſprache in recht leidlichem Deutſch ein, wobei er bekannt gab, daß es ſich bei der Reiſe des Paxiſer Enſem⸗ bles durch Deutſchland um ein Austauſchgaſtſpiel handle, da gegenwärtig eine Berliner Reyne mit großem Erfolge in Paris auftrete. Wenn er ſchließlich mit der Bitte ſchloß, man möge auch ſein Enſemble recht nett aufnehmen, ſo haben wir feſtzuſtellen, daß das Publikum, das den den Muſenſaal bei weitem nicht füllte, ſeine Sachverſtän⸗ digkeit, an der Stärke des Beifalls gemeſſen, gut nuan⸗ elert zum Ausdruck brachte. Man kann von keinem Enthuſtasmus, wohl aber von einer zumteil ſehr herz⸗ lichen Würdigung der Einzelleiſtungen ſprechen. Die intereſſauteſte Perſönlichkeit iſt zweifellos Rougemont. Nicht als aktives Mitglied des Enſembles, in dem er eine gute Figur macht. Was uns vor allem auffiel, war der imponierende Geſchmack, den der Künſtler bei der Aus⸗ ſtattung der Revue entwickelt hat, ein Geſchmack, der typiſch franzöſiſch iſt. Federnarrangements in Rieſenausmaßen und in allen Farben ſchillernde Koſtüme haben wir in Mannheim ſchon zur Genüge bewundert, aber die Farben⸗ wahl und Farbenzuſammenſtellung vor allem bei den ganz großen Tableaux und ſo manche charakteriſtiſche Einzelheit hei der Kompoſition der Koſtüme zeigt einen ſo erleſenen Geſchmack, der eigentlich mehr feminin iſt, daß man ſagen muß: allein ſchon wegen dieſes Hauptvorzugs iſt der Be⸗ ſuch der heutigen und morgigen Aufführung zu empfehlen. Zwei Paradeſtücke charakteriſieren Rougemonts Talente be⸗ unders eindrucksvoll. Das eine betitelt ſich„Frauen und ſchöne Federn“, ein Arrangement, das Schönheiten aller Erdtelle über eine breite Treppe herabſteigen läßt. Hier ind Federn in allen Farben und Größen in geradezu verſchwenderiſcher Fülle, aber doch wieder auf das feinſte abgeſtimmt, verwendet. Die andere Schaunummer bringt die„größten Sterne aller Zekten“ auf die Bühne, be⸗ innend mit Salome und endigend mit Adelina Patti. Die Tauzkunſt kommt in dem reichhaltigen Pro⸗ gramm nicht zu kurz. An erſter Stelle iſt hier das Trio Marwynn zu nennen, daß in der Barſzene„Paris bei Nacht“ akrobatiſche Tanz⸗ lelſtungen zeigt, die bewunderungswürdig find. Der ſtarke Beifall, der dieſer Bravoureinlage geſpendet wurde, war wohlverdient. Ein ausgezeichneter Solotänzer iſt Dal⸗ Ai a, der über eine große Technik und ſtarke Ausdrucks⸗ mittel verfügt. Bei der Beurteilung der Girls iſt hervor⸗ zuheben, daß auch hierbef Rougemont in der Auswahl einen guten Geſchmack bekundete. Wenn er einleitend be⸗ merkte, das Enſemble werde vornehmlich mit den Beinen ſprechen, ſo iſt dieſe Andeutung auf die ganze Geſtalt der AIAhltreichen jungen Damen anzuwenden, die im Laufe des Abends in den verſchiedenſten Koſtümen ihre Grazie voll zur Geltung bringen können. 8 g Einen Sondererſolg erzielte die Anſagerin Marthe Tixier mit einem Vortrag, der ſie in den Zuſchauer⸗ vaum führte. Daß ſie dabeſ vornehmlich ältere Herren mit wenig Haaren anſang, war recht diplomatiſch. Ihr ſchauſpieleriſches Talent zeigte ſie vor allem in dem amſſanten Sketſch„Wachspuppen“. Das an ſich entzückende große Finale„Paris und die Reyne im Winter“ fällt ein wenig ab. Der Schlußbeifall bewies ja auch, daß eine Umſtellung im Programm ven Vorteil wäre. Vleleicht entſchließt fich die Leitung, mit einer der beiden farben⸗ reichſten Nummern, die wir erwähnten, zu tauſchen.„Noch manche lobenswerte Einzelheit überlaſſen wir der Beur⸗ teilung des Publikums. Alles in Allem Max Da by der Schöpfer der Reyne, die den Untertitel„Der Trlumpf des Jahres in Paris“ führt, und Rougemont dürſen mit dem Mannheimer Erfolg zufrieden ſein. Soh. veranſtaltet auch 21 8 Die Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. April 1991 ausgeführt. Ich hab' ne alte Tante Mannheimer Schöffengericht Borſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt;. Amts richter Amtsgerichtsrat Dr. Petter 8, Vertreter der Anklage Staatsanwalt Dr. Weinreich Im Tonfilm„Die Privatſekretärin“, der erſt vor ganz kurzer Zeit in Mannheim lief, hat ſich der eine Komiker über ſeine alte, reiche Tante gefreut und dieſe begeiſtert beſungen. Bei der Verhandlung am Mittwoch vormittag vor dem Schöffengericht ſtand im Mittelpunkt auch eine alte, reiche Tante, die ihren Lieblingsneffen zum„Univerſalerben“ ihres recht beträchtlichen Vermögen einſetzte. Das Teſta⸗ ment, das dem Neffen alles zuſprach, ſoll gefälſcht ſein, daher die Anklage wegen Urkundenfälſchung und Betrug. Angeklagt waren der 43 Jahre alte Kaufmann D. und ſeine Ehefrau. Als Zeugen waren ſämtliche Verwandten aufmarſchiert. Die Familienähn⸗ lichkeit war ausgeſprochen. Bei den Angeklagten war die Ehefrau die energiſche und treibende Kraft. Der Angeklagte D. dagegen, ein Kriegsbeſchädigter, macht einen nervöſen und zerfahrenen Eindruck. Die Verhandlung entrollte ein Bild von Span⸗ nung und Häufung des Konfliktſtoffes inner⸗ halb einer Familie, wie es der Film oder ein Drama nicht zuſtande bringen könnten. Langſam ent⸗ wickelte ſich alles, bis der Höhepunkt erreicht war. Man muß eigentlich von zwei Höhepunkten ſprechen: Dem Tod der alten Tante und der Verhandlung vor dem Schöffengericht, wo alle Fäden, die teilweise ſehr verwirrt waren, entwirrt wurden. 14 Stunden lang beſchäftigte ſich das Gericht mit der Angelegen⸗ heit. Die Spannung ſtieg immer mehr. ., der ſeiner alten Tante in der Schweiz be⸗ ſonders nahe ſtand, erhielt am 17. Juli von einer Bekannten einen Brief, in dem ihm dieie von der ſchlimmen Erkrankung der Tante Mittei⸗ lung machte. Einige Zeit ſpäter erhielt er abermals einen Brief, in dem ihm davon erzählt wurde, daß anſcheinend Liebhaber für das Erbe bei der Tante ſeien. Mit dieſer Bekannten muß eine entſprechende Abmachung beſtanden haben, denn ſonſt iſt es unver⸗ ſtändlich, warum gerade ſie den Angeklagten D. auf den Zuſtand der Tante aufmerkſam gemacht hat. Aus reiner Menſchlichkeit iſt es beſtimmt nicht ge⸗ ſchehen. Am 28. Juli tauchte D. dann in Beckenried — ſo hier der Schweizer Art— zur Freude feiner Tante auf. Am 30. Juli ſchrieb er ſeiner Frau nach Mannheim über den Zuſtaud der Tante und verwies auf ſeine Geheimkorreſpondenz. In dieſem Brief wurden Radierungen vorgenommen, die darauf ſchließen laſſen, daß in dem Brief Sachen ſtanden, die D. ſelbſt unangenehm waren. Die Radierungen ſind meiſterhaft ausgeführt worden und nur ſchwer feſtſtellblar. Ueber den Zweck der Radierungen konnte D. keine Erklärungen abgeben. Am 2. Auguſt, abends 48 Uhr ſtarb die Tante. D. nahm ſofort alle Schlüſſel an ſich und durchſuchte trotz ſeiner zur Schau getragenen Trauer alle Schränke und Käſten. Den genannten Schmuck und Bargeld in Höhe von 1860 Franken nahm er an ſich. Bis nachts 3 Uhr durchſuchte er, wie Zeugen aus⸗ ſagten, die Wohnung der Tante. Den Schmuck gab er dem Gerichtspräſidenten erſt auf Drohung her⸗ aus, er behielt allerdings ein Paar koſtbare Bril⸗ lantohrringe und zwei Eheringe für ſich. Das Geld rückte er ſpäter heraus. Das Teſtament Bei der erſten Durchſuchung wurde kein Teſtament gefunden. In der Zwiſchenzeit war auch die angeklagte Ehefrau D. mit ihren drei kleinen Kindern nach der Schweiz gekommen. Die itbrigen Verwandten wurden erſt ſpäter von dem Tod der Tante unterrichtet und tauchten nach und nach auf. Am 23. September wurde die Wohnung nochmals durchſucht und dabei ein Teſtament folgen⸗ den Inhalts gefunden: Mein Neffe H. D. ſetze ich als Univerſalerbe ein. Die grammatikaliſchen Fehler, die in dem kurzen Teſtament enthalten ſind, ſollten im Gutachten eine beſondere Rolle ſpielen. Das Teſtament war mit Bletiſtift geſchrieben und die Unterſchrift mit Tinte Es wurde abwechſelnd deutſche und lateiniſche Schrift angewandt. Obwohl die Tante ſehr oft, auch fremden Menſchen gegenüber von einem Teſtament zu Gunſten ihres Neffen D. ſprach, iſt nicht anzunehmen, daß ſie ein derart wirres Teſta⸗ ment aufſetzte. Sie hatte in ihren ſchriftlichen und finanziellen Angelegenheiten große Ordnung. Jeder Pfennig wurde notiert; die Tante war hart und geizig. Dieſe Ordnungsliebe ſcheint ſich auch auf den Angeklagten D. übertragen zu haben, der ſämtliche Briefe aufbewahrte, ſelbſt ſolche, die jetzt in der Ver⸗ handlung für ihn belaſtend waren. H. D. war großzügig: Er beanſpruchte für ſich „nur“ die Liegenſchaften im Werte von 80—90 000 Franken, einem anderen Vetter bewilligte er 45 v. H. aus 180000 Franken Bargeld, in den Reſt ſollten ſich die übrigen Verwandten teilen. Dieſe Teilung ſpricht nicht gerade von großer Sicherheit des., der doch„Univerſalerbe“ ſein ſollte. Mit der Teilung ſcheint die ganze Verwandtſchaft am Anfang auch einverſtanden geweſen zu ſein. Später erfolgte dann die Spaltung der Verwandtſchaft. Die Baden⸗Badener Linie wollte einen größeren Anteil haben. Als der jetzt Angeklagte D. hierauf nicht einging, bezweifelte man die Echtheit des Teſtaments und erſtattete wegen Urkun⸗ denfälſchung und Unterſchlagung(Wegnahme der Ohrringe und Eheringe) Anzeige. Die Spannung ſteigt, der zweite Höhepunkt, oder gar Höchſtpunkt war erreicht, die Verhandlung vor dem Mannheimer Schöffengericht. 3 Lager ſtanden ſich gegenüber: Die beiden Ange⸗ klagten, zu denen ein Bruder und eine Schweſter ſtanden, die Baden⸗Badener Linie, vertreten durch einen Generalbevollmächtigten, und ſchließlich ein Vetter aus der Pfalz. Die Initiative lag in allen Fällen bei den Frauen, die weit mehr Energie und Lebendigkeit als ihre Männer aufbrachten. ſtanden über der Situation. Die eine Seite ſuchte die Angeklagten zu entlaſten, die anderen belaſteten in erheblichem Maße. Die beiden Angeklagten beſtritten jede Fälſchung, ſie wollen von dem Teſtament bis zur Auffindung nichts gewußt haben. Das Gutachten des Schrift⸗ ſachverſtändigen Dr. Buhtz⸗ Heidelberg kam zu dem Schluß, daß die Fälſchung von den Angeklagten nicht begangen worden ſei, dagegen weiſe die Schrift der angeklagten Ehefrau viel Aehnlichkeit mit der Fäl⸗ ſchung auf. Von der verſtorbenen Tante ſtamme das Teſtament auf keinen Fall. Die grammatikaliſchen Fehler, die im Teſtament ent⸗ halten ſind, ſeien auch in verſchiedenen Briefen der Angeklagten gefunden worden. Intereſſe an der Fälſchung kann nur das Ehe⸗ paar D. gehabt haben, die Fälſchung kann nur von ihm ſtammen. Dio Ste Die Zeugen waren in großer Zahl erſchienen, 4 ſtammten aus der Schweiz. Beſonders die Ausſagen des ſchweize⸗ riſchen Gerichtspräſidenten Kaeslin zeigten deut⸗ lich, daß der Angeklagte D. ſich während ſeines Auf⸗ enthalts in Beckenried ſehr merkwürdig verhielt. Dieſer Zeuge wurde bei der Durchſuchung von D. auf das Kouvert mit dem Teſtament aufmerkſam gemacht. Das Ganze war ein Familienſtreii um ein fettes Erbe. Ein Zeuge ſchloß in richtiger Selbſterkenntnis ein Gedicht mit folgenden Worten ab:„ Wer vom Knochen bekäme den größten Teil.“ Um dieſe Frage drehte ſich alles; jeder der Verwandten wollte den größten Teil für ſich haben. Der Verdacht der Fälſchung verdichtete ſich immer mehr und bewahrheitete ſich ſchließlich auch am Ende. Eine Erbſchleicherei ſchlimmſter Art, durch die der Vetter aus der Pfalz beſonders ſtark benachteiligt wurde, der ohne Teſtament allein die Hälfte der Erbſchaft zu beanſpruchen gehabt hätte. Auf die übrigen Verwandten wäre nur je ein Zehntel der Erbmaſſe gefallen. Ein Drama, wie es nur die Wirklichkeit auf⸗ bauen kann und das keine Konſtruktion erfordert. Der Angeklagte., der hier nachhalf, hat aber doch ſo ſchlimme Fehler gemacht, daß er ſich in der eigenen Schlinge fing. Staatsanwalt Dr. Weinreich wies in ſeinem einſtündigen Plaidoyer auf die gemeine Handlung des Ehepaares D. hin, Die Fälſchung habe nach der ganzen Sachlage die Ehefrau D. begangen. Der Angeklagte D. habe eine Unterſchlagung begangen, weil er die Schmuckſtücke für ſich weggenommen habe. Sein Antrag lautete für D. auf eine Ge⸗ ſamtſtrafe von 1 Jahr 6 Monate Gefängnis unter Verſagung mildernder Umſtände und für die Ehe⸗ frau D. auf 6 Monate Gefängnis. Um 12 Uhr nachts fällte das Gericht folgendes Urteil: Der Kaufmann D. wird wegen Unterſchlagung und Betrug zu 9g Monaten Gefängnis, ab⸗ züglich 7 Wochen Unterſuchungshaft verurteilt; die Ehefrau wird von der Anklage freigeſprochen. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Fetſch.—. Der„Jörgetag“ Zu einem ſolennen Schmaus und Trunk verſam⸗ melten ſich am heutigen Tag gerne die Stammtiſch⸗ brüder, denen bei der Taufe der ſchöne Name„Georg“ beigelegt ward. Doch läßt ſich ſelten einer dieſer Wirtshausheiligen mit dieſem Namen rufen. „Schorſch“ klingt kräftiger, derber, wenns auch die franzöſtſche Ausſprache darſtellt. Unſere Voreltern bedienten ſich gewöhnlich zweier Namen zur Verbin⸗ dung; der„Jaunjörg“ war der Johann Georg. Mancher unter den Rittern der Tafelrunde wird bet dieſer Gelegenheit im Hinblick auf ſeine häuslichen Verhältniſſe zum Gegenſtand der Neckerei; es wird da vom„Kampf mit dem Drachen“ geſprochen, ohne daß aber die meiſten das Leben und die Tatkraft des heiligen Georg eigentlich kennen. Hoch zu Roß als Ritter zu Pferd mit Lanze u. der Kreuzesfahne ſehen wir ihn als Beſieger des Antichriſts, als Bekämpfer des Heidentums. Die Legende verlegt ſeine Tätigkeit in die Zeit, als die Menſchheit unter der Gewalt der Drachen litt, worauf auch eine der frauzöſiſchen Sagen Bezug nimmt. Darnach ſoll Georg ſeine Hilfe zugeſagt haben, ſofern ſich die heidniſche Bevöl⸗ kerung taufen ließe: Wenn ihr euch dann wollt taufen lan Und Chriſti Glauben nehmen an, Sy ſchlag ich dieſen Drahen tot, Helf euch damit aus aller Not. Am Namenstag des heiligen Georg, am 23. April, war früher auch einer der„Ziehtage“; da ſtellte der Bauer neue Arbeitskräfte für das beginnende Erntejahr ein. Beſonders in Gegenden mit Weidebetrieb iſt dieſer Tag bedeutungsvoll, weil da das Vieh zum erſtenmal ausgetrieben wird. Dazu putzen ſich die Burſchen und Mädchen ſein heraus, tragen bunte Sträuße und friſche Zweige, und auch das Vieh wird auf dieſen Tag zur erſten Fahrt mit Blumen und grünem Reis geſchmückt. Nach dem alten Spruch:„Zu Sankt Georgen geht die Wieſe ins Heu“, findet auch das Vieh ſchon ſein Futter draußen; freilich iſt auf den April kein Verlaß. Auch das meldet uns einer der alten Bauernſprüche: Der März im Schwanz, Der April ganz, Der Mai neu, Halten ſelten Treu. . Sankt Georg und Sankt Marklu)s(25. April) Drohen oft noch viel Args. Die letzten Tage ſandte uns der Himmel noch weiße Flocken herunter, das ſchadet nichts, lieber jetzt wie ſpäter Dieſe weißen Flocken ſind der Schimmel, auf dem Heilige an ſeinem Ehrentage geritten kamen. Das verſpricht ein gutes Frühjahr: N* 2 5 E Kommt Sankt Georg geritten auf einem Schimmel, So kommt auch ein gutes Frühjahr vom Himmel, Demgegenüber behauptet aber die Natur doch ihr Recht, namentlich in den milderen Lagen. Die Hänge und Gärten an der Bergſtraße den weißen Blütenſchmuck: n Auf Sankt Georgens Güte Stehen alle Bäum in Blüte. Iſt Georgi warm und ſchön, Wird man noch rauhes Wetter ſehn. n zeige Iſt der April recht ſchön und rein, Wird der Mai um ſo wilder ſein. * Der April kann raſen, Nur der Mai halt Maßen. Maikäfer, die im April ſchwirren, Müſſen im Mai erfrieren. N Wenn der April bläßt in ſein Horn, So ſteht es gut um Heu und Korn. Iſt der April auch noch ſo gut, Er ſchneit dem Bauer auf den Hut Ein richtiger April, Der tut, was er will, Iſt er trocken oder naß Leicht erkennt ein jeder . ein Grasbrüter. 0 Bringt der April viel Regen, So deutet es auf Segen. * Naſſer April—verſpricht der Früchte viel. Von allen Sprichwörtern behält aber eines ſeine volle Wahrheit; es lautet: 2 Schneit's dem Bauer auf den Hut, Iſt es für den Filz nicht gut. das. Aprilenſchnes iſt Veranſtaltungen Planetariumsabend für Erwerbsloſe Der geſtrige Planetariumsabend für Erwerbsloſe war in erſter Linie ein künſtleriſcher Erfolg, der durch keinen Mißton getrübt wurde. Dadurch, daß man nur ſo viele Karten ausgegeben hatte, als Sitzplätze verfügbar waren, wurden äußere Störungen vermieden und die Beſucher hat⸗ ten Gelegenheit, ſich ganz auf die Darbietungen einzuſtel⸗ len. Profeſſor Dr. Feurſtein, der kurze Begrüßungs⸗ worte ſprach und der Firma Heckel für Ueberlaſſung des Klaviers ſowie dem Muſikhaus Winter für Uebexlaſſung der Schallplatten und des Schallplattenapparates dankte, wies auf die einheitliche Linie hin, auf die man das Pro⸗ gramm gebracht hatte. 5 5 Mit dem„Gebet der Tosca“ von Puccini, zwei Liedern von J. Haas und dem Liede„Die Droſſel ſprach zum Fink“ von Eugen d' Albert, bewies Opernſängerin Ellen Pfeil erneut ihre große Künſtlerſchaft. Ihre volle, runde Stimme kam in dem Raum beſonders gut zur Geltung und der nicht endenwollende Beifall war durchaus verdient. Dieſer Beſ⸗ fall galt auch ihrem Begleiter am Klavier, Dr. Otto Chmel, der ſein Spiel nicht nur feinfühlig dem Peſang anzupaſſen wußte, ſondern es auch verſtand; den Stim⸗ mungscharakter der einzelnen Stütke herauszuarbeiten. Manfred Kybers Tiergeſchichten hört man immer gern und ſo fand auch Wilhelm Gorlo, der aus dem Buche„Unter Tieren“ zwei Geſchichten las, aufmerkſame Zuhbrer, Kei⸗ nen beſſeren Abſchluß des auf das Thema„Menſch und Tier“ abgeſtimmten Abends hätte man wählen können, als die Vorführung des Films„Chang“, der ſchon einige Jahre in Mannheim nicht mehr gezeigt wurde.. Dieſer in den Dſchungeln von Nord⸗Siam aufgenom⸗ mene Film darf mit Recht als einer der beſten Kultürfilme angeſprochen werden. Bringt er doch in natürlicher und gänzlich ungekünſtelter Weiſe uns die Tiere des Dſchun⸗ gels näher, ja ſo nah, wie es ſelbſt ein mit großen Worten angeprieſener tönender Expeditiousfilm nicht ermöglichen kann. Die in eine ganz ſchlichte Handlung geformten Sze⸗ nen, die nur den Kampf des Eingeborenen mit Dſchungel und Tier zeigen ſollen, hinterließen einen tiefen Eindruck, der zweifellos nachhaltig ſein wird. Film⸗Rundſchau Gloria Zunächſt iſt die Feſtſtellung zu machen, daß der treue Huſar immer noch lebt und ſich offenbar immer noch einer ſehr großen Beliebtheit erfreut. Der Film„Es war einmal ein treuer Huſar“ lehnt ſich eng au den bekannten Schlager an und zeigt die Geſchichte von der treuen Huſarenliebe, wobei allerdings der weibliche Teil auch großen Verſuchungen ausgeſetzt iſt. Trotz böſer Stiefmutter, forſchen Leutnants und einem rauſchenden rheiniſchen Karneval kommt alles zu einem programm⸗ gemäßen Ende. Ernſt Rückert und Grit Haid ſpielen die Hauptrollen. 5 Der zweite Film„Herzog Hanf“ iſt, ebenfalls etwas für das Gemüt. Man hat hier wieder eine Erz⸗ herzogsliebe zu einer Poſtmeiſterstochter frei bearbeitet und es ſo eingerichtet, daß ſich die beiden am Schluſſe auch bekommen. Der ganze Film iſt ſehr nett aufgemacht, be⸗ ſonders feſſeln die wirklich ſchönen Aufnahmen aus den Bergen. Dem Kameramann iſt es gelungen, nicht nur die von den Bergen ausgehende Stimmung blldkich ſeſtzu⸗ halten, ſondern auch einige Dorfpartien wirkungsvoll auf den Filmſtreifen zu bannen. Kenia Desni und 330 Sym gleichen ihr Spiel dem Charakter des Filmes an. Beſonders freut man ſich, dem verſtorbenen Mar Marl milian in einer dieſem Künſtler beſonders liegenden Rolle zu begegnen. Kommunale Chronik Gegen die Doppelverdiener * Ludwigshafen, 20. April. Der erſte Bürger⸗ meiſter der Stadt Ludwigshafen hat angeſichts der erſchreckenden Arbeitsloſigkeit und der badurch be⸗ dingten Not vieler Familien an ſämtliche ſtädtiſche Dienſtſtellen eine Verfügung erlaſſen, in der die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter, ferner die Ruhe⸗ gehaltsempfänger aufgefordert werden, anzugeben, welche Nebenverdienſte ſie außer ihrem Haupt⸗ einkommen noch haben, und ob nicht auch ihre Ehe⸗ frauen einen Nebenerwerb ausüben. . K. Neckargemünd, 22. April. Der Stadkrat hat die Neueinteilung von Baugrundſtücken nach dem Plane des Vermeſſungsamtes in Heidelberg für gut befunden und beſchloſſen, in Verhandlungen mit den Beſitzern einzutreten.— Die vorjährigen Richtlinien für die Gewährung don Zinſenzuſchüſſen für von Privaten im Jahre 1930 begonnene Woh: nungs bauten ſollen unter Ergänzung des 8 1 der eine Beſchäftigung auswärtiger Bauhandwerker an eine beſondere Genehmigung des Stadtrates knüpft, auch auf im Jahre 1931 begonnene Woh⸗ nungsbauten ausgedehnt werden. ae 3 5— elle 8 c τν 2 5 78 2 „ r iel 5 2 0 2 25 7 5 Denn 2 ee ne 2 eie 1„VVV. CCC e 2* 5 N 5 5* 8. f 8 2 eder r 3 5 5 As et. EFFECT 5 98 2 FF eee 5 8 een eee D eee eee 5 2 8„e Nn 2 8. 2 e F es F e 8 1* 5— 42 8 0. 9 1 17... 3 c 2 7ß77SßCCCCC0TG000TC. FCC 5 eee 5 e e 8 7 7 e e.. N. en 8 75— 8 e 255 5* · g ec r 18 ee eee 83 825 2 850 225 2 1 e 3 dern 8 80 ee Me 5 5 e 5 e e 8 8 8. 85. 2— ern e 7 r 5 2 3 2 N 7 r f e in ee eee n r 12 ee 52 e Fele 2 .— 1 *. 92.d,„enz n e 3 59 2 e Heer, i ee. . re ee eee,„ 25 K N. een e 8 2 *+ r:.,.— 7 er e. g? 7 *. tz Aπι- 8* 5 Ae 55** 42 2. eu- e 27 3 6.— e eee ee e ene . in großen Spezlalwagen äußerst sorgfältig ver- packt, auf dem schnellsten Wege in alle Teile i 1* — 8— eee e— F 1 2— 2 5** E n n 2 02 1— 55 — SS 2 3 538 82 232 2 2 8— ZS Se 2 2 5— 2 12 542——5 1 2 2 2 2 E 2 2— 2 3 28 8 3 2 2 5 e 8 2 2338 SS 3A SS S S F 2—— 2— 2 2——. en des Relches mit Immer fabrikfrischen REENMTSNMHA cid anE HEN EINHEITS PAcKUNG CROSS DANN MK 1˙50 = er je⸗ ie e⸗ N er eee ee, e Vom Kartoffelbau Welche Kartoffelſorte baue ich Daß Ziel des Kartoffelbaues iſt die Erzeugung von Stärke. Daher ſollten(nach Profeſſor Schan⸗ der) zwei Drittel der geſamten Anbaufläche mit ſtärkereichen Sorten bepflanzt werden. Bisher ſind es im Oſten erſt etwa 50 v. H. Die vier Hauptſor⸗ zen ſind hier: Parnaſſia, Wohltmann, Deodara und Hickingen. Die beiden erſten ſind für friſchen Bo⸗ den, Nr. 3 und 4 auch für trockenere Lagen. Nr. 1 und 4 eignen ſich nicht zu Speiſezwecken, während Wohltmann von der Kartoffelbau⸗Geſellſchaft ſogar als Markenſpeiſeſorte vorgeſchlagen wurde. Welche Markenſpeiſeſorte? Von Her bſt kartoffeln kommt mit weißer Schale nach wie vor die ſchorffeſte Jubel in Frage. Als Neuheiten Wekaragis und Paul Wagner. Mit roter Schale: Centifolia, die den Berliner Markt noch ziemlich regiert und faſt gefeit gegen Fäulnis iſt. Krebsfeſte Erſatzſorten(aber Speiſeſorten zweiter Güte) ſind Berlichingen und die altbekannte Welt⸗ wunder, bei den Bauern auch Sandrote genannt. Die gelbfleiſchigen Sorten kommen immer mehr voran. Neben Induſtrie(und Preußen) die ſchorf⸗ feſten Erdgold und Ackerſegen. Mittelfrühe und Frühkartoffelſorten Sieben Hauptſorten ragen hier hervor: Gelbe Roſen, Alma und Veſta, letztere als Kl. Schweiner Staudenausleſe allgemein bekannt. Eigentliche Früh ſorten ſind Juli, Erſtling, Bürckners Früheſte leinſchl. Kuckuck und Kaiſerkrone) und Frühe Roſen. Alle Frühkartoffeln müſſen friſchen Boden haben. Vor allem ſoll die Ware ſchorffrei ſein. Hier hat die Züchtung noch ein weites Feld, desgleichen gegen die Krautfäule und Knollenbraunfäule. Durch das Vortreiben kommt man praktiſch um die Krautfäule herum... Es ſind alſo in Oſt⸗ und Mitteldeutſchland immer noch 15—20 Sorten, die in den Hauptwettbewerb treten. Der Weſten hat es ja viel leichter, weil hier nur gelb fleiſchige Sor⸗ ten in Frage kommen. Die Pfirſichbäume im Frühjahr Dort, wo die Bäume unrettbar verloren ſind, ſollten unverzüglich neue Bäume geſetzt werden, wobei zu bedenken iſt, ob es ratſam iſt, den alten Platz dem neuen Baume anzuweiſen. Meiſt wird ſich das vermeiden laſſen. Wo aber nicht, beachte man die bekannten Maßnahmen für die Bodenbearbeitung und Düngung, auf die jedoch heute nicht näher ein⸗ gegangen werden ſoll. Ein Teil der Pfirſiche friert faſt in jedem Winter mehr oder weniger ſtark zurück oder wird dürr. Bei dieſen Bäumen läßt ſich vieles tun, um die Pflanzen am Leben zu erhalten und ihnen ſogar ein„anſtän⸗ diges“ Ausſehen zu verleihen. .— Das Frühfahr iſt recht geeignet, die Pfirſiche wieder einmal gründlich zu verjüngen. Nach den neuen Erfahrungen wiſſen wir, daß die Pfirſich⸗ bäume ſich gefügig dem Schnitt unterwerfen laſſen, und daß wir damit ein Mittel in der Hand haben, die Pflanzen geſund und lange am Leben zu erhalten. Je nach der Stärke der Aeſte ſchneide oder ſäge man auf junges Holz zurück, wobei die Form des Baumes gut im Auge behalten werden kann. Vor allem ſehe man zu, einen Mittelſtamm zu bekommen. Dieſen zu erziehen, lohnt ſich auch beim Pfirſich, dem man ſonſt die größte Freiheit läßt. Alle größeren Schnittſtellen ſind mit dem Meſſer glatt zu ſchneiden und mit einem guten Baumwachs zu beſtreichen. Der Schnitt iſt ſcharf an die Entſtehungsſtelle desjenigen Triebes, der ſtehen bleibt, heranzuführen, ſo wie es beim Schnitt des Kernobſtes geſchieht. Vom Erbſenanbau Weſentlich für den Anbauerfolg ſind die Ausſaat⸗ zeiten. Man ſäe ſobald als möglich, alſo in die Win⸗ terfeuchtigkeit des Bodens. Nur ſoll der Froſt her⸗ aus und die Beete ſollten oberflächlich abgetrocknet ſein. Der Boden ſoll bei und vor der Beſtellung nicht unnötig betreten werden. Erbſen dürfen nicht mit Miſt oder Jauche und Latrine, auch nicht einſeitig mit Kunſtſtickſtoff gedüngt werden. Dagegen ſind Kopfdüngungen und auch eine mäßige Darreichung von Harnſtoff— Kali— Phosphor vor der Be⸗ ſtellung empfehlenswert. Von dieſen Nährſalzen werden 10 Gramm je Quadratmeter auf das Beet ausgeſtreut und oberflächlich(mit dem Rechen) mit der Erdkrume vermengt. Das muß—12 Tage vor der Beſtellung geſchehen. Dann werden zwei Dung⸗ güſſe auf den wachſenden Beſtand(ſogen. Kopfdün⸗ gungen) gegeben. Hierzu dienen jeweils fünf Gramm des Düngeſalzes, das in einer großen Gießkanne oder einem Kücheneimer voll Waſſer aufgelöſt wird. Die Verteilung erfolgt am beſten mit der Brauſegieß⸗ kanne. Die erſte dieſer Kopfdüngungen wird gegeben, wenn die Erbſen etwa drei Zentimeter hoch ſtehen, um den in dieſer Entwicklungszeit ſich oftmals ein⸗ ſtellenden Wachstumsſtillſtand überwinden zu helfen. Die zweite Kopfdüngung wird zu Beginn der Blüte gereicht. Sie fördert die Ausbildung der Körner in den Hülſen und vergrößert damit die Ernte. Js. — Der Obſtgarten Alle Neuanpflanzungen von Obſtbäumen müſſen nun ſchnellſtens zu Ende geführt werden, beſonders die des Kernobſtes, dann Kirſchen und Pflaumen, während Aprikoſen, Pfirſiche und das Beerenobſt noch bis zur letzten Zeit belaſſen werden können. Regel ſollte bei jeder Aprilpflanzung ſein, nach erfolgtem Wurzelausſchnitt das Wurzelwerk etwa 24 Stunden lang in Waſſer zu legen. Die Bereitung eines ſteifen Lehmbreies, in den der Wurzelballen vor der Pflanzung zu tauchen iſt, iſt ſtets empfehlenswert. Nach der Pflanzung verſäume man nicht ein gründ⸗ liches Bewäſſern, denn in faſt allen Fällen, in denen Aprilpflanzungen Mißerfolg bringen, iſt der Grund im Verwelken oder Vertrocknen von Wur⸗ zeln und Holz zu ſuchen. Beſteht Gefahr, daß die Rinde des Stammes und der Triebe einſchrumpft, ſo kann außer dem bekannten Einbinden in Moos oder Schilfrohr auch ein Kalkanſtrich von Nutzen ſein. Kirſchen und Pflaumen, überhaupt das Steinobſt, müſſen unbedingt bei der Pflanzung ſcharf zurück⸗ geſchnitten werden. Stärkere Aeſte ſind kürzer als ſchwächere zurückzuſchneiden. Lange, dünne, meiſt ſchlenkrige Triebe verkürze man auf alle Fälle, um zunächſt einmal ein feſtes Kronengerüſt zu erzielen. Erinnert ſei an das Setzen eines Pfahles, der bei den Halb⸗ und Hochſtämmen unentbehrlich iſt,— bei Pyramiden, Büſchen und Spindeln nach Erfordernis. Natürlich darf vorerſt nur loſe gebunden werden. Später nach erfolgtem Anwachſen iſt dann ein ord⸗ nungsgemäßes Baumband anzulegen. Veredlungen, die im März nicht erledigt werden konnten, können jetzt nachgeholt werden. Als ein ver⸗ beſſertes Rindenpfropfen iſt die ſog. Tittelpfropfung zu bezeichnen. Wo die Bodenpflege, gute Lockerung der Erde und Abdeckung der Baumſcheiben, noch nicht beendet iſt, muß ſie unverzüglich aufgenommen werden. Ste⸗ hen die Obſtbäume in Grasland, ſo iſt es unbedingt erforderlich, um die Stämme eine möglichſt große Fläche immer offen, alſo umgegraben, zu halten. Sehr wertvoll und nützlich iſt ein Bedecken des Lan⸗ des mit Dung. Der Gemüſegarten Bei ſachgemäßer Handhabung der Kulturen wird es möglich ſein, Ende des Monats April den Früh⸗ beetkäſten die erſten Radieschen und Salatköpfe zu entnehmen. Wo etwa ein Treibkaſten anderweitige Verwendung zuläßt, benutze man ihn zum Verſtopfen von Setzpflanzen, die ſich bei lockerem Stande deſto kräftiger entwickeln werden. Die Setzlinge von Kohlarten oder Kohlrabi kommen bei geeignetem Wetter auf die Standbeete. Den dadurch in den Käſten gewonnenen Raum kann man gut verwenden, indem man im letzten Drittel des Monats je 4 Samenbuſch⸗ bohnen einer frühen Sorte in einen ſogen. Anzucht⸗ topf bringt und ſo den Samen unter Glas vorent⸗ wickelt. Von Anfang Mai an härtet man die Pflan⸗ zen ab und ſetzt ſie, wenn die Eisheiligen vorüber ſind, bereits als handhohe Büſche ins freie Land. Eine anderweitige Ausnutzung von Raum unter Glas⸗ flächen bietet die Bepflanzung mit vorkultivierten Die Hausfrau 5 Der Frühling iſt die Jahreszeit, in der der Garten am meiſten Zeit und Arbeit erfordert. Wenn man jetzt verſäumt, ihn recht inſtand zu ſetzen, den Boden zu bearbeiten und zum geeigneten Zeit⸗ punkt die Ausſaat vorzunehmen, dann kann man es auch nicht erwarten, im Sommer und Herbſt eine befriedigende Ernte einzuheimſen. Der Löwenanteil an dieſen Arbeiten fällt nun meiſt der Hausfrau zu, denn die Berufstätigkeit des Mannes läßt ihm gewöhnlich nur wenige Stunden Zeit, ſich im Gar⸗ ten zu beſchäftigen. Einige praktiſche Winke für die Hausfrau als Gärtnerin mögen deshalb von Nutzen ſein. Ein wichtiges Erfordernis für das Gedeihen der Ausſaat iſt, daß der Boden gründlich vorbereitet wird. Er muß recht tief durchgegraben werden, dann hackt man die Erdklumpen auseinander und harkt den Boden gründlich. Gleichzeitig empfiehlt es ſich, die Erde durch Kompoſt oder künſtlichen Dünger zu verbeſſern. Die Zuſammenſetzung des letzteren muß ſich nach der Bodenbeſchaffenheit richten. Man laſſe ſich von einem Sachverſtändigen darüber beraten. Mit friſchem Stalldünger zu düngen, iſt auch ſehr gut, aber das muß beſſer ſchon im Herbſt geſchehen. Iſt der Boden auf dieſe Weiſe gut vorbereitet, dann kann man an die Ausſaat gehen. Für den Anfänger iſt es empfehlenswert, die Rillen⸗ ſaat ſtatt der Breitwurfſaat vorzunehmen, denn zu letzterer gehört eine durch Uebung ſichergewordene Hand. Am Anfang wird es einem kaum gelingen, die Samen gleichmäßig zu verteilen. Man gehe alſo auf folgende Weiſe vor: mit Hilfe einer Schnur, die man am Beet entlang ſpannt, werden Furchen gezogen. Ihre Tiefe muß ſich nach der Art des auszuſtreuen⸗ den Samens richten. Für feinere Samenarten genü⸗ gen 1,5 Zentimeter, für Erbſen und ähnliches muß die Furche etwa 3 Zentimeter betragen. Jedenfalls hüte man ſich davor, den Samen gar zu tief in die Erde hineinzuſtreuen und denke daran, daß ſich doch das zarte, keimende Pflänzchen durch die über ihm lagernde Schicht hindurcharbeiten will.. Ein anderer Fehler, der vermieden werden muß, und in den Anfänger beſonders gerne verfallen, iſt, daß man die Samen zu dicht ausſtreut. Es gehen dann übermäßig viele Pflänzchen auf und wenn ſie etwas heranwachſen, finden ſie keinen Raum Obſt⸗ und Gemüsebau Gurken und Melonen. Mit zunehmender Kraft der Sonne werden die Käſten immer reichlicher gelüftet. Die Gemüſepflanzen, die im April und Mai ins freie Land kommen ſollen, werden ein bis zwei Wo⸗ chen vorher zielbewußt abgehärtet. Von Mitte des Monats an beginnt das Auspflanzen der im Früh⸗ beet herangezogenen Setzlinge früher Sorten Blu⸗ men⸗, Rot⸗ und Weißkohl, Kohlrabi, Wirſing uſw. Wo Gurken und Kürbis Ende April ins Freie geſetzt werden, müſſen gegen zu erwartende Kälterückſchläge Blumentöpfe, Glasglocken oder ein Bretterſchutz in Dachform bereitgehalten werden. Mittelfrühe und ſpäte Kartoffeln werden von Mitte April an gepflanzt. An das Auslegen früher Bohnen kann Ende des Monats gedacht werden,— wenn das Wetter günſtig iſt.— Der April iſt auch der beſte Zeitpunkt zur Anlage neuer Rhabar⸗ ber⸗ und Spargelbeete. Gewürzkräuter, die an Ort und Stelle anzuſäen ſind und nicht wieder verpflanzt werden, ſind dünn auszuſäen, z. B. Dill, Portulak, Fenchel, Anis u. a. Es macht ſich nun auch ſchon dex läſtige Erdfloh bemerkbar. Radies, Rettich, Kohl, Köhlrabi und Mai⸗ rüben werden von ihm bevorzugt, aber auch Blumen⸗ pflanzen u. a. ſucht er heim. Oeftere Bodenlockerung und Feuchtigkeit ſind natürliche Vorbeugungsmittel. Außerdem iſt ein Beſtreuen mit Kalkſtaub, Thomas⸗ mehl und Tabakſtaub durchzuführen. Der Ziergarten Ende April, Anfang Mai kann man daran gehen, neue Raſenplätze anzuſäen, oder in den bereits beſtehenden Flächen etwaige ſchadhafte Stellen, nach⸗ dem ſie vorher gehörig aufgelockert ſind, durch Ueber⸗ ſtreuen von Grasſamen auszubeſſern. Auf den richtig vorbereiteten Boden wird der Grasſamen möglichſt gleichmäßig ausgeſtreut und dann eingeharkt. Man ſäe nicht zu dicht, aber auch nicht zu dünn. Da bei dem Einharken immer noch eine ganze An⸗ zahl Körner obenauf liegen bleiben, die von den Vögeln weggeholt werden, iſt es, namentlich bei klei⸗ neren Flächen, gut, etwas feine Erde darüber zu ſtreuen. Darnach wird die Fläche feſtgetreten, wozu man ſich viereckige Brettſtückchen unter den Füßen befeſtigt. Ein leichtes Ueberſtreuen hinterher iſt an⸗ gebracht. Sind die aufgegangenen Gräſer fünf bis ſechs Zentimeter hoch, ſo werden ſie zum erſten Male ge⸗ ſchnitten, und zwar geſchieht dies beſſer nicht gleich mit der Maſchine, die immer viele Pflänzchen heraus⸗ reißt, ſondern zunächſt mit der Sichel oder der Gras⸗ ſchere; dieſe iſt ſpüäter auch da gut anzuwenden, wo man mit der Maſchine nicht hinkommt.— Buchs⸗ baum⸗Einfaſſungen ſind zu beſchneiden, und wo nötig, ſind jetzt auch neue anzulegen. Mit dem Pflanzen der Nadelhölzer kann fortgefahren werden. Auch legt man im Freien die Knollen von Gladiolen und Oxalis⸗Arten, ebenſo Amaryllis formoſiſſima und dergleichen. Iberis, Reſeda, Calendula und ſonſtige Sommerblumen verſchiedener Art werden nun in das Freie ausgeſät. Die Gladiolen⸗Knollen, auch die vor⸗ her ſchon etwas angetriebenen, werden an Ort und Stelle gelegt.— Härtere Topf⸗ und Kübelpflanzen werden aus ihren Winterquartieren ins Freie ge⸗ bracht. Gartenbauinſpektor K. als Gärtnerin zur Ausbreitung. Sie müſſen dann, ſollen ſte ſich nicht gegenſeitig erſticken, zum Teil wieder herausgeriſſen werden. Sind die Samen ausgeſtreut, dann füllt man die Rillen wieder mit Erde zu und drückt ſie mit dem Rücken der Harke feſt. Es iſt für die Samen wichtig, daß ſie feſtliegen. Nur wenn ſie dicht von der Erde umſchloſſen ſind und die Feuchtigkeit aus ihr auf⸗ ſaugen können, werden ſie keimen. Es iſt ratſam, nicht ſo viel Erde in die Rillen nachzufüllen, daß ſie ganz die Oberfläche des umliegenden Bodens errei⸗ chen; denn wenn ſie etwas vertieft ſind, dann kommt mehr Feuchtigkeit an die Samen, deren ſie ja ſehr be⸗ dürfen. O. v. W. Deutſches Friſchei mit dem Aolerſtempel Die deutſche Hausfrau beklagt ſich vielfach, ſie er⸗ halte einheimiſche landwirtſchaftliche Erzeugniſſe in nicht genügend guter Qualität. Die deutſche Land⸗ wirtſchaft hat ſich aber in den Nachkriegsjahren alle Mühe gegeben, den Anſprüchen des Verbrauchers ge⸗ recht zu werden und ſie liefert heute bereits auf den wichtigſten Gebieten allerbeſte Qualitätsware. Die deutſchen Eierverwertungs⸗Genoſſenſchaften bringen ſeit den letzten Jahren in ſtändig ſteigendem Um⸗ fang geprüfte Qualitätseier durch die einſchlägigen Lebensmittelgeſchäfte zum Verkauf. In Südweſtdeutſchland iſt es die„Badiſch⸗Pfäl⸗ ziſche Eierverwertungs⸗Genoſſenſchaft, e. G. m. b.., Karlsruhe“(Eierabſatzzentrale für Baden und Pfalz), die draußen im ganzen Lande mit einer großen Zahl von Eierſammelſtellen, Packſtellen und Bezirks⸗Eier⸗ ſammelſtellen, die Eier regelmäßig von den angeſchloſ⸗ ſenen Geflügelhaltern erfaßt. Obwohl nur ſaubere und ganz friſche Eier abgeliefert werden dürfen, wer⸗ den die Eier ausnahmslos mit Durchleuchtung auf ihre innere Beſchaffenheit geprüft, damit für jedes einzelne Stück Garantie geleiſtet werden kann. Weil Ei nicht gleich Ei iſt, wird eine Sortierung nach vier Gewichtsklaſſen vorgenommen; jede Klaſſe wird mit einem andersfarbigen Stempel gekenn⸗ zeichnet. Der Adlerſtempel(rot, blau oder ſchwarz) iſt amtlich geſchützt und darf nur von den vom Reichsernährungsminiſterium anerkannten Eier⸗ genoſſenſchaften, die die notwendigen Einrichtungen für die ſtrenge Prüfung der Eier beſitzen, geführt werden. Die geſunde Sellerieknolle Es wird von jeher behauptet, daß das Schwarz⸗ kochen der Sellerieknollen Folge ungeeigneter Dün⸗ gung ſei. In der Tat ergibt Latrinendüngung und überſtarke Zufuhr von Miſtjauche, Verwendung von friſchem Schweine⸗ und Gänſemiſt recht häufig die unangenehme Eigenſchaft des Grau⸗, Blau- oder Schwarskochens; aber es gehört immer außerdem noch Veranlagung der Sorte in dieſer Richtung dazu. Es gibt in Sellerieſorten zwei Zuchtrichtungen, die an der Knollenform deutlich unterſcheidbar ſind. Die eine davon iſt die alteingeführte Sorte„Prager Rieſen“, deren Knollen klumpig, kantig, nach unten verbreitert und verdickt ſind. Die Wurzeln ſtehen in größerer Anzahl breit ab, ſind ſtärker, ſo daß die Knolle oft recht verzettelt erſcheint. Alle Sorten die⸗ ſer Zuchtrichtung haben Neigung zum Schwarzkochen und Hohlwerden, ſind, im ganzen beurteilt, weniger fein, liefern aber größere Ertragsmengen. In dieſe Gruppe gehören die von den Samenzüchtern ange⸗ prieſenen Sorten Hamburger Markt und Naum⸗ burger Rieſen, ſowie viele Sorten örtlicher Be⸗ liebtheit. Die neueren Züchtungen feinerer Art, aber oft nicht ganz ſo hohe Erträge liefernd, haben ovale oder rundliche Knolle, die ihre Wurzeln von geringerer Fleiſchigkeit am unteren Ende gleich einem Schopf tragen, alſo die Knolle nicht unliebſam teilen. Dieſe ſind empfehlenswerter für den Anbau des eigenen Bedarfs. Zu ihnen gehören die Sorten Ideal, Deli⸗ kateß, Schneeball, Erfurter kurzglaubiger Markt⸗ und Apfelſellerie. Außerdem werden die Namen von zwei anderen noch häufig gefunden: Imperator und Ala⸗ baſter. Dieſe ſind Uebergangsformen und ſtehen infolgedeſſen in der Mitte zwiſchen den Eigenſchaften jener Gruppen. Beide können als ſelten im Topf verfärbend empfohlen werden. Imperator iſt zudem die gegen die Roſtkrankheit am wenigſten empfäng⸗ liche Sorte. Gartenbauinſpektor Js. Das Waſſergeflügel im April Die älteren Zuchtgänſe haben nun ihre erſten Göſſel erbrütet. Die kleinen Gänschen erhalten in der erſten Zeit reichlich altbackenes Schwarzbrot, aufgequellt und ſcharf ausgedrückt,. Recht gut iſt für ſie auch Gerſtenſchrot, angerührt mit Magermilch. Werden ſie hinausgetragen auf den Feldrain, ſo ſuchen ſie ſich dort ſo manches Grasſpitzchen. Im übrigen erhalten ſie zerkleinerte Brenneſſeln, Löwen⸗ zahn, Diſteln und geſchabte Möhren, mit anderen Worten ſoviel Grünes, als nur aufzutreiben iſt bzw. als ſie freſſen wollen. Der mancherlei Kleie und dem Schrot, das ſie mit vierzehn Tagen vorge⸗ ſetzt bekommen, können dann, ſobald ſie vier Wochen alt ſind, gekochte Kartoffeln zugeſetzt werden, natür⸗ lich fein zerdrückt. 0 So manche Ente der ſchweren Entenraſſen fängt jetzt wohl an zu brüten. Sind ſolche Enten auch meiſt nicht gerade ideale Glucken, ſo verſehen ſie doch in der Regel das Brutgeſchäft zur Zufrieden⸗ heit. Die meiſten von ihnen bedecken beim Verlaſſen des Neſtes die Bruteier. Darin dürfen ſie nicht ge⸗ ſtört werden. Enteneier gibt es jetzt in Hülle und Fülle. Legeenten ſind auch im April und ebenſo in den folgenden Monaten recht knapp im Futter zu halten; denn ſonſt verfetten ſie, und dadurch leidet das Legegeſchäft. Haltung und Zucht der Hühner Wenn auch die günſtigſte Zeit zum Erbrüten von Hühnerküken, alſo zum Setzen von Glucken, der März ist, ſo iſt doch auch noch der April dazu geeignet, beſonders wenn es ſich um Küchlein der leichten Hühnerraſſen handelt. Ob die Küken auf künſtliche Weiſe erbrütet oder ſogen.„Naturbruten“ entſproſſen ſind, hat für ihren ſpäteren wirtſchaftlichen Wert gar keinen Einfluß. Die„Naturbruten“ ſind alſo, wie das oft und gern geſchieht, durchaus nicht als wert⸗ voller hinzuſtellen. Die Glucke muß vor allem unge⸗ zieferfrei ſein. Die geſchlüpften Küchlein erhalten als erſtes Futter die ſ. Z. ausgeſchierten Bruteier, hart gekocht, fein zerkleinert, und um zwei Teile vermehrt durch altbackenes Weißbrot, aufgequellt und ſcharf ausgedrückt. 5 Alsdann gibt es ein Fleiſchfaſernkükenfutter, an⸗ gerührt mit etwas Magermilch. Dann erſt folgen Körner in der Fütterung. Es iſt entſchieden unzweck⸗ mäßig, die Kükenfütterung nur aus Körnern beſtehen zu laſſen. Als ſolche kämen für die Folge in Betracht Glanz⸗ oder Spitzſaat, kleiner Weizen, zerſchlagene Gerſte, geſchälter Hafer u. a. Als Grünes bieten wir: zerkleinerte Brenneſſeln, Löwenzahnblätter, Vogelmire, Salat u. dergl. Ein Sandbad muß der Kükenſchar zum Puddeln ſtets zur Verfügung ſtehen, an zerkrümelten Eierſchalen laſſen wir es auch nicht fehlen. Als Getränk iſt verdünnte Milch recht gut. Bei einigermaßen günſtigem Wetter hin⸗ aus mit den Küchlein ins Freie, ſobald der Tan verſchwunden iſt. Die Zuchthühner ſind betr. des Legens jetzt auf der Höhe. Mangelt es an der eifri⸗ gen Legetätigkeit, ſo iſt dem Weichfutter mehr Eiweiß beizufügen. Das Verlegen wird durch große San⸗ berkeit der Neſter verhütet, ſicher aber eingeſchänkt, Paul Hohmann⸗Zerbſt, * Das Staubbad der Hühner. Im Sommer finden wir häufig, daß die Hühner ſich vollkommen mit Sand beſtreuen, den ſie mit den Flügeln über ſchütten. Dadurch werden ſie von Schmutz und an⸗ haftendem Ungeziefer frei. Im Winter wollen ſich aber die Tiere ebenfalls ab und zu reinigen. Wit müſſen ihnen deshalb die Möglichkeit bieten, auch im Winter ein Staubbad zu nehmen. Zu dieſem Zwecke ſtellen wir in einer Ecke des Scharraumes eine Kiſte auf, die etwa„ Meter hoch und 4 Meter im Ge⸗ viert mißt. In ſie bringen wir feinen Sand, etwas feine Koksaſche und ein wenig Torfmull. Alle dieſe Teile müſſen natürlich vollkommen trocken ſein. Verantwortlich: Franz Kircher. Donnerstag, 23. April 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe * Düſſeldorf, 22. April. Im Verlauf der Verhandlung führte der Offizial⸗ perteidiger Dr. Wehner aus: Die Sachverſtändigen halten die Vorausſetzungen für die Anwendung des 51 im Falle Kürten für nicht gegeben. Für mich beſtehen in dieſer Hinſicht einige Zweifel. Liegt nicht in dem Abſchlachten unſchuldiger Kinder ein Grenz⸗ fall im Sinne des 8 51? Kürten iſt zwangsläufig zu den Taten gekommen. Sein Geiſteszuſtand hat ſich ün⸗ zwiſchenzeitlich verändert, und die Sachverſtändigen und können den damaligen Zuſtand des Angeklagten nach von ſo langer Zeit nicht genau beurteilen. Der Vertei⸗ die diger erklärte dann, daß das Zuchthaus Kürten nicht oder zu dem gemacht habe, was er geworden ſei. Dazu noch habe eine abnorme Veranlagung gehört. Vielleicht werde der Fall Kürten ſpäter einmal anders beur⸗ die teilt werden als es jetzt ſeitens der Sexualpathologen Die geſchehe. Taten wie die Kürtens ließen ſich nicht in iger 4 Paragraphen preſſen. Solche Menſchen müßten inter⸗ tten niert werden, aber ohne moraliſche Schuld. Der Staatsanwalt wandte ſich gegen die Anſicht des Verteidigers, daß Kürten die Ueberlegung bei der die⸗ Tat gefehlt habe. Dieſe Anſchauung ſtehe im Wider⸗ chen ſpruch zu der Anſicht der drei Sachverſtändigen. iger Hierauf erhob ſich Kürten zum Schlußwort. ieſe Er ſagte, die von ihm begangenen Taten ſeien nach ige⸗ ſeiner jetzigen Erkenntnis derart ſcheußlich, daß er um⸗ nicht den Verſuch wage, dieſe in irgendeiner Form Be⸗ zu entſchuldigen. Er erklärte weiter, daß er ſich über die Tragweite des ſeiner Frau abgelegten Ge⸗ ſtändniſſes wohl bewußt geweſen ſei. Hätte er das Geſtändnis ſeiner Frau nicht gemacht, wäre der Prozeß gar nicht verhandelt worden. Er hoffe, ſeine Taten zu ſühnen. Um 14.30 Uhr zog ſich das Gericht zur Beratung zurück. Nach nahezu zweiſtündiger Beratung verkündete der Vorſitzende folgendes Urteil: Der Angeklagte iſt des Mordes in neun Fällen, in zwei Fällen in Verbindung mit vollendeter Not⸗ zucht und in zwei anderen Fällen in Verbindung mit gewaltſamer Vornahme unzüchtiger Handlungen, 1 für ſchuldig geſprochen worden. Für jeden Fall des Aus Baden Proteſtkundgebung gegen die Gemeindegetränkeſteuer * Freiburg i. Br. 22. April. Auf Dienstag abend hatte der Wirteverein Frei⸗ burg zu einer Proteſtverſammlung gegen die Ein⸗ führung der Gemeindegetränkeſteuer in Fieiburg eingeladen. Der 1. Vorſitzende, Gaſtwirt Trautwein, hob auf die Not des Gaſtwirts⸗ gewerbes ab. Es ſei nicht unbedingt notwendig, in Freiburg zur Ausbalanzierung des Etats eine Getränkeſteuer einzuführen. Freiburg befindet ſich in keiner Notlage und könne die nötigen Gelder für die Fürſorgelaſten auch ohne neue Steuern aufbringen. Der Präſident des Badiſchen Gaſtwirteverbandes, Adolf Knodel⸗ Karlsruhe, ſchilderte die allgemeine wirtſchaftliche Notlage und die beſondere des Gaſt⸗ wirtsgewerbes. 75—80 Prozent des Gaſtwirts⸗ gewerbes ſeien heute nicht mehr zahlungsfähig. Die Einführung der Gemeindebierſteuer und Getränke⸗ ſtener habe ſich als ſchädigend für die Volkswirtſchaft ausgewirkt. Letztere wirke unmoraliſch auf die Gaſt⸗ wirte, Eine Pauſchale mit der Stadtverwaltung leh⸗ nen die Gaſtwirte ab. * eg— Großſachſen, 23. April. In den letzten vier Jahren blieben die Störche hier aus. Um ſo mehr war man erſtaunt, als dieſer Tage ein Storchenpaar von ſein altes Neſt auf der Hefefabrik zu beziehen beab⸗ der ſichtigte. Hilfsbereite Einwohner unterſtützten den net, Neſtbau, ſo daß das luftige Heim bald fertiggeſtellt ten war. iche U Weinheim, 20. April. Kaufmann Auguſt ſſen Klemm von hier, der acht Jahre lang Vertreter gar einer Mannheimer Holzgroßhandlung war, iſt, wie wie gemeldet, vor einiger Zeit infolge Zahlungsſchwierig⸗ ert⸗ keiten flüchtig gegangen. Sein Weg hatte ihn nach tge⸗ Bayern geführt. Es war ſchon berichtet worden, als daß am Ufer der Donau eine Aktenmappe von ihm art aufgefunden worden war, was den Schluß zuließ, rt daß er den Tod in den Fluten geſucht hatte. Jetzt harf wird aus Straubing gemeldet, daß 8 Km. von dieſem Orte die Leiche des Kaufmanns Auguſt Klemmge⸗ ländet und agnoſziert worden ſei. Der Mann war 34 Jahre alt und hier verheiratet. . Reckarſteinach, 21. April. In der diesjährigen Jahreshauptverſammlung des Sängerbundes erſtattete Schriftführer Ludwig Schneider den Jah⸗ resbericht und den Kaſſenbericht Rechner Hugo Ber⸗ nauer. Der ſatzungsgemäß ausſcheidende zweite Vorſitzende Albert Dittmar wurde einſtimmig wiedergewählt. Anſchließend wurden vom erſten Vorſitzenden Hans Mahn einige um den Verein wohlverdiente Mitglieder ausgezeichnet, und zwar die Herren Hugo Schneider für 25jährige Zu⸗ gehörigkeit zur Vorſtandſchaft und Johann Ebert ür 10jährige aktive Mitgliedſchaft. Letzterem wurde die Süngernadel angeheftet und dem erſten Vor⸗ ſtzenden Hans Mahn eine Ehrenurkunde für 25⸗ jährige aktive Mitgliedſchaft überreicht. * Ewattingen(Kreis Waldshut), 22. April. Hier wurden in letzter Zeit zwei junge Mä d chen feſt⸗ genommen, die ihre Kinder unmittelbar nach der Geburt getötet haben. Der eine Fall ereignete ſic ſchon im Oktober. Die Kindsleiche wurde aber erſt jetzt bei Grabarbeiten gefunden. jeunmal zum Tode verurteilt Kitrten will fühnen und nimmt die Strafe an Mordes wird er mit dem Tode beſtraft, wegen Mordverſuchs in ſieben Fällen erhält er insgeſamt 15 Jahre Zuchthaus. Die bürgerlichen Ehren rechte werden ihm auf Lebenszeit aberkannt. Auch iſt die Stellung unter Polizeiaufſicht für zuläſſig erklärt wor⸗ den. Schließlich verfügte das Gericht noch die Be⸗ ſchlagnahme der Mordinſtrumente, der zwei Scheren, des Hammers und der Dolchſpitze. In der Begründung des Urteils erklärte der Vorſitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Roſen, daß es für das Gericht von Wichtigkeit ge⸗ weſen ſei, daß das Geſtändnis des Angeklagten durch entſcheidende Beweiſe erhärtet worden ſei. In den Fällen Kühn, Ohliger und Scheer habe als Hauptbeweismittel die Schere gedient, im Falle Hahn der Brief des Mörders, der auch für den Fall Albermann maßgebend geweſen ſei. In den Fällen Goldhauſen, Mantel und Kornblum ſei maßgebend geweſen, daß Kürten ſich im Beſitze des Dolch⸗ meſſers befunden habe, mit dem die Tat verübt worden ſei. In den Fällen Hamacher Lenzen ſei der Angeklagte geſehen worden. Bei der Reuter gelte als Beweis der in einem Verſteck gefundene Ring, bei der Dörrier der gefundene Mantel. Die Schulte und Meurer hätten den Angeklagten wieder⸗ erkannt. Im Falle Wanders habe der Hammer ge⸗ funden werden können. Die Frage des Vorſatzes der Tötungen müſſe bejaht werden. Für die Ueberlegung ſei das Gutachten der Sachverſtändigen entſcheidend geweſen. Bei der Perſönlichkeit Kür⸗ tens ſei nicht anzunehmen, daß er auch nur einen Moment ſeine Ueberlegung verloren habe. Taten wie die Kürtens ſeien im Leben und in der Literatur bekannt, nur die Häufigkeit der Taten Kürtens ſei abſonderlich. Die Sittlichkeitsverbrechen ſpielten eine untergeordnete Rolle. Der Verteidiger erklärte im Auftrage ſeines Mandanten, daß dieſer das Urteilaner kennen wolle. Dieſer Entſchluß ſei von ihm nach reiflicher Ueberlegung gefaßt worden. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob die Angaben des Verteidigers zu⸗ träfen, antwortete Kürten mit: Jawohl! Einbruch in die Poſtagentur Freiburg⸗Zähringen * Freiburg i. Br., 20. April. In der Nacht zum Sonntag wurde in der Poſtagentur Freiburg⸗Zäh⸗ ringen, die ſich im Hauſe eines Kolonialwarengeſchäf⸗ tes befindet, ein Einbruch verübt, bei dem die Täter den Schreibtiſch und Ladentiſch erbrachen. Während ſie im Poſtraum nur geringe Beute machen konnten, fiel ihnen die Ladenkaſſe mit der Samstageinnahme von etwa 700/ zur Beute. Der oder die Täter müſſen mit der Oertlichkeit ver⸗ traut geweſen ſein. Der Inhaber des Geſchäftes, Glasſtetter, der auch gleichzeitig die Poſtagentur ver⸗ waltet, hatte die Kaſſe verſehentlich im unteren Stock⸗ werk zurückgelaſſen. Da er ſtich nicht wohl fühlte, hatte er es unterlaſſen, noch einmal hinunterzugehen. ** * Plankſtadt, 22. April. Als Abſchluß der Winter⸗ arbeit veranſtaltete am vergangenen Sonntag nach⸗ mittag der hieſige Männergeſangverein„Lie der⸗ tafel“ in ſeinem Sängerheim, dem großen Adler⸗ ſaal ein gut gelungenes Frühjahrskonzert. Der geräumige Saal war dicht beſetzt. Das aus⸗ erwählte reichhaltige Programm mit den Chören: „Flamme empor“,„Am ſchönſten biſt du“,„Die Treue“,„Ich habe den Frühling geſehen“,„Herbſt“, „Die Jagd“ u. a. m. brachte der konzertgebende Chor unter der umſichtigen Stabführung von Hauptlehrer Seitz ausgezeichnet zu Gehör. Kammerſänger Hans Bahling trug einige Bariton⸗Solo vor. Mit den„Geſchichten aus dem Wiener Wald“ fand das Konzert einen guten Abſchluß. Das Publikum nahm die Darbietungen mit lebhaftem Beifall auf. * Oberprechtal(Amt Waldkirch), 21. April. Pfar⸗ rer Hofheinz von Oberprechtal iſt von der evang. Gemeinde Gaiberg bei Heidelberg einſtimmig zum Pfarrer gewählt worden. Nachdem er vorher in Müll⸗ heim und Furtwangen tätig geweſen, wirkte er 15 Jahre lang in unſerer Gemeinde als Pfarrer. Er entfaltete in dieſer Zeit eine umfaſſende, reichgeſeg⸗ nete, über die Grenzen des Kirchenſprengels hinaus⸗ reichende Tätigkeit. Tatkräftig unterſtützt wurde er in ſeinem Streben durch ſeine gleichgeſinnte, nur all⸗ zufrüh verſtorbene Gemahlin, Frau Anna Hof⸗ heinz⸗Gyſin, die edle Menſchen⸗ und Tierfreun⸗ din und weitbekannte Schwarzwalddichterin, die in ihren Gedichten und Erzählungen ſo innig und gemüt⸗ voll das Empfinden, Leben und Treiben im Schwarz⸗ wald zur Darſtellung brachte. Am 11. ds. Mts. verabſchiedete ſich Pfarrer Hofheinz im dichtbeſetzten Gotteshaus von ſeiner Gemeinde und der Jugend. Abends vereinigte eine ſtark beſuchte Abſchiedsfeier die Gemeindeglieder ohne Unterſchied der Konfeſſion im Gaſthaus zum Adler. Dieſe Feier geſtaltete ſich zu einer ergreifenden Kundgebung und zu einem echten Volks⸗ und Heimatsabend. Nicht weniger als 14 Vertreter von Körperſchaften und Vereinen hielten Anſprachen. Beſonders beachtenwert waren die anerkennenden Worte, die Bürgermeiſter Jegle namens der politiſchen Gemeinde ſprach. Ein eigen⸗ artiges Gepräge erhielt die Feier dadurch, daß auch der kath. Geiſtliche, Herr Metzinger, erſchien und dem ſcheidenden evang. Geiſtlichen erhebende und an⸗ erkennende Worte für das ſchöne friedliche Verhält⸗ nis unter den beiden Konfeſſionen widmete. In tief⸗ bewegter Abſchiedsrede dankte Pfarrer Hofheinz für all die ihm zuteil gewordene Liebe und Anhänglich⸗ keit. Leibesübung, Ein Wort an die ſchulentlaſſene Jugend Sorgen, et. Beru ie ſie auf wahl und gen, tiefernſten wirt⸗ ide Fragen und Auf⸗ wichtig und groß die und ſittliche Fortent⸗ Euch bewegen nicht die großen Eueren Eltern und Erzieher Berufsunterkommen ſin ſchaftlichen Notlage. gaben. Daneben ſte Sorgen um die körpe he wicklung der Jugendlichen. Der Lebenskampf iſt ſchwerer denn je Wer durchhalten will, braucht einen geſunden Körper und Geiſt, die zu pflegen, zu ſtärken und weiter zu entwickeln Euere heiligſte Pflicht iſt. in den Jahren der ſtärkſten Entwicklung zi 6 Reife, vom 14. bis 18. Lebensalter, vernachlä pf um die beſſere Zukunft verlore a8 onders der heutigen Jugend, die während de s Licht der Welt erblickte und unter den ſchlech ngungen heranwuchs. Hier gilt es, vieles nachzuho en hohen Aufgaben widmen ſich die Turn⸗ und Sportvereine aller Art.. Offen gefragt: Hat nicht gerade die Friſcheſten und Ge⸗ ſündeſten von Euch die Leibesübung während Eurer Schul⸗ zeit am meiſten begeiſtert? War es nicht herrlich zu turnen, zu laufen, zu werfen, Fußball, Handball, Fauſtball oder cht Schlagball zu ſpielen? bine ehrliche Antwort: Die Lei⸗ besübungen machten Euch müde und doch friſch. Durch ſie ſeid Ihr das geworden, was man einen„ganzen Kerl nennt. Ihr kommt nun in den Beruf. Die freien Schulnach⸗ mittage fallen weg, kein Menſch zwingt Euch mehr zu Turnen, Sport und Spiel. Darum müßt Ihr ſelbſt für Euch ſorgen! Benützt den Abend nach der Arbeit, benützt die Huelle der Freude für den Beruf durch übungen! Sie machen Euch nicht nur geſund, ſie löſen noch ganz andere Kräfte aus, von denen Ihr noch wenig wißt. das Wochenende zu wirklicher Erholung Leibes⸗ Turnen und Sport machen Euch willensſtark. Ihr gewinnt mehr Energie für die Erfüllung Eurer Berufspflichten. Turnen und Sport bildet und vermehrt Geiſte egenwart, die Eigenſchaft aller Männer, die etwas geworden ſind, und die Ihr täglich bewundert. Mit großer Wiſſenſchaft be⸗ weiſen es Euch heute die Aerzte, was Ihr am eigenen Kör⸗ per längſt erfühlt habt. Auch froh macht die turneriſche und ſportliche Betätigung, ſie entſpannt und erfriſcht und führt Euch über einen gefunden Schlaf zu neuer Lebensfreude und Leiſtungsfähigkeit. Es gibt heute wohl keinen Beruf, der nicht irgend⸗ wie Eure Geſundheit bedroht. Hier können nur Turnen und Sport ausgleichen und abhelfen. Sie lenken Euch ab von Aerger und Verdruß, von allen Sorgen und erfriſchen Leib und Seele. Euer Beruf läßt Euch nur wenig Zeit, darum nützt ſie zum eigenen Vorteil richtig aus! Tretet einem Turn⸗ oder Sportverein bei, denn dort findet Ihr Kameraden und Lehrer, die gerne einen Teil ihrer Zeit für Euch opfern, um Euch anzuleiten. Auch gleichaltrige Kameraden trefft Ihr dort, mit denen Ihr ſpielen und üben könnt und unter denen Ihr auch treue Freunde fürs Leben findet. In jedem guten Sport⸗ oder Turnverein findet Ihr Gelegenheit zu geſelligem Zuſam⸗ menſein, zu guter Lektüre und zu Anregungen aller Art. Der Beitrag iſt gering und was Ihr dafür erhaltet, iſt ſo viel. Bringt Eure Angehörige mit, Eure Eltern und Ge⸗ ſchwiſter, denn heute ſind die Pforten zur Leibesübung für jedes Lebensalter geöffnet. Unentgeltlich unterſucht Euch der Sportarzt in der hieſigen ſportärztlichen Beratungs⸗ ſtelle und gibt Hinweiſe, für welche Art von Leibesübungen Euer Körper beſonders geeignet iſt. K. Start zur D..-Handballmeiſterſchaft Die Vorrunde am 26. April Nachdem die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik am vergangenen Sonntag ihre Vorrunde zur diesjährigen Handball⸗Meiſterſchaft abgewickelt hat, treten nun die Tur⸗ ner, die inzwiſchen die Meiſter ihrer 10 Kreisgruppen er⸗ mittelt haben, mit ihrer erſten Runde an die Oeffentlichkeit. Sah man ſchon bei der DSB. in den verſchiedenen Landes⸗ verbänden neue Mannſchaften, ſo iſt dies bei den Turnern in noch viel deutlicherem Maße der Fall. Von 18 Kreis⸗ meiſtern des Vorjahres konnten ſchon nur ſechs ihren Titel verteidigen und von dieſen ſechs blieben in den Kreisgrup⸗ penſpielen drei äuf der Strecke, ſodaß ſich in den Sonntags⸗ ſpielen als Kreisgruppenmeiſter allein ſieben neue Mann⸗ ſchaften vorſtellen. Daß der deutſche Meiſter des Vorjahres, der Turnverein Frieſenheim, noch nicht einmal die Meiſterwürde ſeines Kreiſes behaupten konnte, iſt ein Kurioſum beſonderer Art. Bei den Turnerinnen gibt es ein ähnliches Bild. Auch hier iſt über die Hälf⸗e der vort jährigen Kreismeiſter auf der Strecke geblieben. Aller⸗ dings iſt wenigſtens der deutſche Meiſter Vorwärts Breslau noch im Rennen. Nach dem überraſchenden Ausgang der bisherigen Treffen in den Kreiſen und Kreis⸗ gruppen wird man wohl auch für die am Sonntag ſtatt⸗ findende Vorrunde auf Ueberraſchungen gefaßt ſein dürfen. Die Spiele der Vorrunde: Oggersheim: Männer: TV. Oggersheim— TV. Algenrodt Frauen: TV. Kaiſerslautern— Stadt SV. Frankfurt, Leipzig: Männer: TSV. 1867 Leipzig— TV. 1860 Fürth, Frauen: TV. Jahn Aue— Ulmer Turnerbund, Magdeburg: Männer: TV. Magdeburg⸗Neuſtadt— Turngem. Berlin Frauen: Turnklub Hannover— Turngem. Berlin Breslau: Männer: TV. Vorwärts Breslau— waſſer⸗Danzig, Frauen: TV. Vorwärts Breslau— TV. Ohra⸗Danzig. Krefeld: Krefeld⸗Oppum— Polizei SV. Kiel, 55 Krefeld— Hamburger Turnerbund. Die Ausſichten: Erfreulich iſt, daß diesmal alle Spiele an einem Tage abgewickelt werden, erfreulich iſt weiter, daß jeweils die Männer⸗ und Frauenmannſchaften der einzelnen Kreis⸗ gruppen zuſammen ſpielen und beſonders erfreulich iſt die Tatſache, daß endlich einmal in allen Kreisgruppen ein Damenmeiſter vorhanden iſt, was früher nicht der Fall war. Das Abſchneiden der ſüd⸗ und weſtdeutſchen Mannſchaften intereſſiert uns in erſter Linie. In Oggersheim treffen ſich die Meiſter von Südweſt⸗ deutſchland und der Kreisgruppe Mittelrhein⸗Oberweſer. TV. Frieſenheim— Polizei Frankfurt hieß hier im Vor⸗ jahre die Paarung bei den Männern, während ein ſüdweſt⸗ deutſcher Damenmeiſter nicht vorhanden war. Die vor⸗ jährigen Gegner ſind diesmal nicht einmal mehr Kreis⸗ meiſter geworden. Wir rechnen in beiden Spielen des Sonntags mit Siegen der Meiſter des Mittelrheinkreiſes. Der TV. Algenrodt iſt trotz ſeines nur knappen Sieges über Eſchwege in guter Form, ſodaß wir ihm gegen die Pfälzer ein kleines Plus einräumen. Bei den Damen dürfte die mangelnde Erfahrung der Pfälzerinnen ihnen keine Chance geben.— In Leipzig treten die beiden ſüddeutſchen Meiſter an. Dor TV. Fürth 1860 hat den TSV. Nürnberg abgelöſt, während der Ulmer Turnerbund ſeinen Titel wieder errungen hat. Die Fürther erwieſen ſich in den bisherigen Spielen als eine ſehr gute und ſchlagkräftige Mannſchaft, die allerdings nur ſchwerlich in Leipzig ſich wird durchſetzen können. Für die Ulmer Tur⸗ nerinnen, die im Vorjahre bis zur Vorſchlußrunde kamen, wird man nicht zu bangen haben. In Krefeld haben die beiden einheimiſchen Mannſchaften TV. Oppum und TV. 1855, beide ſeit langen Jahren die Vertreter ihrer Kreiſe bezw. Kreisgrupen, norddeutſche Mannſchaften zu Gaſt. Vorausſagen ſind zu dieſen wie zu allen anderen Vorrundenſpielen durch das Auftauchen zahlreicher neuer Mannſchaften nicht zu geben. Der Mannheimer Meiſterachter „Durch einen großen Teil der deutſchen Tagespreſſe gingen in den letzten Wochen recht widerſprechende Mel⸗ dungen, die ſich mit der diesjährigen Beſetzung des erſten TV. Neufahr⸗ Männer: TV. K Frauen: TV. 18 Achters der Mannheimer„Amieitia“ beſchäftigten. Wir können nunmehr als authentiſch mitteilen, daß die Schwierigkeiten eine glückliche Löſung gefunden haben. Es hatte zwar zunächſt den Auſchein, als ob Walter Flinſch in dieſem Jahre mit Rückſicht auf ſeine Studienarbeit nicht am Training würde teilnehmen können. Er hat ſich aber nunmehr doch dazu entſchloſſen, wird allerdings im Achter und Vierer einen anderen Platz als im Vorjahre ein⸗ nehmen. Der bisherige Zweitmann des Aletter⸗Vierers und Nr. 4 des Achters, Hermann Herbold, hat infolge be⸗ ruflicher Schwierigkeiten das Training aufgeben müſſen. Für ihn iſt als achter Mann Erwin Hofſtetter, der 1928 und 1929 im Achter ſaß, wieder eingetreten. Die Meiſter⸗ mannſchaften üben alſo in folgender Beſetzung: Vierer ohne: H. Maier, Flinſch, Gaber, Aletter; Vierer mit: G. Maier, Reichert, Hofſtetter, Schneider; Achter: H. Maier, Schneider, G. Maier, Flinſch, Hofſtetter, Rei⸗ chert, Gaber, Aletter.— Der von Magdeburg übergeſiedelte Doppelzweier⸗Meiſter von Düſter loch wird ausſchließ⸗ lich im Einer ſtarten. Damenländerkampf Süsddeutſchland-Oſtſchweiz Die Damenelf der Schweizer Zu dem am Sonntag in Mannheim ſtattfindenden Da⸗ men⸗Hockeyländertreffen Süddeutſchland— Oſtſchweig, Ius vormittags auf den VfR⸗Plätzen am Mannheimer Flughafen ſtattfindet, hat die Oſtſchweiz folgende Elf nominiert: Schweizer (Grashoppers Zürich) Brumann Matoſſi (Red Sox Zürich)(Grasshoppers) Ott aufmann Schaeppi (Red Sox)(Grashoppers)(Grashoppers) Keller Coppetti Zingg Coppetti Flury (Med Sox)(Damen HC Bern)(Red Sox) Erſatz: Sulzer(Grashoppers). Schiedsrichter: Schenkmann⸗Zürich. Die mit einer Ausnahme aus Züricher Spielerinnen beſtehende Elf der Schweizer iſt gut eingeſpielt und durch einige größere Städte⸗ und Repräſentatiptreffen ſoniel Routine gewonnen, ſo daß ſie die beſſere Technik der Süd⸗ deutſchen faſt ausgleichen könnte. H. B. Brie fkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt F. B. Erkundigen Sie ſich beim Städtiſchen Steueramt. E. K. 1. Das Abendmahl von Leonardo da Vinet be⸗ findet ſich im Refektorium des ehemaligen Kloſters Sta. Maria delle Grazie in Mailand. 2. Sie meinen jedenfalls die Viktoriafälle in Transval unterhalb der Tſchobimün⸗ dung. Die Fälle ſind 140 Meter tief. F. L. Waldhof. 1. 3000/ entſprachen am 10. April 1919 1023 Goldmark. 2. Dieſe Poſten werden nicht auf gewertet. F. A. Tagzbüber iſt dagegen nichts zu unternehmen. „Ho. 1. Die Fortbewegung geſchieht, wie Sie richti meinen, durch Rückſtoß. Theoretisch iſt eine Fahrt na dem Mond mit einer Rakete möglich. 2. Eine gleichzeitige Führung wäre möglich. Genau wie beim Schreiben wird jeder ſeine eigene Technik und Bogenführung haben. Fran R. St. 1. Sie hätten die Herrichtung vor dem Einzug verlangen müſſen, ob Sie heute noch eine Entſchä⸗ digung verlangen können iſt fraglich. 2. Auf der Herrich⸗ tung des Hausganges müſſen Sie beſtehen bleiben, da ſie vertraglich ausgemacht iſt. Wenden Sie ſich an das Woh⸗ nungsamt. Eee eee Donnerstag, 28. April Nationaltheater:„Julius Cäſar“, Trauerſpiel von Shars⸗ ſpeare, Miete B 90, Anſang 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Der fidele Bauer“, Operette von Leo Fall, Anfang 20 Uhr. Muſenſaal— Roſengarten: Gaſtſpiel der Pariſer Revut „Le Chie de Paris“, 20.15 Uhr. Libelle: Kabarett 20,0 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Lichtſpiele: Alhambra:„Ariane“.— Univerſum: „Der falſche Ehemann“.— Scala:„Das Land des Lächelns“.— Roxy⸗ Theater:„Hollelufah“,.— Palaſt⸗Theater:„Die Privatſekretärin!,— Capftol:„Wiener Liebſchaften“.— Schau burg: „Der Tanzhuſar“.— Lichtſpielhaus Müller: „Die große Sehnſucht“.— Gloria:„Es war einmal ein treuer Huſar“. Pfalzban⸗Kaffee: Gaſtſpiel des Grotesk⸗KHomikers Ernſt Dorneff, 20.80 Uhr. 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polltit: l. B. Kurt Flſcher Feuilleton: Dr. Stefan Kanſer— Kommunalpolitik u. Lokales! Richard Schönfelder ⸗ Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kürt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit ⸗ teilungen: Jakob Faude,. in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger; Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—0 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Donnerstag, 23. April 1931 ANDELS- n WIR TSC. Vereinigte Berliniſche und Preußiſche Lebensverſicherungs⸗ AG. Erhöhung der Verſichertendvidende Die Geſellſchaft weiſt für 1930 bei einem Neuzugang von 7 Mill.„ Verſicherungsſumme und einem Geſamtbeſtand au Kapitalverſicherungen von 516 Mill./ Verſicherungs⸗ ſümme einen Betriebsüberſchuß von 5 421 350 1(i. V. 5 366 232%) aus. Der zum 11. Mai einberufenen HV. i vorgeſchlagen, nach Ueberweiſung eines Betrags von 4913 524% li. V. 4 858 426„) an die Gewinnrücklage der Verſicherungsnehmer wieder eine Dividende von 15 v. H. guszuſchütten. Die Prämieneinnahme iſt von 25,2 Mill. auf 20,7 Mill. J, die Einnahmen an Zinſen und Mieten von 3,8 auf 5,1 Mill./ geſtiegen. Der Hypothekenbeſtand beträgt 50,8(i. V. 41,3) Mill., die Prämienreſerve und Prämienüberträge 61,2(i. V. 47,9) Mill.. Die Gewinn⸗ rücklage der Verſicherungsnehmer 22,2(i. V. 17,8) Mill. /. Die günſtige Entwicklung der Gewinnrücklage ermöglicht eine Erhöhung der Verſichertendividende. Danach erhalten die Verſicherten in den Hauptgewinnplänen im Jahre 1932 folgende Gewinnſätze: Gewinnplan A 44 v. H. der gewinn⸗ berechtigten Jahresprämie(i. V. 42 v..), Gewinnplan B 3,0 v, H.(i. V. 3,7 v..) der gewinnberechtigten Prämien⸗ ſumme. Für den neu eingeführten Tarif C wird im Jahre 1932 ein Gewinnſatz von 27 v. H. der gewinnberechtigten Jahresprämie verteilt. * Verſicherungsgeſellſchaft Thuringia, Erfurt. Der AR. ſchlägt wieder einen Gewinnanteil von 60/ für die 1000 Mark⸗Aktie bzw. von 6/ für die 100 Aktie vor gleich 24 p. H. auf das eingezahlte Aktienkapital. Ferner wer⸗ den 90 000/ zur Erhöhung der Einzahlung auf das Ak⸗ ttenkapital verwandt. Der Reingewinn beträgt 1/15(0,72) Millionen AI. Rothenburger Feuerverſicherung liquidiert.(Eig. Dr.) Wie nunmehr amtlich mitgeteilt wird, iſt es der Rothen⸗ burger Feuerverſicherungs⸗AGG. in Görlitz nicht gelungen, den Beſtand in Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherungen auf eine andere Geſellſchaft zu übertragen. Die Uebernahme des Feuer⸗, Einbruch⸗, Diebſtahl⸗ und Fahrraddiebſtahl⸗ Verſicherungsgeſchäftes ſowtie die Organiſation der Rothen⸗ burger Feuer durch die Union⸗ und Rhein Verſicherungs⸗ Ac. in Berlin hat das Auſſichtsamt unter Erlaß eines Zahlungsverbotes genehmigt. Da nicht mit Sicherheit ſeſt⸗ zuſtellen iſt, ob Ueberſchuldung vorliegt, hat der Senat des Auſſichtsamtes davon abgeſehen, Antrag auf Eröff⸗ nung des Konkurſes zu ſtellen. Die Geſellſchaft hat in der Senatsſitzung ſich planmäßig verpfilchtet, binnen eines Mo⸗ mats eine Liquidationsbilanz unter Mitwirkung eines dem Reichsaufſichtsamtes genehmen Cachverſtändigen aufzu⸗ ſtellen und unverzüglich die volle Einzahlung des Aktien⸗ kupitals einzuleiten. Die Rothenburger Feuer wird alſo in Liquidation treten. Der durch die Vorgänge be⸗ troffenen Rothenburger Lebensverſicherungs⸗AG. hat der Senat nach Vornahme einer Aenderung des Geſchäftsplanes die Fortſetzung des Geſchäftsbetriebes geſtattet. * Konkurseröffnung bei der Deutſchen Autoverſicherungs⸗ Ac Stuttgart. Ueber das Vermögen der Deutſchen Auto⸗ verſicherungs⸗AG., Stuttgart, iſt jetzt das Konkursver⸗ fahren eröffnet worden. Zum Konkursverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Erwin Mainzer 3 ernannt. Der Prü⸗ fungstermin wurde auf den 3. Juli feſtgeſetzt. Die Lage der Geſellſchaft iſt noch vollkommen ungeklärt. Der Kon⸗ kursverwalter hat die Schwäbiſche Treuhand AG, mit der Aufſtellung des Status beauftragt. * Frankfurter Handelsbauk AG. vorm. Fraukſurter Vieh⸗ marktsbank. Die GV. der Geſellſchaft erledigte die Regu⸗ larien und gab die Zuſtimmung zu dem bekannten Abſchluß mit 6 v. H.(10 v..) Divibende auf die StA. und 11 v. H. (15 v..] auf die VA. Auf eine Reihe von Anfragen der Aktionäre zu verſchiedenen Poſten der Bilanz und der Ge⸗ winn⸗ und Verluſtrechnung wurde von der Verwaltung er⸗ ſchöpfende Auskunft erteilt. Ein Aktionär, der dagegen Stellung nahm, daß in den letzten Jahren keine Zuweiſun⸗ gen an den Reſervefonds mehr erfolgten, obwohl dies an⸗ geſichts der Kriſenzeit dringend geboten erſcheine, ſtimmte gegen die von der Verwaltung vorgeſchlagene Gewinnver⸗ teilung. Die übrigen Punkte der TO. fanden einſtimmige Annahme. Die bis jetzt abgelaufenen Monate des neuen Geſchäftsjahres brachten normale Ergebniſſe. Deutſche Schiffsbeleihungs⸗Bank AG. in Hamburg. Das nur mit 1 Mill./ kapitaliſierte Inſtitut verteilt mieder 10. v. H. Dividende auf das eingezahlte Kapital 085 000% mit 25 v. H. eingezahlt). In der Bilanz wird ein Pfaudbriefumlauf von 3985 000(3047 000), ausgewieſen, dem Darlehns forderungen von 4 766 909(4 259 876)„“ gegenüberſtehen. Die Beleihung von Küſtenfahrzeugen konnte nicht in dem erforderlichen Maß durchgeführt werden, da die zur Verfügung ſtehenden Mittel zum weitaus größten Teil vertraglich für die Beleihung non Binnenſchiffen gebunden ſind. Die Einnahmen aus Darlehen erhöhten ſich auf 267 182(248 554)/ und Provi⸗ ſionen auf Darlehen auf 44 221(38 076) /. Pfandbrief⸗ zinſen erforderten 172 573(150 458) /, Unkoſten 75 381 (76 580)„. Von dem verbleibenden Gewinn von 75 237 (65 972)% werden nach der Dividendenzahlung 20 133 /, worgetragen. Die Bilanz verzeichnet noch Kreditoren mit 884 590(1088 720)„, andererſeits Debitoren 499 676 (253 438)„ und das Konto der Aktionäre mit 738 750 K. (Hauptverſammlung 27. Apriſ.) Meiterer Verluſt der Ruhrgas A. Foruleitung Rheinland⸗Weſtfalen nach Süddentſch⸗ ö land Der der GB. der Ruhrgas AG. am 4. Mai vorzu⸗ legende Abſchluß für 1330 wird eine weitere beträchtliche Erhöhung des im Vorfahr von 1,62 auf 3,58 Millionen Mark angeſtiegenen Verluſtvortrages ausweiſen, da Verteilungsapparate und Leitungsnetz ſich noch immer in Bauſtadtum befinden. In den nächſten Tagen wird der große Hauytſtrang von Duisburg über Düſſeldorf nach Köln dem Betrieb übergeben werden. 8 Nachdem durch den Hekoga Vertrag das füd⸗ deutſche Abſatzgebiet erſchloſſen iſt, erſcheint die Herſtellung einer Querverbin dung zwiſchen Rhein lan d⸗ erfelen und Süddeutſchland geboden. Ver⸗ Handlungen mit der Stadt Bonn, an denen auch die Thyſſenſchen Gas⸗ und Waſſerwerke beteiligt find, werden Uorausſichtlich demnächſt erfolgreich abgeſ loſſen werden, ebenſo auch die mit anderen Städten wie Siegburg, . Mehlem geführten Verhandlungen, die für den Anſchluß an einen ſüddeutſchen Strang in Frage kommen. * Deulſche Vacuum Del A.— Dividendenkürzung von 12 auf 3 v. H. Die als deutſche Tochtergeſellſchaft der Standard Dil gegründete Deutſche Vacuum Oel AG. erzielte im Jahre 1980 einen Rohgewinn von 10,26 gegen 4405 Mill.“. Aus einem Reingewinn von 9,84 gegen 20 Mill./ werden diesmal 3% v. H. gegen 12½ v. H. Divi⸗ dende auf 20 Mill./ AK. verteilt. * Honbenwerke AG., Aachen— 8 240 HGB. Die in Zah⸗ kungsſchwierigkeiten geratene Geſellſchaft, über deren Ver⸗ mögen das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet wurde, beruft nunmehr auf den 8. Mai eine go. HV. ein, der Mit⸗ ſeilung gemäߧ 240 8B. vom Verluſt von mehr als der Hälfte des 900 000/ betragenden Aktienkapitals gemacht werden ſoll. O Köln⸗Lindenthaler Metallwerke AG.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft erzielte per 30. September einen befriedigenden teberſchuß von 355 675(69 976), dem Handlungs⸗ unkoſten von 281 835(367 856)„ gegenüberſtehen. Nach nur 47 6²²³ 8015)/ Abſchreibungen ergibt ſich ein Verluſt vun 1, um den ſich der Verluſtvortrag aus dem Vorjahr von 20 550“ erhöht. In der Bilanz werden Kredi⸗ toren mit 0,16(0,21), Bonkſchulden mit 0,11(0,07), on⸗ dererſei Debitoren 90,33(0,46), Bankguthaben mit 0,06 40,07], Waren mit 0,8(0,47) und Beteiligungen mit wieder 0,9 Mill.„ angegeben. * Deutſche Eiſenbahngeſellſchaft, Frankfurt a. M. Kraftverkehrslinien in der Pfalz. Die Geſellſchaft hat mit der Kraftver kehrs⸗ AG., Bayern, ein Ab⸗ kommen getroffen, wonach einige kleinere Kraftwagen⸗ linien in der Pfalz von Neuſtadt a. d. H. nach Landau, von Neuſtadt nach Bad Dürkheim der Neuen Mannheimer Zeitung 1 Ausgabe Nr. 186 Am ſüddeutſchen Tabakmarkt hat ſich die Nachfrage nach alten Tabaken verſtärkt, ſodaß mehrfach größere Ab⸗ ſchlüſſe zu verzeichnen waren. Selbſt für mehr als ſechs Jahre alten Haardter Nachtabak der Ernte 1924, der als Ja Pfälzer Einlage bezeichnet wird und rückvergütungsberech⸗ tigt iſt, wurden 125/ je Zentner gefordert. Beſonders leb⸗ haftes Intereſſe beſteht für rückvergütungsberechtigte 1928er und 1929er Inlandtabake, insbeſondere auch für hellfarbiges inländiſches Schneidegut. Pfälziſche Zigarreneinlagetabake und Einlage mit Umblatt des Jahrgangs 1929, beide mit je 40/ ſteuerrückvergütungsberechtigt, ſtellten ſich auf 130 bezw. 140/ je Zentner. Noch höheren Forderungen ſtehen die Angebote in überſeeiſchen Tabaken entgegen, von denen erſtklaſſige gemiſchte Zigarreneinlagen, beſtehend aus Braſil, Java, Domingo und Havanna, verzollt, mit 150% je Zentner zu haben ſind. Das Intereſſe für 1930er Tabak hat in den letzten Tagen gleichfalls zugenommen, wenngleich ſich die Umſätze bisher noch in kleinem Rahmen bewegen. Zweifellos wäre es bereits zu größeren Abſchlüſſen auch in dieſem Jahr⸗ gange gekommen, wenn die Käufer ſich nicht an den verlang⸗ ten hohen Preiſen ſtoßen würden. Die Forderungen für die in den Sommermonaten zu liefernde Ware gehen zurzeit bereits auf 120-130/ für den Zentner, wobei die Eigner zur Rechtfertigung dieſer Forderungen auf die hohen De⸗ kalos des Jahrganges 1930 hinweiſen. Nach einem von der badiſchen Landwirtſchaftskammer veröffentlichten Tätig⸗ keitsbericht iſt von den Spezialkulturen die 1930er Ta⸗ bakernte Badens nach Menge und Güte zu den beſten ſeit längerer Zeit zu rechnen. Eine günſtige Wirkung für den badiſchen Tabakbau darf man ſich nach Anſicht der ge⸗ nannten Stelle von der Notverordnung der Reichsregierung vom 1. Dezember verſprechen. und nach Immendingen von der letzteren Geſellſchaft ab 1. Juni 1931 übernommen werden. * Kraftverkehr Freiſtaat Sachſen AG. in Dresden. 6(7) v. H. Dividende. Für 1930 beantragt der AR. der zum Konzern der AG. Sächſiſche Werke gehörenden Ge⸗ ſellſchaft die Verteilung einer Dividende von 6(i. V. 7) v. H. auf 3,5 Mill./ StA. * Hoher Verluſt bei Fahlberg, Liſt u, Co. Der für 1930 aufgeſtellte Abſchluß der Sacharin fabrik vorm. Fahlberg, Liſt u. Co., weiſt infolge größerer Abſchrei⸗ bungen, die ſich auf ſtillgelegte Betriebe als notwendig er⸗ wieſen, einen Verluſt von 1077 935/ aus, während im Vorjahr ein Reingewinn von 556 836/ erzielt worden iſt. Die Abſchreibungen auf Anlagewerte betragen für 1930 1 421 496/ gegen 571552/ im Vorjahr; ſie ſind alſo um 850 000„ erhöht worden. Eine Dividende wird, wie ſchon angekündigt, nicht verteilt(i. V. 7 v. H. auf 7,5 Mill. Mark St.). Man ſchlägt vor, die Unterbilanz durch Her⸗ anziehung der Rücklage von 1057 000, zu beſeitigen. Rund 20 000/ Verluſt ſollen vorgetragen werden. Die Sonder⸗ abſchreibungen waren in erſter Linie nötig auf die ſtill⸗ gelegten Metall⸗Hütten⸗Anlagen. Miag Mühlenbau- und Induſtrie⸗AG. Braunſchweig Gewinnaufzehrung durch beſondere Rückſtellungen 10proz. Umſatzrückgang Die Geſellſchaft, die, wie bereits gemeldet, für 1930 dividenden los bleibt, erzielte einen Bruttogewinn von 12,92(13,72) Mill.„. Davon erforderten Handlungsunkoſten 7,89(8,45), Anleihezinſen 0,75(0,78), Steuern 0,81(99) und Soziallaſten 1,31(0,87) Mill. 4. Der Gewinn wird be⸗ kanntlich durch Abſchreibungen auf Anlagen und be⸗ ſondere Rückſtellungen von 1,9 Mill./ auf geſell⸗ ſchaftsfremde Verpflichtung völlig aufgezehrt. Der Reingewinn beträgt nur 11658,(1,87 Mill.). Der Umſatz ging ungefähr um 10 v. H. zurück. Bei den Abſchreibungen und Rückſtellungen handelt es ſich um eine Anzahl von Beteiligungen und Engagements, die von früthern Vorſtandsmitgliedern eingegangen wurden und in keinem Zuſammenhang mit dem Geſchäftsbereich und den Intereſſen der Miag ſtehen. Bei der Veräußerung der Habermann u. Guckes⸗ Beteiligung wurde ein anſehnlicher Gewinn erzielt, der zu Rückſtellungen verwandt wurde. Das Greffeniuswerk in Frankfurt a. M. wurde ſtillgelegt. reien und Sudhausanlagen befindet ſich nunmehr in Braun⸗ ſchweig. Die Abteilung Mühlen bau habe unter Auf⸗ tragsmangel in Deutſchland gelitten; das wurde zum Teil ausgeglichen durch Auslands aufträge. Neuerdings zeige ſich eine Wiederbeleung des Mühlenbau⸗Ge⸗ ſchäfts auch in Deutſchland. Die Abteilung Speicher⸗ bau habe beſonders lebhaftes Geſchäft gehabt; der Umſatz ſei um ein Mehrfaches geſtiegen. Auch die Abteilung Hart⸗ verkleinerung hatte ein günſtiges Jahr. In der Bilanz erſcheinen die Aulagen ungefähr wie im Vorjahr mit 8,29(8,30) Mill. 4. Wertpapiere und Be⸗ teiligungen mit 2,6(2,908), Bankguthaben mit 1,4(0,75), Wechſel mit 4,2(3,12) und Außenſtände mit 16,45(15,33)) Mill..; davon entfallen auf Tochtergeſellſchaften 2,08(1,35) Mill. /. Die Warenbeſtände ſind auf 7,41 Mill./ zurück⸗ gegangen. Aus der Amerikaanleihe werden noch 10,5(10,9) Mill.„ geſtundet. Die Rückſtellung für Wertpapiere, Be⸗ teiligungen und Schuldner beträgt 2,78 Mill.“ Die Kun⸗ denanzahlungen ſtellten ſich auf 2,49(3,26) Mill.„ und die ſonſtigen Verpflichtungen auf 7,65(7,07) Mill.. * Chamotte⸗Induſtrie Hagenburger⸗Schwalb AG., Hetten⸗ leidelheim.— Sonderbare Zustände. Auf der Tagesord⸗ nung der auf den 8. Mai einberufenen v. GV. der Chamotte⸗ Induſtrie Hagenburger⸗Schwalb A.., Hettenleidelheim migen ſoll, ſteht: Geltendmachung von Regreßanſprü⸗ chen aus der Geſchäftsführung gegen die Verwaltung, A b⸗ berufung des Auſſichtsratsmitgliedes Bücherreytſor Täſchner⸗ Zweibrücken, Uebernahme der Koſten der durch das Regiſtergericht angeordneten Reviſion und Koſten der Prüfung der Bilanz 1930 auf die AG. Zur Beratung ſteht u. a. folgender von verſchiedenen Aktionären ein⸗ gebrachter Antrag: Kürzung der Gehälter und Bezüge des Vorſtandes und derjenigen Angeſtell⸗ ten der AG., die zu den Familten der Hauptaktionäre ge⸗ hören. Die 1922 gegründete Geſellſchaft iſt mit 407 200 1 Aktienkapital ausgeſtattet und hat für das Geſchäftsjahr 1929 einen Gewinn von 13 266 1 ausgewieſen. * Glasplakatefabrik Offenburg Ac. Offenburg— 8(5) v. H. Dividende. Dieſe mit 450 000% Ask. arbeitende Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahre 1930 einen Ueberſchuß ous Warenkonto von 178 231(118 838). Steuern erfor- derten 56 671(36 042), Sozialverſicherungen 38 079 (83 888), Abſchreibungen 91922(28 734), ſo daß einſchl. 11245/ Vortrog aus 1929 ein Reingewinn von 62 804(33 745)„ verbleibt, woraus kt. GV.⸗Beſchluß eine Dividende von 8 li. V. 5) v. H. auf die 25 000% VA. und die 425 000% StA. verteilt wird, wonach 26804 1 zum Vorkrag auf neue Rechnung verbleiben. In der Bi⸗ lanz werden ausgewieſen(in 4% Grundſtücke und Gebäude 292 200(286 000), Maſchinen 107 700(98 100), Kaſſe 680(zu⸗ zügl. Effekten 2204), Debitoren 264 430(320 859), Waren und Rohmaterialien 296 674(334 709); andererſeits neben dem AK. Reſervefonds 45 000(unv.), Kreditoren 274 076(386 967), Hypothek 129 780(130 860). * Vereinigte Moſaik⸗ und Waudplattenwerke AG., Sin⸗ zig.— Dividendenermäßigung um 4 auf 7 v. H. Die Ge⸗ ſellſchaft erzielte im Geſchäfts jahr 1930 einen Fabri⸗ kationsgewinn von 1,28(1,35) Mill. 4, dem an Unkoſten 0,67(0,70) und an Steuern 0,22(0,29) Mill. 4 gegenüber⸗ ſtehen. Nach 0,20(0,26) Mill.„ Abſchreibungen verbleibt Die Geſamtfabrikation für Braue⸗ (Pfalz), die den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1930 geneh⸗ Süddeutſcher Tabakmarkt Für Rippen iſt die Nachfrage der Fabrikanten wieder reger geworden und für überſeeiſche Rippen werden neuer⸗ dings ſogar Eilofferten gegen ſofortige Kaſſe eingefordert. Umſätze erfolgten in der letzten Zeit zu 20—23„ je Zent⸗ ner, loſe. Nach den Erhebungen des Reichsverbandes der Handels⸗ vertreter des Tabakgewerbes(RST), hat ſich das Ge⸗ ſchäft mit Zigarren im März etwas belebt, aber noch nicht den normalen Umfang erreicht. Im Handel ſind noch Vorräte an alter, das heißt vor der Steuererhöhung am 1. Januar banderolierter Ware vorhanden. Eine leb⸗ hafte Nachfrage hat ſich für Zigarillos, beſonders in billi⸗ gen Preislagen(5 und 6 Pfg.), geltend gemacht. Die In⸗ duſtrie, die auf derartige Aufträge nicht eingeſtellt war, konnte, ſoweit es ſich um die billigen Preislagen handelt, teilweiſe nicht genügend Ware liefern. Zigaretten alter Packungsart waren im allgemei⸗ nen aufgebraucht. Die vorliegenden neuen Aufträge können unter Berückſichtigung der ſchweren Wirtſchaftslage als annähernd normal bezeichnet werden. Ueber die Auswirkung des ſogenannten Packungszwanges, alſo der Beſtimmung, daß Zigaretten nicht mehr einzeln, ſondern nur in ganzen Packungen abgegeben werden dürfen, läßt ſich noch kein abſchließendes Urteil fällen; der Packungszwang iſt dafür erſt zu kurze Zeit in Geltung. Aus einigen Be⸗ zirken wird berichtet, daß die Zigarettenraucher ſich ſchon an die Tatſache, daß ſie ganze Packungen nehmen müſſen, ge⸗ wöhnen. Das Rauchtabakgeſchäft war gedrückt. Auch an Rauchtabak ſind zumteil noch recht bedeutende Beſtände alter Ware im Handel. Maßgebende Rauchtabakherſteller haben im Januar und Februar, auch zumteil noch im März, noch mit alter Banderole verſehene Rauchtabake in großer Menge an den Handel abgegeben. Das Geſchäft iſt deshalb erſt langſam wieder in Gang gekommen. einſchl, Vortrag ein Reingewinn von 208 654(318 651) Mark, woraus, wie bereits gemeldet, 7 v. H.(11 v..) Di⸗ vidende verteilt werden ſollen. In der Bilanz wer⸗ den Gläubiger und Rückſtellungen mit 0,66(0,72) Mill.&, anderſeits die geſamten Forderungen mit 1,46(1,61) Mill. Mark, ferner Vorräte mit 0,78(0,52) Mill./ angegeben. Unter den Aulagekonten ſind Gebäude und Ofenanlagen mit 1,07(1,13) Mill., ferner Maſchinen mit 0,61(0,64) Mill.„/ bewertet.(HV. am 17. April.) * Weſſels Wandplatten⸗Fabrik AG. Bonn. Der Ait. be⸗ ſchloß, der GV. am 20. Mai einen dividendenloſen Abſchluß vorzulegene(i. V. 8 v. H. Dividende). Nach als reichlich bezeichneten Abſchreibungen und Rückſtellungen verbleibt ein Ueberſchuß von 19 403(76 00, der vor⸗ getragen werden ſoll. * Michael Lapis Söhne, Eiſenhoch⸗ und Brückenban, Offenbach a. M.— Außergerichtlicher Vergleich. Bei der in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen Firma iſt ein außer gerichtlicher Vergleich zuſtande gekom⸗ men. Sämtliche Gläubiger werden voll befriedigt. Von den Verpflichtungen, die insgeſamt rund 160 000“/ betragen, werden rund 70 000/ zum größten Teil Ende dieſes Jahres bezahlt, die reſtlichen rund 90000„ werden von 7 Großgläubigern bis 1. Oktober 1932 geſtundet, von wo ab die Tilgung in vierteljährlichen Raten geſchieht. tet in der ſeitherigen Weiſe weiter, es liegen Neuaufträge, darunter ſolche von Behörden, vor. * Berliner Holz⸗Kontor AG., Berlin— Verluſtabſchluß. Für 1930 ergibt ſich unter Berückſichtigung des Gewinn⸗ vortrags aus 1929 von 101081/ ein Geſamtverluſt von 731913 /, der durch Auflöſung der Rücklage 1 mit 406 000/ und der Rücklage 2 mit 150 000 J auf 175 913 vermindert wird. Dieſer Betrag ſoll vorgetragen werden. Der Geſamtümſatz ging auf etwa 35 des vorfjährigen zu⸗ rück.(Im Vorjahr wurden noch 6 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien ausgeſchüttet.) * Badiſche Nyey American Co. AG. Kandern. Dieſe Geſellſchaft, die Lederdeckfarben herſtellt und zum Konzern der Newyork Collor u. Chemical Co., an der Genfer Kapitalmaßgebend beteiligt iſt, gehört, erzielte im Geſchäftsjahre 1930 bei 32 640„(81 782) ſtark vermin⸗ dertem Rohgewinn und nach 12 694(24 730)/ Abſchreibun⸗ gen auf Anlagewerte und 5350(12 083)/ ſonſtigen Ab⸗ ſchreibungen 14596(22 969)„ Reingewinn, wozu noch der Vortrag aus 1929 mit 1540 4 tritt(i. V. wurden für Rück⸗ ſtellungen noch 22 000/ verwandt). Die Verteilung iſt nicht angegeben; möglich wäre wie j. V. eine Ausſchütkung von 5 v. H. Dividende. Aus der Bilanz(in): Kon⸗ tokorrentguthaben 68 236(85 999), Warenbeſtände 37 643 (37 175); andererſeits Ack. 200 000, Hypotheken 7000(12 000), Reſerve ſtatk. 1000(neu), Spezialreſ. 6000(neu), Konto⸗ korrentſchuld 41 479(79 109), Bankgutverpflichtungen 47 603 (16 738), Akzepte 4321(909). „ Kammgarn⸗Spinnerei zu Leipzig.— Verringerung der Unterbilanz. Die Geſellſchaft iſt im Geſchäfts jahr 1930, gut beſchäftigt geweſen. Das Ergebnis iſt jedoch durch den kata⸗ ſtrophalen Rückgang der Wollpreiſe ungünſtig beeinflußt worden, ſodaß wieder keine Diytdende vertellt werden kann. Es wurde ein Ueberſchuß von 52 255/ er⸗ zielt, durch den ſich der Verluſtvortrag aus 1929 auf 181 477 Mark verringert(i. V. 196 683 Verluſt wovi 12 951 aus dem Gewinnvortrag aus 1928 getilgt und 183 782 1 vorgetragen wurden). * Kötitzer Ledertuch⸗ und Wachstuch⸗Werke AG., Kötitz bei Coswig(Bez. Dresden]— Dividendenkürzung. Die Geſellſchaft, ͤie im Vorjahre bekanntlich trotz um 1,4 Mill. Mark zur Hälfte gewinnanteilberechtigte Aktien erhöhten Kapitals wieder 12% v. H. Dividende auf die Sta. aus⸗ ſchüttete, ſchlägt für 1930 eine Kürzung des Divt⸗ dendenſatzes für nunmehr vollberechtigte 6 Mill.“. StA, auf 7 v. H. vor. Weinverſteigerung Freinsheim * Freinsheim, 23. April. Geſtern fand eine Verſteige⸗ rung naturreiner Weine eigenen Wachstums der Weingüter Hilgard⸗Lehmann und J. W. Friedrich Erben ſtatt, wobet 2 700 Liter 1930er Weißweine aus beſſeren und beſten Lagen der Gemarkungen Freinsheim und Herx⸗ heim a. Berg zum öffentlichen Ausgebot kamen. Zahlreich hatten ſich Kaufliebhaher ſowohl von Seiten des Handels, wie auch von Hotel⸗ und Gaſtſtättenbeſitzern eingefunden. Die Gebote erfolgten raſch und die Verſteigerer ließen es an einem kulanten und raſchen Zuſchlage nicht fehlen. Im großen und ganzen übertraf der Ver⸗ lauf der Verſteigerung die Erwartungen. Sämtliche 8 fanden zum Teil für ſehr gute Preiſe willige Ab⸗ nehmer. Für 1000 Liter wurden bezahlt: 190 er Weißwein e: Freinsheimer Satzen Rel. 800? Roß 760; Heerſtall 780; Gottesacker 690, 620, 650; Sternes 640; Hohberg 700, 800; Hochgewann 700, 810; Schwaben 910, 930, vorderes Groß 1010; Lettenhahnen 1150; Herxheimer Steinberg 630, 610, 750 Steinberg Rsl. 980, Fr. Lettenhahnen 1280; Herxh. Steinberg Spätl. 1040; dto. Graß 990, 1050 Fr. mittl. Groß 1060, 1250; Fr. Oſchelskopf Spütl. 1500; Heidweg Spätl. 1450; Oſchelskopf Rsl. Spätl. 1510; Herrh. Krähhalt 1210. Karlsruher Produktenbörſe * Karlsruhe, N. April. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Die Unſicherheit über die zu treffenden geſetzlichen Maßnahmen läßt irgend welche Kauf⸗ luſt nicht aufkommen. Die Geſchäftstätigkeit beſchränkt ſich auf den notwendigſten Bedarf, insbeſondere ouf Hafer und die übrigen Futtermittel. Südd. Weizen 31— 81,50: deutſcher Roggen 22,50; Futter⸗ und Sortiergerſte 20,50 bis 22; deutſcher Hafer 20,50—51; Weizenmehl Spezial 0 April⸗Mai 48,7544, Roggenmehl—60proz. 30,25—1; 8 Der Betrieb, der keine Unterbrechung erfahren hat, arbet⸗ — Mitteleuropäiſcher Kinozuſammenſchluß O Berlin, 22. April.(Eig. Dr.) Der Reichs ver⸗ band deutſcher Lichtſpielthegoterbeſitzer E. V. Berlin hielt am Mittwoch, den 22. April in München ſeine Hauptverſammlung ab. Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung iſt der Zuſammenſchluß der deut ſchen tſchechiſchen, öſterreichiſchen und ſchweizeriſchen Organiſationen der Kin o⸗ beſitzer mit dem Re verband deutſcher Lichtſpieltheg⸗ terbeſitzer. Alle dieſe Verbände führt das gemeinſame In⸗ tereſſe am deutſchſprachiſchen Tonfilm zuſam⸗ men. Die neue Organiſation von nicht weniger als 5000 Lichtſpieltheatern zu einem mitteleuropätiſchen Kinoparla⸗ ment ſoll dem deutſchen Sprechſilm eine geſicherte Abſatz⸗ baſis in Europa geben. Der Präſident des Reichsverbandes Kommerzienrat Scheer, ſtellte feſt, daß ein bedeutender Teil der Großkinos in Frankreich und England in den letzten Jahren in amerikaniſchen Beſitz übergegangen ſind, wäh⸗ remd das deutſche Kino Lurchweg in deutſcher Hand geblie⸗ ben iſt. Spätere Kapitalzuſammenlegung bei Verneis Weſſels Die GV. der Vereinigte Schuhfabriken Berneis Weſſels AG., Augsburg⸗Nürnberg genehmigte die Sitzverlegung von Augsburg nach Nürnberg. Der Verluſt von 489 477/ wird auf neue Rechnung vorgetragen. Ein Aktionär beantragte, das AK. auf die Höhe zu bringen, die den Umſätzen entſpreche und forderte zu dieſem Zwecke eine Kapitalzuſam⸗ menlegung im Verhältnis 211. Der AR.⸗Vorſitzende bezeichnete den Zeitpunkt für eine Kapitalzuſammenlegung als verfrüht; es ſoll zunächſt die Rentabilität des Un⸗ ternehmens abgewartet werden, eine Zuſammenlegung müſſe einem ſpäteren Zeitpunkt vorbehalten blei⸗ ben. Der Antrag auf Kapitalzuſammenlegung wurde zu Protokoll genommen. Hinſichtlich der Geſchäftsausſichten wurde mit⸗ geteilt, daß der Umſatz in den erſten drei Mona⸗ ten dieſes Jahres nicht befriedigend geweſen ſei, was auf die allgemeine Depreſſion, die ſich im Konſum ſehr ſtark ausgeprägt habe, zurückgeführt wird. In zweiter Linie habe das äußerſt ungünſtige Wetter die Schuhbrauche ſehr ſtark beeinflußt; man hoffe, daß mit einer Beſſerung der Witterungsverhältniſſe mindeſtens eine ſaiſonmäßige Belebung eintreten werde. * Neue Edelpelztierfarm im Hochſchwarzwald. 80 000% Stammkapital wurde in Rohrbach(A. Donau⸗ eſchingen) die„Silberfuchsfarm Hochſchwarz⸗ wald GmbH. in Rohrbach gegründet, die ſich mit Zucht und Handel von Pelztieren, insbeſondere von Silberfüchſen befaſſen wird. Geſchäftsführer iſt Dipl.⸗Volksw. W. Mangold in Rohrbach. Die Stammeinlagen werden durch Einbringung von Sachwerten folgendermaßen Bauunternehmer A. Hamann in Donaueſchingen und Di⸗ rektor Holzhäuer in Schaffhauſen bringen je 3 Silberfuchs⸗ Mit fähen und je 2 Silberfuchsrüden im Werte von je 7800, (für 5 Tiere) ein, Dipl.⸗Volksw. Mangold 5 Silberfuchs⸗ fähen, 3 Silberfuchsrüden und einen Rotfuchs im Geſamt⸗ werte von 12 400 /. Landwirt P. Löffler in Rohrbach ſtellt die Einrichtung für die Farm im Wert von 2000. * Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft„Neptun“ in Bremen.— Wieder dividendenlos. Der AR. der Geſellſchaft, deren Aktienmajorität ſich im Beſitz des Norddeutſchen Lloyd befindet(Geſamtkapital 7 Mill.), beſchlöoß für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1930 wiederum einen dividendenloſen Abſchluß vorzukegen. Dos Geſchäftsjahr 1929 erbrachte bekanntlich eine Erhöhung des Gewinnvortrages um 4380 auf 32 220 Mark, nachdem zuletzt für 1928 10 v. H. Stammaktiendivi⸗ dende verteilt worden waren. * Vergleichsverfahren der Mittelbadiſche Papiermann⸗ faktur Ernſt u. Luh in Achern. Ueber das Vermögen der Firma wurde das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet. Dr. W. Statt, Vorſtandsmitglied der Bad. Treuhandegf, J. Karlsruhe iſt Vertrauensperſon, a * Sinner AG., Karlsruhe⸗Grünwinkel. In der geſtri⸗ gen GV. waren 18 Aktionäre mit 52 653 Stimmen ver⸗ treten. Die Regularien wurden einſti m emig geneh⸗ migt und die Verteilung einer ſofort zahlbaren Divi⸗ dende von 9 v. H. beſchloſſen. * Hans Wießner AG. Richen(bei Eppingen). Bei dieſer mit 300 000/ arbeitenden Sprit⸗ und Melaſſeſutterfabrik ging im Geſchäftsjahre 1930 der Bruttoüberſchuß guf 117 900 (155 806)/ zurück, ſo daß ſich der Reingewinn auf 2754 (21 065)/ einſchl. 1005/ Vortrag aus 1929 ermäßigte, Abſchreibungen wurden mit 25 158(6 096)/ erhöht. Steuern ſtiegen auf 25 971(102 0 beſtände 35 652(63 682), Debitoren 47917(61 269), Kontin⸗ gent unv. 300 000; andererſeits Reſerve 6500(4500), Kredi⸗ toren 343 740(412 349), Akzepte 43 218(24 064). * Frankfurter Hof Az., Frankfurt a.., dividenden⸗ los. In der geſtrigen Bilanzſitzung der Frankfurter Hof AG. wurde beſchloſſen, der auf den 28. Mai ds. Js. ein⸗ zuberufenden GV. vorzuſchlagen, den Betriebsgewinn von 171 158(i. V. 437 913)„ zu Abſchreibungen zu verwenden. Eine Dividende gelangt demnach wieder nicht zur Ver⸗ teilung, nur die Vorzugsaktien erhalten die ſtatutariſche Verzinſung von 6 v. H. „ Austauſch von Ratifikationsurkunden zu deuiſch⸗ franzöſiſchen Juſatzabkommen. Die Rakifikationsurkunden für dos Zuſatzabkommen vom g. Februar 1991 zum deutſch⸗ franzöſiſchen Handelsabkommen, durch das im Beſonderen die Zollbehondlung der deutſchen Strumpfeinfuhr na Frankreich eine Neuregelung erfährt, ſind am 21. April in Paris ausgetauſcht worden. Das Zuſatzabkommen tritt am 1. Mai in Kraft. * Warnung. Eine Firma Walter G. Critchlow, Apparatefabrik, Wheoton, III,(usa) inſerier in deutſchen Tageszeitungen und Zeitſchriften; ſie vergi ihre Generalvertrebu 15 für Deutſchland für ihne angeblich patentierten Benzol⸗Sparapparate. Ju den Fall, daß Verbindungen mit dieſer Firma 0 921 werden wollen, iſt es zweckmäßig, erſt eine Auskunft der Außenhandelsſtelle für Baden und die Pfalz in Man heim, L 1, 2, einzuholen. bobbobbPPbbTbbTbTbTbPbPbPTPPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTGTbTbTbTPTPTGTGTGTGTbTGT(TbVTb'TbTbTbTbTVTPTVTbTVTPTWTTVWTWTTWWWWT+WWWTW+WW———— ein prompt Weizenbollmehl 14,25—14,50; Weizenkleie f 9 bis 12,50; d to. grob 12,75—18,25; Biertreber 10,10% Trockenſchuitzel 7,25; Malzkeime 1011,75 Erdnußkuß 19,25—13,/75 Kokoskuchen 19,25—13,50; Sojaſchrot 13,5 1 Leinkuchenmehl 1610,75; Speiſekartoffel gelb 9, weiß Mark.— Rauhfutter mittel: Loſes Wieſenhen 2 0 Rotkleehen 5,75—6; Luzerne 6,25—6,50; Stroh drahtgepre 4,50; alles per 100 Kg. 2 Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 22. April. 11 guter Anfuhr und gutem Abſatz notierten Zwiebeln m 5 und 2,5; Spinat 11—15; Lattich 47; Kreſſe 11167 Rade chen 10—11; Grünes 24 Lauch 1,5—2, Eier 88,5. 125 * Vom Jutemarkt. Berlin, 22. April. Roh iu 15 markt. Calcutta und London erneut höher. 5 ne koſten: April⸗Mai⸗Verſchiffung 16.12/86 Pfd. je To. Mu, Juni⸗Verſchiffung 16,15/— Pfd. je To., Juui⸗ Jul Big ſchiffung 16.17/86 Pfd. je To. Fabrikatemarkt 1 Dundee. Steigende Tendenz. Deutſcher Ma 15 b Die Nachfrage nach Garnen und Geweben war auch in N letzten Berichtswoche zufriedenſtellend. Preiſe ſtetig. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen Ren, Dort..8888 Schwe. 28] Stochem, g. Paris 124,26 olland.. 12.09 Madrid 4. 505 Brüſſel 34.95 Slo. 19,16 Dollar geg. Rm. 50 Mailand 92.78 Kopenhagen 18.16 ¼ Pfunde, Frachtenmarkt Ouisburg⸗Muhrort- 22. Apr Dos Geſchäft an der heutigen Börſe war ziemlich il. Die Frachten erfuhren im großen und ganzen keine 10 rung. Der Talſchlepplohn iſt 9 2 Bootemangels e 0 feſter. Es wurden heute 6 bis 672 Pfg. für größere ladene Kähne ab hier noch Rotterdam bezahlt. geleiſtet: Andr 291). Aus der Bilanz(in /: Waren Donnerstag, 23. April 1981 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 186 N 4 a 5 101 5 1255 nahm das e keine Verleitung zum Deßraudant und Braubſtifter zu vier Jahren desſtrafe, für den Vater Müllers Freiſprechung. 7 ö g M. 0 ö ich 5 l 5 Meineid an. Der erkannte Ehrverluſt auf die Gefängnis verurteilt Gericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte I Alls nn elner Ger 16 0 en Dauer von drei Jahren bleibt beſtehen. Als äußerſt Das Erweiterte Schöffengericht Offen bu Alfred Müller iſt ſchuldig des vorſätzli a Große Strafkammer erſchwerend fand das Gericht den gewaltigen Ver⸗ perurteilte den 25 Jade i leb Nen und wird zum Tode verurteilt. 2 2 2 K 5 2.* 1** hre ledig Kaufm. 18 Gan 5 5 220 9 775 Dag 5 g„ traten miß bnauch bei einer ſoglalen Ein: F Joe t zus Sffendneg wan rand n n e 525 2 ee. richtung zur Linderung der Not der Arbeiter. Die ſtiftung, Unterſchlagung und Urkundenfälſchung zu Angekle 18 Phils ve werden 15 191 5 8 5* 7 2 2 5 7 85888 955 e 105 amn Ang agte P 1 Müller erden reigeſprochen.— krankenkaſſe grobe Unehrenhaftigkeit der Handlung rechtfertige einer Geſamtgefängnisſtrafe von vier Jahren Die e betont im Falle der 5 Die Große Strafkammer unter Vorſitz des Land⸗ den Ehrverluſt. Gegen Hoffmann wäre die Strafe] und zehn Tagen, ſowie drei Jahren Ehrverluſt. Eltern Müllers habe Freiſprechung erfolgen müſſen, er. gerichts⸗Präſidenten Dr. Wetzlar hatte ſich geſtern viel zu niedrig geweſen, da von der Strafe 4 Mo⸗ Deer Verurteilte hatte als Lohnbuchhalter einer in trotzdem gegen ſie die höchſten Verdachtsmomente be⸗ ger mit zwei Berufungen gegen das erfſtinſtanzliche nate Unteuſuchungshaft abgerechnet wurden. Straf⸗ Konkurs geratenen Zigarrenfabrik im Laufe der ſtünden. gen Urteil in der großen Unterſchlagungsaffäre bei der Tverſchärfend wurde bei ihm gefunden, daß er noch Jahre durch F älſchung der Lohnliſten rund N 115 Neckarauer Gummifabrik zu beſaſſen. Der zu zwei nach ſeinem Austritte durch Preſſionen in Briefe 26 000, Gelder unterſchlagen und auf der Sparkaſſe§ Schwere Zuchthausſtrafe für ein Diebespärchen. nd Jahre 6 Monate Zuchthaus verurteilte Leiter der Geld zu erlangen ſuchte. angelegt Da er bei Eröffnung des Konkurſes über Ein ſchon öfters wegen Diebſtahls vorbeſtrafter jun⸗ u ö Krankenkaſſe Heinrich Neff von Weinheim hatte ſeine Firma befürchtete, daß die Unterſchlagungen ger Mann aus Marburg hatte in Gemeinſchaft mit 5 r el. Kohlendiebſtahl zu Waſſer. 5 0 ſeiner ebenfalls ſchon wegen Diebereien vorheſtraften 075 gegen die Hübe 15„ der 5. 8 55 2 am 4. Oktober 1930 an und legte die Geſchäftsbücher Braut, einem jungen Mädchen, das in der elter⸗ 5000 e s Urteil gegen den 5 Vier Ludwigshafener Arbeiter hofften es beſon⸗ zuſammengebündelt in das Zimmer. in dem er den lichen Wohnung befindliche Studentenzimmer er⸗ la Vilhelm Hoffmann zu niedrig, der 2 8 Monaten ders ſchlau anzuſtellen, wenn ſie zur Nachtzeit Brand legte. Der Brand konnte gelöſcht werden, und brochen und einen größeren Geldbetrag und 1755 Oefängnis nerunkeilt worden war. 8 beiden an⸗][ Brennmaterial mit einem Nachen auf der Mann⸗ ſo kam auch die Unterſchlagung ans Tageslicht. Kleidungsſtücke geſtohlen. Außerdem entwendeten Teil deren Beteiligten haben ſich mit dem erſtinſtanzlichen heimer Uferſeite holen. Aus einem Lager holten ſie Ein Todesurteil beide an anderen Stellen noch kleinere Geldbeträge, 995 ell abgefunden. nach Ueberſteigen des Zaunes drei oder vier Säcke 8 Das Pärchen zog dann gemeinſam im Lande herum, blie⸗ Dem erſtgenaunten Angeklagten ſtand.⸗A. und brachten ſie hinüber, um ſie zu verkaufen. Das Schwurgericht Koblenz verhandelte geſtern tauchte bald in Frankfurt, bald in Braunſchweig uſw. Pfeiffenberger Hoffmann Frau RA. Dr. Schoeffel Von einem Notdiebſtahl konnte nicht die Rede ſein. gegen den 23jährigen Alfred Mü[ker aus Ilges⸗ auf, bis 72 ſchließlich 195 der 11 gefaßt 1 8 s g a 5 bi Kreis Meif i 0 zur Laſt gelegt wir Vor de Schöffe Marburg ſte zur Seite. Das Gericht kam nach längerer Verhand⸗ Die Schwere der Strafen ſteht in keinem Verhält⸗ ue d e e e ee 1 8 We en e e e 0 15 1 8 iner Freiſpre 5 10 85 8*. N 3 29 88175 0 31. Je 5. Vs. 68e gen Ortspoltzei⸗ 4. a Last 9 9 in Abrede. lung zu einer e des Angeklagten Neff nis zu dem Sachwerte. Der Angeklagte Jakob. diener und Feldhüter Grav ius vorſätzlich und mit Das Gericht erkannte wegen ſchweren Diebſtahls in 1 wegen Verleitung zum Meineld. Das Gericht konnte hatte das Pech, als Rückfälliger u einem ahr Ueberlegung getötet zu haben. Mit dem Augeklag⸗ einem Falle und einfachen-Diebſtahls in zwei Fällen 411 darum auf eine Gefängnis ſtrafe erkennen, di Gefä ngnis verurteilt zu werden, ſein Bruder ten ſind ſeine Mutter wegen Anſtiftung zum Morde gegen den jungen Mann auf drei 8 ah re und ſeine urg aber in der gleichen Höhe bleibt, wie die vom Kaſpar bekam 4 Monate. Juguſt Wenz 3 Monate und ſein Vater wegen Beihilfe vor Gericht. Der Braut auf zwei Jahre Zuchthaus, außer⸗ auf Schöffengericht normierte Strafe. Hoffman wurde zu und Otto Blech 14 Wochen Gefängnis.(Einzelrichter Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten] dem wegen Landſtreicherei auf ſechs Wochen und rh einem Jahre Gefängnis verurteilt. Nach der Be⸗ Dr. Vaulont.) Alfred Müller ſowie gegen ſeine Mutter die To⸗ Stellung unter Polizeiaufſicht. ende 5 gung Un⸗ gung blei⸗ e zu mit⸗ 1 Alg. Nolkerelbufter W.42 feinst. öchsenmaulealat-Pf.- Jose 38 Jahr Limburger 1 pſd. s Shniche ptatt in Ulltendt j l. 1. eiter Dellkateß- Käse 2 Sch.. 2 Schlemmerhappen in Rem.-Sauce Us. 1 bleibt bei der gulen ue 0 ring oder Jfeffett Pfund 36 Holl. Vollheringe 15 Sick.. 80 5 1 ö 15 T 10 Stück Jo fall. Follheringe 1 10 fl. 6s LOBABELZk, eber Probiert dec h 5 5 i 5 5 auch einmel die anderen LOBA- 55 Sachen! N Kaffee hp 170.30 120- 1115 5 LOBAPOLHUR fur Möbel, Türen, 117 8 5 Holst. Plock · od. Cervelatwurst%.34 Ledersachen. Sis reinigt ſemos und en 8 5 5 95 gibt zugleich feinsten Glanz. 111 4 7 Joch ler-Sdimſtinudeln 2 Pfd.. 90 Geselz. Kleinfleisch f fd. 30 5 LOBALIN macht die Böden kler und 185* N kier-NHabkoron 2 Pfd. rs Hoher feller Speck f Pfl. 7 ernöhrt sie. 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Terotentäckungen der Stat ktannbeim ö a Morgen früh auf der Freibauk Kuhfleiſch. nu⸗ 7 1 111 Aischobst Pſch 0,„38 mundo, Serin. 3 ff..00 f Anfang Nr. 1000. 37 net, Erdnüsse Pfd. 28 Ffunud- cho kolade-Plund- Tag 90 7 5 5 1 degſ⸗ Apfelringe 1 pfd.- pfeftemim fonüant ½ Pfund. 40, 5„ e . 8 Zitronen 10 Sſüdk 38, 32 Gefülſte Plätzdien ½ 23 Die auf 1. Auguſt 1931 fällige IV. Tilgungs⸗ 0 Amer. Tofel-Aepfel Pfd.- A485 Nllch- Schokolade 4 Tafeln-. 30 rate obiger Anleihe im Betrage von 216 700 R./ 5 iſt durch Ankauf beſchafft worden; eine Aus⸗ 9 loſung findet demnach in dieſem Jahre nicht ſtatt. Mannheim, den 16. April 1931. 9 10 Der Oberbürgermeiſter. a 7 900 0 205 Zwangs- Versteigerung nen Freitag, den 24. April 1051, nachm. 2 Uhr aren. date Babe 9 Ar Qu 9 8 10 in⸗ are Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich N 1 perſteigern: 1 Gasbadeofen, 1 Grammophon und Das ist eln Beispiel. Einen n Bewels für die hervorragen⸗ f 8 e 1 11 1001 5860 den Elgenschaften unseres altbewährten Schwan⸗Seifenpulvers annheim, den 22. Apr 31. 8 3 Lindenmeier, Obergerichtsvollzieher. gibt es nicht. Uberzeugen auch Sie slch hlervon durch einen Ver- 95 Die Auszahlung der in unſerer heutigen Generalverſammlung auf zuch, er kostet Sie nur 28 Pfennige. Schwanpulver int ausgezeichnet 5 aden ess feſtgeſetzten Dividende für 1930 erfolgt vom 18. April dſs. Js. an für alle Wäsche, für alle Reinigungs⸗Atbelten in Küche und Haus. Ber⸗ gegen Einreichung der Gewinnanteilſcheine Nr. 2 der neuen Aktien⸗ riſche D* urkunden mit R..— für jede Aktie zu nom.., 995 10 11 5 8 e 5 R. 60.— für jede Aktie zu nom..“ 1000.— abzüglich 10 Kapital⸗ AI Sagung ertragſteuer bei der e 81 5 5 5 8 Deutſchen Bank und Disconio⸗Geſellſchaft in Berlin N 1 Für die vielen Beweise berzlicher Teilnahme 197115 einer ihrer Zweigniederlaſſungen 5 75 5 225 Heimgang 5 5 84 und 1 an den zuſtändigen Schaltern während der üblichen 1 f 2qüß5ß8—— FFPFFPFCTTTTPTTTTCTCTCTCTCTCT0TCTT0TTT en Frau, unserer lleben Schwägerin und Tante Die einzureichenden Gewinnanteilſcheine ſind auf der Rückſeite mi 5 155 2 1 Sowie für die zahlreichen Kranz. und Blumen- dem Namen des Einreichers(gegebenenfalls Firmenſtempel) zu verſehen. Zum Bleichen und Klse tspblen der Wösehe Seifix. Pskel 15 pig t am spenden herzlichen Dank. Auf die auf die Firma Deutſche Bank lautenden Aktien ſowie auf 11 2 2 7 5 15 die Kommanditanteile der Disconto⸗Geſellſchaft erfolgt eine Dividenden⸗ Damenschneiderin ollktische fameier Einige beſſere Damen Tüchtige Friseustz 5 . 1 4* 2 zahlung nicht. Etwa noch nicht zum Umtauſch eingereichte Akttenurkunden] geht ins Haus, pro und Herren finden geht ins Haus be 10 Mannheim(U 6 10, den 22. April 1981. 750 ſind daher vor Erhebung der Dividende in neue Aktienurkunden um⸗ 3 Biest 1 guten, reichhaltigen N 12 N 2 86 K 5 8 5 Uter 8 15 bateaſchen dae Gn ben atzaarten, Il Einlegen usch aner fe 10 Berthold Koch, Opersfeuerinspehior VV Leaße. 10 Eine d 4 5 Mittag- 1. Abenekfseh ois Ste nitpf 2 a 2 2.50,—— a 1 bel und Verwandſe U 8 K d Di f 6 U haft Umzüge 8.50, 10.50 Gefl. Anfragen un⸗ Kaufe S483 2 Deutsc 2 an un Son 0 686 80 mit 5 1 1 5 Dammhahn, Tatter ter 8 K 19 an die landscheine N 8 1 gewiſſenhaft u. billig 1 85 4 at⸗ ö Schlitter Solmssen ausgeführt. A. 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Blattes. 43799 leſerkreis: Oſtſes- Hendel, Stettiner qnduſtrie, Oftſee- Schiffahrt, off. Landwirtſchaff, deere 8 e ed e ee 10. Seite/ Nummer 186 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗An Donnerstag, 23. April 1991 Preußens Vor vierzig Jahren, am 24. April 1891, ſchloß einer der ganz Großen des alten Preußen die Augen: Helmuth v. Moltke. Er entſtammte einem alten mecklenburgiſchen Adelsgeſchlecht, das ſchon in den Chroniken des 13. Jahrhunderts verzeichnet iſt. Sein Vater, Viktor v. Moltke, war zunächſt preuß ſcher Offizier, nahm aber als Hauptmann den Ab⸗ ſchied und trat in die döniſche Armee ein, wo er bis zum Generalleutnant aufrückte. Helmuth v. Moltke wurde am 26. Oktober 1800 in Parchim(Mecklenburg⸗Schwerin) geboren, wo ſein Vater damals in Garniſon ſtand. Wenige Jahre nach ſeiner Geburt ſiedelte die Familie nach Dänemark über. Nach Beendigung ſeiner Schulzeit beſuchte Moltke ſechs Jahre lang die dä⸗ niſche Landkadettenanſtalt in Kopen⸗ hagen und wurde im Jahre 1819 als Leutnant in die däniſche Armee eingeſtellt. Es zog ihn aber wieder nach ſeiner alten Heimat, und im Jahre 1822 gelang es ihm, in die preußiſche Armee übernom⸗ N Generalfeldmarſchall Helmuth von Moltke men zu werden. Er wurde dem ſpäteren Leib⸗Gre⸗ nadier⸗Regiment Nr. 8 in Frankfurt a. O. über⸗ wieſen. Schon nach halbjähriger Dienſtzeit kam er zur Allgemeinen Kriegsſchule, der ſpäteren Kriegs⸗ akademie, und tat ſeit dieſer Zeit nie wieder Front⸗ dienſt, ein Fall, der in der Geſchichte der preußiſchen Armee wohl einzig daſtehen dürfte. Moltkes be⸗ ſonderes Verdienſt war es, trotzdem nie die Fühlung mit der Truppe zu verlieren. 1832 wurde er in den Generalſtab verſetzt. Als junger Kapitän unter⸗ nahm Moltke eine Studienreiſe nach der Türkei. Der Aufenthalt im Orient dauerte weſentlich länger als vorgeſehen war. Der junge preußiſche Offizier er⸗ regte das Intereſſe des Sultans Mahmud, der ihn zu ſeinem Berater bei der geplanten Heeresre⸗ form machte. Moltke erhielt vom preußiſchen Kriegsminiſterium einen mehrjährigen Urlaub und nahm am türkiſchen Feldzug gegen Mehmed Ali im Jahre 1839 teil, der einen für die Türkei ungünſtigen Ausgang nahm. Der ehrgeizige Ober⸗ befehlshaber der türkiſchen Armee wollte Moltkes Ratſchläge nicht befolgen, da er darin eine Be⸗ ſchränkung ſeiner Autorität ſah und erlitt eine ſchwere Niederlage. Noch im ſelben Jahre, nach dem Tode des Sultans, verließ Moltke die Türkei. Ueber ſeinen Aufenthalt im Orient hat er eine Reihe in⸗ tereſſanter Schriften hinterlaſſen, von denen be⸗ ſonders die„Briefe über Zuſtände und Begeben⸗ heiten in der Türkei aus den Jahren 1835—1839“, ein Dokument von außerordentlichem kulturhiſto⸗ riſchen Wert darſtellen. Nach Preußen zurückgekehrt wurde Moltke in den Generalſtab des 4. Armeekorps verſetzt und wurde 1842 Major. 1845 ging er als Adjutant des Prinzen Heinrich von Preußen nach Rom und nach dem Tode des Prinzen im nächſten Jahr als Adjutant zum Generalkommando am Rhein. 1848 wurde er als Abteilungschef in den Großen Generalſtab berufen. Schon hier hatte Moltke Gelegenheit, auf die Ent⸗ wicklung der preußiſchen Armee Einfluß zu nehmen. Von 18491855 ſtand er an der Spitze des General- ſtabes des 4. Armeekorps, dem er ſchon früher ein⸗ mal angehört hatte. Dann war er drei Jahre lang Adjutant des Prinzen Friedrich Wil⸗ helm, des ſpäteren Kaiſers Friedrich III. Noch als Generalmajor, im Jahre 1858, wurde die Lei⸗ tung des Großen Generalſtabes in ſeine Hände ge⸗ legt. In dieſer Stellung hat Moltke außerordentliche Die Monarchie Hellmuth v. Mollkes Weg zum Ruhm Verdielſte erworben, einerſeits um die Ausbildung der ihm unterſtellten Offiziere, andererſeits um die Bearbeitung der Kriegspläne. Auf ſeiner Arbeit beruhte im Weſentlichen der Operationsplan für den deutſch-däniſchen Krieg. Als Generalleutnant wurde er im Jahre 1864 Generalſtabschef des Oberbefehls⸗ habers der Alliierten Truppen, des Prinzen Fried⸗ rich Karl. 1866 zum General der Infanterie beför⸗ dert, ging er mit dem König nach Böhmen. An der Schlacht bei Königgrätz und dem Marſch der Preu⸗ ßen gegen Wien und Olmütz hatte er entſcheidenden Anteil. Unter ſeinem Vorſitz fanden dann in Nikols⸗ burg die Waffenſtillſtandsverhandlungen ſtatt. Seine größter Feldherr einigen wußte, bewies beſonders die Schlacht von St. Privat, in der er die gewaltige Uebermacht des Feindes mit verkehrter Front angriff und beſiegte. Dieſes Kunſtſtück konnte nur ein Meiſter der Stra⸗ tegie und Taktik vollbringen, ein Feldherr, der ganz genau wußte, was er ſeiner Truppe zumuten konnte. Gerade in dieſer Ausgeglichenheit von Mut und Vor⸗ ſicht liegt das Geheimnis ſeiner großen Erfolge. Am 28. März 1871 wurde ihm das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes verliehen, nachdem er ſchon im Oktober 1870 in den Grafenſtand erhoben worden war. Am 16. Juni 1871 wurde er zum General⸗ feldmarſchall befördert. Das Sterbehaus des Freiherrn v. Stein wird Muſeum Schloß Kappenberg bei Lünen in Weſtf., Wohnſitz und Sterbehaus des preußiſchen Staats⸗ manns und Reformators Karl Frhr. v. Stein, ſoll zum Muſeum umgewandelt werden. Am 29. Juli feiert ganz Preußen den 100. Todestag des Freiherrn v. Stein. Verdienſte wurden vom König durch Verleihung des hohen Ordens vom Schwarzen Adler anerkannt. Nach dem Feldzug widmete ſich Moltke ganz der Organiſation der preußiſchen Armee, indem er die im Kriege gemachten Erfahrungen aus⸗ nutzte. Beſondere Beachtung ſchenkte er dem Mobil⸗ machungs⸗ und Aufmarſchplan, der Organiſation der Truppenbeförderung und bereitete ſo den Aufmarſch für den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg vor, der bald darauf ſeinen Anfang nahm. Im Feldzug 1870/71 konnte Moltke ſein Genie voll entfalten. Der Auf⸗ marſch erfolgte nach dem von ihm aufgeſtellten Grundſatz:„Getrennt marſchieren, vereint ſchlagen.“ Im Kampf ſelbſt war er ein entſchiedener An⸗ hänger der„Vernichtungsſtrategie“, zu der er ſich auf Grund eingehender Studien der Kriege Friedrichs des Großen und Napoleons bekannte. Wie Moltke mit der ihm eigenen ſprichwörtlich gewor⸗ denen Vorſicht Mut und Entſchloſſenheit zu ver⸗ Am 9. Auguſt 1888 wurde Moltke auf ſein Geſuch von dem Poſten als Chef des Generalſtabes entbun⸗ den und zum Präſes der Landesverteidigungs⸗ Kommiſſion ernannt. Er ſtarb im Alter von 91 Jahren und wurde auf ſeinem Gute Kreisau in Schle⸗ ſien beigeſetzt. Moltke war ſeit 1867 Reichstagsabgeordneter und gehörte ſeit 1872 auch dem Herrenhaus an. Ex, der große Schweiger, hat eine Reihe bedeutſamer Parla⸗ mentsreden gehalten, die auszugsweiſe veröffentlicht wurden und die rege Anteilnahme des Generals an den politiſchen Geſchehniſſen bewieſen. Die Zahl der von Moltke verfaßten Schriften— zumeiſt auf ſtrate⸗ giſchem und taktiſchem Gebiet, iſt Legion. Es wäre müßig, Moltkes Verdienſte eingehend zu würdigen. Er iſt als einer der größten Deutſchen in die Geſchichte eingegangen und wird als Meiſter der Kriegskunſt und als Vorbild treuer Pflichter⸗ füllung fortleben. ch Die Tragödie einer Schönheitskönigin Unter den Inſaſſen des Frauengefängniſſes in Nizza befindet ſich eine außergewöhnlich ſchöne Frau. Sie weigert ſich, Nahrung zu ſich zu nehmen, weint ununterbrochen und will keinen Verteidiger für ſich beſtellen. Dem Unterſuchungsrichter gegen⸗ über hat ſie wiederholt geſagt:„Machen Sie mit mir, was Sie wollen.“ Die ſchöne Gefangene heißt Char⸗ lotte Naſh und wurde 1905 in Saint Louis in Amerika geboren. Schon als Kind erregte ihre Schönheit allgemeines Aufſehen und mit 17 Jahren wurde ſie zur Schön heitskönigin Ameri⸗ kas proklamiert. Ihr Name, ihr Bild und ihre Lebensgeſchichte gingen durch die geſamte amerika⸗ niſche Preſſe. Ueberall, wo Miß Charlotte ſich zeigte, wurde ſie bewundert, gefeiert und verehrt. 1923 traf die Schönheitskönigin in dem Badeort Atlantic— City ein, wo ſie die Bekanntſchaft eines in Künſtlerkreiſen ſehr bekannten Millionärs, Nixon Nirdlinger, des Beſitzers vieler Theater⸗ unternehmungen in Boſton und Philadelphia machte. Trotz des Altersunterſchiedes von 30 Jahren und obwohl er bereits dreimal geſchieden war, machte ihr der Millionär einen Heiratsantrag. In der erſten iſt geſtürzt — Das umgeſtürzte und zertrümmerte Reiterdenk mal König Philipps III. in Madrid Am Tage der Revolution ſtürzte die erregte Menge die Stan Führern der ſpaniſchen Vergangenheit in ganz Madrid um. Das d wurde dabei zertrümmert. Zeit ſchien die Ehe glücklich zu ſein. Der Gemahl erfüllte alle Wünſche ſeiner Frau, die ihm zwei ent⸗ zückende Kinder ſchenkte. Nixon Nirdlinger war ſtändig von einer ſolchen Eiferſucht geplagt, daß er auf die unglaublichſten Gedanken kam, um ſeine Frau überwachen zu können. So pflegte er ſie für ſeine Tochter auszugeben, die unter ſeinem väter⸗ lichen Schutz ſtand und dementſprechend behandelt werden mußte. Das Verhältnis der beiden Ehe⸗ gatten wurde im Laufe der Zeit ſo unerträglich, daß im Jahre 1926 die geplagte Frau die Scheidung durchſetzte. Nach nicht allzu langem Intermezzo begann der Millionär ſeine geſchiedene Frau mit flehentlichen Bitten zu beſtürmen, ihm alles zu verzeihen und zu ihm zurückzukehren. Er verſprach feierlich, ſie nie mehr mit ſeiner Eiferſucht zu quälen. Charlotte ließ ſich überreden und heiratete zum zweiten Male ihren geſchiedenen Mann. Die zweite Hochzeitsreiſe führte ſie nach Nizza, wo die alten Eiferſuchtsſzenen ſich in verſtärktem Maße abzuſpielen begannen. Eines Tages wurde Nixon Nirdlinger, von zwei Ku⸗ geln getroffen, tot in ſeinem Zimmer aufge⸗ Lippennegerinnen und Pygmäen als Gäſte des Verliner Zoo funden. Die Unterſuchung ergab, daß der Verdacht des Mannes vollkommen unbegründet war, und daß Charlotte nur für ihre Kinder gelebt hatte. Bei der Verhaftung wies der Hals Charlottes deutlich Spuren handgreiflicher Gewalt auf. Es iſt zu per muten, daß die des Totſchlages angeklagte Frau auch ohne Verteidiger von den Geſchworenen freigeſprh⸗ chen werden wird. Die Moral der Geſchichte Liegt aber in einer Aeußerung, die der erſchoſſene Nird⸗ linger kurz vor ſeinem Tode einem ſeiner Freunde gegenüber gemacht haben ſoll.“ Ich habe eine ent⸗ zückende und wunderbar ſchöne Frau, und doch rate ich Ihnen: Heiraten Sie nie eine Schönheitskönigin⸗“ Der kranke Junge der Frau Marquſſe Frau Marquiſe trug einen der glanzvollſten Na⸗ men der franzöſiſchen Geſchichte, und ſo war der Marſeiller Profeſſor Paul Ranjou über alle Maßen erfreut, als ihn die vornehme Dame um eine Unterredung außerhalb der Sprechſtunde bat. Vor⸗ nehme und auch vornehm bezahlende Privatpatienten ſind ſelbſt einem ſo berühmten Facharzt herzlich will⸗ kommen, wiewohl er ſich nicht ſo recht vorſtellen konnte, warum gerade er, ein Spezialiſt auf dem Gebiete der Stehlſucht, der Frau Marquiſe helfen ſollte. Sie kam zur verabredeten Zeit, brachte ihren etwa achtjährigen Jungen mit und erzählte dem Mediziner unter Tränen von ihrem Unglück. Der kleine Gaſton, ſonſt ein überaus wohlgeratenes Kind, weiſe eine krankhafte Neigung zum Karl Freiherr v. Stein (17571831). Stehlen auf und brocke ſeinen allerhand Unangenehmes ein. Dr. Ranjou hatte nun ſelbſt Gelegenheit, ſich von der hochgradigen Kleptomanie Gaſtons zu überzeugen; in den zehn Minuten, während er ſich mit dem Jungen beſchäf⸗ tigte, wanderten goldene Taſchenuhr und Zigaretten⸗ doſe zu dem Kranken. Die troſtloſe Mutter hatte Mühe, dem Jungen die geſtohlenen Wertgegen⸗ ſtände wieder abzulocken. Nach dieſem nieblichen Zwiſchenſpiel hielt der Arzt der Frau Marquiſe einen längeren Vortrag über die Art der Behand⸗ lung, mit der man unverzüglich einſetzen müſſe, um dem Kinde ſeine Leidenſchaft rechtzeitig abzuge⸗ wöhnen. 5 In dieſer Zeit enteignete Gaſton die zwei wert⸗ vollen Ringe des Doktors, die dieſer auf dem Ar⸗ beitstiſch liegen hatte, und ſchlüpfte mit ſeiner Beute in einem unbewachten Augenblick aus dem Zimmer Die Frau Marquiſe entſchuldigte ſich, der Doktor gewann nunmehr endgültig den Eindruck, daß es ſich um einen ſchweren Fall handele, und man einigte ſich auf den nächſten Tag. Da wollte die Mutter die zwei Dinge wiederbringen und den kleinen Gaſton mit, um ihn behandeln zu laſſen, Aber die Mutter kam nicht, und Dr. Ranjou ſah weder ſeine Schmuckſachen noch den Patienten wie⸗ der. Die Anzeige bei der Polizei beſtätigte dann, daß“ der Doktor nicht einem Stehlſüchtigen, ſondern viel⸗ mehr einem famos abgerichteten kleinen Dieb zum Opfer gefallen war: Die falſche Marquiſe und ihr „krankhafter“ Sohn bereiſten ganz Frankreich und hamſterten mit ihrem neuartigen Trick ein kleines Vermögen zuſammen. Man konnte ſie vorläufig nicht faſſen obwohl es doch eigentlich ein Leichtes wäre, der Trägerin eines ſo erlauchten Namens anf die Spur zu kommen. Was viele nicht wiſſen Die meiſten Juſekten und auch die verſchiedenſteg halten ſich auf Eichen auf, danach Kaſtanten Ulmen, die wenigſten auf Erlen. Der Schiffahrtsweg zwiſchen Hamburg und Nei york beträgt 5830 Kilometer, oder wird doch weng ſtens ſo angenommen, denn ſelbſtverſtändlich können die Schiffe nicht in ſchnurgerader Linie fahren. Die Ankunft der exvtiſchen Gäſte auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin. Im Berliner Zoologiſchen Garten werden fetzt die merkwürdigen afril und eine Gruppe von Lippennegerinnen zu ſehen ſein. Dieſe Fr tiſchen Zwerg⸗Pygmäen tragen runde Holz⸗ teller feſtgewachſen in den Lippen, was ihnen ein ungeheuerliches Ausſehen gibt. vatloſen Eltern 1 ——— Tra 5— Se 2 He* 2 0 2 2 Sala . Donnerstag, 23. April 1931 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 186 VV ä——ů g i. daß 3 i der 5 8 2 25 itlichg 1 5 2 a ver IS N ifisehe i auch—— r 5 g 2 2 8 5 N e ſpro⸗ 5 ö 25 5 Ab heute Erst- Aufführung der Der ganz große Tonfilm- ETfelg! VVV N 5 zune S Nird⸗ 2 9 90 5 Etwas faszinierend Neues ist Alle Sorten Seefische eunde Tonfilm Operette Ein feinkultiviertes Filmwerk, das dem verwöhntesten s 2 66 u. lebende Fluſifsche e ent⸗ 8 Geschmack Rechnung trägt! 5 a 2 3„„NRNalleluls J. Knab, 0 1. 4 igin.“ Ein grandioser Spielfilm von 188 Tel. 30269 18 vorragender Qualität, ein packen- e Uiſe 5 des künstlerisches Ereignis! Weignäherin 5 5 empfiehlt ſich i. 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Niemals wurde die Achtung 8; 0 J 5 und Kas e 52 nluft mit vor dem Vorwurf eines mit seltenem Feingefühl herge- do. im Ausschnitt... Ffund 40 Pig. 5 4 stellten 1e 8 Mitteln tn 14 lch Schellfisch, ohne Kopf. 30 Pfg. rniußte der kriumph über alle fade elmäßigkeit sich N Isar Hariweis dnl e raden, u leds ucherlische un marimaden) — einer von den„Drei von der Tankstelle“ 32 2 8 5 Künstlerisch hochwertig! fk. Sutter Piund 1,0 Friedl Haerlin- Ernst Verebes- Greil fe. Landbutter Pfd. 1,30 V eee ee e Eier Eier Eier“ Außerdem: 8: Maeve 95 5 5 F ral D* K f EN E Stuttgart ee Nvolltrische deutsche Landeler Räuber der Mnlerwell. 5 i an e 1 i 5 a 5 5 besonders schön und empfehlenswert in Sen dn n s der Date 08 persönlich über des Problem des 8 218 lf N 1 1 Chicagos. P tern 0. 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