E 8 — 2 2 6 8 2 2 2 MM 2 8 ag 3885 das um 170 uhr drei franzöſiſche Flie⸗ 2 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 68, 8e Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Einzelpreis 10 Pf. ue Mannheimer eitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, — Für das Erſcheinen von Mittag⸗Ausgabe Freitag, 24. April 193 142. Jahrgang— Nr. 188 Außenpolitiſche Tages⸗ und Zukunftsfragen Drummonds Verliner Veſuch Der Eindruck der Veneſch⸗Rede= Der Königsberger Spionagefall- Der Konflikt mit Litauen Die erſte Sitzung des Reichs kabinetts Drummonds Voſprethungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 24. April. Dr. Curtius wird heute ſeine Beſprechungen mit dem in Berlin anweſenden Generalſekretär des Völkerbundes fortſetzen. Heute abend dürfte auch der Reichskanzler Erie Drummond empfangen. Drummond hat geſtern nachmittag nach ſeiner erſten Ausſprache mit dem Reichsaußenminiſter mit den Vertretern des Völkerbundsreferats des Auswär⸗ tigen Amtes verhandelt. Sein Berliner Beſuch wird mit einem Eſſen, das der engliſche Botſchafter ihm zu Ehren heute abend gibt, abſchließen. Wie uns an den Berliner zuſtändigen Stellen verſichert wird, galt auch der diesmalige Berliner Beſuch des Generalſekretärs lediglich informato⸗ riſchen Beſprechungen, wie ſie vor den großen Rats⸗ tagungen üblich ſind. Seine Anweſenheit in der Reichshauptſtadt habe allein dadurch eine beſondere Bedeutung erlangt, daß Dr. Curtius diesmal den Vorſitz im Rat führen wird. Beneſchs Zwei⸗Block⸗Theſe Telegraphiſche Meldung 5— Berlin, 24. April. Die Rede, die der tſchechoflowakiſche Außenminiſter geſtern zur Frage der Zollunion gehalten hat, findet in Berliner politiſchen Kreiſen lebhafte Beach⸗ tung, Man vermerkt zwar, daß die Rede fachlich war, aber die Feſtſtellung wird dadurch beeinträchtigt, daß die Rede in ihrem Inhalt viel zu wünſchen übrig ließ. Er behauptete z.., daß die Zollunion als ein politiſches und nicht als ein juriſtiſches Pro⸗ blem angeſehen werden müſſe. Demgegenüber darf man darauf hinweiſen, daß Beneſch damit im vol⸗ len Gegenſatz nicht zur Auffaſſung Deutſch⸗ lands, ſondern auch zu der des engliſchen Außen⸗ miniſters Henderſon ſteht. Aus ſeiner Einſtellung kann man jedenfalls nur entnehmen, daß Prag offen⸗ bar befürchtet, die juriſtiſche Prüfung der Angelegen⸗ phbeit würde zur Anerkennung der Zollunion führen. Wenn Dr. Beneſch weiter der Beſorgnis Ausdruck gibt, die Zollunion könne zur Bildung von zwei Blocks innerhalb Europas führen, ſo wird in Ber⸗ liner politiſchen Kreiſen daxauf hingewieſen, daß Deutſchland nicht im geringſten das Bedürfnis einer Blockbildung empfinde. Dagegen muß bemerkt wer⸗ den, daß Dr. Beneſch ſich bisher recht ſtark im Sinne einer Blockbildung betätigt hat. Man braucht nur daran zu erinnern, wie ſehr er bei der Kleinen Entente engagiert iſt. Die Reichsregierung hat noch vor zwei Jahren verſucht, nicht nur Oeſterreich, ſondern auch der Tſchechoflowakei einen Vorſchlag zu einer Anglei⸗ chung der Wirtſchaftsſyſteme zu machen, die von einer Zollunion nicht weit entfernt ſein ſollte. Der tſchecho⸗ ſlowakiſche Außenminiſter hat dieſen Vorſchlag aber abgelehnt. Die Antwort an Beneſch wird vermutlich erſt in Genf erteilt werden. Franzöſiſche Flieger über deutſchem Gebiet Telegraphiſche Meldung — Trier, 24. April. Wie nachträglich bekannt wird, haben am Mon⸗ Jer deutſches Gebiet im ſüdlichen Teil des Kreiſes Saarburg überflogen. Sie kamen aus Lothrin⸗ gen und flogen in einer Höhe von 500 bis 600 Mtr. Ueber dem deutſchen Ort Eft wendeten ſie und flogen nach Lothringen zurück. Der Königsberger Spionagefall Deutſchland beſteht auf Abberufung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. April. Die Unterſuchung, die im Reichswehrminiſterium über die Königsberger Spionageaffäre angeſtellt worden iſt, ſteht, wie der„Lokal⸗Anzeiger“ mitzu⸗ teilen weiß, unmittelbar vor dem A bſchlu ß. Es ei zu erwarten, daß nunmehr diplo matiſche Schritte durch die Reichsregierung ein⸗ geleitet werden. Der deutſche Botſchafter in Paris pull nach der„Voſſiſchen Zeitung“ am Quai'Orſay darauf hinweiſen, wie peinlich das taktloſe erhalten der franzöſiſchen Offiziere in Königs⸗ erg für die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen iſt 173 daß eine vertrauensvolle Zuſammenarbeft deut⸗ ſcher Behörden ſowohl mit dem Königsberger Kon⸗ *. ful wie dem Gehilfen des franzöſiſchen Militäratta⸗ ches in Berlin nach dem Königsberger Vorfall nicht mehr erwartet werden könne. Jeſtſtellung des Arbeitsplans Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. April. Die erſte Sitzung des Reichskabinetts nach der Oſterpauſe, die am Donnerstag nachmittag um ſechs Uhr begann, ging gegen halb 10 Uhr zu Ende. Wie aus einem kurzen Bericht über den Verlauf der Ausſprache, an der übrigens auch der Reichs bank⸗ präſident teilnahm, hervorgeht, wurde zunächſt nach einem längeren Vortrag des Reichskanzlers das Arbeitsprogramm für die nächſte Zeit feſtgelegt. Daran ſchloſſen ſich die Berichte des Finanzminiſters über die Finanzlage des Reiches, des Arbeitsminiſters über die von ſeinem Reſſort zu erledigenden Aufgaben und des Verkehrsminiſters über die Lage der Reichs⸗ bahn. Dann wurden gewiſſermaßen die Umriſſe des Aufgabenkreiſes, die zu bemächtigen, es in den nächſten Wochen und Monaten gilt, vorgezeichnet und Inhalt und Richtung der kommenden Arbeiten be⸗ ſtimmt. i Die Agrarfrage wurde, wie wir ergänzend erfahren, noch nicht be⸗ ſprochen. Dr. Brüning hat auch nicht, wie urſprüng⸗ lich vorgeſehen, ſchon geſtern den Reichsernährungs⸗ miniſter empfangen. Dieſer Beſuch iſt vielmehr auf heute verſchoben worden. Das Kabinett wird dann am Samstag ſeine nächſte Sitzung abhalten. Nach unſeren Eindrücken ſcheint man in den Kreiſen der Reichsregierung nun doch den Schluß⸗ teil des Gutachtens der Brauns⸗Kom⸗ miſſion abwarten zu wollen, ehe man zu den entſcheidenden Maßnahmen auf dem Gebiete der Ar⸗ beitsloſigkeit und der Reform der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung im beſonderen ſchreitet. Die Kommiſſion tritt heute wieder zuſammen, um die Beratungen über den 2. Teil ihres Berichtes fortzuſetzen. Es ſteht zu erwarten, daß ſie das Tempo ihrer Arbeiten nunmehr etwas beſchleunigen wird, ſo daß Ende nächſter oder anfangs übernächſter Woche mit dem Abſchluß der Unterſuchungen zu rechnen iſt. Das Kabinett dürfte dann ſeine Entſcheidung recht bald treffen, ſo daß die Notverordnung über den Geſamt⸗ komplex des Arbeitsloſenproblems um die Mai⸗ mitte erwartet werden kann. Gute Zenſur für Brüning Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. April. Der Reichskanzler Brüning erfährt durch Herrn von Oldenburg⸗Januſchau eine Anerken⸗ nung, auf die er ſtolz ſein darf:„Nach Bis⸗ marck der Beſte.“ So hat, wie er jetzt in einer Zuſchrift an die„Kreuzzeitung“ ſchildert, Herr von Oldenburg vor einiger Zeit in einem Privatgeſpräch über Dr. Brüning geurteilt.„Ohne ſeine Hilfe, fügt der greiſe Kämpe begründend hinzu, würde der Miniſter Schiele auch das nicht erreicht haben, was er für die Landwirtſchaft bisher erreicht hat. Abgeſehen von perſönlichen Eigenſchaften erkenne ich den Willen des Herrn Reichskanzlers an, z u führen und ſich nicht vom Reichstag führen zu laſſen.“ Das Einzige, was Herr von Oldenburg an der Führung der Reichsgeſchäfte durch den Reichskanz⸗ ler Brüning bemängelt, iſt, daß es dieſem bisher noch nicht gelang, die ſozialdemokratiſche Partei⸗ herrſchaft in Preußen zu brechen. Eine wirk⸗ lich durchgreifende Beſſerung unſerer politiſchen und wirtſchaftlichen Lage ſei unmöglich, ſolange nicht die Bindung zwiſchen Sozialdemokratie und Zentrum in Preußen gelöſt werde. Vielleicht ſinnt Herr von Ol⸗ denburg gelegentlich darüber nach, ob nicht die Hu⸗ genberg⸗Methode des„Alles oder Nichts“ ſehr we⸗ ſentlich dazu beigetragen hat, das Zentrum in Preu⸗ ßen und in einigem Umfang auch im Reich von neuem an die Sozialdemokratie zu ketten. An der Fähigkeit zur Aktivität und auch an dem Mut zu ihr ſcheint es, wie dieſer Brief erweiſt, Herrn von Oldenburg noch nicht zu fehlen. Gegen die Brotpreiserhöhung Proteſt der Gewerkſchaften Drahtbericht unſeres Berliner Bü vas Berlin, 24. April. Dem Proteſt der ſozialdemokratiſchen Reichstags⸗ fraktion ſind geſtern die freien Gewerkſchaf⸗ ten gefolgt. Sie haben an den Reichskanzler ein Schreiben gerichtet, in dem ſie verlangen, daß die „Verteuerung wichtigſter Lebensmittel“„ſchnell⸗ ſtens rückgängig“ gemacht werden muß. Weiter ſetzen ſie ſich für die allgemeine Einführung der 40⸗Stundenwoche für alle Berufe unter Er⸗ haltung und Stärkung der Maſſenkaufkraft ein, ſtipu⸗ lieren die Sicherung der Arbeitsloſenunterſtützung als vordringliche Pflicht des Staates und bezeichnen die Sanierung der knappſchaftlichen Penſionsverſiche⸗ rung als dringendes Gebot. Die Sozialdemokratie zeigt ſich alſo offenſichtlich beſtrebt— der Beſchluß des Hauptausſchuſſes des preußiſchen Landtages auf Einführung der 40⸗Stun⸗ denwoche und der Brief der Gewerkſchaften erweiſt das ebenſo wie der direkte Appell der Reichstagsfrak⸗ tion— ſich in die Arbeit des Kabinetts ein⸗ zuſchalten. Die Reichsregierung hat bisher auf die an ſie gerichteten Anforderungen nicht geantwor⸗ tet. Auch der Deutſche Städtetag hat geſtern in der Angelegenheit der Berliner Brotpreiſe an das Reichsernährungsminiſterium ſich gewandt und ſo⸗ fortige Verhandlungen zu ihrer Wiederherabſetzung verlangt. Unterdes iſt aber in den geſtrigen Verhandlungen zwiſchen dem Reichsernährungsminiſter und Vertre⸗ tern des Bäckerei⸗ und Mühlengewerbes den Ber⸗ liner Bäckern die Berechtigung ihres Vorgehens atte⸗ ſtiert worden. Allerdings ſoll in nächſter Zukunft ein Konſumbrot auf den Markt kommen, zu dem ein gewiſſer Teil Roggenſchrot verwendet wird und das zu dem alten Preis, oder gar nocheinen Pfennig billiger abgegeben werden ſoll. CCP ͤ dc ͤVVVGpGbGpwbGcwccwcbGPGPTGGbGPGGGbGGbGbGTGbGſGVGPGPTPTPTGVPTPGPTVTbPTPTPTPTGTVTGTPTGTPTGTGTPTGTGTGTGTGTVTPTPTPTVTVTVTVTVTVTVbVbVbbbbb Der deutſche Botſchafter dürfte mit aller Deut⸗ lichkeit die Forderung nach einer Abberufung der durch den Zwiſchenfall belaſteten Perſönlichkeiten erheben. Die Ausweiſungen aus Memel Litauen lehnt ab! Der deutſchen Geſandtſchaft in Kowno wurde durch eine Verbalnote mitgeteilt, daß die litauiſche Regierung den Vorſchlag der deutſchen Regierung, über die Berechtigung der kürzlich erfolgten Aus⸗ weiſungen von fünf deutſchen Staatsangehörigen aus dem Memelgebiet das Schieösgericht entſcheiden zu laſſen, ablehnen müſſe. Eine Entſcheidung darüber zu fällen, ob die Ausgewieſenen ſich illoyal verhalten hätten, ſei ausſchließlich Sache der litaui⸗ ſchen Regierung. Nach Auskunft an zuſtändiger Stelle liegt der deutſchen Regierung der Wortlaut der Verbalnote noch nicht vor. Da im deutſch⸗litauiſchen Handels⸗ vertrag die Zuſtändigkeit des Schiedsgerichts auch für die Vorfrage gegeben iſt, ob die Streitigkeit ſich auf die Auslöſung oder Anwendung des Vertrages bezieht, iſt die Haltung der litauiſchen Regierung vollkommen unverſtändlich. Deutſchfeindliche Kundgebungen i 2 Warſchau, 24. April. Geſtern nachmittag veranſtalteten nationaldemo⸗ kratiſche Studenten eine Verſammlung, um gegen die Politik des Danziger Senats gegenüber Polen zu proteſtieren. Dann zogen die jungen Burſchen zur deutſchen Geſandtſchaft, deren Zugangsſtraßen aber, ebenſo wie vor drei Tagen, als die regierungsfreund⸗ lichen nationaliſtiſchen Studenten demonſtrierten, durch ein ſtarkes Aufgebot von Schutzleuten abge⸗ ſperrt waren. So mußten ſich die Demonſtranten darauf beſchränken, vor dem Polizeiriegel Nieder⸗ rufe auf Deutſchland und Hochrufe auf das polniſche, Danzig(!) auszuſtoßen. Damit hatte dann die Kundgebung ihr Ende gefunden. 44 geheimnisvolle Todesfälle in Cuba — Newyork, 24. April. Wie Aſſoctated Preß aus Santiago de Cuba meldet, iſt gegen Major Sento Ortez, den bisherigen Militärkomman⸗ danten der Provinz Santiago, und gegen 15 weitere Perſonen ein Haftbefehl erlaſſen worden, der, wie verlautet, in Zuſammenhang mit 44 geheimnis⸗ vollen. Todesfällen ſteht, die in der letzten Zeit in der Provinz feſtgeſtellt wurden. Der Adjutant von Ortez, Leutnant Philipe Valles, hat ſich in der ver⸗ gangenen Nacht erſchoſſen. Eine Denkſchrift der engliſchen Gewerkſchaften S London, 23. April Seit Jahren bemüht ſich der engliſche Staat ver⸗ geblich Ordnung in die chaotiſchen Finanzen der Arbeitsloſenunterſtützung zu bringen. Das In⸗ ſtitut der Erwerbsloſenverſicherung iſt längſt nicht mehr imſtande, mehr als einen verſchwindend klei⸗ nen Teil der auszuzahlenden Unterſtützungen aus eingezahlten Beiträgen zu decken. Die überwiegende Mehrzahl der 2,6 Millionen Arbeitsloſer wird daher aus der Staatskaſſe unterſtützt; entweder direkt oder auf dem Umwege von Vorſchüſſen an den Verſicherungsfond oder an die Armenpflege. Der Einfluß dieſer Laſt auf den Staatshaus⸗ halt wird von Jahr zu Jahr verheerender. Alle Parteien ſind ſich über die Notwendigkeit einer Re⸗ form einig, durch die das ganze Unterſtützungswerk auf eine ſelbſtändige finanzielle Grundlage geſtellt wird. Mit einigem Neid blickt man nach Deutſch⸗ land, wo unter dem Zwang des Staatsdefizits die ſchmerzhafte Operation gelungen iſt. Bisher hat man ſich aber niemals auf eine beſtimmte Me⸗ thode einigen können und die königliche Unter⸗ ſuchungskommiſſton, die mit dieſer Frage betraut worden iſt, trägt ſeit Jahren eifrig Material zu⸗ ſammen, ohne jemals konkrete Vorſchläge machen zu können. Die Finanzierung der Erwerbsloſen⸗ unterſtützung wächſt ſich allmählich zu einem der wichtigſten Probleme der; engliſchen Politik aus. Deshalb verdient eine Denkſchrift, die der Generalrat der Gewerkſchaften ſoeben der Unterſuchungskommiſſton unterbreitet, beſondere Be⸗ achtung, namentlich deshalb, weil die Gewerkſchaften einen außerordentlich ſtarken Einfluß auf die gegen⸗ wärtige Regierung haben. Es wird in der Denkſchrift zunächſt vorgeſchlagen, daß die beſtehende Arbeitsloſenverſicherung ganz ab⸗ geſchafft wird. Unterſtützung ſoll allen wirklich ar⸗ beitsloſen Perſonen ohne Unterſchied und ohne Rück⸗ ſicht auf vorher geleiſtete Beiträge gewährt werden. Die Koſten der Unterſtützung ſollen nicht mehr wie bisher von der Staatskaſſe getragen werden, ſondern durch eine beſondere Einkommenſteuer finanziert werden, die ſowohl kleine wie große Einkommen be⸗ treffen ſoll, aber ſehr ſtark geſtaffelt ſein müßte. Für kleine Löhne und Gehälter würde 1 Prozent genügen, nach oben hin würde ſich der Satz erheblich erhöhen. Durch eine ſolche Syn derabgabe ſoll ein ausrei⸗ chender Fonds geſchaffen werden, um die Reſerve⸗ armee der Arbeiter und Angeſtellten gleichmäßig zu erhalten. Es iſt kaum anzunehmen, daß dieſe Vorſchläge der Gewerkſchaften bei den politiſchen Parteien beſonders großen Anklang finden, da ſie im Grunde auch wieder auf eine Erhöhung der Einkommenſteuer hinaus⸗ laufen, gegen die ſich faſt alle politiſchen Kreiſe mit großer Heftigkeit wehren. Kundgebungen gegen Tardien — Paris, 24. April. In Toulouſe wurde geſtern eine landwirtſchaft⸗ liche Ausſtellung eröffnet. Die Regierung war hier⸗ bei durch Landwirtſchaftsminiſter Tar dien ver⸗ treten, deſſen Anweſenheit jedoch Anlaß zu lärmen⸗ den Kundgebungen gab. Nach der Darſtellung, die die Havas⸗Agentur über die Vorfälle gibt, wurde das Auto Tardieus vor den Ausſtellungsſtänden von etwa hundert Demonſtranten, die eine rote Blume im Knopfloch trugen, mit Pfiffen empfangen. Die Kundgebungen wurden innerhalb des Ausſtel⸗ lungsgebäudes fortgeſetzt. Die Tardieu⸗feindlichen Demonſtranten waren bald in einer Stärke von mehreren Hundert verſammelt und konnten ſogar den polizeilichen Abſperrungsgürtel überrennen. Die Pfiffe gegen Tardieu wurden während der ganzen Beſichtigung durch Rufe wie„Es lebe Tardieu!“ von Gegendemonſtranten zu übertönen verſucht, was einen ungeheuren Lärm verurſachte. Die geg⸗ neriſchen Gruppen wurden ſogar handgemein und bewarfen ſich mit Stühlen. Schließlich mußte be⸗ rittene Polizei die Ruhe wieder herſtellen. Gorki wird Kommuniſt Maxim Gorki war nach der Oktoberrevolution, von den Bolſchewiki angeekelt, ins Ausland gegan⸗ gen. Seither hat er ſich mehr und mehr ihnen ge⸗ nähert und iſt in der letzten Zeit ſogar wiederholt als ein lärmender und nicht eben geſchmackvoller Propagandiſt des Kommunismus aufgetreten. Nun rundet ſich das Bild. Wie die„Welt am Abend“ triumphierend mitteilt, hat Maxim Gorki bei Stalin den Antrag geſtellt, in die Kommuniſtiſche Partei aufgenommen zu werden. Am 1. Mai wird er zur Erhöhung der Feſtfreude nach Moskau zurückkehren, wo aus dieſem Anlaß der übliche rote Rummel ihm zu Ehren veranſtaltet werden ſoll. 2. Seite/ Nummer 188 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Stein-Jeier in der Paulskirche Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. April. Am 29. Juni wird in ganz Deutſchland der 100. Todestag des Freiherrn von Stein feſtlich be⸗ gangen werden. In Frankfurt a.., deſſen Ehren⸗ bürger Stein war, wird am Sonntag, den 28. Juni, mittags zwölf Uhr, in der Paulskirche eine Gedä chtuis feier ſtattfinden, bei der, wie die „Voſſiſche Zeitung“ berichtet, der Reichsinnenminiſter Dr. Wirth über„Stein und der Reichsgedante“ und der preußiſche Innenminiſter Severing über „Stein als Reformator Preußens“ ſprechen. Hernach wird der Oberbürgermeiſter Frankfurts eine Ge⸗ denktafel enthüllen. Zu der Frankfurter Gedenkfeier werden Reichs⸗ und Staatsbehörden ihre Vertreter entſenden, die auch am Montag, den 29. Juni, an der Reichsfeier in Naſſau, der Heimat Steins, teilnehmen merden. Die Stärke der Sozialdemokratie Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. April. Dem„Jahrbuch der deutſchen Sozialdemokratie für 1930“, das ſbeben die Preſſe verläßt, entnimmt der„Vorwärts“ die für ihn tröſtliche Tatſache, daß die Sozialdemokratie im letzten Berichtsjahr wieder gewachſen iſt. Am 1. Januar 1930 ſeien in den ordentlichen Bezirksorganiſationen des Reiches genau 1037 384 Mitglieder gezählt worden. Die regel⸗ mäßigen Wochenbeiträge hätten ſich auf 7149 552/ belaufen. Wertvoll um der kommuniſtiſchen Konkurrenz willen, iſt es für die Sozialdemokratie, feſtſtellen zu können, daß ſie noch immer eine„Partei der Arbeiter und Angeſtellten“ ſei: 49,48 Prozent ihrer Mitglieder ſeten Arbeiter im engeren Sinne, 10,02 Prozent An⸗ geſtellte. Dazu kämen noch, ſthreibt der„Vorwärts“, 3,95 Prozent Lehrer und Beamte. Eine etwas wun⸗ derliche Kategoriſierung! Verbot eines Afa⸗ Films Drahtbericht unſeres Berliner Büros 35 Berlin, 24. April. Die Berliner Filmprüfſtelle hat geſtern den Ufa⸗ Film„D⸗Zug 13 hat Verſpätung“, deſſen Pre⸗ miere heute Abend in einem Lichtſpieltheater ſtatt⸗ finden ſollte, verboten. Die Begründung des Verbotes ſtützt ſich, wie der„Berliner Börſen⸗Cou⸗ vier“ erfährt, darauf, daß bei den heutigen aufgereg⸗ ten Zeiten die Darſtellung eines Attentats auf einen Präſidentenzug gefährlich ſei und die öffentliche Ruhe und Sicherheit zu ſtören ver⸗ möge. Ferner wirke eine Stelle verrohend, in der eine Piſtole an die Schläfe geſetzt werde. Die Ufa hat gegen das Verbot Beſchwerde ein⸗ gelegt, ſo daß die Filmoberprüfſtelle ſich mit der An⸗ gelegenheit wird befaſſen müſſen, Kürten wird hingerichtet Prähtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. April „Es wird ſchon wieder verſucht, mit ſeichtem Ge⸗ rede eine Begnadigung des widerlichen Maſſen⸗ mörders von Düſſeldorf zu erwirken. Wie das „Tempo“ indes von zuverläſſiger Seite erfahren haben will, ſei nicht anzunehmen, daß das preußiſche Staatsminiſterium von einer Vollſtreckung der Todesſtrafe in dieſem Fall Abſtand nimmt. Es hätte die öffentliche Moral nicht geſchädigt, wenn auch ſchon in dem einen oder anderen frühe⸗ ren Falle dem Geſetz freien Lauf gelaſſen worden wäre. Die Mauteltarifverhandlungen im Ruhrbergbau geſcheitert *(Eſſen, 24. April. Die Verhandlungen zwiſchen dem Zechenverband und den Arbeiterorganifationen über die Neuregelung des Manteltarifs im Ruhr⸗ bergbau wurden, da eine Einigung zwiſchen den Par⸗ teien nicht zu erzielen war, ergebnislos ab⸗ gebrochen. Am 4. Mat wird der Schlichter ein⸗ schreiten. 5 Kein Maifeiertag in Baden Gegen Benachteiligung des badiſchen Zuckerrübenbaues (Eigener Bericht) E Karlsruhe, 23. April. Der Auftakt der heutigen Nachmittagsſitzung be⸗ wegte ſich im Gegenſatz zum Vormittag wieder in den Bahnen parteipolitiſcher Polemik bzw. klaſſen⸗ mäßiger Einſtellung. Den Anlaß dazu bildete ein jedes Jahr wiederkehrender Antrag der Kommuni⸗ ſten auf Erklärung des 1. Mai zum geſetzlichen Feiertag und im Zuſammenhang damit auf reſtloſe A Af hebung des Demonſtrations verbotes. Im Reichstag iſt ein ähnlicher kommuniſtiſcher An⸗ trag nicht mehr zur Behandlung gekommen. Wenn man an den urſprünglichen Sinn zurückdenkt, welcher ehemals den Demonſtrationen des„klaſſen⸗ bewußten Proletariats“ am 1. Mai zu Grunde lag, ſo rennt heute die Forderung auf einen Maifeiertag offene Türen ein. In den letzten Jahren iſt dann immer mehr verſucht worden, den Maidemonſtratio⸗ nen eine neue Sinngebung zu unterlegen: Kampf für die Erhaltung und den Ausbau ſozialer Errungenſchaften, Kundgebung für die Völkerver⸗ ſöhnung uſw. Alles ſchön und gut, aber auf dem erſtgenannten Gebiete legen uns die wirtſchaftlichen und finanziellen Verhältniſſe gewiſſe Schranken auf, die wir nicht überſteigen können und dürfen, und in bezug auf die Annäherung der Völker iſt tatkräftiges Wirken auf nationalem Untergrund mehr wert als Demonſtrationszüge und ſchöne Reden. Die Debatte wurde von den Kommuniſten und Sozialdemokraten in ſtarker polemiſcher Zuſpitzung allein beſtritten, wobei die eine Partei der andern zum Ergötzen der unbeteiligten Zuſchauer das Recht abzusprechen verſuchte, ſich als Gralshüter der Inter⸗ eſſen der Arbeitermaſſen aufzuſpielen. Dabei ent⸗ puppte ſich der Abg. Bock als beneidenswerter Opti⸗ mſt mit der Prophezeihung, daß im zukünftigen „Sowjetdeutſchland“ der erſte Mat der einzige Feier⸗ tag ſein werde. Die übergroße Mehrheit des Hauſes ſchien jedoch anderer Auffaſſung zu ſein, denn der kommuniſtiſche Antrag wurde ſchließlich mit allen Stimmen gegen die der Sozialdemokraten und Kommuniſten abgelehnt. Den breiteſten Raum der Sitzung nahm die Be⸗ handlung eines Antrags der Regierungsparteien ein, in welchem eine N ſtärkere Berückſichtigung des badiſchen Zucker⸗ rübenbaues bei der Zuteilung der Anbaufläche gefordert wird. Ein Verlangen, das in der Tat von vitaler Bedeutung für dieſen Teil unſerer badiſchen Landwirtſchaft iſt. Die für Süddeutſchland allgemein un⸗ günſtige Regelung der Anbaufläche erfährt für Baden im Beſonderen eine weitere Ver⸗ ſchärfung dadurch, daß bei der Unterverteilung nicht nur alle Neupflanzer der Jahre 1929 und 1930, ſon⸗ dern dasganzeoberbadiſche Anbaugebiet überhaupt vom Zuckerrüben bau ausge⸗ ſchloſſen wurde. Es iſt daher nur natürlich und begrüßenswert, daß der Haushaltsausſchuß ſich den Antrag in ſeinen weſentlichen Punkten zu eigen gemacht hat, und daß die Ausſchußfaſſung im Plenum von den Sprechern aller Parteien unterſtützt und ſchließlich auch mit allen gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommen worden iſt. Dieſe erklärten ſich dagegen, weil ſie die Auffaſſung vertreten, daß dabei doch nur die kapita⸗ liſtiſchen Induſtrie⸗ und Produzentenkreiſe profi⸗ tieren zum Schaden der Konſumentenmaſſen. Zwiſchen dieſen beiden Beratungsgegenſtänden und am Ende der Sitzung wurden Vorlagen von untergeordneter Bedeutung behandelt: einige Ge⸗ ſuche perſoneller oder lokaler Natur, welche der Regierung ohne Debatte und einſtimmig teils als Material, teils zur Kenntnisnahme überwieſen wurden. Den Beſchluß bildete die Beratung zweier Anträge auf Aufhebung der Immunität der Abgeordneten Schmidt(Bauernpartei) wegen Beleidigung des Bürgermeiſters von Bretten und des Nationalſozialiſten Roth wegen Ver⸗ gehens gegen das Republikſchutzgeſetz (Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen und Beleidigung der Parlamente und der Träger der Regierung.) Im erſtgenannten Falle wird die Ge⸗ nehmigung zur Strafverfolgung auf Vorſchlag des Ausſchuſſes mit Einſtimmigkeit verſagt, während im Falle Roth die Genehmigung erteilt wird mit allen Stimmen gegen den einen noch an⸗ weſenden Kommuniſten bei Abweſenheit der Natio⸗ nalſozialiſten. Inzwiſchen war es 748 Uhr geworden, und das Haus vertagte ſich auf Mittwoch, 29. April, nach⸗ mittags 4 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht u. g. die 2. Leſung des Einführungsgeſetzes zu den Reichsjuſtizgeſetzen, die Lage der Privat⸗ und Kleinbahnen in Baden ſowie eine Neuauf⸗ lage des letztjährigen Antrags der Nationalſoziali⸗ ſten auf Erlaß eines Schächtverbotes. CCC. Addßdccßcccccccc/// ͤ yyy ⁰ ũꝙ Gp ˙·.wpf ww V e Schutz gegen Fabrikſpionage Genügen die beſtehenden Strafbeſtimmungen? Vom Bund angeſtellter Akademiker techniſch⸗natur⸗ wiſſenſchaftlicher Berufe erhalten wir folgende Zu⸗ ſchrift, der wir wegen der grundſätzlichen Stellufg⸗ nahme auszugsweiſe gern Aufnahme gewähren: „Anläßlich der neuen Spionageverſuche bei Fa⸗ briken der J. G. Farbeninduſtrie ſind in einer Reihe von Zeitungen Ausführungen allgemeiner Natur über die Werkſpionage und ihre Abwehr gemacht worden. Dabei wurde namentlich hervorgehoben, daß von Spibnageſeite Beziehungen zu Chemikern und Ingenieuren angeknüpft wurden. Ob dafür Be⸗ weismaterial vorliegt, geht aus den Zeitungsmeldun⸗ gen nicht hervor. Aus manchen Notizen könnte man beinahe den Eindruck gewinnen, als ob die höheren techniſchen Angeſtellten im Nebenberuf Werkſpione und Schädlinge der deutſchen Wirtſchaft ſeien. Der Bund angeſtellter Akademiker techniſch⸗natur⸗ wiſſenſchaftlicher Berufe muß als Berufs⸗ und Standesvertretung aufs ſchärfſte gegen ſolche un be⸗ gründeten Verdächtigungen in der Oeffent⸗ lichkeit und Verallgemeinerung von Einzel⸗ fällen Verwahrung einlegen.. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß je⸗ der Spionagefall die Verurteilung der geſamten Oeffentlichkeit und in erſter Linie der techniſchen An⸗ geſtellten ſelbſt finden wird. Wie jedoch aus einigen Preſſenotizen zu entnehmen iſt, geht die Tendenz wieder dahin, den bedauerlichen neuen Spionagefall zur Propaganda für die Einführung neuer Strafbeſtimmungen im Wege einer Not⸗ verordnung zu benutzen. Der Bund hat ſchon vor längerer Zeit in einer Denkſchrift auf die ſchwie⸗ rigen Probleme hingewieſen, die ſich bei der Erörte⸗ rung einer Geſetzesänderung ergeben und hervor⸗ gehoben, welch große Gefahren für die deutſche Wirtſchaft unangebrachte Geſetzesänderungen mit ſich bringen würden. Vor allen Dingen muß dagegen Stellung genommen werden, daß derart ſchwerwiegende Geſetzesneufaſſungen in Form einer Notverordnung ergehen. Die Dinge liegen doch ſchließlich nicht ſo, daß die höheren techniſchen Ange⸗ ſtellten ſtändig mit wachſamen Augen zu betrachten wären, ſondern ſie ſind es doch gerade, die vermöge ihrer erfinderiſchen Tätigkeit die Schöpfer eben der Patente und Betriebsgeheimniſſe ſind, um deren Ge⸗ heimhaltung es ſich handelt. Verhältnismäßig wenig Fälle von Betriebs⸗ verrat dürfen nicht Anlaß zu umfaſſenden Ge⸗ ſetzesmaßnahmen geben. Es geht in Wirklichkeit bei der Frage der Aenderung des Geſetzes gegen den un⸗ Freitag, 24. April 1931 Strafmaßes, was bei der jetzigen, ziemlich unklaren Rechtslage auch ſchon eine ſchwere Belaſtung für die Arbeitnehmer bedeuten würde, ſondern um eine Reihe grundſätzlicher Aenderungen zuungunſten der Arheit⸗ nehmer. Uebrigens iſt die Tätigkeit von Spivnen durch Androhung von hohen Strafen noch nie unter⸗ bunden worden. Letzten Endes müſſen eben wichtige Betriebsgeheimniſſe durch den eigenen Sicher heitsdienſt der Betriebe und geeignete techniſche Abwehrmaßnahmen geſchützt werden!“ ö *. Wegen Induſtrieſpionage verhaftet — Aachen, 24. April. Ein Fall von Induſtrie⸗ ſpionage wurde auf einem Aachener Werk entdeckt Der bei der Neutex⸗Sicherheitsglas G. m. b. H. in Aachen⸗Forſt beſchäftigte Diplomingenieur Theodor Peſch aus Aachen wurde verhaftet. Die Ver⸗ haftung, die bisher geheim gehalten wurde, erfolgte bereits vor einigen Wochen. Peſch ſoll Fabrikations⸗ geheimniſſe über das Herſtellungsverfahren des ſo⸗ genannten Panzerglaſes an Sowjet⸗Rußland verraten und Panzerglas nach dort geſchafft haben Dieſes ſchußſichere Panzerglas iſt eine Spezialität der Firma Neutex, die hierfür alleiniger Herſtel⸗ ler iſt. N Zuſammenſtoß zwiſchen Laſtauto und Eiſenbahn Neun Tote Drahtung unſeres Pariſer Vertreterz Paris, 24. April. Ein ſchweres Automobilunglück, das neun Men⸗ ſchenleben ſowie 30 Schwerverletzte forderte, er⸗ eignete ſich am Donnerstag nachmittag in der ſüß⸗ lichen Umgebung von Lille. Auf der großen Chauſſee von Lille nach Labaſſee wurde ein Laſtauty⸗ mobil, das täglich eine große Anzahl von Arbei⸗ tern von und zur Arbeitsſtelle beförderte, an einer nicht geſchützten Eiſenbahnüberguerung von einem Güterzuge erfaßt. Das überfüllte Automobil, das mit einer Geſchwindigkeit von 80 Kilometern die Straße entlang ſauſte, wurde durch den Zuſammen⸗ ſtoß einige Meter fortgeſchleudert und ſtürzte in einen Graben neben dem Bahndamm, wo es, in tauſend Stücke zertrümmert, liegen blieb. Lokomotive und die zwei nächſten Güterwagen ſprangen aus den Schienen und drehten ſich um die eigene Achſe, wobei ſich der Dampfkeſſel tief in den Erdboden eingrub. Marſchall Holt abgeſtürzt Drahtung unſ. Londoner Vertreters S London, 24. April, Bei einem Flug zen gabſturz wurde geſtern der Kommandant der geſamten engliſchen Luftſtreit⸗ kräfte, Marſchall Holt, getötet. Maxſchall Holt hatte kurz vorher auf dem Militärflugplatz Targuere in der Grafſchaft Suſſex ein dort ſtationiertes Flugzeug⸗ geſchwader beſichtigt und befand ſich auf dem Rückweg in ſeiner privaten Kleinmaſchine. Das Geſchwader ſtieg ebenfalls auf, um den Marſchall eine Strecke zu begleiten und kurz darauf ſenkte es ſich zu einem Salut. Dabei geriet das hinterſte Flugzeug des Ge⸗ ſchwaders in gefährliche Nähe der Maſchine, in der ſich der Marſchall befand und berührte ſchließlich einen ihrer Flügel. Das Kleinflugzeug des Marſchalls Holt geriet ins Drehen und konnte ſich bei der geringen Höhe, in der ſich der Vorfall abſpielte, nicht wieder aufrichten. Sowohl der Flugmarſchall wie ſein Pilot verſuchten mit Jallſchirmen abzuſprin⸗ gen, aber ſie konnten erſt in etwa 100 Meter Höhe aus dem abſtürzenden Flugzeug herauskommen und kamen beide ums Leben. . 5 Das Flugzeugunglück, iſt der 17. Abſturz von Flugzeugen der britiſchen Luftſtreitkräfte in dieſem Jahr und erhöht die Zahl der Todesopfer auf 37. CCC!!!!!! TddrrrrrrrrrrrrrrrrkrrrfrPrprppddddddſßõ;!!!!: dd dd Theater und Muſik Das Nationaltheater teilt mit: Heute Puceinis Oper„Die Boheme“ in neuer Inszenierung. Am Sonntag wird Zuckmayers„Hauptmann von Köpenick“ außer Miete zu mittleren Preiſen ge⸗ geben. Die Uraufführung von Calderons„Ueber Allen Zauber Liebe“ in der Neudichtung von Wilhelm von Scholz iſt nunmehr auf den 23. Mai, zwei Tage vor dem auf den Pfingſtmontag fallenden 280 jährigen Calderon jubiläum, feſtgeſetzt wor⸗ den. Am vorhergehenden Sonntag, 17. Mai, wird ferner eine zugleich der Einführung in das Werk dienende Calderon⸗Morgenfeier ſtattfinden, in der Wilhelm von Scholz ſprechen wird. Mit Rückſicht auf die Uraufführung mußte die urſprünglich für Pfing⸗ ſten vorgeſehene Erſtaufführung der„Drei Mus⸗ ke tiere“ verlegt werden. Sie wird am Ende der Spielzeit erfolgen und zwar wird das Werk ab 5. Juli in einer Nachſaiſon 14 Tage en suite ge⸗ ſpielt werden. 7 Erſtaufführung„Leben in dieſer Zeit“ von Erich Käſtner— Dr. Nick. Die Erſtaufführung der Funk⸗Kantate„Leben in dieſer Zeit“, 1. Teil von Erich Käſtner mit der Muſik von Dr. Nick, ein Werk, das manche Aehnlichkeiten mit der Drei⸗ groſchenoper zeigt, erfolgt im Rahmen einer großen Sonderveranſtaltung der Freien Volksbühne am 25. April im Nibelungenſaal. Die Hauptſprechrolle hat General⸗Intendant Profeſſor Karl Ebert⸗ Darmſtadt übernommen. Neben weiteren Soliſten und dem Chor des„Liederkranz“ wirkt eine Ge⸗ räuſchgruppe mit, die unter Leitung von Oberſpiel⸗ leiter Richard Dornſeiff ſteht. Theater und Konzert in Heidelberg. Unſere Operette arbeitet mit Volldampf. Kaum daß die drei Musketiere richtig in Marſch geſetzt ſind, brauſt ſchon die„Cſardasfürſtin“ heran. Kalman hat muſikaliſch doch mehr zuzſagen als Benatzky. Topitz als muſikaliſcher Leiter bringt dieſe Muſik auch ſehr geſchmeidig und mit einem guten Schuß Tempera⸗ ment. Der Regiſſeur Juhn ſorgt für luſtige Stim⸗ mung, läßt keine falſche Sentimentalität aufkommen und findet als Feri luſtige Gefolgſchaft vor allem bei 7 Mizzi Seibold als Staſi und dem quicklebendigen Boni von Ploder. Ly Brühl iſt eine tempera⸗ mentvolle Sylva, die in Frank einen guten Gegen⸗ ſpieler hat. Die dankbar aufgenommene Aufführung war von ſehr ſtarker Spielfreudigkeit getragen.— Am Mittwoch abend gaſtierte Max Reinhardt mit einer ſeiner einfallsreichſten Inſzenierungen. „Victoria“ iſt eine belangloſe Inflationsange⸗ legenheit des Engländers Maugham, der das Enoch Arden⸗Motiv von der Heimkehr des tot⸗ geglaubten Gatten ins Groteske wandelt: die Frau, zwiſchen zwei Gatten, zu einem dritten flüchtend, heiter von den beiden erſten entlaſſen. Das Rein⸗ hardt⸗Enſemble kam nach Heidelberg in glänzender, zum Teil Premieren⸗Beſetzung. Er wirbelt die drei Akte in Tanz, Muſik und Gliederſpiel köſtlich durch⸗ einander, geſpickt mit amüſanteſten Einfällen. Lili Darvas gibt eine anmutige, reizvolle Victoria, hübſch in ihrem inſtinkthaften Egoismus, Hermann Thimig ein luſtiges, pfiffiges Schlaule im Frack, Als Tänzer wirbelt Tibor von Halmay über die Bühne, daneben ſieht man einen eleganten„Helden“ — Herrn Hörbiger— und die robuſte Frida Richard in einer einprägſamen Epiſode. Der Er⸗ folg war ſtürmiſch.— Am gleichen Abend ehrte der Bachverein den Heidelberger Komponiſten Heinrich Neal. Univerſitätsmuſikdirektor Prof. Dr. Poppen hatte— wie mir berichtet wird— ein Programm zuſammengeſtellt, das einen ausgezeich⸗ neten Ueberblick über das vielſeitige muſikaliſche Schaffen Neals ab. Maria Gröppler⸗Wein⸗ gart ſang mehrere Sopranlieder, Walter Reh⸗ berg⸗Stuttgart ſetzte ſeine veife Kunſt für den Kla⸗ vierkomponiſten Neal ein, das Stolz⸗Quartett brachte das Streichquartett Nr. 3, camoll, op 65 und Damen des Bachvereins umrahmten die Vortrags⸗ folge mit vier ſinnfälligen Frauenchören. Neal, der ſich auch als Muſikpädagoge hier einen guten Namen erworben hat, wurde ſehr herzlich gefeiert. J. K. Max Reinhardt iſt wieder in Wien zu einem längeren Aufenthalt eingetroffen. Die Anweſenheit Reinhardts wird auch für das Schickſal ſeines Wiener Seminars entſcheidend ſein, das be⸗ kanntlich infolge der Reorganiſation der Hochſchule für Muſik und darſtellende Kunſt aufgelöſt worden * iſt. Reinhardt hat bisher von einer öffentlichen Er⸗ klärung Abſtand genommen, es heißt jedoch, daß er die Abſicht habe, das Seminar auf privater Grund⸗ lage zu erhalten und weiter zu führen. Reinhardt will mit ſeinen Schülern Pirandellos„Sechs Per⸗ ſonen ſuchen einen Autor“ einzuſtieren. Am Thea⸗ ter in der Joſephſtadt wird unter ſeiner Leitung Bourdets„Das ſchwache Geſchlecht“ pro⸗ biert. Maunheim im Rundfunk. Aus Carl Maria von Webers Wanderjahren“ war die Ver⸗ anſtaltung betitelt, die von Mannheim aus über die Sender des Südfunks und des Südweſtfunks ging und die, das darf man behaupten, ohne in den Ver⸗ dacht des Lokalpatriotismus zu geraten, wieder eine Leiſtung darſtellte, auf die ganz beſonders die Mit⸗ wirkenden ſtolz ſein dürfen. Erlebniſſe und Werke zogen in buntem Wechſel vorüber und es darf als ein Verdienſt von Profeſſor Dr. Friedrich Walter angeſehen werden, daß er zwiſchen den dar⸗ gebotenen Werken, die in C. M. von Webers Wander⸗ jahren entſtanden ſind, verbindende, mit großer Sorg⸗ falt ausgewählte Worte ſprach, in denen die Bezie⸗ hungen des Komponiſten zu Süddeutſchland und be⸗ ſonders zu Mannheim, dargelegt wurden. Das im Jahre 1809 entſtandene Klavierquartett in Badur wurde von Max Kergl(Violine), Franz Neu⸗ maier(Viola), Karl Müller(Cello) und Ru⸗ dolf Boruvka(Klavier) meiſterhaft geſpielt. Be⸗ ſonders gelang es den Künſtlern den reizvollen Cha⸗ rakter des Werkes herauszuarbeiten und ſo den Hörern einen nachhaltig wirkenden Kunſtgenuß zu vermitteln. Mit warmem Empfinden ſang Sofie Karſt die„Schäferſtunde“ und auch Helmut Neu⸗ gebauer brachte eine„Serenade“ ſo ſchlicht und innerlich miterlebt, daß eine künſtleriſche Steigerung kaum mehr möglich ſein dürfte. Karl Müller und Rudolf Boruvka erzielten mit den„Variationen für Cello mit Klavierbegleitung“(aus dem Jahre 1810 Alexander von Duſch gewidmet) einen tiefen Eindruck. Die aus dem Jahre 1808 ſtammende melo⸗ dramatiſche Kantate„Der erſte Ton“ fand durch Eliſabeth Helfferich eine ganz außerordentlich beſchwingte Wiedergabe. Wir dürfen wohl der Hoff⸗ nung Ausdruck geben, Eliſabeth Helfferich in Zukunft öfters als Rezitatorin zu hören, da ihre klangvolle Stimme ungeheuer warm und, man kann ſogar ſagen, muſikaliſch durchkommt.(Wie wäre es mit Märchen⸗ Nachmittagen?) Den Abſchluß der Veranſtaltung bil⸗ dete das Lied„Des Künſtlers Abſchied“, das von Sofie Karſt(Sopran), Lisbeth Dühren Alt), Helmuth Neugebauer(Tenor) und Albert Weig(Baß) geſungen wurde. Der außerordentlich ſchwierige Tonſatz wurde von den Künſtlern gemei⸗ ſtert, ſodaß ein wirkungsvoller Schluß gegeben war, Unermüdlich am Klavier und ſtets anpaſſungsfähig war Rudolf Boruvka. 5 Beſuch der Erwerbsloſenabende. Die den Er⸗ werbsloſen koſtenlos zugänglichen Erwerbsloſen⸗ abende im Planetarium haben in erſtaunlichem Maße die Zuhörer angelockt. Beim dritten Plane⸗ tariumsabend am Mittwoch waren 520 Perſonen ek⸗ ſchienen, zur Wiederholung am geſtrigen Donners⸗ tagabend kamen 650 Beſucher, die durch ſtarken Bei⸗ fall ihr Einverſtändnis mit den Darbietungen be⸗ kundeten.. Eine Adolf Loos⸗Ausſtellung in der Städtiſchen Kunſthalle. vom kommenden Sonntag, den 26. April, ab zeigt die Kunſthalle für wenige Wochen eine Wanderausſtellung, die dem Geſamtſchaffen des modernen Architekten Adolf Loos gewidmet i. Der im Jahre 1870 in Brünn geborene Künſtler ge⸗ hört mit ſeinen ausgeführten Arbeiten, feinen Ent⸗ würfen ſowie vor allem auch ſeinen literariſch ge prägten Forderungen zu den unbeugſamſten Vor⸗ kämpfern einer neuen zeitgemäßen Geſinnung i der Architektur und den angewandten Künſten. Die Schau zeigt Modelle, Photographien und Zeichnun⸗ gen. Mit ihr eröffnet die Städtiſche Kunſthalle einen Zyklus von Ausstellungen, bie dem Sha, fen führender Architekten der Gegenwart gewidmet ſein ſollen. Nach Loos wird vorausſichtlich im Herbst das Geſamtwerk von Frauk Lloyd Wrig gezeigt werden. O Kunſtmaler Lange⸗Dedekam geſtorben. Nach kurzer Krankheit ſtarb in Berlin im Alter von 70 Jahren der Kunſtmaler Friedrich Lange Dedekam, der ſehr lange Zeit ſeinen Wohnſitz in Schloß des Fürſten Ernſt von Löwenſtein in Kreuze wertheim gehabt hatte, lauteren Wettbewerb nicht nur um Erhöhung des 1 S 2 20. 1 1931 rr ig des klaren für die a Reihe Arbeit⸗ pivnen Unter⸗ vichtige che y⸗ chniſche uſtrie⸗ utdeckt H. in heodor e Ver⸗ rfolgte ktions⸗ es ſo⸗ üßland haben. ialität 'erſtel⸗ ahn ters pril. Me N= te, er wolle agen, rchen⸗ g bil⸗ von (Alt), bert ntlich emei⸗ war. fähig t Er⸗ oſen⸗ ichem laue⸗ u ex⸗ ners⸗ Bei⸗ t be⸗ iſchen pril, eine des t iſt. . ge⸗ Ent⸗ 0 ge⸗ Por⸗ ig in Die mun⸗ einen shaß⸗ idmet erbſt ght Nach von e 63 im reuz⸗ ene — Freitag, 24. April 1931 Nene Maunheimer Zeitung — „Hausfrau und Handwerk Die große hauswirtſchaftliche Ausſtellung„Haus frau und Handwerk“, die am 2. Mai in den Rhein⸗ Neckar⸗Ausſtellungshallen eröffnet wird, will zeigen, welche Anforderungen die Neuzeit an die wohnliche Ausgeſtaltung und wirtſchaftliche Einrichtung unſerer Haushaltungen ſtellt und mit welchen Mitteln das Handwerk bemüht iſt, ſich dieſen Anforderungen in einfacher und geſchmackvoller Weiſe anzupaſſen. Die heutige Zeit ſtellt durch den ſchärfer gewordenen Kampf um die Exiſtenz an die Hausfrauen geſteigerte Anforderungen. Sie muß als Landfrau, im größeren Umfang als früher, dem Mann tatkräftig zur Seite ſtehen, und auch die Stadtfrau iſt oft gezwungen, be⸗ fstätig mitzuverdienen, um den Unterhalt für die Familie aufzubringen. Neben dieſen Aufgaben ſteht die Hauptpflicht: Die Pflicht als Hausfrau. Jeden Tag ſoll das Eſſen zur rechten Zeit auf dem Tiſch ſtehen, Kleidung und Wohnung inſtand gehalten, die Kinder erzogen und beraten werden. Und über all dieſem ſteht das böſe Wort„ſparen“. Rechnen mit dem Pfennig, damit das Geld ausreicht. Sparen heißt aber nicht nur eine genaue Geldeinteilung 1 55 führen, es heißt vor allem, haushalten mit de eigenen Kräften. In dieſem Sinne hat 915 neuzeitliche hauswirtſchaftliche Ausſtellung nicht nur Berechtigung, ſondern ſie erfüllt in hohem Maße eine ſoziale Aufgabe. Sie zeigt der Hausfrau den Weg, wie ſie mit Hilfe neuer techniſcher Erfindungen Geld ſparen, Zeit und Kräfte einteilen kann, um mit gerin⸗ ger Mühewaltung und kleinſtem Aufwand das Beſte zu erreichen. In der Ausſtellung werden Maſchineu aller Art mit elektriſchem oder mit Handbetrieb vor⸗ geführt in ihren verſchiedenen Tätigkeiten für 1 Nährarbeit, Wäſche⸗ und Wohnungsreinigung. Eine moderne Küche ſoll die techniſchen, neuzeitlichen Er⸗ rungenſchaften zeigen und zugleich beweiſen, wie durch richtige Anordnung der Möbel ermüdendes und zeitraubendes Hin⸗ und Herlaufen vermieden wird. Nahrung und Kleidung in ihren verſchiedenen Farmen werden beſonders Intereſſe erwecken. Aber auch die Wohnung von dem Raum der berufs⸗ tätigen Frau bis zu den Schlaf⸗ und Wohnzimmern ſoll Anregung geben, wie das Heim traulich und ſchön zu geſtalten iſt. Bei der im Rahmen der Ausſtellung vorgeſehenen Modeſchau wird das bekannte Tanzpaar Kurt Rudolf Wein⸗ lein und Hanni Seidel die modernſten Tanz⸗ ſchöpfungen vorführen. Frl. Lotte Trölſch wird mit Kindern ihrer Gymnaſtikſchule Vorführungen veranſtalten. Schließlich wird die Ausſtellungsleitung einem ihrer Beſucher, der durch eine beſtimmte Num⸗ mer der Eintrittskarte ermittelt wird, ein fabrikneues Auto zum Geſchenk machen. Das Fähnlein der Aunternehmungsluſtigen Stört ſie nicht in ihrem Pläneſchmieden! Die Schllen, die Kaffeekränzchen, die Staatsgemeinſchaf⸗ ten, die Geſangvereine, Verbände nützlicher und un⸗ nützer Art wollen ihren Frühlingsausflug machen. Wozu iſt auch ſonſt eine Reiſekaſſe da? Hat man nicht lange genug für das Ereignis geſpart? Die Unternehmungsluſtigen ſchüren mit bewußtem Ta⸗ lent das Hoffnungsfeuerlein der anderen. Man be⸗ horcht ſich, läßt ſich beraten und ſetzt ſchließlich im Wortkampf durch, daß die Reiſe nach Poſemuckel durchgeführt wird. Wo liegt Poſemuckel? Nur das Fähnlein der Abenteuerdurſtigen weiß es. Sie über⸗ nehmen die Führung. Der Zug ſetzt ſich in Bewe⸗ gung. Schon wird das erſte Lied angeſtimmt. Schon bekommen einige Hunger oder Durſt; ſchon fangen andere ihren herzerfriſchenden Streit an. Schön iſt es wieder, wie es immer war und bleiben wird: man wundert ſich, daß es in der Fremde nicht aufs Haar genau ſo iſt wie daheim. Das gibt Stoff zu immer erneuten Scherzen und zu Beweiſen der Ueberlegen⸗ heit jener Unternehmungsluſtigen, die die geborenen Vereinskönige und Meiſter in jeder Lage ſind. Stört ſie nicht in ihrer unerſchöpflichen Heiterkeit; ſie haben ſich das ganze Jahr darauf gefreut! 1 5 0 N Gebt für die Gebrech Mittag⸗ Ausgabe 3. Seite Nummer 1⁰ lichen! Ein Wort aus ſozialem Gewiſſen von Irma von Drygalski Uns wird in dieſen Tagen ſo viel geſcheukt. Das wiſſen wir oft gar nicht. Wir ſtarren nur immer auf das, was uns genommen wird und ſeufzen über Steuern, Preiserhöhungen uſw. Um des Reichtums inne zu wenden, der täglich, ſtündlich unaufgefordert und ſelbſtverſtändlich ſich über uns ergießt, müſſen wir mit einem Blinden oder Taubſtummen ſpazieren gehen. Wenn dann der Blinde uns fragt:„Sieht man von hier aus das Schloß?“ und wenn nach einer Weile der Taube fragt:„Singen die Vögel?“ dann ginge uns wohl ein Begriff von freiwilligem Schenken von Licht und Tönen auf. Und wer durchs Krüppelheim geht oder in ſchmaler Leidenskammer einen Gelähmten beſucht, der nur ſelten durch die Güte anderer hinaus ins Freie darf und ſich auf ſolche Stunden freut wie auf Weihnachten, der ſchämt ſich vielleicht gar ſeiner geſunden Glieder vor ihm und denkt:„Warum der— und nicht ich?“ Vor Allem wir Badener erhalten ungefragte Ge⸗ ſchenke vom Morgen bis in die Nacht. Fragt einen Herrn in Leipzig oder Weſel. Er wird es auch be⸗ ſtätigen, daß wir Badener wahre Maharadſchas ſind im Vergleich zu ihnen, daß wir Millionäre ſind an Naturſchätzen, die die Dollarmillionäre erſt mit vielem Geld und mühſamen Reiſen bei uns bewun⸗ dern. Wo aber der Reichtum höher iſt, da iſt auch die Armut tiefer. Wo reicher geſchenkt wird, entbehren die mehr, die nichts davon erhalten. Und ſo ſind die Blinden, die Tauben, die Krüppel Badens, die un⸗ willkürlich oft erfahren müſſen, was ſie entbehren müſſen im allgemeinen Genießen, ärmer als jene reizloſerer Gegenden, phlegmatiſcherer Bevölkerung, wird mancher erwidern: die Blinden, Krüppel haben es wohl ſchwer. Aber für die wird wenigſtens geſorgt. Für die wird ja alles getan. Nein, davon kann in unſerer harten Gegenwart gar nicht die Rede ſein, daß„alles“ für ſie getan wird. Das Notwendigſte, und das in eng⸗ ſten Grenzen. Staat und Gemeinden keuchen unter ihren Finanzſchwierigkeiten. Der Einzelne ſtöhnt unter direkten und indirekten Steuern. Ihm bleibt nicht viel Zeit, ſich umzuſehen nach jenen, die ſich nicht ſelbſt forthelfen können. Und das„es wird ja alles getan“ iſt oft nur Ausrede für jene, die Nun— Taubſtummen, nichts tun wollen. Die drei badiſchen Gebrechlichenverbände der Blinden⸗ Taubſtummen⸗ und Krüppelfürſorge⸗ verein, leiſten ihr Möglichſtes. Jahr ein Jahr aus wird in ſtiller, aufopferungs⸗ voller Arbeit für die Aermſten unter uns geſorgt. Jeder der drei Verbände, die jetzt zu einer Ar⸗ beitsgeme inſchaft zuſammengeſchloſſen ſind, geht vor allem darauf aus, dem Gebrechlichen die Aus⸗ bildung für einen ihm gemäßen Beruf zuteil werden zu laſſen, ihm dann Werkſtatt und nötiges Hand⸗ werksgerät zu beſorgen, damit er ſich allein weiter⸗ helfen, ſich als nützliches Glied der Geſellſchaft füh⸗ len kann. Blinde, Taubſtumme, Krüppel, faſt für jeden von ihnen läßt ſich ein Platz zur Betätigung ſeiner Fähigkeiten finden. Aber welche Geduld bei der Schulung, welche Zähigkeit beim Aufſpüren ge⸗ eigneter Meiſter gehört für die Leiter der Vereine dazu, bis jeder richtig untergebracht iſt! Ja, ſo un⸗ glaublich das klingt, es gehören oft ſogar Geduld und Spürſinn dazu, um die Leidenden überhaupt aufſpüren zu können. So hofft der Blindenverein durch die Propa⸗ ganda der Sammeltage noch manches neue, hilfsbedürftige Mitglied zu erhalten. So hält der Krüppelfürſorgeverein in allen badi⸗ ſchen Städten Krüppelberatungsſtunden ab. Erſt kürzlich gelang es, eine ſeit 12 Jahren Gelähmte endlich zu erfaſſen, in der Orthopädiſchen Klinik beſtmöglich zu heilen, ſodaß ſie nun als Nähe⸗ rin Beruf und Lebenswerk erhalten hat. So hofft auch der Taubſtummenverein darauf, daß die Samm⸗ lung es ermöglichen wird, einen Tau bſtummen⸗ kindergarten der Anſtalt anzugliedern. Damit die Kinder, die in den erſten Lebensjahren ertaub⸗ ten, aber die Sprache noch beherrſchen, hier in der Und geht. dann ſauft in Spiralen zu Baden. Sprachfähigkeit weiter ausgebildet werden und nicht erſt mit 6 Jahren bei Schulbeginn mühſam von vorrne das Sprechen wieder lernen müſſen. Jeder der drei Vereine alſo hofft. Worauf? Auf Erwe ekterung ſeines Wirkungskreiſe ſeiner Sorgen und Mühen. Wahrlich, ſeltſame Hoff⸗ nungen in unſerer Zeit, die nur aus einer ganz be⸗ ſonderen Einſtellung zum Werke möglich ſind. Aus eben jener Einſtellung, die auch in die Seelen der Ge⸗ brechlichen eindringt, die da ſpricht:„Genug iſt nicht genug“, und dem Leiden nachgeht bis in die feinſten ſeeliſchen Veräſtelungen und Hemmungen hinein. Die deshalb den Blinden, die am wenigſten von allen ſich allein beſchäftigen können, allmonatlich die ſchönen Unterhaltungsabende und die herzbewegenden Weih⸗ nachtsfeiern verſchafft. Die auch den Tauben Freude am Scherz und Spiel beibringt; ſtaunend erleben wir jedes Jahr die Theateraufführungen dieſer Armen. Die vordringt bis in die entlegenſten Schwarzwald⸗ dörfer. Die für Protheſen, für Fahrſtühle, für Näh⸗ und Schreibmaſchine, für gute Meiſter und lohnende Arbeit ſorgt in allen drei Vereinen. N Wer Blicke tun durfte in Verſammlungen, Be⸗ ratungen dieſer Vereine, wer die Akten einſah, die rührenden Dankesbriefe, der weiß es: wir andern ſind reich und wir Badner gehören zu den Reichſten. Wollen wir nicht auch deshalb die Willigſten und Wärmſten ſein. Ein Wettſtreit hebt an am näch⸗ ſten Sonntag. Ginge es ſo zu wie es ſollte, wir müß⸗ ten Extrablätter umdrängen, auf denen die Samm⸗ lungsergebniſſe der badiſchen Städte ſtehen. Aber auch ohne ſolche Senſation: Jede Stadt, jedes Dorf, will gerne vorne an ſtehen mit dem Ergebnis. Dieſen einen Tag wollen wir uns dankbar erweiſen für alles Schöne, das ungefragt auf uns niederſtrömt. Dieſer 26. April ſoll den Gebrechlichen unter uns zeigen, daß wir Badner nicht nur die Reichſten an Schönheit, ſon⸗ dern auch an ſchenkender Güte ſind. eee eng gac — Segelflugzeuge Die Friedrichsbrücke iſt nicht allein wegen des Verkehrs da. Sie iſt noch Tribüne, Zuſchauerplatz für alle Sorten Neugierige bei allerlei kurzweiligen Spielen, die in dem weitläufigen Gelände der Neckar⸗ wieſe zu ſehen ſind. Sind auch die Möven ſchon lange fort, ſo gibt es doch immer noch Attraktionen. Die neueſte iſt die Segelſportfliegerei. Die Flugzeuge ſind ſehr einfach konſtruiert. Auf einer ſchmalen Holzleiſte ſind die Flügel— aus leichtem Sperrholz— mit Leim befeſtigt. Hinten die winzig kleinen Hoch⸗ und Tiefenſteuer. Vorn iſt die Holz⸗ leiſte durch ein breiteres Stück Holz beſchwert. Dafür koſten die Luftſegler auch nur 15 Pfennig. Jeder ſein eigener Segelflugzeugbeſitzer, denn die Summe iſt auch für ein Kind erſchwinglich. Es iſt aber er⸗ ſtaunlich, was die Dinger leiſten. Man ſteht am Brückengeländer, faßt die Holzleiſte zart zwiſchen Daumen und Zeigefinger und gibt einen kleinen Stoß. Schon ſauſt das Flugzeug ab. Erſt im Gleit⸗ flug etwa 5 Meter in die Tiefe, dann beſinnt es ſich, richtet ſich wieder auf, klettert auch wohl etwas 1 Ganz flach legt es ſich hin. Beſchädigungen kommen kaum vor. Es find auch ſchon Rekorde erzielt worden. Allerdings iſt die Höchſtleiſtung noch nicht feſtgeſtellt. Jedenfalls ſind ſie ſchon mehr als 100 Meter geflogen. Unſere Jugend hat tatſächlich mal ein leiſtungs⸗ fähiges Spielzeug.— * * Laſtwagen ſtreift Perſonenwagen. Geſtern mor⸗ gen kurz nach 8 Uhr fuhr ein ſchwerer Luſtzug in Richtung Neckarau. Ein kleiner Opel⸗Perſonen⸗ wagen bog aus der Schulſtraße in die Neckarauer Landſtraße ein. Der Opelwagen wurde dabei von dem Laſtzug erfaßt und ſein Lenker im Bogen aus dem Wagen herausgeſchleudert und verletzt. Die linke Seitenwand des Wagens, der noch einige Meter mitgeſchleift wurde, bis der Chauffeur den Laſtzug zum Stehen brachte, wurde vollſtändig demoliert. Großſtadttinder Zwei Kinder betreten einen Zigarrenladen in des -⸗Quadraten. Ein Mädelchen von etwa 5 Jahren, dem Verkäufer bekannt aus der Nachbarſchaft. Bei ihm iſt noch ein Bub, nicht älter, aber ſchmutzig und verwahrloſt. Er hat ſich auf der Straße dem Mädel angeſchloſſen und gehört zu einer Korona, die bet⸗ telnd aus einem ärmeren Stadtviertel die beſſeren durchſtreift. Mit haſtigen Blicken verfolgt er jede Bewegung des Mädchens und des Verkäufers. Seine ſchmutzigen Hände ſpielen fahrig auf der Theke. Das Mädel nimmt ſeine Zigaretten in Empfang und das reſtliche Geld, eingewickelt in ein Stückchen Papier. Beide erhalten ein Bildchen und verlaſſen den Laden. Plötzlich draußen der gelle Schrei eines Kindes. Schon ſind wir draußen. Da ſteht unſere kleine Käuferin und ſchreit:„D Bu hat mei Geld ge⸗ „Der numme!“ Der rennt ſchon an der Ecke und ein etwa zehnjähriger neben ihm her. Der Verkäufer holt beide ein. Sie leugnen. Heulen. Erſt eine tüchtige Tracht Prügel läßt ſie geſtehen. Der jüngere hat das dem Mädel aus der Hand geriſſene Geld dem älteren gegeben und der war raffiniert genung, es in einen Hausgang zu werfen. Darum konnte man zu⸗ erſt nichts bei ihnen finden. Erſt die Prügel bringen den jüngeren zum Reden.“ Man findet das Geld und läßt beide laufen. Paſſanten haben ſich ange⸗ ſammelt und diskutieren über das Vorkommnis. Einige bringen es ſogar fertig und lachen darüber! Damit war die ganze Verwahrloſung der beiden Buben entſchuldigt. * Die Umgebung des Theaters hat ſich ein anderer fünf⸗ oder ſechsjähriger Bengel als ſein„Geſchäfts⸗ viertel“ auserkoren. Zu jeder Tageszeit. Sogar morgens ſchon in der Frühe und ſpät noch am Abend. Auch er iſt ſchmutzig und halb verwahrloſt. Sich ſelbſt überlaſſen, iſt er von einer beiſpielloſen Zähig⸗ keit und, wenn es ſein muß, frech noch obendrein. Er bettelt. Sagt aber gleich dabei, was er will. „Sie, gewe ſie mir e Fünferle.“ Demütig und mit dem erbarmungswürdigſten Geſicht ſteht er vor uns. Gibt man nichts, erzählt er, daß ſeine Mutter ge⸗ ſtorben ſei und er Hunger habe. Wer ſollte da nicht Erbarmen haben? Das Geſchäft rentiert. Neulich erzählte er einer Frau, daß er ſich ſchon.50 Mk. erſpart habe! punch. * * Tot aufgefunden. Geſtern abend fand man zwiſchen den Schienen der Rheintalbahn in der Nähe der Fabrikſtation einen Mann in den 50er Jah⸗ ren tot auf. Es handelt ſich um einen penſionier⸗ ten Stellwerksmeiſter aus Neckarau, der ſich überfahren ließ. Der Grund zur Tat dürfte in einem längeren Nervenleiden zu ſuchen ſein, das auch zu ſeiner frühzeitigen Penſionierung geführt hat. Deulſche Volkspartei Heute abend.15 Uhr findet im großen Saal des Wart⸗ burg⸗Hoſpiz, P' 4, 8/9, die Mitgliederverſammlung mit Bericht über die Zentralvorſtandsſitzung und Licht⸗ bildervortrag ſtatt.(8 449 Wir erwarten vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. .. Miſchkaffee Ja- gber nur mit 222 Dann ſchmecht er! „Landorbi“ Von Adrian Jacobſen Das Abenteurerbuch eines alten Eis meerfahrers, Adrian Jacobſen, herausgegeben von Albrecht Janſſen, erſcheint ſoeben im F. A. Brockhaus⸗Ver⸗ lag, Leipzig, unter dem Titel„Die weiße Grenze“. Mit Genehmigung des Verlages ver⸗ öffentlichen wir daraus den nachfolgenden Abſchnitt: Hoch oben in Norwegen kommt zur Herbſt⸗ und Winterzeit ee Urplötzlich ein orkanartiger Sturm auf, den wir„Landorbi“ nennen und der ſchon manchem braven Fiſcher draußen vor den Klippen in einem ſchmalen Nordlandboot den naſſen Tod brachte. Die mit Birkenrinde und Torfſoden bedeckten Hols⸗ häuſer in den Fjords deckt er ab, als wenn es ſich um ein Blatt Papier handelt. Heute, wo faſt alle Fiſcherboote einen Motor haben, fürchten ſie den Blitzſturm weniger. Ich lernte ihn ſpäter auch in Sibirien kennen, wo er„Purga“ ge⸗ nannt wird. Die Bewohner der nordamerikaniſchen Prärie haben ihm den Namen„Blizzard“ gegeben. Mit meines Vaters Schiff, das nach Frithjofs be⸗ rühmten Fahrzeug„Elide“ hieß, waren wir im Som⸗ mer auf Leberhaifang und Robbenſchlag an der Küſte Spitzbergens geweſen. Jetzt, im Herbſt, ſollte es zum Einkauf und Verarbeiten der Heringe dienen. Ich war damals gerade 14 Jahre geworden und durfte die Reiſe mi itmachen. Kurz vor Weihnachten ankerten wir vor einem Orte, deſſen offener Hafen bei den Seefahrern nicht gerade beliebt war. Am Nachmittag gingen alle an Land und ließen mich, den Jüngſten, als Wache zurück. Da das Wetter ruhig war, lagen wir nur vor einem Anker. Nachdem ich das Deck aufgeräumt hatte, ging ich in die Kajüte, legte den Ofen nach und machte alles zum Abendbrot bereit. Als 155 wieder nach oben kam, hatte Schneefall ein⸗ 18 Da es um dieſe Jahreszeit hier nur von A Uhr ein wenig hell wird, konnte ich jetzt nicht 1 mehr die Lichter an Land ausmachen 1 Plötzlich ging ein ſolcher Ruck durch das Schiff, daß ich taumelte. räuſch. Der Auch vernahm ich ein ſonderbares Ge⸗ „Landoröi“ war übers Gebirge gekom⸗ men und hatte ſich mit aller Wucht ins Meer gewor⸗ fen. Das unheimliche Heulen wurde immer ſtärker. Plötzlich war das eben noch glatte Meer voll ſchaum⸗ gekrönter Wogen, im Tauwerk faulte, ſchrie und quickte es. Mir ſchlug das Herz. Mit einmal— hui! meine Mütze flog mir vom Kopf, wie ein dürres Blatt vom Baum. „Der Anker!“ ſchrie ich plötzlich, und war in we⸗ nigen Sätzen beim Spill. So viel ſeemänniſche Kenntnis hatte ich mir bereits erworben, daß ich wußte, daß eine Kette im Blitzſturm nicht halten konnte. Riß ſie aber, mußte unſer Fahrzeug auf⸗ laufen. Die Kette ſtaud ſtramm wie eine Violinſaite und klang unheimlich auf, wenn das Schiff im Wellen⸗ gang ſtampfte. Schnell machte ich den zweiten Anker klar und ließ etwa 15 Faden Kette auslaufen. Aber um den zweiten Anker in einen richtigen Winkel zum erſten zu bringen— ſonſt hielt er nicht—, mußte ich das Fahrzeug etwas herumbringen, und das konnte ich nur, wenn ich das Stagfock heißen konnte. Ich ſtellte das Ruder, lief wieder nach vorn und zog das Segel auf. Der Sturm faßte hinein, und wie Ge⸗ wehrſchüſſe knallte es im Wind. Ich biß die Zähne zuſammen und zog und zog. Das Schiff legte ſich auf die Seite und ſchwenkte herum. Als ich es ge⸗ nügend nach Backbord gebracht hatte, ließ ich den zweiten Anker fallen. Das Raſſeln der Kette durch⸗ drang noch den Sturm. Dann ſteckte ich abwechſelnd Backbord⸗ und Steuerbordkette, damit beide gleich lang würden und der Druck ſich verteilte. „Gott ſei Dank!“ flüſterte ich und wiſchte mir mit dem Aermel den Schweiß aus dem Geſicht. Aber noch eine zweite Arbeit harrte meiner, und ich wundere mich noch heute, daß ſie mir im Schnee⸗ ſturm gelang. Das Segel mußte wieder herunter. Als ich damit fertig war, ſchaute ich nach Land. Das Schneetreiben wurde weniger, und ich ſah die Lichter der Häuſer trübe durch das Dunkel ſcheinen. Da wurde mir ein wenig leichter ums Herz. Die ganze Nacht lag ich lauernd in der Koje und befürchtete jeden Augenblick, daß das Unglück den⸗ noch käme. Erſt am Morgen war es den anderen möglich, ö mir an Bord zu kommen. Der Schiffer gab mir die Hand. Denn hörte ich, daß im Sturm 20 Fiſcher ertrunken waren, darunter zwei, die ich kannte. An mir war der Tod gnädig Ich ging ſtill zur Koje und ſank Schlaf der Erſchöpfung. de Die Mannheimer Kunſthalle im Goethejahr. Als beſondere Veranſtaltung für das Goethefahr 1932 plant die Leitung der Kunſthalle eine geſchloſ⸗ ſene Vorführung des Lebenswerks von Caul Guſtav Carus(17891869), der als Maler, Arzt und Naturphiloſoph gleich bedeutend war und auf den ſich gerade in den letzten Jahren die Aufmerk⸗ ſamkeit nicht nur der Kunſthiſtoriker, ſondern auch der Philoſophen(Ludwig Klages!) und Aerzte ge⸗ richtet hat. Carus ſtand bekanntlich in lebhaftem geiſtigen Austauſch mit Goethe, zu deſſen Gedanken⸗ welt ſich in ſeinem Werke mannigfache Berührungs⸗ punkte aufzeigen laſſen. Carl Guſtav Carus bildete mit ſeinen„Briefen über Landſchaftsmalerei“ auch den Vermittler zwiſchen Goethe und Caſpar David Friedrich, als deſſen Schüler er angeſprochen werden kann. Es trifft ſich gut, daß das benachbarte Frank⸗ furt anläßlich des Goethejahres eine große Caſpar⸗ Davpid⸗Friedrich⸗Schau vorbereitet. Savonnerie⸗Ausſtellung des ſtädtiſchen Schloß⸗ muſeums. Die vor kurzem eröffnete Savonnerie⸗ Ausſtellung, welche ſich zahlreichen Beſuches erfreut, hat weitere wertvolle Leihgaben erhalten. Aus dem Marmorſaal des Bruchſaler Schloſſes wurden zwei Rokokoſeſſel, vom Hiſtoriſchen Muſeum in Frank⸗ furt zwei Stühle mit Savonnerie⸗Bezügen zur Ver⸗ fügung geſtellt. vorübergegangen. in einen tiefen Die Einweihung des Heidelberger Univerſi⸗ tätsneubaues. Zur Einweihung der Neuen Heidel⸗ berger Univerſität, die am 9. Juni ſtattfindet, wird außer dem Botſchafter Shurman auch der Deutſch⸗ amerikaner Guſtav Oberländer erſcheinen, der für den Neubau eine namhafte Summe, nämlich den Betrag von 50 000 Dollar geſtiftet hat. Wie die „Newyorker Staatszeitung“ berichtet, hat Oberländer neuerdings der Karl⸗Schurz⸗Stiftung eine Million Dollar beigeſteuert. Emilie von Palmenberg geſtorben. Eine edle Künſtlernatur, die hervorragende Landſchaftsmalerin Emilie von Palmenberg, iſt in München durch den Tod aus ihrem arbeitsreichen Leben ge⸗ riſſen worden. Die Künſtlerin, die vor allem in ihre Schwarzwaldbilder die große Anhäng⸗ lichkeit zur Heimat hineingelegt hat, war im In⸗ und Auslande hoch geſchätzt. Auffindung von Giotto⸗Fresken. In dem Dominikaner⸗Kloſter zu Piſtoja ſind bei Reſtaurie⸗ rungsarbeiten am Chorbogen der Kirche„Mariä Verkündigung“ darſtellende Fresken aufgefunden worden, die die Kunſtſachverſtändigen Giotto zuſchrei⸗ ben. Die neu aufgefundenen Fresken ſtammen aus der Zeit um 1530. Tagung der deutſchen Kinobeſitzer. In An⸗ weſenheit von rund 800 Beſitzern deutſcher und aus⸗ ländiſcher Filmtheater begann in München die Tagung der Lichtſpiel⸗Theaterbeſitzer die rund 3000 Kinos in Mitteleuropa vertreten. Die Tagung beſchäftigt ſich mit den großen wirtſchaft⸗ lichen, kulturellen und rechtlichen Streitfragen, die gegenwärtig die mitteleuropäiſche Filmwelt bewegen. Ihre Beſchlüſſe und Entſcheidungen ſind daher maß⸗ gebend für alle Filmtheater des deutſchen Sprach⸗ gebiets. Ferner dürften die Ergebniſſe der Mün⸗ chener Tagung auf dem internationalen Filmkongreß Mitte Mai in Rom Beachtung finden. Als Auftakt der Tagung fand die Vorſtands⸗ und Delegierten⸗ verſammlung im Deutſchen Theater ſtatt, an der 40 Führer von Landesverbänden und Kinobeſitzern in Deutſchland, Oeſterreich, der Schweiz der Tſchecho⸗ ſlowakei und in Schweden teilnahmen. Der Syndi⸗ kus der Spitzenorganfſation der Filminduſtrie, Dr. Plugge⸗Berlin, behandelte in ſeinem Thema das ſog.„Gema⸗Problem“, wobei er ſich vor allem gegen die Tantiemen⸗Forderungen der Gema, die Genofſen⸗ ſchaft für die muſikaliſchen Rechte wandte, die für die Tonfilme gefordert werden.— Nach einem Empfang der Delegierten durch die Stadt im Rathaus fand die⸗Delegiertentagung ihren Fortgang. Abends fand eine Begrüßung der zahlreich in München einge⸗ troffenen Lichtſpiel⸗Theaterbeſitzer ſtatt. 4. Seite/ Nummer 188 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 24. April 1931 Schafft Radfahrwege! Vom Aus ſchuß für Radfahrwege Mann⸗ heim und U mgebung erhalten wir folgende Zuſchrift: In Mannheim wurde, wie noch erinnerlich ſein dürfte, am Samstag, 28. März auf der Friedrich⸗ Ebert⸗Brücke die vom Geſchäft auf dem Fahrrad heimkehrende 20jährige Anna Bier reth von einem Materialwagen der ſtädt. Feuerwehr tot⸗ gefahren, eine andere Radfahrerin dabei ſchwer verletzt. Das Auto war in ſehr raſcher Fahrt in weite m Bogen nach rechts auf die Brücke ge⸗ fahren und hat ſo die Beiden überfahren. Nachher wurde durch die Zeitung der Lenker des Fuhrwerks geſucht, vor dem das Auto nach links ausgewichen ſei. An der Fahrläſſigkeit dürfte das nichts ändern. Iſt es doch die faſt tägliche Erfahrung, daß eine große Zahl von Autounfällen dadurch entſteht, daß ein Kraftwagen auf der falſchen Seite in eine Seitenſtraße einbiegt, beim Ueberholen unvorſichtig iſt oder gar falſch ausweicht! In allen Fällen kommt er auf die falſche Straßenſeite. Beim Ueber⸗ holen iſt das vorübergehende Linksfahren erlaubt. Immer aber muß ſich dabei der Führer bewußt bleiben, daß er auf der unrichtigen Seite fährt, wo ihm richtig fahrende Fuhrwerke und Radfahrer entgegenkommen. Er muß alſo ſcharf aufpaſſen und, wenn nötig, langſam fahren oder halten. Andern⸗ falls handelt der Ueberhoͤlende fahrläſſig. Biegt er aber in eine andere Straße nach links in kurzem ſtatt weitem Bogen, nach rechts in weitem ſtatt kur⸗ zem Bogen ein, dann begeht er von vornherein einem ſchweren Fehler. Meiſt kommen die Fehler von zu raſcher Fahrt. Bei dem tragtiſchen Tod der erwähnten Radfahrerin trafen bei dem Auto offen⸗ bar beide Fehler zuſammen. Dieſer Fall iſt wieder ein ſchlagender Beweis für die Notwendigkeit tunlichſter Tren nu ng des Auto⸗, Radfahrer⸗ und Fußgänger⸗ Verkehrs, der Schaffung von Radfahrwegen Das Fahrrad iſt das Verkehrsmittel des Arbeiters und des arbeitenden Mittelſtandes, die Rückſichtnahme fordern. Staatliche und ſtädtiſche Behörden müſſen ſich der Verantwortung dafür bewußt ſein, daß ſie nicht allein die Belange der Kraftfahrer fördern dür⸗ fen, ſondern auch auf den Schutz der Radfahrer gegen die Lebensgefahren des heutigen Verkehrs bedacht ſein müſſen. In Mannheim ſind und werden noch durch das energiſche Eingreifen des Ausſchuſſes für Rad⸗ fahrwege und das zielbewußte Vorgehen der Stadt zahlreiche Radfahrwege angelegt. Bei den am heuti⸗ gen Freitag im Saale des alten Rathauſes ſtatt⸗ findenden Lichtbildervor führungen wird nicht nur die Bedeutung der Radfahrwege im heu⸗ tigen Verkehr nach den in Deutſchlaud im allge⸗ meinen gemachten Erfahrungen, ſondern auch das veranſchaulicht werden, was hierin in Mannheim und Umgebung bereits erreicht iſt und noch gefordert werden muß. Nicht allein für die Radfahrer, ſondern auch für die dazu eingeladenen ſtaatlichen, ſtädtiſchen und Polizeibehörden iſt der Abend, der recht inter⸗ eſſant und lehrreich zu werden verſpricht, von größter Wichtigkeit. Die Radfahrer müſſen durch zahlreichen Beſuch der Veranſtaltung zeigen, daß ſie nicht ge⸗ willt ſind, eine Vernachläſſigung der Radfahrer bei den heutigen Straßenbauten zu dulden. 5 Erſter Schultag und die Pholographen Der große Tag der kleinen Leute iſt nun vorüber. Man mußte nur die Mienen der ABC⸗Schützen be⸗ trachten, um zu der Ueberzeugung zu gelangen, daß die Schule wirklich kein Angſttraum mehr für ſie iſt. Mit erwartungsfrohen Augen zogen ſie aus. Der Mund ſtand wohl etwas ſtill, denn ſie wußten ja noch nicht, wie es ihnen in dem Neuland, das ſich Schule nennt, ergehen wird. Umſomehr vermochten ſie aber auf dem Nachhauſeweg von der Fülle des Neuen zu erzählen, lauter angenehme Dinge. Viele Eltern haben ſich ſicher gewünſcht, daß nur einer der vielen Photographen oder Filmleute, die ſich jetzt wieder an allen Ecken und Enden der Stadt aufgeſtellt haben, an der Schule poſtiert ſein möchte, um den erſten Schul⸗ gang im Bilde feſthalten zu können. Hier wurde von den ſonſt ſo geſchäftstüchtigen Knipſern eine Gelegen⸗ heit verſäumt. Reichlich ſpät hatte ſich der Kamera⸗ mann umgeſtellt, der oben an ſeinen Kurbelapparat eine ABC⸗Schützen⸗Düte ſteckte und damit den Willen bekundete, die neugebackenen Schüler auf dem Nachmittagsſpaziergang zu knipſen. In einigen Fäl⸗ len hatte er Glück. Manches Kind, das ſich morgens ohne die Düte auf den Schulweg machen mußte, kann ſpäter ſein Bild mit einer Düte ſtolz den Bekannten zeigen. Es iſt ja gar nicht notwendig zu verraten, daß dies keine eigene Düte geweſen iſt. Der Kamera⸗ mann hätte ſich aber auch einen Schulranzen zulegen müſſen, denn ihm wurde manche Abſage erteilt, weil ſich das Kind nicht ohne den Ranzen photographieren laſſen wollte. Iſt doch der Ranzen gerade das Stück, deſſen Beſitz dokumentiert, daß man bereits in die Reihe der„Großen“ aufgenommen worden iſt. Dieſes wichtige Beweisſtück ſollte auf einem Bilde fehlen? Jilm⸗Rundſchau Capitol:„Wiener Liebſchaften“ nd hat zwar hier kein unbedingtes Meiſter⸗ ſegiekunſt, vollbracht. Immerhin bieten Georg Alexan dec, der liebenswürdig wie immer iſt und Betty Bird recht achthare Leiſtungen. Wenn der Film dem Publikum trotz der albernen Handlung gefällt, iſt das dem Spiel zu verdanken, wobei Max Schipper nicht vergeſſen werden darf, der in einer gut angelegten Erſtlingsrofle recht gute Hoffnungen erweckt. In einem zweiten, ſtummen Großfilm ſieht vian noch⸗ mals Georg Alexander.„Die Garde⸗Diva“ will ein„luſtiger Film aus ſorgloſer Zeit“ ſein. Er bringt daher eine Unmenge Offiziere auf die Leinwand, die wirklich keine Sorgen zu haben ſcheinen. Eine gute Ve⸗ ſetzung, allen voran Agnes Eſterhazy, und heitere Szenen ſorgen dafür, daß das Publikum auch etwas zum Lachen hat.— Dazu noch ein reichhaltiges Beiprogramm. * SHente Mannheimer Filmpremiere im Palaſttheater. Felix Breſſart, der Liebling des deutſchen Kino⸗ Publikums, bekannt aus den Filmen„Drei Tage Mittel⸗ arreſt“ und„Privatſekretärin“ ſpielt in dem neueſten Großfilm„Der Schrecken der Garniſon“ die Hauptrolle. Der Film läuft von heute ab im Mannheimer Palaſt⸗Theater(Breiteſtraße). * Heute Nachtvorſtellung der Reyne„Le Chic de Paris“. Im Muſenſaal des Roſengartens findet heute eine ein⸗ malige große Nachtvorſtellung der Revue ſtakt. Rens Rougemont präſentlerxt eine Anzahl neue Bil⸗ der, die einmalig und nur in dleſer Nachtyorſtellung gezeigt werden! Eine Erhöhung der Preiſe findet nicht ſtatt. (Weiteres Anzeige.) Ma werk Wie wir einer Mitteilung des Badiſchen Städte⸗ verbandes und des Badiſchen Städtebundes entneh⸗ men, hat das Wandererunweſen in der letzten Zeit immer mehr zugenommen. Alle Be⸗ mühungen der badiſchen Städte, den wachſenden Zu⸗ ſtrom hilfsbedürftiger Wanderer abzuwehren, ſind bis heute leider erfolglos geblieben. Gerade Ba⸗ den ſcheint als Durchzugsſtraße ſehr be⸗ liebt zu ſein, weshalb das Problem, auf welche »Weiſe den hieraus entſtehenden Mißſtänden wirk⸗ ſam begegnet werden kann, hier beſondere Auf⸗ merkſamkeit verdient. Zum großen Teile handelt es ſich bei dieſen Wanderern um Perſonen, die von weit her kommen, in ihrer Heimat arbeitslos geworden oder überhaupt noch nicht in Arbeit geſtanden ſind, und nun plan⸗ und ziellos, zum mindeſten aber ohne irgendwelche Ausſicht, an einem anderen Orte Arbeit zu finden, in der Welt herum⸗ ziehen, von Verpflegungsſtatton zu Verpflegungsſtation wandern, Unterſtützungen in Anſpruch nehmen und vielfach von Haus zu Haus betteln. Einzelnen die⸗ ſer Wanderer gelingt es dabei auch immer wieder, geſtützt auf die öffentliche oder private Fürſorge, ſich in den Städten niederzulaſſen und hier die Wohlfahrtspflege dauernd zu belaſten. Erfah⸗ rungsgemäß werden die Wanderer vielfach auch von Landgemeinden in die Städte mit dem Be⸗ merken abgeſchoben, daß ſie dort Schuhe, Re⸗ paraturen und ſonſtige Unterſtützungen bewilligt be⸗ kämen, was in den Landorten nicht möglich ſei. Be⸗ ſonders fühlbar macht ſich dieſe Abſchiebung in den Grenzgebieten gegen Württemberg und Hohenzol⸗ lern. Zahlreiche Wanderer ſuchen in dieſen Bezir⸗ ken die ſtädtiſchen Rathäuſer mit der Erklärung auf, aus Württemberg oder Hohenzollern zu kommen, wo man ſie auf die größeren Krankenhäuſer und Spi⸗ täler der badiſchen Städte verwieſen habe. Die durch die Arbeitsloſigkeit im Lande ohnehin ſchon in unerträglichem Umfange angewachſenen Fllrſorgeetats der Städte erfahren auf dieſe Weiſe eine dauernde Mehrbelaſtung. Da⸗ bet iſt zu beachten, daß die ſeitens der Städte er⸗ griffenen Maßnahmen für die Unterbringung, Be⸗ köſtigung und nötigenfalls auch Bekleidung armer Wanderer bei den gegenwärtigen Verhältniſſen zwar nicht zu entbehren, aber doch auch nicht als wir k⸗ liche Abhilfe gegenüber den nun einmal be⸗ ſtehenden Mißſtänden betrachtet werden können. Je mehr in einzelnen Ländern in dieſer Richtung ge⸗ ſchieht, deſto zahlreicher werden die durchziehenden Wanderer die Hilfe in Anſpruch nehmen, während andere Gegenden, in denen ſchlechter geſorgt oder mit einer gewiſſen Härte vorgegangen wird, gemie⸗ den werden. An der Feudenheimer Straße iſt dieneue große Daueranlage für etwa 300 Kleingärten im Ent⸗ ſtehen begriffen, kann aber leider nicht mehr ſo recht⸗ zeitig fertiggeſtellt werden, daß das erſte Pachtjahr auch ein Erntejahr werden könnte. Es wird fleißig gearbeitet auf der Sellweide. Ueber 100 Gärten ſind bereits vergeben. Der Aufwand der Stadt beträgt rund 100 000 Mark, wovon allerdings der größte Teil auf die Straßenverbreiterung mit Anlagen und die große Durchgangsallee entfällt. Die neue Anlage wird etwa 280 Gärten umfaſſen, wozu die bereits beſtehenden 400 Gärten kommen, ſodaß an der Sell⸗ weide eine geſchloſſene Daueranlage mit faſt 700 Gärten beſtedelt werden kann. Das Dauergebiet in der„Dohllache“ das der Kleingarten verein Mannheim Lindenhof verwalten wird, iſt in ſeinem erſten Teil ſoweit fertig, daß es nächſtens an die Anwär⸗ ter verteilt werden kann. Es kommen hier für dieſes Jahr 126 Gärten zu je 300 Quadratmeter in Be⸗ tracht. Den das Gebiet umſchließenden Außenzaun erſtellt die Stadt, ebenſo einen fahrbaren Weg inner⸗ halb der Kolonie. Die Erſtellung der Innenzäune und der Zwiſchenwege, wie auch die Waſſerverſor⸗ gung und Errichtung der Lauben ſind Aufgaben des Vereins bzw. der Unterpächter. gelände wird ſpäter von zwei breiten Alleen durch⸗ zogen, die der Oeffentlichkeit zugänglich ſind. Es iſt der Wunſch der Stadt und auch der des verwal⸗ tenden Vereins, die Anlage ſo auszubauen und aus⸗ zuſtatten, daß ſie auch in ſchönheitlicher Hinſicht den Anforderungen entſpricht, die man an eine ſpäter organiſch in das Stadtbild einzugliedernde Anlage ſtellen muß. Der Forderung nach Schönheit ſucht die Stadt bei beiden Daueranlagen durch eine entſprechende Gliede⸗ rung des Geſamtgebietes durch einheitliche Umzäu⸗ unug mit Grünanlagn und praktiſche Einteilung der einzelnen Kolonien gerecht zu werden. Das ſchwierigſte aber in der heutigen wirt⸗ ſchaftlichen Notlage iſt die Löſung der Lauben⸗ frage. die in erſter Linie eine finanzielle Frage iſt, indem an die Größe, Beſchaffenheit, Gefälligkeit und Farbengebung Auforderungen erhoben werden müſſen, die das bisherige Unſchöne der Lauben in den Kleingärten ausſchalten, was jedoch nur auf dem Wege der finanziellen Fundierung durchgeführt wer⸗ den kann. Der einzelne Kleingärtner— meiſt den minderbemittelten Bevölkerungsſchichten angehörend — iſt dazu nicht in der Lage; er kann nicht auf ein⸗ mal einige hundert Mark in Bewegung ſetzen, um den Anforderungen, neben den Aufwendungen für dis ſonſtige Garteneinrichtung, gerecht zu werden. Das ganze Dauer⸗ Gegen die Wandererplage Städleverband und Städtebund verlangen durchdreifende Maßnahmen gegen das um ſich greifende Wandererunweſen Die Zunahme der Wanderer bedeutet aber auch eine ſteigende Gefahr für die Sicherheit der Bevölkerung. Aus allen Städten mehren ſich die Klagen über drohende Haltung der Wanderer, wenn beim Betteln ihren Wünſchen nicht oder nicht in dem geforderten Umfange Rechnung getragen wird. Städteverband und Städtebund ſind in den letzten Jahren immer wieder bei der Regierung in dieſer Angelegenheit vorſtellig geworden und haben auf die Gefahren hingewieſen, die aus einer weiteren Zunahme des Wandererunweſens für die Gemeindefinanzen und für die öffentliche Sicherheit zu befürchten ſtehen. Die Städte bitten die Regierung erneut, dieſen Mißſtänden nunmehr mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln nachdrücklichſt entgegenzutreten. Die Landes polizeibehör⸗ den ſollten angehalten werden, mittelloſe Wanderer, die keinerlei Arbeitsgelegenheit in unſerem Lande in Ausſicht haben, ſchon an den Landesgren⸗ zen nach Möglichkeit abzulenken, wie dies in unſerem Nachbarlande Württemberg zweifellos mit beſtem Erfolge zum Nachteile der badiſchen Grenz⸗ gebiete geſchieht. Daneben müßte auf die Einhal⸗ tung beſtimmter Wanderſtraßen gedrungen und die Benutzung der Wanderherbergen von dem Beſitz einwandfreier Wanderpapiere abhängig gemacht werden. Wanderer, die ihre Pa⸗ piere verloren haben, wären ſolange mit Pflicht ⸗ arbeit zu beſchäftigen, bis die Ermittlungen in ihrer Heimat durchgeführt ſind. Die von den Städten wiederholt dringend be⸗ antragte Wiedereinführung des Unterſtützungswohnſitzes würde auch die Möglichkeit bieten, jeden zugewan⸗ derten Hilfsbedürftigen unter gewiſſen Voraus⸗ ſetzungen wieder in ſeine Heimat zurückzubringen. Unter Umſtänden müßte auch die Freizügig⸗ keit gewiſſen tatſächlichen Beſchränkungen unterworfen werden. Die Beſtimmungen des Frei⸗ zügigkeitsgeſetzes haben in einer Zeit, in der überall im deutſchen Reiche ſchwere Arbeitsloſigkeit herrſcht, da für die Erwerbsloſen in ihrem Wohnſitze ſoweit nur irgend möglich geſorgt wird und die Arbeits⸗ ämter für den erforderlichen Ausgleich der Arbeits⸗ kräfte ſorgen, ihre innere Berechtigung in dieſen Fällen verloren. Wo das Intereſſe des Einzelnen mit dem Intereſſe der geſamten Volkswirtſchaft in Widerſpruch ſteht, wo von dem einzelnen Leiſtungen der Allgemeinheit, ſeien es Verſicherungs⸗ oder Für⸗ ſorgeleiſtungen, in Anſpruch genommen werden, muß die Oeffentlichkeit verlangen können, daß er ſein Verhalten nach den Erforderniſſen und Bedin⸗ gungen der Träger der öffentlichen Laſten richte. Ohne derartige durchgreifende Maßnahmen zieht ſich das deutſche Volk zu allen anderen Laſten auch noch einen neuen Berufsſtand der„berufs⸗ mäßigen Wanderer“ mit all ſeinen Folgen und Gefahren für die Finanzwirtſchaft und die öffentliche Sicherheit groß. Die neuen Kleingarten⸗Daueranlagen „Sell weide“ und„Dohllache“ Es könnte hier nur eine größere Körperſchaft, wie die Stadt, dadurch unterſtützend eingreifen, daß ſie leihweiſe die Mittel zur Verfügung ſtellt, die mit der Zeit wieder zurückfließen würden. Es ſei anerkennend hervorgehoben, daß den Unterpächtern durch das Entgegenkommen der Stadt in den erſten Pachtjahren Vergünſtigungen gewährt werden können, die es auch Minderbemittel⸗ ten ermöglichen, ſich einen Dauergarten anzulegen. Die Laubenfrage aber iſt brennend, ſie muß ſo oder ſo ſchnellſtens gelöſt werden. Die Vereine allein ſind dazu nicht in der Lage, da ihnen die nötigen Mittel fehlen. Immerhin iſt es gelungen, die größten Här⸗ ten aus den Pachtverträgen zu entfernen, ſodaß der Abſchluß als befriedigend bezeichnet werden kann. Die Pachtverträge für die Daueranlagen „Sellweide“ und„Dohllache“ ſind endlich unter Dach und Fach. Hunderte von Familien können ſich der Betätigung auf eigener Scholle hingeben mit dem beruhigenden Gedanken, daß ihnen ihr Stückchen and in abſeh⸗ barer Zeit nicht wieder genommen werden N N Die Verwenoͤung von Nalureis In der Bevölkerung iſt vielfach die Meinung ver⸗ breitet, daß die Verwendung von Natuveis zur Friſchhaltung und Kühlung von Nahrungsmitteln und Getränken für die Geſundheit unſchäblich ſei. Dies trifft jedoch nicht zu. Das Natureis wird in den meiſten Fällen dem Oberflächen waſſer (Fluß⸗ und Seewaſſer, ſtehenden Altwäſſern u. ähnl.) entnommen, das allen möglichen Verunreinigungen von außen(Abwäſſer, Waſſer von gedüngten Feldern bet Regengüſſen u..)] ausgeſetzt iſt. Aus Ober⸗ flächenwaſſer gewonnenes Natureis kann deshalb neben Zerſetzungsprodukten organiſche Stoffe, vor allem auch Krankheitserreger wie Typhus⸗ oder Paratyphusbazillen enthalten. Wird ſolches Para⸗ typhus⸗ oder Typhusbazillen enthaltende Naturetis zum Zwecke der Kühlung in das zur Bereitung von Getränken zu verwendende Waſſer oder in das Ge⸗ tränke ſelbſt eingelegt oder mit Lebensmitteln (Fleiſch, Wurſtwaren, Fiſche u..) zur Friſchhaltung in unmittelbare Berührung gebracht, ſo beſteht bei Verwendung ſolchen keimhaltigen Natureiſes die große Gefahr, zu erkranken. Es iſt deshalb in allen Fällen, in denen Eis zur Friſchhaltung und Kühlung von Le⸗ bensmitteln und Getränken in Frage kommt, nur aus ſteriliſiertem Waſſer hergeſtelltes Kunſteis zu verwenden. Dagegen beſtehen gegen den Gebrauch von Natureis dann keine Bedenken, wenn eine direkte Berührung mit Lebensmitteln und Getränken mit Sicherheit ausgeſchloſſen werden an Typhus oder Paratyphus kann, z. B. bei ſeiner Verwendung zum Kühlen von Eisſchränken, Flaſchen u. 4. Dingen. P. A. — Vortrag ſür die Hausfrau Der Mannheimer Hausfrauen bund hatte auf geſtern nachmittag zu einem Vortrag von Berufsberaterin Leonie Schardt über das Thema „Was muß die Hausfrau von der Reichs⸗ anſtalt für Arbeits vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung wiſſend“ ein⸗ geladen. Frl. Pohl, die die Anweſenden begrüßte mußte leider die Feſtſtellung machen, daß dem Thema nicht die nötige Beachtung geſchenkt worden iſt, da der Harmonie⸗Saal noch große Lücken aufwies. Dieſe Intereſſeloſigkeit iſt umſomehr zu bedauern, als es Frl. Schardt ſich angelegen ſein ließ, die Hausfrauen über Dinge aufzuklären, deren Kenntnis pon Nutzen iſt und die im allgemeinen noch viel zu wenig bekannt ſind. So wußte ſie ganz intereſſante Einzelheiten von der Entwicklung des Arbeitsnachweiſes zu erzählen. Die Arbeitsvermittlung geht bis in das Mittelalter zur Zeit der Zünfte zurück. Natürlich hat die Form viele Veränderungen durchgemacht. Erſt nach der Demobilmachung 1928 wurde eine Zentralſtelle ge⸗ ſchaffen, aus der ſich die jetzige Form der Arbeitsver⸗ mittlung herausgebildet hat. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung iſt fetzt eine Körperſchaft des öffentlichen Rechts und gliedert ſich in eine Hauptſtelle, 13 Landesarbeits⸗ ämter und 361 Arbeitsämter. Mannheim gehört zum Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland, das die Län⸗ der Baden, Bayern und Württemberg umfaßt. Die Hausfrauen erfuhren noch Einzelheiten über die innere Gliederung des Arbeitsamtes. Viel zu wenig bekannt iſt, daß auch eine Vermittlungsſtelle für Hausſchneiderinnen und Flickerinnen beſteht. Ver⸗ mittelt wurden in Mannheim im Jahre 1930: Haus⸗ halt 6520(meiſtens Putzfrauen), Handwerkerinnen 1122 und Arbeiterinnen 1875 Perſonen. Sehr eingehend wurde die Frage behandelt: Wag iſt Arbeitsvermittlung? Es gilt bei dieſer Arbeit viele Dinge zu berückſich⸗ tigen. Wirtſchaftliche Erwägungen ſtehen an erſter Stelle, obgleich die ſozialen nicht außer acht gelaſſen werden dürfen. Der Vermittlungsbeamte hat ſich ſtrenger Unparteilichkeit zu befleißigen, muß Men⸗ ſchenkenntnis beſitzen und muß ſchließlich auch Menſchenbehandlung kennen. Einige Beiſpiele zeig⸗ ten, daß es nicht immer leicht iſt, den richtigen Ton zu treffen. Demonſtriert wurden dann die Hilfs⸗ mittel, die für den Betrieb auf den Arbeitsämtern unentbehrlich geworden ſind. Die Arbeitsvermitt⸗ lung iſt beſonders bei den Hausangeſtellten auf die Unterſtützung der Arbeitgeber angewieſen. Sehr erwünſcht iſt die Meldung jeder offenen Stelle. Wenn eine Meldung über anderweitige der Stelle abgegeben wird, kann der Vermittlungs⸗ ſtelle viele Arbeit erſpart werden. Wo die Arbeitsvermittlung verſagt, ſetzt die Ar⸗ beitsloſenverſicherung ein. Auch die Ent⸗ wicklung dieſer Verſicherung iſt ſehr wechſelvoll. Nach der Demobilmachung gab es die Exwerbsloſenfür⸗ ſorge, die nach Prüfung der Bedürftigkeit auszahlte. Die einheitliche Regelung im Jahre 1927 brachte den Uebergang von der Fürſorge zur Verſicherung. Es beſteht alſo nach Erfüllung der Anwartſchaft ein Rechtsanſpruch. Wie groß die wirtſchaftliche Not iſt, geht daraus hervor, daß immer mehr Hausangeſtellte unterſtützt werden a müſſen. Am 1. April 1930 waren es in Mannheim nur 86 Perſonen gegen 165 Perſonen in dieſem Jahre am 1. April. Das Geſetz, daß ſeit 1927 wieder Verän⸗ derungen durchgemacht hat, bringt keine Löſung, ſondern will nur eine Hilfsmaßnahme ſein. Ar⸗ beitsverſicherung iſt ohne Arbeits vermittlung un⸗ denkbar. Das Primäre wird ſtets die Arbeitsver⸗ mittlung ſein. Die Hauptaufgabe des Arbeitsamtes iſt der Dienſt am Menſchen und an der Allgemeinheit. Frl. Pohl dankte in herzlichen Worten der Red⸗ nerin und ſprach dann noch zu dem Problem der Hausangeſtellten, wobei ſie zum Ausdruck brachte, daß der Kontakt zwiſchen Arbeitsamt und Hausfrau enger werden möge, nachdem eingehend erläutert worden ſei, daß auf dem Arbeitsamt nicht nach Schema F gearbeitet wird. Es ſetzte dann noch eine lebhafte Diskuſſion über das Thema Hausange⸗ ſtellte, Sozialverſicherung und Lohnforderungen ein. Berufsberaterin Schaible hatte Gelegenheit, noch wertvolle Hinweiſe, beſonders über die Arbeitspflicht der ſtellenloſen Mädchen, zu geben. 60 Kommunale Chronik Voranſchlag von Oftersheim abgelehnt * Oftersheim, 23. April. Der Haushalts⸗ plan für 1931/32 ſchließt mit einem ungedeckten Aufwand von rund 112000 Mk. ab. Gegen das Vor⸗ jahr beträgt die Mehrung 30 000 Mk. Der Wohl⸗ fahrtsetat iſt von 22 000 auf 55000 Mk. angeſchwollen, wozu noch 7200 Mk. Kriſenunterſtützung kommen. Der Bürgerausſchuß, der ſich mit dem vorgeſehenen 100prozentigen Zuſchlag zur Bürgerſteuer und zur Bierſteuer nicht einverſtanden erklären konnte, lehnte den Voranſchlag mit allen Stimmen gegen die Stimme des Vorſitzenden ab. Es wurde be⸗ ſchloſſen, die Bierſteuer künftig nicht mehr von den Wirten, ſondern von der Lieferfirma zu erheben. Bürgermeiſterwahlen * Waldmühlbach(Amt Mosbach), 22. April. Rats⸗ ſchreiber Karl Henn wurde mit 216 Stimmen von 387 Wahlberechtigten zum Bürgermeiſter ge⸗ wählt. * Krautheim(Bez. Adelsheim), 22. April. Bei der Wahl eines neuen Gemeindeoberhauptes am letzten Sonntag erhielt Dentiſt Rudolf Weber von 320 ab⸗ gegebenen Stimmen 166 und iſt ſomit gewählt. Dienſtadt(Bez. Tauberbiſchofsheim), 2. April. Bei der Bürger meiſter wahl, die am Sonntag hier ſtattfand, machten von 159 Wahlberechtigten 128 von ihrem Wahlrecht Gebrauch, was eine Wahlbetei⸗ ligung von 78,6 v. H. ausmacht! Landwirt Gemeinde⸗ rat Leo Freund, der 73 Stimmen erhielt, wurde zum Bürgermeiſter gewählt. Karmelitergelſt und belebend bel Rheuma. Oschias, Kopf⸗, Nerben⸗ und Erkältungs⸗ Meliſſen⸗„SMmtat⸗, i Nein, tronenſchalen⸗ 8 Zinit⸗ und Labendelbt, 18,14 Menthol, 400 Wa, 800 Spirit. 1 In Apotheken und Droge ler Beſetzung Schmerzlindefnd ſchmerzen, Ermüdung u. Strapazen nnn 8 680 02 en n 2 . 2 o ee Sees a S 31 und von hema ch s und ein⸗ üßte, hema a der Dieſe Is es auen utzen unt von hlen. alter Form der ge⸗ s ver⸗ t für ig iſt und eits⸗ zum Län⸗ Die die henig für Ver⸗ aus- nnen den. Freitag, 24. April 1931 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag ⸗Ausgabe — Aus Baden Ein„vornehmer Herr“ * Heidelberg, 23. April. Zu der Verhaftung des Defraudanten aus Bottrop erfahren wir noch: Der ungetreue Sparkaſſenbeamte Schollkämper, der auf Grund der Ausſagen eines Handwerks⸗ burſchen verhaftet wurde, hat das von ihm unter⸗ ſchlagene Geld zur Hälfte in luſtiger Weibergeſell⸗ ſchaft durchgebracht. Nach der Unterſchlagung in Bottrop begab er ſich nach Holland, wo er zunächſt im Haag und in Rotterdam Wohnſitz genommen hatte. Dann ging er nach Berlin, Leipzig und Frank⸗ furt, um ſchließlich in Heidelberg zu landen, wo ihn das Schickſal ereilte. Der Handwerksburſche wurde inzwiſchen wieder auf freien Fuß geſetzt. Badiſcher Hochſchulbeamten⸗Verein * Heidelberg, 22. April. Hier tagte die Hauptver⸗ ſammlung des Landesverbandes der Vereine Badi⸗ ſcher Hochſchulbeamter. Nach Beſprechung interner Angelegenheiten hielt der Vorſitzende im Mitglieder⸗ verbande 1 des Badiſchen Beamtenbundes, Herr Eckardt, einen Vortrag über die gegenwärtige Lage des Berufsbeamten. Der Vorſitz im Landes⸗ verband ging von der Ortsgruppe Freiburg auf die Ortsgruppe Heidelberg über. Mit der Tagung war die Feier des 25jährigen Stiftungsfeſtes der Ortsgruppe Heidelberg des Badiſchen Hochſchul⸗ beamten⸗Vereins verbunden. Betrug an Kriegsbeſchädigten und ⸗ Hinterbliebenen * Mingolsheim, 23. April. In der Zeit vom 27. bis 29. April wird im hieſigen Rathausſaale die Schöffengerichtsverhandlung im Falle Schuble ab⸗ gehalten. Zu dieſem Betrugsprozeß ſind weit über 100 Zeugen aus Mingolsheim, Kronau und Oeſtringen geladen. Dem Prozeß liegt ein um⸗ fangreicher Betrugsfall zugrunde, der an Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen begangen wurde. Brände in Oberbaden * Frieſenheim(Amt Lahr), 23. April. Geſtern nachmittag brach im Anweſen der Witwe Chriſtian Wieder Feuer aus, dem das Oekonomiegebäude zum Opfer fiel, während der Dachſtuhl des Wohn⸗ hauſes beſchädigt wurde. Der Schaden wird auf 3000—3500 Mark geſchätzt. * Sasbach i.., 23. April. Das Oekonomie⸗ gebäude des Landwirts Rudolf Sink wurde ein Opfer der Flammen. Das Vieh konnte gerettet wer⸗ Das Wohnhaus wurde vor einem Ueber⸗ greifen des Feuers bewahrt. Die Brandurſache iſt unbekannt. * Unterharmersbach, 23. April. Hier wurde ein leerſtehendes Gebäude, das in nächſter Zeit ab⸗ geriſſen werden ſollte, völlig eingeäſchert. Die Brandurſache iſt unbekannt. Leiter einer Wohnungsbaugenoſſenſchaft feſtgenommen * Hörrach, 23. April. Die beiden Leiter der in⸗ ſolvent gewordenen Lörracher Wohnungsbauge⸗ noſſenſchaft, über deren Vermögen ein Vergleichs⸗ verfahren eröffnet wurde, ſind unter dem Verdacht verhaftet worden, ſich Unregelmäßigkeiten in der Geſchäftsführung zuſchulden kommen gelaſſen zu haben. b Unfall mit Todesfolge * Villingen, 23. April. Das unvorſichtige Um⸗ gehen mit Gas verurſachte hier wieder einen Un ⸗ fall mit Todesfolge. Der 48 Jahre alte Schloſſer Bleſſing, der in Abweſenheit ſeiner Frau den Herd reinigte, entfernte vom Gasherd den Schlauch und beachtete nicht, daß der Haupthahn offen war. Anſcheinend nahm er auch das ausſtrö⸗ mende Gas nicht rechtzeitig wahr. Die übrigen Hausbewohner die durch den intenſiven Gasgeruch aufmerkſam gemacht wurden, fanden Bleſſing beim Eindringen in die Küche tot am Boden liegend auf. * Tr. Ladenburg, 23. April. Nachdem vor etlichen Tagen Herr Auguſt Köhler ſeinen 80. Geburtstag begehen konnte, feierte heute Herr Franz Keil ſeinen 86. und Frau Barbara Müller, geb Bie⸗ dinger, die Gattin des jüngſt verſtorbenen Scharf⸗ richters Müller, ihren 87. Geburtstag. Beide entſtammen alteingeſeſſenen Ladenburger Familien und erfreuen ſich, namentlich die 87jährige Frau Müller, großer Rüſtigkeit und Friſche. Eine dritte Ladenburgerin, die Mutter der Pfarrer Heinrich und Friedrich Boßert, Frau Eleonore Boßert geb. Bläß, kann heute auch ihren 77. Geburtstag be⸗ gehen. Auch ſie entſtammt einer alten Ladenburger Familie. eg e Weinheim, 24. April. Vergangene Nacht brannte die Scheuer des Schweinehändlers Jakob Müller in der Wilhelmſtraße faſt völlig nie⸗ der. Die Freiwillige Feuerwehr beſchränkte das Feuer auf ſeinen Herd. Der Schaden iſt durch Ver⸗ ſicherung gedeckt. * Zimmern(Amt Adelsheim), 24. April. Im Kreiſe ſeiner Angehörigen efierte unſer älteſter Bür⸗ ger und Altveteran Andreas Fit ſeinen 84. Ge⸗ bhurtstag. Der Hochbetagte war Feldzugsteil⸗ nehmer von 1870/1. Am 18. Dezember 1870 wurde er bei Nuits durch einen Unterkieferſchuß ver⸗ wundet. * Bronnacker(Kreis Mosbach), 23. April. Im Alter von über 90 Jahren iſt Frau Eliſabeth Büch ⸗ ler Wwe, die Mutter des Bürgermeiſters Büchler, geſtorben. Frau Büchler erfreute ſich bis vo kurzem beſter Geſundheit. Sie war mehrfach Groß⸗ und Ur⸗ großmutter. * Kollnan bei Waldkirch, 23. April. Geſtern fiel ein jähriges Kind in den Gewerbekanal. Da ihm nicht gleich Hilfe gebracht werden konnte, wurde es eine Strecke weit fortgeriſſen und eine halbe Stunde 99 oberhalb der Stadtſäge tot aus der Elz ge⸗ zogen. Aus Mannheimer Gerichtsſälen Schüſſe vor dem Gemeindegericht Die Schüſſe vor dem Gemeindegericht, die am 19. Mai v. Is. vor dem alten Krankenhaus in R 5, mittags um 12 Uhr, abgefeuert wurden, bildeten die Urſache einer wenig ſchönen Beleidigungsklage. AZ3bwoei Parteien aus den Fürſorgebaracken ſtanden ſich in einem Sühnetermin gegenüber, mußten aber an das Amtsgericht verwieſen werden, weil ihr Haß und ihre gegenſeitige Verbitterung keine Gren⸗ zen fanden. Kaum hatten die Streitenden den Saal verlaſſen, als man auch ſchon die Frau des heutigen Angeklagten an den Haaren hatte, um über ſie den ganzen bisher aufgeſpeicherten Zorn auszuſchütten. Auf ihre Hilferufe eilte ihr Mann herbei und gab in ſeiner Erregung zwei Schüſſe aus einer Schreck⸗ ſchußpiſtole in die Luft ab. Eine der Gegnerinnen fiel vor Schreck in Ohnmacht. Der Krankenwagen rollte ſchon an, aber nach einigen Minuten konnten alle Beteiligten unverletzt den Kampfplatz verlaſſen. Die Anklage wirft nun dem 41 Jahre alten Lackierermeiſter E. J. F. erſchwerte Körperverletzung vor. Frau B. von der Gegenpartei will von den Schüſſen eine Hornhautentzündung davongetragen haben, konnte jedoch ihre Behauptung nicht durch ärztliche Atteſte unterſtützen. Die Verhandlung gegen den Angeklagten endete daher mit einem Freiſpruch. Land wirtſchaftliches Die Frühjahrsſaat iſt beendet. In den leichten Sandſteinböden machte ſich die Saat ſehr gut und frühgeſäte Sachen gehen bereits auf. Jedenfalls verſpricht die Frühjahrsſaat beſſer auszufallen, als die Winterſaat. Hier ſtehen viele Aecker ſehr dünn, die wohl noch unter den Pflug müſſen, wenn ſie nicht beſſer ausſtocken. Die Landwirte können dieſes Früh⸗ fahr nicht viel Kunſtdünger kaufen, es fehlt ihnen das Gel d. Die Winterſaat wurde leicht geeggt und Klee⸗ ſamen eingeſtreut. Luzerne und Rotklee wurden viel geſät. Man ſchränkt den Früchtebau ein, ſoweit es geht und die Viehzucht erlaubt. Die Wieſen wur⸗ den vom Wieſenſtroh geſäubert. Das Gras treibt ſchöne grüne Spitzen. Nur dürfte es zum Wachstum etwas wärmer ſein. Mit dem Kartoffelſtecken wurde überall begonnen. Die meiſten Landwirte mußten viel Saatgut kaufen. Die Lagerhäuſer ver⸗ mittelten hunderte von Zentner, meiſtens gelb⸗ fleiſchige Sorten. Der Preis für Originalſaatgut hat in den letzten 14 Tagen ziemlich angezogen. Die Obſtbäume ſind noch weit zurück, aber den Knoſpen nach zu ſchließen, ſteht es mit dem Obſt dieſes Jahr gut. Es wird Ende April, bis die Haupt⸗ blüte in unſerer Gegend eintritt. Die Gefahr des Er⸗ frierens iſt dieſes Jahr ganz gering. Gleichfalls weit zurück ſind die Bienenvölker. Man hofft, daß die Völker zu Beginn der Baumblüte ſtark genug ſind, um die Tracht auszunützen. Die Forſtwarte haben viel zu tun. Die Flächen, die dieſen Winter Kahlhieb erhielten, mußten eiligſt vom Holze befreit werden, damit das Pflanzenſetzen ungehindert vollzogen werden kann. Jeden Tag ſieht man an den Hängen Männer und Frauen beim Pflanzenſetzen. Meiſtens werden dieſes Frühjahr Weißtannen, Fichten und Lerchen ausgepflanzt. Die geſchloſſenen Buchenwälder werden nun langſam ver⸗ ſchwinden. Einesteils iſt das zu bedauern, andern⸗ Ein böſes Ende nahm ein im Juni 1930 in Seckenheim veranſtaltetes Waldfeſt. Zu den Feſtteilnehmern geſellte ſich eine Fußballgeſellſchaft hinzu, die aber bei dem geſchloſſe⸗ nen Verein keine Sympathien fand. In irgendeiner Ecke ſtritten zwei wegen einer Biermarke und im Handumdrehen war eine wüſte Schlägerei im Gange. Ob man auf Freund oder Feind einſchlug, konnte in dem Tohuwabohu nicht mehr feſtgeſtellt werden. Die durch den reichlichen Alkoholgenuß ſtark erregten Gemüter ebbten erſt ab, als man einen ganz unbeteiligten Feſtteilnehmer blutüberſtrömt vom Platze trug. Von den bei der geſtrigen Verhandlung aufmar⸗ ſchierenden acht Zeugen konnte nur einer mit Be⸗ ſtimmtheit den in der Anklagebank ſitzenden Fabrik⸗ arbeiter X. St. von Rheinau als Täter wiedererken⸗ den, der mit ſeinem Stock ſinnlos in den Knäuel ſich balgender Männer geſchlagen hatte, was dem Arbei⸗ ter A. M. faſt das linke Auge gekoſtet hätte. St. be⸗ ſtreitet heute die Tat und will aus Notwehr gehan⸗ delt haben. Das Gericht betrachtet ihn jedoch der ſchweren Körperverletzung als überführt und erkennt mit Rückſicht auf die Unbeſcholtenheit des 51 Jahre alten Angeklagten auf einen Monat Gefängnis. aus dem Odenwald teils erzielen die Gemeinden aus dem Weichholz einen größeren Nutzen. Dieſe Waldarbeiten müſſen raſch beendet ſein, weil die Sandſteinböden nur zu ſchnell im Frühjahr austrocknen und die friſchgeſetzten Pflänzchen ſonſt an Waſſerarmut eingehen. St. * Landesverſammlung der Reichsſteuerbeamten * Konſtanz, 20. April. Hier fand die Landes verſammlung der Reichs⸗ ſteuerbeamten für den Bezirk Baden unter ſehr ſtarker Beteiligung ſtatt. An der Vollverſammlung am Samstag, die vom Verbandsvorſitzenden Haenger⸗Karlsruhe eröffnet wurde, nahmen auch Landesfinanzamtsvorſitzender Dr. Müller⸗ Karlsruhe teil. Die Verhandlungen wurden von Oberinſpektor Rüger ⸗ Karlsruhe geleitet. In dem Jahresbericht wies der Vorſitzende auf die beſonders ſchwierigen Beför derungsverhältniſſe hin. Mit Bedauern ſtellte der Redner feſt, daß die badiſchen Wünſche beim Reichsfinanzminiſterium wenig Berückſichtigung gefunden hätten. Der Mitgliederbeſtand des Verbandes beträgt gegenwärtig 1926. Bundesvorſitzender Potzel⸗ Berlin behandelte Fragen des Geſamtverbandes unter dem Geſichtspunkt der wirtſchaftlichen Not und der Finanzkriſe mit beſonderer Berückſichtigung der Beziehungen zwiſchen Reich und Ländern. Der Redner wies auf das große Beförderungselend der Aſſiſtenten hin, ſowie auch auf die ſchwierigen Be⸗ förderungsverhältniſſe der Praktikanten. 1450 Aſſi⸗ ſtenten warteten noch auf Beförderung. Der Red⸗ ner verlangte auch für die Reichsſteuerbeamten einen Perſonalminiſter. Die Ausſprache über die Referate und den geſchäftlichen Teil der Tagesord⸗ nung wurden in der Verſammlung am Sonntag er⸗ ledigt. Ort der nächſten Landestagung, die im Jahre 1933 abgehalten wird, iſt Karlsruhe. ..... ͤwdddddbdßbßwbwdßbwbGßbGbGßGFſßwbßGßwßwßwbGßGwßwßwGwGwbGßGwbwbGbTPbGFPbGbwbwPGPwbwPGTGTPTPTGTPTbGbPTGTPbTGTGTGTGTbTbTGTPTGTGTGTGTVTGTVTVTVTVTVTbVVVTVVTVVVVPVVPVPVPVPVPVUVUVUVVUVUVUVCVCVV—————————— Neubauten in Schwetzingen 5 Schwetzingen, 24. April. In der Generalverſammlung des Gewerbever⸗ eins Schwetzingen wurde u. a. beſchloſſen, bei der Stadtverwaltung die Ausführung eines Erweite⸗ rungsbaues für das Krankenhaus zu be⸗ antragen. In der Frage der Sanierung der Er⸗ holungsheime des Verbandes badiſcher Hand⸗ werkervereine wurde eine Entſchließung dahin⸗ gehend getroffen, im Gegenſatz zum Gewerbeverein Weinheim aus dem Landesverband nicht auszu⸗ treten, vielmehr dafür zu ſorgen, daß Voranſchlags⸗ überſchreitungen unmöglich werden. Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung war die Förderung eines großen Bauvorhabens in Schwetzingen und Oſtersheim. Eine größere ſüd⸗ deutſche Baugeſellſchaft hat ſich bereit erklärt, auf Schwetzinger und Oſtersheimer Gemarkung lim Verhältnis:2) eine größere Anzahl von Typen⸗ und Muſterhäuſern zu erſtellen, für die Bau⸗ intereſſenten geſucht werden ſollen. Es ſtehen Bau⸗ gelder in Höhe von 500 000 Mark zur Verfügung. Die Bauarbeiten ſollen Mitgliedern des Gewerbe⸗ vereins zu angemeſſenen Preiſen übertragen wer⸗ den, ſofern der Gewerbeverein die Baupropaganda tatkräftig unterſtützt. Es wurde zu dieſem Zwecke aus Vereinsmitteln ein Reklamezuſchuß von 500 Mark bewilligt. Der Verkehrsverein Schwetzingen hat ſeine Mitwirkung zugeſagt. Ueber die weitere Entwicklung der Sache iſt man hier ſehr geſpannt. * sch. Schriesheim, 19. April. Geſtern nachmittag kurz nach ein Uhr zog über unſere Gegend ein ſchweres Hagelwetter. Etwa eine Viertelſtunde lang praſſelten erbſengroße Hagelkörner hernieder. Der Hagel lag mehrere Zentimeter hoch, und die Bergabhänge lagen im leuchtendſten Weiß, bis die Sonne wieder raſch alles zu Waſſer machte. Während des Unwetters fuhr auch ein greller Blitz hernie⸗ der, dem ein gewaltiger Donnerſchlag folgte. Die Lichtleitung wurde für kurze Zeit unterbrochen; auch wurden die meiſten Radioapparate in der Ge⸗ gend, die in Betrieb waren, ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. So raſch, wie das Wetter gekommen war, war es auch wieder verſchwunden. Tagung oͤes Bundes Deutſcher Jäger * Donaueſchingen, 23. April. Am Samstag und am Sonntag fand in Donau⸗ eſchingen die 11. Jahreshauptverſammlung des Ba⸗ diſchen Bundes Deutſcher Jäger ſtatt, die ſehr gut beſucht war. Am Samstag war ein Begrü⸗ ßzungsabend, in dem Oberforſtrat Kaiſer im Namen der Bezirksgruppe Dongueſchingen alle Teilnehmer willkommen hieß. Am Sonntag begann um elf Uhr in den mit Trophäen aus den Fürſtlich Fürſtenbergiſchen Sammlungen reich geſchmückten Räumen des ſtädti⸗ ſchen Kurhauſes die eigentliche Hauptverſamm⸗ lung. Der erſte Vorſitzende des Bundes Badiſcher Jäger, Erbprinz Karl Egon zu Fürſtenberg, begrüßte u. a. die Vertreter der Regierung und der Behörden. Der Badiſche Staatspräſtdent und der Miniſter des Kultus und Unterrichts ließen durch Landrat Dr. Pfaff ⸗Donaueſchingen ihre Grüße übermitteln. Von beſonderer Bedeutung war die Begrüßungsrede des Landtagspräſidenten Dufner. Die Verhandlungen wurden von Regierungsrat Dr. Ramsberger⸗Karlsruhe geleitet und raſch abge⸗ wickelt. Anſchließend wurden die Beſchlüſſe des Landesausſchuſſes bekannt gegeben. Sie umfaßten u. a. Wildeinfuhr, Jagdpachteinigungsämter, Jagd⸗ pachtſteuer, Aufhebung der Schonzeitverlängerung für Wildenten, ſowie die Verleihung der Ehren⸗ nadel an Mitglieder. Dem Vorſtand wurde unter Ausdruck des Dankes und Vertrauens einſtimmig Entlaſtung erteilt. Die Verſammlung beſchloß die Ernennung des Fürſten zu Fürſtenberg zum Ehren⸗ mitglied, dieſes vorbildlichen Weidmannes, Hegers und Förderers alter deutſcher Weidgerechtigkeit. Als Tagungsort für die Jahreshauptverſammlung 1932 wurde Baden ⸗Baden beſtimmt. rr. Baden ⸗Baden, 23. April. Unſere Frem⸗ deninduſtrie wird durch die ungünſtigen Wit⸗ terungsverhältniſſe am meiſten betroffen. Die Oſter⸗ gäſte ſind ſchon bald nach dem Feſte wieder abgereiſt und die Zahl der Neuangekommenen iſt keine über⸗ mäßig große, ſodaß in den Hotels verhältnismäßig viel Zimmer leer ſtehen zu einer Zeit, in der in den Vorjahren manchmal ſchon Hochbetrieb herrſchte. Aus der Pfalz Ludwigshafener Haudwerker⸗ und Gewerbeverband —0— Ludwigshafen, 24. April. In der Jahres⸗ hauptverſammlung des Ludwigshafener Handwerker⸗ und Gewerbeverbands, die von Gewerberat Kuhn geleitet wurde, erſtattete der Geſchäftsführer des Verbandes, Dr. Maul, den Jahresberich t. Dieſer führte einleitend aus, daß die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes im Handwerk mehr und mehr erkannt wird. Die Zahl der Einzelmitglieder und ſich anſchließenden Verbände iſt etwas geſtiegen. Die beiden Abteilungen der Verbandsleitung: die Rechtsſchutz⸗ und Mahnabteilung und die Wirt⸗ ſchaftsabteilung wurden viel in Anſpruch genommen. Die Zahl der laufenden Prozeſſe iſt von 45 auf 212 während des letzten Halbjahres geſtiegen. Etwa 80—90 v. H. der ausſtehenden Beträge konnten mit Hilfe des Verbands eingetrieben werden. Der Be⸗ richt erwähnt weiter die Bemühungen des Ver⸗ bands um die Bekämpfung des Pfuſcher⸗ tums und der Schwarzarbeit, ferner um die Innungen und das Lehrlingsweſen. Ausbau der pfälziſchen Obſt⸗ und Gemüſezentrale * Schifferſtadt, 24. April. Die Vertreter der vor⸗ derpfälziſchen Obſt⸗ u. Gemüſebauorganiſationen be⸗ faßten ſich in gegenſeitiger Beratung mit den ein⸗ ſchlägigen Reviſionsverbänden von Ludwigshafen und Landau mit der dringend notwendig gewordenen Umformung der Gemüſezentrale in Schifferſtadt. Die Beratung erfolgte unter Vorſttz von Direktor Kaulen des Raiffeiſ Ludwigshafen. In ſcharfen Umriſſen behandelte in einem längeren Referat der Geſchäftsführer Dänig vom Raiffeiſenverband die weitere Ausgeſtaltung der Zentrale. Der Zweck der Zentrale, für das ganze vorderpfälziſche Anbaugebiet tätig zu ſein, iſt noch nicht in Erfüllung gegangen. Eine Ver⸗ beſſerung des Geſchäftes wird jedoch als erreichbar angeſehen. Eine Umſtellung des geſamten Un⸗ ternehmens iſt notwendig. Mit Hilfe von Staat und Reich ſoll das Vorhaben, um deſſen Durchführung ſich zurzeit eine beſondere Arbeitskommiſſion be⸗ müht, auch durch zollpolitiſche Maßnahmen unter⸗ ſtützt werden. Dürkheimer Verkehrsfragen 0 * Bad Dürkheim, 23. April. In der ordentlichen Mitgliederverſammlung des Verkehrsvereins er⸗ wähnte der Vorſitzende, Bürgermeiſter Dr. Dah⸗ lem, bei Erſtattung des Jahresberichts, daß das verfloſſene Jahr durch die Ungunſt der Witterung und die wirtſchaftliche Depreſſion eine Verminderung des Fremdenverkehrs im allgemeinen mit ſich ge⸗ bracht habe. Die Reklame ſoll, ſoweit die beſchränk⸗ ten Mittel dafür ausreichen, fortgeſetzt werden, vor allem durch Plakatanſchlag in den Bahnhöfen, in denen auf die Heilkraft der Dürkheimer Quellen hingewieſen wird. Bei der Neuwahl wurde Hote⸗ lier Fritz Senft als erſter Vorſitzender beſtimmt, der als eine der wichtigſten Aufgaben für das Bad die Herrichtung des Gurgelraumes am Ludwigs⸗ brunnen, ſowie des Brunnens ſelbſt, forderte und eine Verbeſſerung der Verhältniſſe des Verkehrs⸗ büros wünſchte. Der Voranſchlag des Vereins be⸗ läuft ſich auf 2200 Mark. Der Tabakban * Germersheim, 23. April. Die neuen Tabak⸗ anbauflächen betragen in 37 Gemeinden des Be⸗ zirksamts Germersheim insgeſamt rund 1300 Hektar. Die größte Tabakgemeinde iſt Bellheim mit 146 Hektar. Ueber 100 Hektar Tabak bauen noch Rülzheim, Hatzenbühl und Rheinzabern, Förderung des Obſtbaues * Kandel, 28. April. Unter der Aufſicht des Be⸗ zirksfachberater Holländer wurde der Obſtbau im hieſigen Bezirk während des Frühjahres auf organi⸗ ſatoriſcher Grundlage weiter gefördert. Die vor wenigen Jahren in Angriff genommenen gemein⸗ ſchaftlichen Obſtkulturen haben durch Neu⸗ anpflanzungen eine Erweiterung erfahren. Vorwiegend in der Gemarkung Büchelberg und in den Gemarkungen Weingarten und Rülzheim wur⸗ den etwa 1000 Mirabellen⸗, Zwetſchen⸗, Aepfel⸗ und Kirſchbäume angepflanzt. Autounglück— Vier Schwerverletzte * Erbach(Saar), 22. April. Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich ver⸗ gangene Nacht gegen 2 Uhr inmitten des Ortes. Ein Saarbrücker Auto— einem gewiſſen Metzger aus Saarbrücken gehörig— prallte in voller Fahrt gegen die Ecke eines Geſchäftshauſes. Die vier In⸗ ſaſſen— drei Herren und eine Dame(alle aus Saarbrücken) wurden herausgeſchleudert und blieben mit ſchweren Verletzungen bewußtlos an der Unglücksſtätte. Von dem Kraftwagen ſind nur noch Einzelteile übrig geblieben. Karoſſerie, Kok⸗ flügel, Räder uſw. liegen weitverſtreut umher. Ein Arzt leiſtete den Schwerverletzten, die Schädel⸗ und Knochenbrüche und ernſte innere Verletzungen er⸗ litten, die erſte Hilfe. Ein in Lebensgefahr ſchweben⸗ der Autoinſaſſe wurde zu Verwandten in Erbach verbracht, während die drei übrigen Verletzten in ein Saarbrücker Krankenhaus überführt wurden. Der Zuſtand ſämtlicher vier Verletzten erſcheint beſorg⸗ niserregend. Wie wir hören, weilten die unglück⸗ lichen Opfer geſtern abend in Erbach, fuhren dann einen Bekannten aus Jägersburg nach Hauſe und waren auf dem Heimweg begriffen, als ſich das Un⸗ glück ereignete. Waſſerſtandsbeobachtuugen im Monat April Ahein Beger 20. 21.22. 28. 24 J Neckar Wege 21 2 l. Bafel 5 N 0 9,901 250,929.85 0 5 1 1 J 0 Schuſlerinſe..480.51.50.471,43] Mannheim 3,95.143.87 3,83 Kehl 3053.90.21 250203 Jagſtfeſd.71.891.541. Maxau..70] Heilbronn.57/11. 50 Mannheim 4,07.97 4,14 3,99 3,81] Plochingen 0,90 0,680,81 0,81 Kaub 48942255 77 2774„ Köln.18 3,12 2,88 2,88 2,85 Freitag, 24. April 1931 HANDELS- d§ WIR TS. der Neuen Mannheimer Zeitung Deutſche Central-Vodenkredit⸗Ac. Berlin O Berlin, 23. April.(Eig. Dr.) In der heutigen HV. betonte der Vorſitzende Dr. Solmſſen, daß die heutige Verſammlung des Inſtituts die erſte als Mitglied der Gemeinſchaftsgruppe ſei. Das übgelgufene Jahr be⸗ deute für die Bank einen Wendevunkt. Die ſchwerwiegen⸗ den Zukunftsaufgaben veranlaßten die Verwalter des deutſchen Immobiltarkredits zur Zuſammenfaſſung weiter Kräfte und einheitlichem Vorgehen, ſomit zum Anſchluß an die Gemeinſchaftsgruppe. Dieſes Streben ſei jedoch nicht monopoliſtiſch. Um für die aus der Umwertung entſtandenen Nachkriegsfolgen gerüſtet zu ſein, bedarf es ſtarker Inſtitute, die die Verſchuldung des Grundbeſitzes in erträgliche Formen leiten und trotzdem ſtetige Aktionärdividenden verteilen können. Die Be⸗ teiligung des Auslandes am Inſtitut ſowie ſeine Initiative, ein dauerndes Aus landsintereſſe für ſeine Pfandbriefe herzuſtellen, ſeien zu begrüßen. Geheimrat Hartmann führte ergängend zum Abſchluß aus, daß anläßlich der Fuſion die Aktien kapitalien von 115,205 auf 90,505 4 reduztert wurden. Von den eingezogenen 24,7 Mill.„ ſeien 1,5 Mill./ noch nicht eingezahlte Schleſiſche Boden⸗Aktten abzuſetzen. Für den Einzug des Reſtes ſeien 35 Mill./ aufgewendet worden. Das bedeutet ein Durchſchnitts kurs von 150,86, einſchl. Dividende für 1930. Für die Deutſche Zentralboden liege der Durchſchnittskurs für bie eingezogenen Schleſiſche und Preußiſche Boden⸗Aktien bei 141,41 v. H. Bei Zwangs verſteigerungen land⸗ wirtſchaftlicher Beſitzungen betrugen die Darlehen des In⸗ ſtituts durchſchnittlich 54, bei ſtädtiſchen Grundſtücken durchſchnittlich 60 v. H. Auch hier wurde betont, daß die Herabkonvertierung des Zinsſatzes im Intereſſe der Ban⸗ ken liege. Zum 1. Juli ſoll der Reſt der noch nicht ein⸗ gezogenen mit höher als 8 v. H. verzinſten Emiſſionen aufgerufen werden. In Verbindung mit der Beratungs⸗ ſtelle und der Deutſchen Girozentrale wird die ko mmu⸗ nale Umſchuldung vorſichtig weitergeführt werden. Das günſtige Ergebnis der 40 Mill. Emiſſion proz. Schuldverſchreibungen berechtige zu der Annahme, daß das Vertrauen in den Kommunalkredit ſich wieder feſtige. Die HV. genehmigte den Abſchluß und entlaſtete die Verwaltung unter Proteſt eines Inhabers alter Pfandbriefe, der einen Aufwertungsprozeß gegen das In⸗ ſtitut angeſtrengt hat. eee eee, * Montague Norman wiedergewählt. Montague Nor⸗ man wurde am Dienstag wiederum zum Gouverneur der Bank von England für das laufende Jahr gewählt. Nor⸗ man iſt nunmehr 11 Mal hintereinander Gouverneur der Bank geweſen. * Bank von Italien zahlt keine Kreditzinſen mehr. Das Amtliche Verordnungsblatt veröffentlicht ein miniſterielles Dekret, nach dem die Bank von Italien ab 1. Mai für Einlagen von Privatperſonen überhaupt keine Zinſen mehr, für Einlagen von Inſtituten und Verbänden der Unter⸗ ſtützung, der Wohlfahrtspflege oder allgemeinen ſozialen Charakters 2 v. H. und für Einlagen von Banken, Kredit⸗ inſtituten und ſtaatlich anerkannten Verbänden nur 1 v. H. vergüten wird. Die Maßnahme beweiſt, ſo ſchreibt der„Po⸗ polo di Roma“, daß die Bank von Italien kein Geld be⸗ nötigt, was ein Zeichen der feſten Lage iſt. Geſellſchaft für Chemiſche Induſtrie in Baſel Der Abſchluß für 1930 Daß Geſchäftsjahr 1930 erbrachte einen Reingewinn von 3,647(i. V. 3,703) Mill. ſfrs. bei einem Bruttogewinn von 6,204(6,235) Mill. ſſrs. Auf das AK, von 20 Mill. ſirs. wird wieder eine Dividende von 17 v. H. ver⸗ teilt. Die Erhöhung des Obligationenkapitals von 10 auf 15 Mill. dient zur Fertigſtellung des Kraftwerkes Orſières, ſowie zum weiteren Ausbau des Werkes in Baſel und anderen Neuanlagen. Die Beteiligungen ſind jetzt mit 15,677(i. V. 17,403) Mill. ſſrs. bewertet. Das Farbſtoff⸗ geſchäft hat unter der Kriſe ſehr gelitten, ſo daß vom Sommer ab Betriebseinſchränkungen vorgenommen werden mußten. Der Umſatz an hochwertigen patentierten Spezia⸗ litäten war gut. Die oͤurch Begründung der JG. Chemie herbeigeführte Verſtändigung über das Farbſtoffgeſchäft habe eine Stabiliſierung und Konſolidierung ergeben. * AG. für Steinkohlenverflüſſigung und Steinkohlen⸗ veredelung, Duisburg— Erneute Verluſtſteigerung. Der Abſchluß für 1930 bringt nach 836 805„ Abſchreibungen einen neuen Verluſt von 2 414.549 l, ſo daß ſich einſchließ⸗ lich des Verluſtvortrages aus 1929 in Höhe von 2476 978, vin Geſamtverluſt von 4 891527/ bei einem Aktienkapital non 5 Mill./ ergibt. In der Bilanz ſind Anlagen und Einrichtungen mit 5,32 Mill.„ bewertet. Verbindlichkeiten betragen 5,51 Mill. 4. Die Anlagen ſind ſtillgelegt wor⸗ den, weil eine Rentabilität im jetzigen Rahmen dex Ver⸗ ſuchsoanlage nicht zu erzielen war, anderſeits aber die hin⸗ ter dem Unternehmen ſtehende Großinduſtrie die für den weiteren Ausbau erforderlichen Mittel unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen nicht zur Verfügung ſtellt. * Südflawiſches Kabel⸗Millionenprojekt von AcG⸗ Siemens⸗Felten. Nachdem die ſeit über einem Jahr ſchwe⸗ henden Pläne zum Ausbau des ſücdſlawiſchen Kabelnetzes wor einiger Zeit vertagt wurden, hat nun die ſüdſlawiſche Regierung ein neues Projekt zur Lieferung von Kabeln für eine Verbindung der ſüdlichen Balkanländer mit den Hauptzentren Europas im Werte von 50 bis 60 Mill. ¼ ausgeſchrieben. An dieſen Plänen iſt elt. BBC ein deutſches Konſortium, das ſich aus den Firmen ACG, Siemens und Felten zuſammenſetzt, hervorragend Ceteiligt. Verhandelt wird zurzeit noch über die Finanzierungsbedingungen. Die ſüdſlawiſche Regierung fordert einen Zahlungsmodus, der ſich über 12 Jahre erſtrecken ſoll. * Philips⸗Verhandlungen mit deutſchen Radiofabriken. Nachdem durch den Spruch des Kartellgerichtsvorſitzenden die Genehmigung einer Sperre der Deutſchen hilips EOmbcß. von der Belieferung mit Radioapparaten verwei⸗ gert worden iſt, hat die Deutſche Philips Gmbh. Verhand⸗ 1240,7 Mill. Minderaufkommen im Rethnungsjahr 1930/31 Reichsſteuereinnahmen im März 1931 und im Rechnungsjahr 1930 Die Einnahmen des Reiches im Monat März 1931 betragen bei den Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 255,2 Mill. A, bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern 212,3 Mill., ins⸗ geſamt 467,5 Mill., Die Geſamteinnahme im Monat März iſt um 164,6 Mill./ niedriger als im Monat Febr., in dem 632,1 Mill.„ aufgekommen ſind In dieſer Minder⸗ einahme ſind zum weitaus größten Teil die Beſitz⸗ und Verkehrsſteuer“ beteiligt, und zwar die veranlagte Ein⸗ kommenſteuer mit 16,8, die Vermögensſteuer mit 58,8, die Aufbringungsum lage mit 74,4 und die Umſatzſteuer mit 14,1 Mill. 4 Die erheblichen Unterſchiede bei der Vermögensſteuer und bei ber Aufbrin⸗ gungsumlage erklären ſich daraus, daß bei der Vermögens⸗ ſteuer im Februar vierteljährliche Vorauszahlungen zu leiſten waren, die im März fehlten, und daß bei der Auf⸗ bringungsumlage in den Februar ein Einzahlungstermin fiel, in den März dagegen nicht. An Lohnſteuer ſind im März nach Abzug von 25,5 Mill. Erſtattungen 73,5 Mill./ aufgekommen, mithin 1,8 Mill. J weniger als im Februar(75,3 Mill. nach Abzug von 27, Mill.„ Erſtattungen). Dagegen ſind an Steuerabzug vom Kapilal⸗ ertrage im März mit 9,2 Mill.„ gegenüber Februar mit 2,8 Mill./ 6, Mill. I mehr aufgekommen. Dieſe beträchtliche Mehreinnahme im März iſt darauf zu⸗ rückzuführen, daß der Monat März zu den Monaten ge⸗ hört, in denen eine größere Anzahl von Aktiengeſellſchaften ihre Dividenden ausſchüttet. Die Märzeinnahmen der übri⸗ gen Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern weichen mit Ausnahme der Kraftfahrzeugſteuer und der Lotter ſeſteuer, die 5,3 und 3,6 Mill. mehr erbra chten, nur uner⸗ heblich von den Februareinnahmen ab. Im März ſind an Zöllen und Verbrauchs⸗ ſteuern im ganzen 13,2 Mill.„ weniger au ge ⸗ kommenals im Februar. An der Mindereinnahme iſt die Tabakſteuer infolge der Umſtellung der Tabakſteuer⸗ geſetzgebung mit 14,5, die Zuckerſteuer mit 2,9, die Bier⸗ ſteuer mit 5,5 Mill.„ beteiligt. Dagegen brachten die Zölle 1 und die Einnahmen aus dem Spiritus monopol 4õ„ Mill./ als im Februar. In der Zeit vom 1. April 1930 bis 31. März 1931, alſo in den 12 Monaten des Rechnungs jahres 1030, ſind im ganzen 90240 Mi ll./ aufgekommen. Es entfallen hiervon auf die Beſitz⸗ und Verkehrs⸗ ſteuern 596053 und auf die Zölle und Ver⸗ brauchsſteuern 3064,3 Mill.. Dieſes Aufkommen wird zwar erfahrungsgemäß bis zum rechnungsmäßigen Jahresabſchluß noch geringen Berichtigungen unterliegen, kann aber im weſentlichen als das endgültige Aufkommen des ganzen Rechnungsjahres 1930 angeſehen werden. Da die Einnahme für das Rechnungsjahr 1930 nach dem Reichshaushaltsplan 10 265,6 Mill.„ betragen ſollte, ergibt ſich hiernach eine Mindereinnahme von 1240,7 Mill. I. Von dieſer Mindereinnahme entfallen 810,5 Mill./ auf die Beſitz- und Verkehrsſteuern und 430,2 Mill.& auf die Zölle und Verbrauchsſteuern. Beträchtliche Mindereinnahmen ergaben die Einkom⸗ menſteuer(— 365,4), die Körperſchaftsſteuer = 50,1), die Umſatzſteuer(— 168,8), die Geſell⸗ ſchaftsſteuer(— 19,3), die Wertpapierſteuer (6,0, die Börſenumſatzſteuer(- 22,6), die Kraftfahrzeugſteuer( 30,2), die Beförde⸗ rungsſteuer(— 44,8), die Zölle(- 188,—), die Tabakſteuer(— 56,9), die Bierſteuer(75,8), die Einnahmen aus dem Spiritus monopol 83, und die Mineralwaſſerſteuer(— 20,—); dagegen hatten bemerkenswerte Mehreinnahmen nur die Lotterieſteuer(15,9) und die Obligation⸗ ſteuer( 2,4). An der oben erwähnten Mindereinnahme von 1240, Mill. Mk. ſind die Knappſchafts⸗ und In validenver⸗ ſicherung mit 125 Mill. J, die Länder mit 336,8 Mill./ beteiligt; das Mindereinkommen für das Reich beträgt 778,9 Mill. I. Bei der Aufſtellung des Finanzprogramms der Reichs⸗ regierung im November 1930 wurde mit einem Geſamt⸗ fehlbetrag für das Reich gegenüber dem Reichshaushalts⸗ plan in Höhe von 900 Mill., gerechnet. Hiervon ſollten 600 Mill. auf Mindereinnahmen zu Laſten des Reiches aus Steuern und Zöllen und 300 Mill./ auf Erhöhung der Ausgaben für Arbeitsloſenfürſorge entfallen. Da nunmehr die Mindereinnahmen zu Laſten des Reichs wie oben angegeben 778,9 Mill./ betragen, hat ſich alſo die damals bereits erwartete Mindereinnahme on Steuern und Zöllen zu Laſten des Reichs um rund 179 Mill. erhöht. Hierauf iſt ſchon im Haushaltsausſchuß des Reichs⸗ tags am 14. Januar 1931 und 13. März 1931 hingewiefen worden, indem der Ausfall über die genannten 600 Mill. hinaus ſchon im Dezember und Januar auf etwa 100 und zuletzt auf 160 Mill./ beziffert worden war. . d ͤ ³ddã ͤ v0ã ã ã ãydyd d d lungen mit mehreren deutſchen Radiofabriken, die als Mit⸗ glied des Funkverbandes Baulizenznehmer von Telefunken ſind, aufgenommen über den Bezug und Vertrieb von Er⸗ zeugniſſen dieſer Geſellſchaften. Dieſe Verhondlungen ſollen It. B. T. kurz vor dem Abſchluß ſtehen. Eine Wiederan⸗ knüpfung der Beziehungen mit Lorenz ſcheint nicht beab⸗ ſichtigt zu ſein. Philips hatte ſich beim Verkauf ſeines Aktienpaketes ein Optionsrecht auf die Radibabteilung von Lorenz einräumen laſſen. Die Optionsfriſt iſt inzwiſchen abgelaufen, ohne daß eine Erneuerung des Options rechtes durch Philips erfolgt iſt. * Sübdweſtdentſcher Rundfunk., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1930 Ein n ah ⸗ men aus Teilnehmergebühren in Höhe von 2,907 Mill. (i. V. 2,559) Mill.); an ſonſtigen Einnahmen werden 0,148(0,48) Mill. ausgewieſen. Dagegen ergaben ſich Geſamtaufwendungen von 2,921 Mill. /, wovon auf die Koſten des techniſchen Betriebes(in Mill.%) 0,57(0,47), auf Verwaltungskoſten 0,57(0,58), auf Programmkoſten 0,9(1,20) und auf Steuern und ſoziale Abgaben 0,18 (0,28) entfallen. Nach Abzug der Abſchreibungen von 0,08 (0,0 86) verbleibt ein Reingewinn von 61820(69 93a) Mark. Die GV. der Geſellſchaft beſchloß, aus dieſem Reingewinn eine Dividende von 8(10) v. H. zu ver⸗ teilen und 16 220(6944)„ auf neue Rechnung vorzutragen. Die Bilanz verzeichnet(in Mill.): Außenſtände 0,26 (0,12), Grundſtücke 0,97(0,64), Sachwerte 0,099(0,15), Bankverpflichtungen 0,32(0,105), Schulden 0,49(0,22) und Hypotheken 0,20(0,22). * Zum gerichtlichen Vergleichsverfahren der Firma M. Welte u. Söhne Gmb. Wie die Firma M. Welte u. Söhne GmbH. mitteilt, beruht die Notiz, wonach Verhand⸗ lungen über ein außergerichtliches Vergleichsverfahren ge⸗ führt worden ſeien, auf einer irrtümlichen Darſtellung, In vollkommener Uebereinſtimmung mit allen beteiligten Gläubigern wurde von vornherein die Durchführung eines gerichtlichen Vergleichsverſahrens angeſtrebt, da bei der großen Zahl der beteiligten Gläubiger ein außer⸗ gerichtliches Verfahren nicht in Frage kommen konnte. Es konnte auch inzwiſchen dem Vergleichsgericht Zuſtimmungs⸗ erklärungen über 90 v. H. der Summen vorgelegt werden. * Henkel und Co. AG. Hanau. Die im Jahre 1929 mit einem AK. von 5 Mill., gegründete Henkel u. Co. AG. in Hanau, eine Tochtergeſellſchaft der Perſil⸗ fabrik Henkel u. Co. in Düſſeldorf, ſchließt das Ge⸗ ſchäftsjahr 1990 mit einem Ver luſt von 11 390 l, ſo daß ſich der Geſamtverluſt auf 71877„ erhöht. Die Anſtedlung im Hanauer Mginhafen iſt erſt im Entſtehen begriffen, ein Betrieb iſt in Hanau derzeit noch nicht vorhanden. * Sächſiſch⸗Böhmiſche Portland⸗Cement⸗Fabrik AG., Dresden.— Wieder dividendenlos. Wie gemeldet wird, wird der für den 20. Mai einberufenen o. HV. vorgeſchla⸗ gen, den erzielten Reingewinn vorzutragen. Es iſt alſo auch für dieſes Jahr nicht mit einer Dividendenausſchüt⸗ 2 zu rechnen N, V. Gewinn 16885 l bei 1,05 Mill. Kapital). * Gerresheimer Glas— 35 v. H. Rückgang des Flaſchen⸗ verbrauchs— Keine Exporte. Die Ac. der Gerresheimer Glashüttenwerke, vorm. Ferd. Heye, führt zur Dividenden⸗ Außenhandels-Aeberſichten Rückgang des ſchweizeriſchen Außenhandelsvolumens Die vom ſchweizeriſchen Volkswirtſchaftsdepartement veröffentlichte Statiſtik über den Warenumſatz im erſten Quartal 1931 ergibt, daß bei der Einfuhr gegenüber der gleichen Periode des Vorjahres ein Rückgang um 92,2 Mill. auf 547,6 Mill. eingetreten iſt, bei der Ausfuhr ein Aus⸗ fall von 98,7 auf 362,6 Mill. Die Verſchiebungen ſind teil⸗ weiſe preismäßig, teilweiſe mengenmäßig bedingt. Auf⸗ fallend iſt, daß ſich die Abſchwöchung der Wirtſchaftstäkigkeit in Deutſchland auch am ſtärkſten in dem Warenverkehr der Schweiz mit dem Auslande auswirkt. Die deutſche Ein⸗ fuhr nach der Schweiz ging um 22,8 auf 147,5 Mill. zurück, der deutſche Warenbezug aus der Schweiz zeigte einen Rück⸗ gang von 20,6 auf 57,1 Mill. Damit iſt Deutſchland nicht mehr, wie bisher der beſte Kunde der Schweiz geblieben, ſondern England iſt mit 60,5 Mill. an die Spitze der Käufer getreten. An dem Geſamtausfall des Exportes iſt Europa mit 60,5, Außereu ropa mit 38,1 Mill. beteiligt. * Weiler paſſive franzöſiſche Handelsbilanz im 1. Viertel 1931. Die Paſſivität der franzöſiſchen Handelsbilanz hat nach einer ſoeben veröffentlichten amtlichen Statiſtik im er⸗ ſten Vierteljahr 1931 die Höhe von nicht weniger als 3,4 Milliarden frs. erreicht. Der Wert der Einfuhr betrug 118 Milliarden frs., was im Vergleich mit dem erſten Biertel⸗ jahr 1930 einen Rückgang um etwa 2, Milliarden frs. be⸗ deutet. Die Ausfuhr erreichte einen Wert von 8,4 Milliar⸗ den frs, und iſt damit im Vergleich zum Vorfahre um etwa 8,5 Milliarden frs. geringer. Das Defizit betrug 1,2 Mil⸗ karden frs. im Januar und 1,3 Milliarden rs. im Fe⸗ Pruar, während ſich im März eine Beſſerung der Ausfuhr gezeigt hot. In der franzöſiſchen Bilanz ſind die Sachliefe⸗ rungen allerdings ſtets mit inbegriffen, was das Bild ſehr erheblich verfälſcht. 8 5 Die Einfuhr deutſcher Waren nach Frankreich. Aus der Einzelſtatiſtik über den Außenhandel Frankreichs in den erſten beiden Monaten, alſo Januar und Februar 1931 iſt zu entnehmen, daß die Einfuhr deutſcher Waren nach Frankreich mit 1076 140 000 Fres. gegen 1281 883 000 Fres. im Januar und Februar 1930 angegeben wird. Der Wert der Ausfuhr franzöſiſcher Waren nach Deutſchland belief ſich in den erſten beiden Monaten dieſes Jahres auf 495 264 000 gegen 742 841000 Fres. in den erſten beiden Monaten 1980. Es iſt zu bedenken, daß bei den Einfuhr⸗ ziffern von Deutſchland nach Frankreich die franzöſiſche Statiſtik die Sachlieferungen mitrechnet, wodurch in ge⸗ wiſſer Beziehung ein falſches Bild über den wirklichen Stand der deutſchen Ausfuhr nach Frankreich entſteht. * Der holländiſche Außenhandel im März und im 1. Quartal 1931. Das Zentralbüro für Statiſtik teilt mit, daß der Wert der Einfuhr nach Holland ohne Gold und Silber im März 1991 167 Mill. Gulden betrug gegenüber 140 Mill. im Februar dieſes und 220 Mill. im März vori⸗ gen Jahres. Die Einfuhr im erſten Vierteljahr dieſes Jah⸗ res belief ſich auf 405 Mill. gegen 647 Mill. im erſten Vier⸗ teljahr dieſes Jahres belief ſich auf t9⸗g. Wodg Mſt)eez telfahr 1930. Der Wert der Ausſuhr belief ſich im März 1931 auf 116 Mill. gegenüber 109 Mill. im Februar dieſes und 166 Mill. im März vorigen Jahres. Die Ausfuhr im erſten Vierteljahr dieſes Johres belief ſich auf 344 Mill. gegenüber 452 Mill. im erſten Vierteljahr 1980. * Erhöhte polniſche März⸗Außenhandelsziſſern. Die polniſche Handelsbilanz ſchloß im März 1931 mit einem Aktivſaldo von 38,3 Mill. Zloty ab. Eingeführt wurden 286 248 To. im Werte von 125,4 Mill. Zl., ausgeführt 1,3 Mill. To. im Werte von 163,8 Mill. Zl. Die Einfuhr iſt um 8,9 Mill. Zl. und die Ausfuhr um 28,8 Mill. Zl. im Verhältnis zum Februar 1931 geſtiegen. halbierung von 10 auf 5 v. H. im Geſchäftsbericht 1990 aus, der Flaſchenverbrauch ſei um weitere h v. H. zurückgegan⸗ gen. Die Exportmöglichkeiten hätten ſich weiter verſchlech⸗ tert, und die Glasinduſtrie ſei von ſaſt allen Exportmärkten gusgeſchloſſen. Dazu kam die Errichtung neuer Flaſchen⸗ fabriken mit ausländiſchen Maſchinen. Das Ergebnis des Jahres ſei in noch ſtärkerem Maße als im Vorjahr nur mit Hilfe einiger Spezialartikel gewinnbringend geſtoltet worden. Nach Abſchreibungen von 0,30(0,33) Mill. ver⸗ bleibt ein Reingewinn von 0,94(1,39) Mill. Aus der Bilanz: Gläubiger 1,11(2,35) Mill., Vorräte 0,31(0,88) Mill., Materialien 1,10(1,22) Mill., Glaskonto 0,93(0,80) Mill., Wertpapiere und Beteiligungen 1,47(1,24) Mill., Schuldner 3,82(5,0) Mill. Vorratsaktien haben ſich von 1 auf 0,24 Mill. verringert, die zum Nennwert zu Buch ſtehen. * Aktienpaketverkäufe bei der Hermann Meyer u. Co. AG., Berlin. Nachdem bereits im Vorjahr der eine Groß⸗ aktionär und Direktor der Geſellſchaft, Dr. Felix War⸗ ſchauer, Verkäufe aus ſeinem Aktienbeſitz vorgenommen hat, ſind lt. BT. von ihm weitere Pakete veräußert wor⸗ den. Der Erwerber iſt nicht allein Iſidor Stern lehe⸗ mals Kahlbaum AG.) vielmehr ſind noch mehrere andere Käufer aufgetreten, darunter eine kleine holländiſche Inveſtmentbank. Es handelt ſich um ein we⸗ ſentliches Minoritätspaket, das erheblich ein Viertel des 2,82 Mill., betragenden AK. der Geſellſchaft überſteigen ſoll. Der Geſchäftsgang des Unternehmens iſt unter den heutigen Verhältniſſen als normal anzuſehen. Die Bilanzſitzung wird vorausſichtlich Ende nächſter Woche ſtättfinden. Für 1930 kommt eine Reduktion des vorjährigen Dividendenſatzes von 12 v. H. in Frage, die Ausſchüttung dürfte ſich noch unter 10 v. H. halten. * Neuer Verluſtabſchluß der AG. für Lederfabrikation, München. Die Geſellſchaft, deren Großaktionär, die Adler u. Oppenheimer., den freien Aktionären den Rückkauf der Aktien für Ende 1940 al pari und bis dahin alljährlich für den Dividendenſchein je 60 v. H. angeſichts der bevorſtehenden Liquidation bietet, verzeichnet für 1930 bei einem Bruttogewinn von 343 442(420 553) I einen Verbuſt von 58 165/ unter Berückſichtigung von 3296, Gewinnvortrag. Ihren Grunobeſitz hat die Geſellſchaft zum Buchwert an die Gemeinnützige Wohnungsfürſorge⸗ Geſellſchaft verkauft. * Oberbadiſche Induſtriekonkurſe. Ueber die Fabrik elektr. Artikel Heinrich Bender in Furtwangen wurde das Konkursverfahren eröffnet. Kim. A. Damm iſt Verwalter. Erſte Gl. Verſ. am 22. 5.— Ebenfalls in Konkurs geraten iſt die Möbelfabrik Wilhelm Infanger in Vöhrenbach. RA. Trotter in Donaueſchingen iſt hier Verwalter. Die erſte Gl. Verſ. findet am 27. 5. ſtatt. Spinnerei und Weberei Offenburg Das Geſchäftsjahr 1930 erbrachte auf Geſpinſt⸗ und Tücherkonto einen Erlös von 1 770 891(i. V. 2 240 572) l. Nach Abſchreibungen von 205 316(404 513) A verrin⸗ gert ſich der Gewinnvortrag von 69 589(61 997) Mark bei Unkoſten von 1 579 386(1 826 067)„ auf 55 770 Mark, während ſich im Vorjahr ein Gewinnſaldo von 71989/ ergab, aus dem noch 6 v. H. Vorzugsdividende gezahlt werden konnte. In den erſten 4 bis 5 Monaten des Berichtsjahres ge⸗ lang es, durch den aus dem Vorjahr übernommenen Auf⸗ tragsbeſtand noch ohne größere Betriebseinſchränkungen durchzukommen. Infolge der mangelnden Kaufkraft und der bis Jahresende um rund 42 v. H. geſunkenen Baumwoll⸗ preiſe ging die Nachfrage ſo ſtork zurück, daß vom Som⸗ mer an bis in den Oktober hinein größere Einſchrän⸗ kungen notwendig waren. Im Spätherbſt trat eine kurze Belebung ein, jedoch blieben die Fabrikatspreiſe, wie der Vorſtand berichtet, weit unter Geſtehungskoſten. Die in früheren Jahren begonnenen Neuanſchaffungen und techniſchen Verbeſſerungen wurden im Berichtsjahr vollendet und dafür noch insgeſamt 216 924/ aufgewendet. Demzufolge erſcheint das Konto Fabrikanweſen jetzt mit 2 243 191(2 231 583) ,, während das Konto Neueinrichtun⸗ gen(i. V. 177 880 /) nicht mehr aufgeführt wird. Die Vorräte ſind mit 1 569 117(2 188 825)/ eingeſetzt. Den Debitoren von 2 503 853(2 341 411) 4 ſtehen Kreditoren von 4 028 786(4 654 494)/ gegenüber.(O. H. 22. April.) * Verluſtabſchluß der Kammgarüſpinnerei Meerane, Meerane i. Sa. Die Geſellſchaft, die Anfang 1930 zwecks Beſeitigung der Unterbilanz von 1929 von 0,604 Mill. eine Kapitalzuſammenlegung im Verhältnis von:2 vor⸗ nahm, weiſt für 1930 nach 0,055(0,085) Mill. 4 Abſchrei⸗ bungen erneut einen Ver buſt von 29 008„ aus. Trotz der ſtetig rückgängigen Konjunktur ſei es möglich geweſen, die Produktion gegen das Vorfahr zu erhöhen. Die Ver⸗ beſſerungen und Erneuerungen im Betriebe hätten eine heſſere Ausnutzung der Einrichtungen bewirkt. Der in das neue Jahr übernommene Auftragsbeſtand gewährleiſtete Beſchäftigung für einige Monate. Aus der Bilanz: Beſtände 0,622(1,214), Kaſſe und Wechſel 0,07(0,052), De⸗ bitoren 0,456(0,613), andererſeits Kapital 1,458(1,456) Stamm⸗ und 0,342(0,344) Vorzugsaktien, Kreditoren 0,94 (2,221) Mill.&. * Zwickauer Kammgarnſpinnerei.— Wieder 12 v. G. Dividende. Der GV. am 28. April wird vorgeſchlagen aus einem Reingewinn von 351 800(352 200) L eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende von 12 v. H. auf die StA. und wieder 6 v. H. auf die VA. AFTS- 21 MHittag-Ausgabe Nr. 188 Meyer Kauffmann Textilwerke Ac. Starke Verluſterhöhung Die dem AR. vorgelegte Bilanz per 31. Dez. 1980 ſchlie nach Abschreibungen von 324 266(351 180) mit einen Verluſt von 930 024(198 400) J, der in der Hauptſache auf Wertminderungen der Beſtände an Ro ſtoffen, Waren und Materialien zurückzuführen iſt. Nur der planmäßig durchgeführten Rationaliſierung ſei es zu verdanken, daß ſich der auf den laufenden Geſchaftsbetrſ entfallende Teil des Verluſtes trotz der ſchwierigen Wirt⸗ ſchaftslage in mäßigen Grenzen gehalten hat und daß bei ſtarker Verringerung der Geſamtſchulden, insbeſondere de Tilgung von 600 000% Hypothekenſchulden die Liquidität der Geſellſchaft keine Verſchlechterung erfahren hat. Es ſoll der auf den 16. Mai ds. Js. einguberufenden HV. vorgeſchlagen werden, den Ver luſt der b ei den letzten Jahre von insgeſamt 1 128 424, dem offenen Reſerven 1204 000„ gegenüberſtehen, vorzutragen Im neuen Geſchäfts fahr iſt in der letzten Zeit eine ſaiſonmäßige Belebung eingetreten, die zur Erhöhung der Beſchäftigung geführt hat. Wieweit mit einer Fortſetzung dieſer Tendenz zu rechnen iſt, wird von 535 Weiterentwicklung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ab⸗ hängen. * Bremen⸗Beſigheimer Oelfabriken, Bremen. Die zum Unilever⸗Konzern gehörende Geſellſchaft weiſt für 1939 ein Erträgnis von 3 828 137(4 565 578)/ aus. Unter Berück⸗ ſichtigung von Löhnen, Gehältern und Steuern verbleibt nach 518 779(502 640)/ Abſchreibungen einſchl. 178 942 (107 809) Gewinnvortrag ein Reingewinn von 205 4¹¹ (645 833) /, der bekanntlich vorgetragen werden ſoll, wäh⸗ rend i. V. noch eine Dividende von 4 v. H. zur Verteilung kam und 32 291/ zurückgeſtellt wurden. Die 30 bis 40 proz. Preisrückgänge erforderten unverhältnismäßig hohe Ab⸗ ſchreibungen auf die Beſtände. Die Bilanz weiſt die geſamte Anlagen mit 6,90(7,02) Mill. J aus. Debitoren ſind auf 3,08(2,08) und Saaten und Oele auf 118(8,85) Mill.„ bemeſſen. Kuchen, Mehle und Säcke erſcheinen mit 0,6(0,5) Mill.„ und Materialien mit 0,81(0,35) Mill. 4. Kaſſe, Bankguthaben und Wechſel ſtiegen auf 0,44 Mill. 15 während andererſeits die Kreditoren auf 0,85(2,54) Mill. Mark zurückgingen. * Frankfurter Mühlenwerke Gebr. Wolff Handels⸗Ach, Frankfurt a. M.— Wieder 10 v.. Das Geſchäfts jahr 1929/0 ſchließt mit einem Reingewinn von 191.945 (194 881) J, aus dem nach Zuweiſung auf das Delkrebere⸗ konto in Höhe von 25 000, das hierdurch auf 150 000 anwächſt, eine Dividende von wieder 10 y. 5. zur Verteilung vorgeſchlagen wird. Die Unkoſten werden mit 0,81(1,19) Mill./ angegeben. Dem Reſervefonds ſollen 60 000„ zugeſchrteben werden, 31 945& gelangen zum Vortrag auf neue Rechnung. In der Bllanz erſchei⸗ nen Kreditoren mit 0,78(1,66) Mill. 1, Debitoren mit 0,93(0,94) und Waren mit 1,40(2,22) Mill. J. * Demerag, Donau⸗Main⸗Rhein⸗Schiffahrt., Nürn⸗ berg. Die von Geh.⸗Rat Wächter geleitete HV. genehmiſte die nach Abſchreibung von 31 808(36 062)„ einſchließlich des Vortrages von 1929 von 1267(3055) /, mit einem Reingewinn von 31 261(24 767) abſchließende Bi⸗ lanz und beſchloß, daraus wieder 4 v. H. Dipidende auf die StA. zu verteilen, 12000„ dem Reſervefonds zu überweiſen und den Reſt von 2361/ vorzutragen. Wie ausgeführt wurde, entwickelt ſich das Unternehmen unter Berückſichtigung der im Speditionsgewerbe beſonders ſchwierigen Verhältniſſe langſam, aber nicht ungünſtig. * Baparia Schiffahrts⸗ und Speditions⸗AG., Bamberg. Die von Geh.⸗Rat Wächter⸗München geleitete HV. geneh⸗ migte die nach Abſchreibungen in Höhe von 68 562(83 515) Mark mit einem Reingewinn von 27 404(7868) L ab⸗ ſchließende Bilanz und beſchloß, davon 20 000/ dem Re⸗ ſervefonds zuzuweiſen und den Reſt von 7404% vor- zutragen. Wie in dem Geſchäftsbericht ausgeführt iſt, war es möglich, die Schiffe ſaſt laufend zu be ſchäf⸗ tigen und die Verluſte im Reedereibetrieh in erträglichen Grenzen zu halten. Die Aus ſichten für das Geſchäftsjahr 1931 ſeien recht unüberſichtlich, da ſich die Entwicklung der Geſamtwirtſchaftslage ſchlecht voraus⸗ ſehen laſſe. *„Transportlader“, Nürnberg— Fürther Trausport⸗ Geſellſchaft u. Lader Corporation AG., Nürnberg. Die H. in der 546 000% Stel. und 4000% BA. vertreten waren, genehmigte den Abſchluß für 1930 und beſchloß den Verbuſt von 11325,(i. V. Gewinn 49 622 /, daraus 7 v. H. Dividende) vorzutragen. Wie in dem Vorſtands⸗ bericht ausgeführt wird, iſt das Berichtsfahr unbefriedigend verlaufen. Trotz aller Rationaliſierungs⸗ und Sparmaß⸗ nahmen konnten die Unkoſten nur um 9,4 v. H. geſenkt werden, während der Geſamtumſatz um 10 v. H. und die Einnahmen um 16,2 v. H. zurückgingen. In den 42 Jahren des Beſtehens der Geſellſchaft iſt dieſe Berichtsperiode die erſte, in der die Geſellſchaft mit Unterbilanz arbeitet. Flotte Weinverſteigerung in Deidesheim * Deidesheim, 24. April. Im Saale des eigenen Hauſes zu Deidesheim verſteigerte geſtern die Win zergenoſ⸗ ſenſchaft e Gmu H. Deidesheim 17 Stück, 3 Halb⸗ ſtück 1930er und 30 Halbſtück 1929er Weißweine aus 1 und beſten Reblagen der Gemarkungen Deidesheim, pertsberg und Forſt, darunter viele Nummern raſſige Ries linggewächſe. Dem Weinausgebot, zu dem ſich ein außer⸗ ordentlich zahlreicher Käufer beſuch eingefunden hatte, war ein ausgezeichneles Ergebnis beſchie⸗ den. Schon zu Anfang der Verſteigerung ſchenkte man den gutgepflegten Weinen großes Intereſſe, das ſich im weiteren Verlauf immer mehr ſteigerte, ſo daß bei flottem Ge⸗ ſchäftsgang durchweg gute, ſogar fehr gute Preiſe erzielt wurden und ſämtliche Nummern raſch zur gelangten. Wenn auch die Weine des Jahrgangs 1929 auf Grund ihrer qualitativen Beſchaffenheit zum Teil eine höhere Bewertung verdient hätten, erkannte man doch die heutige Geſchäftslage an und erteilte einen nicht zögernden Zuſchlag. Die Verſteigerung muß gegenüber anderen Wein⸗ ausgeboten als ſehr gut angeſehen werden. Für je 1000 Liter wurden erzielt: 1990er Weiß⸗ weine: Ru. Goldſchmidt 800; Dei. Waldberg 780; Dei. Hunger 780; Dei. Eides 950; Dei. Eröner 900 Fo. Wals⸗ höhle 970; Dei. Haſſert 930; Ru. Kreuz 970, Ru. Linſenbuſch 1000; Ru. Hoſſtück 960; Det. Kaft 950, Dei. Dopp 960; Ru. Reiterpfad Rsl. 1010; Ru. Nußbien Rsl. 1080; Ru. Stein⸗ grube Tram. 1300; Dei. Herrgottsacker Rsl. 1200, 1310 Dei. Vogelgeſang Rsl. 1110: Dei. Kieſelberg Rosl. 10205 Deidesheimer Mäushöhle Riesl. 1150.— 1920 e r Weiß weine: Deidesheimer Dopp 1410; Deidesheimer Mühle 1420; Ru. Reiterpfad 1400; Ru. Hoſſtück 1450 Ru. Nuß⸗ bien 1530; Dei. Kirchberg 1550, 1610; Ru. Steingrube Trom. 16707 Ru. Spieß 1460; Ru. Nußbien 1690; Dei. Lauterhöhe 10007 Dei. Bogelgeſang Rel. 1810, 1610; Dei. Schaſböhl Nel. 1650, 1700; Dei. Linſenbuſch Rsl. 1610, 1040, Ru. Kaft Nel. 1610; Ru. Achtmorgen Rsl. 1610; Ru. Hofſtück Rsl. 1610; Ru. Reiterpfad Rsl. 1000; Ru. Linſenbuſch Rsk. 1600; Dei. Tal Rel. 1630; Dei, Fleckinger Rsl. 1690, Dei. Herrgotts⸗ acker Rsl. 1770, 2020; Dei. Kieſelberg Rsl. 1710, Dei. Mäushöhle Rsl. 1700, 1920 Dei. Leinhöhle Rel, 1805, * Starker Rückgang der Teeinfuhr infolge des hohen Teezolls. Im März berichtet der Verband des deutſchen Teehandels e.., Hamburg über ein wieder nur ſehr flaues Geſchäft. Die Preiſe waren mit Ausnahme der guten Qua⸗ litäten, die ſich halten konnten, durchweg ſchwach. Im Ja: nuar und Februar wurden 12 345 Dz. gegen 20 908 Dz. in der gleichen Zeit des Vorjahres verzollt. Dieſer Ausfall iſt ſelbſt unter Berückſichtigung, daß ungefähr 2000 Dz. weni⸗ ger in die Erſcheinung treten mußten, weil ſie nach dem jetzigen anderen Verrechnungsſyſtem der Zollbehörden ſchon im Oktober 1930 eingerechnet waren und der außerordent⸗ lich ſtarken Verzollung im Februar 1980 wegen der damals bevorſtehenden Zollerhöhung, ganz erheblich. Deviſenmarkt Im beutigen Frübverkehr notieren Pfunde gegen gen hort„bees J Schweiz. 2,2] Stocchem. 1 Vari 1234,26 olland.. 12.09 Madrid 10 Brüſſel. 334.95 R Dollar geg⸗Rm. 4, 407 Mailand 92.78 Kopenhagen 18.16%“ Pfunde„„ 20, TUNG N nne een er. ee S nenen e * Terres rer Gre 28 2. ke ſſe ab⸗ e zum 80 ein Zerück⸗ rbleibt 178 42 205 41¹ „ wäh⸗ eilung Ioprog. e Ab⸗ iſt bie itoren 8,88) en mit ill.&, ill. 4, Mill. „AG., ts lahr 91 945 edere⸗ 900 K v. H. erden fonds angen rſchei⸗ n mit raus⸗ port⸗ HV. garen, den 1 Freitag, 24. April 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 188 ä—— Kraſtübertragungswerke Rheinfelden 8 Wieder 10 v. H. Dividende Im 36. Geſchäftsjahre 1930 ergab ſich ein Betriebs ⸗ überſchuß von 3 890 780(4 448 898) l. Verſchiedene kinnahmen außerdem betragen 485 917(618 591). Dem⸗ genüber erforderten Handlungsunkoſten 4 1343 481 (1900 875,(worunter Steuern, Abgaben und Geſchäftsun⸗ kosten fallen), ferner Abſchreibung auf Konto Disagio und Unkoſten der Obligationsanleihe 100 000(200 000) /, dann Obligationenzinſen 587 250(unv.), ſowie lage auf Er⸗ neuerungs⸗ u. Anlagekopitaltilgungsſonds 700 000(84 0 Mark, ſo daß einſchl. 70 889(70 100)„ Vortrag aus 1929 ein Reingewinn von 1 716 855(1789 466)/ verbleibt. Hiervon erhält die Reſerve 82 298(85 968) 1, der AR. an Tantieme 78 261 /. Die Dividende auf 15 Mill. Ak, beträgt wiederum wie i. V. 10 v..; zum Vortrag auf neue Rechnung verbleiben 56 296 l. Et. Bericht wirkten ſich im Winter das Niederwaſſer des Rheins und im Sommer reichlich hohe Waſſerſtände wenig porteilhaft auf die Krafterzeugung aus, ſo daß an 280 Ta⸗ gen Zuſatzſtrom in dem Dampfkraftwerk er⸗ zeugt oder durch Zukauf von Fremoſtrom beſchafft werden mußte. Im Oktober kam die erſte von den vier Maſchinen des Kraftwerkes Ryburg⸗Schwörſtadt in Betrieb. Der Jeſamtſtromperkauf iſt gegenüber d. V. um etwa 8 v. H. zurückgeblieben, das erklärt ſich aus der verſchlechterten Lage der abnehmenden Induſtrien. Dagegen konnte der Verkauf von Licht und Wärmeſtrom an Kleinobnehmer erheblich vergrößert wer⸗ den, Abſchreibungen und Rückſtellungen ſind etwas niedri⸗ ger bedacht, um bei verringerten Einnahmen und allerdings auch niedrigeren Ausgaben die gleiche Dividende beübehal⸗ len zu können. Im Januar wurde die zweite Maſchine in.⸗Schw. in Betrieb genommen, anfangs Sommer wer⸗ den die zwei letzten folgen; die ungewöhnlich große An⸗ loge ſcheine ſich zu bewähren. Das Schluchſeewerk wird im Frühjahr mit zwei Maſchinen in Betrieb kommen. Aus der Bilanz(in): Waſſerkraftwerke Rheinfel⸗ ben und Whylen 16 377 022(16 166 316), Dampfwerk Whylen 1666 856(1 657 389), Gebäude 1471 471(1 471 471), Gelände 886 488(884 990), Leitungsnetze 6 601 756(4 949 856)— der Zugang erklärt ſich aus den Koſten des neuen Umſpann⸗ werkes Rheinfelden und der 45 kv Leitung von.⸗Schw. — Tronsformatoren 684 121(627 529), El. Meſſer 620 205 (71 704, Waren und Betriebsſtoffe 408 817(424 496), nicht fertige Bauten 147 855(1 190 885), Disagio u. Unkoſten der Oblig.⸗Anleihe 458 549(558 543), Beteiligungen und Wert⸗ papiere 6 325 919(6 270 286), Schuloner 3 789 891(4 516 296), darunter Banken 1549 257(2 699 269); andererſeits neben dem AK. die geſetzl. Reſerve 722 495(636 527), Obligations⸗ kapital 11 745 000(unv.), Erneuerungs⸗ und Anlagekapital⸗ Tilgungsfonds 7251 701(6 822 005), Oblig.⸗Zinſen 296 136 295 910), Gläubiger 2 688 040(2979 857). Die o. GV. findet am 5. 5. in Berlin ſtatt. O Schriftgießerei David Stempel AG., Frankfurt a. M. Eig. Dr.) Das Geſchäftsjahr 1930 ſchließt nach 69 692% Abſchreißungen, ſowie nach Abzug von 917 494/ Unkoſten mit einem Reingewinn von 277 488(727 500) J. Wenn es gelang, trotz des Umſatzrückgonges ein Erträgnis her⸗ auszuwirtſchaften, ſo ſei dies nur möglich geweſen durch die in den letzten Jahren eingeführten organiſatoriſchen und techniſchen Verbeſſerungen, ſowie durch rechtzeitig getroffene Sparmaßnahmen und Einſchränkungen. Bekanntlich werden auf die Stel. 6 v. H.(i. V. 10 v. H. plus 2 v. H. Bonus) Dividende verteilt. Die Bilanz zeigt u o. an Paſſi⸗ ven unv. Ak. 3,22, geſetzl. Reſerve 0,85, außerordentliche Reſerve 0,05, Rücklagen für Außenſtände 0,185(0,10), Ver⸗ hindlichkeiten 0,451(0,745), David Stempel⸗Stiftung 0,15 (0,10, andererſeits Grundſtücke und Gebäude 0,67(0,68), Maſchinen 0,9(0,075), Wertpapiere und Beteiligungen 10682(0,56), Wechſel 0,067(0,104) und Außenſtände 1,536 (2,980), ſowie Waren 1,172(1,184) Mill. I. Ueber die wei⸗ tere Entwicklung kann angeſichts der wirtſchaftlichen Situa⸗ tion nichts geſogt werden. * Barn aber Tuchfabrik Rohrdorf Ac. Rohrdorf. Einem Rohgewinn von 122 090(119 096) ſtehen per 31. 10. 30 gegenüber Abſchreibungen mit 24 962/(27 471), allg. Un⸗ koſten mit 51275(47 714), Steuern mit 46 482(36 729). Es verbleibt ein Reingewinn von 31 425(7182), wozu der Vor⸗ trag aus 1928⸗29 mit 32054/(24 872) tritt. Aus der Bi⸗ lanz(in%): Anlagen insgeſ. 289 894(294510), Vorräte 449 981(547 086), Debitoren 272 496(323 837); andererſeits Af, 480 000(unv.), Reſerve 48 000(unv.), Erneuerungs⸗ fonds 40 000(un.), Kreditoren 374657(575 604). Inſernationale Kunſtſeide⸗ Verhandlungen Die italieniſche Quote in Deutſchland 17,64 v. H. In den geſtern geführten Verhandlungen der europäi⸗ ſchen Viscofe⸗Kunſtſeidenproduzenten nahmen, nach Mel⸗ dung des„Deutſchen Kunſtſeide⸗Kuriers“, von deutſcher Seite u. a. die Vertreter der Vereinigten Glanzſtoff⸗Fabri⸗ ken Benrath), der Jch. Farben, Abt. Agfo(Biercher), der e Zehlendorf(Wuppermann), der Küttner A.(Tittel) teil. Herr Benrath erſtattete Bericht über den bisherigen Verlauf der Verhandlungen. Es wurde be⸗ ſchloſſen, folgende vier Kommiſſionen einzuſetzen: Eine Vertrags kommiſſion, eine Verkaufskommiſſion, eine Pro⸗ duktionskommiſſton und eine verkaufstechniſche Kommiſſion. In die Vertragskommiſſion wurden u. a. zwei Vertreter der kleineren Fabriken, außerdem ein Vertreter öre hollän⸗ diſchen Gruppe delegiert. Die Federführung wurde den Vereinigten Glonzſtoff⸗Fabriken übertragen. Der Verkaufs⸗ kommiſſton gehören u. a. Benrath, der Produktionskom⸗ miſſion Dr. Hermann(Vereinigte Glanzſtoff) und Wupper⸗ mann an. Ferner wurde die italieniſche Ausfuhrquote auf 1764 v. H. des deutſchen Verbrauchs vorgeſchlagen und foll von den Italienern akzeptiert worden ſein. Die Kommiſ⸗ ſtonen haben ihre Arbeit ſofort aufgenommen. Die Ver⸗ handlungen dürften ſich noch einige Zeit hinziehen. FUR ALLE ZWEICKE LEIsTrUNCSFEA HIC uu WIRNTScHAETLIchH MEHR KUNDEN SCHNELLER BEDIENEN UND SROSSERE LASTEN WIRTSCHAFT TLUICHER BFF ORHDERN IST DFR KERN FORD LAST. UND LIEFERN WAGEN LOSEN DiE SES PROBLEM FUR JEDE WAREN- GANG, SIE BEWAIHISEN AUCH NICHT ALALHTAGLICHE BFF ORDFERUNGSAUF SABEN AUF MIHIONELLS TE AR. „390 JEDES TRNANSFPONM PROBLEM S · TAST WAGEN cHAs51s Radstand 3,34 m, Tragfähigkeit 2400 kg Schlerf-Mannheim erhält den Hindenburg⸗Pokal Wie wir ſoeben erfahren, hat das Vorſtandsmitglied und Fluglehrer des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins Heinrich⸗Schlerf den Hindenburg⸗Pokal für die beſte fliegeriſche Leiſtung des Jahres erhalten. Der Badiſch⸗ Pfälziſche Luftfahrtverein nahm am Donnerstag abend eine kurze Ehrung des Herrn Schlerf vor. Im vergangenen Jahr erhielt der bekannte Segel⸗ flieger Wolf Hirth den Hindenburg⸗Pokal verliehen. Heinrich Schlerf ſtand damals ſchon in engſtem Wett⸗ bewerb. Nur beſondere Umſtände brachten Schlerf um den Pokal. Wenn Heinrich Schlerf jetzt den Pokal, die höch ſt e fliegeriſche Auszeichnung erhalten hat, ſo hat ſeine Arbeit um den deutſchen Flugſport die Anerkennung auch bei den höchſten Stellen gefunden, die ſie ſchon ſeit langer Zeit in Luftfahrtvereinen genießt. Der erprobte Fluglehrer erhielt den Hindenburg⸗Pokal nicht für eine überragende fliegeriſche Leiſtung, ſondern für ſeine bahn⸗ brechende Arbeit auf dem Gebiete der Ausbildung von Piloten durch Luftfahrtvereine. Schlerf hat mit ſeiner Idee, daß auch gut geleitete Vereine gute Piloten heran⸗ ziehen könnten, recht behalten. Die große Zahl der im Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtverein ausgebildeten Piloten — u. a. Frau Elſe Roos, die in Deutſchland als Fliegerin bereits einen Namen hat— hat die Anſichten Schlerfs vollauf beſtätigt. Mit zäher Energie und in ehrenamtlicher Arbeit hat Schlerf ſein Ziel verfolgt. Heute hat ein gro⸗ ßer Teil der deutſchen Luftfahrtpereine ſich die Methode des Herrn Schlerf zu eigen gemacht. Ueberall entſtanden Vereins⸗Fliegerſchulen, die nach Mannheimer Vorbild arbeiten. Neben der Ausbildung der Piloten hat Herr Schlerf zuſammen mit dem Geſamtvorſtand auch die geſamte Organiſation des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins durchgeführt. Wenn heute der Verein trotz der ſchlechten Wirtſchaftslage ſich in muſtergültig geordneten Verhält⸗ niſſen befindet, ſo iſt auch das das Verdienſt der ehren⸗ amtlichen Arbeit des Herrn Schlerf und der übrigen Vorſtandsmitglieder. Auch die im Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗ fahrtverein erprobte Vereinsverwaltung wurde von vielen deutſchen Luftfahrtvereinen übernommen. Herr Schlerf iſt ein Idealiſt reinſten Waſſers, der im Flugſport vollſtändig aufgeht, dabei aber trotzdem auch noch Intereſſe für viele andere Sportarten hat, wie ſeine verſchiedenen Auszeich⸗ nungen auf dem Gebiete des Eisſport beweiſen. Mit der Verleihung des Hindenburg⸗Pokals hat die ſelbſtloſe Arbeit eines deutſchen Fliegers die wohlverdiente Anerkennung gefunden. Neben Herrn Schlerf und dem Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtverein kann auch Mannheim auf dieſe Auszeichnung, die zum erſten Mal nach Mann⸗ heim fiel, ſtolz ſein.—.— 4000 hm Kampf auf der Landſtraße Am 3. Mai beginnt die Deutſchland-Rundfahrt Der Radrennſport iſt faſt ſo alt wie das Fahrrad und am Beginn des Radſports ſtand das Straßenrennen. Da⸗ mals natürlich deshalb, weil die nötigen Bahnen fehlten, aber auch als die Radrennbahnen wie die Pilze aus der Erde ſchoſſen, behielt das Straßenrennen auf dem Rade ſeine Popularität. In Ländern wie Belgien, Frankreich und mit Einſchränkungen auch in Italien iſt das Straßen⸗ rennen ſogar heute noch der Sport, der das Intereſſe des Publiums am meiſten feſſelt und die größten Maſſen in ſeinen Bann zieht. In Deutſchland iſt die Anteilnahme in den letzten Jahren allerdings etwas zurückgegangen. Das aber wohl nur des halb, weil die großen Berufsfahrer⸗ rennen fehlten. Darüber muß man ſich klar ſein, daß gerade die großen Straßenrennen für den Veranſtalter nicht billig ſind und eigentlich nur mit der Unterſtützung der Induſtrie, die an der Propagierung des Fahrrades durch die Straßenrennen intereſſiert iſt, möglich ſind Die Fahrradinduſtrie zeigte ſich aber während der letzten Jahre unintereſſiert und darum gab es auch keine großen Ver⸗ anſtaltungen auf der Landſtraße mehr. Im Vorjahre ver⸗ ſuchte der Induſtriering für Berufs⸗Straßenrennſport (Ibus) zwar noch einmal, mit der Deutſchlandfahrt ein Ereignis größeren Formats zu ſchaffen, aber bei dieſem Verſuch wäre es wohl geblieben, hätte nicht die Firma Opel in Gemeinſchaft mit den Firmen Fichtel und Sachs und Continental den Gedanen aufgenommen und die Idee zu der Form ausgebaut, wie wir ſie in den nächſten Wochen verwirklicht ſehen ſollen. Die drei genannten Firmen veranſtalten in der Zeit vom 3. bis 24. Mai eine internationale Deutſchland⸗Rund⸗ fahrt, die in 16 Etappen über rund 4000 Km. führen ſoll. Kampfteilnehmer ſind ſechs Berufsfahrer⸗Ländermannſchaf⸗ ten zu je ſechs Fahrern. Mannſchaften ſtellen Deutſchland, Frankreich, Belgien, Italien und die Schweiz. Ferner nimmt noch eine„gemiſchte Ländermannſchaft“ teil, in der je zwei Fahrer aus Holland, Luxemburg und Oeſterreich ſtarten. Alle Ländermannſchaften ſind ſorgfältig zuſammen⸗ geſtellt, eine Eliteauswahl der beſten Straßenfahrer der Welt wird ſich am 3. Mat in Rüſſelsheim dem Starter ſtellen. Und dann werden wir bis zum 24. Mai auf den deutſchen Landſtraßen einen Kampf entbrennen ſehen, wie * auf deutſchen Landſtraßen im gleichen Ausmaß noch nicht da war. Die Bedeutung dieſer Fahrt kann nicht ſtark genug unterſtrichen werden. Das Rennen wird Millionen von Zu⸗ ſchauern finden, und zwar nicht nur radſportlich inter⸗ eſfierte. Große Maſſen werden neu mit dem Radſport in Berührung gebracht. Das bedeutet natürlich nicht nur eine wertvolle Propaganda für das Fahrrad im allgemei⸗ nen, die ja non den Veranſtaltern mit dieſer Fahrt auch angeſtrebt wird, das Rennen wird auch eine gewaltige Werbung für den Radſport ſein. Es iſt kaum zuviel geſagt, wenn Fachleute die Bedeutung dieſer Fahrt in der„Wie⸗ derankurbelung des Radſports“ ſehen. Man hat bemängelt, daß an dieſem großen Rennen nur ſechs deutſche Berufsfahrer gegen 30 Ausländer ſtarten. Die Kritiker ſind u. E. im Unrecht. Einmol erhält die Fahrt durch die ſtarke internationale Beteiligung und durch ihren Charakter als Länderkampf eine erhöhte Bedeutung, die ſich auch in der Anteilnahme des Publikums ſpiegeln wird. Zum zweiten lag aber der veranſtaltenden Indu⸗ ſtrie daran, durch die Interngtionalität der Veranſtaltung auch das Ausland für das Rennen zu intereſſieren, um auf dieſem Wege auch jenſeits der Grenzen für das deutſche Fabrikat zu werben und ihm neue Abſatzmärkte ſchließen. Ueber Einzelheiten der intereſſanten Fahrt wird 65 zu Mm. ſprechen ſein. Die Teilnehmerliſte Zu der am 3. Mai in Rüſſelsheim beginnenden Deutſch⸗ lamd⸗ Rundfahrt ſtehen jetzt alle Teilnehmer namentlich feſt, nachdem Italien als ſeine letzten noch ausſtehenden Ver⸗ treter die Fahrer Frascarelli und Picein genannt hat. Nachſtehend die genaue Teilnehmerliſte: Deutſchland: Stöpel, Siegel, Buſe, Thierbach, Metze, Geyer; Bel⸗ gien: Degraeve, van Bruaene, Dewaele, Wauters, Mar⸗ tin, Decorte; Frankreich: Barthelemy, P. Magne, Neuhard, J. Bidot, Maaclair, Moineau; Italien: Di⸗ nale, Moretti, Giuntelli, Pancera, Frascarelli, Picein; Schweiz: Rufener, Antennen, W. Blattmann, Bula, Büchi, Hofer; Luxemburg: F. Frantz, P. Müller, Krier; Oeſterreich: Max Bulla; Holland: J. Franſſen und Valentyn. Am den Davistup England— Monako:0. Dos zweite Davispokaltreffen der Europa⸗Zone begann am Donnerstag in Plymouth vor einer großen Zu⸗ ſchauerzahl zwiſchen England und Monako. Wie zu erwar⸗ ten war holten ſich die engliſchen Spieler gegen die Mone⸗ gaſſen in den Einzelſpielen des erſten Tages überlegen die beiden Gewinnpunkte. Im erſten Treffen fertigte Auſtin ſeinen Gegner Landau mühelos mit:0,:0,:1 ab. Faſt ehenſo leicht blieb in der zweiten Begegnung Perry gegen Gallepe mit 613,:2,:5 erfolgreich und ſicherte ſich damit ſeine erſten repräſentativen Davispokalehren. Griechenlands Tennis- Meiſterſchaften Neue deutſche Erfolge Bei den internationalen Tennis⸗Meiſterſchaften von Griechenland, die in Athen ausgetragen werden, waren die dentſchen Teilnehmer durchweg erfolgreich und erreich⸗ ten ſo glatt die ͤritte Runde. Im Damen ⸗Einzel beſiegte Frau Neppach die Griechin Kidipar mit 670, 614, während Frl. Kallmeyer Frau Caſſimati mit:6, 12:10 ab. Bei den Herren war im Einzel von Cramm mit:2, 621,:3 gegen Nicolaiſis überlegen, Dr. Kleinſchroth warf Georgiadis mit:1,:6, 715 aus dem Rennen und ſchlug dann im Doppel mit von Cramm die Gebrüder Ziro mit:2,:4, 623. Im Damen ⸗Doppel waren Frau Neppach⸗Cambell dem griechiſchen Paar Caſſiamti⸗Vlachachi mit:1,:2 überlegen, während Frau von Cramm mit Frl. Albori als Partnerin zurückzog. Weiterhin gab es noch einen:0,:1 Erfolg der Oeſterreicherin Frl. Herbſt gegen Frl. Albori. Tiſchtennisklubkämpfe Im Laufe der Woche fanden wieder verſchiedene Tiſch⸗ tennisklubkämpfe ſtatt. Die Bf R ⸗Schwitzgebel⸗Mannſchaft ſchlug den SV Waldhof 10:6 bei 698:673 Einzelpunkten. zu er⸗ Rotweiß Mannh au(J3⸗Mannſchaft Die Tanzſchule Ge Flora:7 bei 663 eine VfR⸗Kombination:11. Pferdeſport Karlshorſt(23. April): 1. Mainberg⸗Hürdenrennen. 3000. 3000 Meter: 1. Ro⸗ ſenthals Khedive(Schäfer); 2. Koerner; 3. Hetman. Fer⸗ ner liefen: Francesko, Tamula, Eidora, Chamberlin, Harold. Toto: 117, Platz: 22, 19, 12. 5 2. Kramſta⸗Jagdreunen. Herrenreiten. 2300 A. 4000 Morgenpracht(v. Bieberſtein); 2. Ferner liefen: Wilhelmine, Husdent. Adam, Exnani, Franzia, Toto: 68, Platz: Meter: 1. Bachmayrs Myron; 3. Mansdir. Schlagbaum, Inſtructor, Mac Maurus, Caeſar 2, Lavaletta.: 1, 3. Anvil⸗Jagdrennen. Für Vierjährige. 3000 ,. Meter: 1. Ungers Gradiva(Müſchen); 2. Mahadöh; 3. Großfürſt. Ferner liefen: Riviera, Rotbuche, Eva, Minne⸗ 4. Silberner Humpen. Jagdrennen, Ehrpr. u. 5000. 4000 Meter: 1. Löwenthals Madonna Schmidt); 2. Surya; 3 gor. Ferner liefen: Tornado, Medina, Sternkunde,„Frundsberg, Martonius, Viei. Toto: 382, Platz: 16, 19, 05 5. Proſpero⸗Jagdren: Ausgleich 2. 3500, 3400 Meter: 1. Milos Epheu 2(Oertel); 2. Geſolei; 3. Lava⸗ letta. Ferner liefen: Spitzweg, Beluga, Faſeiſt, Irrwiſch, Immortelle, Richtlinie, Hekla. Toto: 71, Platz: 24, 83, 65. 6. Excelſior⸗Hürdenrennen. 3000. 3000 Meter: 1. Ro⸗ ſenthals Geſelle(Schäfer); 2. Honeska; 3. Aſſuan. Ferner liefen: Mariza, Carl Heinz, Georgia, Servus, Irrgarten. Judith. Toto: 58, Platz: 16, 19, 20. 7. Preis von Blumberg. Verlaufsrennen. Für Drei⸗ jährige. 3000 L. 1400 Meter: 1. Hanſens Fürſtenkind(Zeh⸗ miſch!; 2. Götterſage; 3. Kavalkade; 4. Madelung. Ferner liefen: Pracht, Beryll, Siegwart, Berenice, Iguanodon, Die Birke, Vinguliſt, Caliqueen, Genug. Toto: 123, Platz: 20, 14, 58, 34. Beſtätigtes Todesurteil Der Goldarbeiter Adolf Staib aus Pforzheim war am 1. Dez. 1930 vom Schwurgericht in Tübingen wegen Mordes zum Tode verurteilt worden. Er hatte in Birkenfeld, wo ſein uneheliches Kind bei der Großmutter untergebracht war, dieſem eine mit 0,8 Gramm Arſenik gefüllte Praline zu eſſen ge⸗ geben. Das Kind war an der Vergiftung geſtorben. Im Juni 1930 hörte Staib von dem Mordprozeß des Kriminalkommiſſars Werner aus Karlsruhe, der wegen Vergiftung ſeiner Gattin mit Arfenik zum Tode verurteilt worden iſt. Hierdurch kam Stafb auf den Gedanken, ebenfalls eine Tötung mit Hilfe von Arſenik zu begehen und auf dieſe Weiſe ſein Kind aus der Welt zu ſchaffen. Gegen das Schwurgerichts⸗ urteil legte der Angeklagte Reviſion ein, die vor dem Reichsgericht verhandelt wurde. Der Senat hat entſprechend dem Antrage des Reichs⸗ anwaltes die Reviſion verworfen. Sage kaleucles Freitag, 24. April Nationaltheater:„Die Boheme“, Oper von Puccini, Miete F 30, Anfang 19,30 Uhr. Neues Theater:„Sturm im Waſſerglas“, Komödie v. Frank, für die Freie Volksbühne, Anfang 19,30 Uhr. Muſenſgal— Roſengarten: Gaſtſpiel der Poriſer Reyne „Le Chic de Paris“, Nachtvorſtellung 22 Uhr. Libelle: Kabarett 20,30 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Lichtſpiele: Alhambra:„Ariane“,— Univerſum: „Der falſche Ehemann“.— Scala:„Das Land des Dächelns“. Roxy ⸗Thegter:„Ihr Junge“.— Palaſt⸗Theater:„Der Schrecken der Garniſon“.— Capitol:„Wiener Liebſchaften““,— Schauburg: „Der Tanzhuſor“.— Gloria:„Es war einmal ein treuer Huſar“. Pfalzbau⸗taffee: Gaſtſpiel des Grotesk⸗Komikers Ernſt Dorneff, 20.30 Uhr. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung:„Die Kurpfälziſche Savonnerie⸗Manu⸗ faktur.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ hans: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Stlüdtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 und 15—17 Uhr: Sonntags von 1118.30 und 15—17 Uhr. S''' ññññññññ,8.88;; Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rükſendung erfolgt nur bei Rückporto AB WERK LINcolx U Fordson PRITSCHENWAGEN xo mit FUhrerhaus und Pritsche 9 50* 280m 1310 AB WERK RUSTET ZUR EU ROPAFAHRT Zu FORD AM RHEIN KOILN 12. 818 14. Ju- ALLES NAHERE BEI IYEDEM AUTORISIERTEN FORDHANDLER E 1 blk cRE DHH A· G FUR fog D- FAHRZEUGE FINANZ IERT IHREN ANKAUF fer 8. Seite/ Nummer 188 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Eine Nacht in der Von William Ewing, Unfere Träger waren ſehr gegen dem Mann, der ſie führen wollte, gefolgt. Als aber ſeine Unfähigkeit ſich ganz klar zeigte, wandten ſie ſich geringſchätzig von ihm ab und verſuchten ihren Weg ſelbſt zu finden. Doch bald mußte die Hof Jeraſch noch dieſe Nacht zu erreichen, werden. Mitten unter einem Steinhaufen am Wege fan⸗ den wir eine zerbrochene Säule mit einigen grie⸗ chiſchen Buchſtaben. Sie hatte wohl in alten Zeiten als Wegweiſer gedient, konnte uns jetzt aber keine Aufklärung über den Weg geben. Weiter fanden wir nichts, was unſer Intereſſe hätte wecken können, bis wir an den Rand der Wüſte kamen. Da lenkten ein grüner Streifen und Quaken vieler beides Anzeichen von Waſſer, unſere hritte nach links. Wir fanden es auch, aber ſo wenig und ſo ſchmutzig, daß ſogar die durſtigen Tiere es nicht be⸗ rühren wollten. Nach einiger Zeit kamen wir an zwei große Waſſerbehälter, doch dieſe ent⸗ hielten keinen Tropfen. Sie lagen eins etwas höher als das andere am Abhang eines Hügels, ihre Wände und der Boden waren ſorgfältig auszementiert, und einige Steinſtufen führten zu jedem hinab. Früher hatten ſie wohl zum Baden gedient. Auf dem Hügel über den Waſſerbehältern erhob ſich eine Feſte, Kal at Esdein. Ein Gebäude nach Oſten zu, wahr⸗ ſcheinlich die frühere Kirche, war bis aufs Dach noch gut erhalten. Eine große Ziſterne auf dem Hofe ließ eine Hoffnung auf Waſſer in uns aufflackern, doch wir mußten ſie wieder aufgeben, denn die Ziſterne war vollkommen leer. Wir wären gerne die Nacht in dieſer Feſte ge⸗ blieben und hätten uns mit trockener Koſt begnügt, aber der Anblick der durſtigen Tiere, deren Augen uns um Waſſer anzuflehen ſchienen, weckte unſer Mitleid, und wir machten uns wieder auf den Weg, obgleich die Sonne ſchon ſehr tief ſtand. Einige von uns gingen voran und hofften Waſſerpfüt⸗ den oder eine Quelle zu finden. Getrennt ſuch⸗ ten wir das Land auf beiden Seiten des Weges ab, achteten aber immer darauf, daß wir die Karawane nicht verloren. Ein Hügel nach dem anderen wurde erklettert, ein Tal nach dem anderen durchquert, aber kein Waſſer gefunden. Die Schatten dehnten ſich immer länger, da fanden wir plötzlich einen gut ausgetretenen Pfad, der wohl zu einem arabiſchen Lager führte. Die Mukaries mit dem Gepäck waren weit zurückgeblieben; wenn keiner ſie führte, würden ſie dieſen Pfad in der tiefen Dunkelheit ver⸗ fehlen. Unſer Koch, der ein kräftiges Pferd ritt, wurde dazu beſtimmt, umzukehren und die anderen herzubringen. Doch der Mann zitterte ſo, als er ſich aus dem Sattel hob, daß ich beſchloß, ſelbſt zu⸗ rückzureiten. In der Entfernung konnte ich die Glocken unſerer Tiere hören, und von dieſem Ton geleitet, ſtieß ich bald auf die Mukaries. Sie hätten wohl Grund gehabt, ſich aufzuregen, doch man merkte dieſen furcht⸗ und ſorgloſen Kin⸗ dern der Berge nichts an. Sie ängſtigten ſich nur um einen Kameraden, der unterwegs krank gewor⸗ den war. Die Hilfsbereitſchaft, mit der ſie für den Kranken ſorgten, war rührend. Sie hatten alle zu⸗ ſammen ein Pferd, das ſie abwechſelnd ritten, die Zeit aber, die ihr Freund krank war, verzichteten ſie alle darauf und ließen nur ihn reiten. Sie taten dieſes, als ob es das Selbſtverſtändlichſte von der Welt wäre. Gerade als ich mich ihnen näherte, hatte der Kranke entdeckt, daß er unterwegs etwas verloren hatte. Ohne den leiſeſten Vorwurf machte ſich der Burſche, der neben ihm gegangen war, auf den Weg, um das Verlorene zu ſuchen. Ich erklärte den anderen den Weg und blieb dann ſtehen, um auf Mouſa, das war der Name des Burſchen, zu warten. Es wurde immer dunkler, die Hügel hoben ſich kaum mehr vom Himmel ab, die Geier ſchrien und zankten ſich um ihre Plätze in den Bäumen. Es war ſo unheimlich, daß ich mich freute, als ich endlich die Schritte des zurückkehrenden Mouſa hörte. Wir eilten nun vorwärts und ſahen plötzlich ein helles Feuer aufflammen. In der roten Glut konnten wir ganz ihren Willen . Fröſche, 1 1 Der reichſte Mann der Welt will eine Radioſtadt 5 in New Mork bauen gut die Geſtalten unſerer Gefährten erkennen. Der Koch war auf den Gedanken gekommen, dieſes Feuer anzuzünden. Er wollte damit ſein Gewiſſen beruhi⸗ gen, das ihm wegen ſeiner Feigheit ſchlug. Bald darauf trafen wir alle wieder zuſammen. In der Zwiſchenzeit hatte einer von uns das arabiſche Lager gefunden und kehrte wieder zurück, um uns dahin zu geleiten. Wir konnten nur ſeiner Stimme folgen, denn es war ſo dunkel, daß wir einander nicht ſehen konnten. Endlich fanden wir uns wieder alle beim Licht des Beduinenfeuers zuſammen. Wir kamen lange nach Sonnenuntergang und verletzten damit den guten Ton der Wüſten⸗Etikette. Aber die Araber hatten ſofort Verſtändnis für unſere Lage, und bald konnten wir uns mit herrlicher, warmer Milch laben. Nach einem ermüdenden, aufregenden Tag gibt es kein beſſer ſtärkendes Mittel als Milch. Aber die Aufregungen lagen noch nicht hinter uns. dem berühmten Forſchungsreiſenden Große Regeutropfen begannen zu fallen, wir beeilten uns, unſer Zelt noch vor dem Schauer zu richten, und flüchteten dann alle unter ſein Dach, bis die Mukaries das zweite Zelt aufgeſchlagen hatten. Dann trennten wir uns zur Nacht, die jeder, ſo gut er konnte, auf Stühlen und Feldbetten verbrachte. Eine Totenſtille herrſchte jetzt, kein Blatt bewegte ſich; das Vieh drängte ſich eng zuſammen, die Wolken hingen dunkel und drohend am Himmel. Plötzlich zuckte ein Blitz auf, für einen Augenblick war die ganze Gegend in Helligkeit getaucht. Die Erde bebte, der Donner rollte, es regnete in Strömen. Das Ge⸗ räuſch der auf unſer Zelt fallenden Tropfen ver⸗ größerte noch den Lärm. Jetzt erſt konnte ich den Realismus des berühmten 29. Pſalms richtig ein⸗ ſchätzen. Gewiß war der Pſalmiſt Zeuge eines ähn⸗ lichen Gewitters geweſen, bevor er die wunderbar ausdrucksvollen Verſe ſchrieb. Die Techniſche Hochſchule Hannover 100 Fahre alt Vor 100 Jahren, am 2. Mai 1831, wurde die Techniſche Hochſchule in Hannover gegründet Vorerſt war ſie höhere Gewerbeſchule und wurde erſt im Jahre 1879 Techniſche Hochſchule, wobei ſie ihren Platz wechſelte und in das hannoverſche Welfenſchloß einzog. Lichter von Ein Jahr etwa mag es jetzt her ſein, daß Jane Seabury das väterliche Anweſen in den Pennſyl⸗ vaniſchen Bergen verließ, um, zwanzigjährig, unver⸗ dorben, unerfahren und bildſchön, das große Leben von Newyork kennenzulernen. Ein Mädchen wie Jane brauchte nicht ſehr lange allein zu bleiben auf dem Pflaſter von Manhatten. Schon am erſten Abend ſprach ſie ein Mann namens Glenn Sabddles an. Er war verteufelt hübſch, von imponierender Geſtalt und liebenswürdig. Geld beſaß er leider keins. Jane war entzückt von ihm. Man ſpeiſte zu⸗ ſammen, ſpäter erklärte Glenn Jane ſeine Liebe. Das Mädchen fühlte ſich wie im Himmel. Dann erzählte Glenn von ſeinen großartigen Plänen, die einen gewaltigen Gewinn bringen mußten, wenn ihm nur das nötige Geld zur Verfügung ſtände. Jane glaubte ihm. Vom Vater hatte ſie etwas über tauſend Dollars mitbekommen, und mit dieſem Geld in der Taſche ſchied ſpät in der Nacht Glenn von ſeiner Liebſten. Er verſprach, in acht Tagen, wenn der Gewinn ſichtbar ſein würde, zum Stelldich⸗ ein an der Grand Central Station zu ſein. Dort fanden ſich zu der verabredeten Zeit wohl Jane, nicht aber Glenn Saddles ein. Als er aſch nach Wochen noch nichts von ſich hören ließ ſchwand Janes Hoffnung ganz. Den Reſt ihres Geldes ſtimmt worden. Ein frauenfeindliches Teſtament In England, dem Lande der ſonderbaren Teſta⸗ mente, iſt kürzlich ein anſehnliches Vermögen letzt⸗ willig zum Bau einer„frauenloſen Bibliothek“ be⸗ Der Erblaſſer, ein gewiſſer Zink, hat verfügt, daß ſein Vermögen zunächſt für Manhattan hatte ſie inzwiſchen verbraucht, ſo ſchrieb ſie um neue Mittel nach Hauſe und geſtand gleichzeitig alles. Aber der Vater ſchickte in ſeinem Grimm nicht einen Cent. Jane kam immer mehr herunter. Sie aß bei den Quäkern und ſchlief auf den Heilsarmee⸗ ſchiffen bei Jerſey City. Einmal nahm man ſie ſo⸗ gar feſt. Nach Saddles aber, den ſie angezeigt hatte, fahndete man ohne Erfolg. Jetzt, vor drei Wochen, hat die Polizei Jane wie⸗ derum aufgegriffen, auf Betreiben eines Mannes hin, zu dem man ſie führte. Jane erwartete, ihren verzeihenden Vater zu ſehen. Dann ſtand ſie Gleun Saddles gegenüber. Er erſchrak, als er Jane ſah. Dann erzählte er, wie alles gekommen war. Er hatte ſich damals, vor einem Jahr, an den Bo⸗ denſpekulationen auf den Thouſend Isles beteiligt. Schon nach zwei Tagen hielt er ſtatt für tauſend für zehntauſend Dollars Bodenwert in Händen. Er ver⸗ kaufte. Am nächſten Tage wurde ſeine Parzelle mit fünfundzwanzigtauſend bewertet. Glenn, echter Ame⸗ rikaner, kaufte von neuem. Die Preiſe ſtiegen aber⸗ mals. Eine halbe Woche ſpäter b r 6 die Geſellſchaft, die in der Florida⸗Bay ein neues Seebad zu errichten beabſichtigte, vollſtändig zuſammen. Es war juſt der Tag, für den ſich die beiden verabredet hat⸗ ten. Saddles hielt Jane für ein reiches Mädchen. eine Das Modell der Radiyſtadt, die ſich zwiſchen der 5. und 6. Avenue in Newyork erheben ſoll Oben: John D. Rockefeller, der greiſe Oelkönig u. reichſte Mann der Welt, der den Bau finanzieren will. Inmitten von New mit dem Bau eines ungeheuren Gebäudekomplexes be⸗ gonnen werden, ei a und Geſchäftsräumen größten Um⸗ fangs wird die Radioſtadt, Millionen Dollar koſten wird, zwei Opern und ein Theater erhalten. Dauer von 75 Jahren nicht angetaſtet werden ſoll. Mit dem Ablauf dieſer Zeit würde es einen Be⸗ trag von etwa zwölf Millionen Mark erreicht haben. Von dieſem Gelde ſoll dann nach den Beſtimmungen des Teſtamentes eine Bibliothek errichtet werden, „ausſchließlich geleitet von Männern, verſehen nur mit Büchern, die von Männern geſchrieben ſind, und nur Männern zugänglich, unter ſtrengſtem Ausſchluß jeder Frau.“ Die einzige natürliche Erbin, Frau Becker, eine Tochter des Verſtorbenen, wurde in dem Teſtament mit zwanzig Mark abgefunden. Sie legte gegen das Teſtament indeſſen Berufung ein. Sie brachte einen Brief ihres Vaters bei, aus dem zweifelsfrei hervorgeht, daß der Verſtorbene bei der Abfaſſung des Teſtamentes nicht mehr im Beſitz ſeines geſunden Verſtandes war. Das Teſtament wurde denn auch umgeſtoßen und die Tochter als alleinige Erbin eingeſetzt. Schlechter Scherz eines Meoͤiums Der im vorigen Jahre verſtorbene Verfaſſer der Scherlock⸗Holmes⸗Geſchichten, Sir Conan Doyle, war bekanntlich in der letzten Zeit ſeines Lebens überzeugter Spiritiſt. Er trat mit verſchiedenen Medien in Verbindung, ſo auch in einer Sitzung in New Nork im April 1922, die Conan Doyle in ſeinem Buche„Unſer amerikaniſches Abenteuer“ eingehend ſchildert. Damals ließ ein Medium namens Nino Pecararo den Sohn Conan Doyles, der im Welt⸗ krieg gefallen iſt, als Geiſt erſcheinen. Der Vater und die Stiefmutter waren von der Erſcheinung kief ergriffen. Nunmehr hat das Me⸗ dium in einer Sitzung der Geſellſchaft New Yorker Männer der Wiſſenſchaft die Erklärung abgegeben, die damalige Erſcheinung ſei Schwindel und nie⸗ mand anders als das Medium ſelbſt geweſen. Es iſt gut, daß Conan Doyle dieſe Enttäuſchung nicht mehr erlebt hat. Freitag, 24. April 498. Er traute ſich nicht, ihr unter die A ahnte auch nicht, i geſtalten ſollte. Später griff ein Konſortium von Newyorker Geſchäftsleuten die Pläne wieder auf, Ein Weltbad entſtand. Saddles' einſtmals wertloſer Grund⸗ heſitz ſtellt heute ein ziemliches Vermögen dar. Lange ſchon ſuchen er und die Polizei nach ſeiner ſchönen Manhattan⸗Liebſten vom vergangenen Jahr. Dies alles vernahm Jane mit weit offenem Munde, den zu ſchließen Glenn erſt mittels eines langen Ver, lobungskuſſes gelang. Man kann das Leben nicht dafür verantwortlich machen, daß es ſeine kleinen Intermezzi zuweilen nach Art der Theaterſtückeſchreiber enden läßt.„ G. St. Eine Tragödie in der Südſee Unter den Fahrgäſten eines Dampfers, die vor kurzem in Marſeille landeten, befand ſich ein junger Mann aus der Bretagne, einer der beiden Ueber⸗ lebenden, die in einem tragiſchen Ereignis in der Südſee mit dem Leben davon gekommen ſind. Er gehörte zu einer Geſellſchaft von ſechs Männern und einer Frau, die auf einer einſamen Inſel im In⸗ diſchen Ozean zurückgelaſſen wurden, um die An⸗ lagen einer franzöſiſchen Auſternfängerei zu über⸗ wachen. Die Ankunft des Dampfers, der ihnen Le⸗ bensmittel bringen und ſie ablöſen ſollte, ver⸗ zögerte ſich um mehrere Monate. —— ugen zu treter ie i dd Zu treten ung ie ſich die Zukunft des Mädchenz Die Lebensmittel, die ſie in der Geſtalt von Konſerven im Beſitz hatten, wurden durch ein Feuer ſo beſchädigt, daß ſie nicht mehr genoſſen werden konnten. Den Apparat zum Deſtillieren von Waſſer wußte keiner von ihnen zu bedienen. Infolgedeſſen waren ſie auf das ſpärliche Regenwaſſer angewieſen, Zu eſſen gab es nur Pinguinen⸗Eier. Einer der Geſellſchaft, der zum Fiſchfang auf den Ozean hinausfuhr, kehrte nicht mehr zurück. nur noch der junge Mann aus der Bretagne und die Frau übrig waren. Ein Kind, dem die Frau das Leben geſchenkt hatte, ſtarb nach wenigen Tagen. Als der Dampfer mit halbjähriger Verſpätung eintraf, waren auch dieſe beiden am Ende ihrer Kräfte an⸗ gelangt. Eingeſchlepyte Seekrabbe beoͤroht die norddeulſche Fiſchere! Die Wollhandkrabbe, ein noch vor wenigen Jahren in Europa unbekanntes Waſſertier, beöͤroht heute aufs ſchwerſte die Elb⸗, Oſtſee⸗ und Norsſeefiſcherei. Die Krabbe, die ſich ſehr vaſch vermehrt und alle Lebeweſen in ihrem Umkreis verdrängt, iſt wahrſcheinlich von einem Oſtaſten⸗ Dampfer eingeſchleppt worden. Sie iſt bereits bis in die Havel eingedrungen und ließ ſich bisher trotz vieler Verſuche nicht ausrotten. Das erſte Schwerölmotor⸗Flugzeug der Welt wurde in Berlin vorgeführt Oben: Prof. Junkers und Miniſterialrat Brandenburg bei der Vorführung des Flugzeugs. „Jumo 4“ vor dem Start Das von den Junkerswerken erbaute erſte Schwerölmotor⸗Flugzeug der Welt,„Jumo 7 Unten: Die Dieſelmotormaſchine ſtartete auf dem Berliner Flugplatz Tempelhof zum Probeflug. Durch die Einführung des Schwerölmotors der Breunſtoffverbrat iſt eine weit bedeutendere Feuerſicherheik gewährleiſtet, ebenſo iſt ch ſo gering, daß die Streckenleiſtung um 47 Prozent erhöht wird. Die übrigen ſtarben einer nach dem anderen an Eutkräftung, bis e ** f Freitag, 2J. April 1931 8 9—— f. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe I dünnem titten eee Ab Freitag: 5 2 28 1 ISgenheit! Midittttlt umme Ein Posten namenstrümpie 5 14 81 der elegante u egen Merten e, Seeed. 2 dolle, fenlerkele 23 99 ⁊ 7q 0 70 5 det Auna acduardmustet.“ posten namenstrümmpie oder 5 ümgie 1 Wischseide, I. Wan. in osten 0 5 denten la K Waschse 8 311 iemlerttre i: 55 Atrümpie -Sportstr Poster Dane en 0. 5 Ein rälbge Auna iss dall Ein Posten namenstrümpie. 85 2 te, keine Trama-Sei Fin posten namens rien. 5 1915 1 U. 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National-Theater Mannheim Freitag, den 24. April 1931 Vorstellung Nr. 270— Miete F, Nr. 30 In neuer Inszenierung: DIE BO HE ME Szenen aus H. Murgers Vie de Boheme“ in Bildern von G. Giacosa und L. Illica Deutsch von Ludwig Hartmann Musik von Giacomo Puecini Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock Inszenierung: Richard Hein Bühnenbilder; Eduard Löffler . Anfang ß Zollwächter Sergeant Die in diesem Stück getragenen Pelze sind von der Firma Rich ard Kunze, Pelze gestellt 3 Ende 22 Uhr E L. S. One n: Helmuth Neugebauer Hugo Voisin Sydney de Vries Karl Mang Albert Weig Else Schulz Marie Theres Heindl Hans Kal asek Alfred Landory Robert Walden Karl Zöller das Haus der 3414 Se AU Db ene Der große Erfolg! Niedam Tauber Das Landes Lächelns Nach der weltberühmten Operette Hierzu: Kamerad Slag Beginn: Wochentags.30 Uhr Jugendliche haben Zutritt! Sonntag 2 Uhr: Hinder-Vorstellung Kamerad Slag Fine Hadetten-Geschichte] Neues Theater im Rosengarten Freitag, den 24. April 1931 Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne“ Abt. 115, 201-216 und Gruppe S: Sturm i m Wasserglas Komsdie in 3 Akten von Bruno Frank Inszenierung: Wilhelm Kolmar Anfang 19.30 Uhr Ende 21.80 Uh e FS On en: 55 Doktor Konrad Thoß Viktoria, seine Frau Franz Burdach, Journalist Hans Finohr Eva Fiebig Willy Birgel Milling Herausgeber., Nachtpost“ Georg Köhler Lisa, seine Frau Flaffenzeller, Magistratsdiener bzelmann, ein Frau Vogl Her Amtsrichter Der Staatsanwalt Der erste Schöffe zweite Schöffe Erster Gerichtsdiener Zweiter Gerichtsdiener ierarzt Anna Usell Ernst Langheinz Hans Godeck Ida Ehre K. Haubenreiger Karl Marx Joseph Renkert Bum Krüger Fritz Linn Henrich Wagner Beltz Stubenmädchen bei Thoß Helene Leydenius + Mannheim unte N. Rön 8 2,27 Filialen: Schwetzingerstr. 165 Neckarau, Friedrichstr. 16a Aus meiner dies wöchentlichen Schlachtung von 167 Schweinen offeriere ich: Schweinefleisch J. Kochen per Pfd. 55 Säwolnoflaisch 2. 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