1 n 0 8 Hezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: eue Mannhei Mannheimer General-Anzeiger Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 63, 8e Luiſenſtraße 4 W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim er eit Einzelpreis 10 Pf. 18 Anzeigenpreiſe: breite Colonelzeilgz oreite Zeile. Für im genheits⸗Anzeigen beſonde! Laer das Erſcheinen von Anzeigen Honderen Plätzen und für telephoniſch—— Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe 142. Jahrgang/ Nr. 192 Das zollprogramm des Montag, 27. April 1931 Nei 2 ernührungsministers Erhöhungen auf Butter und Fleiſch, dagegen keine Senkung der Weizenzölle Das Kabinett vor ſchwierigen Entſcheidungen 150 Millionen NM. Reichseinnahmen Wenn der Weizenzoll geſenkt wird Ein umfangreither Wunſthzetlel Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. April. Ueber die Zollwünſche des Herrn Schiele weiß eine Berliner Handelskorreſpondenz heute Näheres mitzuteilen. Man hat den Eindruck, daß die Korreſpondenz ihre Angaben aus dem Reichs⸗ ernährungsminiſterium ſelbſt bezogen hat. Dafür ſpricht auch, daß die doch in gewiſſem Grade Schiele offiziöſe„Deutſche Tageszeitung“ die Mitteilungen an führender Stelle abdruckt. Bei der Butterzollerhöhung von 50 auf 100 Mark werden bezeichnenderweiſe, keine Zahlen genannt. Mau begnügt ſich mit der ſicherlich richtigen Feſtſtellung, daß die Zollherauf⸗ ſetzung„das umſtrittenſte Gebiet“ iſt. Die„Voſ⸗ ſiſche Zeitung“ weiß übrigens im gleichen Zuſam⸗ menhang mitzuteilen, daß Dänemark bereits offiziell Vorſtellungen gegen eine derartige Maßnahme der deutſchen Re⸗ gierung erhoben habe. Weiter ſollen nach der er⸗ wähnten Handelskorreſpondenz die Fleiſchzölle⸗ erhöht und die Zwiſchenzölle für Speckund Schmalz ganz beſeitigt werden. Beim Weizen werde die Notwendigkeit einer Einfuhr von etwa 0 Millionen Tonnen anerkannt. Um ſie zu erleich⸗ tern, ſoll eine„gewiſſe Lockerung des Zollſchutzes mit vorbeugenden Maßnahmen gegen unerwünſchte Eindeckung“ eintreten. Ueber Ausmaß und Durch⸗ führung dieſer Lockerung wäre jedoch, ſo ſtellt die Korxeſpondenz feſt, bisher noch nichts zu erfahren geweſen. Mit anderen Worten: zu einer generellen Senkung des Weizenzolls ſcheint Herr Schiele und ſein Reſſort ſich vorläufig noch nicht bereit zu finden. Der Roggenzoll ſoll überhaupt nicht geſenkt werden, vielmehr verſpreche man ſich ſehr viel von der„ſtärkeren Populari⸗ terung des ſoge nannten Konſum⸗ brote“. Ebenſo ſei mit einer Aenderung der Zoll⸗ politik für Futtergerſte nicht zu rechnen, um — beiläufig ein etwas verwunderliches Argument— eine Ueberproduktion an Schweinen zu verhindern und ſchließlich denke man nicht an eine Erhöhung der Zollſätze für einzelne Hülſenfruchtartikel. Das iſt ein Zollprogramm, zu dem der Ernäh⸗ küngsminiſter nicht ohne weiteres die Zu⸗ ſtimmung ſeiner Miniſterkollegen erwarten darf. Es erſcheint daher begreiflich, daß vorerſt die in Frage kommenden Miniſterien zu Sonderbeſprechungen ſich zurückgezogen haben. Daß indeß, wie die „Voſſiſche Zeitung“ meint, vor der endgültigen Ent⸗ ſcheidung noch die Parteien gehört werden, möchten wir bezweifeln. Dazu beſteht gar keine Notwendig⸗ keit, da der Reichstag die Entſcheidung in dieſen Angelegenheiten durch ſeine Zuſtimmung zum Zoll⸗ ermächtigungsgeſetz allein in die Hand der Regierung gelegt hat. Sonderbeſprechungen der Miniſter Im Mittelpunkt der nur kurzen Kabinettsbera⸗ tungen am Samstag ſtand das Referat des Reichsernährungsminiſters über die Agrarfragen und die Zollwünſche, die er in dieſem Zuſammenhang kundgab. Das Kabinett hat ſich dann vertagt, um den an dieſer Frage beteiligten Reſſorts, alſo dem Reichsernährungsminiſterium, dem Wirt⸗ ſchaftsminiſterium, dem Auswärtigen Amt und ſchließlich auch dem Reichsarbeitsminiſterium, Ge⸗ legenheit zu Sonder b eſprechungen, gewiſſer⸗ maßen zu einer vorbereitenden Auseinanderſetzung im kleinen Kreiſe zu geben. Vom Tempo diefer Un⸗ lerhaltungen wird der Zeitpunkt des Wiederzuſam⸗ mentritts des Kabinetts abhängen. Man rechnet da⸗ 05 daß die Reichsregierung am Dienstag oder Mitt wo ch von neuem ſich verſammeln wird. SpPꝰD am Mittwoch bei Brüning Die angekündigte Unterredung der ſozial⸗ demokratiſchen Führer mit dem Reichskanzler wird borgusſichtlich am Mittwoch ſtattfinden und ſich auf die Geſamtheit der aktuellen politiſchen Fragen er⸗ ſtrecken, alſo außer der Zoll⸗ und Preispolitik vor f allem auch auf die Abſichten der Reichsregierung auf ſböfalpolitiſchem und finanzpolitiſchem Gebiete und wahrſcheinlich auch auf die ſchwebenden Probleme der deutſchen Außenpolitik. Inlereſſante Finanzkritik Reinholds Drahtbericht unſeres Berliner Büros 1 Berlin, 26. April. In der„Voſſiſchen Zeitung“ unterſucht heute der ehemalige Reichsfinanzminiſter Dr. Peter Rein⸗ hold in einem längeren Artikel die Lage der Reichsfinanzen. Seine eingehenden Betrachtungen ſcheinen uns vor allem um deswillen beachtenswert, weil ſie, weit entfernt von jedem unangebrachten Optimismus, doch eine ſachliche Zurückweiſung allen Kriſengeredes bedeuten. Reinhold ſchätzt die Minderein⸗ nahmen aus der Einkommen⸗ und Körperſchafts⸗ ſteuer auf 600 Millionen für das laufende Etatsjahr, den Ausfall für die Reichskaſſe— 75 Pro⸗ zent dieſer Steuern erhalten ja die Länder— alſo auf 150 Millionen, die Abſtriche an den Etatsauſätzen für die Konſumſteuern, insbeſondere die Tabak⸗ und Bierſteuer, auf 250 Millionen, für die Umſatzſteuer auf 100 Millionen. Das wäre ein Einnahmeausfall von rund 500 Millionen. Dazu kämen an Mehr⸗ ausgaben ungefähr 200 Millionen für die Kriſen⸗ fürſorge, ſodaß das Defizit auf 700 Millionen Mark zu beziffern wäre. Da aber im Etat 400 Millionen für die Verminderung der ſchwebenden Schuld be⸗ ſtimmt ſind, die durch eine neue Beanſpruchung des Geldmarktes erſetzt werden könnten, betrage das echte Defizit uur 300 Millionen. Dieſe 300 Millionen ſollen nun, wie der Reichs⸗ finanzminiſter ja auch angekündigt hat, durch Er⸗ ſparniſſe am Etat ausgeglichen werden. Beſondere Beachtung verdienen gerade in dem Augen⸗ blick, da im Kabinett über die Aenderung der Agrar⸗ zölle beraten wird, die Ueberlegungen, die Dr. Rein⸗ hold über die fiskaliſche Auswirkung einer Weizenzollſenkung aufſtellt. Er ſagt darüber: „Stark abhängig werden die Zolleinnahmen von der Handhabung der Zolltaxife durch die Regierung, beſonders beim Weizen ſein. Der Weizen⸗ zoll in ſeinex prohibitiv wirkenden Höhe bringe, rein fiskaliſch betrachtet, dem Finanzminiſter einen ſehr beträchtlichen Einnahmeausfall. Würde der Weizen⸗ zoll etwa auf 16 Mark heruntergeſetzt, ſo würde bei der augenblicklichen Lage der deutſchen Ge⸗ treideverſorgung ein Import von 1 Million Ton⸗ nen Weizen wahrſcheinlich ſein und das allein würde für die Reichskaſſe eine Einnahme von 150 Millionen bedeuten. Der Reichsfinanzminiſter hat alſo von ſei⸗ nem Reſſortſtandpunkt aus allen Anlaß, ſich für eine ſolche Senkung einzuſetzen, die wir aus allgemein⸗wirtſchaftlichen und politiſchen Gründen nachgerade für eine unbedingte Notwendigkeit hal⸗ ten.“ Das ſcheinen in der Tat Feſtſtelluugen, die bei den bevorſtehenden Entſcheidungen durchaus bedacht wer⸗ den ſollten. Gerüchte um die Reichsreform Berliner Büros = Berlin, 26. April. 7 Drahtbericht unſeres Der„Bayeriſche Kurier“ bringt die Meldung, daß Dr. Brüning während ſeines Oſterurlaubs in einem Brief aus Badenweiler die Reichs⸗ kanzlei beauftragt habe, einen Entwurf über die Reichsreform auszuarbeiten. Das trifft indes, wie uns an hieſiger zuſtändiger Stelle erklärt wird, uicht zu. In dem Komplex der Fragen, die in den nächſten Wochen die Reichsregierung beſchäftigen ſollen, wird auch— das iſt kein Geheim⸗ nis und iſt vor allem nichts neues— die' Reichs⸗ reform hineinſpielen. Doch dürften hierbei nur die Teile der bereits vorliegenden, von der Länderkon⸗ ferenz wie vom Lutherbund ausgearbeiteten, Pläne in Frage kommen, die einen baldigen finan⸗ ziellen Nutzeffekt verſprechen. Man wird alſo in der Hauptſache bei der Debatte über die Finanzen mit der Angelegenheit ſich befaſſen. Der Kanzler wird aber, wie uns verſichert wird, präziſe Beſchlüſſe des Kabinetts abwarten und beabſichtigt nicht, von ſich aus die Initiative zu ergreifen. Allzu viel wird man ſich von Beſtrebungen in der Richtung auf eine Reichsreform überhaupt nicht verſprechen dürfen, da es auf die in dieſen Stücken beſonders ſtarken Empfindlichkeiten und Widerſtände der Länder Rückſicht zu nehmen gilt. Neben der bayeriſchen Volkspartei hat auch das badiſche Zentrum bereits ſtärkſten Widerſtand gegen etwaige Umformungen der deutſchen Landkarte angekündigt. Induſtrie zu Tagesfragen der Wirtithaft Aufgaben und Forderungen Telegraphiſche Meldung Berlin, 26. April. Das Präſidium und der Vorſtand des Reichsver⸗ bandes der Deutſchen Induſtrie hielten geſtern unter dem Vorſitz des Geheimrats Dr. C. Duisberg ihre Sitzungen ab. Geheimrat Kaſtl ſprach über die Stellungnahme der Induſtrie zur gegenwärtigen Wirtſchaftslage und über die ſich daraus ergebenden Aufgaben und Forderungen. Die einmütige Auffaſſung ging dahin, daß zwar die bisherigen Erfolge der Reichsregierung in der Durchführung ihres Programms vom 30. Sept. 1930 durchaus nicht verkannt werden, daß aber die in vielen Induſtriezweigen in den letzten Wochen ein⸗ getreteue Verſchlimmerung der Lage gebieteriſch eine Beſchleunigung und auch eine Verſtärkung der Re⸗ formen erfordert, wenn von ihnen noch eine recht⸗ zeitige Wirkung erhofft werden ſolle. Abg. Frowein, der Führer der deutſchen Dele⸗ gation auf dem Waſhingtoner Kongreß der Inter⸗ nationalen Handelskammer, gab eine Vorſchau über die Probleme, die auf der Tagesordnung des Kon⸗ greſſes ſtehen werden. Ueber die Frage der deutſch⸗öſterreichiſchen Zoll⸗ union referierte v. Simſon. Hierbei wurde vom Vorſtand des Reichsverbandes einmütig zum Aus⸗ druck gebracht, daß ſich die Induſtrie zur poſitiven Mitarbeit zur Verfügung ſtelle Im übrigen richtet er an die Reichsregierung die Bitte, den einzelnen Induſtrien rechtzeitig zu er⸗ möglichen, zu den zahlreichen damit in Zuſammen⸗ hang ſtehenden Einzelfragen Stellung zu nehmen. Herr Krämer, der Vorſitzende des Rußland⸗ ausſchuſſes, berichtete über die jüngſten deutſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen, an denen er als Verhandlungsführer teilgenommen hat. Er gab zu den einzelnen Punkten des Abkom⸗ mens vom 14. April Erläuterungen und anſchließend darau einen Bericht über die Finanzmöglichkeiten des Geſchäfts. Seine Ausführungen fanden die volle Zuſtimmung des Vorſtandes. Ueber deutſche Reichswirtſchaftsrat den Verwendungszwang für Rohſtoffe und die dem vorläufigen darüber vorliegenden Anträge ſprach Generaldirektor Dr. Pietrkowſki. Das Präſidium des Reichsbundes ſah ſich neuerdings veranlaßt, auf die grundſätzlichen ſchweren Bedenken hinzuweiſen, die mit dem Verwendungszwang ver⸗ bunden ſind. Den Abſchluß bildeten zwei intereſſante Vorträge über die gegenwärtigen Wirtſchaftsverhältniſſe in Vorderindien, gehalten von Dr. Jeidels, und über die Stellung der Vereinigten Staaten zur deutſchen Wirtſchafts⸗ und Reparationspolitik, ge⸗ halten von dem bisherigen deutſchen Generalkonſul in Newyork, Dr. v. Lewinſki. Engliſches Militärflugzeug abgeſtürzt — Peſchawar, 26. April. Ein britiſches Militär⸗ flugzeug ſtürzte während eines Gewitters über der Khajuri⸗Ebene ab. Die beiden Inſaſſen fanden den Tod. Rußland unter dem FJünſjahresplan Vernichtende Kritik eines Kenners Profeſſor Auhagen hielt vor der„Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft“ in Berlin einen Vortrag über den heutigen Stand des ruſſiſchen Fünfjahrplan⸗Politik, der eine geradezu vernichtende Kritik für die Pläne und Beſtrebungen der Sowjets bedeutete. In Profeſſor Auhagen wird man einen der beſten Kenner der von ihm behandelten Ma⸗ terie ſehen dürfen. Er mußte ſeinerzeit von der deutſchen Botſchaft in Moskau, deren Stabe er an⸗ gehörte, abberufen werden, weil ſein Wahrheits⸗ mut und ſeine wirkliche Kenntnis des Landes den Kremlbeherrſchern auf die Nerven fiel. Einem Be⸗ richt des„Vorwärts“ über den Vortrag entnehmen wir folgende charakteriſtiſche Stellen“: „Dank der gewaltigen Naturſchätze, die der ruſſi⸗ ſchen Wirtſchaft zur Verfügung ſtehen, hat die Pr o⸗ duktion zweifellos ſtark zugenommen Aber der Aufbau der techniſch erſtaunlichen Neu⸗ ſchöpfungen wird erkauft mit größter Entſagung der Bevölkerung. Eine Fehlleitung des Kapitals iſt es, wenn am Ural mit amerikaniſcher Hilfe ein gewaltiges Eiſenhütten⸗ werk errichtet wird, für das die Kohle aus dem Innern Aſiens, aus einer Entfernung von 2400 Kilometer(Hannover—Konſtantinopel!) herbeige⸗ ſchafft werden muß. Solche Fehler ſind möglich, weil der Begriff„Rentabilität“ keine Rolle ſpielt. Nicht erfüllt wurde der Fünfjahrplan in bezug auf die„qualitativen Faktoren“. Der Ausſchuß in der Produktion iſt erſchreckend groß, die Qualität der abgenommenen Ware entſprechend gering. Vor allem iſt die Produktivität der Arbeit z u ge⸗ ring, ſo daß die Selbſtkoſten das vorgeſchriebene Maß weit überſchreiten, 5 Da die Einnahmen trotz überhöhter Preiſe des⸗ halb gering waren, mußte die Notenpreſſe zu Hilfe genommen werden, alſo Finanzierung des Induſtrieaufbaues durch Inflation. In dieſe ſehr gefährliche Etappe iſt die ruſſiſche Wirtſchaft jetzt ein⸗ getreten. Als Kardinalfehler des Fünfjahr⸗ plans bezeichnete Auhagen die völlige Vernachläſſigung des Faktors„Meuſch“. Man habe nicht bedacht, daß die beſte Maſchinerie auch die beſten Arbeiter zur Bedienung erfordert. Der Möglichkeit, gründlich auszubilden, ſei der Fünfjahrplan weit vorausgeeilt. Jetzt werde alle Energie darauf verwandt, die Arbeitsdiſzi⸗ plin zu beſſern. In den„Stoßtrupps“, die im „ſozialiſtiſchen Wettbewerb“ Antreiberdienſte zu leiſten haben, ſei eine bevorzugte Klaſſe von Ar⸗ beitern geſchaffen worden. Die Sozialiſierung der Laudwirtſchaft nannte der Vortragende das ſchwierigſte Problem. Die Staatsbetriebe ſeien große„Getreidefabriken“, die vor allem für den Export produzieren und mit Traktoren und Mähdreſchern, alſo„amerikaniſch“ arbeiten. Aber obwohl ihnen jede ſtaatliche Hilſe zuteil wird, arbeiteten ſie nicht wirtſchaftlich. Der berühmte Betrieb„Gigant“ ſollte nach dem Plan 374 Zentner vom Morgen produzieren, habe aber nur 3% Zentner geerntet. In Deutſchland erntet man vom Morgen 10 bis 11 Zentner Weizen und bis 20 Zentner Roggen. Neben den Staatsbe⸗ trieben ſtehe die Kollektivierung, die Stalin erſt abgebremſt habe, jetzt aber wieder ſtark zu för⸗ dern ſcheine. Sie erfaſſe zur Zeit etwa 50 v. H. der Bauern. f **. Für 40 Millionen Rubel Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. April. Wie der„Deutſche Handelsdienſt“ erfährt, wird der Oberſte Volkswirtſchaftsrat der Sowjetunion in ſtellungen an die deutſche Induſtrie im Rahmen der getroffenen Vereinbarungen unterbringen. Es ſollen Beſtellungen an die Elektromaſchinen⸗ und Landmaſchineninduſtrie vergeben werden. Die erſten Beſtellungen ſollen den Betrag von 40 Millionen Rubel erreichen. Das britiſche Flotten Memorandum Das britiſche Memorandum, das die Antwort der britiſchen Regierung auf das vor kurzem überreichte franzöſiſche Memorandum über das franzöſiſch⸗ita⸗ lieniſche Flottenabkommen darſtellt, wurde geſtern der franzöſiſchen Botſchaft übergeben. Eine Abſchrift des Memorandums iſt der italieniſchen Botſchaft zugeſandt worden. Der Außenpolitiker des„Matin“ will aus zuver⸗ läſſiger Quelle erfahren haben, daß die engliſche Antwortnote nicht günſtig ausgefallen ſei. Seite/ Nummer 192 Montag, 27. April 1931 Polen und Danzig Gravina lehnt Polens Forderungen ab Der poluiſche Vorſtoß gegen Danzig auf polizeiliche und vielleicht auch gerichtliche Einfluß⸗ nahme iſt von dem Völkerbundskommiſſar Gravina abgelehnt worden. Ob Polen nun einen An⸗ krag an den Völkerbund richtet, iſt zweifelhaft, Jedenfalls liegt ein derartiger Antrag bis jetzt noch kicht vor, iſt auch auf der Tagesordnung der nächſten Ratstagung nicht vorgeſehen. Amtsniederlegung des Oberſtaatsanwalts Schneider Die Preſſeſtelle des Danziger Senats teilt mik: Oberſtaatsanwalt Schneider iſt auf ſeinen An⸗ trag von den Dienſtobliegenheiten als Leiter der Staatsanwaltſchaft in Danzig durch Beſchluß des Senats enthoben worden. Die Amtsniederlegung iſt mit Rückſicht auf die bekannten perſönlichen Angriffe, die der diplomatiſche Vertreter der Republik Polen, Miniſter Strasburger, unbe⸗ rechtigterweiſe gegen den Präſidenten des Senats, Dr. Ziehm, gerichtet hat, erfolgt. Das Gewaltregiment gegen Memel Schon wieder zwei Answeiſungen — Memel, 26. April. Wie das„Memeler Dampfboot“ erfährt, ſind dieſer Tage wieder z wei Deutſchen die Aufenthaltsgenehmigung bzw. die Arbeitsgenehmigung entzogen worden, ſo daß auch ihnen die Answeiſung droht. Zweifaches Veto des Gouverneurs — Memel, 26. April. In der Samstagsſitzung des Memelländiſchen Landtages wurde bekannt⸗ gegeben, daß der Gouverneur des Memelgebiets wieder gegen zwei vom Landtag beſchloſſene Ge⸗ ſetze ſein Veto eingelegt habe. Es handelt ſich um das Geſetz zur Regelung der Verzinſung und Rückzahlung von Meltorations darlehen und um das Geſetz betreffend Abänderung des Scheckgeſetzes. Entgegen ſeiner bisherigen Ge⸗ pflygenheit hat der Gouverneur in beiden Fällen eine Begründung des Vetos gegeben. Dieſe Tat⸗ ſache iſt wohl auf die noch vor dem Völkerbund ſchwebende Memelbeſchwerde, die im Mat erneut vor dem Rat zur Behandlung kommen wird, zurück⸗ zuführen. a. Entſchädigung für die Deutſchen in Eſtlaud — Reval, 26. April. Die eſtniſche Regierung hat den Vorſchlag der deutſchen Regierung angenommen, wonach die Frage der Entſchäbi⸗ gung der deutſchen Gutsbeſitzer, die ſeinerzeit für Deutſchland optierten, und deren Güter in Eſtland enteignet wurden, einer deutſch⸗eſtniſchen Vergleichs⸗ kommiſſion unterbreitet werden ſoll. Schwere Anruhen auf Jormoſa Telegraphiſche Meldung — Schanghai, 26. April Wie aus Taipe auf Formoſa berichtet wird, ſind dort zwiſchen den unterworfenen Stämmen und den Mitgliedern des Stammes Muſha, die ſich unter poligeilichem Schutz in einem Konzentrationslager aufhalten, ſchwere Unruhen ausgebrochen. Vom Stamme Muſha wurden 184 Mitglieder von den unterworfenen Stämmen enthauptet; 13 wurden ſchwer verletzt, 104 werden vermißt, drei ſtarben durch eigene Hand. Ungefähr 80 Gehöfte wurden eingeäſchert. Schwerer Sturm im Aermelkanal — London, 26. April. Im Aermelkanal herrſcht gegenwärtig ein heftiger Sturm, ſodaß die Schiffe in die Häfen zurückkehren müſſen. Die Paſſa⸗ gierdampfer zwiſchen Folkeſtone Boulogne und Dover— Calais, die ihren Dienſt aufrecht erhalten haben, ſowie die Paſſagierflugzeuge hatten gegen das Wetter ſchwer zu kämpfen. Beginn der Sommerzeit in Amerika — Newyork, 26. April. In Newyork und in 435 anderen amerikaniſchen Gemeinden ſowie in 47 kanadiſchen Städten beginnt in der Nacht zu m Sonntag um 2 Uhr die Sommerzeit. WMiederherſtellung 8 3 Programmatiſche Ausführungen 5 f 2 2 des Reichsfinanzminiſters Telegraphiſche Meldung Berlin, 26. April. Berliner Kartell des ſelbſtändigen Mittel⸗ ſtandes veranſtaltet einen Vortrag Zyklus bei dem alle bürgerlichen Parteien Gelegenheit haben, ihr Programm zur Erhaltung des ſelbſtändi⸗ gen Mittelſtandes zu entwickeln. Heute ſprachen neben dem preußiſchen Landtagsabgeordneten Bayer(D. Vp.) und Knieſt(D. Stp.), Reichs⸗ finanzminiſter Dietrich. In ſeiner Rede führte er etwa folgendes aus: Den Tiefpunkt der Entwicklung haben wir inſo⸗ * 2 Das fern überwunden, als die Zahl der Ar⸗ Arbeitsloſen zurückgegangen iſt. Wenn es nicht gelungen iſt, übeug ll eine Senkung der Realſteuern durchzuführen, ſo deswegen, weil der Reichsrat die urſprünglichen Vorſchläge der Regierung geändert hat, aber ein Stillſtand iſt wenigſtens faſt allgemein erreicht. Der Abbau der Bauwirtſchaft war notwendig, weil wir im Begriff waren und es vielfach ſogar ſchon getan hatten, Wohnungen zu bauen, die den Minder⸗ bemittelten nichts nutzten, weil ſie dieſe nicht bezah⸗ len konnten. Die Staatswirtſchaft muß wieder der Privat⸗ wirtſchaft Platz machen, nur die Kleinwohnungen dürfen noch mit öffentlichen Mitteln gebaut werden. Ueber dieſe Dinge iſt man innerhalb der Staatspartei einer Meinung, wenn man ſich auch darüber keinen Zweifel hingibt, daß durch die momentane Einſchränkung des öffentlichen Bauweſens die Wiederingangſetzung der Wirtſchaft gehemmt iſt. Aber noch verfehlter wäre es, aus die⸗ ſem Grunde die alten Fehler fortzuſetzen. Das erſte, was unbedingt im Intereſſe des gewerblichen Mittelſtandes notwendig iſt, iſt die Bildung von Kapital und damit die Verbilligung der Zinſen. Der Redner ging ſodann auf das Kapitel„Kapi⸗ talismus und Bolſchewismus“ ein und führte aus: Der weſteuropäiſche Kapitalismus kann ſich gegen des Mitlelflandes den Bolſchewismus nicht dadurch halten, daß er ſtändig größere Kapitalkonzentrationen ſchafft, ſon⸗ dern nur dann, wenn neben dem Großkapital eine breite Mitte mittlerer und kleinerer Exiſtenzen erhalten und wieder geſchaffen wird, die, geſtützt auf ein mehr oder weniger beträchtliches Vermögen ausſchlaggebender Faktor im Kampfe gegen die ſchewiſierung iſt. Aus dieſem Gedanken heraus muß die Forderung erhoben werden, daß der Mittelſtand und ſein Beſitz ſteu erblich geſchont werden. Dazu iſt der erſte Schritt getan, indem Vermögen bis zu 20000 Mark von der Vermögensſteuer freigeſtellt worden ſind. In der Linie dieſ Bol⸗ ſer Politik ergibt ſich die weitere Forderung, daß die Staats⸗ und Gemeinde⸗ wirtſchaft eingeſch-änkt werden. Der Redner legte an Hand von Zahlen dar, daß die öffentlichen Ausgab in Deutſchland in der Vorkriegszeit etwa 7 Milliarden Mark betrugen und ſich jetzt auf 18 Milliarden Mark belaufen. Die Sparſamkeitsaktion iſt eingeleitet. Das Reich hat an ſeinem eigenen Etat mehr als 10 v. H. geſpart. Und eben ſind wir im Begriff, eine neue Aktion auf dieſem Gebiete durchzuführen. Wir hoffen, daß unſer Beiſpiel in den Ländern und den Gemeinden Nachahmung findel. Von der Löſung dieſer großen Probleme der Kapitalbildung, der Steuerentlaſtung, der Einſchränkung der öffentlichen Wirtſchaft, hängt das Wohl und Wehe des Bürgertums ab, und die inneren Streitigkeiten, die das Bürgertum zer⸗ riſſen, in Parteien aufgelöſt und ſo machtlos ge⸗ macht haben, ſtellen untergeordnetes Gezänk und Dinge zweiter und dritter Ordnung dar. Daraus muß das Bürgertum die Konſequenzen ziehen. Ich will nicht verhehlen, daß alle meine Darlegungen geſehen werden müſſen in Zuſammenhang mit der großen Frage: Wie wird ſich das Repara⸗ tionsproblem entwickeln und löſen? Wenn die deutſche Kapitalbildung nicht ausreicht, neben der Zahlung der Reparationen den Bedarf des Inlandes zu decken, dann iſt die erſte Voraus⸗ ſetzung zu einer wirklichen Geneſung ordnung der Reparationsleiſtungen. die Neu⸗ Nakionalſozialiſten vor Gericht Joſef Wagner verurteilt Das Erweiterte Schöffengericht Mülheim⸗Ruhr verurteilte den nationalſozialiſtiſchen Reichstags⸗ abgeordneten Joſef Wagner(Bochum) wegen ver⸗ leumderiſcher Beleidigung zu einer Geld⸗ ſtrafe von 350 Mark. Im November und Dezember v. Is waren in der von ihm verantwortlich gezeichneten Eſſener Zeitung „Die neue Front“ zwei Artikel erſchienen, die die allerſchwerſten Beleidigungen gegen einen Staats⸗ anwaltſchaftsrat, einen Direktor des Barmer Bank⸗ vereins und einen Rechtsanwalt in Mülheim ent⸗ hielten, die ſich im Verlauf des Konkursverfahrens gegen den Lederfabrikanten Monning⸗Mülheim ſtraf⸗ rechtlich vergangen haben ſollten. Monning ſelbſt hatte dieſe unwahren Informationen gegeben, hielt ſich dann lange Zeit verborgen und wurde nach ſeiner Verhaftung im März ds. Is. zu ſechs Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt, nachdem er die Erklärung ab⸗ gegeben hatte, daß alle jene Anſchuldigun⸗ gen falſch ſeien. Beſchimpfung Streſemaunns Der nationalſozialiſtiſche Gemeindevertreter Reitz in Ehrenbreitſtein hatte ſich bei der Debatte über den Haushaltsplan ſeinex Stadt zu folgendem Ausdruck verſtiegen:„und zu denen gehört auch Ihr Silberſtreiſen⸗Guſtav, den. Gott ſei Dank, in⸗ z wiſchen der Teufel.geholt hat“. Für dieſe ungewöhnlich rohe Beſchimpfung eines Toten hat das Erweiterte Schöffengericht in Neuwied den An⸗ geklagten zu 50 Mark Geldſtrafe verurteilt. Aller⸗ dings hatte der Vertreter der Staatsanwaltſchaft auch Als die Pfalz nach Vöhmen zog Von Hermann Schnellbach Selten findet ſich in der Lebensgeſchichte eines Regenten der Glanz und das Elend ſo vereinigt, als in der des Kurfürſten Friedrich V. von der Pfalz. In den erſten Jahren nach ſeiner Heirat (er war damals ſiebzehnjährig wie ſeine Gattin!) ſchüttet ihm das Leben das Füllhorn aller Luſt vor die Füße, an der Seite ſeiner Eliſabeth, die er ſich aus England geholt hat, auf dem Heidelberger Schloſſe. Aber er begnügt ſich nicht damit, er ſtreckt die Hand nach einer Königskrone aus! Als er dann mit ihr nach Böhmen ritt, ſich in Prag krönen zu laſſen, ſchien ihm das Glück, das ihm in der Pfalz hold war, auch dort treu zu bleiben. Denn die Königskrönung in der Prager Schloßkirche ſtand in nichts dem Gepränge nach, das der Kurfürſt am Neckar liebte. Man muß ſich dieſe Feſtlichkeiten mit dem ganzen damals üblichen Zeremoniell vorſtellen, um die Schwere ſeines Sturzes, der ihn im dem⸗ ſelben Prag ein Jahr ſpäter erreichte, zu ermeſſen. Es war am 4. November 1619. Den feierlichen Zug exöffneten die geiſtlichen und weltlichen Wür⸗ denträger. Hinter dem Reichsherold und Erbmarſchall ſchritt Friedrich mit unbedecktem Haupte. Als der Zug am Altare angekommen war, kniete er mit den Gelſtlichen an deſſen Stufen hin, dann nach einer Hymne, wozu Trompeten und Pauken erſchallten, ließ ex ſich auf einem Samtſeſſel nieder. Nach der Predigt fragte der oberſte Burggraf die Verſamm⸗ lung, ob ſie ihn zum König haben wollten, worauf alles Ja! rief und ihn hoch leben ließ. Jetzt legte der Fürſt den Eid ab und wurde knieend aus einem goldenen Gefäß mit Oel geſalbt, worauf ihm die Reichsinſignien ausgehändigt und die Krone aufs Haupt geſetzt wurde. Bemerkenswert ſind dabei die Worte, daß der nun erwählte König der Krone die⸗ ſes Königreichs aus ſonderlicher Schickung Gottes, die da ſei ein Geheimnis der göttlichen Gnade, als ein Auserwählter teilhaftig geworden. Es folgte die Huldigung vor dem auf dem Königsthron Sitzenden, die mit einer Dankeshymue und einem Gebet für des Königs Wohl endigte. In derſelben Ordnung ging der Zug unter dem Donner der Kanonen und dem Geläute der Glocken ins Schloß zurück. Nun das Gegenſtück dazu, die Schlacht vor den Toren der böhmiſchen Hauptſtadt! Faſt auf den Tag ein Jahr ſpäter kam es zum Kampf der Verbün⸗ deten, die für Bayern und den Kaiſer fochten, mit den Anhängern Friedrichs. Nach anfänglichen Er⸗ folgen, wobei ſich auch Pfälzer Truppen auszeich⸗ nen, durchbrachen die Kaiſerlichen die Linien der Böhmen am Weißen Berge. Die erprobte Kriegs⸗ kunſt eines Tilly trug weſentlich zu dem Sieg der Verbündeten bei. Nach drei Stunden war das Treffen und das Schickſal des Königs von Böhmen beſiegelt. Während der Kampf am Weißen Berge tobte, ſaß der funge König, den man ſeither den Winterkönig nannte,„in Geſellſchaft munterer und fröhlicher Damen gemütlich an der Mittagstafel und dachte nichts weniger, als daß eben zu dieſer Zeit eine Schlacht geliefert wurde, die ſein und ſeines Hauſes Exiſtenz entſchied.“ Es folgte die unüberlegte Flucht nach Breslau, wodurch Friedrich ſeine Sache voreilig verloren gab. Das wurde der Anfang zu einem zwölfjähri⸗ gen Hin⸗ und Herirren in der Welt, während ihn der Kaiſer ächtete und ihm nur die Liebe zu ſeinem Weibe blieb, das wie er von der Höhe geſtürzt, ſein ruheloſes Leben teilte. Eliſabeth hat ihm auch im Elend die Treue gehalten, die ſie ihm im Glück ge⸗ lobt hatte! Und hat in vielen Jahren, wo der Gatte ſchon längſt tot war, um ihr Recht gekämpft, weniger für ſich, als für ihre zahlreichen Kinder. Als ſie mit ſechsundſechzig Jahren ſtarb, in einem Aſyl in ihrer engliſchen Heimat, das ſie kurz zuvor gefunden hatte, ſah ſtie die Erbfolge geſichert, den Zuſammenbruch des Hauſes Stuart und das Erlöſchen der Simmern⸗ ſchen Linie in der Pfalz hat ſie nicht mehr erlebt. Das Guſtav Adolf⸗Jahr 1932. Dem in Lüt⸗ zen gegründeten Ausſchuß, der die Durchführung der Guſtav Adolf⸗Feier 1932 vorbereiten ſoll, iſt mit⸗ geteilt worden, daß von ſchwediſcher Seite ein Blockhaus geſtiftet werden ſoll, das in der Nachbarſchaft der Guſtav Adolf⸗Gedächtniskapelle Verwendung als Wächterhaus finden ſoll. keine höhere Strafe beantragt, er hatte auch nicht Be⸗ rufung eingelegt. Auf Beſchwerde hierüber iſt nunmehr vom preu⸗ ßiſchen Juſtigminiſter dem Oberſtaatsanwalt in Neu⸗ mied und durch ihn dem Sitzungsvertreter eröffnet worden, daß die beantragte Strafe zu gering ſei, daß auf eine empfindliche Beſtrafung hätte hingewirkt und daß gegen ein von dem Antrage abweichendes Urteil das zuläſſige Rechtsmittel hätte eingelegt werden ſollen. Wiederwahl Herriots Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 26. April. In Lyon wurde heute der vor einigen Wochen zu⸗ rückgetretene Bürgermeiſter Herriot wiederge⸗ wählt. Im erſten Wahlgang erhielt er gegen ſeine Hauptgegner, die Sozialiſten, nur eine Mehrheit von zwei Stimmen. Er lehnte die Wahl ab, da er nicht ohne das Vertrauen der großen Mehrheit die Ver⸗ waltung der Stadt von neuem übernehmen wollte. Nach langen ſchwierigen Beratungen der ſozialiſti⸗ ſchen Stadträte kam es zu einer neuen Wahl. Dies⸗ mal ſpalteten ſich die Sozialiſten und Herxriot ſiegte mit einer Mehrheit von 20 Stimmen. Er erklärte ſich mit der Wahl einverſtanden. Geſandtenantritt in Wien — Wien, 25. April. Der neuernaunte deutſche Geſandte Dr. Kurt Rieth hat heute mittag dem Bundespräſidenten Miklas ſein Beglaubigungs⸗ ſchreiben überreicht. Schlechte Zeiten für die Kunſt Einfluß der amerikaniſchen Wirtſchaftskriſe auf den internationalen Kunſtmarkt Aus den Kreiſen des Kunſthandels wird uns ge⸗ ſchrieben: Weit ſtärker, als man das anfangs in Fachkreiſen wahr haben wollte, hat ſich die amerikaniſche Wirt⸗ ſchaftskriſe auf den internationalen Kunſtmarkt aus⸗ gewirkt. In den letzten Jahren waren bei den großen Auktionen ausſchließlich die amerikaniſchen Samm⸗ lungen als Käufer vertreten. Der überragende Ein⸗ fluß, den der Kunſthändler Joſeph Duveen auf den Kunſtmarkt ausgeübt hat, war in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß er es verſtanden hat, den Einkauf der amerikaniſchen Sammler, insbeſondere der großen Muſeen, geradezu in ſeiner Hand zu monopoliſtieren. Unter dieſem Monopol⸗ vollzog ſich die Preisbildung, die Bevorzugung der Renaiſſance und ſpäter des Barocks. Für einzelne Sammlungen mag dieſe monopoliſtiſche Bevorzugung von Vorteil geweſen ſein, die Preisbildung am Kunſtmarkt aber war doppelt dadurch individualiſtiſchen Bevorzungun⸗ gen unterworfen, die ſich jetzt, nachdem die ameri⸗ kaniſchen Käufe plötzlich aufgehört haben, zum Nach⸗ teil auszuwirken beginnen. Sowohl die franzöſiſchen Kunſthändler wie nicht zuletzt auch der engliſche Kunſtmarkt zeigen ſich bereits überaus beunruhigt für die kommende Ver⸗ ſteigerungs⸗Saiſon. Es iſt kaum damit zu rechnen, daß die großen Kunſtſammlungen jetzt von Privat⸗ käufern abgelöſt werden, im Gegenteil, alle Nachrich⸗ ten vom amerikaniſchen Kunſtmarkt deuten darauf hin, daß die bisherigen Privatkäufer eher bereit ſind, ſich von ihren Sammlungen zu trennen und dieſe ihrerſeits den großen Muſeen zum Kauf anzubieten. Es zeigt ſich eine umgekehrte Entwicklung, wie in Europa, wo man andererſeits, wenigſtens nach Mit⸗ teilung einer franzöſiſchen Kunſt⸗Fachzeitſchrift, he⸗ ginnt, an den Wiederaufbau großer Privatſammlun⸗ gen heranzugehen. Auch der Berliner Kunſtmarkt wird von der Entwicklung nicht zuletzt betroffen. D ö —— Waffenlieferungen Berliner Bür og Berlin, 26. April. Tſchechiſche Drahtbericht unſeres 5 nur der Vater der Entente und ein leidenſchaftlicher Gegner deutſch⸗öſterreichiſchen Zollunion, die, wie er rkannte, zu Blockbildungen führe und Europa zerreißen werde, Herr Beneſch iſt großer riedensfreund. Seine einflußreichen Gönner im Völkerbund und wohl nicht zuletzt er ſelbſt ſehen ihn darum auch als geeignet an, für das Präſidium der Abrüſtungskonferenz zu kau⸗ didieren. 5 Auf die Friedensliebe der Tſchechoſlowakei und damit ſchließlich auch des Herrn Beneſch werfen einige Angaben, die die„Berliner Börſen⸗Zeitung“ über tſchechoflowakiſche Waffenlieferungen an das Ausland heute mitteilt, ein ſehr merkwürdiges Licht. Danach hat die Tſchechoſlowakei— jedenfalls zur Förderung der„internationalen Abrüſtung“ bis gegen Ende des vorigen Jahres u. a. an die be⸗ nachbarten und entfernteren Staaten Europas, aher auch A s und Amerikas folgende Waffen geliefert: An Südſlawien 300 000 Gewehre, 9000 Mitrail⸗ leuſen, 3000 Maſchinengewehre, 200 000 Handgranaten, 800 Geſchütze, darunter ſolche 20 Panzerautos und mehr als Artilleriemunition. An Rumänien: 60 000 Gewehre, 10 000 Ma⸗ ſchinengewehre, 30 000 Mitrailleuſen, 200 Geſchütze, 200 000 Stück Artilleriegeſchoſſe, 500 000 Gasmasken, 100 Militärflugzeuge. Auch noch an Perſien ſind, geſchäftstüchtig, 100 000 Gewehre und 6000 Mitrailleuſen, wie an China 200 000 Gewehre geliefert worden. Das ſind nur Stichproben aus einer viel umfang⸗ reicheren Liſte. Man darf ſagen: es lohnt ſich. Vadiſche Politik Nationalfozialiſtiſche Klage vor dem Staatsgerichtshof Vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig war am Samstag Termin in der Klage der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Landtagsfraktion wegen Verfaſſungs⸗ widrigkeit einer in der„Karlsruher Zeitung“ veröffentlichten Erklärung vom 5. Juli 1930 des badiſchen Miniſteriums für Kultus und Unterricht, nach der einige Lehrer„wegen verbotener Betäti⸗ gung für die ſtaatsfeindliche NSDAP.“ aus dem Dienſt entlaſſen werden. Es wurde aber noch nicht zur Sache verhandelt, ſondern lediglich um die Sa ch⸗ befugnis der Nationalſozialiſtiſchen Partei zur Erhebung der Klage vor dem Staatsgerichtshof. Die Entſcheidung, die ſich auch nur hierauf erſtrecken wird, ſoll am Montag, den 27. April mittags ver⸗ kündet werden. f Letzte Meldungen Die Jaca⸗Offiziere — Madrid, 26. April. Hauptmann Sedile, der vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt und ſpäter vom König begnadigt worden war, iſt heute mit anderen, gleichfalls im Jaca⸗Prozeß verurteilten Offizieren in Madrid eingetroffen. Sie wurden bei ihrer Ankunft vom Generalkapitän von Madrid im Namen der Regierung begrüßt. Die Regierung hat ſie zu„Ehrengäſten der Republik“ ernannt, Profeſſor Georg Kober 7. — Waſhington, 26. April. Der (Heſſen) geborene deutſch⸗amerikaniſche Gelehrte, Profeſſor Georg Kober, der ſich während der Inflationszeit durch ſeine Hilfstätig⸗ keit große Verdienſte um Deutſchland erworben hat) iſt hier im Alter von 81 Jahren geſtorben. Profeſſor Kober, der viele Jahre an der hieſigen Georgetow⸗Univerſität wirkte, war als Autorität in feindlich auch ein eine Million Schuß in Alsfeld auf dem Gebiete der Tuberkuloſenforſchung und als Stifter des Kober⸗Stipendtiums für beſondere Lei⸗ ſtungen auf dieſem Gebiet berühmt und Amerika als einer der führenden beliebt und geachtet. in ganz Wohlfahrtsärzte — ſteigerungen der letzten Jahre haben Berlin eine führende Rolle am internationalen Kunſtmarkt zuge⸗ wieſen. Auch in Berlin konnte man nicht nur Joſeph Duveen, ſondern auch die übrigen amerikaniſchen Sammler regelmäßig auf den Verſteigerungen ver⸗ treten ſehen. Naturgemäß hat das Fernbleiben der Amerikaner auch für den deutſchen Kunſtmarkt ſich recht fühlbar gemacht. Was für England und Frank⸗ reich betreffs der Privatſammlungen zutreffen mag, gilt keineswegs für Deutſchland, wo der Auflöſungs⸗ prozeß der großen Privatſammlungen unverändert fortdauert. Da für Deutſchland keines⸗ wegs mehr der Staat mit ſeinen Muſeen oder die Länder als Käufer in Betracht kommen man braucht nur an die Verſcheuderung des Welſen⸗ ſchatzes zu denken— ſo ſind die Ausſichten für den deutſchen Kunſtmarkt zur Zeit doppelt ungewiß. Das Heſſiſche Landestheater als Tonfilm⸗ Kino. In den Theater⸗Spielplan werden als regel⸗ mäßige Aufführungen fetzt dem Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters Tonfilm⸗Vorführungen eingefügt. Im erſten Tonfilm⸗Programm läuft der Colin⸗Roß⸗Tonfilm„Achtung Auſtralien! Achtung Aſien!“ Nachträgliche Auffindung eines Kometen aus dem Jahre 1902. Die Einführung der Photographie in die aſtronomiſche Beobachtungstechnik bringt es auch mit ſich, daß auf den Platten enthaltene be⸗ merkenswerte Objekte wie Kometen, kleine Pla⸗ neten, veränderliche oder neue Sterne erſt lange Zeit nach dem Aufnahmedatum feſtgeſtellt werden. So zeigt K. Reinmuth in den Aſtronomiſchen Nachrichten an, daß er beim Vergleichen einer neueren Aufnahme mit einer alten am 4. März 1902 in Heidelberg aufgenommenen Platte einen Ko⸗ meten aufgefunden habe, der damals überſehen worden iſt. Er erſcheint als ein Fleckchen von 55 Durchmeſſer mit einem ſchwach angedeuteten ver⸗ waſchenen Kern in der Mitte. Die Helligkeit des Kometen, der einen ſchwachen Schweifanſatz zeigte,; war 12. Größe. Das Vorhandenſein des Kometen konnte durch drei weitere in Heidelberg vorhandenen Die großen Vale Platten vom 5. März 1902 beſtätigt werden, von 30,3 em Kaliber, * hot 22 der We! For wick weſ glüt Uhr lan, das Dei Bes mei il. der zer er opa h iſt eine ficht Un, kau⸗ und rfen tung“ tan iges alls f am ali⸗ 18 ug“ des icht, äti⸗ dem icht uch⸗ zur Die ken jer⸗ 1 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Seite/ Nummer 192 Montag, 27. April 1931 —— Der letzte April-Sonntag war ſehr wetterwendiſch: Regen wechſelte mit Sonnenſchein. Gegen 13 Uhr reinigte ein tüchtiger Platzregen die Luft. Abwechſelnd zogen am Him⸗ mel ſchwarze Wolken vorüber. Die Sonne brach aber wieder ſiegreich durch. Durch die Unbeſtändig⸗ keit des Wetters ließ man ſich nicht von ſeinem Spaziergang zurückſchrecken. Im Schloßgarten und im Waldpark ſind zahlreiche neue Bänke aufge⸗ ſtellt worden, wofür die Bevölkerung der zuſtändigen Stelle Dank zu ſagen weiß. Die an der Peripherie der Stadt liegenden Wälder wurden viel aufgeſucht. Wer an den Wochentagen keine Zeit hat, ſich die Fortſchritte der Natur anzuſehen, wird über die Ent⸗ wicklung der Bäume und Sträucher überraſcht ge⸗ weſen ſein. Das Grünen und Blühen war das Be⸗ glückende des geſtrigen Sonntags. Kurz nach 16 Uhr ſetzte wieder ein ſtarker Regen ein, der ziemlich lange anhielt. Die Fußballfreunde wurden durch das Radio von dem Verlauf des Länderwettſpiels Deutſchland—Holland unterrichtet und erlebten die Begeiſterung der 40 000⸗köpf gen Menſchenmenge menge mit. Frühjahrsverſammlung des Militärvereins Mannheim e. V. Ehrung verdienter Mitglieder Der Militärverein Mannheim e. V. hat die Ge⸗ pflogenheit, alljährlich im Frühjahr ſeine Mitglieder zur Beſprechung aktueller Fragen und zur Beleh⸗ rung und zur Geſelligkeit einzuladen. Dieſe tradi⸗ tionelle Frühjahrsverſammlung wurde am Sanms⸗ tag abend in der Bäckerinnung abgehalten. Der um die Entwicklung des Vereins ſtets eifrig bemühte erſte Vorſitzende, Rektor Ludwig Haas, begrüßte die Kameraden u. deren Damen, verbreitete ſich in Kürze über den Zweck der Verſammlung und warf ſodann in längeren Ausführungen einen Rück⸗ blick auf das abgelaufene Vereinshalbjahr 1930/31. In dieſem Halbjahr hat ſich, ſo führte der Redner aus, die ſchlechte Wirtſchaftslage im deutſchen Vater⸗ lande in weiterem Maße verſchlimmert und größe⸗ ren Umfang angenommen. Unter dieſer ſchlechten Wirtſchaftslage leidet leider eine große Anzahl der Kameraden. Viele davon ſind nicht mehr in der Lage, ihre Beiträge aufzubringen, viele müſſen unterſtützt werden. Der Verein verhilft den Kriegsbeſchädigten zu ihrem Recht, er unterſtützt die Kriegshinter⸗ bliebenen und Kriegsverletzten und hilft gerne den notleidenden Kameraden, ſoweit es ſeine Kräfte ge⸗ ſtatten. Treue um Treue heißt es auch hier. Von größeren Veranſtaltungen in der abgelau⸗ enen Zeit ſind zu erwähnen die Totenfeier auf dem Heldenfriedhof, die eine zahlreiche Beteiligung auf⸗ wies. Ebenfalls zahlreich beſucht wurde die Weih⸗ nachtsfeier des Vereins. Es hat ſich dabei gezeigt, daß eine ſeriöſe, auf religiöſer Grundlage einge⸗ ſtellte Weihnachtsfeier eine große Anziehungskraft auszuüben vermag. Bei der Reichsgründungsfeier im Nibelungenſaal war gleichfalls eine große Anzahl Vereinsmitglieder zugegen. In der kurzen Spanne Zeit ſind leider zwölf Kameraden zumgroßen Appell abberufen wor⸗ den. Es ſind dies: Philipp Frees, Karl Breitner, Altveteran Chriſtian Bopp, Karl Leiſt, Johann Ull⸗ rich, Gregor Ullrich, Eduard Weiß, Peter Jung, Robert Böſch, Altveteran Fritz Kraft, Michael Müller und Max Buſch. a Auszeichnung verdienter Kameraden In Anerkennung ihrer großen Verdienſte wurden eine Anzahl von Kameraden mit dem Verdienſtkreuz des badiſchen Kriegerbundes dekoriert. Valentin Gaß, der vor wenigen Tagen ſeinen 75. Geburts⸗ 5 tag gefeiert hat und früher Leiter der Geſangs⸗ abteilung des Militärvereins war, wurde zum Ehrenmitglied ernannt und ihm eine Ehren⸗ urkunde in Geſtalt einer Plakette überreicht. Außer⸗ dem erhielt er das Ehrenkreuz für 30jährige Mit⸗ gliedſchaft. Ausgezeichnet wurden ferner mit dem Ehrenkreuz die Kameraden Philipp Wittner und Karl Schneider für 50jährige Mitgliedſchaft und die Kameraden Gottlieb Arnold und Karl Deiß⸗ ler für 30jährige Zugehörigkeit zum Verein. Die Kameraden Wittner und Bellmann erhielten die Kyffhäuſerdenkmünze. Kamerad Gaß dankte für die ſeltene Auszeichnung ebenſo Gottfried Arnold im Namen der übrigen Dekorierten. Kamerad Vogt überbrachte im Auftrag von Hauptmann Kreuzer die Glückwünſche des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗ gauverbandes. Autofahrt für Kriegsbeſchädigte u. Altveteranen Kamerad Rumetſch teilte unter dem Beifall der Anweſenden mit, daß der Rheiniſche Automobil⸗ klub auch in dieſem Jahre wieder eine Autofahrt für die Kriegsbeſchädigten über 30 v. H. und die Altveteranen am Himmelfahrtstage ausführen will. Im Namen des Milttärvereins ſpreche er dem Klub für dieſes Entgegenkommen herzlichen Dank aus. Er erſuchte die in Betracht 9 kommenden Kameraden um pünktliche Anmeldung 1 zu dieſer Fahrt. Der zweite Teil der Tagesordnung brachte einen intereſſanten Lichtbilder⸗Vortrag des Vorſitzenden über Spanien in wirtſchaftlicher, geſchichtlicher und politiſcher Be⸗ ziehung, ein Thema, das durch die jüngſte Staats⸗ ümwälzung in dieſem Lande von beſonderer Be⸗ deutung war und deshalb auch allgemeine Auf⸗ merkſamkeit hervorrief. Redner erinnerte zunächſt an die frühere Weltmachtſtellung dieſes durch Co⸗ lumbus und den Erdumſegler Magellan weltbe⸗ rühmt gewordenen, auf der Pyrenäenhalbinſel zwi⸗ ſchen Frankreich und dem Mittelmeer gelegenen und an Bodenſchätzen ſehr reichen Landes. Früher waren die Mauren Beherrſcher des Landes, bis im 13. Jahr⸗ hundert die Mohamedaner aus Spanien vertrieben und 1935 Caſtflien und Aragonien zum Königreich Spanien vereinigt wurde. Die Baukunſt der Mau⸗ ten verrät eine hochentwickelte Kultur. Im Licht⸗ bild wurde eine Reihe von Bauwerken, Kirchen und lbſtern und eine große Anzahl Städte gezeigt. Nachdem aus der Mitte der Verſammlung dem zortragenden für ſeine zeitgemäßen Ausführungen gedankt und vom Vorſtand noch mitgeteilt worden war, daß man trotz der ſchlechten Geſchäftslage an 1 8 0 S om me raus flug feſthalten wolle, 1 1 die ſehr angeregt verlaufene Verſammlung nter Dankesworten vom Vorſitzenden geſchloſſen. ch. Jubiläumsfeier in der Schwetzingerſtadt 25 Fahre Friedenskirche Ob uns die Gegenwart gefällt oder nicht gefällt — wir kommen alle von der Vergangenheit. Von ihr leben wir, und das, was groß in ihr war und was die Zeiten überdauert, haben wir feſtzuhalten von Geſchlecht zu Geſchlecht. Das wiſſen und das wollen alle die, die von der Bedeutung der Kirche für ſich und ihr Volk durchdrungen ſind. Um dieſe Kirche, die wir aus der Vergangenheit überkommen haben, um ihren Sinn, ihren Geiſt, ihren Willen und Zweck geht es heute aufs Neue. Das merkten und ſpürten alle, die geſtern an der Jubiläumsfeier der Friedenskirche teilnahmen. Es ſind 25 Jahre her, ſeit die Schwetzingervorſtadt ihr jetziges Gotteshaus erhalten htt. Das erſte war in den Jahren 1889 und 1890 er⸗ baut worden. Das raſche Anwachſen der Evange⸗ liſchen in dieſem Stadtteil ließ den Wunſch erſtehen, das nach einem Jahrzehnt zu klein gewordene Kirchlein durch ein größeres und eindrucksvolleres Gotteshaus zu erſetzen. So wurde das alte Kirchlein an die hieſige Baufirma Werle u. Hartmann zum Abbruch verkauft, aber noch im gleichen Jahre von der Evang. Kirchengemeinde Rheinau zum Wieder⸗ aufbau angekauft. Der Stil der neuen Kirche ſollte „Renaiſſancecharakter mit Anklängen an modernes Barock“ tragen. Am 15. Mai 1906 konnte ſie einge⸗ weiht werden. Vielgeſtaltig hat ſich ſeitdem das Gemeinde⸗ leben entwickelt. Daß ein ſolches vorhanden iſt, bewies die ſchlichte, eindrucksvolle Jubiläumsfeier, die geſtern vormittag ſtattfand. Das Gotteshaus war feſtlich geſchmückt, Poſaunen kündeten in der Frühe das Beſondere des Tages, Wimpel und Fähn⸗ lein der Jugendbünde grüßten die große Gemeinde der Feiernden. Den liturgiſchen Teil der Feier hatte Stadtpfarrer Walter übernommen. Die Feſtpredigt hielt Landeskirchenrat Bender. Er überbrachte die Grüße der Kirchenbehörde und entwarf ein deutliches Bild der Gemeinde in ihrem geſchichtlichen und jetzigen Sein. Er ſprach von der „beſonnten Vergangenheit“, in der das Gotteshaus entſtand, von den„Schatten des Todes“ durch die es mit der Gemeinde hindurchgegangen ſei und von der „Schickſalswende unſeres Volkes“, in der Kirche und Gotteshaus jetzt ſich befänden. In Anlehnung an ein bibliſches Wort ſprach er des Weiteren programma⸗ tiſch vom Weſen und von der Bedeutung der Kirche in dieſer Welt. Im Anuſchluß an die Predigt überbrachte Kirchenrat Maler die Grüße des Kirchenbezirks. Volk und Kirche ge⸗ hörten für uns Deutſche zuſammen; das deutſche Volk ſteht und fällt mit dem Evangelium. Mitten im Toben und Toſen der Zeit ſteht Jeſus Chriſtus als der ewige Fels aller Zeiten. An uns iſt es, daß wir es ſehen und daran feſthalten. Für den Kirchengemeinderat grüßte Stadtpfarrer Dr. Hoff, hinweiſend auf den Mut und das Vertrauen, das die Erbauer der Kirche einſt bewieſen hätten. Im Uebrigen ſei es nicht Zufall, daß die drei Vorſtadt⸗ Gotteshäuſer die Namen trügen, die ſie haben. So rede die Lutherkirche vom Reformator, als dem Kämpfer des Glaubens, die Johanniskirche von dem Apoſtel der Liebe und der ſozialen Tat und die Frie⸗ denskirche von dem Frieden Gottes, der höher iſt als alles Ringen, Schaffen, Wollen der Zeiten. Alle dieſe Dinge ſeien Parolen für unſere Tage. Auf ſie gelte es zu hören im Gewirr der Gegenwart. Die Feier war umrahmt von wirkensvollen, der Stunde angepaßten Darbietungen des Kirchenchors. Unter Leitung von Kirchenmuſikdirektor Dapper fand abends ein gleichfalls ſtark beſuchtes Kirchen⸗ konzert ſtatt. Es war ein ſchlichtes, würdiges Gedenken und Feiern, ein ſeeliſcher Ruhepunkt in Tagen unruhevollen Kämpfens und Mühens. Dr. B. Die Kriegsopfer proleſtieren Aeberfüllte Proteſtverſammlungen im Friedrichspark und im Ballhaus Die im Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegs⸗ teilnehmer und Kriegshinterbliebenen organiſirten Kriegsopfer proteſtieren, wie ſchon berichtet, geꝛen⸗ wärtig im ganzen Reiche gegen die bereits erfolgten und beſonders gegen die geplanten Abbaumaß⸗ nahmen hinſichtlich des Verſorgungsrechts und der Fürſorge. Die hier für den geſtrigen Sonntag in den Friedrichspark einberufene Proteſtverſamm⸗ lung war dermaßen überfüllt, daß im Ballhaus⸗ ſaal eine Parallelverſammlung abgehalten werden mußte, in der ebenfalls alle verfügbaren Plätze be⸗ ſetzt waren. Das Hauptreferat in beiden Verſamm⸗ lungen hielt der Gauvorſitzende Engelhardt⸗ Heidelberg, der über die Verſchlechterung der Verſorgungsanſprüche der Kriegsopfer ſprach, an die Regierung appellierte und dieſe warnte, weitere Schritte einer Benachteiligung zu unterneh⸗ men. Bereits im Jahre 1927 wurde, ſo betonte der Redner, der Verſuch gemacht, die Renten der Kriegs⸗ opfer auf die Arbeitsloſenunterſtützung anzurechnen. Anſchließend wurden auch Nachunterſuchungen bei den Kriegsbeſchädigten erneut angeordnet. Im Jahre 1929 kamen die erſten materiell⸗ rechtlichen Verſchlech⸗ terungen durch die Droſſelung der Mittel für Kapi⸗ talabfindung, durch Einſtellung der Zahlungen von Verſorgungsgebührniſſen für die rückliegende Zeit, durch anderweitigen Verbrauch von 5 Millionen Mark, die für die Erziehungsbeihilfen der Krieger⸗ waiſen beſtimmt waren. Das Jahr 1930 brachte eine Reihe weiterer Verſchlechterungen, die eine allgemeine Beunruhigung im Verſorgungsweſen und bei den Kriegsopfern nach ſich zogen. Trotz alledem ſind noch weitere, tief einſchneidende Verſchlechterungen auf dem Gebiete des Verſorgungsrechtes geplant. In einer demnächſt zu erwartenden Notverordnung ſoll vorgeſehen werden, durch Abſtriche bei dem Verſor⸗ gungsetat hinſichtlich der Rechtsanſprüche nochmals Einſparungen bis weit über 100 Millionen Mark da⸗ durch eintreten zu laſſen, daß entweder eine all⸗ gemeine Kürzung der Rentenſätze eintritt oder ein weiterer größerer Perſonenkreis von verſorgungs⸗ berechtigten Kriegsbeſchädigten von der Verſorgung ausgeſchloſſen wird. Die Kriegsopfer haben durchaus Verſtändnis für die ſchlechte Finanzlage des Reiches. Sie haben aber bereits ſolche großen materiellen und rechtlichen Opfer gebracht, daß ſie weitere Verſchlechterungs⸗ maßnahmen nicht kampflos hinnehmen können. Nachdrücklichſt wurde auch die Forderung unter⸗ ſtrichen: Laßt endlich unſere Kriegereltern in Ruhe! Frau Mörber⸗ Freiburg führte berechtigte Klage daüber, daß die Menſchen nicht mehr von den Taten und Leiden der Kriegsopfer, ſondern nur darüber reden würden, was die Kriegsopfer koſten. Die Oeffentlichkeit ſehe nicht das ſtille Heldentum der Frauen, die mit ihren kriegsbeſchädigten Män⸗ nern leiden. Bedauerlicherweiſe habe man für an⸗ dere unnötige Dinge Geld, während für Erziehungs⸗ beihilfen nur ganz geringe Summen aufgewendet werden. Einſtimmig angenommen wurde folgende, vom Vorſitzenden des Mannheimer Bezirksvereins, Herrn Wagner, verleſene Entſchließung: „Die vom Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmern und Kriegshinterbliebenen zur Abwehr weiterer Abbaumaßnahmen einberufene Proteſtverſammlung hat mit Entrüſtung von den bisherigen Droſſelungs⸗ und Abbaumaßnahmen und von den Einſchränkungen der bisherigen Rechtsbeſtimmungen die ſich in der fühlbarſten Weiſe nachteilig bemerkbar machen, Kenntnis ge⸗ nommen. Durch die bisherigen Droſſelungsmaß⸗ nahmen ſchon auf das allerempfindlichſte materiell geſchädigt, verwahren ſich die Kriegsopfer mit aller Entſchiedenheit gegen jede weitere Einſchränkung des Verſorgungsrechts und der Fürſorge und for⸗ dern von Reich, Ländern und Gemeinden, ſich ihrer Pflicht gegenüber den Kriegsopfern nunmehr endlich in vollem Umfange bewußt zu wer⸗ den und mit dazu beizutragen, daß die materielle und ſoziale Lage der Kriegsopfer durch weitere Abbaumaßnahmen nicht noch mehr verſchlechtert wird. Von der Reichsregierung wird gefordert, daß ſie ſtatt fortgeſetzter Abbaumaßnahmen ihr wiederholt gegebenes Verſprechen, die Tage der Kriegsopfer zu beſſern, endlich erfüllt. Von der Oeffentlichkeit erwarten die Kriegsopfer Unterſtützung in ihrem ſchweren Kampf um Erhal⸗ tung ihrer Rechte, damit eine weitere Verſchlechte⸗ rung ihrer ſozialen Lage vermieden wird.“ 2 J AA ſTT!!.ã TVVVVVVVVßVwbGT„„TPTbßCwGTGßGͤä ã ¶ãõpTpTpppfpVpVFPfPFPfPfcpfccfcccccccccc Ausſtellung„Hausfrau und Handwerk 1 Pfälziſche Luftfahrtverein hat den treuen Kameraden Am kommenden Samstag, den 2. Mai wird die neuerbaute Rhein⸗Neckarhalle am Schlachthof der Oeffentlichkeit übergeben, und gleichzeitig die große Ausſtellung„Hausfrau und Handwerk“ er⸗ öffnet. Ueberall in der Stadt kündet ſinnvolle Re⸗ klame dieſe Veranſtaltung an. In den verkehrs⸗ reichen Straßen kann man auch das fabrikneue Auto beobachten, das einem Beſucher für die Eintrittskarte von 50 Pfennig als Ge⸗ ſchenk zugedacht iſt. Es iſt mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß dieſe wirtſchaftliche, zeitgemäße Veranſtaltung für alle Bevölkerungsſchichten einen großen Anziehungs⸗ punkt bildet. Da nur Neuzeitliches und Preiswertes geboten wird, haben alle Käuferkreiſe Gelegenheit, ihren Bedarf zu decken. Beſonders iſt noch zu er⸗ wähnen, daß die Ausſteller während der Veranſtal⸗ tung Sonderpreiſe für ihre Waren angeſetzt haben. Keine Hausfrau verſäume daher den Beſuch dieſer Ausſtellung„Hausfrau und Handwerk“. * * Gedenktag. Vor einem Jahr ereignete ſich am Abend des 26. April am Neckar oberhalb der Ried⸗ Bahnbrücke das ſchreckliche Flugzeugunglück, bei dem der Flugzeugführer Wilhelm Wald⸗ vogel und der Konſtrukteur Friedrich Rüdel ab⸗ ſtürzten und tödlich verunglückten. Der Badiſche und begeiſterten Fliegern ein ehrendes Gedächtnis bewahrt. f * Straßenſammlung. Die am geſtrigen Sonntag veranſtaltete Straßenſammlung für Blinde, Taube und Krüppel, litt leider unter der Un⸗ gunſt der Witterung. Wohl waren die Sammler eifrig bemüht, Gahen zu bekommen; aber bei der zweifelhaften Witterung des geſtrigen Sonntags blieb der erhoffte lebhafte Straßenverkehr aus. So dürften nur wenig Geldſpenden für den guten Zweck eingegangen ſein. Es iſt dies ſehr bedauerlich. Ein Scherflein für Blinde, Taube und Krüppel hätte ge⸗ wiß jeder von ſolchen Gebrechen befreite Menſch gern gegeben. Die Kreisverſammlung des Kreiſes Karls⸗ ruhe iſt auf den 27. April in den Bürgerſgal des Rat⸗ hauſes in Karlsruhe zur Beratung des Kreis vor an⸗ ſchlages 1981⸗92 einberufen. Dieſer ſieht vor an Aus⸗ gaben 2 326 375 /, denen an Einnahmen 943 520/ gegen⸗ überſtehen. Zur Beſtreitung des ungedeckten Kreisaufwan⸗ des mit 1 382 855/ iſt die Erhebung folgender Kreisſteuern von je 1000/ Steuerwext erforderlich: vom Grund er⸗ mögen 8,4 Pfg, vom Betriebsvermögen 3,4 Pfg. und vom Gewerbeertrag 63 Pfg. Nach ben Vorſchriften des Reol⸗ ſteuerſenkungsgeſetzes und der badiſchen Vollzugsverord⸗ nung hierzu iſt der Steuerſatz vom Gewerbeertrag auf 57 Pfg. zu ſenken. 27 Gemeinden des Amts bezirkes Offen⸗ burg erhielten vom Bezirksamt Offenburg die Aufforde⸗ rung, die Bürger⸗ und Bierſteuer ein zufüh⸗ ren. Die nötigen Unterlagen waren bis ſpäteſtens 25. April zu beſchaffen, damit noch rechtzeitig die Staatsgeneh⸗ migung eingeholt werden kann, um die beiden Steuern bis ſpäteſtens 1. Mai einführen zu können. Neue Rheinbrücke Ludwigshafen⸗Mannheim Derzeitiger Stand der Arbeiten Die Gründungsarbeiten an der neuen Rheinbrücke ſchreiten rüſtig vorwärts. Nachdem die beiden Brückenwiderlager auf der Ludwigshafener und Mannheimer Seite bis zur planmäßigen Tiefe abgeſenkt ſind, wird gegenwärtig das aufgehende Mauerwerk aufgeſtellt. Am rechten Strompfetler wurde bereits mit dem Aufbau des Senkkaſtens be⸗ gönnen. Auf der durch Spundwände eingefaßten Inſel wurde zunächſt die Senkkaſtenſchneide verlegt, dann die Eiſenbewehrung und die Schalung auf⸗ geſtellt, die von den Ufern aus gut zu ſehen iſt. Der Senkkaſten wird gegenwärtig betoniert. Die Abſenkung unter Druckluft wird vorausſichtlich gegen Mitte Mai beginnen. Auch an der Bahn rampe auf der Ludwigs⸗ hafener Seite macht ſich der Fortſchritt der Arbeiten immer mehr bemerkbar. Das Neubauamt hat jetzt die Arbeiten für die Unterführungen der Heinig⸗ und der Schillerſtraße vergeben, die ſchon in den nächſten Tagen in Angriff genom⸗ men werden. An der Heinigſtraße wird die ſchienen⸗ gleiche Ueberfahrt durch ein Unterführungsbauwerk von 17,5 Meter Lichtweite erſetzt werden. Bei der Schillerſtraße wird die lichte Durchfahrtshöhe auf 4,96 Meter vergrößert und gleichzeitig die Mittel⸗ ſtütze entfernt; es iſt hier möglich, auch während der Bauzeit den Fußgänger⸗, Straßen⸗ und Straßen⸗ bahnverkehr durchzuführen. Nur während des Ab⸗ bruchs der alten Ueberbauten wird für einige Tage der Straßenbahnverkehr einigen Einſchränkungen unterworfen ſein. Die Arbeiten an der Schiller⸗ ſtraßenunterführung werden ſich bis in den Monat Oktober erſtrecken.* * * Schüler beſuchen das Planetarium. Am Sams⸗ tagnachmittag fanden in Planetarium im Luiſenpark Vorführungen des ausgezeichneten Tierfilms „Chang“ für die Schüler der hieſigen höheren Lehranſtalten ſtatt. Der Beſuch zur erſten Vorſtel⸗ lung war derart ſtark, daß eine Wiederholung ſtatt⸗ finden mußte. Weit über tauſend Schüler haben auf dieſe Art das Planetarium beſucht und den Film unentgeltlich geſehen. ——— ́D́— L. Hockenheim, 25. April. In der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wurden zu Mitgliedern des Tabakpflanzerausſchuſſes ernannt: Gemeinderat Schrank als Vorſitzender, Martin Eiſinger als Stellvertreter, ferner Bernhard Geiß, Joh. Riedel, Joh. Michael Schrank, Jakob Seßler und Joh. Aſkani als Vertreter bezw. Stellvertreter. — Die beiden freigewordenen Fiſchwaſſer Los 3 und 4 wurden für die Dauer der Reſtpachtzeit an Bern⸗ hard Seitz und Jakob Geld weiterverpachtet. Ge⸗ nehmigt wurde der vom Miniſterium der Finanzen vorgelegte Entwurf über die Aufteilung der abge⸗ ſonderten Gemarkung Schwetzingen⸗Hardt. —ͤ̃ Y— ages laleancleꝝ Montag, 27. April Nationaltheater:„Ein Strich geht durchs Zimmer“, Komö⸗ die von Valentin Katajew, für die Freie Volksbühne, Anfang 20 Uhr. i Ausſchuß für Volksmuſikpflege: Viertes Sinfoniekonzert des Nationaltheaterorcheſters unter Leitung von General⸗ muſildirektor Eugen Jochum, 20 Uhr im Nibelungenſaol. Muſenſaal— Roſengarten: Gaſtſpiel der Pariſer Revue „Le Chic de Paris“, 20,15 Uhr. Libelle: Kabarett 20,30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Wenn die Soldaten. — Univerſum:„Der falſche Ehemann“.— Scala⸗Theater:„Das Land des Lächelns“.— Palaſt⸗ Theater:„Der Schrecken der Garniſon“.— Capitol:„Wiener Liebſchaften“.— Schauburg: „Der Tanzhuſar“.— Roxy⸗Theater:„Ihr Junge“. loria:„Das Geheimnis einer Frau“.— Licht⸗ ſpielhaus Müller:„Kaſernenzauber“, Was hören wir? Montag, 27. April .15: Frankfurt: Frühkonzert auf Schallplatten. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 12.20: Südfunk: Schollplatten. 12.30: München: Mittagskonzert auf Schallplatten. 13.05: Langenberg: Mittagskonzert. 13.30: Heilsberg: Unterhaltungskonzert auf Schallplatten. 14.00: Königswuſterhauſen: Gewählte Unterhaltung. 14.50: Königswuſterhauſen: Kinderſtunde. Wir machen eine Kinderzeitung. 15.20: Frankfurt:„Mutige Schulanfänger, eine Herzens⸗ freude für die Mutter“. Vortrag. 13.30: Südfunk: Briefmarkenſtunde für die Jugend. 15.45: Heilsberg: Rätſelfunk für unſere Kleinen. 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 1 16.20: München: Hausmuſikſtunde. Bach, Mozart, Hayoͤn uſw. 16.30: Frankfurt: Nachmittagskonzert. 17.00: Wien: Kinderſtunde. 17.00: Langenberg: Veſperkonzert. Werke von Rich. Wagner auf Schallplatten. 17.20: Mü uchen: Veſperkonzert. Schubert, Bizet, J. Strauß uſw. 18.15: Frankfurt:„Ich packe meine Bibliothek aus“. Vor⸗ trag von Dr. Walter Benjamin. 18.40: Frankfurt:„Fremder Beſuch in Frankfurt“. Drei⸗ geſpräch zwiſchen Hans Taſiemka, Penn und Dr. Paul Laven. 18.55: Heilsberg: Drei Frühvollendete. Ein Novellendrei⸗ klang um Mozart, Novalis, Kleiſt und Alfred Hein. 19.30: Heilsberg: Aus dem Opernhaus Königsberg:„Aida“. Tragiſche Oper in 4 Akten. 19.30: München: Unterhaltungskonzert des Rundſunkorche⸗ ſters. Verdi, Bizet, Giordano uſw. 19.35: Frankfurt: Stunde der Kammermuſik. Beethoven. 20.00: Langenberg: Abendmuſik. Cherubini, Montana, Poot uſw. 20.20: Südfunk: Edmund⸗Eysler⸗Abend. 20.30: Wien: Europäiſches Konzert. Beethoven und Bruck⸗ ner. Die Wiener Philharmoniker 21.10: München: Selbſterkenntnis und Selbſterziehung. Vortrag. 8 21.30: München: Kammermuſikſtunde. 21.35: Südfunk: Im Fluge um die Welt. 22.20: 1 5 Abendkonzert. Beethoven, Wagner, Puceini uUſw. 22.40: Südfunk: Tanzmuſik. Aus dem Ausland 12.30: Straßburg: Schallplattenkonzert. 16.15: London⸗Daventry: Unterholtungskonzert. 16.30: Prag: Nachmittogskonzert. 17.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Opern, Ouvertü⸗ ren, Fantaſien. 17.00: Rom⸗Neapel: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert. 18.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Bunte Muſik. 19.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Leichte Muſik. 19.20: Mafland: Konzert. 19.45: London⸗Daventry:„Der Roſenkavalier“, 1. Akt von R. Strauß. 20.30: Straßburg: Schallplattenkonzert. 20.40: Rom⸗Neapel: Leichte Muſik. Orcheſterſtücke. 555 ————— Morgen · Ausgabe Nur ein Anentſchieden gegen Holland Das Fußball⸗Länderſpiel Holland-Deulſchland endet unentſchieden:1(:0) ö Vor dem Spiel Daß Wetter in Amſterdam war am Samstag und auch am Sonntag bis kurz vor Beginn der Spiele ſehr ſchlecht. Der Regen artete zeitweiſe zu Wolkenbrüchen aus. Nur ganz ſelten ſtahl ſich durch den grauverhängten Himmel ein⸗ mal ein Sonnenſtrahl. Dazu wehte auch noch ein ſcharſer und kühler Wind. Die deutſche Elf war ſchon am Samstag morgen in Amſterdam angekommen. Ihr folgten nun am Samstag in acht Sonderzügen ein Teil der deutſchen Schlachtaenbummler. Zehn weitere Sonderzüge trafen am Sonntagmorgen aus Weſtdeutſchland ein. Auch Kreß, der am Abend vorher in Frankfurt noch ein ſchweres Spiel hatte, kam am Sonntag morgen mit dem Schlafwagen und in der Deutſchen Kolonie gab es ein Aufatmen, als ſich der Frankfurter friſch und gut gelaunt einſtellte. Im holländi⸗ ſchen Lager erwartete man das Spiel mit großer Zuverſicht. Selten haben die Niederländer ſich ſo ſorgfältig auf ein Länderſpiel vorbereitet. Am Samstag erhielt die hollän⸗ diſche Mannſchaft noch eigens eine Inſtruktionsſtunde über die Spielweiſe der deutſchen Mannſchaft. Früh in den Mittagsſtunden ſetzte bereits der große Aufmarſch zum Olympiſchen Stadion ein. Die beiden Anmarſchſtraßen waren bald überfüllt mit Fahrzeugen aller Art. Die Orga⸗ niſation klappte aber gut, obwohl vor dem Stadion ſich große Menſchenmaſſen zuſammenballten, die keine Karten hatten und doch noch auf Einlaß hofften. Die Polizei er⸗ wiſchte noch einige wilde Taſchenhändler und auch gefälſchte Billetts wurden gefunden. Der Fußballänderkampf gegen Holland hat dem Deut⸗ ſchen Fußballbund ein beſſeres Ergebnis gebracht, als man auf Grund der ſchwächeren deutſchen Mannſchaftsaufſtellung erwartete. Gegen die ſehr ſtarke, ſorgfältig ausgewählte und vorbereitete holländiſche Nationalmannſchaft, die kürz⸗ lich noch Belgten ſchlagen konnte, erzielte die mit ſehr ge⸗ miſchten Gefühlen in dieſen Kampf entlaſſene deutſche Elf ein durchaus ehrenvolles Unentſchieden von:1. Man muß zugeben, daß ein beſſeres Ergebnis für die Deutſchen nicht verdient geweſen wäre, denn die Niederländer waren ihnen durchaus ebenbürtig und im Spielverlauf hatten ſie ſogar ein leichtes Plus. Sie waren ſchneller als ihr Gegner und griffen meiſt auch zügiger und entſchloſſener an. Mau darf auch ſagen, daß Deutſchland mit einem anderen Tormann als Kreß die Partie ſicher glatt verloren hätte, denn der Frankfurter hielt wieder in einer überragenden Form alles, was nur auf ſein Tor kam. Als in der 30. Minute der erſten Halbzeit Kreß doch ein⸗ mal geſchlagen wurde, da hatte Tap aus einem für Kreß unüberſichtlichen Gedränge heraus geſchoſſen. Uebrigens wax dieſes Führungstor der Holländer auch verdient, denn ſie hatten in der erſten Halbzeit mehr vom Spiel. Zu Beginn der zweiten Halbzeit drängte Deutſchland, dann wurde der Kampf ausgeglichener und gegen Schluß lag Holland wieder mehr im Angriff. Schlöſſer erzielte den Ausgleich. Die 6000 deutſchen Schlachtenbummler unter den 32 000 Zuſchauern freuten ſich ſehr. Sie jubelten auch ſchon, als Lachner wenig ſpäter ſein zweites Tor ſchoß, aber die Freude war verfrüht; der Schiedsrichter erkannte auf Abſeitstor. Die deutſche Mannſchaft in dieſer Aufſtellung hat uns alſo nicht enttäuſcht. Es gab natürlich Schwächen, ſo vor allem im Sturm, wo die rechte Seite recht ſchwach war und wo eigentlich nur Richard Hofmann genügte. Sehr nett ſpielte die Läuferreihe, deren beſter Mann der unermüdliche Schaffer Knöpfle war und auch die Verteidigung ging an. Sie hatte allerdings auch in Kreß einen Mann hinter ſich, der heute wahrſcheinlich einer der beſten Torhüter der Welt iſt. Eine Stunde vor Beginn des Spieles waren bereits alle 32 000 Plätze des Olympiſchen Stadions ausverkauft. Die 6000 deutſchen Beſucher waren gut untergebracht. In den Ehrenlogen ſah man neben Vertretern der deutſchen und holländiſchen Sortorgauiſation auch den deutſchen Ge⸗ ſandten im Haag, Zech, und den deutſchen Generalkonſul in Amſterdam, von Hahn. Das Wetter hatte ſich auf⸗ geklärt, zuweilen kam ſogar ein Sonnenſtrahl durch. Der Boden des Spielfeldes war allerdings aufgeweicht und ſchwer. Er behinderte beſonders die deutſche Mannſchaft in ihrer flachen Spielweiſe. Der Schiedsrichter beim Fußball⸗Länderkampf Deutſchland Holland Der Schwede Axel Bergquiſt Die Maunſchaften Kurz vor.30 Uhr holländiſcher Zeit kam zuerſt die deutſche Mannſchaft, geführt von Kreß, aufs Spielfeld. Die Amſterdamer Polizeikapelle ſpielte das„Deutſchland⸗ Lied“. Dann erſchienen die Holländer, die ſich über den ſtürmiſchen Empfang durch das Publikum ſichtlich freuten. Als der Schiedsrichter Bergguiſt⸗ Schweden die Maunſchaften rief, nahmen ſie in den angekündigten Auf⸗ ſtellungen ihre Plätze ein. Deutſchlaud: Kreß (Rot⸗Weiß Frankfurt) Schröder (Elf. R. Köln) Stöſſel (Dresdener Sc) Weber (Kurh. Kaſſel) Kauer Knöpfle (TB Berlin)(FSW Frankfurt) Albrecht Lachner Schlöſſer R. Hofmann Müller (Düſſeldorf)(München 60)(alle Dresdener Sport⸗Club) Erſatz: Peſch(Fortung Düſſeldorf), Emmerich(Tennis⸗ boruſſios Berlin), Sackenheim(Guts Muths Dresden), Holland: van der Meulen (Harlemer Fc) van Run vau Kool (Philips)(Ajax) Pauwe Anderieſſen van Heel (Feienord)(Ajax)(Feſenord) Adam Tap Lageudaal van der Heyden van Nellen (den Haag)(ADO)(Xerxes)(Wageningen)(Delft) Das Spiel beginnt Deuiſchland ſpielte in der erſten Halbzeit mit dem Wind. Holland hatte Anſtoß. Die Nieberländer fanden ſich weit ſchneller zuſammen als die Deutſchen, bei denen es zunächſt bei der Zuſammenarbeit von Läuferreihe und Sturm ſehr haperte. In der 5. Minute kam Deutſchland zur erſten Ecke. Gleich darauf rettete Kreß in einer ſehr ſchwierigen Situation. Die Holländer wurden mit ihren ſchnellen, von Elan getragenen Vorſtößen immer gefähr⸗ licher. Bei einem Gegenangriff ſchoß Lachner gegen den Pfoſten. Holland kam nun in der 16. Minute nach au⸗ haltend überlegenem Spiel zur erſten Ecke. Daun wurde aber der Kampf ausgeglichener. Die deutſche Elf, die nun auch gut zuſammenarbeitete, hatte eine Anzahl von guten Chancen. Müller verfehlte einmal ganz knapp und kurz darauf gab es einen Lattenſchuß von Schlöſſer. In der 28. Minute ſchoß Tap einen Strafſtoß von der Strafraum⸗ grenze aus knapp neben den Pfoſten. Fabelhaft wehrte Kreß noch in der gleichen Minute einen Durchbruch von Adam ab. Die deutſchen Vorſthße wurden zahlreicher, aber die Holländer Abwehr arbeitete ſehr ſicher. Außer⸗ dem ſpielten auch die Deutſchen langſamer als ihr Geg⸗ ner, In der 30. Minute wehrte Kreß einen Strafſtoß ſehr fein ab. Aber ſchon in der nächſten Minute kamen die Holländer zum Führungstreffer. Langendaal gab eine Lange Vorlage nach rechts, Kreß ging etwas zu früh aus dem Tor, hielt aber zweimal kurze Schüſſe, er bekam jedoch den Ball nicht weit genug weg. Es entwickelte ſich ein Gedränge und plötzlich hatte Tap eine Lücke gefunden. Weber wollte noch einmal eingreifen, kam aber zu ſpät. Der Jubel der Holländer über dieſen Treffer war kaum zu beſchreiben. Die deutſche Elf war aber nicht entmutigt. Ste griff jetzt ſogar entſchloſſener an. uervöſe Müller ſchoſſen knapp neben das Tor. Lachner ſpielte gegen die Latte. Eine Anzahl von Angriffen ende⸗ ten außerdem im Abfeits. Gegen Schluß der erſten Halbzeit riſſen die Holländer mit ihren ſchnellen, kraftvollen Vorſtößen das Heft wieder an ſich. Nach der Pauſe Mit verteiltem Spiel begann die zweite Halbzeit des Kampfes. Allmählich ergab ſich ein großer Druck der deutſchen Elf, die aber vor dem Tore zu unſtcher war. Der Ball wurde etwas zu hoch gehalten, die Kombinatlon ging zu ſehr in die Breite. Dagegen trieben die Holländer den Ball ſteiler und ſchneller vor, ſie ſchoſſen auch beſſer. 20 Minuten lang ſpielte Deutſchland überlegen. Eine Reihe non ſehr günſtigen Momenten gingen ungenützt vorüber. In der 20. Minute gab es einen kleinen Zwiſchenfall Bei einem Zuſammenprall mit Knöpfle verletzte ſich Kap. Das Publikum fohlte. Aber Kap konnte bald wieder kommen. Er gab dann gleich einen Bombenſchuß aufs deutſche Tor, aber Kreß meiſterte auch dieſen Schuß. Das Spiel verlor zwar an Tempo, aber es kamen immer mehr Härten auf. Endlich fiel in der 28. Minute Albrecht und der zu der verdiente Ausgleich Müller ſpielte ſich auf dem linkenßlügel durch ünd ſchyß, Sein Schuß wurde zwar abgewehrt, aber Schlöſſer nahm den Ball wieder auf und jagte ihn plaziert und mit Wucht zwiſchen die Pfoſten. Die Deutſchen lagen jetzt klar in Front. Zwei Minuten ſpäter erzielte Lachner nach Vor⸗ arbeit von Schlöſſer und Albrecht einen zweiten Treffer. Dex Schiedsrichter erkannte aber auf Abſeitstor. Die Ent⸗ ſcheidung wurde von einem großen Teil des Publikums mit ſtarkem Proteſt aufgenommen und tatſächlich war ſie auch ſehr zweifelhaft. Ueberhaupt konnten die Abſeitsent⸗ ſcheidungen des Schiedsrichters oft wenig gefallen. Holland ſetzte zu einem Endſpurt ein. Aber die deutſche Abwehr war auf der Höhe. Drei Minuten vor Schluß ſah es allerdings einmal ſehr gefährlich aus. Aber Knöpfle rettete Die Stützen der deutſchen Mannſchaft Oben links: R. Hoſmann⸗Dresden, der deutſche Spielführer.— Unten links: Knöpfle⸗Frankfurt.— Rochts: Kreß⸗ Frankfurt, der Hüter des deutſchen Tores in letzter Sekunde vor einem Treffer der Holländer. Müller lief noch einigemale in die Abſeitsfalle und Schlöſſer ver⸗ gab eine ſichere Chance. Dann kam der Schlußpfiff. In der Zahl der Eckbälle hatte Deutſchland mit:5 ein deut⸗ liches Plus, jedoch ſpiegelt dieſes Verhältnis den Spiel⸗ verlauf nicht. 5 3 Im Spiegel der Kritik Die deutſche Mannſchaft hat, wie ſchon geſagt, beſſer ge⸗ fallen, als man erwartete. Sie zeigte ein recht gutes Spiel und hätte ſogar gewinnen können. Das Unentſchieden iſt allerdings gerechter. Schwach waren in der deutſchen Elf der langſame Linksaußen Müller und der Verteidiger Schröder, deſſen Aufſtellung für die Deutſche Nationalmann⸗ ſchaft doch ein Mißgriff war. Knöpfle und Weber mußten ſtändig zur Entlaſtung Schröders eingreifen. Weber arbeitete ſicher und Knöpfle war der nützlichſte Läufer auf dem Platz. Dieſe beiden Routniers haben im Verein mit Kreß das Unentſchieden gerettet. Kreß war wieder von einer verblüffenden und den Gegner geradezu entwaffnen⸗ Fürth vor der Runde der Meiſter SV Waldhof— SpVg Fürth:4 Bayern München— Eintracht Frankfurt:1 Karlsruher FV— FK Pirmaſens:2 Union Böckingen— Wormatia Worms:5 Die SpVg Fürth konnte in Mannheim die Führung behaupten. SV Waldhof wurde:2 geſchlagen. Bayern München behielten auf eigenem Platz gegen Ein⸗ tracht Frankfurt mit 21 die Oberhand und damit den Anſchluß an die Spitze. Union Böckingen verlor zu Hauſe gegen Wormatia Worms ganz empfindlich :5. Der Karlsruher F ſpielte gegen Fa Pirma⸗ ſens nur unentſchieden 212. Fürth iſt nach dem Sieg über Waldhof die Meiſterſchaft kaum mehr zu nehmen, do die Spiele gegen Pirmaſens und Karlsruher IV keine Verluſtpunkte mehr bringen dürften. Die Bayern München haben ſich auf den 2. Platz vorgearbeitet. Das Rückſpiel gegen Eintracht Frankfurt wird die endgültige Entſcheidung bringen. SV Waldhof und Karlsruhe werden die Mitte bilden. Die anderen Vereine liegen weit zurück. Tabellenſtand der Meiſterrunde Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Sp.⸗Vg Fürth 12 8 3 1 1915 Bayern München 12 8 1 3 1727 Eintracht Frankfurt 12 7 2 3 16˙8 .⸗V. Waldhof 13 5 2 6 12.14 Karlsruher.⸗V. 13 4 4 5 12:14 Wormatia Worms 13 3 3 7.17 .⸗C. Pirmaſens. 12 3 2 7:16 Union Böckingen 13 2 3 8:10 Hartes Spiel im Mannheimer Stadion S. V. Waldhof— Sp. Vgg. Fürth:4(:2) Feſt ſteht, daß dieſe Niederlage des Rheinmeiſters dem Verlauf nach nicht hätte zuſtande kommen brauchen, wenn auch Fürth als die abgeklärtere, taktiſch und techniſch reifere— und ſagen wir ruhig auch— ausgekochtere Mannſchaft, den Sieg verdient hat. Wohl ſelten ſah man vor einer Zuſchauermaſſe von rund 17000 eine ſolch ge⸗ ruhige Spielabwicklung als die erſten eineinhalb Stunden dieſes mit großer Spannung erwarten Treffens. Das mag zum großen Teil an der ſicherlich taktiſch wenig glück⸗ lichen Spielanlage Waldhofs gelegen haben, denn beim Rhein meiſter vermißte man den ſonſt bei großen Kämpfen gezeigten Elan; man wartete vergeblich andert⸗ halb Stunde auf ein probeweiſes Forcieren des Tempos, das erſt eintrat, als die Sache:2 ſtand und Waldhof dann ge⸗ raume Zeit unter der Anfeuerung der Maſſen mit Fürth ſpielte. Die kurze Phaſe zeigte, was die Mannheimer eventuell hätten erreichen können, wenn das oft gezeigte Selbſtvertrauen, der Schneid ſchon beim Auftakt des Spieles, oder doch wenigſtens noch in der erſten Hälfte in Erſcheinung getreten wäre. So konnte Fürth gelaſſen ab⸗ warten und als gar einer an frühere Großkampftage Rihms erinnernder Schnitzer den Nordbayern das Füh⸗ rungstor brachte, war dem jungen Rheinmeiſter ſchon viel Wind aus den Segeln genommen. Doch abgeſehen von dieſer eigentlich enttäuſchenden taktiſchen Geſamtaulage des Waldhofſpiels traten auch andere gewichtige Momente in Erſcheinung, die eben doch zeigten, daß zwi⸗ ſchen Fürth und manchem mit Elan in den Schlußrunden kämpfenden Mannſchaften doch ein gewiſſer Abſtand klafft. Das Spiel ſelbſt eröffnete mit Gegenwind und Gegenſonne für Waldhof, auf beiden Seiten ohne Einſatz jeden Tempos, man merkt zu deutlich, daß Fürth den Gegner an ſich herankommen laſſen will, doch die Mannheimer werden von dem gelaffe⸗ nen Fürther Verhalten ins Schlepptau genommen und fehlt hier jede Initiative auf den Gang des Tempos Ein⸗ fluß zu nehmen. Die manchmal faſt leichtfertige Haltung der Fürther wird am beſten dadurch illuſtriert, daß die Eckbälle der Bayern durchweg wenig ernſt, jo direkt ſchlecht getreten wurden. Die Windberechnung vermißt man ganz, ſie landen hinter dem Tor. Eine halhe Stunde bleibt das Spiel verteilt. Bei Fürth fällt nur hier und da die beſſere Ballbehandlung auf. Etwas Spannung bringt nur der flinke, zielbewußte Rechtsaußen Full von Fürth in die Sache. Verſchiedene Chancen von Siffling, Raßmus und Weidinger werden nicht ausgenützt, d. h. die ſchwachen Innenſtürmer ſind der robuſt arbeitenden Fürther Vertei⸗ digung nicht gewachſen. Auf eine Zurückgabe ſetzt Raßmus zum erſten ſcharfen Flachſchuß an, doch ſteht Neger günſtig und hält ſicher. Fauſt bei Fürth wird wiederholt verwarnt. Auffallend iſt das hohe Spiel Waldhofs, zumal gegen die Sonne. In das wenig aufregende Treiben fällt dann das Führungstor Fürths ols erſtes aufrüttelndes, aber auch ſtark enttäuſchendes Moment. Daß es ein geſchenktes Tor war, dürfte jeder der Zuſchauer empfunden haben. ank ſetzt an der Strafraumgrenze einen Effetball, Rihm fängt dieſen niedergehend, läßt aber unerklärlicherweiſe das Leder aus den Händen ins Tor rollen.:1, noch 35 Minuten. Siffling legt ſtark vor, Neger kann vor Pennig den Ball erreichen. Eine glänzende Ausgleichs möglichkeit iſt vor⸗ bei. Durch die Beine Rihms, der diesmal durch entſchloſ⸗ ſenes Herausgehen Fauſt bebindert, zieht das Leder neben das leere Tor. Eine Vorlage Kraus 2 an Frank, der aufs Tor zieht, und am herauslaufenden Rihm vorbei unhaltbar einſchießt, führt zum 02, und wieder ſtoppt Rihm unmittel⸗ bar vor dem Pauſeapfiff durch entſchloſſenes Sich⸗Werfen einen gefährlichen Angriff. Nach dem Wechſel Mit einer kleinen Unterbrechung geht es in den Seiten⸗ wechſel. Sofort nach Anſtoß läuft Raßmus gefährlich durch 142 2 den Ruhe. Seine Fangſicherheit erregte die Bewunderung der Holländer. Die Läuferreihe lieferte im ganzen ein gutes Spiel. Kauer iſt zwar kein Mittelläufer von großem Format, aber er arbeitete ſehr fleißig und gab manche gutt Vorlage. Stöſſel iſt ein guter Techniker, dem es auch an Schnelligkeit nicht mangelt. Im Sturm war natttrlic Richard Hofmann der beſte Mann, aber er hielt ſich mei. ſtens zu weit hinten auf und außerdem hatte er mit ſe Schüſſen Pech. Sein Nebenmann Müller war ſchwag, Schlöſſer genügte. Lachner ſpielte ſehr ſchöne Ballbehand⸗ lung und feine Schüſſe, aber Durchſchlagskraft hatte tt nicht. Albrecht iſt auch nicht mehr in der Form, wie er ſih in früheren Länderſpielen gezeigt hat. Die holländiſche Elf hatte einen guten Tormann und eine ſolide, wenn auch nicht immer ballſichere Verteidigung aber doch Immerhin gefiel die Abwehr der Niederländer beſſer als die deutſche. Die Läuferreihe unterſtützte den Angriff ſehr gut. Im Sturm war der Rechtsaußen Adam der beſte Mann. Kap wurde durch ſeine ſcharfen Schüſſe ſehr gefährlich. Mittelſtürmer und Halbrechts fielen nicht weiter auf. Sehr gut war dafür der Linksaußen. Taktiſch beſſer ſpielte die deutſche Elf, die auch die reifere Ballbe⸗ handlung hatte. Aber die Holländer waren dafür schneller und eifriger. Bergquiſt hatte als Schiedsrichter keinen Verteidigungen den Ton angaben. . guten Tag. Meiſterſchaft und wird gelegt; Brezings Strafball knallt an die Latte, Neger wehrt im Anſchluß nur knapp und Pennig kann eindrücken, 112. Waldhof findet immer noch nicht die Sammlung und Ruhe zum Flachſpiel. Ein ſchön geſchoſ⸗ ſener Ball Sifflings wird vor der Latte von Neger hoch⸗ geſchlagen und aufgefangen. Kurz darauf wird ein Straf⸗ ſtoß Brezings von Siffling köpfend verlängert und Raßz⸗ mus, tadellos aufnehmend, ſchießt unmittelbar und un⸗ haltbar ein.:2! Eine prächtige Leiſtung. Durch falſche Abſeitsentſcheidung wird ein ſehr guter Augriff Waldͤhofs unterbunden. Der Rheinmeiſter, durch den Ausgleich an⸗ inen gefeuert, ſetzt nun ſo ein, wie es von Anfang hätte gene 3 ſchehen müſſen. Fürth verteidigt; die Mannheimer bleiben geraume Zeit glatt überlegen. Dieſe Phaſe war die un⸗ zweifelhafte Siegeschance. Als aber Frank unter Ver⸗ ſagen der Waldhofverteidigung und notgedrungenem Her⸗ ausgehen von Rihm in vorbildlich beherrſchtem Heben des Leders das ungedeckte Tor findet, iſt mit dem 228 die Siegesausſicht entſchwunden. Wohl lenkt Siffling einen Flankenball aufs Netz, aber unberechnet. Auch Kießling verſchießt für Fürth eine ganz klare Sache. Glänzend nützt Frank unter vergeblichem Angreifen Spilgers und abermaligem angebrachten Herausgehen Rihms die Situg⸗ tion und ſchießt ins leere Tor.:4. Fürth ſpielt wenig meiſterlich nun„auf Zeit“. Waldhof hat es auch nicht ge⸗ rade eilig und bleibt es bei dem durchaus nicht ganz dem Verlauf entſprechenden Ergebnis. August Mügle. Bayern München auf dem 2. Platz Bayern München— Eintracht Frankfurt:1(211 Das Spiel begann mit einer großen Ueberraſchung. Frankfurt hatte Anſtoß, der Ball wurde aber abgefangen und ſofort lag die rechte Bayernſeite im Angriff. Bader legte im Strafraum zu Welker vor und dieſer ſchoß unhalt⸗ bar ein. Drei Minuten ſpäter ſtoppte Stubb den anſtür⸗ menden Schmitt zu hart. Es gab einen Elfmeter, den Haringer verwandelte. München lag alſo bereits nach vier Minuten mit:0 in Front. Nun drehten aber die Frauk⸗ furter mächtig auf, erzielten jedoch nur Eckbälle, denn Bayerns Verteidigung war ſehr gut und außerdem auch noch meiſt verſtärkt. In der 35. Minute ſiel dann nach einer ſauberen Kombination durch Mvebs der Gegentreffer, Die Frankfurter ſpielten weiter überlegen, hatten aber vor dem Tore ſehr viel Pech. Nach der Pauſe hielt die Ueberlegenheit der Frankfurter weiter an. Bayern kam nur noch zu ſeltenen Durchbrüchen, und faſt die ganze Münchener Mannſchaft war im Straf⸗ raum in der Abwehrtätigkeit. Gegen dieſe zahlreiche Ver⸗ teidigung kamen die Frankfurter nicht auf. Leider wurde das Spiel in dieſer Halbzeit auch ſehr hart. Zehn Minaten vor Schluß mußte Haringer nach einem Zuſammenprall mit Ehmer vom Platze getragen werden. Man hörte, daß der Internationale einen Naſenbeinbruch davongetragen haben ſollte. Fritz ⸗Oggersheim leitete das Spiel, obwohl es nicht leicht zu leiten war, korrekt. Punkteteilung in Karlsruhe IV Karlsruhe— Fg Pirmaſens:2 Ungefähr 2000 Zuſchouer ſahen ein wenig erhebendes Spiel. Zwar war der Auftakt ziemlich vielverſprechend, da beide Mannſchaften ein ſehr flottes Temp vorlegteg und dabei auch gute Kombinationen vorführten. Dang aber flaute der Kampf allmählich ab und entwickelte ſich zw einer ziemlich langweiligen Angelegenheit, bei der beide Es war ungloublich, was beiderſeits von den Sturmreihen au günſtigen Tor? gelegenheiten verpaßt wurde. Dies gilt vor allem von dem Karlsruher Angriff, der manchmal drei Meter vor dem geß⸗ neriſchen Tor den Ball nicht über die Linie befördern konnte. Aber auch der Pirmaſenſer Sturm ließ jede Ent ſchlußkraft und jede Schußſicherheit vermiſſen. Auch ek verſiebte ſo manche Torchance. Erſt in der zweiten Spiel⸗ hälfte fielen die Erfolge. Karlsruhe war zweimal durch Daferner erfolgreich, während die Pirmoſenſer Fuhrmann und Michel den einen Punkt retteten. Schiedsrichter Müller ⸗Hanau war gut 5 Worms ſiegt überlegen Union Böckingen— Wormatia Worms 975(021 5 2 2 12 Nur 1500 Zuſchauer waren gekommen; ein Beweis das für, daß dem Treffen keine ſonderliche Bedeutung mehr zu? zumeſſen war. Das Treffen brachte eine ſtark enktäuſchende Leiſtung der Böckinger Union, die wohl im Felde mei dominierte, was ja auch aus dem Eckenverhältuis von 1520 zu ihren Gunſten deutlich erſichtlich iſt, ober vor dem Tor ziemlich hilflos war, ſo daß ſie ſich in der guten Hinkek⸗ mannſchaft der Gäſte, in der der Torwart Giesbert hek⸗ vorragte, nicht durchzuſetzen vermochte. Anders der Angel der Wormſer. Er wurde von Winkler prächtig geführe war außerordentlich ſchnell und ſehr ſchußfreudig, e daß bei den ruckartigen Vorſtößen Erfolge nicht ausbleiben konnten, zumal Schübel im Tor reichlich unſicher war. is zur Pauſe hatten die Wormſer durch Grüll einen 2 eier vorgelegt. Gleich nach Wiederbeginn fielen in kurzer 804 drei Treffer und in der 35. Minute kam es HFuüurch Bitter zum Endergebnis. Neben Winkler gefiel beſonders Deb als Rechtsaußen ſehr gut. In der Vertetdioung 1 Cloſet gute Klaſſe. Heuslmeter⸗München leitete den harte Treffen korrekt und ſicher. derung zen ein großem che gutt auch au atütrlich behand⸗ atte in und digung. er doch zte den Adam Ballbe⸗ chneller keinen Latte, kann yt die geſchoſ⸗ r hoch⸗ Straf⸗ Raß⸗ id un⸗ falſche Hoͤhofs ich an⸗ tte gez. leiben ie un⸗ Ver⸗ · Her⸗ en des 23 die einen eßling inzend 8 und Situg⸗ wenig cht ge, z dem 10. at 210 chung. fangen Bader nhalt⸗ nſtür⸗ „den h vier Frauk⸗ denn t auch 2 ſpielten bei beiden Mannſchaften ins ungemeſſene. Bei dem nach refer. er vor fürter ſichen, Straf⸗ Ver⸗ wurde nuten l mit 5 der haben hl es Montag, 27. April 1931 Ein Entſcheidungsſpiel in Nordweſt Troſtrunde Nordweſt Rotweiß Frankfurt— Phönix Ludwigshafen 221 FC. Idar— JV. Saarbrücken:2 Union Niederrad— VfL. Neu⸗Iſenburg 420 In der Gruppe Nordweſt iſt jetzt ein Entſcheidungsſpiel nölig geworden. Zur allgemeinen Ueherraſchung verloren Phönix Ludwigshafen gegen Rotweiß Frank⸗ Furt 123 und Neu⸗Iſenburg gegen Nieder⸗ rad:4. Idar, das erſt gegen Schluß aufkam, konnte Saarbrücken 40 ſchlagen. Der Vertreter der Troſtrunde Nordweſt muß jetzt in einem Entſcheidungsſpiel auf neutralem Platz ermittelt werden. Phönix Ludwigshafen hat die beſſere Sieges⸗ gusſichten. Tabellenſtand der Gruppe Nordweſt Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Phönix Ludwigshafen 14 7 5 2 B. f. L. Neu⸗Jſenburg 14 8 3 3 Rokweiß Frankfurt. 14 7 4 3 F. V. Saarbrücken. 14 5 3 5 Union Niederrad 14 5 3 6 V. f. L. Neckarau 13 8 7 .C. Idar 14 4 1 9 SB. Wiesbaden. 13 2 8 Anveroiente Niederlage Rotweiß Frankfurt— Phönix Ludwigshafen:1(:1) Phönix Ludwigshafen mußte dieſen Kampf gewinnen, wenn es nicht noch zum Schluſſe aus dem Rennen geworfen werden wollte, da es mit Iſenburg zuſammen den erſten Tabellenplatz der Troſtrunde Nordweſt einnahm. Das Vor⸗ haben der Ludwigshafener mißglückte, und das mit großem Pech. Denn die 5000 Zuſchnauer, die ſich trotz des Samstag Nachmittags eingefunden hatten, erlebten einen unerhört harten und rückſichtsloſen Punktkampf unter der unfähigen Leitung von Kreiſchauf⸗Nürnberg, der zahlreiche Fouls un⸗ geahndet ließ. Die erſte Halbzeit gehörte den ſchnelleren, Jazu körperlich ſchweren Phönixſpieler, die auch durch Bergh in Führung gehen konnten. Kurz vor dem Wechſel zog ſich Dattinger eine Verletzung zu, die ihn zur Aufgabe zwang. Zwor verſuchte er ſpäter wieder einzutreten, verließ aber dann endgültig das Spielfeld. Damit noch nicht genug, verlor nach Wiederbeginn Phönix auch noch ſeinen Verteidiger Schmoll, der bei einem Zuſamm Rotweiß wurde letzt 1 0 vul⸗ von Gußner v elfmeter eß zum A leich war es K ny, der mit einen en T der Rotweißen ſicherſtellte. enſchauers vorübergehen em weiteren Verlauf hts mehr von Belang. te durch fer de 0 e dann infolge rochen werden, gußer zahlreichen Idar wieder in Form FC. Idar— JV. Saarbrücken:2(:0) Seinem Erfolge über den Tabellenführer VfL. Neu⸗ Iſenburg reihte der FC. Idar Sieg an. Er ſchlug den FV. 500 Zuſchauern verdient mit:2(:0) am Sonntag einen neuen Saarbrücken vor knapp Treffer. Idar, das ſich wieder in aufſteigender Linie befindet, zeigte die beſſere Geſamtleiſtung und ſiegte auch verdient. Dagegen war das Spiel von Saarbrücken diesmal etwas matt. Heinrich Meng und Wilhelm Meng brachten Idar ois z Pauſe:0 in Front. Pauſe holten Heimer und Werny mit zwei Treffern den Ausgleich für Saarbrücken. Aber Bohrer brachte Idar ſchnell wieder in Führung und mit zwei Treffern von Heinrich Meug wurde der:2⸗Sieg ſicher⸗ geſtellt. Bachmann Karlsruhe war ein guter Schieds⸗ richter. Nach der 2 1 2 Iſenburg hoch geſchlagen Union Niederrad— Bfè Neu⸗Iſenburg:0(:0) Der Bfs Neu⸗Iſenburg hat aus der Niederlage, die ſein Rivale Phönix Ludwigshafen am Samstag abend gegen Rotweiß erlitt, keinen Nutzen ziehen können. Auch die Iſenburger Elf wurde geſchlagen. Sie verlor gegen Union Niederrad mit:4(:2) zwar etwas hoch, aber doch verdient. So wird nun zwiſchen Jſenburg und Phönix Ludwigshafen in der Troſtrunde Nordweſt ein Entſchei⸗ dungsſpiel um den Abteilungsſieg notwendig. Niederrad hatte mehr vom Spiel. Nach guter Vorarbeit von Bernhard und Leichter erzielte Kirch 2 in der 15. Mi⸗ nute den Führungstreffer. Zwei Minuten vor der Pauſe erhöhte Bernhard nach einem Geplänkel vor dem Iſenbur⸗ ger Tor auf:0. Nach der Pauſe war Niederrad noch zwei⸗ mal erfolgreich. Die Schlußſpiele in Südoſt Troſtrunde Südoft Kickers Stuttgart— 1860 München:1 1. FE. Nürnberg— JV. Raſtatt:0 FE. Pforzheim— Phönix Karlsruhe:0 Siege der Favoriten. 1860 München konnte Kickers Stuttgart nur knapp:0 ſchlagen. Der 1. FC. Nürnberg gewann gegen FV Raſtabt überlegen:0. Phönix Karlsruhe erlitt gegen FC. Pforzheim eine hohe:0 Niederlage. Tabellenſtand der Gruppe Südoſt Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 1860 München 14 13— 1 70:21] 26:2 1..C. Nürnberg. 14 9 2 3 47:13 20.8 Schwaben Augsburg. 14 9— 5 45.42 18:10 1..C. Pforzheim 14 7 2 5 41.82 16:12 Kickers Stuttgart 19 7— 6 31.26 14:12 V. f. R. Fürth 14 8 2 9 31:46.20 .⸗V. Raſtatt 13 2 2 9 20.51 620 Phönix Karlsruhe 14 1— 118 11.85].26 1860 München ſiegt nur knapy Stuttgarter Kickers— München 1860:1(:0) Man merkte dieſem Troſtrundenſpiel auf dem Degerloch an, daß ihm keine Bedeutung mehr zukam. Es plätſcherte zwei Halbzeiten lang hin und her und konnte die 6000 Zuschauer kaum erwärmen. Die Münchner ſchonten ſich ſichtlich. Neben Lachner fehlte auch noch Schäffer, die durch Henhapel und Brandmeier vollwertig erſetzt waren. Die Kickers zeigten wohl den beſſeren Spielaufbau, dafür waren die Gäſte aber ſchneller. Siegen konnten indeſſen beide Mannſchaften nicht. Die Zahl der ausgelaſſenen Chancen Sieger hinterließen die Flügelſtürmer Thalmeier und der Mittelläuſer Pleöl den beſten Eindruck. Kickers hatten ihre Stärke in der guten Läuferreihe mit Link in der Mitte und Die Flügel waren mit Welz und dem ſoliden Schlußtrio. — Bohn⸗ Walz Erſatz für Meyer recht ſchlecht beſetzt. Mannheim war ein guter Schiedsrichter. Nitrnberg ſtark überlegen 1. FC. Nürnberg— JV. Raſtatt:0(:0) Daß das Spiel keinen Einfluß auf den Gang der Dinge mehr ausüben konnte, merkte man an der geringen Zu⸗ ſchauermenge. Nur 2000 Zuſchauer waren gekommen, be⸗ kamen aber einen ſehr ſchönen Kampf zu ſehen.— Wohl. hatten die Nürnberger in dem Spiel überwiegend die Direktion, mußten aber bei den vereinzelten Angriffen der Raſtatter ſtark ſchaffen, um ihrer Herr zu werden. Erſt gegen Ende des Spiels machten ſich beim Club Ermüdungs⸗ erſcheinungen bemerkbar. Die Mannſchaft hatte ja ſchon ein Samstagsſpiel hinter ſich. Nürnbergs ſtabile Hinter⸗ mannſchaft mit dem überragenden Mittelläufer Kalb ent⸗ ſchied den Kampf. Aber auch der Sturm, vor allem Hornauer, arbeiteten zufriedenſtellend. Bei den Gäſten überragte ein Mann alle übrigen, die guter Durchſchnitt waren, um Bedeutendes, der internationale Huber auf dem linken Läuferpoſten. Schiedsrichter Birk ⸗ Frankfurt am Main leitete ſehr objektiv. s Phöni verliert auch das letzte Spiel 1. FC. Pforzheim— Phönix Karlsruhe 610(:0) In dieſem Treffen brachte die Pforzheimer Mannſchaft, namentlich in der erſten Halbzeit, ſehr gute Leiſtungen. Vor allem war der Sturm ſehr ſchußfreudig. Aber auch die übrigen Reihen waren in guter Form. Die Phönix⸗Mann⸗ ſchaft hatte ihre Stärke in dem guten Schußdreieck mit dem überragendem Riedle am Tor, der durch ſein meiſterhaftes Können eine noch höhere Niederlage vereitelte. Ein Kapitel für ſich war der Schiedsrichter Heck⸗ Hanau. der durch ſeine Fehlentſcheidungen Unſportlichkeit auf dem Spielfelde her⸗ vorrief und ſchließlich einen Phönixmann vom Felde ſtel⸗ len mußte. Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft Cohn-Berlin Deutſcher Waldlaufmeiſter vor Mollitor und Helber 1 Bei ſtarker Beteiligung wurde am Sonntag zum erſten Mal von Turnern und Sportlern gemeinſam die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft in Hannover zum Austrag gebracht. Die etwa 10 Km. lange Strecke führte durch ebenes Wald⸗ gelände auf durchweg guten, aber harten Wegen in zwei Schleifen zum Stadion Hannover. Bereits auf der erſten Hälfte der Strecke hatte ſich das rund 100 Läufer ſtarke Feld weit auseinander gezogen und eine ſechs Mann ſtarke Spitzengruppe gebildet. In friſcher Haltung paſſierte der Berliner Cohn zum erſten Mal das Stadion; hinter ihm folgten dichtauf Holthuis, Schönfelder, Helber, Petri und Molitor. In einigen Abſtänden folgte eine zweite Gruppe mit den Windsdörfer Behm, Schaumburg und Dreckmann. Nach Verlaſſen des Platzes ſteigerte Cohn das Tempo, ſodaß schließlich Holthuis und ſpäter auch der Verteidiger Helber abfielen. Der Heeresmeiſter Schönfelder hielt ſich dicht an dem führenden Berliner, gab dann aber auf dem letzten Drittel der Strecke plötzlich auf. Petri lag nun allein an zweiter Stelle mit etwa 20 Meter Abſtand, bekam dann aber ebenfalls Seitenſtiche und mußte zeitweilig im Schritt gehen. Dadurch kam der Berliner Poliziſt Molitor leicht heran und konnte ſich auf den zweiten Platz vorſchieben, den er auch bis zum Schluß zu halten vermochte. Der Sieger aus dem Jahre 1929, Cohn⸗Teutonia Berlin, machte das Rennen allein und betrat mit über 200 Meter Vorſprung den Platz. Den zahlreichen Zuſchauern lieferte der Berliner zum Schluß noch einen wunderbaren Endſpurt und zerriß vollkommen friſch in 34:16,2 Min. als erſter und abermali⸗ ger Deutſcher Waldlaufmeiſter das Zielband. Faſt 250 Me⸗ ter zurück folgten der Berliner Poliziſt Molitor in 34:47,8 Min vor dem Verteidiger Helber⸗Stuttgart in 35 700,2 Min. und Holthuis. Der Verteidiger des Mannſchaftslaufes, Po⸗ lizei Hamburg, mußte ſeinen Titel diesmal an die aus⸗ gezeichnet laufenden Berliner Poliziſten mit erheblichem Bunktvorſprung abgeben, die damit nach langer Zeit zum dritten Male Meiſter wurden. In der gleichzeitig ausgetragenen norddeutſchen Meiſter⸗ chaft ſiegte Holthuis in 35200, Min. vor Oreckmann⸗Polizei Hamburg und Petri 78 Hanndver.— Mannſchaftsmeiſter würde Polizei Hamburg vor 78 Hannover. Die Ergebniſſe: Deutſche Meiſterſchaft: 1. Cohn⸗Teutonia Ber⸗ lin in 31162 Min., 2. Molitor, Polizei Berlin in 342478 Ran Helber 1 Stuttgart 35:00, Min., 4. Holthuts, Po⸗ e 35700, Min., 5. Dreckmann, Polizei Hamburg 95.278 Minuten, 6. Behm, Militärſportverein Windsdorf 66778 Min., 7. Petri, 78 Hannover 35245,8 Min., 8. Schaum⸗ Jürg, Polizei Bertin 35:54,5 Min., 9. Lütjens, Viktoria Hamburg 36:00,2 Min., 10. Beltze, 78 Hannover 36:00, Min., 11. Ziegelſcheck, Kreis Rheinland der DT. 36:04, Min., der beſte Turner. 75 000 Mark Preiſe Für den Deutſchland⸗Rundflug Dem Aero⸗Club von Deutſchland ſtehen für den vom 11. bis 16. Anguſt ſtattfindenden Deutſchland⸗Rundflug bisher an Gelöpreiſen 75 000/ zur Verfügung. Der erſte Preis beträgt 15 000 ,, der zweite 10 000% und der dritte 5000 Mark, weiterhin erhalten die 27 nächſtplazierten Teilnehmer je 1000 l. Am den Davispokal England— Monaco:0 In Plymouth wurde am Samstag das Vorrundentreffen um den Davispokal zwiſchen England und Monaco beendet. Nachdem England den Sieg bereits am zweiten Tage mit einer 310⸗Führung in der Taſche hatte, konnte es auch noch die beiden Einzelſpiele des letzten Tages gewinnen. Auſtin beſiegte Galeppe:0,:1,:2 und Kingſley fertige Landau ebenfalls in drei Sätzen:0,:1,:4 ab. Im Stadion von Wembley bei London, deſſen 99 000 Plätze wie alljährlich beim engliſchen Pokal⸗Endſpiel be⸗ reits ſeit langen Wochen ausverkauft waren, wurde am Samstag zwiſchen den Mannſchaften von Weſtbromwich Albion und Birmingham das engliſche Cupfinal ausgetra⸗ gen. Favoriſiert war Birmingham, aber die Leute von Weſt⸗ bromwich Albion konnten nach einem hartnäckig geführten Kampf, der die völlige Ebenbürtigkeit der Mannſchaften ergab, einen knappen:1(Halbzeit:0) Sieg erzielen und damit den Pokal zum drittenmale an ſich bringen. Die beiden erſten Pokalerfolge fallen allerdings in die Vor⸗ kriegszeit. London hatte leider kein gutes Wetter. Das Pokal⸗ endſpiel, ein engliſcher Nationalfeiertag, hatte unter ſtar⸗ kem Regen und einem ſteifen Wind zu leiden, der die Aktionen der Mannſchaften ſtark behinderte. Aus dieſem Grunde erreichte auch wohl das Spiel kein allzu hohes Niveau. Immerhin wurden aber die Zuſchauer durch deu Elan, mit dem die Mannſchaften kämpften und durch den ſtändigen Wechſel ſpaunnender Situationen entſchädigt. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗ Ausgabe 5. Seite/ Nummer 192 Jockey-Länderſpiel in Mannheim Damen-Länderſpiel Süsddeutſchland— Oſtſchweiz:3(:1) Auf den Hockey⸗Plätzen des Vfgt am Mannheimer Flug⸗ hafen herrſchte am Sonntag vormittag ein ungemein leb⸗ hafter Spielbetrieb. Zunächſt trafen ſich die Herrenmann⸗ ſchaften des Platzvereins und des HC Heidelberg, ſodann fand das Damen⸗Länderſpiel Süddeutſchland— Oſtſchweiz ſtatt, während den Abſchluß eine Begegnung zweier Mäd⸗ chenmannſchaften von Mannheim Heidelberg und dem TV 34 Pforzheim bildeten. Der Beſuch war denn auch mit über 500 Intereſſenten re t 1 erfreulicherweiſe alle Spiele recht guten t und ihren propagan⸗ diſtiſchen Zweck vollauf er zen dürften. Leider ließ das Wetter einige Wünſche f Während des Damen⸗ Länderſpiels regnete es faſt ununterbrochen, wie auch zu Beginn des Mädchentreffens ein äußerſt heftiger Regen⸗ ſchauer niederging. 2 ** BfR Mannheim-HC Heidelberg:4 Gleich die erſte Begegnung brachte ein ungemein ſchnel⸗ les und temperamentvolles Spiel, das reich an ſpannenden Momenten war und beiderſeits ſehr gute Leiſtungen brachte. Die Mannheimer haben in den letzten Wochen große Fortſchritte gemacht und mußten ſich lediglich der immer noch beſſeren Technik der Heidelberger Gäſte knapp beugen. Die Mannheimer Läuferreihe vor allem bot dies⸗ mal eine ganz große Leiſtung und hat wohl den größten Anteil an dem ſchönen Erfolg. Die Abwehr ſtand bei dem exakten Zuſammenſpiel der Gäſte vor einer ſehr weren Aufgabe und hielt ſich aber gleichfalls ſehr gut. Im Sturm iſt das Verſtändnis weit beſſer geworden, ſo daß die zuſam⸗ menhängenden Angriffe weit gefährlicher waren als früher und auch zu drei Erfolgen führten. Heidelberg war bis auf Haußmann komplett er⸗ ſchienen und bot gleichfalls eine ſehr gute Leiſtung. Die große Ausgeglichenheit der beſten ſüddeutſchen Elf iſt nach wie vor neben der ausgezeichneten Technik die Hauptſtärke der Heidelberger. Leibert war ein guter Erſatz für Hauß⸗ mann und fand ſich ſchon recht bald wieder auf ſeinem früt⸗ heren Verteidigerpoſten zurecht. Der Sturm konnte ſich bei dem exakten Deckungsſpiel der Einheimiſchen nicht ſo recht entfalten, zeigte aber dennoch wiederholt famoſe Kombinationsangriffe. Die Läuferreihe hatte mitunter reichlich viel zu tun, bewies aber auch hier wieder bei gro⸗ ßer Stockſicherheit ausgezeichnetes Können. Während der erſten Viertelſtunde laſſen beide Angriffs⸗ linien einige gute Chancen unausgenützt. Dann erzielt Baudendiſtel auf einen Abwehrfehler hin den Führungs⸗ treffer, dem ſchon bald darauf Peter II ein zweites Tor folgen läßt. Im Auſchluß an eine Strafecke kann dann Heiler ein Tor aufholen. Gleich darauf geht Chriſtophel durch, überſpielt Berbner und erzielt den Ausgleich. So⸗ fort nach Halbzeit kann Baudendiſtel mit einem Prachtſchuß Heidelberg wieder in Führung bringen. In der 20. Minute kann dann Heidelberg nach einigen unverwerteten Straf⸗ ecken der Platzherren durch Peter II ein viertes Tor erzie⸗ len. Erſt in letzter Minute vermag Henſolt durch einen allerdings haltbaren Schuß das Ergebnis auf 324 zu ver⸗ beſſern. Die beiden Unparteiiſchen der T 78 Heidelberg konnten nicht reſtlos überzeugen. Ihr Eingreifen erfolgte meiſt viel zu ſpät und trotzdem wurde dann noch mancher Vorteil abgepfiffen. Süd deutſchlanoͤs Damen ſiegen:3 Das Hauptintereſſe galt natürlich dem Damenländer⸗] geſamten Elf nicht ſo gut war, wie ſie dem Einzelktzunen kampf zwiſchen Süddeutſchland und der Oſtſchweiz. Nach einer kurzen Begrüßung, bei der die Süddeutſchen einen prächtigen Blumenſtrauß gegen einen ſeidenen Wimpel ein⸗ tauſchten, nahm dieſer gleichfalls recht flotte Kampf ſeinen Beginn. Die Süddeutſchen waren zunächſt entſchieden im Vorteil und kamen auch bereits nach 5 Minuten durch einen allerdings haltbaren Schuß von Frau Seubert in Führung. Eine Viertelſtunde ſpäter kann Frl. Genſert nach ſchöner Kombination auf Flanke von rechts den zwei⸗ ten Treffer erzielen. Die 26. Minute bringt dann wie⸗ derum auf Flanke von rechts den Sitddeutſchen durch Frau Seubert den dritten Erfolg. Erſt jetzt finden ſich die Gäſte beſſer zuſammen. Sie können auch kurz vor der Pauſe durch den Rechtsaußen ein Tor aufholen. Nach dem Wechſel wird das Spiel der Schweitzer weſentlich beſſer. Zunächſt kann zwar Frl. Genſert noch ein viertes Tor erzielen, dann kommen die Gäſte aber gut auf, zumal Frl. Menges ent⸗ ſchieden nachläßt und ſich mehr und mehr in die Defenſitve zurückgedrängt ſieht. Frl Zingg kann dann auch bei einem der ſchnellen und ſtets gefährlichen Vorſtöße ein zweites Tor erzielen, während 10 Minuten vor Schluß ein wei⸗ terer ſcharfer, aber nicht unhaltbarer Schuß des Gäſte⸗ rechtsaußen das öͤͤritte Tor zur Folge hat. Die ſüddeutſche Elf verfügte über die beſſere Technik und hatte vor der Pauſe in Frl. Menges die überragende Spielerin, die ſich aber während dieſer Zeit zu ſehr veraus⸗ gabt hatte und nachher lange nicht mehr die gleich guten Leiſtungen bot und vor allem dem ſchnellen Tempo nicht mehr folgen konnte. Eine ganz ausgezeichnete Leiſtung bot während des ganzen Spieles Frau Pfahler⸗Nürnberg als rechte Verteidigerin, während Frau Teichmann im Tor ſich allzu ſicher fühlte und ſo einige Schüſſe paſſieren ließ, die ſie unbedingt hätte halten müſſen. Etwas ſchwächer als erwartet blieb der linke Flügel, der allerdings auch hätte beſſer bedient werden müſſen. Sehr gut war dagegen die rechte Seite ſowie die Mittelſtürmerin, wenn man auch deutlich das Empfinden hatte, daß die Zuſammenarbeit der der Spielerinnen nach hätte ſein müſſen. Gutes Verſtändnis erſetzte dagegen bei den Schweizern manche techniſche Schwäche. Sehr gut hielt ſich vor allem die Verteidigung, ſodann aber auch die Läuferreihe und im Sturm vor allem der rechte Flügel wie auch die Mittel ſtürmerin. Der Torwart war zu Beginn unſicher, zeigte aber nachher wiederholt recht ſchöne Paraden. Den An⸗ griff zeichnete vor allem große Schnelligkeit, dann aber auch das ſofortige Abſpiel aus, wodurch die gegneriſche Deckung immer wieder auseinandergezogen wurde. Entſchloſſenheit im Schuß— bei Damenſpielen immer ein großer Vorzug verhalf bei der Unſicherheit von Frau Teichmann den Gäſten zu ihren gewiß nicht unverdienten Erfolgen. Die Mannſchaften O ſtſch wei g: Schweizer (Grasshoppers Zürich) Brumann (Red Sox Zürich) Ott Kaufmann (Red Sox)(Grashoppers) Keller Coppetti Zingg (Med Sox)(Damen HC Bern) ** Genſert L. Keller (Sc 80 Frankf.)(Vc Monnh.) Menges Volker (SC 80 Frankfurt)(Bf Mannheim) Ueberle 5 Pfahler (TG 78 Heidelberg)(Nürnberger Toc) Teichmann ö (Sc 80 Frankfurt) Süd deutſchland: Mäbchenſpiel: Mannheim⸗Heidelberg— TW. 34 Pforz⸗ heim 711. a Matoſſi (Grashoppers) Schaeppi (Grashoppers) Coppetti Flur (Red Sox) E. Keller H. Keller Seubert (fämtliche Vfk Mannh.) Reichenthaler (TV 46 Mannheim) 4 Handball⸗Meiſterſchaften der D. Die Spiele der Vorrunde TV. Oggersheim— TV. Algenrodt:3(:2) Der Kampf um die weſtdeutſche Meiſterſchaft der DT. brachte den Einhelmiſchen einen ficheren Sieg. In der erſten Halbzeit konnten ſie zwar nicht überzeugen, aber nach dem Wechſel war der Sieg infolge beſſerer Geſamt⸗ leiſtungen verdient. Die Turner von Algenrodt hatten gegenüber den Einheimiſchen eine kleine techniſche Ueber⸗ legenheit, verloren aber durch ihr hartes Spiel den Kampf, da ſie ſich vier Straftore gefallen laſſen mußten. Den Torreigen eröffnete in der vierten Minute der Rechtsaußen Prager von Oggersheim durch Strafwurf. Algenrodt kam in der 10. Minute durch den Rechtsaußen zum Ausgleich und in der 24. Minute ſogar durch den Mittelſtürmer zur:1⸗Führung. Das Anſpiel bringt je⸗ doch Oggersheim wieder durch den Rechtsaußen bereits in der achten Minute der zweiten Halbzeit auf:2. Ein ſchönes Tor des Halbrechten Hebel erhöht auf:2. Die Gäſte kommen dann in der 22. Minute durch einen Straf⸗ wurf auf:8. In der letzten Minute ſtellt Prager durch Strafwurf das Endreſultat auf 518 für Oggersheim. Schiedsrichter Gau ß⸗Plankſtadt leitete zufriedenſtellend. Das Spiel der Damen TV. 61 Kaiſerslautern— Stadt⸗S. Frankfurt :9(:5) Einen vollſtändig einſeitigen Kampf ſah man bei den Damen. Die Frankfurter Damen waren den Pfälzern in jeder Hinſicht einwandfrei überlegen. Sie erzielten be⸗ reits in der erſten Hälfte fünf Tore. Nun erſt kamen die Pfälzer zu ihrem Ehrentreffer. Dann aber war es mit dem Können der Kaiſerslauterner aus; ſie mußten ſich noch vier weitere Tore gefallen laſſen. Schiedsrichter Fung⸗ hans ⸗ Mannheim leitete recht gut. Weitere Ergebniſſe Leipzig: TSV. 1867 Leipzig— TV. 60 Fürth 718; Frauen: TV. Jahn Aue— Ulmer Turnerbund 211. Weſtbromwich englischer Pokalſieger Birmingham knapp:2 geſchlagen Weſtbromwich ging vor der in Führung und ber gleiche Pauſe durch W. G. Richards Stürmer ſchoß nach dem Sei⸗ tenwechſel noch ein zweites Tor. Den Ehrentreffer für Birmingham erzielte der ausgezeichnete Mittelſtürmer Bradford, der trotz eines verletzten Knies mitwirkte. Den Pokal und die Medaillen erhielten die Manuſchaften dies⸗ mal aus der Hand des Herzogs von Gloceſter, der den erkrankten König vertrat. Unter den Zuſchauern bemerkte man noch in den Ehrenlogen neben zahlreichen Vertretern der Behörden und der Diplomatie den engliſchen Premier⸗ miniſter Macdonald, ſeine Miniſterkollegen Thomas und Clynes, ſowie den früheren Kabinettschef Baldwin. Imponierend war wieder der Auf- und Abmarſch der hunderttauſend Zuſchauer, die ſich mit tauſenden von Fahr⸗ zeugen der verſchiedenſten Art trotz der ſchlechten Witte⸗ rung ſchon einige Stunden vor dem Spielbegtun ein⸗ ſtellten und in der langen Wartezeit durch eine ſchottiſche Militärkapelle unterhalten wurden. Der Aufmarſch voll⸗ zog ſich reibungslos, wie überhaupt die ganze Organſſation mieder muſtergültig war. Magbeburg: TV. Magdeburg⸗Neuſtadt— Tih. Berlin :6 Frauen: Turnklub Hannover— Tib. Berlin 12. Breslau: TV. Vorwärts Breslau— TV. Neufahrwaf⸗ ſer:3; Frauen: Vorwärts Breslau— TV. Ohra⸗Dan⸗ zig:0. Krefeld: TV. Krefeld⸗Oppum— Polizei Kiel 6723 Frauen: TV. Krefeld 1855— Hamburger Th.:8. Glasgow Rangers wieder ſchotiſcher Jußballmeiſter In Schottland wurden am Samstag programmgemäß die Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiele abgeſchloſſen, es ſind nur noch wenige und im allgemeinen unbedeutende Nachzügler nachzutragen. Die Meiſterſchaft hat ſich abermals Glasgom Rangers, der ſtändige Titelhalter der Nachkriegszeit ge⸗ ſichert. Die Rangers ſchlugen am Samstag Eaſt Five:0 und behaupteten damit endgültig den knappen Vorſprung vor ihrem ewigen Rivalen und Tabellenzweiten Cektie Glasgow. Celtic iſt in dieſem Jahre dadurch entſchädigt worden, daß ihm der ſchottiſche Pokal zufiel. Weitere Ergebniſſe Länderspiele: Amſterdam: Holland—Deutſchlaud:1(:0) Luxemburg: Luxemburg Weſtdeutſchland:8 Stäbteſpiel: Amſterdam: Amſterdam—Dulsburg 41:2(2170) Um den 6. Platz in Nordbayern: Würzburg: Kickers Würzburg A. S. V. München 122 abgebrochen. 8 Aufſtiegsſpiele: Gruppe Main: Spog, 02 Griesheim V. f. B. Groß⸗ Auheim:1; Viktoria Kahl— Germania 94 Frankfurt 011. Gruppe Heſſen: Olympia Lorſch— Viktoria Walldorf 224 Gruppe Saar: V. f. B. Zweibrücken S. V. 05 Saar⸗ brücken:3; F. C. 02 Kreuz nach—Weſtmark Trier 90:10 Gruppe Baden: F. C. Rheinfelden.C.:1. Gruppe Württemberg: Sportfr. Eßlingen V. Feuer⸗ bach 311. 5 0 Südbayern: M. S. B. München Union Augs⸗ urg 2: 5 Gruppe Nordbayern: Spyg. Weiden⸗Windiſcheſchenbach gegen F. C. Schweinfurt 42 Geſellſchaftsſpiele: Kickers 5 Fechenheim 03(Sa.) 271: F. S. V. Frankfurt— B. f. L. Neckarau:0; Germanig Bie⸗ ber— Kickers Offenbach:1; 1. F. C. Hanau 1893. F. S. V. Mainz 05:2; S. V. Wiesbaden— V. f. R. Mannheim 314; Spog. 08 Fechenheim—Kickers⸗Viktoria Mühlheim 416 Wacker München—1..C. Nürnberg(Sa.] 172; Teutonia München—Bafuwaren München(Sa.]:4; Saar 00 Saar⸗ brücken—Sportfr. Saarbrücken:4. ;——... ̃=—— 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polltik: 1 B. Kurt Fiſcher Feuilleton: Dr. Stefan Kanſer Kommunalpolitik u Lokales? Richard Schönfelder Sport u. Vermischtes: Willy Müller Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ teilungen: Jakob Faude, ae in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rilcporto 6. Seite 7 Nummer 192 Neue Mauuheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. April 1931 ——. —* v Baden⸗Pfalz ſchlügt Heſſen⸗Naſſau 11:4 Der erſte Sieg des 4. Kreiſes gegen den 2. Kreis im Ringen Der mit großer Spannung erwartete 4. Länderkampf im Ringen zwiſchen den repräſentativen Mannſchaften des 4. Kreiſes, Baden⸗Pfalz und des 2. Kreiſes, Heſſen und Naſſau, wurde am Sonntag nachmittag im Apollo⸗Lichtſpiel⸗ haus, dem größten Saal in Schifferſtadt, ausgetragen. Das Haus war überfüllt von Zuſchauern, als die beiden Mann⸗ ſchaften unter lebhaftem Beifall auf die Bühne marſchier⸗ ten. Den Auftakt des vom Vf. Schifferſtadt muſtergültig organiſterten Ländertreffens bildeten die Anſprachen, die Kreisſportwart Schopf⸗ Mannheim, namens des 4. Krei⸗ ſes, und je ein Vertreter des Bf. Schifferſtadt und der Stadt hielten. Obwohl die badiſch⸗pfälziſche Mannſchaft viederum mit reichlichem Erſatz antreten mußte, gelang ihr diesmal endlich, einen dem Kräfteverhältnis entſpre⸗ chenden hohen Sieg herauszuholen. Damit wurde der Er⸗ folg von Heſſen⸗Naſſau, das den 1. Kampf in Dieburg 14:4 gewann, den 2. in Pirmaſens 919 geſtaltete und den 3. in Aſchaffenburg mit 11:7 wieder gewinnen konnte, erſtmals unterbrochen. Die Kämpfe zeigten durchweg hervorragen⸗ den Ringſport, der auch an Härte und techniſchen Fein⸗ heiten nichts zu wünſchen übrig ließ. Das Kampfgericht mit Kreisſportwart Bramm(6. Kreis Württemberg) als Obmann, Biundo⸗h6 Mannheim und Wild⸗Oberſtein (2. Kreis Heſſen⸗Naſſau) waltete umſichtig und gerecht ſeines Amtes. Ein auf den Sinn des Länderkampfes und des Kraft⸗ ſports in feiner Weiſe von einem Mitglied des Vf. Schifferſtadt abgefaßter und einem Kinde ſehr gut vorge⸗ tragener Prolog, mit Ueberretchung von Blumengebinden an die beiden Mannſchafts⸗Schwergewichtler leitete die einzelnen Treffen ein. Am Schluſſe gab es in einem Kampf im Gewichtsheben zwiſchen Friedrich⸗ASV. Ladenburg und Kol b⸗ Schifferſtadt prächtige Leiſtungen zu ſehen. Im ein⸗ armigen und beidarmigen Reißen und Stoßen erzielte Friedrich 140, 160, 200 Pfund, insgeſamt 500 Pfund und Kolb 140, 160, 240, iusgeſamt 540 Pfund. Bautamgewicht: Schmitt⸗Baden⸗Pfalz— Bechter⸗Heſſen⸗ Naſſau. Der Ladenburger Schmitt, welcher anſtelle Fun⸗ kert⸗Karlsruhe dieſe Klaſſe vertritt, ging gleich durch Hüft⸗ ſchwung, Armzüge und Schulterſchwung in Führung, wo⸗ hei er Bechter beim Abfangen im Angriff zweimal in die Gefahr der Niederlage brachte. Nach Halbzeit gelang Bechter ein Ausheber mit Ueberwurf, den Schmitt aus gefährlicher Lage überwinden konnte. Durch Gegenarmzug am Boden brachte Schmitt den Heſſen in die Brücke, die dieſer lange hielt bis zum Ablauf der Ringzeit von 20 Minuten, ſo Schmitt nur einen Punktſieg überlaſſend. :0 für Baden⸗Pfalz. Federgewicht: R. Kolb⸗Baden⸗Pfalz— Klein⸗Heſſen⸗ Naſſau. Nach beiderſeits heftigen Angriffen und Paraden bei denen ſich der Heſſe als körperlich ſehr ſtark erwies, wurde die erſte Halbzeit ergebnislos erreicht. Durchs Los mußte Klein zuerſt parterre, wo Kolb durch eine prächtige Soubleſſe und Klein durch ebenſolche Abwehr brillierten. Nach dem Wechſel in der Zwangshocke ließ Kolb durch eine ſehr gute Verteidigung ſeinen Gegner zu keinem Vorteil kommen. Kolb wurde verdienter Punktſieger.:0 für Baden⸗Pfalz. Leichtgewicht: Haber⸗Baden⸗Pfalz— Schmittner⸗Heſſen⸗ Naſſau. Auch hier iſt der Heſſe dem Vertreter von Baden⸗ Pfalz körperlich ſtark überlegen. Die beiderſeits ſehr hef⸗ tigen Angriffe endeten außerhalb der Matte, ſo daß nach 10 Minuten keiner im Vorteil war und Zwangshocke aus⸗ geloſt werden mußte. Haber konnte auch in der Oberlage nichts erzielen, hingegen kam der Heſſe nach dem Wechſel durch ſeitlichen Ueberwurf und verkehrten Ausheber zu Wertungen. Die letzten 4 Minuten zeigten nochmals hef⸗ tigen Standkampf. Punktſieger wurde überzeugend Schmitt⸗ ner.:2 für Baden⸗Pfalz. Weltergewicht: Kreimes⸗Baden⸗Pfolz— Märker⸗Heſſen⸗ Naſſau. Märker ging durch Untergriff, der ſeinen Gegner in eine bedenkliche Situation brachte, in Führung. Im Verlauf des äußerſt harten Kampfes gewann Kreimes Bo⸗ den, ſo daß die erſten 10 Minuten punktgleich endeten. In der angeſetzten Zwangshocke, die Kreimes zuerſt parterre ſah, konnte Märker nichts mehr erreichen. Nach dem Wechſel gelang Kreimes ein finniſcher Aufreißer, ſonſt aber ver⸗ paßte er eine zweite günſtige Chance. Kreimes wurde Punktſieger.:2 für Baden ⸗Pfalz. Mittelgewicht: Heißler⸗Baden⸗Pfalz— Schultheiß⸗Heſſen⸗ Naſſou. Gleich zu Beginn zog der Heſſe Hüftſchwung, der von Heißler mit ſeitlichem Untergriff glänzend abgefangen wurde. In aggreſſivem Gegenangriff brachte Heißler ſeinen Gegner mittels Hüftſchwung in die Brücke und ſiegte nach heftigem Widerſtand durch Eindrücken derſelben in 4,58 Minuten.:2 für Baden⸗Pfalz. Halbſchwergewicht: Th. Stahl⸗Baden⸗Pfalz— Bräun⸗ Heſſen⸗Naſſau. Stahl als ſchwacher Erſatzringer ſtand im voraus auf verlorenem Poſten, immerhin enttäuſchte er ob ſeiner hartnäckigen und zähen Verteidigung recht an⸗ genehm und zwang den mehrfachen deutſchen und Eu ropa⸗ Meiſter Bräun zur Entfaltung ſeiner ganzen Ringkunſt. Stahl machte ihm weit ſchwerer zu ſchaffen, als zu erwarten wor; er machte jeden Griff von Bräun zunichte. Bräun konnte nur Punktſieger werden.:4 für Baden⸗Pfalz. „Schwergewicht: Gehring⸗Baden⸗Pfalz—Siebert⸗Heſſen⸗ Naſſau. Siebert gelang nichts, während 2 Hüftſchwünger Gehrings außerhalb der Matte landeten. Nach 10 Mi⸗ nutaen lag keiner in Front, ſodaß Zwangshocke notwen⸗ dig wurde. Siebert mußte zuerſt parterre, wo Gehring mit Schulterdrehgriff den Poliziſten glatt auf die Schul⸗ tern warf, was aber dem ſonſt peinlichſt genauen Kampf⸗ gericht entgangen iſt. Nach dem Wechſel bemühte ſich Sie⸗ bert vergebens, aufzuholen. In den Stand zurückgekehrt ſah man Gehring temperamentvoll angreifen, aber Siebert vereitelte alles, oft auch weniger ſchön durch Mattenflucht und ſo mußte ſich Gehring mit einem überzeugenden Endreſultat 11:4 für Baden⸗ Punktſieg zufrieden geben. Pfalz. Deutſche Jußball⸗Meiſterſchaft Keine Verlegung der Vorrunde In Süd⸗ und Weſtdeutſchland haben ſich große Schwie⸗ rigkeiten ergeben, die Teilnehmer für die beutſche Mei⸗ ſterfchaft rechtzeitig bis zum 10. Mai zu melden. Dieſe Verbände wünſchen dringend eine Verlegung der Vorrunde der Meiſterſchafts⸗Endſpiele. Wir erfahren jedoch hierzu, daß der Deutſche Fußball⸗Bund dieſen Wünſchen nicht Rech⸗ nung tragen, ſondern wie vorgeſehen am 10. Mai mit der Meiſterſchaft beginnen wird, um am 14. Juni das Endſpitel austragen zu können und die im Anſchluß daran geplante Nordlandreiſe der deutſchen Nationalmannſchaft nicht zu gefährden. Ueber die Spiele der Vorrunde ſind noch keine Be⸗ ſchlüſſe gefaßt, doch können ſchon heute vier Begeg⸗ nungen für den 10. Mai zuſammengeſtelltt werden. Der mitteldeutſche Meiſter Dresdener SC. Hürfte in Königsberg der Gegner des vorausſichtlichen Baltenmeiſters Pruſſia Samland ſein. Die zweiten Ver⸗ treter des Balten verbandes und Südoſtdeutſchlands, BfB. Königsberg und Breslau 06, würden dann in Breslau ſpielen, Tennis Boruſſta, das in den letzten Jahren ſtets nach Süddeutſchland mußte, wird in Berlin auf den ſüdoſtdeutſchen Meiſter Beuthen 09 treffen. Ein viertes Spiel ließe ſich zwiſchen Hertha⸗ BSC. Berlin und dem weſtdeutſchen Zweiten oder Dritten in Weſtdeutſchland ermöglichen. Am den„Pokal der NM.“ Phönix Mannheim— F. G. 1912 Neckarſtadt:0 Im weiteren Verlaufe der Spiele um den NMZ⸗Pokal wurde der neue Kreisligiſt F. G. 1912 Neckarſtadt durch eine klare:0⸗Niederlage aus der Konkurrenz geworfen. Phönix bewies das tech⸗ niſch reifere Können und die größere Erfahrung, während Neckarſtadt wohl ſehr eifrig, aber ohne ge⸗ wiſſe taktiſchen Erfahrungen den Kampf beſtritt. Zu⸗ nächſt waren die beiderſeitigen Leiſtungen recht an⸗ ſprechend. Man freute ſich an dem wechſelvollen Spiel und dem offenen Charakter des Kampfes. Schon nach 20 Minuten aber war die Herrlichkeit zu nde. Das Leiſtungsniveau ſank beträchtlich und das Spiel wurde immer zerfahrener, um nach dem zweiten Phönixtor überhaupt nichts anſprechendes mehr zu zeigen. Phönix kam auch in dieſem Treffen zu keiner gleichmäßig ausgeglichenen guten Leiſtung. Perioden guter Zuſammenarbeit und ſyſtemvoller Angriffe folgen ſolche zuſammenhangloſen Spiels, die bei einem Gegner mit taktiſchen Erfahrungen leicht verhängnisvoll werden können. Sicher arbeitete das Schlußtrio, das allerdings vor keine allzu ſchwere Aufgabe geſtellt wurde. Die Läuferreihe war ſchwankend in ihren Leiſtungen. Gut war ſie in der Abwehrarbeit, wenig überzeugend aber im Aufbau. Nach der:0⸗Führung wurde der Zuſammenhang mit dem Sturm verloren und bis zum Schluß nicht mehr gefunden. Der Sturm konnte in ſeiner Gefährlich⸗ keit wenig überzeugen. Es fehlt im großen ganzen die Genauigkeit im Zuſpiel und das blitzſchnelle Er⸗ faſſen guter Chancen. Hörner, der einer der produk⸗ Kpſten Stürmer ſein könnte, betrieb zu viel Einzel⸗ ſpiel, durch das er ſeine Kräfte unnötig verbrauchte und dem Gegner immer wieder Gelegenheit zum Eingreifen gab. Schwarz, der in dieſem Treffen ſein letztes Spiel für Phönix ſpielte, wurde zu wenig be⸗ dient ſodaß gerade die von dieſer Seite ſonſt ſo ge⸗ führlichen Angriffe zu zählen waren. Jung als Sturmführer, der übrigens ein Jahr pauſiert hatte, iſt noch zu ſchwerfällig, ſeine Qualitäten als Sturm⸗ führer muß er erſt unter Beweis ſtellen. Der Gegner zeigte zunächſt in Punkto Aufbau eine recht anſprechende Leiſtung. Der Elf fehlt aber die Ausdauer und taktiſche Einſtellung für Pokal⸗ kämpfe. Eine aufbaufähige Läuferreihe, die gegen Ende der erſten Halbzeit nicht mehr vorhanden war, hätte vielleicht dem an und für ſich ſchwachen Sturm Rückhalt und dem Spiel ein günſtigeres Ende be⸗ reiten können. Da man anſcheinend auch das Nach⸗ laſſen des Gegners nicht erkannte, wird es der Elf nur zum Vorteil gereichen, wenn ſie ſich während der Privatſpielſaiſon ſpielſtarke Gegner verpflichtet, denn die Mannſchaft beſitzt Spieler, die qualitativ gute Veranlagungen beſttzen. Zunächſt zeigt das Spiel einen ausgeglichenen Charakter, tix erarbeitet ſich einige Chancen, die aber durch Unentſchloſſenheit und Pech keine Er⸗ folge bringen. Bis zum Wechſel kann aber Jung doch eine verdiente:0⸗Führung erzwingen. Nach der Pauſe wird im Anſchluß an einen Strafſtoß von Schott durch Jung das Endergebnis hergeſtellt. Bis zum Schluß wurde das Spiel beiderſeits zerfahren zur Abwicklung gebracht, ſodaß weitere Erfolge beiderſeits nicht verdient geweſen wären. Bg. —— Eugliſche Schüler in Heidelberg Konnte man an Oſtern die Oxford Greyhounds im Spiel gegen den Rugbyklub bewundern, ſo findet ſich kurz vor Saiſonſchluß das Haileybury College in Heidel⸗ berg ein, um am kommenden Montag, Dienstag und Mitt⸗ woch Rugby⸗ und Hockey⸗Spiele gegen Heidelberg College, Rugbyklub und H. Turngemeinde auszutragen. Wer die letztfährigen Begegnungen Seutſcher und engliſcher Schüler in Heidelberg und Mannheim ſah, wird ſich freuen, wie⸗ derum eine Stunde ſportlichen Kampfes miterleben zu dürfen. Die Spiele finden auf dem herrlich gelegenen Sta⸗ dion der Turngemeinde Heidelberg ſtatt, die ihre Anlagen in dankenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt hat. Dieſes sportliche Ereignis, beſonders das Rugbyſpiel am kommenden Mittwoch, ſollten ſich die Mannheimer Schüler, höherer Klaſſen, nicht entgehen laſſen, zumal die Reichsbahn an dieſem Tage Sonntagskarten ausgibt. Teunis⸗Länderkampf in Wien Oeſterreich— Japan 111 Die japaniſchen Davispokalſpieler tragen, bevor ſie vom 1. bis 3. Mai in Agram gegen Jugoflawien antreten, zur Zeit noch einen Länderkompf gegen Oeſterreich aus, der am Freitag in Wien begann. Im erſten Spiel ſiegte J. Sato über den indisponierten Wiener Artens leicht mit :1,:1,:2. Bedeutend intereſſanter verlief der zweite Kampf, der von Mateyka über R. Sato mit 611, 517, 621, :3 gewonnen wurde. Damit ſteht die Begegnung nach dem erſten Täge 111. Griechiſche Tennis⸗Meiſterſchaften Bei den internationalen griechiſchen Tennismeiſterſchaf⸗ ten in Athen fiel am Freitag die erſte Entſcheidung. Im Damen⸗Doppel errang das Paar Frl. Serpieri⸗Lenon den Meiſtertitel durch einen 816,:2 Sieg über Frau Nep⸗ poch⸗Frl. Cambell. Im Herren⸗Doppel kam die deutſche Kombination v. Cramm⸗Kleinſchroth durch einen leichten 5 gegen die Griechen Balis⸗Nicblaidis in die Schluß⸗ runde. Hand ball⸗Freundſchaftsſpiele Der deuiſche Turnermeiſter beim B. f. R. Vfg.— TV. Frieſenheim:3(:0) Die Raſenſpieler hatten wegen des Fußballgroßkampfes im Stadion das Hand ballſpiel gegen den letztjährigen Turnermeiſter ſchon auf den Samstagabend verlegt und damit ſehr wenig Glück gehabt. Den ganzen Tag über konnte ſich die Sonne im Bündnis mit dem ſtarken Winde gegen die dräuenden Regenwolken durchſetzen; am Abend aber war ſie des dauernden Kampfes müde und ergab ſich. So ſetzten dann ſchon vor Beginn dieſes Spieles leichte Regenſchauer ein, die ſich dann über das ganze Spiel fort⸗ ſetzten. Unter dieſen Umſtänden litt das Spiel, das knapp 300 Zuſchauer ſah, naturgemäß ſtark. Die Turner erſchienen nicht in ſtärkſter Aufſtellung. Von den Erſatzleuten machten aber der Mittelläufer Pache und Halbrechte Reibel eine ſehr gute Figur, während die beiden anderen Merz in der Verteidigung und Fürſt auf Linksaußen nicht über den Durchſchnitt hinausragten. Von den etatmäßigen gefielen beſonders Wagner im Tor mit ſeiner typiſchen Hockeſtellung bei Strafwürfen in Tornähe, der rechte Verteidiger Hiß und das Innentrio Reibel⸗Wolz⸗Schreiber als Geſamtes betrachtet; da die Einzelleiſtungen— beſonders Schußvermögen— dieſer drei vielleicht mit Ausnahme Schreibers nie zur Voll⸗ endung kamen. Die Außenläufer hatten leichte Arbeit, denn die Außen des VfR. rangierten als Statiſten. Das Täuſchungsvermögen der Gäſte iſt enorm, das Zuſammen⸗ ſpielen ſehr ausgeprägt durch gutes Freilaufen der Stür⸗ mer unterſtützt. Schwach, ſehr ſchwach ſogar iſt das Wurf⸗ vermögen; unſchön und tadelnswert aber das regelwidrige Halten der Turner, das ſie bald dem Publikum unſym⸗ pathiſch machte und dem Spiel viel Schönheit nahm. Der Gaſtgeber erregte geſtern Kopfſchütteln; denn ſo⸗ viel unüberlegtes Spiel neben wieder wohldurchdachten Angriffen in einem Topf ſollte man nicht für möglich hal⸗ ten. Da ſtehen, um beim Angriff zu bleiben, die Außen allein ungedeckt, aber innen wird weitergewurſtelt. Bei Strafwürfen klebt alles am Ball, kein Freiſtellen, aber auch kein Freiſpielen der Leute war heute zu ſehen. Platz⸗ halten ſah man nur bei Hoffmann. Morgen ſpielte eine Viertelſtunde Mittelſtürmer, dann war er wieder überall. Fiſcher gibt nicht ab. Schimmelburg, der einzige, der ſich immer wieder freizuſtellen weiß, kann nicht ſchießen. Sorn⸗ berger ließ nach gutem Start auch bald nach. Beim VfR. kann man ſagen, das Einzelkönnen der Stürmer iſt groß, die Geſamtleiſtung der Läuferreihe aber iſt ohne Zuſam⸗ menhang, daher ſchwach. Hier fehlt der geiſtige Führer. In überraſchend guter Verfaſſung war die Läuferreihe. Schönberger überbot zunächſt alle, dann aber beherrſchte Bonngcker dieſe Reihe, dem man aber weniger Zweikämpfe mit dem Gegner anraten ſollte. Maier fiel nicht auf, war aber ſtets zur Stelle. Hoffmann überragte in der Ver⸗ teidigung, Heck greift zu ſpät ein, beide waren mitunter ſehr hart. Krotz war gut, durfte aber nicht alle drei Er⸗ folge Schreibers zulaſſen, doch verſagte hier auch die Deckung. K Sp Waldhof— TV 62 Weinheim:5(:2) Badiſcher Turnermeiſter gegen Rheinmeiſter. Unter die⸗ ſer Deviſe kann man die Begegnung dieſer beiden Spitzen⸗ mannſchaften betrachten. Und, um es vorweg zu nehmen, der Turnermeiſter beſtand beſſer als der allerdings ohne Spengler antretende Rheinmeiſter. Die Turner ſtellten eine ſelten ausgeglichene Elf ins Feld. Alles mittelgroße ſtämmige Athleten, die aber, und dies ſei betont, nie von ihrer Körperkraft Gebrauch machten. Alle Mann beherrſch⸗ ten den Ball, der kaum einmal nicht gefangen wurde. Die Spielweiſe iſt einfach beinahe primitiv, wenn ſie nicht ſo erfolgreich wäre. Raumgreiſend unter größter Ausnützung der Flügel wird der Ball nach vornen geſpielt und im Strafraum iſt ſtets die Mitte om Ball. Zwei Mann ver⸗ dienen aus dem allgemein gefallenden Team herausgegrif⸗ fen zu werden. Reinig, der Torwächter und Frey als Mit⸗ telſtürmer. Erſterer war es beſonders, der dem Waldhoſ⸗ ſturm das Toremachen ſo erſchwerte. Letzterer aber wor ein Sturmführer wie er ſein ſoll. Die Waldhofelf hatte heute viel Pech— oder war es Wurſun vermögen? Meſſel hätte zwei Tore halten müſſen. Denk und Scheiſele waren gut in Fahrt. Denk beim Spielaufbau des Oefteren allerdings verſagend(4. Tor). Die Läuferreihe wor nicht in gewohn⸗ ter Verfaſſung, beſonders die Außenläufer ließen in der Deckung manchen Wunſch offen, dort fehlte auch hier die Mitarbeit der Halbſtürmer. Der Sturm ſucht in ſeinem Spiel Spengler; für dieſen Mannſchaſtsteil iſt dos Pau⸗ ſieren dieſes Stürmers vielleicht von Vorteil, denn er ar⸗ beitet dann mehr mit beiden Flügeln. Das Spiel der Fünferreihe war lediglich im Torwurf ſehr ſchwach, die Zu⸗ ſammenarbeit konnte mit einigen Ausnahmen gefallen. Der Unparteiiſche Kehl⸗Vvfg hatte bei dem fairen Spiel der beiden Mannſchaften leichte Arbeit. Der Spielverlauf bringt verteiltes Feldſpiel. Wein⸗ heim kommt durch Stöhr zum erſten Tor für Meſſel halt⸗ bar. Lange wogt das Spiel hin und her. Weinheim iſt durch beſſere Technik immer etwas im Vorteil, Waldhof ſpielt unverdroſſen weiter, trotz aller verpaßten Torchancen. Grey wirft zum zweiten Tor für Weinheim ein; Glas wirft knapp daneben, dann iſt Pauſe. Für die zweite Hälfte erwartet man ein Aufholen, der nun mit dem ſtar⸗ ken Wind ſpielenden Waldhöfer, aber nur das Anſpiel glückt. Der Gegenſtoß endet ſchon in der dritten Minute in Meſſels Heiligtum. Gärtner hat aus weiter Entfernung ſcharf eingeworfen. Grimm, der heute viel darüber wirft, kann endlich auf Abgabe Herzogs zum erſten Tor einwer⸗ Commerſpiel⸗Meiſterſchaften der Turner In 100 Mannſchaften über 500 Turnerinnen und Turner beteiligt Mit ſeinem Sommerſpielbetrieb ſteht der Mannheimer Turngau an der Spitze der Badiſchen Turner⸗ ſchaft. Nahezu reſtlos waren zum geſtrigen erſten Spieltag die Mannſchaſten der Turnerinnen und Turner auf den einzelnen Spielplätzen angetreten. Die Zahl der Mann⸗ ſchaften hat ſich auf gerade 100 erhöht, da in den letzten Tagen noch der Polizeiſportverein Mannheim vom Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verband hinzu gekommen iſt. Auf Grund des Einigungs⸗Vertrages zwiſchen den 3 Verbänden nehmen bekanntlich die Som⸗ merſpielmannſchaften des D. F. B. und der D. S. B. als Gaſtmannſchaften an den Spielen der D. T. teil, auf glei⸗ cher Baſis wie umgekehrt die Fußballmannſchaften der D. T. an den Spielreihen des Fußballverbandes. Die Sommerſpiele des Mannheimer Tur u⸗ gaues, die in 3 Grupepn durchgeführt wurden, ſahen die Mannſchaften auf den einzelnen Plätzen folgendermaßen an der Arbeit: Gruppe Nord auf dem Platze des TV. 46, die Ver⸗ eine TV. 1846, Turngemeinde Käfertal, TV. Sandhofen, Tod. Viernheim, TV. Seckenheim und TV. Waldhof. Gruppe Mittel beim TV. Jahn Neckarau, die Vereine: Jahn Neckarau, TV. Schwetzingen, Tbd. Ger⸗ mania, TG. Rheinau, Badenia Feudenheim und Polizei⸗ Sportverein Mannheim. Gruppe Süd auf dem Platze des Tbd. Hockenheim die Vereine: Tbd. Hockenheim, TV. Hockenheim, Germania Neulußheim, TV. Reilingen, Tgde. Ketſch und TG. Oftersheim. In der Meiſterklaſſe führen TV. Sandhofen, TV. Schwetzingen und Tbd. Hockenheim Nach der erſten Runde TV. Sandhofen und TV. Schwetzingen liegen auch in den übrigen Klaſſen mit an der Spitze. Auf dem 1848er Platz errang ſich der TV. Sandhofen in der Meiſterklaſſe eine klare Führung. In Neckarau gab die Mannſchaft einen ſtarken Gegner ab, welcher nur vom TW Schwet⸗ zingen geſchlagen wurde. In der Gruppe Süd ſetzte ſich die Mannſchaft des T. Bd. Hockenheim an die Spitze. Die Rangordnung der Meiſterklaſſe ergibt ſich nach der Vor⸗ vunde folgendermaßen: Gruppe Nord: TV. Sandhofen T. Gde. des Polizeiſportvereins 6 Punkte. Käfertal 3., TV. 1846 2., T. Bd. Viernheim 1 P. Gruppe Mittel: TV. Schwetzingen 6 Punkte, Polizei . 4., Jahn Neckarau 2., T. Bd. Germania Auch die übrigen Klaſſen brachten wechſelvolle Spiele und durchweg ſchöne Leiſtungen. Gerade die Spiele dieſer Mannſchaften nahmen einen breiten Raum ein. Es wurden insgeſamt 13 Spielfelder benötigt, 3 in Hockenheim, 4 in Neckarau und 6 auf dem Platze des TV. 46. An Ergebniſſen aus dieſen Klaſſen liegen vor: Gruppe Nord, A⸗Klaſſe: DV Sandhofen 10., TV 46 8., TV Seckenheim 6., TV Waldhof 4., Tod Viern⸗ heim 2., Tgoͤe Käfertal 0 P. B⸗Klaſſe: Sandhofen 8., 1846 6., Seckenheim 4., Waldhof 2., Käfertal 0 P. 5 C⸗fklaſſe: Sandhofen B⸗Mannſchaft 6., Sandhofen A⸗ Mannnſchaft 4., TG Oftersheim und TV 46 0 Punkte. Jugend A: Sandhofen 6., Neckarau 4., 46 2., Waldhof 0 Punkte. Jugend B: TW 46, Viernheim und Käfertal je 6., Seckenheim 2., Waldhof 0 P. Gruppe Mittel, A⸗Klaſſe: Schwetzingen 8., Neckarau 6., Germania 4, Rheinau 2, Feudenheim 0 P. B⸗Klaſſe: Neckaran, Sandhofen B⸗Mannſchaft Rheinau je 6., Schwetzingen 2., Germania 0 P. Jugend B: Germania 8., Sandhofen 6., Rheinau 4., Schwetzingen 2., Neckorau 0 P. Die Ergebniſſe der Gruppe Süd tragen wir noch nach. Während die Spiele der Alten Herren, die Trommel⸗ und Schlagballſpiele, erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt aus⸗ getragen werden, gehen am nächſten Sonntag bereits für die Fauſtballmannnſchaften die Rückſpiele vor ſich. R. G und —— ſen. Grey ſetzt dieſem zwei Tore entgegen, von denen letzte, ein verwandelter Strafwurf, auf Konto der ſchlechtes Deckung geht. Ein gut plazierter Wurf von Glas bri eine Verbeſſerung des mit:2 für Weinheim etwas zu hoch ausgefallenen Reſultates. Das Spiel, das eine anſehnliche Zuſchauermenge angelockt hatte, imponierte durch ſeinen ſpannenden und fairen Verlauf. —ͤ—— Deutſche Geräte-Meiſterſchaſten In Eſſen⸗ Ruhr wurden am Sonntag zum dritten Male die Gerätemeiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaſt ausgetragen. Die Veranſtaltung wurde zu einer macht⸗ vollen Kundgebung für das deutſche Geräteturnen, der als Vertreter der preußiſchen Regierung Miniſter Dr. Hirt⸗ ſiefer beiwohnte. Der Kampf ſelbſt, der aus einem Zehn⸗ kampf beſtand, wurde von Krötz⸗Leipzig mit 184 Punkten gewonnen. Zweiter wurde Tolmar⸗Hohenſtein vor dem Wuppertaler Winter. Pferdeſport Frankfurt a. M.(26. April): Kairos⸗Preis, 1800 J, 1400 Meter: 1. Geſt. Ebbesloh Paroli(E. Huguenin), 2. Hunding, 3. Stronn. Ferner lief: Elida. Toto: 12:10: 12, 14:10. 2. Preis vom Reinheim, 1800 /, 2000 Meter: 1. Lt. M. Buhofer Red Dragon(Naumann), 2. Vardar, 3. Fair Na⸗ ture. Ferner liefen: Raugräfin, Senner, Hilf Dir ſelbſt. Toto: 18:10; 13, 14:10. 3. Verloſungs⸗Jagdreunen, Ausgleich 3, 3200 4, 3000 Meter: 1. A. Stahl Hexenprinz(L. Regier), 2. Gerold, 3. Feuermal. Ferner liefen: Schwälbchen, Canio, Rund⸗ funk, Roſenprinz, Ruiſſeau'Or, Hexenprinz. Toto: 11010; 22, 18, 0. 4. Aurelius⸗Preis, Ausgleich 2. 3000 /, 1800 Meter. 1. G. Gautſchi ſen. Flaſh Licht(J. Bollinger), 2. Galleria Reale, 3. Black Bridge. Ferner liefen: Altenhof, Nem⸗ rod, Fortunnatus, Mentha. Tot.: 27:10; Platz: 13, 10, B. 5. Laland⸗Jagdrennen, 2500 l, 3600 Meter. 1. Frau A. Keim Greif an(K. Keim), 2. Hohenfels; 3. Roswitha. Ferner liefen: hanna. Tote: 54:10; 6. Augias⸗Preis. 1. K. Wucher jr. Luſt und Leid. 17, 16, 3810. Platz: 15, 16, 14:10. Ausgleich 3, 1800 /, Pedrillo(P. Krabbes); 2. Ferner: Eichenkrone. 1400 Meter: Patrella; 3. Tot.: 35:10; Platz: * Düſſeldorf(26. April): 1. Preis der Kaiſerpfalz. Jogdrennen, 2300, 3300 Me⸗ ter: 1. Gebr. Rösler Liebeszauber(J. Pinter), 2. Kos, 3. Simulant und Maharadja, tot. Ferner liefen: Grieß⸗ wart, Hornſcheid. Toto: 21:10; 16, 21:10. 2. Preis von Thuſſeldorp, für Dreijährige, 2800, 1200 Meter: 1. Dr. J. Claſſen Gold und Silber(E. Stock), 2. Regent, 3. Heinzelmann. Ferner liefen: Axel, Madame Flirt Laerta, Blumenkönigin, Gazelle, Blattzeit, Immerfreude. Toto: 67:10; 18, 24, 18:10. 3. Preis von Jülich⸗Kleve⸗Berg. 2800 L. 1000 Meter: 1. K. Köpps Ordensſchweſter(F. Kaſper); 2. Apache; 3. Ma⸗ haradſcha. Ferner lieſen: Creſſda, Pollyduck, Miami, Blumenkönig, Charitas. Tot.: 65:10, 23, 37, 20:10. 4. Rheinbahn⸗Preis. Für Dreijähr., Ehrpr. u. 4000. 1400 Meter: 1. Geſt. Ravensburgs Grandel(H. Wenzel); 2. Fino; 3. Theſaurus. Ferner liefen: Ferrari, Charakter, Megara, Tenever Tot.: 15:10; 12, 14, 22:10. 5. Worringer⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 2500. 3000 Meter: 1. Frl. B. Bauers Neck(Roſenkranz; 2. Hofnarr; Lenz. Ferner liefen: Farren, Pechvogel, Ahnenfürſt, Bf., 8810, 110* 6. Preis der Jakobe von Baden, Ausgleich II, 3500 Mark, 2400 Meter: 1. B. C. v. Heye u. Rodewald Ria(K. 25 . Buge); 2. Smaragd; 3. Fernpaß. Ferner liefen: Nobel⸗ mann, Curator, Gutenberg, Larida, Daland, Moewe, Franziskus. Tot.: 40:10; Platz: 16, 18, 16:10. 7. Jan Wellem⸗Ausgleich, 2200 Mark, 1400 Meter: Abteilung: 1. G. v' Knoblochs Sturmbock(A. Lommatzſch); 2. Flügelmann; 3. Woher. Ferner liefen: Eilbote, Ser⸗ vatrix, Flink, Nab, Seelöwe. Tot.: 57:10; Platz: 17, 14,2010.— 2. Abteilung: 1. J. Blumes Miſpel(E. Stock) 2. Mauſer; 3. Giftmiſcher. Ferner: Fernamt, Roſenrot, Selin, Monarch, Lometta. Tot.: 97:10; Platz: 26, 4, 67710, *. Leipzig(26. April) 1. Preis vom Dittrichsring. 3000 L. 1600 Meter: l. R. A. Wanghſche Erben Heimatliebe(K. Kraft); 2. Apriori; 3. Sieſta. Ferner: Flamländer. Tot.: 69:10, Pl.: 20, 20210. 2. Preis vom Georgiring. Für Dreijährige. 3000 L. 1400 Meter: 1. Hanſens Sergeant(Bretzner); 2. Braut; 3. Con⸗ flikt.(Drei liefen). Tot.: 32:10. 3. Preis vom Rathausring. Verkaufsreunen, 2800, 1000 Meter: 1. Dr. H. Heß Vialta(E. Haynes), 2. Marke tenderin, 3. Schönau. Ferner: Immerglück, e Puppe, Sturmbraut, Schattenmorelle. Toto: 49:10, Platz: 18, 20, 30:10. 4. Plagwitzer Ausgleich. Ausgleich 2, 3700, 1800 Me⸗ ter: 1. Stall Weismann Lebenskünſtler(H. Pförtke), 2. Vi⸗ 85 3. Herione. Ferner: Musketier. Totp: 67:10; 28, 18710, 3— 0. 5. Von der Becke⸗Rennen. Ehrenpreis und 4900, 1400 Meter: 1. Graf Voß Jua(H. Blume), 2. Cocktail, 3. Arg⸗ ber. Ferner: Fugger. Toto: 27:10 17, 15:10. 21. 4. Eutritzſcher Ausgleich. 1 3, 2300, 1600 Me⸗ ter: 1. H. Klaus Trianon(W. Frommann), 2. Go ahead, 3. Princeß Maſcha. Ferner: Judican, Landſtreicher. Toto; 57210; 28, 21:10. 22. 0 7. Preis vom Tröndlinring, Ehrenpr. u. 2900 Mf, 1400 Meter: 1. W. Jentzſch Forno; 2. Aſta; 3. Dietmar. Ferner liefen: Orgie, Flamländer, Marbod. Tot.: 14310 Platz: 60, 16:10. * Grunewald(26. April) J. Eröffnungs⸗Rennen. 3500 Mark, 1200 Meter, 1. Frau Ch. Butzkes Reichstag(E. Grabſch); 2. Prolongobarde; 3. Caleum. Ferner liefen: Ute, Maſſo d' Arezzo, Roſen⸗ quarz, Varro, Bill. Tot.: 50:10 Pl.: 16, 24, 1410. 2. Schneebeeren⸗Jagdrennen, Verkaufsrennen, 3000 4 3200 Meter: 1. R. Scholz Fechter(K. Scharff); 2. Hella 3. Vineta. Ferner liefen: Dorn II, Genius, Sturm, Eu⸗ lalig, Luxemburg, Sperrmal, Turmalin, Blanco, Liliput, Coryx. Tot.: 33:10; Platz: 13, 22, 20, 23:10. 3. Frühjahrs⸗Jagdreunen. 3000 J. 3000 Meter. 1. H, Müllers St. Robert(W. Wolff); 2. Oſtfranke. Wechſelburg; 4. Stauffenburg. Ferner liefen: Lichtblic, Ledum, Thea, Severus, Sontra Schmeichlerin, Merian, Donau, Oſtfranke, Leierſchwanz, Seelchen. Tot,: 59:10 Phe 14, 17, 63, 30:10. 4. Preis vom Großen Stern. Für Dreijährige. 3500 1200 Meter. 1. Geſt. Weils Lamd eo(A. Safdik); 2. Jh will; 3. Waſſerquelle. Ferner liefen: Felek, Ramſes, Ger⸗ monicus, Makrele. Tot.: 51:10; Pl.: 12, 11, 13:10. 5. Alemannen⸗Hürdenrennen. 5600 J, 3000 Meter. 1. Frhr. S. A. v. Oppenhetms Amalfi(5. Müſchen) 2. Mannestreue, 3. Aſſuan. Ferner: Achmed. Tot. 167ʃ0% Pl. 1 119. 6. Heerſtraße⸗Jagdrennen. Herrenreiten. 3000, 3800 Meter. 1. K. Dahlmanns Rößling(Hr. Oehme), 2. Barfuß, 3. Tamaratten. Ferner: Brabant, Eiche. Tot. 3410 Bl, 31, 65:10. 7. Preis von Teufelsſee. Ausgleich 3. 3000 4, 1600 Me ter: 1. Stall Landswerth Rotenſtein(O. Schmidt 0 Kerner; 8. Tarnſchild; 4. Roxana. Ferner: Pacgullt, Meln⸗ alokt, Jos, Wallia, Steinfeld, Jazzo, Spinelly, Polndon, Flametta, Rohr, Schelm, Schneeberg, Munkeer, Luftballon, Katuſchka, Lyſander. Tot.: 110:10; 28, 78, 192, 85 10. Lagina, Kabalia, Fähnrich, Heilige Jo⸗ Am Mitgli. einber! Dr. W Zentra verſtan vorſtan ders u gegebet gab ex tag, liche! Gelege D. V. P. verneh Ans schriftl. ſchlußr Gefahr allem hinwie ange we intereſ Refere Die meiſter tiſche! im We * ware! ein 6 in ei Hatz, Quartaner, Nach id 2 . 1 K. 5 tten haft icht⸗ als irt⸗ n= kten vor ami, 1. zel); kter, 3000 arr; ürſt. 1 3500 (K. bel⸗ ewe, 8 ch) Ser⸗ 17, ock) trot, :10. 1. Ich er⸗ fer. en), 107 800 fuß, Pl, — Kleine Nachrichten Montag, 27. April 1931 Parlei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Mannheim ſeine Zartburg⸗Hoſpiz Am Freitag abend hatte der Ortsverei Mitglieder zu einer Verſammlung 8 einberufen, um den Bericht des l. Vorſitzenden Abgeordn. Dr. Waldeck über die am 19. April in Berlin ſtattgehabte gentralvorſtandsſitzung entgegenzunehmen. Dr. Waldeck berſtand es, in klaren Zügen die Ergebniſſe des Zentral⸗ vorſtandes mitzuteilen und machte die Anweſenden beſon⸗ ders mit den vom Parteiführer Dingeldey heraus⸗ gegebenen„Kampfzielen der D. V. P. vertraut. Gleichzeitig gab er bekannt, das der Parteiführer am Sonn⸗ tag, 17. Mai abends in einer großen öffent⸗ lichen Verſammlung ſprechen wird, bei der dann Gelegenheit gegeben ſein wirs. das neue Programm der D. B. P. aus dem Munde des dazu berufenen Führers zu vernehmen.„. Anſchließend zeigte in einem Lichtbildervortrag Haupt⸗ ſchriftleiter Kurt Fiſcher anhand belehrender und auf⸗ ſchlußreicher photogrophiſcher Skizzen und Aufnahmen die Gefahren des Luft⸗ und Gaskrieges, wobei er vor alem auf die der Zivilbevölkerung drohenden Gefahren hinwies und gleichzeitig die in den verſchiedenen Ländern angewandten Selbſtſchutzmaßn ahmen vorführte. Die äußerſt intereſſanten und aufklärenden Ausführungen der beiden Referenten fanden großen Beifall. Die nächſte Mitgliederverſammlung, in der Oberbürger⸗ meiſter Gündert⸗ Pforzheim über ke tunalpoli⸗ liſche Fragen ſprechen wird, findet am Freitag, 1. Mai im Wartburg⸗Hoſpiz ſtatt. Rth. ————— Eine Mühle abgebrannt * Darmſtadt, 24. April. In der Nacht zum Frei⸗ tag brannte in Schweppenhauſen bei Darmſtadt die nach Gräfenhauſen gelegene Mühle(Beſitzer En⸗ geh) nieder. Es verbrannten etwa 100 Zentner Mehl und 100 Zentner Frucht. Außerdem ſielen einige Nebengebäude dem Feuer zum Opfer. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. 185 000 Zigaretten geſtohlen * Frankfurt a.., 24. April. In einem Ziga⸗ retten⸗Engrosgeſchäft in der Kleinen Eſchenheimer Gaſſe wurden bei einem Einbruch 160000 Ziga⸗ ketten geſtohlen. In einem anderen Geſchäft ider Moſelſtraße fielen den Einbrechern etwa 25 000 Zigaretten in die Hände. Zunehmende Unſicherheit * Frankfurt, 25. April. In der vorletzten Nacht waren hier neun Einbrüche zu verzeichnen: ein Einbruch in eine Lederhandlung, ein Einbruch in eine Gärtnerei, ein Einbruch auf einem Lager⸗ llatz, zwei Wohnungseinbrüche, ein Manſardenein⸗ ein Aich, ein Wirtſchaftseinbruch, nd ein Geſchäftseinbruch. Wannen? Ladeneinbruch Aus Baden Blutiger Nebenbuhlerſtreit zwiſchen zwei Störchen * Mingolsheim, 26. April. Ein Storch, dem ſeine Frau Störchin an der Hochſpannungsleitung tödlich verunglückt war, ſuchte ſich ſofort eine neue Lebens⸗ gefährtin. Er hatte auch Glück und bald folgte ihm eine neue Frau Störchin in ſein Neſt an dem Werk⸗ kamin. Das Eheglück währte aber nicht lange, denn der von ſeiner Störchin verlaſſene Storch erſchien am anberen Tage und wollte die Treuloſe wieder heimholen. beiden Rivalen ſtürzten ſich zorneswütig aufeinander, doch ſiegte in dieſem Falle das Recht des Stärkeren. Nach zweiſtündigem heißen Kampf ſank der verlaſſene Herr Storch zu Tode getroffen zur Erde. Das Tier hatte eine Flügelſpanne von.20 Metern und iſt aus⸗ geſtopft worden. Die Selbſtmordverſuch * Freiburg i. Br., 25. April. Am Donnerstag wurde von Paſſanten in der Nähe des Waſſerſchlöß⸗ chens im Gebüſch eine bewußtloſe Frau aufgefun⸗ den. Es handelt ſich um eine Ehefrau von auswärts, die ſich mit Gift das Leben nehmen wollte. Sie wurde in die Klinik eingeliefert. Ein Rohling * Villingen, 26. April. Einen Akt ſeltener Ro⸗ heit beging ein Mann in der Steppachſiedlung. Als er in der Nacht nach Hauſe kam, hatte ſeine Frau zwei Stunden vorher ein Kind geboren. Offenbar in der Trunkenheit drang der Mann nun mit einem Beil auf die Fraſt ein, ſodaß ſie ſich in unbekleidetem Zuſtand durch ein Fenſter ins Freie flüchten und bei der Nachbarſchaft Schutz ſuchen mußte. Der Unhold ließ dann an den Möbeln ſeine Wut aus. Er wurde in Haft genommen. Vor einigen Jahren ſtand er bereits einmal wegen Totſchlags vor den Schranken des Gerichtes und erhielt eine Gefängnisſtrafe. * April. Eine regelrechte Zigeuner⸗ in der Nacht zum Donnerstag * Meßkirch, ſchlacht lieferte ſich 25 20. eine zur Zeit hier weilende Zigeunertruppe. Die Raufluſtigen ſchlugen zunächſt in einer hieſigen Wirtſchaft mit Bierflaſchen und Bierglä⸗ ſern aufeinander ein. Als der Streit ſich auf der Straße fortſetzte, wurde auch von der Schußwaffe Gebrauch gemacht. Einer der Beteiligten wurde mit einer ſchweren Kopfwunde ins Krankenhaus eingeltefert, andere erlitten Verletzungen, die nicht feſtſtellbar ſind. Das Wirtſchaftsinventar wurde ſchwer mitgenommen. Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgape * 98 75 Nummer 192 Rückblick auf Ostern 1931 8. Kongreß des Pfälzischen Schachbundes in Pirmasens. Eine interessante Note erhielt das Meisterturnier in Pirmasens durch die Anwesenheit des deutschen Meisters Rid! aus Nürnberg, der außer Titel. Konkurrenz mitspielte und alle 5 Partien gewann. Als zweiter Sieger ging Hugo Hussong aus Lud wigshafen hervor, und zwar mit 3% Punkten aus 5 Partien. Hussong hat somit seinen Titel als Meister der Pfalz zu behaupten vermocht. Im Ab- stande von einem Punkte folgte ihm sein alter Kon- kurrent Weißgerber, der sich mit 2% Punkten mit dem dritten Preise begnügen mußte. Fr. Maier und Vogt(Speyer) erzielten je 2 Punkte, während Eule: Worms als Letzter erfolglos abschnitt. Im Meister- schaftsturnier erstritt sich Liegl-Speyer mit 4% P. den ersten Preis nebst dem Titel eines pfälzischen Meisters, gefolgt von Uhland-Zweibrücken als dem zweiten Preisträger mit 4 P. Im Hauptturnier er- hielt Haber, Pirmasens mit 4 P. den ersten Preis. Die Generalversammlung des Pfälzischen Schach- bundes wurde von H. Römmig- Ludwigshafen ge- leitet, der dem Schachklub Pirmasens für die gute Organisation der Kongreßvorbereitungen seine volle Anerkennung aussprach. Als Ort für den Schach- kongreß 1932 wurde Ludwigshafen bestimmt, Wo die Jubiläumsfeierlichkeiten des Schachklubs Ludwigshafen mit dem Kongreß verbunden Wer- den sollen. Wegen der ungünstigen Verhältnisse durch das gleichzeitige Stattfinden des Pforzheimer Kongresses War die Teilnahme etwas beeinträch-⸗ tigt. Was aber die Spielstärke der Konkurrenten insbesondere in der Meisterklasse anbelangt, so müssen die Kämpfe mit zu den interessantesten schachlichen Ereignissen der letzten Jahre gerechnet werden. Dem von Professor Unzicker geleiteten Pirmasenser Kongreßverein gelang es, diese Tagung geradezu vorbildlich auszugestalten, sodaß die Teil- nehmer mit Genugtuung auf die Pirmasenser Kon- greßtage zurückblicken können. ** Das Ergebnis des Meisterturniers von Göteborg ist ein totes Rennen zwischen Flohr, Lundin und Stoltz, die alle 5 Punkte erhielten. N 12.Oberrheinischer Schachkongress in Pforzheim Die Osterturnjere des Oberrheinischen Schach- bundes in Pforzheim wiesen in allen Klassen starke Beiteiligung auf. Im Meisterturnier setzte sich in heißen Kämpfen Rutz Karlsruhe mit 4 Punkten an die Spitze, der somit den ersten Preis und Wan- derpreis und den Titel eines Meisters vom Ober- Rhein für 1931/32 erhielt. Bloß einen halben Punkt dahinter folgten der bekannte Mannheimer Meister Dr. Egon Meyer und der Freiburger Meisterspieler Ebeling, die sich mit je 3% Punk⸗ ten den zweiten und dritten Preis teilten. Es be- legten kerner der junge Karlsruher Meisterspieler Eisinger mit 3 P. den vierten und der Pforzheimer Baader-Pforzheim den fünften Preis. Fleißlner-Lud- wigshafen und Schmitz erzielten mit 2 Punkten immerhin bei der starken Konkurrenz einen Ach⸗ tungserkolg. Wenn ein so starker Amateur wie Heinrich Weißinger-Karlsruhe mit bloß 1% Punkten am hinteren Ende der Tabelle vorlieb nehmen mußte, so ist das Wohl der beste Beweis für die außer- ordentliche Spielstärke, die in der Meisterklasse zur Entfaltung kam. Im Hauptturnier sicherte sich Schmaus Heidelberg mit 4% Punkten den 1. Preis und das Aufrücken in die Meisterklasse dicht gefolgt mit bloß je einen halben Punkt Ab⸗ stand von Lauterbach- Mannheim, Kirpitsch- nikoff-Heidelberg, Fichs-Pforzheim und Rembold Pforzheim(je 4.), die sich den 2. bis 5. Preis teilten. Im Nebenturnier konnten sich Mor sch, Mannheim und Knodel-Pforzheim mit je 4% P. den ersten und zweiten Preis teilen.— Anläßlich des jährigen Bestehens des Schachklubs Pforzheim fand dann ein Festakt mit Preisverteilung an die Sieger statt. Auf der Generalversammlung des Oberrheinischen Schachbundes, auf der alle 22 Bun- desvereine vertreten waren, wurde Prof. Rheiner-⸗ Karlsruhe zum Ehbrenvorsitzenden und Kassierer Eisinger Karlsruhe zum Ehrenmitglied er- nannt. Beide Herren haben sich an leitender Stelle ganz besondere Verdienste um den Oberrheinischen Schachbund erworben. Als Ort für den Kongreß 1932 wurde Freiburg i. Br. bestimmt. h. einziger Sohn und Bruder Walter Peiry heute nacht, im Alter von 17/ Jahren tückischer Krankheit verschieden ist In tiefer Trauer: Schmerzerfüllt die traurige Nachricht, daß unser nach Mannheim(Bellenstr. 70), den 26. April 1931 Philipp Detry u. Frau u. Iochter 5 Im Auftrage des Nachlaßverwalters ver⸗ ſteigere ich am Mittwoch, 29. April 1931 im Verſteigerungslokal UU 5, 18 öffent⸗ lich gegen bar an den Meiſtbietenden: 3 kompl. gute Betten m. Federbetten. Waſchtiſch, PVachttiſche, Spiegelſchrank. Chiffonnier, lackierte 1 u. 2tütr. Schränke, Weißzeugſchrank, 2 Diwan m. Polſterfeſſel, Stühle, Schreibtiſch, Vertiko, Ausziehtiſch, Nähtiſch, Bauerntiſch, Kommode, Küchenſchrank Herren⸗ u. Frauenkleidung, ſilb. Beſtecke etc., Porzellan, Küchengeſchirre u. viel. Hausrat, 1 Mandoline 5504 Ortsrichter Inlins Knapp, Telephon 230 36. NB. Die Möbel kommen pünktlich ab 7210 Uhr, 725 alles Uebrige mittags ab 2 Uhr, ferner: 1 ſehr gut erhalt. hell eich. 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Otto Grei⸗ thers Saluskur, die ſich bei den meiſten chroniſchen, noch beeinflußbaren Krankheiten ganz hervorragend bewährt hat. Herr Dr. nied. Paul Freund ſpricht über: Die Entſtehung und Folgeerſcheinungen chroniſcher Krankheiten, insbeſondere Nervenleiden, Migräne, Ischtas, Neu⸗ ralgie, Rheuma, Leberleiden uſw. 2, Können Krankheiten ohne gründliche Rei⸗ nigung und Entgiftung des Geſamt⸗ organismus geheilt werden? 3. Warum ift„Bauchſchnellen“ dieſe geniale innere Selbſtmaffage der Organe — von ſo einſchneidender Bedeutung für die Wiedererlangung und Erhaltung der Geſundheit? 4. Was verrät uns die Veränderung der Körpertemperatur u. Urinausſcheidungen? Die Zweckmäßigkeit und Gefahr der Roh⸗ koſt für den Kranken und Gefunden. Warum bringt die Saluskur bei richtiger Durchführung ſo überraſch. Dauererfolge? Fragen-Beantwertung U A4, 3. 3. St. Iks.: Gr., gut möbl. Balk.⸗Zim. m. Schreibt. zu verm. * 4127 Fchön mödl. Zimmer mit el. Licht, per ſof. od. 1. 5. f. 30% zu. 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Seite/ Nummer 192 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 15 e a 2 5 N 5 9 f * 8 8 4 4 88 25 D 4 2 . charlotte Ander— Creti Theimer— ldda Wüst Eine Ehekomödie in 24 Stunden! Hermann Thiemig- ErnstVWerebes Paul feidemann in dem Militärschwank Die Hauptdarsteller des Films Magda Sonja und Hans Feher und der Regisseur Friedrich Feher trekken heute nachmittag 3 Uhr auf dem Mauptbahnhkef 8 1 „. enn die 0 * aten. dies · film Ein Meistersidek an WIiz und Humer! Eine Situation jagt die andere, ein wahrer Sprühregen von Montag, 27. April 19 1 — mit Os Kar Karlweis einer der„Drei von der Tankstelle“ in Der Tanzhusar 1 1 Mannheim ein! Frohsinn und Heiterkeit prasselt auf die Zuschauer nieder, 8 Ihr erster Ton- und Sprechfilm; daß man wieder einmal lachen muß aus vollem Herzen 5 N D S f 1 9 ä 5 Eine Tonfilm-Operette voller Charme und Fikanterie. Im Ton-Beiprogramm: Im sensationellen Teil: 2 RA uber der Unfer Wel * 118 Putzi gent angeln-Nougste Emelta-Tonwoche benen in Hecke lack Eamon 3 5 Fim. Steigerung! 5 Vorzugskarten haben Güftig kent! Die Presse schreibt: f s i Beginn:.00, S. 10,.00,.25 Uhr Beginn:.00,.00,.00,.30 Uhr Der Film wird zum Erlebnis, zur Sensation,. Um dieses kleinen Jungen willen sei der Besuch dringend empfohlen. „„„ Glänzende Jypen, sehr schöne Melodien, überhaupt die Musikalität, der akustische Esprit e 5 Dieser kleine Hans Feher— ein neuer Jackie Coogan— erfullt seine Paddler können ihre Rolle. Ja, der Hans Feher hat einen ganzen Tonfilm erst sehenswert gemacht. Boote in hellem trock. Im Ton- Beiprogramm: 11 11 3980 5 in nächſter 2 5 2 a achst spricht Frau Dr. Norelli zu dem Film Nähe d. Rheins preis⸗ Putzi in der Badewanne, eine reizende Ton- Groteske e f el K K 3 1 wert unterſtellen. Beginn;.00,.00, 700 890 Uhr Das Geheimnis einer Kranken seele. 8 Von den tiefsten Abgründen der Menschennatur nach Prof. Freud in der e Auto-Verlein ALHANM B RAF ee, 4 2 8 12 pro Tag a.., NMational-Theater Mannheim E e e 8. . i f Str. 64. Tel. 330 95. Montag, den 27. April 1931 Dies ist der 2755 Vorstellung Nr. 273, Miete C Nr. 30 5 Man kann nie wissen EPF f Komòdie von Bernard Shaw Sitte ausschneiden! N Inszenierung: Gerhard Storz 885 8 7 Anfang 20 Uhr Ende 22.15 Uhr Personen Frau Clandon Lene Blankenfeld Gloria 5 Eva Fiebig Dolly ihre Kinder Anna Usell 4 Philip Bum Krüger Dr. Valentine, Zahnarrt Willy Birgel mit praktischer Vorführung! 005 ohne Fergus Me Naughtan, Schiffsreeder Me Comas, Rechtsanwalt Justizrat Bohun Ein Kellner Fin Stubenmädchen Hanus Godeck Georg Köhler Hans Finohr Wilhelm Kolmar Lotte Kratz Kammerspiele— Gloria- Palast Montag, den 7. April 1931 Für die Theatergemeinde„Freie Volksbühne“ Abt. 201-216, 650-670— eine Anzahl Karten ist im freien Verkauf erhältlich: Ein Strienh geht durehs Zimmer Die Quadratur des Kreises) Komödie von Valentin Katajew Inszenierung: Herbert Maisch Bühnenbild: Eduard Löffler Anfang 20 Uhr Ende 21.45 Uhr Personen: Aber den ganz Mannheim sich halb tot lacht! Kommen Sie bitte nachmſttags, denn dle Naohmittagsvorstellungen bieten gute Sitzgelegenheit. Anfang:.30 5,50 8. 15 Uhr Wasia Hans Simshäuser metik mit Vorführung der bedęutendsten eigenst erprobten Methoden. Eintrittspreise: Mark. 3.—, 2. und 1 Ludmilla KarinVielmetter Nur für Frauen und Mädchen Über 16 Jahre. N 9 eee 8 Jwan Raoul Alster 7 5.2 91 b s ab 7 Uhr 8 unc au cler Abewenſesss Tania Annemarie Schradiek Karten Mk..80,.00 und.20 nur an der Abendkasse, abends ab 7 Uhr. Jemeljan Karl Haubenreißer an emen R 1, 1 am Markt über: Pen ortrag „Die Wechsel ihre Beschwerden, ihre Verhütäng. Was muß die Frau von den Wechseljahren wissen?[Wie entstehen Blutwallungen, wie verhütet man sle? 5 Blutungen. Das Wesen des Krebses, aber keine Angst vor Krebs. Die Ursachen so vieler Frauenleiden.“ Woher die Nervosität, Neurasthenie, Gemütsverstimmung und Energielosigkeit der Frau! Die Hygiene der jungen Frau. Unterleibsschwäche und ihre Folgen. Wie entstehen Entzündungen und Katarrhe im Frauenkörper?[Ausflug. Periodenstörungen. Mod. Kos- Bitte Ausschneiden! 5 9 Wegen des großen Erfolges, da letztmals viele Damen keinen Einlaß fanden, spricht auf vielseitigen Wunsch die bekannte Hygiene- Schriftstellerin Frau Agnes Krägeloh aus Köln wieder in Mannkeim am Dienstag, den 28. April 1931 abends-10 Uhr, im großen Saal des Casino-Gesellschaftshaus jahre“ Die Be Derselbe Vortrag findet Mittwoch, 29. April in Ludwigshafen im Sesellschaftshaus statt. Kritiken: Frau Krügeloh spricht fließend und fesselud, Lief und ernst wie das hema waren die überaus klaren Ausführungen von Frau Hrägeloh., die hren Vortrag auch an schweren Stellen mit weiblich-vornehmem Takt und doch 30 überaus ſief und eindringlich bewältigte. Der Vortrag war für die zahlreichen Frauen, die ihn hören durften von hohem, belehrenden und ethischen Wert. Der starke Beifall kam aus aufrichtig danhbarem Herzen. deutung der 228 01 7 7. 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