3 1070 N Zu vm. ..25 Zimmer entl, 6 4 Krapp⸗ 2 Tr. l. eimerſtr) nung jungem .⸗Beam. jäftsſtelle —4955 per ſuf ell: en ab oder yſtem) 5 ö lüche Vorort zu ver⸗ orderlich Angeb. an die 14957 0 Inferti⸗ ostellen hirmen o Preise 31 ſoht Baug., wende 9150 eue Mannheimer Zeitung MWannheimer General-Anzeiger Hezugspreiſe: unferen Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2 zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Durch Träger frei Haus monatlich RM..— 50, durch die Poſt RM. 3. Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, Ne Friedrichſtraße 4, Erſcheinungsweife ge Luiſenſtraße 1.— wöchentlich W QOppauer Straße 8, 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim — Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigenpreiſe: Colonelzeile; Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ beſondere Preiſe.— Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr. Einzelpreis 10 Pf. RM.—.40 die 32 mm breite .— die 79 mm breite Zeile. u. Gelegenheits⸗Anzeigen Für das Erſcheinen von Im Anzeigenteil im Reklameteil RM. Rabatt nach Tarif. — Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe Dienstag, 28. April 1931 42. Jahrgang— Nr. 195 Oberſt Matia verlangt trotz des„Verbindungsgeländes zwiſchen Madrid und Vartelona beſondere Rechte für Oberſt Matia erklärt Telegraphiſche Meldung — Paris, 28. April. Der Präſident der katalaniſchen Generalidad, Oberſt Macia, erklärte dem Anßenpolitiker des „Petit Journal“, daß zwiſchen Barcelona und Madrid ein Verbindungsterrain beſtehe. Auf die Frage, ob er ähnliche Beziehungen zwiſchen Spanien und Katalonien annehmen werde, wie ſie zwiſchen den einzelnen deutſchen Ländern beſtänden, antwortete Macia: „Ja und Nein. Die Reichsregierung habe zum Beispiel das Recht, über Krieg und Frieden nentſcheide n. Ich für meinen Teil würde nie⸗ mals zulaſſen, daß in einer derartigen Frage Katalonien nicht vorher ee e um ſeine Anſicht befragt würde.“ Auf die Frage, ob er den Grundſatz des Förderal⸗ budgets und eine einheitliche Nationalarmee zulaſſe, erwiderte Oberſt Macia aus weichend, unter Hin⸗ weis darauf, daß derartige Fragen reichlich erwogen werden müßten und im übrigen durch die verfaſſungs⸗ gebenden Cortes das Volk Spaniens und Kataloniens ſeinem Willen Ausdruck geben könne. * Verfaſſungs⸗Probleme Der ſpaniſche Miniſter De los Rios bezeich⸗ nete einem Vertreter des„Oeuvre“ gegenüber als Grundlage der neuen, von ihm auszuarbeitenden republikaniſchen Verfaſſung, Föderalismus Trennung von Kirche und Staat, Schaffung einer zweiten Kammer, die als eine Art tech⸗ niſcher Beirat fungieren ſoll, und Agrarreform. Beſchlüſſe in Madrid Telegraphiſche Meldung — Paris, 28. April. Die ſpaniſche Regierung hat einen Kabinetts rat abgehalten, in deſſen Verlauf ein Dekret bewilligt wurde, das alle Miniſter, die während der Zeit vom 30, September 1923 bis 14. April 1931 im Amte waren, ihrer Penſionsbezüge für verluſtig erklärt. Die Re⸗ gierung iſt der Anſicht, daß die Ernennung dieſer Mi⸗ niſter unrechtmäßig erfolgt ſei. Im Kabinettsrat wurde Miguel de Unamuano einſtimmig zum Präſidenten des Oberſten Rates für den öffentlichen Unterricht ernannt. Beſtimmt wurde ferner, daß als Geſchworene für S Sch wu r⸗ gerichtsprozeſſe künftighin auch Frauen in Frage kommen. N. Die neue ſpaniſche Flagge iſt durch Regierungsdekret nunmehr endgültig feſt⸗ gelegt worden. Sie führt in horizontalen Streifen die Farben rot⸗gelb⸗ violett und trägt in der Mitte als republikaniſches Embleme den ſpaniſchen Schild mit einer Mauerkrone, ähnlich wie ſie auf den republikaniſchen Münzen der Jahre 1869 und 1870 zu ſehen ſind. f General Berenguer verhaftet Telegräphiſche Meldung 5 V Paris, 28. April Wie Havas aus Madrid berichtet, iſt der ehe⸗ malige Miniſterpräſtident Berenguer, gegen den Klage wegen ſeiner ehemaligen Regierungstätigkeit erhoben wopden iſt, auf Anweiſung des General⸗ ſtagtsanwalts verhaftet und ins Militärgefängnis übergeführt worden. N Der Generalſtaatsanwalt hat auch die Unter⸗ ſuchung gegen General Fernandez Heredia einge⸗ leitet, der unter der früheren Regierung General⸗ kapitän von Aragon war. General Martinez Anido, gegen den gleichfalls eine Unterſuchung eingeleitet worden iſt, hat ſich beim ſpaniſchen Kon⸗ ſulat in Marfeille zum neuen Regime bekannt. * Geſandter von Mutius iſt zur Dienſt⸗ leinung ein das Auswärtige Amt berufen worden. uns kurz vorher angekündigt, Die Grundzüge der neuen Verfaſſung Spaniens ſechzehn Provinzen 1 5 0 0„„* „„ gs lsc, og 11 N be NN 9 Aibte Ita,. SPANIEN . Ausgehend von der Autonomiſtenbewegung in Katalanien ſoll die neue Staatsform Spaniens ubrausſichtlich die einer füderaliſtiſchen Repuhlik werden. Internationale Einladungen 2* 2 2 Oeſterreich und die Tſchecho⸗ ſlowakei auf der Ratstagung Telegraphiſche Meldung — Genf, 28. April. Vom Völkerbundsſekretariat wird jetzt offiziell beſtätigt, daß Ende der vergangenen Woche, wie von Einladungen an die öſterreichiſche und tſchechoſlowakiſche Regierung er⸗ gangen ſind, in denen die beiden Regierungen darauf aufmerkſam gemacht werden, daß das deutſch⸗öſter⸗ reichiſche Protokoll über die Zollangleichung auf der Tagesordnung der Ratstagung im Mai ſteht und daß aus dieſem Grunde ihre Anweſenheit in Genf erwünſcht ſei, damit Vertreter der beiden Regierun⸗ gen auf Beſchluß des Rates an den Verhandlungen über den betreffenden Punkt der Tagesordnung teil⸗ nehmen könnten. Dieſelbe Einladung iſt auch an die belgiſche Regierung gerichtet worden, weil Bel⸗ gien nachträglich dem Anleiheprotokoll vom Jahre 1922, das bei den Erörterungen im Rat eine Rolle ſpielen wird, beigetreten iſt. Das Kontrollkomitee für Oeſterreich Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 28. April. Die„Tribuna“ hatte gemeldet, daß England, Frankreich und Italien ein Zuſammentreten des finanziellen Kontrollkomitees für die öſterreichi⸗ ten Kontrollbefugniſſen ſche Völkerbundsanleihe vom Jahre 1922 noch vor dem Beginn der Ratstagung herbeiführen wollen. Wie wir von unterrichteter Seite hören, beſteht in der Tat ein ſolches Komitee, das mit beſtimm⸗ über die Durch⸗ führung der Anleihebeſtimmungen ausgeſtatket iſt. Die Kommiſſion hat auch das Recht, jederzeit zu⸗ ſammenzutreten. Es fragt ſich allerdings, ob auch die Komiteemit⸗ glieder ſelbſt es für notwendig erachten, gewiſſer⸗ maßen Hals über Kopf in den nächſten Tagen ſich zu verſammeln und entgegen ihren naturgemäß rein kommerziell verankerten Kompetenzen ſich zu poli⸗ tiſchen Abſichten mißbrauchen zu laſſen. Bei der Einrichtung der Kontrollinſtanz handelt es ſich nebenbei nicht um eine beſondere Maß⸗ regel gegen Oeſterreich, man findet vielmehr ähnliche Ausſchüſſe bei faſt allen nach dem Kriegs⸗ ende aufgelegten Auslandsanleihen. Die Londoner Getreidekonferenz Telegraphiſſche Meldung Waſhington, 28. April. Die kanadiſche Regierung hat an die Vereinigten Staaten eine Einladung zur Teilnahme an der am 18. Mai in London ſtattfindenden inter⸗ nationalen Getreidekonferenz ergehen laſſen. Folgenſchwere Exploſion Acht Tote, mehrere Verletzte — Magdeburg, 28. April. Heute morgen ereignete ſich bei der Sacharin⸗ Fabrik Fahlberg, Liſt 8 Co. in Magdeburg⸗ Oſt eine ſchwere Exploſion, die ein Großfeuer zur Folge hatte. Sie war in der Abteilung zur Her⸗ ſtellung von Giftpatronen für die Vertil⸗ gung von Feldmäuſen entſtanden. Die Zahl der Toten beträgt acht, und zwar handelt es ſich um einen Arbeiter und ſieben Arbeiterinnen. Schwer verletzt wurden zwei, leichter verletzt drei Per⸗ ſonen. Unter den Leichtverletzten befindet ſich auc der Meiſter der Abteilung. Im erſten Augenblick der Kataſtrophe befürchtete man eine größere Ansdeh⸗ nung. Schreckensſzenen ſpielten ſich an der Unglücks⸗ ſtelle ab. Die Gefahr eines Weitergreifens des ent⸗ ſtandenen Feuers ſcheint indeſſen um mittag beſeitigt zu ſein. Die Feuerwehr iſt mit Aufräumungsarbeiten beſchäftigt. Die Urſache der Exploſion iſt noch nicht ge⸗ klärt. Nach den bisherigen Ermittlungen glaubt man, daß ſich die Urſache überhaupt nicht mehr feſt⸗ ſtellen läßt. Der Lübecker Prozeß Prof. Calmette als Sachverſtändiger Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 28. April. Das Gerichtsverfahren gegen die an dem Lübecker Kinderſterben ſchuldigen Aerzte hat eine neue Wendung genommen. Die Hauptverhandlung wegen fahrläſſiger Tötung und Körperverletzung vor dem Großen Schöffengericht wird früheſtens im Juli ſtattfinden. nach einer Meldung der B.., Prof. Calmette als Sachverſtändigen zu laden. Prof. Cal⸗ mette hat ſich bereit erklärt, in dem Prozeß zu er⸗ ſcheinen. Bomben⸗Exploſionen in einem Zagreber Park Zagreb, 28. April. Im königlichen Tomislav⸗ Park von Zagreb explodierten heute nacht vier Sprengſtoffpakete, die dort im dichten Ge⸗ büſch verborgen waren. Beim fünften, das man noch auffand, verſagte die Zündung. Irgendwel⸗ cher Schaden iſt nicht angerichtet worden; von den Tätern hat man keine Kenntnis. Einer der angeklagten Aerzte beantragt, Schwierigkeiten der ſpaniſchen Neuordnung 2 Katalanien Polens Felozug gegen Danzig Von Dr. Paul Oſtwald Man hat es auf polniſcher Seite wieder einmal für richtig und an der Zeit gehalten, gegen Danzig einen neuen Feldzug zu eröffnen. Es mag da⸗ hingeſtellt bleiben, wie weit dabei außenpolitiſche Berechnungen der polniſchen Regierung mitſpielen, die wegen der deutſch⸗franzöſiſchen Spannung den gegenwärtigen Zeitpunkt vielleicht für beſonders günſtig hält, oder wie weit der neue polniſche Vor⸗ ſtoß der Ablenkung von den wenig erquicklichen innerpolitiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen in Polen dienen ſoll. Auf jeden Fall hat ſich ſchon ſeit Monaten ſowohl bei der Warſchauer Regierung wie in der polniſchen öffentlichen Meinung eine beſon⸗ ders gereizte Stimmung gegen Dauzig bemerkbar gemacht. Sie hat natürlich nur den einen Grund, daß es trotz des Gdingener Hafens und ſeiner für Danzig immer Heat werdenden Konkurrenz den Polen mit der„Löſung“ der Dauziger Frage zu laugſam geht. So hat Polen, ohne vorher mit Danzig zu ver⸗ handeln, bereits im März d. J. die Akziſe für Dan⸗ ziger Zuckerwaren, unter die auch alle Schokoladen⸗ fabrikate fallen, von 82,50 Zloty auf 137,50 Zloty für je 100 Kilogramm erhöht, um damit die Ein⸗ fuhr eines für die Dauziger Wirtſchaft nicht un⸗ wichtigen Artikels nach Polen einfach brach zu legen. Als ſelbſtverſtändliche Folge hat ſich die Zahl der Arbeitsloſen, die au ſich für Danzig ſchou ſchwer tragbar iſt, weiter erhöht. Aber darüber hinaus hat man in Polen einen Kampf gegen alle Danziger Kontingentswaren eröffnet und ſie überall mit Be⸗ ſchlag belegen laſſen, auch wenn ihre Einfuhr ver⸗ tragsgemäß durchaus berechtigt war. Der Danziger Senat hat ſich mündlich und ſchriftlich wiederholt in Warſchau gegen dieſe Beſchlagnahme und Kontrolle der Danziger Waren in Polen zur Wehr geſetzt, ohne bisher mehr zu erreichen als leere Verſpre⸗ chungen. Es mußte vielmehr feſtgeſtellt werden, wie das vom Danziger Senat in ſeiner letzten Be⸗ ſchwerdeſchrift auch betont worden iſt, daß„trotz die⸗ ſer Zuſicherungen die Kontrollen in letzter Zeit noch verſchärft worden und daß Fälle in verſchiedenen Städten Polens authentiſch bekannt geworden ſind, in denen polniſche Kontrollorgaue ſyſtematiſch ein Geſchäft nach dem anderen durchſucht haben, wobel rückſichtslos Waren Danziger Urſprungs und Waren, deren Einfuhr aus dem übrigen Ausland nach Poleu frei iſt, beſchlagnahmt wurden.“ Dieſen bereits ſeit Monaten nachweisbaren wirt⸗ ſchaftlichen Preſſionen Polens auf Danzig folgte dann die Demonſtration des polniſchen Generalkommiſ⸗ ſars in Danzig, des Herrn Dr. Strasburger, der ſich trotz ſeines deutſchen Namens dort ſchon wiederholt in großpolniſchem Sinne recht übel bemerkbar ge⸗ macht hat. Wie weit ſein Schritt auf eigene Initia⸗ tive oder auf einen Wink von Warſchau her zurück⸗ zuführen iſt, läßt ſich ſchwer entſcheiden. Jedenfalls lag er ganz auf der von Warſchau verfolgten Linie. Herr Dr. Strasburger fordert in Warſchau ſeinen Rücktritt, und zwar mit der Begründung, er könne ſein Amt nicht mehr weiter verwalten, weil ihm die rechtlichen Mittel fehlten, das Leben und Gut polniſcher Staatsangehöriger gegen die ſich dauernd mehrenden und ſtraflos bleibenden Uebergriffe Danziger Bürger zu ſchützen. Graf Manfred Gravina, Völkerbundskommifſſar für die Freie Stadt Danzig 2. Seite/ Nummer 195 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Dienstag, 28. April 1931 Den Vorwand für dieſe unerhörten, gegen die Danziger Behörden gerichteten Angriffe boten zwei bekannte Fälle. In dem einen mußte ein Danziger Arbeiter freigeſprochen werden, weil keine Beweiſe dafür zu erbringen waren, daß er, wie von pol⸗ niſcher Seite behauptet wurde, den polniſchen Eiſen⸗ bahnbeamten Strybicki ermordet haben ſollte. Der Danziger Senat hat ein übriges getan und den Staatsanwalt, der nicht von dem letzten Mittel der Berufung gegen das freiſprechende Urteil Gebrauch gemacht hatte, von ſeinem Poſten abberufen. Daß die Berufung ausſichtslos war, ſtand nach dem ganzen Verlauf der Prozeßverhandlung feſt. In dem anderen Falle ergab ſich, daß ein polniſcher Matroſe einen Ueberfall, den Danziger National⸗ ſozialiſten auf ihn verübt haben ſollten, erdichtet hatte, ſodaß er wegen wiſßſentlich falſcher Beſchuldi⸗ gung zu ſechs Wochen Gefängnis verurteilt werden mußte. Beide Fälle ſind ſelbſtverſtändlich gründlich und unparteiiſch unterſucht worden, wie auch Dr. Strasburger ganz genau weiß, ſodaß von„wiederholten und ſtraflos bleiben⸗ den Ueberfällen auf polniſche Staatsangehörige“ wirklich keine Rede ſein kann. Was er mit ſeiner unwahren und irreführenden Behauptung gewollt und bezweckt hat, läßt das Echo ſeiner Kundgebung in der geſamten polniſchen Preſſe— in der Regierungspreſſe wie in der der Rechts⸗ und Linksoppoſition— ganz genau erken⸗ nen. Man will Danzig zu einem europälſchen Un⸗ ruheherd ſtempeln, von dem aus nach polniſcher Be⸗ hauptung der europäiſche Friede geſtört werden kann, wenn nicht bald eine„radikale“ Löſung er⸗ folgt. Man will darauf vorbereiten, daß Polen im Intereſſe des Schutzes ſeiner Staatsangehörigen bei ähnlichen Vorkommniſſen vielleicht ſich gezwungen ſehen könnte, in Danzig einzumarſchieren. Dies als leere Redensart und leere Drohung anzuſehen, haben wir bei dem polniſchen Fanatismus und dem bekannten polniſchen Größenwahn leider keinen An⸗ laß. Man wartet in Polen ganz augenſcheinlich auf einen Zwiſchenfall, der Gelegenheit geben ſoll, in Dänzig eine vollendete Tatſache zu ſchaffen. Wir werden den Danziger Vorgängen auch weiter⸗ hin vollſte Aufmerkſamkeit ſchenken müſſen. Herr Zaleſki hat, wie zu erwarten war, das gar nicht ernſt gemeinte Geſuch des Danziger Generalkommiſſars nicht genehmigt, Dr. Strasburger dafür aber zugeſagt, daß er dieſe Fragen vor den Völkerbund bringen will. Mittlerweile verſucht man, Material zu ſammeln. Dr. Strasburger hat gegen allen diplomatiſchen Brauch in Danzig Belohnungen für ſolche Zeugenausſagen ausgeſchrieben, die den angeblichen Ueberfall auf den polniſchen Matroſen bekräftigen ſollen. Angeſichts dieſes Eingriffes in das Danziger Gerichtsverfahren können wir ſicher ſein, daß der polniſche Vertreter auf der Tagung des Völkerbundsrates gegen Danzigs Selbſtän⸗ digkeit Sturm laufen und alles daran ſetzen wird, die Schlappe der Januartagung wieder etwas auszu⸗ wetzen. Schon aus innerpolitiſchen Gründen braucht das Pilſudſkiſche Syſtem einen derartigen Erfolg. Wir werden alſo in Genf in gemeinſamer Front mit Danzig zuſammenſtehen müſſen, um den geplanten Vorſtoß gegen die Selbſtändigkeit des Freiſtaates abzuſchlagen und vor allen Dingen Dan⸗ zig dagegen zu ſichern, daß Polen einmal aus irgend⸗ einem Zwiſchenfall den Vorwand für einen militä⸗ riſchen Handſtreich ableitet. 2 Ein polniſches Dementi Der hieſige politiſche Berichterſtatter des Kra⸗ kauer Illuſtrierten Kuriers erfährt von zuſtändiger Stelle, daß die Nachricht von einer Forderung der polniſchen Regierung, polniſche Polizei auf dem Ge⸗ biet der Freien Stadt Danzig zuzulaſſen un zu⸗ treffend ſei. Weder die polniſche Regierung noch der polniſche Vertreter in Danzig hätten vom Hohen Kommiſſar des Völkerbundes die Zulaſſung von polniſcher Polizei, polniſchen Truppen oder irgend welchen Behörden auf dem Gebiete der Freien Stadt für den Fall ungenügenden Schutzes von Leben und Gut der polniſchen Bürger in Dan⸗ zig durch die Danziger Polizei gefordert. [ten getauft werden. Stapellauf des Panzerkreuzers 1 Hindenburg bei der Flotte Das Programm der Feierlichkeiten Telegraphiſche Meldung Berlin, 28. das am 19. Mai in Kiel vom Stapel läuft, wird, wie vom Reichswehrmini⸗ ſterium mitgeteilt wird, vom Reichspräſiden⸗ Für den Beſuch des Reichs⸗ folgendes Programm auf⸗ April. Das Panzerſchiff„“, präſidenten in Kiel iſt geſtellt worden: Am 19. Mai vormittags 9 Uhr flaggen die Schiffe der Flotte, die mit allen Einheiten im Hafen liegt, aus, d. h. die Signalflaggen der Schiffe werden in beſonderer Anordnung vom Bug über die Maſten nach dem Heck gehißt. Die Gebäude der Behörden ſetzen Flaggen. Um 10,50 Uhr trifft der Reichspräſident auf dem Bahnhof in Kiel ein. Beim Einlaufen des Zuges wird die Standarte des Reichspräſidenten auf den Kreuzer„Königsberg“ geſetzt, der vor der Scharnhorſt⸗Brücke liegt. Sobald dſe Standarte des Reichspräſidenten geſetzt iſt, feuern alle Schiffe den Salut von 21 Schuß, au dem ſich auch die Salut⸗ batterie in Friedrichsort beteiligt. Um 12 Uhr findet der Stapellauf ſtatt. Nach Beendigung des Stapellaufes nimmt der Reichsprä⸗ ſident einen Imbiß auf den Deutſchen Werken ein und fährt abſchließend auf dem Kreuzer„Königs⸗ berg“ um 19,30 Uhr aus. Hindenburg bei der Flotte In Begleitung des Reichspräſidenten befinden ſich an Bord des Kreuzers der Reichswehrminiſter, der Chef der Marineleitung und der Flottenchef. Gegen 20.45 Uhr wohnt der Reichspräſident Schießübungen des Kreuzers„K ö ln“ bei, die auf der Höhe von Schleimünde durchgeführt wer⸗ den. Im Anſchluß hieran finden bis gegen 22.30 Uhr Torpedobootsangriffe der 2. Tor⸗ pedobootsflottille auf die Kreuzer„Königsberg“ und „Köln“ ſtatt. Danach trifft der Kreuzer wieder in Kiel ein. Am 20. Mai verſammelt ſich die Flotte um.45 Uhr bei Kiel⸗Feuerſchiff. Von 9 Uhr vormittags ab wohnt der Reichspräſident den Fahrkübungen der Flotte bei. Die Uebungen werden abgeſchloſſen mit einer Parade ſämtlicher Seeſtreitkräfte vor dem Reichspräſidenten. — Die Veratungen des Kabinetts Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. April Das Reichskabinett wird, wie bereits angekündigt, heute nachmittag um 725 Uhr zuſammentreten, um aufs neue ſich mit den agrarpolitiſchen Fragen zu beſchäftigen. Reichsfinanzminiſter Dietrich iſt auf einen Tag nach Hamburg gefahren und wird daher an den Beratungen nicht teilnehmen. Auch daraus geht hervor, daß man im Kabinett ſelbſt mit endgültigen Beſchlüſſen wohl noch nicht rechnet. Es iſt ja, wie wir dies bereits angedeutet haben, beab⸗ ſichtigt, am Donnerstag nachmittag mit der Materie ſich nochmals zu befaſſen. Tartaren-Meloͤungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros = Berlin, 28. April. Eine Meldung des„Lok. Anz.“, daß die Reichs⸗ regierung eine Herabſetzung der Kinder⸗ zu lage für die Bamten plane, entbehrt, wie an zuſtändiger Stelle erklärt wird, jeder Grund⸗ lage. Au eine ſolche Maßnahme werde ebenſo wenig gedacht wie an eine abermalige allgemeine Senkung der Gehälter. Das Hugenbergſche Blatt wollte im gleichen Zu⸗ ſammenhang, noch dazu aus„zuverläſſiger Quelle“, wiſſen, daß die Ueberweiſungen an die Länder um 350 Millionen gekürzt werden ſollten. Auch das iſt falſſch. Eine ſolche Behauptung richtet ſich eigentlich von ſelbſt. Die Länder erleiden durch den Ausfall au Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuern ſchon automatiſch eine fühlbare Verringerung ihrer Einkünfte, die für das laufende Rechnungsjahr mit einer halben Milliarde nicht zu hoch angeſetzt ſein dürften. Es hieße daher die Finanzen der Länder dem Zuſammenbruch preisgeben, wollte man auch noch an den in ihrer zahlenmäßigen Höhe feſtgelegten Reichsüberweiſungen Abſtriche vorneh⸗ nehmen. — Mainz, 28. April. Die Arbeiten für das Streſemann⸗ Ehrenmal am Rhein gehen rüſtig voran. Nachdem das Fundament bereits vor zehn Tagen fertiggeſtellt wurde, iſt jetzt mit dem Aufbou begonnen worden. Das Denkmal wird rechtzeitig fertiggeſtellt werden, ſo daß die Einweihung am . 5. Juli vorgenommen werden kann. Goebbels in Gewahrsam Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 28. April. Dr. Goebbels, der auf Grund eines Vorführungs⸗ befehls des Schöffengerichts Charlottenburg geſtern abend in München feſtgenommen wurde, iſt in⸗ zwiſchen nach Berlin transportiert worden. Er bleibt den heutigen Tag über auf Grund des Vorfüh⸗ rungsbefehls in. Polizeigewahrſam und wird nach einem Bericht der„B..“ morgen als Angeklagter in Moabit dem Schöffenge⸗ richt vorgeführt werden. Haftentlaſſungsantrag abgelehnt Dr. Goebbels Anwalt, Rechtsanwalt Dr. Ka⸗ meke, hat beim Vorſitzenden des Gerichtes bean⸗ tragt, Dr. Goebbels auf Ehrenwort bis Mitt⸗ woch früh zu entlaſſen. Die Begründung dieſes Antrages ſtützt ſich auf die geſetzliche Unzuläſſigkeit, einen Abgeordneten aus einer Fraktionsſitzung her⸗ aus zu verhaften. Der Antrag wurde von der Kam⸗ mer abgelehnt, weil die Münchener Führerver⸗ ſammlung nicht als Fraktionsſitzung im parlamen⸗ tariſchen Sinne gelten könne. ** 2 Mißhandlung eines FJournaliſten Telegraphiſche Meldung = Köln, 28. April. — Der nationalſozialiſtiſche Reichstagsabgeordnete Dr. Ley, der geſtern abend hier nach einer ver⸗ büßten Gefängnisſtrafe in einer nationalſozialtſti⸗ ſchen Verſammlung über Kampfziele der Partei ſprach, erging ſich im Laufe ſeiner Rede in ſchar⸗ fen Angriffen gegen die bürgerliche, ins⸗ beſondere die Zentrumspreſſe, wobei er eine Reihe von Ausfällen gegen einen in der Verſamm⸗ lung anweſenden Berichterſtatter eines Zen⸗ trumsblattes richtete, ohne jedoch deſſen Namen zu nennen. Am Schluß der Verſammlung umringten einige Nationalſozialiſten den Journaliſten, verhinderten ihn, den Saal zu verlaſſen, ſchlugen auf ihn ein, traten ihn und warfen ihn ſchließlich von der Rednertribüne herunter. Nur durch das Ein⸗ greiſen der Polizei wurden weitere Ausſchreitun⸗ gen verhindert. Letzte Meldungen Winterrückfall im Schwarzwald . Aus dem Schwarzwald, 28. April. Unter dem Einfluſſe der ſeit geſtern abend nach Nordweſten im Rücken einer Zyklone drehenden Winde tit int Sihwarzwald vergangene Nacht abermals ein Kälteeinfall erfolgt. Die Temperaturen liegen heute früh am Feldberg bei— 2,8 Grad, die Froſt grenze ungefähr bei 1000 Meter. Es herrſcht im Hochichwarzwald ziemlicher Sturm aus Nordweſten und die Niederſchläge ſind als Neuſchnee bis auf eiwa 800 Meter herunter gefallen. Die Neuſchnee⸗ menge iſt am Feldberg derartig stark, daß die alte bisherige Schneedecke von rund 70 Zentimeter am Feldberggipfel erhalten geblieben iſt. Der Hoch⸗ ſchwarzwald hat Nebel, die unteren und mittleren Partien langſam aufhelendes Wetter, mit noch teil⸗ weiſe andauernden Niedorſchlägen bezw. Schnee. Die Lage ſtellt ſich als ausgeſprochener Winterrück⸗ fall der Frühjahrszeit Bar. Ein Kind verbrannt Eichſtetten a.., 28. Aprul. Das ſiebeujährige Töchterchen Landwirts Wilhelm Wolf ſtarb einen ſchrecklichen Tod. Das Känd hatte ſich in der Schmiede einen Reifen machen laſſen, den es ſich um den Hals hing. Der Reifen war jedoch noch ſo heiß, daß die Kleider der Kleinen Feuer fingen. Mit ſchweren Brandwunden wurde das Kind nach Freiburg in die Klinik überführt, wo es ſtarb. des Schmuggel im Pauzerants — Aachen, 28. April. In letzter Zeig führte ein gepanzterter Kraftwagen verwegene Schmuggel⸗ fahrten über die belgiſche Grenze bei Aachen aus. Als der Wagen jetzt in der Nähe von Schmithof durchzubrechen verſuchte, gelang es einem Jollbeam⸗ ten mit Hilfe eines Motorradfahrers, der ſich ſofort zur Verfügung ſtellte, dem Wagen den Weg zu verlegen. Die Schüſſe, die der Beaute in voller Fahrt vom Motorrad auf den Wagen abgab, blieben infolge der Panzerung wirkungslos. Es gelang ihm dann aber, einen der Reifen durchzu⸗ ſchießen. Hierdurch und durch die Hinderniſſe, die andere Beamte dem Wagen entgegenwarfen, geriet der Fahrer arg in Bedrängnis. In raſender Fahrt fuhr er in einer Kurve gegen einen Felſeu. Der Wagen ſchlug um und ging in Trümmer. Der verwegene Schmuggler, ein langgeſuchter Berufs⸗ ſchmuggler aus Brand, wurde nur leicht verletzt aus den Trümmern gezogen. Die wertvolle Ladung des Wagens beſtand aus 25 Zentnern Kaffee, einem hal⸗ ben Zentner Schokolade, einem Zentner Paſtillen und 1500 Zigarillos. eee Großfeueralarm nach Wohlgelegen Die Berufsfeuerwehr war noch mit dem Kiſten⸗ brand im Hof des Hauſes D 1, 4 beſchäftigt(ſiehe Bericht auf Seite), als ein zweiter Alarm einging von der Chemiſchen Fabrik Wohl⸗ gelegen, mo guf dem nördlichen Teil des Fahrik⸗ geländes in einem offenen Schuppen ein Stroh⸗ lager brannte. Die Löſchzüge der Hauptwache und der Wache II trafen etwa um 22 Uhr ein. Der Brand ſah infolge der ſtarken Rauchentwicklung ge⸗ fährlicher aus als er war. Immerhin war ein an⸗ ſchließender Lager mit vielen, Teerprodukte und Säuren enthaltenden Ballons gefährdet, wurden glücklicherweiſe durch den ſtarken Wind die Flammen auf freies Feld getrieben. Die brennende Oberſchicht des Strohhaufens wurde abgelöſcht und das Stroh auseinandergeworfen. Der Schaden iſt gering, Gebäudeſchaden ist nur inſofern entſtanden, als die Balken des Schup⸗ pens angekohlt ſind. Die Feuerwehr hatte tun. CbTTTTbTbTPTbTbTbTbTPTVTVTVTVTVTVTVTVTVVTT+G+Ek:1T1TXT1+1+1xk1111 ̃ 1171 ̃jĩ̊ p ̃ ß pp pP... ̃ ̃—————ßßßß——ßßß——————————— ß Theaternot im Norden Kundgebung zur Rettung des Kieler Theaters Obwohl ſich das Kieler Städtiſche Orcheſter zu einer Kürzung ſeiner Gehälter um 17 v. H. bereit er⸗ klärt hat und Einſparungen am Theateretat von ins⸗ geſamt 163 000 Mk. in Ausſicht ſtellt, ſodaß die Auf⸗ rechterhaltung des Geſamtbetriebes mit einem ſtädti⸗ ſchen Bruttozuſchuß von 250000 Mk. ermöglicht wer⸗ den könnte, iſt die Kieler Theaterkriſe noch immer nicht beſeitigt. Erſt in den letzten Tagen dieſes Mo⸗ nats wollen die ſtädtiſchen Kollegien die Entſcheidung Über das Schickſal des Kieler Stadttheaters fällen. Obwohl der dem Magiſtrat vorgeſchlagene neue Theateretat nur 0,6 v. H. des ſtädtiſchen Geſamtetats ausmachen und ſomit auf den Kopf der Bevölkerung der geringfügige Betrag von.40 Mk. entfallen würde, zeigt die Stadtverwaltung eine befremdende Paſſivi⸗ lät gegenüber den für ſie äußerſt günſtigen Bedin⸗ gungen. Um in letzter Stunde gegen einen ſolchen Mangel an Entſchlußkraft zu proteſtieren und eine kulturelle Kataſtrophe abzuwenden, welche die geſamte Nord⸗ mark betreffen würde, hat in den letzten Tagen im Kieler Stadttheater eine machtvolle Proteſt⸗ und Sympathiekundgebung ſtattgefunden. Vor dem bis auf den letzten Platz beſetzten Hauſe äußerte ſich als erſter Redner Präſident Wallauer⸗Berlin, der Vorſitzende der Deutſchen Bühnengenoſſenſchaft, über die Urſachen der Theaterkriſen im Reich und über die erfolgreichen Maßnahmen, durch welche in anderen Städten eine Löſung herbeigeführt wurde. Alsdann betonte Proſeſſor Dr. Liepe der Kieler Ordinarius für Literaturgeſchichte(zugleich auch als Leiter des Kieler Theatermuſeums), daß aus der Schließung des Theaters auch dem Wirtſchaftsleben Kiels eine empfindliche Schädigung erwachſen würde. Kiels An⸗ ſehen und Anziehungskraft als Univerſitäts⸗ und Fremdenſtadt würde durch die Ausſchaltung eines der wichtigſten Kulturfaktoren erheblich herabge mindert werden. 5 Die Zurufe und der ſpontane Beifall, mit welchem auch die übrigen Redner dieſer impoſanten Kund⸗ gebung überſchüttet wurden, gab zu erkennen, daß die Kieler Bevölkerung einmütig gewillt iſt, alles daran zu ſetzen, um den Fortbeſtand des Theaters zu er a eie begügliche an den die Kieler Magiſtrat gerichtete Reſolution in letzter Stunde deſſen kulturelles Verantwortungsgefühl wachrufen und ihn aus ſeiner Initiativeloſigkeit auf⸗ rütteln wird. 5 W. v. Schr. —— Kampf der Frauen Skizze von Harry Wien N In den Abendſtunden ereignete ſich in den oberen Friedrichſtraße folgende Begebenheit: In das Schau⸗ fenſter der Juweliere Witt u. Mansfeldt flog ein roter Ziegelſtein. Splitternd ſprang die Fenſter⸗ ſcheibe auseinander. Die Scherben lagen teils auf dem Bürgerſteig, teils im Schaufenſterinnern. Es entſtand ein unbeſchreiblicher Tumult. Im Augenblick ſammelte ſich eine Menſchenmenge vor der weitklaffenden Oeffnung der Ladenſcheibe, vor der Perlen, Diamanten, Saphire ſich offen darboten. Schreie, Rufe, Pfiffe und Schüſſe gellten. Poliziſten brachen ſich durch den Menſchenknäuel Bahn. Sie ergriffen dieſen u. jenen, der ihnen verdächtig erſchien, durch einen Handgriff Juwelen an ſich gebracht zu haben. Der Student Frank Farrar, der zuerſt unter den⸗ jenigen geweſen, die dicht vor dem zertrümmerten Glaſe geſtanden, wurde durch die wilde Bewegung, in welche die Menge beim Erſcheinen der Poliziſten geriet, nach außen gedrängt. Er ſuchte ſo ſchnell wie möglich die Friedrichſtraße zu verlaſſen. Er war zerzauſt. Sein Rock wies einige Riſſe auf. Ihn flickte und bügelte nachher die Studentin Flora Gade. Sie wußte nicht, als ſie begann, Futter und Oberſtoff zu ſtopfen, daß mit dieſer Tat ihr Leben in die Bahn des Unheils geriet. In der Kantine, in der die Studenten und Stu⸗ dentinnen zuſammenzutreffen pflegten, erſtattete Frank Farrar Bericht über die ſenſationelle Be⸗ gebenheit in der Friedrichſtraße. Man unterhielt ſich darüber, wieviele Juwelen geſtohlen ſeien, ob man die Diebe ergriffen hatte und in welcher Weiſe das Geſetz ihre Schuld beſtrafen würde. Die Studentin Agnes Kalling entfernte ſich, nach⸗ dem ſie eine Weile zugehört, Einige Stunden ſpäter kam Flora Gade in ihr Zimmer mit der Bitte, ihr elektriſches Bügeleiſen benutzen zu dürfen, u Farras ausgebeſſerten Rock zu bügeln. Die Kallin ſeogte mit ihrer langſamen und müden Stimme, daß der Kommilitonin das Bügeleiſen zur Verfügung ſtehe. Flora Gade bügelte. Agnes Kallina wandte ihr den Rücken zu, da ſie auf ihrer kleinen Schreibmaſchine einen Beitrag für ein wiſſenſchaftliches Fachblatt ſchrieb. Dann und wann tat ſie einen Zug aus ihrer Zigarette, die in einem Nickelbehälter vor dem blanken Teekeſſel lag. Der kam in ihrem Zimmer kaum außer Gebrauch, weil ſie eine leidenſchaftliche Teetrinkerin war. Flora Gade bügelte mit einer Art von Andacht Farrars dunkelblauen Rock. Sie tat ihm ſo gern dieſen Dienſt. Sie liebte Frank Farrar, und ſie ahnte, daß auch Frank ſie liebte, obwohl er oft mit der ſcharfſinnigen Agnes Kallina debattierte. Plötzlich bemerkte Flora beim Bügeln in einer der Taſchen eine Erhöhung. Sie griff hinein und zog zu ihrem Entſetzen einige Ohrringe mit Dia⸗ manten und Saphiren hervor. Sie fühlte, daß ſie vor Schreck erblaßte. Nicht einen Augenblick zweifelte ſie daran, daß Farrax unſchuldig war. Nicht er hatte durch die zerſprungene Ladenſcheide nach den Juwelen gegriffen. Das mußte ein anderer ge⸗ weſen ſein. Vielleicht war dieſer andere von einem der Poliziſten, der ihn als einen Gewohnheitsdich kannte, gepackt worden, und um ſich des Beweis⸗ materials zu entledigen, hatte der Ertappte— was in dem Gedränge nicht ſchwer war— die Ohrringe einem der Nächſtſtehenden in die Rocktaſche geſtopft. Flora Gade begriff ſofort mit dem Inſtinkt der Liebenden, daß Farrar von ſchwerer Gefahr bedroht war. Sie wußte, er würde ſich unverzüglich der Polizei ſtellen, wenn er erfuhr, daß Juwelen aus dem Raub in ſeinem Beſitz waren. Würde die Poli⸗ zei ihm ſeine Schuldloſigkeit glauben? Das war nicht mit Sicherheit anzunehmen. Nein, Farrar durfte nie erfahren, daß er Diamanten und Saphire in der 1 gehabt. Sie mußte ſchweigen ihr Leben ang. Flora Gade bügelte Farrars Rock mit bleichen, bebenden Lippen. Agnes Kallina ſchrieb auf der Schreibmaſchine an ihrer wiſſenſchaftlichen Arbeit und tat dann und wann einen Zug aus der Ziga⸗ rette, die in einem Nickelbehälter vor ihrem Tee⸗ keſſel lag.— Unter den Studierenden entſtand das Gerücht, daß Frank Farrar und Flora Gade ſich verloben würden. So wäre es auch gekommen, wenn nicht die Stu⸗ dentin Kallina eines Tages im Korridor der Univer⸗ ſität die Studentin Gade um ihren Beſuch gebeten hätte. Wieder ſaß die Kallina, als Flora kam, rau⸗ chend und auf der Schreibmaſchine ſchreibend vor ihrem Nickelteekeſſel. Das Geſpräch drehte ſich an⸗ fangs um Belangloſigkeiten. Plötzlich aber fragte die Kallina geradezu, ob es der Wahrheit entſpräche, daß ſich Flora mit Farrar verloben wolle. Als Florg er⸗ rötend ihre und Farrars Liebe nicht in Abrede stellte, fragte die Kallina, nachdem ſie gleichmütig einen lan⸗ gen, genießeriſchen Zug aus ihrer Zigarette getan, wie ſich denn Farrar zu der Tatſache geſtellt, daß ſich in ſeiner Rocktaſche Schmuckſtücke aus dem ſenſatio⸗ nellen Raub in der Friedrichſtraße befunden hätten. Flora war es zumute, als zöge ihr jemand den Boden unter den Füßen fort. Entſetzt ſtarrte ſie die Kallina an. Wie war es möglich, daß ſie um das ſchreckliche Geheimnis wußte. Flora Gade hatte es doch vor jedermann verborgen. „Sie mußten annehmen, daß ich nichts geſehen hätte; denn ich ſchrieb auf der Schreibmaſchine und wandte Ihnen den Rücken zu,“ ſagte die Kallinz. „Aber“— und ſie deutete lächelnd mit ihrer glühen⸗ den Zigarette auf die blanke Fläche des Teekeſſels „im Spiegel dieſes Samowars bemerkte ich, daß Sie die Stücke aus der Taſche zogen. Es waren mittel⸗ große, gute Steine „Nie darf Frank es erfahren. Nie!“ rief Flons verzweifelt. 9 „Womit wollen Sie mein Schweigen erkaufen? fragte ſie. 5 Die beiden Frauen ſahen ſich lange an. Flora ſoh, jene war unerbittlich. Agnes Kallina liebte Fran ſelbſt und wollte ihn haben. Flora Gade wußte den Preis, für den das Schweigen der Kallina zu erkaufen war. Sie zahlte ihn. ö Frank Farrar ging lange finſteren und verbittel⸗ ten Gemütes umher, ohne jemandem Auskunft über den Brief zu geben, in dem die Studentin Gade ihn ſchrieb, ſie müſſe ihn verlaſſen, da ſie erkannt, daß ihre Neigung zu einem Jugendfreund doch größer ſei als ihre Neigung zu ihm. 8 Nur ſeiner Braut Agnes Kallina gegenüber äußerte er in ſpäterer Zeit, daß nie im Leben ihn eim Ereignis ſo geſchmerzt habe wie die Untreue der Flora Gade. Agnes Kallina fand manches warme Wort, um 5 Verrat der Studentin zu entſchuldigen. Farrar ſoh ſte bewundernd an.„Frauen ſtehen doch immer fü Frauen ein,“ dachte er. doch eine knappe Stunde mit der Beſeitigung der Gefahr zu E me 0 2225222 E r 10 2— 222 dem n im geſten auf Hhnee⸗ Alte am Hoch⸗ leren teil⸗ „ Die ü ck ⸗ ihrige ſtarb u der S ſich och ſo ingen. nach * b. te ein g gel⸗ aus. mithof beam⸗ 8, der u den Rte in abgab, .Es urchzu⸗ e, die geriet Fahrt [ſen. De erufs⸗ at aus ig des m hal⸗ iſtillen gen kiſten⸗ ſiehe lar m Sohl⸗ Fabrik⸗ roh ⸗ twache n. Der ng ge⸗ in an⸗ und doch ud die nende t und den ist Schup⸗ eine ahr zu —. jebeten „ rau⸗ d vor ich an⸗ gte die he, daß ora er⸗ ſtellte, en lan⸗ getan, daß ſich nſatio⸗ itten. nd den ſie die n das tte es zeſehen ne und alina. Hühen⸗ ſſels Dienstag, 28. April 1931 g. Seite Nummer 195 3 Monatsende im Aprilwetter Schwarzwald heftige Regenſtürme mit Aufhellungen An ſeinem letzten Wochenende, über das er zu gebieten hat, erlaubte ſich der Monat April wirklich noch einmal alle möglichen Späſſe, die ſeinem Namen „Ehre“ machen, was das Wetter ſowohl in der Ebene wie im Schwarzwald angeht. Ein hübſcher runder Wechſel zwiſchen Regen und Sonnenſchein, aber ſo eingeteilt, daß man nichts rechtes unterneh⸗ men konnte und gewärtig ſein mußte, eben einige hundert Meter vor dem geſteckten Ziel noch windel⸗ weich gewaſchen zu werden, war das Kennzeichen. Am Samstag nachmittag ging es zur Unzeit los, juſt um die Zeit, wo die Anderthalb⸗Tag⸗Wochenend⸗ ler ins Freie wollten. Es begann ſo zu regnen, daß man auf den Balkonen paddeln konnte. Abends wurde es wieder beſſer in ſpäter Stunde. Der Sonntag morgen ließ ſich hell an und lockte hinaus, zumal durch das Abregnen eine hervor⸗ ragend ſchöne Fernſicht gegeben war. Aber bereits zwei Stunden gegen Mittag ging es wieder wie aus Schleuſen los. Ueber die Mittagsſtunde war es wieder prachtvoll klar, ſo daß auch die höch⸗ ſten Gipfel des Schwarzwaldes und der Vogeſen aus der Nebelkappe kamen und ihr noch dichtes weißes Winterkleid in die klare Luft reckten. Doch nicht allzu lange. Neue Wetterwände kamen non der burgundiſchen Pforte, dem alten Wetterwinkel Europas, über die Rheinebene und ſchwere Re⸗ genſtürme mit wolkenbruchartigem Re⸗ gen, die vor allem dem Süd ſchwarzwald und dem badiſchen Oberland beſchieden waren, jag⸗ len über das Land, ſo daß alles eilends flüchtete. Der Nachmittag hatte wieder Sonne, beſcherte plan⸗ mäßig gegen Abend wieder Naß. Der Abend ließ die Straßen wieder auftrocknen, die prompt wieder eingeweicht wurden, ehe eine Stunde um war. Ein Wetter⸗Kaleidoſkop, wie man es nicht ſubtiler haben lann. 5 Im Hochſchwarzwald war es dabei un⸗ wirtlich kühl. Die Skiläufer, die noch hinaus⸗ gezogen waren, kamen weniger auf ihre Schneerech⸗ nung, obwohl noch reichlich Schnee liegt, aber die Güte ließ durch den Regen zu wünſchen übrig. Er war mürbe geworden. Aber zwiſchendurch ließen ſich ſchöne Genußfahrten machen, belohnt in den wundervollen Tönen und Fernſichten im Gebirge. Feloͤberg, Herzogenhorn, Belchen, Vogeſen prangten hellem Weiß über den wieder ſchneefrei gewor⸗ 1 benen, allmählich lebhafter grün werdenden Tief⸗ aß Sie 5 mittel⸗ Flora ufen?“ ra ſoh, Frank zte den kaufen bitter⸗ ft über de ihm aß ihte ſei als enüber ihn ein te der im den zar ſah ter für 1 — 0E Anlerſchreibt nicht zu leichtfertig! Der Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen warnt immer wieder vor zu leichtfertigem Unterſchreiben von Schrüftſtücken. Die Hausreiſenden benutzen die Abweſenheit der Männer, die auf Arbeit ſind, und drängen die Frauen durch ihre Ueberredungskunſt ſolange, bis ſie ihre Unterſchriften gegeben haben. Sei es, daß ſie Wäſche, Stoffe oder Bücher zu ver⸗ kaufen haben, die Frauen unterſchreiben, ohne irgend etwas zu benötigen; einzig und allein, um dieſe Rei⸗ ſenden los zu werden. N Eine Unterſchrift bindet. Wie oft iſt ein ſo leichtfertiges Verfahren der Grund zu den ſchwerſten Zerwürfniſſen und zu den größten Sorgen! Darum Frauen, überlegt, ehe Ihr Euren Namen unterzeichnet; habt Ihr es ſchon getan, geht zur Rechtsſchutzſtelle und verſucht, ob Euch hier noch geholfen werden kann. Sprechſtunden jeweils Montags und Freitags von—6 Uhr in N 2, 4, Hinterhaus. landſchaften. * * Mit Kaffee ſtark verbrüht. Das 17 Jahre alte Kind eines Fabrikarbeiters zog vorgeſtern nachmittag in der elterlichen Wohnung in Sandhofen einen Topf mit heißem Kaffee vom Tiſch herunter. Das Kind, das ſich am Körper und im Geſicht ſt a ke Verbrühungen zuzog, mußte geſtern in das Krankenhaus eingeliefert werden. Lebens⸗ gefahr beſteht vorerſt nicht. Zwei Frauen mit dem Gummiknüppel bearbei⸗ tet. Nach vorausgegangenem Wortwechſel ſchlug geſtern vormittag ein 20 Jahre alter Maſchinen⸗ ſchloſſer im Hausgang eines Hauſes in den -Quadraten mit einem Gummiknüppel auf die Ehefrauen eines Hafenarbeiters und eines Schloſſers ein. Die Frau des Hafen⸗ arheiters erlitt dabei Verletzungen auf dem Rücken und Anſchwellungen am linken Oberarm. Die Frau des Schloſſers mußte, da ſie infolge heftiger Schläge eine Gehirnerſchütterung davontrug, in das allge⸗ meine Krankenhaus eingeliefert werden. * Warnung vor einem reiſenden Einmietedieb. In den Randſtädten von Heſſen, ſo auch in Wiesbaden, tritt ein Einmietebetrüger und Dieb auf, der ſtets nach dem gleichen Trick arbeitet. Der Dieb, ein ge⸗ wiſſer Julius Jakobi aus Königsberg, ſtellt ſich als Art, Direktor, Geheimrat oder unter ſonſtigem hoch⸗ klingendem Titel vor und nennt ſich Dr. Blumental, Dr. Silberberg, Dr. Friedeberg, Dr. Roſenberg, Dr. Feldberg, Dr. Hirſchfeld, Geh.⸗Rat Dr. Heinemann uw. Er ſucht ältere Perſonen, meiſt Damen, Klavier-, Muſik⸗ Geſangs⸗ oder andere Lehrerinnen, Penſions⸗ inhaberinnen, vereinzelt auch ältere Herren, zu ſeinen Opfern aus. Unter dem Vorwand, er komme von Bonn und ſei an das Krankenhaus der betreffenden Stadt verſetzt, ſucht er eine Wohnung für ſich, ſeinen Bruder, ſeine Schweßer oder ſonſtige Verwandte, oder auch für ſeine Tochter, eine tüchtige Lehrerin. Wäh⸗ kend der Unterhaltung verlangt er Tinte oder ein Glas Waſſer. Gelingt es ihm, allein in dem Zimmer zu bleiben, ſo kundſchaftet er das Zimmer nach ſteh⸗ lonswerten Gegenſtänden aus. Er verſucht auch ſeine Opfer damit fortzulocken, daß er auf deren Geſund⸗ heitszuſtand zu ſprechen kommt und ſich bei dieſer Ge⸗ legenheit Waſſer holen läßt. Was irgend ſtehlens⸗ webt iſt, nimmt der Dieb mit und verſchwindet dann unter der Vorgabe, am folgenden Tage wieder vor⸗ au ſprechen. Der Einmietedieb iſt etwa 40—50 Jahre alt, 70 Meter groß, kräftig, hat graumeliertes Haar, nügt bei Bedarf Brille, Augenglas oder kleinen Schnurrbart. Er tritt gut gekleidet, meiſt in dunkler Kleidung, auf. Es iſt damit zu rechnen, daß der Dieb auch in Baden eine Gaſtrolle gibt. Es ſei daher vor m gewarnt. Wo er auftritt wird gebeten, dies ſofort der nächſten Polizeiſtelle mitzuteilen. Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Forderungen des Vadiſchen Einzelhandels Unſerem Bericht im heutigen Mittagsblatt über die Hauptverſammlung der Landeszentrale des Ba⸗ diſchen Einzelhandels tragen wir noch folgende Eutſchließung nach, die die Forderungen des Einzelhan⸗ dels zum Ausdruck bringt: „Die am 26. April 31 in Pforzheim zur 12. Jahres⸗ haupttagung der Landeszentrale des Badiſchen Ein⸗ zelhandels verſammelten Einzelhändler Badens richten angeſichts der unerträglich gewordenen Lage ihres Standes an die Reichs⸗ und Länderregierung, Parlamente und Gemeindeyertretung die dringende Bitte, endlich einmal von den grundſätzlichen, Er⸗ wägungen über die Möglichkeit einer Herabſetzung der öffentlichen Belaſtungen zur praktiſchen Tat überzugehen. Sowohl die Höhe als auch die Art der öffent⸗ lichen Belaſtungen haben ſich im Laufe der letztver⸗ gangenen Jahre derart kataſtrophal ausgewirkt, daß eine außerordentlich große Zahl von Einzelhandels⸗ geſchäften zuſammengebrochen iſt und die übrigen Betriebe unaufhaltſam dem Ruin entgegenſteuern. Der Einzelhandel verlangt deshalb mit allem Nach⸗ druck durchgreifende Ermäßigung der Stenern, insbeſondere der Gewerbeſtener und der Gebäudeſouderſteuer, Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung von Reich, Ländern und Gemeinden, alsbaldige Durch⸗ führung des großen Werks der Finanzreform, Er⸗ füllung ſozialer und kultureller Aufgaben nur im Einklang mit den bei unſerem verarmten Volk vor⸗ handenen Mitteln und Anwendung ſparſamſter Grundſätze bei allen Neuausgaben perſoneller und ſachlicher Art. Neben dieſen auf Herabſetzung der allgemeinen Laſten hinzielenden Reformen fordert der Einzel⸗ handel im Verfolg des von ihm betriebenen Preis⸗ abbaues, der nach den Angaben des Statiſtiſchen Reichsamtes ſeit Januar 1930 die Ernährungskoſten von 150,2 auf 131,0, alſo um 12,8 Prozent und die Koſten für Bekleidung von 169,8 auf 144,7, alſo um 14,8 Prozent herabdrückte, daß alle diejenigen Fak⸗ toren, die für die Preiskalkulation des Einzelhandels maßgebend ſind, insbeſondere auch die Belaſtungen, Tarife und Gebühren der öffentlichen Verkehrs⸗ anſtalten und der Einrichtungen von Reich, Ländern und Gemeinden, mindeſtens in gleichem Maße geſenkt werden, damit ein einigermaßen gerechter Aus⸗ gleich der allgemeinen Unkoſten ſtattfinden kann. Weiterhin fordert der badiſche Einzelhandel bei der Erfüllung ſeiner im Geſamtintereſſe liegenden Aufgaben geſetzliche Hilfe gegen alle Außenſeiter und Schädlinge, die ſeine materielle Exiſtenz und ſein Anſehen als Kaufmann untergraben. Er fordert hierbei insbeſondere: Gründliche Reform des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb, Einſchränkung der oft mit den zweifelhafteſten Mitteln betrie⸗ benen Konkurrenz, des Hauſierhandels, der Wanderlager und der Verſandgeſchäfte, alsbaldige Schaffung eines geſetzlichen Zugabever⸗ bots, ſowie eine durchgreifende Regelung des kleinen Grenzverkehrs an der badiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze. Bei den in Vorbereitung befindlichen Geſetzen— Arbeitsſchutzgeſetz, Berufsausbildungsgeſetz, Novelle zur Gewerbeordnung uſw.— fordert der Einzelhandel verſtändnisvolle Berückſichtigung der Eigenart ſeines Berufes und der ungeheuer ſchwierigen Lage, in der ſich der geſamte Einzelhandelsſtand gegenwärtig be⸗ findet. Gleichermaßen ſteht der Einzelhandel nach wie vor auf dem Standpunkt, daß jedwede Bevorzugung von Verbrauchergenoſſenſchaften, ſei es in ſteuerlicher oder ſonſtiger Hinſicht, eine harte Ungerechtigkeit be⸗ deutet, wie auch endlich einſchneidende Maßnahmen getroffen werden ſollten, um den privaten Handel von Perſonen[Doppelverdiener!) auszuſchalten, die ſolche Konkurrenzgeſchäfte weder notwendig haben, noch dazu irgendwie legitimiert ſind. Der badiſche Einzelhandel, der die dringende Not⸗ wendigkeit geſchloſſenen Zuſammenſtehens in ſeiner Organiſation, der Landeszentrale des Badiſchen Einzelhandels, auch bei dieſer Gelegenheit erneut be⸗ tont, iſt in der finanziellen Unterſtützung des Staates bis an die äußerſten Grenzen des Möglichen ge⸗ gangen. Es liegt im eigenſten Intereſſe des Staates und der Parlamente, dem Einzelhandel und ſeinen Aufgaben Verſtändnis entgegenzubringen und ihm ſeine Exiſtenzfähigkeit zu erhalten. Möge dieſer Not⸗ ruf in zwölfter Stunde nicht ungehört verhallen.“ Veranſtaltungen in Mannheim Elſa Ritterſpacher im Odenwaloklub Da ſtand ſie vor uns, die pfälziſche Dichterin, rank und ſchlank. In jedem Mundwinkel zuckte die Schelmerei. Elſe Ritterspacher hat ihrem ſonnigen Heimatlande die goldene Gabe zu verdanken, ihre Mitmenſchen zu erfreuen und zu erheitern. Viele ihrer Dialektdichtungen verfehlen gedruckt den Zweck. Man muß ſie hören, aus einem Munde hören, der nicht nur beredt, der auch das pfälziſche Idiom beherrſcht und für den Zuhörerkreis zu⸗ und ab⸗ geben kann. Und das vermag die Dichterin, die durch ihre ſchlichte Vortragsweiſe ſich als echte Vortragskünſtlerin zeigte und durch ihre pfälziſch gemütvolle, dabei fein hei⸗ tere Art ſofort den Kontakt mit den Zuhörern herſtellte. Was ſie bringt, ſind Dichtungen nur eigenen Fabrikats. Wie ſie vortrug und was ſie vortrug, war nur Selbſt⸗ empfundenes und Selbſterlebtes. Sie begann mit einer Dichtung„Mei Hämet“, die den Charakter der Pfalz beſchreibt, ihre Bewohner, die duften⸗ den Ackerfurchen, den goldenen Wein, die dunklen Wälder und die ragenden Burgen allen vor Augen zauberte. Dann aber ſprang ſie über auf ihr ureigenſtes Hebiet: Das humorvolle Volkstum der Pfalz. Zuerſt kam allgemeines, u. a.„Der Pfälzer Bankkrach“,„Vitamine“,„Die Grippe“, weiterhin aber nun Kabinettſtückchen in fein geſchliffenem Reim, der die Pointe zart und innig umfaßt und den Zuhörern Tränen der Fröhlichkeit entlockt. Es war ein befretendes Lachen, das ihr zujubelte und das ſich in dieſer ſchwerbewegten Zeit dem Herzen ſelten entringt. Ob ſich's um ihre Jugend handelt— ihr Mann ſei ja nicht da!— oder ob ſie ihm beim Oſterputz ſagte— mir pälzer Weiber ſind ſauber— oder wenn die liebe kleine Jugend, die ihr leider ſelbſt verſagt iſt, beim Frageſpiel antwortet, daß das Gegenteil von frei— beſetzt ſei—, oder daß in Freinſem der hintere(Eiſenbahnwagen) abgehängt werde, alles hatte ſolch eine herzliche, liebfreundlich köſtliche Art, daß der Jubel der Zuſtimmung mit jeder neuen Gabe voller anſchwoll. Elſe Ritterspacher war in ihrer Natür⸗ lichkeit einfach„klor“. 8 Dieſer Dialektabend, der der letzte Unterhaltungsabend des ſcheidenden Winters im Odenwaldklub mar, wurde umrahmt von Geſängen des Baritoniſten Knauf und Pfalzliedern der Geſängsabteilung des Klubs, die ſich unter Dr. Enckrichs Leitung einen hohen Stand der Sangeskunſt in zäher Arbeit und engem Zuſammen⸗ halt errungen hat.* Frühjahrskonzert der„Mandolinata“ 1920 Maunheim Die bereits vorteilhaft bekannt gewordene Vereini- gung der Mandoliniſten und Guitarreſpieler Mannheims „Mandolinata“ beſtätigte in ihrem Frühjahrskonzert neuerlich den guten Ruf, den ſie durch frühere Vorfüh⸗ rungen errungen hat. Der 1. Vorſitzende, Herr Gram⸗ bord, begrüßte die Feſtgäſte und brientierte über die Ziele des Vereins. Dank des exakten Zuſammenſpiels ſowie der rhythmiſchen Präziſion gelangten nicht nur Ton⸗ ſtücke leichteren Genres zu anſprechender Wiedergabe, ſon⸗ dern auch anſpruchsvollere Kompoſitionen wie die Ouver⸗ ture zu Mozarts Oper„Titus“ und der bekannte Straußſche Konzertwalzer„Frühlingsſtimmen“ in geſchick⸗ tem Arrangement wurden unter der umſichtigen Leitung des Dirigenten Herrn Oskar Hermann durchaus be⸗ friedigend vorgetragen. Lediglich die beiden Tonſtücke von Komzäk„Volksliedchen“ und„Märchen“ hätten wir uns etwas duftiger und zarter gewünſcht. Die ſtattliche nahezu 40 Mitwirkende umfaſſende Vereinigung, in der Inſtru⸗ mente aller Größen und Gattungen, einſchließlich des für tiefe Tonlagen unentbehrlichen Zupfbaſſes und Tremolo⸗ Baſſes geſpielt werden, konnte ſich, unterſtützt von Schlag⸗ werk, auch an Uebertragungen von Werken wagen, die urſprünglich für das volle ſymphoniſche Orcheſter gedacht ſind, wie die als Zugabe eingelegte Ouvertüre zur ſchönen Galaths von Suppe. Sehr zu begrüßen war die Mit⸗ wirkung des Eiſenbahnergeſangvereins Mannheim, der unter Leitung ſeines Chormeiſters Herrn A. Engel ⸗ mann zunächſt zwei beifällig aufgenommene Chöre à cappella tonſchön und ſorgfältig nuanciert zu Gehör brachte, in der zweiten Programmhälfte Chorwerke mit Begleitung des Mandolinenorcheſters vortrug, wobei die Geſamtleitung Herrn Hermann oblag. An das gut be⸗ ſuchte harmoniſch verlaufene Konzert ſchloß ſich ein Ball, bei dem die tanzluſtige Jugend zu ihrem Rechte kam. 85 Konzert in Feudenheim Der Geſangverein„Germania“ in Feudenheim hielt am Sonntag ein Vereinskonzert ab, das für den Verein in jeder Hinſicht ein voller Erfolg geweſen iſt. Der Chor⸗ leiter, Kirchenmuſikdirektor Fritz Leonhardt, hatte ein künſtleriſches Programm zuſammengeſtellt, das ſowohl dem Chor Gelegenheit gab, ſeine Fähigkeiten zu beweiſen, wie es auch den Soliſten ermöglichte, ſich voll zu entfalten. Gleich mit dem einleitenden Chor, Schuberts„Gloria“ aus der deutſchen Meſſe, trat die vorzügliche Schulung des Chores, der über beachtenswertes Stimmaterial verfügt, deutlich hervor. Fritz Leonhardt holt aus den Sängern das Letzle heraus, ob es ſich um ſchwierigere Lieder oder um einfach geſetzte Volksweiſen handelt. Der von den Zuhörern bes ſtark beſetzten Saales geſpendete Beifall war wohlverdient und man konnte es durchaus begreifen, wenn einige Volkslieder, die beſonders fein abgeſtimmt zum Vortrag gebracht wurden, wiederholt werden mußten. Als Soliſtin hatte man Marianne Zeiner(Vio⸗ line), eine Schülerin von Käthe Back, gewonnen, die mit guter Technik— beſonders in den Doppelgriffen— Werke von Bach, Kreisler und Tartini ſpielte. Toni Auer ⸗ bach(Cello) brachte recht eindrucksvoll das„Andante cantabile“ aus der 5. Symphonie von Tſchaikowſky zu Gehör. Mit zwei Trios von Haydn und Mendelsſohn be⸗ kundeten die beiden Künſtlerinnen mit Fritz Leonhardt zuſammen, der auch bei den Inſtrumentalſolis ein an⸗ ſchmiegender Begleiter war, ihr künſtleriſches Feingefühl. Im Rahmen des Konzertes wurde den Mitgliedern Joh. Schertel und Joh. Käürſch für 25jährige Sanges⸗ tätigkeit die ſilberne Ehrennadel überreicht, und den Herren Jak. Gumbel und Hch. Kir ſch die Ehrenmit⸗ gliedſchaft für 25jährige Vereinszugehörigkeit verliehen. Bunter Abend bei der„Fioͤelitas“ Der Männergeſangverein„Fidelitas“ ver⸗ anſtaltete am Sonntag im Jugendheim für jene Mitglie⸗ der und Freunde einen wohlgelungenen Fa milien⸗ abend. In bunter Reihe wechſelten geſangliche und theatraliſche Darbietungen. Der Männerchor brachte einige Chorwerke zu Gehör, die unter der umſichtigen Leitung des Hauptlehrers Franz Joſeph Meyer den Männerchor im beſten Lichte zeigten. Sehr verdient machte ſich eine Turn⸗ riege der Deutſchen Jugendkraft durch ihre prä⸗ ziſen Vorführungen. Für das ſchmiſſige Luſtſpiel war als Regiſſeur der altbewährte Georg Giegrich gewonnen. Mit ſeiner talentierten Theatergruppe— den Damen Schneider und Meiſel, den Herren Hartmann und Vogt— darf er das Hauptverdienſt buchen. Der erſte Vorſitzende des Vereins Franz Meiſel ſprach gerne den wohlverdienten Dank aus. Die zahlreich Erſchienenen gaben ebenſo gern ungeteilten Beifall. Das Vereins⸗ orcheſter war unermüdlich in ſeiner Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. ne. * Konzert der Muſikkorps des Wehrkreis⸗Kommandos V. Nach langen, ſchwierigen Verhandlungen mit den verſchie⸗ denen zuſtändigen Stellen iſt es gelungen, für Sonntag, 10. Mai zu einem großen Militär⸗Konzert im Nibelungen⸗ ſaal fünf der beſten Muſikkorps des Wehrkreiskomman⸗ dos V zu verpflichten. Das Konzert, von dieſen Kapellen in Uniform geſpielt, wird ausgeführt vom Muſikkorps des 1. Batl. des Inf.⸗Regts. Nr. 13 in Stuttgart, vom 2. Batl. des Inf.⸗Regts. Nr. 13 Ludwigsburg, vom 2. Batl. des Inf. ⸗ Regts. Nr. 14 Tübingen, vom Reiter⸗Regiment 18 in Cann⸗ ſtatt und von der Nachrichten abteilung V Cannſtatt. Der Reinerlös aus dem Konzert fließt der Mannheimer Notgemeinſchaft zu. * Einige Käſten in Brand geraten. Heute mittag gegen 1 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach dem Hauſe D 1, 4 gerufen, wo im Hofe einige Käſten in Brand geraten waren. Da das Haus in der Breiteſtraße gegenüber dem Paradeplatz liegt, hotte ſich ſofort eine große Menſchenmenge angeſammelt, ſodaß die Polizei abſperren mußte. Die Schlauch⸗ leitung wurde über die Gleiſe gelegt. Die Straßen⸗ bahn mußte deshalb umgeleitet werden. Das Feuer erwies ſich als ungefährlicher, als man angenommen hatte. Die Feuerwehr konnte nach viertelſtündiger Arbeit wieder abrücken. Kontraſte Auch in Mannheim blüht es jetzt allenthalben, von den prunkenden Magnolien im Schloßhof bis zu den beſcheidenen Pfirſichbäumen in den Schreber⸗ gärten. Am Kaiſerring ſteht in einem Vorgarten ein Bäumchen, die ſchlanken Zweige mit zahlloſen dunkelroſa Blüten überſät, ein wahrer Hochseits⸗ ſtrauß der erwachenden Natur. Vor dem Gitter des Gartens ſitzt auf einem nie⸗ deren Rollkarren ein Bettler, dem beide Beine feh⸗ len. Schweigend hält er den Vorübergehenden den Hut hin. Viele, deren Blicke das blühende Bäum⸗ chen gefangen hält, ſehen ihn erſt im letzten Augen⸗ blick. Und wohl keiner geht vorüber, dem nicht dieſer furchtbare Kontraſt in die Seele ſchneidet, dieſer furchtbare Kontraſt zwiſchen Frühlingshoffen und menſchlicher Hoffnungslöſigkeit. Ein paar Eiſenſtäbe nur trennen das frühlingsfroh blühende Bäumchen und dieſe Nachtſeite menſchlichen Elends. Mit einem und demſelben Blicke umfaßt unſer Auge die feſtlich geſchmückten Zweige und den Verſtümmelten. H... * „ Sonntagsrückfahrſcheine im Ausflugsverkehr der Straßenbahn. Die Straßenbahn in Hannover führt mit Wirkung vom 1. Mai verbilligte Sonn⸗ tagsrückfahrſcheine nach Hildesheim, Gehrden und Barſinghauſen ein. Dieſe drei Orte gehören zu den beliebteſten Ausflugszielen der Hannoveraner. Die Fahrpreisermäßigung beträgt 25 v. H.(bei der Eiſen⸗ bahn 337% v..). * Frankfurter Sängerbundesfeſt 1932. Zum 15. April wurde eine zweite Zählung der ein⸗ gegangenen unverbindlichen Anmeldun⸗ gen zum Bundesfeſt vorgenommen. Demnach haben bis jetzt 3900 Vereine mit 85 400 Teilnehmern, davon 72 500 Sänger, ihren Beſuch zugeſagt. Das Geſamt⸗ ergebnis darf in Anbetracht der Zeitverhältniſſe als recht günſtig bezeichnet werden. * Freiwilliger Tod. In der Nacht zum Montag hat die auf dem Waldhof wohnhafte 28 Jahre alte Ehefrau eines Drehers in der Küche ihrer Wohnung den Gashahn geöffnet. Die Frau wurde am nächſten Morgen tot aufgefunden. Die Tat iſt offenbar auf Familienſtreitigkeiten zurück⸗ zuführen. e Was hören wir? Miktwoch, 29. April : Frankfurt: Frühkonzert auf der Kino⸗Orgel. Frankfurt: Schallplattenkonzert. Königswuſterhauſen: Schallplatten⸗Konzert. rühmte Dirigenten: Erich Kleiber. : Südfunk: Promenadekonzert vom Schloßplatz Stutt⸗ Be⸗ gart, : München: Mittagskonzert auf Schallplotten. Unter⸗ haltungskonzert. : Südfunk: Tanzmuſik auf Schallplatten. 5: Langenberg: Mittagskonzert. 5 N : Heilsberg: Unterholtungsmuſik auf Schallplatten. 5: Königswuſterhauſen: Kindertheater:„Die chineſiſche Nacht igall“. : Frankfurt: Stunde der Jugend.. : Wien: Akademie. Geſang, Klavier und Violine. : Heilsberg: Kinderfunk, Märchen. : Südfunk: Kinderſtunde. : Langenberg: Kinderſtunde. : München: Kinderſtunde. ranlfurt: Nachmittagskonzert. angenberg: Veſperkonzert des Terzetts Eſſen. 5 : München: Veſperkonzert. Mozart, Bayer, Vollſtedt uſw. : Wien: Mit Knut Rasmuſſen zu den Eskimos. Kay Birket⸗Smith(Kopenhagen). : Frankfurt:„Univerſitäts⸗ und Berufsbildung“. Vor⸗ trag von Miniſterialdirektor Dr. Dr. h. c. Richter. : Königswuſterhauſen: Eine Wonderung durch Deutſch⸗ lands Gaue. : Südfunk: Volkstümlicher Opernabend. : Heilsberg: Sinfoniekonzert des Funkorcheſters. J. S. Bach, Brück, Schumann. : Langenberg: Abendmuſik. : Südfunk: Bunter Abend. : Heilsberg aus Berlin: Malpopika. Kleine Funkoper von Mendelsſohn und Seitz. : Südfunk: Bernhard Blume ſpricht über: Das Thea⸗ ter und die junge Generation(.). : Wien: Abendkonzert. Wagner, Grünfeld, uſw. : Heilsberg: Tanzmuſik aus Berlin. 5: München: Konzert und Tanzmuſik. Aus dem Ausland 5 : Straßburg: Schallplattenkonzert. : London⸗Daventry: Sinfoniekonzert. zunow. : Rom⸗Neapel: Konzert. Auber, Brahms, Mascagni. : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Fetras, Millöcker, Schertzinger uſw. i a : London⸗Daventry: Sinfoniekonzert. Schubert, Men⸗ delsſohn, Bar uſw. 20.30: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Delibes uſw. 21.05: Rom⸗Neapel: Orcheſter⸗ und Geſangs⸗Konzert. 21.30: Prag: Klavierkonzert. Ruſſiſcher Komponiſten. 22.30: Straßburg: Tanzmuſik auf Schallplatten. +* Kammer⸗Harfen⸗ Ambroſo Dvorak, Glo⸗ Mozart, Fetras, Neuer Sender zu empfangen! Seit einigen Tagen kann man den mit 60 KW endenden Groß⸗Sender Bero⸗Münſter aus der deutſchen Schweiz ſehr gut empfangen. Der Sender iſt hier faſt ſo gut wie der Mühlacker⸗Sender zu empfangen und ſendet vor allem das Berner Programm in deutſcher Sprache auf Welle 459.4 (zwiſchen Mühlacker und Köln⸗Langenberg, ohne Ueber⸗ lagerung zu erhalten). zum Laſſee gebn 3 anlbade: denn das gibl dem Waſſer Wos ihm fehll: Die Kraſd, Ales Aroma auſiunehmen Probieren! Aber Leteꝛs muß es ſein!- Nalürlich! 4. Seite/ Nummer 195 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 28. April 1931 Stirbt der Storch aus? Von verſchiedenen Orten wurde ſchon gemeldet, daß die Störche aus ihren Winterquartieren zurück⸗ gekehrt ſind und ihre alte Wohnung auf dem Firſt des Daches wieder bezogen haben. In Mannheim haben ſich bis vor einigen Jahren immer auch einige Storchenpaare häuslich niedergelaſſen. Bis jetzt konnte man noch keinen Storch über die Häuſer hinſegeln ſehen. Auch aus anderen Gegenden wird berichtet, daß die Zahl der bewohnten Storchen⸗ neſter ſich von Jahr zu Jahr vermindert. Das iſt entſchieden zu bedauern, denn der Storch iſt, wie wenig andere Vögel, beliebt bei jung und alt. Sein Kommen im Frühling wird von der Jugend be⸗ jubelt. Die Kinder ſingen: Hurra, Hurra, der Storch iſt wieder da! Sieh! Sieh! der Storch iſt wieder hie! Er aber klappert auf dem Dache mit ſeinem Schnabel wacker drauf los; denn er kann nicht ſingen und nicht ſchreien. Durch Vertilgung von Mäuſen, Nattern, Käfern und Gewürm iſt er nützlich. Mit ſeinen langen, dünnen Beinen watet er, Nahrung ſuchend, durch feuchte Wieſen und Sümpfe. Im Fluge ſtreckt er die Beine nach hinten; ſie dienen ihm als Steuer. Wie ſich die Zahl der Störche in Deutſchland in den letzten 30 Jahren vermindert hat, beſagt eine Statiſtik. Im Jahre 1901 gab es in Mecklenburg noch über 3000 beſetzte Storchenneſter, während dieſe Zahl im Jahre 1925 auf 536 geſunken iſt. In Oſtpreußen iſt die Zahl der Störche in dieſer Zeit um 70 Prozent und in Schleswig⸗Holſtein um 50 Film⸗Rundſchau Noxy:„Ihr Junge“ perſönlich Nun haben auch die Mannheimer Kinofreunde Gelegen⸗ heit, den kleinen Hans Feher, den Hauptdarſteller des Filmes„Ihr Junge“, perſönlich kennen zu lernen. Welch große Zuneigung er ſich bereits erworben hat, zeigte der Aubrang, der ſich beſonders vor dem Roxy⸗Theater aus⸗ wirkte. Bet ſeinem Erſcheinen gab es in den engen Plan⸗ ken überhaupt kein Durchkommen mehr, denn die Menſchen⸗ menge, die ihn aus der Nähe ſehen wollte, wich nicht von ihren eingenommenen Plätzen. Hans Feher macht ſich aber aus dieſer Begeiſterung herzlich wenig, er iſt noch un⸗ beeinflußt von ſeinem Können, frei von jeglichen Skar⸗An⸗ gewohuheiten. Ja, er iſt noch ein Kind durch und durch und findet die ganze Publikumsgeſchichte recht langweilig. Viel lieber würde er mit der Taſchenlampe den Platzan⸗ weiſer im Kino ſpielen. Im Hotel hat er bereits alle ihm zuſagenden Möglichkeiten aufgeſtöbert, hat ſich durch ſein einnehmendes Weſen überall Freunde erworben und drückt ſich vor allen ihn betreffenden offiziellen Dingen. Erwiſcht er einen Beſucher, der zu ihm will, geleitet er dieſen höf⸗ lich zur Zimmertüre und überläßt ihn daun feinem Schick⸗ fal, vielmehr ſeinen Eltern, die ja über das was man zu hören wünſcht, noch viel beſſer Beſcheid wiſſen als der Junge. Seine Mutter Magda Sonja iſt bekanntlich auch die Mutter in dem Film und ſein Vater der Regiſſeur. So exfährt man unzählige Einzelheiten, hört, daß der Film zugleich in ſchwediſcher und in tſchechiſcher Verſion gedreht worden iſt— eine ſprachliche Leiſtung für den ſiebenjähri⸗ gen Jungen. Gloria Ein wirklich ſehenswertes Programm bietet gegenwärtig das Glorka⸗Theater ſeinen Beſuchern.„Der König von Parts“ war urſprünglich ein Tonfilm, der zugleich in deutſcher und franzöſiſcher Foſſung gedreht wurde. Daher ſieht man auch in manchen Szenen überdeutliche Mund⸗ bewegungen, die durch zahlreiche Titel erläutert werden. Dieſer kleine Nachteil wird allerdings wieder ausgeglichen, denn die Aufnahmetechnik beruht auf dem ſtummen Film, die Kamera gleitet von Motiv zu Motiv, von Figur zu Figur. Die Geſchichte, die ſich hier abſpielt, iſt konſtruiert, gibt ober dem Schauſpieler Jwan Petrovich Gelegen⸗ heit, wieder ſeine Unwiderſtehlichkeit zu beweiſen. Neben ihm wirken in dem Abenteurerfilm u. a noch Han na Ralph, Rolf v. Goth, Hanna Waag, Karl Huszar⸗ Puffy mit. Das Orcheſter begleitet mit großer Anpaſ⸗ ſunasfähigleit den Bildſtreifen. Der zweite Film„Das Geheimnis ſeiner Frau“ hat nur den einen Fehler, daß ſeine Berge und Schneelandſchaften Kuliſſen ſind. Dafür ſpielt aber Emil Jannings und wie ſpielt er den unkomplizierten Bauern, der mit abgöttiſcher Anhänglichkeit ſeine Frau und Kinder liebt und plötzlich ſchwere ſeeliſche Konflikte durch⸗ zumachen hat! Trotz des zweifelhaften Titels iſt es eine ſaubere Arbeit, die in Amerika gedreht worden iſt und die dem großen Jannings durchaus würdig iſt. Auf der Bühne bieten„Drei Braſellos“ Sport auf dem Schlappſeil. Die Arbeit dieſer drei Artiſten nötigt ehrliche Bewunderung ob, der ſtarke Beifall, des Publi⸗ kums iſt durchaus verdient. Bekanntlich gilt der Prophet in ſeinem Voterlande nichts, aber in dieſem Falle beſtätigt eine Ausnahme die Regel. Dieſe drei ſind nämlich Mann⸗ heimer, die vor Antritt eines Auslands⸗Engagements einen . Erfolg in ihrer Vaterſtadt erzielen nnen. ——— Kommunale Chronik Verpachtung der Gemeindejagden in der Pfalz :: Speyer, 27. April. Aus Anlaß verſchiedener Unſtimmigkeiten bei der Verpachtung der Gemeindefagden in der Pfalz hat die Regierung der Pfalz, Kammer des Innern, folgen⸗ des grundſätzlich ausgeſprochen: 1. Die Pachtdauer iſt ein weſentliches Erfordernis der Ausſchreibung und der Pachtbedingungen, die der Verſteigerung zugrunde gelegt werden. Es muß da⸗ her ſchon bei der Ausſchreibung, zum mindeſten aber bei einer Verpachtung, Klarheit beſtehen darüber, ob die Jagd beiſpielsweiſe auf ſechs oder neun Jahre verpachtet wird. 2. Die Verpachtung der Gemeinde jagd ſteht in der Pfalz nicht dem Gemeinderat, ſondern dem Bezirksamt zu. Der Bürgermeiſter handelt bei der Verſteigerung als Beauftragter des Bezirks⸗ amtes. Da dem Gemeinderat die Verpachtung der Jagd nicht zukommt, iſt ſchon aus dieſem Grunde der Vorbehalt des endgültigen Zuſchlags durch den Ge⸗ meinderat ebenſo unzuläſſig wie der Vorbehalt der Auswahl unter den Bietern uſw. In ſeiner letzten Sitzung hat der Gemeinderat von Gengenbach beſchloſſen, eine Erhöhung der Bier ⸗ ſteuer, die nach der Notverordnung bei der Höhe der Umloge erforderlich wäre, abzulehnen. 5 Prozent zurückgegangen. Die Zugſtraßen unſerer Vögel, beſonders des Storches, wurden in der Vogelwarte Roſſitten auf der Kuriſchen Nehrung in Oſtpreußen ermittelt. Die norddeutſchen Störche ziehen nach Südoſten ab über Ungarn, den Bosporus, Kleinaſien, Syrien, Paläſtina nach Afrika hinüber, das Niltal aufwärts bis zur Südſpitze Afrikas. Die ſüd⸗ und weſtdeutſchen Störche wandern nach Süd⸗ weſten über Spanien. Bis jetzt iſt man mit der Feſtlegung dieſer weſtlichen Zugſtraße nicht über Gibraltar hinausgekommen. Hoffentlich gelingt es bald, auch von dieſen Störchen das Reiſeziel genau zu ermitteln. In Oſteuropa niſtet eine Storchenart mit ſchwarzbraunem Gefieder. Es iſt dies der ſchwarze Storch, der ſein Neſt auf hohe Bäume baut. Er ſchadet der Fiſchbrut und dem Jagdgeflügel. Ein naher Verwandter des Storches, der Kranich, lebt in den nordeuropäiſchen Ländern. Auf ſeinen Wanderzügen im Frühling und Spätherbſt kann man ihn auch bei uns beobachten. In keilförmigen Reihen ſieht man häufig Kranichzüge hoch in den Lüften ſegeln. Auch der Fiſchreiher gehört zur Sippe der Sumpf⸗ oder Watvögel. Seine Reihen ſind in den letzten Jahren ebenfalls bedeutend ge⸗ lichtet worden. Dieſe Vögel niſten in Kolonien von 10—50 Neſtern in Wäldern in der Nähe von Flüſſen. Eine ſolche Kolonie, Reiherſtand genannt, befand ſich bis vor wenigen Jahren in Eberbach und zwar nahe der Burg Stolzeneck. Jetzt iſt ſie ver⸗ ſchwunden. 1 Die gläſerne Schule rdv. Lübeck, 27. April. In Lübeck wurde mit der Volksſchule„Am Kloſterhof“ ein neuarti⸗ ger Schulbau fertiggeſtellt, der Einrichtungen auf⸗ wetſt, wie ſie bisher noch keine deutſche Schule be⸗ ſitzt. So ſind z. B. die Wände, die die langen Mittel⸗ flure von den Klaſſenzimmern trennen, durch Glasſchränke erſetzt, die das Licht aus den Klaſſenzimmern auf den Flur durchlaſſen. Die Schränke dienen zur Aufnahme von Lehrmitteln, Schülerarbeiten uſw. Der Flur im Erdgeſchoß er⸗ weitert ſich an einem Ende zu einer„Milchdiele“, in der den Kindern ein warmes Milchfrühſtück verabreicht wird. Die Klaſſenzimmer beſitzen an⸗ ſtelle der bisher üblichen Einzelfenſter vollkommen verglaſte Fenſter wände; in jedem Klaſſen⸗ zimmer iſt außerdem eine Waſchgelegenheit ein⸗ gebaut. Im Phyſikſaal hat jeder Schüler Gas⸗, Strom⸗ und Waſſeranſchluß an ſeinem Platze. Für den Erdkundeunterricht beſitzt die Schule eine Stern⸗ kammer, in der der Lauf der Geſtirne durch Licht⸗ projektion dargeſtellt werden kann, und ein be⸗ gehbares Himmelsgewölbe aus Eiſenkon⸗ ſtruktion, das die Einteilung des Weltraums dar⸗ ſtellt. Neben der Turnhalle iſt noch ein beſonderer Gymnaſtikraum vorhanden. Ein Gewächs⸗ haus ermöglicht den Schülern, zu jeder Jahreszeit Pflanzen aufzuziehen. Kleine Mitteilungen In der erſten Sitzung des neugewählten W a Lö s 8 huter Bürgerausſchuſſes wurden ſämtliche acht Vorlagen angenommen, darunter die Ermäßigung der Schlachthaus⸗ und Fleiſchbeſchaugebühren, die Aufhebung des Wohnungsamtes, dieſe gegen die Stimmen der Sozial⸗ demokraten, Kommuniſten und Nationalſozialiſten, und die Verlängerung der Unterrichtszeit der Knabenfortbildungs⸗ ſchulen von Oſtern 1931 ab von fünf auf acht Stunden. Aus Mannheimer Gerichtsjälen Schwindelhafte Finanzvermittlung In der heute vormittag fortgeſetzten Verhand⸗ lung vor dem erweiterten Schöffengericht Mannheim unter Vorſitz von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley gegen den 29 Jahre alten K. Br. wegen Schwindel mit Darlehensvermittlung hat die umfangreiche Beweisaufnahme zunächſt eine Beſtäti⸗ gung der Anklage in faſt allen Punkten er⸗ bracht. Anderſeits ergab ſich aber auch zugunſten des Angeklagten, daß ſeine Hintermänner ihm bös zugeſetzt haben, die auch zum Teil wegen Betrugs in Unterſuchung ſtehen. Intereſſant war das Gutachten des Pſychiaters und Sachverſtändigen, Medizinalrats Dr. Moeckel von der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch, der aus⸗ führte, daß der Angeklagte früher ſtark an der Grenze der Zurechnungsfähigkeit geſtanden iſt. Heute müſſe man den Angeklagten aber ſoweit als ge⸗ beſſert anſehen, daß er zwar verantwortlich, andererſeits ihm aber auch mildernde Umſtände wegen ſeines immerhin defekten Seelenlebens zu⸗ gebilligt werden müſſen. Der Bücher⸗Sachverſtän⸗ dige, Treuhänder Zecher, kommt zu dem Ergebnis, daß die Handlungen des Angeklagten als ſchwere Verfehlungen gegen Treu und Glauben im Ge⸗ ſchäfts verkehr anzuſprechen ſind. Erſter Staatsanwalt Dr. Frey beantragte in Anbetracht der doch immerhin annähernd 18 000, betragenden Geſamtſchäden eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Scheuer, hält im Hin⸗ hlick auf den defekten Geiſteszuſtand des Angeklag⸗ ten eine Gefängnisſtrafe von höchſtens einem Jahr für angebracht. Der Angeklagte ſelbſt führte in ſeinem Schlußwort aus, daß er ſich in der langen Unter⸗ ſuchungshaft zu der Einſicht durchgerungen habe, daß vieles in ſeinem Leben verfehlt war und daß ihm die richtige Leitung gefehlt habe. Nach längerer Beratung verkündete das Gericht ſolgendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen fortgeſetzten Betrugs zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr, ab⸗ züglich? Monat Unterſuchungshaft ver⸗ urteilt. Der Haftbefehl wird aufgehoben und der Angeklagte auf freien Fuß geſetzt. 98 Vor und Ringkämpfe in Ladenburg ASW Ladenburg ſiegt im Ringen über Bf 86 Mannheim 11:8 Schon immer gab es bei der Begegnung dieſer beiden Ringermannſchaften ſponnende Kämpſe und hochwertigen Sport zu ſehen, ſo auch am Sonntag abend, als Ass La⸗ denburg eine längere Zeit zurückliegende Rückkampfver⸗ pflichtung erfüllte und Vic 86 zu Gaſt hatte. Den Vor⸗ kampf, der ebenfalls in Ladenburg ausgetragen wurde, ver⸗ lor AS mit 11:7. Damals rang die erſte AS V⸗Staſſel in der A⸗Klaſſe und die erſte Ringermannſchaft des Vfͤ 86 in der B⸗Klaſſe. Inzwiſchen iſt ASV Ladenburg in die Oberliga und Bf 86 in die Kreisliga guſgerückt. Man war deshalb auf die erneute Begegnung ganz beſonde ge⸗ ſpannt. Diesmal blieb ASV mit 11:8 im Ringen Sieger, obwohl Vic 86 die größeren Gewinnchancen hotte. Die im Saale des Bahnhofhotels Ladenburg der gut be⸗ ſuchte Veronſtaltung wurde durch zwei Boxkämpfe, die ebenfalls auf ſportlich hoher Stufe ſtanden, eröffnet. 1 ſchließend daran legte die undgewichtsriege des unter der Leitung von Hch. St guten Könnens ab. Die Kämpfe auf der Matte: Bantamgewicht: Schmitt⸗Ladenburg— E. Adam⸗ViK 86. Schmitt durchweg lebhafter im Angriff wurde von Adam meiſtens abgefangen, wobei dieſer aber nicht nachſetzte und günſtige Chancen gusließ. Nach ergebnisloſer Halbzeit mußte Schmitt zuerſt in die Bodenlage, wo Adam Vor⸗ teile erringt. Aber ſchon nach dem Wechſel ſiegte Schmitt durch Ueberſtürzer in 132 Minuten.:0 für Ladenburg. — Federgewicht: Fiſcher⸗Ladenburg— Thomos⸗VfK 856. Fiſcher wehrte ſich tapfer der dauernden Angriffe ſeines Gegners. In.30 Minuten war der Widerſtand Fiſchers gebrochen, Thomas zwang ihn zu Boden und ſiegte durch Armſchlüſſel und Eindrücken der Brücke. Stand:3.— Leichtgewicht: Trill⸗Ladenburg— Münch⸗Vf 86. Beide lieferten einen ſelten ſchönen Kampf von blitzſchnell wech⸗ ſelnden Bildern. Trills Hüftſchwung parierte Münch mit Untergriff, wobei erſterer knapp der Niederlage entging. Auch Münch entwand ſich in Abwehr eines Armzuges aus kritiſcher Loge, behielt ober ſtets die Führung und ſiegte verdient n. P. 573 für Vfa 86— Weltergewicht: Schwöbel⸗ Ladenbg.— Münch⸗VfK. Schwöbels Aufreißer, Armſchlüſſel mit Feſſelung wehrte Fricke geſchickt ab, verſchiedentlich mit Armzug am Boden. Durch Halbnelſon brachte er den Ladenburger in eine gefährliche Loge ohne dieſe jedoch aus⸗ nützen zu lfönnen. Schwöbel wurde verdienter Punktſieger. Stand:5.— Mittelgewicht: Auch dieſes Paar lieferte eine ausgezeichnete, äußerſt ſpannende Partie, bei ſich beide in bunter Reihenfolge in brenzliche Lagen brachten. Bei Halbzeit wor der Kampf ausgeglichen. Die angeordnete Zwangshocke ſah Sauer in der Unterlage. Dieſer ſiegte durch Armſeſſelung und ſeitlichem Ueberwurf in 12,38 Mi⸗ nuten.:5 für Lodenburg.— Halbſchwergewicht: Stohl⸗ Ladenburg— H. Rudolph⸗Vſck 86. Ein Schulterſchwung von Stahl, prächtig ausgeführt, landete außerhalb der Matte. Rudolph mußte parterre, wo er ſeinen Gegner durch Kopf⸗ griff und Armfeſſelung der Niederlage nahe brachte, Stahl wehrte ſich verzweifelt und konnte der Gefahr entrinnen, um ſich dann aber durch einen Armzug von Rudolph in.05 Minuten auf die Schultern legen zu müßen. Stand 88. — Schwergewicht: Röhrl⸗ Ladenburg— Weber⸗Vf 86. Weber, an Gewicht und körperlich ſtark unterlegen, erſetzte dieſen Nachteil durch größere Routine und beſſere Technik. Seinen Angriffen wußte ſich Röhrl geſchickt zu entziehen und ſo verliefen die erſten 10 Minuten ergebnislos. Röhrl zuerſt in der Unterlage gelang es durch Abfangen eines Angriffes mit Kopfzug und Armfeſſelung Weber in 11,58 Minuten zu beſiegen. Im Boxen Leichtgewicht: Schmitt⸗ Li 86— Weyrich⸗Phönix Mannheim. Schmitt war ſtändig im Angriff un ſetzte ſei⸗ nem Partner beidhändig ſtork zu. Von Runde zu Runde forcierte Schmitt das Tempo, aber Weyrich hielt wacker durch und ließ auch den Angriff nicht vermiſſen, ſo daß ſich Schmitt mit einem Punktſieg begnügen mußte.— Halh⸗ ſchwergewicht: Handſchuh— Schwarz, beide Vic 86. Ob⸗ wohl Schwarz enorm einſtecken mußte und wiederholt an⸗ geſchlogen war, nahm er immer wieder beherzt den Kampf auf und zeigte, daß er auch ſchneller und härter als ſonſt zu treffen vermag. Handſchuh wurde Punktſieger. R * Heilbronn ſchlägt 1. Fauſtkampfklub Pforz⸗ heim:7 Handſchuh⸗Vfe. 86 Mannheim unterliegt knapp dem Deutſchen Meiſter Bubeck⸗Stuttgart Der Heilbronner Stadtſaal beherbergte am Samstag abend wiederum gut 800 Zuſchauer, als ſich die Mannſchaf⸗ ten des Polizei⸗Sportvereins Heilbronn und des 1. Fauſt⸗ kampfklubs Pforzheim zu einem Städteborxkampf im Ring begegneten. Beide Mannſchaften gaben ihr Aeußerſtes her und der Verlauf der einzelnen Kämpfe, ſtellte alle Beſucher vollauf zufrieden. Von der Härte der Trefſen zeugt deut⸗ lich der Umſtand, daß drei der acht Kämpfe durch k. o. ent⸗ ſchieden wurden. Der Hauptkampf des Abends wurde von dem Deutſchen Meiſter Bu beck⸗Stuttgart und Han d⸗ ſchuh⸗ Mannheim beſtritten. Er ging über 6 Run⸗ den zu 2 Minuten, die ungemein temperamentvoll durch⸗ gefochten wurden. Der ſehr hart ſchlagende Mannheimer zwang den Meiſter zur vollen Entfaltung ſeines Könnens, doch ſicherte ſich Bubeck durch ſeine ausgefeiltere Technik ein Plus, das zum Punktſieg reichte. K. C PSV. Frühjahrs- Schneefälle im Hochſchwarzwald April⸗Mai⸗Skilauf wie in alpinen Gebieten möglich Der April ſoll bekanntlich machen was er will, heißt es im Volksmund. Er beſorgt dieſen Grundſatz im Jahre 1931 gründlich, faſt allzu gründlich, wenn man die fort⸗ dauernd kühle Witterung mit ihren jüngſten recht anſeh⸗ lichen Neuſchneefällen in Rückſicht zieht. Schnee im Hochſchwarzwold in Hülle und Fülle, daß es faſt unwirklich erſcheint, wenn man noch hinaufpilgert, um auf einem weit geſchloſſenen Feld tadelleſen Firnſchnees die Sli zu ziehen und ſich die heiße Sonne zwiſchendurch auf den Pelz brennen zu laſſen, der meiſt im beſten Fall noch tus einem leichten Hemd oder Badeand ug beſteht. Es iſt noch kein Ende abzuſehen, wann auf den Feld⸗ bergs Höhen, auf den Flanken der Hornis⸗ grinde, aus den Wäldern des Rohrhardber⸗ ges das erſte Grün ſprießen wird. Weite weiße Flächen, deren erſte leichte Ausaperungen durch die Schneefälle in der zweiten Aprilhälfte wieder eingedeckt wurde, ſind das Kennzeichen des Hochſchwarzwaldes in einem ſaſt unglaub⸗ haften Ausmaße. Freilich, man iſt durch etliche milde und ſchneearme Winter, die es dem Frühjahr mit einem ſieg⸗ reichen und ſchnellen Einzug nicht ſchwer machten, etwas verwöhnt oder der Regel entwöhnt, denn man entſinnt ſich doch aus früheren Wintern, wie es da oben ausgeſehen hat. Heute iſt ober der Glaube, daß es noch Winter im Hochſchwarzwald ſein könnte, ſo dünn, daß es paſſieren kann, in den von Norden in die Freiburger Bucht ſohren⸗ den Schnellzügen, denen ſich der Höhenzug vom Schauins⸗ land bis zum Feldberg präſentiert, erſtaunte und d weifelnde Geſichter und Ausrufe vermerken zu müſſen, ob das denn wirklich der Schwarzwald ſei, der ſei ja noch weiß. Er wird noch lange weiß ſein, wenn man die Schneemaſſen berückſichtigt, die da überall noch feſt ſtecken. Keine Wächte am Seebuck, am Zaſtler, am Herzogenhorn, macht bisher die geringſten Anſtalten, in den krühjahr⸗ lichen Rüchbildungsprozeß einzutreten. Die Seebuck⸗ wächte baut ſich acht Meter über den Felsabſturz hinaus, wuchtend über dem Feldſee, ein Bild pracht⸗ voller winterlicher Kraft und Geſundheif und Hartnäckigkeit. Die Neuſchneeſälle der letzten Tage, die immer noch nicht mit dem gleichzeitigen Kälte, rückfall überwunden ſind, haben auf den dicken Altſchnee der Hochlagen noch 90 bis 50 Zentimeter Neuſchnee darauf gelegt, ſo daß ſelbſt an dem ſturmumwehten Felößber gipfel, den ſonſt Wind und Sonne in gemeinſamer Ar⸗ beit meiſt frühzeitig ſchneefrei ſchaffen, noch dreivier⸗ tel Meter geſchloſſene Schneedecke lagert. Da⸗ bei gehen die Nachttemperaturen immer wieder auf 9 big 4 Grad Kälte und die mittägliche Wärme bleibt mäßig, ſo daß von einem Abſchmelzen keine Rede ſein kann, ſon⸗ dern allenfalls von einem Zuſammenſitzen des Neuſchneez, Die Dinge liegen ſo, daß heuer kein Menſch eigen lich die Schritte in alpine Gebiete zu lenken brauchte, um Frühjahrsſchneeſchuhlauf zu pflegen. Der Hochſchwarzwald bietet in dieſen Tagen das Gleiche, nafür⸗ lich nicht die Höhenlagen, aber dafür die Sicherheit vor Lawinen, die ſich in den Alpen noch melden werden. Hoch⸗ ſchwarzwald heißt heute tatſächlich für den Skiläufer, der Schnee und Sonne liebt, ein un gebundenes Fah⸗ ren, denn er kann weithin Abfahrten noch unter⸗ nehmen nach allen Richtungen, ohne durch offen gewordene Gräben, Waſſerläufe, Wege, Steine, Tannen uſw. irgenz behindert zu ſein. Dabei hat er derzeit wirklich guten Firnſchnee, weil die Nachtfröſte für die Erhaltun einer ſatten Unterlage ſorgen, deren Oberfläche tagsüber anweicht. Zu allem ergibt ſich noch die bequeme Zufahrt mit den Linien der Reichspoſt, die mitten bis in den Schnee den Liebhaber dieſer Jahreszeit führen. Man fährt bis an die Hornisgrinde, man fährt bis ans Jugendheim am Feld⸗ berg, mithin an den Puls des Gebirges. W. R. * Kegler⸗Verband Mannheim -Meiſter 31 Feger Waldhof— B⸗Meiſter 31 Präziſe 8 Mannheim 2003:2060 Der Rückkampf fand am 23. April in Waldhof auf der Brückelbahn ſtatt. Trotz Vorteil der eigenen Bahn können die Feger nicht verhüten, daß die Mannheimer ſofort in Führung gehen und dieſe während der ganzen Dauer des Spieles behalten, um den Vorſprung ſaſt von Mann zu Mann zu vergrößern. Während bei Präziſe 8 Holzamer 208, Brixner 267, Eller 265, Friedel 263 Holz erreichen, kann nur Mildenberger als einziger Mann des Gegners mit 263 Holz ein gutes Reſultat erzielen. So müſſen die Feger Waldhof auch den Rückkampf des intereſſanten, har⸗ moniſch verlaufenen Spieles als Verluſt buchen und ſſch mit 2003:2060 Holz geſchlagen bekennen. Geſamt⸗ reſultat: Feger Walöhof 4088, Präziſe 8 4281 16 Holz zu Gunſten Präziſe 8 Mannheim. § Neun Monate Gefängnis für Amtsunterſchla⸗ gung. Der frühere Gerichts vollzieher Albert A,, der jetzt 36 Jahre alt iſt, und in amtlicher Eigenſchaft vereinnahmte Gelder in Höhe von 3682 Mark ver⸗ untreut hat, wurde vom Schüffengericht Pforz⸗ heim zu neun Monaten Gefängnis verurteilt, Sechs Monate der Unterſuchungshaft wurden an⸗ gerechnet. Der Haftbefehl blieb aufrecht erhalten Der Staatsanwalt hatte Zuchthausſtraſe beantragl, — Brioflaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung 5 werden nicht berückſichtia⸗ J. Sch. Die Adreſſe der konnten wir nirgends erfahren. „Wette Waldhof“. Die Zwangs wirtſchaft für Milch wurde anfangs März 1924 aufgehoben. Nenbanſchmerzen. Jeder Neubau arbeitet noch. Sprünge in Wänden ſind nicht zu vermeiden. 1 K. St. 40. Steuern⸗ und Umlagen ſind bevorxechtigte Farderungen. In dieſem Falle iſt die 2. Hypothek nicht geſichert. Ha. Ka. 1. Müllabfuhr und Kanalgebühren muß feder Mieter mit der Gasrechnung bezahlen. Straßenreini⸗ gungskoſten kann der Hauseigentümer nur bei Neubauten umlegen. 2. Der Hausbeſitzer kaun nur den auf Sie ent⸗ fallenden Auteil in Anrechnung bringen. Laſſen Sie ſich die Rechnung vorlegen. 3. Vielleicht ſetzen Sie ſich mit dem Direktor des Schloßmuſeums, Proſeſſor Dr. Walter in Verbindung. 7 Herſtellerfirma Vorausſage für Mittwoch, 29. April Noch uubeſtändig und kühl mit einzelnen Regen⸗ ſchauern. Allmählich abflauende Weſtwinde. Tieſe Lagen in Aufheiterungsgebieten leichter Nachtfroſt, Wetter Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.36 Uhr vormitiags — 12 8 5 höh. dru 5 micht. Stärle in mm 151.— 567875 120 7585 Wertheim Königsſtunt Karlsruhe Bad. ⸗Bad Villingen St. Blaſien Badenweil. Feldbg. Hof Bad. Dürrh. ö müßig ö ſchwach l leicht S . 2 1 1 1 1 ö 1 f % ſtitim. leicht Die allgemeine Wetterlage iſt im weſentlichel . mäßig ö unverändert geblieben. Infolge der anhaltenden Zufuhr ozeaniſcher Luft aus Nordweſten iſt es iu⸗ zwiſchen merklich kühler geworden. Auch in tiefen Lagen iſt daher im Falle nächtlicher Aufheiterum wiederum die Gefahr leichter Fröſte vorhanden. Im Weſten nähert ſich jetzt ein Zwiſcheuhoch, unter deſſen Einfluß vorübergehende Beſſerung mög lich iſt. Für morgen iſt aber noch größtenteils un⸗ beſtändiges Wetter zu erwarten. „„mnn f ·. můã. M ů H Chefredakteur: Kurt Fi Verantwortlich für Politik: i 8. Karriere Stefan Kagſer Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schönfelder 101 u. Bermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kürk Ehmer 1790 und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche teilungen: Jakob Faude, 1 in Mannheim 5 Hege Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannhelmer Zeitung G. mbh Mannheim. R 1. 48 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nut 50 Rückporto 1931 — dienstag, 28. April 1931 3 Aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen Zur Ruhsgeſetzt wurde Polizeioberinſpektor Peter Bayer in Freiburg. inn, ſon⸗ uſchneez. h eigent⸗ enken gen. Der e, natür⸗ heit vor n. Hoch⸗ ufer, der Auszeichnungen des Badiſchen Kriegerbundes 3 J 55 Schwetzingen, 28. April. In einer eindrucks⸗ ch unter⸗ vollen Feier des Militär⸗ und Kriegervereins wordene Schwetzingen wurden an Auszeichnungen des Badi⸗ 1 ſchen Kriegerbundes überreicht: das Ehrenkreuz rhaltung 1 Klaſſe für 50⸗ und mehrjährige Mitgliedſchaft den tagsüber Vereinsmitgliedern Joſef Maier, Karl Mühling, 1 Friedrich Brixner, Nikolaus Bittorf, Ludwig t bis 50 Lützel und Jakob Hartung; das Ehrenkreuz em Feld 2. Klaſſe für 15jährige Vorſtandsmitgliedſchaft au W. R. ö Konrad Kreuzwieſer; das Ehrenzeichen für 40jährige Mitgliedſchaft an Wilhelm Tegethoff, Auguſt Lepprich, Philipp Heß, Philipp Bräuninger, Hans Liehl, Peter 1 31 Merk, Karl Rath und Martin Weber. Außerdem er⸗ hielten noch 31 Kameraden das Ehrenzeichen für 25⸗ jährige Mitgliedſchaft. auf der 111 Erfreulicher Rückgang der Arbeitsloſigkeit auer des„ Wiesloch, 28. April. Die Zigarreninduſtrie hat 5080 ſich allerorts belebt. Nach der in den einzelnen Ge⸗ rreichen, meinden feſtzuſtellenden regen Bautätigkeit Gegners dürften in dieſem Jahr eine bedeutend größere Zahl üſſen die Neubauten als im letzten Jahr errichtet werden. d Seit zwei Monaten hat ſich die Zahl der Arbeitsloſen sa mt um die Hälfte verringert. Es werden im Bereich 1= 18 des Arbeitsamtsbezirks Wiesloch nach der heutigen Statiſtik 2965(1333 männliche und 1632 weibliche) Perſonen aus der Arbeitsloſenverſicherung unter⸗ terſchla⸗ ſtützt. Kriſenunterſtützung empfangen 458 männliche ., der und 229 weibliche Perſonen. Immerhin werden von enſchaft der Arbeitsloſigkeit noch beſonders hart die Gemein⸗ rk ver⸗ den Walldorf 445), Nußloch(452), Wiesloch(288), forz⸗ Dielheim(241), Mühlhauſen(455), Rauenberg(251), rurteilt. Rot(391) und St. Leon(351) betroffen. * 8 Schweres Motorradunglück antrag,* Oeſtringen(Bezirk Bruchſal), 27. April. Die 9 27 bzw. 24 Jahre alten Alfred Längle und Eugen Hammer von hier unternahmen eine nächtliche Mytorradfahrt. Zwiſchen Stettfeld und Langen⸗ ndungen hrücken ſtürzten beide und erlitten ſchwere Ver⸗ Münd⸗ letzungen. Der zufällig mit dem Fahrrad paſſie⸗ eantwor⸗ rende Bruder Längles fand beide bewußtlos. Ein 8 des Weges kommendes Auto beförderte die Verun⸗ nennung glückten nach Hauſe. Der Fahrer ſelbſt mußte ſo⸗ ſort in die Heidelberger Klinik verbracht werden. ten wir 8 1* Mit Zyankali vergiftet 1* Pforzheim, 27. April. Zur Auffindung der Sprünge Leichen der Frau eines Geſchäftsinhabers und ihres „ Kindes wird noch gemeldet, daß es ſich unzweifelhaft rechtigte 8 5 5 5 7 hek nicht um eine Verzweiflungstat der Frau han⸗ delt, die ſie während der vorübergehenden Abweſen⸗ uß jeder heit ihres Mannes verübt hat.— Ein weiterer e Selbſtmord ereignete ſich heute mittag in der Sie ent⸗ Bleichſtraße, wo ſich der Schmuckwarenfabrikant Sie ſich Gaus ebenfalls mit Zyankali das Leben genom⸗ 1 men hat. Mau vermutet, daß ihn Wirtſchaftsſorgen in den Tod getrieben haben. * 7000 Mark verloren 1* Karlsruhe, 27. April. Am 21. April iſt einem b Reiſenden im D⸗Zug 45, der vormittags 9,29 Uhr in C Baden⸗Baden abgeht, zwiſchen Baden⸗Baden und Raſtatt die Brieftaſche mit 7000 Mark abhan⸗ den gekommen. Taſchendiebſtahl iſt nicht aus⸗ geſchloſſen. Der Geſchädigte ſichert dem 10 v. H. zu, f durch deſſen Angaben das Geld wieder beigebracht ril wird. Regen⸗ Frühjahrsgewitter mit Hagelſchlag im Hananerland Tieſe Kehl, 27. April. Am Sonntag um die Mittag⸗ ichtfroſt, ſtunde ging über die Stadt und das Rheintal ein hen außerordentlich heftiges Frühjahrsgewitter mit Sturm, Regen und ſtarkem Hagelſchlag nieder. E i Während fünf Minuten fielen erbſen⸗ bis haſelnuß⸗ rmitiags große Hagelkörner und verwandelten die ganze Ge⸗ ä— gend in eine Winterlandſchaft. Der hier ſelten in ſolcher Stärke und Ausgiebigkeit nieder⸗ Wetlet gegangene Hagelſchlag hat an den teilweiſe ſchon in 2 voller Blüte ſteheuden Obſtbäumen großen Scha⸗ Ren den angerichtet. egen 1 5 Bürgermeiſter Baumert 70 Jahre alt 2„ Heſſelshurſt bei Kehl, 28. April. Eine der mar⸗ galbbedech kanteſten und bekannteſten Perſönlichkeiten aus dem e Hanauerlande, Bürgermeiſter Baumert⸗Heſſels⸗ b f hurſt, vollendete geſtern ſein 70. Lebensjahr. Bau⸗ ntlichen mert ſteht heute noch in beueidenswerter Friſche tenden mitten im öffentlichen Leben. Er iſt Vorſitzender es in⸗ des landw. Bezirksvereins Kehl; Gauvorſitzender 1 tiefen des Gaues Oberes Hanauerland des Bad. Krieger⸗ iterung bundes und Mitglied zahlreicher landwirtſchaftlicher den. Organiſationen. Baumert war in früheren Jahren henhoch r Anführer der Hanauer Bauern, die den Groß⸗ ig mög⸗ herzog bei ſeinen Reiſen ins Hanauerland an der ils un⸗ Grenze in Tracht und zu Pferd abholten. Baumert hat auch bei der Befreiungsfeier in Speyer im letzten Jahre das Hanauerland vertreten und wurde — dabei von Hindenburg perſönlich begrüßt. Dem Stelon um die Oeffentlichkeit ſo ſehr verdieuten Manne 1 00 wurden zahlreiche Ehrungen zuteil. 2000 Hunde bellen dich an Die größte Raſſehunde-Ausſtellung, die die Welt je ſah Be⸗ ſind ſie herbeigekommen und drängen ſich nun ungeſtüm Das Frankfurter Feſthallengelände iſt in wegung. Aus Deutſchland und dem Ausland und ungebärdig in den Eingang: Hunde aller Raſſen, vom größten bis zum kleinſten, die Preis und Ruhm gewinnen wollen auf der größten Hunde⸗ ausſtellung, die die Welt je ſah. Das anfeuernde Gebrüll, das das Sechstagerennen begleitet, iſt wie ein leiſer Wind im Vergleich mit dem orkanartigen Gebell, das, ausgeſtoßen aus zweitauſend Hunde⸗ kehlen, die Feſthalle erſchüttert. Angekettet in einer Box, bei Waſſer und Hundekuchen, bellen ſie aus Empörung über die unverdiente Freiheitsberau⸗ bung, aus Zorn über die unverſchämten Nachbarn und Raſſegenoſſen, aus Wut über die zudringlichen Betrachter, aus Heimweh nach dem plötzlich ver⸗ ſchwundenen Herrn, und aus Freude über den wil⸗ den und urtümlichen Lärm, den zu verurſachen ihnen ſonſt bei Stockſtrafe verboten iſt. Das giftige Gekläff der Teckel miſcht ſich mit den langhallenden Klagen der Schäferhunde, in heroiſchem Baß ſingen die Bernhardiner, ganz hell quietſchen die Pinſcher dazwiſchen. Nur die Windhunde ſind ſtill. In edler Blaſiertheit runzeln ſie die Brauen, ihre Zuge⸗ hörigkeit betonend zu einer Welt, in der man ſich langweilt. Es ſind die abgründigen Genies, die Myſtiker und die Zweifler, die ſich die Katze zur Gefährtin wählen, verführt von ihrer lügenhaften Dämonie und der Unnahbarkeit ihrer Tierſeele. Das ſchöne Verhältnis zwiſchen Menſch und Hund beſteht aus Aufrichtigkeit und uneingeſchränktem Vertrauen, Eigenſchaften, die im Verkehr von Menſch zu Menſch immer mehr aus der Mode kommen. „Zeige mir Deinen Hund, und ich will Dir ſagen, wer du biſt“, dieſer Folgerung entgeht man nicht. Da ſind die parfümumwehten Modehunde, die ſchon faſt zum kunſtgewerblichen Gegenſtand degradiert, nur als dekoratives Spielzeug wirken. Auf ſeidenen Kiſſen thronen die chineſiſchen Palaſthunde. Sie ſehen aus wie alte vergrämte Hofdamen, die oft an Migräne leiden. Mißbilligend betrachten ſie ihre Umgebung durch eine nicht vorhandene Lorgnette. Um ſie herum liegen die zierlichen Gegenſtände eines verwöhnten Daſeins. Vornehme Bürſten und Kämme, ein Hals⸗ band mit ſeidenen Blumen, ein winziger Teddybär zum Spielen. Da herrſchen die Malteſer in ihrer un⸗ glaublichen, jahrhunderte alten Vornehmheit. Ihre langen Haare ſind ſorgfältig geſcheitelt und auf dem Kopf mit einer Spange gehalten. Ihre Bewegun⸗ gen ſind von einer ſanften und fröhlichen Grazie, Wie boshafte Alraunen blicken die winzigen grotes⸗ ken Affenpinſcher aus kleinen Gehäuſen. Die ſeidi⸗ gen Zwergſpitze, ſchneeweiß mit ſchwarzen Augen, haben ſo geiſtreiche Geſichter wie die Marquiſen des Rokoko. Pudel ſind immer phantaſtiſch. Ihre ge⸗ heimnisvollen Beziehungen zu Mephiſto verleugnen ſie nie. Schwarz, braun und weiß, mit langen Schnüren oder modiſch geſchoren, mit bunten Schlei⸗ fen in ihren koſtbaren Lockenfriſuren, blicken ſie mit eitlem Philoſophenſtolz drein. Die franzöſiſchen Bulldoggen kragen melancholiſch ein ſchwarzes Monokel. Der Lebensüberdruß einer ganzen Generation von Dandys ſpricht aus ihren miſogyn geſenkten Mundwinkeln. Fataliſtiſch ſitzen ſie neben ihrem eleganten Reiſegepäck. Für ſie iſt alles ſchon einmal dageweſen. Da ſind die bezaubernd eleganten Skye⸗Terrier, die Lhaſſa⸗Terrier aus dem Zwinger von Tibet und unzählige andere koſtbare und vielgeliebte Exemplare der Gattung Hund. Jeder mit beſonderen und einmaligen Eigenſchaften begabt. Jeder ungeſetzlich. „Ohne den Hund darf ich mich bei meiner Fran nicht mehr ſehen laſſen,“ ſagte der Beſitzer eines ganz zarten, jungen Rauh⸗ haarteckels auf die ſtürmiſchen Angebote, die ihm ge⸗ macht wurden. Die drahthaarigen Fox⸗Terriers ſcheinen die Sportleute unter den Hunden. Eingewickelt in ſchottiſche Plaids, trainiert und gepflegt wie Welt⸗ meiſter, begabt mit einem britiſchen Hochmut, betrach⸗ ten ſie mit der Ueberlegenheit der großen Cracks das Getriebe. Die Meute der Setter und Pointer, der Vorſteh⸗ und Hühnerhunde ſtößt ſchaurige Wünſche nach Freiheit aus. Ihre Leidenſchaft iſt ſchwer zu zügeln. Zu ſehr haben ſie den heißen Atem der Jagd im Blut. Hunde werden auf der ganzen Welt geliebt. Das beweiſt dieſe Ausſtellung, die alles umfaßt von der lippenſtiftroten Eleganz bis zur lodengrünen Ländlichkeit. Zu Hauſe wartet die zierliche, dunkeläugige Hün⸗ din. Und bei ihrer ſtürmiſchen Begrüßung nach der endloſen Abweſenheit von zwei Stunden entſchwindet die eben noch begehrte Koſtbarkeit eines Skye⸗Ter⸗ riers. Sie iſt und bleibt die Einzige. Erik a Gor renz. * Mannheimer Kynologen⸗Erfolge auf der Jubi⸗ läumsausſtellung des Daß in Frankfurt a. M. Die am Sonntag in Frankfurt am Main im Rahmen des 25jährigen Beſtehens des Deutſchen Kartells für Hundeweſen(DacH) abgehaltene Jubiläumsausſtellung war die größte Hundeſchau die Deutſchland je ſa h. In der großen Feſthalle waren über 2000 Hunde aller Raſſen und aller europäiſchen Länder, mit Ausnahme England— das wegen einer dreimonatigen Quarantäne die Ausſtellung nicht beſchicken konnte— zur Schau geſtellt. Der um 10.00 Uhr vormittags und den ganzen Tag über andauernden Prämiterung wurde erſt⸗ klaſſiges in⸗ und ausländiſches Material zur Prüfung vor⸗ gelegt. Nicht weniger als 170 Züchter ſtellten ihre Zucht⸗ produkte zum Wettbewerb um die 25 großen Staatspreiſe. Eine große Anziehungskraft auf die Tauſende von Zu⸗ ſchauern übte die am Nachmittag ſtattgefundene Polizei⸗ hundevorführung aus. Mit welcher Liebe und Eifer der Hundeſport auch in Mannheim betrieben wird, das be⸗ weiſen die großen Erfolge unſerer Mannheimer Ausſteller und Züchter. Folgende Herren konnten bei ſtärkſter Kon⸗ kurrenz einen Sieg mit nach Haufe nehmen. Schäferhunde: Porſtein, Pribil und Griebel Note „Sehr gut“, Streicher und Engelhardt„Gut“. Der Dal mati ne r⸗Züchter Haas erhielt die beſte: Note„Vorzüg⸗ lich“ und 1. Preis, der Züchter des Mannheimer Spitz Bender„Vorzüglich“ und Ehrenpreis, mit Schnauzer Herr Munz„Vorzüglich“ und Ehrenpreis, mit drei Rieſenſchnauzern Herr Schips„Sehr gut“, mit Airedale⸗Terrier Herr Rummelsbacher„Sehr gut“, Herr Rauh„Vorzüglich“, Herr Späth je einen Preis in 2 gemeldeten Klaſſen. Einen großen Erfolg hatte der Mann⸗ heimer Züchter von Schottiſchen Terriers Herr Stenger, der mit jungen Schotten den 1. Preis mit Note„Vorzüglich“ errang. Die Note„Gut“ erhielt mit Drahthaar ⸗Fox Herr Heis und mit Schotten ⸗Terrier Herr Günthner. Frau Luey Maſius⸗Mannheim erhielt für ihren aus England importierten Peking⸗Palaſt hun d, Eh a m⸗ pionſieger Champion„Cherub of Aſheroft“„Vorzüg⸗ lich“ und Ehrenpr. für ihren Jopan⸗Chin Rüden Taiſho Nagoyahite ebenfalls 1. Preis,„Vorzüglich“ und Ehren⸗ preis. 5 Hervorzuheben iſt noch die einwandfreie Richtarbeit des langjährigen Rauhhaar⸗Richters Auguſt Ehrhardt⸗ Mannheim⸗Neckarau. F. W. Von der Ortskrankenkaſſe Schwetzingen Die Geſamtein nahmen der Allgemei⸗ nen Ortskrankaſſe Schwetzingen ſind im Geſchäftsjahre 1930 um 23 000 Mk. auf 1123 200 Mk. geſtiegen. Die Mehreinnahmen ſind verurſacht durch die Beitragsſteigerungen in der Arbeits⸗ loſenverſicherung. Während der Beitragsſatz in der Krankenverſicherung von 6,6 v. H. auf 6,0 v. H. des Gründlohnes herabgeſetzt wurde, ſind die Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung von 3,5 auf 6,5 im Jahre 1930 erhöht worden. An Beiträgen zur Krankenver⸗ ſicherung ſind im Jahre 1929 600 000 Mk., im Jahre 1930 dagegen nur 566 700 Mk. eingegangen. Im um⸗ gekehrten Verhältnis dazu ſtehen die gemachten Auf⸗ wendungen, die von 582 000 Mk. im Jahre 1929 auf 621780 Mk. im Jahre 1930 geſtiegen ſind. Der Auf⸗ wand für ärztliche Behandlung ſtellte ſich fütr das Mitglied und Jahr auf 32,96 Mk. und überſtieg den Landesdurchſchnitt weſentlich. Dem 50 Pfg.⸗Anteil für Arzneikoſten und Heilmittel, der durch die zweite Notverordnung vom Dezember 1930 jetzt in den mei⸗ ſten Fällen in Wegfall kommt, konnte die Ausgaben⸗ ſteigerung von 10,5⸗ Mk. auf 11,08 Mk. für das Mit⸗ glied nicht verhindern. In den geminderten Ausgaben für Kranken⸗, Haus⸗ und Taſchengeld, das von 34,40 Mk. auf 32,96 Mark für das Mitglied zurückging, aber immer noch den Landesdurchſchnitt überſteigt, kommen nur die geſunkenen Löhne und das verminderte Einkommen des Arbeitnehmers zum Ausdruck. An Verpfle⸗ gungskoſten in Krankenanſtalten wurden aus⸗ gegeben 12,01 Mk. gegen 7,62 Mk. für das Kaſſenmit⸗ glied im Vorjahre. Trotz Not und Wirtſchaftskriſe ſowie ſtarker Zu⸗ nahme der Fehlgeburten iſt auch die Zahl der unter⸗ ſtützten Wochenhilfsfälle von 260 auf 275 geſtiegen. Die Aufwendungen der Kaſſe für dieſen Unter⸗ ſtützungszweig ſtehen weit über dem Landesdurch⸗ ſchnitt. Die Familienkrankenpflege iſt ſeit 1. Ok⸗ tober 1930 mit der Notverordnung Pflichtleiſtung der Krankenverſicherung geworden. Die Ausgaben dafür ſind dauernd im Steigen begriffen und haben ſich von 4,309 Mk. im Jahre 1927 auf 11,30 Mk. im Jahre 1930 für das Mitglied erhöht. Am Ende des Vormonals waren für das Rechnungsjahr 1930 noch insgeſamt 43 200 Mk. an Verſicherungsbeiträgen im Rückſtand. Durch die Eingemeindung der früheren Stadt⸗ gemeinde Friedrichsfeld nach Mannheim wurden die in Friedrichsfeld wohnhaften Arbeitgeber und deren Verſicherte von der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Schwetzingen losgetrennt und der in Mannheim zu⸗ gewieſen. Hierzu ſind von dem Verſicherungsamt Mannheim hinſichtlich des Uebergangstermines und der Berechnung der Vermögensauteile Beſtimmun⸗ gen getroffen worden, die den Wünſchen der Allgemei⸗ nen Ortskrankenkaſſe Schwetzingen nicht gerecht wer⸗ den und deshalb, ſoweit ſie die Allgemeine Ortskran⸗ kenkaſſe Mannheim betreffen, abgelehnt wurden. * Mainz, 28. April. In Finthen hat die 23jäh⸗ rige Tochter eines Gaſtwirts ihrem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Längere Krankheit dürfte der Grund zu dem Verzweiflungsſchritt ge⸗ weſen ſein. 142. Jahrgang/ Nummer 195 Aus der Falz Heldenhaftes Verhalten einer Mutter * Pirmaſens, 28. April Heute morgen gegen vier Uhr brach vermutlich infolge Kurſchluß in der Wohnung von Rechts⸗ anwalt Müller in der Schützenſtraße ein Brand aus. Das Feuer griff ſehr raſch um ſich und zer⸗ ſtörte die geſamten Wohnungs⸗ und Büroräume Das geſamte Mobiliar, alle Einrichtungsgegen⸗ ſtände, Akten, Bücher uſw. ſind vollkommen zerſtört, Darauf griffen die Flammen auf die Woh⸗ nung im zweiten Stockwerk über, die eben⸗ falls faſt vollkommen ausbrannte. Es konnte nichts mehr gerettet werden. Die Wohnung im dritten Stock hat durch Waſſer erheblichen Schaden er⸗ litten. Dort ſchlief eine Mutter mit zwei Kin⸗ dern, denen der Weg über das mit Rauch und Flammen angefüllte Treppenhaus verſperrt war. Die Mutter kletterte mit ihrem älteſten Kind aus dem Fenſter einige Meter die Dachrinne entlang, bis ſie die Leiter der Feuerwehr er⸗ reichen konnte. Dort nahm man ihr das Kind ab. Danach ging ſie den gleichen Weg wieder zurück, um das Jüngſte zu holen, das ſie ebenfalls auf ſchwindelndem Pfade über die Dachrinne die Leiter herab auf die Straße brachte. Alle drei ſind unverſehrt geblieben. Die Flammen ergriffen auch das Dachgeſchoß, das ebenfalls vollkommen ausgebraunt iſt. Dort befand ſich das Laboratorium eines Zahnarztes, der im Nebengebäude wohnt. Auch dieſes iſt mit allen Apparaten und Vorräten ein Raub der Flam⸗ men geworden. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich, dem Verneh⸗ men nach jedoch größtenteils durch Verſicherung ge⸗ deckt. * * Grünſtadt, 27. April. Die Mahnung des Bürgermeiſters in der letzten Stadtratsſitzung, die Straßen und Häuſer nicht mit politiſchen Partei⸗ zeichen zu beſchmieren, hat ein unerfreuliches Echo gefunden. Anſcheinend als Antwort auf das Verbot des Bürgermeiſters hat man heimlich die Straßen und zahlreiche Häuſer in der Stadt mit den kommuniſtiſchen Sowjetzeichen beſchmiert. Die Polizei hat bisher die Täter nicht ermitteln können. : Frankeneck, 27. April. Au der Kreuzbrücke er⸗ eignete ſich ein ſchwerex Verkehrsunfall. Der Kauf⸗ mann Wilhelm Jung aus Kaiſerslautern rannte mit ſeinem Kraftwagen gegen die Stützmauer der Brücke, ſodaß ſich der Wagen überſchlug. In ſchwerverletztem Zuſtande wurde der Mann nach dem Neuſtadter Krankenhaus gebracht. Der Wagen iſt un⸗ brauchbar geworden. 5 — Aburteilung der Frankfurler Villenräuber O. Sch. Frankfurt a.., 27. April. Am 18. April wurde, wie berichtet, eine Frankfurter Villa ausgeraubt, nachdem die Räuber, drei junge Burſchen, die Inſaſſen mit Stricken gebunden und mit dem Tod bedroht hatten. Bereits zwei Tage ſpäter hatte die Kriminalpolizei ſämtliche Täter feſt. Nach einem weiteren Tag konnte auch das geraubte Gut bis auf belangloſe Kleinigkeiten zur Stelle ge⸗ ſchafft werden. Schon am 27. April war der Fall verhandlungsreif. Die drei Täter, Eugen Weid⸗ mann und die Kellner Hugo Kullmann und Anton Herpig, ſtanden vor dem Großen Schöffengericht. Weidmann, Sohn achtbarer Eltern, taugt nicht viel; die kaufmänniſche Lehrſtelle mußte er wegen einer gerichtlichen Beſtrafung aufgeben. Er kam in Fürſorgeerziehung und ging ſpäter nach Amerika, um im Februar d. J. wieder nach Frankfurt zurſtckzukeh⸗ ren. Der Vater kaufte ihm einen Kraftwagen, damit ſich der Junge eine Exiſtenz ſchaffen konnte. Der junge Weidmann wollte aber durch einen ſogen. ger o⸗ ßen Schlag mühelos zu Geld kommen. Er ver⸗ abredete mit ſeinen zwei Kumpanen die Beraubung der Villa. Sie klingelten, einer gab ein Paket ab, das für den Direktor, den Beſitzer der Villa beſtimmt geweſen war. Als das Dienſtmädchen ahnungslos öffnete, drangen auch die beiden anderen Räuber in die Wohnung ein, banden und knebelten die Inſaſſen, nahmen mit, was ihnen des Mitnehmens wert ſchien, und verſchwanden in ihrem Kraftwagen. Mit lächelnder Miene geſtand Weidmann ſeine Verfehlungen ein, erregte ſich auch nicht ſonderlich, als die betagte, vollkommen gebrochene Mutter als Zeugin erſchien, machte allerdings ein etwas er⸗ ſtauntes Geſicht, als der Staatsanwalt ſechs Rahre undacht Monate Zuchthaus beantragte. Das Gericht war wieder einmal beſonders human, und verurteilte die Angeklagten wegen ge⸗ meinſchaftlichen Raubs, Zechbekrugs und eines Dieb⸗ ſtahlsverſuchs Weidmann zu fünf Jahre und acht Monate Gefängnis und Kullmann und Herpig zu je zwei Jahre und ſieben Mo⸗ nate Gefängnis. Zwei mitangeklagte Mädchen, Freundinnen der beiden Kellner, wurden von der Anklage der Begünſtigung freigeſprochen. 2 — HANDELS- o WIRTSCI Dienstag, 28. April 1931 der Neuen 88 e 8 Commerz- und Privatbank O Berlin, 28, April.(Eig. Dr.) In der o. 58. die die Dividende auf 7 nach 11 v. H. feſtſetzte, wurden neu in den AR. gewählt: Geh. Kom.⸗Rat Roeckl ⸗München und Paul Rohde ⸗Berlin. Uer die Ausſichten teilte der Vorſitzende des AR. mit, daß das Geſchäft in den erſten drei Mongten ſich günſtig entwickelt habe. Falls dieſe Entwicklung anhalte, glaube er, daß die Aktio⸗ näre mit dem Ergebnis des Jahres 1931 zufrieden ſein werden. O Deutſche Gold⸗Discontbank.(Eig. Dr.) In der heuti⸗ gen HV. der Deutſchen Gold⸗Discontbank, in der der Ab⸗ ſchluß für 1930 mit 4 v. H. Dividende genehmigt wurde, führte Reichsbankpräſident Dr. Luther aus, daß das 10 Millionen Pfund Sterling betragende AK. bis zum 31. Dez. 1931 auf Reichsmark umgeſtellt werden muß. Eine a. o. HV. wird hierüber Beſchluß faſſen. * Stand der Badiſchen Bank vom 29. April. Aktiva: Goldbeſtand 8 123 609, deckungsfähige Deviſen 2777 489, ſonſtige Wechſel und Schecks 18 114 220, Deutſche Scheide⸗ münzen 15516, Noten anderer Banken 34 980, Lombard⸗ forderungen 1 282 680, Wertpapiere 10 045 968, ſonſtige Ak⸗ tiva 28 295 862.— Paſſiva: Grundkapital 8 300 000, Rücklagen 3 300 000, Betrag der umlaufenden Noten 19 052 800, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 19 364 628, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 17 489 100, ſonſtige Paſſiva 1183 797, Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 886 884,4 i Deutſche Schiffsbeleihungs⸗Bauk AG., in Ham burg. Die HV. genehmigte den Abſchluß für 1930 mit einem Reingewinn von 75 237(i. V. 65 972) und beſchloß die Verteilung einer Dividende von wieder 10 v. H. Nach dem Geſchäftsbericht brachte das Jahr 1930 den Schiffern einen in dieſem Ausmaß noch nicht erlebten Tief⸗ ſtand. Während es in der Küſtenſchiffahrt noch möglich war, die Koſten herauszufahren, konnte in der Binnen⸗ ſchiffahrt der Güterverkehr nur zu einem Teile auf ſeine Koſten kommen. Die Beſtrebungen der Geſellſchaft gehen dahin, im Intereſſe der deutſchen Küſtenſchiffahrt ſowie der daran intereſſterten kleinen Werftbetriebe in möglichſt naher Zukunft für Abhilfe zu ſorgen. Am 31. Dezember 1930 hatte die Geſellſchaft einen Darlehensbeſtand von 4 766910(i. V. 4 253 876) 1. 1980 wurden 1 553 843/ neue Darlehen bewilligt und 1040 810& zurückgezahlt. Würktembergiſche Jeuerverſicherung AG. in Stuttgart Scharfe Kritik am Geſchäftsgebaren der Auto⸗Verſicherungs AG. Unter Vorſitz von Präſident Dr. von Haffner ge⸗ nehmigte die o. HV. den Abſchluß für 1930 mit wiederum 16 v.. Dividende. Der aute Schadensverlauf im Feuergeſchäft habe, wie Gen.⸗Dir. Dr. Raiſer noch aus⸗ führte, die Möglichkeit gegeben, ohne Dividendenkürzung erhebliche Abſchreibungen ſowohl auf die Wertpapier- beſtände wie auch auf den Grunsdbeſitz und die Beteiligun⸗ gen vorzunehmen. Mit dem Hinweis darauf, daß die Ge⸗ ſellſchaft während des jetzt 5 Jahre betriebenen Autover⸗ ſicherungsgeſchäftes nur über einen Prämienbeſtand von eiwa 800 000/ verfüge, während z. B. die Deutſche Auto⸗Verſicherungs⸗A G. in der halben Zeit Jahresprämien von über 20 Mill. zuſtandebrachte, ver⸗ band Ralſer eine ſcharfe Kritik der Geſchäftspolſtik dieſer Geſellſchaft, die das deutſche Verſicherunge's⸗ gieſchäft im Auslande aufs ſchwerſte dis ⸗ reditiert habe. Die Geſellſchaft habe es verſtanden, die Verantwortung für ihren ſelbſtverſchuldeten Zuſammen⸗ bruch auf die Konkurrenz abzuladen, indem ſie öffentlich erklären ließ, die deutſchen Verſicherungsanſtalten hätten bewußt unwahre Behauptungen über die Deutſche Auto⸗ de AG. verbreitet. Ueber den Geſchäftsgang im laufenden Jahre wurde mitgeteilt, daß ſowohl im Feuer⸗ wie in den anderen Verſicherungsgeſchäften ein erträglicher Schadensverlauf zu verzeichnen ſei. Der befriedigende Ge⸗ ſchäftsverlauf berechtige zu zuverſichtlichen Erwartungen auch für das Ergebnis des lauſenden Jahres. Contordia Lebensverſicherungsbank AG. Wieder 14 v. H. Der AR. beſchloß, der GV am 29. Mai von dem Rein⸗ gewinn von 3 668 848(i. V. 2 940 1200 der Gewinnurück⸗ lage der Verſicherten 3 448 848(i. V. 2 722 122) /, der Sicher⸗ Hitereſerve der Vermögensverwaltung wieder 50 000„, der Verſorgungskaſſe der Angeſtellten wieder 25 000 1 zu über⸗ weiſen und an die Aktionäre wieder 14 v. H. des bor eingezahlten Teils des AK. gleich 70 000/ auszu⸗ ſchütten. Die Gewinnrücklage der Verſicherten erhöht ſich auf 15 722 416, aus ihr werden die Verſicherten im näch⸗ ſten Jahr die planmäßig erhöhten Dividenden, je nach dem . bis zu 34 v. H. der Jahresprämie erhalten, darüber hinaus diejenigen, deren Verſicherungen Ende 1930 fünf Jahre beſtanden, noch eine Sonderdividende von deutſchen Buderusſche Eiſenwerke zu Wetzlar O Frankfurt, 28. April.(Eig. Dr.) In der heutigen G. wurde der ſchon bekannte Abſchluß für 1930 mit 4(6) v. H. Divldende aus einem Reingewinn von 780 391 Je i n⸗ ſt i mmig genehmigt und die Herren Direktor S. Bache rach anſtelle des verſtorbenen Direktor Malz von des Dresdner Bank Frankfurt a.., Direktor Wit⸗ ſcher onſtelle von Direktor Paul Bonn von der Dedi⸗ bank Frankfurt a.., ſowie Direktor Friedr. Rein ⸗ hardt von der Commerzbank Berlin neu in den AR. ge⸗ . Die Verwaltung verwies auf das 200 jährige Be⸗ ſtehen von Buderus, das gleichzeitig die Geſchichte der deutſchen Eiſen nb uftrte darſtelle. Man entſchloß ſich, infolgedeſſen dieſe Geſchicht e in Buchform demnächſt zu ver⸗ öffentlichen. Wie in den Vorjahren entſpann ſich wieder eine längere Ang 3 ſtellten⸗Debatte durch einen Ver⸗ treter des DHV. Die Verwoltung. beantwortete die ein⸗ zelnen Fragen, die ſich in. ſtets ſachlicher Form 1 uU. a. dahin, daß zunächſt an eine Verwertung de Vorratsaktie un icht gedacht wurde. Sie bleiben in der bisherigen Form beſtehen. Bezüglich der bekannten Selbſtfinonzierung von Buderus, bei der geprüft wurde, daß bezügl. von Neuinveſtitionen Zurückhaltung geübt wird, do die Anlagen in der nächſten Zeit och nicht voll ausgenutzt werden können und daß die eingeſparten Beträge den Aktionären zugute kümen, wurde erwidert, daß die Anlagen ſowohl in guter als in ſchlechter Konjunk⸗ tur immer modern erhalten werden müßten. Man übe v. H. der Jahresprämie. Für die aufge werteten Jerſicher ungen kann eine Gewinnquote von 33 „H. der beitragsfreien Verſicherungsſummen und Renten für die Jahre 1930⸗31 und 1931⸗32 ſeſtgeſetzt werden. Die Prämieneinnahmen betrugen 17 051258(i. V. 15 037 551T) Mark, die Zinseinnahme(ausſchließlich derjenigen des auf⸗ gewerteten Vermögens) 2 893 625(i. V. 2 127 184) 1. Der geſamte Verſicherungsbeſtand belief ſich Ende 1930 ein⸗ ſchließlich der aufgewerteten Verſicherungen auf 92 015 Ver⸗ ſicherungen über 355 020 178/ Kapital. Ausgezahlt wurden an Verſicherungsleiſtungen ſeit 1924 19 533 813/ — Stahlwerk Oeking, Düſſeldorf.— Liquidation ge⸗ plant.(Eig. Dr.) Das zum Stumm Konzern gehörende aer nebn hat auch im laufenden Geſchäftsjahr verluſt⸗ bringend gearbeitet, ſodaß ſich der aus 1929/30 übernom⸗ mene Verluſt von 347 419/ weiter und beträchtlich er⸗ höhen dürfte. Die Verwaltung hat mit Rückſicht auf die ſchlechten Rentabilitätsausſichten ihren Angeſtellten zum 30. Juni gekündig und wird in den nächſten Tagen zum gleichen Termin Stillegungsantrag für die ge⸗ ſamten Anlagen ſtellen. Einer demnächſt ſtattfindenden .⸗V. wird die Liguidation des Unternehmens vor⸗ geſchlagen werden. * Wegelin u. Hübner, Maſchinenfabrik und Eiſengieße⸗ rei AG., Halle a. S. Für 1930 verbleibt nach Abſchreibungen von 85 215(93 271)/ ein Reingewinn von 205 800 (205 462) /, aus dem 4(5) v. H. Dividende vorgeſchlo⸗ gen werden. Im Gegenſatz zu anderen Firmen der Metall⸗ induſtrie ſei das Unternehmen den größten Teil des Jah⸗ res hindurch in allen Werkſtätten zufriedenſtellend beſchäftigt geweſen. Dies verhältnismäßig günſtige Bild änderte ſich im November, als die Aufträge erledigt waren und ein ausreichender Eingang von Neubeſtellungen ausblieb. Die Geſellſchaft war daher gezwungen, einen er⸗ heblichen Teil der Belegſchaft zu entlaſſen. In den Gläu⸗ bigern von 1835 502(1 000 907)/ ſind Anzahlungen auf Neubeſtellungen enthalten. Buchforderungen erhöhten ſich auf 2 187 881(743 896), Vorräte werden mit 403 253 (937 6851/ ausgewieſen.(V. 13. Mai.) ) Uhrenfabrik Gebr. Junghans.⸗G., Schramberg. Stillegung des Schwenninger Betriebes.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, legt die Geſellſchaft den Filialbetrieb in Schwenningen infolge Rückgangs der Exportaufträge ſti ll. Der Betrieb beſchäftigt ca. 120 Perſonen, nachdem er vor Durchführung der Natio⸗ naliſterungsmaßnahmen vor—5 Jahren ca. 400500 Per⸗ ſonen beſchäfſtigte. Bilanzen der Ameritan Glanzſtoff-Corporation Bemberg ) Newyork, 28. April.(Eig. Dr.) Zu den bereits be⸗ kannten Abſchlußz iffern iſt nachzutragen, daß die Waren⸗ beſtände ſich gegenüber dem Vorjahr nur von 0,88 auf 0,87 Millionen Dollars erhöht haben, hiervon ſind Fertigfabri⸗ kate 0,5(0,43). Die Außenſtände und flüſſigen Mittel ſind von 1,89 auf 1,21(alles in Millionen Dollar) zurückgegan⸗ gen. Die Liquiditätsverhältniſſe ſind noch als befriedigend anzuſehen, da den leicht greifbaren Aktiven von 2,74 an laufenden Verbindlichkeiten nur 0,40 gegenüberſtehen. Die Geſellſchaft verfügt über Barmittel von 1,12(3,5), die für Bauzwecke beſtimmt ſind. Die Anlagen erſcheinen nach Ab⸗ ſelbſtverſtändlich Zurückhaltung. Auch 1931 würden nur die für die Leiſtungs fähi gkeit des Unternehmens unbedingt not⸗ wendigen Neuanlagen ausgeführt. Eine Gliederung bei der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung in Löhne und Gehälter werde man nicht vornehmen, da ein prak⸗ tiſcher Nutzen dabei nicht entſtehe. Ueber die derzeitige Geſchäfts lage wurde auf An⸗ frage auf den Bericht verwieſen, wonach kein raſcher Auſ⸗ ſtieg, aber eine allmähliche Beſſerung erwar⸗ tet wird. So habe auch in den erſten vier Moncten eine fühlbare Belebung des Geſchäftes noch nicht eingeſetzt. Man ſei abhängig von den Aufträgen der Behörden und der öffentlichen Hand. Andererſeits ſind vielfache Bemüh⸗ ungen im Gange, die Arbeitsloſigkeit auf natürlichem Wege zu behindern durch eine Belebung der Konjunktur und des Baumarktes. Daraus und aus einer Reihe anderer An⸗ zeichen erwartet. Buderus, daß im zweiten Hal b⸗ jahr die Beſchäftigung beſſer wird. Eine wei⸗ tere Anfrage betraf den Umtauſch von Breuer⸗ Aktien in Buderus⸗Aktien, wo man die Umtauſchfriſt freiwillig um zwei Jahre verlängert hot. Eine Pflicht zum Umtauſch beſteht nicht, doch ſei eine ſolche Regelung vom Vorſtand möglich. Bekanntlich beſitzt Buderus von dem Breuer⸗AK. von 1,8 Mill. über 96 v. H. Da nur noch rund 60 000/ in Umlau: ſind, jet eigentlich die amtliche Notiz an der Berliner und Fronkfurter Börſe nicht mehr notwendig. Vertreten waren 18,18 Mill./ StA. und die ſämtlichen 300 000% VA. zug der 2,22 betragenden Abſchreibungsreſerven mit 9,74 (8,2). Auf der Paſſivpſeite hat ſich das Aktienkapital von 9,31 nicht verändert. Die American Bemberg⸗ Corporation legt zwar wieder einen Verl uſtabſchluß(Buchverluſt 482 48 Dollar gegen ein Defizit von 499 832 im Vorjahr), aber eine ungemein flüſſige Bilanz vor. Den leicht greifbaren Aktiven von 1493 430 Dollars ſtehen an laufenden Ver⸗ bindlichkeiten 83 500 Dollars gegenüber. Im Geſchäfts⸗ bericht heißt es, daß in der erſten Hälfte des abgelaufenen Geſchäftsjahres befriedigend gearbeitet worden ſei und daß die Verluſte erſt im zweiten Semeſter entſtanden ſeien. () Vereinigte Glanzſtoff⸗ Fabrik.⸗G., Wuppertal.— Berufung im Verſchmelzungsprozeß.(Eig. Dr.) Von Aktionäre Juſtizrat Goldſchmidt⸗Berlin waren bekanntlich die Beſchlüſſe auf Verſchmelzung der Spinnfaſer⸗A.⸗G. in Elberfeld angefochten worden. Von der erſten Inſtanz des Landgerichts Elberfeld wurde darauf die Verſchmelzung aus formalen Gründen für ungültig erklärt. Gegen dieſe Entſcheidung hat die Glanzſtoff⸗Fabrik nunmehr Berufung eingelegt. Ein Termin iſt noch nicht anberaumt. AG. für Zellſtoff⸗ u. Papierfabrikation Aſchaffenburg. — Vor einer mehrprozentigen Dividendenkürzung.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, iſt die Bilanzſitzung auf den 19. Mai angeſetzt. Für 1930 dürfte eine mehrprozen⸗ tige Dividendenkürzung eintreten. Es iſt an⸗ zunehmen, daß anläßlich der Bilanzſitzung auch Einzelhei⸗ ten über die ſchon im Dezember 1930 beſchloſſene Fuſion mit der Zellſtoffabrik Hoeſch⸗ Pirna bekannt gegeben werden. O Gummifirma Feiſt⸗Strauß, Frankfurt a. M.— 30 v. H. Quote.(Eig. Dr.) Laut Vergleichsvorſchlag des Gläubigerausſchuſſes dieſer Firma und der Gummiwerk Odenwald Gmb. wird eine Quote von 50 v. H. ge⸗ boten, unter Vorausſetzung der Fortführung der Betriebe. Im Konkursfalle ſeien höchſtens 18—20 v. H. zu erwarten Von der Vergleichsguote ſollen 40 v. H. bis 1. September 1932 in ſieben Raten geleiſtet werden, während die Aus⸗ zahlung des Reſtes der Eutſcheidung einer Kommiſſion an⸗ heim geſtellt werden ſoll. * Hoffmauns Stärkefabrſken, Ach. Bad Salz uflen. Die GV. ſetzte die Dividende auf wieder 4 v. H. feſt. Neu in den AR. wurden Fabrikbeſitzer Louis Oetker le⸗ feld und Juſtizrat Dr. Karl Sauer⸗Köln gewählt. In einigen Nebenbetrieben ſeien gegenüber dem Vorfahr Um⸗ ſatzrückgänge eingetreten. Die Beſchäftigung des Haupt⸗ betriebes ſei bei gedrückten Preiſen regelmäßig, jedoch lägen die Abſatzziffern immer noch unter denen der Vorkriegszeit c Heidenauer Papierfabrik AG., Heidenau. Bez. Dres⸗ den. Nach Abſchreibungen von 102 705(i. V. 123 007, verbleibt ein Reingewinn von 43 738(80 237) l, aus dem 2500(30 000)/ der geſetzlichen Rücklage zugewieſen, 2400(wie i..) J zur Zahlung der ſatzungsgemäßen Vor⸗ zugsdividende verwendet und 38 838„(47 837 1 vor⸗ getragen werden ſollen. Eine Dividende für die 1,8 Mill.„ Stammaktien kommt alſo für 1930 wiederum nicht zur Verteilung. 2 Begebung von 150 Mill. Schatzanweiſungen der Reichspost A Berlin, 28. April.(Eig. Dr.) Ein unter Leitung der Reichsbank ſtehendes Konſyr⸗ tium wird demnächſt, wie von uns ſchon angekündigt, BO Mil, ro z. S 95 atzauweiſungen der Deutſchen Reichspoſt, fällig 1. Oktober 1933, zum Kurſe von 96 v. H. zur Zeichnung 5 Die Poſtſchatzanwei⸗ ſungen ſind reichsmündelſicher und lombardfähig; ſte ſind mit halbjährigen Zinsſcheinen, fällig am 1. April und 1. Oktober, ee deren erſter am 1. Okt. dieſes Jahres fällig wird. Der zur Ausgabe gelangende Betrag dient in Höhe von 100 Mill., wie ebenfalls ſchon mitgeteilt wurde, zur Einlöſung der am 15. Juni und 15. Juli die⸗ ſes Jahres fällig werdenden unve slichen Reichs⸗Poſt⸗ ſchatzanweiſungen. Darüber hinaus ſind die der Poſt zu⸗ fließenden Mittel zum A 28 Wechſelgeſchäfte der badiſchen Sparkaſſen Karlsruhe, 28. April. Unter den Nachrichten über die dieſer Tage durch den Badiſchen Landtag beſchloſſene Aenderung des Badiſchen Sparkaſſengeſetzes iſt u. a. auch die Mitteilung enthalten, daß„Wechſelgeſchäften den öffent⸗ — lichen Sparkaſſen nicht mehr geſtattet ſind“. Di Notiz iſt unrichtig. In der Novelle zum Sparkaſſengeſetz iſt ledig⸗ lich feſtgelegt, daß„die Aus Wechſeln den öffentlichen Sparkaſſen nicht geſtattet iſt“, Die Beſtimmung hat jedoch a das Kundenwechſel⸗ geſchäft der Sparkaſſen keinen Ei Es iſt alſo den Sparkaſſen nach wie vor unter den im Sparkaſſengeſetz und in den Satzungen feſtgelegten Bedingungen erlaubt, Wech⸗ ſel anzukaufen, ſie wieder zu verkaufen, und Darlehen gegen Wechſel zu gewähren. * Dividendenausfall bei der Deutſchen Libbey⸗Owen⸗ Geſellſchaft. Dieſes zum Solvay⸗Konzern gehörende Un⸗ ternehmen, das im vorigen Jahre ſeit der im April 1928 erfolgten Gründung die Dividendenzahlung mit 7% v. H. aufnahm, bleibt lt.„BT.“ für 1930 dividendenlos. () Konkurs der Südd. Möbelfabrik Bertrand u. Baum .⸗G. in Sulz.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft, die ſeit No⸗ vember vor, F. einen Vergleich anſtrebt, iſt nunmehr bei 250 000%.⸗K. in Konkurs gegangen. ) Siedlungsgeſellſchaft Roſſenray.⸗G., Frankfurt M. (Eig. Dr.) Das Geſchäftsjahr 1930 ſchließt mit einem nur ſehr kleinen Gewinn von 205(970)., Die Bilanz zeigt bei 50000/.⸗K. unv. 0,42 Mill./ Hypothekenſchulden und 4,81(4,80) Mill./ Kreditoren gegenüber unv. 512 Mill.„/ Grundſtücke, 0,08(0,99) Mill.„ Gebäude und 0% (0,13) Mill./ Debitoren. * Galerie Lafayette, AG., Berlin. In der GV. drang ein Aktionär, der 1 Mill./ Aktienkapital vertrat, mit ſeinem Antrag auf Vertagung und Einſetzung einer Re⸗ viſionskommiſſion nicht durch. Die vorgelegten Abſchlüſſe für die am 31. Januar 1931 und am 31. Januar 1930 be⸗ endeten Geſchäftsjahre, die eine Erhöhung des Ver⸗ luſtes auf 7,5 Mill. 1 auswieſen, wurden genehmiß Das Aktien kapital wurde im Verhältnis von 57 20 von 15,1 auf 6,04 Mill.( herabgeſetzt. Die Firm wurde in Berlin Weſten Grund ſt ücks Ac. umgewandelt. Die Großaktionäre ſtellen 9000 Genußſcheine zur Verfügung. Berliner Devisen Oiskontsätze: Reichsbank 5, Lombard 6, Priyat 4% v, f. eee, Warft Dis Amtlich in Rem für] 27. April 28. Abril — Holland, 100 Gulde; Athen 100 Drachn en Vrüſſel 100 B- 50 Danzig„100 Gulden velſingfors 1008. Italien 100 Lire Südſtavien 101, Ding dopenhagen. 100 Kr. f 1006 Estudo — * 100 Lewo S. 100Peſeten Stockholm 100 Kr Wien 10 Schilling Ungarn 100812800 Buenos⸗Aires. 19 Kanada Itan“ ollar Japan Iden Kairo.. lägypt. Pid Türkei. türk Pfd. London„ lengl- Pfd. A n D= — 5 E — es 20,392 2J 20,399 New Jork. 1 Dollar 4,1945 2025 45194 Rio de Janeiro 1Millr.] 0,810 95812 Uruguay. 1Goldpeſo! 2,87 1.777 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten 27 20. Bremer Wolle 28 27. 28 25 Ausbau ihrer Anlagen beſtimmt, ellung und Akzeptierung von r ̃ ˙ A. A — e e FFT 8 Stu i je Stü 130.5 128.0 Hirſchderg Leder 5 25 85,15 Schadert a Salzer 152.0 152,7] Weſteregelngeilkal 150 180 bel Stucke. etierungen in diette Je stüele Bren ges. 4 4. 1050 830 Hasch Eier 5 65.— 63.50 Schucgert& Ce. 1410 140 0 Westf. ien. 650 88e 2 27. 2g 27. 26. Buderus Eiſenm. 53.50 52,— Hohenlohe-Werke 43.80 48.25 Schultheiß.... 169,0 168,0 Wicking⸗ e 41.——— Mannheimer Effektenbörse Otapt⸗Minen 305 50 30 25 fonſerven Braun 92 uhf. Herneis 22.— 22.— 4% Türk. Ad. An..18—.— 9775 8850 Phil. e 102.5 102,0 8 5 Wife 05.50 6075 Phönix Bergbau—,——.— Kraus& Co. Bock. 60 San buſt. Wolff———— 4%„ Bagd.⸗Eiſ.! Charlott. Waſſer 87 dorch„ 8,50 8,— Segal Strumpf 12 25 12,— Wiſſener Meta 5 057 05. 8 W. Ul 128.0 127,7 40% 7 11—.— Cdem. enden 53.— 81.80 Siemens Halske 173.2 172,0 Wittener Gußſt⸗ 2 9 Kon 92 50 90 50 Se 70.— 70.— Abeinſtaht... 7975 gechwerke VVV Then 41 29.— 55— N. 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Ser.—— e 1025 3 1 5 05 573 50 55 nen 3⁰0 Alz Hypoth. B. 134.5 134.0 1%„„ A 125,0 125,0 Löwen München 1710 1700 Motoren deutz Dogti. Masch. St 4½% AnatSerel1 15.80 Deutſche Erdöl 74.— 72,50 Kollmar S. Jourd. Tietz, Leonhard. 1150 115.) Pteiverkehts- Kurse 0 Höpoth. Bl. 1870 187.0„ Schbfferb. Bindg. Jess 46, Motor Oberurſei isch. 6.——— 5 Frons⸗Radio.. 125.0 125.0 Peters. g. Habk, 176. 905 D. Bank u. Dise. 107.0 105.5 Karlsr. äh. Hald 27.— 27.— Schwartz Stor„ 5 0 N 70 0ſt 0 Pf. Nähm, Kanz. Ati Diſche. Steinzeug 112.5 Kötitzer Runſtled. 8 Wal eg 29.— Transport-Aktien. Durlacher Hof 165.0 105.0 Mannh. Gummi Adler Kleyer.. 7 5 Deutſche Linol. Ryffhäuſer Hütte 2 N S: fälz. Preßhefe 1110 1110 Portl. gem. Held. Bd, Maſch. Durl. 1280 1250 Rillgerswerke Memel 6 f Baltimore Ohio Dresd. Schnellpr. Südd, Zucker Schramm Lackf. 8 125,2 1282 Gement Heibelbg. 2950 78.— Aaſtalter Wage Canada Abliefer. Dürener Metall Mannh. Verſich. Zellſtoff e 0 810 We 8 . 5 37. Allg. Dt. Credit 92. Harpen. Bergbau 68,50 69,— Hanſa Diſchi Frankfurter Börse Eb. Schauen. 30.— 30.— Sankt Brauund. 1071 1015 Boſßt 2 Föffner.—. Dtſch, Gußſtabl Kölſch Walz Ruſſenbank Knorr. 162.0 162.0 1 8 6 Deutſche Wollw. ſtrauß& Cie., Lok. Eichbaum Pfälz. Mühlen. f E Sten. Rein. Gebh& Sch. 8 abn. 80.— 80 Südd. Eiſenb e 16 Schwartz Storch. 96. Rh. Elektr. AG. 1200 1200 Brem.⸗Beſig. Oel 50.— 50.—„Waldhof üdd. Eiſenbahn 1 Had. Aſſekurang 20 btſch. Oelf. Schuckert. Nrbg. 1403 Pr. Heinrichbahn Dürkoppwerke „ Karſtadt ordd. Lloyd g 1850 185.0 Eb. Brockhues Barmer Vankvee. Festverzinsliche Werte] Harm. u. Rat. 105 0 104. Werger Barziner Papier 35,50 56,50 Beiwerk. 50 0 Beteol. B. B Irkf⸗ Gummi ue ee Benn 85 Chem. Charl. 905 r B. Dtſch. Nickelw. See Glan ft. Ele. 116 Die gauragütte. d 750 Z. Harz. Portl⸗J. 40.25 e Linde's Eismaſch. 136.0 1870 B. Schuhf. B.. g Hochfregueng Carl Lindſtröm 330.0 380,0 Ber. Stahlwerke 55,50 55.65 ferügershaſll Singel Schuhfabe. 50,75 50,50 B. 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Ufa(Freiverk.), Tontinent. Verf. Wayß Kchaldde 4 Terminnotierungen Schluß) 555 Düſſeld Eiſengol. 40, Verein Elbeſchiff, Bayr Hyp. u. W. 1 ali Aſchersleben 1 Deutſche⸗Disconto 105,0 104,2 Daimler Be Berl. Handelsge I Salzdetfurth 235,0 284.0 Bank- Aktien 85 Reichtant! 1010 100.2] D Effetten Bank 84.30 8 30 Dt. Atlant. T. 101 0 1005 e. Sali Salzdelfurid i 83 8 75 D. 50 p. u. Wechf. 1510 52,0 D. Gold n. E. Aug. 134 5 135,5 Darmſt. u. Nat. e 125 985 Lauf f Brant Tlieil. 5 900 005 25 8 1050 190 t Belas N Deutſche Disconto Klöcknerwerke. 68.— 67 Barmer Bankver. e 19 50 e resdner Bank 5 ee Schneüpr.. 5 5 Sahmeyer& Co, 1310 129.0 Berl. Handelsgeſ. J ee d 58 e geren want. 4 1405 S len en 00 erg Mannesmann. 78 80.50 Darnaſt. a. 8. Fahlb. Liſt e ce. f 5 dittau Barmer Bankver. 1010 % Schußg. 14. 275 270 Irkfrt Hyp.⸗Bk. 1002 1405 Dodd 4 Wb. 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Zraunk. u. Bt. Rh. Elektrizität h. Stahlwerke Rh.⸗Weſtf Elekte, A. Riebeck⸗Mont Rütgerswerke 5 Salzdeifurth Kalt Schleſ Portl.3. Schubert& Salzer Schuckert& Eo. Schulth⸗Patzenh. e Guano-Werke. 46.— ermann Pöge ee Bemverg i l 175 elten& Guill. Greppiner Werke—.— Hatggeber Wagg 79,25 78.50 Sage ne e Grün& Bilfinger 178,2 178 2„ 50] Ammendorf Pap. 84.— Grizner Maſch. 39, 75 7 Rheinfelden kraft 120.0 188.5 Zuderus Eiſenw dae 61— 5 1 1 e 1— 3 e 57.50 1 e 7 5. e 173.5 1690 Toa obe 1 47, 0 a N„ ſaffbg. Zellſt. 5 2 4 ein. Chamo omp Hiſpano 5 a n 5.— Hanzwerk. Füssen 3 75 1900 8 i Augsb. N. aſch. 66 Gruſchwitz Textil 46,75 46,50 1 e 1207 1180 Font, Egutſchone 4%% Rhein. Lig. 3 ilpert Armatur. 81,— 81.—. 5 hein. Möbelſtoff-—.— Dacmler⸗Benz 3 470 4% 5 5 ag. e 1 N. Roggenwert 750.50 Bast ürnterg 1780 15e Halleſche Masch. 95 55 90— Rheintal! 4180 70 85 e d „1% Südbo vig och⸗ u. Tiefbau 82.— 82.— 5 0„. alleſche 5 474„eining. V 92.90 92. Montan-Aktien Sue il 100,5 101.2 Festverzinsliche Werte]% Roggen rend.55.51 Sager. Celluloid 1 Spinn 92, Riebeck Montan— 87.— Di. Lino eumwk. 81, 4% d% Pr.. B. Lig 91.10 91,10 eſchweit. Bergw..0 Holzverkohl.⸗ Goldanleihe. 85 Bayr. Spiegelglas ann. M. Egeſt..— 8 Roſiger Zucker 44 15 N Doönamit A Nobei K. Aktti Gelſenk. Bergw.— 0% Reichsanl. 1 84,75 89 Landſch. Rog.70.68 J. P. Bemberg Obg.⸗Wien Gum.—. Rückforth. Ferd. 52.75 Elektrizitäts- Lief Ban ien Ilſe gb. St. A. Inag Erlangen 2 5 58.10 5% Mexikaner 10,75 10,60 Bergmann Elekt 93, arkort StPr. Rütgerswerke 35.— 54.15 El. Licht u. Kr. Siemens EOalske Allg. D. Ereditd. 92,15 92.— Junghans St. A. e.20 620 4% Oeſt. Schaz.—.— 37.80 Berlin Gubener Saen Bergb. 60 50 Sachſenwerk.. 67.50 80,— Eſſener Steinkot Svenska Babiſche Bank 140.5 140,5 Kall Aſchersteden 28 85 gte 8 40%- Soldrente 28.45 29.45 Serk. Rarss. Ind. dedwigsbütte. 80,25 80,25] Sächſ. Gußſtadt 44.. J. G Farben a deonberd ien Kali Salzdetfurth Kamm. Kaiſersl. 30 Berliner Maſchb. Heilmann Imm. 21.50 Salzdetfurth. 237.0 2849 an 5 8.0] Ber Stahſ werke Barmer Bankver. 101,2 100,7] Kalt Weſteregeln Karſtadt Rudd. Braunk. u. Brikett Hilpert Maſch. 81.50 Sarotti 86.— 98,50 Fellen Guill— Weſteregel Alkalt Bayr. Hyp. u. Wö. 130,0 129.0 Klöckner Klein, Sch.& Beck. Br.⸗Beſigh. Oelf Dindrich s KAuff. 59.— 59.— Schleſ Elekt Gas 190.0 126,5 Gelſenk. i 90.— 770 Stab Waldhof! Som. U. Privatb. 117.5 117,5 1 Mannesm. Röbr. Rnorr. Heilbr. Bremer Vulkan dirſch Kupfer 1170 1465 Sugo Schneider 53.— 58. Gesfür el. 16,0 142, Oiavig Minen 81, 8% Bad. Kohlen N%„ conv. Rente 895 Grkr. 29. 2„„ 545. 1620 168,0 5% Prß. Kalfanl. 4½%„ Pap. R. Dienstag, 28. April 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 195 Sept. 2 Am Geldmarkte nannte man Tagesgeld mit 5 bis 8 15 5 815 3 — 4 v.., die übrigen Sätze blieben unverändert. Auch im Kg.) 5 tal VV»; 1 5 Geſchäf ö 5 ler Getreide e vom N Schwankender Vörſenverlauf JJ)%%%%%%%%%% wenig, die Kurſe erfuhren mehrfach kleine Schwankungen..5 ½ 955 Okt. 95 f 0 e 5 313. 3; 1 1 Am Bankaktienmarkte ſchien weiter amerikaniſches Mate⸗% Ju 23 Freundlicher und teilweiſe debhafter Börſenbeginn„Rückdeckungen der Baiſſepartei Fehlende rial zu drücken; hierdurch wurde ſpäter die Allgemeinten⸗ unv. 8 5 5 1 Limite/ Verlauf ſchwankend Schluß—2 v. H. unter Anfang denz wieder ziemlich unſicher.* Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 28. April,(ig 1 2 n 8 5. 5 Der Kaſſamarkt lag ſchwach bei ſtillem Geſchäft. An Dr.) März 8,05 B88 G; Apri 6,80 B 90 1 5 Frankfurt freundlich im Bezug auf die Reichsbank alte Hoffnungen. Hinzu kam, den Termin⸗ und variablen Märkten wurde es in der letz⸗ 6,70 Gi, Auguſt—85.7128 G, Ok 5. cher ö Nachdem noch an der Abendbörſe kleine Blankbabgaben daß heute teilweiſe noch neue Limite fehlten, ſodaß ten Börſenſtunde allgemein ſchwächer. Einerſeits 760 B 7,55 8 Dez 7,75 B 779 G. 7 5 210 ˖ der Spekulation ein weiteres Abweichen der Kurſe verur⸗ ſchon relativ geringe Nachfrage die Kurſe ſtärker beein⸗ lag zu den Kaſſakurſen dieſer Papiere Material vor, anderer⸗ Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 20 Tendenz g: 8 ſachten, eröffnete die heutige Börſe faſt wider Er⸗ fluſſen konnte. ſeits verſtimmten für verſchiedene Marktgebiete ſchwächere Wetter trübe. f 5. N barten in freundlicher Stimmung, trotz der D ch das Aus 1 d e tell zu Schiel; 5 Hole Auslandsmeldungen. Das Angebot in Privatdiskon⸗* Nürnberger Hopfenbericht vom 27. April. 20 Ballen NKonſor⸗ weiter recht matten Auslandsbörſe. Die Newyorker Börſe 5 5 0 8 1 0 e 5 5 ten hat weiter zugenommen. Die Schlußnotierun⸗ Zufuhr, 40 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig. Für Haller⸗ ündigt betrachtet man trotz der neuen Maklerinſolvenz als be⸗ land) e Kaufintereſſe zeigte, ſah ſich auch die[gen lagen von ganz vereinzelten Ausnahmen abgeſehen, dauer wurden 30/ bezahlt. 5 5 1 88 geinigt. Die Baiſſepartei ſchritt nach den gef Börſe zu Neuanſchaffungen veranlaßt. Durch ſehr feſte 1 bis J v. H. unter der Eröffnung 5* Bremer Baumwolle vom 28. April.(Eig. Dr.] Amerik. . Glatkſtellungen zum Ultimo zu Rückdeckungen, ob⸗ Haltung zeichneten ſich Svenska und Chade aus. Conti Devpiſen gegen Reichsmark lagen infolge des Univ. Stand. Midol.(Schluß! 11,17. a 3 „Kurse wohl von außen her keine Nachfrage beſtanden haben Gummi profitierten von dem nunmehr beſtätigten Sproz. Ultimos weiter ſchwach, der Dollar notierte.1980 nach 5 Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. April(Eig. Drh tanweie dürfte und auch nennenswerte Anregungen nicht vorlagen. Dividendenvorſchlag, aber auch Allg. Lokal und Kraft,.1985. Von den europäiſchen Baluten war das engliſche Ameriec. Univerſal. Stand. Widdr⸗ A 1 f 0 990800 1 nie ſind Beruhigend wirkte, daß ſo gut wie kein Material an die Reichsbank, Orenſtein, Schultheiß, Farben und die führen- Pfund ſehr feſt,.8640 nach.8630 gegen den Dollar, 12.1038, i kt. 55 8 40 Jan. 39 N il und Rärkte gelangte. Das Geſchäft war für einige Spe⸗ den Elektrowerte eröffneten bemerkenswert feſt. An nach 12.097 gegen Holland, 25.25 nach 25.2355 gegen Schweiz, 570; Mai 39 den e. M e dieſes kalwerte, die überwiegend—2proz. Beſſerungen auf⸗. 55 f 1. 1 5 5 0 n 7 7 5 255 gesimport 17 Tendenz ſtetig. Mitte Mai 539, Ju Ber 9 3 1 es ble hafter Stärker gefragt waren leihen waren wenig verändert, auch Ausländer konnten 124.42 nach 124.35 gegen Paris. Spanien leicht befeſtigt, 546: Okt. 557 2 565; Jan. 32 569; März 32 578; Mai % er, plus 2 v.., Schuctert, N A. E. G. ſich etwas behaupten, Pfandbriefe hatten wieder nur 48.20 gegen London. Swapfätze Dollar gegen Reichsmark 386: Juli 32 50 Ft. 32 598; Jan. 33;— Loco 554; Ten⸗ und Geſfürel. Am Montanmarkt war die Kursgeſtaltung geringen Ordereingang und wieſen nur kleine Schwankun⸗ ſtellten ſich höher, auf einen Monat 32% nach 30 Stellen und denz ruhig. 5 l neinheitlich. kaktie iebe en Rück⸗ en auf, Reichsſchuldbuchforderungen waren eher feſter. auf drei Monate 87 nach 827 Stellen. 5 N 3 recht uneinheitlich. Bankakt en blieben nach den Rück gen auf, Reichsf 0 0 0 f 72 72 28. Apr 1931 5 5 gängen an der geſtrigen Börſe heute gut behauptet. Am Berliner Meſallbörse vom 5 zoſt zn⸗ Anleihemarkt lagen von Auslandsrenten Anatolier 2 1—— r 7 Feng ſtimmt, recht matt. Türken und Rumänen blieben knapp gehalten. Kleines Produktengeſchäft bez. J Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief Geld Im Ver ſe wurde das Geſchäft wieder ſehr vu ht e 575 5 iſſen dg 1 50 Fe e ee bed are a g. 5 5 1 Fand 9 5 9350 85 2755 725 8 2175 2375 N Für.G. Farben und Schuckert, die erneut etwas höher Berliner Produktenbörſe v. 28. April.(Eig. Dr.) Amtlich notiert wurden: Weiden unregelmäßig 284 bis Pär; 83,75 93 50—.— 24,— 24, 24. 24.23.75 ber die lagen, erhielt ſich kleine Nachfrage. Recht feſt notierte von Das Geſchäft im Produktenverkehr hielt ſich aus den 2865 Mai 297.297,50 Juli 297,50—975 Sept. 249,25.—48,50; Aprit 5 9 5 72— 5 24.— 72 0—.— 22. 20.50 hloſſene internationalen Aktien Chade, die auf die wahrſcheinlich] mehrfach erwähnten Gründen, zu denen vor allem die Un⸗ Roggen ſtetig 19—197 Mai 20450, Juli 200.200 50 Sert.] Nai ee e 145 225 2 8 1975 a. auch veränderte Dividende 10„ gewannen. Die ſchwäche⸗ſicherheit beztali 5 ſichti Regi n e, 188,50—8 Br.; Braugerſte—; Futter⸗ und Induſtriegerſte Juni—. 90.50 79.75—— 287.„„ 3 öffent⸗ 18 uslandsbörſen wirkten im weiteren Ver ſicherheit bezüglich der beabsichtigten Regierungsmaßgaß⸗ ruhig 230—244; Hafer feſter 185189; Mai 193,50— 94,50: Juli—.— 8245 81.75—— 2425 9— 8 2425 Hent⸗ e 55 15 8 N Ver⸗ 5 rechne 15 1333 7 1 2 22* 85 89.* N— 9— 5 2.25 23.7 2 21˙ N 108 Rute ſtark geſchäfts hemmend. Am Geldmarkt 9 8 1. e Grenzen. Juli 200,50 201 Sept. 181; We zenmehl matter 33,25 bis 898 82.78 5 750 82775 0 225 23,75.— 2275 22.— t ledig, machte ſich für Tagesgeld ſtärkere Ultimonachfrage bemerk⸗ Die Pretsgeſtaltung am Markt für Brotgetreide war nicht 40,25, Roggenmehl ruhig 29,75,— 29,10; Weizenkleie ruhig Skiober.—.— 83.25 84.75—— 24,2 28.4%—— 250 2 ng von bar, ſodaß der Satz um e auf 4% v. H. erhöht wurde. ganz einheitlich. Weizen war am Lieferungsmarkt in der 14— 14,25; Roggenkleie ſtetig 14,50 94. Viktoriaerbſen 24 Nov.—.— 8350 83.— 24.50 28,75—.— 29.75 22.50 iſt“. 0 Berlin ſch Maiſicht um 1½„ abgeſchwächt und auch für prompte Ware bis 29. Kleine Speiſeerbſen 23—27; Futtererbſen 19—217 Dezemb. 83,75] 88,50 68.——.— 24.8024.—. 23,75 22 75 wechsele Berlin ſchwankend lauteten die Gebote 1 4 niedriger; dagegen lagen für Juli⸗] heluſchten 25 au Akenbopnen idw Wanken z eden F tlertrom kupfer pon 1c.. Lienen Peau 89784175 lſo den Ohne daß zunüchſt das Geſchäft an Umfang zunahm, weizen vereinzelt Kaufaufträge vor, die eine leichte Befeſti⸗ Ken e 9980 40.30 ei 4205 Walz⸗Drahtbatren 124 Sul bid 10 Er 20.25 28,28 etz und fuhr die Tendenz zu Beginn der heutigen Börſe ziem gung zur Folge hatten. Das Angebot in Roggen für rb chi 100 Sofaextractionsſchrot 13,20 bis Hüttenzinn 99 v0... atin dio. 1 er...40. % lich überraſchend eine mer k liche Be ſſerung. Hatte prompte Waggonverladung blieb gering und die Preiſe 14,30 Kartoffelflocken 15,50—16, Egaubfuttermittel, draht⸗ Rein Nickel, 98/89 v. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 Kg 9 man vorbörslich noch die auf den Kurſen liegende Reports] waren gut behauptet, ohne daß jedoch nennenswerte Um⸗ gepreßt. Roggenſtroh 0,70—0,90? Weizenſtroh 0,60—0,75;* Tendenz: Kupfer, Blei, Zink ſtetig. per Ultimo Mai verloren geglaubt, ſo ſtellte ſich ſpäter her-] ſätze zuſtande kamen. Am Lieferungsmarkte waren bei den Haferſtroh 0,70—0,85; Gerſtenſtroh 0,65—0,75; gebund. Rog⸗ Londoner Meiallbörse vom 28. April 1931 8 au, daß dies meiſt nicht der Fall war. Man verwies auf ſpäteren Sichten Forderungen und Gebote zunächſt ſchwer genlangſtroh—1, 20; bindfadengepr. Roggenſtroß 0,85—0,95; Metalle in E pro To. Silber Unze E(187/40 fein ſtand), Platin unze de Un⸗ die verhältnismäßig widerſtands fähige Haltung der geſtri⸗ in Einklang zu bringen, ſpäter lauteten die Notierungen Weizenſtroh 9,65—9,75; Häckſel 1,551.75; Handelsübl. 51 Kupfer, Standard 41,85] Zinn, Standart 107,2] Aluminium e. 91 gen Newyorker Börſe, die trotz weiterer Inſolvenzen nur 5. bis 1% höher. Weizen und Roggenmehle werden ges Bae 1,7010; gutes Heu lerſter e is 3 Mongte 80 1 1. 7. CCC/ /// der heutigen Auslkandsbörken. Die gemedlete Ermßi.olferten waren wenig verändert. Hafer und Gerſte lagen(Havel) 4,501 779; örahtgepk. Heu in Pfg. über Notts 30; beſt ſelerted 43,25] Straits 109.5 Polframer?; 1888 Baum gung der Bankakzeptrate in Newyork wurde infolge der Zurückhaltung des Konſums faſt geſchäftslos. allg. Tendenz ruhig. 2 grong ſbeets 1550 Net 1 52 0 1 5 8 eit aue als weiteee Vorbereitung auf eventl. Diskontmaßnahmen Das Preisniveau war allerdings angeſichts des geringen* Rotterdamer Getreibekurſe vom 28. April.(Eig. Dr.) i 05 e ehr be! am kommenden Donnerstag angeſehen und erweckte auch! Angebotes gehalten. Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Mai 5,45; Juli Tendenz: Kupfer, Blei, Zink ſtetig, Zinn unregel mäßig. furt M.— 2 g em nur. 5. 5 5 5 2 5 5 S e 1 1c zeigt gegen das unausrottbar Falſche in ſeines Vaters„Habe ich mich ſchlecht ausgedrückt? Man kann Sie 5 5 2 5 1 ie ſchulden coHGHir GEORG NlLLEN Ve FLAG„Nc Natur. Auch jetzt noch, nach der erſten aufflammen⸗ doch ſeine Kindheit vergeſſen haben, meine ich. Und ſie vielleicht ha e 1 1 5 5 e „„ 85 den Erbitterung, ſpürte er, daß er Mitleid mit ihm das iſt ein unerſetzlicher Verluſt I ſo lange ſtumm da, 7 5 6 hlie nich 2. 15 ft 1 15 nd haben könne, ebenſo wie er gegenüber der vergrämten Er beugte ſich vor, um ſie beſſer zu ſehen, denn ſie 2 Sie und 7 5 ru er 1 8 5 och 3. drang 5 Härte des Vaters eine unbeſtimmte Rührung em⸗ hatte ſich in die Ecke geſetzt, wo ihr Geſicht im] ſame Erinnerungen haben 895 er Zeit, in der Ste at, m pfunden hatte. Aber James Gregorys Falſchheit Schatten war. a 9 5 zuſammen aufgewachſen ſind? e ter.. N hatte das letzte Band zerriſſen. Schon dies eine, daß er„Als ich Ihnen zum erſtenmal begegnete,“ ſagte„Eine Kette von 1 ſag 1 5 93 75 000 1 das alles Dulac hatte ſagen können, ließ den Sohn er,„haben Sie einen Ausſpruch getan, an den ich oft„Ja, die mate es geben— ich i ſie 75 e für den Vater vor Scham erröten— gedacht habe: es iſt bitter, etwas 79 9 F e 1255 5 95 e ehmi 8 5. 5 it f ſi i U ie ſaßen ennenlernen?“ Sie hatte die Fin 5 ehmigt„ Nein, er gehörte zur Mutter, mit Vater hatte er deſſen man ſich erinnern müßte! Und Sis„ 5„ 3 on 5 3 C nichts gemeinſam. Er klammerte ſich an dieſen Ge⸗ wie eben, in Gedanken verſunken, die Sie quälten!verſchlungen und ſah auf ihr nervöſes Spiel nieder, 39 91 während ſie fortfüuhr:„Da iſt ein Weg im Tal, ver⸗ Firma A G. Bſcheine XIII Urban ſpricht ſich mit Leonie aus, und Wallion bereitet den entſcheidenden Angriff vor 1. „Ich haſſe das unausrottbar Ehrenhafte an ihm—“ James Gregory, alias van der Moon, hatte viel⸗ danken, wie an ſeinen letzten Ankergrund. Und jetzt ſah er ſeinen Weg gerade und offen vor ſich liegen. 55 Urban klopfte an die Tür des gelben Salons. So⸗ fort hörte er Leonies Stimme„Herein“ antworten. Sie ſaß in der Dämmerung allein am Fenſter. Bei ſeinem Eintritt hob ſie den Kopf, den ſie über Warum Leonie? Wollen Sie es mir nicht ſagen?“ Sie lachte, aber ihre Augen blieben ernſt:„Meine Träumereien? Es iſt nichts daran. Sie würden es lächerlich finden, wenn ich es Ihnen erzählte.“ „Nein, ſagen Sie mir, Leonie,“ bat er eindringlich, „ſagen Sie mir, woran Sie denken!“ „Ich denke nicht. Ich lauſche auf eine Geige, die ſpielt“ brannt, aufgeriſſen, als ſei ein Rieſenpflug darüber hingegangen— zerſplitterte, kahle Baumſtämme tauſende von Männern, die ſich vorbeiſchleppen, zer⸗ lumpt und ſchmutzig wie Bettler, bleich wie der Tod — überall explodieren Granaten— Mauern ſtürzen zuſammen— über meinen armen Verwundeten oh! Nein, nein!“ Sie ſprang auf und rang die Hände. „Ich kann nicht daran denken, ich will nicht!“ Die 16. leicht nie eine Aeußerung getan, die ſeinen Charakter einem Buch in die Hände geſtützt hatte. Das Bu 8 i ch u 93 klarer beleuchtete, als dieſe Worte, die nicht der 255 pot verde, und als le jetzt aufſah, 85„Eine Geige?“„ N f Stimme wurde zu einem Schrei; ſie ſchwankte und 88 Stärke, ſondern 1 85 Schwäche entſprangen. Wenn ihre Augen ſchwer von einſamen Gedanken. Aber bei„Ja, ſie ſpielt für mich, für mich allein— in 15 griff 0 7 0 99 1 als ob ihr etwas einen phyſi⸗ 1246 Urban an ſeinen Vater als jüngeren Mann dachte, ſeinem Anblick leuchteten ſie auf, Erinnerung—! Sie blickte träumend vor ſich zin. fe b Wieder 58 1 5 ſaß ihn 59 ſtel ihm vor allem deſſen ſtolzer Uebermut ein, ſein Seien Sie ſo gut und drehen Sie die Lampen an.“ Es iſt ein Meiſter, der den Bogen führt und er Sie ſetzte ſich wieder wurde anger ſah i % Verlangen, überall der erſte au ſein, in der Geſchäfts⸗ e 5 icht 8 die Süd:: Willkh mien!“ Sie ner ſpielt fast nur Tſchalkowsky— ich ſehe mich als klei⸗ mit vor innerer Bewegung ſeuchten Augen an.„Um 9 75 welt, in der Lebensführung, im Anſehen bei den Men⸗ i eee ee 1 nes Mäbchen in einem weißen Kleid mit blauſeidener[Sie nicht länger auf die Folter zu ſpannen: ich bin 46 ſchen. Es war ein Hochmut, der den nagenden Zwei⸗ 50g. ihre langen e 1 75„ 55 Schärpe— ich bin ſehr ſtolz auf meine Schärpe und Krankenpflegerin in einem Lazarett dicht an der .5 4 fel am eigenen Wert verbarg. Den ſeltſamen Schick⸗ maſſe gegen das 8 N 98 F laufe in den Garten. Die ganze Zeit ſpielt die Vio⸗ Front beim Chemin des Dames geweſen. Es war 17 3 ſalen James Gregorys hatte dann ſein Stolz nicht bee. N line— aber dann—“ ſie ſtrich ſich über die Stirn, bei dem letzten gewaltigen Vorſtoß der Deutſchen. 1 6 ſtandhalten können, er hatte ſich in Haß gegen alles Er konnte nicht gleich mit dem herauskommen, was und ihre Stimme wurde dunkler,„— wenn ſie Wir bekamen den Befehl, binnen zwanzig Minuten 1 5 im Leben verwandelt, was ihm ſehlte und was er nie er eigentlich ſagen wollte.„Erlauben Sie?“ Er nahm ſchweigt, bin ich wieder hier!“ den Platz zu räumen; nach vier Minuten hatte uns 5 das aufgeſchlagene Buch und ſah, daß es Kiplings das Sperrfeuer erreicht, eine Granate ſchlug ein, 9 5% erreichen konnte— was ihn zurückſtieß und dem 1 5 ühlte inen Stich im Herzen? Er 10 6 Untergang zutrieb! Das Negative in ſeiner Seele„Das Licht erloſch“ war. e e 105 en 815 15 gern und ein Splitter verwundete mich am Kopf. Wenn 5 9 haßte das Poſitive bei anderen. Es war der Selbſt⸗„Gefällt es Ihnen?“ fragte er. 0 denken?“ 5 Leon nicht geweſen wäre, hätten die Mauern mich 30 1 erhaltungstrieb des Böſen.„Nein!“ Sie ſchauderte leicht.„Es fun 155 Sie ſah ihn groß an.„Das iſt es ja, was ich nicht unter 550 e Die. i 1 15 95 g 8 8 ö. am? Solche 7 N wir wurden beide gefa ind weggeführt. Ma 85 7 5 e N 8. 3. 8 1105 e e 5 e— und weiß. Sehen Sie, was ich Ihnen eben erzählt habe, ſchickte uns von einer Stelle a 8 9555 che * 5 8 N f 0 gusgedrü 8 7 f 12 2 1 1 3 242 1 1 1 20 a 8 7 „(Caen ausge blind dem Tod entgegenzugehen!“ iſt meine einzige Kindheitserinnerung! man uns getrennt oder gar in ein Gefangenenlager wem er die Schuld gab: nicht ſeiner eigenen Charak⸗ terloſigkeit, ſondern der Rechthaberei der anderen(wie er es nannte). Es iſt nicht unmöglich, daß er auf ſeine Art den Sohn liebte, ſpgar jetzt noch, aber daß dieſer Eigenſchaften hatte, die nicht von ihm ſtammten, schien eine Art trotziger Eiferſucht in ihm geweckt zu haben. Der Sohn ſollte ſein, wie er ſelbſt war, jeden⸗ falls nicht beſſer. Und ſeine rergiftete Seele konnte 5 Ruhe finden, ehe er Urban zu ſich herabgezogen hatte. So ungefähr ſtellte ſich Urban die düſtere Löſung des Rätſels vor. Er fühlte keinen entſprechenden Haß „Sie meinen, daß das Leben unſere Erwartungen oft enttäuſcht?“ „Nein, nein, daran habe ich nicht gedacht!“ ſagte ſie. Er merkte, daß ihr Blick abweſend und erloſchen war, als ob ihr ganzes Gedankenleben nach innen konzentriert ſei.„Ich meine, daß, wenn man ſich der Kindheit und ührer Hoffnungen erinnert, es einem als erwachſener Menſch leichter fallen müſſe, ſich im Leben zurechtzufinden—“ „Ich verſtehe Sie gewiß nicht richtig? Warum ſagen Sie: wenn man ſich erinnert?“ „Leonie, was ſagen Sie da? Ihre einzige Erin⸗ nerung? Wie iſt das möglich?“ „Wie ich Ihnen ſage! Das iſt alles, weiter nichts — alles andere iſt weg—“ Sie lachte noch, aber ihre Lippen zitterten. „Und Ihr Bruder?“ Urban verſtummte.„Sie müſ⸗ ſen ſich doch“, fuhr er fort,„Sie müſſen ſich doch wohl entſinnen können— man kann ja im Gedächt⸗ nis zurückgehen, wie auf einem Weg— es gibt beſtimmte Dinge, das Heim, die Schule—“ Ex ſchwieg verwirrt wieder ſtill. gebracht hatte, kam der Waffenſtillſtand— das Chaos. Leon glückte es, mit mir nach Holland zu entkommen. Aber ich hatte das Gedächtnis verloren: der Granatſplitter hatte den Faden durchgeſchnitten. Das iſt alles, das übrige— wiſſen Sie ſelbſt.“ Urban ſaß ſtumm und ergriffen da. Ihre Worte waren wie eine plötzliche, überwältigende Offen⸗ barung geweſen, die viel erklärte— die vielleicht alles erklärte! Worüber hatte er in dieſen Tagen ſo oft nachgegrübelt? Sie war ſo ungleich (Fortſetzung folgt) Brückentor⸗Apotheke Helmut Hummel, Mann⸗ 7 Verkäufe in Butter gebratene Hahnen Amtliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 25. 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