1 — 80 * 1 0 Hezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, unferen Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— rung der mittelbaren Gewinn bedeuten. keit Deutſchlands iſt. Zweifel daran, daß Deutſchland auf die Dauer die ** 99 5 Kampf gegen das deutſch⸗öſterreichiſche Pro⸗ Abholſtellen: zuzüglich Zuſtellgebühr. Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 68, Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 W Oppauer Straße 8, mal. MWannheimee General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.— 40 Colonelzeile; Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen breite Zeile. die 32 mm im Reklameteil RM..— die 79 mm breite beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 5. Mai 1931 142. Jahrgang— Nr. 206 London fi Schnellſte Abhilfe iſt nötig Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 5. Mai. Je ſchärfer und weittragender in England die Auswirkungen der wirtſchaftlichen Depreſſion wer⸗ den, deſto häufiger hört man Stimmen, die ſich für die Repiſion der Reparationen und Kriegsſchulden einſetzen. In der Londoner Eity iſt in der Hinſicht eine vollſtändige Sin⸗ nes wandlung eingetreten. Für England ſelbſt, das jetzt etwa ebenſoviel von Deutſchland und den Alliierten erhält, wie es an Amerika zu zah⸗ len hat, würde die allgemeine Annullie⸗ internationalen Schulden keinen un⸗ Umſo bemerkens⸗ werter iſt es, daß auch hier die Reparationen und Kriegsſchulden für die gegenwärtige Welthandelskriſe verantwortlich ge⸗ macht werden und daß man von ihrer Beſeitigung einen allgemeinen Auf⸗ ſchwung der Wirtſchaft erwartet. Die„Finanejal News“, eines der beiden großen Eityblätter, ſchreiben heute in einem Leit⸗ artikel, daß die Zuſammenkunft der Internatjo⸗ nalen Handelskammer in Waſhington zum Ausgangspunkt einer Reviſionsdebatte gemacht werden follte. Wenn die Repiſion nicht ſehr ſchnell komme, ſo würden ſich die Falſchleitungen des Welthandels, die durch die Schuldenzahlungen entſtanden ſeien, derart auswirken, daß ſpäter jede Reviſion mit neuen Umwälzungen verbunden ſein würde. Das Blatt verliert übrigens nicht aus den Augen, daß das wichtigſte Argument für die Reviſion nicht ſo ſehr die ſchädliche Wirkung der Zahlungen auf den Welthandel, wie die Zahlungsunfähig⸗ Das Blatt hat keinen gegenwärtige Laſt nicht tragen kann. Die Zins⸗ zahlungen für die ausländiſchen Schulden, von denen die Reparationsſchuld des Kapitalwertes etwa 2 be⸗ trägt, belaufe ſich auf etwa 11 Dollar jährlich für den Kopf der deutſchen Bevölkerung. In dieſem Zuſammenhang iſt eine Erklärung des hekannten engliſchen Wirtſchaftlers, Sir Jyſiah Stamp, intereſſant, in der es heißt, daß der Fall der Warenpreiſe die Herabſetzung der Repa⸗ rationen, die Deutſchland im Poungplan erhalten habe, mehr als kompenſiert habe. Inſolgedeſſen, ſo lährt die„Financial News“ fort, könne eine Ab⸗ ünderung der Summe, die lediglich dieſe Reduzierung der Preiſe kompenſiert, Deutſchland keine ernſthaſte⸗ Erleichterung gewähren. Die Laſt der Reparationen würde dadurch zwar für den Augenblick etwas ver⸗ mindert, aber die Frage der denutſchen Zahlungs⸗ fähigkeit würde auch dann ungelöſt bleiben. Die Pariſer Preſſekampagne gegen die Zollunion f„ Paris, 5. Mai oll nimmt angeſichts der Bukareſter Kon⸗ ſerenz der kleinen Entente wieder einen größeren Raum in der franzöſiſchen Preſſepolemik an. Der bekannte Senator und Wirtſchaftsſachver⸗ ſäudige Le Trocquer beſchäftigt ſich in der „Volonté mit dem Problem und bringt eine Reihe von Gegenvorſchlägen, die allerdings im großen und ganzen nichts weſentlich Neues bieten. de Trocquer empfiehlt zunächſt einmal, die inter⸗ nationale Wirtſchaftsentente auszu⸗ 0 Die Aktion der Staaten könne nebenher aufen und zwar ſei ein etappenweiſes Vorgehen zu empfehlen. Ein Vorſchlag, regionale Verbin⸗ düngen anzubahnen, ſtehe nicht im Wider⸗ . mit der Mißbilligung und der Kritik des handlhebltorreichiſchen Protokolls. Derartige Ver⸗ . müßten nach Anſicht Le Trocquers aber uhne den Geſichtspunkt politiſcher Vorherrſchaft ge⸗ 5 15 allen intereſſierten Mächten zur Kenntnis 1 0 werden. Auf dem 1. europäiſchen Zollkon⸗ ane 1 Paris, der im letzten Juni ſtattfand, ſei Deut che regionale Entente zwiſchen Frankreich, 1 25 ſchlan d und den Nachbarländern einſtim⸗ Aua. worden. Dieſer Block würde eine 970 ugsſtelle darſtellen, der ſich bald alle übrigen bäiſchen Nationen anſchließen müßten. Auch e e habe erſt kürzlich einer Entente zwi⸗ 8 erlin und Paris das Wort geredet, a die niemals Friede in Europa ſein wird. 0 übrigen ſetzte ſich Le Troequer dafür ein, 11 etreideumſatz der Donauſtaaten nach den euro⸗ iſchen Industrieländern zu heben. um den Volksentſcheid für Preußen Drahtbericht unferes Berliner Büros ! Berlin, 5. Mai. Die Behandlung des Haushalts des Staatsmini⸗ ſteriums im preußiſchen Landtag benützte der Mi⸗ niſterpräſident zur Beantwortung einer gan⸗ zen Reihe großer Anfragen, die von den verſchiede⸗ nen Parteien eingegangen waren. Herr Braun befleißigte ſich einer auffallenden Zurückhaltung, be⸗ ſchränkte ſich auf die rein ſachliche Behandlung der Interpellationen und vermied ſorgfältig die ſonſt ſo beliebten Ausflüge in die politiſchen Bezirke, ge⸗ nauer parteipolitiſchen Bezirke. Er ſtellte— und das allerdings mit einigem Recht— lediglich feſt: Wenn von einer Verzögerung der Verabſchiedung der Oſthilfe und ihrer Gefährdung geſprochen werden könnte, ſeien daran nur die Parteien ſchuld, die dem Reichskabinett im Reichstag die Gefolgſchaft verweigerten. Immerhin konnte man des Eindrucks nicht erwehren, daß der Ausgang des Volksbegehrens dem preußiſchen Miniſterpräſidenten und mit ihm ſicherlich der Regierung überhaupt ein wenig an die Nieren gegangen iſt. Man hört das Kniſtern im Gebälk und weiß nur zu gut, daß nach einem Sommer und einem kurzen Win⸗ ter ſo oder ſo die unvermeidliche Entſcheidung fallen wird, ſo ſehr man ſich auch jetzt noch befleißigt, mit dem kühlen Lächeln des Siegers darauf hinzuweiſen, daß nur ein Fünftel aller Wahlberechtigten und nur zwei Drittel derjenigen Wähler in die Liſten ſich ein⸗ zeichneten, die im September für die Parteien des Volksbegehrens ihre Stimme abgaben. Im Verlauf ſeiner Ausführungen betonte der Mi⸗ niſterpräſident, daß die preußiſche Regierung eine mißbräuchliche Benutzung der polniſchen Min der⸗ heitenſchulen zu nationalpolniſchen Zwecken unterbinden werde. Wenn man der befremdlichen Uebergriffe der polniſchen Propagan⸗ da im deutſchen Oſten ſich erinnert und daneben des Terrors gedenkt, dem die deutſchen Minderheiten in Polen nach wie vor ausgeſetzt ſind, wird mau fin⸗ den dürfen, daß es dazu mittlerweile auch Zeit warde. Bei der großen Anfrage der Staatspartei wegen der Gewaltakte gegen die deutſche Bevölkerung in Polen verwies. Dr. Braun auf die Verhandlungen, die Dr. Curtius ſeiner Zeit nicht ohne Erfolg in Genf geführt habe. Der Rede Brauns folgte eine Debatte, in deren Mittelpunkt wiederum das Volksbegehren ſtand. Der Sozialdemokrat Berten proteſtierte gegen den angeblich geſetzwidrigen Zwang, mit dem man vielerorts die Wähler an die Liſten getrieben habe. Herr Oelze von den Deutſchnationalen und der Volksparteiler Stendel rügten im Gegenteil die Anfeindungen, denen die Einzeichner ſich aus⸗ geſetzt ſahen und mißbilligte die von den amtlichen Stellen offen und geheim betriebene Beeinfluſ⸗ ſung der Beamtenſchaft. Zum Schluß kam es dann noch zu einer bewegten Auseinanderſetzung zwiſchen den Dentſchnationalen und dem Zentrum, das der allmächtige Herr Heß höchſtperſönlich das Wort nahm. Dem deutſchnationalen Vorwurf, das Zentrum habe ſich von der Sozialdemokratie ins Schlepptau nehmen laſſen, wich er durch die Frage aus, ob denn die Deutſchnationalen bei der Abſtim⸗ mung zum Dawesplan und jüngſt beim Auszug aus dem Reichstag in ihrer Entſcheidung frei waren. Im übrigen lehnte, wie nicht anders zu erwarten war, Herr Heß das Angebot Hugenbergs, ſich doch auf Preußen wahlen im November zu einigen, brüsk ab. Das Zentrum werde Herrn Hu⸗ genberg nicht davor bewahren, den Weg des Volksentſcheids bis zum bitteren Ende gehen zu müſſen. für Die Sozialdemokraten fordern neue Steuererhöhungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Mai. Herr Dr. Hertz, der neben Hilferding den Ruf genießt, der Fin anzſachverſtändige der Sozialdemokratie zu ſein, unterſucht heute in einem Artikel„Die ſchwierige Finanzlage. Was ſoll werden?“ das Defizit des Reiches und die Möglich⸗ keit, es auszugleichen. Herr Hertz erweiſt ſich dabei als ein unbeirrbarer Optimiſt. Er erklärt ohne Skrupel: „Aber ſo ernſt die Finanzlage auch iſt, ſo wenig beſteht ein Anlaß, an der Möglichkeit zur Ueber⸗ windung der neuen Schwierigkeiten zu verzwei⸗ feln.“ Allerdings, ſo meint Herr Hertz, müßte die Regierung, müßten die bürgerlichen Parteien auf ihren Grundſatz, keine neuen Steuererhöhungen mehr vorzunehmen, verzichten. Gegen eine abermalige Kürzung der Beamtengehäl⸗ ter und gegen einen„Generalaugriff auf die Sozial⸗ leiſtungen“ wird die Sozialdemokratie mit allen Mitteln ſich zur Wehr ſetzen. Dr. Hertz wartet dann mit einem großen Bukett von Vorſchlägen zu Steuererhöhungen auf. Er empfiehlt u..: Reorganiſation des Branntweinmonopols durch ſo⸗ fortige Einſtellung der Vorratserzeugung und Räu⸗ mung der überfüllten Läger, Reform der Tabak⸗ ſteuer, Erhöhung der Benzinbeſteuerung, Verzicht auf die Steuervereinfachung der Notverordnung, Annahme der ſozialdemokratiſchen Anträge über das Notopfer der höheren Einkommen und die Verſchär⸗ fung der Aufſichtsratsſtener. Außerdem gebe es noch immer den Weg der Kreditbeſchaffung. Das Schuldentilgungsgeſetz, nach dem man in dieſem und den beiden folgenden Jahren je 420 Millionen ſchwebenden Schuld abzutragen habe, könne man für dieſes Kriſenjahr gußer Kraft ſetzen. Die Vorſchläge Herrn Dr. Hertz' ſind, ſo wird man kurz und trocken feſtſtellen können, ein ſtar⸗ kes Stück. Es iſt wirklich in hohem Grade be⸗ dauerlich, daß ſelbſt in den Kreiſen der Sozialdemo⸗ kratie, in denen man ein größeres Verſtändnis für die wirtſchaftlichen und finanziellen Notwendigkeiten erwarten ſollte, die Erkenntnis ſich noch immer nicht durchgeſetzt zu haben ſcheint, daß neue Steuererhöhun⸗ gen, auf welchem Gebiet auch immer, einfach eine Unmöglichkeit ſind. Es geht nicht an, die La⸗ ſten, unter denen die Wirtſchaft ohnehin ſchier zu⸗ ſammenzubrechen droht, weiter zu mehren, überhaupt wenn man zugleich über die Möglichkeiten berät, der furchtbaren Arbeitsloſigkeit Einhalt zu ge⸗ bieten. Im Grunde dürfte auch Dr. Hertz darüber ſich im klaren ſein. Es iſt immer wieder die Frage, vor die die ſozialdemokratiſchen Politiker in dieſen Tagen ſich geſtellt ſehen:„Wie ſag! ichs dem Parteitag“. Was plant das Kabinett? Berlin, 5. Mai. Ein Termin für die nächſte Sitzung des Reichs⸗ kabinetts ſteht zurzeit noch nicht feſt. Dagegen ſollen, wie die„Berliner Börſenzeitung“ mitteilt, in den nächſten Tagen Beſprechungen zwiſchen den einzelnen Reſſorts über die neuen Maßnahmen auf fin anz⸗ und ſozialpolitiſche m Gebiet ſtattfinden. Der Reichskanzler wird dieſe Beratungen, an denen vor allem Finanz⸗ und Ar⸗ beitsminiſterium beteiligt ſind, perſönlich leiten. Dieſe Ausſprache dürfte mehrere Tage in Anſpruch nehmen. Heute wird man übrigens, wie die D. A. Z. wiſſen will, im Reichsernährungsminiſterium ver⸗ ſuchen, auf gütlichem Wege mit den Berliner Bäckern ſich zu einigen. Erſt wenn dieſe freund⸗ liche Abſicht fehlſchlagen ſollte, ſollen andere Maß⸗ nahmen ergriffen werden. FFFFFFFPPCCCCCCCCCCCFCbCbCbCbCbCPbCGCTGTPCVCTPbPbPVbPVPVTPTPTGVCbGVbVTVCVCVPVCVPPVPFPVPFPFCFCFCFC˖C(—wœœœ——œœœ——————————PPV PB Wiſſell als Schlichter abgelehnt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Mai. Der Konflikt in der Berliner Holzin duſtrie hat ſich neuerdings verſchärft. Die Arbeitgeberver⸗ bände haben nämlich den ehemaligen Reichsarbeits⸗ miniſter Wiſſell als Schlichter abgelehnt, weil ſie an ſeiner Unparteilichkeit zweifeln, was man nach den verſchiedenen Leiſtungen des Herrn Wiſſell auf dieſem Felde immerhin begreiflich finden dürfen wird. Wohlverſtanden: Es fehlt Herrn Wiſſell ſicherlich nicht am redlichen Willen zur Unparteilichkeit, aber doch an der Fähigkeit dazu. Herr Wiſſell iſt der Vater jener Schiedsſprüche, die immer mit einem Plus für die Arbeitnehmer endeten. been ener, * Der Reichskanzler wird, wie eine Berliner Nachrichtenſtelle meldet, in den Wahlkampf im Lande Oldenburg perſönlich eingreifen. Vorausſichtlich wird er am 10. Mai in einer Wahl⸗ verſammlung in Cloppenburg ſprechen. 1 Neviſion der Neparationslaſten Immer mehr erkennen die Engländer, daß Reparationslaſten und Kriegsſchulden die Hauplurſachen der Weltwirtſchaftskriſe ſind 2 7 Jahrt nach Korſika Von Eckart Peterich — Saſſari, Ende April. Die ſechzehn Reiſebüros der Fremdenſtadt Flo⸗ renz wiſſen es nicht und auch der Fahrplan gibt keine Auskunft darüber, ob und wie man von Livornd nach Sardinien reiſen kann. Um ſich über dieſe Frage zu unterrichten, muß man ſchon nach Livorno fahren, im ſchmudoͤeligen und muſikaliſchen, ſehr hafennahen„Goldenen Anker“ zu Abend ſpeiſen, wo ein geſprächiger Wirt alle Hafenfreuden, inbegriffen Schiffsfahrplan nach Sardinien, zu beſorgen bereit iſt. Wirklich, eine etwas finſtere Agentur verabfolgt einen Paſſageſchein, wir finden irgendwo im Hafen einen kleinen Dampfer, er ſoll tatſächlich über Korſika nach dem ſardiniſchen Hafen Porto Torres fahren. Und wenn die Geſellſchaft, der dieſer reizende, ſau⸗ bere, erzgemütliche Dampfer gehört, nicht ſo offenbar ein Feind aller Reklame wäre, ſo würde ich's ſogar verraten wie der Dampfer heißt, der nicht im Fahr⸗ plan ſteht. Kurz vor Mitternacht zog er langſam und ſtill durch das kreiſende Licht des Leuchtturms von Livorno. An Bord ſchöne Stille, Erholung nach dem Livorneſer Hafengetriebe,— ſo wie für den Seemann Hafenlärm Erholung nach der Stille der Seefahrt iſt. Auf dem Deck ſchlafen die italieniſchen Erd⸗ und Waldarbeiter, die ſich in Korſiba Arbeit ſuchen; die zweite Klaſſe iſt leer, in der erſten ſind wir allein die Herren. Im kleinen Salon mit den rotbeſamteten Lehnſtühlen und dem meergrünen Jugendſtil⸗Büfett voll unſinnig ſchweren Silber⸗ geſchirrs wartet ein ſehr alter Steward darauf, daß wir ſchlafen gehn. mögen ihm den Gefallen nicht tun! Jupiter, hell wie der Neumond, zeichnete eine Lichtbahn ins Waſſer; auf leiſer Briſe, die das Sternenlicht im Meer erzittern läßt, ſchwebt die Inſel Capraia wie ein Geiſterſchiff an uns vorbei. Dann, in der erſten Dämmerung, miſcht ſich ein Duft von Thymian und Myrten in den Jodgeruch der See: der Duft, an dem Napoleon ſeine Heimatinſel erkannte als er, auf dem Weg nach Aegypten, nachts an ihr vorüber ſegelte. Als die Sonne über Elba aufging, erkannten wir den dunklen Rücken des Cap Corſe vor unſerem Weg. 15 Wir Tangente Korſika: der alte Steward beſchwert ſich über dieſen Umweg. So viel Scherereien wegen die⸗ ſes franzöſiſchen Hafens Baſtia! Ganz unrecht hat der alte Herr nicht. Wir haben einen Polizeikommiſſar, einen Polizeiunterkommiſſar und 2 Polizeiſoladten in Zivil an Bord.„Damit ſich nicht etwa einer“, ſo er⸗ klärt der Steward,„der ohne Paß aus Italien aus⸗ wandern will, in Baſtia aus dem Schiff wirft“. Der Steward gehört ohne Zweifel zu den Uebertreibern und Schwarzſehern.(Als ich ihm ſpäter ein ange⸗ meſſenes, zehnprozentiges Trinkgeld gab, meinte er: „Bei ſolcher Freigebigkeit werden Sie ſich zugrunde richten, junger Herr.“) Es ſoll ſich,— wie mir ein an⸗ geſehener franzöſiſcher Bürger von Baſtia verſicherte — noch niemand um der galliſchen Freiheit willen in das ſchmutzige Hafenwaſſer geworfen haben. Aber ganz ſinnlos iſt die Polizei an Bord unſeres Schiffes natürlich nicht geweſen. * Das zeigte folgendes Beiſpiel: Als wir am Kai lagen, kam ein junger Mann ganz dicht an unſer Schiff heran. Er trug einen feuerroten Schmetter⸗ lingsſchlips und hielt ziemlich laut eine Rede, die ganz deutlich an die Polizei auf unſerem Dampfer gerichtet war:„Signore e Signori! Kennen Sie die neueſte Mode? Rote Schlipſe, rote Nelken, rote Fah⸗ nen! Neueſte Mode, Signori! Wollen Sie mit mir tauſchen? Nehmen Sie meinen roten Schlips. Geben Sie mir Ihren ſcharzen Schlips. Warum nicht? Wa⸗ rum eigentlich nicht?“ Einen halben Tag lang lun⸗ gerte der Menſch um unſer Schiff herum: als wir gegen Mittag von einem vielſtündigen Spaziergang durch die Stadt zurückkehrten, ſtand er immer noch da. Und führte immer noch die gleichen Reden. Wurde immer lauter, immer provozierender. Ein franzöſiſcher Polizeikommiſſar kam an Bord, fragte ſeinen italieniſchen Kollegen, ob er ihn abfſühren solle. Aber der Italiener ſchüttelte traurig den Kopf. „Warum?“ ſagte er.„Wiſſen Sie, warum der Meuſch ſo redet? Weil ihn die Sehnſucht nach der Heimat Italien ſchüttelt. Wie oft hab' ich verſucht, ihn zur Vernunft zu bringen— aber ſeine antifaſziſtiſchen Freunde haben ihn mit dem Tode bedroht, wenn er ſich mit dem Faſzismus ausſöhnt.“ reichs Farben glauben ſollten. 2. Seite/ Nummer 206 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Wer weiß, was Wahres und Unwähres an ſolchen Begegnungen iſt: Intereſſant ſind ſie dennoch. Und man verſteht es, wenn ſich das faſziſtiſche Italien gegen dieſe Tangente Korſika ſichern will. Ganz deutlich iſt Baſtia ein Zentrum der anti⸗ faſziſtiſchen Propaganda. Wenn man am Kiosk eine italieniſche Zeitung verlangt, bekommt man nur die Partſer antifaſziſtiſchen Organe. Die Korſen beklagen ſich über dieſe poljitiſche Aktivität, die den Verkehr mit Italien ſo ſehr erſchwert. Warum ſo piel Trennendes? Beſonders zwiſchen Italien und Baſtia, dieſer Stadt mit dem italieniſchen Namen und dem italieniſchen Gepräge? Denn was ſich da zuſammenhäungt auf den ſchma⸗ len, ſchachttiefen Gaſſen des Hafenviertels an luſtigen und ſchwarzäugigen Kindern, keifenden Weibern und ſcheuen, ſchönen Mädchen— all dieſe vielköpfigen Fa⸗ milien ernſter Seeleute— das ſind Italiener: auch wenn ſie an Frankreichs Freiheit und an Frank⸗ Für ſie iſt alles, was vom andern Ufer kommt— von jenem zartblauen Ufer, das übers mittagsſilberne Meer zu ihnen her⸗ überleuchtet— Licht aus ihrer eigenſten Welt. * Als wir abfahren, ſtehen ſie in großen Haufen um unſer Schiff: italieniſche Korſen und korſiſche Ita⸗ liener. Wie fremd die blondbärtigen Gendarmen aus der Normandie unter ihnen ſind! Der junge Mann mit dem feuerroten Schlips weint. Seltſam: auch der neapoletaniſche Poltzeikommiſſär auf unſerem Schiff hat Tränen in den Augen. Für die Italiener iſt dieſes Korſika ein Schmerzensland. Mein italieni⸗ ſcher Reiſekamerad— Kriegsverletzter, Inhaber der ſilbernen Kriegsmedaille, franzöſiſch beeinflußter Schriftſteller und leidenſchaftlicher Patriot— blickt ganz verſtört auf das einſame korſiſche Ufer hin⸗ über an dem wir nun entlang fahren. Silberne Fieberſümpfe blitzen am Ufer auf, dunkle Berg⸗ ketten reihen ſich darüber. Man muß ſchon mit Schif⸗ fen fahren, die nicht im Fahrplan ſtehen, um etwas 0 It von dieſer unwirtlichen korſiſchen Oſtküſte kennen⸗ zülernen.„Es iſt tragiſch,“ ſagt mein Kamerad,„daß wir wegen dieſes großartigen, aber unwirtlichen Ufers willen einmal mit Frankreich werden kämpfen müſſen.“ Ein anderer Italiener— Genueſer, Groß⸗ händler in ſardiniſchen Artiſchocken— miſcht ſich ins Geſpräch:„Sardinien, meine Herren, iſt noch ſcheuß⸗ licher.“ Mein Kamerad dreht ſich um:„Scheußlich?“ „Man könnte es Frankreich zu Korſika dazuſchenken, wenn's nach mir ginge,“ meinte der Genueſe.„Na, Sie werden ja ſehen!“ Wir ſahen ganz etwas an⸗ deres. Korſika, das dunkle, verſank in der Nacht. Im Morgengrauen ſchwamm uns ein helles Sar⸗ dinien entgegen. Um Porto Torres, unſeren Hafen, breitet ſich eine Landſchaft, die ſehr an die römiſche Campagna erinnert. Ein antikes Aquädukt ſteht vor hellen, ganz latiniſch anmutenden Bergen. Daun fahren wir in die Ebene von Saſſari hinein. Oel⸗ bäume zwiſchen Tauſenden von Artiſchokenpflanzen. („Was täte der Genueſe, wenn dieſe Artiſchoken fran⸗ zöſiſch würden?“ fragt mein Kamerad.) Wie wunder⸗ bar zart ſtehen hellroſa Pfirſichblüten auf dem Grau der Oelbäume! Wie zart kommt uns überhaupt dies Sardinien entgegen, von dem ſie ſagen, daß es finſter und unwirtlich ſei! Oder iſt das nur der Vergleich mit dem rauhen Korſika, der uns Sardinien ſo durch⸗ ſichtig, ſo griechiſch⸗golden erſcheinen läßt? Aulo ins Waſſer geſtürzt y Paris, 5. Mai. Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich in den Nachmittagsſtunden des Sonntags in der Nähe von Boulogne ſur Mer. Ein Kaufmann namens Streckemann wollte ſich in einer Limouſine in einen Nachbarort begeben. Außer ihm befanden ſich noch ſein ſechsjähriger Sohn und ein befreundeter Gutsbeſitzer im Wagen. Streckemann fuhr auf einer Chauſſéee, die mit einem Kanal parallel läuft. Plötzlich verſagte die Steuerung. Der Wagen durchbrach das Schutzgitter, das die Straße vhn dem Kanal trennt und ſtürzte ins Waſſer. Die Frau eines Schiffers war der einzige Zeuge der Kataſtrophe. Als ſie den Wagen vor ihren Augen verſinken ſah, rief ſie ihren Mann zu Hilfe. Ihre Rettungsverſuche blieben jedoch vergeblich. Erſt nach ſtundenlanger Arbeit gelang es, die Leichen der Automobtliſten zu bergen. gemeinden genau wie bei den großen Städten die Reformporſchlüge der Landgemeinden Zur Neuregelung der Arbeitsloſenverſicherung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Mai. Der deutſche Landgemeindetag hat heute vormit⸗ tag dem Reichskanzler, der Reichsregierung und dem Reichstag einen Geſetzentwurf über die Neurege⸗ lung der Arbeitsloſenverſicherung un⸗ terbreitet, der ſich in ſeinen weſentlichen Teilen mit den ähnlichen Vorſchlägen des Städtetags deckt. Der Präſident des Deutſchen Landgemeindetags, Dr. Gereke, hat in ſeiner jüngſten Unterredung den Reichskanzler bereits über die Abſichten der Land⸗ gemeinden unterrichtet. Am Montag abend ſuchte er einem Kreis von Preſſevertretern Urſachen und Ziele der Reformvorſchläge zu verdeutlichen. Dr. Gereke wies auf die Urſachen hin, die bei den Land⸗ Wohlfahrtsetats ziehen und die ſchon ſeit Jahr und Tag zu kaum zu bewäl⸗ tigenden Haushaltsſchwierigkeiten führten und nunmehr eine Anzahl von ihnen über kurz oder lang der akuten Zahlungsunfähigkeit ausliefern werde trotz der abſinkenden Arbeitzsloſenziffer. Die Praxis der Arbeitsämter, die ſich vor allem die Intereſſen der Reichsanſtalt zu wahren verpflich⸗ tet fühlen und die im praktiſchen Ergebnis gleich⸗ laufenden Tendenzen bei den Arbeitgebern(die die Anſtellung von Arbeitskräften, die bereits zu lange dem Produktionsprozeß entzogen waren, zu vermei⸗ den ſuchen) führe dazu, daß die ſaiſonmäßige Beſſe⸗ rung des Arbeitsmarktes ohne Einfluß auf die Ge⸗ meinden bleibt, ja, daß die Zahl der von ihnen zu betreuenden Erwerbsloſen nach wie vor wächſt. Datu kommt noch ein anderes. Noch vor Jahren blieben das platte Land, die Landgemeinden und die kleineren Städte von der Arbeitsloſigkeit faſt ver⸗ ſchont. Im Laufe der Zeit hat ſich das Verhältnis immer ſtärker in Mitleidenſchaft ſtets zu Ungunſten des Landes verſchlechtert und heute haben wir vielfach im Vergleich zu den Groß⸗ ſtädten eine relativhöhere Arbeitsloſig⸗ keit in den ländlichen Bezirken. Während in den größeren und mittleren Städten von Dezem⸗ ber 1930 bis März 1931 die Geſamtzahl der Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen in Preußen um 48,8 v.., in Bayern um 534,3 v. H. und in Sachſen um 72,1 v. H. geſtiegen iſt, wuchs deren Ziffer in den kleineren Städten und Landgemeinden um 102,8, 109,3 und 100,2 v. H. an. Auf der anderen Seite ſind aber gerade die in der letzten Zeit beſonders von der Arbeitsloſigkeit heimgeſuchten kleinen Gemein⸗ den genötigt, mit einem beſcheidenen Bruchteil der Zuwendungen ſich einzurichten, die die Großſtädte erhalten. Während beiſpielsweiſe Frankfurt noch 38/ auf den Kopf ſeiner Einwohnerſchaft vom Staat zugewieſen bekommt, müſſen die Gemein⸗ den unter 5000 Einwohnern ſich mit ſieben Mark, die unter 200 Einwohner gar mit drei Mark pro Kopf begnügen. Um allen dieſen Uebelſtänden, deren Opfer die Landgemeinden ſind, abzuhelfen, fordert der Landgemeindetag die Vereinigung von Kriſenfürſorge und Wohlfahrtserwerbsloſen⸗ fürſorge in eine Reichsarbeitsloſenfürſorge. Dieſe Reichsarbeitsloſenfürſorge würde ſicherlich nicht den Aufwand an Mitteln erfordern wie heute die Kriſen⸗ und Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge zuſam⸗ men bedürfen. Die erweiterte Anwendung der Be⸗ dürftigkeitsprüfung wird zu unterſchiedlichen Erſpar⸗ niſſen führen. An der Aufbringung der Mittel— auch das verlangen die Landgemeinden in Ueber⸗ einſtimmung mit dem Städtetag— müßten auch die Länder ſich beteiligen, die bei der Schaf⸗ fung des Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes im Jahre 1927 leer ausgingen. Der Landgemeindetag erwartet, daß ſchleunigſt im Sinne ſeiner Vorſchläge vom Reich verfahren wird, unbedingt noch in dieſem Sommer. Sonſt könnte es leicht zu ſpät werden. Das Fiasko einer Flottenabrüſtung Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 5. Mai. Die italieniſche Antwortnote auf die franzöſiſchen Flottenvorſchläge wurde geſtern nachmittag durch einen italieniſchen Botſchaftsſekretär im Quai 'Orſay übereicht. Sie bildete inhaltlich keine große Ueberraſchung, denn nach den römiſchen Informatio⸗ nen war ſchon ſeit Tagen bekannt, daß ſich Ita⸗ lien der engliſchen Note voll und ganz anſchließen würde. Die italieniſche Antwort zerfällt in drei Ab⸗ ſchnitte, vön denen der erſte die Vorgeſchichte der franzöſiſch⸗ftalteniſchen Beſprechungen behandelt, die schließlich zu den Verſtändigungsgrundlagen vom 1. März führten. Der zweite Teil enthält eine kritiſche Analyſe der letzten franzöſiſchen Vorſchläge und der dritte ſtellt ein Expoſé der italieniſchen Vor⸗ ſchläge dar. 5 In der franzöſiſchen Oeffentlichkeit wird die ita⸗ lieniſche Note, wie zu erwarten war, ſo gut wie ein ⸗ ſtimmig zurückgewieſen.„Frankreich iſt bis zur äußerſten Grenze ſeiner Konzeſſionen gegangen. Früher oder ſpäter, je eher, deſto beſſer, muß das Ausland dem Rechnung tragen.“ So und ähnlich lau⸗ tet der Standpunkt der Franzoſen. Der offiziöſe „Excelſior“ lenkt die Aufmerkſamkeit auf die lebhafte Bautätigkeit italieniſcher Werf⸗ ten, die zur Zeit Kriegsſchiffe für Griechen⸗ land, die Türkei und Rußland in ihren Docks fertig ſtellen. Dieſe Fahrzeuge könnten im Kriegsfalle ſofort übernommen und armiert werden, ſo daß die franzöſiſche Sorge bezüglich der italieni⸗ ſchen Flottenparität durchaus begründet iſt. Beſon⸗ ders erbittert äußert ſich wie gewöhnlich Pertinax im „Echo de Paris“. Er ſchiebt den Mißerfolg der Beſprechungen auf die greiſenhafte Schwäche Briands. Am beſten wäre es, wenn Frankreich auch die Verſtändigungsgrundlage vom 1. März fal⸗ len ließe und jede neue Einladung Henderſons zu⸗ rückweiſen würde. Das Flottengeſchäft ſei ſchlecht ge⸗ fürt worden und müßte von neuem aufgenommen werden und zwar diesmal direkt mit Rom, ohne einen Umweg über die Londoner Amtsſtellen. Von den engliſchen Sozialiſten ſei nichts Gutes zu erwarten. Dienstag, 5. Mai 1931 . Letzte Meldungen Familientragödie in Mannheim⸗Käſfertaf Selbſtmord von Mutter und Tochter M annheim, 5. Mai. In vergangener Nacht nahm ſich in Käfertal in der Aeußeren Qner⸗ ſtraße eine junge Fran gemeinſam mit ihrer Mutter durch Einatmen von Leuchtgas das Leben. Der Grund zur Tat ſoll in vorausgegangenen Fami: lienſtreitigkeiten liegen. Ergebnisloſe Tarifverhandlungen im Ruhrbergban — Eſſen, 5. Mai. Nachdem die Verhandlungen über die Neuregelung des Rahmentarifs für den Ruhrbergbau am 23. April ergebnislos abgebrochen werden mußten, fanden heute auf Veranlaſſung des Zechenverbandes im Wege von freien Verhandlun⸗ gen vor dem weſtfäliſchen Schlichter, Prof, Dr. Brahm, erneut Beſprechungen ſtatt. Die Aus⸗ einanderſetzungen geſtalteteten ſich äußerſt ſchwierig und verliefen erneut ergebnislos. i Angeſichts der gegenſätzlichen Forderungen und der Meinungsverſchiedenheiten konnte eine Einigung nicht erzielt werden. Infolgedeſſen wurde im An⸗ ſchluß an die geſcheiterten Verhandlungen eine Schlichter kammer gebildet. Arbeitsdienſtpflicht in Oſtpreußen? Berlin, 5. Mai.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.) Am Dienstag vormittag ſoll, wie das „Berliner Tageblatt“ zu berichten weiß, in der Oſt⸗ ſtelle der Reichskanzlei unter dem Vorſitz des Miniſters Treviranus eine Beſprechung über die Möglichkeit ſtattfinden, Arbeitsverbände zu einem freiwilligen Arbeitsdienſt in Oſtpreußen heran⸗ zuziehen. Herr Trevirauus hat ſich am Sonntag in einer Oldenburger Rede ſehr optimiſtiſch über die Ausſichten eines derartigen Verſuchs geäußert. Der neue ſpaniſche Botſchafter in Berlin — Madrid, 5. Mai. Der Miniſterrat hat Profeſ⸗ ſor Americo Caſtro zum ſpaniſchen Botſchafter in Berlin ernannt. Botſchafter Sackett über die ſchwierigen Probleme der deutſchen Politik — Waſhington, 5. Mai. Botſchafter Sackett hatte geſtern eine lange Unterredung mit Stimſon und anderen Mitgliedern des Außenamts. Dem Ver⸗ treter des W. T. B. gegenüber erklärte er, Kanzler Dr. Brüning führe Deutſchland mit ſtarker Hand durch die ſchweren Zeiten; nur ſei ſtets das gewal⸗ tige Problem vorhanden, daß Deutſchland an Kapitalmangel leide und trotzdem gewaltige Aus⸗ gaben leiſten müſſe. Es laſſe ſich daher nicht voraus⸗ ſehen, wie ſich die Lage geſtalten werde. Jedenfalls könne man nie für mehr als zwei oder drei Monate Prophezeiungen machen. Auffehenerregender Mord an einem Gerithtsdioner Meldung des Wolffbüros 9 Malchow(Mecklenburg), 5. Mai. Ein Aufſehen erregender Mord wurde geſtern nachmittag kurz nach 6 Uhr hier entdeckt. Der pen⸗ ſionierte Gerichtsdiener Glaeſel wurde in dem Ar⸗ beitsraum des hieſigen Fabrikanten Jonas ermordet aufgefunden. Nicht weit von der Leiche lag eine ſchwere Eiſenſtange, mit der der Mord offenbar aus⸗ geführt worden iſt. Als Täter kommt mit größter Wahrſcheinlichkeit der Fabrikant Jonas in Frage, der ſeit etwa einem halben Jahre in Unterſuchungshaft ſitzt. Glaeſel hatte die Aufgabe, die Arbeiten des Jonas alias Graf Hohenaus zu überwachen. Jonas hatte ſeinerzeit durch die Behauptung, er könne mittels eines beſon⸗ deren Apparates Waſſerſtoffgas aus Waſſer erzeugen und mit Hilfe dieſes Waſſerſtoffgaſes eine verbilligte Fernheizung herſtellen, eine Anzahl Geldleute dazu verlockt, ſich mit Kapitalien au ſeinem Unternehmen zu beteiligen, wurde jedoch unter dem Verdacht, ein Schwindler zu ſein, verhaftet. Jonas bot darauf den Unterſuchungs behörden an, den Beweis für ſeine Behauptung anzu⸗ treten, 5 worauf ihm vor mehreren Wochen geſtattet wurde, unter Aufſicht des Gerichtsdieners Glaeſel die zur Ausführung ſeines Verfahrens notwendigen Arbef⸗ ten auf ſeinem Grundſtück in Malchow zu verrichten. Als nun geſtern nachmittag bis 5 Uhr weder Jonas noch Glaeſel nach dem Unterſuchungsgefängnis zu⸗ rückgekehrt waren ſorſchte man auf dem Jonasſchen Grundſtück nach ihrem Verbleib. Als man den ver⸗ ſchloſſenen Arbeitsraum mit Gewalt öffnete, fand man Glaeſel in dem Raum ermordet auf, von dem Unterſuchungsgefangenen Jonas dagegen fehlte jede Spur. Wie inzwiſchen feſtgeſtellt werden konnte, iſt gegen.30 Uhr nachmittags ein Hamburger Auto⸗ mobil vor dem Grundſtück vorgefahren. Man ver⸗ mutet daher, daß Jonas von Helfershelfern abgeholt und in dem Auto geflüchtet iſt, Ein Konzert⸗Nachmittag Der Frauenverein vom Roten Kreuz für Deutſche über See(Abt. Maunhei m) hatte zu einem Konzert im Silberſaal des Palaſt⸗ hotels im Rahmen eines Tee⸗Nachmittags eingeladen, dem ein diſtinguiertes Publikum um ſo lieber bei⸗ wohnte, als die Vortragsordnung muſikaliſche Genüſſe von beſonderem Reiz in Ausſicht ſtellte. Der junge Violinkünſtler Joſef Peiſcher, der aus der Schule Roſés in Wien und Petſchnikows in München hervor⸗ gegangen, nach erfolgreicher Tätigkeit als Konzert⸗ meiſter am Badiſchen Konſervatorium in Karlsruhe eine erſprießliche Wirkſamkeit als Lehrer an den Vio⸗ lin⸗Meiſterklaſſen entfaltet und ſich in Mannheim be⸗ reits erfolgreich eingeführt hat, gab im Verein mit der einheimiſchen Pianiſtin Lilli Koppel Proben ſeines hochſtehenden Könnens. Schon die einwandfreie Wiedergabe der an der Spitze der Vortragsordnung ſtehenden, zu den bedeut⸗ famſten Vertreterinnen ihrer Gattung gehörenden, gedankenreichen Violin⸗Klavier⸗Sonate von Csſar Franck überraſchte nicht nur durch die ſpielende Überwindung der nicht zu unterſchätzenden Schwierig⸗ keiten, ſondern über das tadelloſe Zuſammenſpiel hinaus durch das liebevolle Eingehen auf die nicht ohne weiters zugänglichen Beſonderheiten des Franck⸗ ſchen Stiles. Der unverkennbaren Herbheit wurde ebenſo Rech⸗ nung getragen wie ſeiner überraſchenden Wucht und Größe. Manche Züge rücken Céſar Franck in die nächſte Nähe von Brahms, der nicht nur mit einem ſelten geſpielten iſolierten Sonatenſatz, einem lei⸗ denſchaftlichen Scherzo, ſondern auch mit zwei un⸗ gemein raſſig wiedergegebenen Ungariſchen Tänzen in der muſtergültigen Beapbeitung von Joachim zu Worte kam. Auch der altklaſſiſchen Violinliteratur würde gedacht mit einem ſehr auſprechenden, im Mittelſatz beſonders warm berührenden Violin⸗ könzert von Nardini, ſowie einem reizenden Ka⸗ binettſtück des berühmten Muſikhiſtorikers und Kontrapunktlehrers Padre Martini in einer Neu⸗ faſſung von Fritz Kreisler. Das hervorragende, durchaus solide Können von Joſ. Peiſcher trat in allen ſtiliſtiſch ſo hetervgenen Aufgaben ebenſo klar zutage, wie ſich auch Lilli Koppel als in allen Einzelheiten ſichere Pianiſtin erwies. Dem Frauen⸗ nerein gebührt für die gelungene Veranſtaltung herzlicher Dank. 08 ———äꝓ x— Mein Hund Ich weiß genau, weshalb mein Hund mir ſo ſympathiſch iſt: Er iſt natürlich und geſund und fern von Menſchenliſt. Wenn ich ihn ſtreichle, freut er ſich, und wird die Hand mir ſchwer, dann ſchmollt er nicht und peinigt mich: „Du liebſt mich wohl nicht mehr!“ Niemals dreht er das Radio an, wenn ich mal ſchlafen will. Les ich die Zeitung abends dann, verhält auch er ſich ſtill. Nehm ich den Hut und geh dann fort, fragt er nicht wo und wie. Er hat auch nie das letzte Wort und widerſpricht mir nie. Er ruft auch im Geſchäft nicht an, um nur ſo nebenbei auch zu erfahren, ob der Mann dort, wo er angibt, ſei. Und komm ich daun mal ſpät nach Haus, ſo hält er kein Gericht, und hauch ich etwas Weingeiſt aus, ſo kümmert ihn das nicht. Vor allem aber, welch ein Glück, droht er nicht laut und ſchrill, daß er es ſatt hat und zurück zu ſeiner Mutter will! Puck. Diesmal nicht in Mannheim Furtwängler und die Berliner Philharmoniker 8 in Ludwigshafen Als krönende„Coda“ ſeiner Orcheſter⸗ Konzertreihe fügte der Bildungsausſchuß der JG. Farben am Samstag einen glänzenden Sinfonie⸗Abend der Ber⸗ liner Philharmoniker unter Wilhelm Furtwängler an. Der Vereinshausſaal hatte noch nie einen ſolchen Maſſenandrang zu einem muſi⸗ kaliſchen Ereignis geſehen; zweieinhalbtauſend Be⸗ ſucher waren aus Ludwigshafen, Mannheim und ſelbſt weiterentlegenen Gegenden der Pfalz erſchienen; vielen blieb der Eintritt verwehrt. Die unterſchiedliche Dreiheit Bach⸗Beet⸗ hoven⸗ Schumann ſchloß ſich durch die gebändigte Leidenſchaft ihrer Ausdeutung zu einer wahren Drei⸗ Einigkeit von Seelendramen. Dr. Furtwängler ſteigerte drei Standwerke jener Meiſter ins Ueber⸗ lebensgroße, Ueberweltliche. Er wußte Bachs Drit⸗ tes Brandenburgiſches Konzert ſo zu durchglühen, daß die Flammen ſprühten Die Fuge wurde ſchier ſichtbar gemeißelt, der Ausklang förmlich dramatiſiert. Von einem ſolchen Vermittler nahegebracht, ſpricht der„Klaſſiker“ zur erregten Ge⸗ genwart, ſpricht der Thomaskantor zu allen in ihrer Sprache. Welche Kraftſtröme der geniale Nachſchöpfer in Beethovens„Erbiea“ ſtaut und entlädt, haben wir in Mannheim durch ihn erfahren. Beim dies⸗ maligen Hören bezwang uns wieder das drangvolle, ungewöhnlich lebhafte Zeitmaß des Hauptſatzes, der gleich in den thematiſchen Streicherfiguren alles Lyri⸗ ſchen entkleidet wird und ganz prachtvoll den anfäng⸗ lich unentſchiedenen Charakter des„Helden“ immer klarer und ſich feſtigend hervortreten läßt. Der Trauermarſch— das war mehr ein ſchwermutvoller Trauergeſang als ein Schreiten. Straffe Akzente gliederten erſt das jubelnde Finale. Durch die hinreißende Rhythmik und ungeheure Dynamik wurde Schumanns 4. Sinfonie in dz mol! ſeltſamerweiſe der Gipfel des Abends. Nicht in einem Zuge, wie es der Komponiſt ſich dachte, war die urſprünglich ſogenannte„ſinſoniſche Phantaſie“ durchgeführt; aus mächtigen Quadern dreifach geſchichtet, türmten ſich die vier Teile des Tönebaus übereinander. Und wie waren die einzel nen Melodieglieder durchnervt! Furtwängler ſchien es nicht ſo ſehr darauf anzulegen, das als dickflüſſ⸗ ger Klavierſatz gefürchtete ſinfoniſche Gewebe Schu⸗ manns aufzulockern und in Linien zu zerfaſern; er ſtellt die Motive der bewegten Sätze in leuchtenden Farbflächen gegen einander; nach dem„Davidsbünd⸗ ler“ Floreſtan beſänftigte dann in der Romanze der Dichterträumer Euſebius die Seelenſtürme. Ueber⸗ wältigend, geradezu dämoniſch leiteten die Tremolt der Streicher und der großartige Blechchorus zum Schlußſatz über. Wie ſehr die Berliner Philharmoniker unter ihrem hinreißenden Führer vorwärtsſchreiten, kam denen zum Bewußtſein, die unter ihm das gleiche Werk vor drei Jahren in Heidelberg vernahmen Schon immer zeichnete die Künſtlerſchar ihre ſtramme Zucht aus; nun wird ihr Vortrag immer freier, muſikantiſcher, ſei es im hauchzarten Morendo oder orgelnden Tutti. Auch in Ludwigshafen wie allerorts wollte der Beifall kaum enden.. Der Dichter Wilhelm Schäſer in der Volks hochſchule. Dr. h. e. Wilhelm Schäfer, Ludwigshafen am Bodenſee, beſonders bekannt durch ſeine„Drei⸗ zehn Bücher von der deutſchen Seele“, ſeine Anek⸗ doten und Rheinſagen, ſeine Werke über Peſtalozzt und Hölderlin und durch ſein jüungſt erſchienenes Volksbuch über den„Hauptmann von Köpenick“ wird am Mittwoch, den 6. Mai 20% Uhr im großen Saal der Harmonie das Sommer- ſemeſter der Volkshochſchule mit einem öffentlichen Vortrag über„Der deutſche Menſch“ eröffnen. — In Ergänzung zur Wintervortragsreihe über „Menſchenkenntnis“ ſoll in der Rede von Wilhelm Schäfer unterſucht und gezeigt werden, worin die Realität des deutkſchen Menſchen beſteht, wie ſeine Merkmale als einzelner Menſch nur in einen Wunſchbild zuſammengefaßt werden könnten, worin 5— 1 der Unterſchied zwiſchen einem ſolchen völkischen, Wunſchbild und dex wirklichen„Volkstümlichke. liegt und wie das„große unwillkürliche Weſen 1 Goethe Volk nannte) im Lebensraum der deutſchel Sprache zu finden iſt. N beſt Ehr dare dig ſitze. ſetn. verh der und geſck torit chen Pate ſeine geni Scha wie „ Rebe Aber Waff in beſaf dafit heran berü dete Sitte 25 A Wirt den! er w Tröp von genof lief war N 3 Dienstag, 5. Mai 1931 Mai⸗Meß Meß iß drüwe über'm Necker, Hei, wie iß die Jugend froh, Photographe, Waffelbäcker, Reitſchul, Schießbud— alles do. Blechmuſik und Schellgebimmel, Viel Spektakel un Getön, un die Orgel ſchreit zum Himmel: „Ach, wie iſt das Leben ſchön“. Wer ſich do nit loßt verlocke, Schterzt ſich in den Trubel neiln), wer in ſeiner Schtub bleibt hocke, Der muß nit vun Mannem ſeiln). Und der Hannes un die Res'l ſin ſchunn uff der Kaxuſſell, Selbſt der Schorſch, der alte Eſel, Der fährt Reitſchul durchs Tunell. dran, do ſchießt gar fleißig Unſer Fritz, der was verſteht, Jeder Schuß zählt ſechsunddreißig Wann er nit danewe geht. Newe Wis a wis gibt's was zu gaffe, hunnert Menſche, Kobb an Kobb gucke, wie zwee alte Affe Danze mit re Wickelbobb. Un dann geht ma zu de Viecher Nüwer in die Menag rie, „Guck emol, der wilde Tiecher ſtreckt die Zung raus bis ans Knie“. Und der Löb verdreht die Aache, Un der Bär, der brummt erſt recht. „Theres, ich will dir was ſaache, Mir gehn fort, ſunſch werd mir's ſchlecht“ Kumm mir mache uns Vergnieche Uff der Achterbahn iß's klopr, Do kannſcht nuff un runner flieche, kummſcht dir wie im Himmel vor. Dann geht's zu der„Rieſedame, größte Senſation der Welt“ Miß Elvira iß ihr Name, Ihr Geburtsort— Friedrichsfeld Aach beim Kaſchper bleib Roch ſtehe, guck mit off me Aache zu, Hoſcht dann ſchließlich alles'ſehe um am End hätt'ſcht gern deiln) Ruh. Kannſcht gemütlich heemwärts laafe, Doch die Hauptſach nit vergeß! Muſcht dir aach en„Bolle“ kaaſe, Dann war ſcht uff der Mannemer Meß. Jakob Frank. I Ernannt wurde Aufſeher Konrad Ott bei den Strafauſtalten in Mannheim zum Oberaufſeher. Verſetzt wurde in gleicher Eigenſchaft Muſik⸗ lehrer Franz Braxmaier von der Realſchule Mannheim—Feudenheim an das Realgymnaſium 1 in Mannheim, ferner Oberaufſeher Friedrich Mutſchler beim Bezirksgefängnis Baden zu den Strafanſtalten in Mannheim. * Planmäßig angeſtellt wurde chard Volk beim Bezirksamt in Verwaltungsaſſiſtent. * Einbrecher auf friſcher Tat ertappt! Der Wäch⸗ ter Nr. 11 der Wach⸗ und Schließ⸗Geſellſchaft, der unlängſt einen Nachendieb erwiſcht hat, fand in der Nacht zum Sonntag gegen 11 Uhr abends bei einer Lagerhalle im Binnenhafen auf dem Bahngleiſe einen auf gebrochenen Eiſen ba hu wagen vor. Da dem Wächter kurz vorher ein verdächtig aussehender Mann mit einem Sack auf dem Rücken begegnet iſt, nahm er ſofort die Verfolgung auf und es gelang ihm noch, den Dieb bei der Teufelsbrücke einzuholen und der Polizei zu übergeben. In dem Sack waren anſcheinend Lebensmittel. Bürogehilfe Ri⸗ Mannheim als „Mackenbacher“ Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 206 Pfülziſche Mufikanten auf dem Maimarkt Die Mackenbacher und ihre Freunde Wer könnte ſich einen Maimarkt in Mannheim denken ohne das Gedudel, das Geklimper und den Geſang. Ja, es war früher noch viel ärger, als die ruhigen Straßen mit dem geringen Fuhrwerksver⸗ kehr einer Gruppe der mancherlei Muſikanten ein Konzert mitten auf der Straße erlaubten. Alle dieſe Künſtler wiſſen, daß am Maimarktdienstag die Pfäl⸗ zer Bevölkerung luſtig und vergnügt ſein will und in den Wirtshäuſern zu einem ſchönen Lied gerne mitſingt. Wer die Pfälzer ſo zu packen weiß, dem regnet es die Groſchen in den Hut. Weiß Gott, woher die Gruppen dieſer Muſikanten alle kommen und wo ſie das Konſervatorium— nach ihrem Sinn— beſucht haben. Wer ſpielen will, be⸗ kommt für die entſprechende Steuer an den Staat die Erlaubnis, das andere, nämlich das Repertoire und die künſtleriſche Darbietung, mögen die Hörer mit den Kapellen ausmachen. Wer muſikaliſch iſt, kann dabei ſofort die Spreu vom Weizen ſondern, d. h. er findet ſofort die ge⸗ ſchulten Leute— Künſtler ihres Faches könnte man ſie ruhig nennen— heraus und erfährt bei näherer Umfrage, daß ſie eine Schulung durchgemacht haben, ſei es in einer beſtimmten Anſtalt oder unter einem gewiegten Lehrer. Fragen wir ſie, woher ſie kom⸗ men, ſo lautet die kurze Antwort:„Vuun der P als!“ Bei näherer Unterhaltung erfahren wir, daß ſie zu den„Weſtricher Muſikanten“ ge⸗ hören und im nordweſtlichen Pfalzgebiet in den Be⸗ zirken um Kuſel, Lauterecken, Rockenhauſen, Kaiſers⸗ lantern und Landſtuhl zu Hauſe ſind. Aha! Mackenbacher! Gewiß, mit dieſem Sammelnamen werden alle die Pfälzer Muſikauten genannt, ſeien ſie aus Mackenbach ſelber oder aus Jettenbach, Eßweiler uſw. Unter ſchweren Mühen ringt dort die bäuer⸗ liche Bevölkerung dem Boden das Notwendigſte ab. Ungenügend, knapp ausreichend waren die Löhne im vergangenen Jahrhundert, die Grundſtücke wenig ertragsfähig. Auf der Suche nach einem Verdienſt infolge Verfagens des Bodens ſchuf die Bevölkerung aus einem Nichts das Pfälzer Muſikanten⸗ gewerbe, das im Laufe der Jahre zu einem Segen für die ganze Nordpfalz geworden iſt. Dieſe 8 ſind keine Schnurranten, ſondern Männer, die in jedem Frühjahr, nach langen Winter⸗ wochen fleißigen Uebens und Muſizierens, ihre In⸗ ſtrumente einpacken, um im Ausland ihr Brot zu verdienen. Wenn ihr Können auf keiner höheren Stufe ſtände als auf der, die man mit dem Wort „Schnurranten“ andeuten will, ſo wäre es unver⸗ ſtändlich, wieſo viele der Weſtricher Muſiker vor dem Kriege zu Hunderten in aller Herren Länder ſehr reichen Verdienſt finden konnten, wohl meiſt als Straßenmuſikanten, aber auch als Mitglieder von Kapellen, die bei Bällen aufſpielten und in Unterhal⸗ tungskonzerten ihre Weiſen ertönen ließen. Aus den ungefähr 5060 Dörfern huldigten etwa 1500 Mann dem Muſikgewerbe und durch⸗ zogen faſt die ganze Welt. Die europälſchen Länder allein können ihnen nicht imponieren, ſie kennen das Inuere von Aſien ſo gut wie Amerika und Auſtralien. In Finnland ſpran⸗ gen ihnen die Kinder nach, wenn ſie auf den Plätzen und Straßen ihre Konzerte gaben, auch in Honolulu erfreuten ſie ſich der Gunſt der Bevölkerung. Sie ſpielen auf den Schiffen und Dampfern, reiſen mit dem Zirkus durch die Welt; kein Land der Erde gibt es, in dem nicht die Mackenbacher einen Marſch blieſen. In größeren oder kleineren Kapellen reiſten ſie auf eigene Rechnung oder auf Engagement; ſie kennen das Geld der ganzen Welt, die Dollars von Amerika wie die in Schnüren gefaßten Metallſtücke der Perſer und Afghanen. Wer's nicht glaubt, der klopfe einmal an den Türen eines der ſtrebſamen Muſikantendörfer an. Er wird erſtaunt ſein über die Sauberkeit in den Häuſern und Häuschen, die ſich die ſparſamen Muſikanten auf ihren Weltreiſen „zuſammengeblaſen“ haben. Woher haben ſie die Schlangenhäute, die Renntierfelle, die Elfenbein⸗ figuren, von Negern geſchuitzt, die ausgeſtopften ausländiſchen Vögel und all die vielen anderen großen und kleinen Andenken aus fremden Ländern? An Ort und Stelle haben ſie ſichs verdient oder ge⸗ ſcheukt erhalten. Vor Häuptlingen und Königen entlockten ſie den Wundern der Trompete, Klari⸗ nette, Poſaunen und dem Bombardon die prickelnd⸗ ſten Weiſen, jeder bekam nach ſeinem Geſchmack auf⸗ getiſcht und geſpielt. Nur wenig von dem verdien⸗ ten Geld benötigten die an Entſagung gewöhnten Mackenheimer Muſikanten; alles andere floß der Heimat zu, Es kam auch vor, daß ſchlechte poſtaliſche Verhältniſſe oder fallite Banken die Sparſpennige nicht nach der Pfalz kommen ließen; auch darin mußten ſie Lehrgeld bezahlen. 8 Und während die Männer vom Frühling bis tief in den Herbſt in fremden Zonen auf der Straße oder in den Konzertſälen muſizierten, ſaßen daheim Frau und Kinder nicht müßig. Ein Aeckerlein oder zwei, wenn man's erringen konnte. ſuchten die Da⸗ heimgebliebenen zu bebauen, damit Vater und Bru⸗ der Brot fänden aus eigener Frucht, und das iſt bei dem kargen Boden nicht ſo leicht. Manche der Künſt⸗ ler aus Mackenbach und Umgegend kamen freilich ein ganzes Jahr oder zwei nicht nach der Heimat, wenn gute Bezahlung bei feſten Verträgen ſie lockte. Vor einiger Zeit feierte der 70jährige Ulrich aus Kaulbach ſein 50jähriges Jubiläum als„Holland⸗ gänger“ Schon mit 13 Lebensjahren mußte er mit ſeinem Bruder die Heimat mit der Fremde vertauſchen, da das Brot im Vaterhauſe knapp war. Rheinabwärts ging die Fahrt Holland zu, wo er heute Weg und Steg von ſeinen jahrelangen Fahrten her kennt und wo ihm die gute deutſche Muſik die Türen ge⸗ öffnet hat bei Beamten, Behörden und Gaſthof⸗ beſitzern. Mit viel Humor erzählt er von ſeinen Fahrten. Beſonders rühmt er die Kinder in Zaan⸗ dam, denen ſeine Kapelle alljährlich klaſſenweiſe bei den Schulausflügen auſſpielen durfte. Die Bekannt⸗ ſchaft mit der Bevölkerung wurde dadurch eine innige, der Verdienſt ein reichlicher. Wenn es hieß: „de Beyerſche Kapell“(die bayeriſche Kapelle) ſpielt, dann machte ſich jung und alt auf die Beine. Als beſonders zugkräftig hatte ſich bei dieſen Holland⸗ gängern die Uniformierung erwieſen. Ja, das Trom⸗ meln gehört zum Handwerk. So wurden die Mackenbacher und ihre kunſt⸗ verwandten Brüder Pioniere des Deutſch⸗ tums in der ganzen Welt. Schöne Feſte waren ihnen beſchert, aber auch ſaure Wochen. Der Krieg machte auch viele dieſer Fleißigen brotlos. Fremde Kapellen machten ſich an Plätzen heimiſch, die ſonſt das Domizil pfäl⸗ ziſcher Muſiker geweſen waren; gewohnt an das Reiſen, vertraut mit der Sprache des Landes— die Mackenbacher verſtehen und ſprechen eine Reihe von Sprachen— kehrten viele der Heimat den Rücken, zogen übers Meer und machten ſich dort ſelbſtändig. Nicht die Schlechteſten warens, die ſo der Heimat ver⸗ loren gingen. Der Maimarkt hat manche Gruppen auch nach Maunheim gelockt. Und wenn ſo der eine oder der andere feinem Horn oder der Trompete die Melodien entlockt, ſchweifen die Gedanken hinaus in die Weite, wo es heißt:„Fern im Süd das ſchöne Spanien“ oder„Kennſt du das Land, wo die Zitronen blühn?“ Oder der ſchneeige Ural, der Baikalſee, die Anden, der Ararat, die Pyramiden, die Steppen Ungarns, Kalifornien, San Franzisko, all die Orte, die die deutſchen Weifen ſchon gehört haben, ſte werden zur Erinnerung und tauchen auf gleich einer täuſchenden Fata morgana. 25 —— * Enthoben auf Autrag wurde Handelsrichter Kaufmann Auguſt Job in Mannheim bei den Kam⸗ mern für Handelsſachen beim Landgericht Mann⸗ heim. Wiederbeginn der Veamtenkurſe Im Herbſt die erſten Prüfungen! Am geſtrigen Montagabend wurde der zwei lic Lehrgang der Beamtenkurſe, die die Bas diſche Verwaltungsaka demie, Abtei, lung Mannheim, veranſtaltet, fortgeſetzt. Pri⸗ vatdozeut Dr. Wendt begrüßte die Anweſenden und entſchuldigte den Studienleiter Prof. Dr. Schuſter, ferner den Referenten des Abends, Bei⸗ geordneten Dr. Cahn⸗Garnier, die beide dienſtlich verhindert waren. Von einem weſentlichen Fortſchritt im Ausbau des Fundaments der Be⸗ amtenkurſe konnte Dr. Wendt Mitteilung machen und zwar werden zu Ende des Sommer⸗Semeſters die Prüfungsbeſtimmungen genehmigt ſein, ſo daß die erſten Abſchlußprüfungen im Herbſt abgehalten werden können. Den Teilnehmern der Beamtenkurſe wird dieſer Fortſchritt hochwillkom⸗ men ſein, gibt er doch die Möglichkeit, ein Zeugnis über die Teilnahme an den Kurſen zu erwerben. Für den durch die Etatberatungen der Stadt ver⸗ hinderten Referenten ſprang Dr. Wendt ein, der in ſehr intereſſanten Darlegungen„Die Eut⸗ ſtehung des Defizits im Reichshaus⸗ halt“ aufzeigte. Der Redner wies einleuchtend nach, wie aus einem urſprünglichen Kaſſendefizit durch Ausſchöpfung der Mittel ein Etatdefizit wurde, das von Jahr zu Jahr anwuchs. Die grund⸗ ſätzliche Erörterung der verſchiedenen Deckungstheo⸗ rien machte den beſonderen Gehalt der einſtündigen Vorleſung aus. Zu den ſommerlichen Kurſen ſind bis jetzt etwa 30 Beamte eingetragen, während es im Winter⸗Semeſter nahezu 80 waren. Die Kurſe werden am nächſten Mittwoch mit dem Beginn der Vorleſungsreihe von Rektor Prof. Ludewig fort⸗ geſetzt. mp. Ausſtellung„Hausfrau und Handwerk Nach dem gewaltigen Andrang, der am Sonntag die Sanitätswache in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen we⸗ gen zwei Ohnmachtsanfällen zum Eingreifen veran⸗ laßte,— ein weiterer Unfall ſtellte ſich glücklicher⸗ weiſe als nicht ſchwer heraus, vollzog ſich der Ausſtellungsverkehr geſtern in normaleren Gren⸗ zen, ſodaß ſich die Beſucher ihrer beſchaulichen Tätigkeit„ungedrängt“ widmen konnten. Durch die Beteiligung der Reichspoſt hat die Ausſtellung jetzt ihr eigenes„Ausſtellungspoſtamt“, das be⸗ ſonders von den ausſtellenden Firmen begrüßt wird. Als neues Anreizmittel erhält jeder 300. Beſucher eine Tafel Schokolade. Das Au s⸗ ſtellungskino iſt bei freiem Eintritt ſtändig „ausverkauft“. Für die nächſte Woche iſt eine Lan z⸗ ſchau vorgeſehen unter Leitung des Tanzmeiſters Kurt Rudolf Weinlein. Außerdem findet ein Tanzturnier ſtatt, an dem ſich jeder Ausſtel⸗ lungsbeſucher beteiligen kann. 4* * * Schwere Wirtshausſchlägerei. ereignete ſich in einer Neckarauer Wirtſchaft eine ſchwere Schlägerei. Um einen Liter Bier ſtritten vier junge Leute mit dem Wirt, wo⸗ bei Meſſer und Gummiknüppel die Rolle ſpielten. Der Wirt griff zu ſeinem Revolver und feuerte mehrere Schüſſſe auf die Angreifer, wo⸗ bei zwei ſchwer verletzt wurden. Das Ueber⸗ fallkommando ſorgte für die Ueberführung der Ver⸗ letzten ins Krankenhaus. Die andern beiden Radau⸗ macher konnten entkommen. Geſtern abend * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit ſeiert heute Dienstag der kaufmänniſche Angeſtellte Karl Maſer mit ſeiner Gat⸗ tin Eliſabeth geb. Koßmann, P 6, 22. Gleichzeitig wohnen die Jubilare 25 Jahre im gleichen Hauſe. * Seinen 82. Geburtstag begeht am morgigen Mittwoch Herr Georg Rudolph IV., fritherer Rats⸗ und Poltzei⸗ diener in Wallſtadt, Veterau von 1870/1, in großer körper⸗ licher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche. NM.81 das kleine Paket letzt nur noch Rua.62 das große Paket RN.77 dle Vakuumdose Vom beſten Tröpfchen Eine Schalksgeſchichte von Alexander v. Gleichen⸗Rußwurm. Pater Auguſtin war Kellermeiſter. Er brachte das beſte Tröpfchen aus Licht, bot es feierlich dem Ehrengaſt und lauerte mit zärtlicher Spannung darauf welch ein Laut des Entzückens den verſtän⸗ dig koſtenden Lippen entfuhr. Dem Gaſt gegenüber ſitzend genoß er ſelbſt mit doppelter Andacht, da ſich ſeine Freude in des anderen Genuß zuſpitzte, ja verhundertfachte. Erſt nach gebührender, ſchweigen⸗ der Trinkerandacht wurde Pater Auguſtin geſprächig und ließ die Stimmung in irgend einer Schalks⸗ geſchichte ausklingen wie ſie von jeher das Refek⸗ wrium erheiterte, ſo daß gemütvolle Bäuche vor La⸗ chen wackelten und breite Wangen ſich weiteten. Der Pater erzählte, ſeine Aeuglein blinkten und blitzten, eine weinfeuchten Lippen ſpitzten ſich ſo vergnügt genießeriſch, daß die von überall her ſtammenden Schalksgeſchichten dem dankbaren Guft mundeten wie der Wein. „In der Moſelgegend“, erzählte Auguſtin,„wo die Rebenhügel tanzen und der Fluß dazwiſchen gegen Abend das Sonnenfeuer ſo in ſich aufſaugt, daß ſein Waſſer funkelt, als hätte es unſer Herrgott ſpeben in Wein verwandelt, in dieſer geſegneten Gegend beſaß Gevatter Maaßerx ſchöne Weinberge. Es galt für, daß in ſeinem Keller das beſte Tröpfchen heran reifte, jahraus jahrein. Aber der Maaßer war berühmt geizig. Er gab nichts zu verkoſten; er ſpeu⸗ dete nichts zur Weinleſe, was heilig Brauch und Sitte iſt. g Das verdiente Unwillen und Spott. 5 Als man wieder einmal über den Geizhals am Wirtstiſch ſchimpfte, erhob ſich ein Geſell, der gerne den Schalk ſpielte, Anſelm mit Namen. Der wettete, würde nicht nur ſich bei Maaßer mit dem beſten Tröpfchen beſaufen, ſondern auch noch ein Tönnchen 1 dieſem guten Tropfen mitbringen, die Zech⸗ 1 in der Runde leben zu laſſen. Die Wette ef hoch, denn die Zähigkeit des alten Geizhalſes war bekannt. Anſelm, ein ſtarker, verwegener Burſch, führte ſich bei Maaßer als Beauftragter eines reichen Käzt⸗ fers ein. Er ſolle nach entſprechendem Verkoſten des Gevatters beſtes Tröpfchen erwerben. Da er Gold im Beutel klimpern ließ, ging Maaßer mit ihm in den Keller, öffnete den Hahn am wichtigſten Faß und ließ vorſichtig in einen Becher ſoviel oder vielmehr ſo wenig laufen, daß es etwa einen Fingerhut hätte füllen können. Dieſen Fingerhut voll ſetzte Anſelm bedächtig an die Lippen. Doch kaum ſpürte er den Wein auf der Zunge, da ließ er den Becher fallen und ſchnitt ein Geſicht, als ſei es Eſſig geweſen. Dann ſing er zu keuchen und zu krächzen an. „Oho“, meinte der Maaßer erſtaunt. „Der Wein“, ſagte Anſelm endlich, als er ſich aus⸗ geräuſpert hatte,„der Wein, Gevatter, hat einen Stich, der einem durch und durch geht. Mit dem Faß blamieren Sie ſich und mich auch.“ Der Gevatter autwortete raſch:„Den üblen Ge⸗ ſchmack hatten Sie gewiß im Munde. Nun ſoll mein Wein ſchuld ſein. Probieren Sie nochmals!“ Anſelm leerte kopfſchüttelnd und Geſichter ſchneidend das Fingerhütchen.„Da müſſen Sie mir ſchon geſtatten, das Faß näher zu unterſuchen. Es iſt etwas nicht richtig damit. Daher der Nachge⸗ ſchmack. Erlauben Sie mir! Das muß von unten her am beſten zu beurteilen ſein.“ Ohne die Antwort abzuwarten, kuiete nieder und prüfte anſcheinend das Holz. Ziemlich eingehend und laungſam. Aber ehe Maaßer ſichs verſah, hatte der flinke Burſche zwei Löchlein ziem⸗ lich weit auseinander in die Dauben gebohrt. „Sie Lumpenhund, was haben Sie gemacht!“ ſchrie der Alte, als der Wein aus den Bohrlöchern zu fließen begann. Frech erwiderte Anſelm:„Sie Löcher mit Ihren Fingern zuhalten.“ Und Maaßer hielt die Löcher mit beiden Händen zu, die Arme ausgeſtreckt, verzweifelnd nach Beiſtand ſchreiend. Anſelm ließ ſich dadurch nicht im gering⸗ ſten ſtören. Er ſuchte ein leeres Tönnchen, füllte es baß und füllte den eigenen Bauch bei ſelber Gelegen⸗ heit. f „Verflucht!“ ſchrie Maaßer, wie angeklebt mit den Händen an den Löchern unten im Faß. Anſelm können ja die Freundlich angetrunken, nickte Anſelm: Ihr Wohl!“ „Malefizkerl!“ fluchte der andere,. „Ein geſegnetes Tröpfchen!“ rief der Burſch, und ſo ging es eine Zeit, bis Anſelm mit dem geraub⸗ ten gut verſpundeten Tönnchen verſchwand. Mit nicht geringem Jubel empfing die Geſellſchaft ihn am Wirtstiſch. Unterdeſſen tobte Gevatter Maaßer noch lange im Keller, bis endlich ſein Geſchrei Linen Knecht herbeirief, der die Löcher zuſchmierte und den Alten befreite. Mußte Anſelm auch für den Unfug ein kleines Strafgeld erlegen, er hatte mit der Wette doch ein Geſchäft gemacht, und da er ſein Mütchen an dieſem Geizkragen gekühlt, ſtanden die Lacher auf ſeiner Seite.“ „Auf Schloßkonzerte im Ritterſaal. Die Sta mi tz⸗ gemeinde veranſtaltet aus Anlaß ihres zehn⸗ jährigen Beſtehens am Samstag den 9. und Sonn⸗ tag den 10. Mai, jeweils abends 8 Uhr zwei Feſt⸗ konzerte, die durch die Soliſten und Darbietun⸗ gen einen außergewöhnlichen Charakter tragen. Auf⸗ geführt werden Werke von Händel, Bach(Konzert für 2 Cembali und Orcheſter), Vivaldi(Konzert für Viola damore und Orcheſter), Stamitz(Streich⸗ trio) und Mozart(Konzertante Sinfonie für Vio⸗ line und Viola mit Orcheſter), alles wenig aufge⸗ führte Meiſterwerke der älteren Muſik. Beſondere Bedeutung erhalten die Konzerte durch die Mit⸗ wirkung des hervorragenden Bratſchenvirtuoſen und Komponiſten Paul Hindemith, deſſen Oper „Neues vom Tage“ demnächſt im Nationaltheater zur Aufführung gelangen wird. Hindemith wird mit ſeiner Viola'amore und— gemeinſam mit unſerer einheimiſchen Geigerin Leue Heſſe in dem Mozartſchen ſinfoniſchen Werke zu hören ſein. Fer⸗ ner wurde Alwine Möslinger(Heidelberg) mit ihrem Pleyeleembalo gewonnen, die gemeinſam mit Max Sinuzheimer, der die Leitung des Or⸗ cheſters hat, das Bachkonzert auf zwei Original⸗ inſtrumenten ausführen wird.— Karten zum erſten Abend ſind nur in beſchränkter Anzahl verfügbar; das Sonntagskonzert bietet zu volkstümlichen Prei⸗ ſen Gelegenheit, dieſes intereſſante Konzert und den herrlichen Ritterſaal zu beſuchen. Anton Faiſtauer⸗Ausſtellung in Speyer. Vom Pfälzer Kunſtverein in Speyer wurde am Sonntag vormittag im Heydenreich⸗Haus eine Ausſtellung von Original⸗Oelgemälden und Reproduktionen von Wandbildern des Malers Anton Faiſtauer eröffnet. Wie Regierungsrat Ullmann in ſeiner Eröffnungsanſprache hervorhob, iſt dieſe bedeutſame Schau eines früh verſtorbenen Künſtlers nur in zwei deutſchen Städten bisher gezeigt worden und wird vom Rhein nun wieder an ihren Heimatort Wien zurückkehren. Kunſtmaler Spitzer gab in ſeinpoetiſchen Worten tiefere Einblicke in das Le⸗ benswerk des 1930 im Alter von erſt 43 Jahren hin⸗ geſchiedenen ſalzburgiſchen Künſtlers, der zuletzt als Profeſſor in Wien wirkte. Die hier gehängten etwa 60 Tafelbilder ſtellen nur einen kleinen Bruchteil des Faiſtauerſchen Schaffens dar. Von den Monu⸗ mentalſchöpfungen ſieht man Wiedergaben der Fres⸗ ken im Eingangsraum des Salzburger Feſtſpiel⸗ hauſes. Erdwüchſige Unmittelbarkeit und tieftonige Friſche zeichnet dieſe Oelgemälde aus, deren leucht⸗ kräftigen Farben ſymboliſche Kraft eignet.— Gleich⸗ zeitig mit dieſer Ausſtellung gewährt der Speyerer Kunſtverein auch noch einer Sammlung von Bild⸗ nisplaſtiken des Ludwigshafener Bildhauers Theo Siegle Gaſtrecht, die bei flotter Treffſicherheit des Wurfs durch lebensvolle Charakterwahrheit an⸗ ſprechen. N. Drama in genau 100 Worten Ella erhielt mit der Morgenpoſt ein kleines Paket. Von Richard. Dabei ſchwürmte Richard doch für Ellas Freundin, für Magda! In dem Paket lag ein entzückender Seideuſchal. Das war doch reizend von Richard! Ja, er hatte heimlich doch immer etwas für Ella übrig, und auch ſie ſah ihn letzten Endes nicht ungern! Und wie er ihren Geſchmack erraten hatte! Ella las den kleinen Zettel: a „Liebes Fräulein Ella! Da ich mich mit Magda etwas verkracht habe, verweigert ſie die Annahme dieſes ſchönen Schals. Seien Sie doch ſo lieb und veranlaſſen Sie Magda, daß ſie dieſes kleine Ge⸗ ſchenk von mir annimmt! Ihr Richard!“ 2 88 4. Seite/ Nummer 206 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Montag Nachmittag auf dem Maimarkt Vorführung von Tieren und Geſpannen im Ring Das Programm des Maimarkts hat für den Mon⸗ tag eine begrüßenswerte Erweiterung erfahren. Bis⸗ her übte die Abhaltung des Viehmarktes die Haupt⸗ anziehungskraft aus. Da jedoch die meiſten Geſchäfte in den Morgenſtunden abgewickelt wurden, trat nach⸗ mittags eine Verminderung des Intereſſes ein und von dem eigentlichen Viehmarktbetrieb war nur noch recht wenig zu verſpüren. Immerhin war Gelegen⸗ heit geboten, eine Wanderung durch die Ställe und Stände anzutreten. Man konnte das prämiierte Vieh näher in Augenſchein nehmen. Nun hat man für den Montag mittag eine Veranſtaltung im Ring eingeſchoben, die allgemeinen Anklang fand und die man hoffentlich auch in künftigen Jahren beibehalten wird. Unter den Klängen des Philharmoniſchen Orche— ſters wurde das prämiierte Großvieh in den Ring geführt und konnte ſo einer kritiſchen Muſterung unterzogen werden. Das Publikum hielt mit ſeiner Meinung auch nicht zurück und ſtudierte ganz beſonders die aufgemalten und eingeſchnittenen Namen der Käu⸗ fer. Meiſtens konnten bekannte Mannheimer Metz⸗ gereien feſtgeſtellt werden, die durch den Ankauf des prämiierten Viehs ihrer Kundſchaft etwas ganz be⸗ ſonderes bieten wollen. Der geruhſame Rundgang des Rindviehs wurde jäh unterbrochen, als ſich ein Ochſe ſelbſtändig machen wollte und im„Galopp“ durch die„Arena“ fegte. Das Publikum verfolgte mit großem Hallo das Einfangen. Mit noch größerem Intereſſe wurde das Vorfahren zweier Geſpanne verfolgt. Von prächtigen Pferden gezogen wurden elegante Runden gefahren. Den Schluß dieſer Son⸗ derveranſtaltung bildete das Vorreiten, an dem vier Pferde teilnahmen. In allen Gangarten wur⸗ den die Pferde über die Strecke gebracht. Es fehlte wirklich nicht an„Ahs“ und„Ohs“ durch die Zu⸗ ſchauer, weil das gepflegte und erſtklaſſige Pferde⸗ material hierbei voll zur Geltung kam. Es fehlte auch nicht an Beifall, als einige Pferde in elegan⸗ ten Sprüngen über eine aufgeſtellte Hürde ſetzten. Der gleiche Reiter, der kurz vorher mit lautem Applaus für ſeine tadelloſen Reitvorführungen und ⸗künſte belohnt wurde, mußte aber auch ironiſchen Beifall entgegennehmen, als er von ſeinem wilden Rößlein mit Schwung abgeſetzt wurde. An dieſem kleinen Malheur, das ausgerechnet ſich vor der Tri⸗ büne ereignete, war aber nicht der ſattelfeſte Reiter Schuld, ſondern das in Unordnung geratene Reit⸗ zeug. Dieſe Gelegenheit nützte das Pferd aus, um einige Male wundervoll zu„bocken“ und ſich ſeiner Laſt zu entledigen. Die Jronie verwandelte ſich ſpäter wiederum in ehrlichen Beifall, als der Reiter bei einem gleichen Anlaß meiſterhaft im Sattel blieb und das Pferd zur Ruhe brachte. Unnötig zu erwähnen, daß unter den ſchattigen Bäumen im Biergarten bei Koſcherwurſt und Spe⸗ zial⸗Bier das richtige Maimarkt⸗Treiben herrſchte. Das Wetter meint es in dieſem Jahre beſonders gut mit dem Mannheimer Maimarkt und da alle Anzeichen vorhanden ſind, daß auch der heutige Dienstag in voller Harmonie verläuft, wird wohl allerſeits größte Zufriedenheit herrſchen. 8 Das Ergebnis des erſten Haudelstages Trotz guten Beſuchs durch die Metzger von Mann⸗ heim und Umgebung, Händler und Landwirte aus Nordbaden und der Pfalz war das Geſchäft im all⸗ gemeinen nicht ſo lebhaft, wie in früheren Jahren. Dies dürfte wie überall auf die ſchlechte wirtſchaft⸗ liche Lage zurückzuführen ſein. Die Preiſe gingen bei Schweinen ſogar etwas zurück, da hier beſonders großes Angebot vorlag. Nur für erſtklaſſige, prä⸗ miierte Tiere wurden in allen Gattungen teils etwas höhere Preiſe gezahlt. Der Verlauf der ein⸗ zelnen Märkte war folgender: In Großvieh konnte ſich nur ein ruhiges Geſchäft entwickeln, Kühe wurden ſogar ſtark vernachläfſigt. Nur in prämiierten Ochſen und Rindern war der Han⸗ del etwas lebhafter bei mäßig erhöhten Preiſen. Der verbliebene Ueberſtand dürfte bis heute verkauft werden. Kälber waren nur mittelmäßig gehan⸗ delt, konnten aber geſtern ſchon reſtlos abgeſetzt werden bei ebenfalls etwas erhöhten Preiſen für prämiierte Ware. Der große Zutrieb auf dem Schweinemarkt drückte auf Geſchäft wie Preiſe. Als Preisnachläſſe gewährt waren, wurde es etwas leb⸗ hafter und der ganze Auftrieb wurde ſchon am erſten Tage verkauft. CCC wVVVddVdbPPpwPßPCpCww/ãé ͤvꝓdVꝓpccwcGGPVGGbPbpbGbPbPbPbPGPPpPTPTPTPPTGPbPTPTPTPTPTPTPPTPTPGGTGTGGbéT(TFTGTbTéTbTPTbTbTbT(''''TbTb''bVbVbVbbVb————— f der Erwerbsloſen-Notſchule Die Er werbsloſen⸗Notſchule nimmt im Laufe dieſer Woche ihre Arbeit wieder auf, und zwar vormittags in der Bernhard⸗Kahn⸗Leſehalle(Neckar⸗ ſtadt, Lortzingſtraße 13). Die Teilnahme iſt für alle Erwerbsloſen freiwillig und unentgeltlich. Wie im Winterhalbjahr werden wieder Sprach⸗ und Fach⸗ lehrgänge, außerdem Sportſpiele abgehalten. Bei genügender Teilnehmerzahl können neue Kurſe ein⸗ gerichtet werden. Zur Vorbeſprechung und Stunden⸗ plan⸗ Bekanntgabe finden ſich die Teilnehmer am morgigen Mittwoch, nachmittags 3 Uhr, im Ver⸗ ſammlungsſaal des Roſengartens ein. Anmel⸗ dungen und Auskünfte in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Rathaus Bogen 51, Mittwoch 1012 Uhr.** * * Feudenheim erhält einen weiteren Schmuck⸗ und Ruheplatz. Seit einigen Tagen herrſcht auf dem Platze am Bogen eifrige Tätigkeit. Humuserde, Bäume, Sträucher und Einfaſſungsmaterial wird angefahren, während fleißige Hände an der Planie⸗ vung des Platzes arbeiten. Der Teil gegen die Arndt⸗ ſtraße iſt als Grünanlage mit Blumenbeeten vor⸗ geſehen. Der entgegengeſetzte Teil gegen die Ziethen⸗ ſtraße wird offene Anlage und erhält je einen Zu⸗ gang von der Schenkendorffſtraße und der Straße am Bogen. Um eine hübſche Gruppe von neun fri⸗ ſchen grünen Birken werden Ruhebänke aufgeſtellt, die Erholungſuchenden einen angenehmen Aufent⸗ halt bieten. Es iſt erfreulich, daß man ſich entſchloſſen hat, einen Teil des Platzes offen zu laſſen. Neben dem ſeſten Sockel wird die ganze Anlage von einer Linguſterhecke umgrenzt. Die neue Anlage gibt dem Wohngebiet am Bogen ein vornehmes Gepräge, be⸗ ſonders wenn der noch unbebaute Block an der Zie⸗ thenſtraße in architektoniſcher Art dem an der Arndt⸗ ſtraße angepaßt wird. Veranſtaltungen 3 Uunterhaltungs⸗ und Vortragsabend im„Stahlhelm“. Am Mittwoch veranſtaltet im Ballhaus der Mannheimer „Stahlhelm“ einen mit muſikaltſchen Darbietungen verſchön⸗ ten Unterhaltungsabend, in deſſen Mittelpunkt ein Licht⸗ hildervortrag über Luft und Gaskrieg unter beſonderer Berückſichtigung des Schutzes der Zivilbevöl⸗ kexung ſteht. Intereſſenten und Freunde ſind willkommen. (Weiteres Anzeige.) Tanzveranſtaltungen im Mannheimer Hof. Zm Rah⸗ men der Matiwoche veranſtaltet das Palaſthote Mannheimer Hof dieſes Jahr wieder verſchiedene Tanz⸗Abende, und zwar am Maimarkt⸗Dienstag einen Gala⸗Tanzabend, am Samstag ein Tauzturnler des Reichs verbandes zur Pflege des Geſellſchaftstanzes e. V. Berliu, und am Sonn⸗ tüg abend eine Tanzſchau der Siegerpaare des Tur⸗ niers. Sämtliche Veranſtaltungen verſprechen recht in⸗ texeſſant zu werden, zumal das bekannte internationale Turnier⸗Tanzpaar Wein lein und Partnerin auftreten und die neueſten Tünze aus ſeinen letzten großen inter⸗ nationalen Siegen vorführen wird. Es iſt der Hotelleitung ferner gelungen, zahlreiche auswärtige Spitzen paare des Reichs verbandes als Gäſte zu gewinnen, ſodaß Turnier und Tanzſchau vieles bieten werden.(Näheres ſiehe die Anzeigen.) ö * Apollotheater. Allabendlich dröhnen drei Stunden die Lachſalven durchs Haus, wie man ſie ſeit Grock herzlicher nicht mehr vernommen. Das Stück„Münchner Luft“ des bekannten Schwankautors Max Ferner(Verfaſſer des„Müden Theodor“) in der ausgezeichneten Beſetzung mit Eliſe Au linger, Pepi Stöckel, Adam Mül⸗ ler, Bob Dorſay uſw., atmet ſoviel heimatlichen füd⸗ deutſchen Humor, daß ſich niemand den Genuß dieſes präch⸗ tigen Volksſtückes entgehen laſſen ſollte. Neue Kapelle im Durlacher Hof Militärſchwänke und ⸗humoresken ſind augenblicklich große Mode, wie man als fleißiger Kinobeſucher ſchnell feſt⸗ ſtellen kann. Militärmuſik übt genau ſo wie früher immer noch einen großen Zauber auf die Zuhörer aus. Das kann man ſeit dem erſten Mai jeden Abend im Stam m⸗ haus„Durlacher Hoſ“ in P 5 merken. Das beliebte Lokal iſt Abeud für Abend überfüllt, ſeitdem dieſer forſche Obermuſikmeiſter a. D. Matthias Weber, vom ehem. Feldartl.⸗Rogiment Nr. 61, Darmſtadt, mit ſeinen acht Ge⸗ treuen Muſik macht. Iſt die Uniform auch nur imitiert, die Muſtk iſt echt, ſo echt ſogar, daß man bei den Klängen eines Marſches unwillkürlich ein Prickeln in den Beinen nverſpürt. Wie dieſer Kapellmeiſter, der Mann mit den grauen Haaren und dem jungen Herzen, ſofort den Kon⸗ takt mit den Gäſten findet, das iſt bewundernswert. Uebri⸗ gens kann man ſich jetzt auch ſchon in den renovierten Gar⸗ ten des Durlacher Hofes, der eine ganz neue Regenſchutz⸗ anlage bekommen hat, niederlaſſen. 828 Film⸗Rundſchau Sondervorſtellungen in der Alhambra:„Tirol“ Dieſer Kulturfilm hat nur den einen Fehler: er iſt um die Hälfte zu lang. Selbſt der begetiſtertſte Anhänger des Kulturfilms wird zugeben müſſen, daß die beinahe zwei Stunden währende Vorführung von Landſchaftsaufnahmen ermüdend wirkt, ſelbſt dann, wenn es ſich um ſehr ſchöne Bilder handelt. Der Film der unter dem Titel„Tirol“ läuft, hat ſeine Landesgrenzen ſehr weit gezogen bekommen, denn man ſieht auch noch viele ſchöne Gegenden außerhald Tirols, man wird durch die Steiermark, Kärnten, das Salz⸗ kammergut, die Dolomiten und die Bayeriſchen Alpen ge⸗ führt. Der größte Teil des Bildſtreiſens dürfte durch An⸗ einanderreihen verſchiedener Landſchaftsfilme entſtanden ſein, ſodaß eine einheitliche Linie vermißt wird. Dennoch wirken die Bilder mit ungeheurer Kraft, denn Berge, Täler, Seen, Dörfer und Städte ſind in ſolch ſchöner Land⸗ ſchaft immer wirkungsvoll. Der Schluß des Bildſtreifens zeigt das Skiparadies des Arlbergs in ſeiner ganzen Herr⸗ lichkeit.— Dazu hört man ein gut geleitetes Orcheſter— ein Ohrenſchmaus in dem Zeitalter des Lautſprechers. Tages baleucles Dienstag, 5. Mai Natipualtheater:„Der ſidele Bauer“, Fall, Miete B 92, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel von Eliſe Aulinger und Enſemble „Münchener Luft“, Revue⸗Operette, 20,15 Uhr. Libelle: Kabarett 20,30 Uhr. Palaſt⸗Hotel: Gala⸗Tanzabend, 20 Uhr. Rhein⸗Neckarhallen: Ausſtellung„Hausfrou werk“, geöffnet von 10—20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Badiſcher Rennverein: Monnheimer Beginn 3 Uhr. Pfalzbau⸗ Kaffee: Gaſtſpiel des Krotesk⸗Komikers Adi Brager, 20.30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der wahre Jukob“.— Palaſt⸗Theater:„Der Schrecken der Garniſon“.— Operette von Leo und Hand⸗ Mai⸗ Pferderennen, — Univerſum:„Vorunterſuchung“.— Schau⸗ burg:„Mordprozeß Mory Dugan“.— Roxy⸗ Theater:„Er und ſeine Schweſter“.— Seal a: „Der Tiger“.— Gloria:„Es flüſtert die Nacht“.— Capitol:„Giftgas“. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geßifnet täglich von 10—13 Uhr 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung:„Die Kurpfälziſche Savonnerte⸗Mann⸗ ſaktur.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nuchmittags von 16—18 Uhr. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag 15—18 Uhr, Freitag 15—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 Uhr; nachmittags heute geſchloſſen. Ausſtellung:„Das Werk des Architekten Adolf Loos“. und Mannheimer Mai- Pferderennen Die Rennen am Maimarkt⸗Dienstag Der Maimarkt⸗Dienstag iſt der traditionelle zweite Maunheimer Renntag. Wie der Eröffnungstag ſteht auch dieſer Tag im Zeichen großer Felder. Die Hauptereigniſſe, der„Preis des Wirtſchaftsbun des“ und der „Maimarkt⸗ Preis“ ſind Prüfungen beachtlichen Ranges. Der Sport ſollte auf der ganzen Linie nichts zu wünſchen übrig laſſen. Der Erfolg dieſes Tages iſt nur vom Wetter abhängig, bietet er doch ſonſt alles, was ein verwöhnter Beſucher ſich nur wünſchen kann. Ein Halbblutrennen leitet den Tag ein. Da der Sieger des Neuoſtheim⸗Rennens ausſcheidet, ſollte das Ende zwiſchen Perlenkönig und Morgenröte liegen, doch hat der ſiegreiche Stall noch Trautchen im Rennen, der ſcheinbar nicht das letzte abverlangt wurde. Das Rhein au⸗ Rennen ſieht nach einer reiſen Frucht für Beltana aus. Die gute Stute gewann am Sonntag, trotzdem ſie ſehr ſchlecht abkam, noch ſehr ſicher, auch ſollte die Stute dieſes Rennens weiter gebracht haben. Gaby, die hinter ihr den zweiten Platz beſetzte, müßte wieder vor den anderen einkommen. Pax hat gegen ſeine Trainingsgefährten wenig zu beſtellen. Das Rieſe⸗Jagdrennen vereinigt ein großes Feld guter Steepler. Lagina wird wohl hier nicht ſchon wieder angeſpannt werden. Keſch kommt zum erſtenmal in dieſem Jahr heraus. Er ging in ſeinem Schlußgolopp mit Po⸗ laſchin ſo gut, daß man ihm eine Chance einräumen muß. Gerolds Laufen war zu ſchlecht, um wahr zu ſein. Das Paar des Stalles Manteuffel iſt hier nicht gut genug. Original wird wohl im Stalle bleiben. Lareine, Sturm⸗ nixe und Roswitha ſind die drei, unter denen man den Sieger ſuchen muß. Die erſte bringt die ſo beliebten Opel⸗ ſchen Farben an den Start. Sie hat bereits im Vorjahr viel Eignung für die Hindernisbahn bekundet und könnte hier mit einem Siege aufwarten. Sturmnixe beruft ſich auf viele Siege im Rheinland, wo die Stute wenig Gegner findet. Kommt ſie ſchnell an die Spitze, von der ſie ihre be⸗ ſten Rennen läuft, gewinnt nur der, der die Stute ſchlägt. Roswitha hat in zwei Begegnungen mit Greif an gute Plätze belegt, hat nunmehr genügend Routine und ein Sieg von ihrer Seite ſollte keine Ueberraſchung ſein. Das Schluchſee⸗Reunen bringt Pedrillo an den Start. Der überous erfolgreiche Wallach ſteht auch hier wieder vor guten Ausſichten. Aus dem gleichen Stalle ſind Isländer und Mentha. Letztere iſt eine gute Stute, die bereits in Frankfurt viel Können verriet. Falls ſie ſtarten kann bleibt ſie ſtark zu beachten. Wanda kann wenig, desgleichen Tarzan, die beide am Sonntag ent⸗ täuſchten. Eine intereſſante Erſcheinung iſt Gerhilde. In ihr ſteckt die Ueberraſchung. Ein Jagdrennen, wie man es ſich nicht beſſer wünſchen kann, iſt der„Preis des Wirtſchaftsbundes Deutſcher Rennſtollbeſitzer“. Beſte ſüd⸗ und weſtdeutſche Klaſſe treffen wir hier an. Flügelmann wurde eigens für dieſes Rennen aufgeſpart. Rolls gibt hier ſein Jahresdebut, der Boden iſt nach ſeinem Geſchmack und dos 1 iſt ſeine große Chance. Silver Cord, ein Engländer, iſt erſt einmal bei uns hergusgelommen, er beſaß die Art aller Steepler dieſ Landes und nahm die Sprünge noch zu hoch. Trotz dieſem Umſtand diktierte er bis in dis Gerade den Weg. Wenn er glücklich aklimatiſiert, ſollte er eine Bereicherung unſeres Sportes darſtellen, das Ge⸗ wicht braucht bei ſeiner Klaſſe niemand zu ſtören. Sans parail iſt noch nicht ganz ſo weit, die Strecke iſt ſein Geſchmack und ſein Gewicht könnte ihn nach vorne brin⸗ gen. Trapper iſt gut in Form, aber noch nicht gelaufen, man muß ſein erſtes Rennen abwarten, um ſich ein Bil über ihn zu machen. Myſidor hat bereits im Weſten einen Sieg erringen können, auch wird durch die Stallform empfohlen. Heilige Johanna, mit der ihr Trainer ſchon manche Ueberraſchung gebracht hat, morſchiert auf dieſes Rennen. Sie hielt ſich ſehr gut zu Greif an und Roswitha iſt ſo gut im Schuß, daß es langen ſollte. Der Maimarkt⸗ Preis hat eine glänzende Be⸗ ſetzung gefunden. Patgulli, eigens dafür aus der Zentrale gekommen, hat hier im Vorjahre den Frühjahrs⸗Preis gewinnen können und iſt der zuſchlagende Gegner. Er ging in ſeinem Schlußgalopp gut und ſein Verſagen in einem Handicap in Berlin iſt nicht tragiſch zu nehmen. Fernpaß kennt nur gute Rennen, er war zuletzt nur knapp in einem ähnlichen Rennen geſchlagen, der Ritt des aus⸗ gezeichneten Kaſper erhöht ſeine Chance. Sollte Gallerie Reale wieder geſattelt werden, muß ſie auch dabei fein. Gaukelei hat ein gutes Gewicht, auch ſie ſollte ein broves Rennen liefern. Kybeele iſt nicht ganz auf dem Poſten, die Stute hat es gegen dieſe Klaſſe zu ſchwer. Fortunatus kann allerhand, tut es aber ſelten. Hat er einmal einen guten Tag, ſchlägt er mit dieſem Gewicht alle. Stall Hof Häuſel hat Patrella und Raugräfin im Rennen, die unter ihrem leichten Gewicht eine Platzchance haben müßten. Das Rätſel des Rennens iſt Cordelia. Wenn die Stute ihre gute Form wieder gefunden hat, ſchlägt ſie alle. Ste gub bereits vor 2 Jahren hier ein lohnendes Gaſtſpfel⸗ Das den Tag beſchließende Schwarz w ald⸗Jagd⸗ rennen ſollte ſich zwiſchen Patrioptin, Roſenprinz und Redopp abſpielen. Hier kann die überaus dankbare Fels⸗ ſtute Patriotin vielleicht ihr Erſtauftreten zu einem Erfolge geſtalten. Anſere Vorausſagen: Lindenhof⸗Rennen: Perlenkönig— Morgenröte Trautchen. Rheinau⸗Reunen: Beltan— Gaby— Senora. Rieſe⸗Jagdreunen: Lareine— Roswitha— Gerold. Schluchſee⸗Rennen: Nonne, Pedrillo— Isländer. Preis des Wirtſchaftsbundes Deutſcher Rennſtallbeſtßer, Jagdreunen: Heilige Johonno— Myſidor— Sans pareil. Maimarkt⸗Preis: Patgulli— Fernpaß— Gaukelei. 5 5 e eee Patriotin— Roſenprinz Redopp. . p y Die Deulſchland⸗Runofahrt Die erſte Etappe— 31 Fahrer im Endſpurt— Gute Haltung der Deutſchen Nach dem wohlgelungenen Auftakt auf der Opelbahn in Rüſſelsheim nahm am Montag in Rüſſelsheim bei kühlem und zeitweiſe regneriſchen Wetter die Deutſchland⸗ Rundfahrt mit der erſten Etappe nach dem 281,7 Km. ent⸗ fernten Freiburg i. Breisgau ihren Anfang. Alle ſechs Ländermannſchaften mit ihren 36 Teilnehmern ſtellten ſich vollzählig dem Starte. Darunter auch trotz eines ärzt⸗ lichen Verbotes der Italiener Moretti, der unter einer Furunkoloſe litt und ſchließlich auch als Erſter bei der Verpflegungskontrolle Karlsruhe aufgab, nachdem er ſchon vorher einigemale weit zurückgefallen war. Die erſte Etappe war eine reine Flachlaudetappe, die am Füße des Oden⸗ und Schwarzwaldes entlang über ausgezeichnete Straßen führte. Umſo verwunderlicher iſt die Tatſache, daß die Fahrer auf dem größten Teil der Strecke bummel⸗ ten und die vorgeſehene Marſchtabelle um mehr als eine Stunde überſchritten. Es gab auf der ganzen Strecke nur wenige, dazu meiſt kaum ernſtgemeinte Vorſtöße. Vor Karlsruhe unternahmen einmal die Franzoſen Mauelatr und Moineau einen Ausreißverſuch. Sie paſſterten auch die Verpflegungskontrolle Karlsruhe bei ſtröntendem fe⸗ gen mit 40 Sekunden Vorſprung, auf dem nächſten Teil der Strecke führte aber der Deutſche Siegel das Feld wie⸗ der an die Ausreißer heran. Als Erſter des Feldes erlitt dann der Deutſche Buſe einen Reifendefekt, da aber gerade zu dieſer Zeit das Feld ein Stundentempo von nur 18 Km. fuhr, kam Buſe ſchnell wieder heran. Bei Offenburg entſpann ich noch einmal eine ergebnisloſe Jagd, bei der jedoch nur der Schweiger Büchli durch einen Felgenbruch zurückfiel. 50 Km. vor dem Ziel gab es einen letzten, gleichfalls er⸗ gebnisloſen Vorſtoß der Franzoſen. Eine Spitzengruppe von 34 Mann erreichte geſchloſſen das Ziel. Im Endſpurt ſiegte der Belgier Wauters in 10 7,40 Std. vor dem Schweizer Antenen, ſowie den Deut⸗ ſchen Metze, Buſe und Stöpel. Das Etappen Ergebnis lautete: 1. Wauters⸗ Belgien 1017,40 Std., 2. Antenen⸗Schweiz, 3. Metze⸗ Deutſchland, 4. Buſe⸗Deutſchland, 5. Stöpel⸗Deutſchland, 6. Blattmann⸗Schweiz, 7. Frascarelli⸗Jtalien. Alle übrigen 27 Fahrer wurden zuſammen auf den 8. Platz geſetzt. Als 35. und Letzter kam der Schweizer Büchli mit der Zeit von 10: 29,28 Stunden an. Iweiter Turniertag in Rom Italienerſieg im Littoren⸗Pokal Der zweite Tag des internationalen Reitturnieres in Rom, der eine rieſige Zuſchauermenge nach dem Piazza di Siena gelockt hatte, brachte den Italienern einen überragen⸗ den Erfolg. Zur Eutſcheidung gelangte ein Jagdſpringen für die beſte Klaſſe, der Littoren⸗Pokal, der nicht weniger als 143 Bewerber angelockt hatte. Es gab 15 Hinderniſſe ſchwerſten Kalibers, nicht unter.40 Meter hoch zu ſprin⸗ gen, ſodaß an Reiter und Pferde alſo die denkbar ſchwerſten Anforderungen geſtellt wurden. Hier bewährte ſich die Klaſſe der italieniſchen Pferde, die ſolche Sprünge im Ge⸗ genſatz zu den deutſchen und den übrigen Pferden der in Rom wetilenden Vertreter fremder Nationen gewohnt ſind. Sieben von den 143 über den Kurs geſchickten Springpfer⸗ den bewältigten ihre Aufgabe fehlerlos, vier italieniſche, zwei franzöſiſche und ein deutſches. In der ſchnellſten Zeit des Tages riß die berühmte Cris pa, das italieniſche Wunderpferd, unter Oblt. Borſarelli den Sieg an ſich. Sie benötigte glatt zweit Minuten. Nur 9 Sekunden lang⸗ ſamer war Capinera unter Et. Forquet⸗Jtalien, dem der zwette Platz zufiel, vor einem weiteren Italiener, dem be⸗ kannten Hauptmann Bacca auf Lettera d' Amore, die den Die beiden nächſten Plätze ftelen Ot. Bertrand de Ballenda placierte Auf Kurs in:04 bewältigte. an Frankreich. :04,65 vor ſich in ſeinem Landsmann Lt. de Breuil. dem ſechſten Platz legte Major Bettoni, auf dem vom Berlinet Turnier her bekannten Scoiattolo in:11, Beſchlag, und Siebenter wurde der Sieger vom Samstag, Oblt. Haſſe auf Elan, der:15 benötigte. Elan war am Samstag nicht am Start erſchienen, mußte ſich alſo erſt an die Anlage ge⸗ wöhnen. Von den übrigen Deutſchen machten Rittm. D. v. Barnekow mit General und Oblt. a. D. Sahla mit Wo⸗ tan eine ausgezeichnete Figur, wenn es auch nicht zu einem der Plätze reichte. General unterliefen 2/ Fehler, keine Zeit betrug:45,2, während Wotan mit 4 Fehlern und einer Zeit von 201,2 den Kurs zurücklegte. Unfall des Weltmeiſters Rigoulot Ein aufregender Zwiſchenfall ereignete ſich am Montag abend bei einer ſportlichen Verauſtaltung im Pariſer Wagramſaal. Dem Weltmeiſter im Schwergewichts⸗ ſtemmen Charles Rigoulot war es gelungen, zwei ſei⸗ ner eigenen Weltrekorde zu überbieten. Als er darauf den Verſuch machte, 185 Kilogramm hochzureißen, ſtieß er plötzlich einen Schmerzensruf aus und ſauk ohn⸗ mächtig zuſammen. Glücklicherweiſe hatte er noch die Mög⸗ lichkeit, die Stange von ſich zu ſtyßen. Rigoulot mußte von ſeinen Begleitern vom Platze getragen werden. Ein Arzt ſtellte den Riß einer Zuleitungsmuskel im linken Ober⸗ ſchenkel feſt. Er hofft jedoch, den Weltmeiſter nach einer vorübergehenden Ruhepauſe wieder völlig herſtellen zu können. Die Rütt⸗Arena niedergebraunt Auf der Radrennbahn Rütt⸗Areng brach geſtern mit⸗ tag gegen halb 5 Uhr ein Feuer aus, das, durch ſtarken Wind begünſtigt, die völlig aus Holz erbaute Ren n⸗ bahn in Aſche legte. Auch die benachbarten Bäume fingen Feuer. Schon eine Viertelſtunde nach Ausbruch des Brandes brach der nördliche Teil der Areng praſſelnd und krachend zuſammen. Die Löſcharbeiten waren durch Waſſermangel beeinträchtigt. Doch zwei Mal Schwergewichls⸗Weltmeiſterſchaft Neben dem Titelkampf zwiſchen Schmeling und Noung Stribling in Eleveland wird nun auch der Kampf Sharkey— Carnera als Weltmeiſterſchaft gewertet. Die Newyörker Athletik Kommiſſion mußte dem Drängen Sharkeys nachgeben, da man ihm im Winter mehrfach den Titelkampf verſporchen hatte.— Man darf nun geſpannt ſein, welcher Sieger als Weltmeiſter an⸗ erkannt wird, auf alle Fälle dürfte es zu einem Kampf zwiſchen der Newyorker und der Nationalen Boxkom⸗ miſſion kommen.— Neue Schwierigkeiten machte fetzt die Madiſon Square Garden⸗Coxporation von Illinois, die gegen Carnera ein gerichtliches Kampfverbot fordert, da der Italiener Kontrakt mit Illinois hat, gegen den Sie⸗ ger des Schmeling Stribling⸗Kampfes zu boxen Olympiſche Hymne geſucht Auf der letzten Sitzung des Internationalen Olvmpiſchen Komitees in Barcelona mund auch ein Beſchluß gefaßt, der einer gewiſſen Originalitt nicht entbehrt. Man will eine offizielle olympiſche Punme ſchaffen, und die Komponiſten aller Länder ſind aufgeſor dert worden, innerhalb Jahresfriſt den olympiſchen 125 donken in Töne umzuſetzen, eine gewiß nicht allzu leichte Aufgabe. Die Arbeiten ſind bis zum 1. Mai 1932 1125 amerikaniſchen olympiſchen Komitee in Los Angeles ein zureichen, wo ſie von einer Jury geprüft werden. dee Selfenſchaum dein Waſchtagstraum! Viel, viel Sei Luft, S d blütenfriſche⸗ unde wie e e ar er l raten e den B tag 5 kann ihn ſich gar nicht denken ohne Naumann's weiße Kernſeife die vom men aun waſchkräftige Seife, die ihr die Arbeit erleichtert u. ihre Wache ſcho neee di ¶ Au. Odſol Da Daß dorf be Zuſam get 6 t perle verhan Es malige hube läſſiger und Kl fängnis auf das Der Reviſio gestellt verhalt Fahrlä Verhal annahn 30 auff zum S Urteil zur n. zurückv 1 Klein ladep bei ſich reren? es zu e Dabei eine de! — Dienstag, 5. Mai 1931 r Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe * Gerichtszeitung Das Reichelsdorſer Eiſenbahnunglück vor dem Reichsgericht Das große Eiſenbahnunglück im Bahnhof Reichels⸗ dorf bei Nürnberg am 24. Oktober 1929, bei dem durch Zuſammenſtoß zweier D⸗Züge fünf Perſonen getötet und weitere 61 mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden, war Gegenſtand einer Reviſions⸗ verhandlung vor dem Reichsgericht in Leipzig. Es handelte ſich nur noch um die Schuld des da⸗ maligen Fahrdienſtleiters, Reichsbahnaſſiſtent Lin ⸗ huber aus Reichelsdorf, nachdem der wegen fahr⸗ läſiger Transportgefährdung, fahrläſſiger Tötung und Körperverletzung ebenfalls zu drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilte Führer des D⸗Zuges, Maurer, auf das Rechtsmittel der Reviſion verzichtet hatte. Der erſte Strafſenat des Reichsgerichts gab der Reviſion inſoweit ſtatt, als nicht einwandfrei feſt⸗ geſtellt ſei, wie es ſich mit einem höheren Dienſtbefehl herhalten habe. Inſoweit könne das Vorliegen einer Fahrläſſigkeit entfallen. Fahrläſſig ſei jedoch das Verhalten Linhubers geweſen, weil er den Gegenzug annahm und nicht auf den langſam fahrenden D⸗Zug 30 aufſprang, um ihn durch Ziehen der Notbremſe zum Stehen zu bringen. Trotzdem müſſe aber das Urteil im ganzen Umfange aufgehoben und die Sache zur neuen Verhandlung an die Vorinſtanz zurückverwieſen werden. Zwei Jahre Gefängnis * Pirmaſens, 2. Mai. Der Fabrikarbeiter Auguſt Klein kaufte ohne Erlaubnisſchein eine Selbſt⸗ labdepiſtole, die er ohne Waffenſchein mehrfach bei ſich trug. Ende Dezember 1930 kam er mit meh⸗ leren Begleitern in eine Rodalbener Wirtſchaft, wo es zu einer Rauferei mit Ein heimiſchen kam. Dabei gab Klein mehrere Schüſſe ab, von denen eine den Wirtsſohn verletzte. Wegen eines Vergehens der gefährlichen Körperverletzung und eines fort⸗ geſetzten Vergehens gegen das Schußwaffengeſetz wurde Klein zu 2 Jahren Gefängnis verur⸗ teilt und Haftfortdauer angeordnet. Seiner Fran fünf Meſſerſtiche verſetzt . 5 Pirmaſens, 2. Mai. Der Fabrikarbeiter Jakob Brechſler hatte am 18. Februar ſeiner Frau, von der er getrennt lebte, bei einem Verſöhnungsverſuch fünf Meſſerſtiche in Hals und Rücken verſetzt. Das Schöffengericht verurteilte ihn nun wegen vor⸗ ſätzlicher gefährlicher Körperverletzung zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis. Verurteilter Meſſerſtecher 8 Kaiſerslautern, 2. Mai. Die arbeitsloſen Tagner Karl Schmitt und Bernhard Seitz aus Danſen⸗ berg zechten Anfang Februar in einer hieſigen Wirt⸗ ſchaft mit weiteren drei Leuten. Als man nachts auf⸗ brach, war reichlich Bier konſumiert worden. Der Streit blieb denn auch nicht aus. Seitz erhielt von Schmitt zunächſt einen Meſſerſtich in die Hand, ging flüchtig und ſchlug dann Schmitt, der hingefallen war, mit der Fauſt ins Geſicht. Als Schmitt nun wieder hochkam, verſetzte er Seitz weitere drei Meſſerſtiche in Kopf und Ober arm, die Seitz auf längere Zeit arbeitsunfähig machten. Schmitt wurde zu 10 Monaten Gefängnis, Seitz zu 10 Mark Geldſtrafe verurteilt. Gegen Schmitt wurde Haftbefehl erlaſſen. * § Die Berufung zurückgezogen. Der Syndikus Dr. Faßbender aus Frankfurt a.., wohnhaft in Mainz, gründete im Jahre 1925 in Mainz den Haus⸗ und Grundbeſitzerverein und wurde Anfang 1927 als Syndikus und Geſchäfts⸗ führer angeſtellt. Bei einer Kaſſenreviſion im Okto⸗ 35jährige 5. Seite/ Nummer 206 § Wegen fahrläſſiger Körperverletzung verurteilt. Der Kaufmann K.., geboren am 5. März 1910 zu Ludwigshafen a. Rh., wohnhaft in Mannheim, er⸗ hielt von dem Ludwigshafener Strafrichter wegen fahrläſſiger Körperverletzung 150 Mark Geldſtrafe oder 30 Tage Gefängnis. M. war gelegentlich der Mutterſtadter Kirchweih mit ſeinem Auto in die Menſchenmenge gefahren und hatte drei Per⸗ ſonen zum Teil ſchwer verletzt. Das Gericht rech— net ihm ſeine Jugend und ſeine bisherige Unbe⸗ ſcholtenheit zugute, ſonſt wäre auf Gefängnisſtrafe erkannt worden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai . 5. 0 Neckar ⸗Pegen ö ö 16 1 75] Mannheim 4,384, 180 Jagſtfeid.260. 01] Heilbronn 2031, 20 Plochingen 1,40 1, 15 1 58 — Was hören wir? Dienstag, 5. Mai 20: Südfunk: Mittagsſtändchen. Schallplatten. 30: München: Mittagskonzert auf Schallplatten. Langenberg: Mittagskonzert. Heilsberg: Unterhaltungsmuſik. : München: Stunde der Hausfrau. 4 Frankfurt: Hausfrauen⸗Nachmittag. ien: Schaollplattenkonzert. : Südfunk: Frauenſtunde⸗ : München: Hausmuſikſtunde. Bach. : Sitdfunk: Scarlatti, C. Ph. E. Nachmittagskonzert. Roſſini, Bizet, Bayer 19.15: Südfunk:. Wie kann der Arxbeitsloſigkeit abgeholfen werben?(II). Ein neuer Vorſchlag von Dr. Helmuth Kißling. 19.30: Königswuſterhauſen: Die Bedeutung der deutſchen Bauwirtſchaft im Rahmen der Volks wirtſchaft. 19.30: Unterhaltungskonzert. Gruber, Léhar, Waldteufel uſw. 19.35: München: Aus dem Nationoltheagter:„Martha oder der Markt von Richmond“. Romantiſche Oper in vier Akten von Friedrich von Flotow. 19.40: Wien: Ouvertüren⸗Extrakt. Rud, Reimann, Joh. Strauß, Ruſt uſw. 19.45: Frankfurt: Unterhaltungskonzert. Lecocg, Offenbach, O. Straus uſw. 20.00: Langenberg: Abend mit Auſtin Egen. Lehar, Kom⸗ zok, Leoncavallo uſw. 20.30: Königswuſterhauſen von Hamburg: dem deut⸗ ſchen Haus Flensburg: Großes Militärkonzert. 20.30: Frankfurt: Mieter Schulze gegen Alle. Hörſpiel von Auditor 22.10: Wien: Abendkonzert. Johe Strauß, Glueck, Kienzl Uf w. 22.45: Heilsberg: Tanzmuſik. Aus dem Ausland 13.00: London⸗Daventry: Orcheſterkonzert. Leichte Muſik. 13.15: Straßburg: Schallplattenkonzert. 17.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Bunte Muſik. 17.00: Rom⸗Neapel: Vokal⸗ und Inſtrumental⸗Konzert. Chopin, Bizet uſw. 18.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Duvertüren und Auswahl von Operetten. 18.40: London⸗Daventry: Klavierkonzert. Brahms. 19.00: London: Orcheſterkonzert. Suppé, Hartmann, Green uw. 19.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Leichte Muſik. : Mailand: Konzert. Donati, Frontini, Kalman uſw. Prag: Uebertragung aus dem Ständetheater in Prag:„Der Barbier von Sevilla“, Oper in 2 Akten von G. Roſſini. 19.45: London⸗Daventry: Orcheſterkonzert. Olſen, Schu⸗ mann uſw. 20.30: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Mozart, Reyer, Bruneau uſw. 21.00: Mailand: Opernduette. Verdi, Giordano uſw. ——— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich ln Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bez Rückporto ber 1927 ſtellte ſich ein Fehlbetrag von 7393 uſw. 5 8 e 17.00: Südfunk: Kinder als Freunde Ti 9 8 Das 8 1 177 7 Sit inder a reunde der Tiere. Mark heraus. Das Bezirksſchöffengericht verur⸗ 17.20: München: Veſperkonzert. 7 1 Amadei, Maſſenet teilte Faßbender im April v. Is. wegen Untreue zu. uſw. 5 5 drei Monaten Gefängnis. Gegen das Urteil legte 18.15: S n Pſychologie des Witzes. Vorkrog von der Angeklagte Berufung ein, zog ſi er in letzter 2 Fink f Ant 9 0„zog ſie aber in letzter 18.20: Lat 8 1 2 5 0 5 5 75 n.20: Langenberg: D es Vaterle Schwarz⸗ Stunde vor der Berufungsverhandlung zurück. wald II. ches Voterkund, Der Pchwarz⸗ Zahnarzt Siaii jeder besonderen Anzeige Schmerzerfüllt machen wir die traurige Mitteilung, daß mein innigstgeliebter Mann, unser herzensguter, treubesorgter Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Herr Otto Huber im 78. Lebensjahre in die ewige Heimat abgerufen wurde. Mannheim, Lameystr. 32, den 4. Mai 1931 In tiefster Trauer: Maſhilde Huber, geb. Nüsseler Luise Thomae, geb. Huber Karl Thomae, Fabrik Direktor Kälhe Thomae Adolf Thomae 1 Dr. REINHARDT Jeizt Lamesstr. 2, Pari. (Ecke Friedrichsring) Haltestelle der Straßenbahn 2, 4 u. 6 Neue Teleph.-Nr. 426 45 350 cem 985. Die Beerdigung fand auf Wunsch des Entschlafenen in aller Stille statt. 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Bet einem Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen Laſtwagen und Perſonenauto wurde das Perſonenauto umgeworfen, die Inſaſſen kamen Der geſteigerte Sonu⸗ techniker mußte mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Sonntags⸗Einbrecher * Heidelberg, 4. Mai. Im Laufe des geſtrigen Nachmittags wurde insgeſamt in drei Wohnun⸗ gen in der Zähringer⸗ und Bergheimerſtraße, deren Bewohner abweſend waren, eingebrochen, wo⸗ bei den Tätern teilweiſe erhebliche Geloͤbeträge in die Hände fielen. Feruſprech⸗Schnellverkehr Heidelberg— Frank⸗ furt— Darmſtadt * Heidelberg, 3. Mai. Nachdem die Verſuche im Schnellverkehr zwiſchen Heidelberg— Darmſtadt— Frankfurt und einer Reihe anderer Orte gut ge⸗ lungen ſind, ſoll in den nächſten Tagen der Schnell⸗ Generalverſammlung des Verkehrsvereins Neckargemünd K. Neckargemünd, 4. Mai. Am Samstag fand die diesjährige Generalverſammlung die hieſigen Verkehrsvereines ſtatt. Apotheker Kirchmayer eröffnete die Verſammlung worauf Hauptlehrer Scholl den Jahresbericht und Herr Pabſt den Rechenſchaftsbericht erſtattete. Beide Berichte ergaben, daß auch im vergangenen Jahre der Verkehrsverein ſeine werbende Tätigkeit im vollen Umfange auf⸗ rechterhalten hat, und daß dennoch das Defizit, das, wie bei der letzten Generalverſammlung feſtgeſtellt wurde, 1100 R/ betragen hat, auf 400.“ herabge⸗ mindert werden konnte. Apotheker Kirchmaver wurde zum 1. Vorſitzenden und Hauptlehrer Scholl zum 2. Vorſitzenden gewählt. Herr Lopitſch übernahm das Amt eines Schriftführers. Herr Pabſt behielt das Rechneramt. Auch die Beiräte wurden zum größeren Teile in ihrem Amte belaſſen. Ein Opfer ſeines Berufes * Pforzheim, 3. Mai. Eine der angeſehenſten Perſönlichkeiten unſerer Stadt, Schreinermeiſter Guſtav Wörtz, iſt im Alter von 56 Jahren einem Gehiruſchlag erlegen. Es war ihm vor etwa acht Tagen in ſeinem Betrieb dadurch ein Unfall zuge⸗ ſtoßen, daß er beim Anhalten einer Maſchine einen Schlag erhielt und bewußtlos wurde. Nun hat ein Schlaganfall dem arbeitsreichen Leben ein Ende ge⸗ ſetzt. Seit 1922 war er Vorſitzender des Innungs⸗ ausſchuſſes. Seiner Initiative entſprang die Grün⸗ dung des Pforzheimer Handwerksamtes. Im Vor⸗ jahre konnte Wörtz das 30jährige Geſchäftsjubiläum feiern. Er gehörte von 1905 bis 1908 und von 1922 bis 1928 dem Bürgerausſchuß, von 1908 bis 1917 und dann wieder von 1928 bis Dezember 1930 dem Stadt⸗ ratskollegium an. Karlsruher Notgemeinſchaft— Guter Abſchluß * Karlsruhe, 3. Mai. Die Tätigkeit der Karls⸗ ruher Notgemeinſchaft im vergangenen Winterhalb⸗ jahr 1930/1 wird als eine gute und erfreuliche bezeichnet. Innerhalb 5 Monaten wurden rund 102 000„ in Geld und Waren geſpendet. Insge⸗ ſamt konnten 5807 bedürftige Partien mit zuſam⸗ men 18 338 Perſonen betreut werden. Ausgegeben wurden 5636 Zentner Kartoffel, 16600 Zentner Briketts, 16500 Lebensmittel⸗ und 19000 Eſſen⸗ gutſcheine. Außerdem konnten über 6000 Frei⸗ karten für verſchiedene Unterhaltungsſtätten gusgegeben werden, die von dieſen Junſtituten in entgegenkommender Weiſe zur Verfügung geſtellt worden waren. Scharfe Prüfung der Ausverkäufe * Karlsruhe, 4. Mal. Die Handelskammer Karls⸗ ruhe teilt mit, daß ſie in letzter Zeit in ſteigendem Maße unberechtigte Aus verkäufe verhin⸗ dern und Verſtöße gegen die beſtehenden geſetz⸗ lichen und behördlichen Ausverkaufsvorſchriften feſt⸗ stellen mußte. Sie wird gegen derartige Fälle nach wie vor auf das Schärfſte vorgehen und die Auf⸗ merkſamkeit der zuſtändigen Behörden auf einen ſol⸗ chen Mißbrauch der Ausverkaufsreklame lenken. Lebensmüde Menſchen * Untergrombach, 4. Mai. Der 45 Jahre alte ledige Gärtner P. Dutz i, der in Staffort in einer Gärtnerei beſchäftigt war, hat ſich hier in einer Scheuer erhängt. Die Urſache des Freitodes iſt noch ungeklärt. * Neuſtadt i. Schwarzw., 4. Mai. Geſtern morgen hat ſich der verheiratete Schuhmacher Robert Iſele, bekannt unter dem Namen„Blitzſchuſter“ erhängt. Motiv zur Tat unbekannt. * Weil a. Rhein, 4. Mai. Von der Schiffbrücke Weil⸗Hüningen ſtürzte ſich der 26 Jahre alte Franz Strittmatter vor den Augen ſeiner Kameraden in den Rhein. Ehe Hilfe zur Stelle war hatten die Fluten den Selbſtmörder fortgeriſſen. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. * * Waldkirch, J. Mai. Der in den 50er Jahren ſtehende Handwerksburſche Friedrich König aus Seefelden, Amt Müllheim, der das Arreſtlokal in Waldkirch in Brand ſetzte, iſt der dabei erlitte⸗ Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Lange genug hat der Frühling in dieſem Jahre auf ſich warten laſſen, aber nun tritt er überall mit um ſo größerer Schnelligkeit in Erſcheinung. In der zweiten Aprilhälfte begannen Mandel, Pfirſich und einige andere Steinobſtſorten in den bevorzugten Gebieten Süd⸗ und Süddweſtdeutſchlands aufzu⸗ blühen. Noth einige Tage, und in allen deutſchen Obſtbaugebieten wird die Pracht des Blüten ⸗ ſchnees den Beſucher erfreuen. Pfingſten, das traditionelle Frühlingsfeſt, dürfte in dieſem Jahre, da es erſt Ende Mai liegt, ſeinem Namen alle Ehre machen. 5 Es iſt ſchwer zu entſcheiden wo man die ſchönſten Blütenwunder findet, denn in faſt ſämtlichen Tei⸗ len des Reiches gibt es Obſtkulturen. Aber an eini⸗ gen Stellen iſt doch der Reichtum au Obſtbäumen beſonders groß und die Baumblüte von verſchwen⸗ deriſcher Fülle und Pracht. Unüberſehbar breiten ſich dann die duftigen Blütengärten aus, und zwiſchen dem zarten Fleiſchton der Aprikoſen und dem blen⸗ denden Schnee der Kirſchen⸗ und Birnbäume ſchim⸗ mert das leuchtende Rot der Pfirſiche, das lichte Geldweiß der Zwetſchen und Mirabellen und das milde Roſa der Apfelblüte. Zuerſt blüht es erfahrungsgemäß im„Land des erſten Frühling“: An den wein⸗ und obſtgeſegneten Hängen der Haardt, in der Rheinpfalz, in Dürkheim, Freinsheim, Weiſenheim a.., Neuſtadt⸗ Haardt, Landau uſw. Von der Bergſtraße ſeien erwähnt Darmſtadt, Jugenheim, Bensheim, Wein⸗ heim, Heidelberg. Erwähnt ſeien ferner die in der Freiburger Bucht an den Hängen der dem Schwarz⸗ * Zweibrücken, 4. Mai. Der vierte Verhandlungstag im Pirmaſenſer Bombenprozeß wurde am Montag vormittag mit der Vernehmung zweier weiterer Zeugen eröffnet, eines Malergihlfen aus Pirmaſens, der über eine Motorradfahrt mit einem der Angeklagten Angaben machte. Ermittlungsrichter Dr. Maginot aus Pir⸗ maſens ſchilderte die allmähliche Entdeckung der unter Anklage ſtehenden Vorfälle und vor allem neis hierzu. Vormittags kurz nach 11 Uhr ergriff der Staats⸗ anwalt das Wort zur Begründung der Anklage. Er behandelte in ſeinem etwa 1ſtündigen Plaidoyer die Vorgeſchichte des Prozeſſes in eingehender Weiſe, rekonſtruierte das Auffinden der Granaten, ihre Be⸗ arbeitung und Verteilung, ſowie die Rolle, die jeder NMleine Miiteiſungen Zum Schulhausbrand in Reichelsheim * Reichelsheim im Odenwald, 5. Mai. Zu dem im geſtrigen Abendblatt gemeldeten Schulhaus ⸗ brand verlautet noch, daß das Feuer jedenfalls auf einen. Kaminbrand zurückzuführen iſt. Der bei dem Brand erſtickte 78 Jahre alte Rektor Bor⸗ muth war jahrzehntelang in Reichelsheim tätig nud erfreute ſich allgemeiner Beliebtheit und Ach⸗ tung. Die betagte Frau des Rektors iſt geſtern abend an den erlittenen ſchweren Brandwunden ge⸗ ſtorben. Das Dienſtmädchen iſt erſtickt. Somit hat das Brandunglück drei Menſchenleben ge⸗ fordert. Motorräder rennen ineinander— Ein Toter, drei Verletzte * Arheilgen bei Darmſtadt, 4. Maj. Am Sonntag abend gegen 8 Uhr wurde auf der Frankfurter Straße der hier wohnhafte Jakob Benz, als er mit ſeinem Motorrad in die Straße nach Erzhauſen einbiegen wollte, durch einen hinter ihm fahrenden Motorradfahrer überrannt. Infolge des Stur⸗ zes brach Benz die Wirbelſäule und war ſofort tot. Seine Frau trug ſchwere Verletzungen davon. Auch der Fahrer des zweiten Motorrades wurde ſchwer verletzt, während deſſen Beifahrer nur Hautabſchürfungen erlitt. Im Lorſcher Wald überfahren * Bensheim a. d.., 4. Mai. Auf der Straße, die durch den Lorſcher Wald führt, wurde am Sonn⸗ tag abend der 21jährige Sohn des Oberwerkmeiſters Löſch alls Lorſch, der mit dem Fahrrad nach Hauſe fuhr, von einem überholenden Laſtauto überfah⸗ ren. Die Räder gingen dem Bedauernswerten über den Bruſtkorb. Er war ſofort tot. Der junge Mann befand ſich in Begleitung eines Mädchens auf einem Radausflug und ſoll die Fahrbahn richtig einge⸗ halten haben, als der Lieferwagen ihn auf der ſtark belebten Straße erfaßte. Näheres über die Schuld⸗ frage wird die polizeiliche Unterſuchung ergeben. Diebe entführen eine Schafherde * Leutkirch, 4. Mai. Anfang April wurden in Biſchweiler im Elſaß 199 Zuchtſchafe im Werte von 12 000 4 geſtohlen. Nunmehr gelang es, 157 der Schafe und die Diebe im Württembergiſchen ſicherzuſtellen. Der Täter war der Schäfer Thomas Bauer aus Lachen, Oberamt Leutkirch. Er hatte die Schafe von Biſchweiler zur Grenze getrieben und an drei Zollwachen vorbei ſicher über den Rhein gebracht. Als die Schafe durch die Gendarmerie ſicher⸗ geſtellt werden ſollten, waren ſie ſchon wieder ver⸗ ſchwunden. Ein Mittäter wollte ſie gerade über die bayeriſche Grenze bringen, um ſie dort zu verſil⸗ bern. Dabei konnte er gefaßt werden. nen Rauchvergiftung erlegen. die Stellungnahme des zuerſt gefaßten Albert Ren⸗ Die Blütenpracht an der Bergſtraße wald vorgelagerten Hügel rings um Freiburg, an dem einſt vulkaniſchen Kaiſerſtuhl, dem Glottertal uſw. Auch Baden⸗ Baden, das„Pa⸗ radies in Wäldern und Blumen“, und das Bühler Gebiet das die ſchönen Pflaumen erzeugt, ſind hier unbedingt zu nennen, wo etwa gleichzeitig mit dem Rheingau, um Mainz herum, die Blüte eintritt. Faſt zu gleicher Zeit beginnt die Baumblüte auch am Bodenſee⸗Hagnau, das„Kirſchenparadies“, Meers⸗ burg, die Inſel Mainau, Ueberlingen und die kli⸗ matiſch beſonders warme Zone zwiſchen Lindau und Friebrichshafen. In dieſem Frühjahr wird die Blütezeit auch in den nördlicheren Gebieten nur wenig ſpäter ein⸗ ſetzen, ſo in den Maingegenden bei Würzburg, im Werratal mit ſeiner berühmten Kirſchblüte, im Saaletal bei Bad Köſen und Naumburg. Rings um Berlin ſind berühmt die Blütenmeere von Werder, von Guben ſüdöſtlich Berlin und Frank⸗ furt/ Oder. Auch Hamburg hat ſein Blütengebiet in den Vierlanden, der Obſt⸗ und Gemüſekammer der Hanſeſtädte. Die beliebten Wanderungen durch die blühenden Obſtbaumwälder dürften diesmal beſonders genuß⸗ reich ſein, weil infolge der vorgeſchrittenen Jahres⸗ zeit das Aufbrechen der Knoſpen bei den verſchie⸗ denen Obſtarten ohne größere Zwiſchenräume er⸗ folgt. Man rechnet in den ſübweſtdeutſchen Obſtbau⸗ gebieten mit der vollen Entfaltung der Blütenpracht in der nächſten Woche, in den nördlicheren Teilen Deutſchlands, z. B. in der Mark Brandenburg, etwa um den 10. Mai herum. Der Pirmaſenſer Vombenprozeß der ſechs Angeklagten hierbei geſpielt hatte. Der Staatsanwalt hier alle Angeklagten im Sinne des Eröffnungsbeſchluſſes der Teilnahme am Spreng⸗ ſtoffverbrechen für überführt und beantragte Zuchthausſtrafen von drei bis 1½% Jahren. Der Nachmittag wurde ausgefüllt von den Ver⸗ teidigerreden dreier Verteidiger. Ihre Ausführun⸗ gen gingen darauf hinaus, die entlaſtenden Mo⸗ mente für ihre Klienten hervorzuheben und das Vor⸗ handenſein der Tatbeſtände, die von der Anklage⸗ behörde angenommen waren, zu widerlegen. Gegen 7 Uhr abends wurde die Verhandlung auf Dienstag vormittag vertagt. Es hat noch ein wei⸗ terer Verteidiger zu ſprechen, worauf vorausſicht⸗ lich der Staatsanwalt nochmals das Wort ergreifen wird. Das Urteil iſt dann im Laufe des Dienstag nachmittag zu erwarten. Auto mit Inſaſſen im Straßengraben * Worms, 4. Mai. Ein Pfiffligheimer Autobe⸗ ſitzer, der auf der Heimfahrt begriffen war, ver⸗ unglückte auf der Lampertheim⸗Bürſtadter Land⸗ ſtraße. Einer der hinteren Reifen platzte, ſo daß ſich der Wagen überſchlug, die Mitfahrenden zum Teil in den Graben ſchleuderte und unter ſich beg ru b. Alle Inſaſſen erlitten Verletzungen und mußten ins Städtiſche Krankenhaus nach Worms verbracht werden. Den Gashahnen offen gelaſſen * Nieder⸗Ingelheim, 4. Mai. Als die Mutter eines vierzehnjährigen Sohnes, eine Witwe, abends vom Monatsdienſt zurückkam, gewahrte ſie in ihrer Woh⸗ mung Gasgeruch. Sie öffnete Fenſter und Türen und fand ihr Kind angekleidet leblos auf dem Bett liegen. Zweiſtündige Wiederbelebungsverſuche hatten keinen Erfolg. Der Junge hatte ſein Eſſen warm ge⸗ macht und dabei vergeſſen, den Gashahn abzuſtellen. * * Darmſtadt, 3. Mai. In der überfüllten Woog⸗ turnhalle, die wegen des ſtarken Andranges polizei⸗ lich geſperrt werden mußte, fand eine Proteſt⸗ verſammlung des Darmſtädter Haus be⸗ ſitzes und der Geſamtwirtſchaft gegen die Er⸗ höhung der Grundſteuer und der Sonder⸗ gebäudeſteuer ſtatt. Sämtliche Referenten wandten ſich aufs ſchärfſte gegen die Maßnahmen der heſſiſchen Regierung. Zum Schluß wurde ein⸗ ſtimmig eine Entſchließung angenommen. Dieſe legt Proteſt ein gegen die ungeheuerlichen Neubela⸗ ſtungen, die durch eine Verdreifachung der ſtaat⸗ lichen Grundſteuer und eine unerträgliche Erhöhung der Sondergebäudeſteuer entſtanden ſeien. Von Re⸗ gierung und Landtag wird die unverzügliche Auf⸗ hebung der im Dezember übereilt beſchloſſenen Steuergeſetze, deren ſchädliche, geradezu vernichtende Folgen klar erkennbar ſeien, gefordert. * Frankfurt a.., 4. Mai. Geſtern abend halb 12 Uhr geriet im Frankfurter Haupt⸗Perſonenbahnhof bei Einfahrt des Perſonenzuges von Heidelberg die 20 Jahre alte Lieſel Hammerſchlag aus Harmut⸗ ſachſen durch vorzeitiges Ausſteigen unter die Räder des Zuges. Es wurden ihr beide Beine abgefahren. Die Schwerverletzte wurde nach dem Städtiſchen Krankenhaus verbracht. Mainz, 2. Mai. Die Vorarbeiten für die Ver⸗ breiterung der Mainzer Straßenbrücke ſind ſo⸗ weit gediehen, daß noch in dieſem Jahre mit den Ar⸗ beiten begonnen werden ſoll. Am 11. Mai läuft das Ausſchreiben zur Erlangung der Vorſchläge für die Geſtaltung der Brückenköpfe und für die techniſche Durchführung der Verbreiterung ab. Die Prüfung dieſer Vorſchläge wird unmittelbar nach Ablauf der Friſt durch die behördlichen Kommiſſionen erfolgen. Die Koſtenfrage iſt inſofern geregelt worden, als aus der Weſthilfe ein Betrag von 1,6 Millionen Ni zur Verfügung geſtellt wird. Der Wagen wurde abgeſchleppt. Süoͤweſtdeutſche Umſchau 142. Jahrgang/ Nummer 200 Aus der Falz Auffindung von Brandgräbern * Ludwigshafen, 3. Mai. Bei Ausgrabungsarbei⸗ ten in der Altriperſtraße wurden verſchiedene rö⸗ miſche Brandgräber, denen Urnen und Ton⸗ krüge beigegeben waren, gefunden. Die Gefäße, die zum Teil gut erhalten ſind, wurden dem ſtadt⸗ geſchichtlichen Muſeum überwieſen. Die freigelegten Gräber gehören vermutlich einem römiſchen Gräber, feld an das ſich bei dem Fundorte befinden dürfte. Einbruch im Bürgermeiſteramt * Neuhofen(Amt Ludwigshafen), 4. Maf. In das hieſige Bürgermeiſteramt wurde in der Nacht auf Samstag eingebrochen und eine Stahlkaſſe ge⸗ ſtohlen, die Armengelder enthielt. Auf Grund hinterlaſſener Spuren ermittelten Polizei und Gen⸗ darmerie als Täter den 25jährigen verheirateten Ar⸗ beiter Adam Munz von hier, der verhaftet wurde. Das Geld wurde größtenteils in ſeiner Wohnung vorgefunden. Munz hat bereits in Waldſee einen ähnlichen Einbruch, und zwar in eine dortige Wirl⸗ ſchaft, verübt. Fran verübt Selbſtmord durch Erhängen * Oggersheim, 4. Mai. Durch Erhängen aus dem Leben geſchieden iſt heute vormittag eine 88 Jahre alte Ehefrau von hier. Als ein Waſſer⸗ uhrabnehmer in den Keller gehen wollte, wurde der Vorfall entdeckt. Obgleich die Frau ſofort abge⸗ ſchnitten wurde, waren Wiederbelebungsverſuche er⸗ gebnislos. l 0 Dienſtnachrichten der Reichspoſt * Speyer, 3. Mai. Ernannt ſind: Bahlinger, Wilhelm, Oberpoſtinſpektor in Speyer zum Poſtamt⸗ mann, Dieler Max, Werkführer im Kraftwagen⸗ dienſt in Bergzabern zum Werkmeiſter im Kraft⸗ wagendienſt; ker in Ludwigshafen a. Rh. zum Telegraphenwerk⸗ führer; Danner Karl, Hilfspoſtkraftwagenführer in Pirmaſens zum Poſtkraftwagenführer. Es treten in den Ruheſtand: Poſtmeiſter Lud⸗ wag Willerſinn in Oppau; Poſtaſſiſtent Johann Hey in Ludwigshafen.. Reichswehrkommiſſion kauft Pfälzer Pferde * Zweibrücken, 4. Mai. Der am Samstag vor⸗ mittag im Hof des Land⸗ und Stammgeſtüts erfolgte Ankauf von Remonten für die deutſche Reichs⸗ wehr war ein erfreulicher Erfolg für die pfälziſche Pferdezucht. Zu Markt gebracht wurden 90 Pferde, außerdem hatten ſich zahlreiche Pferdezüchter, Land⸗ wirte und ſonſtige Intereſſenten eingefunden. Gekauft wurden 8 Remonten zu einem Durchſchnittspreis von rund 1400 Mark bei Einzelpreiſen bis zu 1 300 und 1600 Mark. Die bisherigen Beſitzer ſind Landwirte aus der Weſt⸗ und Südpfalz, ferner der Pferde⸗ zuchtverein der Pfalz. Die Preiſe können als ſehr gut bezeichnet werden.— Seit Abzug der Franzoſen war dies der erſte direkte Ankauf in der Pfalz. Exportſchlächterei in Kaiſerslantern * Kaiſerslautern, 3. Mai. Das Inkraftreten des erhöhten franzöſiſchen laßte die Unternehmer, die bisherigen Schlachtungen in Saarbrücken aufzugeben, um ſie in einem geo⸗ graphiſchen günſtig gelegenen deutſchen Schlacht hof an der Grenze durchzuführen. Man hat ſich nun für Kaiſserlautern entſchieden und rechnet mit etwa 200300 täglichen Schweineſchlachtungen. Der Stabt erſteht mit monatlich etwa 12 000 Mark eine er⸗ freuliche neue Einnahmequelle. 1* * Speyer, 4. Mai. Geſtern morgen wurde an der Schiffswerft Braun eine männliche Leiche aus dem Rhein geländet. Es wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um den Baggermeiſter Peter Weick aus Ketſch handelt, Weick hatte in der Nähe von Sondernheim für eine Ludwigshafener Firma einen Bagger bedient und wurde ſeit 13. April vermißt. Wührſcheinlich iſt er durch einen Unfall ertrunken. * Rohrbach bei Landau, 3. Mai. Das Wohnhaus mit landwirtſchaftlichen Nebengebäuden von Willi Veitig Wwe. ging in den Beſitz von Jakob Mayer, Wirt und Küfermeiſter, für 5 800 R. über. Wie ver⸗ lautet, beabſichtigg Mayer, das Anweſen in eine Straußwirtſchaft und Küferei umzuwandeln. heimerſtraße gelegene Gaſthaus mit Nebengebäude ging durch Kauf in den Beſitz von Eduard Fuchs hier über. Als Kaufpreis werden 16 000 RI genannt. 3 ende a bei Worms, 3. Mal. Eine hieſige Witwe hatte das Glück, in der Volkswohl⸗ lebte bisher von ihrem knapp bemeſſenen Witwengeld. . ce 2 2* 2 2 Blutreinigung im Frühjahr Ein wichtiges Erfordernis der Körperpflege. Die Erhaltung von Geſundheit und Wohlbefinden feht gute Verdauung, reine Säfte und reines Blut voraus. Es iſt daher in weiteſten Kreiſen üblich, im Früblahr längere Zeit hindurch ein mildes Abführmittel zu ge brauchen, um durch Beförderung des Stuhlganges 105 ſchädlichen Ablagerungen und Säuren, die ſich ace des Winters gebildet haben, aus dem Körper 1 0 und eine gute Blutzuſammenſetzung zu erzielen. n. wird der geſamte Organismus woßttend erfriſcht 118 Entſtehung von Krankheiten und Beſchwerden, wie Un behagen, 5 0 Mattigkeit und Kopfſchmerigz vorgebeugt. Am zweckmäßigſten gebraucht man die Abführ⸗ und Vinten ervorragend dewähne Apotheker Richard Brandi's Schweizerpillen, die in 10 16 Apotheke zu RM..50 die Schachlen erhältüch ind beſtehen ausſchließlich aus 1 daneben 166 zügen und Stoffen und enthalten keine chemi 5 Zuſätze Sie wirken zuverläſſig, angenehm und ſchmerzlos. 2 Lipp Richard, Telegraphenmechani, Fleiſcheinfuhrzolles veran⸗ * Offenbach bei Landau, 3. Mai. Das dem Gaſt⸗ 8 wirt Fritz Wilhelm gehörige, in der Germers⸗ Lotterte 25 000 zu gewinnen. Die Gewinnern Di * * * f 5* 1 — 10 reichtur reer n rere . Dienstag, 5. Mai 1931 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nr. de E enzüdben SU. de Oe Nu. 78. jour 98 a 5 7 Sed te 5 7. Sette/ Nummer ꝛ⁊b0 Wanzen is. vernichtet garantiert Krapp. Seckenheimer⸗ ſtraße 17. 75315 Reellen Wert für getragene 8. Herrenkleider erhalten Sie von Srym Wwe. F 3, 7 Tel. 26603 Allen gewähren Wir bei Bor zahlung 5% guf die festgesetzten Preise För die feilnehmer am Defakga- System die erste Rate am l. Joni 1931 Wie mon ſeilnehmer am Defake- System wird, darüber gibt unsere Kontostelle gern Auskunft Es gibt öber 500000 zufriedene Kunden, meist Beamte und Angestellte Kegelgesellschaft ſucht Freitags Kegelbahn mögl. Innenſtadt. An⸗ gebote unter Q 8 130 an die Geſchſt 33505 Beldterkehr ih. 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Mindereinnahme Der Güterverkehr auf der Deutſchen Reichsbahn war im März gegenüber dem Vormonat zwar ſaiſon⸗ mäßig belebter, doch der Verkehr blieb, an der Wa⸗ gengeſte kung gemeſſen, gegen den März des Vorjahres um 16,3 v. H. gegen März 1929 ſogar um 24,8 v. H. und gegen März 1928 um 25,5 v. H. zurück.— Der Perſonenver⸗ kehr bewegte ſich im März allmählich aufwärts, erreichte jedoch nicht die Höhe des vorjährigen Märzver⸗ kehrs. Der Wettbewerb des Kraftwagens blieb weiter außerordentlich fühlbar. Insgeſamt wurden im März 1510 überfahrplanmäßige Züge gefahren, gegen 1 662 im Vor⸗ monat und 1709 im März 1930. Die Betriebsein nahmen ſtellten ſich im März auf 329,43(Vormonat 281,31) Mill., wovon auf den Per⸗ ſonen⸗ und Gepäckverkehr 91,77, auf den Güterverkehr 209,9 und auf ſonſtige Einnahmen 27,76 Mill./ entfielen. Die Ausgaben aus der Betriebsberechnung ſtellten ſich auf 284,28(271,66) Mill. 4, wozu wieder die Reparationsſteuer mit 55 Mill.„ tritt. Einſchließlich des Dienſtes der neuen Schuldverſchreibungen und Anleihen ſowie der feſten Laſten ergeben ſich Geſamtausgaben von 348,37(336,54) Mill. I. Im Ganzen ergibt ſich ſeit Beginn des Geſchäftsjahres gegenüber 1930 eine Minderein nahme von rund 173 Mill. A. 5 Der Perſonalbeſtand betrug Köpfe gegen 614 197 im Februar 1931. im März 623 146 * Allianz⸗ und Stuttgarter Lebens verſicherungsbauk AG., Berlin. Im April d. J. ſind in der großen Lebens⸗ verſicherung 4300 Anträge über 34 Mill., Verſicherungs⸗ ſumme eingegangen, in der Spar⸗ und Verſorgungsver⸗ ſicherung mit monatlicher Beitragszohlung 9800 Anträge über 10 Mill.“ erſicherungsſumme. Der geſamte Zugang des Monats betrug alſo 18 600 Anträge und 44 Mill.. Verſicherungsſumme gegen 42 Mill.„ im April 1930. Der Verſicherungsſtand betrug Ende 1930 nach endgültiger Feſt⸗ ſtellung 688 358 Verſicherungen über 3182,85 Mill./ Ver⸗ ſicherungsſumme. * Vereinsbank Lampertheim. Am 29. April wurde über das Vermögen der Vereinsbank e GmbH. das Ver⸗ gleichs verfahren eröffnet. Bankdirektor a. D. Gerhardt in Worqms wurde zur Vertrauens ⸗ perſon ernannt. Termin zur Verhandlung über den Vergleichsvorſchlag iſt auf Freitag den 22. d. M. vor⸗ mittags 7 Uhr vor dem Gericht im Saale des Gaſthauſes „zum Kaiſerhof“ angeſetzt. * Zahlungseinſtellung der Gewerbe⸗ und Landwirtſchafts⸗ bank Lindau e mb. Das Inſtitut hat ſeine Zahlungen eingeſtellt und ein Moratorium beantragt. Die Geſchäfts⸗ anteile von 250„ ſind auf 50/ abgeſchrieben worden. O Allg. Lokalbahn u. Kraftwerke AG., Berlin.(Eig. Dr.] Verkehr und Stromabſatz bei den der Allg. Lokalbahn naheſtehenden Unternehmen, die zu Anfang des Jahres meiſt noch ein geringes Mehr gegen das Vorjahr auf⸗ wieſen, zeigten im Laufe des Jahres einen Rückgang, ſo daß ſich gegen Jahresende faſt überall eine Minder ⸗ einnahme gegen das Vorfahr ergab, ein Rückgang, der auch im Ifd. Jahr noch angehalten hot. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zeigt: Erträgniſſe aus Anlagen und Betei⸗ ligungen 3,49(3,87), Zinſen 0,9(0,92), ſonſtige Einnahmen 0,11(0,09), Hauptverwaltungskoſten 1,63(4,09), Tilgung und Erneuerung 0,6, Wohlfahrt 0,1(0,15), Gewinn 2,11 (2,2) Mill. 4. Die Dividende iſt bekanntlich mit 10 nach 12 v. H. i. V. vorgeſchlagen. Zum Vortrag ver⸗ bleiben 0,16 Mill. 4. Aus der Bilanz: Anlage und Beteiligungen 26,84(26,79), Außenſtände 22,6(21,38), ſon⸗ ſbige Außenſtände 0,24(0,46), Wertpapiere 0,47(0,47), Gläu⸗ Higer 11,56(10,24), Valutakredite 6,12(6,13), Tilgungs⸗ und Erneuerungsrücklage 8,01(7,68) Mill.. * Dürener Metallwerke AG. in Düren(Rheinland)!— Mehrprozentige Dividendenkürzung. Wie mitgeteilt wird, ſind die Abſchlußarbeiten bei der Geſellſchaft noch im Gange; die erſten 7 des abgelaufenen Geſchäftsjahres brochten ſehr befriedigende Reſultate, doch dürfte infolge der enttäuſchenden Ergebniſſe des letzten Viertelfohres die Dipidende von 10 v. H. in den letzten 3 Jahren nicht auf⸗ recht zu erhalten ſein, ſondern vorausſichtlich eine Ermüßi⸗ gung um einige Prozente erfahren. Zur Zeit verfügt die Geſellſchaft über einen ſehr großen Auftragsbeſtand, der weſentlich über das Vorfahr hinausgeht, wozu noch in den letzten Tagen ein ſehr bedeutender ruſſiſcher Auftrag gekommen iſt. „* Hochtief AG. für Hoch⸗ und Tiefbauten vorm. Gebr. Helfmann, Eſſen— Wieder 7 v. H. Der AR. beſchloß, die Dividende in Vorfahrshöhe(7 v..) der G. am 10. Juni vorzuſchlagen. Das Ergebnis entſpreche dem des Vorfahres. Die Ausſichten für bie Zukunft ſeien ſchwer zu beurteilen, erſcheinen jedoch nicht ungünſtig. Die badiſchen öffentlichen Sparkaſſen 1930 Der Geſchäftsbericht des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes für 1930/1 ſtellt einleitend feſt, daß ſeine Neugründungen, Hypothekenabteilun 9 der Badiſchen Kommunalen Landesbank und Badiſ ch e Landesbauſparkaſſe, ſich als wichtige Stützpunkte einer dezentraliſierten, auf Förderung der kleinen und mitt⸗ leren Schichten gerichteten Geld⸗ und Kreditpolitik erwieſen haben. Der Spareinlagen zu wachs iſt wegen der Verſchärfung der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, der Be⸗ unruhigung als Folge der Septemberwahlen und der noch nicht behobenen Schwierigkeiten im Sanierungswerk der Reichsregierung nicht in dem ſeitherigen Tempo fortge⸗ ſchritten. In ſehr ſtarkem Ma ße wurden in Baden die bedauerlichen Erſcheinungen der Kapital flucht wahrgenommen. 5 Die Spareinlagen hielten ſich aber ungeführ auf gleicher Höhe von Monat zu Monat. Jedoch haben die Rückzahlun⸗ gen gegenüber. dem Vorjahr ſtark zugenommen. 238,9 Mill.„ Einzahlungen(1929 232,8 Mill. /) ſtehen 198,2(169,1) Mill. Rückzahlungen gegenüber. Der reine Einzahlungsüberſchuß beträgt ſomit 40,7(63,7) Mill. Mark, wozu noch 22,6(17,3) Mill./ kapitaliſterte Zinſen kommen. Die Geſamtvermehrung an Spareinlagen betrug ſomit— ohne die Aufwertungsſpareinlagen— 63,3 (81) Mill.„ Die Geſamtſumme der Sparein⸗ lagen beträgt— ohne Auſwextungsſparguthaben— 440,5 (377,2) Mill./ Ende 1930, d. i. nominell 46,6(39,7) v. H. des Vorkriegsbeſtandes(950). Unter Hin⸗ zurechnung der aufge werteten Spareinlagen (trotz 11,4 Mill. Vorauszahlungen von 113,1 auf 117,8 Mill. angewachſen) weiſen die öffentlichen Sparkaſſen Badens einen Spareinlagebeſtand von 558,9 Mill. l auf gleich nom. 58,8 v. H. des Vorkriegsſtandes. Dieſer Durch⸗ ſchnittsſatz wird von 50 Sparkaſſen über⸗, von 84 unter⸗ terſchritten. 14 Sparkaſſen haben den Einlagenbeſtand von 1913 erreicht oder gar überſchritten. Die durchſchnittliche Jahreszunahme feit Ende der Inflation ſtellt ſich auf 62,9 Mill.(in der Vor⸗ kriegszeit 40,3). Die abſolute Jahresziffer ſchwankt ſeit 1924 zwiſchen 23,8 und 87,3 Mill.; die höchſte Zunahme war 1928 zu verzeichnen. Die durchſchnittliche Ein ⸗ lage auf den Kopf der Bevölkerung beträgt Ende 1930 190„(Ende 1929 163). Die A nzahl der Sparkonten betrug Ende 1930 686 464, d. h. 52 966 mehr als am Vorfahrsſchluß. Die Spardepoſiten ſind von 13,7 auf 18,8 Mill., geſtiegen, die Girvein⸗ lagen nur von 36,2 auf 37,8 Mill. A, die Konto⸗ korrentein lagen von 7,5 auf 8,2 Mill. JJ. In dem geringen Anwachſen der letzteren ſpiegelt ſich die ſchwierige Lage der kleinen und mittleren Wirtſchaftsbetriebe. Die Geſamteinlagebeſtände der badiſchen Sparkaſſen be⸗ trugen Ende 1930 623,1(Ende des Vorfahres 547,7) Mill. Sie verteilen ſich zu 89,6(89,5) v, H. auf Spareinlagen zu 3(2,5) v. H. auf Depoſiten, 6,1(6,6) v. H. auf Girvein⸗ lagen und zu 1,3(1,4) v. H. auf Kontokorrenteinlagen. 21½ v. H. der Spareinlagen ſind Aufwertungsſparguthaben (28,1) und 78,9(76,9) v. H. neue Reichsmarkſparguthaben. Rechnet man die Sparkaſſendepoſiten zu den Spareinlagen und die Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen wiederum zu⸗ ſammen, ſo entfallen 92,6(92) v. H. auf das Spar⸗ geſchäft(langfriſtige Einlagen) und 7,4(8) v. H. auf das Geldgeſchäft(kurzfriſtige Einlagen). Im Aktiv geſchäft ſteht die Hypothekenaus⸗ leihung wie bisher an erſter Stelle. Ende 1930 waren rund 70,4 v. H. der Einlagen(ohne Aufwertung) in lang⸗ friſtigen Hypothekendarlehen angelegt(70 v..). Die ab⸗ ſolute Zahl der auf Ende 1930 ausgeliehenen Hypotheken⸗ darlehen beträgt 310,3(268,4) Mill. /; darunter befinden ſich 8,2 Mill. Grundſtück⸗Kaufgelder; auf landwirtſchaft⸗ liche Grundſtücke entfallen 106,9(94,6) Mill., auf ſon⸗ ſtige Grundſtücke 203,4(173,8) Mill. 4. Als Wohnungs⸗ baudarlehen wurden 138 Mill.(44,5 v..) gegeben. Das Perſonalkreditgeſchäft(103,7 Mill.) und das Kommunalkreditgeſchäft(58,2 Mill.) ſind ſaſt unver⸗ ändert geblieben. Die Anlage in Wertpapieren beträgt 35,5(19,3) Mill.. „ ODsram⸗ Philips.— Zuſammenlegung des Leucht⸗ röhrengeſchäfts. Zwiſchen der Osram G. m. b. H. Kom⸗ manditgeſellſchaft, Berlin, und der N. V. Philips Glüh⸗ lampenfabriken AG., Eindhoven, ſind Verhandlungen zum Abſchluß gekommen, deren Endzweck die Zuſammen⸗ legung des Geſchäfts der Fabrikation und der For⸗ Die Rohſtahlerzeugung in Deutschland, England und 8 A. Gleichlaufende Entwicklung der großen Eiſenin duſtrien— In Deutſchland gün fte Aus⸗ untzung der Leiſtungsfähigkeit— Senkung der Geſtehungskoſten im Auslande och keine Belebungsanzeichen in Deutſchland Nach dem eben veröffentlichten Bericht der Abteilung Weſten des Inſtituts für Konjunkturforſchung iſt die ſonſt übliche Frühjahrsbelebung ausgeblieben. Ja, es iſt nach der neuerlichen Abſchwächung im Umfang der Gu te= erzeugung der Tiefſtand von 1929 bereits unterſchritten worden! Das gilt insbeſondere für die Schlüſſelinduſtrien. Die Geſamtbeſtände der Ruhr⸗ kohlenförderung(Halden und Syndikatslager; Koks und Briketts auf Kohlen umgerechnet) betrugen Anfang Aprik 10,2 Millionen Tonnen und übertreffen damit die hohen Beſtände vor dem großen engliſchen Bergarbeiter⸗ ſtreik. Während in der Roheiſengewinnung bis⸗ her der niedrigſte Stand im Depreſſions jahr 1925/26 mit arbeitstäglich 18 800 To. im Januar 1926 war, betrug die Tagesförderung im Februar 1931 gar nur 16821 To. Jut Monat März d. Is iſt dazu die arbeitstägliche Roheiſen⸗, wie die Rohſtahlerzeugung weiter rückläufig geweſen. Die geſamtdeutſche Rohſtahlerzeugung ging im März auf 31198(Februar 1931) waren es noch 31 8⁴²) To. zurück, während ſie im März vorigen Jahres arbeitstäglich noch 46 224 und im Juni 1929 gar 57232 To. betragen hat. Deut⸗ licher kann die Schrumpfung der deutſchen Arbeit nicht in Erſcheinung treten. Während die Roheiſenerzeugung der Un ite d St a tes Steel Cor p. im Jahre 1930 mit 22,6 v. H. und die Roh⸗ ſtahlerzeugung mit 23,6 v. H. unter der des Jahres 1929 blieb, verringerte ſich im gleichen Zeitraum bei den Ver⸗ einigten Stahlwerken die Roheiſen⸗ und Rohſtahl⸗ erzeugung um je etwa 32 v. H. Schon dieſe Zahlen laſſen erkennen, daß in der Erzeu⸗ gungsentwicklung zwiſchen der deutſchen und amerikaniſchen Eiſeninduſtrie eine gewiſſe Gleichheit während der Kriſe ſichtbar iſt. Noch auffallender wird das, wenn man die E r⸗ geugungs entwicklung der deutſchen, engli⸗ ſchen und amerikaniſchen Eiſeninduſtrie in den erſten Vierteln der letzten drei Jahre gegenüberſtellt. Es ergibt ſich dann nämlich, daß die Ro 0 ſtahlerzeu⸗ gung des erſten Viertel 1931 im Vergleich zu dem von 1929 in Deutſchland um 42,3 in England um 42,5 und in den US A. um 42,2 v. H. zurückging. Das widerlegt ſchon die Behauptung der Eiſenenquete über eine„eiſen induſtrielle Ueberkapazität in Deutſchland“ übrigens iſt dieſer Vorwurf der unwirtſchaftlichen Kapitalverwendung in den neuverausgabten Exemplaren der Eiſenenquete b⸗ richtigt, ohne daß man dies freilich bisher der Preſſe mitteilte). Die nachſtehenden Zahlen zeigen deutlich die überraſchend gleichlaufende Entwicklung der großen Eiſen⸗ induſtrien: Rohſtahlerzeugung in 1000 To. 1. Viertel 1931 1. Viertel 1980 1. Viertel 1920 Deutſchlond 2 948,9 3 654,6 4055, England 1 402,8 2 411,5 2437.8 Ver. Staaten 8 162, 12 309,1 14 119,7 In den einzelnen Monaten des erſten Viertel 1931 entwickelte ſich die Rohſtahlerzeugung in den ein⸗ zelnen Ländern wie folgt(die Klammerzahlen enthalten die Vergleichszahlen des Vorjahres): Februar März 1981 Deutſchlond 764,2 811,1 (1177,3)(1201,8) England 494, 500, (788,8)(899,3) Ver. Staoten 2567,8 307178 (414,6)(4368,7 Luxemburg 161,1 172, 214,0)(225,3) Belgien 227,9— (321,5)(359,2 Frankreich f 698,0 5 (800,0)(772,0)(848,0) In allen großen Eiſenländern, vor allem aber in den Vereinigten Staaten, England und Deutſchland, iſt heute das Verhältnis zwiſchen Beſchäftigung und Leiſtungs möglichkeit ungünſtig. Dagegen iſt die Ausnutzung der Betriebsanlagen in der Eiſeninduſtrie im Vergleich zu Amerika und England in Deutſchland günſtiger. Die United Steel Corp. hat feſtgeſtellt, daß ſte ſeit ihrem Gründungsjahr im Jahre 1901 noch nie ſo ein ungünſtiges Verhältnis zwiſchen Beſchäſtigung und Lei⸗ ſtungsmöglichkeit wie im Januar 1931 gehabt hat. Die Rohſtahlerzeugung Englands iſt von Januar bis März ſtärker geſtiegen als die in Amerika. Sie lag um 25 v. H. über der Januarerzeugung. Dennoch iſt heute die Leiſtungs fähigkeit der engliſchen Stahl⸗ werke ebenſo wie die der amerikaniſchen nur zu etwa 50 v. H. ausgenutzt. Die Schwietig⸗ keiten der engliſchen Eiſeninduſtrie ähneln ja auch denen der deutſchen ziemlich. Und die Forderungen zu ihrer Be⸗ ſeitigung ſind die gleichen, die auch die deutſche Eiſen⸗ induſtrie ſchon immer erhoben hat. Dec Vorſitzende der Baldwins Ltd. ſtellte eben erſt feſt, daß zur Geiundung der engliſchen Eiſeninduſtrie es zunächſt notwendig iſt, daß neues Kapital in bedeutendem Ausmaße aufgenommen werden müßte. Das könnte zu angemeſſenen Bedingungen aber nur gefunden und eine wirkliche Geſundung nur erreicht werden, wenn 1. die Politik die Wirtſchaft in Ruhe läßt; 2. befriedigende Lohn vereinbarungen getroffen werden löͤnnen; 3, wenn die ſchung auf dem Gebiete der Neon⸗Leuchtröh⸗ ren bildet. Es iſt in Ausſicht genommen, das Geſamt⸗ geſchäft der beiden Konzerne zuſammenzufaſſen. Für Deutſchland wird der Vertrieb durch die um die Neon⸗ abteilung der Deutſchen Philips G. m. b. H. vergrößerte AG. für Elektrizitäts⸗Induſtrie„Agelindus“ erfolgen. Sulzer AG. Winterthur(Schweiz) Wieder 7 v. H. Dividende Dieſer große ſchweizeriſche Konzern, der auch in Deutſch⸗ land(Mannheim⸗Ludwigshafen) Unternehmungen beſitzt, ſchloß das Geſchäftsjahr 1930 mit einem Reingewinn von 4367 000(4 295 000) ffr. Auf das 40 Mill. ſfr. betra⸗ gende AK. ſollen, wie ſchon kurz gemeldet, wie i. V. 7 v. H. Dividende verteilt werden, während 750 000 ffr. dem Reſervefonds zugewieſen und 661000 ffr. auf neue Rechnung vorgetrogen werden. Ueber das Ergebnis der deutſchen Tochter ⸗ geſellſchaften ſagt der Geſchäftsbericht, daß die im letzten Jahresbericht verzeichnete Beſſerung der Lage bei der Gebr. Sulzer AG. in Ludwigshafen von nur kurzer Dauer geweſen ſei. Der Umſatz der Ma⸗ ſchinenabteilung hielt ſich noch annähernd auf der Höhe des Vorjahres, dagegen ging das Gießereigeſchäft zurück. Das Geſchäftsjahr ſchließt mit einem Ver buſt von 286 200 Mark, der ſich durch die Verluſtvorträge der Vorjahre auf 1545 386/ erhöht. Zum erſten Male ſeit vielen Jah⸗ ren iſt auch das Ergebnis bei der Sulzer Zeutral⸗ hei zungen GmbH. in Mannheim negativ aus⸗ gefallen. Der Gewinnvortrag des Vorjahres wird um den 50 849% betragenden Verluſt des Berichtsjahres auf 78 698% herabgemindert. Neue Rälſel um die 5G. Jarbeninduſtrie Der Aktienrückkauf— Die Rolle der J. G. Chemie in Baſel Seit Stabiliſierung der Reichsmark hat der deutſche Far⸗ bentruſt ſeinen Aktionären faſt jedes Jahr eine beſondere Ueberraſchung vorgeſetzt. Auch diesmal war es nicht anders. Schon ſeit Wochen waren Gerüchte im Umlauf, wonach die J. G. Farben⸗Induſtrie für 1930 eine Dividende von wie⸗ der 12 v. H.(ohne den vorjährigen Freigabebonus von. 2 v..) zur Ausſech ktung bringen werde und nach dem Muſter der Deutſchen Bank das Aktienkapital durch Ankauf eigener Aktien verkleinert werden ſoll. So oft dieſe Ver⸗ ſionen auch auftauchten, Klarheit über das Vorhaben der Farben verwaltung war nicht zu erlangen. Durch die nun⸗ mehr erfolgten Mitteilungen der J. G. Farben⸗Induſtrie über den Dividendenvorſchlag(12 v..) und die Aktien⸗ rücknahme(85,63 Mill. /) wird wenigſtens etwas Licht in das Dunkel, das den Farbentruſt umgibt, gebracht. Von einer wirklichen Durchſichtigkeit iſt man freilich noch ſehr weit entfernt und wenn nicht der Geſchäftsbericht die Schleier lüftet, wird es für die Spekulation ein Leichtes ſein, die Situation für ihre Zwecke guszunutzen. Zunächſt muß man ſich damit begnügen, aus dem Bericht der Verwaltung das herauszuſchälen, was möglich iſt. Der Farbentruſt hat ſein dividendenberechtigtes Aktienkapital gegenüber dem Vorjahr um 85,63 Mill., auf 713,72 Mill. Mark vermindert. Dieſe Transaktion gelangte auf drei Wegen zur Durchführung. Erſtens tauſchte der Farbentruſt 24,71 Mill.„ eigene Aktien aus dem Beſitz der Rheiniſchen Stahlwerke gegen Abtretung von 41,19 Mill./ Aktien der A. Riebeckſchen Montanwerke ein. Zweitens wurde ein nicht näher bezeichneter Betrag von Farben⸗Aktien in ſolche der J. G. Chemie in Baſel umgetauſcht, und drittens wurde den Interventionsbanken das aufgefangene Material ab⸗ genommen. Die letzterwähnten beiden Poſten machen zu⸗ ſammen einen Betrag von 60.92 Mill./ aus; mehr ſieht man nicht. Die Baſeler Chemie⸗Aktie notierte im letzten Jahr vielfach 30—35 v. H. über der des Farbentruſtes. Es erhebt ſich alſo die Frage, welchen Betrag hat man getauſcht und wie hat man getauſcht? Iſt das Aufgeld. wenn ein ſol⸗ ches wirklich erzielt worden iſt, zur Verkleinerung des Ver⸗ luſtes an den Interventionsbeſtänden verwandt worden, oder haben hier Bevorzugungen Einzelner ſtattgefunden, die noch eine Belohnung für ihre Kapitalflucht aus Deutſch⸗ land erhielten? Eine weitere Unklarheit beſteht darin, daß der Farben⸗ truſt nicht mitteilt, ob die Interventionsware lediglich aus Börſenſtützungen ſtammt, oder ob man einige Großpakete, ſo unter anderem auch den Nachlaß des Lord Melchett, er⸗ Steuern aller Art ermäßigt werden und 4. wenn die Eiſeninduſtrie wenigſtens während einer Uebergangszeit gegen ausländiſche Unterbietung geſchützt wird! Viel ſchärfer hat ſich A. V. Alexander, der erſte Seelord der Admiralität, Anfang dieſes Monats über die Wege zur Beſeitigung der engliſchen Kriſe ausgeſprochen und ſtrikte eine ſcharfe Senkung der Geſtehungskoſten gefordert. Er hat dabei klar zum Ausdruck gebracht, daß England den augenblicklichen Lebensſtand ſeiner Bevölkerung nſcht auf⸗ recht erhalten könne und daß die Löhne herunter gehen müßten. Auch in Belgien betreibt man mit aller Entſchieden⸗ heit eine weitere Senkung der(gegenüber Deutſchland ſchon viel niedrigeren Geſtehungskoſten; ſchon weil von einigen belgiſchen Werken eine geradezu unſinnige Preis⸗ politik getrieben wird. Der Generaldirektor der Ougree Marihaye hat kürzlich erſt dem Oberſten Wirtſchaftsrat ce⸗ klärt, daß die Lage der belgiſchen Schwerinduſtrie beängſri⸗ gend ſei und kataſtrophal würde, wenn die Löhne nicht weiter geſenkt würden. Dabei hat der belgiſche Kohlenberg⸗ bau bereits 1930 die Löhne zweimal ermäßigt. Die belgt⸗ ſche Eiſeninduſtrie hat ſeit Ende vorigen Jahres drei Lohnherabſetzungen von insgeſamt 15 v. H. vorgenommen. Dabei waren die belgiſchen Eiſenlöhne ſchon vor der Her⸗ abſetzung 30—35 v. H. niedriger als die deutſchen! In der luxemburgiſchen Eiſeninduſtrie werden gegenwärtig Lohnherabſetzungen von—15 v. H. vorgenommen. Auch der Gewinnrückgang der Arbed im Jahre 1930 auf 60,7 Millionen Franken von 107,1 im Vorjahre zeigt, wie ſtark die Rentabilität dieſer ſo viel billiger erzeugenden Werke geſchmälert iſt. Und all dieſe Schwierigkeiten zeigen eben zu deutlich, daß ſie nicht einem einzigen Lande zugeſcho⸗ ben werden können. Ausſichten, daß es bald beſſer werden könnte, ſind in der deutſchen Eiſeninduſtrie leider noch nicht feſtzuſtellen. Es macht ſich heute eben zu deutlich bemerk⸗ bar, daß durch die bekannten Erſcheinungen der letzten Jahre die Kaufkraft der Unternehmungen außerordentlich gering iſt. Die Landwirtſchaft kämpft nach wie vor um ihre Exiſtenz. Bei den Werften liegen keine größeren Aufträge vor. Die Saiſonbelebung in der Kraftwagen⸗ induſtrie hat ſich in engen Grenzen gehalten. Die Maſchi⸗ neninduſtrie klagt über die hohen Selbſtkoſten durch Steuern, Löhne und Sozialverſicherungen. Ueberall iſt der Beſchäftigungsgrad weiter zurückgegangen. In Deutſchland iſt nach wie vor die Reichsbahn der Hauptabnehmer der deutſchen Eiſen⸗ tinduſtrie. Infolgedeſſen wird dieſe durch den Beſchaf⸗ fungsplan der Reichsbahn maßgebend beeinflußt. Nun hat aber die Bahn ſich neuerdings wieder zu einer Einſtellung ihrer Beſtellungen entſchließen müſſen. Ob aber dieſe Einſchränkung, die faſt nur noch die Hälfte der für die normale Erneuerung notwendigen Mengen ausmacht, nicht die Betriebsſicherheit gefährdet? Und ob die Bahn zu⸗ gunſten der Aufrechterhaltung ihrer Erneuerungen nicht anderswo Einſparungen machen könnte, ſollte ernſtlich ge⸗ prüft werden. . Das Schickſal der Emelka-Mehrheit 2 Berlin, 4. Mai.(Eig. Dr.) Die Verhandlur über die endgültige Regelung der Beſitzverhältniſſe bei der Emelka ſcheinen nach einer Meldung des B. T. aus Paris 5 jetzt einem Reſultat näherzukommen. Es ſoll zunächſt ein 5 proviſoriſches Syndikat zuſammengeſtellt worden ſein, an dem neben KR. Krauß und die bei der Ueber⸗ nahme aus dem Reichsbeſitz beteiligten franzöſiſchen Herren Cohan und Nathan und Herr Weiniger beteiligt ſein ſollen. Es ſcheint alſo, daß die verſchiedenen deutſchen und franzöſiſchen Bankſtellen, die urſprünglich nur als Vermittler bzw. finanzielle Garanten an dem Emelka⸗ Geſchäft teilgenommen haben, in mehr oder weniger direk⸗ ter Form an der neuen Mehrheit beteiligt ſein werden Das B. T. hört noch dazu, daß die Regelung noch nicht als endgültig betrachtet wird, aber wohl in der durch die Pariſer Meldung gekennzeichneten Richtung läuft. Dabei dürften auch die bayeriſchen Banken, die ebenfalls Emelke⸗ Aktien beſitzen, beteiligt ſein. An eine engliſche Ver⸗ bindung mit der Firma Tobis ſcheint übrigens entgegen früheren Abſichten z. Zt. nicht gedacht zu ſein, Großhandelsinder leicht rückgängig Die vom Stat. Reichsamt für den 29. April berechnele Indexziffer der Großhandelspreiſe iſt mit 113,5 gegenüber der Vorwoche(113,7) um 0,2 v. H. zurückgegangen. Die Inderziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 1082 ( 0,8 v..), Kolonialwaren 96,7( 0,5 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 104,5(— 0,4 v..), und indu⸗ ſtrielle Fertigwaren 137,5(— 0,1 v..). * Ländl. Kreditverein Bernau eGmuc. Der Rein⸗ gewinn für 1930 beträgt 1457, wovon Reſerve und Auftwertungsſpareinlagen 1131, erhalten. Die Spar⸗ einlagen betragen 56 100. Mitglieder 150(143). igen worben hat. Das größte Fragezeichen iſt hinter die Frage zu ſetzen, zu welchem Kurſe die zurückgenommenen 85 Mill. Mark Aktien in die Bilanz aufgenommen werden. Collte g man nach dem Muſter der Deutſchen Bank verfahren, die ſie 05. zu 100 v. H. aktivierte, ſo iſt ſicherlich ein erheblicher Ver⸗ luſt abzubuchen, da die Markt⸗Intervention ſchon bei einem Kurſe von über 150 v. H. einſetzte. Der Verluſt iſt mit 20—25 Mill.„ als Minimum anzunehmen. Hat man zur Anſar Tilgung dieſes Verluſtes Reſerven herangezogen, oder geht er zu Laſten des Gewinnes von 1930? Da an der Dipiden⸗ Linde denausſchüttung diesmal 10,30 Mill.„ eingeſpart werden, in braucht der Ertrag für 1930 nicht die vorjährige Höhe(0% 1 5 Mill.„) zu erreichen. Dabei iſt allerdings zu berüchſh. en tigen, daß das vergangene Jahr im Zeichen einer ſchweren„ inne Wirtſchaftsdepreſſion ſtand, ſo daß ein verkleinerter Rein⸗ Die r gewinn an ſich verſtändlich wäre. Heine Für die Aktionäre iſt es auch von Wichtigkeit zu erfahren, Gehe ob das verkleinerte Kapital von 713 Mill./ auf dieſer 915 Höhe gehalten werden ſoll, oder ob eine Wiederveräußerung 1 der Aktien in beſſeren Zeiten angeſtrebt wird. Des Wei⸗ Horst teren haben die Anteilseigner ein Recht darauf, zu wiſſen, 155 ob man die Portefeuille⸗Aktien für die 250 Mill.„ Wandel⸗ Anleihe von 1929(1000/ Wandel⸗Anleihe können in 500 4 J. G. Farben⸗Aktien getauſcht werden) zu reſervieren ge⸗ denkt, oder ob für dieſe Zwecke neue Aktien geſchaffen wer⸗ den. Der Zweifel ſind noch viele; hoffentlich bemüht ſih die J. G. Farben⸗Verwaltung, ſie bald zu zerſtreuen.* Die Dividenden in der Sprengſtoff⸗Gruppe Laut Vorankündung und der in der AR.⸗Sitzung der JG. Farbeninduſtrie Ac. Frankfurt a. M. beſchloſſenen Ausſchüttung einer Dividende von wieder 12 v. H. werden bei den zum Farbenkonzern in Intereſſen⸗ gemeinſchaft ſtehenden Unternehmen der früheren Spreng- ſtoff⸗Gruppe folgende Dividenden zur Verteilung kommen;: Dynamit AG. vorm. Alfred Nobel u. Co. 6 v. H.(66 v. F. plus 1 v. H. Bonus). Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Sprengſtoff AG. 4,8 v. H.(4,8 v. H. plus 0,8 v. H. Bonus), Ach. Siegener Dynamit, Köln 48 v. H.(4,8 v. H. plus 08 v. H. Bonus). Es werden dann zufolge des JG. Ver⸗ trages mit der Dynamit AGG. Nobel verteilen: Carbonit AG., Köln 5,1 v. H.(5,1 v. H. plus 0,85 v. H. Bonus), Sprengſtoffwerke Dr. Rr Nahnſen u. Co. AG., Köln 35 (4,4) v.., während die Weſtdeutſche Sprengſtoffwerke Ach, Köln den Ueberſchuß wieder zu Abſchreibungen verwen⸗ den wird. Herabſetzung der Weizenzölle Mannheim ſollte wieder einmal ansgeſchaltet werden In Verbindung mit der Erhöhung des Zolls auf ele Reihe von landwirtſchaftlichen Produkten ſind in den letz ten Tagen verſchiedentlich Nachrichten verbreitet worden, Fie ſich damit befaſſen, in welcher Weiſe und welchem Um⸗ fang eine Herabſetzung des übermäßig hohen Zolls auf Weizen beabſichtigt iſt. Wie der Handelskammer Mannheim bekannt wurde, haben bei der Reichs regie rung Erwägungen derart eine erhebliche Rolle geſpielt, daß die 3 ollermäßigung auf ein beſtimmtes Einfuhr, kontingent beſchränkt werden ſoll, deſſen Ein⸗ fuhr nur über die Häfen Hamburg und Breme! zugelaſſen werden ſoll. Hiergegen hat ſich die Handels⸗ kammer Mannheim in verſchiedenen Eingaben an die zu ſtändigen Stellen mit allem Nachdruck gewandt u ſchärfſten Einſpruch dagegen erhoben, daß der Getreideeinfuhr hafen Mannheim ausge; ſchaltet wird. Auch die an der Rheinſchiffahrt inter eſſterten Kreiſe ſowie die badiſche Regierung haben ſich ſo⸗ fort gegen derartige Beſtrebungen zur Wehr geſetzt u man darf hoffen, daß dieſer Plan von der Reichs regierung fallen gelaſſen worden iſt.. * Viehmarkt Karlsruhe vom 4. Mai. Es woren zuge; führt und wurden je 30 Kilogramm Lebendgewicht gehon⸗ delt: 28 Ochſen al 44—48, a2 4244, 61 4142, b2 4 e 37—39, 0 36—37; 48 Bullen a 41—42, b 389, 0 3788, 0 9497, 38 Kühe a— b 1727, e 1517; 139 Färſen a bis 51, b 87437 140 Kälber a—, b 6770, e 40% 50 bis 61, e 48—53; 1252 Schweine o 30—41, b 4148, c d 45-48, e 4247, Sauen 3135. Tendenz: Rinde longſam, Ueberſtand; Kälber und Schweine mittelmäßig, geräumt. * Viehmarkt Frankfurt vom 4. Mai. Es waren züge; führt und wurden je 30 Kilogramm Lebendgewicht gehal⸗ delt: 311 Ochſen al 4540, as 4044 01 00 150 Pult a 40—43, 5 3639; 437 Kühe a 35— 39, b 30—40, c 5 385 Füärſen a 45—48, b 40—44, e 3639; 585 Kälber o der b 40—42, e 4149, d 40—43, e 40—42. Tendenz: Rindek ruhig, Ueberſtand; Kälber und Schafe ruhig, ausverkauft, Schweine bei ſchleppendem Geſchäft geräumt. * Viehmarkt Köln vom 4. Mal. Es waren due führt und wurden je 30 Kilogramm Lebendgewicht geben. r delt. 398 Ochſen al 4050, 42 40.44, bm 42 45 be 9 7 15 Bullen a 33.42, b 3488; 806 Kühe a 98.4 0. e 2822, d 2227 113 Färſen a 45—50, 6 88—443 1 ſer, ohne Notiz; 1329 Kälber o 60—68, b 60—65, 0 6— 5 4250; 6 Schafe, ohne Notiz; 4027 Schweine o 40 Fx 5 4052, e 4052, d 4852, e 45—50, Sauen 40“( ISypr Tendenz: Rinder ſehr ſchleppend, Kälber und Schafe zien und lich lebhaft, Schweine lebhaft.„ * Schifſerſtadter Gemüſeauktion vom 4. Mai. Bel ne— heutigen Auktion wurden folgende Preiſe notiert: 1 1001,10, 77-90 und 3650; Spinat—14, Rhabn Te —11; Feldſalat 22—30; Lattich 25—37; Kreſſe 12 dieschen—6; Suppengrün—6; Schnittlouch—4 2; Eier 8,75. Anfuhr und Abſatz müßig. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen 5 5 18.14 New. ork. 4,8645 Schweiz 28,25 Stockholm 55 5 Pers„ 1124.45 Hellan 1200 Madrid 4165 Jan Brüſſel. 34.86 lo.. 18,19[ Dollar gegRm. 5 Mailand 382.89 Kopenhagen 18,18 ¼ Pfunde, N Dienstag, 5. Maf 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 206 1 1 e 187 10 1 N 1 5 1 0 93 1 4.. 8 — er„Sar en spieltage! Jen a 4 2 Joan Hans, 5 2 8 8 5 8 17155 Heute letzter Tag! * 5 die einge Arthur ine Gipkelleis 1 des a Stz 48 Sung dc deu Kalpb ark 9 5 Kriminal-Sprech-Fif 7 55 Anny Ondra Viasta Burian 5 berverb den 8 Vent zg und gen N(der„falsche Feldmarschall) e che 8 eL V dun 8 1 5 5 de 1285 85 Hand ie 70. Zy in 5 8 wer Mandela. en and 6 Sache 2 2 ö 1 0 0 er⸗ N Zum J. Male sehen Sie 17 en ew 2 die spannende Form entzückende igt Ton amerikanischer Gerichts- Diesel entzückende onfi. en 2 a verfahren in einem deut- begleitet von orkanartigen Lach- ils B schen Tonfilm. 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