9 W D eig Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, 8e Luiſenſtraße 1. W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. eue Mannheimer Jeitu Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim Anzeigenpreiſe: Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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In ſeinem erſten Kapitel„Grundlegendes“ wird betont, daß die wirtſchaftspolitiſchen Maß⸗ nahmen gegenüber den im erſten Teil behandelten ſozialpolitiſchen die größere Tragweite ha⸗ ben, weil ſie die Arbeits möglichkeiten zu vermehren berufen find. Deutſchland habe unter dem Weltkrieg Mund ſeinen unmittelbaren Folgen ſowie unter den jahrelangen verfehlten und darum vergeblichen Ver⸗ ſuchen einer wirklichen Liquidierung des Krieges mehr als andere Länder zu leiden. Der deutſche Wiederaufbau bedurfte der Hilfe des ausländiſchen Kapitals, der Auftrieb, den die deutſche Wirtſchaft auf dieſe Weiſe erhielt, erzeugte eine Scheinblüte. Sie blendete das Ausland und uns ſelbſt. Sie führte im Ausland zur Ueberſchätzung unſerer Lei⸗ ſtungsfähigkeit(Youngplan) und daheim zu einem Mangel an Disziplin in allen Zweigen der ſtaatlichen und privaten Wirtſchaft. Die deutſche Entwicklung barg ihre beſonderen Ge⸗ fahren, die im Augenblick des Umſchwungs der Kon⸗ junktur die Kriſe verſchärfen mußten. Als der Ka⸗ kitalzufkluß vom Ausland verſtegte, ſtanden viele Betriebe vor dem Zuſammenbruch. Der Schaffens⸗ wille bei den Unternehmern ſchlug in Peſſimismus um und weiter Kreiſe der Arbeiterſchaft bemäch⸗ kigte ſich eine bis zur Verzweiflung gehende Mut⸗ loſigkeit. So befindet ſich die deutſche Wirtſchaft heute in „einer Erſtarrun g. Alle Maßnahmen müſſen dar⸗ auf abzielen, dieſe Erſtarrung zu löſen und die in tſchland brach liegenden Produktivkräfte wieder in Bewegung zu ſetzen. Als ein beſonders geeignetes Feld für die Arbeitsbeſchaffung ſieht die Kommiſſion die landwirtſchaftlichen Meliorationen an. Die Kommiſſion tritt ferner für zielbewußte För⸗ derung der landwirtſchaftlichen Siedlung ein. Auf dem Gebiet der Wohnungswirtſchaft iſt ein Au ſchroffer Bruch mit der früheren Praxis, dem ohnungs bau in großem Umfang öffentliche Mittel zuzuführen, zu vermeiden. Der Rückgang der fentlichen Bauten— und der Bautätigkeit für öffentliche Zwecke wird ohnehin zu einer ſtarken Steigerung der Arbeitsloſigkeit im Baugewerbe führen. Auch wer die Notwendigkeit betont, das Sytem der durch öffentliche Mittel ſubventionierten Bautätigkeit allmählich wieder in das privatwirt⸗ ſchaftliche Syſtem der Vorkriegszeit zu überführen, kann ſich der Einſicht nicht verſchließen, daß im Augenblick wegen der Höhe der Zinsſätze und der 1 0 0— die Unterſtützung des Wohnungsbaus N 5 1 öffentliche Mittel nicht entbehrt werden kann, Der dritte Abſchnitt erörtert die Arbeitsbeſchaffung unter Zuhilfenahme öffentlicher Mittel und unterſtützt die Beſtrebungen, die zur Gründung 5 Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten geführt haben. Die Kommiſſton hat die Frage, ob durch 1 05 und Zinszuſchüſſe private nternehmen Subventionen behufs Erweite⸗ zung ihrer Tätigkeit erhalten ſollten, nach den bis⸗ nigen Erfahrungen im allgemeinen verneint. 1 Im vierten Kapitel werden„Maßnahmen F ſonderer Art“ aufgeführt. So hält die Kom⸗ miſſion für erforderlich, daß auch die Gemein den ſich an der Arbeitsbeſchaffung für die von ihnen unterſtützten Arbeitsloſen beteiligen. Dabei ſollten n erſter Linie laugfriſtige Arbeitsloſe berückſichtigt . ferner jugendliche Perſonen, bei denen unger dauernde Arbeitsloſigkeit mit Gefahren für eine Schwächung ihrer Arbeitstüchtigkeit oder ihrer ſütlichen Widerſtandskraft verbunden iſt. Die Einführung einer allgemeinen Arbeits⸗ dieuſtpflicht hält die Kommiſſon nicht für ein geeignetes Mittel zur Entlaſtung des Arbeits⸗ marktes. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 7. Mai. Am Vorabend der außenpolitiſchen Kam⸗ mer debatte, die nunmehr endgültig auf heute und morgen angeſetzt iſt und außer zwölf Interpella⸗ tionsreden bedeutſame Expoſess Briands und des Miniſterpräſidenten Lavals bringen wird, umreißt der radikalſozialiſtiſche Deputierte Herriot in der „Ere Nouvelle“ den gegenwärtigen Stand der fran⸗ zöſiſchen Außenpolitik in großen Zügen. Für ihn iſt das Anſchlußprojekt völlig unzuläſſig. Seiner Anſicht nach würde der Anſchluß für Frankreich das Ende der Friedenspoli⸗ tik bedeuten. Das Schlimme in dem deutſch⸗ öſterreichiſchen Protokoll ſieht Herriot weniger in ſei⸗ ner wirklichen Tragweite, als in der Methode, mit der es der Welt vorgeſetzt wurde. Deutſchland habe zwar das Recht, ſeine außenpolitiſche Taktik ſelbſt zu wählen und den Stil Streſemanns beiſeite zu werfen, um zu den Vorkriegsmethoden zurück⸗ zukehren, in dieſem Falle dürfe es aber nicht von den Franzoſen verlangen, blind zu ſein und gewiſſe natio⸗ naliſtiſche Auswüchſe im eigenen Land zu bekämpfen, um der deutſchen Argliſt den Weg frei zu machen. Gegenüber den deutſchen Repiſionsforderungen nimmt Herriot den Standpunkt ein, daß die Schwie⸗ rigkeiten Deutſchlands von Frankreich nicht verkannt werden. Frankreich wird bereit ſein, im Rahmen einer wohlverſtandenen europäiſchen Solidarität zu helfen. Am Quai'Orſay würde man Finanzpläne ausarbeiten. Deutſchland müſſe man vor die Entſchei⸗ dung ſtellen: Vertrauen oder Mißtrauen, neue Diplomatie oder alter Macchiavellismus. Bei⸗ des auf einmal ſei unmöglich. Für Briand hält Herriot die Anerkennung be⸗ reit, ſeit Veröffentlichung des deutſch⸗öſterreichiſchen Protokolls gut gearbeitet zu haben. Vor allem ſei der in Rumänien vorbereitete Schlag pariert. Die kleine Entente ſcheine in ihren bevorſtehenden Beſchlüſſen die kommende Genfer Aktion Frankreichs zu begünſtigen. Oeſterreich kann nach Anſicht Her⸗ riots auch nicht das Protokoll mit Deutſchland ver⸗ teidigen, denn es iſt mit ſeinen Verpflichtungen, die mit der Reſtaurierung übernommen wurden, nicht in Einklang zu bringen. Man müſſe das Verhalten Oeſterreichs jedoch verſtehen. Frankreich könne von Oeſterreich keine Iſo⸗ lierung verlangen. Ein Land muß leben können, und ehrenwert leben können. Des⸗ halb muß Frankreich die notwendigen Kre⸗ dite bereitſtellen. Der Vertrag mit Curtius könne für Oeſterreich nur eine Verzweif⸗ lungslöſung ſein. Herriot iſt weiter der Anſicht, daß Italien in der Anſchlußfrage ſich unverzüglich auf die franzöſiſche Seite geſtellt hätte, wenn die unglückliche Flotten ⸗ affäre es nicht zuſammen mit Großbritannien in Gegenſatz zu Frankreich gebracht hätte. Eine Aus⸗ ſöhnung mit Italien ſei eines der wichtigſten franzö⸗ ſiſchen Probleme. Abſchließend ſieht Herriot für alle lebenswichtigen Bedürfniſſe der Nationen Ausübungsmöglichkeiten. Das Hindernis ſei nur der neue Zollverein, der nicht einmal von Curtius ſelbſt, ſondern von einem hohen Beamten der Wilhelmſtraße ausgehe und ſich gegen die Politik Briands richtet. Engländer nennen Frankreich den Herrſcher Europas“ Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 7. Mai. Mit großer Aufmerkſamkeit verzeichnet die eng⸗ liſche Preſſe die Nachrichten aus Oeſterreich, nach denen die deutſch⸗öſterreichiſchen Verhandlungen über das Zollunionsprojekt bis nach der Völkerbunds⸗ tagung unterbrochen worden ſeien. Das Interview des„Matin“ mit Dr. Schober, das dieſe Anſicht ausſpricht, wird hier weitgehend abgedruckt und kom⸗ mentiert. Der Außenminiſter Henderſon erklärte auch geſtern im Unterhaus, daß, ſoweit er wiſſe, die Verhandlungen zwiſchen Wien und Berlin tatſächlich eingeſtellt worden ſeien. Die entgegengeſetzten offiziöſen Meldungen aus beiden Hauptſtädten, die geſtern auf Grund des„Matin“⸗Interviews verbrei⸗ tet wurden, haben hier einige Verwirrung ausgelöſt. Man neigt aber doch zu der Annahme, daß die Ver⸗ handlungen tatſächlich auf den Druck Frankreichs hin ſo gut wie unterbrochen ſind. Der„Daily Expreß“ veröffentlicht ſogar einen großen Artikel, in dem er erklärt, Frankreich habe ſich in dieſer Angelegenheit als der Herrſcher Europas erwieſen und den größten diplomatiſchen Sieg in der Nach⸗ kriegsgeſchichte davongetragen. zöſiſchen Politik und meint, daß die deutſch⸗ öſterreichiſchen Pläne ebenſo wie die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Rumänien und zwiſchen Rumänien und Ungarn endgültig aufhören werden, [da gegen Frankreichs Willen heute in Europa ſich keine Bewegung halten könne. Dagegen empfiehlt ſie die Förderung des freiwil⸗ ligen Arbeitsdienſtes, der eine mannigfache Initia⸗ tive auf ſich ziehen könnte und in der jüngeren Generation Anklang finden würde. Dies bedeutet die Möglichkeit ſolcher Arbeit für den Arbeitsloſen die Beſeitigung des Gefühls, überflüſſig zu ſein. Schwierigkeiten der Durchführung werden ſich zu⸗ nächſt in der Beſchaffung zuſätzlicher Arbeit zeigen. Man wird ſich deshalb nicht, wie bei der Notſt inds⸗ arbeit und der Pflichtarbeit, auf die öffentliche Hand als Träger beſchränken, ſondern man wird Ver⸗ bände mit gemeinnützigen Zielen als Träger auch dann heranziehen müſſen, wenn ſie Ar⸗ beiten bereitſtellen, die zunächſt einem beſchränkten Perſonenkreis(Mitgliedern oder hilfsbedürftigen Kreiſen) zugute kommen. Dieſe Lage zwingt dazu, der Privatwirtſchaft da⸗ durch zu Hilfe zu kommen, daß durch eine Kapi⸗ talbildung auf Grund öffentlichen Kredits neue Arbeitsgelegenheit geſchaffen wird. Das natürliche Betätigungsfeld werden dabei ſolche Aufgaben ſein, die ſich für eine zentrale Pla⸗ nung eignen, dauernden volkswirtſchaftlichen Wert beſitzen und durch ihren Ertrag das aufgewandte Kapital lohnen. Die Durchführung eines ſolchen Planes bedingt keineswegs, daß das Kapital an anderer Stelle der deutſchen Wirtſchaft entzogen wird. Vielmehr muß ein Kapital nutzbar gemacht werden, welches ohne dieſe Maßnahmen nicht zur Verfügung ſtehen würde. Da in Deutſchland die Aufnahme von Kredit zurzeit in ausreichendem Maße nicht möglich iſt, muß Auslandskapital zu erträglichem Zinsfuß herangezogen werden. Aehnliche Wege ſind auch in früheren Jahren be⸗ ſchritten worden. Der grundlegende Unterſchied be⸗ ruht auf folgenden Geſichtspunkten: Einmal würden die aus den Anleihen uns zu⸗ fließenden Deviſen vorausſichtlich nicht wie früher ſo⸗ fort zur Bezahlung einer ſteigenden Einfuhr, ſondern bei Fortdauer der zurzeit günſtigen Zahlungsbilanz in erheblichem Ausmaß zur Abdeckung kurz⸗ friſtiger Auslandsſchulden dienen können, deren gegenwärtige Höhe lähmend auf die deutſche Wirtſchaft, insbeſondere auf die deutſche Bankpolitik wirkt. Das hindert aber nicht, daß bei fortſchreiten⸗ der Konjunktur auch der internationale Wa⸗ renaustauſch eine entſprechende Steigerung er⸗ fährt. Ferner fällt heute günſtig ins Gewicht der planmäßig eingeleitete Abbau der überhöhten Pro⸗ duktionskoſten und der Tiefſtand der Depreſſion, welche einer Belebung der Wirtſchaft beſſere Ausſich⸗ ten bietet. Die Gutachterkommiſſion befindet ſich bei den dargelegten Gedankengängen in Ueberein⸗ ſtimmung mit internationalen Erörterungen derſelben Frage. Sie iſt ſich jedoch bewußt, daß die Durchführung ſol⸗ cher Pläne alle Beteiligten vor ſehr ſchwierige Auf⸗ gaben ſtellt, ſie fordert Entſchlußkraft der Kredit⸗ geber und der Kreditnehmer, Organiſationsgeſchick, Verſtändͤnis in der breiten Oeffentlichkeit und Bereit⸗ ſchaft aller Beteiligten und den tatbereiten Willen für die Zuſammenarbeit auch im Auslande, Das Blatt ſpricht von einem Triumph der fran⸗ Anerläßliche Vorausſetzungen Das Gelingen der Arbeitsbeſchaffung hat unerläßliche Vorausſetzungen: geordnete öffentliche Finanzen, Sparſamkeit in der öffentlichen und privaten Wirtſchaft und in der Le⸗ benshaltung, Aufrechterhaltung der deutſchen Wäh⸗ rung, Beruhigung unſerer innerpoliti⸗ ſchen Verhältniſſe. Von allen Bürgern muß erwartet werden die pflichtgemäße Einſtel⸗ lung auf das Ganze und die Ablehnung aller einſeitigen Intereſſenwirtſchaft, die verantwortliche Mitarbeit am Aufbau des Staa⸗ tes und dem feſten Willen, ſich auch den Erforder⸗ niſſen des Tages nicht zu verſagen. Nach dieſen grundſätzlichen Erörterungen behan⸗ delt das Gutachten im zweiten Abſchnitt eine Reihe von Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaf⸗ fung. Dabei wird feſtgeſtellt, daß die Elektri⸗ zitätswirtſchaft noch Raum für weitere, wirt⸗ ſchaftlich zweckmäßige Inveſtitionen bietet, und zwar nicht nur auf dem Gebiet des Ausbaus von Kraft⸗ werken, ſondern auch auf dem des Ausbaues der Leitungsnetze. Hierbei würde ſich eine wiſſenſchaft⸗ lich zweckmäßige Steigerung des Verbrauchs an elek⸗ triſcher Arbeit und damit eine beſſere Ausnutzung der Kraftwerke durch die Elektrifizierung von Eiſen⸗ bahnſtrecken erzielen laſſen. Große Entwicklungs⸗ möglichkeiten ſind auch auf dem Gebiete der Gas⸗ wirktſchaft vorhanden. Hier würde insbeſondere eine verſtärkte Inangriffnahme der Ferngas⸗ und der Gruppengas⸗Verſorgung zu Erfolgen führen. Auf dem Gebiet des Verkehrsweſens kann die Kommiſſion nicht empfehlen, die Anlage von großen innerdeutſchen Durchgangsſtraßen für den Fernver⸗ kehr, die mit der Eiſenbahn in Wettbewerb treten, mit öffentlichen Mitteln zu fördern. Ebenſo ſind Kanalbauten abzulehnen. Dagegen bieten ſich bei der Reichsbahn innerhalb des beſtehenden Bahnnetzes noch zahlreiche andere Möglichkeiten mit voller Arbeitsbeſchaffung. Aehnlich liegen die Diuge bei der Reichs poſt. Als förderungswürdig er⸗ achtet die Kommiſſion die Verbeſſerung des alten Straßennetzes. 7 2 Kanzlerbeſprechung mit v. Vorſig Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Mai. Der Reichskanzler hat, wie die„Voſſiſche Zeitung“ berichtet, geſtern in Anweſenheit des Reichsarbeits⸗ miniſters Stegerwald den Vorſitzenden der Ver⸗ einigung deutſcher Arbeitgeberverbände, Herrn von Borſig, empfangen. Es handelte ſich bei dieſer Beſprechung um die Frage der Lohn⸗ und Arbeits⸗ zeitregulierung. Die deutſchen Arbeitgeberverbände haben, wie man ſich erinnern wird, in mehreren Punkten gegen das von der Brauns⸗Kommiſſion erſtattete Gutachten über die Arbeitsbeſchaffung und Arbeits⸗ zeitverkürzung ſich ausgeſprochen. Die führenden Mitglieder der Vereinigung ſcheinen nun Wert dar⸗ auf gelegt zu haben, ihre Auffaſſung dem Kanzler und dem Arbeitsminiſter perſönlich darzulegen. Der Kampf um den Brolpreis Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 7. Mai. Die Organiſationen der Berliner Bäcker ſind auf heute zu neuen Beſprechungen ins Reichsernährungs⸗ miniſterium geladen worden. Geſtern iſt entgegen den urſprünglichen Dispoſitionen mit ihnen noch nicht verhandelt worden. Im übrigen laſſen die Berliner Bäckereien es jetzt der Oeffentlichkeit wiſſen, daß für die nächſten Tage eine Senkung des Brotpreiſes auf 48 Pfg. zu erwarten ſei. Für eine weitere Herab⸗ ſetzung ſeien dagegen die vom Reichsernährungs⸗ miniſter getroffenen Maßnahmen nicht ausreichend. Wir neigen dazu, aus dieſen Bekundungen die Bereitſchaft zur Nachgiebigkeit herauszuleſen. Man ſcheint endlich auch in den Kreiſen der Berliner Bäcker jetzt verſpürt zu haben, wie ernſt die Stunde iſt. Zu⸗ dem dürfte den Herren die Ankündigung einer Auf⸗ hebung des Nachtbackverbotes ſehr in die Glieder gefahren ſein. Die Beſeitigung dieſes Ver⸗ botes würde nämlich die Bäcker auf Gedeih und Ver⸗ derb der Konkurrenz der Brotfabriken ausliefern. 5 Die Reichsregierung hält natürlich nach wie vor daran feſt, daß der Brotpreis und zwar ſchon in den nächſten Tagen wieder auf 46 Pfg. zurück⸗ gehen müſſe. Es dürfte kaum noch zu bezweifeln ſein, daß es noch heute gelingen wird, dieſes Ziel zu erreichen. 2. Seite/ Nummer 210 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe „Gedanken über Deutſchland“ Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben Der frühere Staatsſekretär v. Kühlmann hat unter dem obigem Titel ein hochintereſſantes Buch veröffentlicht, Lange Zeit hatte er ſeit ſeinem im Juli 1918 erzwungenen Abſchied vor der Oeffentlich⸗ keit als Politiker geſchwiegen. Nun hat ihn die alte Liebe, d. h. die Politik, wieder voll erfaßt und er übergibt in einem bunt ſchillernden, leicht ge⸗ ſchriebenem aber doch recht inhaltsreichem Buch in 27 Kapiteln ſeine„Gedanken über Deutſch⸗ land“ der Oeffentlichkeit mit dem erkennbaren Zweck, in⸗ und ausländiſche Wirkung zu erzielen. Nicht alles, was Kühlmann ſagt, kann nach meiner Auffaſſung vor den Tatſachen beſtehen. Auch bringt die Mannigfaltigkeit der„Gedanken“ es mit ſich, daß der Verfaſſer nur an einzelnen Stellen etwas tiefer ſchürft, meiſtens— allerdings in immer geiſtreicher Weiſe— an der Oberfläche bleibt, wobei er ſicherlich darauf hinweiſen kann, daß er ja nur„Gedanken“ und nicht ſachliche Vertiefung geben wollte. Ich mache den Verſuch, in gedrängteſter, Kürze Au s⸗ leſe und Wertung einiger der wichtigſten„Ge⸗ danken“ Kühlmanns zu geben. Ein weſentlicher Teil des Buches handelt von dem Vorkriegsdeutſchland, der Außen⸗ politik bis 1914, dem Weltkriege. Die hier geäußer⸗ ten Auffaſſungen ſind im Gegenſatz zu einer ganzen Flut entſprechender Literatur nicht nachträglich ent⸗ ſtanden uzw. für gewiſſen Publikumserfolg friſtert, ſondern Original. Herr v. Kühlmann hat im weſentlichen in den Jahren vor dem Kriege genau ſo gedacht,— und nach Möglichkeit gehandelt—, wie er dies heute 1931 niederſchreibt. Er bekennt ſich ebenſo als Gegner der damaligen amtlichen deutſchen Außenpolitik, wie der Flotten politik von Tirpitz. Er ſpricht von einer„Kette eutſchluß⸗ ſchwacher Menſchen, die von Holſtein an die Lenkung der Geſchicke des deutſchen Reiches innehatten, ohne Zielſetzung nach Außen und überall Mißtrauen er⸗ regend.“ Er beklagt die„Blindheit und Ideenloſig⸗ keit“ einer Außenpolitik, die noch während der Mo⸗ bilmachung an der alten Dreibundkonzeption feſt⸗ hielt. Er kritiſiert das allzu große deutſche Enga⸗ gement in der Türkei, den Bau der Bagdadbahn, die Entſendung einer deutſchen Militärkommiſſion nach Konſtantinopel. Die deutſche Politik hätte den Zerfall Oeſterreich⸗-Ungarns bzw. den deshalb un⸗ ausbleiblichen Krieg um Herſtellung einer neuen europäiſchen Gleichgewichtslage vorherſehen und rechtzeitig für England oder Rußland optieren müſſen. Der übertriebene Flottenbau war ein folgen⸗ ſchwerer politiſcher Fehle:, Tirpitz war die einfluß⸗ reichſte Perſönlichkeit der Vorkriegsperiode und hat in entſcheidender Stunde geſchadet.. Wir werden ſicherlich(die Bülow⸗Bücher ſind ein Zeichen dafür) über dieſe ſchickſalhaften Dinge noch viel nachzudenken haben und noch Manches hören. Zu den ſcheinbar klaren, aber erſchütternden Ge⸗ dankengängen Kühlmanus hier nur eine einzige Be⸗ merkung: Gerade Kühlmann iſt ein lebendiges Zeug⸗ nis dafür, daß unmittelbar vor Ausbruch des Welt⸗ krieges(nach ſeinen eigenen Worten) das deutſſch⸗ engliſche Verhältnis trotz des Flottenbaues ſbenutſpannt“ war, als niemals ſeit langer Zeit. Die Behauptung, daß lediglich oder auch nur haupt⸗ ſächlich der Flottenbau England auf die Seite un⸗ ſerer Gegner getrieben habe, iſt alſo(ohne große Einſchränkung) unrichtig. Am 8. April 1914 erſchien gleichzeitig im Temps und in der Times ein Artikel des franzöſiſchen Hiſtorikers Laviſſe zum zehnjäh⸗ rigen Erinnerungstage an die Gründung der Entente cordiale zwiſchen Frankreich und England. Dieſer Artikel gibt in bemerkenswerter Klarheit das nach meiner Auffaſſung weſentlichſte Argument für den ſofortigen Kriegseintritt Englands. Der be⸗ rühmte Franzoſe beſchwor hierin England, es nach eytl. Ausbruch eines europäiſchen Konflikts nicht zur Beſetzung der belgiſchen und franzöſiſchen Kanalküſte durch deutſche Truppen kommen zu laſſen. Ein zu Lande ſchnell niedergeworfenes Frankreich würde Deutſchland die europäiſche Hegemonie frei⸗ geben und eine ungeheuere Bedrohung für England bilden Donnerstag, 7. Mai 1991 Co ſieht Frankreichs vorbildliche Kolonialpolitik aus! Leon Plum und die Internationale Kolonial-Ausſtellung Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 7. Mai. Zur Eröffnung der Internationalen Kolonialaus⸗ ſtellung ſchreibt Léon Blum im ſozialiſtiſchen„Po⸗ pulafre“: „In dem Augenblick, in dem die Behörden mit dem üblichen Pomp die Kolonialausſtellung einweihen, geht mir aus Saigon folgendes Kabel⸗ telegramm zu: „Gelegentlich des 1. Mai ſind in Anam verſchie⸗ dene Eingeborenen⸗Abordnungen, die Forderungen vortrugen, allenthalben mit Gewehrſchüſſen emp⸗ fangen worden. Mehrere hundert Tote ſind auf ſeiten der Eingeborenen zu ver⸗ zeichnen. Die Truppen zählen nicht ein⸗ mal einen Verletzten. Alle gutherzigen Ele⸗ mente proteſtieren entrüſtet. Sie erwarten andere Maßnahmen als unnütze Maſſakres und fordern die ſofortige Eutſendung einer parlamentariſchen Unter⸗ ſuchungskommiſſion.“ Das Telegramm iſt unterzeichnet von einem Ad⸗ vokaten in Saigon. Blum erklärte, er ſei nicht in der Lage, die Tat⸗ ſachen auf ihre Richtigkeit hin zu prüfen. Aber wie ſollte man nicht den Kontraſt zwiſchen dieſem drama⸗ tiſchen Aufruf und den Reden feſtſtellen, die im glei⸗ chen Augenblick in der Kolonialausſtellung gehalten wurden. Man dürfe nicht vergeſſen, daß in der ge⸗ ſamten Welt die eroberten und unterworfenen Völ⸗ ker anfangen, ihre Freiheit zu fordern. Wir haben ihnen, ſo fährt Léon Blum fort, unſere „höhere“ Ziviliſation vorgeſchlagen oder aufgezwun⸗ gen. Sie ſetzen uns den erſten Artikel, ihr Recht auf Unabhängigkeit, ihr Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht, das Recht über die Frucht ihrer Arbeit und über die Reichtümer ihres Bodens zu verfügen, entgegen. Wir rekonſtruieren hier den wundervollen Treppenaufgang des Tempels von Angkor und laſſen heilige Tänzerinnen auftreten, aber in Indo⸗China erſchießt man ſtandrechtlich, de⸗ portiert man, wirft man ins Gefängnis. Deshalb machen wir die Begeiſterung nicht mit. Wir möch⸗ ten weniger Feſte und Reden und mehr humanes Verſtehen und Gerechtigkeit. Den Weltkrieg ſelbſt behandelt Kühlmann leider ſehr kurz. Er war gegen den unbeſchränkten Übootskrieg und glaubt, daß ohne dieſen der Eintritt Amerikas hätte verhindert und ein Remis⸗ frieden nach der Niederwerfung Rußlands hätte ge⸗ ſchloſſen werden können. Auffälligerweiſe übergeht er die ſehr wichtige Rolle, die er als Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes in der päpſtlichen Friedens⸗ vermittlung geſpielt hat, mit Stillſchweigen. Gab es nach ſeiner jetzt gereiften Erkenntnis eine Frie⸗ dens möglichkeit? Warum kein Wort über ſeine Rolle in Breſt⸗Litowik und Bukareſt? Dem Wiederaufbau ſeit Verſailles widmet der Verfaſſer ſtark lobende und anerkennende Worte, die geradezu ſein Temperament in Wallung bringen. Nach außen ſteht für ihn das deutſch⸗frauzö⸗ ſiſche Verhältnis im Mittelpunkt.(Andere Möglichkeiten der deutſchen Außenpolitik kommen darüber ſichtbar zu kurz, wenn man ſich nicht mit dem Rat einer„deutſch⸗franzöſiſch⸗engliſchen Zuſam⸗ menarbeit“ befriedigt erklären will.) Er befürwortet in Form eines geiſtreichen Zwiegeſprächs zwiſchen einem Deutſchen und einem Franzoſen die zähe und ſyſtematiſche Fortarbeit auf dem beſchrittenen Wege. Er ſieht und erkennt die unendlichen Schwierigkeiten, aber hält ſie für nicht unüberwindlich. Von den verbliebenen politiſchen Streitfragen wünſcht er möglichſt bald die Löſung der Saarfrage durch völlige Rückkehr des Saargebiets in die deutſche Souverä⸗ nität und großzügige Wirtſchaftsverträge in Bezug auf Kohlen und Eiſenaustauſch. Das Reparations⸗ problem kann ohne Zuſtimmung Amerikas nicht ent⸗ ſcheidend geändert werden.(Kühlmann befindet ſich zurzeit ſelbſt auf einer Reiſe nach den Vereinigten Staaten.] Als Erleichterung und Zwiſchenlöſung rät Kühlmann zur Vermehrung deutſcher Sach⸗ leiſtungen an Frankreich und zur Zulaſſung Deutſch⸗ lands zu kolonigler Betätigung. Kühlmann bejaht die Politik der Rheinlandräumung als erſte Vor⸗ ausſetzung jeder neuen deutſchen außenpolitiſchen Aktivität. Er vertritt durchaus richtig die Auffaſſung, daß Deutſchlands kurzfriſtige Verſchuldung, ſolange ſie beſteht, dieſer Aktivität von vornherein nur enge Grenzen ſteckt und läßt durchblicken, daß das für die Befriedigung. Europas auf Grund eines engen deutſch⸗franzöſiſchen Einvernehmens ſchwierigſte Problem der deutſchen Oſtgrenzen ſich erſt in weite⸗ rer Zukunft gemeinſam mit Frankreich und in Ver⸗ bindung mit Klärung der Dinge in Rußland und Polen anpacken laſſen werde. Warme Worte findet er für ein enges deutſch⸗öſterreichiſches Einverneh⸗ men und hat ſomit in ſeinem Buche den ſpäter er⸗ folgten Schritt des deutſch⸗öſterreichiſchen Protokolls vorausgeſehen. Wohl etwas voreilig nimmt er da⸗ gegen das Gelingen des franzöftſch⸗engliſch⸗italie⸗ niſchen Abkommens über die Seerüſtungen an und glaubt an eine wirkliche franzöſiſch⸗italieniſche Ent⸗ ſpannung, die in Wirklichkeit doch wohl auf abſeh⸗ bare Zeit noch keine Realität der europäiſchen Po⸗ litik ſein dürfte. Den Völkerbund bejaht er vor allem als Mittel zur direkten Fühlungnahme der leitenden Staatsmänner. In ſeiner Zukunftsprog⸗ noſe warnt der Verfaſſer vor einem„Schaukel⸗ ſyſtem, das ſich als ſtaatsmänniſche Weisheit aus⸗ gibt und verſucht, dauernd zugleich mit Oſt und Weſt zu gehen— wir würden uns dann beſtimmt zwiſchen zwei Stühle ſetzen.“ Es bleibt dunkel, was er hiermit meint! In der inneren Entwicklung iſt Kühlmanns Linie das Beharren auf einer vernünftigen ruhigen Politik der Mitte und dementſprechend eine War⸗ nung vor Radikalismus rechts und links. Privat⸗ wirtſchaft gegen Kollektivtsmus, Ablehnung von Faſzismus und Bolſchewismus— all das wird ein wenig ſummariſch abgehandelt. Das parlamenta⸗ riſche Syſtem von Weimar enthält zwar manchen abzuſtellenden Fehler, aber doch das Verdienſt, Per⸗ ſönlichkeiten wie Ebert, Braun und Brüning in leitende Stellungen gebracht zu haben. Auffällig iſt, daß der Name des Reichspräſidenten von Hindenburg überhaupt nicht und der Streſemauns nur in Verbindung mit einer kur⸗ zen tatſächlichen Feſtſtellung vorkommt. Ich meine eigentlich, wer heute von hoher Warte„Gedanken über Deutſchland“ und das, was es in den letzten Jahren durchgemacht, geleiſtet, inbezug auf ſeine Zukunft vorbereitet hat, anſtellt, dem müßte in einem züſammenhängenden Gedankenkomplerx auch gewekrlig ſein, was dieſe beiden Männer in ſchwerer Zeit für ihr Vaterland geleiſtet haben! Auch wenn Kühlmann den Zwang zu m Han⸗ deln in den großen nationalen Lebens⸗ fragen nicht in ſeiner ganzen Schwere erkennt, möchte ich zum Schluß doch der Hoffnung Ausdruck geben, daß die jetzige literariſche Betätigung des Ver⸗ faſſers nicht die letzte ſein möge. Wir ſehen heute auf dem Gebiete der Außenpolitik eine ſolche Fülle von unwirklichen Wunſchgebilden, von theoretiſchen Betrachtungen, von parteipolitiſchen oder agitatori⸗ ſchen Kannegießereien, daß die wenigen Stimmen derer, die etwas Wirkliches wiſſen und etwas Poſi⸗ tives zu ſagen haben, zur Bildung einer der Nation nützlichen öffentlichen Meinung ein unbedingtes Er⸗ fordernis ſind! — Blutige Zuſammenſtöße zwiſchen Kommuniſten und Polizei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Mai, Die Kommuniſten haben geſtern wegen der vor zwei Jahren erfolgten Auflöſung des Rotfront⸗ Kämpferbundes an verſchiedenen Stellen der Stadt Demonſtrationszüge gebildet. Dabei kam es zu ſchweren Kämpfen zwiſchen Polizei und Demonſtranten, wobei auch vier Polizei⸗ beamte ſchwer verletzt wurden. Im Nor⸗ den der Stadt hatte ſich ein etwa 500 Perſonen ſtar⸗ ker Zug gebildet, der nach dem Bericht des„Ber⸗ liner Tageblatts“ ſich nach dem Stadtinnern zu be⸗ wegen wollte. Die Polizei ſtellte ſich den Demon⸗ ſtranten entgegen und wurde von ihnen zunächſt mit Steinen beworfen. Als die Polizei⸗ beamten von dem Gummiknüppel Gebrauch machten, leiſteten die Demonſtranten Widerſtand. Vier Polizeiwachtmeiſter wurden durch Meſ⸗ ſerſtiche ſchwer verletzt und mußten von ihren Kameraden nach der Rettungswache gebracht werden. Erſt nach Einſatz ſtarker Polizeikräfte ge⸗ lang es gegen neun Uhr, die Ruhe und Ordnung in der Gegend wieder herzuſtellen. Einer der Demon⸗ ſtranten, der einen Polizeibeamten lebensgefährlich verletzt hatte, konnte feſtgenommen werden. Gleich darauf kam es am Wedding zu weiteren Zuſammenſtößen zwiſchen demonſtrierenden Kommu⸗ niſten und Polizei. In allen Fällen brachten die Demonſtranten Hochrufe auf die Weltrevo⸗ lution aus und griffen die Polizeibeamten an. Die Beamten gingen mit dem Gummiknüppel vor und zerſtreuten die Anſammlungen. Mehrere Per⸗ ſonen wurden durch Schläge verletzt. Auch hier mußte durch Laſtkraftwagen aus den Polizeiunterkünften Verſtärkungen herbeigeholt werden. Zahlreiche Per⸗ ſonen wurden feſtgenommen. Wegen eines Artikels über das Verbot des Rotk⸗ front⸗Kämpferbundes hat der Berliner Polizeipräſi⸗ dent geſtern die„Rote Fahne“! auf vierzehn Tage verboten. Letzte Meldungen Der württembergiſche e für baldige 5 Reviſion des Houngplanes — Stuttgart, 6. Mai. In der heutigen Sitzung des Landtages wurde der geſtern von den Regie⸗ rungsparteien geſtellte Antrag betr. die Reviſion des Voungplanes mit allen gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommen.— Ferner wurde ein Ausſchußantrag angenommen, wonach die württem⸗ bergiſche Geſandtſchaft in München ab 1. April 1933 in Wegfall kommt. Das franzöſiſche Flottenbauprogramm — Paris, 7. Mai. Einer Havasmeldung zufolge iſt in Bälde ein Regierungsantrag an die Kammer zu erwarten, in dem die Kredite für den erſten Teil des vorgeſehenen Flottenbauprogramms angefordert wer⸗ den. Dieſer umfaßt den Bau eines Schlachtſchiffes von 23000 Tonnen und zweier leichter Kreuzer von je 7500 Tonnen. Streikunruhen in Frankreich f — Paris, 7. Mai. In Montbeliard wurden geſtern aufgrund von Streikzwiſchenfällen in der dortigen Spinnerei und Weberei, bei denen ein Py⸗ lizeikommiſſar und ein Gendarmeriehauptmann von Streikenden tätlich angegriffen worden waren, elf Manifeſtanten verhaftet. Die Streikenden verſuchten vergeblich ihre Kameraden zu befreien. Vor dem Juſtispalaſt und dem Gefängnis fanden lärmende Kundgebungen ſtatt. Die Fabrik wird durch ein ſtarkes Polizei⸗ und Truppenaufgebot he⸗ wacht. Dem ſozialiſtiſchen Bürgermeiſter von Monk⸗ beliard wurde aufgrund der Vorfälle die Politeige⸗ walt entzogen und dem Unterpräfekten übertragen. Die engliſche Grundbeſitzſtener angenommen 2 — London, 7. Mai. Das Unterhaus hat die nelle Grundbeſitzſteuer mit 289 gegen 230 Stimmen ange: nommen. —r TTT ̃ ͤ rx ̃⁵ X].:..... Geheimrat v. Schubert⸗Heidelberg geſtorben Heidelberg, 7. Mai. Geſtern mittag ſtarb der bekannte frühere Kirchenhiſtoriler der Univerſität Heidelberg, Geheimer Re⸗ gterungsrat Prof. Dr. Haus von Schubert. Der berühmte Kirchenhiſtoriker, deſſen Tod einen großen Verluſt für Univerſität und Stadt Heidel⸗ Perg bedeutet, wurde am 12. Dezember 1859 ge⸗ boxen, ſtarb alſo im 72. Lebensjahr. Nach dem Studium der Geſchichte und Literaturgeſchichte in Leipzig, Bonn und Straßburg erfolgte 1889 ſeine Promotion in Zürich. Seit 1884 lag er dem Studinm der Theologie in Tübingen und Halle ob. Nach einer Lehrtätigkeit am Rauhen Hauſe zu Hamburg er⸗ folgte ſeine Ordination im Berliner Domſtift. 1891 wurde er zum a. o. Profeſſor der Kirchengeſchichte an die Univerſität Straßburg berufen, 1892 erhielt er den theologiſchen Ehrendoktor und das Ordina⸗ riat von Kiel, 1897 erfolgte ſeine Ernennung zum Konſiſtorialrat. Seit 1906 wirkte Hans von Schubert als Ordinarius für Kirchengeſchichte und Nachfolger Hausraths in Heidelberg, wo er auch nach ſeiner 1928 erfolgten Amtsenthebung ſeine Lehrtätigkeit noch weiter ausübte. Mit Schubert iſt einer der bedeutendſten Vertre⸗ ter der Kirchengeſchichte dahingegangen. Von ſeinen Werken ſeien hervorgehoben: das„Lehrbuch der Kir⸗ chengeſchichte“, die„Grundzüge der Kirchengeſchichte“, ſeine bedeutſame„Geſchichte der chriſtlichen Kirche im frühen Mittelalter“, die ſein Hauptgebiet dar⸗ ſtellte, und„Die weltliche Bedeutung der Refor⸗ mation“ Eine ſeiner letzten Arbeiten über den Kampf des geiſtlichen und weltlichen Rechts zeigt das Umfaſſende ſeiner Kenntniſſe. Dieſer Univerſalismus echter Gelehrſamkeit war das Kennzeichen ſeines Weſens und ſeiner Wirkung. In den Vorleſungen über Kirchengeſchichte, in denen gewiß nicht nur Theologieſtudierende ſaßen, ſpürte man den warmen Herzſchlag dieſes Mannes, der mit einem klaren Blick die Vergangenheit durch⸗ drang, ihn aber auch vor der Gegenwart und ihren Forderungen nicht verſchloß. Dabei hat er ſich ſtets den Glauben an die Zuknuft bewahrt, was ſeine Schüler immer wieder von neuem dazu anregte, in ſeinem Geiſt Vergangenheit und Gegenwart zu ſehen und zu erkennen. So iſt die Zahl derer, die ihn verehrten, ſehr groß, und über die Ehrungen hinaus, die ihm von allen Seiten zu Lebzeiten zuteil ge⸗ worden ſind, werden ſeine Freunde, die Stadt Hei⸗ delberg und die Univerſität ſtets mit beſonderer Liebe dieſes ſeltenen Lehrers und Menſchen gedenken. Elly Ney ſpielt Werke von Beethoven Ein Kennzeichen unſerer Zeit: Ein Abend, den eine ganz hervorragende Pianiſtin ver⸗ anſtaltet, findet im kleinſten Saal des Roſengartens ſtatt! Herrlich weit haben wir es gebracht! Die Emp⸗ fänglichkeit für das, was Beethoven dem Klavier an⸗ vertraute, ſcheint unſerer Generation immer mehr abzugehen. Nur was an Klavierſpiel und Klavier⸗ kunſt direkt oder indirekt intereſſtert war, fand den Weg in den Roſengarten, als Elly Ney, eine der berufenſten Beethoven⸗Interpretinnen unſerer Tage, Werke aus der mittleren und letzten Schaffensperiode Beethovens vortrug. Aber die Wenigen wurden eines ſeltenen Genuſſes teilhaftig. So heiter, dem Ausdruck ihres lebhaften Mienenſpieles nach zu ſchließen, innerlich faſt unbe⸗ teiligt, Elly Ney an den ſpielſeligen Variationen ſich zu ergötzen ſchien, ſo aufwühlend geſtaltete ſie die leidenſchaftlichen Sonaten, derart innerlich er⸗ griffen, daß ſie manchmal eher als Tragödin denn als Pianiſtin erſchien. Lediglich bei den wenigen Lichtblicken heiterte ſich ihre Miene auf. Es erſcheint überflüſſig, hier noch von Einzelheiten ihres Spiels zu ſprechen, wo alles von Ausdruck überſättigt war. Ueberraſchend vor allem die gewaltige Energie und Elaſtizität, ſowie die Straffheit des Rhythmus. Sie ſcheint ſo ſehr mit dem Inſtrument verwachſen, daß ſie nach den gewaltigen Entladungen der Appaſſionata nicht müde wurde, Zugabe um Zugabe über das immer mehr heiſchende Publikum auszuſchütten. Wir hätten nur gewünſcht, daß alle die vielen„anfahenden“ kleinen und großen Kla⸗ vierſchüler, die ſich an den reizenden Variationen über Paeſiellos„nel cor piu“ verſuchen, Gelegenheit gehabt hätten, das reizende viel mißbrauchte Va⸗ riationenwerk in vollendeter Wiedergabe zu hören. In atemraubendem Tempo raſte noch die„Wut über den verlorenen Groſchen“ vorüber, ſo daß die Grenzen der wünſchenswerten Deutlichkeit ge⸗ Beethoven⸗ rade noch gewahrt blieben. Mit einem Streifzug in Beethovens Deutſche Tänze und Ekoſſaiſen endete der überreiche Abend. 65 Dienſt am Kunden In der Berliner Komödie treten Curt Bois und Max Hanſen mit dem Schwank „Dienſt am Kunden“ vor das Publikum. Max Hanſen ſpielt nicht mit, er überläßt die ſchauſpieleri⸗ ſchen Lorbeeren ſeinem Kollegen Bois, die größer ſind als die dichteriſchen. 5 Peloponos, der ſchnell emporgekommene Jüngling aus dem Nichts, lebt nur dem Gedanken an den Verdienſt. Mit Mühe hat er die Vertretung des amerikaniſchen Zwirnmonopols erreicht. Zu dieſem Zweck mußte ſich ſeine Freundin Urſula mit dem 72jährigen Zwirnkönig verloben und morgen ſoll ſie auf der Reſolute die Ueberfahrt zur Hochzeit an⸗ treten. Aber der Ehrgeiz des Penopolos iſt noch nicht befriedigt. Er ſtrebt nach der Vertretung des Seifennabobs Me. Kelley, und als auf eine Annonce, daß er jedes Geſchäft finanziere, ſich ein ruſſiſcher Fürſt bei ihm meldet, der die Tochter Me. Kelleys kennen gelernt und ſie heiraten möchte, kommt ihm dies ſehr ge⸗ legen. Er finanziert ihn mit 10 000/ und ſchickt ihn gleichfalls auf der Reſolute mit Miß Kelley nach Amerika unter der Bedingung, von dem Fürſten dem Vater der Millionendame dann vorgeſtellt zu wer⸗ den. Um dazu gleich bei der. Hand zu ſein, reiſt er mit demſelben Schiff, bleibt verborgen in ſeiner Kabine bis zu einem Koſtümfeſt am Tage vor der Ankunſt. Inzwiſchen hat der Fürſt Urſula kennen und lie⸗ ben gelernt. Er geſteht ihre ſeine früheren Abſichten auf Miß Mary. Dieſe hat alles gemerkt, ſie gönnt den beiden ihr Glück und findet ſelbſt Gefallen an dem inzwiſchen erkannten Peloponos, der am näch⸗ ſten Tage bei ihrem Vater um ſie anhält. Der Va⸗ ter, der in ihm den Fürſten vermutet, auf deſſen Stammbaum er bereits ſehr ſtolz iſt, gibt ſeinen Segen, auch nachdem ſich alles aufgeklärt hat. Dieſe Dinge werden Anlaß zu einer Menge netter Verwechflungen und luſtiger Epiſoden. So im erſten Akt durch Max Ehrlichs Auftreten als Erfinder eines unverlierbaren Kragenknopfes, der beſten und gelungenſten Szene des Stückes. Curt Bois glänzt in allen Lichtern. Dieſe ihm auf den Leib geſchrie⸗ bene Rolle gibt ihm Gelegenheit zur vollſten Ent⸗ faltung ſeiner unwiderſtehlichen Komik, die mitunter an Chaplin grenzt. Das Publikum lacht und freut ſich. Der Beifall iſt groß. Oscar Bie. 4 Das Nationaltheater teilt mit: In der heu⸗ tigen Wiederholung von Puccinis„Boheme ſingt Heinrich Kuppinger, der für das nächſte Jahr dem Nationaltheater als lyriſcher Tenor ner⸗ pflichtet iſt, als Gaſt den Rudolf, Auf die am Sams⸗ tag außer Miete ſtattfindende Wiederholung vol Zuckmayers„Hauptmann von Köpe nick“ wird beſonders hingewieſen. Sie beginnt mit Rückſicht auf auswärtige Beſucher bereits um 19 Uhr. Am Sonn tag wird zum letzten Mal„Lu mpazivagabun⸗ dus“ von Neſtroy, gleichfalls außer Miete gegeben, Am ſelben Abend wird um 23 Uhr das Nachtkabarelt „Maunheim ſtellt ſich vor von& 1 bis U 6 in Pano⸗ rama“ zum letzten Male wiederholt. Für das Gaſt⸗ ſpiel Eruſt Deutſch mit Berliner Enſemble am Sonntag abend im Neuen Theater, das Shan „Teufelsſchüler“ zur Aufführung bringt, ist 15 Vorverkauf im Gange, Außer Ernſt Deutſch 5 Carola Toelle ſetzt ſich das Enſemble aus den Damen Helene Konſchweſka und Eva Weſt und den Herren Jürgen von Alten, Wolf Dohnberg, Dietrich Jenke, Erwin Kalſer, Rudolf Klein⸗Rogge, Paul Marx und Ernſt Pittſchau zuſammen. 5 Einladung der Vereinigten Staaten an Furtwängler. Durch den Erfolg, den Dr. Furt, wängler mit dem Berliner Philharme niſchen Orcheſter bei ſeinem erſten Konzert ſoeben in Paris gefunden hat, ſind zwei amerikanif 0 Konzertunternehmer die dem Abend beiwohnten, Dr. Furtwängler mit dem Antrag berangetreten in der kommenden Saiſon mit ſeinem Duchen eine Konzertreiſe von ungefähr ſechs 5 chen durch die Vereinigten Staaten and treten. Die Verhandlungen ſind eingeleitet, Kinderhumor. Mutter:„Warum haſt Du 1 75 kleine Schweſter geſchlagen?“ Bobby:„Ja, wit 1975 ten doch Adam und Eva, und anſtakt mich 1 Apfel zu verſuchen, aß ſie ihn ſelber auf.“— 1 „Tommy, der Kanarienvogel iſt weg.“ Ane 10 iſt aber ulkig, eben war er noch da. Ich verſuchte noch, ihn mit dem Staubſauger zu reinigen.“ eine XA part halt die ſozie vor, Par geke 8 3 zw¹ bliel Sag aufg tio ſchwe aller durch lich zu v Miſte wie ſchla⸗ 5 bürg wie zu e rabic gew N mere 1 4 lichke nichts Ruhe der b die 9 ſitzen locken aller! daß den 1 veral feld Der E ſoziali ſcheint ordnet Komm Stu. e hier! ſolgt Trotzd muniſt der ſit Die E Natioi Hitler! nation land e 5 8 fordert s aufgen zu ver ſich, n. liſten, Nation Kurz Stv. 8 begibt lex b Der er Fü der er Macht er fich ge ma Räumi kuhig 13 9 Ur g; ſcheint Er wit Venn werden Als de auf die giert, meiſt unaufh ligkeit. 1 . 7 vom Gegenſtand der Tagesordnung immer Ventfernen, ſchließlich die Geduld reißt, platzt die tert, meiſter ligkeit. Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nummer 210 — ite Skandalsſer Auftakt der Veratungen des Stadtetats Kommuniſten und Nationalſozialiſten treiben oͤrei Stunden lang Obſtruktion Der Oberbür Der Kommuniſt Wandel wi Im Bürgerausſchuß iſt es geſtern nachmittag an⸗ läßlich der Beratung der vom Stadtrat am 12. Febr. bezw. 16. April beſchloſſenen Aenderungen der Geſchäftsordnung wieder zu Ra dau⸗ szenen gekommen, die die Würde des Stadtparla⸗ ments in einer ganz unglaublichen Weiſe degradiert haben. Die Taktik der beiden extremen Flügel⸗ parteien war diesmal im Gegenſatz zu ihrem Ver⸗ halten in der letzten Bürgerausſchußſitzung eine für die fachliche Arbeit viel abträglichere. Die National⸗ ſozialiſten und Kommuniſten zogen es nicht etwa vor, das Feld unter lautem Proteſt den übrigen Parteien zu überlaſſen, ſie wandten vielmehr die um⸗ gekehrte Taktik an. Als der Oberbürgermeiſter ge⸗ zwungen war, die Sitzung zu unterbrechen und die Galerie räumen zu laſſen, blieben ſie mit den Vertretern der Preſſe allein im Saale zurück. Und als die Verhandlungen wieder aufgenommen wuren, ſuchten ſie durch Obſtruk⸗ tion die ſachliche Arbeit ſo viel als möglich zu er⸗ ſchweren. Es gelang infolgedeſſen nur unter den allergrößten Schwierigkeiten, den beiden Vorlagen, durch die die Geſchäftsordnung in der von uns kürz⸗ lich mitgeteilten Weiſe geändert wird, zur Annahme zu verhelfen. Die Nationalſozialiſten und Kommu⸗ niſten haben durch ihr ſkandalöſes Verhalten gezeigt, wie dringend notwendig die vom Stadtrat vorge⸗ ſchlagenen Aenderungen ſind. Wir können uns nicht erinnern, daß der Ober⸗ bürgermeiſter je einmal genötigt geweſen iſt, ſo unzählige Ordnungsrufe wie in dem geſtrigen dreiſtündigen Durcheinander zu erteilen. Der Kommuniſt Wandel, einer der rabiateſten Kriſcher, mußte ſogar aus dem Saale gewieſen werden. Wenn es nicht zu noch ſchlim⸗ meren Ausſchreitungen gekommen iſt— Handgreif⸗ lichkeiten ſind ja heute auch in den Stadtparlamenten nichts außergewöhnliches—, ſo haben wir dies der Ruhe und Beſonnenheit der Sozialdemokraten und der bürgerlichen Gruppen zu verdanken, die ſich durch die Provokationen der beiden auf der Radauſeite ſizenden Fraktionen nicht aus ihrer Reſerve heraus⸗ locken ließen. An gepfefferten Gegenrufen fehlte es allerdings auch nicht. Aber man muß ſich wundern, daß die Nationalſozialiſten und Kommuniſten von den übrigen Mitgliedern des Bürgerausſchuſſes nicht veranlaßt worden ſind, ſich ein anderes Betätigungs⸗ feld für ihr Agitations⸗ und Radaubedürfnis zu ſuchen. Dadurch, daß ſich die Mehrheit des Bürger⸗ ausſchuſſes entſchloß, die Oeffentlichkeit der Verhandlungen wieder herzuſtellen, iſt es schließlich gelungen, bis zur Abſtimmung über die heiden Vorlagen zu gelangen. Gleich zu Beginn der Sitzung gibt es eine Ueber⸗ raſchung: die Nationalſozialiſten erſcheinen in Uniform im Saale, begrüßt von ironiſchen Heil⸗ und kommuniſtiſchen Pfuirufen, ein völlig neues Bild, das an den Einzug der Nationalſozialiſten in den Reichstag erinnert. Die Kommuniſten übernehmen ſofort die Führung. Der Stadtv. Böhler, der infolge ſeiner Lungen⸗ kraft in dem Radaukonzert die Fanfaren bläſt, be⸗ antragt zunächſt, den Punkt 11 der Tagesordnung (Veräußerung von Grundſtücken) öffentlich zu behandeln. Der Oberbürgermeiſter macht den An⸗ tragſteller darmmuf aufmerkſam, daß darüber am Schluß der öffentlichen Sitzung abgeſtimmt werde. Stv. Böhler gibt ſich damit zufrieden. Wer ge⸗ glaubt hatte, die Nationalſozialiſten würden dagegen, daß ihr erneut vorgebrachter Wunſch, auf der rechten Seite des Hauſes zu ſitzen, wieder ab⸗ gelehnt worden iſt, wie das letztemal durch das Verlaſſen des Saales proteſtieren, wird eines anderen belehrt. Die Braunhemden bleiben ruhig ſitzen. Stv. Rother erklärt lediglich, daß ſeine Fraktion infolge der Wichtigkeit der Tagesordnung dem übrigen Teil des Bürgeraus⸗ ſchuſſes nicht das Feld überlaſſen werde. Es muß feſtgeſtellt werden, daß ſie ſich diſziplinlerter als die Kommuniſten benahmen, denen es nur darum zu tun iſt, die ſachliche Arbeit nach Möglichkeit zu er⸗ ſchweren oder ganz zu verhindern, ihrem Agita⸗ tionsbedürfnis zu fröhnen, ihrem urteilsloſen An⸗ hang zu zeigen, wie rückſichtslos ſie die Intereſſen des„werktätigen Volkes“ vertreten. Sowjet⸗ Deutſchland iſt das Ziel ihres Handelns. Das haben ſie auch während der geſtrigen Auseinanderſetzungen deutlich genug zum Ausdruck gebracht. Als nach dem kurzen Vorſpiel der erſte Akt der kommunalpolitiſchen Komödie man kann auch Trauerſpiel ſagen— damit beginnt, daß Obmann Dreifuß die erſte Vorlage kurz begründet, wird er wiederholt durch kommuniſtiſche Pfuirufe unterbrochen. Als der Redner damit geendet hat, daß er namens des Stadtverordnetenvorſtandes die Annahme der Vorlage empfiehlt, wird er von dem kommuniſtiſchen Stv. Schreck abgelöſt, der ſich genau wie ſein Genoſſe in der letzten Sitzung ans Rednerpult begibt, um auf der Galerie, für die die Kommuniſten eigentlich nur ſprechen, recht deutlich verſtanden zu werden. Er bezeichnet vor allem die Begründung, die Obmann Dreifuß der Vorlage gegeben hat, mehr als ärmlich. Es handle ſich nicht um Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung, ſon⸗ dern um einen Abbau des Parlamentarismus. In Wirklichkeit ſeien Ruhe und Ordnung durch die bis⸗ herige Geſchäftsordnung gar nicht gefährdet. Man wolle vielmehr durch die vorgeſchlagenen Aeuderun⸗ gen die Ausbeutung der werktätigen Maſſen beſſer als in der Vergangenheit durchführen können. Wenn man die heutigen Zuſtände beim richtigen Namen nenne, könne man nicht anders, als gegen die Ge⸗ ſchäftsordnung verſtoßen. Die Kommuniſten würden ſich in keiner Weiſe durch die neuen Geſchäftsord⸗ nungsbeſtimmungen Feſſeln anlegen laſſen. Die Sitzung muß unterbrochen werden Als dem Oberbürgermeiſter, der den Stv. Schreck etwa eine halbe Stunde ungeſtört ſprechen läßt, obwohl die kommuniſtiſchen Ausführungen ſich wetter Bombe. Als Stv. Schreck auf die wiederholte Auf⸗ forderung, zur Sache zu ſprechen, nicht reagiert und als ſelbſt das noch ſo kräftige Schwingen der Glocke nichts hilft, wird dem Redner das Wort ent zogen. Die Kommuniſten rufen: weiter reden. Da Herr Schreck nicht weicht, ſieht ſich der Oberbür⸗ germeiſter kurz vor halb 5 Uhr genötigt, die Sitzung zu unterbrechen. Der Saal leert ſich. Die Kommuniſten und National⸗ ſozigliſten bleiben ſitzen. Der Oberbürgermeiſter er⸗ ſcheint von neuem am verwaiſten Stadtratstiſch und broͤnet die Rü u mung der Tribünen an. Die Kommuniſten antworten mit ſtürmiſchen Pfuirufen. Stw. Schreck ſchreit zur Galerie hinauf: Bleibt doch her! Die gleiche Aufforderung zum Widerſtand er⸗ folgt aus den Reihen der kommuniſtiſchen Fraktion. Trotzdem leert ſich langſam die Galerie. Die Kom⸗ muniſten haben einen Sprechchor abkommandiert, der ſich mit dem Rufe:„Wer hat uns verraten?: Die Sozialdemokraten!“ verabſchiedet. Ein Trupp Aationalſozialiſten ruft:„Wer macht uns frei?: Die Hitlerpartei!“ Die Kommuniſten ſingen die Inter⸗ nationale, die Nationalſozialiſten ſchreien: Deutſch⸗ land erwache! Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich fordert den Stv. Schreck, der ſeine Rede wieder aufgenommen hat, dreimal vergeblich auf, den Saal zu verlaſſen. Herr Schreck ſpricht weiter. Er wendet ich nunmehr polemiſch gegen die Nationalſozia⸗ liſten, die ſeiner Fraktion Geſellſchaft leiſten. Die Nationalſozialiſten antworten mit Zwiſchenrufen. kurz vor 445 Uhr iſt das Zwiegeſpräch beendet. Sid Schreck packt ſein Material zuſammen und begibt ſich auf ſeinen Platz zurück. Stv. Böh⸗ zer bringt ein Hoch auf die Internationale aus. Ver erſte Akt des Trauerſpiels iſt zu Ende. Fünf Minuten vor 5 Uhr wird die Sitzung wie⸗ der eröffnet. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich macht den Stv. Schreck darauf aufmerkſam, daß er ſich des Hausfriedensbruches ſchuldig gemacht hat. Stv. Böhler ſtellt feſt, daß die Räumung der Galerie erfolgt iſt, obwohl ſie ſich zuhig verhalten hat. Er beantrage Wiederher⸗ lellung der Oeffentlichkeit. Der Ober⸗ bürgermeiſter lehnt dies ab. Nunmehr er⸗ geeint der Kommuniſt Wandel am Rednerpult. E wird noch deutlicher als ſein Genoſſe Schreck. „Wenn Sie uns“, ſo erklärt er u..,„hinauswerfen, werden wir auf der Stra ße die Maſſen aufklären.“ Als der Kommuniſt ebenſowenig wie ſein Genoſſe nuf die Aufforderung, zur Sache zu ſprechen, rea⸗ entzieht ihm der Oberbürger⸗ neler das Wort. Gleichzeitig ſchwingt er unaufhörlich die Glocke und ſetzt den Gong in Tä⸗ Stv. Wandel ſpricht weiter. Es bleibt dem Oberbürgermeiſter infolgedeſſen anderes übrig, als die nichts Sitzung von neuem zu unterbrechen. Wieder bleiben Kommuniſten und Nationalſozialiſten allein. Nach einigen Minuten werden die Ver⸗ handlungen wieder aufgenommen. Stu. Dr. Moekel weiſt darauf hin, daß man mit dem§ 10 der Geſchäftsordnung dem Unfug ein Ende machen könne. Der Kommuniſt Hahn erhält das Wort zur Geſchäftsordnung. Was er ſagt, hat aber damit ebenſo wenig zu tun, wie die Ausführun⸗ gen der kommuniſtiſchen Vorredner. Er meint u.., man müſſe ausſpucken vor dieſem Parlament. Die Kommuniſten würden ſich durch dieſen Zucht⸗ hausparagraphen— gemeint iſt die Abänderung des § 19 der Geſchäftsoroͤnung nicht beeinfluſſen laſſen. Als Sty. Hahn endlich zum Schweigen ge⸗ bracht worden iſt, wird ein Antrag des Stv. Dr. Moekel auf Schluß der Ausſprache gegen die Stimmen der Kommuniſten und Nationalſozialiſten angenommen. Als der Oberbürgermeiſter die Abſtimmung vornimmt, ſtimmen die Kommuniſten die Internationale an. Die Nationalſozialiſten heben den rechten Arm und ſingen ebenfalls. In dem Lärm geht die Stimme des Oberbürgermei⸗ ſters unter. Er ſchreit in den Saal, bleibt aber auf der Galerie unverſtändlich. Die Nationalſozialiſten beantragen namentliche Abſtimmung. Da die erforderliche Unterſtützung vorhanden iſt, muß dem Antrag ſtattgegeben und die Abſtimmung wiederholt werden. Da ein Namensaufruf bei dem Lärm un⸗ möglich iſt— der Nationalſozialiſt Fehrmann ſucht ſich am Rednerpult vergeblich verſtändlich zu machen— müſſen die Stadtverordneten und Stadt⸗ räte ſich zu Amtsrat Klemann begeben. Als Stv. Böhler auch gegen dieſe Abſtimmung proteſtiert, nimmt der Oberbürgermeiſter noch einmal die Ab⸗ ſtimmung vor. Diesmal können die Namen auf⸗ gerufen werden.„Sehen Sie“, ſo bemerkt Dr. Heimerich,„es geht ganz gut, wenn ſie etwas ruhig ſind!“ Das Abſtimmungsergebnis iſt das gleiche wie das erſtemal. Die Kommuniſten reagieren mit Pfuirufen. Der nationalſozialiſtiſche Stadtrat Dr. Orth ſtellt feſt, daß die Führung der Ver⸗ handlungen durch den Oberbürgermeiſter ge⸗ gen die Gemeindeordnung verſtoße. Stv. Wandel nimmt für ſich in Anſpruch, zur Sache geſprochen zu haben. Dr. Heimerich: Ich habe Herrn Wandel nicht zur Ordnung gerufen, weil er nicht zur Sache geſprochen hat, ſondern weil er Beleidigungen ausgeſtoßen hat. Ich werde feſtſtellen, was in dem Protokoll ſteht. Dann wird der Bürgerausſchuß entſcheiden, ob der Ord⸗ nungsruf am Platze iſt. Stv. Schreck: Der Bür⸗ gerausſchuß muß ſofort in die Abſtimmung darüber eintreten, ob der Ordnungsruf berechtigt iſt. Wenn Sie das nicht tun, vergewaltigen Sie Ihre neue Geſchäftsordnung. Stadtrat Dr. Orth beantragt roͤ aus dem Saal gewieſen Wiederherſtellung der Oeffeutlichkeit. Die Räumung der Tribünen ſtehe im Widerſpruch zur Gemeindeordnung. Man könne nur einzelne Perſonen hinausweiſen. Dr. Heimerich: Ich darf die Tribünen räumen laſſen, wenn ſich die Be⸗ ſucher nicht ſo benehmen, wie ich es verlangen kann. Stv. Böhler: Sie haben die Oeffentlichkeit auf⸗ gehoben, als die Sitzung ſchon geſchloſſen war. Ob⸗ mann Dreifuß macht darauf aufmerkſam, daß man überhaupt nicht vorwärts komme, wenn man bei jeder Sache namentliche Abſtimmung verlange. Stv. Dr. Hirſchler erklärt den Antrag auf Wiederherſtel⸗ lung der Oeffentlichkeit für unzuläſſig, nachdem der Ausſchluß der Oeffentlichkeit angeordnet worden ſei. Der Oberbürgermeiſter läßt trotzdem abſtimmen. Der Antrag auf Wiederherſtellung der Oef⸗ fentlichkeit wird mit 63 gegen 37 Stimmen a n⸗ genommen. Das Zentrum enthält ſich der Ab⸗ ſtimmung. Stv. Böhler beſchwert ſich über einen beleidigen⸗ den Zuruf des ſoz.⸗dem. Stadtrats Trum pfheller während der Abſtimmung. Der Oberbürgermeiſter handhabe die Geſchäftsordnung partetiſch. Dr. Hei⸗ merich: Dieſe Feſtſtellung trifft mich nicht. Stadt⸗ rat Trumpfheller: Ich habe nur geſagt: Von dieſer Seite— gemeint ſind die Kommuniſten— kann mich niemand beleidigen. Stv. Wandel: Sie haben germeiſter muß die Sitzung unterbrechen Anzählige Oroͤnungsrufe Frechdachs gerufen. Dr. Heimerich: Ich habe den Ausdruck Frechdachs nicht gehört. Wenn der Ausdruck gefallen iſt, muß ich Herrn Stadtrat Trumpfheller zur Ordnung rufen. Der Wortlaut der Aeußerung des Stv. Hahn über das Stadtparla⸗ ment, vor dem man ausſpucken müſſe, liegt nunmehr nach dem Stenogramm vor. Der Oberbürgermeiſter ruft den Stv. Hahn nachträglich zur Ordnung. Stv. Böhler beantragt namentliche Abſtimmung über den Antrag des Stv. Wandel, die Entſcheidung des Bürgerausſchuſſes herbeizuführen, ob der ihm er⸗ teilte Ordnungsruf berechtigt war. Dr. Heimerich: Der Antrag iſt eine reine Schikane. Stv. Böh⸗ ler: Ihre Geſchäftsoroͤnung iſt eine Schikane. Dr⸗ Heimerich: Stv. Wandel hat wörtlich geſagt: „Lieber ſind wir unanſtändig, als daß wir uns an⸗ maßen, die Klaſſenintereſſen der Werktätigen zu ver⸗ raten wie Sie.“ Bei der Abſtimmung ergeben ſich 67 Ja⸗ und 34 Nein⸗Stimmen. Dr. Heimerich: Da⸗ mit iſt der O rdnungsruf beſtätigt. Es iſt au ſich traurig, daß über ſolche Angelegenheiten abge⸗ ſtimmt wird. Das beweiſt nur, in welchen Zuſtänden wir uns befinden. Wollen Sie dieſe Politik weiter⸗ führen? Jede ordnungsmäßige Verhandlung machen Sie unmöglich. Was ſoll die Bürgerſchaft denken, wenn ſich in dieſem Saale ſolche Szenen abſpielen. Stv. Wandel ruft: Wir verantworten u nſere Politik, verantworten Sie die Ihre. Damit ſchließt der zweite Akt der Tragikomödie. Weitere Aenderung der Geſchäftsoroͤnung Der dritte beginnt mit der Beratung der in einem zweiten Antrag des Stadtrats formulierten Aenderung der Geſchäftsordnung. Die vereinigten Gruppen der Deutſchen Volkspartei, Staatspartei und Wirtſchaftspartei haben den Zu⸗ ſatzantrag eingebracht, die Aenderungen der Ge⸗ ſchäftsordnung bis zum 31. März 1933 in Kraft zu ſetzen. Obmann Dreifuß ſtellt feſt, daß die Mehr⸗ heit des Stadtverordnetenvorſtandes die Annahme des ſtadträtlichen Antrages empfiehlt. Stadtrat Dr. Orth bemerkt, die Obſtruktion ſeiner Feaktion ſei darauf zurückzuführen, daß man mit allen Mitteln verſuche, die Oppoſition zu knebeln. Der ſtadträt⸗ liche Antrag hätte ſchon vor 12 Jahren kommen müſſen. Dann wären das Palaſthotel und die Ober⸗ bürgermeiſtervilla nicht gebaut worden. Er bean⸗ trage namentliche Abſtimmun g. Dr. Het⸗ merich rügt verſchiedene Aeußerungen des Vor⸗ redners. Stv.⸗V. Ammann erklärt, daß der Ev. Volksdienſt die Vorlage ablehnen müſſe, weil bei ihrer Durchführung die Meinungen noch mehr auf⸗ einanderplatzen würden. Nach der neuen Geſchäfts⸗ ordnung könnten unangenehme Anträge überhaupt nicht mehr behandelt werden. Stv. Dr. Hirſchler bemerkt, ſeit Beſtehen des Bürgerausſchuſſes ſei eine Verſchärfung der Geſchäftsordnung nicht notwendig geweſen. Es ſei außerordentlich bedauerlich, daß man nunmehr dazu übergehen müſſe. Schuld daran ſeien die radikalen Parteien. Der Oberbürger⸗ meiſter ruft den Stadtrat Dr. Orth und den ſozialdemokratiſchen Stv. J ü ngt wegen Zwiſchen⸗ rufen zur Ordnung. Stadtrat Dr. Orth ruft: Ein Jude kann mich nicht belehren. Dr. Heime ⸗ rich: Ich rufe Sie wiederholt zur Ordnung. Sty. Schmidt(Natl.⸗Soz.): Der Ausdruck Jude iſt keine Beleidigung. Sty. Dr. Hirſchler ſtellt feſt, daß die Behaup⸗ kung, die Lage der Stadt Mannheim ſei be⸗ ſonders ſchwierig, nicht richtig ſei. Im Ver⸗ hältnis zu anderen Städten ſei Mannheim vielmehr verhältnsmäßig günſtig dran. Stadtrat Dr. Orth proteſtiert gegen den Oroͤnungsruf wegen des Aus⸗ drucks Jude und beantragt die Entſcheidung des Bürgerausſchuſſes. Dr. Heimerich: Das iſt nichts anderes als glatte Sabotage. In namentlicher Abſtimmung wird der Ord⸗ nungsruf mit 70 gegen 16 Stimmen bei 19 Enthal⸗ tungen gutgeheißen. Sty. Böhler gibt folgende Erklärung ab:„Die kommuniſtiſche Fraktion wendet ſich mit aller Schärfe gegen die unerhörten provokatoriſchen Ausführungen des Stv. Dr. Hirſchler. Gleichzeitig ſtellt ſie feſt, daß die Judenhetze der Nazis eine be⸗ wußte Irreführung der Maſſen iſt. Die Kommu⸗ niſten beteiligen ſich deshalb an der Abſtimmung nicht.“ Stv. Jehrmann meldet ſich zur Geſchäfts⸗ Stv. Böhler erhält broͤnung. Sty. Herkel(Soz.) ruft: Sind Sie ver⸗ rückt geworden? Stv. Fehrmann erſucht den Oberbürgermeiſter, den Stv. Herkel zur Ordnung zu rufen. Der kommuniſtiſche Stadtrat Lechleiter wettert in längeren Ausführungen mit dem bekann⸗ ten Stimmaufwand gegen den ſtadträtlichen Antrag, der ein Ausdruck dafür ſei, daß die Schwierigkeiten, den Etat in Ordnung zu bringen, nicht Klein ſind. Nur Sowjetdeutſchland werde dem werktätigen Volk die Freiheit bringen. Als Stv. Dr. Moekel das Wort ergreift, um gegen den Stadtrat Lechleiter zu polemiſieren, ruft Stv. Böhler: Jetzt kommen die Jeſuiten. Dr. Heimerich ruft den Kommuniſten zur Ordnung. Auch Stv. Hahn erhält einen neuen Ordnungsruf. Stv. Hahn: Ich bitte die Entſcheidung des Bürgerausſchuſſes darüber her⸗ beizuführen, ob der Ordnungsruf berechtigt war. Dr. Heimerich: Sie haben den Ordnungsruf er⸗ halten, weil Sie wiederholt die Oroͤnung gründlich durch Unterbrechung des Stv. Dr. Moekel geſtört haben. Stv. Fehrmann: Der Ausdruck Jeſuiten iſt nicht gerügt worden. Dr. Heimerich: Ich ſtelle feſt, daß ich den Zwiſchenrufer zur Oroͤnung gerufen habe. Sty. Dr. Wolfhard begründet kurz den An⸗ trag der Vereinigten bürgerlichen Gruppen. Der Verlauf der Sitzung beweiſe die Notwendigkeit der Aenderung der Geſchäftsordnung. Die National⸗ ſozialiſten würden für ihr Verhalten von den Wäh⸗ lern ſchon noch die Quittung bekommen. St. Stee⸗ ger erklärt, daß ſich der Ev. Volksdienſt der Stimme enthalten werde. Zwiſchenhinein er⸗ hält der Stv. Fehrmann einen Ordnungsruf. Die Kommuniſtin Langen do rf polemiſiert in ber Hauptſache gegen die Sozialdemokraten und die bür⸗ gerliche Geſellſchaft, die allein an der heutigen wirt⸗ ſchaftlichen Lage des deutſchen Volkes ſchuld ſeien. Dr. Heimerich: Herr Wandel, Sie haben den fünften Ordnungs ruf. Ich bitte Sie, den Saal zu verlaſſen. Der Stv. Wandel verſchwindet. wieder einen Ordnungsruf. Frau Langendorf wendet ſich erregt gegen den auf ſie gemünzten Ausdruck Doppelverdiener. 5 Minuten nach 7 Uhr wird zur Abſtimmung ge⸗ ſchritten. Auf Antrag des Stv. Böhler wird wie⸗ der namentlich abgeſtimmt. Zunächſt wird der ſtadträtliche Antrag mit 67 gegen 39 Stimmen angenommen. Die Kommuniſten quittieren mit Pfutrufen. Dr. Heimerich: Das iſt unzuläſſig. Beim Antrag der Vereinigten bürgerlichen Gruppen ſtimmen 47 mit ja, 42 mit nein, 16 enthalten ſich der Stimme. Da die Mehrheit der Anweſenden nicht dafür ge⸗ ſtimmt hat, iſt der Antrag geſchäftsordnungsmäßig abgelehnt. Die Aenderung der Geſchäftsord⸗ nung tritt demnach auf unbeſtimmte Zeit in Kraft. Von nun ab ruhigerer Verlauf der Sitzung Das Haus tritt dann in die fachliche Bera⸗ tung ein und zwar über die Stadtratsvorlage betr. Herſtellung verſchiedener Straßen im Ge⸗ biet der Pfingſtbergſtedlung. Dafür werden 64 550 Mk. angefordert, wovon 62 585 Mk. aus Anleihemitteln zu decken ſind, von denen 42 485 Mk. ſpäter auf die Anlieger umgelegt werden können. Stv.⸗V. L. Haas(D. Vpt.) begründet die Vor⸗ lage und erklärt, daß der Stadtverordnetenvorſtand die Annahme der Vorlage empfiehlt. Der Stv. Thony(Nat.⸗Soz.) beantragt, die Koſten aus dem Verkauf von Grundſtücken aufzubringen. Stv. Het⸗ tinger(Soz.) tritt für die Vorlage ein, die daun gegen die Stimmen der Nationalſozialiſten, denen vom Oberbürgermeiſter erklärt wird, daß Anträge ichriftlich eingereicht werden müſſen, ange⸗ nommen wird. Es folgt dann die Beratung einer Vorlage über die Herſtellung einer Straßenunterführung am Neckardamm bei Neuoſtheim, wofür 90 000 Mk. angefordert werden, von denen 50 000 Mk. aus Anleihemitteln aufgebracht werden ſollen. Sty.⸗V. L. Haas(D. Vpt.) empfiehlt namens des Stadtverordnetenvorſtandes die Annahme der Vorlage. Sty. Rother(Nat.⸗Soz.) lehnt abermals die Vorlage ab, da ſeine Fraktion gegen jede An⸗ leihepolitik ſei. Str. Dr. Orth(Nat.⸗Soz.) glaubt feſtſtellen zu müſſen, daß hier entgegen der ſoeben angenommenen Geſchäftsordnung Mittel ohne Deckung bewilligt werden. Es entſpinnt ſich eine Kontroverſe zwiſchen dem Stv. Rother(Nat.⸗Soz)), dem Oberbürgermeiſter und Stv. Dr. Hirſchler(Soz.), wobei ſich die, Nationalſozialiſten ſagen laſſen müſſen, daß es beſſer wäre, ſich in die Geſchäftslage einer Stadtverwaltung einzuweihen. Auch dieſe Vorlage wird dann gegen die Stimmen der Nationalſozialiſten angenommen. Desgleichen die nächſte Vorlage über die Herſtellung eines Kraftwagenſchuppens für die Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ ud Elektri⸗ zitätswerke. Ebenfalls gegen die Stimmen der Nationalſozia⸗ liſten, nach einer Bemerkung des Nationalſozialiſten Schweizer, die Vorlage über die Aufhebung der Almendguteigenſchaft in den Vororten Seckenheim, Friedrichsfeld und Wallſtadt. Dann zeigt das Haus zum erſten Male eine ein⸗ ſtimmige Meinung, indem es die Be ſtel lung eines ſtellvertretenden Gemeinderich⸗ ters einſtimmig gutheißt. Dieſe Erweiterung des Geſchäftsbetriebes war notwendig geworden durch * Seite/ Nummer 210 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 7. Mai 1931 die Erhöhung meindegerichte. Der nächſte Punkt der Tagesordnung ruft wieder eine längere Debatte hervor. Es handelt ſich um die Verwaltung der ſtädtiſchen Wohnungen, die zur Vereinfachung der Gemeinnützigen Bau⸗ genoſſenſchaft übertragen werden ſoll, die Verwal⸗ tung der Behelfsbauten an das Fürſorgeamt. Sty. Dr. Waldeck(D. Ppt.) iſt der Meinung, daß die Verwaltung dex Häuſer dem Hochbauamt übertragen werden ſollte und nicht einer Geſellſchaft, die auf die Dauer nur eine Beeinträchtigung des privaten Baugewerbes darſtellen könne. Er müſſe daher die Vorlage ablehnen. Str. Dr. Moekel (tr.) beantragt für das Zentrum die Befriſtung des Vertrages zunächſt auf 5 Jahre. Die kommu⸗ niſtiſchen Redner befürchten bei einem Uebergang auf ein nichtöffentliches Unternehmen eine rigoroſere Behandlung der zahlungsunfähigen Mieter und lehnen die Vorlage ab. Stv. Robert Haas (St.⸗P.) lehnt die Vorlage ebenfalls ab und tritt nur für den Uebergang der Behelfsbauten an das Fürſorgeamt ein. Stv. Dr. Hirſchler(Soz.) er⸗ klärt, daß ſeine Fraktion für den Antrag des Zen⸗ tums eintrete. Der Nattonalſozialiſt Rother wird wegen des Zurufs Rechtsverdreher zur Or d⸗ nung gerufen. Bürgermeiſter Dr. Walli tritt den Bedenken, die gegen die Vorlage erhoben wor⸗ den ſind, entgegen, insbeſondere, daß die Leitung ſozialiſtiſch ſei. Die Zuſammenſetzung des Aufſichts⸗ rates gewährleiſte ein unparteiiſches Arbeiten. Außerdem bringe die Verwaltung durch die Gemein⸗ nützige Baugenoſſeſchaft eine Verbilligung um faſt die Hälfte gegenüber der ſtädtiſchen Hausverwaltung. Ueberdies ſtehe die Leitung unter ſtändiger Kon⸗ trolle des Rechnungsamtes. Oberbürgermeiſter Dr. Heäimerich tritt gleichfalls im Intereſſe der Ratio⸗ naliſierung für den Uebergang der Verwaltung auf die Baugenoſſenſchaft ein. In namentlicher Ab⸗ ſtimmung wird hierauf die Vorlage, verbunden mit dem Zentrumsantrag, den Vertrag auf 5 Jahre zu begrenzen, mit 57 gegen 47 Stimmen angenom⸗ men. Dafür ſtimmen die Sozialdemokraten, das Zentrum und der Evang. Volksdienſt, während die übrigen Parteien dagegen ſind. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich ſchlägt dem Hauſe vor, noch ſeine Etatsrede anzuhören und ſich dann auf morgen nachmittag zu vertagen. Dem widerſpricht das Haus. Stv. Dr. Waldeck(D. Vpt.) hält es nicht für richtig, die Etatsberatungen zu zerreißen. Stv. Dr. Hirſchler(Soz.) macht 3 759 5 wegen der Uebermüdung des Hauſes gel⸗ end. Der Oberbürgermeiſter vertagt darauf kurz vor 49 Uhr die Weiterberatung auf Donnerstag nachmittag 4 Uhr. Außerdem findet Donnerstag vormittag 11 Uhr noch eine Sitzung der Stadt⸗ rates ſtatt. der Zuſtändigkeitsgrenze der Ge⸗ Gewitter und Platzregen Man traute ſeinen Ohren heute Nacht nicht recht, als dumpfes Rollen nach Mitternacht aus dem Schlaf aufſchreckte. Es konnte aber gar kein Zweifel darüber herrſchen, daß ein Gewitter aufge⸗ zogen war, das wohl den Uebergang zu ſchlech⸗ terem Wetter endgültig einleitete. Man hörte auch den Regen auf die Dächer praſſeln, ſchlief aber bald wieder weiter, da die Probleme, ob Regenſchirm oder Gummimantel, erſt am Morgen zu inter⸗ eſſieren pflegen. Im Stillen hatte man auch die Hoffnung, daß es ſich in der Nacht ausregnen werde. Der junge Tag belehrte anders. Dunkle Wolken hingen am Himmel, in der Ferne rollte vereinzelt noch der Donner und zu allem Ueberfluß ſetzte kurz vor ſechs Uhr ein Platzregen ein, den man bei⸗ nahe mit einem Wolkenbruch vergleichen konnte. Wenn auch die Heftigkeit nach kurzer Zeit nachließ, ſo regnete es doch mit ſolcher Beſtändigkeit weiter, daß man auf der Straße raſch durchnäßt war. Leute, die immer recht haben, werden jetzt ſagen: Meß⸗ wetter“. Commerkurſe der Erwerbsloſenſchule Am geſtrigen Nachmittag fanden ſich etwa 300 Erwerbsloſe im Verſammlungsſaal des Roſengar⸗ tens ein, um ſich für die neueingerichteten Sommer⸗ kurſe im Rahmen der Notſchule für Erwerbsloſe anzumelden. Von den Kursteilnehmern ſind etwa ein Zehntel Frauen. Dr. Eppſtein begrüßte die Anweſenden und hob hervor, daß die beſtehenden Kurſe des Winterhalbjahres weitergeführt werden ſollen. Inſonderheit ſind das die Sprachlehrgänge, bei denen Kurſe für Anfänger und Fortgeſchrittene eingerichtet ſind. Zu dieſen Kurſen meldeten ſich durchſchnittlich 15 bis 25 Teilnehmer. Ueberraſchend iſt die Zahl der Anmeldungen zu den Fachkurſen, bei denen die Erwerbsloſen hof⸗ fen, ihre berufliche Bildung zu vervollkommnen und vielleicht einen Er werb zu finden. Das ſind Plakatſchrift und Zeichenkurſe, die Herr Born⸗ hofen leiten wird und die vom Erlernen der Plakatſchrift bis zum Ausſtellen eigener Entwürfe durchgeführt werden ſollen. Zu den Sportſpie⸗ len meldeten ſich 75 v. H. der Anweſenden. Neu eingerichtet wird ein Kurs für Spaniſch, der bis jetzt 15 Anmeldungen aufweiſt. Für die Plakatſchrifterlernung meldeten ſich 30 Erwerbsloſe, für den Zeichenunterricht bis jetzt ſchon 50. Die Geſamtkurſe, an denen alle Teilnehmer ſich beteiligen, umfaſſen deutſche Sprache und Sprech⸗ technik, ferner Lichtbildervorträge und allgemeine Fragen der Erziehung und des Rechts. Als Wünſche wurden vorgebracht Leichtathletik, Schwimmunterricht und Gymnaſtik; Sehr zu be⸗ grüßen iſt die Ermöglichung des Stempelns beim Kursleiter ſtatt beim Arbeitsamt. Bei den Fach⸗ kurſen werden Wünſche hinſichtlich der Einrich⸗ tung von Feinmechanikkurſen, autogenem Schweißen und kaufmänniſchem Rechnen vorgebracht. Lehr⸗ bücher können künftig zur Verfügung geſtellt wer⸗ den. Der Leſeſaal mußte leider aufgegeben werden. Schließlich wurden die Kursteilnehmer auf die Aus⸗ ſtellung„Hausfrau und Handwerk“ und die Kurſe der Volkshochſchule hingewieſen. Das unerwartet ſtarke Intereſſe auch für die Sommerkurſe der Er⸗ werbsloſenſchule beweiſt, daß damit einem Bedürf⸗ nis entſprochen wurde.* Dr. Villinger nach Bergen abgereiſt Zeppelin fliegt doch nach dem Nordpol Der in letzter Zeit, in Verbindung mit der Unter⸗ ſee⸗Expedition Wilkins! nach dem Nordpol, viel⸗ genannte Arzt Dr. Villinger iſt geſtern abend in Begleitung ſeiner Gattin von Freiburg abgereiſt. Zu ſeinem Abſchied hatten ſich Tauſende eingefunden. Der-Zug Baſel—Berlin, den Dr. Villinger be⸗ nutzte, konnte infolge der ſpontanen Abſchiedskund⸗ gebungen der Freiburger Bürger erſt 10 Minuten nach fahrplaumäßiger Zeit den Freiburger Bahnhof verlaſſen. Der Zug traf pünktlich 21.59 in Mannhejim ein. Zu dem kurzen Aufenthalt von 12 Minuten hatte ſich der mit Dr. Villinger eng befreundete, in Mann⸗ heimer Sportkreiſen beſtens bekannte Boxſportler Schuler zur Begrüßung eingefunden. Wie wir er⸗ fuhren, ſpricht Dr. Villinger heute abend in Ber⸗ lin und darauf in Hamburg nochmals im Rundfunk. Anſchließend tritt er die Weiterreiſe nach Ber⸗ gen in Norwegen an. Inzwiſchen wird Sir Wilkins mit dem Unterſeeboot„Nautilus“ in Bergen ein⸗ gelaufen ſein. Dort werden die letzten Probefahrten ſtattfinden, an denen auch die Gattin Dr. Villingers teilnehmen wird. Wir erfuhren weiter, daß, entgegen den in letzter Zeit aufgetretenen Gerüchten, Dr. Eckener mit dem Luftſchiff„Graf Zeppelin“ nunmehr doch nach dem Nordpol ſtarten wird. Dr. Villin⸗ ger, der urſprünglich an dieſer Fahrt teilnehmen ſollte, verabſchiedete ſich vergangene Woche von Dr. Eckener. Anſtelle Dr. Villingers wird nun der durch ſeinen in Südgeorgien aufgenommenen Film„Rah⸗ Rah“ bekannte Freiburger Forſcher teilnehmen. CCC 0 ⁊ TVVVVVVVVVTVVCCbCCCTCTTCbGTGTGbGCbCbGbGCGbGTGbGTGTGbGbGGTGTGTGTGVTPGTVTGTGbGTGGTGTGFw(((wäwGwGöbGbGbGbTGTbTGbVTbGTbTGVbGTVTVbVTbVTVbVbVbVbVVbVbVVPVVVPVPVPVPUPVPVVVVVVVVV—————————Ä— Beſtattung von Karl Tückhardt Von dem langjährigen Mitglied des National- theater⸗Orcheſters, Karl Tückhardt, nahmen ge⸗ ſtern nachmittag die Freunde, Berufskollegen und Angehörigen Abſchied. Stadtpfarrer Mutſchler von Feudenheim ſprach den Hinterbliebenen Troſt zu. Am Grabe legte Generalmuſikdirektor Roſenſtock im Auftrage des Nationaltheaters einen Kranz nieder und erinnerte daran, daß Kammermuſiker Tückhardt ſeit dem Jahre 1905 im Orcheſter mitgewirkt hatte. Als Horniſt war er außerordentlich befähigt. Für die Orcheſtermitglieder rief Herr Sander dem Toten das letzte Lebewohl zu. Der Deutſche Muſikerverband bekundete durch Herrn Materae ſein Beileid. Der Kirchenpoſaunenchor und der Freundeskreis ließen gleichfalls Kränze am Grabe niederlegen. * * Wieder Bezirksrats⸗Sitzung. Der Mannheimer Bezirksrat hat am heutigen Donnerstag erſtmals wieder ſeine durch die Reilinger Wahlen unter⸗ brochenen Sitzungen aufgenommen. Die politiſche Zuſammenſetzung des Be⸗ zirksrats hat ſich durch den Ausgang der Wahl nicht verändert. * Wiederſehenstag der gger. Durch den Welt⸗ krieg nicht mehr aus Anhaltinern, ſondern aus allen Teilen des Vaterlandes zuſammengeſtellt, nachher in alle Winde zerſtreut, wollen die ehem. 93er vom Anhalt. Inf.⸗Rgt. ihre Kameraden zu einem Wiederſehenstag am 29. und 30. Auguſt nach Bernburg einladen. Anmeldungen zum Re⸗ gimentsfeſte und Beſtellungen auf die Feſtſchrift ſind erbeten an den Vorſitzenden des Vereins ehem, 98er G. Wedlich in Bernburg. Gala⸗Abend im Palaſthotel Einen würdigen Abſchluß der Maimarktveranſtaltungen bereitete am Dienstag das Palaſthotel ſeinen Gäſten. Es bot einen Gala--Abend mit einer Tanzſchau, außerdem einen Wiener Walzer⸗ und Tangowett⸗ ſtreit, bei dem das Publikum ſelbſt Preisrichter war. Das ganze ſollte gewiſſermaßen den Auftakt abgeben zu dem am Samstag ſtattfindenden großen Tanzturnier. Der Beſuch war ſehr gut, dagegen hätte die Beteiligung am Turnier ſelbſt ſtärker ſein können. Nur fünf Paare traten an, doch boten ſie dafür um ſo hervorragenderes, ſo daß die „Volksabſtimmung“ äußerſt ſchwierig war und nur in Aus⸗ ſcheidungen die Sieger ermittelt werden konnten. Im Tango ſiegte der Mannheimer Meiſtertänzer Franz mit ſeiner neuen Partnerin Frl. von Baer, bei denen beſon⸗ ders Eleganz, Stilreinheit und ausgezeichnete Technik aus⸗ ſchlaggebend waren. Als zweites Paar plazierten ſich Herr Heyme und Frl. Knapp. Nicht minder überraſchend war der Walzerwettſtreit, bei dem Herr Harre mit Frl. Zoepfel einen knappen Sieg über das Paar Heyme⸗ Knapp erringen konnte. In den Pauſen tanzte das Paar Weinlein⸗Seidel ihren berühmten Tango, Quick⸗ ſtepp, Slowfoxtrott und engl. Waltz und bewieſen damit ihre Klaſſe und Ueberlegenheit. Direktor Weil hatte eine Reihe von Preiſen geſtiftet, die allgemeinen Anklang fan⸗ den. 855 * * Vortrag über Handleſekunſt. Die bekannte Chiroſophin Frau Berty Beer aus Wiesbaden, die ſich ſeit einigen Tagen in Mannheim aufhält, wird am heutigen Donners⸗ tag abend in der Harmonjſe einen öffentlichen Vortrag mit Lichtbildern und praktiſchen Experimenten halten. Frau Beer, die über zwanzigjährige Erfahrungen verfügt, will erreichen, daß die Handleſekunſt als Wiſſenſchaft wie⸗ der anerkannt wird, und verlangt ſtaatliche Prüfſtellen. Pſychologen, Aerzte, Juriſten, Lehrer, überhaupt alle, die die Geheimniſſe des menſchlichen Lebens erforſchen, werden einen hochintereſſanten Abend verleben.(Weiteres Anzeige.) —— Ausſtellung Hausfrau und Handwerk Modevorführung wegen Ueberfüllung polizeilich geſchloſſen Der Beſuch in den Rhein⸗Neckarhallen war ga ſtern wieder recht beträchtlich. Eine ganze Anzahl auswärtiger Vereine kam zum Teil mit Autobuſſen, zu der Ausſtellung. Der An⸗ drang zu der Modevorführung am Nach⸗ mittag war derart groß, daß der Saal polizei lich geſchloſſen werden mußte. Heute Don⸗ nerstag nachmittag findet eine Wiederholung der Modenſchau ſtatt. Da das Intereſſe an dieſer Veranſtaltung ein ſo überaus großes iſt, wird die Ausſtellungsleitung vorausſichtlich noch weitere Wiederholungen einlegen. Seit heute fährt ein Großlautſprecher⸗ Propaganda Auto durch die Straßen Mann⸗ heims und weiſt lauttönend auf die Ausſtellung hin, In Anlehnung au die Ausſtellung findet am Sams⸗ tag, 9. Mai ein„Badiſches Handwerker⸗ treffen“ ſtatt. Am Mittwoch, 13. Mai iſt in den Rhein⸗Neckarhallen ein„Hausfrauen⸗Nach⸗ mittag“, bei dem Frau Emma Kromer, Mit⸗ glied des Reichs wirtſchaftsrats und Vorſitzende des Landesverbandes der Hausfrauenvereine Badens über„Hauswirtſchaft und Volkswirtſchaft“ wird. ſprechen * * * Evang.⸗kirchlicher Jugendſonntag. Der dies⸗ jährige kirchliche Jugendſonntag fällt auf den 21. Juni. In den Gottesdienſten des Jugendſonntags iſt eine Kollekte zu erheben, deren Ertrag zu einem Drittel für die örtliche Jugendarbeit, zu zwei Drittel für die Jugendarbeit des Landes verwendet werden ſoll. Die letztjährige Sammlung, ſoweit ſie für die Landeskirche beſtimmt war, ergab 583976 Mark, die an die verſchiedenen Jugendverbände des Landes verteilt worden ſind. * Die Eliſabethſchule wiederholt am Sonntag, 10. Maj, vormittags 11 Uhr, im Lichtſpielhaus Univerſum das Sing⸗ ſpiel„Das Zauberwort“, das bei der Schlußfeier großen Beifall gefunden hat. Ehemalige Schülerinnen und Freunde der Anſtalt ſeien auf dieſe Vorſtellung hingewie⸗ ſen. Ein etwaiger Reingewinn ſoll dazu dienen, bedürfti⸗ gen Schülerinnen den Aufenthalt im Landheim zu ermög⸗ lichen. 5 vageolealeaicleꝛ Donnerstag, 7. Mai Nationaltheater:„Die Boheme“, Oper von G. Verdi, Miete 31, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel von Eliſe Aulinger und Enſemble 1 „Münchener Luft“, Revue⸗Operette, 20,15 Uhr. Harmonie D 2, 6: Vortrag der Chiroſophin Berty Beer über Handleſekunſt, 20.30 Uhr. 5 Libelle: Kabarett 20,30 Uhr. Rhein⸗Neckarhallen: Ausſtellung„Hausfrau und Hand⸗ werk“, geöffnet von 10—20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Julius Cäſar“, Trauerſpiel von Shakeſpeare, Anfang 20 Uhr. Pfalzban⸗ Kaffee: Gaſtſpiel des Krotesk⸗Komikers Adi Brager, 20.30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der wahre Jakob“.— Pala ſt⸗Theater:„Der Schrecken der Gorniſon“.— Schauburg:„Eine Freudin ſo goldig wie Du“.— — Untverſum:„Vorunterſuchung“.— Roxy⸗ Theater:„Walzerparadies“.— Scala⸗ Theater: „Der Tiger“,— Gloria:„Es flüſtert die Nacht“.— 2* Capitol:„Giftgas“. 8 Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung:„Die Kurpfälziſche Savonnerie⸗Manu⸗ ſaktur.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—18 Uhr. Dienstag, Mittwoch und Donnerstag 15—18 Uhr, Freitag 15—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr. Ausſtellung:„Das Werk des Architekten Adolf Loos“, Dar. ASA= õãòðͥVU)hô0ß0ꝗäàöVVbppfffßbpbTTGꝙäé ↄ VydadꝓdSTTTTPGTPGbGTGGGGGGGGꝙkGköbWwkGTWkGWkWWGWGWGGfTTTVTVTbWTVTVT—TVTWVTVVVWTWVbTWVbVTWWW+1('!TW!Wwww'..!..!.!.!.!.!.!.!.!.!.!.!.!.!...''.ꝛuꝛu'.uꝛu..ꝛu'.'ꝛ' ͤ''.ꝛuꝛ'ꝛꝛ'ꝛuꝛꝛuꝛuꝛuꝛuuꝛꝛuuꝛꝛuꝛuꝛuꝛuꝛꝛ'ubꝛ'uꝛbꝛbbbuꝛbꝛ'ꝛꝛbꝛ y ĩ w. y w' vb... Das Schlänglein Roſenrot Es war das Schlänglein Roſenrot, das lebte in einem ſchönen Garten. Eines Tages war es aufge⸗ wacht in der weichen, grünen Mooshöhle an der Wur⸗ zel eines Baumes. Das Schlänglein Roſenrot ſah an dem Baum empor. Da fielen ſanfte, roſenrote Blü⸗ ten herab, lind und ſterbend legten ſie ſich zum Schlänglein ins Moos— Die Apfelblüte war vor⸗ über.— Aber das Schlänglein Roſenrot ſehnte ſich nach Spielgefährten. Es ſah aus nach ſeinem roſenroten Spielgefährten.— Nirgends fand es Liebe für ſeine Liebe. Die Tiere des Garten waren alle anders. Die Fliegen waren zu glitzernd und zu flink, die Käfer zu mürriſch und ungeſellig, die Spinnen waren ſo faſerige Dinger— und die Vögel ſchienen Him⸗ melstiere zu ſein, ihr Jubel entfernte ſie ſo ſehr von dem Erdentierlein, als daß es ſich ſelbſt empfand. Die Schmetterlinge aber hatten zu Freundinnen die farbigen Blumen.— Und Schlänglein Roſenrot ge⸗ dachte in dieſen freundlichen, lieben Blumen zu ſpielen. Aber— keine der ſtolzen Roſen beugte ſich zu ihm herab— lautlos ſchwiegen ſie im Mittagslicht, vergeblich ſpielte Schlänglein Roſenrot ſeine zierlich⸗ ſten Tänze. Wie gern hätte es ſich um die grünen Schäfte der Lilien gewunden— ihnen geſtanden, daß ſie ſchön ſeien, wie ſie leuchtend und duftend inmitten des Gartens ſtanden, von allen Blumen geliebt. Das Schlänglein wagte es nicht.. Aus dem dunklen Veilchenbeet kamen dunkle Blicke herüber. Der feurige Mohn glühte prächtig, und das⸗Schläng⸗ lein Roſenrot ſchlüpfte zitternd in das grüne Moos zurück. Die Einſamkeit des ſchönen Gartens war in ſeiner kleinen Tierſeele, und es ſchlief nicht, als der Abend⸗ wind kam und die große Stille. Dieſe Stille hatte es ſonſt gewiegt in den Traum. Nun ſah es den Himmel dunkeln, die Sterne ſpiegeln. Und das goldene Gefunkel ſchien ihm tröſt⸗ lich und liebreicher als alles, was es bisher geſehen.— Nur fern war es— ſo unſäglich fern— und das arme Schlängleinherz pochte ſo nah der Erde. Was war ihm, dem Schlänglein Roſenrot im weiten Welt⸗ garten verwandt, was fand ſich zu ihm, wozu konnte es ſich finden? Und es ſchlief nicht, ſah wie die Sterne über ihm den Himmelsweg gingen und endlich verſanken. Da verwandelte ſich die Nacht. Wurde aus dunk⸗ lem Samt zu tiefdunklem Blau.—„Wie großes Veilchenbeet“, ſah das Schlänglein und fürchtete ſich. — Aber das Blau zerſchmolz, verfing in ein Grün— unendlich— aber doch erinnernd an das ſanfte Moos, wenn um Mittag die Sonne ins Innerſte drang. „Die Heimat, das Hüllende“,— empfand das Schlänglein, ſie kehrt in den Höhen wieder. Aber— ſiehe. Es naht ſich das große, das ſehn⸗ lichſte Wunder. Ueberflogen wird das Grün vom roſenroten Hauch, dem Boten der Sonne. Und es ge⸗ ſchieht, daß Himmel und Erde ſich berühren. Es tagt. Und das roſenrote Schlänglein ſieht die Roſenröte — weiß ſich aufgenommen und vergeht in dem Schöp⸗ fer mit dem Liebeslaut des Geſchöpfs. N. D. Chriſtian Morgenſtern, geb. 6. Mai 13871, f geſt. 31. März 1914. Am 6. Maj wäre Chriſtian Morgenſtern, der geiſt⸗ reiche Groteskendichter und feinſinnige Lyriker, 60 Jahre alt geworden. Seine Gedichtbände „Galgenlieder“,„Palmſtröm“ und„Palma Kinkel“ ind durch ihren grotesken Humor und ihre kühne Phantaſie in weiten Kreiſen berühmt geworden, 1 Macht der Symbole Der junge Lehrer, der während des Krieges noch auf der Schulbank ſaß, wurde von den Kindern der Oberſtufe gebeten, doch etwas vom Kriege zu er⸗ zählen. Er berichtete, was er zuſammengeleſen hatte. Die Kinder hörten andächtig zu, aber er merkte bald, daß die Schüler ſo etwas wie ein wildes, verwege⸗ nes Abenteuer aus ſeinen Erzählungen witterten. Und auf einmal ſtand ein Junge auf und erklärte: daß hier, in der Stadt, in dieſer Klaſſe, vor dem Kriege ein Lehrer geweſen ſei, der mit ins Feld ge⸗ zogen wäre und in Frankreich gefallen ſei. Das griff der Lehrer ſofort auf wie eine Erleuchtung. Er er⸗ bat von der Witwe des Gefallenen einige Kriegs⸗ andenken, die er den Kindern zeigen wollte, Und eines Tages konnte er das Soldbuch des Lehrers, die Erkennnungsmarke und das Eiſerne Kreuz mit in die Schule bringen. Und als dieſe drei Dinge langſam und bedächtig von Kinderhand zu Kinderhand wanderten, da fühlte er, wie eine tiefe Weihe und Andacht in die Kinderherzen einzog. Das Soldbuch, die Erkennungsmarke und das Eiſerne Kreuz: drei Dinge, die der Tod auf ſeiner Renn⸗ bahn für einen kühnen Läufer auswarf und die nun, von der Patina der ewigen Vaterlandsidee verklärt in Kinderhänden liegen. Es iſt, als ob in dem arm⸗ ſeligen Büchlein das in Bleiſtiftſchrift zwölf Schlach⸗ ten aufzählt, als ob in dem Stück angeroſtetem Blech, das einen Namen, Regimentsnummer und Kompagnie trägt und in dem ſchlichtgeſtanzten Stück Eiſen des Kreuzes die Not eines Volkes zum Sym⸗ bol gebildet ſei. Dieſe drei Dinge haben mitgeholfen: Geſchichte zu ſchaffen, waren Weggefährten des Krieges, waren ein Ton aus ſeiner Sturmglocke, ein Sauſen aus ſeiner Peitſche. Es iſt, als ob in dieſen Symbolen immer noch die Ideen wachen, die eine Nation ergreifen, wenn ſie gepeinigt, geſteinigt und geknebelt wird. Immer wieder verlangten die Kinder dieſe drei Dinge zu ſehen. Und wurden ſeltſam ſtill und in ſich gekehrt dabei.— Drei Dinge, die Klio lange anſieht und betaſtet, ehe ſie eiſern und unbarmherzig ihr Völkerbuch aufſchlägt und zum ewigen Griffel 9 855 i M. J. Propaganda gegen Gott Von der religionsfeindlichen Werbearbeit Räte⸗ rußlands gibt die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung einige Proben. Die„Gottloſen“ haben neuerdings ihre kulturgegneriſche Betriebſamkeit auch auf Deutſchland ausgedehnt. Was alles in Rußland zur Propaganda gegen die Kirche heran⸗ gezogen wird, zeigen die Aufnahmen von Plakaten und Schriften, Kartenſpielen, Büſten.—„Lebenslänglich!“ ſind eine Reihe er⸗ ſchütternder Bilder, die die Tragödie einer Mutter, deren Sohn wegen Mordes zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt wurde, wiedergeben. Im Sportteil des Heftes: Südafrika ſiegt 50 und „Start...“, Bühnenbilder von den Berliner Auf⸗ führungen„Minna von Barnhelm“ und„Emilia Galotti“. Wer wird Präſident von Frankreich? Ein Fürſt kommt nach Hauſe. Iſt das das Frauengeſicht unſerer Zeit? übrigen Bilderſeiten. Im Feuilleton u..: Kein Tier kennt ſeine Mutter, Ihre Frau betrügt Sie Die Serie„Europäiſche Dokumente“ hat das Kalſer⸗ reich Mexiko und den Krimkrieg zum Thema.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige.) O Städtiſches Schloßmuſeum Mannheim. Dank dem Entgegenkommen des badiſchen Finanzminister ums erhielt das ſtädtiſche Schloßmuſeum für ſeine derzeitige Sonderausſtellung„Erzeugniſſe 5255 kurpfälziſchen Savon nerie⸗Manufak⸗ tur“ als weitere Leihgaben zwei Tabourets aus dem Bruchſaler Schloß und einen Wandſchirm aus dem Schwetzinger Schloß. Die genannten Möbelſfück ſind mit Savonneriebezügen der kurpfälziſchen Sa vonnerie⸗Manufaktur verſehen. E Eliſabeth Bergner gaſtiert in Heidelberg. 15 ſabeth Bergner, die ihre Tournee durch Loge die Schweiz, die Tſchechoſlowakei und durch Oeſte 5 reich und Ungarn führt, gaſtiert wie bekannt, mit 91 Enſemble am 23. Mai in der Stadthalle 181 1 delberg mit ihrem letzten Berliner Erfolgsſt 1 „Amphitryon 38“ von Giraudoux. Es ſei 155 allem darauf hingewieſen, daß Eliſabeth Bergner um einmalig in Heidelberg gaſtiert und ein Gaſtſ Mannheim nicht ſtattfindet. Denkmälern und ſind nur einige von den Titeln den ſipiel in —— E Donnerstag, 7. Mai 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 210 Tagung der Reichsbahnbeamten Die finanzielle Lage der Reichsbahn —Keine weiteren Gehaltskürzungen vor Aufrollung der Reparationsfrage Am 3. Mai tagte in Pforzheim die badiſche Landesverſammlung des Reichsbundes Deutſcher Reichsbahnbeamten des mittleren nichttechniſchen Dienſtes. In Anweſenheit von etwa 200 Vertre⸗ tern und Gäſten erſtattete der Landesvorſitzende, Reichs bahnoberſekretär H arter⸗Karlsruhe, Mit⸗ glied des Hauptbeamtenrates der Deutſchen Reichs⸗ bahngeſellſchaft, in etwa zweiſtündigen Ausführungen den Geſchäftsbericht. Neben den beſonderen Stan⸗ des⸗ und Beamtenfragen behandelte er insbeſondere die immer mehr ſich verſchlechternde finanzielle und wirtſchaftliche Lage der Reichsbahn unter beſonderer Berückſichtigung des Kraftwagenwettbewerbs. Nach⸗ dem im Geſchäftsjahr 1930 eine Mindereinnahme von 770 Millionen Mark zu verzeichnen war, habe das erſte Vierteljahr 1931 einen weiteren Verkehrs⸗ rückgang und 173 Mill./ Einnahmeausfall gebracht. Wenn die Verkehrsentwicklung ſo weiterſchreite, dürften die Geſamteinnahmen der Reichsbahn im laufenden Geſchäftsjahr 4 Milliarden Mark kaum noch erreichen. Wie bei dieſer Sachlage, ſelbſt bei ſchärfſter Droſ⸗ ſelung der ſächlichen und perſonellen Ausgaben die Aufbringung der Reparationsſteuer von 660 Mill. Mark und der ſonſtigen politiſchen Laſten der Reichsbahn ſich ermöglichen laſſen ſoll, ſei gegenwar⸗ tig überhaupt noch nicht abzuſehen. Die Reichs bohn habe vor dem Reichsbahnſchiedsgericht bereits ein⸗ ſchneidende Eingriffe in den Eiſenbahnverkehr an⸗ gekündigt. Gegen die immer deutlicher werdenden Abſichten nach weiteren Gehaltskürzungen der Beamten nahm der Berichterſtatter entſchieden Stellung. Der Bericht wurde mit ſtarkem Beifall entgegen⸗ genommen und führte zu einer lebhaften Aus ⸗ sprache, in der der Bericht gutgeheißen und dem Landesvorſtand das einmütige Vertrauen der ſtark beſuchten Verſammlung bekundet wurde. Der aus⸗ ſcheidende Landesvorſitzende Harter wurde ein⸗ ſtimmig für die Dauer von 2 Jahren wiedergewählt, ebenſo die beiden Vorſtandsmitglieder Bühl und Vogt⸗Karls ruhe. Als Ergebnis der Beratungen und als einmütige Willensmeinung der mittleren Reichsbahnbeamten⸗ ſchaft ſtimmte man einhellig für folgende zwei Eutſchließungen 1. Die am 3. Mai 1931 in Pforzheim tagende Verſammlung lehnt die in den öffentlichen Er⸗ örterungen immer deutlicher zutage tretenden Ab⸗ ſichten auf weitere Gehaltskürzungen der Beamten mit Entſchiedenheit ab. Mit der%8jigen Gehalts⸗ kürzung vom 1. Febr. 31 iſt die untere Grenze des wirtſchaftlich Erträglichen mindeſtens für die untere und mittlere Beamtenſchaft erreicht. Der Farken Senkung des geſamten Lohn⸗ und Gehaltsſtandes iſt eine die innere Kaufkraft erhaltende Preis⸗ ſenkung nicht gefolgt. Eine weitere Gehaltskürzung bedeutet daher nicht nur die Verelendung und Ver⸗ proletariſierung großer Beamtenſchichten, ſondern eine weitere Schwächung der inneren Kaufkraft mit all ihren unheilvollen Auswirkungen auf die Pro⸗ duktion und den Inlandsmarkt. Mit Nachdruck und Ernſt macht die Landesverſammlung auf die große Beunruhigung und Verbitterung auf⸗ merkſam, die die angekündigten Gehalts kür⸗ zungsabſichten innerhalb der Beamtenſchaft hervorgerufen haben. Die Landesverſammlung vertritt die Auffaſſung, daß zunächſt das Repara⸗ kionsproblem aufgerollt und die politſchen Zahlun⸗ gen an das Ausland herabgeſetzt werden müſſen, be⸗ vor der jetzt ſchon mit wirtſchaftlichen Schwierig⸗ keiten kämpfenden Deutſchen Beamtenſchaft weitere Opfer und damit weitere Verelendung zugemutet werden kann. 2. Die finanzielle und wirtſchaftliche Lage der Deutſchen Reichsbahn geſtaltet ſich infolge des ſtarken Verkehrsrückganuges ſeit Beginn des Jahres 1931 immer bedenklicher. Neben der allgemeinen Wirtſchaftskriſe wirkt ſich der Druck der Reparationslaſt und der Wettbewerb des Kraftwagens immer ſtärker aus. Die aus Re⸗ parationsſteuer, politiſchen Laſten und Beförde⸗ rungsſteuer ſich zuſammenſetzende jährliche Ge⸗ ſamtbelaſtung der Reichsbahn beträgt annähernd 1,4 Milliarden Mark. Dieſe im öffentlichen Inter⸗ eſſe zu leiſtenden Zahlungen werden nur dann noch fernerhin aufgebracht werden können, wenn der ungeregelte und vielfach ungeſunde Wett⸗ bewerb des Kraftwagens, insbeſondere im Ferngüterverkehr, durch geſetzliche Maß⸗ nahmen auf das volkswirtſchaftlich notwendige und nützliche Maß zurückgeführt wird. Die Landesverſammlung erwartet, daß ſich Reichsregierung und Reichstag dieſer giſetzgebe⸗ riſchen Notwendigkeit nicht länger verſchließen werden. Aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurden Polizeihauptwachtmeiſter Ru⸗ dolf Schwarz in Karlsruhe und Polizeiaſſiſtent Friedrich Han le in Pforzheim zu Polizeiſekretären. Verſetzt wurden Verwaltungsinſpektor Adolf Villinger beim Oberverſicherungsamt in Karls⸗ ruhe zum Landesgewerbeamt in Karlsruhe; Verwal⸗ tüngsoberſekretär Walter Hell beim Landesgewerbe⸗ amt in Karlsruhe zum Bezirksamt Bretten. Uebertrittin den Ruheſtand kraft Ge⸗ ſetzes: Oberregierungsrat Dr. Albert Siebert beim Miniſterium des Innern; Polizeiſekretär Va⸗ lentin Stör k in Raſtatt. Ks. Ganſchießen des Gaues Heidelberg * Plaukſtadt, 6. Maf. Auf dem Schießſtande des hieſigen KK.⸗Vereins fand, von beſtem Wetter be⸗ günſtigt, am Sonntag das erſte Gauſchießen in dieſem Jahre ſtatt. In Anweſenheit des Gauleiters, Prof, Etzel⸗Heidelberg, entwickelte ſich ein lebhafter Schießbetrieb, an dem ſich der Verein vollzählig be⸗ teiligte. Es wurden ſehr gute Reſultate erzielt: 3. goldene, 4 ſilberne und 4 broncene Gau nadeln wurden erſchoſſen. Die goldene Gaunadel erhielten Herm. Zimmer, Hch. Staudt und Fritz Saam. Auf der Vereinsehrenſcheibe erzielte der Schütze Philipp Gaa einen 12. Goldenes Buchdruckerjinbiläum * Mosbach, 6. Mai. Buchdruckereibeſitzer Hermann Kirſchner, Verleger der„Badiſchen Neckarzeitung“, konnte dieſer Tage ſein 50fähriges Berufs jubiläum als Buchdrucker feiern. Von Oktober 1918 bis März 1918 war er Geſchäftsführer und Redakteur der„Schramberger Zeitung“ und über⸗ nahm dann Verlag und Druckerei der„Badiſchen Neckarzeitung“. Diamantene Hochzeit * Merdingen(Amt Breiſach), 6. Mal. Karl Aug. Gretzmeier und ſeine Frau Maria geb. Grünfel⸗ der, 82 und 83 Jahre alt, konnten dieſer Tage das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit feiern. Aus dieſem Anlaß erhielten ſie ein Ehrengeſchenk und Glückwunſchſchreiben vom badiſchen Staatspräſiden⸗ ten und von Erzbiſchof Dr. Carl Fritz. * * Plankſtadt, 6. Mai. Am Sonntag abend veran⸗ ſtaltete der hieſige Geſangverein„Amicitia“ im Sängerheime zum Roſengarten einen Konzert⸗ und Familienabend, mit dem eine Sängerehrung verbunden war. Unter der Leitung des Dirigenten, Hauptlehrer Hertel wurde der Abend mit dem Badiſchen Sängergruß und dem Männerchor„Weihe⸗ lied“ eröffnet. Anſchließend nahm der erſte Vor⸗ ſitzende Herr Adam Wo If die Ehrung des Sanges⸗ bruders Theodor Gan vor. Die Mannheimer Lau⸗ tenſängerin Frau Elſe Wagner erzielte mit ihren Darbietungen vielen Beifall. Aus der Pfalz Vom pfälziſchen Sängerbund Die Mitgliederberſammlung des Pfälz. Sänger⸗ bundes vom 30, Nopember 1930 hat den Beſchluß gefaßt, daß der Bund ſich zu einer geſchloſſenen Einzelleiſt ung beim Sängerfeſt des DSB. 1932 in Frankfurt anmelde. Gleichzeitig wurde empfoh⸗ len, die für Frankfurt vorgeſehenen Geſamt⸗ chörſe in das Jahresprogramm der Vereine aufzu⸗ nehmen. Der DSB. hat nun ſeinen muſikaliſchen Plan zum Feſte aufgeſtellt, die Chöre ſind für alle Haupt⸗ aufführungen beſtimmt, die Noten werden zur Zeit an die Vereine verſandt. Der Pfälz..⸗B. iſt in die 1. Hauptaufführung eingereiht. Für dieſe ſind lein⸗ ſchließlich der Stadionkundgebungb 9 Chöre vorge⸗ ſehen, dazu kommen koch 2 Chöre für die Einzel⸗ leiſtung des Pfälz..⸗B. Da das Feſt im Goethe⸗ jahr(100. Todesjahr) ſtattfindet, haben die Chöre faſt durchweg Goethetexte und ſind für alle, auch kleinere, Vereine ausführbar. Der Pfälz..⸗B. ſtellt ſeinen Vereinen, die nach Frankfurt gehen, die Aufgabe der ſofortigen Noten⸗ beſchaffung, damit die Vorbereitung im Bundes⸗ gebiet nun bald beginnen kann. Nach den bis jetzt unverbindlich erfolgten Voranmeldungen zu ſchlie⸗ ßen, wird der Pfälz..⸗B. in Frankfurt mit etwa 2500 Sängern vertreten ſein. Selbſttötungsverſuche —o— Ludwigshafen, 7. Mai. Geſtern abend nach Einbruch der Dunkelheit verſuchte ſich ein früherer Landwirt aus Oggersheim im Rhein in der Nähe der Fügenſchen Lagerhalle zu ertränken. Er wurde von einem Hallenmeiſter, der ihm nachſprang, ans Land gezogen.— Ein von Berlin zugereiſter lediger Volontär ſtürzte ſich vergangene Nacht aus dem 4. Stockwerk eines Gaſthauſes in den Hof, um ſich das Leben zu nehmen. Er blieb bewußtlos mit ſchweren Verletzungen im Hofe liegen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Das Muſiker⸗Auto umgeſtürzt * Dunzweiler(Weſtpf.), 6. Mai. Ein ſchwerer Autounfall ereignete ſich auf der neuen Straße nach Schmittweiler. Ein mit Muſikanten beſetztes Auto ſtürzte in einer Kurve die Straßenböſchung hin⸗ unter und überſchlug ſich. Die Inſaſſen kamen unter den Wagen zu liegen, der vollſtändig in Trüm⸗ mer ging. Die Muſikanten, die glücklicherweiſe nur leichte Verletzungen erlitten, mußten ſpäter mit ver⸗ bundenen Köpfen in einer hieſigen Wirtſchaft zum Tanze aufſpielen. Urteil im Mordprozeß Urban * Berlin, 6. Mai. Das Schwurgericht II ver⸗ urteilte den Artiſten Urban wegen Totſchlags in Tateinheit mit unerlaubtem Waffenbeſitz zu acht Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Abſchied von Albert Brückl Die große Beſtürzung, die der Tod des jungen Albert Brückl hervorgerufen hat, drückte ſich bei der geſtrigen Be⸗ teiligung bei ſeiner Beſtattung au Zu Hunderten waren am geſtrigen Nachmittag die Mi e er Monnheimer Fußballgemeinde nach dem hof⸗Käfertal ge⸗ ſtrömt, um dem totent Albert Br 0 Lebewohl zuzuruſen. onder⸗Omnibuſſe, itos, Fahrräder ſtanden dicht umlagert war. in der kapelle die kirch⸗ eremonien, dtpfarrer Kiefer ⸗Waldhof ſegnete die L ein. Ein Geſongschor umrahmte die Feier mit geiſtlichen Liedern. Dann bewegte ſich der Trauerzug zu dem Grabe Albert Brückls, das mit Kirſchblüten und Maiglöckchen reich ge⸗ ſchmückt war. Gleich links am Eingang des Friedhofs, in der erſten Gräberreihe, findet der ebte Ligaſpieler neben ſeinem Bruder Konrad die letz Ruheſtätte. Nach dem Gebet des Geiſtlichen und einem Choralvortrog eines Bläſerquartetts dankte Dr. turm, der Vorſitzende des licher Sportvereins Waldhof dem Toten, der mit dem Aufſtieg des Verei ſo eng verknüpft war. Dr. urm betonte, daß der Sportverein nicht nur einen vorbildlichen Fuß⸗ bollſpieler verliere, ſondern auch den Verluſt d Menſchen Brückl aufs tieſſte bedauere. Vorbildlich al pielführer, hatte ſich der„Bertl“ ouch als Geſchäftsführer des Wirt⸗ ſchoftsbetriebes des Vereins und als Mittler zwiſchen Mannſchaſt und Vorſtand hervorragende Verdienſte er⸗ worben. Noch kann man die Nachricht vom Tode Brückls kaum faſſen, die rieſige Trauergemeinde mag dem Toten und ſeinen Angehörigen ein Bew für den echten Schmerz der Fußbollgemeinde ſein. Wir werden dicht nicht ver⸗ geſſen! rief bewegt Dr. Sturm dem Toten nach. Die Ligamonnſchaft, die im blau⸗ſchwarzen Dreß er⸗ ſchienen war und den Sarg ihres lieben Kameraden ſelbſt getragen hatte, dankte durch den Trainer Tauchert, der Süddeutſche Fußballverband durch ſeinen Bezirksvor⸗ ſitzenden Herrn Herzog dem verſtorbenen Sportsmann. Für die Tennisabteilung des Woldhof legte Herr Dr. Wollmann, für den Verein für Raſenſpiele der 2. Vorſitzende Herr Banzhaff, den Mannheimer Fuß⸗ ball⸗Club Phönix Herr Hetzler, die Spielvereinigung Mannheim⸗Sandhofen Herr Klumpp, die Spielvereini⸗ gung Mundenheim Herr Krämer, den Phönix Lud⸗ wigshafen Herr Regele, den Fußballverein Eppelheim Herr Ruppert einen Kranz nieder. Die beiden Geſangvereine von Mannheim⸗Walohof, Liederkranz und Sängerbuſt, deren Mitglied der Verſtorbene geweſen war, waren mit ihren Fahnen er⸗ ſchienen und ließen gleichfalls Kranzſpenden niederlegen. Auch die ehemaligen Kollegen und Kolleginnen Brückls, die mit ihm bei der Firma Böhringer gearbeitet hatten, gedachten durch eine Kronzniederlegung ihres ehemaligen Freundes. Choralvorträge umrahmten die ſchlichte Feier. Aus allen Reden klang die ehrliche Trauer um den Ver⸗ luſt eines Menſchen und Sportmannes heraus, der ein Vorbild für ſeine Kameraden geweſen war. Nur ſchwer wird die Lücke wieder zu ſchließen ſein, die in die Reihe der Ligaſpieler geriſſen wurde. Unerſetzlich aber wird Albert Brückl neben ſeinem Verein ſeinen Angehörigen ſein, denen ſeine Freunde in aufrichtigem Schmerz die Hände drückten. Wie beim Anmarſch der Teilnehmer, ſo mußte auch noch Schluß der etwa einſtündigen Beerdigung die Polizei den umfangreichen Verkehr regeln. Die oͤritte Etappe der Deutſchland⸗Rundfahrt— Wauters Spurtſieger — Verſagen der Münchener Polizei— Dinale von einem Auto überfahren Die Deutſchland⸗Rundfahrt wurde am Mittwoch mit der dritten Etappe fortgeſetzt. Die Strecke führte von Ulm über Memmingen, Buchloe, Augsburg nach dem 217.6 Km. ent⸗ fernten München. Sie ſtellte diesmal keine beſonderen Anforderungen an die Fahrer. Auf der Fahrt durch die bayriſche Hochebene war das Feld meiſt geſchloſſen. Es gab zwar eine Anzahl von kleinen Jagden, jedoch blieben ſie meiſt ohne Ergebnis. Da die Strecke keine nennenswerten Steigungen aufwies, konnten ſich diesmal auch die Belgier wieder ſtärker zur Geltung bringen, die bei den Bergfahr⸗ ten am Vortage verſagt hatten. Am Ziel in München kamen wieder 34 Mann in einer geſchloſſenen Gruppe an. Hier gerieten ſie aber in eine böſe Bedrängnis, da die Polizei vollkommen verſagte. Sie verſtand es nicht, die Zielſtrecke von den zahlloſen wilden Rad⸗ und Motorradfahrern und Autos freizuhalten. Die führenden Fahrer konnten ſich noch einigermaßen glatt durchſchlängeln, dagegen kam die italieniſche Mannſchaft ſtark ins Gedränge. Dinale wurde von einem Kleinauto überfahren. Dabei kamen auch ſein Landsmann Giuntelli und der Luxemburger Krier zu Fall. [Der Italiener Frascarelli ſtieg in höchſter Aufregung vom Rade und verprügelte den Führer des Kleinautos. Die italieniſche Mannſchaft ſammelte ſich dann wieder und trug auch den ſchwerverletzten Dinale durch das noch 50 Meter entfernte Ziel. Welcher Art die Verletzungen Dinales ſind, konnte noch nicht ermittelt werden, jedoch iſt nicht mehr damit zu rechnen, daß der Italiener die Fahrt fortſetzen kann. Das Renngericht wertete für alle 34 Fahrer die gleiche Zeit. Im Spurt hatte der Belgier Wauters den Schweizer Antenen und den Berliner Buſe um einige Län⸗ gen hinter ſich gelaſſen. Das genaue Ergebnis der Etappe lautete: 1. Wauters⸗Belgien 714.177 Stunden. 2. Antenen Schweiz. 3. Buſe⸗Deutſchland. 4. Nicolas Frantz⸗Luxemburg. 5. Stö⸗ pel⸗Deutſchland. 6. van Bruagene⸗Belgien. 7. Bulla⸗Oeſter⸗ reich. 8. Degraeve⸗Belgien.— Alle übrigen 26 Fahrer wur⸗ den gemeinſam auf den neunten Platz geſetzt. Das Einzel⸗Geſamtklaſſement nach der drit⸗ ten Etappe ſieht folgende Spitzengruppe:„ Buſe⸗Deutſchland 35 Punkte 2615.14 Std. 2. Stöpel⸗Deutſchland 35 Punkte. 3. Nicolas Frantz⸗Luxemburg 34 Punkte. 4. Metze⸗Deutſch⸗ land, Frascarelli⸗Jtalien, Thierbach⸗Deutſchland je 31 Pkt. 7. Valentyn⸗Holland 30 Punkte. 8. Giuntellt⸗Jtalien 29 Pkt. (alle Fahrer gleiche Zeit). 8 Im Länderklaſſement führt weiter Deutſchland mit klarem Punktvorſprung vor der Gemiſchten Mannſchaft, Frankreich, Italien, Schweiz und Belgien. Neuer beutſcher Erfolg beim internationalen Reitturnier in Rom Zu einem zweiten großen Erfolg kamen die deutſchen Farben am Dienstag bei dem internationalen Reitturnier in Rom. Im Mittelpunkt des vierten Tages ſtand das Kanonen⸗Jagdſpringen, wohl die ſchwierigſte Prüfung der ganzen Veranſtaltung. Nux drei Teilnehmer blieben bis zum Schluß fehlerfrei, Nach einem hartnäckigen, dreifachen Stechen ging Rittmeiſter von Barnet o w auf„General“ als vielbejubelter Sieger hervor und ge⸗ wann damit den wertvollen Capitol⸗Pokal. Insgeſamt nah⸗ men 14 deutſche Reiter und Pferde an der Konkurrenz teil. Sehr gut hielten ſich Oblt. Brandt auf Hein und Oblt. Momm auf Baccarat. Doch mußten auch ſie ſchließlich aus⸗ ſcheiden, ſodaß als Anwärter auf den erſten Platz nur noch von Barnekow mit„General“, der franzöſiſche Leutnant Betrand mit Bolivar und der Italiener Gherſi mit Magda in der Arena ſtanden. In den beiden erſten Stechen kamen alle drei Reiter fehlerlos über den ſchwierigen Kurs. Als jedoch im ritten Gang das Doppelrick auf.80 Meter unt die Triple⸗Barré auf.90 erhöht worden waren, kam nut noch von Barnekow auf General in einem der ſchneidigſten Ritte, die man je in der Piazza die Siena geſehen hat, feh⸗ lerfrei hinweg. Bolivar machte nur einen Fehler und holte ſich damit den zweiten Platz vor Magda, die zweimal den Gehorſam verweigerte. Trotz des ſchlechten Wetters hielten die zahlreichen Zu⸗ ſchauer voller Spannung bis zum Schluſſe des atemberau⸗ benden Wettbewerbes aus. Nach dem grandioſen Siege des deutſchen Reiters ertönte das DWDeutſchland⸗Lied und die deutſche Fahne am Sieges maſt verkündete den zweiten deut⸗ ſchen Sieg. * Krefeld(6. Mai) 1. Haus Hütten⸗Jagdrennen. Für Vierjährige. 2500. 30007 Meter. 1. Geſt. Ravensberg Forſt mann(Jauek): 2. Bergſchüler; 3. Sinumbra. Ferner: Florett, Janette. Schwarzwald, Rabenſteiner. Tot.: 43:10; Pl.: 13, 11, 16:10. 2. Preis von Verberg. Verkaufsrennen. Für Drei⸗ jährige. 2000 /. 1000 Meter. 1. Geſt. Ravensberg Schü ſ⸗ ſeltreiben(Wenzel); 2. Gold und Silber; 3. Feldge⸗ ſchrei. Ferner: Medinus, Patina, Palaſtritter, Teut, Laura. To.: 27:10; Pl.: 15 18, 20:10. 3. Preis von Geldern. 2200 l. 1200 Meter. 1. Diltheys Charitis(Zimmermann); 2. Ingraban; 3. Glorig. Fer⸗ ner: Teufelsjunge, Roſenrot, Eisvogel, Augapfel, Mona Liſa, Dagmar Tot.: 17:10; Pl.: 12, 15, 31:10. 4. Rhein⸗Ausgleich. Ausgleich II. 2500 J. 1400 Meter. 1. Lampes Papageno(Höllein); 2. Baden; 3. Tirano. Ferner: Stahleck, Pralinee. Tot,: 23:10; Pl.: 12, 11:10. 5. Liuner⸗Jagdreunen. Ausgleich III. 2500 /. 3700 Meter. 1. Loß Sankt Anton(Hänſcheid); 2. Die Deutſche; 3. Larodoſta. Ferner: Lord Offaly, Pechvogel, Lenz, Nina, Hofnarr, Neck, Bundesbruder. Tot.: 61210; Pl.: 21, 23, 18:10. 6. Clever⸗Ausgleich. Ausgleich III. 2200. 2000 Meter. 1. Grumpes Fortis(Klotz); 2. Feudal; 3. Klingenſchmied; 4. Föhn 2. Ferner: Peloria, Thales, Denker, Lucca, Suba, Stilicho, Leitſtern, Mydar, Sternkarte, Sündenbock, Ping Pong. Tot.: 24710; Pl.: 63, 22, 100, 54:10. Der Kampf um den Davispokal Die Spiele der zweiten Runde Die erſte Runde der europäiſchen Daviszone hat außen der unerwarteten Niederlage der Oeſterreicher in Athen gegen Griechenland kaum ein Ueberraſchung gebracht. Eng⸗ land hat Monaco überlegen geſchlagen, Irland hat ſich gegenüber der Schweiz ebenſo ſicher behauptet, da es über die beſſeren Allrvundſpieler verfügte und die Italiener haben trotz des Verſagens de Morpurgos die Mehrzahl der Punkte mit nach Hauſe genommen. Die Tſchechen haben in ihrem Junioren Hecht, der die in ihn gefetzten Hoffnun⸗ gen erfüllte, einen Zuwachs erhalten, der den Ausfall von Jan Kozeluh mehr als wett macht. In der zweiten Runde ſtehen ſich alſo jetzt von oben nach unten geſehen folgende Nationen gegenüber: Japan und Jugoflawien in Agram vom 8. bis 10. Mai Aegypten und Finnland in Helſingfors vom 8. bis 10. Mai; 0 Belgien und England in Brüſſel vom 9. bis 11. Mai; f Irland und Südafrika in Dublin vom 8. bis 10. Mai; Griechenland und Tſchechoſlowakei(Ort u. Termin noch unbeſtimmt; f Italien und Holland in Mailand vom 15. bis 17. Mat; Dänemark und Rumänien(Ort und Termin noch un⸗ beſtimmt); Norwegen und Polen in Oslo vorausſichtlich vom 8. bis 10. Mai. Nach der Papierform ſind Japan, England, die Tſchecho⸗ ſlowakei, Dänemark, Italien und Norwegen ziemlich ſichere Favoriten. Zweifelhaft erſcheint aus klimatologiſchen Gründen der Ausgang der Begegnung zwiſchen Aegypten und Finnland in Heſingfors. Denn in dieſem Spiel können für die Aegypter Schwierigkeiten der Akklimatiſte⸗ rung eintreten, wie ſie ſich bekanntlich auch in der erſten Runde bei der Begegnung zwiſchen Oeſterreich und Grie⸗ chenland, die ſich in Athen abſpielte, für die Oeſterreicher ergaben. Auch die Südafrikaner werden es in Frland nicht ſo leicht haben wie es in Düſſeldorf der Fall war. Sie müſſen in Dublin auf Gras ſpielen und mit regneriſchem Wetter rechnen, beides Umſtände, die die an ſteinharte Plätze und Tropenklima gewöhnten Kapländer unter Um⸗ ſtänden um die Früchte ihrer Düſſeldorfer Erfolge bringen können. Reform des Davis⸗Syſtems Gebieteriſcher denn je drängt ſich angeſichts der Sachlage die Notwendigkeit einer Reform des europätſchen Dapts⸗ ſuſtems auf, eines Syſtems, bei dem allzuviele Imponderg⸗ bilien und allzuviele Vorteile des unberechenbaren Zufalls, ganz abgeſehen von dem blinden Walten der Ausloſung, mitſpielen. In den amerikaniſchen Zonen zeigt ſich dah⸗ gegen eine gerechtere und beſſer vorauszuſehende Entwick⸗ lung. Dort ſind bereits die Vereinigten Staaten von Nord amertka und Argentinien als die ſicheren Steger der nor und füdamerikaniſchen Zone ermittelt worden. 2 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mat Rhein Pegel 1. 0 80 0 5 0 1 Neckar⸗Pegel 1 0 25 58. 75 Saher 188 Manstein 6047610 Kehl.38 3 Jagſtfeld 1,70.581,48.80 Maxau 5,48 5 Heilbronn 169.601.501, Mannheim 488 4 Plochingen 0,81 0,75 0,781,50 Kaub 3,278 ö Köln.65 Kölnische Iflusirierte Heule neu 2 20 Pfennig Zu beziehen in unserer Geschäfts- stelle RI,-6, den Nebenstellen Wald- hofstr. 6, Sehwetzingerstr. 10.20, Meer- feldstr. 13 u. durch unsere Trägerinnen Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsfeil: Kurt Ehmer Gekicht und alles übrige: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Or Haas, Neue Mannheimer Zeitung Gm. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beltrüge keine 2 e— Rückſendung erfolgt nur ben ückporto 9 — HANDELS- WIR TSCHAFTS-ZETTU NG Donnerstag, 7. Mai 1931 Abſchlüſſe der Agrippina⸗Verſicherungsgruppe Unveränderte Dividende Bei der Agrippina See⸗Fluß⸗ un d Lan d⸗ transport⸗Verſicherungs ⸗ As. in Köln wird vorgeſchlagen, nach einer neugebildeten Rücklage für Grundbeſitzentwertung in Höhe von 140 000 4(foweit aus den früheren Berichten erſichtlich, find zwar im Lauf der Jahre namhafte Zugänge auf Im⸗ mobilien erfolgt, jedoch wurde nie mitgeteilt, ob und in welchem Ausmaß Abſchreibungen auf dieſes Konto vorgenommen worden ſind. Es wäre erwünſcht, wenn darüber der zu erwartende Geſchäftsbericht näheren Auf⸗ ſchluß gäbe. Die Red.) ſowie einer weiteren Sonder ⸗ rücklage für Außenſtände in Höhe von 50 000 22 aus dem danach verbleibenden Reingewinn von 210 297 (i. V. 208 870)/ die gleiche Dividende von 8¾ v. H. auf das mit 25 v. H. eingezahlte Aktienkapital von 6 Mill. wie im Vorfahr zu verteilen. Bei der Kölner Lloyd Allgemeine Ver⸗ ſicherungs⸗AG. in Köhn wird vorgeſchlagen, aus einem Reingewinn von 74056(i. V. 72 251 1 dle gleiche Diyidende von 8 v. H. auf das mit 25 v. H. eingezahlte Aktienkapital von 2 Mill./ wie im Vorfahr zu verteilen. Bet der Mitteleuropäiſchen Verſiche⸗ rungs⸗ AG. in Köln wird vorgeſchlagen, aus einem Reingewinn von 81 215(i V. 70 193) l ebenfalls die gleiche Dividende von 8 v. H. auf das mit 25 v. H. eingezahlte Aktienkapital von 2 Mill./ wie im Vorfahr zu verteilen. Außerdem werden der Kapitalreſerve 20000/ zugeführt zur Erhöhung auf 100 0000 l. Auch bej der Düſſeldorfer Lloyd Verſiche⸗ rungs⸗ Ac. in Köln kommt wieder die gleiche Divi⸗ dende in Höhe von 8 v. H. zur Ausſchüttung, und zwar aus einem Reingewinn von 142 650(i. V. 195 270) 4. Die Kapitalrücklage von 75 000„/ wurde um 35 000 4 auf 110 000/ erhöht. Bei der weiter zur Gruppe gehörenden Agrippina Lebensverſicherungsbank in Berlin konnte die Verwaltung mitteilen, daß es ihr trotz der ſchweren wirtſchaftlichen Lage gelungen ſei, einen Zugang be⸗ anktragter Verſicherungsſumme in Höhe von 18,90 Mill. zu erzielen, Auch bei dieſer Geſellſchaft kommt die gleiche Aktionärdibidende wie im Vorjahr mit 14 v. H. zur Verteilung. l r Wie die Verwaltungen mitteilen, iſt die Entwick⸗ lung der vorgenannten Geſellſchaften trotz der allge⸗ meinen ungünſtigen Wirtſchaftslage befriedigend ge⸗ weſen. * Colonia Kölniſche Feuer⸗ und Kölniſche Unfall⸗Ver⸗ ſicherungs⸗Ac., Köln.— Neues Jahr zufriedenſtellend. Die HV. genehmigte den bekannten Abſchluß für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1930(Reingewinn 1045 641 J¼, 20 v. H. Divi⸗ dende auf die Stammaktien und 13 v. H. auf die Vor⸗ zugengktten). In den Aufſichtsrat gewählt wurden Dr. Paul Silverberg, Köln, Gen.⸗Dir. Stieringer, National Stettiner, und Oberamtmann Karl Wentzel, Teutſchenthal bei Halle. Schließlich gelangte eine Satzungsänderung zur Annahme betreffend die Zahl der Aufſichtsrats mitglieder. Das neue Jahr hat ſich bisher zufriedenſtellend entwickelt. — Die HV. der Rückverſicherungs⸗ AG. Colo⸗ nia, Köln, genehmigte gleichfalls den bekannten A b⸗ ſchluß für das Geſchäftsjahr 1930(Reingewinn 172 828 1 gegen 174 762/ i.., wieder 20 v. H. Dividende). Mannheimer Schlachtviehverſicherung Wieder 50prozentige Rückvergütung Die aus Mitgliedern der Mannheimer Fleiſcherinnung beſtehende Mannheimer Schlachtviehverſicherung kann auch für das Jahr 1930 über eine günſtige Fortentwicklung be⸗ richten. Insgeſamt 80 695 verſicherte Tiere brachten eine Prämienein nahme von 80 695 J. Alle Schlachtvieh⸗ klaſſen ſchloſſen mit einem Ueberſchuß ab, ſo daß ſich nach Umlegung der Geſamtunkoſten auf die einzelnen Klaſſen ein Ueberſchuß von 40 468/ ergibt, woraus wieder rund 50 v. H. der Verſicherungs beiträge den Mitgliebern als Rückvergütung zugeführt werden können. Die Aktien betragen 71712 /, die Paſſiven 24 455 J, ſo daß ein Aktivſaldo von 46 256 1 verbleibt.— Die GV. unter Vorſitz von Metzgermeiſter Friedrich Büche le genehmigte die Abrechnung, erteilte dem Vorſtand Entlaſtung, genehmigte die vorgeſchlagene Rückvergütung und die übrigen Zuweiſungen. Die ausſcheidenden Vor⸗ ſtandsmitglieder wurden einſtimmig wiedergewählt. Halberſtadt⸗Blaukenburger Eiſenbahn⸗Geſellſchaft in Blankenburg(Harz). Der AR. beſchloß, der v. HV. am 16, unt für das Geſchäftsjahr 1930 eine Dividende von 27⁰⁰ gegen 5 v. H. i. V. in Vorſchlag zu bringen. Weitere Rückbildung der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 210 Der Pfandbriefumlauf im März 1931 Der 7proz. Pfandbrief beim Zugang der erſte Die Statiſtik der Boden⸗ und Kommunal⸗Kredit⸗In⸗ ſtitute für den Monat März 1931 umfaßt unverändert 103 Anſtalten. Einen Ueberblick über den Umlauf an Schuld⸗ verſchreibungen und den Beſtand an Hypotheken und Kom⸗ munaldarlehen am 31. März 1931 im Vergleich zum 28. Fe⸗ bruar 1931 geben die folgenden Tabellen(alles in Mill.): Umlauf an Schuldverſchreibungen 28. 2. 31. 8. Febr. März Febr. März Zugang Abgang 121,90 121,0 47,01 0,4? 0,57 2,81 19 5,11 10.67 11.79 122.707150,24˙ 62,45 62,45 8078 60,257, 69,45 22,08 31,08 .30.81 .38.94 23,40% 31,43 6813.45 979.57 1900.30 9775.12 6718.45 991,41 1004.40 9695,00 Pfandbriefe(Inland) 5(Ausland) Liqu. Pfandbriefe uſw. Pfandbriefe insgeſomt'“ abzüglich Abgang Reinzugang Komm. ⸗Obl.(Inland) 7(Ausland) 215.64 Aufwertungsſchuldv. 468,50 ſtomm.-Obl. insgeſamt“ 2629,45 abzüglich Abgang 8,43 14,43 Reinzugang bezw Abgang 14,9/% 17,00“ Geſamtumlauf“ 12324,45 12824,45 148,11 191,68““ 70,88 Geſamtreinzugang 75,28 86,48“ *) einſchließlich Sachwertanleihen. *) ausſchließlich Zugang an Aufwertungsſchuldverſchrei⸗ bungen. Beſtand an Hypotheken, Kommunal⸗ und ſonſtigen Darlehen 28. 2. 81, 3. 1981,45 215.7 471702 2629.40 1934,23 Febr. März Zul Ab)gang + 23,45 + 38,21 + 29, 76 — 1,84 + 98,25 — 10.59 116.83 112.24— 0,68 Geſamtſumme 14526, 16 1402,02 + 61,98 Der Geſamtumlauf an Schuldverſchreibungen leinſchl. Sachwertanleihen) erhöhte ſich alſo bis zum 31. März 1931 (alles in Mill.%) bei einem Bruttozugang(ausſchließlich Zugang an Aufwertungsſchuldſchreibungen) von rd. 182 (im Vormonat 146) und einem Abgang von 95(71)— was einem Rein zugang von 87(75), davon 70(60) bei den Pfandbrieſen und 17(15) bei den Kommunalobligationen entſpricht— auf 12 425(12 324), in welcher Zahl der Zu⸗ gang der Liquidationspfandbriefe von 11(5) und der Auf⸗ wertungsſchuldverſchreibungen von 3(4) berückſichtigt iſt. Im einzelnen belief ſich der Bruttozugang bei den Pfandbriefen(Inland) bei einem Umlauf von 6813 (am 28. 2. 31: 6 716) auf 149(122), der Abgang auf 52(47), ſodaß ſich hier ein Nettozugang von nur 97(75) er⸗ gibt. Der Hauptanteil des Zugangs entfällt f Landwirtſch. Hypotheken Sonſt,(Städt) Hypoth gommunal⸗Darlehen Sonſtige Darlehen Neugeſchäft insgeſamt Aus Aufwertung Außerdem i. d. Teilnngsm. 2868,31 5491,57 3270,72 195,01 11820,65 2589.68 11605, 21 2584,57 zum erſten Male mit 94(49) auf den 7proz. Typ, dem in weitem Ab⸗ ſtand der 8proz. Typ mit einem Zugang von 52(63) folgt. Beim bproz. Typ ſtellte ſich der Zugang auf 3(). Beim Abgang ſteht jedoch der 8proz. Typ mit 27(22) an der Spitze, ihm folgen der 7proz. Typ mit 11(7) und der 10proz. Typ mit 10(15). Beim Zugang des 7proz. Typs entfallen 50(34) auf die Hypothekenaktienbanken und 26(11) auf die öffentlich⸗rechtlichen Kreditanſtalten, beim Zugang des Sproz. Typs 27(89) auf die Hypothekenaktienbanken und 24(24) auf die öffentlich⸗ rechtlichen Kreditanſtalten. Bei den Kommunalobligatiben(Inland)(Um⸗ lauf 1951 gegen 1934) ſtellte ſich der Bruttozugang auf 31 (28) und der Abgang auf 14(); der Nettozugang be⸗ lief ſich ſomit auf 17(17). Hier entſallen von dem Brutto⸗ zugang noch 19(12) auf den Sproz. und nur 9(7) auf den 7proz. Typ, vom Abgang 7(4) auf den Sproz. Typ und 3 (J) uf den 7proz. Typ. Der Auslands abſatz an Pfandbriefen und Kom⸗ munalobligationen(Umlauf 1195 gegen 1207) war mit rd. 1(0) wieder minimal, der Abgang erhöhte ſich auf 13(). Liguidationspfandbriefe und Aufwertungs⸗ ſchuldverſchreibungen(Umlauf 2371 gegen 2373) wurden 15(0) neu in den Verkehr gebracht, der Abgang beträgt 15(13). am Weltwarenmarkt Neue Preisverluſte— Geringes Bedarfsgeſchäft— Zinspolitik und Vorratshäufung Die beruhigtere Auffaſſung, die hinſichtlich der Preis⸗ entwicklung an den Weltrohſtoffmärkten im Monat Fe⸗ bruar Platz gegriffen hatte, war nur von kurzer Dauer. Schon im März zeigte es ſich, daß die Preisbildung wieder im n zunehmender Unſicherheit ſtand, was zu neuen a ſchwächungen auf wichtigen Teilgebieten(Getreide, Ko⸗ 1 8 Petroleum, Rohgummi) führte. Im 511 at ſi Berſtärktem Maße fortgeſetzt. 1 des internationalen Konſums auf nahezu allen renmarktgebieten gingen die Notierungen zum Teil Unter heftigen Schwankungen, wie zum Beiſpiel am Welt⸗ metallmarkt, ſtändig zurück, wobei neue Rekordtieſpreiſe auf den europäiſchen Buttermärkten, auf den Kaffee⸗ märkten, den Kupfer⸗, Blei, Zink⸗, Platin⸗ und Rohgummi⸗ märkten erreicht wurden. Die ſich verſtärktortſetzen de Rückbildung der amerikaniſſchen irt⸗ ſchaftskonjunktur, die finanziellen Schwierigkeiten in den ſüdamerikaniſchen Staaten, das Darniederliegen des Baugewerbes in der ganzen Welt, die unverändert labile Honſumlage ſpezlell des europäiſchen Erdteils, die Stockungen in der Kapitalverſorgung— all dieſe Faktoren waren nur zu ſehr geeignet, die Ungunſt der ſtatiſtiſchen Lage bei den meiſten Welthandels⸗Artikeln ſtärker hervor⸗ treken zu laſſen und die Preisbildung weiter 81 Käufers⸗ 5 91 zu beeinfluſſen. Durch ein reges e darfs ⸗ ge ſchäfk traten lediglich die Kaffeemärkte, die ſich von ihrem Tiefſtande kräftig erholen konnten, ſowie die Rohfutemärkte hervor, welch letztere auf die Bele⸗ bung am engliſchen Garn⸗ und Gewebemarkt reagierten. Im ganzen überwiegt der Eindruck, daß durch die Po⸗ litik der niedrigen Zins ſätze der natürliche Ausſcheidungsprozeß über Gebühr verlängert und die Durchhaltung großer Rohſtoffbeſtände— ſehr zum Nachteil des Welthandels— überhaupt er ſt ermöglicht worden iſt. Im April gaben— verglichen mit dem März— Mais, Roggen, Hafer, Zucker, Speck, Schmalz, Butter, Leinöl, Haumwollſaatöl, Baumwolle, Wolle, Rohſeide, Hanf, Kupfer, Zinn, Blei, Zink, Platin, Rohöl und Rohgummi im Preiſe nach. Erholen konnten ſich lediglich Weizen, Kaffee und Rohfute. Die Preisentwicklung Ende April März Qualität 1981 1981 Hardwinter 2 62,50 60,75 er Juli Rio Nr. 7 637 585 Centrifugals.19 Mittelpreis 8 Middl. 928 dann die Abwärtsbewegung in Bei großer Un⸗ Ende Börſe Einheit Chilago cts je buſhel New Nork ots e Ib. Zucker New Hork ots ſe lb. mal Chikago ots je lb. on New Pork ots je lb. Wolle Bradford d je lb. Jute London Sterl. je to. Kupfer London Sterl. je to. Blei London Sterl. je to. Zink London Sterl. je to. Silber London g je oz 0 b autſchuk London d je Ib. ſmoled ſheet Auf den internationalen Brot⸗ u nd Futter⸗ getreidemärkten war die Preisbildung weiter ab⸗ wärts gerichtet. Per ſaldo feſter, wenn auch unter größe⸗ ren Schwankungen tendierten lediglich die Weltweizen⸗ märkte, für die der mehr in Erſcheinung tretende Zuſchuß⸗ bedarf der internationalen Bedarfsländer eine gute An⸗ Ware Weizen Kaffee 64er tops Firſt Marks Standard gew. Marke gew. Marke Standard regung bot. Allerdings ſtehen einer echten Markterholung nach wie vor die rieſigen Beſtandsmengen in Nordamerika, in Auſtralien und Argentinien im Wege. d Das geringe Hervortreten des Bedarfs ließ die Kolo⸗ nialwarenmärkte in uneinheitlicher Haltung verkehren. Scharſen Schwankungen waren die braſilianiſchen Kaffee⸗ märkte ausgeſetzt, oͤie nach neuen Tiefpreiſen auf umfang⸗ reiche Deckungen hin(Extraſteuerl) Ende April kräftig avancieren konnten und bis zu 15 v. H. über den zu An⸗ fang April geltenden Preiſen ſchloſſen. Ginen ſchorfen Abſchlag mußten ſich die Rohzuckermärkte gefallen laffen. Die unbefriedigende Verbrauchsentwicklung und der allge⸗ meine Marasmus kamen hierin deutlich zum Ausdruck. Der Weltteemarkt lag nach der letzten Reaktion ſchon wie⸗ der ruhiger. Die Kaufluſt war gering. Namentlich die gewöhnlichen Sorten hatten unter zunehmendem Angebot zu leiden. Die amerikaniſchen Fettwarenmärkte lagen infolge der unbefriedigenden Bedarfsentwicklung ge⸗ drückt. An den europäiſchen Buttermärkten ſetzte ſich der Preisobbau ſort. Der wieder abflauende engliſche Markt und die Rekordproduktion Dänemarks ließen die Kopen⸗ hagener Notierung auf den Tiefſtand von 1/95 Kronen ab⸗ abgeſchwächt. Relativ gut gehalten bei minimalen Umſätzen ſinken. Die Märkte für Faſerſtoffe tendierten überwiegend waren nur die Flachsmärkte. Die Befeſtigung der Rohjute⸗ märkte ſtand mit Deckungen der Spekulation in Zuſam⸗ menhang, die durch den bisher feſtzuſtellenden weſentlichen Rückgang der Anbaufläche ausgelöſt wurde. In nachgiebi⸗ geren Rohſeidenpreiſen ſpiegelte ſich das enttäuſchende Frühjahrsgeſchäft in der Union wie auf dem Kontinent wieder. In der nach unten neigenden Kurve der Baum⸗ wollpreiſe prägte ſich das fehlende Vertrauen in die Lage des Artikels aus, deſſen ſtatiſtiſche Entwicklung nur einem beſcheidenen Optimismus Raum gibt. Auf leicht ermäßig⸗ tem Niveau fanden die Wollpreiſe einen guten Halt, da die Feſtigkeit der auſtraliſchen Wolle anregte. Der Weltmetallmarkt ſtand im Zeichen einer neuen Baiſſewelle, von der die Zinn⸗ und Zinkmärkte am ſtärkſten betroffen wurden. Allgemein macht die Droſſe⸗ lung der Produktionen nur langſame Fortſchritte und vermag ſich dem Verbrauchsrückgang nicht ſchnell genug an⸗ zupaſſen. Zudem ſtellt ſich die durch die Kartelle betriebene Politik der Vorratshortung immer mehr als ein recht koſtſpieliges Geſchäft heraus, ganz abgeſehen davon, daß die Verbraucher durch die künſtliche Hochhaltung der Preiſe zu ſparſamſter Verwendung der Rohmaterialien erzogen werden. An den Bleimärkten iſt der Reſtriktionsbeſchluß ſaſt eindruckslos vorübergegangen, da das zwiſchen Pro⸗ duktion und Konſum beſtehende Mißverhältuis durch das neue Arrangement nicht beſeitigt wird. Die letzthin in Amerika zwiſchen internationalen Zinkerzeugern gepflo⸗ enen Verhandlungen ſind ergebnislos verlaufen und 8 den Fall ſpwohl der europäiſchen wie der amerika⸗ niſchen Zinkpreiſe beſchleunigt. An den engliſchen Kohlen märkten hat das Geſchäft nach vorübergehender Belebung wieder nachgelaſſen. In Erwartung eines neuer⸗ lichen Nachgebens der Preiſe halten die Verbraucher mit Neuabſchlüſſen zurück. Zu den von der Preiskriſe am härteſten betroffenen Artikeln gehörten auch weiter die Rohgummimärkte. Die konjunkturelle Rückbildung in den Vereinigten Staaten war für die Konſumgeſtaltung ebenſo abträglich wie das unaufhörliche Anwachſen der Weltgummibeſtände. Die Geſamtſumme des Beſtandes an Hypo⸗ theken, Kommunaldarlehen und ſonſtigen Darlehen ſtellte ſich am 31. 3. 31 auf 14602(14 526). Da⸗ von entfallen 11905(11 820) auf das Neugeſchäft und 2585 (2589) ſind aus Aufwertung entſtanden. Von dem Zugang von 85(93) kommen nur 4(23) auf landwirtſchaftliche, da⸗ gegen 65(38) auf ſtädtiſche Hypotheken, 15(30) auf Kom⸗ munaldarlehen und 1(2) auf ſonſtige Darlehen. Schleſiſche Portland-Cement-Induſtrie AG. 8 v. H. Dividende zu erwarten Die AR. ⸗Sitzung der Schleſiſche Portland⸗-Cement⸗In⸗ duſtrie AG. in Oppeln ſoll noch im Laufe dieſes Monats ſtattfinden. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr einen Gewinn erzielt, der ohne weiteres eine Divi⸗ dende von 8 bis 10 v. H. geſtatten würde, und zwar bei reichlichen Abſchreibungen. Der Vorſtand hatte ſich aber bisher noch nicht entſchließen können, die Ausſchüttung einer Dividende in Vorſchlag zu bringen, da er zunächſt die weitere Entwicklung des Zementabſatzes abwarten wollte. Wie der BBC. zuverläſſig erfährt, wird aller Vorausſicht nach trotz der ao. ungünſtigen Abſatzentwicklung im laufen⸗ den Jahre eine Dividende von 8 v. H. gegen 12 v. H. i. V. vorgeſchlagen werden. * Dividendenhalbierung Portlaud⸗Cementfabrik Ger⸗ mania AG., Haunover. Der AR. beſchloß, die Verteilung einer Dividende von 7 v. H.(14 v..) bei normalen Abſchreißungen vorzuſchlagen. O' Stickſtoffwerke AG., Waldenburg.(Eig. Dr.) Trotz der bedrängten Finanzlage iſt es laut Mitteilung des Gläubigerausſchuſſes gelungen, bei dem Waldenburger Werk das Produktionsprogramm für das Dünge⸗ jahr 1930/81 in vollem Umfange durchzuführen. Die Anlage hat den Erwartungen in dieſer Betriebsperiode voll entſprochen. In der kommenden ſtillen Saiſon ſoll das Werk einer grundlegenden Ueberholung unterzogen werden und wünſchenswerte techniſche Verbeſſerungen vor⸗ genommen werden. Die Zahlungen an die Kleingläubiger werden in den nächſten Tagen geleiſtet werden. Dem vor⸗ geſchlagenen Moratorium bis 30. Sept. 1931 haben nun⸗ mehr faſt ſämtliche Großgläubiger zugeſtimmt. * Conrad Tack u. Cie. AG.— Wieder 9 v. H. Dividende. in Vorſchlag. Der auf den 30. Mai einberufenen HV. wird die Verteilung einer Dividende von wieder 9 v. H. vorgeſchlagen. Die Umſätze haben ſich in dem am 31. De⸗ zember 1930 beendeten Geſchäftsjahr auf Vorjahrshöhe gehalten. OVergleichsverfahren Lederwarenfirma Edwin Carle⸗ bach, Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Ueber die Firma iſt bei rund 160 000/ Paſſiven und 80 000/ Aktiven nun⸗ mehr das Vergleichsverfahren eröffnet worden, wobei den Gläubigern eine Quote von mindeſtens 30 v. H. geboten wird. Es iſt beabſichtigt, die Firma zu liquidieren. Die notwendige Mehrheit für den Vergleichs vorſchlag ſoll vor⸗ handev ſein. dem im abgelaufenen Geſchäftsjahre erzielten Salamander AG. Stuttgart 8 v. H. Dividende für das erſte GJ. als AG. Die erſte GV. der Salamander AG. beſchloß, aus Reinge⸗ win n von(alles in Mill. /) 4,082 eine Dividende von 8 v. H. zu verteilen und 0,472 auf neue Rechnung vorzu⸗ tragen. Neu in den AR. wurde RA. Dr. Hans Fritz Abraham⸗Berlin, gewählt. Das Ergebnis des erſten Geſchäftsjahres war im Verhältnis zu der ſchlechten allge⸗ meinen irtſchaftslage günſtie g. Entlaſſungen konnten vermieden, und die Arbeitszeit mußte nur wenig einge⸗ ſchränkt werden. Das Beſtreben, die Preiſe weitgehend der geſunkenen Kaufkraft anzupaſſen, wurde weiter verfolgt. In dem Konto Grundſtücke und Gebäude ſind außer den Fabri⸗ ken in Kornwe mund Türkheim 15 Geſchäftshäuſer enthalten. Die Geſchäftseinrichtungen ſtehen mit 9,9 zu Buch und verteilen ſich auf 108 eigene Geſchäfte in Deutſch⸗ land. Im Geſchäftsjahr 1930 ſind auf Konto Beteiligungen 0,51 zugegangen. Die Abſchreibungen auf Gebäude, Ma⸗ ſchinen und Geſchäftseinrichtungen betragen 1,444. Im neuen Geſchäftsjahre waren die erſten 2 Monate unbefriedigend, mit dem Frühjahrswetter im März iſt eine Beſſerung eingetreten, die Ausſichten bleiben aber zweifelhaft. In der Bilanz werden ausgewieſen: Grundſtücke und Gebäude 12,8(Eröffnungsbilanz vom 1. 1. 1930: 11,1), Maſchinen 9,9(0,10), Geſchäftseinrichtungen 0,9(0,63), Be⸗ teiligungen 0,71(0, 20), Wertpapiere 2,36(3,32), Schuldner 9,72(8,76), Bankguthaben, Wechſel, Schecks und Kaſſe 6,34 (5,33), Waren 13,20(13,83). Auf der Paſſipſeite ſtehen neben dem AK. von 32 Mill.„/ und den unveränderten Reſerven von 3,2 Hypotheken mit 9,37(0,48) und Gläubiger mit 5,29 (6,55). Die Bruttbeinnahmen werden mit 6,026 angegeben, 1,944 wurden abgeſchrieben. Pfälziſche Mühlenwerke AG. Mannheim 8(10) v. H. Dividende 0 geſtrigen AR.⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der Mai vorzuſchlagen, aus dem Bruttogewinn einſchl. 42551(42 122)„ Vortrag von 811 531(88 622)„ nach Abſchreibungen in Höhe von 220 284(275 802) 4 und Zuweiſung von 50 000(29 268)„ zum geſetzlichen Reſerve⸗ fonds und 50 000(30 000)„ zum Reſervefonds II ſowie wieder 6000/ zum Genußſcheinkonto auf das AK. von 5 Mill.„ eine Dividende von 8(i. V. 10) v. H. gleich 400 000(450 600)% zu verteilen. und den Reſt von 85 996 Mark auf neue Rechnung vorzutragen. * Vereinigte Süddeutſche Margarine⸗ und Fettwerke AG. in Durlach. Der Rohertrag im Geſchäftsjahre 1930 ſtellte ſich auf 708 856(758 995); demgegenüber die Geſchäftsunkoſten auf 685 396(728 404) A. Es verbleibt ein Reingewinn von 28 476 689 366) einſchl. 5 016 Vortrag auß 1929. Aus der Bilanz lin): Kaſſe und Forderungen 295 927(229 573), fehlende AK.⸗Einzahlung 52500, Warenbeſtände 77 568(106 173); Grundkapital 205 000 (135 000), Reſerve 80 500(73 500), Kreditoren 140 235 (176 880), Delkredere 31000(20 000). (I Nordd. Oelmühle AG., Hamburg wieder dividenden⸗ los.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, wird auch für das neue Geſchäftsjahr eine Dividende bei der Nordd. Oel⸗ mühlenwerke AG. in Hamburg nicht zur Verteilung ge⸗ langen. O Die Ratifizierung des Zuckerabkommeus. Brüſ⸗ ſe l, 6. Mai.(Eig. Dr.) Die Ratifizierung des Chad⸗ bourne⸗Abkommens wird om 9. Mai in Brüſſel vollzogen. In der GV. am „„— Weiterer Abſatzrückgang beim Ruhrkohlenſundikat Haldenbeſtände über 9 Millionen To. Beim Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat war im April der Abſatz auf Rechnung des Syndikats weiter rück⸗ läufig. Er ſtellte ſich nach den vorkäufigen Ergebniſſen arbeitstäglich auf 180 000 To. gegen 188 000 To im März (209 000 im April 1930 und 207000 To. im März 1930). Der Abſfatz in den unbeſtrittenen Gebieten ging von 90 000 Tonnen im März auf 84 000 To. im April zurück, der Ab⸗ ſatz in den beſtrittenen Gebieten ſank von 98 000 To. auf 96 000 To. Die Haldenbeſtände auf den Zechen ſind weiter geſtiegen, und zwar von 8,8 Mill.(einſchließl. Koks und Briketts in Kohle umgerechnet) Ende März auf 9,1 Mill. To. Ende April. Die Zunahme entfällt ausſchl. auf Koks. Weinverſteigerung Forſt Forſt, 7. Mai. Der Forſter Winzerverein e. G. m. b. H. verſteigerte geſtern 28 Stück, 9 Halbſtück und 2 Viertelſtück 19 0er, 3 Halbſtück und 2 Viertelſtück 1929er naturreine Weißweine aus beſten Forſter und Deidesheimer Reb⸗ lagen, darunter viele Nummern raſſige Riesling⸗Gewächſe und einige Nummern Riesling Spätleſe. Auch hier machte ſich die allgemeine wirtſchaftliche Lage, die beſonders ſchlech⸗ ten Verhältniſſe im Weinbau und Weinhandel bemerkbar. Obwohl ſieben Nummern guter 1930er Weißweine zurück⸗ gezogen wurden, muß man noch ſagen, daß die zugeſchla⸗ genen Nummern der Qualität entſprechend eine weit höhere Bewertung verdient hätten. Dagegen erhielten die Endnummern des 1930er Jahrganges, beionders die welt⸗ bekannten Weine aus den Lagen„Jeſuitengarten, Kirchen⸗ ſtück“ ganz angenehme Preiſe. Die Weine des Jahrgangs 1920 waren ſchön geartete Gewächſe, die einen guten wei⸗ teren Ausbau auf der Flaſche verſprechen. Beſonders die beiden letzten Nummern„Pechſtein Riesling Spätleſe und Jeſuitengarten Rieſling Spätleſe“ ſind vollmundige, alko⸗ holreiche Weine. Trotz der Güte macht ſich auch hier die allgemeine Lage bemerkbar und hätten auch dieſe Weine eine beſſere Einſchätzung verdient. Trotz allem kann dieſes Weinausgebot als gut angeſehen werden. 1980er Weißweine: Forſter Hellholz 690, 700; Fo. Linſenſtück 730; Myrrhe 710, 690 zur.; Longkammert 700, 710; Schnepfenflug 690 zur., 710, 780; Pfeiffer 680 zur. Wahlshöhle 690 zur., 740, 750; Berg 00 zur. Altenburg 700 zur.; Hahnenböhl 710 Satz 740; Straße 720, 750, Ger⸗ ling 740; Neunmorgen 740; Dei. Herrgottsacker 770, 700; Fo. Elſter 770, 1000; Süßkopf 750, 820; Fleckinger 770, 8705 Mühlweg 740 zur., 1000; Langenböhl 880; Pechſtein 910 Langenacker Rsl. 1020; Pechſtein Rsl. 1100; Langenböhl Rsl. 1180; Jeſuitengorten Rsl. Spätl. 1350; Kirchenſtück Rel. Spätl. 1550.— 1929 er Weißweine: Forſter Elſter 1470; Fleckinger 1510; Langenböhl Rsl. 1810, Pech⸗ ſtein Rsl. Spätl. 2290; Jeſuitengarten Rel. Spätl. 2460. * Vom mittelbadiſchen Weinmarkt. Bühl, 6. Mai. Das Weinbaugebiet in Mittelbaden im Raume von Baden⸗ Baden bis Offenburg rüſtet ſich zum erſten Weinmarkt, der aus Anlaß der Landestagung des Bad. Küfer⸗ und Kübler⸗ verbandes in Bühl am 10. und 11. Mai ſtattfindet. Die Weine ſind nunmehr reſtlos angeliefert. Sämtliche Sorten aller hier in Mittelbaden vorkommenden Weine ſind ver⸗ treten, ſo Fremersberger, Nägelsförſter, Neuweierer, Um⸗ weger, Sinzheimer, Eiſentäler, Affentaler, Bühlertäler, Kappelrodecker, Waldulmer, aus dem Oberkircher Gebiet, Zell⸗Weiherbach, Ortenberg, Durbach. Dazu kommen Weine aus dem Markgräflerland und Kaiſerſtuhlgebiet. Ganz be⸗ ſonders ſtark ſind die Edelbranntweine vertreten, wie Zwetſchgenwaſſer, Kirſchenwaſſer, Bromheergeiſt, Himbeer⸗ geiſt, Mirabellengeiſt, Heidelbeergeiſt; auch Apfelweine ge⸗ langen zur Ausſtellung. Nürnberger Hopfenmarkt In der laufenden Woche iſt es nach einer vorübergeben⸗ den Belebung der Vorwoche am Hopfenmarkt wieder ruhi⸗ ger geworden. Zufuhren ſind bis jetzt ausgeblieben und der dreitägige Umſatz erreichte nur 50 Ballen. Vornehm⸗ lich waren es Hallertauer, die zwiſchen 20 und 35„ ge⸗ handelt wurden. Gefragt waren weiter auch Tettnanger, von denen ein kleiner Poſten prima mit 60„ bezahlt wurde. Geringe Gebirgshopfen brachten 18 A. Tendenz unverändert ruhig. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 6. Mai. Bei der heutigen Auktion wurden folgende Preiſe notiert: Spargel 1. Sorte 75—80, 2. Sorte 45—59, 3. Sorte 30—32, Spinat. 1017, Feldſalat 18, Lattich 13—17, Rhabarber—874, Radieschen—5, Eiszapfen 17, Schnittlauch 33%, Suppen⸗ grünes—7, Lauch—4. Anfuhr mäßig, Abſatz ſchleppend. * Schwetzinger Schweinemarkt vom 6 Mai. Zum heu⸗ tigen Schweinemarkt wurden 233 Milchſchweine und 20 Läufer angefahren. Preiſe: Milchſchweine 18—40, Läufer 45—50/ pro Paar. Bei lebhaftem Geſchäftsgang wurden ca. drei Viertel der Anfuhr verkauft. * Vom Hanfmakt. Berlin, 5. Mai. Italien: Die etwas größere Zurückhaltung der Käufer war auf die ſchlechte Stimmung ohne Einfluß, da die Abgeber zu Preiskonzeſſionen ſich nicht bereitfanden. In Wergen ver⸗ lief das Geſchäft rege. Der Saatenſtand hat durch das kühle Wetter und die Verwendung von überaltertem Sa⸗ men und geringe Düngung gelitten, ſodaß für Hanfquali⸗ täten der neuen Ernte Beſorgnis entſteht. Jugoſla⸗ wien: Die Frühfahrsröſte hat begonnen.. * Vom Iutemarkt. Berlin, 6. Mai. Rohjute⸗ markt: Calcutta und London ruhig. Firſts koſten: April⸗Mai⸗Verſchiffung Lſtr. 16.125 je To., Mai⸗Juni⸗ Verſchiffung Lſtr. 16.12/63 je To., Juni⸗Juli⸗Verſchiffung Sſtr. 16.17/56 je To. Fabrikatemarkt in Dundee: Ruhiges Geſchäft. Deutſcher Markt: Die Preiſe haben bei guten Umſätzen angezogen. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen 0 New. Dork. 4,8645 Schruenß„25,25 Stockholm 19.14 Paris 124,45 olland.. 12.09 Mabrid Brüſſel. 84.95 Slo 18,10 Dollar geg⸗Rm. 4, Mailand 92.89 Kopenhagen 18.16 ¾ J Pfunde„„ 2042 Vorboten einer Newyorker Diskontſenkung? Boſton und Philadelphia ermäßigen Aus Newyork meldet ein Funkſpruch vom 6. Mai, daß die Federal Reſerve Bank of Boſton den Dis kontſat von 2,5 auf 2 v.., die Federal Reſerve Bank 0 Phila⸗ delphia ihre Diskontrate von 9,5 auf 3 v. H. herabgesetzt hat. Mannheimer Hafenverkehr im April Weitere Verringerung des Geſamtumſchlags Der Wafſerſtand auf dem Rhein wie auf dem Neckar war auch im April recht günſtig und erlaubte volle ladung, auf dem Oberrhein ſogar bis Kebl⸗ traßburg, Er ſchwankte nach dem Mannheimer Pegel anf dem hein zwiſchen 449 und 359 em und auf dem Neckak zwiſchen 450 und 361 em. Leider fehlten auch in dieſem Monat die Frachten, um dieſen günſtigen Waſſerſtand auszunützen. Der Geſamtumſch lag betrug 337 104 To.(i.. 581 041 To.) im Vormonat 969 255 To. Gegenüber dem Por⸗ monat weniger 32 151 To. Es entfallen auf den Rhein in der Ankunft 222 Güterboote und 513 Schleppkähne mit 260 753 To., im Abgang 213 Güterboote und 519 Schlepp, kähne mit 53 186 Do., auf den Neckor in der Ankunft 2 Güterboote und 66 Schleppkähne mit 14 865 To, im Abgang 2 Güterbopte und 8g Schleppkähne mit 8300 To. Der in vorſtehenden Zahlen enthaltene Umſchlas von Hauptſchiff zu Hauptſchiff betrug 51051 To. Auf den Handelshafen entfallen in Ankunft 190 360 To, im Abgang 46 688.; auf den Induſtriehafen entfallen in Ankunft 54 520 To., im Abgang 9500 To., auf den Rheinauhafen entfallen in Ankunft 81 732 To., im 5210 To. 5 Von den wichtigſten Güterarten entfollen auf Kohlen 180 031 To., Getreide 38 821 To., Holz 5206 L. Kies und Sand 11616 To. Salz 29 816 To., Mehl 770 To., Benzin und Erdöl 17 758 To., Lein⸗ und Oelſa 12.825 To., Zement 5460 To., Roheiſen 2793 To. Auf dem Neckar ſind 25 direkte und 2 Lokalſchlevs⸗ züge zu Berg gegangen. 18. An Cütker wagen wurden geſtellt: im Handels hafen 10 628 10⸗To.⸗Wagen, im Induſtriehafen 6770 7 Wagen, im Rheinauhafen 7880 10⸗To.⸗Wagen. Als Neuhei iſt zu erwähnen, daß im Berichtmongt erſtmals 2 1 zöſiſche Kanalſchifſe mit Ladung von Pa ris in Mannheim löſchten. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort= 6. Mai Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr gegen 1 keine weſentliche Aenderung. Von Seiten der Reede wurde nur 1 Kahnraum angefordert. Die Talg 9 exfuhr keine Aenderung. Ebenſo blieben die Schlepplöhn unverändert. D Dee dae ren Donnerstag, 7. Mai 1931 7. 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Da erkennt man erſt, wie wechſelvoll doch das Leben mit uns umſpringt, wie man auf die ſeltſamſte, voll⸗ kommen unvermutete Weiſe zu körperlichem Schaden, ja zum Tode kommen kann. Da war z. B. in Newyork eine junge Dame, die von ihrem Verlobten bei der Rückkehr von einer mehrtägigen Reiſe in der Wiederſehens⸗ freude ſo herzhaft umarmt wurde, daß der glück⸗ lichen Unglücklichenmehrere Rippen brachen. Die ungeſtüme Begrüßung brachte ihr aber ſchließ⸗ lich, da ſie gegen Unfall verſichert war, einige tauſend Dollar ein, die zur Einrich⸗ tung des jungen Hausſtandes ſehr gelegen kamen.— Mit den Verlobten iſt das überhaupt ſo eine Sache. Ein ſolches Paar hatte an einem warmen Frühlings⸗ abend auf der bekannten„kleinen Bank im Park“ ge⸗ ſeſſen, natürlich, wie Verlobte es meiſt zu tun pflegen,„ſie“ auf„ſeinem“ Schoß. Infolgedeſſen war, als man ſich endlich erhob, ſein rechtes Bein„ein⸗ geſchlafen“, wie man zu ſagen pflegt; der arme Bräutigam kam ins Stolpern, ſtürzte und brach ein Bein, ſodaß er wochenlang im Krankenhaus liegen mußte. In einer größeren Stadt Englands wurde das Publikum auf der Straße dadurch erſchreckt, daß ein Verkehrsſchutzmann, an dem man vorher nichts Auffälliges bemerkt hatte, plötzlich in hellen Flammen ſtand. Ein aus dem nächſten Geſchäft herbeigeholter Handlöſchapparat mußte den Brand löſchen. Die Unterſuchung ergab dann, daß der Mann eine Flaſche mit einem Huſtenmittel in der Taſche gehabt hatte, das unter anderen auch chlorſaures Kalt enthielt. Die Flaſche war nicht ganz dicht geweſen, einige Tropfen hatten durch Reibung an dem rauhen Uniformſtoff ſich entzündet und den Rock in Brand geſetzt. Auf höchſt ungewöhnliche Weiſe kam ein Grund⸗ heſitzer in Berkeley in Kalifornien ums Leben, der von ſeiner Mähmaſchine— erſchoſſen wurde. Der wenig glaubhaft klingende Vorfall erklärte ſich bei der folgenden Unterſuchung dadurch, daß auf dem abzuerntenden Felde eine ſcharfe Patrone gelegen hatte die gegen einen Stein geklemmt, von einem Zahn der Maſchine ſo unglücklich getroffen wurde, daß ſie losging und ihre Schrotladung dem kuf der Maſchine ſitzenden Führer auf nächſte Entfernung in den Rücken jagte. Auch das an ſich doch ſo harmloſe Bett hat allein im vergangenen Jahre durch Unfall zwei Todes⸗ opfer gefordert. Das eine war ein Kaufmann, der nach einer ſchweren Sitzung ſpät nach Hauſe kom⸗ mend im Dunkeln ſtolperte, mit der Naſe gegen die ſcharfe Bettkante ſtieß und eine klaffende Wunde davontrug. Die unmittelbare Folge war eine Blut⸗ vergiftung an welcher der Unglückliche bald darauf ſtarb.— Noch eigenartiger war indeſſen der Fall des Herrn Roland Hammond aus Providence im Staate Rhode Island. Dieſer Herr, der aus den Jahren, wo man derartige Streiche macht, eigentlich ſchon heraus war, kam eines Abends gleichfalls in äußerſt gehobener Stimmung nach Hauſe. Er entkleidete ſich, löſchte das Licht und ſprang dann mit einem Satz in ſein weiches Bett. Unglücklicherweiſe vollzog er dieſe an ſich gewiß ſehr zuträgliche Uebung nicht in der ſeit Jahrhunderten üblichen Weiſe, ſondern er verſuchte einen regelrechten Kopfſprung. Dieſer miß⸗ lang indeſſen, Hammond brach ſich das Genick und war auf der Stelle eine Leiche. Das Hufeiſen gilt allgemein als glückbringend. Daß es ſich damit aber auch anders verhalten kann, mußte ein junger Lehrer in New Rochelle erfahren, der, nichts Böſes ahnend, ſeine Zimmertür öffnete, als ihm ein ſchweres Hufeiſen, das ſeit Jahren als glückbringendes Zeichen über der Tür gehangen hatte, auf den Kopf fiel. Der Getroffene mußte mehrere Wochen im Krankenhauſe zubringen.— Andererſeits bewahrheitete ſich der alte Aberglaube, daß es Un⸗ glück bringt, unter einer Leiter hindurchzugehen, aufs ſchlagendſte an einer Frau Rabbi aus Brooklyn. Die Unvorſichtige, die dem alten Volksglauben zu⸗ wider handelte, ſchritt nämlich gerade unter einer Leiter durch, als ihr von oben ein Topf mitroter Farbe ſo auf den Kopf fiel, daß Frau Rabbi be⸗ wußtlos zu Boden ſtürzte. Die Folge war ſeltſamer⸗ Die Rült⸗ Radrennbahn Von S. H. Auerbach weiſe eine gewaltige Panik; alles ſtürzte in wilder Flucht von dannen, da man annahm, die ſcheinbar in ihrem Blute liegende Frau ſei von einem geheim⸗ nisvollen Geſchoß irgend einer Räuberbande in Stücke geriſſen. Als weitere Opfer ungewöhnlicher Unfälle ſind noch zu nennen jene Frau, die durch einen von einem vorüberfahrenden Wagen fallenden ſchwer verwundet wurde; 9 Leichenſtein der Flieger, den in mehreren tauſend Meter Höhe eine auf unbekannte Weiſe in das Flug⸗ zeug gerateten, glücklicherweiſe nicht giftige Schlange biß, und endlich jener allzu höfliche Herr, der eine ihm be⸗ gegnende, vermutlich ſehr hi e junge Dame mit derartigem Schneid grüßte, daß er ſich mit ſeinem ſteifen Hute auch gleich das rechte Ohr herunterriß. Glücklicherweiſe war ein Arzt in der Nähe, der den 8 Der neue Vizelönig von Indien tritt ſein Amt an hren Fahrer— Der brennende Schutzmann fehlenden Körperteil bald wieder an Ort und Stelle brachte. Auf höchſt verwickelte Weiſe entſtand in Evanston in Illinois ein Brand, der nicht geringen Schaden anrichtete. Ein Milchfahrer hatte gerade für ſeinen Wagen Benzin eingenommen, als er bemerkte, daß von ſeiner Zigarette herabfallende glühende Aſche ſei⸗ nen Rock in Brand ſetzte. Schleunigſt riß der Leicht⸗ ſinnige die brennende Jacke vom Körper und ſchl derte ſie fort, unglücklicherweiſe gerade auf der eines neben ſeinem Auto ſtehenden Pferdes. Das ſchreckte Tier rannte fort und ſtreifte den inzwiſchen in hellen Flammen ſtehenden Rock an der erſten ſich dazu eignenden Stelle ab. Dies war nun ausgerech⸗ net ein großer Heuſchober mit offenen Wänden, der auf der Stelle in Flammen aufging. Ehe Hilfe zur Hand war, hatte der Brand das Milchauto, vier an⸗ dere Kraftwagen, zwei gewöhnliche Wagen und eine Scheune in Aſche gelegt, +* Der neue Vizekönig von Indien, Lord Willingdon, und ſeine Gattin während der Begrüßungsanſprache in Bombay. Wie eine Tänzerin einen König entthronte Die Geſchichte einer ſchönen öſterreichiſchen Spionin Von Sirdar Ikbal Ali Schah, dem bekannten afghaniſchen Forſchungsreiſenden Vor einiger Zeit erzählte mir die öſterreichiſche Tänzerin Sophie Metz von ihren Ränken, durch die Abdul Hamid geſtürzt wurde. 5 Obgleich einer der ſchlaueſten Diplomaten Euro⸗ pas, war Abdul doch außerordentlich abergläubiſch. „Sein Nervenſyſtem erwies ſich als ganz zerrüttet“, erzählt Sophie Metz.„Nur um ſich aufrecht zu hal⸗ ten, ſchluckte er große Mengen Baldrian und andere Beruhigungs⸗ und Betäubungsmittel. Der Zaube⸗ rer und Wahrſager Edul Hu da mußte immer um ihn ſein. Durch dieſen Mann wollte Oeſterreich die Machtſtellung des Sultans untergraben, und ich war dazu auserſehen, mit dem Magier zuſammen zu arbeiten. Edul Huda ſtand beim Sultan in großer Gunſt, er deutete ſeine Träume und unterhandelte mit den Geiſtern. Da ich nun etwas vom Handliniendeuten und Prophezeien verſtand, gelang es mir, ihn zu be⸗ ſtechen. Er nahm mich als ſeine Mitarbeiterin auf und erzählte bald dem Sultan von mir und meinen Wunderkräften. Der Herrſcher war zuerſt mißtrau⸗ iſch, aber endlich willigte er ein, mich zu empfangen und meine übernatürlichen Kenntniſſe zu prüfen. Zu Anfang ſagte ich ihm nur angenehme Dinge. Ich erzählte ihm, daß der Geiſt mir aufgetragen hätte, ihm die völlige Niederlage der Jungtürken zu prophezeien. Dann aber, als die Revolution ſich immer mehr verbreitete, fing ich an, Zweifel zu hegen und dem Sultan anzuraten, Oeſterreich um Hilfe zu bitten. Ich hätte im Traume geſehen, wie er unter den Fittichen von zwei ſchwarzen Adlern, den Trägern der öſterreichiſchen Krone, in ſicherer Hut geweſen wäre. Dieſe Erzählung gefiel dem Sultan recht wenig, da er der öſterreichiſchen Freund⸗ ſchaft ganz beſonders mißtraute. Aber als mein in Berlin niedergebrannt „Traum zum zweiten Male erſchien, begann Abdul Hamid zu ſchwanken. Dann, wahrſcheinlich durch ſeine eigene Einbil⸗ dung nicht weniger als durch meine Suggeſtion als „Zauberin', hatte er in der folgenden Nacht denſelben Traum. Das brachte ihn zum Entſchluß. Gleich am nächſten Morgen— es war der 10. April 1909— ſetzte er eigenhändig in franzöſiſcher Sprache ein Telegramm an den Kaiſer von Oeſterreich auf. Wäh⸗ rend er ſchrieb, goß ich ihm eine Taſſe ſtarken türki⸗ ſchen Kaffee nach der anderen ein und beobachtete ſeine magere, weiße Hand, die ſchnell über mehrere Bogen glitt. Dieſes Telegramm überreichte ich einem Be⸗ amten, von dem ich wußte, daß er von den Repolu⸗ tionären beſtochen war. Es ging natürlich niemals ab, aber der Aufſtand brach aus. Schon drei Tage ſpäter, als ich gerade wieder prophezeite, hörten wir ein unruhiges Hin⸗ und Herlaufen auf dem Palaſt⸗ platz. Gleich darauf erſchien die Leibwache und mel⸗ dete, daß ſich das ganze Militär vor der Haupt⸗ moſchee verſammle. Als ich nach meinem Kiosk in Konſtantinopel eilte, konnte ich aus dem Antlitz eines jeden mir begegnenden Soldaten die Revolution ab⸗ leſen. Am 27. April 1909 hatte ſich der Nildiz Kiosk er⸗ geben und Abdul Hamid abgedankt. Das iſt mein Kismet, rief er verzweifelt, als er ſeine Abdankung unterſchrieb, das iſt dieſes Telegramm!“ Aber niemand verſtand ihn; ich befand mich bereits in Oeſterreich, denn meine Arbeit war getan. Abdul Hamid konnte mein geliebtes Vaterland niemals mehr beoörohen; doch von dem Geheimtelegramm wußte auch ſein nächſter Verwandter nichts, von dieſem Telegramm, das niemals abging und das ſeinen Sturz heraufbeſchwor.“ Ein Robot als Steuermann Dem engliſchen Ingenieur Brown iſt eine en, ſationelle Erfindung gelungen. Es handelt ſich um die Möglichkeit, den Schiffsſteuermann durch einen Robot, d. h. durch einen Apparat zu erſetzen, der das Schiff ohne Menſchenhand und Menſchenkraft wird ſteuern können. Dieſe neue Erfindung wurde be⸗ reits auf den franzöſiſchen Ozeanrieſen„Ile de France“ und„Lafayette“ ausprobiert. Die Ergeb⸗ niſſe waren im höchſten Maße befriedigend, und die großen franzöſiſchen Reedereien beabſichtigen, auf allen ihren Ueberſee⸗Schiffen die automatiſche Steue⸗ rung einzuführen. Eine der Hauptaufgaben des Steuermannes beſteht bekanntlich darin, daß er Jas Schiff, wenn es unter dem Einfluß der Ste mung, des Windes oder des Wellenganges gom direkten Kurs abweicht, durch die Bewegung des Steuerrades wieder in die gewünſchte Richtung zu bringen. Da alle menſchlichen Reflexe nicht Hlitz⸗ ſchnell erfolgen, ſondern ſtets eine wenn auch gur kurze Zeitſpanne zu ihrer Ausführung benbtigen, geſtaltet ſich der Gang eines von Menſchenhand ge⸗ ſteuerten Schiffes nicht wie eine geometriſch gerade Linie, ſondern wie eine Zick⸗Zack⸗Bewegung. Mögen dieſe Abweichungen jedesmal auch ſehr klein ſein, ſie bilden doch im großen und ganzen eine ſehr bedeutende Verluſtſtrecke, die das Schiff, wenn es von ſeinem direkten Kurs gar nicht abgewichen, vermeiden und dadurch ſeine Reiſegeſchwindigkeit ſteigern kann. Solange der Menſch am Steuerrade ſtand, konnte keine Abhilfe in dieſer Hinſicht ge⸗ ſchaffen werden. Auf dem Verdeck der„Ile de France“ kann man nun einen kleinen, etwa einen Meter hohen Kaſten ſehen, der mit einem ſimplen Räderſyſtem in Verbindung ſteht. Dieſer Kaſten des Ingenieurs Brown iſt der Röbot, der Tag und Nacht den direkten Kurs des Schiffes überwacht und blitzſchnell jede Abweichung des Schiffes korrigiert, Solange das Schiff ſich in der geraden Linie fort⸗ bewegt, bleibt der Robot untätig. Im Moment aber, in dem der Schiffskörper die geringſte Drehung aus⸗ führt nach links oder rechts, wird ein elektriſcher Kontakt automatiſch eingeſchaltet, das Steuerrad kommt in Bewegung und das Schiff wird in die entſprechende Richtung gebracht. Der Erfinder die⸗ ſer automatiſchen Steuerung hat auch den Fall einer Störung des Apparates vorausgeſehen. Im Mo⸗ ment, wo der Apparat nicht mehr richtig funktioniert, ertönt auf Deck ein lautes Glockenzeichen. Für die Zeit der Reparatur kann der Robot durch einen Steuermann erſetzt werden. Wußten Sie ſchon? In den viel kälteren Gebieten Norwegens reifen Gerſte und etliche andere Körnerfrüchte eher als im warmen Südfrankreich. Man erklärt dies dadurch, daß in Norwegen der Sommer ſehr lange Tage, alſo auch ſehr kurze Nächte hat, daß alſo das Sonnenlicht füglich mehr Einfluß hat als die Sonnenwärme. Der höchſte Wolkenkratzer der Welt eingeweiht Das Empire State Bnilding in Newyork das mit 86 Stockwerken 415 Meter hoch in den Himmel ragt und das höchſte Bauwerk der Welt darſtellt, wurde durch Präſident Hpover feierlich eröffnet, der von Waſhiugton einen elektriſchen Kontakt auslöſte, worauf ſich ſämtliche Türen des Gebäudes öffneten. Schweres Straßenbahnunglück in Nom 820 Anfaf Rude Schar Marc Colli Bern: Mimi Die Radrennbahn des ehemaligen Rennfahrers Rütt in der Haſenheide(Berlin) wurde am Sonntag aus ungeklärter Urſache ein Raub der Flammen. Die Feuerwehr konnte nur mit änßerſter Anſtrengung den Brand auf ſeinen Herd beſchränken. In Rom fuhren infolge Verſagens der Bremſen zwei Straßenbahnwagen ineinander, wobei 45 Perſonen zum Teil ſchwer verletzt wurden. Donnerstag, 7. Mai 1981 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— Das groge Lustspiel-Doppelprogramm! Felix Brestart— Kegfried Arno 8 55 D * Heute letzter Tag! Beginn: Währe Lachsfürme entfesseln Felix BRE SSART und Ralph A. ROBERTS als sittenstrenge Moral- und Tugend- helden in dem urwüchsigen Tonfilm- Schwank ahr ate Es wird gelacht, wie nie zuvor! 5 Buntes Beiprogramm! 3, 8, 7,.20 Uhr 0 Die große Jonfilm Schwank ⸗ Operette von Triedrich Zelnik Täglich mit grobem Beipr 1 f Beginn: 875 85 o gramm! 7,.40 Uhr Diesen gell jahren g das erste delungen- 5 Gaal Sonntag ö anteuml ILITAR.- abds. 8, Jö Uhr gut eingeführt, weg. Wegzug nach außerh., an ſchnell entſchloſſen. Umzugshalber ſind fol⸗ gende Sachen außer⸗ der zweiten Woche seine große Anziehungskraft aus Täglich au sverkauft [Wir bitten um den Besuch der Nachmittags orstellungen. Nur Logenplät 20 zu Mk..80 können reserviert werden Anruf erbeten 268 85 Anf. heute.00,.00,.20 Uhr Kauf-Gesuche Diano aus Privat, geg, bar zu kfn. geſ. Angeb, u. 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