2 2 2 A 2 8 188 4 Bezugs preiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in umſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Neue Mannhei Wannheimer General-Anzeiger Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 3, Fe Hauptſtraße 63, 8e Luiſenſtraße 1. W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 7 0 Pf. itung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien- u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 8. Mai 193 142. Jahrgang— Nr. 212 Die Kammerdebatte über die Zollunion Zollunion iſt für viele Franzoſen gleichbedeutend mit Anſchluß— Mitteilungen über das franzöſiſche Gegenprojekt Was wird England lun? Auf welcher Seite wird es ſtehen im Kampfe um die Zollunion, Briand ſpricht erſt heute Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 7. Mai. Vor einem halbleeren Saal begann die Kammer⸗ debatte über das deutſch⸗öſterreichiſche Zollabkommen, dem man hier aus taktiſchen Gründen den Beinamen „Anſchluß“ verliehen hat. Der Außenminiſter Briand wurde bei ſeinem Erſcheinen im Sitzungs⸗ ſagl von den Vertretern der Linksparteien und der Sozfaliſten mit großem Applaus begrüßt, während die Rechtsgruppe dem Leiter der franzöſiſchen Außen⸗ politik oſtentativ den Rücken zukehrte. Die Tibünen waren dicht beſetzt, aber das Publikum kam heute noch nicht auf ſeine Rechnung. Möglicherweiſe wird die Freitag⸗Debatte, an der ſich die Nationa⸗ liſten mit Franklin ⸗ Bouillon an der Spitze * * beteiligen werden, an Senſationen ergiebiger ſein. Briand unterbrach die Ausführungen der De⸗ putierten Nogaro(radikalſozialiſtiſch), Margaine(ra⸗ bikal) und Fougere(Mitte) mit keinem Wort. Durchweg zogen die Gegner gegen das Zoll⸗ abkommen zu Feld. Das Schlagwort:„Zollunion bedeutet Anſchluß und Anſchluß iſt eine ſchwere Vertrags ver⸗ letzung“ bildete Anfang und Ende der recht ober⸗ flächlichen, polemiſch zugeſpitzten Reden. Kein ein⸗ ziger konſtruktiver Gedanke kam zum Vorſchein. Briand wird es nicht ſchwer fallen, die künſtlich auf⸗ geregten Gemüter zu beſchwichtigen. Der Außen⸗ miniſter dürfte morgen einige Andeutungen über die poſitive Seite des franzöſiſchen Gegenvorſchlags machen, der für Genf vorbereitet wird. Von einer maßgebenden Perſönlichkeit des fran⸗ ööſiſchen Handelsminiſteriums erhalte ich die Infor⸗ mation, daß ſich der franzöſiſche Plan in folgende Ab⸗ ſchnitte gliedern wird: J. Ausbau des Vorzugszollſyſtems und Zuſicherung beſonderer Vorteile für Deutſchland und Oeſter⸗ reich, die bei der Abnahme von ſüdoſteuropäiſchen Getreideüberſchüſſen hauptſächlich in Betracht kommen. 2. Einſetzung einer Kommiſſion, die an die Aus⸗ —. eines Vorzugzollſyſtems herantreten oll. 3, Erweiterung induſtrieller Ententen. 4. Finanzielle Erleichterung für geloͤbedürftige Staaten. Frankreich wird die Vertagung des deutſch⸗ öſterreichiſchen Zollunionplanes verlangen, um den „für eine konſtruktive Löſung der gegenwärtigen Wirtſchaftskriſe frei zu machen und die Anpaſſung der Probuktionsverhältniſſe an die Abſatzmöglichkei⸗ ten vorzubereiten.“ In Rom und London liegt der franzöſiſche Ge⸗ genvorſchlag zur Prüfung vor. Wer wird Staatspräſident? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 8. Mai. Nachdem der erſte Tag der großen außen⸗ politischen Kammerdebatte viel friedlicher verlaufen it als man allgemein erwartet hatte, werden die Kammergruppen den heutigen Vormittag dazu aus⸗ nutzen, um ihre Stellungnahme für oder gegen das lißtrauensvotum für den Außen mi⸗ niſter ſeſtzulegen. Vorausſichtlich wird Außen⸗ minister Briand im Anſchluß an die Ausführun⸗ zen ſeines größten Widerſachers Franklin Bouil⸗ lun, das Wort ergreifen. Auch mit einer Inter⸗ dention Herriots gegen den Anſchluß wird berechnet. Auf allen Seiten herrſcht das Beſtreben, die Debatte noch im Laufe des Tages zum Abſchluß zu bringen. Die Linksrepublikaner werden eine Tagesordnung einbringen, die der Regierung das ertrauen ausſpricht. Ueber eine entſprechende Festlegung des Textes wollen ſich die Linksrepubli⸗ 9 78 noch mit den übrigen Mehrheitsgruppen ver⸗ fündigen. Demgegenüber beſteht bei den Radikal⸗ Sozialen die Abſicht, den Antrag auf Schluß der 0 einzubringen und die Annahme dieſes An⸗ rags als eine Vertrauenskundgebung 5 Aa Außenpolitik der Regierung anzu⸗ 1 5 Es iſt möglich, daß im Anſchluß an die große 1 prache Briand aufgefordert werden wird, ſeine bſicht bezüglich der Präſidentſchaftskan⸗ n bekannt zu geben. Nach den Wandel⸗ ügengeſprächen der Deputierten zu urteilen. um Abrüſtung und Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 8. Mai. Mit dem Herannahen der Genfer Tagung er⸗ wacht das politiſche England täglich mehr zu dem Bewußtſein, daß es vor folgenſchweren Ent⸗ ſchei dungen ſteht. Die deutſch⸗öſterreichiſche Zollunion und die franzöſiſchen Gegen⸗ pläne ſind in den letzten Tagen derart in den Vor⸗ dergrund des politiſchen Intereſſes getreten, daß ſelbſt die Flottenfrage und die Vorarbeiten für die Abrüſtungskonferenz an Bedeutung verloren haben. In maßgebenden Londoner Kreiſen ſieht man„einen der ſchwerſten diplomatiſchen Kämpfe der Nachkriegszeit“ kommen und glaubt, daß die Genfer Zuſammenkunft den Ausgangs⸗ punkt für außerordentlich ſchwere und weit⸗ tragende Auseinanderſetzungen bilden wird. Der Ernſt, mit dem die Leiter der engliſchen Po⸗ litik an dieſe wirtſchaftspolitiſchen Fragen herantre⸗ ten, iſt um ſo bemerkenswerter, als ſie noch vor wenigen Monaten bereit waren, die europäiſchen Vorgänge gelaſſen an ſich herankommen zu laſſen. In den letzten Tagen iſt es deutlich geworden, daß einerſeits Deutſchland und Oeſterreich entſchloſſener an der Zollunion feſthalten, als man geglaubt hatte und daß andererſeits Frankreich ſein ganzes Gewicht in die Briandſchen Gegenpläne legen wird. Manche Beurteiler in London und wohl auch in Berlin meinen, daß ſich die beiden Pläne durchaus nicht ausſchließen. Von engliſcher Seite wird jedenfalls ſicherlich der Verſuch gemacht werden, ein Kompromiß zu finden, in dem ſowohl das deutſch⸗öſterreichiſche Pro⸗ jekt wie der Briandſche Plan aufgehen können. Aber man kann nicht ſagen, daß die Engländer dieſen Ver⸗ ſuch mit beſonderer Zuverſicht unternehmen. Sie haben das unbehagliche Gefühl, daß ſie letzten Endes gezwungen ſein können, ſich auf eine der beiden Sei⸗ ten zu ſchlagen. Ehe ſie aber zu einer ſolchen Aktion ſich drängen laſſen, werden ſie wie die Löwen um ein Kompromiß kämpfen. England ſteht jetzt zwiſchen Scylla und Charybdis. Auf der einen Seite liegt das deutſch⸗öſterreichiſche Projekt, das der engliſchen Han⸗ delspolitik durchaus verwandt iſt und das England auch auf juriſtiſchem Gebiet zu unterſtützen bereit wäre. 5 Ein„ſchmerzloſer Anſchluß“, wie er ſich aus der Zollunion allmählich entwickeln könnte, Verlragsreviſion? entſpräche ganz und gar den engliſchen Ideen über die Vertragsreviſion. Zur deutſchen Seite zieht auch das neuerdings zutage getretene gemeinſame Intereſſe in der Ab⸗ rüſtungsfrage. Weiter kommt hinzu, daß ſich in der letzten Zeit die Auffaſſung über die Krieg s⸗ ſchulden⸗ und Reparationsfrage in Eng⸗ land und in Deutſchland bedeutend angenähert hat. Das zeigte recht deutlich auch der Handelskammer⸗ kongreß in Waſhington, wo die eugliſchen und deut⸗ ſchen Delegierten in einer Weiſe zuſammenarbeiten, daß einige Londoner Blätter wörtlich von einer„anglo⸗deutſchen Front gegenüber Amerika und Frankreich“ ſprechen. Dabei mag der Wunſch der Vater des Ge⸗ dankens ſein, aber für die unmittelbare Zukunft bleibt das Beſtreben Englands entſcheidend, Deutſchlands Diplomatie auf ſeine Seite zu ziehen. Auf dem an⸗ deren Ufer der gefährlichen Meerenge liegt Bri⸗ ands Europaprojekt. Soweit es auf Vor⸗ zugszölle oder Abnahmequoten für die Getreideaus⸗ fuhr der ſüdöſtlichen Agrarländer hinausläuft, kann mit aller Beſtimmtheit geſagt werden, daß England nicht daran denkt, dieſen Ländern zuliebe ſeine Ein⸗ fuhrpolitik zu ändern. Män bedenke, daß England ſolche Pläne kürzlich glatt abgelehnt hat, als ſie von den britiſchen Reichsländern und Argentinien aus⸗ gingen, alſo Abnehmern engliſcher Ausfuhrwaren, gegen die Südoſteuropa kaum in Betracht kommt. England iſt bereit, die franzöſiſchen Agrarpläne zu diskutieren, aber nicht ihnen beizutreten. Der zweite Hauptteil des Briandſchen Projekts, die Kreditge⸗ währung kommt den engliſchen Gedankengängen bedeutend mehr entgegen. Hier trifft ſich der franzö⸗ ſiſche Plan in großen Zügen mit ſogenannten Norman⸗Plan der Bank von England, über den gegenwärtig lebhafte internationale Er⸗ örterungen ſtattfinden. Auf franzöſiſche Veranlaſſung hat am 4. Mai der Gouverneur der belgiſchen Zen⸗ tralbank, Franqui, nach einem Beſuch in London auf der Sitzung des Verwaltungsrates der B. J. Z. in Brüſſel eine abgeänderte Form des Norman⸗ Planes vorgeſchlagen. Die Verhandlungen darüber werden ſich wohl noch längere Zeit hinztehen. Ent⸗ ſcheidend bleibt aber, daß die Kreditpläne die einzig mögliche Brücke zwiſchen dem deutſch⸗öſterreichiſchen Schritt und den franzöſiſchen Gegenvorſchlägen bil⸗ den. Man kann damit rechnen, daß England, um es mit keiner der beiden Seiten zu verderben, die größten Anſtrengungen macht, um dieſe Brücke noch zur rechten Zeit beſchreitbar zu machen. dem 77 0 ä T0VVVVVVVVVVVVVVVVTVTTVTCTCVTPTCTCTVTCTVCTCTVTVVCTCTCTCVTVTCTVCVTVTVCTCTCVTVCVCVCVCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTGTCTCTVTVTbDTVCTVTVTVTVTVTVTVTVGVVVFPVPVPVVPUPVUFVUFVCUVUVUUVCUVVVVVVVVVVVe herrſcht übereinſtimmend die Anſicht, daß Miniſter Briand heute ſeine letzte Parla⸗ mentsrede halten und die Gelegenheit zu einer glänzenden Rechtfertigung feiner Außenpolitik benutzen wird. Herriot ſoll ſich zu naheſtehenden Politikern ge⸗ äußert haben, er werde von der Kammer ſofortige energiſche Maßnahmen gegen den An⸗ ſchluß verlangen. Sonſt wäre der Krieg im Jahre 1935 unvermeidlich. Der Senatspräſident Paul Doumer, bisher der ausſichtsreichſte Be⸗ werber für den Präſidentenſtuhl, ließ geſtern abend folgende Erklärung verbreiten: „Ich habe es mir zur Pflicht gemacht, nicht in den öffentlichen Meinungskampf anläßlich der Präſi⸗ dentenwahl einzugreifen und die irrtümlichen und falſchen Behauptungen, die gegen mich erhoben wur⸗ den, zurückzuweiſen. Ich ſchulde es dem Senat, der mich vor faſt fünf Jahren auf den Senatspräſidenten⸗ poſten berief, dieſe Regel einzuhalten. Indeſſen kann ich nicht ohne Proteſt die Behauptung vorübergehen laſſen, die mich als einen Gegner der Frie⸗ denspolitik hinzuſtellen ſuchen. Ich habe die Bitterkeiten des Krieges zu ſehr kennen gelernt (Doumer hat den Verluſt zweier Söhne im Weltkrieg zu beklagen), als daß mein Wunſch, neue blutige Konflikte zu vermeiden, irgendwie in Zweifel ge⸗ ſtellt werden könne. Nur von dem allgemeinen Intereſſe eines Landes geleitet, der Beobachtung der republikaniſchen Einrichtungen und der Aufrecht⸗ erhaltung des Friedens im Innern und Aeußern, kann und darf der Präſident der Republik kein Parteimann ſein, ſondern der Schiedsrichter über alle.“ Des Roithsfinanzminiſters Verständnis für die freien Berufe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Mai. Bei einer Veranſtaltung des Ausſchuſſes für die freien Berufe bei der Staatspartei ſprach Reichsfinanzminiſter Dietrich über deren Bedeu⸗ tung für Staat und Wirtſchaft. Miniſter Dietrich knüpfte dabei an die Gedankengänge an, die im Mittelpunkt ſeiner Berliner Mittelſtandsrede ge⸗ ſtanden hatten. Er wies darauf hin, daß er in der Erhaltung einer möglichſt breiten Schicht wirtſchaft⸗ lich ſelbſtändiger Exiſtenzen die unerläßliche Vor⸗ bedingung nicht nur für die Geſundung der deutſchen Wirtſchaft, ſondern auch für den Fortbeſtand der ſich auf privater Initiative und perſönlicher Leiſtung gründenden deutſchen Kultur erblicke und daß es unter dieſem Geſichtspunkt eine Staatsnotwendigkeit erſten Ranges ſei, den Angehörigen der freien geiſtigen Berufe, die von der Not der Zeit wie den Tendenzen einer überſteigerten Staatsfürſorge⸗ ideologie beſonders hart betroffen würden, weit⸗ gehende Förderung angedeihen zu laſſen. Der Miniſter kam im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen auf die von den Angehörigen der freien Berufe als beſonders ungerecht empfundene Einbeziehung zur Gewerbeſteuer zu ſprechen. Er legte dar, in welcher Zwangslage das Reich, Staat und Kommunen ſich befänden, glaubte aber, eine wohlwollende Prüfung der geäußerten Wünſche nach Wiederherſtellung einer angemeſſenen Freigrenze zuſagen zu können. Kabinettsſitzung über Genf Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 8. Mai. Wir haben bereits mehrfach angedeutet, daß das Reichs kabinett in der nächſten Zeit ſich zur Vorbereitun der Genfer Tagung einmal verſammeln wird, daß die anderen Fragen, insbe⸗ ſondere die Finanz⸗ und ſozialpolitiſchen, noch in einem kleinen Kreiſe, einem Kabinettsaus⸗ ſchuß gewiſſermaßen, durchgearbeitet werden und im Moment für eine Erörterung im Plenum der Reichs⸗ regierung noch nicht reif ſind. Die Sitzung über Genf wird nun aller Vorausſicht nach am Samstag ſtattfinden. Sie wird, wie geſagt, auch nur den Genfer Ereigniſſen gewidmet ſein und keinen anderen Gegenſtand auf der Tagesordnung haben. Der Reichsaußenminiſter wird, wie immer, in einem ausführlichen Vortrag die Richtlinien darlegen, die die deutſche Delegation vor dem Rat und im Europa⸗Ausſchuß zu beobachten gedenkt. Dann dürfte man ſich über die Taktik in der Zoll⸗ unionfrage und über die deutſche Stellung zu den bis dahin ja wohl bekannten Gegenvorſchlägen des Herrn Briand ſchlüſſig zu werden ſuchen. Es bedarf nicht ſeheriſcher Gaben, um vorausſagen zu können, daß die Reichsregierung bei der Gelegen⸗ heit noch einmal einmütig feſtſtellen wird, daß auf jeden Fall an den Wiener Ab⸗ machungen feſtgehalten wird und daß in Genf nur die jnriſtiſchen Geſichtspunkte zur Debatte ſtehen, f über die ſich mit den übrigen Ratsmächten zu be⸗ reden die beiden Außenminiſter bereit erklärt haben. Sie wollen aber, und werden dieſen Standpunkt un⸗ beirrbar aufrecht erhalten, die Erörterung auf dieſe juriſtiſche Seite der Angelegenheit beſchränkt wiſſen. Der deutſchen Delegation werden als Reſerent für Völkerbundsfragen Geheimrat Weizſäcker vom Auswärtigen Amt angehören, Mintſterialdtrektor Gaus als Leiter der Rechtsabteilung, Miniſterial⸗ direktor Ritter für die Wirtſchaftsfragen und Admiral von Freyberg als Sachverſtändiger für die Abrüſtungsfragen. Daneben werden einige Herren der Oſtabteilung und des Auswärtigen Am⸗ tes und Geſandter Freytag als Sachberater der Minderheitenprobleme nach Genf gehen. Auch von der preußiſchen Staatsregierung dürften einige Be⸗ amte, die Minderheitenfragen bearbeiten, die Dele⸗ gationen begleiten. Schließlich werden wieder einige Herren der Preſſeabteilung an den Genfer Beratungen teilnehmen. Die deutſche Delegation iſt diesmal umfangreicher als ſonſt, weil der Reichsaußenminiſter, der diesmal die Geſchäfte des Ratspräſidenten zu führen hat, einer ſtärkeren Entlaſtung bedarf. * Keine Verſchiebung der Abrüſtungskonferenz — Genf, 8. Mai. Die neuerdings wieder auf⸗ tauchenden Gerüchte, daß die Abrüſtungskonferenz verſchoben werden ſoll, werden in der Abrüſtungs⸗ abteilung des Völkerbundsſekretariats, wie von unterrichteter Seite erklärt wird, nicht ernſt genommen. Erfreuliche Veſchlüffe des Preußenparlaments Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Mai. Im preußiſchen Landtag wurden geſtern die Ab⸗ ſtimmungen zu den Etats des Staatsminiſteriums, des Miniſterpräſidenten und des Finanzminiſteriums nachgeholt. Dabei wurde eine Anzahl recht ver⸗ nünftiger Beſchlüſſe gefaßt. Die Rechte und das Zentrum brachten gegen Sozialdemokratie und Kommuniſten einen Antrag durch, der die Regierung verpflichtet, Kirchen und Religionsgeſell⸗ ſchaften vor öffentlichen Beſchimpfungen zu ſchützen. Auch ein deutſchvolksparteilicher Antrag wurde gegen die Sozialdemokraten durchgeſetzt, nach dem Eingaben der republikaniſchn Beſchwerde⸗ ſtelle nurmehr dann nachzuprüfen ſind, wenn die Gewährsmänner mit Namen genannt werden. Damit dürfte den üblen Praktiken dieſer Be⸗ ſchwerdeſtelle das Handwerk gelegt ſein, deun nichts ſcheuen bekanntlich Denunzianten mehr, als ihr alle⸗ mal ſchmutziges Tun in das klare Licht des Tages gerückt zu ſehen, 2. Seite/ Nummer 212 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 2 5 3 55 8 5 Die Parteipolitik des Reichsbanners Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Mai. An der Vorbeſprechung über die freiwillige Arbeitsdienſtpflicht, die vor ein paar Ta⸗ gen in der Reichskanzlei ſtattfand, hatte auch ein Vertreter des Reichs banners teilgenommen. Dieſer Reichsbannermann hat, wie jetzt vom Bun⸗ desvorſtand feſtgeſtellt wird, erklärt: „Es handle ſich für ihn nur um eine informato⸗ riſche Beſprechung. Das Reichsbanner ſei zu ſach⸗ licher Mitarbeit in allen grundſätzlichen Fragen der Wirtſchaftsnot immer bereit. ſofern„die ihm naheſtehenden politiſchen Parteien und wirtſchaftlichen Organiſationen“ dem zuſtimmen würden. Der„Jungdeutſche“ findet in dieſer reichsbanner⸗ offiziöſen Auslaſſung einen Pferdeſuß. In der Tat: An wen deukt das Reichsbanner bei dieſen„ihm naheſtehenden Parteien und Organiſationen“? Zen⸗ trum und Staatspartei werden boch ſchwerlich gegen die erſt wieder im Brauns⸗Gutachten vorgeſchlagene freiwillige Arbeitsdienſtpflicht etwas einzuwenden haben. Bliebe alſo nur die Sozialdemokratie und die freien Gewerkſchaften. Dann aber dürfte die Fiktion von dem überparteilichen Reichs⸗ banner kaum noch aufrechtzuerhalten ſein. Dann iſt das Reichsbanner eben eine ſozjialdemokra⸗ tiſche Organiſation und ſonſt nichts. Das iſt, wir geben zu, für die annoch im Reichsbanner weilenden bürgerlichen Elemente keine eben erfreu⸗ liche Schlußfolgerung. Aber ſie iſt unabweisbar und irgendwie werden Zentrum und Staatspartei ſich mit ihr doch auseinanderſetzen müſſen. Würdeloſe Lobhudelei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Mai. Anläßlich des zehnten Todestages des Begrün⸗ ders der Deutſchen Friedens⸗Geſellſchaft, A. H. Fried, hat man in der Linkspreſſe umfangreiche Lobes⸗ und Daukartikel leſen müſſen, die dem Pazifiſtenhäuptling atteſtieren, zur Beendigung des Weltkrieges einen erfolgreichen Kampf geführt zu haben. Die„Berliner Börſenzeitung“ erwirbt ſich ein Verdienſt um die Wahrheit, wenn ſie vom Leben und den Taten des Herrn Fried ein wenig dieſen Begeiſterungsnebel entrückt und niedriger hängt. Herr Fried gab zu Beginn des Weltkrieges die„Friedenswarte“ heraus. Dieſes Organ mußte im Jahre 1915 in Deutſchland verboten werden, da⸗ es ganz offen die Intereſſen der Alliier⸗ ten gegen das deutſche Volk vertrat. Nach dieſem Verbot überſiedelte Herr Fried mit ſeiner famoſen Zeitſchrift in die Schweiz und fabrizierte dort weiter Schmähartikel gegen Deutſch⸗ land und ſeine Armee. Nach dem Waffenſtillſtand und nach dem Friedensſchluß gefiel ſich der wackere Friedensfreund in Formulierungen wie dieſe:„Alles atmet erleichtert auf, inbegriffen das deutſche Volk, ſeitdem der deutſche Militarismus verblutend am Boden liegt.“ Ueber das Traktat von Verſailles äußerte er ſich,„daß angeſichts der barbariſchen Kriegsführung Deutſchlands dieſe Bedin⸗ gungen ſogar milde ſeien“. Bei näherem Zuſehen entpuppt ſich alſo der von einer gewiſſen, übrigens immer der gleichen be⸗ ſchämend inſtinktloſen Linkspreſſe Gefeierte als ein Wahlverwanbter des Herrn Förſter. Spionage für zwei Reichsmark — Beeskow, 8. Mai. Zu der gemeldeten Ver⸗ haftung eines Angehörigen des Reiterregiments 9 wegen Spionageverdachts wird mitgeteilt, daß es ſich um einen im achten Jahre dienenden Ober⸗ gefreiten Kleinert von der 4. Schwadron han⸗ delt. Er war einem Agenten in die Hände gefallen und hoffte, durch deſſen Unterſtützung aus ſeiner ſchlechten pekuniären Lage zu kommen. Kleinert ſoll für ſeine Spionageunterſtützung ganze zwei Mark erhalten haben. 10 br 2—— Im Reichshaushalt Telegraphiſche Meldung b Berlin, 7. Mai. Mit dem Ende des Etatsjahres iſt nach den Mit⸗ teilungen des Reichsfinanzminiſteriums der Fehl⸗ betrag im Ordinarium um 104.8, im Extraordi⸗ narium um 48.9 Millionen, zuſammen alſo um 153.7 Millionen geſtiegen, ſo daß er jetzt im Ordinarium 988.6(Ende Februar 883.8) Millionen Reichsmark, im Extraordinarum 261.0(212.1) Mil⸗ lionen Reichsmark beträgt. Insgeſamt ſtieg dement⸗ ſprechend der Fehlbetrag des Reichshaushalts von 1096 Mill. auf 14 Milliarden Reichsmark. Die Einnahmen betrugen(in Millionen Reichsmark) aus Steuern, Zöllen und Abgaben be⸗ kanntlich 467.5 im März und damit 9024.9 im ge⸗ ſamten Etatjahr. Dazu treten an weiteren Ein⸗ nahmen Zuſchuß außerordentlichen Haushalts aus dem Verkauf von Reichsbahnvorzugsaktien 150, Ueberſchüſſe der Poſt 10, Münzprägung.6, Repara⸗ tionsſteuer 5, ſonſtige Verwaltungseinnahmen 28.5, zuſammen 715.6 Millionen Reichsmark gegen 711.7 im Februar. Der ſtarke Rückgang der Steuereinnahmen wird hierbei durch den einmaligen Zuſchuß aus dem Verkauf der Reichsbahnvorzugsaktien kompenſiert. Im geſamten Steuerjahr betrugen die Einnahmen 10 263.2 Millionen gegenüber einem Jahresſoll von 11632 Millionen, hinter dem ſie alſo um 1369 Mil⸗ lionen zurückbleiben. Die Ausgaben betrugen 820.4 Millionen gegen 867.8 Millionen im Vormonat. Im Geſamktjahr betrugen ſie 11 251.8 Millionen gegenüber einem Jahresſoll von 11 697.3 Millionen. Im einzelnen betrugen die Ausgaben des Ordinariums(in Millionen Reichsmark): für Steuerüberweiſungen 109,1, für Gehälter 65,9, Penſtonen und Renten 141,2, innere Kriegslaſten 20,4, Reparationszahlungen 169,9, ſonſtige äußere Kriegs⸗ laſten 9ſ%1, Sozialverſicherung 36,9, Kriſenunter⸗ ſtützung und Zahlungen dafür an die Reichsanſtalt 55,0, wertſchaffende Arbeitsloſenfürſorge 9,6, Reichs⸗ zuſchuß an die Reichsanſtalt 52,4, Verzinſung und Tilgung der Reichsſchuld 41,9, Schutzpolizei 16,3, Reichsheer 32, Marine 11,3, Ernährungsminiſterſum 29,7, Verkehrsminiſterium 10,2, ſonſtige Zwecke 28,7, zuſammen 820,4 Millionen Reichsmark. Im Extra⸗ des zilliarde Fehlbetrag ordinarium betrugen die Einnahmen 116,3, die Ausgaben 165,2 Millionen, davon 11 für Wohnungs⸗ und Siedlungsweſen und 150, die im Ordinarium auf der Einnahmeſeite erſcheinen und den Zuſchuß aus dem Verkauf von Reichsbahnvorzugsaktien dar⸗ ſtellen. Durch die Mehrausgaben von 48,9 Millionen werden die Mehreinnahmen des Extraordinariums von 559,6 auf 510,7 reduziert, ſo daß nach Einſetzung des Fehlbetrags aus dem Vor⸗ jahre in Höhe von 771,7 ein Fehlbetrag von 261 Mill. verbleibt. Die Finanznot der Stadt Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Mai. Heute wird die Berliner Stadtverordnetenver⸗ ſammlung die Entſcheidung über den Verkauf der Elektrizitätswerke, der ſogenannten Be⸗ wag, zu fällen haben. Die Magiſtratsvorlage ging geſtern durch die erſte Leſung. Die ſofortige Erledi⸗ gung auch der zweiten Leſung ſcheiterte am Wider⸗ ſtand des deutſchnationalen Fraktionsvorſitzenden. Die Entſcheidung iſt vorläufig noch durchaus un⸗ gewiß. Die„Deutſche Tageszeitung“ will erfahren haben, daß auch die Wirtſchaftspartei gegen den Ver⸗ kauf der Bewag ſtimmen werde. Damit wäre das Schickſal des Projektes beſiegelt, d. h. ſoweit die Ber⸗ liner Stadtverordnetenverſammlung überhaupt noch die Autorität beſitzt, das Schickſal ihrer Stadt zu be⸗ ſiegeln und nicht auch hier auf anderem Wege, viel⸗ leicht über den Oberpräſidenten, ein Ausweg aus einer ſonſt unerträglichen und unverantwortbaren Situation geſucht wird. Denn der Verkauf der Bewag iſt heute nach Lage der Dinge ſchlechterdings eine Notwendigkeit für die Stadt Berlin. Die zum Teil kurzfriſtigen Kredite, die in der nächſten Zeit fällig werden, könnte ſie ſonſt einfach nicht zurück⸗ zahlen. Es kaun auch kein Zweifel darüber ſein, daß die Stadt durch den Abſchluß des Vertrages erheblich entlaſtet und ihre Kräfte für die dringend notwendige Reorganiſationsarbeit freigemacht werden, daß Ber⸗ lin durch einen deutlichen Beweis ſeines guten Willens zur Sanierung kreditwürdiger und daß ſchließlich die Lage der deutſchen Wirtſchaft durch Ab⸗ deckung von faſt 4 Milliarde ſchwebender Schulden der Reichs hauptſtadt fühlbar er⸗ leichtert wird. Noch immer Kampf um den Brolpreis in Vorlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 8. Mai. In der Angelegenheit des Berliner Brotpreiſes oder, wie man hier und da ſchon ſcherzhaft es be⸗ zeichnet, vom Brotpreiskriegsſchauplatz iſt heute nichts Neues zu melden. Im Reichsernährungs⸗ miniſterium hat, wie wir hören, eine Reihe Einzel⸗ beſprechungen ſtattgefunden, die aber zu einem be⸗ ſtimmten Ergebnis noch nicht geführt haben. Man hat überhaupt den Eindruck und wird das einmal offen ausſprechen dürfen, daß Herr Schiele die ganze Angelegenheit nicht allzu ſchwer nimmt, je⸗ denfalls von ihrer Wichtigkeit nicht ſo überzeugt ſich zeigt, wie der Reichskanzler und mit ihm der Groß⸗ teil der Bevölkerung. Der Reichsernährungs⸗ miniſter hat geſtern im Landwirtſchaftsrat ganz offen eine reichlich kühle Haltung in dieſer Frage zur Schau getragen. In unterrichteten Kreiſen nimmt man trotzdem an, daß es heute doch gelingen wird, die Bäcker zum Nachgeben zu bringen. Mit einer Senkung auf 48 Pfg. haben ſie ſich ja bereits ein⸗ verſtanden erklärt und vielfach iſt auch, das ſei zu⸗ gegeben, die angekündigte, vielleicht beſſer ange⸗ drohte Heraufſetzung auf 50 Pfg. gar nicht aus⸗ geführt worden. Inzwiſchen haben nun an den Getreide⸗ börſen— ſicherlich auf Grund der vom Reichs⸗ ernährungsminiſterium eingeleiteten Maßnahmen zur Senkung des Weizenzolls und der zu erwarten⸗ den Abgabe verbilligten Roggens an die Mühlen die Brotgetreidepreiſe weiter nach ⸗ gegeben. Damit ſind den Bäckern auch die Argu⸗ mente, mit denen ſie die Verteuerung von 46 auf 48 Pfg. zu rechtfertigen ſuchten, gewiſſermaßen aus der Hand geſchlagen. Schließlich bleibt immer noch die ultima ratio der Notverordnun g, die der Kanzler, wenn alle Stricke reißen, ſollten, allen Ernſtes anzuwenden gedenkt und beiläufig auch an⸗ wenden muß. Denn am Ende— man darf die An⸗ gelegenheit wirklich nicht bagatelliſieren— ſteht hier die Autorität der Reichsregierung auf dem Spiele. Der neue Generalkonſul für Kattowitz — Berlin, 8. Mai. Wie wir erfahren, iſt der Vortragende Legationsrat Graf Adelmann als Generalkonſul für Kattowitz in Ausſicht genommen. Er wird die Geſchäfte des Generalkonſuls demnächſt übernehmen. Graf Adelmann, der im Alter ſteht, iſt augenblicklich als ſtellvertretender Leiter des Perſonalreferates im Auswärtigen Amt tätig. Er iſt ſeinerzeit beſonders bekannt geworden als Stell⸗ vertreter des Reichskommiſſars für die be Gebiete. f ſetzten von 54 Jahren Otto Ernſt Heſſe Zur heutigen Aufführung des Dramas f„Vor unterſuchung“ Von Walther Eggert⸗Bayrenth Zehn Jahre iſt es her, daß in der(heute leider zu Unrecht verſchollenen) Sammlung, die Alfred Ri⸗ chard Meyer der jungen Generation öffnete, ein ſchmales Bändchen den Namen Otto Ern ſt Heſſe einer weiteren Oeffentlichkeit bekannt machte.„Ele⸗ gien der Gelaſſenheit“, ſo waren die Verſe genannt von einem Dichter, den man nicht recht ein⸗ zureihen wußte in jene Entwicklung, die ſich expreſſio⸗ niſtiſch äußerte und von ihren Gefolgsleuten mehr alarmierende Ekſtatik als ſtatiſche Ausgewogenheit erwarten ließ. Man iſt ſo gern geneigt, einen Menſchen aus Um⸗ welt und Erziehung erklären zu wollen. In ſolchem Sinn liegen die Wurzeln des Menſchen Otto Ernſt Heſſe wohl bloß— nicht aber das„Entwerden“ des Dichters. 5 Der Geburtsort ſtellt ihn in die Nähe von Her⸗ mann Conradi, dem Vorbereiter des Naturalismus. Die Schuljahre in der anhaltiſchen Reſidenz zeigen ihn nicht älter und nicht realiſtiſcher als die auf bunten Wieſen unter rauſchenden Eichen ſich in ſehnſüchtige Phantaſten hineinträumenden, läſtigen Zwanges ſpottenden Kameraden. Aber dann kam etwas, was ſchon im achtjährigen Knaben aufgekeimt war: die ſeltſame Entdeckung eines„FJormulierungsrauſches, mie er aus der erſten Bewußtheit eines zweiten Ichs“ ſich unter dem Eindruck einer am Bruder vollzogenen Strafexekution eingeſtellt hatte:„Ich werde künftig immer am Geländer einer verzwickt gedrehten Treppe ſtehen“ ſſo deutet heute der Dichter das Jugenderleb⸗ mis um]; und dies iſt wahrhaftig ein Gleichnis: oben zu ſein und doch hinabzuſchauen, dabei zu ſein und doch zu beobachten: die Tragödie des Schriftſtellers.“ Es iſt nicht ganz gleichgültig, ſich zu erinnern, daß die erſten„Geſichte“ des jungen Heſſe im Jahre 1914 unfex dem Titel„Mörderin und Mutter Zeit“ erſchienen. Anklage und Liebkoſung— das iſt in ſtändigem Wechſel und ſich eimander durch⸗ dringend, das Lieblingsthema auch des Dramati⸗ kers Heſſe geblieben. mödien Mit dem Beginn des Weltkrieges ward auch Heſſe ein Kämpfer. Nicht der des Schwertes. Das ver⸗ hinderte eine ſchwere Krankheit, die den jungen Dok⸗ tor der Phtloſophie und Lektor der Univerſität Kö⸗ nigsberg auf das Siechbett warf. Wie durch ein Wunder im Schwarzwald geneſen, ſehen wir Heſſe, der dem Tode getrotzt, jetzt mit dem Leben ringen — das Schwerere und niemals zu Ende zu Bringende Aus„Kämpfen um Gott“ bibliſchen Sonetten— gewinnt der zum exakten Denker und forſchenden Pſychbanalytiker gewordene Künſtler Heſſe den Abſtand von der Welt. aus dem der Ge⸗ ſtalter menſchlicher Probleme ſich bildet. Iſt es auffällig, daß an ſolchem Anfang wieder der„Widerſpruch“ ſich meldet? Nun freilich nicht mehr gegen⸗ ſich ſelbſt, ſondern gegen die Welt. Eine ſchon in Königsberg konzipierte Komödie gibt das Grundmotiy der Jroniſierung des Daſeins. (Sie trägt heute den Titel Komödianten“ und wunde erſt vor dret Jahren am Deſſauer Friedrich⸗ Theater uraufgeführt.) Den geborenen Dramatiker offenbaren die beiden einander ſchnell folgenden Ko⸗ „Das Privileg“ und„Der Biga⸗ miſt“— den Dichter der in dieſen Werken skrupellos And voll leicht⸗ſinniger Beherztheit Themen anſchlägt, die vor ihm noch keiner anzutaſten gewagt hatte. Hier liegt mit einem Male die Wurzel Heſſes wie⸗ der zutage. Daß ſie jetzt auch die Richtung ihrer Entwicklung aufzpeigt, beweiſt ihre geſunde Kraft und urwüchſige Ausdauer. Der Zweck dieſer beiden „deutſchen Komödien“? Auf freie und anſtändige Art lachen zu lehren, dem Schema der Bürgerlich⸗ keit die ewige Subſtanz des Lebens entgegen⸗ zuſetzen, Humor ohne falſchen Aufputz zu geben, gleichzeitig aber auch ein Stück Geſchichte zu zeichnen! Hier war die Fortſetzung ſeines Werkes gegeben, das nunmehr in einer Reihe von Geſchichts⸗Bildern auch ſtärkſte dichteriſche Potenz zeigt. Einer Tragikomödie„Der Kaiſerpapſt“ (Maximilian, den letzten Ritter, darſtellend), ſchließt ſich Robert Blum“ an ein Drama, das, zeit⸗ nah wie kaum eines der vielen, allzuvielen Tages⸗ ſchriftſteller, heute faſt wie ein Schmerzenskind des Dichters aumutet— und„Arminius“: eine von Kleiſtiſcher Atmoſphäre ſich weit entfernende Tra⸗ gödie:„Gegenwart in der Vergangenheit“, wie Heſſe einmal äußerte. In engem Zuſammenhang damit bringt er ſeit jener Zeit— 1925 etwa bedeutet hier 15 Station— nur noch„Gegenwart in der Gegen⸗ wart“. Eine köſtlich beluſtigende Angelegenheit wurde das Inflationsſtück„Klinkuſch“, das ſich die Bühnen ſeltſamerweiſe entgehen ließen. Dann aber zeigte der Dichter wieder ſein höchſt ernſtes Geſicht.„Drögen Unweis“ behandelt die Frauenfrage. Tief wühlen die Probleme, um ihn nun nicht mehr loszulaſſen. Ganz in der Sphäre der Kammerkunſt ſpielt ein Stück zwiſchen Mann und Frau—„Janus opfer“ — dem Kinder des Augenblicks“ und„B..B. § 1312“, eine Groteske, folgen. Von unſerer letzten Gegenwart aus geſehen, wo„Wiederau fnahme beantragt“ und„Vorunterſuchung“ wich⸗ tige Probleme wirkt dieſes„Paragraphenſtück“, wie es der Dichter jüngſt formulierte, wirklich ſchon wie die Vorweg⸗ nahme der heute große„Mode“ gewordenen Gerichts⸗ ſtücke. Womit eigentlich ſchon feſtgeſtellt iſt, daß der Dichter Otto Ernſt Heſſe von ſolchen Schlagworten bereits längſt wieder abgerückt iſt. Denn— und ein Blick auf die hier ſkizzierte ſtattliche Reihe ſeiner Werke beſtätigt dies— Heſſe haßt nichts ſo ſehr wie das Schema. Und die öffentliche Diskuſſion über die von ihm angeſchnittenen Probleme hinkt immer ein Stück nach ſeinen Gedankengängen, die nur eins im Auge haben: niemals letzte Löſungen zu geben. Jedes ſeiner dramatiſchen Werke trägt daher ſeinen beſonderen Stil in ſich. Ihn hat der Dichter dem Leben abgelauſcht, nicht dem abgegriffenen Lexikon ſich abſichtlich aktuell gebender Schlagworte. Wie jeder wahrhafte Dichter nur ſein organiſches Wachstum vollendet, indem er ſich ſelbſt an Welt und Zeit bin⸗ det, ſo iſt auch Heſſes höchſtes Ziel— identiſch jeder Kunſt, die von„Können“ kommt—„lebendig bleiben“ Aus ſolch lebendiger Geſinnung, die auch wahrſte Geſittung in ſich ſchließt, ſtellte Heſſe eine Autholo⸗ gie von dichteriſchen Zeugniſſen über Rhein und Ruhr zuſammen. Gab er eine bedeutſame philoſo⸗ phiſche Arbeit über den dichteriſchen Schaffensprozeß und über das Kunſtwerk heraus. Schreibt er noch heute, wachſam in der Zeit, als„Michael Geſell“ Gloſſen über Menſchen und Mächte, über Schickſal und Schemen, über Tag und Traum— immer mit der bedachtſamen Fronie, die aus dem Wiſſen ſen⸗ ſeits der Erſcheinung kommt. Freitag, 8. Mai 1931 VVV Die Hochwaſſerkataſtrophe in Bruchſal (Vergleiche hierzu die Hochwaſſer⸗Berichte an anderer Stelle der vorliegenden Ausgabe) S. Bruch ſal, 8. Maß Die Hochwaſſerkataſtrophe hat heute morgen un 5 Uhr ihren Höhepunkt erreicht. Das Bett der Saal, bach konnte die Waſſermengen nicht mehr faſſen. Dieſe durchbrachen die Dämme und ſtrömten mit voller Wucht in die Straßen der Stadt. Die Kaiſer⸗ ſtraße verwandelte ſich zu einem reißenden Bath, deſſen Fluten ſich auf den niedergelegenen Fried⸗ richplatz ergoſſen und einen Waſſerſtand über einen Meter erreichten. Der in nächſter Nähe der Saalbach gelegene Bahnhofsplatz wurde vollſtän dig überſchwemmt, ſo daß niemand ein⸗ noch ausgehen konnte. Die Reiſenden mußten zum Teil außerhalb des Bahnhofgebietes ausſteigen, da auch die Geleisanlagen überflutet ſind. Die ſechs Meter hohe Bahnunterführung iſt bis zur Decke mit Waſ⸗ ſer angefüllt. In der Durlacher Straße ergießt ſich das Waſſer durch den erſten Stock auf die Straße. Straße fahren Paddelboote und Floße umher. Die Stadt iſt ohne Gas und teil⸗ weiſe ohne elektriſches Licht. Auch die Telephonverbindung war bis morgens 7 Uhr ge⸗ ſtört, da erſt der Keller des Poſtamts ausgepumpt werden mußte. Große Schäden richtete das Hochwaſſer bei der an der Saalbach gelegenen Papierfabrik Metz⸗ ger an. Sämtliche fertige Papierwaren, die in den Kellern lagern, ſind reſtlos vernichtet, die angeheiz⸗ ten Keſſel, ſowie die Papiermaſchinen ſtehen unter Waſſer. Der Urſprung des Hochwaſſers liegt hinter Maulbronn, wo das Waſſer das ganze Tal bis zum Alkiſtenſee überflutete. Der tieſe Kloſterſee trat ebenfalls über die Ufer und ſeine Waſſer ergoſſen ſich in die Stadt. In Bretten koſtete das Hoch⸗ waſſer ſogar ein Menſchenleben. Die Bahnverpin⸗ dung von Bruchſal nach Karlsruhe wurde nur bis Weingarten geführt, da auf der Strecke nach Durlach der Bahndamm unterſpült iſt. Schweres Autobusunglück Telegraphiſche Meldung — Saarlouis, 8. Mai. Einen furchtbaren Abſchluß fand eine Wallfahrt katholiſchen Müttervereins Saarlouis nach Luxemburg. Die Fahrt erfolgte mit zwei Autobuſſen und verſchiedenen Taxen. In der Nacht um 1 Uhr verſagte auf der Rückfahrt in Schrecklingen auf loth⸗ ringiſchem Boden in einer gefährlichen Kurve an einem der Autobuſſe, der mit 24 Frauen beſetzt war, die Bremſe. i Der Wagen raſte über die Straße und am gegen⸗ überliegenden Hauſe eine drei Meter hohe Treppe hinauf, wurde durch den Anprall zurückgeſchleudert und ſtürtzte um. Ein Teil der Inſaſſen flog auf die Straße. Nunmehr legte ſich der Wagen auf die andere Steite und zerſchellte vollſtändig. Der Reſt der In⸗ ſaſſen vermochte ſich nur mit Mühe und Not aus den Trümmern freizumachen und zu retten. 22 Frauen erlitten Verletzungen Vier Frauen wurden mit inneren Verletzungen, ſchweren Kopfwunden und Armbrüchen in das ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus in Saarlouis gebracht. Die Schuld an dem Unglücksfall war bisher nicht feſtzuſtellen. des Rücktritt des norwegiſchen Kabinetts — Oslo, 8. Mai. Das Kabinett iſt zurückgetreten, nachdem der Odelſting mit 57 gegen 55 Stimmen ſich gegen die von der Regierung beabſichtigte Er⸗ teilung der ſogenannten Lilleborg⸗Konzeſſion ausge⸗ ſprochen hatte. unſerer Strafrechtsform behandeln, Was der Dichter Otto Eruſt Heſſe, der ſich ſelbſt beſcheiden immer nur einen„Schriftſteller“ nennt, für die Folgezeit noch bedeuten wird, kann nicht gleichgültig ſein einer Zeit, die an einer Ueberfülle von Geſtalten krankt und Mangel hat an wirklichen Originalitäten. Weil Heſſe immer an den„Ur⸗ ſprung“ der Dinge herantaſtet, ihren Sinn bloßau⸗ legen, gehört er zu den wenigen, die ſich noch nie erſchöpft haben, die darum ringen dürfen mit den letzten Erkenntniſſen um das Einzige, was uns niht zeitlich bindet: um die Menſchlichkeit. a Aus der„Zweiſamkeit“— beziehungsvol betitelte Heſſe ſo einen vor zwölf Jahren in Mann⸗ heim erſchienenen Gedichtband— gewann der Dich⸗ ter,„Spiegel des Volkes“, die Offenbarung der Vielſamkeit, des Alls. „Einſamkeit“ einmal Heſſes größtes Bekennt⸗ nis kommen. Iſt es nicht ſchon ein Glaube an ſolhe Zukunft, wenn der Dichter das Schönſte, was ſeineß Feder entſtrömte, einen Sonettenzyklus„Wehe Mut⸗ terſchaft“ ſich noch nicht vom Zwielicht des Tages zerſtören ließ? Das Kunſthaus(Dr. Herbert Tannenbaum, Mannheim, Q 7. 17a, hat ſpeben zwei Ausſtellungen eröffnet. Die eine zeigt Aquarelle von Prof. Erich Heckel(Berlin), die andere Plaſtiken, Aaunnen und Zeichnungen des bekannten Berliner Bildhauer und Malers Ewald Mataré. Die deutſchen Goethe⸗Feiern in der Tſchechb⸗ flowakei. Die Geſellſchaft für deukſche Volksbildung in der Tſchechoflowakei beſchloß in ihrer Jahresverſammlung, die Gvethe⸗Feiern des Jahres 1982 vorzubereiten und für ihre würdile Durchführung in allen ſudetendeutſchen Gebieten ber ſorgt zu ſein. Die deutſche Univerſität 51 eine große Feier in der Hauptſtadt Prag, und 0 Feiern in den einzelnen Landſchaften und Städten des ſudetendeutſchen Siedlungsgebiets ſollen mög, lichſt aufeinander abgeſtimmt werden. 3 Ein Revue⸗Theater für Frankfurt a. M. 11 Schumann ⸗Theater in Frankfurt a. M. wi g in dieſem Jahre zu einer großen Revue⸗Bühne 55 gebaut werden. Es wird vor allen Dingen eine 8 5 beſſerung der Akuſtik und der vollſtändige ume der Bühne beabsichtigt. Auch der Zuſchauerraum se vollſtändig erneuert werden. Die Baukoſten ſind m etwa 800 000 4 veranſchlagt. Auf der er? N erg Vielleicht wird aus der 1 0 El 0 etw non 3 miſte dafi wir Glo wur 4 Obe .05 ſetzt Nat ſchie von ſiche gezo der Wo! vor Ein im 5 Kon mei run; Wo — Gen ſtark noch letzte blick Note Frie und Hekt zuge edi ir jetze; E der und aus Mit gen und eing ſtadt ſorg eine Nel lich Hilf, 8 auch Verf ſpiel die konn mey⸗ ſtraß mein reer e * FF . 0 Freitag, 8. Mai 1931 Die geſtrige Bürgerausſchußſitzung hat einen etwas ruhigeren Verlauf als am Mittwoch ge⸗ nommen. Man beſchränkte ſich in der Hauptſache auf Zwiſchenrufe, die in erſter Linie von den Kommu⸗ niſten ausgingen, von denen einige Mitglieder immer dafür ſorgen, daß die Ausſprache nicht zu monoton wird. Der Oberbürgermeiſter mußte zwar oft die Glocke ſchwingen, wenn der Redner zu ſehr geſtört wurde, aber die Ordnungsrufe hagelten nicht mehr ie dicht wie am erſten Tag der Budgetwoche. Als Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich die Sitzung um 405 Uhr eröffnet, iſt die Galerie ſchon ſo ſtark be⸗ ſetzt, daß zahlreiche Zuhörer ſtehen müſſen. Nationalſozialiſten ſind diesmal in Zivil Die er⸗ ſchienen. Wenn ſie in der Lage geweſen wären, ſich von der Tribüne aus zu betrachten, dann hätten ſie ſicherlich auch geſtern das Braunhemd wieder an⸗ gezogen. Vor Eintritt in die Tagesordnung ergreift der Kommuniſt Böhler zu der Feſtſtellung das Wort, daß die zur Galerie führenden Türen ſchon vor Beginn der Sitzung abgeſchloſſen worden ſeien. Eine große Anzahl Zuhörer, die ſich im Rathauſe und im Hofe befänden, ſei dadurch verhindert, den Ver⸗ e einleitende Etatrede Ohne ſich von den entrüſteten Proteſtrufen der Kommuniſten ſtören zu laſſen, ergreift Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich zu folgenden Ausfüh⸗ zungen, die die Generaldebakte einleiten, das Wort: Obwohl die allgemeine Finanznot der deutſchen Gemeinden ſchon ſeit längerer Zeit auch Mannheim ſark in Mitleidenſchaft gezogen hat, können wir doch noch mit einer gewiſſen Befriedigung auf die im letzten Etatsjahre geleiſtete kommunale Arbeit zurück⸗ blicken. Das Jahr 1930/1 erhielt ſeine beſondere Note durch die Eingemeindung von Seckenheim und Friedrichsfeld, von Straßenheim, Kirſchgartshauſen und Sandtorf. Es ſind uns damit an Fläche 3 066 Hektar und an Einwohnerzahl rund 12000 Perſonen zugewachſen. Eine Entſcheidung über Neu⸗ Edingen iſt bisher noch nicht getroffen worden. Wir erwarten für den Herbſt eine entſprechende Ge⸗ ſetzesvorlage an den Landtag. Es iſt uns im vergangenen Jahre gelungen, einige der noch vorhandenen Lücken in der Organiſation und den Einrichtungen unſerer ſozialen Fürſorge auszufüllen. Ich erinnere vor allem an den aus Mitteln der Wohnungsluxusſteuer und Erübrigun⸗ gen früherer Jahre erſtellten Neubau eines Mütter⸗ und Säuglingsheimes, den wir vor wenigen Wochen eingeweiht haben, an das Volksbad in der Neckar⸗ ſtadt und die damit verbundene Kreisſtelle des Für⸗ ſorgeamtes. Durch Einrichtung dieſer Kreisſtelle und einer vor wenigen Tagen in Betrieb genommenen Nebenſtelle auf dem Waldhof iſt es mög⸗ lich geworden, endlich die bei der großen Zahl der Hilfshedürftigen dringend notwendige Dezentraliſation der wirtſchaftlichen Fürſorge auch in Mannheim in die Wege zu leiten. Unſere Verſuche, durch Anlegung von Gärten und Kinder⸗ ſpielplätzen Luft⸗ und Erholungs lücken in die allzu dicht bebauten Wohnviertel zu brechen, konnten fortgeſetzt werden; ich verweiſe auf den La⸗ mey⸗Garten, den Kinderſpielplatz an der Amerikaner⸗ ſtraße und den im Entſtehen begriffenen Spielplatz in der Mittelſtraße. Die ſoziale Arbeit der Stadt wurde Vergänzt durch private Initiative, der mehrere Ge⸗ meindehäuſer mit verſchiedenartigen ſozialen Ein⸗ richtungen und das neue iſraelitiſche Altersheim zu verdanken ſind. 5 Auf dem Gebiet des Wohnungsbaues iſt es im Kalenderjahr 1930 noch möglich geweſen, 1539 Wohnungen fertigzuſtellen, während es im Jahre 1929 1849 geweſen ſind. Der allergrößte Teil dieſer 4539 Wohnungen wurde mit ſtädtiſcher Unterſtützung erſtellt. 1281 Wohnungen ſind Kleinwohnungen im Umfang von—3 Zimmern. Wir ſind in Mann⸗ 10 glücklicherweiſe rechtzeitig dazu übergegangen, en Kleinwohnungsbau zu bevorzugen und das Schwergewicht auf die Erſtellung von Woh⸗ nungen zu legen, deren Monatsmiete 40 Mark nicht überſteigt. Leider kann aber auch dieſer Preis von ſehr Vielen nicht mehr bezahlt werden, ſodaß wir auf Barackenbauten nicht ganz verzichten konnten. Erfreulich iſt, daß es gelungen iſt, die Elendswohn⸗ ſtätten des früheren Gefangenenlagers am Ulmen⸗ weg zu beſeitigen und die Inſaſſen in beſſere Woh⸗ nungen zu verpflanzen. Um die Not des Winters zu lindern, und um wenigſtens einen Teil der Wohlfahrtser⸗ werhsloſen, wieder in geregelte Arbeit zu brin⸗ gen, hat der Bürgerausſchuß im verfloſſenen Etat⸗ jahre drei Millionen Mark für Notſtands⸗ arbeiten bereitgeſtellt. Wir haben mit Hilfe diefer Mittel eine Art Großreinemachen im Stadt⸗ bild veranſtaltet und außerdem gewiſſe Arbeiten ausgeführt, die uns bei der künftigen Entwicklung der Stadt von Nutzen ſein können oder ſozialen Be⸗ dürfniſſen entſprechen. Ich erinnere vor allem an die Beſeitigung des Schnickenloches, den weiteren Ausbau des Herzogenriedparkes, die Erweiterung und Verbeſſerung von Schulhöfen, die Anlage einer Sbielwieſe beim Strandbad, die Schaffung eines neben Müllablagerungsplatzes auf der Frieſen⸗ heimer Inſel, die Herrichtung von Dauerklein⸗ garkenanlagen in der Dohllache und an der Feuden⸗ heimerſtraße, ferner an verſchiedene Sielbauten, Radfahr⸗ und Gehwege und ſchließlich an die Durch⸗ ſührung mehrerer großer Straßenbauten, wie die Umgehungsſtraße bei Käfertal und die Fahrſtraße zum Strandbad. Aber auch auf dieſem Gebiet haben Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Generaldebatte über den ſtädtif Etwas ruhigerer Verlauf der geſtrigen hen 3. Seite/ Nummer 212 Voranſchlag allgemeinen Ausſprache über den Etat ⸗ Alle Fraktionen und Gruppen kommen zum Wort Heute Spezialberatung handlungen beizuwohnen. Er ſtellt deshalb den An⸗ trag, die Türen zu öffnen. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich erwidert, daß keine Veranlaſſung vor⸗ liege, dem Antrag ſtattzugeben, da die Galerie reich⸗ lich beſetzt ſei. Der ſtürmiſche Proteſt der Kommu⸗ niſten verhallt wirkungslos. Stadtrat Dr. Orth hatte vorgeſtern bei der Beratung der Vorlage über die Verwaltung der ſtädtiſchen Wohnungen einen An⸗ trag eingebracht, den der Oberbürgermeiſter als nicht zuläſſig erklärte. Dr. Orth ſtellt feſt, daß der Ober⸗ bürgermeiſter in Widerſpruch zur Geſchäftsordnung geſagt habe, Abänderungsanträge könnten während der Verhandlungen nicht ſchriftlich eingereicht wer⸗ den. Seine Fraktion erkenne infolgedeſſen den Be⸗ ſchluß nicht an und verlange erneute Verhandlung der Vorlage. Oberbürgermeiſter Dr. H eimerich lehnt das Anſinnnen mit der Bemerkung ab, daß ihm das Urteil Dr. Orths über die Art ſeiner Geſchäfts⸗ ordnung vollkommen gleichgültig ſei. Stv. Böhler verlangt erneut Abſtimmung über ſeinen Antrag. Dr. Heimerich: Ich werde über den Antrag nicht abſtimmen laſſen, weil ich das Recht habe, über die Beſetzung der Tribünen zu beſtimmen. des Oberbürgermeiſters wir meines Erachtens den Abſchluß einer gewiſſen Entwicklung erreicht. Weiteres wird man ſchon aus finanziellen Gründen kaum mehr verantworten können. Auf kulturellem Gebiete iſt die Aufrechterhal⸗ tung des Niveaus unſerer Bildungseinrich⸗ tungen, vor allem der Schulen, noch möglich geweſen. Die am 11. November 1930 eröffnete neue Mädchen⸗ berufsſchule hat uns eine große Exleichterung ge⸗ bracht und die Aufſtellung eines Schulraumvertei⸗ lungsplanes ermöglicht, der für die nächſte Zeit neue Schulbauten im allgemeinen nicht mehr vorſieht. Nur in einigen Vororten beſtehen noch Notſtände. Auf dem Waldhof wird die vor der Vollendung ſtehende Pavillonſchule Abhilfe ſchaffen. Im übrigen wird es von der finanziellen Entwicklung dieſes Jahres abhängen, ob es möglich iſt, den bereits projektierten Schulhauserweiterungsbau in Wallſtadt auszuführen und dann an die Schulhausneubauten in Seckenheim und Friedrichsfeld heranzugehen. Erfreulich iſt, daß das Theater unter neuer Leitung einen kräftigen Aufſchwung genommen hat, und daß auch das neu errichtete Dolmetſcherinſtitut der Handels⸗Hochſchule eine ſteigende Frequenz aufweiſt. Die Notzeit hat natürlich dem kulturellen Leben unſerer Stadt auch manche Wunde geſchlagen. Vor allem ringen zahl⸗ reiche Privatvereine, die ſich kulturellen Beſtrebun⸗ gen widmen, ſchwer um ihre Exiſtenz. Daß ſich die allgemeine Lage auch bei den Wirtſchafts⸗ betrieben der Stadt auswirken mußte, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Der Waſſerverbrauch hat ſich im Kalender⸗ jahr 1930 allerdings noch ungefähr auf der Höhe des Jahres 1929 gehalten, der Gasverbrauch iſt dagegen um 2,7%, der Stromverbrauch um 7,2% zurückgegangen. Beſonders ſtark iſt der Rück⸗ gang des Stromverbrauchs der privaten Kraftſtrom⸗ abnehmer(Kleinabnehmer) mit 11,19 und der Groß⸗ verbraucher mit 9,77. Dagegen hat die Lichtſtrom⸗ abgabe an Private nur eine Verminderung von 0,57% erfahren. Der Verbrauchsrückgang bei der Großabnehmergruppe würde noch bedeutend höher ſein, wenn es nicht gelungen wäre, einige neue Großverbraucher für den Anſchluß an das ſtädtiſche Kabelnetz zu gewinnen. Wenn es trotz dieſer Ver⸗ brauchsminderung und trotz der im Vergleich zu anderen Städten ſehr geringen Höhe der Mann⸗ heimer Tarife den Werken gelungen iſt, über die regulären Ablieferungen hinaus noch 300 000% an die Stadtkaſſe für den diesjährigen Etat abzuliefern, ſo muß dies als ein recht gutes Ergebnis bezeich⸗ net werden. Dagegen iſt die finanzielle Lage unſerer Verkehrsbetriebe leider ſehr ungünſtig ge⸗ worden. Die Zahl der auf der Straßenbahn beför⸗ derten Perſonen betrug im Jahre 1928 61,5 Millio⸗ nen; ſie iſt 1929 auf 59,5 Millionen und 1930 auf 52,5 Millionen geſunken. Aehnlich liegen die Verhältniſſe bei der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, bei der im Jahre 1930 trotz der Elektrifizierung der Strecke Mannheim— Heidelberg der Geſamtverkehr nur um ein Geringes zugenommen hat, der Ar⸗ beiterverkehr aber gegenüber 1929 um 15 ge⸗ ſunken iſt. Auf dem Schlacht⸗ und Viehhof iſt aus Gründen der Volksgeſundheit die obligatoriſche Tri⸗ chinenſchau eingeführt worden. Die Belaſtung der Stadt durch das Hotel konnte dadurch ſehr weſentlich herabgemindert werden, daß es gelungen iſt, das Hotel an einen leiſtungsfähigen Konzern zu verpachten. Am 30. Juni 1930 wurden mit einer Befreiungsfeier aus Anlaß der Räumung der be⸗ ſetzten Gebiete die Rhein⸗Neckar⸗ Hallen er⸗ öffnet, die mittlerweile bei verſchiedenen Veranſtal⸗ tungen ihre Zweckmäßigkeit erwieſen haben. Ihr voller Wert für das Wirtſchafts⸗ und Sportleben der Stadt wird ſich allerdings erſt unter günſtigeren wirtſchaftlichen Verhältniſſen zeigen. Als Erfolg dürfen wir es buchen, daß uns eine Reihe von Ver⸗ kehrsverbeſſerungen gelungen iſt. Am 31. Mai 1930 wurde der Rheinauſteg eingeweiht und Ende September 1930 iſt endlich mit dem Bau der neuen Rheinbrücke begonnen worden. Im Innern der Stadt hoffen wir durch die ebenfalls endlich be⸗ ſchloſſene Trennung von Groß⸗ und Klein⸗ markt auf eine günſtige Weiterentwicklung unſeres Marktweſens. Auch die Verkehrswerbung der letzten Jahre iſt nicht ohne Erfolg geweſen und beginnt nun trotz der ſchlechten Wirtſchaftslage die erſten Früchte zu tragen. Im übrigen aber ſtagnierte leider das Wirtſchafts⸗ leben wie überall in Deutſchland. Der Umſchlag⸗ verkehr in den Mannheimer Häfen iſt 1930 um 220 000 To. zurückgegangen, der Eiſenbahngüterver⸗ kehr hat ſogar einen Rückgang um 1 Million To. erfahren. Betriebseinſchränkungen und tillegun⸗ gen ſind in großem Umfange erfolgt. Beſonders ſchmerzlich iſt, daß das Daimler⸗Benz⸗Unternehmen in Mannheim ſtark verkleinert wurde, obwohl ſich die Stadt zu einem weſentlichen Entgegenkommen bereit gefunden hatte, um die Aufrechterhaltung des Betriebes in einem größeren Umfange zu ermög⸗ lichen. Der zwiſchen der Stadt und der Firma Daimler⸗Benz abgeſchloſſene Vertrag mußte gelöſt werden, da ſeine Bedingungen von unſerer Ver⸗ tragspartnerin nicht eingehalten wurden. Von empfindlicher wirtſchaftlicher Wirkung iſt auch die Abwanderung der Direktion eines anderen indu⸗ ſtriellen Großunternehmens nach Berlin. Meines Erachtens wäre dieſer Entſchluß nicht unbedingt not⸗ wendig geweſen, er war aber trotz aller Bemühun⸗ gen, die in dankenswerter Weiſe auch von dem Herrn badiſchen Staatspräſtdenten unterſtützt worden ſind, nicht aufzuhalten. Dieſen im allgemeinen trüben Erſcheinungen ſteht die erfreuliche Tatſache gegen⸗ über, daß die Groß⸗Einkaufs⸗Geſellſchaft Deutſcher Konſumvereine ihre Fabrikanlagen im Induſtrie⸗ hafen durch eine Mühle, einen Silo und eine Teig⸗ warenfabritk erweitert hat. Die ſtädtiſchen Finanzen haben im Laufe des Etatjahres 1930 eine weſentliche Verſchlech⸗ terung erfahren. Die Befürchtung, daß die veranſchlagten Ausgabe⸗ beträge bei der Wohlfahrtspflege nicht ausreichen würden, und daß auch gewiſſe Einnahmen unſicher ſeien, wurde von mir ſchon bei den letzten Etatbera⸗ tungen geäußert. Sie iſt aber durch die im Laufe des Etatjahres eingetretenen Ereigniſſe noch weit über⸗ troffen worden. Obwohl die Verwaltung zur Ab⸗ wendung von Gefahren bei Inkraftſetzung des Haus⸗ haltplanes für das Jahr 1930 die nicht zwangsläu⸗ figen Ausgaben nur beſchränkt freigab und ſchließlich um durchſchnittlich 25 v. H. gekürzt hat, ſtanden wir im letzten Herbſt vor einem durch Einſparungen und unerwartete Mehreinnahmen nicht gedeckten Etat⸗ defizit von rund 25 Millionen Mk. Zur Deckung dieſes Betrages mußte die Verdoppelung der Bier⸗ ſteuer, die Einführung der Gemeindegetränkeſteuer und der Bürgerſteuer, außerdem aber auch eine Um⸗ lageerhöhung und eine etwa 30proz. Kürzung der Abſchreibungen vorgeſchlagen werden. Da ſich der Stadtrat nicht bereitfinden wollte, den Nachtragsetat anzunehmen, andererſeits aber von der Staatsauf⸗ ſichtsbehörde mit Nachdruck die Ausgleichung des Voranſchlags verlangt wurde, blieb nichts anderes übrig, als dem Landeskommiſſär Bericht zu erſtatten, der dann mit ſeinem Beirat den Nachtragsvor⸗ anſchlag in Kraft ſetzte. Das Ergebnis der Rech⸗ nung für 1930 läßt ſich noch nicht überſehen. Wir dür⸗ fen jedenfalls froh ſein, wenn dieſe Rechnung ohne größeres Defizit abſchließt, da ſich auch nach der In⸗ kraftſetzung des Nachtragsetats die Verhältniſſe kei⸗ neswegs verbeſſert haben. Der neu Ihnen vor⸗ gelegte Etat für öͤas Jahr 1931 iſt ein ausgeſprochener Notetat Er wird beherrſcht von den ungeheuer geſtiegenen Wohlfahrts ausgaben auf der einen Seite, wozu noch die früher bei uns nicht vorhandenen Defizite der Verkehrsbetriebe kommen und einer ſtark veränderten Geſtaltung der Ein⸗ nahmen auf der anderen Seite. Wie die Wohl⸗ fahrtslaſten geſtiegen ſind, beweiſt ſchon die Tatſache, daß ſie im Jahre 1914 nur 15,3 v. H. unſeres Zuſchuß⸗ bedarfes erforderten, im Jahre 1929 noch 36,1 v.., jetzt dagegen 44 v.., wobei geſagt werden muß, daß vorausſichlich auch dieſer Prozentſatz im Laufe des Etatjahres noch weiter ſteigen wird. Auf der Ein⸗ nahmeſeite mußten die Ueberweiſungsſteuern, die ge⸗ meindliche Grund⸗ und Gewerbeſteuer, der Finanz⸗ anteil an der Gebäudeſonderſteuer und die Wertzu⸗ wachsſteuer weſentlich geringer eingeſtellt werden als im Vorjahre. An die Stelle dieſer Minderungen traten in der Hauptſache die Einnahmen aus den Not⸗ verordnungsſteuern. Immerhin iſt das Geſamt⸗ ſteueraufkommen gegenüber 1930 nur um 153 860/ geringer, allerdings unter der Voraus⸗ ſetzung, daß die urſprünglichen Berechnungen des Reiches zutreffen, was kaum mehr anzunehmen iſt, und daß ſich auch im übrigen die Wirtſchaftslage nicht weiter verſchlechtert. Im Voranſchlag noch nicht zum Ausdruck gekommen iſt die auf der Notverordnung vom 1. Dezember 19330 und einer jüngſten Entſchei⸗ dung der badiſchen Regierung beruhende Senkung der gemeindlichen Grundſteuer um 4 v. H. und der Gewerbeſteuer um 8 v. H. Der hierdurch für die Stadtkaſſe entſtehende Ausfall in Höhe von rund 5 Million/ wird vom Lande aus Mitteln der Ge⸗ bäudeſonderſteuer gedeckt, die bisher der Stadt für den Wohnungsbau zugefloſſen, künftighin aber an das Land abzuliefern ſind. Es darf als ein großer Erfolg bezeichnet werden, daß es gelungen iſt, den Voranſchlag ohne Steuer⸗ und Tariſerhöhungen auszu⸗ gleichen, obwohl, wie eben dargelegt, die normalen Einnah⸗ men geſunken und viele Ausgaben zwangsläufig ge⸗ ſtiegen ſind. Dieſer Ausgleich ohne neue Belaſtung der Bürgerſchaft war aber nur möglich mit Hilfe der Kürzung der Bezüge der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter und Verſorgungsempfänger, ferner durch rigoroſe Einſparungsmaßnahmen und endlich durch eine bis an die Grenze des Möglichen gehende Kürzung der Abſchreibungen und Fondszuführungen. Schließlich konnten wir zum Ausgleich auch noch letzte Erübrigungen aus früheren Haushaltsjahren in Höhe von 750 000/ heranziehen. Da über unſere Etatgeſtaltung ſchon im Stadtrat unter Hinzuziehung des Stadtverordnetenvorſtandes eingehend verhandelt worden iſt, auch der Finang⸗ ausſchuß unterrichtet und der Preſſe eine größere Darſtellung gegeben wurde, möchte ich auf Einzel⸗ heiten des Voranſchlags hier nicht weiter eingehen. Der Voranſchlag 1931 wird in noch ſtärkerem Maße als frühere Voranſchläge charakteriſtert durch die Zwangsläufigkeit zahlreicher Aus⸗ gabepoſitionen und die Unſicherheit im ganzen, die auf der Unſicherheit unſerer wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe beruht. So betrug die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen— nach Par⸗ teien, nicht nach Perſonen gerechnet— in Mannheim zu Beginn des letzten Etatjahres, alſo am 1. April 1930, noch 3400; ſie iſt bis zum 1. April 1931 auf 5700 geſtiegen. Schätzen wir den Aufwand für dieſe Gruppe je Partei mit nur 900/ im Jahr, ſo beträgt unſere jährliche Belaſtung durch die Wohlfahrtserwerbsloſen allein rund 5 Mil⸗ lionen Mark. Im Voranſchlag iſt nach dem Stand vom Oktober 1930 von einer Zahl von 4500 Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen ausgegangen worden; wenn die Wohlfahrts⸗ erwerbsloſenzahl im Jahresdurchſchnitt dieſe Zähl erheblich überſchreitet, wie jetzt befürchtet werden muß, ſo iſt damit unſer ganzer Etat wieder zur Er⸗ ſchütterung gebracht. Auf der anderen Seite haben wir kaum Möglichkeiten, unſere Einnahmen zu ver⸗ mehren. Die Grund⸗ und Gewerbeſteuer kann nach geſetzlicher Vorſchrift nicht mehr erhöht werden, auch mit den meiſten übrigen Steuern ſind wir an der geſetzlichen oder wirtſchaftlich gegebenen Höchſtgreuze angelangt. Nur zur Bürgerſteuer können noch Zuſchläge erhoben werden. Eine Erhöhung der Werkstarife k erſcheint aus wirtſchaftlichen Grün⸗ So ſtecken die deutſchen Gemeinden— man kann das ohne jede Uebertreibung ſagen in einer Zwangsjacke. Ihre Bewegungsfreiheit iſt die ge⸗ ringſte geworden, die man ſich denken kann. Darum hat es im gegenwärtigen Augenblick wohl auch keinen großen Zweck, ſich hier im Bürgerausſchuß in breite Debatten zu verlieren, die an den Verhältniſ⸗ ſen kaum etwas zu ändern vermögen. Die Haupt⸗ ſache iſt, gerüſtet zu bleiben und rechtzeitig alles zu tun, um einer weiteren Verſchlechterung der finanziellen Verhältniſſe, ſoweit es nur irgend möglich iſt, vorzubeugen. Der Weg dazu kann nur der einer eiſernen Sparſamkeit ſein, wobei allerdings genau abgewogen werden muß, welche Gebiete von den Sparmaßnahmen ſtärker und welche weniger ſtark betroffen werden ſollen und in welchem Tempo ſich die einzelnen Maßnah⸗ men zu vollziehen haben. Wir haben ſchon während des ganzen letzten Etatjahrs eine große Zahl ſehr einſchneidender Sparmaßnahmen durchgeführt, die jetzt nicht nur weiterwirken müſſen, ſondern noch einer weſentlichen Verſtärkung bedürfen, wofür alle Vorbereitungen getroffen ſind. Wenn wir außerdem noch den Herrn Reichsſparkommif⸗ ſar um ein Gutachten gebeten haben, ſo geſchah dies, um einer völlig unabhängigen Stelle Einblick in unſere Verwaltung zu geben und auf dieſem Wege vielleicht doch noch das Eine oder Andere 81 entdecken, was beſſer oder billiger gemacht werden Das offizielle Organ des Bad. Rennverelns Dje dritte Ausgabe erscheint am Freitag, den 8. Mai nachmittags 2 Uhr und enthält die vollständige zuverlässlge Stöfterliste, die erst heute mittag 12 Uhr abgeschlossen wird 4. Seite/ Nummer 212 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 8. Mai 1951 könnte. Es iſt unmöglich, daß ein ſo großes Kolle⸗ gium wie der Bürgerausſchuß über einzelne Spar⸗ maßnahmen Beſchluß faßt. Wir haben Sie darum erſucht, mit der Etatgenehmigung den Stadtrat zu ermächtigen, Mehrausgaben oder Mindereinnahmen, die ſich im Laufe des Rechnungsjahres gegenüber den Etatſätzen ergeben, dadurch auszugleichen, daß Ausgaben des ordentlichen Haushalts bis zur ge⸗ ſamten Höhe dieſer Mehrausgaben oder Minderein⸗ nahmen abgeſetzt werden dürfen. Bei allen Sparmaßnahmen, mögen ſie nun auf fachlichem oder perſönlichem Gebiet liegen, darf frei⸗ lich nicht vergeſſen werden, daß ſie zwar den Finanzen der Stadt zunächſt dienen, aber die Wirtſchaftsnot im allgemeinen vergrößern. Gerade in ſolchen Kri⸗ ſenjahren, wie den gegenwärtigen, wäre es an ſich die Aufgabe der öffentlichen Körperſchaften, durch Aufträge und Beſtellungen zur Belebung der Wirt⸗ ſchaft beizutragen und durch Hintanhaltung von Entlaſſungen die Arbeitsloſigkeit nicht zu ver⸗ mehren. Wir haben in Mannheim zur Durch⸗ führung eines ſolchen Grundſatzes bis in das letzte Jahr hinein gewiß ſehr Weſentliches getan, aber nun, meine ſehr geehrten Damen und Herren, ſind auch wir am Ende. Ich muß als verantwortlicher Leiter der Verwaltung nunmehr gegen alle weiteren Juveſtitionen Einſpruch einlegen und werde, um unſere Finanzen in Ordnung zu halten, in den nächſten Monaten auf die Durchfüh⸗ rung von Maßnahmen drängen müſſen, die mir ebenſo wenig gefallen, wie ſie Ihre Befriedigung er⸗ regen können. Weil dem ſo iſt und weil man ſich dieſen Notwendigkeiten nicht entziehen kann, darum habe ich auch bedauert, daß im Stadtrat trotz der ſchwierigen Lage der Verkehrsbetriebe und des großen Defizits der Straßenbahn ein Beſchluß zu⸗ ſtande gekommen iſt, die Arbeitszeit der Fahrbedienſteten herabzuſetze n. Es iſt dabei zu berückſichtigen, daß es ſich faſt ausſchließ⸗ lich um Beamte handelt, bei denen eine Vermin⸗ derung des Gehalts, wie ſie die Arbeiter bei einer Herabſetzung der Arbeitszeit trifft, nicht in Frage kommen kann. Ich habe mich bereit erklärt, alles zu tun, um eine Entlaſſung von Straßenbahnern, die bei einer Beibehaltung der gegenwärtigen Ar⸗ beitszeit befürchtet wurde, auf längere Friſt zu ver⸗ meiden, kann aber die dauernde ſchwere Belaſtung der Straßenbahn, die ſich durch den Stadtratsbeſchluß ergibt, nicht verantworten. Ich richte an alle Betei⸗ ligten nochmals den Appell, mit mir zuſammen alles zu verſuchen, um eine Löſung zu finden, die der be⸗ ſonders ſchwierigen Lage unſerer Verkehrsbetriebe Rechnung trägt und eine dauernde Erhaltung dieſer Betriebe in öffentlicher Hand gewährleiſtet. In der ſchwierigen finanziellen Situation, in der ſich die deutſchen Gemeinden und mit ihnen Mann⸗ heim befinden, müſſen wir aber nicht nur ſtrenge Forderungen an unſere eigene Wirtſchaftsführung ſtellen, ſondern wir müſſen auch von Reich und Staat verlangen, daß man mit der Hilfe für die Ge⸗ meinden nicht zuwartet, bis dieſe endgültig ruiniert ind. Freilich können wir dieſe Hilfe nur nach Maß⸗ gabe der Verhältniſſe verlangen und dürfen keine Forderungen ſtellen, die im gegenwärtigen Augen⸗ Blick bei der Finanzlage des Reiches und der Län⸗ der unerfüllbar erſcheinen. Aber im Rahmen des Möglichen könnte ſchon einiges geſchehen. Insbeſon⸗ deve iſt es, wenn das Reich zurzeit nichts tun kann, Pflicht der Länder, den mit Wohlfahrtserwerbsloſen beſonders belaſteten Gemeinden Hilfe zu leiſten. Die Länder haben aus der gegenwärtigen Lage keine Belaſtungen, die ſich dieſen Laſten der Städte, vor allem auch Mannheims. an die Seite ſtellen laſſen, Es müſſen alſo bei ihnen noch Mittel flüſſig zu machen ſein. In Preußen iſt man ſchon dabei, dieſen Weg zu gehen. Der preußiſche Staatsrat hat vor kurzem einem Geſetzesantrag zugeſtimmt, wonach Preußen den Gemeinden zur Erleichterung ihrer Fürſorgelaſten 250 Millionen Mark zuwenden ſoll. Möge Baden hier bald nachfolgen. Vor allem müß⸗ ten wir aber ſchärfſten Proteſt einlegen, wenn etwa in Baden die Abſicht beſtände, Mittel, die in den Städten durch die Gebäudeſonderſteuer aufgekom⸗ men find, zur Herabſetzung der Grund⸗ und Ge⸗ werbeſteuer auf dem Lande zu verwenden. Das würde bei den völlig verſchiedenen Verhältniſſen niemand verſtehen. Wir müſſen mit Nachdruck ver⸗ langen, daß der Betrag, der aus der Gebäudeſonder⸗ ſteuer aufkommt und nach den Beſtimmungen der Notverordnung micht mehr für den Wohnungsbau, ſondern in erſter Linte für Steuerſenkung verwen⸗ det werden ſoll, an dem Ort des Aufbringens ver⸗ bleibt und entweder zur Steuererleichterung oder, wenn dies nicht möglich iſt, zur Deckung von unver⸗ meidlichen Mehrausgaben oder Mindereinnahmen verwendet wird. Wenn die Länder jetzt ihren Ge⸗ meinden nicht helfen können, dann iſt der Beweis erbracht, daß es endlich an der Zeit iſt, an die längſt fällige große Ver walt ungsref or m in Deutſchland heranzugehen und damit Verein⸗ fachungen durchzuſetzen, deren Ergebnis ein günſti⸗ gerer Laſtenausgleich für die Gemeinden ſein muß. So ſehr uns auch die Finanzſorgen bedrücken, und ſo ungewiß die zukünftige Entwicklung iſt, ſo wäre es doch falſch, ſich einem uferloſen Peſſimis⸗ mus hinzugeben. Auch dieſe Zeit muß überſtanden werden. Es iſt ſehr viel, daß wir in Maunheim noch in der Lage ſind, Ihnen einen ausgeglichenen Etat vorzulegen, eine Erhöhung ber Tarife und einen Zuſchlag zur Bürgerſteuer zu vermeiden, ja ſogar eine kleine Verminderung der Kanal-, Straßenreini⸗ gungs⸗ und Müllabfuhrgebühren vorzunehmen und die vom badiſchen Staat angeordnete Senkung der Realſteuern um 4 v. H. bei der Grundſteuer und 8 Uh. H. bei der Gewerbeſteuer durchzuführen. Unſere großen ſozilalen Leiſtungen, die freilich dem Einzelnen nur das Notdürftige geben können, haben wir nicht vermindert und hoffen ſie aufrecht erhalten zu können, bis wieder eine Belebung der Wirtſchaft und damit eine Vermehrung der Arbeitsplätze eintritt. Mit dem Ernſte, den die Lage erfordert, aber auch mit Geduld und klarem Kopf wollen wir die Bürgerſchaft durch das neue Etatjahr führen. Wir brauchen dazu das Vertrauen aller derer, die einen vernünftigen Ausweg ſuchen, eine Politik der Kataſtrophen und der allgemeinen Verwirrung aber ablehnen. Es drängt mich ſchließlich noch, den Beamten, An⸗ geſtellten und Arbeitern der Stadt für die Treue und den Eifer zu danken, mit denen ſie auch im vergange⸗ nen Jahre am Werke geweſen ſind. An das Perſonal vieler Abteilungen— ich erinnere nur an die ſozialen Zweige unſerer Verwaltung, auch an die Steuer⸗ und Kaſſenverwaltungen— werden außerordentliche An⸗ forderungen geſtellt. Durch eine ungerechtfertigte Agitation wird die Tätigkeit der Beamten häufig herabgeſetzt und Mißtrauen gegen ſie geſät. Ich möchte der Hoffnung Ausdruck geben, daß die großen Lei⸗ ſtungen unſerer Beamten, Angeſtellten und Arbeiter anerkannt werden und ein Vertrauensverhältnis zwiſchen den Bürgern und dem Perſonal der Stadt hergeſtellt wird, das gerade in der gegenwärtigen Zeit beſonders notwendig iſt. Ich habe mit Ihnen allen den herzlichen Wunſch, daß das neue Etatjahr die Anſätze zu einer Be⸗ lebung unſerer Wirtſchaft bringen möge, daß ſich die Entwicklung unſerer innen⸗ und außenpolitiſchen Lage günſtig geſtalte, unſere Stadt vor Schaden bewahrt bleibe und die Exiſtenz unſerer vielen notleidenden Mitbürger ſich wieder feſtige. Dr. Heimerich wird während ſeiner Ausfüh⸗ rungen von den Kommuniſten und Nationalſozia⸗ liſten oft durch Zwiſchenrufe unterbrochen, auf die er ſchlagfertig erwidert. Obmann Dreifuß macht, indem er aus Rednerpult tritt, darauf auf⸗ merkſam, daß es das vorteilhafteſte iſt, wenn die Redner, die länger ſprechen wollen, ſeinem Beiſpiel folgen. Leider hätten, ſo führt er u. a. aus, die recht bekommen, die bei der Beratung des letztjährigen Etats auf die kommenden Schwierigkeiten im Jahre 1931 aufmerkſam machten.(Zuruf: Das waren die Kommuniſten.) Mannheim gehöre zu den wenigen Gemeinden in Deutſchland, die noch einigermaßen von geordneten Finanzverhältniſſen ſprechen können. Aber auch die Feſtſtellung ſei notwendig, daß dieſer Etat die Rechtfertigung der früheren Finanzpolitit und das Verdienſt derer ſei, die es ſich angelegen ſein ließen, daran mitzuarbeiten. Der Stadtver⸗ ordnetenvorſtand habe beſchloſſen, den Antrag ein⸗ zubringen, daß bei weſentlichen Abwei⸗ chungen bei Ausgaben außer dem Stadtrat auch der Stadtverordneten vorſt and unter⸗ richtet wird, damit die Fraktionen informiert wer⸗ den können. Erfreulich ſei der Standpunkt der Straßenbahn, daß keinesfalls Tariferhöhungen eine Beſſerung bringen werden. Mit der Zu⸗ ſammenlegung aller Verkehrseinrich⸗ tungen ſollte endlich einmal Ernſt gemacht wer⸗ den. Im Gegenſatz zum Oberbürgermeiſter bezeich⸗ net der Redöner das Verlangen der Straßen⸗ bahner nach achtſtündiger Arbeitszeit als berechtigt. Die von der Polizeidirektion veranſtaltete Verkehrser ziehunaswoche ſei au begrüßen. Vermißt werde immer noch die Einführung von Ein bahnſtraßen. Die Theaterbeſucher zollten dem Intendanten für ſeine Tätigkeit Lob und Anerkennung. Es ſei zu hoffen, daß dieſe Tätigkeit ſich im nächſten Etat auswirke. Die Bemühungen nach In duſtrie⸗Anſiedlung müßten ener⸗ giſch fortgeſetzt werden. Angeſichts der ſchwierigen Situation erſucht der Redner zum Schluß das Kolle⸗ gium, auf ſchnellere und ſachlichere Beratung hin⸗ zuwirken. Die Redezeit wird feſtgelegt Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich gibt bekannt, daß die Vereinigten bürgerlichen Gruppen, das Zen⸗ trum, der Ev. Volksdienſt und die Sozialdemokraten beantragt hätten, die Redezeit bei der Generaldebatte auf 40 Minuten und bei der Spezialdebatte auf 15 Minuten zu beſchränken. Eine Ausnahme wird nur bei den Wohlfahrts⸗Voranſchlägen 61—68 mit 30 Minuten zugeſtanden. Stv. Böhler bemerkt, bei dieſem Antrage handle es ſich um die zweite Auflage des Knebelungsgeſetzes. Das Zentrum habe dieſen Antrag vorbereitet und die Sozialdemokraten, die ge⸗ treuen Fridoline, hätten zugeſtimmt. Die Kommu⸗ niſten würden ſich an die Beſchränkung der Redezeit nicht ſtören, ſondern nach wie vor gegen dieſe Pil⸗ ſudſkimethode auftreten. Der Oberbürgermei⸗ ſter rügt den Ausdruck Verbrechen, den der Vorred⸗ ner gebraucht hat. In der darauffolgenden Abſtim⸗ mung wird der Antrag gegen die Stimmen der Kom⸗ muniſten und Nationalſozialiſten angenommen. (Die Kommuniſten rufen: Einheitsfront.) Als Sty. Schreck zur Ordnung gerufen iſt, ergreift als erſter Fraktionsredner Stadtv. Dr. Hirſchler das Wort. Die ſozialdemokratiſche Fraktion habe, ſo führte er u. a. aus, in der Vorbeſprechung zum Ausdruck gebracht, daß ſie Wert auf eine General⸗ debatte lege, weil ſie der Anſicht ſei, daß es unter den gegebenen Verhältniſſen wichtig ſei, daß jede Fraktion ihre allgemeine Auffaſſung über die jetzige Sachlage zum Ausdruck bringe. Die ſozialdemokratiſche Frak⸗ tion nehme den gleichen Standpunkt wie die Land⸗ tagsfraktion ein. Sie habe deshalb keine Anträge geſtellt. Bei dem Hinweis auf die Veränderungen, die in der Finanzlage der Gemeinden durch die Not⸗ verordnung eingetreten ſind, macht der Redner darauf aufmerkſam, daß es nur noch möglich iſt, die Aus⸗ gaben zu ſenken und eventl. Reſerven in Anſpruch zu nehmen. Die Finanzgebarung der Stadt Mannheim ſei geſund.(Dr. Heimerich ruft Stadtrat Dr. Orth zur Ordnung.) Seine Fraktion ſei ſtolz da⸗ rauf, daß in den letzten Jahren eine ganze Reihe ſozialer Bauten errichtet worden ſei. Dieſe Bauten würden nicht beſtehen, wenn die Sozialdemo⸗ kratie nicht ihre ganze Initiative und Kraft eingeſetzt hätte. Der Mittelſtand müſſe dankbar ſein, daß dieſe Bauten errichtet worden ſeien. Deshalb verſtehe er nicht den Standpunkt des Mittelſtandskartells bei der Auseinanderſetzung mit dem Oberbürgermeiſter. Die Sozialdemokratie übernehme die volle Verantwor⸗ tung für die Mitwirkung und Unterſtützung der bis⸗ herigen Finanzpolitik der Stadt Mannheim. Seines Erachtens ſei es für die Stadt Mannheim eine finanzielle Schickſalsfrage, ob ſie ſich von der Politik der Erhaltung und Schaffung von Fonds grundſätzlich abkehrt oder ob die Verkürzung der Zu⸗ flüſſe nur vorübergehend ſei. Gntſcheidend ſei das Wie und Wo des Sparens. Hierauf komme es bei der Ermäßigung an, die dem Stadtrat eingeräumt worden ſei. Bei den ſozialen Leiſtungen dürfe nicht geſpart werden. Nur unter dieſem Vor⸗ behalt gebe die ſozialdemokratiſche Fraktion dem Stadtrat die Ermächtigung bei Ausgabenerhöhungen. Der Redner wünſcht Auskunft über den Stand der Errichtung eines Geſundheits amtes. Der außerordentliche Zuſtrom zu allen Mannheimer Kulturinſtituten iſt auf eine gewiſſe geiſtige Reaktion auf die Kulturnot und die Erwerbsloſigkeit zurückzuführen. Der Redner wünſcht weiter Aus⸗ kunft über das Reißmuſeum, für das ein Fonds von über einer Million/ vorhanden ſet, der für Erweiterung der Kunſthalle ausreichen würde. Zum Schluß fordert der Redner den Stadtrat und die Bür⸗ gemeiſter auf, ihre ganze Energie einzuſetzen, damit eine gerechte Verteilung der für die Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen erforderlichen Laſten eintrete. Ein Zwiſchenfall Stadtrat Dr. Orth bemerkt, er habe einen Ord⸗ nungsruf erhalten, weil er den Stadtv. Dr. Hirſch⸗ ler einen Juden genannt habe. Der Redner wird durch ſtürmiſche Zurufe der Sozialdemokraten unter⸗ brochen. Mehrere Mitglieder ſpringen entrüſtet auf. Dr. Heimerich macht Dr. Orth darauf aufmerkſam, daß er ihn beim nächſten Ordnungsruf aus dem Saale weiſen werde. Dr. Orth erwidert, er werde beim Landeskommiſſär Beſchwerde erheben. Er möchte feſtgeſtellt wiſſen, ob D. Hirſchler ſich durch den Ausdruck Jude beleidigt gefühlt habe. Dr. Heimerich: Der Ausdruck iſt beleidigend. Ich weiſe ihn deshalb zurück. Als Dr. Orth auf ſeiner Forderung beharrt, bemerkt Dr. Heimerich: Ich kann Ihnen nur ſagen, daß Sie das Anſtandsgefühl eines anſtändigen Menſchen nicht haben.(Stürmiſcher Beifall bei den Sozialdemokraten.) Der National⸗ ſozialiſt Rother erklürt, daß ſeine Fraktion mit den Sozialdemokraten noch keine Schweine gehütet hätte. Er verbitte ſich deshalb das Duzen. Sty. Dr. Myekel bemerkt, zu den Kommuniſten gewendet, es ſei un⸗ verantwortlich, von baldiger Abrechnung und prole⸗ tariſcher Revolution zu ſprechen. Das Letzte werde durch ein ſolches Verhalten zerſchlagen. Die Kommu⸗ niſten könnten drohen, ſoviel ſie wollten, ſie würden das Zentrum niemals aus der Bahn bringen, die ihm Gewiſſen und Ueberzeugung wieſen. Es müß⸗ ten Wege gefunden werden, die der nutzloſen kom⸗ muniſtiſchen Schwätzerei ein Ende machten. Der Redner könne den optimiſtiſchen Ausführungen Dr. Hirſchlers nicht folgen. Was man dem Mittelſtand bei der Errichtung von Bauten gebe, werde durch Steuern wieder weggenommen. Rettung: Sparſamkeit, ein Gedanke, den ſeine Fraktion ſeit Jahren vertrete. Was im Vorjahre durch Stellung von Anträgen erreicht werden ſollte, habe uns nunmehr die Not aufgezwungen. Nur die große Schickſalsnotgemeinſchaft könne uns vor dem Bolſchewismus retten. Der Stel ⸗ lung von Anträgen habe ſich ſeine Fraktion im weſentlichen enthalten. Die ganze Arbeitskraft der Beamten müſſe dem Dienſt gehören. Deshalb lehne ſeine Fraktion grundſätzlich alle Neben⸗ bezüge ab. Wenn einmal ein Beamter außerhalb der Dienſtzeit beſchäftigt werde, müſſe die Entſchädi⸗ gung innerhalb annehmbarer Grenzen bleiben. Seit Jahren fordere ſeine Fraktion, daß der zügel⸗ und regelloſe Straßenverkehr endlich einmal in Ordnung komme. Auch das Hupen müſſe auf ein er⸗ trägliches Maß zurückgeführt werden. Je kleiner der Wagen, deſto größer der Spektakel. Im Schulweſen müſſe die Frage aufgeworſen werden, ob auch hier Einſparungen möglich ſind. Das Schulweſen ſei ſo differenziert, daß man prüfen müſſe, ob nicht das ganze Syſtem vereinfacht werden könne. An den Stadtrat ſei eine Anfrage über die Gründe für die Umgeſtaltung der Wohl⸗ fahrtspflege und über die Maßnahmen gerich⸗ tet worden, die die Ueberparteilichkeit gewährleiſten. (Bürgermeiſter Böttger bemerkt, die Antwort ſei ausgefertigt.) In ſeinen weiteren Ausführungen wendet ſich der Redner gegen die Unflätigkei⸗ ten im Theater. Er begreife die Küunſtlerſchaft nicht, daß ſie nicht ſelbſt den eiſernen Beſen in die Hand nehme. Seine Fraktion könne dem Theater⸗ etat ſolange nicht zuſtimmen, ſolange ſie nicht die Gewähr habe, daß dieſe Dinge ein Ende nehmen. (Ein Kommuniſt ruft: Hängen Sie doch ein Kruzifir ins Theater.) Der Theateretat ſei in der jetzigen Höhe ein Luxusetat erſten Ranges. Im Gegenſatz zum Obmann Dreifuß ſteht der Redner auf dem Standpunkt, daß der Theateretat jedes Jahr in der Richtung geprüft werden müſſe, ob ſich die Ausgaben im Hinblick auf die Geſamtausgaben recht⸗ fertigen ließen. Deshalb fordere das Zentrum Abſtimmung über den Theateretat. Man müſſe gleichzeitig die Frage aufwerfen, ob nicht die Frage der Planwirtſchaft im Theaterbetrieb wieder aufgegriffen werden ſollte. Der Redner ſchließt mit der Mahnung, daran zu denken, daß Alle eine gemeinſame Richtung haben, um unſerem Volke zu dienen. Es lebe das Vaterland.(Ein Kommu⸗ niſt ruft: Hallelujal) 8 Sehr unruhig wird es, als der Stv. Rother(Nat.⸗Soz.) das Wort ergreift. Kaum angefaugen, gehen die Zurufe der Kommuniſten los:„Man verſteht hier lein Wort.“ Als der Redner auf ſeinem Platze be⸗ ginnt, ſeine Rede vom Manuſkrikt abzuleſen, rufen die Kommuniſten:„Frei ſprechen, nicht vorleſen.“ Er erklärt, daß ſeine Fraktion es eigentlich für über⸗ flüſſig halte, ſich an den Beratungen zu beteiligen. In der allgemeinen Unruhe gehen die Ausführungen des Redners zum Teil unter. Stadtrat Feith wirft dem Ober bürgermeiſter parteiliche Ge⸗ ſchäftsführung vor, der ſich entſchieden dagegen ver⸗ wahrt. Rufe von den Kommuniſten:„Weiter vor⸗ leſen.“ Auf die wiederholten diesbezüglichen An⸗ zapfungen packt der Redner ſchließlich ſein Manu⸗ ſkript weg und begibt ſich zum Rednerpult. Was er hier in freier Rede vorbringt, iſt ziemlich nichts⸗ ſagend. Es ſind die alten Phraſen, Abbau der hohen Gehälter, über die er eine genaue Auffſtellung ver⸗ langt, die Frage der Doppelverdiener uſw. Weiter wendet er ſich für ſeine Partei gegen eine Privati⸗ ſierung der ſtädtiſchen Werke. Der Monsvopolbetrieb müſſe unbedingt aufrecht erhalten bleiben.(Zwiſchen⸗ ruf des Stv. Schreck(Kom.): Eine ſchöne legale Rebe.] Der Redner polemiſiert dann kurz gegen die Sozialdemokratie, die ſich für den Achtſtundentag der Straßenbahner eingeſetzt habe, ſehr gegen den Wil⸗ len des Oberbürgermeiſters. Das ſei eine An⸗ gelegenheit der Gewerkſchaften und nicht einer po⸗ litiſchen Partei. Nachdem aber nunmehr in Lud⸗ wigshafen der Achtſtundentag bei der Straßenbahn beſchloſſen worden ſei, werde man in Mannheim jetzt wohl nachfolgen. Für die Schulen habe man Es gebe nur eine f macht die Zuſtimmung ſeiner Gruppe davon ab⸗ einmal der Zuſchuß an das Theater, der 5 der heutigen Zeit viel zu hoch ſei. 2 2 4 5 980 5 2 5 22 l kein Geld, aber für das Palaſthotel und eine Rieſen⸗ 5 ausſtellungshalle. Hier müſſe Wandel eintreten. J¹ der Frage des Nationaltheaters ſtimmte er dem Zentrumsredner Dr. Moekel bei.(Zuruf der Kom, muniſten: Kulturreaktionär ſeid ihr ja beide.] Ueber das Wohlfahrtsamt will er hier nicht weiter ſprechen, er betone aber, daß jedem das wird, was er haben muß. Als der Redner immer mehr dem Stadtratstiſch zugewendet ſpricht, tönen ihm neue kommuniſtiſche Zurufe entgegen: Uns ſollen Sie überzeugen. Keine Zwiegeſpräche mit dem Oberbürgermeiſter halten. Neue Unruhen und Lachen. Dem Stadtrat Dr. Orth wird auf eine Be⸗ merkung die Antwort zuteil: Bauerndoktor. Orzd⸗ nungsruf. Antwort: Dr. Orth, Sie können mich nicht beleidigen! Soweit der Inhalt der Rede nicht in der allgemei⸗ nen Unruhe des Hauſes, das den Redner mehr von der humoriſtiſchen Seite nimmt, untergeht, war ein wirklich neuer Gedanke in ihr nicht enthalten. Im Gegenſatz zu ſeinem forſchen Draufgängertum am Vortage war er ziemlich kleinlaut und unbeholfen. Seine Bemerkung, daß man von ſeiner Partei nicht verlangen könne, daß ſie in einem halben Jahre das könne, was die anderen ſich in 40 und 50 Jahren au⸗ geeignet haben, ruft allgemeine Heiterkeit und ironi⸗ ſchen Beifall hervor. Aber, ſo meint er, wenn ſeine Partei erſt einmal die Macht habe, könnten die ande⸗ ren Parteien ſie kritiſteren, denn wer in der Oeffent⸗ lichkeit ſtehe, müſſe ſich Kritik gefallen laſſen. Die Mannheimer Bürgerſchaft habe ein Intereſſe daran, daß ihre Jntereſſen wahrgenommen werden, und zu wiſſen, wie ihr Geld verwandt wird. Er ſchließt mit der Prophezeiung, daß erſt dann eine Beſſerung ein⸗ trete, wenn die Hakenkreuzfahne auf dem Rathaus wehe.(Lebhafter Beifall bei den Nationalſozialiſten) Die Rede des Stv. Hahn(Kommuniſt) iſt eine einzige Lobrede auf die Sowfetunion, die nach ſeiner Meinung der einzige Staat iſt, der für ſeine Arbeiterſchaft ſorgt. Dabei ſpielen die Reiſe der deutſchen Induſtriellen nach Moskau und die ruſſiſchen Aufträge ein Hauptargument. Die Reden des Oberbürgermeiſters und ſämtlicher Parteiführer hätten nur die Schwäche des heutigen Staates, die Bankerotterklärung enthalten. Unter fortwähren⸗ der Unruhe des Hauſes und dauernden Zwiſchen⸗ rufen ſchildert er die angeblich ſo roſigen Verhält⸗ niſſe in Rußland. Allgemeine Heiterkeit ruft er her⸗ vor, als er behauptet, daß Rußland das einzige Land ſei, das keine Arbeitsloſen habe. Des weiteren polemiſtert er gegen die Sozialdemokratie, beſonderz gegen deren Steuerpolitik, die in den Gemeindever⸗ tretungen die Ablehnung der Gemeindeſteuern her⸗ beiführe, aber im Bezirksrat dieſelben Steuern been willige. Auf den eigentlichen Etat übergehend, be⸗ ſchäftigt ſich der Redner vornehmlich mit der So⸗ ztalpolitik, die nach ſeiner Meinung den So⸗ zialetat ſtatt verbeſſert auf Koſten der Armen ver⸗ ſchlechtert habe, wofür er mit verſchiedenen Zahlen⸗ angaben aufwartet. Weiterhin kritiſiert er die Zu⸗ ſchüſſe an das Palaſthotel; aber auch an das Theater, den Roſengarten uſw., die durch billige Eintrittspreiſe auch mehr den arbeitenden Schichten zugänglich gemacht werden ſollten. Wenn Steuern, die für einen werbenden Zweck beſtimmt ſind, nunmehr zum Ausgleich des Etats verwendet werden ſollen, ſo könne man nicht mehr von eiter „lebendigen Stadt“ ſprechen. Zu wahren dann, als Sty. Dr. Wolfhard(D. Staatsp.) das Wort nimmt. Er geht ſcharf mit den National⸗ ſozialiſten ins Gericht. Wenn man die beiden letzten Reden vergleiche, ſo könne man den trotz aller welt⸗ anſchaulichen Gegenſätze doch immerhin den einiger; maßen ſachlichen Ton der Reden anerkennen. Ueber die Rede des Nationalſozialiſten könne er nur ſo urteilen wie ſein früherer Fraktionschef, der ver⸗ ſtorbene Landtagspräſident Dr. Glockner, daß es eine minder haltbare Tagesletſtung geweſen ſei.(Große Unruhe bei den Nat.⸗Soz.) Wenn man geglaubt hatte, daß die Natitonalſozialiſten mit neuen deen auftreten würden, daß aus ihren Reihen Kommunalpolitiker kommen würden, ſo habe man daneben gehauen.(Unruhe.) Als Dr. Wolfhard einige ironiſche Bemerkungen gegenüber den ihn mit aufgeregten Zwiſchenrufen unterbrechenden National⸗ ſozialtſten macht, bezeichnen ihn dieſe als einen guten Komiker. Er quittiert ſchlagfertigt:„Keine ſo guten wie Sie.“ Dr. Wolfhard fährt fort, daß an dem un⸗ geheuren Elend, das heute herrſche, viele Urſachen ſchuld ſeien, der unglückliche Krieg, der Zuſammen⸗ bruch und die Inflation. Wenn die Nationalſozia⸗ liſten das Univerſalpatent zur Behebung dieſer Not haben, ſollten ſie es doch mitteilen.(Sofort ertönen Zurufe:„Platz machen!) Es ſei unbedingt nötig, daß man gegenüber dem Reich und den Ländern entſprechend vorgehe, um eine Erleichterung der Wohlfahrtslaſten zu erreichen. Das Beiſpiel Preu⸗ ßens ſollte hier vorbildlich ſein, das den Gemeinden am 1. April 250 Millionen für die Wohlfahrtspflege zur Verfügung geſtellt habe, um die Städte zu er⸗ halten. Baden habe in dieſer Hinſicht nur minimales geleiſtet. Immer wieder wird der Redner von den ob der Seitenhiebe in große Unruhe geratenen Nattonalſozialiſten unterbrochen. Einem der größ⸗ ten Schreier, dem Stv. Fehrmann, ruft er zu, er möge lieber erſt einmal richtig Deutſch lernen. er aber erklärt, daß es in keinem anderen Land möglich wäre, daß ein Nichtſtaatsangehöriger wi Hitler das ganze Land in Unruhe ſtürze, kommt es zu einem ohren betäubenden Lärm. Pfli⸗ rufe ertönen und wild ſchretend drohen ſie zu dem ruhig weiterſprechenden Redner hinüber, deſſen Worte allerdings in dem Toben untergehen. hagelt Ordnungsrufe wegen verſchiedener Beleidigungen. Dr. Wolfhard ſchließt, daß man das Urteil über die Tätigkeit der einzelnen Gruppen bes Hauſes ruhig der Bürgerſchaft überlaſſen könne, Man werde ſich aber nicht von der verantwortungs⸗ bewußten Arbeit abbringen laſſen. Dr. Schmechel(Evang. Volksdienſt) 2 Sturmſzenen kommt es hängig, wie man der Not und der allgemeinen Situa⸗ tion Rechnung tragen werde. Die Beamtenbeſoldung der Stadt müſſe einer Reviſion unterzogen W wenn die Bürgerſchaft Vertrauen zur Stadtverwan tung haben ſolle. Die leitenden Beamten der Sat ſollten hier mit gutem Beiſpiel vorangehen. Den ganze Etat erſcheine nicht zeitgemäß. Das beweise Der Per“ ſonalkörper ſei viel zu aufgebläht. Der Aus. 5 4 1 Freitag, 8. Mai 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 212 — druck Luxusetat ſei ſehr angebracht, aber man müſſe auch die Konſequenzen daraus ziehen. Ferner ſei der Zuſchuß für die ſtädtiſchen Krankenanſtalten zu hoch, während die privaten Krankenhäuſer einen ausge⸗ glichenen Etat aufweiſen. Die Handelshochſchule er⸗ ſcheint heute angeſichts der hohen Koſten nicht mehr tragbar, es müſſe ein Vertrag mit Heidelberg er⸗ reicht werden. Wir können es nicht verantworten, dieſem Etat unſere Zuſtimmung zu geben, in dem der unheimlich kritiſchen Lage ſo wenig Rechnung ge⸗ tragen iſt. Stv. Böhler(Komm.) beantragt nunmehr, die Sitzung auf Freitag zu vertagen, da die Mitglieder um 8 Uhr eine andere Veranſtaltung haben. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich teilt mit, daß er beabſichtigt habe, heute die Generaldebatte zu Ende zu führen und morgen vormittag eine neue Sitzung abzuhalten. In der Abſtimmung darüber die Generaldebatte zu Ende zu Freitag nachmittag fortzufahren. Es nimmt dann als nächſter Redner Stv. Dr. Waldeck(D. Vpt.) das Wort zu ſeiner in ihrer Sachlichkeit beachtlichen Rede. Er führt u. a. aus: Das Selbſtbeſtimmungs⸗ recht hat viel von ſeiner Bedeutung verloren. Auch dem vorliegenden Etat gibt die Notverordnung den Grundcharakter, nicht der Wille der Verwaltung und der bürgerlichen Parteien. Deshalb habe die Ver⸗ waltung auch wenig Verdienſt an der Ausgeglichen⸗ heit des Etats. Das gegenwärtige politiſche Bild iſt beſtimmt einmal durch die Radikaliſierung der Wähler, dann durch die noch ſtärkere Radikaliſierung der Bürgerausſchüſſe und endlich durch das Schwin⸗ den der Achtung vor der ehrlichen Ueberzeugung des Gegners, die früher ein Grundgeſetz des politiſchen Kampfes geweſen iſt. In wirtſchaftlicher Hinſicht iſt maßgebend die Steigerung der Wohlfahrtslaſten wird führen entſchieden, und am und der Rückgang des Steueraufkommens. Das Bindeglied zwiſchen der Stadt und dem Reich iſt das Land und das hat ſeine Pflichten gegenüber den Städten nicht erfüllt. Ein wichtiges Element iſt hier die Elektrifizierung der Rheintalbahn. Zum Etat ſelbſt iſt anzuerkennen der Zwang zum Sparen. Aber die Ueber'parteilich⸗ keit laſſe viel zu wünſchen übrig, vor allem die ein⸗ ſeitige Informierung des Landeskommiſſars. Mit Festigkeit aber ohne Schärfe wendet ſich Dr. Waldeck gegen die parteipolitiſche Betätigung des Oberbürgermeiſtersim Wahlkampf, was in der Bevölkerung allgemeine Mißbilligung gefun⸗ den und das Vertrauen zur Stadtverwaltung nicht geſtärkt habe, eine Feſtſtellung, die im Hauſe bei den bürgerlichen Parteien ſtarken Beifall findet. Man müſſe verlangen, daß das Stadtoberhaupt ſtrengſte Neutralität wahre. Erfreulich ſei immer noch das geiſtige Leben der Stadt in künſtleriſcher und wiſſenſchaftlicher Beziehung, das einen Hochſtand auf⸗ weiſe. Das gelte auch für die verſchiedenen Kunſt⸗ ausſtellungen. Wer auch die einzelnen Rich⸗ tungen nicht immer anerkenne, müſſe doch den Geiſt anerkennen. Schwere Bedenken errege die Ermächtigung. Eine Interpretation in einer be⸗ ſtimmten Richtung könne man ihr nicht geben. Man müſſe nur verlangen, daß ſie gerecht angewendet wird. Wenn die Partei trotz ſchwerer Bedenken, die zu machen ſind, ſich der Annahme nicht verſagt, ſo liegen die Gründe nicht im bedingungsloſen Ver⸗ trauen zur Stadtverwaltung. Wir ſind vielmehr der Meinung, daß die gegenwärtige Lage von dem, der zur Verantwortung berufen iſt, verlangt, oͤaß er im Bewußtſein dieſer Verantwortung handelt und nicht negiert.(Starker Beifall.) Stv. Rheinnecker(W. Vgg.) beſchränkt ſich darauf, die Wünſche des Hand⸗ werks vorzutragen. Er bemängelt die Streichun⸗ gen am Etat des Hochbauamtes, wodurch vielen Hand⸗ werkern Arbeitsmöglichkeit entzogen werde. Von der Stadtverwaltung wünſcht er eine Einziehung der Handwerkskammerbeträge in Raten, da der Hand⸗ werker nicht in der Lage ſei, den Betrag auf einmal zu bezahlen. Dem ſelbſtändigen Handwerk gehe es heute vielfach nicht beſſer als den Erwerbsloſen, nur ſei es zu ſtolz, die Fürſorge in Anſpruch zu nehmen. Er richtet den dringenden Appell an das Haus, einen geſunden Mittelſtand zu erhalten. Damit iſt die Generaldebatte um.20 Uhr be⸗ endet. Heute nachmittag 4 Uhr tritt das Haus in die Einzelberatung ein. — Kataſtrophales Hochwaſſer Die wolkenbruchartigen Niederſchläge, die geſtern im ganzen Land und in Württemberg niedergingen, führten zu einer Erhöhung des Waſſer⸗ ſtandes, und zwar in Ausmaßen, wie ſie ſeit Jahren nicht mehr beobachtet wurden. Der Neckar, der geſtern noch in ſeinem Flußbette war, hat nicht nur beide Vorländer überſchwemmt, ſondern iſt ſogar ein beträchtliches Stück am Damm in die Höhe geſtiegen. Bootsverleihanſtalten und Hafenrundfahrtboot ſind von dem Waſſer überraſcht worden und liegen teil⸗ weiſe auf Land. Auch der Rhein iſt beträchtlich ge⸗ ſtiegen, doch nicht in dem Maße wie der Neckar, der 5 ganz außergewöhnlichen Schnelligkeit dahin⸗ römt: Was iſt„Wahrſcha „Wahrſchau“ iſt ein Wort, das den amerikaniſchen Begriff„safety first“(Sicherheit über alles) und in gewiſſer Hinſicht auch das bisher übliche deutſche Wort„Unfallverhütung“ erſetzen ſoll. Als das alte Velociped durch das Fahrrad erſetzt wurde, als für den Automobil⸗Omnibus das Wort Autobus aufkam, als das Telephon in Fernſprecher umgetauft wurde, und bei Dutzenden, ja ſogar vielleicht Hunderten von Neubildungen und Neueinführungen von Worten und Begriffen hat es jedesmal einen Sturm der Ent⸗ rüſtung gegeben. Geiſtreiche Spötter zerpflückten mit überlegener Geſte die neuen Wortbildungen, und jedermann ſchwor, daß ſich ein derartiger neuer Be⸗ griff niemals einbürgern, nie und nimmer dem Wortſchatz des deutſchen Volkes einverleiben würde. Es iſt aber ſtets in den genannten und in anderen zahlloſen Fällen anders gelommen als die neunmal klugen Allesbeſſerwiſſer es von vornherein prophe⸗ zeihten. So wird es auch dem Wort„Wahrſchau“ ergehen. Das Wort iſt aus einem Preisausſchreiben gewon⸗ nen, das der Verband der Deutſchen Berufsgenoſſen⸗ ſchaften während der Reichs⸗Unfallverhütungs⸗Woche (Ru Wo) erließ. Es iſt übrigens keine Neubildung, ſondern ein gutes altes deutſches Wort, und bei eini⸗ germaßen gutwilliger Ueberlegung wird auch jedem ſein Sinn einleuchten. Man kann, wie es die Sprach⸗ forſcher tun, die erſte Silbe des Wortes„wahr“ als den Stamm des Wortes„bewahren“, ſich„verwahren“ lalſo ſich vorſehen, ſich in acht nehmen) aufaſſen. Eben⸗ ſo kann man„ſchau“ ſehr gelehrt von„sciuhan“— er⸗ ſchrecken, ſcheuen, deuten. Dann würde„Wahrſchau“ bedeuten: Bewahre dich! Scheu' die Gefahr! Ebenſo aber kaun man das Sehen und Scheuen, das ſich Umſehen, das Vorſehen, rechtzeitig Ausſchau hal⸗ ten, mit dem zweiten Beſtandteil des Wortes„Wahr⸗ ſchau“ verbinden. Auf jeden Fall bleiben, wie man es auch betrachten möge, mit dem Wort„Wahrſchau“ die Gedanken verbunden: Gefahr! Alſo ſieh dich vor! Ueberlege richtig und hüte dich vor ihr! Wozu braucht man nun ein neues Wort für die Unfallverhütung?„Safety first“ iſt ein knapper, doch alles umfaſſender Begriff. Es iſt gleich wirkſam und richtig, ob man ihn als Bezeichnung für die„safety first⸗Bewegung“ nimmt, ob man ihn als Warnruf und Mahnung, als Plakat oder Aufſchrift verwendet. Wie unbeholfen iſt dazu im Vergleich das deutſche Wort„Unfallyerhütung“. Man kann zwar von einer Unfallverhütungspropaganda, von einer Unfallver⸗ hütungsbewegung, von entſprechenden Vorſchriften, Maßnahmen und dergleichen reden, aber es liegt darin ſtets etwas, was nach Lehrern und Schülern, nach Vorgeſetzten und Untergebenen, nach Paragra⸗ phen und Verordnungen ſchmeckt. Unfallverhütung ſetzt gewiſſermaßen Subjekt und Objekt, paſſive und aktive Mitarbeiter voraus.„Wahrſchau“ dagegen be⸗ greift alles zwanglos in ſich. Die Bedeutung der Gasinduſtrie für die Hausfrau An den Erleichterungen, die die fortſchreitende Technik der Hausfrau in ihrer häuslichen Tätigkeit gebracht hat, haben beſonderen Anteil die Gas⸗ induſtrie und die Gasapparate bauende Induſtrie. Vor ungefähr 100 Jahren wurde in Deutſchland zum erſtenmal Gas für Leuchtzwecke produziert. Bald darauf entſtanden die erſten Plätteiſenhitzer und Gas⸗Heizapparate. Bis in die neueſte Zeit hat die Verwendung von Gasapparaten eine ſtändige Zunahme erfahren. In der Erzeugung und Verwer⸗ tung des Gaſes iſt heute ein Stand höchſter Wirt⸗ schaftlichkeit erreicht. Das Gas hat ſich durch ſeine außerordentlich vielſeitigen Vorteile nicht nur die Haushaltungen, ſondern auch große Teile unſeres Gewerbes und der Induſtrie erobert. Durch die Gasfernverſorgung werden auf Entfernungen von Tauſenden von Kilometern Millionen von Kubik⸗ metern Gas von den Erzeugungsſtätten zu den Ver⸗ brauchern geleitet. Die durch die Verwendung von Gas ermöglichte Vermehrung der Produktion und der immer größer werdende Ausbau der Gaserzeu⸗ gungsinduſtrie kommt der geſamten Wirtſchaft, der breiteſten Maſſe des Volkes zu gute. Die Nebenprodukte der Gaserzeugung, wie Kohle, Teer, Ammoniak, Naphtalin uſw., werden nicht nur im Gewerbe und Induſtrie, ſondern zum Teil auch von der Hausfrau benötigt und verwendet. Die Gasinduſtrie hat auch dazu beigetragen, Rauch und Ruß in unſeren Städten um die Hälfte zu vermin⸗ dern, wodurch das Eindringen der Sonne in die Wohnungen verdoppelt wurde. Auf den Land⸗ ſtraßen wurde der Staub durch den Teerbelag ver⸗ trieben. Für die Hausfrau hat die Gasinduſtrie nach alledem eine ganz beſondere Bedeutung. Auf der Ausſtellung„Hausfrau und Handwerk“ ſind eine große Anzahl moderner Gasapparate für die verſchiedenſten Zwecke zu ſehen.* * * Die Neißinſel wird von Sonntag, 10. Mai ab wie in den Vorjahren jeweils an den Mittwoch⸗, Samstag⸗ und Sonntag⸗Nachmittagen von 14—19 Uhr füt den allgemeinen Beſuch wieder geöffnet. * Das Feſt der filbernen Hochzeit begeht heute Herr Wilhelm Engelhardt mit ſeiner Gattin Katharina geb. Dreher, Rheinau, Karlsruherſtraße 17. 2 r — Beide enthalten das hautpflegende Euzerit. Beide vermindern die Gefahr schmerzhaften Sonnenbrandes, beide brzunen Ihre Haut, auch bei bedecktem Himmel. Nives-Creme wirkt bei Hitze angenehm kühlend. Nives-Ol schützt Sie bei unfreundlicher Witterung vorm Frösteln“ und damit vor Erkältungen. es · Creme 0. 20-120 Med OI.10, 180 060 17 Will man das Wort„Unfallverhütung“ zu einer direkten Warnung und Mahnung ummünzen, ſo bleibt nur eine Zerlegung und Erweiterung des Wortes übrig: Verhütet Unfälle! Helft Unfälle ver⸗ hüten! Oder es kommt letzten Endes auf ganz all⸗ gemeine Schlagworte heraus, die viel zu weit und inhaltlos ſind:„Achtung— Gefahr!“—„Augen auf!“—„Ueb' Selbſtſchutz!“—„Unfallſicherheit— allezeit!“ Alle dieſe Worte ſind auch nicht geeignet, als kurze Zurufe, als warnende Aufſchrift in Ge⸗ fahrenfällen, denn ſie erſchließen nicht mit einem Schlage den ganzen Begriff der Unfallverhütung mit all ihren vielfältigen Notwendigkeiten. Die Zahlen der Unſallverletzten und Unfall⸗ toten ergeben Jahr um Jahr Summen, die ſich nur mit den Verluſtziffern der blutigſten Schlachten des Weltkrieges vergleichen laſſen. Welch' ein Grauſen erfüllt uns beim Gedenken an jenes Maſſenſterben blühender Menſchen! Welche Kräfte werden in allen Kreiſen und Lagern der Welt eingeſetzt, um ſolche Kriegsopfer in Zukunft zu vermeiden! Noch aber geht im allgemeinen un⸗ ſere humane, kultivierte und ziviliſierte Welt fatali⸗ ſtiſch mit gleichgültigem Phlegma, mit unbekümmer⸗ ter Sorgloſigkeit an den Verluſten des ſtändig ſich ſteigernden, mechaniſierten Verkehrslebens vorüber. „Wahrſchau“: ſchaut der Wahrheit ins Geſicht! Be⸗ mahrt euch und uns vor Tod und Qualen, vor Ver⸗ krüppelungen und Siechtum, bewahrt Familie und Staat vor den Verluſten und Erſchütterungen ſinn⸗ los heraufbeſchworener und vermeidbarer Unfälle. „Wahrſchau“ ſoll die Parole werden, unter der ein Wachwerden aus der Gleichgültigkeit und Ahnungs⸗ loſigkeit, aus dem verderblichen Alles⸗gehen⸗laſſen erfolgt. Es ſoll eine Wahrſchau⸗Bewegung entſtehen, die aufrüttelnd und aufpeitſchend Staatsbürger und Behörden, Fachleute und Laien, Verkehrsintereſſen⸗ ten, Automobilklubs und Radfahrvereine, Sport⸗ klubs, Jugendverbände und Wohlfahrtsorganiſa⸗ tionen, Schule und Familie, und ſomit jeden Einzel⸗ nen erfaſſen ſoll. Mögen heute noch die Spötter lächeln, die Skep⸗ tiker höhnen! Wenn die„Wahrſchau⸗Bewegung“, ſyſtematiſch und zielbewußt von der ſtarken Organi⸗ ſation der deutſchen Berufsgenoſſenſchaften geſtützt und getragen, ohne äußerliche Erſcheinungsformen nur als geiſtige Bewegung, als Erfüllung einer ſelbſtverantwortlich aufgeſtellten moraliſchen Pflicht ſich durchſetzt, dann wird ſie auch reiche Früchte tra⸗ gen. Und wenn es zunächſt nur gelingt, das An⸗ ſteigen der Unfallkurve trotz der wachſenden Gefah⸗ ren im Verkehrs⸗ und Arbeitsleben und im häus⸗ lichen Leben zu hemmen und zu dämmen, wenn es gelingt, zunächſt nur um kleine Bruchteile die Mil⸗ lionenzahlen der Unfälle herabzudrücken, dann iſt ſchon unendlich viel erreicht. Darum merkt euch das Wort und handelt danach: Wahrſchau!“* * Nr. 3 der„Blauen Rennzeitung“ erſcheint heute nachmittag im Verlag der Druckerei Dr. Haas, Neue Mannh. Ztg. Gim. b.., Mannheim. Durch die ausge⸗ zeichneten Vorausſagen der erſten beiden Renntage wird ſich die„Blaue“ ſicher neue Freunde geſchaffen haben. Bei dem ſehr guten Pferdematerial, das am Sonntag an den Start gebracht wird, iſt eine Voraus⸗ ſage beſonders ſchwierig. Da die Vorausſagen in der „Blauen Rennzeitung“ von einem anerkannten Fach⸗ mann bearbeitet werden, iſt auch am letzten Tag die Gewähr für eine einwandfreie Unterrichtung gegeben. Die auf den neueſten Stand ergänzten Formen bieten ein weiteres Hilfsmittel, um die ſtartenden Pferde richtig beurteilen zu können. Auch an Hand des Be⸗ richts des zweiten Renntags kann ſich der Beſucher ein genaues Bild über die einzelnen Pferde machen. Der Anzeigenteil gibt beſonders auswärtigen Be⸗ ſuchern wertvolle Hinweiſe auf die Leiſtung der Mannheimer Geſchäftswelt. Die Zeitung iſt in der Hauptgeſchäftsſtelle am Markt(Baſſermannhaus), in ſämtlichen Nebenſtellen, Kiosken, Zigarrengeſchäften und im Straßenhandel erhältlich. * Das Landesfeſt des Badiſchen Vereins für Aeußere Miſſion(Hilfsverein für die Bafler Miſſions⸗ geſellſchaft) ſoll vom 16. bis 18. Mai hier ſtattfinden. Am Samstag, 16. Mai ſoll abends im Wartburghoſpiz eine Begrüßungsverſammlung gehalten werden. Direktor D. Hartenſtein⸗Baſel wird ütber„Die Freiheitsbewegung in Indien und die chriſtliche Miſſion“ ſprechen. Am Sonntag vormittag werden in ſämtlichen hieſigen Kirchen Miſſions⸗ feſtgottesdienſte gehalten. Auch die Kinder⸗ gottesdienſte ſollen im Zeichen der Heidenmiſſion ſtehen. Im Feſtgottesdienſt der Trinitatiskirche wird Direktor D. Hartenſtein ſelbſt die Feſtpredigt halten und Pfarrer Wilkens⸗Mosbach den Jahres⸗ bericht erſtatten. Nachmittags 3 Uhr wird im Saal der Stadtmiſſton, Stamitzſtraße, das Frauen⸗ miſſionsfeſt beginnen. Auch hier wird der Baſler Miſſionsdirektor ſprechen. Abends 8 Uhr wird ein zweiter Gottesdienſt in der Trinitatiskirche folgen mit kurzen Berichten aus den verſchiedenen Miſſionsgebieten. Der nächſte Tag bringt vormittags 9 Uhr eine Miſſtions konferenz mit einem Vortrag von Direktor Hartenſtein über„Die Miſſion in China“. 7 luli- 3 ν,Zilell J Kriegsgräberfürſorge Mit Genehmigung des Preußiſchen Staatskonm miſſars für die Regelung der Wohlfahrtspflege habes im Herbſt vorigen Jahres faſt alle preußiſchen Ver⸗ bände des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfür⸗ ſorge öffentliche Sammlungen auf Straßen und Plätzen und teilweiſe auch auf den Friedhöfen und in den Häuſern zu Gunſten der Kriegsgräber⸗ fürſorge durchgeführt. Außerdem haben Sammlun⸗ gen in Danzig und Thüringen und kleinere Teil⸗ ſammlungen in Anhalt, Bayern, Heſſen und Würt⸗ temberg ſtattgefunden. Der Volksbund veröffentlicht nunmehr die Ergebniſſe, die beweiſen, daß weite Kreiſe der Bevölkerung Sinn und Verſtändnis für eine würdige Erhaltung und Ausgeſtaltung unſerer Kriegsgräberſtätten im Auslande haben. Trotz der Not der Zeit iſt der Geſamtertrag in Höhe von 498 611.46 Mk. ſehr erfreulich geweſen. Wie bei faſt allen ſolchen Sammlungen war der Sammlungsertrag in den Laudkreiſen erheblich höher als in den Städten. Die Hauptgründe liegen wohl darin, daß es in den Städten ſehr ſchwer iſt, eine ge⸗ nügende Anzahl Sammler zu gewinnen. Aus dem Ertrag der Sammlung, der ausſchließlich für Fried⸗ hofsbau verwandt wird, will der Volksbund in die⸗ ſem Jahre eine ganze Reihe Friedhöfe in Frankreich, über deren Zuſtand ſchon oft geklagt wurde, und deren Ausbau ſehr dringend iſt, in Angriff nehmen und auch verſchiedene kleinere Anlagen im Oſten be⸗ denken. Die Durchführung dieſes Bauprogrammes, das der Volksbund aufgeſtellt hat, erfordert ins⸗ geſamt faſt 7 Millionen Reichsmark. Der Volksbund dankt auch auf dieſem Wege allen Helfern und Spen⸗ dern, die durch ihre freiwillige Mitarbeit oder durch eine Spende zu dem Erfolg der Sammlung beigetra⸗ gen haben, herzlich und aufrichtig. Die furchthare Not, von der kaum noch eine Schicht des Volkes ver⸗ ſchont geblieben iſt, hat die Bevölkerung nicht davon abgehalten, den für das Vaterland Gefallenen ihre Liebe und Dankbarkeit zu beweiſenz ein Zeichen deut⸗ ſcher Treue und ungebrochenen Opferſinns. Gerichtszeitung Während der Verhandlung ein Auto geſtohlen Unter der Anklage der fahrläſſigen Tötung ſtand der 1897 geborene Händler Martin Weiß aus Murt⸗ terſtadt vor dem Erweiterten Schöffengericht Lan⸗ dau. Es lag ihm zur Laſt, am 12. Dezember v. J. zwiſchen 10 und 12 Uhr auf der beſchneiten und glatt⸗ gefrorenen Staatsſtraße Schwegenheim Speyer mit einem Laſtauto eine Geſchwindigkeit zwiſchen 60—70 Kilometer in der Stunde gefahren zu ſein. Dabei hatte er die Herrſchaft über das Fahrzeug verloren und iſt gegen einen 30 Meter von der Straße ſtehenden Baum gefahren, den er umwarf, ſodaß ſich der Wagen überſchlug und den als Gaſt mit⸗ fahrenden Jakob Mangold aus Mutterſtadt ſo ſchwer verletzte, daß er wenige Minuten ſpäter ſtarb. Der Angeklagte beſtritt bei ſeiner Vernehmung ein Verſchulden und wandte ſich gegen den Vorwurf zu raſchen Fahrens. Er habe nur etwa 25 Stoͤkm. gehabt. Die Beweisaufnahme ergab, daß die Ge⸗ ſchwindigkeit weit über 60 Km. betrug. Eine Anzahl Zeugen, die gleichfalls mit dem Kraftahrzeug unter⸗ wegs waren, bekundeten, daß es ſelbſt Perſonen⸗ kraftwagen unmöglich geweſen ſei, den Angeklagten infolge ſeiner Geſchwindigkeit zu überholen. Den Angeklagte ſeinerſeits erklärte weiter, der Unfall wäre auf den Bruch einer Federhand an der Steuerung zurückzuführen. Die Sachverſtändigen ſtellen jedoch feſt, daß dieſer Bruch erſt durch den Zu⸗ ſammenprall mit dem Baum entſtanden ſei. Der Staatsanwalt hatte vier Monate Gefängnis beantragt. Das Gericht verurteilte Weiß zu drei Monaten Gefängnis. Während der Verhand⸗ lung ereignete ſich ein ſonderbarer Zwiſchenfall. Der Wagen des Angeklagten, der als Beweismittel vor dem Gerichtsgebäude ſtand, wurde geſtohlen. Der Angeklagte vermutet allerdings, daß es ſich um die Tat eines ſeiner Gläubiger handelt, der noch eine Summe von 1100 Mark von ihm für den Wagen zu bekommen hat, und der möglicherweiſe den Wagen zur Sicherung ſeiner Forderung weggeſchafft hat. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet. ** § Verurteilter Räuber. Das Schöffengericht Karlsruhe verurteilte den Elektromonteur A. Macherey aus Köln, der in Karlsruhe aus Kraft⸗ wagen Muſterkoffer im Werte von mehreren Hundert Mark entwendet und einen Schaukaſten mit Schmuckſachen in der Amalienſtraße ausgeplün⸗ dert hatte, wegen Rückfalldiebſtahls zu einem Jahr ſieben Monaten Gefängnis. Sein Kom⸗ plize, der ledige Schreiner Franz Orzechowſki, erhielt wegen Hehlerei ſechs Wochen Gefängnis.— Wegen Raubes erhielt der Dekorateur Konrad Stadler aus Regensburg, der einer Frau in der Hebelſtraße vor ihrer Wohnung unter Anwendung von Gewalt die Handtaſche mit 130/ Inhalt entriſſen hatte, ein Jahr einen Monat Gefängnis. i § Zuchthaus für Brandſtiftung. Ein Landwirt in Lauſchted veranlaßte ſeinen Sohn, das ihm gehörige Wohnhaus in Lauſchied, das gegen Feuerſchaden mit 27000./ verſichert war, in Brand zu ſtecken. Das ganze Anweſen wurde ein Raub der Flammen. Der Verdacht der Brandſtiftung tauchte ſofort auf und Vater und Sohn wurden in Haft genommen. Der Sohn wurde vom Schöffengericht Bad Kreuznach zu 18 Monaten Zuchthaus unter Ehrverluſt auf fünf Jahre und der Vater zu neun Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Des bellt: Ste müssen sich stets 9er dem Sormenbede, des abe mit gassem körper ertolgen deff. Eräfüg eirelben md NIVEA CRENIE NIVEA OIL Hautfunktions- u. Massege-(O Freitag, 8. Mai 1931 Aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen Verliehen wurde den Privatdozenten an der Univerſität Freiburg, Dr. Joſeph Beeking und Dr. Erich Krauß die Amtsbezeichnung außerordent⸗ licher Profeſſor für die Dauer ihrer Zugehörigkeit zum Lehrkörper der Univerſität; dem Fachlehrer Kurt Baer an der Kunſtgewerbeſchule Pforzheim für die Dauer der Zugehörigkeit zum Lehrkörper der Anſtalt die Amtsbezeichnung„Profeſſor“. Planmäßig angeſtellt wurde Helmut Glasſtetter an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Konſtanz als Verwaltungsaſſiſtent. 95. Geburtstag eines verdienſtvollen Mannes * Karlsruhe, 7. Mai. Am 9. Mai begeht in Karlsruhe ein Patriarch von urdeutſcher Art ſeinen 95. Geburtstag. Herr Albert Kreßmann, früher aktiver Artillerieofftzier, nahm als Major im Jahre 1874 aus Geſundheitsrückſichten ſeinen Abſchied. Von da ab widmete er ſeine ganze Kraft und ſein warmes Intereſſe den patriotiſchen Vereinen und Unternehmungen. Er war viele Jahre Schrift⸗ führer und Vorſtand des Kolonial- und Schulvereins, deren Hauptvorſtönden er auch angehörte. Ferner gründete er in Baden verſchiedene Ortsgruppen des Oſtmarken vereins, des Vereins für Volks⸗ bildung und während des Krieges den Verband der Deutſchtumvereine. Im Jahre 1900 ſchenkte er der Heidelberger Sternwarte den größten Refraktor; K. gründete 1902 in Wertheim die deutſche Natio⸗ nalſchule aus eigenen Mitteln zur Heranbildung einer für den Ueberſeedienſt beſonders befähigten Jugend und unterhielt ſie drei Jahre. Mangels ſtaatlicher Unterſtützung ging dieſes heute doppelt nötige Inſtitut leider ein. Der geiſtig ſehr friſche Greis verfolgt auch heute noch mit reger Anteilnahme und vollem Verſtändnis die Weiterentwicklung der Nachkriegszeit. Politiſcher Burgfrieden in Baden⸗Baden Baden⸗Baden, 7. Mai. Offenbar mit Unter⸗ ſtützung der Baden⸗Badener Kurdirektion tritt die hieſige Preſſe mit einem Aufruf an die Oeffent⸗ lichkeit, der ſich gegen die Austragung politiſcher Meinungsverſchiedenheiten in einem Orte wendet, der in erſter Linie dazu berufen iſt, ſeinen Bürgern und ſeinen Kurgäſten Ruhe und Erholung vom politiſchen Kampf und Getümmel zu verſchaffen. Ganz beſonders wendet ſich der Aufruf gegen politiſche De⸗ monſt rationen, die in keiner Weiſe geeignet ſind, den Charakter Baden⸗Badens als Kur⸗ und Fremdenſtadt zu unterſtreichen. Jugendpflegearbeit der badiſchen Jugendherbergen Achern, 6. Mai. In der letzten Woche waren zehn Herbergsmütter der größten badiſchen Jugendherbergen auf dem Sohlberg bei Ottenhöfen in der Form eines Schulungskurfes vereint. Gleichzeitig ſollte dieſe Zuſammenkunft eine Er⸗ holungszeit für die Herbergsmütter ſein. Unter der Leitung von Frau Hauptlehrer Härdle⸗Karlsruhe wurden alle praktiſchen und theoretiſchen Fragen einer jugendpflegeriſchen Herbergsleitung eingehend durchgeſprochen. Es iſt dies der erſte Verſuch dieſer Art in Deutſchland. Am Ende des Kurſes konnte man ſagen, daß dieſe neue Form jugendpflegeriſcher Arbeit ſich hervorragend bewährt hatte. * g. Nußloch, 6. Mat. Der Militär⸗ und Kriegerverein erledigte in ſeiner geſtrigen Generalverſammlung zunächſt die Vorarbeiten für das große Eröffnungsſchießen am nächſten Sonntag. Vorſtand Georg Pfiſter gab bekannt, daß die Anmeldefriſt für die auswärtigen Vereine noch nicht abgelaufen iſt, ſondern daß Anmeldungen noch am Sonntag ſelbſt erfolgen können.— Als Nachfolger für zwei freiwillig aus dem Verwaltungs⸗ rat ausgeſchiedene Mitglieder wurden Kaufmann Metz und Gemeinderechner Johann Winter er⸗ nannt. Da in dieſem Vierteljahr ſchon fünf Sterbe⸗ fälle eingetreten ſind, wurde die Frage des Sterbe⸗ geldes einer ernſten Betrachtung unterzogen. Die Mitgliederverſammlung überläßt es dem Verwal⸗ tungsrat, vorläufig das Sterbegeld aufgrund der gufgeſtellten Richtſätze von Fall zu Fall feſtzuſetzen. Ernſtlich wurde der obligatoriſche Bezug des Militär⸗ vereinsblattes für alle Mitglieder erwogen und vom 2. Vorſtand Freiherrn von Bettendorf warm empfohlen, weil damit eine Sterbeverſicherung ver⸗ Hunden iſt. * Ubſtadt bei Bruchſal, 7. Mai. Beim A b⸗ ſchütteln von Maikäfern ſtürzte ein hieſiger Volksſchüler von einem Baum und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Der Zuſtand des Knaben iſt hoffnungslos. 5 Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Hochwaſſer in Baden Straßen und Täler unter Waſſer Verkehrsſtörungen infolge Aeber⸗ ſchwemmungen Großer Sachſchaden Eine Siedlung unter Waſſer S. Bruchſal, 7. Mai. Das in vergangener Nacht niedergegangene Gewitter mit nachfolgendem endloſen Regen, der bis in den Abend hinein an⸗ hielt, brachte Hochwaſſer in ungeheurem Aus⸗ maß. Die durch Bruchſal fließende Saalbach führte gegen 6 Uhr ſolche Mengen Waſſer mit ſich, daß ſie über Brücken und Straßen flutete. Bald ſtanden die Keller der Häuſer unter Waſſer, ſo daß die Feuerwehr alarmiert werden mußte. Die Saalbach, über drei Meter Hochwaſſer führend, durchbrach dann in der Siedelung den Damm, wodurch der ganze Stadtteil— eine Siedlung— und die Wieſen bis Karlsdorf voll⸗ ſtändig überflutet wurden. Karlsdorf ſelbſt ſteht ebenfalls unter Waſſer, ebenſo die Landſtraße nach Bruchſal. Am nachmittag löſte ſich in Untergrombach mit großem Getöſe ein Hang vom Michaelsberg und verſperrte den Weg. Am ſchlimmſten jedoch ſind die Verwüſtungen nach Bretten zu. Auf dieſer Strecke führt der Bach durchſchnittlich fünf Meter Hochwaſſer. Die Fluten riſſen Pappeln und Mauern mit un⸗ geheurer Macht um. In Heidelsheim geht das Waſſer im unteren Dorf bis zum 1. Stock, der in jedem Hauſe geräumt wurde. Mit großer Mühe konnte das Vieh gerettet wer⸗ den, die Kühe und Pferde ſtanden bis zum Hals im Waſſer. Der Autoverkehr Bruchſal — Stuttgart mußte unterbrochen werden, da die Landſtraße bei Diedelsheim in einer Höhe von an⸗ derthalb Meter überflutet iſt. Helmsheim iſt von jedem Verkehr abgeſchloſſen. Der Bahnverkehr kann nur mit größter Vorſicht aufrechterhalten werden. Faſt ebenſo ſchlimm ſind die andern Orte des Kraich⸗ gaus betroffen. Auf den Aeckern iſt die ganze Saat vernichtet. Der Schaden ſteigt in die Tauſende. Bei Stettfeld brach der Damm der Katzbach. Sämtliche Feldwege verwandelten ſich in Bäche. Ganze Täler überſchwemmt * Bretten, 7. Mai. Wolkenbruchartiger Regen ſetzte Donnerstag nachmittag gegen 2 Uhr hier ein und dauert bis zur Abendſtunde ununterbrochen an. Der Saalbach iſt über die Ufer getreten. In der Südſtadt ſteht das Waſſer auf den Straßen, ſtellen⸗ weiſe bis 4 Meter hoch, und iſt in die Keller ein⸗ gedrungen. Die Kanaliſationen laufen über und bringen fortwährend neue Waſſermaſſen mit ſich. Durch die Sirenen wurde die Feuerwehr alar⸗ miert. Das Waſſer ſteigt weiter. Viele Gärten, die Turn⸗ und Sportplätze, weite Flurſtrecken und ganze Täler, z. B. der Talzug nach Ruit ſind von den Fluten überſchwemmt. Am Ausgang der Stadt nach Pforzheim iſt die Staatsſtraße unpaſſierbar. Aehnliche Meldungen kommen aus der Maul⸗ bronner und Dietlinger Gegend. Allerorts ſtehen 1 Tagung Bunb der gehobenen mittleren Beamten Badens * Karlsruhe, 7. Mai. Der Bund der gehobenen mittleren Beamten Badens hielt hier im Bürgerſaale des Rathauſes ſeinen dritten ordentlichen Bundestag ab. Die Verhandlungen, denen u. a. der Beamtenreferent im Finanzminiſterium, Miniſterialrat Kirchgäßner und der Vorſitzende des Badiſchen Beamtenbundes, Thum beiwohnten, wurden durch den Bundesvorſttzenden, Juſtizinſpektor Kühner, mit einem Bericht über das vergangene Geſchäftsjahr eingeleitet, worauf eine lebhafte Ausſprache einſetzte. Die Einmütigkeit der Verſammlung dokumentierte ſich in der Annahme von vier Entſchließungen. Darin proteſtiert der Bundestag entſchieden gegen jede weitere Gehaltskürzung. Er verlangt, daß den Be⸗ amtenorganiſationen Gelegenheit gegeben wird, ſchriftlich und mündlich zum Sparguthaben Stellung zu nehmen, ferner, daß der Ueberalte⸗ rung im gehobenen mittleren Dienſt durch Vermeh⸗ rung der unzureichenden Beförderungsſtellen ge⸗ ſteuert wird. Schließlich widerſpricht der Bundestag Brückenpoſten, um das ſchlimmſte Unheil zu verhüten. Eine derartige Ueberſchwemmung iſt ſeit Menſchengedenken in unſerer Gegend nicht beobach⸗ tet worden. Die Alb über die Ufer getreten * Ettlingen, 7. Mai. Ein Gewitter mit ſtarken Regenfällen ging gegen 3 Uhr nachts über unſerer Gegend nieder. Infolge des anhaltenden Regens iſt die Alb über ihre Ufer getreten. Die Waſſer⸗ höhe hat bereits den Hochwaſſerſtand von 1919 über⸗ ſchritten. Gegen 1 Uhr mittags ergab ſich die Not⸗ wendigkeit, die Feuerwehr für den Waſſer⸗ ſchutz zu alarmieren. Der Bahndamm unterſpült * Pforzheim, 7. Mai. Im Nagoldtal zwiſchen Bad Liebenzell und Calw iſt infolge Hochwaſſers der Eiſenbahndamm unterſpült worden und an einer Stelle abgerutſcht. Der Zugverkehr mußte heute zwiſchen beiden Stationen geſperrt und durch Poſtomnibuſſe aufrechterhalten werden. Die Feuerwehr alarmiert * Baden⸗Baden, 7. Mai. Im Oos⸗Tal hat ein wolkenbruchartiger Regen in der Zeit von 4 Uhr morgens bis in die Nachmittagsſtunden große Ver⸗ heerungen angerichtet. Die Feuerwehr mußte alarmiert werden, da die Straßen auf lange Strecken ſtellenweiſe bis zu 40 Zentimeter unter Waſſer ſtanden und auch in die Keller einge⸗ drungen war. Der Straßenbahnbetrieb nach Oos und Lichtental mußte eingeſtellt werden. Amtliche Meldung * Karlsruhe, 7. Mai. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Der lange anhaltende, zum Teil wolken⸗ bruchartige Regen, der über Karlsruhe und ſeine weitere Umgebung am 7. Mai niederging, hat auch im Eiſenbahnverkehr Hemmungen verurſacht, die hauptſächlich die Beſchädigung von Dammen als Urſache hatten. So zwiſchen Baden⸗Baden und Baden⸗Baden⸗Weſt, Karlsruhe und Ettlingen, Karls⸗ ruhe und Durlach, Durlach und Weingarten, Pforz⸗ heim und Eutingen, Söllingen und Berghauſen. Der Verkehr erlitt auf den genannten Strecken keine Un⸗ terbrechung. Zwiſchen Grötzingen und Berghauſen überfluteten die Waſſermaſſen die Eiſen⸗ bahnlinie in Höhe von etwa einem halben Meter, ſo daß jeglicher Eiſenbahnverkehr und zunächſt auch der Straßenverkehr unterbrochen werden mußten. Die Schnellzüge werden umgeleitet. Die Perſonen⸗ züge wenden in Durlach und Berghauſen, wobei die durchgehenden Reiſenden nunmehr zwiſchen den bei⸗ den genannten Stattonen durch Kraftwagen beför⸗ dert werden. Die Strecken Pforzheim Karlsruhe und Bret⸗ ten— Grötzingen mußten infolge Ueberſchwemmung geſperrt und die Züge über Bruchſal— Graben umgeleitet werden. . dddßßß0Gã é ä yd mit aller Entſchiedenheit der Einführung der mitt⸗ leren Reife als Vorbildungserfordernis für den un⸗ mittelbaren Eintritt in den gehobenen mittleren Staatsdienſt. Der bisherige Bundes vorſtamd wurde einſtimmig wiedergewählt. Der rote Hahn im Oberland * Indlekofen(Amt Waldshut), 7. Mai. In der vergangenen Nacht brach hier auf dem Anweſen des Landwirts Thoma ein Großfeuer aus. Der Schaden iſt beträchtlich. Er wird auf 20 000 Mark ge⸗ ſchätzt. 5 * * Naſtatt, 7. Mai. Am Sonntag abend wurde eine Pfadfindergruppe des Guttemplerordens aus Karls⸗ ruhe von Kommuniſten angehalten und durch Stein⸗ würfe und Fußtritte verletzt. Als die Kommuniſten bemerkten, daß ſie gar keine böſe Nationalſozialiſten, ſondern ganz harmloſe Abſtinenzler vor ſich hatten, entſchuldigten ſie ſich und übergaben den Pfad⸗ findern eine Beſcheinigung, nach der ſie für alle Schä⸗ den aufkommen. Jahrgang/ Nummer 212 N 142 Aus der Fals Das Augenlicht verloren * Rheingönheim, 6. Mai. In den Wöllnerwerken ereignete ſich ein Unglücksfall. Bei Siedemeiſter Sticht dürfte durch Verbrennung mit Seifenlauge das Augenlicht der beiden Augen verloren ſein. Sticht iſt ein allſeits geachteter Mann, deſſen Schickſal tief bedauert wird. Er iſt verheiratet. Seine drei Kinder ſind geſtorben. Wirtshansſchlägerei— Ein Sprung aus dem Fenſter :: Frankenthal, 7. Mai. Am Montag abend ent⸗ ſtand in einer hieſigen Wirtſchaft zwiſchen dem Wirt und verſchiedenen Gäſten eine Auseinanderſetzung, wobei der Wirt mit einem Farrenſchwanz auf die Gäſte einſchlug. Einer der Gäſte flüchtete dabei in die Wohnung des Wirtes und ſprang aus Furcht vor weiteren Mißhandlungen zum Fenſter hinaus auf die Straße. Durch den Sprung zog er ſich ver⸗ ſchiedene Verletzungen zu und mußte ins Städtiſche Krankenhaus überführt werden. Der Grünſtadter Bahnhofsumban * Grünſtadt, 7. Mai. Geſtern weilte hier eine Kommiſſion des Betriebs⸗ und Neubauamtes der Reichsbahndirektion Ludwigshafen, die den endgül⸗ tigen Umbau des Bahnhofs feſtlegte. Mit der Ausführung des letzten Teiles des Bahnhofumbaues ſoll nunmehr am Pfingſtdienstag begonnen werden Spargel und Tomaten * Wachenheim, 7. Mai. Mit dem Ausfall der Spar⸗ gelernte iſt man hier zufrieden. Das Pfund koſtet 60—90 Pfg. In hieſiger Gegend wird nun auch mit dem Tomatenbau begonnen werden. In dieſem Jahre werden ſchätzungsweiſe 200000 Stöcke gepflanzt. Landwirtſchaftsrat Ritter geſtorben * Speyer, 7. Mai. Der Direktor der Landwirt⸗ ſchaftsſchule Speyer, Landwirtſchaftsrat Otto Ritter, iſt geſtern 57 Jahre alt, plötzlich aus dem Leben ge⸗ ſchieden. Die Landwirtſchaft des Bezirks verltert in ihm einen tatkräftigen Förderer. Deutſche Arbeiter entlaſſen :: Ludwigswinkel, 7. Mai. Die bei den franzöſt⸗ ſchen Feſtungsarbeiten an der pfälziſch⸗elſäſſiſchen Grenze beſchäftigten deutſchen Arbeiter, die vornehm⸗ lich aus den pfälziſchen Grenzorten ſtammen, wurden in den letzten Tagen ſämtlich entlaſſen. Die Unter⸗ nehmer erklären dieſen Schritt mit Weiſungen des franzöſiſchen Kriegsminiſteriums. Mleime Mitteilungen Ein Eiferſuchtsdrama :: Mainz, 7. Mai. Am Dienstag ereignete ſich in den im erſten Stock gelegenen Büroräumen des Elek⸗ trizitätswerkes Mainz ein ſchweres Eiferſuchtsdrama. Der 41jährige Angeſtellte des Elektrizitätswerkes, Ernſt Vogelſang, überfiel im Büro ſeine 28 äh⸗ rige Braut, Elſe Meurer von hier, und verſetzte ihr mit einem feſtſtehenden Meſſer verſchiedene lebensgefährliche Stiche in Bruſt, Hals, Kopf und in die Hand. Blutüberſtrömt ſtürzte die Meurer zu⸗ ſammen und mußte durch das Sanitätsauto in das Städtiſche Krankenhaus übergeführt werden. Da die Stiche äußerſt lebensgefährlich ſind, und an dem Auf⸗ kommen der Meurer gezweifelt wird, wurde der Täter ſofort nach der Tat durch das herbeigerufene Notrufkommando abtransportiert und in Haft ge⸗ nommen. Vogelſang war mit Frl. Meurer ſeit Oſtern verlobt. Sie wollte das Verhältnis löſen, da ihr Ver⸗ lobter ſehr eiferſüchtig geweſen ſein ſoll. Flammentod einer Greiſin * Neunkirchen(Saar), 6. Mai. Einen ſchreck⸗ lichen Tod fand die 80jährige Witwe Müller von hier. Straßenpaſſanten merkten, daß aus dem offenſtehenden Fenſter ihrer Wohnung Rauch her⸗ ausdrang. Sie fanden die Frau, einer Feuer⸗ ſäule gleich, brennend vor. Trotz der ſofort vor⸗ genommenen Rettungsmaßnahmen hatte die Fran ſo ſchwere Brandwunden erlitten, daß ſie im Kran⸗ kenhaus verſtarb. Frau Müller, die noch ſehr rüſtig war, ſcheint mit der Kleidung dem offenen Herd⸗ feuer zu nahe gekommen zu ſein. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Adein Pegel 2. 5. 6 7. 8. Neckar-Pegel] 2. 5..8. Baſel 141 180T 801060745 Schufterinſe! 18 J. J 17.702 4% Mannen.854130 23 e, e agau g„01 5,02.99] 5,43 8 2 8 Mannbein.69 4,20 4,23.155,28] Plochingen 60,75.78.80 800 Kaub.47 8,16 8,10 8,03 8,40 Köln.99 3,59 3,38.28358 MAG Suppen nur noch Un Qualität nach wie vor erstklassig 0 Pfg. 2 * — E 2 bor 3 8 53 2 K rr Freitag, 8. Mai 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 212 7 N Rittmeiſter v. Barnekow gewann auf„General“ das Kanonen ⸗Jagdſpringen Der Kampf um die„Plätze“ Die entſcheidenden Spiele am 10. Mai—„Bayern“ hat nicht proteſtiert— Finanzielle Beweggründe Der Kampf um die zweite ſüddeutſche Vertreterſtelle ſoll alſo nun doch auf dem ſogenannten grünen Rafen entſchieden werden, nachdem der am grünen Tiſch getrof⸗ ſene Entſcheid, die Eintracht Frankfurt als ſüddeutſchen „Zweiten“ zu benennen, wieder zurückgezogen worden iſt. Es hieß zunächſt, die Ernennung der Eintracht zum Zwei⸗ ten ſet auf einen Proteſt der Münchener„Bayern“ hin annulliert worden. Dieſe Nachricht wird jedoch von dem Münchener Club entſchieden dementiert.„Bayern“ ſoll vielmehr dem ſüddeutſchen Verband und dem DFB. er⸗ klärt haben, daß der Club in Anbetracht ſeiner vielen verletzten Spieler kein Intkereſſe an einer Teil⸗ nahme an der Bundesmeiſterſchaft habe. Wer die„Bayern“ kennt, wird oͤieſe Erklärung durchaus glaub⸗ haft finden. Wahrſcheinlich dürften für die Aenderung des Beſchluſſes vom Sonntag finanzielle Beweggründe maßgebend geweſen ſein. Wenn nämlich„Eintracht“ be⸗ reits als Zweiter feſtſtand, dann verloren die Spiele der Eintracht gegen Wormatia und von Böckingen gegen Bayern bei einer ſpäteren Austragung völlig ihre Bedeu⸗ tung und auch ihre Anziehungskraft auf das Publikum. So aber, wo bei dieſen Treffen noch die Frage nach dem ſüddeutſchen Zweiten entſchieden werden ſoll, werden die Kämpfe noch einmal ein beträchtliches Publikumsintereſſe auslöſen und den Platzvereinen, ſowie auch dem Verband die entſprechend größere finanzielle Ausbeute bringen. Niemand wird in dieſer Suppe ein Haar finden können. Derjenige, der ſo leicht einen greifbaren Vorteil aus der Hand geben würde, möge vortreten... Die Finanzlage unſerer großen Clubs und auch die eines Teils unſerer Sportorganiſationen iſt nun einmal nicht allzu roſig. Im übrigen dürfte ſich die Eintracht am Sonntag auch im Kampf den zweiten Platz ſichern. Im Spiel der Eintracht gegen Wormatia Worms wird ſich die Eintracht zweifelsohne die Punkte holen, die zur Si⸗ cherſtellung des zweiten Platzes erforderlich find. Wormatia n zwar in theer augenblicklichen Kampfkraft nicht zu unterſchätzen, aber auf eigenem Plaß wird die Eintracht ſtark genug ſein, um den Widerſtand des Heſſenmeiſters zu brechen. Fraglicher iſt ſchon der Ausgang des Spieles Union Böckingen gegen Bayern München. Die„Bayern“ ſtellen zur Zeit nur einen Torſo ihrer wirk⸗ lichen Mannſchaft. Dazu kommt, daß Union eine unbe⸗ rechenbare Elf iſt, die auf ihrem Platz ſchon die größten Glänzende Erfolge der deutſchen Offiziersreiter in Rom Oberleutnant Sahla, der beim Esquilin⸗Jagd⸗ ſpringen fehlerlos über die Hinderniſſe kam und den 6. Platz belegen konnte Ueberraſchungen nach der angenehmen und auch nach der unangenehmen Seite hin geliefert hat. Das dritte Spiel der Meiſterrunde, die Begegnung Pirmaſens gegen Waldhof hat keine beſondere Bedeutung mehr. Pirma⸗ ſens wird den Verſuch machen, durch einen letzten Sieg noch einmal ſeine Tabellenpoſition etwas zu verbeſſern. Jas Eniſcheidungsſpiel um den 3. Platz im Mannheimer Stadion Der dritte ſüddeutſche Vertreter zur Teilnahme an den Endſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft wird am Sonntag im Mannheimer Stadion im Eutſcheidungsſpiel zwiſchen München 1860(Meiſter der Troſtrunde Süboſt) und Phönix Ludwigshafen(Meiſter der Gruppe Nord⸗ weſt) ermittelt. Das Spiel ſollte zuerſt in Stuttgart aus⸗ getragen werden. Auf den Einſpruch von Phönix und im Einverſtändnis mit 1860 München wurde das Spiel dann nach Mannheim verlegt, da Phönix gerade in letzter Zeit einige Male nach auswäris zu entſcheidungsvollen Spielen mußte. Das Spiel findet ſo frühzeitig ſtatt, daß es jedem Sportfreund ermöglicht wird, die Mannheimer Rennen nach dem Spiel zu beſuchen. Mannhnimer Mai⸗ Pferderennen Der letzte Sonntag, der von jeher der beſte geweſen iſt, wird auch diesmal wieder ein Programm aufweiſen, das auch für den verwöhnteſten Beſucher ſtarker Reize nicht entbehren wird. Im Mittelpunkt der Ereigniſſe ſteht wie immer der„Preis der Stadt Mannheim“ und der Frühjahrspreis. Aber auch die den Tag aus⸗ füllenden Rennen ſind reich an Intereſſantem. Es bedarf keiner Frage, daß dieſer Tag im Zeichen ſtarker Felder ſteht. Zu den bereits hier gelaufenen Pferden kommt ein wei⸗ teres ſtarkes Aufgebot der Ställe, ſodaß eine Steigerung kaum mehr möglich erſcheint. Die Beſetzung des Preiſes der Stadt Mann⸗ heim kann ſelbſt in Karlshorſt keine größere ſein. Gibt hier doch Bandola, die deutſche Steeplerkönigin, ihr Jahres⸗ debut. Das Können und die Erfolge der Stute ſind zu bekannt, um hier näher darauf einzugehen, gibt es Hoch keine klaſſiſche Prüfung, die die Stute nicht ein oder mehrere Male gewonnen hat. Lagina, Rolls, der am Dienstag viel Pech hatte, ſein Stallgefährte Amédée de Sappie, der auf gleichem Kurs vor zwei Jahren das Rieſe⸗Rennen ge⸗ winnen konnte, der ſiegreiche Stall Dillmann mit ſeinen beiden Pferden Turned up und Montagne Ruſſe, Froher Mut, der in ſeinem letzten Rennen einem Rap die Eiſen zeigen konnte, Epheu II, deren Stall ſchon lange eine große Leiſtung von ihr erwartet, und der Schweizer Viva Gloria, deſſen Stallgefährtin Wiſa Fürwahr hier bereits ein ſieg⸗ reiches Gaſtſpiel gegeben hat, bilden ein auserleſenes Feld. Mit dieſer Prüfung ſteht beſtimmt ein weit über dem ſonſt gewohnten Niveau ſtehendes Rennen in Aus ſicht. 8 Selten wohl hat der Frühjahrspreis ein grö⸗ ßeres Feld an den Start gebracht. Nicht weniger als 16 Pferde können hier ihr Engagement wahrnehmen. Der vorfährige Sieger Patgulli, Wiſa Fürwahr, Polaſchin, Fortunatus, Fair Nature, Raugräfin, Utamaro, Patras, Galleria Reale, Beltana und Nemrod, ſie alle bringen ge⸗ nügend Empfehlungen mit, um dem Rennen einen hohen ſportlichen Wert zu ſichern. Das Waldpark⸗Rennen bringt gleich in der Ein⸗ leitung ein ſtarkes Feld an den Start. Die pikante Note bringt der erſte Start Graf Spretiſcher Farben durch Gra⸗ tulor, auch wird der erfolgreiche Lakei ſein Debut geben. Der verſprechende Stronn, der klaſſiſche Engagements be⸗ ſitzt und ein Dutzend anderer Pferde werden hier dem Starter eine Aufgabe zu löſen geben. Ebenfalls ſtark beſtritten wird das Tau nus⸗Ren⸗ nen. Ameédeée de Savoiele könnte auch hier laufen. Pax, Scotch Whisky, Roſenprinz, Ruiſſeau d' Or, um nur einige zu nennen, treffen hier aufeinander. Im Roſengarten⸗ Rennen könnte Nonne, Wan⸗ derin, Dido, ev. Stronn, Galleria Reale, Schneiſe, Gra⸗ tulor und Pedrillo geſattelt werden, alles gute Fachklaſſe, die eine ſcharfe Prüfung gewährleiſten. Wohl das größte Feld des ganzen Meetings kommt im Odenwald⸗ Rennen an den Start. Lagina könnte bis zu dieſem Rennen warten. Keſch, Schwälbchen, Auer⸗ balz, Roswitha, Patras, Heilige Johanna, Sturmnixe, Patriotin, Lareine, die Opelſche Farben trägt, Johannis⸗ feuer, Momos, Redopp, Original und Trapper ſind hier mit von der Partie. Eine intereſſante Steeplechaſe. Das Abſchieds⸗Rennen läßt zum letzten Mal die Startglocke ertönen. Auch hier wird ein gutes Feld zuſammenkommen und ſo den Mairennen einen befriedigen⸗ den Ausklang geben. ——— Grunewald(7. Mai) 1. Glückspilz⸗Jagdrennen. Verkaufsrennen, 3000 4, 3200 Meter: 1. Dahlmanns Rößling(Dr. Liebrecht), 2. Till Eulenſpiegel, 3. Eulalia. Toto: 37. Platz: 13, 20, 31. Fer⸗ ner: Stauffenburg, Turmalin, Großfürſt, Heklo. 2. Eichwald⸗Hürdenrennen. Für Vierjährige, 3000., 3000 Meter: 1. Voß Vivat(Andrle), 2. Kriegsſpiel, 3. Chamberlin. Toto: 28. Platz: 15, 22. Ferner: Schmeichlerin, Fiametta, Musketier. 3. Mai⸗Rennen. Für Dreijährige, 4100 /, 1400 Meter: 1. Oppenheimers Teutſche(Printen), 2. Dominikaner, 8. Pati. Toto: 5. Platz: 47, 45. Ferner: Sergeant, Briſ⸗ ſooge, Clematis. 4. Präſidenten⸗Preis. Jagdrennen, Herrenreiten, Ehren⸗ preis und 4200 J, 3800 Meter: 1. Verb. Deutſcher Herren⸗ reiters Morgenpracht(v. Madeyſki), 2. Vigor, 3. Lava⸗ letta. Toto: 29. Platz: 18, 12. Ferner: Eiche. 5. Calvello⸗Hürdenrennen. Ausgleich 2, 3500 J, 3000 Meter: 1. Stahls Francesko(Wolff), 2. Irrwiſch, 3. Ara⸗ ber. Toto: 34. Platz: 43, 28, 30. Ferner: Geſelle, Kili, Honesko, Black Bridge, San Domenico, Georgia. 6. Dankwart⸗Jagdrennen. Herrenreiten, 8000 /, 9200 Meter: 1. Ungers Gradiva(v. Holthey), 2. Surya, 3. Me⸗ nelaos. Toto: 22. Platz: 13, 14. Ferner: Richtlinie, Askari. 7. Flieder⸗Rennen. Ausgleich 3, 3000 /, 1600 Meter: 1. Starkes Aoͤviata(Wollner), 2. Spinelly, 3. Lyſander. Toto: 33. Platz: 15, 21, 21. Ferner: Roxana, Schelm, Rote Nelke, Faſeiſt, Arnchen, Moslem. Die vierte Etappe der Deutſchland⸗Rundfahrt.— Die Deutſchen ver⸗ größern ihren Vorſprung.— Der Franzoſe Mauclair Etappenſieger. Die bisher längſte und auch recht ſchwierige Etappe der Deutſchland⸗Rundfahrt führte am Donnerstag über 296,8 Km. von München durch die bayeriſche Hochebene und den fränkiſchen Jura nach Schweinfurt. Nach 75 Km. Fahrt unternahm der Schweinfurter Ludwig Geyer einen Vorſtoß, der das ganze Feld auseinanderriß. Es bildete ſich nach einer 30 Km. langen Jagd eine ſechsköpfige Spitzengruppe, zu der dann noch weitere ſechs Fahrer aufſchließen konn⸗ ten, die im 40 Km.⸗Tempo nachgeeilt waren. Die Führung hatten Buſe, Thierbach, Metze, Geyer, Stöpel(olle Deutſch⸗ land), Frantz, Mauclair, Bulla, Valentyn, P. Magne, van Brugene und Martin. Zuerſt fiel der Belgier Mar⸗ tin ab dann folgten Bulla und der Belgier von Bruagene. Neun Fahrer ſchrieben ſich als Erſte in der Verpflegungs⸗ kontrolle Nürnberg ein, wo wegen ihrer Sturzverletzungen der Italiener Dinale, ſowie die Belgier Decorte und Wauters aufgaben, nachdem am Morgen vor dem Start nach Schweinfurt bereits der Schweizer Antenen die Waffen geſtreckt hatte. 35 Km. vor dem Ziel wurde Nicolas Frontz noch durch einen Reifenſchaden zurückgeworfen, ſo daß nur acht Mann geſchloſſen dem Ziel zuſtrebten. Im Endſpurt ſiegte dann der Franzoſe Mauclair nach einer Fahrtzeit von:91,27 Std. vor den Deutſchen Stöpel und Metze. Das genaue Etappenergebnis lautet: 1. Mauclair⸗Frankreich:21,27 Std., 2. Stöpel, g. Geyer, 4. Metze lalle Deutſchland), 5. Valentyn⸗Holland, 6. Buſe⸗ Deutſchland, 7. P. Magne⸗Frankreich, 8. hierbach⸗Deutſch⸗ land(alle gleiche Zeit), 9. Nie. Frantz⸗Luxemburg:35,%5 Stunden, 10. Bulla⸗Wien, 11. van Brugene⸗Belgien:44,51 Stunden, 12. Bula⸗Schweiz, 13. de Graeve⸗Belgien, 18 weitere Fahrer wurden zuſammen auf den 14. Platz geſetzt. Im Einzelklaſſement führt der Deutſche Stöpel mit 34:46,41 Std. Geſamtfahrzeit und 49 Punkte, 2 Buſe⸗ Deutſchland 5 Punkte. 3. Metze⸗Deutſchland 44 Punkte, J. Mauclair⸗Frankreich 39., 5. Geyer⸗Deutſchland und Valentyn⸗Holland je 37., 7. Magne⸗Frankreich 33., 8. Thierbach⸗Deutſchland 32 P. lalle gleiche Zeit), 9. Nic. Frantz⸗Luxemburg 94:50,56 Std. 5 5. Das Länderklaſſement ſpiegelt deutlich die bis⸗ lang überraſchend gute Haltung der deutſchen Mannſchaft. Sie führt mit 104:20,03 Std. mit neun Minuten Vorſprung vor der ſtarken Gemiſchten Mannſchaft. Die übrigen vier Ländermannſchaften ſind weiter zurückgefallen. Am Freitag wird in Schweinfurt der erſte Ruhe tag verbracht. Die näüchſte und fünfte Etappe führt daun am Samstag von Schweinfurt über 221,1 Km. —— Die deulſchen Reiter in Rom Oblt. Haſſe auf dem zweiten Platz Am Mittwoch, dem fünften Tag des internationalen Reitturniers in Rom, kam ein Jagdſpringen um den vom italieniſchen Kronprinzen geſtifteten wertvollen Pokal zum Austrag. Der Kurs war verhältnismäßig leicht. Die 12 Hinderniſſe und 16 Sprünge boten wenig Schwierigkeiten, ſodaß die Konkurrenz ſchließlich in ein regelrechtes Rennen ausartete. Sieger der Prüfung wurde der italteniſche Hauptmann Lombardo auf Bufalino vor Oblt. Haſſe, der auf Derby einen guten zweiten Platz belegte. Oblt. Momm auf Kampfgeſell plazierte ſich an fünfter und Oblt. Lippert auf Hartmannsdorf an achter Stelle. 8 Freitag, 8. Mai Nationaltheater:„Vorunterſuchung“, Schauſpiel von Max Alsberg und O. H. Heſſe, Miete F 92, Anfang 20 Uhr. Neues Theater:„Die heimliche Ehe“, kom. Oper v. Cima⸗ roſa, für die Freie Volksbühne, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel von Eliſe Aulinger und Enſembſe „Münchener Luft“, Revue⸗Operette, 20,15 Uhr. Libelle: Kabarett 20,30 Uhr. Rhein⸗Neckarhallen: Ausſtellung„Hausfrau und Hand⸗ werk“, geöffnet von 10—20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Pfalzban⸗ Kaffee: Gaſtſpiel des Krotesk⸗Komikers Ad F Brager,.30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Pat und Patachon auf Freiers⸗ füßen“.— Paloſt:„Der Schrecken der Garniſon).— Schauburg:„Eine Freudin ſo goldig wie Du“.— — Univerſum:„Vorunterſuchung“.— Roxvy⸗ Theater:„Walzerparadies“.— Scala⸗Theater: „Ihre Hoheit befiehlt“.— Gloria:„Wilde Orchideen“. — Capitol:„Geld Regt auf der Straße“. Rölnische IIluskrierle Heule neu:: 20 Pfennig 8 Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R J,.6, den Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 20, Meerfeldstr, 13, Kronprinzenstr. 42, Neckarau Friedrichstr. 4, Waldhof Oppauer- Berantwort r Polit: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Aon munten u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, b in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Or. Haas, Neue Mannhelmer Zeitung G. m. b.., nach Erfurt. str.; u. durch unsere Trägerinnen Mannheim, R 1.—6 Für unvertangte Beiträge N— Rückſendung erfolgt nur del Or löller: neu, eſperrt, in racchale kulbrierte ll ngen im charaklierisfischen Gruppen weil überzählig, von Sammler ſehr billig abzugeben. Näheres unt. J K 200 durch die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. S605 Schlafzimmer alles voll ab⸗ alt., Geſimſe zebrano⸗ einem aroßen füdd. Werk erſtanden, das dieſes ſchwere mer abſtoßen will, da heute die Fabrikation Schlafzimmer lebensmiklel- eee winnen ddahe. Ceschäft dunkel ge⸗ gont pol., beſt. aus: um 700 RMk. zu ver⸗ 4 farbig getönt, ganz I türig. Schrank mit kaufen. Zuſchr. unter 0 ſchwere ſolide Aus⸗ Innenſpiegel. 1 Fri⸗ G. 26 an die Ge⸗ 5 4 0 5 180 0 901 führung. Wir haben ſiertoilekte, 2 Nacht⸗ ſchäftsſtelle dis. Blat⸗ dieſes Zimmer on tiſche, 2 Bettſtellen 2 tes erbeten. 25878 Stühle für 780 RMk. 2— f zu verkaufen. 3551 Schlafzimmer, Eiche Dieſes Zimmer iſt Chaiſelongne u. 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Mai 1931 2 Gesfürel Dr. Oliven für Moratorium und Youngplanänderung In der HV. der Geſellſchaft für elektriſche Unter n e 50 mungen, die glatt und ohne jede Erörte⸗ rung verlief, führte Dr. Oliven in Ergänzung des Be⸗ richts aus, daß ſich Gesfürel in dem Konſortium zut Ueber⸗ nahme der Berliner ſtädtiſchen Elektrizitäts⸗ werke mit einem Betrage von 10 Mill./ in-Aktien beteiligt habe und ſich auch einen erhebli chen Ein⸗ fluß in der Verwaltung geſichert. Die für dieſe Maß⸗ nahme erforderlichen Mittel würden bei endgültigem Ab⸗ ſchluß mit der Stadt Berlin von der befreundeten ausländi⸗ ſchen Gruppe für mehrere Jahre ſo zur Verfügung geſtellt. daß ſie, wie man hoffe, zur Verbeſſerun g der lau ⸗ fenden Erträge der Geſellſchaft beitragen würden. Freilich müſſe man dabei gewiſſe Vorausſetzungen machen. Der Vorſitzende forderte die ſtete Förderung der wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen der Länder untereinander, die poli⸗ ti ſchen Momente müßten ausgeſchaltet werden, die immer noch Hinderniſſe der Erkenntnis ſeien, daß die Lei⸗ ſtungen, die Deutſchland vom Verſalller Vertrag über den Dawes⸗ und den Poung⸗Plan auferlegt wurden, untragbar ſind. Dieſe Anſchauungen begännen in weiteſten Kreiſen der Weltwirtſchaft ſich durchzuſetzen und deswegen müſſe es eine Aufgabe der internationalen Politik ſein, mit m ö g⸗ lichſter Eile— denn hier liegt die größte Gefahr im Verzuge— für eine Aenderung des Noung⸗ Plans durch eine genügend lange Unterbrechung ſeiner Zahlungen und danach durch erträgliche Verteilung ſeiner Laſten zu ſorgen. * Neue Verhandlungen über die Bewag⸗Trausaktion. In der Sitzung des Berliner Stadtverordnetenausſchuſſes über die Bewag⸗Verkaufsverhandlungen am Donnerstag berichtete Bürgermeiſter Dr. Elſas über die neuen Ver⸗ handlungen mit dem Konſortium. Bei dieſen Verhandlun⸗ gen iſt es den Unterhändlern der Stadt gelungen, die Be⸗ teiligung der Stadt Berlin an der neuen Berliner Kraft⸗ und Licht AGG, dadurch zu verbeſſern, daß im Falle des Zu⸗ ſtandekommens des Vertrages der Stadt die qual i⸗ fi zierte Minderheit an den B. Aktien ſichergeſtellt iſt. Beſchlüſſe wurden vom Ausſchuß nicht gefaßt. * Elektr. Ueberland⸗Zentrale Oberhauſen AG., Ober⸗ hauſen⸗ Herbolzheim i. Br. Der Betriebsüberſchuß ſtellt ſich für 1930 bei dieſer mit 2 Mill. AK. arbeitenden Geſell⸗ ſchaft auf 438 553(463 356). Nach 17879(17 093)/ Ab⸗ ſchreibungen und 230 000(250 000)/ Zuweiſung an den Erneuerungsfonds verbleibt einſchl. 19 995/ Vortrag aus 1929 ein Reingewinn von 210 670(210 396) /, deſſen Auf⸗ teilung wie bisher nicht mitgeteilt wird. Aus der Bilanz (in /: Vorräte 98 147(106 942), Geſamtonlagen 3 691 336 8505 835), Debitoren 449 193(429 345); andererſeits Re⸗ ſerve 160 111(149 710), Darlehen von 400 000 ffr. gleich 324 080(neu), Erneuerungsfonds 1811 234(1 217 224), Kre⸗ ditoren 275 318(512 246). * Wotan⸗ und Zimmermann⸗Werke., Chemnitz.— Geringe Erhöhung des Vorjahrverluſtes. Der Abſchluß für das GJ. 1929⸗30 weiſt einen neuen Verluſt ven rund 18 000/ auf, ſo daß ſich der Verluſtvortrag aus dem Vor⸗ jahre auf 239 133/ erhöht, der wiederum vorgetragen wird (i. V. ergab ſich, nachdem die Reſerve für den Aufbau der Betriebe ſowie die als Stiftung ausgewieſenen 10000“/ gufgelöſt wurden, ein Verluſt von 221157). Im übrigen wird die Verlegung des Sitzes der Geſellſchaft von Chem⸗ nitz nach Düſſeldorf beantragt. 5 Heilmann& Littmann Bau- und Immobilien-AG., München-Verlin Der Bericht für das Geſchäftsjahr 1930 gibt zunächſt einen genauen Ueberblick über die Lage am Bau⸗ markt und bemerkt in Verbindung damit, daß die Aus⸗ ſichten für das Jahr 1931 nicht erfreulich [ind. Aus Grundſtücksverkäufen wurden 93 767, aus der Immobilien verwaltung 154 421.%, aus Neuausfüh⸗ rungen und Baunebenbetrieben 2 086 454/ und aus Zin⸗ ſen und ſonſtigen Erträgniſſen 742 979, erzielt(i. V. zu⸗ ſammen 4219 433). Wie bereits gemelbet, ergibt ſich diesmal ein Verluſt von 739 621 J, der durch den letzjäh⸗ rigen Gewinnvortrag von 422 449 auf 317 172/ vermindert wird(t. V. 682 817/ Gewinn, der ſich um den Vortrag auf .09 Mill.„ erhöht hat). In der Bilanz ſind bei 13,38 Mill./ AK. die Grundſtücke mit 10,12(10,10) und die Häuſer mit 5,65(5,13) Mill.„ bewertet. Hypotheken⸗ ſchulden auf bebaute Grundſtücke 4,08 Mill. /, auf unbe⸗ baute 0,16 Mill./(i. V. ingeſamt 3,07 Mill.), Bank⸗ ſchulden 5,97 Mill. /, Auſwertungsſchulden 105 364 /, Sieferantenſchulden und ſonſtige Verbindlichkeiten 2,36 Mill.%(i. V. waren Bauk⸗, Lieferantenſchulden und ſon⸗ ſtige Verbindlichkeiten mit 8,76 Mill.„ benannt), Rückſtel⸗ lungen für abgerechnete Bauten ſind mit 1,20 Mill. J an⸗ gegeben. Die Anzahlungen der Bauauftraggeber ſind von 9,11 Mill. auf 3,8 Mill./ zurückgegangen. Auf der an⸗ deren Seite Bank⸗ und 5 365 074 1, Auf⸗ wertungs forderungen 246 452, Bauauftraggeber und ſonſtige Guthaben 7,95 Mill/(Außenſtände einſchl. Bank⸗ guthaben 9,81 Mill.). führung iſt diesmal mit 3,24(6,38) Mill./ genannt, Hypo⸗ thekenguthaben vermindert mit 282(4,83) Mill.. Der Auftragsbeſtand ſei hinter demjenigen des Vorjahres zu⸗ rllckgeblieben, do ſich die Verwaltung von Bauaufgaben, die keine ausreichende Finanzierung gewähleiſtet, fernhielt. * Weſſels Wandplatten⸗Fabrik AG., Bonn.— Unzu⸗ reichende Preiſe. Ueber das Geſchäftsjahr 1930 teilt der Bevicht mit, daß im Inland innerhalb der einſchlgigen In⸗ duſtrie ſcharfe Preiskämpfe einſetzten, die das beſtehende Preiskartell zur Aufhebung der Preiſe veranlaßten. Auch im Ausland habe das verſtärkte Angebot die Preiſe ſo weit abbröckeln laſſen, daß kaum noch Gewinnmöglichkeiten vorhanden waren. Der Abſchluß ergibt eine Geſamt⸗ einnahme von 846 267(1000 236). Davon erforder⸗ ten Unkoſten 613 032(680 326) /, Steuern 89 500(115 529) Mark und Abſchreibungen 134 974(128 380) l, ſo daß ein⸗ ſchließlich 10 644(8 402)/ Vortrag nur ein Rein⸗ gewänn von 19 404(84 404) 4 verbleibt, der vorgetragen werden ſoll. Eine Dividende wird, wie ſchon gemeldet, nicht verteilt(i. V. 8 v..). Den in der Bilanz mit 260 803(533 596)„ ausgewieſenen Verbindlichkeiten ſtehen U. a. gegenüber: Vorräte mit 215 080(264 300) ¼ ſowie Kaſſe, Wechſel, Wertpapiere, Bankguthaben, Forderungen und Beteiligungen(alles in einem Poſten angeführt) mit 560 302(677 884).(HV. 20. Mai.) Das Inſti Das Inſtitut für Konjunkturforſchung beſchäftigt ſich in ſeinem letzten Wochenbericht mit der Lage auf dem Geld⸗ und Kapitalmarkt. Der Bericht ſtellt feſt, Steigerung der Geldſätze in den Herbſtmonaten (die politiſch bedingt war) noch nicht wieder aus⸗ geglichen worden iſt. Trotz der Fortſchritte der letzten Monate ſind die Zinsſätze am Geldmarkt immer noch we⸗ ſentlich höher als etwa im Sommer vorigen Jahres, obwohl ſeither der Kreditbedarf der Wirtſchaft geringer geworden iſt, wie der Rückgang der Produktion, der Umſätze und der Preiſe und die Verminderung der Lager vermuten laſſen. Die Senkung der Geldſätze im März und April iſt durch zwei Faktoren gefördert worden: Einmal waren die An⸗ ſprüch e, die ſonſt in dieſer Jahreszeit die Bau wirt⸗ ſchaft an den Geldmarkt ſtellt, in dieſem Jahr un⸗ gewöhnlich gering(ſchätzungspeiſe um die Hälfte niedriger als ſonſt), weil die Bauſaiſon noch kaum in Gang gekommen war. Sodann hat ſich auch der Bed arf der öffentlichen Hand an kurzfriſtigen Kre⸗ diten in dieſem Jahr bisher noch in engen Grenzen gehalten. Die Erleichterung am Geldmarkt griff auch auf den Kapitalmarkt über. Die Kurſe der feſtverzins⸗ lichen Werte ſind nicht unerheblich geſtiegen; teilweiſe haben ſie ſogar die Kursverluſte, die ſeit Oktober 1930 ein⸗ getreten waren, wieder wettgemacht. Am ſtärkſten haben ſich dabei die Kurſe der Staats⸗, Provins⸗ und Stadtanleihen, Der Wert der Bauten in Aus⸗ daß die ſtarke⸗ AFTS- ZEITUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 212 Deutſchlands Spartätigkeit Von Dr. Paul Well, Mannheim 5 Wenn man bei Beobachtung der deutſchen Wirtſchafts⸗ ſtatiſtik, d. h. alſo der Zahlen, die in ihrem Zuſammen⸗ wirken als Barometer unſeres Wirtſchaftslebens gewertet werden können, in den letzten Jahren immer und immer wieder die Feſtſtellung einer überwiegend ungünſtigen Ent⸗ wicklungstendenz machen mußte, ſo war doch ſtets unter den wenigen Ausnahmen als erfreulicher Aktippoſten die Stattſtik der Spareinlagen bei den deut⸗ ſchen Sparkaſſen in Rechnung zu ſetzen. Die Auf⸗ wärtsbewegung, die hier zu verzeichnen war, konnte umſo höher gewertet werden, als ſie— zumal bei Berückſichtigung des völligen Nichts, vor dem der Sparer am Ende der In⸗ flation ſtand,— von dem ungebrochenen geſunden Wirt⸗ ſchaftsſinn des„kleinen Mannes“, alſo im weiteſten Sinne des„Volks“ Zeugnis ablegte. Und wenn auch in jüngſter Zeit, verurſacht durch die kataſtrophale wirtſchaftliche Lage der ganzen Welt, da und dort die Behauptung ſich hervorwagte, daß„übermäßiges Sparen kein uneingeſchränkter Segen“ ſei, ſo wollen wir demgegenüber doch an der alten Theſe von der Nützlichkeit des Spargroſchens(für den Einzelnen wie für das Ganze!) feſthalten und uns die eherne Regel des„Arbeiten und Sparen“ ins Gedächtnis rufen. 5 Wenn wir nun heute bei der Auswertung der endgül⸗ tigen Ergebniſſe der Sparkaſſenſtatiſtik fär das Deutſche Reich für das Jahr 1930 und bei der Betrachtung der jüngſten Entwicklung die bedauerliche Feſt⸗ ſtellung machen, daß auch auf dieſem Teilgebiet wirtſchaft⸗ licher Tätigkeit die poſitiven Vorzeichen ſich in negative zu wandeln drohen, dann dürfen wir dies gewiß nicht auf das Konto einer allzu leichtfertigen Lebenseinſtellung ſetzen— dagegen zeugen, wie wir gleich ſehen werden, die Jahre un⸗ mittelbar nach der Inflation nachdrücklichſt. Wir müſſen uns vielmehr darüber klar ſein, daß eben die Ungunſt der Verhältniſſe auch hier ſich auszuwirken beginnt, und daß uns nur die Hoffnung bleibt, daß mit einer„allgemeinen“ Beſſerung au die Geſtaltung der Ergebniſſe der Sparkaſſen⸗ ſtatiſtik wieder eine günſtigere wird. Die reinen Spareinlagen, d. h. alſo die Einlagen bei den deutſchen Sparkaſſen auf Spar⸗ konto unter Ausſchluß der Depoſiten⸗, Giro⸗ und Konto⸗ korrenteinlagen betragen für Ende 1930 10,8 Milliar⸗ den Reichsmark. Sie liegen mit dieſem Ergebnis um .485,0 Millionen Reichsmark oder um 15,9 v. H. über der Vorjahresziffer und um.590,0 Mill. R.= 49,8 v. H. über der Zahl des Jahres 1928. Die Entwicklung ſeit 1924 zeigt im übrigen folgendes Bild:(Mill./ 1924 595,4 1927 4 839,1 1925 1 693,5 1928 7 205,0 1926 3 181,9 1929 9 330,0 1930 10 800,0 Setzt man jeweils die Zahl des Vorjahres gleich 100, ſo verhalten ſich die Jahre Zunahme abf. Will. 1924/1925 wie 100:284,5 1 100,8 1925/1926„ 100:187,8 1 499, 1926/1927„ 100:152,1 1 654,8 1927/1928„ 100:149,0 2 367,0 1928/1929„ 100:129,0 2105, 1929/1990„ 100:118,0 1485, Wir ſehen alſo: Eine Zunahme des Einlagenbeſtandes iſt ſeit der Inflation ſtändig, auch 1929 und 1980 noch zu verzeichnen. Es iſt noch nicht etwa der(wenn er einmal Tatſache würde, allerdings bedrohliche) Zuſtand einer Stag⸗ nation oder gar eines Rückganges des Einlagenbeſtandes eingetreten. Wohl aber gibt ein Umſtand zu Bedenken Anlaß: Das Tempo der Zunahme des Einlagen⸗ beſtandes hat ſich ſtetig verlangſamt, oder, um einen vom Inſtitut für Konjunkturforſchung gewählten Vergleich heranzuziehen: Der Zeitraum, der benßtigt wurde, um die erſte, zweite, oͤritte uſw. Milliarde anzu⸗ ſammeln, hat nach einer erfreulichen Schrumpfung in den Jahren 1924—1928 ſeit 1928 wieder erheblich an Ausdehnung gewonnen. Daß die oben angegebenen prozentualen Ver⸗ gleichszahlen auch dann zurückgehen, wenn die abſoluten Ziffern ſteigen, braucht nicht wunderzunehmen: Im Ver⸗ hältnis zu dem ſtetig wachſenden Geſamteinlagenbeſtand war eben die abſolute Zunahme auch ſchon vor dem Jahre 1928, alſo zu einer Zeit, da die Kurve der Zunahme noch im Steigen begriffen war, nicht groß genug, um auch noch eine prozentuale Steigerung herauszuholen. Wir ſind heute, wie die Ziffern zeigen, hinſichtlich der abſolnten Zunahme der Einlagen unter dem Staud von 1926. prozentnal iſt der Rückgang ſeit 1924 er⸗ ſchreckend. Leider aber verſchiebt ſich das Bild zu noch ungünſti⸗ gerem Ausſehen, wenn man anſtelle des Einlagenüber⸗ ſchuſſes den Ein zahlungsüberſchuß näherer Be⸗ trachtung unterzieht. Der Einlagenüberſchuß er⸗ gibt ſich bekanntlich aus dem Wachſen des Einlagenbeſtan⸗ des in einem Jahr gegenüber dem Stand der Einlagen zu Beginn des Jahres, ohne Rückſicht darauf, auf welche Tat⸗ ſachen eben dieſes Anwachſen zurückzuführen iſt. Der Einzahlungsſaldo dagegen zeigt die reine Ent⸗ wicklung der Einzahlungen und Rückzahlungen und ihr Verhältnis zueinander. Das Bild des Einlagenbeſtandes bezw. des Einlagenſaldos wird beeinträchtigt durch die Summen, die auf dem Wege der Zins⸗ und Aufwertungs⸗ gutſchriften zugeführt werden. Mit reſtloſer Deutlichkeit zeigt nur die Beobachtung der Einzahlungen und Rück⸗ zahlungen die Sparkraft der Sparkaſſenkunden. Wenn wir zunächſt einmal Einlagenüberſchuß und Ein⸗ zahlungsüberſchuß gegeneinander ſtellen, alſo eine Bereini⸗ gung der Ueberſchußziffern vornehmen, ſo können wir folgendes feſtſtellen: Es verhielten ſich Ein lagen⸗ it berſchuß und Einzahlungsüberſchuß zu⸗ einander:(Mill. 4) 1924 wie 100:96(570,8: 548,3) 1925„ 10093(1 100,8:1 017,8) 1926„ 100:91(1 493,3:1 357,4 1927„ 100:87(1 654,8:1 435,6) 1928„ 100:82(2 367,0:1 939,3) 1929„ 100:67(2 105,0:1 420,0) 1930„ 100:59(1 485,0: 880,0) ut für Konjunkturforjchung zur Kredillage der Kommunalobligationen ſowie der Induſtrieobliggtionen erholt, die im letzten Vierteljahr 1930 beſonders ſtark gefal⸗ len waren. Infolge der Beſſerung der Rentenkurſe konn⸗ ten die Auszahlungskurſe an die Kreditnehmer erhöht und ſo die Effektipkoſten der langfriſtigen Kre⸗ dite ermäßigt werden. So ſind die Effektivkoſten erſt⸗ ſtelliger Hypotheken dadurch wieder auf einen Stand geſun⸗ ken, den ſie zuletzt im Herbſt 1927 innehatten. Der Tendenz zur konjunkturellen Entſpannung des Geldmarktes wird in den nächſten Monaten aus Gründen der Jahreszeit eine gewiſſe Verknappung des Geldmarktes gegenüberſtehen. Außerdem tritt die öffentliche Hand mit einer verhältnismäßig großen Nachfrage an den Kreditmarkt heran. Die beabſichtig⸗ ten Emiſſionen von Reich und Reichsbahn werden auf etwa 500 Mill.„ veranſchlagt, wobei darauf hin⸗ zuweiſen iſt, daß im erſten Vierteljahr 1930 die geſamten Emiſſionen an feſtverzinslichen Wertpapieren nur etwa 550 Mill.„ betragen haben. Wenn auch die Kreditbanken in der Lage ſind, durch Aufnahme von Schatzanweiſungen einen Teil des Kreditbedarfs von Reich und Reichsbahn zu decken, ſo bleibt doch die Tatſache beſtehen, daß der Kredit⸗ ſpielraum durch die Anſprüche der öffentlichen Hand für die private Wirtſchaft eingeengt wird. Ob dieſe Beanſpruchung durch erhöhten Zufluß von Auslandsgeld aufgehoben wer⸗ den kann, iſt zweifelhaft. Bis jetzt iſt offenbar die Bereit⸗ willigkeit des Auslandes, Gelder nach Deutſchland zu legen, wie das J. f. K. ſchreibt, gering. 0 Die Ueberſicht ergibt, daß die Spanne zwiſchen dem Ueberſchuß der Einlagen überhaupt und dem reinen Ein⸗ zahlungsäberſchuß ſeit 1924 ſtets größer wurde. Tas iſt bis zu einem gewiſſen Grad auch verſtändlich und kann ohne Bedenken hingenommen werden. Auffallend und beiorgniserregend aber iſt das Tempo, in dem ſich der Rückgang der Einzahlungsüberſchüſſe innerhalb der letzten drei Jahre vollzieht und im Zuſammenhang damit eben die Außmaße des Rückgangs überhaupt. Denn der Ein⸗ zahlungsüberſchuß erreichte 1930 in der Tat nicht einmal mehr die Höhe von 1925(mit 1824 kann man ja kaum vergleichen), während der Einlagenüberſchuß doch immer⸗ hin noch, wie wir ſahen, an die Summe von 1926 heran⸗ kommt, diejenige von 1925 jedenfalls erheblich übertrifft. Und vergleicht man den 1930er Einzahlungsüberſchuß mit dem Ueberſchuß von 1928, dem höchſten ſeit der Stabiliſie⸗ rung, ſo ergibt ſich gar ein Rückgang von ca 55 v. H. (gegenüber 1929 von ca. 38 v..). Dabei iſt aber feſtzuſtellen, daß nicht etwa, wie man vielleicht vermuten könnte, die Rückzahlungen(1928:.2010, 1929:.266,0, 1930:.041,0 Mill. /) einen außergewöhn⸗ lichen Umfang angenommen haben. Sie ſind im Gegen⸗ teil, was die Rückzahlungshäufigkeit anbetrifft, unter dem in anbetracht des zunehmenden Alters der Einlagen und des damit zuſammenhängenden erhöhten Verbrauchs der Spargelder zu erwartenden Maß geblieben. Was vielmehr zu der geſchilderten Entwicklung Anlaß gab, war nicht ein zu ſtarkes Anwachſen der Rückzahlungen, ſondern eben eine zu geringe Aufwärtsbewegung der Einzahlungen (1928:.141,0, 1929:.685,0, 1930:.920,0), die ihrerſeits natürlich wieder zwangsläufig auf die bedrängte wirt⸗ ſchaftliche Lage weiter Volkskreiſe zurückzuführen iſt. Abſchließend können wir feſtſtellen: Noch befinden wir uns, was die Sparrücklagen bei den deutſchen Sparkaſſen, alſo die Anſammlung der Spargroſchen, be⸗ trifft, inerfreulichem Aufſtieg. Noch können wir jedes Jahr an den Ergebniſſen der Sparkaſſenſtatiſtik mit Befriedigung die Ueberſchüſſe, ſei es im Geſamteinlagen⸗ beſtand, ſei es rein in den Einzahlungen, ableſen. Doch heute ſchon müſſen wir uns fragen, wie lange die ſe Entwicklung noch dauern wir d. Die vorſtehen⸗ den Darlegungen dürften die Gefahr, in der wir auch hier ſtehen, zur Genüge kennzeichnen, und es iſt gewiß kein übertriebener Peſſimismus, wenn man— insbeſondere in Anbetracht der jüngſten Entwicklung im Jahre 1931, die uns erſtmals einen Rückgang der Einzahlungen gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres brachte,— mit Sorge der kommenden Geſtaltung entgegenſteht. Denn ſchließlich iſt es ja kein Wunder, wenn in einem Lande, deſſen Bevölkerung zu bald einem Viertel von öffentlicher Unterſtützung lebt, und in dem nahezu kein Haushalt von einer fühlbaren Einſchränkung ſeiner Mittel verſchont blieb, die Spareinlagen zumindeſt nicht mehr in dem Maße an Ausdehnung gewinnen, wie wir dies in den letzten Jahren, in denen es uns noch„beſſer“ ging, mit Genugtuung feſtſtellen konnten. Wir können uns im Gegenteil nur freuen, daß es im Jahre 1930 überhaupt noch gelungen iſt, einen Fortſchritt zu erzielen. Das Inſtitut für Konfunkturforſchung berechnet unter Berückſichtigung der Aenderung des Reichsgebiets ſowie der Wandlung der Kaufkraft des Währungsgeldes den Stand der Spareinlagen(ohne Aufwertungsbeſtände) von 1924 gleich dem Stande von 1868, den Stand von 1930 gleich dem Stande von 1895. Aus dem lehrreichen Vergleich können wir einmal erſehen, wie weit wir zurückgeworfen waren (und noch ſind), wir können aber auch daraus entnehmen, welch große Aufbauarbeit bereits geleiſtet wurde, und die Hoffnung daran knüpfen, daß dieſe Arbeit auch künftig guten Fortgang nehmen möge. 2 Sarotti AG. Verlin Der Umſatz iſt nach dem Geſchäftsbericht im Jahr 1930 mengenmäßig ungefähr auf Vorjahrshöhe gebliehne im Wert aber zurückgegangen. Neben der ſtändigen Pflege der eigenen Marke wurde der Abſatz der von der Geſel. ſchaft hergeſtellten und vertriebenen Marken Neſtle, Call, ler und Gala Peter in Deutſchland gefördert. Die Hoff. nung auf baldige Ueberſchüſſe aus der Hattershen⸗ mer Fabrik ſei 1930 noch nicht in Erfüllung gegangen Der aus der Bilanz erſichtliche Zugang von 0,41 Mill. auf Gebäude und von 0,35 Mill.“ auf Maſchinen un Einrichtungen iſt faſt ausſchließlich auf die Umgeſtaltun der Hattersheimer Anlagen zurückzuführen. Es erſcheinen unter Berückſichtigung der Abſchreibungen Gebäude m 3,93(3,943) und Maſchinen und Einrichtungen mit 238 2,5) Mill., ſerner Vorräte mit 5,96(5,76), Bankgu haben 2,79(1,89), Debitoren 4,44(5,15) und Wertpapiere und Beteiligungen mit 0,77(0,79) Mill., Kreditoren mit 2,31(2,35) Mill. J. Der Rohertrag konnte auf 11,42 (10,54) Mill./ geſteigert werden. Abgeſchrieben wurben 0,98(1,03) Mill. 4. Einſchl. 0,14(0,14) Mill., Vortrag wird ein Reingewinn von 1138 955(1 300 051) ausgewieſen, aus dem, wie ſchon mitgeteilt, 7 p. H. (10 v..) Dividende auf das dividendenberechtigte Kapital von 13,5(11) Mill./ verteilt werden. Die erſten Monate des neuen Jahres ſtehen unter dem Zeichen der Preisermäßigung. Ob dieſe zu einer Be⸗ lebung des Geſchäfts führen wird, hänge im weſentlichen von der Wirtſchaftslage ab. i — * Stillegung der Zuckerfabrik Gernsheim. Gernsheim (Ried), 7. Mai. Die hieſige Zuckerfabrik, das größte Un⸗ ternehmen der Gemeinde, wird auf rei Jahreſtill⸗ gelegt. Das Unternehmen beſchäftigte ſeither eg. 60 Arbeiter und Angeſtellte, in der Campagne ſogar zwei⸗ monatig etwa 300. Ob der Betrieb nach Ablauf der vor⸗ geſehenen drei Jahre wieder aufgenommen wird, kann heute noch nicht geſagt werden. Begründet wird die Maß⸗ nahme mit Unrentabilität des Werkes, die dem Zucker⸗ konzern die Fortführung einſtweilen nicht ermögliche. * Karl Kaltenbach u. Söhne AG., Altenſteig. Bei dieſer Beſteckfabrik(AK. 400 000) beträgt für 1930 der Verluſt 71 662/ nach 28 517„ Abſchreibungen. Aus der Bilanz (in: Vorräte 168 384, Debitoren 164614; andererſeitz Akzepte 66 412, Banken 45 862, reditoren 213 617. * Gläubigerverſammlung Katz u. Klumpp, Gernsbach, Auf der in Boden⸗Baden abgehaltenen Gläubigerverſamm⸗ lung der Holzgroßhandlung Katz u. Klumpp, Gernsbach, wurde über die Abwicklung des Vergleichs Bericht erſtattet. Die gutbeſuchte Gläubigerverſammlung nahm zur Kennt⸗ nis, daß entgegen der urſprünglichen Annahme einer Quote von 60 v. H. nur eine ſolche von 88 v. H. aus der Liquidationsmaſſe zur Verteilung kommen kann. Bis⸗ her iſt eine Barausſchüttung von 10 v. H. erfolgt. Nach dem letzten, per 24. März 1931 aufgeſtellten Status ergibt ſich bei 8,94 Mill./ eine Ueberſchulö ung von 558 Mill. Zu der bisher zur Ausſchüttung gekommenen Barauszahlung kam noch eine Aktiengusſchüttung an Ak⸗ tien der neugegründeten AGG. von 1,7 Mill. Aktien, was.. ungefähr einer Quote von 15 v. H. entſpricht. „Einkaufszuſammenſchluß im ſüddeutſchen Kurzwarengroßhandel Ueber 20 Großhandelsfirmen aus Bayern Würt⸗ temberg und Baden haben mit Sitz in München die Ein kaufsgenoſſenſchaft der Groß händ⸗ ler in Kur z⸗‚„Weiß⸗ und Wollwaren e. Gmbh. (Kurwa) gegründet, deren Aufgabe vor allen Dingen darin beſtehen ſoll, einerſeits der Induſtrie durch Erteilung von größeren Aufträgen eine rationellere und verbilligte Her⸗ ſtellung zu ermöglichen, andererſeits den angeſchloſſenen Großhandelsfirmen, deren Kreis übrigens nicht auf Sü⸗ deutſchland begrenzt werden ſoll, die Möglichkeit zu mög⸗ lichſt preiswerter Bedarfsdeckung zu bieten. führt Kommerzienrat Haumann i. Firma J. G. Leuze i Söhne, München. ö Vom deutſchen Tabakmarkt Nach Tabaken alter Jahrgänge mit Steuerrückver⸗ gütungsberechtigung von 40/ je Ztr. hat die lebhafte Nachfrage in den letzten Wochen angehalten, ſo daß es zu verſchiedenen Abſchlüſſen kam, wobei ſich in der Preis⸗ geſtaltung anſehnliche, durch die zunehmende Verknappung begründete Feſtigkeit zeigte. Es wurden für 1928er und 1929er Tabak aus der Pfalz zwiſchen 85—95/ je Ztr. be⸗ zahlt; 1929er Bühlertaler Umblatt⸗Einlage mit Rückver⸗ gütung bedang ſogar 130/ und ſelbſt für einen Hardter Einlage⸗Nachtabak des Jahres 1924 wurden 125/ gefor⸗ dert. In Friedrichsfeld wurde eine Partie 1926er Tabak, noch bei den Pflanzern lagernd, zu 95/ umgeſetzt. Etwas gebeſſerte Aufnahmeneigung zeigt ſich neuerdings auch für Tabake der Ernte 1930, die in der Hauptſache allerdings erſt gegen Mitte des Jahres verarbeitet wer⸗ den können. Die Marktentwicklung für dieſes Gewächs verläuft allerdings, gemeſſen an der Nachfrage für ältere Jahrgänge, ſehr langſam, was mit den hohen Einſtands⸗ preiſen des Handels für dieſen Tabak ſich erklärt. Für fermentierte gute Tabake dieſer Ernte werden im Durch⸗ ſchnitt etwa 120/ je Ztr. verlangt, wobei zu berückſich⸗ tigen bleibt, daß der Handel ziemlich hohe Gärverluſte einkalkulieren muß. Es war auch etwas geſchnittener Einlagetabak zu 110120/ und gemiſchte Einlage in reinem Blatt zu 90—95, erhältlich. Für 1930er San b⸗ b att beliefen ſich die Forderungen auf etwa 130—140 4. Eine Partie 1930er Tabak, die noch bei den Pflanzern lagerte, wurde in Seckenheim zu 80/ je Ztr. gehandelt. Die kühle Witterung der letzten Zeit hat den Beginn der zweiten Fermentation ebenſo wie die Entwicklung der Setzlinge in den Gartenbeeten noch ſtark verzögert. In der Pfalz ſind auf Anregung des Landesverbandes bayeriſcher Tabakbauvereine von den Pflanzern ſelbſt ſeit Jahren Warmbeete angelegt worden. Im Jahre 1930 konn⸗ ten in der Pfalz etwa 17 000(t. V. 5308) Quadratmeter Warmbeetfläche feſtgeſtellt werden; für 1931 rechnet man mit 30 000 Quadratmetern. Der Frühſatztermin für das Schneidegutgebiet wurde auf 22. Mat, für das Zigarrengutgebiet auf 26. Mai feſtgeſetzt; es kom⸗ men für die Gewinnung von Mittelgut ſpäterhin nur Frühpflanzungen in Frage, um eine Verfeinerung anzuſtreben. Für Rippen hat ſich gute Nachfrage ge⸗ zeigt. 2 Weinverſteigerung Dürkheim * Bad Dürkheim, 8. Mai. Im Saale des eigenen Hauſes verſteigerte geſtern der Dürkheimer Winzerverein eGmuß. 17 000 Liter 1930er, 4800 Liter 1928er und 13 000 Liter 1929er Weißweine, aus beſſeren und beſten Dürkheimer Reblagen. Der Beſuch war ſehr gut, die Weine erhielten der heutigen Lage entſprechend gute Gebote und die meiſten 1930er Faß⸗ weine wurden zugeſchlagen. Die zur Zeit im Weinhandel herrſchende Kriſe machte ſich hier ſehr bemerkbar, da nur wenige Nummern von Seiten des Handels erſteigert wur⸗ den. Für die 198 er Weine, wirklich ſchöne Gewächſe, war überhaupt kein Intereſſe vorhanden, ſo daß dieſe Num⸗ mern nicht ausgeboten wurden. Dagegen belebte ſich das Verſteigerungsgeſchäft bei den 1929er Weinen etwas mehr. Auch hier wurden einige Nummern zurückgenommen, do die Gebote die gemachte Taxe nicht erreichten. Trotz alle⸗ dem erzielten die Endnummern„Dürkheimer Spielberg Spätleſe“ ganz angenehme Preiſe. Im einzelnen wurden pro 1000 Liter bezahlt: 1930 e r Weißweine: Dürkheimer Frohnhof 680; Eichenböhl 660 zur, 650; Schenkenböhl 670, 640; Hochmeß 640, 630 ur., 650; Gerth 630 zur.; Hochbenn 690, 640 zur., 640; Forſt 650; Spielberg 680 zur.— 1928 er Weißweine: Dürkheimer Schenkenböhl 700 zur.; Hochmeß, Hochbenn, Spielberg nicht ausgeboten.— 199er Weißweine: Dürkheimer Forſt 1100, 1090 zur. Hochmeß 1120 zur., 1160, 1100 zur., 1220; Eichenböhr 1090 zur., 1190; Schenkenböhl 1180 zur., 1210, 1200, 1300; Hochbenn 1230 zur., 1270 zur., 1310; Spielberg 1300; Spielberg Spätl. 1330 zur., 1400, 1910; Gerth⸗Traminer 1520. Schlacht ⸗ und Nutzviehmärkte * Schweinemarkt Schwetzingen vom 6. Maj. Zufuhr; 20 Milchſchweine, 20 Läufer. Preis für das Paar Milchſchweine 1840%, das Paar Läuferſchweine 45—56 J. Marktver⸗ lauf: lebhaft. Ueberſtand. * Viehmarkt Breiten vom 6. Mai. Zufuhr: 6 Ochſen, verkauft 2, Preis 200245 /, 146 Kühe, verkauft 95, Preiß 300550, 85 Kalbinnen und Rinder, verkauft 58 Kal⸗ binnen, Preis 300550 /, Rinder⸗Preis 140— 250, 41 Kälber, verkauft 30, Preis 60—100 l. ruhig, die Preiſe gedrückt. * Schweinemarkt Lichtenau vom 6. Mai. aufgeführt: 88 Milchſchweine. Verkauft wurden 40 Milch⸗ l Bezahlt wurden für Ferkel von 928/ prg Stück. * Schweinemarkt Knielingen vom 6. Mai. Zufuhr: dh Milchſchweine Preiſe: 2032/ pro Paar. Handelt Morlt geräumt.— Nächſter Markt 18. Mai. ö Viehmarkt Radolfzell vom 6. Mai. Es waren zuge⸗ führt: 17 Ochſen, 25 Kühe, 27 Kalbinnen und 29 Jung: rinder, Ochſen galten 860670 /, Kithe 220500 /, Keal⸗ binnen 350655„ und Jungrinder 190 bis 300 l. Bel mittelmäßigem Handel wurden gut zwei Drittel der auf geführten Tiere verkauft.— Dem Schweinemarkt waren zugeführt: 498 Ferkel. Das Paar koſtete 1840 Bei ſehr lebhaftem Handel blieb ein Ueberſtand von Stück. & Spargelmarkt Schwetzingen vom 6. Mai. uu, 75 Zentner. Häufigſter Preis für 1 Pfund in Pfg.: 60—80. 2. Sorte 30—40. * Fruchtmarkt Radolfzell vom 6. Mai. Es waren zuge⸗ führt: 535 Kg. Weizen, 282 Kg. Hafer und 4108 Kg. Kar, toffeln. Weizen koſteſe 90, Hafer 21, Kartoffeln 80, alles pro 1000 Kg. Die ganze Auffuhr wurde verkauft, Die deutſche Hopfenernte 1930 Die deutſche Hopfenernte hat im Jahre 1930 wiederum einen Geſamkertrag von 110 524 Dz. Dieſe Menge über ſteigt in bedeutendem Maße alle Hopfenernten bis zum Jahre 1914 zurück; allerdings erſtreckte ſich der damalige Hopfenbau auf eine 42,0 v. H. größere Fläche als 1030, Von dem Geſamtertrag entftelen allein 87 v. H. auf Bayern, dem größten Hopfengebtiet.— Wie die Menge it auch die Güte der deutſchen Hopfenernte im Jahre 1980 im allgemeinen befriedigend ausgefallen. Von der geſamten Hopfenernte des Jahres 1930 wurden allein 78,6 v. H, 918 gut bis fehr gut und nur 4,7 v. H. mit unter mittel 5 gering beurteilt. Sie reicht allerdings nicht ganz au 1 Güte der Ernte von 1929 heran, die zu 83,2 v. H. als 15 bis fehr gut und nur zu 26 v. H. als unter Mittel gering bewertet wurde. Devisenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New-Hork. 4,8645 J Schweiz.. 28,25 Stacheln 10 Paris. 124,45 olland.. 12.09 Madrid.1055 Brüſſel..98 lo... 18,1 Dollar geg Rm. 4 Mailand 92.89 Kopenhagen 18.16 ¾ Pfunde„ Basler Rheinhafenverkehr im April Weiter ſteigender Umſchlag Auch im vergangenen April weiſt der Gü W lch lag in den Bafler Rheinhafenanlagen ſt e gag auf Tendenz auf, trotz der Depreſſion, die ſonſt über acer der heinſchiffahrt laſtet. Es wurden 90 958 Tonne Vor⸗ umgeſchlagen, gegenüber 88 782 Tonnen im Apr ne jahres. Von dieſen Gütermengen entfallen 79223 auf den Kanal⸗ und 11 735 Tonnen auf den R. And Dieſe letzte Ziffer iſt verglichen mit dem Vorfahre une wöhnlich hoch, erreichten doch damals in den erf Monaten auf dem offenen Strome beförderten Zeit⸗ mengen bloß 4000 Tonnen, heute ſind es im gleicher des raum 25 000 Tonnen. In den vier erſten Mona 5 laufenden Jahres wurden im ganzen 315 677 Ton gbes ter in den Bafler Hafenanlagen umgeſchlagen gorlahres. bloß 228 537 Tonnen im gleichen Zeitraume des Vor 1 Den Vorſitz Der Handel wor, Es wurden J Freitag, 8. Mai 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 212 5 ——— . 2 . 5 KLEIDUNG Helzgerel- Inventar Maſchinen. Glas⸗Auf⸗ ſatz, Eisſchranf, Eis⸗ haus etc., auch einz., zu verkaufen. B1821 Näheres: Augarten⸗ ſtraße Nr. 34 die zeitgemäße HERREN-KLEIDU Ne 5 2 Spezlal-Hauser haben sleh zu elner Bezugs interessen Gemeinschaft Zzusammengeschlossen, um Qualitäts-Herren-Kleidung zu verbilligten Preisen her- zustellen. 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Teilnahme Sohn —.— lackiert„ 25 1 Bouillonsieb 5 16 0m„„ Maschmengarn 257 Gerstenkornhandtuch„ gesdumt u. gebn..u. bunte K. 25 25 23 Damen- Taschentücher 25 Damen-Schlüpfèr kräftige Qualitt Büstenhalter glatt, Kunstseide welß und bunt. 3 Stfek Maschinengarn weiß und schwarz. 500 Meter 25 1 Omleitpfanne Emaille oder Stahl! 1 Kinder- Halskette bunt 1 Kinderring eee 5 Notiz blocks 1 Holzpferd auf Rüdern 1 Spirituskocher 4 fach, 1000 m- Rolle Damen- Kragen 8 Orépe de Chine, alle Formen Strumptbandgürtel preu„ mit 2 Paar abnehmb. Haltern im Kleider-Musseline„ schöne Muster, echtfarbig Im Beiderwand schöne Streiten 692 2435 1m Zefirleinen tür praktische Kleider Relnseiden- Binder Im Waschkunstseide schöne Kleidermuster Im Wäschebatist Een, Herren- Socken elegant gemustert 1 Srotkorb. weiß, i 45 45 45 45 45 Selz, decor 5 SIZE alle Farben 545 1 Kochtopf feuerfest 25 3 45 4 Speiseteller tief oder flaagn . 435 Taghemd mit Trägern u, Stickereimotlv 90 Im mod. 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Beginn: 3,.15,.15,.30 Uhr ö S None a. Kdwacn reuse — Here dds Ver nie geseb'n den Fim der Fume, den tollen Schlager: 8 „Den Schrecken der Garnison“ 5 we nicht gelacht hat Freudentränen uber Bressart die große Fumkanon 85 Auf der Bühne: ab Freſtag, 8. Mal!!! wer nie- jast sag' ich- wie im Spiegel erlebt den Wits der Vorkriegsseit durch diese dollen, duften Blüten in prachtvoller Natürlichkeit. Tönendes und stummes Belprogramm! Werkt. 5, Sonnt. 4 Uhr Wer niemals sich Erholung gönn et. Entspannung in der miesen Zeit. sich selbstvernichtet- statt au leben, durch Selbstveraicht auf Fröhlichkeit, Der bleibe. was er war zuvor. ein armer. wilrhlich armer Tor! Doch das will keiner sein. drum— Sprung auf— marsch— marsch. g intrittskarten rasch beschafft Ur heute, Samsſag. Sonntag— die 3. Woche nat begonnen. 82³¹ Anfang:.00,.00,.20 ber König der 5 Zlgetetten Elmel uns Sylt Dle hetvotregenden 55 pafodisten in ihrer. Fuppertsberger Natuweinhaus? 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Hans Finohr f f Sophie Bienert, seine Frau ene Blankenfeld Samstag u. Sonntag. gen 9. u 10. Mal 108 ö f 5 Walter Bienert, Student der Rechte Bum 1 5 abends 8 Uhr ö Gerda Bienert Annem. Schradiek 1 ö ö 82 Eva Arndt, ihre Freundin Carin Vielmetter 25 Jahre Bühnenoperelle f 9 2 7 Eritz Bernt,. C 2 10 Bil dern 3 Theodor Schreiner, Justizrat arl Marx 1 1 5e Sun Anatol Scherr, Büroangestellter Raoul Alster Operelien Reuue in 2 1 ö 8 Karl Zülke, Hausverwalter Ernst Langheinz D. L. Renate Ullrich unter„Mituirknef „ g 5 BrunoKlatte, Rexitat.u Kabarettist Willy Birgel namhafter Künstler.— Eintritt frei. Melitta Ziehr, ein verdächt. Mädchen Anna Usell 1 Eine Aufwartefrau ulie Sanden 1 * Blau, Kriminalkommissar 885 Godeck Pfalzbau Nenzeklsaa f Schneider, Kriminalbeamter Joseph Renkert 0 Kriebel, Kriminalbeamter Georg Köhler Samstag, den 9. Mal, abends 8 Uhr Was kaufen Sie von den in der Sonder- Beilage n eee, Le ee, uſcg Taunlourner l. Afgobkcher Jan Ein Protokollführer SustlRömer-Hahn 0 5 al Hürnter l. ö der Neuen Mannheimer Zeitu ng 7— A 87 rau Un d Ein Dienstmädchen Lotte Kratz Eintritt Mk..— inel. Steuer 8 ö Theater im Rosengarten] Sonntzz, den 1b. Mal, aben e 8 bur Handwerk“ angebotenen Gegenständen, wenn Sie Neues. Oeffentlicher Tanz 5 Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne 5 5 3 1— er halten? Abt. 31-85, 101— 108, 146107, 310315, Eintritt Mk.—.50 incl. Steuer. 2 den H 4 1 Pptgew. 1 N vo n R V 2 0 0 300.385 420-427 und Gruppe S: h e 1 11 e h E I Kon bper 1. 00 Ken 8 8 1 1 0 duet been Bone e Billiges Kalb Elsen en 72 2 1 3 5 2 2 8 bonehuufe ec erer gen enten von haufen Sie bei 6504 Diese eintache Frage sollen Sie une mit wenisen Sätren dad wee een senne Baum, Alles Nähere lesen Sie am besten in der Ankündigung in der Ausgabe vom Bongenbild Bucuard Leier„ schweteingerstr. 44 felerhe 5 2 Samstag, den 2. Mai, noch einmal genau nach. 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