haler⸗ 265185 — 0540 beißt jeben. 3. J. — A Staatliche 9 * elle Bezugs vreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM. 3. unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zustellgebühr. Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, . 7 Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1. W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. MWannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Einzelpreis 10 Pf. Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Abend⸗Ausgabe Dienstag, 2. Mai 1031 142. Jahrgang— Nr. 219 anken⸗Sanierung in Wien Zuſammenbruch der Oeſterreichiſchen Creditanſtalt Soforliges wirkſames Eingreifen der Bundesregierung Abwehr einer Kataſtrophe (Eigener Bericht) M Wien, 12. Mai. Die Oeſterreichiſche Kreditanſtalt für Handel und Gewerbe in Wien hat der Bundesregierung mitge⸗ teilt, daß ſich bei der Aufſtellung der Bilanz für 1930 außerordentliche Verluſte von insgeſamt 140 Mil⸗ lionen Schilling ergeben haben. Da das Ak⸗ tienkapital der Kreditanſtalt 125 Millionen Schilling und die offene Reſerve 40 Millionen Schilling beträgt, hätte nach öſterreichiſchem Geſetz die Zwangs⸗ liguidierung des Inſtituts erfolgen müſſen. Die Regierung hat ſeit drei Tagen mit verſchiedenen maßgebenden Faktoren Verhandlungen geführt, die nunmehr einen Erfolg brachten. Das Kapital wird um 25 reduziert und der Anſtalt werden neue Mittel zur Verfügung ge⸗ ſtellt, in einem ſolchem Ausmaße, daß die einge⸗ tretenen Verluſte nicht nur ganz gedeckt und das bisherige Eigenvermögen von 165 Millionen Schilling wieder hergeſtellt wird, ſondern ſogar noch vermehrt wird. Zu dieſem Zweck wird der Bund der Anſtalt 100 Millionen Schilling, die Oeſterreichiſche National⸗ bank und das Haus Rothſchild je 30 Millionen Schil⸗ ling zur Verfügung ſtellen. Die Bundesregierung hat ſich bereits bei den Par⸗ teien vergewiſſert, daß einer A usgabe von Schatzanweiſungen zur Aufbringung dteſer Summe nichts im Wege ſteht. Der Na⸗ tionalrat iſt zu dieſem Zweck zu einer Sitzung auf Mittwoch einberufen. Was ſagt Verlin dazu? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Mai. Die Zahlungsſchwierigkeiten der Oeſterreichiſchen Kreditanstalt haben natürlich auch in Berliner Wirt⸗ ſchafts⸗ und politiſchen Kreiſen ſtarke Beun⸗ ruhigung ausgelöſt. Wie uns von abſolut zu⸗ verläſſtger Seite verſichert wird, iſt die Kreditanſtalt indes nicht illiguid. Die Kreditanſtalt hat Berluſte erlitten, die ſich aus der Uebernahme der Bodenkredit herleiten, dann infolge der Schwierig⸗ keiten in den Wirtſchafts⸗ und Induſtriekonzernen, die von der Kreditanſtalt geſtützt werden(Auſtro⸗ Daimler, Veitzſche Magneſitwerke und viele andere) und durch die Entwertung der Effekten im Jahre 1980. Das laufende Geſchäft der Bank und auch der von ihr kontrollierten Induſtrien wird übrigens als durchaus zufriedenſtellend bezeichnet. Es iſt ſo, daß die früheren Verluſte ſich jetzt eben auswirken. Da die Regierung ſofort energiſch eingegriffen hat, kann von irgend einem Ruin keine Rede ſein. Man hat in Wien und auch in der öſterreichiſchen Provinz die Meldungen von den Zahlungsſchwie⸗ rigkeiten der Kreditanſtalt mit großer Ruhe auf⸗ genommen. Rumänien kommt ganz von ſelbſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 12. Mai. Der rumäniſche Geſandte in Berlin hat, wie wir hören, dieſer Tage im Auswärtigen Amt ſich bemüht, die Wiederaufnahme der Handelsver⸗ trags beſprechungen mit Deutſchland nach Möglichkeit noch vor Genf herbeizuführen. Man bet die Bukareſter Regierung durch den Geſandten indes wiſſen laſſen, daß eine Kabinettsſitzung mit der 3 der Fortführung der Verhandlungen ſich erſt umittelbar nach Genf beſchäftigen würde. Dann rde man weiter ſehen. gelen de Beſcheid entſpricht, ſo möchten wir ſeſt⸗ e durchaus. gerechtfertigten Haltung, die die 5 8 egterung nach der unhöflichen Abſage aus areſt ſich einzunehmen entſchloſſen hat. Bluttat eines Arbeitsloſen . 12. Mai. Der Amtsleiter Fiſcher 8. St. Veit an der Trieſting wurde Wiährige em Hauptplatz in Pottenſtein von dem unc eben Silent better poſtel e aberſalen und verletzt 585 Stiche mit einem Hirſchfänger ſo ſchwer 8 1 5 er während des Transportes ins Kran 5 55 1 ſt ar b. Der Täter wurde verhafte, keine A ue Tat begangen, weil ihm Fiſcher angeblich rbeit zugewieſen hatte. des Wer wird Frankreichs Staatspräfident? Die Kandidaten für den Enoͤkampf Senatspräſtdent Doumer, deſſen Wahl die Rechte unterſtützt. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Mai. Wir haben hier bereits erwähnt, daß auf der Tagesordnung des Völkerbundsrates eine Reihe be⸗ deutſamer oberſchleſiſcher und Danziger Fragen ſtehen. So wird Polen in Genf über die Durchführung der Ratsempfehlungen vom März ſeinen Bericht vorzulegen haben. Man wird feſt⸗ ſtellen dürfen, daß die Wirkungen, die man im Früh⸗ jahr von dem offenſichtlichen Tadel ſich verſprach, den der Völkerbundsrat Polen erteilte, mehr oder weniger ausgeblieben ſind. Der Wojwode Gra⸗ zinſki, der Hauptverantwortliche für den blutigen Terror gegen die deutſche Minderheit, iſt nicht ab⸗ berufen worden, ſelbſt eine Aenderung ſeiner Stel⸗ lung zu den Aufſtändiſchenverbänden iſt unterblieben. Der Inhalt des polniſchen Berichts iſt hier noch nicht bekannt. Der Bericht iſt auch, ſoweit wir unterrichtet ſind, erſt in den letzten Tagen dem Völkerbundsſekre⸗ tariat zugegangen. Weiter wird der Rat mit oberſchleſiſchen Minderheitenſchulfragen und dem Ste u⸗ erſtreik zwiſchen dem Fürſten Pleß und der pol⸗ niſchen Regierung ſich befaſſen. Der bekannte Streitfall zwiſchen Polen und Danzig über die Behandlung der polniſchen Staatsangehörigen und der polniſchen Minderheitsangehörigen in Danzig wird aller Vorausſicht nach den Rat nur formell be⸗ ſchäftigen, denn die Entſcheidung wird dem Haager Gerichtshof überlaſſen werden. Daneben läuft der politiſche Konflikt, der ſeiner⸗ zeit zu dem gewollt demonſtrativen Rücktritt des polniſchen Kommiſſars Strasburger führte und der im Grunde die nämliche Frage der Behandlung der Polen in Danzig anrührt. Schließlich wird der Rat den Präſidenten der Danziger Hafengeſellſchaft zu ernennen haben, da die Aufſtellung eines ge⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 12. Mai. Der polniſcha Geſandte in Berlin hat, wie wir hören, geſtern im Auswärtigen Amt wegen der neuerlichen Grenzverletzung durch ein pol⸗ niſches Militärflugzeug, das, wie gemeldet, im Kreiſe Mohrungen, 50 Km. von der Grenze ent⸗ fernt notlandete, im Namen ſeiner Regierung ſich entſchuldigt. Damit iſt nach diplomatiſchem Brauch die Ange⸗ legenheit wieder einmal erledigt. Wir möchten in⸗ des finden, daß dieſes von den Polen mit einem gewiſſen Frohſinn geübte Reihum: Ueberfliegung, Entſchuldigung, Ueberfliegung, Entſchuldigung... auf die Dauer unerträglich wird. Es wäre doch wohl an der Zeit, daß man im Auswärtigen Amt über Mittel und Wege ſich beſönne, den trotz aller Proteſte und allen Entſchuldigungen nicht endenden böſen Unfug der Grenzüberfliegungen durch polniſche Militärapparate wirkſam zu begegnen. Außenminiſter Briand, der Kandidat der Linken. ſprechungen abriefen. Der bisherige Staatspräſident Doumergue, deſſen Wiederwahl von vielen Kreiſen gewünſcht wird. Vorſchau auf Genf Der erfolgloſe Genfer Tadel für Polen meinſamen Kandidaten durch Danzig und Polen an den polniſchen Widerſtänden und Quertreibereien ſcheiterte. Die Kabinettsberalungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Mai. Das Reichskabinett hat heute vormittag um 9 Uhr ſeine Beratungen zur Vorbereitung der Genfer Ta⸗ gung fortgeführt. Die Sitzung, an der wiederum der Reichsbankpräſident Luther teilnahm, dauerte nur Reichskanzler andere Be⸗ Morgen vormittag ſollen die Verhandlungen abgeſchloſſen werden. Henderſon in Paris Telegraphiſche Meldung — Paris, 12. Mai. Der engliſche Außenminiſter Henderſon trifft heute noch, auf der Durchreiſe nach Genf be⸗ griffen, in Paris ein. Nach dem„Petit Pariſien“ iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß er mit Briand über die Frage des eungliſch⸗italieniſchen⸗franzöſiſchen Flot⸗ tenabkommens verhandeln wird. Das Blatt hält es nicht für unmöglich, daß bei einer ſolchen Un⸗ teredung eine Einigungsformel gefunden werden könnte, die es Frankreich erlaube, zu einem beſtimm⸗ ten Zeitpunkt im Jahre 1935— gleichviel ob die See⸗ abrüſtungskonferenz dann ihre Arbeiten beendet hat oder nicht— eine Mindeſttonnage von 85 000 Tonnen veraltetem Schiffsmaterial in Bau zu nehmen. (Frankreich hat übrigens bis jetzt die Abſicht gehabt, nur 66 000 Tonnen durch neue Schiffe zu erſetzen) wobei der Seeabrüſtungskonferenz ein endgültiges Urteil vorbehalten würde. 1% Stunden, da den Grenzverletzungen durch polniſche Flieger Polniſcher Offizier fliegt gegen Hochſpannung — Thorn, 12. Mai. Ein polniſcher Fliegermajor der hieſigen Flug⸗ ſtation berührte geſtern abend beim Landen in Graudenz eine Hochſpannungsleitung. Es ent⸗ ſtand eine gewaltige Stichflamme, die das Flug⸗ zeug in Brand ſetzte. Der Fliegermajor büßte dabei ſein Leben ein. Die Stadt Graudenz und die der Ueberlandzentrale angeſchloſſenen Städte waren infolge des Vorfalles über drei Stunden ohne Licht. — Kattowitz, 12. Mai. Die Behörden haben gegen einige Geiſtliche in Myslowitz, Sorau und Paulsdorf wegen angeblicher deutſch⸗freund⸗ licher Handlungen in der Kirche eine Unter⸗ ſuchung eingeleitet. Es wird ihnen auch zum Vor⸗ wurf gemacht, den Separatismus propagiert und gegen Polen gehetzt zu haben. Deulſch⸗franzöſiſche Verjtändigung? Frankreich muß den Anfang machen Von Guſtave Hervé Im Verlaufe meines Eintretens für eine deutſch⸗ franzöſiſche Verſtändigung bin ich gefragt worden, warum ich mich vornehmlich an die Nationali⸗ ſten beider Länder wende. Dieſe Taktik er⸗ ſcheint nämlich vielen Leuten mehr als eigenartig, weil ſie meinen, die rechtsgerichteten Parteien müß⸗ ten eigentlich der Verſtändigung den meiſten Wider⸗ ſtand entgegen ſetzen. Vor 1914 war ich begeiſterter Bolſchewiſt und In⸗ ternationaliſt. Die Lehren des Weltkriegs und der kommuniſtiſchen Revolution in Rußland haben mich aber zum Nationaliſten gemacht. Iſt es da nicht ganz natürlich, wenn ich mich in erſter Linie an meine poli⸗ tiſchen Mitbekenner in Deutſchland und Frank⸗ reich wende? Doch ich habe noch andere triftige Gründe um mich in meinem Bemühen um die Verſtändigung zwſchen beiden Ländern in erſter Linie an die Na⸗ tionaliſten Deutſchlands und Frankreichs zu wenden. So iſt ein wirklicher und dauerhafter Friede ohne das Einverſtändnis der nationaliſtiſchen Par⸗ teien Deutſchlands gar nicht möglich. Die So⸗ zialdemokraten ſind zwar numeriſch die ſtärkſte Partei und ſtellen das pazifiſtiſche Element in Deutſchland dar. Aber ſie beſitzen keine Macht, und wenn es zum Kampfe käme, ſo würden eben zehn Millionen Schafe gegen eine Million Wölfe nicht die geringſten Ausſichten haben. In außenpolitiſchen Fragen heulen die deutſchen Pazifiſten mit den Wölfen. Notgedrungen. Denn würden ſte eine reſt⸗ loſe und bedingungsloſe Verſtändigung mit Frank⸗ reich befürworten, ſo wären ſie bald verſchlungen. Andererſeits wird keine franzöſiſche Regierung an das Problem der Verſtändigung zwiſchen beiden Ländern mit irgend welcher Ausſicht auf Erfolg herantreten können, bevor nicht die Nationaliſten Frankreichs ihre Zuſtimmung erteilt haben. Wer ſoll nun den erſten Schritt auf dieſem Wege zur Verſtändigung tun? Ich ſage Frank⸗ reich! Wir! Denn wir waren ja im Weltkriege die Sieger. Die Deutſchen ſelbſt und gut unterrichtete Leute in allen Ländern wußten, daß 1914 die franzö⸗ ſiſche Armee die einzige war, die nicht unter der La⸗ wine des deutſchen Angriffs zuſammenbrechen würde, daß die Marneſchlacht die Entſcheidung brachte. Ich unterſchätze in keiner Weiſe den Mut, den die Trup⸗ pen unſerer Verbündeten bewieſen, die Hilſe, die Eng⸗ land uns dank ſeiner Vormachtſtellung zur See lieh, aber in erſter Linie waren es doch wir Franzoſen, unſer Heer und unſer Generalſtab, die mit den Deut⸗ ſchen um den Sieg rangen. Außerdem iſt es auch für den Sieger viel leichter, die Initiative zur Herbeiführung der Verſtändigung zu ergrei⸗ fen, wenn der Unterlegene tapfer gekämpft hat und ohne jeden Schaden an ſeinem militäriſchen Ruf und an ſeiner Ehre aus dem Streit hervorgegangen iſt. Deshalb müſſen wir Franzoſen den erſten Schritt unternehmen. Einige unſerer Verbündeten ſind Deutſchland feindlich geſinnt geblieben. Unter ihnen befinden ſich einige junge Nationen oder erſt neuerdings zu natio⸗ nalem Eigenleben gelangte Völker, die Frankreich für den großen Bruder halten, deſſen Unterſtützung ſie benötigen, um den ihrer Selbſtändigkeit drohenden Gefahren entrinnen zu können. Gerade deshalb ſoll⸗ ten wir Franzoſen dieſen unerfahrenen neuen Län⸗ dern mit gutem Beiſpiel vorangehen. Wir haben das Recht, ihnen in freundſchaftlicher Weiſe klar zu ma⸗ chen, daß unſere Hilfsquellen nicht ſchö fließen. Wir ſollten ihnen vor Augen führen, daß wir nicht in der Lage ſind— wenigſtens nicht ohne Gefahr für ſie ſelbſt—, die Durchführung von Friedensver⸗ trägen zu erzwingen, weil ſie unter dem Einfluß der Kriegs⸗ und Siegespſychoſe formuliert wurden und oft genug die Grenzen der Mäßigung und Weisheit überſchritten. Ich befürworte deshalb den Gedanken der Reviſion des Verſailler Vertrages, denn wenn wir ihn nicht abändern, ſo wird er die Verantwortung für einen neuen und noch viel un⸗ heilvolleren und ſchrecklicheren Krieg tragen. Außer der Streichung der Reparationsſchulden, die erfolgen müßte, ſobald die Vereinigten Staaten auf ihre Guthaben den Verbündeten gegenüber ver⸗ zichten, empfehle ich: 1. Den Verzicht auf die Abſtimmung im Saargebiet, 2. Dem Deutſchen Reich zu geſtatten, die ſieben Millionen Deutſchen in Oeſterreich auf⸗ zunehmen, 3. Deutſchland ſeine, unter franzöſiſcher Verwal⸗ tung ſtehenden Kolonien Togo und Kame⸗ run zurückzugeben, 1. Deutſchland das gleiche Verteidigungs⸗ ſyſtem und die gleiche Heeresſtärke zu zugeſtehen wie Frankreich, 2. Seite Nummer 219 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 12. Mai 1991 5. Polen freundliche Vorhaltungen zu machen, da⸗ mit es Deutſchland den Korrridor zurück⸗ gibt. Letzteres unter der Vorausſetzung, daß Litauen durch das dort allmächtige(2) Reich ver⸗ anlaßt wird, ſich Polen anzuſchließen, bezw. den polniſch⸗litauiſchen Staat von einſt wieder zit bilden. Alle dieſe Verbeſſerungen des Verſailler Ver⸗ trages würde ich im Austauſch gegen mili⸗ täxriſche Vereinbarungen eintreten laſſen, die den neuen europäiſchen status quo gewährleiſten. Mau wird mir vielleicht vorhalten, dies ſei für Frankreich ein geradezu unſinniges Geſchäft. Nicht im geringſten! Ich will nur das opfern, was ich nichtfeſthalten kann. Doch ich will es noch zu einer Zeit hergeben, wo ein ſolches Opfer die Span⸗ nung zwiſchen Deutſchland und Frankreich vermin⸗ dert. So iſt es mir vielleicht möglich, jene vollſtän⸗ dige Ausſöhnung herbeizuführen, die zweifellos die beſte Gewähr für den Frieden und die Sicherheit Europas darſtellen würde. * Herves„Verſöhnung oder Krieg?“ iſt ſoeben in deutſcher Ueberſetzung in der Union, Deutſche Verlagsgeſellſchaft Stuttgart erſchtenen. Das Buch fußt auf den gleichen Gedanken, die in dem vorſtehenden Artikel wiederkehren. Herve fordert ſeine Landsleute auf den erſten Schritt zu einer wirklichen Verſöhnung zu tun. Seine Vorſchläge zur Aenderung des Vertrags ſind, an franzöſiſchem Maß⸗ ſtab gemeſſen, überraſchend in ihrer weitgehenden Kühnheit. Die wirtſchaftliche und weltpolitiſche Be⸗ deutung, die der Gegenſtand dieſes Buches befitzt, liegt vox jedermann klar zu Tage. Spärlich ſind bisher im ganzen noch die Stimmen aus Frankreich, die ernſtlich an der Löſung dieſer Frage mitarbeiten wollen. Umſo mehr iſt daher das Buch eines Mannes beachtens⸗ und begrüßenswert, dem die Lauterkeit des Willens nicht abzuſprechen iſt und der der deutſchen Geiſteshaltung einen erſtaunlichen Objektivitätswillen entgegenbringt. Die Einzelheiten dieſes Buches ſollten Gegenſtand eingehender Diskuſſionen werden, denn hier wird zum erſten Male der Verſuch gemacht, beiden Teilen einen Weg zu zeigen, auf dem ſich die berechtigte nationale Selbſtachtung mit wirklichem Verſöhnungswillen vereinbaren läßt. Die Unruhen in Madrid Telegraphiſche Meldung Madrid, 12. Mai. Die Agentur Fabra teilt mit, daß der Miniſter⸗ rat Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Zwi⸗ ſchenfälle getroffen habe. Die Manifeſtanten hätten ſich übrigens, nachdem ſie einige Klöſter in Brand geſteckt hatten, zerſtreut und überall ſei das normale Leben wieder eingekehrt. Die Regierung beherrſchte die Lage vollkommen und habe auch den Provinzbehörden Weiſung erteilt, Unruhen zu unterbinden. Der Streik ſei wieder behoben worden; die Straßenbahnen verkehrten geſtern abend ebenfalls wieder. g g f Die Stadt hat heute ihr normales Ausſehen. Die Arbeit iſt überall wieder aufgenommen worden. An den ſtrategiſchen Punkten ſteht noch Militär in Be⸗ reitſchaft; es iſt aber bisher alles ruhig geblieben. Wie„El Sol“ meldet, haben die Madrider Er⸗ eigniſſe in mehreren Propinzhauptſtädten Widerhall gefunden. In Alicante ſind das Jeſuiten⸗Haus, mehrere Klöſter und die Redaktionen der katholiſchen Blätter in Brand geſteckt worden. In Sevilla hatte das Haus der Jeſuiten das gleiche Schickſal. In Saragoſſa verſuchte die Menge am erzbiſchöflichen Palaſt Feuer anzulegen. Der dadurch verurſachte Schaden iſt ziemlich groß.— In Malaga wurden der biſchöfliche Palaſt, das Jeſuitenhaus, ein Nonnenkloſter und das Auguſti⸗ nus⸗Collegium durch Brandſtiftung zerſtört. In Cadiz hat die Menge verſucht, das Karmeliter⸗ Kloſter in Brand zu ſtecken und andere Ausſchreitun⸗ gen begangen. Dort wurde das Standrecht verhängt. Der preußiſche Kirchenvertrag Ein kritiſcher Aeberblick über den dieſer Tage unterzeichnelen Vertrag des Staates Preußen mit der evangeliſchen Landeskirche Wie bereits gemeldet, iſt der Vertrag des Staates Preußen mit den Evangeliſchen Landeskirchen gleich⸗ zeitig mit dem Schlußprotokoll von den ſtaatlichen und kirchlichen Vertretern unterzeichnet worden. Unmittelbar nach der Unterzeichnung ſind beide Ur⸗ kunden dem preußiſchen Staatsrat zugeleitet worden, der eine Sitzung zur Beratung des Vertrages auf den 19. Mai anberaumt hat. Vom Staatsrat gehen Vertrag und Schlußprotokoll dann dem Landtag zur Verabſchiedung zu. Es beſteht kein Zweifel daran, daß ſich im Landtag wie im Staatsrat eine Mehr⸗ heit für den Vertrag finden wird. Es hat faſt zwei volle Jahre gedauert, bis die Verhandlungen über den Abſchluß eines Kirchenver⸗ trags in Preußen zum Abſchluß geführt haben. Mitte Juni 1929 wurde das Konkordat mit der katholiſchen Kirche unterzeichnet. Am 9. Juli faßte dann der preußiſche Landtag eine Entſchließung, die das preu⸗ ßiſche Staatsminiſterium aufforderte, unverzüglich mit den evangeliſchen Landeskirchen in Verhandlun⸗ gen einzutreten, um auf vertraglicher Grundlage eine paritätiſche Behandlung dieſer Kirchen ſicherzuſtellen. Zwei Tage ſpäter wurden die Verhandlungen eröff⸗ net. Sie erwieſen ſich als recht ſchwierig, rein äußer⸗ lich geſehen ſchon deshalb, weil diesmal nicht eine Kirche, ſondern acht Landeskirchen dem Staate als Vertragspartner gegenüberſtanden, neben der größten, der allpreußiſchen Union, noch die evange⸗ liſch⸗lutheriſche Landeskirche Hannovers, die evange⸗ liſch⸗lutheriſche Landeskirche Schleswig⸗Holſteins, die evangeliſche Landeskirche in Heſſen⸗Kaſſel, die evan⸗ geliſche Landeskirche in Naſſau, die evangeliſche Lan⸗ deskirche Frankfurt am Main, die evangeliſch⸗refor⸗ mierte Landeskirche der Provinz Hannover und die evangeliſche Landeskirche von Waldeck und Pyrmont, Aber auch inhaltlich ſtanden dem Abſchluß des Kirchenvertrags zunächſt erhebliche Hinderniſſe im Wege. Die evangeliſchen Landeskirchen waren bisher in der Beſtellung ihrer Vertreter bis zum Inhaber der höchſten Aemter vollſtändig frei geweſen. Nun verlangte der Staat ein gewiſſes Einſpruchs⸗ recht. Er war bereit, die Dotation, den ſtaatlichen Beitrag für kirchenregimentliche Zwecke, auf 495 Mil⸗ lionen zu erhöhen und den kirchlichen Beſitzſtand zu ſichern. Als Gegenleiſtung ſollte aber dem Staate nun auch ein gewiſſes Einſpruchsrecht bei der Ernen⸗ nung der leitenden kirchlichen Beamten zugeſtanden werden. So entſtand der Kampf um die politiſche Klauſel, der nach ziemlich langer Dauer zu einer für beide Teile erträglichen Löſung geführt hat. In dem Artikel 7 des neuen unterzeichneten Ver⸗ trags wird beſtimmt, daß zum Vorſitzenden CCC ĩͤ d VVV ãã⁵ ͤã 0 Vb Der unvergeſſene Streſemann EN Draht bericht unſeres Berliner Büros ] Berlin, 12. Mai. Am 533. Geburtstag Dr. Streſemanus war ſeine letzte Ruheſtätte auf dem Luiſenſtädtiſchen Friedhof das Ziel vieler Freunde und Verehrer. Der Parteiführer, Abg. Dingeldey, war ſchon am Vorabend des Geburtstages am Grabe Streſe⸗ manns erſchienen, da er Sonntag im Rheinland wei⸗ len mußte. Am Vormittag des 10. Mai erſchienen die Familien angehörigen, um das Grab mit den Zeichen der Liebe zu ſchmücken. Im Laufe des Tages wurden zahlreiche Kranzſpenden nieder⸗ gelegt, ſo vom Parteivorſtand, von der Reichs⸗ tagsfraktibn und dem Reichsklub der Deutſchen Volkspartei. Am Mittag ſammelte ſich ein engerer Freundeskreis um das Grab Streſemanns. Ge⸗ heimrat Dr. Kahl faßte die Gefühle aller in weni⸗ gen Worten zuſammen: Dr einer Behörde der Kirchenleitung oder einer höheren kirchlichen Verwaltungsbehörde niemand worden iſt, gegen preußiſchen Staatsregierung feſtgeſtellt daß Bedenken politiſcher Art nicht beſtehen. An ſich hatten die Landeskirchen gegen eine derartige Beſtimmung nichts einzuwenden. Sie wollten nur Garantien gegen einen Mißbrauch dieſer politiſchen Klauſel ſchaffen. Zu dieſem Zweck forder⸗ ten ſie zunächſt die vertragliche Bindung an ein Schiedsgericht, das von kirchlicher Seite gegen eine politiſche Entſcheidung der Regierung angerufen werden konnte. Das preußiſche Kabinett lehne äber ſeiner Mehrheit nach eine ſolche Bindung ab. Es gab auch nicht zu, daß die katholiſche Kirche in ähnlicher Lage die Möglichkeit habe, ein internatto⸗ nales oder ſonſtiges Schiedsgericht anzurufen. Beide Parteien einigten ſich dann auf eine Feſt⸗ ſtellung im Schlußprotokoll zu Artikel 7. Danach dürfen keine kirchlichen oder parteipolitiſchen Beden⸗ ken vom Staate geltend gemacht werden. Bei etwai⸗ gen Meinungsverſchiedenheiten muß die Regierung ihre Bedenken durch Tatſachen begrün⸗ den und die Feſtſtellung beſtrittener Tatſachen liegt in der Hand einer gemeinſam zu beſtellenden Kom⸗ miſſion. Auch die Vertreter der Landeskirchen er⸗ kennen an, daß darin ſchon eine gewiſſe Garantie gegen den Mißbrauch der politiſchen Klauſel liegt. Der Staat legt allerdings Wert auf die Erklärung, daß die Kommiſſion nicht befugt iſt, das Urteil irgendwie nachzuprüfen oder zu beanſtanden, das die Regierung aus den Tatſachen gefolgert hat. Aber auch hier ſoll nicht der Machtſpruch entſcheiden. Denn in dem Artikel 12 des Vertrages wird aus⸗ drücklich beſtimmt, daß die Vertragsparteien Mei⸗ nungsverſchiedenheiten über die Auslegung einer Vertragsbeſtimmung auf freundſchaftliche Weiſe be⸗ ſeitigen werden. Auch von ſtaatlicher Seite wird zu⸗ gegeben, daß damit die Möglichkeit geſchaffen wer⸗ den ſoll, durch die Vermittlung eines freiwillig ver⸗ einbarten Schiedsgerichtes Konflikten vorzubeugen. Bei der Anſtellung der evangeltſchen Theolo⸗ gieprofeſſoren hat die kirchliche Behörde das Recht, gutach ich gehört zu werden! Die evangelt⸗ ſchen Landeskirchen nehmen in dieſer Frage eine viel freiere Stellung ein as die katholiſche Kirche. Sie haben im übrigen durch die Zuſtimmung zu dem Vertrage erkennen laſſen, daß ſie in den Vertrags⸗ beſtimmungen einen befriedigenden Aus gleich zwiſchen den ſtaatlichen und den kirchlichen Rechten erblicken. Hier ruht, was ſterblich an Guſtav Streſemann, ſein Geiſt wirkt weiter im deutſchen VBaterlande. Am Abend verſammelte ſich dieſer Kreis zu einer feierlichen Runde, an der auch Dr. Curtius teilnahm.. 1 i be Wieder eine Verurteilung Dr. Goebbels Telegraphiſche Meldung — Berlin, 12. Mai. Das Schöffengericht Charlottenburg verurteilte den Reichstagsabgeordneten Dr. Goebbels wegen Be⸗ leidigung des Profeſſors Dr. Riebenſahm von der Techniſchen Hochſchule, der in einem von Dr. Goebbels verantwortlich gezeichneten Flugblatt als Sohn eines Getreidejuden bezeichnet wor⸗ den war, zu 5000 Mark Geldſtrafe oder 100 Tagen Gefängnis, den Drucker Findeiſen zu 150 Mark Geldſtrafe oder drei Tagen Gefängnis. ihn ernannt werden kann, von dem nicht durch Anfrage bei der ö — Darf Kürten am Leben bleiben? Drahtbericht unfſeres Berliner Büros Berlin, 12. Mai. Die inſtinkt⸗ und hemmungsloſen Literaten, die einen Teil der Berliner Großpreſſe bevölkern, ſchrei⸗ bei ſich die Finger wund, um den Kopf des Maſſenmör ders Kürten zu retten. Die preußiſchen Staatsminiſteriums läßt lange auf ſich warten. Nun wird dem„Vor⸗ wärts“ aus Düſſeldorf gemeldet: Die ſchriftliche Urteilsbegründung ſei dem Gnadenbeauftragten zur Stellungnahme zugegangen. 5 1 Entſcheidung des Sein Votum dann dem preußiſchen Juſtizminiſterium zugeleitet werden, und dieſes wieder hätte dem preußiſchen Staatsminiſterium ſeine Anſicht über die Frage dar⸗ zulegen, ob das Todesurteil gegen Kürten vollſtreckt werden ſoll oder nicht. Die Entſcheidung des Mini⸗ ſteriums ſei in etwa 14 Tagen zu erwarten. Das Trommelſeuer in dieſen nächſten 14 Tageit wird fürchterlich ſein. Prof. Geheimrat Kahl hat folgenden Brief an die Liga für Menſchenrechte geſchrieben: 5 „Meine Stellung zum Problem der Todesſtraſe überhaupt darf ich wohl als bekannt vorausſetzen. Der Preis, um den ich bereit bin auf ſie zu verzichten, iſt die Ueberführung des zu lebenslänglicher Zucht⸗ hausſtrafe und alsdann begnadigten Mörders in die Sicherungsverwahrung. Dieſer Antrag wurde abgelehnt, folgerichtig habe ich für die Bei⸗ behaltung geſtimmt. Das Erſuchen des Reiches an die Länder, bis zur neuen geſetzlichen Regelung den Vollzug der Todesſtrafe einzuſtellen, war in einem Zeitpunkt ergangen, in dem die Verabſchie⸗ dung der Strafrechtsreform nahe bevorzuſtehen ſchien. Dieſe Vorausſetzung hat ſich durch die politiſchen Ka⸗ taſtrophen leider nicht erfüllt. So iſt es begreiflich, daß nachdem die Todesſtrafe nun einmal noch geltendes Recht iſt, zwei Länder die Strafe vollzogen haben, denn der Zuſtand, daß trotz⸗ dem die geſetzliche Strafe beſteht, ſie nicht zur Anwen⸗ dung kommt, kann natürlich kein Dauerzuſtand ſein. Würde ſie nun nach dieſen Vorgängen im Falle Kür⸗ ten nicht vollzogen, ſo würde ſich nach meiner feſten Ueberzeugung eine dexartig leidenſchaftliche und ſtarke Bewegung für die Beibehaltung der Todes⸗ ſtrafe entfeſſeln, daß jede Ausſicht ihrer geſetzlichen Beſeitigung für abſehbare Zeit völlig ausgeſchloſſen erſcheint. 5 5 Daß im vorliegenden Falle die weit über⸗ wiegende öffentliche Meinung den Vollzug fordert, kann nicht zu beſtreiten ſein, ebenſo wenig aber, daß auch dieſer Teil der öffentlichen Meinung, zumal in einem demokratiſchen Staat Anſpruch auf Gehör hal Auf dieſe Uebereinſtimmung der Löſung des Pro⸗ blems der Todesſtrafe mit der öffentlichen Meinung habe ich in meinem Referat vor dem Deutſchen Ju⸗ riſtentag in Wien ſchon 1912 entſcheidendes Gewicht gelegt. Folgerichtig kann ich heute keinen Schritt empfehlen, der ſich in offenbarſten Widerſpruch zu ihrem Empfinden ſtellen würde.“ 5 * ungetreue Reichsbeamten— 300 000 Mark unterſchlagen — Bexlin, II. Mai. In den letzten drei Tagen ſind— wie„Tempo“ erfährt— fünf Beamte der dem Reichs miniſterium des Innern angegliederten Landesaufnahme im Auftrage der Staatsanwalt⸗ ſchaft von der Kriminalpolizei verhaftet und ins Moabiter Unterſuchungsgefängnis eingeliefert wor⸗ den. Den Beamten, dem Reichsinſpektor Blum, dem Verwaltungsamtmann Wolf und den Inſpek⸗ teuren Baer, Wendt und Schäfers, wird vorge⸗ worfen, im Laufe der letzten Jahre Beträge in Höhe von etwa 300000 Mark unterſchlagen zu haben. Gegen die fünf Beamten hat der Reichs⸗ miniſter des Innern das Disziplinarverfahren er⸗ öffnet. 8— ä Neue Architektur Die künſtleriſche Seite der Berliner Bauausſtellung Gauz ohne Kunſt geht es dabei nicht ab. Freilich! Hauptſache bleibt die Meſſe des Bauens, die ver⸗ gleichende Ausſtellung der Materialien und Fabrikate, die Vorzeigung der Technik, alles das, woraus der Fachmann lernen kann und woran er den letzten Stand der Dinge erkennt. Bauen iſt nicht nur Nütz⸗ lichkeit, es enthält auch ganz von ſelbſt künſtleriſche Kräfte und reizt zur äſthetiſchen Aus⸗ einanderſetzung heute mehr denn je, da die Architektur unter den bildenden Künſten führt. Suchen wir alſo auf dieſer Rieſenausſtellung nach den künſtleriſchen Aeußerungen, ſo werden ſie teils in der Behandlung des Stoffs eingeſchloſſen liegen, teils ſchmuckweiſe herangezogen werden. Ueber das Techniſche ſelbſt kann nur der Kenner urteilen. Das eigentliche Raumgefühl der Architektur, das uns heute am meiſten erregt, kann ſchwer dar⸗ geſtellt werden. Es kommt in der ganzen Ausſtel⸗ lung kaum ins Bewußtſein. Es iſt mehr die Größe der Ausſtellung ſelbſt, die in ihrem Umfang unvergleichlich iſt, aus der wir die Andacht des Raums empfinden. Es find 60 000 Quadratmeter. Hallenfläche und 70 000 Freigelände. Das iſt koloſſal. Es iſt nicht ganz der Plan, den Wagner und Poelzig Urſprünglich aufſtellten, es iſt auch nicht mehr als bleibende Ausſtellung gedacht, aber es iſt doch un⸗ heimlich. Das Freigelände wird von einer Pergola umrahmt, 650 Meter lang, als eine Art Bazar ge⸗ dacht, und ſogar eine kleine Dampfbahn erleichtert den Verkehr auf dieſem Rieſenfeld. Dies allein gibt äſthetiſche Eindrücke. In der erſten Halle fühlen wir uns international. Die meiſten Länder der Erde haben ihre Räume mit Bildern und Modellen ihrer Bauten ausgeſtattet, mehr lehrreich als amüſant. Ein Stadt⸗ modell von Rom, eine moderne amerikaniſche Küche, engliſche und amerikaniſche Villenanlagen. Das Herz ſchlägt in die große Welt hinaus. Aber es iſt nur eine kleine Doſis, die geboten wird. Ergiebiger iſt die deutſche Ausſtellung für Städtebau, die ſich auf drei Etappen ſeſtlegt, 1900, 1930, und als Traum 1950. Hier iſt viel Statiſtik wie in der Ausſtellung für Wohnungsweſen und in der Ausſtellung der Stadt Berlin. Lebendiger wird ſchon die Halle 2 mit der Wohnung unſerer Zeit. Zwei Häuſerfaſſaden von 120 Meter Länge, vollſtändig eingerichtete Woh⸗ nungen für alle Berufe, Einfamilienhäuſer, ein ganzes Boardinghaus mit Weekendvergüngungen, Höfe und Gärten und Wege, das gibt der Phantaſie allerlei zu tun. Es iſt noch nicht fertig, aber welche Wohnungseinrichtung iſt je fertig. Der Ueberblick über das Ganze, beſonders von oben aus, hat ſeinen ſtarken, modernen Reiz. Jetzt folgen die Spezialitäten: in Halle 3 das Holz, in Halle 4 das Dach, in Halle 5 gebrannter Stein und Glas, in Halle 6 die geſamte Inſtallation. Alle dieſe Dinge ſind nicht nur für den Techniker von Bedeutung, auch der künſtleriſche Genuß kommt nicht zu kurz, wenn man ſich in die Einzelheiten des Ziegelbaus, des Glasmoſaiks, der Holzbehandlung, der Dachformen und ſelbſt der Oefen vertieft. Aus der Praxis ſteigt“ die neue Sachlichkeit empor, das konſtruktive und das materielle Prinzip, alle die Methoden, die für die moderne Bauanſchauung grundlegend wurden. Wer Zett hat, kann ſich hier gut erziehen. In Halle 7 wird ſogar die rveine Kunſt zuge⸗ laſſen. Einige Plaſtik, beſonders aber die Wand⸗ malerei wird vorgeführt. Leimfarbe, Tempera, Oel, Fresco, Stuck, Sgraffito, alle Techniken der Wand⸗ malerei werden ack ocolos demonſtriert. Man ſieht die Maler arbeiten. Das ſoll ſo bleiben. Das Publikum ſoll lernen, wie ſo etwas gemacht wird. Eine nützliche und neue Idee. Sie wird die Zu⸗ ſchauer locken und Luſt zur Nachahmung verbreiten. Dann ſpricht man mit den Malern ein Wort und iſt höchlichſt befriedigt. Aus dem Luxus kommen wir wieder in den Ernſt in Halle 8. Sie iſt dem Stahl gewidmet. Die Stahlkonſtruktion überwältigt uns in zahlreichen Beiſpielen als männlichſter Ausdruck des modernen Funktionswiſſens. Hier iſt die Kraft, das Bewußtſein und der künſtleriſche Stolz unſerer Epoche in Brücken, Säulen und Raumbeherrſchungen abzuleſen. Die Hallen ſind erledigt. Wir treten ins Freie. Der berühmte Funkturm aus Skahl ſteht als altes, bekanntes Wahrzeichen vor uns. Ein Idyll lehnt ſich an ihn an. Es iſt das deutſche Dorf. Ein großes niederdeutſches Bauerngehöft, ein Dorfplatz, Dorf⸗ wirtſchaften, Tanzflächen, und driunen die Modelle oberdeutſcher und niederdeutſcher Haustypen aus dem Volkskundemuſeum. Alle deutſchen Stämme treffen ſich hier. Der künſtleriſche Geiſt ſchweift in die Ver⸗ gangenheit. Er weiß, wieviel Schönes er da zu holen hat. Eine große Abteilung„Ländlicher Sied⸗ lungsbau“ ſchließt ſich an, zwanzig Bauten, die übrigens doch ſtehen bleiben ſollen, wundervoll ausgerichtet mit Innenbau, mit Viehſtällen, mit Höfen, Bienenzucht, Gärtnereien— einer der ſtärk⸗ ſten Eindrücke des ganzen Unternehmens in ſeiner ſpliden und praktiſchen, dabei hiſtoriſchen und künſt⸗ leriſchen Eigentümlichkeit. Neben dem Leben der Tod. 1 Eine große Grabmal⸗Ausſtel lung unter Berückſichtigung aller modernen Forderungen, die gerade hier einſchneidend wurden. Eine ganze Stadt von Siedlungen umfängt uns jetzt. Gärten und Straßen. Die Straßen haben Namen nach den immer verſchiedenen Arten ihres Asphalts. Die Häuſer ſprechen Technik: Glas und Beton, Kunſt⸗ ſtein, Holz, Stahl und ſogar Kupfer. Dazwiſchen allerlei Maſchinen für die Straßenherſtellung im Betrieb, Bagger, Kipper, Pumpen und Krane. Eine Garagenausſtellung iſt eine beſondere Abteilung. Und mitten darin, in dieſem Gewirr von Sied⸗ lungshäuſern mit Straßenmaſchinen leuchtet der Bau von Behrens,„der Ring der Frauen“, ein weißer, kreisförmiger Pavillon, der über 100 FFrauenverbän⸗ den für allerlei Veranſtaltungen zur Verfügung ſteht. Der erſte Rundgang iſt beendet. Die Kunſt wird geſtreift, vielleicht geahnt, manchmal ein wenig er⸗ füllt. Der liebliche Zuſtand der Unfertigkeit wirbelt um uns herum. Inſchriften werden gemalt, Leiſten⸗ gehämmert, Maſchinen montiert, Beleuchtungen pro⸗ biert, Läufer gelegt, Möbel angerollt, Leimtöpfe um⸗ geworfen, Gipsteile weggekehrt, Böden geſcheuert und ein Mann ſpritzt einen böswilligen Garten vor einem Sommerhaus. Die Arbeit ſpricht zu uns. Wie eine Wolke ſteigt daraus das Bild der Kunſt empor, fruchtbar, aber noch ungeformt, mehr ein wohlwollendes Gefühl als eine vollendete Tatſache. Oscar Bie. 5 wach. Theater und Musik Die Geſellſchaft für Neue Muſik veranſtaltete gemeinſam mit der Volkshochſchule einen Einfüh⸗ rungsabend zu Hin demiths Bühnen; werk„Neues vom Tage“ anläßlich der Erf⸗ aufführung im Nationaltheater. Nach den einführen, den Worten des Dramaturgen Erich Dürr ſprach Dr. Karl. Laux ausführlich über die Sonder, stellung, die Hindemiths luſtige Oper im Opern⸗ ſchaffen der Gegenwart einnimmt. Der Text rührt von dem bekannten Berliner Kabarettiſten Maxeel⸗ lus Schiffer her, wobei ſich aber der Komponiſ weitgehende Mitarbeit vorbehielt. Hindemith ſelbſt verwahrt ſich nachdrücklich gegen den öfters erhobe⸗ nen Vorwurf der Oberflächlichkeit des Teles, Kennzeichnend für dieſes Bühnenwerk, das ſich un eine Eheſcheidung dreht, die in einem Bureau fi Familien⸗Angelegenheiten geregelt werden ſoll, iſt die entſchiedene Vorherrſchaft der Muſik, die um Mozarts Ausdruck zu variieren— die Poeſie als ihre gehorſame Tochter betrachtet, ferner der nac rein muſikaliſchen Principien entworfene Aufban nach dem Schema--A ſodaß alſo, da die drei Teile ſich dieſem Schema anpaſſen, der dritte Teil eine Ent⸗ ſprechung, wenn nicht Wiederholung des erſten Teiles darſtellt. Innerhalb dieſer Struktur im Großen bil den wieder die einzelnen Szenen abgerundete muß? kaliſche Einheiten, wobei ſogar Formen der klaſſt⸗ ſchen Oper, wie Arien und geſchloſſene Mumme wieder zu ihrem Rechte kommen. Ein beſondere Kennzeichen iſt ferner das Parlando der Sinai men. Mit beſonderem Humor hat Hindemith bewun eine Liebesſzene als Parodie der Szene der großen Oper mit erkennbaren Anklängen an bekannte Ml⸗ ſter ausgeſtaltet. Dabei ſind die handelnden Per- ſonen nicht als Einzelmenſchen, als individuelle E ſcheinungen, ſondern als Typen, als Allgemein, Erſcheinungen aufgefaßt(Herr M. und Frau. Die feſſelnde Einführung wurde beſonders nach⸗ drücklich belebt durch viele Beiſpiele am Klang die Helmuth Schlawing mit orcheſtraler Fun und imponierender Beherrſchung des von See keiten ſtrotzenden Klavierauszuges wiedergab, 1 5 lich beſtrebt auch Einzelheiten der Inſtrumentatten ſinnenfällig werden zu laſſen. Die nachfolgende 10 küſſion rief wachſende Teilnahme der Sac — 2 2 neon enn S 1 — 2 ere DD n ee 8 e igen chte rafe tzen. ten, —— Dienstag, 12. Mai 1991 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 219 —— Die Deutſche Bauausſtellung in Berlin Die Deutſche Bauausſtellung in Berlin ſoll in wirtſchaftlich ſchwerſter Zeit der größten Schlüſſel⸗ induſtrie Deutſchlands und damit der Wirtſchaft neues Leben zuführen. In erſter Linie dadurch, daß ſie zeigt, wo beim Bauen geſpart werden kann, einmal durch beſondere Bauweiſen und Bau⸗ materialien, andererſeits durch großzügige Planung, die ihrerſeits die weitere Aufgabe hat, das zur Verfügung ſtehende Gelände in Stadt und Land nutzbringend für die Bevölkerung zu bebauen oder auch nicht zu bebauen. Zur modernen Großſtadt gehört auch das Frei⸗ gelände, und wohnen iſt nicht gleichbedeutend mit hauſen. Das ſind die Leitgedanken weſentlicher Teile der Ausſtellung, die ſich mit dem Städtebau, dem Woh⸗ nungsweſen, der Siedlung und dem„neuen Bauen“ befaſſen. Ueber 20 Ausländer ſind an dieſer Ausſtellungn beteiligt. An der Spitze Oeſter⸗ reich, das auf dem Gebiete großzügiger Siedlung von jeher führend geweſen iſt. Man ſtaunt, wenn man Bilder von Wiener Häuſern aus der Zeit der Jahrhundertwende ſieht, die durchaus„modern“, ohne nutzloſe Ornamentik, gebaut ſind. Vorzüglich ſind Bildtafeln, die die verſchiedenen Zuſammenhänge und Beziehungen darſtellen. Ueberhaupt ſind alle Zuſammenſtellungen, Statiſtiken und ſon⸗ ſtigen Betrachtungen auf dieſer Ausſtellung mit den modernſten Mitteln der Farbe und der Plaſtik in anſchaulicher Weiſe belebt, die auch Schwieriges dem unwiſſenden Betrachter verſtändlich machen. Die öſterreichiſche Ausſtellung gibt ein umfaſſendes Bild wichtiger Aufgaben wie Wohnbedarf, Wohnraum⸗ Verteilung, Wotnungs⸗ größe, Zuſammenſetzung der Bevölkerung früher und jetzt, liefert Beiträge zum Gebiet der Kapital⸗ Beſchaffung, der ſtaatlichen Förderung des Woh⸗ nungsbaus und zeigt, was vor allem Wien an modernen Siedlungen, Gartenanlagen, Bädern uſw. in der Nachkriegszeit geſchaffen hat. So zeigt jedes Land das, worin ſeine Bei den Vereinigten Staaten ſind es die Verkehrs⸗Regelung, die bis zu einem Flugzeug⸗ Landeplatz in Wolkenkratzerhöhe geht, ferner die Sanierung und die Ausgeſtaltung von Freiflächen. Aber auch die alte Kitſch⸗Küche wird einer modernen gegenühergeſtellt. Von den Bildern der Reihen⸗ häuſer muß man ſagen, daß ſie ebenſo unſchön ſind, wie die von England gezeigten, das ſich ſeiner⸗ ſeits für den in Deutſchland nicht unbekannten Ge⸗ danken der„Trabanten⸗Stadt“ einſetzt, alſo für die Schaffung von nahe der Hauptſtadt gelegenen ſtäbtiſchen Einheiten an Stelle der Vororte. Schöne moderne Reihenhäuſer zeigen Frankreich, Ita⸗ lien, Dänemark und die Schweiz. In der holländiſchen Abteilung ſieht man intereſſante Bilder aus den Gebieten der Sanjerung in Stadt und Land. tr In der räumlich größten, in der dentſchen Städtebau⸗Ausſtellung wird eine Unzahl von Fragen anſchaulich behan⸗ delt. Einen weiten Raum beanſprucht das Gebiet der Notſtände und der Sanierung, im Zuſammen⸗ hang mit der Sterblichkeit in den großen Städten. Eine Reihe deutſcher Städte zeigen eingehend, wie und in welchem Umfange ihre alten Viertel ſaniert worden ſind. Die Fragen der Verſorgung, vor allem der Vororte, mit Waſſer, Elektrizität, Ver⸗ kehr und Gas, ſowie die Müllabfuhr, werden be⸗ handelt. Enteignung und Bodenſpekulation werden im Zuſammenhang mit den Bodenpreiſen und der Höhe der Miete betrachtet. Die verſchiedenen deut⸗ ſchen Länder ſtellen dar, wieweit ſie großzügige Landespla nung haben durchführen können, und wieweit dieſe durch innerdeutſche oder Landesgrenzen unmöglich gemacht wird. Viele deutſche Städte zei⸗ gen Bilder ihrer Freiflächen, Sportplätze, Strand⸗ bäder, und die Fragen: wieviel Freifläche braucht eine Großſtadt, wie ſollen ſie über das Stadtgebiet verkeilt ſein, ſollen ſie, wie in den Städten des vorigen Jahrhunderts, mit dem umgebenden Land verbunden ſein? werden durch Bilder und Bildtafeln illustriert. Intereſſant iſt der verſchiedenartige Einfluß des Verkehrs und der Induſtrien auf das Stadtbild. Wie eindrucksvoll iſt z. B. eine Bildtafel der Stadt Bochum, die zeigt, welche Stadtteile durch die Haupt⸗ windrichtung beſonders mit Ruß und Rauch„ver⸗ ſurgt“ werden, wie abſeits von dieſer grauen Fläche die neue Siedlung zu erfolgen hat und in der Tat erfolgt. Es wird auch gezeigt, welche Rolle die Bau⸗ genoſſenſchaften in Deutſchland ſpielen, wie die Finanzierung der Neubauten in den letzten Jahren und im Zuſammenhang mit der Haus⸗ Ainsſteuer erfolgt iſt und in welchem zahlen⸗ mäßigen Verhältnis zueinander die Träger des Wohnungsbaus, die öffentlichen Körperſchaften, die gemeinnützigen Vereinigungen und die privaten Bauherren ſtehen. Ebenfalls wird gezeigt, wieweit der Einfluß von Bauordnung und Baupolizei geht im Hinblick auf geſundes Wohnen, Vermeidung don dumpfen Innenhöfen, ausreichenden Abſtänden ſciebsauseinbeten voneinander uſw. Auch die ver⸗ On nen Möglichkeiten der Vereinfachung der i rtſpaft werden behandelt, nicht nur 1 Haushalt, ſondern auch durch gemein⸗ block 5 Anlagen, wie Sammelheizungen, Wohn⸗ Et 40 inder⸗Fürſorge, Sammel⸗Radio und andere nrichtungen. 155 Denne Bilder und Darſtellungen zeigen, was 7 8 50 im Siedeln und im„neuen Bauen“ bleibt worden iſt, und was noch alles zu tun übrig oder gar noch in hoffnungsloſer Ferne liegt. Stärke liegt. Ueberall ſtehen dem nicht immer ſchönen Erbteil die neuen Aufgaben gegenüber, bei hoffnungslos beſchränkten Mitteln. Dieſe Gegenüberſtellung von Erbe und neuen Auf⸗ gaben beherrſcht auch den Teil der Bauausſtellung, der die Wohnung unſerer Zeit behandelt und das, was wir heute als Wohnkultur bezeichnen. Möbel, Geräte, Praxis und Theorie, altbewährte und neue Bauſtoffe ſind einander gegenübergeſtellt, Aehnlich wie in viel größerem Umfang die Bauſtoffe des Häuſer⸗ und Straßenbaus in friedlichen, aber eindrucksvollen Wettbewerb treten. Man ſieht die verſchiedenen Holzarten, die Leiſtungen der Drechſler, Tiſchler, Holzbildhauer und ebenfalls die Maſchinen und Leiſtungen der Holzinduſtrie, wie z. B. eine Sperrholzplatte von 500“ 180 Zentimeter. Nen iſt der Gedanke einer Wohnung ohne Heizkörper, in der die Sperrholzwandungen mit elektriſchen Widerſtänden durchſetzt ſind, die ähnlich wie bei den bekanten Fußwärmern auf einen Schalterdruck Wärme ſpenden. Standardiſierung und Normung ſpie⸗ len eine immer größere Rolle auf allen Gebieten der Bautechnik. Der Architekt iſt nicht immer ein Freund dieſer Beſtrebungen, die ihn in mancher Beziehung binden, aber oft muß er ſich im Intereſſe der Preis⸗ herabſetzung mit dieſen modernen techniſchen Ge⸗ danken befreunden. Zwei große Sonderausſtellungen ſind der Bauausſtellung angegliedert: die für landwirt⸗ ſchaftliches Bauweſen und die Garagenausſtellung. Die Landwirtſchaftliche Ausſtellung verſucht moderne Bauweiſen und moderne techniſche Gedanken auch in die Landwirtſchaft zu tragen, die viel konſervativer und ſkeptiſcher iſt als die Bevöl⸗ kerung der Städte. Es werden eine Reihe von Muſteranlagen aller Größen gezeigt, Bauernhäuſer, Scheunen, Stallungen, Zuchtanſtalten, Gärtnereien, durchweg mit neuartigen Grundriſſen und unter Verwendung neuzeitlicher Baumittel und Bau⸗ weiſen, deren Weſen dem Beſchauer dadurch zugäng⸗ lich gemacht wird, daß vielfach nur der untere Teil des Hauſes fertig ausgebaut, der obere Teil aber in Auch der Jahrtauſende alte Ziegel iſt vertreten, wenn ſich auch immer mehr das große Bauelement einbürgert, immer mehr die Bauarbeit in die Fabrik verlegt, und der Bauplatz zur Mon⸗ tage⸗Werkſtatt, immer mehr die Verwendung des Waſſers beſchränkt wird, das eine monatelange Trocknung erfordert, und das Bauen während der Froſtperiode ausſchließt. Neben den Bauplatten aus den vielen bekannten Materialien, die immer mehr als füllendes und nicht mehr tragendes Medium im modernen Gerüſtbau dienen, ſieht man auch eigen⸗ artige neue Ausführungen, wie z. B. Häuſer aus großen Bauplatten, die aus einer Kupfer⸗Außen⸗ haut, einer plaſtiſch geſtanzten Eiſenblech⸗Innenhaut und einer dazwiſchen liegenden Iſolierſchicht be⸗ ſtehen. Ueberhaupt ſetzt ſich das Metall im Bauen immer mehr durch, vor allen Dingen der Stahl im Gerüſtbau, und be⸗ ſonders, ſeitdem man gelernt hat, immer mehr das Schweißen an die Stelle des Nietens und Verſchrau⸗ bens zu ſetzen. einem früheren Bauſtadium gelaſſen iſt. Wie ſich die Landwirtſchaft zu dieſen ganz modernen Ideen, die das große Gut genau ſo ergreift wie die Primi⸗ tipſtelle, in den nächſten Jahren verhalten wird, wird recht intereſſant ſein. Sie iſt vielleicht der Berufszweig, der, vom Standpunkt des Bauweſens aus geſehen, am reformbedürftigſten iſt. Die Garagenausſtellung zeigt vorausſchauend die zukünftige Entwickelung, die in Amerika zum Teil ſchon gegenwärtig iſt, und zum Bau von techniſch und organiſatoriſch voll⸗ kommenen Rieſen⸗Garagen in Hochhäuſern für Tau⸗ ſende von Kraftwagen geführt hat. Der Garagen⸗ bedarf kann in jeder Großſtadt ſehr leicht zum großen Notſtand werden, auf den von weitſichtigen Städtebauern rechtzeitig Rückſicht genommen werden muß. Fehlt die nahegelegene Garage, dann iſt mit dem Auto ebenſowenig anzufangen, wie mit dem Menſchen, der keine Wohnung hat. Dipl. Ing. A, Lion-Berlin Jahresfeſt des evangeliſchen Mutterhauſes für Kinderſchweſtern Es iſt nicht mehr unbekannt, das Mutterhaus in der Schwarzwaldſtraße. Das bewies die große Teil⸗ nahme, die das Jahresfeſt am Sonntag gefunden hat. Man ſpürte, hier iſt Gemeinſchaft, die dem Letzten zugewandt ſein will: dem Glauben und dem Dienſt der Kirche. Davon redeten die beiden Hauptveran⸗ ſtaltungen des geſtrigen Tages. Dem Feſttag ſelbſt ging eine Schweſternkonferenz voraus, die mit der Feier des hl. Abendmahles ſchloß. In der Frühe des Haupttages grüßten die Poſaunen mit feier⸗ lichen Weiſen. Es folgte um 10 Uhr vormittags der Feſtgottesdienſt in der Johanniskirche. Mächtig rauſchten die Feier⸗ klänge der Orgel durch das Gotteshaus. Der Bläſer⸗ chor verſtärkte und erhöhte die Wirkung. Beide, Orgel und Poſaunen, eröffneten mit dem alt⸗herr⸗ lichen Satz:„Die Himmel rühmen“, als in feier⸗ lichem Zuge die Schweſtern des feiernden Hauſes einzogen. Gemeindegeſang folgte. Das Bach'ſche „Gloria ſei Dir geſungen“, dargeboten vom Kirchen⸗ chor der Johanniskirche, ſchuf muſikaliſche Höhe⸗ punkte. Dieſe wurden feſtgehalten von einem Trio für Orgel, Violine und Cello, geſpielt von Kirchen⸗ muſtkdirektor Lenz, Frau Dr. Klavelen und Oskar Gritzer jun. Die Feſtpredigt hielt Pfar⸗ rer Löffler⸗ Gaggenau. In Anlehnung an ein Bibelwort ſprach er vom Zuſammenhang zwiſchen Glaube und Sendung. Muttertag— Jahresfeſt— Rogate— alle drei ſind Zeugen der Gegenwarts⸗ not. Ihr heißt es glaubend und dienend begegnen. An der Sünde ſtirbt die Welt. Helfen wir ihr im Bewußtſein chriſtlicher Sendung. Nach einem weihe⸗ vollen Geſang der Schweſtern machte der Leiter des Hauſes, Stadtpfarrer Emlein, Mitteilungen aus dem Jahresbericht. Ein Jahresfeſt ſchließt Selbſt⸗ beſinnung in ſich für Mutterhaus und Gemeinde. Der Sturm der Zeit rüttelt an allem, was über⸗ kommen iſt. Da heißt es feſtſtehen und enger als ſonſt ſich zuſammenſchließen. Es iſt nicht Liebhaberei, nicht geiſtlicher Sport, den wir treiben, darum ver⸗ zichten wir auf ehrende und prunkvolle Statiſtik. Aber bekennen wollen wir und dienen und helfen in Tagen innerſter Leere und Haltloſigkeit. Der Red⸗ ner dankte dann noch allen, die zum Gelingen des Ganzen beitrugen. Gemeindegeſang und Gebet ſchloſſen den eindrucksvollen Gottesdienſt. In den Nachmittagsſtunden fand in den Sälen der Johanniskirche eine ſtark beſuchte Nachfeier ſtatt. Der Vorſitzende des Verwaltungsrates, Pfarrer Emlein, begrüßte in warmen Worten und ſprach ſeine Freude aus über das Wachſen des Werkes. Schweſterndienſt iſt ein Bekenntnis zum Geiſt des Evangeliums. Auf dieſem letzteren ruht das Haus. Das klar zu ſehen und bewußt feſtzuhalten, ſei das Gebot der Stunde. Es ſeien Tage der Scheidung, Des Himmelfahrlslages wegen erscheint die NM am Donnerstag nient. Anzeigen für die Freitag-Frühausgabe bitten wir spätestens bis Mittwoch abend 6 Uhr aufzugeben. in denen wir ſtünden. Organiſierter Gottloſigkeit, die die alten Schanzen des Glaubens erſtürmen will, gelte es, die Kraft und den Troſt des Evangeliums entgegenzuſtellen. Es folgten muſikaliſche und red⸗ neriſche Darbietungen. So ſprach Pfarrer Nu⸗⸗ zinger⸗Heddesheim über„Innere Miſſion und Gemeinde“. Stadtpfarrer Dr. Hoff grüßte im Namen des Kirchengemeinderats, dem Hauſe dankend für die Arbeit eines Jahres. Mannheim ſei zu be⸗ glückwünſchen, daß es zwei Mutterhäuſer beſitze. Es ſei nötig, daß hinter beiden die Geſamtgemeinde ſtehe. Schweſternarbeit ſei Zukunftsarbeit. Aus ihr müſſe ein neues Geſchlecht herauswachſen, ein Geſchlecht, das hart ſein muß in ernſter, entſchloſſener heiliger Tat und das tief ſich gründen muß in Glaube und brüderlicher Geſinnung. Beides ſei uns verloren gegangen. Wo in dieſem Sinn gearbeitet wird, da ſtehe der Herr der Kirche mit dem alten Gruß: Ihr ſeid nicht fern vom Reiche Gottes! Den Höhepunkt fand die Nachfeier in der Darbietung des Weihe⸗ spiels„Das Kreuz“. Mitglieder evangel. Mädchen⸗ bünde boten ihr beſtes. Dichtung und Geſtaltungen hinterließen ſtarke Eindrücke. Es war ein weihe⸗ voller Ausklang, der gewiß hineinwirken wird in die Welt des ſorgen⸗ und mühevollen Alltags. Dr. B. 500 Mark Belohnung Wie ſchon im heutigen Mittagsblatt berichtet, iſt für die Ermittelung der Täter, die den Geldbrief⸗ träger Gehrig am Samstag kurz nach acht Uhr vormittags in der Seckenheimerſtraße Nr. 38 über⸗ fallen und beraubt haben eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt. Die Oberpoſtdirektion hat dieſen Betrag der Staatsanwaltſchaft zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Es ſteht feſt, daß ſich der etwa 25 Jahre alte Burſche, der einen braunen Anzug, abgetretene ſchwarze Halbſchuhe anhatte, und einen hellen rund eingedrüßten Filzhut aufhatte, am Freitag, den 8. Mai ſich auch anderwärts einzumieten ver⸗ fucht hat. Angaben hierüber erbittet die Kriminal- polizei. Die beiden Mittäter haben ſich in der Nacht vom Freitag auf Samstag zweifellos auch hier aufgehal⸗ ten. Der größere davon, der ein ſchmales Geſicht hat und auffallend hübſch iſt, trug einen blauen An⸗ zug, hellbraune Schuhe und einen dunklen Trench⸗ cvbatmantel, wurde von den anderen„Emi!“ ge⸗ nannt. Der erſtgenannte Einmieter hat die beiden anderen Burſchen am Samstag kurz nach ſieben Uhr vormittags herbeigeholt, vermutlich von der Stelle, wo dieſe übernachtet haben. Der bei der Tat verwendete Sandſack war kunſtgerecht mit einer Nähmaſchine aus grauem Sackſtoff zuſammengenäht. Der Einmieter hat ſich Schmitt, anderwärts Schmied aus Hamburg ge⸗ nannt. Der von ihm mitgeführte braune größere Handkoffer ſoll ziemlich ſchwer geweſen ſein. Das geraubte Geld wurde in ein grünes Säckchen geſteckt. Beim Ueberfall auf den Geld⸗ briefträger waren die Burſchen in Hemdärmeln. Das Hemd des einen oder andern iſt dabei an den Aermeln blutig geworden. Die von einem der Täter aufgegebene Poſtanweiſung über 2 Mark, mit der der Geldbriefträger ins Haus kam, war an die Vermieterin Frau Radloff adreſſiert. Jilm⸗Rundſchau Capitol:„Weib im Dſchungel“ Der Film iſt trotz ſeines verbeißungsvollen Titels nicht in den Dſchungeln, ſondern in den Ateliers der Paora⸗ mont in Paris gedreht worden. Man kann es den Ame⸗ rikanern nicht verdenken, doß ſie alles daran ſetzen, um das durch den Tonfilm verlorene europäiſche Abſatzgebiet wieder zu gewinnen. Von wenigen Ausnahmen abgefehen, konnten die Filme, die bis jetzt in deutſcher Faſſung oder in deutſcher Synchroniſation zu uns kamen, nicht befrie⸗ digen, Leider muß man auch bis zu einem gewiſſen Grade den Film„Weib im Dſchungel“ dazurechnen, denn an Durcharbeitung kann er ſich nicht mit deutſchen Filmen meſſen. Das Manuſkript nach einer Novelle von Maug⸗ ham iſt nicht einmal ſo alltäglich, die Geſchichte iſt ſogar ſpannend und die Stimmung und Umwelt der tropiſchen Luft, ihre Erregtheit und Schlaffheit, ihre lauernden Be⸗ gierden und verzwerfelte Reſignation treffend zum Aus⸗ druck gebracht. Der Regiſſeur Dimitri Buchowetzki, der ſich beim ſtummen Film als durchaus brouchbar er⸗ wieſen hat, bringt hier photographiertes Sprechtheater auf die Leinwand. Er kommt mit mehreren Einſtellungen aus und bleibt meiſtens während des Dialoges mit der Kamera auf den Mundbewegungen der Darſteller haften. Die Hauptrolle ſpielt Charlotte Ander, die nun ein⸗ mal keine Tragödin iſt. Neben ihr die Chineſin Grace Chiang und als betrogener Gatte Ernſt Stahl⸗ Nachbaur, der nie verſagende. Stärker wie die ge⸗ ſpielte Leidenſchaft der Menſchen, die entfeſſelnde Natur: der nicht ungeſchickt in die Handlung eingeſchaltete Kampf einer Kobra mit einem Mungo.— Im Beiprogramm ein luſtiger Film mit allerlei Verwechflungen. Planetarium. Am Freitag abend, dem 15. Mat, ſpricht Prof. Dr. Feurſtein in einem Lichtbildervor⸗ trag über„Moderne phyſikaliſche Methoden in der Aſtronomie“. Der Vortrag iſt die Einleitung in die Sommerarbeit des Planetariums und eine Ein⸗ führung in die Aufgaben der Aſtronomiſchen Arbeits⸗ gemeinſchaſt. Deuljche Volkspartei Bezirksverein Schwetzingerſtadt Morgen, Mittwoch, 13. Mai 191, abds..15 Uhr, im Nebenzimmer des Reſtaurant„Tatterſall“ Mitglieder⸗Verſammlung. Referent: Landesgeſchäftsführer H. Ble ch e n.(8 443 Wir bitter um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſlaud. 4. Seite/ Nummer 219 Dienstag, 12. Mai 1091 Maimarkt⸗Ausklang Die Ziehung der Maimarkt⸗Lotterie bildet all⸗ jährlich den Abſchluß des Maunheimer Maimarkts. Noch einmal konzentriert ſich das Intereſſe der Los⸗ heſitzer auf den Ziehungsvorgang und auf das Er⸗ ſcheinen der Ziehungsliſte. Mit großem Stimmen⸗ aufwand wurden heute vormittag die letzten Mai⸗ marktloſe auf den Straßen augeboten und ſelbſt, als die Ziehung ſchon in vollem Gang war, konnte an⸗ geblich der Haupttreffer noch käuflich erworben werden. Viele Losbeſitzer hatten ſich zur ſeſt⸗ geſetzten Stunde im Notariat eingefunden, wo der Landwirtſchaftliche Bezirksverein durch Juſtiz rat Dr. Appel die Ziehung vornehmen ließ. Aufmerkſam wurden alle Vorgänge genau verfolgt und als Punkt neun Uhr der Hauptgewinn, ein Vierer zu g im Werte von 4500 Mark auf Los Nr. 10 127 ge⸗ gezogen wurde, herrſchte lautloſe Stille. Der glück⸗ liche Gewinner befand ſich nicht unter den Anweſen⸗ den, ebenſowenig wie die Losinhaber der anderen Hauptgewinne. Als die Gewinnummer des zweiten u. dritten Preiſes faſt nebeneinander lagen(13 319 und 13 206) wurden ſofort Rufe laut, die ein öfteres Umdrehen der Ziehungstrommel ver⸗ langten. Als der zehnte Preis, eine Schlafzimmer⸗ einrichtung im Werte von 600 Mark auf Los Nr. 53946 gezogen war, und auch der Bar⸗ Hauptgewinn von 500 Mark auf Nr. 1906 feſt⸗ ſtand, flaute die Stimmung erheblich ab. Einiges Intereſſe konnten die Bar⸗Gewinne von 100 Mark auf die Nummern 28 286, 66 569 und 44458(ohne Ge⸗ währ) erwecken. Nach Ziehung der 50, 20 und 10 Mark⸗Gewinne verließen die enttäuſchten Losbeſitzer das Ziehungslokal, andere kamen wieder hinzu und ſo gab es ein dauerndes Hin⸗ und Her. Ueber⸗ raſchungen waren allerdings bei der Ziehung der 4 Mark und der 2 Mark⸗Gewinne nicht mehr zu er⸗ warten. * * Für Radiobeſitzer. Die Polizeidirektivn weiſt darauf hin, daß das Spielenlaſſen von Radio ⸗ Sprech⸗ und Muſikapparaten von 10 Uhr abends bis 8 Uhr morgens nur bei geſchloſſenem Fenſter und mit Zimmerſtärke zuläſſig iſt. Zu⸗ widerhandlungen werden als Ruheſtörung be⸗ trachtet und beſtraft. Bezüglich der Sonn⸗ und Feier⸗ tage iſt außerdem darauf zu achten, daß der Gottes⸗ dienſt und kirchliche Feierlichkeiten nicht geſtört wer⸗ den. * Unfall. In vergangener Nacht Jahre alter Beamter auf der Treppe ſeiner in den -Quadraten gelegenen Wohnung mit erheblichen Verletzungen am Kopf und einer Gehirnerſchüt⸗ texung aufgefunden und in das Allgemeine Kran⸗ kenhaus verbracht. l * Zuſam meuſtoß. An der Straßenkreuzung Kai⸗ ſerring—Kunſtſtraße ſtieß geſtern ein 17 Jahre alter Radfahrer mit einem Lieferwagen zuſammen. Der Radfahrer wurde dabei vom rechten vorderen Kotflügel des Lieferwagens erfaßt und auf die Straße geſchleudert. Er zog ſich hierbei am Kopfe erhebliche Quetſchwunden, eine Quetſchung am linken Ober⸗ ſchenkel und eine Gehirnerſchütterung zu. Der Verletzte wurde von Paſſanten zu einem in der Nähe wohnenden Arzt verbracht, der ihm einen Not⸗ verband anlegte und ſeine Ueberführung in das All⸗ gemeine Krankenhaus veranlaßte. Der Zuſtand des Verletzten iſt bedenklich.— Bei vier weiteren Zuſam⸗ menſtößen entſtand nur Sachſchaden. wurde ein 42 3—— Frühlingsfeſt tinchen⸗ und Geflügelzuchtverein„Fortſchritt“, Mannheim⸗Wohlgelegen hatte ſein Lokal und ſeinen Platz in den Gärten au der Käfertalerſtraße der Selbſthilfe der Arbeitsin validen zur Verfügung geſtellt, die ihren Lebensveteranen am Sonntag ein Frühlingsfeſt be⸗ reiteten. Erſchienen waren 600 Perſonen Bei den Klängen der Sportkapelle Meyer, riskierten einige der Alten ſogar ein Tänzchen und ſpäter die Damen von 75 Jahren abwärts einen Wettlau über eine kurze Strecke. Sie waren in dieſer Beziehung tatkräftiger als die Männer, die ſich bei der Ankündigung nicht meldeten. Für Unterhaltung der Kinder war beſtens geſorgt. Im lauf, eine Kletterbahn, im Boyſtechen uff. konnten ſie ihre Geſchicklichkeit beweiſen. Die beſten Lei⸗ ſtungen wurden belohnt mit Gaben, die in dankenswerter Weiſe die großen Kaufhäuſer geſtiftet hatten. Frau Hem⸗ mer und ihre Töchter ernteten reichen Beifall. Herr Wurzel vom Sektionsvorſtand Neckarſtadt⸗Oſt begrüßte alle Gäſte, während Fran Wurzel über die Ziele der Selbſthilfe zum Wohle der Arbeitsinvaliden ſprach. R. B. 5 1 Verkehrsunfall. In vergangener Nacht fuhr ein 32 Jahre alter Kaufmann, ohne im Beſitze eines Führerſcheins zu ſein, mit einem Perſonenkraftwegen durch den Kaiſerring, wobei er in Höhe der Kunſtſtraße auf den mittleren Gehweg des Kaiſer⸗ rings und in die Grünanlage hineinfuhr. Hier⸗ bei prallte der Wagen gegen einen Baum und wurde ſtark beſchädigt. Der Unfall iſt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß ein neben dem Führer des Wagens ſitzender Mann in betrunkenem Zuſtande das Steuer des Wagens an ſich zu reißen verſuchte und dabei nach links herum riß. Der Mann erlitt bei dem Unfall im Geſicht eine erhebliche Schnittverletzung und mußte ins Allgemeine Krankenhaus überführt werden. Der Kraftwagen wurde polizeilich ſichergeſtellt. Der große Phyſiker Michelſon 7 5 Prof. Albert Michelſon, der weltberühmte Phyſiker, Träger des Nobel⸗ preiſes von 1907, iſt ſoeben geſtor ben. Michel⸗ ſon wurde in der ehemals deutſchen Provinz Poſen 1852 geboren, er ſtudierte in Berlin und Hei del ⸗ berg und war lange Jahre Profeſſor der Phyſik in Chicago. Seine Arbeiten über die Geſchwindig⸗ keit des Lichtes bildeten die Vorausſetzung für Ein⸗ 18 Relativitätsthevrie. COPYRIGHT SEORG MOLLER VERLAG MON HHEN Wolfsrudel R O M AN VON es n 42 Drei kräftige Kerle zogen ſie ins Boot. Der eine wax ein verſchlagener kleiner Alter, rot wie ein Fuchs, die anderen vermutlich ſeine Söhne. Sie mach⸗ ten nicht viel Aufhebens von dem Erlebnis, ſondern betrachteten die Geretteten mit einer Miſchung von Wohlwollen und Mißtrauen. Jetzt erhob ſich eine neue Schwierigkeit. Die Leute ſprachen nur finniſch. Wallion verſuchte es vergebens mit ſchwediſch, engliſch und deutſch. Sie ſchüttelten nur den Kopf und nachdem ſie einen oder den anderen Ueberreſt vom Wrack aufgefiſcht hatten, ſetzte das Boot mit dem Kurs nach Aland ſeine Fahrt fort. Wallion zeigte nach Schweden. Es half nichts! Er zog einen Hundertkronenſchein heraus, der Alte lächelte, ſchüttelte wieder den Kopf und ſtieß eine unendliche Reihe ſingender Konſonanten aus. Nach einer viertelſtündigen lebhaften Zeichen⸗ ſprache gab Wallion nach und ſetzte ſich neben Urban. Es ginig wenigſtens vorwärts, ſie mußten eben von Martehamn nach Hauſe fahren. Als ſie aber zwiſchen die äußerſten akändiſchen Inſeln kamen, wechſolte der Alte ein paar Worte mit ſeinen Söhnen und än⸗ derte den Kurs. Das Boot legte an einer kleinen Inſel mit einem verfallenen, leeren Fiſcherſchuppen an. „Was nun?“ ſagte Wallion.„Aha— Lunchpauſe?“ Die drei Kerle machten im Schutz des Fiſcher⸗ ſchuppens Feuer, kochten Kaffee und boten ihren Gäſten von dem Mundvorrat an, mit dem ſie reich⸗ lich verſehen waren. Wallion fragte in ſeiner Zeichen⸗ ſprache, ob ſie Zeit hätten, ihre Kleider zu krock eu. Der Alte nickte grinſend. Als die beiden Schiff⸗ brüchigen im Begriff waren, ſich behaglich zu ſonnen, fuhr Wallion plötzlich hoch. „Zum Teufel, wir ſind angeführt!“ Das Motorboot mit den drei Finnen verließ die Inſel in voller Fahrt. Wallion ſtarrte wütend hin⸗ terher.„Was denkt ſich der verwünſchte Alte?“ Er rief, bekam aber keine Antwort. Das Boot ver⸗ ſchwand hinter der nächſten Inſel. Da ging ihm ein Licht auf:„Der Jamaikarum, den ſie uns angeboten haben! Alkoholſchmuggler, ſo wahr ich lebe! Die Sache hat ihr Gutes: die werden keine dummen Ge⸗ ſchichten herumerzählen, wie ſie uns gefunden haben.“ Mit dieſem philoſophiſchen Troſt mußten die ſich begnügen, denn den ganzen langen Nachmittag über war von der Juſel kein Segel zu ſehen und kein Motor zu hören. Am Abend hatte Urban ſeinen ausführlichen Be⸗ richt über alles, was er ſeit der Flucht von Bran⸗ ham erlebt hatte, beendet. Und Wallion wußte, daß ſein Material nun genügte, das Wolfsrudel zu ver⸗ nichten. 9 Wallion bekam gleich anfangs von Urban Block den beſten Eindruck. Die kultivierte Mänulichkeit und das klare Denken Urbans entzückten ihn, und er gelobte ſich, alles, was in ſeiner Macht ſtände, zu tun, um Urban aus den ungeheuren Schwierigkeiten zu befreien, in die er ſich verwickelt hatte. Aber jetzt (oder richtiger die lange, ſchlafloſe Nacht über) war das ganze Intereſſe des Problemjägers darauf ge⸗ richtet, wie er Urbans Mitteilungen ausgützen und es fertigbringen könne, van der Moon zu überrum⸗ peln. Ob dieſer jetzt in Stockholm war? Und was Melville wohl machte? Erſt ſpät am nächſten Vormittag glückte es den beiden Schiffbrüchigen, ihre Inſel zu verlaſſen. Erſt da tauchte ein kleines offenes Segelboot mit einem alten Fiſcher auf, der ſie verblüfft anſtarrte. Ob er den Verſuch wagen wolle, ſie nach Schweden hin⸗ über zu ſegeln?„—nein—“ Nach langem Parlä⸗ mentieren kreuzte er mit ihnen bis Aland. Es dauerte drei Stunden, bis ſie in Mariehamm waren. Wallion ſchickte ſofort ein ausführliches Tele⸗ gramm an Melville, worauf er und Urban ſich daran machten, auszukundſchaften, wie ſie am ſchnellſten nach Stockholm kommen könnten— eine keineswegs leicht zu löſende Aufgabe. Erſt am nächſten Morgen, genau zwei Tage nach der Sprengung des Excelſior, befanden ſie ſich wieder in der ſchwediſchen Haupt⸗ ſtadt. 5 „Wenn Dan nur keine Galauummer aus unſerem Verſchwinden gemacht hat!“ murmelte Wallion, als ſie in einem Automobil nach dem Walhallaweg fuhren. Sie rannten in Wallions Wohnung hinauf. 938 9 Neue Mannheimer Zeitung Abeud⸗Ausgabe Mandolinenkonzert in Neckarau Trotz der gegenwärtigen äußerſt ſchlechten wirtſchaſt⸗ lichen Lage hat der Verein Mandolinenklub e.., Mann⸗ heim⸗Neckarau bei ſeinem Frühjahrskonzert einen ausver⸗ kauften Saal. Ein Zeichen dafür, daß der Verein mit ſei⸗ nem verſtärkten, 40 Spieler zählenden modernen Mando⸗ linenorcheſter unter der Leitung von Herrn Schandin eine willige und treue Gemeinde von Freunden des Man⸗ dolinenkonzertes hat. Ein ſorgfältig ausgewähltes Pro⸗ gramm und die wiederum gediegenen Leiſtungen des Or: cheſters enttäuſchten die Beſucher nicht. Eine glückliche Hand hatte der Verein, als er ſich die nicht nur in Mann⸗ heim als Sängerin zur Laute bekannte Elſa Wagner zur Mitwirkung verpflichtet hatte; dreimal erzwang ſich das Publikum durch ſtürmiſchen Beifall Dreingaben. Es iſt dem ſtrebſamen Verein, der im nächſten Jahre nuf ſein zwanzigjähriges Beſtehen zurückblicken kann, zu wünſchen, daß er auch fernerhin bei der Verfolgung ſeiner Ziele zur Hebung und Förderung der Volksmuſik die Unterſtützung breiteſter Schichten der Bevölkerung findet. Was hören wir? Mittwoch, 13. Mai .05: Langenberg: Morgenkonzert. .00: Fraukfurt: Konzert des Kurorcheſters Bad Homburg. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 11.40: Heilsberg: Schallplatten. 11.50: Frankfurt: Schollplattenkonzert. 12.00: Königswuſterhauſen: Schallplattenkonzert. Gegen⸗ ſätze. 12.20: Südfunk aus Korlsruhe: Platzkonzert der Polizei⸗ kapelle 12.30: München: Mittagskonzert auf Schallplatten. .05: Langenberg: Mittagskonzert. 5: Königswuſterhauſen: Kindertheater: franzten Schuhe“. : Fraukſurt: In der Werkſtatt der Lokomotiven! Lei⸗ tung Dr. Paul Laven. .20: Wien: Akademie. : Sitdfunk: Kinderſtunde. : Heilsberg: Kinderfunk. : Frankfurt: Stunde der Jugend. augenberg: Kinderſtunde. : Heilsberg: Unterhaltungsmuſik. : München: Kinderſtunde. : Berlin: Unterhaltungsmuſik. Jeſſel, Lehar, Sinding, Sileſu uſw. : Frankfurt: Nachmittagskonzert des Rundfunkorche⸗ ſters. Haydn, Mozart, Beethoven uſw. : Langenberg: Veſperkonzert. Scarlatti, Sendel, Mo⸗ zart, uſw. „Die zer⸗ 17.20: München: Veſperkonzert. Bene, J. Strauß, O. Straus uſw. 17.25: Heilsberg: Elternſtunde. : Südfunk: Muſik aus dem Allgäu. : Wien: Ueberängſtliche Mütter. : Frankfurt: Wünſche an das Vortrag von Stadtrat Aſch. 5: Wien: Rechtsirrtümer des Alltags. 19.15: Südfunk: Virtuoſe Flötenmuſik. 20.00: Berlin: Bunter Tonzabend. 20.00: Langenberg: Abendmuſik. Aſcher, nanyi uſw. 20.00: Wien: Klavierabend Bela Bartok. 20.05: München: Konzert der Münchener Philharmoniker in Bad Kiſſingen. Wagner, Berlioz, Maſſenet uſw. 28.00: Frankfurt aus Budapeſt: Zigeunermuſik. Aus dem Auslande 13.15: Straßburg: Schallplattenkonzert. 15.30: London⸗Daventry: Sinfoniekonzert. Werke von Mo⸗ zart und Schubert. 17.00: Rom⸗Neapel: Orcheſterkonzert. Mascagni uſw. 18.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Mozart, Schubert, Beethoven uſw. 19.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Leichte Muſik. 19.45: London⸗Daventry: Konzert. Mendelsſohn, Jones, Beethoven uſw. 20.45: Mailand: Opernübertragung. 21.05: Rom⸗Neapel: Vokol⸗ und Inſtrumental⸗Konzert, Scarlatti, Brahms, Gounod uſw. 21.30: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Guirand, Delibes, Rhein⸗Main⸗Gebiet. Heuberger, Doh⸗ Cherubini, Dyorak, Mendelsſohn uſw. Kein Melville war zu ſehen, aber auf dem Schreib⸗ tiſch lehnte am Tintenfaß ein Brief. Der Problem⸗ jäger erbrach ihn und las laut: „Beſter Wallion, ich bin fünfzig Stunden lang in einem verteufelten Fegefeuer geweſen! Als Du nachts nicht heimkamſt, bin ich natürlich zum Hafen hinuntergaloppiert. Der Excelſior war weg— ange⸗ nehme Entdeckung! Am nächſten Morgen um halb zehn bekam ich Deinen Brief und hatte vierund⸗ zwanzig Stunden Zeit, darüber nachzugrübeln, was um Gottes willen geſchehen ſein könnte. Denn daß van der Moon und ſein Anhang ſchon an demſelben Abend zurückgekommen ſind, erfuhr ich erſt am Tage darauf aus den Morgenzeitungen(die mir Deine Wirtin überſetzte). Excelſior in die Luft geſprengt, zwei Tote: Direktor van der Moons Sohn und ein unbekannter Freipaſſagier! Große Güte, dachte ich, und die Knie wurden mir ganz ſchwach, denn der Paſſagier warſt natürlich Du! Inzwiſchen ging ich hin, um mir van der Moon anzuſehen. Er ſah tatſächlich wie ein Todeskandidat aus— in doppelter Hinſicht. Augenſcheinlich war er von dem Tod ſeines Sohnes überzeugt. Komiſche Geſellſchaft, alleſamt! Der Kapitän iſt beſtimmt im Komplott und„In⸗ genieur Mace“ hat natürlich die Tat vollbracht. Die Beſatzung ſcheint aber nicht mit im Bunde zu ſein, die Leute reden in ganz aufrichtiger Weiſe von dem Minenunglück. Das Ganze iſt ſehr ſchlau angelegt. Du mußt bedenken, daß Apollinov für Ladung, Schiff und Verſicherung verantwortlich iſt, ſo daß van der Mvon hier nicht zurückgehalten werden bann. Er war nur als Paſſagier auf dem minengeſpreng⸗ ten Dampfer. Ich fand bald heraus, daß er und Macé⸗Dulace vor hatten, mit dem Abendzug nach Süden zu fahren. Mit großartiger Routine haben ſie alles in ein paar Stunden geordnet und ſich dabei noch ausgiebig interviewen laſſen.(Siehe die Mit⸗ tagsblätter!) Daß der trauernde Vater gleich nach London zurückkehrt, iſt ja ſo natürlich. Na, ich war auf dem Punkt, unſere Mine ſpringen zu laſſen, aus reiner Verzweiflung, verſteht ſich! Aber da kam eben Dein Telegramm aus Mariehamn! Der Him⸗ mel weiß, was ſonſt paſſiert wäre! Jetzt werde ich alſo mit demſelben Zug, wie van der Moon und Dulac, fahren, um ſie bis London zu beobachten. Ich hoffe, daß Ihr— unſer unſchetzbarer Freund Block und Du— nicht zögern werdet, zu folgen. Dort muß es geſchehen! Hör mal, Hooper iſt mit ſeiner Handley⸗Page⸗Droſchke noch in Hägerſtalund Rosjeren mit lgemo-Rosſercreme nicht teuerer als mit Rasierselfe! Ein neues Verfahren ermöglicht den geringen Preis von nur 75 Pfg. för eine große ube. ö 2 em lIgemo-Rasiercreme genügen, um mit viel Wasser öppigen, beständigen Schaum zu erheltén, der selbst dos stärkste Borthocr resch und ohne die Habt zu refzen rasterteff. macht. Messer und Klingen schneiden besser- sie halten nochmal so lang. Nehmen Sie gleich morgen gemo- Rosiercreme! Sie fsieren sich CEMOxL LEBE welter 1 S r. 5 2 i Vorausſage für Mittwoch, 13. Mal Fortdauer des vorwiegend heiteren, trockenen und am Tage warmen Wetters. In Niederungen ſtellen⸗ weiſe Frühnebel. Schwache, meiſt öſtliche Winde Wolter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags ee err rcnere See. Luft⸗ Wind 8 985. den Ss E „ s micht. Stärte Wertheim 151- 9 20 7 80 deicht 5 Abnigsſtuhl] 568 780% 1 7 12 880 915 Karlsruhe 120 786,8 12 21 8 til Bad. ⸗Bad 213 788,9 12 1 7 da eicht Villingen 712 768,7 17 4„;Fhblalbsebech Sh Masten eg 8 7 5 9 2 heiter Sadenwell. 422 768.9 18 20 11 Feldbg. Hof 175 641, 7„ e 5 ab. Dürrb. 7011— 718 N Leicht 4 Der Hochdruckrücken hält ſich über dem Feſtlande, während die atlantiſchen Zyklonen freien Abzug in nordöſtlicher Richtung nach dem Eismeer haben, Das trockene und nur gelegentlich leicht bewölkte Wetter wird daher anhalten. Reiſewetter Nordſee: 11—14 Grad, wolkig, ſtrichweiſe Regen, lebhafte Weſtwinde. Geſtern: meiſt heiter, mild. Oſtſee: 11—12 Grad, Bewölkungszunahme, ſchwache Südwinde. Geſtern: meiſt heiter, mild. Harz und Thüringer Wald: 11—14 Grad, vielfach heiter, ſchwache Winde aus wechſelnder Rich⸗ tung. Geſtern: zeitweiſe heiter, warm. Rhein⸗ und Weſergebiet: 11—13 Grad, heiter bis wolkenlos, meiſt Windſtille. Geſtern: meiſt heiter, warm. n Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 812 Grad, bewölkt, leichter Südwind. Geſtern: heiter, nachts kühl, am Tage warm. Alpen:—9 Grad, heiter, leichter Südweſtwind, Froſtgrenze in 2500 Meter. Geſtern: heiter, nachts kühl, am Tage warm. g Flugwetter Das heitere und trockene Wetter hat in Deutſch⸗ land größtenteils angehalten. Nur in den üſten⸗ gebieten iſt tiefere Bewölkung in 1000 Meter auf⸗ gezogen. An der Nordſee hat es heute früh gereg⸗ net. Die Sicht iſt in den Morgenſtunden gegenwärtig durch Dunſt verſchlechtert und beträgt meiſt 2 bis 4 Kilometer. Die Höhenwinde haben in 1000 Meter vorwiegend Weſtrichtung. Ihre Stärke nimmt von Nord⸗ nach Sübddeutſchland ab; ſie beträgt an der Küſte bis zu 10 Sekundenkilometer, im Alpenvor⸗ land 1 bis 2 Meter pro Sekunde. RSS Tit Chefredakteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. beurlaubt Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr⸗ Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Geilcht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit, teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Or. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mb.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto ich habe mit ihm telephoniert. Und dann habe ich eine Konferenz mit dem Polizeidirektor gehabt; es iſt am beſten, Du ſetzt ſie fort. Nein, jetzt muß ich weg. Nimm um alles in der Welt die Luftdroſchkel Ich rechne auf Dich und Block! In Eile Dan Mel⸗ ville.“ „Geſtern geſchrieben“, ſtellte Wallion feſt. ſind ſchon jenſeits der ſchwediſchen Grenze!“ Ein paar Stunden darauf kam Wallion von einer langen eingehenden Beſprechung mit dem Polizei⸗ direktor zurück. Es war beſchloſſen worden, Apolli⸗ nov und den Kapitän des Excelſtor(die unter Be⸗ obachtung geſtellt wurden) zu verhaften, ſobald Be⸗ ſcheid aus London einträfe, Urban Blocks Stellung zu der Sache war nicht weiter berührt worden. Sie fuhren zum Flugplatz hinaus. Hooper war bereit, und in zehn Minuten flog die Handley⸗Page⸗ Maſchine in tauſend Meter Höhe mit Wallion und Urban als Paſſagieren ſüdwärts. „Wir kommen vor Melville nach London!“ ſagte Wallion entzückt. Aber er irrte ſich. Hooper hatte auf dieſer Fahrt nicht ſoviel Glück wie auf der vorigen. Er mußte bei einem kleinen Dorf in Hannover eine Notlandung vornehmen, und in verbiſſenem Schweigen verloren Hooper und ſein Mechaniker eine ganze Nacht damit, den ſtreikenden Motor zu reparieren. XIX Die große Schlacht in der Gargoyle Motor Co, 15 „Jetzt müßten ſie hier ſein!“ Brunv Heyſig ſaß gegen die Kiſſen gelehnt im Bett. „Ja, wenn man nach dem Telegramm aus Han⸗ nover rechnen darf—.“ Daniel Melville ſtand am Fenſter. Beide waren in einem Zuſtand äußerster Spannung. Maiſie Thorne ſaß bei ihrer arbeitsloſen, beiſeitegeſtellten Schreibmaſchine in der Ecke und wagte kaum zu atmen. Die Krankenpflegerin ſchwebte wie ein unzufriedener Geiſt umher. Melville war eben in Heyſigs Wohnung mit einer exploſiven Ge⸗ waltſamkeit gelandet, die das Unterſte zu oberſt zu kehren drohte, und was er von der Reiſe nach Stock holm zu berichten hatte, jagte Heyſig die Fieberröle in die Wangen. 5 Melville, Melville!“ ſtammelte er.„Alſo heute iſt es? Heute wird die Stunde des Gerichts füt da Wolfsrudel ſchlagen!“(Fortſetzung folgt) 2 7 5 geſtern ſchon eifrig bei den Bergungsarbeiten T Dienstag, 12. Mai 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 219 —— Hoch klingt das Lied Kr. Heidelberg, 11. Mai. Die Maiſonne ſcheint warm auf die Straßen am Neckar und hat das letzte naſſe Plätzchen aufgetrock⸗ net. Wären nicht die letzten Trümmer der Bade⸗ anſtalt noch an den Pfeilern der Friedr hsbrücke, dann könnte man glauben, die Kataſtrophe des Frei⸗ lag ſei nur ein w ü ſt er Traum geweſen. Aber Geſchädigte und Helfer in der No viſſen nur zu genau, daß es kraſſe Wirklichkeit Vor allem hat die freiwillige Feuer⸗ wehr in dieſen Tagen— ihre Hilfsarbeit hat ſich noch weit in den Sonntag erſtreckt— wieder einmal Proben wahrhafter Opferbereitſchaft erbracht. Der Freitag hätte beinahe einem Mitglied der Feuerwehr das Leben gekoſtet. Gerade der Feuerwehr mag die Bekämpfung des naſſen Ele⸗ ments, das doch ſonſt ihr beſter Freund iſt, nicht leicht ſein. Ihr ſowie der Polizei gebührt auf⸗ richtiger Dank. Herr Kiefer, der Beſitzer der Badeanſtalt, hat ſich von ſeinem Nervenchok bald erholt und war be⸗ ſchäftigt. Vielleicht gelingt es doch noch, aus den ge⸗ retteten Trümmern eine Badeanſtalt— wenn auch in ſtark verkleinertem Umfang— wieder aufzurich⸗ ten. Die Bevölkerung hat ſtärkſtes Intereſſe daran, ſie zeigt auch Opferwilligkeit, man erwartet aber auch Unterſtützung von Land und Reich. Das Schwertfeger ſche Kannu⸗Mutterſchiff, der einſtige„Heudſemer Löb“, auf der rechten Neckarſeite, unter der Neuen Brücke, ſitzt feſt auf dem Neckarvorland, wohin es das Hochwaſſer ge⸗ ſchleudert hat. Es hat verſchiedene Beulen abbekom⸗ men und kaun nur auf Gleitſchienen wieder zu Waſſer gebracht werden. Stücke des in zwei Teile auseinandergebrochenen Braun'ſchen Kanu⸗Mutter⸗ ſchiffs und Reſte des Freibads hängen an der Wieb⸗ linger Stauſtufe. Das„Heidelberger Tageblatt“ erinnert daran, daß die Bootz'ſche Badeanſtalt ſchon einmal vor 52 Jahren losgetrieben war. In einem Gewitterſturm hatte ſie ſich von der Verankerung geriſſen und trieb mitten auf den Strom hinaus. Mannheimer Fiſcher ruderten damals bald heran, befeſtigten Taue und zogen die Anſtalt wieder an ihren Ankerplatz zurück. Nachwehen des Hochwaſſers d Bruchſal, 11. Mai. Erſt jetzt bekommt man all⸗ mählich einen klaren Ueberblick, welch ungeheuren Schaden das Hochwaſſer in den verſchiedenen Stadtteilen angerichtet hat. Beſonders hart wurde die Sſtdſtadt betroffen. In den einzelnen Tabakkellern geht der Waſſerſchaden in die Hunderttauſende. Ununterbrochen arbeiteten die Pumpen vom Samstag bis heute, um die Waſſer⸗ mengen aus den Kellern und geſchloſſenen Gärten herauszupumpen. In jedem zweiten Haus der Moltkeſtraße arbeiteten über Samstag nacht und Sonntag den ganzen Tag Hand⸗ und Maſchinen⸗ pumpen. Aus Karlsruhe und Mannheim waren große Saugpumpen eingetroffen, die enorme Waſſer⸗ ſtrahlen herausſchleuderten. Die Neckarkorrektion bewährt ſich * Stuttgart, 11. Mai. In der Bauabteilung des Gemeinderats wurde von Baudirektor Dr. Maier mitgeteilt, daß ſich bei dem letzten Hochwaſſer die Neckarkorrektion glänzend bewährt hat. Der Neckar hätte ſogar um weitere 2 Meter ſteigen können, ohne daß Ueberſchwemmungen innerhalb des korrigterten Gebietes zu befürchten geweſen wären. Der Niederſchlag, der das Hochwaſſer verurſachte, war übrigens ſo ausgiebig, daß er ein Zehntel deſſen betrug, was ſonſt während eines ganzen Jahres an Regen niedergeht. Weitere Einzelheiten von der Wohnungsbaugeſollſchaft Heidelberg, 12. Mai. Einem in der Nähe von München wohnenden Rit⸗ tergutsbeſitzer wurde von Ludwig Müller ein Dar⸗ lehen von 250 000 Mark gewährt, von dem günſtigen Falls 20 000 Mark hereingeholt werden, was aber pborerſt noch zweifelhaft erſcheint. Weit über 200 000 Mark gab Ludwig Müller aus Freundſchaft einem Eſſener Rechtsanwalt für faule Zeſſtonen. Von dieſem Geld iſt vorläufig garnichts wiederzubekommen. Die Automatenproduktions⸗ und ⸗handelsgeſell⸗ schaft war gleichſam eine Gründung von Ludwig Müller, die einzige, die ein gewiſſes Fundament hatte. Er hatte 71000 Mark in dieſe eingebracht. Die Geſell⸗ ſchaft ſollte ſpäter in eine Aktiengeſellſchaft umgewan⸗ delt werden, in die Müller weitere 324000 Mark ein⸗ bringen ſollte. Daraus wurde nichts, denn die Firma mußte ein Konkursverfahren überſtehen, was nicht verwunderlich erſcheint, wenn man berückſichtigt, daß die Gründungskoſten allein 13000 Mk. betrugen und zwei Direktoren mit je einem Monatsgehalt von 1500 Mark angeſtellt worden waren. Die Gebäude waren von den bekann⸗ ten Gebr. Monheim, ſamt den Patenten und Maſchi⸗ nen uſw. in die Geſellſchaft gebracht worden. Die Ge⸗ nannten haben die Firma zurückgenommen und machen jetzt hohe Schadenserſatzforderungen gegen die Wohnungsbaugeſellſchaft geltend, ohne Erfolg. Zu bemerken bleibt, daß in dieſer Berliner Geſellſchaft neben Ludwig Müller der ehemalige preußiſche Mi⸗ niſter a. D. Südekum im Aufſichtsrat war. In Riga wurden einige Tauſend Mark durch den Konkursverwalter gerettet, die aus einer Wechſel⸗ verbindlichkeit(des Eſſener Rechtsanwalts) beſchafft werden konnten. Der angeblich perſiſche Konſul Cohn, der ſich gegenwärtig in Paris aufhalten ſoll, hatte von Ludwig Müller den Auftrag lund das Geld) von einer ſchweizeriſchen Kreditfirma ein Aktienpaket zu kaufen. Das Paket, d. h. die Aktien, ließ Cohn auf ſeinen Namen einſchreiben. Das ganze Paket iſt wertlos. Cohn war einer der gewiſſen Geld⸗ vermittler, der für die Wohnungsbaugeſellſchaft ein ewiger Schuldner bleiben wird. Nicht weniger„Kenntniſſe“ ſcheint der angebliche Konſul von Uruguay Gottesmann zu beſitzen. Gottesmann hatte alle vier Wochen eine andere Adreſſe. War er im Beſitz von Geldmitteln, ſo lebte er in den vornehmſten Hotels, hatte er kein Geld, dann wohnte er in Dachzimmern, für die er die Miete ſchuldig blieb. Eine gewiſſe Rolle als Geldvermittler ſpielte auch ein türkiſcher Adliger mit Namen Roth Bey, der aber vor einiger Zeit einem Schlaganfall erlegen iſt. Die in kurzem beginnende Gerichtsverhandlung gegen Ludwig Müller und Goldſchmidt wird noch manche Sache ans Tageslicht bringen. 8 Aus Baden Hofbraud im Mittelſchwarzwald in 1000 m Höhe Nußbach bei Triberg, 11. Mai. Das zweite Wochenende brachte für die Hofbeſitzerſamilien Rei⸗ ner— Schneider eine böſe Ueberraſchung. Der faſt 1000 Meter über dem Meer auf dem Weg von Tri⸗ berg über die Geutſche zum Stöcklewaldturm ge⸗ legene, zur Gemarkung Nußbach gehbrige Hof un⸗ weit der alten Nußhurtkapelle, geriet aus noch un⸗ bekannter Urſache in Brand und wurde bis auf bie Grundmauern eingeäſchert. Das Feuer fand in den Holzkonſtruktionen reiche Nahrung und breitete ch raſch aus, ſodaß die Feuerwehr, die trotz der Entfernung und der zu überwindenden Steigung verhältnismäßig raſch zur Stelle war, nicht mehr elfen konnte, ſoweit das Gebäude in Frage kommt. Die Fahrniſſe waren zum großen Teil gerettet 1 Ebenſo konnte das Vieh in Sicherheit ge⸗ nacht werden. Das Gebäude war mit 13 200 Mark verſichert, die Fahrniſſe mit 15 000 Mark. mäbrend des Brandes riß ein ſtürzender Balken ie Stromleitung herunter, ſodaß auch noch ein Transformator verbrannt iſt. Von einem Laſtzug überfahren und getötet Schwetzingen, 11. Mai. Mehrere junge Leute aus Schwetzingen machten am Samstag abend mit ihren Fahrrädern eine Maitour. Sie waren in Nichtung Karlsruhe unterwegs, als ſie zwiſchen Neulußheim und Waghäuſel von einem Laſtzug überholt wurden. Die Schwetzinger Radfahrer fuh⸗ ren vorſchriftsmäßig hintereinander und ganz knapp auf der rechten Straßenſeite. Infolge Fahrläſſigkeit des Führers des Laſtzuges, der keine Anſtalten machte, beim Ueberholen den Radfahrern auszuwei⸗ chen, wurde der 19 Jahre alte arbeitsloſe Jakob Fackel von Schwetzingen, der zuletzt in der Firma Hart u. Hertel beſchäftigt war, vom Motorwagen des Laſtzuges angefahren, auf die Straße geſchleu⸗ dert und überfahren. Fackel erlitt ſo ſurcht⸗ bare Verletzungen, daß er auf der Stelle getötet wurde. Der Führer des Laſtzuges, der aus Stutt⸗ gart iſt, wurde von der Gendarmerie Wieſental vor⸗ läufig feſtgenommen. Freitod eines 16jährigen Lehrlings * Darmſtadt, 11. Mai. In der Nacht auf Montag ließ ſich der 16jährige Stuhlmacherlehrling Georg Haag aus Eberſtadt in der Nähe des dortigen Bahnhofes vom Eilgüterzug überfahren. 1 0 2 4 Fchech 0 8 0 9 e Ard Sor. .. Wel N Vos,. See, 4. 18 7 4 beben 10 8 0 ae„ gs, 4 18. 5 ge, 6 n Hu 49. 4 Gonso end. 423. 0 ee, 23 4 1 S 2 W I Zu den intereſſanteſten Wettbewerben im Leichtathletik⸗ programm zählt entſchieden ser 1500⸗Meter⸗Lauf. Dieſe Strecke iſt in gewiſſer Beziehung auch die Grenze, wo in den Laufkonkurrenzen die amerikaniſche Ueberlegeheit auf⸗ hört. Das beſagt ſchon die Geſchichte der Olympiſchen Spiele. Von 1500 Meter aufwärts beginnt die Domäne der nordiſchen Länder, insbeſondere Finnlands Vorrang. Aber auch andere mitteleuropätſche Nationen können auf dieſer Strecke ein wichtiges Wort mitſprechen. Nachdem jahre⸗ lang unſer Dr. Peltzer den Weltrekord behauptete, wurde er jetzt von dem fabelhaften Franzoſen Ladoumegue ab⸗ gelöſt. Wie die obige Darſtellung erkennen läßt, haben eine ganze Reihe von Nationen ihren 1500⸗Meter⸗Rekord unter 5 Minuten gebracht, eine ganz enorme Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Nurmi betrachtet für 1500 Meter die äußerſt erreichbare Grenze mit 3145 Min. Weit ſind un⸗ ſere Eliteläufer nicht mehr entfernt, ſo daß auch heute kaum geſagt werden kann, wann dem Läufer die äußerſte Zeitgrenze für 1500 gezogen iſt. Nochmals Phönir ⸗ 1860 München Das zweite Eutſcheidungsſpiel in München Der Di hat jetzt endgültig auf die Vorſtellungen des Südd. Fußball⸗Verbandes und der beiden Vexeine eutſchieden, daß das Entſcheidungsſpiel um den dritten Platz in Süddeutſchland am Himmelfahrtstag in München wiederholt wird. Die Meldung von der Beſtimmung des F C Phöniz Ludwigshafen als dritten ſüddeutſchen V Vertreter bei den Endſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft ging uns in der veröffentlichten Form am Sonntag abend durch das WiB zu. Wir hatten keine Veranlaſſung an der Richtigkeit der Meldung zu zweifeln. Zwiſchen der Deutſchen Hand ballmeiſterſchaft Damen: Vorwärts Breslau— TG Berlin:1(:1) Herren: Breslau gegen Berlin 38 In der Zwiſchenrunde um die Hanoͤballmeiſterſchaft der DT. trafen ſich am Sonntag am Baumſchulenweg bei küh⸗ lem, aber trockenem Wetter zunächſt die Frauenmannſchaf⸗ ten der TG Berlin und die deutſche Meiſterelf von Vor⸗ wärts Breslau. Erwartungsgemäß ſiegte vor 1500 Zu⸗ ſchauern Vorwärts Breslau mit:1(:). Im Männerſpiel drehten die Berliner den Spieß um und fertigten öͤie Breslauer recht gut:3(:2) ab. Die Männermeiſterſchaft der Tib trifft in der Vor⸗ ſchlußrunde am 31. Mai in Berlin auf den DV Fürth 1860, während die Damen von Vorwärts Breslau in Berlin gegen den Hamburger Turnerbund antreten mütſſen. Am den Dapispokal Aegypten— Finnland:1 Im Davispokaltrefſen zwiſchen Finnland und Aegypten in Helſingfors iſt am Sonntag die Entſcheidung gefallen. Die Aegypter, die nach dem Doppelſpiel mit :1 in Front lagen, gewannen auch die beiden reſtlichen Einzeltreffen, ſo daß dos Endergebnis 41 zu ihren Gun⸗ ſten lautete. Grandgoutllot beſiegte den Finnen Grahn mit :6,:5,:5,:2, während Wohid über Grotenfeld mit:2, :6, 614, 614 erfolgreich blieb. Japan— Jugoflawien:0 In der Begegnung Jugoſlawien— Japan in Agram ſiel am Sonntag durch den aſtatiſchen Sieg im Doppel die Entſcheidung. T. Sato⸗Kanafi beſtegten Schaeffer⸗Kukul⸗ jevic mit 917,:6,:7,:3. Mit dieſer:0 Führung haben die Japaner ſich für die nächſte Runde qualifiziert. Belgien— England 90:3 Wie in Agram ſo iſt auch das Treffen zwiſchen Belgien und England in Brüſſel bereits entſchieden. Die Engländer Perry⸗Hughes gewannen das Doppel gegen de Borman⸗ Lacroix mit:1, 674,:2 und liegen ſomit:0 in Führung. 2 Neuer Athletik Weltrekord Ausgezeichnete Leiſtungen wurden bei einem Studenten⸗ Sportfeſt in Fresno(Kalifornien) erzielt. Die Staffel der Stanford ⸗Univerſität unterbot in der Mei⸗ lenſtaffel über 4 mal 440 Yards mit 3128 Min. den beſtehenden Weltrekord der amerikaniſchen Länderſtaffel (:13,4 Min., Amſterdam 1928) ganz erheblich. Den von der deutſchen Ländermannſchaft Jonath⸗Corts⸗Houben⸗ Körnig in der 4 mol 100 Meter⸗Staffel mit 40,8 Sek. auf⸗ geſtellten Weltrekord für Länderſtaffeln erreichte d ie Mann⸗ ſchaft der Univerſität von Sücdkalifornien über die faſt gleiche Strecke von 4 mal 110 Pards. Die gleiche Zeit wurde bekanntlich auch vom Sc Charlottenburg gelaufen und auch als Weltrekord für Vereinsſtaffeln anerkannt. Landestagung der D. L. R. G. in Offenburg Der Landesverband Baden der Deutſchen Lebens ret⸗ tungs⸗Geſellſchaft hielt ſeine diesjährige 6. ordentliche Hauptverſammlung am Sonntag in Offenburg ab. Sie be⸗ gann vormittags mit einer Vorſtandsſitzung, bei welcher die Bezirke Mannheim(durch Bahnmayer, Buhles, Dr. Linke und Schult), Heidelberg, Pforzheim, Karlsruhe und Kon⸗ ſtanz vertreten waren. Die Bezirksvertreter gaben kurze Berichte ab und Bauamtmann Weiland begründete ein⸗ gehend den Pforzheimer Antrag, der eine Haftpflichtverſiche⸗ rung der Lehrſcheininhaber vorſteht. Es wurde ferner eine Erhöhung der Lebensverſicherung für die Rettungsſchwim⸗ mer beantragt. Man beſchloß die Weitergabe beider An⸗ träge an den Hauptvorſtand der Dec zur Behandlung auf der diesjährigen Reichstagung in Königsberg, bei welcher der Landesverband durch ſeinen 2. Vorſitzenden, Juilfs⸗ Mannheim, vertreten ſein wird. Nach einigen wertvollen Anregungen konnte die Vorſtandsſitzung geſchloſſen und die Hauptverſammlung eröffnet werden. Der Vorſitzende des Landesverbandes, Oberregierungs⸗ rat Broß mer, begrüßte die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Vertreter und die zahlreich erſchienenen Lehrſcheininhaber und übrigen Teilnehmer. Ganz hervorragend war ſeine Rede über Ziele, Zwecke, Aufgaben und Zuſammenarbeit der De. Hierauf erſtattete er den Jahresbericht der Verwaltung, der ein weiteres erfolgreiches Wirken in jeder Beziehung erkennen ließ. In Heidelberg und Karlsruhe würden Bezirke errichtet. Der Erwerb des Grunde, Prüt⸗ fungs⸗ und Lehrſcheines hat weiter erheblich zugenommen, was auf die äußerſt rege Kurstätigkeit im ganzen Lande zurückzuführen war. Durch die Mitarbeit von Oberregie⸗ rungsrat Prof. Broßmer wird demnächſt die Gründung der Schweizer Lebens rettungsgeſellſchaft erfolgen. Für näch⸗ ſtes Jahr iſt am Bobenſee ein internationaler Rettungstag vorgeſehen, an dem die Landesverbände von Baden, Bayern, Württemberg, Oeſterreich und der Schweiz teilnehmen wer⸗ den. Nach dieſen beifällig aufgenommenen Ausführungen er⸗ ſtattete der 2. Vorſitzende und techniſche Leiter des Landes⸗ verbandes Baden, Juilfs⸗ Mannheim, den techniſchen Jahresbericht, der die erſprießliche Arbeit der Bezirke, Ret⸗ tungen und Hilfeleiſtungen ſtatiſtiſch beleuchtete. Der Kaſſenbericht ergab eine Vergrößerung des Barver⸗ mögens. Die Entlaſtung der Geſamtvorſtandſchaft geſtaltete ſich ſehr einfach, ebenſo die Neuwahl derſelben, die keinerlei Veränderungen brachte. Es folgten die Berichte der Bezirksvertreter über die Rettungswachen und Kurfe, wobei beſonders der Mann⸗ heimer Vertreter Bahn mayer für ſeine nützlichen An⸗ regungen Beifall erntete. Die einzelnen Referate führten zu einer lebhaften und gedeihlichen Ausſprache. Eine raſche Erledigung fanden die Anträge, die nar ſpärlich vorlagen. Nach dieſer anregend verlaufenen Ausſprache ſchloß Oberregierungsrat Broßmer die im Zeichen ernſten Pflicht⸗ bewußtſeins und erfolgreicher Zuſammenarbeit ſtattgefun⸗ dene Tagung, zu der auch der Landesverband Württemberg einen Vertreter des Bezirks Stuttgarts entſandt hatte. mit Worten des Dankes an die Teilnehmer und mit der Bitte um weitere Förderung der ſo ſegensreichen und uneigen⸗ nützigen Beſtrebungen der DRG. 1 Außerordentlicher Kreistag des Kreiſes 5(Süd⸗ deutſchland) des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes Nachdem innerhalb des Gebtetes des DSW. die Gaue Pfalz, Rheinheſſen und Saar einen neuen ſelbſtändigen Kreis 7 bilden, ergab ſich die Notwendigkeit zur Abhaltung eines außerordentlichen Kreistages am 9. und 10. Maß in Karlsruhe. Durch den Gauvorſitzenden Aven⸗ marg Karlsruhe wurden die Teilnehmer begrüßt. Vor⸗ ſitzender Meb.⸗Rat Dr. Friedrich⸗Darmſtadt gab einen Geſamtüberblick der heutigen Lage im Kreis 5. Die neuen Kreisſatzungen dürften den einzelnen Wünſchen Rechnung tragen, doch müſſe allſeits auf Sparmaßnahmen geachtet wer⸗ den. Die ungeheuerlichen Abſtriche der Reichsregierung für ſportliche Zuwendungen wurden ſcharf gegeiſelt, zumal es ſich um Geſundheitsarbeit am ganzen Volk handle. Kreisſchwimmwart Bertſch⸗ Frankfurt ſtellt gute Lei⸗ ſtungen innerhalb des Kreiſes feſt, ſodaß die deutſchen Meiſterſchaften erfolgreich beſchickt werden konnten. Kaſſier Leis ⸗ München leitete die Finanzgeſchäfte in bekannt befriedigender Weiſe und trägt den neuen, reöu⸗ zierten Haushaltsplan vor, der Zuſtimmung fand. Dr. Nußbaum München als Waſſerballwart konnte inner⸗ halb aller Gaue— außer Baden— befriedigende Reſultate feſtſtellen. Frau Eibel⸗ München berichtete über Fort⸗ ſchritte in der Frauenbewegung. Die angeſetzte Diskuſſion war außerordentlich lebhaft, doch wurde ſchließlich in allen Punkten eine Einigung erzielt. Bemerkenswert iſt die Neuerung, daß die einzelnen Vereine auf den Kreistagungen ihrer eigenen Meinung Gehör verſchaffen können, ſofern dieſe mit der Gauleitung nicht einig werden. Die Neuwahl ergab folgendes Bilb: Vorſitzender: Med.⸗Kat Dr. Friedrich⸗Darmſtadt; Kreis⸗ ſchwimmwart: Bertſch⸗Frankfurt; Kaſſier: Leis⸗München; Waſſerball: Dr. Nußbaum⸗Mütnchen⸗ Aus der qrögterd CeutschenSchuhfabrt ee Unsere A Preise: 12. 15. 18. 0. 0 8,-11 Reidelbergerstr.. 1 3 * Mannheim J 4 zur Sadamander ercaufss see 41, 58 Breitestr. HANDELS- v WIRTSCHAFT-ZELI Dienstag, 12. Mai 1931 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 219 Portlandzementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart AG. Mainz, 12. Mai.(Eig. Dr.) Die heute in Mainz ab⸗ gehaltene GV. genehmigte den bekannten Abſchluß für 1930 mit 7(10) v. H. Dividende. Zur Lage in der Zementinduſtrie und bei der Geſellſchaft führte die Leitung aus, daß die augenblicklichen Verhältniſſe wie in jeder anderen Induſtrie undurchſichtig ſeien. Man habe 1930 rund 27000 Wagen weniger produziert als i. V. Wie wir dazu erfahren, wurden insgeſamt 56 000 gegen 85 000 Wagen hergeſtellt. Für das lfd. Jahr 1931 rechnet man mit einer Produktion von 45000 bis 50 00 0 Wagen. Bekanntlich wurden alle Betriebe des Konzerns im No⸗ vember 1930 geſchloſſen, was bedauerlicherweiſe Härten für Arbeiter und Angeſtellte gebracht habe. Man ſei bemüht, durch Unterſtützungen dieſe auszugleichen. Wenn es gelang, im lfd. Jahre etwa den gleichen Abſatz zu erzielen wie im vorigen Jahr, ſo könne man angeſichts der jetzigen Verhält⸗ niſſe damit zufrieden ſein. Die Werke ſeien heute mit 70 v. H. für das Inland und mit 50 v. H. für den Export beſchäftigt. Man könne noch nicht überſehen, wie weit ſich die weiteren Maßnahmen der Ver⸗ waltung zur Verbilligung der Geſtehungskoſten auf das Ergebnis auswirken. Man erwartet jedoch wieder ein be⸗ friedigendes Reſultat. Jedenfalls ſei die eine Tatſache ſehr erfreulich, daß der Fin anzſtatus des Konzerns ausgezeichnet ſei, ſodaß man keine Schwie⸗ rigkeiten in kapitalmäßiger Beziehung wie bei manchen an⸗ deren Geſellſchaften(Wicking?) zu überwinden habe. Direktor Fritz Brans ſcheidet aus dem Vorſtand nach 45jähr. Tätigkeit aus und wird in der nächſten GV. in den AR. gewählt werden. Der Vorſtand beſteht nunmehr aus Direktor Otto Heuer(Heidelberg) als Vorſitzender, Dr. Gerh. Schott(Leimen), Adolf Schott(Nürtingen) und Ernſt Kobe als ſtellvertretendes Vorſtandsmitglied. Wie wir ferner hören, iſt in der anſchließenden AR. Sitzung Bankier Hans Weinſchenk(Baß u. Herbſt, Frankfurt a..) zum Vorſitzenden des AR. gewählt wor⸗ den, welcher damit auch den abwechſelnden Vorſitz der J. G. Heidelberg⸗Schleſiſchen übernimmt. Vertreten waren 37 Aktionäre mit 23,99 Mill. 1 StA. und 100 000„ VA. SHV. der Linke⸗Hofmann⸗Buſch⸗Werke AG.(Eig. Dr.) In der o. HV. wurden die Regulorien(wieder 5 v. H. Dividende) ein ſtimmig erledigt. Anſtelle des aus⸗ ſcheidenden Karl Fürſtenberg wurde deſſen Sohn Hans Fürſtenberg von der Berliner Handels⸗Geſellſchaft in den AR. gewählt. Ferner wurden neu gewählt der AR.⸗ Vorſitzende der Hanomag Dr. Julius Caſper und Gen. ⸗ Dir. Dr. Aug. Elves von der Acc. Die Ausſichten ſeien, wie noch mitgeteilt wurde, ſchlecht zu beurteilen. Bei günſtiger Geldmarktlage würde ſich auch das Waggon⸗ geſchäft beleben. Der vor 5 Jahren abgeſchloſſene Reichs⸗ bahnvertrag habe ſich erfreulich entwickelt, ſo daß bei beiden Vertragsporteien der Wunſch beſtehe, ihn zu er⸗ neuern. Irgendwelche Differenzen lägen hier nicht vor. * Daimler⸗Benz beſſer beſchäftigt. Von zuſtändiger Seite hören wir, daß ſich der Auftragseingang in den erſten Monaten dieſes Jahres bei der Daimler⸗Benz lebhafter geſtaltet hat. Beſonders ſeit März ſei die Beſchäftigung ſowohl im Laſtwagen⸗ wie im Per⸗ Jo nen wagenbau weſentlich beſſer geworden. Der Abſchluß für das Ende Dezember abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr ſei immer noch nicht fertiggeſtellt, ſo daß auch ſieh Termin der Bilauzſitzungen einſtweilen noch nicht ſeſt⸗ ehe.— * Bayeriſche Motorenwerke.— Widerſprechende Divi⸗ dendengerüchte. Während noch vor kurzem mit Beſtimmt⸗ heit verlautet hatte, daß der Reingewinn wieder in Vor⸗ jahrshöhe ausfallen und die Dividende wieder 7 v. H. betragen werde, heißt es jetzt, daß ſich bei Feſtſtellung der Bilanz die Notwendigkeit ergeben habe, ſtärkere Abſchrei⸗ bungen auf Debitoren vorzunehmen, infolgedeſſen werde die Dividende höchſtens 5 v. H. betragen. Etwas zuverläſſi⸗ ges laſſe ſich heute noch nicht ſagen, da die Bilanzſitzung auf einge Tage verſchoben worden iſt. An der Börſe ſpricht man ſogar von der Möglichkeit eines gänzlichen Divi⸗ dendenausfalls. An den der Geſellſchaft naheſtehenden Stellen ſcheint man jedoch mit einer Dividende von etwa —5 v. H. zu rechnen. Carl Lindſtröm.⸗G.(Eig. Dr.) Der.⸗V. am 15. Juni wird für 1930 eine Dividende von 12 gegen 20 v. H. vorgeſchlagen. OHV. der Dolerit⸗Baſalt AG.(Eig. Dr.) In der., die den dividendenloſen Abſchluß genehmigte, betonte die Verwaltung, daß die Baſaltinduſtrie unter dem Geldman⸗ gel ihrer Hauptabnehmer, der Reichsbahn und der wege⸗ baupflichtigen Behörden, ſehr zu leiden habe. Bei weite⸗ rem Beſchäftigungsrückgang ſeien Gewinne aus der Pro⸗ duktion ſelbſt nicht mehr zu erzielen. Das Hollandgeſchäft ſei allgemein etwas beſſer, könne aber den Ausfall nicht wett machen. Die augenblickliche Beſchäftigung betrage 55—60 v. H. Die weiteren Ausſichten hängen von der Kapitalbeſchaffungsfrage ab. Verein für chemiſche Industrie AG. O Frankfurt, 12. Mai.(Eig. Dr.) Das Geſchäftsjahr 1930 ſtand unter dem Druck der Weltwirtſchafts⸗ kriſe. Eine Beſſerung ſei noch nicht feſtzuſtellen. Die Produktion der Betriebe ſei durch die ſchwierigen Abſatzver⸗ hältniſſe entſprechend in Mitleidenſchaft gezogen worden. Die Verkohlungsleiſtung mußte gegenüber dem Jahre 1929 nicht unerheblich gedroſſelt werden. Als Folge davon ſei eine Steigerung der Holzvorräte eingetreten. Im Laufe des Berichtsjahres ſind Maßnahmen ergriffen worden, um eine angemeſſene Senkung der Unkoſten herbei⸗ zuführen. Die Aufwendungen für Steuern und ſoziale Laſten ſeien leider unvermindert geblieben. Der von der Geſellſchaft mit Wirkung vom 1. Januar 1930 abgeſchloſſene Gemeinſchaftsvertrag mit der Gruppe Car b o⸗ Union habe ſich bewährt. Der Rohgewinn ſtellte ſich auf 1,864(1,779) Mill. 4 Unkoſten einſchl. Steuern uſw. 1,267 Mill. J, Abſchreibun⸗ gen 0,260(0,165) Mill. 4, ſodaß ein Reingewinn von 0,410(0,55) Mill./ verbleibt, aus dem bekanntlich 5(7) v. H. Dividende zur Verteilung auf die StA. vorge⸗ Verwirrte Vörſen Die Sanierung der Oeſterr. Kreditanſtalten u. a. m. hat allgemeinen Kurseinbruch zur Folge Angſtverkäufe der Spekulation und große Publikumsabgaben/ Verlauf weiter rückgängig Schluß trotz Interventionen—3 v. H. unter Anfang Mannheim ſchwach Das Sanierungsbedürfnis der Oeſterreichiſchen Kredit⸗ anſtalt in Wien machte auf die Börſe einen ſehr ſchlechten Eindruck. Die Kurſe am Aktienmarkt gingen auf der gan⸗ zen Linie ſcharf zurück. Farben gaben auf 137% nach, Waldhof auf 81. Recht ſchwach lagen auch Weſteregeln, Wayß u. Freytag und Linoleum. Mangels Nachfrage wurde der Kurs von Schwartz⸗Storchen geſtrichen. Bankaktien blieben gehalten. Verſicherungswerte waren eher offeriert. Auch am Rentenmarkt überwog das Angebot. Frankfurt flau Die überraſchende Meldung von einer Sanierung der Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt mit Staatshilfe hat die Börſe ſtark verſtimmt. Die Spekulation ſchritt in verſtärktem Umfange zu Blankoabgaben, zumal von der Kundſchaft grö⸗ ßere Verkaufsorders vorgelegen haben ſollen. Das Vertrauen zur Börſe wurde noch durch eine Meldung des„Daily Herald“, der von einem Millionenſkan⸗ dal in Eugland berichtet, ſtark erſchüttert, obwohl die Nachricht ziemlich undurchſichtig iſt. Die ſeſte geſtrige New⸗ horker Börſe blieb unter dieſen Umſtänden vollſtändig ohne Eindruck. Das Angebot zu den erſten Notierungen war ziemlich groß, dem keine Aufnahmeneigung gegen⸗ überſtand. Oeſterreichiſche Kreditanſtalt wurde zwiſchen 12 und 15 v. H. nach 26,5 taxiert. Die Umſatztätigkeit war ſehr groß und die Kurs verluſte betrugen für Spe⸗ zialwerte bis zu 7 v. H. Stark war das Angebot beſonders am Farbenmarkt, wo JG. Farben 4,25 v. H. einbüßten. Ferner wurde der Elektromarkt ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, an dem Siemens und Schuckert je 6,5, Geffürel 6, Licht u. Kraft 5,5 und AEG. 3,5 v. H. nachgaben. Größere Verluſte hatten außerdem Kaliaktien, die von—7 und Danatbank 7,5 v. H. verloren. An den übrigen Märkten betrugen die Kurseinbußen durchweg—3 v. H. Nach den erſten Kurſen verſtärkte ſich die Abgabeneigung noch mehr, da die Spekulation zu käufen ſchritt. Das Kursniveau Spezialwerte erneut um—2 v. H, Am An leihe markt lag Altbeſitz 0,30 v. H. niedriger. Im Verlaufe wurde das Geſchäft ſehr ſtihl, doch lagen auch die Kurſe un⸗ erholt. Die Stimmung war weiterhin ſehr unſicher und ſchwach. Am Geldmarkt war Tagesgeld weiter leicht, doch wurde der Satz auf 3,5 v. H. unverändert belaſſen. Berlin ſtark abgeſchwächt Die heutige Börſe ſtand vollkommen unter dem Eindruck der notwendig gewordenen Sanierung der Oeſterr. Credit⸗ anſtalt. Selbſt die Tatſache, daß dieſe ſchon durchgeführt iſt, konnte nichts weſentliches an der gedrückten Stim⸗ mung ändern, die ſchon im heutigen Vormittagsverkehr vorherrſchte und die ſich zu Beginn der offiziellen Börſe dann auch als weſentlich ſtärker herausſtellte, als man ſah, daß erhebliche Abgaben auch vom Auslande auf allen Märkten vorgenommen wurden. Hinzu kam, daß auch wahren Angſtver⸗ ermäßigte ſich für am Londoner Platze noch nicht alles in Ordnung ſein ſoll. Rurszettel der Neuen Mannheimer r e Bad. St.-U. 21 79.— 78.— 7% Bad. Rom. Ad 88,50 88.50 % hafen Stabt 92.— 92. 121 Mhm. Gold—.—— 3%„ Sold 98.— 93.— Gold 20 76.75 76.— 70% beben. 18 100.0 100,0 Babiſche Gant 9. 181.0 133.0 Bk. 138.0 183.0 103.0 103.0 Effektenbörse 3 .⸗G.. Seillud 30.— 30.— Brown, Boveri 63.— 63.— Daimler⸗Beng. 28.— 27,50 Deutſche Linol.. 78.75 76.— 3 Union 74.— 74.— Ge ahr—.——.— J.. Ja 141.5 137,5 10% Grkr. M. OA. 110,0 110,0 1%„ H. 130,0 130.0 5 Näb. Pald 22.— 22. Sa * „* minger öwen H. Knorr Mannheimer Zeitung Otavi⸗Minen„ 28.— 28.— Phönix Bergban 51,75 Rheinſtah! w. Heilbr. Tellus Bergbau. 40.— 39.— fe u. Laurahütte 33.50—.— Ber. Stahlwerke. Industrie-Aktien 1 155.0 150.0 Schöfferh. Bindg. Schwartz Stor ſchlagen werden. Die Bilanz zeigt(alles in Mill.) bei unv. 6,5 StA. ⸗Kapital ſowie 0,075 VA. und 1,324 Reſervekonto Obligationen mit 0,101(unv.), Wohlfahrts⸗ konto unv. 0,05 und Penſionen unv 0,190, Hypotheken unv. 0,034, Kreditoren 2,386(2,278). Andererſeits werden aus⸗ gewieſen: Grundſtücke 0,496(0,523), Gebäude 0,879(0,807), Maſchinen und Apparate 1,162(1,083), Bahn⸗ und Kanal⸗ anlagen 0,044(0,046), Warenvorräte 2,918(2,419), Effekten und Beteiligungen 1,638(1,275), Debitoren 3,616(4,684), Kaſſe, Wechſel 0,265(0,148). GV. 21. Mai. O Zuſammenſchluß im bayer. Braugewerbe.(Eig. Dr.) Aufgrund freundſchaftlicher Vereinbarungen zwiſchen dem Würzburger Hofbräu und dem Brauhaus Kitzingen Hennig u. Dr. Kraft in Kitzingen wurde der geſamte Braubetrieb der Kitzinger Firma mit dem Brauhaus Würzburg vereinigt. Der Kitzinger Betrieb wird in der ſeitherigen Weiſe weitergeführt. Ferd. Rückforth Nachf..⸗G., Stettin.(Eig. Dr.) Der Abſchluß für 1930 weiſt einen Nettvüberſchuß von rd. 225 000 gegen 526 000 4 i. V. aus, woraus zunächſt wieder 6 v. H. Dividende auf die VA. entfallen, während der Reſt zur Verfügung der.⸗V. gehalten wird. Im Vorjahr wurden 350 000/ zurückgeſtellt und 152 000 4 vorgetragen. * Porzellanfabrik Roſenthal.— Dividendenreduktion um 2 v. H. Der AR. beſchloß,für 1930 eine Dividende von 5(i. V. 7) v. H. in Vorſchlag zu bringen. Bei ziemlich erheblichen Umſätzen, in den Hauptwerten be⸗ trugen ſie 100 Mill. und mehr, traten Kursrückgänge bis zu 4 v. H. und bei Spezialwerten bis zu 8 v. H. ein. Zahlreiche Minus⸗Minus⸗Zeichen erſchienen an den Mak⸗ lertafeln, ohne daß für verſchiedene Werte zunächſt über⸗ haupt Notierungen zuſtande kamen. Als einzige Ausnahme ſind Schantung zu nennen, die gegen geſtern 3% v. H. ge⸗ winnen konnten. Anleihen nachgebend, Ausländer eher ſchwächer, auch Pfandbriefe rückgängig, Reichsſchuld⸗ buchforderungen bis 1 v. H. niedriger, Geld leichter, Ta⸗ gesgeld 3% bis 5½, Monatsgeld 54 bis 694 v.., Waren⸗ wechſel zirka 5 v. H. Auch im Verlaufe nannte man rückgängige Kurſe; es wurden erneut auf faſt allen Märk⸗ ten Abgaben und Glattſtellungen vorgenom⸗ men. Die Banken nahmen das herauskommende Material zwar zögernd auf, es traten aber doch weitere 1 bis 2proz. Verluſte ein; Karſtadt erreichten einen Kursſtand von 40 v. H. Brief. Der Kaſſamarkt zeigte ſehr ſchwache Haltung. Zahlreiche Werte erlitten, teilweiſe bei Briefrepartierung, Kursrückgänge bis zu 6% v. H. Am Privatdiskont⸗ markt trat keine Veränderung ein. Im weiteren Börſen⸗ verlauf wurde die 2 v. H. niedrigere Dividendenerklärung der Dt. Erdöl und der völlige Dividendenausfall der Keramag bekannt, auch beſprach man noch evtl. politiſche Auswirkung dex Kreditanſtalt⸗ Angelegenheit. Die Börſe ſchloß trotz verſchiedener Interventionen wenig erholt und faſt zu den niedrigſten Tages kurſen, d. h. noch—3 v. H. unter Anfang. Deviſen gegen Reichsmark lagen ſchwächer, der Dollar notierte.1980 nachdem der Kurs vorbörslich ſogar bis.1970 zurückgegangen war. Das Deviſenmate⸗ rial ſtommt aus der Bewogtransaktion. Von den euro⸗ päiſchen Valuten war Holland ſchwächer, 40.16% nach 40.17%, London unverändert.8683, Paris feſter, 391/16 nach 391, Schweiz 19.27, alles Newyorker Uſance. Spa⸗ nien erneut ſchwach, 48.20 gegen London. Swapfätze Dollor gegen Reichsmark höher, auf einen Monat 40 nach 37% Stellen und auf drei Monate 92% nach 90 Stellen. 1 Stagnierende Getreidemärkte Berliner Produktenbörſe v. 12. Mai.(Eig. Dr.) Die Unſicherheit, die durch die verſchiedenen Regierungs⸗ transaktionen in den Produktenmarkt getragen worden iſt, hat zu einer faſt völligen Stagnation des Ge⸗ ſchäftes geführt; Käufer und Verkäufer ſtehen ſich abwar⸗ tend gegenüber. Das Inlandsangebot zur prompten Ver⸗ ladung war in Weizen und Roggen ziemlich gering, an⸗ dererſeits beſtand angeſichts des unbefriedigenden Mehl⸗ abſatzes nur geringe Nachfrage. Bei den wenigen zuſtande kommenden Abſchlüſſen wurden etwa geſtrige Preiſe be⸗ zahlt. Am Lieferungsmarkte hielten ſich die Preisverände⸗ 9 Konſerven Braun Kraus& Co. Bock. Lechwerkfte Zudwigsh. Walz. 800 Berneis Seilinduſt. Wolff Südd. Zucker Trient. Befighetm Ber. Chem. Ind. Ber. deutſch. Self. Bergt. Jute Ber. Ultramarin Ver. Zellſt. Berl. Vogtl. Maſch. St. Boſgt& Hüffner Bolth. Seil. u. K. 70.— 64.25 175,0 175.0 Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A Motoren Deutz Motor Oberurſel t.. 1720 1700 80.— 89,— Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten bel Stücke-Notierungen in Mark je Stück 11 Bremer Wolle 120.2 120.0 Brown, Bop.& C. 60.— 60.— Buderus Eiſenm. 42.— 39,75 Charlott. Waſſer 83, 80,50 Chem. Heyden 41,75— Chem. Gelſenk.„ 50,85 49,.— Chem.⸗Albert 25,75 24,50 Chem. Brocktzues 24,50 25.— Concord. Spinn 41.75 40,25 Conti- Caoutſch 112,1 109,0 Daimler Motoren 29,25 28,85 Deſſauer Gas. 1278 129.0 Diſch.⸗Atlant⸗T. 90.50 89.75 990 8. 67,15 64,75 „Gu—.—— Deutſche Kabelw. 38,15 37,50 deſch Elſen 4% Türk. Ad. Amt. 4%„ Bagd.⸗Eiſ. 40 11 29 2„ 2 4%„ 8untf. Anl. 4%„ Zollobl. 1911 „ 400⸗Fr.-Los 4½% Ung. Str. 13 4½%„„ 16 4% Ung. Goldr. 4%„ Kronenr.—.—.15 4½% Anat. Ser.—. 5 4½% AnatScr. II 14.75 14, 70 4½%„„III 17.75 17,75 5% Teh. Nat. Rail.—.—. Rarſtabt Kölſch Walz. Gebe Asi 121 5 eder 85.25 85.25 56.65 50,25 Hohenlohe- Werke 99.50—.— Phil. Holzmann, 78,50 28,75 Horch& Cie.—.— N. Jude r 6. „Ju. 108.5 101.2 Gebr. Junghans 24 25 2365 Kahla Porzellan 28.68 27.25 Kaliwk. Aſchersl. 138.0 183,0* lä dnerwerke 88980 8 C. H. Knorr Kollmar& Jourd. 29.— 30.— ng — —— rungen gleichfalls in engen Grenzen und geſtrige Schluß. preiſe waren nicht immer behauptet. Weizen⸗ und Roggen⸗ mehle wurden nur für den notwendigſten Bedarf gekauft In Hafer trat das Angebot etwas mehr in Erſcheinung, die erſthändigen Forderungen lauteten aber im Allgemeinen zu hoch, ſodaß Abſchlüſſe kaum zuſtande kamen. Der Lie⸗ ferungsmarkt ſetzte überwiegend ſchwächer ein. Gerſte ſtill. Amtlich notiert wurden: Weizen prompt—; Mai 297) Juli 300 Br.; Sept. 252,52 ſchwächer; Roggen prompt 194—196; Mai 206 Juli 20375— 20 Sept. 199 bis 192% Br. ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 28024 ſtetig; Hafer prompt 199—203; Mai 206 u. Br.; Juli 2157 bis 209, Sept. 181½—180 matt; Weizenmehl prompt 3955 bis 39 ſtill; Roggenmehl—60proz. prompt 25/ bis 28% ſtill; Weizenkleie 144—14% ruhig; Roggenkleie 145⁴ bis 15 ruhig; Viktorigerbſen 26—31; Futtererbſen 1921 Peluſchken 25—30; Ackerbohnen 19—21; Wicken 2420 Lupinen, blaue 15—16½; Lupinen, gelbe 22—27; Seradellg, neue 66—70, Rapsk 9, 10,20; inkuchen 14 bis 14,20; Trockenſchnitzel 8,20 5 haextractionsſchrot 12,30—13,40.— Rauhfſutter mittel: orahte genſtroh 0,65—0,85; Weizenſtroh 0,60—0,70; K bis 0,90; Gerſtenſtroh 0,65— 0,80; gebund. R 11,15; bindfadengepr. Roggenſtroh 0,8 ſtroh 0,65—0,75; Häckſel 1,55—1,75 ruhig: handelsübl. Heu geſ. trocken 1,80—2; gutes Heu lerſter Schnitt) 2,3025 Luzerne, loſe—3,25; Thymotee, loſe 3,203,600; Kleehen, loſe 3,10—3,40; Mielitzheu loſe(Warthe) 2,20—2,50; drahi⸗ gepr. Heu in Pfg. über Notiz 30 Pfg; allgemeine Tendenz ruhiger. ſtreh 0,5, enlangſtroh Weizen⸗ .7 Hfl. p. Laſt Sept. 86; Nov. 877. * Liverpooler Getreidekurſe vom 12. Mai.(Eig. . Dr Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Mai 1 2 (4,7%); Juli 4,7%(4,7%); Okt. 4,86(4,84; Mitte: ruhig; Mai 4,64; Juli 4,7; Mehl unv. Mehl unb. Okt. 7 6,00 G; Juli 7,20 B 7,15 G; Aug. 7,30 B 7,0 G, 7,40 B 7,35 G; Okt. 7,45 B.40 G; Nov. 760 5 55 G; Dez. 7,70 B 7,65 G; Tendenz ruhig.— Gemaßl Mehlis prompt per 10 Tage 26,55 u. 26,85 Mai 25,85; Juni Tendenz feſt; Wetter heiter, ſchön. * Nürnberger Hopfenbericht vom 11. Mai. Zufuhr, 70 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig. Hallertauer 5—35 l. * Bremer Baumwolle vom 12. Mai.(Eig. Dr.] Amerik, Univ. Stand. Middl.(Schluß) 10,90. 20 Ballen Preiſe: Mai(32 esimport 1200; denz kaum ſtetig.— Mitt Juli 531; Okt. Dez. 551: Jan. 564; Moi(3. Juli(82) 579, März 32 32)—; Jan.(33)—, Lreo 539; Ten⸗ 32) 5857 denz ruhig 5 Berliner Mefallbörse vom 12. Mai 1931 Kupfer Brief Blei 1 Zink Brief Geld] bez. Brief] Geld 28,25 23.25 23,25 23.50 22.75 28,75 22,50 22.75 22,75 23,— 23.25 23,25 Antimon Regulus Geld bez. Januar. Februar März April Mai Juni Juli 8 Auguſt Sept. Oktober. Nov. Dezemb⸗ Clektrolytkupfer prompt Orig. Hüttenaluminium 3. dto. Walz⸗Drahtbarren Hüttenzinn 99 v.— Platin dio. 1g r. 2,40 Rein Nickel, 98/99 v.. 350,.—[ Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 * Tendenz: Kupfer kaum ſtetig, Zinn ſchwächer, Zink luſtlos. Londoner Meſallbörse vom 12. Mai 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze 6(137/40 fein ſtaud.), Platin Unze Kupfer, Standard 39,75 Aluminium 3 Monate 40.50 Antimon Settl. Prels 39,75 Queckſilber Elektrolyt 44, Platin deſt ſelecied 41,— Wolframerz ſtrong ſheets— Nickel El'wirebatrs 44— Weißblech Tendenz: Kupfer und Zink willig, Zinn ruhig, Blei ſtetig. Settl. Preis Banka Straits Blei, ausländ. Zink gewöhnlich] 10.50 3. * Bergzaberner Ferkelmarkt vom 11. Mai. Zufuhr 1 80 ö Stück, bezahlt wurde das Paar Ferkel zwiſchen W hie 45. Der Markt war ausverkauft. Der nächſte Markt findet am 26. Mai ſtatt. 5 149.0 137.7 135,1 180,7 147.0 141.2 11— 10,75 160,1 152.7 25 11. 1 Weſteregelnellkal 141.2 120 Weſtf. Lien 5 6875, 08 5 31,50 3015 iesloch Tonm. Wiſſener Metall 89.75 60 Wittener Gußſt. 35,— 8 Wolff,„ dae 8 7 iſch⸗Oſtafrita 55,25 5875 Neu⸗Gulnea 2990 200 Diavi Minen„„ 28, 8 Freiverkehtrs- Kurse ersb. J. Habk,%)% Raſſenbenn 5 0 0 Schudert& Salzer Schuckert& Ca. Schultheis Segall Strumpf Siemens& Halske Sinner.⸗ G. Stoehr Kammg,. Stoewer Nühm. Stolberger Zinkh. Südd. Immobil. Zucker Teleph. Berliner Thörl's ver. Oels Tietz, Leonhard Trons⸗Radio 17188 169.0 118,0 1140 52.50 37.50 104.8 98.50 1270 125.0 58.50 54.— 163.0 163,2 Durlacher Hof Eichbaum Zudwigsh. A. Br. Pfälz. Preßhefe Schwartz Storch, 1050 Eichbaum, Werget 95, Bad. Aſſeturanz Continent. Verf Mannh. Verſich. 27.75 Ronſerven Braun Mannh. Gummi Pfälz. Mühlenw. Portl. gem. Held. Rh. Elektr..-G. Rheinmühlenw. Südd. Zucker Verein diſch. Oelf. Wayß ek Freyta Zellſtoff Waldho Frankfurter Börse Festverzinsliche Verte % Reichsanl!“ 7. 3 5 27 Ablbſungſch. hn 0 0 D. Wertd.(Gold! D. Schaßanw. 23 % Schußzg. 16 % Ludwigs. 20 e Mhm. 3 * 92% Grkr. Mh 28 5% Preuß. Kalt 5% Preuß. Ro %. Eüdb⸗Feltwb. 8% Grkr. M. abg. % Rh. ⸗M.⸗Don. 1% Bad. Kom. Gd. 2% Pfälzer--9 8% Ry. Hyp. 24. 25 „„„ 10 %¼% Nhein. Lig. 100.7 101.0 84,75 84.75 55,75 55,15 e 5,05.95 925 240.80 91.—.— . 76.50 76 50 1180 204.04 7½ 6% Pfälz. Lig. 98. 6%% Südbo vig 4½%„½meining. 4% 9% Pr. Z. B. Lig Bank Aktien Allg. D. Crebitb Badiſche Bank armer Bankver. Bayr. Hyp. u. Wb. Lom. u. Privetb Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto D Effekten Bank D. Hyp. u. Wechſ⸗ D. Ueberſee⸗Bank 6 Dresbner Bank Nee Bank Irkfri Hyp.⸗Br. Nürnberg. Verein Deſt. Cred.⸗Anſt. Bfälz. Oyp.⸗Bk. Reichsbank. Rhein. Creditbk. Rhein. Hyp.⸗Bt. Südd. Boden- G. Südd. Disconto Wiener Bankper. Württ. Notenbk 1 All. Verf. annh. Verſ.⸗G. 168.0 188.0 . 8 78.— 76, 112.0 111.0 116,0 1186.0 E 4 278 25. n 131.0 124,0 102.5 101.7 94.75 94,75 146,0 145,5 3 102.7 102.7 86,50 88,50 140,5 130.0 1370 1310 146,0 149,5 133.0 181.8 138,5 188,0 975.25 1200 120.0 215,5 210,0 —.— 27.— Transport-Aktlen Nordd. Lloyd Oeſter.⸗U. St.⸗B. Montan-Aktien Eſchweil. Bergw 73 Gelſenk. Bergw. Jlſe gb St. A. Rall Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kalt Weſteregeln Klöckner Mannesm. Nöbr. 1390—.— 213,0 2020 140,0 1375 55 1 88,50 Werger Adler Kleyer A. E. G. St.⸗A. Aſchaff. Buntp. Od. Maſch. Durl. Brem.⸗Beſig. Oel Brown Boveri Cement Heldelbg. „ Rarſtadt Chade 3 Chamotte Annw. CThemiſche Albert Ch. Brockhues Daimler Benz Dt. Atlant.⸗X. D. Gold⸗ u. S. Anſt. Dt, Linoleum Dt. Verlag Dresd. Schnellpr. Düſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Widm Eiſen Katſerst. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Eßlinger Maſch. Ettling Spinn. Faber& Schleich. 96.75 94.90 . 86.— 86.— 125.5 125.5 .8 Gebr. Pirm.— „G Farben 6%„ Bonds 28 Feinmech. Jetter Felt. Guilleaume Frankfurter Gas Frkf. Pok.& Wit. Goldſchmidt Th. Gritzner M. Durl. Grün ck Bilfinger anfwerk. Füſſen ilpert Armatur. Hirſch Kupf. u. M. och⸗ u. Tiefbau Holzmann, Phil. Holzverkohl.⸗Id. 1 55 Neu nag Erlangen unghane St. A. Ramm. Kaiſersl Karſtadt Nud, Klein, Sch.& Beck. Knorr, Heilbr. 175.0 21.— 163.0 1600 B. Näbm fal. Rein. Gebh er Sch. Roeder, Gebr. B. 63.— Rilligerswerke 49,580 rktzl. 20.— ackf. 48. Nrög. 49.25 20.— 47.— Schnellpr. Schramm Schuckert, „ Wayß& Freytag 27,75 W. Wolff 8—.— Bellgoff Aſchffbe.. „ Memel 69. „ Waldhof 84,.— Ufa(Fretverk.). 87.— Raſtatter Wagg. 20. rerminnotierungen(Schluß) Allg. Dt. Credit 90.75 Bankf Brauind. 114,0 Barmer Vankvee 100,0 Bayr Hyp. u. W. 124.0 Berl. Handelsges. 116,5 Commerzbank 106,5 1 Darmſt. u. Nat. 131.5 Deutſche⸗Disconto 102.7 Dresdner Bank 103.0 AG. für Verkehr Dt Reichdb. Vorz. Hapag Nordd. Loyd A Allg. Elektr.⸗Gel. Bemberg Bergmann Buderus Eiſen Cement Heldelbg. Compan Hiſp. Contin. Gumm 1 Daimler Benz. Deutſche Erdil Di. Gold u. Silbet Dt. Linoleum Licht u. Kraft Elektr. Lieferung J. G. Farben. elten& Guill. elſenk Bergwk. Gesfür el Goldſchmibt 110.0 43.— Harpen. Bergbau- Bd. Holzmann 80, lſe Bergbau 172,5 I Aſchersleben 188.0 Kali Salzdetfurth 213,0 Kali Weſteregeln 141,0 N. Rarſtabt. 45.— Rlöcknerwerke.. 59.— gahmeyer& C. 125,5 Mannesmann 72.— Mansfelder 32.50 Metallg eſellſch. 87.50 Miag Müyleuban 62,50 82 Montecatini.. 35,— 3 Ober bedarf. Otavi Minen. 28.— Phönix Bergbau 51.50 Rh. Braunkohlen 158,0 Nh. Elek.(Rheag). Mh. Stahlwerke. 68,50 Riebeck Montan Rütgerswerke. 49,50 Schuckert. 136,0 Siemens K Halske 159.0 Südd. Zucker. 117.2 Svenska Tändſt. 287.0 Ber. Glanzſtoff—.— Ber. Stahlwerke 30.— agel Salden 77.40 Aſtoff Waldhol 84.50 Berliner Börse Festverzinsliche Werte Goldanleihe % Reichsanl. 27 Dtſch. Ablöſgſch. 1 ohne Ablöſgrech 82,75 85.85 .15 85.— 8% Bad. Kohlen 6% Grkr. My. K. 5% Prß. Ralianl. 5% Roggenwert.50 5% Roggenrentd 721 5% Landſ⸗„Rog..52 0 8 r 1 2% Oeſt. Schatz 36.75 4% Goldreng 22.60 Kronen.15 4%„ econv. Rent 4½%„ Silb. R. ½%„ Bap. R. Transport-Aktien Schantungbahn Ach f. Verkehrw. Allg. Lok. u. Str. Süd. Eiſenbahn Oeſt. St.⸗Eiſenb. Baltimore Ohio Canada Abltefer, Pr. Heinrichbahn apagag „ Südamerika. anſa Diſchiff Nordd. Lloyd. Verein Elbeſchiff, Bank-Aktlen Bank f. el. Werte Bank f. Brauere. Darmer Bankver⸗ Berl. Handelsgeſ. Com. u. Privtbk. Darmſt. u. N.-B. Dt. Aſiatiſche Be. DeutſchesDisconte Btſch. Ueberſee Be Dresdner Bank. MeiningerHypbk. Oeſterr. Creditbk. Reichsdank Rhein Crebitbk. Süddeutſch. Dise. Frankf. Allgem. 55,25 115.0 Industrie-Aktien Aecumulatorxen Adlerwerke Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr.⸗G. Alſen Portl.⸗Z. Ammendorf Pap. Anhalt. Kohlenw Aſchaffbg. Zellſt. Augsb. N. Maſch. Balke Maſchinen Baſt Nürnberg Bayer. Celluloid Bayr. Spiegelglas J. B. Bemberg Bergmann Elekt Berlin Gubener Berl. Karls. Ind. Berliner Maſchb. Braunk. u. Briken Br.⸗Beſigh. Oelf Btemer Bulkan 130.5 21.50 83.— 90.85 98.— 89.75 88 54.— 70.— 60.— 1730 30.— 93.85 73.— 179.0 41. 4175 38 1240 47.28 77.— 7 Elktr. Licht u. Diſche. Steinzeug 108.7 100,0 Deutſche Wollt.—.— Deutſch. 9 31.85 30,25 Deutſche Linol. 79,35 76.— Dt. Schußzgeb.*—.——.— „Dippe Naſchin.——. redd. Schnellpr. 37.— 36.— Dürener Metall 93,.— 93— Dürkoppwerke.—, Düſſeld.Siſenhol. 40.— Dynamit Tru 70.25 Elektr. Lieferung, 111.0 106.0 114,7 110,0 Elsbach E Co. Emaille Uurich——. Enzinger Werke 74.15 74.— Eſchw. Bergwerk 204,5 204,5 Eſſenersteinkohl.— Fader Blelſtin 1 5 555 Liſt& Co. 25,.— 24.75 9 5 A. G. 142.9 138,0 40.— 88.50 eldmühleBapier 1160 118.0 elten& Guill. 80, 75,75 Fhies K Höpfling.———.— R. Friſter 92 „ Gebhard Tegm. 60,25 60,25 Gehe& Co.. 35,— 35,25 Geiling& Co.—.—. Gelſenk. Bergepk. 78.50 70.— Genſchow& Co, 55,25 55,.— Germ. Portlb.⸗Z.-.——.— Gerresheim. Glas 63,50 88,50 Gel. f. elektr. Unt. 109,0 102.2 Goedhardt Gebr. 135,5 129.0 Goldschmidt. Th. 41,75 41, Guano-Werke. 46,50 44,— Greppiner Werke. Gritzner Maſch. 34.— 33.— Gebr. Großmann 23,78 28,75 Grün ck Bilfinger 178,0 280,0 Gruſchwiz Textil 40.— 45,50 daderg ai...— 38.— Halleſche 88105 80.— 79.25 Hammerf. Spinn.—.— Hann. M. Egeſt. 28.75 29.50 öbg.⸗Wien Gum.—,— 29. darkort St⸗Pr.—, 8 Haxpener Bergb. 62,50 38,— Hedwigshünne 78.— 78.— indrich s& Auf.—. Ic Rusfet 1110 1105 Kötitzer Kunſtleb. J8.— 72. Rrauß& Cie., Lok. 11 95 1 750 Kronprinz Met. 32.25 Kyffhäufer Hütte 83.——.— Lahmener& Co. 124.2 121.5 daurahütte.... 33.25 32.— Linde's Eismaſch. 1840 131.7 Carl Lindſtröm 345.0 342.0 Lingel Schuhfabe, 47.25 47.— dewe ck T. Lorenz Zukau& Steffen——— Züdenſcheid 40.— 40.— Magirus.-.. Mannesmann 71.25 89. Mansfelder Akt. 32.50 31.358 Markt⸗ u. Kühlh.—— 1060 8.—.— 80.— aximil.⸗ Hütte 1. 2 Ad eh 5 „ Zittau 30.— 28. Merkur Woll. 7 1 555 Mez Söhne 7780 79,28. Miag⸗Mühlen 62.— 60.24 Mir& Geneſt 105.8 105,0 Motoren Deutz Mühlheim Berg. 88.50 83. Co.———.— Fee Nat. Automobile—.—. Niederlauſ. Kohle 109.0 10/7 Nordd. Wollkäm. 47.15 44.— Oberſchl. E. Bed. 35.15 34,75 Oberſchl. Koksw. 72,15 69.75 Orenſt.& Koppel 51,15 48.50 Oſtwerjre Phöntz Sergdau 60.— 34,50 Hermann Pöge.. Rathgeber Wagg. 72.50 71.50 * t 131.9 132.0 Rhein. Braunk. 154.0 154.7 ein. Chamotte.— Rhein. Elektrizit.—.— 110,0 Rhein. Möbelſtoff 81,25 80,28 Rhein.⸗W. Ralk 54.50 54,50 Rheinſtahl 65,78 64.50 Riebeck Mom an 84,50 80,50 Roſttzer Zucker 42,50. Rückforth. Ferd. 44.— 41. Rütgerswerke 49,15 47.50 Sachſenwerk. 84,75 84, Sächſ. Gußſtahl.—— Salzdetfurth. 213.0 202.0 Sarotti.. 98.75 90.— Schleſ. Elekt. has 115.0 110,5 Hugo Schneider 48, 47. Barziner Papi VBeithwerke V. B. Frkf. Gummi Ber. Chem. Charl. B. Dtſch. Nickelw. B. Glanzſt. Elbf. J. Harz. Portl.⸗ B. Schuhf. B.& Ber. Stahlwerke. B. Stahl. v. d. Zyp. Ber. Ultramarin. Vogel Telegraph. Bogtländ. Maſch. Voigt& Haeffner Wanderer Werke 54.50 54.50 99 25 97,75 106.0—.— 20.25 19.50 49.25 46,25 24.25 24,25 127,0 126.8 41.— 41.15 30.——.— 56.— 57.50 Deutsche Petre 5850 8 —— eld burg enz Adler Kall Diamond Hochfrequeng⸗ Krügershall „„„„„„ Ronnenberg. Sichel& Co... Sloman Salpeter 70, Sdſee Ppospat Ufa⸗ Film Brown Boveri e — rerminnotierungen(schu Aug. Di. Credit Bank f. Brauind. Barmer Bankver. 1 Bayr. Hyp. u. W Baur, Vereinsbe. Berl. Handelsges. Comm. u. Priv. Darmſt. u Nat. Deutſche Discos 1 Dresdner B. .⸗G. für Berkete Allg. Lokaloṽ) Dt. Reichsb. Bz. Pais Hambg.» Südam. 5555 Dampf 2 ordd Loyd Aku 4 Allg. Elektr.⸗Geſ. Bayr. Motorenw. J. B. Bemberg Bergmannklektt Buderus Eiſenm Tharlottb. Waſſer Tomp. Hiſpano Tont. Cautſchons Dai mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Dt. Linoleumwk. Dynamit A. Nobes Flektrizitäts⸗Ltef El, Licht u. 81 EſſenerSteinko J. G Farben eldmühle eilen& Gui! elſenk. Bergwk. Gesfüre 90.85 Tb. Goldſchaldt arpen. Ber gba beſch 1 St Holzmann Gelee lſe Bergbau ali Aſchersleben N. Karſtadt A 100 Köln-Neueſſen Dannes mann 10 ee 5 Metallbank Mitteldiſch. Stahl Norbb. Wolle Oberbedarf Oberſchl. Koksw. Orenſt,& Koppel Oftwerkee Phöntz Bergbau Polyphonwerke 1 Ah. Braunk. u. Bt. Rh. Elektrizität Ah. Stahlwerke Röb.⸗Meſtf Elekte, A. Riebeck- Mont 5 Kütgerswerke Salzdetfurth fall Schleſ. Portl.-B. Schubert& Salzer Schuckert 55 8. Schulth⸗Patzend. S alete Svenska Leonhard Tiez Ber. Stah werke Weſteregel Alka 1 ellſtoff Waldhef tavia Minen e —.— chluß⸗ ggen⸗ kauft. nung, einen r Lie⸗ 2,65 eehen, draht⸗ ndenz Dr.] Juli „ Laſt „Dig 4,74 uny. 4,7785 Eig. Juni * 818 2 8 — reer e 0 N Dienstag, 12. Mai 19 31 zeugeneinvernahme Zweiter Verhandlungstag 8 Frankenthal, 12. Mai. Zu der Verhandlung haben ſich auch heute nur wenige Zuhörer eingefunden. Der geſtern aus der Haft entlaſſene Hugo Weil iſt zu der Verhandlung nicht erſchienen. a i Die Verhandlung wird mit der Fortſetzung der geſtern unterbrochenen Vernehmung des Angeklagten Palter Schmidt eröffnet. Er gibt zu, daß er die Bilanzen für die Banken gemacht und eine Zahl als gaſſenbeſtand eingeſetzt hat, die weſentlich niedriger war als der wirkliche Kaſſenbeſtand. Die Verſchieden⸗ heit der Bilanzen erkläre ſich daraus, daß verſchiedene Banken nicht wiſſen ſollten, was für Hypotheken da waren Die Sicherungsübereignungen waren nicht in den Bilanzen eingetragen. Der Zeuge will ſich nicht ür verpflichtet gehalten haben, dies zu tun. Die Banken waren im allgemeinen ſo gedeckt, daß die ge⸗ fülſchten Bilanzen keinen ungünſtigen Einfluß aus⸗ üben konnten. Von den Banken, beſonders von der (Debi⸗Bank, ſei bei den Kreditgeſchäften mit der Firma Weil unſinniges Geld verdient worden. Der Buchprüfer habe feſtgeſtellt, daß in einem Jahr 700—800 000 Mark Zinſen von der Firma Weil an die Banken gezahlt wurden. Für die fingierten Rechnungen wurden keine Wechſel gegeben, es war nur ein Fakturenaustauſch ohne Warenlieferung und ohne Bezahlung. Der Angeklagte glaubt nicht, daß hinter ſeinem Rücken ſchwarz⸗ gebrannte Ware in das Geſchäft gekommen ſei. Er habe ſich immer gegen ſolche Geſchäfte gewehrt. Es beginnt die Zeugenvernehmung. Als erſter Zeuge wird der Kaufmaun R. Jung pon Achern vernommen, der ſ. Zt. Prokuriſt bei der Badiſchen Obſt⸗ und Branntweinbrennerei in Achern war. Er bekundet, daß Kiefer in den Jahren 1926 bis 1927 mit Weil in Verbindung getreten ſei. Bei dieſen Verhandlungen war der Zeuge nicht dabei. Weil ſei der Sprit mit 80 Pfg. je Liter berechnet worden, während der normale Preis 5 oder 6 Mark geweſen ſei. Der Zeuge weiß nicht, wie es gemacht wurde, um den Sprit der Vergällung zu entziehen, er kann nur ſagen, daß von den Eſſig⸗Fabriken in Kork viel Ware bezogen wurde. Um dieſe Geſchäfte zu verdecken, ſeien dann die fingierten Fakturen und fechnungen ausgeſtellt worden. Kiefer habe der irma Weil Akzepte der Badiſchen Obſt⸗ und Branntweinbrennerei gegeben für Ware, die gar⸗ nicht geliefert wurde, und dafür habe Kiefer von der Firma Gegenakzepte mit geringerem Wert er⸗ halten. Die Firma Weil habe einmal 12000 Liter Pare erhalten ohne die Rechnung. Auf verſchiedene Fragen der Verteidiger erwiderte der Zeuge: Wir ſind alle auf Kiefer hereingefallen, der für Außenſtehende„fürſtlich“ war. Elegante Qualitätsschuhe zu dden billigsten Preisen Diesem Grundsatze verdanken wir das Vertrauen Tausender. Uasere heutigen Angebote wieder unübertreffliche Beweise! Eiuder-Lackspangenschuhe Gr. 3135.90. Gx. 27/30 4 40 Dieselben auch i. schwarz braun und feinfarbig Leder. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 2 2 im Weil⸗Prozeß Es folgt die Vernehmung des 16 Jahre alten Küferlehrlings Karl Henrich ⸗Neuſtadt a. d.., der bei der Firma Weil ſeit dem 1. 4. 1929 als Lehrling beſchäftigt iſt, und die Frachtbriefe der einlaufenden Sendungen in die Hand bekam. Er bekundete, daß nur wenig Spiritus in das Geſchäft gekommen ſei, dagegen aber viel Weindeſtillat und Kornſprit. Auch hat er einmal geſehen, da die Küfer der Firma im Oktober oder November ganz ſchwarz im Geſicht waren. Er kann aber nicht ſagen, ob dies daher kam, daß ſie mit Kohle Sprit gereinigt haben. Die Zeugenvernehmung wird nach einer kurzen Pauſe fortgeſetzt mit der Vernehmung des auch als Sachverſtändiger geladenen Bücherreviſors Bruno Täſchner, der ſeit 1925 als Steuerberater für die Firma Max Weil tätig war und die Handelsbilan⸗ zen und Steuerbilanzen für die Firma angefertigt hat. Er bekundet, daß es ſehr ſchwer geweſen ſei, auf Grund der Unterlagen, die ihm von dem An⸗ geklagten Schmidt gegeben wurden, klare Ergebniſſe zu ſchaffen. Schon bei der Bilanz am 1. Januar 1925 habe er einen Kaſſenbeſtand von 100 000/ feſt⸗ geſtellt, der gar nicht vorhanden war, und dieſer nicht vorhandene Kaſſenbeſtand habe ſich dann von Jahr zu Jahr erhöht und ſchließlich ſich auf mehrere hun⸗ derttauſend Mark belaufen. Die beiden Brüder Weil hätten ſelbſt Schul⸗ den bei der Firma in Höhe von mehreren hunderttauſend Mark gehabt. Er habe ihnen darüber Vorhalte gemacht und betont, daß er die beiden für jeden Geſchäfts vorgang, der ihm nicht klar gemacht werden könne, be⸗ laſten werde. Der Angeklagte Schmidt ſei in der Buchhaltung nicht ſehr ſattelfeſt geweſen. Es war niemals möglich, von ihm eine endgültige Abrech⸗ nung zu bekommen. Die Gebrüder Weil ſeien ſchlechte Kaufleute, die nicht viel von Buch⸗ führung verſtünden. Die deutſchen Kreuzritter in Heidelberg * Heidelberg, 12. Mai. In der Pfingſtwoche fin⸗ det in Heidelberg das Reichstreffen der deutſchen Kreuzritter ſtatt, die ſich die Verwirklichung der Völkerverſöhnung im Geiſte des Evangeliums zur Aufgabe geſtellt haben. Als Redner ſind gewon⸗ nen: Dibelius⸗Heidelberg, Schröder⸗Freiburg, ferner Menſching, Unruh und Heinſius. Als Themen find u. a. vorgeſehen: Raſſe und Chriſtentum, Kollek⸗ tibismus und Evangelium, Chriſtentum und Natio⸗ nalismus, Unſere Stellung in Gegenwart und Zu⸗ kunft. Den Mittelpunkt der öffentlichen Veranſtal⸗ tungen wird eine große Verſammlung am Freitag, 29. Mai bilden, bei der Al o⸗Münch und Etienne Bach ſprechen werden. Ausſtellung in Stuttgart Niedliche, kleine Dingerchen Niedlich ſind ſie, die kleinen, bunten Papierchen, die da jetzt in der Stuttgarter Poſtwert⸗ zeichen⸗Ausſtellung zu ſehen ſind. Aber mehr noch, ſie ſind treu, ſind wertbeſtändiger als die Scheine der Bank von England. Zu tauſenden hän⸗ gen ſie da, ſauber auf Papier geheftet. Und üben einen eigentümlichen Zauber aus. Selbſt auf den Neuling, der mit dem Vorſatz aus dieſer feſſelnden Schau geht, nun auch Briefmarkenſammler zu wer⸗ den. Denn das iſt doch eine zu eigenartige Welt, die da ſo ein Blatt mit irgendwelchen Briefmarken⸗ „Sätzen“ ausſtrömt. Etwa die große Sammlung des württembergiſchen Staates, aus der die Geſchichte des ganzen Landes abzuleſen iſt. Wie überhaupt die Briefmarke ein Führer durch die Geſchichte ganz be⸗ ſonderer Art iſt. Was für Gedanken erfüllen einem nur beim Anblick der Reihen der deutſchen Nach⸗ kriegsmarken, ganz zu ſchweigen von denen vor der Einigung und des Kaiſerreiches. Die ganze ſchwere Zeit zieht da wieder vorüber: die Beſatzungsmarken, die Nationalverſammlungsmarken, die Abſtim⸗ mungsmarken, die Ueberdruckmarken der abgetrenn⸗ ten Gebieten. Und dann der ganze Jammer der im⸗ mer höher kletternden Wertbezeichnungen während der Inflationszeit. Aber da gerät man gleich zu der eigentümlichſten Eigenſchaft der Briefmarke: ihr umgekehrter Wert! Iſt es nicht eigentümlich, daß ſo ein kleines Wertpapierchen, umſo wertvoller wird, wenn es außer Kurs geſetzt wurde, wenn dem Zeichner ein Mißgeſchick zuſtieß, der Drucker patzte! Ja, daß es eigentlich die einzige unveränderliche Kapitalanlage iſt, die es gibt? Notenſcheine ſchwan⸗ ken, Briefmarken bleiben immer gleichviel wert, ja werden immer wertvoller, je heftiger ſeine Nenn⸗ werte ſchwanken. Das zeigt ein hübſch aufgemachtes Bilderbeiſpiel: alles verlor ſeinen Wert, nur„ſie“ blieb wertbeſtändig!— Abgeſehen von dieſen proſaiſchen Vorzügen, was vermitteln dieſe keinen graphiſchen Kunſtwerke doch noch für ſtille Freuden. Wie muß man zunächſt da⸗ rüber ſtaunen, was die„Alten“ doch für Künſtler waren. Denn wenige der heute im Gebrauch be⸗ findlichen Poſtwertzeichen können ſich künſtleriſch mit den ſchlichten Marken der alten,„reitenden“ Poſt meſſen. Wohl, weil damals der Zeichner kein Künſt⸗ ler ſein wollte, ſondern nur ein tüchtiger Fachmann. Aber, es iſt in den letzten Jahren ja beſſer gewor⸗ den. Und man genießt die Schönheit ſo vieler Sätze, ſtaunt, daß die meiſten und ſchönſten Marken Schwarz Rindbox-Knabenstiefel tadellose Ausführung. bewährte Qualität, Gr. 11.90, T. .90 271030 Dieselben auch i. braun Rindbox Hleganter Damen-Lackspangen- schuh, Blockabsatz, be- 5 9 queme Form 5 Derselbe auch i. braun u- schwarz Leder. Welfarbige Damen- Schnür- 181* eleg. Sport. elle, aueb i. Spangen- schuhen vorrätig 5..90 ausführung Schwarze und braune Boxkalf- 75 755 de elegante rmen. Rahm It eder 10.50 R Breitestrage Feinfbg. Damen-Spangenschuhe& eleg. Form mit geschw. Abs., derselbe auch i. br. n Echte Chevreaux- Pumps und Spangenschuhe, Luxus- 12.50 in unerreichter Auswahl Schwarze u. br. Herrenstiefel in verschiedenen Formen. alles Rahmenarb. Original G. W. und doch nur 12.20 Breitestraße [Zwangs verſteigerung ö Bär. Gerichtsvollzieher. I Motorrad Arampiadern Penſton. Herr wünſcht 5 eine Ausflüge F Lebensgemeinschaft Mittwoch, d. 13. Mai 1931, nachm..00 Uhr werde ich im bieſigen Pfandlokal, Qu 6, 2, 4 2 den n MD e S ela Ti i i IIIA II LL ii EE— 22222* e eigentlich die kleinſten und unbekannteſten Länder haben. i. Außer den Marken ſind aber auch die vielen anderen Poſtwertzeichen da, wie die Fahrſcheine, die früher der„Schwager“ ausſtellte, alte Poſtſcheine, die vielerlei Arten von Stempeln und ſo manches rührende Stück aus der Zeit der Poſtkutſche und des „Eſtafettenrittes“. Bis zur Zeppelinpoſtmarke, den Katapultflugzeugmarken und der nicht geringen Zahl von täuſchenden Fälſchungen wertvoller, alter Marken. 2. 4** Schaubek Luftpoſt⸗Album 150 Blatt, 1490 Felder, 421 Abbildungen, Halb⸗ leineneinband mit Schraubenheftung, Beſtellnummer 80,.50%(Europa 6 /, Ueberſee 8 AV; mit Klemm⸗ feder, Beſtellnummer 81, 12,50%(Europa 8, Ueber⸗ ſee 10). Verlag von C. F. Lücke, Leipzig C 1. Die Grundlagen einer Flugpoſtſammlung werden im⸗ mer die Zuftpoſt⸗ Marken ſein und bleiben. Alle Neben⸗ erſcheinungen, wie private und halbamtliche Vorläufer, Erſtflüge, Abſtempelungen u. dgl.., alſo zumeiſt Ganz⸗ ſtücke, können ſich faſt immer nur auf die dieſen Zweig der Poſtbeförderung dienenden Wertzeichen aufbauen oder dieſen anſchließen, gehen alſo über den urſächlichen Rahmen der eigentlichen Luftpoſtmarke hinaus. Um ſo mehr iſt es daher zu begrüßen, daß der Verlag des Schaubek⸗Albums dem ſich lang bemerkbar gemachten Bedürfnis nach einem Spezialalbum, welches den grudſätzlichen Rahmen dieſes Gebietes bildet, durch Herausgabe eines ſolchen Rechnung trug. Die Bearbeitung weicht von dem bisherigen Schau⸗ bek⸗Syſtem vollkommen ab: Einzelfelder, Farbenbezeichnun⸗ gen und teilweiſe andere Erklärungen in den Feldern, Auf⸗ nahme aller in Senfs Luftpoſtmarkenkatalog enthaltenen Abarten. Alle dieſe Abweichungen gegenüber dem ſich ſonſt auch bewärten Syſtem kommen in dieſem Spezialalbum ſehr angenehm zur Geltung und tragen weſentlich dazu bei, die Marken zu der ihnen eigenen Wirkung zu bringen. Zur Aufnahme gelangten nicht nur die ſtaatlichen Poſtwert⸗ zeichen, ſondern auch jene der mit der Luftpoſtbeförderung ſtaatsſeitig betrauten Geſellſchaften, wie Condor, Scadta u. a..; da aber jede der Poſten getrennt für ſich geführt wird, iſt im Falle Nichtſammelns dieſer Ausgaben die Aus⸗ ſcheidung der dafür beſtimmten Blätter ohne Störung des übrigen Inhaltes möglich. Die Ausſtattung iſt in bezug auf Satz, Abbildungen, Druck, Papier und Einband die bei Schaubek bekannt gute. Die Fortführung des Albums erfolgt durch die alljährlich erſcheinenden Nachträge. 1 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Büfetts, 2 Kredenz., eine besondere Note und wieder 1 Klavier, 1 Schlaf⸗ zimmer weiß, beſteh. aus Bett, Schrank. 1 Waſchtiſch, 1 Nachttiſch u ſonſtiges. 6400 Mannheim, 12. 5. 2 1. 147 cem, ſteuerfrei, ſo gut wie neu, gegen Radio(Netzempf.) zu tanſchen geſucht. 6898 Tel. 207 20 Salzfluß, Unterſchen⸗ kelgeſchwüre behan⸗ delt dch, Homöopathie u. Naturheilperfahren Naturheilkundiger DO. Stark Tullaſtr. 14. Tel. 444 16. 5496 80 —— Auch Wieder nur Strohglocke, schön gemustert mit ſoliden Kollegen zu machen. Angebote .50 Kostet diese aparte mit fescher Bandgarnitur 45 unter G 8 36 an die Geſchäftsſtelle. 6370 Alleinſt. fung. Mann wünſcht ſich nettes Mädel als Wander⸗ kameradin u. ſpäter. Zuſchr., mögl. m. Bild erbet. u. 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