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Mai 193 „Angeheure Erregung“ Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 21. Mai. Yriands vorgeſtern abgegebene Erklärung, ſich für den von Lit win ow vorgeſchlagenen Nicht⸗ — angriffspakt auf wirtſchaftlichem Gebiete ein⸗ 7 zusetzen, hat in franzöſiſchen Delegationskreiſen eine 66 ungeheure Erregung hervorgerufen Wie C nir von einem leitenden Mitglied der 22 ſranzöſiſchen Delegation erklärt wird, iſt Hriand viel zu weit gegangen und hat ſich anf ein äußerſt gefährliches Manö⸗ ver mit Sowjetrußland eingelaſſen. „Es iſt ausgeſchloſſen,“ ſo betonte ein franzöſiſcher Delegierter,„daß die Großinduſtrie Frankreichs eine II derartige Vereinbarung gutheißen könnte. Rußland nd erlangt von uns die Meiſtbegünſtigungsklaufel. Ein ö ſolches Zugeſtändnis würde natürlich die franzöſiſche Juduſtrie empfindlich treffen. Die Erklärung Briands wird man ſo raſch wie möglich zu korrigieren ſuchen, um zu verhindern, daß in ſranzöſiſchen Induſtriekreiſen die bereits entſtandene Ertegung noch größer wird.“ Wie zu erwarten war, wird Briand dem ſow⸗ jelruſſiſchen Außenminiſter Lit win ow in einer heute vormittag ſtattfindenden Unterredung zu dieſer Angelegenheit Näheres mitteilen. N Oppoſition gegen franzöſiſche Projekte Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Genf, 21. Mai. Der Sonderausſchuß, den die Europa⸗Kommiſſion ingeſetzt hatte, um die Vorſchläge zur Behebung der allgemeinen Wirtſchaftskriſe zu prüfen und darüber einen Bericht nebſt praktiſchen 3. 5 Anträgen auszuarbeiten, ſteht inmitten einer ſchwie⸗ regen Arbeit. daß die f 8 . 7820 —* 0 Es hat ſich bereits gezeigt, BPiderſtände gegen den franzöſiſchen lt lan ſehr ernſten Charakter haben und wahrſchein⸗ aſchen lic zu der Ausſchaltung einiger grundſätzlicher 5 ſtanzöſiſcher Leitgedanken führen werden. 1 Das gilt beſonders für die in duſtriellen 7 Ententen. Man wird verſuchen, in einem Son⸗ ſchſ bekkomite, das ſeine Arbeiten in der nächſten Woche . ſortſetzen ſoll, einen Antrag auszuarbeiten, aber die 8 Aussichten auf eine Verwirklichung der franzöſiſchen Karkellierungsidee ſind gleich Null. 6060 Auch über die Entwicklung eines allgemeinen Prüferengzollſyſtems konnte man geſtern lacht einig werden England gehört zu den Gegnern bieſes wichtigen Abſchnitts des franzöſiſchen Gegen⸗ ans. Die Gewährung von Notkrediten für hen oſt⸗ und ſüdoſteuropäiſchen Landbau wird raſcher ige 0 ilt⸗ bor ſich gehen. 8 Der franzöſiſche Antrag, Oeſterreich mit einem 8.. Kredit über ſeine Notlage hinwegzuhelfen, 5 cgegnet gewiſſen Widerſtänden auf tſchechoflowa⸗ 986 kiſcher Seite. Interngtionale Kredithilfe für die Landwirtſchaft? Eigener Drahtbericht — 5 Europa⸗Ausſchuß fand geſtern die Schluß⸗ en e über die Schaffung einer internationa⸗ lige Holellſchaft ſur landwivtſchaft⸗ ſih Dypothekarkredite ſtatt. Der franzö⸗ he Delegierte Franevis Pon cet fungierte als die udterftatter. Der Zweck dieſer Agrarkreditbank, 1 5 einem Grundkapital von fünf Millionen 5 ins Leben gerufen werden und deren Aktien⸗ 105 ab 50 Millionen Dollar erreichen ſoll, iſt es, 1 0 Kredite an Geſellſchaften oder Hypo⸗ 110 5 anken landwirtſchaftlichen Charakters zu geben ö mü 1 Anbetracht der Notlage der Darlehensnehmer les tiefe Zinsſätze zu bewilligen. Sollte bis Ende e die Totalzeichnung des Aktienkapitals das Rec geführt ſein, ſo ſteht dem Völkerbundsrat 1 1 entſprechende Entſchlüſſe zu faſſen. Bis Unt. September ds. Is. läuft die Friſt für die Kerzeichnung des Statutsentwurfes. 1 In der Debatte n ci 13 5 der Berichterſtatter Francois Poncet, daß „ ver 14 1 von den Landwirten ſicherlich keine„Wu⸗ role 1 verlangen werde. Der türkiſche lch üßenminiſter ſprach den Wunſch aus, die Kon⸗ bention; 8 5 5 i 1 5 Namen ſeiner Regierung mit unterzeich⸗ können. Dazu wird man ihm die Möglichkeit Abwehr von Angriffen auf Eurtius Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 21. Mai. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung überraſchte geſtern Abend durch einen heftigen und nicht ohne weiteres verſtändlichen Vorſtoß gegen den Reichsaußenminiſter Dr. Curtius. Der, meint ſie, ſei ſchuld, daß in Genf ein Beſchluß zu⸗ ſtandegekommen ſei, der die mindere Berechti⸗ gung Deutſchlands aller Welt vor Augen rücke, trüge auch im tiefſten Grunde die Verantwor⸗ tung dafür, daß Deutſchlands JIſolierung in Genf eklatant geworden ſei und ſelbſt Herr Ma⸗ rinkowitſch, angefacht durch die, vor kurzem empfangene franzöſiſche Anleihe, von einer„Frie⸗ densſtßrung“ durch Deutſchland und Oeſterreich zu ſprechen gewagt hätte. Das Anſehen des Kabinetts Brüning ſei durch die Genfer Vor⸗ gänge ſchwer gefährdet: „Mit welcher Autorität kann der deutſche Reichsaußenminiſter, der in Genf eben eine ſolche Behandlung über ſich ergehen laſſen mußte, als Begleiter des Reichskanzlers an der wichtigen und über mehr als kleine Tagesfragen entſcheidenden Beſprechung in Chequerß teilnehmen?“ Wir verſtehen, wie geſagt, dieſen Vorſtoß nicht und wir vermögen auch nicht ihn zu billigen. Auch wer nicht immer von der Führung der aus⸗ wärtigen Geſchäfte durch Dr. Curtius reſtlos be⸗ geiſtert geweſen iſt, wird— wenigſtens nach den durch die Genfer Berichterſtattung vermittelten Ein⸗ drücken— finden dürfen, daß der Reichsaußenmini⸗ ſter mit Ernſt und Würde den deutſchen Part in einer von vornherein ziemlich hoffnungsloſen Sache vertreten hat. Dieſer Sache, auch der deutſch⸗öſterrei⸗ chiſchen Zollunion, wird, möchten wir glauben, kein Dienſt erwieſen, wenn man dem Miniſter, der mehr als andere ſich für ſie eingeſetzt hat, auf des Weges Mitte, noch dazu in ſo brüsker Form, den Rat zum Austritt erteilt. Was ſoll Herr Curtius denn eigentlich in dieſen Tagen verbrochen haben? Er hat ſich ſehr kühl gegeben, mit zugekniffenen Lip⸗ pen der Verweiſung des deutſch⸗öſterreichiſchen Zoll⸗ paktes an die Haager Cour zugeſtimmt. Dazu aber waren wir ja wohl ſchon beveit, noch ehe Herr Cur⸗ 2 tius nach Genf ging. Es hat ſich dann freilich am Mittwoch noch herausgeſtellt, daß Deutſchland auf Italien nicht zu rechnen hatte, auch in der Abrüſtungsfrage nicht zu rechnen hat. Doch das iſt eine Ueberaſchung doch wohl nur für die, die noch immer die Natur des sacro egoismo nicht zu begreifen lernten. Allem zuvor, ſcheint uns, wird man doch wohl die Rückkehr des Außenminiſters aus Genf und ſeine Berichterſtattung abzuwar⸗ ten haben. Vielleicht gewinnt das eine oder andere dann doch noch ein anderes Geſicht. Von kritiſchen und unterrichteten Beobachtern, wie dem zurzeit in Genf weilenden ſehr ſachkundigen Auslandsredakteur der„Germania“ wird die deutſche Jſolierung zudem keineswegs ſo tragiſch empfunden. Der urteilt: Die Iſolierung, in der ſich augenblicklich Deutſchland in Genf befindet, iſt vorüber⸗ gehender Art und wird aufhören, ſobald die juriſtiſchen Fragen im Haag geklärt ſind und die Engländer damit die Freiheit ihres Handelns wiedergewonnen haben. In der engliſchen Preſſe herrſcht ja faſt nur eine Meinung darüber, daß England ſich für Frankreich nicht noch mehr engagieren dürfte und von italie⸗ niſcher Seite ſind wir taktiſche Wendungen und Wandlungen bereits gewöhnt. Wir haben nach wie vor Grund, optimiſtiſch zu ſein und — ſo ſehr wir die Verzögerung bedauern— an eine baldige Verwirklichung unſerer Pläne zu glauben. Ein Zurück in dieſer Frage wäre mit ſo verhäng⸗ nisvollen Folgen für die internationale Politik und für unſere innere und äußere Geltung verbunden, daß kein deutſcher oder öſterreichiſcher Staatsmann dazu die Hand bieten könnte“. Anders ſteht es um die Forderung der D. A.., nachgerade zu überlegen, ob wir in Genf oder außerhalb Geufs ſtärker wären. Auf die Not⸗ wendigkeit, derlei Ueberlegungen anzuſtellen, haben auch wir bereits mehrfach hier hingedeutet. Auch dafür aber wird die Zeit doch wohl erſt gekommen ſein, wenn wirklich zweifelsfrei feſtſteht, daß wir nur Objekt des Völkerbundes ſind und ledͤglich dazu beſtimmt, unter allen Umſtänden majoriſiert zu wer⸗ den. Das indeß wird ſich doch woh! erſt in der Herbſttagung ausweiſen. Angriffe von rechts und links Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 21. Mai. Der Angriff der„DAZ.“ auf den Reichsaußen⸗ miniſter ſcheint von gewiſſen Kreiſen der Rechten als Stichwort zu einem Keſſeltreiben gegen Dr. Curtius aufgefaßt worden zu ſein. So ſchreibt die„Deutſche Tageszeitung“, das Organ des Herrn Miniſters Schiele(ö)(bei dem man eigentlich in dieſen Tagen und Wochen andere Sorgen vermuten ſollte), daß es„mit allem Nach⸗ druck“ der Meinung der„Daz.“ ſich„anſchlie⸗ ßen“ müſſe. Ein Wechſel im deutſchen Außen miniſterium wäre die gegebene, ſicher auch wirkſame Antwort auf die Behandlung Deutſch⸗ lands und Oeſterreichs in der Zollfrage. Etwas gedämpfter heißt es ſchließlich in dem agrariſchen Blatt: Herr Dr. Curtius würde, „wenn er aus ſeiner Situation, deren unerfreuliche Zuſpitzung er perſönlich nicht unmittelbar verſchul⸗ det hat, die Folgerung des freiwilligen Rücktritts zöge, weil ſie eben doch eine für das deutſche Gefühl kaum erträgliche Lage geſchaffen hat, nicht nur dem Lande, ſondern auch ſich ſelber einen guten Dienſt erweiſen.“ Auch der„Vorwärts“ ſieht in oem Artikel der „DA.“einen willkommenen Anlaß, ſeinem Unbe⸗ hagen gegen die in Genf verfochtene Sache der deutſch⸗öſterreichiſchen Zollunion, die er mit vielem Fleiß zu ſchädigen ſich mühte, noch einmal Luft zu machen.„Auch wir ſind der Meinung, daß die deutſche Außenpolitik auf bedenkliche Seiten⸗ wege geraten iſt und in den letzten Wochen nicht gerade glücklich operiert hat. Der Grund liegt nach unſerer Ueberzeugung in der Verſtärkung des nationaliſtiſchen Einfluſſes, die einen etwas ungeregelten Aktivitätsdrang im Auswärti⸗ gen Amt hervorgerufen hat.“ 5 5 Ein unerquickliches, widerwärtiges Spiel. Noch ſind in Genf die Reden über die Zollunion nicht verklungen. Noch ſtehen die Vertreter Deutſchlands in wichtigen volkstumsdeutſchen Fragen in ſchwerem Kampfe. Man wird der„Germania“ auch hier zuſtimmen müſſen, die in dem Zuſammenhang ſchreibt:„Nicht in Genf iſt die Autorität und Ver⸗ handlungsfähigkeit des Außeniniſters in Frage ge⸗ ſtellt worden; nicht dort iſt das Anſehen des Kabi⸗ netts Brüning gefährdet worden. Dies geſchieht viel eher und viel gefährlicher dadurch, daß in Deutſch⸗ land Stimmen laut werden, wie wir ſie etzt von der„DAZ.“ gehört haben. bieten, obwohl die Türkei noch nicht Mitglied des Völkerbundes iſt. Litwinow lehnte die Kredit⸗ organiſation als unbrauchbar und unzweckmäßig ab. Die oſteuropäiſchen Stagten ſtimmten begreiflicher⸗ weiſe zu. Italien legt Nachdruck darauf, den Wunſch des türkiſchen Außenminiſters zu berück⸗ ſichtigen. Dr. Curtius machte die Beteiligung von der Kapitalzeichnung Schwedens, Hollands und Englands abhängig. Von den Vertretern dieſer Staaten wurde eine dementſprechende Zuſicherung erteilt. Die Gründung der internationalen Agrarkreditbank läßt ſich demgemäß als geſichert bezeichnen, da die franzöſiſche Regierung auf die Errichtung des Bank⸗ inſtituts in Paris Verzicht geleiſtet hatte, wurde von Briand Genf empfohlen, Die Wahl Genfs hat eine intereſſante Vorgeſchichte. Wie man in ſchweizeriſchen Krei⸗ ſen erzählt, kam zwiſchen der franzöſiſchen und der eidgenöſſiſchen Regierung eine vertrauliche Einigung dahin zuſtande, daß ſich die Schweiz nunmehr direkt mit Frankreich über die Regelung der Zonen⸗ frage einigen ſoll. Als Kompenſation erklärte ſich Frankreich bereit, Genf das Monopol für alle inter⸗ nationalen Inſtitute zu gewähren, alſo auch für die Errichtung der internationalen Agrarkreditbank. Außerdem wird zwiſchen der Schweiz und Frankreich eine zollpolitiſche Regelung ſtattfinden dahingehend, daß der Genfer Kanton kleine Zölle an der franzö⸗ ſiſchen Grenze erheben kann. Dieſe Zolleinkünfte werden ſich auf rund 15 Millionen Schweizer Franken im Jahr belaufen. 142. Jahrgang— Nr. 232 Briands„äußerst gefährliches Manöver“ Ein leitendes Mitglied der franzöſiſchen Delegation in Genf übt ſchärfſte Kritik an Briands Ruſſenpolitik Was bedeutet die Oſtſee? Von Dr. Ernſt Timm, Lübeck Vorſttzender des internationalen Arbeitsansſchuſſes für das Oſtſeejahr 1991 Die tauſend und abertauſend Feſtflaggen, die ſett Tagen über Lübecks Stadt und Hafen wehten, ſind eingeholt. Die tauſend und abertauſend Kerzen, in deren Licht die Straßenfronten der alten Hanſeſtadt er⸗ ſtrahlten, ſind verloſchen. Die zweieinhalb Millionen Lampen fener 80 Scheinwerfer, die den ſtolzen gotiſchen Prachtbau von St. Marien in ein unwahrſcheinlich ſchönes Licht ge⸗ taucht hatten, hat ein Hebelgriff ausgeſchaltet. Das Oſtſeejahr 1931 iſt eröffnet! Das Erleben dieſer Feſttage will feſtgehalten werden. Es waren mehr als Feſttage. Es waren Tage, die wenigſtens für den Lebensraum der Oſtſee Zukunftshoffnung brachten. In aller Frühe des Himmelfahrtmorgens be⸗ gann„Graf Zeppelin“ von Lübeck⸗ Travemünde aus ſeinen Oſtſeejahr⸗Kundflug. In wenigen Stunden überflog er drei Oſtſeeländer: Deutſch⸗ land, Schweden und Dänemark. Während ſo das modernſte Verkehrsmittel durch ſeinen Flug Zukunftsmöglichkeiten und engſte Verbundenheit der Uferländer der Oſtſee betonte, arbeitete die Oſtſee⸗ verkehrskonferem z. Praktiker aus allen Teilen und Zweigen des Verkehrs an die Oſtſee und über die Oſtſee hatten ſich vereinigt, um die Oſtſee⸗ probleme des Eiſenbahnfährverkehrs, des Paſſagier⸗ dampfer⸗ und des Luftverkehrs ſowie der Verkehrs⸗ werbung zu erörtern. Oſtſeeverkehrswerbung iſt das große Ziel, das das Oſtſeejahr 1931 ſich geſteckt hat. Alles Politiſche wurde bewußt ausgeſchaltet, nur ſo ſchien es möglich, jene große Intereſſengemein⸗ ſchaft rund um die Oſtſee zu poſitiver ſach⸗ licher Arbeit zuſammenzubringen. Die Vertreter von Ländern, Städten und Bädern aus allen Teilen des Oſtſeeraumes waren in Lübeck verſammelt. Die große Bedeutung dieſer internationalen Veranſtal⸗ tung wird durch nichts beſſer gekennzeichnet als durch die Tatſache, oͤaß der deutſche Reichsverkehrs⸗ miniſter von Guérard während der Eröffnungs⸗ feierlichkeiten im Stadttheater perſönlich das Wort ergriff, um die Grüße der deutſchen Reichsregierung zu überbringen und die Zuſammengehörigkeit der nordiſchen, baltiſchen und deutſchen Oſtſeeküſte zu betonen. Der Ernſt des Oſtſeejahres 1931 wird ferner dadurch gebührend beleuchtet, daß am Er⸗ öffnungstage ſämtliche Staatsoberhäupter des Oſtſeegebietes Begrüßungstelgramme ſandten und darin ihre Sympathien und Wünſche für den Erfolg dieſer Veranſtaltung ausſprachen. Der Reichspräſident v. Hindenburg, die Könige von Schweden und Dänemark, die Präſidenten der Republiken Finnland, Eſtland und Lettland ſowie der Präſident des Senats der Freien Stadt Danzig ſandten Grüße und betonten ihr Intereſſe für das Oſtſeejahr als völkerverbindendes Mittel. So wird das Oſtſeejahr 1931, das ſich ganz auf eine verkehrsmäßige Arbeit beſchränken wollte, zu einer Angelegenheit, von der man mit Recht geſagt hat, ſie habe die Oſtſeeländer einander wie⸗ derum einen Schritt näher gebracht. Ein anderes bedeutſames Ereignis der Eröff⸗ nungsfeierlichkeiten war die Feſtrede von Prof. O bſt, der ſich eine geopolitiſche Betrachtung des Oſtſee⸗ gebtetes zum Ziele geſetzt hatte. Dieſe Rede wuchs weit über den Charakter einer gewöhnlichen Feſtrede hinaus. In temperamentvollen Ausführungen ver⸗ ſtand es der Redner, aus der geographiſchen Einheit des Oſtſeeraumes eine zwangsläufige Notwendigkeit zu engerer Verbindung auf wirtſchaftlichem Gebiete zu entwickeln. Seine Rede wurde ein Pro⸗ gramm, indem Profeſſor Obſt eine wirtſchaftlich eingeſtellte, kulturell unterbaute Oſtſee⸗Union forderte:„Das Oſtſeegebiet, wohl differenziert in ſeinen einzelnen Teilen, aber doch raumgebunden und ſchicksſalverbunden, derart, daß jeder Teil fühlt, wie ſehr ſeine Intereſſen mit denen des Ganzen konform gehen, wie ſehr er gewinnt durch aufrichtige und freundſchaftliche Zuſammenarbeit mit jedem an⸗ deren, wie glückhaft für alle das Bejahen des Ge⸗ dankens einer wirtſchaftlich eingeſtellten, kulturell unterbauten Oſtſeeunion wäre. Die Staaten an der Oſtſee ſind in jeder Weiſe dazu berufen. Mögen ſie die Kraft zum Handeln finden, ihren Völkern zum Segen, ganz Europa zum Heil.“ ite/ Nummer 232 88 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 21. Mai 1051 Sind auch aus anderem Munde hervorragende Worte über Oſtſeeverbundenheit geſprochen, ſo bil⸗ dete doch, wie von den Veranſtaltern auch gehofft, jene Feſtrede gewiſſermaßen den Höhepunkt der Er⸗ öffnungsfeierlichkeiten. Die programmatiſchen Be⸗ trachtungen von Profeſſor Obſt wurden zu dem meiſterörterten Diskuſſionsgegenſtand. Gewiß wer⸗ den unendliche Schwierigkeiten zu überwinden ſein, ehe es gelingt, dieſe Oſtſeeunion wirtſchaftlicher Art zu verwirklichen. Aber ſind nicht ſchon Anſätze genug vorhanden? Im Norden die Beſtrebungen auf handelspolitiſchem Gebiete unter Führung von dem däniſchen Außenminiſter Munch und dem ehe⸗ maligen norwegiſchen Staatsminiſter Mowinckel, Beſtrebungen, die darauf abzielen, eine handelspoli⸗ tiſche Annäherung der ſkandinaviſchen und baltiſchen Länder herbeizuführen. Auf der Sübdküſte der Oſtſee haben Deutſchland und Oeſterreich in dieſer Richtung die Inttiative ergriffen. Warum ſollte es nicht ein⸗ mal möglich werden, dieſe beiden Gruppen ver⸗ ſchiedener Staatseinheiten im Norden und Süden der Oſtſee zu einer einzigen handelspolitiſchen Einheit zuſammenzufaſſen!? Das alles ſind Ge⸗ danken, die das Oſtſeejahr 1931 nicht angeſchnit⸗ ten hat und nicht anſchneiden wollte. Aber mit dem Oſtſeeverkehr, deſſen Förderung das Oſtſeejahr 1931 intenſiv betreiben will, ſind alle andern Fragen des Oſtſeeraumes lebendig geworden, Fragen der Wirt⸗ ſchaftspolitik und ſchließlich auch Fragen der hohen Politik. Aber auch ganz andere Dinge ſind bei den Lübecker Eröffnungsfeierlichkeiten zu ihrem Rechte gekommen. Die Kultur. Lübeck iſt nun mal die Stadt tradi⸗ chtoneller Kunſt und jahrhundertealter Muſik. Da durfte auch im Oſtſeejahr 1931 die Kultur nicht ver⸗ nachläſſigt werden. Im Behnhauſe wurde eine im⸗ poſante Schau nordiſcher und deutſcher Maler eröff⸗ net, die unter dem Motto„Die Oſtſee im Bilde“ altsgeſtellt haben. In der Marienkirche verſammelte ſich eine erleſene Muſikgemeinde zu einem Nordiſch⸗ Deutſchen Orgelkonzert. Und dann die Oſtſee⸗ kantate. Die hochgelehrte Muſikkritik iſt verſchie⸗ dener Meinung. Wenn es aber darauf ankam, dem würbigen Feſtakt im Stadttheater, zu dem ſich Mini⸗ ſter, diplomatiſche und konſulariſche Vertreter aller Oſtſeeländer, die Vertreter von Wirtſchaftsverbän⸗ den, Verkehrsunternehmungen und Verkehrsorgani⸗ ſationen und der Preſſe mit den Lübecker Freunden zuſammengefunden hatten, auch einen würdigen Ab⸗ ſchluß zu geben, ſo muß geſagt werden, daß dieſes Ztel voll erreicht wurde. Es war vielleicht ein Wag⸗ ms, ſämtliche Nationalhymnen der Oſt⸗ ſeeländer zu einem Schlußſatz der Oſtſeekantate zu verarbeiften. Aber der gewaltige Eindruck und das Gefühl von Nationalbewußtſein, verbunden mit dem Gefühl der Zuſammengehörigkeit zu den befreundeten Nachbarländern waren jedem Teilnehmer dieſes Feſtaktes anzumerken. Eine erleſene Vorführung des„Roſenkapalier“ mit her⸗ borragenden Gäſten aus Berlin, Wien und Dresden bildete den Abſchluß dieſer kulturellen Darbietungen, bis dann um 11 Uhr die 80 Scheinwerfer ihr Licht auf die Türme von St. Maren warfen und ſich die Jugend zu einem Lampionkorſo auf Trave, Wakenitz und Kanal traf. Und als dieſer Feſttag zifferblatt⸗ mäßig zu Ende war, da begannen die Männerchöre im Anblick der lichtüberfluteten Marienkirche ein Mitternachtskonzert unter freiem Himmel Der Himmel war gnädig, es war ſchwül.) Die Lübecker Eröffnungsſfeierlichkeiten hatten damit ihr Ende erreicht. Am Morgen begann in Kiel die Eröffnung der großen Nordiſchen Hafen⸗ Schiffahrts⸗ und Verkehrsaus⸗ ſtellung, die Eröffnung der bedeutſamen O ſt⸗ ſeehafen konferenz. So iſt im Oſtſeejahr 1931 immer etwas los. Glied um Glied rollt die Kette der 250 Oſtſee jahr veranſtaltun gen ab. Wenn alle Veranſtaltungen ſo von Erfolg und — Wetter begünſtigt werden wie die der letzten Tage, dann wird das Oſtſeejahr 1931 voll und ganz ſeine Miſſion erfüllen: für die Oſtſee zu wer⸗ bem! Die Finanzkonferenz der Länder Drahtbericht unſeres Berliner Büros d— Berlin, 21. Mai. An der geſtrigen Beſprechung der Finanzminiſter der Länder hat, wie wir hören, eine Zeitlang auch der Reichsfinanzminiſter Dietrich teilgenommen, Er hat, ſoweit wir unterrichtet ſind, das Treffen der Finanzminiſter dazu benutzt, um ſie in großen Zügen mit ſeinen Plänen auf dem Gebiete der Reichsfinanzen und der Sozialverſicherungen be⸗ kannt zu machen und ihre Auffaſſungen darüber zu erſorſchen. Dabei konnte es ſich naturgemäß nur um einen erſten, mehr ſtimmungsmäßigen Eindruck handeln, den der Reichsfinanzminiſter aus den Dar⸗ legungen ſeiner Kollegen in den Ländern gewann. Im übrigen galten, wie wir hier bereits ausgeführt haben, die Erörterungen den drängendſten Fragen der Länder⸗ und Gemeindefinanzen. Auch dabei hat es ſich nach der ganzen Art und Abſicht der Zuſam⸗ menkunft nur um einen Austauſch von Meinungen und Anregungen gehandelt. Beſchlüſſe ſind, wie wir aus beſter Kenntnis zu verſichern vermögen, nicht gefaßt worden. Im Gegenſatz zu anderen Darſtellungen konnten wir ſeſt⸗ ſtellen, daß das Steuervereinheitlichungs⸗ geſetz und der in dieſer Frage zwiſchen dem Reich und Bayern entſtandene Meinungsgegenſatz bei der Ausſprache keine Rolle geſpielt hat. Um die Bei⸗ legung dieſes Konfliktes will ſich der Kanzler heute in einer Unterredung mit dem Landes vorſitzen⸗ den der Bayeriſchen Volkspartei, Schäffer, mühen. Die Finanzkonferenz hatte, das ſei noch erwähnt, einen durchaus internen und vertraulichen Charakter. Die Länderminiſter wie auch Herr Dietrich waren ohne jebe Begleitung erſchienen. Zentrumsberatung mit dem n Kanzler 5 unſeres Berliner Büros I Berlin, 21. Mai. Am Mittwoch Nachmittag hat ſich im Reichstag der Vorſtand der Zentrumsfraktion verſammelt, um über die politiſche Lage zu beraten. Die Aus⸗ ſprache galt, wie in einem Kommuniqué erklärt wird, dem Ausfall der oldenburgiſchen Wah⸗ Drahtbericht len und dem Ergebnis der Genfer Ratsta⸗ gung. Der Reichskanzler, der dem größten Teil der Beratungen beiwohnte, hat, wie wir hören, in einem ausführlichen Referat die dermalige politiſche Lage und vor allem die finanzielle Situation, wie ſie der Reichsregierung ſich darſtellt, behandelt. Bei der Gelegenheit hat er auch den Rahmen abge⸗ zeichnet, in dem die Maßnahmen ſich bewegen wer⸗ den, mit denen das Kabinett dem Defizit in Reich, Ländern und Gemeinden zu ſteuern ſuchen will. Einzelheiten aus dem Inhalt der bevorſtehen⸗ den Notverordnung hat er jedoch, wie uns verſichert wird, nicht mitgeteilt. Im übrigen werden wir aus Zentrumskreiſen dahin unterrichtet, daß der Fraktionsvorſtandsſitzung eine beſondere politiſche Bedeutung nicht zuzuſpre⸗ chen iſt. Es habe nämlich durchaus kein aktuel⸗ ler Anlaß zu ihrem Zuſammentritt geführt, viel⸗ mehr habe man noch in der letzten Vorſtandsſitzung unmittelbar nach der Vertagung des Reichstages die Abrede getroffen, am 20. Mai ſich wieder zu ver⸗ ſammeln. Der Streik der franzöſiſchen Textilarbeiter Telegraphiſche Meldung — Paris, 21. Mai. Wie Havas aus Lil le berichtet, bezifferte ſich die Zahl der ſtreikenden Textilarbeiter geſtern auf 115000, alſo beinahe ſämtliche Arbeiter. In Toureoing ſtreiken von insgeſamt 46000 Arbeitern 43 500(darunter 25 000 belgiſche Grenzarbeiter). Die in dem dortigen Bezirk noch arbeitenden Leute ſind in vier Fabriken beſchäftigt, die die Forderungen der Arbeiter bewilligt haben. Inzwiſchen hat der Verband der Tertilinduſtriel⸗ len von Roubaix und Tourcoing an den Arbeits⸗ miniſter ein Schreiben gerichtet, in dem er mitteilt, die Textilinduſtriellen ſeien zu einer Wiederauf⸗ nahme der Verhandlungen über die Lohnfrage bereit, da ſie erfahren hätten, die belgiſchen Textilarbeiter auf franzöſiſchem Boden, ſoweit ſie in ſozialiſtiſchen und chriſtlichen Gewerkſchaften organiſiert ſind, woll⸗ ten auf die Anweſenheitszulage verzichten. * Die Transportarbeiter⸗Gewerkſchaf⸗ ten von Roubaix, Tourcoing und Lille haben be⸗ Schweres Autoungtück — Friedrichshafen, 21. Mai. Im Seewald bei Friedrichshafen ereignete ſich am Mittwoch abend ein Autbounglück, dem ein Menſchen⸗ leben zum Opfer fiel. Das Dienſtauto des Ar⸗ beits amtes Ravensburg wollte einen Rad⸗ fahrer überholen, als ihm von der Gegenſeite ein von einer Dame geſteuerter Wagen entgegenkam. Beim raſchen Bremſen ſchleuderte das Dienſtauto und fuhr auf den entgegenkommenden Wagen auf, der in den Straßengraben gedrückt wurde, wodurch zwei ſeiner Inſaſſen leichte Verletzungen erlitten. Der im Dienſtauto ſitzende Arbeitsamtsdirektor Theater und Muſik Neueſtes vom Tage Paul Hindemith hat den Intendanten Maiſch benachrichtigt, daß er der morgen ſtattfindenden erſten Wiederholung ſeiner luſtigen Oper„Neues vom Tage“ zuſammen mit dem Textdichter Marcellus Schiffer perſönlich beiwohnen wird. * „ueber allem Zauber Liebe“. Für das am Samstag im Nationaltheater zur Urauffüh⸗ rung kommende phantaſtiſche Schauſpiel„Ueber allem Zauber Liebe“ von Calderon, Neudichtung von Wilhelm von Scholz, hat Dr. Ernſt Cremer die muſikaliſche Einrichtung beſorgt, die er ſelbſt diri⸗ giert. Das Schauſpiel behandelt das Circe⸗Aben⸗ teuer des Odyſſeus(Ulyſſes) das aus dem 10. und 12. Geſang des Odyſſes Homers bekannt iſt. Die Zau⸗ berin Eirce ſpielt Eva Fiebig, den Ulyſſes Erich Mitſil. Die übrigen Geſtalten der Dichtung ſind teils Gefährten des Odyſſeus, darunter die bekann⸗ ten komiſchen Figuren des ſpaniſchen Theaters, Le⸗ porell und Klarin, teils Mädchen der Circe und andere in ihrem Dienſt ſtehende Naturweſen und Verzauberte. Die Inſzenierung von Richard Dorn⸗ ſeiff verlegt die Handlung nicht in die Antike des Homer, ſondern gibt ihm ein zeitloſes Barockgewand. Schüler⸗Konzerte Werber⸗Römer. Wie im vori⸗ gen Jahre, erforderte die überraſchend große Anzahl der von der erfahrenen Klavier⸗Pädagogin Frau Hanni Werber ⸗Römer liebevoll herangebildeten und zum Vorſpiel für reif befundenen Schüler und Schülerinnen eine Verteilung der überreichen Vor⸗ tragsorönung auf zwei Veranſtaltungen. Beſtätigte ſchon der erſte Teil den günſtigen Eindruck, den wir Hinſichtlich der muſikerziehlichen Arbeit, was Ton⸗ und Anſchlagsbildung anbetrifft, in früheren Vor⸗ führungen gewonnen hatten, ſo können wir vom zweiten Abend, den die vorgeſchrittenen Schüler be⸗ ſtritten, zu unſerer Freude berichten, daß, ſelbſt bei Anlegung des ſtrengſten Maßſtabes, die vorſpielen⸗ den Schüler geſteigerten Anſprüchen gewachſen waren. Die Anforderungen an gereifte Schüler können,— um wiederholt vorgebrachte irrige Anſichten zurück⸗ zuweiſen— nicht genug hoch geſtellt werden ohne Rückſicht auf die weitere Verwertung. Schon die ein⸗ leitende im Zeichen der Mozart⸗Gedenkfeſer ſtehende, von den Frl. Eliſ. Liuk und Trudel Fiſchbach vorgetragene vierhändige Sonate von Mozart lie⸗ ferte durch klare Auſhekung der thematiſchen Fäden ſchloſſen, den Textilarbeiterſtreik in Nordfrankreich dadurch zu unterſtützen, daß ſie ihren Mitgliedern die Beförderung von Textilwaren unterſagen. Schwere Streikausſchreitungen in Polen Meldung des Wolffbüros Warſchau, 20. Mai. In Jawornow, einem Grubenort im Kohlengebiet von Dombrowa, kam es zu ſchweren Ausſchreitungen ſtreikender Arbeiter. Etwa tanſend Arbeiter wollten in eine Grube eindringen, um ſie zu er⸗ ſäufen. Die Polizei, die den Grubeneingang ver⸗ teidigte, wurde mit Steinen beworfen. Ueberdies ſollen aus der Menge Revolverſchüſſe gefallen ſein. Die Polizei gab eine Salve ab, durch die vier De⸗ monſtranten getötet und ſieben verletzt wurben. Die flüchtende Menge wollte auf der Straße eine Barrikade errichten, wurde aber zum zweiten Male auseinandergetrieben. Brüſt le wurde durch den Anprall aus dem Wagen geſchleudert und ſofort getötet. Der Kaſſierer des Arbeitsamtes Ravensburg erlitt leichte Verletzungen am Kopf, während der Chauffeur mit dem Schrecken davonkam. Er wurde verhaftet. — Paris, 20. Mai. Ein von Ouſtrie kontrolliertes Unternehmen, die Soeieté'Expanſion de L Induſtrie Franeaiſe, mit einem Kapital von 25 Millionen, iſt handelsgerichtlich bankerott erklärt worden. — London, 20. Mai. General Du Cane, Gou⸗ verneur von Malta, iſt aus Privatgründen zurück⸗ getreten. — ͥ öW d Nm Badiſche Politik Aus dem Landtag Annahme der Haushaltsordnung— Mit allen gegen 10 Stimmen bei 5 Enthaltungen— Zweite Leſung erſt nach Pfingſten st. Karlsruhe, 20. Mai. Der Landtag hat in ſeiner heutigen Sitzung die Beratung des Geſetzentwurfes einer Staatshaus⸗ haltsordnung zu Ende geführt und das Geſetz in erſter Leſung verabſchiedet mit allen Stimmen der Regierungsparteien, der Volkspartei und der Witt, ſchaftspartei, Bauernpartei gegen zehn Stimmen der Deutſchnationalen, der Nationalſozialiſten und Kom⸗ muniſten bei fünf Enthaltungen der Staatspartei Die ſofortige zweite Leſung ſcheiterte an dem Widerſpruch von mehr als fünfzehn Abgeordneten, ſo daß die zweite Beratung erſt in der übernächsten Woche vorgenommen werden kann. Die über dreiſtündige Debatte bewegte ſich zum Teil noch in ziemlich erregten Bahnen, eine Nach⸗ wirkung der ſtarken Geſchäftsordnungsdebatte vom geſtrigen Dienstag abend. In ſachlicher Beziehung entwickelte der Abg. Hofheinz(Staatspartei) noch einmal alle Bedenken grundſätzlicher, formaler und materieller Art, die ſich gegen die vorliegende Faſſung des Entwurfs richten. Bemerkenswert war die Feſtſtellung, daß die Staatspartei bereit ſei zu einer Beſchränkung der Länderparlamente auf dem Wege der Reichsreform, daß ſie ſich mit aller Entſchiedenheit wenden müſſe gegen die Beſchneidung ihrer Rechte, ſolange ſie noch in der bisherigen Form beſtehen, Das geſchehe durch die Uebertragung einer Reihe von Vollmachten und Ermächtigungen auf den Fi⸗ nanzminiſter. Die Ermächtigung dürfe aber keines⸗ falls ſo weit gehen, daß der Finanzminiſter Aus⸗ gabenkürzungen vornehmen kann dergeſtalt, daß dieſe nur im Verwaltungswege oder durch Regie⸗ rungsmaßnahmen ohne Einflußmöglichkeit des Land⸗ tags zu Deckungen an anderen Stellen verwendet werden dürfen. Der Sprecher des Zentrums, Abg. Eggler und der ſozialdemokratiſche Abg. Rückert ſtimmten dem Entwurf in der vorliegenden Faſſung zu. Der deutſchnationale Sprecher Dr. Schmitt⸗ henner begrüßte, daß der Finanzminiſter geſtern ungeſchminkt in finanzieller Beziehung die Wahr⸗ het geſagt hat. Er glaubt aber, die bisherigen Re⸗ gierungsparteien nicht ganz von Schuld freiſprechen zu können und lehnt deshalb auch die Zuſtimmung zu dem vorliegenden Geſetz ab. Die Kom mu⸗ niſten lehnen den Entwurf ebenfalls ab und zwar, wie der Abg. Bock ſagt, weil dieſes Geſetz„den Ab⸗ bau der Demokratie bedeute und ſich auf einer klaren faſziſtiſchen Linie auf dem Wege zur Finanzdik⸗ tatur bewege“. Der Wirtſchaftsparteiler von Au begrüßte die Grundtendenz der Vorlage, auch be⸗ züglich der verſtärkten Stellung des Finanzminiſters, zu dem er perſönlich das Vertrauen habe, daß er mit der größten Sparſamkeit walten werde. Daß die Nationalſozialiſten den Entwurf ableh⸗ nen, iſt bei ihrer grundſätzlichen Einſtellung ſelbſt⸗ verſtändlich. Nach einigen perſönlichen Bemerkungen vertagte ſich das Haus auf Donnerstag 9 Uhr. Eiſenbahnunglück in Lyon Telegraphiſche Meldung — Paris, 20. Mai. Heute iſt bei der Einfahrt in den Lyoner Bahnhof in Paris eine Rangierlokomotive auf einen Vor⸗ brtszug, der vollbeſetzt aus Montargis ein. fuhr, aufgefahren. Die Rangiermaſchine, deren Fithrer anſcheinend die Halteſignale nicht rechtzeillg beachtet hatte, riß dabei die Seitenwand von drei Wagen auf. Fünf Schwerverletzte mußten ins Krankenhaus übergeführt werden. Bei zweien von ihnen liegt Lebensgefehr vor. 20 Leicht ver⸗ letzte konnten ſich nach Anlegung von Notꝛper⸗ bänden in ihre Wohnungen begeben. und ſorgſältige Ziſelierung des Paſſagenſpiels den beſten Beweis, zu welch hohem Grade das kü n ſt⸗ leriſch empfundene(leider viel zu wenig gepflegte) Vierhändig⸗Spiel gehoben werden kann. Eliſabeth Link bot eine techniſch ſowie nach Seite der durch⸗ geiſtigten Auffaſſung hochſtehende Leiſtung mit Beet⸗ hovens-dur-Variationen. Dieſelben Vorzüge einer ppetiſchen Wiedergabe, die nur auf Grund ſoliden tech⸗ niſchen Könnens möglich iſt, ſtellte Trudel Fiſch⸗ bach ins Licht mit den feinſinnig dargebotenen Pa⸗ pillons von Schumann. Eduard Bruker zeigte ſich den Anforderungen der„Ball“⸗Polonaiſe von Chopin nicht nur rein phyſiſch gewachſen, ſondern ermöglichte durch etwas langſameres Zeitmaß eine erfreulich pla⸗ ſtiſche Wiedergabe der vielen Doppelgriffe. Einen gün⸗ ſtigen Eindruck hinterließ ferner Ekkehard Fiſcher mit einer wenig bekannten Novyellette von Schumann. Unter einer gewiſſen Hemmung, die die Wiedergabe namentlich hinſichtlich des exakten Zeitmaßes trübte, litten die Tonſtücke aus den Jahreszeiten von Tſchai⸗ kowſky und Préludes von Chopin(Frl. Schulz, Schwind und Butſch). Hervorragendes Können, das auf entſchiedener Begabung, gepaart mit der nötigen Ausdauer beruht, erwies Luiſe Günther mit der 8. Ungar. Rhapſodie von Liſzt, die mit vollem Recht an den Schluß des anregenden Abends geſtellt wurde. Die erfreulichen Fortſchritte der Schüler fallen aber nicht nur auf Rechnung der Eleven, ſondern legen das beſte Zeugnis für die pädagogiſch reife und ziel⸗ bewußte Führung der Meiſterin Frau Werber⸗ Römer ab. 0. Abſchluß der Alemauniſchen Woche. Zum Ab⸗ ſchluß der diesjährigen alemanniſchen Woche, die im Freiburger Stadttheater noch ein Kaſpar⸗ Hauſer⸗Stück„Richter Feuerbach“ des württembergiſchen Dichters Schäfer in einer ſehr ſorgfältigen Aufführung und eine Aufführung des Muſikdramas von Alban Berg brachte, gaſtierte das Baſler Stadttheater. Es gab Roſſinis„Barbier von Sevilla“ in der Originalfaſſung. Die Neu⸗ inſzenierung beſorgte Direktor Dr. Wölterlin, die Stabführung hatte Kapellmeiſter Gottfried Becker. Das Stück, das ſchon in Baſel ſtürmiſchen Erfolg hatte, fand auch beim Freiburger Publikum, das ſehr zahlreich erſchienen war, eine äußerſt herzliche Auf⸗ nahme. Schon bei der Auftsittsarie des Figaro(Jo⸗ ſef Hunſtinger) war der Kontakt mit dem Publi⸗ kum hergeſtellt, der von Szene zu Szene ſich ſteiboerte und bei offener Bühne wiederholt Beifallsſtürme auslöſte. Insbeſondere die Darſtellung der„Roſine“ durch Friedl Prechtl ragte aus der recht guten Auf⸗ gemacht führung hervor. Kapellmeiſter Becker und Direktor Dr. Wölterlin konnten ſich am Schluß zuſammen mit den Darſtellern wiederholt vor dem Vorhang zeigen und reichen Beifall entgegennehmen. Pädagogiſche Ausſtellung in Frankfurt a. M. Anläßlich der zu Pfingſten zu Frankfurt am Main ſtattfindenden Jahrestagung des Deutſchen Lehrervereins, zu der man bekanntlich nahezu 7000 Delegierte aus allen Teilen des Reiches er⸗ wartet, wird in einer Pädagogiſchen Ausſtellung zum erſten Mal ein Querſchnitt durch das Bildungs⸗ weſen einer deutſchen Großſtadt gegeben werden. Im Bildungsweſen Frankfurts iſt eine gewaltige Summe von Kräften eingeſpannt, die hier durch figürliche Darſtellung der Allgemeinheit anſchaulich werden ſollen. Außer der eigentlichen Schulbildung wird die Ausſtellung alle Berufsbil⸗ dung und berufliche Fortbildung umfaſſen. So wird gezeigt, daß z. B. im Reichsbahndirektionsbezirk Frankfurt etwa 20 000 Perſonen, im Oberpoſtdirek⸗ tionsbezirk etwa 10000 Perſonen am Bildungsweſen beteiligt ſind; dazu kommen die Finanzverwaltung, die Juſtiz und das akademiſche Bildungsweſen, das r ĩðV.ͥß00d ͤvdcp ccc ͤ Vcc Prof. Lothar Alfred Wegener 7 Braf. Wegener, der mit ſeinen Expeditions⸗ mitgliedern zu einer Durchquerung Grönlands auf⸗ lebrochen war und ſeit Oktober vergangenen Jahres kein Lebenszeichen mehr gab, hat, wke ſich tetzt herausſtellte, den Tod im Eiſe gefunden. in der Univerſität mit ihren etwa 40 Inſtituten allein mehrere Tauſend Perſonen umfaßt. Die un⸗ abhängige Volksbildung, die Arbeit der Kirchen, Parteien und Gewerkſchaften auf dieſem Gebiet ſind ebenfalls hier berückſichtigt. Eine Lehrmittelſchau, eine Sonderausſtellung von Schulſparbildern und vorausſichtlich eine Schau moderner Schulbauten werden die Ausſtellung ergänzen. Die aus, ſchließlich von Lehrern geſchaffene Aus, ſtellung wird vom 23. Mai bis Anfang Juni ge⸗ öffnet und unentgeltlich zu beſichtigen ſein. Der Mannheimer Doktor Der wirtſchaftswiſſenſchaftliche Doktor an der Handelshochſchule Nachdem zu Beginn dieſes Jahres der erſte Be⸗ werber um die Würde des Doktors der Wirtſchaſts⸗ wiſſenſchaften(Dr. rer. oec.] die mündliche Prüfung beſtanden hatte, beſtanden am Dienstag zwei weitere Kandidaten dieſe Prüfung mit Note gut. Es handelt ſich um die Studenten Echternkamp, deſſen Dok torarbeit„Marktanalytiſche Studien in der Metal betteninduſtrie“ behandelt, und Rau pp, der„die Berggewerkſchaft als Unternehmungsform“ unter⸗ ſuchte. Beide Dotoranden haben ihre Arbeiten bei dem Direktor des Betriebswiſſenſchaftlichen Inſtituts an der Handelshochſchule, Prof. Dr. le Coutre, an⸗ gefertigt.: Seit rund zwei Jahren hat die Mannheimer Han“ delshochſchule das Recht, den Doktortitel zu verleihen. Bis jetzt haben aber erſt drei Doktoranden die münd⸗ liche Prüfung beſtanden. Die öffentliche Pte“ motion(und damit das Recht, den Doktortitel zu führen) erlangen ſie jedoch erſt nach erfolglet Drucklegung ihrer Arbeiten und Abliefe⸗ rung einer gewiſſen Anzahl von Pflichtexemplaren an die Hochſchule. 15 Wenn bisher nur ſo wenige Kandidaten dem e ſtrebten Ziele näher gekommen ſind, ſo drückt 1 darin das auch an anderen Handelshochſchulen 15 zuſtellende Beſtreben aus, nur die Verfaſſer 525 wirklich guten und wifſenſchafklich ben lichen Diſſertationen zur Prüfung zue ſen, um gegenüber den alteingeſeſſenen m e 5 die wiſſenſchaftliche Qualiftkation der jungen Berne hochſchulen zu beweiſen. Hoffen wir, daß infolge 1 ſer ſtrengen und berechtigten Ausleſe von der Men heimer Handelshochſchule recht viele Arbeiten 1. Weg finden, die gleicherweiſe der Wiſſenſchaft wie Praxis Anregungen geben. 91 allen veite tai. g die haus⸗ etz in n der Wirt⸗ n der Kom⸗ artei. dem en, ſo ichſten zum Nach⸗ vom ehung noch r und aſſung eſtern Wahr⸗ n Re⸗ rechen mung mu⸗ zwar, n Ab- klaren g dik⸗ n Au h be⸗ iſters, aß er Daß ableh⸗ ſelbſt⸗ ungen — — 2 . — . Donnerstag, 21. Mai 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— Vierzig Jahre Raiffeiſen⸗Verband Reichsminiſter a. O. Dr. Hermes ſpricht über den Exiſtenzkampf der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften Raiffeiſen⸗ Verband E. V. Lud⸗ hielt geſtern im Friedrichspark ſeine diesjährige Verbandstagung, die zugleich die Io fährige Jubiläumstagung war, ab. Die Wände des Saales waren mit Fahnen in den bayeri⸗ ſchen und badiſchen Farben drapiert. In einer Baum⸗ hinter dem Tiſch des Vorſtandes und der heigeeilt, um über die geleiſtete Arbeit Bericht ent⸗ gegenzunehmen und neue Anregungen für weiteres Wirken zu erhalten. Der Verbandsvorſitzende Dr. Nolten gab in ſeiner Begrüßungsanſprache ſeiner Freude über den ſtarken Beſuch Ausdruck und gedachte vor Eintritt in die Tagesordnung mit warmen Worten des verſtorbenen Führers Pfarrer Blu m, zu deſſen ehrendem Gedenken ſich die Anweſenden von ihren Sitzen erhoben. Erſt dann ſchritt Dr. Nolten zur Be⸗ grüßung der Ehrengäſte, deren Verdienſte um den Verband und die Wirtſchaft er eingehend würdigte. So konnten begrüßt werden als Vertreter der Pfäl⸗ ziſchen Regierung Oberregierungsrat Heintz, des Reichsverbandes landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes, der Preußen⸗ Kaſſen Regierungsrat Albersmann, des Pfäl⸗ ziſchen Genoſſenſchaftsverbandes Geheimrat Ka⸗ tholy, der Kreisbauernkaſſe Pfalz und des Land⸗ wirtſchaftlichen Kreisvereins Oekonomierat Wün⸗ ſtel, ferner verſchiedene Herren vom Landwirtſchaft⸗ lichen Kreisausſchuß und von den ländwirtſchaftlichen Verſuchsanſtalten Speyer, Darmſtadt und Limburger Hof. Im weiteren Verlauf ſeiner Anſprache wür⸗ igte der Redner die Verbundenheit der Länder Ba⸗ den⸗Pfalz⸗Heſſen und der Saar, wies auf die ein⸗ mütig geführten Verhandlungen innerhalb des Ver⸗ bandes hin und brachte zum Ausdruck, daß die Ge⸗ goſſenſchaften einen außerordentlichen Wirtſchafts⸗ ſaktor darſtellen. 1 Oberregierungsrat Heintz und Wünſche der Regierung. Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes gedachte der weittragenden Ver⸗ dienſte, die ſich Dr. Nolten um das Zuſtandekommen der landwirtſchaftlichen Einheitsorganiſation erwor⸗ hen hat. Regierungsrat Albersmann ſtellte ſeſt, daß im Genoſſenſchaftsweſen Glaube und Ver⸗ trauen zur guten alten Sache herrſchen. Ferner ſprachen noch Geheimrat Katholy, Prof. Dr. Kling und Oekonomierat Wünſtel. Generalſekretär Dr. Rohr gab den Jahresbericht, überbrachte Grüße aus dem wir nur einige Punkte hervorheben wollen: Beſonders das letzte Jahr war für die Landwirt⸗ ſchaft ein Jahr der Not, denn trotz der nieoͤrigen Preiſen, die auch in ihren abſoluten Zahlen die der Vorkriegszeit relativ unterſchritten, wurde eine un⸗ gewöhnliche Abſatzſtagnation verurſacht. Auch für die Spar⸗ und Darlehenskaſſenvereine bedeutete das vergangene Jahr eine Zeit ſtärkſter Kon⸗ zentration und Wachſamkeit nach jeder Richtung. Wie viele kleine Bauern wären in den Strudel der Konjunktur geriſſen worden, wenn nicht die Genoſſenſchaft vielen Hort und Schutz geweſen wäre. Als wichtigſtes Ereignis, nicht nur vom rein genoſſenſchaftlichen Standpunkt aus, ſondern auch bon allgemein volkswirtſchaftlicher Bedeutung, darf der im Februar vollzogene Zuſammenſchluß der heutſchen ländlichen Genoſſenſchaften im„Reichs⸗ verband der deutſchen landwirtſchaft⸗ lichen Genoſſenſchaften— Raiffeiſen „ B. Berlin“ angeſehen werden. Die Konzentra⸗ lion der Kräfte will neuen Autrieb und ſtarke Stoß⸗ kraft geben. Dem neuen Reichsverband ſind rund 0 v. H. der geſamten deutſchen ländlichen Genoſſen⸗ ſchaften angeſchloſſen: von 40 798 Genoſſeuſchaften 36 476. Dem Zwecke ſtärkerer Konzentrierung der genoſſenchaftlichen Kräfte, ihrer ungehinderten und reibungsloſen Entfaltung diente auch die Schaffung 0„Genoſſenſchaftlichen Arbeitsgemeinſchaft in der Pfalz“. Der Raiffeiſen⸗Verband Ludwigshafen hatte Ende 1930 432 Genoſſenſchaften mit über 57 000 Mitgliedern aufzuweiſen. Von dieſen 432 Genoſſenſchaften ſtehen an erſter Stelle die Spar⸗ und Darlehenskaſſenvereine mit 343. An zweiter Stelle folgen die 28 Winzer⸗Ge⸗ noſſenſchaften und an dritter Stelle 20 Obſt⸗ und Gartenbau⸗Genoſſenſchaften. Die Spar⸗ und Dar lehenskaſſenvereine ſind das Rückgrat des Ver⸗ bandes. Die Geldnot brachte viele Mitglieder in die Reihen des Verbandes, da ihnen von dieſer Seite Hilfe zu teil wurde, die man anderweitig ver⸗ ſagte. Es wurde vielen geholfen, es hätte aber noch mehr geholfen werden können, wenn man ſich an einigen Stellen nicht zu einſeitig feſtgelegt hätte. Als Parole iſt nunmehr ausgegeben worden, daß kein Kredit mehr gewährt wird, wenn bei Bauvorhaben nicht mindeſtens 30 Proz. und bei Landkäufen 30—50 Proz. geſpart worden ſind. Die Geſchäftsanteile ſind ſeit 1929 um 70000 Mk. geſtiegen. Die Vereine konnten im letzten Jahre einen Gewinn von 200 000 Mark buchen, eine Summe, die über dem Durch⸗ ſchnitt liegt und 30 000 Mk. höher iſt, als im letzten Jahre. Entlaſtung des Vorſtandes und die durch die Gründung des Reichsverbandes bedingten Satzungs⸗ änderungen wurden einſtimmig gutgeheißen, wie auch die in der Verbandsratsſitzung ausgeloſten Mit⸗ glieder Bürgermeiſter Dejon⸗Kirrberg, Bürger⸗ meiſter Straſſer⸗Knopp und Altbürgermeiſter Stephan⸗ Altlußheim zum Verbandsrat gewählt wurden. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand die Rede des Reichsminiſters a. D. Dr. Hermes über das Thema „Die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften im Kampf um die Sicherung der bäuer⸗ lichen Wirtſchaft“. Der Redner ſtellte zunächſt feſt, daß ſich in volkswirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht das Bild gegenüber der Vor⸗ kriegszeit nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Weltwirtſchaft vollkommen verändert hat. Agrarſtaaten ſind Induſtrieſtaaten geworden. Andere Staaten haben ihre landwirtſchaftiiche Ertragsfähig⸗ keit geſteigert. Bei dem Getreide weiß man nicht mehr, wie man ſich vor dem Ueberſchuß retten ſoll. Ein weiteres Beiſpiel bietet die Zuckerproduk⸗ tion, die vom Weltmarkt abgeſchloſſen wurde, da für die Zuckerrüben in Deutſchland ſolche Preiſe ge⸗ zahlt wurden, daß ein Anbau Verluſt bringen mußte. Durch die Abſchnürung konnten vernünftige Preiſe erzielt werden, die jedoch wieder durch den damit verbundenen verſtärkten Anbau von Zuckerrüben ge⸗ drückt wurden. Es iſt klar, daß in ſolchen Fällen eine Fürſorge eintreten muß, da ſonſt die einheimiſche Produktion durch die ausländiſche glatt über den Haufen gerannt würde. Keinesfalls dürfen Ruß⸗ lands Anſtrengungen hinſichtlich der Produktions⸗ ſteigerung in landwirtſchaftlichen Produkten unter⸗ schätzt werden. Es iſt ein Gebot der Erhaltung der nationalen Wirtſchaft, uns dem Auslande gegenüber zu ſchützen. Der Untergang des deutſchen Bauern⸗ tums iſt zugleich der Untergang des deutſchen Vater⸗ landes. Daher kann ſchon keine Rede von einer Be⸗ vorzugung eines einzelnen Berufsſtandes ſein, denn das ganze Volk hat Intereſſe daran, daß dem Bauern ſeine Scholle erhalten bleibt. Es iſt zu befürchten, daß die Lage, die ſich am Ge⸗ treidemarkt entwickelt hat, auch auf andere Pro⸗ dukte übergreißft, die uns in unſerem Gebiete Ein JForſcherſchickſal Von Sven Hedin Aus dem jetzt im Verlage F. A. Brockhaus, Leipzig, erſcheinenden neuen Buch Sven Hedins über die berühmte Aſienexpedition, das die Fort⸗ ſetzung der Großen Fahrt durch Inneraſien in den Jahren 1928—1930 darſtellt und den Titel führt „Rätſel der Gobi“, veröffentlichen wir mit Genehmigung des Verlages den folgenden Abſchnitt. Mit jedem Tage wurde es unſerm Expeditions⸗ mitglied Major Zimmermann, den wir mit dem Chineſen Ma auf einer von uns errichteten meteoro⸗ lägiſchen Station in der Wüſte zurückgelaſſen hatten, deutlicher, daß Ma geiſteskrank war. Seine Krank⸗ heit entwickelte ſich unaufhaltſam, und alle Verſuche, ihn zu beruhigen, ihn zu beſchäftigen und ſeine Vah⸗ nen in andere Bahnen zu leiten, waren vergeblich. Anfang Mai ſchlug er Ma vor, eine topographiſche Expedition zu unternehmen, um noch einige Lücken in einer Karte des Möruin⸗gol auszufüllen und gleichzeitig eine Schilderung des Geländes zu ſchrei⸗ e, Das wäre eine überaus verdienſtvolle Arbeit, die früher oder ſpäter doch ausgeführt werden müſſe. Er könne ruhig zwei oder drei Wochen weg⸗ leiben, er, Zimmermann, würde unterdeſſen die Juſtrumente ableſen. Ma mußte ſich ſelbſt Diener ud Kamele ausſuchen und ſelbſt den Proviant aus ben Kiſten holen. 5 Außer andern nahm er auch ſeinen eigenen Leib⸗ gener Dotſcha mit. Er hatte einen Hund bei ſich 155 eine Piſtole zur Verteidigung. Als alles fertig al, verſchwand er im Walde. 95 Nach zwei Tagen kam der Hund zurück, und nach 15 Tagen Ma ſelbſt mit ſeiner kleinen Karawane. 11 5 Diener erzählte, der Hund habe Korn geſtohlen, ba. r verprügelt worden und nach Hauſe gelau⸗ ſcnel uf Zimmermanns Frage, warum Ma ſo e umgekehrt ſei, antwortete er, es wäre 7 waſſer im Möruin⸗gol, ſo daß man nicht uber Nuß waten könnte. Zimmermann ſchlug ihm ur anderen Weg vor und Ma glaubte, ex wolle * los ſein. „Rein“, antwortete ſehr gut, wiſſen 0 Zimmermann,„Sie daß ich nur Ihr Beſtes will.“ „Ich E 1 5 7 1 Sia 7 Si pulber. aun nicht ſchlafen, geben Sie mir Schlaf⸗ 1 0 beſſer, wenn Sie tüchtig Bewegung machen, Sie müde werden und Schlaf nötig haben.“ 0 0 Er erhielt ein Pulver, aber es half nichts. Er klagte ſtändig. „Ich bin ein Teufel. Alle ſehen mich an, alle lachen mich aus, ſogar die Diener.“ Ma ging willig auf Zimmermanns Vorſchläge ein, wenn er ihn beſchäftigen wollte. Er kam darauf, eine Stunde am Tage einen Graben auszuheben und einen 8 Meter hohen Holzturm zu bauen, auf dem man die Windſtärke leſen konnte. Bäume wurden gefällt, aufgerichtet, zuſammengefügt und geſtützt, und nach einigen Tagen war der Turm fertig und wurde Mitte April eingeweiht. Dieſe Beſchäftigung hatte Ma etwas zerſtreut, aber dann verfiel er wie⸗ der in ſeine Grübeleien und Selbſtquälereien. Er hatte Angſt vor ſich ſelbſt und war bange davor, mit jemand anders als Zimmermann allein zu ſein. Eines Tages klagte er: „Ich laufe in die Wüſte hinaus, ich halte es nicht länger aus.“ Sein Zuſtand wurde immer ſchlimmer. Er wurde von Furien gejagt, die ihn auslachten und verhöhn⸗ ten, wie er klagte. Man fragte ſich, warum der junge Chineſe, der von Beginn unſerer Reiſe an ſo ruhig, taktvoll und höflich geweſen war, plötzlich geiſtesgeſtört wurde. Kurz ehe Profeſſor Siu Ping Ch'ang und ich mit der Hauptkarawane den Ecdͤſin⸗gol verließen, hatte Ma zu Profeſſor Siu geäußert, er möchte nicht allzulange auf der Station bleiben, ſondern bald von einem anderen Studenten abgelöſt werden. Waren es die Einſamkeit und die Stille im Walde, die ſeine Sinne verwirrt hatten? Es wurde ſpäter auch geſagt, er habe von zu Hauſe Briefe erhalten, daß ſeine Mut⸗ ter krank war, was ihn mit Unruhe erfüllte. Was hätte Zimmermann tun können, um ihn zu retten? Er tat alles, ihn von ſeinen Dämonen zu befreien und zu zwingen, ſeine Aufmerkſamkeit auf etwas anderes als ſich ſelbſt zu richten. Wenn ſie gemein⸗ ſam einen längeren Ausflug hätten unternehmen können— aber ſie konnten die Station nicht ganz ohne Beſatzung laſſen und warteten überdies auf Söderboms Rückkehr mit dem Geld. Zimmermann ſchlug ihm vor, mit einigen zuver⸗ läſſigen Dienern über Su⸗tſchou und Niungſcha nach Hauſe zu ziehen, und dieſer Plan ſchien Ma zu ge⸗ fallen. Aber nach einigen Tagen fing er wieder an zu grübeln und ſagte andauernd:„Ich muß ſterben, ich kann nicht mehr“. Wieder ſprach Zimmerman von dem Plan, nach Su⸗tſchou zu reiſen, wo er Söderbom treffen und von ihm 500 Dollar für die Heimreiſe erhalten beſonders am Herzen liegen. Es wird notwendig ſein, die Fürſorge auch auf dieſes Gebiet auszudeh⸗ nen, um uns vor einer Ueberflutung von Wein, Ge⸗ müſe, Obſt und den Erzeugniſſen der Milchwirtſchaft zu ſchützen. Die landwirtſchaftlichen Führer kämpfen mit Zähigkeit um die Exiſtenz der deutſchen Bauern. Es wird oft der unberechtigte Vorwurf, den wir ab⸗ lehnen, erhoben, die Genoſſenſchaften ſeien nicht tat⸗ kräftig genug und wären erſtarrt. Die Landwirt⸗ ſchaft hat volles Verſtändnis für eine Zuſammen⸗ arbeit und Verſtändigung von Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft, ſie kann aber nicht die Produktions⸗ methoden der Induſtrie ſchematiſch übertragen. Wir müſſen uns klar darüber ſein, daß lan dwirt⸗ ſchaftliche Selbſthilfe mit gutem Erfolg wirkſam werden kann. Mehr Beachtung muß dem Zuſammenſchluß der Käufe rorganiſa⸗ tionen geſcheukt werden, denen eine ungeheure Zerſplitterung der Verkäufer gegenüberſteht. Wenn mir gezwungen ſind, auf der einen Seite ſtaatliche Fürſorge zu verlangen, dürfen wir auf der anderen Seite nicht ſagen:„Ich produziere, was ich will“, wie es bei dem Zuckerrübenanbau gegangen iſt. Wir müſſen ſorgen, daß eine Verſtändigung im eigenen Lager eintritt. Der Reichsverband tut fein Möglichſtes und ſorgt dafür, daß die Dinge in Deutſchland vorwärts gehen. Für Getreide-, Gemüſe⸗, Obſt⸗, Eier⸗ und Geflügelwirtſchaft hat der Reichsverband bereits eigene Stellen eingerichtet. In der nächſten Zeit werden Stellen für Weinbau und Milchwirtſchaft folgen. Die Frage der Preisſpanne der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe vom Erzeuger zum Verbraucher kann nur be⸗ einflußt werden, wenn die Waren, die in einer Hand ſind und gemeinſam verwertet werden können, in der Menge ſteigen. Solidarität muß Platz greifen, da ſonſt keine Erfölge erzielt werden können. Be⸗ achtung muß vor allen Dingen noch dem Revi⸗ ſionsweſen und dem Fortbildungsweſen geſchenkt werden. Für den Aufſtieg der Landwirt⸗ ſchaft iſt die Ausbildung des landwirt⸗ ſchaftlichen Nachwuchſes ſehr notwendig. Zum Schluſſe ſprach Dr. Hermes den Wunſch aus, daß ſämtliche Stellen Verſtändnis für das landwirt⸗ ſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen aufbringen mögen. Starker Beifall dankte dem Redner für ſeine tiefgehenden Ausführungen, die ſicherlich reiche Früchte tragen werden. Nach einem Schlußwort des Verbandsvorſitzenden, war beim gemeinſamen Mit⸗ tagstiſch in den Gartenſälen Gelegenheit zu weiterem Meinungsaustauſch. 80 —— Die Kirchensteuer Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten tritt für Herabſetzung ein Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten(GDal.) iſt an das Reichsfinanzminiſterium mit dem Erſuchen herangetreten, auf die zuſtändigen Kirchenſtellen da⸗ hingehend einzuwirken daß bei der zur Zeit erfol⸗ genden Neufeſtſetzung der Kirchenſteuer für das Jahr 1931 nicht vom vollen, ſondern von einem um mindeſtens 25 v. H. geſenkten lohnſteuerpflichtigen Einkommen ausgegangen wird. Begründet wird dieſe Eingabe mit der Forderung der Mitglieder, die durch Gehaltskürzung um 15—20 v.., Kurzarbeit bzw. Arbeitszeitverkürzung einen weſentlichen Teil ihres bisherigen Einkommens verloren haben. Mit Rückſicht darauf, daß anderen Bevölkerungskreiſen ſteuerliches Entgegenkommen reichlich gewährt wor⸗ den iſt, erwartet der GD. beſtimmt die notwendige Kirchenſteuerſenkung. Gpd. 3. Seite/ Nummer 232 Inkrafttreten des Milchgeſetzes Der Reichsrat beſchäftigte ſich mit der Ve ordnung über das Inkrafttreten des Mil ch⸗ geſetzes und einer erſten Verordnung zur Aus⸗ führung Milchgeſetzes. Ausſchüſſe haben vorgeſchlagen, das Milchgeſetz mit Ausnahme des § 38 am 1. Januar 1932 in Kraft zu ſetzen, da die er⸗ forderlichen Ausführungsvorſchriften der Länder noch längere Zeit in Anſpruch nehmen, aber gleich⸗ zeitig mit dem Milchgeſetz in Kraft treten müſſen. Nach 8 38 ſind die oberſten Landesbehörden ermäch⸗ tigt, Erzeuger betriebe und Milch ver⸗ arbeitende Betriebe zur Abſatzrege⸗ lung zuſammenzuſchließen. Dieſe Ermäch⸗ tigung ſoll ſchon am 15. Mai in Kraft treten. . des Die Alle ſchon beſtehenden Milchhandels betriebe ſol⸗ len neu konzeſſioniert werden; ſie ſollen nur vom Nachweis einer beſtimmten Umſatzmenge befreit ſein, wenn ſie den Betrieb ſchon ſeit Verkündung des Milchgeſetzes am 8. Auguſt 1930 ausgeübt haben. Eine Reihe von Uebergangsbeſtimmungen bringt Erleichterungen für die Uebergangszeit, ſo⸗ wohl für Milchhandelsbetriebe, wie für die Land⸗ wirte, die für Milchabgabe einer Konzeſſion bedürfen. Alle dieſe Milchhändler und Landwirte ſind bis zum 1. April 1932 weiter zugelaſſen; die Friſt kann Jer⸗ längert werden. In der Ausführungsverordnung werden in den Begriffsbeſtimmungen für Milch und Milcherzeug⸗ niſſe folgende vier Milchſorten gufgeführt: Vollmilch, Kinder- oder fettarme Milch, Markenmilch, Vorzugsmilch. Auch zubereitete Milch gilt nicht als Milch im Sinne des Geſetzes, beſonders alſo die paſteuriſierte Milch. K * Geſundheitsſchädliche pyrotechniſche Scherzarti⸗ kel. Pyrotechniſche Scherzartikel, die unter Bezeich⸗ nung wie Radauplätzchen, Spaniſches Feuerwerk und dergl. in den Verkehr kommen, enthalten zur Er⸗ reichung einer größeren Empfindlichkeit gegen Schlag, Reibung und ſonſtige Art der Entzündung erhebliche Mengen weißen oder gelben Phosphors. Dieſe Ar⸗ ten von Phosphor ſind ſtarke Gifte. Wegen der geſundheitlichen Gefahren muß daher dringend davor gewarnt werden, Feuerwerk der genannten Art Kin⸗ dern zugänglich zu machen. Lalseköchfn achte drauf: Nera schließt den Kaffee auf! Solcher Kaffee schmeckt Kkräf. tiger und sieht viel besser aus. würde. Zimmermann ſchrieb einen Brief an Söder⸗ bom, daß er Ma dieſen Betrag übergab, und der Kranke billigte den Brief, nachdem er ihn geleſen hatte. Er beſchloß, nach zwei Tagen abzureiſen und wählte ſich Oeljaſung und Dotſcha als Begleiter. Doch er wollte weder Mamu noch Su⸗tſchou berühren, und Zimmermann riet ihm, eine Tagesreiſe vor Su⸗tſchou zu bleiben und durch einen ſeiner Diener den Brief an Söderbom zu ſchicken. Daß er nicht durch Mamu ziehen wollte, kam ganz unerwartet, da Dotſchas Vater und Brüder dort wohnten. Aber die Reiſe ſelbſt ſchien ihn zu intereſſieren, und ſchon am folgenden Tage erklärte er: „Ich breche heute auf und lege nur 10 Kilometer zurück, ſeien Sie ſo gut und ſenden Sie mir die Briefe, die Sie noch nicht geſchrieben haben, durch einen Diener hinterher.“ Packen und Aufladen geſchahen mit großer Haſt. Zuletzt fehlte nur noch eine Axt. Was wollte er mit einer Axt? Holzhacken für das Lagerfeuer. Er be⸗ kam alſo eine Axt und brach dann zu der ſchickſals⸗ ſchweren Reiſe aus. Er ging zu Fuß und hatte eine Karawane von ſechs Kamelen. Zimmerman be⸗ gleitete ihn ein Stück. Dann ſagte er ihm zum letzten Mal Lebewohl und wünſchte Ma eine glückliche Fahrt. Das war am 28. April. Am Nachmittag um 6 Uhr gab Zimmermann einem Diener den Befehl, ſich am folgenden Mor⸗ gen bereit zu halten und mit den Briefen in Mas Lager zu gehen, ehe dieſer aufgebrochen war. Er kam zur rechten Zeit, und Ma begrüßte ihn freundlich, nahm die Briefe entgegen und las einen von Zimmermann an ihn ſelbſt, der ihn aufmuntern und beruhigen ſollte. Dann ſetzte er ſich hin, um eine Antwort zu ſchreiben, die nie beendet wurde. Sie enthielt nur eine Anweiſung, wie die Poſt ſpäter geſchickt werden ſollte. Darauf ſchickte er Oeljaſung nach den Kamelen mit den Worten: „Wir wollen uns aufmachen und zurückgehen“. Nach einer halben Stunde kam Oeljaſung mit den Laſttieren gerade in dem Augenblick ins Lager zu⸗ rück, als Ma mit hocherhobener Axt und ſchäumend vor Wut aus dem Zelt auf ihn losraſte. Es war ihm ſofort klar, daß es ums Leben ging, und lief ſchnell wie ein Pfeil in den Wald hinein, Ma einige zehn Meter hinter ihm her. Oeljaſung war flinker, der Abſtand zwiſchen ihm und ſeinem Verfolger wuchs, und als er es wagte, langſamer zu werden nach Tſondol und ſich umzuſehen, erblickte er, wie der Wahn⸗ ſinnige ſtehen geblieben war und ſich auf die entſetz⸗ lichſte Weiſe mit der Axt ſelbſt zerfleiſchte. Oelja⸗ ſung lief barfuß und mit blutigen Füßen die 20 Ki⸗ lometer zur Station zurück in Zimmermanns Zelt und berichtete ganz außer Atem, was vorgefallen war. Zimmermann verſtand, daß ein ſchreckliches Unglück geſchehen ſein mußte. Oeljaſung hatte nicht geſehen, wo Dotſcha ſich befand— es war zu hoffen, daß es ihm gelungen war, ſich vor der Raſerei ſeines Herrn in Sicherheit zu bringen. In aller Haſt wurde Verbandszeug herbeigeholt, Zimmermann machte ſeinen Arzneikaſten in Ord⸗ nung und gab ſeinem Leibdiener Befehl, alles andere, was nötig war, beſonders eine Oellampe, einem Eſel aufzuladen. Dann brachen ſie auf, und Oeljaſung zeigte ihnen den Weg. Eiligen Schrittes durch⸗ querten ſie den Wald, denn es dämmerte, und zwiſchen den Bäumen wurde es immer dunkler. Es war Zeit, das Licht anzuzünden. Aber wo waren die Laternen? Sie hatten ſie in der Eile vergeſſen. Am Morgen des 30. April machten ſich ſechs Mann auf den Weg: Zimmermann, Oeljaſung, die Diener Tung und Jankia, ein Kaufmann und ein Jäger. Sie erreichten den Platz— aber wo war das Zelt? Es ſtand doch geſtern hier zwiſchen den Bäumen. Aha, hier war ein ſchwarzer Fleck, das Zelt war ver⸗ brannt. Zimmermann gab ſeinen Begleitern Befehl, ſtille⸗ zuſtehen, um nicht mit ihren Spuren in dem loſen ſandigen Boden eine erſte Unterſuchung zu er⸗ schweren. Er ſelbſt ſchritt vorſichtig näher und machte dabei Aufzeichnungen. Er ging ebenſo vor, wie ein Kriminaliſt an einem Mordplatz gehandelt haben würde. Hier lag Dotſche mit dem Kopf und dem einen Arm, in dem erloſchenen Feuer, das am Tage vor⸗ her im Zelt gebrannt hat. Seine Kleider ſind ver⸗ brannt, er iſt ganz nackt und tot. Fünf Schritte vor dem Zelt liegt Ma neben einer Kiſte. Auch er iſt tot. Er iſt vollſtändig bekleidet aber ohne Mütze. An den Schläfen, Handgelenken und auf der Bruſt hat er ſich mit der Axt ſchreckliche Wunden zugefügt. Er ſah entſetzlich aus, blutüber⸗ ſtrömt, und war verblutet. Sieben Schritte von der Stelle, wo er lag, wurde die blutige Axt gefunden. Wahrſcheinlich hatte er ſie weggeworfen, oder fallen laſſen, ehe er ohnmächtig an der Kiſte niederſank. Bis 100 Meter weit vom Zelt entfernt waren Blut⸗ ſpuren und Spuren ſeiner umherirrenden, planloſen Schritte. Schließlich war er zum Zelt zurückgekehrt, wo er kurz vorher Dotſcha getötet hatte. Seite/ Nummet 232 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 21. Mat 1951 Der Schulſpaziergang Das Sitzen wird dem Kind zur Qual, Wenn durch das Fenſter lockt der Strahl Der Sonne; und vom Lernen Möcht' jedes ſich entfernen. Das Wandern, das liegt uns im Blut. Die Sehnſucht gibt den Kindern Mut. Ein guter Schreiber wird beſtimmt, 655 Der vorgeht und die Kreide nimmt. 5 Er ſchreibt nach alter Tradition Den Wanderwunſch, ihr kennt ihn ſchon. Die ganze Klaſſe atmet kaum, Tritt der Lehrer in den Raum. Und jedes Auge blickt geſpannt, Wenn er die Tafel an der Wand Lieſt und dann unter Lachen Sagt:„Nun, packt eure Sachen!“ Den Raum erfüllt dann Kinderjubel, Und im Moment herrſcht großer Trubel. Doch dieſer währt nur kurze Zeit, Dann iſt die Klaſſe ſchon bereit. Es geht, den Lehrer an der Seite, Hinaus ins Feld und auf die Heide. Die Augen labt der Blumenflor, f Und Vogelſang ergötzt das Ohr. Es wird geſcherzt und wird gelacht— 8 Und an die Schule nicht gedacht! Gartenarbeit der Fortbiloͤungsſchule Nachdem ſchon vor etwa Monatsfriſt ſtädtiſche Ar⸗ beiter die für Gartenzwecke beſtimmten Gelände⸗ ſtreifen im Hofe der Mädchenberufsſchule an der Weberſtraße umgeſtochen hatten, wurde Anfang Mai mit Eintritt des wärmeren Wetters die Garten⸗ arbeit durch die Schule ſelbſt mit Hochdruck aufgenom⸗ men. Ganze Kurſe treten mit ihren Lehrerinnen heraus, um die Streifen in Beete einzuteilen und dieſe zu beſtellen. Allerlei Samen wird geſät. Da und dort werden auch zarte Setzlinge eingepflanzt und die gemeinſamen Randſtreifſen der Beete mit bunten Penſees und andern ſchönen Blumen ge⸗ ſchmückt. Damit ſie alsbald Wurzel faſſen und ſich ungeſtört entwickeln können, werden auch die Gieß⸗ kannen fleißig in Bewegung geſetzt. Das Waſſer iſt ja bequem zu erreichen, weil im Garten ſelbſt drei Brunnen vorhanden ſind. 5 Das iſt ein gar emſiges Schaffen der jungen Mäd⸗ chen! Schade nur, daß nicht alle der 10, 20 oder oft noch mehr Schülerinnen gleichzeitig tätig ſein kön⸗ nen, weil ſie einander bei der Arbeit nur hinderlich ſein würden. Doch auch die vorübergehend zu bloßem Zuſchauen Verurteilten können dabei von den man⸗ Fe cherlei Hantierungen im Garten vieles abgucken. Hauptſache iſt doch ſchließlich, daß ihnen allen im Laufe des Sommers Verſtändnis für Garten⸗ arbeit im allgemeinen und Blumenpflege im beſonderen beigebracht wird. Wenn auch nicht allzu viele von den Schülerinnen ſpäter praktiſche Verwer⸗ tung ihrer gärtneriſchen Kenntniſſe haben werden, ſo wird ihnen doch Herz und Sinn aufgegangen ſein für das Walten in der Natur. Und manche wird durch Freude an Blumenpflege als ſpätere Hausfrau mit wenig Mitteln zur Verſchönerung ihres Heims bei⸗ tragen können. Von den blühenden Gärtchen, die im Schulhofe nach und nach hervorgezaubert werden, ſehen Vor⸗ übergehende wegen der hohen Umfaſſungsmauer lei⸗ der nichts. Sie haben aber Erſatz an dem farbigen Blumenſtreiſen, der vor der Jungmädchengruppe vor⸗ überzieht. Die gelben und blauenpenſees, die durch kalte Wintertage faſt vernichtet ſchienen, haben jetzt wieder ihre ganze Pracht entfaltet und bilden eine Augenweide für Jung und Alt.. Veranſtaltungen * Apollo⸗Theater. In der am kommenden Samstag durch die unter Leitung des Herrn Rene Jabhardt stehenden„Junge Bühne“ zur Uraufführung gelangenden Hurlesken Operette„Hochzeit ohne Ehe“ von Pordes⸗ Milo ſind beſchäftigt die Damen: Bornſtein, Hofmann, Klueger, Krug, Ruf, Schleſinger; die Herren: Appel, Bi⸗ ſchoff, Guttmann, Rau, Sommer und Weiner. Am Pult ſitzt der Komponiſt Gerhard Por des. Regie: Guſtav Rothe⸗Carey. An beiden Pfingſttagen finden auch nachmittags Fremdenvoxrſtellungen ſtatt. Von der Handels⸗Hochſchule. Der für heute vor⸗ gefehene Vortrag von Dr. Lorenz Peterſen im Rahmen der öffentlichen Vorträge des Sommer⸗Semeſters findet micht ſtatt. Sonderabende in Seeger's„Stern⸗Caſé“ im Ebertpark. Wie alljährlich veranſtaltet Seeger's Stern ⸗Café im Ebertpork in Ludwigshafen in dem ideol im Freien angelegten Tanz⸗Café ſeden Donnerstag einen Sonder⸗ n bend. Mit der Leitung aller geſellſchaftlichen Veran⸗ ſtaltungen iſt Herr Kurt Rudolf Wein lein betraut. Am heutigen Donnerstag findet erſtmalig ein Slow⸗ Fo Rx Woltzn und QOuick⸗Stepp⸗Wettſtreit ſtatt, on dem ſich jedermann beteiligen kann.— Am Donnerstag, J. Juni plant die Leitung des Stern⸗Cafés ein Tanz ⸗ tü runter um die Meiſterſchaft von Ludwigshaſen unter dem Patronat des Reichsverbandes zur Pflege des Geſell⸗ ſchaftstonzes e. V. Berlin, unter Mitwirkung prominenter Turnferpagre. Ueber beide Beranſtaltungen iſt Näheres jeweils aus den Anzeigen erſichtlich. PIX NON Perſonliche Ausgaben im öffentl. Seit 1913 auf ein Mehrfaches angewachſen Perſönliche Ausgaben der öffentlichen Verwaltung“) Rechnungs insgeſamt auf den Kopf jahr in Mill. der Bepölkerung Mk. 0% N 0% 1913/14 2,214 100 100 1925/26 4,406 199,0 70,60 184,3 4,610 208,2 73,86 192,8 5,177 288,8 82,94 216,5 28, 5,680 256,6 91,01 237,6 5,790 261,5 92,72 242,0 5,840 268,8 93,59 244,3 Die geſamten perſönlichen Ausgaben haben ſich von 1913 bis 1925 ungefähr verdoppelt. 1930 iſt eine weitere Zunahme um ungefähr Die Bis ein Drittel des Standes von 1925 eingetreten. Steigerung von 1913 bis 1925 iſt teils eine Folge der Geldentwertung, teils eine Folge der Auswei⸗ tung des Aufgabenkreiſes der öffentlichen Verwal⸗ tung. Die Erhöhungen in den Jahren 1927/28 und 1928/29 ſind durch die Beſoldungsreform im Jahre 1927 und durch Verſchiebungen in der Zuſammen⸗ ſetzung des Beamtenkörpers verurſacht. Die Aus⸗ wirkung der Beſoldungsreform iſt mit ungefähr 600 Millionen Mark anzunehmen. Die perſönlichen Ausgaben im Rechnungsjahr 1931/32 werden vorausſichtlich um ungefähr 350 Mil⸗ lionen Mark abnehmen(Sparmaßnahmen und Ge⸗ haltsabbau). In welchem Ausmaß die Zunahme der Bevölkerung, die naturgemäß die Verwaltungs⸗ arbeit vermehrt, an der Zunahme der perſönlichen Ausgaben der öffentlichen Verwaltung beteiligt iſt, zeigt der Vergleich mit den perſönlichen Ausgaben je Kopf der Bevölkerung. Es zeigt ſich, daß die Be⸗ völkerungsentwicklung den geringſten Einfluß auf die Ausgabenerhöhung ausübt. Die Steigerung iſt insgeſamt um nur ungefähr 20 v. H. geringer. Der Anteil der perſönlichen Ausgaben am Ge⸗ ſamthaushalt iſt gegenüber 1913 geſunken. Dieſe Veränderung erklärt ſich aus *„Die perſönlichen Ausgaben im öffentlichen Haushalt“ von Dr. H. Reimer, Dir. beim Stat. Reichsamt;„Der Städtetag“, 25. Jahrg. Nr. 4 vom 2. 4. 1931. Pfingſtſonderleiſtungen der Reichsbahn 257 Mehrzüge für die Pfingſttage im Bezirk Karlsruhe Die Reichsbahn hat mit den Pfingſttagen und den Rahmentagen davor und danach ihre ſtärkſten Tage des Stoßverkehrs. Erfahrungsgemäß ſchwillt, einigermaßen ordentliches Wetter vorausgeſetzt, die Flut der Reiſenden zum Höhepunkt innerhalb weni⸗ ger Tage an, wie er ſonſt nicht wieder im Jahr er⸗ reicht zu werden pflegt. Neben dem Fernyerkehr dienen die Pfingſttage in ganz beſonderem Maße auch dem Ausflugsverkehr, der bei gutem Wetter ſo anwächſt, daß auch die letzten Hilfswagen für den Transport herangezogen werden müſſen. Man kann in ſolchen Tagen auch mit Bänken ausgerüſtete Gü⸗ lerwagen zu ſehen bekommen. Für den Hochſtand des Verkehrs ſpricht die Bemerkung in den Beſtim⸗ mungen über den Sonderzugspfingſtverkehr:„Die Züge, in denen ausgerüſtete Güterwagen laufen, dürfen mit höchſtens 60 Km. Geſchwindigkeit gefahren werden.“ 5 Im Direktionsbezirk Karlsruhe Reichsbahn Großverkehrstage. tigung ſind in den Tagen von Donnerstag vor Pfingſten bis Mittwoch nach Pfingſten mehr als ein Vierteltauſend von außerfahrplaunmäßigen Leiſtungen vorgeſehen. erwartet die Zur Bewäl⸗ Da⸗ Ihre Zahl ſtellt ſich auf insgeſamt 257. Mannheims jüdiſche Wohlfahrtspflege Nach dem umfaſſenden Bericht über das Jahr 1930 bis 31, wie ihn das hieſige Iſraelitiſche Wohl⸗ fahrtsamt im„Iſrael. Gemeindeblatt“ erſtattet, hat die Wirtſchaftskriſe wiederum ein Anwachſen der Not auch bei unſeren jüdiſchen Mitbürgern und damit der Fürſorgeaufgaben im Gefolge gehabt. Bezeich⸗ nend ſpricht die Not der Zeit aus der Tatſache, daß die Zahl der durch das Wohlfahrtsamt betreuten jüdiſchen Familien 370 beträgt, d. h. alſo, wenn man die hieſige Gemeinde mit 7000 Seelen als eine Gemeinſchaft von 2000 Familien errechnet, etwa der ſechſte Teil der hieſigen Gemeinde! Für die ſegensvolle, aber auch ſtändig ſteigende Arbeit des Wohlfahrtsamtes ſpricht zur Genüge, daß der Beſuch ſeiner Sprechſtunden 4579 Perſonen betrug gegen 3896 im Vorjahre. Die Geſamtausgaben für die wirt⸗ ſchaftliche Fürſorge betrugen/ 37 076.97, die Aus⸗ gaben für Jugendfürſorge/ 8 652.81. In fürſorge⸗ riſcher Betreuung ſtanden 140 Jugendliche gegen 126 im Vorjahre. Für Geſundheitsfürſorge wurden aus⸗ gegeben, 8 298,46. Die Geſamtausgaben des Wohl⸗ fahrtsamtes betrugen/ 68 968.20. Dazu kommt der Fürſorgeaufwand der jüdiſchen Wohlfahrtsvereine und der Wanderfürſorge mit zuſammen/ 69 937, ſo daß der Geſamtaufwand der füdiſchen Wohl⸗ fahrtspflege im Berichtsjahre„ 138 906 betrug. un. * * Leichenländung. In der Gemarkung Hamm wurde aus dem Rheinſtrom eine weibliche Leiche geländet, die durch Beamte der Landes⸗ kriminalpolizeiſtelle Worms erkennungsdienſtlich be⸗ handelt wurde. Die Leiche dürfte 14 Tage bis 3 Wochen im Waſſer gelegen haben. Nach den Er⸗ mittlungen kommt eine 27 jährige Frau aus Mannheim in Frage. N ö 5 aushalt Verſchiebungen des Aufgabengebiets der öffentlichen Verwaltung. Aufgabengebiete wie Wohlfahrtsweſen, Wohnungs⸗ weſen und Kriegslaſten, die relativ geringe perſön⸗ liche Verwaltungskoſten verurſachen, haben in der Nachkriegszeit beſondere Bedeutung im Geſamt⸗ haushalt erlangt. Eine Verbilligung der Verwal⸗ tungsarbeit iſt aus dem Sinken der Perſonalkoſten am Geſamthaushalt nicht zu ſchließen. 5 PERSONMILICAHE AUSGABEN DER OFFEN TI. VERWALTUNG Mrd. RN.(ohne Arbeiterlöhne] 5 + Hanse städte Gemein- den Lander 8 Reich 2 2 qqßFFͥͥ7ð¼.. 8* E*—— E E ——— n 8 8 von entfallen auf Schnellzüge 49, alſo rund ein Fünftel, auf Eilzüge 13, mithin rund ein Zwanzigſtel. Das übrige ſind beſchleunigte und gewöhnliche Perſonenzüge. Der Kern dieſer Mehrleiſtungen liegt naturgemäß am Sams⸗ tag vor Pfingſten, am Sonntag und vor allem am Montag für den Rücktransport. Der Pfiugſt⸗ Montag nimmt allein faſt zwei Fünftel der Mehrleiſtungen, nämlich 97 Züge, für ſich in Anſpruch, wovon vier Schnellzüge und vier Eilzüge ſind. Dann kommt ziffernmäßig der Pfingſtſonntag mit 66 Zügen, davon je drei Schnell⸗ und Eilzüge. Pfingſtſamstag liegt mit 58 Leiſtungen nahe bei, von denen je vier Schnellzüge und Eilzüge ſind. Der Reſt verteilt ſich auf den Donnerstag mit einer Mehrleiſtung, die einen Schnellzug betrifft. Der Freitag hat acht Mehrleiſtungen, davon drei Schnellzüge. Die Nacht auf Sonntag bringt zwei Mehrleiſtungen, die Schnellzüge betreffen. Die Nacht auf Dienstag hat drei Mehrleiſtungen, wieder nur Schnellzüge. Der Diens⸗ tag ſteigt noch einmal auf 21 Mehrzüge, davon neun Schnellzüge und einen Eilzug. Der Mittwoch bringt mit einer Sonderleiſtung, die einen Eilzug angeht, das Ausklingen der gewaltigen Verkehrs⸗ welle, mit deren Einſetzen man hoffentlich auch rechnen darf und für die man mit dem Wettergott einen guten Vertrag machen muß. Film⸗Rundſchau Scala:„Der Mann, der nicht liebt“ Einen wertvollen ſtummen Film hat das Scala⸗ Theater jetzt in den Spielplan eingeſetzt.„Der Mann, der nicht liebt“ iſt nach„Kean“, dem Roman von Alexan⸗ der Dumas gedreht und in ein modernes Gewand geklei⸗ det. Die Handlung iſt geſchickt aufgebaut, an manchen Stellen wirkſam geſteigert. Beſonders gewinnt der Film durch die Darſtellung des trefflichen Gu ſtav Dießl, der in Erſcheinung und Geſte die ganze Größe dieſes Kean offenbart. Neben ihm kann Agnes Eſterhazy gefal⸗ len, während Daiſy d' Ora erneut beweiſt, daß ſie ſchön ausſieht— wozu iſt ſie auch jetzt Schönheitskönigin? aber eine Schauſpielerin iſt ſie dadurch noch lange nicht. Auf der Oskalyd⸗Orgel wird der Film geſchmackvoll muſi⸗ kaltſch untermalt. Im Beiprogramm läuft ein Wild⸗Weſtfilm, der durch die Mitwirkung eines Wolfshundes zu feſſeln weiß. * Krankenbeſuch an Pfingſten. Wegen der Be⸗ ſuchszeit im ſtädtiſchen Krankenhaus und im Spital für Lungenkranke während der Pfingſtfeiertage verweiſen wir auf die Veröffent⸗ lichung im Anzeigenteil. * Die Städt. Sparkaſſe Mannheim weiſt im An⸗ zeigenteil auf ihre in hieſigen Stadtteilen und Vor⸗ 2 orten ſich befindenden Zahlſtellen hin. Verzicht auf den Gemeindevoranſchlag i Schriesheim, 19. Mai. Der hieſige Gemein de⸗ rat beſchloß mit einer Stimme Mehrheit, in dieſem Jahre keinen Voranſchlag aufzuſtellen. Das Bezirksamt wird nun einen Zwangsetat aufſtellen, der nur die geſetzlich feſtgelegten Poſi⸗ tionen berückſichtigen und alle ſonſtigen von der Ge⸗ meinde eingeſetzten Poſten fallen laſſen wird. Da⸗ durch kommt eine Reihe ſozialer Einrichtungen in . Kommunale Chronik Staatsanwaltſchaft und Karlsruher Rathaus⸗ ſchlacht * Karlsruhe, 20. Mai. Wie verlautet, wird fi der Stadtrat in ſeiner nächſten Sitzung am Eon menden Donnerstag eingehend mit den letzten ſkandalöſen Vorgängen im Rathaus be⸗ ſchäftigen, nachdem inzwiſchen eine Unterſuchung über die Urheber- und Täterſchaft der Prügelei ſtatt gefunden hat. Bekanntlich beziffert ſich der angerich⸗ tete Schaden auf etwa 2000 Mark. Die inzwiſchen namentlich feſtgeſtellten, an der Prügelei beteiligten Stadtverordneten ſollen, wie es heißt, perſönlich für den angerichteten Schaden haftbar gemacht werden. Außerdem habe die Staatsanwaltſchaft ein Verfahren wegen Hausfriedensbruchs, gemeinſchaſt⸗ licher Körperverletzung und Sachbeſchädigung ein geleitet. Der Haushaltsplan der Stadt Pforzheim Die Voranſchlagsberatung im Bürge raus, ſchuß in Pforzheim wurde von Oberbürger⸗ meiſter Gündert mit einer längeren Etatrede ein⸗ geleitet. Danach iſt die Stadtverwaltung bei der Be⸗ urteilung der Entwicklung der Verhältniſſe und der ſich hieraus für die ſtädtiſche Finanzwirtſchaft er⸗ gebenden Folgerungen davon ausgegangen, daß der gegenwärtige Konjunkturzuſtand auch im Etatsfahr 1931 andauern werde. Dieſe Annahme rechtfertige nor allem auch ein Blick auf die Lage der die Pforz⸗ heimer Verhältniſſe beherrſchenden In duſtrie. Der Oberbürgermeiſter gab dann ein anſchauliches Bild der Arbeit in der Stadtverwaltung und betonte zum Schluß: Wir können in allem Ernſte betonen, daß die finanzielle und wirtſchaftliche Grundlage unſerer Stadt innerlich geſund und über die Nöte des vergangenen Jahres hinweg tragfühig er⸗ halten geblieben iſt. Der Kredit unſerer Stadt iſt unerſchüttert. Mögen auch die gegenwärtigen Ver⸗ handlungen dieſer Tatſache Rechnung tragen. Die danach folgende Ausſprache verlief in durch⸗ aus ruhigen Bahnen. Die Natfonalſozaliſten lehnten den Haushaltsplan ab, desgleichen die Kommuniſten, Die Redner der übrigen Parteien ſtimmten ihm zu. Nur der Sprecher der Volksrechtspartei erklärte, auch dieſe Gruppe würde gegen den Voranſchlag ſtimmen, wegen des Unrechts, das man den Sparern zugefügt habe. * L. Neulußheim, 20. Mai. Das zur Erweite⸗ rung der Friedrichsſtraße erforderliche Stra⸗ ßengelände wurde nach Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes käuflich erworben. Die Friedrichsſtraßs ſoll heimerſtraße mit Randſteinen und Rinnenpflaſterung verſehen werden. Auch die mangelhaften Neben⸗ ſtraßen ſollen durch Planjerung und Walzung in einen beſſeren Zuſtand verſetzt werden.— Für den er⸗ krankten Polizeiwachtmeiſter Kuppinger wurde in der jüngſten Gemeinderatsſitzung Philipp Schmidt zum Hilfspolizeidiener ernannt und mit ihm ein Dienſtvertrag abgeſchloſſen. c. Neckarbiſchofsheim, 20. Mai. Die Bürger⸗ ausſchußſitzung am Samstag befaßte ſich mit der Verkündigung der Rechnung der Spar⸗ und Waiſenkaſſe im Rechnungsjahr 1930. Rechner Mül⸗ ler erſtattete den Bericht, worin er betonte, daß das Jahr 1930 ſehr ungünſtig geweſen fei, denn es gab kein Obſt und an anderen Orten verhagelte die ganze Ernte. Trotzdem gelang es, den Stand der Spar⸗ einlagen um rund 220 000 Mark zu heben. Das kommt aber daher, daß weite Kreiſe erfaßt wurden. Der Stand der Einlagen beläuft ſich auf 1 289 000% und verteilt ſich auf 2061 Sparer. Durch das Ent⸗ gegenkommen in der Aufwertungsangelegenheit konnte der ganze Stamm der alten Kunden erhalten werden. Der Stand der Einlagen beträgt 1931 am 30. April 1316 000 //. Die Liquidationsreſerve betrug auf Jahresſchluß 160 000% und der Reſervefond 88 278 J. Gut abgeſchnitten hat die Kaſſe durch die Löſung des Auſwertungsproblems. 1926 hatten 2954 Sparer 276 310/ nach der Bilanz zu fordern. Gegen Schluß des Jahres 1930 betrug das Aufwertungsgul⸗ haben von 730 Sparern noch 52 270. Im Jahre 1931 iſt dies auf 37000/ zurückgegangen, in die ſich noch 667 Sparer zu teilen haben. Der Stand der Kaſſe iſt ſehr günſtig. Verluſte aus Hypotheken⸗ kündigungen ſind kaum zu erwarten. Dem Rechner und Verwaltungsrat wurde der Dank für ihre Arbeit ausgeſprochen. Leider litt die Sitzung durch ſehr ſchwachen Beſuch. Deutſche Volkspartei Heute abend.30 Uhr findet im großen Saal des Wart⸗ burg⸗Hoſpiz, F 4, 8/9, eine Mitgliederverſammlung * ſtatt, in der die Mitglieder der Rathaus⸗Fraktion: G. Grelle, L. Haas, Dr. Jahr, A. Ludwig, Dr. Waldeck über die diesjährige Etatberatung im Bürgerausſchuß berichten werden. Wir bitten um vpollzähliges Erſcheinen. 8 4 Der Vorſtand. Geſchäftliche Mitteilungen 5 * Burger⸗Stumpen, welcher Raucher kennt ſie nicht in ihrer hervorragenden, milden Qualität! Die Herſtenee die Firma Gebr. Burger Söhne in Spatchingen, die 15 Stumpenfabrik Württembergs, hat eine rapide Entwickgen genommen. Die Firma kauft den Tabak„ 5 Urſprungs⸗Ländern Java, Kuba und Havanna. Jahresproduktion betrug 80 Millionen Stück. Trotz 725. erhöhung hat die Burger⸗Fabrik den Betrieb nie eingeſte 175 im Gegenteil, es wird jetzt wieder mit Ueberſtunden 900 beitet, um der regen Nachfrage gerecht zu werden. Es 55 eben keinen milderen, als den guten Burger⸗stumpe in allen Zigarrengeſchäften zu haben iſt. 5 5 25 i 5 1 1. * Chr. Schwenzke, das Spezialhaus für Pelze, 35 1 platz, zeigte auf der Ausſtellung„Hausfrou und Jan l im Pelzmodelle, die einen großen Beifall fanden und ze Fortfall, u. a. die Lehrmittelfreiheit, die überplan⸗ mäßige hieſige Lehrerſtelle uſw. Eckfenſter des Geſchäftshauſes am Markt ausgeſtellt find. 6924 IPIXAVON Shamnoeon nunmehr zwiſchen der Kirchenſtraße und der Hocken⸗ * Donnerstag, 21. Mai 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗? —— Vor dem Schöffengericht gab es am Mittwoch hachmittag eine kleine Sonderſchau in geſtohlenen Fahrrädern. Es war eine richtige Vorführung mit genauem Sachverſtändigengutachten. Elfmal ertönte der Aufruf:„Der Zeuge N. mit Fahrrad ſoll hereinkommen.“ 8 Herren⸗ und 3 Damenräder wuden vorgeführt. Die Eigentümer erhielten ihre Fahrräder faſt ausnahmslos in verbeſſertem Zu⸗ tand zurück. Der Veranſtalter dieſer Sonderſchau war der 20 Jahre alte Althändlersſohn H. aus Waldhof, der in ganz krupelloſer Weiſe Räder zu⸗ ſammenſtahl. Die Diebſtähle führte er in der Zeit pon Juni 1930 bis Januar 1931 aus. Es wurde ihm u auch nicht allzu ſchwer gemacht, die Räder in ſeinen Beſitz zu bringen, da faſt alle ungeſichert in den Straßen oder in Höfen ſtanden. Aus H. iſt nichts herauszubringen. Er gibt nur den Diebſtahl von 4 Rädern zu, die er an den Fahrradhändler M. verkauft haben will, der wegen Hehlerei mit angeklagt war. Der Fahrradhändler hat eine recht merkwürdige Rolle geſpielt. Von den 11 gestohlenen Rädern hat er 10 Stück für kleine Be⸗ träge(15 Mark) gekauft und in ſeinem Verkaufs⸗ buch verbucht. Die Einträge ſind aber nicht ordnungs⸗ mäßig, ſondern durcheinander und anſcheinend nach⸗ täglich eingetragen. Weiter fiel auf, daß nur dieſe 10 Räder von H. eingetragen waren und andere ge⸗ brauchte Räder, die von M. verkauft wurden, nicht. M. will aber dadurch keine Bedenken gehabt haben, da ihm der Althändler., der Vater des Angeklagten, bekannt war. Aus H. iſt mit dem beſten Willen nichts heraus⸗ zubringen. Mit einer Verſtocktheit bleibt er auf ſeinen Angaben beſtehen. Daß H. ſämtliche Räder gestohlen hat, daran iſt nach den Ausſagen des Fahrrabhändlers und deſſen Frau kaum zu zweifeln, die Aufzeichnungen über den Erwerb der einzelnen Räder machten. Zum Abſchluß ſtahl H. noch ein ſchweres Motorrad, Benzin und Oel, um eine ausgedehnte Spritztour, natürlich ohne Führerſchein zu machen. Nach Schluß der Fahrt ließ er das Mutor⸗ kad in Waldhof vor einer Wirtſchaft ſtehen. Das Aufgebot zu dieſem Prozeß war ſehr groß. Im ganzen waren 27 Zeugen und vier Sachverſtändige erſchienen. . Staatsanwalt Dr. Friederang hielt bei H. C eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren und bei M. we⸗ gen Hehlerei die Mindeſtzuchthausſtrafe von 1 Jahr für angemeſſen. Das Gericht verurteilte H. zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr Monaten, abzüglich 3 Monaten Unterſuchungs⸗ haft und M. wegen fortgeſetzter Hehlerei zu 9g Mo⸗ naten Gefängnis.(Verteidiger Rechtsanwalt Dr. G. Kaufmann.) Um rund 20 000 Mark geprellt Eine Bauernfängerei ſchlimmſter Art be⸗ trieben der 33 Jahre alte Kaufmann N. und der 28 Jahre alte Bankbeamte D. N. erfuhr, daß der Jahre alte Privatmann G. über Kapital verfügte, das er an Bekannte auslieh. Im Juli 1926 erhielt Na ein kurzfriſtiges Darlehen von 3000 /, da er ſich dem G. gegenüber als Prokuriſt einer großen Spedi⸗ tionsfirma ausgegeben hatte. In Wirklichkeit war N. Proviſionsreiſender bei einer kleinen Firma, die lit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Später wurde er in der Firma Geſchäftsführer. N. wollte angeb⸗ lich mit dem Darlehen Geſchäfte in Grün⸗ kern für ſeine Firma machen. Er will einem Be⸗ ktaunten 2100% zum Einkauf im Bauland gegeben A haben. Dieſer kaufte aber nur 5 Sack ein und ver⸗ tauchte den Reſt für ſich. Von dem erzielten Ge⸗ N winn ſoll der Darlehensgeber G. 20/ erhalten ha⸗ hen,(Eine fürſtliche Entlohnung für das große Darlehen.) Obwohl von dem Grünkerneinkäufer ſpäter 1500/ zurückbeyahlt wurden, erhielt G. kei⸗ nen Pfennig ſeines Geldes zurück. G. hätte durch den erſten Verluſt gewarnt ſein müſſen. N. hat es aber verſtanden, den alten, unwiſſenden G. immer wieder vertrauensſelig zu Mit zwei Fällen erſchwerter Amtsunter⸗ ſchlagung hatte ſich das Schöffengericht Franken⸗ in einer den ganzen Tag dauernden Verhand⸗ lung zu beſchäftigen. Der 23 Jahre alte verheiratete Kaufmann Ludwig V. war im Jahre 1926 beim Poſt⸗ ant Oppau als Poſthelfer angeſtellt worden und ver⸗ ſch ſeinen Dienſt pünktlich und gewiſſenhaft, bis er ſich im Juli 1930 verleiten ließ, Poſtſachen im Ge⸗ ſamtbetrage von 949% für ſich zu behalten und dies durch Zurückhaltung der Zahlkarten zu verdecken. Auch beſeitigte er einen Dienſtbrief und verſchiedene Irivatpoſtſachen. Das Urteil lautete auf 1 Jahr einen Monat Zuchthaus und 100 Mark Gelbdſtrafe öder weitere zwei Monate Zuchthaus. Von der Er⸗ * laffung eines Haftbefehls, nahm das Gericht Abſtand. Ler Vorſitzende empfahl dem Angeklagten bei der Urkeilsbegründung, durch ſeinen Verteidiger ein nadengeſuch einreichen zu laſſen. heiratete Hermann K. zu verantworten, der von der Stüdtiſchen Sparkaſſe Frankenthal den Betrag von 5000“ unterſchlagen hatte und im Februar ds. Is. 55 Paris geflüchtet war, wo er ſich zehn bert, dann nach Frankenthal zurückkehrte ſtr ſic dem Gerichte ſtellte. Der noch nicht vorbe⸗ e Angeklagte befindet ſich ſeit dieſer Zeit in un⸗ iel bas baft In der Beweisaufnahme wurde feſt⸗ 1 elt, daß er das Geld zum größten Teile in ſchlech⸗ 8 Geſellſchaft durchgebracht hat. Der Angeklagte wird zu einer Gefüängnisſtrafe von einem antragt werden. Weiter hatte ſich der 1902 in Landau geborene ver⸗ Fahrräder ſtellen ſich vor Mannheimer Schöffengericht 75 1 or: Amtsgeri rat 1 inan; 4 8 Vorſitzender: Amtsgerichtsrat S ch mi kt, Beiſitzer: Amtsgerichts rat Dr. Petters, Vertreter der Anklage: Staatsanwalt Dr. Friederan 9 machen. Im Frühjahr 1927 brauchte er wieder Geld und ging den G. um 2200/ an. Als Pfand gab er eine Lebensverſicherungspolice über eine Verſicherung in Höhe von 10000 /, die die große Speditionsfirma für ihn abgeſchloſſen habe. Lange hatte G. das Pfand nicht. Nachdem N. das Geld hatte, holte er ſich nach 2 Tagen ſeine Police zurück, damit ſein„Direktor“ von der Sache nichts erfahre. Ein reines Phantaſieprodukt dieſes gewiſſenloſen, verlogenen Burſchen. 1600/ zahlte N. wieder zu⸗ rück, ſo daß G. diesmal„nur“ um 600/ geſchädigt wurde. Am 5. Mai 1929 kam N. wieder zu., um dieſen um ein Darlehen von 700/ für einen Kaſſier ſeiner„großen“ Firma zu bitten, der in der Kaſſe ein Manko von 850/ decken müſſe. Um auch dieſen Schwindel glaubhafter zu machen, brachte er den Bankbeamten D. mit, der den Kaſſier als gut bezeichnete; er ſelbſt werde ſich an dem Darlehen mit 150% beteiligen. An der ganzen Sache mar, wie immer, kein wahres Wort. Um den G. voll in Sicherheit zu wiegen, übergab N. dem G. einen Scheck über 700 /, für den nie Deckung vorhanden war. G. hatte von dieſen beiden Gaunern immer noch nicht genug. N. verſprach ihm eine Stelle als Lagerverwalter in ſeiner großen Firma gegen Stellung einer Kaution. G. übergab als Sicherheit 1700 Mark in Aktien und 2200 Mark in Goldpfandbriefen. Die Wertpapiere ſollten ledig⸗ lich als Sicherheit dienen und durften nach der Ab⸗ ſprache nicht veräußert werden. D. half auch bei dieſer Schwindelei mit, er erzählte, er werde ſich an der neuen Filiale, an der G. Lagerverwalter werde mit 58000 Mark(in Form eines Grundſchuld⸗ briefs) beteiligen. Bereits nach 7 Tagen wurden die Papiere zu rund 4000 Mark verkauft. Dem G. hatte N. in ganz gemeiner Weiſe einen Brief an die Bank unterſchoben. Es ſollte nur die Ueberweiſung der Papiere an eine andere Bank be⸗ N. verlangte aber in dem unter⸗ geſchobenen Brief, den G. ahnungslos unterſchrieben hatte, Abtretung an ſeine Firma. Dieſe erfolgte dann auch. G. war immer noch nicht gewarnt. Kurze Zeit darauf übergab er N. als weitere Sicherheit für ſeine Stellung einen Grundſchuldbrief in Höhe von 10000 Mark. Später unterſchrieb er ſogar noch eine Abtretungsurkunde, ſo daß N. in den Beſitz des Betrages kam, den er dann auch zur Abdeckung von Schulden ſeiner Firma ver⸗ wendete. ., der dreimal dabei war, als G. in übelſter Weiſe übers Ohr gehauen wurde, verſtand es, dem alten Mann vom September 1929 bis März 1930 Darlehen im Geſamtbetrag von 2000 Mark heraus⸗ zulocken. In der gleichen Weiſe, wie der alte Mann dauernd beſchwindelt wurde, verſuchte N. auch während der Verhandlung durch die unglaublichſten Lü⸗ gen jede Schuld von ſich abzuwälzen. Im Gegen⸗ teil, man gewann faſt den Eindruck, als ob der gut⸗ gläubige alte Darlehensgeber den N. und D. be⸗ gaunert habe. Selten haben Angeklagte verſucht, mit derartig haarſträubenden Lügen und Schwin⸗ deleien Geld zu erlangen und ſich vor Gericht aus der Schlinge zu ziehen. D. machte— wenn man überhaupt davon reden kann— den noch etwas ſympathiſcheren Eindruck, da er nach gewiſſen Aus⸗ flüchten ſeine Gaunereien eingeſtand. N. fand aber immer wieder andere Ausreden. Staatsanwalt Dr. Friederang beantragte im Hinblick auf die gemeine Handlungsweiſe des N. für dieſen eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Mo⸗ naten und für D. eine Gefängnisſtrafe von 4 Mo⸗ naten. Das Urteil lautete für N. auf 1 Jahr 3 Mo⸗ nate Gefängnis und für D. auf 3 Monate Gefängnis. N. wurde wegen ſeines Verhaltens während der Verhandlung und wegen der hohen Strafe ſofort in Haft genommen.(Verteidiger Rechtsanwalt Willi Pfeiffen berger und Dr. Hartmann.) e Schöffengericht Frankenthal Jahr verurteilt, unter Anrechnung von ſechs Wo⸗ chen Unterſuchungshaft. Der Haftbefehl bleibt auf⸗ rechterhalten. Dem Angeßlagten wird ferner auf die Dauer von fünf Jahren die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter ausgeſprochen. * 8 Beſtrafter Opferſtockmarder. Der 2 jährige Paul Trier aus Schwetzingen unternahm Ende März eine Pfalztour, wobei ihn ſein Weg auch nach Duden⸗ hofen führte. Hier verſuchte er, den Opferſtock der katholiſchen Kirche ſeines Inhalts zu berauben, wurde aber bei ſeinem Vorhaben von Kirchen⸗ beſuchern beobachtet und feſtgenommen. Unter Ver⸗ ſagung mildernder Umſtände wurde der Dieb vom Amtsgericht Speyer zu ſieben Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. § Kindestötung vor dem Schwurgericht Karls⸗ ruhe. Das Schwurgericht verurteilte die 18 Jahre alte Erika Eugenie Gretz aus Jöhlingen wegen Abtreibungsverſuchs in zwei Fällen, ſowie wegen Kindestötung zu zwei Jahren und eine Woche Gefängnis. Die Angeklagte, die in vollem Umfange geſtändig war, hat in der Nacht vom 28. zum 29. November v. J. in Jöhlingen ihr unehe⸗ liches Kind, als es noch lebte, in den Abort ge⸗ worfen. Der Anklagevertreter hatte zwei Jahre ſteben Monate Gefängnis beantragt. 00 Zu den ſüddeutſchen Medenſpielen An den Pfingſttagen in Stuttgart An den beiden Pfingſtfeiertagen werden auf der Tennis⸗ anlage des TE Waldau⸗Stuttgart die ſüddeutſchen Meden⸗ ſpiele in der ſogenannten Zone D zum Austrag gelangen. Am Pfingſtſonntag kämpft die Vertretung von Baden gegen die Vertretung von Württemberg und die von Heſſen gegen die von Bayern Für den Pfingſtmontag ſind dann die Kämpfe der Sieger aus beiden vorſtehenden Begegnungen und der Unterlegenen vorgeſehen. Die heſfiſche Mannſchaft wird in dieſem Jahre lei⸗ der ohne den deutſchen Altmeiſter Froitzheim nach Stutt⸗ ü Der Bezirkspräſident Dr. Grüder, der hrt, wird ſeine Leute vorausſichtlich in ſpielen loſſen: 1. Goſewich⸗Frankfurt, 2. Erwen⸗Frankfurt, 3. Tücher⸗Kaſſel, 4. Halberſtodt⸗Frank⸗ furt, 5. Henke⸗Frankfurt, 6. Kleinlogel⸗Dormſtadt. Erſatz ſind Claß⸗Darmſtabt und Bermann⸗Frankfurt. Mit dieſer Mannſchaft dürfte es Heſſen nicht allzu ſchwer ſein, den Bayern das Nachſehen zu geben. Bayern ſtützt ſich in erſter Linie wahrſcheinlich auf Deſſart⸗Nürnberg, Dr. Reu⸗ ter⸗München, Brunner⸗Nürnberg u. Mitterer⸗Regensburg, während es, wie im Vorjahre, auf den erkrankten Sieöhoff verzichten muß. Auch Badens Vertretung, die aus Dr. Buß, Oppen⸗ heimer, Dr. Fuchs, Klopfer, Weihe, Hildebrondt und evptl. Wetzel⸗Pforzheim beſtehen dürfte, ſollte die erſte Runde gegen Württemberg leicht überſtehen können. Die Schwa⸗ ben beſitzen zwar in Wille⸗Tübingen ein großes Talent, aber er allein und die eher noch an der Grenze der Mittel⸗ klaſſe ſtehenden Brüder W. und A. Fritz, ſowie Graf Wran⸗ gel und Reindel dürften doch nicht ſtark genug ſein, um ſich Mannſche ender Au gegen die Extraklaſſe der Mannheimer Durchſetzen zu können. Das Hauptintereſſe wird alſo wohl der Kampf am Pfingſtmontag zwiſchen Heſſen und Baden finden. Hier muß man den Vertretern Bodens dank ihrer Ueber⸗ legenheit im Doppel auch in dieſem Jahre wieder die grö⸗ ßeren Chancen geben. Frankreichs Tennismeiſterſchaften Der zweite Tag Nach dem kampfloſen Ausſcheiden des erkrankten Henry Cochet nehmen die engliſchen Mannſchaften in den Doppel⸗ ſpielen der franzöſiſchen internationalen Tenntsmeiſter⸗ 8. die Favoritenſtellung ein. Bei den am Dienstag in ars fortgeſetzten Spielen ſtanden die Berliner Haenſch⸗Zander gegen Englands ſtärkſtes Doppelpaar Auſtin⸗Kingsley auf verlorenem Poſten und wurden glatt mit:0,:2,:1 abgefertigt. Sehr zu kämpfen hatten Dr. Kleinſchroth⸗von Cramm, um mit:6,:5,:6,:8, 816 über die Franzoſen Leſueur⸗de Buzelet die dritte Runde zu er⸗ reichen. Zu einem netten Erfolg kam im Gemiſchten Dop⸗ pel die Wiesbadnerin Frl. Horn mit ihrem franzöſiſchen Partner Rodel. Das Paar ſchlug die franzöſtſch⸗ſüdafri⸗ kaniſche Kombination Barbier⸗Raymond leicht mit:2,:2. Herren⸗Doppel: Collins⸗Olliff— M. Bernard⸗Gold⸗ ſchmidt:3,:6,:7,:1; Borotra⸗Bouſſus— Joba⸗Bernard :1, 672, 6721; J. Sato⸗Kawachi— Laurent⸗Rageloff:7, 611, :4,:2; H. Sato⸗Rogers— Artens⸗Broquedie:4,:3,:4 de Martino ⸗ de Minerbi— Guillenot⸗Terrier:4,:1, 725: Gentien⸗Glaſer— Aeſchliman⸗Hillyard 674,:6, 618, 6 du Plaix⸗Rodel— de Stefani ⸗ del Bono:3,:9,:3, 7 Raymond⸗Spence— Albarran⸗Gerbault:8,:4, 6 Aslangul⸗Thurneyſſen— v. Kehrling⸗Garbovits:6,:7, :6,:2, 715; Lott⸗ van Ryn— Leven Auguſtin:2,:0, 611. Gemiſchtes Doppel: Sigard⸗Lacroix— Satterthwaite⸗ Hillyard:1, 62; Haylock⸗Hughes— Riboli⸗ de Minerbi :2,:2. Damen ⸗Doppel: Henrotin⸗Sigard— de Montebello⸗Holz⸗ ſchuh:8,:2. Pfingfttreffen der badiſchen Segelflieger Ueber die Pfingſtfeiertage treffen ſich die Segelflug⸗ gruppen aller bodiſchen Luftfohrtvereine, um einen engeren Zuſammenſchluß in einen Landesverband herbeizuführen. Die Führung hat der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein Mannheim, zuſammen mit den Vereinen für Luftfahrt in Freiburg und Dongueſchingen⸗Baar übernommen. Als Tagungsort iſt der Felöbergerhof auf dem Feldberg i. Breisgau gewählt, zumal ſich dort ausgezeichnete Gleit⸗ und Segelflugmöglichkeiten ergeben. Bei Eignung des Geländes ſoll dort der badiſche Segelflugplatz für alle Trai⸗ nings⸗ und Rekordflugmöglichkeiten feſtgeſtellt werden. Zu der Tagung ſtellt der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrt⸗ verein durch ſeine Ortsgruppe Heidelberg je eine Segofflug⸗ und eine Gleitflugſchulmaſchine mit genügend ausgebil⸗ deten Piloten zur Verfügung. Abſagen über Abſagen Die deutſche Nationalelf gegen Oeſterreich Die üblichen, diesmal beſonders empfindlichen Abſagen für die deutſche Nationalmannſchaft, die am Pfingſtſonn⸗ tag in Berlin gegen Oeſterreich ſpielen ſoll, haben nicht lange auf ſich warten laſſen. Der kaum zu erſetzende Tor⸗ mann Kreß brachte zunächſt ein ärztliches Atteſt bei, dem⸗ zufolge ſeine Knöchelverletzung noch nichtvöllig ausgeheilt iſt. Der D.⸗Spielausſchuß nominierte nun den Ham⸗ burger Blunck, aber auch der HSV.⸗Mann ſandte eben⸗ falls eine Abſage. Man wird nun in dieſem ſchweren Spiel wahrſcheinlich den Berliner Gelhaar ſpielen laſſen. Schließlich hat auch der vorgeſehene Mittelſtürmer Lu d⸗ wig(Holſtein Kiel) abgeſagt. Sein Erſatzmann ſteht noch nicht feſt. Der Frankfurter Knöpfe, der in den letzten Tagen noch unter einem Bluterguß litt, hat ſich dagegen entſchloſſen, doch gegen Oeſterreich anzutreten. Die ohnehin ſchon wenig vertrauenerweckende deutſche Elf hat durch die neuen Abſagen weiter an Spielſtärke ver⸗ loren. Der DB muß zum„größten Fußballereignis des Jahres“ mit einer Elf antreten, die wirklich nur noch eine zweite Garnitur darſtellt. Der Berliner Fifa-Kongreß Die Tagesordnung Zum erſten Male nach dem Kriege findet in den Tagen vom 22. bis 24. Mai in Deutſchland wieder einmal ein Kon⸗ greß des internationalen Fußball⸗Verbandes(Fifa) ſtatt. Die Durchführung des Kongreſſes hat der Deutſche Fußball⸗ Bund übernommen, Tagungsort iſt der Plenarſaal des ehe⸗ maligen Herrenhauſes in Berlin. Die Tagung des Fuß⸗ ball⸗Weltverbandes beginnt am 22. Mai vormittags mit einer feierlichen Eröffnungsſitzung. Die Arbeitstagungen werden am gleichen Nachmittag 5 Uhr aufgenommen und am nächſten Tage fortgeſetzt. Nach einigen Empfängen findet der Kongreß am Sonntag mit dem Länderſpiel Deutſchland— Oeſterreich ſeinen Abſchluß. 5 Die Tagesordnung ſieht neben den Berichten des Ge⸗ neralſekretärs und verſchiedenen Anträgen zu Satzungs⸗ änderungen linsbeſonders bezüglich des Spielerwechſels) die endgültige Stellungnahme zu einer Betei⸗ [ligung an den Olympiſchen Spielen in Los Angeles und die Ausſprache und Beſchlußfaſſung über die vom ſpaniſchen und ungariſchen Verband geſtellten Anträge zur euorgantſation der Fußball⸗Welt⸗ meiſferſchaft vor. Beide Anträge laufen dahin hinaus, 1 555 787 * 7 zunächſt innerhalb der nach geographiſchen Geſichtspunkten gebildeten Achter⸗ bzw. Zehnergruppen die Nationalmann⸗ ſchaften Ausſcheidungsſpiele austragen zu laſſen, um dann in einem beſonderen Weltmeiſterſchaftsturnſer die Beſten der Gruppen gegenüberzuſtellen. Der Internationale Fußball⸗Verband umfaßt die Fuß⸗ ball⸗Nationalverbände von 47 Staaten. In Berlin dürften die Vertreter von 35 Staaten vertreten ſein. Der DB wird durch die Herren F. Linnemann, G. Hinze, W. Schmidt und E. Kartini vertreten ſein. Außerdem nehmen deutſcherſeits noch Herr Dr. Ivo Schricker als Vizepräſident der Fifa und Dr. Bau⸗ wens als Vorſitzender des Konſultativ⸗Komitees der Fifa teil. Die Deutſchland- Rundfahrt Die 13. Etappe.— Degraeve vor Metze Spurtſieger Nach einem Ruhetage in Hannover ſetzten am Mittwoch 27 Fahrer bei gutem Wetter die beſchwerliche Reiſe in ſüd⸗ weſtlicher Richtung fort. Die 13. Etappe der Deutſchland⸗ Rundfahrt führte von Hannover aus am Fuße des Deiſter und des Teutoburger Waldes entlang über Hameln nach dem 215.3 Klm. entfernten weſtfäliſchen Induſtriezentrum Dortmund. Von Beginn an wurde ein flottes Tempo ge⸗ fahren, das zuerſt von den Italienern, dann aber wieder von den Deutſchen angegeben wurde. Es ereigneten ſich nur zwei Reifenſchäden, von denen der Deutſche Geyer und der Belgier Dewaele betroffen wurden. Das Feld blieb trotz einer Anzahl von Ausreißverſuchen die ganze Strecke über zuſammen und traf auch geſchloſſen an dem von vielen Tauſenden umlagerten Etappenziel ein. Im Gegenſatz zu den voraufgegangenen Etappen wurde diesmal die Marſch⸗ tabelle unterſchritten, die Fahrer trafen eine halbe Stunde früher als vorgeſehen in Dortmund ein. Im Endſpurd ſiegte der Belgier Degraeve leicht vor dem Dortmunder Metze. Sämtliche Fahrer erreichten die gute Zeit von :25,15 Stunden. Das Ergebnis: 13. Etappe Hannover⸗Dortmund(218,8 Kilometer) 1. Degraeve⸗Belgien:25,15 Sbd. 2. en Deutſchland; 3. Barthölemy⸗Frankreich; 4. Frascarelli⸗Ita⸗ lien; 5. Bulla⸗Oeſterreich; 6. Dewaele⸗Belgien; 7. Stbpes⸗ Deutſchland; 8. Siegel⸗Deutſchland;: 9. ae e 10. Geyer⸗Deutſchland; 11. Neuhard⸗ Frankreich. a übrigen Fahrer kamen zuſammen auf den 12. Platz. Geſamtergebnis: 1. Metze⸗Deutſchland 159 Punkte, 114:84,2 Std.; 2. Thierbach⸗Deutſchland 97 Punkte, 11388 Stunden; 3. Nicolas rantz⸗FHuxemburg 127 Punkte, 114:88,44 Stunden. Länderwertung: 1. Deulſchland 848.81, Sud. 2 Frand⸗ reich 344:22,40 Stb. 3. Gemiſchte Mannſchaft; 4 Belgien; 5. Schweiz; 6. Italien. a 3 14 Kegler⸗Verband Maunheim Am vergangenen Sonntag war der Wiesbadener Ligo⸗ und Stadtmeiſter D. K. G. 1900 beim B⸗Meiſter Präßziſſe 8 zum Rückſpiel als Gaſt in Mannheim. Der Kampf geht mit je 8 Mann 100 Kugeln über 2 Bahnen Die Mannheimer hatten hier noch eine Scharte gur⸗ zumachen, denn ſie mußten im Oktober vorigen Jahres in Wiesbaden, allerdings im Kampf über 4 Bahnen die Ueberlegenheit der Klaſſemannſchaft mit 4162:4007. 95 Holz zu Gunſten Wiesbadens anerkennen. Wiesbaden ſtrengt ſich mächtig an, denn es will in Mannheim den Vorſprung zum Mindeſten halten, da erſt der Rückkampf über endgültigen Sieg entſcheldet. Noch mit dem Wechſel der zweiten Paare halten die Gäſte un⸗ entwegt den Vorſprung und erſt der dritte Mann Reiß der Mannheimer kann 52 Holz aufholen. In der Folge ringen die Güſte zäh und es gelingt ihnen nochmals einige Holz zurück zu gewinnen, bis endlich Holzammer mit dem höch⸗ ſten Reſultat des Tages 580 endgültig die Führung an die Männheimer bringt. Auch die drei beſten Leute des -Meiſters können gegenüber den Gäſten Gute erringen und ſo kann Präziſe 8 mit 4373:4253— 120 Holz den Sieg erringen und Vor⸗ und Rückſpiel mit 25 Holz zu ſeinen Gunſten entſcheiden. Für gute Reſultate bei Wiesbaden ſorgten Hornſt 2 888, Weber 551, Kohlhaas 539, beim Sieger ganz beſonders 3 580 und Reiß 579, ſowie Kumle 556, Well dag, oſt 547 und Friedel 535. 5 U Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung furiſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtiag Aufklärung. Bis zur Volljährigkeit ſind Sie für die Schulden Ihres Sohnes haftbar. 2. Nein, den Kindern obliegt nur eine Unterhaltungspflicht gegenüber den Eltern. H. Sch. Schriesheim. Die Zahl der Rundfunkteilnehmer wird nur alle Vierteljahr feſtgeſtellt. Am 1. April zählte Deutſchland 3 731681 Rundfunkteilnehmer. O. B. 24. 1. Die Werkſtätte war zwiſchen P 5 und T 8. Genau iſt der Ort nicht mehr feſtzuſtellen. 2. Der Motor war eine Erfindung von Benz. 8. Es war ein Zweitakt⸗ motor. P. W. Die Lichtleitung können Sie jederzeit entfernen laſſen, nur müſſen Sie die Wohnung wieder ordnungs gemäß herrichten. g Se e,, Donnerstag, 21. Mai Nationaltheater:„Man kann nie wiſſen“, Komödie von Bernard Shaw, Miete A 33, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen— 0 Uhr Aſtronomiſche Arbeitsgemeinſchaft. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Die Boheme“, Oper von Puccini, für die Freie Volksbühne, 20 Uhr. Pfalzban⸗Caféß: Gaſtſpiel des Vortragskünſtlers Heinz Vigor, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Mannheim Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abend⸗ fahrt 2 Stunden Mannheim— Worms und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Unter den Dächern v. Paris.“ Palaſt:„Der Schrecken der Garniſon“.— S burg:„Tropen⸗Nächte“.— Univerſum: das iſt die Hauptſache!“— Capitol:„Das Schiff der Mann, der nicht liebt.“— Capitol:„Das Schiff der verlorenen Meuſchen.“— Glorta⸗Palaſt:„Er oder Ich“— Roxy ⸗ Theater:„Ich geh aus und du bleibſt da.“ Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung:„Die Kurpfälziſche Savonnerie⸗Mann⸗ faktur.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 Uhr und 18—17 Uhr. TTTTTTTTTCCCCCCCCCCCCCC n * 55 1 6. Donnerstag, 21. Mai 1931 — Aus Buden Die Juſtitia ohne Waagſchale * Weinheim, 20. Mai. In der Nacht vom Sonn⸗ tag auf Montag iſt der Statue der Göttin der Ge⸗ rechtigkeit auf dem Marktbrunnen die Hälfte ihrer Waagſchale geſtohlen worden. Man n ird raſcheſtens den Verluſt erſetzen müſſen, um die Juſtitia von ihrer peinlichen Verlegenheit zu be⸗ reien. Großfener in Huttenheim— Fünf Scheunen abgebrannt * Huttenheim(Amt Bruchſal), 20. M früh 7 Uhr ſchlug der Blitz in die Scheune des Land⸗ wirts Joſef Jungkind III in der Philippsburger Straße. Im Nu ſtanden fünf Scheunen in Flammen, ſodaß ein Eingreifen der Feuerwehr völlig ausſichtslos war. Innerhalb weniger Minuten brannten die Scheunen aus, ſodaß gegen 8 Uhr der Brand als gelöſcht betrachtet werden konnte. Alles Vieh konnte gerettet werden. Der Schaden iſt ziemlich bedeutend, aber durch Ver⸗ ſicherung größtenteils gedeckt. Die Namen der Brand⸗ geſchädigten ſind: Joſef Jungkind III, Johann Bap⸗ tiſt Wittemann, Otto Weick 1, Otto Hellmann, Joſef Brecht II. Ein Unglück nach dem andern * Oeſtringen, 20. Mai. Die Familie des Schmiede⸗ meiſters Joſef Haſſis iſt vom Unglück ſchwer ver⸗ folgt. In einer kurzen Reihe von Jahren verbrannte ein Lehrling derart, daß er ſtarb, während ein an⸗ derer bei einer Exploſion ſchwer verletzt wurde. Ein Geſelle büßte die Finger einer Hand ein. Der Be⸗ ſitzer ſelbſt verlor einen Arm. Die Serie dieſer Un⸗ fälle wird dadurch vergrößert, daß ſich in der geſtrigen Mittagspauſe der Sohn in den Räumen der Volks⸗ bank, wo er beſchäftigt war, in den Kopf ſchoß. Er wurde in bedenklichem Zuſtande in die Heidel⸗ berger Klinik verbracht. ai. Heute Einem Herzſchlag erlegen * Freiburg i. Br., 20. Mai. Benediktinerpater Pius Bihlmayer von Beuron, der mit dem Schnell⸗ zug.14 Uhr in Freiburg eintraf, wurde kurz vor Freiburg von einem Unwohlſein befallen und erlitt im Freiburger Hauptbahnhof einen Herzſchlag. Die Leiche wird morgen nach Beuron überführt wer⸗ den. Pater Bihlmayer ſtand im 55. Lebens⸗ und im 29. Prieſterjahre. Er iſt beſonders bekannt geworden durch die Herausgabe der Schottſchen Meßbücher. Wohn⸗ und Oekonomiegebäude eingeäſchert Brenden(Amt Waldshut), 21. Mai. In den frühen Morgenſtunden des geſtrigen Tages brach auf bisher ungeklärte Weiſe im Anweſen des Landwirts und Förſters Otto Jſele Feuer aus, das ſich ſo raſch ausbreitete, daß keine Rettung mehr möglich war. Das geſamte Anweſen, beſtehend aus Wohn⸗ und Oekonomiegebäude, wurde in Aſche gelegt. Die Familie Iſele konnte nur das nackte Leben retten. Mit knapper Not gelang es, einiges Vieh in Sicher⸗ heit zu bringen. Sämtliches tote Inventar einſchließ⸗ lich der reichen Stroh⸗ und Holzvorräte fiel dem Feuer zum Opfer. Der Geſamtſchaden konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Der Gebäudeſchaden allein beträgt 32 000 Mark. Schwerer Föhnſturm auf dem Bodenſee * Konſtanz, 20. Mai. Nachdem ſchon im Laufe des Samstags ſtarker Föhnſturm auf dem Bodenſee geherrſcht hatte, ſteigerte ſich der Föhneinbruch in den erſten Stunden des Sonntags zu ſchwerſtem Sturm, der die Schiffahrt mehrfach behinderte. Der badiſche Dampfer„Stadt Konſtanz“ konnte in Kurs 43 nach Bregenz ab Langenargen infolge der außerordentlichen Heftigkeit des Sturmes nicht mehr anlegen. Dem Dampfer von Kurs 50 war es nur möglich, Lindau anzulaufen. Die Stärke des Sturmes war derart heftig, daß die Brandung der Wellen nicht nur den vorderen zweiten Schiffsplatz gänzlich mit Sturzwellen, ſondern ſogar das Steuerhaus und über dieſe hinweg auch das Sonnendeck des erſten Schiffsplatzes übergoß. Sicher arbeiteten ſich die Schiffsmaſchinen durch das erregte Element hindurch. Vielfach gab es See⸗ kranke, teils in milderer, teils aber auch in recht ſchwerer Form. Sonderbarerweiſe wurde gerade in dieſen Stunden des ärgſten Sturmes keines der neuen Motorſchiffe geſichtet. Sie lagen wohlgeſchützt in ihren Häfen. Bis früh 10 Uhr mußte auch die Pfänderbahn bei Bregenz wegen Sturmes ihren Be⸗ trieb einſtellen. * i Karlsruhe, 20. Mai. In der ſechſten und ſte⸗ benten Morgenſtunde zogen über unſere Stadt einige heftige Gewitter mit ergiebigen Regen⸗ güſſen. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Achler Badischer Aerzlelag * Baden-Baden, 20. Mai. Am 16. und 17. Mai fand in Baden-Baden der 8. Badiſche Aerztetag ſtatt. Als Teilnehmer waren außer dem Vorſitzenden der Deutſchen Aerzteſchaft Vertreter von Miniſterien, Sozialverſicherungsträ⸗ gern und Aerzten der Nachbarſtaaten etwa 200 badiſche Aerzte erſchienen. a Der Vorſitzende der Badiſchen Aerztlichen Lan⸗ deszentrale, Dr. Mampell⸗s kannheim, wies in ſeinen Begrüßungsworten darauf hin, daß die Aerzte⸗ ſchaft in der jetzigen Notzeit ſich bewußt iſt, wie un⸗ umgänglich die Opferbereitſchaft auch der Aerzte ſei, wie unerläßlich aber jetzt mehr denn je die Er hal⸗ t u ng ihrer beruflichen Freizügigkeit ſein müſſe. Der Vorſitzende der Deutſchen Aerzteſchaft, Geh. Rat Stauder⸗ Nürnberg, wies darauf hin, daß ſich die Aerzte zur Sozialverſicherung bekennen, daß ſie aber eine Reform für notwendig halten unb daß dieſe auch eine Aenderung der Stellung des Arztes in der Sozialverſicherung bringen müſſe. Die Hauptreferate hielten Prof. Freiherr von Weizſächer⸗ Heidelberg und Privatdozent Dr. Eppſtein⸗ Mannheim. Prof, von Weizſächer, deſſen Thema„Der ſoziale Faktor in der Medizin“ war, ging davon aus, daß als Krankheit nicht der krankhafte Zuſtand des Einzel⸗ organs, ſondern die aus dem Geſamtzuſtand einer Perſönlichkeit geſchaffene abnorme Situation anzu⸗ ſehen ſei. Der Notzuſtand ſchaffe die zu den körper⸗ lichen Veränderungen gehörenden neurotiſchen Zei⸗ chen, er ſchaffe dieſe auch ohne jene und lenke zu den ſozialen Einrichtungen hin, die Prämien ſchaffen könnten. Die in den Nachkriegsjahren ins Hinter⸗ treffen gekommene individuelle Erziehungsbehand⸗ lung müſſe künftig wieder ſtärker beachtet werden, da ſie dem Einzelnen und der Geſellſchaft nützlich ſein könne. Dr. Eppſtein, der über„Konjunktur und Krank⸗ heit“ ſprach, wies auf die Schwierigkeit hin, ſtatiſtiſche Nachweiſe für die Beziehungen zwiſchen jenen beiden Erſcheinungen bringen zu können. Maßgebend müß⸗ ten, was Krankheit betrifft, die rein biologiſch nach⸗ weisbaren Veränderungen ſein, während die willens⸗ mäßig bedingten Erkrankungen als von außen her geſchaffen nicht verwendbar ſeien. Nach dem bis jetzt als verwendbar anzuſehenden Material könne aber geſagt werden, daß eine Zyklizität, wie die Konjunk⸗ tur ſie beſitze, in der Zahl der Krankheiten nicht in Uebereinſtimmung zu jener ſtehe. Geſthäftsbericht der Ortskrankenkaßßſe Heidelberg Kr. Heidelberg, 20. Mai. Die Allgemeine Ortskrankenkaſſe Heidelberg gibt ihren Geſchäftsbericht für das Jahr 1930 heraus. In der Einleitung wird an die geſetzgeberiſchen Maßnahmen des letzten Jahres er⸗ innert, die die Krankenkaſſen betreffen. Es wird da⸗ bei unterſucht, welche Auswirkungen dieſe Maß⸗ nahmen gezeitigt haben. Die Gebühr von 50 Pfg. für die Beteiligung an den Arztkoſten habe eine Ver⸗ ringerung der Arztfälle von 30 Pro z. ge⸗ bracht. Obwohl die Beteiligung erſt Ende Auguſt in Kraft trat, ſank die Zahl der Behandlungsfälle von 10 637(1929) auf 91081(1930). Die Durch ⸗ ſchnittsmitgliederzahl fiel von 37977 auf 36 890. 26 608 waren im Beruf, 5510 freiwillig und 4772 vom Arbeitsamt zur Kaſſe gemeldet. Der Bei⸗ trag wurde von 7,5 Proz. auf 6 Proz. bezw. 5,1 Proz. geſenkt. Die Beitragseinnahme ſank von 4222 389,07 Mk. auf 3 728 583,75 Mk. Der Durch⸗ ſchnittsjahresverdienſt der Verſicherten ſank von 1482 Mk. auf 1378 Mk., d. ſ. 7,02 Proz. Die Zahl der Krankheitsfälle ſank um 14556 gegen das Vorjahr(geſundes Jahr und Notverordnungl). An Krankengeld, Hausgeld und Ledigengeld wurden 947 269 Mk. aufgewendet(1929: 1 250 427,28 Mk.). Die Arztkoſten ſanken von 825 697 Mk. auf 772 412 Mk., die Koſten für Arzneimittel von 424 607 Mk. auf 355 251 Mk. Dagegen ſtiegen die Koſten für Zahnbehandlung von 269 195 Mk. auf 285 436 Mk. Während auch die Koſten für Krankenhaus, Heilſtätten, Geneſungsheime, Wochen⸗ hilfe und Sterbegeld ſanken, ſtiegen die Verwal⸗ tungskoſten um 13 000 Mk. Dieſe Steigerung habe ihre Urſache darin, daß durch die Notverordnung die Verwaltungsarbeit enorm geſteigert wurde, trotz Rückgang der Erkrankungsfälle nicht weniger Ar⸗ beit zu erledigen war und die ab 1. September ein⸗ getretene Gehaltsſenkung der Beamten von 2% Proz. der Reichskaſſe zugeführt werden mußte und nicht der Krankenkaſſe zugute kam. Auch der Beitrag zur Ruhegehaltsverſicherung iſt um 9000 Mk. geſtiegen. Zur Senkung der Verwaltungskoſten ſollen einige freiwerdende Stellen nicht mehr oder nur mit Hilfs⸗ kräften beſetzt werden. In den Erholungsheimen haben rund 900 Kaſſenmitglieder Aufnahme gefunden, 20 813 Ver⸗ pflegungstage wurden gewährt, der Verpflegungsſatz ſtellte ſich(einſchl. Reiſegeld, Verzinſung und Amor⸗ tiſation auf 5,33 Mk.). Der Bericht nennt das Leiſtungs⸗ und Finanz⸗ ergebnis zufriedenſtellend, verſäumt aber nicht, da⸗ rauf hinzuweiſen, daß die Krankenkaſſen von der allgemeinen Wirtſchaftskriſe bedroht ſind, die Ein⸗ nahmen mindern ſich und drohen zu verſiegen, auch alle behördlichen Zuwendungen erlöſchen. Der ge⸗ ſtrichene Zuſchuß für Familienwochenhilfe macht allein einen Ausfall von 40 000 Mk. aus. Meinungsitreit der Sachverſtändigen im Meil⸗Prozeß Verwertung der freigegebenen Ware Sanierung von Buchholz * Frankenthal, 20. Mai. In der Nachmittagsverhandlung ergreift zunächſt der Angeklagte Bertold Weil das Wort und erklärt, er habe jetzt erfahren, daß die Deutſche Bank mit dem Generaldirektor Jäger in Berlin einen Ab⸗ ſchluß gemacht habe, wie er ihn vor 15 Monaten machen wollte. Wenn nicht andere Hände hereinge⸗ pfuſcht hätten, wäre es ihm damals möglich geweſen, mit ſeinen Warenbeſtänden und Liegenſchaften ſeine Gläubiger mit 70 Prozent zu befriedigen. Der Vertreter der Deutſchen Bank Mannheim, Rechtsanwalt Dr. Rieſterer, erklärt hierzu, daß tatſächlich jetzt zwiſchen Generaldirektor Jäger und der DD⸗Bank ein Vertrag abgeſchloſſen worden ſei, wonach die in Grünberg bei der Firma Buchholz lagernde, zuerſt beſchlagnahmte und dann wieder freigegebene Ware von Weil verwertet werden ſoll. Weil bemerkt noch hierzu, jetzt werde Buchholz mit ſeinem Schnaps ſaniert. Sachverſtändiger Dr. Zöllner⸗Berlin hat von den ihm übergebenen zehn Proben vier als min⸗ derwertſg beanſtandet; der Sachverſtändige Dr. Luckow vom Inſtitut für Gärungsgewerbe in Ber⸗ lin, der ebenfalls zehn Proben unterſuchte, hat fünf für gut befunden, die übrigen fünf beanſtandet. Im Verlauf der weiteren Vernehmung der Sach⸗ verſtändigen ergeben ſich derart weitgehende Meni⸗ nungsverſchiedenheiten in den Auffaſſun⸗ gen der Sachverſtändigen, daß von den Vertretern der Einziehungsberechtigten die Einlegung einer Pauſe beantragt wurde, um ſich über einen even⸗ tuellen Verzicht auf eine weitere Vernehmung der Sachverſtändigen beraten zu können. Nach Ab⸗ lauf der Pauſe entſteht dann eine längere Auseinanderſetzung zwiſchen Verteidigung und dem Staatsanwalt, der von der Verteidigung eine Erklärung verlangt, daß ſie die ſämtlichen Weindeſtillate der Firma Weil als gefälſcht anerkenne. Er müſſe auf dieſer Er⸗ klärung beſtehen, nachdem in der Vorunterſuchung davon geſprochen worden ſei, der Betrieb Weils ſei eine Schmier⸗ und Fälſcherzentrale. Schließlich wird dann auf die weitere Verneh⸗ mung der Sachverſtändigen verzichtet und von der Verteidigung und den Vertretern der Einziehungs⸗ berechtigten folgende Erklärung abgegeben:„Die Verteidiger des Angeklagten und die Vertreter der Einziehungsberechtigten geben die Erklärung ab, daß ſie als wahr unterſtellen, daß die Sachverſtändigen bei der Unterſuchung der ihnen zugeleiteten Pro⸗ ben zu den Ergebniſſen gekommen ſind, die in den ſchriftlichen Gutachten von ihnen wiedergegeben wurden. Zu der Frage der Richtigkeit der Gutachten ſoll dadurch keine Stellung genommen werden. Es wird noch der Zeuge Kiefer Fink, Keller⸗ meiſter bei der Firma Siegel⸗Landau, vernommen, der beſtätigt, daß Dr. Eugen Siegel⸗Mannheim da⸗ mals oft in Neuſtadt war, und daß der in Landau eingelagerten Ware ſpäter noch Weinhefedeſtillat zu⸗ geſetzt wurde. Darauf wurde die Verhandlung auf Donnerstag vormittag vertagt. 142. Jahrgang/ Nummer 237 Aus der Ffalx Beſichtigung der Schutzpolizei * Ludwigshafen, 20. Mai. Mit der bereite ange⸗ kündigten Inſpektion der pfälziſchen Schu polizei wurde laut Miniſterialverfügung Oberſt⸗ leutnant Peter beauftragt. Die Ludwigshafener und Speyerer Formationen werden am 22, und 29 Mai beſichtigt, die von Zweibrücken und Kaſſerz⸗ lautern am 3. bezw. 6. Juni. Geißbockverſteigerung in Deidesheim * Deidesheim, 20. Mai. Am Pfingſtdienstag fin⸗ det die hiſtoriſche Geißbockveranſtaltung ſtatt. Die Verſteigerung des Lambrechter Geißbockes, die in ihrer Geſchichte bis auf das Jahr 1405 zurückgeht beginnt mit dem Läuten der Glocken um 1745 Uhr und dauert genau 15 Minuten. Der Letzt⸗ bietende erhält dann den Zuſchlag. * * Neuſtadt a. d.., 20. Mai. Das Bayeriſche Reſerve⸗Infanterie⸗Kegiment Nr. 5 am Pfingſtſonntag und Pfingſtmontag in Neuſtadt a. d. H. auf der Dr. Welſchſchen Terraſſe ſein Ge⸗ fallenendenkmal ein. Mit dieſer Veranſtaltung i eine Wiederſehensfeier aller ehemaligen An⸗ gehörigen dieſes Regiments verbunden. Das Pro⸗ gramm ſieht am Pfingſtſonntag ein Feſtbankett mit Begrüßungsabend im Saalbau vor. Die Einweihung des Denkmals findet am Pfingſtmontag vormittags 11 Uhr ſtatt. Nachmittags um 2 Uhr iſt ein Feſt⸗ eng und daran anſchließend wird die Wiederſehens⸗ feier in allen Räumen des Saalbaues abgehalten. Alle früheren Angehörigen des Regiments ſind zu der Feier eingeladen. * Neuſtadt a.., 20. Mai. Das Parkhotel auf der Hambacher Höhe ging in öffentlicher Verſteigerung um den Preis von 52 100/ an den Gaſtwirt Frieb⸗ rich Lewald aus Bochum über. Der Zuſchlag wurde heute erteilt. 3 Tagesoroͤnung dͤes Schwurgerichts Frankenthal * Frankenthal, 20. Mai. Die dritte ordentliche Tagung des Schwurgerichts beim Landgericht Frankenthal, beginnt am Mitt⸗ woch, den 27. Mai unter dem Vorſitz von Land⸗ gerichtsdirektor Schumacher. Zur Verhandlung kommen folgende Fälle: 1 Mittwoch, 27. Mai: Ehefrau Wick Roſa, geb. Beer, wegen gewerbsmäßiger Abtreibung, 2. Mittwoch: Kraft Karl, wegen Totſchlagsverſuchs, 3. Mittwoch: Pfirrmann., Tagner, Pfirrmann Fr., Schreiner, beide in Ludwigshafen, wegen Meineids und Mein⸗ eidsverleitung, 4. Donnerstag, 28. Mai: Keller Joſef, Tagner in Ludwigshafen, wegen Tot⸗ ſchlags und Totſchlagsverſuchs, 5, Frei⸗ tag, 29. Mai, vor⸗ und nachmittags: Süß Guſtav, Schriftleiter in Ludwigshafen, wegen Beleidigung durch die Preſſe. In den beiden Fällen Süß handelt es ſich um be⸗ leidigende Artikel der Arbeiterzeitung, deren Schrift⸗ leiter Süß iſt. Im erſten Falle richten ſich die An⸗ griffe gegen die Polizei Pirmaſens unter Beziehung auf die bekannten Zuſammenſtöße zwiſchen Kommu⸗ niſten und Nationalſozialiſten Ende Mat 1980 in Pirmaſens, die bereits bei einer früheren Schwur⸗ gerichtsverhandlung zur Erörtung ſtanden. Im zweiten Fall richten ſich die beleidigenden Artikel der Arbeiterzeitung gegen Richter und Gefängnisbeamte in Pirmaſens und Zweibrücken. Den Artikeln liegen die bei der Aufdeckung der Pirmaſenſer Bomben⸗ affäre vorgenommenen Verhaftungen von Ange⸗ hörigen der kommuniſtiſchen Partei zu Grunde. Als Zeugen kommen für dieſen Fall in Betracht ſämtliche Beamte des Landgerichtsgefängniſſes Zwei⸗ brücken, ſowie eine große Anzahl der in Haft be⸗ findlichen Perſonen. Das Schwurgericht wird des⸗ halb die am Freitag nachmittag beginnende Verhand⸗ lung am Samstag vormittag in Zweibrücken fort⸗ ſetzen und ſich zu dieſem Zweck mit allen an der Verhandlung beteiligten Perſonen in der Frühe des 30. Mai 1931 mit Kraftomnibuſſe nach Zweibrücken begeben, wo die Vernehmung der Zeugen ſtattfinbet. Es wird verſucht werden, im Anſchluß an die Zeu⸗ genvernehmung auch die Hauptverhandlung in Zwei⸗ brücken zu Ende zu führen. f Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Rhein Pegel 16. 18. 19. 20. 21. Neckar ⸗ Pegel 18. 19. 20 ll. Bafel.27157 L441 42200 5 Schußerinsel 194.90208 2,9.64] Marne.29.4780 225 Kehl 8,22 8,30 9,30 3,0.40 Jagſem.38 781750 205 Maxau 2406.04.04.10.16 Zeudronn 88.80 8,605 Mannhein 424 2,21.28.27 4,31 Plochingen 500,460, Kaub 8 06 2890300 2,88 2,92 Röln 8,204.93 2,89 2,87.82 Rhein-Waſſerwärme 14 Grad Celſius „„ Herrenschuhe des bew e OraeogniS DSU NMS grossten Hlerrenschoh · FSby ik Desicrligen Sie die fröhjehfs · Veuheſten Spitzenlefstungen in den Preistsgen: Herrenschuh anbl. Mannhelm 04, 7 Strohmarki NI 2 haben, g Englands, in den 2 it der Bücherreviſor einen hochangeſehenen Namen zu Generaldirektor der Schiffahrts⸗Geſellſch af 25 die 5 mit Schweſterngeſellſchaften den größten Schiffahrtskonzern der Die ganze Gruppe verfügt über ein Kapital zon rund zwei Milliarden Mark und beſchäftigt nahezu 100 000 Perſonen. Der geſamte Schiffsraum im Beſitze des Konzerns beträgt nicht weniger als 2 Millionen Tonnen. gord Kylſant ſitzt im Auſichts rat von 43 Aktien⸗Geſellſchaften und bekleidet auch ſonſt Aemter. Kylfant Welt bildet. liſchen Wirtſchaft ſpielt. 8 Donnerstag, 21. Mai 1931 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe — 7. Seite/ Nummer 232 Senſation in der City (V o n * London, Mitte Mai. Ein ungeheurer City⸗Skandal iſt im Anzug. Unter der geſchuldigung ge fälſchte Bilanzen vorgelegt zu iſt Lord Kylſant, einer der angeſehenſten Reeder iſt der Dieſe Zahlen Anklagezuſtand verſetzt worden. Morland noch zahlreiche geben ein gewöhnlich wichtigen Rolle, die der Angeklagte in der eng⸗ Sie erklären auch die Erregung, die das Bekanntwerden der Beſchuldigungen in der öffent⸗ hen Meinung Englands hervorgerufen hat. Mit ihm angeklagt, der ebenfalls verteidigen hat. Lord Royal Mail ihren 3 repräſentative Bild von der außer⸗ unſerem Londoner Vertreter) ausbrach, der ſchließlich zu der gerichtlichen Anklage geführt hat, ſprach man allgemein von einem„Kampf der Titanen“. Es klingt unter dieſen Umſtänden paradox, wenn man ſagt, daß ſich Lord Kylſant aus„kleinen Verhältniſſen“ zu ſeiner gegenwärtigen Stellung heraufgearbeitet hat. Tatſache iſt, daß er als Sohn eines Landpfarrers in Wales ſchon ſehr jung in eine Reederei in Neweaſtle eintrat, wo er jahre⸗ lang ein einfacher Handlungsgehilfe mit 300% Monats⸗ gehalt war. Damals trug er den ſchlichten Namen Philipps; eine Zeitlang lockte ihn die Politik, er war zunächſt liberg⸗ ler Abgeordneter und trat dann zur konſervativen Partei über. Wie viele aufſteigende Wirtſchaftsführer wurde er geadelz und erhielt ſchließlich im Jahre 1928 eine Baronie. Heute iſt er 68 Jahre alt, und ſein Name iſt überall be⸗ kannt, wo die engliſche Handelsflagge weht. Schon im Juli 1929 begann der Bergrutſch im Royat Mail⸗Konzern. Die Schiffahrt bekam den Druck der Welt⸗ handelskriſe zu allererſt zu ſpüren; viel Schiffsraum lag brach, und die Frachtſätze ſanken. Die Leiter der Royal Mail verkannten damals die Schwere der Kriſe. Sie über⸗ nahmen immer neue Verpflichtungen, beiſpielsweiſe aber er wurde zum Schweigen gebracht und hinausgedrängt. Bald darauf wurde es klar, daß ſich die Royal Mail ge⸗ waltig übernommen hatte. Die Bilanzen vom Jahre 1926 an hatten den trüben Tatbeſtand nur noch durch optimiſtiſche Bewertung der Beteiligungen an den anderen Konzern⸗ geſellſchaften und durch ſtark verminderte Abſchreibungen verbergen können. Offenbar hat man dabei auch noch be⸗ denklichere Methoden angewendet, die jetzt den Gegenſtand der Anklage gegen Lord Kylſant und den leitenden Bücher⸗ reviſor des Konzerns bilden. Die Bilanz für 1929, die im Juni vorigen Jahres veröffentlicht wurde, ſchloß mit einem Verluſt von rund 3 Millionen/ ab. Die Folge war ein panikartiger Sturz der Aktienkurſe und die Ein⸗ ſetzung eines Prüfungsausſchuſſes, dem ein Vertreter der vorwiegend beteiligten Großbank angehörte. Die Affäre wurde ſchon damals vor das Gericht gezogen, das Sir Joſiah Stamp mit der Prüfung der Geſchäftslage betraute. Dieſer machte im Februar die ſenſationelle Feſtſtellung, daß die Royal Mail nicht weniger als 192 Millionen/ Verluſte erlitten hatte. Mit anderen Worten: die Reſerve von 50 Millionen/ war verloren, und das Aktienkapital von 176 Millionen 1 war nur noch zu einem Fünftel gedeckt. An der Börſe ſetzte ein Sturm von Verkaufsorders ein, und nach wenigen Stunden weigerten ſich die Makler, weitere Aufträge anzunehmen, da das Papier völlig unverkäuflich geworden war. Man konnte in jenen Tagen ganze Pakete von Boyal Mail⸗Aktien für einen Betrag erwerben, der ſicherlich nicht einmal den Truckkoſten der Titel entſprach. Die Urſache der Panik war die Unſicherheit darüber, ob die beſchäftigt, das Chaos zulichten. Man hat damit gerechnet, daß ſich ſchwere Diſpoſitionsfehler der Verwaltung heraus⸗ ſtellen würden; aber das Eingreifen der Staatsanwaltſchaft gegen den Generaldirektor Lord Kylſant kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Vorläufig nimmt man allerdings an, daß die von der Anklage behauptete Bilanzfälſchung lediglich ein Nachläſſigkeitsvergehen iſt. Niemand glaubt daran, daß Lord Kylſant bewußten Betrug verübt hat. Aber für einen Mann in ſolcher Stellung iſt ſchon allein die Beſchuldigung ein furchtbarer Schlag, deſſen Auswirkun⸗ gen in den weiteſten Kreiſen der engliſchen Wirtſchaft fühl⸗ bar werden. Ohne Biloung von Eigenkapital in den Schulönerländern kaum mehr zu helfen Die Berliner Handels⸗Geſ. unterſucht in ih⸗ rem neueſten Wochenbericht die Frage des Kapitalausgleichs. Das Inſtitut weiſt u. a. darauf hin, daß die großen Kapital⸗ überſchuß⸗Länder in dem Zeitraum von 1925—4930 bereits 45 Milliarden& zur Ausfuhr gebracht hätten, dieſe Summe jedoch nicht genügte, um die mangelnde Kapitalbildung in den Zuſchußländern auszugleichen. Obwohl man alſo nicht ſagen dorf, daß der internationale Kapitalgusgleich in den letzten Jahren verſagt hat, wird man Hoch feſtſtellen dürfen, daß die Lage der Schuldnerländer ſich einmal durch den Preisverfall wichtiger Ausfuhrgüter und ſerner die einfuhr⸗ hemmende Zollpolitik der großen Gläubigerländer außer⸗ ordentlich verſchlechtert hat. Vielfach ſcheint die Verſchul⸗ dungsgrenze praktiſch ſchon heute erreicht zu ſein und ein Lord Kylſant iſt einer der größten Männer des britiſchen garantierten ſie bei dem Zuſammenſchluß mit der While Peltreichs. Mit anderen Worten, er iſt nicht weniger als Star⸗Linie das Kapital und die Dividende der geſamten zwei Meter und einen Zentimeter groß, und ſeine drei Vorzugsaktien der letzteren Geſellſchaft, die nicht weniger Brüder, die ſämtlich hervorragende Stellungen in der als 100 Millionen„ betragen. Sie übernahmen auch N 75 a a 5 1 0 weiterer Kapitalimport könnte die Geſamtſituation auf die Aktionäre für die finanziellen Garantien der Geſellſchaft] Dauer kaum erleichtern. Wohl würde eine Kapitalzufuhr aufzukommen hätten. Ein gerichtliches Gutachten verneinte für die Ueberwindung der augenblicklichen Kriſe im dieſe Frage, mit dem Erfolg, daß die Kurſe in wenigen Schuldnerland ein wichtiger Belebungsfaktor ſein, auf tn. i Hirtſchaft innehaben, ſtehen ihm nur um wenige Zentie Garantien für Anleihen anderer Firmen ihrer Gruppe, Minuten wieder auf vier bis fünf Schillinge für die Pfund⸗ lange Sicht jedoch wird man den notwendigen Ausgleich Die 7 meter nach. Es iſt eine eindrucksvolle Familie, und als offenbar in der trügeriſchen Zuverſicht, daß die Depreſſion] Aktie ſtisgen, und einige Mutige Rieſenvermögen erwarben. 9 15 1 110 1 ee n e alien Ae 5 5 Fahre 8 rige Iff 1 S 77775 Uher 85 1 8 650. 3 5 7 r Länder, ſondern vornehmlich in de rmöglichung einer e in im e 89575 5 5 e 8 555 7 werde. Lord St. Davids proteſtierte Seitdem haben die Gläubiger der Royal Mail ein eigenen Kapitalbildung 15 1 75 bisherigen api 5 2 e L St. D 8 f 8 e 8 5 5 5 7 5 5. 5 8* 2755 n 8 8 inf 7 geht, ſchenvord Kylſan 0 uder, Lord S avids, ſſentlich gegen die Verwaltungsmethoden ſeines Bruders,] Moratorium gewährt, und die Sachverſtändigen ſind damit J ländern ſuchen müſſen. 17.45 1 etzt. 3 2 Achtung! 5 bn n ten Bahnhofs- Markthalle Heinrich Lanzstraße 5 gibt es täglich zwei mal frisch, kurz gestochene Häterialer Spargein Empfehle auch meine In- u. ausländ. Obst- und Gemüsesorten zu den bill. Marktpreisen. 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Stadtteil 5 115. e eee 755 Teebufler 1 Pfund.38 Kobe, lose, stark enlölt 1 Pfd 30 er iſter Walter, Jungbuſchſtr. 8, Tel. 23 iſſig); es x 1 Eladltell 8 5 z e nb N in der Luzenberg⸗ Drogerie des Reines Schwelneschmelz 1 Pfd.. 386 Potno- Reis Pfund 22 en 8 1 1 1 22. 1 537 10 Blerwurst Pfund 9s Fſerllislerie Milch, 2 gr. Dos. 3 Stabdttei eckaraner Uebergang: im Zigarrengeſch. et. 756 des Herrn Adam Hohmann, Emil⸗Heckel⸗Straße Nr. 115, Cetvelol- u. Pflodewurst! PI.44 Ger. Aprikosen, 1 Pfd. 78, 8 u⸗ Telephon 432 30; Lloner Pfund 9 igchobst 1 pfd. 70, 0, 40 i⸗ 5 7 5 1 05 e e e Herrn lagen, rofl oder welß, 1 Pfd. 60 3. 5 5„ ilhelm Stmon, elſtraße 69, Telephon 510 77: elringe 1 2 0 8 Stadtteil Nen oſthei m: im Kolonialwaren⸗ u. Milchgeſch. 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D.. 35,, 30 Neue Nalſesheringe Stück 26 a 1, Schillerſtraße 1, Te f f 5 5 Gorge. äferta 12 125 Pane Laden e 28 bei Junge Brochbohnen, falenfrei-Pfd.-D.. 58 Esslg- Gewürzgurken, 2. Lr. D. 95 Mannheim, O 8, 55 1 Wiſſe 2 61 ch, 8 835 115 3 ſchuft des Junge Erbsen 2. Pfd. Dose„57 Lokosflodten, bunt, ½ Pfund 28 bucwlgshafen-Rh., Bismarckstrase 7. Vorort ertal⸗Süd: im Kolonialwarenge e fd B — Herrn Emil Diſtler, Rüdesheimerſtraße 57, Tel, 538 98; Pllaumen mu Stein 2. Pd. D. 5 Arome. Bohnen ½ Pfund 23 „Vorort Neckarau ⸗Friebrichſtraße: im Kolonial⸗ Apnikuten dar Pfigie-Pfund-Dote 9 besserf-Boden für Fruchfkürlchen, Pak. 10 fl. 0 5 8 0 0 ednet 5 5 Kolb, Friedrichſtr. 16a, NMirabeſſen.=Pfund- Dose.0 Kekeo- Creme · Waffeln 1 Pfd. elephon Schneider); 0 Vorort Neda ran Sufſtraße: im Schuhhaus Knaur Humbeerseft 1 Lr..30, 1 Pfd 30 FErfrisdumgs-Woffeln 1 Pfund 80 U. 1 1 26, e 1 38 Hirn Obstweln, lose 1 Liner 36 Schleger-Keks-Nlischung 1 Pfd. 1. „Vorort Sandhofen: im Kaufhauſe des Herrn Bernhar bstekl mit 5 1 33 Wed 9277 51 ae 159 0 5 Obs eki mit Steuer ½ Flasche.30 Gemische seure Bonbon i Pfd. 0 Vorort a of: im Zigarrengeſchäft des Herrn Kar von Kruppenbacher, Luzenbergſtraße 88, Tel. 590 18; ber kdenkoh. fchnetkenderg/ fl. b. fl. 78 Tad 9 lich HERBA SEIFEE. Vorort ee im 1 des 8 2 1 1 7 1 5 10 p⸗ 28er Maikamm. feilgenber/ fl. o. fl.. 85 1 isch 5 0 mann, Schreinermeiſter, Hauptſtr. 55, Tel. 437 82(Will); 1 9 IS 3. Vorort Rheinau: Zweigſtelle im Hauſe Däniſcher Tiſch 1 4 r par gel und Nr. 12, Telephon 338 55. Bei dieſen Zahlſtellen, die während der üblichen Geſchäftsſtunden HERBA-CNRENME geöffnet ſind, können Einlagen mit der gleichen Wirkſamkeit Auch Rück⸗ der Sparkaſſe ſelbſt vollzogen werden. zahlungen ſind daſelbſt in beſchränktem Umfang möglich. Wir empfehlen dieſe im Intereſſe unſerer Sparer geſchaffenen Zahlſtellen zurn regen Benützung. 58 werclen cliese Haufübel wie bei bes eifigt und verhinden; des beweisen teusende von Gutechten. Herbe Ssſſe 65 3. 30% verststkt M.—: Herbe Creme in Tuben 50 J und 88 F. lo Oosen 60 3. Sthäſtließ in Apofdetzen, Orogsflen ond Petfümetfen. Arb die Gladt Mannheim haftet für alle Einlagen in voller Höhe. Donnerstag, 21. Hai 1931 HANDELS- d IRTSCHA der Neuen Mannheimer Zeitung Kommiſſions Arbeiten der Bg * Baſel, 20. Mai. Zu den techniſchen Beratungen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich wird von der Bank mitgeteilt, daß ſich die vom Präſidenten der Bank von Polen, Wroblewfki, präſidierte Kommtſſion mit Fragen befaßte, die ganz ſpeziell die Einleger der B33 intereſſte⸗ ren. Der Gouverneur der tſchechiſchen Nationalbank, Po⸗ ſpiſchil, ſprach in ſeiner Eigenſchaft als Berichterſtatter über die Konverſions möglichkeiten der nationalen Währungen. Dr. G. Viſſering gab ein Expoſs über die Deviſenreſerven der Zentralbanken, während Generaldirektor Quesnay über die B33 und die Internationglen Zahlungen“ referierte. Die Kommiſſion Popovitſch befaßte ſich vornehmlich mit Fragen, die ſich auf diejenigen Geldmärkte beziehen, auf denen die Biz ihre Plazierungen vornimmt. Dr. Reiſch (Oeſterreichiſche Nationalbonk) erörterte die Zinsfrage, während Profeſſor Dr. Bachmann von der Schweizeriſchen Nationalbank ſich zum Kreditproblem äußerte. Schließlich ſproch Vizegeneraldirektor Dr. Hülſe über die„Binz und die Finanzmärkte“. Im Anſchluß am die Referate hielten die beiden Kom⸗ miſſionen mehrere Sitzungen ab, in denen ein eingehender Meinungsaustauſch über die genannten Fragen ſtaktfanden. Die erſte KHommiſſton hat ihre Arbeiten abgeſchloſſen, wäh⸗ rend die zweite ihre Beratungen noch fortſetzt. Sie wird dieſe jedoch noch heute abſchließen. Die Baſeler Bankiers gaben heute den zur General- verſammlung der Bank für Internationalen Zahlungsaus⸗ gleich erſchienenen ausländiſchen Perſönlichkeiten ein Früh⸗ ſtück, an dem etwa 120 Perſonen teilnahmen. — * Hamburg⸗Bremer Rückverſicherungs⸗AG., Hamburg. Der zum 20. Juni einzuberufenden HV. wird eine Divf⸗ dende von 12 v. H. wie im Vorjahr vorgeſchlagen. Der Kapftalrücklage ſollen 75000(i. V. 30 000)/ überwieſen werden! Der Reingewinn einſchließlich Vortrag beträgt 228 380(145 055) l. Verſicherungsgeſellſchaft Thuringia in Erfurt. Die .⸗V. genehmigte den Jahresabſchluß für 1930. Der Uebeſchuß beträgt 1146 333.82. Nach Abſetzung der Gewinnanteile ſowie von 90 000/ für die Erhöhung der Einzahlung auf das.⸗K. und der Ueberweiſungen von 200 000„ an die Sonderrücklage, 50 000 4 an die An⸗ geſtellten⸗Penſionskaſſe und 10000/ an den Unterſtützungs⸗ ſonds, gelangt ein Gewinnanteil von 60 4 für die mit 25 v. H. eingezahlte 1000 Aktie bezw. 6 4 für die ebenfalls mit 25 v. H. eingezahlte 100 4 Aktie zur Ver⸗ teilung. Der Reſt von 184 028.54 4 wird auf neue Rech⸗ nung vorgetragen. 4 denz Konkurs der Deutſchen Auto⸗Verſicherung. Der eftüchtete Dr. Rau, der ſeit Anfang 1990 im Beſitz einer neralvollmacht als Geſchäftsleiter der Deutſchen Auto⸗Verſicherungs⸗AGG. war, wurde am 17. Mai in Mur⸗ nau ver haftet und in das Stuttgarter Unterſuchungs⸗ gefängnis eingeliefert. Dr. Rau iſt mit Dr. Ritzau identiſch, der 1924 den Ritzau⸗ Konzern in Hamburg gründete und der damals nach einigen Jahren in Konkurs ging. Dr. Rau konnte nicht in die Schweiz einreiſen, da er keine Einreiſeerloubnis hatte. Er war von der Schweiz ausgewieſen worden, und zwar wegen Paßvergehens. Es wurden ſechs verſchiedene Päſſe bei ihm gefunden. *„Fiducia“, Reviſions⸗ und Treußbandinſtitnt AG., Karlsruhe. Dieſe mit 50 000/ arbeitende Geſellſchaft er⸗ nübrigte 1930 44/ Reingewinn einſchl. 188(196)% Vor- trag: Aus der Bilanz(in): Gebäude 100 284(188 484); andererſeits Verbindlichkeiten 100 297(181 968). 37 500 14 Aktien ſind nach wie vor noch nicht einbezahlt. Vor einer Verſchmelzung der Kaligewerkſchaft Hanſa⸗ Silberberg mit dem Weſteregeln⸗Konzeru. Die Kaliwerk⸗ ſchaft Hanſa⸗Silberberg in Empelde bei Hannover beab⸗ ſichtigt, wie wir erfahren, in Liquidation zu treten und ſich der Alkaliwerke Weſteregeln AG. anzuſchließen, die bereits etwa 7000 Kuxe Hanſa⸗Sibberberg hat. Maßgebend für den Entſchluß der Verwaltung iſt, ebenſo wie bei der Alkali⸗ werke Siegmundshall AG., die geringe eigene Kaligupte des Werks, die für einen wirtſchaftlichen Betrieb zu klein iſt. Ueber das Umtauſchverhältnis für die freien Gewerken der Kux notiert in Düſſeldorf zuletzt 7200) ſind end⸗ gültige Beſchlüſſe noch nicht gefaßt. * Zinkhütte Hamburg AGG.— Wieder dividendenlos nach der Sanierung. Die zum Intereſſenkreis der Firma Aron Hirſch u. Sohn gehörende Geſellſchaft, die im vorigen Jahre durch Zuſammenlegung ihres Aktienkapt⸗ tals von 4 auf 2 Mill. ſaniert wurde, bleibt, wie wir ößrem, wieder dividendenlos. Ein Reingewinn von 50 000 bis 60 000„ dürfte zu Abſchreibungen Verwendung finden. * 200 Jahre Henckels⸗Zwillingswerke. Am 13. Juni ſeiert der Zwilling, die weltbekannte Schutzmarke der Firma J. A. Henckels Zwillingswerk, Solingen, den Tag der 200. Wiederkehr ſeiner Eintragung in die Zeichenrolle der Solinger Meſſermacher. Seit zwei Jahr⸗ hunderten wird das Zeichen in ſeine typiſchen Form in die Klingen, Scheren und ſonſtigen Erzeugniſſen der Firma eingeprägt, die im Zwillingswerk aus eigenem Stahl fa⸗ briziert werden. * Dividendenloſer Abſchluß der Bachmann u. Ladewig AG., Chemnitz. Der Gewinn von 71 444(i. V. 284 688) 1 Wirkſchaftsgeſundung „Eine Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit iſt ohne Bele⸗ bung der Bauinduſtrie nicht möglich“. Unter dieſem let⸗ tenden Gedanken hatten die In duſtrie⸗ und Han⸗ dels kammer Frankfurt a..⸗Han au, die Handwerkskammer für den Regierungsbezirk Wies ⸗ baden, und die Arbeitsgemeinſchaft Frank⸗ furter Wirtſchafts verbände zu einer gemein⸗ ſamen Tagung auf den 20. Mai nach Frankfurt a. M. ein⸗ geladen, zu der nahezu 1000 Teilnehmer aus allen Kreiſen der Wirtſchaft, neben zahlreichen Vertretern der Behörden uſw., erſchienen waren. Dieſe außerordentlich rege Be⸗ teiligung läßt darauf ſchließen, daß die Erkenntnis der Schlüſſelbedeutung der Bauwirtſchaft innerhalb der Ge⸗ ſamtwirtſchaft im Wachſen iſt und daß ſich die verantwort⸗ lichen Wirtſchaftsführer in zunehmendem Maße verpflichtut fühlen, daraus praktiſche Folgerungen zu ziehen. Als erſter Redner zeigte Prof. Dr. Tru mpler „Die Bedeutung des Baugewerbes für Wirt⸗ ſchaft und Arbeitsmarkt“ auf. Die Urſache der beſonders ſchweren deutſchen Not liegt darin, daß der privaten Wirtſchaft durch die Ueber⸗ laſtung mit Steuern und ſozialen Aufwendungen die Reutabilitätsbaſis entzogen worden iſt. Unter der ſteuer⸗ lichen Ueberlaſtung hat der ſtäditſche Grundbeſitz beſonders ſchwer zu leiden. Die Hauszinsſteuer hat hier ſchwere Wertzerſtörungen angerichtet. Um das Baugewerbe in Ganz zu ſetzen, muß die Freiheit dex Bauwirtſchaft ſo bald wie möglich wiederherge⸗ ſtellt werden. Die für den Wohnungsbau verfügbaren Mittel müſſen zu gleichen Bedingungen der Privatwirt⸗ ſchaft zur Verfügung ſtehen. Durch die öffentliche Be⸗ wirtſchaftung der Mittel ſind große Fehler gemacht worden. Man hat namentlich in der erſten Zeit zu große und zu teure Wohnungen gebaut, man hat unnötige Zwiſchen⸗ organiſationen geſchaſffen und koſtſpielige Expert⸗ mente mit neuen Baumethoden gemacht. Die neue Bauordnung, die ſchwere Eingriffe in in beſtehende Eigentums⸗ und Vermögensverhältniſſe dar⸗ ſtellt, die Baumöglichkeiten beſchränkt und das Bauen er⸗ ſchwert, iſt in Kraft geſetzt worden, ohne daß den geſetz⸗ lichen Vertretungen der Wirtſchaft die Möglichkeit zu mündlichen Verhandlungen gewährt wurde.— Wenn auch im Wohnungsbau eine gewiſſe Beſchränkung erforderlich iſt, ſo erweiſt ſich als deſto brennender das Problem dex leerſtehenden Alt wohnungen. In dieſen ſteckt ein großer Teil unſeres Volksvermögens, und es iſt ein unerträgliches Unrecht, wenn der Hausbeſitzer der durch die Hauszinsſteuer gezwungen iſt, die Mittel für die Neu⸗ bauwohnungen herzugeben, zuſehen muß, wie ſein eigenes Haus verfällt. Daher müſſen die Hauszinsſteuer ⸗ mittel auch zum Umbau von Groß wohnun⸗ gen und zur Inſtandſetzung von Altwoh⸗ Mittag- Ausgabe Nr. 232 Wege zur Geſundung der deutſchen Zucker wirijchaft Der Binnenmarkt das Fundament— Kontingentie rung des Aubaues— Senkung der Geſtehungskoſten im Intereſſe der Ausfuhr In einem Augenblick, in dem der Chadbourne⸗Plan zur Regulierung des Welt⸗Zuckerexportes in Kraft geſetzt iſt, kommt eine Unterſuchung des Enquete⸗Ausſchuſſes über die Wiederaufbaumöglichkeiten der deutſchen Zuckerinduſtrie wie gerufen. Als Ergebnis der Ermittlungen ſind 3 Punkte be⸗ ſonders hervorzuheben: 1. Eine Sanierung des Zuckerrübenbaues iſt nur vom Binnenmarkt her zu erwarten. 2. Dauererfolge können lediglich durch Beſchräkung des Anbauareals herbeigeführt werden. Die Geſtehungskoſten ſind ſoweit zu ſenken, daß die deutſche Zuckerinduſtrie wieder ausſuhrſähig wird. 8 An Einzelheiten entnehmen wir dem Werke des Enquete⸗ Ausſchuſſes folgendes:: Etwa von Beginn der 8her Jahre an datiert jene raſche und von Jahr zu Jahr lebhafter werdende Entwicklung des deutſchen Zucker⸗ rü benbaues, deren Bedeutung für die Intenſipierung der deutſchen Landwirtſchaft unbeſtritten iſt. Die ſchnelle Ausbreitung dieſes Anbaus hatte zur Vorausſetzung, daß der Zuckerinduſtrie die Möglichkeit geboten war, ihre den In⸗ landsbedarf ſehr bald überſteigende Zuckermenge im Aus⸗ lande abzuſetzen. Im Jahrzehnt 1890 19001909: 50 v. H. und 19091913: 41 v. H. der Zucker⸗ erzeugung ins Ausland. Nach dem Kriege änderte ſich das Bild vollſtändig, die Rohrzuckerländer, die vvor dem Kriege etwa die Hälfte des Weltverbrauchs deckten, hatten ihre Er⸗ zeugung ungefähr verdoppelt. Der Weltmarktpreis ſank dadurch ſo ſtark, daß er nicht mehr die reinen Fabrikations⸗ koſten(ohne Rüben) deckt. Wenn auch dieſer Tiefſtanb kein dauernder ſein kann, ſo iſt doch in abſehbarer Zett kaum mit einer ſolchen Erhöhung des Preiſes zu rechnen, daß der deutſche Zucker bei ſeinen heutigen Erzeugungskoſten auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig ſein wird. Er bleibt deshalb fürs erſte auf ben Binnenmarkt angewieſen. Dieſer wurde durch Zollmauern vor dem billigen Auslands zucker geſichert. Im ganzen haben ſich die Abſatz bedingungen auf dem Binnenmarkt gegenüber der Bor kriegs zelt gebeſſert, da durch Gebtetsabtretungen die Rit⸗ bemanbaufläche um 18 v.., die Bevölkerungszahl um 5,8 v. H. zurückging, während der Verbrauch pro Kopf jährli um etwa 5 Kg. ſtieg. In den letzten Fahren verſteifte ſich die Abſatzlage aber dadurch, daß die Erzeugung über den Bedarf hinauswuchs. Der Zuckerrübenanbau, der 1919 nur 59 v. H. des Vorkriegsſtandes betrug, war 1930 5 v. H. größer. Der Erzeugungsüberſchuß in 1929⸗30 ſtelſte ſich auf 3,3 Mill. Dz., gleich ein Sechſtel der Erzeugung. Der Ueberſchuß in 1990⸗31 dürfte ſogar 10 Mill. Dz. betragen. Der Verſuch, den Markt durch verſtärkten Export zu ent⸗ 1899 gingen 58 v.., laſten, führte zu außerordentlichen Verluſten(1929 be⸗ reits 62 Mill.„). Wenn trotzdem der Anbau ſtändig weiter geſteigert wurde, ſo deshalb, weil neben dem Rübenpreis noch andere Momente den Anbau beſtimmten, ſo der Futterwert der Rübenabfälle, der ſchnelle Bargeldeingang für die Zuckerrüben uſw. 8 Auf dem Wege über den Rüben preis wir d ſäich daher die Zuckerer zeugung nur ſchwer regulieren laſſen. Eine wirkſame Hilfe iſt nur von der Beſchränkung des Anbaues auf den durch den inlän⸗ diſchen Zuckerverbrauch beſtimmten Umfang zu erwarten. Die Zuckerinduſtrie ſuchte daher das Mißverhältnis zwi⸗ ſchen Produktion und Abſatz durch Einſchränkung der Er⸗ zeugung zu löſen. Freie Entfaltungs möglichkeiten kann die Zuckerinduſtrie nur durch eine ſtarke Steigerung des Verbrauchs oder durch eine lohnende Ausfuhr wieder erlangen. Die Verbrauchsſteigerung würde ſtärker ſein, wenn das Reich auf die Steuerbelaſtung verzichten könnte, zumal der deutſche Konſum, gemeſſen an den Verhältniſſen in England, Dänemark uſw., noch weit von einer Sättigung entfernt iſt. Trotz der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten muß die Propaganda für den Zuckerverbrauch in verſtärktem Umfange fortgeführt werden, da hierin die einzige Mög⸗ lichkeit für die Unterbringung wachſender Zuckererträge liegt. Daneben muß die Zuckerinduſtrie aber wieder den Verſuch machen, ausfuhrfähig zu werden. Sie hat die Ver⸗ pflichtung, die außerordentlich hohen Geſtehungskoſten der geſunkenen Preislage des Weltmarktes anzunähern. Für 1927⸗28 waren die Geſtehungskoſten des Rübenbaues um 50 Dis 60 v. H. höher als in der Vorkriegszeit, wobei freilich anzunehmen iſt, daß ſich die koſtenſenkenden Rationali⸗ ſierungsmaßuahmen in Zukunft verſtärkt auswirken werden. Die Verarbeitungskoſten der Rohzucker⸗ fabriken ſind, verglichen mit benen von 1918/14, um 112 v.., die der Weißzuckerfabriken ſogar um 110 v. H. ge⸗ ſttegen. Daran liegt es vor allem, daß den Rübenbauern nicht eine den geſteigerten inländiſchen Futterpreiſen ent⸗ ſprechende Bezahlung zuteil werden konnte. Der inländi⸗ ſche Zuckerpreis ſtieg 1026/27 gegenüber 1918/14 um 88 v.., das Rübengeld einſchließlich Nebenleiſtungen um 88 v. H. — Der Umſatz der deutſchen Zuckerwirtſchaft kann für 1027/9 auf 00 Mill. 4 geſchätzt werden. u kam noch der Wert der Schnitzel mit etwa 50 Mill.„ ſowie die Er⸗ träge der Verbrauchsbeſteuerung mit rd. 150 Mill. J, ſo⸗ daß der Geſamtumſatz auf etwa 900 Mill./ zu beziffern iſt. Der Konzentrationsprozeß durch Zuſammen⸗ ſchluß in Konzerne hat ſich, wie noch feſtgeſtellt wird, gün⸗ ſtig ausgewirkt. Mit zunehmender Größe der Fabriken zeige ſich ein Abſinken der Unkoſten(von 1/ je Zentner Rüben bei Fabriken unter 500 000 Zentner Jahresverar⸗ beitung, auf 0,83“ bei denfenigen über 2 Mill. Zentnern). Gegenwärtig ſind etwa 68 v. H. der Verarbeitung in Kon⸗ zernen vereinigt. Die Zahl der Fabriken iſt von 400 in den Jaßren 1895 bis 1899 auf 233 in 1990/31 geſunken. ſoll abzüglich der on die Vorzugsaktionäre zu zahlenden Dividende(t. V. 6 v..] vorgetragen werden 1. V. er⸗ hielten die Stammoktien 10 v. H. Dividende). * Kapitalerhöhung Glanzſtoff⸗Courtauld Gmbeß. Um die Kapitalbaſis mit dem Betriebsumfang in Einklang zu brin⸗ gen, hat die Glanzſtoff⸗ Courtauld GmbH., Wuppertal ihr Stammkapital um 4 Millionen auf 6 Millionen& erhöht. Nach unſeren Inſormationen ändert ſich dadurch an den Be⸗ teiligungsverhältniſſen nichts. Nach wie vor werden die Vereinigte Glanzſtoff GmbH. und die Courtauld Ltd. Lon⸗ don mit je 50 v. H. beteiligt ſein. i Kapitalbedarf im Kuhlmann⸗Konzern. In der für den 29. Juni einberufenen HV. werden die Aktionäre zu . haben, daß die Etabliſſements Kuhlmann die Baxantie für Obligations ausgaben von Tochtergeſellſchaften übernehmen. Es ergibt ſich daraus, daß im Konzern Kapitalbedarf beſteht, den man durch Obligationenausgabe befriedigen will. Um welche Ge⸗ ſellſchaften es ſich handelt, wird nicht angekündigt, doch darf vermutet werden, daß die im Verein mit einigen großen „ gegründeten Stickſtoffgeſellſchaften neue Mittel rauchen, * J. J. Müller u. Sohn AG., Hamburg. Die Geſell⸗ ſchaft erzielte 1030 einen Reingewinn von 0,16(1. B. 0,23) Mill.„, aus dem eine Dividende von 7 v. H.(10 v..] verteilt werden ſoll. Die Kriſe wirkte ſich auch im vollen Umfang auf das Holzgeſchäft aus. In der Bilanz erſcheinen u. a. Kaſſe und Banken mit 0,22(0,31), Schuldner 1,01(1,45), anderſeits Gläubiger 1,44(1,34) Mill.. * Mittel deutſche Hartſteininduſtrie AG., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft wird für das abgelaufene Geſchäftsjahr wiederum ohne Dividende bleiben. Die Wewinn⸗ und Verluſtrechnung gleicht ſich ungefähr aus. Im November v. J. hat die Geſellſchaft Antrag auf Stillegung ihres Ba⸗ durch Bauförderung nungen zur Verfügung geſtellt werben. Für die wertſchaffende Arbeitsloſenfürſorge ſind weitere Mittel, nötigenfalls auch durch Auslandsauleihen, zu beſchaffen. Vorausſetzungen für die Aufnahme von Aus⸗ landsanleihen ſind aber neben dem Vertrauen in die Stabilität unſerer politiſchen Zuſtände die Sicherheit, daß kerne kapitalfeindlichen Maßnahmen ge⸗ troffen werden, ſowie die Wiederherſtellung der Rentabilität der Privatwirtſchaſk durch Erleichterung der ſteuerlichen und ſozialen Laſten. Der unproduktive Aufwand in Wirtſchaft und Verwaltung muß zu Gunſten der produktiven Verwendung auf das äußerſte einge⸗ ſchränkt werden. Ueber „Wege und Möglichkeiten zur Förderung der Bauwirtſchaft“ ſprach Dipl.⸗Ing. Architekt Ernſt Hiller. Er führte u. a. aus: Das deutſche Bauſchafſen des letzten Jahrzehnts ſei in gewiſſem Sinne ein Schaffen von„Baudenkmälern““„ge⸗ weſen, wobei einer genügenden Kapitalrückbildung nicht Rechnung getragen worden ſei. Heute ſei ein groß⸗ zügiger Umbau des vorhandenen Wohn⸗ raums notwendig, ebenſo müſſe die Privatwirt⸗ ſchaft mit der Erſtellung preiswerter Kleinwohnungen be⸗ ginnen. Die notwendigen Zwiſchen kredite müßten aus Hauszinsſteuermitteln zur Verfügung geſtellt werden. Der Vortragende betonte in längeren Ausführungen die Unzweckmäßigkeit der Regiearbeit der öffentlichen Hand und machte ſchließlich neue und originelle Vorſchläge ſowohl für die techniſchen Löſungen der Großwohnungsteilung wie auch für die Finanzie⸗ rungsform. 15 8 5 Letzter ſprach Verbandsdirektor Ottv Spithaler über „Vorausſetzungen und Forderungen einer freien Bauwirtſchaft“. Er wies u. a. auf die unzweckmäßige Anwendung der Ver⸗ dingungsordnung für Bauleiſtungen hin, ferner auf die immer noch von den Kommunalverwaltungen zum Schaden der Privatwirtſchaft geübte! Regiearbeit. Der Vortra⸗ gende betonte die beſonders günſtigen Möglichkeiten zur Beſchäftigung von Arbeitsloſen im Straßenbau. Die generelle Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 48 auf 40 Stunden würde im Baugewerbe zu praktiſch un⸗ möglichen Verhältniſſen führen. Nach den mit Beifall aufgenommenen drei Vorträgen nahm die Verſammlung eine Entſchließung ein⸗ ſtimmig an, die die Ausführungen der drei Referenten zu⸗ ſammenfaßt und ſchließlich die maßgebenden Stellen drin⸗ gend bittet, die Bautätigkeit nach Kräften zu fördern, um der großen Arbeitsloſigkeit zu ſteuern und die darnieder⸗ liegende Wirtſchaft wieder in Gang zu bringen. ſaltſteinbruchs Breitenborn(Amt Wächtersbach) geſtellt und dieſen Schritt mit Abſatzmangel und großen Lagerbeſtänden begründet. * Porzellanfabrik Rauenſtein vorm. Fr. Chr. Greiner m. Söhne AG., Rauenſtein.— Liquibation beſchloſſen. Die HV. beſchloß, den Geſamtpverluſt von 128 827/ leinſchließl. Verluſtvortrag von 91 954 /) vorzutragen. Die Verſamm⸗ lung erklärte ſich einverſtanden und genehmigte ſchließlich die Alquidatiyn des im Jahre 1788 gegründeten Unter⸗ nehmens. *„Keramag“ Keramiſche Werke AG., Bonn. In der Ertrags rechnung für 1980 wird ein Betriebsgewinn einſchl. 216 572(217 665)/ Vortrag von 2 653 265(i. V. 3 962 023) Mark ausgewieſen. Hiervon erforderten Gehälter, Ver⸗ ſicherungen, Zinſen uſw. 887 943(1 086 700) /, Steuern und Soziallaſten 572375(955837)% und Inſtandhaltungen 299 909(554 876)/ ſodaß ſich nach Abſchreibungen von 227 060(337 979)/ ſowie einer Wertberichtigung in Höhe von 545 407(—) J ein Gewinn von 216 572(996 571). ergibt, der genau dem Gewinnvortrag entſpricht und in dieſer Höhe auch vorgetragen werden ſoll(i. V. 12 v. H. Dividende). Die Beſchäftigung der Werke war 1930 nur in ſtark vermindertem Maße möglich, bas Unternehmen konmte über das Exportgeſchäft auf der bisherigen Höhe halten. Der Geſamtabſatz blieb etwa 30 v. H. hinter dem Vorfahre zurück. Die Bilanz weiſt als weſentlichſte Veränderung einen Rückgang des Effektenkontos von 1005 043, auf 160701„ aus. Auf dieſem Konto war früher die jetzt be⸗ kanntlich abgeſtoßene Beteiligung an der Bamberger, Leroi u. Co. AG. in Frankfurt a. M. verbucht. Hierbei ſei ein Verluſt von 455 407/ entſtanden. durch den der Gewinn des Jahres 1930 aufgezehrt yurde. Die Bilanz verzeichnet im übrigen Debitoren mit 1947 131(1 944 258) /, Bank⸗ guthaben darunter mit 595 926(274 980), außerdem Vor⸗ räte mit 1680 443(2 031 765) /, davon Fertigwaren 1213 136(1 854 052). Demgegenüber ſind die Gläubiger auf 120 989(870 927)„ zurückgegangen. Auf den Aulage⸗ konten ſind 109 360(432 080)„ Zugänge verbucht. Tonwerke Kandern AG., Kandern.— Kapitalherab⸗ ſezung. Das AK. von 480 000/ ſoll durch Abänderung des Nennwertes der Aktien von 600 auf 400/ herabgeſetzt werben. Beſchlußfaſſung in einer ao. GV. am 12. Juni. Der Abſchluß für 1930 verzeichnet einen neuen Verluſt von 25 000(i. V. 26 462) /, nachdem der Vorjahrsverluſt aus der Reſerve gedeckt war. Aus der Bilanz(in): Warenbeſtände 72 560(56 710), Guthaben 44 900(68 836); andererſeits Reſerve 41 644(68 105), Schulden 71 768 (56 990). Die o. G. wählte die ausſcheidenden AR.⸗Mit⸗ glieder Oberforſtrot F. Meiß in Salem und als ſtellv. Mit⸗ glied Chemiker Dr. L. Wollmann in Leverkuſen wieder. — Geringe Anzeichen einer Veſſerung in der Maſchinen⸗Induftrie Warnung vor einer Verdoppelung des Butterzollg Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalte Spitzenverband der deutſchen Maſchineninduſtrie, w geſchrieben: In den letzten Tagen des März und im Monat April zeigte ſich in der deutſchen Maſchineninduſtrie eine 33 nahme der Anfragetätigkeit der In⸗ und Aus. landkundſchaft. Dieſes verſtärkte Intereſſe führte fehog nur zu einer leichten Erhöhung der Inlandaufträgez; die Auslandaufträge dagegen ſetzten ihre rückläufige Bewegu weiter fort. Der an den Arbeiterſtunden gemeſſene Be ſchäftigungsgrad ſtieg unter dem Einfluß der In⸗ landbeſſerung von rund 43 v. H. auf rund 44 v. H. der Nor. malbeſchäftigung. Die durchſchnittliche Wochenarbeitszeſ hielt ſich unverändert auf etwa 42 Stunden. g Infolge der Weltwirtſchaftskriſe iſt die deutſche Ma⸗ ſchinenausfuhr ſeit einem Jahr im Rückgang be⸗ griffen. Wenn ſie ſich trotzdem beſſer gehalten hat wie die anderer Länder und immer noch etwa 60 v. H. des Geſamt, abſatzes der deutſchen Maſchineninduſtrie ausmacht, ſo zeigt das, wie lebenswichtig der Aus landab ſatz für die deutſche Maſchineninduſtrie iſt und mit welcher Zähigkeit ſie ihn deshalb verteidigt. Die von der„Grünen Front“ ge⸗ forderte Verdoppelung des Butterzolls würde aber dieſem zähen Ringen um die Aufrechterhaltung der Ausfuhr in den Rücken fallen. Da dann das an Finnland gewährte Kon⸗ tingent zu dem bisherigen Zollſatz in Kraft treten würde würde von allen intereſſierten Ländern der Streit über di Vereinbarkeit von Kontingenten mit der Meiſtbegünſtigung erneuert werden und zu einem Wiederaufleben der Boy⸗ kottbewegung gegen die deukſche Einfuhr in Holland Dänemark uſw. führen. Da außerdem nachgewieſen iſt, daß eine Erhöhung des deutſchen Butterpreiſes, noch dazu au⸗ geſichts der gegenwärtigen Einkommensverhältniſſe ber breiten Maſſen, nur zu einer Steigerung des Marz gartneverbrauchs führen würde, und daß die Aus⸗ landbutter der Inlandware keineswegs durch niebrigern Preis, ſondern ausſchließlich durch höhere Qualität Kon⸗ kurrenz macht, ſo würde die Erhöhung des Butterzolls her deutſchen Landwirtſchaft keinen Nutzen, wohl aber der dend ſchen Exportinduſtrie unabſehbaren Schaben öringen * Haufnuſon Ac. Schopfheim. Für 1990 wird naß 190 000 4 Abſchreibungen ein Verluſt von 47000 4 ausgewieſen, der zum Teil ausgeglichen wird durch ben Gewinnvortrag von 30 700 J. Die Geſellſchaft, die zun Blumenſteinkonzern gehört, mit einem AK. von 3 Mill. arbeitet, gibt als Urſache für den Verluſtabſchluß den Preisrückgang der Rohſtoffe mit 50 v. H an, wodurch be⸗ trächtliche Verluſte am Lager entſtanden. Nach Aufhebung der Bindfadenkonvention des Verbandes deutſcher Hau induſtrieller wurden bie Pretſe weiter beeinträchtigt, * F. Bausback AG. Breiſach.— Neuer Verluſtabſchluß Dieſe Weinhandelsgeſellſchaft, dte 1. V. ihren Verluſt fir 1929 von 143 248/ durch eine Kapitalherabſetzung von 41 tilgte, ſchließt 1930 mit einem neuen Verluſt von 20 460/ bei 50 000% AK.(200 000). Der Verluſt, dem keine Einnahmen gegenüberſtehen, reſultiert lediglich aus den Aufwendungen für Zinſen, Steuern, Unkoſten und Dubioſen. In der Bilanz ſind(in /) die Forderungen auf 1 abgeſchrieben(10,940), Gebäude und Einrichtung wer, den mit 150 890(147 600), Inventarien und Mobilien mit 14088(27 840) ausgewieſen; andererſeits die Spezial reſerve mit 14 981(8229), vermehrt um den Ueberſchuß aus dem vorfj. Kapitalſchnitt, ſowie Kreditoren mit 126 595(114 77 * Weinbrennerei Scharlachberg. Dividendenausſall. Die dem Asbach ⸗ Konzern angehörende Geſellſchaft, die in den letzten drei Jahren noch 15, 8 und 6 v. H. Div dende gezohlt hatte, wird kt.„B..“ für 1930 divd⸗ den denlos bleiben. Es gelangt ein kleiner Reim gewinn zum Vortrag auf neue Rechnung. * Süddeutſche Zucker AG. Mannheim. Albert Flegen⸗ heimer iſt aus dem AR. der Geſellſchaft ausgeſchteben und in den Vorſtand der Südd. Zucker eingetreten. Heinr. Auer Mühlenwerke.⸗G., Köln⸗Deutz. Der .⸗V. ſoll vorgeſchlagen werden, aus dem Reingewinn von 363 999 4 wieder 8 v. H. Dividende zu verteilen, nachdem 183 596(i. V. 172 324)/ abgeſchrieben worden ſind. Das Delkrederekonto iſt von 100 000 auf 150 000 erhöht worden. Die Rücklage J wird auf 100 000 erhöht. *Simons⸗Mühlen.⸗G., Neuß. Der Rohüberſchuß von 364 605/ ſoll zu Abſchreibungen verwandt werden. ſchreibungen i. V. 181 906). Der aus dem Vorfahr her⸗ rührende Gewinnvortrag von 11 408„ ſoll unverändert vorgetragen werden. * Gebrüder Himmelheber AG., Karlsruhe.— Neuer Verluſt. Im Jahre 1930 entſtond ein neuer Verluſt von 29 181(24 877)„/, nachdem der vorjährige aus der Reſerve von 25 000/ abgedeckt war. Aus der Bilanz(in Waren 294 837(275 214), Debitoren 50 929(60 678); anderer⸗ ſeits Ack. 40 000 VA. und 360000 Stel, Hypotheken 112 000 (unv.), Reſerve 129(25 000), Kreoitoren 19 266(41 11%. * Karlsruher Schiffahrts⸗Acl., Karlsruhe. Bei der mit 50 000% AK. arbeitenden Geſellſchaft ergibt ſich für 100 ein Ueberſchuß von 40 171(80 060)“, von dem 19 540 vorgetragen werden, während offenbar 25 890,5„ zu ſchreibungen Verwendung fanden. Aus der Bilanz lin Schiffspark 25 000(50 000), Debitoren 143 789(198 786) an. dererſeits Reſerve 82 500(25 000), Kreditoren 105 70 (125 972). Der Vortrag verbleibt mit 19 549 l. * Unveränderte Maispreiſe bis Ende Mai. In ber 115 ſtrigen Sitzung des Verwaltungsrates der Reichsmalsſtel wurde beſchloffen, die Verkaufspreiſe und ⸗bedingungen biz Ultimo Mai unverändert zu belaſſen. n, dem ird unz r yd ͥͥ dGGGã ãͥã⁊ ãũ. Karlsruher Produktenbörſe Karlsruhe, 20. Mal. Getreide, Mehl und Fukter⸗ mittel: Süd. Weizen 90,75— 3150; deutſcher Roggen 21,75—22,50; Braugerſte ohne Notiz; Futter⸗ und Sortier⸗ gerſte 20,5022; deutſcher Hafer Mai⸗Juli 42; Roggenmehl 30,50—31; Weizenbollmehl (Futtermehl) 15,75; Weizenkleie, fein 13,50; Weizenkleie, grob 14; Biertreber 10,75—11,25; Trockenſchnitzel 725—8; Malzkeime 10,50—12; Erdnußkuchen 12,75—13; Kokos⸗ kuchen—; Sofjaſchrot, ſüdd. 18; Leinkuchenmehl 14,50—15; Seſamkuchen, ohne Notiz; Speiſekartoffel, gelbfleiſch, ba⸗ diſch⸗pfälziſch⸗heſſiſch 9,50; Speiſekartoffel, weißfleiſchig, 7,50 Mark.— Rauhfutter mittel: Loſes Wieſenheu, Rotkleeheu 5,75—6; Luzerne 6,25 6,50; Stroh 4,50 l. Stuttgarter Häuteauktion * Stuttgart, 19. Mai. Für das württembergiſche Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt in Pfennigen pro Pfund: Kuhhäute, rote ohne Kopf, 30—49 Pfund 45—56, 5059 Pfund 58—61, 60—79 Pfund 64, 80100 und mehr Pfund 46.— Ochſenhäute:-29 Pfund 46,(rote ohne Kopf) 30—49 Pfund 53, 60—79 Pfund 644. Rin derhäute: rote ohne Kopf: 1729 Pfund 59,4, 50—59 Pfund 7176, 60—79 Pfund 69—74, 80 und mehr Pfund 68.50. Bul le n⸗ häute: rote ohne Kopf: 24—29 Pfund 50—52, 5059 Pfund 52—53, 60—79 Pfund 46—48, 80—99 Pfund 4142, 100 bis 119 Pfund 36, Schußhäute 45, dito rote mit Kopf 100 und mehr Pfund 22—24. Kalbfelle, rote ohne Kopf: 20, 1 und mehr Pfund 70 freihändig. Angebot 21 643 Stück. Freſſerfelle: rote ohne Kopf bis 20 Pfund und mehr 44. Schaffel le: rote ohne Kopf, vollwollige, halbwollige und kurzwollige 34, Blöſſen 25. Lammfelle 25. Ten denz: Beſuch gut. Angebot in Großviehhäute 14813 Stück. An⸗ gebot in Roßhäuten 722 Stück. a 5,50 Schweinemark Knielingen vom 20. Mai. Wilchſchweine. Preiſe 20—27/ pro Paar. Nächſter Markt 27. Mai. Viehmarkt Ettenheim vom 20. Mai. Auf dem heutigen Markt waren 58 Stück Rindvieh und 382 Ferkel auf⸗ gefahren. Verkehr rege. Kein Ueberſtand. Der Preis für unter 6 Wochen alte Ferkel betrug durchſchnittlich 25, für über 6 Wochen alte 35/ je Paar. Zufuhr: 91 Handel mittel. . 2122,50; Weizenmehl Weinverſteigerung Dürkheim * Bad Dürkheim, 21. Moi. Eine Vereinigung ven Weinbergbeſitzern aus Weiſenheim a. Berg veranfaltele geſtern eine Verſteigerung von 33 400 Liter 1980er Qualle tätsweinen aus den beſten Lagen der Gemarkungen Weiſenheim o. Berg, Leiſtadt und Herxheim a. Berg die Weine waren ſelbſtgekelterte, gut gepflegte, eigene Wenn auch der Beſuch nichts zu wünſchen übrig blieb doch die Steigluſt hinter den Erwartungen zu b Von dem Geſamtausgebot blieben ſechs Nummern ohn Zuſchlag.. 5. Bewertet wurden je 1000 Liter: 1930er Weißen e Steinfeld natur 460 zurück, Vogelgeſang natur 0 e Höhe natur 440 zurück; Kallſtadter Weg natur 4907 Heri, heimer Felſenberg natur 560, Kallſtadter Weg verb. 470 5 rück, 480 zur,, 500 bez.; Oberer Leiſtadter Weg verb. 5 rück; Herrenmorgen Riesl. verb. 500 Hängel verb. 5 Vogelgeſong verb. 490; Hängel verb. 400; Steinfeld verb. 4807 Kallſtadter Weg verb. 500. ä ließ, fo 2 Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 20. Mai. Bei 5 Anfuhr und flottem Abſatz wurden heute folgende Pee erzielt: Spargel 1. Sorte 35—45, dto, 2. Sorte 9 8 0 dto. 3. Sorte 11—13; Spinat 5— 950; Rhabarber Na- Rettich 2,50—5,50 pro Bündel; dto, pro Stück 1 115 dies 150.—3; Eisgapfen 1,50, Lattich 10 1 Mage Kopfſalat 811; Schnittlauch—3 pro Bündel; Grün bis 6 pro Bündel; friſche Landeier 8,509. Devisenmarkt Im dbeutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen 4 New. Hork,.864) Schweiz. 25,23 Stockgohn 1150 Paris 124.37 Holland. 12.11 Madrid 255 b.1904 Brüſſel. 34.96 Oslo 138, 16 Dollar geg. Km 05 Mailand 9288 Kopenhagen 18.16 ¼% Pfunde„„ 4 Frachtenmarkt Duisburg ⸗Muhrort 20. Mai . 5 iller, Das Geſchäft war an der heutigen Börſe een 1 8 Kanalkähne für Rotterdam konnten nicht eingeteilt e ten Bergwärts wurden einige Kähne vergeben. Die Janz blieben berg⸗ wie talwärts unverändert, ebenſo au Schlepplöhne. Gewäche. 6 e SSN AER 32 r r f . — f— — 2— ö — berg wird von bed 5 0 erb, unt. X R 131 an A Junge beſond, Fähigkeiten Hat, Donnerstag, 21. Mai 1931 Für Mannheim, Ludwigshafen u. Heidel⸗ rungsmittel brauche ingerer Reisender der in Kolonialwaren⸗ u. Feinkoſtgeſchäften 5 nachweisbar gut. eingeführt u. bekannt iſt, gegen Gehalt, Proviſion u. Angebote mit Zeugnisabſch * 7 Aufsicht en. 20 J. alt, welche in Franzöſ. u. Mathematik 11 J. für 5 Stunden nachmitt. geſucht. Angabe eines kurzen Lebenslaufs nebſt Gehaltsanſpr. unter 2 0 153 an die Geſchäftsſtelle. 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Seite/ Nummer 232 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Von der Internationalen Kolonial⸗Ausſtellung in Pari Jede Weltausſtellung beſitzt ihren genſus loci. Paris ſtellte dieſen internationalen Kundgebungen menſchlicher Kraft und Willensrichtung ſtets den ſchönſten, den reichſten Stadtteil zur Verfügung. Unter dem zweiten Kaiſerreich wurde die iter⸗ nationale Weltausſtellung des Jahres 1888 zu einer Apotheoſe des fluſſes. Der vielumſtrittene, von einem herrlichen Par eingerahmte Bau des „Trocadéro“— ein Geſchenk Napoleon 11! an ſeine Gemahlin, die Kaiſerin Eugenie entſtand in die⸗ ſem Ausſtellungsjahre, das, gleich einer blendenden Rakete, emporſtieg am Vorabend des Zuſammen⸗ bruchs, den Napoleon III durch ſeine ſinnloſe„Pre⸗ ſtigepolitik“ gegenüber Preußen verſchuldete. Später wuchs der Eiffelturm, anläßlich der Weltausſtellung von 1889, empor. Sein Erbauer, ein Ingenieur, rehabilitierte ſich durch dieſe vortreffliche Eiſenkon⸗ ſtruktion vor ſeinen Landsleuten, die ihm die Kom⸗ plizität im Panamaſkandal bitter nachtrugen. Dann erſtanden, gegenüber dem Invalidendom, die beiden Prunkbauten der Weltausſtellung von 1900: das Grand und das Petit Palais. Wieder eine Bereicherung des Seineufers, eine Steigerung der architektoniſchen Vielartigkeit, die ſich von den alten Bauten der Seinekais bis nach Paſſy, wo die Seine Paris verläßt, darbietet. Auch die internationale Kunſt⸗ und Gewerbeausſtellung(1928) ließ die Seine zu ihrer vollen Geltung gelangen. Leuchtfontänen glitzerten in den ſchwärzlichen Fluten,„Liebesſchiffe“ ſchaukelten an den Ufern. Es blieb aber— bis auf einen Brunnen— nichts von dieſer Ausſtellung übrig. Von dem Strome, der das Werden der Weltſtadt Paris verſinnbildlicht, hat ſich die Kolonialausſtel⸗ lung losgeriſſen. Als ob es ſich um die Erſchließung eines neuen, der Metropole anzugliedernden Ge⸗ bietes handeln würde, um die Vereinigung eines nicht ſehr beliebten, vielleicht mit Unrecht übel⸗ beleumdeten Vorortes mit Paris, wählten die Orga⸗ niſatoren dieſer Ausſtellung die früheren Feſtungs⸗ werke und das Wäldchen von Vincennes. Vor zehn Jahren ſah es in Vincennes noch nicht ſehr ein⸗ ladend aus. Das Gehölze war unſicher, die Bewoh⸗ ner zweifelten nicht an der Exiſtenz bösartigen Ge⸗ ſindels, das den Wald zum Nachtquartter machte. Dazu die Gruſelgeſchichten von der Vin⸗ cennes⸗Feſtung. Bei Kriegsausbruch wurden dort ungezählte „Spione“ männlichen und weiblichen Ge⸗ ſchlechtes, viele Deutſche in den Feſtungs⸗ wällen erſchoſſen. Vincennes war während des Krieges das Ge⸗ 5a ngnis der Hochverräter, der Meuterer. Die verfallene Feſtung erhielt nach dem Kriege ein beſſeres Ausſehen. Heute ſieht ſie in ihren grauen Quadern wider reſpektabel aus. Das Kriegsmuſeum fand dort ſeinen Platz. Dieſes„musse de ja guerre“ enthält noch immer die ſchrecklichſten Dokumente franzöſiſcher und„alliierter“ Kriegshetze gegen die „deutſchen Hunnen“. Man führt die Schulkinder hin. So mancher Provinzler wird ſich nach dem Be⸗ ſuche der Kolonialausſtellung einen Ausflug in das Krtegsminiſterium leiſten, um die Erinnerung an Deutſchenhaß aufzufriſchen. Mit gutem Recht empfehlen daher friedensgeſinnte Kreiſe, dieſes „Schaudermuſeum“ während der Weltausſtellung zu ſchließen. 5 Feſtungsglacis, Wäldchen und unbenutztes Woh⸗ nungsbauterrain haben der Kolonialausſtellung die ausgedehnte Bodenfläche gegeben. Raum war nötig, um den breit ausladenden Gebäuden, den Bauſtilen Aſiens Licht zu verleihen. Es ſind richtige Wande⸗ rungen, die der Beſucher zu abſolvieren hat; auf Tritt und Schritt findet er ſich von einer tropiſchen Flora umgeben. Bei ſchönem Wetter wird es genuß⸗ reich ſein, dieſen Ausſtellungspark in ſeiner exotiſchen Farbigkeit, ſeinem phantaſtiſchen Formenreichtum zu fſehen Was dieſes Rieſenunternehmen, an dem zwan⸗ zigtauſend Menſchen in Bureaus und vier⸗ igtauſend Arbeiter beſchäftigt ſind, wohl koſten mag? Rund ſiebzig Millionen Reichsmark. Die Koſten verteilen ſich folgendermaßen: Indo⸗ china: eineinviertel Millionen Mark; franzöſiſche Kolonien in Afrika: eineinhalb Millionen Mark; Algerien: dreiviertel Millionen Mark; Tunis: eine halbe Million Mark; Marokko: eine halbe Million Mark; die Inſeln Réunion, Marti⸗ nigue, Gouadeloupe je 200000 Mark; die Mandatsgebiete Togo und Syrien je ſechsmal⸗ hunderttauſend Mark. Dazu kommen noch weitere 3 Millionen Mark für kleinere Kolonialbeſitzungen und für eine Napoleon⸗Gedenkausſtellung, die das Leben des verbannten Welteroberers auf Sankt He⸗ lena zeigt.(Es ſei erwähnt, daß der Teil der Inſel Sankt Helena, auf dem die von Napoleon bewohnte Farm Longwood ſtand, im Jahre 1858 dem Kaiſer Napoleon III. von der Königin Victoria von Eng⸗ land zediert wurde; die einzige Schenkung, die ſich in der Kolonialgeſchichte Englands nachweiſen läßt.) Daß die Kolonialausſtellung auf einen inter⸗ nationalen Charakter keinen Anſpruch machen kann, wird heute zugegeben. Die Beteiligung der anderen Kolonialmächte iſt viel beſcheidener ausgefallen, als die franzöſiſchen Or⸗ ganiſatoren erhofften und aus materiellen Gründen wünſchten. Aus einer mir zugegangenen Aufſtell ing ergibt ſich, daß Belgien von dem ihm angebotenen 28 000 am nur 8000 qm benutzt, Italien von den 15.000 am nur 4000 am, Holland 9000 am(auge⸗ boten: 26000 am), Portugal 2000 am(6 000 qm), Daraus ergibt ſich die Jagd auf Rieſengewinne, Rekorddividende. In zehn Jahren will der Franzoſe aus ſeinem Aufenthalt in den Kolonien eine gute Rente herausholen. Was er daheim nicht erreicht, winkt ihm drüben in Indochina oder auf einer an Rohſtoffen und Genußmitteln reichen Inſel. Die Notwendigkeit der Abwanderung aus dem Mutter⸗ lande beſteht für den Franzoſen nicht; er zieht hinaus, um aus ungeheuren, nur zum Teil aus⸗ genützten Naturſchätzen Reichtümer zu ſchöpfen. Der eine hält es zehn Jahre aus, der andere gründet und kehrt dann als Nutznießer(Hauptaktio⸗ när) in ſein Mutterland zurück. Abgeſehen davon, daß die Militärorganiſation durch Entſendung hei⸗ miſcher Kontingente in die großen Kolonien, eine Fühlung zwiſchen Mutterland und Ueberſee⸗Beſitz Schweres Rangier⸗Anglück auf dem Bahnhof Eſſen-Nord Die Unglücksſtelle nach dem Lokomotivabſturz Auf dem Bahnhof Eſſen⸗Nord entgleiſte beim Rangieren eine Lokomotive und ſtürzte von einer Brücke auf die Straße herab. Lokomotivführer und Heizer wurden getötet, ein auf der Straße ſpielendes Kind ſchwer verletzt. Amerika 2000 am(14000 am). England be⸗ ſchränkt ſich auf ſtatiſtiſches und Bildermaterial, Braſilien und Perſien zeigen ſich noch immer unentſchloſſen. Die gewaltigſten Koſten verurſachte und ver⸗ urſacht die Verſorgung des Ausſtellungsgeländes mit Beleuchtung, Beheizung, Waſſer. Die Kanali⸗ ſationen und anderen notwendigen ſanitären Einrichtungen haben drei Millionen Mark gekoſtet. Trotzdem iſt es bisher nicht ge⸗ lungen, den Rieſenbetrieb dieſer Tropenſtadt vor Störungen zu ſichern. Ebenſowenig, wie die vor⸗ geſehenen Bauten fertig ſind, läßt ſich für die zweite Maiwoche ein regelmäßiger Verkehr nach und von der Ausſtellung erwarten. Das Problem geeigneter und hinreichender Zufahrtsſtraßen harrt noch ſeiner Löſung. Hier zeigt ſich der Nachteil, den die Wahl des Vorortes Vincennes geſchaffen hat. Wenn man die„Porte de Vincennes“ verlaſſen hat, gerät man in enge Straßen, die den Schrecken des Kraftwagen⸗ und Trambahnführers bilden. Ein großes Auf⸗ gebot von Schutzleuten wird notwendig ſein, um arge Zwiſchenfälle zu verhüten. Ganz ausſichtslos ſteht es mit der Unterbringung der Kraftwagen. Verzweifelt ſtehen die Veranſtalter vor dieſem Pro⸗ blem. Sie werden es nicht bewältigen. Die Kolonialausſtellung vermittelt ein gewaltiges Bild der franzöſiſchen Welt und Wirtſchaftsmacht. Technik, Wiſſenſchaft, hochentwickelte künſtleriſche Ge⸗ ſtaltungsgabe, eine ſtraffe militäriſche und maritime Organiſation, die ſich des Eingeborenen bedient, endlich die finanzielle Stärke Frankreichs— dieſe Faktoren vereinigen ſich, um die außereuropäiſchen Beſitzungen auszubeuten. Der Grundſatz der fran⸗ zöſiſchen Kolonialpolitik iſt: Anpaſſung. Dieſes Ziel lockt zur Anwendung harter, drückender Methoden. Oft wird die Aupaſſung gewaltſam verſucht und erreicht. Die Ausbeutung vollzieht ſich nicht in großem Stil, ſondern zeigt ebenſo wie die Wirtſchaft im Mutterlande einen ſtarken individnali⸗ ſtiſchen Antrieb. zu ſchaffen ſucht, gibt es für den franzöſiſchen Ar⸗ beiter keine Gelegenheit, ſich das„größere Frank⸗ reich“(Nordafrika, Indochina) anzuſehen, möglicher⸗ weiſe dort tätig zu ſein. Was Deutſchland zum Schaden ſeiner Wirtſchaft und ſeiner Bevpölkerungspolitik verſagt bleibt— nachdem es ihm mit Hilfe einer„Greuellegende“ entriſſen wurde— das beſitzt Frankreich in maß⸗ loſem, teilweiſe faſt zweckloſem Ueberfluß. Es iſt wohl in der Lage, ſeiner Induſtrie Abſatzgebiete in den eigenen Kolonieen zu erſchließen, die es vor der „deutſchen Konkurrenz“ und vor deutſchen„Ein⸗ dringlingen“ ſchützt, aber damit fördert es noch lange nicht die Schätze zutage, die unbenutzt daliegen, weil es an den notwendigen Arbeitskräften fehlt. Nicht einmal dem praktiſchen Gedanken der „chartering companies“, die Dr. Schacht mit Nach⸗ druck während der Pariſer Reparationsverhandlun⸗ gen empfohlen hat, trat Frankreich bisher näher. Dieſe ernſten, bei der Sicherung des Weltfriedens und der wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit mitentſchei⸗ denden Probleme werden bei einem Rundgange durch die vorwiegend franzöſiſche Kolonialausſtel⸗ lung ſtark in den Vordergrund treten. Daß das große deutſche Nachbarvolk Frankreichs auf dieſer Kundgebung wirtſchaftlicher und ziviliſatoriſcher Macht durch nichts anderes vertreten iſt als durch einen hübſchen Hagenbeckpark, gibt nicht allein ſehr zu denken, ſondern zwingt auch diejenigen Kreiſe, denen es auf eine praktiſche Anbahnung weltwirt⸗ ſchaftlicher Zuſammenarbeit ankommt, zu Entſchlüſ⸗ ſen. Selbſt nach dem Urteil maßgebender Franzoſen, die an dieſer Kolonialausſtellung arbeiten, gibt es Möglichkeiten einer Verſtändigung über außereuro⸗ päiſche Wirtſchaftsprobleme mit Deutſchland. Von ſolchen Möglichkeiten ſollte anläßlich dieſer Macht⸗ entfaltung in Vincennes eingehend und ſachlich ge⸗ ſprochen werden, um die böſen Geiſter zu bannen, die in der alten Feſtung von Vincennes ihr Un⸗ weſen treiben. Wenn die Kolonialausſtellung, die als ein groß angelegtes Touriſten⸗Unternehmen gedacht iſt, eine Dounerste 242 7 i Donnerstag, 21. Maf 1991 wahre ternat gweit en ſoll wird es notwendig ſein, im Glanz der Feſte und 1 Trubel exotiſcher Vergnügungen nachdrüclichz daran zu erinnern, daß die Wiedereingliede rung deutſcher Arbeitskraft und Ini tive in die internationale Kolonialwirtſchaft ſo bald wie nur möglich erfolgen muß. 10 2 tale Die Sicherheit des Reiſens in Ching „China iſt die ſicherſte wie auch die angenehmſe aller Gegenden der Erde für einen Reiſenden. Ihr könnt die ganze Reiſe von neun Monaten, die die Ausdehnung des Reiches erfordert, machen, ohne daa geringſte befürchten zu brauchen, auch wenn ihr Schätze bei euch habt. Denn an jedem Raſtplatz gibt es einen Gaſthof unter Aufſicht eines Offiziers, 15 hier mit einer Abteilung zu Pferde und zu poſtiert iſt. Jeden Abend nach Sonnenuntergang oder vielmehr bei Anbruch der Nacht beſucht dieſer Offizier in Begleitung ſeines Sekretärs den Gaſt⸗ hof; er ſchreibt den Namen eines jeden Fremden auf, der hier übernachten will, verſiegelt die Liſte und verſchließt dann die Tür des Gaſthofes. Amn Morgen kommt er mit ſeinem Sekretär wieder, ruſt den Namen jedes Einzelnen auf und macht bei jedem ein Zeichen. Dann ſendet er mit den Reiſenden einen Mann mit, deſſen Pflicht es iſt, ſie zur nächſten Station zu geleiten und von dem Offizier, der dort den Befehl führt, eine ſchriftliche Beſtätigung mitzubringen, daß alle angekommen ſind, ſonſt muß dieſer Mann die Verantwortung tragen. So iſt es Brauch auf allen Stationen in China von Sin⸗ul⸗ſin(Kanton) bis Khambalig(Peking). Im Gaſthof findet der Reiſende alle notwendigen Vorräte, beſonders Hühner und Gänſe. Aber Schaffleiſch iſt ſelten.“ Dieſer Bericht ſtammt aus dem 14. Jahrhundert. Er wurde von dem Araber Ibn Batuta geſchrieben, der zwiſchen 1325 und 1355 ſeine in Geographiekreiſen berühmten Reiſen in Afrika und Aſien machte. Die Erzählung beweiſt, wie weit Uneinigkeit und Herrſchſucht ein Volk bringen können. Sven Hedi, deſſen jetzige große Aſtenexpedition wahrſcheinlich noch etliche Jahre dauern wird, gibt die Worte Ibn Batutas in ſeinem neuen feſſelnden Buch„Rätſel der Gobi“ wieder, das demnächſt im Verlag Brock haus erſcheinen wird. Dieſe Nachricht wird die zahl⸗ reichen deutſchen Freunde Spen Hedins beſonders intereſſieren. Wegeners Bruder übernimmt dit Leitung der Grönlanderpedition Rekordleiſtung der Propellerſchlitten— In 14 Stunden über 400 Km. Eis Worldeopyright 1931 by„Akademia“, Berlin Copyright für U. S. A. by„New Vork Times Nachoͤruck auch auszugsweiſe verboten. Wie uns die Notgemeinſchaft Deutſcher Wiſſen⸗ ſchaft mitteilt, wird Anfang Juni Prof. Dr. Kurt Wegener nach Grönland abreiſen, um dort die Leitung der verwaiſten Expedition zu übernehmen, Kurt Wegener, der ſomit das Erbe ſeines im Eiſe tot aufgefundenen Bruders verwalten wird, hat ſelbſt an verſchiedenen Arktisexpeditionen, u. a. an der Durchforſchung Spitzbergens, hervorragenden An⸗ teil genommen. Er dürfte in erſter Linie befähigt ſein, die Arbeiten Alfred Wegeners fortzuführen. Ein neues ſoeben eingetroffenes Funktelegramm der Expedition meldet übrigens hervorragende Lei⸗ ſtungen der Propellerſchlitten. Wegeners Weſtſtation, Godhavnradio, 18. Mai, Nach einer Ruhepauſe, wobei Monteur Kraus mit Zweiwatt⸗Kleinfunkgerät einwandfreie Verſtändi⸗ gung mit der däniſchen Station Godhavn erzielte, ſtarteten Hundeſchlittenabteilung und Propellerſchlit⸗ ten gleichzeitig zur Rückreiſe nach Weſtſtation. Die Propellerſchlitten mit Kelbl, Kraus, Loewe, Holzapfel und zwei Grönländern erreichten abends 200 Kilo⸗ meter und waren bereits am folgenden Tage in Weſtſtation, zurücklegten die 400 Km. Weg von„Eismitte“ bis zum Inlandeisrand in vierzehn Stunden Fahrzeit. Die Propellerſchlitten haben damit trotz Steigung Gegenwind und Schneewächten als erſte mechaniſch getriebenen Schlitten in der Geſchichte der Polar⸗ forſchung die von Wegener erwartete Leiſtung voll erfüllt. e 5— are eee kteur: Fi 9 8 urlaubt ue e 8 U. W 1 555 1 8 5 Pulle Steſan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder 99 u. Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gen 2 Fuß und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geschäftlich 120 teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgebeß, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nut bel Rückporto Panzerkreuzer„Deutſchland“ vom Stapel gelaufen 7 „„ 0 8 2 Zehntauſende umjubeln das ſtolze Schiff, das in ſein Element gleitet 18 Blick auf die impoſante Breitſeite des Panzerſchiffs * 1 re 1 1931 oll, jo und im ücklichz ied ea Initig, o balh, Shing tehmſte f. Ihr die die ne das un ihr atz gibt 18, der 1 Fuß ergang dieſer n Gaſt⸗ remden e Liſte Am er, ruſt jedem Mann ion zu Beſehl n, daß un die f allen on) bis eiſende r und Bericht de von viſchen ihmten it und Hedi, ſeinlich te Ibn Rätſel Brock⸗ ſelbſt u der An⸗ fähigt ren. ramm e Lei⸗ Mai. 18 mit tändi⸗ zielte, ſchlit⸗ Die zapfel Kilo⸗ ge in r — H— Donnerstag, 21. Mai 1931 W e 2 N Cerveletw-wursf... im Ganzen Pfd. 1. 28 Salami im Ganzen Pfd..25 Landja ger 5 Paar. 88 Krakauer.—29*„“„*̃C Pfd. 75 Bler wurst.„ im Ganzen Pfd.. 95 Fler-Schnifimudeln. 2 Pfd.. 90 Spagbeflll. 52 2 Pfd.. 90 Fehl Spezial.... 5 Pfd. 122 Mandeln. 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I Pid.-Dose. 48 Pfirsiche..-Pfd.-Dose.08 Els zucker J Gew. Eisbonbonss. 5 Pfd.. 8 deshalb zu + 2 National- Theater Mannheim Donnerstag, den 21. Mai 1931 Vorstellung Nr. 301— Miete A, Nr. 33 Man kann nie wissen Komödie von Bernard Shaw Inszenierung: Gerhard Storz Ende 22.15 Uhr Anfang 20 Uhr Frau Clandon Storia Dolly Philip Dr. Valentine, Zahnarzt Personen Lene Blankenfeld Eva Fiebig q ire Kinder ace Usell Bum Krüger Willy Birgel Ferzus Me Naughtan, Schiffsreeder Me Comas, Rechtsanwalt Justizrat Bohun Ein Kellner Ein Stubenmzdehen Hans Godeck Georg Köhler Hans Finohr Wilbelm Kolmar Lotte Kratz Ole neueste Fare. wech — kaltenes lamm, E 2, 14 —. Jarl Stein Donnerstag 05e Schlachtfest lassen sgsber hürkheimer Fellerberg(rot) ¼ Ut. 35 11, 12 8 5, 14 8 1, 9 dommersprossen Lellgt garantiert sscher und schnell das bekannte Frucht: gchwanen weiß Mk..75 u..50 Lu haben bei: ustav Renner Mittelstraße 59 Meerteldstraße 39 Seckenheiwerstraße 32 Feudenheim, Hauptstraße 69 e Da unser Umsatz in Fleisch- u. Heringsalat weiter gestiegen ist, naben unsere treuen Kunden ein Recht auf Preis- senkung erworben: Wir verkaufen nunmehr % Fleischsalat mit 30 % Heringsalat mit 25, den Gedanken an ständige Qualitäts verbesserung dennoch hochhaltend. Der Sala wird bei uns garantiert täglich frisch angerichtet! Feinkosthandlung „Zum Butterbrödl““ R 1, 14 Marktplataquadrat 992 Malfisehe lebende Rheinhechte Karpfen, Sahleien Rheinzander echten Rheinsalm Forellen, Aale frische seelische frisch geschoss. Ahgehe Schlegel und Rücken in allen Gröben Bug Pfd..40 Ragout„ 80 193er Gänze „ Enien „ ahnen Capaunen- Poularten in großer Auswahl J. 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Mai 1931. nachm. 2 Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6. 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Sekretär, 2 Schreib⸗ maſchinen. 1 Vor⸗ leger. 1 Brücke, 6 ver⸗ ſchiedene Bilder. 1 Ruhebett. 1 kompl. Bade⸗Einrichtung. 2 Länferteppiche. 3939 Egner⸗Walter. Gerichtsvollzieher. „—— Reellen Wert für getragene 8 Herrenlileider erhalten Sie von Brym Wwe. F à, 7 Tel. 266 03 Trauringe 28 alle Formen vorrätig, billigste Preise bei Cäsar Fesenmeyer reite Straße P 7, 3 72 8³²⁴ 3 Das Anpflanzen von Balkons gte. übernimmt billigſt 6620 Jakob Fuhr, Gärtnerei b. Flugplatz, Tel. 48204 Blumengeſchäft Seckenheimerſtr. 84a, Tel. 42997. 82 30⸗ Gefüt ter te 10. Sefdefiscfrm — B27. 3828588285 Spez. Lampenschirmzubehör 218 Audere Beleuchtungskörper entspr. billig! 8461 G. Sehuster, EZ, 7 50 U Dualität! Meßgerei- Schäferei Fäbrik feinster Aufschnittwaren preis! HAL Bedienung! 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Veröftenfüchungen der Stadt Mannheim Mahnung ſtädtiſcher Forderungen Feuerverſicherungs⸗, Kaſſenſtunden: Aus dem Monat April 1931 ſind zur Zahlung Gemeindegerichts⸗ und Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Wohnungsamts⸗, Tief⸗ Desinfektions⸗ gebühren, Wirtſchaftsſporteln, Bau⸗, Grundhuch⸗ amts⸗ und Ortsgerichtsgebühren. Wir erſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens 27. Die Vergnügungsſteuer bis einſchl. iſt ſofort zu zahlen, ebenſo die April 1931. Stadtkaſſe. Wer hohen Städtiſche Krankenanſtalten. Am Pfingſtmontag iſt kein Beſuchstag. 30 Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1037. 37 Jagdverpachtung Am Montag, den 8. Juni d.., nachm. 1 Uhr wird im Rathaus hier die hieſige Gemeindejagd, ca. 620 Hektar(Wald⸗ u. Feldjagd) auf 6 Jahre, und zwar vom 1. Februar 1932 bis einſchließlich 31. Januar 1988, in öffentlicher Verſteigerung neu verpachtet. Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zu⸗ gelaſſen, welche im Beſitze eines Jagdpaſſes ſind oder einer Beſcheinigung des Jagdpaſſes zuſtändigen Stelle, daß Hinder⸗ niſſe nicht im Wege ſtehen. Vertragsentwurf liegt auf dem Rathauſe zu Einſicht offen. 94 Zimmern, Amt Adelsheim, den 20. Mai 1931. der zur Ausſtellung Philipp, Bürgermeiſter, —— ae ebe ECKE LUDWIG und KAISER- WII..- STR. 5855 Tragen in das größte Spezial-Haus der Pfalz für Herren- und Knaben Kleidung Julius ZIEGLER Das ist der neue Weg des sich zeitgemaß kleldenten und klug rochnenden Mannes 7 a Sie werden dann wie viele Tausende die hohe Qualität, die gute Paß form und den niederen Preis loben.— Eine Spitzenleistung ist unser FLtraßen⸗ uud Jpoect⸗ Aauæug „ Icſuuatratuald. aus reiner Schafwolle, in Kette und Schuß gezwirnt, unverwüstlich im Tragen„„%%% Oο Steillg RM. 74. Eine zweite Hose extra RM. 20. NALTESTETTIE DER Li 3 und 4 D — 12. Seite/ Nummer? 232 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe Donnerstag,. 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