— S. 7 Bezugspreis e: muzüglic Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: 15 Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 80 Luiſeuſtraße 1.— Durch Träger frei Haus monatlich RM..— unseren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, gronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. in Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Attag⸗Ausgabe Freitag, 22. Mai 193 142. Jahrgang— Nr. 234 —— Morgen Mittag iſt Schluß Diahtung unſeres eigenen Vertreters — Genf, 22. Mai. In der Schlußſttzung des Europa⸗Ausſchuſſes konnten Außenminiſter und Preſſevertreter ein prachtvolles Schreibzeug bewundern, das der ſetige König von Abeſſinien, Ras Taffari, vor einigen Jahren dem Völkerbund zum Geſchenk ge⸗ macht hatte. Elf Außenminiſter tauchten die goldene Feder in das elfenbeinerne Tintenfaß, um das Sta⸗ ut der internationalen Landwirt⸗ ſchaftsbank zu unterzeichnen. Henderſon nahm an dieſem Akt nicht teil. Damit iſt auch das einzige Ergebnis verzeichnet, das der Europa⸗Ausſchuß zu buchen hat. Sonſt läßt ſich nur eine tiefe Enttäuſchung feſtſtellen. Der franzöſiſche Gegenplan exiſtiert nicht mehr. 6 Stunden lang verhandelten die Vertreter von zwölf europäiſchen Staaten über die praktiſchen Mög⸗ lichkeiten der in Paris angefertigten Konſtruktion. ge tiefer ſie in die groß aufgezogenen Ideen ein⸗ dringen, deſto ſchärfer treten die Meinungs⸗ und Jutereſſengegenſätze zutage. Der Leitgedanke des ſtanzöſiſchen Gegenplans, eine allgemeine wirtſchaft⸗ liche Regelung anzubahnen und regionale Wirtſchafts⸗ abſchlüſſe(Zollunion) auszuſchalten, brach vollkom⸗ men zuſammen. Das Sonderkomitee, deſſen Aufgabe es war, eine Reihe von Entſchließungsanträgen auszuarbeiten, ſah ſich außerſtande, eindeutige und klare Be⸗ ſchlütſſe zu faſſen. Das Arbeitsprogramm dieſes Sonderkomitees glie⸗ derte ſich in folgende Punkte: 1. Agrarfragen, 2. Induſtriekartelle, 3. Kredit⸗ ſragen, 4. Hilfe für Oeſterreich. Die Verknüpfung der Zollpräferenzidee mit der Einführung landwirtſchaftlicher Produkte Oſteuropas ö hietungspolftik bach Deutſchland wurde bekanntlich im franzöſiſchen Gegenplan zurückgewieſen. In einer Art Ueber⸗ machte ſich Frankreich an⸗ heiſchig, das Vorzugszollſyſtem generell zu geſtatten. Durch dieſes Manöver ſtörte es im entſcheidenden Augenblick die deutſch⸗rumäniſchen Handelsvertrags⸗ heſprechungen. Was iſt von dieſer phautaſtiſchen, franzöſiſchen Idee in den Anträgen des Arbeitsausſchuſſes übrig geblieben? Nichts. Rumänien lehnte dieſen fran⸗ zöſſſchen Vorſchlag ab. Es hat ſich bei ſeinen fran⸗ zöſiſchen Freunden dafür zu bedanken, daß die vor⸗ keilhaften Verhandlungen mit Deutſchland ſcheiterten. England lehnte die franzöſiſche Präferenzzollidee glatterdings ab. Im Europa ⸗Ausſchuß formulierte Heuderſon ſeinen ſcharfen Vorbehalt gegen Zoll⸗ bräferenzen. So hat Frankreich die Präferenzidee icht gefördert, ſondern aufs ſchwerſte beeinträchtigt. Daß die franzöſiſche Idee der In duſtrie⸗ lartelle durchgefallen iſt, braucht nicht Bünder zu nehmen. Der darauf bezügliche Antrag des Arbeitsausſchuſſes beweiſt, daß die Fachleute diesen Abſchnitt des franzöſiſchen Gegenplans als Zünzlich un verwertbar betrachten. Hier hängt tatſächlich alles in der Luft. Der Phantaſie ud keine Grenzen geſetzt. Man weiß nicht einmal, wie ein mit der Prüfung dieſer Frage zu beauftrage⸗ bes Komitee gebildet werden ſoll. Der Streit um lieſtaatliche Kontrolle von Wirtſchafts⸗ kartellen iſt neuerdings entbrannt. In der Aentlichen Sitzung des Europa⸗Ausſchuſſes ſprachen ich England, Italien, Holland, Dänemark gegen den franzöſiſchen Antrag aus. Die Kreditorganiſation, wie ſie Frankreich ſich vorſtellt, beruht darauf, daß Darlehen nur gegen gewiſſe politiſche Gegenleiſtungen gewährt werden ſollen. Frankreich ſtrebt da⸗ nach, das Geldgeben zu politiſieren. Die eng⸗ liche Idee iſt es, das Geldgeben zu ent⸗ politiſieren. ueber dieſen Streitpunkt iſt man geſtern nicht hin⸗ eg gekommen, wenn auch England mit der Schaf⸗ ung eines Völkerbundsorgans, das Darlehenswün⸗ che don Staaten und Städten entgegennehmen ſoll, kinverſtanden iſt. Die Erledigung der ſogenannten öſterreichiſchen r Frage fund ct den Abſichten der deutſchen und öſterreithi⸗ n Vertreter. Es iſt gelungen, die Schaffung eines Mueshaneliſcer Seite empfoßlenen und für die chaltung der Zollunionen beſtimmten Ueber ⸗ uiß ung ekomktees zu verhindern. Oeſter⸗ 2 e ebenfalls ſelbſt die Initiative ergreifen, diele Wünſche in finanzieller und wirtſchaftlicher Alnſicht kund zu tun. Kitwin o w, der ein Protokoll über Die Danziger Konflikte vor Genf Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 22. Mai. In den verfloſſenen 24 Stunden iſt über eine wichtige Danziger Frage vertraulich verhandelt worden. Der Berichterſtatter über die Danziger Zwiſchenfälle, Außenminiſter Henderſon, hatte nämlich in ſeinem Bericht den Vorſchlag eingefügt, dem hohen Kommiſſar in Danzig, Grafen Gra⸗ vin a, einen neutralen Polizeioffisier zur Seite zu ſtellen, um im Fall einer Wiederkehr von Zwiſchenfällen eine erhöhte Sicherung für die Durchführung der Regierungsmaßnahmen zu ſchaf⸗ fen. Wie mitgeteilt wird, handelt es ſich um einen holländiſchen Polizeioffizier. Der Vorſchlag Henderſons gelangte zur Kenntnis des Danziger Senatspräſidenten Ziehm, und auch Dr. Curtius wurde informiert. Der Reichsaußenminiſter erhob bei Henderſon ernſte Vorſtellungen über die Unzweckmäßig⸗ keit einer derartigen Maßnahme. Er betonte insbeſondere die Gefahr, daß ſich daraus ein Präzedenzfall ergeben könnte. Auch Senatspräſi⸗ den Dr. Ziehm erhob Einwendungen gegen die Heranziehung eines neutralen Polizeioffiziers und gab die Erklärung ab, daß die Danziger Polzei⸗ behörden durchaus imſtande wären, für die Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung zu ſorgen. Henderſon ließ infolgedeſſen den Vorſchlag fallen. In der Samstagsſitzung des Völkerbundsrats wird der Bericht des Grafen Gravina über die Danziger Zwiſchenfälle verhandelt werden. Dieſer Bericht iſt vom 25. April datiert und enthält eine pragmatiſche Darſtellung der Vorfälle, ſowie der vom Kommiſſar Grafen Gravina mit dem Senatsprä⸗ ſidenten und dem polniſchen Regierungsvertreter Strasburger geführten Verhandlungen. Aus dem Bericht ſind jedoch einige charakteriſtiſche Stellen hervorgehoben. Es heißt darin: „Die Zwiſchenfälle, die ſich jüngſt eignet haben, veranlaſſen mich, auf den Stand der Beziehungen zwiſchen Danzig und Polen hinzuweiſen. In dem Bericht, den ich am 31. Mai vorigen Jahres dem Rat vorlegte, betonte ich die neue Spannung, die ſich in den Beziehungen zwiſchen Danzig und Polen entwickelt hat. Dieſe Spannung hat ſich ſeither geſteigert. In paralleler Linie mit der wirtſchaftlichen Depreſſion und mit dem zweifel⸗ loſen Anwachſen der nationaliſtiſchen Parteien, nicht allein in Deutſchland, ſondern auch auf dem Danziger Freiſtaatgebiet, iſt eine Zunahme der Parteiſtärke auf der äußerſten Rechten zu beobachten. Die Dan⸗ ziger Wahlen vom 16. November 1930 laſſen dieſe Tatſache klar erkennen. Graf Gravina erinnerte ſodann an die Erklärung des Kommiſſars Haking vom 21. Juni 1921, in der es hieß, daß Danzig ein ſehr kleiner hilfsbedürf⸗ tiger Staat ſei und auf Polens Hilfe angewieſen. in Danzig er⸗ Graf Gravina unterſtreicht, daß der Völkerbund für den Zuſtand Danzigs nicht verantwortlich ſei. Andererſeits ſei es Polen nicht gelungen, die zu ſeinen Gunſten vorhandenen früheren Strömungen einer Zuſammenarbeit zwiſchen Danzig und Polen zu ſtärken. Auf Grund perſönlicher Feſtſtellungen iſt Graf Gravina zur Erkenntnis gelangt, daß ſich in wirtſchaftlichen, finanziellen und induſtriellen Kreiſen Danzigs ein Um⸗ ſchwung gegenüber Polen vollzogen habe, nicht allein infolge der wirtſchaftlichen Depreſſion, ſondern auch infolge des Scheiterns der Bemühun⸗ gen, eine Zuſammenarbeit zwiſchen Polen und Dan⸗ zig zu ſchaffen. Beide Teile hätten dabei nur Vor⸗ teile errungen. Bezüglich der Danziger Po⸗ lizei erklärte Graf Gravina, daß ſie ſich ſtets fähig erwieſen habe, Ordnung zu ſchaffen. Aus ſeinen Verhandlungen mit dem Senatsprä⸗ ſidenten Dr. Ziehm, der ſich für die Notwendigkeit freundſchaftlicher Beziehungen zwiſchen Danzig und Polen ausſprach, hebt Graf Gravina hervor, daß der Senatspräſident den Vorſchlag des Kommiſſars, eine Proklamation an die Danziger Bevöl⸗ kerung zu richten, angenommen habe, Polen jedoch davon nichts wiſſen wollte. Der Kommiſſar hält die Wiederkehr von Zwiſchenfällen für möglich und fragt ſich, ob die Maßnahmen wirk⸗ ſam genug ſein werden, um Ausſchreitungen zu verhindern. Am Schluß des Berichts erklärt er, daß die maßgebenden Danziger Stellen eine ſtrikte Un⸗ parteilichkeit an den Tag legten. Nach meinen Informationen ſuchen die Polen eine Erweiterung der Voll⸗ machten für den Kommiſſar zu erreichen. Sie verbreiten die tendenziöſe Nachricht, daß Graf Gravinga Demiſſionär werde, falls man ihm von Danziger und deutſcher Seite Widerſtand entgegen⸗ ſetzen ſollte. Dieſe Kampagne wird von polniſcher Seite ſehr ſcharf betrieben und dürfte in der Debatte über die Danziger Zwiſchenfälle noch ihren Nieder⸗ ſchlag finden. ** In dem Bericht des Danziger Völkerbundskom⸗ miſſars, Grafen Gravina, iſt beſonders eines pein⸗ lichen Zwiſcheufalls Erwähnung getan, in dem ein hoher polniſcher Diplomat eine höchſt frag⸗ würdige Rolle ſpielt. Er mußte wegen Hausfriedens⸗ bruchs und Lärms in der Wohnung einer Proſti⸗ tuterten feſtgenommen werden. Man vermutete bis⸗ her, daß es ſich dabei um den polniſchen Kommiſſar Strasburger in Danzig handle, der ſchon wie⸗ derholt von ſich reden gemacht hat. Das iſt, wie dem „Lokal⸗Anzeiger“ aus Danzig berichtet wird, jedoch nicht der Fall. Der polniſche Vertreter, deſſen Name in Gravinas Bericht vom Völkerbundsſekretariat vorſorglich geſtrichen wurde, iſt vielmehr offenbar der Leiter der polniſchen Telegraphen⸗Agentur, Or⸗ zechowſki. Er wurde inzwiſchen von ſeinem Dan⸗ ziger Poſten abberufen. ffffõÜ˙˖ pp jðx.)) pppßßßßßßßß. ⅛ðͤ. die Idee eines wirtſchaftlichen Nichtangriffspaktes dem Sonderkomitee vorgelegt hatte, wurde auf die Zukunft vertröſtet. Die hier bezeichneten Hauptfragen werden jetzt in Unterkomitees geprüft werden. Am 6. Juli wird ein Angleichungskomitee ſeine Arbeiten beginnen, um die vorliegenden Anträge, darunter auch den ruſſiſchen Nichtangriffspakt, einer Vor⸗ prüfung zu unterziehen. Eine Abſchieoͤsrede Briands Am Schluß hielt noch Briand eine tief em⸗ pfundene Rede, in der er den Arbeitserfolg als einen „kleinen“ Schritt in der Richtung der Wirtſchafts⸗ verſtändigung bezeichnete. Er predigte Frieden und Verſöhnung. Es war keine ausgeſprochene Ab⸗ ſchiedsrede. Briands Freunde glauben, daß eine ſtarke politiſche Kundgebung zugunſten Briands, den Außenminiſter bewegen könnte, auf ſeinem Poſten zu bleiben. Die Enttäuſchung über das Ergebnis der Wirtſchaftsarbeiten läßt ſich am beſten in dem Aus⸗ ſpruch des holländiſchen Sachverſtändigen und frühe⸗ ren Vorſttzenden des Wirtſchaftsausſchuſſes der Völ⸗ kerbundsſektion, Colijus, wiedergeben: „Es iſt eine Niederlage ohnegleichen und ein düſteres Vorzeichen für Eu⸗ ropa.“ Briand beabſichtigt, heute nach Paris zurückzu⸗ kehren. Die Ratstagung wird Samstag Mittag zum Abſchluß gelangen. Auf dem Programm ſtehen noch die Danziger Frage und die oberſchle⸗ ſäſche Frage. 192 Millionen Mark Defizit Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Mai In der verzweifelten Lage, in der ſich die Stadt Berlin durch ihre finanzielle Mißwirt⸗ ſchaft ſelbſt gebracht hat und die ſich in dem 192 Millionen Defizit widerſpiegelt, ſieht man den letzten Rettungsanker in einer Aende⸗ rung des Finanzausgleiches. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Sahm wird ſich, wie das B. T. erfährt, mit dringenden Vorſtellungen zur Herbeiführung einer ſolchen Aenderung an die Regierung wenden. Er ſtützt ſich dabei darauf, daß an Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuern in den Jahren 1924 bis 1930 der Reichshauptſtadt insgeſamt 200 Millionen ver⸗ loren gegangen ſeien. Der Verluſt an Haus⸗ zinsſteuer betrage bisher 145 Millionen, an Kraft⸗ fahrzeugſteuer 60 bis 70 Millionen Mark. Berlin hätte alſo mehr als 400 Millionen Mark geopfert. Ob freilich der neue Oberbürgermeiſter mit ſeinen Bemühungen, einen für Berlin günſtigeren Ver⸗ teilungsſchlüſſel zu erhalten, Erfolg haben wird, er⸗ ſcheint zweifelhaft. Sein Vorgänger Herr Böß hat wiederholt im gleichen Sinne zu wirken verſucht, ohne bei den preußiſchen Regierungsſtellen und dem Landtag je Gegenliebe gefunden zu haben. Rücktritt des belgiſchen Kabinetts — Brüſſel, 21. Mai. Das Kabinett Jaſpar, das am 19. Mai umgebildet worden war, hat heute ſeinen Rücktritt erklärt. Die Schluß bilanz der Europa-Kommiſſion Das einzige Ergebnis iſt die Schaffung einer internationalen Landwirtſchaftsbank Peſſimiſtiſche Schlußkritik des Holländers Colijn Die Wirtjthafts- und Finanzkrije Von Dr. Cremer, M. d. R. Kein Verſtändiger kann glauben, daß Deutſchland allein durch ſein e Kraftanſtrengung die Auswir⸗ kungen der Weltwirtſchaftskriſe von den eigenen Grenzen fernhalten könnte. Manches iſt geſchehen, um auf dem beſonderen Gebiete der Weltagrarkriſe die Exiſtenzfähigkeit der deutſchen Landwirtſchaft durch weitgreifende Maßregeln zu ſichern. Wenn heute die deutſche Landwirtſchaft, insbeſondere bei den Erzeugniſſen des Getreidebaues, mehr als den doppelten Preis zu erzielen vermag, als der Landwirt irgendeines anderen Landes, anderer⸗ ſeits aber der deutſche Preis dennoch tief unter der aufgerichteten Zollmauer liegt, ſo kennzeichnet das auf der einen Seite die ungeheure Wucht der Welt⸗ kriſe, andererſeits aber auch die Größe der Opfer, die die deutſche Geſamtwirtſchaft für die Erhaltung der Landwirtſchaft gebracht hat, während ſie gleich⸗ zeitig auch auf allen übrigen Wirtſchaftsgebieten vor umwälzenden Erſchütterungen ihrer Arbeitsgrund⸗ lagen ſtand. Die Ueberwindung der Weltwirtſchafts⸗ kriſe durch Erzielung eines neuen wirtſchaft⸗ lichen Gleichgewichts zwiſchen den Ländern der Rohſtofferzeugung und der Fertigwarenherſtel⸗ lung iſt eine um ſo ſchwierigere und langwierigere Aufgabe, als dieſe noch durch die wirtſchaftsſchädliche Zuſammenballung des beweglichen KHa⸗ pitals in wenigen Ländern kompliziert wird, die lieber auf eine angemeſſene Rente verzichten, als ihren Kapitalüberſchuß den kapitalarmen Ländern zu erträglichen Bedingungen zur Verfügung zu ſtellen, Auch die politiſchen Spannungen als Folgeerſcheinungen der wirtſchaftswidrigen Grenzziehungen des Verſailler Vertrages und der Verhängung untragbarer Tributlaſten über zuvor von Kapital entblößte und ihres Außenhandels he⸗ raubte Gebiete, wirken in der Entſtehung und Aus⸗ dehnung der Weltwirtſchaftskriſe deutlich mit. Deutſchland iſt auch in dieſer Hinſicht nicht imſtande, durch einſeitige Handlungen von ſich aus die Lage grundlegend zu ändern; auch in dieſer Hinſicht iſt vielmehr ein Zuſammenwirken der hauptſäch⸗ lichen Wirtſchaftsländer erforderlich, dem diejenigen am meiſten widerſtehen, welche die Nutznießer dieſer Tributleiſtungen ſind, und nicht verſtehen wollen, daß die Einſperrung ihrer Kapitalvorräte ſie vor der Verſtrickung in die Weltwirtſchaftskriſe nicht bewah⸗ ren kann. Deutſchland, als dem am ſchwerſten unter der Weltwirtſchaftskriſe leidenden Lande, das zudem noch durch Tributleiſtungen ſtark vorbelaſtet iſt, fällt aller⸗ dings die Aufgabe der Initiative zu den Maßnahmen zu, die gemeinſam von den großen Wirt⸗ ſchaftsvölkern der Erde ergriffen werden müſſen, um der Kriſe Einhalt zu gebieten; und deshalb muß eben wegen der weltwirtſchaftlichen Betontheit der deutſchen Kriſe jeder ernſthafte Verſuch, ſie zu be⸗ heben, an erſter Stelle den Appell an die übrigen Völker bringen, die Reparationsfrage erneut und beſchleunigt aufzurollen, und Deutſchland bis zur Herbeiführung einer wirtſchaftlich vertretbaren Löſung alsbald einen Aufſchub ſeiner Tribhut⸗Zah⸗ lungen zu gewähren, der es vor der völligen Zer⸗ trümmerung ſeiner Wirtſchaft bewahren hilft. Falſch aber wäre es, wenn die deutſche Politik ſich auf dieſe Maßnahmen beſchränken und die Augen da⸗ vor verſchließen wollte, daß neben den von außen kommenden Urſachen der Kriſe auch wichtige in ⸗ nere Urfachen beſtehen, deren Ausräumung umſo dringlicher iſt, als jede Verſäumnis in dieſer Hinſicht den Tributgläubigern ein billiger Vorwand ſein würde, dem deutſchen Reviſionsbegehren die kalte Schulter zu zeigen. Die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirt⸗ ſchaft iſt nicht nur von den Tributgläubigern und den ausländiſchen Reparationsſachverſtändigen ſeit dem Kriege bis in die jüngſte Vergangenheit maßlos überſchätzt worden, ſondern ebenſo von den deutſchen Parteien, an der Spitze die Sozialdemokratie, die ſeit der Revolution in der deutſchen Iynenpolitik an maßgebender Stelle ſtanden. Insbeſondere die Sozial⸗ demokratie ſucht ſelbſt in der Gegenwart noch krampf⸗ haft die Vorſtellung aufrecht zu erhalten, als ob es nicht eine Sache des Könnens, ſondern lediglich des guten Willens der deutſchen Wirtſchaft ſei, alles das durch die gegenwärtige Kriſe hindurch aufrecht zu er⸗ halten, was ſie an Belaſtungen während eines Jahr⸗ zehnts auf die Wirtſchaft gehäuft hat. Aber ſelbſt bis in deren Reihen dringt allmählich die Erkenntnis vor, daß ohne eine gewaltige Sen⸗ eue Mannheimer Zeitung Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 2. Seite/ Nummer 234 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 22. Mai 1951 kung der überſteigerten deutſchen Selbſtkoſten, und hier ins beſondere des Aufwandes für die öffentliche Wirt⸗ ſchaft und Verwaltung, kein Wiederaufleben der Wirtſchaft denkbar iſt; im Gegenteil, alle Ver⸗ ſuche, durch erneutes Anziehen der Steuerſchraube die Deckung für den öffentlichen Aufwand hereinzuholen, ſind kläglich geſcheitert. Jede neue Steuer hat ent⸗ täuſcht und den Ertrag der übrigen Steuern gemin⸗ dert. Auch die Meinung, daß man auf dem Wege des Kredits über die Tiefe der ſchlechten Konjunk⸗ tur hinwegkommen könne, iſt durch jeden Verſuch widerlegt worden, den die öffentliche Hand ſeit Jahr um Tag in dieſer Richtung unternahm. Wir ſtehen lange an dem Punkte, von dem aus nur noch der dornige Pfad der Entbehrungen und rückſichtsloſen Einſparungen und der entſchloſſenen Abkehr von Zwangswirtſchaft und Staatsſo⸗ zialismus zu einer Rettung führen kann, wäh⸗ rend ſchon die Duldung der Aufrechterhaltung als unhaltbar erkannter Zuſtände unfehlbar zur hoff⸗ nungsloſen Zertrümmerung der deutſchen Wirtſchaft führen muß, und damit dem auf der Lauer liegenden Bolſchewis mus die Tore Europas öffnet. Unter ſolchen Umſtänden kann die Deutſche Volkspartei, in konſequenter Fortführung der ſeit ihrer Gründung von ihr feſtgehaltenen Linie, nur unbedingt an ihrer Forderung feſthalten, einmal durch Beſeitigung der ſozialiſtiſchen Sperren, die die Privatwirtſchaft er⸗ ſticken und entmutigen, neues Vertrauen und damit neuen Unternehmungsgeiſt zu erzeugen, und auf dieſem Wege die furchtbare Not der Arbeits⸗ loſigkeit zu mindern und ſchließlich zu beheben, andererſeits aber das Gleichgewicht der öf⸗ fentlichen Finanzen unter allen Umſtänden und nur durch entſchloſſene Kürzung der Ausgabe⸗ ſeite herzuſtellen und damit den öffentlichen Kredit in der durch die allgemeine Kapitalnot gebotenen Begrenzung neu zu entwickeln. Die Schwierigkeiten einer hierauf gerichteten Politik liegen auf der Hand. Sie können durch unangebrachte Tatloſigkeit Rur vermehrt werden, während ſie durch entſchloſ⸗ ſenes Handeln beſiegt werden können. In dem Maße, in dem Vertrauen ſich neu entwickelt, ſchrumpft auch der Einfluß des verantwortungsloſen Radikalismus auf die Bevölkerung zuſammen, der ſeinen beſten Nährboden gerade in der Stagnation des Wirtſchaftslebens und in der Verzweiflung wachſender Maſſen der Bevölkerung findet. Wenn in dieſen Tagen weite Kreiſe der Bepölke⸗ rung wiederum von einer neuen Welle des Peſſimismus überflutet werden, indem die Zahlen bekannt werden, um welche trotz aller Maßnahmen des letzten Jahres im laufenden Haus⸗ haltfjahr die veranſchlagten Ausgaben über die zu erwartenden Einnahmen hinauszugehen drohen, ſo iſt dieſer Peſſimismus nur durch jenen allzu be⸗ guemen Optimismus zu erklären, der während der letzten Monate leider auch von Perſönlichkeiten öffentlich gepredigt wurde, die an verantwortlicher Stelle ſtehen. Die Deutſche Volkspartei hat ſchon bei Beginn des abgelaufenen Winters mit großem Ernſt darauf hingewieſen, daß die Haushaltsauf⸗ ſtellung der Wirklichkeit nur ungenügend Rechnung trage; ſie hat den Rückgang der öffentlichen Steuer⸗ einnahmen für Reich, Länder und Gemeinden richtig borausgeſagt, und die Höhe der Fehlbeträge für alle drei Gruppen ſchon damals auf bis zu 2 Mil⸗ ltarden Mark geſchätzt. Die Oeffentlichkeit hat, wie auch ſchon früher, die hieran geknüpften Mahnun⸗ gen nicht ernſtgenug genommen, und tak⸗ tiſche Manöver da ſehen wollen, wo ernſteſte Sorge um die Zukunft dazu zwang, ungeſchminkt und offen auch gegenüber einer Reichsregierung zu ſprechen, deren grundſätzliche Einſtellung die Unter⸗ ſtützung der Partei fand. „Die jetzt in der Oeffentlichkeit genannten Zahlen find weder für die Führer der Deutſchen Volkspartei, moch für die Führer der Wirtſchaft und der Gewerk⸗ ſchaften, noch ſchließlich für die verantwortlichen Stellen der öffentlichen Finanzgebarung etwas neues. Es kann auch kein Zweifel darüber beſtehen, daß es Möglichkeiten gibt, dieſen zunächſt gewaltig erſcheinenden Betrag durch entſprechende Maß⸗ nahmen ſo weit herabzudrücken, daß das Gleich⸗ gewicht hergeſtellt werden kann. Allerdings müſſen die zu dieſem Zweck erforderlichen zum Teil tief einſchneidenden Maßregeln mit größter Beſchleu⸗ Kigung in Kraft geſetzt werden, nachdem kyſtbare Wochen durch lange und breite Exörterungen ver⸗ loxen gingen. Ein ſozialdemokratiſe zorſtoß Stellungnahme des Parteivorſtandes zur Brolpreisfrage und zur Reform der Sozialverſicherung Drahtbericht unſeres Berliner Büros = Berlin, 22. Mai. Der ſozialdemokratiſche Fraktionsvorſtand hat in ſeiner geſtrigen Sitzung ebenſo wie vorgeſtern der des Zentrums die Einberufung der Fraktion be⸗ ſchloſſen. Während aber die Zentrumsfraktion ſich erſt Mitte Juni in Berlin verſammeln ſoll, um zu der dann vorausſichtlich bereits vorliegenden Not⸗ verordnung des Kabinetts Stellung zu nehmen, iſt die ſozialdemokratiſche Fraktion bereits auf den kommenden Donnerstag nach Berlin beordert wor⸗ den. Sie wird ſomit alſo den Auftakt zu dem ein paar Tage ſpäter in Leipzig ſtattfindenden Parteitag bilden. Ihre Beſchlüſſe werden vermutlich denn auch auf die bevorſtehenden Auseinanderſetzungen abge⸗ ſtimmt ſein. Der ſozialdemokratiſche Fraktionsvorſtand ſich geſtern vor allem mit zwei Fragen befaßt: Der Brotpreiserhöhung und den Reform- plänen auf ſozialpolitiſchem Gebiet. hat Zur Brotpreisfrage iſt der Regierung ein freilich unbefriſtetes Ultimatum geſtellt werden. Die ſozialdemokratiſche Fraktionsleitung erinnert den Kanzler nochmals an die Einlöſung des ihren Unter⸗ händlern ſeinerzeit gegebenen Verſprechens, eine Senkung des Brotpreiſes herbeizuführen. Daß ſich der Vorſtand gegen jede Beſchneidung der auf der Wirtſchaft ruhenden Soziallaſten wen⸗ den würde, war vorauszuſehen. Da er die Abſichten der Regierung, namentlich ſoweit ſie ſich auf eine Reform der Arbeitsloſenverſicherung erſtrecken, nur vermuten kann, ſo hat er ſich mit einer allgemein gehaltenen Formel begnügt. Das Kommuniqué über die Vorſtandsſitzung ver⸗ meidet eine allzu aggreſſive Tendenz gegen die Re⸗ gierung Brüning. Man hofft im Vorſtand offenbar, für dieſe Politik in der Reichstagsfraktion Unter⸗ ſtützung zu finden und ſo den zu erwartenden An⸗ ſturm der Oppoſition auf dem Parteitag abwehren zu können. Abwehr von Quertreibereien Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Mai Wir ſcheinen wieder einmal in eine Epoche der Intrigen und der Quertreibereien 8 5 8 e 5 hineingeraten zu ſein. Im„Berliner Tageblatt“ wird unter der Ueberſchrift:„Schiele für Zoll⸗ abbau, Dietrich dagegen?“ geſtern folgende erbauliche Geſchichte aufgetiſcht: In den letzten Monaten ſeien wiederholt Ver⸗ treter bäuerlicher Wirtſchaftsorganiſationen beim Reichsernährungsminiſter geweſen, um ihn um eine Senkung der Futtermittelzölle zu bit⸗ ten. Herr Schiele hätte erwidert, er ſei mit einer Ermäßigung des Gerſtenzolls auf einen erträglichen Satz jeder Zeit einverſtanden. Der Reichsfinanz⸗ miniſter aber ſei für derlei Vorſchläge nicht zu haben. Das iſt ein ſo törichter Schwatz, daß es uns notwendig erſcheint, der Katze die Schelle anzuhän⸗ gen. Alle dieſe Meldungen— die geſtrige iſt nicht die erſte ihrer Art ſtammen, wie wir Grund haben, anzunehmen, von dem früheren oldenburgi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Tantzen, dem alten Gegner Dietrichs. Sie ſind, um es höflich auszu⸗ drücken, erfunden und er dichtet. Nach unſe⸗ rer, wie wir glauben, recht guten Kenntnis der Dinge ſteht, ſoweit der Reichsfinanzminiſter in Be⸗ tracht kommt, der Senkung der Futter⸗ mittelzölle nichts im Wege. Tumulte im Berliner Noten Haus“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Mai. Die geſtrige Berliner Stadtverordnetenverſamm⸗ lung ſollte die Verdoppelung der Bierſteuer beſchließen. Dazu iſt es aber nicht gekommen. Wieder einmal iſt das„Rote Haus“ der Schauplatz wüſter Tumulte geweſen. Nachdem der neue ſozialdemo⸗ kratiſche Kämmerer Aſch, der die Erhöhung der Steuer begründete, von der Rechten durch häufige Zwiſchenrufe geſtört worden war, regten ſich die Sozialdemokraten, indem ſie die deutſchnatio⸗ nalen Redner niederſchrien. Das wiederum war für die Kommuniſten das Signal zu einem wüſten Krawall, an dem ſich auch die vorwiegend mit Er⸗ werbsloſen beſetzten Tribünen ausgiebig beteiligten. Der ſtellvertretende Vorſteher Dr. Caſpari ſtand dieſem Treiben hilflos gegenüber. Der kommuniſtiſche Reichstagsabg. Kpehnen kündigte mit Stentorſtimme an, daß nunmehr der Sturm auf die Nathänuſer beginnen werde, da vom Reich keine Hilfe mehr zu erwarten ſei. Schließlich ſtimmte die kommuniſtiſche Fraktion ge⸗ meinſam mit der Galerie die Internationale an, auf die von nationalſozialiſtiſcher Seite mit dem don⸗ nernden Ruf„Deutſchlanderwache!“ erwidert wurde. Das Ende war, daß nach minutenlangem Lärm die Tribünen geräumt wurden. Als man nach 7 Stunden zu einer neuen Sitzung zuſammentrat, löſte ſich die Verſammlung, kaum daß ſie begonnen, wegen Beſchluß unfähigkeit auf, da die Nationalſozialiſten, Kommuniſten, Deutſch⸗ nationalen und die Wirtſchaftspartei den Saal verließen. Es hat ſich abermals deutlich gezeigt, daß mit dem Stadtparlament in ſeiner jetzigen Zuſammenſetzung ſachliche Arbeit nicht geleiſtet werden kaun. Der neue Oberbürgermeiſter hat denn auch aus dieſer Situation kurz entſchloſſen die Konſequenzen gezogen und bei der Aufſichtsbehörde, dem Oberpräſidenten von Berlin und Brandenburg, beantragt, daß er die von der Stadtverordnetenverſammlung nicht geneh⸗ migte Verdoppelung der Bierſteuer von ſich aus di k⸗ tieren möge. Auf der Straße blieb alles ruhig. Erwerbsloſenausſchreitungen in Eſſen Telegraphiſche Meldung — Eſſen, 21. Mai. Eine größere Anzahl Erwerbsloſer ſammelte ſich heute Mittag nach einer Demonſtration auf dem Republikplatz vor dem Rathauſe an. Schutz⸗ polizei zerſtreute die Demonſtranten, wobei ein Wachtmeiſter von ſeinem Trupp abgedrängt und mißhandelt wurde. Einige Zeit ſpäter fiel aus der Menge ein Schuß. Ein Begmter, der einen Meſſerſtich in den Rücken erhielt, gab ſechs Schreckſchüſſe ab. Da der Beamte von hinten ange⸗ griffen wurde, irrte die Kugel ab, durchſchlug die Fenſterſcheibe eines Geſchäftes und verletzte ein Kind am Kopf. Zwei Demonſtranten wurden durch Beinſchüſſe erheblich verletzt und ins Kranken⸗ haus gebracht. 6 Perſonen wurden feſtgenommen. Weitere Bergarbeiterentlaſſungen im Ruhrbezirk — Dortmund, 22. Mat. Die Vereinigten Stahl⸗ werke.⸗G., Abteilung Bergbau, Gruppe Gelſen⸗ kirchen, zeigte die Stillegung der Zoche„Graf Moltke“ in Gladbeck zum 14. Juni an. Zur Entlaſ⸗ zung kommen 465 Arbeiter und Angeſtellte. Die Harpener Bergbau⸗A.⸗G. ſtellte Stillegungs⸗ antrag für ihre Zeche„Karl“. Hier kommen 853 Arbeiter und 44 Angeſtellte zur Entzaſſung. Der Grund iſt in beiden Fällen im Abſatzmangel zu ſuchen. — Badiſche Politik —7 Aus dem Landtag A Karlsruhe, 21. Mal In der wegen Ausſchußſitzungen erſt um 16 Uh beginnenden Nachmittagsſitzung wird in über zwei, ſtündiger Debatte ein Streitfall bei der Firm Schiele u. Bruchſaler in Hornberg behandelt Dazu haben die Sozialdemokraten eine Förmliche Anfrage und die Kommuniſten einen Antrag einge, bracht. In der Interpellation wird zu ſcharfes Vor, gehen der Polizei gerügt, dem Land Tat von Wol⸗ fach arbeiterfeindliche Haltung durch Behinderung der Streikenden in ihren Rechten vorgeworfen 17 ferner geſagt, daß etwa 100 nationalſozialiſtiſche Streikbrecher hinzugezogen worden ſeien. Die Kom⸗ muniſten verlangen ſogar die ſofortige Amts, enthebung des Landrats. In der Regierungserklärung ſtellt Miniſterialrat Dr. Barck ſeſt, daß die Streſ⸗ 5 5 in ihrer Hand⸗ lungsfreiheit beeinträchtigt worden ſeien. Das Gey⸗ darmerieaufgebot ſei im vorliegenden Falle ein Ge. kenden nicht in unzuläſſiger Weiſe in bot der Vorſorge gegenüber eventuell möglichen Aus. ſchreitungen geweſen. Ganz allgemein Regierungsvertreter, daß bei Wirtſchaftskämpſen für die Polizei der Grundſatz der unbe⸗ betont der dingten Unparteilichkeit maßgebend ind ſei. Auch Junenminiſter Wittmann nimmt den Str. Landrat in Schutz. Zurückblickend könne man heute min vielleicht ſagen, daß er bei der einen oder andern den Anordnung aus allzu großer Aengſtlichkeit gehandelt wac habe aber vom Zeitpunkt der Vorfälle aus geſehen, heſo ſei er nicht zu tadeln. lat Ju der Debatte traten vor allem Vertreter der⸗ ſellſ jenigen Parteien links und rechts auf den Plan, dur welche ſich als die ſpeziellen Hüter der Arbeiter- men intereſſen ausgeben. dur Inzwiſchen war es nahe an 8 Uhr geworden und den das Haus erledigte noch raſch vor Schluß der von Sitzung ein Geſuch der badiſchen Küfer⸗ aus meiſter, das ſich gegen übertriebene Ge⸗ f fängnisarbeit in Freiburg wende. Reh Abg. Hofheinz erſtattete einen eingehenden Rei Ausſchußbericht, indem die nötige Rückſichtnahme auf nen das Handwerk anerkannt wird, während die ange⸗ alle ſtellte Unterſuchung auf der anderen Seite ergeben ſtell habe, daß von 2600 Gefanegenen nur 9 mit ban Küferarbetten unter Benutzung zweier primi⸗ der tiver Hilfsmaſchinen verwendet worden ſeien. ſche Das Geſuch wird ſchließlich durch die Regierungs⸗ ben erklärung debattenlos und einſtimmig für erledigt 5 7 erklärt unter der Vorausſetzung, daß die Regierung nichts unterläßt, um die Gefängnisarbeit auf das unbedingt nötige Maß zu bhe⸗ ſchränken. Letzte Meldungen Notlandung der deutſchen Weltſtreckenflieger — München, 22. Mai. Die geſtern mittag auf dem hieſigen Flugplatz zu einem Weltſtreckenflug geſtarteten Flieger Sackmann und Fräulein Schultes mußten infolge des ſchlechten Wetters, abweichend von ihrer Flugrichtung nach Wien, öſtlich von Paſſau im Bayeriſchen Wald gegen 14 Uhr eine Notlandung vornehmen. Dabei iſt die Maſchine bei der Landung zu Bruch gegangen und beide Piloten trugen ſchwere Verletzungen, Fräulein Schultes zwei Bein⸗ brüche, davon. Drei Opfer einer Familientragödie — Hamburg, 21. Mai. Im Schlafzimmer ihrer Wohnung wurden heute nachmittag ein Ehepaar und deſſen 12jährige Tochter durch Gas vergiftet tot aufgefunden. Man nimmt an, daß wirtſchaft⸗ liche Sorgen der Beweggrund zu dieſer Ver zweiflungstat waren. Exploſionsunglück in einer belgiſchen Fabrik — Lüttich, 22. Mai. Im benachbarten Seraing ereigneten ſich in einem Fabrikgebäude, das der Benzol⸗Reinigung dient, zwei Exploſionen. Es brach infolgedeſſen ein Brand aus, der ſich auf be⸗ nachbarte Fabrikgebäude ausdehnte und von der Feuerwehr bekämpft wurde. Etwa 15 Arbeſter trugen Verletzungen davon. Theater und Muſik Die erſte Viertelton⸗Oper. Das Ereignis der Münchner Feſtwoche für Neue Muſik war die Ur⸗ aufführung von des Tſchechen Alvis Haba Oper im Vierteltonſyſtem„Die Mut⸗ ter“. Zum erſten Mal wurde damit die Viertelton⸗ muſik, bisher nur in Kammermuſik und Symphonie erprobt, ins Theater verpflanzt. Das Buch, vom Komponiſten ſelbſt verfaßt, will aufzeigen, wie eine junge Frau allen Anfechtungen zum Trotz mit Liebe und vollem Bewußtſein ihre Muttermiſſion erfüllt und ſo ſtarke begabte Kinder in die Welt ſchicken kann. Habas Aufmerkſamkeit gilt einem der„Le⸗ bensprobleme der Gegenwart“. Das Ethos des Dichters iſt anerkennenswert; die Durchgeſtaltung des Textes freilich iſt nicht nur bar jeder dramati⸗ ſchen Entwicklung, ſondern auch oberflächlich, kind⸗ lich⸗naſv. Fragwürdiger noch iſt der muſikaliſche Bau der Oper. Alois Haba ſagte am Abend vor der Uraufführung, daß es ſich bei ſeiner Viertelton⸗ muſik nicht um„die Caprice eines Einzelnen ſondern um eine innere Notwendigkeit“ handle,— der Be⸗ weis dafür wurde, im vorliegenden Falle wenig⸗ ſtens, nicht erbracht. Es muß wohl zugegeben wer⸗ den, daß das Kammerorcheſter(doppelte Streich⸗ quartette, ein Kontrabaß, je zwei Klarinetten, Trom⸗ peten, Poſaunen, Harfen, je ein Klavier und Har⸗ monium, Schlagzeug) mit ſeinen vierundzwauzig Tonſtufen differenzierte Seelenzuſtände farbig und auch eindringlich wiedergeben kann: Aeußerungen der Mutterliebe wirkten überzeugend. Auch Volks⸗ tümliches, wie das Prieſtergebet und der Geſang der Klageweiber beim Tode der erſten Frau oder der Bauerntanz bei der Hochzeit, wurde in ſeltſamen Intervallſchritten durchaus lebendig. Sonſt aber war den fremdartigen Klangverbindungen,„Har⸗ monien“, ſowie kontrapunktiſchen Ueberſchneidungen faſt durchwegs nur weſenloſe Spielerei und— er⸗ müdende Eintönigkeit abzulauſchen; das Gefühl fror ſyſtematiſch ein. Haba hat ſein Werk ſo im wört⸗ lichen Sinne„durchkomponiert“, daß ein ewiges Fortſchreiten jede Wiederkehr eines Gedankens aus⸗ ſchließt; ob dies ein Gewinn, erſchien zweifelhaft. Auf alle Fälle ward wenig von Formung, Aufbau, Struktur verſpürt.— Sechs Monate lang wurde an der Oper, die an das Orcheſter ſowie an die So⸗ liſten ungeheure Anforderungen ſtellt, ſtudiert, von den meiſten Mitwirkenden in ſelbſtlos⸗ idealer Weiſe. Hermann Scherchen, der große Dirigent der Mo⸗ 1 derne, führte mit Meiſterſchaft durch die Klippen der Vierteltöne. Der Regiſſeur Pujman und der Bühnenbildner Zelenka, beide aus Prag, verwirk⸗ lichten die Idee des Aufbaus ſinnfällig auf der Bühne. Tiny Debuſer, Berlin, und Max Melli, München, ſangen die großen Rollen unübertrefflich. Was Wunder, daß der Beifall des ausgewählten Publikums nach einem ſo kühnen und auch ehrlichen Experiment lange anhielt. 5 Zum 25. Todestag Henrik Ibſens Henrik Ibſen, Norwegens größter Dramatiker. Ibſens Grabſtätte in Oslo Vor 25 Jahren, am 23. Mai 1906, ſtarb Norwegens größter Dramatiker Heurik Ibſen(geb. 20. März 1828). Seine Dramen, die eine ſcharfe Kritik an den bürgerlichen Geſellſchafts⸗ zuſtänden übten, erregten in ganz Europa, beſonders aber in Deutſchland, größtes Aufſehen. Stiliſtiſch entwickelte ſich Ibſen vom Realismus ſeiner Jugendwerke zu einer immer tieferen ſymboltſchen Form. Kunſt und Wiſſenſchaft Die Abſtriche im Kulturetat des Reichs, Das Reichsinnenminiſterium hat auf Grund der zahl reichen Einſprüche der Kulturorganiſationen bezug f lich der angekündigten weiteren Einſparungen in Kulturetat erneute Verhandlungen mit dem Reichs: finanzminiſterium aufgenommen. Es wird indeſſen betont, daß es ſich hierbei nur darum han⸗ deln kann, in Ausſicht geſtellte Zuſchüſſe aufrecht zu erhalten, deren Streichung nach erfolgten Aufwendungen größeren Schaden nach fi ziehen müßten, als die augenblickliche Einſhl⸗ rung im praktiſchen Erfolg bedeuten kann. dieſer Richtung hin iſt auch an die davon gangen, die etwa gleichlautend beſagt, daß an und f ſich die Zuſchüſſe aufrecht erhalten werden ſollen, aber andererſeits mit der zugeſicherten vollen 8 micht gerechnet werden kann. Es wird alſo von 10 zu Fall entſchieden werden; dabei werden alle 9 wendungen, die lediglich der Repräſentation 1957 g auch ſolche im Auslande, an erſter Stelle geſtt 105 werden, Man wird vorausſichtlich auch lane e vorbereitende Arbeiten auf kulturellem Wen Reſtaurierungen, den Muſeums⸗ und Bütherſe zunächſt beſchneiden, wobei die Einſpa rung 1 7 ſpäter nachgeholt werden ſoll. Der vom Reichs an miniſterium gemachte Vorſchlag, auch alle dees Jaht Prämien auf kulturellem Gebiet für dieſes 110 zurückzuſtellen, wird indeſſen kaum Berückſichtig finden. Neue Textſunde in ägyptiſchen Wie Londoner Blätter melden, haben d wärtig in Sakkara im Gange befindlit grabungen bemerkenswerte Funde gezeitigt, 4 ein reltgiöſe Texte, die die älteſten der Wel ſollen. Auf den Wänden der Leichen kammer ilen Königin Neith wurden 800 geſchriebene Term entdeckt, denen der größte Wert für das N50 unt der ägyptiſchen Sprache und der Glaubensbeken miſſe beigemeſſen wird. bereits dafür früßer betroffenen Organiſationen und Inſtitute eine Mitteilung erz 931 Mai. 6 Uhe zwei, Firmg andelt, mlichg einge, Vor, Wol⸗ derung n und iiſtiſche Kom⸗ mts, Strei⸗ Hand⸗ ö Gen⸗ in Ge⸗ 17 · Aus⸗ ut der impfen tn be⸗ bend nt den heute imdern andelt eſehen, r der⸗ Plan, beiter⸗ en und der Uſer⸗ Ge henden me auf ange⸗ rgeben 9 mit primi⸗ rungs⸗ rledigt ierung tauf he⸗ ieger f dem flug aulein ekters, öſtlich r eine r uch were Bein⸗ abrik tigung imer, gegen Aus⸗ runter it ſein der zeilen udium kennt ⸗ ratung in jurif Freitag, 22. Mai 1931 — Geſtern abend wurde im Saalbau die gut beſuchte gene ralverſammlung der„Aska“(Allge⸗ meiner Schutzverband der Kraftfahrzeugbeſitzer, graftwagen⸗Ueberwachungsverein EV., Mannheim dwigshafen) abgehalten. Als Gäſte waren u. a. aus Mannheim die Herren Regierungsrat Dr. heim, Oberleutnant Huber von der Polizei⸗ irektiun und der Vorſitzende der Verkehrswacht, Dr. Mylius anweſend. Aus der Pfalz waren er⸗ ſhienen Kommerzienrat Groſſer, Dr. Julius Baldkirch, Regierungsrat Moos und Diplom⸗ Ingenieur Schuſter. Der Verein, der im Jahre 1925 gegründet wor⸗ hen iſt, will ſeinen Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite ſtehen. In der Hauptſache übernimmt er die Ueberwachung der Fahrzeuge und kontrolliert die Reparaturen, ob ſie auch ſachgemäß durchgeführt worden ſind. Weiter gewährt der Verein auch Be⸗ ſtiſchen und techniſchen Fragen. Nach dem Geſchäftsbericht d im letzten Jahre in Mannheim 85 Termine in Sttaf⸗ und Zivilprozeſſen, in Ludwigshafen 30 Ter⸗ mine wahrgenommen worden. An Reviſionen wur⸗ den etwa 130 und Beratungen bzw. Reparaturüber⸗ wachungen etwa die doppelte Zahl ausgeführt. Einen heonders großen Umfang haben die Schadener⸗ ſatzregulierungen mit den Verſicherungsge⸗ ſellſchaften angenommen, die aber für die Mitglieder durchweg günſtig ausgegangen ſind. Das Zuſam⸗ menarbeiten mit den Polizeidirektionen hat ſich in hurchaus angenehmer Weiſe abgewickelt. Nur wer⸗ den leider in der Pfalz Strafbefehle immer noch hon den Amtsgerichten und nicht von der Polizei ausgefertigt. Im Oktober hat ſich der Vorſtand entſchloſſen, die Reparaturüberwachungen und, wie bisher, auch die Rechnungsprüfungen, ferner 1 bis 2 Fahrzeugreviſio⸗ gen koſtenlos zu gewähren. Zu dieſem Zweck mußte allerdings der bisher nur für Einzelleiſtungen be⸗ ſtellte Ingenieur durch einen feſt angeſtellten Ver⸗ bandsingenieur, Diplom⸗Ingenieur Paul Givaut, der durch ſeine bisherige Tätigkeit zuletzt beim Badi⸗ ſchen Reviſtonsverband die beſte Gewähr für ſach⸗ gemäße Bearbeitung bietet, erſetzt werden. Der Vor⸗ ſitzende Dr. Wittſaſck bedauerte ſehr, daß der bis⸗ herige Vorſitzende, Kommerzienrat Dr. Helm, in⸗ folge ſeiner Verſetzung als Beigeordneter nach Kre⸗ eld ſein Amt niederlegen mußte. Als dem Geſchäfts⸗ und Bilanzbericht Entlaſtung erteilt worden war, wurde ein neuer Vorſtand ge⸗ wählt, der ſich jetzt aus folgenden Herren zuſammen⸗ etz: Dr. Wittſack, Oberingenieur Kraatz, Rechts⸗ anwalt Dr. Beyerlen, Rechtsanwalt Dr. v. Bu ch⸗ wald und Dr. Kurt Lehmann. Direktor Gget⸗ eher vom Städtiſchen Gaswerk, der ſich als „Spardirektor“ beſonders um einen guten Bilanz⸗ abſchluß verdient gemacht hat, ſcheidet auf eigenen Wunſch aus dem Vorſtand aus. Als Geſchäftsführer bleibt weiterhin Herr Reimer und zu Kaſſenrevi⸗ ſüren wurden die Herren Schwarz und Stem⸗ mer gewählt. Daun nahm Regierungsrat Dr. Heim vom Bezirksamt zu ſeinen hochintereſſanten Ausführun⸗ gen über „Aktuelle Verkehrsfragen das Wort, von denen wir folgendes wiedergeben. Gern ſei er der Einladung der„Aska“ gefolgt, da er es begrüße, wenn die Verkehrspolizei immer wieder mit dem Publikum Fühlung nehmen könne. Er ſprach zunächſt über die Verkehrserziehung woche. Man müſſe immer von dem Beſtreben aus⸗ gehen, den Fußgängern, Radfahrern uff. die Ver⸗ lehrsregeln ins Unterbewußtſein einzuhämmern. Die Polizei habe dazu verſchiedene Maßnahmen ge⸗ kioſſen. Zunächſt wurde den Schülern von be⸗ ſuonders geſchulten Polizeibeamten„Verkehrsdreſſur“ beigebracht. Die Lehrer hätten oftmals noch die verkehrte Angewohnheit, bei Ausflügen und Spa⸗ Aekgängen die Kinder in langer Reihe über die Slraße zu führen. Im Schwung müßte die Klaſſe über die Gefahrenzone befördert werden. Während der Verkehrswoche ſeien an verſchiedenen Stunden Doppelpoſten auf die Straßen verteilt worden, wobei eiſter Grundſatz geweſen ſei: Keine Straf⸗ züzeigen! Es ſollten nur mündliche Belehrun⸗ gen erfolgen, die in über 60 000 Fällen erteilt wer⸗ den mußten. Mit der dritten Maßnahme habe die Polizei dem Pfälzer Volkscharakter Rechnung tragen Neue Mauuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe wollen. Ueberall, wo an verkehrsreichen Stellen, auf Bürgerſteigen, an Straßenecken uff. Flaneure Tagesereigniſſe beſprachen, ſei ein Polizeiwagen er⸗ ſchienen. Schutzleute ſeien mit einem Stuhl bewaff⸗ net mit etwa folgenden Worten an die Schwätzer herangetreten: Meine Herren, Sie ſtehen zwar hier verkehrshindernd, aber Sie haben ſich ſicher allerlei Intereſſantes zu erzählen. Bitte, nehmen Sie dieſe Stühle, wir können ja den Verkehr einſtweilen um⸗ leiten. In allen Fällen habe dieſe Maßnahme ge⸗ wirkt. Demnächſt müſſe aus Gründen der Parität und auch, weil es notwendig ſei, eine Verkehrserziehungswoche für die Kraftfahrer abgehalten werden. Es ſei für die Polizei ſehr ſchwer, die Dauerübertreter der Verkehrsregeln zu erwiſchen. Auch hier müßten ganz neue Maßnahmen getroffen werden. Natürlich müſſe in allen Fällen erſt mündlich verwarnt werden, aber der Name müſſe dabei notiert werden. Würde dann ein Uebertreter das zweitemal erwiſcht, müßte er von der Polizei⸗ direktion ſchriftlich verwarnt werden. Beim dritten⸗ mal müſſe eine Geldſtrafe vielleicht von 20 Mark, beim viertenmal eine ſolche von 50 bis 100, beim fünftenmale eine noch höhere verhängt und beim ſechſtenmale der Führerſchein entzogen wer⸗ den. Dies ſei das amerikaniſche Muſter. Noch ein⸗ facher ſei es, wenn die Führerſcheine beim Ver⸗ warnen gelocht würden. Weiſe ein ſolcher Schein dann 6 Löcher auf, dann müſſe er entzogen werden. Die Polizei ſei den Kraftfahrern durch Aufhebung der Verkehrspoſten, die im Juli 1930 reſtlos erfolgt ſei, nachdem man vorher ſchon langſam ab⸗ gebaut hatte, ſehr entgegengekommen. 30 Prozent der Haltezeiten ſeien früher auf dieſe Poſten zurück⸗ zuführen geweſen, da die Beamten mit den Frei⸗ zeichen ſehr vorſichtig umgegangen ſeien. Im all⸗ gemeinen könne man aber ſagen, daß ſich die Ver⸗ kehrsdiſziplin ſehr gebeſſert habe. In Dortmund ſeien z. B. die Verkehrsunglücke um 50 Prozent zurückgegangen, eine Zahl, die von Mann⸗ heim auch bald erreicht würde. Ein beſonderes Problem für Maunheim ſei das zur Modeerſcheinung gewordene Wort „Einbahnſtraßen.“ Man müſſe mit dieſer Einrichtung gerade hier in Mannheim ſehr vorſichtig ſein, da eine Einbahnſtraße immerhin eine 50prozentige Beſchränlung des Ver⸗ kehrs bedeute. Vorerſt ſeien es in Mannheim zwei Richtungen, die in Frage kommen könnten; die Breiteſtraße und die Heidelbergerſtraße mit den Planken. Wenn man den Kraftfahrzeug⸗ verkehr aus dieſen Straßen herausnehmen und in die links und rechts liegenden Parallelſtraßen verlegen wolle, habe man bei Ueberquerung dieſer Straßen 7 drei Hauptverkehrsſtraßen zu überwinden, da Stra⸗ für ſeine klaren Ausführungen enge Zuſammenarbeiten mit Verkehrswacht. der Vorſitzende der Verkehrswacht, Dr. Er habe der Deutſchen Verkehrswacht in Berlin über die vorzügliche Mannheimer Verkehrswoche ausführ⸗ lich berichtet. Auftrag erteilt worden, der hieſigen Polizeibehörde das höchſte Lob Ueberlaſſung von etwa 160 Exemplaren des Preis⸗ ausſchreibens, die mit einer Empfehlung zur Nach⸗ ahmung an wacht verteilt werden ſollten. Mayer, vertreten, Stunde nur kurz faßte. Fragen in juriſtiſchem Sinne. die ſehr lehrreiche Verſammlung geſchloſſen wurde. Ausſprache über aktuelle Verkehrsfragen in der Generalverſammlung der„Aska“ ßenbahnen ja das Vorfahrtsrecht hätten. Es müß⸗ ten alſo die beiden Hauptſtraßen für Kraftfahrzeuge benutzbar Straßenbahnen ſie entweder umzuleiten oder durch Omnibuſſe zu er⸗ ſetzen. ken Parkplätze errichten. übergehen, die Fahrzeuge ſchräg aufzuſtellen, wie in Amerika. zurückgeſtellt bleibe immer noch Verkehrsdiſziplin und ⸗erziehung. Dabei müſſe aber jeder mithelfen. Dann ſei es aber beſſer, die hier heraus zunehmen, bleiben. 4 Hierdurch könnte man auch an den Plau⸗ Man müſſe auch dazu Vorläufig müſſe eine Regelung aber noch werden. Die beſte Verkehrsregelung An den mit reichem Beifall aufgenommenen Vor⸗ trag ſchloß ſich eine recht rege Ausſprache. Es wurde * angefragt, welche Straßen in Mannheim als Haupt⸗ verkehrsſtraßen anzuſehen ſeien. warum auf dem Lande ſo wenig Verkehrserziehung geübt würde. tete alle Fragen ſehr ausführlich. Die Hauptverkehrs⸗ ſtraßen hätten noch keine allgemeinen Bezeichnungen. Mannheim habe auch mit nung noch gewartet, da in nächſter Zeit im Reich eine einheitliche Regelung ſechs Wochen ſeien in Genf zeichen beſchloſſen worden. Maunheim ſeien alle Straßen, die in der Längsrich⸗ tung von Straßenbahnen befahren werden, außerdem noch die Kunſtſtraße, die Straßen um den Friedrichs⸗ platz kehrserziehung durchführen. Die hieſige Polizeiverwaltung habe nur einen Perſonenwagen zur Verfügung und für dieſen je Monat nur 120 Liter Benzin. nur an ſechs Tagen im Monat nach außerhalb fahren. Ein anderer fragte, Regierungsrat Dr. Heim beantwor⸗ einer beſonderen Bezeich⸗ getroffen werden ſolle. Vor auch erſt neue Verkehrs⸗ Hauptverkehrsſtraßen in Eine größere Ver⸗ laſſe ſich noch nicht und die Auguſta⸗Anlage. auf dem Lande Damit könne man Dr. Wittſack dankte dem Redner und begrüßte das der Polizei und der Einen beſonderen Auftrag hatte Mylius. Vorſitzender Daraufhin ſei ihm von Berlin der auszuſprechen. Berlin bitte um die 130 Organiſationen der Verkehrs⸗ Der zweite Referent, Rechtsanwalt Dr. Hch. wurde von Rechtsanwalt Dr. Bechte! der ſich in Anbetracht der vorgerückten Er behandelte die beiden Schwarz⸗ und Gefälligkeitsfahrten Es war ſchon faſt 12 Uhr, als R. mn.. 8— Der Sparkommiſſar iſt abgereiſt Staatsminiſter a. D. Dr. Sämiſch, der am Dienstag zu einer Beſprechung mit Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimer ich hier eintraf, iſt wieder ab⸗ gereiſt. Die Ausſprache erſtreckte ſich auf die wichtig⸗ ſten Verwaltungszweige und Teile des ſtädtiſchen Etats. Einige Unterlagen hatte er ſich ſchon vorher überſenden laſſen, ſodaß er ſchon ziemlich im Bilde war, als er hier eintraf. Bald nach den Pfingſtfeier⸗ tagen wird ein Beamter des Büros des Reichsſpar⸗ kommiſſars nach Mannheim kommen, um eine ge⸗ naue Unterſuchung anzuſtellen, wie und wo im ſtädtiſchen Etat noch geſpart werden kann. Zurück vom Heuberg Der erſte diesjährige Schülertrausport nach dem Heuberg kam am geſtrigen Abend wieder in Mannheim an. Den 160 Teilnehmern des Trans⸗ ports hat der ſechswöchige Aufenthalt ſichtlich gut getan. Der Steg, auf dem ſich die Angehörigen drängten, mußte von einem Schutzmann geräumt werden. Stadtoberſchulrat Lohrer, Stadtſchulrat Gerweck und Direktor Baas von der Luiſenſchule waren als Vertreter der Schulbehörde anweſend. Die Kinder hatten nach ihren eigenen Ausſagen recht viel erlebt. Mit Omnibuſſen hatte man zahlreiche Aus⸗ flüge, einen ſogar bis zum Bodenſee unternommen. Die Rheinauer Schulkinder fuhren in zwei Sonder⸗ wagen der Straßenbahn nach Hauſe. Die anderen wurden von ihren Eltern in Empfang genommen. Betrügeriſche Stoffhändler Eine größere Anzahl angeblich italieniſcher Stoff⸗ händler durchzieht zurzeit das Land. Da ſie ſchlecht deutſch ſprechen, ſind ſie meiſtens in Begleitung eines Deutſchen. ſtrümpfe zu 20, 30 und 40 Pf. und Halstücher zu 30 Pf. an und nehmen Beſtellungen auf. Hierauf bieten ſie angeblich echte engliſche Stoffe an, die ſie auf der Leipziger Meſſe erworben haben wollen. Sie geben an, die Stoffe ſeien 3,20—3,30 Meter lang; in Wirklichkeit ſind ſie nur 2,80—3,08 Meter lang und reichen oft nicht zu einem Anzug. In Laden⸗ geſchäften werden die gleichen Stoffe billiger ver⸗ kauft. Die beſtellten Strümpfe liefern ſie nicht; ſie verfolgen mit dem Angebot nur den Zweck, Billig⸗ keit ihrer Waren vorzutäuſchen, um dann die mit⸗ geführten Anzugsſtoffe leichter abzuſetzen. Das Bad. Landespolizeiamt warnt vor dieſen Hauſierern. Sie bieten beim Erſcheinen Damen⸗ Strandbadfahrten Die Firmen Johannes Fas bender, Gebr. Page und Jacob A. Lerch haben für die Badeſaiſon 1931 die Fohrten nach dem Stadtverwaltung übernommen. Dampf⸗ und Motorbooten ausgeführt. An heißen Sonn⸗ tagen werden 9 Boote in Betrieb geſtellt, ſo daß in kur⸗ zen Zwiſchenräumen von 5 Minuten jeweils ein Boot nach dem Strandbad und zurück fahren wird. des Brückenbaues vorübergehend errichtete Landeſtelle be⸗ findet ſich zweite om Lindenhof(Rennershof). hingewieſen, daß im Intereſſe des Publikums das Mitneh⸗ men von Hunden und Fahrrädern polizeilich verboten iſt. (Weiteres Anzeige.) gemeinſchoftlich von der Die Fahrten werden mit Strandbad Eine während unterhalb der Rheinbrücke(Rheinluſt), die Es wird noch dorauf Zum Abſchied von Hanns Glückſtein Haſt Niemandem ein Leids Schon ſo früh Nacht! u ſangſt ja nur die Sonne an, as Leben und den Wein, Kamſt in die Pfalz am Rhein— „Ich bin ein Stück davon!“ D D 8 D K Weinneſter am Gebirge müſſen trauern. . * Du ſchenkteſt Allen, jedem frohe Lieder, Im Gleichmaß deines Lebensweges wiegte ſich die Freud ir frohe Leute. . Immer gradaus— hinterher Dein Hut geſchmückt mit Weinlaub, Jubel der Bacchanten— Junges Leben, Mädels, Burſchen, Winzer, Frauecht — und alte Tanten. Für Jed'n ein witzig Wort Und gerade Du mi Ir 3 Auf pfälziſchem Boden ſchriebſt Du ißt fort! den Abſchtods⸗ brieß, Ahnungslos— der Zufall wollte es. Gerade dort, wo deine Verslein laufen lernten, Und ſich ins weite Land entfernten Gruß von der Pfalz „Ich bin ein Stück davon!“ Nun k ſchläfſt Du in Mannheims Erde— ger Stadt deiner Ar seit. Vom Haardtgebirge tönt es rüber: Schlaf nur, wir ſingen weiter Von Lieb', Geſang und Wein. Ewiger Gruß Dir von der ſonnigen Pfalz am Rhein. Und Du warſt ein Stück davon. Josef Bieber. Film⸗Nundſchau Univerſum:„.. und das iſt die Hauptſache?“ Was iſt nun eigentlich die Hauptſache? Um das zu er⸗ gründen, müßte man eine weitaushocſende Abhandlung ſchreiben und würde am Ende doch zu keinem zuſammen⸗ faſſenden Ergebnis kommen. Zweifellos, könnte man mit dem Titel genau ſo hin und her jongſieren, wie es die Schauſpieler einmal mit dem Satz„unß das iſt die Haupt⸗ ſache“ tun, ohne daß man den Sinn verſteht. Hauptſache iſt für die Ufa, daß Joe May Regie führte und daß er ſich bemühte, einen ſtimmungsvollen— wenn Ursula Grabley auch ſehr, ſehr wirklichkeitsfremden— Film zu machen. Ge⸗ hörte May doch mit zu den erfolgreichſten Stummfilm⸗ Regiſſeuren und hat er auch beim Tonfilm bewieſen, daß er über ungeheure Erfahrungen verfügt. Dazu kommt noch, daß er Witz beſitzt und zugleich das Talent, wirkungsvolle Dinge aneinanderzureihen. Ob eine ſolche Miſchung, wie er ſie in dieſem Falle zurecht gemacht hat, allen Filmfreun⸗ den zuſagt, iſt eine andere Frage. Einmal ſcheint es Operette, dann Luſtſpiel, dann wieder Burleske und ſchließ⸗ lich Komödie, die ins Tragiſche hineinſpielt zu ſein. Zu dieſer uneinheitlichen Stilwirkung kommt noch die Breite des Stoffes in einigen Szenen und die Plattheiten einzel⸗ ner Dialoge. Die Ballnacht iſt allzu ſehr ausgewalzt, was in der heutigen Zeit als beſonders deplaziert empfunden wird. Trotz dieſen Einſchränkungen iſt der Erfolg des Filmes nicht abzuleugnen, denn ſchließlich unterhält man ſich bei der Fabel auf das angenehmſte. Vor allem aber ſind es die Darſteller, die zu dem Erfolge beitragen. An erſter Stelle eine Neuentdeckung, Urſula Grabley, ein entzückend freches Sprühteufelchen mit übermütigem Temperament. Neben ihr Nora Gregor, die ſehr gelöſt und mit einer Weichheit ſpielt, die manche der ihr auferlegten Peinlich⸗ keiten erträglich machen. Robert Thoeren fällt durch angenehme Sprache und Haltung auf, während über den ewig lächelnden Harry Liedtke nichts Neues zu ſagen iſt. Einen Sonder⸗Lacherfolg holen ſich die unübertrefflichen Schauſpieler Otto Wallburg, in einer Napoleons⸗ maske, Jakob Tiedtke und Julius Falkenſtein. — 4 8 . 1 den sboRTSMANN N weil man von seiner 5— 3 Des skaurstfangkEg e 5 2 DiE DAME ANN r den durch Ursprung und Verorbeitung kreftvolſen, sparsamen, öberoll erhältlichen Betriebsstoff, vielseitigen Uberlegenheit öberzeugt ist. age 4. Seite Nummer 234 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 22. Maj 11 n 40 Jahre Naiffeiſen⸗ Verband D Der Verbandstagung gingen bereits am Diens⸗ tag die Generalverſammlungen der Wa⸗ ren⸗Anſtalt und der Gel d⸗Ausgleichſtelle der Maiffeiſenorganiſation voraus, bie ſehr ſtark von Vertretern der angeſchloſſenen Ge⸗ noſſenſchaften aus Pfalz, Baden und Heſſen beſucht waren. Aus dem von Verbandsdirektor Kaulen erſtattete Bericht der Raiffeiſen⸗Hauptgenoſſeuſchaft iſt zu entnehmen, daß der wirtſchaftliche Tiefſtand auch im Kreiſe der Mitglieder ſichtbare Zeichen hin⸗ terlaſſen hat. Die Erfüllung der Zahlungspflichten vollzog ſich nicht immer reibungslos. Die zum Schutze der Landwirtſchaft getroffenen Maßuahmen der Regierung wirkten ſich nur langſam aus. Eine rü iche Kaxtoffel⸗ und Rübenernte konnten bei ſehr gudrückten Preiſen und überfüllten Märkten weder dien Mängel der Getreideernte, noch die Depreſſion am Weinmarkt, noch die ſonſtigen Wirkungen ge⸗ ſchwundener Kaufkraft wettmachen. Der Zugriff auf die Subſtanz blieb vielleicht nur dem Tabakbauer erſpert. Auf dem Gebiete des genoſſenſchaftlichen Abſaktzes landwirtſchaftlicher Produkte konnten Fort⸗ ſchritſe erzielt werden. Hier liegt der Ausgangs⸗ punkt, in eine beſſere wirtſchaftliche Zukunft, wenn pichtig angeſetzte Staatshilfe einer kraft⸗ und lebens⸗ vollen Selbſthilfe die Wege ebnet. Die wirtſchaftliche Entwicklung(rückläufige Preisbildung) hat für die nach Menge und Wert kleinen Umſatzrückgang gebracht. Der geſamte Warenausgang(Getreide und landwirtſchuftliche Produkte, Düngemittel, Futter⸗ mittel, Sämereien, Maſchinen, Brennſtoffe und Son⸗ ſtiges) beziffert ſich auf 1961645 Zentner im Werte von„ 8 999 195,65. Die vom Reichsverband der deutſchen lamdwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften— Raiffeiſen— e.., Berlin, ferner der Reviſionskom⸗ miſſion des Rufſichtsrates geprüfte Bilanz per 31. Dezember 1930 weiſt wieder ein ſehr günſtiges Bild aus(Bilanzſumme/ 4 198 ga2, 74). Das geſchäft⸗ liche Ergebnis, ein Ueberſchuß von/ 31 810,42, kann Kommmale Chronik Der Heidelberger Vorauſchlag In einer Verſammlung der Staatspartei hat Stadtrat Burckhardt mitgeteilt, daß der Hei⸗ delberger Stadtrat in ſeiner Mittwochſitzung erneut den Voranſchlag des Ober bürger⸗ meiſters abgelehnt hat. Der Zwangsetat iſt nun nicht mehr zu vermeiden. Der Staatskom miſſar greift ein A Baden⸗Baden, 21. Mai. Als der Bürgerausſchuß den ſtädtiſchen Vöränſchlag mit überwiegender Mehrheit a b⸗ gelehnt hatte, traf bald daratuf ein Schreiben des Landeskommiſſars ein mit der Aufforderung an die Stadtverwaltung, innerhalb acht Tagen, einen neuen Voranſchlag vorzulegen. Der Stadtrat hat ſich jetzt mit der Angelegenheit heſchäftigt und iſt dabei zu dem Beſchluß gekommen, einen neuen Vor⸗ anſchlag nicht vorzulegen, da in dem abgelehnten Haushaltsplan die Ausgaben bereits auf das äußerſte gedroſſelt waren, ſodaß die Herſtellung des Aus⸗ gleichs auf Grund neuer Abſtriche ſich als völlig un⸗ möglich erwies. Nach dieſer Stellungnahme des Stadtrats wird nunmehr der Landeskommiſſär eine Eutſcheidung zu treffen haben. Am morgigen Freitag ſollte eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtattfinden. Auf deren Tagesord⸗ nung auch die Neuregelung der Kurtaxe⸗ ordnung ſtand. Der Stadtrat hat nunmehr be⸗ ſchloſſen, daß bie Neuregelung der Taxe ſofort in Wirkſamkeit treten ſoll. Die für morgen geplante Generalverſammlungen der Waren ⸗Anſtalt und der Geloͤ⸗Ausgleichſtelle nach angemeſſenen Abſchreibungen auf die Anlage⸗ werte befriedigen. Der Mitgliederſtand betrug Ende 1930: 306 mit/ 166 000,— Geſchäftsanteilen und einer Geſamthaftſumme von/ 1660 000.— Die Bi⸗ Llanz wurde einſtimmig genehmigt und die Verwen⸗ dung des Reingewinnes eutſprechend den Vorſchlä⸗ gen der Verwaltungsorgane beſchloſſen. Nach kurzer Pauſe erſtattete der geſchäftsführende Direktor Weller den dem zu entnehmen iſt, daß ſich die Kaſſe recht günſtig entwickelt und ihre Poſition weſentlich verſtärkt hat. Der Mitgliederſtand hat ſich um weitere 30 Genoſſen⸗ ſchaften auf 309 Mitglieder erhöht, die ſich mit 388 Geſchäftsanteilen und einer Geſamthaftſumme von 3 880 000/ beteiligt haben. Faſt ſämtliche Mitglie⸗ der ſind Spar⸗ und Darlehenskaſſen⸗Vereine mit unbeſchränkter Haftpflicht. Das Garantiekapital der Mark angewachſen. günſtige Entwicklung. Auch der Umſatz zeigt eine Der Finanzſtand weiſt eine Bilanzſumme von rund 13 4000 000/ aus. Das Eigenkapital— Geſchäftsguthaben, Einlagen und Reſerven— hat ſich gegenüber dem Vorjahr um etwa 30 v. H. verbeſſert. Die Kredite, unter denen ſich etwa 5 Mill./ Notſtandskredite des bayeriſchen Staates befinden, ſind reſtlos an Mitglieder⸗Genoſſen⸗ ſchaften gegeben. Die Bilanz weiſt einen Rein⸗ gewinn von 41 181,89/ aus, aus dem eine 6proz. Dividende für die Geſchäftsguthaben zur Aus⸗ ſchüttung kommt, während der Reſt zur Stärkung der Reſerven Verwendung findet. In den Schluß⸗ bemerkungen weiſt der Bericht darauf hin, daß zur Ueberwindung der Wirtſchaftsnot vor allem eine Einſtellung auf die gegebenen Möglichkeiten notwen⸗ dig ſei und der Landwirt ſich von jeder Illuſion freihalten ſoll. Nach Bekanntgabe des Reviſions⸗ berichtes durch den Vorſitzenden des Aufſichtsrates wurde dem Vorſtand und Aufſichtsrat einſtimmige Entlaſtung erteilt. (ã ¶õõDdGß/ Sitzung des Bürgerausſchuſſes wurde daraufhin auf 28. Mai verſchoben.— Die Beſchwerden über die hohen Fahrpreiſe der Straßenbahn häufen ſich. Der Stadtrat beſchloß deshalb an den Vorſtand und Aufſichtsrat der Städt. Werke⸗AG. das Erſuchen zu richten, die Möglichkeit einer Sen⸗ kung der Fahrpreiſe ernſtlich zu prüfen. TFageolaaleuucles Freitag, 22. Mai Nationaltheater:„Neues vom Tage“, luftige Oper von Paul Hindemith, Miete F 34, Anfang 20 Ühr. Neues Theater:„Man kann nie wiſſen“, Komödie von Bernard Shaw, für den Bühnenvolksbund, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Pfalzbau⸗Café: Gaſtſpiel des Vortragskünſtlers Vigor, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Mannheim Rüdesheim— Aßmannshauſen und zurück. Lichtſpiele: Alhombra:„Die Million“.— Univer⸗ um:„. und das iſt die Hauptſache!“— Pala ſt: „Der Schrecken der Garniſon“.— Schauburg:„Der Greifer“.— Scala:„Zwei Menſchen“.— Capitol: „Moritz macht ſein Glück“.— Gloria:„Adien mein kleiner Gordeoſſizier“.— Roxy⸗Thegter:„Ich geh gus und du bleibſt da“, Sehens würdigkeiten: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung:„Die Kurpfälziſche Savonnerie⸗Manu⸗ faktur. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ hans: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 13—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr. Heinz Schloßmuſeum: 10 000 Kilometer in 13 Tagen 8 Stunden für große Wa⸗ gen und in 16 Tagen 11 Stunden für kleine Wagen iſt ein Fahrtprogramm, das ſportlichen und techniſchen Wert k be die ſitzt. Am 21. Mai um 5 Uhr vormittags begannen Teilnehmer der 10 000 Kilometerfahrt des A. v. D. ihre lange Südeuropareiſe. Das Nennungsergebnis, 100 Teilnehmer, hat alle überraſcht, am meiſten wohl auch den Veranſtalter. Die für das Vorjahr angeſetzte 10000 Kilo⸗ meterfahrt hatte ja mangels genügender Beteiligung ab⸗ geblaſen werden müſſen. Wenn nun die 10 000 Kilometer⸗ fahrt ſteigt, ſo iſt dies dem rührigen Preſſe⸗ und Propa ganda⸗Chef des A. v.., Ing. Jona ſz, in erſter Linie zu verdanken, der immer und immer wieder in allen von der Fahrt berührten Ländern die Werbetrommel rührte. Die Kleinwagen haben eine Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 28 Km. in der Stunde, die gro⸗ ßen Wagen 35 Km. je Stunde zu fahren. Zeitwertung er⸗ ſolgt nur in den Kontrollen Genf, San Sebaſtian, Liſſabon, Barcelona, Rom, München, Raguſa, Budapeſt und am Ziel in Berlin. Aus der Reihe der 100 Konkurrenten mag heute nur auf einige beſonders hingewieſen ſein. Unter den Startnum⸗ mern—6 fahren die beiden Teams von D K W. Daß die Zſchoppauer Motorenwerke ihren neuen Front⸗ antriebswagen mit 586 cem.⸗Motor zur 10 000 Kilometer⸗ fahrt ſchicken, iſt außerordentlich begrüßenswert, denn darin und in Meldung der Mannſchaft auf 988 cem.⸗DK W⸗Zwei⸗ takter liegt Beweis dafür, daß die Zſchoppauer Mo⸗ torenwerke überzeugt ſind, mit ihren Kleinwagen die lange, ſchwere Strecke ſchaffen zu können. Die bekannteſten Fahrer der DeW⸗Mannſchaften ſind Macher, Simons und der Sportſchriftſteller Voigt, der in Fahrgemeinſchaft mit Victoria fährt. Die Bayeriſchen Motorenwerke haben eine Dreiergruppe: H. E. Vormann, C. Weichelt und C. Salbach (Berlin) gemeldet. Vormann wird der Aelteſte und zugleich einer der Erprobteſten der 10 000 Kilometerfahrt ſein. Auf B M W werden auch der Königsberger Schupooberleutnant N. Rudat in Fahrgemeinſchaft mit Knappe ſtarten. L. von Raffay auf Hanomag iſt durch ſeine großen Tourenfahrten in den Balkanländern bekannt geworden. Er iſt der beſte Kenner der Jugoſlawien⸗Strecke, von der man ſagt, daß ſie die Entſcheidung des Wettbewerbs durch zahl⸗ reiche Ausſcheidungen bringen wird. Die Berliner Schupo⸗ majore Gutknecht und Sander werden Adler Standard Wagen ſteuern. Karl Kappler kann infolge ſeiner ſoeben überſtandenen Operation den von ihm gemel⸗ deten Wanderer⸗Wagen nicht ſteuern. Auf dem 1½ Liter Wanderer ⸗ Vierzylinder werden Bau und Heimbold die Fahrt beſtreiten. Im Kleinwagen wettbewerb werden zwei Brennabor mit den Fahrern Hoffmann und Böttcher und mit Leonhard und Pröſſel teilnehmen. Als einzige Da⸗ menfahrerin der kleinen Wagenklaſſe hat Fräulein E. Göckler gemeldet; in der Steuerung ihres BMW⸗Wa⸗ gens wird ſie ſich mit ihrem Bruder, H. Göckler, ablöſen. Tatra, Riley, Praga Z. 9, Aero, Fiat, Peugeot und Licorne ſind die anderen für die Kleinwagenklaſſe gemeldeten Mar⸗ ken. Der Licorne⸗Wagen wird von Petit, Vorjahrsſieger der Rallye Monte⸗Carlo, geſteuert werden. Die kleinſten Wagen dieſer Klaſſe ſind die tſchechiſchen Aero⸗Wagen mit 500 cem.⸗Motörchen. Es folgen die DaW⸗Frontantriebs⸗ wagen mit 586 cem.⸗Motoren. Stärkſter Wagen dieſer Klaſſe iſt der Tatra von Hückel mit 1900 cem.⸗Motor. Die Gruppe II(Wagen über 2000 cem.) beginnt am Pfingſtſonntag ab 8 Uhr vormittags auf der Avus bei Ber⸗ lin die lange Reiſe. Die ſchwächſten Wagen dieſer Klaſſe Die 10000 Kilometerfahrt beginnt einen NSU, Frau Polis⸗Miſotten und die Damen Fräulein Eöͤle von Sch Frau J. Remde je einen Packard. in dieſem Wett bewerb werden einige neue Fahrzeugtypen Bewährun 1 beweis zu erbringen haben, ſo 3. B. der auf der Berlin, Automobil⸗Ausſtellung als einer der ſchönſten Wagen 05 erkannte Mercedes⸗Benz 3 Liter Sp ortty 5 der von E. Bieber(Frankfurt) ſchon erfolgreich A nem Alpenfahrer geſteuert wird. 0 einen Renault eidlein Auch 0 Von den 100 gemeldeten Teilnehmern ſind 74 Deutſche Als Fahrzeugprüfung wird die deshalb beſonders intereſſant ſein, weil 51 deutſchen 49 Auslands Wagen gegenüber ſtehen In der Kleinwagenklaſſe bis 2 Liter ſind 24 deutſchen und 18 ausländiſchen Urſprungs. In der Klaſſe der Wagen über 2 Liter ſind 28 deutſche und 30 ausländiſche Wagen 05 meldet. Die 10 000 Kilometerfahrt wird auch als Reifen. prüfung wertvoll ſein, weil die hohen Temperaturen 17 1 ſüdeuropäiſchen Länder einerſeits und die hartſteinigen a Schlaglochſtraßen und vielen Kurven Jugoflawiens und der Alpenländer andererſeits die Reifen außergewöhnlich be⸗ anſpruchen werden. Etwa 60—65 v. H. der teilnehmenden Wagen werden mit Continental⸗Reifen und faſt ausſchließz⸗ lich mit Continental⸗Rekord⸗Reifen bereift ſein. Der Ben⸗ zolverband hat dafür Sorge getragen, daß auch im Ausland in allen größeren Orten Benzol und Beuzin⸗Benzolgemiſche bereitſtehen. Da ſich das Prinzip der Hochverdichtung wegen der dadurch erzielten höheren Leiſtung ſich auch im amerikg⸗ niſchen Autobau erfolgreich durchſetzt, wird auch die Mehr⸗ zahl der teilnehmenden Auslandswagen Benzin⸗Benzol⸗ gemiſch tanken müſſen. Die 10 000 Kilometerfahrt läuft unter Fahrtleitung von Georg Zettritz, der als Sportmann wiederholt erfolgreich war und der ſich als 10 000 Kilometerfahrt auch künftiger Sportleiter im A. v. D. durch einwandfreit Durchführung der 10 000 Kilometerfahrt die Sporen ver⸗ dienen ſoll. S. D. %( b 9 Die Schotten auch in Rom geſchlagen Italien ſiegt:0 Auch im zweiten Fußball⸗Länderkampf ihrer Kontinente reiſe iſt die ſchottiſche Nationalmannſchaft geſchlagen wor⸗ den. Vor 25 00 Zuſchauern, unter denen auch Muſſolini und der engliſche Botſchafter Glaham zu ſehen waren, ſiegte Italien am Mittwoch abend in Rom über die Schollen mit:0(:). 76 8 5 1 91 „Aberl Onkel Ouol ſind die Steyr mit 2070 cem. Zylinderinhalt, ſtärkſte Wagen ſind die Mercedes⸗ Benz 24/00/40 PS -Wagen von J. Fr. Weſſels(Bremen) und Auer. Bekannteſte Fahrer ſind P. v. Guilleaume, der in Fahrgemeinſchaft mit Frau Lotte Bahr den 2 Liter Steyr ſteuert, A. Hirte(Berlin) auf Mercedes⸗ Benz 2% Liter, Sportredakteur Otte auf Mercedes Benz⸗ Nitrburg, die Langſtreckenfahrer Otto Löhr und Erwin Kleyer auf Adler, der Motorradmeiſter Julis von Krohn auf Ford, C. v. Guilleaume(München) auf Chevrolet, die Brennaborfahrer Backaſch und Hörbe, H. J. Bernett(Berlin) auf Wanderer und H. Nathuſius und F. Kaiſer auf Wanderer. In Gruppe II ſind die Damen als Teilnehmer⸗ innen ſehr ſtark vertreten. Frau M. Gocht hat einen NAG⸗Protos gemeldet, Frau H. Jſenberg wird einen Steyr ſteuern, Frau Heß einen Marmon, Frau v. d. Heydt einen Horch, Fräulein M. Pix NAch, Frau Liliane Röhrs in Fahrgemeinſchaft mit Frau H. Sei⸗ del einen Adler, Fräulein Minartz(Nürnberg) ebenſo Nerz ist doch Trumpf“ „Ja, Kinder, mit meinet Zetstteutheit und Nervosität wird des immer schlimmer.“ „Dann versuch's doch mel mit dem coffein- freien Kaffee Hag. Der Wird Deinen Nerven gut tun. Ksffee Hag schmeckt Wirklich genau so gut, Wenn nicht besser, als der herliche Molke, den es bei Euch immer gibt.“ „Das will allerdings viel heißen. Also schön, noch heute wird Kaffee Hag probiert. Herz ist Trumpf! wie Fräulein Mann Ford⸗Wagen. Frau Doben renz Kaffee Hag schont des Hen.“ J dddddddddkddGWGdGGõßWõbwõdvßy Pd.————ꝙꝗ́ũꝓ—————————— Wie Viedermeier Pfingſten feierte Ein haubſchriftliches Blatt Rudolf v. Beyers Mitgeteilt von Dr. Rudolf Schade(Berlin) Unter allen Feſttagen im Jahre ſteht dem Ber⸗ liner das ſchöne Pfingſtfeſt obenan. Und mit Recht. Sowohl als religiöſes Feſt, wie als die Zeit, da er im die neubelebte Natur mit ihrem prangenden Blumen⸗ und Blätterſchmuck hinauszieht, und das Herz, überwältigt von all dem Glanze, in einem Dankgebet zu dem Thron des Allmächtigen ſich auf⸗ ſchwingt. Wie vielen iſt es heiliger Ernſt um dieſes Feſt. Aber die Maſſe geht die breite Straße, die ſo ſelten zum wahren Glücke führt. Scharenweiſe ſtrömt man hinaus, nicht, um ſich in der ſchönen, erquickenden Natur zu ergehen, die balſamiſche Frühlings⸗ und Morgenluft zu atmen, nein, man läuft und rennt, um ſo bald als möglich an das Ziel zu gelangen, wo irdiſches Manna und Honnig fließt; wo die „Pfingſtbiere“ locken. Eine ſchöne Sitte iſt noch all⸗ gemein, die von unſeren chriſtlichen Altvordern er⸗ erbt iſt, Kirchen und Häuſer mit Maien zu ſchmücken, mit dem friſchen Grün der Birke, um an das Er⸗ wachen der Natur zu erinnern und Dankgefühle für den Schöpfer zu wecken. Und doch wie oft ſchon hirn⸗ und gedankenloſe Gewohnheit! Bereits die Zeit vor Pfingſten ſetzt die Gemüter in Aufregung. Da gibt's ein Schaffen und Mühen, alle Gewerbe haben vollauf zu tun, Schuhmacher und Kleiderkünſtler; die Meiſter beſtürmen die Her⸗ bergen, denn es fehlt an Geſellen, alles will einen neuen Anzug haben, aber die Hände reichen doch nicht zu, um allen Beſtellungen gerecht zu werden: mit der Zahlung freilich müſſen ſich die Meiſter gedulden bis nach dem Feſte. Putz und Modehandlungen ſind belagert; iſt doch Pfingſten die Zeit, wo die franzöſiſche Göttin Mode neu erſteht, und zum Schrecken der Ehemänner ihre Gewaltherrſchaft ver⸗ breitet. Auch zu Hauſe wirds ungemütlich: Schnei⸗ dermamſells und Nähmädchen ſchwingen das Szep⸗ ter. Doch können in dieſen Tagen die Frauen auch liebevoller gegen die Männer werden, die Dienſt⸗ boten gefälliger. Aber kein Mann iſt ohnedies ſo hartherzig, ſeiner Ehehälfte oder Demoiſelle Tochter die Pfingſtfeiertage zu vergällen, deren größter Triumph ein Morgenſpaziergang nach— Treptow iſt. Der Vorabend ſinkt, und wenn die Glocken über Berlin erklingen, blickt wohl mancher gen Himmel, nicht, um ſich zum Feſte bereit zu machen, ſondern um das— Wetter zu erforſchen, das die Vergnü⸗ gungstour an Havel und Spree geleiten werde Kaum dämmert der Morgen des erſten Pfingſt⸗ tages herauf, als ſchon ein reges Treiben auf den Straßen beginnt. Heute gibt es keine Langſchläfer. Die„Weckuhr“, dieſe neueſte Erfindung, braucht nicht geſtellt zu werden. Der Menſchenſtrom ergießt ſich zu den Toren hinaus. Ein Haſten und Jagen, als ſtrebe man einem Ziele entgegen, auf deſſen Er⸗ reichung Glück und Leben ſtehen. Das„Wettrennen“ mit Kind und Kegel ſetzt ein. Man fürchtet, zu irgend etwas zu ſpät zu kommen, in der Regel zu einem Kaffeekonzert, um dann wirklich die Erfah⸗ rung zu machen, daß andere ſich noch früher auf die Strümpfe gemacht und ärger gelaufen ſind, denn alle Tiſche wird man beſetzt finden, alle Kaffee⸗ kannen, Taſſen und Krüge bereits in Beſchlag ge⸗ nommen. Eine Geſellſchaft, die„per Extrapoſt“ einem mit einer Plane überzogenen Leiterwagen! — naht, wird nicht beſſer daran ſein. Zum Sprechen und zur Unterhaltung hat man bei dieſem Sturmlaufen weder Zeit noch Atem, ur der Volkswitz macht ſich in einzelnen abgebrochenen Sätzen Luft. „Schade, Fritz“, ſtöhnt eine anmutige Dame, die mit ihren zarten Füßchen in wahrhaftem Küraſſier⸗ ſchritt vorwärts ſtrebt,„daß keine Fiaker hinaus⸗ fahren.“ Und rutſcht dabei auf dem ſchmalen Damme aus, daß ſie auf die Wieſe fällt. „Da ſitzt du ja gleich im Vieh⸗Acker!“ So ge⸗ heißen ein Weideland bei Berlin, vor dem geſeg⸗ neten Treptow. Ihr Begleiter lacht und wird von dem Menſchenſtrom fortgeriſſen.„Komm nach!“ „Hilf mir doch wieder aus dem Wagen!“ Die Schöne hat ihren Berliner Humor nicht verloren. „Samiel, hilf dir ſelber,“ ruft ihr ein Handwerks⸗ mann zu. „Ich mache Quartier,“ tönt beruhigend die Stimme des entſchwindenden Begleiters. tiger Nivellator König Gambrinus iſt. Aus raſch Da geht in glühender Pracht die Sonne auf. Was kümmert es die Sinnloſen! In Schweiß gebadet, erreicht man das erſehnte Ziel. Vergebliche Mühen .. Alle Tiſche im Garten ſind längſt eingenommen, obendrauf hocken die Kinder. Im Saale kann kein Apfel zur Erde fallen. Ein„Gelag“ entſchädigt, das in einem entfernten Teil des Gartens etabliert wird. Eine glückliche Ver⸗ ſchmelzung aller Stände begegnet uns, deren mäch⸗ herbeigeholten Kochtöpfen und Milchkannen ſchlürft nam den edlen Gerſtenſaft. Mit Andacht ſtärkt ſich ein Mutſenſohn, auf die Erde hingeſtreckt, mit wohl⸗ verdientem Trunk. Hier wird ein Tiſch hergeſtellt aus Brett und Stützen. Zwei Vertreterinnen des ſchönen Geſchlechts haben auf einer improviſierten Bank, einem von zwei Tonnen getragenen Brett, Platz genommen. Der Kavalier bringt Stoff in einer Waſſerkanne, ein Brot unter dem Arm, da auch in der Küche nicht Hände genug ſind, die auſtürmende Ausflüglermenge zu befriedigen. Von allen Seiten wird der Marqueur beſtürmt, man zeigt ihm die gefüllte Börſe, aber außerſtande iſt er, allen Auf⸗ trägen gerecht zu werden. Da, o Schrecken, der Himmel verfinſtert ſich; ein Gewitterregen ſchickt ſein erſtes Naß hernieder, das die Gartengäſte zu Paaren treibt. Allemeiner Auf⸗ bruch und Flucht nach dem Saale, der ſchon überfüllt iſt. Alles ſchwankt durcheinander, man ſtolpert und ſtößt ſich, aber niemand iſt empfindlich und übel⸗ mwehmeriſch, nach gut Berliner Art. Große Laune und Heiterkeit.„Sie wich“, meldet ein Blatt,„nicht der Bizarrerie des Himmels, der ſich darin gefiel, die ſchrillen Klänge des Gartenorcheſters mit einem Gewitterſturm und ziſchenden Platzregengüſſen zu übertönen, die bunte Menge vor ſich herzutreiben, auch wohl ein und das andere zarte Parkidyll etwas unzart zu zerſtören“ Das Vergnügen naht ſeinem Abſchluß: nach dem Gewitter hat ein richtiger Landregen eingeſetzt, der nun doch die Gemüter verdüſtert. Was nützen die Sonnen⸗ und Regenſchirme, mit denen ſich obendrein die wenigſten ausgerüſtet. Dieſes leidige Warten auf den ſäumigen Kremſer! Ein Bild der Nüchtern⸗ heit und Verſtimmung. Die Atmoſphäre, von Un⸗ willen und verhaltenem Groll geladen, iſt der Eut⸗ wicklung bürgerlicher Eheſtands⸗ und Liebhaber⸗ dramen günſtig. Ein alter Eheherr brummt gries⸗ grämig ſeiner triefenden Ehehälfte die Ohren voll, die ſich ſo hoch wie möglich aufgeſchürzt hat und bemüht iſt, ihr Kleid auszuwinden. g „Wollte ich doch heute micht fort, die Hitze war zu groß, aber was hilft da alles Reden. Kein größer Unglück als eine eigenſinnige Frau.“. „Ach, mein Hut, meine Spitzen!“ jammert eins zarte Stimme. 05 „Meine Friſur, eine Volants, mein neues Kleid! ſtimmt der Chor ein. 7 Die Geſellſchaft drängt ſich zuſammen, wie bei Ungewitter eine Schafherde. Ein paar Mutige bieten ohne Parapluſe dem Regen ſtand, einen Reſt ihrer guten Laune errettend. Kremſer rollen vorbei 5 überfüllt. Ein Teil der Ausflugsopfer findet in einem Stellwagen Platz. Einige wagen zu Fuß den Marſcht andere warten weiter Pfingſten, das liebliche Feſt, iſt— verregnet. ä Maunheimer Künſtler auswärts. Konzert⸗ ſängerin Emma Wolf ⸗Dengel wirkte beim vier⸗ ten Sinfoniekonzert des ſtädt. Orcheſters in Kaiſeks⸗ lautern mit. Sie ſang die Kindertotenlieder von Guſtav Mahler. Die„Pfälziſche Preſſe“ ſchreibt: „Emma Wolf ⸗Dengel hat jedes Lied im tiefſten durchdacht und erlebt. Ihre Altſtimme iſt warm, wohl gebildet und entbehrt auch, namentlich in 5 Höhe, nicht eines metalliſchen Glanzes. Der Um⸗ fang der Stimme ſcheint recht groß en zu ſein. Der ergreifende Schluß machte tiefen. druck und die Sängerin konnte ſich für den ſtarkel Beifall vielmals vor der Rampe zeigen.“- neunzehnjährige Mannheimer Max Birnbaum 3 255 ei Schüler von Frau Jane Freund⸗Nauen, 2 1 einem vor einigen Tagen in Käfertal ſtattgefun 15 Lieder⸗ und Arienabend ſehr gut gefallen. Wir im„Käfertaler Anzeiger“:„Herr Max Birnbauil der dritte Soliſt des Abends, neunt einen ganz dur kel timbrierten, echten, ſchwarzen Baß von unerhge ter Tiefe und gewaltigem Volumen ſein eigen. traf die düſtere Nachtſtimmung in Schuberts 5 pelgänger“ durch die dunkle Grundfärbung 1 Vokale ſehr gut und legte ſich im zweiten Teile 9 Arien und Enſembles von Mozart und Verdi 15 geſchmackvoller Weiſe kluge Zurückhaltung auf ee * 3 und ausgeglichen W Renault in und n b. Wet. einigen und der lich be⸗ ch als nöfreie ver- 8. D. tinent⸗ wor- ni und ſiegte chokten 5 ert⸗ ier⸗ ers⸗ von iht: ſten rm, der Im⸗ chen bin⸗ ken t m, bei nen ſen um, un⸗ ür⸗ Er Op- der 2 Aus Baden Schwetzinger Spargelmarkt * Schwetzingen, 21. M Zum geſtrigen Spargel⸗ markt wurden 50 angefahren. Preiſe: 1 Sorte 45—55, Preis 45 Pfg.; 2. Sorte 9035, häufigſter Pfg.; 3. Sorte 20 Pfg. Marktverlauf langſam. Badiſcher Müllerbund * Mosbach, 21. Mai. Unter Leitung des Vor⸗ ſitzenden Albietz tagte hier die Hauptverſammlung des Badiſchen Müllerbundes, dem gegenwärtig 22 Innungen mit 716 Betrieben angehören. Die ſchwie⸗ nige Lage des Müllergewerbes wird dadurch be⸗ leuchtet, daß 30 Betriebe eingegangen ſind. Umſo notwendiger hält man den engen Zuſammen⸗ ſchluß und die reſtloſe Erfaſſung der unorganiſierten Betriebe. Die nächſtjährige Hauptverſammlung fin⸗ det in lingen ſtatt. Der Hochwaſſerſchaden * Weiher(Amt Bruchſal), 21. Mai. Der auf hie⸗ ger Gemarkung angerichtete Hochwaſſerſcha⸗ den wird auf etwa 40000 Mark geſchätzt. Vom badiſchen Tabak bau * Graben(Amt Karlsruhe), 21. Mai. Die Be⸗ zirke Karlsruhe, Durlach und Bretten des Badiſchen Landbundes hielten hier eine Verſammlung ab, in der die ſofortige Aufhebung der Verordnung des Reichsfinanzminiſters vom 27. April d. J. über den ſteuerbegünſtigten Feinſchnitt gefordert wurde, 10 man in dieſer Maßnahme eine Schädigung der Tabakpflanzer erblickt. Man wünſcht die Belaſſung der Schnittbreite auf einen halben Milli⸗ meter. Im Ausland verhaftet * Karlsruhe, 21. Mai. Wie uns aus Stralſund berichtet wird, wurde dort ins Amtsgerichtsgefängnis ein ſeit langem geſuchter und jetzt in Malmö feſt⸗ genommener Betrüger, der Kaufmann P. King aus Pforzheim, eingeliefert. Der Häftling wird nach Karlsruhe transportiert werden. 6000 Mark unterſchlagen * Offenburg, 21. Mai. Der Bücherreviſor und Steuerberater Wilhelm M Eller ſtellte ſich der Offenburger Polizei mit 955 Angabe, er habe 6000 Mark aus einem Konkursverfahren ſtammenden Gelder unterſchlagen. * Schwetzingen, 22. Mai. Letzter Tage ſtarb in Santiago de Chile im Alter von 51 Jahren Dr. chem. Michael Frank, 15 aus Schwetzingen gebürtig iſt. Schriesheim, 22. Mai. Hier 191 in der nächſten Zeit eine 1 oſſenſchaft errichtet werden. Schätzungsweiſe werden ier von auswärts läglich 500 Liter Milch eingeführt. Weinheim, 22. Mai. Das Anweſen des Gaſt⸗ wirtes Wilhelm Morr„zum Schloßberg“ kam zur Zwangsverſteigerung. Wilhelm Morr war bekanntlich kürzlich unter dem Verdachte verhaftet worden, die Villa ſeiner Schweſter in Gernsbach in Brand geſteckt zu haben. Der Zuſchlag bei der Zwangsverſteigerung des Morrſchen Anweſens wurde der Guntrum Brauerei in Bens⸗ heim für ihr Meiſtgebot vom 35 000 Mark erteilt. * Mosbach, 21. Mai. Geſtern früh iſt Zimmer⸗ meister Joh. Graf geſtorben, ein alter Meiſter ſeines Faches. Nur noch ein Monat trennte ihn von dem Tag, an dem er mit ſeiner ebenfalls hochbetagten, aber immer noch rüſtigen Gattin das Feſt der dia⸗ Rantenen Hochzeit hätte feiern können. Tagung der badischen Polizeibeamten * Karlsruhe, 20. Mai. Im kleinen Feſthalleſaal trat letzter Tage der aus allen Landesteilen gutbeſuchte 4. ordentliche Verbandstag des Verbandes der Polizei⸗ beamten Badens zuſammen. Der erſte Vorſitzende, Höllein, eröffnete die Tagung mit der beifällig aufgenommenen Mitteilung, daß in der Vorſtandsſitzung der Zuſammenſchluß Verbandes der oplizeibeamten Badens und Allg. bad. Polizeibeamtenverbandes beſchloſſen wurde. Der Einheitsverband trage den Namen „Landesverband der Polizeibeamten Badens“. e. V. des des Auch wurde gleichzeitig der Anſchluß an den Deut⸗ ſchen Beamtenbund vollzogen. Der Redner unter⸗ ſtrich die Notwendigkeit des Berufsbeamtentums für den Volksſtaat und wandte ſich gegen jede weitere Gehaltskürzung. Miniſterialrat Dr. Barck über⸗ mittelte die Grüße und Wünſche des Staatspräſtden⸗ ten und Innenminiſters. Alsdann erſtattete Geſchäftsführer Schimmele den Geſchäftsbericht. Er begann mit kritiſchen Be⸗ merkungen über die Würdigung der Tätigkeit der Polizeibeamten ſeitens Behörden und Publikum, forderte eine Beſtimmung über Löſchung von Diſziplinarſtrafen und bemängelte, daß für den Polizeibeamten ein unzureichender Unfallſchu tz beſtehe. Vor endgültiger Entſcheidung über das Spargut⸗ achten müßten die Beamtenorganiſationen gehört werden. Regierung und Parlament ſollten erkennen, daß die Mehrdienſtleiſtungen der Polizeibeamten abgegolten Durch allzugroße Sparſamkeit im würde die Schlagfertigkeit werden müßten. „ der Polizei beeinträchtigt. Der Redner beſprach dann die Beſoldungsver⸗ hältniſſe, die ſeit 1920 leider ſchlechter geworden ſeien. Man fordert die Zulage für die Beamten des uniformierten Außendienſtes und der Einſatzbereit⸗ ſchaften vom vierten Dienſtjahre ab ohne Rückſicht auf den Familienſtand. Das dem Grenzland Baden zuſtehende Kontingent von 4000 Polizeibeamten ſollte reſtlos ausgenützt werden. Jetzt habe man nur etwa 35003600 Beamte. Der Redner ſetzte ſich des Weiteren für eine Reform der D ein, die dem Charakter der Volkspolizei mehr Rech⸗ nung trage, als es jetzt der Fall ſei. Der Vortrag des Geſchäftsführers fand lebhafte Zuſtimmung. Es ſetzte im Zuſammenhang mit einer großen Reihe von Anträgen eine rege Ausſprache ein. Die Verhandlungen, die ſich bis in die Nachmittagsſtun⸗ den hinzogen, endeten mit der Erledigung der Re⸗ gularien. Dienſtkleidung 15 Fahre Kriegsblindenbund in Baden * Karlsruhe, 21. Mai. Der Bund erblindeter Krieger, Bezirk Baden, dem ſämtliche Kriegsblinden des Landes angehören, kann in dieſem Jahre auf ſein 15jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß fand im Anſchluß an die Jahres⸗ und Landesverſammlung dieſer Or⸗ ganiſation am Sonntag im„Coloſſeum“ in Karlsruhe eine Gedenkfeier ſtatt. Hierzu waren zahlreiche Landes⸗ und Stadtbehörden vertreter ſowie Vertreter befreundeter Nachbarverbände erſchienen. Nach einem vom Waldoͤhornquartett des Badiſchen Landestheaters vorgetragenen Chor aus„Parſival“ ergriff Bezirksvorſitzender Löhle⸗ Karlsruhe das Wort zur Begrüßungsanſprache, in der er ausführte, daß die ſich von Jahr zu Jahr verſchlechternden wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe der Kriegsblinden, die ſich immer mehr fühlbar machende Gleichgültigkeit eines großen Teiles der Bevölkerung für die Nöte dieſer Blinden und die von der Reichsregierung geplanten Verſchlechterungsmaßnahmen auf dem Gebiete des Verſorgungsweſens auch die Kriegsblinden aus der bis jetzt ſtets geübten Zurückhaltung herausdrängten. Oberregierungsrat Dr. von Baho verſicherte, daß die badiſche Regierung auch weiterhin bemüht ſein werde, die Notlage der badiſchen Kriegsblinden zu lindern. Dem Spargelbau oͤroht Gefahr 8. Bruchſal, 22. Mai. Dem Spargelpflanzer iſt in der letzten Zeit das Heer von Inſekten aufgefallen, das die Spargelanlagen überfällt. Wie der Ver⸗ ſuchsring Graben⸗Hardt ſchreibt, handelt es ſich um den Spargelkäfer und die Spargelfliege, die in der letzten Zeit ungemein ſtark aufgetreten ſind. Die ein⸗ und zweijährigen Junganlagen ſind davon ganz beſonders betroffen, denn ſie ſind die Träger der ſeuchenhaften Verbreitung der Spargel⸗ ſchädlinge. Die Bekämpfung geſchieht am beſten durch Beſonders ergreifend geſtaltete ſich die Gedächtnis⸗ anſprache für die verſtorbenen Kameraden und Toten des Weltkrieges, die von Kamerad Wörner⸗ Walldürn gehalten wurde. Nach Schluß ſeiner An⸗ ſprache intonierte das Waldhornquartett den Marſch „Ich hatt einen Kameraden“, der von den zahlreich erſchienenen Kriegsblinden ſtehend angehört wurde. Der aus Berlin zur Bezirkstagung nach Karls⸗ ruhe gekommene erſte Vorſitzende des Reichsbundes, Amtsgerichtsrat Dr. Plein⸗ Berlin, verbreitete ſich eingehend über die Notlage der Kriegsblinden und über die vom Reich in der in Ausſicht ſtehenden Notverordnung geplante Kürzung der Fürſorge⸗ zuwendung. Der Bund mit ſeinen 3000 Kriegsblin⸗ den werde zäh und unermüdlich an ſeinem Aufgaben⸗ kreis weiterarbeiten und nichts unverſucht laſſen, um eine Kürzung der Zuwendungen wenigſtens von den Kriegsblinden abzuwenden. In einer Entſchließung, die an den Reichskanzler, den Reichsarbeitsminiſter, den Reichsfinanzminiſter und das badiſche Innenminiſterium gerichtet iſt, wird feierlicher* roteſt gegen die Kürzung der Ver⸗ ſorgungsgebührniſſe erhoben, die unerträg⸗ liche Zuſtände zur Folge haben würden. Unter allen Umſtänden aber ſollten die Kriegsblinden von einer Kürzung ausgeſchloſſen werden. reſtloſes Verbrennen des Spargelkrautes im Herbſt. Die Käfer überwintern in den verſchiedenſten Ver⸗ ſtecken, wie z. B. in den ſteckengebliebenen Spargel⸗ ſtumpen, im Boden unter Laub, an Waldrändern uſw. Die Käfer müſſen durch Abſchütteln der Pflanzen frühmorgens über einem großen Trichter, der in einen Behälter mit Petroleum mündet, vernichtet werden. Ferner wird Spritzen der Anlagen mit arſen⸗ und uraniagrünhaltigen Mitteln empfohlen. Der Spargelkäfer und der Spargelroſt gehen von den jungen Anlagen ſpäter auf die geſtochenen Spargel⸗ felder über. 142. Jahrgang/ Nummer 234 Aus der Sfalx Ein Kind verbrüht :: Mutlerſtadt, 21. Mai. Das Zjährige Söhnchen des Arbeiters Durſt fiel am Mittwoch in kochendes Waſchwaſſer und erlitt ſo ſchwere Brandverletzungen, daß es ſofort in das Ludwigshafener Krankenhaus gebracht werden mußte. Vom Pfälziſchen Dienſtbotenſtift * Speyer, 21. Mai. Am Schluſſe des Rechnungs⸗ jahres 1929 betrug das rentierende Vermögen des Pfälziſchen Dienſtbotenſtiftes 92 460%, das einen Zinsertrag von rund 5000/ abwirft. Im Jahre 1930 wurden erſtmals wieder Aufmunterungspreiſe an 1100 Dienſtboten verteilt, die den Geſamtbetrag von 8780— erforderten. In dieſem Betrag ſind die Koſten für die Ehrenbriefe in Höhe von rund 600% nicht enthalten. Der Kreistag der Pfalz hat in den Voranſchlag 1931 einen Zuſchuß von 6000/ ein⸗ geſetzt, um die Erfüllung des Stiftungszwecks zu er⸗ leichtern. Edenkoben erwirbt die Feilenfabrik * Edenkoben, 21. Mai. Die Feilenfabrik und Stahlhammerwerk vorm. Gebr. Weinmann G. m. b. „die vor einigen Wochen in Konkurs geraten iſt, ging im Wege der Zwangsverſteigerung in den Beſitz der Stadtverwaltung Edenkoben zum Preiſe von 22 500 Mark über. Die Stadtver⸗ waltung Edenkoben hatte auf das Fabrikanweſen mit ſämtlichen Maſchinen uſw. die erſte Hypothek. Zwei Verletzte durch umſtürzenden Drehkran * Ramſen(bei Kirchheimbolanden), 21. Mai. Bei den Brückenarbeiten am Eistalübergang Forſthaus Stumpfwald ereignete ſich geſtern abend ein Un⸗ fall. Die Arbeiter waren mit dem Auffſtellen eines hohen Krans beſchäftigt, wobei dieſer umfiel. Der Zimmermann Erich Hanf von hier erlitt einen Beinbruch, der Schloſſer Hans Arz von Alſenborn trug Verletzungen im Rücken davon. Die beiden Verletzten wurden ins Ludwigshafener Krankenhaus transportiert. Rücktrittsabſichten von Dr. Graf * Kaiſerslautern, 21. Mai. Eine pfälziſche Fach⸗ zeitſchrift brachte die Nachricht, daß der Direktor der Pfälziſchen Laudesgewerbeanſtalt, Dr. Graf, ſich mit der Abſicht trage, aus ſeinem Amte zu ſcheiden. Wie wir hierzu zuverläſſig erfahren, trifft dieſe Meldung, die allerdings nur durch eine Indiskre⸗ tion an die Oeffentlichkeit gelangt iſt, zu. Dr. Graf begründet ſeinen Entſchluß mit der Tatſache, daß geplant ſei, die Unterſtützungsſätze für die Landes⸗ gewerbeanſtalt um nahezu die Hälfte der ſeitherigen Beträge zu kürzen, obwohl bereits mit Rückſicht auf die gegenwärtige Notzeit die Direktion der Anſtalt den Ausgabenetat beträchtlich eingeſchränkt hat. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Rhein Pegel 18 9. 20. 21. 22. Neckar ⸗Negel 19, 20 21. 28. Vafel 1877441200275. Schullerinſel.00 2706.05.81 295] Mannheim.214.24 4,35 4,87 Kehl 86 3,80.40 4,25] Jagſtfeld 176110.25215 Maxau 04 5,10 5,158.80] Heilbronn.89.89 207%63 Mannhein 234.27 4,814.57 blochingen 9 0,980.98 Kaub 89 2,88.923 02 Köln.89.87.82.2, Rhein- Waſſerwärme 14 Grad Celſius Chefredakteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. beurlaubt Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilletont Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolidt u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzelgen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mb,., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur dei Rückporto o 8,-11 Heiclelbergerstr.. Mannheim 2UPFINGESTEN WSC SEN HHO H OU SSC Nee SOOM OHC SSH 5 J1, 5 Breitestr. 4. Seite/ Nummer 234 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 22 Ma 1935 40 Jahre Raiffeiſen⸗Verband Der Verbandstagung gingen bereits am Diens⸗ tag die Generalverſammlungen der Wa⸗ ren⸗Anſtalt und der Geld⸗Ausgleichſtelle der Maiffeiſenorganiſation voraus, bie ſehr ſtark von Vertretern der angeſchloſſenen Ge⸗ nuſſenſchaften aus Pfalz, Baden und Heſſen beſucht waren. Aus dem von Verbandsdirektor Kauken erſtattete iſt zu entnehmen, daß der wirtſchaftliche Tiefſtand auch im Kreiſe der Mitglieder ſichtbare Zeichen hin⸗ terlaſſen hat. Die Erfüllung der Zahlungspflichten vollzog ſich nicht immer reibungslos. Die zum Schutze der Landwirtſchaft getroffenen Maßuahmen der Regierung wirkten ſich nur langſam aus. Eine rs iche Kaxtoffel⸗ und Rübenernte konnten bei ſehr gudrückten Preiſen und überfüllten Märkten weder dies Mängel der Getreideernte, noch die Depreſſion alp Weinmarkt, noch die ſonſtigen Wirkungen ge⸗ ſchwundener Kaufkraft wettmachen. Der Zugriff auf die Subſtanz blieb vielleicht nur dem Tabakbauer erſpart. Auf dem Gebiete des genoſſenſchaftlichen Abſaftzes landwirtſchaftlicher Produkte konnten Fort⸗ ſchrilſs erzielt werden. Hier liegt der Ausgangs⸗ punkt in eine beſſere wirtſchaftliche Zukunft, wenn richtig Angeſetzte Staatshilfe einer kraft⸗ d lebens⸗ vollen Selbſthilfe die Wege ebnet. Die wirtſchaftliche Entwicklung(rückläufige Preisbildung) hat für die Raiffeiſen⸗Hauptgenoſſenſchaft im Jahre 1930 einen nach Menge und Wert kleinen Umſatzrückgang gebracht. Ver geſamte Warenausgang(Getreide und landwirtſchuftliche Produkte, Düngemittel, Futter⸗ mittel, Sämereien, Maſchinen, Brennſtoffe und Son⸗ ſtiges) beziffert ſich auf 1961645 Zentner im Werte von 8 9g 195,65. Die vom Reichsverband der deutſchen lamdwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften— Raiffeiſen— e.., Berlin, ferner der Reviſionskom⸗ miſſion des Auſſichtsrates geprüfte Bilanz per 31. Dezember 1980 weiſt wieder ein ſehr günſtiges Bild aus(Bilanzſumme/ 4 198 942, 74). Das geſchäft⸗ Generalverſammlungen der Waren Anſtalt und der Geld ⸗Ausgleichſtelle nach angemeſſenen Abſchreibungen auf die Anlage⸗ werte befriedigen. Der Mitgliederſtand betrug Ende 1930: 306 mit/ 166 000,— Geſchäftsanteilen und einer Geſamthaftſumme von/ 1660 000,— Die Bi⸗ Llanz wurde einſtimmig genehmigt und die Verwen⸗ dung des Reingewinnes entſprechend den Vorſchlä⸗ gen der Verwaltungsorgane beſchloſſen. Nach kurzer Pauſe erſtattete der geſchäftsführende Direktor Weller den Geſchäftsbericht über die dem zu entnehmen iſt, daß ſich die Kaſſe recht günſtig entwickelt und ihre Poſition weſentlich verſtärkt hat. Der Mitgliederſtand hat ſich um weitere 30 Genoſſen⸗ ſchaften auf 309 Mitglieder erhöht, die ſich mit 388 Geſchäftsanteilen und einer Geſamthaftſumme von 3 880 000/ beteiligt haben. Faſt ſämtliche Mitglie⸗ der ſind Spar⸗ und Darlehenskaſſen⸗Vereine mit unbeſchränkter Haftpflicht. Das Garantiekapital der Raiffeiſen⸗Verbandskaſſe iſt damit auf über 4 200 000 Mark angewachſen. Auch der Umſatz zeigt eine günſtige Entwicklung. Der Finanzſtand weiſt eine Bilanzſumme von rund 13 4000 000 I aus. Das Eigenkapital Geſchäftsguthaben, Einlagen und Reſerven— hat ſich gegenüber dem Vorjahr um etma 30 v. H. verbeſſert. Die Kredite, unter denen ſich etwa 5 Mill./ Notſtandskredite des bayeriſchen Staates befinden, ſind reſtlos an Mitglieder⸗Genoſſen⸗ ſchaften gegeben. Die Bilanz weiſt einen Rein⸗ gewinn von 41.181,89 J aus, aus dem eine 6proz. Dividende für die Geſchäftsguthaben zur Aus⸗ ſchüttung kommt, während der Reſt zur Stärkung der Reſerven Verwendung findet. In den Schluß⸗ bemerkungen weiſt der Bericht darauf hin, daß zur Ueberwindung der Wirtſchaftsnot vor allem eine Einſtellung auf die gegebenen Möglichkeiten notwen⸗ dig ſei und der Landwirt ſich von jeder Illuſton freihalten ſoll. Nach Bekanntgabe des Reviſions⸗ berichtes durch den Vorſitzenden des Aufſichtsrates wurde dem Vorſtand und Aufſichtsrat einſtimmige liche Ergebnis, Kin Ueberſchuß von/ 31 810,42, kann Kommimale Chronik Der Heidelberger Vorauſchlag In einer Verſammlung der Staatspartei hat Stadtrat Burckhardt mitgeteilt, daß der Hei⸗ delberger Stadtrat in ſeiner Mittwochſitzung erneut den Voranſchlag des Oberbürger⸗ meiſters abgelehnt hat. Der Zwangsetat iſt nun nicht mehr zu vermeiden. Der Staatskommiſſar greift ein I Baden⸗Baden, 21. Mai. Als der Bürgerausſchuß den ſtädtiſchen Vöränſchlag mit überwiegender Mehrheit a b⸗ gelehnt hatte, traf bald daratuf ein Schreiben des Landeskommiſſars ein mit der Aufforderung an die Stadtverwaltung, innerhalb acht Tagen, einen neuen Voranſchlag vorzulegen. Der Stadtrat hat ſich jetzt mit der Angelegenheit heſchäftigt und iſt dabei zu dem Beſchluß gekommen, einen neuen Vor⸗ anſchlag nicht vorzulegen, da in dem abgelehnten Haushaltsplan die Ausgaben bereits auf das äußerſte gebroſſelt waren, ſodaß die Herſtellung des Aus⸗ gleichs auf Grund neuer Abſtriche ſich als völlig un⸗ möglich erwies. Nach dieſer Stellungnahme des Stadtrats wird nunmehr der Landeskommiſſär eine Entſcheidung zu treffen haben. Am morgigen Freitag ſollte eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtattfinden. Auf deren Tagesord⸗ nung auch die Neuregelung der Kurtaxe⸗ ordnung ſtand. Der Stadtrat hat nunmehr be⸗ ſchloſſen, daß die Neuregelung der Taxe ſofort in Wirkſamkeit treten ſoll. Die für morgen geplante — t FEꝓPPPNPfęfęfPf pp“ ð e fd dd Entlaſtung erteilt. Sitzung des Bürgerausſchuſſes wurde daraufhin auf 28. Mai verſchoben.— Die Beſchwerden über die hohen Fahrpreiſe der Straßenbahn häufen ſich. Der Stadtrat beſchloß deshalb an den Vorſtand und Aufſichtsrat der Städt. Werke⸗AG. das Erſuchen zu richten, die Möglichkeit einer Sen⸗ kung der Fahrpreiſe ernſtlich zu prüfen. Freitag, 22. Mai Nationaltheater:„Neues vom Tage“, kuſtige Oper von Paul Hindemith, Miete F 34, Anfang 20 Uhr. Neues Theater:„Maft kann nie wiſſen“, Komödie von Bernard Shaw, für den Bühnenvolksbund, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Pfalzbau⸗Café: Gaſtſpiel des Vortragskünſtlers Vigor, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinſahrten: 7 Uhr Mannheim— Heinz Rüdesheim— Aßmannshauſen und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Die Million“.— Univer⸗ um:„. und dos iſt die Hauptſache!“— Pala ſt: „Der Schrecken der Garniſon“.— Schauburg:„Der Greifer“.— Scala:„Zwei Menſchen“.— Capitol: „Moritz macht ſein Glück“.— Gloria:„Adien mein kleiner Gordeoffizier“.— Roxy ⸗Thegter:„Ich geh aus und du bleibſt da“. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Sonderausſtellung:„Die Kurpfälziſche Savonnerie⸗Manu⸗ faktur.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ hans: Sonntag vormittags von 11 bis 13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr. 10 000 Kilometer in 13 Tagen 8 Stunden für große Wa gen und in 16 Tagen 11 Stunden für kleine Wagen iſt ein Fahrtprogramm, das ſportlichen und techniſchen Wert be um 5 Uhr vormittag die ſitzt. Am 21. Mai Js begannen Teilnehmer der 10 000 Kilometerfahrt des A. v. D. ihre lange Südeuropareiſe. Das Nennungsergebnis, 100 Teilnehmer, hat alle überraſcht, am meiſten wohl auch den Veranſtalter. Die für das Vorjahr angeſetzte 10000 Kilo⸗ meterfahrt hatte ja mangels genügender Beteiligung ab⸗ geblaſen werden müſſen, Wenn nun die 10 000 Kilometer⸗ fahrt ſteigt, ſo iſt dies dem rührigen Preſſe- und Propa⸗ ganda⸗Chef des A. v.., Ing. Jonaſz, in erſter Linie zu verdanken, der immer und immer wieder in allen von der Fahrt berührten Ländern die Werbetrommel rührte. Die Kleinwagen haben eine Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 28 Km. in der Stunde, die gro⸗ ßen Wagen 35 Km. je Stunde zu fahren. Zeitwertung er⸗ folgt nur in den Kontrollen Genf, San Sebaſtian, Liſſabon, Barcelona, Rom, München, Raguſa, Budapeſt und am Ziel in Berlin. Aus der Reihe der 100 Konkurrenten mag heute nur auf einige beſonders hingewieſen ſein. Unter den Startnum⸗ mern—6 fahren die beiden Teams von D K W. Daß die Zſchoppauer Motorenwerke ihren neuen Front⸗ antriebswagen mit 586 cem.⸗Motor zur 10 000 Kilometer⸗ fahrt ſchicken, iſt außerordentlich begrüßenswert, denn darin und in Meldung der Mannſchaft auf 988 cem.⸗DKW⸗Zwei⸗ takter liegt Beweis dafür, daß die Zſchoppauer Mo⸗ torenwerke überzeugt ſind, mit ihren Kleinwagen die lange, ſchwere Strecke ſchaffen zu können. Die bekannteſten Fahrer der DW⸗Mannſchaften ſind Macher, Simons und der Sportſchriftſteller Voigt, der in Fahrgemeinſchaft mit Victoria fährt. Die Bayeriſchen Motorenwerke haben eine Dreiergruppe: H. E. Vormann, C. Weichelt und C. Salbach (Berlin) gemeldet. Vormann wird der Aelteſte und zugleich einer der Erprobteſten der 10000 Kilometerfahrt ſein. Auf B M W werden auch der Königsberger Schupooberleutnant N. Rudat in Fahrgemeinſchaft mit Knappe ſtarten. L. von Raffay auf Hanomag iſt durch ſeine großen Tourenfahrten in den Balkanländern bekannt geworden. Er iſt der beſte Kenner der Jugoſlawien⸗Strecke, von der man ſagt, daß ſie die Entſcheidung des Wettbewerbs durch zahl⸗ reiche Ausſcheidungen bringen wird. Die Berliner Schupo⸗ majore Gutknecht und Sander werden Adler Standard⸗ Wagen ſteuern. Karl Kappler kann infolge ſeiner ſoeben überſtandenen Operation den von ihm gemel⸗ deten Wanderer⸗Wagen nicht ſteuern. Auf dem 17 Liter Wanberer⸗ Vierzylinder werden Bau und Heimbold die Fahrt beſtreiten. Im Klein wagen wettbewerb werden zwei Brennabor mit den Fahrern Hoffmann und Böttcher und mit Leonhard und Pröſſel teilnehmen. Als einzige Da⸗ menfahrerin der kleinen Wagenklaſſe hat Fräulein E. Göckler gemeldet; in der Steuerung ihres BMW⸗Wa⸗ gens wird ſie ſich mit ihrem Bruder, H. Göckler, ablöſen. Tatra, Riley, Praga Z 9, Aero, Fiat, Peugeot und Licorne find die anderen für die Kleinwagenklaſſe gemeldeten Mar⸗ ken. Der Licorne⸗Wagen wird von Petit, Vorjahrsſieger der Rallye Monte⸗Carlo, geſteuert werden. Die kleinſten Wagen dieſer Klaſſe ſind die tſchechiſchen Aero⸗Wagen mit 500 cem.⸗Motörchen. Es folgen die DaW⸗Frontantriebs⸗ wagen mit 586 cem.⸗Motoren. Stärkſter Wagen dieſer Klaſſe iſt der Tatra von Hückel mit 1900 cem.⸗Motor. Die Gruppe II(Wagen über 2000 cem.) begiunt am Pfingſtſonntag ab 8 Uhr vormittags auf der Avus bei Ber⸗ lin die lange Reiſe. Die ſchwächſten Wagen dieſer Klaſſe ſind die Steyr mit 2070 cem. Zylinderinhalt, ſtärkſte Wagen ſind die Mercedes⸗Benz 24/00/40 PS -Wagen von J. Fr. Weſſels(Bremen) und Auer. Bekannteſte Fahrer ſind P. v. Guilleaume, der in Fahrgemeinſchaft mit Frau Lotte Bahr den 2 Liter Steyr ſteuert, A. Hirte(Berlin) auf Mercedes ⸗Benz 2% Liter, Sportredakteur Otte auf Mercedes ⸗Benz⸗ Nſitrburg, die Langſtreckenfahrer Otto Löhr und Erwin Kleyer auf Adler, der Motorradmeiſter Julis von Krohn auf Ford, C. v. Guilleaume(München) auf Chevrolet, die Brennaborfahrer Backaſch und Hörbe, H. J. Bernett(Berlin) auf Wanderer und H. Nathuſius und F. Kaiſer auf Wanderer. In Gruppe II ſind die Damen als Teiluehmer⸗ innen ſehr ſtark vertreten. Frau M. Gocht hat einen NAG⸗Protos gemeldet, Frau H. Jſenberg wird einen Steyr ſteuern, Frau Heß einen Marmon, Frau v. d. Heydt einen Horch, Fräulein M. Pix NAG, Frau Liliane Röhrs in Fahrgemeinſchaft mit Frau H. Sei⸗ del einen Adler, Fräulein Minartz(Nürnberg) ebenſo wie Fräulein Mann Ford⸗Wagen. Frau Dobenrenz Die 10000 Kilometerfahrt beginnt . einen NS, Frau Polis⸗Miſotten einen Renault und die Damen Fräulein Edle von Schei ölen 10 Frau J. Remde je einen Packard. Auch in dieſem Wel bewerb werden einige neue Fahrzeugtypen Bewährung, beweis zu erbringen haben, ſo z. B. der auf der Berliner Automobil⸗Ausſtellung als einer der ſchönſten Wagen 1 erkannte Mercedes⸗Benz 3 Liter Sporktyg der von E. Bieber(Frankfurt) ſchon erfolgreich geweſt⸗ nem Alpenfahrer geſteuert wird. f Von den 100 gemeldeten Teilnehmern ſind 74 Deutſche Als Fahrzeugprüfung wird die 10 000 Kilometerfahrt 5 deshalb beſonders intereſſant ſein, weil 51 deutſchen 49 Auslands Wagen gegenüber ſtehen In der Kleinwagenklaſſe bis 2 Liter ſind 24 deutſchen und 18 ausländiſchen Urſprungs. In der Klaſſe der Wagen über 2 Liter ſind 28 deutſche und 30 ausländiſche Wa 0 meldet. Die 10 000 Kilometerfahrt wird auch als a 1 i 85 7 5 n prüfung wertvoll ſein, weil die hohen Temperaturen 50 ſüdeuropäiſchen Länder einerſeits und die hartſteinigen Schlaglochſtraßen und vielen Kurven Jugoflawiens und der Alpenländer andererſeits die Reifen außergewöhnlich 15 anſpruchen werden. Etwa 60—65 v. H. der teilnehmenden Wagen werden mit Continental⸗Reifen und faſt ausſchliez⸗ lich mit Continental⸗Rekord⸗Reifen bereift ſein. Der Ben, zolverband hat dafür Sorge getragen, daß auch im Ausland in allen größeren Orten Benzol und Benzin Benzolgemiſche bereitſtehen. Da ſich das Prinzip der Hochverdichtung wegen der dadurch erzielten höheren Leiſtung ſich auch im amerika. niſchen Autobau erfolgreich durchſetzt, wird auch die Mehr⸗ zahl der teilnehmenden Auslandswagen Benzin⸗Benzol⸗ gemiſch tanken müſſen. Die 10 000 Kilometerfahrt läuft unter Fahrtleitung von Georg Zettri tz, der als Sportmann wiederholt erfolgreich war und der ſich alt künftiger Sportleiter im A. v. D. durch einwandfreie Durchführung der 10 000 Kilometerfahrt die Sporen ver⸗ dienen ſoll. S. D. Die Schotten auch in Nom geſchlagen Italien ſiegt 370 Auch im zweiten Fußball⸗Länderkampf ihrer Kontinente reiſe iſt die ſchottiſche Nationalmannſchaft geſchlagen wor⸗ den. Vor 25 00 Zuſchauern, unter denen auch Muſſolini und der engliſche Botſchafter Glaham zu ſehen waren, ſtegie Italien am Mittwoch abend in Rom über die Scholten mit:0(21:). „aberl onkel Otto Nerz ist doch Trumpf „Je, Kinder, mit meinet Zetstteutheit und Nervosität Wird des immer schlimmet.“ „Denn vetsuch's doch mel mit dem colfein- freien Kaffee Hag. Der wird Deinen Nerven gut tun. Keffee Hag schmeckt wirklich genen so gut, wenn nicht besser, als der herrliche Molke, den es bei Euch immer gibt.“ „Das will allerdings viel heißen. Also schön, noch heute wird Kaffee Hag probiert. Herz ist Trumpf! Kaffee Hag schont des Hen.“ Wie Viedermeier Pfingſten feierte Ein haubſchriftliches Blatt Rudolf v. Beyers Mitgeteilt von Dr. Rudolf Schade(Berlin) Unter allen Feſttagen im Jahre ſteht dem Ber⸗ liner das ſchöne Pfingſtfeſt obenan. Und mit Recht. Sowohl als religitſes Feſt, wie als die Zeit, da er in die neubelebte Natur mit ihrem prangenden Blumen⸗ und Blätterſchmuck hinauszieht, und das Herz, überwältigt von all dem Glanze, in einem Dankgebet zu dem Thron des Allmächtigen ſich auf⸗ ſchwingt. Wie vielen iſt es heiliger Ernſt um dieſes Feſt. Aber die Maſſe geht die breite Straße, die ſo ſelten zum wahren Glücke führt. Scharenweiſe ſtrömt man hinaus, nicht, um ſich in der ſchönen, erquickenden Natur zu ergehen, die balſamiſche Frühlings⸗ und Morgenluft zu atmen, nein, man läuft und rennt, um ſo bald als möglich an das Ziel zu gelangen, wo irdiſches Manna und Honnig fließt; wo die „Pfingſtbiere“ locken. Eine ſchöne Sttte iſt noch all⸗ gemein, die von unſeren chriſtlichen Altvordern er⸗ erbt iſt, Kirchen und Häuſer mit Maien zu ſchmücken, mit dem friſchen Grün der Birke, um an das Er⸗ wachen der Natur zu erinnern und Dankgefühle für den Schöpfer zu wecken. Und doch wie oft ſchon hirn⸗ und gedankenloſe Gewohnheit! Bereits die Zeit vor Pfingſten ſetzt in Aufregung. Da gibt's ein Schaffen und Mühen, alle Gewerbe haben vollauf zu tun, Schuhmacher und Kleiderkünſtler; die Meiſter beſtürmen die Her⸗ bergen, denn es fehlt an Geſellen, alles will einen neuen Anzug haben, aber die Hände reichen doch nicht zu, um allen Beſtellungen gerecht zu werden: mit der Zahlung freilich müſſen ſich die Meiſter gedulden bis nach dem Feſte. Putz⸗ und Modehandlungen ſind belagert; iſt doch Pfingſten die Zeit, wo die franzöſiſche Göttin Mode neu erſteht, und zum Schrecken der Ehemänner ihre Gewaltherrſchaft ver⸗ breitet. Auch zu Hauſe wirds ungemütlich: Schnei⸗ dermamſells und Nähmädchen ſchwingen das Szep⸗ ter. Doch können in dieſen Tagen die Frauen auch liebevoller gegen die Männer werden, die Dienſt⸗ boten gefälliger. Aber kein Mann iſt ohnedies ſo die Gemüter hartherzig, ſeiner Ehehälfte oder Demoiſelle Tochter die Pfingſtfeiertage zu vergällen, deren größter Triumph ein Morgenſpaziergang nach— Treptow iſt. Der Vorabend ſinkt, und wenn die Glocken über Berlin erklingen, blickt wohl mancher gen Himmel, nicht, um ſich zum Feſte bereit zu machen, ſondern um das— Wetter zu erforſchen, das die Vergnü⸗ gungstour an Havel und Spree geleiten werde Kaum dämmert der Morgen des erſten Pfingſt⸗ tages herauf, als ſchon ein reges Treiben auf den Straßen beginnt. Heute gibt es keine Langſchläfer. Die„Weckuhr“, dieſe neueſte Erfindung, braucht nicht geſtellt zu werden. Der Menſchenſtrom ergießt ſich zu den Toren hinaus. Ein Haſten und Jagen, als ſtrebe man einem Ziele entgegen, auf deſſen Er⸗ reichung Glück und Leben ſtehen. Das„Wettrennen“ mit Kind und Kegel ſetzt ein. Man fürchtet, zu irgend etwas zu ſpät zu kommen, in der Regel zu einem Kaffeekonzert, um dann wirklich die Erfah⸗ rung zu machen, daß andere ſich noch früher auf die Strümpfe gemacht und ärger gelaufen ſind, denn alle Tiſche wird man beſetzt finden, alle Kaffee⸗ kannen, Taſſen und Krüge bereits in Beſchlag ge⸗ nommen. Eine Geſellſchaft, die„per Extrapoſt“— einem mit einer Plane überzogenen Leiterwagen! — naht, wind nicht beſſer daran ſein. Zum Sprechen und zur Unterhaltung hat man bei dieſem Sturmlaufen weder Zeit noch Atem, ur der Volkswitz macht ſich in einzeluen abgebrochenen Sätzen Luft. „Schade, Fritz“, ſtöhnt eine anmutige Dame, die mit ihren zarten Füßchen in wahrhaftem Küraſſier⸗ ſchritt vorwärts ſtrebt,„daß keine Fiaker hinaus⸗ fahren.“ Und rutſcht dabei auf dem ſchmalen Damme aus, daß ſie auf die Wieſe fällt. „Da ſitzt du ja gleich im Vieh⸗Acker!“ So ge⸗ heißen ein Weideland bei Berlin, vor dem geſeg⸗ neten Treptow. Ihr Begleiter lacht und wird von dem Menſchenſtrom fortgeriſſen.„Komm nach!“ „Hilf mir doch wieder aus dem Wagen!“ Die Schöne hat ihren Berliner Humor nicht verloren. „Samiel, hilf dir ſelber,“ ruft ihr ein Handwerks⸗ mann zu. „Ich mache Quartier,“ tönt beruhigend die Stimme des entſchwindenden Begleiters. tiger Nivellator König Gambrinus iſt. Aus raſch Da geht in glühender Pracht die Sonne auf. Was kümmert es die Sinnloſen! In Schweiß gebadet, erreicht man das erſehnte Ziel. Vergebliche Mühen . Alle Tiſche im Garten ſind längſt eingenommen, obendrauf hocken die Kinder. Im Saale kann kein Apfel zur Erde fallen. Ein„Gelag“ entſchädigt, das in einem entfernten Teil des Gartens etabliert wird. Eine glückliche Ver⸗ ſchmelzung aller Stände begegnet uns, deren mäch⸗ herbeigeholten Kochtöpfen und Milchkannen ſchlürft mam den edlen Gerſtenſaft. Mit Andacht ſtärkt ſich ein Mutſenſohn, auf die Erde hingeſtreckt, mit wohl⸗ verdientem Trunk. Hier wird ein Tiſch hergeſtellt aus Brett und Stützen. Zwei Vertreterinnen des ſchönen Geſchlechts haben auf einer improviſierten Bank, einem von zwei Tonnen getragenen Brett, Platz genommen. Der Kavalier bringt Stoff in einer Waſſerkanne, ein Brot unter dem Arm, da auch in der Küche nicht Hände genug find, die auſtürmende Ausflüglermenge zu befriedigen. Von allen Seiten wind der Marqueur beſtürmt, man zeigt ihm die gefüllte Börſe, aber außerſtande iſt er, allen Auf⸗ trägen gerecht zu werden. Da, o Schrecken, der Himmel verfinſtert ſich; ein Gewitterregen ſchickt ſein erſtes Naß hernieder, das die Gartengäſte zu Paaren treibt. Allemeiner Auf⸗ bruch und Flucht nach dem Saale, der ſchon überfüllt iſt. Alles ſchwankt durcheinander, man ſtolpert und ſtößt ſich, aber niemand iſt empfindlich und übel⸗ nehmeriſch, nach gut Berliner Art. Große Laune und Heiterkeit.„Sie wich“, meldet ein Blatt,„nicht der Bizarrerie des Himmels, der ſich darin gefiel, die ſchrillen Klänge des Gartenorcheſters mit einem Gewitterſturm und ziſchenden Platzregengüſſen zu übertönen, die bunte Menge vor ſich herzutreiben, auch wohl ein und das andere zarte Parkidyll etwas unzart zu zerſtören.“ Das Vergnügen naht ſeinem Abſchluß: nach dem Gewitter hat ein richtiger Landregen eingeſetzt, der nun doch die Gemüter verdüſtert. Was nützen die Sonnen⸗ und Regenſchirme, mit denen ſich obendrein die wenigſten ausgerüſtet. Dieſes leidige Warten auf den ſäumigen Kremſer! Ein Bild der Nüchtern⸗ heit und Verſtimmung. Die Atlmoſphäre, von Un⸗ willen und verhaltenem Groll geladen, iſt der Ent⸗ wicklung bürgerlicher Eheſtands⸗ und Liebhaber⸗ dramen günſtig. Ein alter Gheherr brummt gries⸗ grämig ſeiner triefenden Ehehälfte die Ohren voll, die ſich ſo hoch wie möglich aufgeſchürzt hat und bemüht iſt, ihr Kleid auszuwinden. N „Wollte ich doch heute micht fort, die Hitze wal zu groß, aber was hilft da alles Reden. Kein größer Unglück als eine eigenſinnige Frau.“ i „Ach, mein Hut, meine Spitzen!“ jammert eine zarte Stimme. „Meine Friſur, eine ſtimmt der Chor ein. 8 Die Geſellſchaft drängt ſich zuſammen, wie bei Ungewitter eine Schafherde. Ein paar Mutige bieten ohne Parapluie dem Regen ſtand, einen Reſt ihrer guten Laune errettend. Kremſer rollen vorbei 5 überfüllt. Ein Teik der Ausflugsopfer findet in einem Stellwagen Platz. Einige wagen zu Fuß den Marſch⸗ andere warten weiter N Pfingſten, das liebliche Feſt, iſt— verregnet. 1 N Volants, mein neues Kleid! Mannheimer Küuſtler auswärts. Konzert ſängerin Emma Wolf⸗Dengel wirkte beim vier⸗ ten Sinfoniekonzert des ſtädt. Orcheſters in Kaiſerd lautern mit. Sie ſang die Kindertotenlieder 5 5 Guſtav Mahler. Die„Pfälziſche Preſſe“ ſchreibt „Emma Wolf⸗Dengel hat jedes Lied im tiefſten durchdacht und erlebt. Ihre Altſtimme iſt warm, wohl gebildet und entbehrt auch, namentlich in 5 Höhe, nicht eines metalliſchen Glanzes. Der Un fang der Stimme ſcheint recht groß und ausgeglichen zu ſein. Der ergreifende Schluß machte tiefen Ein druck und die Sängerin konnte ſich für den ſtarkel Beifall vielmals vor der Rampe zeigen.“—. neunzehnjährige Mannheimer Max Birn baun Schüler von Frau Jane Freund ⸗Nauen, hat. einem vor einigen Tagen in Käfertal ſtattgefundenen Lieder⸗ und Arienabend ſehr gut gefallen. Wir kel im„Käfertaler Anzeiger“:„Herr Max Birnbaunt der dritte Soliſt des Abends, nennt einen ganz dun kel timbrierten, echten, ſchwarzen Baß von unerhie ter Tiefe und gewaltigem Volumen ſein eigen.. traf die düſtere Nachtſtimmung in Schuberts 18 pelgänger“ durch die dunkle Grundfärbung 13 Vokale ſehr gut und legte ſich im zweiten Teile 5 Arien und Enſembles von Mozart und Verdi geſchmackvoller Weiſe kluge Zurückhaltung aufg ** t S G Renault in un m Wett ihrungs, Berliner gen an, 1 ottyh, geweſe⸗ teinigen und der lich be⸗ )mendez Sſchliegz⸗ er Ben⸗ Auslanz gemiſche g wegen merika⸗ Mehr⸗ Benzol⸗ rt läuft der als ich alz andfreie n ver⸗ S. D. itinent⸗ n wor⸗ ini und ſiegte ſschokten — jaber⸗ artes⸗ voll, und war rößer eine leid! e bei ſieten ihrer ei inem arſch⸗ . tzert⸗ vier⸗ ſſers⸗ von eibt: efſten arm, 19 955 Aus Baden Schwetzinger Spargelmarkt Mai. Zum geſtrigen Spargel⸗ f r angefahrer Preiſe: figſter Preis 5 Pfg.; 2. Schwetzingen, markt wurden 50 1 Sorte 45—55,. 8 1 schenden Albietz tagte hier die Hauptverſammlung des Badiſchen Müllerbundes, dem gegenwärtig 22 Innungen mit 716 Betrieben angehören. Die ſchwie⸗ 0 rige Lage des Müllergewerbes wird dadurch be⸗ leuchtet, daß 30 Betriebe eingegangen ſind. Umſo notwendiger hält man den engen Zuſammen⸗ ſchluß und die reſtloſe Erfaſſung der unorganiſierten Betriebe. Die nächſtjährige Hauptverſammlung fin⸗ det in Ueberlingen ſtatt. Der Hochwaſſerſchaden * Weiher(Amt Bruchſal), 21. Mai. Der auf hie⸗ ſiger Gemarkung angerichtete Hochwaſſerſcha⸗ den wird auf etwa 40000 Mark geſchätzt. Vom badiſchen Tabakbau * Graben(Amt Karlsruhe), 21. Mai. Die Be⸗ zirke Karlsruhe, Durlach und Bretten des Badiſchen Landbundes hielten hier eine Verſammlung ab, in der die ſofortige Aufhebung der Verordnung des Reichsfinanzminiſters vom 27. April d. J. über den ſteuerbegünſtigten Feinſchnitt gefordert wurde, da man in dieſer Maßnahme eine Schädigung der Tabakpflanzer erblickt. Man wünſcht die Belaſſung der Schnittbreite auf einen halben Milli⸗ meter. 7 Im Ausland verhaftet ö* Karlsruhe, 21. Mai. Wie uns aus Stralſund berichtet wird, wurde dort ins Amtsgerichtsgefängnis ein ſeit langem geſuchter und jetzt in Malmö feſt⸗ genommener Betrüger, der Kaufmann P. King aus Pforzheim, eingeliefert. Der Häftling wird nach Karlsruhe transportiert werden. 6000 Mark unterſchlagen * Offenburg, 21. Mai. Der Bücherreviſor und Steuerberater Wilhelm Müller ſtellte ſich der Offenburger Polizei mit der Angabe, er habe 6000 Mark aus einem Konkursverfahren ſtammenden Gelder unterſchlagen. * Schwetzingen, 22. Mai. Letzter Tage ſtarb in Santiago de Chile im Alter von 51 Jahren Dr. chem. Michael Frank, der aus Schwetzingen gebürtig iſt. * Schriesheim, 22. Mai. Hſjer ſoll in der nächſten Zeit eine Molkereigenoſſenſchaft errichtet werden. Schätzungsweiſe werden hier von auswärts läglich 500 Liter Milch eingeführt. Weinheim, 22. Mai. Das Anweſen des Gaſt⸗ wirtes Wilhelm Morr„zum Schloßberg“ kam zur Zwangs verſteigerung. Wilhelm Morr war 1 bekanntlich kürzlich unter dem Verdachte verhaftet worden, die Villa ſeiner e in Gernsbach in Grand geſteckt zu haben. Der Zuſchlag bei der Zwangsverſteigerung des M orrſchen Anweſens wurde der Guntrum⸗ Brauerei in Bens⸗ heim für ihr Meiſtgebot vom 35 000 Mark erteilt. 1 Mosbach, 21. Mai. Geſtern früh iſt Zimmer⸗ meister Joh. Graf geſtorben, ein alter Meiſter ſeines Fathes. Nur noch ein Monat trennte ihn von dem Tag, an dem er mit ſeiner ebenfalls hochbetagten, aber immer noch rüſtigen Gattin das Feſt der dia⸗ mantenen Hochzeit hätte feiern können. Sorte 3035, häufigſ Preis 30 Pfg.; 3. Sorte 20 Pfg. Marktverlauf langſam. Badiſcher Müllerbund * Mosbach, Mai. Unter Leitung des Vor⸗ Tägliche Berichte der Keuen Mannheimer Feitung Tagung der badischen Polizeibeamten * Karlsruhe, 20. Mai. Im kleinen Feſthalleſaal trat letzter aus allen Landesteilen gutbeſuchte 4. Verbandstag des Verbandes der beamten Badens e. V. zuſammen. 8915 Vorſitzende, Höllein, eröffnete die Tagung mit der beifällig aufgenommenen Mitteilung, daß in der Vorſtandsſitzung der Zuſammenſchluß des Verbandes der opPlizeibeamten Badens und des . bad. Polizeibeamtenverbandes beſchloſſen wurde. Der Einheitsverband trage den Namen „Landesverband der Polizeibeamten Badens“. Tage der 0. Poli Der Auch wurde gleichzeitig der Anſchluß an den Deut⸗ ſchen Beamtenbund vollzogen. Der Redner unter⸗ ſtrich die Notwendigkeit des Berufsbeamtentums für den Volksſtaat und wandte ſich gegen jede weitere Gehaltskürzung. Miniſterialrat Dr. Barck über⸗ mittelte die Grüße und Wünſche des Staatspräſiden⸗ ten und Innenminiſters. Alsdann erſtattete Geſchäftsführer Schimmele den Geſchäftsbericht. Er begann mit kritiſchen Be⸗ merkungen über die Würdigung der Tätigkeit der Polizeibeamten ſeitens Behörden und Publikum, forderte eine Beſtimmung über Löſchung von Diſziplinarſtrafen und bemängelte, daß für den Polizeibeamten ein unzureichender Un fallſchutz beſtehe. Vor endgültiger Entſcheidung über das Spargut⸗ achten müßten die Beamtenorganiſationen gehört werden. Regierung und Parlament ſollten erkennen, daß die Mehrdienſtleiſtungen der Polizeibeamten abgegolten Durch allzugroße Sparſamkeit im würde die Schlagfertigkeit werden müßten. Polizeihaushalt der Polizei beeinträchtigt. Der Redner beſprach dann die Beſoldungsver⸗ hältniſſe, die ſeit 1920 leider ſchlechter geworden ſeien. Man fordert die Zulage für die Beamten des uniformierten Außendienſtes und der Einſatzbereit⸗ ſchaften vom vierten Dienſtjahre ab ohne Rückſicht auf den Familienſtand. Das dem Grenzland Baden zuſtehende Kontingent von 4000 Polizeibeamten ſollte reſtlos ausgenützt werden. Jetzt habe man nur etwa 35003600 Beamte. Der Redner ſetzte ſich des Weiteren für eine Reform der ein, die dem Charakter der V zolkspolisei mehr Rech⸗ nung trage, als es jetzt der Fall ſei. Der Vortrag des Geſchäftsführers fand lebhafte Zuſtimmung. Es ſetzte im Zuſammenhang mit einer großen Reihe von Anträgen eine rege Ausſprache ein. Die Verhandlungen, die ſich bis in die Nachmittagsſtun⸗ den hinzogen, endeten mit der Erledigung der Re⸗ gularien. Dienſtkleidung 13 Jahre Kriegsblindenbund in Baden * Karlsruhe, 21. Mai. Der Bund erblindeter Krieger, Bezirk Baden, dem ſämtliche Kriegsblinden des Landes angehören, kann in dieſem Jahre auf ſein 15jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß fand im Anſchluß an die Jahres⸗ und Landesverſammlung dieſer Or⸗ ganiſation am Sonntag im„Coloſſeum“ in Karlsruhe eine Gedenkfeier ſtatt. Hierzu waren zahlreiche Landes⸗ und Stadtbehörden vertreter ſowie Vertreter befreundeter Nachbarverbände erſchienen. Nach einem vom Waldhornquartett des Badiſchen Landestheaters vorgetragenen Chor aus„Parſtval“ ergriff Bezirksvorſitzender Löhle⸗ Karlsruhe das Wort zur Begrüßungsanſprache, in der ex ausführte, daß die ſich von Jahr zu Jahr verſchlechternden wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe der Kriegsblinden, die ſich immer mehr fühlbar machende Gleichgültigkeit eines großen Teiles der Bevölkerung für die Nöte dieſer Blinden und die von der Reichsregierung geplanten Verſchlechterungsmaßnahmen auf dem Gebiete des Verſorgungsweſens auch die Kriegsblinden aus der bis jetzt ſtets geübten Zurückhaltung herausdrängten. Oberregierungsrat Dr. von Babo verſicherte, daß die badiſche Regierung auch weiterhin bemüht ſein werde, lindern. die Notlage der badiſchen Kriegsblinden zu Beſonders ergreifend geſtaltete ſich die Gedächtnis⸗ anſprache für die verſtorbenen Kameraden und Toten des Weltkrieges, die von Kamerad Wörner⸗ Walldürn gehalten wurde. Nach Schluß ſeiner An⸗ ſprache intonierte das Waldhornquartett den Marſch „Ich hatt einen Kameraden“, der von den zahlreich erſchienenen Kriegsblinden ſtehend angehört wurde. Der aus Berlin zur Bezirkstagung nach Karls⸗ ruhe gekommene erſte Vorſitzende des Reichsbundes, Amtsgerichtsrat Dr. Plein ⸗Berlin, verbreitete ſich eingehend über die Notlage der Kriegsblinden und über die vom Reich in der in Ausſicht ſtehenden Notverordnung geplante Kürzung der Fürſorge⸗ zuwendung. Der Bund mit ſeinen 3000 Kriegsblin⸗ den werde zäh und unermüdlich an ſeinem Aufgaben⸗ kreis weiterarbeiten und nichts unverſucht laſſen, um eine Kürzung der Zuwendungen wenigſtens von den Kriegsblinden abzuwenden. In einer Entſchließung, die an den Reichskanzler, den Reichsarbeitsminiſter, den Reichsfinanzminiſter und das badiſche Innenminiſterium gerichtet iſt, 7 75 feierlicher Proteſt gegen die Kürzung der Ver⸗ ſorgungsgebührnifſe erhoben, die 81405 liche Zuſtände zur Folge haben würden. Unter allen Umſtänden aber ſollten die Kriegsblinden von einer Kürzung ausgeſchloſſen werden. Dem Spargelbau oͤroht Gefahr S. Bruchſal, 22. Mai. Dem Spargelpflanzer iſt in der letzten Zeit das Heer von Inſekten aufgefallen, das die Spargelanlagen überfällt. Wie der Ver⸗ ſuchsring Graben⸗Hardt ſchreibt, handelt es ſich um den Spargelkäfer und die Spargelfliege, die in der letzten Zeit ungemein ſtark aufgetreten ſind. Die ein⸗ und zweijährigen Junganlagen ſind davon ganz beſonders betroffen, denn ſie ſind die Träger der ſeuchenhaften Verbreitung der Spargel⸗ ſchädlinge. Die Bekämpfung geſchieht am beſten durch reſtloſes Verbrennen des Spargelkrautes im Herbſt. Die Käfer überwintern in den verſchiedenſten Ver⸗ ſtecken, wie z. B. in den ſteckengebliebenen Spargel⸗ ſtumpen, im Boden unter Laub, an Waldrändern uſw. Die Käfer müſſen durch Abſchütteln der Pflanzen frühmorgens über einem großen Trichter, der in einen Behälter mit Petroleum mündet, vernichtet werden. Ferner wird Spritzen der Anlagen mit arſen⸗ und uraniagrünhaltigen Mitteln empfohlen. Der Spargelkäfer und der Spargelroſt gehen von den jungen Anlagen ſpäter auf die geſtochenen Spargel⸗ felder über. O 8,-11 Heidelbergerstr. Mannheim 20 PFPINESTEN WSOC SH HHO FHOU SHOE Neef SOME Sf OOO 142. Jahrgang/ Nummer 234 Aus dler Falz Ein Kind verbrüht : Mutierſtadt, 21. Mai. Das Zjährige Söhnchen des Arbeiters Dur ſt fiel am Mittwoch in kochendes Waſchwaſſer und erlitt ſo ſchwere Brandverletzungen, daß es ſofort in das Ludwigshafener Krankenhaus gebracht werden mußte. Vom Pfälziſchen Dienſtbotenſtift k Speyer, 21. Mai. Am Schluſſe des Rechnungs⸗ jahres 1929 betrug das rentierende Vermögen des Pfälziſchen Dienſtbotenſtiftes 92 460 /, das einen Zinsertrag von rund 5000/ abwirft. Im Jahre 1930 wurden erſtmals wieder Aufmunterungspreiſe an 1100 Dienſtboten verteilt, die den Geſamtbetrag von 8780 1 erforderten. In dieſem Betrag ſind die Koſten für die Ehrenbriefe in Höhe von rund 600% nicht enthalten. Der Kreistag der Pfalz hat in den Voranſchlag 1931 einen Zuſchuß von 6000/ ein⸗ geſetzt, um die Erfüllung des Stiftungszwecks zu er⸗ leichtern. Edenkoben erwirbt die Feilenfabrik * Edenkoben, 21. Mai. Die Feilenfabrik und Stahlhammerwerk vorm. Gebr. Weinmann G. m. b. ., die vor einigen Wochen in Konkurs geraten iſt, ging im Wege der Zwangs verſteigerung in den Beſitzt der Stadtverwaltung Edenkoben zum Preiſe von 22 500 Mark über. Die Stadtver⸗ waltung Edenkoben hatte auf das Fabrikanweſen mit ſämtlichen Maſchinen uſw. die erſte Hypothek. Zwei Verletzte durch umſtürzenden Drehkran * Ramſen(bei Kirchheimbolanden), 21. Mai. Bei den Brückenarbeiten am Eistalübergang Forſthaus Stumpfwald ereignete ſich geſtern abend ein Un⸗ fall. Die Arbeiter waren mit dem Auffſtellen eines hohen Kraus beſchäftigt, wobei dieſer umfiel. Der Zimmermann Erich Hanf von hier erlitt einen Beinbruch, der Schloſſer Hans Arz von Alſenborn trug Verletzungen im Rücken davon. Die beiden Verletzten wurden ins Ludwigshafener Krankenhaus transportiert. Rücktrittsabſichten von Dr. Graf Kaiſerslautern, 21. Mai. Eine pfälziſche Fach⸗ zeitſchrift brachte die Nachricht, daß der Direktor der Pfälziſchen Laudesgewerbeanſtalt, Dr. Graf, ſich mit der Abſicht trage, aus ſeinem Amte zu ſcheiden. Wie wir hierzu zuverläſſig erfahren, trifft dieſe Meldung, die allerdings nur durch eine Indiskre⸗ tion an die Oeffentlichkeit gelangt iſt, zu. Dr. Graf begründet ſeinen Entſchluß mit der Tatſache, daß geplant ſei, die Unterſtützungsſätze für die Landes⸗ gewerbeanſtalt um nahezu die Hälfte der ſeitherigen Beträge zu kürzen, obwohl bereits mit Rückſicht auf die gegenwärtige Notzeit die Direktion der Anſtalt den Ausgabenetat beträchtlich eingeſchränkt hat. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Rhein Pegel 18. 19. 20.21. 22. Neckar⸗ Pegel 18, 20 21. 28. Bafel 13714412200 225 5 Schuſterinſe“.90.98.08.81 295 Mannheim.21.244,38 4,87 Kehl 3,30 3,86 3,30.40 4,280 Jagſtfeld.44158.25215 Maxau 5,04 8,04.10.158,60 Heilbronn 181 1,50 2,072,08 Mannhein.21 4,28.27 4,314.57 Plochingen 0,50 0,48 0,86 019s Kaub.98.89 2,882 92302 ö Köln.98 2,99.87.822,84 Rhein-Waſſerwärme 14 Grad Celſius Chefredakteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. beurlaubt 1 für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil; Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung Gmb.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur dei Rückporto 7 J, 5 Breitestr. 22 . Freitag, Neue Konzentrationspläne in der N 5 strie Waggon-Induſtrie? O Düſſeldorf, 21. Mai.(Eig. Dr.) gen eines weſtdeutſchen Blattes, daß z. Zt. eine Erwei⸗ terung des Weſtwaggontruſtes(Linke⸗Hofmann⸗Buſch) durch Eiu beziehung der Waggon fabrik Uerdin⸗ gen A G. geplant ſei, wobei die Gebr. Schöndorff AG. das Kompenſationsobjekt darſtellen ſoll, erklärten die Verwal⸗ tungen der genannten Geſellſchaften übereinſtimmend, daß Zu den Mitteilun⸗ ihnen von derartigen Verhandlungen nichts bekannt ſei. Dieſe Verwaltungsäußerungen, deren Richtigkeit an⸗ zuzweifeln zunächſt kein Anlaß vorliegt, ſchließen keines⸗ falls aus, daß d in dieſer Richtung Verhandlungen ſchweben, denn aus früheren Erfahrungen weiß man, daß derartige Transaktionen in ſter Linie zwiſchen den be⸗ teiligten Banken und Gr ren vorbereitet werden. Aweifellos ſtellt gerade Uer wegen ſeiner ablehnen⸗ den Haltung gegenüber der Truſtidee ein beſonders be⸗ gohrenswertes ekt dar. Es erſcheint jedenfalls nach Lage der Dinge nicht ausgeſchloſſen, daß hier Ueberraſchun⸗ gen bevorſtehen. 2* 2 Banyeriſche Motorenwerke ohne Dividende Vorſichtige Bilanzierung Die Bilanz für 1930 ſchließt mit einem Gewinn von nur 509 444/ ab. Dieſer wird danach alſo um mehr als 50 Y. H. niedriger aus ieſen als im Vorjahr, wo er 1,17 Mill./ betrug. weit das auf Vorwegabſchrei⸗ hungen, u. a. auf Vorräte zurückzuführen iſt, weiß man nicht. Der im geſtrigen Abendblott von uns ſchon gemel⸗ dete Dividenden ausfall wird aber u. a. mit vor⸗ ſichtiger Bewertung der Beſtände begründet. Der Gewinn ſoll zufſammen mit dem Vortrag von 0,17 Mill./ mit 0,68 Mill.„/ vorgetragen werden. Die Abſchreibungen wurden gouf 2,01(2,3) Mill./ gekürzt, was allerdings darauf zu⸗ rückzuführen ſein wird, daß ein großer Teil der Anlagen bereits völlig getilgt wurde. Aber wegen der undurch⸗ ſichtigen Wirtſchaftslage waren guch die Vorräte mit be⸗ ſonderer Vorſicht zu bewerten. Der Umſatz iſt nur von 40 Mill. auf 36,5 Mill. /, alſo nur um knapp 9 v. H. zurückgegangen. Die Anlagen erſcheinen in der Bilanz mit 15,7(17,2) Mill. 4. Die Außenſtände und Wechſel werden mit 3,4(3,2) Mill./ on⸗ gegeben, die Vorräte nur mit 7,7(13) Mill. Die Verpflich⸗ tungen konnten ebenfalls erheblich abgebaut werden. Die Bankſchulden abzüglich Bankguthaben betragen nur 4,8(8,3) und Gläubiger und Anzahlungen nur 3(5,8) Mill. l/. * Niederrheiniſche Bergwerks⸗AG. in Neunkirchen Kreis Moers.— Der Michelkonzern als Majoritätsbeſitzer. Wie wir erfahren, iſt vor einiger Zeit ein größeres Aktienpaket des Unternehmens in die Hände des Michelkonzerns über⸗ gegangen, ſodaß die Majorität des 8 Mill./ betragenden AK. in den Händen bes Michelkonzerns und der ihm nahe⸗ ſtehenden Kreiſe liegt. Ueber einen größeren Aktienbeſitz verfügt noch der AR. ſitzende der Geſellſchaft Georg van Meeteren, Düſſelborf. Die kürzlich ſtattgeſundene Generaol⸗ verſommlung nahm bereits entſprechende Zuwahlen zum Auſſichtsrat von Vertretern der neuen Majoritätsgruppe vor. Neugewählt wurden bekanntlich Generaldirektor Leuſ⸗ ſing und Georg Keil, beide Halle, ſowie Fabrikant Fritz Vorſter, Köln⸗Marienburg und Guſtav Cremer, Uerdingen. * Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen Ac.— Ungünſtige Dividenden⸗ ausſichten. Die Geſellſchaft, die im vorigen Jahre aus der Fuſion der beiden Intereſſengemeinſchafts⸗Geſellſchaften Hoeſch und Köln⸗Neueſſen entſtanden iſt, ſchließt ihr Ge⸗ ſchäftsjahr am 30, Juni ab. Das Geſchäft hat ſich in der geſamten kheiniſch⸗weſtſäliſchen Schwerinduſtrie recht un⸗ günſtig geſtaltet, wobei wohl nur einzelne Konzerne etwas beſſer geſtellt ſein mögen. An der Aufrechterhaltung der Vorjahrsdividende bei Hoeſch, Köln⸗Neueſſen(für 19290 wurde auf die Hoeſch⸗Aktie 6 v.., auf die Köln⸗Neueſſen⸗ Aktie 6,5 v. H. Dividende verteilt) iſt lt. BT. jedenfalls nicht zu denken. Es beſtehe ſogar die Möglichkeit, daß es eventuell nicht nur zu einer Dividendenreduktion, ſondern zu einem Dividendengnsfall kommen könnte. * Ilſeder Hütte bividendenlos. Der GV.(25. Juni) wird vorgeſchlagen, den Reingewinn von 3,03 Mill. 4 zur Vornahme der üblichen Abſchreibungen zu verwenden (i. V. 6 v. H. Dividende). * Egeſtorff Salz ohne Dividende. Der zum 26. Juni einberufenen GV. der AG. Georg Egeſtor ff, Salz⸗ werke und Chemiſche Fabriken Hannover wird vorgeſchlagen, von einer Dividenden verteilung für 1930 abzuſehen, und den nach erhöhten Abſchreibungen ver⸗ bleibenden Reſtgewinn vorzutragen. Für 1929 wurden nach 200 000% Abſchreibungen noch 8 v. H. Stammaktiendivi⸗ dende bezahlt. * Stahlwerk Mannheim Ac. Die geſtern unter dem Vorſitz von Dr. Rothſchild⸗Frankfurt⸗M.(Aquila⸗Gruppe) abgehaltene o. GV., in der ein AKK. von 1,017 Mill./ ver⸗ treten war, genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß (5 gegen 7 v. H. Dividende aus 55 361(89 429)/ Rein⸗ gewinn). Wie mitgeteilt wurde, hält der Kampf um die Aufträge unvermindert ſcharf an und die Preiſe ſeien in⸗ ſolge dieſer Konkurrenz ſehr gedrückt. Die Verwaltung hoffe aber mit Verbeſſerung der Einrichtung und Erſpar⸗ nismaßnahmen auch für das laufende Geſchäftsjahr noch ein einigermaßen erträgliches Ergebnis erzielen zu können. Verkehrswaſſerbau Der ſogenannte Brauns ⸗Ausſchuß hat ſich in dem kürzlich erſchienenen 2. Teil ſeines Gutachtens zur Arbeitsloſenfrage den Standpunkt zu eigen gemacht, daß bei dem heutigen Stand der Technik Kanalbauten im Vergleich zu dem erforderlichen Kapital wenig menſchliche, insbeſondere wenig ungelernte Arbeitskraft beanſpruchen. Daß dieſe Einſtellung von fachkundiger Seite ebenſowenig geteilt wird, wie die da und dort bemerkbare übertriebene Einſchätzung der arbeitsmarktpolitiſchen Wirkungen neuer Kanalbauten, zeigte die Sitzung des Großen Ausſchuſſes des Zentral⸗Vereins für deutſche Bin nen⸗ ſchiffahrt e.., die am 21. 5. 31 in Berlin unter dem Vorſitz von Geheimen Baurat Prof. Dr. Ing. h. c. de Thierry ſtattfand. Die von der Reichswaſſerſtraßenverwaltung gebotenen Beſchäftigungsmöglichkeiten ſind zwar im Durchſchnitt nicht allzu groß. Im Höchſtfall der letzten Jahre(Juli 1928) beliefen ſie ſich einſchließlich der indirekt durch Lie⸗ feraufträge erſchloſſenen Beſchäftigungsmöglichkeiten ſchät⸗ zungsweiſe auf etwa 60—70 000 Arbeitsſtellen. Damit kann natürlich, wie Oberreg. und Baurat Leopold (vom Reichsverkehrsminiſterium) in ſeinem auf umfaſſen⸗ den Vorarbeiten beruhenden Vortrag über„Verkehrs⸗ waſſerbau und Arbeitsmarkt“ ausführte, im geſamten Bereich des Arbeitsmarkts ein allgemeiner Ein⸗ fluß nur etwa in dem gleichen Umfange ausgeübt werden, wie von einem anderen Teilzweig des Wirtſchaftslebens von gleicher Größenordnung. Man darf deshalb weiter⸗ gehende Erwartungen nicht hegen, ſondern muß ſich von vornherein auf den Rahmen beſchränken, der durch den Umfang der Haushaltsmittel bedingt iſt. In dieſem Rah⸗ men jedoch laſſen ſich alle berechtigten Erwartungen erfüllen. Der Vortragende zeigte zunächſt, daß die Mehrzahl der bei der Reichswaſſerſtraßenverwaltung beſchäftigten Ar⸗ beitnehmer auf die Betriebs⸗ und Unterhaltungsarbeiten entfallen. Dieſe Beſchäftigungsmöglichkeit iſt arbeitspoli⸗ iſſch deswegen beſonders wertvoll, weil ſie eine gewiſſe Stabilität aufweiſt, ſowohl gegenüber konjunkturellen wie auch ſaiſonmäßigen Schwankungen. Von 100 im Sommer beſchäftigten Unterhaltungsarbeitern können, obwohl es ſich hier größtenteils um Saiſonarbeiten handele, etwa 60 bis 70 auch im Winter durchgehalten werden. Dem⸗ gegenüber iſt der Beſtand der Neubauarbeiter, ſoweit ſie unmittelbar an der Bauſtelle beſchäftigt werden, gegen Schwankungen empfindlicher(Sommer zu Winter etwa 100 zu 40). Dagegen laſſen ſich die Neubau⸗ arbeiten im Rahmen der zur Verfügung ſtehenden Mittel zur Behebung von Kri⸗ ſenerſcheinungen einſetz enn, vorausgeſetzt, daß ſie beſtimmten Bedingungen entſprechen. Vor allem iſt es notwendig, daß es ſich um die Ausführung bereits vor ** 8 Ein neues Proviſorium für das Nuhrkohlen⸗Syndikat? Von Dr. Herbert Es ſch über den Fortbeſtand S auch diesmal ie Differenzen zwiſchen nicht ge⸗ zwiſchen den Synditatsmitgliedern ſi ringer geworden, ja der neue Vorſchl ber die Umlage⸗ regelung hat ſogar eine verſtärkte Oppoſition auf den Plan gerufen. Bis Ende dieſes Mor muß der neue Syndi⸗ katsvertrag angenommen ſein, andernfalls läuft dos Syndi⸗ kat Ende Juni ab. Das Reichswirtſchaftsminiſterium ſieht ſich alſo erneut vor eine außerordentlich ſchwierige Aufgabe geſtellt.— Das jetzt zu Ende gehende dreimongtige Provi⸗ ſorium iſt mehr oder weniger Wunſch der Zechenbeſitzer ſelbſt verfügt worden, und tegierung hat ſeinerzeit den Vorſchlag angenommen, dem Ruhrbergbau nochmals eine letzte Chance zu geber Es iſt damals angeordnet worden, daß das zndikgt dem 30. Juni 1931 enden ſoll, wenn nicht b zum 31. Mai eine anderweitige Rege⸗ lung der Umlagefrage mit den Stimmen aller Mitglieder erzielt wird. Bisher ſch es nicht, als ob die Erzielung der Einſtimmigkeit ir r heiklen Angelegenheit auch nur im entſernteſten werde. um auch heute ätzlich ein ſyndikats⸗ loſes Interregnum einer zwangsweiſen Erneuerung des Syndikates vorzuziehen ſei. Dieſem Grundſatz konſegquent zu folgen wird der ierung jedoch außerordentlich ſtark erſchwert durch allgeme wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſche Erwägungen. Ein ſyndikatsloſer Zuſtand würde einen heftigen Konkurrenzkampf und einen ſcharſen Preisdruck zur Folge haben. In der Periode der amtlichen Preis⸗ ſenkungsaktion hätte man dieſe Auswirkungen, trotz ge⸗ wiſſer auch damals ſchon beſtehender Bedenken, vielleicht nicht ungern geſehen. Jetzt aber, nachdem die Erlöſe des Ruhrkohlenbergbaues— wie auch der Harpen⸗Abſchluß zeigt— hart an der Grenze der Selbſtkoſten angelangt, wo trotz Preisſenkung die Haldenbeſtände weiter angewach⸗ ſen ſind und dazu auch noch lohnpolitiſche Auseinonder⸗ ſetzungen bevorſtehen, glaubt die Regierung vermutlich die Verantwortung für einen Zerfall des Syndikates nicht ohne weiteres auf ſich nehmen zu können. Staatsſekretär Tren⸗ delenburg dürfte denn auch unter Berückſichtigung der ver⸗ änderten Verhältniſſe bei den jüngſten Beſprechungen mit den Vertretern des Ruhrbergbaues mit allem Nacho ruck verſucht haben, einer freiwilligen Verſtändigung den Weg zu ebnen. Bis Freitag, den 22. Mai, läuft die Friſt, innerhalb der die bisher noch abſeits ſtehenden Syndikatsmitglieder ihre Zuſtimmung zu dem neuen Umlagevorſchlag abgeben können. Man kann mit einiger Sicherheit annehmen, daß diejenigen Zechenbeſitzer, die ſich in der letzten Mitglieder- nerſammlung des Syndikats der Stimme enthalten haben— es ſind dies etwa v. der Stimmen— dem Vorſchlag beitreten werden. Damit würde jedoch immer noch eine Oppoſition von 25 v. H. der Stimmen verbleiben. Bei den Gegnern des Umlageverfahrens handelt es ſich in der Hauptſache um Hüttenzechen, die glauben, daß die Um⸗ lagerung dem Selbſtverbrauch noch keine ausreichende Stahl, Berlin finanzielle Entlaſtung bringen werde. er Vorſchlag ſieht vor, daß ein Teil des Selbſtverbrau ſſen Höhe ſich nach dem jeweiligen Verhältnis zw rektem und indirektem Eiſenexport und der Geſamteiſenerzeugung rich⸗ tet, von der Umlage völlig befreit werden ſoll. Der umlage⸗ pflichtige Teil des Selbſtverbrauches hingegen muß die gleiche Umlagebelaſtung tragen wie die Verkaufsbetei⸗ ligung. Die reinen Zechen ſind bis auf einige Ausnahmen mit dieſem Vorſchlag einverſtanden, obgleich eine ſolche Re⸗ gelung auch für ſie unangenehme Folgen haben kann. 5 Bei der gegenwärtigen Lage des Eiſenmarktes beiſpiels⸗ Ueberſchlag mit einer Er⸗ weiſe wäre nach einem rohen ſchle f 1 C höhung der allgemeinen Umlage— die jetzt 2,69 0 je 8 beträgt— um 20—30 Pfg. zu rechnen. Geht der Inlands⸗ abſatz der Eiſeninduſtrie bei ſtabilem Export noch weiter zurück, ſo würde ein erhöhter Teil Kohlenſelbſtver⸗ brauches umlagefrei bleiben, die allgemeine Umlage, von der die reinen Zechen in vollem Umfange betroffen wer⸗ den, müßte alſo noch mehr ſteigen. Die reinen Zechen ſind ſich der Nachteile, die das neue Verfahren mit ſich bringen kann, durchaus bewußt, ſie ſehen jedoch in dieſer Regelung offenbar das kleinere Uebel. Ein Teil der Hüttenzechen hingegen ſteht nach wie vor im Prinzip auf dem Standpunkt, der Selbſtverbrauch müſſe völlig oder doch überwiegend umlagefrei bleiben. Es nimmt daher nicht wunder, daß ſo bedeutende Unternehmungen wie die Gute Hoffnungshütte und Krupp ſich vorläufig dem Vorſchlag gegenüber ablehnend verhalten. Der neue Kompromißvorſchlag nimmt bemerkenswerter Weiſe keine Rückſicht auf die beſondere Situation, in der ſich diefenigen Mitgliedszechen befinden, die ihren Selbſt⸗ verbrauch nicht zur Eiſenerzeugung, ſondern ſür die chemi⸗ ſche Induſtrie, für ſelbſtändige Großgaſereien ete. ver wenden. Auch für dieſe Zechen würde ſich die Umlage⸗ regelung nach der jeweiligen Situation am Eiſenmarkt richten. Das kann naturgemäß zu einer ungerechten Be⸗ handlung dieſer Gruppen führen. Es war daher zu er⸗ warten, daß die Gewerkſchaft Weſtſalen, die dem Deſſauer Gas⸗Konzern naheſteht und die Großgaſerei Mitteldeutſch⸗ land in Magdeburg beliefert, ebenſo wie die Zechen der Deutſchen Erdöl⸗AG. in Oppoſition zu dem Vorſchlag treten würden. Bei den letzten Syndikatspropiſorien ſah ſich das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium vor die Frage der zwangsweiſen Beifügung einer Minorität von höchſtens—10 v. H. der Stimmen geſtellt. Diesmal aber iſt vorläufig moch mit einer 20proz. Oppoſition zu rechnen! Selbſt wenn die Oppoſition in den nächſten Tagen noch auf die Hälſte zuſammen⸗ ſchmelzen ſollte, müßte der Regierung ein zwangswetſer Eingriff außerordentl. ſchwer fallen; denn es ſoll ſich ja dies⸗ des mal nicht um ein Proviſorium, ſondern um eine end⸗ gültige langfriſtige Erneuerung des Syndikats handeln. Es iſt daher kaum mit einer anderen Löſung dieſes ſchwierigen Problems zu rechnen, als daß die Regierung dem Ruhrbergbau nochmals eine letzte“ Friſt lin Form eines neuen Proviſoriums) für den Verſuch einer frei⸗ willigen Verſtändigung gewährt. * Vergrößerter Verluſt bei Ravené Stahl. Die Ravené Stahl AG. in Berlin hat, wie wir hören, im Jahre 1930 einen erneuten Verluſt erlitten, um den ſich der vorjährige Verluſtſaldo von 179 593 // erhöhen wird. * Millionenkonkurs in der niederrheiniſchen Maſchinen⸗ induſtrie. Die Firma J. W. Erkens, Maſchinen⸗ fabrik in Düren(Rheinland) hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Lt.„Kölniſche Zeitung“ betragen nach dem in einer Gläubigerverſammlung vorgelegten Status für den 11. Maf die Aktiven ungefähr 2,6 Mill. /, die Paſſipen 3,56 Mill. /. Abgetreten bezw. übereignet ſind 1,83 Mill. Mark. Gedeckte Gläubiger werden mit ungefähr 1,3, un⸗ gedeckte mit 2,26 Mill./ angegeben. Bei der Prüfung des Status hat ſich ergeben, daß freie Aktiven in Höhe von 752 000/ den angegebenen Wert im Liquidations⸗ oder Konkursfall bei weitem nicht erreichen werden. Der Kon⸗ kurs iſt am Dienstag eröffnet worden. * Armaturen⸗ und Maſchinenſabrik AG. vorm. J. A. Hilpert([Amag⸗Hilpert⸗Pegnitzhütte), Nürnberg. Die GV. erledigte einſtimmig die Regularien. Zur Ausſchüttung gelangen 7 v. H. Dividende auf die St., 6 v. H. auf die Val. und 2 v. H. auf die Genußrechte. Anſtelle der 3 durch Tod ausgeſchiedenen Aufſichtsratsmitglieder wurden Komm.⸗Rat. Scheyer(Dir. der Dresdner Bank Nürn⸗ berg) und Dr. Neumeyer⸗Nürnberg in den AR. hinzu⸗ gewählt. * Großenhainer Webſtuhl⸗ und Maſchinen⸗Fabril AG. in Großenhain(Sachſen].— Vor einem Dividendenausfall? Die Geſellſchaft hatte in dem am 31. 3. abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahr 1930/1 ſtark unter der Ungunſt der Wirtſchafts⸗ lage in der Textilinduſtrie zu leiden. Es iſt daher mit einer ſtarken Dividendenreduktion, möglicherweiſe ſogar mit Dividendengusſoll zu rechnen. Die Vorjahrsdividende betrug 12,5 gegen 15 v. H. in 1928/29. * Vergrößerter Verluſt bei der AG. für Schriftgießerei und Maſchinenbau in Offen bach. Die Geſellſchoft, die ſich faſt vollſtändig im Beſitz der H. Berthold Meſſing⸗ und Arbeitsmarkt ausreichend langer Zeit beſchloſſener und daher auch gut vorbereiteter Bauten handelt. Neue Waſſerſtraßenbauten lediglich mit Rückſicht auf die Behebung der Erwerbsloſig⸗ keit in Gang zu bringen, iſt abzulehnen. Abgeſehen da⸗ von, daß an ſich bei der Beſchlußfaſſung über einen Waſſer⸗ ſtraßenbau andere als rein verkehrspolitiſche Geſichts⸗ punkte möglichſt nicht mitſprechen ſollen, würde der Ein⸗ ſatz ſolcher Arbeitsgelegenheiten durch die notwendigen Vorbereitungen zu ſtark verzögert, um für die Entlaſtung einer akuten Kriſe in Betracht zu kommen. Dagegen kann bei der Durchführung von aus anderen Gründen bereits beſchloſſenen und in Ausführung hbe⸗ griſſenen Bauten die Rückſicht auf die kritiſche Lage am Arbeitsmarkte durch räumliche und zeitliche Schwerpunkts⸗ verlagerungen im Bauvorgang wirkungsvoll zur Geltung gebracht werden. Es können einmal Bauſtellen in der Nähe größerer Zentren der Erwerbsloſigkeit bevorzugt werden, und es können weiterhin Teile des Bauprogram⸗ mes, die urſprünglich zu einer ſpäteren Zeit vorbehalten wären, zeitlich vorweg genommen werden. Auf dieſe Weiſe läßt ſich zum mindeſten eine ſpürbare örtliche Ent⸗ laſtung des Arbeitsmarktes herbeiführen. Bei einer Beurteilung des Umfangs dieſer Entlaſtung darf man nicht allein von der Zahl der Erwerbsloſen aus⸗ gehen, die von den Arbeitsämtern unmittelbar den Bau⸗ ſtellen ſelbſt zugeführt werden. Es kommt vielmehr auf die tatſächlich geſchaffenen unmittelbaren und mittelbaren Beſchäftigungs möglichkeiten insgeſamt an, die abgeſehen von der Bauſtelle zum großen Teile in den Lieferaufträ⸗ gen mit ihren Unterlieferungen liegen. Ihre zahlenmäßige Erfaſſung iſt ſchwer durchzuführen. Man kann aber an⸗ nähernd den Anteil beſtimmen, den die Löhne und Gehälter an dem geſamten Bauauf⸗ wand haben. Der Vortragende zeigte, an Hand einer Reihe von Beiſpielen, daß dieſer Anteil je nach Art der Arbeit im allgemeinen zwiſchen 70 und 90 v. H. des Bauaufwandes liegt. Die Waſſer bauten bieten damit eine verhältnismäßige günſtige Ar⸗ beitsbeſchaffungs gelegenheit, auch wenn ein großer Teil davon auf dem Umwege über die Lieferungen erſt mittelbar wirkſam wird. Das Verhältnis der Waſſerbauten zum Problem des Arbeitsmarktes wird ſonach weniger von der ſpontanen. Aufnahme neuer großer Bauten als vielmehr von dem Vorhandenſein eines langfriſtigen Bauprogrammes mit gut begründetem und gut vorbereitetem Inhalt beherrſcht, das mit einer gewiſſen Stetigkeit durchgeführt wird, da⸗ bei aber doch elaſtiſch genug iſt, um zeitliche und örtliche Steigerungen des Tempos in Anpaſſung an die Verhält⸗ niſſe auf dem Arbeitsmarkt zu geſtatten. linien fabrik und Schriftgießerei befindet, hat, wie wir erfahren, im Jahre 19390 einen Verluſt von 8000/ erlitten, um den ſich der vorjährige Verluſt von ca. 22000„ auf rund 100 000/ vergrößert. Die Geſellſchaft war im Jahre 1929 durch Hexabſetzung ihres Aktienkapitals von 800 000 auf 500 000/ ſoniert worden. * Elektrizitäts⸗AG. vorm. Schuckert u. Co., Nürnberg. In der GV. der Geſellſchaft waren 70000 Stimmen VA. und 44004 Stimmen StA. vertreten. Die TO. wurde de⸗ battelos erledigt und die Vermögensaufſſtellung mit Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das 40. Geſchäftsjahr an⸗ genommen. Aus dem Reingewinn werden bekanntlich 11 v. H. Dipidende auf die StA. verteilt, 6 v. H. Zinſen und Tilgung auf Genußrechte fir Altbeſitz in Markanlei⸗ hen, und der Reſt von 502 412% wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die Entlaſtung des Vorſtäandes und Auſſichts⸗ rates erfolgte einſtimmig, desgleichen die Wiederwahl der drei ſatzungsgemäß aus dem AR. ausſcheidenden AR.⸗Mit⸗ glieder und die Zuwahl des Dir. Dr. Juſt⸗Dresden in den Aufſichtsrat. Suberit AG. Mannheim-Rheinau Verluſtabſchluß Das Unternehmen, das durch den in dieſen Tagen voll⸗ zogenen Erwerb von 0,26 Mill., ſeiner Aktien aus dem Beſitz des franzöſiſchen Großaktionärs durch die Vor⸗ einigte Korkinduſtrie A G. in Berlin in engere Beziehung zu dem internationalen Korktruſt gekommen iſt, war das ganze Geſchäftsjahr lebhaft beſchäftigt. Men⸗ gen mäßig wurde die Produktion des Vorfahres über⸗ troffen, wertmäßig ging aber der Umſatz zurück; die außerordentlich ſcharfe Konkurrenz und das ſtarke Fallen der Preiſe für Rohmaterialien war hierfür die Ur⸗ ſache. Von der Rohmaterialienbaiſſe konnte das Unter⸗ nehmen leider nicht profitieren, da ſehr große Beſtände in teuereren Rohmaterialien vorhanden waren. Der Fabrikationsgewinn ging von 519 686 auf 496 410„ zurück, Unkoſten beanſpruchten 402 505(419 264) Mark. Nach Abzug der im einzelnen nicht angegebenen Ab⸗ ſchreibungen(i. V. 79 418) Steuern und ſoziale Laſten(i. V. 26 382) von insgeſamt 62 728/ ſchließt das Unternehmen unter Berückſichtigung des Gewinnvortrages von 3129% mit einem Verluſt von 3 694/(i. V. 4129 Reingewinn, von dem 1000/ der Reſerve zugeführt und der Reſt in vorgenannter Höhe vorgetragen wurde). Aus der Bilanz(in 1000 //): Grundͤſtücke und Ge⸗ bäude unv. 365,1, Maſchinen und Inventar 373,3(396,6), Kaſſe uſw. 13,6(21,8), Außenſtände 287,8(279,2), Waren 490,4(626,7), dagegen AK. unv. 550,0, Reſerve 1,0(), Kre⸗ ditoren 706,8(711,9), Hypotheken 233,8(273,8), Delkredere 64,3(89,6), Bilanzſumme 1,56(1,63). Nachdem die teuereren Rohmaterialbeſtände am Ende des Berichtsjahres aufgearbeitet waren, hofft die Geſell⸗ ſchaft bei einigermaßen Beſchäftigung im laufenden Jahre weſentlich günſtiger abſchließen zu können. Die geſtrige GV., in der 4 Aktionäre ein AK. von 588 500/ vertraten, genehmigte einſtimmig die Regularien und beſchloß den Verluſt in Vortrag zu bringen. „ Dividendenermäßigung der Niederländiſchen Bauk. Der HV. wird für das letzte Geſchäftsjahr die Ausſchüttung einer Dividende von 72(120) bfl. vorgeſchlagen. * Deutſche Anſiedlungsbank AG., Berlin.— 6(8) v. H. Dividende. Der GV. am 24. Juni wird vorgeſchlagen, aus dem ſich nach normalen Abſchreibungen ergebenden Rein⸗ gewinn von rd. 100 000/ eine von 8 v. H. i. V. auf 6 v. H. herabgeſetzte Dividende zu verteilen. * FFeuer⸗ und Einbruchsſchadenkaſſe der Badiſchen Be⸗ amtenbank in Karlsruhe Verſicherungsverein AG. Der Reingewinn für 1990 beträgt 20 526, davon 9278„aus der Abteilung Feuer, der Reſt aus der Abteilung Ein⸗ bruch. In der Bilanz betrogen die Wechſel der Zeichner des Gründungsſtocks 100 000 /, die Guthaben bei der Bad. Beamtenbank 90 010 /, der Rücklageſtock 28 982 l. * Fuſionsverhandlungen in der amerikaniſchen Oel⸗ induſtrie. Der Präſident des Verwaltungsrats der Sinclair Conſolidated Oil Corp., Harry F. Sinclair, beſtätigte in der HV., daß zwiſchen der Sinclair Conſolidated Oil, der Sinclair Prairie Oäl and Gas, der Prairie Pipe Line, der Tide Water Oil, der Rio Grande Oil Co. Fuſtonsverhandlungen im Gange ſind. * Chemiſche Werke vorm. H. E. Albert, Amöneburg.— Wieder dividendenlos. Der GV.(29. Juni) wird vor⸗ geſchlagen, nach Abſchreibungen von 529 000(859 000) den Reingewinn von 220 000 // vorzutragen(i. V. wurde ein Verluſt von 102 516/ ausgewieſen, ſo daß ſich der Gewinnvortrag von 224 692/ auf 122 176 ermäßigte. Die 7,5 Mill./ Sta. bleiben wieder dividendenlos; zuletzt wurde eine Dividende 1926 gezahlt, und zwar von 6 v. H. * Stärkere Dividendenreduktion bei Deutſche Steinzeug. Die Bilanzſitzung bei der Deutſche Steinzeugwarenfabrik für Canalifation und chemiſche Induſtrie in Friedrichsfeld findet im Laufe der nächſten Woche ſtott. Wie in Berliner Börſenkreiſen verlautet, dürfte mit einer Reduktion der Dividende, die in den letzten Jahren je 15 v. H. betrug, auf ungefähr 9 v. H. zu rechnen ſein. . Die Rohſtoffmärkte ſtreben einer Gleichgewichtslage zu Das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſtellt in ſeinem jüngſten Wochenbericht eine intereſſante Betrachtung über die künftige Entwicklung der Rohſtoff, preiſe an und kommt dabei zu folgenden Ergebniſſen: Seit Beginn des laufenden Jahres hatten ſich die Preiſe nach einer langen Zeit des Niederganges zum erſten Male wie⸗ der etwas befeſtigt. Vielfach glaubte man hieraus An⸗ zeichen einer bevorſtehenden Beſſerung der weltwirtſchaft⸗ lichen. Konjunkturlage ableſen zu können. Die erneuten Preisrückgänge haben fürs erſte die Hoffnung auf eine allgemeine Belebung an den Rohſtoffmärkten zerſtört. Ez wäre jedoch verkehrt, auf Grund der jüngſten Entwicklung anzunehmen, daß ein neuer, verſtärkter Preisſturz bevor⸗ ſtehe. Man muß vor allem darauf hinweiſen, daß es ſich bei den Preisbewegungen der letzten Wochen zum großen Teil um ſaiſonmäßige Schwankungen handelt, die vyr Zufälligkeiten der Marktlage beſtimmt, bei einer konfunk⸗ turellen Betrachtung kaum gewürdigt werden dürfen, Ueberdies ſind auch gegenwärtig noch die Preiſe verſchie⸗ dener Rohſtoffe, wie Weizen, Roggen, Gerſte, Jute, Flachs, Häute und Felle aufwärts gerichtet. Nur Blei, Zink und Kautſchuk ſanken bis in die Gegenwart ohne nennenswerle Unterbrechung, Zucker, Baumwolle, Wolle und Seide önd in erſter Linie diejenigen Waren, die nach einer mehr oder minder ſtarken Befeſtigung um die Jahreswende neuer⸗ dings wieder zurückgeworfen wurden. Die Steigerung der Preiſe für die eben genannten Artikel hatte zu Lagerguf⸗ füllungen geführt, die offenbar über den laufenden Be⸗ darf hinausgingen. Sie trugen damit bereits den Keim zu neuen Rückgängen in ſich. Am Zuckermarkt ſind die Aus⸗ wirkungen des internationalen Abkommens erſt im Herbſt zu erwarten. Alles in allem ſind die Steigerung der Preiſt zu Jahresbeginn und die jüngſten Rückgänge in gleichem Sinne zu deuten. Man hat in ihnen Zuckungen zufälliger Natur zu erblicken, die erkennen laſſen, daß die Rohſtoff⸗ märkte nunmehr einer Gleichgewichtslage zuſtreben. 5 2 455— 0 Verein für chemiſche Induſtrie AG. Vor einer Aenderung der Verkaufspolitik? O Frankfurt a.., 21. Mai.(Eig. Dr.) In der.⸗B. wurde der bekannte Abſchluß mit 5(7) v. H. Dividende auf 6,5 Mill./ St.⸗A. ſowie die übrigen Regufarien ge⸗ nehmigt. Auf Anfrage teilte die Verwaltung mit, daß keine Vorausſagen über 1931 möglich ſeien. Die Entwicklung hänge nicht vom Willen und den Befugniſſen der Verwaltung, vielmehr von den Geſchehniſſen in der geſamten Welt und auch von den politiſchen Konſtellationen ab. Jedenfalls ſei bis jetzt eine grundſätzliche Aenderung der ſcharfen Kriſe der zweiten Jahreshälfte 1930 nicht ein⸗ getreten, vielmehr hält die Kriſe in unver⸗ minderter Stärke an. Man könne für 1931 keinerlei Hoffnungen machen, da die allgemeine Lage undurchſichtig bleibe, die es unter Um⸗ ſtänden auch verlange, daß die bisherige Verkaufs⸗ politik der Geſellſchaft geändert werden müſſe. Dem⸗ gegenüber betreibe man eine weitgehendſte Verſtändigungs⸗ politik mit allen konkurrierenden Gruppen, wobei es teil⸗ weiſe auch gelinge, die Kartelle und Abmachungen aufrecht zu erhalten, wenn auch teilweiſe manche auf⸗ fliegen werden. Das Inlandsgeſchäft ſteht vollkommen unter dem Druck der gegenwärtigen Lage und Maßnahmen. Die Preiſe faſt ſämtlicher Produkte der Geſellſchaft ſind ganz erheblich geſenkt. Wenn aber die Preiser mäßi⸗ gung nicht den Konſumenten erreiche, ſo liege das nicht an der Produktion, vielleicht am Handel und an der Verteilung. Die techniſche Seite der Produktion habe viele Fortſchritte gebracht, doch ſei alles bedingt durch die Abſatzverhältniſſe, die immer noch ungeklärt für die Zukunft liegen. Man könne über das Ergebnis der erſten fünf Monate inſofern keine Angaben machen, als das Geſchäftsergebnis in der Hauptſache durch die Abrechnungen der Syndikate und Kartelle beſtimmt wird, die aber nach Jahresſchluß nur einmal erfolgt. Hammerſen- Dierig Gewinnvortrag bezw. Reſervenſtärkung Im Hammerſen⸗Dierig⸗Konzern ſind nunmehr auch die Abſchlüſſe der beiden Hauptgeſellſchaften für 1930 fertig⸗ geſtellt. Die F. A. Hammerſen AG. in Osnabrück erzielte ein Bruttoerträgnis von 12 631000/ von dem Fabrika⸗ tionsunkoſten mit 6 930 000 /, Steuern und Soztallaſten mit 2 586 000 /, ſowie Verwaltungs⸗ und Handlungsun⸗ koſten mit 2087 000/ abzuſetzen ſind. Nach Abſchreibungen, von 898 000 gegen 1096 000 /, zuzüglich 166 000 gegen 199 000/ Vortrag. Während im Vorjahr noch 7 v. H. Stammaktiendividende verteilt wurden, ſoll diesmal der Geſamtüberſchuß vorgetragen werden. Der Jahresumſatz konnte nicht aufrecht erhalten werden. Die Preiſe waren unbefriedigend. Insbeſondere beeinflußte der ſtarke Rückgang des Baumwollpreiſes das Geſchäft, Der Verlauf des Jahres 1930 zeigte vorübergehend Ausſicht auf Beſſerung, die aber nicht ſtandhielt. Bei der Ehriſtian Dierig AG., Langenbilau, ergibt ſich ein Bruttoüberſchuß von 4 852 000 gegen 5 266 000 /, wührend Steuern, Soziallaſten und Wohl⸗ fahrtsausgaben 2 798 000 gegen 2 547 000/ und Zinſen 258 000/ gegen 0 erforderten. Nach Abſchreibungen von 1 675 000 gegen 2 130 000/ ergibt ſich ein Jahresge⸗ winn von 125 000 gegen 589 000 /, der zuſammen mi dem Vortrag von 284 000 gegen 1 159 000 4 erreicht und von dem 1 Mill./ einer beſonderen Reſerve zugemieſen werden ſoll, während im Vorjahr der Geſamtüberſchuß vor⸗ getragen wurde. Auch bei der Dierig AG. wurde das Er⸗ trägnis von dem zunehmenden Preisdruck, der abgeſehen von dem Sinken des Baumwollpreiſes den Fabrikations⸗ erlös erheblich verminderte, entſcheidend beeinflußt. Die Umſätze ſelbſt blieben belangreich. * Leonhardt Tietz AG., Köln— Divfdendenabſchlag. Der zum 25. Juni einberufenen GV. der Leonh. Tietz Ach. 110 für das am 31. Januor 1931 abgelaufene Geſchäftszahr ein Dividende von 8 v. H. gegen 10 v. H. i. V. zum Vorſchlag gebracht. Neue Betriebsſtoff⸗Konvention Allgemeine Preiserhöhung für Benzin und Benzbl Berlin. 22. Mai.(Eig. Meldg.) Die in Bochum begon⸗ nenen Beſprechungen unter den Betriebsſtofftrmen ha b ihren Abſchluß gefunden. In der geſtern in Berlin a gehaltenen Verſammlung wurde die„V eren n a der Betriebsſtoffirmen“ gegründet, die eine 1 ſchäftsſtelle in Form eines eingetragenen Vereins ebene bat. An dieſen Vereinbarungen ſind alle deut Betriebsſtoffgeſellſchaften beteiligt. 115 Gleichzeitig erfahren die Preiſe für Benzin ine Benzol mit ſofortiger Wirkung eine allgeme 1 Erbößung um einen Pfennig, die Preiſe für Gem, eine ſolche um 2 Pfg., jedoch nicht in Oſtpreußen, wo ert Preiſe, abgeſehen von der Stadt Königsberg, unvenit, bleiben. Ueberdies hat ein Ausgleich der Preiſe dort ers gefunden, wo die Preiſe durch die beſonderen Wette e verhältniſſe un verhältnismäßig gedrückt 8 n waren: ins ischen dere gilt dies für Berlin, Hamburg, die niederrhein Großſtädte und Frankfurt⸗Main. Devisenmarkt Im deutigen Frſihverkehr notieren Pfunde gegen 1 New. ork. 4,8653] Schweig. 285,22] Stockholm 55 Paris 124,37 Holland.. 12.0 Mabrid„ 4459 Brüſſel. 3495 Oslo.. 18,16, Dollar geg. Am. z Mailand 92,93 Kopenhagen 18.16¾ Pfunde„ 5 2 1. Mai Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 21. M . 8 5 zien bergwärts Die Nachfrage noch Kahnraum für Reiſen Hie Berg, war auch an der heutigen Börſe ziemlich rege. e ab hier fracht ſteht durchweg auf dem Satze von 0 155 heim Pfg. per Tonne ab Kanal Vaſis Mann und 65—70 1 onne e Rotterdam Die Talfracht beträgt weiterhin 6070 Pfg. nach Schleppen. und 1,10—1,20„ nach Antwerpen⸗Gent inkl. Schl i 5 ee g 5„ unneränderk, Der Berg⸗ wie der Talſchlepplohn blieben unverän E und werte önd oder teuer⸗ g der rauf⸗ Be⸗ im zu Aus⸗ Herbſt Preiſe iche m hſtoff⸗ G.-V. dende tge⸗ , daß Die niſſen n der ionen erung t ein⸗ ver⸗ n, da Um⸗ uf 8⸗ Dem⸗ ungs⸗ teil⸗ gen auf⸗ mmen hmen. t ſind ä ß i⸗ „liege nd an iktion edingt rt für 8 der 8 das ungen nach 1 1 ch die ertig⸗ zielte brika⸗ laſten gsun⸗ ungen gegen v. H. l ber Der Die flußte Der it auf bilau, gegen Wohl⸗ inſen t von 8g e⸗ mit und gieſen vor⸗ 5 Er⸗ open. bb. mächtigen hat es g herzensgute Frau, Frau Gott dem All innigstgeliebte, besorgte Mutter, Anna Engle geb. Fischer kurzem, schmerzvollen Kran nit den hl. Sterbesakre Amel von 52 Jahren, in die EV nach Sehen m im Alter M SK annheim(K 1, 12) den 21. Die kenlager, — keit trauernden Hint Albin Engleri und Kinder ü heute h abzurufen. 1931 11 lai erbliebenen: Die Beerdigung findet am Samsta 11% Uhr statt. 2. g. vormittags Für die Berzliche Auteilnahme helm kileimgenge unseres lieben Vaters und Großvaters Friedlrich Mittmann sagen wir allen recht herzlichen Dank. Besondees danken wir den Ehrw. Niederbronner Schwestern. dem peibdragoner- Verein, den Hisenbahnern, sowie für die vielen Hransspenden und allen, die ihn die letzte Bhre erwiesen haben. Hannbeim, den 22. Mat 1931. um Hamen der trauernden Hinterbliebenen: Friedridi Mitimann Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. Da die Maul⸗ und e in den Ge⸗ meinden Hockenheim und Oftersheim ſich weiter ausgebreitet hat, wird mit ſofortiger Wirkung das geſamte Stadtgebiet Hockenheim mit Aus⸗ nahme des Inſultheimer Hofes und die ganze Gemeinde Oftersheim zum Sperrgebiet e Maunheim, den 20. Mai 5 Bad. Bezirksamt— Abt. Arbellsver gebung Für ünſere Neubauten am Bäckerweg ſollen a] die Schreinerarbeiten, b] die Terrazzoarbeiten fentlichen Wettbewerb vergeben werden. Augebotsvordrucke ſind in unſerem Baubüro am Häckerweg erhältlich, wo auch die Zeichnungen eingeſehen werden können und nähere Auskunft erteilt wird. Die Angebote ſind du al ſpäteſt. Freitag, 5 Juni 1931, vorm. 9 Uhr, b ſpäteſt. Freitag, 5. 5. Juni 1931, vorm. 10 Uhr auf unſerem Geſchäftszimmer D 1. 5/ abz ugeben. Gemeinnützige e Mannei m. b. 5 Einladung Am Montag, den 8. Juni 1931, nachm. 6 Uhr ſinbet im„Kolpinghans“, II 1. 18/19(im oberen kleinen Saal) unſere diesjährige Il, oedentliche beneralversammlung ſtalt, wozu wir unſere Mitglieder hiermit ein⸗ 7 Eintrittskarten, die zugleich als Nach⸗ eis der Mitgliedſchaft dienen, werden an un⸗ 15 Schalter ausgegeben. Tagesordnung: 1 Bericht des Vorſtandes über das Geſchäfts⸗ jahr 1930; 2. Bericht des Aufſichtsrates über die geſetzliche Reviſton; Genehmigung der Bilanz und Ent⸗ laſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates; J, Beſchlußfaſſung über die Verwendung des Heingewinnes; 4. Auſſichtsratswahl; , Berſchtedenes. Nann heim, den 2. Mai 1931. Fapsahank e. 8. m. b.., Mannbeim. Der Aufſichtsrat. ak mpebal Wir empfehlen solange Vorrat Sek. Schinken, 4 u. J 335 mager 40„ und Westkzler 1 33 roh, zart, hocharomatisch, 3 eher Lacken 55 g enspeck, prima aug„J. 20 1 1. 6. 5 5 5.40 Dürrfleisch, extra mager. Pfd..— Hartwurst, rotkleischig. Pfd..40 Landjäger, extra groß.. 4 Paar 96* Ia. Münchner Blerwurst. 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Der grönländiſche Begleiter Rasmus hatte den toten Forſcher ſorgfältig in zwei Decken eingenäht, mit Pelzen zugedeckt und in einem Eisgrab beigeſetzt. Der Anzug und beſonders die Fußbekleidung We⸗ geners befanden ſich in beſtem Zuſtand. Nach ſeinem Ausſehen und anderen Anzeichen zu urteilen, iſt er nicht etwa erfroren, ſondern hat einen ſchmerzloſen Tod im Zelt gefunden. Tagebücher und ſonſtige Aufzeichnungen waren nicht vorhanden, wahrſcheinlich hat ſie Ras⸗ mus mitgenommen. Die Hilfsexpedition hat We⸗ gener an der gleichen Stelle in einer Gruft aus Firneisquadern mit einem Nanſenſchlitten vorläufig wieder beigeſetzt. Nördlich der eigentlichen Wegeroute zur Weſt⸗ ſtation wurden 171 Kilometer und dann bei einem wieder auf der Route gelegenen Schneezeichen 170 Kilometer von der Station entfernt Zeltplätze von Rasmus gefunden. Ebenſo bei 155 Kilometer ein Hundelager und ein weiterer Zeltplatz. Die übrigen nach der Station zu gelegenen Depots fanden ſich alle unberührt und trotz Grabungen bei allen übrigen Schneezeichen wurden keine weiteren Spuren von Rasmus gefunden. Die Nachforſchungen nach Rasmus und nach Wegeners Tagebüchern werden forgeſetzt Die Notgemeinſchaft Deutſcher Wiſſenſchaft teilt uns, wie wir bereits meldeten, noch weiter mit, daß der Bruder des verſtorbenen Forſchers Prof. Dr. Kurt Wegener Anfang Juni nach Grönland reiſt, um dort die Expeditionsleitung zu übernehmen. Prof. Kurt Wegener iſt Meteorologe, er war längere Zeit Abteilungsleiter bei der deutſchen Seewarte in Ham⸗ burg und iſt außerdem der erſte, der Flugzeuge zu meteorologiſchen Beobachtungen ſyſtematiſch benutzt hat. Prof. Kurt Wegener verfügt über arktiſche Erfahrung, er hat u. a. an einer großen Spitz⸗ bergen⸗Expedition teilgenommen. Ein Radiotelegramm, das von der Orts⸗ gruppe der Expedition eintrifft, die mit 3 Teilneh⸗ mern, Dr. Kopp, Dr. Peters und cand. ing. Ernſting an der Oſtküſte Grönlands überwin⸗ terte, meldet, daß die Gruppe die Station auf⸗ gegeben habe und zur Kolonie Seeresbyſund zurück⸗ gekehrt ſei. Profeſſor Alfred Wegener Zum Forſchertod des Leiters der Deutſchen Grönlandexpedition Es war an ſeinem 50. Geburtstag, als Alfred Wegener am 1. November 1930 mit ſeinem treuen grönländiſchen Begleiter Rasmus von der Station „Eismitte“ im Herzen der grönländiſchen Eiswüſte aufbrach, um jenen Marſch anzutreten, der ihm zum Verhängnis wurde. Bei ſeiner Abreiſe im März vergangenen Jahres hatte er geſchrieben:„Wir fühlen uns als Stoßtrupp der Menſchheit im Kampf des Menſchengeiſtes gegen lebensfeindliche Natur⸗ gewalten! Wiſſenſchaft gegen das eiſige Schnee⸗ fegen! Menſchenenergie und menſchliche Technik im Kampf gegen den weißen Tod, der uns noch immer einen beträchtlichen Teil unſeres Erdballs rauben will.“— Wegener ſelbſt, der Unermübliche, Pflicht⸗ getreue, iſt nun allein ein Opfer dieſes Kampfes ge⸗ worden. ö Schon als Student hat Wegener ſich mit der Er⸗ forſchung Grönlands beſchäftigt. Damals hat er ſchon Hundeſchlittenreiſen über Grönlands Inlandeis geplant und berechnet. Um die Jahr⸗ Der Fingeraboͤruck Wie der Grönländer Rasmus ſeinen Führer begrub— Die Suche nach Rasmus und Wegeners Tagebüchern wird fortgeſetzt 8 hundertwende war Grönland erſt zweimal durchquert worden: Von Nanſen im Süden und von Peary im Nork Intereſſe, das Wegener von Jugend 0 für Grönland gehabt hat, ſtand in engſter Be⸗ ziehung zu feinen geophyſikaliſchen Forſchungen, die im Grunde immer das Hauptmotiv ſeiner Unter⸗ nehmungen geweſen ſind und die ihn in ſpäteren Jahren zu dem genjalſten Geophyſiker unſerer Zeit gemacht haben. Wegener promovierte im Jahre 1905 an der Uni⸗ verſität Berlin mit einer aſtronomiſchen Arbeit. Gleich im folgenden Jahre machte er als Leicht⸗ matroſe die große von dem Dänen Mylius⸗ Erick Expedition, die 2 Jahre dauerte, erforſchte die bis en geleitete Dänemarkexpedition mit. Dieſe Die Schweiz baut einen lungsleiter tätig. 1922 unternahm er noch eine Stu⸗ dienreiſe nach Mexiko. Seit 1925 iſt er ordentlich g Profeſſor für Meteorologie und Geophyſik au der Univerſität Graz. Bevor Wegener ſeine letzte große Expedition unternahm, hat er 1929 mit Dr. Georgi, Dr. Loewe und Dr. Sorge, die ſämtlich an der jetzigen Expe⸗ dition teilnehmen, eine Vorexpedition unternommen. Es entſpricht ſeiner Energie und ſeinem gewiſſen⸗ haften Forſchungsdrang, daß er die große Expedition durch eingehende Rekognoszierung an Ort und Stelle vorbereiten wollte. Damals war Wegener in aller Stille ausgezogen. Von dieſer Expeditio war in der Oeffentlichkeit nichts bekannt geworden. Nachdem er aber übri⸗ neuen Rieſenſtaudamm Blick auf die Bauſtelle des Grimſelſpeicherbeckens in der Schweiz mit deſſen Bau im Jahre 1928 begonnen wurde und das jetzt ſeiner Vollendung entgegen⸗ geht. Die Sperrmauer iſt 148 Meter lang und bis zu 110 Meter hoch. Der Bau erfolgt durch zwei rieſige Kabelkrananlagen, die eine deutſche Firma errichtete. dahin gänzlich unbekannte Nordküſte Grönlands. Schon vor dieſer, ſeiner erſten Expedition, hatte ſich Wegener mit ſeinem Bruder Prof. Dr. Kurt Wege⸗ ner, der jetzt an ſeiner Stelle die Leitung der Expe⸗ dition übernehmen wird, ſportlichen Ruhm erwor⸗ ben. Beide Brüder waren berühmte Freiballonfah⸗ rer und hatten mit einer Fahrt von 527 Stunden im Jahre 1906 über ein Jahr lang den Weltrekord inne. Seine 2. Grönlandexpedition unternahm Wegener mit dem däniſchen Oberſt Koch im Jahre 1912/13. Es war der erſte Verſuch mit isländiſchen Ponies, Grönland zu durchqueren. Die Durch⸗ querung gelang, aber unterwegs kamen alle Ponies um. Das letzte kranke Pferd luden die Forſcher auf einen Schlitten und zogen es ſelbſt, aber es mußte kurz vor der Küſte dann doch getötet werden. Wäh⸗ rend dieſer Expedition machte Wegener vor allem meteorologiſche Forſchungen. Den Krieg machte Wegener als Hauptmann der Reſerve bei der Gardeinfanterie mit und wurde zweimal verwundet. Von 1916 ab war er im Wetterdienſt der Armee tätig und machte als Meteorologe einige Zeppelinfahrten mit. Wäh⸗ rend eines Erholungsurlaubs im Jahre 1915 er⸗ ſchte die erſte Auflage ſeines aufſehenerregenden und viel umſtrittenen Werkes„Die Entſtehung der Kontinente und Ozeane, in dem er ſeine Verſchie⸗ bungstheorie der Kontinente entwickelte. Die Theorie wurde bald zum Hauptdiskuſſionsthema der Geblogen und Geophyſiker der ganzen Welt. Der große internationale Geologenkongreß in den Ver⸗ einigten Staaten im Jahre 1926 behandelte aus⸗ ſchließlich dieſe Frage. Nach dem Kriege war Wegener an der Deut⸗ ſchen See warte in Hamburg als Abtei⸗ des Staatspräſidenten Präſident Ortiz Rubio von Mexiko läßt ſeinen Fingerabdruck nehmen Ein neues Gefetz in Mexiko genauen Perſonalien aufger Um ten Beamten mit Rexik verlangt, daß von allen Staatsbeamten und ⸗Angeſtellten die mmen werden, die auch den Fin gutem Beiſpiel voranzugehen, unterzog als einer der erſten der ſeltſamen Prozedur. rabdruck enthalten müſſen. g ſich der Staatspräſident gens auch an ſeinem Geburtstag— am J. November 1929 zurückgekommen war, erregte dieſe Expedition anläßlich der Vorträge der Forſcher im Inſtitut für Meereskunde in Berlin und in der Geſell⸗ ſchaft für Erdkunde in Berlin raſch großes Aufſehen. Die manigfachen wichtigen Ziele der Expedition, über die ja ſchon des öfteren berichtet worden iſt, haben dann die Notgemeinſchaft dex Deutſchen Wiſſenſchaft bewogen, die notwendigen Mittel mit Hilfe der Stiftergemeinſchaft der Notgemeinſchaft bringen. Daß Wegener ſelbſt als Einziger von den deut⸗ ſchen Forſchern ſeinen Forſcherdrang mit dem Tod bezahlen mußte, iſt wohl eins der tragiſchen Kapitel in der Geſchichte der Arktisfor⸗ ſchung. Auch die Treue ſeines grönländiſchen Be⸗ gleiters Rasmus wird immer in Erinnerung blei⸗ ben. Das Verhalten von Rasmus iſt umſo mehr zu bewundern, als bisher kaum jemals überhaupt ein Grönländer das Inlandeis, vor dem die Einheimi⸗ ſchen eine abergläubiſche Furcht haben, betreten hat. Rasmus iſt als Einziger von den 15 Grönländern, die Wegener urſprünglich begleitet hatten, bei ihm geblieben und hat den toten Führer noch ſorgfältig im Eiſe begraben. Rasmus, den man noch nicht ge⸗ funden hat, iſt einſam irgendwo in der Eiswüſte geſtorben. Dr. A. Lang. Tennisſchläger und Fußbälle als Löſegeld Die chineſiſchen Banditen gehen mit der Zeit. In einer der chineſiſchen Provinzen wurde im Oktober des vorigen Jahres der amerikauiſche Miſſionar Bert Nelſen verſchleppt. Die Räuber, die ihn in Gewahrſam halten, verlangten als Löſegeld ur⸗ aufzu⸗ Freitag, 22. Mai 1931 10 000 Dollars Sie 3. 5 5 ge reicht, heſtehend einen Betrag von jetzt eine 15 Grammophonplatten, Te 1 nisſchlägern und c ir Armbanduhren. Bällen, Schachbrettern, Armbanduhren, Füllfeder, haltern und Fußbällen. 0 Auch die Banditen, die in der Nähe der mongoli⸗ ſchen Grenze den amerikaniſchen Miſſionar Lind⸗ holm verſchleppten, ſind in ihren Forderungen nicht beſcheiden. Außer einer erheblichen Barſumme per⸗ . R d Uhren. Zwei ſchwediſche Mif⸗ en ſie! narinuen, die 17. April in Kingtſchou per⸗ inge an ſchleppt wurden, ſind von den chineſiſchen Räubern cl ohne Löſegeld wieder freigegeben worden. Wieder ein Selbſtmörderklub in New-Nork Die Newyorker Polizei kam wiederum auf die Spur eines Selbſtmörderklubs. Mitglieder für dieſen Klub wurden ausſchließlich unter ſchwer⸗ kranken Perſonen geworben. Das Geheimnis iſt der Polizei von einer gewiſſen Luiſe Schwarz verraten worden, deren Bruder vor einer Woche Selbſtmord begangen hat. Die Begleitumſtände dieſes Selbſtmordes ſchienen der Kriminalpolizei verdächtig zu ſein. Luiſe Schwarz wurde einem län⸗ geren Verhör unterzogen und erzählte alles, was ihr über die Organiſation des Selbſtmörderklubs be⸗ kannt war. Die Klubmitglieder verſammeln ſich jeden Sonn⸗ tag. Als„gläubige“ Leute beten ſie zu Gott, er möge einem der kranken Klubmitglieder Geneſung ſchen⸗ ken. Wenn dieſer im Laufe einer Woche nach die⸗ ſem Gebet ſeiner Klubkollegen nicht geſund wurde, ſo mußte er, der eingegangenen Selbſtmordverpflich⸗ tung gemäß, aus dem Leben ſcheiden. Auf dieſe Weiſe gingen drei Klubmitglieder zugrunde, die den Todes vertrag unterſchrieben hatten. Der Vorletzte, George Breitenbach, erhängte ſich in der Dachkammer. Der Dritte war der Bruder der Luise Schwarz. Da das für ſeine Geſundheit verrichtete Gebet der Klubmitglieder ihm keine Geneſung brachte, drückte Luiſe Schwarz ihrem Bruder den Revolver ſelbſt in die Hand. Miß Schwarz nannte der Polizei 35 Namen von Mitgliedern des Selbſtmörderklubs. Dieſe Organf⸗ ſation iſt für die jetzige Stimmung eines Teils der amerikaniſchen Geſellſchaft charakteriſtiiſch. Seit dem Beginn der wirtſchaftlichen Kriſe iſt die Zahl der Selbſtmorde in Amerika im ſteten Wach⸗ ſen begriffen. Im Laufe des letzten Jahres be⸗ gingen allein in Newyork 2345 Menſchen Selbſtmord. Die Selbſtmörder, die noch nicht 20 Jahre alt ſind, greifen meiſtens zum Gift. Die 20 bis 30jährigen bedienen ſich eines Revolvers oder vergiften ſich mit Leuchtgas. Auffällend iſt, daß 75 v. H. aller Selbſt⸗ morde auf Männer entfallen und nur 25 v. H, der Selbſtmörder Frauen ſind. Der Arſprung der Hunnen Das Muſeum für oſtaſiatiſche Kultur in Budapeſt hat kürzlich von einem ungariſchen Kunſthändler in Peking mehrere chineſiſche Ornamente erhalten, die aus dem Beginn der chriſtlichen Zeitrechnung ſtammen. Sie ſind deshalb von beſonderem Inter⸗ eſſe für Ungarn und die europäiſche Geſchichtswiſſen⸗ ſchaft, weil ſie beweiſen, daß die Hunnen, die zur Zeit der Völkerwanderung über Ungarn hinaus vordrangen, aus einem Nordchina benachbarten Ge⸗ biete ſtammten. Denn die erwähnten Ornamente ſtimmen vollkommen mit den Motiven überein, die die Hunnen auf vielen Gegeuſtänden hinterlaſſen haben. Namentlich eine abenteuerliche Raubtier⸗ geſtalt kehrt auf den chineſiſchen Ornamenten und in den hunniſchen Motiven in auffallender Ueber⸗ einſtimmung wieder. Wußten Sie ſchon? Vor einiger Zeit brachten wir die Meldung, daß Piscopia Cornaro, eine Venetianerin, die am 25. Juni 1678 in Pudua die Doktorwürde erhielt, die erſte Frau geweſen ſei, die mit dem Doktorhut ge⸗ ſchmückt wurde. Ein Leſer unſeres Blattes ſchreibt uns hierzu: a. „Der erſte weibliche Doktor war der weibl. Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Olympia Moreto⸗ Gründler; geb. 1526 in Ferrara, heiratete ſie 1548 den dort ſtudierenden Grundler. 1554 wird er Pro⸗ feſſor der Medizin in Heidelberg und ſie Profeſſor des Griechiſchen ebendort. 1555 iſt ſie geſtorben; ihr Grabmal iſt in der Peterskirche zu Heidelberg.“ Schiffe als Zielſcheiben Oben: Der ausgediente Zerſtörer mit der Zielmarkierung. Unten: Nach dem Volltreffer: Das Zielſchiff ſinkt Bei Sydney fanden kürzlich Schießübungen der engliſchen Auſtralienflotte ſtatt, bei denen rſtörer als das den ein ausgedienter Torpedob ſank. Ein koſtſpieliges Ma: Ziel diente und enden Kriegsſchiffes bot. tach wenigen Schütſſen den Anblick eines ngen Matroſen 2 8 1 er — 1 die eder ver⸗ iſt a rz oche inde lizei län⸗ ihr be⸗ onn⸗ ſtöge hen⸗ die⸗ rde, lich⸗ Auf „die Der der Aiſe tete ung den g! 8 Freitag, 22. Mai 1931 Neue Mannheimer Zeitu 24 5 7 Mittag⸗Aus 8g 8— „„ deer N. 85— ö 829 Ab neute in Erst- Aufführung! Das neue, unvergleichliche Meisterwerk des Schöpfers von „Unter den Dächern von Paris““ Aus ons Clairs neuer Welterfolg! * Bearbeitet nach einer Komödie von G. Berr und M. Guillemaud Regle: RENE(IAI Der Film, 5 Die Hauptdarsteller: Annabeſſa, Rene Lefebre, Vanda Sröville u. a. Unvergleichlich ist der Schwung, der Elan, die Leichfigkeit, der göttliche Humor, die köstliche Satyre, die Rene Clair 8 neuem Tonfilm eigen ist. Niemand darf dieses entzückende, von wundervoller Musik begleitete Lustspiel versäumen, in dem ein Das auserlesene Doppel- Programm: Richard Eichberg's grofser Kriminal- und Revue- Tonfim Londons Nachtleben 0 0. Attꝛallioa in Nachill ab Eine Sittenstudie aus den Bezirken der Außenseiter der Gesellschaft der unerhörien szenischen Effekie, der höchsfen Spannung, der größen Ueberraschungen, des bezwingenden Tempos! 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Nora Landerich He e Sterler in dem eindrucksvollen TON FILN wei Ein Hoteldirektor Ein Standesbeamter Ein Fremdenführer Ein Zimmermädchen Ein Oberkellner Hugo Voisin Karl Mang Albert Weig Gertrud Walker Hans Karasek Fritz Bartling Walther Friedmann Ludwig Schultz und wo bleiben 5 Sechs Manager Christian Könker 4 Hans Schmidt-Römer Albert Weig 8 Menschen! Nach dem vielgelesenen Roman von Ri c h. Vos s. Hierzu: Der tolle Ozsanflisger ine heiter-sensationelle Geschichte in 5 Akten mit Clenn Tron Beginn: Wo..15 Uhr So, und Feiertags 4 Uhr f Neues Theater im Rosengarten 5 Freitag, den 22. Mai 1931 5 85 Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes Abt 11—12, 1920, 8739, 4648, 727, 7778 85, 89.91, 96—97, 99, 201202, 211213, 221, 231 284285. 236237, 241242, 251252, 261262 , 281, 291292, 311, 321, 331, 801806, 810: Man kann nie wissen Komsdie von Bernard Shaw Inszenierung: Gerhard Storz 5 Anklang 20 Uhr Ende 22.185 Uhr Personen g l buabtäts-Tach buchen in we Luakrosfrolkarte 2 7777 7 Frau Clandon Lene Blanken eld S Vorzugskarten haben Gültigkeit Storia Eva Fiebig 1550 3 Holly ihre Kinder Anna Usell Philip Bum Krüger Dr. Valentine, Zahnarrt Fergus Me Naughtan, N Schiftsreeder f e Comas, Rechtsanwalt Jusliztat Bohun Willy Birgel Hans Godeck Georg Köhler Hans Finohr eee, f Sie Körwen Gleser per Schrecken Muir noc diese Woctie Her seher! 28 700 Besuther erfreuten sich an Felix Bressart, erhält an der Kasse folgende Geschenke: V. Juwelier Cäsar Fesenmayer i vom Kaufhaus Hirschland von den Palast-Lichtspielen Anf. 4. 00, 6. 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