—ͤäͤ— — 5— — * 5 N 2 N 12 zuzüglich Zuſtellgebühr. 89 Luiſenſtraße 1. gezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, gronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. ſeue Mannheir Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.— 40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für Gerichtsſtand Mannheim. ittag⸗Ausgabe Mittwoch, Ein Petroleummonopol? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Juni. Während die Notverordnung noch ihren letzten Schliff erhält, iſt ein Punkt bis jetzt ſtrittig geblie⸗ ben. Es handelt ſich um die Hereinnahme der Ar⸗ heitszeitverkürzzung in das Sanierungs⸗ rogramm, gegen die nicht nur der ſtellvertretende Miriſchaftsminiſter, ſondern auch der Fin anz⸗ Riniſter erhebliche Bedenken haben. Im Flnanzminiſterium befürchtet man nämlich, daß bei ber Durchführung dieſer Maßnahme breite Arbeiter- ſhichten unter die Lohnſteuer⸗Frei⸗ grenze kämen. Das aber würde einen nicht un⸗ hekrächtlichen Ausfall an Lohnſteuer zur Folge faben, der ſich in der Budgetaufſtellung höchſt un⸗ lebſam bemerkbar machen würde. Außerhalb des Rahmens der Notverordnung hat is Kabinett in den letzten Tagen auch über die Senkung des Brotpreiſes beraten. Die Be⸗ küuntgabe ſeiner Beſchlüſſe iſt gleichfalls mit dem Erlaß der Notverordnung zu erwarten. Der Reichslandbund beſchwört den Kanzler in einem Brief, von den geplanten Zollherabſetzungen bzuſehen. Auch ſonſt häufen ſich die Proteſte gegen die Notverordnung von allen Seiten. Eo übt am Vorahend der Tagung des Langnamen⸗ Vereins in Düſſeldorf der Reichs verband der deutſchen Induſtrie ſcharfe Kritik an den bis⸗ her bekannt gewordenen Beſtimmungen des Dekrets. Sein Haupteinwand gilt der Kriſenſteuer, her die man freilich ein abſchließendes Urteil erſt wrd fällen können, wenn man die genauen Staffe⸗ lungsſätze kennt. Daß ſie eine ungeheuerliche Be⸗ lütung gerade auch der mittleren Einkom⸗ men darſtellt, ergibt ſich ja ſchon aus der Tatſache, daß man nicht, wie urſprünglich angenommen, mit einem Ertrag von 400, ſondern ſogar von 600 Mil⸗ lionen rechnet, während aus der geſamten Be⸗ amtengehaltskürzung für das Reich knapp i Millionen herauskommen dürften. Der von einem engeren Ausſchuß der Deutſchen Wolkspartei ausgearbeitete Plan der Schaffung eines Petroleummonopols in Deutſchland, nit dem, wie erwähnt, die Fraktion ſelbſt ſich noch lücht beſchäftigt hat, wird im„Berliner Börſencou⸗ tier“ als kaum realiſierbar bezeichnet. Die Vor⸗ lüsſetzung für die Errichtung eines ſolchen Mono⸗ luls von dem das Reich einen Nutzen von 350 Mil⸗ lionen im Jahr haben ſoll, wäre die frei wil⸗ lige Mitwirkung der ausländiſchen Konzerne, und daran ſei, meint das Blatt, nicht zu denken. Die großen Auslandskonzerne hielten E hicht für möglich, die gewaltigen Kapitalien auf⸗ zubringen, die für die Uebernahme der geſamten Or⸗ Anlfation der Petroleumswirtſchaft in Deutſchland nölig wären. Heute Mittag abſchließende Kabineltsſitzung Berlin, 3. Juni. Das Reichskabinett hat in ſeiner Nachtſitzung, die unmittelbar an die Konferenz der Länderminiſter schloß, offenbar noch nicht alle Differenzpunkte gleichen können. Wenigſtens glaubt der„Vor⸗ Färts“ zu wiſſen, daß in der Streitfrage der Ar⸗ keltszeitverkürzung noch keine volle Verſtändigung iel ſe. Es hätte ſehr ernſte Ausein⸗ uberſetzungen über die 40 Stunden⸗ zoche gegeben. Der Reichsarbeitsminiſter Ste⸗ Arwald verlange eine allgemeine Ermächtigung ſübeſinmten Wirtſchaftsgruppen. Dieſe Beſchrän⸗ aug der Arbeitszeit einzuführen, ſei aber ſowohl berrn Trendelenburg wie auch dem Fi⸗ ſuiminiſter Dietrich auf ſtarken Wider⸗ bruch geſtoßen. Für heute mittag iſt eine letzte Kabinetts⸗ ung vorgeſehen, in der erſt der förmliche uſtimmungsbeſchluß zur Notverordnung gefaßt werden ſoll. auch die mit der Notverordnung e Kundgebung zur Repara⸗ nerd frage in ihrem Wortlaut fertig geſtellt 0 85 Erſt nach der heutigen Schlußberatung 1 Dr. Brüning dem Reichspräſidenten Bericht heiten. am ihm das Sanierungsprogramm unter⸗ tent Im übrigen bleibt es dabei, daß die Ver ⸗ 51 tigung am Ende dieſer, vielleicht Julgen 3 A n es e en Woche er⸗ b em„Vorwärts“ zufolge will das Kabinett im unenhang mit der Notverordnung eine wei⸗ 1 Hlachzeiti 5 g ſoll abſichtigte 3. Juni 1931 Vom Reichsverband der Induſtrie und vom Reichslandbund Meldung des Wolffbüros Leipzig, 3. Juni. In ſeiner im geſtrigen Abendblatt bereits mitge⸗ teilten programmatiſchen Rede führte der Abg. Breitſcheid u. a. noch aus: Wir haben unſere ganze bisherige Abwehr in erſter Linie auf die Fernhaltung der Nationalſozäalfſten von einer Beteiligung an der Regierung in Gemein⸗ ſchaft mit bürgerlichen Vertretern eingeſtellt. Un⸗ ſere Bemühungen waren von der Sorge diktiert, daß die Hitlerpartei, zur Mitarbeit berufen, ihren Ein⸗ fluß dazu benutzen würde, um die Demokratie zu unterminieren, um ſich in alle erreichbaren Poſten hineinzudrängen und ſo, wenn auch nicht ein rein faſziſtiſches, ſo doch ein mit faſziſtiſchen Ideen ſtark durchſetztes Staatsleben zu ſchaffen. Wenn man alſo unſere bisherige Politik für richtig hält, ſo ſehe ich in der ſtärkeren Betonung der Legalität durch die Nationalſozialiſten und den Koalitionsmöglichkeiten, die aus ihr erwachſen können, keinen Grund, neue Wege einzuſchlagen. Wir haben gewußt, daß unſer Verhalten bei den Arbeitern, die nicht feſt zu un⸗ ſerer Organiſation ſtehen, Bedenken ergeben könnte. Wir dürfen auch keinen Zweifel darüber laſſen, daß die Politik des Tolerierens und des Aus weichens von uns nicht um ihrer ſelbſt willen betrieben wird, daß wir in ihr nur eine harte und vorübergehende Notwendigkeit erblicken, daß wir das Kabinett Brüning nur am Leben erhalten, ſolange es entſchloſſen und imſtande iſt, die faſziſtiſchen Aſpira⸗ tionen abzuwehren. Wir müſſen uns und den anderen klar machen, daß die Politik, die wir ſeit dem November befolgt haben, ihre Grenze hat. Unſere Kritiker müſſen in allen Erörterungen ſagen, was geſchehen wird und geſchehen ſoll, wenn Brüning ſtürzt. Zum Schluß betonte Breitſcheid, daß trotz der Schwierigkeit der Tagesfragen es notwendig ſei, die ſozialiſtiſche Idee nicht zu kurz kommen zu laſſen. Das Bild des Zukunftsſtaates müſſe den Maſſen wieder mehr vor die Augen geführt werden. Die Demokratie müſſe ſich ſelber zu diſziplinieren imſtande und entſchloſſen ſein. Sie habe vor allem dafür Sorge zu tragen, daß wirklich feſte und ſtabile Mehrheiten zuſtande kämen. Wenn in dieſer Be⸗ ziehung eine Aenderung des Wahlſyſtems „Vorwärts“⸗Neferenzen für Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Juni. Im kommuniſtiſchen Lager herrſcht großer Jubel über den Uebertritt des früheren ſozial⸗ demokratiſchen Reichstagsabg. Jakobs⸗ hagen, der demonſtrativ gerade während des Leip⸗ ziger Parteitages erfolgte. Der„Vorwärts“ be⸗ eilt ſich mitzuteilen, daß Jakobshagen bei den letzten Reichstags⸗ wahlen wegen„mangelnder geiſtiger und moraliſcher Qualifikation“ von ſeinem pfäl⸗ ziſchen Heimatkreis nicht mehr als Kandidat aufgeſtellt worden ſei, daß er unmittelbar vor dem Ausſchluß geſtanden und ſich aus dieſer Situation durch einen Sprung zu den Kommuniſten gerettet habe. Wie Jakobshagen bei ſo mangelnder Eignung überhaupt in die Reichstagsfraktion hinein gelangen konnte, wird freilich ſchamhaft verſchwiegen. Aber auch die Deutſche Friedensgeſellſchaft möchte den Ueberläufer von den Rockſchößen abſchüt⸗ teln. Sie behauptet, es ſei nicht wahr, daß Jakobs⸗ hagen als Vorſtandsmitglied der Deutſchen Friedens⸗ geſellſchaft angehöre. Dem widerſpricht aber das Reichstagshandbuch von 1928, in dem Jakobshagen ſich ſelbſt als„Präſidialmitglied der Deut⸗ ſchen Friedensgeſellſchaft“ bezeichnet. Mene tekel Drahtbericht unſeres Berliner Büros a I Berlin, 2. Juni. Einer der Führer der radikalen Bauernbewegung in Schleswig⸗Holſtein, Bruno von Salomon, der neben Klaus Hein und anderen wirkt, iſt nun, ähnlich wie der frühere Reichswehroffizier Scheringer, beim Kommunismus gelandet. Er richtet an re 5 1 ben enkung der Miniſtergehälter vor⸗ diplomatiſch vorbereitet oder nicht vorbereitet wurde, Erfolg verſprechen ſollte, ſo dürfe die Sozialdemo⸗ kratie vor ihr nicht zurückſchrecken; wenn der Faſzis⸗ mus überwunden werden ſoll, ſoll auch nichts un⸗ verſucht bleiben, die Jugend umzuſtimmen und zu gewinnen.(Lebhafter Beifall.) Nach einer kurzen Pauſe erſtattete dann Reichstagsabg. Sollmann den Tätigkeitsbericht der Reichstagsfraktion. ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion Sollmann werde ſich dem ſions willen nicht entziehen. Doch werde ſie ſich niemals zu außenpolitiſchen nationaliſtiſchen Ex⸗ permimenten hergeben. Die deutſche Arbeiterpartei, zu der Millionen Menſchen gehören, die ein Glends⸗ leben führen, werden immer wieder im Einklang mit der Wirtſchaftslage den Ruf nach einer Löſung der Reparationsfrage erheben, die die internatio⸗ nalen Wirtſchaftsbeziehungen aufzubauen, ſtatt ſie zu verwüſten geeignet ſind. Die ſo erklärte wachſenden Revi⸗ Von außenpolitiſchen Fortſchritten zugunſten Deutſchlands iſt ſeit unſerem Regierungsaustritt nichts zu ſpüren. Von einer Ueberlegenheit der bürgerlichen Stgatskunſt iſt nichts zu bemerken. Die Art, wie die deutſch⸗öſterreichiſche Zollunion bildet kein Ruhmesblatt für die außenpolitiſchen Künſte der gegenwärtigen Regierung. Im geſamten deutſchen Arbeitervolk mache ſich eine tiefe Enttäuſchung über die Regie⸗ rung Brüning breit. Die Regierung möge ſich wicht darüber täuſchen, daß man mit kleinen Ent⸗ ſcheidungen der Kriſe nicht beikommen könne. Deutſch⸗ lands Wirtſchaft und ſeine internationale Lage er⸗ forderten vielmehr eine organiſierte Wirtſchaft und Produktion. Mit Sparmaßnahmen und Droſſelungen der Sozialpolitik ſei die Kriſe nicht zu beheben. Damit war der Uebergang zu der bevorſtehenden Notverordnung gefunden. In Bezug auf ſie forderte der Redner vom Parteitag für die ſozial⸗ demokratiſche Reichstagsfraktion die Freiheit des Handelns, denn ein gewiſſenhafter Politiker müſſe bei der ſchwierigen politſchen Lage die Not⸗ verordnung im Wortlaut kennen, ehe er Ent⸗ ſchetdungen treffen könne. Wie dieſe ausfallen wer⸗ gelungen. Während ſeines Starts ſtand im Weſten das Zentralkomitee der Kommuniſtiſchen Partei ein den, könne in dieſer Stunde noch niemand ſagen. einen SPO.⸗Abgeordneten Schreiben, in dem er zu dem jüngſt veröffentlichten kommuniſtiſchen„Bauernhilfsprogramm“ ſeine Zu⸗ ſtimmung ausdrückt und es als einen„Lichtſtrahl in das Dunkel des Bauernelends“ bezeichnet. Die Er⸗ klärung ſchließt mit dem Aufruf an die Arbeiter und Bauern, ſich zum gemeinſamen Kampf zu vereinigen. Die„Rote Fahne“, die dieſe Sympathiekund⸗ gebung natürlich mit Behagen veröffentlicht, ſchöpft aus ihr den Anſporn,„mit verzehnfachten Kräften aufs Land vorzuſtoßen und in jedes Bauernhaus das kommuniſtiſche Hilfsprogramm zu tragen.“ Es iſt bezeich⸗ nend für den Verzweiflungsgrad der aus ſo vielen tüchtigen Elementen zuſammengeſetzten radikaliſier⸗ ten Bauernſchaft Schleswig⸗Holſteins, daß ſie ihr einziges Heil jetzt nur noch beim Kommunis⸗ mus zu finden meint. Allerdings war vorauszu⸗ ſehen, daß die urſprünglich nationalſoziali⸗ ſtiſſch aufgezogene Bewegung der„ſchwarzen Fah⸗ nen“ zwangsläufig im Kommunismus enden würde. Segelflug Berlin Frankfurt(Oder)— Sturm⸗ flug vor dem Gewitter — Berlin, 2. Juni. Dem Darmſtädter Studenten Otto Fuchs, der am Montag abend den erſten kühnen Segelflug über Berlin ausgeführt hat, iſt heute ein Ueberlandflug nach Frankfurt a. d. Oder bereits das Gewitter, das ſich ſpäter über Berlin entlud. In 800 bis 1000 Meter Höhe fand Fuchs eine ſtarke nach Südoſten gerichtete Luftſtrömung. Er ließ ſich von dieſen aufwärts führenden Winden „mitnehmen“ und ſegelte in ſchnellem Fluge über Berlin hinweg faſt in direkter Richtung nach Frankfurt a. d. Oder mit einer Stundengeſchwin⸗ digkeit von teilweiſe 60 bis 70 Kilometern. In der Nähe der Kreuzung der Bahnſtrecke Frankfurt⸗ Oder—Küſtrin und der Berlin⸗Frankfurter Chauſſee 142. Jahrgang— Nr. 251 Proteſte gegen die Notverorönung Es iſt noch fraglich, ob die Arbeitszeitverkürzung von der Notverordnung vorgeſchrieben wird Kabineit und Sozialdemokratie Programmatiſche Kundgebungen auf dem ſozialdemokraliſchen Parteitag Der Papſt klagt Italjen an Von unſerm römiſchen Vertreter Ae Rom, 1. Juni. Zweimal hat Pius XI. geſprochen, ſehr deut⸗ lich und offen geſprochen.„Denn“— das hat der Papſt in ſeinen beiden Reden geſagt—„man kann das Leben von mir fordern, aber nicht das Schweigen.“ Und ſehr ernſt hat er angeklagt:„Nicht einen einzigen Tag haben wir gezögert, die unend⸗ liche Wohltat zu würdigen, die die Wiederherſtellung des Religionsunterrichts in den Schulen geweſen ist. Aber zu frühe hat man begonnen, mit der linken Hand zu zerſtören, was man mit der rechten aufbauen wollte.“ Auf der einen Seite hat man den Religions⸗ unterricht in die italieniſchen Schulen eingeführt, auf der andern Seite hat man alle katholiſchen Jugend⸗ organiſationen verboten. Die Papſtreden und das Verbot der katholiſchen Jugendorganiſationen— das ſind die erſten offi⸗ ziellen Aeußerungen der Parteien in dieſem Konflikt zwiſchen Italien und dem Vatikan. Sie ſind grund⸗ verſchiedener Natur. Der Papſt hat geklagt. Und angeklagt. Die italieniſche Regierung hat ge⸗ handelt. Sie hat die Jugendorganiſationen der Kirche verboten. Durch ein Rundſchreiben an die Präfekten. Die Oeffentlichkeit erfuhr erſt drei Tage nach dem Erlaß des Verbotes, alſo heute, davon, Und noch dazu in einer beſonderen, zurückhaltenden Form:„Aus den telegraphiſchen Berichten der Präfekten an den Innenminiſter geht hervor, daß der Befehl zur ſofortigen Auflöfung aller nicht zur faſziſtiſchen Partei und zur Balilla⸗Organiſation ge⸗ hörigen Jugendverbände überall ohne die geringſten Schwierigkeiten von ſtatten gegangen iſt.“ Es iſt alſo nicht von katholiſchen, ſondern nur von nicht⸗ faſziſtiſchen Verbänden die Rede. Mit keinem ein⸗ zigen Wort dürfen die Zeitungen dieſe Stefani⸗Mel⸗ dung kommentieren. Nur„Lavoro fasciſta“, die Zeitung, die in den letzten Wochen in der Polemik mit dem Vatikan führend war, enthält eine kurze Mitteilung der Redaktion, die beſagt, daß ſie„in An⸗ betracht der Ereigniſſe“ für heute die Polemik ein⸗ ſtelle,„weil wir die Arbeit der verantwortlichen Stellen nicht ſtören wollen.“ Im heutigen„Oſſervatore romano“, der als ein⸗ zige römiſche Zeitung den Text der Papſtrede ent⸗ hält— die nichtpäpſtlichen durften ihn nicht brin⸗ gen— findet ſich aber eine Note, die der des „Lavoro faſeiſta“ ſo ähnlich ſieht, daß dieſe Aehn⸗ lichkeit ohne Weiteres zu politiſchen Schlüſſen be⸗ rechtigt.„Infolge der Erklärungen des Heiligen Vaters“, ſo heißt es da,„unterbrechen wir für heute die Veröffentlichung der Gewalttaten, die an vielen Orten mit großem Schaden gegen katholiſche Ver⸗ bände und gegen Katholiken verübt worden find.“ Die beiden Blätter, die ſich in den letzten Tagen auf das heftigſte befehdet haben, ſchweigen alſo und warten ab, was die„verantwortlichen Stellen“ be⸗ ſchließen werden. Das iſt leider noch vollkommen unklar. Die ita⸗ lieniſche Regierung, die ja jedes Stück gedrucktes Papier kontrolliert, hat ohne Zweifel die Polemik, die zu dieſem ſchweren Konflikt geführt hat, gewollt. Aber bis zum letzten Augenblick vermied fie jede offizielle Stellungnahme: für das hochoffiziöſe „Giornale'Italia“ und für Muſſolinis perſönliches Organ, den Matländer„Popolo'Italia“ gab es bis zum Samstag überhaupt keinen Konflikt mit dem Vatikan. Und auch heute gibt es für dieſe Blät⸗ ter nur das Stefani⸗ Communiqué über die erfolgte Auflöſung der nicht⸗faſziſtiſchen Jugendverbände, Dieſe Auflöſung aber iſt ein Faktum, mit dem ver⸗ handelnde Parteien rechnen müſſen. Es iſt wenig wahrſcheinlich, daß die Regierung dieſe Auflöſung rückgängig macht: das wird ſie aus Preſtigegründen vermeiden. Sie hat deswegen aber auch nur die Jugendorganiſationen aufgelöſt und nicht die katho⸗ liſchen Männer⸗Verbände der ſogenannten„Azione cattolica.“ Seltſam! Denn gerade gegen die Männer⸗Ver⸗ bände hatten ſich die Angriffe der letzten Tage mit beſonderer Heftigkeit gerichtet. Die Männer⸗Ver⸗ bände— und nicht die Jugend⸗Organiſationen wurden beſchuldigt, ſich in die innere Politik gemiſcht und den Verſuch unternommen zu haben, die ehemalige Popolari⸗Partei des exilterten Don Sturzo, das ver⸗ botene Zentrum, wiederherzuſtellen. Ganz offenbar ſetzte er die Maſchine unbeſchädigt auf einer Wieſe auf. 5 f hat die italieniſche Regierung kein allzu ſthwer⸗ 2. Seite/ Nummer 251 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Juni 1931 wiegendes Faktum ſchaffen wollen. Der Pabſt hatte ſich ſo deutlich, ſo euergiſch vor die„Azione cattolica“ geſtellt, daß es ein Frontalangriff gegen die Kirche geweſen wäre, wenn man die geſamte„Azione“ ver⸗ boten hätte. Und dieſen Frontalangriff wollte Muſſolini vermeiden. Das zeigte die Form, in der die Zeitungspolemik geführt wurde: es war eine Teilpolemik, an der ſich die Regierungsblätter nicht beteiligten. Das zeigt dies Teilperbot. Der Faſzismus hatte den Eindruck, daß in einem Teil der katholiſchen Verbände gegen ihn konſpiriert werde; er ſchritt zu Gegenmaßnahmen. Aber er weiß ſehr gut, daß es für ihn ſinnlos, wenn nicht unmöglich iſt, auf die Dauer im Gegenſatz zur Kirche zu ſtehen. Man lebt und wirkt ſchließlich in einer Stadt— wenn ſie heute auch zwei Namen hat. Man muß miteinander auskommen, wie zwei Menſchen, die ein Zimmer miteinander teilen. Das verhindert zwar ernſte Aus⸗ einanderſetzungen nicht. Aber das erfordert, daß dieſe Auseinanderſetzungen nicht ewig dauern. Es muß eine Löſung geben! Daß eifrig an dieſer Löſung gearbeitet wird, zeigt ſehr deutlich die Tatſache, daß die Zeitungen ſchwei⸗ gen. Auf beiden Seiten. Dieſer Preſſefrieden iſt geſtern Abend in dem Geſpräch zwiſchen Muſſolini und dem Nuntius beſchloſſen worden. Er bedeutet keineswegs: der Konflikt iſt beendet. Aber er be⸗ deutet beſtimmt: wir wollen keine ſchärferen Gegen⸗ ſätze. Schon jetzt ſind dieſe Gegenſätze ſcharf genug. Für zwei Staaten, die zuſammen eine Hauptſtadt haben. — ̃ H— Die Zeitungsverleger an Hindenburg Der Verein Deutſcher Zeitungsverleger hat von ſeiner Wiener Tagung folgendes Telegramm an den Reichspräſidenten gerichtet: „Die in Wien aus allen Teilen des Deutſchen Reiches verſammelten Mitglieder des Vereins Deut⸗ ſcher Zeitungsverleger, Herausgeber der deutſchen Tageszeitungen, entbieten Ihnen, Herr Reichspräſi⸗ dent, ehrfurchtsvollen Gruß. Die Jahresverſamm⸗ lung, auf der 2500 reichsdeutſche Zeitungen durch ihre Führer und Delegierten vertreten ſind, findet zum erſten Male ſeit den 37 Jahren des Beſtehens der Vereinigung außerhalb der politiſchen Grenzen des Deutſchen Reiches, aber doch auf echt deutſchem Boden ſtatt. In der Wiener Tagung der deutſchen Zeitungsverleger ſpiegelt ſich aufs ſinnfältigſte die geſamtdeutſche öffentliche Meinung wider, die ge⸗ tragen iſt von dem unbeirrbaren Zuſam⸗ mengehörigkeitsgefühl der deutſchen Stämme. Dieſes Gefühl erfüllt mit einzigartiger Einmütigkeit alle Teile des ſonſt von Parteihader ſo ſehr zerriſſenen deutſchen Volkes. In Ihnen, hochverehrter Herr Reichspräſident, verehrt das deutſche Volk den über dem Meinungs⸗ ſtreit und den Parteien ſtehenden Führer, deſſen perſönliches, ehrfurchtgebietendes Vorbild gekenn⸗ zeichnet iſt durch das große Opfer für Volk und Reich, deſſen ganzes Sinnen und Trachten auf das Wohl und die Einigung des deutſchen Volkes ge⸗ richtet iſt. Der Verein Deutſcher Zeitungsverleger it ſich ſeiner verantwortungsvollen Aufgabe bewußt, durch Sammlung der in der deutſchen Preſſe leben⸗ digen geiſtigen Kräfte mitzuarbeiten an dem großen Einigungswerk.“ Der Reichspräſident hat hierauf, wie folgt, geantwortet: „Haben Sie vielen Dank für die freundliche Be⸗ grüßung von Ihrer Wiener Tagung, die ich herz⸗ lichſt erwidere. Mit beſonderer Befriedigung habe ich Ihre Verſicherung entgegengenommen, durch Samm⸗ lung der in der deutſchen Preſſe lebendigen geiſtigen Kräfte an dem großen Werk der Einigung der deutſchen Nation mitzuarbeiten. Ich wünſche Ihnen für Ihre weitere Arbeit von Herzen guten Erfolg.“ Axbeiter⸗Enklaſſungen im Sgargebiet Telegraphiſche Meldung Saarbrücken, 3. Juni. Die Generaldirektion der Bergwerke hat Bergarbeiterorganiſationen mitgeteilt, daß ſie be⸗ ſchloſſen hat, vom Monat Mai ab monatlich 500 Arbeiter zu entlaſſen, da ſich die Ab⸗ ſatzſchwierigkeiten vergrößert hätten und die Halden⸗ beſtände ſeit dem Februar um weitere 150 000 Ton⸗ nen geſtiegen ſeien. den Geſtern fand nun eine Beſprechung der Berg⸗ arbeitervertreter mit dem Generaldirektor ſtatt, in der der Generaldirektor mitteilte, daß im Monat Juni 890 Mann entlaſſen werden ſollten, davon 240 Saargänger. Die Organiſationsver⸗ treter wieſen u. a. auf die früheren Ueberſchüſſe der Bergverwaltung hin und darauf, daß Frankreich als Kohle einführendes Land mehr Saarkohlen abneh⸗ men müſſe, ſtatt Auslandskohle einzuführen. Nach mehrſtündigen Verhandlungen erklärte ſchließlich der Generaldirektor, daß man weitere Entlaſſungen vom 1. Juli ab erſt vornehmen wolle, wenn die Entwicklung der Lage ſich genauer überſehen laſſe. Kommuniſtiſcher Einfall ins Berliner Rathaus Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Juni. Geſtern iſt es, wie am Tage zuvor, wieder einem Trupp von etwa 20 kommuniſtiſchen Er⸗ werbsloſen gelungen, allen polizeilichen Vor⸗ ſichtsmaßnahmen zum Trotz ins Rathaus einzu⸗ dringen. Die„Deputierten“ begaben ſich in die Zim⸗ mer der Fraktionen und verlangten Eſſen, Kleidung und Durchführung des kommuniſtiſchen Arbeitspro⸗ gramms. Die Fraktionen der Wirtſchaftspartei, der Staatspartei und der Sozialdemokraten nahmen die Wünſche der Demonſtranten entgegen. Zu einem Zwiſchenfall kam es, wie der„Lok. Anz.“ berichtet, als ſie ohne Anmeldung in das Frak⸗ tionszimmer der Volkspartei gingen. Als ihnen die Tür gewieſen wurde, begannen ſie zu ſkandalieren und drohten mit Tätlichkeiten, wenn ihre Forderun⸗ gen nicht ſofort erfüllt würden. Die Rathausbeamten hatten alle Mühe, die Radaubrüder aus dem Rathaus zu entfernen, die mit der Drohung abzogen,„ſie wür⸗ den die Stadtväter aus dem Ratskeller holen“. * Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Juni. Bei der Beiſetzung der in Greifswald bei einem Sportfeſt tödlich verunglückten vier Berliner kam es geſtern abend zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei und Kommuniſten. In der Frank⸗ furter Allee wurde ein Schnellpatrouillenwagen der Schutzpolizei mit Steinen beworfen, ferner wurden aus der Menge mehrere Schüſſe auf die Beamten abgegeben. Die Beamten gaben zahl⸗ reiche Schreckſchüſſe ab, verletzt wurde niemand. Fünf Perſonen wurden zwangsgeſtellt. An einer anderen Stelle mußte die Poltzei mit dem Gummikuüppel gegen die Menge vorgehen, bie unaufhörlich„Nieder mit den Arbeitermördern“ rief und ebenfalls die Beamten mit Steinen bewarf. Erſt durch Einſetzen ſtarker Kräfte konnte die Ruhe in den Straßen wiederhergeſtellt werden. Ruſſen ſtalt Deutſche! Kommuniſtiſcher Terror Zeitſchrift eines der größten Angeſtellten⸗ verbände macht auf eine merkwürdige Perſonal⸗ Politik der„Derop“, Deutſche Vertriebsgeſellſchaft für Ruſſiſche Oel⸗Produkte, Aktiengeſellſchaft, auf⸗ merkſam.„ di Die Die„Derop“, die Vertriebsgeſellſchaft des bolſchewiſtiſchen Naphta⸗Export⸗Kartells, hat in ihrer Leitung Ruſſen, und ſie iſt neuerdings dazu über⸗ gegangen, auch die verſchiedenen Filialen in Deutſch⸗ land durch ruſſiſche kommuniſtiſche Leiter zu beſetzen. Außerdem verlangt die„Derop“ von ihren ſämtlichen Angeſtellten die Mitgliedſchaft zur Kom⸗ muniſtiſchen Partei. Angeſtellte, die dieſer Partei nicht angehören, find entlaſſen worden. Trotz der großen Arbeitsloſigleit in Deutſchland muß alſo hier mit angeſehen werden, daß deutſche Angeſtellte auf die Straße fliegen und an ihre Stelle ruſſiſche Kommuniſten kommen. Die„Derop“ hat bekanntlich in den letzten Jahren ſich ein Zapfſtellennetz geſchaffen und in Deutſchland neben ihrem Hauptſitz Berlin verſchiedene Filialen eingerichtet. Neben dem Vertrieb des ruſſiſchen Benzins durch ihre eigenen Organe bedient ſich die „Derop“ auch noch des Benzol andes, deſſen Benzin⸗Benzol⸗Gemiſch Prozent aus Bolſchewiki⸗Benzin beſteht. Badͤiſche Politik Aus dem Landtag Die nächſte Vollſitzung des Landtages fin⸗ det nicht am 10., ſondern am 11. Juni, nachmittags ½d Uhr ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die zweite Leſung des Geſetzentwurfs betreffend die Staatshaushaltsordnung. Dann kommt der große kommunalpolitiſche Antrag des Zentrums zur Be⸗ ratung. Weiter ſoll erledigt werden das Geſuch des 10. Kreiſes der Deutſchen Turnerſchaft(Baden) be⸗ treffend die Werbung zum Beitritt in Turn⸗, Sport⸗ und Jugendpflegevereine durch Geiſtliche und Lehrer ſowie die Eingabe der Mannheimer Bild⸗ hauer, die hierin auf ihre Notlage hinweiſen. Das Haus wird ſich weiterhin mit dem deutſch⸗ nationialen Antrag betr. Aufhebung der Sonntags⸗ ruhe am Verfaſſungstag beſchäftigen, desgleichen mit einem Geſuch der Landeszentrale zelhandels zur gleichen Sache. Schließlich kommen die förmlichen Anfragen des Zentrums und der Kom⸗ muniſten betreffs Arbeitsvermittlung nach Frank⸗ reich zur Begründung und Beantwortung. Man hofft, in zwei Sitzungen mit dem Penſum fertig zu werden, worauf die Sommerferien be⸗ ginnen ſollen. Auspuffgaſe als Agitations mittel Irrwege politiſcher Polemik Am 26. Mai wurde, wie bekannt, in Karlsruhe ein Nationalſozialiſt während eines Um⸗ zuges von Kommuniſten überfallen, mit Stockhieben vom Motorrad geſchlagen und hierbei ſo ſchwer verletzt, daß er kurz darauf ſtarb. Daß eine derartige Tat ſchärfſte Verurteilung verdient, braucht nicht beſonders geſagt zu werden. Aber es lohnt ſich, einiges zu der Art und Weiſe zu ſagen, mit der die nationalſozialiſtiſche Preſſe derartige Vorfälle für ihre demagogiſche Hetze den Staat und die Parteien, die ihm agitatoriſch aus zuſchlachten ſucht. Nachdem dieſe„Greueltat der roten Mordkom⸗ mune“ im„Führer“, dem„Badiſchen Kampfblatt für mationalſozialiſtiſche Politik und Kultur“, in rieſigen Lettern genügend angeprangert worden war, nach⸗ dem des langen und breiten geſagt worden war, daß der tote.⸗A.⸗Mann, heimtückiſch ermordet, helden⸗ naheſtehen, Dee 1 E e „Aral“ bekannt zu 60 des badiſchen Ein⸗ gegen AAA haft ſein Leben hingeopfert habe für Deutſchlands Größe und Zukunft, daß er gefallen ſei als kreuer Kämpfer einer heiligen Sache, daß er geſtorben ſei im Kampf gegen die Feinde deutſcher Art und deut⸗ ſchen Weſens, daß er eingehen werde in die un⸗ sterblichen Reihen derer, mit denen ſich der Name eines Leo Schlageter unauslöſchlich verknüpft uſm. brachte der„Führer“ in einem Extrablatt und n ſeiner Ausgabe vom 28. 5. 31 in fetter Ueberſchriſt die Nachricht:„Kommuniſten beſchießen den Leichenwagen des toten SA.⸗Mannes!“ Selbſ⸗ verſtändlich fehlte es nicht an einem entſprechenden Kommentar:„Das iſt das Ungeheuerlichſte, was menſchliche Phantaſie ſich vorſtellen kann. Ent⸗ ſprungene Tollhäufler können ſich nicht wahnſinniger gebärben, als das von Zentrum und Sozialdemotra⸗ tie gegen das erwachende Deutſchland aufgepeitſchte bolſchewiſtiſche Untermenſchentum. Nicht einmal die Toten werden von dieſen Hunden verſchont. Noth über den Sarg längſt Gemordeter knallen die Kugeln feiger Mordbanditen. Ein in ſeinem Schmerz tief gebeugter Vater iſt vor dieſen Beſtien in Menſchen⸗ geſtalt ſeines Lebens nicht mehr ſicher..“ uſw. Die fraglichen Schüſſe ſollen von einem„in ra⸗ ſender Fahrt daherkommenden Auto aus abgegeben“ worden, von den„Inſaſſen des Leichenwagens“ ſoll jedoch„niemand verletzt“ worden ſein. Nunmehr meldet der Deutſche Zeitungs⸗ dtenſt aus Offenburg, daß die Offenburger Krimi⸗ nalpolizei den ganzen Vorfall dahin geklärt habe, daß das geheimnisvolle Auto ein Lieferwagen aus Offenburg geweſen ſei, der beim Vorhei⸗ fahren Fehlzündungen gehabt habe, die von den Inſaſſen des Leichenwagens— von denen der„Führer“ übrigens verſichert, daß ſie im Leben ſchon manche Kugel hätten pfeifen hören— für Re⸗ volverſchüſſe gehalten worden ſein Man lernt nie aus, auch nicht auf dem Gebiet der politiſchen Methode. Das Karlsruher national⸗ ſozialiſtiſche Blättchen hat ſich daher bei der ganzen Sache wenigſtens ein Verdienſt erworben: Es hat bis jetzt noch niemand geahnt, daß ſelbſt exploſtve Auspuffgaſe noch wertvoll genug ſind, um für par⸗ Gallenmord im Juſtizpalaſt Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 3. Juni. Der Juſtizpalaſt von Kolmar war geſtern der Schauplatz eines blutigen Dramas. Der erſt 30 jäh⸗ rige Bezirksrichter Billing wurde von ſeiner Frau durch mehrere Revolverſchüſſe ge⸗ tötet. Die Ehe der Beiden war nicht glücklich, und Billing hatte ſich entſchloſſen, die Scheidungsklage einzureichen. Seine Frau wies es ab, zum Verföh⸗ nungstermin zu erſcheinen, der auf Dienstag vormit⸗ tag angeſetzt worden war. Statt deſſen drang ſte in das Arbeitszimmer ihres Gatten ein und richtete nach einer kurzen Auseinanderſetzung die Waffe gegen ihn, Billing hatte noch die Kraft, ſich in das Vorzimmer zu ſchleppen. Die Mörderin benutzte die allgemeine Aufregung, um den Inhalt einer Lyſolflaſche auszutrinken und wurde dann verhaftet. VLVetzte Meldungen Piccards Ballon in Augsburg — Augsburg, 2. Juni. Die Hülle des Piccard⸗ ſchen Ballons und die geborgenen Juſtrumente ſind heute nachmittag 5 Uhr, von der Bergungsmann⸗ ſchaft wohlverpackt, in der Riedingerſchen Ballon⸗ fabrik eingetroffen. Der Laſtwagen des Kraſftver⸗ kehrs Bayern war mit Tannengrün und Fähnchen reich geſchmückt. Verminderung der ſpaniſchen Marokko⸗Armee — Madrid, 2. Juni. Der Miniſterrat beſchloß eine vorläufige Reorganiſierung der ſpaniſchen Marokko⸗Armee, nach der dieſe Truppenteile um drei Generäle, 163 Offiziere, 234 Unteroffiziere und 5555 Mannſchaften vermindert werden, was eine Er⸗ ſparnis von mehr als 14 Millionen Peſetes bedeutet. Das Apfeltörtchen Dies iſt die wahre Geſchichte von einem friſch ge⸗ backenen Apfeltörtchen, das einem jungen Manne das Lebensglück rettete. Der junge Mann war nicht ſehr ſchön von An⸗ ſehen, aber mit einem guten Herzen. Er hatte eine Braut, ein liebes Mädchen mit hübſchem Geſicht, ziemlich viel Anſprüchen und wenig Gehirn, das gerade ausreichte zu begreifen, daß ein häßlicher, ſolider Mann ſich beſſer zum Heiraten eignet als ein hübſcher, aber unſolider. Dennoch beſaß ſie eine Schwäche für ſchöne Männer. Ihr Zimmer hing voll von Bildniſſen berühmter Filmſchauſpieler. Auf der Straße und in den Kaffeehäuſern blickte ſie gern nach ſtattlichen Herren, und da ſie ſelber hübſch war, blickten dieſe auch nach ihr, was ſie durchaus nicht unangenehm fand. Der junge Mann, der ſie heiraten ſollte, war im Grunde nicht eiferſüchtig, ſondern verſtändig, philoſophiſch veranlagt. Er gönnte ſeinem Turteltäubchen das Vergnügen, zu gucken und be⸗ guckt zu werden. 8 Dennoch gab es einen beſonders auffallenden Vertreter des männlichen Geſchlechts, der Franz aus dem Gleichmut brachte. Dieſer Jüngling, der des Abends regelmäßig in dem Kaffeehauſe ſaß, in das Franz oft mit ſeinem Mädchen ging, war ein Ado⸗ nis. Er gehörte zu den unwahrſcheinlich ſchönen Männern, die das Ideal der Frauen und das Aergernis der anderen Männer ſind. Vermutlich war er Verkäufer in einem Herrenartikelgeſchäft. Wenn Franz mit ſeiner Verlobten erſchien, dann pflegte ſie ſich ſofort zu vergewiſſern, ob der Adonis anweſend war. Dann wählte ſie ihren Platz ſo aus, daß ſie von Zeit zu Zeit einen ſchmachtenden Blick nach dem ſchönen Jüngling werfen konnte. Anfangs fand Franz dies nicht weiter ſchlimm, doch als er einmal während eines ernſten Geſprächs bemerkte, daß ihre Blicke immer wieder zu dem eſſen⸗ den Adonis abirrten und dieſer ſie etwas auffällig erwiderte, konnte er ſich nicht verſagen, ſie zur Rede zu ſtellen:„Findeſt Du das nicht ſelber kindiſch, Lisbeth?“ g Aber Lisbeth erwiderte gereizt:„Ich tue doch gar nichts.“ Darauf hatte ſie den ganzen Abend über ſchlechte Laune. Eines Tages ſaß der Adonis Nähe, etwas ſeitlich von ihnen. wieder in ihrer Seine Manieren waren nicht ganz ſo gepflegt wie ſein Aeußeres, denn er aß ziemlich haſtig und gierig. Doch das ſchien ſeinen Wert in den Augen ſeiner Anbeterin nicht herabzuſetzen, denn ſie warf ihm von Zeit zu Zeit immer wieder einen verſtohlenen Blick zu, und er zeigte ſich erkenntlich. Jetzt reichte ihm der Kellner den Nachtiſch, und dieſer beſtand aus Apfeltörtchen, ſchönen, knuſperigen Apfeltörtchen. Der Adonis nahm ſie auf ſeinen Teller und ſteckte das größte auf einmal in den Mund. Die Leckerbiſſen waren friſch vom Feuer ge⸗ bracht und ſehr heiß, man konnte ſagen: glühend, ziſchend heiß. Der ſchöne Mann ſpürte das ſofort, er fühlte es an Zunge, Zahnfleiſch und Gaumen. Er wurde rot, öffnete ängſtlich ſeinen Mund und ſuchte Luft einzuatmen. Franz hatte den Vorgang bemerkt und ſofort be⸗ griffen. Seine Verlobte ſah zufällig nicht hin, und ſo ſagte er beiläufig:„Ja, es iſt doch ein hübſcher Kerl.“ Dabei nickte er in die Richtung des Mannes, der gerade im Begriff ſtand, ſich ſelber lebend zu verbrennen. Lisbeth, einigermaßen erſtaunt, blickte ebenfalls hin, und man ſah ihren Schreck: Der Schöne war nicht wiederzuerkennen, er ſah blaurot aus, keuchte, und ſeine Augen ſchienen aus ihren Höhlen zu treten. Er hatte mit dem Mute der Verzweiflung das Tört⸗ chen durchgebiſſen, und ihm war, als ob der Schmelz ſeiner Zähne vor Hitze abblätterte. Das Mädchen ſah das alles, und der Schöne war ratlos. Er wäre am liebſten unter den Tiſch gekro⸗ chen oder fortgelaufen, aber er blieb in Todesangſt ſitzen, abſcheuliche Geſichter ſchneidend und den Mund immer wieder öffnend. a g Das Mädchen brach endlich in ein unbändiges Ge⸗ 9 8 aus, ein Lachen, das kein Ende zu nehmen ſchien. Ein Kellner brachte zwei Glas Waſſer, eins für das Mädchen, das ſich vor Lachen verſchluckte, und eins für den ſchönen Mann mit der verbrannten Mundhöhle. Vom nächſten Abend an aß der Adonis in einem anderen Kaffeehauſe, und Apfeltörtchen ſcheute er wie die Peſt. Franz aber bewahrte eine tiefgehende Vorliebe dafür, denn ſie hatten ihm ſein Lebensglück gerettet.„ Old Shatterhands Raritäten Auf den Mannheimer Gockelsmarkt blickt gegen⸗ wärtig ein Stück Wild⸗Weſt. Die A. Bender'ſche Buchhandlung(Inhaber: W. Effelberger) zeigt in einem ihrer Schaufenſter in O 5, 14 eine Aus⸗ ſtellung, die in engſter Beziehung zu den mit hinein⸗ gruppierten Karl May Bänden ſteht. Die durch und durch echten Stücke der Ausſtellung, gekrönt durch einen auf Leder gemalten Indianer⸗ kopf, ſtammen aus dem Karl May⸗Muſeum in Rade⸗ beul bei Dresden, bzw. aus dem dortigen Blockhaus Bärenfett. Zwar ſieht man nicht den berühmten Bärentöter Old Shatterhands, auch nicht ſeinen rätſelvollen Henryſtutzen; ſelbſt Winnetous Silber⸗ büchſe birgt ſich dem Blick. Aber dafür leben andere Raritäten aus dem Um⸗ kreis Old Shatterhands auf, kraftvolle Stücke aus Bereichen, in denen der Mann noch was wert war. Eiſenharte Fäuſte müſſen ſo ein Indianerlaſſo aus Rohhaut in die Hand nehmen oder den ſchrecklichen Tomahawk ſchwingen. Wind und Wetter haben an dem Trapperrock, der da liegt, furchtbar gezauſt, aber er hat ſtandgehalten, wenn er jetzt auch keinen kühnen Waldläufer mehr ſchützen darf. Waffen wie das Bowie⸗Meſſer, der Colt⸗Revolver, ergänzen die wilde Schau, die wieder einmal jene Luſt für Karl May erweckt, die man nie ganz ver⸗ liert. Wieder wird mancher, der vor dieſen Stücken verweilt, zum„Schatz im Silberſee“ oder zu den Winnetou⸗Bänden greifen, und wer ſie von der Jugend noch nicht kennt, darf ſie in dieſer Zeit, in der man im Freien leſen kann, zur Hand nehmen, — auch wenn mancher fragen wird: heut noch Karl May? Jawohl, er hat noch nie ernſtlich was ge⸗ ſchadet, auch wenn wir wiſſen, wer er war. Die Spielzeit des Mannheimer National⸗ theaters ſchließt am 11. Juli mit der Erſtaufführung der„Drei Musketiere“ von Benatzky. Mit dieſem Werk ſchließt ſich an die Spielzeit noch eine acht⸗ tägige Nachſciſon an. Die Spielzeit 1931/32 wird im Schauſpiel am Samstag, den 5. September mit einer Neuinſzenierung von Shakeſpeares „Sommernachtstraum“, in der Oper am 6. September mit einer Neuinſzenierung von Mo⸗ zarts„Don Giovanni“ eröffnet. Als nächſte Premiere des Schauſpiels geht am 9. Juni die Erſt⸗ aufführung von Corrinths„Sektion Rahn⸗ ſtetten“ unter Regie von Dr. Gerhard Storz in Szene. Die Berliner Barnowfki⸗Bühnen haben ſich, wie verlautet, entſchließen müſſen, bei der ſtädtiſchen Steuerverwaltung um Nachlaß der Luſt⸗ barkeitsſteuer vorſtellig zu werden, um die Schwie⸗ rigkeiten einer verſchärften Theaterkriſe zu über⸗ winden. Verhandlungen, um die Fortführung des Theaterbetriebes beider Bühnen in der kom⸗ menden Spielzeit ſicherzuſtellen, haben zu einen befriedigenden Ergebnis geführt. Emil Jannings wird in der nächſten Spielzeit im Theater in der Streſemannſtraße den Volponk von Ben Jonſon in der Bearbeitung von Stem Zweig ſpielen. Iſt das wirklich eine Rolle füt Jannings?) 5 Die Freilichtbühne bei Weiſenburg i. 8. t ihre Spielzeit mit einer Aufführung des„Zigel ner baron“ begonnen. Die Operette wurde pauſenlos und ohne Kuliſſe geſpielt und mit ſtarkem Beifall aufgenommen. Um die Geſamtleitung halt ſich Prof. Ludwig Fiſcher verdient gemacht, Dr r Kloiber dirigierte. Von den Mitwirkenden f vor allem der herrliche Zſupan Berthold Sterne von der Staatsoper in München zu erwähnen. 1. Mannheim bekannt durch ſein Gaſtſpiel als Gian 1 Schicchi.) ö Ein neues Drama,„Rotation“, von Hern Keſſer, wird, wie man uns ſchreibt, nach 151 1 furt a. M. mit einer geänderten Schlußfaſſung u. 1. zunächt am Mannheimer dee theater unter der Regte des Intendanten bert Maiſch und an den Städtiſchen nover zur Aufführung gebracht werden.— 9 Keſſer vollendet in dieſen Wochen eine nen ah ⸗ aktige Komödie mit dem Titel„Sonntag mittag.“ f 4 f 00 Won ber Hanbels⸗Gochſchule Mannheim, f ordentliche Profeſſor an der Handels Hoch Mannheim, Dr. Helmut Rühl, hat einen ordentlicher Profeſſor für Bürgerliches Recht et⸗ „ an die Untverſität Göttingen e“ * ters mi. u der jäh⸗ ener ge⸗ „und klage erſöh⸗ rmit⸗ ſie in nach i ihn. mmer meine ſche card⸗ ſind tann⸗ Hlon⸗ ftver⸗ nchen mee ſchloß iſchen Ant und e Er⸗ eten ächſte Erſt⸗ rhn⸗ ori C ſich, iſchen Luſt⸗ hwie⸗ über⸗ e Mittwoch, 3. Juni 1931 3. Seite/ Nummer 251 Bevölkerungsbewegung Nach der Vierteljahresüberſicht des ſtädtiſchen Slatiſtiſchen Amts war in den Monaten Januar bis März 1931 die Zahl der Lebendgeborenen mit 341 bzw. 337 und 392(383 bzw. 379 und 464) weit ge⸗ ringer als im Vorjahr, obwohl inzwiſchen doch eine erhebliche Vergrößerung der Gemarkung durch Ein⸗ gemeindungen ſtattgefunden hat. Läßt man die Lebendgeborenen der neueinverleibten Gemarkungs⸗ teile außer Anſatz, ſo ergibt ſich für das ganze Vier⸗ lelſahr eine Geſamtzahl der Lebendgeborenen von kur 1038(1226). Nach Abzug der Ortsfremden und aufs Jahr berechnet entſpricht dies einer Geburten⸗ häufigkeit von 14,41(17,08)%. Der in gleicher Weiſe berechnete Geburtenüberſchuß iſt weiter auf 960(7,29)% herabgeſunken. Genau gleichgeblieben it dagegen mit 473(473) die Zahl der Ehe⸗ ſchließungen, unter denen ſich diesmal verhält⸗ nismäßig ſehr viele, nämlich 45,8(38,5) Miſchehen befanden. Die Geſamtzahl der Sterbefälle hat 763 bzw. nach Abzug der Sterbfälle in den neuein⸗ gemeindeten Stadtteilen 743(670) betragen. Die Sterblichkeit war demnach mit 10,72(9,79)/ nicht unerheblich höher als im Vorjahr. Von den nachge⸗ wieſenen Todesurſachen forderten Krebs mit 88(67) Sterbfällen, ferner Lungenentzündung und Influenza mit 85(68) Todesfällen eine größere Zahl von Opfern, während an Tuberkuloſe aller Art nur wenig mehr, nämlich 61(58) Perſonen ſtarben. Auch die Sänglingsſterblichkeit war mit 115(9,4) ber Lebendgeborenen im Januar und 9,6(8,8) im Februar höher als 1930, ging dann aber im März ouf 94 9,0) zurück. Der Zuzug war mit 4292(4805) Perſonen ſchwächer als im Vorjahr, desgleichen aber auch der Wegzug mit bekanntem Ziel verzogener Perſonen mit 4225(4747); einſchließlich der mit unbe⸗ kauntem Ziel verzogenen Perſonen hat der Wegzug den Zuzug zweifellos überſtiegen. Umzüge von Haushaltungen kamen in der bedeutend erhöhten Zahl von 2408(1742) vor. Der Fremden ver⸗ kehr hat mit 31043(38346) den vorjährigen bei wei⸗ tem nicht erreicht. Wieviel von dieſer Abnahme auf die veränderte ſtatiſtiſche Erfaſſung kommt, muß dahingestellt bleiben. Vorbereitungen für das Feſt Schwerbeladene Fuhren mit Birkenbäumen ſcwanken durch die Stadt. Fronleichnam ſteht vor her Türe. An den Kirchen wird die grüne Laſt ab⸗ geladen. Aus dem unförmigen Bündel formen flinke Hände einen feſtlichen Schmuck. Portale berden umkränzt, Altäre geſchmückt. Ueberall iſt man mit den Vorarbeiten für das morgige Feſt be⸗ ſchäftigt. In all die Arbeit werden tauſend Wünſche helflochten, daß ſchon die äußerlichen Vorbedingungen für ein Gelingen des Feſtes gegeben ſein mögen. Men nicht alles täuſcht, werden dieſe Wünſche in Erfüllung gehen, die Wünſche von unzähligen gläu⸗ ligen Menſchen, die an dieſem Tage wieder ein Iffentliches Bekenntnis ablegen wollen.* Beſſerung der Wetterlage Was man geſtern ſchon vermutet hatte, iſt nun zur Tatſache geworden: die Wetterlage hat ſich grundlegend geändert. Aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach dürfte mit den geſtern niedergegangenen Regenſchauern das unzeitgemäße Aprilwetter ein Ende gefunden haben. Die Schlechtwetterwolken und auch die gewitterartigen Zuſammenballungen ind verſchwunden. Außerdem ſteht wieder eine Erwärmung bevor, ſodaß wir bald nicht mehr über das kühle Wetter zu klagen haben. Mit Beſtimmt⸗ Hit iſt damit zu rechnen, daß dem morgigen Fron⸗ kühnamstag das ſchöne Wetter beſchert ſein wird, dns man allgemein wünſcht.* * „ Raſcher Tod. Metzgermeiſter Ludwig Man n⸗ heimer, der geſtern nachmittag im Schlachthöfe weilte, wurde, als er ſich ins Schlachthof⸗Reſtaurant begab, um eine Taſſe Kaffee zu trinken, von einem dera ſchlag getroffen, der den Tod des tüchtigen Heſchäftsmannes zur Folge hatte. Jabeln Von Max Hayek Ein Band Nietzſche ſollte in die Bibliothek geſtellt werden. „Stellt mich nicht neben die Vielzuvielen!“ rief er entſchieden,“ ich bin zum Nachbarſein nicht ge⸗ ſhaffen! Die Bücher müſſen erſt noch geſchrieben berden, in deren Mitte ich ſtehen kann! Gebt mir ein glück Grund unter die Füße, aber neben mir und über mir will ich Freiheit!“ Und da stellten ſie den Band Nietzſche einſam aufs berſte Bücherbrett. Er hatte keinen Nachbar, er halte niemand, an den er ſich lehnen konnte, weder leben ſich noch über ſich. und da fiel er um. J* Der Dichter hatte ſoeben einen Roman vollendet, 15 8955 beſtimmt war, in endloſen Fortſetzungen 10 eduld der Leſer zu prüfen. Als er die aufge⸗ tete Papiermaſſe des Manuſkriptes vor ſich lie⸗ en hatte, ſchwebte ein Geiſt ins Zimmer, der zuver⸗ ſchtlich lächelte. Es war der Geiſt der Makulatur. ** bade kleue Vogel⸗Ei dachte an ſeine Zukunft und alte ich dieſe ganz herrlich aus. 1 werde ein Adler ſein und wolkenhoch flie⸗ 1 5 werde der Sonne immer näher kommen und lic em unendlichen Reich der Freiheit auf die ir⸗ 5 e Welt ſtolz hinabſchauen! Ich werde leben, wie 31 5 königlichen Vogel geziemt: groß, frei, ge⸗ 5 Oh, es wird wunderbar ſein!“ hic wußte nicht, dieſes kleine Vogel⸗Ei, daß ſein t bereits vorbeſtimmt war, noch ehe es aus⸗ alte wurde. Es umſchloß einen Spatzen, der in 15 Welt als Spatz unter Spatzen zu leben hatte niemals höher kam als bis zur Dachrinne. 3 15 Obſtbaum ſtand in reicher Blüte. Ungezählte e Sterne ſchimmerten an ſeinen Aeſten und uren— man ſah gar keine Blätter, alles war ein Uftender Bluſt. 5 dann fuhr ein Sturm daher und fegte die Ind n vom Baume, daß man vermeinte, es ſchneie. wenige Blüten nur blieben am Baume zurück. Brachmonat wird der Juni in den alten Kalen⸗ dern genannt, weil in dieſem Monat die„brach“ oder leer gelegenen Felder umgepflügt und wieder be⸗ baut wurden. Den römiſchen Namen Juni trägt er nach Juno, der Gemahlin Jupiters, oder auch nach dem erſten Konſul Lucius Junius Brutus. Was die Natur an Samen empfangen hat, das muß beſonders im Juni ſein Wachstum erhalten oder vollenden. Heißt es doch auch: Nun iſt die Erde recht von Gott gebenedeit, Nun iſt die rechte Kraut⸗, Saat⸗, Blu m⸗ und Wurzelzeit, Da jedes ſeine Kraft und ſeinen Saft erweiſt, Wofür es in der Welt bei Menſchen iſt gepreiſt. Nehmt darum ſelbige bei dieſer Zeit inacht, Denn es wird euch hierdurch viel Nutzen eingebracht. Hoch ſteht das Gras draußen auf den Wieſen, aber der Landmann möchte noch einige warme Ge⸗ witterregen, damit ſich die Kräfte der Kräuter und Gräſer noch erhöhen. Welche leibliche und geiſtige Erfriſchung bringt aber ein Gewitter nicht auch dem Menſchen! Der kühle„Schönwetterwind“ hat dann den Himmel blank gefegt, und ein neues Leben in der Natur ſetzt ein. Und erſt die ſchönen Abende und mondbeglänzten Zaubernächte mit ihrer klaren feierlichen Ruhe, von denen der Dichter ſingt: Wenn das Glühwürmchen ruhig Schwimmt in lauer Luft, Von friſch gemähter Wieſe Wehet des Heues Duft! Den„Lostagen“ im Juni legt der Bauers⸗ mann große Bedeutung bei denn nach dem Charakter einzelner dieſer Tage richtet ſich das Wetter in den kommenden Erntewochen. So iſt der Tag des hl. Medardus, der 8. Juni, ein kritiſcher Tag. Was St. Medardus für Wetter hält, Solch Wetter auch in die Ernte fällt. * Wie's wittert auf Medardustag, So bleibt's ſechs Wochen lang darnach. * Hat Medardus am Regen Behagen, Will er ihn auch in die Ernte jagen. *. Sankt Medardus keinen Regen trag, Es regnet ſonſt wohl 40 Tag Und mehr— wer's glauben mag. *. Macht Medardus naß, So regnet's ohn' Unterlaß. ... PPP VPJlVPVlVwVUwUVUUiiUiU((Cãõĩ³ WC(•oA(G G GT C CoC ä»VTVTPVbT0T0T0é7bT0é0é—o7b0b0é0ͤͤͤ é ö ob Kind lotgefahren Geſtern abend wurde der fünfjährige Heinz Oechsler, deſſen Eltern in der Großen Wallſtadt⸗ ſtraße wohnen, von einem Stuttgarter Laſtzug, der von der Großen Merzelſtraße nach der Großen Wall⸗ ſtadtſtraße einbiegen wollte, erfaßt und zu Boden ge⸗ worfen. Das rechte Vorderrad des Triebwagens ging dem Jungen über Bruſt und untere Geſichts⸗ hälfte, ſo daß der Tod auf der Stelle ein⸗ trat. Der Junge war im Begriff, nach Hauſe zu gehen. Es muß das Warnungsſignal des Laſtwagen⸗ führers, der vorſchriftsmäßig gefahren iſt, überhört haben. N * * Temperatur und Niederſchlagsmenge im erſten Vierteljahr 1931. Das erſte Vierteljahr von 1931 hat gegenüber 1930 einen empfindlichen Wärme⸗ ausfall gebracht, denn die durchſchnittliche Tages⸗ temperatur betrug im Januar 2,53(3,45), im Fe⸗ bruar 1,24(2,55) und im März 4,03(7,35) Grad. Wie 1930 war alſo auch 1931 der Februar kälter als der Januar, außerdem aber auch jeder Monat beträcht⸗ lich kälter als ſein Parallelmonat von 1930. Die ab⸗ Und aus dieſen Blüten wurden Früchte. Reife, ſüße Aepfel, gutes, feines würziges Obſt. „Ach“, ſtöhnte der Baum im Herbſt,„wenn nur damals der Sturm nicht gekommen wäre— wie viele, viele Früchte hätte ich getragen— ich wäre ein Wunderbaum geworden!“ Aber er wäre gar kein Wunderbaum geworden — er hatte nur die Kraft die Früchte zur rechten Reife zu bringen, die er wirklich zur Reife gebracht hatte. 5 Der Strauß war wieder einmal nervös, weil die Henne wegen eines winzigen Eies ſo viel gackerte. Er machte eine abfällige Bemerkung— leider ſo laut, daß die Henne ſie hörte. Redſelig wie ſie nun einmal iſt, blieb ſie ihm die Antwort nicht ſchuldig. „Spielen Sie ſich nicht ſo auf, Verehrteſter!“ rief ſie mit ſchneidender Ironie zu ihm hinauf.„Sie ſind doch nur ſo groß, weil ich ſo klein bin!“ Der Strauß ſagte ihr:„Beruhigen Sie ſich— Sie wären auch klein, wenn Sie groß wären!“ * Ein Hühnergeier lebte einmal zwei Tage lang auf einem Hühnerhof und fraß kein einziges Huhn. Es koſtete ihn große Ueberwindung. Als man einer alten Henne den Tatbeſtand mit⸗ teilte, ſagte ſie:„Das imponiert mir gar nicht! Ich habe ein Leben lang auf dem Hühnerhofe gelebt und habe noch niemals ein Huhn gefreſſen!“ Man erkennt aus dieſer Aeußerung, daß dieſe Henne eine Gans war. Niemand wird ihr Leiſtung ſchätzen. Aber der wackere Hühnergeier wird hoch⸗ kommen. Ja, es iſt möglich, daß er in ſeiner nächſten Inkarnation als Schaf erſcheinen darf. * Ein Kater hatte einige Zeit unter Löwen gelebt und war jetzt wieder unter ſeinesgleichen. „Ein unerträgliches Geſchlecht, dieſe Löwen!“ er⸗ zählte er. „Aber ſie ſind ja von unſerem Geſchlecht!“ ſagten die Kater. „Gewiß, aber ſie übertreiben unſere Eigenſchaften zu ſtark. Und das macht ſie für uns unerträglich!“ * Der Prinz machte ſich auf, um die Prinzeſſin zu befreien, die, wie es hieß, ein Drache ſchon lange Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Was das Volk vom Brachmona b glaubt Die Heuernte k als das ländliche Hauptgeſchäft beherrſcht den Juni; deshalb wird auch der„Wetter⸗ frau“, der hl. Margaretha, am 10. Juni Beachtung geſchenkt. Hat Margaritt kei' Sonnenſchein, Dann kommt das Heu nie trocken ein. Auch der Tag darnach, der des hl. Barnabas, ſoll trocken ſein, ſonſt kommt das Sprichwort zur Geltung: Regnet's an Sankt Barnabas Schwimmen Trauben bis ins Faß. Der heilige Veit am 15 Juni iſt für die Wein⸗ gärtner auch von Bedeutung:„Wenn es am Tage von St. Vitus regnet, ſo geht die Hälfte der Trauben verloren.“ Oder;„Regnet es am Tage St. Vitus, ſo kann man die Trauben im Korbe zählen.“ Hier iſt Rückſicht genommen auf die Rebenblüte, die bei ſchöner Witterung ein gutes Verblühen zeitigt. Endlich der Johannistag: Vor Johanni— hörſte! Lobe keine Gerſte! d Vor Johanni bitt um Regen, Nachher kommt er ungelegen. Denn ſchon beginnt das Korn abzuſtehen: Peter und Paul(29. Juni) Macht dem Korn die Wurzel faul. E Peter⸗Paul purzel, Bricht dem Korn die Wurzel. Dem Juni widmet der Bauersmann auch ſchöne allgemeine Regeln: Gibt's im Juni Donnerwetter, Wird auch das Getreide fetter. d Nordwinde im Juni wehen Korn und Wein Ins Land herein. ** Brachmonat naß,— leert Scheuern und Faß. de Iſt der Brachmonat warm und naß Füllet Scheuer ſich und Faß. **. Wer nicht geht mit dem Rechen, Wenn die Fliegen und Bremſen ſtechen, Muß im Winter gehen mit dem Strohſeil Und fragen: Hat niemand Heu feil? Brachmonat warm, naß, kühl und trocken Zeit gefangen hielt. Der Prinz fand den Drachen, Gibt's was in die Milch zu brocken. ſolut niedrigſte Temperatur des ganzen Winters wurde am 9. Februar mit— 10,0 Grad verzeichnet, aber auch die niedrigſte Temperatur im März lag mit— 8,8(— 2,0) Grad weit unter der vorjährigen. Die monatliche Niederſchlagsmenge war im Januax mit 59,1(22,5) Millimeter für die Jahres⸗ zeit ungewöhnlich hoch, übertraf auch im Februar mit 30,0(22,8) Millimeter noch die letztjährige, um im März mit 11,7(88,8) Millimeter freilich weit hinter jener von 1930 zurückzubleiben. Der höchſte Rheinwaſſerſtand lag mit 499 bzw. 467 und im März ſogar 593 Zentimeter weit über jenem des Vorjahres(361 bzw. 246 und 293 Zentimeter). * Verſetzt wurde Verwaltungsinſpektor Steiert beim Bezirksamt Mannheim dürksamt Oberkirch. Franz zum Be⸗ Sonderabende im Seegers Stern⸗Kaffee im Ebertpark Unter der Aegide des Reichsverbandes zur Pflege des Geſellſchaftstanzes e. V. Berlin findet am heutigen Mitt⸗ woch in Seegers Stern⸗Kaffee im Ebertpark Lusd⸗ wigshafen das Tanzturnier um die Sommermeiſter⸗ ſchaft der Stadt Ludwigshafen ſtatt. Durch die Teilnahme namhafter Turnierpaare verſpricht dieſe Veranſtaltung etwas ganz beſonderes zu werden. Die Leitung hat Kurt Rudolf Weinlein. An Fronleichnam Srscheint keine Zeitung Für die Frühausgabe am Freitag um 6 Uhr bitten wir Anzeigen spätestens bis heute abend 6 Uhr aufgeben zu wollen. Veranſtaltungen Sängerreiſe Mannheimer Sängerkreis unternimmt vom 4. bis einſchließlich 7. Juni bei einer Beteiligung von 90 Perſonen ſeine dritte große Sängerreiſe, die diesmal noch Salzburg— Königſee— Schloß Herrenchiem⸗ ſee und über München zurück nach Mannheim führt. Die Abfahrt erfolgt am heutigen Mittwoch mit dem Nacht⸗ ſchnellzug 11 Uhr 0g über Stuttgart, Ulm, Augsburg, Mün⸗ chen nach Salzburg. Sofort nach Ankunft in Salzburg begibt ſich die Reiſegeſellſchaft zur Huldigung zum Mozar Denkmal. Am Nachmittag erfolgt mit der elektriſchen Boh ein Ausflug nach dem Luſtſchloß Hellabrunn. Am zwe Tag werden mit Geſellſchaftsauto Berchtesgaden— König⸗ ſee und Bad Reichenhall beſucht. Der dritte Tag führt die Reiſegeſellſchaft mit Schnellzug noch Prien zur Beſich⸗ tigung des bayeriſchen Königsſchloſſes Herrenchiemſee. Noch om gleichen Tage erfolgt die Weiterfahrt nach München. Der Reſt des dritten Tages und der vierte Tag ſind aus⸗ ſchließlich München gewidmet. Die Rückfahrt nach Mann⸗ heim wird Sonntag nacht mit dem Schnellzug 21 Uhr 50 angetreten. Mannheim an 4 Uhr 44. Der Die roten Huſaren in Mannheim Im Durlacher Hof ſind ſeit dem 1. Juni die roten Huſaren eingekehrt. Die Muſiker ſetzen ſich zumeiſt aus Rheinländern und Weſtfalen zuſammen, aus fünf Män⸗ nern und zwei Damen, von denen die eine, die zudem oft⸗ mals den Kapellmeiſter vertreten muß, große Aehnlichkeit mit der Weltmeiſterin im Florett, Helene Mayer, hat. Ueber den erſten Kapellmeiſter Worte zu verlieren, erübrigt ſich. Er beherrſcht die Inſtrumente genau ſo wie ſein Lieb⸗ lingsinſtrument, die Geige. Ueberhaupt iſt die neue Kapelle ſehr vielſeitig. Ihr Repertoire umfaßt die volkstümlichen Weiſen und die klaſſiſche Muſik genau ſo wie den Jazz. Vor allem beſitzen die einzelnen Mitglieder Temperament, was man beſonders bei einem der neueſten Schlager ſpüren konnte:„Laß mich einmal Deine Carmen ſein“, der mit wirklich ſüdlichem Rhythmus wiedergegeben wurde. Eine Klaſſe für ſich iſt auch der überaus vielſeitige Jazzſchläger. Beſondere Leiſtungen erbringt er auf dem ylophon, auf dem er ein Meiſter iſt. Uebrigens iſt die Kapelle in dem Stammhaus Durlacher Hof in P b jetzt ſo aufgeſtellt, daß ſie auch von dem Garten aus geſehen und beſſer gehört wer⸗ den kann. Es ſitzt ſich jetzt ſchön in dem Garten, der mit einer tadelloſen Regenſchutzanlage verſehen worden iſt. Jedenfalls ein idylliſches Plätzchen im brauſenden Getriebe der Großſtadt. 55 AND er zog ſein Schwert, erlegte den Drachen, befreite die Prinzeſſin, brachte ſie an den Königshof und hei⸗ ratete ſie. Er war eben ein richtiger Held. Nach etlichen Jahren ging ihm auf, daß er nicht die Prinzeſſin, ſondern den Drachen befreit habe N Die Sonne ſagte eines Morgens:„Ich will heute nur die Gerechten beſcheinen und wicht die Unge⸗ rechten. Denn dieſe ſind mein Licht nicht wert! Sie ſollen im Dunkel bleiben!“ Als Gott dieſe Worte hörte, nahm er der Sonne den Willen. Seither beſcheint ſie die Gerechten und die Unge⸗ rechten, wie es in der Schrift ſteht. de „Wie ſchön du im Lichte blühſt!“ ſagte der Menſch zur Blume. „Daß ich ſo ſchön im Lichte blühen kann,“ ant⸗ wortete ihm die Blume,„das verdanke ich der Häß⸗ lichkeit meiner Wurzel, die im Dunkel lebt!“ Das Guſtar Adolf⸗Jahr 1932 in Nürnberg. Im Jahre 1932 ſind in vielen Orten, durch die Guſtav Adolf in den Jahren 16301632 gekommen iſt, Feiern, Ausſtellungen u. oͤgl. geplant. Auch die Stadt Nürnberg beabſichtigt, das Gedächtnis des großen Schwedenkönigs im Jahre 1932 aus Anlaß der Ver⸗ teidigung Nürnbergs durch ihn gegen Wallenſtein (Schlacht bei der Alten Veſte Ende Auguſt 1632) zu⸗ ſammen mit den Städten Fürth und Zirndorf feſtlich zu begehen. Dabei iſt folgendes geplant: Guſtav Adolf⸗Ausſtellung im Germaniſchen National⸗ Muſeum(Ende Juli bis Mitte September), die den Geſamtzeitraum des 30jährigen Krieges, und insbe⸗ ſondere die Schwedenerinnerungen aus dieſer Zeit, umfaſſen ſoll; Ende Auguſt Feiern im Nürnberger Großen Rathausſaal und in der Bartholomäuskirche in Wöhrd, in welcher in den Jahren 16321634 eine große Anzahl ſchwediſcher Offiziere beigeſetzt wurde. Gelegentlich dieſer Feier wird vorausſichtlich auch eine vom ſchwediſchen Generalſtab geſtiftete Gedenk⸗ tafe enthüllt werden. Weitere Feiern ſollen dann noch in Fürth und ſpäter auch auf der Alten Veſte durchgeführt werden. Während des Spieljahres 1931/32 wird das Nürnberger Stadttheater Schillers ſteins Lager“, aufführen. Die Aufführungen wer⸗ den auch in Fürth und ſchließlich im Freien auf der Alten Veſte ſtattfinden. Außerdem wird vom Nürn⸗ berger Stadttheater noch das Guſtav Adolf⸗ Feſtſpiel von Otto Devrient aufgeführt wer⸗ den. Der Verein für klaſſiſchen Chorgeſang wird das Oratorium„Guſtav Adolf“ von Bruch in Nürn⸗ berg und gegebenenfalls auch in Fürth zur Auffüh⸗ rung bringen. Im Winterhalbjahr 1931/32 werden außerdem geſchichtliche Vorträge einſchlägi⸗ ger Art, zum Teil im Rahmen der ſtädtiſchen Volks⸗ hochſchule Nürnberg, abgehalten werden. „Sex appeal,„Haben Sie Ihre Frau wegen ihrer reizenden Grübchen geheiratet?“„Nein, wegen der Gruben vom Herrn Papa.“ Literatur *„Marſchieren— nicht träumen“. Roman von Emi t Belzner.(Gebr. Enoch⸗Verlag in Hamburg.) Durch koſtſpielige Propaganda⸗Manöver werden allerlei höchſt mittelmäßige, zum Teil verlogene Kriegs⸗ und Nachkriegs⸗ Bücher zum Erfolg gepeiſcht. Die wirklich wertvollen Werke gehe ſtill ihren Weg zu Leſern, die ſich nicht ſo billig abſpeiſen laſſen.. Da iſt Emil Belzners unge⸗ ſchminktes Buch„Marſchieren— nicht träumen“. Da hören wir die Geſchichte des ehemaligen Majors Rit⸗ chard, dem es nicht gelingen will, ſeine Memoiren nieder⸗ zuſchreiben, weil er erkennen muß, daß die Wirklichkeit ſich immer dann in phantaſtiſche Bilder aufzulbſen be⸗ ginnt, wenn er ſie am ſicherſten glaubt greifen zu können. Der Kampf zwiſchen Dichtung und Wahrheit wird hier in neuen farbigen Szenen geſtaltet, und der Eu och⸗ Verlag macht ſich keiner Uebertreibung ſchuldig, wenn er das Belznerſche Buch als den„Abenteuer⸗Koman des geiſtigen Menſchen überhaupt“ bezeichnet...„Wiſſen Sie, lieber Belzner“, ſagte der Offizier eines Tages in plötz⸗ licher Aufwallung,„ich befinde mich auf dem Rückmevſch, ſeit vier Jahren. Seit ich verheiratet bin, wächſt in mir das Laſter der Erinnerung. In meinen Träumen, in meinen Liebkoſungen, in meinen Grobheiten, in meinem Büro, überall ſteht der Krieg...“ Und nun beginnb das Ringen einer demütigen Seele gegen die Dämonie dieſes Phantoms, von Belzner tiefinnerlich erkannt und in ſchar⸗ fer Belichtung ſichthar und fühlbar gemacht: ein zuckender Film menſchlicher Freuden und Torheiten, der manchmal ſtörend flimmert und die Klarheit der Worte durch ab⸗ ſichtsloſe Flecken beirrt. Abeg man gewinnt auch die kleinen Scharten lieb; denn über allem thront die Wahrheitsliebe. Wie ſie den Major Ritchard zum tragikomiſchen Sklanen ſeiner Vergangenheit macht, hebt ſie Belzner, feinen Freund und Dichter, hoch über das Heer der Senſations⸗ „Wallenſtein“, und zwar beſonders„Wallen⸗ ſchriftſteller hinaus. So bleibt denn nur zu hoffen, daß der Dichter ſich ͤͤurchſetzen möge— trotz ſeiner Ehrlichkeit. 4. Seite/ Nummer 251 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Tagung des Dtulſchen Landkreistuges Die diesjährige Tagung des Deutſchen Lan d⸗ kreistages in Mainz unter Vorſitz des Land⸗ rates Dr. von Achenbach verſammelte etwa 150 Vertreter der ländlichen Bezirksfürſorgeverbände aller deutſchen Länder zur Beſprechung des bren⸗ nenden Problems der Wohlfahrtserwerbs⸗ Ioſenfrage. Unter anderen waren anweſend als Vertreter der Reichsregierung der Präſident des Landesarbeitsamtes Heſſen, Dr. Eng ler, als Ver⸗ treter der heſſiſchen Landesregierung die Miniſter Leuſchner und Kirnberger, Provinzialdirek⸗ tor Dr. Wehner, Bürgermeiſter Maurer als Vertreter der Stadt Mainz, ferner die Reichstags⸗ abgeordneten Bockius⸗Mainz, Ritzel⸗Gießen, ſo⸗ wie der heſſiſche Landtagspräſident und eine große Anzahl heſſiſcher Landtagsabgeordneten. Nach Begrüßungsworten des Vorſitzenden Dr. non Achenbach, der unter lebhaftem Beifall der Verſammlung mitteilte, daß auch die Landkreiſe Danzigs vertreten ſeien, ergriff Präſident Dr. von Stempel das Wort zu einem Vortrag, in dem er die Pro⸗ bleme, die den Bezirksfürſorgeverbänden augen⸗ blicklich als die wichtigſten erſcheinen, umriß. Man habe bisher verſucht, auf dem Wege der Sparſam⸗ keit Mittel zu gewinnen, die zum Ausgleich der finanziellen Belaſtung durch die Wohlfahrtserwerbs⸗ loſenfürſorge nötig ſeien. Bei den Landkreiſen, die in ihrer Finanzgebarung immer ſehr vorſichtig ge⸗ weſen ſeien, ſei man nun am Ende der Spar⸗ ſamfkett angelangt. Weitere Sparſamkeits⸗ maßnahmen würden eine ſchwere Vernachläſſigung der von den Landkreiſen zu löſenden Aufgaben be⸗ deuten. Jetzt ſei der Augenblick gekommen, wo die Sorge um den deutſchen Menſchen höher ſtehen müſſe, als die Zahlung der Reparationen an das Ausland. Von der Senkung der völlig unerträg⸗ lichen Kriegstribute ſei letzten Endes die Arbeits⸗ möglichkeit der Kommunalverbände abhängig. Der Redner kam noch auf die Arbeiten der Brauns ⸗Kom⸗ miſſton zu ſprechen, von deren Ergebniſſen er ſich keine großen Vorteile für die Landkreiſe erhofft. Auch den kommenden Notverordnungen gegenüber äußerte er ſich ſehr ſkeptiſch. Sein Vortrag ſchloß mit der Aufforderung an die deutſchen Landkreis⸗ verbände, in der Hoffnung auf eine künftige Beſ⸗ ſerung— auch für die Frage der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſigkeit— den Willen zum Aufbau, zur Tat und zur Verantwortung in den deutſchen Land⸗ kreiſen wachzuhalten. Das Hauptreferat zu dem Thema„Arbeits⸗ loſenverſicherung und Fürſorge“ erſtattete Syndikus Dr. Cuba, Geſchäftsführer des Verbandes der ſächſiſchen Bezirksverbände in Dresden. Er behandelte die Frage unter dem Geſichtspunkt der finanziellen Lage der Landkreiſe, ſchöpfte bei ſeinen Ausführungen aus der Praxis und führte eine große Reihe intereſſanter Beiſpiele an, die die Auswirkungen der geſetzlichen Beſtimmungen in der praktiſchen Ausführung zeigen. Er legte dar, wie die Laſten der Kriſen⸗ und Wohlfahrtserwerbs⸗ loſenfürſorge vom Reiche und von der Reichsanſtalt ſyſtematiſch auf die Fürſorgeverbände hinüberge⸗ tragen worden ſeien. Dieſe Laſten ſeien auf die Dauer nicht zu tragen. Die gemeinſame Forderung der Spitzenverbände auf Zuſammenlegung der Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen⸗ und Kriſenfürſorge ſei die kön⸗ ſequente Fortentwicklung der alten Forderung nach Ausbau der Kriſenfürſorge. Neu ſei in erſter Linie die berechtigte Forderung nach Beteiligung der Län⸗ der. Der Zuſtand, daß das Riſiko einzig und allein auf Gemeinden und Gemeindeverbände gewälzt ſei, müſſe auf die Dauer zu einem finanziellen Zuſammenbruch der Gemeinden und Gemeindeverbände führen. Dieſer Zuſam⸗ menbruch ſei tatſächlich ſchon da. Er ſei nur noch nicht in ſeiner ganzen Größe in die Erſcheinung ge⸗ treten. Redner hält ein Ausmaß der Koſtenbeteili⸗ gung an der Reichsarbeitsloſenfürſorge durch die Gemeinden und Gemeindeverbände in der Höhe von 25 Prozent für untragbar, zumal die Reichs⸗ geſetzgebung bei der Erſchließung der Steuerquellen nicht darauf Bedacht genommen habe, den Bezirks⸗ verbänden die Mittel zur Verfügung zu ſtellen, die ſie augenblicklich haben müßten. Wenn nicht alsbald eine befriedigende Neuregelung komme, ſei der finanzielle Zuſammenbruch unvermeidlich. Eine Be⸗ teiligung des Reiches und der Länder an den Koſten der Arbeitsloſenfürſorge müſſe nachdrücklichſt ge⸗ fordert werden. Die Auswirkungen der in Ausſicht ſtehenden Notverordnungen, die eine Zuſammen⸗ legung der Kriſenfürſorge mit der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſenfürſorge bringen würden, hält der Redner für äußerſt ungünſtig für die Gemeinden und Gemeindeverbände. Im Anſchluß an die Vorträge wurde von Prä⸗ ſident Dr. von Stempel eine Entſchließung verleſen, die zum Ausdruck bringt, daß die bisher durchaus geſunde Finanzwirtſchaft der Landkreiſe aufs empfindlichſte getroffen und erſchüttert wurde durch die Laſten, die den Landkreiſen als Bezirks⸗ fürſorgeverbänden u. der ihnen obliegenden Betreuung der Wohlfahrtserwerbsloſen erwachſen. Die Ent⸗ ſchließung fordert, daß die unterſtützende Arbeits⸗ loſenhilfe mit möglichſter Beſchleunigung ſo umgeſtaltet wird, daß alle arbeitsfähigen Per⸗ ſonen außerhalb der öffentlichen Wohlfahrtspflege unterſtützt werden. Weiter beſagt die Entſchließang, daß künftige Sanierungmaßnahmen auf allen Ge⸗ bieten der Sozialverſicherung unter keinen Umſtänden zu Laſten der Fürſorgeverbände durchgeführt werden dürfen. In der anſchließenden Diskuſſion ſprachen je ein Delegierter aus Weſtfalen und aus Thüringen, worauf die Entſchließung einſtimmig angenommen wurde. Der heſſiſche Innenminiſter Leuſchner wies auf die Schickſalsverbundenheit der Gemeinden mit Reich und Ländern hin und betonte, daß nur durch gemeinſame Anſtrengungen aller beteiligten Körper⸗ ſchaften und Verbände ein Zuſammenbruch vermieden werden könne, In dem darauf folgenden nichtöffentlichen Teil der Tagung wurde als Ort der nächſten Verſamm⸗ lung Weimar beſtimmt. 777 ũ¶ õDDDddppffdVPPPPPPff C ã ¶ãõãõy¶ypönꝛ...... Lanoſtraßen⸗Miſſionar ſpricht über Maſſenelend Vor einigen Tagen berichteten wir über den Landſtraßenmiſſionar Prediger Schwarz, den Ge⸗ ſchäftsführer des Süddeutſchen evangeliſchen Hilfs⸗ vereins für Heimatloſe, wie er den reiſenden Hei⸗ matloſen auf der Landſtraße hilft. Geſtern abend hatte er zu einem Vortrag im alten Rathausſaal eingeladen, zu dem ſich faſt 200 Perſonen, Frauen und Männer, eingefunden hatten. Man ſah auch ſehr viele Schweſtern vom Diakoniſſenhaus. So oft wir Gelegenheit hatten, derartigen Vorträgen bei⸗ zuwohnen, konnten wir die gleiche Erfahrung machen: es ſind ſtets dieſelben Menſchen, die kommen. Die meiſten gehen leider gleichgültig an der Not anderer Menſchen vorbei. Das betonte auch der Prediger Schwarz in ſeinen Ausführungen. Er ſchilderte uns die verſchiedenen Kategorien der Landſtraßenbewohner. Zunächſt den Unverbeſſer⸗ lichen, auch Speckfäger oder Urkunde genannt, der ſich mit Leib und Seele dem romantiſchen Laud⸗ ſtraßenleben verſchrieben habe und ſich zu keiner Ar⸗ beit bewegen laſſe. Das ſei die Klaſſe der Menſchen, die ſchon vor der Kriegszeit die Straßen bevölker⸗ ten. Man könne hier nicht viel mehr tun, als ſie gänzlich vor der Verwilderung zu bewahren. Die zweite Kategorie ſeien die Gelegenheitsbettler, Menſchen, die in ihrem eigenen Wohnort in anderen Stadtteilen au den Türen klopfen, um eine milde Gabe betteln und ſich als armer Reiſender ausgeben. Man müſſe dieſen Leuten gegenüber vorſichtig ſein. Vor allem ſolle man ſich die Papiere zeigen laſſen, um die Gabe keinem Unwürdigen zu geben. Dann kam er auf die dritte Klaſſe der reiſenden Hand⸗ werksburſchen, den ehrlichen Wanderer, zu ſprechen, der meiſt durch ungünſtige Verhältniſſe, beſondere Um⸗ ſtände, zerrüttete Familien verhältniſſe, allzu lange dauernde Arbeitsloſigkeit, vielleicht auch durch irgend einen kleinen Fehltritt auf die Landſtraße geworſen wird. Gerade dieſe Menſchen machten das Gros der Landſtraßenbewohner aus. Nur allergrößte Not laſſe ſie au die Türen klopfen. Und da würden ſie meiſt abgewieſen, weil ſie zu ungepflegt und oft auch zu verlumpt ausſehen. Mangelndes Verſtändnis, allzu ſchroffe Behandlung durch die Behörden und Beamten haben ſie verbittert und unzugänglich ge⸗ macht. Einige Beiſpiele, die der Referent auführte, hewieſen deutlich, daß hier unbedingt und ſo ſchnell als möglich mit Hilfe eingeſetzt werden muß. Man müſſe es wie Vater Bodelſchwingh machen und auch dieſe Menſchen wie Brüder behandeln. In dem nächſten Teil ſeines Vortrages zeigte Prediger Schwarz einige Lichtbilder, die er auf der Landſtraße, vor Häuſern, vor Aſylen uſw. von den Heimatloſen aufgenommen hat und die ein erſchüt⸗ terndes Elend zeigten. Zu bedauern ſind die jungen Burſchen, die das Leben ſchon ſo früh heimatlos ge⸗ macht hat. R. B. Der Frauenbund der Deutſchen Kolouialgeſellſchaft, Abtetlung Mannheim⸗Ludwigshafen, veranſtaltete am Mon⸗ tag einen Tee nachmittag im Hauſe der erſten Vor⸗ ſitzenden. Frau Miſſionar Eiſenberg, die ſich für kurze Zeit in Deutſchland aufhält, erzählte ſehr intereſſant von Südweſtafrika. Es war ſelbſterlebtes aus 25jähriger Tätigkeit und beleuchtete ein ſchweres, aber auch ein ſchönes und reiches Leben. Schnell verflogen der Nach⸗ mittag, der mit dieſer Veranſtaltung die Sommerruhepauſe einleitete. Der nächſte Teenachmittag ſoll im Laufe des Oktober ſtattfinden. „Mein Bruder wurde in China ermordet“ Die aus Baſel ſtammende ledige Kontoriſtin Marie Bernauer, die vor Weihnachten v. J. aue der Strafhaft entlaſſen wurde, erzählte über⸗ all ihr Bruder ſei in China als Miſſionar ermordet worden. Sie müſſe daher jetzt Vor⸗ träge halten. Bei einem Geſchäftsmann in Heidel⸗ berg machte ſie von dieſer Redewendung auch Ge⸗ brauch und bemerkte ferner, daß ſie von einem Kaplan an ihn vorwieſen worden ſei. Er möge ihr eine Schreibmaſchine leihen, da ſie für einen Studenten eine Arbeit zu ſchreiben habe. Die erhaltene Schreibmaſchine bezeichnete ſie an anderer Stelle als ihr Eigentum und verpfändete ſie gegen ein Darlehen von 150 Mark, das ſie zur Regelung einer„Erbſchaft“ brauchte. Ein mit ihr in der gleichen Wohnung lebender Untermieter gab ihr auf ihre Anregung fünf Mark für ein Geſchenk an die Logiswirtin, die aber kein Geſchenk erhielt. Da⸗ gegen gab der Logisgenoſſe noch 50 Mark in bar und ein Sparkaſſenbuch, in dem noch 49.60 als Gut⸗ haben ſtanden. Das geſamte Geld wurde von der ſchwer lungenkranken Bernauer verbraucht. Sie machte Not geltend und beſtritt jede Betrugsabſicht. Daran ließen aber fünf Vorſtraſen wegen Eigen⸗ tumsdelikten Zweifel entſtehen. Das Schöffengericht Heidelberg verurteilte die Bernauer zu acht Monate Gefängnis, abzüglich 19 Tage Unterſuchungshaft. 12 D MAG] Su osten nur noch Einen äußerſt bitteren Nachgeſchmack hinterläßt trotz des erfreulichen Münchener Vorſtoßes, in dieſem Jahre die nun wieder zur Entſcheidung ſtehende Deutſche Meiſter⸗ ſchaft, für den ſüddeutſchen Verband. Nicht, weil die Haupt⸗ vertreter des Südens abermals die Segel vor den rivali⸗ ſierenden anderen Verbänden ſtreichen mußzen, ſondern weil es diesmal ganz offen zutage trat, daß die Abwickelung oder richtiger, die Geſtaltung der bedeutendſten deutſchen Fußballkämpfe von außen durch den DB. be einflußt wurden. Das mag ungehenerlich klingen, denn es iſt der ſchwerſte Vorwurf, der der oberſten deutſchen Fußballbehörd gemacht werden kann— aber er iſt durch die Tatſachen unwiderlegbar. Der Widerhall in der Preſſe beſtätigt dieſe Anſchauung. Dadurch haftet an der deutſchen Meiſterſchaft in dieſem Jahre ein Flecken, der reſtloſe An⸗ erkennung und Bewunderung an dem kommenden Titel⸗ träger, heiße er wie er wolle, nicht aufkommen laſſen kann. Die wackere Arbeit von 1860 München iſt dadurch nicht ge⸗ ſchmälert. War man noch geneigt, den Motiven des DB. materielle Intereſſen zum Vorwurf machen zu ſollen, ſo beſteht ſogar der unabweisbare Verdacht, daß er die Meiſterſchaft als ſolche zu Gunſten anderer Verbände zu beeinfluſſen ſtrebte. Der Fall Eintracht Frankfurt, die bekanntlich mit der Paragraphenpeitſche gezwungen wurde, in abſolut nicht kampffähigem Zuſtand ſchwerſte Spiele mit dicht aufeinander folgenden Reiſen durchſtehen zu müſſen, erhielt ſein verſchärftes Seitenbild mit einer ähnlichen Sache der Sp. Vg. Fürth, die gleichfalls hintereinander nach Leipzig und Berlin beordert wurde. Im Süden fanden nur zwei Spiele ſtatt. Es kann nur wiederholt werden, daß es hohe Zeit wird, dem Dy B. durch die Verbände, als die doch ſchließlich Hauptbeſtimmenden, in die Zügel zu fallen, ſoll die Deutſche Meiſterſchaft ferner noch als das angeſehen werden, was ſie uns ſelbſt und auch in den Augen des Auslandes iſt—, eine Intereſſe und Begeiſterung weckende Großkampfſerie, ein Ehrenangelegenheit der größten Amateur⸗Fußball⸗ organiſation der Welt. Die Größe und ideelle Schönheit der Deutſchen Meiſterſchaft können und wollen wir uns nicht nehmen laſſen. Zur Abwicklung der Meiſterſchaftskämpfe ſelbſt ſoll noch einmal wiederholt werden: Die Vermutung, daß die ſüddeutſche Vertretung dieſes Jahr einen beſonders ſchweren Stand und ſchwache Ausſicht haben werde, hat ſich nur zu ſehr beſtätigt; allerdings beſchleunigten die oben erwähnten, nicht ſcharf genug zu verurteilenden Vorgänge durch den D B. die Teilkataſtrophe. Es beſtätigte ſich die Anſchauung, daß Süddeutſchland ohne die einſtige Verſaſſung ſeiner Hauptwaffen Fürth und Nürnberg, kaum den wie⸗ dererſtarkten übrigen Hauptverbänden die Stange zu halten vermöge, da Fürth ſeit längerem deutliche Spuren ſeines Mannſchafſtsumbaues zeigte und Frankfurt ebenfalls ſchon in den ſüddeutſchen Schlußrunden verriet, daß die Kampf⸗ kraft des Vorjahres gleichfalls nicht mehr vorhanden war. Der Ausfall an Spielern(wie auch Bayern⸗München ähnlich betroffen wurde), ſchwächte die Schlagkraft unſerer Verbandsvertreter noch mehr und ſo mußte in der Zu⸗ ſammenwirkung aller Umſtände es eben kommen, wie es kam. Ein Lichtblick blieb: Die Hoffnung ſetzte ſich ſchließ⸗ lich auf 1860 München, das durch weniger ſchwere Spiele und verſpätetes Eingreifen ſchließlich allein übrig blieb und nun bis zum Entſcheidungsſpiel durchſtieß. Unfrei⸗ willige Hilfsſtellung leiſtete der DB. draſtiſcher und viel⸗ leicht auch ſorgloſer Weiſe bei der Abſolvierund dieſer weſentlich leichteren Hindernisbahn: Meiderich— Tennis Boruſſia,— Holſtein Kiel für Minchen 1860. Ueberraſchende Momente der Runden waren der unerwartete Ausfall des Sp. Cl. Dresden nach faſt ſicherſtehendem Sieg auf eigenem Feld gegen Hol⸗ ſtein Kiel das im Norden in der Verbandsmeiſterſchaft vom HSV. klar überflügelt worden, und dann der ſtarke Sieg Hertha⸗BSc. über Fürth. Der klare Sieg von 1860 be⸗ ſtätigte nur die richtige Geſamttaxierung von Holſtein Kiel. Die Härte liegt nun einmal bei den Süddeutſchen, die die laungwierigſten und ſchwerſten Verbandsſpiele von ſeher im Reich auszutragen hatten und ſo ſchon ſtark abgekämpft in die deutſchen Schlußrunden ohne fühlbare Pauſe ein⸗ treten müſſen. Hertha dagegen kann mit ſtark der halben Anzahl und dazu leichterer Verbandsſpiele mit geſammelter Energie und letzter Anſpannung in das Finale eingreifen. Die Ausſichten von Hertha und 1860 München. In der vormonatlichen Betrachtung wurde an dieſer Stelle auch die Vorausſage gemacht, daß Hertha und Holſtein Kiel dieſes Jahr zuſammen, nicht das Endſpiel beſtreiten werden. Auch Hertha wäre bei anderer Paarung und ein⸗ wandfreier Feſtlegung der Kampfplätze, dieſes Jahr wohl kaum ins Endſpiel gekommen. 1860, dem wir den vermut⸗ lich weiteſten Vorſtoß unter den drei ſüddeutſchen Ver⸗ tretern vorherſagten, hat unter allerdings günſtigen Um⸗ ſtänden die Runden überſtehen können und feſtigt ſo— wie ehemals Nürnberg— die Poſition der ſüddeutſchen Troſt⸗ rundenverfechter, da nun zum zweiten mal einer ihrer Teilnehmer ins Endſpiel kommt. Beſtimmt geht Hertha mit Sie ges bhewußtſein und größerer Sicherheit als ſonſt in den für ſie nachgerade zum Programm gewordenen Schlußkampf, da ſie hinter 1860 nicht den Gegner, wie hinter den ſeitherigen Titelbewerbern ſucht. Das mag nüch⸗ tern betrachte auch ſtimmen. Härte, geringere Abgekämpft⸗ heit und Erfahrung, ſtehen auf Seite der Berliner. Breu⸗ nigs Mannen beſtritten noch nie einen deutſchen Endkampf. Hertha iſt die erfolgreiche, zähe Mannſchaft des Verlänge⸗ rungskampfes. Bewahrt München ſeine Nerven und begeht nicht den taktiſchen Fehler, wie im Mannheimer Stadion gegen Ludwigshafen, iſt die Möglichkeit des Sieges be⸗ ſtimmt aber ehrenvolles Abſchneiden gegeben. Das Fazit der Meiſterſchaftsſchlußkämpfe kaun in der Hauptſache damit gezogen werden, daß die Spitzenmannſchaſten des ſüddeutſchen Verbandes große An⸗ ſtreugungen machen müſſen, ihr Mannſchaſtsmaterial wie⸗ der auf volle Höhe zu bringen, dem die inzwiſchen einge⸗ tretene moraliſche Einbuße in den beiden letzten Jahren, kann nur durch Zuſammenfaſſung aller Mittel und Kräfte in den kommenden Jahren wieder ausgeglichen werden. Süddeutſchland hat zur Zeit den ſchwerſten Kampf um ſeine ſo lange behauptete Hegemonie zu beſtehen, undes wird ge⸗ waltigen Einſatzes bedürfen, das einſtige Preſtige wieder zurückzuerobern. An dieſer Wahrheit ändert auch die günſtige Wendung in den diesjährigen Schlußtreffen durch 1860 nichts. August Müßle. Am den„Pokal der NM“ Heute(Mittwoch) abend 6 Uhr 30 findet, wie bereits ausführlich berichtet, dos Endſpiel um den„Pokal der NM“ zwiſchen Tu. pd Altrip und Fortuna Heddesheim auf dem Phönix Sportplatz bei der Uhlandſtraß e ſtatt. Wie aus der Mannſchafts⸗ Pen die Enlſcheidung um die Heulſche Fußballmemterſchgh Obs. 3 Mittwoch, 3. Juni 1981 ——-—B¼ę Aufſtellung zu erſehen war, treten beide Mannſchaſten ſtärkſter Beſetzung an. Altrip befindet ſich zur Zeit in ſehr guter Form, was beſonders der:9⸗Sieg über Phöni beweiſt. Heddesheim iſt als energiſche und ſpielſtorſt Mannſchaft bekannt, ſo daß ein inter eſſantes Spiel zu erwarten iſt. Da beide Vereine faſt die gleiche Spielstärke auſweiſen iſt diesmal eine Vorausſage kaum zu machen, der Ausgan Spiels iſt durchaus offen. Bei der fairen Spielchen er Mannſchoſten wird der Schiedsrichter keinen ſchihe⸗ ren Stand haben. Die Zuſchauer werden ein Spiel ſehen das dem von Vereinen der Bezirksliga wohl kaum nah. ſtehen wird. Deutſche Meiſterſchaften der Schwerathleten Der Deutſche Athletik⸗Sportverband von 1891 führt iy dieſem Jahre ſeine Meiſterſchaften in Ringen und ch wichtheben, die gleichzeitig als letzte Auswahl für J Angeles gelten, an ſechs verſchiedenen Orten nach folge dem Plane durch: 1 25.—26. Juli in Hamburg: Gewichtheben und Ringer im Mittelgewicht. 9 9. Auguft in Schweinfurt: Gewichtheben im Schwer gewicht und Ringen im Halbſchwergewicht. 15. und 16. Auguſt in Schonungen a..: Gewichtheben im Bantamgewicht, Ringen im Bantam⸗ und Schwir, gewicht. 10 N 15. und 16. Auguſt in Stutigart: Gewichtheben und gi gen im Leichtgewicht. 1 29. und 30. Auguſt in Auerbach(Vogtland): Gewiß heben im Federgewicht, Ringen im Federgewicht. 5. wud 6. Sept. in München: Gewichtheben im Hake ſchwergewicht, Ringen im Weltergewicht. in jeder Hinſicht — 5 Hoppegarten(2. Juni) 1. Graf Ferry⸗Rennen. Lehrlingsreiten, 800 9 Meter: 1. Schumanns Waſſerquelle(Heßler); 2. fort; 3. Ranogloſſe. Toto: 15. Platz: 20, 12. Ferne: ſchäftsfreund, Abſchied. 1 2. Berſuchs⸗Rennen der Stuten. Für Zweijährige, te 2. 155 kel Mork, 1000 Met.: 1. Graßditz' Symmetrie( buba; 3. Sintflut. Toto: 17. Platz: 12, 15, 55. Fe Aroma, Doppelwaiſe, Roſe of Jericho, Stamme sſaß Inſtanz, Befreiungsfeier, Prunella, Taubneſſel, Manftoßß, Rotkäppchen. f 3. Oſſian⸗Reunen. Ausgleich 2, Verkaufsrennep, 900 Mark, 2000 Meter: 1. Mydlinghovens Freiweg 2(Rae berger); 2. Tarnſchild: 3. Hella X. Trto: 18. Platz: 1 Ferner: Scapos, Stolzenfels. 4. Fels⸗Reunen. Für Dreijährige, 5200, 1600 Meter 1. S. A. v. Oppenheims Wolkenflug(Grabſth); 2. Geh 8. Prieſter, Toto: 16, Platz: 10, 11. Ferner: Nero, Helme 5. Verſuchsrennen der Hengſte und Wallache. Fir Zw, jährige, 2800, 1000 Meter: 1. Graditz' Lord Nel (Böhlke); 2. Don Ricardo; 3. Ingemar. Toto: 15. Paß 13, 21, 41. Ferner: Flugſchüler, Petulons, Tenor, h funkel, Gardejäger, Glanz, Pommernländer, Priane, Reiſemarſchall. 6. Grave and Gay⸗Reunen. Für oͤrei⸗ und 5 ret Pla Stuten, 5200 4, 1600 Meter: 1. v. Weinbergs (O. Schmidt]; 2. Clematis; 3. Thüringen. Toto; 70. 27, 25. Ferner: Teutſche, Filmenau. 7. Omen⸗Rennen. Ausgleich 3, für Dreijährige, 00 Mark, 1800 Meter: 1. Goetſchkes Hanſtein(Huguenin 2. Kamerad; 3. Frohwalt. Toto: 30. Platz: 17, 27, 92. Fer, ner: Götterſage, Süßkirſche, Flek, Nomos, Berenice, M. liſſe, Wotan, Bill. 1 Tages balencle: Mittwoch, 3. Juni Nationaltheater:„Die Zauberflöte“, Oper von Mozort, ſit den Bühnenvolksbund, Anſang 19,30 Uhr. 1 Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 15,30 Uhr Mannheim Worms— Gernsheim und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Liebe auf Befehl“.— Un; verſum:„Gaſſenhauer“.— Scala-The ate „Wiener Liebſchaften“.— Capitol:„Monte Carlo, — Gloria:„3 Tage Mjittelarreſt“.— u Theater:„Die Faſchingsfee“.— Schau bur „Aſchermittwoch“. 3 Üfa⸗Palaſt— Pfalzbau: eee Schauspiel 15 3 M. Alsberg und O. Heſſe, für den ühnenvolksduß 1 Anfang 20 Uhr. 7 Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 1013 uhr un 15—47 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr dune de. Sonderausſtellung:„Die Kurpfälziſche Savonnerie⸗ ani. faktur“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im 15 haus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittag von 1517 Uhr; Dienstags 1517 Uhr; Mittwochs F Uhr; Freitags 1719 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöff, net von 10—13 Uhr und 15417(ihr. Rhein Pegel 28. 30. 1. 2. 3. Reckar⸗Begel 30. 4 Baseeß 1,072 1001074 Scgufteringe 275 3 82 4 2c 2 e Wappen 18 80 99905 Fehl 377.854,10 4,15.90 Jagen, 181.69 Maxau.515,84 6,116.15 6,24 Heilbronn 080.82 b bs Mannheim.61.70 8,438.44 5,46 Plochingen 07800, Loud 00% 344 8%% Köln 9,00 2,963,008, 518.85 Waſſerwärme des Nhbeinest 15.0 Se, Chefredakteur: Kurt Fiſcher f Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner ⸗ 1 05 2„ 605 9 Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schö nfelder Gal u. Vermiſchtes: Willy Müller ⸗ Handelstell: Kurt ee A und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchalt— tellungen: Jakob Faude, fämtlich in Mafinheim 11 90 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer 99 G. mi. b.., Mannheim. R 1. Für unverlangte Belträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nu bel Rückporto 1 r 55 Stuhlverſtopfung. Ihre Folgen und ihre 1 filoſek 1 S 5 ſacht häufig Appel 1 tuhlperſtopfung dagen dg che Slörungen des n, befindens. Es iſt deshalb darauf zu achten, daß der S 1 R 1 2 13 zube 1 ohne unangenehme Nebenerſcheinungen wie Leibſchmeel. oder Uebelkeit hervorzurufen.* f 7 —.— a Ar r r * weisen Ausgang vielceig n ſchwe⸗ eL ſehen, im noß⸗ führt i und Gz. für z folge. Ringer 4 Sch ert ichtheben Schmit. 15 Rin: 7 m Halb. je, 9000 ueninß 52. Fer; ce, Mee 5— 2 2 1* Mittwoch, 3. Juni 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 251 — Kommunale Chronik 1 Die neue Baden⸗Badener Kurtaxe * Baden-Baden, 2. Juni. Die letzte Sitzung des Bürgerausſchuſſes, auf deren Tagesordnung als wichtigſter Punkt die neue Kurtaxeordnung ſtand, wurde von Oberbürger⸗ meiſter Elfner mit einer ausführlichen Begrün⸗ dung der Vorlage eingeleitet. Die hauptſächlichſte Aenderung iſt der Wegfall der Kurtaxe für die erſte Uebernachtung, was praktiſch die Befreiung eines zweitägigen Aufenthalts in Baden⸗Baden von der Kurtaxe bedeutet. Hiermit iſt allerdings eine Min⸗ dereinnahme an Kurtaxe von rund 20000 4 jähr⸗ lich verbunden, die durch eine Reihe anderer Aende⸗ rungen der Kurtaxeordnung wieder ausgeglichen wirb. Die Befreiung von der Kurtaxe tritt nur für ſolche Fremde ein, die eine Nacht bzw. zwei Tage mit einer Uebernachtung in Baden⸗Baden zubringen. Bei längerem Aufenthalt erfolgt die Berechnung der Kurtaxe einſchließlich der erſten Uebernachtung. Während bisher Fremde, die länger als zwei Monate ununterbrochen Kurtaxe bezahlt hatten, für die nächſten ſechs Monate befreit waren, ſoll künftig die Kurtaxe für Fremde, die innerhalb des Geſchäfts⸗ N jahres(1. April bis 31. März), mindeſtens zwei Monate Kurtaxe bezahlt haben, für die nächſten 7 ſechs Monate ihres Aufenthaltes um 20 Proz. bes jeweiligen Kurtaxebetrages ermäßigt werden. Im Verlaufe der recht lebhaften Debatte wies der Ober⸗ hürgermeiſter darauf hin, daß Baden⸗Baden im⸗ mer noch die billigſte Kurtaxe in ganz Deutſchland habe. Darauf wurde die neue Kurtaxeordnung mit Mehrheit angenommen und ebenſo der Neugeſtaltung des Kurausſchuſſes zuge⸗ ümmt. Das Kollegium genehmigte außerdem die Vornahme eines außerordentlichen Holz⸗ hiebes in Höhe von 15000 Mk. zur teilweiſen Deckung des durch Schneebruch und Windfall entſtan⸗ denen Einnahmeverluſtes des Waldes. Ein Notſchrei : Kaiſerslautern, 1. Juni. Der Stadtrat nahm einſtimmig folgenden Beſchluß an:„Es wird wenige deutſche Städte geben, bei denen ſich das fortgeſetzte Anſteigen der Zahl der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen u. Rückgang aller Steuer⸗ und Gebühreneinnahmen ſo kataſtrophal auswirken wie in Kaiſerslautern. Während noch vor zwei Jahren die Einnahmen aus Einkommen⸗ und Körperſchaftsüberweiſungen und Gemeindeumlagen den Reinzuſchußbedarf für Wohlfahrtspflege von 200 000 Mark überſtiegen haben, bleiben dieſe Ein⸗ nahmen heute hinter dem Zuſchußbedarf für Wohl⸗ fahrtspflege, der ſich um 500 000 Mark erhöht, um mehr als 700 000 Mark zurück. Das bedeutet alſo in zwei Jahren eine Geſamtverſchlechterung von 900 000 Mark. Dabei beträgt der Geſamtbetrag der Bürger⸗ ſteuer höchſtens 130 000 Mark. Der Haushaltsplan für 1930 konnte ſeiner Zeit nur dadurch zum Abgleich gebracht worden, daß 1 200 000 Mark an ſich notwen⸗ diger Ausgabenpoſitionen geſtrichen, ſämtliche Ge⸗ bühren um 20—40 v. H. erhöht und außerdem noch 900 000 Mark durch Anleihe abgedeckt wurden. Doch ſchon im Herbſt 1930 waren auch dieſe außergewöhn⸗ lichen Maßnahmen unzureichend. Der Stadtrat glaubte, die Verantwortung für eine weitere Be⸗ laſtung der Gemeinde nicht mehr tragen zu können, ſodaß die Regierung ſelbſt die Notverordnungs⸗ ſteuern einführen mußte. Nun ſahen wir uns erneut vor die Unmöglichkeit geſtellt, den Haushaltsplan für das Jahr 1931 trotz durchgreifender Einſparungen abzugleichen. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen ſtieg vom Auguſt 1930 bis 31. März 1931 von 1777 auf 2458 und beträgt zur Zeit mehr als 40 je 1000 der Einwohnerzahl, das iſt das vierfache des bayeriſchen Landes durchſchnitts. Dieſe Zahl wird in Kaiſers⸗ lautern aber mit der nächſten Zeit infolge Betriebs⸗ ſtillegungen noch ſtark zunehmen. Die Ueberwindung derartiger Schwierigkeiten geht offenſichtlich über die Kaiſerslauterns Kraft einer Gemeinde hinaus, was zum finan⸗ ziellen Zuſammenbruch führen kann, wenn Reich und Land einer ſolchen ſchickſalhaften Entwick⸗ lung, für die der Gemeinde nicht die Schuld zugeſcho⸗ ben werden kann, tatenlos gegenüberſtehen. Wir möchten deshalb mit allem Nachdruck die vom bayeri⸗ ſchen Städtebund am 8. ds. Mts. an den Landtag ge⸗ richtete Eingabe unterſtützen und dringend bitten, daß raſche und wirkſame Hilfsmaßnahmen durch⸗ geführt werden, bevor es zu ſpät iſt.“ Zwangseinführung der erhöhten Bierſteuer * Plankſtadt, 2. Juni. Der hieſige Gemeinderat hat die Einführung der erhöhten Bierſteuer im 1,5 fachen Betrage abgelehnt. Daraufhin iſt vom Ve⸗ zirksrat Mannheim mit Wirkung vom 1. Juni ob die notwendige Erhöhung angeordnet worden. Es beträgt demnach die Steuer je Hektoliter: Einfachbier .75/(bisher.50], Schankbier.62 1(bisher .75), Vollbier.50„(bisher 5), Starkbier 11.25 J(bisher.50). Die unmittelbare Folge wird nun eine weitere Erhöhung des Bierpreiſes ſein. * S. Bruchſal, 2. Juni. In der jüngſten Stadt⸗ ratsſitzung wurde von der Mitteilung der Staatsanwaltſchaft Kenntnis genommen, daß ein hieſiger Einwohner durch das Amtsgericht Bruchſal wegen Beleidigung eines ſtädtiſchen Fürſorgebeamten zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt wurde.— Die vom ſtädtiſchen Fürſorgeamt bekanntgegebenen Richtlinien für die Wohnungsfürſorge für minder⸗ bemittelte kinderreiche Familien wer⸗ den gebilligt.— Zur Beſeitigung der Hochwaſſer⸗ ſchäden an den Saalbachufern bei der Großen Brücke, an der Orbinſtraße und bei der Moltke⸗ ſtraßenbrücke, ferner am Annabach beim Schlachthof und beim Wehr an der Augartenſtraße werden dem Stadtbauamt die Mittel zur Verfügunggeſtellt. S. Untergrombach, 2. Juni. Zum erſten Mal ſeit den Neuwahlen im November 1930 trat der hieſige Bürgerausſchuß zuſammen. Als erſter Punkt wurde die Gemeinderechnung für 1929 erledigt., die mit 45 Ja⸗Stimmen gegen 6 Nein⸗Stimmen ange⸗ nommen wurde. Das Erfreulichſte jedoch iſt, daß die Umlage, die ſeither.30 Mark betrug, auf 96 Pfennig für 1931 ermäßigt werden wird. Ebenſo wurde der Voranſchlag für 1931 genehmigt. Kleine Mitteilungen Die Stadtgemeinde Waldshut ſchließt die Rechnung für das Jahr 1930 mit einem Fehlbetrag von 21000/ ab gegenüber 30 000% im Vorjahre. Im Hinblick auf die Finanzlage ſoll der Fehlbetrag auf die Voranſchläge der drei nächſten Jahre verteilt werden. Ein Ueberſchuß aus dem Rechnungsjahr 1929 und aus den am 31. März 1930 vollendeten außerordentlichen Unternehmun⸗ gen in Höhe von 6533/ ſoll zur Deckung von Mehrauf⸗ wendungen verwendet werden. Vom Verkehrsverein Hochſchwarzwald * Lenzkirch, 2. Juni. Im Rathausſaal fand die Hauptverſammlung des Verkehrsvereins„Hoch⸗ ſchwarzwald“ ſtatt. Sie war außerordentlich gut be⸗ ſucht. In ſeinem Geſchäftsbericht wies der Vor⸗ ſitzende Regierungsrat Frick⸗Neuſtadt darauf hin, daß der Verkehrsverein Hochſchwarzwald durch den Wiedereintritt von Titiſee, Hinterzarten und Alt⸗ Glashütten in den Verkehrsverband unter der Vor⸗ ausſetzung erfolgt ſei, daß bei Gemeinſchafts⸗ reklamen keine bindenden Verpflichtungen be⸗ ſtehen. Bürgermeiſter Dr. Hofner⸗ Freiburg be⸗ richtete, daß die Frage der Elektrifizierung der Höllentalbahn im Zuſammenhang mit der Elektrifizierung der Linie Stuttgart- Karls⸗ ruhe und Mannheim Baſel erfolgen ſolle. Den Bemühungen von Oberpoſtmeiſter Schnarren⸗ berger und Bahnvorſtand Kolb ſei es gelungen, einige Verbeſſerungen und beſſeres Wagenmaterial für die Höllentalbahn zu erhalten. Der Voranſchlag, der mit 1300/ bilanziert, wurde genehmigt. —— Leben mein lieber Mann, unser Bruder, Schwager und Onkel, Herr Stati besonderer Anzeige Plötzlich und unerwartet ist aus einem arbeitsreichen 5 treusorgender Vater, 5 Ludvig Mannheimer infolge eines Herzschlages uns entrissen worden. Mannheim(H 7, 38), den 2. Juni 1931. In tiefer Trauer: ö Trau Toni Mannbeimer und Minder Anfang Nr. 2000. Anl. Verüfentiichnngen der Stadt Mannheim Freitag früh auf der Freibank Kuhfleiſch. 12376 37 Samstag, den 6. Juni, erträgnis Heugras- Versteigerung. Das Domänenamt Heidelberg verſteigert am Sandhofen, Gaſthaus zum Adler, das Heugras⸗ von 25 Hektar Inſel, Gewann Trappengarten. vormittags 10 Uhr, in der Frieſenheimer Il Unterhal.-Abenden (Vortrag und Stud. von Sprachen) einige Damen u. Herren im Alter von 18—25 ge⸗ ſucht. Angebote unter 2 F 34 an die Gſchſt. * 8780 Wer mit einig. die . Herausg. ein. zeitgem. christl. Werkchens beſte Kapitalanlage. Gefl. Zuſchrift unter unterſtützt Mitteln Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 4. Juni, vorm. 10% Uhr im israel. Friedhof statt.— Von Kondolenzbesuchen bittet man Abstand zu nehmen. R D 87 an die Gſchſt. * 8827 Weißnäherin B2055 empfiehlt ſich i. Bett⸗ wäſche, Damen⸗ und Herrenhemden; auch Herrenhemden repar. Tel. 51492. Angeb. u. 5 Lölzle⸗ Domänenamt. 4 5 Von RM. 4259 glattes Rastzeren Durch eigene Anferti- gung v. Drahtgestellen und Lampenschirmen staunend billige Preise Lampen-Aager, J 3,4 Auch in 20 monatl. Raten über Gaswerk. G E 18 an die Geſch. Gottesdienſt- Ordnung Katholiſche Gemeinde Deunerstag, den 4. Inni(hl. Fronleichnamsfeſt). here Pfarrei(Jeſuitenkirche): Früh von.00 an Beicht⸗ 9 5 eit; 5 Frühmeſſe;.45,.30, 7 hl. Meſſen; s feier⸗ c leut. Hochamt, hierauf Prozeſfton; nach d. Prozeſſion hl. Meſſe; nachnt..30 feierl. levit. Veſper mit Segen: abends.30. mit Segen. Ei, Sebaſtiannskirche. Untere Pfarrei: 6 u..40 hl. Meſſe; 415 lebtt. Hochamt mit Segen, hierauf Aufſtellung zur Prozeſſion; 11.15 letzte hl. Meſſe; nachm. 3 feierl. Veſper: 70 Oktavandacht mit Segen. Neues Thereſien⸗Krankenhaus:.45 hl. Meſſe; 7 feierliches Hochamt mit Segen, abends.15 Fronleichnamsandacht. heilig⸗Geiſt⸗Rirche: Allgemeine Prozeſſion, beginnend von der Jeſuitenkirche aus;.30 hl. Meſſe;.15 hl. Meſſe: zelerit. Hochamt mit Segen; 11.30 letzte hl. Meſſe. Bei lechter Witterung Gottesdienſt wie an den Sonntagen; 2 eierl. Veſper m. Segen;.30 Oktavandacht m. Segen. Peterskirche: 6 Beichtgelegenheit,.15 Frühmeſſe;.00 levit Hochamt mit Ausſetzung u. Segen;.30 Fronleich⸗ namsprozeſſion, nach derſelben Singmeſſe;.30 Corporis⸗ Chriſtt⸗Bruderſchaftsandacht mit Ausſetzung und Segen; 780 Oktavandacht. een Aker 6 Frühmeſſe; 7 levit. Hochamt vor aus⸗ 85 tem Allerheiligſten; 11 hl. Meſſe;.30 Sakramentale üderſchaft,.30 Oktavandacht. 1 n⸗ſtirche Neckarſtadt⸗Weſt:.30 u. 6 hl. Meſſen mit a lung der hl. Kommunion;.30 feierlich. Hochamt; luelung zur Prozeſſion um.30 in der Nähe d. Markt⸗ 6. aßes.80 Fronleichnamsandacht;.30 Andacht m. Seg. Vonifatiuskirche:.30 Frühmeſſe; 6 hl. Meſſe;.45 lev. 97 mit Ausſetzung;.00 Abmarſch vom Platze der 8 andſchule zur Jeſuitenkirche zwecks Teilnahme an der 1 5 mamsprozſſion; 11.30 hl. Meſſe; abds..30 Fron⸗ chnamsandacht mit Prozeſſion, Tedeum und Segen. St. Joſef, Lindenhof: 6 hl. Meſſe;.30 hl. Meſſe; 7 feierl. levit. Hochamt mit Segen, anſchl. Aufſtellung zur Fron⸗ leichnamsprozeſſion; 11.30 hl. Meſſe; 2 feierliche Veſper mit Segen; 7 Oktav⸗Andacht mit Segen. St. Jakobuskirche Neckarau: 6 u..45 hl. Meſſen; 8 feierl. Hochamt, anſchl. Prozeſſion. Am 4. Altar findet die letzte hl. Meſſe ſtatt. Bei ſchlechter Witterung findet die Pro⸗ zeſſion in der Kirche ſtatt. Die letzte hl. Meſſe iſt dann um 11 Uhr; 2 Uhr Oktavandacht. St. Paul:.30 Frühmeſſe; 11.15 hl. Meſſe, Beteiligung an der Prozeſſion in Neckarau; nachm..30 Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft mit Segen. St. Franziskuskirche Waldhof:.30 Kommunionmeſſe;.30 hl. Meſſe in der Kapelle der Spiegelfabrik;.15 Fron⸗ leichnamshochamt vor der Kapelle der Spiegelfabrik, wo⸗ ran ſich die Prozeſſion anſchließt; 11 hl. Meſſe; 2 Sakram. Andacht;.30 Fronleichnamsabendandacht mit Segen. zahle nachweislich die Scheps, T 1, 10 Sber Poſtkarte genügt. u. kleine Transporte in tadelloſ. Ausführung. T 4, 5. Telephon 233 19 · leh höchſten Preiſe f. getrag. Herrenkleider Schuhe, Wäſche uſw. Telephon 325 88 Toepffchreipioung Djenstmann Engel 2¹¹3 St. Laurentiuskirche Käfertal: 6 Beichte;.30 Frühmeffe; 8 feierlich. Amt mit Ausſetzung, anſchließ. Prozeſſion bei Weide Witterung; 11 Schülergottesdienſt; 2 feierliche Zeſper; ab.30 Sakramentale Andacht. St. Bartholomäuskirche Sandhofen: 6 Frühmeſſe; 7 Sing⸗ meſſe;.30 feierl. Hochamt u. Prozeſſion; 2 feierl. Veſper. St. Autoniskirche Rheinau: 6 Beichtgelegenheit; 7 Früh⸗ meſſe; 9 levit. Hochamt, Prozeſſion, Tedeum und Segen; daran anſchließend Schülergottesdienſt; abends 8 Oktav⸗ andacht, Segen; darnach Beichtgelegenheit, ebenſo.30. St. Thereſia vom Kinde Jeſu Pfingſtberg⸗Hochſtätt, Secken⸗ heimer Station: Siehe Rheinau u. Seckenheim. In der Kapelle: 7 hl. Meſſe; abends 8 Oktav mit Segen. St. Aegidiuskirche Seckenheim:.30 Frühmeſſe;.30 Hoch⸗ amt mit Prozeſſion; 2 feierl. Veſper; 8 Oktavandacht. Freireligiöſe Gemeinde Fronleichnamstag, vorm. 10: Waldfeier, Prediger Dr. Karl Weiß über„Was uns der Fronleichnamstag erzählt“ bei der Blumenau(Käfertaler Wald). Abmarſch Endſtation Waldhof 9 Uhr. Kinderfeſt. ö Sohreibmaschinen s Wundervoll gebraucht, mit Garantie von RM. 95.- an. Verſch. Syſteme: Adler, Kappel, Torpedo, Continental Carl Friedmann Rich. Wagnerstr. 59, Fernrut 409 90 Schererei Dilles-Sohn J Ja, 7 N Kom me ins Haus! 0 Ac val Aauual, Kauf- Gesuche Motorrad Weißer von 198500 cem. in f bar zu kauf, geſucht. Aeidonschranz Angeb. m. Baufahr, cem⸗Inhalt u. Preis und Waſchkommode, erbet, u. O X 81 an Chaiſelongue. Matr. die Geſchäftsſt. 48821 u. Federbett m. Kiſſen zu kaufen geſucht. 885148842 2 Torffügel ob. Glasabſchluß,.50 m hoch und breit, ſowie 1 Schleifſtein zu kauf. geſucht. Angeb unter R M5 an die Geſchſt. Hobelbänke ebr., zu kaufen gef. ehr, Lerchenſtr. 11. B2146 Elektrische Waschmaschine Tel. 445 20. Wäschemangel gebraucht, zu kaufen geſucht. Holzwalzen können defekt ſein. Angeb. unter Q 8 76 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 8813 Anabenraaa gut erhalt., zu kaufen geſucht. Angeb. unter N F 79 an die Geſch. Detektor m. 2 Kopfhörer billig zu verk. evtl. Kopf⸗ hörer allein.* 8852 Traitteurſtr. 46, part. Gut erhalt.* 8709 Kinderkastenwagen neues Mod., bill. zu verkf. Lange Rötter⸗ ſtraße 78. Geberth. Filament gute Stadtlage(Zen⸗ tralheizg.) bei 10 000 Mark Anzahlung z u verkaufen. B17 Näheres unter F M Nr. 1525 durch Rudolf Moſſe. Mannheim. ca. 80100 Liter In⸗ halt, gebraucht, jedoch ſehr gut erhalt., geg. Kaſſa zu kauf. geſucht. (Miele oder Bayer Schaede bevorzugt.) bebrauchte Damenfrisjer foiletten auch Einzelteile, zu kauf. geſucht Angeb. unter Q A 59 an die Geſchäftsſtelle dieſes Haus, 5 Zimmer nebſt Zub., mit groß., ſchön angelegt. Gar⸗ ten, zu verkauf. Lage ſchön u. ruhig. Angeb. unter Q V 79 an die Tel. 590 66 Sandhofen. B215⁵50 Blattes erb.* 8772 Geſchäftsſtelle. 48817 Kein Brennen und Spannen mehr. Dichter, sahniger und—- glyzerinhaltiger Kaloderma· Rasierschaum erspart der Klinge die halbe Arbeit verhindert jede Hautreizung, pflegt die Haut, macht sie elastisch und widerstandsfähig. UNSERE GARANTIE: Wer Kaloderma-Rasierseife noch nicht kennt, mache von unserem folgenden Angebot Gebrauch: Kaufen Sie sich im nächsten einschlägigen Geschäft ein Stück Kaloderma- Rasierseife und gebrauchen Sie die Seiſe eine Woche lang. Wenn Sie nicht finden, daß es die beste Rasierseiſe ist. die Sie je benutzi haben. schicken Sie uns das gebrauch- te Stück ein. Wir vergüten Ihnen dann anstandslos und umgehend den vollen Preis sowie Ihre Portoauslagen. Stuck 65. in Aluminiumhulse 90 * Es gibt kein leichteres, schonenderes und nach- haltigeres Rasieren als mit Kaloderma-Rasierseiſe. * Ei N AsIEN SEIT Wel ASOHN KARILSRUAUE Mittwoch, 3. Juni 1931 12 Aus Baden er letzte Veteran von Plankſtadt beerdigt * Plaukſtadt, 2. Juni. Am letzten Donnerstag abend durcheilte die Trauerkunde die hieſige Ge⸗ meinde, daß der letzte hieſige Alt veteran von 1870/1, Herr Joſef Hübler, zur großen Ar⸗ mee gegangen iſt. Die Beerdigung fand nun am Samstag nachmittag ſtatt, wobei u. a. der Militär⸗ Verein dem Veteranen das letzte Geleite gab. Nach der Traueranſprache des Geiſtlichen und der letzten Ehrenſalve des Kriegervereins wurden Kränze nie⸗ dergelegt, wobei der lautere Charakter des Ver⸗ blichenen gerühmt wurde. Nun iſt der alte Soldat, der ſeinem Vaterlande von 1869—1887 in der Gar⸗ niſonſtadt zu Schwetzingen treu gedient hat, von allem Erdenleid erlöſt. Anbaufläche in Schriesheim * Schriesheim, 2. Juni. Nach der Anbauflächen⸗ erhebung für 1931 ſind auf hieſiger Gemarkung in dieſem Jahr feldmäßig angebaut: 90 ha Winter⸗ weizen, 10 ba Winterroggen, 100 ha Sommergerſte, 90 ha Hafer, 8 ha Mais, 1 ha Erbſen, 4 ha Speiſe⸗ bohnen, 2 ha Wicken, 20 ha Gemenge aus Hülſen⸗ früchte, 5 ha Frühkartoffel, 9 ha Spätkartof⸗ fel, 8 ha Zuckerrüben, 200 ha Runkelrüben, 6 ha Sonſtige Hackfrüchte, 2 ha Weißkohl, 2 ha Rot⸗ kohl, 3 ha Wirſingkohl, 2 ha Blumenkohl, 5 ha Ro⸗ ſenkohl, 1 ha grüne Erbſen, 3 ha grüne Bohnen, 1 ha Gurken, 72 ha Spargel, 1 ha Zwiebel, 2 ha To⸗ maten, 2 ha Spinat, 5 ha Erdbeeren, 16 ha Johan⸗ nis⸗, Stachel⸗ und Himbeeren, 1 ha Raps, 22 ha Tabak, i ha Hopfen, 5 ha Klee, 1 ha Luzern und 7 ha Sonſtige Futterpflanzen. Zum Konkurs der Ländlichen Wirtſchafts⸗ genoſſenſchaft * Ziegelhauſen, 2. Juni. Wie bekannt, ſind bei dem Konkurs der Ländlichen Wirtſchaftsgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. durch die frühere Verwaltung 20000 Mark Ver luſt entſtan⸗ den, die von den Mitgliedern getragen werden müſſen. Ein erheblicher Teil der Mitglieder iſt auch ſeiner Zahlungspflicht nachgekommen, ſodaß ſchon vor einigen Monaten eine 75prozentige Ab⸗ ſchlags verteilung an die Konkursgläubiger gemacht werden konnte. Der Einzug des Reſtes machte jedoch Schwierig⸗ keiten, ſodaß zu Zwangsmaßnahmen geſchrit⸗ ten werden mußte, die bisher im Intereſſe der Mit⸗ glieder vermieden wurden. Nach den ſtrengen Be⸗ stimmungen des Geſetzes beſtand keine andere Mög⸗ lichkeit als zu Zwangsvollſtreckungen zu ſchreiten, ſo ſchmerzlich dies für den Einzelnen auch iſt. Von un⸗ gefähr 120 Vollſtreckungen waren etwa 100 fruchtlos. Durch die ungewöhnlich vielen Ausfälle beſteht die Gefahr, daß der jetzt noch zu deckende Fehlbetrag erneut auf zahlungsfähige Mitglieder umgelegt wer⸗ den muß. Die meiſten zahlungsunfähigen Genoſ⸗ ſen find zur Zeit arbeitslos. Rechtsanwalt Kuſel geſtorben * Karlsruhe, 2. Juni. Der Vorſitzende des Karls⸗ ruher Anwaltsvereins, Rechtsanwalt Albert Ku⸗ ſel, iſt am Sonntag im Alter von 79 Jahren ge⸗ ſtorben. Rechtsanwalt Kuſel hat ſich um die ba⸗ diſche Rechtsanwaltſchaft große Verdienſte erwor⸗ ben. Er war Mitglied des Vorſtandes der badiſchen Anwaltskammer und Mitglied der Vertreterver⸗ ſammlung der deutſchen Anwaltſchaft. Mit dem Tode von Rechtsanwalt Kuſel verliert die badiſche An⸗ waltſchaft einen ihrer hervorragendſten Vertreter. * O Schwetzingen, 2. Juni Der in Pforzheim ab⸗ gehaltene Verbandstag des Verbandes Badiſcher Jugendherbergen hat Bürgermeiſter Dr. Traut⸗ mann in Würdigung ſeiner Verdienſte um die Er⸗ ſtellmng der Jugendherberge auf der Haide in Wall⸗ dürn einſtimmig zum Ehrenmitglied ernannt. — Trotz des ſchlechten Wetters beſuchten am Sonn⸗ tag 2100 Fremde unſeren Schloßgarten. Infolge des hohen Waſſerſtandes des Leimbaches mußte das Pumpwerk des Schloßgartens außer Betrieb geſetzt werden.— Umter den Schloßgartenſchwänen ſcheint Krieg ausgebrochen zu ſein. Wie verlautet, hat ein Schwan das Neſt einer„Nachbarfamilie“ itberfallen und dort fünf junge Schwäne getötet. Auch die Schwanenmutter, die ihre Jungen tapfer verteidigte, erlitt im Kampfe ſo ſchwere Verletzungen, Laß ſie einging. O Oftersheim, 2. Juni. In letzter Zeit ſind in Oftersheim wiederholt Gänſe und Hühner ge⸗ ſtohlen worden. Es iſt nunmehr gelungen, einen Dieb auf friſcher Tat zu erwiſchen und feſtzuneh⸗ men.— Auf dem Felde verunglückte Landwirt Fritz Seitz von hier dadurch, daß beim Kleeholen plötz⸗ lich das Pferd infolge eines Inſektenſtiches ſcheute und anzog. Ein Wagenrad drückte dem Landwirt Seitz ein Bein unterhalb des Oberſchenkels ab. Der Verletzte mußte in das Krankenhaus nach Heidelberg verbracht werden. * Waldhilsbach bei Neckargemünd, 2. Juni. Am kommenden Sonntag, nachmittags 2 Uhr, wird in Waldͤhilsbach das Denkmal zu Ehren der im Weltkriege gefallenen Söhne der Gemeinde feier⸗ lichſt eingeweiht. Der Feſtzug bewegt ſich durch den Ort zur Denkmalsanlage, wo nach Liedervor⸗ trägen und Anſprachen die Denkmalseinweihung erfolgt. D Tagungen in der Pfalz Verbandstag der pfälziſchen Frauenvereine —0— Ludwigshafen, 2. Juni. Die 31. Generalverſammlung des Verbandes pfäl⸗ ziſcher Frauenvereine wurde heute vormittag im Ver⸗ ſammlungsſaal des D. H. V. im Rheinblock zu Lud⸗ wigshafen abgehalten. Die Vorſitzende, Frau Har⸗ teneck, eröffnete die Tagung, worauf die Vorſitzende der Ludwigshafener Ortsgruppe, Studienrätin Freiin von Plotho, Worte der Begrüßung an die Delegierten richtete. Frau Harteneck erſtattete den Jahresbericht des Verbandes Sie wies darauf hin, daß der Verband an ſeinem geſtrigen 31. Geburtstage auf eine erfolgreiche Wirkſamkeit zurückblicken konnte. Aus der ſegensreichen ſozialen und charitativen Tä⸗ tigkeit der 20 Verbandsvereine erwähnte die Vor⸗ ſitzende die alljährlichen ſommerlichen Beför⸗ derungen erholungsbedürftiger Kinder nach Tutzing bei München, welche Reiſe allerdings in die⸗ ſem Jahre wegen Mangel an Mitteln ausfallen muß. Nach Entlaſtung der Kaſſiererim erſtatteten die Vorſitzenden der Ortsgruppen ihre Berichte. Er⸗ wähnenswert war beſonders der Bericht der Orts⸗ gruppe Zweibrücken, die eine eigene Vereinswoh⸗ nung mit einer Bücherei von 1300 Bänden einzu⸗ richten vermochte, ferner die ſoziale Fürſorge der Ortsgruppen Speyer, Pirmaſens, Ludwigshafen. Die Landauer Frauen haben allein 14000 Portionen Eſſen an Bedürftige ausgeteilt. Die bäuerlichen, in einem eigenen Verband zuſammengeſchloſſenen Ver⸗ eine ſind eifrig an der Arbeit auch das bäuerliche weibliche Element aufzuklären und fortzubilden. An die Frauen der Stadt wurde bei dieſer Ge⸗ legenheit erneut die Aufforderung gerichtet, nur deutſches Obſt, Gemüſe und landwirt⸗ ſchaftliche Erzeugniſſe auf dem Markt zu kaufen. Die Vorſtandswahl ergab die Wieder⸗ wahl der ſeitherigen Mitglieder durch Zuruf: 1. Vor⸗ ſitzende Frau Harteneck, 2. Vorſitzende Frau Rot h⸗ Zweibrücken, 3. Vorſitzende Frl. v. Plotho⸗ Ludwighafen, Schriftführerin Frau Mahla Landau, Rechnerin Herzog⸗Kaiſerslautern. Nach einem ge⸗ meinſamen Mittageſſen in der Reformgaſtſtätte des Vereins für Frauenintereſſen im gleichen Hauſe folgt heute nachmittag eine Beſichtigung des Kindergartens des Vereins für Frauenintereſſen, des Städt. Kinder⸗ tagesheims im Ebertpark und der Zentralwaſchküche der G. A. G. Ludwigshafen. Landesverband bayeriſcher Bezirke * Neuſiadt a.., 2. Juni Anläßlich der Tagung des Landesverbandes bayeriſcher Bezirke war geſtern abend im Hinden⸗ burgſaale des Saalbaues ein Begrüßungsabend in Form eines Weinabends arrangiert, an dem auch die Vorſtände des Deutſchen Landkreistages teilnahmen. Durch Pfälzer Mädels in Altpfälzer Tracht wurden, ün: Nummern verſ' der Wein⸗ ſorten des Jahrganges 1929 kredenzt. Begrüßungs⸗ worte ſprachen Oberregierungsrat Mayer im Na⸗ men des bayeriſchen Verbandes, Oberregierungs⸗ rat Lederle⸗⸗ Ludwigshafen für den Kreis Pfalz, Bürgermeiſter Baumann⸗Kaiſerslautern für den Bayeriſchen Städtetag, Bürgermeiſter Dr. Fort⸗ huber für die Stadt Naelſtadt, Oberregierungsrat Wenner für das Bezirksamt Neuſtadt a. H. Am Dienstag begann die Mitgliederverſammlung des Landesverbandes bazeriſcher Bezirke. Der Vor⸗ ſitzende, Oberregierungsrat Mayer, begrüßte die Gäſte, darunter den Regierungspräſidenten der Pfalz, Dr. Pfülf. Miniſterialrat Dr. Kollmann überbrachte die Grüße des bayeriſchen Staatsmini⸗ ſteriums des Innern. Regierungspräſident Dr. Pfülf wies in ſeiner Begrüßungsanſprache darauf hin, daß vor zwölf Jahren der berüchtigte Putſch des Dr. Haas durch die energiſche Haltung der pfälziſchen Bevölkerung abgeſchlagen wurde. Ober⸗ regierungsrat Mayer erſtattete ſodann den Tätig⸗ keitsbericht. Er ſprach davon, daß die Bezirke heute ſo geſtellt ſeien, daß man nur von einer wohlgeord⸗ neten Not ſprechen könne. Zu wünſchen wäre, daß die Regierung den Bezirken eine höhere Ausſchüt⸗ tung aus der Kraftfahrzeugſteuer zuwende, ſchon deshalb, weil die Bezirke heute ein doppelt ſo großes Straßennetz zu unterhalten hätten als früher... In der geſtrigen Ausſchußſitzung ſei be⸗ ſchloſſen worden, dieſen Wunſch der Staatsregierung in einer Eingabe kund zu tun. Weiter kam der Red⸗ ner auf die hohen Fürſorgelaſten zu ſprechen, die den Bezirken auferlegt worden ſeien, ohne ihnen gleichzeitig Deckung hierfür zu verſchaffen. Es folgte dann der erſte Vortrag durch Ober⸗ verwaltungsrat Mar x⸗Nürnberg über die Frage: „Soll und kann die Wandererfürſorge verwirklicht werden?“ Der zweite Vortrag, erſtattet von Be⸗ zirksamtmann Dr. Won has⸗Pfaffenhofen, behan⸗ delte das Thema:„Die bayeriſchen Bezirke vom Selbſtverwaltungsgeſetz bis zur großen Notverord⸗ nung“. Der letzte Vortrag über„Techniſch und wirt⸗ ſchaftlich einwandfreie Straßendecken“ wurde von Bezirksbaurat Bingemann⸗Ludwigshafen gehal⸗ ten. Als Ort der nächſten Tagung wurde Lin dau beſtimmt. Nachmittags waren Autofahrten nach Dei⸗ desheim und Wachenheim mit Beſuch der Weingüter und Beſichtigung der Kellereien. Um halb 5 Uhr trafen die Tagungsteilnehmer in Bad Dürkheim ein, wo im Kurgarten ein Konzert ſtattfand. Für Mittwoch ſind Autorundfahrten oͤurch die Südpfalz vorgeſehen. Späte Aufklärung eines Frauenmordes * Frankfurt a.., 2. Juni Durch einen Zufall gelang es der Polizei in Sprendlingen b. Offenbach M. hinter ein Ver⸗ brechen zu kommen. Es handelt ſich um die grauen⸗ hafte Bluttat eines Ehemanns, die in ihren Details noch nicht geklärt iſt. Der Arbeiter Fritz Baumgarten lernte vor einigen Jahren eine Polin kennen, in die er ſich verliebte und die er heiratete. Aber die Ehe war nicht glücklich. Die Ausländerin konnte ſich in die Verhältniſſe des kleinen heſſiſchen Städtchens nicht einfügen, ſoll auch unordentlich geweſen ſein. Die Nachbarn erlebten ſtändig Krach im Hauſe Baum⸗ garten.— Im Herbſt v. J. verſchwand die Frau plötzlich. Es iſt bezeichnend für die heutige Gleich⸗ gültigkeit, daß kaum jemand in Sprendlingen ſich für den Verbleib der jungen Frau näher intereſſierte. „Die Alt iſt mir ausgerückt!“ erklärte der Mann und das genügte. Die Sache kam in Vergeſſenheit, bis eine Schweſter Baumgartens vor etwa einem viertel Jahre ihr eigenes Kind umbrachte, in Haft genommen wurde und ſich er hängte. In einem hinterlaſſenen Briefe, der der Poli⸗ zei in die Hände fiel, machte ſie einwandfreie An⸗ gaben über einen Streit zwiſchen ihrem Bruder und deſſen verſchwundener Frau. Baumgarten habe ſeine Fautotgeſchlagen und im Garten ver⸗ ſcharrt. Sofort vorgenommene Grabungen er⸗ gaben die Wahrheit der Anzeige. Knapp einen halben Metet tief unter der Erde fand man den leicht ver⸗ weſten Körper der Frau. Der Ehemann leugnete zuerſt, wollte keine Ahnung haben wie ſeine eigene tote Frau in ſeinen Garten gekommen ſei, verwickelte ſich aber in Widerſprüthe und gab endlich zu, nach einem vorausgegangenen Streit im November vori⸗ gen Jahres ſeine Frau erſchlagen und verſchart zu haben. Er wurde ſofort in Haft genommen. & sch. Lützelſachſen bei Weinheim, 2. Juni. In unſerm Ort machte ſich infolge der andauernden Hitze der letzten Tage wieder eine recht beträchtliche Waſ⸗ ſerkalamität bemerkbar. Es muß daher ſehr ſparſam mit dem Waſſer umgegangen werden. Doch iſt zu hoffen, daß der Waſſermangel in nächſter Zeit behoben ſein wird. Schöffengericht Ludwigshafen Wegen Warenhausdiebſtahls verurteilt Die Ehefrau Karoline L. von Mannheim entwen⸗ dete am 10. Dezember 1930 im Warenhaus Tietz in Ludwigshafen a. Rh. zwei Damenröcke in Werte von 19.50„. Sie wurde von der Aufſichtsdame da⸗ bei ertappt, als ſie die Röcke unter ihrem Mantel verborgen hatte. Ihre Ausrede, daß ſie die Klei⸗ dungsſtücke nur anpaſſen wollte, war deshalb nicht glaubhaft. Nur der Umſtand, daß die Firma nicht geſchädigt iſt, rettete die ſchon mehrfach wegen Dieb⸗ ſtahls beſtrafte Angeklagte vor dem Zuchthauſe. Sie kam mit einer Gefängnisſtrafe von vier Mona⸗ ten davon. Ein Mauſardendieb Der erwerbsloſe 24 Jahre alte Maler Theodor J. von Ludwigshafen hatte, um ſeiner Frau Kleider zu verſchaffen, am 8. April in einem Haus in der Hohenzollernſtraße mit falſchen Schlüſſeln drei Man⸗ ſarden geöffnet, aus denen er Hemden, Schuhe, Kleider, einen Ring, eine Broſche und 22/ ba⸗ res Geld mitnahm. Am 7. Mai beſtahl er in einem anderen Haus ebenfalls die Manſarden. In einer Manſarde hatte er aus einem Schrank mehrere An⸗ züge zum Mitnehmen bereit gelegt, wurde aber überraſcht und mußte fliehen. Erſt durch die Perſonalbeſchreibung in den Zeitungen konnte er ſpäter verhaftet werden. J. war geſtändig. Er will aus Not gehandelt haben. Die meiſten Sachen konn⸗ ten den Eigentümern zurückgegeben werden. Das Gericht billigte dem Angeklagten mildernde Um⸗ ſtände zu und ſchickte ihn auf fünf Monate ins Gefängnis. J. nahm die Strafe an. * Auflöſung einer Schützengeſellſchaft * Lambsheim(Amt Frankenthal), 2. Juni. Als eine Folge der durch hieſige Kommuniſten began⸗ genen Sprengſtoffdiebſtähle hat— dem „Dürkheimer Tageblatt“ zufolge— das Bezirksamt Frankenthal die faſt ausſchließlich aus KPD.⸗Ange⸗ hörigen beſtehende Schützengeſellſchaft„Lebensfroh“ aufgelöſt und zugleich die Gründung jeglicher Erſatzvereinigungen verboten. Das Vereinsvermö⸗ gen und alle Gegenſtände, die dem Verein gehören, wurden eingezogen und beſchlagnahmt. As der Ffalx Aufgeklärter Ueberfall * Rheingönheim, 2. Juni. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, eine Spur des Ueberfalles auf den Schloſſer Leydecker zu finden. Nunmehr hat die Staatsanwaltſchaft Haftbefehl gegen den Näh- rigen Arbeiter Wittemann erlaſſen, der alz Täter in Frage kommt. Wittemann iſt mehrmals vorbeſtraft. Die Epidemie feſtgeſtellt * Hettenleidelheim,(Bezirk Frankenthal), 2. Jun Die in vielen Fällen hier aufgetretene epidemie⸗ artige Erkrankung wurde durch die Bakteriolo⸗ giſche Unterſuchungsanſtalt Landau als Para, typhus feſtgeſtellt. Es ſind mehrere ſchwere Fälle vorhanden. Der 56jährige Landwirt Wilhelm Hap⸗ persberger iſt bereits geſtorben. Gegen Herabſetzung der Milchpreisſpanne * Bad Dürkheim, 2. Juni. In einer Beſprechmmg zwiſchen Milcherzeugern und Milchhändlern emp, fahl Bürgermeiſter Dr. Dahlem die Herabſetzung der Händlerſpanne, die in Dürkheim zwiſchen ſieben und elf Pfennig für das Liter liege. Während ſich Erzeuger und Verbraucher einverſtanden erklärten, wurde von Händlerſeite die Erhöhung des Stall⸗ preiſes abgelehnt, mit der Begründung, daß die Be⸗ triebskoſten, Arbeitslöhne, Steuern und dergleichen derart hoch ſeien, daß eine Verringerung des Händ⸗ lerpreiſes nicht möglich ſei. Der Schmuggel an der ſitdpfälziſchen Grenze * Neulauterburg, 2. Juni. Zu der Aufdeckung eines neuen umfangreichen Zigarettenpapierſchmug⸗ gels über die elſäſſiſch⸗pfälziſche Grenze wird be⸗ kannt, daß der Schmuggel weit umfangreicher i, als urſprünglich angenommen wurde. Die geſchmug⸗ gelte Menge wird auf weit über 100000 Pakete geſchätzt. Beteiligt ſind mehr als 20 Perſonen aus Orten der Umgebung von Karlsruhe, der Südpfalz und dem Elſaß. Verunglückter Schweinetransport * Neuſtadt a.., 2. Juni. Am Sonntag geriet in der Talſtraße an der Papierfabrik Hoffmann u. En⸗ gelmann ein mit Schweinen beladener Laſt⸗ kraftwagen infolge Steuerdefekts von der Straß ab. Der Wagen raſierte die Straßenſteine ſamt dem Geländer hinweg und fiel einige Meter tief in die Wieſe hinein. Der Führer und eine mitfahrende Perſon erlitten leichte Verletzungen, während die Schweine unverletzt davonſprangen und im Feld wieder eingefangen werden mußten. Der Kraftwagen wurde demoliert. Schwerer Autounfall * Pirmaſens, 2. Juni. Am Samstag vormittag hat ſich kurz vor der Ortſchaft Burgalben ein ſchweres Unglück ereignet. Der Wagen des Bür⸗ germeiſters Mattil von Höheinord fuhr die Höhenſtraße herab in Richtung Burgalben. Kurz vor der Einmündung in die Ortſchaft wollte et einem Laſtkraftwagen ausweichen, kam auf der Fuß⸗ bank ins Schleudern und ſtürzte die etwa 20 Meter hohe Böſchung hinab. Die Inſaſſen des Wagens, ein Malermeiſter und zwei Fabrikarbeiter, kamen mit leichten Verletzungen davon, während der Chauffeur in bedenklichem Zuſtande ins Kran⸗ kenhaus nach Rodalben eingeliefert werden mußte, Der Wagen iſt vollſtändig demoliert. § Bürgermeiſter wegen Amtsunterſchlagung ver⸗ urteilt. Das Schöffengericht Kaiſers lauter verurteilte den Bürgermeiſter von Hunds heim, Ludwig Köhler, wegen Amtsunterſchlagung du vier Monaten Gefängnis. Bedingter Straferlaß wurde abgelehnt. preis G0 pg. Uberali zu haben! Kursbuch fur Baden und Pia mit Anschlüssen nach alen Richtungen Neu aulgen e 2 wichtige Kraftpostlinien 3 Ausflüge in Ba den, ne Hessen und in die P fel Sommer- Ausg a 182 1 2 2 polizei uf den at die 82jäh⸗ r als rmals Jun demie⸗ riolo⸗ Gra- Fälle Hap⸗ HAN Mittwoch, 3. Juni 1931 Enzinger-Anion⸗Werke AG., Mannheim Relativ befriedigendes Ergebnis dende— Der Erwerb von eigenen Aktien Im Geſchäftsjahr 1930 blieb der Um ſa tz peſentlich hinter dem Vorfahr zurück, auch waren die kizielten Preiſe durchweg ungenügend. Die geſellſchaft war, teilweiſe mit Erſolg, bemüht, durch Er⸗ näßigung der Unkoſten und ſonſtige Einſparungen ain Gegengewicht ſchaffen, ſodaß ſie das vorliegende Endergebnis immerhin noch als befriedigend betrachtet. Der Rohl berſchuß iſt von 2,55 auf 1,87 Mill./ zurück⸗ gegangen, Zinſen und Diskont erbrachten 147 610(i. B. 5 006). Andererſeits erforderten Unkoſten einſchließlich 90% Mill.„ Steuern 1,30(1,61) Mill. J. Nach 225 981 4 rbentlichen und 100 000„ Son derabſchreibungen . V. 257 095)„ ergibt ſich ein Reingewinn einſchl. 67 885(51 556)„ Vortrag von 456 949(787 975) I. Daraus pollen, wie ſchon mitgeteilt, 7(i. V. 8) v. H. Diypiden de auf 5 200 000(i. B. 5 998 800)% im Umlauf befindliche Altien verteilt werden= 364 000(i. V. 479 848) /, Tan⸗ emen erfordern ſatzungsgemäß 23 186(45 285) /, dem Re⸗ etvefonds ſollen 24 203(44 357)/ zugewieſen werden. Im Vorjahre wurden außerdem dem Erneuerungskonto 150 000 Mark zugeführt. Als Vortrag auf neue Rechnung verblei⸗ ben 4 560(67 885) l. In der Bilanz wurde die erwähnte Sonderabſchrei⸗ kung von 100 000/ bei Maſchinen und Fabrikeinrichtungen zörgenommen und die Verwaltung glaubt damit den Preis⸗ küdgängen der Anlagewerte Rechnung getragen zu haben. Das Konto erſcheint darnach noch mit 0,28(0,52) Mill. 4, Gebäude mit 1,79(1,80) Mill., Grundſtücke unverändert Ait 0,56 Mill. 4. Das Beteiligungskonto, auf dem ein gleinger Zugang zu verzeichnen iſt, wurde von 268 336 auf 200 000 herabgeſetzt. 0,12(0,30) Mill.& Anzahlungen ger Kundſchaft und 0,20(0,38) Mill.„ Verbindlichkeiten, zuſammen 0,32(0,68) Mill./ und 0,53(0,80) Mill./ Rück⸗ kelungen und Interimskonto für noch nicht abgerechnete Joſten ſtehen 1,34(1,70) Mill. 4 Außenſtände und 1,66 08) Mill.„ Bankguthaben, 0,17(0,43) Mill. Wechſel und Schecks und 1,42(1,99) Mill./ vorſichtig bewertete Barenbeſtände gegenüber. Insbeſondere fanden die Preis⸗ zücgänge auf den Metall⸗ und ſonſtigen Warenmärkten bolle Berückſichtigung. Um eventuellen Ausfällen im Künden verkehr zu begegnen, hat die Geſellſchaft unter Mitverwendung eines bisher unter den Rückſtellun⸗ gen und Interims⸗Konten geführten Poſtens ein Del⸗ eredere⸗Konto mit 100 000 4 geſchaffen. Angeſichts des verminderten Geſchäftsumfanges hat ſich die Liguidität ſoweit weiter ſtark verbeſſert und die Ver⸗ woltung glaubte, daß auch bei wieder ſteigendem Umſatz die lügen Mittel nur zum Teil in Anſpruch genommen wer⸗ beg, Sie hat deshalb nach und nach insgeſamt ro. 80 0 000 Natk eigene Aktien erworben. Dieſe Aktien gat ſie zuſammen mit ihrem bisherigen Beſitz von rund ö bog& eigene Aktien auf der Paſſivſeite vom Grund⸗ flital in Abzug gebracht, das ſomit in der Hauptkolonne Ai 5% Mill.(ausgewieſen wird. Der GV. wird bekanntlich die Fin ziehung dieſer insgeſamt 1000 000 Rar Aktien vorgeſchlagen. Der ſich ergebende Buch⸗ gewinn von 317 213 iſt vorläufig in Reſerve geſtellt; da⸗ neben wird die ordentliche Reſerve mit 0,27(0,25) Mill. außgewieſen. Ueber die Aus ſichten des lfd. G. ⸗J. können noch leine Angaben gemacht werden, da noch nicht zu überſehen i in welchem Ausmaße ſich die ungünſtigen Abſatz⸗ und Preisverhältniſſe auf das Unternehmen auswirken werden. „—. 8 ſionstransaktion im Mutzenbecher-Konzern Im Mutzenbecher⸗Konzern vollzieht ſich, wie die„F..“ erfährt, eine Fuſionstransaktion derart, daß die ſeit Idas beſtehende Europäiſcher Lloyd und Ver⸗ lcherungsgeſellſchaft von 18 73 A. G. in Ham⸗ bug, von der Verſicherungsgeſellſchaft„Ham⸗ burg“, begründet 1897, ſtbernommen wird. Der Euro⸗ zalſche loyd, der 1929 mit einem Verluſtſaldo von 73 000 Mork abſchloß, wird für 1930 ebenfalls einen Verluſt auf⸗ welſen, welcher durch den Fuſionsgewinn von rund 200 000 Nark abgedeckt werden ſoll. Der Europäiſche Lloyd, der Höher im deutſchen Feuerverſicherungsgeſchäft mit der Home Inſuranee Company in Newyork in 7 der Form zuſammenarbeitete, daß gemeinſame Policen aus⸗ 1 7(8) v. H. Divi⸗ nicht un⸗ zu er Pe In einem Augenblick, wo der Reichskanzler und der Reichsaußenminiſter ſich nach Chequers begeben, um dort gewiſſe Erleichterungen für Deutſchland zu exlangen, kommt 5 Betrachtungen der Großbanken über die gegenwärtige 5 0 ganz beſondere Bedeutung zu. Mit einem recht ſtar⸗ leg Scheinwerfer leuchten die Fnſtitute bis in die kleinſten Kinkel des Erwerbslebens hinein und kommen überein⸗ kimmend zu dem Reſultat, daß die Situation en ſt iſt. Die beutſche Wirtſchaft befindet ſich, ſo meint die D. D. dank, immer noch in dem Stadium, das mehr nega⸗ il als poſftiv als Stillſtand des Kon⸗ luukturrückganges zu bezeichnen iſt. Ein⸗ fete Produktionszweige, im weſentlichen den Konſumgüter⸗ Jobuſtrien angeßörend, ſind bereits über dieſes Stadium hinaus, andere kämpfen noch um ſeine endgültige Errei⸗ 5 Ag. In den noch unter ſtärkſtem Depreſſionsdruck liegen⸗ en Zweigen, wie der Eiſen⸗ und Maſchinen⸗Induſtrie, iſt 18 zum wenigſten ſeit mehreren Monaten die Produktion 0 ncht mehr geſunken.— Das von der Hand in den Mund J üben und die Lagereinſchränkung im Zeichen der Rativnali⸗ * kiune hat, wie ſich immer mehr herausſtellt, ſeine Gren⸗ 115 wenn Störungen vermieden bleiben ſollen. Die ge⸗ 1905 Vortatshaltung des Handels im Verein mit der ſtar⸗ en Bebarfsſtauung des Konſums hat z. B. der Textil⸗In⸗ lite einen Ser om kurzfriſtiger Aufträge 1 9 0 35 hier und da von ſchlechter Beſchäftigung un⸗ 155. zu Ueberbeſchäftigung geführt. Ueber die Gen⸗ able ngen ſagt die D..⸗Bank, daß zur 5 der vor allem für Deutſchland immer un⸗ 5 110 icher werdenden handelspolitiſchen Zuſtände in 5 1 nichts geſchehen iſt.— Die geſamte Aus⸗ ündsverſchuldung Deutſchlands hat im Laufe der 15 bereits eine Höhe erreicht, die zwar an ſich für einen 5 ſchaſtskorper wie den deutſchen, nichts Bedenkliches aal ber Geſamtbetrag der an das Ausland zu zahlenden 0 und Amortiſationen, der 1 Milliarde jährlich er⸗ Finne, iſt aber ein ſolcher, der die weitere . unſerer Auslandsverpflichtun⸗ 1 8 Wir ſind alſo zunächſt im weſentlichen . öſtfinanzierung“ angewieſen. Die innere kndehlbung ist das Gebot der Stunde.— In ihren un 05 läßt ſich die gegenwärtige Börſen hal meg als das Ergebnis von Stimmungseinflüſſen zuſam⸗ Aſſen, die naturgemäß nichts Dauerhaftes haben. Es 5 5 ch um eine Art Proviſorium auf Grundlage der einen Ueberzeugung, daß ſich eine Aenderung der e anbahnt, die abzuwarten iſt. u hende m merz: und Privat⸗Bank befaßt ſich 10 91 Beueſten Wirtſchaftsbericht mit dem Abſinken Aelt und kontſätze an den großen Geldzentren der Ermeſſen 5 zu dem Reſultat, daß nach menſchlichem 1 er Punkt nicht mehr ſern ſein kann, in dem ſich ugs läufig eine Wirtſchaftsan regung von der dler Neuen Mannheimer Zeitung ELS- G WIRTSCHAFTS-ZEI * Mittag-Ausgab Die Vörſe zu Anfang Juni An der Wende Mai⸗Juni auf die Effektenmärkte zu blicken, iſt kein Vergnügen. Wer es noch nicht gewußt haben ſollte, ſchaue ſich die nachfolgende Kurstabelle an. Danach notierten: höchſt. K. April 31 1. 5. 31 30. 5. 31 1, Juni 31 II A Dt. Linoleum 8 SHD Harpen Mannesmann Rheiniſche Braunkoglen Salzdetfurth Schübert 3 Seen Deutſche und Disconto Rhein Elektr. Werke Waldegg Badiſche Bank Brown. Boveri& Cie. Grün& Bilfinger Süddeutſche Zucker Man wird ohne Mühe aus dieſer Tabelle feſtſtellen kön⸗ nen, daß der Mai an der Börſe und für die Effektenbeſitzer im Lande kein Wonnemonat geweſen iſt. Man muß nämlich Kurseinbußen bis um 53 v. H. feſtſtellen. Auch der Markt der Anlagewerte hat Kursrückgänge zu beklagen. Mit An⸗ lagewerten hat man ſich Geld gemacht. Beſte Papiere auch dieſer Art ſind in die Nähe der tiefſten Kurſe der ganzen Kriſis geſunken. Man ſoll aber auch im berechtigten Groll nicht ungerecht werden. Den Monat Mai allein kann man für die Börſen⸗ Deroute nicht verantwortlich machen. Man werfe wieder einen Blick auf unſere Tabelle! Man wird herausfinden, daß der Kursniedergang ſchon im April eingeſetzt hat. Da⸗ mit kommen wir in den ganzen Rhythmus der neueſten Börſen⸗Entwicklung. Mitte Januar hatten wir ſeinerzeit die niedrigſten Kurſe feſtgeſtellt. Da ſetzte eine Aufwärtsbewegung ein, welche bis in den Monat April reichte. Man kann das auch an unſerer Tabelle verfolgen. Die Vorfrühlings⸗Hauſſe hat Kursſteigerungen bis um etwa 100 v. H. gezeitigt. Neuer Lebensmut zog in die Gemüter ein. Gegen Mitte April drehte die Börſe. Ende Mai war man ſchon wieder an der Sohle angelangt. Die Kursgewinne von drei Monaten waren in ſechs Wochen verſchwunden. Einzelne Werte waren ſogar unter die niedrigſten Kurſe von Mitte Januar gerutſcht. Auf Hauſſe folgte Baiſſe. So war es, ſeitdem der erſte Kurs in der Weltgeſchichte aufgetaucht war. Auf Aktion und Reaktion iſt alles Geſchehen in der Welt auf⸗ 1 gebaut. Welche Motive waren denn nun aber für die ketzte Baiſſe maßgebend? In erſter Linie wäre da eine ſtarke Enttäuſchung am Geldmarkte zu erwähnen. In der Hoffnung auf leichtes Geld waren die Kurſe geſtiegen. Draußen, an den großen Plätzen des Weltmarktes, wurden die Diskontſätze tatſäch⸗ lich ermäßigt, ſo in Newyork, London und Holland. Berlin aber konnte nicht folgen. Hier iſt der Privatdiskont ſogar geſtiegen. Die Geldanſprüche der 1 lichen Hand in Deutſchland haben die Entſpannung am Geldmarkte ver⸗ hindert. Es kam die internationale Börſenverflauung, be⸗ ſonders der neue Zuſammenbruch dewyork. Es kam die Affäre der Oeſterreichiſ alt. Es kam die Po⸗ litik. Es kam das neue Reichsdefizit. Es kam die Not⸗ verordnung. Das alles hat die Baiſſe auf den Plan gerufen und zu immer neuen Taten ermuntert. Die Baiſſe ſchwang ſich zur Herrin der Effektenmärkte auf. Die Börſen⸗De⸗ preſſion hat das Wirtſchaftsleben entmutigt. Die Bilanzen wurden mit verſchärfter Vorſicht aufgeſtellt. Daraus er⸗ wuchſen zahlloſe Dividenden⸗Enttäuſchungen. Es hat nicht an Anläufen nach oben gefehlt, ſo noch in der letzten Woche. Sie ſind in Peſſimismus ſtecken geblie⸗ ben. Es fehlt die Kraft und Beteiligung. Am Eingange des neuen Monats ſteht die Politik im Vordergrunde. Die Blicke Deutſchlands und der ganzen Welt ſind auf Chequers gerichtet. Viele Leute hoffen, daß aus der Konſerenz der deutſch⸗engliſchen Staatsmänner eine fühlbare Erleichterung Deutſchlands herauskommen werde. Etwas Beſtimmtes läßt ſich darüber im Augenblick nicht ſagen. Man hofft das Beſte. Das würde auch den Effekten⸗ märkten zugute kommen. Daneben gibt freilich der Geld⸗ markt noch Rätſel auf. Die markttechniſche Poſition bei uns gilt als günſtig. Es hat ſich ein anſehnliches Decvuvert herausgebildet. Aber es müßten auch vom Ausland beſſere tachrichten kommen. Der Aktienindex— 2,2 v. H. Im Monatsdurchſchnitt um 9,4 v. H. geſunken Der vom Stat. Reichsamt errechnete Aktienindex(1924 bis 1926 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 25. bis 80. Mai 1931 auf 78,5 gegenüber 80,7 in der Vorwoche und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 71,0(79,4), Gruppe verarbeitende Induſtrie au! 69,1(712) und Gruppe Handel und Verkehr auf 101,7(103,8). Für den Durchſchnitt des Mowats Mal iſt der Index mit 83,0 gegenüber 92,4 im Durchſchnitt April 1931 errechnet, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwer⸗ induſtrie mit 76,2(88,4), Gruppe verorbeitende Indnuſtrie 41 98(82,1) und Gruppe Handel und Verkehr mit 105,5 113,9). 7 wVVVVVVVVwwwwdwdwdGdwGwßwßwßbwbwwßwßwßwßwßwßw/wGwG/wßwßwcpd/wßfpccßcßcccfcccccccccccGccccccGGGcGcGGcGGcGGGGGGGGGGVbTVbVTVTVTTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVVVTTT———TT—T geſtellt wurden, wird auf Grund eines neuen Abkommens ihre Feuerverſicherungen auf die„Home“ itbertrage n. Die übrigen Verſicherungszweige(Trans⸗ port, Diebſtahl, Gas, Waſſerleitung und Kraftfahrzeug) werden von der Verſicherungsgeſellſchaft„Albingia“ in Hamburg übernommen. Etwa die Hälfte des 4 Millionen„ betragenden AK. des Europäiſchen Lloyd, davon 2,98 Mill.& eingezahlt, lagen im Beſitz von Banken, welche für je 300& Aktien des Europäiſchen Lloyd 200% Aktien der„Hamburg“ beretts erhielten. Dafür waren 390 600 4 Aktien der„Hamburg“ erforderlich, nach deren Verwendung noch 556 700 eigene Aktien bei der„Hamburg“ verblieben, welche inzwiſchen je zur Hälfte zu pari an die Herren Hermann und Franz Mutzenbecher verkauft wurden. * Frankfurter Kreditanſtalt AG., Fraukfurt a. W Verluſtabſchluß. Das Inſtitut ſchließt das Geſchäftsfab 1930 mit einem Ber luſt von 297 395„ ab, der in der Hauptſache auf den Rückgang der Effektenkurſe zurück⸗ geführt wird. Ein kleiner Teil des Verluſtes konnte im neuen Geſchäftsjahre wieder eingeholt werden. Die Ver⸗ waltung beantragt, den Verluſt auf neue Rechnung vor⸗ gutragen. Einnahmen an Zinſen, Proviſionen und von Konſortialbeteiligungen betrugen unv. 0,35 Mill. 4, dagegen der Ver luſt bei Effekten 0,37 Mill., Unkoſten erforderten 0,19(0,16) und Rückſtellungen ſowie Abſchrei⸗ bungen auf Debitoren 0,085(0,203). Die Bilanz zeigt Uu. a. Debitoren mit 1,77(2,69), Konſortialbeteiligungen mit 0,53(0,49), Eigene Wertpapiere mit 1,19(3,43), Guthaben deutſcher Banken mit 0,40(0,63) und Kreditoren mit 0,97 (8,55). GV. 11. Juni. Deutſchlands Wirtſchaftslage im Scheinwerfer der Großbanken Die Ddecauk gegen weitere Auslandsverſch uldung— Die Commerz⸗Bank beſchwört den fimtsmus— Die Berliner Haudels⸗Geſ. über Eiſen und Stahl Geldſeite her ergeben muß. Unter dieſem Ge⸗ ſichtspunkt wird man dem ſchrankenloſen Peſſi⸗ mis mus, der ſich heute eines Teiles unſerer Wirtſchaſt zu bemüchtigen droht, nachdrücklichſt entgegentroten müſſen. Auch wenn ſich die äußeren Vorausſetzungen noch ſo ungünſtig ſein mögen, ſo iſt doch darauf zu verweiſen, daß auch in früheren Kriſentieſpunkten die Erzeugung auf oder unter die Hälfte ihres normalen Standes zurückgegangen iſt, und daß jeweils diejenigen, die in ſolchen Augenblicken in die Zweckmäßigkeit ſelbſt der beſtehenden Wirtſchafts⸗ ordnung Zweifel ſetzten wollten, durch die nachherige Er⸗ holung und den regelmäßigen Wiederaufſchwung eines Beſſeren belehrt worden ſind. Die Berliner Handels ⸗Geſ. unterſucht die Frage, welchen Einfluß die Eiſen⸗ und Stahl⸗In⸗ duſtrien auf die Konjunkturbelebung haben könnten. Das Inſtitut vergleicht zu dieſem Zwecke die Produktions⸗ und Preisentwicklung der Eiſen⸗Induſtrie in der Konjunk⸗ turperiode 1905.—1909 und der letzten 5 Jahre. Beide Pe⸗ rioden zeigen einen ſtark anſteigenden Trend ſowohl für die Roheiſen⸗ wie für die Rohſtahl⸗Produktion der Welt, während die Preiſe dennoch unter Schwankungen abwärts gerichtet ſind. Die Weltroheiſen⸗Er zeugung ſtieg in den Jahren 1924 bis 1929 ununterbrochen; ſie ſtand 1929 faſt 40 v. H. höher als 1924 und übertraf die Produk⸗ tion von 1913 noch um ein Viertel. Der Rückſchlag in 1980 war ſo ſtark, daß die Produktion auf das Vorkriegsniveau zurückgeworfen wurde. Die Rohſtahl⸗Er zeugung lag 1924 ſchon etwas höher als 1913 und vermehrte ſich bis 1929 um mehr als 50 v.., ſank allerdings 1930 um etwa 18 v. H. zurück. Der Probuktionsrückgang des letzten Jah⸗ res war nicht unbeträchtlich ſtärker als der der Vorkriegs⸗ zeit, während man umgekehrt ſagen kann, daß die Preiſe in der Vorkriegskriſe beträchtlich ſchärſer fielen als in der Vorkriegszeit.— Eine baldige grund⸗ legende Beſſerung iſt weder für die europäiſche noch für die amerikaniſche Eiſen⸗Induſtrie zu erwarten; denn bei den Hauptabnehmern von Eiſen und Stahl laſſen ſich vorerſt weder im Auftragsbeſtand noch in der Beſchäftigung we⸗ ſentliche Zeichen einer Beſſerung feſtſtellen. Wenn trotzdem die Auffaſſung vertreten wird, daß die Schrumpfung kaum noch ſehr viel weiter geht, ſo iſt dafür die Erkenninis maßgebend, daß die Erneuerung alter Anlagen wohl einige Zeit, nicht aber auf die Dauer aufgeſchoben werden kann. Schließlich wird man erwarten können, daß die geſunkenen Weltmarktpreiſe, die z. T. zweifellos Ber ⸗ luſtpreiſe darſtellen, einen Anreiz zur verſtärkten Nach⸗ frage bieten. Ob allerdings die durch techniſche Berheſſerun⸗ gen erheblich erhöhte Leiſtungs fähigkeit der vorhandenen Hochöfen nicht die Geſamtan F nahme fähigkeit des Weltmarktes ü ber⸗ ſchreitet und eine ungenügende Ausnutzung der be⸗ ſtehenden Kapazität für längere Zeit erzwingt, wird erſt der nächſte Aufſchwung zeigen können. * FFortſetzung der GVB. der Höchſter Vereinsbank. — Der Konkurs vermieden. Geſtern fand die Fortſetzung der am 16. Mai vertagten GV. der Höchſter Vereinsbank ſtatt. Bei der Abſtimmung wurde dem Vergleichsvorſchlag mit 519 Stimmen zugeſtimmt. Durch dieſen Beſchluß hat die GV. dem Sanierungsplan der Verwaltung zugeſtimmt. Der drohende Konkurs iſt dadurch vermieden worden. Außerdem hat die GV. ihre Zuſtimmung zu der weiteren Verfolgung der Regreßanſprüche gegen den früheren Vor⸗ ſtand und Auſſichtsrot gegeben. Ferner ſtimmte die GV. einer Satzungsänderung zu, durch die die Kreditgrenze von 150 000 4 auf 25 000 4 herabgeſetzt wird. Neckar-AG., Stuttgart Die GV. genehmigde den dividendenloſen Abſchluß. Der Ueberſchuß der Einnahmen von 919 315„, wird wie⸗ derum der Abſchreibungs⸗ und Erneuerungsrücklage zuge⸗ wieſen. Ueber den Stand der Bauarbeiten wurde berichtet, daß die Hoffnungen und Wünſche ſich nicht vollkommen erfüllt hätten, doch könne man bei einem Rückblick auf die geleiſtete Arbeit zufrieden ſein. Der Ausbau ber Stauſtufe bei Heilbronn ſei in erſter Linie dem ſtarken Intereſſe der ſüddeutſchen Kreiſe zu ver⸗ danken. Es wurde der Wunſch ausgeſprochen, daß es gelingen werde, in den nächſten 10 Jahren das geſetzte Ziel zu erreichen. Das letzte Hochwaſſer habe die Nützlichkeit dieſer bisher ausgeführten Arbeiten bewieſen. Oberbaurat Landwehr berichtete, daß der Umſa tz auf 137 Millionen Kw. gegen 68 Millionen Kw. im Vor⸗ jahre geſtiegen ſei, was eine außerordentlich erfreuliche Tatſache ſei, die aber auch auf die reiche Waſſerführung des Neckars in dieſem Jahre zurückzuführen ſei. Neuerdings ſind 10 Werke im Betrieb, die eine Stromſtärke von 50 000 PS. erzeugen. Für 1,6 Mill./ wurden neue Arbeiten für Maſchinen und Werkanſchaffungen vergeben. Dr. Hirſch betonte, daß die Arbeiten des Unterneh⸗ mens auch ein Werk zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit ſei. An Löhnen entfallen zwei Drittel der Geſamtaus⸗ gaben auf Bauplätze. Im kommenden Herbſt wird eine nochmalige Kapitalerhöhung geplant, um eine weitere Aufnahme von fremden Geldern zu vermeiden, da hierdurch die Zinseinzahlung geſpart werden könne. Vom Staate Württemberg erhielt das Werk 2 Mill., für die Bauarbeiten bei Heilbronn, die erſt im Jahre 1936 fällig wären. 2,5 Mill.„ werden durch neue Darlehen aufgenommen. Von Amtskörperſchaften werden 3 Mill. auf lange Friſt zu 5 v. H. zur Verfügung geſtellt. (.⸗G. für Bergbau und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Weſtfalen.— Silverberg peſſimiſtiſch.(Eig. Dr.) Die.⸗V. genehmigte ohne Erörterung den bekannten Verluſtabſchluß. Dr. Silyverberg führte aus, daß Stol⸗ berg als deutſches Unternehmen unter den allgemeinen Verhältniſſen am internationalen Metallmarkt beſon⸗ ders leide. Trotz weiterlaufender internationaler Kar⸗ tellverhandlungen laſſe ſich ein Ergebnis noch nicht über⸗ ſehen. Man müſſe hoffen, daß auch die Regierung ein In⸗ tereſſe an der Aufrechterhaltung der unentbehrlichen eige⸗ nen Metallinduſtrie zeige. Das laufende Geſchäfts⸗ jahr werde noch ſchlechter ausfallen. Die Metallbaiſſe gehe zum Teil über die internationale Rohſtoffbaiſſe hinaus. Die Verwaltung werde nicht aufhören, alle Spar⸗ möglichkeiten weiter auszunutzen. Allerdings liege bei der Aſchaffenburger Zellſtoff Der in normalen geſtiegene Beda nach dem Geſchäft 5 für Zell ſt und Papier fabrika lſchaffen burg 1990 in den letzten Jahre t allen zellſtoff Ländern zu Produktions rungen geft jetzt bei der Deroute de ktes verbundenen Rückgang des internatio auswirken. Bekanntlich iſt nal ei kung um 15 pv. H. erfolgt, die jetzt auf 22 werden ſoll. Der Betriebhs gewinn ſtellt ſich auf 7,75(8,82) Mill. J, wozu noch rund 8000(397 000)„ Er⸗ Effekten komme Demgegenüber erforderten 8) Mill. I und Zinſen 1,37(1,11) Mill. J träge aus Unkoſten 353.3 Nach Abſchreibungen von 1,56(1,52) Mill.„ ergibt ſich einſchl. 0,3(0,3) Mill.„ Vortrag ein Reing ew von 1,57(3,03) Mill. 4, woraus, e ſchon gemeldet, e von 12 v. H. i. V. auf 6 v. H. herabgeſetzte Div dende auf das dividendenberechtigte Kapital von (von insgeſamt 23 Mill.) zur Verteilung vorgeſchlagen wird. Zum Vortrag gelangen 0,2(0,3) Mill. l. In der Bilanz erſcheinen die Bank verdop⸗ pelt. Debitoren und Bankguthaben haben ſich um über 3 und die Neuinveſtitionen um gleichfalls über 3 Mill. ermäßigt. Die Beſtände an Holz ſind etwa 4, die an anderen Produkten um über 3 Mill./ geſt Pegbſichtigte Kapitalerhöhung um über 7. dient offenbar in der Hauptſache dazu, um das AK. in Ein⸗ klang mit dem hohen Schuldenſtande zu bringen(es wer⸗ den über 5 Mill. 4 neue Vorratsaktien 1 Die Publizität der Geſellſchaft läßt viel zu w N 2 Vorratsbewertung in der Bilanz keine Reſerve mehr.— Gen.⸗Dir. Cadenbach ſcheidet aus dem Vorſtand aus und wurde in den.⸗R. gewählt. * AG. für Feinmechanik vorm. Jetter u. Scherer, Tuit⸗ lingen. Die GV. genehmigte den bekannten divide n⸗ denloſen Abſchluß. Von der Verwaltung wurde noch mitgeteilt, daß der Umſatz gegenüber dem Vorjahre um 25 v. H. zurückgegangen ſei. Das Auslandsgeſchäf das B v. H. des Geſamtumſatzes betrage, ſei jedoch im allgemeinen auf Vorjahrshöhe geblieben. Die beſtehenden Berträge mit den oamerikaniſchen Firmen konn⸗ ten nicht voll ausgenutzt werden, da im Zuſammeuhang mit der dortigen ſchlechten Wirtſchaftslage der größte Teil der beſtellten Waren nicht abgerufen wurde. Aus ödieſem Grunde beſtehe Jas Beſtreben, eine neue Betriebs⸗ ur ganifation in Newyork zu gründen, um den dortigen Abſatz wieder zu ſteigern. Ob ſich dies jedoch im laufenden Jahre verwirklichen laſſen werde, ſtehe noch nicht fſeſt. Wenn das Geſchäft ſo bleibe, könnten den Aktionc⸗ ren keine Dividendenverſprechungen gemacht werden. Neu in den At. wurde Gen.⸗Dir. Debach von der Württem⸗ bergiſchen Metallgeſellſchaft, Geislingen, gewählt. Voigt& Haeffner AG., Frankfurt a. M. Kliener Verluſt Bei 2,856(3,331) Mill.„ Unkoſten und 90,553(0,742) Mill./ Abſchretbungen ergibt ſich nach Kürzung des Ge⸗ winnvortrages ein Ver luſt von 258 048/(i. V. ei ſchließlich 77676„ Vortrag einen Reingewinn von 617 In der Bilanz erſcheinen(in Mill. /) Grundͤſtücke und Gebäude 4,079(4,195), Fabrißein richtungen 1,691(1,769), Vorräte 6,787(7,898), darunter Rohſtoffe und Halbfabrikate 1,781(2,058), und fertige und in Arbeit befindliche Erzeug⸗ niſſe 4,957(5,340), Außenſtände 3,587(3,754), Guthaben bei den Banken 0,384(5,340) Beteiligungen und Wertpapiere 0,524(0,957), andererſeits Verpflichtungen und erhaltene Anzahlungen 1,612(2,355) und Darlehen 1,680(1,680). GV. 10. Juli. L * Die Bilanz der Rhodiaſeta. Nachdem ſchon über den Geſchäftsbericht, den Abſchluß und die geſtrige GV. dieſer Kunſtſeidengeſellſchaft berichtet worden iſt, ſeien hier öde wichtigſten Bilanzzahlen wiedergegeben. Grunöſtücke 246 515„ wie i..) Gebäude 3 644 000(8 610 000), Maſchinen und Einrichtungen 5 630 000(6289 000), Pa tente und Lizenſen 325 000(341 436) ,, Debitoren 379 268 (671 484), Woren 3 093 866(3 293 499) J, andererſeits neben dem AK. von 8 Mill.„ Kreditoren in Höhe von 10 090 978(10 166 778) l. * Süddentſche Zucker AG., Mannheim.— Weitere Roh⸗ zuckerbetriebseinſchränkungen. Die Süsddeutſche Zucker AG., Mannheim, die, wie wir bereits mitteilten, das Werk Zütt⸗ lingen ſtillgelegt hat, plant nun auch die Werke Gerns⸗ heim und Groß⸗Umſtadt der Zuckerfabrik Groß⸗Umſtadt GmbH. ſtillzubegen. Das Werk Groß⸗Umſtadt hat eine Rü⸗ benverorbeibungskapazität von 6500 Dz. täglich. Bei den ſtillzulegenden Betrieben handelt es ſich um Rohzuckerfabri⸗ ken. Von den zum Konzern gehörenden Rohzuckerfabriken hält nur die Zuckerfabrik Friedensau ihren Betrieb auf⸗ recht. AG. Schloßhotel und Hotel Bellevue in Heidelberg Wieder 8 v. H. Dividende Der vorliegende Geſchäftsbericht für 1930 ſagt, daß die Frequenz gegenüber dem Vorjahr um 10 v. H. z u⸗ rückgegangen ſei, was auf die ſchlechte Wirtſchaftslage und auf das ungünſtige Wetter des vergangenen Sommers zurückgeführt wird. Trotzdem ſei es gelungen, ein wieder einigermaßen zufriedenſtellendes Ergebnis zu erzielen, doch ſeien die Steuerlaſten immer noch ſehr drückend und hätten gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung von über 15 v. H. erfahren Die Betriebsüberſchüſſe auf 31. Dez. werden mit 235 3828„ gegenüber 236 353/ i. B. ausge⸗ wieſen, Betriebsunkoſten erforderten 183 206(179 825), ſo daß nach 23 900(25 608)/ Abſchreibungen ein Rein⸗ gewinn von einſchl. 2328(1152)/ Vortrag von 30 540 92 071)„ verbleibt, aus dem wie in den letzten vier Jah⸗ ren wieder 8 v. H. Dividende verteilt und 2008 auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. In der Bilanz ſtehen u. a. die Immobilien mit(alles in 1000 4) 486,79(494,20), Mobilien mit 130,47(125,83), Hytelaußenſtände mit 4,79(10,23) Kaſſe und Poſtſcheck mit 2,09(2,20) und Warenvorräte mit 36,29(28,58) zu Buch, während auf der Gegenſeite neben dem unv. AK, von 310,0 und 33,49(34,39) Rücklagen, Hypotheken mit 113,5(unv.), Bankverpflichtungen mit 119,34(125,87), Gläubiger mit 39,90 41,68) und Akzepte mit 21,18(12,81) ausgewieſen werden.(GV. am 24. Juni.) Weinverſteigerung Grünſtadt * Grüunſtadt, 3. Juni. 23 Mitglieder des Grünſtodter Weinmarktes veranſtalteten geſtern im Saalbau der„Ja⸗ kobsluſt“ zu Grünſtadt eine Verſteigerung unverſchnittener Unterhaardter Qualitäts⸗ und Konſumweine, bei der zirko 75 000 Liter loeger und 1930er Weiß⸗ und Rotweine zum öffentlichen Ausgebot kamen. Das Weinausgebot war ſehr gut beſucht, Zuerſt kamen die 1929er Naturweißweine zum Ausgebot, für die ſich wenig Intereſſe zeigte, ſo daß einige Nummern zurückgenommen werden mußten. Dagegen wurde das Intereſſe für die 1930er Naturweißweine be⸗ deutend größer, die gute Preiſe erzielten. Auch für die verbeſſerten 1980er Weißweine war das Intereſſe gut, bei ebenfalls guten Preiſen; jedoch konnten bei mehreren Num⸗ mern ſich die Eigner zum Zuſchlage nicht entſchließen, ſo daß dieſe zurückgenommen wurden. Das Verſteigerungs⸗ geſchäft wurde lebhafter bei den 1930er Rotweinen, von denen nur noch wenig vorhanden iſt. Die erzielten Preiſe dürfen ebenfalls als gut bezeichnet werden. Für die 1000 Liter wurden erlöſt: 1929 er Wei ß⸗ weine: Kleinkarlbacher Schmiedegarten 510 zur. Grün⸗ ſtädter Röth 650 zur., 620 zur!; Kleinbockenheimer Haß⸗ mannsberg 840.— 1980er Weißweine: Müßhlheimer Straße 500; Biſſersheimer Orlenberg 8570; Sauſenheimer Hütt Rsl. 310; Mühlh. Angewann 590; Biſſersh. Orlen⸗ berg 600; Dirmſteiner Mandelpfad Rs! 660, Schafberg Spätl. 600, 710 Bockenh. Berg gez. 450, 480 Grünſt. Mit⸗ telpfod Rsl. 500 Großbockenheimer Hör 80; Grünſt. Tigler 170; Aſſelheimer Höllenberg Bukettrsl. 470 zur. Grünſt. Höllenpfod 405; Mithlh. Klingel 460; Grünſt. Bergel 400, 480; Affelh. obere Breitheck 400 zur. Kleinbockenh. Dom 490, 500; Santſenheimer Meer 470, Grünſtadter Röth 500, Kleinbockenh. Haarſchnur 500 Kindenheimer Vogelgeſang 480 zur. Großa!: Hacher Höhlchen 480, Sauſ. Hochgewann 500, 490? Souf. oberes Krummland 465; Schloßberg 460: Kohlſtraße 470; Kleinkarlb. Wammsplatz 450 zur.; Dirmſt. Kieſelberg 500; Sauf. Kalkerde 470; Großkarlb. Mörſch 480) Dirmſt. Horn 500; Sauſ. Reis 480 zur. Dirmſt. Stahr⸗ berg Rel. 510 zur., 300 zur.) Dirmſt. Mandelpfad 490 öto. Rel. 300; Jeſuitenhofgarten 560.— 1990 er Portu⸗ gieſer Weiß herb ſt: Sauſ. Gänsbuſch 400; Oſte rou 420, 410.— 1990er Portugieſer Rotkelterumg: Sauſ. Warth 490; Krummland 430; Hütt 470. * Eiſenabfälle aus der Schweiz ausfuhrzollfrei. Bern, 2. Juni. Ausfuhrzollpflichtige Eiſenabfälle und alle Alt⸗ eiſenſorten ausgenommen Grauguß und Brandguß ſind ab 1. Juni für weitere ſechs Monate ausfuhrzollfrei. Deviſenmarkt Im heutigen Frübverkehr notieren Pfunde gogen New. Durk..8670 Schmeiz„ 25,09 ½] Stockholm.14% Pars 1324,18 Holland.. 1209 Madrid 3480 Brüſſel„ 34.92½ Dslo 18,16% Dollar geh. Rm. 451 Mailand 92.98] Kopenhagen 15.16½] Pfunde„„ 20.40 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort= 2. Juni Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe im Gegenſatz zu den Vortagen etwas ſtiller. Die Frachten erfuhren mit 60.75 Pfg. ab hier bezw. ab Kanal nach Rotterdam, ſowie Baſts Mannheim keine Aenderung. Der Bergſchleplohn notierte mit 1, nach Mannheim. Der Talſchtepplohn iſt infolge Bodenmangel noch immer ziemlich be es werden durchweg 7 Pfg. für größere hekadene Kühne ab hier nach Rotterdam bezahlt. 8 N 5 22 eee. 2 , e 8 8 2 J J F N I NN J 8 Y N 8 R 1 N 8 N FE 8 . 2— eee, amen — r IIa r N Y—— 5— e NN 5 i 5 5 5 N. N N e 8 a Y 8 4— Y Y 8 Ye 8 ,. i Mittwoch, 3. Juni 1931 Deutſcher Evangeliſcher Filmkongreß in Kaſſel Der erſte deutſche evangeliſche Filmkongreß fand in Kaſſel ſtatt, wobei auch die Rheinpfalz und Baden vertreten waren. Dr. Lie. Hammer, Direktor des Evangeliſchen Preſſeverbandes für die Provinz Sachſen, Halle, eröffnete den Kongreß mit einer Anſprache, die mit Zweck und Zielen des Ver⸗ bandes bekannt machten. Es gelte nicht nur Ein⸗ fluß zu gewinnen auf den Film durch die Zenſur, es gelte mit Hilfe des gebildeten Publikums den Film auf ein hohes Niveau zu bringen. Die verbindende Brücke werde ſtets der Kulturfilm ſein, zu die⸗ ſem die Entwicklung des evangeliſchen Films immer wieder geführt habe. Die Beeinfluſſung des Volkes durch den Film, der ja bekanntlich das Theater des kleinen Mannes iſt, iſt ſo groß, daß es notwendig ſei, zum Beſten des Volkes Verbindung mit der Filminduſtrie aufzunehmen. Es gilt, dieſe Arbeit in die Oeffentlichkeit zu tragen. Im Anſchluß wurde der im Auftrage der Evan⸗ geliſchen Bildkammer aufgenommene Film:„Kreuz über der Großſtadt“ vorgeführt, der Einblick gab über die Arbeit der Evangeliſchen Kirche in Groß⸗Berlin und in ſeiner Tendenz auf die Be⸗ lehrung über die mannigfaltige und ſchwere Tätig⸗ keit des Seelſorgers gerichtet iſt. Nachmittags wurde im Evangeliſchen Vereinshaus die Film⸗ und Photo⸗ Ausſtellung durch den Geſchäftsführer des deutſchen Biloſpielverbandes, Dr. R. Hellbeck⸗Witten, er⸗ öffnet, der nochmals die Bereitwilligkeit der Ver⸗ bände zu engerer Zuſammenarbeit mit der Induſtrie Unterſtrich. Abends fand im großen Vereinshaus⸗Saal die Eröffnungskundgebung bei außerordentlich ſtarkem Beſuch ſtatt. Dr. Paul Winckler aus Witten, der Direktor des Evang. Preſſeverbandes für Weſt⸗ ſalen und Lippe, betonte. daß dieſer Kongreß den klaren und bewußten Ausdruck einer poſitiven Hal⸗ tung zum Film bedeuten ſoll. Die Stellung der evangeliſchen Chriſtenheit zu allen wirklich ſchöpfe⸗ riſchen Kräften, könne nur eine bejahende ſein. Vor⸗ handene Schwierigkeiten ſeien auch beim Film nur Aufgaben, die auf Ueberwindung warten. Der gute Film wird vom evangeliſchen Publikum begehrt und verhilft ihm dadurch materiell und ideell zu ſeiner Entſtehung und zur Erfüllung ſeiner Aufgaben. Der Redner begrüßte ſodann die erſchienenen Gäſte, vor allem Generalſuperintendenten Dr. D. O. Dibelius⸗ Berlin und die anderen kirchlichen, ſtaatlichen und ſtädtiſchen Vertreter, ſowie dex katholiſchen Volksbildungsorganiſation und der Filminduſtrie. Landesoberpfarrer D. Möller ſprach als Protektor des Kongreſſes und überbrachte die Grüße des Kirchenausſchuſſes. Vizepräſident Volkart grüßte im Namen der Staatsbehörden. Pater F. Muckermann, der Leiter der katho⸗ liſchen Filmaktion, betonte, daß das was katholiſche und evangeliſche Arbeit verbinde, die deutſche Schickſalsgemeinſchaft ſei. 8 Dann ergriff Generalſuperintendent Dr. D. Di⸗ belius das Wort zu einem einſtündigen Vortrag über:„Evangeliſcher Oeffentlichkeits⸗ wille“. Die ganze Bildungsarbeit, das ganze Le⸗ ben von heute, ſei in hohem Maße öffentlich. Preſſe, Radio und Kino ſeien drei entſcheidende Fak⸗ toren geworden, die man nicht über⸗ aber auch nicht unterſchätzen dürfe. Im Zeitalter der Propaganda und des Schlagwortes müſſe auch die evangeliſche Kirche mit großer Loſung an die Oeffentlichkeit treten und in dieſe Arbeit auch den Film einbeziehen. Auch die Möglichkeit des Tonfilms müßte berückſichtigt werden und könnte der Kirche wertvolle Arbeit leiſten. Der Film müſſe benutzt werden und dürfe ſich nicht auf kirchliche und religiöſe Stoffe beſchrän⸗ ken. Die Kirche müſſe eingreifen und angreifen und ihre alte miſſionierende Kraft wiedergewinnen. Als Abſchluß des erſten Tages wurden zwei Filme von der 400⸗Jahrfeier der Augsburger Konfeſſion und von Vater Bodelſchwingh gezeigt, die ebenfalls ein aufmerkſames Publikum fanden. Am zweiten Tage fanden öffentliche Ver⸗ ſammlungen im Chriſtlichen Hoſpiz Nor⸗ diſcher Hof ſtatt, bei denen Pfarrer Heppe⸗Mar⸗ burg, Leiter des Evang. Jugend⸗ und Wohlfahrts- dienſtes, über„Aufgaben und Ziele evan⸗ geliſcher Filmarbeit“, Friedrich Kordts, Leiter der Kulturfilmabteilung der Ufa⸗Berlin, über „Die Kulturfilmarbeit und die deutſche Filmindu⸗ ſtrie“ und Dr. W. Günther, Direktor des Deut⸗ ſchen Bildſpielbundes⸗Berlin, über„Aufgaben am Film“ ſprachen. Ganz beſonders wurde auch der Schmalfilm mit normal 16 Millimeter Bild⸗ breite behandelt, der es durch bedeutend verringer⸗ tes Gewicht der geſamten Apparatur ermöglicht, eine billige und bequeme Verwendung, namentlich auf dem Lande und in kleineren und mittleren Sälen. Praktiſche Vorführungen wurden in der Filmausſtellung gezeigt. Nachmittags wurde eine Mitgliederverſammlung des Evang. Bildſpiel⸗ verbandes für Deutſchland unter Leitung des Ge⸗ ſchäftsführers Dr. Hellbeck⸗Witten abgehalten, in der interne Angelegenheiten beſprochen wurden. Ein muſikaliſcher Abend mit Schallplatten auf den neue⸗ ſten Apparaten beſchloß den zweiten Tag. Laut⸗ ſprecher und Uebertragungsgeräte hatten die Firma Siemens u. Halske zur Verfügung geſtellt. Die Tech⸗ nik iſt offenſichtlich ſehr weit fortgeſchritten; die Platten füllten den großen Saal des Vereinshauſes vollkommen, ſowohl beim Orgelſpiel, als auch bei der katholiſchen und evangeliſchen Kirchenmuſik. Der dritte Tag brachte wieder eine Mitglie⸗ derverſammlung mit einem Vortrag des Pfarrers Dr. Schumacher, Leiter des Evg. Jugend⸗ und Wohlfahrtsamtes in Pforzheim, über„Fil m⸗ polittkł in der Praxis“. Als Abſchluß fand abends im Saal der Ju⸗ gend ein öffentlicher Gemeindeabend ſtatt, den Pfar⸗ 5 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 7— Ade cles Jilautoelt- Der auch in Mannheim gezeigte René⸗Clair⸗Film „Die Million“ iſt von der Bildſtelle des Zen⸗ tralinſtitutes für Erziehung und Unterricht als künſtleriſch wertvoll erklärt worden. * Ghandi iſt zum erſtenmal in einem Tonfilm indiſcher Produktion aufgenommen worden, der den Titel„Stern“ führt und eine Art Prophezeiung des künftigen Indiens darſtellt. Trotz der wenig ermunternden Erfolge der ame⸗ rikaniſchen Farbenfilme bereitet jetzt die Ufa ihren erſten deutſchen Farbentonfilm vor. In einer Aufnahmezeit von etwa einem halben Jahre ſollen vier Verſtionen— deutſch, engliſch, franzöſiſch und ſpaniſch— hergeſtellt werden. * Die Amerikaner haben immer noch nicht ihren Plan, die Oberammergauer Paſ⸗ ſionsſpiele zu verfilmen, aufgegeben. Das letzte Angebot betrug eine Million Dollar, wurde aber von Oberammergau abgelehnt, da man eine Kom⸗ merzialiſterung der Paſſionsſpiele um jeden Preis vermeiden möchte. Der Afrika⸗Forſcher Hans Schomburgk hat eine neue Expedition zur Erforſchung der Tier⸗ und Pflanzenwelt Afrikas ausgerüſtet. Die Expedition, an der Wiſſenſchaftler von Ruf teilnehmen, führt auch Tonfilmapparaturen mit. * Der Erfinder des Mikrophons, D. E. Hughes, iſt gerade jetzt vor hundert Jahren geboren worden. d. Die Metro⸗Goldwyn⸗Mayer hat den Film„Ben Hur“ ſynchroniſieren laſſen und wird ihn in nächſter Zeit als Tonfilm herausbringen. N Der König der Wahhabiten beabſichtigt, einen Film über Mekka herſtellen zu laſſen, der in erſter Linie ein Werbefilm für die heilige Stadt und ihre Denkmäler ſein ſoll. Wie man hört, ſoll die durch das Nachlaſſen der Pilgerzüge immer ſchlechter wer⸗ dende Lage des Landes ihn zu dieſem Entſchluſſe ver⸗ anlaßt haben. 4 * Erich Strohheim, der vor etwa zehn Jahren den Film„Blind Husbands“ drehte, verwendet noch einmal den gleichen Stoff für den Tonfilm. Fritz Lang verfilmt die„Anterwelt“ der eine getreue Schilderung „Razzia“— eine packende Szene aus dem neuen Fritz Lang⸗Großfilm„“, der Berliner Komparſerie wurden ganze Laſtwagen voll Originaltypen des Berliner Nordens Unterwelt geben will. Für die„ſtilechte“ nach den Babelsberger Ateliers gebracht. Die Ufa hat das Newyorker Cos mopolitan⸗ Theater von dem Zeitungskönig Hearſt über⸗ nommen und wird in dem 1200 Sitzplätze enthalten⸗ den Theater hauptſächlich Filme in deutſcher Sprache zur Aufführung bringen. ** Das größte Radrennen der Welt, die Tour de France“, die über 5400 Kilometer führt und einen Monat dauert, bildet den Hintergrund eines neuen Films, deſſen Regie Joe May übernommen hat. N. Geplant iſt die Herſtellung eines Tübinger Studentenfilms, der das wirkliche Leben der Studenten von heute und die Arbeit des Deutſchen Studentenwerkes zeigen ſoll.(Hoffentlich wird es wirklich einmal wahr.) *. Anuy Ondra ſoll in einem Operettentonfilm die Hauptrolle ſpielen und zwar als„Mamſelle Ni⸗ touche“. * Daß nicht alle erfolgreichen Filmdarſteller einen fabelhaften Aufſtieg zum Ruhm erleben, beweiſt das Schickſal der in dem Studio⸗Film„Menſchen am Sonntag“ hervorgetrekenen weiblichen Haupt⸗ darſtellerin. Das Mädel wurde ſeinerzeit vom Ver⸗ kaufstiſch eines Schallplattengeſchäfts ins Filmatelier geholt und wurde über Nacht berühmt. Heute iſt ſie wieder vergeſſen, iſt ohne Stellung und ſtatiert hier und da in einem Film. 5 Reinhold Schünzel betätigt ſich wiederum als Regiſſeur und zwar in einem Ufa⸗Tonfilm„Aben⸗ teuer mit 100 PS.“ Die Hauptrolle ſpielt Renate Müller. *. Der große Erfolg des Militärſchwanks„Drei Tage Mittelarreſt“ hat jetzt die Autoren des Filmes bewogen, dieſen als Bühnenſtück zu be⸗ arbeiten und als Poſſe mit Muſtk herauszubringen. * Es dürfte intereſſant zu hören ſein, daß die La n⸗ dung von Piccards Stratoſphären⸗Ballons ziemlich genau an der gleichen Stelle des Gurgler⸗ Gletſchers erfolgte, an der Dr. Arnold Fauck ſeine Gletſcher⸗Szenen zu dem Film„Die weiße Hölle vom Piz Palü“ gedreht hat. * Richard Oswald hat die Verfilmungsrechte der erfolgreichen Operette„Viktoria und ihr Huſar“ erworben. Bühne, Rundfunk und jetzt auch noch Film: mehr iſt e zu erwarten. Die Stefan⸗Zweig⸗Novelle„24 Stunden aus dem Leben einer Frau“ iſt von der Gemein⸗ ſchaftsproduktion Nero⸗Porten erworben worden. Die Hauptrolle wird Henny Porten ſpielen. * Der ſenſationellſte Bilderdiebſtahl der Welt wird jetzt auch für den Tonfilm bearbeitet und zwar unter dem Titel„Der Raub der Mona Liſa“. rer Fritſch⸗Kaſſel leitete und deſſen Höhepunkt der ſchon bei der Eröffnung des Kongreſſes gezeigte Film„Kreuz über der Großſtadt“ bildete. Folgende Entſchließungen wurden einſtimmig an⸗ genommen: 1.„Der Evangeliſche Filmkongreß 1931 zu Kaſſel erwartet vom Arbeitsausſchuß des Evangeliſchen Bildſpielverbandes für Deutſchland, daß er ange⸗ ſichts der ſtarken Angriffe auf die im Chriſtentum verwurzelte deutſche Kultur im Benehmen mit den Führern der katholiſchen Volksbildungsorganiſatio⸗ nen eine Beſprechung mit führenden Perſönlichkeiten der Kulturfilmarbeit in Ländern und Provinzen an⸗ regt und herbeizuführen verſucht zur Erörterung der gemeinſamen Aufgaben und Ziele auf dem Gebiet einer verantwortungsbewußten, wahrhaft volksbil⸗ denden gemeinſamen Kulturfilmarbeit.“ 2.„Teilverbände der Reichsorganiſation der Licht⸗ ſpieltheaterbeſitzer verſuchen bei Regierungsſtellen einzelner Provinzen und Länder ein generelles Ver⸗ bot der Wanderkinbs zu erreichen. Die zum Evan⸗ geliſchen Filmkongreß in Kaſſel vom.—5. Mai ver⸗ ſammelten Führer evangeliſcher Volksbil⸗ dungsarbeit aus dem ganzen Reich und mit ihnen die als Gäſte in Kaſſel anweſenden Ver⸗ treter des Deutſchen Bildſpielbundes, ſowie die Führer der katholiſchen Film⸗ organiſationen erklären dazu: Wir ſind mit einem Verbot von Wandervorfüh⸗ rungen einverſtanden, ſoweit bei dieſen rein geſchäft⸗ liche Intereſſen im Vordergrund ſtehen. Ein Ver⸗ bot, das auch die von Volksbildungsorganiſationen, Bildkammern, Bildſtellen, Landeslichtſpielen ꝛc. ins Leben gerufenen und mit Opfern jeder Art aufrecht erhaltenen gemeinnützigen Wanderkinos trifft, würde die mühſam aufgebaute Filmkulturarbeit die⸗ ſer Gruppen und damit die deutſche Filmkultur überhaupt auf das ernſtlichſte gefährden. Wir bitten die Regierungen und Behörden, dafür Sorge zu tra⸗ gen, daß nicht ein bedeutender Träger des kulturel⸗ len Lebens rein geſchäftlichen Intereſſen einzelner Erwerbsgruppen zum Opfer fällt.“ Dieſer erfreuliche Zuſammenſchluß, auch mit den Führern der katholiſchen Organiſation, gelang in nicht erwartetem Umfange.. 142. Jahrgang Nr Ihren nächſten Film dreht Greta Garbo unter der Regie von King Vidor und wird den Titel führen„Suſanne Lenox, ihr Aufſtieg und Fall!“. 5 * Der bekannte Komiker Szöke Szakall iſt für die Hauptrolle des Filmes„Die ſch webende 3 ungfrau“ verpflichtet worden, der nach dem he⸗ liebten Bühnenſchwank von Arnold und Bach gedreht wird. * Buſter Keaton arbeitet gegenwärtig mit Paul Morgan zuſammen bereits an ſeinem zweiten Tonfilm in deutſcher Sprache. Der Titel it „Caſanova wider Willen“ Die Aufführung des erſten deutſchſprachigen Buſter Keaton⸗Films „Buſter rutſcht ins Filmland“ iſt demnäthſ zu erwarten. 855 „Anläßlich des Goethe⸗Jahres ſoll Goetheß „Fauſt“ mit den berühmteſten deutſchen Schauſpielern vertonfilmt werden. 0 0 9 Gedanken zum Tonfilm Von Dr. Karl Freund Der ſtumme Film hat Jahre gebraucht his der Beweis erbracht war, daß in ſeinen einfachen Ausdrucksmitteln gehaltvolle Geiſtigkeit und geſam⸗ melte Kunſt vereinigt ſein können und daß die Grenzen des Films im Vergleiche mit Bühne und Roman teils enger teils weiter ſind. Enger inſo⸗ fern, als das problemſchwere Thema, das ſich in ge⸗ danklich belaſteten Vorgängen abſpielt, für das Bild⸗Spiel nicht geeignet iſt, weil das Sichtbare das Element des Films darſtellt, die Vorgänge alf ſolche ſein müſſen, die ſich reſtlos in der ſtummen Welt, in der bewußt und aus inneren Gründen ſtummen Welt, verſinnbildlichen laſſen. Erſt als der Film nicht mehr Notbehelf, nicht mehr Erſatz, nicht mehr Halbheit war, ging er ein in den Bezirk ney⸗ artiger Geſetze, begann ſein eigener und unab⸗ hängiger Stil Weiter aber ſind die Grenzen des Films gegen⸗ über Theater und Buch durch den Reichtum ſeiner techniſchen Gaben, durch die Unausdenklichkeit ſeiner phantaſtiſchen Möglichkeiten, durch die abſolute Ueberwindung von Zeit und Raum— wenn auch gerade in dieſen Fähigkeiten des lebenden Bildes ſeine ſchlimmſten Gefahren lauern, weil ſie ihn zu techniſchen Kunſtſtücken, zu artiſtiſcher Aeußerlichkeit verleiten. Als die Einſicht gerade bis zu dieſem Punkte ge⸗ diehen war, der Film aber in ſeiner Geſamtheit, be⸗ ſonders als Volkskoſt und Volkskunſt, immer noch um die Anwendung des Errungenen, um die Einhaltung des geradlinigen Weges zu kämpfen hatte, da wurde uns der Tonfilm geſchenkt, ein neues Wunder der Kinematografie, ein Fortſchritt als tech⸗ niſche Vollkommnung, ein Rückſchritt als geiſtige und künſtleriſche Weiterbildung des Films. Bald wurde klar: eines nur konnte Wahrheit ſein der Film iſt losgelöſt von der Bühne, vom Wort, von Theaters— oder der Film wird nur ſchlechter Theatererſatz ſein. Die Hinzunahme des Wortes zer⸗ ſchlug die Grundfeſten des Filmſpiels oder erſchll⸗ terte ſie mindeſtens aufs Schwerſte. Sie zu retten, mußte der Tonfilm gezwungen werden, Film in aller erſter Linie und im Grunde ſeiner Seele zu bleiben, Das war nicht leicht und wurde ſogar beſtritten, Die Folge waren die ſchauderhaften Miſchlinge, die keinen Film mehr und noch Theater darſtellten, Sie werden gefühlsmäßig von der anſpruchsvolleren Oeffentlichkeit und kritiſch⸗deduktiv von den Sach ver⸗ ſtändigen abgelehnt. Aber ſie ſind deshalb keineswegs ausgeſtorben, wie die vielen Operetten⸗Tonfilme, die langatmigen Dialog- und ſog. Reportage⸗Filme und ſchließlich auch Tonfilm⸗Opern neueren Datums, wie etwa Tino Pattieras„Fra Diavolo“, mit ſchmerz⸗ hafter Deutlichkeit beweiſen. Erſtens einmal frißt der Teufel in der Not Flle; gen und zweitens iſt der Geſchmack leicht zu verder⸗ ben und abzuſtumpfen, zumal es ſich bei der Dar⸗ bietung und Hinnahme der unvollkommenen Ton⸗ filme der angedeuteten Art um die Erſcheinung handelt, daß der Kinobeſucher immer nur von einer klanglichen Epiſode zur anderen geſchleift wird, Er wird feſtgehalten durch das, was ihn in tatſächliche Hinſicht feſſelt: durch einen intereſſanten Dialon wie er etwa im„Dreyfus“ ⸗Film oder in 74914 1 liegt, oder durch ein muſikaliſches Moſaik. Seit Sinn für das Ganze, ſein reines, ſtarkes Gefühl ür innere Abrundung eines Kunſtwerkes, ja nur 19 Ahnen von der unentbehrlichen Geſchloſſenheit eine Schöpfung und ſeine ruhige, ſelbſtſichere Ablehnunt der Stilwidrigkeit des durchſchnittlichen Tonfue das alles zerſchmilzt vor der gefährlichen Mitte mäßigkeit des klangbereichterten Films. die Man kann trotzdem nicht behaupten, daß 7 Kinobegeiſterung durch den Tonfilm gewachſen 10 im Gegenteil: der Verdruß über mangelhafte Tor filme hat ſich oft ſchon ſehr deutlich Luft genie Dabei ſpielt allerdings das Mißvergnügen. die rein klanglichen Unvollkommenheiten der 7 ſzenen und der muſikaliſchen Teile die Haun e Jedenfalls hat der Tonfilm dem Lichtſpielhauſe ei kaum nennenswerten Zuwachs an Freunden gel bracht, denn gerade die an höhere künſtleriſche 55 ſtungen gewöhnten Kreiſe erklären ſich nur ſeht dingt mit dem Tonfilm einverſtanden langen und erwarten von ihm, daß er Fil daß er ſparſam mit dem geſprochenen Tone u 15 den Geräuſchen umgeht und daß er aufhört Zwitter zu ſein. 5 Dies aber immer wieder unverhüllt auszbuſprae ſind wir uns und dem Tonfilm ſchuldig wir ganz ehrlich ſein wollen. 2 den Mitteln und dem wortbedingenden Geſchehen des „ff T //... yy el itt ihrung Wilms Nnächſt hes ſchen 0 0 ht, bis fachen zeſam⸗ ß die e und inſb⸗ in ge⸗ das htbare e alſo mmen ünden Is der „nicht F neu⸗ unab⸗ zegen⸗ ichtum ichkeit ſolute auch Bildes hu zu ichkeit te ge⸗ it, be⸗ mmer m die mpfen neues tech⸗ e und ſein: t, von n des echter s zer⸗ ſchül⸗ etten, aller eiben. itten. nge, ellten. leren chver⸗ wegs e, die und „ wie merz⸗ Flie⸗ rder⸗ Dar⸗ Ton⸗ nung einer . licher zalog, vol⸗ Sein l für ſein einer nung 18— ittel⸗ die ſei⸗ Ton⸗ facht, über rech⸗ rolle. inen ge⸗ Lei⸗ he⸗ ver⸗ eibt, mit ein chen, genn für auf vornehmſt. B Unter Wahrung voll Für den hieſ. Platz ſucht ein von der Wirt⸗ ſchaftslage nicht berührtes Unternehmen Herrn oder Dame krrechnendem gut. Monatseinkommen bietet ſich erstklassige Existenz 371 aufgebaute Tätigkeit. ändigkeit bei feſt zu Niet-Oesd Sonnige, geräumige 2 Zmmer-Wobnung Angeb. unt. Q 0 61 an die Geſchäftsſt.*8774 Zu mieten geſucht auf 1. Auguſt 1931: r 3 Sonnige 2 eytl. 3 Zimmer-Wohnung mit Zubehör, im 1. Stock, in nächſter Nähe der Straßenbahnhalteſtelle.(Lindenhof bevorzugt.) Gefl. Angebote unter Q FY 82 an die Geſchäfts⸗ mit Baderaum, el. Licht, von kl., ruh. Familie in gut. Hauſe geſucht. Miete bis 50 /. Dauerm. im Büro R 7. geine Türklinkentätigkeit. Von zu Hauſe aus zu leiten. Erforderl. Barkapital 1200 ¼ Angeb. unk. J 7369 an Annoncenmayer, Frankfurtmain. ur Werbung u. bei gutem von 24 Uhr 2 —— 2 Herren und 2 Damen Zufammenſtellung von Kurſen tenſt geſucht. rgſtraße 24, IV. rechts. Meldung täglich 82142 —— Ksoherigen Tätigkeit ſertreter J hervorr, eingeführt. Sache f. Nordbad. u. Pfalz. 30 2 Proviſ. 1 Fahrtſp. Angeb. v. Herren, d. b. Behörd. bekannt ſind. unter M 1638 durch Rudolf Moſſe, Mann⸗ heim. 555 Vertreter b von Bäcker, Rebger und Private ., hoh. Verd. geſucht. Angebote unt. R L 4 an die Geſchſt. 8850 Kaufleute u. Beamte, Abgebaule zuverläſſig u. gewiſf⸗ ſenhaft, finden bei au⸗ tenehmer Tätigkeit guten Verdienſt. Vorzuſtellen m. Aus⸗ weis: Vormittags 11 bis 12 Uhr. nachmit⸗ tags—3 Uhr im Vermittlungsbüro für das Hotel⸗ und Gaſt⸗ wirtsgewerbe 3 Nr. 3, 1 Treppe. Tel. 27 88.* 8782 Ver Ausläufer anſtänd. u. arbeits⸗ willig föfort geſucht. Druckerei Hügel, Qu 7. 26. 18747 Friseuse kur 1. Kraft, z. Aus ⸗ hilfe geſucht. Angeb. unter D 2 164 an die Geſchäftsſt. ds. Blat⸗ tes erbeten. 4237 . Veſchäftsſtelle. Apes Fräulein dur Führung einer Itliale geſucht. Angeb. unter O W 20 an die Geſchäftsſtelle Vollkaufmann bllanzſicher, firm im Mahn⸗ Klage⸗ u. Steuer⸗ wesen, zum ſof. Eintritt geſucht. Da Prokura erteilt wird, muß Kaution von 2000 ſucht zu ſofort. Eintritt eine tüchtige 75 Laborantin im Alter von etwa 20—25 Jahren.— Be⸗ werbungsſchreiben mit genauer Angabe der; unter Beifügung von Zeugnis⸗Abſchriften unter E 8 181 an die eſchäftsſtelle dieſes Blattes. 5 eslcht gebild. fer 7506 einwandfreier Ruf als Mitarbeiter (Chriſt) mit etw. Bar⸗ mittel für meine Ge⸗ neralvertretung einer erſtklaff. Bauſparkaſſe Entſcheidung ſofort. Ausführl. ſchriftliche Angebote m. Lichtbild. Ei lt. Angeb. unter R 75 an die Geſch. * 8811 Tüchkige Friseuse Jung. Servier fräulein perf. in Waſſerwellen für Bubikopf, privat ins Haus geſucht. Angeb. unt. N M 175 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes.* 8799 für ſofort geſucht. Vorzuſtellen zwiſchen —3 Uhr 4277 Café Stern, B. 14 Mädchen Ehrliches, fleißiges in Hausarb. bewand., für tagsüber ſof. ge⸗ ſucht.— Vorzuſtellen —12 u. abends nach 8 Uhr b. Konrad Götz, Karl⸗Beuzſtr Nr. 7. 8814 Hausmädchen gesucht Sauberes 8857 Pfitzenmeier, Käfer⸗ talerſtraße Nr. 49. Ils. Blattes. 48714 Frei sofort Piſton⸗ u. Liederbläſer. Stellen- Gesuche Solo- Cellist ut folgend. Nebeninſtrum.: Saxophon, S Alt, Sopran, Schlagzeug, weiße Luxus ⸗Maſchine, Tage, zuletzt Café Wellenreuther tätig geweſen. Tüchtiges im Haushalt bewand., tagsüber geſucht. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle dss. Bl. Für täglich od. einige 18848 Alleinmädechen Schöne, sonnige 3 Zimmer-Wohnung 3. od. 4. Stock, Nähe Waſſerturm bevorz. Angeb. unt. Q J 67 an die Geſchſt. 48789 3 Ummer U. Küche von kl. berufst. ruh. Famil. in der Innen⸗ ſtadt zu miet. geſucht. Ang. mit Preisang. unter E O 179 an die Geſchäftsſtelle. 4279 J..⸗Beamter ſucht -3 Zimmerwohnung Miete bis 55 Mark. Angebote unter P V Nr. 54 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dſs. Blat⸗ tes erbeten.* 8761 —3 Kimmer und Rude von kl. ruh. Familie zum 1. 7. 31 eventl. ſpäter geſucht, eventl. Miete im Voraus. Angeb. unt. O U 78 an die Geſchſt. 8816 Schöne* 8726 2 oll. 3.-Wohnung von ſolv. Mieter geſ. 2 Zim.⸗Wohng. kann i. Tauſch gegeb. werd. Umzug wird vergütet. Angeb. unt. P D 37 an die Geſchäftsſtelle. Schöne sonnige 3 Zimmer- Wohnung mit Badez. auf ſof., 1. Juli od. Auauſt v. Beamten in ſich, Stel⸗ Tung geſucht; möglichſt Neckarſtadt⸗Oſt. An⸗ gebote mit Preisang. unter O 2 33 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes Vermittlung nicht erw. 8720 Tub. Hohl. Anme unweit Schloß, mögl. mit Garten, v. gutem Herrn(Beamten) geſ. Zuſchrift. unt. R K 3 ſtelle dieſes Blattes.*8822 Tausch-Wonnung Beſchlagnahmefreie geboten 4 Zimmer, 2 Oc. 3 Zimmer- Küche und Bad, g. L. Wohnung Neckarſtadt, gegen 3] mit Bad und Küche Zimmer, Küche und von jung. Ehepaar 8 Innenſtadt.](kinderlos) möglichſt Zu erfragen in der Roſengartengegend Geſchäftsſtelle. 8706 oder Jentrum auf Suche 1. 7. 31 geſucht. An⸗ gebote mit näheren Angaben und Preis erb. unter 8 E 1630 durch Rudolf Myſſe. Stuttgart. V55 1 Kind, zum 1. Auauſt* 8789 2 Zimmer und Küche möglichſt Zentrum. Angeb. unter P L 44 an die Geſchäftsſtelle ofs. Blattes erbeten. ſucht Junges Ehepaar mit! 2 Aimmer- Wohnung per 1. 7. agefucht. Nicht in einem Vor⸗ ort. Angeb. unt. E V Nr. 184 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 4287 12 Zimmer u. Küche von Bahnbeamten per ſof, od. ſpäter geſucht. Lindenhof bevorzugt. Angeb. unter M B 50 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. B2114 Lol. 2 mmer wohnung v. zahlungsf. Mieter geſucht. Angeb. unter R H 1 an die Gſchſt. *88 35 1 Zimmer und Küche mit Gelektr., v. Ehe⸗ paar mit einem Kind, pünktl. Zahl., Neckar⸗ ſtadt oder Luzenberg, zu mieten geſucht. Eventl. Tauſch gegen 1 leeres Zimmer mit Kochgelegenh. Ang. u. 2G 65 an die Gſchſt. 8789 Berufst. Fräul. ſucht 1 Ammer u. Küche oder 1 großes leeres Zimmer. Angebote m. Preis unter Q N 71 gan die Geſchſt. 8797 od. 2 Timmer u. Küche von ruhig. berufstät. Schweſt. geſ. Dringlk. Stadtzentrum. Angeb. unter R G 90 an die an die Geſchſt. 48844 Wirlisthaff Vermietungen Geſchäftsſtelle 8894 7512 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 251 Friedrichsring, R 7. Nr. 32. Sonnige 6 Zimmer- Wohnung preiswert zu vermieten. 35, Telephon 310 87. 3 Treppen, Näheres 7502 Frieorichsring hochmoderne erſtklaſſige 8 s Simmer- Wohnung 1 Treppe, Diele, f 9 9. ſenschaflſce 5 5 Immer-Wohnung allem Zubehör(bisher Arztwohnung) N . September zu vermieten. Näheres: Bürv Linden, 0 6. ga. Zimmer, Küche, Bad Speiſekammer, an ſtädt. Beamten oder Arbeiter auf 1. 7. zu vermieten. Miete Mk. 75.—. 8781 Hornung, Kleiſiſtraße Nr. 7. Auguſta- Anlage 5. Stock, 3 Zimmer, Küche, Diele, Balkon, Zen⸗ tralheizung u. Lift— keine ſchiefen Wände— per 1. Juli zu verm. Näh. Tel. 427 30. B2094 2 Zimmer- Wohnung Miete 55 /, per ſofort zu vermieten. Näheres daſelbſt Seckenheimerſtraße 73, part.* 8831 Neubhau-Wohnungen 8* 2 Zimmer, Küche, Bad, Loggia, Zubehör, große Räume, Mannheimerſtraße, Ecke Rüdes⸗ heimerſtraße, per 15. 7. od. 1. 8. zu verm. Preis⸗ lage: 52—65 4. Näheres bei Karl Samstag, Käfertal, Nelkenſtr. 35, Fernuruf 307 71.*8791 mit Permaclis Rauchdünn auf- Magazi Nähe Marktplatz, parterre, mit großen Kellern, ſofort oder ſpäter zu vermieten. Elektr. Licht, Kraft⸗ ſtrom u. Waſſer vor⸗ Näheres Qu 1, 4. I, Breiteſtraße.* 8768 r Lagerraum, ca. 70 qm, trocken, kühl. mit kl. Bit ro, ſof. zu germiet. O 4. 13. II, am Zeug⸗ hausplatz. B21⁴ für jedes Geſchäft ge⸗ eignet, Waſſer, Gas, el. Licht vorh., Preis monatl. 20 /, ſofort zu vermieten. 8812 Zehntſtr. 27, 2. Stock. 2 Zimmer-Wohnung 2. St. Hth.(Zentrum) Mk. 32 an Möbelintereſſ. zu vm. Ang. unt. RF 89 2 Zimmerwohnung handen. Angeb. unt. 9 ͤ an die Ge⸗ m. Küche, Bad u. Zu⸗ ſchäftsſtelle. 8793] behör, Neubau, ſofort 7 od. 1. 7. 81 zu verm. Büro Bert 58 85 5 58 ,. m möbl. Wartezim, Bernauer, Neckarau auf 1. 7. 5 1 Friedhofſtr. 21. 8830 8 u ver m i et en: Zimmer mit Küche und 5 321⁴⁸ 2 Zimmer mit Küche m. Drgl.⸗Karte, ſofort beziehbar. Zu erfrag. zu verm. Miete 30 J. Neues Schlafz. u. K. ſind zu übernehmen. 625 R./ erforderlich. Knoll, Waldhofſtr. 5. * 8854 Großer ſchöner f. od, ſpät zu vm. Näh.: Gr. Merzelſtr. Nr. 25. part. B2117 Wohnung: 6 Zimmer m. Zubeh., M 7⸗Quadr., neu herger,, f. 150% ver Juni od. Juli zu 2 leere, ſonnige 18693 Mansardenzimmer in kl., ruhigem Hauſe Feudenheim, m. Koch⸗ gelegenh., elekt. Licht, auf 1. 7. zu vermiet. Ilvesheimerſtr. 79, II. artig. Jie. an die Geſchſt. 48880 tragen und s of t nachpolieren. AlIEINidE HkEgS TEIL EE: THOHpSON-WERCE GMBH, DüssELDOgg Pernuchs ist auferot ausgiebig und 6 parsam im Gebra uch. Vermietungen L 12. 5, 3 Trepp.(Nähe Bahnhof) großes, gut möbl. Zimmer ſofort zu vermieten. B2102 Gut möbliert ſonnig. Wohn- u. Schlaf zim. m. 1 o. 2 Bett., Küchen⸗ henützg., el.., Bad, ebenſo einz. Zimmer in aut. ruhig. Hauſe ſof. od. ſpät. zu verm., a, vorübergeh. Witt⸗ genſtein. Rheinauſtr. 30. D Anton Pfeiffer, Kron⸗ 8562/8 prinzenſtr. 66, 3. St. ubſch 551 Balk 8 —— möbl. on⸗ Werksian 1 Zimmer und Küche zimmer(Walsdpark), ganz frei, m. Diplom. u. el.., per ſof, zu vermiet. Zu erfragen Parkring la, 1 Tr. r. * 8659 0, 20, M r. Sehr ſch möbl. Zim⸗ mer mit Schreibt., el. Licht, ſofort zu verm. B2155 Möbliertes Zimmer zu uvm., auch vorüber⸗ gehend. F 1, 9, 2 Tr. B2154 Saul. Schlafs telle 551 Näheres Bürgerbräu Ludwigshafen a. fh, 1 auf dem Lindenhof krankheitshalber p. bald zu vermieten. Tausch- wohnung erforderlich. .Lebensmittelbranche uch e. Angebote R J 2 an die B2156 feräuferin unter Lemlierfräulein lucht 1 od. 2 Tage in d. Woche Aushilfe n gut. Speiſereſtau⸗ kalt. Angebote unter 69 an die Ge⸗ ſcaftstele 42877 Schumacher, G 6. 4 bei Vetter. Aüiarentin Fräaulei mit Keuntn. in Ma⸗ rau Ein Uinenſchreiben und 26 J. alt, verfekt in Slenographie ſucht p. allen vork. Haus arb., pofort Stellung, auch ſucht Stellung in auzwärts. Angebote frauenloſ. Haushalt. unter P 0 47 an die Bedingung: Gute Be⸗ Heſchäftsſteue dieſes handlung u. Dauer⸗ lattes erb. 32143 ſtellung. Angeb. unter P Z 58 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B 2147 Saubere unabh. Frau Jaßnärzte, 8 Helle Büroräume hochparterre, 90 qm, beſonders geeignet für Rechtsanwälte u. ähnl., indenhofplatz, per 1. Juli zu vermieten. J. Raiſch, Rheindammſtraße 4. Nähe 7324 M 2. 10. Laden 2 Schaufenſter,—5 Nebenräume, ev. als Woh⸗ nung zu vermieten. Näh. 3. Stock, Hagen. 8715 ſucht Stelle i. Haush., tagsüber od halbtags. Traitteurſtr. 19. III. I. Laden zu vermieten. 48860 Mittelſtraße 9, 5. St. Elegant möbliertes 8840 mit Nebenräumen, evtl. Wohnung im g. Stock mit 3 Zimmer u. Küche, im Zentrum der Stadt Mädchen 19., ſucht Stellung i. Haush., per ſof, od. per 15. Juni. Zu erfr. P 5. 4, 2 Treppen. Automarke 8858 ſof. zu vermieten. Geeignet für Spezereigeſchäft. Angeb. unt. R B 85 an die Geſchäftsſt.* 8825 D 6 Mr.-8: Parterre-5 Räume eytl. mit klein. Lager, auch geteilt, zu verm. Näheres B2071 Hausmeiſter. 5 Zimmer Diele, Bad etc. p. 1. 7. zu verm. Näh. Rich. ⸗ Wagnerſtr. 21. pt. r. B2119 Schöne B 2126 5 Zimmer- Wohnung 2. Stock. mit Küche, Speiſek., Manſarde, Badezimmer. Linden⸗ hof, Nähe Waldpark, per 1. Jult zu verm. Anfr. unter M X 72 an die Geſchſt. ds. Bl. Großer Laden mit Nebenräumen, in beſter Lage d. Neckarſtadt, Mittelſtraße, zu vermieten. Anfragen erb. unter B Z 114 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. B2028 R. Leisinger — Teraumiae/ Zimmer-Wohnung 3 Zimmer- Wohnung Schöne, helle mit Balkon, Bad und ſonſtiga. Zubehör, in Zweifamilienhaus per 1. Juli Neuvyſtheim, Rethelſtr Nr. 8, zu vermieten. B21²27 in beſter Lage, eventl. mit—4 unterkellerten Sonterrain⸗Räumen, auch für Büro geeignet, ſo⸗ fort zu vermieten. Gefl. Anfragen unt. D R 156 Lancia. rer laßt eure Wagen mit dem seit Jahren ausprobierten Pirotta-Kopf Versehen. Bedeutend ruhigerer Gang des Motors Ga. 10 d% höhere Leistung Preis Mk. 1000. Lelephon 61778— Gutenbergstraße 33 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7400 v 22 Nähe Wasserturm Schöne, ſonnige und helle 6 Timmer-Wohnung mit allem Zubehör ab 1. Oktober zu vermieten. 5 unter L 8 41 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 3 Zimmer- Wohnung entl. 2 Zimmer mit Manſ., von kinderl., ſolv. Mieter bis 1. Oktbr. ageſucht. Zu⸗ ſchriften unt. R G 86 an die Geſchäftsſtelle oͤſs. Blattes. B2152 B2107 Stuttgart 6 Zimmer Wohnung Küche, Bad etc. preiswert per 1. 10. zu ver⸗ mieten. Zu erfragen L 7. 6, parterre. Geräumige 2 Zimmer-Wohnung in Mi'heim⸗Wallſtadt, ſofort beziehbar. zu vermieten. Zu erfr. bei E. Dietrich,.⸗ Wallſtadt. Morbacher⸗ ſtraße Nr. 25. Teleph. 74¹⁴ vermiet. durch Joſef Großes, leeres, ſonn. Hornung(R. D..), Erkerzimmer, el.., U A4. 23, Tel. 213 97. ſep. Eingang, ſofort 4133 zu vermieten. 48838 25 Merdinger, H 1, 1. bpobmarktnähe! Oroll. leeres Zimmer auf 1. Juli zu verm. O1. 15, II. Vorderhs. 8841 Ein leeres Zimmer an 1 Herrn od. Frl. auf 15. Juni zu vm. * 8818 L 11. 27. gut möbl. Zimmer zu vermieten. B2090 Luiſenring Nr. 51, III dur mb. Hochg.-Iimmer m. Bad u. Tel.⸗Ben., an beſſ. Herrn auf 1. Juli zu vm B2109 Max⸗Joſefſtr. 19. vrt. Möbliertes B2132 Doppel-Solafzimmer mit Wohnzim., Küche u. Bad, elektr. Licht, Zentralh., ſep. Eing., i. Zentrum an Ehep. m. K. od. 2 Herr. od. 2 Damen ab 1. Juli zu verm. Ang. unt. 0 O1 an d. Geſchſt. Gut möbliert. Zimmer ſof. billig zu vermiet. Augartenſtraße 456, 3. Stock. Vorderhaus. B2120 Möbliert. Zimmer m. 2 Bett. zu vm. B2135 Stammert, I 3. 16. III but möbl. Zimmer an ſol. Herrn zu vm. B2187 R 3. 5. 1 Tr. Möbliertes Zimmer ſof. zu verm. B2139 U 5, 19. 3 Tr. links Herren- U. Schlafz. el.., fl. Waſſer, Bad, Tel. Balkon. an beſſ. Herrn od. Dame ver ſofort ev. 15. 6. zu vm. J 7, 20, 2 Trepp., am Luiſenring. 8808 Nähe Bahnhof! Schön möbl. Zimmer an nur ſolid. Herrn zu vermieten. 4884 Tatterſallſtr. 22. part. Frieurichsring! e Schön möbl. Zimmer m. el.., Schreibt. zu vm. U 6. 13. 3 Tr. r. Leeres Zimmer 8629 per 1. 7. an ſol Mie⸗ ter zu v. Näh. Mitſch, Pflügersgrundſtraße 6 Möhliertes Zimmer an berufst. anſt. Frl. zu om. Witwe Kraft, Lenauſtr. 14. 1 Treppe 8806 O4. 15. 2 Treppen: Gut möbl. Wohn⸗ u. Schlafz.(Schreibt.] m. 1 od. 2 Bett. auf 1. Juli zu verm. 58798 Oſtſtadt! 82151 1·2 gut mbl. Zimmer nach Gärten geleg., zu v. Rupprechtſtr. 7, pt. Aettes mähl. Zummner für ſof. zu vm. 8820 Qu 7. 11, Eiſele. -2 gut möbl. Zim. an Hrn. od. Ehen, ſof. zu vermieten. 8828 Qu 5. 9. 2. Stock. Kl. aut möbl. Zimmer zu verm., 20% mit Kaffee. Schwetzinger⸗ Nr. 436 86. 2133 Automarkt Daimler-Benz Lleier wagen gebraucht, aber in aut erhalt. Zuſtande. mit Aufbau für Möbel⸗ Transport, äußerſt preiswert abzugeben. 1% Tonnen. Zu erfr. Telephon Nr. 208 07, Mannheim. 4285 Opelwagen,:20 4⸗ſitzig, offen, neues Modell, ſof. zu kfn. geſucht. Angeb. unter T 77 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 18815 Hlein- Auto Baujahr 1930, meu⸗ aus Privat⸗ eſitz 4283 b II Kaufen gesucht. Bevorzugt Hanomag, B. M. W. Zuſchriften erbet. an Poſtfach 206 Ludwigshafen a. Rh. Geldverkehr Einige Tausend Mark von Selbſtgeber gegen Fauſtpfandſicherheit u. gute Zinſen auf einige ſucht. Angebote un⸗ ter R A 84 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 23 Suche gegen Sicherh. ein. Hypothekenbrief. 300 lark zahlung. Angeb. unt. 0 7 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.*8810 Beteiligungen Trotz wWirtsch. Not- lage glänz. Existenz! Herr oder Dame mit 100041500 Mark Kapital, ſtille od, tät. Beteiligung, geſucht. Ja. Reſer. Geld wird ſichergeſtellt. Angeb, u. Küchen, Bäder, Hausgänge ete. stattet mit Wand- u. Boden- Plättchen S431 —.— melstermälig aus. Reparaturen prompt ALBERT WIESNER Schimperstraße 19 Telephon 53837 Waschanstat Müller. Reaugdeim empfiehlt sich für Herrün-Itärkewasche, Haushalt- u. Pfund wäsche Freilufttrocknung— fasenbleiche. 3809 Unterricht Unterſekundaner Englisch 8 Zeugn.— exteilt Französich ade ennie gunle usgang Nachhitfe- Stunden richt. Ae 2 2 Uebersetzungen Keller. Käfertaler⸗ Langjähr Aufenthalt ſtraße 78. 8790 im Ausland. Bis Schmidt, Max-losephstr. 31 Student, Abitur. der Oberrealſchule erteilt Nachhilfe-Unterricht Angeb. unter P I 57 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes.* 8765 Wer erteilt gründl. Unterricht in Buchaltung? 2 Zuſchr. mit Preisang. erbet. unter Q K 68 an die Geſchſt. 48792 Wer erteilt zw. 2 u. 3 Uhr Konverſativn in Franzöſiſch— Engliſch, Angeb. u. Q B 60 an die Geſchäftsſt. 88778 Wochen zu leihen ne⸗ gegen monatl. Rück⸗ „ Hypotheken Inländ. Kasse vergitt Hypothekengelder auch für Neubauten, volle Auszahlung, keinerlei Vor⸗ niedrige Jahresleiſtung, ſpeſen, lange unkündbar. Gefl. Anfragen unter D U 159 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 7416 Gebild. Mädel, Anfang 20, wünſcht ſich Motorsportler bis 40., freundſchaftl. anzuſchließen zw. ſpät. Ehe. Herzensbild. Grundbeding. Anon. zweckl. 2D 62 an die Geſchſt. 8775 Zuſchrift. unt. R E 88 an die Geſchäftsſt. 8828 9 2, 12, J Treppe: KLEINE ANZEIGEN Stellen-Angebote und Gesuche, Häuser An- und Verkäufe, Vermietungen und Miet- gesuche, Kaufgesuche, Verkaufs-Anzeigen, überhaupt alle Gelegenheits-Anzeigen Finden durch die eur Mannheimer Taitung ſtraße 7. part. 8748 Möbl. Zim zu verm. 18771 die größte Verbreitung. ä bee, ee rg ir dr 10. Seite/ Nummer 251 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Natio nal-Theater Mannheim Mittwoch, den 3. Für die Thea Abt.—6, 25 73, 8t, 404418, 420, 461, 471472, 481, Juni 1931 gemeinde des Bühnenvolksbundes 26, 31-33, 5659, 6768 491492 511, 516 und 901-90: Die Zauberflöte Große Oper in zwei Aufzügen von Emanue Schikaneder- Musik von Mozart Musikalische Leitung: Inszenierung: Chöre: Zühnenbilder: Ernst Cremer Richard Hein Karl Klauß Eduard Löffler Technische Einrichtung: Walther Unruh Anfang 19.30 Uhr Ende 22.45 Uhr Personen: Sarastro Tamino Sprecher Erster) Zweiter) Die Königin der Nacht Pamina, ihre Tochter Erste geacte Dame Dritte Papageno Papagena Mogostatos Erster Zweiter? Knabe Dritter. J Erster Zweiter Geharnischter Priester Wilhelm Fenten Helm. Neugebauer Sydney de Vrie (Walter Friedmann (Hugo Voisin Marie Ther. Heindl Else Schulz Gertr. Bindernagel ra; Landerich Margarethe Klose Christian Köpk Marianne Keiler Fritz Bartling [Gussa Heiken 1 Rohr johanna Strutz (Gustav Wünsche (Karl Mang Ole neueste FEA-IeR-Wecn! Im Doppelspielplan: Olga Ischechowa Joh. Riemann H. Junkermann Tala Birell Arnold Korfli Eine reizende, Pikanterie Bosheiten aus nach dem Irrungen und Wi in dem deutschen Tonfilm: lustige rrnisse mit kleinen dem Le Attachés. Ein amüsantes Geplauder rund um die Exotik deuts Außerdem: Die seltsame Vergangenheit der Thea Carter Aufnahmen seltener und vollendeter Art schmücken diesen stark dram chen Grog- Fil Beginn: Vorher der inlerestzanle bunte Filmleil! .00 530 90 Satire voller Charme und bekannten Lustspiel: „Die Republik befiehlt“ oben eines Gesandtschafts- und großen atischen IA. Uhr uuf. A e Ine Aalener Kartoffel Malta Harte Malſes Heriage ſeſrte Tesbutter Utrsche Molkereutter ier-Abschlag schöne schwere Ware 10 Stück 75 85 95 Ja. Apfelwein Liter 4⁰ Pfg. o. Krug 5 3% Rabatt Pfd. 13 Pig. pid. 28 Pfg. stüer 28 pre pid..70 1 Pfd..55 5 Apollo-Theater Morgen Donnerstag, 4. Juni, abends 8¼ Uhr FEST. VoRSTETTUNG Sasts Riel 108 SSrriek mit der schönsten 5118 7 Revue Gai Haris! Das lachende Paris im Mittelpunkt — 3 Frankrelehs größte Baldini Vadette-(omidque Garrick Andrex Beretta Vork Y Collins Boizoff S Radvany Lily Flor O ſoura Pariser Manequins Die 24 Red Mills Girls 24 25 Bilder 25 VALI S. die entzücke NWARZ 0 nde Soubrette DEU TS(eH nfe riert Originab Ausstattung des Moulin-Rouge, Paris Preise nieht erhöht, nur 60 Pfg. bis Mk..— Vorverkauf eröffnet— Telephon 216 24 2 * 5.05 85 A etpere-Muenter 1 finden gute Aufnahme in Höhen- luktkurott— Solbad. Landhaus NVNG Dengueschingen. 114 Sehr. Nerd umwälzende Neuheit far Auto! 30 prozentige Benzinersparnis durch Einbau des „VIscoLLIX“ Autom. e der Kolben, sowie Mehrleistung und Schonung der Maschine Generalvertrieb: Apparalebau Rarl Hindenlang Wiesenbach bei Heidelberg Einbaustelle: Rensch-Oarage Mannheim, Lange Rötterst.-53 Tüchtiger Vertreter 1 Tel. 396 Neckargemund 5199 zu verkäufen. Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Angebote unter M 70 an die 1 Verkaufe Slüthner-Flugel wie neu, Anſchaffungswert 3400„1, für 1450 ¼ 8794 Eisschränke nung N 6, 4, abzugeben Hof .- U..-Fahrrad preisw. zu verkaufen. 8864 Walbhofſtr. 7. Zu verkaufen 8795 2 Hechenmasch. Tacik neu, f. alle vier Rech⸗ nungsarten, wovon 1 Standard zu 400 ſtatt 520 Mk und 1 mit Zehnerübertrag. zu 490 ſtatt 625 Mk. Villinger, M 7, 24. Eishs., 2 neue Berkel⸗ waag. Wolf, Schleif⸗ ſtein. Fettpreſſe. 1 Handwagen 9 Kleingerät, ferner vollſt. Bett, 1 Dich Näheres bei. Meerfeldſtraße Nr. 66 B2158 ſofort bill. abzugeben. Gasſerdd(Roeder) Back u. Grill, zu ver⸗ kaufen. 8839 Adreſſe in der Geſchſt. Mittl. Eisschrank ſof. zu verk.* 8788 Ju 3, 22, 1 Trepe Saub. Bett mit Matr., Tiſch lack., Walchg c ete. weg. Umzug bill zu verkaufen. 18855 S 6. 18, 1 Tr. links. Küchenschrank, 1 Küchentiſch, 2 Stühle, wen. gebr., bill. abzug. M. Lauber,.. 7. 58856 Vollstand. Be tt Schrank, Waſchtiſch, Kommode zu verkauf. G 2. 8. 1 Tr. r. 8858 Da menrad Preſto 45 /, Herrenrad gut erh., 25 u. 38 ,, neue guat ee Für wenig Geld kön⸗ nen Sie bei uns ein komplett. Speiſezimmer nußb. pol., beſt. aus: Büfett, 1 Kredenz. 1 Ausziehtiſch, 4 Stühle für RMk. 250.—. weißes Schlafzimmer beſt. aus: 1 gr. 2tür. Schrank, 1 Waſchkom⸗ mode, 2 Nachttiſche, 2 Bettſtell., 2 faſt neue Patentröſte für RMk. 150.— u, 1 ganz neue Küche kompl., beſt. aus: Büfekt, Kredenz, Tiſch, 2 Stühle, für RMk. 200.— kaufen. Alſo. nur RMk 600.— kön⸗ nen Sie ſich von uns eine Zweizimmerwoh⸗ nung mit Küche kpl. einrichten 4289 Verstegefungs- und N Vemiftlungsdüro m. b. f. 1. 1. Grünes Haus Notverkauf! Aus Priv.⸗ beſitz billig abzugeben echte Vorlage. an die Geſchſt. 8824 N W. aietheimer, 1 6,38 einige Oelgemälde ſo⸗ wie Perſerteppich und Ernſte Kaſſekäufer u. QO 2 83 N Fe 0 0 f Wager Hm Heute die Evelsn Holl Hans Sfüwe „Aschermittwoch“ Lon Chanes 4 in S 8 Irn 8 Tonfil ARIAN E mit Rudolf Forsfer, Th. Loos u. 2. Nach d. gleichnam. Roman von Claude Anet Außerdem: Der geheimnisvolle Raualier mit Richard Talmadge Beginn:.00,.30,.00 Uhr Greta Garbo Mitt: woch, 8 letzten Aufführungen! E. Verebes- Ann, Ahlers in der reizenden Fon- Operette Die Faschinasfee Hierzu: Wenn der weibe Flieder Hedel llt 1 A b rn! Elisabeth Bergner in ihrem ersten Sprech- und in ihrer neuesten Schöpfung DER KUSS Unvergleichlich— unerreichbar ist Greſa Garbo, die Frau, die eine Welt hypnotisiert. Hierzu: Nils Asfher— Joan Crawford in „Ein raum von Liebe“ Beginn: 3..30, 8 Uhr 8. Juni 381 Ulf !VEVVVVCVVVVVVC/V)VVCCVCCCCCVCVVCVCVCVCCVVCCCVVVVTCCCCCCCTCCTVVVVVVVVTTT Fabrikneu, lieferbar: Badewannen, email. 58 /, Badeöfen(ſämt⸗ liche Fabr.) von 60 /, Waſchtiſche u. Kloſetts billig. Alte Bäder nehme in Zahlg. nur Spenglerei und In⸗ ſtallations⸗Geſchäft Telephon Nr. 537 97. früher R 7(mit T 3 nicht identiſch.) 58613 Groß. Dielenſchr. 35 J, gr. Waſchmang. 25 /, gr. rund. Tiſch 8 1, Stühle a 12 l, Weck⸗Einmachgläſer Stück 30 Pfg. u. ver⸗ ſchtiedene andere Mö⸗ bel uſw. äußerſt bill. üsenring, 1 Treppe. 8705 Schlafzimmer echt Eiche, in modern. Räucherton. Das Zim⸗ mer war nur kurze Zeit bei ein. Kunden von uns geſtanden, der aber dann ſpäter ſeinen Verpflichtung. nicht mehr nachkom⸗ men konnte und wir das Zimmer daher zurücknehmen muß⸗ ten. Dieſes ſchwere Eichenſchlafz. beſteht aus einem großen Spiegelſchrk. 180 em breit. 6 für Wäſche, 2% für Kleider mit oval. Kriſtallfacette⸗ glas. 2 Betten genau dazu paſſend, 2 Nacht⸗ tiſchen mit echt. Mar⸗ mor, einer Waſch⸗ kommode mit echtem Marmor u. Kriſtall⸗ facetteſpiegelaufſatz, ſerner 2 Stühlen. Da darauf bereits eine größ. Anzahlung ge⸗ leiſtet iſt, verkaufen wir Ihnen dieſes Zimmer kompl. für Mk. 325.— Ver⸗ lobte, wenn ſie ein gut., ſchön. Eichen⸗ ſchlafzimmer haben wollen, das nicht lange benutzt war, ſo müſſen Sie jetzt zu⸗ greifen. Für ältere Haushaltungen eine glänzende Möglichk., ihr alt. Zimmer geg. ein mod. einzutauſch. Landes, Mannheim⸗ Lindenhof Bellenſtr. 2 (Alte Oelfabrik hint. Hauptbahnhof Durchgehend geöffnet von—7 Uhr. S356 Wegen Wegzug bill. zu verkaufen: 1. nußb. Bett, Roſt u Matr., 35 /, 1 Bett mit Roſt 8 J, 2 nußb. Tiſche, 12, 1 ſchwz. kirſchb. Tiſch 25 /, 1 Eisſchr., faſt neu 55 /, 1 nußb. Schrank 45 //, 1 Nacht⸗ kommode, 6 /, 3 Spiegelſchränke prakt. eingericht., 1 Nähma⸗ ſchine 40 /, 1 Näh⸗ maſchine 30. 8641 L 14, 4, 1 Treppe. Gut erhalt.* 8798 Eismaschine 10 Lit., m. Zubeh. zu nerk. Waldhofſtr. 80, pt. 2⸗Sitzer, gebraucht, zu verkaufen. bei Weber. Beilſtraße 30. B2140 Einige gebrauchte Herren⸗Marken⸗Räder billig zu verkaufen. 8846 B 1. 2(Hof) UNIIEKD SIAlIkS INES namburg-. New Vork SESONDERER KAN ACOENST SOUHAMRTON- CHER SORG auEENSTOWN NACHSTE ABFAHRTEN: Leviathan, „ Jun 3 President Roosevelt„ 9 George Washington,„ 16 Republie 35 18 President Harding„ ͤ 24 a Nur von Southampton und Sherbourg DEUTSCH SPRECHEN DFS PFEESONAI. AMERICAN MERCHAMT LES Wöchentlich von London nach New Vork MANNHEIM, S 1 Nr. 5— Adolf Burger, Breitestr. FRANKFURT a.., Kaiserstr. 58 HAMBURG— Ecke Alsterthor und Ferdigandstrasse Inh. Fr. Oplermann Caslslälle Deulsckher Michel 7550 neule ScRlachlfes! 8 Anstich Schriesheimer Schloßberg garant iert naturrein 40 Pfg. v. d. Winzergenossenschaft Bürgerl. Mittags- u. Abendtisch von 80 Pfg. an. 5 Im Pfalz- Cafe J Iaße Anfang 3 Uhr Morgen letzter Tag! Mitfelarrest 8230 Donnerstag ½2 Uhr: Kinder- Verstellung. eee und schnakenfrel. Unbestrittene Tatsache ist, daß Tülgentecte pfder matupone zu den besten der Welt gehören, nur solche werden in lokalltäten zum Ausschank gebracht. Pfalsbau- Betriebe, Ludwigsnaken/ Al. ist es stets luftig den Pfalzbau⸗ 1 7262 1 7532 0 3. 14, Ecke Beachten Sie die Kan Mau-Ausstelung H. Benders F Nee e mit Original Indianer- Gegenständen aus dem Wild West Blockhaus in Radebeul merheiz. 60. Grammophon (Kofferapp.! erſtkl., mit 20 Pl. für 4 neuw.„ 135.— zuſammen 75. du verk. Anzuſehen 12—4 Uhr. mat Pabesf) 65, Badewanne, emaill., neu, 58 l. Fr. Rietheimer, T 3, 8 Gut erhalten zu verk. Badeofen Vail, 3 Zim⸗ Auto⸗ 8801 ſehr billig.* gag Beethovenſtr. 6 e E. Meiſel, Qu 7. 2/8. N 7. 28, 1 Tr., links. . 1.-, 1.-Fahrrad faſt neu, 25 u. 40 J, zu verkauf. * 1 ITI Extra-preise Unsere Saisonspezialität: Eradbgertörtehen auf Müxbe- telgboden mit Biskuitauflage Ereibeer- Wein- eremeterte el ode We 1 .00 Nantpeim„ Psfadeplalz d Auswahl stets frischer zu bekannten Preisen Asslet„ p d 8 „kuch chpeste er. Erfrlschungssraum Ferner empfehlen wir uns Vobeteres e ere stündige 3 2 s S e — 2 2 S S 2