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Juni 1931 Abend⸗Ausgabe —— Mahnruf an den Kanzler Telegraphiſche Meldung Düſſeldorf, 3. Juni. Der Verein zur Wahrung der gemein⸗ ſamen wirtſchaftlichen Intereſſen im Rheinland und Weſtfalen und die Nor d⸗ westliche Gruppe des Vereins Deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller, Düſſel⸗ darf, hatten die weſtdeutſche Wirtſchaft heute zu einer go, Mitgliederverſammlung in die Tonhalle zu Düßſeldorf eingeladen. Etwa 1500 Tagungs⸗ leilnehmer hatten ſich zu der Veranſtaltung ein⸗ gefunden. Neben den führenden Männern der rhei⸗ kiſch⸗weſtfäliſchen Wirtſchaft waren auch eine Anzahl leitender Herren der Reichs⸗, Staats⸗ und Kommu⸗ halbehörden, der Reichsbahn und der Reichspoſt ſo⸗ wie zahlreiche Vertreter der Wiſſenſchaft und Preſſe erschienen. Die Eröffnungsanſprache hielt De. Fritz Springorum⸗Dortmund — H D esgeeeses sss. Ig 192 Er führte u. a. aus: Nie ſah unſere Wirtſchaft 800 eine Kriſe, wie ſie gegenwärtig die Grundfeſten 2 unſeres wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens er⸗ ö ſchüttert. Der Lebenskampf des deutſchen Volkes iſt in ſeine letzte Phaſe getreten. Die Regierung ſteht vor ſchwierigſten Aufgaben. 1 Die endgültige Geſtaltung der neuen Notverordnung iſt noch nicht klar. Wir können darum heute hierzu keine Stellung nehmen, Das eine müſſen wir jedoch heute noch einmal nachdrücklichſt unterſtreichen: Jede I neue Belaſtung der Wirtſchaft muß die Erfolgs⸗ Höglichkeiten der Notverordnung zerſchlagen. Volk und Parteien werden energiſchen Maß⸗ nahmen keinen weſentlichen Widerſtand leiſten, wenn endlich ganze Arbeit gemacht wird. Erfolg ſicher zu ſtellen? Wir bezweifeln es! Wir haben ſchon im Jahre 1925 mit Nachdruck eine Nationaliſierung der öffentlichen Ver⸗ waltung, eine Verwaltungs⸗ und Verfaſſungs⸗ zeſorm verlangt, die den durch Krieg und Nach⸗ kriegszeit aufgeblähten Staats⸗ und Kommunalap⸗ barat auf ein geſundes Maß zurückzuführen, die fentlichen Ausgaben beſchränken, die Hehörden vereinfachen und damit die Vor⸗ dusfetzung ftr einen wirkſamen Abbau der öffent⸗ lichen Laſten ſchaffen ſollte. Wir ſtellen lediglich feſt, daß auf dieſen großen Gebieten Fortſchritte irgend⸗ welcher Art nicht zu verzeichnen ſind. Es wäre eiue herhängnisvolle Selbſttäuſchung, nach einem verlorenen Kriege und unter dem Druck unerhörter Tributverpflichtungen einem Reallohn und eine Le⸗ benshaltung aufrecht erhalten zu wollen, die unter beſſeren wirtſchaftlichen Verhältniſſen ihre Berechti⸗ gung haben mögen, die aber heute eine Unmöglich⸗ keit ſind. Eine weitere Senkung der Selbſtkoſten muß auf allen Gebieten erreicht werden. Derjenige erweiſt heute dem Volke den beſten Dienſt, der offen und freimütig die Dinge beim rich⸗ igen Namen nennt. Wir alle ſind zu größten Opfern bereit, es muß aber die Ueberzeu⸗ Jung geweckt werden, daß eine entſchloſſene Führung beſteht und nicht alle Opfer in ein Faß ohne Boden fließen. Immer wieder iſt feſtzu⸗ ſeellen, daß politiſche Rückſichtnahmen und ärteipolitiſche Erwägungen wirt⸗ ſchaftliche Erkenntniſſe nicht zu m Durch her uch ko mmen laſſe n. Wir müſſen es ablehnen, uns durch die politiſch⸗parla⸗ ut anche Methoden in einen Gegenſatz zu unſe⸗ wel kobeiterſchaft hineinſpielen zu laſſen. Gerade 1 9 die Ve rant wo rtung für die Geſchicke 1 155 Hunderttauſende von Arbeitern fühlen und 11 unſere vornehmſte Aufgabe anſehen, Arbeits⸗ J u Lebensmöglichkeiten zu ſchaffen, müſſen wir allen denen Kampf anſagen, die der notwendigen freien Wirtſchaftsbetätigung noch weitere Feſſeln anlegen wollen. ünn einziges Jahr der Dur ch führung des Zgeüng planes ohne die bisher üblichen llaſchteierungsmanbver durch aus lä n⸗ 115 Anleihen hat die Bedeutung der Tribut⸗ . werden laſſen. Hängen doch die großen Ein⸗ nkungen und Entbehrungen mit dem Aderlaß 1 Hat die Regierung alles getan, um den notwendigen 2 in ſämtlichen Schichten des deutſchen Volkes Innere und äußere Entlaflung, Vewegungsfreiheit für die Wirtſchaft, Schluß mit der Dr. Schacht zur Tribulfrage Meldungen des Wolffbüros Berlin, 3. Juni. Auf der Reichstagung des Arbeitsausſchuſſes Deutſcher Verbände ſprach heute Reichsbankpräſident a. D. Dr. Schacht über das Reparationsproblem und bemerkte einleitend, daß er ſich heute nicht dar⸗ über äußern wolle, warum die Reparationen nicht bezahlt werden könnten, ſondern über die Frage nach den Folgerungen aus der erkannten Zah⸗ lungsunmöglichkeit. Der Youngplan habe gegenüber Dawesplan große Vorteile gebracht: Die Freiheit der deutſchen Ini⸗ tiative und die Erhebung der Grundſätze wirtſchaft⸗ licher Vernunft zum Integrierenden eines Vertrages. Dieſer letztere Vorteil ſei dann durch das Haager Abkommen verfälſcht worden, und dies habe auch ihn beſtimmt, eine weitere Mitverantwortung abzu⸗ lehnen, die er zum Poungplan auch heute noch über⸗ nehme. Dr. Schacht faßt die Gründe für ſeine Ableh⸗ nung in drei Punkte zuſammen: 1. In die Einfügung einer politiſchen Sanktions⸗ klauſel, die ein Moment der Bedrohung in einen ſolchen Vertrag hineinbringe, a 2. die im Haager Protokoll erneut vorgenommene Beſchlagnahme deutſchen Privateigen⸗ tums, a 3. der geſetzliche Zwang für die Reichsbank, am in⸗ ternationalen Zahlungsausgleich mitzuwirken, was Deutſchland in die Lage eines Vertragsteilnehmers minderen Rechtes bringe. Alle dieſe drei Punkte ver⸗ ſtießen gegen die Schlußfolgerungen des Poungpla⸗ nes. Dieſe Abkehr vom Poungplane müſſe bekämpft und die ſeit 1924 eingeſchlagene wirtſchaftliche Grund⸗ linie wieder aufgenommen werden durch eine wirt⸗ ſchaftliche Kampfmethode, die davon ausgehe, daß wir Tributlaſten nur inſoweit, als unſere Innen⸗ und Außenwirtſchaft einen entſprechenden Ueberſchuß liefere, leiſten. Dr. Schacht geht dann auf die Unausgeglichen⸗ heit unſeres Haushaltes ein, die eine naturgemäße Folge der durch eine 12jährige Tributpolitik völlig zu⸗ ſammengebrochenen deutſchen Wirtſchaft ſei. Er könne nicht durch Rechenkünſte in Ordnung gebracht wer⸗ den, ſondern lediglich durch Inordnungbringung der deutſchen Wirtſchaft durch ſinngemäße Durchführung der Wirtſchaftsgrundſätze des HWwungplanes. Die Ab⸗ hängigmachung der kommenden Reviſionsdebatten von der vorherigen Sanierung des Haushaltes berge die Gefahr, daß man ſich nicht nur auf die wirtſchaftlichen Grundfor⸗ derungen des Moungplanes konzentrie⸗ ren werde, ſondern ſich auch in einem Feilſchen um die künftige Höhe der Tributziffern verliere. Nicht die abſolute Höhe der Tributſumme ſei ausſchlaggebend, ſondern die Möglichkeit, dieſe Summe zu erwirtſchaften. Es komme nicht darauf an, eine Prüfung unſerer Wirtſchaftslage vorzunehmen, ſondern darauf, ob unſere Gegner ihre vertraglichen Verpflichtungen aus dem Poungplan erfüllt hätten oder nicht. Auch die Begründung des Reviſionsverlangens mit der ſogenannten Goldklauſel ſei falſch. Dann hätte ſie keine andere Konſequenz als eine 20pro⸗ zentige Reduktion der Tributlaſten, alſo wiederum eine rein formale Zifferfeſtſetzung, die von wirt⸗ ſchaftlichen Geſichtspunkten völlig abgeht. Das größte Hindernis für das Ingangſetzen der Tribut⸗ reviſion liegt in der Befürchtung vor den Folgen einer Zahlungseinſtellung. Dr. Schacht kann die Angſt vor Kreditkündi⸗ gungen, die in erſter Linie befürchtet werden, 5 nicht teilen, da das Weſen des Bankkredites nicht darin beſteht, daß man ausgeliehenes Geld gerade dann zurück⸗ bekommt, wenn man es haben möchte, ſondern in ſchlechten Zeiten auf die wirtſchaftliche Abwicklung der Kredite ohne Furcht und dann auch ohne Ver⸗ luſt warten muß. Auf die Bedenken vor poli⸗ tiſchen Gewalt maßnahmen gäbe es nur zwei Antworten. 1. Daß Gewalt kein Oeld bringt und 2. daß uns gar keine Wahl darüber bleibt, ob wir die Tributzahlungen einſtellen wollen oder nicht. Die Aufnahme neuer Auslandsanleihen zwecks Hinausſchiebungen der Zahlungseinſtellungsnotwen⸗ digkeit, ſei es von privater Seite, ſei es von politi⸗ ſcher Inſtanz, müſſen unter allen Umſtänden abgelehnt werden, da ſie lediglich der Bezahlung von Kriegstributen für einen weiteren Raum diene. Deutſchland könne ſeinen Tribut nur aufrecht er⸗ halten dadurch, daß es ſchleunigſt die Tributzahlungen einſtellt, bis es ſie aus einem Ueberſchuß ſeiner Wirtſchaft erübrigen kann. Dr. Schacht tritt auch der Anſicht entgegen, als ob Auslandsanleihen geneigt wären, die deutſche Wirt⸗ ſchaft anzukurbeln, mit Hilfe ausländiſchen Geldes könnten nur ſolche Länder wirtſchaftlich angekurbelt werden, die Waren aus dem Auslande, in erſter Linie Produktionsmittel kaufen, um damit die hei⸗ miſche Produktion zu entwickeln. Allen Angriffen auf das Reviſionsverlangen müſſe die Herabdrückung der Lebenshaltung unſerer breiten Bevölkerungsſchichten entgegengehalten wer⸗ den, ſowie daß alle die deutſchen Verſuche, die deutſche Ausfuhr zu erhöhen und damit eine Hauptvoraus⸗ ſetzung des Mungplanes zu erfüllen, an der Poli⸗ tik unſerer Gläubiger geſcheitert ſeien. Dies zeige auch der augenblickliche Kampf um die deutſch⸗öſterreichiſche Zollunion. Schließlich for⸗ derte Dr. Schacht auch noch, daß Deutſchland die koloniale Frage mit aller Energie wieder auf⸗ rollen müſſe, um zu einem erleichterten überſeeiſchen Rohſtoffbezug zu kommen. der Reparationen aufs engſte zuſammen. Wir wiſſen: die Uhr zeigt fünf Minuten vor zwölf. Sein oder Nichtſein der Nation ſtehen auf dem Spiel. Wir werden rückſichtslos das verhängnis⸗ volle Syſtem der Halbheiten in Wirt⸗ ſchafts⸗ und Finanzpolitik bekämpfen. „Wir verlangen ganze Arbeit. Mit einer ent⸗ ſchloſſenen Regierung, die ſich endlich zur energiſchen Tat aufrafft, muß die Wieder⸗ aufrichtung der deutſchen Wirtſchaft und des deutſchen Volkes gelingen.“ Generaldirektor Paul Reuſch-Oberhauſen führte u. a. aus:„Niemand wird beſtreiten, daß unſer gegenwärtiger Reichskanzler von eruſtem Wollen beſeelt iſt. Es fehlt ihm ſicher auch nicht die Erkenntnis der troſtloſen Lage, in der ſich die deutſche Wirtſchaft, insbeſondere die deutſche Induſtrie be⸗ findet. Aber es hat ihm bisher an dem Mut ge⸗ fehlt, ſeine Erkenntnis in die Tat umzu⸗ ſetzen und gegen die vorhandenen Widerſtände mit der notwendigen Rückſichtsloſigkeit vorzugehen. Be⸗ vor wir unſere letzten Hoffnungen auf die gegen⸗ wärtige Regierung begraben, wollen war abwarten, ob die Nachrichten über die Abſichten der Regierung und über den Inhalt der zu erwartenden Notver⸗ ordnungen zutreffen. Die politiſchen Parteien können heute das Vaterland nicht mehr retten. Nur Männer, welche— ohne nach rechts und nach links zu blicken— den Weg ihrer eigenen Erkenntnis gehen, können die Gefahren in letzter Stunde bannen. Wir ſind ein armes Volk! Armut kann nur durch Opfer, Fleiß und Arbeit überwunden werden. Wir müſſen uns nach oben hungern, wie das alte Preußen nach den Freiheitskriegen, oder wir bleiben dauernd unten! Wir müſſen auf allen Ge⸗ bieten des öffentlichen, wirtſchaftlichen und privaten Lebes in Einnahmen und Ausgaben zunächſt einmal die Verhältniſſe, wie ſie vor fünf Jahren bis ſechs Jahren beſtanden, wieder herſtellen. Daß daneben die Reparationsfrage einer anderen Löſung zugeführt werden muß, iſt ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung.“ Geh. Komm.⸗Rat Mittelſten⸗Scheid, Wup⸗ pertal⸗Barmen, erklärte, die In duſtrie befinde ſich ſelbſt in einer Vertrauenskriſe ſchlimmſter Art. Die Preis diſziplin der Werke ſei völlig verloren gegangen. Das gegenſeitige Unterbieten, das mit den Selbſtkoſten nicht mehr in Einklang zu bringen ſei, führe zum Ruin des Handels. Man muß uns wieder Freiheit geben, den Markt zu vrganiſieren und das Geſchäft auf geſunder Baſis wieder aufzubauen. Die gleiche Freiheit ver⸗ langen wir für die Geſtaltung der Arbeits⸗ verhältniſſe. Laſſen wir nur unſeren Arbei⸗ tern die Freiheit, mit ihren Arbeitgebern die Inter⸗ eſſen des Werkes zu entſcheiden. Geben wir ihnen die Möglichkeit zu arbeiten mit Zeiten, die ſie wollen und wir werden Wunder erleben. Unſere Arbeiter⸗ ſchaft iſt dazu willig. Wir haben die Pflicht, auch da⸗ für zu ſorgen, daß unſere Arbeiter für ihre Arbeit angemeſſen entlohnt werden. Kapitalzerſtörung Dr. Fritz Thyſſen⸗Müllheim⸗Ruhr führte ſodann folgendes aus: Es iſt der Sinn jeder Volksgemeinſchaft und jeder nationalen Regierung, daß das Zielaller Poli⸗ tikeine geſunde undſtarke deutſche Na⸗ tion ſein muß. Das bedingt, daß die Aus ⸗ wüchſe der Parteiwirtſchaft beſeitigt wer⸗ den. Es ſind Parteiauswüchſe, wenn heute die Maß⸗ nahmen der Regierung unter dem Druck einer Neben regierung, nämlich der Gewerkſchaf⸗ ten, erfolgen. Es ſind Parteiauswüchſe, wenn die Beamtenſchaft, die dem Wohle der Nation zu dienen hat, und der die Führung des Staates anver⸗ traut iſt, politiſiert wird. Solange wir keine überparteiliche Regierung haben, ſehe ich einen Aus⸗ weg aus dieſem unhaltbaren Zuſtand nur darin, daß ähnlich wie in Belgien ein nationales Komitee, beſtehend aus Arbeitgebern und Arbeit⸗ nehmern und einem Unparteiiſchen als Obmann, endgültig über alle Tarif⸗ und Lohnfragen entſchei⸗ det, wodurch dieſer wichtige Ausſchnitt der Wirtſchaft endlich dem politiſchen Einfluß entzogen werden könnte. i Den Ausführungen, die dann der Direktor der Weſtdeutſchen Bodenkreditanſtalt, Köln, Dr. jur. Karl Weidemann machte, bewegten ſich etwa gängen: Der ſtädtiſche Hausbeſitz iſt in ſchwerer Not. Seine Not bedroht die geſamte Wirtſchaft. Von 70 Milliarden ſeines Vorkriegswertes ſind mehr als die Hälfte verloren. Steuerdruck und öffentliche Bewirt⸗ ſchaftung im Verein mit der gegenwärtigen Kriſe haben ihn zermürbt. Die Haus zins ſteuer allein entzieht ihm jährlich 1,7 Milliarden. Ihr geſamtes Aufkommen hat bereits 10 Milliarden und damit einen Betrag erreicht, der dem Kurswert aller an der Berliner Börſe gehandelten Aktien gleichkommt. Die fährliche Geſamtbelaſtung beträgt ein Zehntel des Subſtanzwertes. Die Haupt⸗ ſchuld an der Not des Hausbeſitzes trägt der ſtaat⸗ lich ſubventionierte Wohnungsbau. Er hat ſeit 1924 17 Milliarden— gleich der Summe der geſamten Auslandsverſchuldung—= 40 Prozent der Kapitalbildung verſchlungen. Dies hat ihn im wahren Sinne des Wortes verſteinert. Ein Siebentel aller Deutſchen wohnt heute in zwei Millionen Neu⸗ wohnungen, die auf Koſten des Altbeſitzes verbilligt ſind. Die Wirkungen ſind: Aufblähung des Bau⸗ gewerbes, Vernichtung der Rente, hochge⸗ triebene Baupreiſe. In dieſer Not trifft den Altheſitz die ſchwere Wirtſchaftskriſe. Der Verfall des Hausbeſitzes wird zum Gefahrenherd für die geſamte Wirt⸗ ſchaft. Die gewerbliche Wirtſchaft braucht Kredite, Aber der Grundbeſitz als wichtigſtes Fundament jeden Kredites iſt entwertet. 15 Milliarden ruhen als Hypotheken im ſtädtiſchen Altbeſitz, ebenſoviel im ſtädtiſchen Neubeſitz. Der größte Teil dieſer Mil⸗ liarden iſt erſpartes Geld. Es iſt gegeben worden in dem Vertrauen, daß keine Kapitalanlage ſicherer ſei als eine Hypothek. Dieſes Vertrauen war berechtigt; es darf nicht erſchüttert werden. Schickſalbeſtimmend iſt die Senkung der Steuern. in folgenden Gedanken⸗ Das Babgewerbe kann auf die Dauer nur von Pri⸗ vatkapital befruchtet werden. Dies verlangt aber als Unternehmerkapital Rente, als Leihkapital Sicherheit. Deshalb ſollte das Baugewerbe ſein Heil nicht in dem Ruf nach Steigerung des Woh⸗ nungsbaues ſondern in der energiſchen Mit⸗ arbeit an der Sanierung des Altbaues ſuchen. Am Sofortmaßnahmen ſind zu fordern: Verzicht auf öffentlich⸗ſubventionierten Woh⸗ nungsbau; ſteuerliche Entlaſtung des Haus⸗ beſitzes und die dadurch freiwerdenden Sum⸗ men; Aufhebung der Wohnungszwangswirt⸗ ſchaft; Einſetzung aller berufenen Kräfte an die Aufgabe, den Altbeſitz zu rentablerem Leben zu bringen und vor allem an die Auf⸗ gabe, den noch vorhandenen Wohnungs⸗ mangel nicht durch Schaffung neuen Wohn⸗ raumes, ſondern durch Verwertung vorhan⸗ denen alten Wohnraums zu beheben. Freiherr von Lüninck Vorſitzender der Rheiniſchen Landwirtſchaftskammer Bonn, der für die landwirtſchaftlichen Kreiſe ſprach, ſtellte ſich dann auf allgemeine wirtſchaftliche Geſichts⸗ punkte ein und verzichtete bewußt darauf, die beſon⸗ deren Wünſche und Forderungen der Landwirtſchaft vorzutragen mit der Begründung, daß die allgemeine deutſche Wirtſchaftskriſe bereits ſo weit vorgeſchritten ſei, daß auch die deutſche Seite Nummer 252 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Juni 1981 Landwirtſchaft nur die eine Wahl habe, ent⸗ weder mit der übrigen Wirtſchaft im allge⸗ meinen Zuſammenbruch und unterzugehen oder gemeinſam mit ihr langſamen und opferreichen Aufſtieg zu finden. Wichtigſte Vorausſetzung einer Beſſerung ſei eine öllege Aenderung der wirtſchaftlichen Grundeinſtellung: der beutſche Staat und das deutſche Volk ſeien tödlich erkrankt an der S euche des Staatsſozialismus. Das völlige Fiasko dieſes Sozialismus ſei das Kennzeichen unſerer Tage und das Verlaſſen der als verfehlt erwieſenen bisherigen Wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Lage die erſte Vorausſetzung einer Geſundung. Bergaſſeſſor a. D. Stein, Präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mün⸗ ſter, Recklinghauſen, wies auf die Lage des Ruhr⸗ bergbaues hin, die ebenſo ſchlecht, zum Teil aber noch ſchlechter ſet als in anderen Induſtrien, was er im einzelnen mit Zahlen und Vergleichen be⸗ legte. Bei dieſer Sachlage ſei eine weitere Sen⸗ Fung der Produktionskoſten unum⸗ gänglich erforderlich. Da die Arbeitskoſten im deutſchen Steinkohlenbergbau allein etwa 70 v. H. der Selbſtkoſten ohne Abſchreibungen ausmachen, kann man an ihnen nicht vorübergehen. Es gebe aber eine Möglichkeit, nicht in vollem Umfange die heute erforderlichen Lohnſenkungen im Bergbau durchführen zu müſſen: das iſt eine Verlänge⸗ rung der Arbeitszeit. Nachdem das Ausland bis in das Herz Deutſchlands mit billigen Kohlen vorgedrungen iſt, befinden wir uns lediglich in der Abwehr, wenn wir Gegenmaßnahmen treffen. Die bisherigen Vorſchläge der Brauns⸗Kommiſ⸗ ſton bedeuten für die Wirtſchaft eine ſchwere Enttäuſchung. Leider iſt bei den gegenwärtig ſtattfindenden Verhandlungen in Genf mit Zuſtimmung des deutſchen Regierungsvertreters eine Herabſetzung der Arbeitszeit unter Tage von 8 auf 7% Stunden angenommen worden. Dadurch iſt der für alle erträglichſte Weg zu einer Beſſe⸗ rung der Lage verſperrt. Fabrikbeſitzer P. Kind⸗Solingen, ſtellte für die expportierende Induſtrie feſt, daß gewaltige Rückſchläge im Export da ſind und daß einzelne Länder überhaupt nicht mehr aufnahmefähig und aufnahmewillig ſind. Statt Exleichterungen für den Export werden Deutſchland neue Exporthemmniſſe in den Weg gelegt. Umſo kräftiger müſſen, vom Standpunkte der expor⸗ tterenden Induſtrie geſehen, die Bemühungen ſein, den Export zu ermöglichen und die begehrten Devi⸗ ſen zu ſchaffen. Wir können es daher nur begrüßen, wenn wir in dem Plan der deutſch⸗öſterrei⸗ chi ſcchen Zollunion eine gewiſſe Aktivität der Regierung auf dem Gebiete der Handelspolitik feſt⸗ ſtellen, und wir müſſen der Regierung in dieſer Frage in jeder Beziehung den Rücken ſtärken. Gerade die Behandlung dieſer Frage in Genf hat bewieſen, wie man ſich der natürlichen deutſchen Wirt⸗ ſchaftsentwicklung hemmend in den Weg ſtellt. Das wirtſchaftliche Barometer ſteht auf Stur mm. Wer an maßgebender Stelle ſteht, die Ge⸗ fahr nicht erkennt, iſt blind und ungeeignet. Wer nur Halbes tut, verſündigt ſich am deutſchen Volk. Wir brauchen Befreiung von Feſſeln und eine fühl⸗ bare Senkung der Produktionskoſten. Dr. Albert Vögler⸗Dortmund ſprach über die Entwickelung des NYoung⸗ planes. Bitter gerächt habe ſich der Wegfall des Wohlſtandsindex und der Goldklau⸗ ſe l. Heute bezahle Deutſchland unter Berückſich⸗ tigung der Goldklauſel ſchon dieſelbe Summe wie im Dawesplan. Dr. Vögler wies nach, daß zur Aen⸗ derung der Lage nichts übrig bleibt als neue Ver⸗ handlungen und fuhr fort: Erfolgreiche Verhandlungen mit den auslän⸗ diſchen Gegnern ſind nur möglich, wenn eine überwältigende Mehrheit des Volkes ge⸗ ſchloſſen dahinter ſteht. Dieſe Front zu bil⸗ den, iſt die erſte Aufgabe. —— Neue Anrxuhen und Allentate Drahtung unſ. Londoner Vertreters § Lodon, 3. Juni Tag für Tag treffen aus Indien Nachrichten über Unruhen, Attentate oder Ueberfälle ein. Zwar haben die einzelnen Vorfälle gewöhnlich rein lokale Be⸗ deutung. Auch hat man ſich daran gewöhnt, die offi⸗ ziellen Verluſtziffern ſtillſchweigend mit drei zu multiplizieren, um der Wahrheit näher zu kommen. Wenn man aber daran denkt, daß England in Indien nicht mit Waffengewalt regiert, ſondern nur durch die Aufrechterhaltung eines künſtlichen Gleich⸗ gewichts der Kräfte, dann erſcheinen die eines künſtlichen Gleichgewichts der Kräfte, dann er⸗ zahlreichen Anzeichen der Unruhe in be⸗ ſorgniserregendem Licht. Der Aufſtand in Burma nimmt immer gefährlicheren Umfang an. Aus Rangbdon wird gemeldet, daß etwa 500 Rebellen, bewaffnet mit kurzen Schwertern, Musketten u. Revolvern, gleich⸗ zeitig aber auch beladen mit Roſenkränzen, einen Ueberfall auf eine Polizeiſtation machten. Die Polizei war vorher gewarnt worden und konnte nach vierſtündigem Kampf den Angriff ab⸗ weiſen. Die Zahl der Toten wird auf 10 angegeben und zwar ſämtlich auf Seiten der Aufſtändiſchen. An einer anderen Stelle fand ein Zuſammenſtoß zwiſchen Polizei und Rebellen ſtatt, bei dem ein Poliziſt gefangen genommen wurde. Eines der Regimenter, die aus Indien zur Unter⸗ drückung des Aufſtandes herangezogen wurden, ge⸗ riet in einen Hinterhalt, der im letzten Augenblick dadurch entdeckt wurde, daß man eine Brücke halb durchgeſägt fand. in Indien Weiter wird aus Rangvon gemeldet, daß die Rebellen einen Zug zum Entgleiſen brachten, wobei glücklicherweiſe nur die Maſchine und drei leere Schutzwagen zu Schaden kamen. Auch aus Indien ſelbſt werden ununterbrochen Nachrichten über Gewalttaten gemeldet. Die Zahl der Anſchläge auf Eiſenbahnzüge hat ſich ſo ſtark vermehrt, daß die größte Eiſenbahngeſellſchaft einen Preis von 5000 Rupien(7500 Mark) für die Auffindung von Attentätern ausgeſetzt hat. In Tſchittagong, wo ſchon im vorigen Jahr ſchwere Zuſammenſtöße ſtattgefunden haben, wurde ein Ver⸗ ſuch, das Gerichtsgebäude in die Luft zu ſpreugen, im letzten Augenblick entdeckt. Die Polizei fand in der Nähe des Gebäudes mehrere ſtarke Dynamitbomben, die kurz vor dem Abfeuern ſtanden. Verſchiedene Verdächtige ſind verhaftet worden.. Angeſichts dieſer Vorfälle, von denen wir nur einige als Beiſpiel zitieren, kann man die Lage in Indien noch immer nicht als normal bezeichnen. Die große Bewegung des paſſiven Widerſtandes, die noch vor wenigen Monaten in vollem Zuge war, hat ſich allerdings gelegt ſeitdem in Delhi der ſo⸗ genannte Friedensvertrag zwiſchen Gandhi und dem damaligen Vizekönig Lord Irwin zuſtandekam. Mit einer völligen Beruhigung kann man aber erſt rech⸗ nen, wenn die politiſche Reform durchgeführt iſt, durch die Indien die verfaſſungsmäßige Selbſtändig⸗ keit erhalten ſoll. Die Ausſichten für die Durchfüh⸗ rung der Reform ſind nicht ſchlecht, aber die not⸗ wendig gewordene Verſchiebung der Lon⸗ doner Konferenz bis zum September hat in Indien zu neuem Mißtrauen geführt, das der Beruhigung ungünſtig iſt. Die gemeingefährliche Verantwortungsloſigkeit der Pariſer Preſſe Ein Pariſer Jeugnis Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 3. Juni. Zu der einſeitigen und tendenziöſen Berichterſtat⸗ tung der franzöſiſchen Preſſe über die Verhältniſſe in Deutſchland ſchreibt die gemäßigte„Bolonté“, die franzöſiſchen Zeitungen verfolgten immer die⸗ ſelbe Infor mationstaktik ihrer Leſer. Alles, was dazu beitragen könnte, die öffentliche Ord⸗ nung zu beun ruhigen, werde in großer Aufmachung gebracht, das, was eine Be⸗ fänftigung der Gemüter hervorrufen könne, werde beiſeite gelaſſen.„Wollen unſere Zei⸗ tungen auf dieſe Weiſe ihrem Lande auch nur ein an⸗ nähernd genaues Bild von den wirklichen Verhält⸗ niſſen jenſeits des Rheins verſchaffen?“ So fragt die „Volonté“ mit vollem Recht. Es handle ſich aber für die meiſten Blätter nur darum, Frankreich zu beun ruhigen, ſeine Furcht zu verſtärken und ihm falſche Vorſtellungen von Deutſch⸗ land zu geben. Die Artikelſchreiber ſpekulieren auf die franzöſiſche Erregbarkeit zum Schaden einer ge⸗ ſunden nationalen Ueberlegung. Um die Ge⸗ müter wieder in Wallung zu bringen, werde einfachgelogen. Lüge ſei es auch, wenn man den Franzoſen wiſſentlich die Vorgänge ver⸗ ſchweige, die ein anderes Bild von Deutſchland geben als die Breslauer Stahlhelm⸗Tagung. 5 Sie erforderteinen auf lange Jahre hinaus feſten Plan, aus dem das Volk erſieht, daß Ar⸗ beit und Opfer nicht vergeblich gebracht werden. Ein ſolcher deutſcher Wirtſchaftsplan wird die nachfolgen⸗ den Vorausſetzungen enthalten müſſen: 1) unſere ganze Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik muß mit dem Ziel der Stärkung unſeres Binnenmark⸗ tes und der Eigenkapitalbildung umgeſtellt werden; 2) auf Jahre hinaus muß Deutſchland von allen Tributzahlungen, ſoweit ſie nicht durch Sachleiſtungen abgetragen werden können, be⸗ freit ſein; 3) die Gläubigerſtaaten müſſen, wie das ſchon in Paris bei der Gründung der B33 beabſichtigt war, Deutſchland in ſeinen Be⸗ mühungen, Abſatzmärkte für ſeine Induſtrie⸗ erzeugniſſe zu finden, unterſtützen. Mit einem ſo aufgebauten Plan hinter ſich wird die Regierung erfolgreich neue Verhandlungen aufnehmen können. Es wird ſich zeigen, wer den Mut hat, die Folgen bei einer Ablehnung zu übernehmen. Regierung und Sozialdemokraten Meldung des Wolffbüros — Leipzig, 3. Juni. Vor Fortſetzung der politiſchen Ausſprache lag dem Sozialdemokratiſchen Parteitag ein neuer Antrag Künſtler⸗Aufhäuſer vor, in dem es u. a. heißt: Eine Sanierung der Arbeftsloſenverſi⸗ cherung, die ſtatt der Erſchließung ausreichender Einnahmen die Aermſten der Armen in ihrer kargen Lebenshaltung durch weiteren Leiſtungsabbau noch mehr herabdrückt, würde auf den entſchiedenen Wi⸗ derſtand der Sozialdemokratie ſtoßen. Ebenſo wen⸗ det ſich der Parteitag gegen eine neue Regelung, die auch noch die aus der Verſicherung bereits Ausge⸗ ſteuerten mit einer Verſchlechterung der Unterſtüt⸗ zungsbedingungen bedroht. Die Sozialdemo⸗ kratiſche Partei wird in ihrer künfti⸗ gen Haltung zur Reichsregierung fich davon beſtimmen laſſen, daß es gelingt, die lebenswichtigſten Arbeiterintereſſen zu ſichern. .——— 2 2 2 Eine ganz gewöhnliche Fliege mittlerer Größe Skizze von Knut Hamſun Unſere Bekanntſchaft fing damit an, daß ſie eines Tages, während ich ſaß und ſchrieb, zu meinem offenen Fenſter hereingeflogen kam und einen Tanz um meinen Kopf begann. Sie fühlte ſich offenbar von dem Spiritus in meinem Haar angezogen. Ich ſchlug einmal ums andere nach ihr, aber ſie kümmerte ſich nicht darum. Da griff ich nach der Papierſchere. Ich ſchwang ſie einige Male in der Luft, und die Fliege flog weg. Aber ein Weilchen ſpäter kam ſie wieder zurück und begann ihren Tanz von neuem. Ich ſprang auf und rückte meinen Tiſch weiter nach der Türe. Die Fliege kam mir nach. Ich werde dir ſchon einen Poſſen ſpielen, dachte ich. Und ich ging in aller Stille hin und wuſch den Spiritus aus meinen Haaren aus. Das half. Die Fliege ſetzte ſich ziemlich be⸗ trübt auf meine Lampenkuppel und rührte ſich nicht. Das ging ſo eine ganze Weile. Dauer wurde es ein wenig einförmig, immer dieſer Fliege zu begegnen, jedesmal, wenn ich die Augen aufſchlug. Ich betrachtete ſie; ſie war eine ganz ge⸗ wöhnliche Fliege mittlerer Größe, gut gebaut, mit grauen Schwingen. Rühr dich ein wenig! ſagte ich. Sie rührte ſich aber nicht. Fort! ſagte ich und fächelte nach ihr. Da flog ſie auf, machte einen Schwung durch das Zimmer und kam wieder zu der Lampenkuppel zurück. 8 Von dieſem Augenblick ſchreibt ſich unſere eigent⸗ liche Bekanntſchaft her. Ich bekam vor ihrer Stand⸗ haftigkeit Achtung. Was ſie wollte, das wollte ſie; auch rührte ſie mich durch ihren Ausdruck, ſie legte den Kopf auf die Seite und ſah mich betrübt an. Am nächſten Tage, als ich vom Früßhſtück hinein⸗ gehen wollte, um mich an die Arbeit zu machen, kraf ich in der Tür meine Fliege. Ich nickte ihr zu. Sie ſummte einige Male in der: ch auf meinem Seſſel nieder.— Fort! ſagte ich. Keine ntwort. Ich blies ſie an, ſie duckte ſich und wollte Aber auf die Stube umher und ſetzte nicht weg. Da ſchwang ich wieder die Papierſchere; das Fenſter war offen— daran hatte ich nicht gedacht — die Fliege flog hinaus. Ein paar Stunden lang blieb ſie draußen. Ich ging die ganze Zeit umher und bereute, daß ich ſie hinaus⸗ gelaſſen hatte. Wo ſie nun ſein mochte? Endlich ſetzte ich mich auf meinen Platz und wollte wieder zu ar⸗ beiten anfangen; aber ich war voll düſterer Ahnun⸗ gen. Da kehrte die Fliege zurück. Sie brachte etwas Häßliches an ihrem einen Hinterbein mit. Du biſt auf dem Miſthaufen geweſen, du Tier, ſagte ich zu ihr, pfui! Aber ich freute mich doch, daß ſie wiedergekom⸗ men war, und ich machte meine Fenſter feſt zu. Am Abend wollte ſie mir die Türöffnung ver⸗ ſperren. Ich ermannte mich und gebrauchte meine Autorität. Es war ja ganz ſchön, daß ſie mich lieb hatte; aber mich jeden Abend zu Hauſe zurückzu⸗ halten, das vermochte ſie doch nicht. Ich drängte mich mit Gewalt an ihr vorbei. Ich hörte, wie wü⸗ tend ſie drinnen war, und ich rief zu ihr hinein: da ſiehſt du, wie es iſt, wenn man allein iſt. Adieu. Nun kannſt du ſttzen bleiben. An den folgenden Tagen ſtellte dieſe kleine Miſt⸗ fliege meine Geduld auf manche Probe. Kamen Leute zu mir, wurde ſie eiferſüchtig und fagte ſie durch ihre Ungezogenheiten zur Türe hinaus. Wenn ich ihr nachher wegen ihres Benehmens Vorwürfe machte und ſie ein wenig beim Schopfe nehmen wollte, machte ſie einen halsbrecheriſchen Srpung vom Boden bis gerade hinauf zur Decke, wo ſie ſich feſt⸗ ſetzte, ſo daß mir ganz ſchwindlig wurde. Du fällſt herunter! ſchrie ich ihr zu. Aber meine Warnungen fruchteten nichts. Als ich von ihr dann keine Notiz nahm, flog ſie dicht an meiner Naſe vorbei und fiel mit einem Knall gerade auf mein Manuſkript herab. Hier begann ſie umherzuſpazieren, gar keine Papierſchere mehr im Hauſe hätte. Man muß es weiterhin im Guten mit ihr verſuchen, dachte als wenn ich ich. Und ich ſagte freundlich: Geh da nicht und be⸗ ſchmutze dich nicht mit Tinte; ich will ja nur dein Beſtes! Das iſt grobes Papier, Konzeptpapier, du kannſt dir Splitter in die Füße treten. Ach nein, ſie ſchien das gar nicht zu fürchten. Hat man je ſchon einen ſolchen Eigenſinn geſehen! Geh zum Teufel damit! rief ich. Ich nahm mir einen anderen Bogen. Als ich einen anderen Bogen nahm, ging ſie weg. Es vergingen Tage und Wochen. Wir gewöhnten uns aneinander und teilten Leid und Freud. Sie hatte unzählige Launen, aber ich ertrug ſie. Sie hatte mir deutlich ihre Abneigung gegen Zug zu ver⸗ ſtehen gegeben, und ich hielt daher Türen und Fen⸗ ſter geſchloſſen. Nichtdeſtoweniger konnte ihr zu⸗ weilen der Einfall kommen, ſich von der Decke herab⸗ zu ſtürzen und gerade gegen die geſchloſſenen Feu⸗ ſterſcheiben anzuſtürmen, als wollte ſie ſie ſprengen. Haſt du draußen was zu tun, dann geh dieſen Weg, ſagte ich. Und ich öffnete ihr die Tür. Willſt du hinaus, oder willſt du nicht hinaus? fragte ich. Eins, zwei, drei! Keine Antwort. Ich warf die Türe krachend zu. Ich ſollte meinen Zorn bald bereuen. Eines Tages war die Fliege weg. Ich öffnete alles, was in meinem Hauſe geöffnet werden konnte und legte mein Manuſkript ins Fenſter, wo es Wind und Wetter ausgeſetzt war; ſie ſollte ſehen, daß mir für ſie nichts zu gut wäre. Ich fragte meine Wirtin nach der Fliege, ich goß wieder eine Menge Spiritus auf mein Haar und lockte ſtie und nannte ſie meinen beſten Freund und meine Hof⸗ fliege, um ihr zu ſchmeicheln; alles vergebens. Endlich am Vormittag des nächſten Tages kehrte ſte zurück. Sie kam nicht allein, ſie brachte einen Liebhaber von der Straße mit. In meiner Freude, ſie wieder zu ſehen, vergab ich ihr alles und übte ſogar eine Zeitlang gegen ihren Liebſten Nachſicht. Aber was zu viel iſt, iſt zu viel. Alles hat feine Grenzen. Sie ſetzten ſich zuerſt hin, um einander Blicke zuzuwerfen und ſich die Beine zu reiben, plötzlich aber ſtürzte ſich der Liebhaber in einer Weiſe über ſie her, daß ich errötete. Was macht ihr da vor den Augen aller Leute! ſagte ich, und ſchalt ſie aus. ä—.— Reichstagsabgeordneter Dittmann, der als erſter das Wort erhielt, wandte ſich ſchatß gegen die Ausführungen von Seydewitz. Der Ras dikalismus um Seydewitz ſei gerade ſo wie der um Hitler. Er habe nichts mit Vernunft zu tun auch nichts mit dem, was man geſunden Menſchen⸗ verſtand nenne.(Hört! Hört und Widerſpruch auf den Tribünen). Reichstagsabgeordneter Aufhäuſer betonte, daß es heute nicht auf das ſchematiſche Ja oder Nein ankomme, ſondern auf den Inhalt der To⸗ lerierungspolitik. Die neue Kürzung der Beamten⸗ gehälter, die Verſchlechterung der Arbeitsloſenperff⸗ cherung und der Abbau bei den Kriegsbeſchädigten⸗ renten ſeien untragbare Belaſtungen, zy⸗ mal die Arbeitsloſenverſicherung nicht reſtlos ſanjert werde. Die Tolerierung dürfe nicht um ihrer Selbſt willen um der Regierung willen erfolgen, ſondern ſie könne nur ſolange tragbar ſein, als ſie im In⸗ tereſſe der Arbeiterſchaft geführt werden könne. Auch Riegel⸗Darmſtadt erklärte als näch⸗ ſter Redner, daß die übergroße Mehrheit der Partei⸗ genoſſen die Notwendigkeit der Tolerie⸗ rungspolitik erkannt habe. Bei weiteren ſo⸗ zialen Verſchlechterungen müßte aber die Tolerierung eine Grenze haben. f Kirchmann⸗Stralſund vertrat die Mei⸗ nung, daß die Aktivität der Partei weniger aus der Zufriedenheit über die politiſche Haltung der Partei als aus der Verbitterung über die Nationalſozialſſten entſtanden ſei. Ueber die neue Notverordnung habe man den Parteitag abſichtlich im Ungewiſſen ge⸗ laſſen. Wir ſollten, ſo erklärte der Redner, mehr Vertrauen zu unſerer Kraft haben. Die Entwicklung der politiſchen Lage hängt nicht von unſerer Stellung zu Brüning ab, ſondern von der Macht, die wir mit Hilfe der Maſſen entfalten. Nolverordnung Ende der Woche Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 3. Juni. Das Reichskabinett hat ſich heute vormittag 0 Uhr verſammelt, um die letzte Feile an das Ge⸗ ſetzeswerk der Notverordnung zu legen und es zu verabſchieden. Die Beratungen ſollen nach einer Mit⸗ tagspauſe auch am Nachmittag noch fortgeführt wer⸗ den, da es bisher noch nicht gelang, über die Frage ſich ſchlüſſig zu werden, ob eine Ermächtigung über die Arbeitszeitverkürzung in die Notver⸗ bordnung aufgenommen werden ſoll oder nicht. Man rechnet aber damit, daß eine Einigung auch in dieſem Punkt erzielt wird. Der Reichskanzler wird auf alle Fälle, wie bereits angekündigt, ſich zum Reichspräſidenten begeben, um deſſen Untek⸗ ſchrift für die Notverordnung zu erhalten. Durch die Tatſache, daß der Reichspräſident Dr. Brüning empfängt, werden beiläufig die neuerlichen, übrigens mit einer gewiſſen Periodizität auftauchenden Ge⸗ rüchte widerlegt, daß Herr von Hindenburg ſchwer erkrankt ſei. Der Reichspräſident befindet ſich viel⸗ mehr— wie wir feſtzuſtellen in der Lage ſind bei beſter Geſundheit und wird am Freitag oder Samstag zu einem längeren Urlaub ſein Hof⸗ gut Neudeck in Oſtpreußen aufſuchen. Die Notver⸗ ordnung ſoll, wie wir nunmehr von gut unterrich⸗ teter Seite erfahren, noch Ende der Woche veröffentlicht werden. 5 a Die Säuberungsaktion des neuen Berliner SH E Berlin, 2. Juni. Das große Reinemachen in der Berliner Verwal⸗ tung nimmt ſeinen Fortgang. Wie die„Berliner Börſenzeitung“ zu berichten weiß, ſoll nun auch der Direktor der Berliner Verkehrs⸗Geſellſchaſt, Pforr, der die unbrauchbaren„Schützenwagen“ be⸗ ſtellte und der Stadt ungeheure Ver luſte zufügte, von ſeinem Poſten entfernt werden. Ihm dürften zwei weitere Direktoren der Bc. folgen, mit denen man ſich gütlich einigen will, End⸗ lich wird wohl auch der vielgenannte Herr Brolat veranlaßt werden, ſeine Tätigkeit aufzugeben, die im weſentlichen darin beſtanden hat, daß er ſeinen ſog zialdemokratiſchen Parteigenoſſen an die Futter⸗ krippe verhalf. Das nahm ſie ſehr übel auf; ſie warf den Kopf ſpöttiſch nach hinten und machte mir deutlich be⸗ greiflich, daß ich wohl nur eiferſüchtig e Da erhob ich mich und äußerte folgende Worte! Mit dir will ich mich nicht zanken, das widerſtrebt meinem Rittergefühl; aber ſchicke deinen elenden Liebhaber zu mir, ihm werde ich zu begegnen wiſſen. Und ich griff nach der Papierſchere.: Nun begannen ſie mich zu verhöhnen. Sie ſaßen auf der Tiſchecke, lachten ſo, daß ſie ſich schüttelten und ſchienen zu ſagen: Haha, haſt du keine größere Papierſchere?— Ich werde euch zeigen, daß es nicht auf die Waffe ankommt, erwiderte ich. Ich werde mit einem armſeligen Lineal in der Hand auf den Kerl losgehen! Ich ſchwang das Lineal. Aber ſie nahmen keine Notiz von mir, der Augen blick ſchien ihnen nicht ſchickſalsſchwanger, ſie näher⸗ ten ſich einander und waren gerade im Begriff, 1 wieder zu umarmen. Das werdet ihr nicht kun ſchrie ich ihnen zu. Aber ſie taten es doch 1 war meine Langmut zu Ende, ich erhob das Linen und ließ es wie einen Blitz niederfallen. 5 etwas zerquetſcht, es floß etwas, mein wohlgezieltet Schlag hatte ſie beide leblos zu Boden geſtreckt, So endete die Bekanntſchaft. Es war nur eine kleine gewöhnliche Fliege mit i grauen Flügeln. Und es war nichts Beſonderen z ihr. Aber ſie hat mir manche vergnügte Stun verſchafft, ſolange ſie lebte. Kindermund Mein Junge wäſcht ſich ſeit langer Zeit 15 ſtändig, doch liebte er es ſehr, wenn die 1 und zu dieſes ſäubernde Amt einmal wieder 5 nahm. lalter Seit einiger Zeit war er, ſich dem W 15 nähernd, nicht mehr ſo eifrig auf Reinlichkeit b. 59915 ſodaß eine gründlichere Nachhilfe ab und zu ge erſchien.. 1 Da aber ſein Ehrgefühl ſich hierdurch emefmdes getroffen fühlte, ſuchte ich ihm auf andere 1 feht zukommen mit den Worten:„Wenn du heute lieb biſt, waſche ich dich mal abends wieder.“ Darauf er:„Nein, Mutti, danke; da wer 100 fa naß!“ 5 Es wurde 3 erſi⸗ gten⸗ zu⸗ niert zelbſt dern 9 n rden näch⸗ irtei⸗ ie⸗ ſo⸗ rung Mei⸗ der artei iſten ung i ge⸗ nehr lung lung wir f ben Tiſch ſtellen will. Mittwoch, 3. Juni 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe — Kirſchen und Stachelbeeren auf dem Hauptmarkt Schön war heute das Wetter gerade nicht, aber guch keine Ueberraſchung. Man war ſchließlich in den letzten Tagen nicht verwöhnt worden. Deshalb amen die Händler wohlausgerüſtet gegen Regen an und die Hausfrauen gingen, mit allen Eventuali⸗ löten rechnend, im Regenmantel. Auf keinen Fall aber ließ man ſich den Marktbeſuch entgehen, bei dem jetzt immer etwas Neues zu erwarten iſt. Kir⸗ ſchen und Erdbeeren waren den Marktbeſuchern ſchon zu Beginn der Woche aufgefallen. Heute in⸗ ereſſterte man ſich dafür, ob ſie auch noch auf dem gleichen Preiſe ſtanden. Aber das war nicht der Fall. Während am Montag die Kirſchen mit 60 Pfg. das Pfund und Erdbeeren mit.40, bis.50% das Pfund feilgeboten wurden, hatten ſie heute erfreu⸗ lcherweiſe einen wirklich nennenswerten Abſchlag zu berzeichnen. Bei 40 Pfg. das Pfund Kirſchen nimmt jede Hausfrau gerne die Gelegenheit wahr, ihre Kleinen damit zu erfreuen. Gibt es doch kaum eine Fruchtſorte, die bei Kindern ſo ſehr beliebt iſt. Erd⸗ leeren zu 90 Pfg. ſind immer noch eine Delikateſſe. Slachelbeeren zu 30 Pfg. und kleine Aprikoſen zu — 0 Pfg. das Pfund tragen weiter zur Belebung des mehr im Obſtmarktes bei. Es ſteht nun nichts Einweckap⸗ VPege, daß die Hausfrau langſam den parat zurechtſtellt. Eine weitere weſentliche Verbilligung macht ſich namentlich bei Erbſen, jungem Wirſing, aber auch bei in⸗ und ausländiſchen Bohnen bemerkbar. Gur⸗ ken, Rettiche und Kopfſalate neigten ſchon wegen des ſtarken Angebots zu niederen Preiſen. Dagegen war bei dem anhaltenden kühlen und feuchten Wet⸗ ler zu erwarten, daß die Spargelpreiſe wieder anzogen, weil kaum etwas geſtochen werden konnte. Es wurden demnach für Spargel 50—60 Pfg. ver⸗ langt. Eine qualitative Bereicherung fand man noch auf dem Markt in den holländiſchen Tomaten. Sie und zwar für eine Mark das Pfund eine koſtſpielige Frühſtücks beigabe, und abſolut nicht geeignet, das gat verſchwindende Radieschen zu erſetzen, jedoch weitaus beſſer als das Produkt aus Italien. Bei ber großen Auswahl des Sommermarktes fällt es der Hausfrau aber nicht ſchwer, ſich billig einzu⸗ becken. Bei der kühlen Witterung kam der bisher ein wenig ſtiefmütterlich behandelte Fiſch⸗ und Ge⸗ lügelmarkt auch wieder zur Geltung. Im gechen des Roſenmonats iſt es mit wenig Koſten berknüpft, wenn man ſich ein Roſenbukettchen auf Bekommt man doch für 10 Pfennig die entzückendſten Roſenknöſpchen in allen zurben. Sehr zu empfehlen iſt, wenn man auf ktüftige Farben Wert legt, ein Sträuschen Klatſch⸗ Hohn, nur Knoſpen, die nicht entblättern, wie ihre Verkäufer verſichern. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 5,5—6; Neue Kartoffeln 18—28; Salatkartoffeln B Wirſing 18; Blumenkohl, Stück 40—100; Karotten, Aſchl, 10— 20, Gelbe Rüben 18; Spargeln 2560; Spinat 1520 Mangold 10—15; Zwiebeln 15—18; Grüne Bohnen .0 Grüne Erbſen 20—30; Kopfſalat, Stück—12; En⸗ Jiwienfalat, Stück 15—20; Oberkohlraben Stück—12; Rha⸗ barber—10; Tomaten 70—100; Radieschen, Bſchl.—5; Reltich, Stück—10; Meerrettich, Stück 1030; Schl. Gur⸗ ken groß) Stück 30—70; Suppengrünes, Bſchl.—6; Peter⸗ lie, Bſchl.—6, Schnittlauch, Bſchl.—5; Lauch, Stück 4 lis 12, Aepfel 30—70; Kirſchen 4045; Erdbeeren(Ananas) 100; Stachelbeeren 35; Aprikoſen 50; Zitronen, Stück 610; Orangen 25— 95; Bananen, Stück—15; Süßrahm⸗ butter 10180; Landbutter 125—150; Weißer Käſe 40—507 Eler, Stück 712; Aale 140; Karpfen 120—140; Breſem 80 bis 100; Backfiſche 5060; Kabeljau 25—50; Seehecht 70; Hahn, geſchlachtet, Stück 200500; Huhn, geſchlachtet, Stück 50500; Enten, geſchlachtet, Stück 400—800; Tauben, ge⸗ hlachtet, Stück 80—120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 900 bis 10% Rindfleiſch 80—100; Kuhfleiſch 80; Kalbfleiſch 110; Schweinefleiſch 90—100. * * Kind todgefahren. Zu dieſer Meldung im heu⸗ ligen Mittagblatt iſt ergänzend zu bemerken, daß der hährige ODechsler, der in der Großen Merzel⸗ ſtraße überfahren und getötet wurde, auf dem Geh⸗ weg Ball ſpielte. Dabei kam der Ball auf den Fahrweg. In ſeinem Spieleifer hat das Kind das lungſam fahrende Auto, das hupte, nicht wahr⸗ genommen. Fronleichnamsfeſt Das Wort„Fronleichnam“ gibt Anlaß zu aller⸗ hand ſprachgeſchichtlichen Betrachtungen. Daß das Wort„Fron“ ein althochdeutſches Wort iſt und ſo⸗ Mannheimer Jeſuitenkirche viel wie„Herr“ bedeutet, iſt wohl jedem bekannt. Der Fronleichnamstag iſt alſo der Tag, der dem Leib des Herrn geweiht iſt. Von Frondienſten, alſo von Dienſten, die die unfreien Bauern jfahrhunderte⸗ lang ihren Gutsherren leiſteten, hat wohl auch ſchon jedes gehört. Oft iſt auch in alten Geſchichten von Spannfronden und Handfronden die Rede, ſomit vom unbezahlten Dienſt mit dem Fuhrwerk oder mit der Hand. Oft leſen wir auch vom Fronhof(Herren⸗ hof), von der Fronfeſte(Gefängnis) und ähnlichen mit dem Herrenſitz zuſammenhängenden Dingen. Verſchwunden ſind Gottſeidank die unwürdigen Frondienſte, aber viele Ausdrücke ſind im Sprach⸗ gebrauch geblieben. Wenn heute die Landleute eine Arbeit verrichten und es ſtellt ſich ſpäter heraus, daß ſie umſonſt war,(3. B. Heuwenden, wenn es gleich darauf wieder regnet)) dann ſagen ſie:„Heute haben wir wieder gefrönt.“ Wer für die Gemeinde eine Fuhre macht oder im Gemeindewald arbeitet, nennt dieſe Arbeit heute noch„frönen“, obwohl er dafür bezahlt wird. Auch in einigen Familiennamen unſerer Gegend iſt uns ein Andenken an jene Zeit verblieben. So iſt z. B. der Fröner(manchmal auch Fröhner geſchrieben) der, der zu Frondienſten verpflichtet war. Der Frohmüller iſt trotz des „h“ im Namen nicht als ein immerfröhlicher Müller anzuſehen, ſondern als der Müller der Fronmühle, alſo der Herrenmühle, eben als der Herrenmüller. Auch unſer altbekanntes Wort„Frau“ ſtammt von der Wurzel„fro“(Herr) ab. So war die„frouwa“ im Althochdeutſchen die Gattin des Herrn, alſo die Herrin. Aus„frouwa“ entwickelte ſich„vrouwe“ und mit Wegfall des e allmählich„frau“. Auch der Name der Göttin Freya iſt eine Umbildung aus„frouwa“ und hat auch nur die Bedeutung„oberſte Herrin“. K. G. Verkehrsampel regelt den Verkehr Wenn wir in Mannheim bis jetzt ohne beſondere Verkehrsregler ausgekommen ſind, ſo kann das nicht bedeuten, daß wir auch in Zukunft ohne die aus⸗ kommen werden. Dem Beiſpiel anderer Städte iſt Mannheim in Bezug auf die Einführung von Ver⸗ kehrsampeln noch nicht nachgefolgt, was zum Teil darauf zurückzuführen ſein dürfte, daß automatiſche Verkehrsampeln, wie ſie durchweg in Betrieb ſind, nicht die geeignete Löſung darſtellen. Die Technik kann jetzt allerdings einen Fortſchritt verzeichnen, der, wie eine heute vormittag ſtattgefundene Probe⸗ vorführung gezeigt hat, ganz außerordentlich iſt. Es handelt ſich um einen„Inviduellen Traffic⸗Automaten“(Ita), der von ſeiner Schwarzwälder Herſtellungsfirma am Waſſerturm aufgeſtellt wurde und während des ganzen Vormittags ſelbſttätig den Verkehr Fried⸗ richsplatz—Roſengartenſtraße regelte. Zur näheren Beſichtigung hatten ſich die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden und die Preſſe eingefun⸗ den. Wir bemerkten u. a. Polizeidirektor Dr. Ba⸗ der, Regierungsrat Dr. Heim, Polizei⸗Oberſt⸗ leutnant Winterer mit ſeinem Stab, Beigeord⸗ neten Dr. Zeiler, ferner Dr. Mylius von der Verkehrswacht und die Vertreter der einzelnen Auto⸗ mobilſportvereine. Es iſt nicht zu viel geſagt, wenn man behauptet, daß dieſer Ita⸗Automat ein Ver⸗ kehrspoſten iſt, der den Verkehr ganz inviduell regelt. Durch einen ſchmalen Bodenkontakt, der quer in die Straßenoberfläche eingelaſſen iſt und der ſich je nach den Verhältniſſen 20 bis 40 Meter vor einer Straßenkreuzung oder Gefahrenpunkt be⸗ findet, wird eine Verbindung mit der Verkehrsampel hergeſtellt. Dieſer Kontaktſtreifen nimmt alle rollenden Bewegungen auf, worauf die Ampel durch Lichtzeichen entſprechende Antwort gibt. Fußgänger können die⸗ ſen Kontakt nicht auslöſen, auch nicht die Fahrzeuge, die in umgekehrter Richtung zu weit nach links fah⸗ ren, da der Kontakt nur in der Richtung nach der Ampel hin reagiert. Das Fahrzeug, das zuerſt einen Bodenkontakt berührt, ſchaltet für die eigene Straße und zwar für beide Fahrtrichtungen grünes Licht und gleichzeitig für die Querſtraße rotes Licht ein. Folgt kein Fahrzeug nach, dann erlöſchen nach einiger Zeit die Lichter und die Ampel zeigt ein gelbes Blinklicht, das von weitem ſchon erkennen läßt, daß ſich kein Fahrzeug innerhalb der Kreuzungszone befindet. Iſt aber ein Fahrzeug während der Sperrzeit über einen Kontakt gefahren, ſo geht das Licht der Verkehrs⸗ ampel in ein gelbes„Achtungslicht“ über. Nach we⸗ nigen Sekunden wird die geſperrte Straße freigegeben und die andere Straße gleichzeitig geſperrt. Sollten zwei Fahrzeuge von verſchiedenen Richtungen gleich⸗ zeitig den Bodenkontakt berühren, ſo erhält die im Voraus beſtimmte und im Apparat eingeſtellte Straße freie Fahrt. Das andere Fahrzeug wird gewiſſer⸗ maßen„vorgemerkt“ und bekommt nach Ablauf einer ebenfalls vorbeſtimmten Zeit das grüne Lichtzeichen zur Weiterfahrt. Kommt in einer geſperrten Straße kein Fahrzeug, ſo haben ſämtliche Fahrzeuge der an⸗ deren Straße das Weiterfahrtsrecht ſolange, bis ein Fahrzeug in der geſperrten Straße den Kontakt aus⸗ löſt. Falls in der vorher befahrenen Straße inzwi⸗ ſchen weitere Fahrzeuge den Kontakt überfahren haben, ſchaltet der Automat nach kurzer Zeit wieder auf dieſe Straße um. Um auch den farbenblinden Fahrern Sicherheit zu gewähren, fällt das grüne Licht aus einer runden Oeffnung, das gelbe Licht aus einer dreieckigen und das rote Stoplicht aus einer viereckigen Oeffnung. Die Ampel iſt mit einer zentralen Beleuchtung ver⸗ ſehen, die bei einem eventuellen Verſagen kein Un⸗ heil anrichten kann, da dann nach keiner Richtung hin ein Zeichen gegeben werden kann. Allerdings wird hierdurch wieder eine wechſelnde Anordnung der Zeichen nach den verſchiedenen Richtungen hin bedingt. Dies iſt weiter kein Nachteil, da die Far⸗ ben nicht überſehen werden können. Durch die zen⸗ trale Beleuchtung wird außerdem Strom geſpart. Nummer 252 a- 3. Seite Des Frunlgichnamsfestes Wegen erscheint die nächste Nummer unseres Blattes am Freitag morgen 6 Uhr. Es iſt ſehr zu wünſchen, daß ſolche inviduelle Verkehrsampeln an den gefährlichſten Ver⸗ kehrspunkten Mannheims Aufſtellung finden Zweifellos würde die Verkehrsſicherheit ſehr geför⸗ dert werden. Ueber die Arbeitsweiſe der vorgeführ⸗ ten Ampel hörte man von allen Seiten nur lobende Worte. aufzuwendenden Geldmittel— eine Ampel nebſt Apparatur und Einbau koſtet etwa 6000 Mark— dürften keine Rolle ſpielen, wenn es ſich darum handelt, das Verkehrsproblem zu löſen und die Sicherheit der Straßenbenützer zu gewähr⸗ leiſten. Zum Schluſſe noch ein Wort über das Mann⸗ heimer Publikum. ſtraßen große Tafeln aufgeſtellt waren, die über die Bedeutung der Verſuchsampel informierten, richteten ſich nur die wenigſten Fahrzeuglenker, am aller⸗ wenigſten die Radfahrer, darnach. Polizeibeamte mußten der Verkehrsreglung noch etwas nachhelfen, doch iſt zu erwarten, daß nach Einführung dieſer in⸗ dividuellen Verkehrsregelung ſich bald alle Straßen⸗ benützer daran gewöhnen. Hoffentlich läßt die Ein⸗ führung nicht allzulange auf ſich warten, da andere Städte ſehr günſtige Erfahrungen gemacht haben und ſich die Mannheimer Behörden überzeugen konnten, daß hier in wirklich brauchbarer Apparat vorliegt. Die 36 221 Arbeitsloſe Rückgang im Arbeitsamtsbezirk Mannheim um 735 Perſonen Das Arbeitsamt Mannheim regiſtrierte am 30. Mai 36 221 Arbeitſuchende, nämlich 28 509 Män⸗ ner und 7712 Frauen. Die Abnahme beträgt ſeit 15. Mai 735 Perſonen. Die Arbeitſuchenden ver⸗ teilen ſich auf folgende Induſtriegruppen: Männer Frauen Metallinduſtrie 7735 183— 7 Lederinduſtrie und Verarbeitung 365 104— 1 Holzinduſtrie 1396 5— Nahrungs⸗ u. Genußm.⸗Ind. 588 1746— 204 Bekleidungsgewerbe 818 312 + 40 Baugewerbe 2502.— 46 Gaſt⸗ und Schankwirtsgewerbe 270 563— 2 Verkehrsgewerbe 149 20 + 169 Ungelernte Arbeiter 9076 1213— 887 Kaufm. Angeſtellte 2618 1790 + 12 Techn. Angeſtellte 891 7 5 Reſtl. Induſtrien 1197 1789— 201 Auf Mannheim und ſeine Vororte entfallen 22083 Männer und 5663 Frauen, zuſammen 27746 Arbeitſuchende, während auf die Landorte 6526 Männer und 2049 Frauen, zuſammen 8575 Arbeit⸗ ſuchende entfallen. Unterſtützung beziehen 18 368 Perſonen, davon 10888 Perſonen Arbeitsloſenunter⸗ iſt anſcheinend noch abgeſprungen. Er blieb bewußt⸗ men 19 203 zuſchlagsberechtigte Ehegatten und Kin⸗ der. Der Rückgang von 735 Perſonen iſt auf eine vorübergehende ſaiſonmäßi ge Bele⸗ bung des Arbeitsmarktes zurückzuführen. ** * Frühjahrsimpfung in der Stadt Mannheim (ohne Neckarſtadt). Wir verweiſen auf die Bekannt⸗ machung der Polizeidirektion im Anzeigenteil über die Impfung in der Stadt Mannheim (ohne Vororte). Soweit beſondere Vorladungen nicht zugeſandt werden, können impfpflichtige Kinder zu einem der angegebenen Termine zur Impfung gebracht werden. * Verkehrskontrolle. Bei einer am 2. Juni vor⸗ genommenen Verkehrskontrolle wurden 27 Kraftfahrzeuge beanſtandet. Weltgeſchichte unter Glas Von der Goldenen Bulle bis zum Automobil von Serajewo Zeugen deutſcher Vergangenheit in Wien Die Wiener ſelbſt ſind es geweſen, die in ihrer bekannten Spottluſt über ſich ſelbſt von dem Wien ber Nachkriegszeit die Behauptung aufgeſtellt haben, daß es nur noch Muſeumswert habe. Das iſt natür⸗ lich in dieſer überſpitzten Form nicht richtig, denn duch in dem heutigen Wien ſteckt eine Fülle von gei⸗ Agen, kulturellen und wirtſchaftlichen Werten, die ſch nicht für Muſeumszwecke einfangen laſſen. Fünf Jahrhunderte einer wahrhaft großartigen Entwick⸗ lung laſſen ſich aber nicht mit einer Handbewegung duslöſchen. Das empfindet gerade der Beſucher Wiens beſonders eindringlich, der aufgeſchloſſenen Sinnes und auf feſtem geſchichtlichen Boden ſtehend, en durchwandert und in ſich aufnimmt. Dann kraucht er bis zu der Erkenntnis, wie ungeheuer lie geſchichtliche Verſchiebung des Jahres 1918 ge⸗ dade für uns Deutſche iſt, nicht gar zu lange Zeit. Auf Schritt und Tritt, an den Bauten und in ihnen, n Sammlungen und Muſeen, an Kirchen und Klö⸗ 8 in hochragenden Schlöſſern und tiefen Grüf⸗ ien erkennt er immer wieder von neuem, daß faſt ind Jahre hindurch Wien, Habsburg und Heſterreich nicht nur die deutſche, ſondern auch die europäi⸗ che Geſchichte formten und ſchufen und 1 die preußiſch⸗deutſche Gegenbewegung militä⸗ aachwalttiſch knapp 200, kulturell höchſtens 150 Jahre gener Geſchichte aufzuweiſen hat. 5 12 Jahren iſt nun der Stab deutſcher Füh⸗ zung endgültig an Berlin übergegangen. Der An⸗ 1 der kommen wird, weil er kommen muß, 101 dann wieder zu gemeinſchaftlicher Ge⸗ 1 5 zuſammenführen, was einſt, gemeinſchaftlich duunen, durch ein Jahrhundert Gegen⸗ und Ne⸗ neinanderführung unterbrochen wurde. . Aültsbale iſt es nicht fremdes Land und fremdes urgut, auf das wir bei Wiener Streifzügen ſtoßen. Nicht nur alte liebe Schatten ſteigen auf, ſondern Wirklichkeiten, die man mit Ehrfurcht, ja mit Rührung betrachtet. Und es gibt in dieſem alten Wien doch ſo manches, was trotz des Bädeckers und des Griebens unbekannt, faſt verborgen bleibt, und ſelbſt die Wiener wiſſen bisweilen garnicht, welche Schätze ſie ihr eigen nennen dürfen. Man muß ſchon mit Journaliſtenaugen die Dinge betrachten, weil der echte Journaliſt mit einer beſonderen Antenne für das wirklich Intereſſante behaftet iſt. So ent⸗ deckte ich z. B. in der Schauſammlung der National⸗ bibliothek einen Livius aus dem 5. Jahrhundert. Als man uns einſtmals in der Oberſekunda mit der römiſchen Geſchichte des guten Titus Livius pei⸗ nigte, habe ich ihn verwünſcht. Aber wie ich ihn jetzt vor Augen ſah, fing das Humaniſtenherz an zu po⸗ chen, das in geradezu ſtürmiſche Erſchütterungen ge⸗ riet, als ich Bruchſtücke von Handſchriften Wol⸗ fram von Eſchenbachs, vom Nibelungen⸗ lied und gar vom Gudrunlied in der Hand halten konnte. Und der Mannheimer Lokalſtolz freut ſich, wenn man an der Wand einen Brief Goethes entdeckt, in dem er ſich über die Vorzüge eines treff⸗ lichen Muſikers Wolf aus Mannheim aufs lobendſte ausläßt. 8 Während die Nationalbibliothek mehr oder minder zu den Sehenswürigkeiten gehört, die auf der großen oder kleinen Programmtour ſtehen, liegt das Haus⸗, Hof⸗ und Staatsarchiv am Minoritenplatz Nr. U in ſtillſter Verträumtheit und Abgeſchiedenheit. Man vermeint unwillkürlich noch alte unverbrauchte k. und k. Hofluft zu verſpüren. Dämmerige Kühle umfängt den einſamen Beſucher, der ſich in ſeine Räume verirrt, aber er wird für ſeinen Wagemut überreich belohnt. Freilich muß er erſt einige Sliegen erklettern, durch eine Tür gehen, an der „Direktion“ ſteht, ein Vorraum durchqueren, in dem niemand iſt, durch einen Gang gehen, in dem kein Licht brennt und dann befindet er ſich in einem ſtillen, gegen das Licht des Tages geſchützten Raum und fühlt plötzlich Kolumbuskräfte in ſich, weil er Ent⸗ deckungen macht, die er nicht geahnt hat. Ganz ſchlicht, ohne weitere Aufmachung und Bezeichnung lediglich mit der Nr. 59 verſehen, liegt plötzlich die„Goldene Bulle“ vom Jahre 1356 vor ihm, das berühmte Dokument mit dem goldenen Siegel, von dem der Name ſtammt. Leſen kann man es zwar nicht, aber man kennt ſeine Bedeutung für die deutſche Geſchichte. Die Archivsleitung wird es mir nicht verübeln, wenn ich ihm mehr Intereſſe zuwende, als der älteſten Urkunde des Archivs vom Jahre 816, in der Kaiſer Ludwig der Fromme dem Erzſtift Salzburg die Steuerfreiheit beſtätigt. Auch was ſonſt noch herum liegt an ehrwürdigen Dokumenten mit vielen vielen Siegeln verſehen— an dem einen ſind es mindeſtens drei Dutzend, die wie getrocknete Aprikoſen ausſehen — die Forſcherfreude belebt ſich an den Feſtlegungen der Weltgeſchichte, die wir gelernt und vielleicht auch ſtudiert haben, nunmehr aber in Geſtalt und Farbe vor uns ſehen. Alſo: ein überaus ſeltener Einblattdruck von Luthers 95 Theſen gegen den Ablaß, von denen es auf der ganzen Welt überhaupt nur noch zwei Stück gibt. In nächſter Nähe davon der Augsburger Religionsfrieden von 1555, der Deutſchland ein neues Antlitz gab. Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges findet man einen Brief Wallenſteins und den Geheimbe⸗ richt Gordons über deſſen Ermordung 1634. Unmittelbar daneben das Original des Weſtfäli⸗ ſchen Friedens 1648 mit der beſonders markan⸗ ten Unterſchrift des ſchwediſchen Kanzlers Oxen⸗ ſtjerna. Wieder 100 Jahre weiter und der Huber⸗ tusberger Friede, der den Sieben jähri⸗ gen Krieg beendet, deutet eine weitere Geſchichts⸗ epoche an. Immer bekannter und immer vertrauter wird der Boden. Man ſieht die Abdankungs⸗ urkunde des letzten deutſchen Kaiſers Franz II. vom 6. Auguſt 1806, lieſt den letzten Brief Andreas Hofers, ſteht vor dem Original der Heiligen Allianz unſeligen Angedenkens und betrachtet die Schlußakte des Wiener Friedens 1815. Er⸗ innerungen aus der Reaktion tauchen auf; ein Be⸗ richt über das Wartburgfeſt 1817, Schreiben Metter⸗ nichs, die Karlsbader Beſchlüſſe und, im weiteren Zuſammenhang, ein hochintereſſanter Geheimbericht über den„bekannten ſächſiſchen Flüchtling“ Ri⸗ chard Wagner, der„bedauerlicherweiſe“ ein Viſum nach Venedig bekommen hat. Nach der Fülle der 48er und 49er Erinnerungen feſſelt das Rücktrittsgeſuch Radetzkis vom Jahre 1852, daneben befindet ſich aber das Dokument, von dem ſich der geſchichtsgeſchulte reichsdeutſche Beſucher nur mit innerer Erſchütterung zu trennen vermag, der Vertrag von Olmütz von 1850 mit der Unter⸗ ſchrift des Grafen Brandenburg. Hier ſteht man vor der Quelle der Bismarckſchen Politik, die zur kleindeutſchen Löſung und damit zur Tren⸗ nung der beiden deutſchen Reiche führte, die wir jetzt wieder zuſammenführen wollen. Briefe Napoleons und Eugenies gleiten vorüber, die unglückſelige mexi⸗ kaniſche Kaiſerepiſode Maximilians geiſtert auf, aber ſchon ſind wir wieder auf dem feſten Lande preußiſch⸗ deutſcher Geſchichte: der Vertrag von Gaſtein 1865, der den drohenden Konflikt noch einmal müh⸗ ſelig verkleiſterte, der Waffenſtillſtandsvertrag von Floridsdorf mit der markigen Unterſchrift Moltkes, der Pager Friede 1866 und nun die Auswir⸗ kung der Beuſtſchen Politik, die geheimen Ab⸗ machungen zwiſchen Oeſterreich und Frankreich gegen Preußen, die dann durch die raſchen Siege der Deutſchen im Auguſt 1870 nicht zur Wirkſamkeit ge⸗ langten, nebſt einem Brief Napoleons an Franz Joſeph, in dem er ihn ſeiner Verpflichtungen ge⸗ mahnt. Nun leuchtet uns abermals ein welthiſtoriſches Dokument entgegen: der Berliner Vertrag von 1878 mit den Unterſchriften Bismarcks und Bülows, des Vaters des ſpäteren Reichskanzlers. Der erſte geheime Dreibunds vertrag von 1882, der Vertrag mit Rumänien mit der Unterſchrift König Carols, die dieſer dann 1914 nicht einlöſen konnte, Briefe von Kaiſern, Königen und ſonſtigen gekrönten Häuptern bis zu den geradezu erſchüttern⸗ Obgleich an alle Zufahrts⸗ 4. Seite/ Nummer 252 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 3. Juni 1991 Was hören wir? Donnerstag, 4. Juni : Frankfurt: Konzert des Kurorcheſters Bad Bertrich. : Langenberg: Katholiſche Morgenfeier. : München: Katholiſche Morgenfeier. 5 Südfunk: Schallplattenkonzert. 2 7 0 Glockenläuten von ber Münchener Frauen⸗ irche. : München: Volkstümliche Kammermuſikſtunde. : Südfunk aus Freiburg: Schaubericht von der Fron⸗ leichnams⸗Prozeſſion. : Frankfurt: Schallplattenkonzert. : München: Unterhaltungskonzert. : Südfunk: Volkstümliche Muſik. : Heilsberg: Mittagskonzert auf Schallplatten. Langenberg: Kinderſtunde. 5 Königswuſterhauſen: Kinderſtunde. : Wien: Nachmittagskonzert. : München: Schrammelkonzert. Stolz, Mort, Micheli uſw. : Südfunk: Stunde der Jugend. 5 Welche Beträge ſind nicht lohnſteuer⸗ Ylichtig. : Königswuſterhanſen: Frauenſtunde. : Heilsberg: Jugendſtunde. : München: Pfälzer Natur und Geſchichte. 2 1. 0 Künſtlernachwuchs: Haydn, Brahms, Nico⸗ 5 at uſw. : Frankfurt: Konzert des Kurorcheſters Schlangenbad. Suppe, Weingartner, Rubinſtein uſw. Langenberg: Veſperkonzert. Mendelsſohn, Micheli, Drausmann uſw. : München: Unterhaltungskonzert. Weinberger, R. Strauß, Cherubin uſw. : Berlin: Jugendſtunde. : Südfunk: Anna Blos ſpricht über„Die Familie Mendelsſohn⸗Bartholdy“. : Wien: Franz Schubert. Klavierquintett A Dur. : Frnakfurt: Auf der Suche nach Frankreich, Vortrag von Paul Eoͤmund Hahn. Frankfurt: Clowns. Eine Plauderei aus der Welt des Artiſten von Paul Köllner. 2 Wien Finale im Säbelfechten. Europameiſterſchaften in Wien. 3 e Blasmuſik: Nationalhymnen. 5 1 7„Tannhäuſer“, von Richard : Berlin: Aus der Staatsoper unter den Linden:„Eine Nacht in Venedig“. : Wien: Opernaufführung:„Der Freiſchütz“, von K. v. Weber. : Heilsberg: Bläſer⸗Kammermuſik. : Südfunk: Urſendung:„Herz unter Trümmern“, Hörſpiel von Paul Schaaf. f : Langenberg: Sinfoniekonzert. Händel, Bruckner uſw. : Südfunk: Kompoſitionsabend Eduard Moritz. : München: Konzert des Kleinen Funkorcheſters. Beet⸗ hoven, Mozart, Cherubini uſw. : Wien: Abendkonzert. Mascagni, Joh. Strauß, Lehar uſw. Aus dem Ausland : Beromünſter: Unterhaltungskonzert. Straßburg: Schallplattenkonzert. a : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Rom⸗Neapel: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert. : Straßburg: Inſtrumentolkonzert. : Prag: Deutſche Sendung:„Der Linoͤbergh⸗Flug“ Worte von Bert Brecht. : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Beromünster, von Baſel: Aus dem Volkshausſaal Volkskonzert der Orcheſtervereinigung Baſel. : Straßburg: Orcheſterkonzert. : Mailand: Soliſten⸗, Chor⸗ und Orcheſterkonzert. mann, Brahms uſw. Dageobhaleicles Donnerstag, 4. Juni Nationaltheater:„Triſtan und Iſolde“, von Richard Wag⸗ ner, Miete G 35, Anfang 18 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel Joſé Garrick mit Pariſer Revue, 20.15 Uhr. Friedrichspark: Einmaliges Gaſtſpiel von Berény's Zigeu⸗ ner⸗Sinfonie⸗Orcheſter, 16 und 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Mannheim Worms— Rüdesheim und zurück; 14,30 Uhr Mannheim — Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abend⸗ fahrt 2 Std, Mannheim— Worms und zurück. Lichtſpiele: Alhambro:„Liebe auf Befehl“.— Uni⸗ verſum:„Haſſenhauer“. Scala⸗Theater: „Wiener Liebſchaften“.— Capitol:„Monte Carlo“. loria:„3 Tage Mittelarreſt“. Roxy ⸗ Theater:„Der Kuß“.— Schauburg:„Ariane“. Ufg⸗Palaſt— Pfalzbau:„Der Weibsteufel“, Drama von K. Schönherr, Anfang 20 Uhr. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—47 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend Sonderausſtellung:„Die Kurpfälziſche Savonnerie⸗Manu⸗ faktur“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeng⸗ haus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Wagner, Schallplatten. Mannheimer Erinnerungen Eine fröhliche Fahrt von Mannheim nach Mainz Unter vergilbten Blättern ſanden ſich Aufzeich⸗ nungen eines Mannheimers, den ſchön längſt der grüne Raſen deckt, in denen anſchauliche Schilderun⸗ gen über das Leben in Mannheim vor 100 Jahren gegeben werden. Mit viel Humor wird uns eine feucht⸗fröhliche Fahrt von Mannheim nach Main 3, anläßlich der Ent⸗ hüllung des Gutenberg⸗Denkmals(1836) geſcheͤldert: „Es war in den 1820 bis zger Jahren. Da kamen und gingen viele fremde Leute hier ab und zu. Na⸗ mentlich ſah man viele napoleoniſche Offiziere, hö⸗ here und niedere, die in ihrem Lande, beim König, keinen Dienſt mehr finden konnten. Sie beſuchten unſere Stadt, angezogen durch die Reſidenz der Groß⸗ herzogin Stephanie, um ſich ihr vorzuſtellen. Mit⸗ unter kamen auch ganz intereſſante Menſchen. Es wohnten auch damals hier viele fürſtliche, gräfliche Familien, die ihre Palais hier hatten und auch noch niederer Adel aus der kurfürſtlichen Zeit. Ferner hatten viele engliſche Familien ihren Wohnſitz in Mannheim. Niemand konnte es aber zu einer ſolchen Stadt⸗ bekanntſchaft bringen und auch zur Originalität, wie drei Männer. Es waren: der Held von Hersfeld, Hauptmann Lingg von Lingenfeld, ferner ein penſionierter öſterreichiſcher Hauptmann namens Stapp, ein Hauptſchwadroneur, ein ge⸗ mütlicher Kerl, der ſtets in einem blaugrauen Kleid mit polniſcher Mütze ging, immer den Dalles und großen Durſt hatte. Er wußte ſelbſt nicht anzugeben, wie er hierher gekommen iſt. Er behauptete, den öſterreichiſch⸗franzöſiſchen Krieg mitgemacht zu haben und bei Auſterlitz ſchwer verwundet worden zu ſein. Er lebte von einer kleinen Penſion. Der Dritte war ſchon ein beſonders nobler Mann, von kleiner, be⸗ häbiger Statur, elegant, entweder mit einem braunen oder tiefblauen Frackrock mit gelben Knöpfen und einem modiſchen Hut bekleidet. An der breiten, goldenen Uhrkette hatte er ein mächtiges Gepampel von Petſchaften und Siegelringen, wie das Mode ge⸗ weſen iſt. Dieſer hieß von Quadt, war ehemals kurpfälziſcher Beamter und lebte von einer kleinen Penſion. Er ſelbſt erzählte, daß er nur ein halbes Jahr in kurpfälziſchen Dienſten bei der Fortskanzlei geweſen ſei. Dann ſei 1803 die rechtsrheiniſche Kur⸗ pfalz an Baden abgetreten und er penſioniert worden. Er genoß die Penſion über 60 Jahre lang, denn er wurde 90 Jahre alt. Zur damaligen Zeit konnte man in Mann⸗ heim billig leben. Das Pfund Kalbfleiſch koſtete 77 Kreuzer, Ochſen⸗ Rind⸗ und Schweinefleiſch 9 Kreuzer(bei den iſrae⸗ litiſchen Metzgern war es noch je“ Kreuzer billi⸗ ger). Butter, Nieren⸗ und Schweinefett koſtete 12 Kreuzer. Fiſche waren ſpottbillig. Für acht Kreu⸗ zer konnte man 7 Eier und für einen Gulden ein ſtarkes Ferkel kaufen. Brennmaterialien waren faſt geſchenkt. Für—5 Gulden im Monat bekam man ein möbliertes Zimmer. Die teuerſte Wohnung der Stadt koſtete 500600 Gulden fährlich. Die Stadt ſelbſt war leblos. Ein durchreiſender diſtinguierter Herr ſchrieb damals über Mannheim:„Iſt man den halben Vormittag in der Stadt herumgegangen, ſo ſehen ſich die Augen vergebens nach Mannigfaltig⸗ keit um; die nämlichen Gegenſtände ſcheinen einem gleichſam nachzulaufen, wie wenn man die ganze Zeit an Bord eines Schiffes geweſen wäre.“ Die drei Freunde gingen jeden Tag miteinander diskukieren, disputieren und zankten ſich, weil keiner der beiden dem Schwadroneur Stapp glauben wollte, der ſtets von ſeinen Heldentaten aus dem Krieg mitteilte, insbeſondere von Aſpern, Auſterlitz, Wagram alles mögliche erzählte und dabei ſehr über⸗ trieb. Quadt ſprach immer von ſeiner Hoffnung, daß Mannheim doch noch bayriſch werden würde, was übrigens viele Mannheimer hofften und glaub⸗ ten. Lingg hörte meiſtens zu und machte kurze Be⸗ merkungen. Sie machten täglich die Runde in den wenigen Weinhäuſern der Stadt und gingen auch zum Bier beim Goffriere, der die Theaterreſtau⸗ ration und eine kleine Wirtſchaft in der Ruine des den Handſchreiben Wilhelms II. an Franz Joſephüber Bismarck, die erſt ſeit 1922 über⸗ haupt bekannt und der Forſchung zugänglich gemacht worden ſind. Es iſt geradezu aufwühlend, mit welcher Blick⸗ ſchiefe des Urteils und welcher Verkennung des Charakters Bismarck Wilhelm II. die Märzereigniſſe von 1890 darſtellt, überaus traurig der„Uriasbrief“ von 1892, in dem er Franz Joſeph bittet, Bismarck gelegentlich ſeines Wiener Beſuches nicht zu empfan⸗ gen, weil er die„beſtellten Ovationen“ blindgläubi⸗ ger Anhänger entgegennehmen wolle. Daß Franz Joſeph auf das ſtarke überaus plaſtiſch⸗lebendige Schreiben Bismarcks an ihn lediglich den kühlen Kanzleivermerk„ad acta“ geſetzt und dem Wunſche Wilhelms II. entſprechend Bismarck nicht empfangen hat, gehört zu den traurigſten Kapiteln höfiſcher Dankbarkeit. Erſchüttert und innerlich bewegt verläßt man den Raum: dieſe Geſchichtsſtunde wird man wahrlich ſo bald nicht vergeſſen. Aber auch nicht die Minuten, die man, weit draußen im Heeresmuſeu m, vor dem Glaskaſten verbringt, in dem die uniform Franz Ferdi⸗ nands, blutüberſtrömt und von den Aerzten auf⸗ geſchnitten, enthalten iſt. Auch das Unglücks ⸗ automobil von Serajewo iſt dort aufgeſtellt mit den Spuren des erſten Bombenwurfes und des zlbeiten Revolverattentates. Nachdenklich und ſtill ſteht man vor dieſen beiden Reliquien des 28. Juni 1914, des Tages, von dem aus die Geſchichte unſerer Zeit datiert und das Leid unſerer Gegenwart ſeinen Ausgang genommen hat. ö . J Die letzte Viertelſtunde weltgeſchichtlicher Unter⸗ weiſung unter Glas erlebt man in der weltlichen Schatzkammer der Burg. Gewiß, die Wiege des Königs von Rom, die Krönungsmäntel der öſter⸗ reichiſchen Kaiſer und Kaiſer Maximilians von Mexiko, die alte öſterreichiſche Kaiſerkrone und die ſonſtigen Hoheitszeichen feſſeln uns, aber unſere Herzen zieht es doch in den geweihten Raum, in dem die Symbole tauſendjähriger deutſcher Ge⸗ ſchichte ruhen, dorthin, wo die alte Kaiſer⸗ krone, die Krone des„Heiligen römiſchen Reiches deutſcher Nation“ aufbewahrt iſt. Aus tauſend Ab⸗ bildungen bekannt, unzählige Male beſchrieben, von Dürer gemalt mitſamt den übrigen Reichskleinodien, iſt ſie von unerhörter rührender Eindruckstiefe. Ge⸗ wiß iſt die Habsburger Kaiſerkrone herrlicher, wert⸗ voller, ſchöner, aber die ſagenhafte Krone Karls des Großen, die ſie ja niemals geweſen iſt, weil ſie etwa um das Jahr 1000 entſtand, übt in ihrer auch techniſchen Unbeholfenheit eine Magnetkraft auf Sinne und Herzen aus, deren ſich keiner entziehen kann, der da weiß, was um ſie geſtritten und was um ſie gelitten wurde. Wie es uns Goethe in„Wahr⸗ heit und Dichtung“ ſo anſchaulich von der Kaiſer⸗ krönung, die er in ſeiner Jugend erlebte, geſchildert hat, ſehen wir greifbar vor uns: Krone, Szepter und Schwert, Handſchuhe, Strümpfe und Schuhe, und vor allem jenen Krönungsmantel mit der kufiſchen Inſchrift, der uns wieder zu jenem phan⸗ taſtiſch⸗magiſchen Friedrich auf Sizilien hinlenkt, der ein eigener und wohl ein ganz Großer war. Immer ſtiller wurde es in unſerem Kreis, als der Kronwächter dieſes geheiligten deutſchen Gutes, Arpad Weixelgärtner, von den Irrfahrten der Klein⸗ odien erzählte. Wie ſie einſt in Nürnberg waren, heimlich nach Wien gebracht, dort wieder vor den Franzoſen geflüchtet wurden und erſt in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder auf⸗ tauchten. Nach dem Unglück von 1918 mußte gar manches aus der Schatzkammer an die Nachfolge⸗ ſtaaten abgegeben werden. So war die Frage wohl berechtigt, die einer von uns an ihn ſtellte, ob die deutſche Kaiſerkrone nicht, nunmehr von Rechts wegen, ins Deutſche Reich zurückkehren ſolle. Und nach ſekundenlanger Stille die leiſe Ant⸗ wort, in der die Rührung ſchwebte:„Wir geben die Krone von Herzen gern, aber nur mit uns, mit Wien und der deutſchen Oſt mark!“ Möge jeder Deutſcher, der jetzt und fortab vor dieſem Symbol unſerer Vergangenheit ſteht, das gleiche empfinden, wie wir in jenen weihevollen Augenblicken; daß ſich der Barbaroſſatraum der deut⸗ ſchen Einheit baldigſt erfüllen möge! 5 Kurt Fischer Ballhauſes hatte. Aber beim Coblitz blieben ſie bis ſpät nachts kleben. Dies war der Roſenſtock. Der Wirt war ein biederer Mann, der etwas auf ſich und ſeine Wirtſchaft hielt. Zur damaligen Zeit (18301835) fand ſich ſtets eine gemütliche Geſell⸗ ſchaft in dieſem in der ganzen Pfalz berühmten Gaſt⸗ haus zuſammen. Der Wein war gut und nicht teuer und die Coblitzen, die Wirtin, eine perfekte Köchin. Von einer beſonders trinkluſtigen, gemüt⸗ lichen Tiſchgeſellſchaft dieſes Lokals wird folgendes erzählt:„Zehn an der Zahl, lauter gute Weintrinker, verabredeten ſich, zur Enthül⸗ lung des Gutenbergdenkmals(1836) nach Mainz zu reiſen, um die großen Feſtlichkeiten, namentlich den hiſtoriſchen Feſtzug, zu ſehen. Sie fuhren früh morgens mit dem Dampfſchiff nach Mainz, kamen zur Zeit an und poſtieren ſich auf eine ihnen bezeichnete Straße, um den Zug gut ſehen zu können. Es dauerte ziemlich lange, ſie wurden un⸗ geduldig und ein Mainzer Bürger, den ſie fragten, ein loſer Vogel, der gleich ſeine Leute kannte, ſagte ihnen:„Das kann immer noch eine halbe Stunde währen, bis die da oben auf dem Käſtrich mit der Aufſtellung fertig ſind.“ Einer der Geſellſchaft be⸗ merkte:„Es is mer ganz ſtawig in der Gorgel, ment Ihr vielleicht, ich ſtell' mich do noch länger hin? Ich bin jetzt ſchun ganz bockſteif, ich geh do nunner, do is e gemütliche Wertſchaft, die kenn ich von früher her, do geh ich jetzt hin, wer nit mit will, der ſolls bleiwe loſſe.“ Geſagt, getan. Die anderen warteten nur auf einen ſo anerkennenswerten Vorſchlag. Ste gingen und tranken in der Zeit bis zur Ankunft des Zuges zu zehnt ſage und ſchreibe: Fünfzig Liter Wein. Dem Wirt war dies ein ganz außerordentliches Er⸗ eignis. Er ſchrieb es auf einen Bogen Papier nieder und bat die Herren, ſie ſollten fein ſäuberlich ihren Namen darunter ſchreiben. Sie taten es bereitwillig, ſo gut ſie noch konnten. Dann ließ der Wirt das Schriftſtück von anderen anweſenden Gäſten unter⸗ zeichnen, wobei er bemerkte, daß dieſes Dokument zur bleibenden Erinnerung unter Glas und Rahmen in ſeiner Wirtsſtube aufgehängt werden würde.„Aber den Feſtzug müßte mer doch ſehe, Herr Wert,“ be⸗ merkte der Nüchternſte.„Gehen Sie, meine Herren, doch dorthin, wo Sie vor 17 Stunden geſtanden ſind,“ erwiderte der Gaſtwirt. Sie marſchierten los, aber als ſie an die Stelle kamen, ſahen ſie nur noch das Hinterteil von fünf Gäulen und eine Menge nachlaufender Menſchen. „Meent ihr vielleicht, ich laaf dene Gaulſchwänz noch, do tut ihr euch awer arg erre, ich geh zum Anderees!“ ſo ſagte der eine. Und er ging und die anderen folgten ihm zum Wirt, der ſie ganz harmlos fragte:„No, wie wir denn der Feſtzug, gell ſchön, ſo was gibt es in eurem Mannem nit?“„Was,“ riefen ſie,„der Deiwel ſoll euch hole, mer hawe nurre fünf Gaulſchwänz geſehe. Aber wir hawe Dorſcht und Wein her und auch etwas zum Picken,“ bemerkte einer von der Geſellſchaft. Sie tranken und ſpeiſten wie eine mittelalterliche Landknechtstruppe. Dem Wirt wurde Angſt. Quod non! Wie bringe ich die Geſellſchaft aus dem Hauſe! Er eilte an das nicht weit liegende Rheinufer, an die Landungsſtelle des zu Berg fahrenden Dampfbootes, und teilte dem ihm bekannten Kapitän die ganze Geſchichte mit. Der ver⸗ ſprach ihm, behilflich zu ſein.„Nehmt euch ein Dutzend Soldaten und laſſet jeden einzeln auf das Boot bringen. Wenn ich ſie in der Kajüte habe, ſind ſie auch ſicher in Mannheim!“ Auf dieſe Weiſe kamen ſie auf das Boot und nach Mannheim. Als man ſie nach der Ankunft bei dunkler Nacht an das Ufer brachte, wußten ſie nicht, wo ſie waren, nur der noch am nüchternſte ſagte: a „Ich meen, do drüwe is der Europäiſche Hof, wolle mer nit noch en enzige trinke!“ Der Fuhrmann Frey aus dem Kaufhaus ſtand dabei und brachte ſie auf ſeinem Rollfuhrwerk einen nach dem andern nach Haus. Den folgenden Tag konnten ſie nichts erzählen, weder von Mainz noch von der Fahrt, aber beim Wein im Roſenſtock fanden ſie ſich ein. Einer von ihnen hatte ein blaues Auge.„Woher hoſcht denn du das geſprenkelte Aag?“.„Mei Fraa hot mich beim Uffmache von der Haustür geſtoßen, ich kann nix dazu.“ Klio. ——— Veranſtaltungen Großer Wettbewerb im Strandbad! Um all denen, die Freude am ſchönen Badeanzug und Strandanzug haben, die auf die Auswahl ihres Koſtüms be⸗ ſondere Mühe verwenden und auch dabei ihren Sinn für einen guten Geſchmack beweiſen, eine Anerkennung zuteil werden laſſen zu können, wird am kommenden Sonntag im Strandbad ein großer Wettbewerb ſtattfinden. Es ſollen die Trägerinnen der ſchönſten Badeanzüge und der geſchmackvollſten Strandanzüge er⸗ mittelt werden, d. h nicht die teuerſten und die der Quali⸗ tät nach am wertvollſten Koſtüme. Es wird dabei ſelbſt⸗ verſtändlich darauf Wert gelegt werden, wie das Koſtüm bezw. der Strandanzug die Trägerin kleidet, ob er die Figur hebt und ob ſeine Farbe zum Teint und zur Haar⸗ farbe paſſend gewählt iſt. Dieſe Vorzüge kann ſelbſt der einfachſte Badeanzug auf ſich vereinigen. Darum iſt es je⸗ der Dame möglich, mit Ausſicht darauf, prämiiert zu wer⸗ den, an dieſem Wettbewerb teilzunehmen. Den Siegerinnen winken Geldpreiſe im Werte von 100, 50 und 25 und 100 Preiſe in Gutſcheinen zu 5„. Die Teilnahme dieſes Wett⸗ bewerbes iſt vollſtändig koſtenlos. Ausweiſe, die zur Teil⸗ nahme berechtigen, werden in den Badewäſcheabteilungn der Firma Hirſchland, Kander, Schmoller und Wronker ausgegeben. 2 5 * * Apollo⸗Theater. Zu dem morgen beginnenden Gaſtſpiel von Gorrick mit der Pariſer Revue„Gai Paris“, ſei er⸗ wähnt, doß das Orcheſter unter Leitung von Mlle. Ss ⸗ ners ſtehen wird. Dieſer charmante weibliche Kapellmeiſter erregt überall durch ſeine ſchmiſſige Muſik berechtigtes Intereſſe. Die Originalmuſik der Revue ſtammt von den Komponiſten Jean Lenoir, Jane Bos und Renée Syl⸗ vian o. Die dekorative Ausſtattung iſt die Originalaus⸗ ſtattung des Moulint Rouge, die ſonſt nicht auf Tournse mitgenommen wird und lediglich für das Mannheimer Gaſtſpiel von dem Pariſer Haus zur Verfügung geſtellt wurde Die Leitung hat Kurt Rduolf Weinlein Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Ludwigshafen. Heute abend.30 Uhr veranſtaltet die Ortsgruppe Ludwigshafen der Deutſchen Volkspartei im großen Saale des„Bürger⸗ bräus“ in der Ludwigſtraße einen Famil renabend, bei dem der Landesſänger von Kärnten, Herr Max Gratz, Lieder zur Laute ſingen wird. Herr Gratz iſt bekannt als einer der erſten Künſtler auf dieſem Inſtrument. Altikatholiſche Gemeinde Im Rahmen der gottesdienſtlichen Feier und als der muſtkaliſchen Ausklang boten die Organiſtin an der Schloße kirche, Emmy Baſtian, und Toni Auerbach(Cello) am Dreifaltigkeitsſonntag in der Schloßkirche eine erleſene* Vortragsfolge. Emmy Baſtian ſpielte zunächſt Paſſacaglig d⸗moll von J. Kaſpar Kerll(1627-93), ein Werk von ernſter i Größe, dann drei Choralvorſpiele von J. S. Bach(1685 big 1750), vom Meiſter in ihrer kurzen Form für den Gebe im Gottesdienſte beſtimmt. Als Abſchluß hörten wir Prz⸗ ludium und Fuge über Bach von Franz Liſzt(181186 eine Huldigung Liſzts an unſeren größten Meiſter, ein glänzendes Werk voll Feuer und Begeiſterung— ein echter Liſzt—, das gedanklich vollausgeſchöpft, durch technif einwandfreie Wiedergabe den triumphalen Abſchluß der Feier bildete. Toni Auerbach bewies ihre reife Künſtler⸗ 0 ſchaft in Bachs Sarabande und in der Sonate G⸗dur von Benedetto Marcello(168641739). Marcello iſt einer der letzten und beſten Vertreter der venetianiſchen Schule. Seine f Sonate, im Original für Violine geſchrieben, ſtellt hohe 9 Anforderungen an den Spieler, verlangt ruhigen Strich wi und vollen Ton, Anſprüche denen Toni Auerbach in erfreu⸗ Gar lichem Maße gerecht wurde. Emmy Baſtian war ihr eine anſchmiegende Begleiterin. So hinterließen heilige Hand⸗ 0 lung und Kunſt ſtärkſte Eindrücke bei den Gottesdienst, li beſuchern. K. D N 2 2 f mat Kinderfeſt im Friedrichspark wer Ein Kinderfeſt, wie es Mannheim noch nicht ge⸗ ſuch ſehen hat. findet am 10. Juni im Fried richspark ode. ſtatt. Trotz des außerordentlich reichhaltigen Programmes Nac iſt der Eintrittspreis derartig niedrig gehalten, daß jeber⸗ übe mann daran teilnehmen kann. Schon jetzt ſei verraten, daß Sch zwei Muſikkapellen in großer Beſetzung ſpielen und den des Kinderfeſtzug anführen werden. Außerdem werden Charlie N Chaplin, der lange Peter und der dumme Auguſt zugegen 0 ſein und für Stimmung ſorgen. Von den weiteren Dar⸗ An bietungen ſind zu nennen: Der Wettflug von Figuren⸗ wie ballons, Kinderſpiele aller Art, Kaſperletheater uſw. Von um einem rieſigen Maibaum können praoktiſche Dinge heroß⸗ dur geholt werden. Außerdem erhält jedes Kind ein Geſchenk uns * Ju 2 f 1000 * Ständchen im Lungenſpital. Der Männer ga geſangverein Linden hof E. V. hat am Sonntag tech vormittag den Inſaſſen des Städt. Lungenſpitalzs ein Ständchen dargebracht. An drei verſchiebenen If Stellen wurden ſechs Chöre vorgetragen, die von beſonberer 5 Klangſchönheit waren. Die Inſaſſen waren über die Ab⸗ wechſlung ſichtlich erfreut und erwieſen ſich als dankbare Zuhörer. c Berénys ungariſche Zigeuner ⸗Sinfoniker werden morgen nachmittag und abend im Friedrichspark konzertieren und ſicherlich die gleiche Anziehungskraft aus⸗ üben wie bei ihrem letzten Hierſein, zumal ſie ein voll⸗ ſtändig neues Programm darbieten. Vorwiegend heiter, trocken und wärmer bei öſtlichen Winden. Im Gebirge höchſtens vereinzelt gegen 5 Abend Wärmegewitter. uf a 5 Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen 5 Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags hen und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und gauche teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Manheim— Für unperlangte Bekträge keine Gewähr— Rücksendung s Rückporto See. Luft⸗ S 2 2 8 Wind böh. druf Ss⸗ S Wetter „ un n S8 84 8 Richt. Stürte Wertheim 151.— 12 18 f bedeckt Königsſtuhl] 568767 11 13 W fleicht Nebel Karlsruhe 120 767.5 14 19 12 WSV, leicht balbbedecht Bad.⸗Bad 213 7676 14 16 12 S. leicht 3 Villingen 7120789,3 9 16 6 W heiter St. Blasien 780— 10 13 48 2 5 Badenwell. 422 767,5 12 16 9 N oO 7 halbbedeckt 9 Hof 1275 642,4 8 5 4 N00 5 7 ad. Bürrh. 701— 7 13 8 0 5 heiter Unter dem Einfluß eines Zwiſchenhochs iſt heute Beſſerung des Wetters eingetreten. Die im Weſten nachfolgende atlantiſche Zyklone hat zwar über den britiſchen Inſeln und der Nordſee verbreitete Re⸗ genfälle verurſacht, iſt aber zunächſt noch vor der europäiſchen Weſtküſte liegen geblieben, da hier ein 1 über Norwegen erfolgter polarer Luftvorſtoß den Weg 5. nach Nordoſten vorläufig verſperrt hat. In unſerem Sla Gebiet wird daher auch morgen das von Weſten 10 herangezogene Zwiſchenhoch ſeinen Einluß behaup⸗ 15 ten. Inolge Einſtrahlung ſteht tagsüber wieder vol Erwärmung in Ausſicht. full Reiſewetter ret In Südweſtdeutſchland hat heute früh Aufßei⸗ 99 terung eingeſetzt, die ſich allmählich auch auf das 55 übrige Deutſchland ausdehnen wird. Die Morgen: die temperaturen betrugen heute an der Küſte 11 bis f 13 Grad, im Binnenland 12 bis 15 Grad. 10 Flugwetter g s fäh In Südweſtdeutſchland iſt Aufheiterung einge 1 treten. Das übrige Deutſchland hat noch meiſt tiefe Ein Bewölkung in 500 bis 1000 Meter. An der Nordsee 110 küſte regnete es heute früh. Die Sichtweite reicht 5 bis 20 Kilometer. In 1000 Meter Höhe wehen mäßige Weſtwinde, die allmählig abflauen und nech oft drehen werden. Waſſerwärme(heute früh 8 Uhr): Rhein lin Mannheim) 15 Grad. Rhein(bei Rappenwörth) 16 Grad. Bodenſee(bei Konſtanz) 12 Grad. 1* 55 „GOLF IR.“ DIE MODEFORM DE SaIs0 Chefredakteur: Kurt Fiſcher 1 tefan Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Jeunes 1 5 Kanſer-Kommunalpolitit u. Lofgles Richard Scheme, gelch u. Bermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil! Kurt Ehm iche Mi usgeber eitung Drucker und Verleger:. dea 1 80 5 G. m. b.., Manndeim.„ ersol nur bee E Juni 1931 Mittwoch, 3 Aus Baden Gewerbe⸗ und Landwirtſchafts⸗Ausſtellung * Neckargemünd, 2. Juni. Die Vorbereitungen für die vom 28. Juni bis J Juli hier ſtattfindende Gewerbe⸗ und Lan d⸗ wärtſchafts⸗Ausſtellung ſind lebhaft im Gange. Geſtern fand noch eine Beſprechung der bauptkommiſſion ſtatt, in der die letzten zu llarenden Angelegenheiten beſprochen wurden. Nach all' den eifrigen Vorbereitungen gewinnt man den Eindruck, daß eine gediegene und ſehens⸗ werte Ausſtellung zuſtande kommt, ſodaß jeder Be⸗ cher, ſei er Gewerbetreibender, Landwirt, Beamter oder Arbeiter, mag er aus den Großſtädten unſerer Nachbarſchaft oder aus unſerem Hinterland kommen, überraſcht ſein wird. Auch die Hausfrauen und die Schulkinder werden viel Intereſſantes und Belehren⸗ des vorfinden. Das hieſige Handwerk und Gewerbe, hie Landwirtſchaft in Verbindung mit den badiſchen Pinzergenoſſenſchaften und den Fiſchereivereinen ſo⸗ wie die ſonſtigen Ausſteller werden alles aufbieten, um durch eine intereſſante Schau, durch Vorträge und gurch Filme ein umfaſſendes Bild der Leiſtungen unseres badiſchen Heimatlandes zu zeigen. Am 28. Juni erfolgt die Einweihung unſeres einzig ſchön ge⸗ genen Strandbades. Auch findet eine Re⸗ gatka ſtatt, ſodaß mit einem großen Tage zu rechnen iſt. ähriges Dienſtjubiläum von Kirchenpräſident Dr. Wurth * Karlsruhe, 3. Juni. Kirchenpräſident Dr. Wurth feierte am Montag die Ablährige Wiederkehr des Tages, an dem er in ken Dienſt der badiſchen evangeliſchen Landeskirche eingetreten iſt. Im Sitzungsſaale des Evangeliſchen Oberkirchen⸗ tals fand geſtern vormittag eine einfache Feier bal in der Oberkirchenrat Dr. Doerr dem Jubilar im Namen der Mitglieder und der Beamtenſchaft des „Oberkirchenrats eine künſtleriſch ausgeführte Glück⸗ wunſchadreſſe überreichte, und daran eine Würdigung Verdienſte des Kirchenpräſidenten um die Landes⸗ liche knüpfte. Für die geiſtlichen Mitglieder des Oberkirchenrats ſprach Prälat D. Kühlewein, worguf der Gefeierte in herzlichen Worten dankte. Dampfwalze den Abhang hinabgeſtürzt Freiburg i. Br., 3. Juni. Geſtern ſtürzte eine auf der Straße vom Dattler zum Immental fah⸗ tende Dampfſtraßenwalze einen etwa 10 Metefr hohen Abhang hinunter. Der Füh⸗ ker, ein 19 Jahre alter Mechaniker von auswärts iſt anſcheinend noch abgeſrunpgen. Er blieb bewußt⸗ los liegen und wurde in die Klinik gebracht. Le⸗ heusgefahr ſcheint nicht zu beſtehen. K * Heidelberg, 2. Juni. 600 öſterreichiſche Mit⸗ lelſchüler werden am 15. Juli Heidelberg beſu⸗ hen. Sie rüſten ſich zu einer Fahrt, die ſie durch enen großen Teil Deutſchlands führen ſoll. sch, Von der Bergſtraße, 2. Junj. Die Kir⸗ ſchenernte wird an der ganzen Bergſtraße in lieſem Jahre außerordentlich gut ausfallen. Auch barten. Von den übrigen Steinobſtſorten dürfte ben im allgemeinen nur ein geringerer Ertrag uu erwarten ſein, da der Blütenanſatz nur verhält⸗ mäßig gering iſt. Das gleiche iſt auch von den Johannisbeeren zu ſagen, die zudem noch ſtellenweiſe chr unter Raupenfraß zu leiden haben. zal. Leutershauſen bei Weinheim, 2. Juni. Hier neten die Raupen an den Johannisbeer⸗ und Hachelbeerſträuchern ſehr ſtark auf. So wurden Aherhalb weniger Tage durch dieſe gefräßigen Schäd⸗ lte einige Hektar Sträucher dieſer Arten nolkommen zerſtört. Nach Urteilen yon Fachleuten 190 die Raupen nach einigen Wochen nochmals auf⸗ n. Weinheim, 2. Juni. Der Vorſteher des Haupt⸗ lahnhofes Weinheim, Bahnhofs⸗Oberinſpektor Adolf berle, begeht am 4. d. Mts. ſein 40 jähriges Menſtjubiläum. Le Hoffenheim, 2. Juni. Der Militärverein thing hier am Samstag und Sonntag ſein 60⸗ lhriges Stiftungsfeſt. Am Samstag fand 10 Feſtkankett ſtatt, bei dem die alten und verdien⸗ en Mitglieder des Vereins ausgezeichnet wurden. ine große Zahl von Vereinen— etwa 50— trafen 1 9 des Sonntags hier ein und ſtellten ſich zu lem ſtattlichen Feſtzug auf. Zahlreiche Ehren⸗ in vobnten der Veranſtaltung bei, ſo u. a. Land⸗ .(Sinzheim), Prinz Berthold von Baden 1 Vertreter des Badiſchen Kriegerbundes. In den erſchiedenen Anſprachen kam zum Ausdruck, daß e einer beſſeren Zeit entgegengeführt 1 en müſſe, die frei von den unerträglichen Tri⸗ 1 1 80 ſein müſſe. Der Fahnenweihe ſchloſſen ſich 19 5 Glückwünſche der Brudervereine au. 1 ban borshei, 3. Juni. Die 72jährige Frau lädt Maiſchofer glitt auf der Straße ſo un⸗ 1 ch aus, daß ſie durch den Fall ſchwere Ver⸗ 5 erlitt und bald nach ihrer Einlieferung ins alan baus ſtarb, ohne das Bewußtſein wieder 15 zu haben. geh. Kehl, 3. Juni. Die Einwohnerzahl der Stadt iſt auf 31. Mai mit 11004 feſtgeſtellt worden. it eine reiche Apfel⸗ und Birnenernte zu er⸗ uen Mannheimer Feitung Der Kindermord von vor fünfzehn Jahren Das Blutbad franzsſiſcher Flieger am Fronleichnamstag 1916 (Von einem Augenzeugen) * Karlsruhe, 3. Juni. 5 Zu den ſchmerzvollſten Erinnerungen an die Kriegszeit gehört der Fronleichnamstag des Jahres 1916, der auf den Donnerstag, den 22. Juni fiel. Lebt doch dieſer Tag in der Geſchichte des Völker⸗ ringens fort als der des„großen Kin der⸗ mordes von Karlsruhe“, an dem von den Franzoſen in blindwütigem, fanatiſchem Haſſe ein heimtückiſcher Fliegerüberfall auf die ungeſchützte und offene badiſche Landeshauptſtadt unternommen wurde. Nicht weniger als 120 Tote und 169 zumeiſt Schwerverletzte, darunter in überwiegender Zahl unſchuldige Kinder, blieben an jenem ſon⸗ nigen heiteren Fronleichnamstage als Opfer rück⸗ ſichtslos geſchleuderter franzöſiſcher Bomben auf der Walſtatt. Noch heute, 15 Jahre nach dieſem traurigen Ereignis, legt man ſich kopfſchüttelnd die Frage vor, wieſo dieſer feindliche Fliegerüberfall eine ſo außer⸗ ordentlich große Zahl von Toten und Verwundeten erforderte. Man war in Karlsruhe, der verhältnismäßig nahe der Weſtgrenze befindlichen Stadt, einigermaßen vor⸗ bereitet auf feindliche Fliegerüberfälle, zumal ein erſter ſolch überraſchender franzöſiſcher Vorſtoß mit Flugzeugen gegen die badiſche Metropole bereits am 16. Mai 1915 vormittags erfolgt war, bei welchem durch Dutzende von wahllos in das Stadtgebiet hineingeworfenen Bomben binnen einer halben Stunde 20 Perſonen getötet und 55 verletzt worden waren. Die Stadtkommandantur der Stadt Karlsruhe gab den zivilen Behörden die Erlaubnis, den Zirkus Hagenbeck zu einem einwöchigen Gaſtſpiel zu ver⸗ pflichten. Es iſt heute nicht Sache, zu unterſuchen, ob hier eine Leichtfertigkeit vorlag, in ſo ernſter, ſchwerer Kriegszeit ein Zirkusgaſtſpiel zuzulaſſen in einer relativ hart an die Kriegszone ſtoßenden Stadt. Furchtbar bitter hat ſich dieſer Fehler gerächt. Der Zirkus Hagenbeck traf am Mittwoch, den 21. Juni ein und begann ſogleich ſeine Zelte auf dem alten Meßplatze gegenüber dem alten Bahnhof, alſo auf dem freien Platze zwiſchen Beiertheimer Allee und Ettlingerſtraße aufzuſchlagen. Große Pla⸗ kate kündeten für Mittwoch abend die Eröffnungs⸗ vorſtellung an. Zu der glänzend illuminlerten Zelt⸗ ſtadt ſtrömten Tauſende von Menſchen; hatte doch die Zirkusleitung beſondere Attraktionen bezüglich threr Löwen, Bären⸗ und Tigergruppen ange⸗ kündigt. Ein faſt wolkeulos ſonniger und heißer Tag brach mit dem Fronleichnam an. Hunderte und Tauſende, vor allem viele, viele Kinder, pilgerten nachmittags zum alten Meßplatz, zu den Zirkuszelten, wo man eine beſondere Gala⸗Feſttagsvorſtellung um die dritte Nachmittagsſtunde angekündigt hatte. Von allen Teilen der Stadt her ſtrömten die Menſchen nach dem Zirkus, ſodaß die Straßen trotz des Feier⸗ tags ſehr belebt waren. Zur ſelben Zeit nun machte ſich das franzöſiſche Bombengeſchwader auf den Weg. In tiefem Feiertagsfrieden lag die Reſidenz, als wie ein Blitz aus heiterem Himmel Punkt 3 Uhr 10 eine furchtbare Detonation die Bevölkerung aufſchreckten. Sekunden düngten eine Ewigkeit. Doch ſchon krachte ein zweiter und dann ein dritter Schlag. Und in den Lüften ſurrten mit einem Male Flugzeuge, die näher und näher kamen. Feind⸗ liche Flieger! Ein einziger gellender Aufſchrei erſcholl in den Straßen und pflanzte ſich von Haus zu Haus fort. Faſſungslos über die Plötzlichkeit des Ueberfalls ver⸗ ſuchten die feiertäglichen Spaziergänger, ſich ſo ſchnell als möglich in Deckung und Sicherheit zu bringen. Aber ſchon wurden die dumpf dröhnenden Motore der franzöſiſchen Flugzeuge lauter hörbar, vaſch folg⸗ ten ſich die Detonationen und Exploſionen in den verſchiedenen Stadtteilen. Der Römer Jörſter Prozeß * Grünſtadt, 2. Juni. Der große Beleidigungs⸗ prozeß des erſten Bürgermeiſters von Dirmſtein, Richard Römer, gegen den Schriftleiter Förſter vom„Eiſenhammer“ der im vergangenen Jahre in⸗ folge der Zwiſchenfälle abgebrochen werden mußte, iſt nunmehr endgültig auf Dienstag, den 9. Juni und die folgenden Tage vor dem Amtsgericht Grünſtadt anberaumt worden. Angeſichts des umfangreichen Zeugenaufgebotes— vom Kläger ſind 13, vom Beklagten über 30 Zeugen geladen — wird die Verhandlung vorausſichtlich wieder in der Turnhalle durchgeführt. Es ſind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um Vorkomm⸗ niſſe, wie ſie ſich im letzten Jahr abſpielten, zu ver⸗ meiden. Unter den Zeugen befinden ſich u. a. Re⸗ gierungsdirektor Stähler⸗Speyer, der frühere Direktor der Kreisbauernkammer, Dr. Nafziger⸗ Kaiſerslautern, und die Schweſter des erſchoſſenen Ueber den Weſtſtadtkaſernen und dem Hardtwald erſchienen Flieger und bewarfen dortige Häuſer und Straßen mit Bomben. Ein paar Flieger nahmen Kurs auf das Reſidenzſchloß; im Walde und Schloß⸗ garten flüchteten die Spaziergänger unter Bäume und Büſche und warfen ſich platt zu Boden. Bom⸗ ben fielen zwiſchen Laubgehölz, töteten hier mehrere Menſchen, pfiffen an Häuſerwänden vorüber, platzten mitten in die Straßen, wo ſie unſchuldige Männer und Frauen und Kinder niederſtreckten. Inzwiſchen aber hatte das Hauptgeſchwader— beſtehend aus 9 Fliegern mit 40 Bomben— geraden Kurs auf die Stadtmitte genommen und ſeinen Hauplangriff auf die Zinkuszelte verlegt. Eine ganze Reihe kleinkalibriger Bomben explodierte hier in⸗ mitten von hunderten von Menſchen, die ſich auf dem Wege nach dem Zirkus oder vor deſſen Eingang be⸗ fanden. Mütter mit ihren Kindern, viele Buben und Mädchen allein, zu zweien oder zu dritt, die ſich die Plakate an den Wänden des Zirkus beſahen, ſie wurden überwiegend das Opfer der Bomben. Man ſuchte gleich nach der erſten Exploſion Schutz unter den Käfigwagen der Löwen und Leo⸗ parden, die infolge der Detonation und Schreckens⸗ ſchreie in ein wildes Geheul ausbrachen, das die Panik weiter erhöhte. Entſetzliche Minuten verbrachten hier Dutzende von Menſchen im Angeſicht der niederkrachenden Bomben, der tobenden Beſtien und der verblutenden Getroffenen. Ein gütiges Geſchick verhinderte ſchließ⸗ lich die entſetzlichſten Szenen, nämlich das drohende Ausbrechen der wilden Tiere. Weder Zir⸗ kuswagen, noch das Innere der Zirkuszelte wurden getroffen, dafür aber hatten viele Bombentreffer außerhalb der Zelte und rings um die Wagen ſchauer⸗ lich gehauſt. Allein vor dem Zirkus fanden 30 Männer, 5 Frauen und 83 Kinder den Tod, während 48 Männer, 20 Frauen und 72 Kinder ſchwer verletzt wurden. Unter den Getöteten hatten drei Brüder gleich⸗ zeitig ihr Leben verloren; neben überwiegend Karls⸗ ruher Einwohnern hatten auch ſolche aus der Um⸗ gebung, die an dieſem Feiertag zu einem Zirkus⸗ beſuch nach der Stadt gekommen waren, ihr Leben eingebüßt. Wer zur Unglücksſtätte eilte, begegnete ſchon unterwegs Leuten mit blutbeſpritzten Kleidern. Die Todesſtätte bot über eine Stunde einen grauenhaf⸗ ten Anblick, da viele der Toten zerfetzt waren durch die Splitter der Bomben und eine große Zahl bis zur Unkenntlichkeit Verſtümmelungen aufwies. Sanitäter und Feuerwehr betätigten ſich bis zum Abend; in den Hallen des alten Bahnhofes wurden die Toten aufgebahrt. Herzzerreißende Szenen ſpiel⸗ ten ſich hier ab, als Angehörige, vor allem Mütter, ihre vermißten Kinder ſuchten und ſie hier leblos als Opfer franzöſiſcher Freveltat vorfanden. Mehrere Bomben ſchlugen auch in nächſter Nähe des Schloſſes ein, wo die bettlägerige Königin von Schweden mit dem ſchwediſchen Prinzen im Keller Zuflucht nehmen mußten, während zur ſelben Zeit das Großherzogspaar mit der Großherzogin Luiſe in der Kirche einem Miſſionsgottesdienſte anwohnte. Am nächſten Tage— dem Freitag— brach der Zirkus ſeine Zelte ab. Der Direktor des Hagen⸗ beckſchen Zirkus ſelbſt und mehrere Angeſtellte hatten übrigens gleichfalls durch Bombenſplitter den To d gefunden. An den Plakatſäulen wurden die Anſchläge mit den Zirkusprogrammen überklebt, um die Er⸗ innerung hieran zu verwiſchen. Während des ganzen Freitag über bewegten ſich hoch hoch mit Särgen beladene Fuhrwerke durch die Stadt. Am folgenden Tage fand die Bei⸗ ſetzung von 120 Fliegeropfern auf dem Karlsruher Ehrenfriedhofe ſtatt. Der Schmerz und die Trauer gar vieler Familien, die bei dem ſchrecklichen Unglück teilweiſe bis zu drei Angehörige verloren hatten, wirkte noch lange Zeit nach. J. Cahnmann(Karlsruhe). Separatiſten⸗Präſidenten, Barbara Heinz aus Orbis. Die Verteidigung des Beklagten haben der Münchener Rechtsanwalt und nationalſozialiſtiſche Reichstagsabgeordnete Dr. Frank II und Rechts⸗ anwalt Beaufort⸗Ludwigshafen. * * Wiesbaden, 2. Juni. Der Arbeitsloſe Friedrich Steinbrecht aus Wiesbaden⸗Biebrich, der geſtern vor dem hieſigen Schöffengericht wegen Mißhandlung ſeiner von ihm geſchiedenen Ehefrau angeklagt war ſer hatte ihr u. a. acht Meſſerſtiche beigebracht), wurde zu einer Gefängnisſtrafe von acht Mo⸗ maten verurteilt. Bei der Begründung des Ur⸗ teils durch den Vorſitzenden erhob ſich der Ange⸗ klagte plötzlich, ſprang auf den Preſſetiſch und ſtürzte ſich kopfüber durch die ſplitternden Fenſterſcheiben in den Vorgarten des Gerichtsgebäudes, wo er blutüberſtrömt zuſammenbrach. Der Blutverluſt, veranlaßt durch eine Pulsaderverletzung, ſetzte ſei⸗ nem Fluchtverſuch ein Ende. 5 2 8 8 8 142. Jahrgang/ Nummer 252 N Aus der Halx Vom Pfälzer Sängerbund * Ludwigshafen, 2. Juni. In den 13 Gauen des Pfälzer Sängerbundes ergab die letzte Be⸗ ſtandserhebung 513 angeſchloſſene Geſangvereine mit 16155 Sänger und 43 670 unterſtützenden Mitglie⸗ dern. Nahezu 60 000 Pfälzer ſind demnach zur Pflege des deutſchen Liedes organiſiert. Leider ergab die Erhebung aber auch einen erheblichen Rückgang von über 5700, darunter 117 Aktive. Der größte der Gaue war der Speyergau mit 218 Vereinen und 24138 Mitgliedern, der kleinſte war der Weſtricher Sängerbund mit ſechs Vereinen und 373 Angehörigen. Im Jahre 1930 hatte die Geſamtzahl der Bundesangehörigen in der Pfalz noch über 55 500 betragen. Tagung der Kriegsopfer in Koblenz Eröffnung des Verbandstages * Koblenz, 2. Juni. * Die am 28. Mai eingeleitete große Tagung des Zentralverbandes deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegshinterbliebener in Koblenz fand am nächſten Tage ihren Fortgang. Im Laufe des Vormittags trat der Verbandsausſchuß zuſammen, dem der Hauptvorſtand des Zentralverbandes und die Vertreter der 26 Landesverbände angehören. Es wurden in organiſatoriſcher Hinſicht wichtige und weittragende Beſchlüſſe gefaßt. In ſozialpolttiſcher Hinſicht wurden die Richtlinien feſtgelegt für die Fortſetzung einer erfolgreichen ſozialpolitiſchen Tä⸗ tigkeit des Zentralverbandes in der kommenden, zweifellos kritiſchen Zeit. Die Eröffnung des Verbandstages war auf Freitag nachmittag 15 Uhr angeſetzt. Der Verbandsvorſitzende Butterbrodt hielt eine Be⸗ grüßungsanſprache an die zahlreich in der Stadt⸗ halle verſammelten Abgeordneten aus allen Teilen des Reiches. Der Redner wies hin auf die Be⸗ deutung des Verbandstages, des erſten Verbands⸗ tages im endlich befreiten deutſchen Weſten. Nach Konſtituierung und Wahl verſchiedener Ausſchüſſe wurde der Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht erſtattet. Beide laſſen erkennen, daß die Organiſa⸗ tion ein feſtes Gefüge darſtellt, das auch durch die Stürme der Zeit nicht aus den Fugen gehoben wer⸗ den konnte. Der Geſchäftsbericht erſtreckt ſich über eine Tätigkeit vom September 1929 bis zum Mat 1931. Durch die in den öffentlichen Gemeinweſen durchgeführten Sparmaßnahmen iſt die ſoztale und wirtſchaftliche Lage der Kriegsbeſchädigten und Krie⸗ gerhinterbliebenen in vielen Fällen ungünſtig be⸗ einflußt worden. Trotzdem konnte die Organiſation weitere Fortſchritte machen. Die Zahl der Verſor⸗ gungsberechtigten iſt ſeit dem Jahre 1929 noch ge⸗ ſtiegen. Nach einer Zählung vom Mai 1930 ſind in Deutſchland 839 396 Kriegsbeſchädigte, 362 190 Kriegerwitwen, 708 700 Kriegerwaiſen, 282 877 Kriegereltern und 161726 Beihilfeempfänger vorhanden. Nach dem Geſchäftsbericht hat ſich die Zahl der Kriegsbeſchädigten nicht uner⸗ heblich vermehrt. Wie der Bericht betont ſtand im Mittelpunkt der Verbandsarbeit die Abwehr gegen die Verſchlech⸗ terung in der Verſorgung. Eingehend ſchil⸗ dert der Geſchäftsbericht die von der Verbandsleitung auf dieſem Weg durchgeführte Arbeit. Als Aufgabe des jetzt ſtattfindenden 5. Verbandstages bezeichnet der Geſchäftsbericht die Vorausſetzungen zu ſchaffen, um das Ziel der Organiſation, gerade in der Not⸗ zeit die Lage der Kriegsbeſchädigten und Krieger⸗ hinterbliebenen erträglicher zu geſtalten, der Orga⸗ niſation die nötigen Mittel an die Hand zu gehen. Als Ziel und Zweck der Organiſation wird die He⸗ bung der wirtſchaftlichen und ſozialen Lage der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen und die Beſſerung ihres Loſes bezeichnet. Eingehend be⸗ ſchäftigt ſich der Bericht mit der Entwicklung im Ver⸗ ſorgungsweſen der deutſchen Kriegsopfer und zählt die Wege und Mittel auf, die der Verband in der Berichtszeit angewendet hat, um die Verſchlechterun⸗ gen im Verſorgungsweſen abzuwehren. Der Kaſſenbericht ließ erkennen, daß ſich das Finanzweſen des Verbandes nicht ungünſtig ent⸗ wickelt hat, wenn auch die ſchweren wirtſchaftlichen Verhältniſſe hervorgerufen durch eine verhältnis⸗ mäßig große prozentuale Arbeitsloſigkeit der Mit⸗ glieder, auch nicht die gewünſchte Aufwärtsentwick⸗ lung gebracht hat. Die nach dem Verbandstag in Stuttgart durchgeführten Reformen in der Geſtaltung des Haushaltsplanes nach dem Grundſatz, mit einem möglichſt geringen Aufwand an Mittel und Kräften den höchſtmöglichen Nutzeffekt zu erzielen, iſt die Verbandsleitung einem ganzen Stück nähergekom⸗ men. Die Kaſſenverhältniſſe ſind, wenn auch ſchwer, doch als geſunde anzuſehen. Die Rechnungs⸗ und Betriebsprüfungen, die von Verbands mitgliedern, die beruflich für derartige Funktionen durchgebildet ſind, durchgeführt wurden, haben ſich bewährt. Im Anſchluß an den Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht wurde in der Ausſprache, eingehend zu den im Ge⸗ ſchäftsbericht aufgeworfenen Fragen von den ver⸗ ſchiedenſten Vertretern Stellung genommen. Eine ganze Anzahl Anträge und Wünſche wurden der Ver⸗ bandsleitung für die zukünftige Arbeit von den ver⸗ ſchiedenſten Rednern mit auf den Weg gegeben. 5 3 Mittwoch, 3. e We Die 305-Jarben im laufenden 20,5 gegen 14,2 v. H. der Lohnſumme an ſozialen 1 1930 wicklung im lfd. Jahre/ 160 Mill Frankfurt a.., 3. Juni.(Eig. Dr.) r JG. Farbeninduſtrie waren Zu Beginn der Sitzung mitz u. a. folgende Ausfüh⸗ ßenſtehenden Forderungen Belegſchaft am 1. Mat 1931 te am 1. Januar indt it rie und des Leuna⸗ werk es wurden i 1930 rund 300 Mill./ an Löhne und Gehälter gezahlt. Die Beträge der ſozialen Verſicherung betrugen 17,4 Mill./ oder 5,8 v. H. der Brutto⸗ lohn⸗ und Gehaltsſumme. übrigen freiwilligen ſatzungsgem ßen t räge ſowie 24,3 Mill. I, und e auch Abfindunge n an ausgeſchiedene Arbeiter und Ange⸗ ſtellte enthalten, zuſammen rund 44 Mi l l. 4, gleich 14,7 v. H. der Lohn⸗ und Ge ſumme. Das gibt ins⸗ . Aufwe 5 Nill., gleich 20,5 v. H. 6 und ame gegen 14,2 v. H. im Vor⸗ Was den bisherigen Verlauf des neuen Geſchäftsjahres an 7 8 ſo 5 nnte auf dem Ge biete der Far bſtoffe i i h produkte bei ziemlich wider⸗ narkt, oer ſon it im Geſchäft mit den 4 mein 1 weiterhin zu beobachtende Sfall durch verbeſſerte A a tz i m Ueberſee⸗ ee ee de den. Der Abſatz in Stick zat den in allen La erwarteten R gang aufzuweiſen. Chemika 1 ien und Löſungsmit⸗ tel ſind noch wie vor noch geſchwächt, dagegen entſpre⸗ chen die photogra p hiſchen zeugniſſe den Erwar⸗ 1 gen. Kunſtſeide ſteht geg zenwärtig unter dem Zei⸗ chen der Verho nölungen zur Gründung eines deutſchen Kunſtſei deſyndikats, von dem man eine günſtigere Geſtal⸗ g igen Marktlage e Das Inlands- f digte bisher, der Auslandsabſatz nicht in dem chen Umfange. Das phar mazeutiſche Ge⸗ ſch äf tt nimmt auch im neuen Jahre eine erfreuliche Entwicklung und konnte ſich gut behaupten. Was Unſere finanzielle Lage anbelanigt, ſo haben wir im neuen Jahre die in der Bilanz Ende 1930 er lichen Bankkredite zurückbezahlt. Die zur Verfügung ſtehenden flüſſigen Mittel be⸗ tragen zurzeit 160 Mill. I. Im Anſchluß hieran kritiſierte aus der Verſammlung heraus Dr. Tenhaeff die Berichte der American JG. von denen er verlangt, daß ſie auch in deutſcher Sprache herausgegeben würden. Er dankte der Verwaltung, daß ſie den Mut gehabt habe, die berechtigte Dividende von 12 v. H. wieder vorzuſchlagen. Er bat u. a. um Auskunft ob der Umtauſch der Aktien der JG. Farben gegen Aktien der JG. Chemie Baſel allen Aktionären geſtattet ſei. Auf die verſchiedenen Anfragen wurde von Geheimrat Schmitz u. a. erwidert, daß dem Wunſche nach Ueber⸗ ſetzung des Berichtes der JG. American in Zukunft ent⸗ ſprochen werde. Jedem Aktionär ſtehe es frei, ſeine Aktien in ſolche der J. G. Chemie Baſel zum Börſenkurs umzutauſchen, ſoweit dieſe den Vorrat der J. G. an Aktien der J. G. Chemie Baſel, der gegenwärtig 5 Millionen Schweizer Fr. betrage, zulaffe. Eine Detaillierung der Hand⸗ L un 19 95 Z ünkoſten könne nicht in Frage kommen, auch ten die Umſatzver tniſſe in den einzelnen Produk⸗ eigen im Inter der Geſellſchaft und der Aktio⸗ näre nicht in allen Einzelheiten bekannt gegeben werden. Die Finanzierung der Aktienkäufe der J. G ſei vollkommen unabhängig von der American J. J. aus eigenen Mitteln erfolgt. Bezüglich der Leuna⸗ Werke wurde mitgeteilt, daß ſich die reſtlichen Aktien eben⸗ falls im Beſitz einer Konzerngeſellſchaft befänden, deren Name jedoch nicht genannt werden könne. Da ſich heraus⸗ geſtellt habe, daß die Produktion in Merſeburg billiger durchgeführt werden könne, ſei das Werk in Mont Cenis ſtillgelegt worden. Hinſichtlich der Fabrikſpio⸗ nage ſeien alle Maßnahmen zur Sicherung der Fabrik⸗ geheimniſſe getroffen worden. Die Verhandlungen mit der chileniſchen Salpeterinduſtrie zur Verlänge⸗ rung des Vertrages, der am 1. Juli abläuft, ſeien bereits wieder aufgenommen worden, doch hätten ſie bis jetzt noch zu keiner Verſtändigung geführt. — der Neuen Relativ befriedigende Ent⸗ Fflüſſige Mittel Geheimrat Boſch gab dann die Erklärung ab, daß die Verwaltung mit allen Mitteln rückſichtslos die weitere Rationa⸗ liſterung vornehmen werde, der ellſchaft erfordert. Man 10 der Arbeits e 0 sweg und als all⸗ ſoweit dies d ſei jedoch beſtre dadurch hervor gemein beſter 2 Dr. Tenha dung von Vorrat e werde und daß Ang in welchem Ver⸗ hältnis dieſes erf 5 1 venlangte er eine beſſere Unter r ich tu ng der e bei allen geſchäftlichen Transaktionen und de⸗ taillierte Angaben über d a n bei dem Konto Beteiligungen und W̃. Er anerkannte, daß die Verwaltung auf ſozialem Gebiet weitgehendſte gege ben Mannheimer Zeitung Rückſicht nehme, rügt aber die Bezüge des AR. und des Vorſtandes, die gegenüber den Vorkriegsjahren zu hoch ſeien. Die Verwaltung antwortete, daß Aufſichtsrat und Vorſtand eine um ungefähr 15 v. H. niedrigere Tantieme . erhalten habe, während den Aktionären 12 v. H. Dividende ausgezahlt werden. Die Gewinnverteilung ſowie der Geſchäftsabſchluß wur⸗ den einſtimmig genehmigt. Die turnusmäßig aus⸗ ſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden gegen den Proteſt Dr. Ten haeffs für Dr. L. Hagen wiedergewählt. Zur Ergänzung des AR. erfolgte die Neuwahl von Dr. R. Mann, Dr. K. Oppenheimer ⸗ Berlin, Schuon⸗ Mannheim und Amtsgerichtsrat Dr. Seligmann⸗ Frankfurt a. M. * 6(i. B. 15] v. H. Dividende bei der Sächſiſch⸗Böh⸗ miſchen Dampfſchiffahrt AG. in Dresden. Der AR. be⸗ ichloß für 1930 nur 6 v. H. Dividende gegen je 15 v. H. iu hlag zu bringen. den letzten 5 Jahren, in Vorf * Unterweſer Reederei AG. Bremen.— Vorjahrsdivi⸗ dende. Der GV. am 25. 6 wird eine Dividende von 8 v. H. (wie i..] für das Geſchäftsjahr 1930 vorgeſchlagen. * Verluſtabſchluß der Neuen Deutſch⸗Böhmiſche Elbe⸗ ſchiffahrt AG. in Dresden. Der GV. am 18. Juni wird für 1930 ein Verluſtabſchluß vorgelegt werden, nachdem i. V. eine Kürzung der Dividende von 5 auf 3 v. H. für das Aktienkapital von 5,025 Mill. 1 erfolgt war. (J proz. Dividendenreduktion bei der Kali⸗Chemie AG., Berlin.(Eig. Dr.) Der AR. beſchloß, der HB am 27. Juni aus dem nach Abſchreibungen von 2,8(2,2) Mill. 4 ſich ergebenden Reingewinn von 2,5(3,2) Mill.& eine Dividende von 7 gegen 9 v. H. vorzuſchlagen. Börſen wieder zuverſichtlicher Aufänglich noch Materialdruck/ Im Verlaufe Deckungen der Spekulation/ Goldabgabe der Reichsbank/ Bis zum Schluß befeſtigt Mannheim freundlich Bei kleinem Geſchäft eröffnete die heutige Börſe in freundlicherer Haltung, trotzdem ſich die Aus⸗ landsbörſen kaum beruhigt haben, Newyork ſogar erneut abgeſchwächt ſchloß. Man glaubt jedoch, in Deutſchland allmählich auf einem Niveou angekommen zu ſein, das, trotz der prekären Wirtſch slage, Anreiz zum Kauf bieten dürfte. JG. Farben konnten ſich um 17 und Zellſtoff Woldhof um 72 v. H. erholen. Gut behauptet liegen We⸗ ſteregeln, ſowie Bankaktien mit Ausnahme der Aktien der Hypotheken⸗Banken, die um 1 v. H. nachgaben. Verſiche⸗ rungsaktien unverändert. Renten, ſpeziell Stadtanleihen, nochmals leicht abbröckelnd. Frankfurt behauptet, ſpäter etwas feſter Im Vormittagsverkehr taxierte man aufgrund der erneut ſchwachen Börſe in Wallſtreet ebenfalls ſchwä⸗ chere Kurſe. Die amtliche Börſe eröffnete dann be⸗ merkenswert widerſtandsfähig, da der inzwiſchen bekannt gewordene Verlauf der J. G. Farben GV. befrie⸗ digte. Auch der gebeſſerte Stickſtoffabſatz trug etwas zur Beſſerung der Stimmung bei. Andererſeits iſt die Börſe nach wie vor von dem bevorſtehenden Erlaß der Notverord⸗ nungen gedrückt und auch den Verhandlungen in Chequers ſieht man ziemlich peſſimiſtiſch entgegen. Bei kleiner Um⸗ ſatztätigkeit war die Kursentwicklung nicht ein⸗ heitlich. Im großen und ganzen blieben aber die Kurſe unter Berückſichtigung der noch ungeklärten Fragen ziemlich gehalten. Am Anleihemarkt blieben Ablöſungs⸗ anleihen des Reiches gehalten. Von fremden Werten gaben Anatolier um Bruchteile eines Prozentes nach. Im Ver⸗ laufe wurde das Geſchäft auf Deckungen der Spe⸗ ku lation lebhafter, beſonders J. G. Farben waren ſtark gefragt und 17 v. H. höher. Auch die übrigen Märkte wur⸗ den hiervon beeinflußt und konnten leicht anziehen. Von internationalen Aktien waren Chade 2%/ und Svenska ca. 10„ feſter. Am Geldmarkt war Tagesgeld weiter erleichtert, ſodaß der Satz um 5 auf 4 v. H. ermäßigt wurde. Berlin im Verlaufe anziehend Im heutigen Vormittags verkehr begegnete man überwiegend der Anſicht, daß die Tendenz des Börſenbe⸗ ginns, trotz des wieder ſehr ſchwachen Newyorks, zumindeſt behauptet ſein würde. Zu den erſten Kurſen kam dann, wenn auch nur in geringem Umfange, Material heraus, daß die Kurſe in einigen Fällen bis zu 2 v. H. drückte. Nach den geſtrigen ſtarken Abſchlägen, erfuhren Svenska eine Erholung von 7 /, während Chade⸗Aktien trotz der auf Interventionen weſentlich gebeſſerten ſpaui⸗ ſchen Valuta, nur unbedeutend höher lagen. Anleihen wieſen nur geringe Veränderungen auf. Pfandbriefe und Reichsſchuldbuchforderungen eher etwas ſchwächer. Geld erleichterte ſich für Tagesgeld auf 4½ bis 6% v. H. Im Verlaufe nahm die Spekulation Deckungen vor, das Geſchäft wurde auf feſtere Auslands⸗ meldungen etwas lebhafter. Spenska gewannen im Ver⸗ laufe weitere 4 /, Salzdetfurth, Siemens und Kunſtſeiden⸗ werte waren bis zu 2 v. H. gebeſſert. Allerdings konnten ſich ſpäter dieſe Höchſtkurſe nicht immer voll behaupten, doch war die Grundſtimmung entſchieden freundlicher als geſtern. Gegen 7½1 Uhr ſetzte ſich dann auch in der Tat eine neue Befeſtigung durch. Deviſen gegen Reichsmark lagen weiter feſt; der Dollar notierte 421,05 nach 421. Von den europäiſchen Valuten ſtellte ſich London feſter: 486,67% nach 486,625, Paris ſchwächer: 39176 nach 302, Schweiz unverändert 19897, Holland 4025, alles Newyorker Uſance. Spanien auf Intervention erneut beſeſtigt: gegen London 52 nach 59. Swapfätze Dollar— Reichsmark unverändert: 20 Stel⸗ len auf einen, 65 Stellen auf 3 Monate. Der Kaſſamarkt hatte bei wachſendem Publikums⸗ angebot wieder recht ſchwache Tendenz. Am Privat⸗ diskontmarkt waren die Umſätze heute ſehr gering, der Satz blieb unverändert. Da die deutſche Mark gegen verſchiedene Deviſen am Goldpunkt angelangt iſt, mußte die Reichsbank eine größere Nachfrage teilweiſe angeblich auch durch Goldabgaben befriedigen. Bis zum Schluß der Börſe blieb die Stimmung zuverſichtlich, und die Kurſe lagen meiſt auf Baſis des höchſten Tagesniveaus behauptet. Einzelne Werte hatten im Börſenverlauf—4 v. H. gewinnen können. Spenſka waren gegen Anfang er⸗ neut um 6 1 gebeſſert. Verringertes Inlands-Angebot von Brolgetreide Berliner Produktenbörſe v. 3. Juni.(Eig. Dr.) Die Preisrückgänge der letzten Tage haben am Produk⸗ tenmarkte zu einer merklichen Verringerung des Inlandsangebotes von Brotgetreide alter und neuer Ernte geführt, nur Roggen zur Kahnverladung blieb vergeblich offeriert. Das Geſchäft hatte zwar keine Be⸗ lebung erfahren, die Grundſtimmung war aber etwas feſter. Im Promptgeſchäft mußten für Weizen etwa 2 /, für Roggen 1/ höhere Preiſe bezahlt werden, und auch für Neugetreide lauteten die Forderungen 1 bis 2 Mark höher. Am Lieferungsmarkte ſetzte Weizen 1 bis 3. feſter ein, während die Roggenpreiſe zunächſt lediglich gut behauptet waren, wobei Notierungen für die ſpäteren Sich⸗ ten anfangs nicht zuſtande kamen. Am Mehlmarkte ſer⸗ folgten Abſchlüſſe nur für den notwendigſten Tagesbedarf zu wenig veränderten Preiſen. Das Offertenmaterial in Hafer blieb ziemlich reichlich, da der Konſum weiter Zu⸗ rückhaltung bekundet, die Preiſe waren im Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft kaum behauptet. derter Marktlage. Amtlich notiert wurden: 285— 284; Sept. 241; Okt. 242 195—197; Juli 193,75—52 2 ruhig; Futter⸗ und Induſt prompt 181—186; Juli! mäßig; Wei zenmehl prompt 37 —60proz. 26,50— 28,25, ſtill; Roggenkleie 13,80 8 Futtererbſen 19—21; Pel 3 Wicken 24— 1 1 22—27; Rapskuchen Trockenſchnitzel 8,20— 13,10, allg. Tendenz unei 11 Gerſte in unverän, izen prompt 269—271 241,7 50 feſt er; R pi 2 See actions Anfang: Weizen(in Hl 4857 Nov. 4,87% Jan. 2000 Kg.) Juli 79 Sept. 805 825 Jon. 8 * Liverpooler Gelreidekurſe vom 3. Juni.(Eig. Dr Anfang: Weizen(100 10.) Tendenz 1 Jul 405 (4,376); Okt. 4,4%(4,5%); Dez. 4,6%(.); Mehl unv. Mitte: ruhig; Juli 4,3; Okt, 4,4%; Dez. 4,574 Meß unv. (Frankfurter Produktenbörſe vom 3. Juni.(Eig. Dt Weizen 292,50; Roggen 217,50— 220; Hafer(inländ.)) bis 210; Weizenmehl ſüdd. Spe—41; dio. nieder rhein. 4040,25; Roggenmehl 2 2 Wei Rufen eie 12,75; alles für die 100 Kg. Tendenz rußſg Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 3. Juni.(Ci Dr.) März 7,65 B 7,55 G; Juni 6,80 B 6,65 65 Juli 1 B 6,70 G; Auguſt 6,85 Be G; Sept. 6,90 05 Okt. 7,05 B 7,00 G; Nov. 7,15 G, Dez. 70 9 2225 G; Tendenz matt.— Gemah J. Mehlis prompt per Tage 27,15; Tendenz ruhig; Wetter trübe. * Jutemarktbericht. Berlin, 2. Juni 1931. Der Roß jutemarkt in Calcutta lag ruhig. Firſts koſten: Jun, Juli⸗Verf chiffung 16.10%— Eſtr., Juli⸗ Auguſt⸗Verſchiffuß 16.15/— Eſtr. je To. D Fabri katemarkt in Du dee hatte ruhiges Geſchäft.— Der deutſche Marſf verzeichnet im allgemeinen ſowohl in Garnen als auch Geweben ſehr ruhiges Geſchäft. * Vom Haufmarkt. Berlin, 2. Juni. Italien; Die feſte Jenden) war auf den Haufmärkten weiter vorherrſchend. Die 1 15 icklung der Hanffelder im unh italieniſchen Bezirk i als günſtig zu beurteilen, was u behaupten kann. Frühjahrsröſte waren infolg anderweitiger im Mone dringendere Landarbeiten 11 ſehr gering. Die diesjäheiz Frühfahrsröſte zeichnet ſich bis fetzt durch ſchöne hel Farbe und verhältnismäßig kräftige Faſer aus. * Nürnberger Hopfenbericht vom 2. Juni. Keine.; tauer 22—55 K. Univ. Stand. Midol.(Schluß) 9,44. Amerik. Univerſal. Stand. Mioddl. 447; Okt. 547—58; Dez. 463; f Anfang: Juli (32) 468 geh.; März noch nicht durchweg 115 den oberitalieniſchen Hanfgehletz Jugoſl 5 wien: Die Zufuhren fuhr, 200 Ballen Umſatz, Tendenz ruhig. Preiſet Hole * Bremer Baumwolle vom 3. Juni.(Eig. Dr.) Amer * Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. Juni.(Eig. Dr n e pelte! koffer alle lbſt lin Klein geh.: Mai 483 geh.; Tagesi Mitte: Juli 453; Okt. März 482; Mai 489; Juli 496 465; Tendenz ſtetig. Tendenz ruhig, D 3. 4707 Jan. 32 1 ——ͤ———.——— Flektrolytkupfer prompt Orig. Hüttenaluminium dito. Walz⸗Dra Gold Freiverkehr 10 gr. 28. 8 5 99 W Platin dio. L gr 2,40/. Rein Nickel, 98/99 v. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 fz * Tendenz: Kupfer matt, Blei kaum ſtetig, Zink luſtloß, Zinn ſtetig. Londoner Meiallbörse vom 3. Juni 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze 8(187/ 1 5 ſtand.), Platin Unze? Rupfer, Standard 225 115 Zinn, Standart Aluminium 5043 Dez. 512; 79 Berliner Mefallbörse vom 3. Juni 1931 5 Kupfer Blei Zink I beg. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] e Januar.] 690,.— 67.32] 69.—,— 21,7 21,.—- l- Februar—.— 69.50 69 28—.— 21.7521. 22,25 A März 69.50—.— 21,721.85—— 2250 2 April 69.50—.— 21.75 21.50—— 20 8 Mai 89,75—.— 21,75 21,50—.— 2,8 5 Juni 60,50—.— 21,25 20,50—.— 20. Juli 89.——.— 5 20 Auguſt 69.50—.—.. Sept. 65,75—.— 21.520,75—— 2075 97 Oktober. 69,——.— 21,50 20,75—.— 4, 0 Nov. 69 25—.— 21.50 21.—[—.— 21,5 A5 Dezemb.] 68.— 69,25—.— 21.50 21, J, 21,50 Antimon Regulus 48,—/ Silber in Barren kg 29— ö 3 Monate 32. eee, Antimon Settl. Preis 84 20 Queckſilber Elektrolyt 39,— Platin veſt ſelecled 35, 75 Wolframerz ſtrong ſheets—,— Blei Nickel Erwleebars 14 40.— Zink Weißblech Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtuns Mannheimer Effektenbörse o,. 2040 2. 3 7 6% Bab. St.⸗UH. 27 75.75 75.25.-G. f. Seilind. 30.— 30.— he Sad Kon. dd 68.— 88. Brown, Boer! 50.— 49.— bein apt 93.— Lechwerke.. 80.— 80,.— 6% Lhafen Stabt 90.— 67.— Daimler⸗Benz 22.— 21.— e Hellbe. 1050 185.00 Sudwigah. Walz. 45,— 44.— Trient. Befigheim 10% Mhm. Gold 51, 51.— Deutſche Linol.. 56.— 55.— Bergbau 34,.— 84.— 3% Gold 81.— 88.— Enzinger Unios 67.— 67.— 58 u. gaurahütte 31.— 20.80 Mainkraftwerke. 60,50 60,25 Ber. hem. Ind.—.— 45,— 2% Gold 74.— 74,.— Gebr. Fahr... ex. Stahlwerke % Farben. 28 61.— 90.— J. G. Farben. 126.5 128.0 eee Babiſche Bant.——. 10% Grkr. M. Bel. 110,0 110.0 Kaan K. S Pfälz. Hypoth. B. 126,0 128.0%„ A. 180,0 180,0 ih. Hopoth. Bk. 1270 126.0 Konſerven Braun 32.— 32.— Durlacher Hof 105,0 105.0 Mannh. Gummi—.——.— Abler Kl 2„ Eichbaum..- Pfälz. Mühlenm———— H. C.. Stu. 84.— 94.75 Rein. Gebh& Sch. Pfalz. Pregheſe, 1110 110 Port. Jem. Held. 30.80 52, l 1280 125.0 Rülgerswerke Schwartz Storch. 85.— 80.— Nh. Elektr. A. G. 2 0 92.80 Brem.⸗Beſig. Del —.— Brown Boveri Jubwigsh. A. Gr.———.— 8 7 Eichbau melder er 80. 80.—] Rheinmühlenw. Südd. Zucker 106 U 104.0 wen Muncen 1440 1430 Motoren Deutz Schöfferh. Bind D. Bank u. Disc. 100,5 100.5 Farksr Rah Hatd.. Schwartz Sto C. H. Knorr„. 168.0 168.0] Werger. Bi, Nühm Rant. —.— J, Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A Dergt. Jute n ee Ver. Zellſt. Berl. 38, 81.— Vogtl. Maſch. St... Voigt& Häffner 100,0 99,.— Bolth. Seil. u. K. 28,.— 28.— Wanß& Freytag 21.75—.— . Wel 125 8 86.— 88,— Roeder, Gebr. D. 5. Zengoff Aſchffög.—.— 50 . 75 13.0 Motor. Oberurſel „ 1 3— 48,— 47.— Schnellpr. Frktyl 19,50 18,50„ ad. Aſſekurang 68.— 68,— Verein biſch. Oelf. 65.— 65,.— Cement heidelbg.—,— 51.75 Schuckert, Nrbg. 104,0 106,2 Raſtatter Wagg. 20.— 20.— Continent. Verf———.— Wayß& Aalen 22.— 22.— arſtadt 89.—. Mannb. Herſich. 28.— 25.— Zellſtoff Waldhof 678 60.— Chad 1 Tarmſt. u. Nat. 1170 116,0 Festverzinsliche werte DeutſcheSiscunte 100.2 100,2 Daimler 6% Reichs ant! 98.50 97,30 D Effekten Bank 92.— 92,— Dt. Atlant.⸗ 9 F„ 429 82.25 D. Hop. u. Wechſ..—. Z. Golden. E. Auk. 115,2 118. Sommerzbane Ablsſungſch. 1 N 3 3 Ueberſee⸗Bank 5 8 5 Linoleum 4. dresdner Bank 0 100,0 Dt. Berlag...— ohne 8545 resdner Ban Se cite 20.— 28.— Dresdner Zank 100.2 1002 Labmener& de. 102.8 102.5 86,— 88,— Dülſſel. Rat. Dürr 5 55—— Dt 0 0 Vorz. 84,75 84.65 Mannesmann. 61.75 62.— D. Wektb.(Gold 25 D. Schatzanw. 28 91. % Schußzg. 14 % Ludwigs. 26 10% Mom. Gd. 7 99. 27 Frankf. Dank. Oeſt. Cred.⸗Anſt.—.—.— Pfälz. Hop.⸗Bk 125.0 125.0 Reichsdant 6% Grkr. Mh 28 Rhein. ECreditbk. 5% Preuß. Kalt 5% Preuß. Rog % Gübd. eſtw hr Gebr. Südd. Boden⸗G. 131,5 131.5 Südd. Disconto—.——.— 3 9% Grkr. M. abg. 75, N 8% h.„.⸗Don.—.——.— Württ Notendk 129.0 129.0 1% Bab. Rom. Gd. 95,— 85.— Alltanz 8% Pfälzer--9 99,50 99,50 Fan Al. Berl.- 6% Nh. Hop. 2. 25 99,— 89, %%„„R.-0 99, 99,.— 7. 2 2 10-11 9390 93,50 ie en %„ 1 88.— 68.— ae 8 2 8 gu 3 Goldichmidt. 68,78 87.— Helfe Walddoi 68.— 67.80 6%% Rhein Lig 89.— 89,25 Nord glogd 49,25 49,25 60.— 67.— %% e ue.28. e ee er e baue ee e 1080 900 aerliner Börse 4% be dig 95. 01. Montan Aktien och⸗ u. Tiefdau 71.— 71.50 8% Roggenwert..88.65 4%% Meining. 8 20.65 90 50 % d% Pr. 3. B. Lia 8780 88.— Eſchweil. Bergw 5 11,80 laverkobl. Bank- Aktien Gelſenk. Bergw. 61.50—.— 5 Tiſe 89d St... Erlangen Aug. D. Crebitb 89725 67 Jedes. 7 8 Hadiſche Bank 1375 1875 Kalt Aſchersleben Ch amotte Annw. Frankfurter Sörse eee Frkfrt. Hyp.⸗Bl. 180.2 126,0 Dockerb& Widm Nürnberg. Verein.— Etſen Katſersl. er. Frankf. 1 Union 67.— 67.— ſemberg inger Maſch. 30.— 30.— 12800 12809 1 Spinn Rhein Hyp.⸗Bk. 126.0 1250 Faber& 8 125 70.— 70.— 6 Farben 4 0„ Bonds 28 89 Wiener Bankver..78 6,75 Nau Jetter 92.— 81.50 Deutſche Erdöl 57.50 58,25 Rütgerswerte e.— T Di. Gold u. Silber 115,5 115,0 „ 101.0 183 0 Nrtf. Bet& Wit, 10.— 10— Licht en Kras. 84. 93. Siemens Egalske 188 148 aunh. Verſ.⸗G. 28.— 28.— Selce 2 ner M. Du ane Bilfinger 156,0 156 0 Kali Salzdetfurth 170,0 1700 Kamm Raiſerst 31.— 80.— Barmer Bankner 8750 97.75 Kali Weſteregeln———] Karſtadt Rud⸗ Bayr., Hop. u. Wo. 11758 117¼5 Klöckner. 16.— Klein, Sch& Beck 1000 100.0 6% Grkr. Mh. K.—.— Jom rivatd 100,0 1000 1 Mannesm. Röbr 61.35—,— Rnorr Heilbr. Terminnetierungen Sehluſ) — Bank f Brauind. 100,0 100.0 Ph. Holzmann 65.50 6 5 5 Barmer Vankvee 97.75 98,25 Iſſe Dergban 2080 21.— Bayr Hyp. u. W. 118.0 118,0 100,5 100,5 2. 8. fonſerven Braun—.— 8— 175 Phönix Bergbau—.—. raus& Co. Bock. 59.— 88.— 8 8 Leſändu. Wolf 9 Südd. Zucker 105.0 104,0 Metallg. Frankf. 57.50 56,.— Ber. deutſch. Self. 65.50 68,50 Der. Ultramarin 120,0 120,0 45.25 46.„ Memel 60.— 51.75 Schramm Lackf. 39, 30.— na(Freiverk). 85.— 85.— Allg. Dt. Credit 88.50 88.— Harpen. Bergbau 19.— 9 5 all Aſchersleben Herl. Handelsgef. 1059 104.5 Kali Se 171,0 178,5 Kali N 119.0 1200 „ 55.— 57,25 Darmſt. u Rat, 419 lis. F. Karſtabt.. 39.——.— Deutſche Disconto 100,5 100,5 Klöcknerwerke 45.— 48. A-G. für Verkehr 45,— 45,50 Hapag 48,— 47.50 Mansfelder ,. 0. Nordd. Loyd 49.— 49,— Metallg eſellſch. 57.50 57.— Aku 59.— 60,50 Miag Müyleu ban 52.50 52. = Ang. Elektr. Gef 84.25 65.55 Moniecatin! 88.— 20.— Oberbedart Cement Heidelbg. 52.— 52.— 82.— 82.50 18 Bergmann. 8 — 37— Otavi Minen 20.50 20.25 Gaberus eien 28.— 27.— Odönttz Secgdau 4478 4450 Compan Hiſp..„ 225.0 gp. Vraunkohlen 136.0 139.0 5 85 128.0 Contin. Gumm—— 99.— Rh. Elek.(Rheagl 90,.— 83,50 „I 89.50] Daimler Benz 21.80 22.— Miebeck Montan Elekir. Lieferung 85.— 95.75 Südd Zucker 108.0 105.0 5er 86.— J. G Farben 28. Felten& Guill. 9— 65.50 Ber, Glanzſto OGesfürel 89.— 89.— 8 Aſchaff.—.— 50.— il. 68.50 86,15 Festverzinsſlche Werte]% Ne.20 7,18 Goldanleige. u 80 Laudſch.. „ ——. 6e Reichsanl. 84.50 84.50 ohne Ablöſgrecht.50 %,„Kronen Rg. Stahlwerke 62,— 63,50 44.— 47. 5 35.50 6785 Schuckert.. 108.5 108.5 1270 128.7 Svensta Tändſt. 185,0 194,0 f. elfenk e 62,.— 61.— Ver. Stahlwerte 44. 80 44. Rog— 2.— 58 dle Uetee. 400 270 gerd ee 2285 75 50 40%„ Goldrente 19.80 19.60 .89—.70 32.50 81,90 8% Gad. Kohlen—* 3„Renta 0. 15 475 5% Prß. Kaljanl,.- 4% e, Bap. R.—.——— Silo.⸗R..70-. 2. % Türk. Ab. Am..88—.— Eharkott. Waſſer 78.50 78,50 Horch& Cie...,—.— Segal Strumpf.78.— 3 3 eyden 39.1 37,28 %, Bollobl. 1911.30.75 Cem. Ubert..— 23.— Gi Juden ar 4 690] Sbem. Brockhues—.— 20.— Gebr. F169 25 2325 28.— Stoewer Rähm... 2 2 455 N „400 Fr. e 4½% Ung. Str. 13 15,75 15.75 Concorb. Spiun 98 40 1 At. Ehen elſenk.. 39,25 45,—* 7 3 8 1 35 2205 138,0 Sinner.-G. Aktien und Austandsanleihen in Prozenten 2 8. 2„8, 2. 8. 5 Bremer Wolle 118.0 114.0 Hteſchderg Leder—.— 78. Schudert& Salzer 124.0 124,2 el 1200 bel Stueke-Notierungen id Mark je Stück] Brown, Bon.& G. 49.— 49, Hoeſch Tien 45 40.50 44.75 Sa 4. 107 08 153 W 3. Buderus Eiſenw. 37.— 36,25 Hohenloge- Werke 38.75 32.— Schultheiß. 123,5 128,0 Wien Gemen 5 hil. Holzmann 65.— 66,25 Wiesloch Tonw Wiſſener Metall 12 80 Siemens Halske 135.0 135,0 weif. Gußſr. 80 „67.25—.— Wolff, NM... —.— Stoehr Kammg. 67,.— 69,— Stolberger Zinkb. 1340 132,5 Zellſtoff Wald 4½%„„ 14 16.20 16.10 Conti Cadutſch. 99.— 99.50 Rahla Porzellan 24.— 21.— Südd. Immobil, 26.— 26, eulſch⸗ Oft Raliwk. Aſchersk. 1150 1180 Zucker. 1060 104,0 60% Ung. Goldr. 16,50 16,50 5 161 0 0 75 Daimler Motoren 22— 21. Karſtadt.. 150 32.50 Neu⸗Gulnea e 5 5 5 Deſſauer Gas. 105,5 1070 Klöcnerwerke 7750 46.25 Teleph. Berliner—.——.— Otavt Minen 59 29 4% Anale 11 13.49 13.9 Dtſch⸗-Atlant⸗. 78.— Iz. E. F. Knorr. 165,0 188,0 Thörl's ver. Oele 37.— 87,50 Freſyerkehrs ·&us %„ l 1315 13,85] Deutſche Erdöt. 8780 55.25 85 e 28.— 28.— Tietz, Leonhard 89.— 990.— 1 4 u 215 12.55 Disch. Zußſtaht:———.— Abiſch 28 Ted mar rial.. er Deleſche Kabeze. 2.— 3755 Seb Ae Transport-Akiien Otſche. Steinzeug 93.50 90,50 Rötigzer Kunſt 23.80 22.50 Treus⸗Radio. 124.0 124,5 Petersb. J. Habt 5 Ruſſenbanr. 0 f 58.— 88.50 Darziner Papier 35,— 35.— Deutſche Wollm.—.——.— Krauß& Cie., Lol. 80.— 60.——.— Deutſche Pets, 5660 5 8„„ Deutſch. Eiſenhdl. 26.50 27,15 Kronprinz Met.. 20.78 28..8 f f 05 5 7 5 e— 1* Gf. Verkehrw. 44.25 44.35 Deutſche Linol. 55,.— 56,— Ruffhäufer Hütte 38 50 55.— Ber, Chem Cha 1 88.— 58.— ni 5 21 elenden. e e 9—— 5 8. Pesch. Nickel. 90.— 88.— üdd. Eiſenbahn——. 8. er& Co. 102.2 102, B. 8„ 84,— 79. Adler Kall„ Heſt St.⸗Elſend..—— F. dipbe maſchin.——. Janet. 2948 20.85. Herg Nert.. ee dienen 14. 8 Baltimore Ohio 48,50—.— Dresd. Schnellpr. 25,.— 26,50 Linde's Eis.5.. 17— u 3 Canada Abliefer. 20,75—.— Sürener Metal 86,.— 85,— e. 28. 7 55 5 Fee 1 F 40.— 40.— Finger Schrbſede 40.—— 3 Stat..d. Jr. 1270 12270 5 .* L. Loewe& C..—.— Per. Hltramärin 117,5 1175 Ronnenberg„ N 5 Dynamit Truſt 61.35 62.— 1015 91000 99 5 65 1 C. Lorenz ordd. Lloyd— 458, Clektr. Lteferun Berein Elbeſchiff.————[ Elktr. Lic u. Zank-Aktlen „97.50 87.25 Lüdenſcheid 93,50 94,75 Emaille Ullrich———.— Berl. Handelsgef. 104.2 104 0 Com. l. Privfbt 1000 100 0 Fader Peli, Deutſcherdiscunts 100,5 100,8 FeldmühleRapier 90,75 80,— Mes Söhne Diſch.Uederſee Bk 59.— 59.— Dresdner Bank. 100.0 100 Fotes K Höpfli Oeſterr. reit. ä Reichsbank. 12/2 1305 Gebhard Lertu 61.— 61.— 3 ein Crebitbk.= Isehe& Co. elten& Guill. 87.25 65,50 A ee 0 Motoren Deutz Meininger Hypbk. 136,0 136,0 K. Friſter 2— Muhlbelm Serg, 75.— 77.—, Deuiſche Discos 100.5 100,5] Kiscner Werke, 915 f ein. Chamotte—.—.— Fomp. Hiſpano 222,7 224.1 Rö. rügers hall e 3— Vogel Telegraph. 37,18 37.— Sichel& Ko. 6 Lukau 4 Steffen—.——,— Hogtländ. Maſch.———.— Sloman Salpetes l et. 44.— 48.— Doigt& Haeffner 37.25—.— e 95— K Elsbach& Co.—.——.—] Magtrus.-.... Wanderer Werke.— 45,— Brown Bober!! Mana a. Akt 29.50 Sank f. el. Werte 88.— 85.— Enzinger Werke 67.— 67.— Mansfelder. 30.— 29.50 Bank l. Branuere. 1020 1010 Eſchw. Bergwerk 201.0 208,0] Markt u. Küßld. 100 0 99.7 Barmer Bankver. 98.25 98.25 Eſſenersteinkoh———.— Maſch.Buckau. W. 72.— 70.— Maximil.⸗Hütte. 121 0 121.0 Aug. Dt. Credtt Mech. Web. Lind.—.— 40.— 7 101,0 10¹ 0 Darmſt. d. N. 116.0 116,0] Fahl. Liſt&%, 20.— 20, Sittan.78 28.50 Barm!: Banks. 96.25.35 Hoc 5 61 68 4 4— armſt. u. N.„— 29.— merkur 7 0 5 armer Bankver. 98, 25 u. N Dt. Aſtatuche Bk. 34.— 34.— 8 A. G. 126.8 128,2 Merkur Wollw. c rerminnotierungen Gehl! 1928 2070 Fe. e 255 2 49 88.80 86.50 Bayr. Hyp. u. W. 118.5 178,5 Ph. 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Skokanek auf Aero⸗Einzylinder haben le noch im Wettbewerb befindlichen 34 Kleinwagen, kt der DaͤW⸗Frontantriebswagen und der Aero⸗Zwer⸗ blinder den Katſchberg bezwungen. gleinwagen mußten den Rückwärtsgang in Anſpruch neh⸗ nen, beendeten die gauderer⸗ Gruppe: la in achtbarer Geſchwindigkeit bei holle auf der Katſchberghöhe an. Fouderer von O. Müller, der durch klöſchted und außer Wertung wieder dabei iſt, bezwang hen Katſchberg. Holf landete mit Kind und Kegel glatt auf der Paßhöhe. die Flatgruppe kam in achtbar ſchneller Fahrt über ile Steigungen von 15—29 v. H. Team war innerhalb einer Viertelſtunde auf dem Katſch⸗ betg angelangt und mit ihm wieder Frl. Göckler, die ie ſchwere Etappe Rom— München doch noch am Montag tbend vorſchriftsmäßig mit den anderen 38 Kleinwagen⸗ ſahrern beendet hatte. Den Frontantriebswagen war auf der Etappe Rom Rünchen ausgeſchieden. u Barcelona in München eingetroffen und beim Start Einige der Fahrt aber dennoch erfolgreich. Die Lippmann, Bau und Boche, der Durchfahrtkon⸗ Selbſt der achtjährige Unfall in Spanien Die Wanderer„Familienkutſche“ von O. hinweg. Das BMW⸗ Nur Sportjournaliſt Voigt auf Sportkommiſſar Deuſſen war gegen. Direktor Hörmann vom Bayeriſchen Auto⸗ Bobll⸗Elub, Präſident Czermak vom Bayeriſchen AC., Agleich Bizepräſident des Av., hatten es ſich nicht nehmen len, dem Start beizuwohnen. Direktor Hörmann vom Is. hatte das Starteramt in München ine Sehr ſauer fiel es den DͤW⸗Frontantriebwagen mit ren bog cem.⸗Motörchen, den Katſchberg hinaufzukommen. A begegneten ihnen, als wir im Rückwärtsgang ohne Helahrer— aber mit deſſen Schiebehilfe— erfolgreich die ſteilſte Steigung überwanden. Fahrer und Beifahrer des Aero⸗Zweizylinders waren ausgeſtiegen, ließen den W rückwärts fahren und liefen hinterher. Der franzöſif Licorne von H. Petit kochte wie eine Dampfmaſchine, hat es aber dennoch geſchafft. R. Turek auf Aero⸗Zwei zylinder kam auch nur im Rückwärtsgang die S hinauf. Polizeimajor Sander auf Adler war wieder der erſte geweſen, der die Katſchberg⸗Kontrolle paſſierte. Weiter ging die Fahrt im ſtrömenden, naßkalten Regen durchs Kärntner Land, durch das alte Kampfgebiet der Jſonzo⸗Front. Erſt gegen Mittag, als die Spitzen⸗ fahrer ſchon Trient durchfahren hatten, klärte ſich das ter auf. Der Katſchberg hat ſo recht gezeigt, welchen hohen Grad von Leiſtungsfähigkeit die Kleinwagen, und vor allem auch die deutſchen Klein wager erreicht haben. Die große Scheidung zwiſchen St und Weizen hat dieſe Prüfung nicht gebracht. Es ſcheint diesmal nur„Weizen“ zu geben. Heute abend werden die großen Wagen in München zur Fahrt nach Raguſa geſtartet. Der Ruhetag in Rom iſt auch den Fahrern der großen Wagen notwendige Aus⸗ ſpannung geweſen. Es iſt ja keine Kleinigkeit, Stunden um Stunden am Steuer zu ſitzen, die ſchöne Welt vorbei⸗ fliegen zu ſehen— rechts und links des ßenrandes— Städte zu ſtreifen, die man gern durchwandern und erſor⸗ ſchen würde, Menſchen nur zuzuwinken, deren Volkstum man inniger in ſich aufnehmen möchte— alle im freien Herumſtreifen ſo reizvollen Zufälle und Begegnungen einem feſtgelegten Plan zu opfern: dem Zweck, nach 10 000 Kilo⸗ metern mit unverſehrtem Wagen in Berlin, dem Ziel, ein⸗ zulaufen. Auch die großen Wagen hatten es(bei freier Strecken⸗ wahl) ſchwer, auf den Kurvenreichen, engen— und nicht ſehr gepflegten Gebirgsſtraßen zwiſchen Rom und Bologna vorwärts zu kommen, Die ſchwierigere Strecke iſt aber bei weitem die ſchönere. Charokteriſtiſches Italien. Es geht vorüber an den reizvollen italieniſchen Städten und Flecken, über Po und Etſch und ſchon taucht die Alpen⸗ kette auf, der Brennerpaß, die Brenze. Die miſe⸗ rablen 40 Kilometer italieniſcher Brennerſtraße werden, zwar mit manchem Stoßſeufzer und Zähneknirſchen, doch gefaßt hingenommen. Es ſoll ja noch ſchlimmer kommen! In Jugoſlawien... die nächſte Etagpe.. deshalb: Gas und darüber hinweg! Und vorläufig erſt einmal nach München. Slegkfried Doerschlag. i tung/ Abend ⸗Ausgabe Nummer 252 Seite V. f. R. Mannheim— Phönie Mannheim:0 anſehnliche Zuſchauermenge war Zeuge eines Freundſchafts⸗ Spiel verteilt, nuten durch die VfR techniſche der Läuferreihe des Ver erkennen ließen. hönix kämpfte ger und eifriger, während das Spiel des VfR 1 Ausnahmen zu plaſiert anmutete. Nach der der VfR klar überlegen, kam aber nur zu einem Armbruſter. Phönix verteidigte geſchickt und auf⸗ daß der am Mangel na Durchſchlagskraft lei⸗ Sturm trotz günſtigſter Chancen zu keinem überzeugenden Sieg kam. ar die Läuferreihe der beſte Mannſchafts⸗ ckerle im Tor, Schmidt und Langenbein n der Mannſchaft. ſeine Hauptſtützen in dem Torwart Hoff⸗ fern Englert und Schott und den Stürmern Hörner. Schiedsrichter war Höhn ⸗Mann⸗ mit w Kauſe w Rohr; Schmidt; Schöpfe, an mit Wäckerle; Au 2, zien, Eberle; Kaſper, Stahl, Langenbein, Heckmann, Löſch(Armbruſter). Bywg. Weſtdeuſchland im Fußballtaumel Schalkes Wiederkehr— Fortuna Düſſeldorf:0 geſchlagen Das erſte öffentliche Wiederauftreten der disqualifizter⸗ ten Spieler des vorjährigen weſtdeutſchen Meiſters, FC Schalke 04 geſtaltete ſich am Montag abend zu einem Ereig⸗ von ganz beſonderem Ausmaße. Die Kraftprobe von Schalke 04 mit dem diesjährigen weſtdeutſchen Meiſter hatte die Fußballanhänger von ganz Weſtdeutſchland auf die Beine gebracht. Mit Autos, Fahrrädern, Motorrädern, Laſt⸗ und Lieferwagen, großen und kleinen Autobuſſen war Gel⸗ ſenkirchen am Montag nachmittag überſchwemmt. Ein ſol⸗ cher, faſt unbeſchreiblicher Anmarſch der Maſſen bei einem deutſchen Fußballſpiel war bisher noch nicht zu verzeichnen. Selbſt der Länderkampf Deutſchland Holland im Jahre 1928 erreichte nicht dieſen Maſſenbetrieb. Die Beſucher ſtürmten ſchon frühzeitig die Kampfbahn„Glückauf“, die mit 40 000 Perſonen die Grenze ihres Faſſungsvermögens erreicht hatte. Schon lange vor Beginn des Spieles konnte die Polizei nur unter Aufbietung aller verfügbaren Kräfte und durch Heranziehung von Berittenen das Kampffeld freihalten. In den Straßen wogten aber immer noch etwa 25 000 Menſchen auf und ab, die keinen Eintritt mehr fin⸗ den konnten. Fußball im Kreis Süoheſſen Ein gutes Spiel lieferte Olympia Lorſch am Sams⸗ tag abend gegen Alemannia Worms. Ueberhaupt ſtehen die letzten Spiele unſeres Meiſters unter einem guten Stern. Die Aufſtiegsſpiele haben bewieſen, daß die rivatſpiele war die Elf :1⸗Sieg auf ſondern teilweiſe ſoges Elf den Titel ließen aufhorch wieder in Grund der ni t auch beſſeren Leif di hei m Auch Normannia Pfiffligh erprobte ihre Stärke in einem Spiel gegen einen Bezi zwar Mormatia Worms. Der ſenmeiſter trat mit einer kombinierten Mannſchaft an, die nicht ganz gefallen konnte. Trotzdem war Wormatia jederzeit tonangebend und ſiegte ſchließlich:0. Recht toll ging es im Spiele Aben heim gegen Hof⸗ heim zu, das als Entſcheidungsſpiel um die Kreismeiſter⸗ ſchaft der A⸗Klaſſe vor ſich ging. Es bleibt unverſtändlich, daß ſich beide Vereine, die doch eigentlich ge ts zu ris⸗ kieren hatten, da ja alle beide aufrücken, ſo r bekämften. Auf beiden Seiten wurden verſchiedene Spieler heraus⸗ geſtellt, ſodaß gegen Schluß nur noch 9 bzw. 8 ieler jeder Partei da waren. Bei einem erneuten Vorkommnis ſah ſich der Unparteiiſche genötigt, beim Stande von:1 für Abenheim das Spiel abzubrechen.—2— Polizei⸗Hundeprüfung Am Sonntag, 31. Mai veranſtaltete unter dem Vorſitz des Kaufmanns Fritz Reichardt der Verein für Hundeſport Mannheim eine Polizeihundeprüfung. Gemeldet waren zur Prüfung 5 Hunde. Infolge plötzlicher Krankheits⸗ erſcheinungen mußte ein Führer ſeinen Hund zurückziehen, ſo daß ſich dem Prüfungsrichter Polizei⸗Sekretär Guter⸗ muth 4 Führer zur Prüſung vorſtellten. Als Prü⸗ fungsleitek fungierte der Kaufmann Wilh. Zimmer⸗ man n. Die Naſen arbeiten(600 und 1200 Meterſpuren) wurden auf dem freien Gelände an der Fohlenweide und Schäferwieſe durchgeführt. Die Gehorſams arbeiten, ſowie die Mannarbeit wurde auf dem eigenen Uebungsplatz an der ſtädtiſchen Boumſchule(Waldpark) vorgenommen. Der Prüfungsrichter hatte bei der faſt gleich guten Axbeit der erſten 3 Hunde eine ſchwere Aufgabe. Der Deutſche Schäferhund„Rolf“ blieb ohne Bewertung, da er die erforderliche Punktzahl in den Abteilungen Gehorſam⸗ und Mannarbeit nicht erreichte. Nach Beendigung der Prüfung fand die Preis ver⸗ tei lung ſtatt, zu der ſich eine größere Anzahl Freunde und Gönner eingefunden hatte. Zur Verſchönerung der Feier trug die 20 Mann ſtarke Mannheimer Sportkapelbe unter Leitung ihres Kapellmeiſters Mayer erheblich bei. Eine reichhaltige Gabenverloſung fand großen Anklang. Das Prüfungsergebnis wurde von oem Prüfungsrichter Gutermuth wie folgt bekanntgegeben: 1. Blitz von Ber⸗ lichingen, Deutſcher Schäferhundrüde, Be r Konrad Zi m⸗ mermann, Führer Andreas Reis⸗Mannheim, 292 Punkte, Prädikat Sehr gut und P. H. Ausbildungskenn⸗ zeichen; 2. Alex vom Herſchelbad, Deutſcher Schäferhund⸗ rüde, Beſitzer Kaufmann Mayfahrt, Führer Joſef Schmeh⸗Mannheim, 259 Punkte, Prädikat Sehr gut und P. H. Ausbildungskennzeichen; 3. Betty(Siegel) Deutſche Schäferhündin, Beſitzer Alois Fitz, Führer Karl Peter⸗ hanſel⸗Mannheim, 246 Punkte, Prädikat Sehr gut und P. H. Ausbildungskennzeichen. deumerköntgin N NORDSEE. ROMAN VON ELSE v. SI EIN KEILER Copyright 1930 by Prometheus-Verlag Dr. Eichacker München- Gröbenzell 18 „Das Nachmittagslicht iſt gut, ich mache noch ein bar Strandaufnahmen!“ rief er im Vorbeigehen ferrn Sadach zu, und trat ins Freie.— Unſichtbar berfolgt von dem guten Ekke, landete er alsbald bieder im Nordbad, wo dank dem günſtigen Waſſer⸗ fand und der herrlichen Wärme auch jetzt am Nach⸗ mittag noch bunter Betrieb herrſchte.— Immer noch flälſcherte es im Waſſer, immer noch flogen die Bälle hin und her und weiter nach oben im Schutze der er⸗ höhten Strandpromenade und Düne lagen ganze Hellſchaften, junges Volk, aber auch ältere Leute, Ae ſich in den leichteſten Koſtümen da ſonnten. „Photo!“— hierher!“ Haus⸗Carl Linthain blieb ſtocktaub. Mochte dieſer loiſche Bengel, der ſelbſt im Badetreß den Mode⸗ en nicht verleugnete und das Befehlen gewohnt len, ruhig einen etwas höflicheren Ton annehmen. Als denn aber eine dicke, ältere Dame in ge⸗ Uigtem lila Pyjama und ein junges Mädchen, das Man paſſabel hübſch hätte nennen können, wenn nicht de Ahnlichkeit mit beſagter Pyjamadame erſchütternd Nebirkt hätte, ihn anſprachen, als ein friſch raſierter Hier ßer, dem man den Amerikaner auf zwanzig Ehrilte anſah, ſich lachend und freundlich einmiſchte, hal ihn teils das Humoriſtiſche⸗ dieſer Familie, 85 der Geſchäftsgeiſt. Mit ein paar kurzen ſach⸗ 55 Worten arrangierte er eine ſozuſagen liebliche miltengruppe, dabei immer geſchickt die reichlich kitiesk wirkende Mama als Point de Vue aus⸗ 1 50 Er knipſte von rechts, von links, von hinten 90 1 vorne, ſeine gute Laune ging mit ihm durch, 5 e Unzahl Platten mußten herhalten. Wie teuer e Sache wurde, darauf kam's den Leuten ja auch aſcheinend gar nicht an. meetaterte ſie übrigens ganz richtig auf Süd⸗ 10 ika und auf Fleiſchextrakt, dergleichen reiſte ja diel in Deutſchland, was in Anbetracht des . Mammons, den ſie dabei hier ließen, ja auch gar nicht mal ſo dumm war. i Man verwickelte ihn in eine Unterhaltung.— Deutſch, Spaniſch, Franzöſiſch umwogte ihn; keine Sprache ganz richtig, zum Teil neckiſch gerade recht, wie zum Beiſpiel bei der Tochter, die ihm die Mama höchſtſelbſt als„Donna Jſabella“ vorgeſtellt hatte. Ob denn die Bilder bald fertig ſein würden?— Ja, ſofort; man könnte ſie morgen im„Photo⸗ haus Nordſee“ abholen. Er wollte gehen, kam aber immer noch nicht los. Donna Iſabella hielt ihn, lieblich kindlich ihrer Anſicht nach, raffiniert flirtend, ſo fand er feſt. Ihm lagen dieſe Girls nicht, mit den geſchminkten Lippen und den am falſchen Fleck angepinſelten Augenbrauen, ihre ganze Art, ſich zu geben, war ihm zuwider. Indeſſen auch dergleichen gab es ja jetzt viel und Geſchäft iſt Geſchäft, er ar⸗ beitete ſchließlich für ein beſtimmtes Ziel. „Der Zweck heiligt das Mittel!“ ſagte er ſich und ſah ihr von der ganzen Höhe ſeiner diſtinguierten Erſcheinung herunter lächelnd in die Augen, wobei er als Fachmann konſtatierte, daß auch die leichten Schatten darunter retouchiert waren. Donna Iſabella ſtrahlte. Sie war an ſich eine kühle Natur, wohl berechnend in allem. Jetzt eben paſſierte ihr etwas ganz Unvorhergeſehenes, etwas, das ſie noch nie empfunden hatte— ſie verliebte ſich. Und zwar, ſie tat es mit Aplomb, rettungslos und auf den erſten Anhieb. Dieſer junge Germane war zwar nur ein Photograph, anſcheinend ſogar nur ein Angeſtellter, aber was tat das? Sie wollte, ſte würde ihn haben, er würde mit ihr nach Buenos⸗ Aires gehen, der Papa würde eine prunkvolle Villa einrichten, Geld genug würde da ſein, und mochte er faulenzen oder photographieren, das blieb ſich gleich, er war ihr Mann, und er gehörte ihr. Donna Iſabella ging in dieſer Sache ſofort aufs Ganze. Widerſpruch der Anſichten gab es bei ihr nicht. Sie ſtreckte die Hand aus und bekam das, was ſie wollte, ſo war es in ihrem Leben immer geweſen. Auch die dicke Mama ſtrahlte. Sie erinnerte ſich der aufgeregten Schilderungen der Zofe. Sicherlich dieſer jeune homme war es geweſen, den der alte Bade⸗ diener ſo devot begrüßt hatte. Pponnes Schilde⸗ rungen paßten ganz genau. Ein Photograph war er?— Donna Juanita, alias Hanne Alberg geb. Pachulke lächelte ſelig in ſich hinein. Man wußte ja, wie es heutzutage in Deutſchland zuging; Fürſtlich⸗ keiten bedienten Zigarrenladen, Gräfinnen hatten Schneiderateliers, Prinzen ergriffen ein Handwerk — nein, nein, ſie würde ſich nicht dumm machen laſ⸗ ſen, ſie durchſchaute alles. Man mußte die Sache nur jetzt richtig einfädeln, ſie mußte ſich im Lauf der nächſten Wochen folgerichtig entwickeln, dann hatte Enrico, der glückliche Schwiegervater in spe nichts weiter zu tun, als die Kaufſumme zu hinterlegen — und ſie, ſie war Schwiegermutter eines Prinzen. Bei dieſem ſtolzen Gedanken blähte ſich Donna Juanita ſo, daß das an ſich enge Pyjama in allen Nähten bedenklich krachte, und verſetzte ihren japa⸗ niſchen Sonnenſchirm aufgeregt in rotierende Be⸗ wegungen, ſo daß die Reflexe all der bunten Farben ſich zu den verführeriſchſten Arabesken auf ihrem Angeſicht vereinten.— Man muß es ehrlich ſagen, auch der Vertreter des „Photohauſes Nordſee“ ſtrahlte, denn tauſend über⸗ mütige Teufel ſaßen plötzlich in ſeinem Gehirn feſt und überſchütteten ihn förmlich mit luſtigen Ideen, wie er dieſe Bekanntſchaft— vor allem die groteske ſpaniſche Mama mit dem leichten Anhieb an den Hamburger Dialekt— für ſeine Zwecke verarbeiten könnte. Nur einer ſtrahlte nicht; das war Ekke Nekkepen, der dies ganze Erlebnis ja unſichtbar mitgemacht hatte. „Wenn nur bloß die ſööte Deern von der Nord⸗ ſeebank hier nicht auch noch dazu kommt! Ich habe es ſo gut gemeint, aber ich glaube, ich hab' bannig dummen Snack gemacht!“ ſagte er ſich ſchuldbewußt, und dann, als Donna Juanita in der ganzen Pracht ihrer Erſcheinung auf ihn wirkte, floh er, wie von Furien gejagt, nach Hauſe in ſein kriſtallhelles Waſſerſchloß, zu den immer noch emſig Heringe pökelnden Nixen und ſeiner ſchönen Gattin Rhan. Was is, was is dir geſcheh'n, Ekke, warum ſtöhnſt du denn immerlos?“ fragte ſie teilnehmend. „Da oben iſt der Teufel los!“ Sie nickte verſtehend. „Das ſoll woll ſein— nu haben die Damens woll gar nichts mehr an?“ „Ja, das meinſt du woll? Das würd' mir ja nüſcht machen!“ Verliebt tätſchelte er ihren ſchönen weißen Arm.—„Aber is nicht! Hoſen haben ſie an, nu ſag' bloß, und ſolche ſchreckliche Farben ſind um ſie rum, gerad' wie beim leibhaftigen Satan!“ 7. Die Folgen von des Meeresgottes„dummen Snack, Der fauſtgroße Taſchenkrebs, den der Meergott dem Direktor der Nordſeebank ins Ohr geſetzt hatte, krabbelte und zwickte da recht kräftig. „Hören Sie mal mit Tippen auf, Fräulein Mer⸗ witz!“ gebot der alte Herr. Suſe ſchrak zuſammen und ärgerte ſich gleich darauf fürchterlich über ſich ſelbſt. Sie war nervös, und das durfte nicht ſein. Etwas unſicher ſah ſie ihren Gebieter an. Vermutlich hatte ſie etwas ver⸗ hauen, und es gab einen Krach. Aber nein, dann würde er böſe ausſehen, wie neulich, als ſie das ganze Stenogramm vermaſſelt hatte.— „Sie ſehen elend aus, fehlt Ihnen etwas?“ Jetzt wäre Suſe vor Ueberraſchung doch bald vom Stuhl gefallen. „Ach, bewahre!“ machte ſie und überlegte den An⸗ kauf einer Tube roten Puders, denn elend ausſehen ſchickte ſich für eine Sekretärin nicht, dann wurde man auf Erholung geſchickt oder entlaſſen, bloß nicht, bloß nicht! Gerade jetzt, wo Muttchen immer ſo ſelig ſchrieb über ihre Geldſendungen. „Ich verſtehe es eigentlich nicht, wie Sie hier bei dem herrlichen Sommerwetter, wo alles geſund und friſch wird, ſo ausſehen können, zuerſt hatten Sie ſo nette rote Bäckchen.“ Suſe kniff mit den Augen, daß ſie nicht losheulte. Zu dumm, auch dies paſſierte ihr jetzt leicht. „Vielleicht komme ich zu wenig an die Luft.“ Direktor Steenhop zuckte die Achſeln. „Kind, ich bitte Sie. Sie haben erſtens dafür jeden Morgen Zeit bis halb zehn Uhr, und ich entlaſſe Sie jeden Nachmittag um vier Uhr, manche Nach⸗ mittage brauche ich Sie gar nicht, alſo da iſt doch unendlich viel Zeit nebenher, um ſich im Freien aus⸗ zutoben.“ „Da habe ich zu Hauſe zu tun.“ „Zu Hauſe? Was heißt zu Hauſe? Bei wem wohnen ſie denn, wer zum Donnerwetter hat denn die Unverſchämtheit, Sie nach dem anſtrengenden Bürodienſt noch im Hauſe zu beſchäftigen?“ Fortſetzung folgt.) 1 4 4 2228 1 9* 1 * III eee 8 7 9 5 J 1 D. 8 5 8 Neem Einen guten Puder braucht jede Dame Die Anwendung von Fidler ist Heute eine Selbotverstandllichheit aber nicht in auſlilliger Form dorf dies geschelten. Nur ein Qualitäts Puder erſüllt diese Aulgabe. Im vortreſſlichen 25. Tosca- Combact vereinigen sich Feinheit und Decbraſ? vorbildlich mit dem Pastellaarten Farbton. Der ebenso hochwertige 271 Hach Compact lat genau dieselben Eigenschaſten, doch jst er noch handlicher und— hei einlacherer Ausstattung- noch preiswerter. Beicle 271. Compact. Pudler haben die gleiche Mirhung- sie veredeln die Hlaut in dezenter Form. Al. Puderunterlage Matt. Creme, das edle 47l-Hreugnis, oder der mit 27 Tosca reixvoll parſümierte 47 Josea- Creme. Blau- Gold. Dose&.— Exsateſũllung& I. 10 Sblegel. Dose 90 Flg. III — — — . b e 2 3 , 2— 4 2 7 ,. 45 5 int ach- Compact 8. Seite“ Nummer 252 Der Juſttzpalaſt— Roms größter und häßlichſter Profanbau— iſt von Menſchen umringt, von Trup⸗ den bewacht. Zwei Prozeſſe. Zwei Antifaſziſten⸗ Prozeſſe vor dem„Sondergericht zum Schutze des Staates.“ Und doch zwei grundverſchiedene Pro⸗ deſſe. Donnerstag. Der Angeklagte— nur ein Angeklagter— der vor den Schranken des Gerichts erſcheint, iſt der Typ eines Gewaltmenſchen. Groß, ſchwer, muskulös. Irgend etwas Dumpfes iſt in ihm: die Dumpfheit eines Menſchen, der vielleicht heftig empfinden, beſtimmt heftig haſſen, aber nicht allzuviel denken kann. Irgend etwas Wil⸗ des iſt in ihm, was vielleicht aus ſeiner ſardiſchen Heimat ſtammen mag. Irgend etwas Tieriſches. Immer iſt von Frauen die Rede in dieſem Prozeß. Michele Schirr u, der ſich zum Anar⸗ 1 bekennt, iſt auch in dieſen Dingen anarchiſch. (Man kann in dieſem Fall die deutſche Ueberſetzung des Wortes„anarchiſch“, nämlich„ohne Herrſchaft“ auch in„unbeherrſcht“ umdeuten.) Immer wieder neue Frauen. Die letzte iſt eine ungariſche Tänzerin — er iſt mit ihr zuſammen als er verhaftet wird. Tragiſche Verhaftung! In der ſich Schirru ebenfalls ganz als der Gewaltmenſch zeigt, der er iſt. In dem Polizeilokal, in dem er verhört wird— ein Kommiſſär, zwet Agenten und zwei Carabinieri ſind anweſend— erſchallt plötzlich ein Schrei:„Der Re⸗ volver, Herr Kommiſſär!“ Michele Schirru ſchieß t. Erſt in die Decke. Aber dann trifft er. Den einen in die Hand, den zweiten in die Lunge, den dritten an der Schulter. Elf Schuß ſitzen in die⸗ ſer furchtbaren Waffe. Er wird zu Boden geworfen. Ex ſchreit, flucht. Mit einer letzten Kugel ſtreift er ſich ſelbſt, an der Backe. Ganz leicht. Dann wird er gefeſſelt. Und bekennt. Er hat bekannt, daß er Muſſolini töten wollte. Und wenn ers nicht bekannt hätte: zwei Bomben ſind bei ihm gefunden worden, mörderiſche Bomben, ſtark geladen und, wie die Schießſachver⸗ ſtändigen erklären, von größter Wirkſamkeit. Wenn ſie explodiert wären, ſo hätten ſie ſehr viele Opfer gefordert. g In Rom hat Schirru keine Komplizen gehabt. Aber im Ausland. Beſonders in den Ver⸗ einigten Staaten, wo er ſeit Jahren lebte. Andere Anarchiſten. Darunter auch ein anderer Sarde. Die Polizei fand ihre Briefe. Sie ſollen geheimnisvoll klingen. Sie ſind lächerlich durchſichtig. Man hat den Eindruck, daß primitive Menſchen ſie ge⸗ ſchrieben haben: Menſchen von einer primitiven Grauſamkeit. Jedenfalls Menſchen, die man ſich gut als Freunde des Michele Schirru denken kann. Nur ihn hat es getroffen. Donnerstag. Zwei Sitzungen von—5 Stunden. Es iſt ja alles ſo klar: Schirru hat geſtanden. Auch das Geſetz zum Schutze des Staates iſt klar: Todesſtrafe. Gewalt gegen Gewalt. Das Urteil iſt kurz:„Michele Schirru wird aller Verbrechen, von denen die Anklage redet, für ſchuldig erklärt und zum Tode durch Erſchießen in den Rücken verurteilt.“ Kurz vor Sonnenaufgang iſt es auf einem alten Fort in der Umgebung Roms vollſtreckt worden.(Wir haben über das Urteil be⸗ reits berichtet). Freitag. Die Angeklagten— ein Kauf⸗ mann, zwei Profeſſoren, ein Ingenieur darunter— ſind anderer Natur. Die Anklageſchrift ſagt zwar, daß auch ſie an Gewaltmittel geglaubt haben. Aber im Weſentlichen haben ſie doch an ge⸗ drucktes und geſchriebenes Papier geglaubt. Unter dem Namen„Gerechtigkeit und Freiheit!“ wollten ſie eine antifaſziſtiſche Vereini⸗ gung ins Leben rufen. Sie ſtanden in Verbindung mit den Pariſer„kuoruseiti“, importierten verbo⸗ tene Flugblätter und Zeitungen, ſchrieben Briefe, Briefe, Briefe. Daß ſie ſogenannte Geheimtinte ver⸗ wandten, hat ihnen wenig genützt: gerade durch dieſe Briefe iſt ihnen die Polizei auf die Spur gekommen. Dieſe Leute machen eher einen harmloſen Eindruck, jedenfalls nicht den Eindruck von Ge⸗ waltmenſchen wie Schirru. Ausgeſprochene„Intellek⸗ tuelle.“ Daß ſie in Wirklichkeit nicht gar ſo unge⸗ fährlich ſind, zeigt das Verhör, Bauer— trotz ſeines deutſchen Namens ein Italiener, der auch während des Krieges gegen uns gefochten hat und verwundet worden iſt— iſt der Führer des Bundes „Giustizia e liberta“. Offen bekennt er re⸗ publikaniſche, antifaſziſtiſche Geſinnung. Er war der Hauptorganiſator. Sein Ziel: Umſturz. Im⸗ merhin auch er durch— papierene Mittel: er iſt der Verfaſſer eines Rundſchreibens an die Offiziere der Armee, in dem dieſe zur Revolte auf⸗ gefordert werden. Profeſſor Erneſto de omiſche Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe srozeſſe ſe ö miſchen Ve 2 Von unſerem er iſchen Vertreter Roſſi hat ſich ſchon in anderer Weiſe betätigt: er wollte öffentliche Gebäude durch Dynamit in die Luft ſprengen.„Terroriſtiſche Einſchüchterungsakte.“ Er behauptet, daß nicht er dieſe Pläne erdacht hat, ſondern ein gewiſſer del Re, der flüchtig iſt. Dieſen del Re bezeichnet Roſſi als agent provocateur. Im übrigen bekennt auch er ſich zu antifaſziſtiſchen Ideen. Dies die beiden Hauptgeſtalten. Der Ingenieur Calace: auch er vor allem ein Organiſator auf dem Papier, der mit dem Antifaſziſten im Ausland in Verbindung ſteht. Er hat allerdings dem Profeſ⸗ ſor Roſſi die Uhr werke für das geplante Bo m⸗ benattentat geliefert. Weiter: der Flieger⸗ unteroffizier Giuſeppe Viezzoli. Aus Trieſt. Sein Vater, irredentiſtiſcher Verſchwörer gegen Habsburg, von den Oeſterreichern zum Tode verurteilt, entkommt. Wird Verſchwörer auch unter dem Faſzismus. Heute iſt er mit einem an⸗ dern Sohn jenſeits der Grenze. Er hat Giuſeppe aufgefordert, mit ſeinem Flugzeug nach Kor⸗ ſika zu fliegen, dort antifaſziſtiſche Flugblätter an Bord zu nehmen und ſie über Rom abzuwerfen. Aber die Korreſpondenz zwiſchen Vater und Sohn wurde abgefangen und der Sohn wurde verhaftet. Der Hausherr Chequers, der Landſitz des engliſchen Premier⸗ miniſters, der einige Tage lang den Kanzler und den Außenminiſter des Deutſchen Reiches beherbergen wird, iſt in den Mittelpunkt des öffentlichen Inter⸗ eſſes gerückt. Das altehrwürdige Herrenhaus, das hinter uralten Bäumen und rieſigen Hecken ver⸗ borgen liegt, als wollte es ſich den Blicken Unbe⸗ 3. Juni 1931 Schließlich iſt da noch ein gewiſſer Roberto, Hand⸗ lungsreiſender von Beruf, der ſich damit beſchäftigt hat, Antifaſziſten über die Grenze zu bringen. Fünf Verſchwörer alſo. Alle fünf geſtändig. Nur zweileugnen: Profeſſor Zari und In⸗ genieur Damiani. Es iſt ihnen auch nicht recht etwas nachzuweiſen. Zari, eine aufgeregte, konfuſe, vielleicht nicht ganz normale Natur, ſpielt eine reich⸗ lich lächerliche Rolle. Samstag. Der Staatsanwalt ſpricht. Fordert zwanzig Jahre für Bauer und Roſſi, zehn für Calace und Roberto, ſechs für Viézzoli weil er noch gar ſo jung iſt. Dann: fünf für Damiani, zwei Jahre ſechs Monate für Zari. Die beiden letzten ſpricht das Gericht frei, im Uebrigen hält es ſich an die Forderungen des Staatsauwalts. Was es beweiſen wollte: es iſt im faſziſtiſchen Italien faſt ebenſo gefährlich mit ge⸗ drucktem Papier wie mit Bomben zu tun zu haben. Dieſe 66 Jahre Zuchthaus ſind eine Warnung an alle, die etwa glauben, den Weg beſchreiten zu ſollen, den die Verurteilten dieſes Intellektuellen⸗Prozeſſes gegangen ſind. von Chequers In ungefähr einer Stunde kann man Chequers von London aus im Kraftwagen erreichen. Der 60 Kilometer lange Weg führt durch eine äußerſt reiz⸗ volle Gegend. An einem Gaſthaus, in das Macdonald nach ſeinen Spaziergängen oft einkehrt, vorbei, geht es in eine von uralten Eichen eingefaßte Allee, deren Abſchluß der Eingang zu dem Beſitz bildet. Das Schloß in Chequers, der Landſitz des jeweiligen engliſchen Miniſterpräſidenten, ſteht in der nächſten Woche im Mittelpunkt des politiſchen Intereſſes. außenminiſter Dr. Curtius werden dort das Wochenende mit Der Reichskanzler Dr. Brüning und Reichs⸗ dem engliſchen Premier und dem Außenminiſter Henderſon verbringen, um in perſönlicher Fühlungnahme die europäiſchen Konfliktpunkte zu beſprechen. rufener entziehen, wird vielleicht zu einer Stätte weltpolitiſcher Ereigniſſe werden. Denn die Bedeu⸗ tung der Miniſterreiſe dürfte wohl über die eines gewöhnlichen Wochenendausfluges weit hinausgehen. Das Schloß Chequers kann auf eine lange Vergangenheit zurückblicken. Von einem Na ch⸗ kommen Cromwells erbaut, blieb es faſt 2 Jahrhunderte im Beſitz der Familie, um dann an die De Chequers verkauft zu werden. In dieſer Zeit wurde das Schloß einer ein⸗ gehenden Ausbeſſerung unterzogen. Im Jahre 1907 ging das Gut in den Beſitz des Diplomaten Sir Arthur Lee über, der die Inneneinrichtung des Schloſſes weſentlich verbeſſern ließ. Im Jahre 1917 übergab Sir Lee den geſamten Beſitz dem damaligen Miniſterpräſidenten Lloyd George, und ſeitdem dient Chequers dem jeweiligen Premierminiſter als Landſitz. Der Beſitz wird von einem Ausſchuß verwaltet, und der Schloßherr hat nur das Recht, das Schloß und den Park zu benutzen. Die weiten Ländereien ſind verpachtet. Außerdem hat Sir Lee einen größeren Geldbetrag geſtiftet, aus dem die Dienſtboten bezahlt werden, und der auch die Ausgaben für die Bewirtung von Gäſten decken ſoll. Der große Stahlhelmtag in Breslau 5 Die rieſigen Fahnenabordnungen vor der Rednertribüne während der Anſprache des Bundesführers Seldte Das Schloß iſt mit vornehmer Eleganz eingerich⸗ tet. Die holzgetäfelte Vorhalle mit dem kniſternden Kamin und dem ewigen Dämmerlicht iſt die typiſche Diele des altengliſchen Herrenhauſes. Die Reprä⸗ ſentationsräume gleichen Muſeen. Die Wände ſind überſät mit wertvollen alten Gemälden und Gobelins. Von auserleſener Schönheit ſind die Möbel und Einrichtungsgegenſtände, die zum Teil aus dem 16. Jahrhundert ſtammen. Die Vitrinen können kaum all die wertvollen Erinnerungen an Englands Geſchichte faſſen. Der Schloßherr von Chequers, Macdonald, hat wenig Gelegenheit, die Schönheiten des Beſitzes zu genießen. England macht augenblicklich eine ſchwere Kriſe durch, und der Miniſterpräſident iſt mehr an ſeinen Schreibtiſch gebunden als ſeine Vor⸗ gänger. Auch auf dem Golfplatz iſt der Premier nur ſelten zu ſehen, meiſt nur dann, wenn er amerikani⸗ ſchen Beſuch hat, denn beſonders in Amerika wird er als tüchtiger Golfſpieler geſchätzt. Der Hausherr von Chequers iſt allgemein als außerordentlich gaſtfrei bekannt. Es beſteht kein Zweifel, daß auch die deutſchen Gäſte eine freund⸗ liche Aufnahme finden. Hoffen wir, daß ſie auch von dem Ergebnis der gepfkogenen Unterhaltungen be⸗ friedigt ſein werden. J. — Der Lohn des Valerlandsverecterg Er kam aus irgend einem Winkel des Vorkrieg öſterreichs. Dubel hieß er. Niemand wußte waz ihn damals, ein paar Jahre vor dem Kriege na Paris trieb. Sicher hatte er in der Heimat ein Schuld auf ſein Gewiſſen geladen. Denn ſonſt hätt er nicht Dienſt in der Fremdenlegion zu neh, men brauchen. Er verpflichtete ſich auf fünf Jahre. Doch ein paar Strafen mußten nachgedient werden und verlängerten die Friſt ins Endloſe. Dubel deſertierte. Im Gewühl Newyorks tauchte er unter. Das Kriegsgericht in Algerien verurteilte ihn in Abweſenheit zu zwanzig Jahren Strafarbeit. Dubel las es in der Zeitung Bald darauf brach der Krieg aus. Krauſe Gedanken liefen durch Dubels Kopf:„Stellſt Du Dich jetzt den franzöſiſchen Militärbehörden zur Verfügung und kämpfſt Du auf franzöſiſcher Seite, ſo müſſen ſie Dir die Strafe ſchenken.“ Dann wieder kamen ihm Bedenken:„Wenn ſie es nun doch nicht tun und Dich nach Cayenne ſchicken!“ Der Gedanke, den Franzoſen zu helfen, war ihm aber ſchon ſo in Fleiſch und Blut übergegangen, daß er nicht davon ablaſſen wollte. So verfiel er auf einen Ausweg— wie er meinte. Er beſchaffte ſich Papiere eines Franzoſen namens Martin, fuhr über den Ozean und trat als Freiwilliger in ein franzö⸗ ſiſches Infanterieregiment ein. Später, wenn er ſich ausgezeichnet haben und der„Verzeihung“ wert ſein würde, wollte er ſeinen wahren Namen verraten. Er war der beſte Sol⸗ dat ſeiner Kompagnie, erhielt das Kriegs, kreuz, die Militärmedaille, wurde zum Leut nah befördert, zum Dolmetſcher ernannt. Eines Ta⸗ ges trank er mit Kameraden. Der Wein löſte die Zunge:„Wenn die Leute wüßten, wer ich bin.“ Ein Vorgeſetzter erfuhr davon, ließ eine Unterſuchung anſtellen. Die Ueberraſchung war groß. Am größten aber für den Leutnant Martin ſelbſt. Denn er erfuhr, daß der Mann, deſſen Namen er trug, ein zwanzigmal vorbeſtrafter Ausbrecher war. Dubel hatte keine Luſt, für einen anderen zu büßen, und plötzlich fehlte ihm auch der Mut, ſeinen wahren Namen zu nennen. Er verließ heimlich ſeinen Truppenteil und ging nach Paris Gt kaufte ſich Papiere auf den Namen Dubois und wollte ein neues Leben beginnen. Es gelang ihm auch. Er wurde Angeſtellter in einem großen Han⸗ delshaus, zeichnete ſich aus, lenkte die Aufmerkſam⸗ keit des Inhabers auf ſich, heiratete deſſen Tochter und wurde zuletzt Teilhaber. Jahre vergingen im Glück, und Dubel⸗Martin⸗Dubois dachte kaum noc an die Legion, an ſeine zweite Fahnenflucht. Doch eines Tages lief er einem ehemaligen Ka⸗ meraden aus dem Kriege in die Arme. Der erkannte ſofort den Deſerteur Leutnant Martin und veran⸗ laßte deſſen Verhaftung. Das Gericht hätte bei einem Manne, der um Frankreichs Wohlwollen zu erringen, zum Vaterlandsverräter wurde, Milde walten laſſen können. Es dachte nicht daran. Es be⸗ ſtätigte die alte Strafe von zwanzig Jahren Zwangs, arbeit und legte noch ein Jahrzehnt für die zweite Fahnenflucht hinzu. Skagerrak⸗ Gedenkfeier an Bord der„Heſſen“ 2 Die Feier an Bord der„Heſſen“ während der Rede des Kommandanten Amerika läßt den Strohhut vom Stapel 2— Die Rekordſchwimmerin Helen Madiſon geleitet den Rieſentäufling zu Waſſer Die diesjährige amerikaniſche Strohhntſaiſon wurde in Seattle durch den feierlichen Stapel⸗ lauf eines Rieſenſtrohhutes eröffnet. — ers kriegs e, waz e, nach i eine t hätte u neh⸗ Jahre. verden ubel chte er irteilte hren eitung. danken tt den und ſen ſie n ihm n und ir ihm n, er auf tte ſich r über ranzö⸗ n und ſeinen Sol⸗ riegs⸗ Rant 8 Ta⸗ ſte die Ein ichung 5. Am Denn trug, en zu ſeinen imlich is. Er 8 und g ihm Han⸗ rkſam⸗ 'ochter n im 1 noch n Ka⸗ anne heran- bel en zu Milde 58 be⸗ angs⸗ zweite lertreter gef ucht. waren, belieben für Schaufenſterbedarf von erſter Fabrik Jüngere Herren, Fache vertraut 915 und mit Erfolg tätig ihre n 110 Angabe des 91850 welche mit dem ausführlichen Be⸗ 7542 der 1 3 unſeker patent. Auspufftöpfe,„Motorhilfe O. A..“ für Perſonen⸗ und FLaſtmagen für Nordbaden zu vergeben. Für Gen. Agenten mit tüchtigen Akguiſiteuren ge⸗ eignet Angebo te unter E TY 187 an die Geschäftstelle die sſtelle dieſes Blattes.*8904 , ichtiger Schlosser lofort geſucht. Mit Führerſchein bevor⸗ Suche f. meine Tochter, 21 J. alt, Stellung im Haushalt od. zu Kin⸗ dern(tagsüber). An⸗ gebote u. R W 15 an * 8880 die ii Gebrange⸗. piano faſt neu, preiswert zu nerkaufen, auch auf Teilzahlung. S462 Piano⸗Siering. O 7, 6 Gebrauchtes Bülow Piano äußerſt preiswert auch auf Teilzahlung zu verkaufen 38˙7 Diano- N — F, 6 Guterhalt. Fahrrad pill. 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