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Juni 1931 142. Jahrgang— Nr. 258 gen voll aus wie ſie hinfuhren. Die vorläufige Vilanz von Chequers „Es beſteht der Eindruck, daß in der Reviſionsfrage das Eis gebrochen iſt“- Wie urteilen die Engländer und Franzoſen? Pariſer Erpreſſungsverſuche Ein entſcheidender Anfang? Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 8. Juni. Die deutſchen Miniſter ſind geſtern ebenſo ſor⸗ Chequers zurückgekehrt Ueber den Inhalt der ge⸗ führten Unterhaltungen wird ſtrengſtes Stillſchwei⸗ hätte. Die Beſprechungen blieben gen bewahrt. Doch konnte man verſchiedenen An⸗ zeichen entnehmen, daß die Zuſammenkunft keine Hoffnung auf beſtimmte Schritte gegeben i! ro⸗ hlematiſch. Chequers wird nur in dem Maße nützlich geweſen ſein wie man es in den kommenden Wochen als Ausgangspunkt für Aktionen benutzen wird. Man kann nicht einmal mit Sicherheit ſagen daß der Miniſterbeſuch ein Loch in die graue Wolken⸗ 5 wand geriſſen habe, die Deutſchlands Horizont ver⸗ hüllt Es wird ſich erweiſen müſſen, ob Herr Brü⸗ king, der deutſche Winkelried, der Freiheit eine Gaſſe f heſchlagen hat. In einigen engliſchen Blättern wird heute früh die Vermukung ausgeſprochen, daß Chequers der Ausgang für eine neue internationale Repar ationskonferenz ſei. Die Anhalts⸗ bunkte für dieſe Vermutung ſcheinen uns allzu vage. Einige Hoffnung liegt darin, daß nach einer heute eingetroffenen Meldung der amerikaniſche Schatz⸗ kanzler Mellon in der nächſten Woche, alſo noch nor dem Stgatsſekretär Stimſon, nach Europa kommen werde. Ob Chequers wirklich den„Ball ins Rollen gehracht hat“, bleibt abzuwarten. ſung des amtlichen Kommuniquees über Die Faſ⸗ die Zu⸗ ſummenkunft deutet eher darauf hin, daß die En g⸗ länder ſich jeder Stellungnahme ent⸗ halten haben. Wir möchten glauben, daß die „Daily Mail“ Recht hat, wenn ſie triumphierend ſchreibt: „Unſere Hände ſind frei“. Das Veitgehendſte, was man aus den vorliegenden Aeu⸗ keutſche und die engliſche Regierung jetzt auf dierungen in Paris kurnehmen werden, um die verſchiedenen Möglich⸗ keiten einer Erleichterung für Deutſchland zu prü⸗ daß die der Grundlage der geſtrigen Beſprechungen neue Son⸗ und Waſhington gerungen ſchließen kann, iſt die Ausſicht, fen. Die entſcheidende Frage, ob die Kriſe der Reparationen durch finanzielle Hilfe aufgeſcho⸗ hen oder durch wirkliche Reviſion der Löſung näher * 4 gebracht werden ſoll, bleibt ohne Antwort. Die Warnung, die der„Daily Herald“ heute ansſpricht,„es wäre verhängnisvoll, zu warten, bis der Sturm losbricht“, bleibt auch nach der Rückckkehr der deutſchen Mi⸗ niſter aus Chequers noch vollauf berechtigt. Die Herren Brüning und Curtius werden heute kittag vom König empfangen werden. Heute abend wird in der deutſchen Botſchaft ein Bankett für die Mitglieder der engliſchen Regierung aud des diplomatiſchen Korps ſtattfinden. Erfüllte Erwartungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros f E Berlin, 8. Juni. In ber Wilhelmſtraße erklärt man, daß der Ver⸗ lauf des Beſuches in Chequers durchas dem ent⸗ ſpräche, was man von ihm erwartete. Der auch nach Chequers bppoſitionellen Preſſe, die einen negativen Ausgang ber Beſprechungen glaubt feſtſtellen zu müſſen, wird entgegengehalten, daß von amtlicher Seite ja von bornherein immer wieder gewarnt worden ſei, von der Zuſammenkunft in Chequers ein konkretes Er⸗ lebnis zu erhoffen. Das von der Reichsregierung verfolgte Ziel eines erſten„freundſchaftlichen und kämeradſchaftlichen Meinungsaustauſches“ mit den kügliſchen Staatsmännern ſet jedenfalls erreicht, bor allem: Während in Chequers urſprünglich nur die Ab⸗ lütung sfr age beſprochen werden ſollte, hat ſich em Wunſch der deutſchen Staatsmänner entſpre⸗ nd daneben ausreichend Gelegenheit geboten, die wirt⸗ ſchaftliche Lage Deutſchlands und das Pro⸗ blem der Reparationen zu erörtern. den ktonferenzen ſei inſofern nicht ein beſonderes ewicht beizulegen, als Kanzler und Außenminiſter t nur mit Macdonald, ſondern auch mit an⸗ f gerade in dieſen Dingen einflußreichen Per⸗ hilichkeiten, ſo mit dem Handelsminiſter, dem hlerſtaatsſekretär im Schatzamt und dem Präſi⸗ amen der engliſchen Notenbank ſich eingehend erhalten konnten. Alles in allem glaubt man in Berin, daß mit der England⸗ reiſe ein entſcheidender Anfang“ in dem Rampf um die Herabſetzung der Tribute ge⸗ macht worden ſei. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 8. Juni. Die franzöſiſche Preſſe iſt ſichtlich beſtrebt, das Reſultat der Verhandlungen von Chequers als einen recht geringen Erfolg der deutſchen Miniſter hinzuſtellen. Dagegen lieſt man aus dem amtlichen Kommuniqué, das im Anſchluß an die Beſprechungen in London veröffentlicht wurde, mit Genugtuung die Feſtſtellung, daß der weitere Weg zur Regelung der internationalen Wirtſchaftsſchwierigkeiten zur Er⸗ leichterung der Lage in Deutſchland über Paris gehen muß. In bemerkenswerter Weiſe faßt der Außenpolitiker des„Echo de Paris“, Pertinax, 8 die Ergebniſſe der Miniſterausſprache folgender⸗ maßen zuſammen: „Deutſchland wird in kurzer Zeit einen An⸗ trag auf Reviſion des Poungplanes vor⸗ legen, deren Modalität zur Zeit noch nicht feſtſteht. Die engliſche Regierung wird dann mit den übrigen Gläubigermächten Deutſch⸗ lands ſich über die Antwort unterhalten“. Mehr haben die beiden letzten Tage nicht ergeben. Pertinax warnt jedoch davor, dies an ſich mittel⸗ mäßige Reſultat der deutſch⸗engliſchen Miniſter⸗ beſprechung zu unterſchätzen. Die deutſche Propa⸗ ganda, ſo müſſe man offen zugeben, habe in England einen ſtarken Antrieb erhalten. Ueberall ſei trotz der reſervierten Haltung des Publikums Reichs⸗ kanzler Brüning mit wertvollen Bewei⸗ ſen der Sympathie überhäuft worden. Die ernſthafte Haltung Brünings, ſeine Güte, ſeine Frömmigkeit und nicht zuletzt ſeine hervor⸗ ragen de Kenntnis der engliſchen Sprache hätten überall einen günſtigen Eindruck hervorgerufen. Nach den Verhandlungen von Chequers müſſe Frankreich mit einer kühnen und unternehmenderen Außenpolitik Deutſchlands rechnen. „Der Weg einer internationalen Zuſammenar⸗ beit, der in dem amtlichen Kommuniqus jetzt von bei⸗ den Seiten empfohlen wurde, geht über Paris“ ſtellt der„Petit Pariſien“ feſt, der, wie die meiſten anderen Blätter hervorhebt, daß die Ab⸗ rüſtungsfrage in der amtlichen Verlautbarung überhaupt nicht erwähnt wurde. Das Blatt erklärt dieſes Verſchweigen damit, daß das Ab⸗ rüſtungsproblem einen allgemeineren und weniger dringenderen Charakter beſitze, als die deutſche Fi⸗ nanzkriſe. Daher hätten es die beiden Regierungen für richtig befunden, die Aufrollung des Abrüſtungs⸗ problems nicht offiziell zu erwähnen. Die Anweſen⸗ heit der zahlreichen engliſchen Wirtſchaftsfachleute beweiſe andererſeits zur Genüge, daß die Diskuſ⸗ ſionen in Chequers ſich vor allem auf die deutſchen Wirtſchaftsſchwierigkeiten und die Mittel zu ihrer Heilung erſtreckten. „Die moraliſche Bilanz der Unterhaltun⸗ gen,“ ſo ſchreibt der„Petit Pariſien“ weiter,„iſt die Feſtſtellung, daß die deutſchen und engliſchen Mi⸗ niſter zugeben mußten, nichts endgültiges unter⸗ Auf eine vorſichtige Formel gebracht, läßt ſich das Ergebnis von Chequers vielleicht dahin zuſammen⸗ faſſen: England hat keine Haltung eingenommen, die weitere Möglichkeiten ausſchließt. Die Rengierung fürchtet eine Gefährdung ihrer Aktionsfähigkeit, wenn es in dieſem erſten Stadium nehmen zu können, ohne die Mithilfe der übrigen Mächte zu erbitten.“ Eine Mitwirkung iſt für Frankreich nur dann möglich, wenn Deutſchland endgültig auf ſeine Zollpläne mit Oeſterreich verzichtet“. Aus den Ereigniſſen der beiden letzten Tage zieht der „Petit Pariſien“ die Schlußfolgerung, daß eine Politik der JIſolierung heute ohn⸗ mächtig iſt und daß durch eine Politik der Zuſammenarbeit abgelöſt werdeni müſſe. Das„Journal“ bemüht ſich um den Nachweis, daß die Annullierung der Reparationszahlungen keineswegs die deutſche Wirtſchaftskriſe heilen könnte. Der Lon⸗ doner Sonderberichterſtatter des Blattes hebt die Be⸗ deutung einer Ausſprache hervor, die zwiſchen dem Gouverneur der Bank von England und den deut⸗ ſchen Miniſtern geführt wurde und die eine finanzielle Hilfe für Deutſchland zum Gegenſtand hatte. Das Ergebnis dieſer Sonderunterhaltung ließe ſich dahin zuſammenfaſſen, daß England nichts allein unter⸗ nehmen werde und daß die übrigen Mächte in eine Art Hilfskonſortium eintreten müßten. Der Außenpolitiker des„Matin“, Sauerwein, erſcheint mit guten Vorſchlägen für Deutſch⸗ land auf der Bildfläche. Deutſchland würde nicht klug handeln, wenn es ſo⸗ fort ein Geſuch auf Zahlungseinſtellung vorbringen würde. Im deutſchen Intereſſe läge es, die Empfind⸗ lichkeit und Vorurteile der Amerikaner, die 12 Milliarden Mark Wirtſchaftsanleihen nach Deutſch⸗ land gegeben hätten, zu ſchonen. Ueberdies empfiehlt Sauerwein den Deutſchen, mit dem neuen Finanz⸗ und Steuerſyſtem einen loyalen Verſuch zu unter⸗ nehmen, bevor ſie ſich zu einer Feſtſtellung verleiten laſſen, daß auch dieſes neue Steuerſyſtem ohne gün⸗ ſtige Auswirkungen ſei. Aus der Anweſenheit der zahlreichen Wirtſchaftsſachverſtändigen in Chequers zieht Sauerwein eine beruhigende Geſte für Frank⸗ reich. Die nationaliſtiſche Preſſe, darunter der ſchwerinduſtrielle„Ordre“ tobt. Sie wirft dem Außenminiſter vor, der deutſchen Re⸗ gierung wieder einmal den Vorteil der Offenſive überlaſſen zu haben. Die deutſchen Schwierigkeiten ſeien nur vorüber⸗ gehend. Die ſkandalöſe Außenpolitik Briands liege klar auf der Hand. Während zahlreiche franzöſiſche Wirtſchaftsunternehmen, die Luftfahrtgeſellſchaft Aero Poſtale, die Schiffahrtsgeſellſchaft Transatlantik ſelbſt in Schwierigkeiten ſchweben und niemand ihnen zu Hilfe komme, ſchicke ſich Frankreich an Konkurrenten zu helfen. Von den in Paris erſcheinenden amerikani⸗ ſchen Blättern bezeichnet der„Newyork Herald“ das Ergebnis der Tagung von Chequers als eine Enttäuſchung für Deutſchland, während die„Chicago Tribune“ bitter be⸗ merkt, Uncle Sam werde wohl demnächſt zu einer Pokerpartie eingeladen werden, in der alle Karten gegen ihn ſind. g ſich anbahnender neuer Reparationsverhandlungen zu einer Einberufung des Reichstages käme. In der Tat würde die Regierung außenpoli⸗ tiſch aufs äußerſte gehemmt ſein durch eine inner⸗ politiſche Diskuffion um die Notverdnung, die, wie unſchwer vorauszuſehen iſt, einen außerordent⸗ lich heftigen Charakter annehmen würde. Was ſagen die Engländer? Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 8. Juni. In engliſchen politiſchen Kreiſen iſt die Meinung anzutreffen, daß die deutſche Regierung in unmittel⸗ barer Zukunft die Bank für internationalen Zah⸗ lungsausgleich auffordern werde, die deutſche Zahlungsfähigkeit einer Nachprüfung zu unterziehen. Dieſes Vorgehen iſt nicht identiſch mit der Vorbereitung eines Moratoriums, ſondern kann auch zu anderen Ergebniſſen führen. In Chequers, ſo wird vermutet, habe man für dieſen Schritt die Verſicherung engliſcher Sympathie er⸗ halten. ö Dieſe ganz inoffizielle Auffaſſung hat manches für ſich, aber andere Beobachter weiſen mit einigem Recht darauf hin,„daß man es heute früh fühlen würde, wenn eine Verſtändigung über irgend welche praktiſchen Schritte erzielt worden wäre“. Es beſteht aber doch der Eindruck, daß in der Reparationsfrage das Eis gebrochen iſt. Alles kommt jetzt darauf an, wie von Deutſchland aus die internationale Situa⸗ tion weiter behandelt wird. Ein ſcharfſinniger Engländer faßte mir gegenüber das Ergebnis von Chequers in die Worte zuſammen: „Wenn Sie uns jetzt wieder darüber einſchlafen laſſen, ſo werden wir es tun“, Die Frage bleibt nach wie vor offen, welche Form die„internationale Zuſammenarbeit“ annehmen wird, über deren Not⸗ wendigkeit man ſich in Chequers nach der amtlichen Darſtellung einig geworden iſt. Die Unterhaltungen in Chequers ſind derart geheim gehalten worden daß Schlüſſe vor⸗ läufig nur auf Vermutungen beruhe können. f Es wird einige Tage dauern, ehe man einen klaren Ueberblick über die durch den Miniſterbeſuch ge⸗ ſchaffene Lage erhält. Die engliſche Preſſe iſt von ihrer Regierung in keiner Weiſe orientiert worden und bietet infolgedeſſen heute ein Bild des planloſen Umherirrens. 5 Ungarn in der Südoſtrichtung deuljcher Handelspolitik Gehen wir von der Möglichkeit der Realiſie⸗ rung der Zollunion zwiſchen Deutſchland und Oſter⸗ reich aus, alſo von einem vergrößerten zollpoli⸗ kiſchen Wirtſchaftsraum, wenden zwangsläufig als neue Grenznachbarn Italien und Ungarn auftreten, die damit in unſer engeres politiſches und wirtſchaftliches Blickfeld rücken. Die Struktur des italieniſchen Wirtſchaftsraums und das faſziſtiſche Regime ſind uns genügend oder genauer bekannt als das ſehr problematiſche unga⸗ riſche Donauland mit ſeinem Zentrum Budapeſt. Die Tradition der hl. Krone Ungarns, gefeſtigt in den ihr zugehörigen Ländern, die machtpolitiſche Ausrichtung des magyariſchen Feudalſyſtems in dieſen Gebieten, gleichlaufend mit einer ſtraffen Zentraliſierung auf Budapeſt, haben einen ganz an⸗ deren ſoziologiſchen Aufbau bedingt als etwa in Deutſchland oder Oeſterreich. Die territorialen Verſchiebungen innerhalb Süd⸗ oſteuropas nach der Auflöſung der k. k. Monarchie, haben die ungariſchen Länder zerriſſen, die Entwick⸗ lung des Syſtems unterbrochen, den auf ein großes Gebiet aufgebauten Staats⸗ und Wirtſchaftsaufbau auf ein dreimal kleineres Land verwieſen. Der A p⸗ parat und die Tendenzen aber blieben be⸗ ſtehen. In ſeiner Eigenſchaft als Agrarland wies das Königreich eine geſunde Verteilung von Groß⸗, Mittel⸗ und Kleinbeſitz auf, inſoweit als das eigentliche Donaubecken mit ſeinen großen Flächen vorherrſchend für die Entwicklung von Großgrund⸗ betrieben geeignet ſchien— dem feudalmagyariſchen Charakter der Magnaten entſprechend— während die anliegenden, teilweiſe gebirgigen Länder vor⸗ wiegend in der Hand des an Beſtitz weniger begüter⸗ ten Landadels— der Gentry— und der Mittel⸗ umd Kleinbauern war. Bei der Abgrenzung des neuen Gebietes verblieb in der Hauptſache dieſes großagrariſche Donaubecken. Dazu wurden aber große Beſitzungen im Neu⸗ ausland durch die von den dortigen Regierungen durgeführten Agrarreformen enteignet. Die enteig⸗ neten Beſitzer wurden z. T. ausgewieſen oder durch ſonſtige politiſche Maßnahmen zur Rückkehr nach Ungarn gezwungen, wozu bei einem anderen Teil häufig auch der Wille maßgebend war, über Ungarn wieder die alte Poſition, den alten Beſitz wieder zu erreichen und dabei zugleich im Kampfe um die groß⸗ ungariſche Joee vereint vorgehen zu können. Die ſchon immer ſcharf differenzierten ͤͤrei Beſitz⸗ klaſſenmagnaten— Gentry— Bauern— treffen ſich nun auf dieſem neuen kleinen Raum. Im Innern entſteht eine kriſen hafte ſoztale Span⸗ nung um den Beſitzausgleich, wobei man zwar bald den Bauer aus ſeiner anfänglich günſtigen politi⸗ ſchen Poſition durch die Durchführung einer Agrar⸗ reform zu verdrängen verſteht, den Gegenſatz zwi⸗ ſchen Magnaten und Gentry und zwiſchen beiden mit den Bauern jedoch nicht ganz— ſchon rein beſitz⸗ mäßig— beheben kann. So hofft man von allen drei„Parteien“ eine Entſcheidung in der Richtung nach außen und einigt ſich in einer Politik mit der Fopderung: Reviſion des Friedensvertrages von Trianon, hält feſt an der Parole: Magyar ez igy?— nem, nem, schal!(Soll Ungarn ſo bleiben, nein, nein, niemals), kein Tria⸗ non— ſondern Großungarn. Es wäre aber unrichtig, dies immer wiederholte Drängen der ungariſchen Außenpolitik allein aus dem Wirtſchaftlichen herleiten zu wollen. Die Vorſtellung von dem territorialen Machtbereich der ungariſchen Krone und der beinahe religiöſe, tief verwurzelte Kult um dieſes Machtſymbol haben eine glaubensbedingte und daher nicht zu unterſchätzende Atmoſphäre geſchaffen, aus der die ideologiſche Un⸗ terbauung politiſcher Maßnahmen immer wieder ge⸗ feſtigt wird. Man will alſo in einem beſtimmten Gegenſatz zu der geſamten, aber auch nur theoreti⸗ ſchen nationalſtaatlichen Südoſtſtaatenpolitik, wieder einen Nationalitätenſtaat ſchaffen. Wenn die Ausweitung deutſcher Handels⸗ politik in der Richtung Südoſten ſich vollziehen ſollte, alſo Deutſchland ſeine wirtſchaftlichen Intereſſen mit dieſen Staaten intenſivieren will, würde eine Fühlungnahme mit Ungarn, als einer na⸗ türlichen Brücke, erforderlich werden, aber dadurch die Geſamtkonzeption unſerer außenpolitiſchen Ten⸗ denzen problematiſcher, wen nicht gefährlich geſtaltet werden. Deutſchland mit einer kaum in Erſcheinung —: eee 2. Seite/ Nummer 258 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 8. Juni 1931 tretenden Nationalitätenminderheit ſelbſt bei einer Neuregelung ſeiner Oſtgrenzen— ſteht über dieſer Problematik, mit der Ungarn ſeine Reviſions⸗ politik betreibt. Dies nur zur Klarſtellung und Unterſcheidung der Lage in beiden Staaten, die beide durch die je⸗ weiligen Friedensdiktate erſchwerten Lebens⸗ bedingungen unterliegen, auch ſoziale ſchärfere Kämpfe auszuhalten haben als ihre Nachbarn, aber wohl aus ihrer verſchiedenartigen ideenmäßig wie praktiſchen Struktur heraus jeder eigene Wege gehen müfſſen. Wenn trotzdem Intereſſenbeſtrebungen nach dem Südoſten tendieren, werden die Verhandlungsmög⸗ lichkeiten entweder nur mit der Geſamtheit der Staa⸗ ten zu finden ſein auf dem Wege der ſich immer wiederholenden Konferenzen, oder aber im Einzel⸗ verhandlungsfalle nur unter Zurückſtellung aller po⸗ litiſchen Momente oder, was noch gefährlicher, ohne Vermiſchung und Verbindung nationaliſtiſcher Reſſentiments. O. Sp. Die Friedensideale des franzöſiſchen Kriegsminiſters Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 8. Juni. Die mit militäriſchem Prunk am Sonntag vor⸗ mittag erfolgte Beiſetzung von 16 franzöſiſchen Heer⸗ führern aus dem Weltkrieg im Invalidendom bot dem Kriegsminiſter Maginot Gelegenheit, vor dem Präſidenten der Republik, den Kabinettsmitglie⸗ dern und zahlreichen Generälen und Adͤmiralen feſt⸗ zulegen, was Frankreich unter dem Begriff„Frie⸗ den“ zu verſtehen habe. Auf dem von den Flügeln des Hotels des Invalides eingerahmten Palaſt hatten 200 Fahnen aufgelöſter Regimenter, die Dienſtſtan⸗ darten der verſtorbenen Heerführer und die Abord⸗ nungen der Pariſer und anderer Garniſonen Auf⸗ ſtellung genommen. Maginot feierte die großen Taten des franzöſiſchen Heeres und forderte die gegenwärtige Armee auf, das Werk der Toten fortzu⸗ ſetzen.„Denn“, ſo begründete er ſeine Mahnung, „beunruhigender als je machen ſich fremde Gelüſte geltend, die man längſt ermattet glaubte. Die Energie des alten Heeres muß wieder entfacht werden, die gewiſſe franzöſiſche Kreiſe in gefährlicher Weiſe zu ſchwächen ſuchen.“ Ein Frieden nach dem Gefallen des Gegners, ſo fuhr Maginot fort, käme einer Niederlage für Frankreich gleich. Der wirkliche lebendige Friede müſſe von der unermüdlichen Sorge um die Si⸗ cherheit beherrſcht ſein. Andernfalls wäre er eine Selbſtaufgabe und ein Vorläufer noch ſtärkerer An⸗ griffe des Gegners. Achtung vor den Verträgen und ihre Vervollſtändigung durch internationale Ab⸗ machungen zur Verhütung von Angriffen müßten die Ziele der franzöſiſchen Staatsmänner ſein. Mit der Mahnung, es wäre Verrat an der nationalen Sache, wollte man Frankreich nicht ſeine Moral und ſeine Macht erhalten, ſchloß Maginot unter allgemeinem Beifall ſeine Rede. „Graf Zeppelin“ in Magdeburg — Magdeburg, 7. Juni. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ landete hier um 18 Uhr unter rieſigem Jubel der Bevölkerung, nach⸗ dem es ſchon gegen 16 Uhr über Magdeburg geſichtet worden war. Nach einer Begrüßung der Führer und der Paſſagiere des Luftſchiffes durch den erſten Vor⸗ ſitzenden der Magdeburger Vereinigung des Deut⸗ ſchen Luftfahrtverbandes, Kuchen bach, hielten Anſprachen: der frühere Oberbürgermeiſter von Magdeburg, Beims, der Oberpräſident der Pro⸗ vinz Sachſen, Falck, und Proſeſſor Dr. Junkers, der im Flugzeug aus Deſſau nach Magdeburg ge⸗ kommen war. Gegen 21 Uhr ſtartete„Graf Zeppe⸗ lin“ zu ſeiner Rückfahrt nach Friedrichshafen. Hugenberg für Aufhebung der Notverorönung Telegtaphiſche Meldung Minden i.., 8. Juni. Auf dem Landesparteitag des Landesverbandes Weſtfalen⸗Oſt und beider Lippe der Deutſchnationa⸗ len Volkspartei in Porta hielt geſtern der Partei⸗ führer Dr. Hugenberg eine Rede über die Not⸗ verordnung und die Folgerungen, die die Deutſch⸗ nationale Volkspartei aus den Beſchlüſſen der Reichsregierung ziehen will. Der Redner übte an der geſamten bisherigen Politik des Kabinetts Brüning ſcharfe Kritik und kündigte an, daß die Deutſchnationale Volkspartei zur Beſchlußfaſſung über die Notverordnung den Zuſammentritt des Reichstages verlangen werde. Tritt der Reichstag zuſammen— erklärte Dr. Hugenberg— ſo werden auch wir erſcheinen und ſolange im Hauſe bleiben, wie es uns ſachlich richtig erſcheint. Wir werden Anträge auf Beratung derjenigen Dinge ſtellen, die uns wichtig erſcheinen, z. B. unſer An⸗ trag auf Streichung der Polizeikoſtenzuſchüſſe des Reiches an Preußen, ſowie unſere auf Rettung der Landwirtſchaft gerichteten Anträge. Wir werden die Unmöglichkeit der neuen Notverordnung beleuchten und ihre Aufhebung beantragen. Auch DBP. gegen Nolverordnung Telegraphiſche Meldung Trier, 8. Juni. Der Parteitag der Deutſchen Volkspartei im Wahlkreis Koblenz— Trier— Birkenfeld nahm geſtern eine Entſchließung an, in der feſtgeſtellt wird, daß die neue Notverordnung der Reichsregierung einen Bruch der bisherigen Linie des Kabinetts Brüning bedeute. Die Partei— heißt es weiter vermißt in ihr die große ſchöpferiſche Idee, vermag nur lediglich den Verſuch zu erſehen, mit den bisheri⸗ gen Mitteln die Schwierigkeiten des Augenblicks für kurze Zeit zu beheben. Die Reichsregierung hat wie⸗ derholt erklärt, daß das Gleichgewicht im Haushalt durch Ausgabenſenkung, nicht aber durch neue Belaſtungen hergeſtellt werden ſolle. Dieſe Zuſage iſt nicht gehalten worden. In der Notverordnung fehlt der durchgreifende Wille, durch Vereinfachung der geſamten öffentlichen Verwaltung und durch Befreiung der Wirtſchaft von unerträg⸗ licher ſtaatsſozialiſtiſcher Bindung die Grundlage dafür zu ſchaffen, daß jeder Deutſche wieder einen ſicheren Arbeitsplatz erhält. Die Partei erwartet von der Reichstagsfraktion, daß ſie die Notverord⸗ mung ablehnt, die den von der Fraktion noch kürzlich in Saarbrücken aufgeſtellten Grund ⸗ ſätzen zuwiderlaufe. „Politiſche“ Zuſammenſtöße zwiſchen Rechts⸗ und Linksrasikalen Meldung des Wolffbüros — Hamburg, 7. Juni. Größere Demonſtrationsverſuche der Kommuni⸗ ſten konnten von der Polizei im Keime erſtickt wer⸗ den. In der Lübeckerſtraße zertrümmerten Kommu⸗ niſten die Scheibe eines Lokals, in dem ſich Nattonal⸗ ſozialiſten aufhielten. Zwiſchen Mitgliedern beider politiſchen Richtungen entſpann ſich eine Schlägerei. Die Polizei nahm insgeſamt 17 Zwangsgeſtellungen vor. — Beuthen, 8. Juni. Als am Samstag mittag die Nationalſozialiſten anläßlich der Einweihung ihres SA⸗Heimes einen Werbeumzug durch die Straßen der Stadt veran⸗ ſtalteten, wurden ſie auf der Scharleyerſtraße von etwa 50 Kommuniſten angefallen. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem 5 National⸗ ſozialiſten durch Meſſerſtiche, Steinwürfe und Stock⸗ ſchläge verletzt wurden. Die Polizei ſtellte die Ruhe wieder her. Bei der öffentlichen Kundgebung auf dem Moltke⸗ platz am nachmittag ſetzten beim Auftreten des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Verſammlungsredners ſofort ko m⸗ muniſtiſche Stör ungsverſuche ein, ſodaß die Polizei den Platz räumen mußte. Später griff eine größere, geſchloſſene Gruppe von Kommuniſten die Verſammlungsteilnehmer mit Stöcken an. Dabei wurden zwei anſcheinend Un beteiligte durch Meſſerſtiche in Hals und Rücken ver⸗ letzt. Außerdem erlitt ein Nationalſozialiſt eine Kopfverletzung durch ein Eiſenſtück. Zwei Kommu⸗ niſten wurden feſtgenommen. Bei dem Zuſammen⸗ ſtoß fielen auch zwei Schüſſe, durch die aber nie⸗ mand verletzt wurde. Zwiſchenfall auf einer DV⸗Tagung — Stralſund, 7. Juni. Die Preſſeſtelle des DHV teilt mit, daß es auf der vierten brandenburgiſch⸗ pommerſchen Kaufmannsgehilfentagung heute zu einem Zwiſchenfall zwiſchen Polizei und Tagungsleitung gekommen ſei. Die Polizei habe gefordert, daß die ſchwarz⸗weiß⸗rote und blaue Verbandsfahne entfernt würde. Als dieſem Erſuchen nicht ſtattgegeben wurde, ſei das Fahnentuch von der Polizei ſelbſt entfernt worden. Daraufhin veran⸗ ſtalteten die Mitglieder einen Proteſtum zug durch die Stadt, bei dem ein Fahnentuch mit⸗ geführt wurde. Die Erſchießung Schirus Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 7, Juni. Ueber die Erſchießung Michele Schirus, der vom faſziſtiſchen Sondergericht zum Tode verur⸗ teilt wurde, geben Augenzeugen ihren im Ausland weilenden Bekannten folgende authentiſche Dar⸗ ſtellung: Die Erſchießung erfolgte am 29. Mai.27 Uhr morgens im Fort Braſcha. Der Verurteilte bewahrte bis zum letzten Augenblick die Kaltblütigkeit. Er weigerte ſich auch, ein Gnadengeſuch zu unterſchreiben. Anderslautende Berichte der faſziſtiſchen Zeitungen werden für falſch erklärt. Zweimal hat Schiru den Troſt des Geiſtlichen abgelehnt. Das einzige, was er verlangte, war, einen Brief an ſeine Frau und ſeine Kinder ſchreiben zu dürfen. Im Hof des Forts hatte eine Milizlegion, beſtehend aus 500 Mann, Aufſtellung genommen. Das Urteil wurde verleſen. Als Antwort reckten ſich 500 Fäuſte zum Faſziſten⸗ gruß in die Luft. Dann trat das 24 Mann ſtarke Füſilierungskommando in Tätigkeit. Erdbebenregiſtrierungen auch in Frankreich — Paris, 8. Juni. Die Erdſtöße, die ſich geſtern in England und namentlich in London ſtark bemerk⸗ bar machten, wurden in ihren Ausläufern auch in Frankreich verſpürt, ſo in Straßburg, Dünkirchen und Cherbourg. Neue Kirchenmufik Orgelkonzert in der Chriſtuskirche Mit dem geſtrigen Abend hat der überaus lehr⸗ reiche, einen Zeitraum von ſechs Jahrhunderten um⸗ ſpannende Cyklus der geſchichtlichen Entwicklung der Orgelmuſik ſeinen Abſchluß gefunden. Das Schluß⸗ glied war ausſchließlich der Gegenwart gewidmet und führte uns mit den Werken von Heinrich Kaminſki, des 1892 in Noiſy(Südfrankreich) geborenen Philipp Jarnach und des viel verſprechenden Wolfgang Fortner Beſtrebungen vor, die Orgelmuſik teil⸗ weiſe über Reger hinaus, andererſeits zu den Klang⸗ möglichkeiten der alten Orgel zurück zu führen. Mit Jarnach ſtehen wir in den Gefilden der atonalen Muſtk, Kaminſki und Fortner empfinden noch tonal. Wie die Entwicklung der Muſik überhaupt und der Orgelmuſik insbeſondere weiter verlaufen wird, iſt vorläufig nicht abzuſehen. Ueberblicken wir die Entwicklung der Orgelmnſik, wie ſie ſich an Hand des ganzen Cyklus verfolgen ließ, ſo gewahren wir einerſeits einen fortſchreiten⸗ den Ausbau der Orgelbaukunſt, der den Kompo⸗ niſten immer reichere Klangmöglichkeiten an die Hand gibt mit lokalen Unterbrechungen durch pieti⸗ ſtiſche Strömungen(z. B. in England), andererſeits einen allmählichen Aufſtieg bis zu J. S. Bach, worauf eine gewiſſe Oede eintritt. Erſt mit Felix Mendels⸗ ſohn beginnt wieder friſches Leben zu pulſieren, bis mit Reger und ſeiner Schule eine merkliche Be⸗ fruchtung mit neuen Ideen eintritt. Mit der Aufſtellung und glücklichen Durchführung des ganzen Cyklus, um den uns manche Stadt be⸗ neiden kann, der dieſe Anregung fehlt, hat ſich Kir⸗ chenmuſikdirektor Arnd Landmann din großes Verdienſt erworben. Daß die Orgelmuſik außer⸗ ordentlich reich an Höhenzügen iſt, hat Landmann in allen ſeinen Orgelkonzerten bewieſen und haben wir ſtets anerkannt, ſeit wir ſie kritiſch zu würdigen hatten. Daß für die Orgel überaus viel Gebrauchs⸗ muſik— und zwar nicht immer von beſonders inſpi⸗ rierten Köpfen— geſchrieben worden iſt, erſteht man aus jedem Führer durch die Orgelmuſtk. Wie aber nach kaſtenden Verſuchen allmählich die Grundlagen geſchaffen wurden, auf denen Bach ſeine grandioſen Wunderbauten errichtete, vor denen wir heute noch in ſcheuer Ehrfurcht ſtehen, dieſen langen Weg auf⸗ gewieſen zu haben, iſt Landmanns unbeſtreitbares Verdienſt, das noch beſonders in die Wagſchgale wenn man ſeine ſtilſichere feinfühlige Wiedergabe Und ſeine ſtupende, vor keiner Schwierigkeit zurus ſchreckende Beherrſchung der Königin aller Juſtru⸗ mente in Betracht zieht. Es wäre dringend zu wün⸗ ſchen, daß die lehrreichen Konzerte auch in Hinkunft — unbeſchadet der Not der Zeit— abgehalten werden können und daß auch die Vorführung von Neuh⸗ ten keinerlei Hemmung erfährt. Dem Grundzug der Vortragsordnung ordneten ſich auch die choriſchen Darbietungen unter, für die ſich in entgegenkommender Weiſe der Frauenchor des Schubertbundes unter der Leitung von Dr. Alfred Waſſermann zur Verfügung geſtellt hatte. An den drei kurzen erſten Geſängen von Walter Rein, mehr noch an den drei Pſalmen von Fortner war deutlich die moderne Richtung der Chorkompoſition zu erkennen, die einer linearen Stimmführung zu liebe auch vor gelegentlichen Härten nicht zurück⸗ ſchreckt. Die Folge ſind ganz erhebliche Intonations⸗ ſchwierigkeiten, die aber unter der ſachkundigen Lei⸗ tung von Dr. Waſſermann, der die genannten Werke liebevoll vorbereitet hatte, glücklich überwunden wur⸗ den und die zum Teil für Knabenſtimmen berechne⸗ ten Werke auch den Frauenſtimmen geſchickt anzu⸗ paſſen wußte und ihnen durch zarte Nuancen Klang⸗ reize eigener Art zu entlocken verſtand. Dr. Ch. Ein Aufruf anläßlich der Zerſtörung des Münchener laspalaſtes * München, 7. Juni. Das bayeriſche Geſamt⸗ Staatsminiſterium hat heute den angekündigten Auf⸗ ruf an die Bevölkerung wegen der Zerſtörung des Glaspalaſtes und der darin untergebrachten Kunſt⸗ werke erlaſſen. In dieſem Aufruf beklagt die Staatsregierung aufs tiefſte dieſen Verluſt. Staatsregierung, Volksvertretung und Stadtrat München ſind mit der Künſtlerſchaft einig darin, daß angeſichts dieſes Unglücks ſofort Hilfe eingeleitet werden muß. Geholfen werden muß Denen, die in den heutigen Zeiten drückender Not nun auch noch die Werke ihres künſtleriſchen Schaffens verloren haben. Geholfen werden muß der Kunſtſtadt Mün⸗ chen, deren Kunſtgeltung mit der Möglichkeit ſteht und fällt, ihr Kunſtſchaffen in einem Ausſtellungsbau regelmäßig umfaſſend zu zeigen. In dem Aufruf wird dann noch mitgeteilt, daß ſtaatlicherſeits für dieſen Sommer nunmehr ſofort die Neue Pinakothek zur Durchführung einer Erſatzausſtellung angeboten werde. Vordringlich ſei es, den durch die Brandkata⸗ ſtrophe gefährdeten Künſtlern durch raſche materielle Europareiſe des Schatzamtsſekretärs Mellon Telegraphiſche Meldung — Newyork, 7. Juni. Nach einer Meldung der„Herald Tribune“ auß Waſhington tritt Schatzamtsſekretär Mellon in der nächſten Woche eine Europareiſe an, um einen zweimonatigen Urlaub in England und Frankreich zu verbringen. Er wird, dem Blatt zufolge, Cambridge beſuchen, wo ſein Sohn ſein Univerſitätsſtudium abſchließt, in London den letzten Beſuch Montague Normans erwidern und auch mit anderen Perſönlichkeiten zuſammentreffen, wobei ohne Zweifel der Aufruf der deutſchen Reichsregierung erörtert werden wird. Der — Aufruf der Reichsregierung iſt übrigens Präſident Hoover ſofort nach ſeinem Landhaus Rapidan telephoniſch mitgeteilt worden. Zu den Erklärungen des Senators Borah meldet„Herald Tribune“, daß ſich Borah in der letz⸗ ten Zeit über die Lage in Deutſchland ſtändig auf dem Laufenden gehalten und wiederholt mit Prä⸗ ſident Hoover und Staatsſekretär Stimſon darüber Beſprechungen geführt hat. Senator Borah— be⸗ tont das Blatt— ſehe Deutſchlands Lage, insbeſondere die Arbeits loſigkeit, als ſehr ernſt an, halte jedoch Frankreichs Zuſtimmung zu einer Erleichterung der Reparationslaſten für notwendig. Eiſenbahnunglück bei Beuthen Telegraphiſche Meldung — Beuthen, 7. Juni. Am Samstag Abend kurz nach 10 Uhr ſtießen auf der Strecke Beuthen Brynnek am Ausgang von Pilzendorf zwei Perſonenzüge zuſam⸗ men. 12 Perſonen wurden ſchwer und 15 leicht verletzt. In der Hauptſache handelt es ſich um Kopf⸗, Rücken⸗ und Beinverletzungen. Be⸗ ſonders ſchwer wurde das Lokomotipperſonal und mehrere Reiſende der erſten Wagen verletzt. Ein Lokomotivführer konnte erſt nach Aſtündiger ange⸗ ſtrengter Rettungsarbeit aus ſeiner gefährlichen Lage befreit werden. Die Schuldfrage iſt noch völlig un⸗ geklärt. Ein deutſcher Dampfer bei Stockholm auf Grund geraten — Stockholm, 8. Juni. Der 4000 Tonnen große deutſche Dampfer„Pre⸗ ſindente Gomez“ iſt geſtern mittag bei der Einfahrt nach Stockholm auf Grund geraten. Der in Ham⸗ burg beheimatete Dampfer war von Südamerika nach Stockholm mit einer Ladung Rohphosphat unterwegs. Schwerer Unfall beim Automobilrennen um den Großen Preis von Genf Bei dem Automobilrennen um den Großen Preis von Genf wurde heute der Wagen des franzöſiſchen Bugatti⸗FJahrers Graf Czaykowſki von dem Wagen eines Konkurrenten an die Seite gedrängt Um nicht in die Zuſchauer hineinzufahren, gab der Führer Vollgas und rannte gegen eine Villa. Der Beſitzer der Villa, der dem Rennen zuſah, erlitt ſchwere Beinbrüche und ſtarb bald nach der Einlieferung in das Krankenhaus. — Genf, 7. Juni. Seine Frau und ſein Sohn, die ebenfalls zuſahen, erlitten ſchwere Verletzungen. Hilfe das Fortarbeiten zu ermöglichen. An die Ein⸗ wohnerſchaft der Landeshauptſtadt, die Bevölkerung Bayerus und darüber hinaus an Alle, denen die deutſche Kunſt am Herzen liegt, wird der dringende Appell gerichtet, ihre Mithilfe an der Löſung dieſer ſchweren Aufgabe nicht zu verſagen. Spenden wer⸗ den erbeten auf das Konto Glaspalaſt⸗Hilfswerk bei der Bayeriſchen Staatsbank München. Der Aufruf iſt unterzeichnet vom Staatsminiſte⸗ rium, dem Landtagspräſidenten, dem Zweiten Bür⸗ germeiſter der Stadt München und den Vertretern der Geſamtkünſtlerſchaft Münchens. ö E Pfälzer Kunſtverluſte beim Brand des Glaspalaſtes München Beim Brand des Glaspalaſtes in München haben auch verſchiedene Pfälzer Künſtler, wie wir von der Leitung der Arbeitsgemeinſchaft Pfälzer Kunſt er⸗ fahren, erhebliche Verluſte erlitten. So gingen ver⸗ loren eine Plaſtik von Theo Siegle⸗Ludwigs⸗ hafen, drei große Oelgemälde von Prof. Dill⸗ Neuſtadt, ferner eine Reihe von Oelbildern des Pfälzer Kunſtmalers Friedrich Urſchbach, der ſeit Jahren in München anſäſſig iſt. Von Slevogt iſt unſeres Wiſſens nichts in Verluſt geraten. Be⸗ ſonders ſchmerzlich iſt der Untergang der drei beſten Gemälde der auch an dieſer Stelle beſprochenen Kollektivſammlung von Bildern des füngſt verſtor⸗ benen Wiener Malers Anton Faiſtauer, deren Wert auf 65 000 Schilling geſchätzt wird. Da dieſe Gemälde nicht verſichert waren, zſt der Schaden für die Witwe unerſetzlich ſchwer. * Auch Darmſtädter Kunſtwerke verbrannt Darmſtadt, das die Ausſtellung 1931 des Mün⸗ chener Glaspalaſtes mit zehn Bildern beſchickt hatte, ſteht auch auf der durch den Rieſenbrand ver⸗ urſachten Verluſtliſte, und zwar mit zehn Bildern. Davon entfallen drei auf hieſige Privatſammlungen, darunter die großherzogliche, ſteben auf das Landes⸗ muſeum. Das Landesmuſeum verliert folgende Stücke: J. A. Koch, Waſſerfall bei Tivoli; Ram⸗ boux, Brunnen bei Arriccia; Iſſel, Die drei Kirchen von Paris; K. Friedrich Leſſing, Moſel⸗ landſchaft; Anton Rade, Waldeingang; Auguſt Lucas, Badende Frauen; Schwind, Dame zu Pferd mit Page. Dem Kunſtwert nach ſind die verbrannten Bilder unerſetzlich, wenn ſie auch von der Münchener Ausſtellungsleitung zum vollen angegebenen Wert verſichert waren. Guſtav Hartung wird Generalintendant in Darmſftadt Zum Nachfolger des an die Berliner Städtiſche Oper in Charlottenburg berufenen Prof. Karl Ebert Guſtav Hartung⸗Berlin zum Generalintendanten der theater Damit kehrt Hartung auf einen Poſten zurück, den er ſchon einmal innehatte. Auf ihn folgte ſ. Zt. Ernſt Legal, dann Prof. Gbert, deſſen Nachfolger er jetzt geworden iſt. wurde in Darmſtadt gewählt. gegenwärtige Heſſiſchen Landes⸗ 9 leg hauf neue der inte; als gier Frei Deu dent Kap und Jeſu gele⸗ Erzl Niko verb Mit werd nan! ten! wie pfar: pfar: bel, Nam licher Karl Die Kirch Gem buch kirch chen mün S neue kirch gekat heim und ſchrie Letzte Meldungen gerich ler Entn Bere Entn Am der Archi örtlit die b biſchi ruhe ausg Hein der Firm dreas Gustav Hartung Mitglieder hat. Montag, 8. Juni 1931 — Am geſtrigen Sonntag wurde die Grun dſtei n⸗ legung der St. Nikolauskirche, des Gottes⸗ hauſes der von der Herz⸗Jeſu⸗Pfarrei abgetrennten neuerrichteten Pfarrkuratie feierlich vollzogen. Aus der 1 Grundſteinurkunde intereſſiert:„Im Jahre des Heils 1931 am 7. Juni, als Papſt Pius XI. die Kirche Gottes glorreich re⸗ gierte und Erzbiſchof Dr. Carl Fritz die Erzdiözeſe Freiburg leitete, als v. Hindenburg Präſideut des Deutſchen Reiches und Dr. Wittemann Staatspräſi⸗ dent von Baden war, wurde von dem Stadtdekan des Kapitels Mannheim, dem päypſtlichen Hausprälaten und Geiſtlichen Rat Joſef Bauer, Pfarrer an der Jeſuitenkirche hier, der Grundſtein zu dieſer Kirche gelegt. Die neue Kirche wird mit Gutheißung des Erzbiſchofs dem heiligen Nikolaus geweiht.“ St. Nikolaus iſt der Patron des St. Nikolaus⸗Schiffer⸗ verbandes, deſſen Zweigverein Mannheim faſt 1000 Die Katholiken der neuen Kirche werden von der Herz⸗Jeſu⸗Pfarrei abgetrennt. Ge⸗ nannt werden in der Urkunde die ehemaligen Kura⸗ len der Stammpfarrei. Bekannte Namen tauchen auf, wie Erzbiſchof Dr. Fritz, Stadtpfarrer Knebel, Stadt⸗ pfarrer Schlatterer. Der jetzige Pfarrherr, Stadt⸗ pfarrer Karl Schäfer und ſeine Kapläne Vogel, Kuö⸗ bel, Glaſer und Ziſer ſind erwähnt. Es folgen die Namen der Stiftungsratsmitglieder und der kirch⸗ lichen Angeſtellten, Rektor Heitz als Chordirigent, Karl Hok als Organiſt, Karl Lochner als Meßner. Die weiteren Angaben beziehen ſich auf die eigene Kirchenbaugeſchichte, auf die politiſche und kirchliche Gemeinde. Beigefügt wurden ein katholiſches Jahr⸗ buch Mannheims aus dem Jahre 1927, ein Pfarr⸗ Archenkalender der Herz⸗Jeſu⸗Pfarrei 1931, der Kir⸗ chenſteuervoranfchlag für 1930/31, verſchiedene Geld⸗ münzen und Mannheimer Tageszeitungen. Baugeſchichte Schon im Jahre 1929 wurde der Bauplatz zur neuen Kirche durch den Stiftungsrat der Geſamt⸗ kirchengemeinde vom Badiſchen Domänenamt an⸗ gekauft. Ein Ideenwettbewerb unter den in Mann⸗ heim anſäſſigen ſelbſtändigen katholiſchen Architekten und einiger auswärtiger Architekten wurde ausge⸗ ſchrieben. Am 20. März 1930 entſchied das Preis⸗ gericht unter dem Vorſitz von Oberbaudirektor Ziz⸗ ler unter den 39 eingereichten Entwürfen für den Entwurf des Architekten Dipl.⸗Ing. Otto Künkel. Bereits am 9. April wurde die Ausführung dieſes Entwurfes durch den Geſamtſtiftungsrat beſchloffen. Am 30. Oktober erfolgte dann durch Prälat Bauer der erſte Spatenſtich. Die Bauoberleitung iſt Architekt Dipl.⸗Ing. H. O. Künkel⸗Karlsruhe, die örtliche Bauleitung Architekt Joſ. Lutz⸗Mannheim, die bauamtliche Ueberwachung im Auftrage des erz⸗ hiſchöflichen Bauamtes Oberbaurat Strobl⸗Karls⸗ kühe übertragen. Die Kirchenbauarbeiten werden ausgeführt: Erd⸗ und Mauerarbeiten von der Firma Heinrich Eiſinger, Erſtellung des Stahlgerippes von der Firma Gebrüder Knauer, Kunſtſteinlieferung Firma Heinrich Lutz, die Schmiedearbeit Firma An⸗ oͤreas König. Die kirchliche Feier Glockengeläute vom Turm der Herz⸗Jeſu⸗Kirche kündete den Gläubigen den Beginn der Feierlich⸗ keiten. In feierlicher Prozeſſion ging es von der Mutterkirche zum Bauplatz, voran die Fanſaren⸗ lläſer der Deutſchen Jugendkraft. Es folgten die Kindergruppen, darunter die Kinder des St. Joſephshauſes mit Geiſtl. Aſſeſſor Schinzinger, Gruppen der„Frohen Schar“, weißgekleidete Mäd⸗ chen, Fahnenabordnungen der kath. Jugendverbände, des Arbeitervereins und des St. Nikolausſchiffer⸗ Sommer königin M NORDSEE- ROMAN VON ELSE v, STEIN KELLER Copyright 1930 by Prometheus-Verlag Dr. Eichacker München-Gröbenzell 18 „Das glaube ich gern, er iſt doch auch Photo⸗ graph!“ Run, Ihr Vater. Leberecht erzählte, er ſei das⸗ elbe wie Sie. Wie? ſagten Sie etwas, Herr Lin⸗ khan? Ich verſtehe nicht,———“ Aber Hans⸗Carl grunzte nur etwas, es konnte duch ein Lachen geweſen ſein, es war nicht recht zu enträtſeln. Flatſch! Jetzt iſt die Sonne im Waſſer!“ ſagte er dann, und Suſe ſchrak heftig zuſammen, weil es ihr plötzlich ſchwer auf die Seele fiel, was wohl in der Villa Charlotte ſie erwartete. „Warum ſehen Sie denn plötzlich ſo ſorgenvoll aus, Fräulein Suſe“? „Sehe ich? Ach Gott, ja, ich hab' ſo Angſt vor dem Nachhauſekommen!“ Vielleicht hätte ſie noch mehr erzählt, aber er lachte ſie aus. 5 Suſe, Suſe, Suſerle, daß ich net lach. Sich vor ſlulchem alten Drachen zu fürchten! Nee, das hätt' ich Ihnen nicht zugetraut!“ Er hatte gut reden. Bedrückt zog Suſe ihre Straße, langſam zuerst, mit ſtolz erhobenem Kopf, ie genau wußte, er ſah ihr nach, dann aber, als * Weg ſich in den Dünen verlor, ſchneller und im⸗ ner schneller, bis ſie ſchließlich atemlos vor der Tür der Villa Charlotte anlangte. Erna öffnete. „Na, machen Sie ſich mal lieber gleich dünne, Fräulein, die Olle is ſchön fuchtig auf Ihn'!“ „Iſt jemand da geweſen?“ „Ja, en feiner Herr, n Herr Direktor, wie uff die Karte stand.— Der hat ſie feſte abgekanzelt, ordent⸗ lic gefreut hab ich mich. Gott, war der wütend, i ganz roten Kopp hat er gehabt, als ich ihm rauß ließ!“ 4 ö Das waren ja angenehme Ausſichten. Scheu ver⸗ uchte Suſe durchs Haus zu kommen und in ihrem immer zu verſchwinden, ſelbſt auf die Gefahr hin, ute kein Abendbrot zu bekommen und ſich mit Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 258 verbandes. Den Chorknaben mit den Kirchenfahnen ſchloſſen ſich an vier Mädchen in weißen Kleidern, die auf Kiſſen die Urkunde, den Hammer und die Kelle trugen. Weiter ſahen wir die Vertreter des Stiftungsrates, die Geiſtlichkeit von der Mutter⸗ pfarrei, Stadtpfarrer Schäfer und ſeine Kapläne, Der Grundstein wird eingemauert die Pfarrherren der einzelnen Pfarreien, Geiſtl. Rat Biehler, Stadtpfarrer Matt, Moſemann. Bauplatz trug keinen Girlanden⸗ und Fahnenſchmuck. Die Farben der Kirche wehten neben den Reichs⸗ und Landesfarben. Der Als der Vertreter des Erzbiſchofs, Prälat Joſef Ba uer, den Platz vor dem zukünftigen Hauptportal betrat, ſang der Kirchenchor der Herz⸗Jeſu⸗Kirche unter der Leitung von Rektor Guſtav Heitz einen Pſalm. Dann be⸗ rundſteinlegung der St. Nikolauskirche 50jähriges Verufsjubiläum Die Feier des goldenen Berufsjubiläums Frang Sattelmeiers in der Fabrik trug einen ſchlich⸗ ten, aber deſto erhebenderen Charakter. Nachdem die Chefs Dr. Joſeph Vögele und Reichswirt⸗ ſchaftsrat Wilhelm Vögele bereits am Tage vor⸗ her dem Jubilar Dank und Anerkennung für das halbe Jahrhundert treu geleiſteter Arbeit zum Aus⸗ druck gebracht hatten, verſammelten ſich am Samstag ſtieg Kammerer und Stadtpfarrer Landolin Kiefer ⸗ Waldhof die provpiſoriſche Kanzel und ſprach in eindringlichen Worten von der Bedeutung des Gotteshauſes und ſeines Patrons, des hl. Niko⸗ laus. Anſchließend verlas Stadtpfarrer Schäfer 5 Wart i e 1 95. 1155 e e 1 1995 früh Direktion und Beamtenſchaft zu einer Feier⸗ Jauer ſchritt zum feſtgelegten Platz rechts des ſtunde. Das Arbeits immer de Jubilar Hauptportals, um die Zeremonien für die Ein⸗ digen Schmuck 51 5 r iind a 1 und weihung des Grundſteines vorzunehmen. Während 0 2 9 5 d. 5 f l 1 111 nun die Urkunde in der Kapſel verſchloſſen wurde, Bü n 8 5 i 11 8 mie ſang der Kirchenchor einen weiteren Feſtchor. Unter ogele, zierten den Arbeitstiſch. Die Beamtenſchaf der perfönlichen Auſſicht von Architekt Lutz erfolgte übergab hier ihrem Mitarbeiter ein Ehrengeſchenk die Einmauerung der Urkunde. Prälat Bauer ver⸗ richtete unter Aſſiſtenz die liturgiſchen Gebete. Weit⸗ hin ſcholl der Treuſchwur der Pfarrkinder mit dem St. Nikolauslied: Daran ſchloß ſich die Gratulation durch die Mit⸗ glieder des Vorſtandes der AG. in den Räumen der Firmeninhaber, in deren Namen Direktor Heinz Vögele den Jubilar beglückwünſchte und die Hoff⸗ nung auf einen noch ſchönen Lebensabend mitgab, wenn erſt einmal die große Not der Gegenwart etwas gemildert ſein wind. Eine Ehrengabe beglei⸗ tete die warmherzige Anſprache. Im Auftrage des badiſchen Staatspräſidenten überreichte der Redner die künſtleriſch wertvolle Ehrenurkunde für 50⸗ jährige treue Arbeit zum Wohle von„Heimat und Vaterland“, ferner das„Diplom“ des Südweſtdeut⸗ ſchen Induſtriellenverbandes nebſt Plakette. Eine Menge Briefe und Telegramme gab Zeugnis von der Wertſchätzung des Jubilars, die ihm die Außenwelt entgegenbringt. Vom Reichspräſidenten v. Hindenburg war ein Glückwunſchtelegramm eingelaufen. m St. Nikolaus, der Schiffer Hort, Dich fleh' ich an in meiner Not Sei Helfer mir und Steuermann Hier auf des Lebens Ozean. Mit dem ambroſianiſchen Lobgeſang ſchloß der Weiheakt. Gemeindefeier Nach der kirchlichen Feier begaben ſich die Vereine in geſchloſſenem Zuge zum Gemeindehaus„Kaiſer⸗ garten“ in der Zehntſtraße. Bald war der Saal überfüllt von einer Menge, die freudigen Herzens dieſen denkwürdigen Tag feiern wollte. Ein reich⸗ haltiges Programm war für dieſe weltliche Feier zuſammengeſtellt. Der Katholiſche Männerchor Karl Genlon + Neckarſtadt und das Orcheſter des Vereins unter der f 1 5 5 e 5 53 e Pyank en 9 5 o ſe ri Leitung von Kapellmeiſter Bilz boten Vorzügliches. i e e ene F den ee itt geſtern 2 3 1— 8 2 1 171 9* 0* 4 o ter 85 Ithürger Ein Feſtſpiel der Kindergruppen von St. Nikolaus, 1 5 5 85 5 1 8 11 1 2 4 8 255*— 2 0*„ 9 3 0 50 35 Lebens- turneriſche Vorführungen der„Frohen Schar“ paßten Ke L enton, im nahezu vollendeten 63. Lebens⸗ jahr von ſchwerem Leiden erlöſt worden. Genton, in den feſtlichen Rahmen. Stadtpfarrer Schäfer lahr.— 8 8 gab 13 25 Freude Ausdruck über die herzliche An⸗ in Mannheim als Sohn des Inhabers des Hotels teilnahme der Katholiken Mannheims. Mit der Deutſcher Hof“ in der Kunſtſtraße(O2) geboren, Freude verbindet ſich die Hoffnung und Zuverſicht. von ſeinem Vater das angeſehene Haus, auf die Vollendung des Gotteswerkes. Bricht ein das vor dem Kriege den gleichen Rang wie dem neuer Oſtermorgen an, ſo wird auch die St. Niko⸗„Pfälzer Hof“ einnahm. Die zortsanſäſſigen Stamm⸗ lauskirche ihrer Einweihung harren. Noch hörten gäſte ſetzten ſich aus den beſten Bürgerkreiſen zu⸗ wir die Geſangsvorträge des Quartettvereins ſammen. Nach 25jähriger Tätigkeit als Hotelier Erlenhof und ſahen reizende Blumenreigen der. Genton 1917 das Baus an die katholiſche Kleinen. Von dem Wunſche beſeelt, daß das neue, Kirchengemeinde, die es in 55 Heim für die Jugend nunmehr neunte Gotteshaus der Stadt reichen 1 In normalen Zeiten hätte ſich Genton Segen bringe, gingen die Pfarrmitglieder von⸗ zur Ruhe ſetzen können. Wie ſo Vielen nahm ihm die Inflation den größten Teil ſeines Vermögens, einander ne. 8 5 5 J ſodaß er gezwungen war, in vorgerücktem Alter durch ſeinem früheren Beruf angepaßte Vertretungen ſich über Waſſer zu halten. Genton, um den ein großer Freundes⸗ und Bekanntenkreis trauert, hinterläßt außer der Witwe, die ihm durch hingebende Pflege ſein ſchweres Leiden zu lindern ſuchte, eine Tochter. Mit Genton ſinkt wieder ein Mann ins Grab, der das alteingeſeſſene Bürgertum würdig repräſen⸗ tierte. * * Segelboot gekentert. Geſtern nachmittag ken⸗ terte oberhalb der Friedrichsbrücke ein mit drei Per⸗ ſonen beſetztes Segelboot. Auf die Hilferufe der verunglückten Perſonen eilte ein auf Streife befind⸗ licher Polizeibeamter herbei und fuhr mit einem zufällig am Neckar liegenden leeren Paddel⸗ boot auf die am Segelboot hängenden Perſonen zu. Mit Hilfe eines 25 Jahre alten Bankbea mten, der ebenfalls zur Hilfeleiſtung auf die Verunglückten zuſchwamm, gelang es ihm, alle drei Perſonen, die des Schwimmens unkundig waren, an Land zu bringen. * Bedeutender Zigarettendiebſtahl. In der Nach: zum 2. Juni verſchwanden aus einem Verkaufs⸗ häuschen am Friedhof etwa 150 Schachteln(kleine Packung) Zigaretten verſchiedener Marken, wie Mer⸗ cedes, Haus Neuerburg, 3. Sorte, Attika, Bergmann, Gildehof, Makedon, Kurmark und Ova. Phot Feige einem alten Zwieback zu begnügen, den ſie noch in ihrer Schublade wußte. Zu dumm, daß zu ihrem Stübchen nur der eine Weg war, der über die knar⸗ rende Holztreppe führte. Kaum hatte ſie die erſten voxſichtigen Schritte darauf getan, als ſich unten die Schlafzimmertür Charlotte Wagenhorts öffnete, und die Alte trotz des herrlichen Sommerabends ſchon im wallenden weißen Nachtgewande und rieſigen Filz⸗ ſchuhen ſtand davor. Sie nahm ſich gar nicht die Mühe, erſt zu fragen. Sie ratterte gleich los. „So, da iſt alſo das feine Fräulein, um die die Herren einem das Haus einrennen. Mit dem einen tut ſie ſchön, und mit dem anderen bummelt ſie. Und das will vornehm ſein, und ſo etwas nimmt man bei ſich auf aus Gnade und Barmherzigkeit, und hilft nicht mal beim Reinmachen, rein für unnütz iſt ſie da, und unſereiner muß das Geld bezahlen, wo man doch auch eine arme Frau iſt, und man hat nun die ganze Familie auf dem Hals——“ Das übrige hörte Suſe nicht mehr,— ſie ließ die Zeternde ſtehen und raſte an ihr vorüber, die Treppe hinauf, ihr die Brühe vor die Füße werfen, aus⸗ ziehen, die alte Hexe gar nicht mehr kennen.— Ach, welche Wonne müßte das ſein! Oben lag ein Brief von Muttchen.—— Nein, alſo das Ausziehen ging nicht.— Muttchen. war ſo ſelig über das Geld, was Suſe ſchickte, aber reichen tat es noch immer nicht!—— Die Zwillinge brauchten neue Stiefeln. Günther gar einen Anzug, bei dem alten kam er ſchon mit den Ellenbogen durch, wie Muttchen ſchrieb——— aushalten Suſe,— Kopf hoch.— Die Sache mit Humor anſehen. Da war der Humor ja auch gleich, ein mit Maſchine geſchriebener Zettel fiel aus Mutt⸗ chens Brief, und Suſe entſann ſich, daß ſie damals, ehe ſie fortfuhr, die Handſchrift der„Tante Charlotte“ an den graphologiſchen Briefkaſten einer Zeitſchrift geſchickt hatte, unter Chiffre„Mimoſa“. Das hier war nun die Antwort. „Schreiberin hat einen ſehr komplizierten Charakter, äußerſt nervös,—— und nicht übermäßig klug, zeigt ſie neben vorübergehen⸗ der Gutmütigkeit, Bosheit und Berechnung. Es liegt nahe, daß bei großer Aufregung die Nervöſität auch krankhafte Formen annehmen kann.— Neigt zum Mißtrauen und zu Un⸗ wahrheiten. Alles in allem ſchwer zu durch⸗ ſchauen.“ Suſe lachte auf. Das war ja wirklich mehr, als man für die eingeſchickten 90 Pfennige verlangen konnte, und wie recht die Leute hatten! Das mußte verſuchte. Es blieb leider vorläufig bei dieſen Verſuchen, da ſein Sozius aber ganz genau Buch führte über„Mein und Dein“ der beiden Teilhaber, richtete es fürs erſte kein wei⸗ teres Malheur an, und man konnte gut annehmen, daß Herr Sadach wie zuerſt abgemacht, die Firma weltmänniſch repräſentierte. Hans⸗Carl Linthain arbeitete indeſſen mit Feuer⸗ eifer, und was das Beſte war, er arbeitete gern, die Sache machte ihm einen Heidenſpaß, und das „Photohaus Nordſee“ wuchs ſich allmählich zu einer ganz tüchtigen Konkurrenz für die anderen Photo⸗ graphen aus.—— Das, was ihm nämlich zuerſt nur als ein Handwerk erſchienen war, deſſen Technik man geſchickt verwenden mußte, um mit ſchneller Maſſenproduktion von Bildern ſchnell und fachlich Geld zu verdienen, wurde für ihn bald etwas Wär⸗ ſie morgen ihrem Bankdirektor zeigen, der würde[beim Hanſageſchicklichkeitsſpiel ja auch ſeine Freude haben. Unten hörte man eine Tür werfen. Auch einiges andere krachte dazu,— Geſchirr klirrte, die arme Frau zerſchmiß anſcheinend ihre ganze Wirtſchaft! Dann ſchrillten die üblichen Klingeltöne durchs Haus und bald darauf erklang Ernas Stimme in recht herriſchem Ton. i „Hoffentlich ruft ſie den Preisringer!“ dachte Suſe, aber Madames Zetern ebbte ab, und nach wieder einer Weile klopfte es an Suſes Tür. „Die gnä Frau läßt Fräulein Merwitz um Ent⸗ ſchuldigung bitten, ſie hat ſich nicht wohl befunden, und es hat ihr ſo überkommen!“ knixte das Mädchen, und dann etwas leiſer: „Diesmal hat unſere Olle aber'nen feſten Koller gehabt,— beinah mußt' ich meinen Maxe telefönen!“ 5 5 meres, Perſönlicheres. Die Maſſenproduktion in 7 e e e 77 5 eres, Maſſen i 8 e i 7 0 5 525 1275 allen Ehren, die man natürlich nicht entbehren Koller!— und las zwei Stunden lang bei elek⸗ konnte, da ſie die Stütze des Unternehmens war, es triſchem Licht, trotzdem das Geld koſtete, und riß ihre Fenſter weit auf, trotzdem die Salzluft den Möbeln ſchaden konnte. gab doch auch nebenher Möglichkeiten, etwas Seele in das Verfahren zu legen. Mit einigem Ueber⸗ legen, einiger Mühe konnte man auch die kalten 8. Photos künſtleriſch veredeln. Gleich beim erſten An⸗ blick hatte er ja gewöhnlich heraus, wie er ſeinem photographiſchen Objekt die beſte Seite abgewinnen konnte. Sei es durch Beleuchtung,— ſei es durch die Stellung und Haltung. Durch Kleinigkeiten auch vielleicht nur—! Durch das Aufſtützen auf einen Schirm oder Verdecken durch eine Stuhllehne wan⸗ delte er korpulente Leute zu ſchlanker Eleganz, um⸗ gekehrt machte er zu dünne vollſchlank, was ihm bald einen großen Ruf ſchuf. Er erfand allerlei Mixturen, um dem Papier verſchiedene Farbtöne zu geben, was dann je nach Bedarf die Geſichter weich und duftig erſcheinen ließ, ſelbſt wenn ſie ſonſt vol⸗ ler Runzeln und Teintfehlern waren, und was er gar mit dem Retouchieren leiſtete, das grenzte faſt ans Fabelhafte. Da wurden unmöglich Naſen zu edel geformten, ſchielende Augen blickten verführe⸗ riſch, plumpe Hände erſchienen wie aus dem Maui⸗ kürenkaſten. Da ging dann der Maler mit ihm durch, oft ſogar wirklich mit dem Farbpinſel. Vielleicht et⸗ was zu viel, das ſagte er ſich oft ſelbſt— oft waren es gar keine Photos mehr, die er ablieferte, ſondern kleine Gemälde, aber niemand nahm ihm dies übel, jeder ſieht ſich ſchließlich lieber hübſch wie häßlich. Er ſiegte alſo auf der ganzen Linie, hauptſächlich natürlich bei der Damenwelt, und konnte ungeniert die höchſten Preiſe fordern. Fortſetzung folgt.) Handelt von photographiſchen Erfolgen, von un⸗ nötigen Bekanntſchafen und einem exotiſchen Komplott Man darf annehmen, daß das Schickſal einiges im Schilde führte mit dem Photographen Linthain und dem Tippfräulein Suſe Merwitz. Indeſſen, es handelte nicht ganz gerecht, zeigte vorläufig größeres Intereſſe an dem erſteren, verſchaffte ihm fabelhafte Erfolgen und ſteifte ihm infolgedeſſen ganz unnötig den Nacken, ſo daß er ſich allein nach dem pekuniären Stande ſeines Unternehmens bald mit den größen⸗ wahnſinnigſten Plänen trug, und ſogar ein nicht unbeträchtliches Konto auf der„Nordſeebank“ an⸗ fing, deſſen allmähliches Anwachſen ſowohl der Direktor Steenhop wie auch die Privatſekretärin mit Staunen und Intereſſe verfolgten. Tatſache? Hans⸗Carl Linthain hatte nicht nur ſämtliche Verbindlichkeiten der Firma Ebbert und Walteneck, inkluſive des hellen Sommeranzugs von Herrn Sadach ausgeglichen, und die auf Abzahlung gekauften Gegenſtände abgezahlt, nein, jeder der beiden Teilhaber hatte ſich auch ſonſt einem ſorg⸗ loſeren Leben hingegeben, was inſönderheit Herr Sadach' dadurch dokumentierte, daß er ſich viel bei den Konzerten auf der Kurterraſſe zeigte, und neben⸗ her abends gern ſein Glück im Strandkaffee und — be 7 8222 Handball⸗Klubkampf B. f. R. gewinnt gegen TV. 46 mit:5 Punkten und 24:13 Toren 1. Schüler: unentſchieden:3, 2. Schüler: TV. 46 ab⸗ geſagt. 1. Jugend: unentſchieden:2, 2. Jugend: TV. 48 ſtegt:0. 3. Senioren: V. f. R. gewinnt 611, 2. Senioren: V. f. N. gewinnt 411. 1. Senioren: V. f. R. gewinnt:0, Damen: unentſchie⸗ den:0. Das erſte Rennen der Turner brachte neben einer Bombenniederlage der erſten Garnitur(:0) einen Ge⸗ ſamtſieg des Turnvereins dank beſſerer Jugend und Schü⸗ lermatertals. Unterdeſſen hat ſich das Bild weſentlich ver⸗ ſchoben. Während die Turner in der erſten Elf eine Formverbeſſerung aufzuweiſen haben, hat ſich der Nach⸗ wuchs des Platzvereins, der aus 2 Schüler⸗ und 3 Jugend⸗ mannſchaften beſteht, zu ſeinem Vorteil geändert. Wie die Damen das Geſamtergebnis beeinfluſſen werden, war unklar, da einmal die Turnerinnen ein unbeſchriebenes Blatt ſind und dann eben beſonders die Raſenſpielerinnen nicht mehr die einſtige Durchſchlagskraft beſitzen. Es war ein intereſſantes Kampfbild zu erwarten. Schon die Schülerſpiele am Samstag beſtätigten die Formverbeſſerung des Vi. f..⸗Nachwuchſes.:3 gegen 51 im Vorſpiel. Die 2. Jugend unterlag mit:0 gegen 710 im Vorſpiel. Die erſte ſpielte:2 damals:1. Bei den Senioren konnte die dritte die:4⸗Schlappe mit einem :1⸗Sieg wettmachen; die zweite wiederholte ebenſo wie die erſte die Vorſpielſiege, nur noch eindeutiger fielen ſie aus. Das Damenſpiel brachte unter Regen ein Un⸗ eutſchieden:0. Der Beſuch der Spiele ging an. Die Begegnung der erſten Garnitur ent⸗ täuſchte, da Turnverein bei weitem nicht den erwarteten Widerſtand zu leiſten verſtand. Der Sturm der Turner hatte einen rabenſchwarzen Tag. Da half weder das konſequente Decken der Läufer noch das energiſche, aller⸗ dings etwas harte Eingreifen der Verteidigung, noch das Herausholen mancher gefährlichen Bälle von Kautzmann im Tor. Die Elf mußte dem elanvollen Anſturm der durch Reinhold, Ziegler und Zillhardt verſtärkten Raſen⸗ ſpieler weichen. Die Raſenſpieler ſpielten in einer ſelten guten Form, dazu mit einem Verſtändnis, als ob die Elf ſchon lange in dieſer Zuſammenſtellung ſpielen würde. Ziegler war wohl der beſte Mann des Platzvereins. Reinhold hielt einige Bälle in beſter Verfaſſung. Die Läuferreihe hatte Zeit, hinten und vorne mitzuhelfen, wodurch der Sturm ſich ganz entfalten konnte. Er ver⸗ ſtand es ſtets, den Ball zu halten, kombinierte und ſchoß aus allen Lagen, ſo daß die Tore nur ſo rauſchten. Als Unparteiiſcher war Grundhöfer vom Mäc. Phönix erſchienen, der über dem Geſchehen ſtand. Den Torreigen begann Fiſcher auf Vorlage von Mor⸗ gen. Kees folgte. Nach verteiltem Spiel kommt Zillhardt in Tornähe in den Beſitz des Belles und Kautzmann iſt zum dritten Male geſchlagen. Noch vor der Pauſe ſtellt Morgen auf:0. Zwiſchendurch haben beide Hinter⸗ mannſchaften Gelegenheit, zu glänzen. Mit dem Anpfiff nach der Pauſe erhöht Zillhardt haltbar auf:0. Ein Strafwurf desſelben Spieles bringt:0. Kees ſtellt durch zwei weitere Tore:0 her. Zillhardt war vorher zweimal erfolgreich, aber der Unparteiiſche annullierte. Fiſcher, ber einige Minuten arbeitslos war, kann den Endſtand mit 920 erreichen, der dem TV. eine kataſtrophale, aber verdiente Niederlage brachte. Weſtdeutſchland-Süddeutſchland 12.8 In Aachen ſtanden ſich am Sonntag im Hand ball⸗ wettkampf die Auswahlmannſchaft von Weſt⸗ und Süd⸗ deutſchland gegenüber. Während der Weſten zu dieſem Spiel ſeine augenblicklich beſte Mannſchaft auffſtellen konnte, mußte ſich der Süden von einer zweiten Garnitur vertreten laſſen, da ſich die Spieler des Sportvereins 89 Darmſtabt angeſichts des am kommenden Sonntag ſtattfin⸗ denden Wiederholungsſpieles um die deutſche Meiſterſchaſt Schonung auferlegten und abſagen mußten. Das Treffen litt ſehr unter dem ſchlechten Wetter. Es regnete faſt un⸗ aufhörlich, ſodaß auch nur 4000 Zuſchauer eine für weſt⸗ deutſche Verhältniſſe im allgemeinen und für die Hand⸗ Ballſtabt Aachen im beſonberen ſchwache Ziffer, ſich einfan⸗ den. Dresden ſiegte. Weſtbeutſchland ſiegte aufgrund der beſſeren Zuſam⸗ menarbeit der ganzen Mannſchaft und des ausge⸗ prügtten Wurfvermögens des Innenſturmes verdient. Bei der Pauſe lag der Süden mit 475 noch keineswegs aus ſichts⸗ reich im Rennen, kam aber dann bis auf 10:6 ins Hinter⸗ treffen. Zwei weitere Tore für jede Mannſchaft führten daun zum Endergebnis. Schiedsrichter Pöthmann aus Barmen leitete den fairen Kampf einwandfrei. Rennen auf dem Nürburg-Ming Caracciola auf Mercedes⸗Beuß vor von Morgen auf Bugatti Pauſe wurden um.80 Uhr die Wagenklaſſen geſtartet. Von 22 Fahrern gingen 18 ins Rennen. Kaum nach Beginn erlitt der Luxemburger Knepper einen gefährlich ausſehenden Sturz, doch ſtellten ſich ſpäter ſeine Verletzungen als leichte Hautabſchürfun⸗ gen heraus. Von Anbeginn an übernahm Caxracciola die Führung, dicht gefolgt von v. Morgen, in großen Abſtän⸗ den kamen Burggaller und von Brauchitſch. So blieb es bis zur 12. Runde, in der v. Morgen einen Vorſtoß auf den an der Spitze liegenden Caracciola unternahm. Der Verſuch glückte, doch einige Runden ſpäter kann Caracciola bas verlorene Terrain wieder gut machen und v. Morgen nach erbittertem Kampf auf den 2. Platz verweiſen. Da⸗ Bei blieb es auch bis zum Schluß, umſomehr, da v. Morgen beim Erſatzteillager Reifen auswechſelte und tanken mußte. Sehr gut hielt ſich auch der Mercedes⸗Fahrer v. Brauchitſch, der Burggaller hinter ſich ließ und den 3. Platz hinter den beide Favoriten behaupten konnte. Caraceiola war der⸗ maßen gut in Fahrt, daß er zum Schluß faſt das geſamte Feld überrunden konnte. Dagegen war Burggaller ſowei zurückgefallen, daß er aufgab. Die Ergebniſſe: 1. Caraccivla auf Mercedes⸗Benz, 7069 cem.,:50:47, 40; 2. von Morgen auf Bugatti, 2300 cem.:53:06,60; 3. von Brauchitſch⸗Berchtesgaden, Mercedes⸗Benz, 7020 cem., 5200 22,60; 4. Seipel⸗Dietz, Bugatti, 1685 cem.,:16:55,80; 5. Winter⸗Chemnitz, Bugatti, 1685 cem., 83:21:12,400; 6. Ziegrond⸗Eſch(Luxemburg), Bugatti, 2800 cem.,:29:27, 20. Die Strecke ging über 40 Runden, alſo 312 Km. Bel den Motorrädern traten in der Plazierung ver⸗ ſchiedene Aenderungen ein, weshalb wir die Ergebniſſe noch einmal nachtragen: 1. Bauhofer⸗München, DW, 300 cem,:07:11,51 Std.; 2. Rültchen⸗Erkelenz, N Sul, 500 cem,:08 240,0 Std.; 8. Klein⸗Frankfurt, Horex, 500 cem, 311:28,60 Std.; 4. Loos⸗ Wodesberg, Imperia Python, 849 cem,:12:81,0 Sto.; 5. Heyer⸗ktrefeld, Ae, 495 cem 3215252 Std.; 8. Dom⸗ Godesberg, Imperia Python, 349 cem,:15:22 Std. 7. Berthelot⸗Köln, Rudge, 949 cem,:24:13,30 Std.; 8. e⸗ Düſſeldorf, BMW, 750 cem,:24:46 Std. 9. Schminke⸗ Godesberg, Imperia Python, 500 cem, 83:25:14,800; 10. Heide⸗ Weidenau, BMW, 500 cem, 3126 28,80 Sto. Nach 1½ſtündiger 22. Internationale Regatta in Trier Die vom Moſel⸗Saar⸗Verband und dem Kölner Re⸗ gattaverein veranſtaltete Regatta brachte bei verhältuls⸗ mäßig guter Witterung ſchöne ſportliche Leiſtungen. Die Beteiligung zweier Brüſſeler Vereine ſicherte der Regatta die Internationalität. Die Leiſtungen der Belgier waren im Vierer ohne Steuermann, den ſie ſiegreich beſtritten, ein ſchöner Erfolg durch tadelloſes Zuſammen⸗ rudern in vollendeter Form. Ihr Skuller Muylein endete durch Verſteuern mit einer halben Länge Abſtand hinter Haſenbeck von Godesberg, deſſen erſter Vierer die ſiegreiche Mannſchaft des Düſſeldorfer Waſſerſports im Endkampf durch zähes Rudern hart bedrängte. Auch in der Junior⸗ und Jungmannklaſſe wurden gute Leiſtungen geboten. Im Einer überragte Ed. Paul ⸗ Frankfurt⸗Oberrad alle anderen Skuller durch eine aus⸗ gezeichnete Form. Im Senior ⸗ Achter behauptete ſich der Kölner Waſſerſport, im Zweiten Achter erfochten die Koblenzer einen hart beſtrittenen Sieg gegen die Ruder⸗ geſellſchaft Trier. Die Ergebniſſe des erſten Tagen Anfänger ⸗Vierer: 1. Kölner Club für Waſſer⸗ ſport 642,5, 2. Germania Köln:45, 3. RV. Zell 7101: Leichter Vierer: 1. RV. Bad Ems:46,1, 2, Union Royal Nautique de Brüſſel:50, 3. RC. Preußen Köln :10; Zweiter Achter: 1. Rc. Rhenania Koblenz :04, 2. RG. Trier:04,55 Erſter Vierer: 1. Waſſer⸗ ſportverein Düſſeldorf:28, 2. WSV. Godesberg 628,2, 2. Kölner Club für Waſſerſport:43, 4. Germania 04 Düſſeldorf:47; Zweiter Einer: 1. WAS. Godes⸗ berg(Haſenbeck):58, 2. Cercle de Regattes de Brüſſel (van Muylen):00, Saar Saarbrücken(Hoff) aufgegeben; -Vierer: 1. Koblenzer RG. 1921:40, 4, 2. RC. Witten⸗ Ruhr 641,4, 3. RG. Zeltingen:50, 4. Kettwiger RG. Ruhr:51, 5. RV. Treviris Trier:56; Erſter Einer: 1. Frankfurter RG. Oberrad(Paul):55, 2. Limburger RC.(Brühl):08; Jungmann⸗Achter: 1. Germania Köln:12, 2. RG. Trier:18,55 Zweiter Vierer ohne: 1. C. d. R. Brüſſel:25, 2. RG. Trier 6180; Zweier ohne: 1. RV. Bayer Leverkuſen(Stanger⸗ Hatt):00, 2. R. Rhenania Koblenz 782,5; Erſter Junior⸗Vierer: 1. Germania Köln:29, WSV. Mülheim als Sieger wegen Behinderung ausgeſchloſſen; Brüſſel und Saarbrücken aufgegeben; Jungmann Einer: WSV. Godesberg(Peifer):03, 2. Saar Saar⸗ brücken(Hoff) 7703,1, 3. RG. Ruhrort(Bach) 714 Zwei⸗ ter Junior⸗ Vierer: 1. Germania Köln 6248, 2. Jagd auf RV. Bad Ems:50,5; B⸗Jungmann⸗Vierer: 1. Kett⸗ wiger RG. Ruhr:53, 2. RC. Preußen Köln 6158, 3. Cochemer RG.:03, RC. Witten und RC. Treviris Trier nicht gezeitet; Dritter Vierer: 1. RG. Zeltingen :85, 2. Saar Saarbrücken:37, 3. WSV. Mühlheim :45, 4. RV. Zell:52; Erſter Achter: 1. Kölner Club für Waſſerſport:06, 2. RG. Trier 606,9. Der 2. Tag Der zweite Tag der Internationalen Trierer Regatta litt unter dem ſchlechten Wetter. Regen und Wind trugen nicht dazu bei, Beſucherzahl und Stimmung zu verbeſſern, begünſtigten aber die gefahrenen Zeiten gegenüber dem Vor⸗ tage. Die Organiſation war wieder muſtergültig und auch der gebotene Sport verdient die Note eins. Es gab auch einige Uberraſchungen, von denen die größte das Verſagen des Vierers des Waſſerſportvereins Düſſeldorf war, der im erſten Vierer hinter Godesberg, das ſich damit für die Nie⸗ derlage des erſten Tages revanchierte, den zweiten Platz belegte. Im Gegenſatz hierzu befand ſich der belgiſche Teil⸗ nehmer Cercle de Regate de Bruxelles in guter Form und feierte im Vierer einen verdienten Sieg über die Düſſel⸗ dorfer Vereine, Germania und Waſſerſportverein. Der Sieg im 1. Einere war dem Frankfurter Paul wieder nicht zu nehmen. Den Junior⸗Achter gewann Saar Saarbrücken vor Germania Köln und Union royale Brüſſel. Einen in⸗ tereſſanten Verlauf nahm ein anſtelle des ausgefallenen Doppelzweiers frei vereinbarter Achter, den die Rennge⸗ meinſchaft Köln nach hartem Kampf vor Trier und Koblenz gewann. Die Ergebniſſe: Junior⸗Achter: 1. Saar Saarbrücken:04; 2. Germania Köln:09,5; 3. Union Royale Brüſſel:10,8. 1. Vierer ohne: 1. Waſſerſportverein Godesberg:28, 2. Waſſerſportverein Düſſeldorf 6248. Dr. Patton⸗Gedächtnis⸗Einer: 1. Frankfurter Ruder⸗ geſellſchaft Oberrad(Paul):38; 2. Waſſerſportverein Godesberg(Haſenbeck); 3. Limburger Ruderverein 95 (Brühl). Adolf Küas⸗Gedächtnis⸗Vierer: 1. Cercle de Regate Brüſſel:35,4; 2. Germania Düſſeldorf 6,39,5; 3. Waſſer⸗ ſportverein Düſſeldorf:43. Achter(frei vereinbart): 1. Renngemeinſchaft Köln 601,2; 2. Rudergeſellſchaft Trier 6108; 3. Ruderklub Rhe⸗ nania Koblenz:10. ein Auto Juchsjagd des Deulſchen Reichs Auto⸗Clubs Die ſüdweſtdeutſchen Ortsgruppen des Deutſchen Reichs⸗ Auto⸗Clubs veranſtalteten am Sonntag eine Fuchs jagd, an der ſich außer der Mannheimer Ortsgruppe Aborbnun⸗ gen aus Karlsruhe, Darmſtadt und Frank⸗ furt beteiligten. Mit der Durchführung dieſes ſport⸗ lichen Wettbewerbes war die Gruppe Mannheim be⸗ auftragt. Die Jagd war in allen Teilen glänzend organi⸗ ſiert und auch der techniſche Apparat klappte reſtlos. Die hierfür verantwortlichen Stellen, Reichsſportkommiſſar Flücht⸗ Karlsruhe, in deſſen Händen die ſportliche Ab⸗ wicklung der Veranſtaltung lag und die Sekretärin der Mannheimer Ortsgruppe, Frl. Schönhals, die in erſter Linie die techniſchen Vorbereitungsarbeiten ausführte, hatte am Zuſtandekommen bezw. am guten Gelingen dieſer Fuchsjagd das Hauptverdienſt. Die Jagd ſelbſt nahm ihren Anfang in Groß ⸗ ſachſen und endigte in Neckarſtein ach. Der Fuchs, Heinz Gramlich(Sportwart der DRA, Ortsgruppe Mannheim) wurde mit ſtändigem Vorſprung auf die Reiſe geſchickt. Pünktlich begannen dann die Verfolger ſeine Führte aufzunehmen. In allen möglichen Kreuzungen des Jagbreviers trafen ſich immer wieder nur die Verfol⸗ ger, während der ſchlaue Fuchs nicht zu finden war. Seine Spuren verurſachten manches Kopfzerbrechen bei den Fahrern, die ſchließlich zu einer feſtgeſetzten Zeit nach ſtundenlangem Suchen reſigniert ihre Bemühungen ein⸗ ſtellten. Immerhin hatten die fleißigen und gut borien⸗ tierten Fahrer die Möglichkeit, ſich Wertungspunkte zu ver⸗ ſchaffen und davon wurde denn auch ausgiebig Gebrauch gemacht. Es gab geheime Stoppſtellen, vom Fuchs abge⸗ worfene und von den Jägern aufzufindende Holzklötze, je nach deren Farben gewertet wurde. Schließlich hatte noch der Ausſicht auf Punktgewinn, der in der Jagbzeit die metſten Kilometer fuhr. Die Fahrt verlief überaus glatt, wenn man davon ab⸗ ſieht, daß Frau Flücht⸗ Karlsruhe bei Heiligkreuzſteinach einer unfreiwilligen leichteren Karambolage ausgeſetzt war. In dieſem Diſtrikt waren unzählige Schotterhaufen auf⸗ geworfen, die in ganz unnützer Weiſe die Fahrbahn künſt⸗ lich beengten. Der Fuchs der ſeinen Bau im Revier Altenbach aufgeſchlagen hatte, war und blieb unent⸗ deckt. Die Preisverteilung im„Schwanen“ zu Neckar⸗ ſteinach geſtaltete ſich überaus eindrucksvoll. Der Vor⸗ ſitzende der Mannheimer Ortsgruppe, Dr. Hir ſchler, dankte den Funktionären ſowie den Fahrern für ihre ſo zahlreiche Beteiligung, während Flücht⸗ Karlsruhe die Prämiierung der Sieger vornahm. Die beſte Leiſtung erreichte bei den leichteren Wagen Stein metz⸗Mann⸗ heim auf„Opel“ mit 31 Punkten, während Lion Wohl⸗ gemuth⸗ Mannheim auf Maybach in der Klaſſe der ſchweren Wagen mit 26 Punkten den 2. Pſatz im Geſamt⸗ klaſſement belegte. Die Ergebniſſe: Klaſſe 1(Motorräder): 1. Fritz Gramlich⸗Mann⸗ heim„DW“ 14 Punkte; 2. Lettermann⸗Mannheim„Ardie“ 12 Punkte. Klaſſe 2(Motorräder mit Beiwagen und Wagen bis 5 PS): 1. Fritz Steinmetz⸗Mannheim„Opel“ 31.; 2. Laekus⸗Mannheim„BSA“ 17.; 3. Cohn⸗Frankfurt „BMW“ 15 Punkte. Klaſſe 3(Große Wagen): 1. Lion Wohlgemuth⸗ Mannheim„Maybach“ 28.; 2. Gebr. Hirſchler„Mercedes“ 25.; 3. Pfeil⸗Mannheim„Benz“ 24.; 4. Krguth⸗Karls⸗ ruhe„Buck“ 16%.; 5. Dr. Oppenheimer unheim „Cryſler“ 16.; 6. Dr. Leſſer⸗Mannheim„Opel“ 15½%.; 7. Hch. Maas⸗Karlsruhe„Adler“ 15 Punkte. a Klaſſe 4(Damen): 1. Frau Flücht⸗ Karlsruhe„Wan⸗ derer“ 15 Punkte. E. F Vorländerkampf Württemberg gegen Vaden-Pfalz Baden/ Pfalz ſiegt mit 10:6 Punkten Vor über tauſend Zuſchauern fand am Samstag abend in Heilbronn die achte Begegnung zwiſchen den Kreiſen IV und VI des DAS W 1891(Baden/ Pfalz — Württemberg) ſtatt. Von dieſen acht Länder⸗ kämpfen konnte Württemberg fünf für ſich entſcheiden, einer blieb unentſchieden. Genau wie in den letzten Jahren konnte Baden/ Pfalz nicht in ſtärkſter Be⸗ Seng antreten. Dies hätte auch zweifellos den Stieg gekoſtet, wenn die Schwaben zwei ſichere Siege im Fliegen⸗ und Federgewicht auf der Waage be⸗ reits verloren hätten. Auf Leute wie Weſſely⸗Frei⸗ burg, Steinmüller⸗Mannheim und den Deutſchen DASV⸗Meiſter Rieder⸗Freiburg kann der Kreis IV eben unter keinen Umſtänden in einer Repräſen⸗ tative verzichten. Der Kampfabend ſelbſt brachte techniſch ſehr guten Sport. Alle Kämpfe wurden fair ausgetragen. Die Reprüſentanten Württembergs mit zwei deutſchen Meiſtern waren techniſch beſſer, die Badenſer glichen jedoch dieſen Vorteil durch 1 Kampfgeiſt wieder aus, was ihnen dann auch den Sieg brachte. Den techniſch beſten und fairſten Kampf lieferten ſich die Kreismeiſter Rotten berger ⸗Wittbg. und Tröbli⸗ ger⸗BPf. Schneller, fineſſenreicher Diſtanzkampf. Die ungewohnte Rechtsauslage des Badeners ließen ihn eine klare Punktführung und den Sieg erringen.— Der Mannheimer Schmitt ſtellte auch gegen den würt⸗ tembergiſchen Meiſter Theurer ſeine derzeit ausgezeich⸗ nete Form erneut unter Beweis. In ſchnellen Angriffen landete er wiederholt mit Wirkung. Theurer mußte auf einen präziſen Kopfhaken in der Mittelrunde bis 8 die Bretter aufſuchen. Nur dauerndes Clinchen brachte den Stuttgarter über die Runden.— Im Schwergewicht holte ſich der frühere 08⸗Mann Fehr Ludwigshafen die erſten Lorbeeren im neuen Verband. Von der zweiten Runde an war er im Nah⸗ und Diſtanzkampf klar über⸗ legen, ſodaß ſein Gegner Enſchelmeier⸗Stuttgart nur durch ſeine koloſſale Härte im Nehmen den Schluß⸗ gong erreichen konnte. Die Ergebniſſe: ie da Schmitt⸗Würt 55 Kopf e Kampf.(Nationaler Kampf ſah Schmitt als Sieger.) Bantamgewicht: Rottenberger⸗Württbg.— Tröbliger⸗ B Pf. 4 0 8 Tröbliger. Federgewicht: e e— Kolb⸗Bcßf. Sieger Kolb ohne Kampf.(Nationaler Kampf ſah Schepperle 2 70 Aufgabe feines Gegners in der zweiten Runde ſieg⸗ reich. Leichtgewicht: Theuxer⸗Württbg.— Schmitt⸗Bpf. Punktſieger Schmitt. Weltergewicht: Seitner⸗Württbg.— Bahr⸗Bpf. Punkt⸗ ſieger Leitner. Held⸗Württbg.— Kahrmann⸗Bpf, Mittelgewicht: Punktſteger Held. Halbſchwergewicht: Bubeck⸗Württbg.— Handſchuh⸗Bpf. Punktſieger beck. Schwergewicht: Enſchelmeier⸗Württbg.— Fehr⸗Bpf. Punktſieger Fehr. Ernſt Piſtulla ſchlägt Gipſy Daniels Hamburger Berufsboxkämpfe vor 20.000 Zuſchauern Die erſten Hamburger Freiluft⸗Boxkämpfe der neuen Saiſon verſammlten am Freitag abend auf der Dirt⸗Track⸗ bahn wieder 20 000 Zuſchauer, die dank der guten ſportlichen Leiſtungen in allen Kämpfen auch auf ihre Koſten kamen. Im Hauptkampf beſiegte der deutſche Europameiſter im Halbſchwergewicht, Ernſt Piſtul la, den um 18 Pfund ſchwereren Engländer Gapſy Daniels über 10 Runden klar nach Punkten. Piſtulla boxte in den erſten 6 Runden — Kopf⸗Bpf. Sieger 142 Anga Nr. 258 zu vorſichtig und verſäumte wiederholt die Gelegenheit, den bereits angeſchlagenen Gegner entſcheidend zu ſchlagen. Im Einleitungs kampf holte ſich der Berliner Pfitzner die Deutſche Bantamgewichts⸗Meiſterſchaft zurück, die er vor fünf Wochen überraſchend an Hinz ⸗ Barmen verloren hatte. Pfitzner war dem jungen Weſtdeutſchen in allen 12 Runden boxeriſch deutlich überlegen, er ſchickte ſeinen Gegner einmal ſogar bis„acht“ zu Boden und ſieggz ſchließlich hoch nach Punkten. Der kürzlich aus Amerika zurückgekehrte Bremer Halb, ſchwergewichtler Edu Hülſebus hatte in dem Holländer de Boer einen äußerſt geriſſenen Mann zum Gegner, der zwar in der erſten Runde einmal bis„ſieben“ zu Boden. ging, ſpäter aber doch noch zu einem verdienten Unent⸗ ſchieden kam. Ergebnis der 10000 Km. Jahrt. Erſte Preisträger: G. Wimmer mit W. Seidel auf DW, 5. Rasmuſſen mit M. Hoffmann auf Da, 6. Macher mit O. Obenaus auf DW, R. Haſſe mit O. Sitt⸗ ner auf Wanderer, F. Hückel mit W. Horak auf Tatra Mrs. M. Montague Johnſtone mit Gatten auf Riley, C. Weichelt mit O. Rauchmaul auf B Mos, C. Salboch mit Ortſchnitt auf BMW, M. Rudat mit O. Knappe auf BM, A. Kahle mit K. Diviſek auf Z. 9, L. von Roffay mit G. Osjord auf Hanomag, E. Sander mit H. Gronom auf Adler, A. Gutknecht mit E. Vogtländer auf Adler, M. Lippmann mit F. Schuſter auf Wanderer, M. Bau mit Heimbold auf Wanderer, E. Boche mit Fr. O. Gehrk⸗ kens auf Wanderer, G. E. Krickl⸗Rheintol mit O. Kocher auf Tatra, D. M. Healey mit J. de Hallor auf Riley, H. Hoffmann mit E. Böftcher auf Brennabor, G. Leonhard mit E. Proeßl auf Brennabor, Graf Spiegel mit J. Heißler auf Praga, O. u. R. Wolf auf Wanderer, O. Skokanek mit M. Kubelka auf Aero, B. Wagener mit F. Knabe auf Figt, K. Wolf mit F. Nieber auf Fiat, A. Klein jr, mit W. Bohres auf Fiat, A. Boillot mit H. Kramer auf Peugeot, H. Stuber mit G. Lepere auf Peugeot, B. Turek mit F. Morſak auf Aero⸗2 Zyl., H. Petit mit M. Lan⸗ ctand auf Licorne, P. von Guillegume mit Frau Bahr auf Steyr, Langen mit Frau Paſtor auf Mereedes⸗Benz, C. von Schubert mit G. Brieſemeiſter auf Mercedes⸗Henz, H. J. Bernet mit E. Hofmokel auf Wanderer, D. von Bitzy mit H. Auer auf Auſtro⸗Daimler, E. Bieber mit Harſy auf Mercedes⸗Benz, Frau von der Heydt mit F. Enke auf Horch, T. Kumpera mit M. Jaroſlav auf Wal⸗ ter, J. Knapp mit K. Nemota auf Walter, Dr. Kum⸗ pero mit J. Traube auf Walter, R. Otte mit F. Waltz ouf Mercedes⸗Benz, Frl. M. Pix mit A. Stoltz auf Nach, Frau Roehrs mit Frau Seidel auf Adler, E. Kleyer mit A. Haack auf Abler, H. Lüttgou mit Loneskowſki auf Ford, G. Hentſchel mit Scheibenzuber auf Ford, R. Petzold mit M. Waſik auf Ford, Frl. Minartz mit Fahrenholz auf Ford, E. H. Magnis mit Nedemanſki auf Ford, Probſt mit J. Nieth auf Horch, C. v. Guilleaume mit H. Schmio auf Chevrolet, E. Hannemann mit J. Reichekt auf Ford, Frl. Mann mit Hallgarten auf Ford, J. van Meulen mit J. van Abbe auf Ford, A. Graumüller mit M. Süppel auf Audi, G. Schrof mit R. Felten auf Neu, A. Baur mit H. Knoeckel auf NSu, Dr. J Od⸗ wengard mit M. Bardoſch auf Fiat, Ch. Polis mit Gat⸗ tin auf Renault. Zweite Preisträger: Frl. E. Göckler mit H. Göckler auf B Mö, H. Nathuſius mit F. Kaiſer auf Wanderer, G. Hof mit R. Zikeſch auf Steyr, A. Piſart mit W. zur Straßen auf Minerva, E. Vallentin mit A. Wruck auf „ F. Backaſch mit W. Girrulat auf Bren⸗ nabor. Dritter Preisträger: Julius von Krohn mit H. Hör⸗ mann auf Ford. Sjegfried Doerschlag. Gau-Zielfahrt des Gaues 13(Baden) des ADA nach Weinheim Ehrung verdienter Gau⸗Vorſtandsmitglieder Der Gau 18(Baden) des Allgemeinen Deutſchen Auto⸗ mobilklubs veranſtaltete am Samstag eine Jubiläums⸗ Zielfahrt nach Weinheim, um mehrere beſonders verdiente Gauvorſtandsmitglieder zu ehren, darunter den Gau⸗ vorſitzenden Jakoby ⸗Weinheim, der dem Gauvorſtande ſeit 25 Jahren angehört, davon 20 Jahre als 1. Vorſitzen⸗ der. Juſtizrat Jakoby iſt am 6. Juni 1871 in Ilvesheim geboren, ſodaß gleichzeitig ſein 60. Geburtstag gefelert werden konnte. Als Vorfeier wurde am Samstag abend ein Fackelzug und daran anſchließend ein Burgfeſt auf der Windeck veranſtaltet. Der Hauptfeſtakt fand am Sonntag vormittag 11 Uhr im Saale des Hotels„Pfälzer Hof“ ſtatt. Der Feſtpräſident Gauſportleiter Dr. Röß⸗ ler ⸗Baden⸗Baden, überreichte namens des Gaues 18 dem 1. Vorſitzenden Juſtizrat Jakoby die höchſte Auszeichnung, die der Gau zu vergeben hat, nämlich die Ehrennadel des Gaues, mit Brillanten. Der zweite Vorſitzende Fabrikant Hauſer⸗Freiburg i. Br., der Begründer det erfolgreichen Freiburger Sport⸗Rekord⸗Tage, ferner der ſeit 20 Jahren als Syndikus des Gaues wirkende Rechts, anwalt Dr. Pfeiffen berger ⸗Mannheim erhielten ſe eine goldene Ehrennadel des Gaues. Außerdem erhielten die drei Jubilare wertvolle Ehrengeſchenke des Gaues. Der Präſident des A. D. A.., Notar Fulle⸗ Hannover, und Oberbürgermeiſter Huegel Weinheim hielten Glückwunſchanſprachen. Ehrengaben an den Gauvorſitzenden Jakoby über⸗ reichten dann noch Dr. Hälſen namens des Weinheimer A. D. A.., Reinemuth namens des Weinheimer Mo⸗ torfahrklubs, Dr. Wellbrock⸗Heidelberg, der den Juſtiß⸗ rat Jakoby als Mitbegründer des Unterbadiſchen Motor fahr⸗ und Automobilklubs und als Ehrenmitglied des Heidelberger Automobilklubs feierte. Ziealer⸗Baden⸗ Gaugeſchäftsſtelle. Alsdann überreichte Oberxegterungz⸗ rat Dr. Bernheim ⸗Darmſtadt dem Gauvorſtben Jakoby einen Klubwimpel des Starkenburger Automobil⸗ klubs zum perſönlichen Eigentum.: Die drei Jubilare ſprachen für die ihnen in ſo reicten Maße zuteil gewordenen Ehrungen tiefgerührt ihre Dank aus. Rechtsanwalt Dr. Pfeiffen berger ſcloß ſeine Anſprache mit einem freudig aufgenommenen Sele fachen Hoch auf das deutſche Vaterland, worauf die 8 verſammlung gemeinſam das Deutſchlandlied ſang. für Bei der darauf vorgenommenen Preisverteilung 15 die Zielfahrt erhielten den erſten Preis Dornen un Freiburg als weiteſtgeſtartete Autofahrer(von Fre 1 über Ulm. Köln, Neuß nach Weinheims, den 2. Pr Pfiſterer Heidelberg ler ſtartete von Luzern an gab⸗ direkt nach Weinheim). Von den geſtarteten more fahrern erhielten den 1. Preis Hohner. Donaueſch ade telt 2. Preis Appel⸗Karlsruhe. Den erſten Klußpreis er 118 der Automobilklub Baden⸗Baden, den zweiten Kl der Mannheimer Automobilklub. einem Der Sonntag nachmittag wurde ausgefüllt mit zeln Geſchicklichkeits⸗Weltbewerb des Motorradklubs Wein 9 verbunden mit Langſamfahren und Kunſtfahren auf eine Turnplatz der Turngenoffenſchaft„Jahn“. Es war ſportlich hochintereſſante Veranſtaltung. Chefredattenr: An rt Fiſcher Stefar Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. 11 Kaßfer-Kommunalpolitit u. Lokales: Richard Schönfelder Oel Baden, Schäfer ⸗Freiburg namens des Perſonals der 1 u. Bermiſchtes: Willy Müller- Handelstell: Kurt Ehmer 9910 alles 2 105 a 15 8 1 Nan 0 geſchäftliche 92 lungen: Jako au am n nn 7 Druder und Verleger: Deugere Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltum G. m. b.., Mannheim R 1,—6 10 För underlangte Beiträge keine Gewähr— RMücklendung erfolgt nul 5 Rückporto 5 —— 8 Montag, 8. Juni 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Nummer 258 Softe/ . Sette Bolksfeſt der„Fröhlich Pfalz Wie ſchon berichtet, hatte der Wettergott mit dem Volks⸗ feſt auf den Rennwieſen am Sonntag anfänglich mehr Ein⸗ ſehen, als mit dem Kinberfeſt am Samstag. In den Nachmittagsſtunden entwickelte ſich ein lebhafter Betrieb, der ſicherlich noch ſtärker geweſen wäre, wenn es nicht gar zu regendrohend ausgeſehen hätte. Wenn es auch keine holdlächelnden Damen geweſen ſind, die in der Schießbude „Bitte, mein Herr, ſchießen Sie mal“ riefen, ſo übte gerade der Schießſtand eine große Anziehungskraft aus. Daß es bei der Schießerei luſtig zuging, dafür ſorgten ſchon die Mitglieder der„Fröhlich Pfalz“. Nicht weniger luſtig war es auf der Kegelbahn, obgleich ſie nicht den großen Zu⸗ ſpruch fand, den man erwartet hatte. Für die beiden Jux⸗ buden mußte ſchon gewaltig die Werbetrommel gerührt werden, da ſie etwas zu abſeits ſtanden. In der einen kam die Kurz⸗Oper„Der fliegende Holländer“ zur Aufführung. Nachdem die Veranſtaltung vorüber iſt, können wir ruhig die auferlegte Schweigepflicht brechen und denen verraten, die nicht dabei waren, daß nach einleitenden Worten ein Holländer Käſe über die Bühne flog. In der anderen Bude waren allerlei Raritäten zu ſehen. Schließlich konnte man bei der Tombola ſein Geld los werden. Dafür hatte man guch die Möglichkeit, mancherlei Gegenſtände zu gewinnen, angefangen von einer Wanduhr über Kochlöffel, Blumen⸗ ſtöcke und Bücher bis zum— gegenwärtig allerdings unzeit⸗ gemäßen— Ohrenſchützer. Reſtaurateur Ding hatte für die leiblichen Dinge beſtens Sorge getragen, während die Schützenkapelle Seezer die muſikaliſchen Genüſſe vermit⸗ telte. Wie am Samstag abend wurde auch am Sonntag abend wieder fleißig getanzt. Allerdings wickelte ſich der Betrieb am Abend nur in den Sälen ab, da infolge des Regens niemand Luſt verſpürte, ſich im Garten nieder⸗ zulaſſen. Einige vorgeſehene Geſangs vorträge und ſonſtige Darbietungen mußten ausfallen, da durch die drangpolle Enge keinerlei Entfaltungs möglichkeit beſtand. Immerhin blieb man recht lange gemütlich beiſammen. Die Jugend kam am Nachmittag vollauf zu threm Rechte. Eine Abteilung der Ranzengarde führte die Po⸗ lonaiſe an. Die Kapelle Seezer machte die Muſik dazu. Es war ſchon ſchwer, bei den nachfolgenden Spielen die gueckſilberige Schar beiſammenzuhalten und möglichſt viele der beinahe 400 Kinder zu betätigen. Große Freude riefen die kleinen, zum Teil recht wertvollen Geſchenke hervor, die die Sieger belohnten. Was es ſo an Kinderſptelen gibt, wurde durchgeführt. Nur auf den Hauptſpaß mit dem wei⸗ ßen Käſe mußte man verzichten, da der ſtark einſetzende Regen einen Abbruch der fröhlich verlaufenen Veranſtal⸗ zung erzwang. Schließlich hat der weiße Käſe den Ranzen⸗ gardiſten um die Mitternachtsſtunde recht gut geſchmeckt, denn die Schüſſel mußte doch leer werden. Es bleibt noch anzuerkennen, daß die„Fröhlich Pfalz“, den Zettumſtänden Rechnung tragend, von der Erhebung eines Eintrittsgeldes abgeſehen hatte.* eee Patrozinjumsfeier. An dem Tage, da die Herz⸗ Jeſu⸗Pfarrei in feſtlicher Weiſe die Grundſteinlegung zum neuen Gotteshauſe ihrer zweiten Tochterpfarrei vollzog, feierte ihre erſte Tochterpfarrei St. Boni⸗ ſas Neckarſtadt⸗Oſt das Feſt ihres Schutzpatrones Zum Feſtgottesdienſt war die geſchmückte Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Das feierliche Hochamt zelebrierte der Pfarrkurat der Kuratie Prior Pater Rainer Klüber unter Aſſiſtenz der Patres Ullrich und Redemptus. Pater Ullrich ſprach in ſeiner Feſt⸗ predigt von der Aufbauarbeit des hl. Bontfatius. Berſchönt wurde die liturgiſche Handlung durch die Griesbacher⸗Meſſe„Stella maris“, die der Kirchenchor unter Leitung ſeines Chorregenten S. Rabner auf⸗ führte. Mit dem feierlichen Segen und dem Lob⸗ geſang des Volkes ſchloß der Feſtgottesdienſt. * Autounfall eines Mannheimers. Aus Neuſtadt a. d. H. wird uns berichtet: Ein Autounfall ereig⸗ nete ſich in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 4 Uhr morg., bei Hasloch bei Neuſtabt a. d. H. Ein aus Mannheim ſtammender Herr Bern⸗ ſtein verlor auf dem Rückweg von Neuſtadt in einer Kurve hinter Hasloch die Ueberſicht und fuhr ins Ackerfeld. Dabei überſchlug ſich der Wa⸗ gen. Bernſtein hat innere Verletzungen davon⸗ getragen; außerdem wurde ihm ein Bein durch⸗ geſchlagen. Es beſteht Lebensgefahr. Denkmals⸗Einweihung in Waldhils bac * Waldhilsbach, 8. Juni. Geſtern nachmittag weihte die Gemeinde Wald⸗ hilsbach das Ehrenmal für ihre im Weltkrieg gefallenen 16 Söhne feierlich ein. In Notzeiten wurde unter großen Opfern das Denkmal durch den bekannten Mannheimer Gartenarchitekten Fritz Seidler in kunſtvoller Weiſe erſtellt. Gegenüber dem Rathaus wurde an paſſender Stelle aus einem ſchlichten Berghang ein markantes Ehrenmal, das ein Findlingsſtein aus dem Heidelberger Walde iſt, errichtet. Links und rechts verbinden die ſymboli⸗ ſierenden Grabtafeln der Gefallenen von der Stütz⸗ mauer der ſtaudengeſchmückten Trockenmauer. Auf beiden Seiten ſtehen zwei Dauer⸗Roſenfelder, hin⸗ ter dem Denkmal junge Birken. Werk des Mannheimer Künſtlers verdient ſtärkſte Beachtung, denn es würde ſelbſt großen Städten gerecht. Am Nachmittag nahm der Feſtzug unter den Klängen der Ortskapelle ſeinen Weg zum verhüllten Denkmal. Voran zogen die Schulkinder ſowie die Fahnenabordnungen des Arbeitergeſang⸗ verein Gaiberg, des Geſangverein„Liederkranz“ Waldhilsbach und des Reichsbanners Ortsgruppe a Das Waldhilsbach. In einer ſchlichten eindrucksvollen Rede mahnte Pfarrer Hofheinz zur Einigkeit und zur Pflege des Kameradſchaftsgeiſtes. Der 16 Gefallenen wurde namentlich von ihm gedacht. Pfarrer Schlindwein rühmte den Opferſinn der Waldͤhilsbacher Gemeinde, die in der wirtſchaft⸗ lich ſchwerſten Zeit das Denkmal habe werden laſſen. Architekt Seidler übergab dann nach einer kurzen ſinnigen Anſprache das von ihm erſtellte Denkmal dem Bürgermeiſter und in Obhut der Gemeinde. Beim Fallen der Hülle ſenkten ſich unter dem weihe⸗ vollen Glockenklang vom nahen Rathaus die Fahnen. Bürgermeiſter Gaul fand warme Dankesworte an die Gemeinde, an die Gönner und Spender, be⸗ ſonders an den Architekten und an die beiden Geiſt⸗ lichen. Mit einem Gelöbnis der Treue übernahm er das Denkmal. Für den Gemeinderat und die betei⸗ ligten Vereine legte Gemeinderat Kellermann einen Kranz nieder. Die ſchlichte ergreifende Feier wurde durch Ge⸗ ſangsvorträge der Schulkinder und des Geſang⸗ vereins„Liederkranz“ Waldhilsbach unter der Lei⸗ tung von Hauptlehrer Ziegler trefflich umrahmt. Nachhaltigen Eindruck hinterließ der Sprechchor der Schulkinder und ihr Gelöbnis. L. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten * Baden⸗Baden, 8. Juni. Nach einem von der hieſigen Ortsgruppe des Reichsbundes veranſtalte⸗ ten Begrüßungsabend begannen im Sängerhaus „Aurelia“ die aus dem ganzen Lande gut beſuchten Verhandlungen des 9. Badiſchen Gautages. Gau⸗ vorſitzender Engelhardt⸗ Heidelberg eröffnete die Tagung mit dem Hinweis auf die ſchweren Zei⸗ ten. Er unterſtrich, daß durch überſpannte Tribut⸗ forderungen der Lebensnerv unſeres Volkes, der Geiſt der Völkerverſtändigung und der Geiſt des Friedens getötet werde. Oberregierungsrat Freiherr von Babo über⸗ mittelte die Grüße der Staatsregierung. Bürger⸗ meiſter Dr. Potyka brachte die Freude der Stadt und Bürgerſchaft Baden⸗Badens zum Ausdruck, dteſe Tagung in ihren Mauern zu ſehen. Er er⸗ mahnte gerade in der jetzigen Notzeit dem Staate die Treue zu halten und nicht in Hoffnungsloſigkeit zu verfallen. Es ſprachen weiterhin Vertreter des Hauptver⸗ ſorgungsamtes Karlsruhe und der Orts⸗ und Be⸗ zirksgruppe des Reichsbundes. Dann nahm Bundes⸗ vorſitzender Pfändner⸗Berlin das Wort. Er machte Mitteilungen über Inhalt der neuen Notverord⸗ nung, die große Bewegung auslöſte. Hart werde in die Rechte der Kriegsopfer eingegriffen, doch nicht ſo ſtark, wie urſprünglich beabſichtigt geweſen ſei. Es ſtelle einen Erfolg der Organiſation dar, wenn nicht alle Pläne verwirklicht würden. Die Wahl des Büros ergab die Beſtellung des Gauvorſitzenden Engelhardt zum Tagungsvorſitzen⸗ den.— Nach Bildung der Kommiſſionen erfolgte die Erſtattung des Geſchäftsberichts durch den Gauleiter Marquardt. Für das Vertrauen zur Organi⸗ ſation und ihrer Arbeit ſpreche der Anſtieg der Mit⸗ gliederzahl um 4755 auf 31900 Köpfe. Der gedruckte Geſchäftsbericht habe überall eine gute Zenſur er⸗ fahren. Gaukaſſierer Guhl konnte über geordnete Kaffenverhältniſſe berichten. Es wurde einmütig Entlaſtung erteilt. Damit war der erſte Verhand⸗ lungstag beendet. Aus der Pfalz Wiederſehensfeier elſaß⸗lothringiſcher Eiſenbahner * Landau, 8. Juni. Zum neunten Male ſeit ihrer Ausweiſung aus dem ehemals deutſchen Bahndienſt im Reichsland Elſaß⸗Lothringen trafen ſich am Samstag und Sonn⸗ tag die dort bedienſtet geweſenen Eiſenbahnbeamten in Landau zu einer Wiederſehensfeter. Aus allen Gauen Deutſchlands waren nahezu 200 Eiſenbahner gekommen. Am Samstag abend fand ein Begrüßungs⸗ abend ſtatt. Muſik⸗ und Geſangsvorträge wechſelten mit mundartlichen Darbietungen ab. Am Sonntag vormittag wurden die geſchäftlichen Angelegenheiten erledigt und beſchloſſen das nächſtjährige Wiederſehen in Wiesbaden zu feiern. Es folgte eine Beſich⸗ tigung der Stadt und ein gemeinſamer Ausflug nach Annweiler. Am Montag findet das Treffen mit einem gemeinſamen Ausflug ſeinen Abſchluß. Lebensmüde * Bergzabern, 8. Juni. Der 66 Jahre alte Jakob Hauck wurde auf der Straße nach Kapellen ſchwer verletzt aufgefunden. Nach näherer Unterſuchung wurde feſtgeſtellt, daß ſich Hauck die Pulsader geöffnet und einen Stich in die Bruſt beigebracht hatte. Er mußte wegen Ueberfüllung des Kranken⸗ hauſes Bergzabern nach Landau gebracht werden. Hauck, der heimatlos geworden, ſollte nächſtens in einer Anſtalt untergebracht werden. Da er von keiner Seite Unterſtützung zu beanſpruchen hatte, hat er ſich ſchon länger mit Selbſtmordgedanken ge⸗ tragen. * Wiesbaden, 8. Juni. Einer der älteſten deut⸗ ſchen Seeoffiziere, der noch bei der preußiſchen Ma⸗ rine eingetreten war, Freiherr Emil von Lynker, iſt hier im Alter von 81 Jahren nach kurzer Krank⸗ heit geſtorben. Aus Baden Die 86. Hauptverſammlung des Bad. Guſtav⸗ Adolf⸗Vereins * Bretten, 8. Juni. Der Badiſche Hauptverein der Guſtav⸗Adolf⸗Stiftung will am 21. und 22. Junk in der alten Melanchtonſtadt ſeine 86. Hauptverſamm⸗ lung abhalten. Gleichzeitig tagt der Guſtav⸗Adolf⸗ Frauenverband. In der Feſtverſammlung werden die vereinigten Kirchenchöre von Bretten und Um⸗ gebung mitwirken. Verſchiedene Begrüßungen und Anſprachen werden gehalten. Im Laufe des Sonntags finden zwei Führungen durch das Melonchtonhaus ſtatt. Am Montag folgt dann die Haupt mmlung im großen Rathausſaal. Für die gadiſche Liebes⸗ gabe ſind die Gemeinden Gaggenau, Krotzingen und Landau vorgeſchlagen. Rechtsanwalt Kuſels letzter Gang * Karlsruhe, 8. Juni. Die Beiſetzungsfeierlich⸗ keiten für den am 31. Mai verſtorbenen Rechtsauwalt Albert Kuſel fanden dieſer Tage im hieſigen Kre⸗ matorium ſtatt. Eine ſtattliche Trauergemeinde unter ihnen Oberbürgermeiſter Dr. Finter, als Ver⸗ treter der Stadt, Generalſtaatsanwalt Dr. Hafner als Vertreter des Bad. Juſtizminiſterium und Verwal⸗ tungsgerichtspräſtdent Dr. Schneider hatte ſich eingefunden. Dr. Frankenſtein, der älteſte Schwiegerſohn des Verſtorbenen gab eine ausführ⸗ liche Schilderung über das Leben von Albert Kuſel. Der Vorſitzende der Bad. Anwaltskammer, Dr. Dietz, würdigte eingehend die Perſönlichkeit Kuſels als Rechtsanwalt und Kollegen. Vom Karlsruher Anwaltvereins hielt Rechtsanwalt Heinsheimer eine Gedenkrede. Landgerichtspräſident Rudmaun ſchilderte das hohe Anſehen, das Kuſel allenthalben bei den badiſchen Gerichten genoſſen hat. Eine un⸗ überſehbare Fülle von Blumenſpenden bedeckte den Sarg. * S. Bruchſal, 8. Juni. Geſtern mittag ereignete ſich hier ein folgenſchweres Unglück. Ein von der Wörth⸗ in die Schloßſtraße nach links einbiegender hieſiger Motorradfahrer bemerkte zu ſpät den ihm entgegenkommenden Adlerwagen, in dem der Bürgermeiſter von Untergrombach ſich befand. Das Auto verſuchte ſofort auf die linke Fahrbahn auszu⸗ weichen. Dabei wurde der Motorradfahrer von dem rechten vorderen Kotflügel erfaßt und auf den Küh⸗ ler geſchleudert. Er erlitt eine ſchwere Kopf⸗ und Beinverletzung und wurde ſofort zu einem in der Nähe wohnenden Arzt verbracht; das Motorrad wurde vollſtändig zertrümmert unter dem Auto hervorgezogen, das nur geringfügige Beſchädigungen davontrug und nach kurzer Zeit ſeine Fahrt wieder fortſetzen konnte. Die Schuldfrage iſt noch nicht ge⸗ klärt. * Karlsruhe, 8. Junt. Am geſtrigen Sonntug feierte der frühere Oldenburgiſche Generalintend int Major a. D. von Radetzky in Roſtock ſeinen 80. Geburtstag. Radetzky war in den Jahren 18904896 Hauptmann und Kompagniechef der 12. bezw. 14. Kompagnie beim Leibgrenadierregiment Nr. 109 in Karlsruhe. In dieſer Zeit war er hier eine allſeits geſchätzte und geachtete Perſönlichkeit, deren Popula⸗ rität ihren Niederſchlag im vertraulichen„Papa Ra⸗ detzky“ fand. * Staufenberg(Amt Raſtatt), 8. Juni. Die Erd⸗ beerernte hat dieſer Tage begonnen. Bei Andauer des guten Wetters dürfte ſie ſehr raſch auf Vollbe⸗ trieb eingeſtellt werden können. Die Qualitäten ſind im allgemeinen recht gut und auch quantitativ wird eine gute Ernte erwartet. Die Preiſe, die noch ge⸗ ſtern mit 70—85 Pfg. notierten, ſanken bereits auf 4045 Pfg. Statt Marten Mein lieber Mann, mein herzensguter Vater, Bruder, Schwager, Onkel und Großvater, Herr Carl Genton Wurde heute durch einen sanften Tod von seinem schweren Leiden erlöst. Mannheim(Kaiserring 18), den 7. Juni 1931 In tiefer Trauer: Mathilde Genion geb. Emrich und Lochier Hedy Laudaufenthalt S i191 In ruhigem kl. Pri⸗ vathaus im Neckartal finden Ferienreiſende freundliche Aufnahme bei guter reichlicher Verpfleg. Penſionspr. .80, bei 4 Mahlzeit. Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Zauberren gesucht Wir ſuchen z. Bauen von Ein⸗ u. Doppel⸗ Familienhäuſer in gt. ſonn. Lage in Käfer⸗ tal⸗Süb noch einige Bauherren mit etwa —3 Mille Eigenkapi⸗ tal. 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Die Geſell⸗ aft iſt aufgelöſt und die Firma erloſchen. Die 125 del Julie Nein geborene Schwab iſt erloſchen. Guſtav Georg Bromme, Mannheim. Die Firma. erloſchen. 78 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Autemöbelwagen-Lastzus von 12 Mtr. Länge fährt leer am 9. d. M. von Mannheim nach Adelsheim, am 11./12. d. M. von Breiſach nach Mannh., am 17. d. M. von Mann⸗ heim nach Stuttgart und ſucht Ladung, Möbel, Güter jegl. Art. Alb. K. Bender, Möbeltransp., Mhm.⸗Neckaran, Friedrichſtr. 32, Teleph. 481 18. * 8966 Anlauterer Wellbewerb mit Or. Scholl! Oie Deutſchen Schollwerke, bie hren Sitz in Frank⸗ furt a. M. haben, außerbem aber in zahlreichen deutſchen Städten eigene Geſchäſte als Verkaufsſtellen unter⸗ alten, beblenten ſich bei der Ankündigung ihrer Artikel isher eines„Or.“⸗Titels, zu beſſen Führung ſie auf Grunb der nachſtehend abgedruckten Gerichts⸗Ent⸗ ſcheldung nicht berechtigt ſind. Wir haben 05 en bie Oeutſchen Schollwerke, Frank⸗ furt a.., G Agel e erſtattet, ferner die Klage auf Anterſaſſung der unlauteren Reklame eingereicht, außerdem aber noch bie nachſtehende, gerichtliche, einſt⸗ weilige Verfligung erwirkt: 6 d. 34/31. In Sachen der Kukirol- Fabrik Kurt Krisp in Bad Salzelmen, bei Magdeburg, Inhaber Kaufmann Kurt Krisp in Bad Salzelmen, Antragstellerin, 5 gegen die Firma Deulsche oll-Werke G. m. b. H. in Frankfurt a. Main- Süd, Darmstädter- Landstraße 220 vertreten durch ſhre Geschäftsführer, nämlich: a) den Kaufmann Ernst Spier in Frankfurt a.., b) den Rechtsanwelt Eulau in Offenbach a. N. Antragsgegnerin, wird im Wege der einstweiligen Verfügung und zwar wegen Dringlichkeit des Falles ohne mundliche Verhandlung angeordnet: der Antragsgegnerin wird bei Vermeidung einer Geld- oder Haftstrafe für jeden Fall der Zuwider- hendlung aufgegeben, es zu unterlassen, außer für das Habhneraugen-Miftel Zino- Pads“ auch für alle übrigen von ihr vertriebenen Fuß- pflege-Arfikel in öffenflichen Bekanntmachungen oder in Nitteilungen, die für einen größeren Kreis von Personen besfimmt sind, welcher Art die Bekanntmachungen und Mitteilungen auch sein mögen, insbesondere in Zeitungsanzeigen, Prospekten, Plakaten, Werbeschriften, den Pak kungen ihrer Arflkel, auf den vertriebenen Waren selbst u. s. W. das Zeichen Dr.“ oder eine sonstige auf den in Deutschlend zugelassenen okademischen Doktorgrad hindeufende Bezeich- nung zu verwenden. b) Der Antragstellerin wird aufgegeben, gemiß 5942 Z. P. O. innerhalb einer Frist von 3 Wochen die An- tragsgegnerin uber die Rechtsmäßigkeit der einstwei- 1 Verfügung vor das Gericit der Hauptsackie zu laden. c) Die Kosten des Verfahrens frägt die Antrags- gegnerin. Gründe. Die Antragstellerin haf glaubhaft gemacht, daß durch die unberechiigte Benutzung des in Deutschland üblichen Zeichens„Dr.“ für den akademischen Dok- torgrad für die Verbreitung der Zino- Pads“ durch die Antragsgegnerin der Antragstellerin erheblicher Schaden erwächst. Die Nichiberechſigung zur Führung des Doktortfitels ist durch Vorlage des Bescheids des Herrn Preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung vom 27. Noi 1931 und der gut- achtlichen Aeußerung der Industrie- und Handels- kammer in Halberstadt vom 13. Moi 1931 genügend dorgeten. Durch die Verwendung des Doktorfitels Wird zweifellos bei dem kaufenden Publikum der Anschein erwe det, daß es sich hel den angekündigten Frũparaten um die Produkte eines Arztes oder eines Fharmazeufen und daher um ein besonders gunsfiges Angebof handelt. Durch die unrichtige Angabe wird das Publikum veranlabt, dieses Warenangebot mit anderen Ange- bofen zu vergleichen und den Schluß zu ziehen, daß es sich in diesem Falle um ein besonders günstiges Angebot und um besondere Vorzüge in der Person des Ankündigenden handelt. Denn es wird davon ausgehen, daß auf Grund des geführten Dokforſitels es sich um einen besonders Wissenschafflich vorgebildeten Mann handelt, der auf Grund seiner Kenninisse besonders in der Lage Ist, derartige Heilmittel herzustellen. Diese Tatsachen verstoßen gegen die 88 3 und 4 Unl. W. G. und geben einen Anspruch auf Unterlassung. Da die Antragsgegnerin nicht nur das Hühner- augenmittel Zino- Pads“ vertreibt, sondern auch andere Fußpflege-Arfikel, die ebenfalls die Antrag stellerin herstellt, so war auch die einstweilige Ver- füguntz in Bezug auf diese Nittel gerecbitferfigt. Die Zuständigkeit des Geridus ergibt sich aus 5 25 Abs, 2 Unl. W.., da in dessen Bezirk die Fach- zeltschriſten, in denen die Ankündigungen der An- tragsgegnerin enthalten sind, verbreitet sind. Die Rosfenentscheidung beruht auf 5 91 Z. P. O. Das Amtsgericht. Schönebeck, den 1. Juni 1931. gez. Böffcher. Ausgeſerligt: Schönebeck, den 1. Juni 1931 gez. Giesecke, Justizsekretär als Urkundsbeamtier d. Geschäftssielle d. Amisgerichis. Wir bringen dieſe gerichtliche Verfügung hiermit in Wahrung 9 7 berechtigten Intereſſen zur öffent⸗ lichen Kenntnis, um einer weſteren Schähſgung unferer Firma vorzubeugen Kukirol⸗Fabrik Kurt Krisp, Bad Salzelmen. Montag, 8 der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- WIRTSCHAFT-ZEI Juni 193 Neuer Zuſammenſchluß im n⸗Ko 1 daß, Heir un? Col on du Nordſtern Bayer. Wieder 8 v. H. 8 897 Eſſen, Ende voriger für waltungs bisher v den Geſe aus ur Eiſenind wie auch der Verteilung ſtatten. feſt, daß mit der Dividendenloſigkeit gerechnet werden muß. Im Vorjahr wurden 6 v. H. bei Hoeſch und 6,5 v. H. bei Köln⸗Neueſſen verteilt. 8 Weitere Entlaſſungen im Ruhrkohlenbergbau.(Eig. Dr.) Zu der bere its angekündigten Stillegung der anlagen„Ewald Fo ſetzung“ der Gewerkſchaft d kohlenbergbaus eiter und 130 Angeſtellte zur Entlaſſung kommen. Die Einſtellung der Betriebe erſolgt bis ſpäteſtens 30. Juni 1931. Die Bergwerksgeſellſchaft Hibernia beantragt die Eutlaſſung von 180 Arbeitern auf den Schachtanlagen Schlegel und Eiſen 1 und 2. OBViscoſeſyndikat ab 1. Juli?(Eig. Dr.) Wie der L..“ hört finden in dieſer Woche in Berlin neue rhandlun wie ſſengemeinſ H. 10(25 Hütten⸗ einer D N Verſicherungsweſen Die rheiniſche Intereſſengemeinſchaft beteiligt ſich ſtärker am Nordſtern die KZ. hört, die rheiniſche In⸗ N nſchaft(Aachen ⸗ Münchner ia⸗Gruppe) ſich ſtärker am Nord v. H. 8. Juni. Woche ißſitzung nden EN Ewald chtung der dern wurde önzern nach verſchiedenen indungen verhandeln werde. 0 erfahren vegen des ſchon Aktien übernahme iden Prüfung beteili Aktienübernahme einig. Di und e 00 900 1 etwa 500 daß durch die meinſchaft chlägen der iſt anzur Es 1 Form zuſtand Rückverſicherungsbauk.⸗G., Dividende. einem. von Dividende von 6,0 Mill. (Eig. Dr.) Dr.) der in D ſtattgefunden, wir, daß Visecoſe bekannten Vorgänge im angedeutet, Seiten we Während der letzten handlungen geführt worden mit dem Er⸗ ligen wird. die 00 1 ſtärkere Beteilig: Nordſtern b en konſolidiert werden, 1 n⸗Aktionäre als on erheblicher Bedeutung Aufſichtsrat am Sſitzun tehmen, ekommen. 1 Wie wir erfahren, hat Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen.⸗G. ortmund die ſich Ergebnif en des am 30. Juni ablaufen⸗ ahres 1930/31 beſchäftigte. Uünſtigen Entwicklung ie beeinträchtigten Reſultate ſowohl der und Walzwerkbetriebe ividende für 1930/31 nicht ge⸗ Die Bilanzſitzung des.⸗R. einigen Monaten Fanden, Die von im Ruhrbergbau etwa Zuſammenſchluſſes in der deut⸗ denen man damit rech⸗ unterzeichnet namentlich bereits Verkaufsſyndikat ſoll Vorbedingungen, kommt, und die tſchen K uſtrie ſtatt, bei net, daß sſyndikat für V werden wird, da über die ſoweit die Beteiligung in Frage Einigung erzielt worden iſt. Das ſeinen Zentralſitz in Berlin erhalten tätigkeit mit dem 1. Juli aufnehmen. * Schnellpreſſenfabrik Frankenthal Albert u. Frankenthal(Pfalz).— Wieder dividendenlos. Die Geſell⸗ ſchaft verzeichnet 1990 wieder nur einen kleinen Rein⸗ gewinn(i. V. 47 392/ einſchließlich Vortrag von 95 804 Mark). Somit bleibt das AK. von 4,2 Mill./ wiederum ohne Dividende. HV. am 4. Juli. Fichtel u. Sachs AG., Schweinfurth.— 7 gegen d v. 7 Dividende.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft ſchließt per 1930/8 (31..) mit einem ermäßigten Reingewinn von 0,89(1,03) Mill. I, mäßigte wird. für Fahrräder her. Beſchäftigt werden z. wurden die Kugellagerbetriebe an den Kugellagertruſt ab⸗ getreten. * Voraus ſichtliche Wiesloch Ton. die im vorigen Jahre durch zahlung bei Wiesloch legung ihres ſaniert war, wieder .⸗G wird, aufnehmen. .⸗K. im Zt. wie verlautet, woraus eine von 8 auf Dividende war Wiederaufnahme Die Verhältnis 2 ſichtliche Höhe iſt noch nicht gefallen. Kurszettel der Neuen Nannhefmer Zeitung geringer der 11 Mannheimer Effektenbörse 9% Bab. St.⸗A. 27 7% Bab. Kom. Gd 9% Lihafen Stadt 19 Mhm,. Gold 877„ Sold Gold 5 9 Fatbenwd. 20 Hadiſche Bank Pfälgz. Hypoth. Rh. Hypoth. Bk. D. Bank u. Dise. Durlacher Hof Eichbaum Judwigsh. A. Br. Pfälz. Preßhefe, Schwartz Storch, Eichbaum⸗Werger Bad. Aſſekuranz Continent. Mannh. Verſtch. Verſ.—.— 6, 8 75. 18 75.75 95.— 85. 89.— 87.— 49. 49.— 88.— 89.— 74.— 74.— 90.— 90, B. 124.0 124.0 125.0 125.0 100.5 100.5 105,0 105,0 1 85„ 111.0 80.— 80. 80.— 63.— 25.— 25.— .-G. f. Seilind. Brown, Boveri Daimler⸗Benz Deutſche Linol. Enzinger Union Gebr. Fahr J. G. Farben 10% Grkr. M. 4 6„„ Karlsr. Näh. Hald C. H. Knorr Konſerven Braun Mannh. Gummt Pfälz. Mühlenw. Portl. Zem. Heid. Rh. Elektr..-G. Rheinmühlenw., Sſtdd. Zucker Verein dtſch. Oelf. Wayß& Freyta Zellſtoff Walbho Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte 4% Relchsanl“ % Ablöſungſch. l ne 0 D. Wertb.(Gold!— D. Schatzanw. 28 % Schußg. 16 % Ludwigs. 28 25 Mhm. Gd. 9 5 4% 27 9% Grkr. Mh. 29 5% Preuß. Kali 52 Preuß. Rogg. % Südd. Feſtwö, 9% Grkr. M. abg. % Nh. ⸗M.⸗Don. 1% Bad. Kom. Gd. 8% Pfälzer--9 % Rh. Hyp. 24. 25 „„„ 113 %% Rhein. Lig. ¼% Pfälz. Lig. 6%% Südbo 7951 4%„%Meinin 4%% Pr.g. Wie Bank- Aktien 1 7 D. Creditb. Babiſche Bank Barmer Bankver. 2 up u. Mö, Lom. u. Brwatd. 97.80 87.— 84.25 84.25 52,20 82,— —8⁵.40 98.50 0 83,50 88 98.— 98,— 1710.118ʃ½ 100,0 100.0 Darmſt. u. Nat. Deutſche Dis conto D Effekten Bank D. Hyp. u. Wechſ. D. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank Frankf. Bank Irkfrt Hyp.⸗ B. Rürnberg. Verein Deſt. Cred.⸗Anſt.— Pfälz. Oyp.⸗Bk., Reichsdank Rhein, Hyp.⸗Bk. Südd. Boden⸗G. Südd. Disconto, Wiener Dankver. Württ. Notenbk Allianz 115.7 110.0 A. 180,0 180,0 1680 92,— 124.0 124.0 t n Rhein. CTreditbk.— 1240 1280 131,8 181.0 .75.75 129.0 129.0 —. 1840 rankf. An. B—.—— h Transport- Aktlen — 46.20 Heider Straßb 1 7952 16.— Nordd. Lloyd..—.— 46, Oeſter. u. St... Montan-Aktlen Eſchwell. Bergw, 202.0 201,0 Gelenk. Berg.. 81. Jiſe Bgb. St. A.—.— 188,0 Kalt Aſchersleben Kali Salzdetfurth 175,7 172,0 Kali Weſteregeln—.— Klöckner Mannesm. Röhr.—— 35,0 nvorbeha auch für daß die Ge⸗ München. Der.⸗ 466 559 484 531) auf das eingezahlte.⸗K. 1] zu zahlen. Dividendenausfall bei Hoeſch-Köln⸗Neueſſen (Eig. bei Bergbau und Hüttenbetrieb für 1930 werden die . wird zwar erſt in Indeſſen ſteht heute bereits 7 v. H. zur Verteilung vorgeſchlagen Die Geſellſchaft ſtellt jetzt Naben und Kleinmotore Der Umſatz noch 2900 Arbeiter. Bekanntlich Dividenden⸗ Tonwaren ⸗Induſtrie Zuſammen⸗ auf 980 000.“ die Dividendenzahlung Eine Entſcheidung über die voraus⸗ Nor d⸗ daß der gen neuer Tage ſt er Gru die die V iſt Der ſitzung Anfang rheiniſchen Inter⸗ R. ſchlägt von eine Ver⸗ mit den der über⸗ und der Neche Zechen eine Verkaufs⸗ Cie. AG., e als i. V. O Mitteldeutſche Hartſteininduſtrie AG., Frankfurt am Main. Wieder dividendenlos.(Eig. Dr.) Die Geſell⸗ ſchaft verzeichnet 1930 einſchl. Vortrag einen Gewinn von 206 154(403 369) /, der mit 205 655(392 551)/ wieder zu Abſchreibungen verwendet wird. 500(800)/ werden vor⸗ getragen. Eine Dividende auf 3 Mill./ AK. unterbleibt demnach wieder. Die GV. genehmigte den Abſchluß. Neu in den AR. wurden einige holländiſche Freunde der Geſellſchaft und zwar Herr Levenkamp in Haarlem und S. Prins und Bürgermeiſter Maaſchalk, ebenfalls Haarlem ſowie Bankier Theodor Schleſinger, Frankfurt a. M. ge⸗ wählt. Wie wir erfahren, haben dieſe holländiſchen Herren etwa 700 000% nominell Aktien der Geſellſchaft erworben und zwar aus Privatbeſitz etwa 200 000/ ſowie 500 000, Vorratsaktien, die bei einer Tochtergeſellſchaft liegen. Die Bilanz verzeichnet(alles in Millionen): AK. 3 Mill., Reſerve 0,11(0,8), langfriſtige Darlehen 0,15(), Buchſchul⸗ den 0,28(0,27) und Akzepte 0,07(0,165). Andererſeits er⸗ ſcheinen Steinbrüche 0,37(0,38), Gebäude 0,9(0,92), Wert⸗ papiere 0,154(0,158), Beteiligungen 0,15(0,3), Buchfor⸗ derungen 0,77(0,91) und Vorräte 0,677(0,552). * Gebr. Himmelsbach AG., Freiburg i. Br. Dieſe Ge⸗ ſellſchaft, die bekanntlich am 11. März 1929 einem Zwangs⸗ vergleich zuſtimmen mußte, und nach Erledigung des Zwar igsvergleiches ihr Grundkapital auf Grund der ihr im Zwangsvergleich überlaſſenen Aktiven auf 350 500% neu feſtſetzte bzw. herabſetzte, dürfte auch in ihrem zweiten Ge⸗ ſchäftsjahr nach dem Vergleich noch weiterihn mit der Er⸗ füllung der übernommenen Reſtgeſchäfte in Anſpruch ge⸗ nommen worden ſein. In der Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung. ein Bruttogewinn von 40 036/(35 640 i..) ralunkoſt Steuern und Rückſtellungen 41025(34 617) gewieſen, ſodaß ſich abzüglich Gewinnvortrag von 915— für 1930 ein Ver luſt von 72/ n von 963%) ergibt. In der Bilanz werden au rt u. a. Grundſtücke und Utenſilien 60 205 (60 00)% 2 8 673/(i. V. Beteiligungen 15 500 Mark), Schuldner 48 057(686 190). Andererſeits Grund⸗ . zung an den Effeltenmärkten kapital 350 500 Gläubiger 171.093(410 617) Starke Zurückha Eröffnung 8 8 Verlauf chwankend im allgemeinen bis auf ſchwachen Mannheim Ae abgeſchwächt Die erſte Börſe der Woche eröffnete bei kleinſtem Ge⸗ ſchäft leicht obgeſ ch w ä ncht. Die öffentliche Verlaut⸗ barung über die Beſprechungen von Chequers fand keine begeiſterte Aufnahme, obwohl bereits vorher 1055 feſten Abmachungen von keiner Seite gerechnet wurde. Es bleibt die Börſe auf ſich ſelbſt angewieſen und die 150 8 0 A, * 2 1 f iſt entſprechend gering. JG. Farben verloren 7 und Weſteregeln 2 v.., während Rhein⸗Elektra einen Kurs⸗ gewinn von 2 v. H. 3 verzeichnen hatten. Am Kaſſo⸗ markt liegen Wayß u. Freytag beſonders ſchwach mit 16 v. H. Bankaktien unverändert. Am Verſicherungsmarkt wurden Bad. Aſſekuranz r mit 62/ umgeſetzt. Renten liegen weiter unter leichtem Druck. Frankfurt ſchwächer, ſpäter etwas gebeſſert Die Börſe eröffnete zu Beginn der neuen Woche wiederum ſchwächer. Man übte im Zuſammenhang mit der weiteren Entwicklung der innerpolitiſchen Lage all⸗ gemein ſtarke Zurückhaltung. Die bisherigen Er⸗ gebniſſe von Chequers fanden geteilte Aufnahme. Das Geſchäft vollzog ſich in ſehr engen Grenzen. Das heraus⸗ kommende Material fand aber glatte Unterkunft. Dennoch ergaben ſich gegen die Schlußkurſe vom Samstag meiſt Kursrückgänge von—2 v. H. Ein ſtärkerer Kursverluſt vollzog ſich am Kunſtſeidenmarkt, wo Aku 3 und Bemherg 2% v. H. verloren und in Kaliaktien, die 22% v. H. her⸗ gaben. Am Anleihemarkt blieben deutſche Anleihen gut gehalten. Auslandsrenten zunächſt ohne Geſchäft. Im Verlaufe war die Haltung ziemlich ſchwankend. Nachdem ſich noch einige Abſchwächungen einſtellten, machte ſich ſpäter etwas Deckungsbedürfnis geltend, zumal auch die Berliner Arbitrage einige Käufe vorgenom⸗ men hatten. J. G. Farben lagen plus„ v.., einige Elektropapiere etwa% v. H. höher. Das Geſchäft bewegte ſich jedoch auch weiterhin in den allerengſten Grenzen. Am Geld markt war Tagesgeld mit 3% v. H. unverändert. Berlin ſchwankend Nachdem noch im heutigen Vormittags verkehr und an der Vorbörſe ziemlich behauptete Kurstaxen zu hören waren, überraſchte der offizielle Börſen⸗ beginn durch im Durchſchnitt—2 v. H. ſchwächere * Hanſa⸗Dammpf will ſelbſtändig bleiben. 0,13 Mill. Reingewinn vorzutragen, beſchloß die GV. der Deutſche Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft Hanſa, Bre⸗ men(i. V. 10 v. H. aus 3,7 Mill.„ Reingewinn). Der Grund für das unbefriedigende Reſultat liege nicht nur in der allgemeinen Depreſſion, ſondern ſei auch auf die Un⸗ ruhen in Indien zurückzuführen. Solange die jetzige Lei⸗ tung der Hanſa beſtehe, werde ſie ſtets für deren Selbſtän⸗ digkeit eintreten. Enzinger Anionwerke AG., in Mannheim Einzug von 1 Mill. StA. genehmigt Die heute unter dem Vorſitz von RA. Lindeck, MDRWR abgehen o. GV., in der 13 Aktionäre ein AK. von 4020 800/ mit 40 208 Stimmen vertraten, gene hmigte einſtimmig und ohne Ausſprache die Regularien(7 gegen⸗8 v. H. Dividende und 45 559/ Neuvortrag.) Die von der Verwaltung in Vorſchlag gebrachte und in der vorgelegten Bilanz(ſiehe auch Nr. 251 1 8 NM.) bereits berückſichtigte Einziehung von 1 Mill. Aktien der Geſell⸗ ſchaft und dementſprechende Herabſe 5 ung des Grun d⸗ kapitals von 6,20 auf 5,20 Mill. wurde gleichfalls gutgeheißen. Der Vorſitzende 5 15 dazu einige auf⸗ klärende Ausführungen, denen zu entnehmen iſt, daß bet der ſ. Zt Fuſion der Enzinger mit den Unionwerken ein Betrag von 470 000„ Aktien übrig geblieben iſt. Durch Beſchluß der GV. vom 21. Juni 1921 wurden davon 430 000 Mark eingezogen. Im Beſitz der Geſellſchaft verblieb ein Betrag von 181 900/ Vortrasaktien. Seit dem Herbſt 1930 wurden dann eigene Aktien im Betrage von 798 100 dazu erworben und zwar zu einem Kurs unter pari, ſodaß ein beträchtlicher Buchgewinn in Höhe von 317 213/ entſtand, der einer beſonderen Reſerve zu einem ſpäter zu beſtimmen⸗ den Zweck zugeführt wird. Auch bei einem anderen, beſſeren Geſchäftsgang liegt eine ſo weitgehende Liquidität vor, daß eine Erhöhung des AK. kaum wieder in Frage komme. Die turnusmäßig ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wiedergewählt. Weiter nachlaſſende Deviſennachfrage/ Schluß Kalimarkt gut behauptet Kurſe. Es kam auf faſt allen Märkten etwas Ware heraus, der gegenüber die Spekulation nur wenig Auf⸗ nahmeluſt zeigte. Etwas ſtärker gedrückt lagen Reichs⸗ bank mit minus 2, Aku 2,75, Schultheis 276, Polyphon 3 v.., Svenska mit minus 2,50 /, Kaliwerte bis zu 3,5 v.., Conti Gummi 2,25, Schleſ. Gas 2756 v. H. und Chade mit minus 5/½. Eine Ausnahme machten nur Sarotti, die gegen die letzte Notiz 3 v. H. an⸗ zogen, und einige Montanwerte auf den gebeſſerten Kohlenabſatz. Anleihen ruhig, Pfandbriefe allgemein ſchwächer, Reichsſchulöbuchforderungen bis zirka ½ v. H. niedriger. Die Lage am Geldmarkt blieb unverändert ziemlich ſteif; Tagesgeld nannte man wieder mit—7 v.., . 5½ 634 v.., Warenwechſel mit 576— 4 v. H. zirka. Im Verlaufe neigte die Tendenz unter Sten weiter zur Schwäche und die Kurſe bröckelten, von einzelnen Ausnahmen abgeſehen, erneut bis 1 v. H. ab, obwohl am Deviſenmarkt eine geringe Entſpannung feſtzuſtellen war. Erwähnenswert iſt noch die ſchwache Haltung der Otavi⸗Shaeres, die im Verlaufe die 20 Grenze unterſchritten und bis auf 1998 zurück⸗ gingen. In der denz des zweiten Börſenſtunde war die Ten⸗ Kaſſamarktes im allgemeinen wieder ſch wach. In Privatdis konten blieb das Angebot noch ziemlich ſtark, dagegen ſoll die Nachfrage nach De⸗ viſen um zirka ein Drittel gegen Samstag nachgelaſſen haben. Größere Schwierigkeiten ergaben ſich bei der Preisfeſtſetzung für große Dollarnoten, da ſich Mangel an flottantem Material trotz relativ geringer Nachfrage einſtellte. Von einer 50proz. Brief⸗ repartierung, die ſich trotz heraufgeſetzten Kurſes von 4,27 als notwendig erwieſen hatte, nahm die Reichsbank Ab⸗ ſtand, indem ſie ſich dazu bereit erklärte, proviſoriſch Schecks zu liefern, die ſie in zehn Tagen nach Eintreffen der angeforderten Dollarnoten in effektive Ware umzu⸗ tauſchen bereit iſt. Die Börſe ſchloß im allgemeinen gut behauptet, nur Kaliwerte lagen ziemlich ſchwach und Svenska auf niedrigere Stockholmer Meldungen 5% unter Anfang. höhung de beſchloſſen. iſt ſie auf nahme Deviſenabganges für fußſteigerung eine unerträgliche Belaſtung für die In⸗ ſpär s Zinsfuß das Anſteigen in die Diskonterhöhung in 3 Abend-Ausgabe Nr. 258 Be 2——.— Fr— 5 8 befr Oeſterreich 55 Der Generalrat der Nationalbank hat heute die Er⸗ Ene es um 1 v. H. von 5 auf 6 v. 8. alte! Die Maßnahme iſt weiter nicht überraſchend, gebe des Wechſelbeſtandes und des 5 den Ke Wochen zurückzuführen. für Von induſtrieller Seite wird allerdings dieſe Maßnahme von angegriffen, da die Urſache dieſer Steigerung des Wechſel⸗ gen portefeuilles lediglich in der vorübergehenden Inanſpruch⸗ 2 A Ereditanſtalt liegt, während die Zins⸗—3 ſtetig. i 6 8 Aktien und Auslandsanleſhen in Prozenten„ 1 derg Leder 78.— 78. dei Stücke-NMoflerungen in Mark je Stück 39 7. 152 120 4775 e 5 1450 6 9 6. 8. Buderus Eiſenw. 37.85 37,50 Bott. ebenen 92, 5 Otavt⸗Minen„ 21, 5 20.—Konſerven Braun Schudf. Bernets 4% Tark. rd. Am. 2,0—,. Charlott. Wa 66,— 64, 5—— 2350. Horch e Cie. Phönix Bergbau—.——,— ftraus& Co. Jock. 58.50 5850 Sand. ae Wolff 1 5 40— Wenden 3—.80 C 115 8 39.35 3. e eee Pil!!! Felds enden. 125 609 Sudwigsh. Wals, 44,— 43.— Tricot. Beſigheiůn%, 9 5 a 3 950 Cure b ee 18.— 18.— Gebe. Junghans 28.— 28.— —. oncord. Spinn—.—. 1 43— 4350 We Ber, bench. Hel. 6850 8880 2% e ie 14 189J5 150 Contt- Couch 1008 66. Kalte g 270 28 etallg. Frankf. 57.—„Delf. 65.50 65,. 0 g all 1 Industrie-Aktien Mez Söhne. 70.— 70,50 Bergt. Jute—.— 95 i 93 8 Daimler Motoren 21.— 20.50 Narſtabt 5— 2855 8 Miag, Mühlb. 51.80 51,25 Ber. Ultramarin 10 5 ronenr. 0, 25 Deſſauer Gas 109.8 109,2 Rlödnerwerkte 47. 4850 Ke ee St. e e Moenus StA. Ber. Zellſt. Berl. 33.—— 4½% Anat. Ser.———.— Diſch.⸗Atlant⸗X. 72.— 78.— C. 9. Audrr 4000 zwen München 233.0 14.0] Motoren deuz———— Hog. Maſcg 5..—.— 4% Ants! 120. Seu Erdl. 88— 3— Tolkenar s Joucb. 2 78 26. Schelte Seng. 36, Motor Oberurſet——. Belcß Se ar 2. 8 elan ell.—— iich Gent: 559 86.28 Ge abe ne 2380 2— wa 1 2* i 3 N 2 2 7„ A 3 9 7 70 i Sie ee 2, l. Nähm Karl. 5,0 8,10 Wauß 4 Freytag 18, 16,50 Transport-Aktien VVV 25 99 2 5 een 88 0 9255 Rein Gebh e Sch. 74.— 74 off,, F 1 8 7 85 Deutſch. Eiſenhdl. 27— 52 Kronprinz Met.. 22.80 20. 65 f.— 86,.— Roed 3 f. Berkehrw. 25,„ Deutſche Linol. 57, Ryffhäuſer Hütte— Aſchaff. Buntv. eder, Gebr. B. 5 Zellstoff Aſchffbg. 55.50 52,25 Allg. Zok. u. Str. 90.50 87,50 St. S utzgeb. 00 3 5 5 1 5 125.0 20— Rülgerswerke 48,— 43,50 0 1 85 128850 1 9 Sülbd. Eißendahn 87.— 87.— 9 122— e rem. ⸗Be 0 Id 9,„ ſt if—————.— Brown Boer 8.— 4450 Schnenor. rk 10 0 28 50. Baldi bt 880—— 5 2828 250 inge Eines 1157 U 9 0 0„ inde's Eismaſch. 116.7 1152 Schramm Lackf. 40, 38.— Ufa(Freiverk.). 85.— 85,.— Canada Abliefer. 21,75—.— Dürener Metall 83,— 82,.— Carl Lindſtrö 2200 Cement 5 2 85 80.— Schuckert, Nrbg. 106.7 105,2 Raſtatter Wagg. 20.— 20.— Pr. Heinrichbahn———.— Dürkoppwerke.—.—. Lin ace er 1 — Arſta 5 0 1 Sede. 2218 Terminnotierungen(Schlu). gbantettig 90.— 05. Doflamit 0 928 62 ee Chemic Abe— 26.— Ang. di Credit 88.75 8875 Harpen. Bergbau d anſa Dichiff 69,80 68.50 Satan 4 15 8 2 Ch. Brockhues—.——.— Bank f. Brauind. 105,5 106.0 Ph. Holzmann 6800 64.75 orbd. Llond. 47.75 48.65 Elektr. aeg 101.7 90 Lüdenscheid Met 2 5 Barmer Vankvee. 1175 99.25 800 Bergbau 8,0 Verein Elbeſchiff,—.——.— Elktr. Licht u.. 9765 97 5. e 1 8 5 95. 1945 155 5 e 5950 1110 Bank-Aktien 5 1 755 Uarieh 1— 5 Mannes wann 1 50.85 54.85 D. Golb⸗u. S. Aut. 1140 118,5 S 5 1175 1278 Kali Weſteregeln 121,0 117,0 ank f. el. Werte 80.— 78,— Enzinger Werke 67.— 66.80 2 Kaen 30.— 1 Dt, Linoleum 56,78 50,50 Darmſt. u. Nat. 1892 12.0] R. Karſtadt... 30.— 29.15 Bank f. Brauere. 105,0 106,5] Eſchw. Bergwert 202,0 202,0 Maſch. Buckau-W. 99.50 850 Ot. Verlag...... Deutſche Disconto 905 100,2 Klöcknerwerke. 47.— 45.— Barmer Bankver. 98.28 98 25 Eſſenersteinkohl.———.— Mal fl Hüte 71.50 1970 Dresd. Schneltpr. 28,— 28,50] Dresdner Band: 1— 28 Zahmeyer& Co. 102,5 102,5 Berl. Handelsgeſ. 104.0 104 5 Hleidt Mech, Web. Lind. 1210 0 Dülſel. Rat. Dürt 36.— 36,50] Ach, für Verkehr 350 83] Mannesmann. 86,50 88.— Font. 1. Privkbk 4090 100.9 Faber Bleiſtift Zittau 29 585 Dockerz& Wim—— 63.— San meichdd.. 3 1 5 Mansfelder. 33.— 30.— Darmſt.. Nen. 2170 1165 5 1 555 4 7— 2 17 Merkur Wollw. 8850 88.80 1 Sopd 4025 46.75 Metalg eſellſch.. 57.— 57.—. 155 1055 5 eldmühledaplet 995 9945 Mez Sühne. 68.— 70. Eisen Raiſersl.———.— Atu 8250 ae nee 8e 8— 3980 d icbederſee Bg 58 30030 Felten& Gul. 6) 61. Piag⸗Dublen. 825 51.— Emag Frankf...—.— Allg. Cerro 95.25 8378 Montecatini... 38,— 32.80 Dicdnere gar. 1090 1000 Fdtes K öpfling. 2— gie e Erne! 1062 1000 Eglünger. Wasch 20.— 30.— Senden... 22 2— Oderbe dan 5 See 184.) 12.7 R. Friſter.—.— W 1 inger Ma 2 90.— Bergmann.. en 0 2 9,18.15 5 5 74.—— Otavt Minen 20.50 20, Oeſterr. Creditbk, 9,. Ettling. Spinn. 72.50 8 8 37.— 2— Phönix Bergbau 45,— 44,— 1 25 5 22855 1270 8 Teꝝim.— 915. en aber& Schleich 67.— 89.— Compan⸗ ie 38 2275 2280 fd. Praugkebten 1459 138.58 Slbegtſch. Bis———.— Geh ang S Fe...— Rieberlauf. Kohle 1900 1000 n 1190 11770 Contin. Gummi 100,0 99.— 17 2 91— 8 Frankf. Allgem.—.——.— Gelſenk. Bergwr. 61. 25 Nordd. Wollkäm. 29,75 28,50 4%„ Hocds zs 0% 25 89 50 dannen den, 2950 900 Piebes Mentan. 8. 1 l Ger Pert g. ee perſcl. e. Ge. 2850 88.85 Jeinmiech, Jetter 32.— 81.25 Deutſche Erd, 57.50 56,50 Rütgerswerke 43.50 48,75 ndustrie-Aktien Gerresheim. Glas 50.50 40.75 Sberſchl. Kolsw. 66,75 58,85 elt. Guilleaume—.——.— Dt. Gold u. Silber 114,2 114.0 5 55 Aecumulatoren 124.5 124.0 Drenſt,& Koppel 38.— 38,25 dentſurte en—.— 5 J Linoken. 5 8. Siemen 185.0 1860 Ablerwerke= e. f. elektr. unt. 91.80 89,50 Sſtwerfñte.. . TT/ 5 Sowi mit Th. 37..50 J. G. Farben 1— 447 Senta Tüv, 1970 1870 110 58 8250 8475 Fate e 8 2—— ee e eee Geizner M. url. 28.80 26.— Fee* Gulg. 67.80 61.— Ser. Glanzftof.—.—.. Alen Port.. 80.— 60.— Sreppiner Werks— e e Grün& Bilfinger 156,0 154.0 Gelſent u 62.— 62.— Ber. Sta kwerke 44.— 49.50 Ammendorf Pap. 75.— 75,75 Gritzner Masch. 2745 26.25 einfeldenſera 5 124.5 124.0 Gesfürel.„80.88 88.— Zellſtoff Aſchaff.—.— 52,50 Anhalt. Kohlenw 49.— 49,.— Gebr. Großmann—.— Rhein. 5 1309 138.7 Hald& Neu 17— 17.— Goldſchmid!. 37.50 38.— Zellstoff Waldbef 67.25 67,25 Aſchaffbg. Jellſt. 56,.—, Grün 1 154.0 970 Rhein. Cale—— Danfwerk Fuſſen 30.— 38.— 2 Augab. b. Masch. 40.50 Gruſcwiß Test 37,80 87 ein. Elellrigit 9980 8855 öllvert Armatur. 58.— 58 Sertiner Börse ein. Möbelſtoff 26,50— hirſch Kupfen M.—.— 2 0 Balke Maſchinen paceto a.— 48.——„W. Kalk 49.— 49.— poch⸗ u. Tiefbau—.— 71.50 f 59% Roggenwert..85.85 Haft Nürnberg 158.0 168.0 Halleſche Maſch. 8 80,15 el en 64.— 62,75 Dolzmaun, Phil.—.— 6805 Fsstverzinsſiche Werte] 5½ Roggenrentp.47 745 Saver. Celluloid e ee] Hammers Spins. 72 75 82.— Riebeck Moman. e 85 r Goldanleihe„ Bayr. Spiegelglas 2750 27.50 8 M. Egeſt. 29,25 22.— Roſitzer Zucker 39.— 39.50 60% Reichs 1. 27 84.50 84.50 99% Landſch. Rog.—.——.— J. P. Bemberg 72.50 72.50 Dbg.⸗Wien Gum. 84,25 81.— Rückforth. Ferd. 42.25 44,75 nag 1 5 Abloſgſe 1 52.— 52.— 5% M. 8 214.25 Bergmann Elekt 64.— 64,50 Haxkort StPr.. 2.. 5 43.50 43.75 abang St. K. 28.— 28.— doe mel ce 4. 450 4% Belt. Schag,.50.50 Selin Gubener 1650 440 Harpener Bergb. 4950 50,— Sach ſenwerk 9 ohne ſgrecht 4%„ Goldrente 20,10 20.— Berl. Karls. 2 84.50 34.50 deneuerdde 5 57.— 57.— Süchſ. Gußſtabt— 88.— Kamm. K N 30.— 30.— 30„Kronen.70—. 70 Berliner Maſchb. 40.— 39,85 Heilmann Immun. 1 e 3* 1750 8 n ff Sch. 1 55—— R.—.— 1.* elf 46.. Hindri 3 2 Knort. Sadr 1630 168.0 5% Gch. Kalfanl-—.—. 4½%½„ Bar-.—— 120 Bremer Bultan 65.— 65,— Sirſch W L 1020 Huge Schneider 37,50 36,.50 · Schudert& Salzer Schuckert& Co. Schultheiz Segall Strumpf Siemens Halske Sinner.⸗G. Stoehr Kammg · Stoewer Nähm.. Stolberger Zink Südd, 1 85 gie Teleph. Berliner—.— 8 ver. Oels Tletz, Leonhard. Trans⸗Radio Barziner Papier Beith werke B. B. Frkf. Gummi Ber. Chem. Charl. V. Dtſch. Nickelw. B. Glanzſt. Elbf. O. Harz. Portl.⸗ B. Schuhf. B.& Ver. Stahlwerke. B. Stahl. v. d. Z Ber. Ultramarin. 115,1 Vogel Telegraph. 36,15 Bogtländ. Maſch.—.— Boigt eck Haeffner—.— Wanderer Werks 46,15 17.50 43.55 124.0 Terminnotierungen schluß Allg. Di. Credit Bank f. Brauind. Barmer Bankver. Bayr. Hyp. u. W. 1 125225 Sanbelsge erl. Handels Comm. ⸗ u. Priv. 1 Darmſt. u. Nat. Deutſche Disconis 18 ö .⸗G. für Berkehe 2775 Lokalb.. 90,50 Dt. Reichsb. 85. 84.25 apag 45,25 ambg.⸗ Südam. 98— anſa Dampf.„ 71,50 1 Loyd„46,25 Aku 62.— Allg. Clertr.- Beg. Bayr. e ee 40 „P. Bember ergmannchle 1. 66,50 Zuderus Ciſenm. Charlottb. Waſſer Comp. Hiſpano Tont. Cautſchone⸗ Dai mler⸗Benz. Deſſauer Gas Deutſche Erdöl. Dt. Linoleumwk. Dynamit A. Nobel Elektrizitäts⸗Lief El. Licht u. Kro EſſenerSteinko elſenk. Bergwk. 075 2⁵ Gesfürel. 90.50 Kupfer, Standard 34, 75 Zinn, Standart Monate g Monate Settl. Preis 34, 50 Settl. Preis Elektrolyt 38, Banka veſt ſelected 35,75 Straits ſtrong ſheets 76, Blei, ausländ. El'wirebars39.—[ Zink gewöhnlich * Teudenz: Kupfer ſchwächer, Blei luſtlos, Zinn ſtetig, Zink befeſtigt. Londoner Meiallbörse vom 8. Juni 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze 8(137/40 fein ſtand.), Platin Unze 8 1005 6 Aluminium Antimon Queckſilber Platin Wolframerz Nickel 10,— Weißblech Tendenz: Kupfer und Blei willig, Zinn und Zink Tb. Goldſchruldt darpen. Bergban 0 deſch Elf. u. St. olzmann otelbetriebsgeſ. Iſe Bergbau all Aſchersleben N. Karſtadt Klöckner Werke Mannesmann ns Sanda 5 etallbank Mitteldtſch.Staßs Norbd. Wolle Deere Bene be 0 888 4 Wen erke — Bergbau olpphonwerke h. Braunk. u. St. 112 3 Weſt ektr. A. Fiete, Mank Kütgerswerke Sal Kalt Spensköaa e. er. ahlwerke Weſteregel Alkali Saasie aer 01 Weſteregeln Alkal 1220 100 Weſtf. Eiſen. 62,50 6260 Wicking⸗Cement 24.— 1. Wiesloch Tonw.—. Wiſſener Metall, 60.25 59. Wittener Gußſt. 34,50 3450 Wolff, RM... ellſtoff Verein. 38.— 1 ellſtoff Waldhof 67,5 6715 itſch⸗Oſtafrika 46,.— 425 Neu-Guinea„ 188,0 180,0 Dtavi Minen„„ 20,85 19,85 Freiverkehrs-Kurse Peterab. J. Habl. 18 05 Rufſenbank. 7 0 Deutſche Petrsl, 5750 575 Held burg Benz Adler Kall.„ r Diamond e 95 Hochfrequenn⸗ Rrügers hall„ 75 Ronnenberg Sichel CO. Subſer Pöl 1 ee Phosp„ üfa⸗Füm. 64750 6870 Brown Boveri: Köln-Neueſſen 8. 55 Elektrizität. duſtrie im beſonderen und für die ganze Wirtſchaft im nive allgemeinen bildet. höhe — 1————.—..—— kame 3 5 8 5 höhe Deviſen lagen gegen Reichsmark unverändert; der ien Dollar notierte 421,30. Von 9 europäi ſchen Valuten Ang ſtellte ſich Holland etwas ſchwächer: nach 40,23% Paris Ang! 3,91, Schweiz 19,3974, London 10 nach 486,57; alles höhe Newyorker Uſance. S panlen geſchäf o: 50,70 gegen Lon⸗ 21 don. Swapfätze Dollar⸗Reichsmark niedriger, auf einen 200 Monat 10 nach 15 Stellen, auf 3 Monate 42% nach 50 Stellen 198— 2 2 feſten Berliner Devisen n Diskontstze; flelchsbank 5, Lombparch 6, Prat 8 v. k. Fog ———— 14555 Amtlich in R⸗M für] 6. Juni. Juni 951 B. 10 5 l B. olland. 100 Gulden 169,81. 169,85. 169, 69.63 then 100 Drachmen.457 85,467].48 ö Brüſſel 100-500 ß 58,61 58,78 58,80 58,72 Danzig 100 Gulden 81,84 82,00 J 81,84 82,00 Helſingfors 100 fen] 10,59 10.81 10.588 19.808 Italien 100 Lire 22.045 22,085 22,02 22.06 Südflavien i00 Dina: 7,441] 7,455] 7,440 75,45 Kopenhagen 100 Kr. 112.72 112,94 J 112,70 112.92 Liſſabon 100 Estudo 18,58 18,62 18,57 18,61 Oslo.„ 100 Kr. 112.70 112,92 112,70 112.82 Paris 10⁰ Ir 16,475] 16,515 16.475 16,515 Prag 100 Kr. 12.472] 12,492] 12,47 12.49 4 1 Schweiz 100 Fr. 81,65 81,81 81.615 61,775] 80,515 3 98—9 Sofia.. 100 Lewa] 3,048].054].048 8,054 35017 85 il Spanien. 100Peſeten 40,01 40,09 40.46 40,94 69,57 6 2. 2 Stockholm, 100 Kr. 112.79 113,01 112,79 113.01 112,05 8 655 Wien„100 Schilling 59,15 59,2759.18 59.27 58,05 ſchrot Ungarn 1005 11555 78,447] 73,588 78,485 75,575 72,695 40,75 Buenos⸗Alres. 1 Peſ.285 1,209] 1,278] 1277 1,788 7 mehl Ranada, ikan. Dollar 4,205 4,213.204.212 4,176— 4855 Japan.. en 2,082].086.082.0 1,986 5% Rog Rairo. lägypt. fd 21,00 22,04 21,00 21,04 20,91 Rogg Türkei. f türk. Bfb..-..—.——— 218010 heim London. lengl. Pfd. 20,475] 20,515 20,475 20.515] 20,393 2% 2 New Pork„1 Dollar] 4,200 4,17 4,209.217 4,1780 7% Weiz Rio de Janeiro 1Millr. 0,300 0,802.298 0,300 0,5031 5 10 Uruguay 1 Goldpeſo] 2,478 l.482][ 2,468 l 2,472 l 3,412 1 287 ſen 2 Mehlzollermäßigung 1175 Die in der Notverordnung angekündigte Zollſenkung 100 für Mehl wird bereits jetzt durch Bekonntmachung des 4 Reichsfinanzminiſters und des Reichsernährungsminiſters 9 mit Wirkung vom 10. Juni verordnet. Danach wird der 7 Zollſatz, der bisher„doppelter Zollſatz für Weizen wn e 2000 1,50, alſo 51,50 // je Dz. betrug, auf den„175 ſachen. Weizenzoll plus 1,50 /, alſo 48,17, herabgesetzt. Gleich⸗. zeitig wird der Zollſatz für Hirſe auf 1,50/ je Dz. fel, Anf geſetzt. 4655 Berliner Mefallbörse vom 8. Juni 1931 155 Kupfer Blei 955 bez. Brief Geld bez. f Geld] bez. Brief] Geld Januar. 70.25 70,50 70,28—— 21,-l 28.— 20 Februar 70.7 71.2 71.—— 1—— 225 2 März—.— 171.50 71.—.— 21,80—— 28,80 22,55 April 71,52 71,50 71,25. 21.50—, 28,75 28.— Mai 7,78 72,.— 11,781. 21,75 28,75 24.209,75 Juni—.— 68,.— 56,.——.— 20,.—, 20,50 19,25 uli—.— 78,78 78,50. 20,.——— 21.— 1950 Auguſt—.— 69.25 68,75—.— 20.— 1—.— 21.50 20.— Sept. 69.25 69,75 69.50—.— 20,50—— 21,75 20,5 Oktober 69,75 70, 69.75—.— 20,50 22.— 22,25 22. Nov.— 7028 70.— 1—— e Dezemb. 70.25 70,25 70.— 22.—121,——.— 22,78 2225 Elektrolytkupfer prompt 70.45 Antimon Regulus 48,.— /51.— Orig. Hüttenaluminſum 170,.— Silber in Barren leg. 3,0 1 dito. Walz⸗Drahtbarren 174,.— Gold Freiverkehr 10 gr. 28. 28,50 Hüttenzinn 99 v.— Platin dio. 1 gr N 35—. Rein Nickel, 98/99 0 H. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 69 777 1750 150 1 80 505 . 1 * Ann 7 1 1 * 5,2%, Nov. 5,10; Jan. 5,15. 4— Montag, 8. Juni 1931 3 Weitere Vefeſtigung am Getreibemarkt Berliner Produktenbörſe v. 8. Juni.(Eig. Dr.) Obwohl die Saatenſtandsberichte im allgemeinen recht befriedigend lauten, ſetzten ſich im Produktenverkehr zu Beginn der neuen Woche weitere Preis ſteigerun⸗ gen für Brotgetreide durch, die ihre Haupturſache in dem knappen Inlandsangebot haben. Für Weizen alter Ernte zeigte ſich im Zuſammenhang mit dem leicht gebeſſerten Mehlabſatz regere Kaufluſt, u. a. auch für Rech⸗ nung rheiniſcher Mühlen, ſodaß etwa 3/ höhere Preiſe für prompte Ware durchzuholen waren. Neu⸗Weizen wurde von der Bewegung mitgezogen und war in den Forderun⸗ gen für das keineswegs reichliche Offertenmaterial etwa 3% feſter gehalten. Der Lieferungs markt ſetzte 39% höher ein. Von Roggen war Waggonware nur ſpärlich, Kahnmaterial garnicht angeboten; das Preis⸗ niveau lag am Prompt⸗ und Lieferungsmarkte—2 höher, ohne daß aber nennenswerte Umſätze zuſtande⸗ kamen. Weizen mehl war in den Forderungen etwas höher gehalten, Roggenmehl hatte bei unveränderten Prei⸗ ſen kleines Konſumgeſchäft. Am Hafer markte war das Angebot mäßig und bei einiger Kaufluſt waren—2 4 höhere Preiſe zu erzielen. Gerſte weiter abwartend. Amtlich notiert wurden: Weizen prompt 274276; Juli 290894; Sept. 245; Okt. 246 u..; feſt; Roggen prompt 105200; Jult 19899, Sept. 188½.—189; Okt. 1881897; ſeſter; Futter⸗ und Induſtriegerſte 210226 ruhig; Hafer prompt 185. 190; Juli 194792; Sept.—; Okt.—: ermattend; Weizenmehl prompt 3298; etwas feſter; Roggenmehl—60proz, prompt 25,40—28 7; Weizenkleie 14% 14,70; Roggenkleie 131394; ſtill; Viktorigerbſen .31; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 2530; Ackerboh⸗ nen 19— 1; Wicken 2426; Lupinen blaue 15— 16,50, dto. gelbe 22—27; Leinkuchen 13,0—14,10; Soyaextractions⸗ ſchrot 12,1013,20; Speisekartoffeln weiße 170190; rote 22220; Fabrikkartoffeln in Pfg.—9,5⸗ allgemeine Tendenz feſt. „ Maunheimer Produktenbörſe vom 8. Juni.(Eigen⸗ bericht.) Der Produktenmarkt iſt nach vorübergehender Hefeſtigung durchweg ſti ll. Die geſchäftliche Belebung Ende der letzten Woche hat wieder nachgelaſſen.— An⸗ geboten wurden in, für die 100 Kilo: Ausl. Weizen 9688; inl. Weizen 29.750.507 inl. Roggen 21.50 22.25; inl. Hafer 21—21.75; inl. Braugerſte 26—27; Futtergerſte 2, Biertreber 10, 511,25; Erdnußkuchen 12,7518, Soya⸗ ſchrot 18, Trockenſchnitzel 7,75; Weizenmehl ſüdd. 40,25— 40,5 per Juni⸗Juli; dtv. 3838,50 per Sept.; Weizenörvt⸗ mehl 29,25, Roggenmehl 60 proz. 29,75—0,50; öto. 70proz. 529 Weizenfuttermehl 14,75: Weizenkleie 1250, Roggenkleie 13,50; Leinſgat 22; alles waggonfrei Mann⸗ heim. ) Fraukfurter Produktenbörſe vom 8. Juni.(Eig. Dr.) Beizen 295; Roggen 220, Hafer(inländ.) 210; Weizenmehl gd Spezial d 40,25—41,25; öto. niederrhein. 40— 40,25; Welzenkleie 14,75; Roggenkleie 12,25; Erbſen 3038; Lin⸗ ſen 2588; Heu ſüdd. 6; Weizen⸗ und Roggenſtroh draht⸗ gepr. 3,50; dto. gebündelt 3/25; Treber getrocknet 10,757 100 für die 100 Kg.; Tendenz befeſtigt, Futtermittel ruhiger. Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Juni. (Eig. Dr. Anfong: Weizen lin Hfl. 05 g p. 100 Kg.) Juli 5,60; Sept. .42— Mais(in Hfl. p. Laſt Ah Kg.) Juli 83; Sept. 84%; Nov. 85; Jan. 85, * Liverpooler Getreidekurſe vom 8. Juni.(Eig. Dr.) Anßang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig. Juli 4,5 076), Okt. 4,7(4,75); Dez. 48(4,8); Mehl unv. Mitte: ruhig; Juli 4,576; Okt. 4,7; Dez. 4,8%; Mehl unverändert. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 8. Juni.(Eig. Dr.) März 7,90 B 7,80 G; Mai 6,85 B 6,75 G; Jui 8 600 6, Aug. 0 B 705 G, Sept. 7 20 B 710 0 Olt. 70 B 75 G; Nov. 7,45 B 7,0 G; Dez. 7,55 B 750 G, Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 1 Tage—: Juni 27,15; Juli 27,30; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 8. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. * Liverpvoler Baummollkurſe vom 8. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Aenne 440—41; Okt 452—53; Dez. 459) 462463) März 471472; Mai 478; Juli 485 enz willig. Mitte: Juli 444; Okt. 452; Dez. 461; Jan.(32) 465; März 473; Mai 480; Juli 487; Okt. 494; Jan.(33) 499 Loco 456; Ten⸗ denz ruhig und behauptet. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht Geſamtzufuhr 4240 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 8. Juni 1931 Ochſen. 135 S0 Kühe 200 St.] Kälber 638 St.] Schweine 2715 St J Mk. 48—40 I Mk. 3438 aht.— 2. Mr.— 9„ 3539 b)„ 29—31/ b)„ 6872).„ 468 48 ).„ 38-41] c 22-25 ch„ 64—68 c.„ 47-49 .„— che. 15-16 4) 588. 4„ 4951 Bullen. 124 S1. Färſen 293 St. e) 4852).„ 47-48 ). Mk. 3539, 0 Mt. 4748 Schafe 13 St. 1 4446 ).„ 8234 bz. 41-48 afk.— N„ . 1 Freſſer.— 81 bi. 3234 Arbeitspferde 64 St. .— AM.— Mk. 800 1700 Bei einem Auftrieb von 135 Ochſen, 283 Rinder, 124 Farren und 200 Kühen, zuſammen 742 Stück Groß vieh, war der heutige Mannheimer Großviehmarkt ſehr maſſig befahren. Das geringe Angebot führte zu verſtärkter Nachfrage und bei mittelmäßigem Geſchäftsverlaufezo gen die Preiſe im Verhältnis zur Vorwoche in allen Gat⸗ tungen um 1— 2 Pfg. an. Höchſtnotiz für Ochſen 48 Pfg., für Rinder 49 Pfg. Der Markt wurde geräumt.— Am Kälbermarkt war bei einem Angebot von 638 Tieren das Geſchäft wieder mittelmäßig. Die Ware war ge⸗ fragt, ſodaß bis zu 2 Pfg. mehr gegenüber der Vorwoche angelegt werden mußten. Höchſtnotiz 72 Pfg. bei Räumung des Marktes. Auch am Schweinemarkt war das Angebot von 2750 Tieren geringer als in den frü⸗ heren Wochen. Bei mittelmäßigem Marktverlauf war die Nachfrage lebhafter als bisher und die Händler forderten 3 Pfg. mehr gegenüber der Vorwoche, die glatt bewilligt wurden. Höchſtnotiz 51 Pfg. Der Markt wurde geräumt. Was hören wir? Dienstag, 9. Juni .05: Langenberg: Morgenkonzert auf Schallplatten. .30: Frankfurt: Frühkonzert des Kurorcheſters Bad Wildungen. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 12.30: Königswuſterhauſen: Schallplatten⸗Konzert. 12.30: München: Mittagskonzert auf Schallplatten. 13.05: Langenberg: Mittags konzert. 13.10: Frankfurt: Schallplattenkonzert. 13.30: Heilsberg: Unterhaltungsmuſik auf Schallplatten. 15.05: München: Stunde der Hausfrau. 15.20: Fraukfurt: Hausfrouen⸗Nachmittag. 15.20: Wien: Schallplattenkonzert. 1. 2. Ernſte Muſik. 16.30: Südfunk und Frankfurt: Siehe Mannheim. 18.00: Südfunk: Aus Karlsruhe: Wiſſenswertes von der Reichspoſt: Der Poſtreiſeſcheck. 18.15: Südfunk: Siehe Mannheim. 18.20: Langenberg: Ein deutſches Delphi. Die Tempelgra⸗ bungen in Trier. 18.25: Berlin: Unterhaltungsmuſik. Weingartner uſw. 18.40: Südfunk und Frankfurt: Siehe Mannheim. 19.35: München: Aus dem Nationaltheater München:„Don Pasquale“, Komiſche Oper. 20.00: Berlin: Hoffmanns Erzühlungen, Oper in 3 Akten, von J. Offenbach. 20.00: a Abendmuſik. Roſſini, Joſhitomo, Krings uſw. 20.30: Südfunk: Gaſtkonzert des Philharmoniſchen Orche⸗ ſters Stuttgart. Tſchoikowſky, Pepping, Reger uſw. 21.00: Wien:„Der Schlager von vorgeſtern bis über⸗ morgen“. Eine Schlagerrevue. 21.15: Langenberg: Uraufführung:„Die Löwin und Fer General“. Hörſpiel von. Ed. Reinacher. Neue Tanzwuſik; Schubert, Schumann, Univ. Stand. Middl.(Schluß). 9,52. N 2 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 258 Aus Mannheim Dienstag, den 9. Juni aus Heidelberg: anläßlich der Einweihung der Neuen Univerſität in Heidelberg: 10.30: Reportage aus dem neuen Gebäude und Interview der Architekten Prof. Dr. Gruber⸗Danzig und Gut⸗ manm⸗Karlsruhe. 11.00: Schaubericht vom Univerſitätsplatz, Schilderung des Zuges der Ehrengäſte ete.— Reportage der Schlütſ⸗ ſelübergabe vor dem neuen Portal. 11.15—13.00: Uebertragung des Feſtaktes aus der neuen Aula. 16.30—17.45: Nachmittogskonzert, ausgeführt vom Städt. Orcheſter Heidelberg unter Leitung von Muſikdirek⸗ tor Radig. S ten: Eliſabeth Schlotterbeck⸗Textor und Konzertmeiſter A. Berg, Heidelberg. 18.15: Vortrag s Heidelberger Kritikers und Literar⸗ hiſtorikers Rudolf K. Goldſchmit über„Heidel⸗ berg im Wandel des deutſchen Geiſteslebens“. 18.40:„Dos Mikrophon beſucht Heinrich Rickert“, Vortrag von Geheimrat Rickert über„Die Heidelberger Tra⸗ dition in der deutſchen Philoſophie“. 22.15—23.00: Konzert:„Alte Muſik“. Uebertragen aus einem Heidelberger Privathauſe. Ausführende: Al⸗ wine Möslinger(Cembalo), Luiſe Michelis(Viola 'amore), Emmy Joſef(Sopran! Aus dem Auslande 5: Straßburg: Schallplattenkonzert. : Beromünſter: Orcheſterkonzert. : Rom⸗Neapel: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert. : Straßburg: Opern, Ouvertüren und Fantaſien. : Prag: Deutſche Sendung: Wann und wie ſollen wir reiſen? : Mailand: Konzert. Bordetas, Piovane, Lehar uſw. : London⸗Daventry: Militärkonzert. : Beromünſter: Aus dem Baſler Stadttheater„Dio und Aeneas“, Oper. : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 0 Vorausſage für Dienstag, 9. Juni: Fortdauer der unbeſtändigen Witterung Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags 1—— See“ Luft⸗ Wind höh. 1 7 7:— Wetten 1 Nicht Stärke Wertheim 151— 16 21 12. mäßig bedeckt Fönigsſtuhl] 588 788,3 1 17 10 s, ſchwach Nebel Karlsruhe 120 789.0 16 21 1s WSW leicht Regen Sab 2 d„„ Sy, leicht 5 Billingen 712/761, 14 19 11 8. 5 wolkig St. Blaſten 780— 13 18 11 W. 5 bedeckt Badenweil. 422 781,8 15 21 13 890% 7 halbbedeck! Feldbg. Hof 1275 635,9 7 10 6„ ſtark Nebel Bab. Bureb. 70—-———* 5 Unſere Witterung wird heute vollkommen von der Zufuhr maritimer Luft beſtimmt, die an der Tief⸗ ſeite einer vom Ozean über England und Nordſee bis zur Oſtſee reichenden Tiefdruckrinne nach Deutſch⸗ land gelangt. Eine weſentliche Aenderung dieſer Wetterlage iſt bis morgen nicht zu erwarten. Reiſewetter In ganz Deutſchland herrſcht gegenwärtig unbe⸗ 29.15: Südfunk: Siehe Mannheim. ker Fir Mannheim md Ingeborg r fiel PROBE-WASCeH 5 mit der kleinſten, beſten u. billigſten e der Welt dem Original Stuttgarter Ideal Waſchkompreſſor D. Schlafzimmer Eiche, mit ſchwed. Birke, beſte Qualität, zu 570/ ſtatt 800 EN „G. N. D. N. P. a. ferrenzünmer ſtändiges, aber nicht ausgesprochen kühles Wetter. Mfilehgeschäft hoher Verd., m. 3 3. Wohn., zu verkaufen. Angeb. unter 2 U 34 an die Geſchſt. 59390 Birnbaum auspoliert, neueſtes Modell. Aus erſt. ſüddeutſch Groß⸗ betrieb, daher un⸗ begrenzte Garantie. Bei lebhaften und zeitweiſe ſtärker auffriſchenden Weſtwinden fallen ſtrichweiſe Regenſchauer. Ueber Nordweſtdeutſchland und Schleſien befindet ſich eis größeres Regengebiet. Flugwetter Das ganze weſt⸗ und mitteleuropäiſche Feſtland wird von kühlerer maritimer Luft überflutet. Der Witterungscharakter iſt daher in Frankreich und Deutſchland unbeſtändig geworden. Es wechſeln kurze Aufheiterungen mit Regenſchauern, die in Be⸗ gleitung ſtärkerer, auffriſchender Winde vorüber⸗ ziehen. Die Höhenwinde haben durchweg Weſtrich⸗ tung und ſind ziemlich böig. Ihre Stärke ſchwankt in 1000 Meter Höhe zwiſchen 10 und 20 Sekunden⸗ meter. Die untere Wolkengrenze liegt zwiſchen 500 und 1000 Meter. Außerhalb der Regengebiete herrſcht vorzügliche Fernſicht. * Waſſerwärme heute morgen 8 Uhr: Rhein(in Mannheim) 167 Grad Rhein(bei Rappenwörth) 18 Grad Bodenſee lbei Konſtanz) 14 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein Pegel] 2..] 5. 6, 8. Neckar⸗Pegel] ,] 5. 6, 8. 2,14 2,24 831.80 5 1„ Schusterinſe 20862 96 6102.60] Mannheim.40.545,.05 Kehl 4,154.80 0008,82] Jagſtfeld 1·8.47.438.74 Maxau 6,15.246. 075,85 Heilbronn.86 142•40 1538 Mannheim.44 5,46 5,61.58 5,12] Plochingen F Kaub 561 860 8,64 ö Köln 8,813.55 1,64 8,70 8,60 Waſſerwärme des Rheines: 16,5 Grad Geſchäftliche Mitteilungen * Neue Stoewer⸗Erfolge. Bei den diesjährigen automo⸗ biltouriſtiſchen Veranſtaltungen haben ſich neben den Bewähr⸗ ten 8⸗Zylinder⸗Typen die neuen Vornantrieb⸗Stvewer⸗ Wagen inbezug auf Schönheit und Zuverläſſigkeit erfolg⸗ reich öurchgeſetzt. Bei der Reiſetempofahrt Hamburg— Lübeck über 400 Kilometer ſowie bei dem Wiesbadener Automobil⸗ turnier und bei den Schönheitskonkurrenzen in Swine⸗ münde, Bad Godesberg und Arnsberg iſt der Vornautrieb Stoewer als Sieger hervorgegangen. Die 8⸗Zylinder⸗Typen ſetzten die vorjährige Erfolgsſerie fort und erhielten bei der ſchwierigen Oſtpreußenfahrt ſowie bei der Reiſetempo⸗ fahrt die goldene Medaille und erſte Preiſe. Weitere erſte Preiſe erhielten die„Stoewer⸗8⸗Zylinder“ bei der Schön⸗ heitskonkurrenz in Wiesbaden. Bei der Sternfahrt anläß⸗ lich des internationalen Wiesbadener Autoturniers wurde Herr Kaufmann auf Stoewer⸗8 nach 1887 Luftlinien⸗Kilo⸗ metern mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Aus dieſen Ergebniſſen geht ganz deutlich hervor, daß die Stoewer⸗ Werke von jeher nicht nur auf die Schönheit ihrer Er⸗ zeugniſſe, ſondern auch auf die präziſe Konſtruktion und Zuverläſſigkeit den größten Wert legen. * ä * Probewaſchen. Ein Probewaſchen findet am Dienstag, den 9. Juni und Mittwoch, den 10. Juni, jeweils nachmittags 4 Uhr und 8 Uhr im Kolpinghaus, U 1, ſtatt. Alle Hausfrauen, die nicht mehr 10—12 Stunden am Waſch⸗ faß ſtehen, ſondern in zwei bis drei Stunden ihre Wäſche reinigen wollen, werden zu einer Beſichtigung eingeladen. Der vorgeführte Wäſchekompreſſor macht es jeder Haus⸗ frau möglich, ſich von den Plagen des Waſchtages zu be⸗ freien.(Siehe Anzeige.) am Dienstag, 9. u. Mittwoch, 10, Zuni, nachm. 4 Ahr u. abends VVV 8 Ahr im Kolpinghaus A 1. 8 f ch b 0 Kein Waſchtrichter, kein Stampfer, kein Waſchteufel, ſondern eine neue wertvolle Erfindung. Preis des Apparates 18 Mark. Eintritt frei. Kein Kaufzwang. Jede debrauchte Möbe 87 75 u Vemmittlungsbüro m. b. f. N 1. 1. Grünes Haus Laden: G 2, 12 4889 del. weistaotiert. Spiegelschrank 1,80 Mtr. breit, faſt neu, mit Wäſcheabteil, preiswert zu verkauf. Lameyſtraße Nr. 16. Täglich 2 Vorführungen Beriehtigung Pfälzische Mühlenwerke Mannheim In der am 1. 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