. — Neue Mannheimet Zeit Mannheimer General-Anzeiger Hezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, 8e Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. 19 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen die 79 mm breite Zeile. beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 9. Juni 1931 142. Jahrgang— Nr. 250 Henderſon informiert über Chequers Nicht die engliſche Oeffentlichkeit, der gegenüber ſtrengſtes Stillſchweigen beobachtet wird, ſondern die Volſchafter Frankreichs und Italiens Vorzeitige Einberufung des Reichstags? benderjon kommt nach Berlin Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 9. Juni. Der Außenminiſter Henderſon hat geſtern die Botſchafter Frankreichs und Italiens empfangen und ihnen die Umriſſe der Unterhaltungen in Chequers mitgeteilt. Das geſchah mit vollem Einverſtändnis der deutſchen Miniſter. Man iſt in Cheguers übereingekommen, Frankreich und Italien keinen Augenblick länger als unbedingt nötig auf Informationen warten zu laſſen. Der Oeffentlich⸗ keit gegenüber wird nach wie vor ſtrengſtes Still⸗ ſchweigen über den Inhalt der Beſprechungen ge⸗ wahrt. Es wird gerade daraus vielfach geſchloſſen, daß mehr als eine unverbindliche Darſtellung der Agegenſeitigen Standpunkte ſtattgefunden hat. In der Tat verſtärkt ſich der Eindruck, daß eine Reihe von konkreten Plänen für die Linderung der gegenwärtigen Wirtſchaftskriſe bis ins ein⸗ zelne erörtert worden ſind. Deilweiſe hängt die Zukunft dieſer Pläne freilich, ſoweit ſie ſich mit Amerika befaſſen, von dem Aus⸗ gang diplomatiſcher Sondierungen ab, die jetzt be⸗ ginnen werden. Das wäre ein Grund, über die Ab⸗ ſichten der deutſchen und englüſchen Miniſter nichts in die Oeffentlichkeit dringen zu laſſen. Daneben glaubt man aber auch feſtſtellen zu können, daß die deutſch⸗ engliſche Uebereinſtimmung in Chequers ge⸗ rade in den wichtigſten Punkten nicht übermäßig weit gegangen iſt. Die Gaſtgeber haben die Dar⸗ ſtellung der deutſchen Schwierigkeiten mit größtem Intereſſe angehört, haben aber ernſte Zweifel darüber geäußert, ob die deutſchen Miniſter nicht einen zu großen Teil ihrer wirtſchaftlichen Sorgen den Repa⸗ vationslaſten zuſchreiben. Für die deutſche Erklärung, daß nur eine Erleichterung der Reparationszahlungen dem deutſchen Volke in ſeiner furchtbaren Not Hilfe bringen könne, haben die Engländer nur bis zu einem gewiſſen Grade Verſtänd⸗ nis gezeigt. Dieſe Vermutung wird heute durch eine Aeußerung der„Tümes“ beſtärkt, in der es heißt, es beſtehe auf engliſcher Seite die Tendenz, die Schwierigkeiten zum erheblichen Teil anderen Urſachen als den Repa⸗ kattonszahlungen zuzuſchreiben. In dieſem Sinne wurde in Chequers auch von finanziellen und indu⸗ ſtrellen Europaplänen geſprochen, vor allem auch in Bezug auf die Genfer Europakommiſſion und ihren berſchiedenen Unterausſchüſſen. In der Reparations⸗ rage ſelbſt liegt, wie allgemein anerkannt wird, der Schlüſſel zur Lage in Waſhington, andernfalls müßte England aus eigener Taſche den Ausfall an Reparationen erſetzen, der ſich im Falle eines Mora⸗ toriums für Deutſchland ergeben könnte. Das könnte keine engliſche Regierung auf ſich nehmen und die engliſchen Miniſter dürften dies in Chequers ſehr deutlich ausgeſprochen haben. Alle anderen Möglich⸗ keiten ſetzen aber einen mehr oder weniger weit⸗ gehenden Verzicht Amerikas voraus. Es iſt banz gut und ſchön, ſich gegenſeitig mit der Ausſicht auf den Beſuch Mellons und Stimſons in Europa zu tröſten, aber das zeigt noch keinen Aus⸗ weg. Noch weniger hilft der fortwährende Hinweis auf das Defizit im amerikaniſchen Haushalt und die munenpolitiſchen Schwierigkeiten, die ſich aus der Tatſache ergeben, daß im nächſten Jahre Wahlen ſattfinden. Bis dahin kann ja mit einer Löſung auf keinen Fall gewartet werden. Wo alſo der Ausweg aus der Sackgaſſe liegt, wenn ein ſolcher überhaupt in Chequers ge⸗ funden iſt, bleibt bisher dunkel. Der„Daily Telegraph“ gibt ſicherlich die vor⸗ herrſchende Anſicht richtig wieder, wenn er ſchreibt, bie Zeit ſei noch nicht reif für eine neue internationale Konferenz bezw. zur Ein⸗ berufung von Sachverſtändigenausſchüſſen über Repa⸗ ratlonen oder über Kriegsſchulden. Infolgedeſſen könne eine weiigehendere Reviſion des Poungplanes vorläufig gar nicht in Betracht kommen. Der dplomatiſche Korreſpondent des genannten Blattes glaubt jedoch einige der möglichen Wege zur Er⸗ leichterung der deutſchen Laſten darlegen zu können. 4 Er glaubt, daß ein teilweiſes Moratorium für die ungeſchützten Teile der Repara⸗ tonsverpflichtungen etwa in Höhe von einer Milliarde Mark für jedes der nächſten drei Jahre ſprechende Erleichterung zu beſitzen. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Juni. Das Reichskabinett wird vermutlich ſchon am Donnerstag zuſammentreten, um den Bericht des Kanzlers und des Außenminiſters über die Be⸗ ſprechungen in Chequers entgegenzunehmen. In der Sitzung des Aelteſtenrats am Mittwoch wird, wie wir bereits andeuteten, eine Entſcheidung über die Einberufung des Reichstags, die von den Nationalſozialiſten, den Deutſchnationa⸗ len und den Kommuniſten beantragt iſt, noch nicht getroffen werden, da die Sozialdemokraten erklären, die Führer ihrer Reichstagsfraktion müßten ſich zu⸗ nächſt beim Kanzler darüber informieren, ob die Regierung die Not verordnung als un ver⸗ änderlich betrachtet. Man rechnet infolgedeſſen damit, daß der Aelteſtenrat ſeine Beſchlußfaſſung auf nächſte Woche vertagen wird. Der Kanzler dürfte in der Zwiſchenzeit verſuchen, auf die Parteien ein⸗ zuwirken, von der Forderung einer Sommer⸗ tagung Abſtand zu nehmen. Die Regierung ſtützt dieſes Verlangen vornehmlich auf außenpoli⸗ tiſche Gründe. Sie befürchtet eine ſchwere Gefähr⸗ dung der durch das Geſpräch in Chequers eingelei⸗ teten diplomatiſchen Aktion durch eine Debatte über die Notveroroͤnung, die vorausſichtlich zu einem Kampf aller gegen alle ausarten würde. Neben den drei eigentlichen Oppoſitionsparteien ſteht auch die Volkspartei in ſcharf ablehnender Haltung zu der Notverordnung. Der Führer der Volkspartei hat in Trier Aeuße⸗ rungen getan, die ihm vielfach ſo ausgelegt werden, als habe er damit nun auch die Parole von einer Diktatur durch die Männer der Schwer⸗ induſtrie ſich zu eigen gemacht.(2) Andere Grup⸗ pen, wie z. B. die Chriſtlich⸗Sozialen, hal⸗ ten die Notverordnung in der gegenwärtigen Ge⸗ ſtalt gleichfalls nicht für tragbar. Der Kanzler findet alſo bei ſeiner Rückkehr aus Chequers auch parlamentariſch eine recht ſchwierige Situation vor, und es läßt ſich im Augenblick nicht ſagen, wie er ſie meiſtern will. Der Kanzler wird nach der Informierung des Kabinetts über die Ergebniſſe in Chequers auch dem Reichspräſidenten über die engliſche Reiſe berichten. Zu dieſem Zweck wird er Ende der Woche nach Neudeck fahren, jedoch unmittelbar nach dem Vortrag bei Hindenburg wieder nach Ber⸗ lin zurückkehren. Für Anfang nächſter Woche iſt ein Empfang der Parteiführer vorgeſehen. zuſtandekommen könne. Amerika müßte entweder den Ausfall durch eine Reduzierung ſeiner außer⸗ ordentlich hohen jährlichen Tilgung der inneren Schuld ausgleichen oder aber eine innere Anleihe in Höhe von einer Milliarde Mark auf dem amerika⸗ niſchen Geldmarkt aufnehmen, während die Zinſen und Amortifation von Deutſchland bezw. von Deutſchland und den anderen Schuldnern Amerikas gemeinſam garantiert oder ſogar gezahlt werden würden. Auf dieſe Weiſe wäre es möglich, Deutſch⸗ land und Europa eine dreijährige Atem⸗ pauſe zu verſchaffen und gegen das Ende dieſer Periode könnte eine neue gründliche Prüfung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit erfolgen, die ſich dann auf eine genauere Kenntnis der allgemeinen Wirtſchafts⸗ lage ſtützen könnte. Soweit der„Daily Telegraph“, der eben⸗ falls keine Andeutung darüber geben kann, wie man Amerika zu dem notwendigen Verzicht be⸗ wegen könne. Daß diplomatiſche Vorſtellungen er⸗ hoben werden ſollen, iſt wohl ohne weiteres klar, ein gemeinſamer Schritt der europäiſchen Schuldner⸗ mächte in Waſhington kommt aber keinesfalls in Frage. Es wird noch bekannt, daß der Außenminiſter Henderſon demnächſt als Vorſitzender der bevorſtehenden interna⸗ tionalen Abrüſtungskonferenz nach Berlin kommen wird, um dort die Beſprechungen über die Abritſtungsfrage, die in Chequers nur flüchtig angeſchnitten werden konnte, zu vertiefen. Es wird uns von unterrichteter Seite beſtätigt, daß Herr Henderſon dieſe Abſicht geäußert hat. Die Ein⸗ zelheiten, namentlich auch der Termin des Beſuches, ſind noch unbeſtimmt. Der„Daily Herald“ weiß dieſer Nachricht noch hinzuzufügen, daß auch der Mi⸗ niſterpräſident Macdonald wahrſcheinlich in ab⸗ ſehbarer Zeit einen Gegenbeſuch in Berlin machen würde und daß er dazu die Gelegenheit der Reiſe Henderſons wählen werde. Ueber eine beabſichtigte Reiſe Macdonald iſt bisher weder offiziell noch inoffiziell etwas bekannt geworden und wir möchten dieſe Nachricht mit allem Vorbehalt wiedergeben. Das Roparationsproblem das Tagesgespräch von Naris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 9. Juni⸗ Zwar bemüht man ſich in Frankreich weiter, die Nutzloſigkeit und Erfolgloſigkeit der Verhandlungen von Chequers feſtzuſtellen, aber ein Blick in die Zei⸗ tungen und in die politiſchen Debattierklubs genügt ſchon, um zu dem Ergebnis zu gelangen, daß auch für Frankreich die Reviſionsfrage nicht mehr in nebelhaften Fernen ſchwebt, daß man ſich vielmehr ſeit den Tagen von Chequers recht eingehend mit ihr beſchäftigt. Den Erfolg hat die Englandreiſe der deut⸗ ſchen Miniſter jedenfalls gehabt, daß in Frank⸗ reich, wenn auch zunächſt vorwiegend in nega⸗ tivem Sinne, das Reparationsproblem ein Tagesgeſpräch der breiten Maſſe geworden iſt. Die Argumente, die von franzöſiſcher Seite gegen die deutſchen Reviſionsforderungen ins Feld ge⸗ führt werden, faſt der„Excelſior“ folgender⸗ maßen zuſammen: 1. Das deutſche Volk würde in Frankreich auf die gleichen Sympathien ſtoßen wie in England, wenn nicht die peinlichen Stahl⸗ helm⸗ Kundgebungen von Koblenz und Breslau, die deutſchen Forderungen auf Rüſtungsgleichheit und die deutſche Polemik ge⸗ gen die Tributzahlungen zwiſchen den beiden Ländern ſtünden.(11) 2. Frankreich kann ſich eben⸗ ſowenig wie England verpflichten, Deutſchland Schulden zu erlaſſen, ohne von England und den Vereinigten Staaten die Zuſicherung für eine ent⸗ 3. Frankreich würde den ſchwerſten politiſchen Fehler begehen, wenn es in einem europäiſchen Schuldnerſyndikat die Führung übernehmen würde, um die amerika⸗ niſche Regierung zur Reviſion der Kriegsſchulden zu veränlaſſen. 4. Nichts iſt unſicherer als die Bereit⸗ ſchaft der amerikaniſchen Regierung, eine Reviſion ins Auge zu faſſen, da ſie mit ihrer öffentlichen Mei⸗ nung und dem Senat rechnen muß. 5. Der franzö⸗ ſiſche Sparer würde nichts mehr verlangen, als einem Deutſchland helfen zu können, das beſſer ge⸗ ordnet iſt und weniger Anlaß zur Beunruhigung bietet. 6. Da die verfügbaren Kredite in Paris liegen,(h hätten die deutſchen Miniſter beſſer daran getan, ſie nicht ausſchließlich in London zu verlangen. Dieſer Schritt war nämlich ſehr ge⸗ eignet, in den franzöſiſchen Kapitaliſtenkreiſen die Befürchtung wachzurufen, daß die moraliſchen und materiellen Gewinne der Transaktion, die doch auf Grundlage internationaler Garantien erfolgen müßten, allein britiſchen Banken und Induſtriellen zugute kämen. Der„Excelſior“ gibt den deutſchen Miniſtern den Rat, ihren Irrtum wieder gut zu machen. Die fran⸗ zöſiſche Regierung ſei bereit, nach beſtem Können mitzuarbeiten. Allerdings müſſe man ſich in Berlin davor hüten, auf politiſchen Wegen weiterzugehen, die ergebnislos enden würden. In den Augen des„Excelſior“ brachten die Tage von Chequers für Deutſchland folgende Ergebniſſe: Die Kenntnis, daß England ſich nicht allein gegen⸗ über Deutſchland verpflichten würde, daß England dagegen zuſammen mit den übrigen Gläubigern Deutſchlands ſich einer neuen Prüfung des Repara⸗ tionsproblems nicht entziehen würde, daß die bri⸗ tiſche Regierung nicht die Initiative für einen ge⸗ meinſamen Schritt der europäiſchen Schuldner bei der amerikaniſchen Regierung übernehmen würde, daß die gegenwärtige Wirtſchaftslage in England keine beſonderen Konzeſſionen gegenüber Deutſchland zuläßt, daß der Londoner Kapitalmarkt zwar einer internationalen Kreditoperation für die deutſche Regierung günſtig gegenüberſteht, daß aber der größte Teil der verfügbaren Kredite zur Zeit in Frankreich liegt. Kann Deutſchland Hilfe von A. S. A. erwarten? Von Wilhelm Winter, Newyorkk*) Die Deutſchen ſetzen in der Kriegsſchuldfrage, den Reparationen uſw. ihre Hoffnungen zuerſt auf die.S. A. Von Europa aus, oder von Deutſch⸗ land aus geſehen, zweifellos verſtändlich. Am deut⸗ lichſten hat dies ja jüngſt noch Dr. Schacht— eine Autorität auch in Amerika— dargeſtellt. Und es ſoll vorab geſagt ſein, es gibt viele rechtlich Denkende in den.S.., die ſolchem Wunſche ſympathiſch gegenüberſtehen. Dabei bleibt es aber auch. Dieſe Leute können nicht, wie ſie vielleicht möchten. Bis zur Präſidentenwahl im Herbſt 1932 hat das Land übergenug mit ſich ſelbſt zu tun. Es wird da⸗ her allen internationalen Komplikationen bis dahin möglichſt auszuweichen ſuchen. Der politiſche Jam⸗ mer in Deutſchland iſt der, daß der Parteien z u viele ſind. Der Jammer in den U. S. A. iſt genau gegenteilig. Die beiden alten Parteien, die Republikaner und die Demokraten, erſcheinen ab⸗ gearbeitet und zeigen deutliche Zeichen des Verfalls, aber es will nicht gelingen, die immer wieder ge⸗ forderte liberale Reformpartei ins Leben zu rufen. Bei der Wahl 1924 erzielte die neue progreſſive Partet unter La Follette 5 Millionen Stimmen, ein be⸗ achtenswertes Ergebnis. Aber La Follette iſt tot und damit auch dieſe Neugründung. Nach deutſchen oder franzöſiſchen Begriffen müßten aus den beiden alten Parteien längſt 5 bis 6 Parteien geworden ſein, ſo weſittragende politiſche, prinzipielle Gegen⸗ ſätze weiſen ſie in ihren Reihen auf. Daß dies noch nicht geſchehen iſt, iſt das wunderbare Geheimnis der amerikaniſchen Politik. Zündſtoff iſtgenug vorhanden, aber jedermann fürchtet die Explosion. Dieſen Verhältniſſen liegt eine völkerpſychologiſche Tatſache zu Grunde. Der politiſche Geiſt iſt in einem Ein wandererland von Grund aus anders ge⸗ artet wie im Auswandererland, im Stammland. Wer die Heimatſcholle verläßt, betritt das neue Land ſeiner Wahl mit dem Vorſatze, all und jedes daran⸗ zuſetzen, perſönlich vorwärts zu kommen. So vieles, was dem Emigranten daheim nicht paßte, nimmt er draußen willig in den Kauf, weil er muß. So macht es der Italiener, der Pole, der Ungar, der Englän⸗ der, der Schwede, uſw. Warum ſoll es der Deutſche nicht tun? Das bunte Völkergemiſch in den U. S. A. hat dem Lande mancherlei merkwürdige Vorteile ge⸗ bracht. Das Ganze beherrſcht ein ungeſchriebenes Ge⸗ ſetz, ein untrügliches Empfinden: Wir müſſen uns vertragen! 7 der Zugewanderten kam und kommt aus Ländern, die geringere Daſeinsmög⸗ lichkeiten bieten; warum ſollten ſie nicht zufrieden ſein? Die Heimatlande des dritten Teils ſind heute durch den Krieg und ſeine Folgen— bis auf wenige Ausnahmen— ſo ſehr mitgenommen worden, daß es ja meiſt die nackte Verzweiflung war, die ſie ins fremde Land trieb. Alles dies beſtärkt die amerika⸗ niſche Maſſe in dem Gefühl,„geborgen“ zu ſein Und wenn heute die Wirtſchaftsdepreſſion noch ſo drückt, das Bewußtſein herrſcht immer vor: denen da draußen geht's noch viel ſchlechter! Es iſt genau ein Jahr her, da wurde in Waſhing⸗ ton die Arbeitsloſenzahl mit rund 1 Mil⸗ lion offiziös angegeben, im Senat aber wurde be⸗ reits von—4 Millionen geſprochen. Präſident Hoover fand damals den Mut, zu prophezeien, in zwei Monaten würde die Kriſe überwunden ſein. Jetzt muß man die Zahl offiziös bereits mit 6 Millionen zugeben. Vor 2 Jahren hat der in Wiesbaden geborene Newyorker Senator Wagner bereits Geſetzvorſchläge über Altersverſorgung, Ar⸗ beitsnachweis, Arbeitsloſenhilfe, Krankenverſiche⸗ rung uſw. eingeleitet. Was geſchah? Man ließ die Dinge einfach ruhen, roſten in Waſhington. Jetzt hat die Depreſſionsnot Dampf aufgemacht. Senat und Repräſentantenhaus begannen mit ſozialer Po⸗ litik und faßten Beſchlüſſe. Was geſchah dann? Der Präſident legte ſein Veto gegen dieſe Beſchlüſſe ein und alles war vergebliche Mühe geweſen. Selbſt Repu⸗ blikaner geben als inneren Grund dieſer Maßnahme an, es dürfe kein Demokrat ſein, der vor dem Lande die Ehre habe, ſolche wichtige Geſetzgebung einge⸗ leitet zu haben. *) Angeſichts des plötzlich angeſagten Europaheſu⸗ ches des amerikaniſchen Staatsſekretärs Stimſon is die obige Abhandlung von beſonderem Gegenwartswert. Schriftleitung 0 2. Seite/ Nummer 259 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 9. Juni 1991 Jetzt hat die Wirtſchafts⸗Depreſſton das ſteuer⸗ liche Ereignis gebracht, daß bereits 700 Millio⸗ nen Defizit in der Bundeskaſſe ſind. Die mitt⸗ leren und unteren Steuerſchichten ſind die großen Leidtragenden. Demgegenüber ſteht eine Tatſache, die alles beſagt: 1921 zählte die Union 32 Steuer⸗ zahler mit einem Einkommen von 1 Million Dollar, 1929 waren es 492 und jetzt ſind es 541, aber die Lohngelder ſind in 1930 gegen 1929 um 9 Milliarden Dollar geſunken. Der jetzt abgetretene 71. Kongreß hat 10 Milli⸗ arden Dollar verausgabt, und iſt damit unſterblich geworden. Auch darin ſieht man ein Zeichen werden⸗ der Unſicherheit. Man hat 3. B. den Farmern den überproduzierten Weizen für 175 Millionen abgekauft und kann ihn jetzt nicht loswerden. Senator Borah ſchlug bereits vor, den Weizen den hungernden Chi⸗ neſen zu ſchenken. Jetzt marſchiert der agrariſche Süden auf, die Demokratenhochburg, die 1928 Zu Hoover überlief, und erklärt, im nächſten Jahr ge⸗ ſchloſſen für Cvolidge gegen Hoover eintreten zu wollen. Vor zwei Wochen fanden ſich die Unabhängigen der beiden alten Parteien in Washington zuſammen, um ein fortſchrittliches Programm für die nächſtjährigen Wahlen zu beſprechen. Ihr Führer iſt der greiſe Republikaner Norris von Nebraska, der 1928 aber offen für den Demokraten Smith ein⸗ trat. Man hat ihn aufgefordert, auszutreten; er mag nicht. Man hat ihn aufgefordert, neu zu gründen, er mag auch das nicht aus ſo und ſoviel Gründen. Alſo alles in allem, ein heilloſer Wirrwarr. Senator Wheeler aber, einer der wirklich Auf⸗ rechten im Lande, fordert entſchloſſen die dritte Par⸗ tei. Er präſentiert folgendes Programm: Arbeits⸗ loſenſpeiſung durch Städte, Staaten und Bundes⸗ regierung; Aenderung der Verfaſſung, daß der Kon⸗ greß in der Lage iſt, die Arbeitszeit zu beſchränken; Einführung der Arbeitsloſigkeit⸗, Kranken⸗ und Altersverſicherung; Hebung des Ausfuhrhandels durch Zollſenkungen; kommunalen Betrieb von Waſſer⸗ und Elektrizitätswerken; Verhinderung der Verwendung von Rieſenkapitalien zur Beeinfluſſung öffentlicher Wahlen uſw. uſw. Aus dieſen Forderungen kann der Europäer er⸗ ſehen, was dieſes reiche Induſtrieland noch nicht hat und wie laſtenfrei der amerikaniſche Unter⸗ nehmer bis heute daſteht. Es würde dem Gedanken⸗ gang dieſer Reformer entſprechen, wenn da noch ſtände: Löſung der Kriegsſchuld— und damit der Kriegsſchuldenfrage—, aber ihr Programm iſt ſchon zu ſehr belaſtet, ſolche Mehrbelaſtung wäre un⸗ denkbar. Bliebe noch ein Weg. Bei der Hvoverwahl 1928 wurden die im Auslande geborenen Stimmgeber offtziös mit 14—15 Millionen angegeben. Minde⸗ ſtens 5 Millionen davon ſind deutſcher Abſtammung. Dazu verfügt die Steubeng eeſellſchaft noch über ein Stimmenheer von ſolchen, die in den U. S. A. geboren ſind, und die Klarſtellung der Kriegsſchuld⸗ frage iſt eine ihrer Hauptforderungen. Aber es iſt ſchwer zu glauben, daß in einem Lande, wo der poli⸗ tiſche Wirrwarr ſo groß iſt, gerade die Deut⸗ ſchen zu einer geſchloſſenen Aktion kommen ſollten. Immerhin, der Verſuch wird gemacht werden. Sollte aber die Wahl 1932 einen Demokraten ans Ruder bringen, ſo iſt damit noch lange nicht geſagt, daß dann die Dinge für Deutſchland beſſer liegen werdene Man ſollte eines nicht vergeſſen: Wilſon, der Demokrat, ſiegte 1916 unter der Parole: Er hält uns aus dem Krieg! Während ſein Geguer Hughes ehrlich zugab: Wir ſteuern dem Krieg zu! Es war eine ſchöne Geſte der.S.., als deren Senat den Vertrag von Verſailles nicht annahm. Aber dieſe Geſte war billig, ſie änderte an den meteriellen Dingen nichts. Als ſich die Voung⸗ Plan⸗Kommiſſion in Paris die Köpfe gegenſeitig heiß machte, drückte ſich J. P. Morgan und fuhr mit ſeiner Yacht auf dem Mittelmeer ſpazieren. Auch eine amerikaniſche Geſte. Die Jeſtlichkeiten in heguers Nach den politiſchen Veſprechungen geſellſchaftliche Veranstaltungen Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 8. Juni. Der Empfang des Royal Institute of International Affairs zu Ehren des Reichskanzlers und des Reichs⸗ außenminiſters, der heute im Chatam Houſe veran⸗ ſtaltet wurde, geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung der Sympathie. Anweſend waren u. a. Lord d' Abernon, Sir Robert Vanſittart, Sir Abe Bailey, viele führende engliſche und ausländiſche Preſſevertreter und Parlamentsmitglieder, außerdem die Mitglieder der deutſchen Botſchaft in London. Der Vorſitzende des Inſtitutes Sir Neill Malcolm be⸗ grüßte die deutſchen Miniſter und drückte die außer⸗ ordentlich große Befriedigung aus, die das Inſtitut über die Ehre des Beſuches der deutſchen Miniſter empfinde. Es ſei das erſte Mal, daß der Erſte Miniſter und der Außenminiſter„eines der großen Staaten Europas“ in den Räumen des Ropal Inſti⸗ tute erſchienen ſeien. 2— 4 2 Reichskanzler Dr. Brüning dankte für die freundlichen Worte mit denen er und Dr. Curtius empfangen worden ſeien.„Wir ſind,“ fuhr er fort,„beide hocherfreut darüber, daß wir in der Lage waren, die freundliche Einladung dieſer hervorragenden Einrichtung anzunehmen. Ich bin überzeugt, daß eine Einrichtung, wie die Ihre, ein ſehr günſtiger Faktor bei der Verwirklichung des großen Zieles iſt, auf das alle verantwortlichen Staatsmänner zuſtreben, nämlich der Förderung der internationalen Zuſammen⸗ arbeit und der Erzielung des Weltfriedens. Der Reichskanzler betonte die Notwendigkeit, die Wirtſchaftskriſe der Welt zu bekämpfen und die Wohlfahrt wieder herzuſtellen.„Unſere beiden Län⸗ der“, ſagte er,„erfahren das volle Gewicht der Welt⸗ depreſſton und der Not, die ſie für Millionen von Arbeitsloſen bringt. Die freundſchaftliche Beſpre⸗ chung in Chequers, die wir mit Ihren verantwort⸗ lichen Staatsmännern führten, haben beiden Par⸗ teien Gelegenheit gegeben, unſere gegenſeitigen Schwierigkeiten zu erörtern. Wie Sie durch das heute vormittag veröffentlichte Kommuniquee ge⸗ ſehen haben, iſt gegenſeitig vereinbart worden, eine Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen allen in Betracht kommenden Ländern zu ſuchen, um die be⸗ ſtehende Lage zu verbeſſern und ich bin überzeugt, daß dieſer Geiſt des Ein⸗ vernehmens ein günſtiges Echo bei der Oeffentlich⸗ keit der Welt finden wird. Dr. Curtius und ich ſchätzen hoch die warme Aufnahme, die wir von un⸗ ſeren engliſchen Gaſtgebern erfuhren, und ich freue Herr Mellon, der Schatzſekretär, einer der Reich⸗ ſten im Lande, ſagte ſchon vor Jahren:„Ein befrie⸗ detes Europa iſt für uns mehr wert als alle unſere Kriegsforderungen.“ Auch eine ſchöne Geſte. Ob Herr Mellon angeſichts des Defizits in der Bundes⸗ kaſſe bereit wäre, die Tat folgen zu laſſen, darf ſehr bezweifelt werden. Die bunte Maſſe Menſch aber in den U. S. A. wird unter demokratiſchem Regime dieſelbe ſein. Und es iſt fraglich, ob dies anders wäre, wenn zwei Gene⸗ rationen hindurch, wie in Deutſchland, die Klaſſen⸗ Schulmeiſter Knüppel in Braſilien Skizze von Norbert Jacques Nach dem Frühſtück ritten wir jeden Morgen in die Pflanzungen. Die Kaffeebäume lagen in ſchöner Ordnung, ſo weit man ſah, über die Wellen der Hügel aufgeſchart. Rückwärts ſchauend, erblickte man, o oft die Pferde auf eine Höhe kamen, das Städtchen Botbcatü, in die Flanke eines Hügels gebaut, neu, regelmäßig und nüchtern, wie alle Städtchen im In⸗ mern Braſiliens. Nach Oſten ſank das Land in eine von niederen Bodenwellen durchwogte weite Ebene, und an der Kante der Kaffeeberge, dieſe Ebene wie ein Wachtturm beherrſchend, lag ein kleines Anweſen. Es leuchtete weiß aus der ſchwerfarbigen Landſchaft heraus. Die Pferde kletterten zu Tal. „Es wohnt dort ein alter Bekannter von mir, ein kleiner Kaffeepflanzer. Er hat nur ein paar tau⸗ ſend Kaffeebäume. Ein Braſilianer.“ Der Beſitzer des weißen Anweſens hatte uns heraufreiten ſehen und ſtand vor der Tür, als wir ohen ankamen. Ein Knecht nahm die Pferde in Ob⸗ Hut, und wir gingen ins Haus hinein. Die Frau, die in der Stube ſaß, entfernte ſich, als wir eintraten. Dann mußten wir uns ſetzen, und mein Gaſtgeber nannte dem andern meinen Namen. Er fügte hin⸗ zu:„Ein Freund aus Deutſchland.“ „So, ſo, aus Deutſchland,“ nickte der Braſilianer. „Ein tapferes Volk! Ein edles Volk dort! Ich hatte auch einmal einen Freund, der aus Deutſchland war. Alle Leute in Botocatü haben ihn liebgehabt. Er iſt geſtorben und liegt dort begraben. Und wenn Sie auf den Friedhof gehen, ſo finden Sie auf ſeinem Grab ein ſchönes Denkmal und immer Blumen, ge⸗ wiß! Das Denkmal haben ſeine ehemaligen Schüler errichten laſſen, und die Blumen pflanzen auch ſie heute noch jedesmal zu ſeinem Todestag aufs Grab.“ „Iſt er denn Lehrer geweſen?“ fragte mein Freund. „Gewiß. Haben Sie das Grabmal nie geſehen?“ „Nein,“ antwortete der Kaffeepflanzer.„Ich war ne auf dem Friedhof in Botocatſ. „Oh,“ rief der Braſilianer lebhaft,„ſo gehen Sie Bald hin! Ein ſchönes, großes Denkmal und ent⸗ zückende Blumen. Und es ſteht darauf: In memoriam. Hier ruht der vielverehrte und bedeutende Schul⸗ meiſter Knüppel von ſeinem erfolgreichen Leben aus.“ Lehrer Knüppel! 8 Der Braſilianer ſchaute zu uns her und begann dann, um uns von der Wahrheit ſeiner Freundſchaft mit dem bedeutenden Schulmeiſter Knüppel zu über⸗ zeugen, folgendes zu erzählen: „Gewiß, es iſt mir ernſt. Gehen Sie hin. Sie werden das herrliche Denkmal ſehen. Er war ein treuer Freund von mir und hat mir ſein Herz oft ausgeſchüttet. Er iſt ein Jugendfreund Ihres großen Bismarck geweſen und hatte deshalb als funger Mann aus Deutſchland fliehen müſſen, weil dort zu⸗ nächſt Bismarck ſich nicht durchſetzen konnte. Und da kam er nach Braſilien und wurde ſpäter Lehrer in Botocatü. Man muß leben, hel? Und wie Bismarck dann den Krieg gewann und der erſte Mann in Deutſchland wurde, da hat er meinem verblichenen teuren Freund geſchrieben: „Lieber Knüppel! Jetzt bin ich der oberſte Miniſter von Deutſchland. Du kannſt zurückkommen. Es wird Dir nicht nur nichts geſchehen, ſondern Du kaunſt Dir eine Stelle auswählen, welche Du willſt.“ Den Brief bekam mein Freund. Aber er ging nicht zurück nach Deutſchland. Er mochte lieber bei uns in Botocatü bleiben, und er ſchrieb Bismarck eine Poſtkarte. Da ſtand darauf: Lieber Freund! Ich freue mich, daß es Dir ſo gut geht. Aber ich bleibe in Braſilien. Denn die Stelle, die ich mir in Deutſchland wählen würde, die haſt Du ja ſchon, und die gibſt Du gewiß nicht her.“ Und er iſt in Botocatu bei uns geblieben und ge⸗ ſtorben. Gehn Sie wirklich einmal ſein Grabmal anſchaun. Es lohnt ſich. Mein armer Freund Knüppel“ Nun ſchwieg er und überließ uns den Eindrücken ſeiner Erzählung. Wir lachten nicht, wenigſtens nicht nach außen. Denn wir fühlten, daß ſich hier am Ausgang der Welt ein deutſches Schickſal hinter dem Namen des Schulmeiſter Knüppel verborgen und ſich hinter dem Verſteck dieſes Namens vollzogen hatte, ohne daß es ihm gelungen wäre, ganz auch ſeinen Urſprung zu verbergen. Wir ſtellten uns den Schulmeiſter Knüppel vor, wie er zwiſchen ſeinen braſilianiſchen Freunden im Städtchen Botveatä umherging. Die geſcheiterte Sehnſucht ließ ihn ſeinen wirklichen Namen mit der ironiſchen Groteske des Kuüppels zudecken, der die überkommene Beigabe des Schulmeiſters war. Denn das Schickſal zwang ihn, ſein geſtrandetes Leben als Schulmeiſter zu beenden, wo er doch wohl ganz an⸗ derswo hinausgewollt hatte, als er nach Braſilien gekommen war. Ganz für ihn allein war dieſer Selbſtſpott, denn niemand im Städtchen verſtand den Nebenſinn im Namen. Und wie er, ſo begraben in die Einſamkeit fremden Volkstums, die Seele in den Träumen ſeiner verlorenen Abſtammung mitten aus der fremden Umgebung auffliegen ließ und ſie in der erfundenen Verbindung mit einem der großen hei⸗ matlichen Männer zwiſchen Dichtung und Wahrheit auf einer Höhe erhielt, in der die Luft zu dünn für die Wirklichkeit war haben. Winds gibt dem Fremden ſcharfe Kon⸗ mich, eine Gelegenheit erhalten zu haben, den briti⸗ ſchen Staatsmännern öffentlich zu danken.“ Die Rede des Reichskanzlers rief laute Beifalls⸗ kundgebungen hervor, Das Frühſtück der Anglo-German Associafion zu Ehren des deutſchen Reichskanzlers und des deut⸗ ſchen Reichsaußenminiſters war ein Ereignis von beſonderer Bedeutung. Dem Reichskanzler zur Rech⸗ ten ſaß der Vorſitzende der Anglo-German Associa⸗ tion, der vormalige Vizekönig von Indien Lord Reading, zur Linken Schatzkanzler Snowden. Unter den zahlreichen Anweſenden befanden ſich Mitglieder der beiden Häuſer des zarlamentes, der deutſche Botſchaftsrat Graf Bernſtorff und andere deutſche Herren. Es herrſchte ein äußerſt herzlicher Ton, der auch beſonders in der Begrüßungsanſprache Lord Readings zum Ausdruck kam. Dieſer brachte in ſeinem Trinkſpruch auf die beiden deut⸗ ſchen Staatsmänner die hohe Ehre zum Ausdruck, die ſie dem Verbande durch ihren heutigen Beſuch bezeugt hätten. Lord Reading bemerkte nach einer Würdigung der ſchweren Verantwortung, die auf Dr. Brüning laſte, und der hohen Verdienſte, die Dr. Curtius ſeinem Lande erwieſen habe, weiter: „Unſere beiden Länder ſtehen vor zahlreichen Schwierigkeiten. Die ernſten Fragen, die uns be⸗ rühren, die Wirtſchaftskriſe, die induſtrielle Depreſſion und die Arbeitsloſigkeit in beiden Län⸗ dern berühren nicht uns allein, nicht nur Europa ſondern ſie betreffen auch Amerika, und nicht nur die Vereinigten Staaten, ſondern auch Südamerika und die ganze Welt. Dieſe ernſte Kriſe iſt die Kriſe aller Nationen. Wir müſſen fortfahren, ſoweit wir es irgend können, das Heilmittel zu ſuchen.“ Reichskanzler Brüning der auf die ſehr beifällig aufgenommene Rede Lord Readings antwortete, erklärte nach einem Hinweis auf die Befriedigung, mit Dr. Curtius Gaſt der Mit⸗ glieder der engliſchen Gruppe der Anglo-German Association zu ſein: „Der Präſident Ihres Verbandes, dem ich ſeit langem anzugehören die Ehre habe, hat ſpeben meinen Kollegen und mich in einer Weiſe begrüßt, für die ich Ihnen herzlich danken will. Wie Sie alle wiſſen, war der Zweck unſerer Reiſe nach England, in eine freundſchaftliche Beſprechung mit Ihren füh⸗ renden Staatsmännern einzutreten. Aber ſoviel kann geſagt werden, daß es meine tiefe Ueberzeugung iſt, daß enge und freundſchaftliche Beziehungen zwiſchen Großbritannien und Deutſchland kampfparole des Marxismus auf ſie eingewirkt hätte. Dieſes Rätſelland ohne Volkstum, ohne ſoziales Ge⸗ wiſſen und dennoch ohne Klaſſenkampf, iſt eine poli⸗ tiſche Fata Morgana. Eines iſt ſicher, der Rauſch der Kriegsmilliarden iſt dahin, der Katzenjammer iſt da. Amerika gewann den Krieg und wird da⸗ ran nicht glücklich. England gewann den Krieg ſcheinbar auch, dazu aber ein ſtehendes Arbeitsloſen⸗ heer und wird jetzt von ſeinen Dominien eingekreiſt und mattgeſetzt. Deutſchland bezahlt den Krieg aus gepumptem Geld und erlebt dabei— hoffentlich— ſeine innere Wiedergeburt. ein unbedingt weſentlicher Faktor in eury⸗ päiſchen Angelegenheiten ſind. Mit der größten Genugtuung und aufrichtigen Hofß⸗ nung für die Zukunft kann ich ſagen, daß unſere Länder ſtändig immer näher aneinander rücken, und ich bin ſicher, daß ich herzliche Zuſtimmung finden werde, wenn ich die Hoffnung ausdrücke, daß dieſe Bewegung fortdauert und dieſe Freundſchaft ſtabi⸗ liſtert. Wir kennen alle den ernſten Stand der Dinge, die Weltdepreſſion der Wirtſchaft, gefolgt von ernſter Arbeitsloſigkeit und ſozialer Unruhe, nicht nur in unſeren Ländern, ſondern in ganz Eu⸗ ropa und der übrigen Welt. Die Regierungen der verſchiedenen Länder gehen Problemen entgegen, die dringend eine Löſung fordern, aber in ihrer Größe nur durch allgemeines Zuſammenwirken und den Geiſt des guten Willens behandelt werden können. Je mehr dieſe Notwendigkeit zuſammengefaßter Aktion gewürdigt wird, um ſo ſchneller wird die Erholung ſein. Von dieſem Standpunkt aus hoffe ich, daß unſer Beſuch in England Frucht tragen wird nicht nur als iſolierter Akt zwiſchen unſeren beiden Län⸗ dern, ſondern als neuer Meilenſtein in der Entwick⸗ lung des internationalen Friedens und Einverneh⸗ mens. Die Tage, die wir in England als Gäſte der britiſchen Regierung verbracht haben, die freund⸗ ſchaftliche Aufnahme, die wir bei unſeren engliſchen Gaſtgebern gefunden haben, werden von Dr. Cur⸗ tius und mir ſelbſt als äußerſt angenehme Erinne⸗ rung angeſehen werden.“ Empfang in der deutſchen Votſchaſt Seinen geſellſchaftlichen Höhepunkt und Abſchluß erreichte der Beſuch des deutſchen Reichskanzlers und des Reichsaußenminiſters heute abend mit dem Di⸗ ner, das der deutſche Botſchafter und Freifrau yon Neurath zu ihren Ehren in der Deutſchen Bot⸗ ſchaft in Carlton House Terrace gaben und an das ſich ein großer Empfang anſchloß, der in den Räu⸗ men der Deutſchen Botſchaft das geſamte diploma⸗ tiſche Korps London, die Spitzen des politiſchen, ge⸗ ſellſchaftlichen und wirtſchaftlichen Lebens, promt. nente Mitglieder der Deutſchen Kolonie in London ſowie zahlreiche Vertreter der engliſchen und der deutſchen Preſſe verſammelte. Der Empfang nahm einen herzlichen Verlauf und gab den deutſchen Mi⸗ niſtern Gelegenheit, mit repräſentativen Mitgliedern der verſchiedenſten Schichten der öffentlichen Meinung Englands Fühlung zu nehmen. Am Dienstag früh erfolgt die Abreiſe nach Newhampton, wo ſich die deutſchen Miniſter zut Heimreiſe nach Deutſchland an Bord der„Europa“ begeben werden. Letzte Meloͤungen Weitere Zechenſtillegungen im Ruhrbergbau — Dortmund, 8. Juni. Die Gewerkſchaft des Steinkohlenbergwerks„Ewald“ in Herten zeigt die Stillegung des unterirdiſchen Betriebes der Zechen⸗ anlage„Ewald⸗Fortſetzung“ und der Betriebe der da⸗ mit zuſammenhängenden Tagesanlagen an. Zur Entlaſſung kommen 2200 Arbeiter und 130 Angeſtellte. Die Einſtellung des Betriebes ſoll ſpäteſtens zum 30. Juni d. J. erfolgen. 8 Weiter bringt die Gewerkſchaft„Hibernia“ in Herne 180 Arbeiter auf der Schachtanlage„Schlägel und Eiſen I/“ in Recklinghauſen zur Entlaſſung. Streikzwiſchenfälle in Nordfrankreich — Paris, 8. Juni. Zu Beginn der vierten Streik⸗ woche in der nordfranzöſiſchen Textilinduſtrie kam es zu Zwiſchenfällen. In Roubaix verſuchten etwa 400 Streikende, vor dem Verwaltungsgebäude des Textilkonſortiums eine Kundgebung zu ver⸗ anſtalten. Sie wurden jedoch von der Polizei daran gehindert. Sechs Perſonen wurden verhaftet. Das Nationaltheater teilt mit: Heute Erſt⸗ aufführung von Corrinths„Sektion Rahnſtetten“. Das Schauſpiel wird anſchließend in dieſer Spielzeit noch zwei Neuinſzenierungen brin⸗ gen Grabbes Luſtſpiel„Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ in der Inſgenierung von Richard Dornſeiff, das noch im Laufe des Juni zur Aufführung kommt, und Mo⸗ lieres Komödie„Tartüff“, die am Sonntag, 5. Juli als Abſchluß der Spielzeit des Schauſpiels ein⸗ malig im Bibliothekſaal des Schloſſes in einer den Beſonderheiten des Raums angepaßten Inszenierung von Herbert Maiſch gegeben wird. Mannheimer Konſervatorium der Muſik. Der Vierte Lehrerabend des Mannheimer Konſer⸗ vatoriums der Muſik wird heute abend als „Mozart⸗Feier“(175. Geburts⸗ und 120. Todes⸗ jahr) veranſtaltet. Folgende Lehrer der Anſtalt: Direktor Friedrich Häckel, Milly Häckel, Hede Oeſt(Klavier), Elſe Flohr(Sopran), Julius Frank(Horn), Willi Bilz(Violine) ſind die In⸗ terpreten der für die Feier gewählten Werke: Sonate in D für zwei Klaviere, Konzert in C für drei Kla⸗ viere, Konzert in Es für Horn, Arie aus„1 re pastoré“ und Arie der Suſanne aus Figarro. Die Feier findet heute im Beethovenſaal L 4, 4 ſtatt. Vom Heidelberger Stadttheater. Zwei der Tage, die Wilhelm von Scholz in der Rhein⸗ Neckar⸗Ecke verbrachte, hatte er den Heidelbergern geſchenkt. Auf Einladung der deutſchen Fachſchaft der Univerſität hielt er in der alten Aula den Feſt⸗ vortrag zum 250. Todestag Calderons. Dann wohnte er einer Aufführung ſeines Schauſpiels „Der Wettlauf mit dem Schatten“ bei. Scholz führt in dieſem Schauſpiel eine literariſche und pſychoanalytiſche Konverſation, die im Okkulten wurzelt aber zu einer Art von ſchickſalhaftem Hell⸗ ſehen weitergeführt wird. Er zeigt, wie ſich das dich⸗ teriſche Unterbewußtſein zu Wirklichkeit wandelt, wie der Dichter zum„Seismographen des Schick⸗ ſals“ und darüber hinaus auch ſchickſalsbeſtimmend wird. Erich Alexander Win ds inſzeniert das Stück, indem er mit dem Dichter Martins das Okkulte in den Vordergrund ſtellt und damit dem Werk einen kleinen Schimmer von Romantik gibt. Dieſe Linie erhält aber am Ende des zweiten Akts einen Bruch und wird ins Romanhafte umgebogen. Schirlitz als Dr. Martins führt mit wohldurchdachter Stei⸗ gerung, er bringt eine künſtleriſche Leiſtung, wie wir ſie in diefer Spielzeit von ihm noch nicht geſehen turen, verzichtet auf äußere ſtarke Lichter, um ſo den Dichter und die Dichtung wirkſamer zu machen. Zwiſchen dieſen beiden Männern ſteht Frl. Schön⸗ berger als Frau, die etwas mehr Farbe und Wärme vertragen konnte. Das feſtlich geſtimmte Publikum rief am Schluß Darſteller und Dichter mehrmals an die Rampe.— Die Operette hat wieber zur„Juſtigen Witwe“ von Lehar gegriffen. Dieſe Parodie auf das kleine Hofleben im Balkan iſt heute doch ſchon ſtark verſtaubt, und nur die Muſik hört man noch gerne, wenn auf der Bühne Sänger zur Verfügung ſtehen. Damit iſts nun in Heidel⸗ berg micht allzu gut beſtellt. Zwar iſt an Stelle Franks in Otto Stübler ein wirklicher Tenor mit tragfähiger und ſympathiſcher Stimme getreten, der aber für den Roſillon noch zu unbeholfen iſt, auch Mizzi Seibold findet ſich mit der Valencienne, die ihr wenig liegt, ſtimmlich und darſtelleriſch gut ab, aber die Titelpartie verlangt neben Raſſe und Temperament, die Ly Brühl in vollem Maße zur Verfügung ſtehen, auch eine wirkliche Geſangsſtimm. Die mangelnden Stimmen merkt man am deutlichſten in den Enſembles. Ploder iſt ein recht lustiger Danilo, Juhn, der geſchickt Regie führte und Er d⸗ mann, machen das luſtige Terzett komplett To⸗ pitz leiſtet mit dem Orcheſter die wertvollſte 7 5 Mannheim im Rundfunk. Die letzte 11 heimer Rundfunkübertragung brachte„Belieh b Opernchöre“, ausgeführt von Mitgliedern de Singchores des Mannheimer Nationaltheaters. Die Chöre ſelbſt gelangten, wie nicht anders gu 5 warten war, mit gewohntem muſikaliſchen Fein⸗ gefühl zum Vortrag und ließen die ſtraffe 0 von Kapellmeiſter Karl Klauß erkennen. 145 Flügel waltete Helmuth Schlawing. Vermiß wurde die Klangfülle, die man ſonſt bei unſerem Opernchor gewöhnt iſt. Ob eine ungünſtige 5 ſtellung vor dem Mikrophon die Urſache war o ob andere Hemmungen vorlagen, war beim 920 nicht zu erkennen. Das Ganze war eine erg tung, die nicht über den Durchſchnitt hinaust 15 die man aber zweifellos beſſer hätte arrangier können Das Mannheimer Kunsthaus(Dr. Senbe Tannenbaum), Mannheim, Q 7, 17a, hat zwei n Ausſtellungen eröffnet: Porträt⸗Plaſtiken 5 Mannheimer Bildhauers Kurt Lau 5 und Gemälde des rheiniſchen Malers Alf Dupré. 1 5 Aus der Kunſthalle. Bis Ende Septe ber bleibt der Leſeſaal der Kunſthalle an den Spuntag⸗Nachmittagen geſchloſſen. Dienstag, 9. Juni 1931 g. Seite/ Nummer 259 — 11— 5 5 — 6 5 6 2 2 I i er neue Heidelberger Universitätsbau ſere f und 3 3— 17 2822 2 2 2 1 55 bie amerikanische /½-NMillionen-Dollarspende„Dem lebendigen Geiste“— Heute Einweihung dteſe tabi⸗ Die. Egle K Alm a maler begeht ſtellten Bedingung widerſprach: es ſollte— während J Inſchrift infolge ihrer Kleinheit überhaupt nicht zur heu te die We ih eihres neuen Hauſe 5 das, Wahl des Platzes, architektoniſche Geſtaltung und Geltung kommt. Man muß ſchon ziemlich dicht der verheißungsvoll in ſeinen Anfängen, hart umkämpft innere Anordnung dem Belieben der Univerſität herantreten, um zu entdecken, daß dieſe Statue, ein 1 zeler Hifi 5 777 ee, 2 z Hayfax 5 5 3 2 5 3 1 505 98 5 2 r 1 yolgt und in vieler Hinſicht zu Recht umſtritten während überlaſſen blieben— die Schaffung eines einzigen Werk des Dresdener Akademieprofeſſors Al biker uhe, ſeiner Entſtehungszeit, im Ganzen geſehen nun doch Gebäudes ſein. Da aber der Gruberſche Entwurf Dan ſich zwei Meter hoch— Pallas Athene darſtellt, 5 zu gutem Ende geführt werden wird. eine Reihe von Um⸗ und Ausbauten ſchon vorhan⸗ die als Verſinnbildlichung der Inſchrift darunter er 3 5. dener Häuſerteile des Univerſitätsgeländes am Lud⸗ ſtatt der ſonſt gewohnten Nike eine kleine, beflügelte 3 Das neue Gebäu 9„ 7 3 5 8 5 78 5. 55 „die r 5 5 wigsplatz vorſah und Shurman ſich mit der Ausffth⸗ Männergeſtalt in der erhobenen Rechten trägt. röße r 5 e rung dieſes Projektes nicht einverſtanden erklärte, Einer der Vorzüge des neuen Hauſes ſcheint das den 55 5 Wer 55 0 55 50 5 nen? ſo legte Profeſſor Gruber im Auftrag der Univerſität ſchöne Material, 5 nen Band 3 5 155 5 5975 der. Sidenten und ſchließlich einen neuen Plan vor, der gebilligt wurde. g 5 a 5 5 Lehrer beider Länder ſowie beider Völker die techniſche und künſtleriſche Trefflichkeit moi 1 2* 2 2 2 2 2 2 erweiſen!“— Zwar ſtellt das neue Lehrgebäude in ſeiner der inneren Einrichtung 1 3. 8 jetzigen Form auch keine ideale Löſung 7. 8 ung o hieß es Weihnachten 1928 bei der Uebergabe der 15 15 0 ſung zu ſein; und wenn man der Sachlichkeit nach außen daß Millionen⸗Dollarſpende, die der einige Monate! dar— und böſe Zungen haben ihm wohl ſchon Spott⸗ auch nicht ganz zuſtimmen kann, ſo zeigen die Hör⸗ licht gel ng. eik⸗ vorher zuſammen mit Streſemann zum Ehren⸗ am doktor der Ruperto-Carola ernannte Botſchafter wa Shurman in treuer Erinnerung an eigene Hei⸗ de belberger Studienjahre und das ihm gewordene er⸗ Bildungserlebnis zuſtande gebracht hatte. Und dieſe an Juſchrift, die heute das Portal des Shurmanbaues dert, dieſe Worte:„Dem lebendigen Geiſte“, die Friedrich Gundolf prägte, ſie ſind nach den 8 mancherlei nicht ganz erfreulichen Zwiſchenfällen und hen Verſtimmungen hüben und drüben in der Tat der en. heſte Wahrſpruch zur Vollendung, der umfaſſendſte 11 Aus druck einer der großzügigen Spender würdigen nd Geſinnung. Dem lebendigen Geiſte ſoll das neue ute baus Wohnſtatt ſein: einem freien, über Partei⸗ ter lichkeit und Bürgerenge ſtrebenden, in beſtem Sinne her des Wortes internationalen Geiſte, wie er der en. Freude und Verantwortung bei ſo großen Gaben iſt entſpricht. Denn wahrlich: es war eine große Gabe, ſik und ſie kam zur rechten Stunde, um der Ruperto⸗ zer Carola und mit ihr dem Badiſchen Staat in Zeiten el⸗ ſchlimmſter Kaſſenebbe aus den immer unerträglicher gewordenen Sorgen ſtändiger Raumnot zu helfen. Von den ſeinerzeit durch ein Preisausſchrei⸗ en gewonnenen Entwürfen für den Neubau kam zwar keiner zur Ausführung, weil der mit dem eiten Preis ausgezeichnete Plan von Profeſſor kuber⸗Danzig der einzigen, von Shurman ge⸗ —— (Nach einer Radierung von Ferd. DG rr(Karlsruhe) Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 1 Alte und neue Universität Heidelberg namen wie„Kulturgüterhalle“ oder gar„Intellek⸗ tuellenſilo“ beigelegt—, aber es hat doch wenigſtens nach außen den Vorzug einer gewiſſen Geſchloſſen⸗ heit und erweiſt ſich im Innern, da ſeit Beginn des Sommerſemeſters ſchon Vorleſungen darin abgehal⸗ ten werden, von kleinen Schönheitsfehlern abgeſehen, als gut und praktiſch. a Mit Zuſtimmung des Badiſchen Landtags wurde vor etwa zwei Jahren die Niederreißung des gegenüber dem alten Univerſitätshauptgebäude ge⸗ legenen, ſogenannten Neuen Kollegien hau⸗ ſes begonnen, an deſſen Stelle ſich jetzt der ganz auf Sachlichkeit abgeſtellte, rieſige Black des Neuen Hauſes erhebt. Wie ſchon geſagt: er fügt ſich nicht ganz glücklich in das weiche, farbenfrohe, ſo ganz und gar nicht ſachliche Heidelberger Stadtbild; er ſcheint uns jetzt noch ein ſtörender Fremoͤkörper mit ſeinem harten Weiß, wennſchon die Aufteilung der Stirn⸗ ſeite nach dem Univerſitätsplatz zu, die Gliederung der mächtigen Fenſter, für ſich allein betrachtet, nicht ohne Reiz iſt. Etwas ſeltſam mutet es allerdings auch an, daß man in letzter Stunde, um dem allzu⸗ vielen Weiß der Faſſade zu begegnen, über der In⸗ ſchrift am Portal noch eine verhältnismäßig kleine, goldene Plaſtik angebracht hat, die aus aller⸗ nächſter Nähe betrachtet ſich als ein ſchönes und edles Kunſtwerk erweiſt, von weitem aber wie die aus dem Kunstverlag Ed. v. König, Heidelberg) ſäle, die Flure, die Wandelhalle im Erdgeſchoß mit ihren kreuzgangartig um den Innenhof laufenden Arkaden, die Erfriſchungs⸗ und Garderoberäume jene helle Schlichtheit, jene Sauberkeit in Form und Farbe, die letzter Herausarbeitung des Zweckmäßi⸗ gen entſpringt. Desgleichen ſind die Beleuchtung, die Einrichtungen für Lichtbildervorträge und die ſonſtigen elektriſchen Anlagen und Apparate auf das Modernſte ausgeſtattet. Ein wahrer Traum für Pro⸗ feſſoren iſt das Auditorium maximum mit ſeinen unzähligen, nach hinten anſteigenden Sitz⸗ reihen: Wer hier ein„volles Haus“ erzielt, muß wirklich eine Leuchte der Wiſſenſchaft und ein hoch⸗ berühmter Mann ſein! Nicht minder gewaltig in den Ausmaßen iſt die neue Aula mit ihren über tauſend Sitzplätzen. Auch ſie atmet den Geiſt der Strenge, der kühlen, ſehr gediegenen Vor⸗ nehmheit. Das Profeſſorengeſtühl, mit leuchtend roter Polſterung, gruppiert ſich rechts und links in je fünf Reihen um das mächtige Kathe⸗ der aus braungebeiztem Edelholz, über dem als einziger Schmuck ein ſilbergetriebenes Me⸗ daillon mit dem Univerſttätswappen angebracht iſt, das alte Wappen, wie es die Ruperto-Carola ſeit nunmehr über 540 Jahren führt: Sankt Peter mit dem Schlüſſel, zu beiden Seiten ein kniender Page und ein Mann mit dem Rauten⸗ und Löwenwappen 2 *„ HEII den durch Herkunft und Verarbei- tung schnellstartenden, kraftvollen und klopffesten Betrie der Wittelsbacher Kurfürſten, die im Jahre 1386 die Univerſität ins Leben riefen. Gegenüber dem Katheder befindet ſich die Or⸗ gelempore, auf der vorläufig noch aus Mangel an Mitteln die alte Orgel montiert werden wird; bei dem Feſtakt, der dem feierlichen Zuge der ge⸗ ſamten Profeſſorenſchaft von der alten in die neue Univerſität, der Uebergabe der Schlüſſel und der Anſprache des Rektors heute in der neuen Aula folgt, wird man ſie brauchen. Bei dieſer Gelegenheit wird eine Kantate über Goe⸗ thes„Grenzen der Menſchheit“ des jungen Komponiſten Wolfgang Fortner zur Urauf⸗ führung gelangen; das Werk wurde im Auftrag der Univerſität Heidelberg zur Weihe des neuen Hauſes geſchrieben und iſt ihr gewidmet. — Auftakt zur Hausfrauentagung ie zur Hausfrauentagung erſchienenen Gäſte wurden geſtern abend im Ritterſaal und dem an⸗ ſchließenden Trabantenſaal empfangen. Vertreter der Behörden, die beiden Vertreterinnen des„Reichs⸗ verbandes Deutſcher Hausfrauenvereine“ im Reichs⸗ wirtſchaftsrat, Frau Maria Jecker⸗Aachen und Frau Mühſam Werther, die verdiente Vorſitzende der Süddeutſchen Arbeitsgemeinſchaft und bisherige Delegierte im RNeichswirtſchaftsrat, Frau Emma Kromer⸗ Heidelberg, Handelskammerpräſident Dr. Lenel, die Referenten der Tagung waren au⸗ weſend. D Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich begrüßte die Erſchienenen. Der Hausfrauenberuf erlebt eine völlig falſche Einſchätzung, wenn er nicht höher gewertet wird. Gerade heute in dieſer ernſten, ſchweren Zeit wird uns eindringlich vor Augen ge⸗ führt, welch hohe wirtſchaftliche Bedeutung die Haus⸗ frau hat und wie auf ihre Schultern allein oft die Verantwortung für den Beſtand der Familie gelegt wird. Mit einem lebhaft aufgenommenem Hoch auf die deutſchen Hausfrauen ſchloß der Oberbürger⸗ meiſter ſeine Begrüßungsanſprache. Frau Maria Jecker⸗Aachen dankte für die herzliche Einladung und den ebenſo herzlichen Empfang durch die Stadt. Es gehörte viel Mut dazu, dieſe Arbeitstagung einzuberufen und noch mehr Opferwilligkeit zeichnet die deutſchen Hausfrauen aus, die die ſo zahlreiche Beſchickung der Tagung ermöglichten. In der Hand der deutſchen Hausfrau liegt die Verantwortung für die Zukunft und wenn die deutſchen Hausfrauen ſich der Größe ihrer Aufgabe bewußt werden, können ſie ihrem Volk unſchätzbar nützen. Ein Hoch auf das gaſtliche Maun⸗ heim beendete die Rede. Ein Rundgang durch die wirkungsvollen Repräſentationsräume ſchloß ſich an. * Zur Tagung ſind etwa 250 Delegierte der über 300 000 Mitglieder umfaſſenden Organiſation der deutſchen Hausfrauen erſchienen. Die große Ver⸗ zweigung der Reichsorganiſation läßt ſich ſchon daraus erkennen, daß 380 örtliche Hausfrauen⸗ vereine in Deutſchland beſtehen. Im Gegenſatz zur letztjährigen Tagung in Danzig, die von 400 Ver⸗ treter hauptſächlich aus Norddeutſchland beſchickt war, hat die diesjährige Tagung in Mannheim einen mehr ſüddeutſchen Einſchlag, doch iſt durch die ſatzungsgemäße Verteilung der Mandate Vorſorge gegen ein Ueberſtimmen getroffen. Heute morgen beginnt der erſte Arbeitstag unter dem Motto „Heim und Staat.“ Zwei Kernprobleme werden in erſter Linie die Delegierten beſchäftigen: die Möglichkeiten einer Vereinigung der Pflichten von Hausfrau und Mutter mit denen des Erwerbs⸗ berufs und die Frage einer Entlaſtung des Woh⸗ nungsmarkts durch Aufteilung leer ſtehender Groß⸗ wohnungen. Das Intereſſe an den Referaten iſt bei der Aktualität der Probleme ein ſehr großes. * * Ehrenvolle Wahl. Der Vorſtand des Deutſchen Städtetages hat auf ſeiner letzten Sitzung in Mün⸗ ſter neben Oberbürgermeiſter Dr. Sahm⸗Berlin und Oberbürgermeiſter Dr. Külz⸗Dresden auch Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich zum Mitglied des engeren Vorſtandes des Deutſchen Städte⸗ tages gewählt. * Der Wohnungsbau in Mannheim. Der Rein⸗ zugang an Wohnungen betrug im Monat Mai 1931: 95(Zugang durch Neubau 86, durch Umbau). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 58 Wohnungen mit—3 Zimmern, 37 Wohnungen mit 46 Zim⸗ mern. Es wurden 21 neue Wohngebäude er⸗ ſtellt. Für dieſe 21 Neubauten, die zuſammen 78 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenhilfe be⸗ willigt. 20 neue Wohngebäude wurden von privaten Bauherren erſtellt. Davon ſind 9 Kleinhäufer mit —2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. bsstoff, wenn man, wie die Großen des Sports, Höchstleistungen erstrebt. 4. Seite/ Nummer 9 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 9. Juni 1991 25 Fahre Blindenheim Mannheim Ehrung der Jubilare Glückwünſche von Vereinen und Behörden Mit einer erhebenden und ſchlichten Feier beging am Samstag nachmittag das Blindenheim Mannheim in der Waldhofſtraße das Feſt ſeines 265jährigen Beſtehens. Direktor Spiegel, der ſeit einigen Jahren mit rührender Hingebung und außerordentlichem Verſtändnis das Heim leitet, eröffnete mit einer kurzen Begrüßung die Feier⸗ ſtunde. Das Streichquartett, das aus Mitgliedern des Philharmoniſchen Vereins zuſammengeſtellt war, ſpielte das Quartett in d⸗moll von Schubert. Rüh⸗ rend⸗zart waren die ven den weiblichen Inſaſſen ſelbſt einſtudierten Chöre, die von Frl. Linden⸗ felſer vorbereitet waren. Frl. Liſl Armhbruſter trug den von der Blinden, Frl. Anna Eſſig, gedich⸗ teten Feſtprolog vor. Im Namen des Verwaltungs⸗ rats des Heims begrüßte Direktor Spiegel den Landeskommiſſüär Dr. Scheffelmeier als Ver⸗ treter des Staatspräſidenten, Landeskommiſſär Schwörer⸗Freiburg als Vorſitzenden des Badiſchen Blindenvereins und Bürgermeiſter Böttger als Vertreter der Stadtverwaltung. Kurz ſtreifte der Direktor die Geſchichte des Heims, das am 2. Mai 1906 als Arbeitsheim für Blinde eröffnet worden war. Der Redner dankte im Namen des Heims allen, die mitgeholfen haben, das Werk der Nächſtenliebe durchzuführen. Zunächſt konnte Direktor Spiegel den Hausvater Heinrich Seitz beglückwünſchen, der als erſter in das Haus eingezogen iſt und ihm treue Dienſte geleiſtet hat. Ein Geldgeſchenk und ein ſchöner Eßkorb waren äußere Zeichen der Dankbarkeit für den guten Geiſt des Hauſes. Mit ſeinen 71 Jahren iſt Hausmeiſter Seitz heute noch rüſtig und beſorgt gewiſſenhaft die Verkäufe der Arbeiten. In der Küche wirkte ebenfalls ſeit 25 Jahren Fräulein Katharina Bauer, die gleichfalls durch ein Geldgeſchenk und Schokolade er⸗ freut wurde. Auch der blinde und taube Joſef Schatz erhielt ein Geldgeſchenk zur Erinnerung an die 25jährige Feier. Die Glückwünſche der Gäſte Die Glückwünſche des Staatspräſidenten und des Mi⸗ niſters des Innern überbrachte Landeskommiſſär Scheffelmeier. Der Sprecher grüßte auch die Blinden, die nützliche Arbeit in dieſem Heim ver⸗ richten und denen die Möglichkeit gegeben ſei, an den ideellen Gütern dieſer Welt teilzunehmen. Mit einem „Glückauf für das Blindenheim im 2. Vierteljahrhun⸗ dert!“ ſchloß der Landeskommiſſär ſeiner ſehr herz⸗ lich gehaltene Glückwunſchrede. Bürgermeiſter Bött⸗ geir gedachte der aufopfernden Arbeit der Verwal⸗ tungsratsmitglieder, des verſtorbenen Landeskom⸗ miſſärs Geh. Rat Clemm und der beiden Frauen, Leontine Simon und Fanny Böhringer, nicht zu ver⸗ geſſen der Hingabe von Herrn und Frau Dr. Fuchs. Eine ganz beſondere Ueberraſchung konnte Landes⸗ kommiſſär Schwörer ⸗Freiburg überbringen und zwar war es das Geſchenk des Badiſchen Blinden⸗ vereins, eine neue Strickmaſchin e. Dr. Fuchs überbrachte die Glückwünſche der Bezirksgruppe Mannheim des Badiſchen Blindenvereins. Medi⸗ zinalrat Dr. Bentmann⸗Heidelberg wünſchte dem vorbildlichen Heim weiteres Gedeihen. Rektor Koch zog in feinſinniger Art Parallelen zwiſchen der„An⸗ ſtalt“ Ilvesheim und dem„Heim in Mannheim. Damit war die Reihe der Gratulanten erſchöpft. Unter den Ehrengäſten bemerkte man noch Sani⸗ tätsrat Dr. Oppenheimer als Vertreter der Ge⸗ ſellſchaft der Aerzte, Regierungsrat Neumayer vom Bezirksamt, Landgerichtspräſident Dr. Wetz.⸗ lar, Regierungsrat Sakſofſky von der Polizei⸗ direktion, Stadtpfarrer Schäfer und Pfarrer Dr. Steinwachs. Den Abſchluß der Feier bildeten zwei Liedvor⸗ träge des bekannten, blinden Konzertſängers Hans Kohl⸗Mannheim, der mit wohlklingender Stimme den„Unendlichen“ von Schubert und ein italieniſches Lied vortrug. Am Flügel begleitete ihn Frl. Lucie Schuhmacher mit außerordentlicher Einfühlung. Die Blinden ſangen zum Abſchuß das Lied„O wie ſchön iſt die Welt“. Ein Gang durch die im 2. Stock aufgebaute Ausſtellung der Handarbeiten, die zum größten Teil auch auf der Ausſtellung„Hausfrau und Handwerk“ waren, vermittelten noch einmal einen Einblick in das arbeitsreiche Leben der Heiminſaſſen, denen auch wir und der geſamten Anſtalt ein„Glück⸗ auf im zweiten Vierteljahrhundert!“ wünſchen! Jubiläum der Bäckerinnung Mannheim Der 26. Verbandstag des badiſchen Bäcker⸗ innungs verbandes, der anläßlich des 50jährigen Be⸗ ſtehens der hieſigen Bäckerinnung und des 25jährigen Obermeiſter⸗Jubiläums des Herrn Georg Schnei⸗ der hier ſtattfindet, nahm geſtern mit einem Begrüßungsabend im Nibelungenſaal einen vielverſprechenden Anfang. Der Beſuch des Abends, in deſſen Mittelpunkt die Ehrung von Ober⸗ meiſter Schneider ſtand, war gut. Auf dem Podium hatte ſich der Frauenchor, der Gemiſchte und der Männerchor des Silcherbundes Mannheim(Sänger⸗ runde der Bäckerinnung) ſowie das Philharmoniſche Orcheſter plaziert. Unter der Orgelniſche befand ſich die alte Bäckerzunftfahne von 1830, während zu bei⸗ den Seiten des Podiums die Fahne der Sängerrunde und der Bäckerinnung angebracht waren. Auf einem Gabentiſch befanden ſich der alte Zunftpokal, die Lade der Bäckerzunft und wertvolle Silbergeſchenke und Blumenkörbe. An der Ehrentafel ſaßen als Vertreter des Bezirksamtes Reg.⸗Rat Dr. Com p⸗ ter, als Vertreter der Stadtgemeinde Dr. Zeiler, Präſident Kalmbacher von der Handwerkskam⸗ mer, Landtagsabg. Dr. Waldeck, die Vorſtände der befreundeten Bäckerinnungen und die Vorſtände der hieſigen Gewerbeſchule. Eingeleitet wurde die Feier durch Kirchenmuſik⸗ direktor Hermann Eckert mit Mendelsſohns weihe⸗ voller Sonate in-moll für Orgel. Alsdann gab der gemiſchte Chor mit Franz Schuberts„Allmacht“ unter Orgel⸗ und Orcheſterbegleitung und unter der feinfühligen Leitung von Muſikdirektor Willi Bilz eine ſehr bedeutende Probe ſeiner hohen Geſangs⸗ kunſt und Muſikalität. Das Sopranſoli hatte die Konzertſängerin Frl. Ellen Pfeil und Konzert⸗ ſänger Fritz Seefried das Baritonſoli übernom⸗ men. Der herzliche Beifall war wohlverdient. Obermeiſter Georg Schneider begrüßte hierauf die Gäſte in herzlichen Worten, ins⸗ beſondere die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, die badiſchen und heſſiſchen Landtags⸗ abgeordneten, die Vertreter der verſchiedenen Hand⸗ werkerorganiſationen und die Bruderinnungen. Er betonte alsdann, daß der Innungsvorſtand angeſichts der Notlage des Vaterlandes und des Gewerbes von einer prunkvollen Feier Abſtand genommen habe. Man wolle aber doch das 50jährige Beſtehen der Bäckerinnung in ſchlichter Weiſe begehen. Er gedachte ſodaun der Toten der Bäckerinnung, denen eine ſtille Sekunde gewidmet wurde. Alsdann begrüßte der Obermeiſter den Gründer der Innung, Herrn Heinrich Gräber, der mit ſei⸗ nen 88 Jahren an der Ehrentafel ſaß und dem aus Dankbarkeit für ſeine Verdienſte um die Bäcker⸗ innung ein hübſches Geſchenk überreicht wurde. Der Obermeiſter gedachte ferner der wertvollen Mitarbeit von Albert Bückert und des ſtellvertretenden Obermeiſters Fr. Ibald und des Präſidenten Grüßer vom Germaniaverband⸗Berlin. Letzterer überbrachte die Grüße ſeines Verbandes und wür⸗ digte die hervorragende Tätigkeit von Obermeiſter Schneider, der ein bewährter Führer des deutſchen Handwerkes geworden ſei. Er beglückwünſchte In⸗ nung und Obermeiſter unter Ueberreichung eines wertvollen Geſchenkes. In zwei Sopranſolis überraſchte ſodann Frl. Ellen Pfeil, die Tochter eines hieſigen Bäcker⸗ meiſters, durch den Vortrag einer Arie aus„Aida“ und der Leonoren⸗Arie aus„Fidelio“ durch ihr klang⸗ volles und gutgeſchultes Organ. Die talentierte Sängerin erntete reichen Beifall und Blumen. Nicht minder beifällig aufgenommen Frauenchöre von Thelen,„Mein Mütterlein“ und „Roſenbraut“,„König Sigurds Brautfahrt“ vom Männerchor und die ſtimmgewaltigen fein nuancier⸗ ten Baritonſoli von Konzertſänger Fritz Seefried. Die Gratulanten Inzwiſchen hatte ſich Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich eingefunden. Der Obermeiſter be⸗ grüßte ihn mit dem Hinweis, daß ſeit Einweihung des Innungshauſes 1903 es das erſtemal ſei, daß ſich wieder ein Oberbürgermeiſter der Stadt bei der Bäckerinnung zeige. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich verſicherte, daß er ſehr gerne gekommen ſei, um die Innung und deren Obermeiſter zu begrüßen und zu beglückwünſchen. Die Stadtverwaltung wiſſe ſehr wohl zu würdigen, was das Bäckerge⸗ werbe für die Stadt bedeute. Das Bäckergewerbe befinde ſich in einer ſchwierigen Lage. Es ſei an den hohen Mehlpreiſen nicht ſchuld. Notwendig ſei es, daß die verſchiedenen Berufsſtände der Stadt zuſammenhalten. Beſonders erfreut ſei er über den Erfolg der Ausſtellung„Hausfrau und Hand⸗ werk“ geweſen. Er ſchloß ſeine mit großem Beifall auf⸗ genommene Anſprache mit dem Wunſche, daß die Tagung einen erfolgreichen Verlauf nehme und Obermeiſter Schneider noch recht lange an der Spitze der Innung ſtehen möge. Herr Fr. Ibald warf einen Rückblick auf die letzten 25 Jahre und würdigte in anerkennenden Worten die erfolgreiche Tätigkeit von Obermeiſter Schneider, dem er einen prächtigen Blumenkorb überreichte. Obermeiſter Bothner aus der Gold⸗ ſtadt Pforzheim überreichte der Innung das goldene Wahrzeichen des Bäckerberufes und Herrn Schneider ein prächtiges Blumengebinde. Im Namen der Handwerkskammer brachte Handwerkskammer⸗ präſident Kalmbacher die herzlichſten Glückwün⸗ ſche zum Ausdruck. Die Bäckerinnung ſei eine der ſtärkſten Stützen des Handwerks und ihre Ein⸗ richtungen ſeien vorbildlich. Der Innung und dem Obermeiſter hat die Handwerkskammer anläß⸗ lich des Jubiläums Ehrenurkun den ausge⸗ ſtellt, in denen die Verdienſte um die Sache des Handwerks beſonders gewürdigt werden. Nachdem noch Gewerbeſchuldirektor Herbold und ein Vertreter der Heidelberger Bäckerinnung geſpro⸗ chen hatten und ein Bild von Heidelberg überreicht hatte, wurde in ſpäter Stunde der Reſt des Pro⸗ gramms in verkürzter Form abgewickelt, wobei die von Frieda Urſula Back einſtudierten Kin der⸗ tänze beſonderen Beifall fanden. ch. wurden die beiden Juniorenturnier im Tennisklub Mannheim Beſondere Aufgabe eines jeden Tennisklubs iſt es, den fungen Nachwuchsſpielern Gelegenheit zu geben, ihre Kräfte in beſonderen Jugendturnieren zu meſſen. Der Mann⸗ heimer Tennisklub entledigte ſich dieſer Pflicht, indem er am Samstag und Sonntag auf den Plätzen am Friedrichs⸗ ring ein Juniorenturnier abhielt. Geſpielt wurden vier Konkurrenzen. Leider machte es der am Sonntag abend einſetzende Regen unmöglich, alle Klaſſen zu Ende zu ſpielen. Die reſtlichen Spiele werden im Laufe der Woche nachgeholt. 5 Im Junioreneinzel gab es in der erſten Runde einen harten Dreiſatzkampf zwiſchen Allſtadt und Gg. Reiß, den Allſtadt als der raſchere Spieler gewann; Troß kam ohne Mühe über den unſicher ſpielenden Kuß 2 eine Runde weiter, Fütterer war in jeder Beziehung beſſer als Weil. In der zweiten Runde iſt nur der 2⸗Satz⸗ ſieg von Troß über Allſtadt bemerkenswert. In dieſem Spiel wie auch in ſeinem Kampf gegen Maiſch in der nächſten Runde, wo ihm bei einer:2⸗Führung im dritten Satz nur die nötige Ruhe zum Matchgewinn fehlte; zeigte Troß deutlich, daß er auf dem Berliner Jugend⸗ turnier viel gelernt hat. Dasſelbe gilt auch von Lorch 1 und Pudel, von letzterem beſonders in den Doppel⸗ ſpielen. Lorch 1 kam über Pudel in die Vorſchluß⸗ runde, wo er auf den Sicherheitsſpieler Hildebrandt traf, den er im erſten Satz nur mit Mühe niederringen konnte; der zweite Satz war weſentlich leichter. Das an⸗ dere Vorſchlußrundenpaar war Maiſch und Fütterer, der vorher Retwitzer hinter ſich gelaſſen hatte. In äußerſt ſpannendem Kampf, in dem beide Spieler Aus⸗ gezeichnetes leiſteten, blieb Fütterer mit dem knappen Reſultat von 97 im dritten Satz Sieger. Beide Junioren verfügen über ein vielſeitiges Schlagrepertoire, Fütterer führten ſeine angeſchnittenen Bälle und ſein ausgezeichnetes Flugballſpiel zum Sieg. Das Finale Lorch gegen Füt⸗ terer konnte wegen des Regens noch nicht geſpielt werden. Das Juniorinneneinzel brachte eine große Ueberraſchung. Denn im Finale wurde nicht die Favoritin Ruth Reiß Siegerin, ſondern Annelieſe Nuß. Frl. Nuß hatte zuerſt Frl. Ilſe Netter ſpielend leicht ausgeſchaltet, um dann im Dreiſatzkampf auch über Frl. M. Kunkler(die vorher Frl. L. Wolff und Frl. L. Langenbach überwunden hatte) ſiegreich zu bleiben. Nun traf ſie auf Frl. Ruth Reiß, die nach Siegen über Frl. L. Staadecker und Frl. E. Baumann die Schlußrunde erreicht hatte. Jede der beiden Finaliſtinnen gewann einen Satz; im dritten Satz führte Frl. Reiß bereits:1, als Frl. Nuß durch gut plazierte Bälle Punkt um Punkt aufholte und ſich das Match und ſomit den erſten Preis mit 7175 gegen die über⸗ müdete Ruth Reiß holte. Beide Spielerinnen zeichneten ſich beſonders durch ihre ausgezeichnete Lauftechnik aus. Im Iuniorendoppel konnten Lorch⸗Fütterer in der Vorſchlußrunde Allſtadt⸗Troß überraſchend leicht :0, 611 aus der Konkurrenz werfen, um dann im Finale durch ihr gutes Zuſammenſpiel auch über Pudel⸗Ret⸗ witzer ſiegreich zu bleiben. Pudel ⸗Retwitzer zeig⸗ ten ein beſonders ſchönes Spiel beſonders in der Vor⸗ ſchlußrunde, wo ſie W. Reiß⸗ Mai ſch, die ſich nicht recht zuſammen fanden, in 2 Sätzen ausſchalten konnten. Das gemiſchte Doppel konnte noch nicht zu Ende geſpielt werden. In der Schlußrunde ſtehen Frl. H. Steffe⸗ Lorch nach ihrem Dreiſatzſieg über Frl. L. Staa decke r⸗ Fütterer. Ihre Gegner ſind die Sieger aus der Be⸗ gegnung Frl. R. Reiß⸗Pudel gegen Frl. M. Hunk⸗ ler⸗Maiſch; dieſer Kampf wurde beim Stand von 9 beide im erſten Satz wegen Regens abgebrochen. Die Sie⸗ gerin im Juniorinneneinzel, Frl. Annelieſe Nuß, war mit ihrem Partner Reiß dem Paar M. Kunkler⸗Maiſch unterlegen. Der Turnierleiter Prof. Dr. König hatte bei dieſem Turnier ſtrenge durchgepfifſen und Spieler, die nicht pünkt⸗ 91 auf dem Platz waren, ſofort geſtrichen. haben die betreffenden Junſoren daraus gelernt, mehr Wert auf Pünktlichkeit zu legen. Die Preisverteilung findet nach Abſchluß dex noch ausſtehenden Spiele ſtatt. Die Ergebniſſe: Junioreneinzel: 2. Runde: Lorch 1— Hartoch o. Sp.; Pudel— A. Huck:2,:2; Hildebrandt— Ruppender:0, :2 Lorch 2— Cahn 6: 0 Troß— Allſtadt:2,:4; Maiſch— Herth:4, 621; Fütterer— Hockenheimer 60, :3; Retwitzer— Neter o. Sp.— 3. Run de: Lorch 1— Pudel 611.:4; Hildebrandt— Lorch 2:0,:1; Maiſch— Troß:2,:7,:4; Fütterer— Retwitzer:3, 614.— Vor⸗ ſchlußrunde: Lorch!— Hildebrandt 816,:2; Füt⸗ terer— Malſch:6,:2,:7. Inniorinneneinzel: 1. Runde: L. Staadecker— J. Vogel:2,:3; A. Belbe— L. Baumann o. Sp.; M. Kunk⸗ ler— L. Wolff:4,:2; J. Netter— H. Stefße:4, 624.— 2. Runde: R. Reiß— L. Staadecker:1,:3; E. Bau⸗ mann— A. Belbe:4, 216,:4 A. Nuß— J. Netter:2, 612; M. Kunkler— L. Langenbach 618, 715.— Vor ⸗ ſchluß runde: R. Reiß— E. Baumann 613, 613; A. Nuß— M. Kunkler 64,:6,:0.— Schlußrunde: A. Nuß— R. Reiß 226,:4,:5.. Juniorendoppel: Lorch 1⸗Fütterer— Weil⸗Herth 917, 628; Troß⸗Allſtadt— Ruppender⸗Lorch 2:0,:1; Reis⸗ Maiſch— Gg. Reiß⸗ Hildebrandt:2, 610; Retwitzer⸗Pudel Vor ſchlußrun de: gegen Huck⸗Noether:5, 670.— Lorch⸗Fütterer— Troß⸗Allſtadt:0,:1; Pudel⸗Retwitzer gegen Maiſch⸗Reis:2,:7.— Schlu ßirunde: Lorch⸗ Fütterer— Pudel⸗Retwitzer 614,:5. Gemiſcht. Doppel: Nuß⸗Reiß— Belbe⸗Herth 614,:6, 816; Netter⸗Allſtadt— Vogel⸗Huck:0,:1; Staadecker⸗Fütterer gegen Wolff⸗Troß:7,:2,:4.— 2. Runde: Steffe⸗ Lorch— Langenbach⸗Weil:83, 673; Staadecker⸗Fütterer— Netter⸗Allſtadt:2,:2: Reiß⸗Pudel— E. Baumann⸗ Hockenheimer:4,:6,:2; Kunkler⸗Maiſch— Nuß⸗Reiß 624,:6, 61.— Vorſchlußrunde: Steffe⸗Lorch Staadecker⸗Fütterer:6, 623,:2; Reiß⸗Pudel— Kunkkler⸗ Maiſch 99 abgebrochen. Hk. Tennisklub Mannheim ſchlägt Tennisklis“ Landau Eine kombinierte Mannheimer Mannſchaft ſpielte am Sonntag gegen Landau in Landau. Die Mannheimer ſtegten mit 10:5 Punkten, 22:12 Sätzen und 178:150 Spielen. Die Landauer Mannſchaft erwies ſich ols recht ſpielſtark, beſonders waren die auswärtigen Damen, den Mannheimerinnen weit überlegen. Die Mannheimer Da⸗ men konnten nicht ein einziges Einzelſpiel gewinnen. Andererſeits brachten die Herren⸗Einzelſpiele und die Herrendoppelſpiele auf der ganzen Linie Siege Mann⸗ heims. Die Ergebniſſe: Herreu⸗Einzelſpiele: Armbruſter⸗M. 79 r D — Brück⸗L. 622, Linz»M.— Dr. Vögely⸗L.:4, 618; Mann ⸗M. — Moſer⸗L.:5, 672; Schwab⸗M.— Braun⸗L.:2, 816; Laure M.— Mayer⸗L.:5, 674; Janſen⸗M.— Frühmann⸗ DL. 824,:8. 5 Damen ⸗Einzelſpiele: Frl.⸗Münzer⸗M.— Frl. Packe⸗L. 176,:67 Frau Sauer⸗M.— Frl. Bilabel⸗L.:6,:6; Buſelmeier⸗M.— Frau Schenk⸗L.:6,:6. Herren⸗Doppelſpiele: Dr. Linz⸗Armbruſter[(M)— Dr. Vögely⸗Braun(L):3,:0 Mann Schwab()]— Brück⸗ Moſer(2):5,:11,:1; Laure⸗Jonſen(M)— Mayer⸗ Frühmann(d) 678, 678, 628. A — — Hoffentlich Gemiſchte Doppelſpiele: Frl. Münzer⸗Armbruſter(* — Schent⸗Brück(2) 6˙4, 476,:6; Frl. Buſelmeier⸗Dr Linz(M)— Bilobel⸗Moſer(8):6, 62,:6; Frou Sauer⸗ Mann(M)— Pocke⸗Dr. Vögely(L):2,:3. Ein nach Schluß der offiziellen Kämpfe ausgetragenes Erhibitionsmatch zwiſchen dem Landauer Spitzendoppel⸗ paar Brück Moſer und Dr. Lin z⸗Ar m bruſter (Mannheim) endete bei:4, 674 mit dem Siege der Mannheimer. Berliner Rot-Weiß⸗Turnier Zwei weitere Entſcheidungen— Menzel ſchlägt Prenn Das internationale Tennisturntier von Rot⸗Weiß Ber⸗ lin konnte auch am Montag noch nicht beendet werden, es ſtehen immer noch die Entſcheidungen im Gemiſchten und Herren⸗Doppel aus. Immerhin konnten aber bereits die Sieger im Herren⸗Einzel und Damen Doppel ermittelt werden, nachdem am Sonntag bereits die Ent⸗ ſcheidung im Damen⸗Einzel gefallen war. Das Endſpiel um die Herren⸗Meiſterſchaft von Berlin brachte einen ſchönen und ſpannenden Kampf zwiſchen dem Deutſchböh⸗ men Roderich Menzel und ſeinem jetzigen Klubkamerg⸗ den D. Prenn(Rot⸗Weiß Berlin). Durch beſſere Fuß ⸗ arbeit und größere Schnelligkeit kam Menzel bei zum Schluß immer ſtärker werdender Ueberlegenheit zu dem erwarteten Sieg, er gewann 614, 62, 671, obwohl Prenn verbiſſen bis zum Schluß kämpfte. Im Schlußſpiel des Damen⸗ Doppel gaben die Rheinländerinnen Frl. Krahwinkel—Frl. Peitz der deutſch⸗polniſchen Kombination Frau Neppach— Frl. Jedrzejowſka leicht mit:4, 624 das Nachſehen. Im Gemiſchten Doppel kamen Frl. Krahwinkel Prenn durch ein:5, 614 über Frl. Jedrzejowſka—Garbo⸗ nits in die Vorſchlußrunde, in der ſie auf Mme. Mathieu Brugnon treffen werden. In der unteren Hälfte haben Frl. Adamoff— v. Cramm durch ein„Ohne⸗Spiel“ gegen Frl. Peitz—Frentz bereits die Schlußrunde erreicht. Bodenſee⸗Regalla in Konſtanz Im Zuge der Seeſtraße vor Konſtanz befindet ſich auf dem Bobenſee die 2000 Meter lange Strecke der inter nationalen Konſtanzer Regatta, die aw Sonntag zum 23. Male vom RC Neptun Konſtanz durchgeführt wurde. Das zeitliche Zuſammenfallen mit der Heidelberger Regatto, wie überhaupt die exponierte Lage der Bodenſeeſtadt brachten es mit ſich, daß das Melde⸗ ergebnis, wie ſchon ſo oft, aus reichsdeutſchen Vereinen nicht den Erwartungen entſprach. So hatten denn wieder von den aus 10 Vereinen ſtammenden Mannſchaften die Schweizer das Uebergewicht. Sie nahmen von 12 Preiſen 9 mit nach Hauſe. Die Leiſtungen ſtanden mit Ausnahme des Deutſchen Rudervereins Zürich noch nicht auf voller Höhe. Von den deutſchen Mannſchaſten fuhren der RC Rheinfelden und der t tingen ſchöne Rennen nach Hauſe. Erſter Achter und Doppelzweier, für die nur ein Boot gemeldet war, fielen aus. Die Wind⸗ und Wetterverhältniſſe warem recht un⸗ günſtig. Karlsruher 3 15— SV. Maunheim :3(:1 Der Gau⸗Ligameiſter des Gaues II Kreis V ſteht feſt. Es iſt der Karlsruher Schwimm; Verein 1899, der bei teilweiſe verfinſtertem Himmel und ſtarken Böen im prachtvollen Strand⸗ bad Rappenwörth den Schwimmverein Mann⸗ heim im Endſpiel 518 abfertigen konnte. Vor zahl⸗ reichen Zuſchauern gab es ein flottes Spiel, bei dem der Schiedsrichter Benne(Heilbronn) nicht voll be⸗ friedigen konnte. Die Karlsruher Sieben iſt körper⸗ lich zu„lebhaft“ und ſollte etwas mäßiger ſpielen,. Schwimmeriſch und im Aufbau des Spiels ſowie tech⸗ niſch iſt Karlsruhe den Mannheimern etwas voraus Dieſen fehlt bei einigen Leuten das Kopfſpiel und Schußvermögen. 8 Karlsruhe kann in der 2. Minute durch einen Fern⸗ ſchuß von Brehm in Führung gehen. Nach gefährlichem Hin und Her, wobei Mannheim einige Chancen verſchleßt, gelingt Lehnert(Karlsruhe) ein Durchbruch in der 5. Mi⸗ nute, der zum zweiten Treffer führt. Lichdi⸗Mannbeim kann in der 6. Minute das erſte Tor für Mannheim er⸗ zielen. Mit 211 geht es in Halbzeit. Helferich Mannheim kann bald auf:2 ausgleichen. Inzwiſchen kann Karlsruhe durch Ueber, Hiegler⸗ und Brehm auf 572 erhöhen, Deuljche Volksparlei Heute Dienstag, 9. Juni, abends.30 Uhr, findet im Reſtaurant„Neckarſchloß“(Nebenzimmer) eine Zuſam⸗ menkunft des Bezirksvereins Neckarſtadt ſtatt. ſiehe perſünliche Einladung. 8 405 Für unverlangte Beiträge deine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bl Rückporto 4 * Reichs⸗Werbewoche für Dr. Scholl's Fußpflege⸗ Syſtem. Eine Werbeveranſtaltung, wie ſie in einem folchen Ausmaße in dieſer Branche noch nicht erlebt wurde, nimmt dieſer Tage in ganz Deutſchland ihren Anfong! Als be⸗ ſondere Vergünſtigung während der Werbewoche ethält jeder Käufer von Dr. Scholl⸗Artikeln im Mindeſtwerte von 1/ eine Originolpackung Badeſalz koſtenlos zur Probe. 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Der evangeliſche Kirchen⸗ chor feiert am Sonntag, 14. Juni ſein Goldenes Jubiläum. Aus dieſem Anlaß findet hier ein großes Bezirkskirchen⸗Geſangsfeſt unter Oberleitung von Landeskirchenmuſikdirektor Prof. Dr. Poppen aus Heidelberg ſtatt, an dem ſich außer dem feſtgebenden Verein die Kirchenchöre Friedrichsfeld, Schwetzingen, Hocken⸗ heim, Neulußheim, Altlußheim, Oftersheim, Edingen(Gruppe), ferner Pfaffengrund, Rohr⸗ bach, Kirchheim, Leimen, St. Ilgen, Sandhauſen Gruppe), ſowie Reilingen, Walldorf, Wiesloch, Baiertal und Schatthauſen(Gruppe 3) beteiligen. Die Feier wird in der Kirche abgehalten, wobei teils Geſamtchöre geboten werden, teils gruppenweiſe ge⸗ ſungen wird. Die Leitung der Gruppen liegt in Händen von Hauptlehrer Hahn⸗ Hockenheim, Rek⸗ lor Hagmaier⸗Sandhauſen und Hauptlehrer Braun ⸗ Wiesloch. Nach dieſer Feier findet auf em Platze vor der Kirche eine große Kund⸗ gebung für das geiſtliche Lie d ſtatt, bei der Stadt⸗ pfarrer Köbel⸗Bruchſal die Feſtanſprache halten wird. Die ganze Feier wird ſchon am Vor⸗ mittag durch einen Feſtgottesdienſt mit Feſtpredigt durch Pfarrer Menke eingeleitet. Land wirtſchaftliche Rundſchau Die Nieder⸗ Dickrüben⸗ und Tabakpflanzen jetzt ohne Waſſerſchütten ausgepflanzt werden können. Die Kartoffeln ſtehen durchweg gut. Manche konn⸗ ten ſchon gehäufelt werden. Auch der Pferdezahn⸗ Mais iſt ſchön aufgegangen. Die wenigen noch anzu⸗ treffenden Hopfenanlagen haben ſchon die Höhe von 2 Meter überſchritten und müſſen nun mit Hilfe der Leiter weiterbehandelt werden. Die Heu⸗ ernte hat ſchon eingeſetzt; es wurde verſchiedentlich kleehen eingebracht. Dank der aufklärenden Arbeit der Landwirtſchaftsſchule iſt allmählich die Erkennt⸗ nis durchgedrungen, daß das Wieſengras ge⸗ schnitten werden muß, wenn es in Blüte kommt, weil ſonſt die Verholzung des Stengels beginnt und der Gehalt an verdaulichen Nährſtoffen dauernd ab⸗ nimmt. Erfreulicherweiſe wurden in dieſen Tagen ſchon einige Wieſen gemäht. Hoffentlich folgen die andern Wieſenbeſitzer bald dieſem guten Beiſpiel nuch, Die Weinberge ſehen bis jetzt recht gut ans Krankheiten ſind außer der Kräuſelkrankheit noch nicht aufgetreten. Das Spritzen gegen die Blattfallkrankheit, den Heuwurz und die Kräuſel⸗ krankheit hat begonnen und wird eifrig fortgeſetzt. Die frühen Rebenſorten, beſonders die ſogenannten Franzoſen, haben teils verblüht. Erben geſucht b Karlsruhe, 8. Juni. Nach einer Mitteilung des beulſchen Konſulats in Cleveland, Ohio, Amerika, iſt am 19. Februar 1931 in Cincinnati, Ohio, eine Frau douiſa Baumann verſtorben. In einem Hinter⸗ laſſenen Teſtament vermachte ſie ihren Nachlaß ihren Verwandten Carl Baumann(Stiefſohn), Louis Nie. Nell oder Well(Vetter), Katherine Schlenker(Cou⸗ ſue) und Heinrich Gnoecht(Bruder). Der Mädchen⸗ name der Erblaſſer war hiernach vermutlich Gnoecht. Das Konſulat hat die Erben bisher nicht ermitteln en. Etwaige in Baden wohnende Beteiligte werden daher aufgefordert, ſich unter Beifügung oon Nachweiſen über die behauptete Verwandtſchaft als⸗ bald schriftlich beim Juſtizminiſterium in Karlsruhe zu melden, das die Verſtändigung des deutſchen Kon⸗ hulats in Cleveland übernehmen wird. * Schwetzingen, 8. Juni. In verſchiedenen hie⸗ en Wirtſchaften wird durch Anſchläge bekannt ge⸗ macht, daß die von der Wirtevereinigung beſchloſſene Bierpreiserhöhung nicht mitgemacht, ber Bierpreis alſo nicht erhöht wird. Mehrere Or⸗ bantſationen haben gegen die neue Bierpreiserhöhung butch eine öffentliche Kundgebung proteſtiert der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die Steuererhöhung auf die Konſumenten nicht umgelegt da dies angeſichts der wirtſchaftlichen Lage der rbeftnehmer und bei dem derzeitigen Schankgewinn untragbar iſt und äußerſte Konſequenzen nach ſich liehen müßte. Weinheim, 8. Juni. Der Täter, der in letzter delt wiederholt Frauen und Mädchen beläſtigt hat, wurde in der Perſon eines 22 jährigen verheirateten annes, der im„Stahlbade“ wohnt, von der hie⸗ n Gendarmerie verhaftet und nach Man n⸗ heim in Unterſuchungshaft abgeliefert. „ Bruchſal, 8. Juni. Die Strafanſtaltsinſaſſin iche Schäfer, die im Juli 1925 wegen Bei⸗ ilfe zum Mord an ihrem Ehemann auf dem Buczhof bei Heiligenberg vom Schwurgericht Kon⸗ anz zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, iſt im Frauenzuchthaus Bruchſal geſtorben. 2 Kommunalpolitiſches aus Ladenburg Von„mehreren Ladenburger Bürgern“ wird uns geſchrieben: „Unter der Ueberſchrift„Kommunalpolitiſches aus Ladenburg“ hat die„Neue Mannheimer Ztg.“ in ihrer Nummer 256 vom 6. Juni ein Eingeſandt eines„Ladenburgers“ abgedruckt, das die tatſächlichen Verhältniſſe anläßlich der Bürgermeiſterwahl in Ladenburg entſtellt, weshalb der Inhalt dieſes Ar⸗ tikels ſo ſcharf wie er geſchrieben iſt, ebenſo ſcharf zurückgewieſen werden muß. Der Artikelverfaſſer ſpricht nur von einer(früheren) Rathauskoalition (Sozialdemokraten, Zentrum und Demokraten) und von den„Extremen von links und rechts.“ Daß in Ladenburg außer dieſen Parteien auch noch eine ſtarke bürgerliche Mitte vorhanden iſt, über⸗ ſieht der Artikelſchreiber wohl abſichtlich, weil er nach ſeiner perſönlichen Einſtellung glaubt, das Heil könne nur von der früheren Rathauskoalition kommen. Deshalb hetzt er gegen die Zentrumsmit⸗ glieder, die von dem alten Syſtem entſchieden ab⸗ rücken. Dieſe Zentrumsmänner haben aber Gott ſei Dank erkannt, welche Verantwortung auf ihren Schultern laſtet und gerade deshalb ſind ſie mit den Sozialdemokraten und Demokraten bei der Bürger⸗ meiſterwahl nicht durch dick und dünn gegangen. Daher der Aerger der Anderen und die boshaften Bemerkungen gegen die Zentrumspartei. Die Bür⸗ Flvesheimer Dorfleben in vergangenen Tagen In langgezogener Uferſtraße zieht ſich Ilvesheim am Neckar entlang. Freundlich grüßen die kleinen, ſchmucken Häuſer. Der ſpitze Kirchturm der katholi⸗ ſchen Kirche ragt beſchirmend und zugleich auch ſelbſt⸗ bewußt über den hohen Scheunendächern empor. Zwiſchen dem grünen Laubwerk alter Kaſtanienbäume ſieht man die Spitzen des ehemals Freiherrlich von Hundheimſchen Schlößchens, der heutigen Blinden⸗ anſtalt. Um die Kirche und um das Schloß liegt auch der älteſte Dorfteil von Ilvesheim, der ſichtlich ab⸗ ſticht von der neuen Siedelung gegen Feudenheim zu. Manche alte Torbogen tragen Inſpriften und Zahlen vergangener Jahrhunderte. Einſt ſpielte ſich ein mannigfaltiges Bürgerleben in dem kleinen Ilvesheim ab, das aber immer etwas ſtolz über die Orte der Nachbarſchaft hinwegſah. Denn es war Lehensort verſchiedener Adliger— ſeit dem Jahre 1700, der Freiherrn von Hundheim und hatte ſchon ſeit Jahrhunderten eine feſte Dorf⸗ ordnung, ſeinen alljährlichen Gerichtstag für die ganze Gemeinde, einen Dorfgraben und noch im 18. Jahrhundert ein Falltor beim Ortsausgang nach Ladenburg. Die etwas abgeſchloſſene Lage von Ilvesheim hat auch einige ſprachliche Eigentümlichkeiten geprägt. Der waſchechte Ilvesheimer ſagt nicht„weſcht“, wie der Mannheimer, ſondern„waſcht“, er ſpricht„Ona“ für Anna,„roi“ für rein. Bis in das 17. Jahrhundert laſſen ſich die alteingeſeſſenen Familien zurückver⸗ folgen, ſo die Althaus, die Feuerſtein, die Groh⸗ müller und die Schließmann. Und auch die Klein⸗ hans, die Hennesthal, die Lohnert ſind ſchon in längſt vergangenen Tagen gute Ilvesheimer Bürger geweſen. Schon die alte Ilvesheimer Dorfordnung aus dem 16. Jahrhundert beſtimmte, daß alljährlich im Januar die ganze Bürgerſchaft auf dem Rat⸗ haus ſich verſammelt. Dieſen Gerichtstag, dem der Amtmann als Vertreter der Grundherrſchaft bei⸗ wohnte, leitete der Schultheiß, der von der Herr⸗ ſchaft auf beliebige Jahre ernannt wurde. Dem Schultheißen waren zwei Gemeindevorſteher oder Gerichtsbürgermeiſter beigegeben. Einer von ihnen war von der Bauernſchaft, der andere von der Tag⸗ löhnerſchaft vorgeſchlagen. Die Bürgerſchaft ſelbſt war durch Eid ihrer Herrſchaft zu Treu und Schul⸗ digkeit verpflichtet. Nicht immer ſcheint ſie wohl die⸗ ſer Anordnung Folge geleiſtet zu haben. Denn aus dem Jahre 1784 lautet ein Ermahnungsbrief an die Gemeinde:„Wird anweſende gemeind erin⸗ neret ihrer Pflicht des Gehorſams, Treu und aller Schuldigkeit gegen ihre Herrſchaft und nachgeſetztes Amt, dem Schultheiß und Gericht, auch gegen ſich J. ͤõKTTVbAVVVVVwpwpwffffßã TVdꝓVVddꝓTꝓGwGpGGGGGGßGGdGGGTGGGbGPGPGbGTGGGTGTGGTGTGTGTGTGTGGGTGTGTGTGTGTGTVTCTCTCTCTTͤVTFVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTTT „O Ludwigshafen, 9. Juni. Ein lediger g31jäh⸗ riger Schreiner erſchoß ſich geſtern auf dem Grabe ſeiner Mutter auf dem hieſigen Hauptfriedhof. Als Grund gibt er auf einem Zettel an, daß er ſeiner Mutter folgen wolle, weil er an ihrer Be⸗ erdigung nicht habe teilnehmen können. * Germersheim, 8. Juni. Das Fort Friedrich wird gegenwärtig reſtlos niedergelegt. Die Schleifungsarbeiten bezwecken die Gewinnung von Steinmaterial, das das Hafenamt in Lud wigs⸗ hafen zum Bau der Rheinufer verwendet. * Ramſtein bei Landſtuhl, 8. Juni. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung, des Verſicherungsbetrugs und der Hehlerei wurden— dem„Pfälzer Tageblatt“ zufolge— durch die Gendarmerie Landſtuhl verhaftet und in das Gerichtsgefängnis Landſtuhl eingeltefert der Oberforſtwart Chriſtopth Cavalar, deſſen Sohn Jakob und der Ackerer Karl Dreis, alle von hier. 2 . Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung gerſchaft Ladenburgs in ihrer großen Mehrheit iſt weit entfernt davon, dem Schreiber des erwähnten Eingeſandts recht zu geben; ſie dankt vielmehr der Zentrumspartei, daß ſie ſich ihrer Verantwortung bewußt iſt und ſich trotz aller Vorwürfe nicht einſei⸗ tigen Beamtenintereſſen unterwirft, ſondern ihrer Verantwortung gemäß ihre Entſcheidung bei der Bürgermeiſterwahl ſo trifft, wie es das Geſamtwohl der Bürgerſchaft Ladenburgs erfordert! Die um ihre Exiſtenz ringenden Umlagezahler Ladenburgs werden dem Zentrum Dank wiſſen, wenn es mit⸗ hilft, eine Erleichterung der großen Laſten in der Gemeinde herbeizuführen. Auch das Zentrum im Reiche mit Reichskanzler Dr. Brüning in der Spitze kann in der gegenwärtigen Zeit der größten Not nicht anders handeln, als äußerſte Sparſamkeit auf allen Gebieten zur Pflicht zu machen. Der Laden⸗ burger Zentrumsmann, der von dem Artikelſchreiber ſpeziell beſchuldigt wird, die Ladenburger Zentrums⸗ fraktion durcheinander gebracht zu haben, iſt ein äußerſt gewiſſenhafter und achtbarer Bürger von Ladenburg, der die Notlage von Land und Gemein⸗ den erkannt und nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen in der Fraktion ſeiner Ueberzeugung Ausdruck ge⸗ geben hat, unbeeinflußt von perſönlichen Eingebun⸗ gen oder perſönlichen Vorteilen. Hierfür gebührt ihm der Dank der ganzen Ladenburger Bürger⸗ ſchaft.“ ſelber das künftige Jahr beſſer zu beobachten als im vorigen geſchehen. Auf dem Gerichtstag war eine beſonders wichtige Angelegenheit die Verteilung der verſchiedenen Gemeindeämter. Da war zunächſt der gemeine Diener, deſſen Lohn 30 Gulden im Jahr und außerdem zwei Paar Schuhe betrug. Der Dorfſpießträger bekam dagegen nur 25 Gulden und ein Paar Schuhe und wurde bei ſeiner Ernennung ermahnt, daß er die Gänſe nicht auf die Kuhweide gehen laſſen ſolle. Im Jahre 1783 wurde ſowohl der Kuhhirt als auch der Schweinehirt gleichzeitig zum Nachtwächter ernannt. Ihnen wurde anbefohlen, nicht nur in der Hauptgaſſe, ſondern auch in den Nebengaſſen,„als in welcher die größte Gefahr eines Diebſtahls oder ſonſtigen Vergehens iſt, die Stunden zu rufen und ſollen auch dadurch die in ſolchen Hauptgaſſen woh⸗ nenden gemeinsleut von aller Gefahr eines Ein⸗ bruchs oder ſchadens geſichert ſein.“ Nicht immer ſchienen die Ilvesheimer Stra⸗ ßen in gutem Zuſtand geweſen zu ſein, ſonſt würde uns aus dem Jahre 1809 nicht berichtet werden:„Da nach gemeinem Einſehen die Straß oder Pfarrgaß genannt, zu Fuß und zum Fahren ganz unbrauch⸗ bar iſt, ſo ſoll auf beiden ſeiten eine ſieben bis acht Schu breite Waſſerkantel gepflaſtert werden.“ Die Kirchgaſſe wurde nämlich von den Ilvesheimer eifrig benutzt, denn ſie waren fleißige Kirchgänger. Es mag trotzdem verwundern, daß es in Ilvesheim im Jahre 1809 drei Kirchen gab, eine katholiſche, eine reformierte und eine lutheriſche. Noch 50 Jahre vor⸗ her hatten die Ilvesheimer wohl ſchon zwei Kirchen aber keinen Pfarrer. An jene Zeiten, da der Ort wohl kaum mehr als 500 Einwohner gezählt haben mag, erinnert folgender Vers, den ein humor⸗ voller Seckenheimer gedichtet hat: „Ilveſer Leut— hawe kän Parre,— hawe kä Geld,— könne net noch Friederichsfeld.“ Die Herrſchaft hat nicht immer das beſte Zeugnis ihrer Untertanen bekommen. Im Jahre 1779 wollte der Zieglermeiſter Andreas Trill eine neue Wirt⸗ ſchaft in ſeiner Ziegelei draußen vor dem Ort gegen Feudenheim aufmachen. Die Schankgerechtigkeit wurde nicht erteilt. In der Begründung heißt es: „Sind ſchon in Ilvesheim würklich ſo viele Wirthe, daß man eunder Urſach hätte, ſolche einzuſchränken als zu vermehren, indem viele Ilvesheimer Bürger leider nur zu ſehr dem Trunke ergeben ſind durch die Vermehrupg der Wirtshäufer noch mehr dazu angereizt würden, ſodaß es äußerſt ſchwer ſein möcht, eine gut Polizey⸗Ordnung genau zu halten.“ Karl Kollnig. * Landſtuhl, 8. Juni. Am Samstag ereignete ſich durch ein franzöſiſches Perſonen⸗Auto in hieſiger Stadt ein Unfall. Am öſtlichen Stadtausgange verſuchte ein mit Sraßenſchotter und Steinſplitt ſchwer beladenes Laſtauto des Straßen und Fluß⸗ bauamtes Kaiſerslautern ein Pferdefuhrwerk zu überholen. Im gleichen Augenblick kam ein mit hochgezogenem Wimpel verſehenes franzöſiſches Per⸗ ſonenauto in übermäßig großer Schnelligkeit daher⸗ geraſt und zwängte fich zwiſchen Fuhrwerk und Laſt⸗ auto hindurch. Der Lenker des Laſtautos riß ſein Auto plötzlich weiter nach rechts, ſodaß ein Teil des Steinſplittes auf das Pferd geſchleudert wurde. Das Pferd ſcheute und raſte mit dem Fuhrwerk da⸗ von, den Knecht mit ſich ſchleifend, und rannte gegen das Auto eines Weinhändlers aus Ludwigs⸗ hafen a. Rh., das ſchwer beſchädigt wurde. Außer dem Knecht, der Rippenverletzungen davontrug, 142. Jahrgang/ Nummer 259 Aus der Sal Keine Verlegung der Staatlichen Fürſorge⸗ Erziehungsanſtalt * Speyer a. Rh., 8. Juni. In letzter Zeit iſt ver⸗ ſchiedentlich die Frage der Verlegung der Staatlichen Fürſorge⸗Erziehungsanſtalt erörtert worden Es war geplant, ſie in früheren militäriſchen Gebänden in Landau unterzubringen, um dort auch die räum⸗ liche Grundlage für die Durchführung pädagogiſcher Grundſätze, wie ſie Direktor Mühl, der Leiter der Anſtalt, zu verwirklichen ſuchte, zu gewinnen. Ver⸗ handlungen mit den zuſtändigen Stellen in München haben nun ergeben, daß ſchon aus rein finanziellen Gründen vorerſt an eine Verlegung der Anſtalt gar nicht zu denken iſt. Vom Reichsverbandstag des deutſchen Schuhhandels * Neuſtadt a.., 8. Juni. Dem Verein deutſcher Schuhwarenhändler iſt es gelungen, den diesjäh⸗ rigen Verbandstag des deutſchen Schuhhandels vom .—10. Juni nach Neuſtadt zu bringen. Bisher wurde dieſer Verbandstag nur in den größten Städ⸗ ten abgehalten. Um den zahlreichen Teilnehmern aus allen deutſchen Städten einen Eindruck von Pfälzer Gemütlichkeit und Pfälzer Leben zu ver⸗ mitteln, wird der Verein Pfälziſcher Schuhwaren⸗ händler am Montag einen Heimatabend mit Tanz veranſtalten. Dabei wirken die beſten Pfäl⸗ zer Kräfte mit wie der Bellemer Heiner, Frau Elſe Ritterſpacher und Frau Elſe Wagner, Tanzſchule Korb u. a. m. Innungsverſammlung der pfälziſchen Buchbinder * Kaiſerslautern, 8. Juni. Die freie Innung ſelbſtändiger Buchbindermeiſter der Pfalz berief ihre Mitglieder zu einer außerordentlichen Generalver⸗ ſammlung in die Hauswirtſchaft Marhoffer. Den Anlaß gab die gegenwärtig in Kaiſerslautern ge⸗ zeigte Reichsbundausſtellung handwerklich guter wohlfeiler Buchein bände. Nach Begrüßung der zahlreich erſchienenen Kollegen wurde lediglich der Tagungsort und die Zeit für die nächſte Hauptver⸗ ſammlung beſtimmt. Sie findet Ende Auguſt oder Anfang September in Bad Dürkheim ſtatt. Dienstag, 9. Juni Nationaltheater:„Sektion Rahnſtetten“, ein Gegenwarts⸗ ſpiel von Curt Corrinth, Miete C 36, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater:„Gat Paris“, große Revue, Auf. 20.15 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. 5 Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Mannheim Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abend⸗ fahrt 2/2 Std. Mannheim— Worms und zurück. Munnheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Abfahrt 14 Uhr ab Paradeplotz nach Bad Dürkheim, Iſenachtal, Lambrechter Tal, Neuſtadt a. d.., Mannheim. Lichtſpiele: Alhambra:„Hans in allen Gaſſen“. Univerſum:„D⸗Zug 13 hat Verſpätung“. Scala:„Zweimal Hochzeit“.— Capitol: „Brand in der Oper“. Schauburg:„Ariane“. — Gloria:„Du biſt der Traum der Liebe“, Roxy ⸗ Theater:„Der Kuß“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend Sonderausſtellung:„Die Kurpfälziſche Savonnerie⸗Manu⸗ faktur“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöff⸗ net von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Aheln Vege 3. 5. 8. 8. 0 9 Neckar ⸗ Pegel 5. 6. 9. 9, — — Safel 224157 188 1 80 T54 0 S huſterinſen 2085 2,67 2610250.61] Mannheim 5775.05.04 Fehl.80.13 4,00 3,92 3,95] Jagſtfeld 1441.381425 Maxau.24.306,07 5,855,610 Heilbronn.42.40 1,381.40 Maßnbein. 8,465,861,.58.12 5, 10] Plochingen 0,58 0,46 40 50 Kaub 308 58. 5 383750 0 Köln.551,64 3,70 8,60 8,47 Waſſerwärme des Rheines: 16,5 Grab ee eee— preis 60 pig. Uberall zu haben! Kleines EEuen fur Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Neu aufgenommen: N Wichtige Kreftpostlinien für Ausflüge in Baden, nach Hessen und in die Pfalz kamen Perſonen nicht zu Schaden. 1 sommer-Ausgabe 1931 P 1 5 1 HANDELS- U WII Dienstag, 9. Juni 1931 Hanſabank e Gmb. Mannheim 5 v. H. Dividende Trotz der ungünſtigen Wirtſchaftslage und trotz der be⸗ ſonbers auf dem Mannheimer Mittelſtand verſchärft laſten⸗ den Depreſſion vermag die Hanſabank e...b.., Mann⸗ heim, für das abgelaufene Geſchäftsjahr einen nur un⸗ weſentlich verri Reingewinn von 9303 gegen über 10863 4 a eiſen. Der Rohertrag ſtellt ſich auf 67 209 gegenüber(, zu dem Proviſionen 28 309“ (28 191 4) und Zinſen 35 166(97 2790)/ beitrugen. Hand⸗ lungsunkoſten konnten von 54 605 auf 50 283“ geſenkt werden. Trotzdem diesmal die Abſchreibungen von 2566 auf t wurden— ein Gebot der Vor⸗ ſicht der k haftl 1„verblieb der obengenannt gewinn. Die geſtrige o..⸗V. be ſchloß mit Rückſicht auf die allgemeinen Verhältniſſe und dem Brauche aller anderen Genoſſenſchaftsbanken folgend, die Dividende um 1 von 6 auf 5 v. H. zu kürzen und nach entſprechenden Rückſtellungen einen Reſtbetrag von 2132(1614)„ auf neue Rechnung vorzutragen. Unter der Kriſe des Mittelſtande 5 naturgemäß die Bewegung der Spar nlagen leiden; ſie erhöhten ſich nur von 1, während Kreditoren um 71 790 auf W838 256“ anwuchſen. Jusgeſamt ging der Geſamtumſatz aus den gleichen Gründen von 28 auf 21 Mill.„ zurück. Beſondere Beziehungen zur Schweiz ermöglichten es jedoch dem Inſtitut, ſeinen Mitgliedern Schweizer Gelder als Hypotheken zur Ver⸗ fügung zu ſtelle zwar im Geſchäftsjahr 1980 nicht Szu 68 gegen weniger als 290 566 4, während im erſten Halbjahr des Hd. Geſchäftsjſahres weitere 250 000 4 in Hypothekar⸗ geldern ausgegeben wurden, ſo daß die Bank dem Monn⸗ heimer Mittelſtand in der Zeit ſchärfſter Kapitalverknap⸗ pung bereits über 6 Million an Feſtgeldern zur Ver⸗ fügung zu ſtellen vermochte. Schulden bei Banken und Genoſſenſchaftszentralkredit⸗ inſtituten ſtehen mit 161.696 gegenüber 175 545, zu Buch, während auf der anderen Seite an Kaſſe 22 997(14675). und an flütſſigen Mitteln bei Reichsbank und Poſtſcheck 9 248(17038)& und Guthaben bei Banken 3 406(1 828) 4 zur Verfügung ſtanden. Wechſel und Effekten figurieren mit 28 821(68 988)“, an Debitoren ſtanden 808 492(775 56g) Mark, Mobilien ſtehen mit unv. 65 000, Einrichtungen mit 12 000(18 290)& und Beteiligungen mit 8 193(7 293)& zu Buch. Neu erſcheinen Grundſtücke mit 105 690& und auf beiden Seiten der Bilanz die erwähnte Hypothekenaus⸗ leihung von 290 566 4. Die Bilanzſumme hat ſich von 0,96 auf 1,35 Mill. Mark erhöht. An Wechſelverpflichtungen werden am Jahresende im Einklang mit der allgemeinen Lage 140 248 gegen 89 667& aufgeführt. Die Mitgliederzahl ſtellt ſich am Jahresende auf 400 gegenüber 424 i. V. mit 180 678(181 4562) 4 eingezahl⸗ ten Geſchäftsguthaben und einer Haftſumme von 147 200 (188 7000 4. Bilanz. Gewinn⸗ und Verluſtrechnung uſw. fanden in der geſtrigen GB. einſtimmige Erledi⸗ gung. Der Verwaltung wurde gleichfalls einſtimmig Ent⸗ i 1d für das is Altersrückſichten zurück⸗ tretende AR St Ra. Dr. Moeckel wur⸗ den deſſen S RA. Dr. Morgenroth neu in den AR. binzugewählt. Oppoſition gegen die Sanierung beim Alexanderwerk ch ſoll die am 10 „Juni in Remſcheid ſtattfin⸗ von der Nabmer AG. in d 7 453 000/ be⸗ linis von:2 herab⸗ wieder zu erhöhen. Von F Ernſt Albert Steffens rg an der Wupper einen Betrag von 2857 000 Einbringung der geſamten Bermögenswerte dlichkeiten übernehmen. Gegen dieſen Sa⸗ itſche Aktionärverein e.., Ber⸗ Dr. Häns Jacuſiel, in Oppo⸗ „daß Herr Paul Firma Ernſt deren Geſchäftsführer und 8 randerwerk AG. iſt, wirt⸗ eſ Geſchäft mit ſich ſelbſt in der abſchließe, daß er gegen die von den Alexanderwerk⸗ akttonären unkontrollierbare Werte ſich ungefähr die Hälfte der Subſtanz der Alexanderwerk AG. über⸗ eignen laſſen wolle. Weiter ſteht die Oppoſition auf dem Standpunkt, daß der bilanzmäßig ausgewieſene Verluſt, der nach Aufzehrung des Reſervefonds 2,86 Mill. 4 beträgt, eine Zuſammenlegung von höchſtens:3 macht. ternehmen in den von der Abteilungen zurzeit noch re dem 90. Juni ablaufende Geſch der mit einem ö 1. der jedoch in der H erhöhte Abſchreibungen zurückzuführen iſt. gslegung für dos noch außſtebende Geſchäftsjohr 1929⸗80 wird erſt erſolgen, wenn wor w abſchließe TSC der Neuen Mannheimer Zeitung IAFTS-ZETTTLNOG Mittag- Ausgabe Nr. 259 Weltwarenmarkt ohne Rückhalt Scharfe Preiseinbußen— Noch keine Räumung der Ueberſchußläger Die rückläufige Preisentwicklung, die bereits ſeit März wieder auf den Weltrohſtoffmärkten im Gange iſt, har ſich auch im Monat Mai auf der ganzen Linie fortgeſetzt. Dabei iſt, ähnlich wie im Vorfahre, die Beobachtung zu machen, daß die Märkte ziemlich einſeitig von der Ange⸗ botsſeite beherrſcht werden, daß aber andererſeits von einer beſonderen Aktivität der internationalen Baiſſeſpeku⸗ latton im allgemeinen nicht geſprochen werden kann, wo⸗ raus ſich auch wieder die Unausgeglichenheit in der Preis- bewegung bezw. die Schärfe des Preisfalls in Sonder- fällen erklärt. Einem außergewöhnlichen Preisdruck unter⸗ lagen diesmal die Kakad⸗, Kopra⸗, Schmalz⸗, Speck⸗, Baum⸗ woll- u. zeitweiſe auch die Rohſeidenmärkte ſowie ſämtliche Metallmärkte, wobei neue Rekordtiefpreiſe erreicht wurden. Das Vorhandenſein ſtarker politiſcher Spannungen, die Anſicht, daß in den Vereinigten Staaten ein Ende der Konfunktur⸗Depreſſion noch nicht abzuſehen iſt, ſowie das Herannahen der ſaiſonſtilleren Monate ſchaffen nirgends die Vorausſetzungen für neue Unternehmungsluſt. Außer⸗ dem will die Räumung der großen Ueberſchußläger, die in faſt allen Welthandelsartikeln vorhanden ſind, nicht in Gang kommen. Bei der ſich weiter vermindernden Kauf⸗ kraft drücken die Vorräte nur um ſo ſtärker auf Stim⸗ mung und Preisbildung. Eine Ausnahme von der ſtag⸗ nierenden Umſatztätigkeit machten lediglich die Kakao-, Kaffee, Rohbaumwoll⸗ und Rohgummimärkte. Auf dieſen Märkten kam es zu größeren Eindeckungen der kontinenta⸗ len Induſtrie, die bei Kaffee und Rohgummi ſogar leichte Preisgewinne zur Folge hatten. Im Mai gaben— verglichen mit dem April— ſämtliche Getreidearten, ferner Rohzucker, Kakao, Kopra, Speck, Schmalz, Baumwollſaatöl, Baumwolle, Rohſeide, Hanf, Kupfer, Zinn, Blei, Zink und Silber im Preiſe nach. Nach dem vorausgegangenen ſcharfen Preisfall konnten ſich Kaffee, Platin, Rohgummi und Terpentin leicht erholen. Die Preisentwicklung Ende Ende Ende Mai April März Ware Börſe Einheit Qualität 1981 1981 19381 Wetzen Thikago ots jebuſhel Hardwinter 2 60. 62,50 60,75 per Juli Kaffee New Vork ots je lb. Rio Nr. 7 858 8% 5,4 Zucker New Pork ots ſe Ib. Centrifugals.22.19.82 per Juli Schmalz Chikago ots je lb. Mittelpreis.80 8,85 Baumwolle New York ots je lb. Middl. 8,75 9,75 10,0 Wolle Bradford d je ſb. Ger tops 24.00 24,00 25.50 Jute London Sterl. je to. Firſt Marks 16,25 16,40 15,40 Kupfer London Sterl. ſe to. Standard 36,12 41.25 43,00 Blei London Sterl. je to. gew. Marke 10.62 11.82 12.06 Zink London Sterl. je to. gew. Marke 10— 10,50 11.82 Silber London d je oz Standard 12,19 13,19 13.19 ſmoked ſheet 8,12 2,81 3,44 Die internationalen Brot⸗ u. Futtergetreide⸗ märkte tendierten auch weiterhin in matter Haltung. Der Weizen⸗Abſatz nach den traditionellen Bedarfsländern iſt ſchnell wieder zurückgegangen, wobei für Oſtaſien in erſter Linie die neue Entwertung des Silbers als kaufkraft⸗ mindernd ins Gewicht fällt. Die ſtatiſtiſche Weltweizenlage bleibt überaus angeſpannt und ein neuer aus dem Zuſam⸗ Kautſchuk London d je lb. eine Klärung der noch zahlreichen ſchwebenden Anſech⸗ tungs⸗ und Aufwertungsprozeſſe eingetreten iſt. Die Geſtaltung der Bilanz wird in hohem Maße von dem Ausgang dieſer Prozeſſe abhängen. Man nimmt jedoch an, daß die Hälfte des 12 Mill. I betra⸗ genden A., das ſich nahezu vollſtändig im Beſitz der Gruppe Vereinigte Stahlwerke und der Klöckner⸗Werke befindet, als verloren zu betrachten iſt, und dem⸗ gemäß in der nächſten Generalverſammlung Mittei⸗ lung gemäß 8 240 HGB gemacht wird. * Friedrich Krupp AG.— Däniſcher Brückenauftrag. Die Friedr. Krupp AG. in Eſſen hat bei der im Bau be⸗ findlichen Brücke für Eiſenbahn⸗ und Perſonenverkehr über den kleinen Belt die Ausführung des Stahlgerippes der Brücke in Auftrag erhalten. Auf einem Pachtgelände von 12000 Quadratmeter wird ein Hafen mit Krahnanlagen und Werkſtätten errichtet, auf dem die aus Deutſchland nicht eingeführten Einzeltteile hergeſtellt weroͤen ſollen. J Emag Elektrizitäts AG., Frankfurt⸗M.— Keine Di⸗ vidende.(Eig. D Das Geſchäftsjahr 1930 ſchließt nach rfolgten Abſchreibungen(i. V. 121 566„) mit einem Ueberſchuß von ca. 57 000„ ab, der zur Verteilung einer Dividende von 3(9) v. H. ausreichen würde. Mit Rückſicht auf die Unſicherheit in der Entwicklung der all⸗ gemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſen und zur Stärkung der liquiden Mittel beſchloß der AR., der GV. am 24. ds. Mts. vorzuſchlagen, von der Verteilung einer Divi⸗ Die Entſcheidung bei Noroͤſtern M. die Bilanz für 1930 genehmigt, vortrag von rund 60 000.4 abſchließt. Schadenreſerven, in denen auch abwicklung der von der Bater⸗ riſikoreichen Ge⸗ it etwa 80 Mill. urfte es einer ler Reſer⸗ eteiligungs konto me brachte der Geſellſchaft 1 11 Mill. 4. Durch r faßt 50 pro. Beteili- alter rden au Mark(i. B. 20 8 erhöht. Hi Weitgebenden Heranziehung ven, die in dem Stunddeſitz und in dem B enthalten waren. Di einen duchmäßigen die e Us verſiche⸗ 1· t einen weiteren Buchgewin a geſtriges Abend⸗ Blatt. Die 5 in bar dezahlt wird, ergibt ſich Hieraus zugleich eine neue Stärkung der in der Blianz mit über 12 Mill. 4 ausgewieſenen ſoſort greif⸗ ie Hälfte der aus der Fuſion enttandenen Berluſte dis Ende 199 abgedeckt war, ſind nunmehr auch die für die Reſtabwicklung nach ſorgfältigſten Ermittlungen ſeſtgeſtellten Reſerven oſſen ausgewieſen. Die Auflsf 5 Reſerven ließ es— bei der jetzi⸗ r ug angezeigt erſchei⸗ er Selbſtändigkeit des Nordſtern eine engere Vert 1 mit einer anderen ſtarken Gruppe einzugehen ren und Vaterländiſche hat es bes bal begrüßt, daß die Rheiniſche Intereſſen⸗ e meinſchaft(Aachener und Münchener Feuer⸗Verſ.⸗ „ un FColenis Kölniſche Feuer⸗ und Kölniſche Unfall⸗ Ber.. S!ͤtte ſchon bisher in Höhe von 11 v. H. an der Norbſtern und Vaterländiſchen aktienmäßig beteiligt war, dich grund sätzlich bereit erklärt hat, dieſe Beteiligung durch HAinzuerwerbd weiterer der Verwaltung des Nordſtern zur Berfügung ſtehender Aktien zum Preiſe von 150 v. H. auf ctwo 2 v. H. des Gefamtkapitals der Noröoſtern und Baterläne iche erhöhen. du Nacdem ber ANR. des Nordſtern die damit zuſammen⸗ Hängenden Vereinbarungen genehmigt hat, iſt ein ent⸗ ſyrechender Vorvertrag am 8. d. M. auch von der Nord⸗ ern un Vaterländiſchen vollzogen worden. Im Zu⸗ ſam menhang damit ſoll der auf den 24. Juni anberaum⸗ ten. di u wahl von je zwei Herren der iniſchen Geſellſchaften 1 in den . vorgeichlogen werden. 5 Die Bilanz der Norödſtern Allgemeine iſt, lowelt ſich nach einem vorliegenden Auszug erkennen läßt, Seteits unter Berückſichtigung der oben erwähnten Aktien⸗ verkäuſe uſw. aufgemacht; ſie ſchließt mit einem kleinen Gewinnvortrag von 60 ab(i. B. 1,27 Mill. 4 Rein⸗ gew ien uns zeigt ſom auf der Aktiv⸗ wie auf der Paſ⸗ finfeite beträchtliche Veränderungen. Auf der Paſſipſeite i die Reſerve für ſchwebende Verſicherungsfälle um uus 10 auf 19,44 Mill. verſtärkt worden, die geſetzliche Rücklage erſcheint dagegen von 5 auf 0,8 Mill. 4 gekürzt. Weiter ſind die Guthaben von Verſicherungsgeſellſchaften auf 4,7(9,96) Mill. 4 verringert. Auf der Aktivyſeite iſt die angekündigte Heranziehung ſtiller Reſerven durch eine Höherbewertung des Grundbeſitzes von 8,51 auf 11,48 Mill.& erfolgt. Aktiphypotheken ſind auf 0,93(2,11) Mill. ermäßigt. Während der Wertpapierbeſitz mit 4,41(4,38) Mill. faſt unverändert geblieben iſt, haben ſich die Beteiligungen von .09 auf 05 Mill. verringert. Dies betrifft augenſcheinlich den Berkauf der rd. 1 Mill. 4 Concordia ⸗ Aktien, die beim Nordſtern mit dem Nennwert zu Buch ſtanden. Weſentlich erhöht erſcheinen Guthaben, nämlich mit 23,48 (19,86) Mill., darunter ſolche aus Rückverſicherung mit 6,86 (), während Bankguthaben mit rund 4(4,29) Mill. ziem⸗ lich erhalten geblieben find. Außenſtände betragen 4,98 (5,41) Mill.&. Die Bilanz läßt Einzelheiten der Verluſtbereinigung nicht voll erkennen; ſie dürfte ſich ſo abgeſpielt haben, daß aus der Höherbewertung des Grund⸗ beſitzes und der Abſtoßung der Beteiligungen etwa 138 Mill. Mark freige worden ſind, die zur Beſeitigung des Verluſtes ausreichten. Der Viktoria-Verſicherungs-⸗Konzern 1930 Der Ag. beſchloß den HV. für das Geſchäftsjahr 1980 als Aktionärdividende vorzuſchlagen: Für die Vieto⸗ ria zu Berlin Allgemeine Verſicherungs⸗ AG. 90„ gleich 18 v. H auf die voll eingezahlte Aktie (wie im Vorjahr) und für die Victoria Feuer ⸗ Berſicherung⸗ AG. 5 gleich 5 v. H. für jede Aktie(wie im Vorjahr). Bei der Victoria zu Berlin beträgt der Lebensverſtche⸗ rungsbeſtand 1246,4(i. V. 1165,90) Mill. 4, die Prämien⸗ und Zinſeneinnahme 86,4(78,0 Mill.&, die Aktiven 482,6 (884,9) Mill.&, der Ueberſchuß 11/7(10,2) Mill. 4, die Gewinnzuweiſung an die Verſicherten 11,0(9,5) Mill. 4 und der Prämienfonds für die Verſicherten 40,0(82,7) Mill. 4. Die Dividendenſätze wurden wie im Vorfahr feſtgeſetzt. Auch im laufenden Jahr hat ſich das Geſchäft zufrieden⸗ ſtellend entwickelt. Die Zahl der ſeit Jahresbeginn bean⸗ tragten Lebensverſicherungen übertrifft die des gleichen N im Vorjahr. Der Dag der HV. wird noch eſtgeſe * karlsruher Lebensverſicherungs⸗Bank Ach. Die H. genehmigte den Abſchluß. Die Aktionärdividende— 12 pv. H.(wie i..). Neu in den AR. wurden—— die Herren Dr. h. c. Betz, Bankdirektor in Karlsruhe, Dr. Hackelsberger in Oeflingen(Baden), Dr. Rößler, Stadtrat o. D. in Frankfurt a.., Dr. Taeffner, Abtei⸗ lungsdirektor der Allianz und Stuttgarter Lebens verſtche⸗ rungsbank AG., Berlin, wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1981 in den Vorſtand berufen. mentreffen der alten Beſtände und der neuen Ernten ſich ergebender Preisdruck erſcheint kaum vermeidbar. Die Kolonialwaren märkte verkehrten in un⸗ einheitlicher, zumeiſt ſchwächerer Haltung, wobei größere ſpekulative Schwankungen auf den Kaffee- und Rohzucker⸗ märkten zu beobachten waren. An den Rohzuckermärkten macht ſich der fehlende Rückhalt des Konſums ungün⸗ ſtig bemerkbar. Die Juli⸗Sicht(Centrifugals, Newyork) ſchwankte zwiſchen 1,29—1,07 und 1,22 Cents. Die braſilia⸗ niſchen Kaffeemärkte vermochten die im April erzielte kräftige Preisavance bei etwas angeregterer Kaufſtim⸗ mung gut zu behaupten. Recht ſchwach waren die Kakao⸗ märkte veranlagt. Hier kam es zu neuen Rekordtiefpreiſen, die dem Konſum Anlaß zu größeren Abſchlüſſen gaben. Schleppender Bedarf und ſteigende Vorräte führten neue Rückgänge auf den amerikaniſchen Fettwarenmärk⸗ ten herbei. Die europäiſchen Buttermärkte ſtanden im Zeichen ſteigernder Produktionen. Mit dem Einſetzen der ſpekulativen Aufkäufe dürfte zu rechnen ſein, ſobald die Produktion ihren Höhepunkt erreicht hat. Die Märkte für Faſerſtofſfe tendierten für Baum⸗ wolle, Rohſeide und Hanf ſchwächer, während Wolle, Jute und Flachs ſich ungefähr behaupten konnten. Auf den Roh⸗ jutemärkten war eine preisliche Beſſerung nur von kurzem Beſtand. Die enormen Fertigwarenbeſtände der indiſchen Juteinduſtrie, die eine weitere Einſchränkung der Produk⸗ tion immer zwingender erſcheinen laſſen, und die am eng⸗ liſchen Jutemarkt eingetretene neuerliche Verſchlechterung verſtimmten. Die Wollmärkte konnten ſich im ganzen be⸗ haupten. Eine größere Zurückhaltung der Käufer war jedoch unverkennbar. Beſonders prägte ſich dies an den Kammzugmärkten aus, an denen Kreuzzuchtenzüge entſchie⸗ dener zur Schwäche neigten. Einer ſcharfen Abwertung unterlagen wiederum die Baumwollmärkte, bei denen, von zeitweiſe mitteleuropäiſchen Eindeckungen abgeſehen, ſich die Aufnahmeunluſt beſonders fühlbar auswirkte und die nicht mehr weit von der 8 Cents⸗Grenze entfernt ſind. Fortgeſetzte Preisverluſte haben am Weltmetall⸗ markt ein Preisniveau geſchaffen, dos ſeit Jahrzehnten nicht mehr beſtanden hat. Die ſortgeſetzte Hortung der rieſigen Beſtände hat eine Wiederverteilung des Mate⸗ rials an Handel und Konſum verhindert, ohne jedoch die Preisbaiſſe aufhalten zu können. Dazu tritt noch die aus der Finanzierung dieſer Beſtände reſultierende geld⸗ liche Belaſtung. An der depreſſiven Haltung der Zinn⸗ märkte hat ſich auch durch die beabſichtigte weitere Pro⸗ duktions⸗Droſſelung nichts geändert; im Gegenteil iſt der internationale Bedarf heute ſo ſenſibel, daß eine künſt⸗ liche Hochhaltung der Preiſe einen entſprechenden Abfall des Verbrauchs zur Folge hat. An den engliſchen Kohlen märkten blieb das Geſchäft gedrückt. Zu Beſorgniſſen gaben beſonders die enormen Vorräte der Zechen an Kleinkohle Anlaß. Be⸗ züglich neuer langfriſtiger Abſchlüſſe halten ſich die Zechen zurück, da ſich die Geſtaltung der Selſtkoſten in der nächſten Zeit nicht überſehen läßt. Die Rohgummi⸗ märkte lagen bei etwas größeren Umſätzen erholter. Die bevorſtehenden ſaiſonſtilleren Monate Fürften jedoch einer Beſſerung der weltſtatiſtiſchen Lage wenig günſtig ſein. dende abzuſehen und den Ueberſchuß nach ſtatuten⸗ gemäßer Zuweiſung an die geſetzliche Reſerve auf neue Rechnung vorzutragen. *. Vorausſichtlich Dividendenausfall bei Ferdinand Schuchhardt. Bei der zur Standardgruppe gehörenden Fer⸗ dinond huchhardt Berliner Fernſprech⸗ und Telegraphen⸗ werke AG, in Berlin, die im vorigen Jahte ihre Divi⸗ dende von 5 auf 6 v. H. erhöhte, iſt nach Informationen de BT. vorausſichtlich mit einem Dividendenausfall zu rechnen. * Felten& Guilleaume Carlswerk AG. in Köln⸗Mühl⸗ heim.— Zu dem neuen internationalen Kabelzuſammen⸗ ſchluß. Zu der Mitteilung von Vereinbarungen der Geſell⸗ ſchaft mit der American Cable Co., Newyork, der Britiſh Wire Ropes Co., der Auſtralian Wire Ropes Co. und eini⸗ gen anderen canadiſchen Werken verlautet noch, daß ſich das Abkommen lediglich auf die Abteilung Eiſen und Draht⸗ eiſen für Förderzwecke und Brückenbau bezieht. Hanomag 3,73 Mill. RM. Vorluſt Kapitalzuſammenlegung 3 zu 2 Der in der Auſſichtsratsſitzung vorgelegte Abſchluß der Hannoverſchen Maſchinen bau AG. vorm. Georg Egeſtorff(Hanomag) weiſt nach Abſchrei⸗ bungen von 1,38(i. V. 1,43) Mill.& einen Verlbuſt von 8 735 284„(Verluſt 697 643)& aus. Zur teilweiſen Til⸗ gung dieſes Verluſtes ſoll die ofſene Rücklage von 670 820 Mark herangezogen werden, während der Reſt von 9 064 414 Mark vorgetragen werden ſoll. Im Hinblick hierauf ſowie infolge der im neuen Jahre durch das Abkommen mit der Firma Henſchel erfolgten Stillegung des Lokomotivbaus ſoll der auf den 4. Juli ein⸗ zuberufenden HV. die Herabſetzung des Aktienkapi⸗ tals von 14 466 600& auf 9 Mill.& vorgeſchlagen werden. Zu dieſem Zwecke ſtellt die Geſellſchaft aus Eigen⸗ beſitz 890 000& StA. und 76 600„ BA. zur Verfügung. Die übrigen Aktien ſollen im Verhältnis von 8 zu 2 zu⸗ ſammengelegt werden, ſo daß das Geſellſchafts kapital dauach aus 8 740 000 4 StA. und 260 000„ VA. beſteht, was an⸗ nähernd der Höhe des Vorkriegskapitals entſpricht. Der aus dieſer Transaktion erzielte Buchgewinn ſowie der Reinerlös aus dem Abkommen mit der Firma Henſchel ſollen nach Tilgung des Verluſtvortrags in der Hauptſache zu Abſchreibungen auf Anlagen und Beſtände ſowie zur Tilgung des Anleihedisagiokontos(580 000%) ver⸗ wandt werden. O Südd. Textil⸗Einkaufsvereinigung e. G. m. b. H. Stuttgart.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft, die dem Reviſions⸗ verband gewerblicher Genoſſenſchaften Württembergs an⸗ Ilſeder Hülle Größere Verbindlichkeiten— Der Ausgleich mit dem Reich Bei der Ilſeder Hütte iſt im Geſchäftsjahr 1980 die Jah, reserzeugung des Walzwerkes um 29 v. H. und die der Hütte um 24 v. H. zurückgegangen. Im Zuſamenhang damit wird auch nur ein Rohüberſchuß von 5,81(70) Mill./ ausgewieſen. Zinſen, die im vorigen Jahre nicht beſonders ausgewieſen wurden, erforderten 2,87 Mill., Abſchreibungen 3,02(3,21) Mill., ſo daß ein kleiner Ge⸗ winnvortrag von 20 910/ verbleibt, nachdem im Vorfahre aus dem Reingewinn von 3,86 Mill./ noch eine Divl⸗ dende von 6 v. H. auf das Aktienkapital von 64½ Mill. verteilt wurde, In der Bilanz iſt das Konto Werksanlagen auf 68,96(62,14) Mill., geſtiegen im Zuſammenhang mit der neuen Großkokerei in Groß⸗Ilſede und der Ferngas⸗ leitung nach Peine. Beteiligungen betragen 18,76(15,0) Mill. /, Schuldner 6,42(4,91) Mill. /, Forderungen an Tochtergeſellſchaften 28,07(35,80), Vorräte 15,17(2,87) Mil⸗ lionen 1. Anderſeits haben ſich Gläubiger beträchtlich auf 22,80(3,92) Mill. 4 erhöht. Die 6proz. Dollargoldan⸗ leihe von 1928 wird mit 40,58(42,00) Mill./ ausgewieſen. Verminderung beruht auf dem Beginn der regelmäßigen Tilgung dieſer Anleihe. Die Erhöhung des Poſtens Gläußbf⸗ ger iſt in erſter Linie der ſtarken Zunahme der Lager⸗ beſtände zuzuſchreiben, deren Herſtellung bei den ſchlechten Abſatzverhältniſſen nicht aus den laufenden Betriebsmitteln finanziert werden konnte. Außerdem ſind in dem Poſten nicht unerhebliche Beträge enthalten, die für Neuanlagen aufgenommen wurden und an die Herſtellerfirmen im Laufe mehrerer Jahre zu bezahlen ſind. Der Rechtsſtreit mit dem Deutſchen Reich wurde durch Vergleich beigelegt, Die ſich widerſprechenden Urteile der Gerichte hatten die Rechtslage immer verwickelter gemacht, ſo daß beide Par⸗ teien ſich ſchließlich bereit fanden, den Streit durch beider⸗ ſeitiges Entgegenkommen aus der Welt zu ſchaffen. Di Ilſeder Hütte hat die Vereinigte Induſtrieunternehmungen Akt.⸗Geſ., Berlin, als Aktionärin anerkannt und dafür die Bedingungen für das Rückkaufsrecht der Ilſeder Aktien (etwa 25 v. H. des Aktienkapitals] ſo feſtgelegt, daß Zwel⸗ fel, wie ſie zu dem bisherigen Rechtsſtreit geführt haben, in Zukunft nach mmenſchlichem Ermeſſen ausgeſchloſſeg erſcheinen. Außerdem hat das Reich auf die im Jahre 1928 erhobene Aufwertungsforderung in Höhe von 18 Mill. verzichtet. Der bisherige Verlauf des neuen Jahres hat kein Anzeichen von Belebung erbracht. ieee geſchloſſen iſt, iſt eine Vereinigung von Textilgeſchäften in Süddeutſchland(190 gegen 107 i..). Das Ergebnis zeigt einen kleinen Umſatzrückgang auf 5,87(6,2) Mill. Mark. Die Unkoſten betragen 0,85(0,79) v. H. des Um⸗ ſatzes. Die Einnahmen betrugen 77 000(66 000) 4. Es verbleibt ein Reingewinn von 12 000(10 000) 4, woraus auf die Geſchäftsanteile eine von 9gauf 8 v. H. ermä⸗ zigte Dividende zur Verteilung gebracht wird, Bei 106 500(93 000) Stammanteilen der Mitglieder beträgt die Haftſumme 109 000(107 000)%= 1000„ je Mitglied. Internationale Geſellſchaft für Chemiſche Anternehmungen A. Baſel In der geſtrigen o.., in der 20 Aktionäre insgeſamt 279 873 Aktien vertraten, wurden die Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das Jahr 1930 ſowte die Anträge der Verwaltung bezügl. Gewinnverteilung einſtimmig genehmigt. Danach gelangt eine Dividende von 12 v. H. zur Ausſchüttung. Der nach der Gewinnverteilung ver⸗ bleibende Reſtbetrag von 840 000,36 Schw. Fr. fließt, ent⸗ ſprechend den Beſtimmungen, dem Dividendenergänzungs⸗ fonds zu. Die GV. ſtellte feſt, daß eine Dividende auf die nominell 105 Mill. mit 20 v. H. einbezahlten StA. für das Jahr 1930 zufolge Dipidendenverzichts ſeitens der Aktio⸗ näre nicht verteilt wird. Die ſtatutengemäß in ihrer Ge⸗ ſamtheit ausſcheidenden Mitglieder des Verwaltungsrates wurden wiedergewählt. Ebenſo die den Kontrollſtellen an⸗ gehörenden Herren. Zum Geſchäftsbericht führte der Präſident des Verwal⸗ tungsrates, Dr. Schmitz ⸗ Frankfurt a. M. u. a. aus, daß auch die Verwaltung der Baſler Internationalen Geſell⸗ ſchaft, wie es die J. G. Farben⸗Induſtrie AG. in ihrer GV. erklärt habe, mit der an ſich heute gebotenen Vor⸗ ſicht ihre Transaktionen durchführe. In dieſer Bezie⸗ hung laufen die Intereſſen der Aktionäre der J. G. Far⸗ beninduſtrie und der Internationalen Geſellſchaft in Baſel parallel. Zur Bilanz müſſe darauf hingewieſen werden, daß ſich auch bei der Frankfurter Geſellſchaft wie bei der geſamten deutſchen Wirtſchaft, abgeſehen von den großſen Laſten ſteuerlicher und ſozialer Art, die wirtſchaftliche Kriſis ausgewirkt habe, wenn auch auf einer Reihe von Ar⸗ beitsgebieten der Rückgang in Umſatz und Ertrag erfreu⸗ licherweiſe weniger ſcharf hervorgetreten ſei. Die wei⸗ tere Entwicklung ſei leider durch die rieſige Arbeitz⸗ loſigkeit und wichtige politiſche Faktoren ſtark beeinträch⸗ tigt, ſodaß es nicht angezeigt ſei, ein Urteil abzugeben. * Liquidationsvertzleich der Noether u. Bonns Ach, in Mannheim. Der jetzt vorliegende Vergleichsvorſchlag der Noether u. Bonne AG., Tüll⸗ und Spitzengroßhanz⸗ lung, Mannheim ſieht vor, daß die geſamten Aktiven veräußert werden. Nach Deckung der notwendigen Betriebsausgaben und Befriedigung der ausſonderungs; berechtigten Gläubiger gelangt der Erlös an die am Ver⸗ fahren beteiligten Gläubiger zur Ausſchüttung. Forderan⸗ gen bis 100„ ſollen voll befriedigt werden, während die übrigen Gläubiger aus der reſtlichen Stqutbationsmaſſe an⸗ teilsmäßige Befriedigung erhalten. Die vorhandenen Akti⸗ ven werden dem Treuhänder zur Verwertung übereignet, die bis 31. Dezember 1931 durchgeführt ſein muß. Nach dem auf 16. März aufgemachten Status ſtellen ſich die Geſamtakttven auf 304 100„ von denen nur 135 700 Mark frei verfügbar ſind und die Geſamtpaſſtven auf 592 900 4. An dem Verfahren nehmen rund 349 000 4 Forderungen teil. .. yd y VV e Saatenſtand im Deutſchen Reich durchweg über mittel Durch die Erwärmung im Mal hat die Weiterentwick⸗ lung der Feldfrüchte im großen und ganzen gute Fort⸗ ſchritte gemacht. Bei Wintergetreide lauten die Be⸗ urteilungen durchweg beſſer als im Vormonat, doch weiſen die Getreidefelder vielfach einen dünnen und lückenhaften Stand auf. Die Sommerſaaten ſind durch die warme Witterung allgemein gefördert worden. Soweit ſich bisher überſehen läßt, laufen die Frühkartoffeln im all⸗ gemeinen gut auf. Spätkartoffeln ſind erſt in gün⸗ ſtigeren Lagen aufgegangen, ſo daß eine Beurteilung zur⸗ zeit nur teilweiſe möglich iſt. Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2= gut, 3 mittel, 4 gering ergibt ſich im Reichsdurchſchnitt folgende Begutachtung zu Anfang Juni ds. Js.: Winter⸗ roggen: 2,0(Vormonat 3,0 und Anfang Juni v. J.), Sommerroggen 2,8(i. V. 2,7), Winterweizen 2,7(Vormonat 2,9 und i. V. 2,3), Sommerweizen 2,6(i. VB. 2,5), Winter⸗ ſpelz 2,7(2,8 u. 2,3), Wintergerſte 2,8(2,9 u. 2,5), Sommer⸗ gerſte 2,5(i. V. 2,5), Hafer 2,7(2,6), Frühkartoffeln 2,7 (3,7), Spätkartoffeln 2,8(2,8), Zuckerrüben 2,8(2,8), Run⸗ kelrüben 2,7(2,8), Klee 2,83(Vormonat 3,1 u. i. V. 2,4, Luzerne 2,8(8,1 u. 2,3), Bewäfſſerungswieſen 2,3(2,9 und 2,2), andere Wieſen 2,5(3,1 u. 2,5). Die endgültige Feſtſtellung der Aus winterungs⸗ ſchäden, deren Umfang zu Maibeginn noch nicht überall überſehen werden konnte, hat ergeben, daß Umpflügun⸗ gen in ſtärkerem Maß nytwendig waren, als ane fangs zu erwarten ſtand. Im Reichsmittel betragen die Umpflügungen in Prozenten der Anbaufläche bei Winter⸗ roggen 3,0(t. V. 0,1), Winterweizen 3,8(0,7), Winterſpelz 9,1(0,9), Wintergerſte 3,5(0,2), Klee 4,(1,), Luzerne 8,1(1,5). 5 5 Itnis⸗ Dürkheimer Obſtmarkt vom 7. Juni. Bei verhältn mäßig 1 Kuſehe für den 5 Markttag, abe 1 gedrückten Preiſen boſteten heute auf dem Obstmarkt: Kl ſchen 15—20; Eröbeeren 25—30, Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen 1017 New Pork.8857 8 5„ 25.09 1 N„ 0 BF Malland: 8296 Kopenhagen 16.16 ½] Pfunde 2 Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort= 8. duni tigen Die Nachfrage nach nraum wor an der heutigen Börſe wieder etwas reger. Für Bergreiſen wurden 175 ſächlich nur kleinere und mittlere Kanalkähne 175 Tal⸗ men. Größere Partien wurden kaum vergeben. 5410 1 frachten erfuhren mit 6035„ nach Rotterdam und telle bis.25/ nach Antwerpen⸗Gent einſchl. Schlern 15 Aenderung. Die Guei notierten unnsränd 12 60675, Baſis Mannheim Der Talſchlepplohn Lale ab der auf 6 3 pro Tonne für größere beladene beträgt bier nach Rogterdam zurüc. Her Beraſchlevrlafr, blebeh noch immer 90-95 4 nach Mannheim. Es wi noch immer 1& notiert. 5 * 11 12 fein Unbe r K re Dienstag, 9. Juni 1931 Schwurgericht Mannheim Tagesordnung der Die zweiten Tagung Schwurgerichts Mannheim enthält folgen 1 Fälle: 8 dem Jahre des ſätzlicher alf 13 Ne 1 Wies e Tapezierer Adolf Tötung ſeiner 10 bzm Tötung ſeiner Kinber Pernrtelll. baden hatte eue Mannheimer nor⸗ Monate alten ſich der wegen 7* Doerr ). fünf Kinder zu verantworten. Das Gericht kam nack Mittwoch, 10. Juni vorm. 9g Uhr: Schillinger e 1 f 5 5 5 5 1715 3 . l n zweiſtündiger Beratung zu folgendem Urteil: Der Friedrich aus Gaggenau wegen Mein eld. Vorſitzen⸗ Angeklagte wird wegen gefährlicher Körperver 0 0 · 1 iche l erver⸗ der: Landgerichtsdirektor Dr. Bär, Beiſitzer: Land⸗ letzung mit Todeser 155 2 5 N 5 gerichtsrat Dr. Kohler und Amtsgerichtsrat Dr i beserfolg zu fü e 79 7 5 Fete 0 e eee ee e. Monaten Gefüngniz und fünf Ja 775 Ehr⸗ Seitz. Vertreter der Anklage iſt Staatsanwalt Dr. perluſt verurteilt f Gerard. Nachmittags 4 Uhr: Süß Guſtav, Schrift⸗ a* leiter, wegen Beleidigung, Vorſitzender: Land⸗ Im Schnellverfahren verurteilt. Am 1. Juni 1a 2 9 1 Beifitzer: richter 7 5 ö 8 5 0 e ge chtsrat Dr. Arnold, e Landgerichtsrat hatte ein Angehöriger der kommuniſtiſchen Partei Ent be 57 05 5 0 355 1 ee, Dr. vor dem Arbeitsamt in Raſtatt einen Anhänger * 80 5 1 t. Ver 4 a 8 berſtgats⸗ 405 2 75 Enge 57 5 75 reter der Anklage: Oberſtaats der nationalſozialiſtiſchen Partei durch Jauſt⸗ i srettte. f. ſchläge mißhandelt. Der Täter gelangte wegen Donnerstag, den Juni: vormittags 9 Uhr: Körperverletzung zur Anzeige und wurde am Rex ex Karl aus 0 wegen Mordver⸗ 2. Juni im Wege des beſchleunigten Verfahrens dem uch und Amts unterſchlagung. Vorſitzender:[Schnellrichter in Raſtatt zugeführt; er wurde zu Aundgerichtsbirektor Dr. Bär. einer Gefängnisſtrafe von einem Monat ver⸗ — urteilt. Gemeiner Betrug. Ein 45 Jahre alter Kauf⸗ 5 mann aus Baſel hatte vor Jahresfriſt einen Arbeits⸗§ Ein Straßburger Bankier verurteilt. Der frü⸗ loſen als Teilhaber in ſein Geſchäft aufgenommen here Bankier Lucien Kahn, von Straßburg, der und ſich von dem Arbeiter 4000 Fr.(den größten unter Hinterlaſſung von über 2 Millioner ö. ſſung n e tillionen Frs Teil ſeiner Erſparniſſe) als Einlage bezahlen laſſen, Schulden nach der Schweiz geflüchtet war, dort aber Verſteigerung eines hochherrſchaftlichen Haushaltes des Herrn Direktor M. 1 wegen Wegzugs im Hauſe Auguſta- Anlage 3 Donnerstag, den 11. 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Die Wirtſchaftslage des Kammer⸗ bezirkes hat ſich im Vergleich zu der des Reiches leider nicht beſſer gehalten, es iſt im Gegenteil eher eine Verſchlechterung zu konſtatieren, da die beſonderen Mißſtände der Grenz⸗ und Frachtverhältniſſe zuſätzliche Er ſchwe⸗ rungen brachte. Die Geſchäftslage, die ſich vor allem vom Auguſt ab kataſtrophal verſchlechtert hat, wird illuſtriert durch die Tatſache, daß 21 Konkurſe, 31 Vergleichsverfahren, 46 Aus⸗ vnerkäufe und 43 Anträge auf Stillegungen gezählt wurden. Außerdem wurden im Amtsgerichts⸗ [Baden um ö 1 7. Seite/ Nummer 259 ängig waren 187 erl ledf gt wur de 82. Ent ſcheidend für die Wirt ſchaftslage war auch, daß die Kredite in höher waren wie im benachbartes Württemberg. Dagegen waren die kommunalen Fi nanzen der Städte des Bezirks insbeſondere Frei⸗ burgs im großen und ganzen als geſund anzuſprechen. Die Grundſtückspolitik der Gemeinden hielt ſich in mäßigen Grenzen. In Freiburg war ſie faſt aus⸗ ſchließlich, wenn auch in ſchwächerem Maße, auf wei⸗ tere eee des 1170 und Bodens ge⸗ richtet. Die auf das Weſthilfeprogramm ge⸗ ſetzten Ermartungen ſind bisher in beſcheidenem Um⸗ fang erfüllt worden. Verkehrsfragen beſchäf tigten die Kammer in größerem Maße. Andauernd war es nötig, Verſchlechterungen abzuwehren. Die Beſeitigung der zu Unrecht erhobenen Fünfkilo⸗ meterfracht für die Grenzbahnhöfe gelang leider noch nicht. Die Kammer unterſtützte die Beſtrebun⸗ gen zur Elektrifizierung der Hauptlinie Baſel⸗Frank⸗ furt a. M. und der Höllentalbahn. Ueber den 5⸗Uhr Ladenſchluß am Heiligen Abend wurde eine Rund⸗ frage veranſtaltet. Von 168 Einzelhändlern ſprachen ſich 38 für den-Uhr Ladenſchluß, 25 für den 6⸗Uhr Ladenſchluß und 90 für den 5⸗Uhr Ladenſchluß aus, während 6 eine klare Stellungnahme unterließen, die übrigen 63 antworteten nicht. Laden: G 2, 12 unter der Verſicherung, ihm dafür eine Lebensſtelle in feſtoenommen a wurde von der Strafkammer bezirk Freiburg 379 Offenbarungseide, in 3 ibelb 5 te in Sicht feiner Firma zu verſchaffen. Er konnte ihm nicht ein⸗[(Straßbur wegen Betrugs und Unterſchlagung den übrigen Amtsgerichtsbezirken des Handels⸗ Ute Heibe 3 in S a mal den erſten Monatslohn auszahlen, weil ſein Ge⸗ zu 1% Jah ren Ge efängnis und 100 Frs. Geld⸗ kammerbezirks 235 Offenbarungseide geleiſtet. In 5 Landau, 8. Juni. Die Heidelbeeren zeigen am ſchäft ſich nie rentiert hatte. Das Strafgericht Baſel ſtrafe verurteilt. Den 2 Millionen Paſſiven ſtanoen 955 bezw. 597 Fällen wurde Haft angeordnet. Gebirge wie in der Ebene einen ſehr ſchönen Frucht⸗ verurteilte ihn nun wegen Betruges zu vier Mo⸗ bei Konkurseröffnung nur 350 000 franzöſiſche Frs. Ein ähnliches Bild ergibt die Darſtellung der anſatz, 0 daß mit reicher Ernte gerechnet werden unten Gefängnis ohne Bewährungsfriſt. Aktive gegenüber. 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Ueber das⸗ jenige Gebiet des Luftſports, welches am erſten ge⸗ eignet iſt, die Sache der Luftfahrt zur Sache des ganzen deutſchen Volkes ohne Unterſchied des Stan⸗ des und des Anſehens zu machen, den Segelflugſport, ſollen die nachſtehenden Ausführungen Aufklärung ſchaffen: f Auch der Laie, der von der Fliegerei nichts ver⸗ ſteht, hat von der Rhön gehört, hat Bilder geſehen, die darſtellen, wie hoch oben in den Wolken Segel⸗ flugzeuge ohne motoriſche Kraft kreiſen, weiß auch von Roſſitten, jenem Dorf auf der Kuriſchen Nehrung, das durch ſeine Vogelwarte und durch ſeine Segelfliegerei in ganz Deutſchland gleich berühmt geworden iſt. Von dieſen beiden Brennpunkten der Ausbildung im Segelflug hat ſich dieſe Bewegung alsdann über ganz Deutſchland verbreitet. Unter der Leitung des Deutſchen Luftfahrt⸗Ver⸗ bandes beſtehen nunmehr in Deutſchland bereits 23 über das ganze Reich zerſtreute Flugübungs⸗ ſtellen, wo praktiſch der Gleit- und Segelflug ſyſtematiſch betrieben wird. Den beiden obengenann⸗ ten Hochſchulen des Segelfluges hat ſich die Segel⸗ flugſchule Grunau im Rieſengebirge angeſchloſſen, die im letzten Jahre allein 300 junge Segelflie⸗ ger ausbildete. Der Deutſche Luftfahrt⸗Verband beſitzt in ſeinen Vereinen weit über 1000 Gleit⸗ und Segelflugzeuge. Im letzten Jahre allein wurden über 500 ſolcher Flugzeuge neu gebaut, und zwar in der großen Mehrzahl nicht etwa fabrikmäßig, ſondern handwerksmäßig von den Jungen ſelbſt, die in den Jungflieger⸗Gruppen des Deutſchen Luftfahrt⸗Verbandes zuſammengeſchloſſen ſind. Eine ſolche Leiſtung bedeutet ſchon rein vom wirtſchaftlichen Standpunkt eine bemerkenswerte Erſcheinung, denn der Wert des Rohmaterials, das in ein ſolches Gleit⸗ flugzeug gebaut wird, iſt mindeſtens auf 400 Mark zu ſchätzen, wobei die Koſten der darauf verwandten Arbeitsſtunden nicht mit inbegriffen ſind. Es iſt in⸗ folgedeſſen für die Herſtellung dieſer 500 neuen Gleit⸗ flugzeuge von den Jungen eine Wertſumme von 200 000 Mark aufgebracht worden. Man ſuche einmal in Deutſchland die Sportart, deren jugendliche Teil⸗ nehmer es fertig gebracht haben, in dem letzten ſchwe⸗ ren Wirtſchaftsjahre einen ſo erheblichen Geloͤbetrag ohne irgendwelche öffentlichen Zuſchüſſe zu beſchaffen. Allbekannt in der ganzen Welt iſt die Tatſache, daß wir Deutſchen im Gleit⸗ und Segel⸗ flug voran ſind! Wie erklärt ſich dies? Es kommt daher, daß uns Deutſchen nach dem Kriege die Motorfliegerei zunächſt vollkommen verboten war. Aus der Härte dieſes Verbotes heraus wurde der Gedanke des Segelfluges geboren. Der Segelflug war alſo zuerſt lediglich Erſatzmittel für den Motor⸗ flug. Bald aber ſtellte ſich heraus, daß dieſem Erſatz⸗ mittel eine innerliche Berechtigung inne⸗ wohnte, ein innerer Wert, der den Betrieb des Segel⸗ fluges als ſolchen rechtfertigte, und zwar ergab ſich zunächſt der Wert des Gleit⸗ und Segelfluges als Sport. Hier entſprach er zunächſt dem modernen Drang unſerer Jugend nach Erweiterung ihres tech⸗ niſchen Könnens und Verſtehens. Dann aber ſtellte ſich die Praxis heraus, daß der Gleit⸗ und Segelflug eine ganz beſondere Bedeutung beſitzt durch Erzie⸗ hung der jungen Segelflieger zum Mutigſein. Wäh⸗ rend z. B. bei dem Geräteturnen der junge Mann zarum Gleit und Segelflug in Von Staatsminiſter a. D. Dominicus, 1. ſyſtematiſch von der leichteren zur ſchweren Uebung gefördert wird, muß der Schüler des Gleit⸗ und Segelfluges bei ſeiner erſten praktiſchen Flugübung mit dem Alleinflug beginnen. Der Flugſchüler, der das Motorfliegen erlernen will, ſitzt zunächſt viele Dutzende von Flügen mit ſeinem Fluglehrer in demſelben Flugzeug am Doppelſteuer. Er fühlt alſo die Anweſenheit ſeines Fluglehrers oben in den Lüften und weiß, daß jede ungeſchickte Bewegung von ihm ſofort durch den hinter ihm ſitzenden Lehrer erkannt und verbeſſert werden kann. Im Gegenſatz hierzu ſitzt der junge Segelflugſchüler vom erſten Augenblick an, da er durch das Startſeil in die Luft geriſſen wird, ganz allein vorn auf ſeinem ſchwan⸗ kenden Brettchen angeſchnallt. So nimmt es nicht Wunder, wenn der Gleit⸗ und Segelflugſport vornehmlich die tapferſten Jungen und auch Mädchen anzieht, und es iſt ein ſchönes und erfreuliches Zeichen für die körperliche und geiſtige Geſundheit unſerer deutſchen Jugend, daß ſich in ihr Tauſende von jungen Menſchen gefunden haben, die ſich zu dieſem Mut heiſchenden Sport dräu⸗ gen. Darüber hinaus ergab ſich aber bei dieſem Sportbetrieb eine weitere ſachliche Bedeutung der Segelfliegerei, nämlich die für die Förderung der Weſſenſchaft. Gleit⸗ und Segelflugzeuge ſind erheblich billiger in der Herſtellung und für ein armes Volk, wie das deutſche, ergab ſich alſo hier die Möglichkeit zur Erprobung neuer Flugzeugtypen, die im Gleit⸗ und Segelflug ausgebildet und dann für den Motor⸗ flug ausprobiert wurden. So iſt der Gleit⸗ und Segelflug bei uns in Deutſchland jetzt ein JFor⸗ ſchungsmittel für die Wiſſenſchaft der Fliegerei geworden. Außerdem hat ſich herausgeſtellt, daß der Gleit⸗ und Segelflug den Kreis derer verbreitert, die über⸗ haupt an der Fliegerei im deutſchen Volke Intereſſe nehmen. Je größer die Zahl dieſer Luftfahrtinter⸗ eſſenten iſt, um ſo mehr wächſt die Bedeutung der Fliegerei für die deutſche Wirtſchaft, für Luftverkehr Neue Mannheimer Zeitung/ Mitta 8 98 es Vorſitzer des Deutſchen Luftfahrt⸗Verbandes unſere Luft⸗ und Luftfahrtinduſtrie; und gerade für fahrtinduſtrie iſt es angeſichts des Fehlens der mili⸗ täriſchen Aufträge von der größten Bedeutung, daß der Flugſp mehr um ſich greift und infolge⸗ deſſen unf deutſchen Flugzeugfabriken Beſtellun⸗ Vert des Gleit⸗ ale Wirtſchaft den Tat⸗ ſachen entſprechen, wird am beſten dadurch bewieſen, daß in den zten zwei Jahren die Eng⸗ länder und die Amerikaner in großem Maß⸗ ſtabe dazu übergegangen ſind, das deutſche Bei⸗ ſpiel 0 Gleit⸗ und Segelfluges nachzu⸗ ahmen. Das Programm der amerikaniſchen Gleit⸗ flugbewegung lautet: ionen junger Menſchen durch den Gleitflug zur Luftfahrtidee erziehen.“ Amerika will auf dieſe Weiſe für ſeine Motorflug⸗ zeug⸗Induſtrie Arbeit und Abſatz ſchaffen. Und das ja ſo beſonders ſportlich eingeſtellte England grün⸗ dete im Frühjahr 1930 eine„Britiſh Gliding Aſſo⸗ ciation“, die im letzten Jahre ſchon eine ganze Reihe von jungen Segelfliegern ausgebildet hat. Dieſe Ausbildung in England und Amerika er⸗ folgt überall unter deutſchen Lehrern auf deutſchen Gleit⸗ und Segelflugzeugen und nach den in Deutſch⸗ land aufgeſtellten und erprobten ſportlichen Regeln. So können wir ſagen, daß es in Deutſchland gelun⸗ gen iſt, eine Gleit⸗ und Segelflugbewegung aufzu⸗ bauen, die wirklich in der Welt vorbildlich geworden iſt. Wir dürſen uns rühmen daß wir an der Spitze dieſer Bewegung einen Mann mie Profeſſor Ge⸗ orgii von der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt haben, der mit einem ſeltenen Weitblick und organi⸗ ſatoriſchem Talent es verſtanden hat, die deutſche Jugend für dieſen Sport zu begeiſtern. Von den wundervollen Leiſtungen Kronfelds, Groen⸗ hoffs uſw. weiß die ganze Welt. Und bei all dem ſtehen wir in Deutſchland erſt am Anfange der Be⸗ wegung! über den Wer Mie Lord Kitjchener deutſthen U⸗Boolen zum Opfer fiel Eine Folge der Skagerrakſchlacht vor 13 Jahren Als im Jahre 1926 verſchiedene Tageszeitungen des Aus⸗ und Inlandes Nachrichten von dem Auf⸗ finden der Leiche des am 9. Juni 1916 mit dem engliſchen Schlachtkreuzer„Hampſhire“ unter⸗ gegangenen Lord Kitſchener an der fkandi⸗ naviſchen Küſte brachten, die bekanntlich hartnäckig von der engliſchen Admiralität beſtritten wurde, wurde ein ganzer Kranz von Lengenden um dieſe Epoche geſponnen. Es muß zugegeben werden, daß die ungewöhnlich große, alle engliſche Feldherrn und Staatsmänner z. Zt. weit überragende Perſönlich⸗ keit Lord Kitſcheners die Phantaſie der Legendenbil⸗ dung ſtärker angeregt haben mag, als andere Kriegs⸗ ereigniſſe. Die verſchiedenen Erzählungen, daß die Leiche des Adjutanten Lord Kitſcheners, des Oberſten Titzgerald, verſtümmelt gefunden worden ſei, iſt von der engliſchen Admiralität ſchon früher ganz energiſch beſtritten und auch widerrufen worden. In vergangener Woche wurde in allen Gauen Deutſchlands die 15jährige Wiederkehr des Ge⸗ denktages der Seeſchlacht am Skagerrak gefeiert. Aus dem Bericht über den Skagerrakſieg wiſſen wir, daß Admiral Scheer ſeinerzeit wegen Aufgabe des U⸗Bootskrieges beabſichtigte, gerade dieſe ſtärkſte deutſche Seekriegswaffe voll auszuſpielen. Schon Mitte Mai entſandte er alle verfügbaren-Boote zu einer Streife durch die Die rauchenden Trümmer des niedergebrannten Ausſtellungsgeländes nördliche Nördſee. Unter anderem ſollten die U⸗ Boote den ausgelaufenen feindlichen Schlachtſchiffen den Rückweg durch Minengürtel verſperren. Feſt⸗ geſtellt iſt, daß U 75 vermöge ſeines großen Aktions⸗ radius ein großes Unternehmen bis nordweſtlich von Skapa Flow hinaus geführt und dort einen Minen⸗ gürtel gelegt hat, auf den die„Hampſhire“ bei ſchwe⸗ rem Wetter ahnungslos aufgefahren iſt. Dieſe deut⸗ ſche Auffaſſung gründet ſich auf die niedergelegte eng⸗ liſche Darſtellung: Am 5. Juni 1916 ſetzte Lord Kitſchener von Thurſo, an der Nordſpitze Schottlands, nach Skapa, dem Hauptliegeplatz und Schlupfwinkel der engliſchen Flotte, auf den Orkney ⸗Inſeln über, um ſich von dort aus nach Archangelsk ein⸗ zuſchiffen. Die inzwiſchen nach den engliſchen Ge⸗ rüchten und Preſſenachrichten für Deutſchland gerade⸗ zu vernichtend ausgelaufene Seeſchlacht am Skager⸗ rak gaben ihm die Gewißheit, daß Nordſee und At⸗ lantik von deutſchen Schiffen reingefegt ſeien. Er ſuchte aber noch Admiral Jellicoe auf, der gerade aus der zweitägigen Seeſchlacht am Skager⸗ rak zurückgekommen war, um ihm ſeine beſonderen Glückwünſche für den Sieg auszuſprechen und mit ihm auf dem Flottenflaggenſchiff„Iron Duke“ das Frühſtück einzunehmen. Lord Kitſchener als größter engliſcher Feldherr, war auf ſeinen Wunſch hin vom König beauftragt, auf ſchnellſtem Wege ſich nach Die furchtbarſte Brandkataſtrophe der deutſchen Kunſtgeſchichte nstag, 9. Juni 1931 and zu begeben, in der ruſſiſchen Armee, die damals ſchon ins Wanken geriet, an Ort und Stelle zu unterſuchen und die Mängel ſofort diktatoriſch abzuſtellen. Rußland durfte auf keinen Fall von ſei⸗ nen Verbündeten abfallen. Nach drei Wochen wollte der„Hindenburg Englands“ wieder in Eng⸗ land ſein. Urſprünglich war beabſichtigt, die „Hampſhire“ an der Oſtſeite der Orkneys entlang nach Norden zu ſchicken. Dort ging die gewöhnliche Fahrſtraße der Kriegsſchiffe entlang, die auch regel⸗ mäßig auf Minen abgeſucht wurde. Inzwiſchen ver⸗ ſchlechterte ſich jedoch das Wetter, das ſchon morgens unfreundlich geweſen war, und es kam Nordoſtſturm auf. Es eutſtand ſchwere See auf der Oſtſeite der Inſeln, der die begleitenden Zerſtörer nicht gewachſen waren. In letzter Minute änderte man deshalb die Route und ſchickte den Kreuzer unter Schutz an Land weſtlich der Inſeln nach Norden. Minen waren nach Anſicht des engli⸗ ſchen Flottenſtabes nicht zu fürchten. Um.30 Uhr ging„Hampſhire“, von zwei Torpedobootszer⸗ ſtörern begleitet, in See. Sie hatte Befehl, mit hoher Fahrt zu laufen, was erfahrungsgemäß U⸗Boots⸗ angriffe faſt unmöglich machte oder doch erheblich erſchwerte. Um 7 Uhr ſchickte der Kommandant der „Hampſfhire“ die Zerſtörer zurück, die wegen der ſchweren See die befohlene Geſchwindigkeit nicht durchhalten konnten. Eine halbe Stunde ſpäter lief Englands neueſter, größter und ſchnellſter Panzer⸗ kreuzer„Hampfhire“ 17 Seemeilen(3,7 Km) vom Land entfernt, auf eine Mine. und ſank innerhalb 15 Minuten zzwiſchen Broughof Birſay und Marvik⸗Head. Die Kataſtrophe wurde von Land aus beobachtet und dem Flottenkommando in Skapa telephoniſch mitgeteilt. Wie die wenigen der Ueberlebenden der„Hampfſhire“ berichteten, war Kitſchener unter Deck, und man hörte, wie der Kommandant des Kreuzers von der Brücke aus Befehl gab, ein Boot für den Feldmar⸗ ſchall klar zu machen. Nach dem Sinken des Schiffes wurde Lord Kitſchener jedoch nicht mehr geſehen. Das heftige Unwetter machte es unmöglich, Boote zu Waſſer zu bringen, und nur zwölf Mann, von der hundert mal größeren Beſatzung, die auf einem Floß an Land trieben, wurden gerettet. In der Nacht wurden zahlreiche Leichen der Beſatzung aufgenommen. Der Körper Lord Kitſcheners wurde nicht entdeckt. Soweit die engliſche Darſtellung.— Die deutſche Seekriegsforſchung hat inzwiſchen an⸗ gegeben, daß der Untergang der„Hampfhire“ ein Ereignis doppelter Tragik war. Da die engliſche Flottenleitung die neue feindliche Sperre jedenfalls zur Genüge hätte kennen müſſen, iſt es unerklärlich, wie Admiral Jelliebe drei Tage ſpäter die „Hampſhire“ dieſen unheilvollen Weg ſchicken konnte. Beſonders, nachdem am 2. 6. 16 be⸗ reits, wie die engliſche Admiralität im Jahre 1919 bekundet, der Driſter„Laurel Crown“ weſtlich von den Orkneys auf Minen gelaufen und geſunken ſei. Das war die von„U 75“ am 25. Mai 1916 gelegte Sperre. Man muß annehmen, daß der engliſche Seelord unter dem gewaltigen Eindruck der am 31. Mai bis 2. Juni 1916 geſchlage⸗ nen Seeſchlacht am Skagerrak geſtanden hat. Der ſonſt gut funktionierende engliſche Nachrichtendienſt war ſicherlich derartig ſtark in Anſpruch genommen, daß der Untergang der kleinen Fiſchdampfers ganz in den Hintergrnud getreten und der engliſchen Flotten⸗ leitung leider noch nicht zur Kenntnis gelangt war. Da die Minenlegung von„U 75“ eine die See⸗ ſchlacht vorbereitende Kampfmaßnahme war, iſt die Annahme ſehr wohl richtig, daß der Untergang der „Hampfhire“ und das tragiſche Ende Lord Kitſcheners eine unmittelbare Folge der Skagerrakſchlacht ge⸗ weſen iſt. J. Frenek. Moritz v. Schwind: Ritter Kurts Brautfahrt“, wurde zerſtört. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 259 der Langer wartete, Vielgeliebte u. Vielbegehrte in alter Frische mit all seiner raffinierten Kessheit u. Natürlichkeit in dem großen Ton-Film U Die amüsant abenteuerlichen Erlebnisse eines rusenden Reporters auf seiner uner- mũudlichen ſagd durch die Zeit von ſieute E Diener und den 1000 Sensationen des Haupt Darsteller: Schlager des Films: Kritiken der Presse: ein Trick- Tonfilm Emelka-Jon-Wocke Hans Albers- Camila Horm- Betty Amann ustew Dlessl— Daul Heldemann u. v. a2 „Mensch, ward“ bloß nieht erst Reporter“ eh mlet' mir einfach eine Wiese im Paradiese“ Den Flim ziehil allè Register; er hiat Tempo und Spannung, ist pikant und lebendig. NMaums AlBers Hinreibende Vitalität, eine geschichte Jonmischung von gesprocheænem For, von Musik und Geräusch, eine Fille Herrlicſien Landschafts- Aufnalimen. Das umfangreiche Beiprogtamm: Hutzi-Putzi in der Luft Rulkur- Film. Alllags. 1 Für jugendliche verboten!— Beginn: 3, 5, 7,.30 Uhr National- Theater Mannheim Dienstag, den 9. Juni 1931 Vorstellung Nr. 322, Miete C Nr. 36 Zum I. Male: ö Se üktlon Rahnstetten Ein Gegenwartsspiel in 6 Bildern v. 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