* * * 11901 . E Bezugs preiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6, 8e Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. nnhei Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim er Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Der 5 I. Donnerstag, 11. Juni 193 if gegen Nolverordnung und Tribute 142. Jahrgang— Nr. 263 Mißtönender Empfang der aus England heimkehrenden Miniſter Einberufung des Reichstags? Auch die Wirlſchaftspartei in der Oppoſition Scharfe englische Kritik an Briand Wegen ſeiner ſchroffen Ablehnung einer Reviſion des Poungplans Appell der„Germania“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Juni. Dem heimkehrenden Kanzler iſt, wie ſchon bei ſeiner Ankunft auf deutſchem Boden in Bremerhaven, ſo auch auf faſt allen Stationen, die der Extrazug durchlief, ein mißtönender Empfang be⸗ teitet worden. Allenthalben gab es Lärm und Kund⸗ gebungen. Vielfach hatten ſich Demonſtranten mit Fahnen und Abzeichen eingefunden. Auch am Bahn⸗ hof Friedrichſtraße erwartete den Kanzler häßlicher Willkomm. Allerdings beſtand, was ſich dort am nachmittag eingefunden hatte, zum über⸗ wiegenden Teil aus Janhagel und Lumpenprole⸗ ta riat. Der Reichsfinanzminiſter Dietrich, von dem die herren empfangen wurden, hatte als Erſter Ge⸗ legenheit zu einer kurzen Beſprechung mit Kanzler und Außen miniſter. Ueber die Unterhaltungen in Chequers, wird man nähere Einzelheiten ſchwerlich erfahren. Die engliſchen Staatsmänner ſind ſehr vorſichtig und zurückhaltend geweſen und haben um Wahrung des vertraulichen Charakters der Geſpräche gebeten. Die ſcheinen ge⸗ fürchtet zu haben, daß irgendwelche, noch nicht ſpruch⸗ reifen Dinge durch deutſche Berichterſtatter an die Oeffentlichkeit gebracht werden könnten. Dennoch glauben wir als erſten oberflächlichen Eindruck ver⸗ zeichnen zu können, 5 daß man ſich in Eugland einer erneuten Wiederaufrollung der Reparationsfrage nicht widerſetzen werde. Den franzöſiſchen Standpunkt hat Briand geſtern in der Kammer zu erkennen gegeben. Mitbeſtimmend, jn vielleicht ausſchlaggebend, wird für die weitere Entwicklung der diplomatiſchen Aktion die Haltung Amerikas ſein. Ein Kabinettsrat iſt geſtern uicht mehr ab⸗ Peehalten worden. Am Sonntag wird der Miniſter in Ueber lingen am Bodenſee über die geſamt⸗ politiſche Lage ſprechen und vor allem auch das Finanzprogramm der Regierung verteidigen. Die geſtrige Sitzung des Alteſtenrats hat, wie zu erwarten war, eine Entſcheidung über die Einberufung des Reichstags nicht gebracht Auch die Fraktionen werden vermutlich ihre Be⸗ ſchlüſſe von dem Verlauf der Parteiführerbeſpre⸗ chungen abhängig machen, die wahrſcheinlich ſchon heute beginnen werden. Bemerkenswert iſt, daß im Aelteſtenrat der Vertreter der Wirtſchafts⸗ partei ſich zur Oppoſition geſchlagen hat, indem er für die Einberufung des Parlaments votterte. In der„Germania“ werden noch ein⸗ mal alle Gründe zuſammengefaßt, die gegen eine Einſchaltung des Reichstags ſprechen. Der Appell zan die verantwortungsbewußte Mehrheit der Par⸗ teten“ ſchließt mit den Worten: „Die Duldung harter Einzelheiten der Notver⸗ ordnung iſt jedenfalls für den Einzelnen wie für die Geſamtheit leichter als es die Beſeitigung jenes Schadens ſein würde, den eine vorzeitige Einberu⸗ fung des Reichstags anrichten würde, und das ſollte J agzentlich der Maßſtab jeder verantwortlichen Entſcheidung ſein.“ Dringlichſt zu wünſchen Drahtbericht unſeres Berliner Büros DE Berlin, 11. Juni. Der„Vorwärts“ glaubt, von neuen Ju⸗ tlonsbeſtrebungen der bürgerlichen Mitte berichten zu können. Unter Dietrichs Führung und der Mitwirkung von Treviranus ſei ein neues Gebilde im Werden, das ſich aus der taatspartei, der Deutſchen Volks⸗ partei und den Volkskonſervativen zu⸗ ſammenſetzen ſolle. Die Notiz iſt reichlich konfus. Ein Zuſammen⸗ ſchluß der Mittelparteien nach der Art, wie man es im vorigen Jahre erſtrebt hat, nämlich durch einfache Addition der verſchiedenen Gruppen, kommt heute überhaupt nicht mehr in Betracht. Der Einfluß des iniſters Treviranus bei den Volkskonſervati⸗ ven, die zahlenmäßig auch nicht gerade ſonderlich ins ewicht fallen, iſt ſtark geſunken. Natürlich wäre an ſich zu wünſchen, daß die Parteien der Mitte, die ja alle vor dem Schickſal ſtehen, durch den Druck von kechts und links zermalmt zu werden, fich zuſam⸗ menſchließen. Aber dann müſſen ſie ſich vor allen Dingen eine neue Ideologie zulegen. Die bis⸗ herigen Programme haben in weitem Ausmaß ihre Zugkraft verloren. Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 11. Juni. Die franzöſiſchen Kommentare zu der Miniſter⸗ zuſammenkunft von Chequers haben in London einige Nervoſität ausgelöſt, namentlich ſeit ſich Briand in der Kammer ſo ſcharf gegen jede Reviſion des Noungplanes ausge⸗ ſprochen hat. Man nimmt dieſe unnachgiebige Hal⸗ tung hier beſonders übel, weil in Chequers offenbar eine engliſche Intervention in Paris bezüglich der Reparationsfrage zugeſagt worden iſt und die fran⸗ zöſiſchen Stimmen deshalb als ſchroffe Aufforderung an England aufgefaßt werden, ſeine Hände aus dem Spiel zu laſſen. Beſonders unwillig iſt der„Daily Herald“, das Organ der Regierungspartei. Das Blatt ſchreibt zu dem Ausſpruch Briands, der Voungplan ſei endgültig und unabänderlich: „Der Mann von Locarno und von Genf, der Apoſtel der europäiſchen Union und der internationalen Verſöhnung, iſt das Sprach⸗ rohr der ſtarrſten Reaktion geworden. Das Blatt erklärt weiter, daß gerade die Ideale, zu denen ſich Briand immer bekannt habe, durch ſeine gegenwärtige Haltung zur Reparationsfrage verhängnisvoll beeinträchtigt würden. Solange irgend eine Großmacht in dieſer Art ſpre⸗ chen könne, ſei keine Einigkeit und keine Befriedung in Europa möglich. Die Haltung Briands zum Reparations⸗ problem ſei eine Herausforderung und eine Provokation. Sie werde die gemäßigten Kreiſe in Deutſchlaud weiter enimutigen und zur weiteren Radikaliſterung des deut⸗ ſchen Volkes beitragen. Wenn Briand die Abſicht gehabt hätte, mit einem Schlage alles Gute zu vernichten, das er jemals getan hat, ſo hätte er nicht anders ſprechen können. Auch außerhalb der Arbeiterpartei hat das Pariſer Echo auf Chequers peinlich berührt. Im liberalen „News Chronicle“ ſetzt ſich J. A. Spender mit den franzöſiſchen Argumenten auseinander und kommt zu dem Schluß, daß die deutſche Re⸗ gierung der Welt einen großen Dienſt erwieſen habe, indem ſie das Reparationspro⸗ blem wieder in den Vordergrund des Intereſſes ge⸗ ſchoben habe. Ohne eine gründliche Aenderung in dem Syſtem der internationalen Verſchuldung könne keine Linderung der wirtſchaftlichen Notlage der Welt eintreten. Der deutſche Vorſtoß ſei möglicher⸗ weiſe mit Unannehmlichkeiten verbunden, aber man könne nicht leugnen, daß Deutſchland das Recht auf ſeiner Seite habe. Berlin urteilt milder Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Juni. Briauds Erklärung vor der Kammer, der Poung⸗ plan habe einen definitiven Charakter, wird in Ber⸗ liner maßgebenden Kreiſen nicht ſo gedeutet, als ob Briand damit jedem Reviſionsgedanken ein abſolutes Nein entgegenſetzte. Man weiſt darauf hin, daß der franzöſiſche Außenminiſter ſich in einem ſpäteren Satz inſofern ſelbſt widerſprochen habe, als er bemerkte, daß eine Aenderung ohne Frankreich nicht vor⸗ genommen werden dürfe. In dieſer Wendung wird die Möglichkeit einer Aenderung überhaupt zu⸗ gegeben. Briand weiß ſchließlich ſehr genau, daß Frankreich nicht allein über die Einleitung der Re⸗ viſion zu beſtimmen hat. Er weiß weiter, daß er Deutſchland nicht die Rechte beſtreiten kann, die ſich unzweideutig aus dem Voungplan herleiten. Wenn der franzöſiſche Außenminiſter pathetiſch die„Ewig⸗ keit“ der Verträge proklamiert, ſo iſt das nicht allzu tragiſch zu nehmen. Man hat Beiſpiele dafür, daß Herr Briand, wenn es in ſeine Politik hineinpaßt, ſehr wohl bereit iſt, Abkommen von angeblich defini⸗ tivem Charakter umzuſtoßen. Als Willensäußerung freilich kann man Briands neuerliche Ausführungen zur Reparationsfrage nicht ernſt genug nehmen. In⸗ des, wie geſagt, es hängt nicht allein von Frankreich ab, welche Entwicklung die Dinge nun weiter nehmen. Die Verliner Preſſe zur Briand⸗Rede 5 Berlin, 10. Juni Die Rede des franzöſiſchen Außenminiſters wird in der Berliner Preſſe ſehr beachtet. Seine Bemer⸗ kungen über die Stahlhelmkundgebung werden ins⸗ beſondere in der Rechtspreſſe entſchieden zurück⸗ gewieſen und als eine unberechtigte Einmiſchung in innerdeutſche Angelegenheiten bezeichnet. Die„Börſen⸗Zeitung“ ſagt, Briand und ſeine Kammer werden ſich wohl oder übel an der⸗ artige Erſcheinungsformen des deutſchen National⸗ gefühls gewöhnen müſſen. ſpricht Der„Lokalanzeiger“ „Brüskierung Deutſchlands“. Die Aeußerungen Briands gegen die Revi⸗ ſion der Reparationslaſten werden von allen Blät⸗ tern, gleich welcher Parteirichtung, in mehr oder minder ſcharfer Form kritiſiert. Der„Vorwärts“ iſt der Anſicht, daß der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter damit weder ſeinem Lande noch dem Frieden einen Dienſt erwieſen habe. Wenn die ganze Welt einſehe, daß infolge der Wirtſchafts⸗ von einer kriſe und des Steigens des Goldwertes die Vor⸗ ausſetzungen, unter denen der Youngplan auf⸗ geſtellt worden ſei, ſich geändert hätten, warum ſolle ſich Frankreich als einziges Land bis zuletzt dieſer Erkenntnis verſchließen? Die„Voſſiſche Zeitung“ bezeichnet es als einen logiſchen Fehler, in der deutſchen Oeffentlich⸗ keit den Eindruck zu erwecken, daß das reiche, von der Wirtſchaftskriſe verſchonte, von Arbeitsloſigkeit kaum heimgeſuchte Frankreich ſich ſofort hindernd in den Weg ſtelle, wenn das von der Kriſe ſchwer be⸗ troffene, über ſeine Kraft belaſtete Deutſchland eine Erleichterung erſtrebe. Der„Börſen⸗Kurier“ ſchreibt: Der Augenblick, wo weitere Zahlun⸗ gen Deutſchlands zu einem internatio⸗ nalen Verbrechen würden, iſt nahe, weil der Grundſatz der Dawesſachverſtändigen, daß der Lebensſtandard des deutſchen Volkes nicht unter ein gewiſſes Niveau ſinken darf, ſelbſt⸗ verſtändlich auch für das Poungregime Geltung ha⸗ ben muß. Abänderung der Nolveroröͤnung oder Reichstagseinberufung? Berlin, 11. Juni. Kanzler und Außenminiſter werden heute vor⸗ mittag im Kabinett über Chequers berichten. Die weiteren Abſichten des Kanzlers ſind noch nicht be⸗ kannt. Der ſozialdemokratiſche Preſſedienſt ver⸗ breitet eine Meldung, in der es heißt, daß der Kanzler unter gewiſſen Vorausſetzungen bereit wäre, einer Erörterung der Notverordnung im Reichstagsausſchuß zuzuſtimmen. Der„Vorwärts“, der die völlige Uebereinſtim⸗ mung zwiſchen Partei und Gewerkſchaft konſtatieren zu können glaubt, iſt ſichtlich bemüht, radikalen Beſchlüſſen der Fraktion eutgegen⸗ zu wirken. Er unterſtreicht nochmals, daß die Sozialdemo⸗ kratie es begrüßen würde, wenn es ſich beſtätigen ſollte, daß der Kanzler mit einer Durchberatung der Notverordnung, ſei es in Verhandlungen mit den Parteiführern, ſei es in Beratungen der zu⸗ ſtändigen Ausſchüſſe, einverſtanden wäre. Während im allgemeinen noch die Anſicht vorherrſcht, daß es der Regierung gelingen werde, eine Einſchaltung des Reichstags zu verhindern, meint die„D. A..“, die Ausſichten dafür, daß im Aelteſtenrat am kommen⸗ den Dienstag eine Mehrheit für eine Ein⸗ berufung ſich finden werde, hätten„vom Unwahr⸗ ſcheinlichen zum Möglichen“ ſich gewandelt. Das Blatt nimmt an, daß die Volkspartei ſich, wie ſchon geſtern die Wirtſchaftspartei, für die Einberufung entſcheiden werde und berechnet, daß in dieſem Fall im Aelteſtenrat— in dem bekanntlich die von den einzelnen Mitgliedern vertretenen Frak⸗ tionen bei der Abſtimmung gezählt werden— von den insgeſamt 577 Stimmen etwa 300 für die Einberufungsanträge zu buchen ſein würden. Für die Haltung der volksparteilichen Fraktion, die ſich heute nachmittag verſammelt, wird jedenfalls das Ergebnis der Unterredung ausſchlaggebend ſein, die vorher noch zwiſchen dem Kanzler und Herrn Dingeldey ſtattfinden dürfte. Auch mit den Führern der Sozialdemokraten, die am Freitag zu einer Fraktionsſitzung zuſammentreten, gedenkt Dr. Brüning Fühlung zu nehmen, ehe er ſich n. Neudeck zum Reichspräſtdenten begibt, Kündigung des Poungplanes? Aus Berlin wird uns geſchrieben: In dem Aufruf an das deutſche Volk, den Reichs⸗ kanzler Brüning erließ, ehe er ſich nach Chequers be⸗ gab, hieß es, die Reichsregierung ſei ſich bewußt, daß die aufs äußerſte bedrohte wirtſchaftliche und finan⸗ zielle Lage des Reiches gebieteriſch zur Entlaſtung Deutſchlands von untragbaren Repara⸗ tions verpflichtungen zwingt... Lag in jenen Worten ſchon das Verſprechen des ſog. Poung⸗ plan⸗Moratoriums? Will der Kanzler jetzt, aus England zurück, geſtützt auf ſein Notkabinett, die erſten Schritte tun, um dem untragbaren„Neuen Plan“ zu Leibe zu rücken? Welche Schritte ſind möglich und vorgeſehen? Als der Dawesplan reif zur Kündigung war, mußte der Generalagent der Reparationsmächte den Mechanismus der Reviſion in Bewegung ſetzen. Beim Moungplan iſt es anders. Hier fällt der erſte Anſtoß und damit die politiſche Verantwortung der deut⸗ ſchen Regierung zu, die nach freiem Ermeſſen zu entſcheiden hat, ob ſie für den geſchütz ten Teil der Annuitäten den Zahlungsaufſchub pflicht⸗ gemäß beſtimmen ſoll oder ob ſie ohne dieſe Ankün⸗ digung der Einſtellung des Transfers— zu der es formell keiner diplomatiſchen Schritte bedarf— den Regierungen der Gläubiger⸗Länder und der Bank für den internationalen Zahlungsausgleich erklären ſoll,„ſie ſei in gutem Glauben zu dem Schluß ge⸗ kommen, daß die Währung und das Wirtſchaftsleben Deutſchlands durch den teilweiſen oder vollſtändigen Transfer des aufſchiebbaren Teiles der Annuitäten ernſtlich in Gefahr gebracht werden könnten.“ In beiden Fällen hat der beratende Sonderaus⸗ ſchuß der Bafler Weltbank zuſammenzutreten. Er muß ſich davon überzeugen,„daß die zuſtändigen deutſchen Stellen alles in ihrer Macht Stehende zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen getan haben“. Der Ausſchuß muß ferner Maßnahmen für eine Abhilfe vorſchlagen. Dieſe Empfehlungen ſind aber weder für die deutſche Regierung noch für die Gläubiger bindend. Wenn alſo die weiteren diplomatiſchen Verhandlungen ſcheitern oder von der Gegenſeite verſchleppt werden? Dann bleibt keine andere Wahl für Deutſchland, als die Reviſion des Moungplanes durch einen autonomen Akt, das heißt durch eigenmächtige Einſtellung der Reparationszahlungen einzuleiten. Ueber dieſen Schritt, wenn er auch in zweiter Linie liegt, ſollte ſich das Reichskabinett in ſeinen nächſten ſchickſalsſchweren Sitzungen bereits ſchlüfſig werden. Denn ſchon die Entſchloſſenheit zum auto⸗ nomen Vorgehen wäre geeignet, bei den nächſten in⸗ ternationalen Verhandlungen als ſtarkes Druck⸗ mittel zu wirken. Freilich wäre damit der Aus⸗ bruch einer ſchweren allgemeinen Finanzkriſe bei allen beteiligten Staaten verbunden. Wir wollen dieſe Kriſe nicht. Aber auch den Gläubigermächten dürfte ſie in ihrer gegenwärtigen Lage höchſt uner⸗ wünſcht ſein. Sie können dabei nur verlieren, wäh⸗ rend wir den neuen Schlag in Kauf nehmen mit der Zuveyſicht, uns dadurch endgültig von den un⸗ gerechten Feſſeln der Tribute zu befreien. Im einzelnen wäre über die ſog, autonome Zah⸗ lungseinſtellung zu ſagen: Nicht verweigern dürfen wir, mit Rückſicht auf den internationalen Kredit, den Dienſt für diejenigen Beträge, die ech⸗ ten Anleihecharakter tragen, alſo die Zah⸗ lungen für den Dienſt der Dawesanleihe und für diefenigen Annuitätenbeträge, die nach Abſchluß des Haager Abkommens tatſächlich kommerzialiſiert wor⸗ den ſind, d. i. für die„Houng⸗Anleihe“. Wir müſſen uns auch wappnen gegen den Vorhalt der Gläubi⸗ ger, daß die deutſche Regierung nun einmal im Haag die„feierliche Verpflichtung“ übernommen habe,„die im Neuen Plan vorgeſehenen Annuitäten gemäß den Beſtimmungen dieſes Planes zu zahlen.“ Wir dürfen nicht den Eindruck aufkommen laſſen, als wäre dieſe Verpflichtung, die von den Partnern des Youngvertrages als Erſatz aller bis dahin beſtehen⸗ den Pfänder und Garantien angenommen worden iſt, nicht ernſt gemeint geweſen und als hätten wir dadurch lediglich die frühere Räumung des Rhein⸗ landes und andere Vorteile erſchleichen wollen. „Wir dürfen endlich den Gegnern keinen Anlaß zu der Behauptung geben, daß wir durch unſer eigen⸗ mächtiges Vorgehen den Ppungplan zerreißen.“ Es handelt ſich da um jene berüchtigte Klauſel des Haa⸗ ger Abkommens, wonach eine Gläubigerregierung oder mehrere Gläubigerregierungen den Ständigen Internationalen Gerichtshof mit der Frage befaſſen können,„ob Handlungen der deutſchen Regierung ihren Willen beweiſen, den neuen Plan zu zer⸗ freue mich, daß Sie einen Abend vorher 2. Seite/ Nummer 283 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 11. Juni 1931 reißen(detruir⸗destroy)“. Alle dieſe Dinge wol⸗ len in den nächſten Beratungen des Reichskabinetts wohl erwogen ſein, und es war nur zu richtig, was der freundliche Major Church, Mitglied der eng⸗ lichen Arbeiterpartei, den deutſchen Miniſtern beim Abſchied in London zurief:„Jetzt beginnt der ſchwie⸗ rigſte Teil Ihrer Reiſe!l“ Er meinte die Verant⸗ wortung zuhauſe. 282 3 7 Oldenburgiſcher Landtag Ein Nationalſozialiſt Präſident — Oldenburg, 10. Juni. Der oldenburgiſche Landtag trat heute zu ſeiner erſten Sitzung nach der Wahl zuſammen. Zum Präſi⸗ denten wurde mit 34 Stimmen der Nationalſozialiſt Eichler gewählt. Vorher hatte auf Erſuchen des Zentrums der neue Präſident eine Erklärung abge⸗ geben, daß er grundſätzlich bereit ſei, Verfaſſung und Geſchäftsordnung zu achten und unparteiiſch die Ge⸗ ſchäftsordnung zu handhaben. Miniſterpräſident Caſſebohm gab eine kurze Erklärung der Staats⸗ regierung ab. Darin wird mitgeteilt, daß das Staatsminiſterium nach der Neuwahl von einem Rücktritt abgeſehen habe, denn es ſei der Auffaſſung, daß es als Beamtenkabinett keiner Partei gegenüber politiſche Bindungen eingegangen ſei. Es welle ab⸗ warten, ob der Landtag anderweitige Beſchlüſſe faſſen wolle. Die Nationalſozialiſten ließen daraufhin erklären, daß ſie vorläufig die jetzige Regierung dulden wollten. Unter den Anträgen, die dann zur Verleſung kamen, befand ſich ein Dringlichteitsantrag der Deutſchnationalen, durch den die Regierung beauf⸗ tragt wird, bei der Reichsregierung für die Auf⸗ hebung der jetzigen Notverordnung hinzuwirken. Die Dringlichkeit wurde mit den Stimmen der Nationak⸗ ſozialiſten, Deutſchnationalen, Kommuniſten und Volkspartei anerkannt. — Der erſte Segelflug in den Alpen Telegraphiſche Meldung — Interlaken, 10. Juni. Im Rahmen der von dem Forſchungsinſtitut der Rhön⸗Roſſitten⸗Geſellſchaft mit Unterſtützung der Baſeler Sektion des Schweizeriſchen Aexv⸗Clubs or⸗ ganiſterten Segelflugexpedition in die Schweizer Zen⸗ tralalpen wurde heute der erſte Start mit dem Segelflugzeug„Fafnir“ durchgeführt. Der deutſche Segelflieger Groenhoff ſtartete um 14,13 Uhr auf dem Jungfraujoch bei ziemlich ſtarkem Winde. Er beſchrieb mehrere Schleifen über der Station Jungfraujoch und der Jungfrau(4167 Meter Höhe) und entſchwand den Blicken um 14.25 Uhr in Richtung auf die Niederung zu. Er iſt kurz darauf in Interlaken glatt ge⸗ Landet. Henderſous Dauktelegramm an Curtius — London, 10. Juni. Staatsſekretär Henderſon hat heute an den deutſchen Außenminiſter Dr. Cur⸗ ktus folgendes Antworttelegramm geſandt: „Mein lieber Staatsſekretär, vielen Dank für Ihr Telegramm. Es war uns eine größe Freude, Sie in England bewillkommnen zu dürfen, und ſch S angenehmen Aufenthalt erlebt haben. Ihr aufrichtig ergebener Arthur Hen⸗ derſon.“ Subventionierung einer franzöſiſchen Schiffahrtsgeſellſchaft — Paris, 11. Juni. Die franzöſiſche Regierung hat beſchloſſen, der Kammer zwecks Reorganiſation der franzöſiſchen Schiffahrtsgeſellſchaft Company General Transatlantie eine finanzielle Hilfe ange⸗ deihen zu laſſen, und zwar in der Weiſe, daß der Geſellſchaft die dem Staate ſchuldige Abgabe in Höhe von 35 Millionen Franes geſtundet und ihr die Zuſchüſſe, die ſie vom Staat bezieht für vier Jahre im Voraus bezahlt werden können. Dieſe finanzielle Hilfe ſoll der Abſchluß des Baues eines in Konſtruktton befindlichen Paſſagier⸗ dampfers ermöglichen.. n Kommuniſtiſche Straßenkrawalle Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Juni. iſt es geſtern zu einem Kommuniſtenſturm auf das Gebäude des Bezirksamtes Wedding gekommen. Angehörige des Kommuniſtiſchen Ju⸗ gendverbandes ſammelten ſich auf dem Bürgerſteig gegenüber dem Bezirksamt und eröffneten, ehe die Polizei auf das Treiben aufmerkſam gemacht wor⸗ den war, unter Lärmen und Johlen ein Stein ⸗ bombardement auf die großen Fenſter der nach der Straße zu gelegenen Dienſträume. Sechs dieſer Fenſterſcheiben wurden zertrümmert. Als die Kom⸗ muniſten dann verſuchten, in das Gebäude einzu⸗ dringen, traf das inzwiſchen alarmierte Ueberfall⸗ kommando ein. Den Beamten gelang es, die Menge mit dem Gummiknüppel zu zerſtreuen. Zwei Haupt⸗ rädelsführer wurden feſtgenommen. Auch an einigen anderen Stellen der Stadt er⸗ eigneten ſich kommuniſtiſche Ausſchreitungen, ſo am Bülowplatz, wo die Kommumiſten kurz nach Ge⸗ ſchäftsſchluß ſämtliche Zufahrtsſtraßen zum Karl Im Berliner Norden regelrechten Liebknecht⸗Haus, in dem ſich die Zentrale der Kom⸗ muniſtiſchen Partei befindet, beſetzten. Mehrere Fußgänger wurden niedergeſchlagen. Die Polizei war genötigt, im Laufe des Abends mehrfach mit Gummiknüppeln einzugreifen. Auch vereinzelte Ueberfälle auf Lebensmittelgeſchäfte ſind wieder zu verzeichnen. * In Kaſſel wurde ein Polizeiwachtmeiſter erſchoſſen — Kaſſel, 11. Juni. In den Straßen um den Hauptmarkt bildeten ſich am Mittwoch abend größere und kleinere Trupps zumeiſt jugendlicher Kommu⸗ niſten. Da ſie den Aufforderungen der Polizei, die Straßen zu räumen, nicht Folge leiſteten, räumte die Polizei mit dem Gummiknüppel den Hauptmarkt und die auf ihn einmündenden Straßen. Dabei kam es zu einem heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen den Demon⸗ ſtranten und den Beamten, die aus den Häuſern mit Blumentöpfen, Steinen, Biergläſern uſw. bewor⸗ fen wurden. Bei dieſem Bombardement gingen zahl⸗ reiche Schaufenſterſcheiben in Trümmer. Die Polizei nahm mehrere Hausſuchungen vor und verhaftete einige Perſonen. Gegen 11 Uhr nachts mußte auch die Marktgaſſe geräumt werden. Dabei fielen plötzlich aus einem Hauſe mehrere Schüſſe. Ein Poltzeiwachtmei⸗ ſter erhielt einen tödlichen Bauchſchu ß.— In der Kloſterſtraße mußten Polizeibeamte, die in Be⸗ drängnis kamen, von der Schußwaffe Gebrauch machen. Dabei wurde ein Straßenpaſſant verletzt. Die Polizei ſchritt darauf zur ſyſtemati⸗ ſchen Räumung des ganzen Häuſerblocks, erließ den Befehl„Fenſter zu! Es wird geſchoſſen!“, dem ſte durch mehrere ſcharfe Schüſſe Nachdruck verliehen, und begann mit der Durchſuchung der Häuſer. Gegen Mitternacht war die Ruhe wieder hergeſtellt. a* — Frankfurt a.., 10. Juni. In den heutigen Abendſtunden veranſtalteten die Kommuniſten eine Demonſtration, die ſichgegen die Notver⸗ ordnung richtete. In verſchiedenen Stadtteilen, beſonders aber in der Altſtadt, rotteten ſich plötzlich größere Trupps zuſammen, die mit dem Rufe„Nie⸗ der mit der Regierung Brüning!“ nach der Kon⸗ ſtablerwache zogen. Die Polizei war in der Lage, die Demonſtranten zu zerſtreuen, ohne daß ſie zu ernſten Maßnahmen ſchreiten mußte. Im Stadtteil Höchſt wurde ein Polizei⸗ beamter von Demonſtranten überwältigt und zu Boden geworfen. Er erhielt im Geſicht eine ſtark blutende Wunde. Als der Beamte ſeine Waffe zog, ließen die Kommuniſten von ihm ab und flüchteten. Das Ueberfallkommando ſtellte die Ordnung wieder her. Verſchiedene Siſtierungen wurden vorge⸗ nommen. * — Gelſenkirchen, 10. Juni. In den ſpäten Abend⸗ ſtunden durchzogen heute mehrere Trupps junger Kommuniſten die Straßen Gelſenkirchens mit den Rufen„Nieder mit der Brüning⸗Regierungl!“, „Nieder mit dem Oberbürgermeiſter Zimmermann!“ Gleichzeitig forderten ſie auf, die Schaufenſterſcheiben einzuſchlagen. Das Ueberfallkommando griff aber ſchnell ein und zerſtreute die Menge. An verſchie⸗ denen Stellen mußte vom Gummiknüppel Gebrauch gemacht werden. Drei Rädelsführer wurden feſt⸗ genommen. g A — Hamburg, 10. Juni. Die Hamburgiſche Bür⸗ gerſchaft iſt um 18 Uhr zu einer Sitzung zuſammen⸗ getreten. Seit dieſer Zeit verſuchen die Kommu⸗ niſten vor dem Rathaus und in den angrenzenden Straßen zu demonſtrieren. Das ſehr ſtarke Polizei⸗ aufgebot beherrſcht die Lage. Der Rathausmarkt wurde geräumt. Bis 19,30 Uhr iſt es zu wirklich ernſten Zwiſchenfällen nicht gekommen. Wie der Präſident der Bürgerſchaft während der Sitzung mit⸗ teilte, haben kommuniſtiſche Abgeordnete von ihrem Fraktionszimmer aus Anſprachen an die Maſſen auf der Straße gehalten. Der Präſident legte gegen ein ſolches Verhalten ſchärfſte Verwah⸗ rung ein. Differenzen zwichen Labour-parly und den Liberalen Londoner Vertreters § London, 11. Juni. Ueber Nacht iſt in England eine ernſte inner⸗ politiſche Krſſe ausgebröchen. Die liberale Un⸗ kerhausfraktion hat zu Snowdens Grund⸗ beſitzſteuervorlage einen Zuſatz antrag, geſtellt, der beſtimmt iſt, Erleichterungen für die Beſitzer von bebautem Ackerland zu ſchaffen. Die Regierung iſt der Anſicht, daß die Annahme dieſes liberalen An⸗ trages die ganze Vorlage nutzlos machen würde, in⸗ dem der Steuerertrag auf ein Zehntel des urſprüng⸗ lichen Voranſchlages reduziert werde. Das Kabinett hat infolgedeſſen die Liberalen wiſſen laſſen, daß es die Abſtimmung über den libe⸗ ralen Antrag, der am Dienstag zur Debatte kommen wird, als Vertrauens votum auffaſſen werde. Das bedeutet, daß die Regierung zurücktreten wird, wenn der liberale Antrag mit Hilfe der Konſervativen angenommen wird. Der„Daily Herald“ ſpricht heute bereits von einer drohenden Parlamentsauflöſung und Neuwahlen. Drahtung unſ. . Ganz ſo gefährlich liegen die Dinge zwar noch nicht, da inzwiſchen unaufhörlich zwiſchen den beiden Parteien verhandelt und nach einem Kompromiß ge⸗ ſucht wird. Vorerſt iſt jedoch kein Ausweg aus der Zwangslage zu ſehen, wenn er nicht etwa darin liegen ſollte, daß der Schatzkanzler Snowden allein zurücktritt und Macdonald mit einem rekonſtruierten Kabinett weiter im Amte bleibt. Dieſe Annahme, die die„Times“, heute andeuten, erſcheint uns jedoch außerordentlich unwahrſcheinlich. Wie in ſo vielen anderen innerpolitiſchen Kriſen dürfte es wohl auch diesmal im letzten Augenblick zu einer Verſtändigung zwiſchen Liberalen und Arbeiterpartei kommen. Man erzählt denn auch bereits, daß eine Reihe von liberalen Abgeordneten entſchloſſen iſt, gegen die Weiſung ihrer Fraktions⸗ leitung für die Regierung zu ſtimmen. — Paris, 11. Juni. Auf Wunſch des neuen Prä⸗ ſidenten der Republik, Doumer, hat Miniſterpräſi⸗ dent Laval angeordnet, daß am Samstag, dem Tage der Uebergabe der Präſidentenſchaft an Doumer, ſchlufrei iſt. — —— 33 8 543 Die Begnadigung Ludins Drahtbericht unſeres Berliner Bürog Berlin, 10. Juni. Die Begnadigung des früheren Reichswehroffi⸗ 5 2 7 2 7 75 5 11 ziers Ludin hatte ein Berliner Blatt zu der Frage veranlaßt, warum s Mitverurteilten Sche⸗ 2 ſeine ringer und Wendt ihre Strafe weiter abhüßen müſſen und ob dieſe unterſchiedliche Behandlung etwa darauf zurückginge, daß Scheringer Kommuniſt, Wendt Stennesangehöriger ſei, während der nicht in dem von Kommuniſten verſeuchten Gollnow ſon⸗ dern in Raſtatt untergebrachte Ludin Hitler die Treue bewahrt habe. Der wahre Grund dafür, daß nur einer der drei Reichswehroffiziere entlaſſen worden iſt, liegt, wie die D. A. Z. demgegenüber auseinanderſetzt, ſehr ein⸗ fach. Ludin als einziger nämlich hatte ein Gnaden⸗ geſuch eingereicht. Außerdem wurde ihm die gute Führung während der Haft beſcheinigt, Scheeinger und Wendt dagegen haben ſich verſchiedene Ur⸗ laubsüberſchreitungen zuſchulden kommen laſſen und überdies darauf verzichtet, ein Gnaden⸗ geſuch an den Reichspräſidenten zu richten. Ein „Zweierleimaßfall“ aus der Begnadigung Ludiuns zu konſtruieren, beſtehe alſo nicht die geringſte Ver⸗ anlaſſung. Dr. Shurman in Mannheim Der frühere amerikaniſche Botſchafter in Berlin, Dr. h. ce. Shurman, hat heute vormittag der Stadt Mannheim einen Beſuch abgeſtattet und unter Füh⸗ rung von Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich das Schloß und die anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt beſichtigt. Letzte Meldungen Glückwunſchtelegramm des Reichspräſidenten an Kapitän Chriſtianſen — Berlin, 10. Juni. Der Herr Reichspräſident hat an Kapitän Chriſtianſen des Dornier& folgen⸗ des Telegramm gerichtet: „Beſten Dank für Meldung programmäßiger Durchführung des Ozeanfluges und herzlichen Glück⸗ wunſch für Sie und Beſatzung zu ſchönem Erfolg. gez. von Hindenburg, Reichspräſident.“ Familientragödie in Gelſenkirchen — Gelſenkirchen, 11. Juni. Der Arbeiter Heinrich Scharnhorſt lauerte geſtern Abend ſeiner Frau unter der Unterführung am Bahnhof Gelſenkirchen—Bis⸗ marck auf und gab, als die Frau ahnungslos Weges kam, aus einem Trommelrevolver Schüſſe auf ſie ab. Die Frau brach blutüberſtrömt zuſammen. Darauf richtete der Mann die Waffe gegen ſich ſelbſt und brachte ſich einen Kopfſchuß bei. Die beiden lebensgefährlich Verletzten wurden ſofort dem Krankenhaus zugeführt. Der Beweggrund zu der Tat iſt noch unbekannt. Raubüberfall auf eine Reichsbanknebenſtelle — Recklinghauſen, 10. Juni. In der Reichsbank⸗ nebenſtelle Herten erſchien heute vormittag ein Mann, der Gulden zu kaufen wünſchte. Da die Bank keine Gulden zur Verfügung hatte, entfernte ſich der Manu; er kam jedoch nach kurzer Zeit wieder, legte eine Aktentaſche auf den Tiſch und richtete eine Piſtole auf den allein anweſenden Kaſſterer mit dem Ruf„Schnell Geldtaſche füllen!“ Der Kaſſierer händigte notgedrungen den Barbeſtand von 1090,80 Mark dem Räuber aus, der ſofort die Flucht ergriff, Seine Verfolgung verlief ergebnislos. Zum Tode verurteilt — Görlitz, 10. Juni. Das hieſige Schwurgericht hat den 23 Jahre alten Bäckergeſellen Ponn witz, der am 1. April d. Is. der Kriegerwitwe Anna Rach⸗ fahl mit einem Meſſer die Kehle durchſchnitten hatte, ſo daß ſie bald darauf ſtarb, wegen Mordes zum rechte verurteilt. Ponnwitz hatte die Tat aus Rache darüber be⸗ gangen, daß Frau Rachfahl das Liebes verhältnis, das er mit ihrer Tochter unterhielt, nicht dulden wollte. Warum brannte der Glaspalaſt? Die polizeilichen Unterſuchungsergebniſſe München, 10. Juni. Die polizeilichen Erhebungen über die Urſache des Brandes, dem der Münchener Glaspalaſt am 6. Juni zum Opfer gefallen iſt, ſind zu einem vorläufigen Abſchluß gelangt. Der Po⸗ lizeibericht meldet u..: Die Ermittelungen und Nachforſchungen erfolgten in erſter Linie in der Richtung nach vorſätzlicher Brandſtiftung. Bei den eingehenden und um⸗ faſſenden Erhebungen hat ſich bisher nicht der ge⸗ rimgſte tatſächliche Anhaltspunkt für Horſätzliche Brandſtiftung ergeben. Während beim Kontrollgang um.40 Uhr noch nichts bemerkt worden war, ſah um.20 Uhr der nächſte Wächter bereits die beiden Kammern und teilweiſe auch die Nebenräume brennen. Auch die Feuerwächter des Glaspalaſtes und außerhalb des Glaspalaſtes befindliche Perſonen bemerkten das Feuer. Was die Urſache des Brandes betrifft, ſo ſcheidet Brandentſtehung durch Feuerſtätten aus. Elek⸗ triſche Leitungen befanden ſich im Glas⸗ Palaſt nicht. Die Gebäude hatten außer Gaslicht⸗ beleuchtung in den Büro⸗ und Wachräumen keine Lichtanlage. Dieſe Räume kommen aber als Brand⸗ herde nicht in Frage. Auch fahrläſſige Brandſtiftung durch Rauchen kann nach den Erhebungen nicht an⸗ genommen werden. In den Ausſtellungsräumen be⸗ ſtand ſtrengſtes Rauchverbot und die Wächter be⸗ ſtreiten mit Entſchiedenheit, daß ſie bei ihren Rundgängen geraucht haben, was bei ihrer erprobten Verläßlichkeit und ihrem Alter glaubhaft erſcheint. Auch den am Abend vorher bis 20 Uhr in der Ausſtellung beſchäftigten Malern kann ir⸗ gendwelches unüberlegte Umgehen mit Licht oder Feuer nicht zum Vorwurf gemacht werden. Ein „Schwelbrand, der durch einen achtlos weggeworfenen Rauchwarenreſt oder ein Zündholz ſehr wohl ent⸗ ſtehen und unter Umſtänden auch erſt nach einiger Zeit zum offenen Ausbruch führen konnte, hätte von den Wächtern wohl gerochen oder geſehen werden müſſen. Auch wäre der Brand dann früher ausge⸗ brochen. Dagegen wurbe feſtgeſtellt, daß die Maler am nach Schluß der Arbeit in einer ber beiden erwähnten Kammern Neſſelſtoffbauſche * heimnis bleiben. auf einen Haufen zuſammengelegt hatten, die ſie zum Abreiben von Oelfarbe an einer Holzwand verwendet hatten. Die Bauſche waren zu dieſem Zweck mit einer Miſchung von Firniß und Terpen⸗ tinöl getränkt worden. Die etwa 16 Qm. große Kammer, in der die Bauſche lagen, war durch Holz⸗ wände gebildet, die mit Rupfen überſpannt waren. Der Boden war mit einem Läufer bedeckt. Nach den vorhergehenden heißen Tagen war die Hitze im Glas⸗Palaſt noch ſehr groß. Das bayeriſche Innen⸗ miniſterium hat bereits 1882 unter Strafandrohung die Aufbewahrung von gebrauchter Putzwolle in gut verſchließbaren eiſernen oder ſteinernen Behältern geboten. Nachdem im vorliegenden Fall der Auf ⸗ bewahrungsort der Oellumpen auch der Brandherd war und für vorſätzliche Brandſtif⸗ tung oder ſonſtige Fahrläſſigkeit ſich keine Unterlagen ergeben haben, muß Selbſtentzündung der ölgetränkten Lumpenals Brandurſache angenommen werden.(2) Das vom Gerichtlich⸗Chemiſchen Inſtitut erſtattete Gutachten iſt in Würdigung der vorliegenden Um⸗ ſtände nach Prüfung der Oelmiſchung und des Neſſel⸗ ſtoffes zu dem gleichen Ergebnis gekommen. N 0 Mannheim und der Münchener Glaspalaſt⸗ brand. Wie uns von der Direktion der Städt. Kunſthalle in Mannheim mitgeteilt wird, iſt die Kunſthalle durch den Brand des Münchener Glas⸗ palaſtes nicht betroffen worden. Die Direktion des Glaspalaſtes hat wohl mehrmals um die leihweiſe Ueber laſſung von zehn Bildern aus der Romantika⸗Abteilung gebeten, doch hatte man dieſem Erſuchen damals nicht ſtattgegeben. O. Der Sonnentempel in der Lybiſchen Wüſte. Der Forſchungsreiſende R. Bangold berichtet über ein von ihm in der Lybiſchen Wüſte erforſchtes Höhenplateau, das von den Eingeborenen Owenat genannt wird. Auf dieſem Plateau entdeckte Ban⸗ gold einen Sonnentempel, der mit dem vorhiſto⸗ riſchen Steinbau in Stonehenge in England eine große Aehnlichkeit hat. Es ſind dies kreisförmig errichtete Steinblöcke um einen nach der Sonne orientierten Altar. Der Sonnentempel von Owenat liegt 200 Kilometer weit von der nächſten Waſſerquelle. Wer die Sonnenanbeter waren, die ihn errichteten, wird wohl für alle Zeiten ein Ge⸗ Kunſt und Wiſſenſchaft Der Rektor der Univerſität Jena nach Frei⸗ burg berufen. Der derzeitige Rektor der Univer⸗ ſität Jena, Prof. Dr. Walter Löhlein, der Di⸗ rektor der Univerſitätsaugenklinik, hat als Nachfolger von Geh. Rat Prof. Dr. Axen⸗ feld einen ehrenvollen Ruf an die Freiburger Univerſität erhalten. Prof. Löhlein wurde am 5. Januar 1882 in Berlin als Sohn des heſſiſchen Hochſchulreferenten Prof. Löhlein geboren. Stu⸗ diert hat er an den Univerſitäten Bonn und Gießen. Nach Ablegung ſeines Staatsexamens war er Vo⸗ lontäraſſiſtent der mediziniſchen Kliniken in Gießen und München; ſpäter war er Aſſiſtent am Hygieni⸗ ſchen Inſtitut in Gießen und Pathologiſchen Inſtitut in Leipzig. Nach dem Kriege, in dem er die Uni⸗ nerſttätsaugenklinik in Dorpat leitete, wurde er in Greiffswald zum außerordentlichen Profeſſor er⸗ nannt und 1921 zum ordentl. Prof. der Augenheil⸗ kunde. Er iſt der Verfaſſer einer Anzahl ſehr be⸗ merkenswerter wiſſenſchaftlicher Werke. Anfang dieſes Jahres wurde er zum Rektor der Univerſität Jena gewählt, nachdem er 1923 eine Beruſung an die dortige Univerſität ablehnte, den zweiten Ruf 1924 aber annahm. Die engliſche Shakeſpeare⸗Geſellſchaft hat Max Reinhardt„wegen ſeiner un vergänglichen Verdienſte um die Erneuerung des Shakeſpeare⸗ Werkes“ ehrenhalber zum Vizepräſidenten gewählt. Die Geſellſchaft iſt die älteſte und ange⸗ ſehenſte literariſche Vereinigung Englands. Eine Stiftung für den Schutz der Zugvögel. Der Leibarzt der verſtorbenen Königin Viktoria von Schweden, Dr. Axel Munthe, hat das Verfaſſer⸗ honorar der ſchwediſchen Auflage ſeiner Selbſtbio⸗ graphie: Boken om San Michele(Das Buch von San Michele), 10 000 ſchwediſche Kronen, Profeſſor Einar Lönnberg in Stockholm zugeſchickt zur Ver⸗ wendung für den Schutz der Zugvögel. Voraus⸗ ſichtlich wird der Betrag dazu verwendet werden, ein Vogelſchutzgebiet anzukaufen. Dr. Munthe hat ſeiner Liebe zu den Vögeln noch weiter dadurch Ausdruck gegeben, daß er den ganzen Gewinn der engliſchen wie auch der amerikaniſchen Ausgabe des Buches zur Förderung des Vogelſchutzes in Italien geſchenkt den Vorverkaufsſtellen des Nationaltheaters käuf⸗ Die Murmeltiere im Alpenpark. Der Verein Naturſchutzpark hatte vor einiger Zeit in ſeinem Naturſchutzpark in den Hohen Tauern zehn Murmel⸗ tierpaare ausſetzen laſſen. Nach einem Bericht des Bergwarts Oelhorn haben ſich die Tiere erfreulich vermehrt. Sie bewohnen ein Gebiet, das 4 Kilo⸗ meter lang und durchſchnittlich„ Kilometer breit iſt. Das Vorkommen iſt durch beobachtete befahrene Baue und durch Loſung feſtgeſtellt. Bergwart Oel⸗ horn iſt der Anſicht, daß der Stamm jetzt ſtark genug iſt, um auch Rückſchläge überſtehen zu können. Theater und Muſik O Das Nationaltheater teilt mit: Heute gelangt Bruno Franks Komödie„Sturm im Waf⸗ ſerglas“ zum letzten Male zur Aufführung, und zwar im Pfalzbau Ludwigshafen. Zuckmayers „Hauptmann von Köpenick“ hat auch bei der letzten Aufführung ein ausverkauftes Haus ge⸗ bracht. Es iſt deshalb für Samstag, den 4. Juli, eine nochmalige Aufführung außer Miete feſtgeſetzt worden.— Am Sonntag vormittag gelangt Ditters⸗ dorfs„Doktor und Apotheker“ durch die Opernſchule der Hochſchule für Muſik Leitung Dr. Richard Hein) im Nationaltheater als zweite diesjährige Prüfungsveranſtaltung zur Auf⸗ führung. Die urſprünglich bereits für vergangenen Herbſt vorbereitete und wegen des Engagements des Herrn Gaulrapp zurückgeſtellte Aufführung wird nun in der urſprünglich vorgeſehenen Beſetzung er⸗ folgen. Einige der Mitwirkenden haben inzwiſchen ihren Lehrgang auf der Schule beendet. Die Teuor⸗ partie ſingt Max Lipmann a.., die muſikaliſche Leitung hat Hans Leger, die Spielleitung Ernſt Ru⸗ dolf Mayer.— Das in den letzten Tagen vom Na⸗ tionaltheater verſandte Werbeheft, das den Spiel⸗ plan der neuen Spielzeit und Bilder des geſamten Soloperſonals, ſowie genaue Angaben über die Mietbedingungen enthält, gibt Anlaß, darauf hinzu⸗ weiſen, daß Ein zeichnungen zur Miete für die Spielzeit 1931/32 fetzt ſchon an der Kaſſe des Nationaltheaters entgegengenommen werden. Die Auflage des Heftes iſt im weſentlichen vergriffen, Einzelne Exemplare ſind noch in den hieſigen Buch⸗ und Muſikalienhandlungen ſowie an der Kaſſe und 1 des 8 wei Tode unter Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ 931 irog uni. roffi⸗ Frage ö che⸗ hüßen etwa iuniſt, nicht ſon⸗ r die r ret 8 wie r ein⸗ den⸗ gute Anger Ur⸗ römt Waffe 3 bei. 'ofort d zu Donnerstag, 11. Juni 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8. Seite/ Nummer 263 Sängerfeſt in Mannheim⸗Wallſtadt Anläßlich des 25jährigen Stiftungsfeſtes des Ge⸗ ſangvereins Sängerkreis Mannheim Wallſtadt fand am Sonntag ein Wertungs⸗ fingen ſtatt, das von einer Anzahl feſtlicher Ver⸗ anſtaltungen umrahmt war. Am Samstag Abend bewegte ſich der Zug der Teilnehmer durch die Straßen des Vororts zum„Pflug“, wo das Feſt⸗ bankett abgehalten wurde. Als Vertreter der Stadt Mannheim brachte Stadtrat Noll die Glück⸗ wünſche zum Jubiläum dar. Weitere Anſprachen hielten der Vorſitzende des Badiſchen Pfalzgau⸗Sän⸗ gerbundes, Bauer ⸗Seckenheim, und der Feſtpräſi⸗ dent, Stadtverordneter Alles, der auch Ehrenvor⸗ ſitzender des Vereins iſt. Unter Mitwirkung des Vereinschors und des 1921er Quartetts Mannheim⸗ Käfertal nahm der Abend einen ſchönen Verlauf. Die Damen des Vereins überreichten eine kunſtvoll geſtickte Fahnenſchleife. Dann erfolgte die Ehrung der Gründungsmitglieder und langjährigen treuen Sänger. Am Sonntag vormittag wurden die auswärtigen Vereine am Bahnhof abgeholt und zur„Krone“ ge⸗ leitet, wo der Geſangswettſtreit ſtattfand. Die Prüfung erfolgte durch Studienrat Auten⸗ rieth⸗Heidelberg und Muſikdirektor Baumann Karlsruhe. Es erhielten in der Abteilung J lein⸗ facher Volksgeſang) Liedertafel Sandhofen 179 Punkte, Abteilung 11 lerſchwerter Volksgeſang) Germania Ilvesheim 210 Punkte. Liederkranz Neckarau 20572 Punkte, Männergeſangverein 1861 Seckenheim 204 Punkte, Germania Wallſtadt 201 Punkte, Männergeſangverein Heddesheim 184% Punkte und Germania Feudenheim 184 Punkte: Abteilung 111 leinfacher Kunſtgeſang) Aurelia Ilves⸗ heim 215 Punkte, Liederkranz Wallſtadt 214%, Benz'ſcher Männerchor Mannheim 207% und Sän⸗ gerbund Heddesheim 1957 Punkte. Abteilung ln lerſchwerter Kunſtgeſang) Liedertafel Seckenheim 223 Punkte, und Sängereinheit Altrip 198 Punkte. Mittags übte ein Standkonzert am Krieger⸗ denkmal große Anziehungskraft aus. Anſchließend bewegte ſich ein Feſtzug durch ganz Wallſtadt zum Feſtplatz, wo die wackeren Sänger auch noch aus⸗ hielten, als in den Abendſtunden ein kühler Regen niederging. Am Montag beſchloß ein Volksfeſt mit Kin⸗ derbeluſtigung und Feuerwerk das 28 jährige Stif⸗ tungsfeſt des Geſangvereins Sängerkreis, vas etwa 3000 auswärtige Gäſte in dem feſtlich geſchmückten Wallſtadt vereint hatte. * * Wüſtenroter Bauſparvereinigung e. G. m. b. H. Mannheim. In der ordentlichen Generalverſamm⸗ lung wurde feſtgeſtellt, daß von dem Gelände, das die Wüſtenroter Bauſpar⸗Genoſſenſchaft in beſter und geſündeſter Wohnlage Mannheims beſitzt, im ver⸗ gangenen Geſchäftsjahre an verſchiedene Käufer zu Wohnzwecken abgegeben werden konnte. Selbſt⸗ verſtändlich wirkt ſich die allgemeine Wirtſchaftslage auch hierbei aus; allein die Grundlage, die die Ge⸗ noſſenſchaft in der abſolut ſicheren Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde in Ludwigs⸗ burg hat, läßt hoffen, daß auch dieſe Zeiten über⸗ wunden werden. Die Zuteilung der Genoſſen in der Genoſſenſchaft hat inzwiſchen erhebliche Fortſchritte gemacht. Es wird aber nunmehr dazu übergegangen werden, daß das Baugelände auch an Nichtmit⸗ glieder der Genoſſenſchaft abgegeben wird. Als Vorſtandsmitglieder wurden weiter beſtellt: Rechts⸗ anwalt D. Otto Simon und Kaufmann Heinrich Walz in Mannheim ſowie der Geſchäftsführer der Gemeinſchaft der Freunde, Dr. Picht in Heidelberg. Das Bauprogramm der Stadt Mannheim ſieht be⸗ kanntlich die Straßenherſtellung auf dem Gelände der Genoſſenſchaft vor. 8 * Erſchoſſen. Im Schlafzimmer ſeiner Wohnung hat ſich geſtern ein im 42. Lebensjahr ſtehender hie⸗ ſiger Geſchäftsmann der Zigarrenbranche erſchoſſen. Ein unheilbares Nervenleiden und Schwermut trie⸗ ben den tüchtigen und beliebten Geſchäftsmann in den Tod. 80. Geburtstag. Herr Louis Bensdorf, ein ge⸗ borener Mannheimer, F 4, 5, feiert am morgigen Freitag ſeinen 80. Geburtstag. Straßenunruhen in Mannheim Schwere kommuniſtiſche Ausſchreitungen Die Ausſchreitungen vom Montag haben ſich am geſtrigen Mittwoch abend bedauerlicherweiſe wieder⸗ holt und zwar in einem Ausmaß, daß in der ganzen Unterſtadt große Beſtürzung hervorgerufen und die Bewohner durch die fortgeſetzte Unruhe ſtark be⸗ droht wurden. Es iſt geradezu unverantwortlich, in welch leichtfertiger Weiſe die Demonſtranten, größ⸗ tenteils Kommuniſten, vorgingen und Leben, Ge⸗ ſundheit und Eigentum ihrer Mitmenſchen ge⸗ fährden. Die„Arbeiter⸗Ztg.“ hatte in ihrer geſtrigen Aus⸗ gabe die hieſigen Erwerbsloſen zum Beſuch einer Verſammlung im alten Rathausſaal aufgefor⸗ dert, in der gegen die Notverordnung der Regierung Brüning proteſtiert werden ſollte. Der Verſammlungsbeginn war auf 18 Uhr anberaumt. Aber ſchon vorher war der alte Rathausſagal über⸗ füllt, weshalb im„Luxhof“ in Fus eine Parallel⸗ verſammlung ſtattfand. Beide Verſammlungen verliefen ohne beſondere Zwiſchenfälle. Nach ihrer Beendigung kam es jedoch zu Zuſammenrottungen auf dem Marktplatz und in der Unterſtadt. Die Polizei wurde ausgepfiffen und mit Schmäh⸗ rufen überſchüttet. Bei Eintritt der Dunkelheit nahm die Sache einen gefährlichen Charakter an. Beſonders lebhaft ging es in den Straßen II 4 und J 4 zu. Die Demonſtranten riſſen ein Sand⸗ fuhrwerk auseinander und legten es, gewiſſer⸗ maßen als Barrikade, quer über die Straße. Durch den Wagen geſchützt, empfingen ſie die heran⸗ rückende Schupo mit einem Steinhagel, ergrif⸗ fen dann aber die Flucht. Vorher hatte einer der Demonſtranten ſämtliche Straßenlaternen in H 4, J 4, J 44 und J 5 durch Steinwürfe ausgelöſcht, ſo daß die Straßen im Dunkel lagen. Die Poltzei ſtellte an jeder Straßenecke einen Poſten auf und riegelte die Straßen ab. Bei den Zerſtörungsarbeiten wirkten anſcheinend auch zahlreiche Mitglieder der kommuniſtiſchen Kinderorganiſationen mit. Immer drohender wurde die Situation, aber immer noch waren Frauen und Kin der in den Straßen. An einer Wirtſchaft in J 4 wurde das Transparent durch Steinwürfe zertrümmert, weil der Wirt die Lichter nicht gelöſcht hatte. Durch Herab⸗ laſſen der Rolläden ſuchte man die Fenſter zu ſichern. An der Jungbuſchſtraße in G5 wurde der Schalt⸗ kaſten einer Bogenlampe herausgeriſſen, ſodaß ſie er⸗ loſch. Das Beſtreben der Demonſtranten ging offen⸗ ſichtlich dahin, nach Berliner Muſter ganze Stra⸗ ßenzüge dunkel zu legen. Bei der Wirtſchaft zu den„Drei Kronen“ in J 3 wurden, ebenſo wie in J 4 die Pflaſterſteine aus der Straße herausgeriſſen und als Wurfgeſchoſſe gegen die Polizei ver⸗ wendet. Beim Apollo warfen die Demonſtranten drei Privatautos um. Aus einigen Häuſern holte man die Mülleimer heraus und ſtellte ſie über die Straße, um die Polizeiautos an der Weiter⸗ fahrt zu hindern. Bei den Zuſammenſtößen mit der Polizei machte die Schutzmannſchaft von dem Gummi⸗ knüppel und dem Seitengewehr Gebrauch. Als das Notrufkommando aurückte, flogen leere Flaſchen, Steine und Eiſenſtücke auf das Auto. Die Polizei ſetzte die aus der Straße heraus⸗ geriſſenen Pflaſterſteine wieder ein und beſeitigte auch die Verkehrshinderniſſe bei der„Linde“, ſodaß die Fahrbahn wieder frei war. Die Berufs ⸗ feuerwehr wurde zum Abſchleppen eines Wagens alarmiert. Um die Ruhe wieder herzuſtellen, ſah ſich die Po⸗ lizei veranlaßt, eine Anzahl Schreckſchüſſe abzufeuern. Auf Anordnung der Polizei mußten die Haus⸗ türen zugemacht werden; auch durfte niemand unter der Türe ſtehen bleiben. Eine Anzahl von Demon⸗ ſtranten wurden verhaftet; von der Polizei wurde niemand verletzt. Gegen 24 Uhr mußte noch einmal ein Mannſchaftswagen der Bereitſchafts⸗ polizei nach der weſtlichen Neckarſtadt. Zu beſon⸗ deren Ausſchreitungen iſt es hier nicht mehr gekom⸗ men. Seit Jahren haben dieſe Zuſammenrottungen, die man als Abſchluß kommuniſtiſcher Verſammlungen nachgerade gewohnt iſt, nicht mehr ein ſo ernſtes und zugleich ſo trauriges Bild gezeigt wie geſtern abend. Wie faſt immer bei ſolchen Anläſſen, ſo konnten auch geſtern die eigentlichen Urheber der Unruhen nicht gefaßt werden. 3 Der amtliche Bericht Von dem Polizeioffizier vom Dienſt erhielten wir auf unſer Erſuchen um 1 Uhr heute früh folgenden Bericht: Die beiden Verſammlungen der Kommuniſten waren vom Bezirksamt genehmigt. Nicht genehmigt aber waren die Umzüge, die ſich nach Beendigung der beiden Verſammlungen im alten Rathausſaal und im Luxhof bildeten. Da die Umzüge nicht freiwillig aufgelöſt wurden, mußte die Polizei einſchreiten. Auch in der Unterſtadt er⸗ folgten Anſammlungen. Auch hier wurde verſucht, Teilumzüge zu veranſtalten. In den H⸗ und J⸗Quadraten erfolgten fortgeſetzt neue Anſammlun⸗ gen und Zuſammenrottungen. Auch hiergegen mußte die Polizei einſchreiten. Bei den Wirtſchaften„Drei Kronen“ und„Drei Linden“ hatten die Ruheſtörer das Straßenpflaſter aufgeriſſen und die Steine zu einem Haufen zuſammengeſetzt. Zwiſchen H 7 und J 7 wurde ein Sandwagen umgeworfen. Ferner hatten die Demonſtranten verſucht, nördlich der Straßenkreuzung H—J 7 die Straßen durch Steine zu ſperren. Angeſichts der vielen Hinder⸗ niſſe und des Widerſtandes, der der Polizei fort⸗ geſetzt bereitet wurde, ſahen ſich die Mannſchaſten zu einem energiſchen Vorgehen veranlaßt. Die Ruhe und Ordnung war bald wieder her⸗ geſtellt. In den ſpäten Abendſtunden mußte die Polizei noch verſchiedene kleine Teilaktionen unternehmen, um etwa weiter beabſichtigte Umzüge durch Sperrung verſchiedener Straßenzüge unmög⸗ lich zu machen. ch. * Dienſtjubiläum. Der Kaſſenangeſtellte Hans Pfeiffle begeht am heutigen 11. Juni ſein 25⸗ jähriges Dienſtjubiläum bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Mannheim. Daene * Lernt ſtenographieren! Der Stenographen⸗Verein für Stolze⸗Schrey und Einheitskurzſchriſt eröffnet om Frei⸗ tag, den 12. Juni, einen neuen Anfängerkurs in Einheitskurzſchrift in der Friedrichsſchule U 2, Mädchenabteilung. Gleichzeitig wird auf die laufenden Fortbildungs⸗ und Diktierkurſe auſmerkſam gemacht. (Näheres ſiehe Anzeige.) Von den Schnalen Jetzt kommt wieder ihre Zeit. In Rieſenſchwäp⸗ men überfallen ſie ahnungsloſe Wanderer, ſtechen und ſchmerzen, daß der Ueberfallene verzweifelnd die Flucht ergreift, das einzige, was er zur Rettung tun kann. An Flüſſen und Bächen, überall da, wo feuchter Grund gute Ueberwinterungsgelegenheit bot und die Larven dieſer Inſekten günſtige Lebens⸗ bedingungen finden, kennt man die Schnakenplage. Man kennt und bekämpft ſie, aber dieſe Bekämpfung iſt faſt immer nur Stückwerk. Was nutzt es, wenn man hundert Schnaken⸗„Brutlöcher“ verſchüttet oder vergiftet hat, und in weiteren 20 kann ſich die ſchlimme Brut doch entwickeln? Es ſind dann zwar einige weniger, aber dieſe wenigen tun alles, um die fehlenden nicht vermiſſen zu laſſen. Zumeiſt empfindet man die Schnaken ihrer ſchmerzhaften Stiche wegen nur als läſtig. Aber ſie können auch zu einer direkten Gefahr für das Leben werden, wie ein Vorfall in Oeſterreich be⸗ weiſt. Gattin eines Wiener Textilhändlers hatte vor kurzem ein Strandbad beſucht und dort einen Mückenſtich erhalten. Die Frau beachtete dies jedoch nicht. Am nächſten Morgen klagte ſie über Fieber und Schüttelfroſt. Der Arzt ordnete die Ueberführung der Frau in ein Sanatorium an. Es wurde Blutvergiftung durch den Stich eines Inſekts feſtgeſtellt. Unaufhaltbar ſchritt die Zer⸗ ſetzung des Blutes fort. Am anderen Tage ſchon ſtarb die unglückliche junge Frau. Gewiß, nicht jeder Schnakenſtich zeitigt derart er⸗ ſchütternde Folgen; aber wer kennt nicht die Schna⸗ kenſtiche im Bade? Es juckt und brennt am ganzen Körper. Die Schnaken ſollte man daher mit ihrer Brut vernichten, ſolange es Zeit iſt. Theo. N Die * Feuerwehr in den Planken. Ja, wenn in den Planken die Feuerwehr hält, iſt gleich ein Rieſen⸗ auflauf da, als ob ſchon das ganze Quadrat in Flammen ſtünde. Alles ſchaut da nach oben, ob noch nicht die FTlmmen zum Dach herausſchlagen; einſt⸗ weilen erliſcht unten in einem Kellerraum das letzte Flämmchen von einem Bagatellfeuer, das aller⸗ dings hätte gefährlich werden können, wenn es nicht gleich entdeckt worden wäre. Im Souterrain des Hauſes O 7, 5 iſt geſtern abend gegen 6 Uhr der Brand entſtanden und zwar in einem Raum, der lediglich gebrauchtes Verpackungsmaterial der Fahr⸗ radhandlung Steinberg& Meyer enthält. Die Be⸗ rufsfeuerwehr hat mit einer Schlauchleitung das Feuer in wenigen Minuten gelöſcht und konnte nach kurzer Zeit wieder abfahren. Der Schaden iſt ganz unbedeutend. In dem ſehr engen Hof konnte der Rauch bei dem warmen Wetter nicht abziehen, ſodaß ſich ein ſtarker Qualm verbreitete, der ſich auch auf den Planken bemerkbar macht und zu allerlei Ver⸗ mutungen über den Umfang des Brandes Veran⸗ laſſung gab. 5 Schwetzingen, 10. Junf. In einer Kiesgrube des Baumeiſters Decker in der Hindenburgſtraße wurde ein Mammutzahn gefunden. Der Zahn, deſſenn Spitze abgebrochen iſt, hat eine Länge von etwa 70 Zentimeter und ein Gewicht von 9 Pfund. Es wird angenommen, daß der Zahn vor Jahrtau⸗ ſenden angeſchwemmt wurde. Es iſt die Möglichkeit nicht ausgeſchloſſen, daß bei Fortſetzung noch weitere Funde gemacht werden. „GOLF IR.“ DIE MODEFORM DER SAISON Das ſteinerne Kreuz Von E. L. Hagedorn Dort hinten, wo die Heide am ſtillſten iſt, vor dem kleinen Fichtenwald, hinter dem das weite Moor ſich lagert, ſteht das graue Steinkreuz. From⸗ mer Urväterſinn hat es einſt errichtet. Einſt, als zufriedene Menſchen ſtarkſchreitend hier den Weg nahmen, wenn der Glockenklang des Kirch⸗ dorfes ſie rief. Die harte Arbeit der Woche hatte ihre Schritte ſchwer und ihre Herzen froh gemacht. In gläubiger Andacht zogen ſie im Feſttagsgewande durch das blühende Land, und ihre blauen Augen grüßten lachend in demütigem Stolz die grünen Weiden und die gelbe Pracht reifender Felder. Am Steinkreuz beugten ſich die Knie, und harte Arbeits⸗ hände zogen die Mützen vom Blondhaar zum Gruße Gottes. In die Kirche brachten ſie den Ruch der Erde und den Duft der Blüten, und mit ſtarker Stimme ſangen ſie Gottes Lob und baten fromm um ſeinen Segen für ihre Arbeit. Aus dem Hauſe Got⸗ tes gingen ſie durch ſein Schöpfungswerk den Weg zurück, den ſie gekommen, und der weißhaarige Prie⸗ ſter, Sohn des Volkes und ihres Stammes, ſchritt mitten unter ihnen. Am ſteinernen Kreuze, ſo wollte es die Sitte, gingen die Frauen und Kinder, die Dienſten und Einſchichtigen den Gehöften zu, weildes die Männer, die Haus und Hof, Weib und Kind hatten, beim Steinkreuz zum Bauernmal verſam⸗ melt blieben und mit ihnen der Prieſter, um das Wohl der Gemeine zu beraten und Urteil zu fin⸗ den nach Bauernrecht und Bauerngeſetz. Und war keiner unter ihnen, der falſch zu ſprechen wagte un⸗ ter den Augen des göttlichen Dulders. So hatte man es gehalten, ſo lange ſie wußten, und keinem kam es in den Sinn, daß es nicht ſo bleiben würde bis an das Ende der Zeiten. Da kamen Kriegsvolter von Oſten und Weſten, aus dem Norden und Süden. Haß und Unduldſ' m⸗ keit, Mordluſt und Habgier, Herrſchſucht und Gr iu⸗ ſamkeit fielen in das Land des frommen Glaubens und herrſchten an die dreißig Jahre und mehr. Die blühenden Saaten wurden zerſtampft, die fetten Weiden verſumpften, und Mauertrümmer und ver⸗ kohltes Gebälk zeigten an, wo ſtattliche Gehöfte und Dörfer geſtanden hatten. Zigeuner und Marodeure den Kriegsheeren und ſtahlen, was dieſe übrig gelaſſen hatten. Nach ihnen aber folgten Peſt und Hunger und ſchwere Not. Nichts war von dem raubgierigen Mordgeſindel verſchont, nur an dem ragenden Steinkreuz duckten ſie ſchuell vorüber, an dem der göttliche Märtyrer mit brechendem Blick klagte:„Mein Gott, warum haſt Du mich verlaſſen?“ Die Kriegsfurie ſtarb an ihrem eigenen Wüten. Da kamen die Menſchen, die der Hunger und die Not, der Zod und die Peſt übrig gelaſſen hatte, aus ihren Schlupfwinkeln in Bruch und Moor, aber ſie fürchteten ſich im freien Lande und ſiedelten ſich vor den Toren der Städte und befeſtigten Plätze an. Kein Kirchweg führt mehr fromme Scharen an dem ſteinernen Denkmal der göttlichen Liebe vor⸗ über. Nur der alte Schäfer geht dort ſtill vorbei, der die ihm anvertraute Kreatur auch an dem Tage betreuen muß, an dem die Arbeit ruht zum Ge⸗ denken an des Erlöſers Tod. Des Alten Hände ſchmücken des Heilandes Füße, wo der Nagel ſie an den Balken heftet, mit hoffnungsgrünem Birken⸗ zweig und falten ſich zu einem ſtummen Gebet für die Menſchen, die da kamen, gingen und geboren werden, auf daß der Herr ihnen gnädig ſei in dieſem und im anderen Leben. Einſam, wie der Gottesſohn in ſeinem kurzen Erdenleben durch die Welt ſchritt, ſo einſam ragt in der ſtillen Heide das ſteinerne Kreuz gen Himmel. Und immergrüne Bäume halten ſtumme Wacht. zogen hinter O Mozart⸗Feier des Mannheimer Konſerva⸗ toriums der Muſik. Der vierte Lehrerabend des Häckel ſchen Konſervatoriums vermittelte den zahl⸗ reich erſchienenen Zuhörern die Bekanntſchaft mit zwei ſelten zu hörenden Koſtbarkeiten des Mozart⸗ ſchen Schaffens, mit dem Horn⸗Konzert in Es⸗dur und dem Konzert für 3 Klaviere in F⸗dur. So dank⸗ bar und aus dem Geiſt des Inſtrumentes erfunden ſich der konzertante Solopart erweiſt, ſo zwingt er uns umſo mehr zur Bewunderung, als Mozart noch mit dem primitiven Waldhorn zu rechnen hatte, das faſt nur über die Töne der Tonleiter verfügte und nur durch den Kunſtgriff des Stopfens die Benützung einiger weniger chromatiſcher Töne geſtattete. Mozart beſchränkt auch die Verwendung der nicht leitereigenen Töne auf das unbedingt nötige Maß, ver⸗ blüfft aber umſo mehr durch den Reichtum der Modu⸗ lationen und die überraſchende, raffinierte Umdeu⸗ tung. Herr Julius Frank, der ausgezeichnete Horniſt des Nationaltheater⸗Orcheſters und Mitglied des Lehrkörpers der Anſtalt, erwies ſich neben der tadelloſen Beherrſchung ſeines Inſtrumentes als vorzüglicher Mozart⸗Interpret, indem er beſonders dem kantablen Stil des Konzertes Rechnung trug und dem Horn alle Reize entlockte, die ſchon Mozart dem ſchönen Inſtrument abzugewinnen verſtand.— Das äußerſt wenig bekannte Konzert für 3 Klaviere ſteht in ſeiner knappen Faſſung und ſeiner Spiel⸗ ſeligkeit der eingangs geſpielten 2⸗klavierigen, eben⸗ falls wenig bekannten Sonate in D⸗dur ſehr nahe. Mit der Auswahl und vorzüglichen Wiedergabe dieſer Koſtbarkeiten hat ſich Direktor Friedrich Häckel ein großes Verdienſt erworben, um ſo mehr als von dem überreichen Mozartſchen Schaffen nur ein verſchwindend kleiner Teil wirklich Allgemeingut geworden iſt. Man braucht nur den thematiſchen Katalog von Köchel oder die eingehende kritiſche Studie von Wyzewa und St. Foix durchzublät⸗ tern, die den Werdegang des Genies Mozart durch viele Perioden verfolgt, um einen Ueberblick über Mozarts Werk zu erhalten. In die feineiſelierte, ſtilſichere Wiedergabe aller dieſer Werke teilten ſich mit Herrn Direktor Häckel, deſſen pianiſtiſche Vor⸗ züge wiederholt gewürdigt wurden, Frau Milly Häckel und Frl. Hede Oeſt, gleichfalls hochwertige pianiſtiſche Kräfte. Mit einer Arie aus Figaros Hochzeit und der ſchönen konzertanten Arie aus II re pastore hatte ſich Frau Elſe Flohr, gleich⸗ falls dem Lehrkörper der Anſtalt angehörig, einge⸗ ſtellt, die ihren Ruf als geſchmackvolle Konzert⸗ ſängerin erneut beſtätigte und ſich mit den Erforder⸗ niſſen des Mozart⸗Stiles wohl vertraut zeigte. Einen ſehr tüchtigen Partner fand ſie an Muſik⸗ direktor Willy Bilz, der den konzertanten Violin⸗ part der einen Arie mit vollem edlen Ton vortrug. Die Begleitung ſowie die künſtleriſche Leitung des anregenden Abends lag bei Direktor Häckel in den beſten Händen. Beſonderes Lob verdient das vor⸗ zügliche Zuſammenſpiel. Bei dieſem Abend kam Mozarts Heiterkeit beſonders zu Geltung: Alle Sätze ſtanden im ſchönſten Dur, nur gelegentlich trübte ein Molldreiklang das Sonnenlicht. n. Wehmütiges Erinnern Ich denke an der Eltern ſtille Zimmer Mit leiſer Wehmut immerdar zurück. Die Zeit verging, doch liegt ein heller Schimmer In dem Gedenken noch auf jedem Stück. Das Jagdhorn an der Wand, die alten Waffen, Der ausgeſtopften Vögel bunte Schar, Die Felle von zwei rieſigen Giraffen, Weil Vater einſtens in den Tropen war. Die Kerbſchnitztruhe und die vielen Deckchen, Die Dantebüſte auf dem Bücherſchrank, Großmutters Spinnrad in dem Erkereckchen, Amor und Pſyche auf der Fenſterbank. Der ſchöne Wandſpruch unter dem Kalender, Die hohe Vaſe mit dem Zittergras, Des Vaters Krüge und Rhenanenbänder, Der Mutter Brautkranz unter rundem Glas. Und in der Diele, an der Treppenbrüſtung, Die von uns Kindern als Verſteck benutzt, Stand eine ſtark verbeulte Ritterrüſtung, Die wurde einmal jedes Jahr geputzt. Und dann das Sofa, das für die Bewohner Niemals Gelegenheit zum Sitzen gab, War eingehüllt in große Leinenſchoner Nur wenn Beſuch kam, nahm man ſie dann ab. Das Vertikow, die Porzellanfiguren, Der ſchöne Stahlſtich„Blüchers Uebergang“, Das Goldfiſchglas, die beiden Kuckucksuhren,— Ich höre noch den langentwöhnten Klang. Auf dem Klavier die große Mozartbüſte Voll Wehmut fühl ich alles mir entrückt. Doch wenn ich heute darin leben müßte, Ich glaub, ich würde ſicherlich verrückt. Puck. Eine internationale Film⸗Ausſtellung in Lon⸗ don. Für das nächſte Jahr wird eine Kon⸗ ferenz aller Zweige der Welt⸗Film⸗Induſtrie nach London einberufen werden. Die Konferenz wird mit einer großen allgemeinen Film⸗Ausſtellung ver⸗ bunden werden, für die insbeſondere die ameri⸗ kaniſche Filminduſt rie weiteſte Unterſtützung zugeſagt hat. 4. Seite 75 Nummer 263 ä— ſ— 22 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 11. Juni 1931 Jumitten ausgedehnter und bewaldeter Höhen⸗ züge, äbſeits vom Treiben und der Unraſt der Groß⸗ ſtadt in herrlicher Algäuluft liegt die Gegend, in die das Arbeitsamt Mannheim ſeine Schü tz⸗ länge unterbringt, die erſt kurz aus der Schule ent⸗ laſſen wurden und wegen nicht genügender Kräfti⸗ gung vorläufig für Fabrikarbeit oder eine Lehrſtelle nicht in Frage kommen. Die Vermittlung dieſer Jungen als ſogen. Hütebuben erfolgt in erſter Linie im Intereſſe ihrer Geſundheit. Sie baut ſich auf folgende Bedingungen auf, die 8 gegenſeitige Unkerſchrift beſtätigt werden: Die Jugendlichen ſind vom Arbeitgeber in die häusliche Gemeinſchaft guf⸗ zuſtehmen, an Elternſtatt zu betreuen und zu geord⸗ netem Lebenswandel anzuhalten. Sie dürfen gur zum Viehhüten und zu ganz leichten Arbeiten in der Landwirtſchaft, denen ſie nach ihrer körperlichen Entwicklung gewachſen ſind, verwendet werden. In früheren Jahren wurden die Jungen dure ch Pflegevertrag untergebracht, ohne ihrendwelche Eut⸗ lohnung. Auf Grund der Erfahrungen werden heute aber die Hitebuben nur noch mit ausgeſprochenem A r be! svertrag unter Beibehalten des famili⸗ ären Charakters der früheren Vermittlungsart ver⸗ mittelt. Die Arbeit dauert gewöhnlich von Anfang Mai bis Anfang November. Eine Verlän⸗ gerung nach freier Vereinbarung iſt jederzeit möglich. So befinden ſich einige Jungen ſchon—3 Jahre bei dem gleichen Arbeitgeber. Außer geringem„Barlohn Woche erhalten die Jungen ausreichende Koſt in guter ortsüblicher! Zubereitung, einwandfreien Schlaf⸗ raum mit ordentlichem Bett, einen Schrank und Waſchgelegenheit. Reinigung und Inſtandhaltung der Wäſche geht auf Koſten des Arbeitgebers wie auch die volle Uebernahme der Beiträge für Kranken⸗ kaſſen⸗, Invaliden⸗ u. Arbeitsloſenverſicherung.(Von der Arbeitsloſenverſicherung ſind dieſe Jugendlichen nicht befreit). Wie ſieht nun die Gegend, die zweite Heimat unſerer Jungen aus? von—3/ in der Helles und dunkles Klingen der Herdenglocken iſt die Muſik, die dort tönt. Prächtige Wälder, Wie⸗ ſen, Seen und Flüſſe, Berg und Hügel bildet die Umgebung. Gegen Süden grüßen die herrlichen Alpen, manchmal zum Greifen nahe, mit ihren eiſi⸗ gen Häuptern. Wer die Alpen kennt, wird immer wieder bei ihrem Anblick entzückt ſein. Wie groß war erſt die Begeiſterung unſerer Buben, als ſie die Berge zum erſten Male bei der Hinfahrt ſahen. Ge⸗ rade die Fahrt bot ſoviel Neues und Schönes. Was gabs da zu ſehen. Beim Anblick der beiden Sende⸗ türme des Süddeutſchen Rundfunks in Mühlacker ſagte ein ganz Kundiger:„Sickſcht do mache ſe die Muſik und die Fußballſpiele.“ Intereſſant war noch, daß beim letzten Transport von 19 Jun⸗ gen 17 zum erſten Mal Schnellzug gefahren ſind. Schon dies bewirkte ein Auslöſen der Begeiſte⸗ rung in echter fröhlicher, luſtiger Pfälzer Weiſe und ließ den Abſchied von den Eltern und Geſchwiſtern Aumſo leichter vergeſſen. Je näher dem Ziel der Reiſe in Biberach, Leut⸗ kirch, Ravensburg, je ſtärker wurde auch die Frage: „Menſcht ich kumm zu me gute Bauer“ be⸗ ſprochen. Aber die erſten Menſchen die unſere Mann⸗ heimer Jungen in freundſchaftlicher Weiſe am Ziel mit„Grüß Gott“ begrüßten, Regierungsrat Rohrer und ſein vorkrefflicher landwirtſchaftlicher Arbeits⸗ vermittler Grimme, verſcheuchten alle Zweifel., „Wenn die Bauere ſo kloor ſinn, wie die zwee, werds fein.“ Und wir hakten uns nicht getäuſcht; die Aus⸗ waähl der Stellen durch das Arbeſtsamt Biberach war vortrefflich. Alles gute, ſchöne, ſaubere Arbeitsſtellen. Die Landwirte waren alle zur Stelle, große, kräfkige, kernige Menſchen. Jeder nahm mit kräftigem Händeſchütteln ſeinen Maun⸗ heimer Buben in Empfang. Der Zufall wollte es, daß gerade der allerkleinſte Bub zum längſten Bauern kam. Mit den Worten: „Du biſt aber a netter Kerl“, hatte der Bauer ſofort das Herz ſeines Schützlings erobert und unter leb⸗ haftem Winken fuhren die Beiden von uns, unſer Kleiner frech und keck als Sozius hinten auf dem Motorrad. So wurden alle Buben teils mit Auto, tells mit e eührwerk in ihre neue Heimat ge⸗ 15 ren. Liegen doch die einzelnen Gehöfte ziemlich 1 Altenau der und ſind durch die niederen, teils bewedeten Bergrücken immer verſteckt. Die Häuſer, 1 denten Aunſexe Jungen nun ein halbes Jahr sent, ſind alle langgeſtreckt gebaut und 2 bis 3 Siocwerte hoch. Im Vorderbau befinden ſich Küche, Wöhn⸗ und Schlafräume, die Scheune und der Stall ſchlleßen ſich an, befinden ſich alſo unter einem Dach. Die geräumigen Wohnräume ſind meiſt an der ge⸗ ſchützbeſten Stelle gegen Süden angeordnet und wer⸗ den durch auffallend viele Fenſter erhellt. An der Figniſſte habe ich manchmal 20—30 gezählt. u der Hauptſache wird in dieſer Gegend Mil ch⸗ 4 af! und Piehzucht getrieben, Ackerbau Hur für den täglichen Gebrauch. Die einzelnen 900 kern, zu denen unſere Jungen gekommen ſind aben durchſchnittlich 15—50 Kühe,—8 Pferde, Sſhweine und Geflügel. Das Beſitztum ſchwankt 5 50400 Morgen Land, dazu kommt gewöhn⸗ 5 noch Waldbeſitz. Auffallende Gegenſätze ſind für den, der zum ersten Mal in dieſe weltentlegenen Weiler kommt, . gutt allein ſchon die Menſchen: Der zurückhal⸗ 5 Oberſchwabe und der fröhliche Pfälzer Junge. oſt iiſt gut und kräftig, aber eine ganz andere 9 5 in Mannheim. Bevorzugt werden Mehl⸗ und lchſpeiſen: Schmarren, Knödel, Strudel, Nudeln und Spätzle oder Knöpfle erſcheinen öfters auf der Speiſekarte. Das Zeichen der 5 amilienzugehörigkeit iſt die gemeinſame Eß⸗ ſchüſſel! Nannheimer Jungen als Hüte buben im Die Arbeiten werden begünſtigt durch das Vor⸗ handenſein ſämtlicher landwirtſchaftlichen Maſchinen neueſten Modells. Elektriſches Licht iſt ebenfalls überall vorhanden. In dieſem Jahre wurden bis jetzt 48 Jungen in Landſtellen untergebracht. Drei haben ihre Stelle aufgegeben, angeblich wegen zu ſchweren Arbeiten, doch iſt die größere Wahr⸗ ſcheinlichkeit ſicherlich das Heimweh geweſen, denn es iſt unmöglich, ſchon nach wenigen Tagen ein ab⸗ ſchließendes Urteil über die Güte einer Stelle zu geben. Im allgemeinen kann zuſammengefaßt ge⸗ ſagt werden, daß der Erfolg der Unterbringung auf dem Lande doch ein weit günſtigerer iſt als früher angenommen wurde. Man kann ohne Einſchrän⸗ kung von einem vollen Erfolg ſprechen. Es iſt natürlich ſelbſtverſtändlich, daß bei der Unterbrin⸗ gung dieſer Jungen immer große Vorſicht bei der Auswahl der Stellen, aber auch bei der Auswahl der Jungen walten muß. Ebenſo iſt eine dauernde Ueberwachung der Stellen notwendig. Dieſe wird für die Knaben durch das Arbeitsamt Biberach ausgeübt. Außerdem ſind alle Stellen angewieſen, bei irgendwelchen Anläſſen ſich ſofort mit dem zu⸗ ſtändigen Arbeitsamte in Verbindung zu ſetzen. Raſche Abhilfe etwa ſich ergebender Mißſtände wird immer ſofort in die Wege geleitet. Bei dieſen Vermittlungen iſt es nicht das Beſtre⸗ ben der beteiligten Arbeitsämter, eine möglichſt große Zahl Jungens unterzubringen, nein, es wird in erſter Linie Wert darauf gelegt, gualitative Ar⸗ beit zu leiſten, alſo beſſer weniger in Landſtellen unterbringen und dieſe Wenigen aber ſo, daß ihnen wirklich geholfen iſt. Kehren ſie geiſtig und körperlich gan geſund und gekräftigt in ihre Großſtadtheimat zurück, ſo iſt das ein„Gewinn für das ganze Leben“. Denn von den einfachen Verhältniſſen auf dem Lande, von der engen Verbundenheit mit der Natur, der Beſchäf⸗ tigung mit der Tier⸗ und Pflanzenwelt verſprechen ſich die Arbeitsämter in erzieheriſcher Hinſicht weſent⸗ liche Erfolge. Die Mannheimer Jungen haben ſich in die neuen Verhältniſſe gut eingewöhnt. Iſt man weiterhin ſo zufrieden mit ihnen wie bisher, ſo werben ſie auch für ihr Mannheim; nur ſo wird es möglich ſein, in künftigen Jahren wieder Jungens in dieſen Bezirken unterzubringen. Daß es den Mannheimer Buben bei ihren Bauern gut gefällt, zeigen die beiden Briefe: „Die Gegend iſt ſehr ſchön. Schönes Wetter haben wir faſt jeden Tag. Bei mir ſind die Leute gut. Die Sprache verſtehe ich jetzt ungefähr; auch habe ich mir ſchon manchen Ausdruck angewöhnt. Das Eſſen iſt auch gut, darüber kann ich nicht kla⸗ gen. Die Arbeit iſt leicht. Bei ſchönem Wetter iſt das Viehhüten ſchön, nur wenn es regnet, iſt es nichts, denn dann iſt es ſehr kalt. Das Vieh wird morgens und abends gehütet. Herzl. Grüße uſw.“ „Ich freue mich, daß Sie mich nicht vergeſſen haben. Mir gefällt es ſehr gut. Die Sprache verſteh ich ausgezeichnet. Fünf Pfund habe ich bis jetzt zugenommen. Das Eſſen iſt viel und kräftig. Der Bauer ſagt immer:„Kerle, du mußt mehr eſſen“. Arbeiten muß ich ſoviel wie garnichts und Vieh treiben wir erſt ſpäter aus. Grüße Sie uſw. 45 5 Joſef Weſter mann. Voleidigung durch die Preſſe Schwurgericht Mannheim Vorſitzender: Landgerichtsrat Dr. Arnold, Beiſitzer: Landgerichtsrat v. Frankenberg und Amtsgerichts⸗ rat Dr. Engelberth. Vertreter der Anklage Oberſtaatsanwalt Brettle. Der 27 Jahre alte Schriftleiter der„Arbeiter⸗ Zeitung“, Guſtav Süß, hatte in 5 verſchiedenen Artikeln gegen die Beurlaubung des wegen Unter⸗ ſchlagung zu 5 Jahren Gefängnis verurteilten frü⸗ heren Bankdirektors Röttinger in einer Art Stellung genommen, die ihm eine Anklage wegen Beleidigung einbrachte. Die Verhandlung fand am Mittwoch nachmittag vor dem Mannheimer Schwur⸗ gericht ſtatt. Im erſten Artikel fragte.:„Was iſt mit dem Röttinger, dem verurteilten Beamten⸗ bankdirektor?“ In dieſem Arttkel erklärte., daß Röttinger zuerſt nach Freiburg in das Gefängnis geſchickt worden ſei und dann auf ſeinen Antrag hin nach Mannheim. Hier habe er ſeine Frau zweimal in der Wohnung beſucht und ſei dann ganz auf freien Fuß geſetzt worden. Am Schluß hieß es „R. iſt Zentrumsmann, der Direktor des Freibur⸗ ger Gefängniſſes iſt Zentrumsmann und der Direk⸗ tor des Mannheimer Gefängniſſes iſt gleichfalls Zen⸗ trumsmann, der Juſtizminiſter Dr. h. e. Remmele iſt Koalitionsfreund des Zentrums. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.“ R. ſoll ſogar mit einem Empfehlungsſchreiben auf milde Behandlung nach Mannheim geſchickt worden ſein. Die Tonart der Artikel wurde immer ſchärfer. Im dritten Ar⸗ tikel ſprach Süß von einem öffentlichen Skan⸗ dal der Klaſſenjuſtiz uſw. Am 18. Februar 1931 erſchien dann klärung des Juſtizminiſteriums in der Zeitung“, die aber von Süß entſtellt wurde. In dieſer Erklärung wurde beſtätigt, daß Röttinger nach Freiburg und dann auf ſeinen An⸗ trag hin wieder nach Mannheim verſetzt wurde, da ſeine Frau unheilbar erkrankt war. Es wurde ferner beſtätigt, daß R. ſeine Frau in Begleitung eines Kriminalbeamten in ſeiner Wohnung beſuchen durfte und daß ihm weiter ein Urlaub vor dem Tode ſeiner Frau gewährt worden war., Die Strafe mußte R. weiter abſitzen. Er ſitzt heute noch im Gefängnis in Freiburg. Süß erklärte, daß er ſich als Kommuniſt verpflich⸗ eine Er⸗ „Arbeiter⸗ tet gefühlt habe, den Fall Röttinger, den er als Klaſſenjuſtiz bezeichnen müſſe, öffentlich in der „Arbeiter⸗Zeitung“ zu behandeln. Sonſt kenne man abgedruckt nur ein Wüten der Juſtiz gegen die Ar⸗ beiter. Dieſe Bemerkung trug dem Angeklagten eine ſcharfe Zurechtweiſung durch den Vorſitzenden ein. Die behaupteten Tatſachen habe ja die Er⸗ klärung des Juſtizminiſteriums beſtätigt, ſo daß er ſich nicht ſtrafbar gemacht habe. Oberſtaatsanwalt Brettle ging kurz auf den Fall Röttinger ein. Dieſen habe man ſ. Zt. nach Freiburg verlegt, obwohl das hieſige Gefängnis zu⸗ ſtändig geweſen wäre, da auch bei den Gefängnis⸗ beamten verſchtedene durch Röttinger geſchädigt wor⸗ den ſeien. Man wollte von vornherein jeden Kon⸗ flikt vermeiden, deshalb ſei die Verlegung nach Frei⸗ burg erfolgt. Als die unheilbare Krankheit der Frau Röttinger bekannt wurde, wurde dieſer auf eine Eingabe hin nach Mannheim verlegt, um wenigſtens ſeine Frau von Zeit zu Zeit beſuchen zu können, Er habe ſie in der Wohnung und im Krankenhaus be⸗ ſucht. Um nach dem Tode ſeiner Frau ſeine Ange⸗ legenheiten ordnen zu können, habe R. Urlaub be⸗ kommen. Ein Strafauf ſch u b auf 1 verhalten wurde b 1 1 1 Jetzt ſitzt R. wieder im Freiburger Gefängnis. Das Verfahren, das man bei Röttinger angewandt habe, ſei durchaus nicht außergewöhnlich. In ſolchen Fällen erhielten auch andere Gefangene auf Antrag Urlaub. In An⸗ betracht der ſchweren Beleidigungen, die die einzelnen Artikel enthielten(Formalbeletdigungen an verſchie⸗ denen Beamten) ſeien ſo ſchwer, daß eine hohe Geld⸗ ſtrafe am Platze ſei. Der Antrag des Oberſtagats⸗ anwaltes lautete auf 600/ Geldſtrafe, oder im Un⸗ beibringlichkeitsfall 60 Tage Gefängnis. Der Offizialverteidiger, Rechtsanwalt Dr. Hö⸗ feld, wies darauf hin, daß die Behauptungen des Angeklagten durch die Erklärung des Juſtizminiſte⸗ riums beſtätigt worden ſeien. Er habe in gutem Glauben gehandelt. Wenn er ſchon beſtraft werden müſſe, ſei eine geringe Strafe am Platze. In ſeinem Schlußwort verſuchte der Angeklagte nochmals ſeinen Standpunkt darzulegen. Das Urteil lautete auf 500 Mark Geld⸗ ſt raf e, im Falle der Unbeibringlichkeit auf 50 Tage Gefängnis. Das Urteil iſt einmal in der„Karls⸗ ruher Zeitung“ und in der„Arbeiter⸗Zeitung“ auf Koſten des Angeklagten zu veröffentlichen. 3 Die Aufteilung der Großwohnung Ueber das wichtige Problem der Aufteilung der Eroßwohnung bringen wir noch nach⸗ ſtehende Ausführungen eines hieſigen Fachmannes: Im Rahmen der Arbeitstagung des Reichs ver⸗ bandes Deut cher Hausfrauenvereine iſt in den Rhein⸗Neckarhallen, die auch hier wiederum ihre Ge⸗ eignetheit beſonders erwieſen haben, geſtern vormittag eine Ausſtellung eröffnet worden, die als erſte dieſer Art die Wichtigkeit des Problems der Groß wohnung mutig anfaßt. Aus mehreren deutſchen Städten hat man ſich von Privatarchitekten, Bauämtern, Behörden uſw. eine größere Anzahl von Grundriſſen verſchafft, in denen eine Auf⸗ teilung von Großwohnungen teils aus Miets⸗ häuſern, teils aus Einfamilienhäuſern verſucht wird. Welche Bedeutung dieſer Frage zukommt, erhellt aus der Tatſache, daß von den in Berlin vor⸗ handenen 40000 Großwohnungen,(von ſechs Zim⸗ mern an) ungefähr ein Drittel, d. k faſt 15000 leer ſtehen. Das ergibt etwa 90000 Räume und bei einem jährlichen Mietpreis von nur 25 Mark pro Raum einen jährlichen Mietsausfall von 162 Millionen Reichsmark. Man ſieht, welche volkswirtſchaftlichen Werte hier verloren gehen, was ſich nicht nur in dem Verluſt dieſer Summe ausdrückt, ſondern auch ſchon in ein⸗ zelnen Fällen dazu geführt hat, daß Hausbeſitzer ihre Häuſer abreißen wollen, um den drückenden Steuerlaſten enthoben zu ſein. Daß eine ſolche Zerſtörung von Volks vermögen in ge⸗ wiſſem Sinne auch eine Untergrabung des Realkredites nach ſich ziehen muß, iſt begreif⸗ lich. e Man iſt ſich nun in allen Kreiſen erfreulicher Weiſe darüber klar, daß auf Jahre hinaus nicht nur aus finanziellen Gründen, ſondern vor allem auch aus Bewirtſchaftungsmomenten heraus dieſe Großwohnungen zumeiſt überflüſſig geworden ſind und daß eine rückläufige Bewegung der räum⸗ lich⸗geſellſchaftlichen Anſprüche eingetreten iſt. Mit einer Unterteilung der Großwohnung kommt man gerade den Bedürfniſſen einer Mittelſchicht unſerer leider verarmten Bevölkerung entgegen. Die Löſung iſt nicht immer einfach, ſie kann vor allem nicht ſchematiſch erfolgen, weil die Ver⸗ hältniſſe außerordentlich verſchieden liegen. Aber ſie ſind unter Hinzuziehung von Fachleuten zweifel⸗ los zu bewältigen. Hier muß das praktiſch geübte Auge der Hausfrau ſich mit der techniſchen Hand des Architekten vereinigen. Die Schwierigkeiten tech⸗ niſcher Art, Einziehung von Be⸗ und Entwäſſe⸗ Parodie über modernſte Dichtkunſt aufwartete. r rungs⸗Röbren bei Neuanlagen von Wachen und Cloſets, Verlegen von Wänden, ja evtl. Neuanlage von Treppenhäuſern ſind keineswegs ſo groß, auch meiſtens finanziell nicht ſo untragbar, als daß die Hausbeſitzer ſich gegebenenfalls mit dieſen Fragen beſchäftigen könnten. Aber dieſe Fragen gehen nicht nur die Hausbeſitzer, nicht nur die Mieter an, ſon⸗ dern auch die Allgemeinheit, die das größte Intereſſe daran hat, hier nach jeder Richtung hel⸗ fend einzugreifen, ſei es durch Steuernachlaß, Steuerfreiheit, Bauerleichterungen, zinsbillige oder gar verlorene Zuſchüſſe. Pläne, etwa 50 an der Zahl, geben uns Fingerzeige, deuten an, wie vor allem die Küchen, Treppenhäuſer mannig⸗ fach ausgewertet werden können, wie z. B. durch das Motiv der Galerie oder Trennung eines einzelnen Treppenlaufs ſich die Möglichkeit der getrennten Ein⸗ gänge und Wohnung ergibt. Auch der Gedanke der Kleinküche kann zur Anwendung kommen. Bei 5 Aufteilung iſt auch kaum eine Minderung der Miete zu erwarten. Freilich müſſen in manchen Fällen die Einzelanſprüche etwas zurück⸗ geſchraubt werden, wofür aber durch beſondere neu⸗ zeitliche Bequemlichkeiten innerhalb der Bewirtſchaf⸗ tung Ausgleiche geſchaffen werden können. In Mannheim mit ſeinen nicht allzugroßen Baublöcken und ſeinen meist ſehr tiefen Parzellen lie⸗ gen die Verhältniſſe nicht einfach. Aber auch hier muß mit friſchem Mut an dieſe wichtige Aufgabe herangegangen werden, weil ſich die gute Löſung auf Jahre hinaus lohnt. Die Ausſtellung, die bis ein⸗ ſchließlich Sonntag, den 14. Juni in den Rhein⸗ Neckarhallen jedermann zugänglich iſt, gibt mannig⸗ fache Anregung zu dieſem Thema. 5. Die ausgeſtellten Veranſtaltungen 40 jährige Jubiläumsfeier des Geſang vereins „Flügelrad“ Mannheim Mit einer künſtleriſchen Veranſtaltung von beachtlichem Wert trat am letzten Samstag der Geſangverein„Fla⸗ gelrab“ vor die Oeffentlichkeit. Die Leiſtungen, die ber konzertgebende Geſangverein aufzuweiſen hatte, ſind um ſo höher zu werten und verdienen umſo mehr Anerkennung, als die Aktiven einer Berufsgruppe angehören, die einen ungewöhnlich ſchweren Dienſt zu verrichten hat, wobei es der Beruf mit ſich bringt, daß der Probenbeſuch hinter an⸗ deren Anforderungen zurückſtehen muß. Stehen doch alle Sänger im verantwortungsvollen Eiſenbahndienſt und zwar auf der Lokomotive, ſei es als Heizer oder als Loko⸗ motivführer. Trotz aller Schwierigkeiten hat ſich der Ge⸗ ſangverein„Flügelrad“ ſiegreich behauptet und iſt dank der umſichtigen Leitung ſeines bewährten Dirigenten Herrn Fritz Wenger in der Lage, mit ſchönen Leiſtungen auf⸗ zuwarten. Die Kapelle Krug eröffnete die Vortragsordnung mit dem flott geſpielten Jubiläums⸗Feſt⸗Marſch von Max Rhode. Hierauf begrüßte der erſte Vorſitzende Herr Nel⸗ ſon die Feſtgäſte, die Herren Inſpektor Wolf, Inſpek⸗ tor Schecher, Hauptlehrer Hügel und Herrn Kruda u. a. mehr. Mit dem Männerchor mit Orcheſterbegleitung„Weihe des Geſanges“ von Mozart wurde des 175. Geburtstages des großen Komponiſten gedacht. Frl. Müller ſprach den Feſtprolog. Die Leiſtungsfähigkeit des Geſangvereins trat an den tonſchön und ſorgfältig nuancierten Männer⸗ chören von Schrader und Ludw. Baumann zu Tage, denen ſich ſpäterhin Lieder im Volkston und der Matroſenchor aus dem„Fliegenden Holländer“ anuſchloſſen. Herr Willi Licht ſpendete ſoliſtiſche Darbietungen „Der Engel Lied“ von Braga und Siegmunds Liebeslied aus der„Walküre“. Eine weitere Bereicherung erfuhr das Programm durch die Duette von Kücken, vorgetragen von Frl. Wunſch, die ſich auch als geſchickte Begleiterin erwies und Herrn Licht. Auch der Kapelle Krug ſei gedacht, die mit gewählten Vorträgen das Feſt verſchönerte. Der erſte Vorſitzende Nelſon verwies in ſeiner Feſt⸗ rede auf die vor 40 Jahren erfolgte Gründung des Ge⸗ ſangvereins„Flügelrad“. Er ſchilderte ſodann die Geſchicke des Vereins und gedachte mit beſonderer Anerkennung und herzlichem Dank des Dirigenten Fritz Wenger, der, ſelbſt im Eiſenbahndienſt ſtehend, ſeit 29 Jahren die muſi⸗ kaliſche Leitung des Vereins innehat. Weiterhin dankte der Redner allen den Gönnern und Freunden, die ſich um die Förderung des Vereins Verdienſte erworben haben. Mit beſonderem Stolz konnte er auf jene 13 Gründungs⸗ mitglieder hinweiſen, die dem Verein ſeit 40 Jahren an⸗ gehören. Sie wurden durch wertvolle Geſchenke aus⸗ gezeichnet. Es ſind dies die Herren: Fried Steib, Adam Frieſel, Peter Gberhardt, Karl Haſenfuß, Aug. Renſchler, Fritz Krieger, Joſ. Breunig, Baſt. Fröhlich, Jakob Heck, Hans Meßlinger, Georg Roth, Karl Zähringer und Rudolf Frank. Die Auszeichnung wurde auch dem Vereinsdiener Herrn Ph. Stupp für 25lährige treue Tätigkeit zuteil. Im Namen der Damen des Vereins wurde eine präch⸗ tige Fahne überreicht. Prof. Dunz und Herr Wilhelm Albrecht ſtellten ſich noch mit humoriſtiſchen Vorträgen ein. Mit komiſchen Duetten, vorgetragen von den Herren Dörſam und Plettner fand die reiche Vortragsord⸗ nung ihren Abſchluß. Um die künſtleriſche Leitung hatte ſich Herr Wenger große Verdienſte erworben, ber außer der Chordirektion auch die Klavierbegleitung feinfühlend durchführte. C. Sommerfeſt des GDA. Das bekannte Teraſſen⸗Reſtaurant„Blumenau“ Sand⸗ torf war das Ziel der Kraftwagen, mit denen die Mitglie⸗ der der Ortsgruppe Mannheim im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten GDA. in die blühende Natur hinausfuhren, um fern von Büroluft und Alltagslärm ihr Sommer; fe ſt zu feiern. Der Wettergott hatte die trüben wee wolken des Vormittages verſcheucht, ſodaß die Wee tung von vornherein unter einem günſtigen Stern ſtand Frl. Mühlbauer brachte Pfälzer Gedichte von Hanns Glückſtein zum Vortrag, Herr Hermann ſang Lieder zur Laute, während Frl. Eleonore Krebs mit einer luſtigen Die flotten Weiſen der Kapelle Homann⸗Webau gaben Alt und Jung Gelegenheit zu modernen Tänzen. Wie dieſe eigentlich aus⸗ ſehen müßten, zeigte in meiſterhafter Vollendung das be⸗ kannte Tänzerpaar Ludwig Pfirrmann und Frl. Lang, die einen Quickſtep und einen Tango vorführten, die lebhaften Beifall fanden. Ein Lampionumzug durch den blühenden Roſengarten Blumenaus, der einige Minuten in bengaliſcher Beleuchtung erſtrahlte, war der Höhepunkt des Feſtes. Es verdient hervorgehoben zu wer⸗ den, daß die Veranſtalter es verſtanden haben, mit wenigen Mitteln ihren Mitgliedern ein frohes Feſt zu bereiten, ſodaß die Teilnehmer zufrieden 3 frohgemut ihre Rück⸗ fahrt antreten konnten. —— * Eberbach, 11. Juni. Die Bürgermeiſter⸗ ſtelle iſt durch die Wahl des Dr. Frank als Ober⸗ bürgermeister in Ludwigsburg zur Bewerbung aus geſchrieben. Der Meldetermin läuft am 27. Juni 1931 ab.“ —— 1 5 5 das lellste MSN S m ĩͤ. u— 288 2 2. e— 2 P rr e ere e ee bei 70 Bürgerausſchußmitgliedern 3 ſcharfe Maßnahmen getroffen wer⸗ donnerstag, 11. Juni 1931 P Aus Baden Dritte ergebnisloſe Bürgermeiſterwahl in Ladenburg zeg⸗ Ladenburg, 11. Juni. Mit dem geſtrigen 3. und letzten Bürgermeiſterwahlgang hat ſich die Oemeinde Ladenburg das Recht endgültig verſcherzt, ſich ſeinen Bürgermeiſter ſelbſt zu wählen. Auch dieſe dritte Wahl führte zu keinem Ergebnis. Rat⸗ schreiber Rein le vereinigte 35 Stimmen(Sozial⸗ demokraten, Zentrum und Demokraten) auf ſich, Re⸗ dakteur Serr 25 Stimmen(Nationalſozialiſten und Wirtſchaftspartei). Der kommuniſtiſche Landtags⸗ abgeordnete erhielt 9 Stimmen. 36 Stimmen waren mindeſtens er⸗ S 23233 forderlich. Schweres Unwetter über Mittelbaden * Bühl, 10. Juni. Geſtern nachmittag wurden Bühl und Umgebung von einem furchtbaren Unwetter heimgeſucht. Wolkenbruchartige Regengüſſe führten in kurzer Zeit zur Uberſchwemmung des ganzen öſtlichen Stadtteils. Der Affentaler Weg war lange Zeit unpaſſierbar. Die Büllot verwandelte ſich in einen reißenden Strom. Hier und in den Ortſchaf⸗ ten der Umgebung drang das Waſſer vielfach in die Keller ein. Große Gefahr entſtand für die Brücken, da ſich hier vom Waſſer fortgeführte Balken und Bretter ſtauten. In Altſchweier wurde der Brückenneubau zerſtört. In einer Gärt⸗ neret wurde ein Schaden von etwa 50 000 Mark angerichtet, da der Betrieb zur Hälfte vernichtet iſt. Groß iſt der Schaden auf Feldern und Gärten, nicht minder im Rebgelände und an den Stra⸗ ßen. In Eiſental ſoll die Hälfte der Reben durch Hagelſchlag vernichtet ſein. Auch die Brücke beim Eiſentaler Friedhof wurde zerſtört und beträchtliches Mauerwerk fortgeriſſen. 5 650 000 Mark Unwetterſchaden * Bruchſal, 10. Juni. Der durch die Unwetter⸗ kataſtrophe vom 9. Mai auf der Gemarkung Unter⸗ öwisheim verurſachte Schaden iſt auf 650000 4 geſchätzt worden. Ueberſchwemmungen bei Bruhrain * Philippsburg, 10. Juni. Das gegenwärtig ſtark zunehmende Hochwaſſer des Altrheins ver⸗ urſacht in der ganzen Rheinnfederung bei Germers⸗ heim große Ueberſchwemmungen. Die verſchiedenen Inſelparzellen zwiſchen Rhein und Altrhein mit ihren ausgedehnten Waldflächen und zahlreichen Feldern ſtehen unter Waſſer. Viele Grundſtückspächter, die ihre Aecker bereits beſtellt haben, erleiden nicht unbeträchtlichen Schaden. Auch der in den Nie⸗ derungswäldern vorhandene Wiloͤbeſtand wird durch die gewaltigen Ueberflutungen wieder ſtark heimge⸗ ſucht. Wieder ein ſchwerer Verkehrsunfall durch Motorradraſerei und Linksfahren * Wieſental bei Waghäuſel, 10. Ii Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich geſtern nachmittag in Wieſental. Ein von der Pfalz kommender Motorradfahrer von Freiburg, auf deſſen Soziusſitz ein Handwerksburſche mitfuhr, ſtteß in voller Fahrt mit einem von Gag⸗ genau kommenden Daimler⸗Benz⸗Lieferwagen zu⸗ ſummen. Der Führer des Autos hatte noch die Geiſtesgegenwart, ſeinen Wagen auf die Seite zu reißen. Dabet fuhr er gegen einen Baum und wurde in weitem Bogen von ſeinem Führerſitz ge⸗ schleudert, wobei er leichte Verletzungen erlitt. Der Lenker des Kraftrades und ſein Begleiter erlitten lebensgefährliche Verletzungen und wurden in das Krankenhaus Bruchſal überführt. Das Motorrad iſt vollſtändig zertrümmert. Verurſacht wurde das Unglück durch den Lenker des Kraftrades, der auf der falſchen Straßenſeite fuhr. In den letzten Tagen ſind auch im badiſchen Lande eine Reihe von Zuſammenſtößen zwiſchen Auto und Motorrad vorgekommen, die faſt immer güf die unſinnige Raſerei der Motorrad⸗ fahrer zurückzuführen waren. Im Intereſſe der allgemeinen Verkehrsſicherheit und des Lebens der Mitmenſchen erſcheint es dringlich, daß gegen dieſe den. Leben und Geſundheit der Mitmenſchen dürfen nicht verantwortungsloſen Subjekten ausgeliefert werden. er chte der Neuen Mannheimer Feitung Werbewoche für das deulſche Obſt Voeſchlüſſe des Bezirksobſtbauverbandes Dürkheim * Bad Dürkheim, 11. Juni. Der Ausſchuß des Bezirksobſtbauverbandes Dürk⸗ heim befaßte ſich in ſeiner Sitzung mit Propaganda⸗ maßnahmen für pfälziſches Obſt und der Wieder⸗ gewinnung des bayeriſchen Marktes. Mit Unter⸗ ſtützung des Landesverbandes und der Landes⸗ bauernkammer ſoll bei einſetzender Tomaten⸗ ernte in den Städten München, Augsburg und Nürnberg eine Werbewoche für Tomaten und ſpäter für Nancymirabellen durchgeführt werden, wobei an die Verbraucher un⸗ entgeltliche Abgabe von Früchten erfolgen wird. Zweck dieſer Maßnahme ſoll ſein, den verbrauchenden Hausfrauen Gelegenheit zu geben, ſich gegenüber der ausländiſchen Frucht von der Güte und Bekömmlich⸗ keit der einheimiſchen Waren zu überzeugen, zu deſſen Urteil eine Karte beigefügt iſt, die an den Erzeuger zurückzuſenden iſt. Für dieſen Zweck wurden vom Verband 500% zur Verfügung geſtellt. Auch in Wirtslokalen ſoll es möglich gemacht werden, daß dort zur gegenwärtigen Erdbeerzeit die Früchte angeboten werden, zu deren Genuß die auszuhängen⸗ den Plakate auffordern ſollen. Die diesjährige Wanderverſammlung des Verbandes findet am 2. Juni in Erpolz⸗ heim ſtatt und wird durch eine Obſtſchau des Obſt⸗ bauvereins Erpolzheim bereichert. Auf der Tagung ſelbſt werden zwei wiſſenſchaftliche Vorträge gehal⸗ ten, die ſich gegenſeitig ergänzen und ſich mit dem Kirſchenanbau befaſſen, vor allem den blüte⸗ biologiſchen Unterſuchungen.— Zur Frage det Obſtmärkte an Sonntagen ſchließt ſich der Verband dem Kreisverband an, und erwartet von kompetenter Stelle die rechtliche Ent⸗ ſcheibung über die vielbeſprochene Frage. Sollten die Regierungsſtellen zu einer Ablehnung gelangen, bit⸗ tet der Verband, den Markt an Sonntagen zu geſtat⸗ ten für ſolche Waren, die als leichtverderblich zu be⸗ trachten ſind. Geltung ſoll dieſe Beſtimmung nicht nur für die Pfalz ſondern auch für Baden und Würt⸗ temberg haben. Mit den Kontrollverladungen, die in dieſem Jahre zur Durchführung kommen ſollen, will man einheitliche, gleichgroße Früchte unter Ga⸗ rantie zur Verladung bringen und dadurch den Weg zur Standardware zu ſchaffen. Zum erſten Mal wird dieſe Verladungsweiſe bei den Tomaten Anwendung finden und ſpäter auf Pfirſiche und frühe Birnen ausgedehnt. Der waggonweiſe Verſand unter Kon⸗ trolle ſoll überall eingeführt werden, wo der Wunſch dafür beſteht. Mit einer Zuſammenlegung der beiden Obſtbau⸗ bezirke Neuſtadt und Dürkheim kann ſich der Aus⸗ ſchuß nicht einverſtanden erklären. Verwahrung legt der Ausſchuß dagegen ein, den Obſtbau im Bezirk ſo darzuſtellen, als gelte er nicht als Erwerbsobſtbau und damit als Erwerbsquelle für eine breite Schicht von Einwohnern. Um nun die Rechte geltend zu machen und alle Irrtümer zu beſeitigen, wird eine Kommiſſion bei Oberregierungsrat Wenner⸗ Neuſtadt vorſtellig werden, um eine entſprechende Erklärung abzugeben. Das Werbefaltblatt des Kreisverbandes ſoll in verſtärktem Umfang und erhöhter Auflage neu herausgebracht werden und ſoll vor allen Din⸗ gen bei der kommenden D. L..⸗Ausſtellung in Mannheim für die Pfalz und ihre obſtbaulichen Erzeugniſſe verteilt werden. Vom Landesverband wird für den Spargelverbrauch, die Johannisbeere, die Kirſche und Erdbeere durch entſprechende Schrif⸗ ten geworben. Veleidigungsprozeß Römer-Förſter Zweiter Verhandlungstag * Grünſtadt, 11. Juni. Zu Beginn des geſtrigen zweiten Verhandlungs⸗ tages im Beleidigungsprozeß Römer⸗Förſter werden auf Antrag der Verteidigung zunächſt Bürgermeiſter Weigel⸗Gerolsheim, Landgerichtsrat Jung⸗ Frankenthal und deſſen Frau als weitere Zeugen geladen. Die Verhandlung begann dann mit der Vernehmung des Zeugen Karl Stor zum, Kraft⸗ wagenführer in Frankenthal. Er war ſ. Zt. von ſeinem Chef beauftragt worden, beim Einzug der Separatiſten den von dieſen beſchlagnahmten Kraftwagen unbrauchbar zu machen. Stor⸗ zum ſetzte zu dieſem Zweck eine andere Kuppe⸗ lung in den Wagen, und die Separatiſten kamen nicht weit damit. Daraufhin ſollte der Zeuge ver⸗ haftet werden. Er verſteckte ſich dann zwei Tage im Keller. Schließlich wurde er auf das Rathaus be⸗ ſtellt zu Bezirkskommiſſar Lauter und erhielt dort den Auftrag, mit einem beſchlagnahmten Wagen nach Speyer zu fahren. Vorher mußte er jedoch zum Bezirksamt Frankenthal fahren und dort den neuen Bezirksamtmann abholen. Er meldete ſich in Frankenthal bei den Separatiſten. Dieſe gingen dann ins Bezirksamtsgebäude, worauf Römer mit Mantel und Pelzkragen herauskam, den Hut tief ins Geſicht gezogen. Römer ſei dann eingeſtiegen und nach dem Stadthaus gefahren, wo er ſich in das Zimmer von Lauter, und zwar mit ihm(dem Zeu⸗ gen) begeben habe. Auf dem Tiſche Lauters habe eine Browning⸗Piſtole gelegen, die Römer in die Hand genommen und zu ihm geſagt habe: „Wenn Sie uns in den Straßengraben fahren erſchieße ich Sie.“ Bei dieſen Worten habe Lauter hinter Römer ge⸗ ſtanden und habe ihm(dem Zeugen) mit den Augen zugeblinzelt. Das habe er(Storzum) ſo aufgefaßt, als ob Römer durch Lauter hereingelegt worden ſet. In Speyer ſeien Lauter und Römer in das Regie⸗ rungsgebäude gegangen, während der Zeuge von einem Separatiſten feſtgenommen und in eine Kammer geſperrt wurde, und zwar bis mit⸗ tags drei Uhr, zu welchem Zeitpunkt Lauter und Römer wieder erſchienen und Lauter ihn beauf⸗ tragte, nach Ludwigshafen zum Brücken⸗ aufgang zu fahren.. In Ludwigshafen habe ihm Lauter ſeinen Brow⸗ ning gegeben und geſagt: Leben und Tod.“ „Hier warten Sie auf Er erteilte ihm ferner den Auf⸗ Slail Karien a Danksagung Für die liebevollen Beweise herzlicher Teilnahme beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen Herm Leo Leber Neichsbahn-Obersekrefär a. D. sowie für die zahlreichen Kranz. und Blumen- spenden sagen wir auf diesem Wege allen herzlichen Dank. Besonders danken wir dem Herrn Stadt- Pfarrer Matt für seine trostreichen Worte, sowie den Niederbronner Schwestern von St. Elisabeth Für die liebevolle Pflege und Herrn E. Hoffmann für seinen Nachruf an der Bahre des Entschlafenen 19 und allen, die den Verstorbenen auf seinem letzten Wege begleitet haben. Mannheim. Stuttgart, den 10, Juni 1931 Große Merselstr. 27a Die frauernden Hinſerbllebene Dr. Richard Gumperz Dres von der Reise zurück Telephon 266 86 in Ferdtonſhchmaen der Radl Mambein Arbeitsvergebung. Zimmerarbeiten für Neubau Arbeitsamt, M ga. Nähere Auskunft Baubüro M ga, wo Aus⸗ ſchretbungsbedingungen, ſoweit vorrätig, erhält⸗ lich und die Zeichnungen eingeſehen werben können. 1 Donnerstag, den 18. Juni 1931, vormittags) Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Zuſchlagsfriſt bis 16. Juli 191. Hochbanamt⸗ Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1400. 37 5 5„Relig. Vorträge“ 29749 finden ſtatt im Zelt bei der Feuerwehrkaſerne jeweils abends 8 Uhr. Eintritt frei.* 9691 trag, gut aufzupaſſen, wo Römer hingehe. Der Zeuge hat dann geſehen, wie Römer vor das ſepara⸗ tiſtiſche Bezirksamt Ludwigshafen gegangen ſei, dort von den Separatiſten angehalten wurde, nach Vor⸗ zeigen eines Ausweiſes aber paſſieren durfte. Lauter ſei über die Rheinbrücke gegangen und Römer ſei ſehr lange ausgeblieben. Abends gegen 9 Uhr ſei Lauter von Mannheim zurückgekommen, und zwar in hellem Sportanzug und mit einer Mütze, während er vorher ſchwarzen Cut und Hut trug. Römer ſei ſpäter gekommen und nun wieder mit nach Frankenthal gefahren. Vor dem Stadthaus in Frankenthal habe dann Lauter ſeine Piſtole wieder zurückgenommen und zu ihm geſagt, er ſolle ſich alles gut merken, was heute vorgegangen ſei. Der Privatkläger Römer erklärt, der Zeuge habe ihn am zweiten Tage nach der Beſetzung Franken⸗ thals durch die Separatiſten nach Speyer gefahren, aber nicht am Bezirksamt in Frankenthal abgeholt. Dort ſei er überhaupt nicht ein einziges Mal ge⸗ weſen. Er beſtreite entſchieden, in Ludwigshafen auf dem ſeparatiſtiſchen Bezirksamt geweſen zu ſein, Zwiſchen den beiden Zeugen Karl und Johann Storzum kommt es zu einem Zuſammenſtoß. Karl Storzum behauptet, Johann Storzum habe da⸗ mals zu ihm geſagt:„Jetzt bin ich fein raus. Römer wird Bezirksamtmann und ich ſein Adjutant.“ Weiter behauptet K. Storzum, vor der vorfährigen Grün⸗ ſtadter Gerichtsverhandlung ſei der Vater Johann Storzum zu ihm gekommen und habe geſagt,„er ſolle es nicht ſo arg machen mit den Aus⸗ ſagen gegen Römer, der ſei jetzt Bürgermeiſter von Dirmſtein und habe ihm viel Gutes getan“. Dieſe Ausſage wird protokolliert. Es kommt zu einer Senſation, als die Ausweiſung des Landwirts Müller aus Steinfeld zur Sprache gebracht wird. Der Zeuge Bender be⸗ kundet, daß nach einer Verſammlung der F. B. der Südpfalz, in der Müller ſich widerſpenſtig gezeigt habe, Dr. Nafziger erklärt habe:„Dir werde ich es ſchon beſorgen“. ſächlich ausgewieſen worden. Dr. Nafziger beſtreitet jedoch entſchieden, die Aus⸗ weiſung Müllers bewirkt zu haben. Einige Tage ſpäter ſei Müller tat⸗ 8 142 Nummer 263 3 Hus der aulx Tagung des Reichsverbandes der deutſchen Schuhwarenhändler * Neuſtadt a.., 10. Juni. Der Tagung des Reichsverbandes der deutſchen Schuhwarenhändler ging am Sonntag eine Sitzung des Geſamtvorſtandes im Kurhaus Kohler voraus. Die eigentliche Hauptverſammlung begann heute vormittag halb 10 Uhr im Hindenburg⸗ Saale des Saalbaues. Zu ihr haben ſich etwa 200 Vertreter aus allen Teilen des Reiches eingefunden. In ſeiner einleitenden Anſprache wies der 1. Vor⸗ ſitzende des Reichsverbandes, Schimmer⸗Erfurt, auf die Schwierigkeiten der gegenwärtigen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe hin, die eine Beſſerung für die nächſte Zukunft kaum erwarten ließen. Von den Gäſten nahm zuerſt das Wort der Ver⸗ treter der pfälziſchen Kreisregierung, Regierungsrat und Bezirksamtmann Endres ⸗Neuſtadt a.., der der Verſammlung beſten Verlauf wünſchte. Bürger⸗ meiſter Dr. Forthuber gab ſeiner Freude dar⸗ über Ausdruck, daß man Neuſtadt a. H. als Ta⸗ gungsort gewählt habe. Die Pfalz werde das dank⸗ bar anerkennen. Im Namen der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen ſprach Dr. Feil, der auf die neuen Belaſtungen durch die Notverordnung hinwies. Kommerzienrat Hartlmater⸗ München über⸗ brachte die Grüße der Hauptgemeinſchaft der deut⸗ ſchen Fachverbände. Im Auftrage des Handels⸗ ſchutzverbandes der Pfalz ſprach Kaufmann Daa b⸗ Neuſtadt. Sein Wunſch:„Mögen Ihre Verhand⸗ lungen einen Schuh herausbringen, der Sie und uns nicht mehr drückt“ fand bei der Verſamm⸗ lung ſtürmiſchen Beifall.— Als Vertreter des Pfäl⸗ ziſchen Induſtriellen⸗Verbandes iſt Oberregierungs⸗ rat Dr. Friſch anweſend, als Vertreter der Fach⸗ ſchule Pirmaſens Herr Schütz. Im Namen des Pfälziſchen Schuhhändlerver⸗ bandes begrüßte deſſen Vorſttzender, Jakob Weil ⸗ Frankenthal, die Verſammlung und betonte, daß die pfälziſche Bevölkerung dieſe Tagung als einen Akt der Dankbarkeit für ihr treues Aushalten in ſchwe⸗ rer Zeit betrachte. Hierauf wurde in die Verhand⸗ lungen eingetreten. Der Jahresbericht liegt in einem gedruckten Heft vor. Die Beratungen er⸗ ſtrecken ſich lediglich auf Fachfragen. * * Aus dem Elmſteiner Tal, 10. Juni. Die Burg⸗ ruine Spangenberg wird zurzeit zu einer Jugend⸗ herberge ausgebaut. Dabei ſoll möglichſt auf die mittelalterlichen Bauformen der Burganlage Rück⸗ ſicht genommen werden. Die Bauarbeiten werden von der nationalſozialiſtiſchen Jugend an Samstag Nachmittagen unentgeltlich ausgeführt. * Elmſtein, 10. Juni. Ueber 50 eingegangene Rehe wurden in den letzten Wochen im Elmſteiner Forſtgebiet aufgefunden. Als Urſache kommt nicht eine Seuche in Betracht, ſondern der ſehr kalte Spätwinter, der den Tieren zu ſtark zuſetzte. * Kirchzarten, 10. Juni. Schwer heimgeſucht wurde die Familie des Gärtners Kunz in Zinken Häſen bei Kirchzarten. Dieſer Tage iſt die Frau des Gärt⸗ ners nach langem Lungenleiden verſchieden. Kunz ſelbſt hat dieſen Schickſalsſchlag nicht verwinden können, er machte ſeinem Leben freiwillig ein Ende. Fünf kranke Kinder, von denen das älteſte neun Jahre alt iſt, bleiben zurück. Aus Messen Gewerkſchaft Deutſcher Lokomotivführer * Mainz, 11. Juni. In den Tagen vom.—11. Junt wurde vom Geſamtvorſtand der Gewerkſchaft Deutſcher Lokomotivführer in Mainz eine Haupt⸗ vorſtandsſitzung abgehalten. Der Tagung ging am Montag eine Sitzung des Geſchäftsführenden Vor⸗ ſtandes voraus. Die Haupttagung wurde durch den Vorſitzenden Warſte in⸗Berlin eröffnet. Die Be⸗ ratung beſchäftigte ſich u. a. mit Etat⸗ und Laufbahn⸗ fragen, Dienſtdauervorſchriften, Tarifverhandlungen und ſonſtigen Berufsfragen. In einer einſtimmig angenommenen Entſchließung wird gegen die neue Notverordnung der Reichsregierung ſchärfſter Proteſt erhoben, da ſie überſpannt und unſozial ſei. Die Notverordnung bringe insbeſondere die unteren und mittleren Beſoldungsgruppen in eine unüberwindliche wirtſchaftliche Notlage. Verlangt wird in der Entſchließung u. a. eine Neuregelung des Wohnungsgeldzuſchuſſes der Lokomotivführer und Neuregelung der Arbeitszeit des Fahrdienſtper⸗ e Meine 40 jähr. Fabrikate Taso gegen Manzen Topoun gegen Hater ſ. unfb. u. ungift.(Wirk. garant. Laber. Miele, Iaurenfiuslt. 5 2556 2 2 Größte Sauberkeit! Gute Bedienung! Kleine Preise! ag! Neuanfertigung und Aufarbeiten ſämtlich. Polſtermöbel u. Ma⸗ tratzen ſowie Tape⸗ zter⸗ u. Dekorations⸗ Viele sind es schon, Alle müssen es sein, Aufio- Verleih. Nur guter zuverläſſ. 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Die Retrozeſſions⸗ Prüämienausgabe erhöhte ſich von 18,68 auf 19,22, und die für eigene Rechnufg verbliebene Prämie ſtieg von 17,20 Sf 18,2 Mill. 4. Der Ueberſchuß beträgt 323 663(i. V. 200 760). Der im Jahre 1930 erzielte Gewinn iſt haupfſächlich dem befriedigenden Ergebnis des Lebens⸗ Rückverſicherungsgeſchäfts zuzuſchreiben. Das Geſamtergeb⸗ nis der betriebenen Sachverſicherungs je war dagegen wie im Vorfahre ein negatives. Am ungünſtigſten verlief die Feuer⸗Rückverſicherung, die einen Verluſt von rund 183 000 Mark verurſachte. Dieſes unerfreuliche Ergebnis rührt Von dem ſchlechten Verlauf des Feuergeſch in den überſeeiſchen Gebieten her. Auch das Autokaskogeſchäft begchte einen kleinen Nutzen. Dagegen hat das Unfall⸗ gchaft einen, wenn auch nicht erheblichen, Verluſt gebracht. de übrigen Sachverſicherungszweige f ſſen mit einem mäßigen Gewinn ab. In der Lebensverſicherung belief ſich der Ueberſchuß aus dem Berichtsjahre auf rund 505 000 J. D Verminderung des Ueberſchuſſes gegenüber dem Vor⸗ fahre iſt eine Folge der Wirtſchaftskriſe. Einem verrin⸗ geßten Neuzugang ſtand ein das normale Maß weit über⸗ ſteigendes Stornd aus dem vorhandenen Beſtande gegen⸗ über. Der Geſamtverſicherungsbeſtand belief ſich Ende 1090 uf 428(402) Mill. 4. Die Zinseinnahme beträgt 1%(1½8) Mill. J. Der Reingewinn von 333 663 ſei wie folgt verwendet werden: 225 000/ als Dividende auf die Sta.(9 v. H. gegen 8 v. H. im Vorjahre), 25 000 Mark für die Beamten⸗Unterſtützungskaſſe. In der Bilanz erscheinen die Prämienüberträge und Reſerven für eigene Rechnung mit 35,48(29,25) Mill., die Schadenxreferven für eigene Rechnung mit 1,94(1,30). Die Garantiemittel erreichen damit 40,84 Mill./ gegen 33,97 im Vorjahre. Der e 1931 iſt bis jetzt einigermaßen zu⸗ friebenſtellend geweſen. Münchener Lebensverſicherungsbank AG., München. — Divfdendenerhöhung von 7 auf 8 v. H. Durch den fort⸗ geſetzten Ausbau der Organiſation war es möglich, trotz der Kriſe einen guten Neuzugang zu erreichen. Der ſelbſt ahheſchlöſſene Verſicherungsbeſtand betrug am Ende des Geschäftsjahres 62 857 200(37 430.869) J. Die Prämien⸗ eingahmen betrugen 300g 780(1 833 031) /, die Kapital⸗ erkräge 152 439(114838), die Hypotheken 607 40(48 998) Mark, Bie Werkpapfere 823 680(495 188)„. Nach Abzug aller Rürcklagen ergibt ſich ein Ueberſchuß von 121 508 (1585 1. Der Generalberſammlung wird vorgeſchlagen, die Rücklagen für den Gewinnwverband der Verſicherten um 60 000(50 000) 4 auf 164 112(141 247)„ zu erhöhen ſowie den Aktionären eine Dividende von 8(7) v. H. zu vergüten.— Die Geſellſchaft hat im Jahre 1930 das Vermögen der„Eceleſia“ Pfarrerverſicherung, Lebensver⸗ ſicherungsverein a. G. in Köln, mit Zuſtimmung des Meichsaufſichtsamtes zwecks Durchführung der Aufwer⸗ tuußsverpflichtungen übernommen. b * Der Zuſammeuſchluß Chaſe National— Harris For⸗ 15 Auf Hie bereits im Vorjahr bekanntgegebene An⸗ näherung des Privathauſes Harris Forbes u. Co. at die EChaſe Securities Cop., die Effektengeſell⸗ ſchaft der Chaſe Nationalbank, folgt nunmehr zum 1. Juli der Zuſammenſchlüß beider Unternehmungen unter dem Namen„Chaſe Harxis Forbes Corporation“. Offenbar iſt die öft erörterte Füſion durch die ſchwierige Lage des An⸗ leihemarktes beſchleunigt worden. Vewegung der Anternehmungen im Mai Nach Mitteilungen des Statiſtiſchen Reichsamt wurden im Mai 1931 12 Aktiengeſellſchaften mit zuſammen 247 ill,% Nominalkapital gegründet. Ferner wurden 18 Käpftalerhöpungen um zuſammen 70 Mill. 4 vorgenommen unnd 0 Kapitalherabſetzüngen um zuſammen 20 Mill. 60 Alktiengeſellſchaften mit einem Nomtinalkapital von 14 Mill.„ wurden aufgelöſt, darunter 8 wegen Konkurs⸗ eröffnung. Der Kurswert der gegen Barzahlung im Monat Mai 1931 ausgegebenen Aktien betrug 230 Mill. 1. Im Mai 1931 wurden ferner 386 Geſellſchafaen mbc., 769 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften und 114 Ge⸗ noſſenſchaften gegründet. Aufgelöſt wurden 497 Geſell⸗ ſchaften mbH.(darunter 85 von Amts wegen gelöſcht), 1493 Einzelfirmen und Perſonalgeſellſchaften(darunter 240 von Amts wegen gelöſcht) und 130 Genoſſenſchaften. Maſchinenfabrik Eßlingen AG., Eßlingen. Die G. genehmigte den bekannten dividendenloſen Abſchluß(i. V. 5 b..). Der Reingewinn von 131500/ wird auf neue Rechnung vorgetragen. Ergänzend zum Geſchäftsbericht führte der Vorſihende aus, daß durch die allgemeine ſchlechte Lage keine Dividende ausgeſchüttet werden könne. Usber das laufende Geſchäftsjahr könnten poſitive Angaben noch nicht gemacht werden, do erſt die Auswirkungen der Notberordnung abgewartet werden müßten. * AG. Johannes Jeſerich, Berlin⸗Charlottenburg Wieder diofdendenlos. Wie verlautet, wird eine Divi⸗ dendenausſchüttung für das Geſchäftsjahr 1930 nicht vor⸗ genommen werden können. Es beſteht die Möglichkeit, daß der erſt Ende Juni ſtattfindenden Bilanzſitzung ſogar ein Verluſtabſchluß vorgelegt werden wird, wenn auch der Verluſt ſich in nur beſcheidenen Grenzen bewegen würde. Bekanntlich blieb bereits im Vorjahr das Ak. von 2 Mill.„ ſchon dividendenlos, nachdem 1928 noch 10 v. H. verteilt wurden. * Julius Pintſch AG., Berlin. Die Geſellſchaft, die für 1930 die Dividende um 2 auf 10 v. H. reduziert weiſt einen Rohüberſchu ß von 11,843(11,626) Mill. 4 aus. Unkoſten einſchl. Steuern und Tantiemen erforderten 8,800(8,704) Mill.„, ſo daß nach Abſchreibungen von 2,144(1,810) Mill./ einſchl. Gewinnvortrag von 0089(0,056) Pill. 4 ein Reingewinn von 0,928 (4,100 Mill. verbleibt, aus dem nach Zahlung der Dibidende 0/028 Mill.„ vorgetragen werden ſollen. Die Aüslandsorganiſationen des Unternehmens wurden noch Die Braunkohle im Kriſenzahr 1930 Aus dem Bericht des Deutſchen Braunkohlen⸗Induſtrie⸗Vereins Der Deutſche Braunkohlen⸗Induſtrie⸗ Verein hat ſoeben einen umfangreichen Bericht über ſeine Tätigkeit im Geſchäftsjahr 1930⸗31 herausgegeben. In ihm wird dieſes Geſchäftsjahr als das größte Kriſen⸗ jahr der letzten Jahrzehnte bezeichnet. Beſonders ſchwere Rückwirkungen hatte dieſe Kriſe auf den mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau. Er erlitt im Berichtsjahr eine För⸗ dereinbuße, welche die bedeutenden Förderſteigerungen der letzten Jahre wieder zunichte machte und ihn noch unter den Stand des Jahres 1927 zurückdrängte. Noch ſchwerer als der eigentliche Braunkohlenbergbau wurde die auf der mitteldeutſchen Braunkohle errichtete Mineralöl indu⸗ ſtrie von der Kriſe betroffen. Die Oel preiſe erlitten durch den internationalen Wettbewerb um den deutſchen Oel⸗ markt und die Erſchließung von Erdölquellen im hannover⸗ ſchen Gebiet einen irz, der die Lebensmöglichkeit dieſer Induſtrie in Zweifel 5 Die Rohkohlen förderung der dem Deutſchen Braun⸗ kohlen⸗Induſtrie⸗Verein angeſchloſſenen Werke betrug im Berichtsjahr 92,6 Millionen Tonnen gegen 112,4 Millionen Tonnen im Vorjahr. Die Brikett herſtellung belief ſich auf 22,2 Millionen Tonnen gegen 28,2 Millionen Tonnen im Vorjahr. Infolge des Abſatzrückgangs mußte die Belegſchaft verkleinert Hierdurch und durch eine ſtark gedroſſelte Abraumgewinnung erfuhren die Lei⸗ i Der Förderanteil ſtungsmengen eine geringe Steigerung. weiter ausgebaut und in erheblich verſtärktem Maße für die Hereinbringung von Aufträgen angeſpannt, um einen Ausgleich für den großen Ausfall im Inlandsgeſchäft zu ſchaffen. Die Erfolge ſeien, wenn auch noch nicht bedeut⸗ ſam, ſo doch immerhin erfreulich geweſen. In der Bi⸗ lanz verminderten ſich die Anlagekonten auf 5,649(6,749) Mill. I. Das Konto Wertpapiere und Beteiligungen erfuhr oͤurch Uebernahme eines größeren Poſtens Schatz⸗ anweiſungen der Deutſchen Reichsbahn und der Reichs⸗ poſt eine Erhöhung auf 3,376(2,636) Mill. /. Kaſſe und Wechſel werden mit 2,506(1,802) Mill. /, Schuldner mit 17,553(16 4790) Mill. 4 und Vorräte mit 2,421(4,104) Mill.„ ausgewieſen. Auf der Paſſivpſeite erſcheinen bei unverändertem AK. von 9,012 und bei unveränderten Re⸗ ſerven von 0,901 Mill./ Vorauszahlungen mit 2,184 (2,633) Mill./ und ſonſtige Verbindlichkeiten mit 18,885 (18,020) Mill. AI. * Voigtländer u. Sohn AG., Optiſche und feinmechaniſche Werke, Braunſchweig. Da das Unternehmen bekanntlich ſeit dem 1. Januar 1927 als ganzes an die Firma Schering ⸗Kahlbaum A., Berlin verpachtet iſt, und dg der geſamte Betrieb unmittelbar für Rechnung der Schering⸗Kahlbaum geführt wird, wird eine Gewinn⸗ und Verluſtrechnung nicht aufgeſtellt. Auf die außenſtehen⸗ den Aktionäre entfällt entſprechend der Dividendengarantie der Schering⸗Kahlbaum⸗Dividende, jedoch mindeſtens eine Dividende von 3 v. H. Die Höhe der Schering⸗Kahl⸗ baum⸗Divpidende ſteht zur Zeit noch nicht feſt. Die Bilanz zeigt alles in Mill./ als Vermögenswerte Grundſtücke unv. 0,118, Gebäude unv. 0,174, Fabrikeinrichtungen unv. 0,227 und Rechte aus dem Pachtvertrag mit der Schering⸗ Kahlbaum AG., Berlin 2,843. Verbindlichkeiten: Aktien⸗ kapital unv. 2,0, Reſerven unv. 0,03. * Zuſammenarbeit Klangfilm— Telefunken. Dr. Emil Maher, bisher ſtellvertretendes Vorſtandsmitglied der AE, und Delegierter bei der Klangſilm GmbH. iſt in die Geſchäftsführung der Kangfilm eingetreten und hat den Vorfitz des nunmehr dreiköpfigen Vorſtandes über⸗ nommen.— Bekanntlich iſt Dr. E. Mayer gleichzeitig auch an führender Stelle in die Leitung der Tele⸗ funken⸗Geſellſchaft für drahtloſe Telegraphie be⸗ rufen worden. Da Dr. Mayer bereits Delegierter bei der Klongfilm GmbH. war, dürfte es ſich einmal hier um eine Vereinfachung in der Verwaltung handeln und auf der anderen Seite durch Schaffung einer Perſonal⸗Union zwiſchen Klangfilm und Telefunken die Möglichkeit eines reibungsloſen Zuſammenarbeitens dieſer beiden Tochter⸗ geſellſchaften der großen Elektrokonzerne, die eine Reihe von Berührungspunkten haben, herzuſtellen. *. Eumuco AG. für Maſchinenbau.— Auflöſung des JG.⸗Bertrages mit der Kalker Maſchinenfabrik AG. Wie das BT. erfährt, iſt der ſeit längerer Zeit laufende JG. der Eumuco AG. für Maſchinenbau in Schlebuſch⸗Manfort mit der zum Richard⸗Kahn⸗Konzern gehörenden Kalker Maſchinenfabrik AG. aufgelöſt worden. Die Inter⸗ eſſengemeinſchaft zwiſchen den beiden Unternehmungen be⸗ zog ſich lediglich auf die Abteilung Hydraulik, und zwar hakte die Eumuco ſeinerzeit von der Kalker Maſchinen⸗ fabrik die Abteilung Hydraulik übernommen, die von bei⸗ den Werken gemeinſam fortgeführt wurde. Finanzielle Bindungen beſtanden zwiſchen den beiden Werken nicht. Das Produktionsprogramm der Eumuco umfaßt nach der Aufgabe des Kältemaſchinenbaus nur noch die Abteilung Hydraulik und Schmiedetechnik. * Bayeriſche Portlandzementwerk Marienſtein AG. in Marienſtein.— Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft verzeichnet im abgelaufenen Geſchäftsjahr 1930 einen Verluſt von 52061/(i. V. Reingewinn 49 460, woraus 5 v. H. Divi⸗ bende verteilt wurden), der ſich nach Abſchreibungen von 0,06(0,09) Mill./ ergibt und der nach Abzug des Ge⸗ winnvortrages mit 15 619/ auf neue Rechnung vor⸗ getragen werden ſoll. In der Bilanz ſind unter Betei⸗ ligungen mit 5,69(0,34) Mill./ die Aktien der Port⸗ landzementwerke Heidelberg Mannheim⸗ Stuttgart verbucht mit 5,1 Mill.„ zum Kurſe non 105 v.., und dementſprechend auf der Paſſivſeite eine vorübergehende Bankſchuld in Höhe des Aktiengegenwertes die in den Verbindlichkeiten enthalten iſt, welche mit 5,88 (0,24) Pill.„ vorgetragen werden. Dieſer Poſten wird im neuen Jahre, mit dem keine Belaſtung der Geſellſchaft ver⸗ Welt-Autoinduſtrie in der Kriſe Um ein Drittel geſunkene Weltproduktion im Jahre 1090.— Halbierter Export der Produktionsländer Aus Newyork wird uns geſchrieben: Die ſcharfen Rück⸗ wirküngen der internationalen Wirtſchaftskriſe auf die Entwicklung ber Automobtlinduſtrie in allen wichtigen Pro⸗ duktionsländern der Welt werden in einem ſoeben ver⸗ offentlichten Bericht des amerikaniſchen Handelsamts zah⸗ lenmäßig nachgewieſen. Das Departement of Commeree hat auf Grund der in den 17 bedeutendſten Produktions⸗ ländern eingeholten Informationen berechnet, daß die Auto⸗ mobilerzeugung der Welt im vergangenen Jahre eine Ab⸗ nahme um 346 v. H. aufd 409 231 Wagen erfahren hat gegen⸗ über einer Produkkion von 6277 451 Wagen im Rekordjahre 1020, von bd 203139 Wagen 1928 und von 4 158 966 Stüc 1927. Die Entwicklung der Automobilerzeugung in den ae Produktionsländern iſt aus der nachſtehenden Täbelle erſichtlich: a 1020 1930 5 958 420 3 855 986 5 293 925 285 670 2⁴8 000 221 950 268 205 154 192 80 500 70 044 54 100 36 532 Ichech. 14.740 16 840 Belgie.000 4 700 ß 1706 4 425 panie 450 4425 S 85 1 1 2 400 Hine 7 40 i 0⁰⁰ weit 3000 1 Die Aachen Produktionseinſchränkungen der Auto⸗ mobflinduſtrien der meiſten Länder ſind, abſolut betrachtet, Überwiegend auf den Abſatzrückgang an den einheimtſchen Märkten zurückzuführen. Prozentual ſind dagegen für die Produktionseinſchränkungen in noch ſtärkerem Maße die hauptſächlich durch den Sturz der Rohſtoffpreiſe im Export nach den nicht produzierenden Ländern verurſachten Rück⸗ ſchläge verantwortlich zu machen. Das Waſßingtoner 5 Handelsminiſtertum hat berechnet, daß die geſamte Auto⸗ mobilausfuhr der zwölf wichtigſten Exportländer im letzten Jahre gegenüber 1929 um mehr als die Hälfte von 767 958 auf 878 731 Wagen geſunken iſt, während die Produktion dieſer Länder bekanntlich nur um etwa ein Drittel einge⸗ ſchränkt wurde. Die Entwicklung der Automobilexporte der einzelnen Länder zeigt folgendes Bild: 1929 1930 Vereinigte Staaten 596207 237 680 Kanada 101 721 44 858 1 49 025 31 159 Großbritannien 42 821 29 819 Italien 23 689 20 635 Deutſchland 7 784 5 605 Dſchechoſlowakei 1989 1494 ſterreich 2858 1474 ſelgien 2 723 933 ichweiz 175 160 Spanien 60 60 In einem Kommentar zu dieſen Ziffern ſtellt das De⸗ partement of Commerce feſt, daß die Automobilinduſtrie im letzten Jahre ihre Produktion im allgemeinen erheblich ſtärker gebroſſelt hat, als es die Abſatzentwicklung erfordert hätte. Infolgedeſſen konnten die Läger der Induſtrie und der Händler an unverkauften Wagen im Laufe des vergan⸗ genen Jahres ſtark geräumt werden, ſo daß die Automobil- industrie eine eventuell eintretende Abſatzbelebung ſofort zu ſputren bekommen würde. Eine weitere Geſundungser⸗ ſcheinung in der Automobilinduſtrie iſt in der durch die Abſatzkriſe erzwungenen Rückbildung des teilweiſe zweifel⸗ los überorganiſierten Verteilungsapparates zu erblicken. Die zahlreichen Zuſammenbrüche im Automobilhander haben die Lage der Häudler, die die Kriſe überſtehen wer⸗ den, weſentlich gefeſtigt. Dieſe Zuſammenbrüche haben allerdings in der ganzen Welt zum Teil ſchon einen Um⸗ fang angenommen, der der Automobilinduſtrie neben ihren eigenen Schwierigkeiten auch noch die Sorge um die Er⸗ haltung der Verkaufsorganiſation aufgebüpdet hat. 5 je Mann und Schicht belief ſich im Kalenderjahr 1930 auf 5,13 Tonnen gegen 5,05 Tonnen im Vorfahr. Die Arbeitnehmerbeiträge für die Sozialver⸗ ſicherung beliefen ſich je 100„ Lohn auf 18,80, ein⸗ ſchließlich der Beiträge des Arbeitsgebers waren es ſogar 28,32 /. Der tatſächliche Durchſchnittslohn aller Arbeiter wird mit 7,40/ ausgewieſen. Vergleicht man dieſen Lohn mit dem entſprechenden Lohn des Jahres 1913, ſo iſt eine Steigerung auf 186,9 v. H. feſtzuſtellen. Dem Bericht iſt weiter zu entnehmen, daß ſich der Verein außer mit den Fragen des Arbeitsrechts, der Sozialver⸗ ſicherung, der Steuergeſetzgebung auch mit Fragen der Waſſerwirtſchaft befaßte. Es finden ſich eingehende Darlegungen über die Tätigkeit, die das Flußwaſſerunter⸗ ſuchungsamt Magdeburg entfaltet hat. Weiter wird das Projekt der Waſſergenoſſenſchaft Weiße Elſter eingehend behandelt und über die Tätigkeit der Waſſergenoſſenſchaft Schwarze Elſter im Geſchäftsfahr berichtet. Da der Braun⸗ kohlenbergbau zum größten Teil in Tagebauen umgeht, hat er auch ein großes Intereſſe an Landesplanungsarbeiten. Trotz des ſchlechten Geſchäftsjahrs war die Braunkohlen⸗ induſtrie mit Erfolg bemüht, ihre Betriebe zu verbeſſern. Bedauerlicherweiſe haben die großen Bemühungen um die Rationaliſierung des Tiefbaus auch im Berichtsjahr keine weſentlichen Erfolge gezeitigt. Die Elektro wirtſchaft auf der Braunkohle hat ſich auch im Berichtsjahr kräftig entwickelt. bunden ſei, durch Abgabe der Aktien auf beiden Seiten wieder ausgeglichen. Vorräte ſtehen mit 0,15(0,14), For⸗ derungen mit 0,58(0,47) Mill./ zu Buch.— Ueber das neue Geſchäftsjahz werden keine Mitteilungen gemacht. (GV. 16. Juni). 4 Stettiner Chamottefabrik AG. vorm. Didier in Ber⸗ lin— proz. Dividendenkürzung. Der AR. beſchloß, der GV. am 30. Juni nach Vornahme einer unveränderten Reſervezuweiſung(i. V. 54749)/ die Verteilung einer Dividende von 3(6) v. H. auf 18 Mill. 4 StA. vor⸗ zuſchlagen. O Porzellanfabrik zu Kloſter Veilsdorf AG.— Verluſt⸗ abſchluß.[Eig. Dr.) Der AR. genehmigte den Abſchluß für 1991. Nach Abſchreibungen von 6,11(0,8) Mill. 1 ſchließt die Bilanz unter Verrechnung des Gewinnvor⸗ trages aus dem Vorjahr von 0,06(0,01) Mill. I mit einem Verluſt von 027 Mill., der vorgetragen werden ſoll (i. V. Reingewinn 0,06 Mill.). * Stuttgarter Bäckermühlen AG., Eßlingen. Die o. GV. der Geſellſchaft, die im abgelaufenen Geſchäftsjohr einen Reingewinn von 135 333(134 524)/ erzielte, ſetzte die Dividende auf wiederum 8 v. H. feſt. Dem Reſervefonds werden 10000/ zugewieſen und 15 333/ vorgetragen. * Großhandels⸗AG. für Getreide und Mühlenfabrikate, Charlottenburg— Liquidation beſchloſſen. Die ao. genehmigte einſtimmig den Antrag auf Liguido⸗ tion der Geſellſchaft, die, im Jahre 1021 gegründet, all⸗ jährlich auch nach der Goldmarkumſtellung, bis auf die letzten beiden Geſchäftsjahre, angemeſſene Dividenden aus⸗ ſchütten konnte. Die Verwaltung iſt der Ueberzeugung, daß die Aktienform für ein Unternehmen ihrer Branche nicht geeignet ſei. Man könne nicht die gleiche Initiative ergreifen wie eine unabhängige Geſellſchaft. Der Geſchäfts⸗ umfang im verfloſſenen Jahr habe ſich gegenüber der letz⸗ ten Bilanz, ausgedrückt in der Bilanzſumme, von 4 auf 2 Mill./ vermindert. Die Schulden ſeien von 2,4 Mill. auf 0,3 Mill. 4 zurückgegangen. Mna hoffe, daß ſie gänz⸗ lich abgebaut werden köunen. Die Worenbeſtände ſeien faßt gänzlich liquidiert. Die Debitoren würden im Laufe der nächſten Monate eingezogen. Im übrigen werde mon verſuchen, die Grundſtücke zu verwerten. Als Liqui⸗ datoren wurden beſtellt Manfred Bock(bisher Vor⸗ ſtand), Robert Simons(Aufſichtsrat) und Chriſtian Koch. Aus dem Vorſtand traten aus Siegfried Roſenthal und Samuel Neu. In den AR. wurden gewählt Siegfried Roſenthal und Hugo Simons⸗Düſſeldorf. * H. B. Sloman u. Co. AG., Hamburg.— Keine Divi⸗ dende. Der GV. am 30. Juni ſoll vorgeſchlagen werden, eine Dividende auf die Stammaktien für das Jahr 1930 nicht zu verteilen.(J. V. 7 v..) HV. Hanſa-Lloyo⸗Werke AG., Bremen Umſatz ſtückmäßig geſtiegen In dem am 31. Dez. 1930 beendeten Geſchäftsjahr wird der Betriebsüberſchuß mit 1025 364 l aus-. gewieſen, von dem Steuern 259 369, ſoziale Laſten 131984/ und Zinſen 262 806/(i. V. Geſchäftsunkoſten einſchl. Zinſen, Steuern und ſozialen Laſten 1 621 465 0 und Abſchreibungen 358 957(1006 749) 4 erfordet⸗ ten. Im Vorjahr wurde auf der Habenſeite der aus der Sanierung freigewordene Betrag mit 2479 159/ ein⸗ geſetzt. In 1930 ergibt ſich ein Reingewinn von 17 249 /, der vorgetragen werden ſoll. Wenn trotz der ſtarken Abſatzkriſe der ſtückmäßige Umſatz ganz erheblich geſteigert werden konnte und in der offiziellen Umſatzſtatiſtik unter den deutſchen Laſtkraftwagenfabriken die Hanſa⸗Lloyd⸗Werke mit an 1. Stelle ſtehen, ſo war dies nur durch Ermäßigung der Herſtellungskoſten möglich, die durch eine weitgehenbe Rationaliſierung des Betriebes erreicht werden konnte. Die Bilanz verzeichnet an Anlagen 4 859 005 (4 829 005) 4, der Warenbeſtand wird mit 5 098 948 (4 958 412) /, der Kaſſenbeſtand mit 17 817(6 787) 4, Poſt⸗ ſcheckguthaben mit 9 909(4 667), Wechſel mit 335 044 (128 849), Effekten und Beteiligungen mit 5 001(1) 4 und Debitoren mit 1067 559(873 688)/ ausgewieſen. Unter Paſſiva erſcheinen neben unv. 3 Mill. Aktienkapital und unv. 179 528/ Obligationsanleihen, unv. 33 107„ Hypo⸗ thekenaufwertung unv. 600 000% Hypotheken und uny. 2 Mill.„ Darlehen, Kreditoren mit 5 562 678(4 982 791)&. Im neuen Jahre konnte trotz unbefriedigenden Ver⸗ laufs der erſten Monate die Quote am Geſamt⸗ geſchäft verbeſſert werden, ſodaß man glaubt, auch weiterhin eine Beſſerung in Ausſicht ſtellen zu können. Wieder 10 vH. Jaber-Dividenden A. W. Faber Caſtell⸗Bleiſtift⸗ Fabrik AG., Stein bei Nürnberg. Der AR. beschloß, der GV. die Verteilung einer Dividende von wieder 10 v. H. auf das 4 Mill.„ be⸗ tragende Ack. vorzuſchlagen.. * Bleiſtiftfabrik vorm. Johann Faber, Nürnberg. Der Ag. beſchloß, der für den 29. Juni einzuberufenden G. bei etwa gleichen Abſchreibungen wie im Vorjahre die teilung einer Dividende von wieder 10 v. H. auf 4. Mark A. vorzuſchlagen. Die Schwierigkeiten der größten franzöſiſchen Schiffahrtsgeſellſchaft Paris, 11. Juni.(Drahtung unſ. Paniſer Vertreters.) Die ſchwierige Lage der größten franzöſiſchen Schiffahrts⸗ geſellſchaft Compagnie Transatlantique, die ſchon ſeit eint⸗ ger Zeit die franzöſiſche Oeffentlichkeit ſtark beunruhigt, bildete geſtern nachmittag Gegenſtand einer eingehenden Ausſprache in der Finanzkommiſſion der Deputiertenkam⸗ mer. Miniſterpräſident Laval, Finanzminiſter Flandin, Haushaltsminiſter Pistri und der Handelsmarineminiſter de Chappedelaine gaben Erklärungen über das Reorgani⸗ ſierungsprojekt der Regierung ab. Lavals ging hervor, daß die Transatlantique von der Weltwirtſchaftskriſe und den niedrigen Frachtſätzen ſchwer betroffen wurde und bisher 30 Perſonen⸗ und Laſtdampfer ſtillegen mußte. Auch das umfang⸗ reiche Bauprogramm, das vor allem die Fertigſtellung des Rieſendampfers„Souber ile de France“ mit einem Koſtenaufwand von 600 Millionen Franken umfaßt, hat die finanzielle Notlage der Geſellſchaft mitverſchuldet. Die Regierungsmitglieder bezeichneten vor der Finanzkommif⸗ ſion die Fertigſtellung des Rieſendampfers als eine natio⸗ nale Notwendigkeit, um gegen die Konkurrenz der fremden Geſellſchaften auftreten zu können. f Die Miniſter gaben dann in großen Zügen das San ſe⸗ rungprojekt der Regierung bekannt, deſſen Einzel⸗ heiten erſt heute nach der Sitzung der Marinekommiſſion der Kammer feſtgelegt werden ſollen. Wie es heißt, ſieht das Sanierungsprogramm vor allem eine Neuordnung der Pioſtſubvention der Regierung vor. Außerdem ſo der Geſellſchaft ein Moratorium für die an die Regie⸗ rung gezahlten Beträge von 350 bis 400 Millionen in der Form gewährt werden, daß jährlich nur 35 Millionen Franken zurückzuzahlen ſind. Vom deutſchen Tabakmarkt Am deutſchen Tabakmarkt ſtanden die alten zuſchußbe⸗ rechtigten Tabake im Vordergrund des Intereſſes. Die Nachfrage dafür blieb ſehr lebhaft. Abgeber für Partie⸗ ware iſt ein norddeutſcher Fabrikant geweſen, mit dem größere Abſchlüſſe erfolgt ſein ſollen. Eine Partie 1929er Neckartaler⸗Tabak mit Rückvergütung war zu 120 Mark je Zentner gegen Kaſſe am Markte. Die bei den Pflanzervereinen und Händlern noch liegenden 193 ber Haardt⸗Tabake aus Mittelbaden ſind in der Fried⸗ richstaler Gegend reſtlos verkauft worden, wobei Preiſe bis zu 110/ je Zentner und darüber erzielt worden ſind. Das Zigarren material aus der Ernte 1930 läßt noch zu wünſchen übrig. Die zweite Fermentation iſt ſo⸗ weit gediehen, daß die Herausnahme der Erſtpartien er⸗ folgen kann. Es iſt übrigens, im Gegenſatz zu früheren Jahren, davon noch nicht allzuviel auf Juni/ Juli⸗Liefe⸗ rung verkauft worden. Die zu beobachtende Zurückhaltung der Verarbeiter im Einkauf erklärt ſich aus den hohen, durch großes Decalo bedingten, Forderungen der Vergärer und Händler. Billige Zigarettentabake mit Steuerver⸗ günſtigung werden vielfach zur Herſtellung von Zigarillos und Stumpen erworben. Tabakrippen haben ihre Hauſſe fortgeſetzt, ſodaß jetzt bereits Preiſe bis über 80 für überſeeiſche und von über 25/ je Zentner für deutſche Tabakrippen bekannt werden. Der Artikel bleibt augen⸗ blicklich auch noch weiter geſucht. Der Frühſatz für die neue Ernte iſt durchweg beendet. Nach den Ergebniſſen des Reichs verbandes der Handelsvertreter des Tabakgewerbes (RH.), Fachverbandes des Centralverbandes Deutſcher Handelsvertreter⸗Vereine, hat ſich im Monat Mai der Druck, der bisher von den alten, aus der Vorverſorgung im Vorjahr ſtammenden Zigarrenvorräten auf den Abſazz von Zigarren ausging, erheblich verringert. Trotz be⸗ ſtehender Vorräte iſt vom Handel wieder in größe ⸗ rem Umfange gekauft worden, wobei die bil⸗ ligſten Preislagen auch für Zigaretten und andere Tabakwaren bevorzugt wurden: Der Um ſatz an Rauchtabak hat durch die am 1. Mai inkraftgetretenen Steuermaßnahmen gelitten, da dieſe eine Verteuerung und Verſchlechterung der Brennfähigkeit der billigſten Preislagen des ſteuerbegünſtigten Feinſchnittes bedeuten. Stand der Reben im Reich Anfang Juni Durch den langen Nachwinter hat oͤie Entwicklung bei den Weinſtöcken erſt verſpätet eingeſetzt. Bei der feucht⸗ warmen Mai⸗Witterung konnte die Wachstums verzögerung aber wieder ziemlich eingeholt werden. Der Austrieb der Reben iſt im allgemeinen raſch und gleichmäßig verlaufen; der Anſatz der Geſcheine wird ols gut beurteilt. Meldungen über Froſtſchäden liegen bisher nicht vor. Für die wich⸗ tigſten Gebiete des deutſchen Weinbaues lautet die Begut⸗ achtung des Rebſtandes unter Zugrundelegung der Zahlen⸗ noten 1 gleich ſehr gut, 2 gleich gut, 3 gleich mittel, 4 ge⸗ ring, wie folgt: Preußiſches Rheingaugebtet 2/1; Nahe⸗ 8 1,8; Moſel⸗, Saor⸗ und Ruwer⸗Gebiet 1,8; Ahr⸗ ebiet 19 badiſche Weinbaugebiete 2,2, Rheinheſſen 272: Rheinpfalz 19; Unterfranken 1,8: Neckarkreis 19. Farlisruher Produktenbörſe * Karlsruhe, 10. Juni. Getreide, Mehl und Futtermittel. Der abwartende rakter der Börſe bleibt weiter beſtehen. Mit Rückſicht auf die zu erwarten⸗ den Ausführungsbeſtimmungen zu der füngſt erſchienenen * No roͤnung wird nur der notwendlgſte Bedarf gekauft. Mühlenabfälle, insbeſondere Boll⸗ und Nachmehl, bleiben bei kleinem Angebot weiter ſtark gefragt. Südd. Weizen 29,75—0,25; deutſch. Roggen 22— 22,50; Braugerſte o. No⸗ tiz; Futter⸗ und Sortiergerſte 2021,75; deutſcher Hafer, gelb oder weiß 2021,25; Weizenmehl Spezial Null, Juni 40,50; Roggenmehl 3131,50; Weizenbollmehl(Futtermehl) 1545,50; Weizenkleie, fein, prompt 12,50—13, oto. grob prompt 1313,50; Biertreber prompt 1010,50; Trocken⸗ ſchnitzel, loſe 77,50; Malzkeime 10—11; Erdnußkuchen, loſe 12,50— 12,75; Kokoskuchen 13,50; Sojaſchrot, ſüdd. Fa⸗ brikat 12,75; Leinkuchenmehl 14,50—15; Seſamkuchen ohne Notiz; Speiſekartoffeln, gelbe, ſüddeutſche 8; dto weiße 6 A.— Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu 5 Rotkleeheu 5,25 5,50, Luzerne 5,756; Stroh, drahtgepr., je nach Qualität 4,50 J. Alles für die 100 Rg. * Freiusheimer Obſtgroßmarkt vom 10. Juni. Bei 850 Zentnern Anfuhr und gutem Abſatz wurden folgende Preiſe erzielt: Schloßkirſchen 15—20; Maikirſchen—15 Eröbeeren 30—39; Erbſen 12 Pfg. Das naſſe Wetter brochte bereits eine Menge Erdbeeren zur Fäulnis. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Hork„ 4,8680 Schweiz„ 25,06 Stockholm 18.15 Hein 2805 a0 72 13 09% 5 8 925 rüſſel 5 0 Dollar geg. Rm. Mailand„ 8282 Kopenhagen 18,40% Biucde 20 Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort- 10. Juni Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ziemlich gering, ſo daß ſich in den letzten Tagen wieder etwas Leerraum anſammelte. Die Bergfracht er⸗ fuhr mit 60—75 Pfg. ab hier bzw. ab Kanal Baſis Mann⸗ heim keine Aenderung. Die Talfracht blieb mit 6075 Pfg. und.10—.20/ nach Antwerpen—Gent unverändert. Der Bergſchlepplohn notierte 1% nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 6 Pfg. für größere beladene Kähne nach Rotterdam. Karlsruher Hafenverkehr im Mai Der Waſſerſtand des Oberrheins war für die Groß⸗ ſchiffahrt noch Karlsruhe im Mai 1931 verhälkniema günſtig. Im Karlsruher Rheinhafen ſind in dieſem Mona 78 Guͤterboote und Motorſchiffe, ſowie 284 Schlevpkühne angekommen und 88 Güterboote und Motorſchiffe, ſowie 215 Schleppkähne abgegangen. Im Mai war ſonach der Verkehr erheblich größer als im April und zwar bei der Zufuhr um rund 50 000, bei der Abfuhr um rund 2000 To Gegen⸗ über dem gleichen Monat des Vorjahres iſt jedoch infolge der Verſchlechterung der Lage der deutſchen Volkswirtſchaft ein Rückgang zu verzeichnen. Bafler Rheinhafenverkehr Zum erſten Mal macht ſich nun auch die Deyreſſion in der deutſchen Rheinſchiffohrt im Baſler Hafenverkehr bemerkbar in dem im vergangenen Monat Mai ein ſchlag im Güterverkehr zu verzeichnen iſt. Während im Mai 1930 noch 112277 Tonnen umgeſchlagen wurden, woren es im Mai 1931 nur 93 950 Tonnen. Sie verteilen ſich ouf Rhein und Kanal in ungefähr gleichem Verhält, nis wie im Vorjahr, d. h. auf dem Rhein wurden 24.629 Tonnen befördert und auf dem Kanal 69 327. Insgeſamt ſind in dieſem Jahr 409 627 Tonnen umgeſchlagen worden gegenüber 340 814 Tonnen in den erſten fünf Monaten des Vorfahres. Aus den Erklärungen 7 aufge wend ſchärf teibig und einen wer nach auf, miſſer beſetz. leiſtu zuſtel ßere Hörne Leiſtu Ublen ähnli Neue als 0 wiede kam Man: der 2 Phön Hörnt einem as E eit? „Spiel erſche nicht der Poſte laſſen der Y Schm. Bf. den 7 1 — Donnerstag, 11. Juni 193: —— Fußball Phönix Mannheim Vfs. Neckarau 223(00) Der Ausgang des Spieles Neckarau— 08 am Waldweg ſowie dad Wiederan cpen bon Phönix ii der knappen Miederlage gegen VfR. konnte immerhin Neugterde für das obige Zuſammentreffen auf dem Phör platz er⸗ wecken, obwohl zur Zeit ſämtliche Spiele den Stempel der Ausprobung von neuen Kräften tragen, alſo eine intakte, ausgefeilte Leiſtung nicht erwartet werden kann. Sommerſpiele. Phönix Mannheim hat den Hebel vor allem dort angeſetzt, es nach dem hoch verlorenen Altriper Kampf am aſten war— bei der Läufer⸗ reihe. Englert 2, Engelhart und Schott bieten der Mann⸗ ſchaft einen ſtarken Rückhalt, nur mit dem einen Nochteil, daß Engelhart, der nun in den Jahren ſteht, ſchwerere Spiele nicht durchhält, was günſtigen Falles allerdings zurch ein entſprechendes Training einigermaßen noch aufgeholt werden kann. Jedenfalls bringt er das not⸗ wendige Syſtem in das Ganze, wobei ſein Spielaufbau schärfer in Erſcheinung tritt, als ſeine Deckung. Im Ver⸗ keibigungstrio ſtellte Hoffmann im Tor voll ſeinen Mann und verhütete mit mitunter ausgezeichneten Paraden einen größeren Torunterſchied. Auch die Vertetdigung war nicht ſchlecht. Der Sturm allerdings raffte ſich erſt nach der Pauſe zu entſchloſſenerer Nützung der Momente auf, ließ aber doch die eigentliche Zuſammenarbeit ver⸗ miſſen. Auf den Flügeln war der Angriff ſchon beſſer beſetzt. Im ganzen iſt aber ein Fortſchritt der Geſamt⸗ leiſtung allein ſchon an Hand der letzten Ergebniſſe feſt⸗ zustellen. Englert 1 kann nur durch Training eine grö⸗ ßere Wendigkeit erlangen. Sein Tor war, wie das von Hörner, allerdings in unbehinderter Stellung, eine gute Leiſtung. Neckarau brachte gleichfalls neue funge Leute mit, von denen Diringer im Tor trotz ſeiner Jugend eine erſtaunliche Sicherheit und Routine entwickelte. Broſe Meiſter haben ſich gut zuſammengefunden, dafür bürfte Größle in der Läufermitte kaum beſſeres leiſten, als außen. Auch Hoock als linker Läufer ließ ſich gut an, wogegen Heiß auf Linksaußen nicht ſo mitkam, trotz ſeines nicht üblen Tors. Der Verſuch mit Striehl in der Mitte, Lürfte ähnlich beurteilt werden wie der Gräßles. Alle dieſe Neuerungen wirkten ſich merkbar aus. Erſt nach der Paul, als Engelhart bet Phönix nachließ und die Mannſchaft wieder umgeſtellt war, wurde die Sache zügiger. Aber dann kam die zu große Siegesſicherheit zum Durchbruch, die Maunſchaft wurde etwas leichtſinnig, beging vor allem in ber Deckung vor dem eigenen Tor wiederholt Fehler, ſodaß Phönix zu unbehinderten Schuß möglichkeiten kam, die von Hörner und dann von Englert 1, und zwar von dieſem mit einem Schuß aus der Luft gut genützt wurden. Das tried das Spiel noch einmal an. Die zeitweiſe ſtarke Ueberlegen⸗ eit Reckaraus in der zweiten Hälfte ließ doch die größeres Spielroutine klar durchblicken, und den Sieg als verdient erſcheinen. Man geht ſelbſtverſtändͤlich in der Annahme nicht fehl, daß Neckarau zu ſeiner früheren Aufſtellung mit der Zeit wieder zurückkehren wird, ſowie auch einzelne Poſten im Spätjahr noch weiter verſtärkt. Feſte Schlüſſe laſſen ja die derzeitigen wechſelnden Probeaufſtellungen der Maunſchaften nicht zu. Die Tore für Neckarau ſchoſſen, Schmidt 1 der rechte Läufer, Striehl und Orth. Späth, BR. leitete den in der zweiten Hälfte dann mehr feſſeln⸗ den Kampf, annehmbar. A. M. 1 Mie os Lindenhof— SW Waldhof 1175(:2) Die Vereine machen wirklich keinen ſchlechten Griff mit den Wochentagsſpielen, denn die Zuſchauerzahl iſt, wenn auch nicht überwältigend groß, doch zufriedenſtellend. Auch geſtern verfolgten zuhlreiche Intereſſenten die Begegnung obiger Vereine, der mon mit beſonderem Intereſſe ent⸗ gegengeſehen hatte, da ſowohl Waldhof, als auch 08 in der vergangenen Woche gute Reſultate erzielt hatten. Aller⸗ dings wurde man von dem Spiel etwas enttäuſcht, denn Andenhof trat mit zohlreichem Erſatz an und gab für die beinghe mit kompletter Mannſchoſt antretenden Waldhöfer keinen ebenbürtigen Gegner ab. Bei 08 machte ſich vor allem das Fehlen von Theobald bemerkbar, der für die Monnſchaft unerſetzlich iſt und ohne den ſie eine Klaſſe ſchlechter ſpielt. Zudem verſagte Weſtermann als Mittel⸗ ufer, der gegen Neckarau gut geſpielt hatte, foſt ganz. Brellochs, der für den gung ſtand, konnte, von cbgeſ follen, etwas verletzten einigen während Eugſter in der Vert eidi Unſicherheiten zu B n ſein Partner Hartung 2 Pabſt im Tor hielt, was zu halten wor der Halbrechte Flörſch, ein r, der beſte Spieler und gab mit W N einen ten Flügel ab. Mit Theobold im Sturm reihe eine der beſten im Rhein bezirk wer den. Waldhof w Schnelligkeit, beſonders dc mlich überlege! litzſchnelle Erfaſſen der ausgeben Spiel Plus Mannf na türlich ein das f henn auch i ichere 1 Penning eine verfehlt 6 Brellochs hin das Wuldhof, und ch einer hönen Vorlage ouch., während 08 kurz vor der Pou ſchm zächſten Stürmer Syn⸗ nock ein Tor aufholen kann. Waldhof iſt 8 Wechſel leicht üb und kann durch Wei ling 2 und i der von der 0 bricht und ſchießt, noch 8 i e ſchie ßen. Der für den Schiedsrichter ein ſpringe nde Bön⸗ ning 07 leitete ſehr korrekt und ſicher, Zur Mannheimer Regatta Bis zum Anfang des Monats Juli wird die Regatta⸗ ſaiſon ihren Höhepunkt erreichen und zu dieſer Zeit — am./5. Juli— findet die große Mannheimer Regatta ſtatt. Der ſeit langen Jahren gewählte Termin, erſter Samstag und Sonntag im Juli, iſt in kluger Vorausſicht beſtimmt worden, denn zu dieſem Zeitpunkt ſind die Mannſchaften ſchon tüchtig geſiebt, ſo daß auf dem Mannheimer Mühlauhafen ſtets mit Booten zu rechnen iſt, die ihre ruderiſche Tüchtigkeit bereits be⸗ wieſen haben. Dieſer Umſtand war ſchon immer aus⸗ ſchlaggebend für die Mannheimer Regatta und hat ſeine Zugkraft noch nie verfehlt. Auch in dieſem Jahre werden wir ausländiſche Mann⸗ ſchaften in Mannheim am Start ſehen, was ſicherlich da⸗ zu beitragen wird, das Intereſſe an der heimiſchen Wett⸗ fahrt zu erhöhen. Gerade die ausländiſche Konkurrenz wird in Mannheim auf gute Gegner treffen, da anzuneh⸗ men iſt, daß die Vereine beſonders aus Süd⸗ und Weſt⸗ deutſchland die Gelegenheit nicht vorübergehen laſſen, ſich mit international erprobten Gegnern zu meſſen. Die De teilt mit Zum Einigungsvertrag mit dem Schwimmverband Der Schwimmwart der Deutſchen Turnerſchaft nimmt im Amtlichen Preſſedienſt der DT zu dem Einigungsver⸗ trag mit dem Deutſchen Schwimm⸗Verband und ſeinen Auswirkungen wie folgt Stellung: „Der Schwimmwart des Deutſchen Schwimm⸗Verbandes behandelt in ſeiner letzten Wochenplauderei im„Schwim⸗ mer“, dem Amtsblatt des DS, die gemeinſame Austra⸗ gung der Deutſchen Meiſterſchaften im Schwimmen und ſtellt feſt, daß es damit anſcheinend noch gute Weile haben wird. Ich teile dieſe Feſtſtellung und bedauere den Still⸗ ſtand, den die letzte gemeinſame Sitzung des Verwaltungs⸗ Ausſchuſſes DT. DSW gebracht hat. Der Freundſchaftsvertrag ſieht einen örtlichen Wett⸗ kampfverkehr zwiſchen den beiden Verbänden vor, und zwar können an jedem Ort innerhalb eines Kalenderjahres die am Ort anſäſſigen Vereine der DT und des DS zweimal in Wettkämpfen zuſammentreffen. Ein überörtlicher Wettkampfverkehr iſt mit Ausnahme eines im Jahre vor⸗ geſehenen reichsoffenen Hallenwettſchwimmens nicht zu⸗ läſſig. 5 Nachdem die Abmachungen einzelner Landesverbände be⸗ reits überörtliche Wettſchwimmen gegen den Hauptvertrag zulaſſen und Anträge von Unterverbänden der D auf Zulaſſung überörtlicher Wettkämpfe geſtellt waren, bean⸗ tragte ich in der letzten gemeinſamen Sitzung die Erweite⸗ rung des gemeinſchaftlichen Wettkampfverkehrs über den Ort hinaus innerhalb der Landesverbände. Dieſer Antrag wurde von dem Schwimmwart des DS abgelehnt. Wenn Dr und DSV zu gemeinſamen Meiſterſchaften kommen wollen, wenn der„Freundſchafts⸗Vertrag“ ſeinen tieferen Sinn erhalten ſoll, dann muß man auch dieſes Ziel fördern. Dazu gehört nach meiner Anſicht die Erweiterung in! erſchaf nſamen Mei ehörde und der Deutſchen S t bereits zur ſache geworden. 2 gemeinſar kämpfe in allen inde ſind auch gegeben.“ Tour de Frante 1931 Die deutſche Maunnſchaft komplett Italien ſchaft der Wett Verbs und Radrundfahrten durch Deutſchland, Vergangenheit an der lgien gehören die Rund ⸗ vo ri gen 7 enannten g, Fahrern zen. Dan eben gibt es hrer, deren Teil⸗ 0 deuktſche Be und ſchwerſt ſche Nati wer der te enrennen eu t 5 nannſchaft erbach, Geyer, pel, Buſe und Siegel, k die Deutſchlo nörnz 25 fahrt gewonnen haben, ſowie Sieronſki und der jetzt als achter Mann verpflichtete Altenbürger. In der Klaſſe der Tourenfahrer ſtarten Iböter und Uſſat; für den Foll, daß der Ma ke von ſeinem auf der Belgie ö i bruch bis zum Beginn d noch nicht hergeſtellt ſein ſollte, iſt der Frankfu rter Koch als Erſatzmann in Aus⸗ ſicht genommen. Neben der deutſchen iſt auch die franzöſiſche Na⸗ vollzäh⸗ Sieger bereits gen tionalmannſchaft für das Rennen lig beiſoammen. Sie beſteht aus dem vor Ledueg ſowie aus A. Magne, Ch. Peéliſſier, Mauclair, Le Calvez, Péglion, Marschal und Bendit Faure. Die noch gausſtehenden Verpf lichtungen für die anderen National⸗ ſchaften dürften in Kürze erfolge Engagiert ſind Hoemerlinck, Rebry, Bonduel, Demuyſere, J. Ver⸗ und Schepers für die belgiſche, Batteſini, Di a und Giacobbe für die italieniſche, Opper⸗ mann, Lamb, Nicholſon, Thomas, Gillard und Pipoz für die auſtroaliſch⸗ſchweizeriſche Mannſchaft ſowie der Sparer Cepede Die Teilnahme von Weltmeiſter Binda iſt noch fraglich, ſein nicht minder begabter Lands⸗ mann Guerra hat auf den Start verzichtet. Berliner Rotweiß⸗Turnſer ohne Abſchluß Trotz eintägiger Verſpätung iſt es der Turnierleitung nicht gelungen, die Veranſtaltung abzuſchließen. So trat erſtmalig das Ereignis ein, daß das„Gemiſchte Doppel nicht zu Ende geſpielt werden konnte. Die Preiſe mußten unter den letzten ödreſ Kombinationen Fach Ausloſung ver⸗ geben werden. Im Vorſchlußrundenkampf der oberen Hälfte führten Frl. Krahwinkel⸗prenn gegen Mme. Mathien⸗ Brugnon im erſten Satz:1, als der Regen abermals Ein⸗ halt gebot. Die Leitung entſchloß ſich zum endgültigen Abbruch der Kämpfe, da die Teilnehmer nicht noch einen Tag länger warten konnten. Kegler ⸗Verband Anläßlich der am Fronleichnamstoge ſtattgefundenen Be zirkskämpfe in Weinheim errang die Mannheimer Stadtmo nunſchaſt mit 5214 Holz den ſilbernen Be che r. Weinheim erreichte 5171 Holz. Die Beteiligung der Monnheimer Klubmannſchaften war ſehr gut. Der Gauſportwart A. Deißler⸗ Mannheim nahm Veran⸗ laſſung, te Mannheimer Mannſchaft zu ihrem Siege a 2. Gaumeiſter auszuzeichnen. Ebenſo erhielt der 1. Vor⸗ ſitzende des Weinheimer Keglerverbandes, Schüßler, durch den Gauſportwort das von ihm errungene goldene Bundesſportabzeichen für Senioren, die höchſte Auszeich⸗ nung des Deutſchen Keglerbundes. Der Senior Schüßler⸗ Weinheim erhielt auch die Medaille als 3. Sieger in der Seniorenmeiſterſchaft des Bad.⸗Pfälziſchen Keglergaues. Die Auszeichnungen in der Kegelſporthalle Rögner in Weinheim wurden durch eine vorzügliche Muſikkapelle um⸗ rahmt. Die Entſcheidungsſpiele in den Mannheimer Verbandes 110 den Auf⸗ bzw. Abſtieg erbrach⸗ ten folgende f Ge 8 ock 2064 Holz; Ji d. Brüder 21 Holz, ſteigt zur Ligaklaſſe auf; Gef. Feudenheim 26 208 2 Holz, ſteigt ab zur A⸗Klaſſe; Geſ. Rhein ⸗Neckar 2132 Holz. Pferdeſport Düſſeldorf,(10. Juni) Preis vom Drachenfels. Für Dreifährige. 1600 4. 1200 Meter: 1. Gebr. Rößlers Regent(Pinter); Sprella; 3. Mutterliebe. Ferner liefen: Antäus, Blattzeit, Blumen⸗ königin, Caprice, Monte, Sturmglocke. Toto: 15, Platz: 12, 18, 14. 2. Preis vom Rhenſer Königſtuhl. Jagdrennen 2200 l. Linzelnen Klaſſen des 3700 Meter: 1. Gebr. Röslers Raphael(Pinter); 2. Simu⸗ lant; 3. Ferner lief: Maharadja. Toto: Flügelmann. 16, Platz: 11, 12. Nummer 283 1600 Meter: Diltheys 8. Roſenrot. 8 rakter, Madame Flirt, Ehrenpreis und zegeban(Wenzel); 2. Theſaurus, Burg⸗ fee. Rhei 3500. Ahnherr; ſagen⸗ 1600 Attis 47, Pl herrin. Toto: 8 a 5. Lohengrin⸗Rennen. 5 Janninks Ma⸗ Peter nnenſchein(Klei 2. 2 haradſcha i en Renr Ferner liefe„Blu- menkön it, Holyca, nzel⸗ 36, Platz: Hürdenrennen U. rs Feueroſe S mann, kr nom b , 2900 Mete Preis 18. Mas Mog Ferner liefen: itſtern, Com d Seeroſe, Mydear, Bock⸗ ſteinerin. 15. 7. 5 Aus 8. 1600 J. 2000 Meter: 1. Baue(Neumann); 2. Edelmann; 3. Monarch. Fer Piniole, Peloria, Mauer⸗ 7 5* brecher, Geo, Kli Toto: 77, Platz: 16, 25, (10. Juni) Verkaufsrennen, Lehrlings⸗ Meter Dahlmonns Rößling(Ahrpz Lavalatto. Ferner: Kilt, Kern, Intermezzo, Rotbuche. Toto: 41. Platz: 14, 17, 19. Preis von Jürgenſee. Jagdrennen, 1, 4000 Meter: 1. v. Heynitz Meute(v. Regau; 3. Lohland. Caeſar 2, Ledum. 2. Platz: 37, 3. Mandarin⸗Hürdeureunen. Graf Voß Ina(Müſchen); 2 Hor 8 Wintermärchen, 0 Toto: 4. Juni⸗Flachrennen. 2300“, 1800 Meter: 1. Geſt. Dahl⸗ witz Rohrpfeifer(Böhmke); Peterſtlie; 3. Eilflug. Fer⸗ ner: Rohrpoſt, 5 7 Seppl, 5800 Madelung, Unfug. 23. Platz„14, 17 Kronen⸗ Prei 3. Jagd rennen, 7, Meter: 1. Stahls Grimouchou Hohen⸗ Ferner: Kif Kif, Fleiß, Toto: Karlshorſt eutnen. 1. Harlekin⸗Jagd reiten, 2300 l, 9 8 2. Annchen; 3. Herrenreiten, Blottnſtz), Toto: Ferner 3000 5 cht blick; 8 3000 Meter: 1. Judith. Ferner: 20. Platz: 15, 80. Ausgleich 1, (Oertel), 2. Menelaos. 6. Preis von Woterſen. .. Gramatzkis 8 8. Priamos. Ferner: Me ür Zweijährige, 300) 4, 1000 erungsrot(Kreut); 2. Tenor: „Pommernländer, Oſtermädel, Fella. Toto: 32. Platz: 13, 13, 19. 115 Slanderer⸗ Jagdrennen. Ausgleich 3, 3000, 3400 Meter: 1. Stall Binks Mouima(Kukulies); 2. Nebelhexe;: 3. Szin⸗ arany. Ferner: Mahadöh, Märchenlomd, Kliput, Vici, Adler von Bayern, Die Saar, Harold, Meermädchen. Toto: 68. Platz: 88 51, 24. 5 Donnerstag, 11. Juni Nationaltheater:„Neues vom Tage“, luſtige Oper von Paul Hindemith, Miete 4 36, Anfang 20 Uhr. Pfalzban— Ludwigshafen:„Sturm im Waſſerglas“, Ko⸗ mödie von Bruno Frank, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater:„Gai Paris“, große Revue, Anf. 20 fuhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Mannheim Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abend⸗ fahrt 2 Std. Mannheim— Worms und zurück. Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft: Abfahrt 14 Uhr ab Parad eplatz nach Weinheim, Birkenguer Tal, Fürth, Lindenfels, Bensheim, Mannheim. Lichtſpiele: Alhambra:„Hans in allen Gaſſen“. Univerſum:„D⸗Zug 13 hat Verſpätung“. Scala:„Zweimal Hochzeit..— Capitol: „Die letzten Tage vor dem Weltbrand“.— Schou⸗ burg:„Ariane“.— Glor fa:„Du biſt der Traut der Liebe“.— Roxy⸗ Theater:„Der Kuß“. e Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 18 uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 übe durchgehend Sonderausſtellung:„Die Kurpfälziſche Savonnerie⸗Manu⸗ faktur“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöff⸗ net von 10—13 Uhr und 1517 Uhr. Chefredalteur: Kurt Fiſcher, z. Zt, beurlaubt Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer- Kommunalpolttik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Ir. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mib. He, Mannheim, R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur def Rückporto 3 ,. . e ,,. 2 1 55 Zlanderd- Preise fur den öctWarnvald' AHzuq 94: 4. lig Hosen Ztellig 0 54. 4 Das Material Scherfswolle in Kette und Schuß gezwirnt. denn ist er in mehreren modernen, absolut licht- und luffechten farben vorhanden. gegebene Anzug für Sport, Beruf und Reise. Und weis hesonclers erfreulich ist, der bisherige Preis „ connte durch günstige Grogabschlösse Wesentlich verbilligt wyerden. Wor diesen Pracht-Anzug bietet? Natörlich wieder Jus EUINUIES⸗ EGI E ist ein hochwertiger, flotter Anzug der 16 hand Streipazen aushalten kenn. ist unvergleichlich: Garantiert reine Schon sein Une Er ist der Ecke Ludwig und Kaiser Wilhelmstr. AEN TH Haltestelle der Straßen- bahnlinien 3 und 4. 8. Seite/ Nummer 263 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 11. Juni 1981 Der Schrecken von Tſawo Menſchen in der Löwenfalle— Der Jäger wird zum Wild Wieder ausgebrochen II. Auf nächtlichem Anſitz Ein paar Monate vergingen, bis die Löwen un⸗ ſere Lager wieder angriffen. Während deſſen hörten wir von Zeit zu Zeit von ihren Raubzügen in an⸗ deren Teilen der Umgegend. Nicht lange nach unſe⸗ rem vergeblichen Anſitz im Güterwagen wurden am Kopfſtück der neuen Eiſenbahnſtrecke drei Mann fortgeſchleppt. Kurz darauf riſſen die Löwen in einem zehn Kilometer entfernten Lager zwei Men⸗ ſchen. Tſawo ſelbſt blieb unbeläſtigt, die Arbeiter glaubten, ihre gefürchteten Feinde hätten die Ge⸗ gend für immer verlaſſen, und das Leben im Lager ging wieder ſeinen gewohnten Gang. Doch plötzlich wurden wir alle aus dieſer Sicher⸗ heit geriſſen. In einer finſteren Nacht weckten wie⸗ der die von früher ſo bekannten Schreie des Entſetzens und der Angſt die Lager: Die„Dä⸗ monen“ waren zurückgekehrt und verlangten von neuem ihre Opfer. Eine Anzahl Arbeiter hatte ſich der Hitze wegen außerhalb der Zelte zum Schlafen niedergelegt, weil ja niemand mehr an die Löwen dachte. Plötzlich war einer von ihnen aufgefahren: Ein Löwe zwängte ſich durch ein Loch der Umzäunung. Der Warnungsſchrei weckte die anderen Arbeiter. Stöcke, Steine, brennende Holzſtücke wurden dem Raubtier entgegen geſchleudert. Doch nutzlos. Denn der Löwe brach mit einem Satz in den Haufen der Dichtgedrängten ein, riß unter den Kreiſchenden und Schreienden einen heraus und zerrte ihn durch die Umzäunung. Draußen wartete ſchon der zweite Löwe auf die Beute. Die Tiere waren ſo frech geworden, daß ſie ihr Opfer keine dreißig Meter vom Lager ent⸗ fernt auffraßen. Selbſt als der Aufſeher in ihrer Richtung ein paar Schüſſe in die Nacht hinaus jagte, ließen ſie ſich nicht ſtören und beendeten erſt ihr grauenhaftes Mal. Ich ließ am Morgen die Ueberreſte des Mannes nicht ſofort beſtatten, weil ich hoffte, die Löwen würden in der nächſten Nacht zu ihnen zurückkehren. Deshalb ging ich auch bei Nacht in einen Baum in der Nähe auf Anſtand. Doch mit Ausnahme einer Hyäne unterbrach nichts die Eintönigkeit meiner Wache über den Knochen des Opfers. Am Morgen mußte ich erfahren, daß die Löwen ein anderes, drei Kilometer entferntes Lager für Eiſenbahn arbeiter überfallen hatten. Auch hier war das Opfer unmittelbar neben dem Lager aufgefreſſen worden. Wie ſich die Raubtiere, ohne Lärm zu machen, durch die Dornenumzäunung zwängen konnten war und iſt mir bis heute noch ein Rätſel. Von nun ab ſaß ich jede Nacht neben einem anderen Lager auf Anſtand. Doch immer vergeblich. Dabei fiel den Löwen ein Arbeiter nach dem anderen, ſtets aus einem anderen Lager, zum Opfer. Ich kam nie zum Schuß, und das vergebliche nächtliche Wachen fraß an meinen Nerven. Ich war mit meiner Weisheit zu Ende. Es ſchien mir ſelbſt, als ſeien die Löwen wirklich Dämonen, gegen alle menſchlichen Waffen gefeit. Ich erinnere mich mit beſonders ſchreckhafter Ein⸗ dringlichkeit an die Nacht, da die Raubtiere einen Mann aus dem Bahnhof holten und neben meinem Lager auffraßen. Ich hörte deutlich das Krachen der Knochen. Es ſchien die ganze Luft zu erfüllen und klang mir noch tagelang in den Ohren. Doch das Schrecklichſte war meine Hilfloſigkeit. Wozu in die Nacht hinauslaufen? Der arme Kerl war ja tot, und wie ſollte ich in der Finſternis zum Schuß kommen! Von jetzt ab wurde die Lage immer bedrohlicher. Vorher hatte ſtets nur ein Löwe den Angriff unter⸗ nommen, während der andere draußen im Buſch auf ihn wartete. Doch nun änderten ſie ihre Taktik, drangen gleichzeitig in die Lagerum⸗ zäu nungen ein und packten jeder ein Opfer. So wurden in einer Novembernacht zwei Suaheliträger geraubt. Den einen töteten und fraßen die Löwen ſofort. Den anderen hörten ſeine Gefährten lange ſtöhnen. Als endlich ein paar Beherzte ihren ganzen Mut zuſammen nahmen, um dem Aermſten zu Hilfe zu kommen, fanden ſie ihn zwiſchen die Büſche der Umzäunung eingezwängt. Anſcheinend war es dem Löwen nicht gelungen, die Beute durch das Loch zu zerren. Der Mann lebte noch, als ich am nächſten Tage ins Lager kam, doch ex ſtarb an ſeinen fürchterlichen Wunden, bevor wir ihn ins Lazarett ſchaffen konnten. Nur wenige Tage ſpäter unternahmen die Beſtien einen Ueberfall auf das größte Lager der Umgegend, das der erhöhten Sicherheit wegen nur einen Steinwurf von der Station Tſawo und von der Wellblechbaracke eines Wegebauinſpektors ent⸗ fernt errichtet worden war. In der Nacht brachen beide Löwen zwiſchen die entſetzten Arbeiter ein, und ich konnte von meinem Lager aus deutlich das durch⸗ dringende Schreien der Leute hören. Dann gellte das fürchterliche„Sie haben ihn geraubt!“ durch die Nacht, und vor dem Lager begann das ſchreckliche Mahl. Der Wegebauinſpektor jagte etwa fünfzig Schuß in die Nacht hinaus, doch die Löwen ließen ſich nicht im geringſten ſtören. Am Morgen folgten wir der Fährte, denn der Inſpektor glaubte feſt, eines der Tiere getroffen zu haben. Eine Spur im Sande ſah nämlich ſo aus, als ſtammte ſie von einer zerſchoſſenen Tatze, die geſchleift worden war. Nach längerer Pürſch kündete uns Währenddeſſen wartete ich noch eine Zeitlang auf Whitehead. Als er nicht erſchien, nahm ich an, er habe ſeine Reiſe verſchoben. Während des Abend⸗ eſſens hörte ich in der Ferne ein paar Schüſſe, auf die ich aber weiter nicht achtete, da damals um die Lager herum ſtets geknallt wurde. Später kletterte ich auf einen Hochſitz, den ich mir in der Nähe eines Lagers aus Eiſenbahnſchwellen hatte bauen laſſen. Ich wollte meine übliche Wache gegen die Löwen nicht verſäumen. Kurz nachdem ich mich auf meinem Poſten einge⸗ richtet hatte, hörte ich das Knurren der R a u b⸗ tiere. Sie ſchienen höchſtens 70 Meter von meinem Hochſitz entfernt ihr Mahl zu halten. Ich konnte mir nicht denken, was ſie zu freſſen gefunden haben Zur Ritterfahrt der Pankgrafen nach Soeſt und Münſter Oben links: Das Münſter von Soeſt. ſtürmen Münſeer⸗ Goest⸗ 2 1 ie Pat 1 Unten rechts: Der Dom von Münſter. Unten links: Die Pankgrafen in ihrer hiſtoriſchen Tracht Vom 12.—14. Juni werden die Paukgrafen aus Berlin ⸗ Wedding wieder ihre alljährliche Ritterfahrt antreten. Sie führt ſie diesmal in die Städte Soeſt und Münſter, die ſie nach ihrer„kriegeriſchen Art“ im Handſtreich„erſtürmen“ werden. wütendes Knurren die Nähe der Löwen. Vor⸗ ſichtig rückten wir weiter vor. Dann glaubten wir, ein Junges zu ſehen. Doch wir hatten uns geirrt. Wir erblickten den zur Hälfte verſchlungenen Körper des unglücklichen Arbeiters, und was wir für die Schleifſpur einer zerſchoſſenen Tatze gehalten hatten, war von den ſteifen Fingern der Totenhand hervor⸗ gerufen worden. Die Löwen ſelbſt bekamen wir nicht zu ſehen, denn ſie flüchteten zu raſch für uns in den Buſchwald. Maſſenaufgebot der Jäger Einige Zeit vorher hatte ich mich ſchriftlich an den Diſtriktskommiſſar Whitehead gewandt und ihn um Hilfe in meinem Feldzug gegen die Raubtiere ge⸗ beten. Er ſollte alle Askari mitbringen, die gerade verfügbar waren. Der Kommiſſar ſchrieb mir zurück, er würde am 2. Dezember abends eintreffen. Ich ſchickte meinen ſchwarzen Jungen nach Tſawo in die Station. Er ſollte beim Tragen des Gepäcks nach meinem Lager behilflich ſein. Wir erwarteten den Zug um 6 Uhr. Kurz darauf aber kam der Junge angſtſchlotternd zurückgerannt:„Kein Zug! Keine Menſchen auf der Station! Aber ein Rieſen⸗ löwe ſteht mitten dem Bahnſteigl“ Ich glaubte nicht an dieſe ganz unwahrſcheinliche Erzählung, denn die Arbeiter waren damals der⸗ artig verſchüchtert und aufgeregt, daß ſie eine Hyäne, einen Pavian oder gar ſchon einen Hund im Buſch für einen Löwen gehalten hätten. Doch am nächſten Tag mußte ich erfahren, daß der Junge die Wahrheit geſprochen hatte. Das Bahnhofsperſonal war ge⸗ zwungen geweſen, ſich vor dem Löwen im Stations⸗ gebäude zu verbarrikadieren. a uf Das Eiſenbahnunglück bei Beuthen Zwei der zertrümmerten Wagen Auf der offenen Strecke zwiſchen Mikultſchütz und Brynek loberſchleſiſches Induſtrie⸗ gebiet) fuhren zwei Perſonenzüge ineinander. Mehrere Wagen wurden zerſtört. Ein Eiſen⸗ bahnbeamter wurde getötet, 11 Perſonen ſchwer, 15 leicht verletzt. mochten, denn ich hatte ja aus keinem der Lager den üblichen Alarm gehört. So blieb nur die Möglichkeit, daß die Löwen einen verſpäteten Schwarzen geriſſen hatten. Nach einiger Zeit konnte ich in der Dunkelheit die phoſphoreſzierenden Raubtieraugen entdecken. Ich zielte, ſo gut es unter den Umſtänden möglich war, und ſchoß. Doch das Löwenpaar kümmerte ſich nicht viel um meinen Schuß. Ich hörte, wie es ſeine Beute hinter eine leichte Bodenwelle ſchleifte, hinter der ich die Augen nicht mehr ſehen konnte, und dort beendeten die Tiere ihr Mahl in aller Ruhe. Beim Morgengrauen verließ ich meinen Hochſitz. Ich wollte die Stelle aufſuchen von woher ich die Löwen zuletzt gehört hatte. Auf dem kurzen Wege lief mir niemand anders in die Arme als mein ver⸗ mißter Gaſt, der Diſtriktsköommiſſar. Er ſah bleich aus und ſchien auch ſonſt nicht recht auf dem Damm zu ſein.„Donnerwetter, woher kom⸗ men Sie denn?“ rief ich.„Warum ſind Sie nicht geſtern abend ſchon eingelaufen?“— Schöne Art und Weiſe, einen Menſchen zu begrüßen, wenn Sie ihn zum Abendeſſen eingeladen haben!“ knurrte der Kommiſſar.—„Nanu!“ wunderte ich mich.„Was iſt denn los?“—„Ihr verdammter Löwe hat mir bei⸗ nahe den Garaus gemacht“, ſagte Whitehead biſſig. —„Ach, Sie haben wohl geträumt!“ meinte ich nicht gerade höflich. Da zeigte mir der Kommiſſar ſtatt aller Antwort ſeinen Rücken:„Sieht das da etwa wie einen Traum aus?“ Wahrhaftig nicht! Ein langer Riß klaffte vom Kragen abwärts in ſeinem Rock, und die nackte Haut zeigte 5—— deutlich dei rotunterlaufenen Spuren der vier Klauen einer großen Tatze. Ohne weiteres Parlamentieren brachte ich der armen Kommiſſar nach meinem Zelt, wuſch und per band ſeine Wunden. Als er ſich daraufhin wieder bedeutend wohler fühlte, erfuhr ich, was ſich in der Nacht ereignet hatte: Der Zug ſchien recht viel Verſpätung gehabt zu haben, und es war vollkommen finſter, als er in Tſawo einlief, von wo mein Lager durch eine Art Hohlweg zu erreichen war. Hinter dem Diſtrikts⸗ kommiſſar ging Abdullah, ſein Askariwacht⸗ meiſter, und trug eine Lampe. Alles ging gut, his die beiden in den Hohlweg gelangten. Denn hier ſprang plötzlich ein Löwe auf den Weg hinunter, warf Whitehead wie einen Kegel über den Haufen und riß ihm dabei den Rock im Rücken auf. Glück⸗ licherweiſe trug der Kommiſſar den geladenen Kara⸗ biner bei ſich und ſchoß ſofort. Blitz und Schlag ver⸗ blüfften den Löwen einen Augenblick, und White⸗ head konnte ſich aufrichten. Doch in der nächſten Se⸗ kunde warf ſich das Raubtier auf den Wachtmeiſter und rannte mit ihm davon. Der Kommiſſar ſchoß noch einmal hinterher, fehlte aber, und der Löwe tauchte mit der Beute in der Dunkelheit unter. Der arme Aſaker alſo war es, deſſen Knochen die Löwen in der Nacht in der Nähe meines Hochſitzes zerknack⸗ ten. Whitehead hatte geradezu unglaubliches Glück gehabt. Seine Wunden waren nicht tief und berei⸗ teten ihm ſpäter keine Unannehmlichkeiten. Am gleichen Tage wurden die gegen die Beſtien aufgebotenen Streitkräfte weiter verſtärkt. Der Polizeiinſpektor traf mit zwanzig Se⸗ poys von der Küſte ein. Seine Leute wurden in der Nähe der verſchiedenen Lager auf Bäumen po⸗ ſtiert. Andere Beamten benutzten ihren Urlaub dazu, um ſich an der Jagd zu beteiligen, und bezogen ühn⸗ liche Poſten wie die Sepoys. Der Diſtriktskommiſſar ging mit mir auf meinem Hochſitz in Anſtand,. Außerdem ließ ich trotz aller Spötteleien, deren Zielſcheibe ich wurde, eine Löwenfalle aufſtellen, und zwei Sepoys gaben ſich zum Köder her. Bis 9 Uhr abends ereignete ſich nichts. Dann aber unterbrach das Zuſchmettern der Fallentür die Stille „Hurra!“ dachte ich.„Endlich haben wir wenigſtens ein Vieh!“ Im dem Teil der Falle, in dem die Sepoys ſaßen, brannte eine Lampe, und jeder der beiden Männer war mit einem Armeegewehr und reichlich Munition verſehen. Außerdem hatten ſie ſtrikten Befehl, ſo⸗ fort zu ſchießen, ſobald ein Löwe in die Falle ging. Anſtatt dies auch wirklich zu tun, verloren die Sepoys vollſtändig den Kopf, als der Löwe wütend gegert die Gitter anſprang, die ihn von den beiden Männern trennten. Stiere waren zuerſt nicht zum Schießen in der Lage. Erſt als der in der Nähe poſtierte Poltzeiinſpektor ſchrie: „Schießt doch!“ beſannen ſie ſich und begannen zu feuern. Doch jetzt ſchoſſen ſie ohne zu zielen, ganz wahllos nach irgend einer Richtung, und uns beiden auf dem Hochſitz pfiffen die Kugeln um die Ohren. Der ganze Erfolg der Schießerei war der, daß ein Stab der Gittertür zerbrochen wurde und der Löwe entkam! Wie es die beiden Sepoys fertig brachten, den Löwen nicht zu töten, obwohl ſie ihm die Gewehr⸗ mündung aufs Fell hätten ſetzen können, iſt mir bis heute noch ein Rätſel. Wir fanden zwar ein paar Blutstropfen in der Falle, aber für uns war es ein recht geringer Troſt, zu wiſſen, daß der Löwe nur ganz leicht verwundet war. Wir ließen den Kopf trotzdem nicht hängen und veranſtalteten am Morgen eine Treibjagd. Den größten Teil des Tages verbrachten wir auf der Verfolgung der Löwen durch den Dornbuſch auf Händen und Knien. Verſchiedentlich hörten wir das Knurren der Tiere, doch wir kamen nie nahe an ſie heran. Nur der Polizekinſpektor ſah für einen Augen⸗ blick ein gelbes Fell über einen Buſch ſetzen. Zwei weitere Tage vergingen auf gleiche Art und ebenfalls ohne Erfolg. Dann mußte der Polizeiinſpektor mice ſeinen Sepoys wieder nach der Küſte. Auch der Kom⸗ miſſar kehrte auf ſeinen Poſten zurück, und ich war mit den Beſtien allein. J. H. Patterson. Wußlen Sie ſchon? Das Licht eines Glühwurmes entwickelt nur den 400. Teil der Wärme die eine Gasflamme gleicher Stärke entwickeln würde. * Der waldreichſte Staat in Deutſchland iſt nicht Sachſen, ſondern Württemberg. Dort beträgt die geſamte Waldfläche über 600 000 Hektar, das ſind etwa 31 v. H. des geſamten Landareals. Noch ausgedehntere Forſten gibt es allerdings aber nur in einzelnen Provinzen. So z. B. beſitzt die Mark Brandenburg 33 v. H. ihrer Fläche Wald⸗ beſtand, die preußiſche Provinz Heſſen⸗Naſſau 35 vom Hundert. 5 England hat ſein erſtes Eroͤbeben gehabt 5 Seebeben verurſacht Zerſtörungen in Londoner Straßen London wurde von einer heftigen Erderſchütterung heimgeſucht, deren Herd etwa 240 Kilo⸗ meter in nördlicher Richtung unter dem Meere lag. 8085 Es iſt das erſte Mal, daß England ein Erdbeben hatte. 1 4 FFT * 5 2000 1 . 90 — gavornehme Art dauernd Donnerstag, 11. Juni 1231 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 263 Führung Poſttion als 2 l 5 NMaschinenfabrikenl Aeußerſt tüchtiger Fachmann, welcher durch umſichtige, ſparſame eine ſehr zurückgegangene Fabr. w. vorwärts bringen kann, ſowie gute u. erfolgverſprechende Neuheiten für d. Land⸗ wirſchaft, beſonders für den Oſten und Balkan einführt, 1 9 techn. Direktor Angebote unter„Saatgut“ E A 50 an die Geſchäftsſt. dſs. Bl. 5 Für hiesige Wirtschaft (Rheinau) in beſter Lage, werden tüchtige, kautiönsfähige ITisleute als Mieter geſucht. 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