* (ſtaat⸗ mat., hilfe. 911 ngan 22554 Bezugs preiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zustellgebühr.— Abholſtellen: Je Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, 8e Luiſenſtraße 1.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe n Donnerstag, 11. Juni 1931 142. Jahrgang— Nr. 264 Verdächtigung Deutſchlands durch Briand In einem Brief, den er über die angeblich immer noch nicht befriedigende deutſche Entwaffnung an die Votſchaſterkonferenz ſchrieb Neue polniſche Anmaßung Proleſt wegen der Breslauer Stahlhelmtagung die alte Methode: Haltet den Dieb Telegraphiſche Meldung 0 Genf, 11. Juni. „Journal officiel“, das amtliche Mitteilungs⸗ organ des Völkerbundsſekretariats, veröffentlicht in ſeiner heute erſchienenen Mainummer einen Brief, den der franzöſiſche Außenminiſter Briand in ſeiner Eigenſchaft als Vorſttzender der Botſchafter⸗ konferenz am 16. März 1931 im Namen der belgi⸗ ſchen, engliſchen, franzöſiſchen, italteniſchen und japaniſchen Regierung an das Generalſekretariat gerichtet hat, und der auf Fragen, die mit der Ent⸗ waffnung Deutſchlands auf Grund des Verſailler Vertrages zuſammenhängen, Bezug nimmt. In dem Brief wird zunächſt darauf hingewieſen, daß bei der Zurückztehung der militäriſchen Sach⸗ verſtändigen der diplomatiſchen Miſſionen in Ber⸗ lin am 31. Januar 1930 die Geſamtheit der Fragen, deren Regelung der Grund für die Anweſenheit der militäriſchen Sachverſtändigen in Berlin geweſen ſet, noch nicht geregelt geweſen wären. Die Durch⸗ führung der Entwaffnungsbeſtimmungen ſei bis zum 31. Januar 1927 von der Interalliierten Mili⸗ tärkontrollkommiſſion überwacht worden. Nach die⸗ ſem Datum ſei kein Kontrollorgan mehr zuſtändig geweſen, weder die Militäreskorten noch die Bot⸗ ſchafterkonferenz. Nach dieſem Hinweis heißt es in dem Brief zum Schluß wörtlich: f „Die Botſchafterkonferenz iſt infolgedeſſen nicht befugt, ein Geſamturteil abzugeben über die Durchführung derjenigen militäriſchen Beſtimmun⸗ gen, die anläßlich der Zurückziehung der Inter⸗ alliierten Militärkontrollkommiſſion als geregelt an⸗ geſehen worden waren. Ebenſo wenig hat die Kon⸗ ferenz zunächſt die Befugnis, ein Geſamturteil abzu⸗ geben über das Anwachſen der Militärbudgets des Reiches, da die Frage der militäriſchen Aus⸗ * gaben in dem Friedensvertrag nicht direkt erwähnt iſt. Dagegen haben gewiſſe beſondere Punkte, die noch ſeit der Zurückziehung der Interalliterten Mi⸗ litärkontrollkommiſſion zu regeln waren, zu jenen FJeſtſtellungen geführt, die in einem beſonderen Schriftſtück zuſammen zu faſſen als notwendig an⸗ geſehen worden ſind. Dieſe Feſtſtellungen auf die die Botſchafterkonferenz beſonders die Aufmerkſam⸗ keit des Völkerbundsrates lenken möchte, beziehen ſich hauptſächlich auf die Artikel 160(Effektivbeſtände und Rekrutierung), 162(Polizei), 177(Tätigkeit der Verbände), 178(militäriſche Einrichtungen). Die Feſtſtellungen geſtatten nicht die über die einzelnen Punkte erzielten Reſul⸗ tate als befriedigend anzuſehen. Es wird eventuell Sache des Völkerbundsrates ſein, aus dieſen Tatſachen die Folgerungen zu ziehen, die er für angebracht hält.“ Kritiſcher Kommentar Der heute veröffentlichte Brief des Vorſitzenden der Botſchafterkonferenz, der Behauptungen über eine angeblich ungenügende Durchführung gewiſſer Reſtpunkte der Entwaff⸗ nungsbeſtimmungen des Verſailler Vertra⸗ ges durch Deutſchland enthält, trägt das Datum vom 16. März 1931. Er enthält am Schluß die Bemer⸗ kung, daß eventuell der Völkerbunds rat ſich dieſer Angelegenheit annehmen könnte. Das Schrei⸗ ben iſt mit ſämtlichen Annexen ſofort nach Eingang dem Völkerbundsſekretariat, den Mitgliedern des Völkerbundsrates zugeſtellt worden, ohne daß der Völkerbundsrat von irgend einer Seite mit der Sache befaßt worden wäre, wozu für die Mai⸗Tagung reichlich Zeit geweſen wäre. Das Völkerbundsſekre⸗ taxkat hat von der Angelegenheit bisher überhaupt keine Notiz genommen, ſondern ſich darauf be⸗ ſchränkt, das Begleitſchreiben Briands den Vor⸗ ſchriften gemäß im„Journal officiel“ zu veröffent⸗ lichen, und zwar beſchränkte ſich die Veröffentlichung auf den Begleitbrief Briands, während die Anlagen, insbeſondere der Bericht der militäriſchen Sachver⸗ ſtändigen, hier nicht wiedergegeben ſind. In einer Fußnote weiſt das„Journal officiel“ darauf hin, daß dieſe Annexe dem Archiv des Völkerbundsſekre⸗ tartats einverleibt worden ſeien, wo ſie jedem Völ⸗ kerbundsmitglied zur Einſichtnahme zur Verfügung ſtänden. Da die Anlagen nicht bekannt ſind, iſt es nicht möglich, die Behauptungen des Vorſitzenden der Botſchafterkonferenz nachzuprüfen. Dieſe Behaup⸗ tungen ſcheinen ſich größtenteils auf Punkte zu be⸗ ziehen, die in das Arbeitsgericht der franzöſiſchen Militärſachverſtändigen fallen, der aus ſeinen Verhandlungen mit Deutſchland nicht gerade als eine großzügige und vorurteilsloſe Perſönlich⸗ keit in Erinnerung iſt. Drahtbericht unſeres Berliner Büros EJ Berlin, 11. Juni. Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt von der polniſchen Regierung eine Proteſtnote wegen der Stahlhelm⸗ kundgebung in Breslau eingegangen, deren Inhalt bis jetzt noch nicht bekannt bekannt gegeben iſt. Wie man ſich auch zum Stahlhelm ſtellen mag, handelt es ſich hier um einen Eingriff in die innerpolitiſchen Verhältniſſe Deutſch⸗ lands, der, wie wir annehmen möchten, von den Berliner maßgebenden Stellen mit Nachdruck zu⸗ rückgewieſen wird. Der Stahlhelm bildet eine Pri⸗ vatorganiſation, für deren Kundgebungen die Regierung natürlich in keiner Weiſe verantwortlich ſein kann. * Der polniſche Außenminiſter in Karlsbad — Warſchau, 11. Juni. Der polniſche Außenmini⸗ ſter Zaleſki hat einen mehrwöchigen Urlaub an⸗ getreten und ſich zur Kur nach Karlsbad begeben. Größen⸗ und Verfolgungswahn Telegraphiſche Meldung — Poſen, 11. Juni. In einem Prozeß gegen das„Poſener Tageblatt“, wobei vier Artikel zur Anklage ſtanden, befand ſich auch u. a. eine Klage wegen Veröffentlichung der Rede von Dr. Curtius anläßlich der Januartagung im Völkerbundsrat über die Behandlung der deut⸗ ſchen Minderheiten in Polen. Damals durfte das„Pofener Tageblatt“ dieſe Rede nicht veröffent⸗ lichen und es erfolgte eine Beſchlagnahme, obwohl alle anderen deutſchen und polniſchen Blätter in Po⸗ len dieſe Rede ungeſtört veröffentlicht haben. In der Gerichtsverhandlung erklärte der Staats⸗ anwalt, daß die Rede von Curtius eine Verächt⸗ lichmachung des polniſchen Staates ſei und daß das„Poſener Tageblatt“ nur zu dieſem Zwecke die Curtiusrede veröffentlicht habe. Eine ſtrenge Beſtrafung ſei angebracht. Das Gericht ſchloß ſich dem Antrage an und ver⸗ urteilte den verantwortlichen Redakteur zu einer Strafe von einem Monat Gefängnis. rn K Weſentlich iſt, daß auch Briand in dem Schrei⸗ ben feſtſtellen muß, daß weder die Militärexperten, noch die Botſchafterkonferenz nach der Zurückziehung der Interalltierten Militärkontrollkommiſſion noch ein Recht haben, die Geſamheit der deutſchen Ent⸗ waffnungsmaßnahmen zu beurteilen. Es bleibt trotz⸗ dem bedauerlich, daß ein ſolcher Brief, dem nach An⸗ ſicht hieſiger maßgebender Kreiſe eine praktiſche poli⸗ tiſche Bedeutung kaum zukommen dürfte, überhaupt geſchrieben worden iſt. Die Berliner Auffaſſung Telegraphiſche Meldung Berlin, 11. Juni. Dem Bericht der Botſchafterkonferenz, der heute in Genf veröffentlicht worden iſt, kommt nach Auf⸗ faſſung Berliner zuſtändiger Stellen keine praktiſche Bedeutung zu. Es handelt ſich vielmehr um die geſchäftsordnungsmäßige Er⸗ ledigung eines Vorganges von 1927. Damals, alſo vor vier Jahren, war von der Botſchafterkonferenz ein abſchließender Bericht in Ausſicht geſtellt worden. Der Bericht iſt abſoluteinſeitig— er geht im weſentlichen auf den franzöſiſchen Vertreter zurück und ſchon deshalb keine beweiskräftige Darſtellung der Entwaffnung. Vor allem kann der Völkerbunds⸗ rat aus dieſem Bericht keine Schlußfolgerungen zie⸗ hen. Er iſt garnicht in der Lage, in Fragen der deut⸗ ſchen Entwaffnung von ſich aus vorzugehen, ſon⸗ dern nur dann, wenn gemäß Art. 213 eine Macht einen Inveſtigationsantrag ſtellt und eine Ver⸗ ſchuldung glaubhaft gemacht hat. Von deutſcher Seite ſind übrigens die meiſten Behauptungen, die in dieſem Bericht aufgeſtellt werden, längſt widerlegt und zurückgewieſen. Ein weiterer Grund dafür, daß man es an zuſtändiger Stelle für zwecklos hält, ſich mit dieſem reichlich antiquierten Bericht noch weiter auseinander zu ſetzen. Was iſt mit dem Ruſſengeſchäft? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Juni. Die ſkeptiſchen Betrachtungen, die wir von vorn⸗ herein an das neue Ruſſengeſchäft knüpften, ſcheinen ſich bereits in höchſt unliebſamer Weiſe be⸗ ſtätigen zu wollen. In den Kreiſen derer, die, wie ſchon ſo oft, trotz allen Enttäuſchungen auch diesmal wieder ihre Hoffnungen auf die Ruſſen ſetzten, iſt man nachgerade ſehr kleinlaut geworden. Es zeigt ſich nämlich immer mehr, daß die Ruſſen die Preiſe in einer Weiſe herunter zu⸗ drücken ſuchen, daß von Geſchäft kaum mehr die Rede ſein kann. Von den in dem deutſch⸗ruſſiſchen Abkommen im April vereinbarten Ruſſenaufträgen von insgeſamt 300 Millionen Mark ſollen, ſo⸗ weit ſich überſehen läßt, bisher 150 Millionen Mark in der deutſchen Wirtſchaft untergebracht worden ſein. Bezeichnend für die Einſtellung der ſowjetruſſiſchen Auftraggeber iſt ein Artikel in dem Organ der Berliner ruſſiſchen Handels vertretung, in dem von„Schwierigkeiten und Mißver⸗ ſtändniſſen“ bei der Durchführung des Abkom⸗ mens die Rede iſt, die darauf zurückzuführen ſeien, „daß die deutſchen Lieferfirmen die Erwartungen Moskaus im Hinblick auf deutſche Preis nach⸗ läſſe nicht gebührend in Rechnung geſtellt hätten.“ Dieſe, man kann wohl ſagen, erpreſſeriſche Drohung wird durch den üblichen Hinweis auf die Konkurrenzangebote anderer Länder noch verſchärft. Mit Recht warnt die„Deutſche Zei⸗ tung,“ ſich durch ſolche ruſſiſche Manöver bluf⸗ fen zu laſſen. In der Tat wäre es ſehr ange⸗ bracht, wenn etwas genauere Angaben über dieſe jetzt vereinbarten Lieferungen im Betrag von 150 Millionen bekannt gegeben würden. Es beſteht die ernſte Befürchtung, daß am Ende ſtatt der erwar⸗ teten Gewinne der deutſchen Induſtrie auf lange Sicht geſehen Verluſte entſtehen. Schon jetzt je⸗ denfalls zeigt es ſich, wie bedenklich es war, daß die 5 in dem Abkommen nicht offen gelaſſen wurde. Das Ruſſengeſchäft der Stahlindufſtrie Telegraphiſche Meldung Berlin, 11. Juni Die kürzlich wegen Lieferung von 200 000 Tou⸗ nen Eiſenerzeugniſſen wieder aufgenom⸗ menen Verhandlungen mit der Sowjetregierung haben heute zum Abſchluß geführt. Es handelt ſich um insgeſamt 200 000 Tonnen Stahlerzeugniſſe, lieferbar 40 Prozent in Stabeiſen, 40 Prozent in Blechen und 20 Prozent in Formeiſen und Knüppeln. Die Lieferung ſoll innerhalb von zwei Monaten durchgeführt werden. Es ſoll ſofort mit der Liefe⸗ rung begonnen werden. Aeberbrückungskredit des Reiches Vorausſichtlich 250 Millionen — Berlin, 11. Juni. Wie wir erfahren, haben die zwiſchen dem unter Führung der Reichsbank ſtehenden Bankenkonſortien und dem Reichsfinanzminiſterium geführten Be⸗ ſprechungen wegen Gewährung eines Zwiſchenkre⸗ dites an das Reich grundſätzlich zu einer Einigung geführt. Es handelt ſich um einen Betrag von vor⸗ ausſichtlich 250 bis 300 Millionen Mark, der in Form von Schatzanweiſungen ausgegeben werden ſoll, die die beteiligten Banken übernehmen ſollen. Die näheren Einzelheiten über die Ausgabe der Schatzanweifungen ſind noch Gegenſtand der Be⸗ ſprechungen. Henderſon geht nach Paris — London, 11. Juni.„Times“ meldet, die bri⸗ tiſche Regierung hat eine Einladung erhalten, eine offizielle Abordnung zur Pariſer Kolonial⸗Ausſtel⸗ lung zu entſenden. Das Kabinett hat die Einladung angenommen und Henderſon mit der Vertretung beauftragt. Henderſon hofft, wie verlautet, während der„britiſchen Woche“ der Ausſtellung, ungefähr a m 10. Juli nach Paris zu gehen. Neues zur Kriegsſchulofrage Von Dr. Kurt Pieper, Charlottenburg Der ſoeben erſchienene neueſte Band der„Docu⸗ ments Diplomatiques Frangais“, der großen fran⸗ zöſiſchen Aktenpublikation der Vorkriegs do ku⸗ mente, umfaßt einen der wichtigſten und entſchei⸗ dungsreichſten Abſchnitte der letzten politiſchen Ent⸗ wicklungsſtufe vor dem Weltkrieg, nämlich die Zeit vom 8. Februar bis 10. Mai 1912. Der Band ent⸗ hält im weſentlichen Akten über Balkanfragen, den italieniſch⸗türkiſchen Tripoliskrieg, die franzöſiſch⸗ ſpaniſche Auseinanderſetzung über Marokko und die Stellungnahme der franzöſiſchen Regierung zu dem durch Haldane vergeblich unternommenen Ver⸗ ſuch einer deutſch⸗engliſchen Entſpan⸗ nung. Beſonders iſt Poincaré mit einer Reihe von Aeußerungen über die letzte Frage vertreten, die in ſchärfſtem Gegenſatz zu ſeinen zahlloſen friedfertigen offiziellen Nachkriegsäußerungen ſtehen. Seine Mit⸗ teilungen und Ergüſſe zeigen mit ſo unverhüllter Klarheit die unbedingte Gegnerſchaft der franzöſiſchen Diplomatie und ihres Führers gegen eine Beſſerung der damaligen deutſch⸗engliſchen Beziehungen, daß ſie für ſich ſprechen, und Poincaré als einen der Hauptſchuldigen am Ausbruch des Weltkrieges hin⸗ ſtellen. Wir laſſen einige der Aeußerungen hier folgen: „Paris, 27. März 1912. Deutſchland wollte eine Neutralitätszuſicherung erhalten, und zwar die einer wohlwollenden Neutralität, was ſinnlos iſt, denn eine wohlwollende Neutralität iſt keine Neu⸗ tralität mehr. Sir Edward Grey hat abgelehnt, aber er iſt gegenwärtig ſehr ſchwach und im übrigen von Parteigängern einer Annäherung an Deutſchland umgeben. Ich verſtehe ſeine Politik nicht mehr und bin unruhig. Man muß verhindern, daß dieſe Erklärung ausgetauſcht wird und ſie kann es in kurzer Zeit werden, wenn Deutſch⸗ land darauf zurückkommt. Wir werden ſodann ge⸗ bunden ſein. Man wird von uns die Verpflichtung verlangen, neutral zu bleiben, wenn Deutſchland an⸗ gegriffen wird; wer kann nun dafür bürgen, daß Frankreich, durch eine Mobiliſierung herausgefor⸗ dert oder bedroht, nicht gezwungen ſein wird, die Offenſive zu ergreifen?“ Am gleichen Tage wie dieſe an den franz ö⸗ ſiſchen Botſchafter in Petersburg gerich⸗ tete Note geht ein Brief an Cambon, den Bot⸗ ſchafter in Berlin, in dem es heißt:„Herr Bunau⸗ Varilla hat mich vor ungefähr einem Monat um einen Empfang gebeten. Ich habe ihn empfangen, er hat mit mir von verſchiedenen Fragen geſprochen und im Lauf der Unterhaltung mir gegenüber den Gedanken ausgedrückt, daß, ſobald wir in Frieden mit Deutſchland wären, wir ihm keinen Vorwand zur ſchlechten Laune bieten dürften. Ich habe ganz einfach geantwortet, daß meine Anſicht ſei, Deutſch⸗ land wie allen anderen Mächten gegenüber eine frei⸗ mütige Politik zu treiben. Aber wenn Herr Bunau⸗ Varilla das allzu phantaſtiſche Programm ausgeführt oder erraten laſſen hätte, das er zuſammen mit Herrn Charles René ausgearbeitet zu haben ſcheint, würde ich mich beeilt haben, einen Eifer abzukühlen, der nur gefährlich ſein könnte, wenn er ſich durch irgend eine poſitive Handlung motiviert.“ Am 28. März 1912 ſchreibt Poincaré an den franzöſiſchen Botſchafter in London:„Es iſt ganz außerordentlich wichtig, daß ſich England nicht verpflichtet, zwiſchen Frankreich und Deutſchland neutral zu bleiben, ſelbſt den Fall angenommen, daß der Angriff von unſerer Seite auszugehen ſcheint. Um nur ein Beiſpiel zu nehmen: Könnte man uns mit Recht die Verant⸗ wortung für einen Angriff zuſchieben, wenn eine Zuſammenziehung deutſcher Kräfte in der Gegend von Aachen uns zwänge, unſere Nordgrenze dadurch zu decken, daß wir in belgiſches Gebiet eindringen?“ Dementſprechend berichtet der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in London über einen kurzen Beſuch, den er in Paris gemacht hatte, am 3. April 1912:„Er (Poincaré) war durch die deutſchen Schritte in Lon⸗ don außerordentlich beunruhigt. Er hatte wie ich geglaubt, daß die Antwort von Sir Edward Grey auf die von Metternich formulierte Neutralitäts⸗ erklärung endgültig ſein würde(d. h. die Ablehnung), und ſich dazu beglückwünſcht; aber die Kabinetts⸗ entſcheidung über dieſe Antwort ſcheint ihm nicht aus⸗ reichend zu ſein 2. Seite/ Nummer 264 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 11. Juni 1931 Die Angſt vor einer deutſch⸗engliſchen Verſtändig ung, der man in der franzöſiſchen Diplomatie ganz zu Unrecht einen geheimen An⸗ griffsſinn gegen Frankreich unterlegte, ſpricht auch aus den Worten des franzöſiſchen Geſchäftsträgers in London, Fleuriau, an Poincaré(4. April 1912):„Der gefährlichſte Satz der Erklärung, jener, der haupt⸗ ſächlich die Bedenken Eurer Exzellenz erregt, iſt der erſte, England shall make no unprovoked attack upon Germany(England wird keinen unprovozierten Angriff gegen Deutſchland unternehmen). Es iſt ſehr ſchwierig, die Worte„unprovozierter Angriff“ zu umſchreiben, und Deutſchland vermag durch keine Haltung, Frankreich dahin zu bringen, gewiſſe Maß⸗ nahmen zu treffen, die den Anſchein eines Angriffs haben könnten, wenn ſie auch in Wirklichkeit nur Verteidigungsmaßnahmen ſind. Eine ſolche wäre zum Beiſpiel der Einmarſch franzöſiſcher Truppen auf belgiſches Gebiet, den der engliſche und der franzöſiſche General⸗ ſtab in gewiſſen Fällen für notwendig erachten Selbſtverſtändlich ſtießen die engliſchen Freunde der Entente in das gleiche Horn, nicht nur Grey; der vielleicht noch zielbewußtere Gegner Deutſchlands im Foreign Office, Nieolſon, äußerte ſich damals folgendermaßen:„Es iſt wahr, daß es viele Freunde Deutſchlands in England gibt; Ls finden ſich ſogar welche im Kabinett, aber die Regierung iſt gerſund. Und Fleuriau, der dieſe Worte als Teil eines Geſpräches berichtet, fügt ſodann mit ſichtlicher Be⸗ friedigung hinzu:„Der Unterſtaatsſekretär(eben Nieolſon) hat mir nicht verhehlt, daß er für ſeinen Teil ſehr zufrieden wäre, wenn ein für allemal Ver⸗ handlungen beendet würden die er für wertlos oder gefährlich hält.“ In Paris alſo war man 1912 durch die Möglich⸗ keit einer deutſch⸗engliſchen Verſtändigung„beun⸗ ruhigt“, in London hielt man die Verhandlungen für „wertlos und gefährlich“. Werfen derartige Aeuße⸗ rungen, die man bisher ſorgſam geheim hielt, nicht ein ſehr merkwürdiges Licht auf die Kriegsſchuld der Entente? — Die Parleiführer beim Kanzler Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Juni. Der Kanzler und. Außen miniſter haben heute vormittag im Kabinett über ihre Eindrücke in Chequers berichtet. In der Ausſprache, die ſich daran knüpfte, wurde die geſamte politiſche Lage mit einbezogen. Wie nunmehr feſtſteht, wird der Kanzler noch im Laufe des heutigen Nachmittags die Führer einiger Reichstagsfraktionen empfangen. Zunächſt werden die Vertreter der Mittelparteien bei ihm vor⸗ ſprechen, alſo der Volkspartei, der Wirtſchaftspartei, des Zentrums, dez Landvolkpartei und der Staats⸗ partei. Anſchließend daran beabſichtigt der Kanzler dann auch noch die Sozialdemokraten zu ſich zu bitten. 6 Die volksparteiliche Fraktion tritt am Nachmit⸗ tag zuſammen und wird ſich dann ſchon von Herrn Dingeldey über das Ergebnis der Unterredung un⸗ terrichten laſſen können. Am Freitag wird ſich der Kanzler zum Vortrag nach Neudeck begeben und am Samstag wird er die Beſprechungen mit den Parteiführern fortſetzen. Am Sonntag fährt er zu der Zentrumstagung nach Hildesheim, wo er, wie man allgemein annimmt, programma⸗ tiſche Erklärungen abgeben wird. * Ausbildungsreiſe der deutſchen Flotte nach Norwegen. Die jährliche Sommerausbildungsreiſe der deutſchen Flotte wird diesmal nach Norwegen führen, wo in der Zeit vom 15. Juni bis 3. Juli eine große Anzahl von Häfen angelaufen werden. Die Auslandsreiſe ſteht unter dem Kommando des Flottenchefs, Vizeadmiral Oldekop. „Cap Polonio“ wieder in Dienſt geſtellt. Zu den Meldungen über Stillegung des Paſſagier⸗ Dampfers„Cap Polonio“ wird von der Reederei mitgeteilt, daß beabſichtigt iſt, ihn Anfang September mit Beginn der im Herbſt einſetzenden Reiſezeit für Südamerika wieder in Fahrt zu ſetzen. zur Schulden⸗ und Abeſiſtungsfrage Beachtenswerte Aeußerungen aus A. S. A. Telegraphiſche Meldung — London, 11. Juni. Der„Times“-Korreſpondent in Waſhington berichtet: Meldungen, daß ſich die amerikaniſche Re⸗ gierung in der Frage der Kriegsſchulden und der Abrüſtung bereits auf eine beſtimmte Politik feſtgelegt habe, werden von inoffiziellen maßgeben⸗ den Kreiſen als unrichtig bezeichnet. Die ameri⸗ kaniſche Regierung iſt gegenwärtig nicht für eine Wiederaufrollung der Schuldenfrage. Indeſſen wird zugegeben, daß Umſtände eintreten könnten, welche die europäiſchen Schuldner Amerikas zwingen könnten, die Schuldenfrage wieder aufs Tapet zu bringen. Umſtände, die vielleicht ge⸗ eignet wären, die amerikaniſche Regierung davon zu überzeugen, daß eine ernſtliche Prüfung der Frage im wirtſchaftlichen Intereſſe der ganzen Welt mit Einſchluß der Vereinigten Staaten liege. Darin ſähe man eine Möglichkeit, einen Zuſammenhang zwiſchen Schulden und Abrüſtung zu konſtruieren. Eine ſolche Verquickung würde der amerikaniſchen Regierung eine Verteidigungsſtellung gegenüber dem Druck Europas und letzten Endes auch gegen⸗ über den amerikaniſchen Jeinden einer Schulden ver minderung geben. Der Stein des Anſtoßes — Newyork, 11. Juni. erhebt Der Auch der frühere Präſident Coolidge jetzt ſeine Stimme zur Frage der Abrüſtung. „Newyork Herald“ veröffentlicht eine Aeußerung von ihm über dieſe Frage und die der Kriegsſchul⸗ den. Von Zeit zu Zeit, erklärt der ehemalige Prä⸗ ſident der Vereinigten Staaten, brächten ausländiſche Blätter den ſeltſamen Vorſchlag, die amerikaniſchen Steuerzahler ſollten eine Milliarde Dollar mehr bezahlen, um es den europäiſchen Staaten zu ermög⸗ lichen, abzurüſten. Das nenne man dann Annullie⸗ rung der interalliierten Schulden und Abrüſtung. Demgegenüber könne er eine logiſche Verbindung zwiſchen Zahlungen und Rüſtungen nur ſo kon⸗ ſtruieren, daß die Streichung der Schulden zu einer erhöhten Rüſtung der dadurch finanziell beſſer geſtellten Staaten führe. Die Vereinigten Staaten hätten ihr Landheer ab⸗ gerüſtet und nichts dazu getan, um ihrer Flotte den ihr gebührenden Platz zu ſichern. Sie häten weni⸗ ger Kriegsſchiffe als die anderen Na⸗ tionen. Der Prozeß gegen Seloͤte und Düſterberg ö Telegraphiſche Meldung — Berlin, 11. Juni. Vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte findet heute der Prozeß gegen die beiden Bundesführer des Stahlhelm, Seldte und Düſterberg ſowie gegen den Hauptſchriftleiter Kleinau wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz ſtatt. Die Anklage ſtützt ſich auf den Inhalt eines Auf⸗ rufes, der von den Genannten im Anſchluß an die Einbringung des Stahlhelm⸗Volksbegehrens erlaſſen wurde und in dem von„dem undeutſchen Zwiſchen⸗ reich des bismarckfeindlichen Marxismus“ die Rede war. Die Verteidigung hatte den Wahrheits⸗ beweis für die in dem Aufruf enthaltene Behaup⸗ tung angeboten und dafür die Ladung einer großen Zahl prominenter Zeugen beantragt. Das Gericht hat jedoch die Ladung von Zeugen abgelehnt, ſodaß nun⸗ mehr lediglich die Erklärungen der beiden Bundes⸗ führer ausſchließlich im Vordergrunde des poli⸗ tiſchen Intereſſes ſtehen dürften. Ein weiteres Telegramm meldet: Das Schöffengericht Berlin Mitte verurteilte wegen gemeinſchaftlichen Vergehens gegen§ 5 Zif⸗ fer 1 des Geſetzes zum Schutze der Republik vom 25. März 1930 die Stahlhelmführer Seldte und Düſterberg anſtelle einer an ſich verwirkten Gefäng⸗ nisſtrafe von zwei Monaten zu je 800 Mark Geldſtrafe, den Redakteur Kleinau anſtelle von drei Wochen Gefängnis zu 300 Mark Gel d⸗ ſtrafſe. Alle Exemplare der Beilage der Zeitung „Der Stahlhelm“, in der der Aufruf erſchienen iſt, werden eingezogen. Skandalſzenen im Preußenparlament Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. Juni Der Trick der Kommuniſten, die durch einen Miß⸗ trauensantrag gegen die preußiſche Regierung we⸗ gen deren Beteiligung an der Notverordnung im Landtag eine politiſche Ausſprache erzwungen haben, führte heute zu den übelſten Skandalſzenen. Der Kommuniſt Kaſpar, der den Antrag begrün⸗ dete, erging ſich in wüſten Schmähungen ſowohl gegen das Kabinett Brüning wie auch die preußiſche Staatsregierung und predigte im Kaſchem⸗ menjargon den Sturz des kapitaliſtiſchen Syſtems. Der Miniſterpräſident Braun gab die in dieſer Situation einzig mögliche Erklärung ab, daß die preußiſche Regierung nicht den Verſuch zu unter⸗ ſtützen gedenke, hier im Landtag eine Art Er ſa tz⸗ reichstag zu etablieren. Im übrigen ſei die preußiſche Regierung an dem Zuſtandekommen der Notverordnung unbeteiligt. Brauns Erklärungen quittierten die Kommuni⸗ ſten mit einem Wutgeheul. Auf die randalierenden Kommuniſten hagelte es Ordnungsrufe. Eine Kom⸗ muniſtin, die ſich beſonders rabiat gebärdete, wurde aus dem Saal gewieſen. Im Verlauf der Debatte, die einen kaum mehr zu ütberbietenden Tiefſtand zeigte und ſachlich natürlich vollkommen negativ blieb, wurde ein Antrag, den Miniſter⸗ präſidenten Braun zum Verbleiben im Sitzungs⸗ ſaal zu veranlaſſen, abgelehnt. eee Der deutſche a Segelflug im Jungfraugebiet — Interlaken, 11. Juni. Der Schweizer Segel⸗ flieger, Farner, der wie gemeldet, heute morgen vom Jungfraujoch mit ſeinem Segelflugzeug geſtarket war, iſt glücklich in Lauter brunnen nach einer Flugzeit von einer Stunde und 45 Minuten gelandet. —— 1 Die Auſchuldigungen gegen Quinones de Leon — Paris, 10. Juni. Wie Havas aus Madrid meldet, wird dem ehemaligen ſpaniſchen Botſchafter in Paris, Quinones de Leon, gegen den ein gericht⸗ liches Verfahren eingeleitet worden iſt, Untreue in der Behandlung ſchriftlicher Dokumente vorge⸗ worfen. Die Dokumente, die aus der ſpaniſchen Bot⸗ ſchaft in Paris abhanden gekommen ſeien, beziehen ſich auf Fliegermaſor Franco, die Aufſtändiſchen⸗ bewegung von Jaca und die Madrider Ereigniſſe vom Dezember v. J. Auch Aktenſtücke betreffend die in dieſe Vorgänge verwickelten Perſonen ſollen verſchwunden ſein. Quinones de Leon ſoll in Paris vernommen werden. Letzte Meldungen Wilhelm Bopp Speben kommt von der Bühlerhöhe die ſchmerzliche Nachricht, daß im dortigen Sanatorium Profeſſor Wilhelm Bopp, der Muſikreferent der „Neuen Badiſchen Landeszeitung“, der frühere Direktor der Mannheimer Muſikſchule mund ehem. Leiter der Staatlichen Aka⸗ demie für Muſik und darſtellende Kunſt tm Wien beben geſtorben iſt. Er hatte auf der Bühlerhöhe Geneſung von einer Krankheit geſucht, die ihn vor kurzer Zeit befiel. Nun kommt er von der umwaldeten Kurſtätte auf den Schwarzwaldbergen nicht mehr lebend in die Stadt ſeines Werdens und Wirkens zurück. N Am 4. November 1863 wurde Wilhelm Bopp als Sohn des bekannten Stadtrats Karl Bopp geboren. Seine muſikaliſche Tätigkeit begann er im Orcheſter des Nationalthenters als Bratſchiſt und dann am Pult der erſten Violine. An den denkwürdigen „Ring“⸗Aufführungen war er beſonders beteiligt; als Korrepetitor wirkte er bei der Vorbereitung des „Rheingolds“ und der„Walküre“. Während ſeiner Konſervatorjumszeit in Leipzig(1880—83) wirkte Bopp fleißig beim Theater⸗ und Gewandhaus⸗ urcheſter mit und korrepitierte mit der damaligen flänzenden Brüunhilde und Iſolde, Hedwig Reicher⸗ Kindermann. Sein Weg führte ihn dann nach Frei⸗ Burg i. Br. als Muſikdirektor, nach Frankfurt a. M. und Karlsruhe in der Eigenſchaft eines Theater- kapellmeiſters. R Dieſe Praxis, verbunden mit der Gründung eines Volksquartetts, in dem die hervorragendſte Kraft Bopps eigene Gattin, Auguſte Bopp⸗ Glaſer wurde, bildeten gewiſſermaßen die Vor⸗ bereitung zu der erſten großen Aufgabe, die Bopp erfüllte, die Gründung der Mannheimer Hochſchule für Muſik 1899. Man weiß, mit welcher erſtaunlichen Vorausſicht Bopp alle in⸗ zwiſchen eingetretenen Neuerungen des Muſikunter⸗ richts damals vorweg genommen und ausgebaut hatte. Die frühzeitige Einrichtung eines Muſik⸗ lehrerſeminars nach den Prüfungsvorſchriften des damaligen mufikpädagogiſchen Verbandes iſt bis heute vorbildlich geblieben. Eine ſtrenge Prü⸗ fungsordnung richtete Direktor Bopp zuſammen mit ſeinem verſtändnisvollen Mitarbeiter, unſerem lieben, unvergeßlichen Arthur Blaß ein, und die von einer weitblickenden Verantwortlichkeit getra⸗ gene Behandlung der ganzen Berufsausbildungs⸗ fragen hat weithin reinigend auf dem nicht immer klaren Plan der Muſikerziehung gewirkt. Das badiſche Unterrichtsminiſtertum wird ſich gewiß gerade dieſer, durchaus zeitgemäßen Tätig⸗ keit Wilhelm Bopps erinnert haben, als es ihn im Herbſt 1928 in den Aus ſchuß für die ſtaat⸗ läche Prüfung der Muſiklehrerkandidaten berief. Die Jahresberichte, die Bopp von ſeiner Mann⸗ heimer Muſikhochſchule herausgab, bilden eine Fundgrube für die noch zu ſchreibende Geſchichte der deutſchen Muſikererziehung. Sie erweiſen, daß alle Fragen, die heute den Staat wie die Berufsgenoſſen ſo ſtark bewegen, damals ſchon angeſchnitten und zum Teil auch gelöſt wurden. Eines der Hauptverdienſte Bopps war dabei das Beſtreben, den Geſichts⸗ kreis der Muſikſtudierenden zu erwei⸗ tern. Die Berichte, die von dieſen weitgeſteckten Unter⸗ nehmungen leiner o jungen Anſtalt!) erzählen und die auch ſtiliſtiſche Meiſterwerke darſtellen, erregten in der Muſtkzentrale der Welt, in Wien, größtes Intereſſe beim Miniſterium und der Oberleitung des Konſervatoriums. So erfolgte denn 1906 die Berufung Bopps nach Wien, wo er am Konſervatorium der Geſellſchaft der Muſikfreunde wirkte, deſſen Umwandlung in eine ſtaatliche Aka⸗ demie für Muſik und darſtellende Kunſt er vollzog. Auch hier gilt Bopps Wirken zunächſt der Neuorgani⸗ ſation der ſogen. Lehrbildungskurſe auf bretteſter Grundlage. Ueber hundert Prüfungen hielt Direktor Bopp als Voſitzender der Prüfungskommiſſion mit gefürchteter Strenge ab; ſeine gründlichſte Sachkennt⸗ nis, ſeine unparteiiſche Objektivität werden allſeits gerühmt. Er verſtand es mit einem halben Dutzend von Unterrichtsminiſtern glänzend auszukommen. Die Tätigkeit Bopps in Wien als eines der erſten Staatsbeamten machte ſeine imponierende Perſönlichkeit weithin ſichtbar und ſeine weltmännt⸗ ſche Art gewann ihm im Wien der damaligen großen Repräſentation zahlreiche hochgeſtellte Freunde. Als er dann nach dem Umſturz über Berlin in ſeine Vaterſtadt Mannheim als Muſikreferent der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“ zurückkehrte, zeigte es ſich, daß ihm die Heimat treu geblieben war. Dieſe Treue tritt in den nächſten Tagen vor eine traurige Pflicht, wenn es gelten wird, Wilhelm Bopp das letzte Geleit zu geben. Ein vorbildlicher Mann, ein großer Kenner der muſikaliſchen Theorie und Praxis, ein Muſikgelehrter von erſtaunlichem Ausmaß, zu⸗ gleich ein Stiliſt feinſinnigſter, geiſtvollſter Art iſt mit ihm dahingegangen. Uns perſönlich— das kön⸗ nen und wollen wir in dieſer Stunde nicht ver⸗ ſchweigen— war er ein väterlicher Freund und Be⸗ rater, ein Mentor, zu dem man gern aufblickte, wenn er in zahlreichem perſönlichem Zuſammen⸗ treffen die reichen Schätze ſeiner großen Erfahrung ſichtete und ausbreitete, wenn er von ſeinen Lieb⸗ lingen ſprach, von Wagner und Brahms, von Beet⸗ hoven und Mozart. Im Sinn dieſer Großen und für ſie hat er gewirkt an der Seite einer wahrhaft kundigen Gattin, der jetzt unſer tiefſtes Mitgefühl gilt, für das Gute und Schöne geſtritten. Wir werden ihn, den trefflichen Mann mit dem vornehmen Sinn und der edlen Art des echten Wiſſenden und Verſtehenden nie vergeſſen und uns in ſchmerzlicher Erinnerung an das halten, was uns in ſchönen Stunden mit ihm verband. De. K. Ein Abend ſchwediſcher Muſik Aufführung durch Bleichers Konſervatorium Mit vollem Recht bemüht ſich die fortſchrittliche Muſikpädagogik, den Geſichtskreis der Schüler tun⸗ lichſt zu erweitern und es iſt nur zu begrüßen, wenn als Gegengewicht gegen die harmoniſch dürftigen, nur auf Ausbildung glatten Läuferwerks abzielen⸗ den Etudenreihen von Czerny die Jugend mit ge⸗ ſunder Klaviermuſik bekannt gemacht wird. So bot die geſtrige Vorführung von Bleichers Konſer⸗ vatorium einen lehrreichen Querſchnitt durch die neuzeitliche Tonkunſt Schwedens, wobei die in der Blüte ihres Schaffens ſtehenden Komponiſten in erſter Reihe berückſichtigt wurden. Ueberwiegend handelte es ſich um knappe Ton⸗ bilder, die wie 3. B. bei Guſtav Nordquiſt und geſehenen Muſikbildungsanſtalt geleiſtet wird. 8. Kein Rücktritt des badiſchen Geſandten 9 in Berlin eit — Karlsruhe, 11. Juni. Zu Preſſemeldungen 5 über den angeblichen Rücktritt des Geſandten Ho⸗ de nold wird amtlich folgendes erklärt: 1. Ein Ab⸗ D ſchiedsgeſuch des Geſandten oder ein Antrag auf 5 Entlaſſung aus dem Staatsdienſt iſt beim Staats⸗ 81 miniſterium nicht eingereicht worden; 2. Differen⸗ ſie zen zwiſchen dem Staatsminiſterium und dem Ge⸗ tä ſandten Honold beſtehen nicht. Ebenſo iſt auch von ra einem Gegenſatz zwiſchen dem„Außenſeiter“ Honold G und den Beamten des Staatsminiſteriums nichts pl bekannt. Die Preſſenachrichten zerfallen daher in er nichts. fa Erdſtöße in Oſtfriesland 0 — Hamburg, 10. Juni. Wie das„Hamburger lic Fremdenblatt“ meldet, ſind in Weſterhauderfehn 50 (Kreis Leer) in der letzten Nacht ſtarke Erdſtöße 00 verſpürt worden. Geſtern abend hörten die Be⸗. wohner ein kurzes Rollen und bemerkten hinterher t ein leichtes Beben der Erde. Als die Bewohner ins ſte Freie traten, ſahen ſie, daß ſich die Stangen der i tte Lichtleitung bewegten. 50 Heute iſt wieder ein leichtes Beben bemerkt vi worden. Die Hamburger Hauptſtation für Erdͤbeben⸗ ett forſchung teilt hierzu mit, daß es ſich vermutlich nur 1 um eine lokale Erſcheinung handele. 5 Keine Rettung für die im engliſchen U⸗Boot I eingeſchloſſene Beſatzung — Weihaiwei, 11. Juni. Ueber die in dem geſun⸗ 10 kenen engliſchen Unterſeeboot eingeſchloſſene Be⸗ 11 ſatzung wird berichtet, daß kaum noch Hoffnung vor⸗ in handen ſei, ſie lebend bergen zu können. Seit län⸗ al gerer Zeit erhalten die Taucher auf Klopfseichen keine da Antwort mehr. E! g 0 * Lehrerabbau in Berlin. Der Berliner Stadt⸗ K ſchulrat Nydahl teilte im Haushaltsausſchuß des Berliner Stadtparlaments mit, daß demnächſt ein 50. teilweiſer Abbau von Lehrern an den höheren und 1 0 Berufsſchulen durchgeführt werden müſſe. Der Ab⸗ Ne bau wird zunächſt 300 Lehrer treffen. 1 Der Stadtſchulrat äußerte weiter, daß im laufen⸗ 4 St den Jahre rund 650 Lehrer überflüſſig ſeien, 1 Er wovon auf die Volksſchulen 320, auf die böheren N 8 Schulen 160 und auf die Berufsſchulen 170 Lehrer 12 entfielen. 0 Begründet wird der Abbau mit dem ſtarken ba Rückgang der Zahl der Schüler bei den ver⸗ 0 ſchiedenen Schularten. So iſt die Zahl der Berufs⸗ ſch ſchüler in dieſem Jahre um faſt 20 000 gegenüber 1930 Ka geringer; verglichen mit früheren Jahren, beträgt die Differenz ſogar 40 000 bis 50 000. ve w Die neue Schwurgerichtsperiode te * Karlsruhe, 10. Juni. Am kommenden Montag na wird das Karlsruher Schwurgericht zu ſeiner näch⸗ ſten Tagungsperiode zuſammentreten. Zunächſt ſteht 8 auf der Tagesordnung die Verhandlung gegen den He Landwirt Heinrich Schmidt aus Unteröwisheim, der te wegen Totſchlags angeklagt iſt. Der Anklage liegt D die ſchwere Bluttat zugrunde, die in Unteröwisheim we in der Nacht zum 11. Januar begangen wurde. Der ne Angeklagte, der mit einem Mädchen in Streit S. geriet, ſchoß in ſeiner Aufregung blindlings um ſich. ſu Dabei verletzte er den Ziegelarbeiter Lautenſchlä 4 ger, der ihn beruhigen wollte, und auf den er an ſch legte, lebensgefährlich. Am nächſten Tage wird ſich ſti der Maurer Anton Kaiſer aus Königsbach bei ö ia. Pforzheim zu verantworten haben, der unter der da Anklage, ſeinen Bruder getötet zu haben ſteht. Eben⸗ Al falls am Dienstag kommt ein Meineidsprozeß gegen ni den Arbeiter Schmidt aus Helmsheim zur Verhand⸗ lung. 5 V. we bei Hugo Alfven den Stempel poetiſcher Empfin⸗ 45 dung tragen und eines gewiſſen exotiſchen Reizes* nicht entbehren. Auch die Auswahl und die An⸗ 8 paſſung an das techniſche Können der Schüler er 8 ſchien uns glücklich getroffen, wenn wir auch in ver⸗ 40 einzelten Fällen uns des Eindrucks nicht erwehren konnten, daß die phyſiſchen Kräfte mancher jugend⸗ 25 licher Schüler bei Kompoſitionen, die großen Kraft⸗ 81 aufwand erfordern, etwas überſpannt wurden. 3 Manche Stücke, wie das Gratulationsmenuett von 8 Hakanſſon erſchienen uns etwas robuſt angefaßt. Da⸗ W von abgeſehen, ließen ſämtliche auftretenden Schüler 7 ſorgfältige pädagogiſche Arbeit erkennen. Beſonders M begabte hatten ſich in die unſerem Fühlen etwas gr fernliegende Pſyche der ſchwediſchen Muſiker ſoweſt den eingefühlt, daß ſie eine Wiedergabe aus dem Ge⸗ 21 gr dächtnis mit gutem Gelingen wagen konnten. u Eine namentliche Aufzählung der vielen anſpre⸗ vo chenden Leiſtungen müſſen wir uns leider verſagen; wir vermerken aber gerne, daß uns als Schülerin⸗ de nen, die über beſonders ausgeprägtes poetiſches Em⸗ dn pfinden verfügen und ihrem Spiel individuellen Reiz 5 verliehen, die ungen Damen Frl. Händler, Frl. 4 Willer und durch ausnehmend feinfühlig differen⸗ 1 zierten Anſchlag Frl. Emmy Reichert einen aß imm genehmen Eindruck hinterließen.„ fd Die klavieriſtiſchen Solovorträge wurden nicht nur durch vierhändige Darbietungen, ſondern auch ſi durch Vorführungen der Kammermuſikklaſſe unter⸗ for brochen, die ein günſtiges Licht auf die zielbewußte ſei Arbeit im Emſemble⸗Spiel werfen. Frl. Luſſe L0 Michelis erwies ſich nicht nur ſelbſt als fein? ge fühlige Geigerin, ſondern konnte auch ihr pädago⸗* giſches Können am exakten Zuſammenſpiel des be Streicherenſembles erproben. Der junge Cellist Her⸗ S mann Adam, von früheren Aufführungen her in angenehmer Erinnerung, hat ſichtlich Fortſchritte ge⸗— macht und erfreute durch ſchlackenfreien weichen Ge⸗ ſangston. Frl. Eliſabeth Bleicher, die umſichtige Leiterin des Konſervatoriums, führte bei mehreren Nummern zartfühlend die Klavierbegleitung durch. Der gelungene Abend wickelte ſich trotz des umfang⸗ reichen Programms präziſe ab und bot ein Bild der weitſichtigen methodiſchen Arbeit, die in der an⸗ 8 Erdbeeren(Ananas) 30—45; koſen 50—60; Zitronen, Stück—10; Orangen 3045; Ba⸗ Donnerstag, 11. Juni 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Zunehmende Obſtanfuhr Es iſt eine unbeſtreitbare Tatſache, daß jetzt der O b ſt markt das Feld beherrſcht. Nicht nur die eigentlichen Obſtſtände ſind ſtark verſorgt, ſondern auch im Innern des Marktes findet man faſt an je⸗ dem Gemüſeſtand Kirſchen und Erdbeeren. Die Sonne hat nun auch die tiefroten Kirſchen her⸗ ausgebracht. Zwiſchendurch entdeckt man die helleren 5„Herzkerſche“ ſagt der Pfälzer— für beſondere Liebhaber. Es iſt daher nicht nur die Hausfrau, die ſich Kirſchen mitnimmt, ſondern auch die Berufs⸗ tätigen kaufen ſich in den frühen Morgenſtunden raſch ein Pfund für 25—30 Pfg. zum Mitnehmen ins Geſchäft. Die Erdbeeren ſind prächtige große Exem⸗ plare und werden von den Käufern ſchon korbweiſe erſtanden. Stachelbeeren waren heute eben⸗ falls in großen Mengen angeboten, ſodaß es ſich ſchon lohnt, mit dem Einmachen zu beginnen. Bei dem warmen Wetter erſchien es unbegreif⸗ lich, daß Spargel trotz reichlicher Zufuhr ihren Preis von 40—55 Pfg. behaupteten. Es war deshalb auch garnicht verwunderlich, daß ſich die Hausfrauen den Spargelkauf reiflich überlegten. Andererſeits war es möglich, für 15—18 Pfg. ein Pfund Erbſen und für—8 Pfg. ein Bündelchen Karotten zu er⸗ ſtehen und damit ein ſchmackhaftes Gericht herzu⸗ ſtellen. Sehr entgegenkommend war das Angebot von Salaten. Kopfſalat, 4 Stück 20 Pfg., Endi⸗ vienſalat, 12—15 Pfg. für den Stock, war wirklich eine Leiſtung. Deutſche Bohnen konnte man für 1 4 das Pfund bekommen. Friſche Pfiffer⸗ linge gingen für 70 Pfg für das Pfund ab. In den übrigen neuzeitlichen Produkten war großer Vorrat. An den Blumenſtänden fällt es ſchwer, zu entſcheiden, welcher Blume man den Vorzug geben ſoll. Ob man z. B. den Jasminſtrauß in die Diele, die duftige Roſe oder das farbige Wickenſträußchen in das Wohnzimmer ſtellt? Billig ſind ſie jedenfalls alle und ihr Anblick bringt ein bißchen Freude in das Haus. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ n für ein Pfund in Pfg. ermittelt: artoffeln, alte—6,5; Kartoffeln, neue, ausl. 16—20, Sa⸗ latkartoffeln 26—28; Wirſing 15; Blumenkohl, Stück 30 bis 80; Karotten, Bſchl. 10—15; Spargeln 25—50; Spinat 25 bis 90; Mangold 10—12; Zwiebeln 15—17; Grüne Bohnen 50—100; Grüne Erbſen 12—18; Kopfſalat, Stück—12; En⸗ divienſalat, Stück 10—15; Oberkohlraben, Stück 6— 10; Rha⸗ barber—10; Tomaten 70—100; Radieschen, Bſchl.—5; Rettich, Stück—10; Meerrettich, Stück 10—30; Schl. Gurken,(groß), Stück 3060; Suppengrünes, Bſchl.—6; Peterſilie, Bſchl.—6; Schnittlauch, Bſchl.—5; Lauch, Stück—12; Aepfel 60—75; Birnen 50; Kirſchen 20—35; Stachelbeeren 25-30; Apri⸗ nanen, Stück—15; Süßrahmbutter 160—180; Landbutter 125150; Weißer Käſe 40—50; Eier, Stück—12; Aale 140 bis 100; Hechte 160; Karpfen 140—160; Breſem 80—100; Backfiſche 50—60; Kabeljau 30—50; Schellfiſche 4060; Gold⸗ barſch 50; Seehecht 60; Hahn, geſchlachtet, Stück 200500; Huhn, geſchlachtet, Stück 250—500; Enten, geſchlachtet, Stück 400800; Tauben, geſchlachtet, Stück 80—120; Gänſe, ge⸗ schlachtet, Stück 9001700; Rindfleiſch 100; Kuhfleiſch 80; Kalbfleiſch 110—120; Schweinefleiſch 100. * * Miniſterialrat Jung, Präſident der Gebäude⸗ verſicherungsanſtalt. Miniſterialrat Dr. Jung wurde vom Miniſterium des Innern zum Präſiden⸗ ten der Badiſchen Gebäudeverſicherungsanſtalt er⸗ nannt. * Ausſtellung in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen. Die anläßlich der Arbeitstagung des Reichsverbandes Deutſcher Hausfrauenvereine in den Rhein⸗Neckar⸗ Hallen veranſtaltete Ausſtellung über Auf⸗ teilung von Groß wohnungen, die aus ganz Deutſchland beſchickt iſt und allgemein Intereſſe er⸗ wecken dürfte, wird verlängert. Sie iſt am Don⸗ nerstag, Freitag, Samstag, nachmittags und am Sonntag, den 14. vormittags zum allgemeinen Be⸗ ſuch unentgeltlich zugänglich gemacht. * Zuſammenſtoß zweier Straßenbahnwagen. An⸗ ſcheinend infolge Verſagens der elektriſchen Weiche ſtießen heute früh an der Friedrich Ebertbrücke wei Straßenbahnzüge der Linie 16 zu⸗ ſammen, wobei bei dem einen an dem Anhänger das linke hintere Trittbrett, der Handgriff und der Achſenkaſten abgeriſſen wurde. Perſonen wurden nicht verletzt. * Motorradfahrer fährt Radfahrer an. Beim Verlaſſen des Radfahrerwegs auf der Straße am weißen Sand in Höhe der Feuerwache wurde geſtern abend ein 36 Jahre alter Radfahrer von einem 45 Jahre alten Motorradfahrer von hinten angefahren und zu Boden geworfen. Der Radfahrer wurde am linken Unterſchenkel unerheblich verletzt. Die Ehefrau des Motorradfahrers die auf dem Soziusſitz ſaß, fiel bei dem Zuſammenſtoß vom Mo⸗ torrad und verletzte ſich dabei. * Entwendet wurde: vom.—3. Juni aus einem Verkaufsraum im Strandbad fünf verſchiedenfarbig Herren⸗ und Damenbadeanzüge; am 4. ds. Mts. von nem Motorrad in der Jungbuſchſtraße eine oſchlampe, eine Handhuppe und verſchiedenes Werkzeug Marke Triumpf; vom.—5. aus einem Hausgang in Ns ein alter Kupferſtich, Alt⸗ Mannheim darſtellend, ſchmaler Rahmen aus Maha⸗ goni mit Goldeinlage; am 7. aus einer Wohnung in der Tullaſtraße 14 ſilberne Kaffeelöffel, eine grüne Halskette in Perlenform und 6 Mark Bargeld und am 8. Juni aus einem Lagerplatz in der Neckar⸗ vorlandſtraße 5 verſchiedenfarbige Hühner. * Selbſttötungsverſuch. In vergangener Nacht verſuchte in Sandhofen ein 23 Jahre alter Dreher durch Einatmen von Gas ſich das Leben zu nehmen. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. * Ein Löwe wird erſchoſſen. Aus dem Tierpark im Karlſtern im Käfertaler Walde iſt heute vor⸗ mittag ein ſtarker fünffähriger Berberlöwe über die Umzäunung ſeines Geheges geſprungen und flüchtig gegangen. Das flüchtige Tier näherte ſich in beängſtigender Weiſe den Paſſanten. Das ſo⸗ fort alarmierte Notrufkommando ſchoß aus ſeinen Karabinern mehrere Schüſſe auf den Löwen und konnte ihn ſchließlich mit Maſchinen⸗ gewehrpiſtolen niederſtrecken. Wie es heißt, war der Wärter des Löwen mit einem Eisbären beſchäftigt, als der Berberlöwe mit einem kühnen Sprung über die Umzäunung hinwegſetzte. Amlliche Darstellung über die Anruhen Der Polizeibericht äußert ſich über die geſtrigen Unruhen und Straßendemonſtrationen wie folgt: Im Anſchluß an zwei Erwerbsloſenverſamm⸗ lungen, die geſtern nachmittag im alten Rathaus und in der Wirtſchaft Luxhof in F 4, 12 ſtattfanden, kam es in den geſtrigen Abendſtunden in den Stra⸗ ßen-, GH,-, ſowie in der Neckarſtadt wie⸗ derholt zu Anſammlungen, die von der Polizei zerſtreut wurden. Hierbei wurden von den Demon⸗ ſtranten ſowohl in der Innen⸗ als auch in der Neckarſtadt eine große Anzahl von Straßenlaternen durch Steinwürfe zertrümmert, ſodaß dieſe Stadtviertel zum größten Teil im Dun⸗ kel lagen. Auch ein Feuermeldertransparent und mehrere Transparente an Privathäuſern wurden zertrümmert. Gegen.30 Uhr abends und 1 Uhr früh wurde an der Kreuzung H 2— J 3 das Straßenpflaſter aufgeriſſen und die Straße durch Müllton⸗ nen verſtellt. In gleicher Weiſe wurde an der Kreuzung Mittel⸗ und Bürgermeiſter Fuchsſtraße von den Demonſtranten das Straßenpflaſter auf⸗ geriſſen. An der Kreuzung H 4— J 5 wurde die Straße durch einen mit Erde und Steinen beladenen Wagen geſperrt. An der Kreuzung FE 5— 66 und G 6— H 5 wurde je ein von Beſuchern des Apollo⸗ theaters aufgeſtellter Perſonenkraftwagen als Hindernis umgeworfen. In den dunk⸗ len Straßen der Neckarſtadt wurden Die Polizeibeamten aus den Häuſern mit Pflaſterſteinen beworfen, worauf die Polizei einige Schüſſe abgab. Ebenſo wurde in der Straße H1— aus der Menge gegen die einſchreitenden Polizeibeamten mit Steinen und Flaſchen geworfen. Mehrere Perſonen wurden feſt⸗ genommen. Die Hinderniſſe wurde beſeitigt. Ge⸗ gen 2 Uhr früh war die Ruhe wieder hergeſtellt. Es handelt ſich bei den Vorgängen um eine planmäßige kommnuniſtiſche Unternehmung. Dies ergibt aus dem Beginn der Verſammlung im alten Rathaus, aus dem man, obwohl der Saal nicht voll beſetzt war, wegen angeblicher Ueberfüllung nach dem Luxhof zog. Es wurden Trupps zu Fuß und mit Fahrrädern beobachtet, die die Hinderniſſe in der Straße aufrichteten. Die Polizei wird ohne Röckſicht, ob es ſich um Teilnehmer oder Neugierige handelt, mit größter Energie vorgehen. Neugierige, die die Arbeit der Demonſtranten begünſtigen und die Aufgabe der Polizei erſchweren, werden nachdrücklichſt gewarnt. Die ſtädtebauliche Entwicklung von Mannheim Oberbaudirektor Zizler referiert auf der Hausfrauenſagung Im Rahmen des zweiten Arbeitstages des Reichs⸗ verbandes Deutſcher Hausfrauenvereine, der als Leitgedanken„Heim und Wirtſchaft“ hatte, ſprach im Vortragsſaal der Ausſtellungshalle Ober⸗ baudirektor Zizler⸗Mannheim über„Die ſtädtebauliche Entwicklung von Mann⸗ heim.“ Der Redner bedauerte, daß es nicht möglich geweſen ſei, den Vortrag an den Anfang der Ta⸗ gung zu ſtellen, da die fremden Gäſte die Stadt Mannheim dann ſicherlich mit anderen Augen an⸗ geſehen hätten. Er vergaß daher nicht, an Hand von Lichtbildern die ſchöne Stadt Mannheim zu zeigen, beſonders aber einen Ueberblick über die ſchöne Barockſtadt zu geben. In der Hauptſache beſchäftigten ſich die Ausfüh⸗ rungen mit der ſtädtebaulichen Entwicklung der Stadt Mannheim unter beſonderer Betonung der Stadterweiterung nach dem Kriege. Die Entwick⸗ lungsbedingungen der Städte ſind außerordentlich verſchieden, denn drei Faktoren beſtimmen die große Linie der Entwicklung einer Stadt: Kultur, Wirt⸗ ſchaft und Politik. Es kommt auf das Konzentra⸗ tionsvermögen einer Anſiedelung an, das von der örtlichen Lage, von den Gegebenheiten der Land⸗ ſchaft, den Verkehrsbeziehungen und nicht zuletzt von Einflüſſen ideeller Art, wie von der Tatkraft der Bürger abhängig iſt. Aus dieſer Verſchiedenheit der Wachstumsbedingungen erklärt ſich Aufſtieg und Niedergang der Städte und das Tempo der Stadt⸗ entwicklung. Deutlich zu erkennen ſind drei Entwicklungs⸗ perioden der Stadt Mannheim. Die erſte Periode, die als abſolutiſtiſche zu bezeichnen iſt, begann in der Zeit des 18. Jahrhunderts, in der Mannheim als Hauptſtadt der Kurpfalz zur machtvollen Reſidenz ausgebaut wurde. Als im Jahre 1777 Karl Theodor Mannheim verließ, begann die zweite Periode, in der die individualiſtiſche Richtung die Oberhand ge⸗ wann. Dieſe Periode dauerte bis zum Kriegsbe⸗ ginn, der dann nach dem Kriege die dritte Periode folgte, die als kollektiviſtiſche Richtung bezeichnet werden muß! Der Gegenſatz der drei Entwicklungsperioden würde durch Lichtbilder anſchaulich erläutert. Vor allem wurde von Oberbaudirektor Zizler der wohnungshygieniſche Fortſchritt betont, der mit der weiträumigen Bebauung der neuen Stadtgebiete nach dem Kriege erzielt worden iſt und die Einheitlichkeit der Siedlungsanlagen, die dem Stadtbild ein neues Gepräge gegeben haben. Gerade in dem Kreiſe der Hausfrauen mußten die Angaben über die Baukoſten der Klein woh⸗ nungen intereſſieren, in deren Herſtellung Mann⸗ heim direkt Vorbildliches geleiſtet hat. Der während des Vortrags einſetzende ſtarke Beifall ließ erken⸗ nen, wie ſehr die Anweſenden die Arbeit der Stadt Mannheim in dieſer Hinſicht und diejenige ihrer Baumeiſter anerkannten. Nähere Angaben zeigten, wie ſtark bei den Reihenbauten geſpart worden iſt, und wie es dennoch möglich war, direkt vorbildliche Wohnungen zu erſtellen. An die Hausfrauenorgani⸗ ſationen iſt die Bitte zu richten, darauf hinzuwirken, daß die Wohnräume ſo benützt werden, wie ſie von dem Architekten gedacht ſind. Schwierigkeiten im Bebauungsplan macht das wilde Bauen, das urſprünglich allerorts ſehr bekämpft wurde. Jetzt hat man den Kampf auf⸗ gegeben, da man eher zum Ztele gelangt, wenn man Gelände für ſolche Zwecke zur Verfügung ſtellt. Wird dann auf einem anderen Platze widerrechtlich gebaut, dann kann die Baupolizei mit aller Strenge und mit voller Berechtigung einſchreiten. Schwierig⸗ keiten bereitet auch die Unterbringung der Obbdachloſen und der aſozialen Elemente. Im Anſchluß an die mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommenen Ausführungen fand eine Rund⸗ fahrt mit acht Omnibuſſen ſtatt. Zwei Stunden dauerte die Fahrt, die zunächſt über den Ring und die Jungbuſchbrücke, an den Neubauten der Mühlau vorbei nach den Arbeiterkolonien auf dem Luzen⸗ berg führte. Von dort ging es nach der Gartenſtadt und den Häuſern für Kinderreiche. Eine Beſichti⸗ gung der Häuſer, der Kinder⸗ und neuen Walbdſchule, die übrigens die billigſte Schule iſt, die je gebaut wurde, unterbrach die Fahrt auf eine halbe Stunde. Ueber Käfertal ging es zurück nach der Oſtſtadt, am Möhlblock vorbei nach dem Altersheim, dem Pfalz⸗ platz und ſchließlich am Rhein entlang zur Rhein⸗ brücke. Das Endziel der Fahr bildete die Mädchen⸗ berufsſchule, die einer eingehenden Beſichtigung unterzogen wurde. Die Teilnehmerinnen an dieſer Fahrt äußerten ſich äußerſt lobenswert über das Geſehene und wa⸗ ren des Lobes voll über die vorbildliche Entwicklung des neuen Mannheim. Sie waren ſo begeiſtert, daß ſte ganz beſtimmt den guten Ruf Mannheims im ganzen Reiche verbreiten werden. Steuer zahlen wenn man keine Stellung hat? „Der leitende Angeſtellte“, die Halbmonatszeit⸗ ſchrift der„Vela“, führt den heute nicht ſelten ein⸗ tretenden Fall an, daß ein Angeſtellter ſeine Stellung verliert, daher kein Einkommen mehr hat und trotzdem Zuſchläge zur Einkommenſteuer und die Bürgerſteuer zahlen ſoll. Die Rechtslage ſei hier durchaus ungünſtig. Für die Zuſchläge ſei nicht einmal die Anwendung der Härtevorſchrift des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes vorgeſehen. Es bleibe nichts anderes übrig, als auf Grund der allgemei⸗ nen Billigkeitsvorſchrift der Reichsabgabenordnung (§ 108) beim Finanzamte Erlaß oder Erſtattung der Zuſchläge mit der Begründung zu beantragen, daß die„Einziehung nach Lage der Sache unbillig wäre“. Dabei muß eine Notlage geltend gemacht werden und im einzelnen dargelegt werden. Wenn es ſich auch bei den Zuſchlägen um eine Notſteuer zur Ba⸗ lanzierung des Reichshaushaltes handele, bei der mit gewiſſen Härten gerechnet werde, ſo werde im⸗ merhin im Einzelfalle ein Erlaß aus Billigkeit in Frage kommen. Gegen einen ablehnenden Beſcheid des Finanzamtes könne noch Beſchwerde eingereicht werden. Bei der Bürgerſteuer werde ein Er⸗ laß aus Billigkeit noch weniger zu erxreichen ſein als bei der Einkommenſteuer, wegen der ſchlechten Lage der Gemeinden. Anträge ſeien unter einge⸗ hender Begründung an das Steueramt ber Ge⸗ meinde zu richten. Die„Vela“ wird beim Reichsfinanzminiſterium eine entgegenkommende Behandlung ſolcher Geſuche um Erlaß der Steuerzuſchläge beantragen.(Für die Bürgerſteuer ſeien ja freilich die Gemeinden allein zuſtändig und unterſtänden nicht bindenden Weiſun⸗ gen von oben her.) Wenn ein Angeſtellter ſeine Stellung verloren habe, ſo entſpreche es, ſofern er nicht andere Einkünfte oder weſentliches Vermögen habe, gewiß der Billigkeit, ihm die Zuſchläge zur Einkommenſteuer und die Bürgerſteuer zu erlaſſen. Freilich treffe die Härte, daß jemand in einem ein⸗ kommensloſen Jahr noch Steuern für das vergan⸗ gene Jahr nachzuzahlen habe, auch andere Perſonen als Arbeitnehmer.* ere * Große Karneval⸗Geſellſchaft Lindenhof, E. B. Die Ge⸗ ſellſchaft machte am Sonntag, 7. Juni, unter ſtarker Betei⸗ ligung, einen Familienausflug nach Schönau. Die Abfahrt erfolgte um.15 Uhr mit Perſonen⸗Kraftwagen der Reichspoſt von Mannheim über Schriesheim, durch das herrliche Schriesheimer Tal, wo am Schriesheimer Hof Halt gemacht wurde. Von da ging es auf die Höhe nach dem Wald, wo an einer ſchönen Stelle, Raſt von 277 Stunden mit allerlef Beluſtigungen, Wurſtſchnappen, Sack⸗ hupfen uſw. gemacht wurde, was den Teilnehmern viel Ver⸗ gnügen machte. Im Schriesheimer Hof ſorgte die Haus⸗ kapelle für die nötige Stimmung. Um 18 Uhr war Abfahrt nach Schönau zum gemütlichen Zuſammenſein mit ſi und Tanz. 15.30 Uhr ging es nach Neckarſteinach, wo man im Odenwald⸗Clubheim wieder Raſt machte. Ueber Neckar⸗ gemünd und Heidelberg ging es nach Mannheim, wo um 19 Uhr die Ankunft erfolgte Die Veranſtaltung nahm den denkbar ſchönſten Verlauf. Seite/ Nummer 234 Kommunale Chronik Gemeinderatsſitzung in Schwetzingen (85 Schwetzingen, 10. Juni. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung iſt zu be⸗ richten: Genehmigt wurden: Die Grasverſteigerun⸗ gen vom 27. und 28. Mai 1931. Vergeben wurden: 1. Für das ſtädtiſche Gruppenwohnhaus an der Schützenſtraße die Schreiner⸗, Schloſſer⸗, Tüncher⸗ und Glaſerarbeiten; 2. die Lieferung des Papier⸗ und Schreibwarenbedarfs der Stadt.— Dem abgeänder⸗ ten Entwurf des Haushaltsplans 1931 wird zuge⸗ ſtimmt, nachdem in dieſem eine weitere Erhöhung der Bier⸗ und Bürgerſteuer nicht mehr vorgeſehen iſt. Der Haushaltsplan ſchließt ab mit 1870 565 ordentlichen Einnahmen und Ausgaben. Die Ge⸗ meindeſteuer(Umlage) beträgt vom Grundvermögen 1,10 v. H.(1930: 1,39 v..), Betriebsvermögen 0,42 v. H.(1930: 0,55 v..), Gewerbeertrag 7,92 v. H. (1980: 10,41 v..)— Zur Unterſtützung der Sanie⸗ rung einer ortsanſäſſigen Großfirma wurde Ent⸗ ſchließung gefaßt. Kampf um die Bierſtener * Landau, 11. Juni. Nachdem der Stadtrat be⸗ reits zweimal die Einführung der erhöhten Bier⸗ ſteuer abgelehnt hat, hat ſich die Regierung der Pfalz erneut an die Stadtverwaltung gewandt und die freiwillige Einführung der Bierſteuer gefordert, da ſie ſonſt zu Zwangsmaßnahmen verpflichtet ſei. Der Stadtrat wird ſich nun erneut in einer Sitzung am Freitag mit der Einführung der Bierſteuer zu befaſſen haben. * X Singen a.., 11. Juni Der Bürgerausſchuß nahm geſtern abend mit 46 gegen 27 Stimmen den Voranſchlag für das Jahr 1931 an. Dagegen ſtimm⸗ ten die Nationalſozialiſten und die Kommuniſten. Mit Rückſicht auf die neuen Beſtimmungen der Not⸗ verordnung hat der Bürgermeiſter den Antrag des Gemeinderates auf Verdoppelung der Bürgerſteuer zurückgezogen. Die Bürgerſteuer wird in einfacher Form erhoben. Was hören wir? Freitag, 12. Juni Langenberg: Morgenkonzert nuf Schallplatten. Frankfurt: Frühkonzert des Kurorcheſters Bad Hom⸗ .05: .30: 10.00: 10.40: 11.50: 12.20: 12.30: 13.05: 15.05: 15.20: 15.20: 15.45: 15.50: 16.20: 16.30: 16.90: 16.80: 17.00: 17.20: 17.45: burg. Südfunk: Schallplattenkonzert. Langenberg: Schallplattenkonzert. Frankfurt: Schallplattenkonzert. Südfunk: Buntes Schallplattenkonzert. München: Mittagskonzert auf Schallplatten. Langenberg: Mittagskonzert. München: Stunde der Frau. Frankfurt: Elternſtunde. Wien: Nachmittogskonzert. Königswuſterhauſen: Jugendſtunde. Langenberg: Kinderſtunde. München: Konzertſtunde. Berlin: Unterhaltungsmuſtk. uſw. Frankfurt: Nachmittagskonhert. Genes, Joh. Strauß, Suppé uſw. Heilsberg: Kalman, Suppé, Waldbteufel uſw. Wien: Frauenſtunde. München: Veſperkonzert. Heilsberg: Frauenſtunde— Kriſen im Leben der Frau. 18.05: Frankfurt: Stunde des Buches. 18.10: Südfunk: Prof. E. Beutel: Das Kopernikaniſche Weltſyſtem und ſeine Kulturgeſchichtliche Bedeutung. 18.25: Fellsperg Eine Viertelſtunde Deutſch. Mozart, Waldteufel Konzert. 18.30: Heilsberg: Hörbericht aus der Segelfliegerſchule Roſſitten. 18.45: Wien: Die Olympiade della Grazio, der internotto⸗ nale Tanzkongreß in Florenz. 19.15: Südfunk: Aerztevortrag. 20.00: Heilsberg: Aus der Schloßkirche Königsberg: Weihe⸗ ſtunde. R. Wagner, Bohne, Fitzenhagen uſw. 20.25: Südfunk: Im Fluge um die Welt. 20.45: Wien: Bunter Abend. 21.00: Langenberg: Wiener Biloöniſſe 2. 21.15: München: Uhren ſingen und erzählen. Beſuch bei einem Uhrenſammler. 21.30: München: Konzertſtunde. Mendelsſohn, Rachmani⸗ 21.40: Südfunk: Sinfoniekonzert. Debuſſy, Schumann uſw. 22.30: Heilsberg: Spätkonzert. Gade, Bizet, 23.00: Langenberg: Tanzmuſik. Aus Mannheim noff, Reger uſw. uber uſw. 19.10—19.20: Situationsbericht über den ſſoweſtdeutſchen Landesproduktenmarkt, von Dr. J. P. Buß Mannheim. 19.40— 20.45:„Arien und Duette“. 3 Kapellmeiſten Dr. Cremer. Ausführende: Sophte Karſt(Sopran), Morgarete Kloſe(Alt), Sidney de Vries(Bariton), Albert Weig(Baß). Aus dem Auslande : Beromünſter: Orcheſterkonzert. : Straßburg: Schallplattenkonzert. : Straßburg: Leichte Muſik. : Rom⸗Neapel: Orcheſter⸗ und Soltſtenkonzert. : Straßburg: Bunte Muſtk. : Mailand: Konzert. : Straßburg: Kammermuſtkkonzert. Beethoven, Grieg, Borodin. : Rom⸗Neapel: Italieniſcher Abend. : London⸗Daventry: Sinſoniekonzert. Wagner, Strauß, Glazounow uſw. Geſchäftliche Mitteilungen * Die Firma Kander hat gemeinſam mit Weſtd eutſch⸗ lands größtem Warenhaus⸗Konzern Rieſeneinkäufe bei 2 der beoͤeutendſten Plauener Textilwerke getätigt. Auf Einladung einer der Direktoren der Werke waren einige der maßgebenden Herren, drunter auch der Gardinenein⸗ käufer der Firma Kander nach Plauen gefahren. Der Di⸗ rektor führte folgendes aus:„Deutſche Arbeiter brauchen Arbeit und Brot. Wir bieten in rieſiger Auswahl alle Muſter und Webarten. Weil wir 2500 Arbeiter beſchäftigen müſſen und zudem in einer Wirtſchaftskriſe ſtecken, be⸗ willigen wir Ihnen ſo niedrige Preiſe, daß Ihe Kunden hegeiſtert ſein werden.“ Eine Rede, die nicht öhne Ein⸗ druck blieb! Morgen beginnt die Firmo Kander mit einem Werbe⸗Verkauf für die gewebte deutſche Gardine. Achten Sie morgen auf die Preisanzeige. S287 e AST H IA das unschädliche, sofort Linderung schaffende AKS THMATL VT Packung mit 12 Hepseln inhalt Rm..50 Zu heben in allen Apotheken, bestimmt Binhorn-Apotheke am Markt ching EN erhältlich in Mineral ung bel Win. 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März 1931 erſchien bei der Straßenbahn der Aushang vom Fahrſcheinwechſel auf 1. April. Jetzt wußte Rexer, daß er eutdeckt war. Am 1. April ſollte er frei haben, ſo daß die Ent⸗ deckung am 2. April erfolgen mußte. Rexer ging jetzt daran, ſeine Familie mit Gas zu vergiften. Die Vorbereitungen hatte er vorher ſchon gründlich getroffen. Am 30. März, kurz vor 12 Uhr, kam er aus der Wirtſchaft nach Hauſe. Er nahm den Schlauch, führte dieſen durch ein Loch und machte den Gashahnen auf. Seine Frau wachte auf und ſtellte das Gas ab, ſodaß für die Familie mit den beiden Kindern kein Schäden entſtand. Seine Frau hatte von den ganzen Vorbereitungen nichts gewußt. Am 31. März machte er ſeinen Dienſt wie immer. Die Gefahr der Entdecku ng der Unterſchla⸗ gungen rückte immer näher, Rexer wußte ſich keinen Rat mehr. Am Morgen des 1. April traf er erneut Vorbereitungen zum Selbſtmor d. Er ſchnitt Papierſtreifen, mit denen er die Türen und Fenſter verkleben wollte. Seine Frau verſuchte ihn von ſeinem Vorhaben abzubringen. Als aber alle Bemühungen ohne Erfolg waren, war die Frau damit einverſtanden, daß man bei dem gemeinſamen Selbſtmord die Kinder mit in den Tod nehme. Am 1. April nachts gegen 12 Uhr kam Rexer nach Hauſe und ging ſofort daran, den Schlauch vom Gas⸗ herd aus nach dem Schlafzimmer zu leiten. Das Schlafzimmer ſchloß er ſofort ab und verklebte die Tür und das Fenſter. Nach einiger Zeit bekamen die Kinder Er⸗ ſtickungsanfälle und fingen au zu ſchreien. Die Frau war bewußtlos geworden. Rexer konnte das Schreien der Kinder nicht hören, er riß das Fenſter auf, gab ſeinen Kindern Milch, ſchloß den Gashahnen und rief um Hilfe. Er brach dann be⸗ wußtlos zuſammen. Die ganze Familie kam ins Krankenhaus, wo ſie nach 8 Tagen als geheilt ent⸗ laſſen werden konnte. Glücklicherweiſe konnte der tragiſche Abſchluß dex Familientragödie verhindert werden. Der Angeklagte Rexer war von vornherein ge⸗ ſtändig. Aus ſeinem Lebenslauf, den er bei der Ver⸗ handlung gab, war zu entnehmen, daß er im Jahre 1925 zur Straßenbahn kam.(Er iſt gelernter Friſeur.) Am 10. Mai 1927 wurde er als Schaffner ver⸗ pflichtet und am 1. Auguſt 1927 als Beamter ver⸗ eidigt. Aus der Ehe, die er im Jahre 1922 ſchloß gingen 2 Kinder hervor, ein Knabe und ein Mädchen. Sein Gehalt betrug 222 /. N. verkehrte viel in Wirtſchaften, machte hier Schulden. Er bezog ſerner Wäſche uſw. auf Abſchlagszahlung. Seine Schulden wuchſen dadurch langſam an. Bei der Beamtenbank hatte er ſein Konto überzogen, ſo daß ihm nur noch 198„ ausbezahlt wurden. Hiervon erhielt die Frau 170% für die Haushaltung, 28/ behielt R. als Taſchongeld für ſich. Im Juni 1930 fing er die Unterſchlagungen der Fahrſcheinhefte an. Bei der Kontrolle wurde feſtgeſtellt, daß er im März 1931 100 Hefte zu.10 J, 6 zu 2 ¼ und 6 zu 3 l nicht Landgerichtsrat Dr. Kohler und Amtsgerichts⸗ Vertreter der Anklage: Staatsanwalt Oettin ger abrechnete, im April unterſchlug er weiter 6 Hefte zu .10„ und 1 Heft zu.60 J. Im ganzen unterſchlug er 159.40% die in der Zwiſchenzeit durch Gehaltsabzüge gedeckt wurden. Die Hauptunterſchlagungen wurden vom 18. März 1931 ab begangen. Rexer ſagte während der Verhandlung:„Ich habe mir geſagt, meine Frau und die Kinder ſind ohne den Vater ſchutzlos, ich kann ſie nicht allein laſſen, ich muß ſie mit⸗ nehmen.“ Es iſt unverſtändlich, warum ſich Rexer zu dieſer ſchweren Tat hinreißen ließ. Die Schulden waren nicht ſo groß, als daß ſie nicht im Laufe der Zeit hätten gedeckt werden können. Einen Teil hatte er bereits zurückbezahlt. Nur eine Firma hatte ihn zum Offenbarungseid laden laſſen. Durch die Schul⸗ den und die Gefahr der Entdeckung der Unterſchla⸗ gungen bei der Straßenbahn verlor Rexer den Kopf und jede Ueberſicht. Rexer macht einen ſtumpfen, teilnahmsloſen Ein⸗ druck; ſeine Ausſagen ſind klar, aber monoton. Keine Erregung, keine ſichtbare Reue, obwohl er an ſeinen Kindern mit großer Liebe hängt. Durch die Unter⸗ ſchlagungen entſtand bei Rexer, wie der Sachver⸗ ſtändige, Med.⸗Rat Dr. Götzmann, ausführte, ein ſtark depreſſiver Zuſtand, der den ſonſt lebens⸗ luſtigen Menſchen ſtumpf und müde machte. Er ver⸗ bohrte ſich in den Gedanken des Selbſtmordes und ließ ſich davon nicht mehr abbringen. Er kannte nur ſeine Familie, ſein Horizont war ziemlich eng. Der Drang, aus den Verhältniſſen herauszukommen, war übermächtig. Er ſah aber als primitiver Meuſch keine andere Löſung als Selbſtmorb und den Tod ſeiner Familie, um dieſe nicht in Not zurückzulaſſen. Dies alles ſei mildernd für den Angeklagten, der aber für ſeine Tat voll verantwortlich iſt. Die Zeugenausſagen lauteten für den Angeklagten durchweg günſtig. Allgemein wird ihm das beſte Zeugnis ausgeſtellt. Den einen Vorwurf, den man ihm machen kann, iſt der, daß er für ſeine Verhältniſſe u viel in Wirtſchaften ſaß und zu große Anſchafſungen machte. Staatsanwalt Oettinger ging ausführlich auf den Fall ein. Er erkannte beſonders die unbedingte Ehrlichkeit von Rexer bei allen Ausſagen an. Milde ſei hier am Platze. Im zweiten Fall käme nur Körperverletzung in Frage, da Rexer ſelbſt Hilfe herbeigeholt habe. Im erſten Falle müſſe man die Frage ob Mordverſuch oder Totſchlagsverſuch prüfen. Die Mindeſtſtrafe für Mordverſuch ſeien 3 Jahre Zuchthaus und für Totſchlagsverſuch 1 Jahr 3 Mo⸗ nate Zuchthaus. Für die Unterſchlagung lautete der Antrag auf 6 Monate Gefängnis. Aus dieſen Stra⸗ fen ſei eine Geſamtſtrafe zu bilden. Rechtsanwalt Willi Pfeiffenberger trat dafür ein, daß Rexer, da er vom Mordverſuch zu⸗ rücktrat, hier freizuſprechen ſei. Für die Unter⸗ ſchlagung bat er um eine milde Strafe. Das Gericht verkündete folgendes Urteil Rexer wird wegen Amtsunterſchlagung und wegen erſchwerter Körperverletzung zu einer Ge⸗ ſamtſtrafe von 8 Monaten Gefängnis, abzüg⸗ lich 2 Monaten Unterſuchungshaft verurteilt. Von der Anklage eines weiteren Mordverſuchs wird er freigeſprochen. In der Urteilsbegründung wurde ausgeführt, daß das Gericht der Anſicht war, daß der Angeklagte nicht mit Ueberlegung vorgegangen iſt. Der Ange⸗ klagte iſt in beiden Fällen vom vollendeten Verſuch zurückgetreten. Er iſt nur in einem Falle wegen Körperverletzung zu verurteilen.—1— : rf! d Aus Baden Waſſerſtauungen und Ueberſchwemmungen * Karlsruhe, 10. Juni. Die zahlreichen und außerordentlich ergiebigen Niederſchläge der letzten Tage haben an vielen Stellen in Karlsruhe und der näheren und weiteren Umgebung zu großen Ueberflutungen und Waſſerſtauungen geführt. Vielfach iſt durch die Waſſermaſſen die Heuernte gefährdet. Gärten und Anlagen ſind ſtreckenweiſe vollkommen aufgeweicht und unpaſſier⸗ bar geworden. Beſonders am Rheinſtrande ſind die Ueberflutungen ſehr groß. Die Vororte Knielingen, Maxau und Daxlanden ſind durch die vielen Wärmegewitter und die damit verbundenen außer⸗ ordentlich ergiebigen Platzregen in ihrer Umgebung zu Inſeln geworden. Selbſtmord im Baggerſee * Karlsruhe, 10. Juni. Ein 67 Jahre alter Landwirt aus Durlach⸗Aue hat ſich im Baggerſee ertränkt. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. * L. Heidelberg, 11. Juni. Der Prozeß gegen die ehemaligen Geſchäftsführer der hieſigen Wohnungsbaugeſellſchaft m. 6. H. wird am 19. d. M. vor dem hieſigen Schöffengericht ſeinen Anfang neh⸗ men. Es ſind fünf Verhandlungstage vorgeſehen, jedoch iſt es noch nicht beſtimmt, ob dieſe ausreichen werden. Bisher ſind insgeſamt 28 Zeu⸗ gen geladen. 0 Aus der Pfalz Goldene Hochzeit * Grünſtadt, 11. Juni. Am heutigen⸗Donnerstag konnte Gärtnereibeſitzer Johann Baptiſt Körber mit ſeiner Gattin Maria, geb. Koch, das Feſt der Goldenen Hochzeit begehen. Herr Körber zählt 73, ſeine Frau 76 Jahre. Beide ſind noch ſehr rüſtig und führen ihren Gärtnereibetrieb wie in jungen Jahren. Hinter Schloß und Riegel * Speyer, 11. Juni. Geſtern abend wurde in einer hieſigen Wirtſchaft der Fabrikarbeiter Witte⸗ mann von Rheingönheim feſtgenommen und in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Er ſteht im dringenden Verdacht, in der Nacht auf den 15. April d. Is. den ſchweren Raubüberfall auf den Schloſſergeſellen Leydecker von Rheingönheim in deſſen Verkaufshäuschen verübt zu haben. Blitz tötet zwei Pferde * Eulenbis bei Kaiſerslautern, 10. Juni. Ein ſchweres Gewitter zog geſtern über unſern Ort, das leider auch ſein Opfer forderte. Der Ackerer Erwin Blauth von hier wurde auf dem Felde von dem Gewitter überraſcht. Als er auf dem Heimweg nahe am Dorfe war, wurden ſeine beiden prächtigen Pferde vom Blitz getroffen und auf der Stelle getötet. Blauth, der hinter dem Fuhrwerk her⸗ ging, kam mit einer leichten Betäubung davon. 255— ——˙ m f eich — Eingeſtelltes im Beleidigungsprozeß Römer-JFörſter * Fraukenthal, 11. Juni. Der geſtrigen Nachmittagsverhandlung im Pro⸗ zeß Römer⸗Förſter wohnte auch der Präſident des Landgerichts Frankenthal bei. Die Zeugenverneh⸗ mung wurde fortgeſetzt und als erſter Wilhelm Deſing⸗ Frankenthal vernommen, der bei einer Unterredung zugegen war, die auf der Geſchäfts⸗ ſtelle der NSDAP. zwiſchen Förſter und Römer ſtattfand und bei der Römer erklärte, Heinz hätte ihm für den Frankenthaler Bezirk einen leitenden Poſten in Ausſicht geſtellt. Hierauf wird der Zeuge Martin Zimmer⸗ mann aus Frankenthal vernommen, der erklärt, drei Bekannte aus Edigheim hätten ihm geſagt, Römer ſei Bezirksamtmann von Frankenthal ge⸗ worden. Erkundigungen auf dem Bezirksamt hätten jedoch ergeben, daß er kein Bezirksamtmann ge⸗ weſen ſei. Peter Sauer, Landwirt in Dirmſtein, ſagt aus, bei einer Affäre in Kirchheim a. Eck habe der fran⸗ zöſiſche Bezirksdelegierte von Frankenthal, Morreau, telegraphiert. Römer ſei bei ihm geweſen und habe ihn gebeten, er ſolle ihn als ſtellvertreten⸗ de n Regierungskommiſſar beſtätigen. Morreau habe ihn gefragt, was er von dieſem Rö⸗ mer halte. Der Zeuge ſagte aus, er halte Römer für dieſen Poſten für geeignet. Morreau habe dann geſagt:„Gut, dann werde ich ihn morgen ernennen!“ Am anderen Tage gratulierte der Zeuge Frau Rö⸗ mer, dieſe habe aber erklärt, ſie wiſſe gar nichts davon. Der Zeuge Böttger wird nun nochmals vorgerufen und erklärt, es ſei bei Morreau nichts derartiges geſchehen. Johann Beyer, Landwirt in Dirmſtein, bekun⸗ dete, daß Römer zu ihm geſagt hatte, die hätten den Heinz beſſer totgeſchoſſen, als ihm die Scheuer angezündet. Landgerichtsrat Jung ⸗ Frankenthal wird vom Amtsgeheimnis entbunden. Es iſt dem Zeugen bekannt, daß Lauter einen Haftbefehl gegen den Roxheimer Bürgermeiſter unterzeichnet hat. Auch war ihm bekannt, daß Lauter für die Heidel⸗ berger Abwehrſtelle tätig war. Der Zeuge hat mit Edelmann, Mappes und anderen Herren von der Abwehrſtelle in Heidelberg über Lauter geſprochen und dieſe hätten ihn als zuverläſſig bezeichnet. Die Zeugin Mathilde Jung, Landgerichtsratsgattin in Frankenthal, ſagt aus, einen Tag nach der Be⸗ ſetzung Frankenthals durch die Separatiſten ſei ſie telephoniſch nach Mannheim gebeten worden und habe ſich dort mit Herrn Edelmann getroffen, der geſagt habe, man brauche im Hauſe ihre Hilfe. Ritter von Eberlein ſei dann gekommen und habe ihr er⸗ klärt, Lauter ſei ein Agent der deutſchen Regierung und arbeite in Frankenthal für die Abwehrſtelle. Er ſei erprobt und als zuverläſſig befunden worden. Katharina Dietrich Wwe. von Dirmſtein iſt ein⸗ mal im Januar 1924 mit dem Römer nach Speyer gefahren, um dort wegen des erſchoſſenen Dr. Sand, mit dem ſie bekannt war, Rückſprache zu nehmen In Speyer habe Schmitz⸗Eppers geſagt, Dr. Sand habe ſeine gerechte Strafe erhalten. Er habe Zeichen gegeben für die Schießerei. Beim Regierungs⸗ gebäude ſeien ſie auf Waffen unterſucht worden. Von einer beſonderen Freundlichkeit der Leute gegenüber Römer habe ſie nichts bemerkt. Der Zeuge Martin Schmidt, Oberbahnrat in Oberſülzen, iſt aus der Freien Bauernſchaft aus⸗ getreten, weil er mit deren Liebäugeln mit den Franzoſen nicht einverſtanden war. Der Landwirt Wilhelm Suter aus Gerolsheim bekundete, nach der Erſchießung des Heinz ſei in Gerolsheim eine Ver⸗ ſammlung von Römer abgehalten worden. Die An⸗ weſenden hätten ſich zu Ehren des erſchoſſenen Heinz von den Sitzen erhoben, nur er, der Zeuge Suter, ſei mit einigen Wenigen ſitzen geblieben als Proteſt. Zeuge Gewerberat Echter ſchilderte eine Unter⸗ redung, die er mit Heinz und Dr. Nafziger wenige Tage vor Beginn der ſeparatiſtiſchen Bewegung in Speyer gehabt hatte. Damals habe Heinz den Dr. Nafziger als ſeinen Freund vorgeſtellt und Heinz habe zu Echter geſagt, die ganze politiſche Regierung gehe nach Weſten und man müſſe auch die Wäh⸗ rung entſprechend ändern. Hierauf wurde auf Antrag Dr. Teufls, dem Ver⸗ treter des Privatklägers, eine Pauſe eingelegt, nach deren Ablauf Dr. Teufl für Bürgermeiſter Römer⸗ Dirmſtein die Erklärung abgab: daß der Straf⸗ antrag und die Privatklage zurück⸗ genommen werden. Das Gericht verkündete dann folgenden Beſchluß: Das Verfahren wird eingeſtellt. Die Koſten des Verfahrens fallen dem Privatkläger zur Laſt. Damit hatte der Prozeß ſein Ende erreicht. Raubüberfall in Pirmaſens * Pirmaſens, 11. Juni. Geſtern abend gegen 7 Uhr wurde auf vier Damen die im Walde ſpazieren gingen, ein Raubüberfall verübt. Ein etwa 20—25 Jahre alter Mann entriß einer der vier Damen die Handtaſche, die er wieder fortwarf, nachdem er einen kleinen Geldbeutel daraus entnom⸗ men hatte, in dem ſich etwa 50/ in deutſchen, fran⸗ zöſiſchen und holländiſchen Scheinen befanden. Außer⸗ dem nahm der Täter einen Ring im Werte von etwa 300400 an ſich. Die Kriminalpolizei hat die Nach⸗ forſchungen aufgenommen. Es iſt dies bekanntlich das dritte Mal, daß in dieſer Gegend auf allein⸗ gehende Frauen Ueberfälle verübt wurden. * * Pirmaſens, 11. Juni. Der 583jährige Fabrik⸗ arbeiter Jakob Weis, der ſchon ſeit längerer Zeit nervenleidend iſt, hat in der Nacht von Sonntag auf Montag eine ſtarke Doſis eines Schlafmit⸗ tels eingenommen, ſodaß er davon nicht mehr er⸗ wachte. Man lieferte ihn ins Krankenhaus ein, wo er geſtern abend geſtorben iſt. Man nimmt an, daß Weiß Selbſtmordabſichten gehabt hat. * Edenkoben, 10. Juni. Seit Montag ſind die Maurer hier und in Maikammer in den Streik getreten. Die Urſache des Streiks iſt eine verlangte Lohnerhöhung von 15 Pfg. in der Stunde. Der ſeit⸗ herige Stundenlohn war.— Mark. Die Erhöhung wird von den Arbeitgebern verweigert. Weller Aussicht für Freitag, 12. Juni: Vorausſage Bei weſtlichen Winden etwas kühler, aber noch warm. Zeitweiſe wolkig. Strichweiſe Gewitterregen. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft. S Wind höh 8 85 8 1 58—— Wetter n unn 88888 mich. Stärke Wertheim J 151.— 14 23 12 f— Nebel Königsſtuhl 563 769,4 19 21 16 8 leicht halbbedeckt Karlsruhe 120 763.6 20 27 1688 5 bedeckt Bad.⸗Bad 219763,8 21 286 19 W. ſchwach halbbedeckt Villingen 712 765,7 17 286* W. leichi 2 St. Blaſten 780— 1824 10 V 8 8 Badenwell. 422 765,2 23 28 18 S/ ſchwach 5 eldbg. Hof 12758 642.4 15 17 13-. N wolkig gad, Dürr. 701— 18 24 1280 leicht heiter Zu Gewitterregen kam es nur im Südſchwarz⸗ wald ſtellenweiſe. Die Temperaturen ſind wieder kräftig geſtiegen und erreichten in der Ebene 27 Grad. Die ſeit Tagen vor der engliſchen Weſtküſte gelegene Zyklone hat ſich jetzt nach Mitteleuropa in Be⸗ wegung geſetzt und wird ſich vorausſichtlich einem im Nordoſten Europas befindlichen Tiefdruckgebiete anſchließen. Es beſteht daher die Möglichkeit, daß wir nunmehr von der kühleren Luft erfaßt werden, die im Rücken der abziehenden Zyklone von Nord⸗ weſten vorſtößt. Reiſewetter Nord⸗ und Oſtſee: 14—16 Grad. Wolkig, zeitweiſe Regen, leichter Südweſt. Geſtern: meiſt trübe. Harz und Thüringer Wald: 16—18 Grad. Wolkig, vereinzelt Regen, leichter Weſt. Geſtern: ver⸗ änderlich mit Regenſchauern. Rhein⸗ und Weſergebiet: 18—21 Grad. wölkt, ſchwacher Südweſt. ſer geworden. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 1519 Grad. Bedeckt, friſcher Weſt. Geſtern: veränderlich, Alpen: 16—18 Grad. Ziemlich heiter, leichter Süd⸗ weſt. Geſtern: veränderlich, einzelne Wärme⸗ gewitter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Leicht be⸗ Geſtern: Wetter beſ⸗ Aheln Pegel 6, 9. 9. 10.11. Neckar ⸗Begel Daſel 18501 50 14 1807.88 Schuſterinſe! 261.50 2001355252 Mannheim 5,055.94.98 5,10 Kehl.00.82 8,95 3,0.88] Jagſtfed.244,28 188,188 Maxau 6,07.85 5,81.855.681] Heilbronn 1,801.40.55 556 Mannhein.58.12 5,10 5,02 5,09] Plochingen 0,460,450, 470,42 Kaub 3,803,640.59 3,49 3,50 Röln 8,70 8,808,47.41 8,39 Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Rhein(in Mannheim) 17 Grad. Rhein(bei Rappenwörth) 19 Grad. Bodenſee(bei Konſtanz) 16 Grad. Bezirksverein Fendenheim. Freitag, 12. Junt, abds..15 Uhr, findet im Schwanen in Feudenheim eine Hauptverſammlung mit N Neuwahl des Geſamtvorſtandes und Vortrag des Stadt⸗ 9 verordnetenvorſtandes L. Haas über: 8 448 „Der ſtädt. Etat 1931 und ſeine Verabſchiedung im Bürgerausſchuß“ ſtatt. Der Vorſtand. Mölniscke Iiuskrierte 20 Pfennig Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R I,.6, den Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 20, Meer. keldstr. 13, Kronprinzenstr. 42, Neckarau Friedrichstr. 4 Waldhof Oppauerstr. 8 und durch unsere Trägerinnen — * — 2 S 31 tin Be⸗ i ſie und der titter r er⸗ rung e. Er en. ein⸗ heyer sand, men. Sand ichen ugs⸗ rden. zeute tin aus⸗ den wirt der Ver⸗ An⸗ heinz uter, oteſt. nter⸗ nige g in Dr deinz rung Väh⸗ Ver⸗ nach mer⸗ a f 8 t ck⸗ dete des 27 18 Mill. Wicking⸗Verluſt Kapitalreduktion:1 oder:1 0 Köln, 11. Juni.(Eig. Dr.) Daß mit einer Divi⸗ dendenausſchüttung bei der Wickin gſ che Portland⸗ ement⸗ und Wa kalkwerke AG. in Münſter konnte, war trotz der zu⸗ rungen ſchon Ende vorigen t worden. Wie fetzt von „ werden alle Befürchtun⸗ ie Geſellſchaft mit einem 15 Mill. 1 abſchließen 2 und kaum vorauszu⸗ tmarkt, zum Teil auch der Zementindu⸗ 29 59 75 2 1 mit Dyckerhoff ar ergeben, daß erheöliche en ſeien, um die Werke Wickings fu ⸗ für 1930 kaum 2 0 5 der„Köln. Zig gen dadurch übertrof Verlu von mehr al wird. 8 f i ſehende Ve die imr ſtrie ſelbſt. wer Le gelegen u. Söhne k 1 1 iche zu ma ionsreif zu[bſchreibungen ſeien not⸗ oda nicht nur be legten Betrieben, ſondern ouch auf das mit n erbaute Werk Neuwied, 85 Ford die im beſonderen auch 9 tergeſellſchofte Mill e rungen der Toch⸗ ſich im vorigen Jahr von 0,5 auf 6,8 2 Die Fuſion mit Dyckerhoff u. Söhne wird ſich wahrſcheinlich ſo vollziehen, daß man Wicking ſaniert und Wicking dann die auf⸗ nehme nde Geſel ſchaft ſein Hürfte. Einſchließlich der Rücklage von 2,9 Mill./ dürfte der Verluſt bei 4, nach Ablöſung der Rücklagen 0 rund 18 5 rig, die eine Zuſammenlegung Mil. 1 de K. von 411 notwendig machen. Der gegen ice niedrige Kurs von 19 deutet jedoch dar⸗ auf hin, daß noch eine ſtärkere Sanierung und zwor im Verhäl von:1 ebenfalls erörtert werde. Die noch beſtehenden 10 Mill.% Vorratsaktien ſollen ein⸗ gezogen werden. O Der ewige Streit Wiesbaden— Thüringer Gas AG. — Heute Reichsgerichtsentſcheidung(Eig. Dr.) Am 24. Oktober 1919 hat 1 5 Stadt Biebrich mit der Thüringer Gasgeſellſchaft in Leipzig die damalige AG für Gasbeleuch⸗ tung von Biebrich in ein gemiſchtwirtſchaftliches Unter⸗ nehmen unter der Firma Gaswerksverband Rheingau um⸗ gewandelt. Als die Stadt Wiesbaden mit der Eingemein⸗ dung Schterſteins auch Biebrich übernahm, traten die erſten Schwierigkeiten auf. Die Stadt Wiesbaden hat als Rechts⸗ nachfolgerin der Stadt Biebrich zwar die 51proz. Akien⸗ mehrheit, ſie hat aber die Verpflichtung übernommen, für eine paritätiſche Beſetzung des AR. durch Biebrich, Wies⸗ baden und Thüringer Gas zu ſorgen. Dieſer Verpflichtung kam Wiesbaden nicht nach. Die Thüringer Gas hat des⸗ wegen den Prozeßweg beſchritten. Daraus und aus an⸗ deren Streitfragen hat ſich ein jahrehindurchgehender Rat⸗ leuſchwanz von Prozeſſen entwickelt, wobei Wiesbaden noch kein obſiegendes Urteil erzielte. Inzwif chen iſt verſucht worden, die Angelegenheit auch mit Rückſicht auf die außer⸗ Jordentlich hohen Prozeßkoſten der Stadt Wiesbaden durch Vergleich beizulegen und man konnte auch mit ihm rechnen, zumal in der erſt vor wenigen Wochen ſtattgefundenen GV. der Rheingau AG. eine paritätiſche Beſetzung des AR. er⸗ ztelt wurde. Nunmehr wird uns überraſchenderweiſe aus Leipzig gemeldet, daß der zweite Zivilſenat des Reichsgerichts heute über die Reviſion des zweit⸗ inſtanzlichen Urteils zu verhandeln begann. Der zweite Zivilſenat fällte folgendes Urteil: In der Frage der Abweiſung der Widerklage der Stadt Wiesbaden auf Feſt⸗ ſtellung der Ungültigkeit des Vertrages vom 24. Okt. 1919 infolge Kündigung wird die Reviſion zurückgewieſen. * Hauſa Konſervenfabrik AG., Grünſtadt⸗Pf.— Kleiner Reingewinn. Bei einem von 185 110 auf 151 613 er⸗ höhten Warenertrag ſtellt ſich der Reingewinn nach Abzug der Unkoſten und 5410/ Abſchreibungen auf 588 2970) /, der nach dem Beſchluß der heutigen o. wiederum auf neue Rechnung vorgetragen wird. Der Abſatz an Konſerven war infolge des mil⸗ den Winters und der immer noch anſehnlichen Beſtände alter Konſerven wenig befriedigend geweſen; die Arbeitsloſigkeit habe ihn weiter ungünſtig 5 Nur Konfitüren der Abſatz in Marmeladen und konnte ekwas gehoben werden. Die Preiſe ſeien infolge des Wettbewerbs s und der Notlage vieler Unter⸗ nehmungen gleicher Branche als un befri edigend zu hezeichnen. Ueber das neue Geſchäf tsjahr könne heute noch nichts geſagt werden. Aus der Bilanz: AK. unv. 51 250 Verbindlichkeiten 687 671(692 644), Rückſtellungen znv. 44 041 /, dagegen Gebäude 180 000(183 513), Debitoren 5588(78 888) Waren 465 271(463 280) A. * Hochtief Asi für Hoch⸗ und Tiefbauten vorm. Gebr. HSelfmann, Eſſen. Die o. HV. genehmigte den belonnten Köſchluß mit wieder 7 v. H. Dividende. Nachdem Gene⸗ kaldfrektor Thiel vor einiger Zeit aus dem RW ausge⸗ ſchieden iſt, wurde als Vertreter des Rheiniſch⸗Weſtfäli⸗ ſchen Elektrizitätswerkes Koepchen in den AR gewählt. * Schraubenſpund⸗Fabrik Wm. Kromer AG., Freiburg. In der GV. wurde der Abſchluß mit 34 670 1864 Ver⸗ luſt(AK. 500 000 /) genehmigt und Bandirektor Dr. Butſch wieder in den Aufſichtsrat gewählt. Verlängerung des Weizenkontingentes 8 Bekanntlich hatte die Rei terung den Mühlen, die ſchon bisher Auslandsweizen vermahlen hatten, geſtattet, in der Zeit vom 16. Mai bis 15. Juni 1991 etwa die Hälfte eines Monatsbedarſes Weiaen zum Zollſatze von 20(einzuführen. Dieſe Regelung, die abgeſtellt war auf ein beſtimmtes Kalender⸗ vierteljahr de jahres, hatte gewiſſe Härten mit ſich gebracht für Mühlen, die dem entſprechenden Kalender⸗ vierteljſahr noch nicht beſtanden, 6er aber außer Betrieb waren, oder gerade in dieſer Zeit einen ſo überaus ein⸗ geſchwächt/ markt Mannheim weiter ſchwach Die Rede des engliſchen Miniſterpräſidenten im Un⸗ terhaus deutſchen Beſuch in Ehequers wurde on der Bü tig kommentiert, weil der politiſche Druck auf weiter anhält. Ver ſtimmend wirkten noch die 25 ßen Deviſenanforderungen Her letzten Toge und die hieraus reſultierenden Goldabgaben der Reichsbank. Farben büßten gegen geſtern 3 und Dt. Lino⸗ leum 4 v. H. ein. Weſtereg minus 3 v. H. Gut be⸗ hauptet liegen C. H. K mit 162 v. 1 Von Banken die Aktien der Hypotk Banken um—2 v H. ab⸗ geſchwächt. Auch Renten durchwegs 8 N Frankfurt ſchwächer Nachdem ſich vorbörslich Anſätze zu einer Be⸗ ruhigung gezeigt hatten, da von Newgork ſreundlſchere Meldungen eingetroffen waren, ergaben ſich zu Beginn des offiziellen Börſenverkehrs erneut Kurs⸗ ab ſchläge. Maßgebend für die ſchwächere Tendenz waren in erſter Linie die ſich erhaltenden Gerüchte über eine Einberufung des Reichstags und die von verſchiede⸗ nen Städten gemeldeten Unruhen. Auch von der ſchwachen Haltung der deutſchen Werte an den Auslands⸗ werten ging eine Verſtimmung aus. Am Renten⸗ ntarkt lag wiederum reichliches Angebot des ängſtlich gewordenen kleinen Publikums vor, was natur⸗ gemäß nicht ohne Einfluß auf die Aktienmärkte bleiben konnte. Dem Angebot ſtand nur geringe Aufnahme⸗ neigung gegenüber, ſo daß das Kursniveau eine Ermäßigung um durchſchnittlich—2 v. H. erſuhr. Stärker gedrückt waren vor allem Reichsbankanteile mtt minus 3 v.., vermutlich auf Abgaben von aus ländiſcher Seite, ferner Kali Aſchersleben(minus)) und Kolt Weſteregeln(minus 3,5 v..). Die auhaltende Schwäche des Rentenmarktes war im Berlauſe tendenzbeſtim⸗ mend, ſo daß die Kursgeſtaltung der Aktien weitere Kurseinbußen von—2 v. H. erlitten. Salzdet⸗ furth verloren 4 v. H. Am Geldmarkt machte ſich für Tagesgeld eine Verſteifung geltend, ſo daß der Satz auf 4 v. H. anzog. Monatsgeld bei 576 v. H. ſtark begehrt. Berlin erneut abgeſchwächt Die beruhigtere Beurteilung der inner⸗ politiſchen Lage, die man im heutigen Vormittags⸗ verkehr bezüglich der Notverordnung feſtſtellen konnte, machte zu Beginn des offiziellen Verkehrs wieder einer ſtärkeren Unſicherheit Platz. Die höheren Kurſe, die man noch vorbörslich nannte, behaupteten ſich nicht, da wieder auf faſt allen Märkten Ware da war. Die feſteren Auslandsbörſen kamen nur in den internationalen Papieren, wie Svenska und Chade, mit einem Gewinn von 318%% zum Ausdruck, während die übrigen Werte nur knapp behauptet und meiſt ſogar eher ſchwächer eröffneten. Man ſprach wieder von Auslandsabgaben und wurde in dieſer Meinung dadurch beſtärkt, daß beſonders die Papiere, die früher ein⸗ mal von dieſer Seite bevorzugt worden waren(Farben und beſonders Reichsbank), im Angebot lagen. Angeblich kam auch verſchiedentlich Evekutionsware heraus, doch hielten ſich anfangs die Rückgänge im allgemeinen noch in erträglichen Grenzen. Erſt im Verlaufe wurde die Tendenz all⸗ gemein ſchwächer und es traten Verluſte bis zu 2 v. H. ein, teilweiſe auch mehr bis zu 4 v. H. Anleihen lagen behauptet, auch Ausländer im allgemeinen wentg verändert. Am Pfandbriefmarkte war der Ver⸗ kaufsdruck wieder ſehr ſtark. Reichsſchuldbuchforderungen Die Geld ſätze verloren gegen geſtern bis zu 1% v. H. blieben weiteren Verlaufe Im unverändert. geſchränkten Betrieb gehabt hat ihren vieteljahr für dend ſein konnte. die neue V Juni bis 151 E T o o ron Juli 1931 ein Aus landsweizen gibt, indem ſie die Hauptzo ſetzung der Kontingente dieſen beſonderen gemeſſener Weiſe Rechnung z freilich dadurch recht für die konnte erſcheinen, machte die 111 und Am zurück. dert. ſchwach. es Abſchwächung reichten einen Kurs von 115 und J. G. Salzdetfurth Zollverwaltung aber ſchließlich als da Mühlen handelt, die unter die Aufnahmevorſchrift fallen. Börſen weiter unter dem Druck der Politik Vorbörſen beruhigt Eröffnung auf innen⸗ und außenpolitiſche Bedenken jedoch erneut ab⸗ Auslandsabgaben und Exekutionen/ Anhaltender Abgabendruck am Pfand brief⸗ ſich Koſſamarkt war die einzelten Ausnahmen abgeſehen, betrugen bis zu 4 v. H. hinaus bis zu 7, v. H. gedrückt.! markt hielt das Angebot an. An den übrigen Märkten b Unter Abgaben der Speki weiter zurück und lagen bis Schluß ganz allgemein bis zu 5 v. H. unter der Eröffnung. noch zu Exekutionen Stahlverein und Phönix haben 4 bis 5 v. rk blieb gegenwärt ö Dieſe besen deen Umſt ten ung, für ei la tz die zum zu tragen. kompliz iert ge eine einmal um lige nur eine unterſchri Ten ſch Brauere gekommen ſein. Deviſen gegen Reichs ma amtlichen Kurſen 421,80. feſter: nien weiter ſeſt: faſt Von den europäiſchen cher: 486,40 nach 486,47; Paris 3 19,41 noch 19,40; alles Newyorker Uſance. 47,50 nach 48,50 gegen London. ſätze Dollor— Reichsmark überraſchend feſt geworden: einen Monat ᷓ nach 15 Stellen, 50 Stellen, was auf eine Verknappung des Geldmorktes infolge des andauernden Deviſenkaufs— die Nachfrage wor heute wieder größer als geſtern— hinweiſt. Berliner Devisen Ulskontsätze: fleſchsbank 3, Lombard 6, privat 5 v. H. unverändert; ſo daß ſchwere neue Fortſchritte. Hie 8 ches Q von 20 fe mter ermächtigt, bei Fe Fällen in aon⸗ Die Verordnung iſt 1915 bi worden 1 Maßnahr geringe Bis zum Schluß Abgaben der Spekulation/ Kursniveau bis zu 5 v. H. unter Anfang Farben tten die Siemens erreichten einen Kursſtand von 127. denz ch von die Selbſt H. e der Doll zaluten lag London ſchwä⸗ 2 Holland 40,24; Schweiz auf 3 Monate 80 nach dieſes Reichsbank blieb Tendenz weiter ion gingen die Kurſe Teilweiſe ſoll es Kalender? t vom 16. uantum frei det Ne Zahl von er⸗ gingen auf 160⸗Grenze ganz ver⸗ kgänge en darüber diskont⸗ unverän⸗ Werte wie ingebüßt. en zu den or notierte Spa⸗ Swap⸗ auf Amtlich in R⸗M für] 0. Jun!] II. Jun Dis 51 f 85 1 855 1 B. MN 1 olland. 100 den 169,8 69.65 69,3 69.69 189,48** den ic Drachwen.256.68.486.4860.4485 Brüſſel 100-500 P 88.52 88,74 88.83 59,75[ 58,355 2¼ Danzig 100 Gulden 81,82 81.83 81.918 51.975 81,555 8 elſingfors 100 JM 10,89 10.61 10,599] 10,618] 10,512 8 99 100 fire] 22.04 22,08 22.04 22.08 22,025 57½% üdſlavien 100 Dinar 7,448 7,457 7,448 7,462 7855 5 Kopenhagen 100 Kr. 112.71 112931127 112.83 112,06 87% Liſſabon 100 Estudo] 18,58 18,62 18,58 16,64 17,8 7½ Oslo 100 Kr. 112.71 112,98 112,71. 112.99 111,74 4 Paris. 100 Fr 16,475 16,515 16.475 16,515 16,445 2 Prag. 100 Kr 12.47 12.49 12.473] 12.498] 12,88 Schweiz 100 Fr 81,88 81,84 81.72 61,88 80,5151 3 Sofia.. 100 Lewa 3,047.058.047 3,053 3,017.5 Spanien 100 Befeten] 41,61 41,69 22.61 42,69 69,57 6 Stockholm. 100 fr. 112,80 118,02 112,80 113,02 112,05 3 Wien 100 Schilling 59,17 59,29 59.185 59.805] 58,79 5 Ungarn 100P⸗ 125004 73,48 78,57 78,48 79,60 72,89 50 Buenos⸗Aires 1Peſo 1,290] 1,204] 1,293.297 1,768 7 Kanada, itan. Dollar] 4,203 4,211.201.209.178— Japan 1 70 d.08 3 8 5 55 Nalro„ lägypt. Pid 2— Türkei. türk. Pfd. 10 5 London„ lengl. Pfd. 24 New Pork 1 Dollar 77 Rio. 1Millr. 1 Uruguay 1Goldpeſo— Getreidemarkt nicht einheitlich Berliner Produktenbörſe v. 11. Juni.(Eig. Dr.) An den Grundlagen des Produktenmarktes hat ſich kaum Die Preisgeſtaltung war heute etwas verändert. nicht ganz einhe der nur ſchleppend in Gang kam. tit lich, zumal das Ge markte gelangten die Oktober⸗Sichten Notiz. An den vorderen Sichten ſetzte Weizen nach einer Befeſtigung im geſtrigen Nachmittagsverkehr bis zu 1 während Roggen gleichen Ausmaße zu beſſern vermochte. geſchäft war das Angebot nur mäßig, andererſeits zeigte ſich angeſichts des keineswegs lebhaften Mehlabſatzes nur vor ſichtige Kaufluſt, wobei für Weizen geſtrige ſchwächer ein, ſeinen Preisſtand im Im Prompt⸗ ſchäft wie⸗ Am Lieferungs- zunächſt nicht zur 1. Preiſe nicht immer zu erzielen waren, während 12 von hieſigen und Provinzmühlen eher etwas höher bei 1 wurde. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten bei Preiſen kleines Konſumgeſchäft. Im Hafer hatte erſthändige Angebot nach den Preisrückgängen der Tage verringert und der Markt lag gut ſtet g ferungspreiſe ſetzten bis 2/ höher ein. Ger ſte rul a Amtlich notiert wurden: Weizen prompt 27072; Juli 28382; Sept. 2140 Br.; Br. matter; 0 en prompt 195—97; 38,75 ſtetig; Futte Hafer prompt 180, ſich das die Li 180—5 Weige 507 Juli J 50 abgeſchwäc ht; 5 7 ukleie 14, 3000 ſchwäe 2 5 hauptet E 2 13,25—13,55 ſchwächer; Viktorigerbſen 2631 19—21; Peluſchken 25—30; Ackerbohnen 19 bis 26; Lupinen, blaue 1617,50; Lupinen, Rapskuchen 9,70—10,10; Leinkuchen 18,70—18 ſchnitzel 88,10; Sofaextractionsſchrot 12,10 kartoffeln, weiße 1,90—2,10; rote 2,40 2,60; Fabrikkar⸗ toffeln in Pfg. 9,50—10; allg. Tendenz uneinheitlich. * Mannheimer Produktenbörſe vom 11. 8(Eig. Dr.) Am heutigen Produktenmarkt war Brotgetreide 55 375 waggor rei 5e 30— 1 befeſtigt, Futtermittel weiter ruhig, Mehl Angeboten wurden in„ für die 100 Kilo ne Mannheim: Ausl. Weizen 31—33; inl. inl. Roggen 22—28; inl. Hafer 2121,50; 26—27; Futtergerſte 21— 225 Biertreber 10,2 nußkuchen 12,75; Sojaſchrol 13; Trockenſchnttzel zenmehl ſüdd. 40,25—40,75 per Juni⸗Juli; dito. 3888,50 per Sept.; Weizenbrotmehl ſüddö. 26,2 Roggenmehl 60proz. 3081; dto. 70proz. 28,5029, 50; ee L 15; Weizenkleie 1212,50; Roggenkleie 13; Leinſaat 2 * Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. Juni.(Eig. Anfang;(in Hfl. p. 100 Kg.) Juli 5,20, Sept. Nov. 4,92; Jan. 5.—„Mois 1 7 Laſt 2000 Kg.) 8 alt 79,4; Sept. 81; Nov. 82; Jan. 83 * Liverpooler Getzeibelärſe vom 11. Juni. Eig. Dr.) Anfang: Weizen(190 lb.) 1 17 8 4374 (4,4); Okt. 4,4(4,576) Des..6]; Mehl un. — Mitte: ſtetig; Juli 4,24; Okt. 5038 Dez 405 Mehl unverändert. E Magdeburger Zuckerterminbörſe nom 11. Juni.(Eig. .) März 785 B 7,80 G, Juni 6,90 B 6,80 G: Juli 6,95 0 6,90 G, Aug. 7,10 B 7,05 G; Sept. 7,15 B 7,10 G: Okt. 7,0 B 7,25 G; Nov. 7,5 B 7,40 G; Dez. 758 7,50 G: Tendenz ruhiger.— 190. Mehlis prompt per 10 Tage 29,82 u. 27,15: Juni 27,15; Juli 27,30. Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 11. Juni.(Eig. Dr.) Amerkk. Univ. and. Middl.(Schluß) 9,62. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 11. Juni.(Eig. Amerik. Univ. Stnad. Midol. Anfang: Juli 472; Dez. 461; Jan.(32) 485; März—; Mai 4 —: Tendenz ruhig.— Mitte: Juli 458; Okt. 465; 472; Jan.(32) 476; März 485; Mai 492, Juli 499; 507; Jan.(33) 514; März—;: Loco 465; Tendenz ruhig und behauptet. * Viehmarkt in Mannheim pom 11. Juni. Zufuhr ins⸗ geſamt 1182 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 4: 150 Kälber, b) 56 bis 60; c) 5254 d) 45—50. 6 Schafe, b) 30-33. 149 Schweine, nicht notiert. 872 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen—11; über 4 Wochen—17; Läufer 1922. 5 Ziegen, 12—22. Marktverlauf: Mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Berliner Mefallbörse vom 11. Juni 1931 Kupfer Blei 58 nk bez.[Brief Geld bez. Brief] Geld* 1 Geld Jannar⸗ 74,50 74,50 74.25* 1 24.— a 7425 74.50 7425——.. —.— 14.50 74.25—— 24,7524. 74,50 74.50 74,25—.—— 2 1. 74 50 74,50 74.25. 2 10 4. 22. 72780 78,.— 72,80.— 24.—.25 —.— 78.50 72,50—.— 24,50 23,25 73.50 73,75 78.50—.——.— 74.25 14.59 74.2—— 24,50 28,75 —.— 74785 74,251—.— 24,2524, 74.25 74,50 74.25—.— 24.50 23,75 Elettrolyttupfer prompt. 79,75 Antimon Regulus 4,— 051. Orig. Hüttenaluminium 170,.— Silber in Barren le 36,25 38.25 dto. Walz⸗Drahtbarren 174,.— Gold Freiverkehr 1 28.— 0 23.20 Hüttenzinn 99 v. 5 Platin dio. 1 gr.— Rein Nickel, 98/9 5 H. 350,.— Preiſe(ohne Ebdelmetal 1e) 5 pro 100 49 * Tendenz: Kupfer, Blei, Zinn und Zink feſter. Londoner NMeiallbörse vom 11. Juni 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze g(187/40 fein ſtand.), Platin Unze Kupfer, Standard] 38,30] Zinn, Standart 105,8] Aluminium—.— 3 Monate Monate 106,9] Antimon— tl. Preis 36, 25 Settl. Preis 105.5 Queckſilber—— olyt 39,— Banka 109.0] Platin—.— bdeſt ſelected 37580 Straits 107,2] Wolframerz—.— ſtrang ſheets Blei, ausländ. 11.50 Nickel—.— El'mirebars 39.50 Zink gewöhnlich 11,35] Weißblech 1 Tendenz: Kupfer, Blei, Zinn und Zink feſt. Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten 10. 45. 1¹ 10. 11. 19 II. 1 1 Bremer Wolle 113.0 1105 Htrſchderg Leder 7870 72.50 Schudert& Sal 105,2 el 108.5 104.0 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung CCCCCCCCCßCc(///(/c/c Mannheimer Effektenbörse 10. II. 1 11 10. 11. 10. 11. Suderus Giſenme. 3480 30.— Seis ee 5355 4 ultbeißz... 1170 115.0 ie e 20.— 17.25 7— 945—.— 18 1 9 Inn 3 10. II. Beda Bernbas 42.l8 20.— ent 2 Fe. Bod 2650 56,80 Sa Wein,. 4% Bebe 20 255 Cpentett, aße 38 0 3a Jg serch s le.. e e, gan eu 9e 98 diene Wen 85 8 888 2b Sad St- l. 1 440 7480] c. l. Seins. 20. 99 3 f„Ltd. Jure dd 1000 4% i 30 28s Len Geek. 80 45 Seeneng gaze 1210 1257 Wiener Guß Fedad Kon g 8550 83.50 Prowbn, Bover! 48.— 48.— Nheinſtapt.. 59.— Fe Lechwerke..— 28.— 5 VVT 80 Alben 450 2450 M. güde e Ke 1e 3060 86. 5 olf. M.. 1 ae ele———.— Dau e 5 22— 0— 3 5 W 30 30 5 ed Wel 48.—. rtest beſtabeim. e, Joflobi. 3 205 Cden. Breazues 108 42 Gebs Junsbanz 22.— 22 75 Siet Ae, 3 2 ellſtoff Verein. 28— 28.80 M Id 47,50 47,50 Deutſche Linol.. 54.— 50. 585 400-Ffr.- Bo—.—* 8 1— m. 1 9— 5 80 87.— 86.— Enzinger Union 60,— 60.— D u. gaurahütte 31.28 80.80 Mainkraftwerte, 39,15 58.60 Oer. Chem Ind. 41, 40.8. 4½% Eng Str. 4 15.35—. 81 2 8 n e 5 Sale. ante 1800 28 ae 5 5 5 12 God 24.— 73.— Jer Jahr... e Ver. Stabtwerte 4, 3880 metaug Fraun. 7— fare Sera Jan ef. 80 888 4% Ong. 05 14 1888 18.89 75 ere 22.85). 5 75 25 ee e e 69.— 88.— J. G. Jaden. 114,0 1,0 Ingustrie-Aktlen ez Sühne. 71.— 70.50] Nerat. Jure e den e% Und, Gand. 10.00 1070] Darmler Motten 19.88 18. 0 5 Aſcheral 1017 N Zucker. 101 9755 anden 1% eiche dan.. 19k, Ort dt. Pu, 1190 1100 Senmtnger f. S. 122,0. Modus S. 24.— 22— er EVT 20 c b e e I F. t. 1240 1220 1%„„. 180.0 130,0 Löwen München 1230 1180 Motoren Deug——. 5 Bosen 2 e 1 900% 1 1 15 40 19,40 Dae 25 99 4 25 1 5: 5 9 255 9 5850 5 9 485 1.— Freiverkehts- Kurse 3 n.—— 5 r.„ 7 2 5 8. 2 a 818 1503 1005 Torderetah be 169 1885 Scgalurg Stor 3 Weise Szene e er eidg. Se U& 2 2785 8dr nell e Deuſſche Nadeln 88— 84.— Sete Aol 2 eee e ee ee eee g IC. 5. Knorr. 163.0 162.0 Wer ger 7 9 28. e Fonſerven Sea 20, 28.— 9 Bf. Rähm. Kauf. 5,05—.—. 4 dates 18.. Transport- Aktien Diſche. Steinzeug b2,— 91— Fbtlger Kunst eb. 25.— 51.— Parztnet 94.— 39.— Suntec det 1080 1050 a een 80 28 88.. Able Jg— 5. Dautſche Hand 85 Trauß d Ete Lok 90..— e e 16.50—.— Denſche Pewsl. 57.— 87. Lichbaum. 8 Pfalz Müblenw 80.28 9025 A. C. G. St. 81.75 78.76 Rein. OGeph S g. 72.— T 9 1 2050 20.— J. B. 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Gegenüber der normalen Niet⸗ Technik hat die Schweiß⸗Technik mancherlei Vorteile: ſte verurſacht eine beträchtliche Erſparnis an Werk⸗ ſtoff, da die Knotenbleche wegfallen und man auch keinen Nietlochabzug zu berückſichtigen braucht; das Gewicht der Konſtruktion wird kleiner, die ganze Konſtruktion erhält eine größere Steifigkeit, außer- dem iſt der Arbeitsaufwand geringer als beim Nie⸗ ten. Die Werkſtatt⸗Arbeit wird erleichtert, indem das Anzeichnen, Ankörnen, Bohren und Stanzen der Löcher fortfällt, ebenfalls die Grat⸗Entfernung. Um eine beſſere werkſtattmäßige Vorbereitung der einzelnen Teile der geſchweißten Konſtruktion zu ermöglichen, iſt eine Schweißtafel„Trifix“ neuerdings durchgebildet und zum erſten Mal auf der Bauausſtellung gezeigt worden. Sie beſteht aus einem kräftigen Stahluntergeſtell, das die eigentliche Schweiß⸗Tafel trügt, zuſammengeſetzt aus ſtarken Spezial⸗Rinnen⸗Profilen in Abſtänden von 50 Zeu⸗ timetern und vier Zentimeter dicken Bohlen aus auſtraliſcher aſtfreier Eiche. In den Rinnenprofilen ſind Anſchläge verſchiebbar angeordnet, die mit einer Mutter feſtgeſtellt werden. Die von derſelben Schraube gehaltenen Klemmſcheren werden durch Stellſchrauben von Hand auf die feſtzulegenden Gurtſtäbe oder ſonſtigen Bauteile gedrückt. Jeder zur Konſtruktion gehörende Füllſtab(Diagonale, Vertikale) wird durch drei gehärtete Stahlſtifte in einer vorher auf dem Tiſch mit Kreide angezeich⸗ neten Lage lehrenmäßig feſtgelegt. Die Anbringung der Stahlſtifte geſchieht durch Vorbohren eines klei⸗ nen Loches in die Holztafeln und einfaches Ein⸗ ſchlagen. Nach fertiggeſtellter Arbeit können dieſe Stahlſtifte mit Hilfe eines Schlüſſels herausgedreht und die Löcher mit koniſchen Holz⸗Dübeln wieder ge⸗ ſchloſſen werden. Die Werkſtattarbeit beſchränkt ſich beim Arbeiten mit dieſer Tafel, nachdem das tech⸗ niſche Büro die Skizze mit den Hauptpunkten der Profile und den Abmeſſungen der Schweißnähte an⸗ gefertigt hat, auf das Aufzeichnen der herzuſtellen⸗ den Konſtruktion mit Kreide unmittelbar auf die Schweißtafel und das Anſtellen der Anſchläge und Stifte, abgeſehen natürlich von der eigentlichen Schweißarbeit. Bei ſerienmäßiger Herſtellung ſoll bis zu 50 v. H. an Löhnen geſpart werden können. Ein einfaches Prüfgerät für die Güte von Schweißnähten iſt von Dr. Schmuckler, Berlin, entworfen worden. Das Prüfverfahren be⸗ ſteht darin, daß an einzelnen Nahtſtellen kleine Kegel mit Hilfe dieſes Apparates herausgefräſt werden, ſodaß man in einfacher werkſtattmäßiger Form einen gewiſſen Einblick in die Struktur der Naht er⸗ hält. Man erkennt mit dem bloßen Auge oder mit Hilfe eines kleinen Taſchen⸗Mikroſkopes leicht alle Fehler und Mängel der Naht(Schlacken⸗Einſchlüſſe, Lunker, Riſſe uſw.), ſowie Mängel in der Güte der Verbindung der geſchweißten Teile. Ein noch beſ⸗ ſeres Bild der Naht erhält man, wenn man die ge⸗ fräſte Stelle mit Kupferammonium⸗Chlorid ätzt, und man kann auch an der ausgefräſten Stelle mit Hilfe der Kugeldruck⸗Probe Härte und Feſtigkeit der Schweißnaht prüfen. Eigenartig iſt auch eine neue Bördelmaſchine (Erdmann Kircheis, Aue/ Sa.) für breite Zinkbänder für Bedachungen und Wandverkleidungen. Dieſe Maſchine ſoll z. B. bei Bedachungsarbeiten eine Ar⸗ beitserſparnis von 140 bis 150 Minuten auf 55—65 Minuten je am ermöglichen und auf dieſe Weiſe die Zinkverlegung weſentlich verbilligen. Die Bör⸗ delmaſchine erſetzt gewiſſermaßen durch ein Gerät Zange, Hammer und Abkantmaſchine und vereinigt die mit dieſen Werkzeugen geleiſtete Arbeit in zwei Arbeitsgängen. Ihre Arbeitsweiſe iſt ſehr einfach: Das Band läuft auf der einen Seite glatt in die Maſchine hinein und verläßt ſie auf der anderen Seite mit aufgekanteten Rändern, wie dies für die Verlegung erforderlich iſt. Das Aufkanten der Blechränder in der Maſchine erfolgt durch zweit hintereinander geſchaltete Walzenpaare. Die Walzen laſſen ſich in verſchiedener Breite ver⸗ ſtellen, ſodaß man Bänder jeder Breite in der Maſchine bearbeiten kann, und zwar zum Teil nur mit Aufkantungen, zum Teil noch weitergehend auch mit der erforderlichen Umkantung verſehen, ſo wie dies für die Falzdeckungen erforder⸗ lich iſt. Zur Bedienung iſt nur ein einziger Mann erforderlich. Bei der Konſtruktion der Maſchine wurde berückſichtigt, daß alle Bandſtärken und Band⸗ breiten ſich auf ihr verarbeiten laſſen. Die Bänder werden, nachdem ſie die Maſchine durchlaufen haben, auf richtige Längen geſchnitten und dann auf das Dach oder die Wand transportiert, wo ſie neben⸗ einander verlegt und die Falze geſchloſſen werden. Uebrigens wird für das Schließen der Falze dem⸗ näüchſt auch ein Apparat fertiggeſtellt ſein, der auch dieſe Arbeit„weſentlich erleichtert. Die Bördel⸗ maſchine iſt ſo leicht, daß ſie auf jeden Bauplatz mit⸗ genommen werden kann. Die Transportfrage iſt die Kardinalfrage des Bauweſens, von der Koſten und Wirtſchaftlichkeit des modernen Baus, der Wohnung abhängen; be⸗ ſtehen doch die Koſten der Bauausführung zu 607 aus Transportlöhnen! Es gibt aber auch keine an⸗ dere Induſtrie, in der derartige Mengen derartig unwirtſchaftlich und zum Teil vorſintflutlich befördert werden wie im Bauweſen, ſo moderne Arbeitserleich⸗ terungen ſo wenig Boden gewonnen haben. Man braucht, um ſich davon zu überzeugen, nur einmal eine Viertelſtunde auf einem beliebigen Bauplatz ſich anzuſehen, wieviel Arbeitskraft durch unzweckmäßige, veraltete Transportweiſe, durch ganz überflüſſige Ueber⸗Ausnutzung der Körperkraft des Einzelnen unrationell verſchwendet wird. Verbeſſerung der Forderung iſt gleichbedeutend mit billigerem Bauen. — Auf der Bauausſtellung wird ein neues Bauſtellen⸗ Fördermittel, die Baukraft⸗Einſchienen⸗ bahn gezeigt, das die Anforderungen des Bauplatzes gut löſt, nämlich: einfachen Auf⸗ und Abbau, leichte Ortsveränderlichkeit, Anpaſſung an die jeweilige Bauaufgabe und an das Wachſen des Baus. Wage⸗ Werkstattgerechtes Prüfgerät für Schweißnähte rechte und ſenkrechte Förderung werden hier geſchickt durch die Kombination von Einſchienenbahn und Auf⸗ zug erreicht. Die Bedienung erfolgt durch einen Mann, der die Wagen ſchiebt aber ſelbſt nichts trägt, alſo ein Mittelding zwiſchen dem unrationellen Ein⸗ zeltransport auf dem Rücken und der Feldbahn. Beim Zuſammenſtellen der Bahn wird nirgends ge⸗ ſchraubt, ſondern durchweg nur eingehängt, ſodaß eine Veränderung ſehr einfach iſt und wenig Zeit koſtet. An die Stelle des Aufzuges kann auch eine Schrägſtrecke treten, auf der die Wagen durch eine endloſe, umlaufende Kette hochgezogen werden. Kur⸗ ven werden durch gekrümmte Schienen gebildet. Bei winklig auftreffenden Gleisſträngen wird eine Dreh⸗ ſcheibe eingefügt. Die Gleisſtränge ſind aus ein⸗ zelnen Stücken von 1 bis 5m Länge zuſammengeſetzt, die in beſonderen Stützen eingehängt werden. Auf dem oberen Träger der Gleisſtücke iſt eine Feldbahn⸗ Neue Bördelmaschine ſchiene befeſtigt, auf der die Wagen rollen, während der untere Träger zur ſeitlichen Führung der Wagen mit Hilfe von zwei wagerecht an ihnen angebrachten Laufrädern dient. Die Wagen können durch Er⸗ gänzungsteile leicht den verſchiedenen Transport⸗ gütern des Bauplatzes angepaßt werden, wie Sand, Mörtel, Beton, Steinen, Armierungseiſen, Säcken, Dielen, Rohren, Heizkörpern Dachteilen uſw. Dipl.Ing. A. Lion, Berlin. Berliner Impreſſionen von der Tagung des Bundes Deutſcher Architekten Im Feſtſaal des Hochſchule für Muſik, im feudalen Weſten Berlins hat man ſich zuerſt zu einer öffent⸗ lichen Kundgebung verſammelt. Unter den zahlreichen„Prominenten“ fallen auf: Der bekannte Städtebauer Janſen, der greiſe weißbärtige Dr. Theodor Fiſcher, und vor allem der Präſident Prof. Wilhelm Kreis, den Kopf querüber ge⸗ ſcheitelt und Prof. Hans Poelzig mit dem merk⸗ würdigen nach vorn oben geſchoöbenen kräftigen Schädel und den markant nach vorn gezogenen Haaren. Viel alte und junge Erſcheinungen da⸗ zwiſchen. Prof. Kreis: Das Glücksgefühl wird in die Wohn⸗ maſchine einziehen, wenn wir den Tiefſtand der Abweſen⸗ heit unſerer Seele überwunden haben. Der Bauende verſenkt ſich wieder in das Weſen des Bauens ſelbſt. Die Objekte mögen noch ſo genormt, getypt, rationaliſiert werden, der Geiſt darf nicht ſelbſt genormt werden. Nur der ſelbſtändige Geiſt ſchafft das Originale, das einzig Wertvolle. Prof. Poelzig: Sein Vortrag, das Ereignis der Tagung. Friſch, temperamentvoll, voll jugend⸗ lichen Feuers, mit Humor gewürzt, voll tiefer Er⸗ kenntnis: Was iſt Architektur? Mit ſcharfen Hieben gegen die nüchterne Sachlichkeit und die Aus⸗ wüchſe einer überſteigerten Technik, mit charakteriſti⸗ ſchen Bemerkungen über Bevormundung durch Be⸗ hörden, Politik geſpickt, oftmals von ſtürmiſchen Bei⸗ fallskundgebungen unterbrochen.(Es wurde be⸗ ſchloſſen, den Vortrag in Druck zu legen.) „Der Weg zur heutigen Architektur ging von der Re⸗ form des Induſtriebaues aus. Man erkannte in den bisherigen Bauten dez Ingenieurs nicht nur die rech⸗ neriſche konſtruktive, ſondern auch künſtleriſche Berech⸗ tigung der Form. So wurden die formaliſtiſchen Bin⸗ dungen einer traditionellen Architektur zerſchlagen, die neue Sachlichkeit wurde anerkannt. Ornamentes treten wertvolle Materialien, die durch das Spiel ihrer Oberfläche das Spiel der ornamentalen Be⸗ wegung erſehen ſollen. Die Gefahr liegt beute darin, daß der Architekt mit Konſtruktionen zu ſpielen beginnt. Dieſe Art Sachlichkeit iſt durchaus unſachlich, z. B. wenn große Spannungen mit teuren Trägern überbrückt wer⸗ den, wenn Stützen weggelaſſen werden, die nur die Kon⸗ ſtruktion erleichtern und verbilligen, wenn Fenſterflächen ohne Grund rieſig ausgedehnt werden. .. Die neuen Bauten erfordern eine techniſche und wirtſchaftliche Einſtellung, um das techniſche Ideal mit dem Minimum an Materie und Form zu erreichen. Bef der Architektur aber handelt es ſich um ſymboliſche For m .Wenn jemand im Bauweſen mit aufbauender Phantaſie zu arbeiten ſucht und verlangt, daß ſich die verſchtedenen Aemter einer Idee unterordnen, ſo ſtößt er ſich die Knie wund an den Futterkrippen der Partei⸗ funktionäre. 5 .. Technik und Wirtſchaft ſollen zu ihrem Rechte kommen, ſie ſollen uns aber nicht verſklaven. Und wir wollen darüber hinaus für unſere Arbeiten etwas ein⸗ fangen, was nicht für kurze Zeit verblüfft, durch einen lauten Schrei die Aufmerkſamkeit zu erzwingen ſucht, ſondern ſpricht oder gar ſingt.“ Das ſind eruſte Wahrheiten. Anſchauungs unterricht: Eine Stunde Pergamonmuſeum, das inzwiſchen ſchon von über einer Million Menſchen, darunter viele, viele Ausländer beſucht worden iſt, bedeutet namentlich unter perſönlicher Führung Geheimrat Wie⸗ gand's mehr als ein ganzes Semeſter„Bauformen⸗ lehre“, wie es früher ſo ſchön hieß. In der„Goldenen Galerie“ des von Kno⸗ belsdorf erbauten alten Charlottenburger Schloſſes, der herrlichſten freieſten Schöpfung des preußiſchen Rokoko: Kammermuſik, Vortrag Dr. Theodor Fiſchers über„Erziehungs⸗ fragen des Architekten“— handwerkliche und An die Stelle des Büropraxis müſſen wieder inniger verſchmolzen werden— dann Tee, Geſpräche in den anſchließenden Räumen der Königin Luiſe, im Park. Am oberen Ende die alte Bibliothek Schinkels. Verhandlungen: Im Mittelpunkt neben rein wirtſchaftlichen und organiſatoriſchen Fragen die Verwirklichung des Berufsſchutzes. Der Sprecher der Reichs⸗ und Staatsregierung, Ge⸗ heimrat Klauſen vom Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium, teilte ſchon bei der Begrüßungsfeier mit, daß jetzt nach dem Erlaß der ſog. Baumeiſterordnung auch geſetzliche Beſtimmungen über den Schutz der Berufsbezeichnung des Architekten in Aus⸗ ſicht genommen ſeien. Die Vorarbeiten hierzu ſeien ſchon abgeſchloſſen. Gewaltiger Eindruck des ungeheuerlich ausgedehnten Berlins auf einer von der„Bau⸗ welt“ veranſtalteten faſt öſtündigen Rundfahrt mit eingehender Beſichtigung einzelner Neubauten: Siedlungen, von deren Ausmaß und Mannig⸗ faltigkeit die Provinz ſich wirklich kaum eine Vor⸗ ſtellung machen kann. Kaum eine Siedelung unter 1000 Wohnungen. Das mehrſtöckige Haus dominiert in allen Variationen von der der alten Mietskaſerne ſehr ähnlichen Blockbauweiſe bis zum mit Fern⸗ heizung verſehenen Laubenganghaus. Viele Experi⸗ mente auf techniſchem, ſozialwirtſchaftlichem und künſtleriſchem Gebiet. Aber untragbare Mieten. Viele Neu⸗Wohnungen ſtehen leer. Es ſoll auch häufig vorkommen, daß am Ende des Monats heim⸗ lich in Nacht und Nebel manche Mieter ausziehen und in dem Rieſenbauch Berlins verſchwinden.— Im Zentrum viele Hochhäuſer, neue mit Marmor und Travertin maskierte Erdgeſchoßgeſchäftsfronten Der obere Teil zeigt den alten Kitſch.— 15 000 ſechs und mehr Zimmerwohnungen, Tauſende von Büros ſollen leer ſtehen. Ein furchtbares Menetekel unſerer ſchweren Zeit. Deutſche Bauausſtellung: Gegenüber dem herrlichen klaren Rundfunkhaus Profeſſor Poelzig's, in ihrer Mitte der hohe Funkturm. Eine kühne, wagemutige Leiſtung, eine große Schau der Technik, des Handwerks, des Ingenieurs, des Land⸗ wirtſchaftlers. Sie zeigt weniger die Bauten ſelbſt als die von Grund auf neuen Methoden, neuen Probleme, im Bauen und Wohnen. Sie iſt nicht als eine Ausſtellung der Repräſen⸗ tationen zu bewerten oder etwa als eine Veran⸗ ſtaltung, die hiſtoriſch regiſtriert oder eine Meſſe, die Vorhandenes aneinanderreiht, ſie will vielmehr aus dem kritiſchen Vergleich der Erkeuntniſſe und Vorſchläge die Konſequenzen ziehen und die zukünf⸗ tigen Entwicklungs⸗ und Arbeitsmöglichkeiten ziel⸗ bewußt herausarbeiten. Dabei hat man es ſich zur Aufgabe gemacht, ſowohl die Qualitätsarbeit ſichtbar zu machen, als auch Wirtſchaftlichkeit und Zweckmäßigkeit zur Geltung zu bringen, ohne daß die Schönheit der Form vernachläſſigt zu werden brauchte. Es iſt unmöglich, aus dieſen 55 000 Qnadrat⸗ meter Hallenfläche(8 Hallen) und 70 000 qm Frei⸗ fläche den Inhalt auch nur mit Schlagworten nur einigermaßen zu umreißen. 22 außerdeutſche Staaten und Städte haben ſich mit baulich und für ihr Land charakteriſtiſchem Material an ihr beteiligt und da⸗ mit den Grundſtock für eine internationale Statiſtik für die Leiſtungsfähigkeit der Siedlungsplanungen gelegt.„Das Bauwerk unſerer Zeit“,„Die Wohnung unſerer Zeit“ wird in Bild und in räumlich originaler Darſtellung vorgeführt. In der Abteilung„Das neue Bauen“ werden Ma⸗ terialfragen erörtert z. B. als geſchloſſene Gruppen „Holz“, als Probleme„Dach“,„Metall“(Stahlbau) „Glas“ Inſtallationstechnik mit ihren Ein⸗ zelheiten, Waſſer, Heizung, Licht uſw. Auch die„Bil. dende Kunſt“ iſt in Anwendung von Bauplaſtik und Wandmalerei in den Kreis der Betrachtung ein⸗ bezogen und bringt in künſtleriſcher Form Beiſpiele der verſchiedenſten Techniken. Zu einer beſonderen Anlage iſt der Ländliche Siedlungsbau mit etwa 20 vollſtändig ausgeführten Bauten(vom Bauernwohnhaus bis zum Stall, Scheune, Hühner⸗ farm, Gärtnerſtelle u. dergl.) vereinigt. Endlich ſei aber der ungeheuren Fülle des wiſſenſchaft⸗ lich, ſtatiſtiſchen und organiſatoriſchen Materials gedacht, das auch den Laien durchweg überaus anſchaulich anſpricht, dem vor allem der Fachmann ſeine beſondere Aufmerkſamkeit widmen muß. Hier erkennt man deutſche Gründlichkeit deutſche Arbeit. 5 Dieſe bisher größte deutſche Bauausſtellung iſt, gerade weil ſie in die Zeit einer leider allzu ſtillen Bautätigkeit fällt, weniger ein Rückblick als ein Fingerzeig in die Zukunft, der geiſtige und wirtſchaftliche Ausdruck einer grundlegenden Wand⸗ lung unſerer Zeit im Bau⸗ und Wohnungsweſen. Sie macht daher nicht nur neue Baugedanken, neue Bauwillen, neue Baugeſinnung, neue und verbeſſerte Bautechniken und Bauformen ſichtbar, ſondern wirkt erzieheriſch, belehrend, anregend. a Architekt Arthur Lehmann. Kampf zwiſchen Eiſen und Eiſenbeton Kapitalknappheit, Rohſtoffmangel, Lohnpolitik und Wirtſchaftsſtagnation bedingen äußerſte Rationali⸗ ſierung hinſichtlich Inveſtierung und Betriebskoſten⸗ aufwand. Das Baufach erheiſcht im engeren Sinn zweckmäßigſte Materialauswahl, wirtſchaftlichſte Kon⸗ ſtruktion und höchſtzuläſſige Beanſpruchungen. Die Aufbauelemente als Tragglieder des Wohnungs⸗, Verwaltungs⸗ und Induſtriebaus ſind Holz, Eiſen (Stahl), Stein und deren wechſelſeitigen Kombing⸗ tionsformen. Während das Holz als Konſtruktions⸗ material engumriſſene Funktionen erfüllt, drängt der Eiſen⸗ und Eiſenbetonbau immer mehr dazu, ſich gegenſeitig den Rang abzulaufen. Zielſtreben dieſes Auffatzes iſt es, die wechſelſeitigen Vorteile beider Bauweiſen zu beleuchten. Für Verwendung des Eiſenbetons ſprechen: Feuerſicherheit, Roſtſchutz, Nagelbarkeit bei Wahl geeigneter Zuſchlagſtoffe(Bims, Aſbeſt, Schlacke, Holzwolle), Schalldämpfung, Temperaturſchutz, Wi⸗ derſtand gegen chemiſche Einflüſſe, geringe Schwitz⸗ waſſerbildung, Blitzſchutz, Steifigkeit der Konſtruk⸗ tion(monolithiſche Bauweiſe), einfache Knotenpunkt⸗ verbindungen, Materialausnützung infolge Quer⸗ ſchnittanpaſſung und fehlendem Nietlochabzug, pro⸗ greſſiver Sicherheitsgrad infolge zeitlich unbegrenz⸗ ter Betondruckfeſtigkeitsſteigerung, Materialreſerven für ſpätere Zuſatzlaſten— bedingt durch das relativ hohe Verhältnis von Eigengewicht zu Nutzlaſt— keinerlei Unterhaltungskoſten, unbegrenzte Lebens⸗ dauer, 5 baukünſtleriſche Geſtaltungsmöglichkeit ohne weſensfremde Verkleidung, geringer Kohlenverbrauch zur Erzeugung der Bindemittel(Aktivierung der Handelsbilanz), leichte und zeitverluſtloſe Umſtel⸗ lungsmöglichkeit während der Bauzeit ohne Er⸗ höhung der Koſten bei Planänderungen, Verſtärkun⸗ gen u. dergl. Während in vorſtehenden Punkten eine allgemein gültige Ueberlegenheit dem Eiſenbeton zuzuerkennen iſt, ſprechen nachſtehende Geſichtspunkte für den Eiſen⸗ bzw. Stahlbau: Statiſch und mathemattſch exaktere Problemgeſtaltung, Unabhängigkeit des Ma⸗ terials vom Verantwortungsbewußtſein der Mon⸗ tagemannſchaft, geringerer Facharbeiterbedarf, un⸗ bedeutender Einfluß der Witterung auf Tarifpolitik, Ausführung und Bauzeit, ſofortige Belaſtungsmög⸗ lichkeit, Rückgewinnung des Altmaterials und leichtes Auswechſeln bei Umbauarbeiten, Riſſefreiheit, Elaſti⸗ zität der Konſtruktion bei dynamiſchen Beanſpru⸗ chungen, Mindeſtquerſchnitte bei geringer Belaſtung und Stützweite, beſſere Raumausnützung infolge ge⸗ ringerer Konſtruktionsſtärke, Gewichtsverminderung und damit größere Beweglichkeit. Fragen wie Koſten und Bauzeit können in all⸗ gemeiner Form nicht beantwortet werden, da hier örtliche Verhältniſſe, konſtruktive Forderungen, tem⸗ peratur⸗ und ſchalltechniſche Belange, Raumakuſtik, architektoniſche Geſtaltung, Geſchoßzahl und Höhe, Nutzlaſt, Stützweite, Lohntarife, Transportverhält⸗ niſſe, Relation von Anlagekapital zu Betriebskoſten und Jahreszeit mitſpielen. Bei neueren Mannheimer Bauten gaben techniſch⸗ konſtruktive und wirtſchaftliche Fragen Veranlaſſung, den Eiſenbeton in erſter Linie heranzuziehen, wäh⸗ rend Stahl zur Gewichts⸗ und Nutzhöhenverminde⸗ rung von Trägern ſowie zur ſchlankeren Quer⸗ ſchnittsgeſtaltung von Stützen gewählt wurde. Im Rahmen dieſer Ausführungen war es natur⸗ gemäß nicht möglich, Vor⸗ und Nachteile dieſer— neben dem althergebrachten Maſſiv⸗Mauerwerksbau — heute wohl führenden Bauweiſen zu begründen. Es galt lediglich, diejenigen Momente anzuführen, die dem fachlich Orientierten Anhaltspunkte für ſeine Entſcheidungen geben und dem Laien, der als Bau⸗ herr, Auftraggeber, Geldgeber oder auch nur all⸗ gemein intereſſtert iſt, Einblick in die Materie zu ge⸗ währen. Dipl.-Ing. Paul Krummel-Mannheim. 22(ßß0 TTT Chefredakteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. beurlaubt Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Spo u. Vermischtes: Willy Müller- Handelsteil: Kürt Ehmer— Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Jr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mib Mannheim, R 1,—6 0 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rücksendung erfolgt nur den 5 RMücporto 5 — 3 — E 11 * 2 nun Seer Donnerstag, 11. Juni 1931 Neue Mannheim r Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe e Nummer 2684 5 Dreimal „Deutſche Handball-Meiſterſchaft“ Meiſterſchaftsendſpiele der DSB und Krefeld und Breslau Der kommende Sonntag bringt noch drei Endſpiele zu ſogenannten„Deutſchen“ Handball⸗Meiſterſchaften. Die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik wiederholt ihr am 1. Mai in Magdeburg abgebrochenes Endſpiel der Herren zwiſchen dem achtfachen Deutſchen Meiſter Polizei Berlin und dem Süddeutſchen Meiſter Sportver⸗ ein 98 Darmſtadt und die DT trägt ihre Endſpiele der Herren u. Damen zwiſchen TV Krefeld/ Oppum und Turngemeinde Berlin bzw. TV. Vor⸗ wärt s Breslau und Stadtſportverein Frankfurt in Krefeld bzw. Breslau aus. Daß beide Verbände das Endspiel ihrer Männer für den glei⸗ chen Tag in dem gleichen Landesteil, zwei Bahnſtunden voneinander entfernt, anſetzen, zeugt eigentlich nicht von einem großen Verſtändnis für die beiderſeitigen„Be⸗ lange“, wie es ſo oft und ſchön heißt. Dieſe Anſetzung iſt DT in Hagen, beſtimmt ein Regiefehler. Dies umſomehr, als der Deutſche Fußball⸗Bund als„Dritter im Bunde“ feine Meiſterſchaft in Köln, alſo ein geſchloſſenes Dreieck auf der Landkarte, austragen läßt. Die„fette Pfründe“, die man bei der Sportfreudigkeit der weſtdeutſchen Bevöl⸗ kerung erwartet, ſcheint alſo über alle turneriſchen und sportlichen„Belange“ geſiegt zu haben. Schließlich hat die DT noch das meiſte Recht auf die Anſetzung des Tref⸗ ſens im Weſten, iſt doch wenigſtens einer ihrer Finaliſten am Ort der Austragung anſäſſig. Nach Feſtſtellung der beiderſeitigen Verbandsmeiſter werden ſich dieſe am 28. Juni zur Ermittlung des wirk⸗ lichen„Deutſchen Meiſters“ gegenüberſtehen. Der Da⸗ menmeiſter der DS iſt bekanntlich bereits in dem Sport⸗ club Charlottenburg feſtgeſtellt. urnkreis Die Volksturnmeiſterſchaften der Badiſchen Turnerſchaft gehen am 28. Juni in Heidelberg vor ſich. Der Meldeſchluß am 21. Juni macht zur Vorausſetzung, daß ſpäteſtens an dieſem Tage die Beſtleiſtungs⸗ und Ausſcheidungskämpſe in den Gauen ihre Erledigung gefunden haben. Es ſtehen aus dieſem Grunde am kommenden und am übernächſten Sonntag die volksturneriſchen Gauveranſtaltungen im Vordergrunde. Am 14. Juni 885 es 5 Gaue, welche 5 5 Veranſtaltungen durchführen. Der Breisg burg in der neuen Uebung 1 5 der Freiburger Turner⸗ ſchaft hierzu eine vorzügliche Platzanlage gefunden. Der Karlsruher Turngau übertrug das Volksturnen dem MTV Karlsruhe, der Pforzheimer Turngau verſammelt ſeine Volksturner in Pforzheim. Der Kraichgau hat den TV. von 1846 Bruchſal mit der Vorbereitung und der Durch⸗ führung beauftragt und der Mannheimer Gau iſt mit ſci⸗ nen Vereinen beim TV. Jahn Neckarau zu finden. Die übrigen Badiſchen Gaue folgen, ſoweit die Gauvolksturnen noch ausſtehen, am 21. Juni. Die Volksturnwettkämpfe des Maunheimer Turngaues Nachdem im vergangenen Jahre das Gauvolksturnen vom TV. 1846 durchgeführt worden war, wurde es für 1931 dem TV. Jahn Neckarau übertragen, auf deſſen Platze ſich am nächſten Sonntag, nach den eingega den Mel⸗ dungen zu ſchließen, wiederum eine ſtattliche r Tur⸗ nerinnen und Turner zum Wettſtreite zuſammenfinden werden. Hat ſchon der Staffellauf„Rund um den Fried⸗ richsplatz“ einen eindrucksvollen Beweis erbracht für die Ausbreitung und auf breiter Grundlage vor ſich gehende Pflege des Volksturnens, ſo wird dieſe Tatſache auch am nächſten Sonntag wieder durch die Teilnahme am Gau⸗ volksturnen in Neckarau erhärtet. In geſchickter Wetſe ſind mit den Beſtleiſtungskämpfen auch ſolche für Jugend, Volksturnen im Vadiſchen 2 und Turnerinnen verbunden, ſodaß im Lauf, Sprung ſowie in den Staffeln ein reiches Material ſeine Kräfte meſſen wird. Unter den bis jetzt vorliegenden 300 Meldungen hat die Jugend zahlreichen Anteil. Zum volkstümlichen Zehn⸗Kampf ſind 12 Bewer⸗ ber vermerkt. Ein Teil der Meßungen wird bereits am Donnerstag abend auf dem Platze des TV. 1846 erledigt. Gr. Fußballkampf gegen Schweden Die beiden Mannſchaften Um ſtattfindenden von Ve r⸗ Anfänger und Wurf, Erſtlinge, Juni in Stockho den Nationalmannſchaften hat der ſchwediſche wie folgt aufgeſtellt: erteidiger: Danielſ⸗ mer bor) aner; „E. Annderſſon rſſon, Kaufeldt andwiken), C. Für den am 17. Fußballkampf zwiſchen Deutſchland und Schweden band ſeine Mannſchaft jetzt Tor: Rydberg(Göteborg; V ſon(Göteborg), S. Johanſſon Lilljebjörn(Göteborg), Roſén( (Göteburg; Sturm: J. Nielfſſ (alle A. J. K. Stockholm); B. dakabſon Krvon(Helſingborg); Erſatz: dlund, S. Anderſſon, Petterſſon, K. Johannſſon lalle ockholm). Das iſt nach ſchwediſcher Anſicht die ſtärkſte Mannſchaft, die Schweden zur Zeit ſtellen kann. Von den 16 deutſchen Spielern, die für die Nordland⸗ reiſe aufgeſtellt waren, können einige die Fahrt nicht mit⸗ machen. So iſt Ludwig(Holſtein Kiel) zur Zeit nicht im Vollbeſitz ſeiner Kräfte und Heidkamp(München) leidet an einer neuen Verletzung. Uebrigens wird jetzt bekannt, daß Richard Hofmann(Dresden) nicht wegen feiner ſchwachen Leiſtungen in den letzten Spielen, ſondern wegen einer Verletzung unberückſichtigt geblieben iſt. Schließlich ſoll auch von dem Nürnberger Kund eine Abſage vorliegen. Die Mannſchaft gegen Schweden dürfte vorausſichtlich in der folgenden Aufſtellung ſpielen: Tor: Kreß(Rot⸗Weiß Frankfurt); Verteidigung: Stubb(Eintracht Frankfurt), Weber(Kurheſſen Kaſſel)) Läuferreihe: Hergert(Pirmaſens), Leinberger(Sp. g. Fürth), Knöpflle(FSV. Frankfurt); Sturm: Berg⸗ mater(Bayern München), Helmchen(Pol. Chemnitz); Hoh⸗ mann(Pirmaſens), Sackeheim(Dresden), Kund(1. FC. Nürnberg). Erſatz: Jakob(Regensburg), Emmerich (TB. Berlin), Kauer(TV. Berlin), Widmayer(Holſtein Kiel). Ruder⸗Megatten die erſten großen Er 8 Der nächſte untag bringt dungen im Ruderſport. Koblenz Ha zern. Zum erſten Male kommen die erſten 3 von Frankfurt, Mainz und Mannheim ins Malnz⸗Kaſteler ſtarten in Luzern im und ohne Steuermann und 120 den 5 gültig zu verteidigen. Paul ⸗O berrad wird ſich im er er mit den Vertretern von der weiz und Italien ſſ In Koblenz kommt erſtm e f u r ter Germania ir 0 eg Godes⸗ er Mannf ſchaft, die ſich in ſtende und Trier mit großem Erfolg betätigt hat. 5 In Hanau, dem Vorort von Frankfurt, brifft die „Amicitia“ Mannheim mit ihren Seniore im Vierer mit und ohne Steuermann und im Achter auf die erſten Mannſchaften des Frankfurter Ruder⸗ vereins und der Frankfurter Germania, ſo daß man erſtmals einen Maßſtab gewinnen 2175 über das Kräfteverhältnis dieſer Mannſchaften. Zugleich iſt dies eine Vorprobe für die Berliner Regatta, wo ſich die großen Vereine Berliner Ruderklub, Ruderklub Wannſee und Sturmvogel rüſten, den Mannheimern einen heißen Empfang zu bereiten. Hier ſoll auch die Entſcheidung fallen, wer von den großen Achtern, auch die Ka 1 den dort ſtarten, aus Mitteln der Henley⸗ Henley⸗Regatta geht. Der Berliner Ruder unter allen Umſtänden dort ſtarten und es iſt ni cht aus⸗ geſchloſſen, daß auch eine oder die andere Mannſchaft, die nicht von der Prüfungskommiſſion auserkoren wird, trotz⸗ dem ihre Meldung im Vierer ohne Steuermann und Achter aufrecht erhält. 8 Europäiſche Tennis⸗Invaſion nach Sd. Der Feſtausſchuß des amerikaniſchen Tennisverbandes, der in dieſem Jahre ſein goldenes Jubiläum feiert, iſt be⸗ müht, den im Spätſommer ſtatfindenden Hartplatz⸗Meiſter⸗ ſchaften eine Beſetzung zu verſchaffen, wie man ſie ſelbſt in Amerika ſeit Jahren nicht gehabt hat. Es wird geradezu eine Invaſion europälſcher Tennisſpieler und Spielerinnen nach USA. zu den Meiſterſchaftskämpfen in Foreſt Hills bei Newyork geben. Eine endgültige Spielerauswahl wird erſt nach Beendigung der großen ſchaftsturntere getroffen, Loch ſteht ſchon jetzt feſt, daß das engliſche Wightman⸗Cup⸗Teg m ſowie fünf Herren, drei oder vier Franzoſen, der Tſcheche Jan Kozeluh ſowie die japaniſchen Davispokalſpieler Gebrüder Satoh nach dem Dollarlande kommen werden. Weiterhin bemühen ſich die Amerikaner, auch die deutſche Spitzenſpielerin Cilly Auſſem für die Teilnahme zu gewinnen. europäiſchen Meiſter⸗ Sommerkönigin EIN NORDSEE. ROMAN VON EI. SE v. STEIN KEILER Copyrighi 1930 by Prometheus-Verlag Dr. Eichacker München-Oröbenzell 10 Er log, er trog, Herr Sadach verſtand ſeinen Sozius nicht mehr, der ihn, der doch zu repräſen⸗ Heren hatte, jeden Tag an den Strand ſchickte, um Aufnahmen zu machen, weil ausgerechnet er in Kam⸗ pen„beſtellt“ war. Wie konnte man in Kampen „beſtellt“ ſein! Herr Sadach dachte ſich ſeinen Teil, aber er wagte nichts zu ſagen, denn das Geſchäft er⸗ forderte es, den Sozius warmzuhalten, ihm den Willen zu tun.— Suſe nachmittags von ihrer Bank toszueiſen, war ſchon ſchwieriger, doch es ließ ſich arrangieren, einen Samstag und Sonntag in die Zeit zu bringen, die andern Tage mußte ſie auch lügen und trügen, was ihr entſetzlich war, und was ſie ſo herzlich ungeſchickt machte, daß ſelbſt der Direktor Steenhop es merkte. Trotzdem, die Sache glückte, wenn man ſchon ſelbſt in Kampen noch wer weiß wie lange hatte ſuchen müſſen, ehe man wirklich einen ganz einſamen Platz in den Dünen fand. Es war eben Hochſaiſon, wo ſich hier die Menſchen in dem weißen Sande wie Roſinen im Napfkuchen ausnahmen. Es kamen dann noch allerhand Verzögerungen, an denen Hans⸗Carl aber allein ſchuld war. Neben dem Malen ſkizzierte er raſtlos, jetzt Suſe, wie ſie durch die Heide ſchritt, dann Suſe, wie ſie ſich hin⸗ warf und vor Wonne alle Glieder dehnte, oder wie 4 ſie jubelnd einem Schmetterling nachlief. Immer neue entzückende Bilderchen dachte er aus, und es war ſchließlich Suſe ſelbſt, die ihn energiſch zwang, nun endlich zu arbeiten und das große Bild fertig⸗ zubekommen.— Er erhoffte ja doch ſo viel davon, und ſie, nun ſie hatte auch manchmal ganz neckiſche Gedanken, vor allem war ſie froh, ihn endlich ohne den entſetzlichen Photoapparat zu ſehen. So malte und malte er denn, immer entzückt ſein Modell anblickend, und immer von neuem wütend auf ſich ſelbſt, daß ſein Bild nicht das Richtige traf, daß es ihm nie und nimmer gelingen würde, ihren Liebreiz wiederzugeben. Es war ein Glück, daß Petrus oder vielleicht wirklich Ekke Nekkepen ihnen den Gefallen tat, und das Wetter gut blieb. Sonſt wären ſie wohl nie fertig geworden. In Sonnengold und Glut und leichtem fächelndem Weſtwind war nun der letzte Nachmittag hetan⸗ gekommen. „Ich kann mich morgen nicht mehr freimachen. Herr Steenhop ſieht mich ſchon immer ganz erſtaunt an. Ich ſchäme mich halbtot,“ ſagte Suſe, als ſie ſich nach kurzer Ruhepauſe wieder auf ihrem Sand⸗ hügel zurechtſetzte. Er antwortete Unverſtändliches, pinſelte wütend weiter. „Ich ſchaffe es doch nicht, es iſt eine elende Stüm⸗ perei, ich verzichte auf die ganze Sache.“ „Bloß nicht—“ „Alſo ſitzen Sie nochmal ſtill, Suſe,— ſo, das Geſicht direkt in die Sonne, zupfen Sie mal das Löck⸗ chen in die Stirn, nein, ſo nicht.“— Er ſtand ſchon wieder neben ihr, zupfte und zog an den blonden Haaren, und ſie hielt geduldig ſtill, ſie wußte, wenn ſie ihn ärgerte, ging die Sache noch langſamer.— „Ich weiß nicht, am Halſe iſt etwas.“ „Ich hab nne Kette um.“ „Kette um? War das nötig? Zeigen Sie mall So, hm, Perlen, ſieht eigentlich ganz nett aus, ſie iriſteren hübſch in der Sonne, können wir noch raſch dazu malen, hat Ihnen Ihre Alte wohl verehrt?“ „Ach du lieber Gott, die und verehren, irgend eine Tante hat ſie mir mal aus Berlin mitgebracht, zu Hauſe konnte ich ſie nie tragen, weil doch jeder gleich wußte, daß ſie unecht waren, aber in Weſterland kennt mich ja keiner.“ „Unecht? Natürlich! ganz echt aus!“ „Ich glaube, ſie koſten ſechs Mark fünfzig.“ „Das ſtört mich nicht! Ich hätte aber doch nicht * gedacht, daß Sie ſolche eitle junge Dame ſindl! Suſe wurde rot. „Ach Gott, wenn einem egal die köſtlichſten Schmuckſachen gezeigt werden, und man doch das Nachſehen hat, bekommt man auch mal Luſt darauf. Sie ſollten bloß die Perlen meiner Alten ſehen, köſtlich, ſage ich Ihnen, größer wie dieſe, und ſo mit ganz roſigem Schein—“ „Nützt der Alten auch nichts. Aber wenn's Ihnen Spaß macht, den roſigen Schein zu malen, iſt ne Kleinigkeit,— da, gerade paar kleine Farbſpritzerchen genügen,— na, iſt 8 gnädige Fräulein ſo zufrieden?“ Sie ſehen heute anders aus, Bei Ihnen ſehen ſie aber „Famos, jetzt ſehen ſtie wirkich ganz echt aus! Wir müſſen nun aber heute fertig werden. Hans⸗Carl!“ „Iſt ja längſt fertig! Anders wird's nun doch nicht mehr!“ Er warf Pinſel und Farbtuben in den Kaſten.„Es iſt Kitſch, elender Kitſch,“ ſtöhnte er. „Ach Gott— das bin ich?“ Ganz erſchüttert ſtand Suſe vor ihrem Bilde. „Nee, Sie ſind es eben abſolut nicht, höchſtens die Perlen ſind ähnlich, Sie ſind viel, viel ſchöner, und die Sonne iſt goldener und die Düne weißer—“. Vergleichend ſah ſie umher. „Ich weiß nicht. Sonne und Düne finde ich genau ſo, wie Sie es gemalt haben, und ich, nein, ſo hübſch kann ich doch nicht ſein!“ „Dann ſehen Sie, bitte, mal in den Spiegel, dum⸗ mes Mädchen, damit Sie merken, daß ich recht habe, und daß ſie tauſendmal ſchöner find, daß ich alſo rein nichts vom Malen verſtehe. Iſt ja auch gut ſol Wo⸗ zu Kunſt wenn man beim Handwerk reüſſiert.“ Nervös pfiff er ein paar Takte vor ſich hin, wäh⸗ rend er das Bild von der Staffelei nahm. „So, ich küß die Hand, Madame, nun ſtell ich den Krempel beim Kurhaus wieder unter, und wir gehen abendbröten!“ „Ich hab' Brötchen mit, der Zug geht bald.“ „Was denn nicht ſonſt noch? Brötchen! Ich danke ſchön! Mit eingetrockneter Butter, nicht wahr? Nee, mein Fräulein, heut iſt's das letztemal, heut lad' ich Ste ein! Was meinen Sie, Suſe, Sekt? Der Kͤr⸗ hauswirt hat ganz trinkbaren———“ „Um Gotteswillen!“ „Na ja natürlich, ſchickt ſich nicht, wir haben keine alte Tante als Anſtandswauwau bei uns. Komiſch, daß die Reſidenz Klein⸗Zipfelhauſen nie aufhört, bei Ihnen zu rumoren. Seien Sie mal brav, Kleines, wer fragt weiter nach uns beiden! Und morgen iſt der Spaß ſowieſo aus, da gehen wir Weſterland mit ſolidem Lebenswandel unter die Augen, alſo ſeien wir noch mal vergnügt miteinander!“ Suſe hätte entgegnen können, daß nach ihr viel⸗ leicht doch jemand fragte, daß ſie ja ſchon all die Tage von Madame Wagenhort hämiſche Bemerkungen über ihr„tägliches Umherbummeln“ zu hören bekommen hatte, aber ſie fand den Mut nicht, ſeinen bettelnden Augen gegenüber. Es war ja doch auch das letzte⸗ mal, das mußte man auskoſten. So gab ſie denn nach, wenn auch mit einem kleinen Seufzer, der dem Inſelbahnzügle galt, das da eben, nicht gar ſo ſchnell, aber deſto energiſcher fauchend und bimmelnd, von Liſt her durch die Dünen kam. In 25 Minuten würde es hier von Kampen weiter⸗ fahren, man hätte es ſelbſt mit einer kleinen Futter⸗ pauſe dazwiſchen noch gut erreichen können. Aber der Abend war ſchön, wenn auch die Sonne ſich jetzt in einer kleinen Wolkenwand zur Ruhe begab und der leichte Wind etwas ſtärker geworden war. Viel⸗ leicht war der Nachhaufſeweg zu Fuß und im Mond⸗ ſchein doch noch lohnend, es durfte nur nicht zu ſpät werden. Aber das lag ja in ihrer Hand. So ſchlug ſie ſich denn alle Sorgen aus dem Sinn, ließ luſtig ihren hellblauen Seidenſchal flattern und marſchierte tapfer neben Hans⸗Carl her, der ſeine zuſammengepackten, recht umfangreichen Maluten⸗ ſilien unter dem Arm trug. Es waren jetzt auch weniger Menſchen in der Kampener Heide, die Beſucher von auswärts fuhren wohl alle mit dieſem letzten Zügle nach Hauſe und die hieſigen Badegäſte aßen Abendbrot. Irgend je⸗ mand aus Weſterland jetzt noch zu begegnen, die Gefahr war wohl vorüber, das war für Suſe doch eine Erleichterung. Aber man ſoll nicht zu ſicher ſein. Oft ballen ſich Wolken am klaren Himmel, von denen man nicht weiß, wie ſie entſtehen konnten, und türmen ſich Hinderniſſe ſelbſt auf dem harmloſeſten Wege auf. Das„Erlebnis“, das das Schickſal in dieſem Augenblick für Suſe Merwitz und ihren Begleiter in petto hatte, reizte zuerſt herzhaft zum Lachen. Eine ungeheuer, na, ſagen wir—„pollſchlanke“, ältere Dame mit blitzgrüner, ſtark hintenübergerutſchter Strandmütze und viel zu engem, kniefreten Koſtüm, kletterte nämlich, ſozuſagen auf allen Vieren, vom Strande her gerade an der ſteilſten, unwirtſamſten Stelle über die Lehmklippen des roten Kliffs empor. Im höchſten Grade echauffiert, ein paar ſchlecht ge⸗ färbte Haarſträhnen bis zur Naſe baumelnd, in den Augen einen Ausdruck wildeſter Verzweiflung, klam⸗ merte ſie ſich an vorſpringendem Geſtein feſt, rutſchte zurück, griff nach einem Büſchel Strandhafer, das der Kraft ihres Angriffs nicht gewachſen war und abriß, kroch bäuchlings wie eine Padde ein Ende höher und ſah mit dem Kopfe gerade in dem Moment oben über die Grasnarbe, als Hans⸗Carl Linthain und Suſe ankamen, um ſchrägüber auf das Kurhaus zu⸗ zugehen. Fortſetzung folgt.) internationale Kolonialausstellung Paris Nerds: Refsebüro Pio„Koln, Teen 227520 Abfahrt jeden Samstag: Ib und zurück Köln Mk. 2 5-Gascht. 855 Kosten: 10 täg Retourbilſett, 8 5 5 55 2 e 3 5 ersnilles auto- Rund- u. Fernfahrten tts u. k- * Kere 3 8 in Paris. Deutsche Führung, Gruppen, erstłl. Ausfuhrung. Ia. Referenzen In dixid gelle. 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Die Einlöſung der gezogenen Teilſchuldverſchreibungen, die mit erfolgt gemäß den An⸗ außerdem Disconto⸗Geſellſchaft Filiale Mannheim, Via04 Der Vorſtand. N heim, Mannheim, B 4. rechtigt. ſtellen, Lit. müſſen die B ihre Aktien am 27. Main, bei der bei fertigtes, 1931 einreichen. Mannhe . 38068 Zellstofffabrik Waldhof. Wir laden hiermit die Aktionäre unſerer Geſellſchaft zur 46. Ordenilichen Generalversammlung auf Dienstag, den 30. Juni 1931, mittags 12 Uhr, in das Geſchäfts⸗ gebäude der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Mann⸗ 1. Vorlage des Berichts des Vorſtandes und des Aufſichtsrats ſowie der Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das Geſchäfts⸗ jahr 1930, Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Bilanz und der Gewinnverteilung. 2. Entlaſtung der Mitglieder des Aufſichtsrats und des Vorſtandes. 3. Wahl von Mitgliedern des Aufſichtsrats. Zur Teilnahme an der Generalverſammlung iſt jeder Aktionär be⸗ Um in der Generalverſammlung zu ſtimmen oder Anträge zu Stammaktionäre und die Inhaber der Vorzugsaktien oder die über dieſe lautenden Hinterlegungsſcheine einer Effektengirobank eines deutſchen Wertpapierbörſenplatzes Juni 1931 bei den nachſtehenden Stellen oder bei einem deutſchen Notar 5 Maßgabe unſerer Statuten hinterlegen. 28 unſerer Statuten kann erfolgen: unſerer Geſellſchaftskaſſe, t der Deutſchen Bank deren Niederlaſſungen in Mannheim, München, Frankfurt am Köln und Hamburg, Berliner Handels⸗Geſellſchaft, Berlin, dem Bankhaus E. Die Inhaber der Vorzugsaktien Lit. A müſſen, um in der General⸗ verſammlung zu ſtimmen nach der Zahlenfolge geordnetes Nummernverzeichnis der zur Teilnahme beſtimmten Vorzugsaktien Lit. oder bei den oben aufgeführten Hinterlegungsſtellen bis zum 27. J. eim, den 6. Juni 191. 2, ein. 7840 Tagesordnung: ſpäteſtens Die Hinterlegung und Disconto-Geſellſchaft, Berlin, und Ladenburg, Frankfurt a. 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