N 0 9 78 h at die Deutſche elle Bezugspreiſe: unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM. 8. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 1g, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1. W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Colonelzeile; im Reklameteil RM..— Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Einzelpreis 1 0 Pf. Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite die 790 mm breite Zeile. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Juni 1931 142. Jahrgang— Nr. 273 Sieg der Vernunft Drahtbericht unſeres Berliner Büros ſe Berlin, 17. Juni. Die Kriſenwolke, die ſeit der Fahrt nach Chequers und der Verkündung der Notverordnung ihren Schatten warf, hat ſich wieder verzogen. Ein ſchwerer Druck iſt damit von uns genommen. Die Gefahr eines Regierungsſturzes mit allen ſeinen unheilvollen Folgen war zeitweiſe im drohende Nähe gerückt. Daß ſie abgewendet wurde, iſt das Verdienſt des Kanzlers, der ſich in der zehntägigen Nervenprobe, die uns dieſes trübe Zwiſchen⸗ ſpiel auferlegte, den Parteien weit überlegen a gezeigt hat. Volkspartei gegen die Einberufung des Reichstages ſtimmen würde, der ſie ja im Prinzip von vornherein abgeneigt war, ließ ſich nach der letzten Ausſprache Brüning⸗ Dingeldey, in der mancherlei Differenzen ausgeräumt wurden, unſchwer erraten. In der Tat hat ſich die Deutſche Volkspartei denn auch wieder in die Regierungs⸗ front eingereiht. Die erſte Abſtimmung des Aelte⸗ ſtenrats verſchaffte der Regierung einen verhältnis⸗ mäßig leichten Sieg, da auch die Sozialdemo⸗ raten nach heftigem Kampf in der Fraktion ſich gleichfalls entſchloſſen hatten, ihr Votum gegen die Einberufung des Reichstags abzugeben. Damit war aber nur eine Teilentſcheidung ge⸗ fällt, denn die Sozialdemokraten brachten nun einen. Antrag ein, den Hauptausſchuß mit der Be⸗ ratung der Notverordnung zu betrauen. Der Aus⸗ gang dieſer Abſtimmung mußte äußerſt unſicher er⸗ ſcheinen. Rein ſachlich hätte die Oppoſition zur Rechten und zur Linken an dieſem Antrag keinerlei Intereſſe, wie ihre Vertreter im Aelteſtenrat das auch ausdrücklich bekundet haben. Politiſch betrachtet aber gab er ihnen geradezu den Hebel an die Hand, mit dem, wenn es ihnen ernſtlich darum zu zun war, ſie das Kabinett aus den Angeln heben könnten. Vor dieſer unter Umſtänden peinlichen Alternative ſind ſie indes bewahrt worden. Die Ent⸗ ſcheidung wurde auf ſechs Uhr vertagt und die So⸗ zialdemokraten gewannen ſo Zeit, ſich ihren Schritt noch einmal gründlich zu überlegen, denn im Grunde war ihnen vor ihrem eigenen Antrag im Buſen heimlich bang. Was, ſo mußten ſie ſich fragen, würde nach einer Regierung Brüning kommen? Man ſandte alſo in der Zwiſchenzeit eine Deputation in die Reichskanzlei, um zu ſondieren, ob der Kanz⸗ ler ſich nicht doch würde bewegen laſſen, die Ein⸗ berufung des Ausſchuſſes nicht als Demiſſionsgrund anzuſehen. Bei Herrn Dr. Brüning aber biſſen die ſozialdemokratiſchen Abgeſandten auf Granit. Sie verſuchten nun nach altbekannter Methode, die Daumenſchrauben anzuſetzen und vom Kanzler er⸗ neut Konzeſſionen zu fordern. Was ihnen ſchließlich zugeſtanden wurde, iſt der Rede nicht wert. Es ſind ihnen einige Milderungen bei den Ausfüthrungsbeſtimmungen der Notverord⸗ nung in Ausſicht geſtellt worden, z. B. die Einbeziehung der Jugendlichen in die Ar⸗ beitsloſenverſicherung, deren Eltern ſelbſt arbeitslos ſind. An einer grundſätzlichen Beſtimmung der Notver⸗ ordnung zu rütteln, lehnte der Kanzler nach wie vor auf das Entſchiedenſte ab, immer mit dem Argument, daß das eine Zugeſtändnis das andere nach ſich ziehe und ſo die Struktur des ganzen Geſetzes gefährden würde. Die Sozialdemokraten mußten ſich ſchließlich mit dem Verſprechen begnügen, daß„zu gegebe⸗ ner Zeit“ mit ihnen weiter verhandelt werden ſoll. Zu gegebener Zeit— das kann im Juli, kann aber auch erſt im Herbſt ſein. Mit ihrer kargen Ausbeute traten die ſozialdemokratiſchen Par⸗ teiführer erneut vor die Fraktion, die dann unter dem Zwang der Verhältniſſe den Rückzug beſchloß. In der zweiten Sitzung des Aelteſtenrats ver zich⸗ teten ſie darauf, ihren Antrag auf Einberufung des Ausſchuſſes einzubringen. Mit dieſem Beſchluß war der Regierung der zweite und größere Sieg geſichert. Denn nun machte es nichts aus, daß die Kommu⸗ niſten den Sozialdemokraten zum Schabernack deren Antrag aufgriffen. Selbſtverſtändlich fand er keine Mehrheit, da ſeine eigentlichen Väter, die So⸗ zialdemokraten, ihm notgedrungen die Unterſtützung verſagen mußten. Für die Prinzipienfeſtigkeit der Rücktritt des Wiener Kabinelts Nach dem Rücktritt des Innenminiſters iſt das ganze Kabinett zurückgetreten Telegraphiſche Meldung — Wien, 16. Juni. Der heute vormittag überraſchend erfolgte Rück⸗ tritt des Jnnenminiſters Winkler, des bisherigen Vertreters des Landbundes in der Regierung, hat die ſeit Tagen in der Luft liegende Kriſe des Kabi⸗ Bundeskanzler Dr. Ender netts Euder akut geſtaltet. Der Miniſterrat iſt um 16 Uhr zuſammengetreten, um zu der durch das Ausſcheiden des Miniſters Winkler entſtandenen Lage Stellung zu nehmen. Unter dem Vorſitz des Bundeskanzlers Dr. En⸗ der hat der Miniſterrat nach kurzer Beratung den Rücktritt der Regierung beſchloſſen. Ein Erfolg“ der Pariſer Erpreſſer Paris, 17. Juni. Der Rücktritt des öſterreichiſchen Kabinetts läßt erkennen, von welch brutalem Egoismus die franzöſiſche Politik der„Hilfsbereitſchaft und inter⸗ nationalen Zuſammenarbeit“ erfüllt iſt. Die ſchönen Phraſen, mit denen die franzöſiſchen Miniſter in Volksverſammlungen, in der Kammer und im Völ⸗ kerbund zu manövrieren pflegen, zerfallen in nichts, ſobald es darum geht, ſie in die Tat umzuſetzen. In geradezu erpreſſeriſcher Form verlangen die Franzoſen die Bevormundung Oeſter⸗ reichs und ſuchen dieſer Forderung, die dem Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht der Völker ins Geſicht ſchlägt, ein moraliſches Mäntelchen umzuhängen, indem ſie evtl. die Möglichkeit offen laſſen, daß der Völkerbund einen beſonderen Ueberwachungsaus⸗ ſchuß nach Wien entſenden wird.. Das„Echo de Paris“ läßt ſich ſogar aus Wien berichten, daß Frankreich bei der Neubildung des Kabinetts auf der endgültigen Ausſchaltung Dr. Schobers beſtehen würde, eine Forderung, die der völligen Kurateliſterung Oeſterreichs gleichkäme. Die zweite Forderung iſt der unbe⸗ Außenminiſter Dr. Schober dingte Verzicht auf die deutſch⸗öſter⸗ reichiſche Zollunion. Dabei verſchanzen ſich Blätter wie der„Matin“ hinter die Forderungen der franzöſiſthen Banken und Kreditgeber, die von dieſer Garantie ihre Geldgewährung abhängig machen. Mit nicht zu überbietendem Hohn weiſt man in Frankreich auf die Unfähigkeit der deutſchen Banken hin, aus eigenen Kräften Oeſterreich zu helfen. i Was ſagt Berlin dazu? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Juni. Der Rücktritt des öſterreichiſchen Geſamtkabinetts, der erſt in den ſpäten Abendſtunden hier bekannt wurde, hat nach den Aufregungen der letzten Tage nicht die Aufmerkſamkeit gefünden, die ihm ſonſt ſicher geweſen wäre. Einſtwetlen iſt nur die Stim⸗ mung in den engeren politiſchen Zirkeln feſtzuhalten. Hier herrſcht ein ſtarkes und aufrichtiges Bedauern über das Scheiden des Bundeskanzlers Ender und des Außenminiſters Schober. Noch ſtärker viel⸗ leicht aber als das Bedauern iſt die Genugtuung darüber, daß die beiden verdienten Männer es ab⸗ gelehnt haben, dem von Tag zu Tag ſich verſchärfen⸗ den Druck nachzugeben, der die Hilfsaktion für die Kreditannſtalt zu politiſchen Erpreſ⸗ ſungen auszunutzen trachtet. Deutſchnationalen bezeichnend war es, daß ſie, die noch am Morgen erklärt hatten, ein Antrag auf Einberufung des A usſchuſſes tangiere ſie nicht, dann doch den Nationalſozialiſten und den Kommuniſten ſich zugeſellten. Die Kriſe iſt behoben. Der Reichskanzler hat ſich auf der ganzen Linie durchgeſetzt. Herr von Hindenburg, den man bereits nach Berlin holen wollte, kann beruhigt in Neudeck bleiben. Die Regierung Brüning, vor allem der Kanzler, gehen aus dieſer Kriſe mit geſtärkter Autorität her⸗ vor. Für die Reichsregierung aber, die ſich in dieſem Parteienwirbel als ein„rocher de bronce“ behaup⸗ ten konnte, ſind nun die Vorausſetzungen geſchaffen, die es ihr ermöglichen, ſich mit aller Hingabe den großen politiſchen Aufgaben der nächſten Zukunft zu widmen. Eine ſozialdemokratiſche Erklärung Die ſostalbemokratiſche Reichstags[Von entſcheidender Bedeutung für die fraktion gab 1 8 Erklärung an die Oeffent⸗ lichkeit: Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion war am Dienstag den ganzen Tag über im Reichstag verſammelt, um zu den Anträgen auf Einberufung des Reichstages Stellung zu nehmen. Zunächſt wurde beſchloſſen, die Einberufung des Haushalts⸗ ausſchuſſes des Reichstages zu verlangen, um dort die Möglichkeiten der Verbeſſerung der Notverord⸗ nung zu prüfen. Nach der erſten Sitzung des Ael⸗ teſtenrats um 12 Uhr gab der Reichskanzler den Ver⸗ tretern der ſozialdemokratiſchen Fraktion Erklärun⸗ gen zur Notverordnung ab, aus denen hervorging, daß die Reichsregierung bereit iſt, bei den Ausführungsbeſtimmungen für die (Milderung von Härten Sorge zu tragen. Haltung der ſozialdemokratiſchen Fraktion war eine weitere Erklärung des Reichskanzlers, er ſei bereit, unter der Vorausſetzung, daß das finanzielle Ge⸗ ſamtergebnis nicht gefährdet werde, die Verhand⸗ lungen mit der ſozialdemokratiſchen Fraktion fort⸗ zuſetzen. Er ſei auch gewillt, i m gegebenen Zeitpunkt der Einberufung des Reichstags⸗ Haushaltsausſchuſſes zuzuſtimmen und an ſeinen Arbeiten mitzuwirken. Angeſichts dieſer Erklärungen faßte die ſozial⸗ demokratiſche Reichstagsfraktion folgenden Beſchluß: „Nachdem die Regierung ſich zur alsbaldigen Auf⸗ nahme von Verhandlungen zur Aenderung der Not⸗ verordnung bereit erklärt hat, nimmt die ſozial⸗ demokratiſche Fraktion von der Einberufung des Haushaltsausſchuſſes angeſichts der bedrohlichen Finanz⸗ und Wirtſchaftslage im. Zeit⸗ punkt Abſtand. i ſchen Druckes, dem ſie begreiflicherweiſe Ein voller Sieg des Reichskanzlers Nicht nur die Reichstagseinberufung, ſondern auch die Einberufung des Haushaltsausſchuſſes iſt vom Aelteſtenrat abgelehnt worden Der Widerhall in der Verliner Preſſe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Juni Wie nicht anders zu erwarten war, iſt die oppoſitionelle Preſſe bemüht, den unbe⸗ ſtreitbaren Erfolg, den die Reichsregierung geſtern zu verzeichnen hatte, nach Kräften zu verkleinern und zu entſtellen. Hugenbergs Leiborgan gibt zwar zu, daß der Kanzler ſein Ziel erreicht habe, fügt aber griesgrämig hinzu, in den Reichstagsfraktio⸗ nen und im Aelteſtenrat ſei klar geſtellt, daß eine überwiegende Mehrheit der Wähler die Notver⸗ ordnung und die Politik des Kabinetts Brüning nicht billigten. Wenn trotzdem die Beſeitigung des Kabinetts vermieden wurde, ſo ſei das ein rein par⸗ lamentariſcher Vorgang. Die„Deutſche Tages⸗ zeitung“ leugnet nicht, daß die Regierung geſiegt habe, aber es ſei nur ein„taktiſcher“ Sieg geweſen, der zum Pyrrhusſieg werden könne, dann nämlich, wenn ſich die Hoffnungen nicht erfüllen ſollten, von denen eine Reihe von Parteien ihre Duldung ab⸗ hängig gemacht haben. Wie dieſe Verheißungen für die Zukunft, die der Kanzler in den Beſprechungen mit den Herren Dingeldey und Breitſcheid hat einfließen laſſen, im einzelnen ausſehen und ob ſie bindenden Charakter tragen, weiß man nicht. Die Volkspartei behauptet, daß der Kanzler ihrem Führer nicht nur ein beſchleunigtes Tempo in der Tributpolitik, ſondern auch Zuſagen nach der perſonellen Seite hin gegeben habe. Als Zeitpunkt für die Einbeziehung „ſtarker Perſön lichkeiten“ in das Kabinett ſeit der Beginn der eigentlichen diplomatiſchen Ak⸗ tion zur Herabſetzung der Tribute in Ausſicht ge⸗ nommen. Die„D...“, die es lebhaft bedauert, daß die Gelegenheit zu einer Neugeſtaltung der Re⸗ gierung verpaßt worden ſei, hält der Deutſchen Volkspartei vor, ſie werde ſich ihrer veränderten Haltung nur rühmen dürfen, wenn ſie innerhalb der nächſten acht oder vierzehn Tagen ſagen könne: „Die Kabinettsumbildung iſt voll⸗ zogen.“ Die„Germania“ fragt:„War das nötig?“ und erteilt den Mittelparteien ein Sammel⸗, der So⸗ zialdemokratie aber ein Sonderlob: Die habe trotz eines ungeheuer ſtarken pſychologi⸗ ausgeſetzt war, den eigentlichen großen Sinn der Entſcheidung begriffen. Im„Vorwärts“ wird, ſo gut wie es geht, ver⸗ ſucht, die Haltung der ſozialdemokratiſchen Fraktion, die ſich Brünings Willen hat beugen müſſen, zu rechtfertigen und zu beſchönigen. Durch Brünings „Einlenken“ ſei eine„neue Situation“ entſtanden. Man habe einen„Anfangserfolg im Kampf um die Notverordnung“ errungen und das Erreichte ſei das Maximum deſſen, was unter entſetzlich ſchwierigen Umſtänden eben noch erreicht werden konnte. Der Abg. Aufhäuſer hat es freilich fertig gebracht, noch geſtern abend vor den Berliner Funk⸗ tibnären die Abänderung der Notverordnung vor ihrem Inkrafttreten ab 1. Juli als Aufgabe der Fraktion zu bezeichnen. Er hat das getan unter heftigen Ausfällen gegen den Kanzler, den er als„ſtur“ und„verſtändnislos“ bezeichnete. Zur ſelben Zeit hat der preußiſche Innenminiſter Severing in einer ſozialdemokratiſchen Verſammlung in Frie⸗ denau die Taktik der Partei verteidigt. Er räumte offen ein, daß auch die Beratungen des Haushaltsausſchuſſes nichts Poſitives an die Stelle der Notverordnung hätten ſetzen können. Zudem wäre die jetzt ſchon herrſchende Nervoſität zweifellos durch wochenlange Beratungen im Haushaltsaus⸗ ſchuß nur vergrößert worden. Bei einer Demiſſton des Kabinetts Brüning würde ſich die wirtſchaftliche Lage ſehr verſchlimmert und die Zahl der Arbeits⸗ loſen noch vermehrt haben. Den Tatbeſtand völlig umzufälſchen, gelingt mit der ihr eigenen Virtuoſität wieder einmal der „Deutſchen Zeitung“. Sie bedient ſich zu die⸗ ſem Zweck der Schlagzeile, der man auf dieſem Ge⸗ biet in der kommuniſtiſchen Preſſe begegnet und die da lautet:„Die S. P. D. rettet Brüning.“ Daraus wird zugleich die frohe Hoffnung auf eine neue Kriſe geſchöpft. Wenn die Führung der Sozialdemokratie unter dem vorausſichtlich beginnenden Druck des Seydewitz⸗Flügels ſich genötigt ſehen ſollte, den ihr am 16. Juni ausgeſtellten Wechſel zu präſentieren, dann werde die am Dienstag vermiedene Kabinetts⸗ kriſe von neuem ausbrechen. 5 2. Seite/ Nummer 273 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Juni 1931 Amtliche Konjunkturhemmung? Von Dipl.⸗Ing. W. Speiſer, Volkswirt R. D.., Berlin Regelmäßig vierteljährlich veröffentlicht das amt⸗ liche Inſtitut für Konjunkturforſchung einen Bericht über die Wirtſchaftslage, der ſtets von allen Kreiſen der Wirtſchaft mit großem Intereſſe erwartet und ausgwertet wird. Die Arbeiten des erſt vor ſechs Jahren in engem Zuſammenhang mit dem Statiſtiſchen Reichsamt gegrün⸗ deten Inſtitutes für Konjunkturforſchung ſind in ihrer Vielſeitigkeit und Zuverläſſigkeit eine unent⸗ behrliche Stütze für jede Beobachtung der deutſchen Wirtſchaft geworden, und die außerordentlich rührige und ſachliche Entwicklung der Veröffentlichungen, insbeſondere z. B. gerade in der letzten Zeit der Aus⸗ bau der Wochenberichte, wird wohl allgemein aner⸗ kannt. Ebenſo verdienen die Bemühungen des Inſtitutes, eine deutlichere Anſchauung von dem Vor⸗ gang des Wirtſchaftskreislaufes, von ſeinem Auf und Ab, ſeinen Kriſen⸗ und Krankheits⸗ zuſtänden zu ſchaffen, weiteſtgehende Anerkennung, umſomehr, als die Grundlagen zu einer ſolchen An⸗ ſchauung für die deutſchen Verhältniſſe in der Form eines überſichtlichen Ablaufſchemas für dieſen Kon⸗ junkturzyklus erſt geſchaffen werden mußten. Eine beſondere Aufgabe ſieht nun— mit Recht— das Inſtitut darin, die zahlenmäßigen Er⸗ gebniſſe ſeiner Feſtſtellungen zu dieſm Schema des Konjunkturkreislaufes in Beziehung zu ſetzen, mit anderen Worten, zu ermitteln, an welcher Stelle des Kreislaufes die Wirtſchafts⸗ bewegung jeweils ſteht. Nun liegt es in der Natur des Wirtſchaftslebens, daß ſich ſeine lebendigen Formen nicht immer genau in den feſten Rahmen einer theoretiſchen Formgebung einpaſſen laſſen, und jenes Schema kann deshalb nur die Aufgabe haben, eine ungefähre Kennzeichnung des jeweiligen Stan⸗ des zu ermöglichen. Natürlich iſt das jedesmal eine ſtarke Verſuchung für das Inſtitut. Die Oeffentlichkeit hätte unzwei⸗ felhaft das allergrößte Intereſſe daran, eine zu ver⸗ läſſige Vorausſage, eine Prognoſe für die kommende Entwicklung zu haben, und wenn ſie ſich auch nur auf eine kurze Zeit erſtrecken würde. Die Oeffentlichkeit erwartet und fordert ſogar bisweilen eine ſolche Prognoſe;— hierin liegt aber eine Ver⸗ kennung der eigentlichen Aufgabe des Inſtitutes, das, wie ſein Name ſagt, der Forſchung dienen ſoll und die Ergebniſſe dieſer Forſchung, aber auch nur die eindeutig greifbaren For⸗ ſchungsergebniſſe, der Oeffentlichkeit zugänglich machen ſoll. Es iſt auch nur natürlich, und es iſt durchaus anzuerkennen, wenn das Inſtitut ſich beſonders mit der Abgabe günſtiger Prognoſen ſehr zögernd verhält. Verſprechungen einer günſtigen Konjunkturentwicklung können nicht nur bedauer⸗ liche Enttäuſchungen bringen, ſondern in der Wirt⸗ ſchaft auch ſehr fühlbare Verluſte herbeiführen. Die Einſtellung gerade der mit amtlicher Autorität aus⸗ geſtatteten, exponierten Stelle, lieber etwas zu düſter zu malen als zu hell, iſt begreiflich, zumal im Lauf des Beſtehens des Inſtitutes etwas optimiſtiſch ge⸗ färbte Prognoſen bereits mehrmals zu ſtarken Ent⸗ täuſchungen geführt haben. 8 In ſeinem letzten, vor wenigen Tagen ver⸗ öffentlichten Vierteljahres bericht hat das Inſtitut jedoch die ſonſt geübte Zurückhaltung weit beifeite geſtellt und ſich über die gegenwärtige Lage und die nächſte Zukunft ſehr eindeutig, und zwar ganz außerordentlich peſſimiſtiſch ge⸗ äußert. Auf weltwirtſchaftlichem Gebiet der kümmerliche Troſt, daß„die weitaus größte Strecke der Abſchwungsentwicklung bereits durchlaufen“ ſei, für Deutſchland u. a. die Vorausſage„Produktion und Beſchäftigung werden ſich im verbleibenden Teil des Jahres 1931 weiter depreſſiv verhalten“. „Die Vorausſetzungen für einen Aufſchwung ſind Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 17. Juni. Wohl ſelten haben die Gegner Briands ihre Angriffe gegen den franzöſiſchen Außenminiſter ſo ungeſchickt und ſchwunglos vorgetragen wie in der geſtrigen Kammerſitzung. Franklin⸗Bouillon hatte zwar ſchon ſeit Tagen gehörig die Trommel ge⸗ rührt und die Oeffentlichkeit auf ſeine geſtrige Inter⸗ pellation aufmerkſam gemacht. Aber auch ſein Geg⸗ ner, der Außen miniſter, war diesmal nicht un⸗ vorbereitet in den Kampf gezogen. Seine Schluß⸗ worte auf dem Kriegsteilnehmerbankett von Gour⸗ don:„Die Zuſtimmung der franzöſiſchen Friedens⸗ freunde gab mir die Kraft, weiter auf meinem Poſten zu verharren und die Friedenspolitik fortzuſetzen“, richteten ſich geſtern wie eine unſichtbare Schutzmauer um den Außenminiſter auf. Briand lelbſttrat überhaupt nicht in Aktion. Nach der Verleſung der Botſchaft des neuen Präſi⸗ denten der Republik beſtieg ſofort Franklin⸗ Bouillon die Rednertribüne, um ſeine hinreichend bekannten Angriffe fortzuſetzen. Eine pikante Note erfuhren die Ausführungen inſofern, als er auf die Verſailler Präſidentenwahl einging und drei Kabinetts mitglieder, Maginot, Flan⸗ din und Tardieu, entgegenhielt, die Parole gegen Briand ausgegeben zu haben. Mit ſteigen⸗ der Unruhe folgten die Deputierten dieſen Ausfüh⸗ rungen.„Es gibt nicht zehn Männer in dieſer Ver⸗ ſammlung, ſo fuhr Franklin⸗Bouillon fort, die mit ruhigem Gewiſſen die Politik des Außenminiſters befolgen. Frankreich wird getäuſcht. Dieſe Täuſchung beſteht darin, daß die Kammer zwar in ihrer großen Mehrheit für den Miniſterpräſidenten jedenfalls nicht gegeben!“ Für die Arbeitsloſigkeit wird ein Abbau nicht in Ausſicht geſtellt, vielmehr wird für den kommenden Winter eine Arbeitsloſen⸗ zahl in der Größenordnung von 5 bis 6 Millionen wahrſcheinlich gemacht. Bei allem dem aber wird betont, daß äußere Ereigniſſe,„exogene d. h. außer⸗ konjunkturelle Tatſachen“, auf den Wirtſchaftsver⸗ lauf Einfluß nehmen und entſcheidende Abweichun⸗ gen von der Prognoſe herbeiführen können. Was für äußere Tatſachen das ſein können, wird nicht angedeutet, doch liegen in der heutigen Zeit im Inland und im Ausland genug wirtſchaftliche und politiſche Umſtellungen in der Luft, die„entſcheidende Abweichungen“ von dem am grünen Tiſch der For⸗ ſchung erwarteten Verlauf erzeugen und die ge⸗ ſamte Prognoſe noch ſo ſorgfältig gewerteter Wirt⸗ ſchaftsbeobachtungen über den Haufen werfen können. Das aber muß man fragen,— ob es unter ſolchen Umſtänden, bei einer ſo wenig ſtabilen Lage aller Vorausſetzungen, überhaupt Zweck hat, Prognoſen auf längere Sicht zu ſtellen, und insbeſondere ob es erſprießlich iſt, ſie in derartig peſſimiſtiſcher Färbung von höchſter Warte aus ins Land zu zeigen. Die Börſe, die ohnehin in den letzten Tagen und Wochen kein irgendwie hoffnungsfreu⸗ diges Geſicht zeigte, hat am letzten Freitag gerade auf den Bericht des Konjunkturinſtitutes hin mit einem wahren Zuſammenbruch geantwortet. Gewiß, die grauenhafte Hoffnungsloſigkeit, die weite Kreiſe des Volkes ergriffen hat, ſie hat ihre Gründe, die tiefer und unmittelbarer überzeugen als alle ſta⸗ tiſtiſchen Errechnungen und wirtſchaftswiſſenſchaft⸗ lichen Unterſuchungen. Es ſoll auch garnicht geleug⸗ net werden, daß die Befundaufnahme, die dieſe ſtatiſtiſchen Erhebungen doch in erſter(und eigentlich einziger) Linie ſein ſollen, einen entſetz⸗ lichen Stand des Elends in der deut⸗ ſchen Wirtſchaft klarſtellt. Aber das muß gefragt werden: Hat es Zweck, noch weiteres Elend vorauszumalen, iſt es gut, der um ihr Daſein ringen⸗ den Wirtſchaft von vorn herein zu ſagen, in zahl⸗ reichen Fällen hat Euer Ringen keinen Zweck, ſeht, Ihr ſeid am Boden, in kurzer Zeit— da Ihr eine weitere Verſchlechterung nicht mehr ertragen könnt, Niederlage Franklin-Vouillons Seine Angriffe gegen Briand wurden von der Kammer zurückgewieſen ſtimmt, gleichzeitig aber lehnen viele Deputierte die Politik des Außenminiſters ab. Dieſem Zuſtand muß ein Ende gemacht werden.“ Nach einigen anderen Rednern trat Miniſterpräſident Laval den Ausführun⸗ gen Franklin⸗Bouillons ſcharf entgegen und verteidigte den Außenminiſter. Seit ſechs Jahren führe Briand die Außenpolitik Frankreichs, geſtützt auf die überwiegende Mehrheit der Kammer und es gibt keinen Unterſchied zwiſchen der Politik des Auswärtigen Amtes und des ge⸗ ſamten Kabinetts. Heute handelt es ſich nicht um die Frage der Regierungsmajorität, ſondern um die Politik der Kammer. Niemals wird die Regierung die Unterſchrift Frankreichs ohne Zuſtimmung der Kammer geben. Mit einem Appell an die Treue ſeiner bisherigen Majorität verließ Laval unter ſtarkem Beifall die Tribüne. Bei der nun folgenden Abſtimmung wurde die Interpellation Franklin⸗Bouillons mit 310 gegen 267 Stimmen zurückgewieſen. Rechnet man von der Oppoſition die Zahl der So⸗ zialiſten und Kommuniſten und auch der Radikal⸗ ſozialen ab, die vor der Kammerſitzung nach heftiger Ausſprache beſchloſſen hatten, gegen das Kabinett zu ſtimmen, ſo ergibt ſich, daß nur einige 30 Deputierte die Eutſchließung Franklin⸗Bouillous angenommen haben. Das Stimmenverhältnis erfuhr eine geringe Ab⸗ weichung bei der Abſtimmung über den Ver⸗ trauens antrag des Mintſterpräſiden⸗ ten Laval, der mit 312 gegen 260 Stimmen angenommen wurde. FFFFCCCCbCbbbPPCCCCCCCCCTCTbTbTbTVTbTbT(Tb('(TkT(Tk'ͤTu'''''''''''TTuVTWT'TT.T1W1T.ꝑlͤp'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!.'!'.:!.!.:.:.!.;...···ů·ů· ·ůvꝛvꝛvꝛůy ů y yꝛůyůyůyůꝛyꝛ y y y x xx K ſeid Ihr zum Erliegen gekommen? Iſt das der Weg, einem Kranken aufzuhelfen, daß man ihm ſagt, auf Monate hinaus wer⸗ den Deine Kräfte weiter verfallen, und der Du heute totelend biſt,— bis min⸗ deſtens zum Jahresende haſt Du keine Beſſerung zu erwarten? Nimmt nicht auch ohne das die Selbſtmordkurve erſchreckend zu? —— Nein. Wir erwarten von der objektiven, amtlichen Forſchungsſtelle keine Schönfärberei. Ge⸗ wiß nicht. Wir wollen klar ſehen. Aber wir müſſen uns wehren gegen eine Schwarzſeherei, die nicht auf unumſtößlichen Notwendigkeiten begründet iſt. Wenn die deutſche Wirtſchaft, wenn deutſcher Unternehmungsgeiſt wieder aufwärts ſoll— und was ſoll eigentlich werden, wenn es ihnen nicht ge⸗ lingt, wieder aufwärts zu kommen?—, ſo iſt eine Zuverſicht, min deſtens ein Glauben an die Möglichkeit des Aufſtieges unentbehrlich. Und die ſoll man nicht verſchütten. Und ganz gewiß nicht verſchütten von einer Stelle aus, die dazu geſchaffen wurde, der Wirtſchaft zu helfen. Das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſoll uns ſagen, was iſt, und es mag aus der Entwicklungsrichtung der Vergangen⸗ heit und der Gegenwart vorwärts deuten, ſoweit die brauenden Nebenſchwaden der Zukunft den Blick nicht trüben. Nicht aber ſoll es mit düſteren Vor⸗ ausſagen, die mehr oder weniger in der Luft hängen, Hoffnungsloſigkeit ſäen. Das käme einer Hemmung jedes Konfjunkturaufſtieges gleich, und dazu iſt das Inſtitut wahrlich nicht ge⸗ ſchaffen. Es geht nicht an, daß von den regelmäßigen Viertelfahresberichten des Konjunkturinſtitutes je⸗ desmal eine Welle des Peſſimismus ausſtrahlt, die ſich im eigenen Lande und über die Grenzen hinaus lähmend und arbeits⸗ und kreditzermürbend aus⸗ wirkt. Die deutſche Wirtſchaft, die trotz allem aufwärts will, fordert, daß man ihr von Amts wegen das Leben und ihren Aufſtieg nicht noch ſchwerer macht, als ſie ſchon ohnehin ſind! Mannheimer Mozartwoche 5 Zweiter Abend 0 „Die Zauberflöte“ im Nationaltheater Die meiſtgeſpielte Oper in der Geſchichte des Mannheimer Nationaltheaters bildet dieſes Werk, das an der Grenze des Myſteriums und des Märchens im 18. Jahrhundert genau die gleiche Stellung einnimmt wie Wagners„Parſifal“ im 19. Seit der Einſtudierung im Zuſamenhang mit der FJeſtwoche des Theaterjubiläums vor zweit Jahren Hat ſich das Werk im Spielplan unſerer Oper wieder mit ungebrochener Kraft lebendig erhalten und legte davon auch geſtern abend wieder, wie Tamino und Pamina, eine Feuer⸗ und Waſſerprobe ab. Das Mannheimer Enſemble konnte durch dieſe Prüfung nicht ganz hindurch, ohne ſich einiger Gäſte zu bedienen. Von dieſen ſtand Stegfried Tappolet am ſtärkſten unter Feſtbeleuchtung. Seit ſeinen Er⸗ folgen in der Neuen Welt gehört ſein Name der in⸗ ternationalen Sängerſchaft von bedeutendem Format an und die Rückkehr in ſein ihm wohlvertrautes Mannheimer Saraſtroreich geſtaltete ſich geſtern zu einem triumphalen Einzug. Schon nach dem erſten Akt ſetzte ein ſtarker Beifall ein, der den Charakter der Begrüßung unverkennbar hervortreten ließ. Der Schlußbeifall und die Ovationen nach den Solo⸗ geſängen Saraſtros im zweiten Akt waren überaus herzlich. Die Stimme des Sängers hat ſich in der Zeit, in der wir ihn nicht hörten, kaum verändert. Sie beſitzt ihre ſchöne klangliche Dichtheit, unge⸗ brochen durch manche ſängeriſche Strapazen. Zu ihren hervorſtechendſten Merkmalen gehört die edle Beherrſchung der Kantilene. Man freute ſich, den hochbegabten Sänger wieder einmal an der Stätte ſeines einſtigen Wirkens begrüßen zu können, unbe⸗ ſchadet der Tatſache, daß innerhalb der Mozartwoche unſerem einheimiſchen Baſſiſten Fenten wenigſtens einmal eine ſeinen Verdienſten entſprechende Ge⸗ legenheit hätte gegeben werden ſollen, in einer ſeiner bekannten Mozartrollen zu erſcheinen. b Den Tamino ſang Heinrich Kuppinger, jetzt noch vom Landestheater in Stuttgart, von der in Maunheim, ein Sänger, deſſen geſchmackvolle Vortragsart wir bereits in diefer Rolle charakteri⸗ ſieren konnten. Er hat ſich inzwiſchen auch in den Bereichen der Mannheimer„Zauberflöten“⸗Inſzenie⸗ rung noch beſſer auskennen gelernt und er wird ge⸗ wiß auch im kommenden Jahr auf unſerer Bühne heimiſch werden. Die ſternflammende Königin ſang Mary EGſſelsgroth vom Badiſchen Landestheater in Karlsruhe, die frühere Frau von Ernſt, eine Koloraturſängerin, die in einem hierarchischen Zu⸗ ſammenhang mit den allerbeſten Geſangstraditionen ihres Faches ſteht und an Deutlichkeit der Sprache, Treffſicherheit des Tones immer noch ihresgleichen ſucht. Die Aufführung unter der überaus gebändigten und klaren muſikaliſchen Leitung von Dr. Ernſt Eremer iſt in ihren übrigen Teilen ja bekannt. Sie wurde zum ſtimmungsvollen Feſtabend inner⸗ halb der Woche, die im Mannheimer Nationaltheater dem Genius Mozart in dieſen ſonnigen Tagen ge⸗ widmet iſt. a 88 * Das Nationaltheater teilt mit: Curt Cor⸗ ränths Gegenwartsſpiel„Sektion Rahn⸗ ſtetten“ gelangt am Freitag zur erſten Wieder⸗ holung. Die am Samstag als vierten Abend. der Mozartwoche ſtattfindende Aufführung von„ssi kan tutte“ in neuer Einſtudierung wird auf den Rundfunk übertragen. Die muſtkaliſche Leitung hat Dr. Ernſt Cremer, die Spielleitung Dr. Richard Hein. Die Partien ſind mit den Damen Sophie Karſt (Fiordiligi), Elſe Schulz(Dorabella), Marie⸗Theres Heindl(Deſpina) u. den Herren Helmut Neugebauer (Ferrando), Chriſtian Könker(Guglielmo) und Karl Mang(Alfonſo) beſetzt. —— O Deutſche Ausgrabungen in Griechenland. Die unter Leitung von Profeſſor Dr. Wilhelm Dör p⸗ feld ſtehenden Ausgrabungsarbeiten bei Heraion zeigten, daß dieſes wahrſcheinlich ſofort nach der doriſchen Wanderung, alſo ungefähr 1100 v. Chr. auf⸗ gebaut worden ſein muß. Dörpfeld unterſuchte auch die Idäiſche Grotte und fand dabei, daß das aus nächſten Spielzeit an Mitglied des Nationaltheaters Mergelkalk errichtete Grottenheiligtum der Götter⸗ Vadiſche Politit i Die Verhandlungen über die Regierungsumbildung * Karlsruhe, 16. Juni. Die Verhandlungen übeg die Regierungsumbildung in Baden ſinb noch nicht zu einem poſitiven Abſchluß gekommen. Die Fraktionen des Zentrums und der Sozialdemokraten halten Mittwoch vormittag Frak⸗ tionsſitzungen ab. * Der Haushaltsausſchuß des Land⸗ tages hat heute einmütig einen volksparteilichen Antrag angenommen, demzufolge die Regierung im Hinblick auf die ſinkenden Viehpreiſe bei der Reichsregierung im Sinne einer Erhöhung des badiſchen Ausfuhrkontingents vorſtellig werden ſoll. Die Regierung hat dies zugeſagt. 303 Todesopfer der Schiffskataſtrophe Telegraphiſche Meldung Paris, 17. Juni Die Havas⸗Agentur veröffentlicht eine dritte Liſte mit den Namen der Opfer der Schiffskataſtrophe bei St. Nazaire. Dieſe Liſte umfaßt 38 Namen. Die bisher veröffentlichten beiden Liſten brachten 46 5 Namen ſodaß die Zahl der Opfer nun mit 503 abſchließt. Nach einer Havas⸗Meldung aus St. Nazaire werden am Strande ſtändig allerlei Gegenſtände, die den Opfer der Kataſtrophe gehörten, von den Wellen angeſpült, ſo Damen⸗Handtaſchen, Kragen, Schuhe, Kinderwagen u. a. Heute früh ſollen die Baggerarbeiten beginnen, um die genaue Lage des Schiffswracks feſtzuſtellen und die Fahrrinne wieder freizumachen. Es ſollen ſich im Rumpf des untergegangenen Schiffes noch die Leichen von etwa 200 Perſonen befinden. König Ahmed Zogu ermordet? — Frankfurt a.., 17. Juni. Die„Frkf. Ztg.“ bringt in ihrem heutigen 2. Morgenblatt folgende ſenſationelle Depeſche aus Wien: Die amtliche ungariſche Telegraphenagentur be⸗ richtet amtlich aus Belgrad, daß König Ahmed Zogu von Albanien ermordet worden ſei. Eine Beſtätigung dieſer Meldung von anderer Seite liegt noch nicht vor. 5 Auf Grund dieſer Depeſche haben wir ſofort bei den zuſtändigen Stellen in Berlin Erkundigungen eingezogen. Dort war jedoch von dieſer Schreckens⸗ nachricht bis zum Schluß unſerer Redaktion nicht das geringſte bekannt. Letzte Meloͤungen Flucht aus dem Zuchthaus — Remſcheid, 16. Juni. Zwei Inſaſſen des Lütt⸗ ringhauſener Zuchthauſes gelang es geſtern abend, auf verwegene Art auszubrechen. Einige Zucht⸗ häusler hielten ſich während der Freiſtunde mit ih⸗ ren drei Aufſehern im Hofe auf. Als zwei von ihnen ſich unbeobachtet glaubten, warfen ſie einen mit einem eiſernen Haken verſehenen Strick über die Mauer, kletterten daran hoch und verſchwanden jen⸗ ſeits der Mauer. Der Vorgang ſpielte ſich ſo ſchnell ab, daß die Wärter nicht eingreifen konnten. Die ſofort aufgenommene Verfolgung durch Anſtalks⸗ beamte und Polizei blieb ergebnislos. Erklärungen Mellons — London, 17. Juni. Schatzſekretär Mellon, der, wie bereits gemeldet, in Southampton eingetroffen iſt, erklärte Preſſevertretern, ſein Beſuch ſei rei 1 privater Natur. Er ſei keineswegs gekommen, 9 um ſich mit irgendwelchen Finanzleuten offiziell zu treffen. Er habe keine ernſten Geſchäfte zu erlebdi⸗ gen, ſondern werde nur etwa acht Tage in England bleiben, um ſeinen Sohn, der in Cambridge ſtudiere, zu ſehen. mutter mit dem Altar des kretiſchen Herakles über einer noch viel älteren Anlage angelegt wurde. Deut⸗ liche, noch vorhandene Opferreſte laſſen dieſes Hei⸗ ligtum als aus dem 2. Jahrtauſend v. Chr. ſtammend erſcheinen. Ferner ging Dörpfeld bei ſeinen Gra⸗ bungen am Pelopion noch auf einen Meter unter die bisher erreichte Tiefe hinab und ſtieß auf einen Steinkreis. Er umgab nach Auffaffung Dörpfelds den Grabhügel des Pelops, welcher in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtauſends bei der Gründung der Leichenſpiele als Kenotaph angelegt worden ſein dürfte.— An der Kyklopenburg Tiryns wurden mit Hilfe der Fritz Behrens⸗Stiftung und der Notgemeinſchaft Deutſcher Wiſſenſchaft einige neue Grabungen in der Unterwelt durchgeführt, die neue Aufſchlüſſe über manches Rätſelhafte der Burg brachten. Man fand Anlagen gegen Hochwaſſer, ferner drei Wohnſchichten aus der mittel⸗ und ſpät⸗ mykeniſchen Zeit, ſowie immer rechteckige Haus⸗ fundamente und Herdſtellen.— Auf der Inſel Aegina arbeitete Dr. Welter bei dem Aphrodite⸗Tempel, von dem in der Nähe des Meeres nur noch eine ge⸗ borſten Säule in den griechiſchen blauen Himmel ragt. In einer beim Tempel gelegenen mykeniſchen Nekropole wurden Schachtgräber erſchloſſen, die reiches Material zutage förderten, wie dreihenklige Amphoren, ſchönen Glasſchmuck, Roſetten, Muſcheln, Bügelkannen uſw. Ferner gelang es, wichtige An⸗ haltspunkte über die Ausdehnung der Befeſtigung der Stadt Aegina um 470 v. Chr. zu finden.— In Tigani auf der Inſel Samos arbeiteten die beiden deutſchen Archäologen Profeſſor Dr. Buſchor und Wrede; ihre Ausgrabung zeitigte reiches Ergebnis. Dieſe Ausgrabung iſt augenblicklich die wichtigſte Arbeit des Deutſchen Archäologiſchen Inſtitutes in Athen. Allein gegen hundert Terrakotten, über hun⸗ dert motivartige Tafeln aus Bronze, viele Gegen⸗ ſtände aus Elfenbein, Alabaſter uſw., Skarabäen und dergleichen wurden gefunden. Eine hochintereſſante antike Badeanlage mit eigenartigen Ab⸗ und Zu⸗ flüſſen wurde freigelegt, und die zweiſchiffige Süd⸗ halle des Heraion ausgegraben. In Alt⸗Samos brachte der Spaten zahlreiche Gebäude aus der ſpät⸗ helleniſchen und ſpätrömiſchen Zeit ans Tageslicht. — Die Knappheit an Mitteln läßt die Aus⸗ gaben für weitere Grabungen in dieſem Jahre nicht 8 mehr zu, doch wird das Deutſche Archäologiſche In⸗ ſtitut trotzdem auch weiter ſeinen in der internatio⸗ 18515 Wiſſenſchaft eroberten Platz zu behaupten wiſſen. 0 — 5 Literatur * Otto Brües:„Der Walfiſch im Rhein“. Ein deutſcher Roman aus rheiniſcher Notzeit. Die dichteriſche Geſtal⸗ tung rheiniſcher und deutſcher Menſchen iſt nach Brües“ eigenem Bekenntnis ein Hauptziel ſeines dichteriſchen Wol⸗ lens. Er gehört zu der Jugend, in deren erſtes Erwachen der Kriegsausbruch fiel; er ging von der Schulbank, an⸗ gefüllt mit dem ganzen Idealismus und der Vaterlands⸗ begeiſterung, die jene jungen Menſchen erfüllte, hinaus ins Feld. Hier erlebte er den Krieg, den Zuſammenbruch, den Einſturz der eigenen Welt. Stimmung und Wollen des aus dem Kriege heimkehrenden Dichters erfüllen den erſten großen Roman von Otto Brües: Jupp Brand.— Sym⸗ pathiſch ſchon hier das Wegweiſen über die Kritik hinaus. Nicht reſignieren, ſondern aufbauen. Aehnliche Wege weiſt ja Brües auch in der Reihe ſeiner deutſchen Dramen von der Heilandsflur über Stab und Stein, die Füchſe Gottes bis zum Propheten von Lochau, deſſen tiefſte Erkenntnis iſt: An Ernten aus dem Erdenleben heraustreiben, was es hergibt, das iſt es— und nicht die Himmelsſtunden prophe⸗ zeiten! Aus dieſer Geſinnung ſchrieb Otto Brües auch den Roman: Der Walfiſch im Rhein. Die Zeit des Romans iſt der Ruhrkampf, die Beſetzung der Rheinlande. Ihre Wirkungen auf die rheiniſchen Menſchen ſpiegelt er wieder. Da ſind um Drikkes ten Hompel geſchart die Menſchen, die zu dem Rheinſchiff Irene 5 gehören, deren Welt arg durch die Beſatzungsmächte durcheinander gerüttelt iſt, da die Schiffahrt durch auf die abenteuerlichſten Ideen, richtet die Jrene 5 zur fahrenden Schauſtätte ein, auf der man den aus dem Kon⸗ kurſe eines Film⸗Unternehmens erſtandenen künſtlichen Walfiſch vorführen will, bis nach mancherlei Erleben der erboſte Drikkes das Untier in den Rhein ſtürzen läßt, um wieder Schiffer zu werden: er erlebte: es bedeutete nichts Geringes, über den Krieg und ſeine Not hin als einzelner ſtandzuhalten. Aber der Roman hat noch ſeine beſondere Bedeutung. Wir lernen die Jugend kennen, die das Geſetz des Abwartens und Duldens nicht mehr anerkennt, die durch kühne Taten die Heimat retten will. Ueberaus fein charakteriſtert Brües dieſe Menſchen, die Gründe ihres Handelns, die Tragik ihres Schickſals.— Dem schlichten, ehrlichen Buche ſind viele nachdenkliche Leſer zu wünſchen. — Das Buch iſt erſchienen im Hpyren⸗ Verlag, Ber⸗ lin und Leipzig. kl. . ihre Schikanen ſchwer gehemmt iſt. Wie das ganze Leben ein grauſer Spuk iſt, ſo kommt man ziſche wigs Rhei gend 2 neue 0 ſchin ſtavs tern im ü be bau zwar ger dem men, fang Die bis ſpe 2 Mitt die! Zur Wa rend zeug aus 2 auf rech Zeit nach Seit 5ff dieſe ſper ſtütz den I. Mittelöffnung, die Bergfahrt der Schleppzüge durch auf die Nrn. 57 089, 332 660, * Mark auf die Nrn. 202 331, 274649, 277 489, 335 875, J 1 Zeit, gegenwärtig! Mittwoch, 17. Juni 1931 Seite/ Nummer 273 * ö Jortſchritte im Rheinbrückenbau Aufſetzung des Eiſengerüſtes im Juli Bei der geſtrigen Preſſebeſprechung beim pfäl⸗ ziſchen Reichsbahnpräſidenten, Herrn Hopp in Lud⸗ wigshafen, wurde über das raſche Fortſchreiten des Rheinbrückenbaues Mannheim⸗ Ludwigshafen fol⸗ gende Mitteilung gemacht: Die Vorarbeiten für die eiſernen Ueberbauten der neuen Rheinbrücke ſind in den Werkſtätten der Ma⸗ ſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg(MAN) Werk Gu⸗ ſtavsburg(Main) und des Eiſenwerkes Kaiſerslau⸗ tern(EW) ſoweit fortgeſchritten, daß vorausſichtlich im Juli mit der Aufſtellung des Eiſen⸗ überbaues begonnen werden kann. Der Vor⸗ bau erfolgt vom Mannheimer Ufer aus und zwar wird in die badiſche Seitenöffnung ein Holz ⸗ gerüſt auf Pfählen in den Strom eingebaut, auf dem dann der Ueber bau aufgeſtellt und zuſam⸗ mengeſetzt werden kann. Die MAN hat bereits An⸗ fang Juni mit dem Rammen der Pfähle begonnen. Die rechte Seitenöffnung wird daher vorausſichtlich bis Ende Oktober ds. Is. für die Schiffahrt ge⸗ ſperrt bleiben. Während dieſer Zeit muß die Talfahrt durch die die linke(bayeriſche) Seitenöffnung geleitet werden. Zur Sicherung des Schiffahrtsverkehres wurde ein Wahrſchaudienſt eingeri tet, der den bergfah⸗ renden Schleppzügen die talwärts ziehenden Fahr⸗ zeuge ankündigt, ſobald ſie von der Wahrſchauſtelle aus ſichtbar werden. Während der Ueberbau der rechten Stromöffnung auf dem Gerüſt zuſammengeſetzt wird, wird der rechte Strompfeiler, deſſen Senkkaſten zur Zeit in die Tiefe geht, fertiggeſtellt, ſodaß unmittelbar nach der Fertigſtellung des Ueberbaues für die rechte Seitenöffnung die Ueberbrückung der Mittel⸗ öffnung in Angriff genommen werden kann. Da dieſe Oeffnung wegen des Schiffsverkehrs nicht ver⸗ ſperrt werden darf, muß der Ueberbau ohne unter⸗ ſtützende Gerüſte ſich ſelbſt tragend vom rechten auf den linken Strompfeiler frei vorgebaut werden. Fledermäuſe Die Zeit der Fledermäuſe iſt wieder gekommen. Geſpenſtiſch huſchen ſie abends durch die Luft, laut⸗ los und ſcheinbar ungeſchickt fliegend auf der Jagd nach dem Inſektengetier, das um dieſe Zeit noch in der Luft umherſchwirrt und ſummt, ſelbſt gejagt von Eulen, Mardern, Iltis und anderen Feinden. Gefürchtet von vielen Menſchen und von ihnen pberfolgt und gehaßt zu werden iſt der Fledermäuſe Los. Schon den Kindern flößt man an vielen Orten die Furcht vor der Feldermaus ein. Geh' nicht abends außer Haus, ſo heißt es wohl häufig, ſonſt krallt ſich die Fledermaus in Dein Haar. Und die Kinder haſſen natürlich von da an die Fledermaus, die ihnen das Spielen auf der Straße, ſobald es anfängt, dunkel zu werden, unmöglich macht. Die Kinder wiſſen ja nicht, daß die Eltern ihnen ein Märchen erzählt haben. Die Fledermaus denkt in Wirklichkeit garnicht daran, den Kindern etwas zu tun; ſie iſt froh, wenn ſie ſelbſt in Frieden gelaſſen wird und ihrer Nahrungsſuche nachgehen kann. Man ſollte einſichtig genug ſein, den Kindern nicht mehr ſolche Furcht einzujagen vor einem Tier, das zwar aus organiſchen Gründen lichtſcheu, aber doch nützlich iſt wie wenig andere Flieger. Und der Nutzen, den die Fledermaus durch Vernichtung ſchädlicher Inſekten bringt, ſollte eigentlich hinrei⸗ chender Grund ſein, ſie zu ſchützen und nicht zu ver⸗ folgen. * * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Dienstag Vormittagsziehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt: 4 Gewinne zu je 10 000 Mark 10 Gewinne zu je 3000 369 206; in der Nachmittagsziehung: 2 Gewinne zu je 100 000 Mark auf die Nr. 227 109, 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nrn. 99 548, 391 594, 4 Ge⸗ winne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 39 502, 146 873 [(Ohne Gewähr). Das Los des Haupttreffers wurde in der 1. Abteilung in Berlin, in der. 2. Abteilung in Weſtfalen geſpielt. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe An der Straßenkreuzung zwiſchen E 5 und D 5 auf den Planken, genau an der Stelle, auf der am letzten Samstag wie von uns berichtet, der Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen der Elektriſchen und einem Laſt⸗ auto erfolgte, ereignete ſich in vergangener Nacht ge⸗ gen halb 2 Uhr ein ſchweres Unglück. Ein vom Apollo⸗Theater kommender Motorradfahrer, der auf dem Soziusſitz eine Dame mitführte, ſtieß mit einem vom Paradeplatz nach der Rheinſtraße fahrenden Auto(Taxameter) zuſammen. Der Zuſammen⸗ ſtoß war ſo heftig, daß die Frau vom Motor⸗ rad geſchleudert wurde und mit zertrüm⸗ merter Schädeldecke auf der Straße liegen blieb. Der Motorradfahrer über⸗ ſch ug ſich ſamt dem Motorrad und wurde etwa 8 Meter weit geſchleudert, wobei er einen doppelten Beinbruch und anſcheinend innere Ver⸗ letzungen erlitt. Beide Perſonen lagen bewußtlos auf der Straße. Das Motorrad wurde vollſtändig zertrümmert und der Kühler vom Auto eingedrückt. Vorüber⸗ gehende Paſſanten benachrichtigten ſofort das Kran⸗ kenhaus und die Poltzeiſtation; doch dauerte es im⸗ In allen Berufen ſind heutzutage die Ausſichten ſchlecht, und es iſt gleich ſchwer, eine Ausbildungs⸗ möglichkeit wie ſpäter eine Gelegenheit für ſeine Ausübung zu finden. Das fühlen auch die Frauen, und zwar ſie am eheſten und ſchwerſten, weil ſie faſt überall von den Männern als unliebſame Konkurrenz angeſehen und nach Möglichkeit zurückgedrängt wer⸗ den. Umſo mehr muß es wundernehmen, daß ein Beruf, in dem, wie man immer wieder erfährt, ſtändig Anwärterinnen benötigt und geſucht werden, nicht mehr Zuzug von der berufſuchenden Frauen⸗ welt erhält, nämlich der der Krankenpflegerin. Es iſt ſchade, daß der Beruf der Krankenſchweſter⸗ gegenwärtig ſo in den Hintergrund getreten iſt unter der Zahl der von Frauen zu erwählenden Berufe. Iſt er doch neben dem der Mutter wohl einer der ſchönſten und vermag wirklich Lebensinhalt und tief⸗ innerſte Befriediung zu geben. Freilich iſt er ſchwer, oft ſogar ſehr ſchwer, und wer ihn nicht mit vollem Ernſt und voller Hin⸗ gabe auszuüben vermag, der ſoll nur lieber gleich davon bleiben. Mit dem weißen Häubchen und der Schweſterſchürze und dem Schweſtertitel iſt es nicht getan. Der Beruf bürdet Verantwortung auf und erfordert Würde und Selbſtverleugnung, auch ſtarke Nerven und eine feſte Geſundheit— und zum „Schätzeſammeln“ iſt er nicht geeignet. Müſſen wir aber nicht überall, was wir auch tun mögen, unſer Beſtes und unſere volle Kraft geben. Uebrigens iſt der Beruf der Krankenſchweſter unter den Bedingungen, auf die ich noch zu ſprechen kommen werde, wohl imſtande, finanzielle Sicherung zu bieten, auch für das Alter— und das iſt viel wert. Aber das Schönſte an ihm iſt doch, daß er den mütter⸗ lich⸗fürſorgeriſchen Inſtinkten der Frau ſo reiche Be⸗ tätigungs möglichkeiten gibt. Wer kürzere oder längere Zeit in einem Kranken⸗ haus zugebracht hat, wird wiſſen, was ich meine. Ein Krankenhaus hat immer in einem gewiſſen Grade etwas Nüchternes und Geſchäftsmäßiges, das liegt in der Natur der Sache. Aber durch die Schweſtern wird Frohſinn, Wärme und Menſch⸗ lichkeit hineingetragen in die Kühle und Sachlichkeit des„Großbetriebes.“ Wie oft kann man das er⸗ leben! Die Patienten liegen klagend und mit ſchmerzverzogenen Geſichtern da, langweilen ſich oder Die gellenden Schmerzensſchreie Schwerer Motorrad-Anfall Bei einem Zuſammenſtoß mit emem Auto eine Frau lebensgefährlich und ein Mann ſchwer verletzt merhin 10 Minuten, bis die Polizei und eine gute Viertelſtunde, bis das Sanitätsauto in Sicht kam. der beiden Verletzten hatten mittlerweile eine Menge Paſſan⸗ ten angelockt, die für den Abtransport der Beiden nach dem Krankenhaus durch ein Privatauto und einen Taxameter ſorgten. Beide Verletzten ſollen aus Ludwigshafen ſtammen; ſie waren auf dem Heimweg begriffen. Ueber die Urſacche des Unglücks wird wohl erſt die polizeiliche Unterſuchung volle Klarheit ſchaffen; es iſt allerdings feſtzuhalten, daß der Motorrad⸗ fahrer auf einer für den Durchgangsverkehr po⸗ lizeilich geſperrten Straße gefahren iſt. Der Chauffeur des Autos wurde durch Paſſanten am Weiterfahren gehindert. 8 Bei den Verletzten handelt es ſich um den Motor⸗ radfahrer Otto Weiſang aus Saargemünd, der mit dem Auto des Herrn Felix Kroll aus Lud⸗ wigshafen zuſammenſtieß. Die vom Soziusſitz ge⸗ ſchleuderte Dame iſt die 28 Jahre alte Lina Weber aus Mannheim. Ein ſchöner Frauenberuf Zum gegenwärtigen Rote Kreuz⸗Tag grübeln. Da öffnet ſich die Tür, und die Stations⸗ ſchweſter erſcheint, und mit einem Schlage iſt alles anders und beſſer. Für jeden hat ſie ein aufmun⸗ terndes Wort, hier ſpricht ſie gut zu, dort muntert ſte auf. Hier beantwortet ſie Fragen und dort zer⸗ ſtreut ſie Zweifel und Befürchtungen, und bei alle⸗ dem geht ihr die Arbeit ſo flink von der Hand, und ſie kann ſo manche Erleichterung, ſo manche kleine Bequemlichkeit mit ihren geſchickten Händen her⸗ ſtellen. Wenn ſie kommt, geht eine Welle von Zu⸗ verſicht durch den Saal und wenn ſie geht, läßt ſie Hoffnung hinter ſich. Der Name„Schweſter“ iſt wirklich ein Ehren⸗ titel, und überall findet die Trägerin freundliche Ge⸗ ſichter. Man kann es faſt täglich erleben, wie der einfache Arbeiter und der elegante Herre bereitwillig aufſtehen, um z. B. in der überfüllten Straßenbahn der Schweſter, die vielleicht von einer Nachtwache kommt, Platz zu machen. Man reicht ihr die Pakete noch, man ſagt ihr bereitwillig Beſcheid u.., immer in der Erinnerung vielleicht an Freundlichkeiten, die eine andere ihres Zeichens einſt den Betreffenden oder ihren Angehörigen im Berufe erwies. Es gibt zwei Möglichkeiten, um den Beruf der Krankenpflegerin auszuüben. Man wird„freie“ Krankenſchweſter, d. h. man läßt ſich in einem großen und guten Krankenhauſe ausbilden, macht eine ſtaat⸗ liche Pflegerinnenprüfung und geht nach vollendeter Ausbildung entweder weiter in Krankenhäuſer, Heil⸗ anſtalten und dergl. oder man übernimmt Privat⸗ pflegen. Iſt man wirklich tüchtig, gewiſſenhaft und leiſtungsfähig, ſo findet man immer Beſchäftigung. Natürlich muß man ſich auch im Beruf weiterbilden und auf dem Laufenden erhalten. Eine gute Ope⸗ rationsſchweſter z. B. iſt immer geſucht. Kommt aber die ausgebildete Krankenſchweſter doch ſpäter einmal zur Ehe und Mutterſchaft, ſo wird ihr Beruf nicht überflüſſig, im Gegenteil. Welchen Schutz bilden ihr dann ihre Kenntniſſe und Erfahrungen im Kreiſe der eigenen Familie! Schwester Hildegard. * Leichenländung. Der am Sonntag beim wilden Baden im Neckar bei den Maulbeerbäumen er⸗ trunkene Junge wurde geſtern vormittag vom Bootsverleiher Albeißer in der Nähe des Stra⸗ ßenbahndepots geländet. Kriegsgräberfürſorge in Zahlen Die Arbeit des Volksbundes Deutſche Kriegs gräberfürſorge hat in den letzten Jahren einen un⸗ geahnten Aufſchwung genommen. Während der Volksbund in den erſten Jahren ſeines Beſtehens ſeine ganze Kraft auf den inneren Ausbau der Or⸗ ganiſation konzentrierten und mühſam die Verbin⸗ dung der Heimat mit den deutſchen Kriegsgräber⸗ ſtätten im Auslande widerherſtellen mußte, konnte er ſich in den letzten fünf Jahren immer mehr der Erfüllung ſeiner Hauptaufgabe, dem Ausban der deutſchen Kriegergräber zuwenden. Während 1925 nur 57 Prozent der Ge⸗ ſamtausgaben des Bundes dieſem eigentlichen Zweck zugeführt werden konnten, waren es 1930 nicht we⸗ niger als 85 v. H. der geſamten Ausgaben. Auf Ver⸗ waltung und Auskunft fiel nur das Allernotwen⸗ digſte, 8,8 bezw. 6,2 v. H. des Geſamten. Dabei iſt zu beachten, daß die Einnahmen von 410 500 1 im Jahre 1925 auf 1 935 567/ im Jahre 1930 geſtiegen ſind. Während die Zahl der in Frankreich in Aus⸗ bau genommenen Kriegsgräberanlagen im Jahre 1930 gegen 1929 nicht geſtiegen iſt, iſt doch der Wert der ausgeführten Arbeiten um ein Vielfaches höher. Das kommt daher, daß in den erſten Jahren zunächſt auf möglichſt vielen Friedhöfen Pflanzar bei⸗ ten vorgenommen wurden, damit ſich vor allem die Bäume inzwiſchen ſchon entwickeln konnten. Im letzten Jahre dagegen ſind ſehr viele Stein⸗ arbeiten, wie Einfaſſung der Sammelgräber, Er⸗ richtung von Denkmälern und Eingangstoren, Schaf⸗ fung von Ehrenräumen, Anlage von Plattenwegen u. a. m. durchgeführt worden. Die Geſamtaus⸗ gaben für den Friedhofsbau beliefen ſich im Jahre 1930 auf 567 963. Im Gegenſatz zu dem Jahre 1926 haben ſich die Ausgaben für den Ausbau der deutſchen Kriegsgräberſtätten im Auslande bis 1929 bald verzwanzigfacht und bis 1930 ſogar mehr als verdreiundzwanzigfacht. Auch die innere Entwicklung des Volksbundes iſt in fortſchreitender Aufwärtsbewegung und zeigt das ſtetig wachſende Intereſſe des deutſchen Volkes an dem Schickſal ſeiner Ehrenſtätten. Die Zahl der Einzelmitglieder iſt ſeit der Gründung, wo nur we⸗ nige Perſonen die Notwendigkeit und Bedeutung der Volksbundsarbeit erkannt haben, auf 140 000 ange⸗ wachſen, die ſich auf 4 256 Vereine und Körperſchaften mit ſchätzungsweiſe fünf Millionen Mitgliedern verteilen. Außerdem zahlen 12 059 politiſche Ge⸗ meinden und 431 Städte jährlich feſte Beiträge oder geben regelmäßig Spenden. 376 Paten helfen dem Volksbund bei der Exfüllung ſeiner Aufgaben, indem ſie die Sorge für beſtimmte Kriegerfriedhöfe übernommen und für de⸗ ren Ausgeſtaltung bereits 1120 309„ aufgebracht haben. Alle dieſe Beiſpiele ſind ein erfreuliches Zeichen dafür, daß die Arbeit des Volksbundes die verdiente Beachtung und Anerkennung gefunden hat, und daß ſie zur Volksſache geworden iſt. * * Werbungstage des Roten Kreuzes. In der Kochkunſtausſtellung der vom Badtiſchen Frauenverein vom Roten Kreuz, Zweigverein Mann? heim, in L 3, 1, geleiteten Kochſchule werden Er⸗ zeugniſſe der Schülerinnen gezeigt. Man wird er⸗ ſtaunt ſein über die Fülle der Ausſtellung und über die im wahrſten Sinne geſchmackvolle Aufmachung. Die Ausſtellung, die am heutigen Mittwoch, vor⸗ mittags halb 11 Uhr eröffnet wird, iſt von nach⸗ mittags 3 Uhr an unentgeltlich zu beſichtigen. * Ihren 76. Geburtstag beging geſtern Frau Anna Grohe geb. Wiederholt, nicht Groß, wie geſtern gemeldet. * Weintraubs⸗Syncopators prolongiert! Nach dem großen Erfolg, den die Gaſtſpiele der„Weintraubs⸗ Syncopators“ im Friedrichspark gefunden haben, iſt es gelungen, dieſes Gaſtſpiel um einen Tag, alſo für heute, Mittwoch abend, zu prolongieren. Es wird wieder Jazzkonzert und zum Tanz geſpielt werden. K.—— Der entzauberte Freund ſchaftskuß Von Ruth Goetz „Bekomme ich keinen Kuß?“ fragt die Freundin beim Eintritt in die Wohnung, wenn ihr von der Hausfrau die Hand entgegengereicht wird. Und ſchon drücken ſich die Lippen auf die Wange der anderen. Ein Kuß. Man hatte ſich zwar erſt am Vormittag ge⸗ ſprochen, als man einander beim Einkauf begegnete, hatte ſich mit einem Kuß getrennt und für den Nach⸗ mittag verabredet. Dennoch gibt es zur Begrüßung und zum Abſchied wieder einen Kuß. Der entzauberte Kuß iſt Privateigentum der Frauen. Sie haben ihm immer gehuldigt, ihn ge⸗ Fbüchtet,— früher vor langen Jahren— vor kürzerer Er läßt ſich nicht ausrotten, und Frauenfortſchritt, Frauenarbeit, Ernſt und Streben haben nicht vermocht, ihn aus der Reihe der Frauen⸗ kameradſchaft zu ſtreichen. Ernſthafte Politikerinnen begrüßen ſich mit einem Kuß. Zwei Aerztinnen, die nicht nur kollegial, ſondern auch menſchlich befreun⸗ det ſind, küſſen ſich, wenn ſie einander am dritten Ort gegenübertreten. Wie komiſch, wie unendlich lächerlich würde es uns erſcheinen, wenn zwei Männer der Wiſſenſchaft vor ihrer offiziellen Be⸗ grüßung einen Kuß tauſchen wollten. Sicherlich würden ſie einen Teil der Wertſchätzung, die wir ihnen entgegenbringen, und die ſie verdienen, ver⸗ lieren.— Immer noch iſt der Kuß das Zeichen der Vertrautheit zwiſchen zwei Menſchen. Gleichviel, ob ſie Freunde, Kameraden, Liebesleute ſind. Stets iſt der Kuß, den Dritte mit anſchauen müſſen, ent⸗ zaubert. Er hat an Bedeutung verloren, und jede Romantik eingebüßt. a Verlobte, die in Gegenwart anderer Menſchen den Kuß der Liebe tauſchen, fordern den Spott heraus. Da ſie eine Taktloſigkeit begehen, da ſie das, was nur für ſie beide beſtimmt iſt, der Mitwelt zum Schau⸗ ſpiel machen, müſſen ſie ſich die Kritik der Unbeteilig⸗ ten gefallen laſſen. Aber glücklicherweiſe haben ſchon viele Liebes⸗ leute unſerer Zeit den Sinn der Vertrautheit ſo weit erkannt, um ſie für ſich zu bewahren und nicht ent⸗ Freundinnen, Kameradinnen hingegen behalten den Kuß vor der Oeffentlichkeit unentwegt und un⸗ erſchütterlich in ihrem Programm. Klares Ueberlegen und kurzes Nachdenken würde ſie dahin leiten, ſich das Problem der Zärtlichkeiten einmal vor Augen zu führen. Ein Kuß der Freundſchaft kann unendlich wertvoll, kann vertrauengebend, beſiegelnd ſein. Ein gedankenloſer Kuß vor der Mitwelt jedoch beſitzt keinen Sinn mehr. 5 5 Der Handſchlag hat viele Ausdrucks möglichkeiten. Wie die Hand gereicht wird, vermag unendlich viel zu beſagen. Gleichgültig und kalt kann ſie gegeben werden, dann iſt ſie nichts weiter, als eine formelle Geſte. Sie drückt nicht ſelten ſogar Feindſeligkeit und Ablehnung aus, die Gebärde des Handgebens. In ihr liegen oft Herzlichkeit, Freude, Sehnſucht und Beglückung. Die Hand iſt Ausdruck, vermittelt Ge⸗ fühle, aber nur die Partner wiſſen, was ſie ge⸗ ſprochen hat. Der Kuß hingegen wird immer Schauſtellung ſein. Darum mögen Ehemänner den Zärtlichkeitsbeweis von Frau zu Frau durchaus nicht. Und doch wie ſelten wird in der Hinſicht auf die Gefühle des Mannes Rückſicht genommen! Ja ſogar reihum geht der Kuß. Bei der Bridgepartie haben die Teilnehmerinnen noch heftig geſtritten. Das letzte Spiel iſt beendet, ſchnell ein Blick auf die Uhr. So ſpät? Da müſſen wir aber gehen! Auf Wiederſehen. Kuß. Kuß. flüchtig, lieblos, ſchnell. Doch ohne Kuß geht es nicht. Vielleicht iſt das auch eine Frauenfrage: Der entzauberte Freundſchaftskuß. Männer kennen ihn nicht! 0 O Volksſpende für Goethes Geburtsſtätte. Das Freie Deutſche Hochſtift in Frankfurt a. M. ruft auf zu einer Spende für die Erhaltung des Ge⸗ burtshauſes und der Sammlungen Goethes. An dem Geburtshaus ſollen notwendige Bauarbeiten vor⸗ genommen und die bisher unſachgemäß und unver⸗ wertbar aufbewahrten Sammlungen in zwei an⸗ grenzenden, von der Stadt Frankfurt a. M. zur Verfügung geſtellten Patrizierhäuſern untergebracht werden. Bei Gelingen der Spende iſt die Aus⸗ führung dieſes Planes in einer Zuſammenfaſſung von Geburtshaus und Sammlungen als„Frank⸗ zaubern zu laſſen furter Goethemuſeum“ beabſichtigt. Pflegt die Kirchenmuſik! Kirchlich⸗muſtkaliſches Jnſtitut der evangeliſchen 5 Landeskirche Badens Solange die Ausbildung der Lehrer der Volks⸗ ſchulen Badens in den früheren Internaten der badiſchen Lehrerſeminarien erfolgte, war damit auch das Studium der Muſik und vor allem das Orgel⸗ ſpiel verbunden. Dadurch war den Kirchengemein⸗ den der beiden Hauptkonfeſſionen Gelegenheit ge⸗ geben, die Organiſten zum Gottesdienſt zu erhalten. Es beſtand für die Lehrer zwar kein Zwang mehr zur Uebernahme einer Organiſtenſtelle, wie dies in den früheren Geſetzen verankert war, aber bei Be⸗ ſetzung von Lehrerſtellen trug das Unterrichtsmini⸗ ſterium den Wünſchen der Gemeinden immerhin Rechnung und ſorgte dafür, daß die Orgel in der Kirche nicht ſchwieg. Die heutige Vorbildung der Lehrer iſt eine andere. Es ſind die Abiturienten der Höheren Lehranſtalten, die in vierſemeſtrigem Studium für das praktiſche Jahr vorbereitet werden und nach Ablegung der ſtaatlichen Prüfung die Anwartſchaft im Lehrfach erhalten. In den Lehrgegenſtänden iſt auch die Muſik inbegriffen, doch kann in der zwei⸗ jährigen Studienzeit die Ausbildung in dieſem Fach nicht in dem Umfang erfolgen, wie dies früher in drei oder fünf Jahren der Fall war. Mit den Jahren würde alſo ein empfindlicher Mangel an Organiſten eintreten. Wohl werden heute die gut bezahlten Organiſtenſtellen in den Städten auch von Nicht⸗ lehrern begehrt und teilweiſe ſo beſetzt; auch findet man da und dort in kleineren Orten muſikaliſche Bürger mit der Ausübung des Organiſtendienſtes betraut. Doch auch dieſe ſollen nach dem Wunſche der evangeliſchen Landeskirche eine entſprechend gute kirchenmuſikaliſche Ausbildung erhalten. Um dies für die evangeliſchen Organiſten zu er⸗ reichen, ſollte ſchon vor drei Jahren in Heidel⸗ berg ein kirchenmuſikaliſches Inſtitut der evangeliſchen Landeskirche geſchaffen werden, doch wurde die Sache 1927 zurückgeſtellt, und faſt wäre der Antrag auch in der diesjährigen Landesſynode unter den Tiſch gefallen, da bekannt⸗ lich die Staatsdotationen eine erhebliche Verminde⸗ rung erfuhren, wenn nicht auf die drohenden Schwie⸗ rigkeiten der kommenden Jahre hingewieſen worden wäre, die es abſolut unmöglich machen, die kirchen⸗ muſikaliſche Ausbildung auf der wünſchenswerten Höhe zu erhalten. Es ſoll damit den Muſiklehrern an den ſtaatlichen Lehrerbildungsanſtalten nicht, der geringſte Vorwurf gemacht werden, ſie arbeiten zur vollen Zufriedenheit und mit gutem Erfolg, ſoweit es die Zeit zuläßt. Auch der in den Lehrerbildungs⸗ anſtalten erworbenen und vielleicht während der erſten Anſtellungsjahre erworbenen praktiſchen Be⸗ tätigung der Lehrer will das neuzugründende kir⸗ chenmuſikaliſche Inſtitut auf⸗ und weiterbauen; denn die Anſprüche an die Leiſtungsfähigkeit auch der durchſchnittlichen Kirchenmuſik ſteigen in unſerer Zeit an. Außerdem beſteht auch in den Kreiſen der Gemeinden und der freiſtehenden Muſiker(Nicht⸗ lehrer) ein großes Intereſſe an der kirchenmuſikali⸗ ſchen Ausbildung. Dieſes kirchenmuſikaliſche Inſtitut wird Gelegen⸗ heit zu vielſeitiger und hochwertiger Ausbildung geben; man erhofft dadurch auch eine weſentliche Förderung der muſikaliſchen Dar⸗ bietungen unſerer Kirchenchöre, deren Dirigenten in abgelegenen Gegenden es oft trotz aller Mühe ſchwer fällt,„mit der Zeit zu gehen“. Die Geſänge der Kirchenchöre dienen nicht bloß der Verſchönerung der gottesdienſtlichen Feiern und der Erbauung, ſie ſind in vielen Orten die Träger und Vermittler reiner Kunſt. Es iſt beabſichtigt, das kirchenmuſikaliſche Inſtitut der badiſchen evangeliſchen Landeskirche in Heidel⸗ berg zu errichten, wo gleichzeitig die Vorleſungen an der Hochſchule beſucht werden können; außerdem hat dort der Generalmuſikdirektor der Kirchenchöre ſeinen Sitz. Durch geeignete Bindung mit der Leh⸗ rerbildungsanſtalt können auch die Studierenden dieſer Anſtalt ſchon während ihrer Ausbildung er⸗ heblichen Gewinn aus dieſer Neuſchöpfung davon⸗ tragen. Für die ſchon im Dienſte ſtehenden Lehrer⸗ organiſten werden in Zukunft ſogenannte Ferien⸗ kurſe veranſtaltet werden. 4. Seite/ Nummer 273 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 17. Juni 1931 Parlei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Der Bezirksverein Feuden heim der Deutſchen Volkspartei hielt am letzten Freitag im„Schwanen“ ſeine Jahresverſammlung ab. Der rührige Vorſitzende, Herr Fabrikant Merck, begrüßte die Erſchienenen und gab einen kurzen Tätigkeitsbericht über das verfloſſene Jahr. Leider habe der Rückgang der Volkspartei in letzter Zeit auch die Reihen in unſerem Vorort Feudenheim etwas gelichtet. Trotzdem brauche man den Mut nicht ſinken zu laſſen. Bei der darauf erfolgenden Neuwahl des Vor⸗ ſtandes wurden di ſeitherigen Vorſtandsmitglieder mit Herrn Merck an der S e(Stellvertreter Herr Eduard Bohrmann) einmütig wiedergewählt. Hierauf ergriff Herr Rektor Haas das Wort zu dem Thema: Der ſtädtiſche Etat 1931 und ſeine Verabſchiedung im Bürgerausſchuß. Der Redner ging zuerſt auf die Vor⸗ geſchichte des Etats näher ein, unterzog die Einzeletats einer kritiſchen Würdigung und kam zuletzt auf das ganz unqualifizierbare, ſkandalöſe Verhalten der National- ſozialiſten und Kommuniſten bei der diesjährigen Beratung zu ſprechen, wodurch die anſtändig denkenden Elemente des Bürgerausſchuſſes trotz mancher Bedenken gezwungen waren, den gr en Teil des Etats ohne Debatte anzuneh⸗ men. Der Redner betonte, daß durch ein ſolches Verhalten der Bürgerausſchuß ſich ſeiner wenigen Rechte, die er noch beſitzt, vollends begibt. An die mit großer Aufmerkſamkeit und reichem Beifall aufgenommenen Ausführungen ſchloß ſich eine rege Ausſprache, in dem einzelne Teile des Vor⸗ trags unterſtrichen bzw. ergänzt und eine Reihe Anregun⸗ gen gegeben wurden. Erſt nach Mitternacht konnte Herr Merck die anregend verlaufene Verſammlung mit Dankes⸗ worten ſchließen. * * Schriesheim, 16. Juni. Die Ortsgruppe der Deut ⸗ ſchen Volkspartei veranſtaltete am vergangenen Sonntag einen„Vaterländiſchen Abend“, der auch von Gegnern, namentlich Nationalſozialiſten, ſtark be⸗ ſucht war. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand die eindrucksvolle Rede des Abg. Burger⸗Ludwigshafen. In el da einſtündigen glänzenden Ausführungen legte der Redner dar, was die Deutſche Volkspartei unter vater⸗ ländiſcher Politik verſteht. Nicht Phraſen und großſpurige, nie erfüllbare Verſprechungen könnten unſer Volk aus der heutigen Miſere herausführen, ſondern verantwortungs⸗ bewußte, entſagungsvolle, zähe Arbeit. An vaterländiſcher Geſinnung ließen ſich die Volksparteiler von niemanden übertrumpfen, das habe ſich während der Beſatzungszeit in der Pfalz und im Rheinland gezeigt, wo viele Angehörige der Volkspartei ins Gefängnis wanderten, oder in die Ver⸗ bannung geſchickt wurden. Die von heißer Liebe zu Volk und Vaterland getragenen Ausführungen machten auf die Zuhörer einen tiefen Ein⸗ druck. In det im Rahmen einer Kundgebung ſonſt nicht üblichen, aber hier beſonders zugeſtandenen Ausſprache brachte ein zu dieſem Zweck beſonders von auswärts beſtell⸗ ter nationalſozialiſtiſcher Redner die bekannten Phraſen vom„Dritten Reich“ vor, wobei er der Volkspartei ihre an⸗ gebliche enge Verbundenheit mit der Sozialdemokratie vor⸗ werfen zu müſſen glaubte. Er wurde von dem Referenten wirkungsvoll widerlegt, das bewies die Aufregung, in die die Nazis gerieten. In einem Schlußwort warnte Rektor Haas ⸗Mann⸗ heim nochmals eindringlich vor jeglicher Illuſions⸗ und Kataſtrophenpolitik. Er wies auf die ehrwürdige Geſtalt unſeres verehrten Herrn Reichspräſidenten als Beiſpiel hin. Seine Ausführungen klangen in ein begeiſtert auf⸗ genommenes Hoch auf Hindenburg und das deutſche Vater⸗ land aus, worauf die Verſammlung das Deutſchlandlied anſtimmte. Den Reden ging ein Vorſpruch über den Segen der deutſchen Einigkeit, verfaßt und ſchwungvoll vorgetra⸗ gen von E. Münz, Mitglied des Hindenburgbundes Mannheim voraus. Umrahmt war die teilweiſe lebhaft Iwerlaufene Veranſtaltung von muſikaliſchen Vorträgen eini⸗ ger Schriesheimer Parteifreunde. Wenig geſchmackvoll war es, daß die Nazis, die allerdings zu einem großen Prozent⸗ ſatz aus noch nicht wahlberechtigten Jünglingen ſich rekru⸗ tierten, meinten, am Schluß einer volksparteilichen Ver⸗ anſtaltung das Hitlerlied anſtimmen zu müſſen. Einführung des obligatoriſchen Schwimm⸗ Unterrichts :: Speyer, 16. Juni. Der Stadtrat hat in ſei⸗ ner letzten Sitzung einem Antrag der ſozialdemokra⸗ tiſchen Stadtratsfraktion zugeſtimmt, der die Einfüh⸗ rung des obligatoriſchen Schwimmunterrichts for⸗ dert. Die Forderung wurde von der Volksſchul⸗ lehrerſchaft, dem Stadtarzt und der Preſſe unter⸗ ſtützt. Verhandlungen mit dem Bezirksſchulamt wur⸗ den ſofort aufgenommen, das ja in letzter Inſtanz über die Durchführung zu entſcheiden hat. Nach der Bayeriſchen Schulordnung ſind die Städte nur ver⸗ pflichtet, die ſachlichen Mittel zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Die Durchführung des Unterrichts wird durch die Erſtellung der neuen Rheinbadeanſtalt außer⸗ ordentlich erleichtert. Damit bietet Speyer als eine der erſten pfälziſchen Städte, die den Schwimmunter⸗ rich als Pflichtfach einführen, ein leuchtendes Vor⸗ bild.. * * Höpfingen, 16. Juni. Der Bürgerausſchuß hat den Gemeindevoranſchlag wegen der Bier⸗ und Bürgerſteuer zum dritten Mal abgelehnt. Nunmehr iſt Zwangsetatiſierung notwendig. Erfolg des Deutjc * ven A gerkmeiſter⸗Bundes Das Recht des Werkmeiſters auf ſeine Berufserfahrung und Verufsgeheimniſſe Seit langem haben die Werkmeiſter und Ange⸗ ſtellten verwandter Berufe einen ſchweren Kampf um die Sicherung ihrer Berufserfah⸗ rungen und Berufsgeheimniſſe gegen⸗ it ber den Rationaliſierungsbeſtre⸗ bungen auszukämpfen. Die wiſſenſchaft i tierte Betriebsführung ſieht es nicht gerne, daß tige Fabrikationsgeheimniſſe ſich praktiſch im Beſ der Werkmeiſter befinden, die ſich dieſe Fabrikations rezepte uſw. in jahrelangen Berufserfahrungen er⸗ worben haben und die dieſe Keuntniſſe als perſön⸗ liches geiſtiges Eigentum betrachten. Beſonders in dar Glashütteninduſtrie und in der Hütteninduſtrie überhaupt verfügen die Gemengemachermeif Schmelzmeiſter, Obermeiſter uſw. über ſolche p ſönlichen Kenntniſſe, um derentwillen ſie von lich o den Hüttenbetrieben oft unter großen finanziellen Opfern von weither geholt werden. Da infolge dieſer von den betreffenden Meiſtern ſorgfältig gehüteten Be⸗ rufsgeheimniſſe die Betriebe in eine gewiſſe Ab⸗ hängigkeit von den Meiſtern gelangen, haben die Betriebsleitungen ein großes Intereſſe daran, ſelbſt in den Beſitz dieſer Fabrikationsrezepte zu gelangen, um ſie unabhängig von dem bisherigen Beſitzer prak⸗ tiſch auswerten zu können. Daraus iſt die häufig umſtrittene Frage entſtan⸗ ben, ob der Werkmeiſter, auch wenn er gerade wegen ſeiner Berufserfahrungen und Fachkenntniſſe an ſeinen bisherigen Poſten geſtellt worden iſt, ver⸗ pflichtet iſt, ſeinen Vorgeſetzten und Mitarbeitern kraft ſeiner Verpflichtungen aus dem Dienſtvertrage dieſe Sonderkenntniſſe preiszugeben, oder ob er ſich auf die tatſächliche Anwendung ſeiner Rezepte unter Geheimhaltung auch gegenüber den Mitarbeitern und Vorgeſetzten beſchränken darf. Dieſe Frage hat der Deutſche Werkmeiſter⸗ Bund in einem langwierigen Verfahren vor dem Arbeits⸗ und Landesarbeitsgericht Köln zu einer für die Werkmeiſter günſtigen Ent⸗ ſcheidung gebracht. In dem betreffenden Falle war ein Werkmeiſter, der mit der Glasentfärbung betraut war, friſtlos entlaſſen worden, weil er ſich geweigert hatte, einem zur Moderniſierung des Betriebes angeſtell⸗ ten Angeſtellten ſein Entfärbungsrezept bekanntzu⸗ geben. Im Sinne der Klageanträge des Deutſchen Werkmeiſter⸗Bundes hatte das Arbeitsgericht Köln mit Urteil vom 2. 10. 1930 den Standpunkt des kla⸗ genden Werkmeiſters für berechtigt, die ausge⸗ ſprochene friſtloſe Entlaſſung für unzuläſſig erklärt und dem Kläger auf Grund ſeines Kündigungs⸗ einſpruchs für den Fall der Ablehnung der Weiter⸗ beſchäftigung ſeitens der beklagten Firma eine Ab⸗ findungsſumme von 1200 Mk. zugeſprochen. Das Urteil ſtützte ſich auf die von einem Sachverſtändigen als richtig anerkannten Darlegungen des Deutſchen Werkmeiſter⸗Bundes, nach denen ein Gemenge⸗ machermeiſter, Hafenmeiſter, Entfärbungsmeiſter uſw. berechtigt iſt, ein von ihm in jahrelanger fach⸗ licher Spezialtätigkeit gewonnenes und erprobtes Miſchungs⸗ und Entfärbungsrezept auch gegenüber den Mitarbeitern und Vorgeſetzten geheim zu halten, weil nach der praktiſchen Entwicklung und der Auf⸗ faſſung der beteiligten Kreiſe ſolche Fabrikations⸗ rezepte als Geſchäftsgeheimniſſe perſönliches Eigen⸗ tum des Werkmeiſters ſind. In dem gegen dieſes Urteil von der beklagten Glashütte anhängig gemachten Berufungsverfahren ſtellte ſich ein neuer Sachverſtändiger auf den Stand⸗ punkt, daß die Geheimhaltung ſolcher Fabrikations⸗ rezepte durch Meiſter den Grundſätzen moderner wiſſenſchaftlicher Betriebsführung nicht mehr gerecht werde, daß deshalb ein perſönliches Eigentum und ein ausſchließliches perſönliches Verfügungsrecht des Werkmeiſters in Bezug auf dieſe Fabrikationsrezepte nicht mehr anerkannt werden könne, aber anderer⸗ ſeits die Rezepte nach ihrer Anwendung im Betriebe Geſchäftsgeheimniſſe des jeweiligen Betriebes wür⸗ den und deshalb von dem urſprünglichen Beſitzer, dem Werkmeiſter, nur ſolchen Perſonen offenbart werden dürften, die einen diesbezüglichen Auftrag der oberſten Betriebsleitung zu entſprechenden Rück⸗ fragen beim Werkmeiſter hätten. Vor dem Landesarbeitsgericht Köln wurde über die Richtigkeit des einen oder des anderen Stand⸗ punktes in zahlreichen Terminen und Schriftſätzen gekämpft, weil es ſich um eine Frage von grundſätz⸗ licher Bedeutung handelte. Das Verfahren endete mit einer koſteupflichtigen Zurückweiſung der Berufung der beklagten Glashütte gegen das Urteil des Arbeitsgerichtes Köln, d. h. das Landesaxbeitsgericht Köln erklärte in Be⸗ ſtätigung der Vorentſcheidung des Arbeitsgerichtes Köln mit Urteil vom 21. 4. 1931 ebenfalls die friſt⸗ loſe Entlaſſung für ungerechtfertigt, den Kündigungseinſpruch für begründet und erkannte damit rechtskräftig dem zu Unrecht ohne Einhaltung der Kündigungsfriſt wegen Weigerung der Preis⸗ gabe ſeines Fabrikationsrezeptes entlaſſenen Werk⸗ meiſter eine Entſchädigungsſumme von 1200 Mark zu. Wenn auch das Landesarbeitsgericht Köln ſich hei ſeiner Entſcheidung zur Frage der Berechtigung des Werkmeiſters zur Geheimhaltung ſeiner perſön⸗ lichen Berufsgeheimniſſe nicht ganz eindeutig ausge⸗ ſprochen, die Entſcheidung vielmehr hauptſächlich auf den Geſichtspunkt geſtützt hat, daß jedenfalls dem zur Moderniſierung einzelner Teile des Hüttenbetriebes beſtellten Angeſtellten der klagende Werkmeiſter ſo⸗ lange keinen Aufſchluß über die Zuſammenſetzung des Glasentfärbungsmittels zu geben brauchte, als dieſer noch keinen eindeutigen Auftrag der oberſten Betriebsleitung zur Feſtſtellung der Zuſammen⸗ ſetzung des Entfärbungsmittels einwandfrei nach⸗ gewieſen hatte, ſo iſt doch durch dieſe beiden Ent⸗ ſcheidungen des Arbeits⸗ und Landesarbeitsgerichtes Köln feſtgeſtellt, daß auch dem Werkmeiſter ein Rechtsanſpruch zur weitgehenden Wahrung und Ge⸗ heimhaltung ſeiner Berufsgeheimniſſe zuſteht und daß er die von ihm in jahrelanger Tätigkeit erarbei⸗ teten Fabrikationsrezepte höchſtens inſoweit der Be⸗ triebsleitung bekanntzugeben braucht, als dies er⸗ forderlich iſt, um die von ihm im Dienſtvertrage zu⸗ geſicherten Dienſte mit Erfolg für den Betrieb zu verrichten und ſoweit er nicht Gefahr läuft, daß mit ſeiner Offenlegung des Fabrikationsrezeptes zu ſeinem eigenen Nachteil von Dritten Mißbrauch ge⸗ trieben wird. FFF TVbPbGCbGbꝙbpbCbGTPbGPGTPTGTGPGbGTGTGTGTGbGPbPbPbPTPbPTGTGTGPGPGPVGTPFbPTPTGPVPPTVTPTGVTPTPVVTVVVVVVPV————: ñ ßßpßßpßpßßpßpßpßpßpßpßßpßpßp ß /p ß ß,/ ‚ ‚⏑%/ ˖/˖˖˖ p Badiſcher Schwarzwaloͤverein Ordentliche Hauptverſammlung * Triberg, 15. Juni Inmitten des Schwarzwaldes, in der Waldſtadt Triberg, verſammelten ſich am Samstag und Sonn⸗ tag die Vertreter des Badiſchen Schwarzwald⸗ vereins zur 67. ordentlichen Hauptverſammlung. die vom Präſidenten, Hofrgat Dr. Seith, geleitet wurde, Die Tagung war von Vertretern von 71 Ortsgruppen beſucht. Nach dem Jahresbericht, zählt der Verein gegenwärtig 94 Ortsgruppen. Die Zahl der Mitglieder iſt von 20 984 im Jahre 1929 auf 20 555 im Jahre 1930 zurückgegangen. Im übrigen verzeichnet der Bericht eine rege Tätigkeit des Vereins und der Ortsgruppen. Es wurde viel ge⸗ leiſtet in Anlegung und Verlegung ſtaubfreier Fußwege, Bau von Schutz⸗ und Ausſichtshütten, Erſtellung von Stegen, Brücken uſw. es konnte Der angenom⸗ Die Kaſſenverhältniſſe ſind günſtig; ein anſehnlicher Barvorrat feſtgeſtellt werden. Voranſchlag für 1931 wurde debattelos men. Der gemeinſchaftlichen Herausgabe der Karten⸗ werke des Badiſchen und des Württembergiſchen Schwarzwaldvereins wurde zugeſtimmt. Der Präſi⸗ dent machte ſodann verſchiedene geſchäftliche Mit⸗ teilungen und erklärte, daß er ſein Amt in die Hände der Hauptverſammlung zurücklege, was all⸗ gemeines Bedauern auslöſte. Auf Vorſchlag des Verwaltungsausſchuſſes wurde Prof. Schneider⸗ höhn⸗Freiburg einſtimmig zum Präſidenten ge⸗ wählt, der die Wahl annahm. Dr. Seith wurde zum Ehrenpräſidenten ernannt. Die Stadtgärtnerei wird aufgelöſt :: Landau, 17. Juni. Von den Vertretern des hie⸗ ſigen Handwerks und Gewerbes wurden Schritte un⸗ ternommen, um die ſtädtiſchen Regiebetriebe einzu⸗ ſchränken. In ſeiner geſtrigen Sitzung hat der Haupt⸗ und Finanzausſchuß nun beſchloſſen, vorerſt die Stadtgärtnerei aufzulöſen und die Ar⸗ beiten durch Landauer Privatgärtner ausführen zu laſſen. Kommunale Chronik Bürgermeiſter Schmitt 25 Jahre im Amte. K. Neckarſteinach, 16. Junj. Am heutigen Tage ſind fünfundzwanzig Jahre verfloſſen, ſeit Ludwig Johann Schmitt auf das Amt des Bürgermeiſters der hieſigen Gemeinde verpflichtet wurde. Bürger⸗ meiſter Schmitt wurde als Sohn einer alteingeſeſſe⸗ ten Schiffmannsfamilie am 19. Juli 1864 geboren. Nach Abſolpierung der Schulen bahnte er ſich in zäher Arbeit den Weg nach oben. Er war zuerſt als Gemeinderat tätig und wurde dann in den evangeliſchen Kirchenvorſtand gewählt. Im Mai 1906 wurde er Bürgermeiſter. Seit einigen Jahren ge⸗ hört er dem Aufſichts rat der Bezirksſparkaſſe Heppen⸗ heim an. Der Raſtatter Oberbürgermeiſter wiedergewählt. * Raſtatt, 15. Juni. Bei der heute abend abge⸗ haltenen Oberbürgermeiſterwahl wurde der ſeit⸗ herige Oberbürgermeiſter Renner mit 46 Stim⸗ men wiedergewählt. Für ihn ſtimmten Zentrum, Sozialdemokraten, Deutſche Volkspartei und ein Teil der Wirtſchaftspartei. Der Kandidat der Natio⸗ nalſozialiſten, Dr. Lingens⸗ Heidelberg, erhielt 25, der Kommuniſt Bock elf Stimmen. Vier Zettel wa⸗ ren weiß. Der Voranſchlag von Speyer angenommen * Speyer, 16. Juni. In der letzten Stadtratsſitzung fand der Etat gegen die Stimmen der Kommuniſten, National⸗ ſozialiſten und der Wirtſchaftspartei Annahme. Die Etataufſtellug verrät in allen Teilen die ſeit Jahren geübte vorſichtige Finanzgebarung der Stadtverwal⸗ tung. Maßgebend war der Gedanke, den Etat aus⸗ zugleichen, ohne der Bürgerſchaft neue Laſten auf⸗ zubürden, eine Aufgabe, die um ſo ſchwerer war, als beſonders die Wohlfahrtspflege und die Kriſen⸗ fürſorge fortgeſetzt neue Laſten bringen und dabet nungekehrt die bisherigen Einnahmen erheblich zu⸗ rückgehen. Die Abgleichung gelang durch eine mitunter faſt ins Unerträgliche gehende Eindämmung aller Ausgaben und durch reſtloſe Ausſchöpfung der vorhandenen Einnahmequellen, einſchließlich der Werkerträgniſſe. Allerdings iſt trotz der Ausglei⸗ chung des Etats nicht abzuſehen, ob die weitere Ent⸗ wicklung nicht neue Eutſchlüſſe aufzwingt. Die Einnahmen und Ausgaben des Geſamthaus⸗ halts gleichen ſich aus mit 4158 994/ gegenüber 4 483 549/ i.., d. ſ. insgeſamt weniger 423 555. Davon entfallen etwa 104000 auf den ordentlichen und 220 000„ auf den a. vo, Haushalt, wobei zu berück⸗ ſichtigen iſt, daß in dieſem Jahr der Zuſchuß zu den Wohlfahrtslaſten von 520 000 auf 580 000/ bemeſſen und daneben als ſtädtiſcher Anteil an der Kriſen⸗ fürſorge ein Betrag von 60 000„ gegenüber 35 000 i. V. vorgeſehen wurde. ö Beſonders wichtig iſt der Schuldendienſt der Stadt. Die drei Hauptverwendungszwecke ſind der Kanalbauſchuldenbetrag in Höhe von 1277 800, die Wohnungsbauſchuld mit 1815787/ und die Ab⸗ deckung von Haushaltsfehlbeträgen 19241926 aus Wohlfahrtslaſten in Höhe von 1410 000 /. Die Ver⸗ zinſung der Geſamtſchulden erfordert 307 526 J, die Tilgung 288 726 l. Der.o. Haushalt, der ſich nur auf 150 000% beziffert, iſt ein reiner Notetat. Er enthält im weſentlichen nur einige Straßenbauten, dann die Fertigſtellung der Friedhofshalle und der Rhein⸗ badeanſtalten. * K. Neckargemünd, 16. Juni. Der kommuniſtiſche Stadtrat Joſef Seubert legte infolge Erkrankung ſein Amt nieder. Der Stadtverordnete Karl Bohn trat an ſeine Stelle.— Der Stadtrat beſchloß die Lieferung der Uniformen für die Feldhut der Fa. Ludwig Knorr⸗Neckargemünd zu übertragen und nahm Kenntnis von dem Gutachten des Bad. Kultur⸗ bauamtes, nach dem der alte Gewerbekanal, der bis⸗ her die Entwäſſerung einiger Häuſer am Hanfmarkte . bis auf weiteres dem gleichen Zwecke dienen ann.. 3 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein Pegel 12. 18. 15. 16. 17. Neckar⸗Begel] 1. 15. 16. 17. Baſel 188 1 88 10.880.88 Schuſterinſe! 252.57.80 2,58 262] Mannheim.88 4,75 4,793,858 Kehl 3,86 3,86 3,94 3,84 8,85] Jagſtfeld 1,261,111 190 Maxau 5,785,858 5,855.64.65] Heilbronn.38184 529 115 Mannheim.08 07 4,79 4,77 4,75] Plochingen 0,42 0,850.42 0,8 Kaub.558,50 8,28.238,19 a Köln 3,40 8,30 8,19 8,10 3030 Vergilbte Wäsche, die lange gelegen hat. 5 Um vergilbter und verſleck- ter Wäsche wieder ihr ur- sprüngliches tadelloses Aus- sehen zu geben, empfiehlt N sich ein- oder mehrmaliges Kochen in kalt bereiteter Sillösung: a audr zum Wascheklarspülen wird Sil mit allerbestem Ex- folg gebraucht! Man gibt dem ersten heißen Spül- wasser einige Handvoll Sil — kalt verrührt- bei. sche alle Rückstände der Waschlauge viel sorgfältiger entzogen. 31 E Mittwoch, 17. Juni 1931 — Aus Baden e Eine Spur? Heidelberg, 16. Juni. Der ſteckbrieflich geſuchte Kaſſterer der Städtiſchen Sparkaſſe, Klumpp, iſt von einem Heidelberger Beamten, der in Tirol zur Erholung weilte, vor einigen Tagen dort geſehen worden. Der Betreffende hat ſich mit dem Geflüch⸗ teten unterhalten, ohne zu wiſſen, daß dieſer wegen Unterſchlagung geſucht wird. Erſt nach ſeiner Rück⸗ kehr erfuhr er von der Unterſchlagung und der Flucht. 500 jähriges Gemeindejubiläum * Au im Murgtal, 14. Juni. Unſere Gemeinde feiert in dieſem Jahre ihr 500 jähriges Beſtehen. Sie iſt aus einer Siedlung der Holshauer her⸗ vorgegangen. Im Juli d. J. ſoll das neue Schul⸗ haus eingeweiht und damit die 500⸗Jahrfeier des Dorfes verbunden werden. Oberſt a. D. Seiler geſtorben * Karlsruhe, 16. Juni. Der erſte Vizepräſident des Badiſchen Krieger⸗ bundes, Oberſt a. D. Seiler, iſt nach langem, ſchweren Leiden im 63. Lebensjahre geſtorben. Am 12. Auguſt 1868 als Sohn des Majors Seiler in Raſtatt geboren, trat er 1887 nach dem Beſuch der Kadettenanſtalt als Leutnant in das vierte badiſche Infanterieregiment Prinz Wilhelm Nr. 112 ein, dem er bis 1897 angehörte. In das Infanterieregiment Nr. 170 in Offen⸗ burg verſetzt, wurde Seiler 1902 zum Hauptmann, 1913 zum Major befördert. Als Führer des 1. Ba⸗ taillons des Reſerveinfanterieregiments Nr. 249 wurde er beim Narew⸗Uebergang 1915 ſchwer ver⸗ wundet. Nach ſeiner Herſtellung zum Regiments⸗ kommandeur des Reſerveinfanterieregiments Nr. 30 ernannt, machte er den Weltkrieg an der Weſt⸗ u. Oſt⸗ front bis zum Schluß mit und übernahm nach dem Umſturz das 2. Badiſche Reichswehrregiment Nr. 29 mit dem Standort Freiburg und Donaueſchingen. Bei der Verminderung des Heeres auf 100 000 Mann nahm Oberſt Seiler 1920 ſeinen Abſchied und trat als Beamter in den Dienſt der Verſorgungs⸗ behörden über. In dieſer Stellung hat er auch im Badiſchen Kriegerbund die Abteilung Kriegsbeſchä⸗ digte⸗ und Kriegshinterbliebenenfürſorge geleitet. Auch bekleidete er bis zuletzt den Poſten des erſten Vizepräſidenten des Bundes. Die badiſchen Tabakbauern tagen * Altenheim(Kreis Offenburg), 16. Juni. Der Landesverband badiſcher Tabakbauvereine hält ſeine 1. Hauptverſammlung am Sonntag, 21. Juni hier ab. Auf der Tagesordnung ſteht außer den Regularien ein Vortrag des Verbandspräſidenten Fritz Mayer⸗ Großſachſen über: Welche Auswirkungen auf den Qualitätsbau ſind von der Verordnung des Reichs⸗ finanzminiſteriums vom 27. April zu erwarten? Wiederwahl von Oberbürgermeiſter Dr. Bender * Freiburg i. Br., 16. Juni. Der Bürgerausſchuß wählte den ſeitherigen Oberbürgermeiſter Dr. Ben⸗ der mit 71 von 106 Stimmberechtigten auf die Dauer von neun Jahren wieder. 23 Stimmzettel wurden weiß abgegeben, drei Stimmen erhielt der Kommuniſt Bock. Sechs Bürgerausſchußmitglieder waren nicht erſchienen. Erxtrunken * Singen a.., 15. Juni. Der 18 Jahre alte Kaufmannslehrling Schuhmacher ertrank am Samstag abend in ſeiner Heimat in Bohlingen beim Baden in der Aach. Er geriet in eine tiefe Stelle und verſank, ohne daß ihm Hilfe ge⸗ bracht werden konnte. * Ilvesheim, 16. Juni. Muſikdirektor Lenz⸗ Mannheim erfreute am Sonntag die Inſaſſen der Blindenanſtalt Ilvesheim durch eine muſikaliſche Unterhaltung. Mit ihm kamen das Quartett Wan⸗ derluſt, die beiden Damen Frau Dick und Frl. Weik und die Herren Schmitt und Maurer; letztere ſind Schüler ſeiner Klavierunterrichtsabtei⸗ lung. Im großen Anſtaltsgarten kamen die fröh⸗ lichen Sangesweiſen muſikaliſch ausgezeichnet zum Vortrag. Die Kinder intereſſierten auch die Klavier⸗ vorträge der beiden Herren, da ſie einen Vergleich in der Ausbildung zuließen. Die beiden Damen trugen Duette von Mendelsſohn ſehr ausdrucksvoll vor. Der allſeitige Beifall wurde durch Zugaben belohnt. Die großen Mädchen und Buben trugen ihren Dank für den ſchönen Nachmittag durch Reigen und turneriſche Vorführungen ab, was die Gäſte ſichtlich erfreute. * Schriesheim, 15. Juni. Viel Glück hatte heute der Arbeiter Ferdinand Schmitt und deſſen Sohn beim Kirſchenpflücken. Der Sohn ſaß in der Baum⸗ krone auf einer Aſtgabel, während der Vater auf der Leiter ſtand. Plötzlich gab der Baum nach. Beide ſtürzten mit Baum und Leiter 10 Meter hoch einen Abhang hinunter, ohne den geringſten Schaden zu erleiden. Beim letzten Hochwaſſer am 81. Mai waren, äußerlich nicht ſichtbar, die Wurzeln des Kirſchbaumes unterſpült worden, was den Sturz des Baumes bei der ihm zugemuteten Belaſtung zur Folge hatte. zeg⸗ Leutershauſen, 17. Juni. Wie begehrt der Po⸗ ſten eines Hauptlehers iſt, zeigt die hohe Zahl von 59 Bewerbern, die ſich um die hieſige Stelle beworben haben. Mannheimer D Forderungen der Angeſtellten Der G. D. A. tagt in der Pfalz Neuſtadt a. d.., 16. Juni Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten(GDA) Gau Baden⸗Pfalz⸗Saar hielt am 13. und 14. Juni in Neuſtadt a. d. Hdt. ſeinen 10. ordentlichen Ga u⸗ tag ab. Die Tagung war deshalb nach der Pfalz gelegt worden, um der Angeſtelltenſchaft in der Pfalz die tiefe Verbundenheit und Schickſalsgemein⸗ ſchaft zum Ausdruck zu bringen, die zwiſchen ihr und der im unbeſetzten Deutſchland beſtand und beſteht. Ein Begrüßungsabend vereinte am Samstag Delegierte und Gäſte im Saale des Gaſthauſes zur Glocke. Stadtrat Gable⸗ Neuſtadt begrüßte die Teilnehmer mit launigen Worten. Der Männergeſangverein Neuſtadt erntete mit ſeinen Liedern ſtürmiſchen Beifall. Im Mittel⸗ punkt des Abends ſtand eine Feſtanſprache des Gaugeſchäftsführers Kempf⸗Mannheim, der dem Gefühl der Verbundenheit der Angeſtelltenſchaft des Gaues mit denen der Pfalz warmen Ausdruck gab. Die Tage der Beſatzung und ihre Bedrückung wurden lebendig. Bundesvorſteher Guſtav Schneider richtete einen Appell an die Anweſenden, einig zu ſein. Die Arbeitstagung ſtand im Zeichen der gegen⸗ wärtigen ſozialen und wirtſchaftlichen Kriſe, durch die die Angeſtelltenſchaft beſonders hart betroffen wurde, wie ſich zuletzt bei der Notverordnung zeigte. Den Geſchäfts bericht erſtattete Gaugeſchäfts⸗ führer Kempf⸗ Mannheim. Auf allen Gebieten konnte eine erfreuliche Steigerung erzielt werden, nicht zuletzt auch auf dem der Mitgliederwerbung. Er dankte allen Mitarbeitern für die Arbeit im abgelaufenen Geſchäftsjahr. Nach lebhafter Ausſprache, in der ſich die Sorge der Angeſtellten nicht nur um ihre, ſondern um des ganzen Volkes Zukunft äußerte und bei der die bittere Verzweiflung der Angeſtellten immer wieder zum Durchbruch kam, wurde folgende Ent⸗ ſchließung einſtimmig angenommen:„Der Gautag des Gaues Baden⸗Pfalz⸗Saarxr am 13. und 14. Juni in Neuſtadt a. d. H. verurteilt die auf Zerſtörung der Volkskultur gerichtete Politik der„niedrigen Löhne“ und„Sozialentlaſtung der Wirtſchaft“.“ Weitere Anträge, die angenommen wurden, behan⸗ deln die alte Forderung der Angeſtellten, endlich den Steigerungsſatz in der Angeſtelltenver⸗ ſicherung auf 20 Prozent zu erhöhen, da noch immer die Durchſchnittsrente der Angeſtelltenverſicherung monatlich 81.45 Mark beträgt, ein Antrag gegen das Doppelverdienerunweſen. Die Bilanz des Jahres 1930 ſchließt mit einem Verluſt an Arbeitseinkommen von rund 10 Mil⸗ liarden Mark. Gehalts⸗ und Lohnabbau, Anſteigen der Maſſenſteuern bei gleichzeitiger Beſitzſteuer⸗ ſenkung, Verteuerung der Lebenshaltung durch Zölle haben eine unter normalen Währungsverhältniſſen noch nie beobachtete tiefgreifende Einkommensum⸗ ſchichtung herbeigeführt. Wir fordern daher„Wie⸗ derherſtellung des Realeinkommens“ der Angeſtell⸗ ten durch Preisangleichung und Aufgabe der Ge⸗ halts⸗ und Lohndroſſelungspolitik. Die Notverord⸗ nung vom 5. Juni 1931 bringt eine weitere ſehr ein⸗ ſchneidende Belaſtung der Arbeiter und Angeſtellten. Die Kriſenſteuer iſt für die Angeſtellten untragbar infolge der kulturwidrigen radikalen Schwächung der Kaufkraft. Die Beſeitigung der Lohnſteuerrückerſtattung be⸗ deutet höchſte Ungerechtigkeit gegen die Sozial⸗ Sludentenſthaft organisiert Heidelberg, 15. Juni. Unter Führung der badiſchen Studentenſchaften iſt Anfang des Jahres ein„ſtudentiſches Amt für Ar⸗ beitsdienſtkolonien in Baden“ ins Leben gerufen worden mit dem Zweck, den freiwilligen Arbeits⸗ dienſt, der bekanntlich auch in der neuen Notverord⸗ nung ein beſonderes Kapitel einnimmt, nachdrück⸗ lichſt im ganzen Lande zu propagieren und praktiſch durchzuführen. Dieſes Amt, das ſchon ſeit einiger Zeit in Wirkſamkeit iſt, findet allenthalben weiteſt⸗ gehende Unterſtützung, ſodaß ſchon in Kürze mit der Einrichtung regelrechter Arbeitsdienſtkolonien ge⸗ rechnet werden kann. Zunächſt iſt geplant, eine ſolche Arbeitsdienſt⸗ kolonie in Egringen(Amt Lörrach) ins Leben zu rufen. Man denkt daran, die Kolonie in drei Grup⸗ pen zu je 40 v. H. Studenten, 35 v. H. Arbeitsloſen und 25 v. H. Jungbauern zu teilen. Die Teilnehmer an der Kolonie werden mit verſchiedenen landwirt⸗ ſchaftlichen Arbeiten beſchäftigt, zu denen in erſter Linie Entwäſſerungsarbeiten, Meliorationsarbeiten und ähnliches gehören. Löhne und Gehälter werden nicht bezahlt. Es wird von der Organiſation aber Sorge für eine ausreichende Verpflegung und ein geringes Taſchengeld getragen. Die Finan⸗ zierung ſoll mit Unterſtützung der Landesarbeits⸗ ämter, der Studentenſchaften, der Landwirtſchafts⸗ kammern und des Staates durchgeführt werden. Daß es den Urhebern der Idee mit ihren Plänen durchaus ernſt iſt, und daß mit einer Verwirklichung der Ziele gerechnet werden kann, geht daraus hervor, daß ſchon von zahlreichen hervorragenden Stellen ſchwächſten, umſomehr als die Rückerſtattung für andere Einkommensſteuerpflichtige aufrecht erhalten werden ſoll. Die einſchneidenden Veränderungen bei der Arbeitsloſenverſicherung und insbeſondere der Kürzung der Unterſtützungsſätze bedeutet eine Droſſelung des Arbeitsloſenſchutzes. Die Angeſtell⸗ ten fordern deshalb, daß bei der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung durch Zulaſſung von Erſatzkaſſen der in der übrigen ſozialen Geſetzgebung bereits an⸗ erkannten Sonderſtellung der Angeſtellten Rechnung getragen wird. Die Neuwahl des Gauvorſtandes ergab einſtim⸗ mige Wiederwahl des bisherigen. An ſeiner Spitze ſteht wiederum Emil Zimmermann Mannheim. Die Bekanntgabe der Sieger im Gauwerbekampf löſte große Begeiſterung aus. 1. wurde Georg Bie⸗ ger⸗ Mannheim, bei der Jugend Loewe ⸗Saar⸗ brücken. Von den Ortsgruppen wurden Sieger Schopfheim und Mosbach. Gaubildungsobmann Knäuſel⸗ Mannheim gab in großen Zügen eine Ueberſicht über die Bildungs⸗ arbeit im kommenden Winterhalbjahr. Als Ort für den nächſten Gautag wurde Konſtanz in Ausſicht genommen. Nach einem eindrucksvollen Schlußwort des Gau⸗ geſchäftsführers Kempf ſchloß die Tagung, die er⸗ füllt war von dem einmütigen Kampfbewußtſein der Angeſtellten, die nicht dulden werden, daß länger über ihre Köpfe hinweg, die Grundlagen ihrer Exiſtenz vernichtet werden. Oeffentliche Kundgebung Gauvorſteher Zimmermann eröffnete die Kundgebung, bei der er eine Anzahl Ehrengäſte be⸗ grüßen konnte. Erſter Bürgermeiſter Dr. Fort⸗ huber⸗Neuſtadt ſprach namens der Stadtverwal⸗ tung, Bezirksamtmann Wolf⸗Neuſtadt wies auf die beſondere Problematik des Angeſtelltenſtandes hin. Dr. Dörr überbrachte die Wünſche der Arbeitgeber⸗ vereinigung Neuſtadt a. H. und des Handelsſchutzver⸗ bandes der Pfalz. Der Leiter der Volkshochſchule Neuſtadt, Hartmann, dankte für die tatkräftige Unterſtützung des Gd. bei der Erbauung der Neu⸗ ſtadter Jugendherberge. Herzlich begrüßt, nahm Bundesvorſteher Schnei⸗ der das Wort zu ſeinem Vortrag„Reparatio⸗ nen, Lohnſteuer und Lebenshaltung“. Iſt es, ſo betonte der Redner, nicht ein Hohn auf die Ge⸗ rechtigkeit, wenn bei der Kriſenſteuer die Lohnempfän⸗ ger doppelt hart angepackt und zugleich die Unter⸗ ſt ü tzungsleiſtungen in der Arbeits⸗ loſenverſicherung verkürzt werden? Heißt es nicht die ſoziale Belaſtungsprobe über⸗ ſpitzen, wenn als weiteres ungeheuerliches Attentat auf die Arbeitnehmer die Lohnſteuererſtattungen auf⸗ gehoben werden. Wir fordern die Regierung auf, alles zu tun, um eine Ausſetzung der Reparationsverpflichtungen zu erreichen. Es geht jetzt um die Exiſtenzſicherung des ganzen deutſchen Volkes und da haben wir ein Recht, mit Ernſt und Nachdruck auf die Unerfüllbar⸗ keit deſſen zu verweiſen, das einſt unter günſtigeren Bedingungen noch erfüllbar ſchien. Langanhaltender ſtürmiſcher Beifall belohnte die intereſſanten und aufſchlußreichen Ausführungen.— Ein wirkungsvoller Sprechchor der Jugend ſowie muſikaliſche Vorträge vervollſtändigten die Kund⸗ gebung. freiwilligen Arbeitsdienſt und Körperſchaften weiteſtgehende Unterſtützung zu⸗ geſagt worden iſt. So hat der Präſident des Arbeits⸗ amtes die Abſicht, Mittel aus der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung zur Verfügung zu ſtellen. Die chriſtlichen Gewerkſchaften und der Landarbeiterverband haben durch ihren Beitritt ihre Hilfsbereitſchaft dokumen⸗ tiert. ee eee, Geſangvereins⸗Jubiläum rr. Baden⸗Baden, 15. Juni. Einer der älteſten hieſigen Geſangvereine, die„Hercynia“ im Stadt⸗ teil Lichtental, konnte geſtern die Feier des 70⸗ jährigen Jubiläums begehen. Die Jubi⸗ läumsfeier begann mit einem zahlreich beſuchten Feſt⸗Konzert im Saale des„Lichtentaler Hof.“ Die Sängerſchar des Vereins brachte unter der Lei⸗ tung des verdienten Dirigenten G. W. Huber eine Anzahl von Chören in beſter Ausführung zu Gehör. Soliſt des Abends war der Baritoniſt J. Räuber aus Karlsruhe, der verſchiedene Lieder ſehr ſtim⸗ mungsvoll ſang und in Frau Holder mann ⸗ Baden⸗Baden eine vorzügliche Begleiterin am Flügel hatte. Am Sonntag Vormittag fand dann ein Feſtakt ſtatt, der mit einem von Herrn Bl. Mül⸗ ler verfaßten Prolog eingeleitet wurde. Die Feſt⸗ anſprache hielt der Vorſitzende des Vereins Herr Alfred Falk. Hierauf folgten Ehrungen verdienſt⸗ voller Mitglieder durch den Bundespräſidenten Dr. Metzger ⸗Freiburg und durch den Vereinsvor⸗ ſitzenden. Abends 8 Uhr vereinigten ſich dann die Mitglieder der„Hercynia“ zu einem Familienabend, 2. Jahrgang/ Nummer 273 955 14 Aus der Halz Burgenfahrt nach der Pfalz * Bad Dürkheim, 15. Juni. Der Verein zur Er⸗ haltung Deutſcher Burgen, der unter dem Vorſitze von Geheimrat Prof. Ebhardt ſteht, veranſtaltet vom 13.—21. Juni wieder eine Burgenfahrt in die Pfalz. An der Fahrt werden etwa 55 Mit⸗ glieder der Vereinigung teilnehmen, darunter auch der Schirmherr der Vereinigung, Prinz Oskar von Preußen.— Die Vereinigung wird Dienstag, 16. Juni, von Bad Kreuznach in Bad Dürkheim etwa um 1 Uhr eintreffen. Nach einem zwangloſen Mit⸗ tageſſen im Kurhaus erfolgt am Nachmittag ein Be⸗ ſuch und Beſichtigung der Kloſterruine Limburg, dar⸗ nach Beſuch der Hardenburg. Auf der Limburg und auf der Hardenburg werden den Beſuchern Erläu⸗ terungen über die Limburg bezw. die Hardenburg gegeben. Von hier begeben ſich die Teilnehmer an der Fahrt nach Deidesheim zur Beſichtigung der Kellereien v. Baſſermann⸗Jordan. Erſter Bürger⸗ meiſter Dr. Dahlem wird die Gäſte begrüßen. Die Fahrt am 17. Juni geht dann weiter von Bad Dürkheim über die Kropsburg nach Neuſtadt a. d. H. Kataſtrophe im pfälziſchen Zwiebelgebiet? :: Bellheim, 17. Juni. Im Hauptanpflanzungs⸗ gebiet der pfälziſchen Zwiebeln, Zeiskam und umlie⸗ gende Ortſchaften, iſt in den letzten Tagen eine ver⸗ heerende Zwiebelkrankheit aufgetreten, die ganze Felder für die Ernte unbrauchbar macht. Ueber die Art dieſer Pflanzenſeuche hat man noch keine Klarheit. Prof. Dr. Stellwaag⸗Neuſtadt weilt mit mehreren Sachverſtändigen hier, um die Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen. Mit dem Fuhrwerk in den Rhein gefahren * Neuburg a. Rh.(Amt Germersheim), 16. Juni. Der Limonadenfabrikant Adam Weis fuhr mit einem beladenen Fuhrwerk den Rheindamm entlang und geriet an einer unüberſichtlichen, überſchwemm⸗ ten Stelle über den Uferrand in den Rhein. Die beiden Inſaſſen konnten ſich retten, während das Fuhrwerk ſamt dem Pferd vom Strom mit⸗ geriſſen wurden und als verloren betrachtet werden müſſen. Bisher konnte keine Spur von Pferd und Wagen entdeckt werden. Nleine Mitteiſungen Zwei Rheinſchiffe zuſammengeſtoßen sW. Worms, 15. Juni. Am Sonntag iſt das vor der Zunge des Handelshafens liegende mit Briketts beladene Schiff„Oranje IV“ von dem zu Berg fahrenden Schiff„Nomine Dei Rotterdam“ ge⸗ rammt worden. Das Schiff„Nomine Dei“ iſt gegen das linke Hinterteil des„Oranje IV“ gefah⸗ ren und hat ein Loch in Größe eines Menſchen⸗ kopfes hineingeſtoßen. Die„Oranje IV“ wurde zur Abdichtung in den Handelshafen geſchleppt. Tödlicher Verkehrsunfall * Arheilgen(Kreis Darmſtadt), 16. Juni. Auf der Frankfurterſtraße unweit der Erzhäuſer⸗ chauſſee ereignete ſich ein folgenſchwerer Verkehrsun⸗ fall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Zwei Wanderburſchen marſchierten auf der linken Seite der Frankfurter Straße in Richtung nach Frankfurt, als von hinten das Kiesauto der Darmſtädter Firma Mitteldorf herankam. Als der Wagen vorbeifuhr, ſprang einer der Wanderburſchen auf die Fahrbahn, um auf den Laſtwagen aufzuſpringen. Im gleichen Augenblick kam ein Perſonenwagen von Frankfurt, der von dem Kaufmann Dr. Fritz Kauſch aus Freinsheim(Bezirk Neuſtadt a..) geſteuert wurde. Der Wanderburſche ſprang direkt in den Perſonen⸗ wagen hinein, wurde auf die Motorhaube ge⸗ ſchleudert und von hier in weitem Bogen wieder nach der rechten Straßenſeite auf das Bankett geworfen. Durch den Sturz zog er ſich einen ſchweren Schädelbruch am Hinterkopf und ſonſtige ſchwere Verletzungen zu, die ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatten. Der Lenker des Perſonenwagens verſuchte dem Handwerksburſchen auszuweichen, was ihm aber nicht mehr gelang. Er geriet in den Straßengraben, die Inſaſſen des Autos kamen jedoch mit dem Schrecken davon. Der Wagen wurde leicht beſchädigt und konnte nach der amtlichen Ver⸗ nehmung ſeine Fahrt fortſetzen. Nach den polizei⸗ lichen Ermittlungen trifft den Wagenlenker keine Schuld. Bei dem Toten handelt es ſich um den im Jahre 1902 in Nürnberg geborenen Packer Ludwig Gömmel, zuletzt wohnhaft in Pforzheim. Tödlicher Sprung ins Bett. * Stuttgart, 16. Juni. Ueber eine eigenartige Todesfolge wird aus Fellbach im Württembergiſchen berichtet. Dort hatte ein Gärtnerlehrling die üble Angewohnheit, beim Schlafengehen mit einem Satz in das Bett hineinzuſpringen. Nach gemütlichem Beiſammenſein mit ſeinen Kollegen ſprang er vor einigen Tagen nachts wieder in ſein Bett, worauf er ſich vermutlich durch Auſchlagen an der Kante der Bettſtelle einen Schädelbruch zuzog, an deſſen Folgen der junge Mann am nächſten Tage im Kran⸗ kenhaus geſtorben iſt. Drücken Sie einen Strang Chlorodont⸗Zahnpaſte auf die trocken Sie Ihr Gebiß nun nach allen Seiten, auch von unten nach oben, ö ſpülwafſer und ſpülen Sie damit unter Gurgeln gründlich nach. Der Erfolg wird Sie überraſchen. Der mißfarbene Zahnbelag, der ſich beſonders bei Rauchern unangenehm bemerkbar macht, verſchwindet und die Zähne erhalten einen wundervollen Elfenbein Aroma verleiht dem Munde herrliche Friſche und Wohlgeruch. Ueberzeugen Sie ſich zuerſt durch Kauf einer Tu Ber iehiige Weg z e Chlorodont⸗Zahnbürſte(Spezialbürſte mit gezahntem Borſtenſchnitt), bürſten glanz. Das koſtbare Pfefferminz⸗.. e zu 54 Pf., große Tube 90 Pf. in meiner Praxis.“... Chlorodont⸗Zahnburſten 1 Mk., für Kinder 60 Pf. Chlorodont⸗Mundwaſſer Flaſche 1 Mk. und 2 Ml. Zu haben in allen tauchen Sie erſt jetzt die Bürſte in Waſſer oder beſſer in Chlorodont⸗Mund⸗ Chlorodont⸗Berkaufsſtellen. Man verlange nur echt Chlorodont und weiſe feden Erſatz dafür zurück. Man ſchreibt uns hierzu: Jedenfalls liabe ich seit funfeen ſahren jedes Probisren aufgegeben und bleibe Iurem Chlorodont lreu; ebenso gebraucſit es meine Familie und verordne ieh es, so oft ich daæn Gelegenhieil habe (Originalbrief bei unserem Notar hinterlegt.) Dr. J. LE,, Aetætin. nne Bank für Landwirtſchaft AG. Verlin Vor Beginn der o. HV. führte Graf von Kalck⸗ reuth als Vorſitzender des AR. u. a. aus, daß trotz der Unrentabilität und Verſchuldung an einer endlichen Ge⸗ fundung der deutſchen Landwirtſchaft nicht zu zwei⸗ feln ſei. Ein Wiederaufbau könne jedoch nur von einer Landwirtſchaft ausgehen, deren Lebensnotwendigkeiten ge⸗ ſichert ſeien. Die Lage der Landwirtſchaft habe ſich im Laufe des Jahres nicht gebeſſert, ſondern im Gegenteil we⸗ entlich verſchärft. Eine weitere Verſchuldung könne bei der Landwirtſchaft kaum noch eintreten, da nichts mehr vor⸗ handen ſei, was verſchuldet werden könne. Die Möglich⸗ keit, aus eigener Kraft ſich zu ſanieren, ſei ſehr gering, man ſei bei der Geſtaltung der Preiſe auf Staatshilfe ange wieſen. Das Geſchäftsvolumen der Bank konnte nicht vergrößert werden. Doch ſei man von größeren Ver⸗ luſten dank vorſichtiger Kreditpolitik verſchont geblieben. Eine weitere Liquidierung der wirtſchaftlichen Intereſſen habe eine ſtärkere Liquidität gebracht. Der Abſchluß für 1980, der nach 4 v. H. i. V. dividendenlos iſt, wurde einſtimmig genehmigt. Zur Bilanz wurde noch geſagt, daß die Herabſetzung des Kontos Beteiligungen um rund eine Million/ auf den Verkauf der Quote am Steinſalzſyn⸗ dikat zurückzuführen ſei, wodurch auf die Kuxe eine Ab⸗ ſchreibung erforderlich geweſen wäre. * Weitere 100 Mill. Schilling für die Oeſterr. National⸗ bank? Die Oeſterreichiſche Nationalbank hat den ihr von der B33. eingeräumten Reescompte⸗Kredit von 100 Mill. Schilling bereits voll ausgenutzt. Der Kredit dürfte eine Erhöhung um weitere 100 Mill. Schilling erfahren. Die Inauſpruchnahme der National⸗ bank durch die Creditanſtalt erreicht ungefähr 530 Mill. Schilling. Aus der Begebung der Bundesſchatzſcheine im Ausland wird ſich für die Nationalbank eine ausgiebige Auffüllung ihrer Deviſenbeſtände ergeben. * Handelsgeſellſchaft für Grundbeſitz, Berlin.— 6(8) v. H. Dividende. Der AR. ſchlägt der HV. die Verteilung einer von 8 v, H. i. V. auf 6 v. H. herabgeſetzten Divi⸗ dende vor. * Deutſch⸗Aſiatiſche Bank, Shanghai. Die v. HV. ge⸗ nehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß für 1930 und ſetzte öie Dividende auf 5 v. H. auf 4,5 Mill. Taels feſt. Ueber das laufende Jahr wurden Ausführungen nicht gemacht. Amſatzrückgang bei Robert Voſch AG. Stuttgart Wieder dividendenlos— Erweiterte Auslandbezie⸗ hungen— Nicht unbefriedigender Auftragsbeſtand Das Geſchäftsjahr 1930 ſchließt mit einem Rein ⸗ gewinn von 1,01(i. V. 2,2) Mill.„ ab, wozu ein Ge⸗ winnvortrag von 1,08(1,3) Mill./ kommt, ſo daß 2,1(3,5) Mill.„ zur Verfügung ſtehen. Es ſoll auch diesmal wie⸗ der nach dem Beſchluß der HV. vom 16. Juni, um die finan⸗ zielle Unabhängigkeit des Unternehmens zu erhalten, keine Dividende ausgeſchüttet werden. Verteilt wird dagegen die zweite Hälfte der für 1925 erklärten, noch nicht ausbezahlten Dividende in Höhe von 1,2 Mill. 4. Der Alters⸗ und Hinterbliebenenhilfe werden wieder 1 Mill. 4 überwieſen; der Reſt wird vorgetragen. Im Bericht wird geſagt, daß ſich die all⸗ gemeine Wirtſchaftskriſe in der zweiten Hälfte des Ge⸗ ſchäftsjahres mit voller Schärfe ausgewirkt habe. Der Inlandumſatz ſei dem Wert nach im Vergleich zum Vorjahr um 25 v.., beim Aus lan dabſatz um 15 v. H. gefallen. Dazu habe ſich das ſchon vorher vorhanden ge⸗ weſene Uebergewicht des Auslandabſatzes gegenüber dem Inlandumſatz noch etwas verſtärkt. Die Beziehungen zum Ausland konnten weſentlich gefeſtigt werden. Es wird da⸗ bei beſonders auf die Abkommen mit amerikaniſchen, eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Geſellſchaften zur Auswertung der Boſch⸗Erzeugniſſe verwieſen. Neben verſchiedenen Neu⸗ exrungen auf dem Erzeugungsgebiet der Geſellſchaft wurde ganz neu aufgenommen im Berichtsjahr die Herſtellung von Radtioteilen. In der Bilanz(alles in Mill.%) ſtehen unter Ver⸗ mögen die Anlagen trotz Zugängen in Höhe von 1 Mill. mit 9,7 um rund 2,7 weniger zu Buch als im Vorjahr. Außer den ordentlichen Abſchreibungen mit 2,65(5) war auf Grund eines vorjährigen HV.⸗Beſchluſſes eine Sonder⸗ abſchreibung von 1,5 vorgenommen worden. Beteiligungen erſcheinen mit 4,6(4,2). Der Poſten Warenlager iſt mit 5,6 mit einem um 2,6 geringern Betrag als im Vorjahr ein⸗ geſetzt, und zwar nach dem Bericht infolge ſorgfältiger Er⸗ zeugungsplanung. Kaſſenbeſtand, Bank⸗ und Poſtſcheckgut⸗ haben, Wechſel und Wertpapiere ſtehen mit 25,2(24,9) zu Buch. Außenſtände mit 24,8(26,1), Die Rücklagen betragen bei einem unveränderten Aktienkapital 30,9 Mill. Unter Schulden ſtehen weiter die Boſch⸗Hilfe(Alters⸗ und Hinterbliebenenhilfe) mit 3,4, langfriſtige Schulden 22,9, Lieferer und andere kurzfriſtige Schulden 8,4. Das Roh⸗ erträgnis betrug 28,78(34,99), Geſchäftsunkoſten 27,76 (82,76). Das Jah v 1931 hat nach dem Bericht gegenüber dem Vorfahr bisher einen weiteren Umſatzrückgang gebracht. Der Auftragseingang war in den letzten Wochen nicht unbefriedigend, doch wird faſt allgemein ſo kurzfriſtig und teilweiſe in ſo kleinen Mengen beſtellt und abgerufen, daß der Beſchäftigungsgrad der Werke ſich höch⸗ Trotz der Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe vermochte die Victoria zu Berlin, Allgemeine Verſiche⸗ rungs⸗AG., die die Lebensverſicherung betreibt, 1930 einen etwas größeren Neuzugang als i. V. zu buchen, nämlich 237 gegen 219 Mill. l/. Allerdings betonte der Bericht, daß darunter eine große Reihe von Umwandlungen fallen, die auf der einen Seite als Abgang, auf der andern als Zugang erſcheinen. Der aus der Not der Zeit geborene Wunſch nach niedrigen Anfangsprämien unter Verzicht auf etwoige hohe Zukunftsdividenden waren der Anlaß für ſolche Umwandlungen. Niedrige Gegenwartsprämien er⸗ möglichen in dieſer Zeit am leichteſten die Aufrechterhal⸗ tung der Verſicherung. Der Abgang an Verſicherungen war mit 148,6 Mill./ um 23,2 Mill./ größer als i.., was faſt ganz auf die zunehmenden vorzeitigen Auf⸗ löſungen zurückzuführen iſt. Da die Geſellſchaft ferner durch Entwertung fremder Währungen(Peſetenſturz) eine Abnahme in ihrem ausländiſchen Beſtande zu verzeichnen hatte, erhöhte ſich der Geſamtverſicherungsbeſtand nur um 80 Mill. 4. Die Prämien⸗ und Zinseinnahme erhöhte ſich von 78,9 auf 88,4 Mill.. Es verblieb ein Ueber⸗ ſchuß von 11,7(10,2) Mill. /, wovon 94,3(93) v. H. den Gewinnrücklagen der Verſicherten gutgebracht werden. Die Aktionäre erhalten wieder 18 v. H. Dividende. Im abgelaufenen Jahre wurde der Geſellſchaft der größte Teil ihres in Frankreich unter Zwangsverwaltung geſtellten Geſchäftes freigegeben. Das Geſchäft in der Tür⸗ kei wurde eingeſtellt, weil man ſich dem dort eingeführten ſtagtlichen Rückverſicherungsmonbpol nicht beugen konnte. In ihrem bekannten Streit mit der Michael⸗Gruppe macht die Geſellſchaft noch längere Ausführungen, ohne etwas Neues dazu zu ſagen. Die Schutzaktien, die, wie erinner⸗ lich, vom Reichsgericht als nichtig erklärt wurden, ſind vom AK. abgeſetzt worden, ſo daß dieſes wieder mit 3 Mill., zu Buche ſteht. Der für die Schutzaktien ein⸗ gezohlte 7 von 500 000„(gleich 25 v..) iſt vor⸗ läufig unter„Guthaben der Bankhäuſer uſw.“ in die Bi⸗ lanz eingeſetzt worden. Da die Victoria Fener⸗Verſicherungs⸗AG., Berlin, wie faſt alle andern Sachverſicherer das Transportverſiche⸗ rungsgeſchäft, außerdem aber auch das Automobilverſiche⸗ rungsgeſchäft ſtark gedroſſelt hot, ergab ſich ein erheblicher Rückgang der Geſamtprämteneinnahme; denn der Neu⸗ zugang der anderen Sparten, der durch die Ungunſt der Zeit beeinträchtigt war, vermochte keinen Ausgleich zu bieten. Die Geſamtprämieneinnoahme ging um 4,8 auf 25,3 Mill.„ zurück; die Prämieneinnahme des Eigen⸗ behalts zeigt nur eine Abnahme von 2,36 auf 18,1 Kill. Mark, ſo daß in der Hauptſache die Rückverſicherer der „Victoria“ von dieſer Geſchäftseinſchränkung betroffen ſind. An Schäden waren insgeſamt 19,45% zu vergüten, 4,96 Mill.„ weniger als i. V. Aus dem Reingewinn von * 15 v. H. Dividende der Prager Mannesmann⸗Röhren. Die Mannesmann⸗Röhren⸗ und Handels⸗AG. in Prag er⸗ zielte einen Reingewinn von 1848 909 Kronen gegen 1437802 Kronen i. V. Es wurde beſchloſſen, auf das von 5 auf 10 Mill. Kronen erhöhte Kapital wie im Vorjahr eine Dividende von 15 v. H. zu verteilen. Die Ausſichten des laufenden Jahres ſeien unklar. 0 O C. D. Magirus AG. in Ulm a. D.— Verluſtabſchluß. (Eig. Dr.) Der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1930 weiſt einen Jahres verluſt von 489 904/ aus, um den ſich der Geſamtverluſt von 1179037, erhöht. Im Vorjahr wurde ein Jahresgewinn von 352 531/ erzielt, um den ſich der aus 1928 übernommene Verluſt auf 889 133/ ver⸗ ringerte. * Polyphon Holding AG., Baſel. Die erſte o. GV. der im Jahre 1930 gegründeten Holding⸗Geſellſchaft der deut⸗ ſchen Unternehmung gleichen Namens genehmigte den Geſchäftsabſchluß. Aus einem Reingewinn von 404 023 ffr. wird auf die voll eingezahlten Aktien des 2,25 Mill. ffr. betragenden A⸗-Aktienkapitals eine Dividende von 12 v. H. und auf das 1 Mill. ſfr. betragende B⸗ Aktienkapital eine Dividende von 6 v. H. ausgeſchüttet. Der Reſt von 74 028 ſfr. wird auf neue Rechnung vorgetragen. * Du C. Schleußner AG., Frankfurt a. M.— Wider⸗ ſpruch in der GV. In der GV. der Geſellſchaft ſtellten zwei Aktionäre verſchiedene Anfragen zu einzelnen Bilonz⸗ poſten. Von der Verwaltung wurde in Beantwortung der Anfragen mitgeteilt, daß ein Teil der durch die Kapi⸗ talerhöhung von 270 000% auf 600 000„ zugefloſſenen Mittel in jederzeit gut realiſierbaren Wertpapieren an⸗ gelegt wurde. Das Konto Schuldner ebenſo wie das Konto Gläubiger weiſe gegenüber dem Vorjahre einen beträcht⸗ lichen Zugang auf, da ſich der Umſatz erhöht habe. Die Bewertung der Aktiven ſei ſehr vorſichtig vorgenommen worden. Die Oppoſition bezeichnete ferner die in der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung enthaltenen Angaben für unzureichend und verlangte vor allem eine genauere Zer⸗ gliederung der Unkoſten. Der Abſchluß wurde mit allen gegen die Stimmen der beiden Opponenten, die gegen die Bilanz, Gewinn⸗ und Verluſtrechnung und gegen die Entlaſtung von Vorſtond und AR. Prot eſt zu Proto⸗ ko ll gaben, genehmigt. Bei der Beſchlußfaſſung über die Gewinnverteilung(8 v. H. Dividende und 2 v. H. Bonus) enthielt ſich die Oppoſition der Stimme. * Dividendenermäßigung bei der belgiſchen Libbey⸗ Owens⸗Geſellſchaft. Der Verwaltungsausſchuß der Libbey⸗ Owens Compagnie Internationale pour lo Fäbricotion ſtens auf zwei Monate überblicken läßt. Die Kursrückgänge In den letzten Tagen hat der deutſche Pfandbriefmarkt im Zeichen eines außerordentlich ſcharfen Angebotes ge⸗ ſtanden, wie es ſelbſt in den Kriſenwochen der letzten Jahre nicht geweſen iſt. Zum erſten Male mußte zu Repartierun⸗ gen geſchritten werden, wobei teilweiſe nur 15 v. H. der Verkaufsorders ausgeführt werden konnten. Gleichzeitig kam es zu ſehr anſehnlichen Kursherabſetzungen. Aller⸗ dings war das Angebot in den Pfandbriefen der verſchie⸗ denen Inſtitute nicht einheitlich. Die bayeriſchen und ham⸗ burgiſchen Hypothekenbanken z. B. konnten nicht nur das Angebot vollſtändig aufnehmen, ſondern die Kurſe ihrer gängigen Serien haben noch nicht mal eine Senkung er⸗ fahren. Die gleiche Erſcheinung hat man auch bei früheren Kriſen machen können, und zwar teils als Auswirkung der beſonderen Verhältniſſe in dieſen Wirtſchaftsgebieten, teils als Erfolg der mit den Pfandbriefkäufern in beſonders enger Verbindung ſtehenden gemiſchten Banken und ſchließ⸗ lich als Folge einer beſonders vorſichtigen Plazierungs⸗ politik bei der letztjährigen Abſatzſteigerung. Bei den übri⸗ gen Banken iſt der Rückfluß weit heftiger geweſen und hat zu mehr oder weniger ſcharſen Repartterungen und mehr oder weniger ſtarken Kursrückgängen geführt. Das augenblickliche Angebot ſtammt hauptſächlich aus zweit Quellen. Zunächſt drängt ein großer Teil der von der Induſtrie und den Banken im vorigen Jahre zur vorftber⸗ gehenden Kapitalanlage erworbenen Pfandbriefe wieder an den Markt zurück, um liquidiert zu werden. Darüber hinaus ſcheinen aber auch nicht unweſentliche Beträge aus den breiteſten Publikumsſchichten an den Markt zu kom men, die den Eindruck erwecken, daß hier eine Unſicherheit ſich Raum ſchafft. Auf die Gefahr eines Rückfluſſes der beträchtlichen Summen, die im vorigen Jahre an neuen Pfandbriefen abgeſetzt wurden, iſt von den Hypothekenban⸗ ken entſprechend ihren Auslaſſungen in den letztjährigen Geſchäfts berichten zwar deutlich erkannt worden, aber wie die jüngſte Entwicklung zeigt, von einem Teil nicht un⸗ beträchtlich unterſchätzt worden. Dabei muß allerdings zu⸗ gegeben werden, daß die Verſchlechterung der deutſchen Wirtſchaftslage im letzten Jahre wohl alle Erwartungen übertroffen hat und die Hypothekenbanken ebenfalls davon betroffen wurden. Verſchärfend kommt hinzu, daß erheb⸗ liche Beträge ſeitens des Auslandes an den Markt gewor⸗ fen wurden, obwohl die Hypothekenbanken gerade in dieſer Meécanique du Verre beſchloß, der HV. eine Dividende am Pfandbriefmarkt J Hinſicht entſprechend den früheren Erfahrungen ſich ſchon während der letzten zwei Jahre außerordentliche Zurückhal⸗ tung auferlegt hatten. Der Kursdruck, der ſich aus dieſer vorübergehenden Li⸗ quidierung ergibt, wäre weniger wichtig, wenn nicht An⸗ zeichen dafür beſtänden, daß die Verkäufe des Anlage⸗ publikums den Vorgängen einen ernſthafteren Charakter verleihen. Es hat den Anſchein als ob ſich in gewiſſen Kreiſen eine Angſtpſychoſe um die Pfandbriefſicherheit an⸗ bahnte, der bereits in den Anfängen entgegengetreten wer⸗ den muß. Gerade die deutſchen Hypothekenbanken haben ſich in voller Würdigung der unſicheren Bewertungsver⸗ hältniſſe eine weitgehende Zurückhaltung in der Beleihung auferlegt, was in den Geſchäftsberichten wiederholt betont wurde. Daß man hiermit bisher erfolgreich geweſen iſt, zeigt das Kriſenjahr 1930, in welchem von etwa 2400 Zwangs verſteigerungen nur 11 zu einer Uebernahme des Objektes durch die Hypothekenbanken führten, wobef ſogar in vier Fällen die beſonderen Verhältniſſe der Gothaer Grundereditbank noch eine beſondere Rolle ſpielen. Die Zinsrückſtände ſind zwar ebenfalls geſtiegen, aber ſie ver⸗ halten ſich durchaus im Rahmen des Erträglichen und kommen zudem erfahrungsgemäß ſpäter noch ein. Wenn tatſächlich im letzten Jahre bei Grundſtücksobjek⸗ ten ein Rückgang der Rentabilität eingetreten iſt, ſo bietet gerade die in öieſen Tagen fällig werdende Neufeſtſetzung der Einheitswerte Gelegenheit, dieſer Wertveränderung Rechnung zu tragen und eine Herabſetzung der Steuerlaſten zu erzielen und eine Korrektur der Rentabilität herbei⸗ zuführen. Darüber hinaus muß darauf hingewieſen wer⸗ den, daß gerade die Regierung Brüning ein weitgehendes Verſtändnis für den Hausbeſitz aufgebracht hat, das zwar im Augenblick noch zu keiner weſentlichen Erleichterung führen konnte, aber die Gewähr dafür bietet, daß man ge⸗ willt iſt, ernſte Gefahren vom Hausbeſitz abzuwehren. Die erwähnte Neufeſtſetzung des Einheitswertes bedentet den Anfang dieſer Maßnahme. f Man ſollte daher der zukünftigen Entwicklung am Pfandbriefmarkt weit ruhiger entgegenſehen, als es von weiten Kreiſen in den letzten Wochen geſchehen iſt, wobei nicht unberückſichtigt bleiben darf, daß gerade bei der heiklen Kreditfrage jedes Sich⸗gehen⸗laſſen außerordentliche Gefahren in ſich birgt und nur zum Schaden aller Betei⸗ ligten führt. Gerade am Pfandbriefmarkt ergibt aber eine nüchterne Betrachtung, daß eine weſentliche Verſchlechterung der Sicherheit bei den Gläubigern durchaus nicht ein⸗ getreten iſt, und die augenblicklichen Vorgänge weniger in der allgemeinen Nervoſität zu ſuchen ſind. Vietoria-Konzern Umgewandelte Lebensverſicherungen— Abge ſtoßene Trausport⸗ und Autoverſicherungen 543 000(i. V. 503 000) // werden wieder 25 v. dende auf das eingezahlte AK. verteilt. Abſchluß des Hovad-Konzerns Dividendenaufnahme bei Hovad Allgemeine und Hovad Leben— Abbau bei Hovad Transport Nachdem im Vorjahr ein ziemlich überraſchender Divpt⸗ dendenausfall bei der Lebens⸗ und der Sachverſicherungs⸗ Geſellſchaft des Hovad⸗Konzerns ſtattgefunden hatte, ſchließt das Jahr 1930 günſtiger ab. Die Hovad All⸗ gemeine Verſicherungs⸗A G. hat nach den vor⸗ läufigen Abſchlußzahlen eine Prämieneinnahme von 3,68 (3,41) Mill./ netto erzielt, brutto jedoch nur 4,87(5,24) Mill. //. Das wird mit der Wirtſchaftslage, mit Aus⸗ föllen im Autogeſchäft uſw. erklärt. Der Schadensverlauf wird als befriedigend bezeichnet. Aus dem Jahresertrag von 292 881/ werden Abſchreibungen und Rückſtellungen von 187 169/ vorgenommen, 6 v. H. Dividende auf die Vorzugs⸗ und 5 v. H. Dividende(i. V. 0) auf die Stamm⸗ aktien verteilt bei 36537„ Vortrag. Das Vorjahr ſchloß nach 87877/ Abſchreibungen ohne Gewinn und Verluſt. Die Hovad Lebensverſicherungsbank AG. ſchließt mit einem Ueberſchuß von 187 272 /, woraus 91449/ zu Abſchreibungen und Rückſtellungen verwandt werden. Auch hier wird die Dividendenzahlung mit 6 v. H. auf die Vorzugsaktien und 5 v. H. auf die Stammaktien wieder aufgenommen. Im Vorjahr ſchloß die Bilanz nach 22938/ Abſchreibungen ohne Gewinn. Der Sterblich⸗ keitsgewinn betrug 35 v. H. Von den eingeleiteten Spar⸗ maßnahmen verſpricht man ſich eine weſentliche Verbeſſe⸗ rung des Ergebniſſes im neuen Jahre. Die Hovad Transportverſicherungs⸗ A., die im Vorjahr mit 92 598/ Verluſt abſchloß, hat im Jahre 1930 das Rückverſicherungsgeſchäft vollſtändig auf⸗ gegeben. Die endgültige Abwicklung der inzwiſchen be⸗ endeten Verträge ſoll möglichſt noch im laufenden Ge⸗ ſchäftsjahr erfolgen. Im Hinblick darauf, daß verſchiedene Zedenten von größerer Bedeutung die Abrechnung für das 4. Vierteljahr 1930 noch nicht geliefert haben, iſt die Her⸗ ausgabe des Rechenſchaftsberichts für 1930 zurückgeſtellt worden. Das direkte Transportgeſchäft wurde ſtark ein⸗ geſchränkt und ſoll in abſehbarer Zeit völlig eingeſtellt werden. Ob eine Liquidation der Geſellſchaft oder eine Verſchmelzung mit der Hovad Allgemeinen ſtattfindet, ſteht noch nicht feſt. H. Divi⸗ von 60 frs brutto auf die Geſellſchaftsanteile für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1930⸗31 vorzuſchlagen gegenüber 70 frs i. V. Auf die Genußſcheine werden 90 frs entfallen. 1 Heidelberger Straßen- und Vergbahn A. G. Erhöhter Verluſtabſchluß Nach dem vorliegenden Geſchäftsbericht hat ſich der 1929 bereits eingetretene Einnahmenrückgang im ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahr, der ungünſtigen allgemeinen Wirtſchaftslage entſprechend, in verſtärktem Maße fortgeſetzt, der bei der Straßenbahn 88 931 und bei der Bergbahn 71 244/ betrug. Der Omnibusbetrieb ver⸗ zeichnete gleichfalls einen Einnahmerückgang, der jedoch durch Verringerung der Ausgaben zum größten Teit aus⸗ geglichen wurde. Auf den Wagenkilometer umgerechnet iſt das Ergebnis von 72,57 auf 66,44 Pfg. je gefahrenen Wagenkilometer zurückgegangen, dagegen im Omnibus⸗ betrieb von 58,27 auf 66,37 Pfg. geſtiegen. Es wurden nur die notwendigſten Gleiserneuerungen vorgenommen und ganz allgemein die größte Sparſamkeit walten laſſen. Dic Ruhegehaltskaſſe erforderte größere Dotierungen. Die Einnahmen ſtellten ſich auf 2,71 Mill. ,, während die Betriebsausgaben 2,08 Mill./ erforderten. Zinſen beanſpruchten 0,19, Steuern 0,024, Abſchreibungen 0,67 Mill./(i. V. wurde nur ein Betriebsüberſchuß von 0,8 Mill./ aufgeführt, dem Abſchreibungen und Rück⸗ lagen mit 0,65 Mill./ gegenüberſtanden). Der Ver⸗ Luſtvortrag von 166 179/ erhöht ſich um 245 744 auf insgeſamt 420 924 l. In der Bilanz ſteht das in ſeiner Mehrheit in dem Veſitz der Stadt Heidelberg befindliche AK. mit unver⸗ ändert 4,45 Mill. /, Darlehen mit ebenfalls unverändert 2,10 Mill., geſetzliche Rücklage mit 0,10 Mill./ zu Buche. Hypotheken 0,032(unv.), Schecks, Rechnungen 0,045(0,064), Steuern 0,024(i. V.), Vorſchußrechnung 0,069(0) und Wochſelrechnung mit 0,015(0,197), ſowie Abſchreibungen und Rücklagen einſchl. der i. V. mit 0,10 aufgeführten Ruhegehaltsrücklage 1,27(0,55) Mill. /, denen gegenüber⸗ ſtehen Straßenbahnanlagen mit 6,21(6,0), Bergbahn⸗ anlagen 0,70(unv.) Autoomnibuſſe mit 0,279(0,277), La⸗ gerbeſtände mit 0,178(0,176), Bekleidung und Ausrüſtung mit 0,087(0,069) und Kaſſe und ſonſtige Guthaben mit 0,224(0,220). 5 * Neue Deutſch⸗Böhmiſche Elbeſchiffahrts⸗AcG., Dresden. — Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft klagt in ihrem Bericht für 1930 über ein Ueberangebot von Frachtraum und den Frachtrückgang. Der Rohgewinn ſtellte ſich auf 6,28 0 Mill.„, Unkoſten veränderten ſich kaum mit 6,41(6,45) Mill. /. Nach 0,18(0,21) Mill./ Abſchreibungen ergibt ſich ein Verluſt von 0,90 Mill.„, der aus der Rücklage 1 ge⸗ deckt werden ſoll. 2 * Geringer Gewinn bei B. Wittkop.— Nach der Löſung von der Magdeburger Bau. Die B. Wittkop.⸗G. für Hoch⸗ und Tiefbau, Magdeburg, deren Aktienmehrheit Ende 1929 auf die Magdeburger Bau⸗ und Kredit⸗A.⸗G. über⸗ ging, legt nunmehr den Geſchäftsbericht vor. Dabei muß hervorgehoben werden, daß inzwiſchen der Zuſammenhang Magdeburger Bau gelöſt worden iſt. Infolge Zah⸗ lungsſchwierigkeiten bei Magdeburger Bau hat die zum AG ⸗Konzern gehörende Grube Leopold nur rund, die Hälfte von den in ihrem Beſitz befindlichen 950 000 Wittkop⸗Aktien an Magdeburger Bau geliefert. Die andere Hälfte wurde zurückbehalten, da Magdeburger Bau den Kaufpreis nicht mehr bezahlen konnte. Anderſeits ſind die bereits auf die Baubank übergegangenen rund 500 000 4 Wittkop⸗ Aktien ſeinerzeit den Banken für die an die Magdeburger Bau gegebenen Kredite verpfändet worden, ſodaß der A. E..⸗Konzern ſowie die Banken heute Groß⸗ aktionäre von Wittkop ſind. Die Bemühungen, die Aktien⸗ mehrheit zu verkaufen, ſind inzwiſchen eingeſtellt worden. In der Bilanz für 1930 erſcheinen Betriebsgeräte, An⸗ lagen uſw. mit 1857 000(1 432 000), Borräte mit 220 000 (310 000) J. Schuldner und Bankguthaben ſtiegen auf 875 161(432 424)]. Im Augenblick iſt der Poſten bereits wieder auf die Hälfte zurückgegangen. Gläubiger haben ſich auf 428 003(174 261 erhöht. Im neuen Jahr ſind auch die Gläubiger erheblich zurückgegangen. Darlehen der Bauk ſtiegen von 528 200 auf 610 950 /, Akzepte ſind auf 62 140(127 092)/ zurückgegangen. Der Um ſatz iſt um rund 25 v. H. zurückgegangen. Der Geſchäftsgewinn er⸗ ſcheint nur noch mit 598 565(823 409) J, anderſeits Un⸗ koſten 393 863(490 119)/ und Abſchreibungen 201582, (200 849„). Der Gewinn von 3120„ ſoll vorgetragen werden(im Vorjahr 10 v. H. Dividende). * Lerche u. Nippert in Zahlungsſchwierigkeiten. Die Lerche u. Nippert Hoch⸗ und Tiefbau⸗AG. in Berlin, die aus der ſeit 1908 beſtehenden Tief⸗ und Betonbaufirma desſelben Namens hervorgegangen war(Zweigniederlaſſung in Hameln und Hannover) und hauptſächlich für Behörden und gemeinnützige Baugeſellſchaften arbeitete, iſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Näheres iſt im Augen⸗ blick nicht zu erfahren. Auch der Abſchluß für 1930 liegt noch nicht vor(1929 noch 6 v. H. Dividende aus einem Ge⸗ den beſonderen Verhältniſſen der Hypothekenbanken als in winn von 184 000„). Die Geſellſchaft hatte Ende 1928 ihr Aktienkapital um 1,5 auf 2,5 Mill.& erhöht und zu Die Kali-Chemie im Jahre 1930 Das Unternehmen berichtet für 1930 über einen men⸗ gen mäßigen Abſatzrückgang von 15 v.., der wertmäßig infolge des Preisabbaus weſentlich ſtärker war. Trotzdem wird ein faſt unv. Rohgewinn von 5,18(5,28) Mill. 4 ausgewieſen, was auf die Vereinfachung der Be⸗ triebe zurückzuführen ſei. Die Beteiligungsziffern beim Kaliſyndikat betrugen Ende ds. Is. 44,1718/1000 gegen 43,7641/1000 am Anfang des Jahres. Aus dem nach Ab⸗ ſchreibungen von 2,80(2,21) Mill.„verbleibenden Ge⸗ winn von 2,52(3,21) Mill.% werden bekanntlich 7 nach 9 v. H. Dividende verteilt. In der Bilanz haben ſich die Anlagen um 6,39 Mill./ erhöht. Verpſich⸗ tungen betragen 10,66(7,0), Forderungen und Anzahlun⸗ gen 7,87(10,37) Mill.. Vorräte ſind mit 8,62(6,71) Mill. Mark und Beteiligungen mit 16,12 Mill./ wenig ver⸗ ändert eingeſetzt. Der Betrieb der Kaliwerke geſtaltete ſich gleichmäßig und wich nur wenig vom Vorjahr ab. Im Steinſalz⸗ geſchäft machten ſich die während der ſyndikatloſen Zeit im Januar 1930 eingeräumten Kampfpreiſe nachhaltig be⸗ merkbar. Der Abſatz in Bitterſalz blieb hinter den Er⸗ wärtungen zurück. Die Fertigſtellung der Schwefel⸗ natrium⸗ Anlage in Mannheim ⸗Wohlgele⸗ gen wird termingemäß erfolgen.(Sie iſt inzwiſchen zum 1. Juni fertiggeſtellt worden.) Die alte Schwefelnatrium⸗ Anlage in Mannheim ⸗ Rheinau iſt ſtillgelegt. Die geſamten Tagesanlagen des Werkes Rheinau werden ab⸗ gebrochen. Die Sodafabrik in Heilbronn mußte wegen Ab⸗ ſatzmangel eingeſchräukt arbeiten. Die Erweiterung der Superphosphat⸗Ablage in Höningen iſt vollendet. Die Miſchdünger⸗Anlage in Sehnde iſt friſtgemäß in Betrieb genommen worden. Mit der Umſtellung der Farbwerke— der früheren Heyl⸗Beringer⸗Werke— iſt die Geſellſchaft noch beſchäftigt. Das Hauptwerk Charlottenburg ſoll im laufenden Jahr auf eine erheblich größere Leiſtung gebracht werden. Im Anſchluß an die Schwefelſäure⸗, Salzſfäure⸗ und Sulfatproduktion hat ſich die Geſellſchaft vor kurzem Einfluß bei der AG. Georg Egeſtorffs Salzwerke und Chemiſche Fabriken, Hannover, geſichert. dieſem Zeitpunkt noch über einen wachſenden Auftrags⸗ beſtand berichtet. Ferner wurde noch Mitte Dezember 1980 eine weitere Kapitalerhöhung um 1 Mill. Vorzugsaktien auf 3,5 Mill. 4 vorgenommen. * David Grove AG., Berlin— Wieder Verluſtabſchluß. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, ſchließt dos Geſchäftsjahr 1930 infolge des darniederliegenden Bau⸗ geſchäftes wieder mit einem größeren Verluſt ab, über deſſen genaue Höhe jedoch vor der zum 30. Juni einberu⸗ fenen HV. keine Angaben gemacht werden. Bekanntlich wurde bei dem Unternehmen im vorigen Jahre zur Dek⸗ kung des entſtondenen Verluſtes von 1,3 Mill.% eine Kapitalzuſammenlegung von 1,6 Mill, auf 0,267 Mill. bzw. eine Wiedererhöhung auf 0,767 Mill.„ vorgenommen. * Sanierung der Schleſiſchen Mühlenwerke AG. Die zum Schultheißkonzern gehörende Schleſiſche Müh⸗ lenwerke AG. in Breslau ſchlägt eine neue 44% Mit. ö zuſommenlegung vor. Das AK. von 4,4 Mill. ſoll im Verhältnis:1 auf 2,2 Mill. zuſammengelegt wer⸗ den. Die 400 000% Vorzugsaktien werden ebenfalls in Stammaktien umgewandelt. Der aus 1929 übernommene Verluſtſaldo von 1,8 Mill. hat im letzten Jahre eine Ver⸗ ringerung um 200 000/ erfahren. Die Kapitalzuſommen⸗ legung ſoll neben Abdeckung des Verluſtes weitere Ab⸗ ſchreibungen ermöglichen. Weinverſteigerung Ruppertsberg * Ruppertsberg, 17. Juni. Der Ruppertsberger Winzer⸗ verein e muß. brachte geſtern im Saale des eigenen Hau⸗ ſes zu Ruppertsberg 28 Stück, 10 Halbſtück und 2 Viertel⸗ ſtück 1990er Weißweine aus beſſeren und beſten Rupperts⸗ berger Reblagen zum öffentlichen Ausgebot. Obwohl der Beſuch nichts zu wünſchen übrig ließ, blieb doch der Ver⸗ lauf der Verſteigerung hinter den Erwartungen; der Zu⸗ ſchlag konnte nicht immer erteilt werden, weil die Gebote den Eigentaxen nicht gerecht wurden. Die Weine fanden die Belobung ſeitens der Fachleute, die dafür auch ent⸗ ſprechende Preiſe angelegt hätten, wenn nicht ihrerſeits die Schwere des Wiederverkaufes in Betracht gezogen wer⸗ den müßte. Schöne Preiſe erzielten die Endnummern, insbeſondere die Nummer Nußbien Beeren⸗Ausleſe 210 Mark, um die ein großer Wettbewerb ſtattfand. 85 Bewertet wurden je 1000 Liter 1930er Rupperts⸗ berger Weißweine: Baumgarten 700; Rauenerde 700; Mühlweg 680; Stoppelgewann 640 zur. Taubenrauſch 660 zur.; Diedel 680; Gatsböhl 660 zur., 670, Gutgeiſtel 680; Mühlweg 670; Kieſelberg 670; Straße 650 zur.; Gold⸗ ſchmied 670, 670 zur.; Königsbacherweg 690 Linſenbuſch 670, 700, 690 zur.; Hofſtück 670, 700 zur.) Kreuz 750; Weißlich 670, 700 zur.; Pforte 690 zur.; Reiterpfad 700; Spieß 710 720 zur. Quelle 700; Achtmorgen 720, 750 zur. Nußbien 1 800, 810, 1080; Mandelacker 750 zur. 9380; Hoheburg 890 zur.; Reiterpfad Rsl. 1080; Königsbacherweg Traminer 1100; Nußbien Spätleſe 1200; Nußbien Beeren ⸗Ausleſe 2110. * Obſtmarkt Bad Dürkheim vom 16. Juni. Bei guter Anfuhr und flottem Abſatz erzielten: Erdbeeren 1. Sorte 2530) 2. Sorte 18—24, Kirſchen 1. Sorte 14—18; 2. Sorte 813. 5 * Nürnberger Hopfenbericht vom 15. Juni. 20 Ballen 8 40 Ballen Umſatz, Tendenz ruhig.— Preiſe: allertauer 20—25; Württemberger 25—28 l. 2 * Vom Jutemarkt. Berlin, 16. Juni. Jtolien: So⸗ wohl die oberitaliener, als auch die neapolitaner Märkte zeigten unveränderte Tendenz. Ju goſlowien: Die zur Zeit noch ſehr geringen Zuführen in Frühjahrsroſte werden von den Hechlern, die ſehr gut beſchäftigt ſind, glatt aufgenommen. Auch die verlangten Preiſe werden bewilligt. Der Stand der Hanffelder iſt als günſtig zu bezeichnen. Badiſch-Pfälziſche Häuteauktion * Karlsruhe, 16. Juni. Für dos badtiſch⸗pfälziſche Ge⸗ ſomtgefälle wurden folgende Preiſe in Pfennigen erzielt 80.45 50 50 80 78 80 u. mehr Kuhhäute 37-49 4957 54—63 60—605/ Ochſenhäute 2243 51—57 58—64¼ 55—60 Rinderhäute. 57—52½ 59866 5 5961 Farrenhäute 43—45½ 42—47 4447 4447 Angebot 13 527 Stück Großviehhäute. 15 Pfd. 5660,50, vote o. K. rein bzw. beſchädigt, bis 9 Pfd. 89.25—101,75, 9,115 Pfd. 84,50—94,50, 15,20 Pfd. 500. Schußkalbfelle 57. Angebot 20 995 Stück Kalbfelle Freſſerfel le: rote, o. K. rein bzw. beſchädigt, bis 20 Pfd. 40. Angebot 35 Stück Freſſerfelle.— Schaf fehle: Blöſſen 22. Devisenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Hork, 4,8647] Schweiz 25,05 ¼½ J Stockholm 18.1% Paris 124,20 olland.. 12.08 ½ Madrid. 40 25 Brüſſel. 3494 lo.. 15,16%] Dollar geg. Ri. 4186 Nailand 92.91 Kopenhagen 18.10 ¾% Pfunde, 20,49 9% Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort= 16. Juni Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum ſehr ſtill. Es wurde nur ganz wenig Leerraum zur Verladung eingeteilt. Reiſen nach Belgien kommen faſt garnicht mehr an den Markt, ebenſo iſt nur ganz vereinzelt Kahnraum für Bergreiſen angenommen worden. Die Frachten er⸗ fuhren im großen und ganzen keine Aenderung. Der Berg⸗ ſchlepplohn notiert mit 1 /, nach Mannheim, der Tal⸗ ſchlepplohn beträgt weiterhin 6 Pfg., für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. 5 * 16,1 v. H. der deutſchen Tonnage aufgelegt. Nach offizibſen Angaben beziffert ſich am 1. Juni der Umfang der aufgelegten Tonnage bei der verbandsmäßig zuſam⸗ mengefaßten deutſchen Handelsflotte auf 192 Schiffe mit 651.313 To. gegen 234 Schiffe mit 674171 am 1. Mai⸗ 16,1(16,7) v. H. der verbandsmäßig erfaßbaren Handels; *. flotte waren demnach zum gleichen Zeitpunkt ſtillgelegt. Kalbfelle: f Bunte o. Kopf rein bzw. beſchädigt, bis 9 Pfd. 6068, 15 ——— * 8 — lich ee 47, 1 g 5 3 Mittwoch, 17. Juni 1931 . Neue Maunheimer Zeitung? Mittag⸗Ausgabe — 7. Seite Nummer 273 BVauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde Man hofft auf eine weitere günſtige Entwicklung Zum erſtenmal wird nur über das reichsdeutſche Unternehmen, der Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot in Ludwigsburg, berichtet, weil das öſterreichiſche Geſchäft wegen der beſonderen geſetzlichen Vorſchriften in Oeſterreich abgetrennt werden mußte. Zum 1. Januar 1930 wurde eine Anseinanderſetzungsbilanz auf⸗ geſtellt. Trotz der ſchweren Lage, in der ſich die dentſche Wirtſchaft befindet, wurden recht erhebliche Mittel von den Bauſparern aufgebracht und dem Wohnungsbau zugeführt. Der Geſamtbeſtand der Ende 1930 geführten reichs⸗ deutſchen Bauſparverträge umfaßt 45 491 Bauſparer mit 719,39 Mill./ Geſamtbauſparſumme. Die Bauſparer haben im Jahre 1930 an Spar⸗, Zins⸗ und Tilgungsleiſtungen rd. 32,40 Mill./ aufgebracht, die reſtlos zugeteilt wurden. Seit Beſtehen der Geſellſchaft konnten bis Ende 1980 insgeſamt an 8241 reichsdeutſche Bauſparer rund 135,80 Mill./ aus⸗ geſchitttet werden. Der Geſamtbetrag der für die Geſell⸗ ſchaft in Deutſchland eingetragenen Hypotheken und Grundſchulden beläuft ſich auf 79,87 Mill. J. Es er⸗ gab ſich eine durchſchnittliche Beleihung der finanzierten Bauten im Zeitpunkt der Darlehenshingabe von 45,85 v. H. des amtlichen Schätzungswerts gegenüber rund 50 v. H. Ende 1929. Ueber 83 v. H. der Darlehen betragen nicht mehr als 15 000„. Auch im Jahre 1930 hat eine große Anzahl Bauſparer über ihre Verpflichtungen hinaus Sonderrück⸗ zahlungen aufgebracht. Seit 1. Januar 1930 werden Bau⸗ ſparverträge mit Verſicherungsſchutz nach Zuteilung ab⸗ geſchloſſen. Durch die Verſelbſtändigung des öſterreichiſchen Ge⸗ ſchäfts wurde die Bilanzkontinuität unterbrochen. Im fol⸗ genden werden zum Vergleich die Zahlen der Auseinander⸗ ſetzungsbilanz vom 1. Januar 1930 in Klammern hinzu⸗ geſetzt. Der Unterſchied von 8,7 Mill. 4(5,4 Mill.) zwiſchen den Poſten flüſſige Mittel mit 12,29 und Zuteilungen mit 25 Mill./ ſtellt Beträge dar, die unter Verzicht auf höhern Zwiſchenzinsertrag für Bauſparer verwandt wur⸗ den. Den Zuteilungen und den Sparguthaben der ſpäter zuzuteilenden Bauſparer mit zuſammen rund 96,1 Mill. ſtehen auf der Aktivſeite rund 99,9 Mill.% gegenüber, ſo daß die 96,1 Mill. mit 3,8 Mill. J überdeckt ſind. Dazu tre⸗ ten rund 5 Mill. Rücklagen. Die allgemeinen Verwaltungskoſten mit 1,86 Mill.„ betragen 0,19 v. H.(0,17 v..) der allgemeinen Bauſparſummen und 1,9 v. H.(2,2 v..) der Hypotheken⸗ darlehen. Die Werbekoſten belaufen ſich auf 1,08 Mill. Mark. Zahlreiche Neugründungen von Bauſparkaſſen mach⸗ ten erhöhte Aufwendungen für die Werbetätigkeit erforder⸗ lich. Die Zinserträgniſſe aus Sparguthaben ſtellten ſich auf 11 Mill.„. Die Werbe⸗ und Verwaltungskoſtenbeiträge belaufen ſich auf 1,05 Mill.„; davon waren 0,26 Mill. für Proviſionen zu vergüten. Der Saldo der Aufwands⸗ und Ertragsrechnung in Höhe von 0,61 Mill./ wird, wie auch in den Vorjahren, den Rücklagen zugewieſen. Bei der Frühjahrs zuteilung 1931 konnten ins⸗ geſamt 8,8 Mill./ an 602 Bauſparer zugeteilt werden. Die Zahl der zugeteilten Bauſparer betrug Ende März dieſes Jahres 11.337 mit 170,42 Mill.„/ Sparſumme, gegenüber Ende vorigen Jahres, 10 735 Bauſparer mit 161,65 Mill./ Sparſumme und Ende 1929: 7889 Bauſparer mit 118,82 Mill.„ Sparſumme. Die bisherigen Ergebniſſe ließen auch für das Jahr 1931 eine günſtig e Entwicklung erhoffen. . * Bauſparkaſſe Deutſche Ban⸗ und Siedlungsgemein⸗ ſchaft e mbc. in Darmſtadt. Das Unternehmen hat 1980 noch eine ſtarke Aufwärtsbewegung erzielt. Nach einem Zugang von 6000(i. V. 2500) Konten erhöhte ſich die Zahl der Sparkonten auf 21 000(15 000). Zugeteilt waren Ende des Jahres 2343 Darlehen(1572) im Betrage von 34(22,8) Mill. /, wovon 26,19(16,79) Mill. in Form von Hypo⸗ theken gegeben waren mit 2,26(1,04) Mill./ Tilgungs⸗ rückfluß. Die beantragten Bauſparſummen erreichen 200 (180) Mill. /, alſo 9500(12 000) je Konto. Der neu ver⸗ gebene Darlehensbetrag ſtellte ſich auf 9,52(4,70) Mill.„, nämlich Furchſchnittlich 12 950(14 100] ſe Darlehen. Im Durchſchnitt wurde das Nsfache der Pflichtleiſtungen ältf⸗ gebracht. Die Bilanzſumme erreichte 3,18 Mill.„,, darunter 21,02 Mill.„“ Forderungen der Bauſparer, 4,57 Mill.„ geleiſtete Tilgung und 1,67 Mill.„ noch nicht aus⸗ gezahlte Hypotheken. Die Geſchäftsanteile betragen 0,71 Millionen I. SV. der Berliner Dampfmühleu AG.(Eig. Dr.) Die HV. der zum Blumenſtein konzern gehören⸗ den Geſellſchaft genehmigte den Abſchluß für 1930. Bei Einnahmen von 907 000 gegen 779 000% wird ein Rein⸗ gewinn von 124000/ ausgewieſen. der nach Zuweiſung von 20 000/ an einen Delkrederefond vorgetragen wird. Der bei der Zuſammenlegung des AK. von 2,10 auf 1 Mill.„ erzielte Ueberſchuß diente mit 1,041 Mill./ zu Abſchreibungen, während für die Amortiſierung von 100 000 J eigenen Aktien 40 000/ erforderlich waren. Bei der Wiedererhöhung des AK. um 250 000, die bisher im Betrage von 62 500/ durchgeführt iſt, ergab ſich ein Buch⸗ gewinn von 39 000 /, der in dem ausgewieſenen Ueber⸗ ſchuß enthalten iſt. Das Geſchäftsjahr 1929 brachte be⸗ kanntlich eine Verminderung des Gewinnvortrages von 59 000 auf 21 000 l. Gebr. Stollwerk AG., Köln— Dividendenausfall? [Eig. Dr.) Nach von der Verwaltung nicht beſtätigten Ver⸗ lautbarungen iſt bei der Geſellſchaft für das mit dem 30. Junt ablaufende Geſchäftsjahr 1930/1 mit der Möglichkeit eines völligen Dividendenausfalls zu rechnen, nachdem die Geſellſchaft bereits i. V. ihre ſeit einer Reihe von Jahren beibehaltenen 9 v. H. Dividende auf 5 v. H. ermäßigte. Der Geſchäftsgang bei dem Unternehmen litt zunächſt unter der allgemeinen Wirtſchaftskriſe. Zu den hierdurch weiter rückgängigen Abſätzen trat die Anfang dieſes Jahres erfolgte Preisermäßigung für die Erzeugniſſe der Geſellſchaft hinzu. Weiter erforderten die bei der Uebernahme der Reichardt⸗ Betriebe entſtandenen Verpflichtungen erhöhte Zinsaufwen⸗ dungen, die durch die erfolgte Rationaliſierung und die Be⸗ mühungen der Verwaltung, die Unkoſten weiter zu ſenken, nicht weggeſchafft werden konnten. Branoͤſchadenſtatiſtik für Mai O Berlin, 16. Juni.(Eig Dr.) Die bei den Mitglieds⸗ geſellſchaften der Arbeitsgemeinſchaft privater Feuerver⸗ ſicherungsgeſellſchaften in Deutſchland im Mai 1931 an⸗ gefallenen Schäden betrugen insgeſamt 7,04 gegen 5,56 Mill. Mark im Mai 1930 und 10,35 Mill.„ im Mai 1929. Die Geſamtſumme der in den Monaten Januar bis Mai an⸗ gefallenen Schäden beträgt ſomit 38,84 gegenüber 38,78 Mill.„ in der Vergleichszeit 1930 und 61,95 Mill. in der Vergleichszeit 1929. fügt, gewann den Kampf verdient, Die ſüdweſtdeutſche Meiſterſchaft im Ringen Eine Ueberraſchung in Weingarten— Germania läßt ſich von Göppingen 1215 ſchlagen Eine große Schlappe leiſtete ſich die Germania Weingar⸗ ten am Sonntag im entſcheidungsvollen Kampfe um die ſüdweſtdeutſche Meiſterſchaft im Ringen. Noch nie hat die Ringermannſchaft der Germanen ihren großen Anhang in Weingarten ſo enttäuſcht, wie bei dieſem ausſichtsvollſten Kampfe auf den Titel. Die Nieder von 12:5 iſt einfach unverſtändlich, wenn man das Ergebnis des Vorkampfes, den Weingarten in Göppingen mit 10:8 knapp verlor, in Betracht zieht. Allgemein herrſchte die 9 nung vor, daß die am eigenen Platze zu großen Tagen fähigen Germanen die Scharte von Göppingen auswe und ſich ſicher die Meiſterſchaft holen werden. Aber es ſollte nicht ſein, Wein⸗ garten ließ ſich die günſtige Chance entgehen und ſcheidet demzufolge auch aus dem Wettbewerb um die deutſche Mannſchafts⸗Meiſterſchaft aus. Göppingen, das über eine ſehr gute Mannſchaft ver⸗ wenn auch mit einer großen Doſis Glück. Streit⸗Weingarten, den man aufgrund ſeines beſſeren Könnens und ſeines Sieges im Vorkampf als ſicheren Sieger erwarten mußte, verlor durch Selbſtyer⸗ ſchulden gegen den Göppinger Klotz. Vorteilhaft hat ſich auch die Umſtellung der Göppinger Mannſchaft mit Böhmer im Halbſchwer⸗ und Boß im Schwergewicht ausgewirkt. Der Verlauf der Kämpfe, die äußerſt hart geführt wur⸗ den, war mitunter ſtürmiſch und wurde durch die erregten Gemüte der Weingartner, die ſich nach der Niederlage von Streit nicht beruhigen konnten, oft unliebſam geſtört. Höchſt unſportlich und fanatiſch benahm ſich ein Teil des Publikums am Schluß der Kämpfe, das den Sprecher Dum⸗ rauf von Weingaren beint Glückwunſch und Sportruf auf den neuen ſi tdeutſchen Meiſter niederbrüllte. Kreis⸗ ſportwart Maſt⸗Maäinz⸗Koſtheim leitete die Kämpfe im allgemeinen gut. mef Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Kleiber ⸗Weingorten Brecht ⸗ 12 2 2 1 122 2 2 Göppingen. Kleiber konnte trotz flottem Angriffsgeiſt den Punktſieg nicht verhindern. Feder⸗ gewicht: garten— Klotz⸗Göppingen. Strei üugderer endigten außerhalb der Matte. Beim it durch Beinſtellen ſeines Geg⸗ e Schultern. Sieger Klotz in Die verbotswidrige Hondlung wurde vom überſehen. Leichtgewicht: L. Bacher⸗ Hering Göppingen. Beide begonnen mit ſtürmiſchen Angriffen, wobei Bacher ein prächtiger Hüft⸗ ſchwung gelang, der Hering in die Gefahr der Niederlage bra In der Bodenrunde führte Hering einen Aus⸗ r rutſchte S und rollte ü heber im Stand mit voller Wucht aus, ohne verwornt zu werden. Dieſer Griff führte zur Niederlage von Bacher in 12.30 Minuten, Weltergewicht: Hch. Bacher ⸗ Weingorten und Scholl ⸗ Göppingen gerieten heftig an⸗ einander. Aber bereits in 3 Minuten ſiegte Bacher durch Hüftſchwung.— Mittelgewicht: Unſelt⸗ Weingarten— Wellhöfer⸗ Göppingen. Unſelt war unermüdlich im Angriff, konnte aber trotzdem den knappen Punktvorſprung ſeines Gegners nicht aufholen. Punktſieger Wellhöfer.— Halbſchwergewicht: W. Bacher ⸗ Weingarten— Böh⸗ mer⸗ Göppingen. Nach lebhaftem Stands und Boden⸗ kampfe wurde Böhmer mit kleinem Vorteil verdienter Punktſieger.— Schwergewicht: Holzmüller ⸗Weingor⸗ ten— Boſch⸗ Göppingen. Holzmüller wurde für beſſere Arbeit Punktſieger. K. Leichtathletik⸗Verbandsweltkampf in München Württemberg ſchlägt Bayern 83:68 Bei ſehr mäßigem Beſuch wurde heute im Münchener Dante⸗Stadion ein Leichtathletik⸗Verbandswettkampf Würt⸗ temberg— Bayern ausgetragen. Insgeſamt waren nur 800 Zuſchauer erſchienen, die einen verdienten Sieg der Schwaben ſahen, die den Bayern im Geſamtergebnis mit 88:68 Punkten das Nachſehen gaben. Die Ueberraſchung des Tages war die Niederlage der bayexriſchen Vertreter Mang⸗ Regensburg und Steinberger im Hammerwurf. Die D ASV. von 1891 hatte für dieſen Kampf ihre beſten Ver⸗ treter Wagner und Schleicher freigegeben, die denn auch die beiden erſten Plätze(Wagner: 43,03 Meter und Schleicher: 42,52 Meter) belegten. Die Schwedenſtaffel endete ebenfalls entgegen jeder Erwartung mit einem Sieg der Württember⸗ ger. Im 1500 Meter⸗Lauf war natürlich Helber 1 der Sieg nicht zu nehmen; der Württemberger gab ſich nicht aus und ſiegte verhalten in 411,5 Min. Die 4 mal 100 Meter⸗Staffel wurde von Bayern in 43,5 Sek. gewonnen. Die erzielten Zeiten kamen im allgemeinen über Durchſchnitt nicht hin⸗ aus. Die Ergebniſſe: Diskuswerfen: 1. Rödl⸗München 39,87; 2. Schauffele⸗ Stuttgart 39,56 Meter.— Weitſprung: 1. Scheck(.) 6,89; 2 Kopp(.) 6,87; 3. Barth(.) 6,76 Meter.— 100 Meter: 1. Drentwein(.) 11,2; 2. Kohler(.) 11,3; 3. Krauſer (.) 11,4 Sek.— 1500 Meter: 1. Helber(.) 411,4; 2. Reu⸗ ielshöſer(.):12,11 Min.— 110 Meter⸗Hürden: 1. Barth (Wi) 16,33 2. Schönig(.) 16,4 Sek. 200 Meter: 1. Kohler (.) 22,6, 2, König(.) 22,8; 3. Krauſer(.) 228 Sek.— Speer: 1. Barth(.) 56,25; 2. Demetz(.) 54,18 Meter.— Kugelſtoßen: 1. Uebler(.) 14,29%; 2. Kulzer(.) 13,52 3. Schauffele(.) 12,70 Meter.— Hochſprung: 1. Bonneder (.) 1,79; 2. Brodbeck(W) 1,79 Meter.— 400 Meter: 1. Münzinger(.) 50,2; 2. Heidenreich(.) 51,5 Sek.— 800 Meter: 1. Scherer(.):01; 2. Rühle(.):01,4 Min. Min.— Amal 100 Meter: 1. Bayern 43,5; 2. Württemberg (nicht gezeitet).— 5000 Meter⸗Lauf: 1. Rath()) 15:55,2; 2. Köpp(.) 16:01,3 Min.— Hammerwerfen: 1. Wagner (.) 48:03; 2. Schleicher(.) 42,42; 3. Mang(.) 42,27½ Meter.— Schwedenſtaffel: 1. Württemb.:02,1; 2. Bayern :04,5 Min. a Deutſche Leichtathletik⸗Meiſterſchaften 1931 Die DSB. hat jetzt die Ausſchreibung für die 36. Leicht⸗ athletik⸗Meiſterſchaften der Männer, die am 1. und 2. Auguſt im Deutſchen Stadion zu Berlin ausgetragen werden, erlaſſen. In dieſem Jahre werden dieſe Meiſter⸗ ſchaften erſtmals die Bezeichnung„Deutſche Meiſterſchaften“ mit Recht tragen, da diesmal die Deutſche Turnerſchaft keine ſelbſtändigen Meiſterſchaften mehr austrägt, ſondern ſich mit ihren Leuten an der DSB. ⸗Meiſterſchaft beteiligt. Das Programm der Meiſterſchaften umfaßt Läufe über 100, 200, 400, 800, 1500, 5000 und 10000 Meter, den Marathonlauf (42,2 Kilometer), Hürdenläufe über 110 und 400 Meter, Weit⸗« Hoch⸗, Stabhoch⸗ und Dreiſprung, Kugelſtoßen, Steinſtoßen, Diskuswerfen, Speerwerfen, Hammerwerfen und den Zehnkampf(100, 400, 1500 Meter, 110 Meter Hür⸗ den, Weit⸗, Hoch⸗, Stabhochſprung, Kugelſtoß, Diskus⸗, Speerwurff. Die Staffeln über 3 mal 1000 und 4 mal 1500 Meter werden aus techniſchen Gründen au einem anderen Termin ausgetragen. Die 3 mal 1000⸗Meter⸗ Stafſel, der Dreiſprung und das Steinſtoßen ſind neu in das Meiſterſchaftsprogramm aufgenommen worden und als Konzeſſionen an die Turner, die ſich auf dieſe Uebungen verſteifen, anzuſehen. Nationale Schwimmweltkämpfe in Göppingen Ausgezeichnete Ergebniſſe Die am Sonntag in Göppingen ausgetragenen natlo⸗ nalen Schwimmwettkämpfe hatten eine ſehr gute Be⸗ ſetzung erfahren. Faſt die geſamte ſüddeutſche Spitzenklaſſe fand ſich am Start ein, ſo daß es nach ſpannenden Kämp⸗ fen auch manche Ueberraſchung gab. So mußte ſich der Göppinger Schwarz im 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen von In Quslitst nach wie dem Karlsruher Wunſch geſchlagen geben, ebenſo unter⸗ lag Dr. Frank⸗Heidelberg gegen Fuchs⸗Karlsruhe. Den Löwenanteil an den Erfolgen trug Göppingen davon, das Siege verbuchen konnte. Bemerkenswert iſt die gute Zeit, die der Nürnberger Balk im 100 Meter⸗Freiſtil⸗ ſchwimmen mit:03 Min. erreichte. Die Ergebniſſe: 4 mal 50 Meter⸗Freiſtil⸗Staffel: Kl. 1. 1. Göppingen :57,83. 2. VfpS. München:57,8. 10 mal 50 Meter Frei⸗ ſtilſtaffel: Kl. 1: 1. SV. Göppingen 504,7. 2. VfoS. München und München 99:05,7. gmal 200 Meter Frei⸗ ſtilſtaffel: Kl. 1: 1. Göppingen:45,7. 2. 1. Fc. Nürn⸗ berg:49,2. 4 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: Kl. 2: 1. München 99 444,2. 100 Meter Freiſtil: Kl. 1a: 1. Balk⸗ Nürnberg:03. 2. Rinderspacher⸗Vfvps. München 105,2. Kl. 16: 1. Zöge⸗Göppingen:04,83. 100 Meter Rücken⸗ ſchwimmen. Kl. la: 1. Fuchs⸗Neptun Karlsruhe 117,8. 2. Dr. Frank⸗ Heidelberg 118,9 Min. 200 Meter Bruſt⸗ ſchwim men: Kl. la: 1. Wunſch⸗Karlsruhe 256,6. 2. Schwarz⸗Göppingen:58. Kl. 2: 1. Würges⸗Delphin Frankfurt:08. Springen: Kl. 1: Herren: 1. Rehborn⸗ Neuulm 127,9., 2. Werner⸗Stuttgart 111,70 P. Damen: 1. Jordan⸗1. Fc. Nürnberg 79,99 P. 2. Schmitt ⸗S V. Mannheim. Waſſerball: SV. München 99— SV. Göppingen 715(:). Ludwigshafens Städtemannſchaft Zum Spiel gegen Mannheim am 20. Juni auf dem Pfalz⸗Platz Ludwigshafen am Samstag gbend auf dem Pfalzplatz ausgetragen wird, ſtellt Ludwigshafen folgende Mannſchaft: Niedammer (04 Ludwigshafen) Neumüller Oſter (Phönix)[Mundenheim) Müller utſch Links (1903)(Mundenheim)(Phönix) Seidl Gürſter Berk Weber Lindemann (beide Mundenheim)(alle Phönix) Erſotzleute: Schmoll, Hahn, Gußner,(Phönix), Koch(1903). Fußball im Kreis Südheſſen Der Fußballsport geht auch in unſerm Kreiſe dem Ende zu. Nur noch vereinzelt wurde geſpielt, während die mei⸗ ſten Vereine ſchon die Sommerpauſe angetreten haben. Noch kurz vor Toresſchluß gab es ein intereſſontes Spiel in Lorſch zwiſchen dem Platzverein und S p Vg Kaſtel. Es war der letzte Kampf um den Aufſtieg zur Bezirksliga in der Gruppe Heſſen. Lorſch führte bereits ſchon die Tabelle an und wäre ouch bei einem Unentſchie⸗ den Meiſter in der Gruppe geweſen. Aber auch dieſer letzte Kampf wurde von unſerm Meiſter ſiegreich beendet, ſo daß am Schluß der Spiele Lorſch mit 3 Punkten Vor⸗ ſprung an erſter Stelle ſteht. Endlich iſt den Lorſchern einmal der große Wurf geglückt, nachdem man ſchon öfters Anſtrengungen machte, um aber ſedesmal vor dem Ziele zu ſtraucheln. Das diesmolige Spiel wurde von gut 1000 Zuſchauern beſucht, die Zeuge eines ſchönen Kampfes waren. Die Gäſte überraſchten nach der angenehmen Seite. Ein Straf⸗ ſtoß aus 30 Meter Entfernung führt zum erſten Tor für Lorſch. In der Schlußhälfte kommen die Gäſte beſſer auf und geben der Lorſcher Hintermannſchaft ſchwere Arbeit auf. Nochmals wird von Lorſch ein Tor erzielt und damit der Sieg ſichergeſtellt. 4 Von den anderen Vereinen wor ſehr wenig zu hören. Starken burgio Heppenheim fuhr am Samstag abend nach Bensheim und mußte dort alles gufbieten, um einer Niederlage zu entgehen. Die Bensheimer waren ſehr eifrig und beſonders flink am Ball. Heppenheim wor feinem Geguer techniſch überlegen, verfiel aber in Ueberkombination. 111 endete dos Spiel. Tags dorauf weilte Heppenheim in Dieburg und verlor:1.— Spy Hochheim trat einer kombinierten Elf von Ale⸗ manta Worms gegenüber und beſiegte den Bezirks⸗ ligaverein hoch mit:1. Anläßlich des Stiftungsfeſtes von Horchheim ſpiel⸗ ten Wormatin Worms kombiniert gegen Bf R Bürſtodt. Die Riedleute ſpielten gonz nett, mußten aber die Ueberlegeuheit von Wormatia durch eine 224⸗ Niederlage anerkennen. N Ein Wohltätigkeitsſpiel auf dem V. f..⸗Platz Verbands verletzten Spiels 1 am Mittwoch, 21. Bencfizſpiel ſtott. om Knie verletzt, daß er un. Um dem Spieler eine Vfs Net am 24. Juni einem 2 Neckora ſogena Für den in Dern vom V Juni, abends ein Dern wurde s. jetzt nicht mehr i Unterſtützung z m karau und Phön ſpie abends auf dem PfR⸗ tsſpiel uus, deſſen Einnohmen reſtlos De rn übergeben werden. f ſeinen Platz koſtenl Es iſt beſonders wigs hafen für gung ſtellt, da ſ. Zt. und Phönix Dern verl di f Einſtellung der Ludwi hoffentlich auch gleichzeitig die domols eingetretene Mißſtimmung zwiſchen beiden Vereinen b chon im Jutereſſe des guten Zwecks iſt für dieſes Spiel der Soiſon ein ſtorker Beſuch zu wünſchen. 8„ co Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung furiſtiſcher, mediziniſcher und A uf wertu ng s⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtia⸗ Phönix Jugd⸗ ſpiel zur Verfü⸗ iel zwiſchen Neckarau Durch dieſe ſportliche K. Sch. 1. Ohne beſondere Erlaubnis dürfen dieſe Ar⸗ beiten nicht ausgeführt werden. 2. Gegen die Reinigung ab 6 Uhr wird kaum etwas einzuwenden ſein; nur können Sie vom Hauseigentümer verlangen, daß Sie da⸗ durch nicht geſtört werden. L. E. Sie müffen noch 1 Jahr nach dem Austritt Steuer bezahlen. f Fran F. Wenn Sie in einem Neubau Konſerven trocken aufbewahren, werden dieſe keinen Schaden erleiden. Do. Als Staatenloſer müſſen Sie entſprechend Ihrem Einkommen auch Kirchenſteuer bezahlen. 5 O. G. 1. Fronleichnam iſt landesgeſetzlicher Feiertag. 2. Karfreitag iſt reichsgeſetzlicher Feiertag. 3. Wurde nur einige Male als geſetzlicher Feiertag gefeiert. 4. Der Ver⸗ faſſungstag iſt kein allgemeiner Reichsfeiertag. Sti. 1. und 2. iſt uns nicht' bekannt. 3. Hierſtber kaun Ihnen der Deutſch⸗Oeſterreichiſche Alpenverein, Orts⸗ gruppe Mannheim genau Auskunft geben. 4. Iſt noch nicht in Dienſt geſtellt. O. W. 1. Der Preis für einen Schreibkurs richtete ſich nach der Art der Anſtalt. Genaue Angaben waren nicht zu erhalten. 2. Die Ausbildungskoſten im Fröhelſeminar betrugen in Friedenszeit 180 Mark. Lebensmittel uſw. mußten beſonders angeſchafft werden. 3. Auch hierüber waren keine Angaben zu erhalten. Ha, Erkundigen Sie ſich beim Sekretariat des National⸗ theaters. H. 6. Die Miete beträgt heute 1209 der Friedens⸗ miete, ſo daß der Satz von 35 Mark in Oronung geht. Mittwoch, 17. Juni Nationaltheater:„Vorunterſuchung“, Schauſpiel von Max Alsberg und Otto Ernſt Heſſe, Miete E 37, Anfang 20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 15.30 Uhr Mannheim— Worms— Gernsheim und zurück. Mannheimer Omnibus Verkehrs ⸗Geſellſchaft: Abfahrt 14 Uhr ab Parodeplatz noch Weinheim, Goryheimer Tal, Heiligkreuzſteinach, Schönau, Neckorſteingch, Mannheim. Friedrichspark: 20.15— 23.43 Uhr Bühnen⸗Jazz⸗Sthau der Weintraubs⸗Syncopators. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Geheimnis der roten Kotze“.— Univerſum:„Schachmott“.— Gloria: „Zigeunerliebe“,— Segla⸗ Theater: Bock⸗ bierfeſt“,— Ryyy⸗ Theater:„Das gelbe Haus des King⸗Fu“.— Capitol:„Liebe auf Befehl“ Schauburg:„In Wien hab' ich einmal ein Mädel geliebt“.— Palaſt⸗Theater:„Kaiſerliebchen“, Sehens würdigkeiten: Geöffnet täglich von 10—19 Uhr uns 15—17 Uhr; Sonntags. von 11—17 Uhr durchgehend Sonderausſtellung:„Die Mode und ihr Spottbild von 1700 bis 1850“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 16—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöff⸗ net von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr.— Die Beſichtigung des großen Bücherſaales der ſtädtiſchen Schloßbücherei iſt bis einſchließlich 6. Juli wegen der dort ſtattfindenden Proben des Nationaltheaters geſperrt. Schloßmuſeum: ä—ůůů Chefredakteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. beurlaubt Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Spork u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Fra Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit ⸗ teilungen: Jakob Fade, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Or. Haas, Neue Mannheimer Zeitung Gemeb⸗., Mannheim, R 1, 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen * Ungemein intereſſante Vorführungen finden in Jer Zeit vom 16. Juni bis 30. Juni im Warenhaus Schmoller ſtatt. Jede Hausfrau, die ſich genau über das Waſchen und die Pflege ihrer guten Kleider, Wäſche und Strümpfe unterrichten möchte, ſollte dieſe Waſchvorführungen be⸗ ſuchen. Es iſt bei der heutigen Zeit doch gewiß nicht gleich⸗ gültig, ob die Strümpfe länger halten oder nicht, ob far⸗ bige Sachen friſch in der Farbe bleiben oder vorzeitig verblaſſen, und ob die bunten, hübſchen Kleider immer wie neu oder infolge Benutzung ungeeigneter Waſchmittel ſchlecht ausſehen. Bei dieſen praktiſchen Waſchvorführun⸗ gen werden die Lux⸗Seifenflocken der Sunlicht⸗Geſellſchaft verwendet. Gezeigt wird das ſchonende Waſchen, das richtige Trocknen und ſachgemäße Behandeln empfindlicher Gewebe. Die Vorführungen haben in vielen anderen deutſchen Städten großen Anklang gefunden. S295 * Allen, die an Fußbeſchwerden leiden, gibt das Schuh⸗ Haus Neher, Heidelbergerſtraße, in der Zeit vom 18. bis 20. Juni koſtenlos Gelegenheit zu fachmänniſcher Fußprüfung und Anleitung zu richtiger Fußpflege. Die Prſitfung erfolgt durch einen erſohrenen Fuß⸗Spezioliſten vom Burgit⸗Fußpflege⸗Dienſt in Dresden. Wem daran liegt, daß ſeine Füße wieder geſund und leiſtungsfähig werden, dem iſt die Benützung dieſer günſtigen Gelegenheit ſehr zu empfehlen. V. 399 Suppen kosten nur noch vor erstklassig 8 1 8 3. Pfg. ee 8. Seite/ Nummer 273 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Fahrt ins Nibelungenland! II. Noch einen Schritt weiter in der Verwirklichung ſozialiſtiſcher Ideen in Oeſterreich geht der Diktator der Hygiene und der Fürſorge, Prof. Julius Tandler. Er hat äußerlich wohlgefällig und an⸗ heimelnd anzuſchauen, eine dreiſtöckige Quarantäne⸗ ſtation aus Glas und Eiſen errichtet, die der Kinder⸗ rettung und Kinderfürſorge dient. Selbſt ein fluüch⸗ tiger Beſuch läßt Zweifel darüber aufkommen, was großartiger iſt, die ideeologiſche Unterkellerung oder die praktiſche Ausführung. Studiert man die Einzel⸗ heiten genauer, kommt man zu dem zunächſ rein gedanklichen Ergebnis, daß die unfaßbare„Geſell⸗ ſchaft“, in deren Namen und Dienſt dieſe Fürſorge— tätigkeit ausgeübt wird und geſtellt iſt, faſt erbar⸗ mungsloſe Züge trägt. Der Fürſorgediktator Wiens hat das Recht, jedes Kind, das körperlich miß⸗ handelt und moraliſch ſchlecht beeinflußt wird, auf Meldung eines der mehrere hundert zählenden Für⸗ ſorgeämter Wiens hin, aus der Familie, ganz gleich welcher ſozialen Lage, zu nehmen und es dort er⸗ ziehen zu laſſen, wo er beſtimmt. In dieſem ſo wundervollen Haus, in dem man übrigens recht eindrucksvoll den Unterſchied zwiſchen Säuglingen und Kriechlingen kennenlernt, ſteht man ſtändig nicht nur vor gläſernen durchſichtigen Wän⸗ den, ſondern vor noch viel überwindbarer erſcheinen⸗ den unſichtbaren Schranken, die Eltern und Kin⸗ der rückſichtslos voneinander trennen. Ich wiederhole: Idee und Aufbau unübertrefflich, die Ausführung teilweiſe grandios(z. B. erhält jede ſchwangere Wienerin acht Tage vor der Geburt ihres Kindes von der Stadt Wien einen Korb mit den notwendigſten Wäſchegegenſtänden und ſonſtigen Utenſilien für die Entbindung), aber die diktatur⸗ ähnlichen Befugniſſe des oberſten Hygieneverweſers ſtellen doch außerordentliche Eingriffe in die perſön⸗ liche Freiheit und das Beſtimmungsrecht des Men⸗ ſchen dar und laſſen ahnen, daß der ſozialiſtiſche Ge⸗ ſellſchaftsaufbau bei aller Vervollkommnung der Fürſorge im Ganzen doch ein gewaltiges Maſſen⸗ zwangsinſtrument iſt, das mit der Pſyche des Ein⸗ zelnen zu wenig rechnet, weil ſie ſich naturgemäß gegen jede Uniformierung auflehnen wird. Wenn man will, haben Wohnungs- und Fürſorge⸗ politik der ſozialiſtiſchen Gemeinde Wien ſchon einen ſtark ruſſiſchen Einſchlag. Nur gemildert durch die Menſchen und verſchönt durch den lachenden Himmel, der anſcheinend ewig über dieſer Stadt blaut. Aber man kann nicht dieſe Erſcheinungen und Dinge mit einer Handbewegung beiſeite tun, weil man politiſch und weltanſchauungsmäßig auf einem anderen Standpunkt ſteht. Man muß ſich zunächſt mit ihnen als Tatſachen abzufinden verſuchen, um dann die Folgerungen auch wirtſchaftlicher Art, dar⸗ aus zu ziehen, die notwendig ſind. Die Proble⸗ matik des neuen Wiens iſt noch nicht gelöſt, Grund genug aber für jeden denkenden Beſucher, ſich mit ihr zunächſt überhaupt erſt einmal ver⸗ traut zu machen. 1.*. Gottlob gibt es in der Baupolitik Wiens ein Bauwerk, das abſeits jeglicher Problematik ſteht, das Stadion. Noch iſt es nicht fertig, aber es verſpricht eines der ſchönſten und größten Europas zu werden. Man hat die Erfahrungen von Stock⸗ holm und Amſterdam, nicht zuletzt auch von Berlin, um einen öſterreichiſchen Ausdruck zu gebrauchen, adaptiert, aber doch etwas eigenes geſchaffen, zumal in einer Umgebung, aus der herrliche alte Bäume in das Innere des Stadions herüberlugen, ein Vor⸗ zug, deſſen ſich keines der beſtehenden Stadien Europas erfreuen kann. Was das neue Oeſterreich im Sport leiſtet, haben wir zu unſerem Erſtaunen zum Teil auch aus unſeren empfindlichen Nieder⸗ lagen erfahren. Auch in Wien wächſt eine neue Generation heran, die ungleich energiſcher und zielbewußter an ſich arbeitet, als die Generation der Vorkriegszeit. f **.* Und nun genug von der Stadt. Auch die Lan d⸗ ſchaft bedarf noch einiger Streiflichter. Keiner Empfehlungen, denn ſie wirbt durch ſich ſelbſt. Welche Bevölkerung einer Millionengroßſtadt iſt ſo glücklich, Waſſer und Wald, Hügel und Gebirge in ſo unend⸗ licher Fülle, aber auch in ſo greifbarer Nähe zu be⸗ ſitzen, wie Wien. Ein ausgezeichnet ausgebautes Verkehrsnetz ermöglicht es, binnen kürzeſter Zeit die Naturherrlichkeiten zu erreichen. In zwei Stunden iſt man ſogar in den Hochalpen mit über 2000 Meter Höhe. Kein Beſucher Wiens ſollte ſich die Ge⸗ legenheit entgehen laſſen, ein oder zwei Tage auf das Inſichaufnehmen dieſer Naturkleinodien zu verwen⸗ den. Mag er nach Kloſter Neuburg fahren, zu dem unvollendeten Eskorial der Babenberger mit dem Wunderwerk des Verduner Altars und der herrlichen alten Orgel, die einſt Anton Bruckners Hände meiſterten, oder nach den Badeſtädten Vös⸗ lau und Baden mit den geradezu idealen Strand⸗ bädern auf heilkräftigen Thermalquellen. Der Wiener Wald mit ſeinen tauſend Schönheiten, das Gebirge mit Rax und Schneeberg, ſchließ⸗ lich auch der Semmering mit der Autorenn⸗ ſtraße, wer vermag alles aufzuzählen, alles zu be⸗ nennen! Hier muß der Beſucher vor allem Sucher ſein. Schwergemacht wird es ihm wahrlich nicht, zu finden, daß Niederöſterreich ein wahres Natur⸗ paradies iſt. * de* Das Burgenland iſt Niederöſterreichs Grenzbundesland. Urſprünglich ungariſch, iſt es durch den Friedensvertrag an Oeſterreich gefallen. Freilich iſt die Grenzziehung ſo unglücklich, daß die natürliche Hauptſtadt Oeden⸗ burg bei Ungarn verblieb. Nun hat man ſich im Laufe eines Jahrzehntes umſtellen müſſen. Ur⸗ ſprünglich befand ſich die Landesregierung in dem Kurort Sauerbrunn, das heute eines der ſchönſten Bäder geworden iſt.(Dort gibt es übrigens Brennſcheerenautomaten, bei denen man für 10 Altes und Neues aus Wien und Niederöſterreich Groſchen, alſo 6 Pfg. den Bubikopf wieder reparieren kann.) Heute iſt Elſenſtadt der des Burgenlandes, das ſeinen Namen mit Recht führt. In Eiſenſtadt iſt inzwiſchen der ein⸗ drucksvolle Bau der Landesregierung er⸗ richtet worden. Eigenartigerweiſe beſitzt die Stadt noch ein Ghetto, deſſen Eingang am Sabbath mit einer Kette abgeſperrt wird. Noch mehr aber als das Schloß der Eſterhazys intereſſieren die Erinne⸗ rungen an Joſeph Haydn, der hier in Eiſen⸗ ſtadt als Hofkapellmeiſter des Fürſten Nikolaus Eſterhazy wirkte. 1932 will man den 200. Geburts⸗ tag des Schöpfers unſerer und der öſterreichiſchen Nationalhymnenweiſe feiern. Ein würdiges Denk⸗ mal ſoll ihm errichtet und ein Haydumuſeum aus⸗ gebaut werden. Aus ganz Deutſchland und Oeſter⸗ reich ſollen dazu die wirklichen und ideellen Bau⸗ ſteine zuſammengetragen werden. Hoffentlich gelingt es— und das wäre die ſchönſte Haydnehrung— den Kopf des großen Tondichters, der ſich, iſt weiß nicht wo befindet, nach Eiſenſtadt zu bringen, damit alles, was ſterblich war an Joſeph Haydn, in einem Grabe vereinigt werde. Darüber hinaus ſollte das Burgenland deutſches Paten land werden, denn es iſt das einzige deutſche Gebiet, das uns nach den unſeligen Friedensverträgen zugewachſen iſt. Wir wollen es halten und pflegen, daß es ganz deutſch werde. Kurt Fischer Mittelpunkt Die Flugzeugkataſtrophe bei Saarbrücken Die verunglückte Dornier⸗„Merkur“⸗Maſchine. Oben: Flugzeugführer Weichardt und Bordfunker Kampmeier, die bei dem Abſturz getötet wurden Ein furchtbares Flugzeugunglück ereignete ſich bei Saarbrücken, wo das fahrplanmäßige Flugzeug nach Köln kurz nach dem Start abſtürzte und verbrannte. 2 Mann der Beſatzung und 2 Paſſagiere kamen in den Flammen um. Drei Monate an der Bahre der Mutter In dem kleinen Ort Garamant in Süd⸗ frankreich ereignete ſich ein ſeltener Fall. In einem armſeligen Vorſtadthäuschen wohnte die 40⸗ jährige Witwe Marie Gasque mit ihrem elf ⸗ jährigen Sohn Etienne. Die Frau litt an Tuberkuloſe und zeigte ſich faſt nie auf der Straße. Am 23. Februar überbrachte ihr der Briefträger eine kleine Geldſendung von ihren Verwandten aus Tou⸗ louſe. Die Witwe empfing den Briefträger am Bett und klagte, daß es ihr ſehr ſchlecht gehe. Seit dieſem Tage ſind Wochen vergangen, in deren Ver⸗ lauf Frau Gasque nicht mehr von den Nachbarn ge⸗ ſehen wurde. Ihr Sohn Etienne erſchien aber ſehr oft auf der Straße und bei den Nachbarn. Dabei pflegte er zu erzählen, daß ſeine Mutter immer noch das Bett hüten müſſe. Die Zeit verging. Der kleine Etienne trieb ſich verwahrloſt und in abgeriſſenen Kleidern auf der Straße umher und vernachläſ⸗ ſigte die Schule. Aus Mitleid mit dem Knaben entſchloſſen ſich die Nachbarn, den Jungen in dem ſtädtiſchen Kinderaſyl unterzubringen. Der Ratsdiener begab ſich in die Wohnung der Witwe Gasque, um ihre Unterſchrift einzuholen. An der Schwelle des Häuschens begegnete ihm der kleine Etienne, dem ſein ſtändiger Begleiter, ein großer Schäferhund, folgte. Auf die Frage nach ſeiner Mut⸗ ter ſagte der Junge, ſie wäre fortgegangen. Als der Der Königsberger Marenhaus⸗Brand D ſcharbeiten. 5.— Vorne links: Zu Abſperr ungs⸗ und Aufräumungsarbeiten bereitgeſtellte Reichswehr In Königsberg brach ein ge der Stadt zerſtörte. Ein E leitungen der S fährlicher Großbrand aus, der eines der größten Warenhänuſer turm des Iſtöckigen Gebäudes ſtürzte ein und zerriß die Licht⸗ raße ſowie die Oberleitungen der Straßenbahn. Ratsdiener ſich trotzdem anſchickte, das Zimmer zu betreten, rief der Knabe mit verzweifelter Stimme aus:„Gehen Sie nicht hinein, meine Mutter iſt tot.“ Gendarmen wurden ſofort geholt. Beim Betreten der Stube bot ſich ihnen ein fürchterliches Bild. In dem ſchmutzigen unaufgeräumten Zimmer lag auf dem Bett die halbverweſte Leiche der armen Frau, die nach Feſtſtellung der Aerzte bereits drei Monate vorher geſtorben war. Der kleine Etienne beſtätigte, daß ſeine Mut⸗ ter tatſächlich ſchon einige Monate tot war. Er ſei bei ihrem Tode anweſend geweſen. Sie hätte ihn gebeten, niemandem von ihrem Tode zu erzäh⸗ len und dieſen Wunſch ſeiner Mutter habe er er⸗ füllt.„Eines Tages,“ ſagte der Knabe,„ſah ich, daß der Kopf meiner toten Mutter vom Bette auf den Fußboden herunterfiel. Ich hob den Kopf und legte ihn wieder auf das Kiſſen.“ Die gerichtliche Unter⸗ ſuchung konnte keine Spuren eines Verbrechens feſt⸗ ſtellen und gelangte zur Feſtſtellung, daß Maria Gasque an den Folgen der Schwindſucht geſtorben war. In der ganzen Umgebung wird die unglaub⸗ liche Willenskraft des elfjährigen Knaben beſpro⸗ ſprochen, der den letzten Wunſch ſeiner Mutter hei⸗ lig hielt und monatelang mit einer verweſten Leiche in einem Zimmer lebte, ohne eine Wort darüber zu verraten. Mittwoch, 17. Juni 1931 Aeberraſchte Autodiebe Die Poliz i klagt mit Recht darüber, daß den Dieben das Handwerk zuweilen über Gebühr erleich⸗ tert wird. So hat kürzlich in Berlin ein Auto⸗ beſitzer ein Käſtchen mit Diamanten im Werte von 30 000 Mark im Wagen zurückgelaſſen, während er ſich ſelbſt zur Ruhe begab. Ein Arbeits⸗ loſer ſchlug das Fenſter des Wagens ein und er⸗ beutete das Käſtchen. Er wurde durch einen Zufall feſtgenommen, ehe er den Inhalt verwerten konnte. Sonſt wäre der Schmuck wohl auf Nimmerwieder⸗ ſehen verſchwunden geweſen. Noch leichtſinniger ver⸗ fuhr ein Autobeſitzer in Paris. Er fuhr mit ſeinem Wagen zu einem Parkplatz und ſchlief dort auf ſeinem Sitze im Inneren des Wagens ein. Als es dunkel wurde, ſchlichen ſich Autoräuber heran, die die Türe zu dem Führerſitz offen fanden. Ohne einen Blick in das Innere des Wagens zu werfen, benutzten ſie die günſtige Gelegenheit und fuhren mit dem Wagen davon. Bei dem Paſſieren einer Straßenecke verlor der Fahrer die Kontrolle über das Steuer und der Wagen fuhr in ein Schaufenſter, das kra⸗ chend in Scherben ging. Nun erſt erwachte der Be⸗ ſitzer des Wagens aus ſeinem tiefen Schlaf. Mitten aus angenehmen Träumen wurde er gegen die Vor⸗ derwand des Wagens geſchleudert. Die Diebe waren durch ſein plötzliches Erſcheinen noch mehr überraſcht als durch den Zuſammenſtoß und ergriffen erſchreckt die Flucht. Der Beſitzer des Wagens mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei Seelen in einer Bruſt Einen eigenartigen Zwieſpalt in der Seele eines Menſchen enthüllte eine Verhandlung, die kürzlich vor einem Gericht in Chriſtchurch(England) ſtatt⸗ fand. Leslie Cowell war beſchuldigt, einen Mor d⸗ anſchlag auf ſeinen Bruder unternommen zu haben. Letzterer, Harold Cowell, wurde, wäh⸗ rend er abends mit ſeiner Frau in ſeiner Wohnſtube ſaß, durch einen Piſtolenſchuß verletzt, der von der Straße aus abgefeuert ſein mußte. Die Brüder galten als unzertrennlich. Doch als alle anderen Möglich⸗ keiten erſchöpft waren, verdichteten ſich die Verdachts⸗ momente um Leslie, und dieſer wurde verhaftet. Wirklich bekannte er ſich auch unumwunden zur Tat. Er erklärte, ſein Bruder ſei ihm der liebſte Menſch auf Erden und doch habe er ihn töten wollen, weil er nicht anders konnte. Seiner Ausſage nach hatte Harold ſeine Mutter ungerecht behan⸗ delt und mußte dafür beſtraft werden.„Ich hatte die Pflicht, ihn zu erſchießen“, ſagte Leslie in der Verhandlung.„Er iſt ein Untier, und die Welt würde es nur begrüßen, wenn Harold nicht mehr lebte.“ Ein paar Augenblicke nach dieſer wenig freundlichen Aeußerung reichten die beiden Brüder einander über die Anklagebank die Hand:„Kein Bruderpaar kann einander mehr lieben als wir.“ Ohne die geringſte Erregung hörte Harold dann das Bekenntnis ſeines Bruders:„Seit zwölf Mo⸗ naten ſchon ging ich mit dem Gedanken um, Harold zu töten, und nur ein paar Mal hielten kleine Zu⸗ fälle mich davon ab.“ Das Gericht konnte in dieſem mehr als merkwürdigen Prozeß zu keinem Urteil kommen und vertagte die Verhandlung. Die leprakranke Schönheitskönigin Peinliches Aufſehen erregte in Amerika das tra⸗ giſche Schickſal einer amerikaniſchen Schön⸗ heits königin, die im Laufe der letzten Jahre mit großem Erfolg auf den bekaunteſten Varieté⸗ bühnen auftrat. Sie war ein ſehr hübſches, elegan⸗ tes Mädchen, deſſen ſchönſte Zier das prachtvolle Haar war. Die junge Dame pflegte eine kunſtvolle Friſur zu tragen, die tief in den Nacken fiel. Die Schönheitskönigin wahrte das Geheimnis ihrer Iriſur ſtreng. In Anweſenheit ihrer Kolleginnen friſierte ſie ſich nie. Sie machte ihre Friſur ſtets allein. 5 Vor kurzem verſchwand die junge Dame aus Newyork. In Schauſpielerkreiſen vermutete man, ſie hätte eine Europareiſe angetreten, um in der alten Welt ihr Glück zu ſuchen. Erſt ſpäter er⸗ fuhr man, daß das Verſchwinden der Schönheits⸗ königin einen tragiſchen Hintergrund hatte. Schon ſeit der Kindheit wies das Mädchen Zeichen der Leprakrankheit auf. Die erſten Merkmale zeigten ſich am Kopf. Um ſie zu verdecken, war die junge Dame gezwungen, eine kunſtvolle Friſur zu tragen, die die Zeichen des beginnenden Verfalls maskieren ſollte. Die Krankheit ſchritt immer weiter fort. 2 Schließlich war es nicht mehr möglich, die Lepra⸗ ausſätze im Nacken zu verheimlichen. Die junge Dame begab ſich zu einem Spezialiſten und wurde ſofort in einem Leproſorium untergebracht. 4 —— Die Einweihung der Kölner Fordfabrik . Generaldirektor Heine(Porträt im Kreis) erklärt Geheimrat Duisburg(1) und Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer(2) eine intereſſante Maſchine In Köln wurde die rieſige Fordfabrik feierlich eingeweiht, Eine große Anzahl von Ver⸗ tretern der Behörden und Führern der Induſtrie und des Handels folgte intereſſtert dem Arbeitsgang des berühmten Fordſchen„laufenden Bandes“. f 1 e 17. Juni 1931 Neue Maunheimer Zeitung/—— g. Seite/ Nummer 275 5 1 HH e Endlich mal wieder: werner Fütterer Herzensbrecher aus Passion und! rell Theimer Wienerin in dem deutschen Tonfilm fin Made geek denen Wien, der Heiterkeit und Ernst Verebes. mann, Eugen Rex Im sensationellen Teil: Alon chaneg der Held aller Abenteurer als Oer Unbekannte“ Eine meisterliche Spitzen leistung, in der er seine 1001. Maske zeigt. 8 Ireen Jenen! 5 [Beginn:.00, S. 30,.00 Uhr Mittwoch, den 17. Juni 1931 Vorstellung Nr. 330— Miete E Nr. 37 Voruntersue hun Schauspiel in 3 Akten von Max Alsberg und Otto Ernst Hesse Inszenierung: Richard Dornseiff Anfang 20 Uhr Personen; Dr. Konrad Bienert, Landgerichtsr. Hans Finohr Sophie Bienert, seine Frau Lene Blankenfeld Walter Bienert, Student der Rechte Bum Krüger Gerda Bienert Annem. Schradiek ya Arndt, ihre Freundin Kariffl Vielmetter Fritz Bernt, Student der Rechte Hans Simshäuser Theodor Schreiner, Justizrat Karl Marx Anatol Scherr, Büroangestellter Raoul Alster Karl Zülke, Hausverwalter Ernst Langheinz Bruno Klatte, Rezitat.u Babarettist Willy Birgel Melitta Zziehr, ein verdächt. Mädchen Anna Usell Eine Aufwartefrau 1 Sanden Blau, Kriminalkommissar ans Godeck Schneider, Kriminalbeamter joseph Renkert Kriebel, Kriminalbeamter Georg Köhler Fin justiz wachtmeister Fritz Linn Ein Polizeiwachtmeister Cail Raddatz Ein Protokollführer Ein Dienstmädchen Lotte Kratz Steuerfreies Motorrad,-Takter, zu verleihen. Näheres G 5. 17. Hof. 2814 Lörperpfege durch gepr. Schweſter. 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