„ Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich W Oppauer Straße 8, 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck- Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim * Einzelpreis 10 Pf. il Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichts ſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. Suni 1931 142. Jahrgang— Nr. 277 ald und Henderson am 17. Juli in Verlin Englands Miniſterpräſident und Außenminister bleiben bis 20. Juli, am 21. Juli trifft der amerikaniſche Staatsſekretär Stimſon ein um die Ambildung des Reichskabinelts Vorbereitung der Tribulrebiſion Drahtbericht unſeres Berliner Büros [J Berlin, 19. Juni. Der Gegenbeſuch Maedonalds und Henderſons wird, wie jetzt feſtſteht, in den Tagen vom 17. bis 20. Juli in Berlin ſtattfinden. Vorher wird der amerikaniſche Schatzſekretär Mellon in Berlin ge⸗ weſen ſein. Unmittelbar nach dem engliſchen Beſuch ſoll Stimſon, der amerikaniſche Staatsſekretär des Auswärtigen, hier eintreffen. Um dieſe Zeit wird, wie man annehmen darf, die Entſcheidung über die Schritte fallen, die zur Reviſion des Voung⸗ planes unternommen werden ſollen. Ueber die Bedeutung des engliſchen Gegenbeſuchs braucht kein Wort ver⸗ loren zu werden. Daß er auf offenbar dringende Vorſtellungen von deutſcher Seite beſchleunigt wurde, iſt ein Beweis für den Eruſt der Lage, der man ſich in London und wie man meinen ſollte, nun auch an anderer Stelle nicht mehr verſchließt. Anſcheinend hat die Zuspitzung der Dinge der Abſicht der engliſchen Miniſter, die urſprünglich ſpäter und nicht gemeinſam, ſondern getrennt nach Berlin fah⸗ ken wollten, dahin beeinflußt, daß bereits der 17. Julf als Termin für die Deutſchlandreiſe ge⸗ wählt wurde. Der Zeitpunkt, für den man ſich entſchieden hat, iſt auch inſofern bemerkenswert, als unmittelbar nach den Engländern, nämlich am 21. Juli, der ame⸗ rikaniſche Staatsſekretär Stimſon in Berlin ein⸗ trifft, der vorher in Rom und Paris Station machen wird und ſich von Berlin aus nach London begibt. Ein feſtes Programm für die Ausſprache in Berlin iſt ähnlich, wie es bei der Zuſammenkunft in Chequers gehalten wurde, nicht vorgeſehen. Daß aber im Mittelpunkt der Berliner Beſprechun⸗ gen neben den anderen in Chequers berührten Themen vor allem die Tributfrage ſtehen wird liegt auf der Hand. Ueber die äußeren Dispoſitionen für die engli⸗ ſchen Gäſte hört man, daß ſie vorausſichtlich in einem der großen Hotels Wohnung nehmen werden und daß u. a. ein Empfang der engliſchen Miniſter beim Reichspräſidenten in Ausſicht genom⸗ men worden iſt. AA iſt einem Entgegenkommen jetzt nicht mehr abgeneigt Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 19. Juni. Der amerikaniſche Schatzſekretär Mellon hatte geſtern eine weit ausgedehnte Konferenz mit Mʒac⸗ donald und Henderſon, an der auch der Gou⸗ verneur der Bank von England, Montague Norman, teilnahm. Vorher hatte Norman den amerikaniſchen Miniſter im Hotel aufgeſucht und mehrere Stunden mit ihm verbracht. Ueber den Inhalt der Beſprechungen wird ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt, da man dem bevorſtehenden Beſuch des Staatsſekretärs Stimſon, der ja eigentlich für die hier durch⸗ geſprochenen Fragen zuſtändig iſt, nicht vorgreifen will. ü Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Herr Mellon eine ausführliche Darſtellung der deutſch⸗ engliſchen Geſpräche von Chequers erhalten hat und daß über die Lage Deutſchlands und Oeſterreichs eingehend geſprochen wurde. Daneben werden die engliſchen Miniſter natür⸗ lich auch auf die ſchwierige Stellung Englands im Falle einer deutſchen Moratoriums⸗ forderung hingewieſen haben. Aus verſchtedenen Anzeichen geht aber auch hervor, daß bereits in unverbindlicher Form über konkrete Reviſionspläne geſprochen worden iſt. Mellon und Stimſon werden ihre Beſprechungen in Europa zwar vor allem als Informationsquelle auffaſſen, aber es dürften ſich daraus doch konkrete Anregungen ergeben, die ſie nach Waſhington mit⸗ nehmen werden. Ein Plan, der neuerdings beſon⸗ ders viel beſprochen iſt und möglicherweiſe auch in den geſtrigen Unterhaltungen Mellons eine Rolle ſpielte, bezieht ſich auf die Verwendung des amerikaniſchen Goldüber⸗ ſchuſſes als Grundlage einer großzügigen Kreditſchöpfung, durch die eine Atempauſe in den interalliierten Schuldenzahlungen ge⸗ ſchaffen werden könnte. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Juni. Ueber den Termin, zu dem die vom Kanzler der Volkspartei in Ausſicht geſtellten Perſonalver⸗ änderungen vorgenommen werden ſollen, gehen die Auffaſſungen auseinander. Die einen meinen: Kaum vor fünf oder ſechs Wochen, indes die anderen (hier handelt es ſich vornehmlich um volksparteiliche Politiker) verſichern, die Umbildung des Kabinetts würde ſchon in den allernächſten Tagen erfolgen. Eine längere Verzögerung vertrüge die Par⸗ tei nicht. Schon jetzt hätten ſich 13 oder 14 Mitglieder der volksparteilichen Reichs⸗ tagsfraktion nur mit Mühe davon abhalten laſſen, zu Herrn Hugenberg herüberzuwechſeln (was dem politiſchen Intellekt dieſer Herren gerade kein ſtolzes Zeugnis ausſtellen möchte). Als die Häupter, die unter allen Umſtänden fallen müßten, werden einem in demſelben Zuſammenhang immer wieder die Namen Curtius und Dietrich ge⸗ nannt. Mit dem Dr. Curtius ſei man ſo weit über dem Bogen, daß man im Fraktionsverband kaum noch mit ihm reden könne. Dem Reichs⸗ finanzminiſter aber wirft man vor allem die Subventionen vor, die die weſtliche Induſtrie nun einmal mit Entrüſtung ablehne und ſeinen immer wieder aufflammenden Optimismus laber iſt Optimismus nicht der Vater aller Dinge? Kann, zumal im politiſchen Bezirk, grundſätzlicher Peſſimiſt und Aſchermittwochmann überhaupt etwas ſchaffen?) Als Erſatzmann für den Reichsaußen⸗ miniſter hält man den Kanzler in Bereitſchaft: Der ſoll nun gefl. auch das Auswärtige übernehmen. Dem ſteht entgegen, daß Herr Dr. Brüning wiederholt— wie wir zu wiſſen glauben, noch in der letzten Woche— die gleichzeitige Uebernahme des auswärtigen Reſſorts abgelehnt hat. Er müßte bei dem labilen Zuſtand der inneren Dinge gerade hier die Oberleitung feſt in der Hand behalten. Noch dazu irgendetwas im Nebenamt zu machen, ginge nicht an. Gerade die Außenpolitik— und darin wird der Kanzler bedingungslos Recht haben— verlange heute einen ganzen Mann. So viel über das Auswärtige. Für die Nachfolge Dietrichs im Reichsfinanz⸗ miniſterium aber wird ſeit ein paar Wochen mit auffälliger Ge⸗ fliſſenheit Herr Dr. Bracht, der dermalige Ober⸗ bürgermeiſter von Eſſen, früher unter Marx Staats⸗ ſekretär in der Reichskanzlei, von allen Seiten und noch einigen empfohlen. Es iſt nicht recht feſtzuſtel⸗ len, aus welcher Ecke da der Wind bläſt. Wenn man die Leute hört, die, in Zungen redend, für Herrn Braucht ſich ins Feuer legen, hat man faſt das Ge⸗ fühl, ſie ſprächen vom Freiherrn von Stein, deſſen 100. Todestag wir ja eben feiern. Herrn Brachts frühere Leiſtungen in der Reichskanzlei ent⸗ ſprechen wohl nicht ganz dieſen berauſchenden Bil⸗ dern. Immerhin möglich, daß in der Nachfolge Luthers Herr Bracht in Eſſen ſich ſo entwickelt Alle dieſe Konjunkturalpolitiker, die über den hinwiſchen wie hat. gegenwärtigen Reichsfinanzminiſter über einen unbeträchtlichen Garnichts, belieben zu überſehen, daß Dietrich die intuitive Fähigkeit hat, über die zufälligen hiſtoriſch⸗politiſchen Landesgren⸗ zen hinaus das deutſche Volk als Geſamtheit zu empfinden. Das Grenz und Auslands⸗ deutſchtum würde mit Dietrich ſo ziemlich den letzten Vorkämpfer im Kabinett verlieren. Indes, da Parteien, Bünde, Organiſationen bei uns im Reich, nachgerade mit Haut und Haaren in dem innerpolitiſchen Hader und Gezänk feſtgefroren ſind, mag dieſe ſeltene Gabe des Zuſammenſehens ihnen vielleicht nicht viel gelten. Um das Bild abzurunden: Auch Herr Dr. Karl Cremer wird als An⸗ wärter für ein Miniſterium genannt. Wenn nicht für das Finanzreſſort, ſo doch für das verwaiſte Wirtſchaftsminiſterium, und reger Eifer bemüht ſich auch diesmal wieder, Herrn Lu⸗ kaſchek, den Oberpräſidenten von Oberſchleſien, zu lanzieren. Vielleicht aber wäre all der aufgeregte Eifer einigermaßen zu zügeln, wenn man, auf hal⸗ bem Wege entgegenkommend, zunächſt einmal ein Ventil öffnete. Auch wir haben das Gefühl, daß der ſozialiſtiſche Rechtsanwalt aus Breslau, der unter Berufung auf ſeine Verbindungen mit der Bauko⸗ kratie aller Welt im Reichsfinanzminiſterium zurzeit das Amt des Staatsſekretärs verwaltet, dort nicht eben am Platze iſt. Die Volkspartei wünſcht an dieſer Stelle den ſehr tüchtigen Herrn Zar den zu ſehen. Man ſollte ihr den Willen tun. Noch⸗ mals: Man muß ein Ventil öffnen. Wem ſoll man glauben? Berliner Büros J Berlin, 19. Juni. Wie der„Voſſiſchen Zeitung“ von einer dem Kanzler naheſtehenden Seite verſichert wird, wür⸗ den Veränderungen im Reichs kabinett, Drahtbericht unſeres wie ſie von volksparteilicher Seite angekündigt wer⸗ den, nicht erwogen. Sie ſeien auch nicht zu erwarten. Die Meldung der„Voſſiſchen Zeitung“ wird uns vollinhaltlich beſtätigt. Es hat, wie wir glauben möchten, geſtern vormittag eine Ausſprache zwiſchen dem Kanzler und dem Reichsfinanzminiſter ſtatt⸗ gefunden, in der Brüning alle diefe Gerüchte als jeder Grundlage entbehrend abge⸗ wieſen hat. FEFEEECCCCCCFCCFFCFCTCò VPPbbFbPbPbPbPbPbPbPbPFCTGTPTGTPTbPTPbTFbVbVTbTPbTVbFbCbVTPVbPbPbVbVTVbVbVbVbVbVPVPVPVPVPwVUPwVwVCVVVCVCVCVVVVVVV————!!:—————————— B Es iſt dabei zunächſt nur an eine Herabſetzung des Zinsfußes gedacht und nicht ſo ſehr an eine Reviſion der Kapitalſummen. Man hegt die Hoffnung, daß ſchon eine Zinsermäßigung genügend erſpart würde, um eine Erleichterung in den Reparationen für Deutſchland zu ermöglichen. Von gutunterrichteter amerikaniſcher Seite wird mir die Haltung der Waſhingtoner Re⸗ gierung in der Schuldenfrage wie folgt ge⸗ ſchildert: Die amerikaniſche Regierung glaubt nicht daran, daß Deutſchland wirklich außerſtande iſt, die im Poungplan niedergelegten Reparationszah⸗ lungen weiter zu leiſten. Sie glaubt auch nicht daran, daß eine Herabſetzung oder Streichung der Reparationen und der entſprechende Erlaß der inter⸗ alliierten Schulden Europa ernſthaft helfen würde, weil die Summen dazu nicht groß genug ſeien. Auf der anderen Seite erkennt man aber in Waſhington die großen politiſchen Gefahren, die in der deutſchen Situation liegen. Man verſchließt ſich in Waſhington nicht dem Argument, daß die abſolute Ueberzeugung eines ganzen Volkes, daß es nicht ſo weiter gehen kann, ein ebenſo realer Faktor der internationalen Politik iſt wie die tatſächliche Zahlungsunfähigkeit. Unter dem Eindruck dieſer politiſchen Ueber⸗ legung hat ſich die Haltung der amerikani⸗ ſchen Regierung in den letzten Wochen ent⸗ b ſcheidend gewandelt. Die Regierung erwartet, daß ſie im Laufe der nächſten Monate zu einer internationalen Diskuſſion der Reparationsfrage gewiſſermaßen gezwungen wer⸗ den wird und ſie würde in dieſem Falle bereit ſein, nicht nur über Reparationen, ſondern auchüber interalliierte Schulden zu verhandeln. Eins iſt allerdings ſicher: Die Initiative wird nicht von Waſhington kommen. Wir haben Grund zu der Annahme, daß Herr Mellon darüber in ſeinen Beſprechungen mit den engliſchen Miniſtern und Finanzleuten keinen Zweifel gelaſſen hat. Sollte ſich die deutſche Regierung aber im Auguſt oder Septem⸗ ber entſchließen, die Reparationsfrage international anzuſchneiden, etwa indem ſie durch die Bank für in⸗ ternationale Zahlungen in Baſel die Nachprüfung der deutſchen Zahlungsfähigkeit beantragt, dann tiſt mit einem gewiſſen Entgegenkommen der Vereinigten Staaten zu rechnen. Wie weit dies gehen wird, hängt natürlich zunächſt von den Eindrücken ab, die Mellon und Stimſon aus Europa mitbringen werden. Es empfiehlt ſich, auch die amerikaniſche Theſe ſehr ernſt zu nehmen, daß ein Schuldennachlaß von konkreten Ab⸗ rü ſtungs⸗ Maßnahmen abhängig ſein würde. Dieſe Verbindung von Abrüſtung und Re⸗ parationen kann jedoch erſt im Verlaufe der eigent⸗ lichen Reviſionsberatungen aktuell werden. Jedenfalls kaun man feſtſtellen, daß in Waſhington zum erſten Male Bereitſchaft zum Entgegenkommen beſteht. Vorbedingung für jede internationale Aktion iſt, wie geſagt, daß die amerikaniſche Rgierung, deren innen⸗ politiſche Schwierigkeiten gewaltig ſind, in eine Zwangslage manövriert wird. ſprechungen mit Mellon und Stimſon werden Klar⸗ heit über die Taktik ſchaffen, die die deutſche Regie⸗ rung anzuwenden hat, um den Stein endgültig ins Rollen zu bringen. Wie man hört, hat Herr Mel⸗ lon in Ausſicht genommen, nach ſeinen Londoner Beſprechungen auch in Berlin einen kurzen Beſuch abzuſtatten, Die Be⸗ Oſtaſiatiſche Nothilfe Von Profeſſor Dr. Waldemar Oehlke Der japaniſche Biologe Dr. Aſajiro Oka hat jetzt ſeine— nun ſchon 21 Jahre vorgetragene und verfochtene— Theorie, daß ſich die Menſch heit in unaufhaltſamem Rückſchritt befinde, ſeitdem ſie um die letzte Jahrhundertwende ihren Höhepunkt erreicht habe, mit ſo neuem und reichem Anſchauungsmaterial belegt, daß ſie ſich pſychologiſch und literariſch in Oſtaſien etwa ſo auszuwirken be⸗ ginnt wie bei uns nach dem Weltkriege Spenglers Theſe vom Untergang des Abendlandes. Die Parallele iſt ja vorhanden, nur ein paar Stufen tiefer und um die andern Erdteile erweitert. Es wird nicht viele geben, die nicht wenigſtens mit humoriſtiſchem, aus der Seelentiefe kommendem Ur⸗ laut hierbei ihren Beifall erkennen laſſen. Man braucht ſich gar nicht einmal umzuſehen oder nach⸗ zudenken. Die inneren Organe ſozuſagen ſtimmen zu, ohne vorher Kopf und Herz, ſonſt ihre Führer, zu befragen. Daß dieſe Theorie aber in Japan, nicht in Schopenhauers Deutſchland, heute zu be⸗ herrſchendem Einfluß kommt, hat ſeine beſonderen Gründe, die in der Not der Zeit liegen und gerade in Oſtaſien. Fünfhundert Verhaftete an einem Tage wie am letzten 1. Mai hat Tokio noch nie gehabt, darunter 35 Studenten. Der ſtatiſtiſch feſtgeſtelle Geſchäftsabſchluß des erſten Qugrtals hat dort alle Hoffnungen fürs erſte vernichtet. Der Preis für Rohſeide ſinkt mit jeder Woche ins Bodenloſe wie nie zuvor. Die Ausfuhr iſt um 50 Prozent heruntergedrückt. In China iſt es noch ſchlimmer, ſogar die Baumwolle liegt ſtill, und das einſt ſo geliebte Silber wird dem Chineſen beinahe eine Laſt, dem er eine Schale Reis vorzieht. Der iſt doch leicht und nützlich. Umſomehr intereſſiert es den Abendländer zu beobachten, zu welcher Not⸗ hilfe— namentlich ſtaatlichen— der Oſtaſiate greift. China hat ein viele Jahrtauſende erprobtes Mittel: die Geduld des Anſpruchsloſen. Die kann man in Europa nicht ſchaffen, ſie wird nur unter dem chineſiſchen Himmel angeboren und auch nur von chineſiſchen Eltern. Das hat ſich bei der großen Nationalverſammlung in Nanking vom 5, bis 16. Mai wieder gezeigt. Die 520 Delegierten, ſogar aus der Mangolei und Tibet, haben ſich durchaus ge⸗ einigt, weil Tſchiang nur die auf ihn Geeinigten be⸗ rufen hatte, dadurch natürlich die ſtille Oppoſition ge⸗ waltig verſtärkt. Sie haben die proviſoriſche Kon⸗ ſtitution in Kraft geſetzt, fremde Sonderrechte durch⸗ weg„abgeſchafft“, Port Arthur und Datren von Japan zurückverlangt, wobei allerdings der mand⸗ ſchuriſche Marſchall Tſchang warnend eine Unter⸗ ſuchungskommiſſion dazwiſchenſchob, und die Löſung der Silberfrage ins Auge gefaßt; nicht beſchloſſen. Darum bedeutet dieſer letzte Punkt die einzige prak⸗ tiſche Hilfsmöglichkeit, denn um Beſchlüſſe kümmern ſich da nicht einmal die Beſchließenden. Es ſcheint nämlich, daß China wirklich zur Goldwährung übergehen wird, natürlich mit angelſächſiſcher Hilfe und der Not gehorchend. Der ganze Zinſendienſt der Staatsſchulden iſt ja ſchon längſt eine hiſtoriſche Illuſton geworden. Von den 43 Erkenntniſſen der Internationalen Handelskammer in Waſhington, an deren Tagung im Mai 46 Völker teilnahmen, war dieſer Punkt der einzige, bei dem Japans Delegierter das Wort ergriff, um noch für dieſes Jahr eine in⸗ ter nationale Silberkonferenz vorzu⸗ ſchlagen und durchzuſetzen. Dieſe chineſiſchen Lebensfragen liegen uns ja etwas ferner als die japaniſchen, falls nicht auf der genannten Konferenz die von anderer Seite empfohlene Doppelwährung für alle Welt Ge⸗ ſtalt gewinnt. Bei Japans Nothilfe aber fühlen wir uns faſt zuhauſe. Da geht man jetzt ernſtlich an die Kürzung der Gehälter heran, was noch vor Jahresfriſt vor dem Anſturm der öffent⸗ lichen Entrüſtung ins Waſſer fiel, ſogar bis zu den Volksſchullehrern, die in der Einkommens⸗ und Rangliſte auf der unterſten Stufe ſtehen, und den Poliziſten. Die Regierung ſagt, daß die Gehälter 1920 mit Rückſicht auf die höheren Preiſe erhöht ſeien, jetzt alſo angeſichts der geſunkenen in der Not gekürzt werden müßten. Die Gemeinden wollen die Form des„freiwilligen Verzichts“ wählen, was in Oſtaſien auf dasſelbe hinauskommt, denn wenn du heute nicht mitverzichteſt, tut es morgen dein Amts⸗ nachfolger. Das Ergebnis würden rotzdem nur 50 Millionen Mark ſein, da die Oſtaſiaten befannt⸗ 2. Seite/ Nummer 277 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. Juni 1931 lich viel billiger arbeiten. Weil aber die Lebenshal⸗ tung ſo niedrig iſt, iſt auch ſchon die helle Empörung da, die für die zuſammengeſchloſſenen Eiſenbahn⸗ beamten ſogar den offenen Konflikt mit Staat und Polizei nahegerückt hat. Das Volk verlangt zunächſt eine genaue Aufſtellung der Arbeitsloſen, denn es vermutet mehrals eine Millio n, während die amtliche Ziffer 37000 0 angibt. Hier aber greift wiederum in intereſſanter Weiſe der Staat ein, indem er ſich zunächſt für die Ar⸗ beitsloſigkeit der Intelligenz einſetzen und die übrigen einſtweilen auf höheren Fuchſchulen und Inſtituten weiterbilden will, koſtenlos, ſodaß die Be⸗ troffenen dieſe Zeit doch nicht als verloren zu be⸗ trachten brauchen. Der Nebengedanke iſt offenbar, daß mit ſtaatlicher Weiterbildung auch der Gefahr des wachſenden politiſchen Radikalis mus ge⸗ ſteuert wird. Andererſeits können auch in Japan nur noch 30 Prozent der Akademiker mit Staats⸗ examen auf Beſchäftigung rechnen. Außer ſolchen Zukunftsmaßnahmen gibt es aber auch mehr als eine japaniſche Nothilfe der Gegenwart. Die beiden großen See⸗ und Fiſchereiverbände werden in dieſem Jahr mit einer Million Mark unterſtützt, die Seideninduſtrie wird vor dem Zuſammenbruch bewahrt. Eine neue Ge⸗ ſamt⸗Induſtrie⸗Vereinigung ſchaltet heimatliche Kon⸗ kurrenz aus. Die Preiſe ſollen durchweg ſtabiliſiert, Zinſen bei Kredit geſenkt werden, was man ja frei⸗ lich auch von der Newyorker Federal Reſerve Bank — als Botſchaft— vernommen hat. Endlich aber iſt eine Vereinfachung der ſtaatlichen Ver⸗ waltung in Ausſicht genommen, in der Weiſe, daß das überſpezialiſierte Abteilungsweſen erſetzt wird durch einen mehr einheitlichen und gemiſchten Regie⸗ rungsapparat, bei dem die Miniſter, wie die japaniſche Preſſe ſagt, die Rolle des„Verbindungsoffiziers“ im nationalen Zentraldienſt haben würden. Ob irgend eine Nothilfe Entſcheidendes geleiſtet haben wird, wenn man nach einem Jahrzehnt auf ſie zurückſchaut, weiß heute der größte Stgatsmaun ſo wenig wie der tiefſte Denker. Eines aber weiß auch das Kind, das ſich eine Frucht ſelbſt vom Baum holt: daß an jebem Anfang noch immer die Tat war, nicht das bloße Gern⸗Haben⸗Wollen. Ein Entwurf zur Reichsreform Telegraphiſche Meldung Berlin, 18. Juni. Dem Nachrichtenbüro des VD. wird an gut un⸗ kerrichteter Stelle beſtätigt, daß im Reichsminiſterium des Innern unter Mitwirkung des preußiſchen Miniſterialdirektors Brecht und des ſächſiſchen Miniſterialdirektors Poetzſch⸗Heffter, der bei⸗ den Berichterſtatter der zuſtändigen Ausſchüſſe der Länderkonferenz, ein Referentenentwurf über die Reichsverwaltungsreform aus⸗ gearbeitet worden dei. Unter Beachtung der Beſchlüſſe des Verfaſſungs⸗ ausſchuſſes der Länderkonferenz ſieht der Entwurf unter anderem vor eine Vereinigung der Regierungen des Reiches und Preu⸗ ßens, das Aufgehen mittlerer und klei⸗ nerer Länder in dieſe Gemeinſamkeit und die Durchführung einer verwaltungsmäßigen Neugliederung, die eine ſtärkere Zuſammenfaſſung der Verwaltungsbefugniſſe bringt, und zwar derart, daß unter möglichſter Ausſchaltung von Zwiſchen⸗ inſtanzen eine Stärkung der Zentralgewalt 15 eine Erweiterung der örtlichen Verwaltung er⸗ olgt. Dieſe Rationaliſtierung des Verwaltungsapparats ſoll nicht nur Klarheit und Einfachheit an die Stelle des bisherigen Neben⸗ und Durcheinanders von be⸗ hördlichen Zuſtändigkeiten ſetzen, ſondern vor allem auch eine Entlaſtung im techniſchen Verkehr zwiſchen Wirtſchaft und Behörden und damit eine Verbil⸗ lägung bringen. Die Regelung ſoll an ſich auch für die ſüddeutſchen Länder gelten. Nur will man der ſüddeutſchen Eigenart ein Zugeſtändnis unter anderem dadurch machen, daß man ihnen eine — Die öfterreichiſche Regierungskriſis Enders Verſuch muß als geſcheitert gellen Was nun? Telegraphiſche Meldung — Wien, 19. Juni. Nachdem die ſozialdemokratiſche Partei das Pro⸗ gramm des Bundeskanzlers Dr. Ender abge⸗ lehnt hat, ſind vom Bundespräſidenten Miklas neue Beſprechungen eingeleitet worden mit dem Ziele, ein neues Miniſterium auf neuer Grundlage zu bilden. Er empfing zunächſt führende Mitglieder der Chriſtlichſozialen Partei und den aus Graz her⸗ beigerufenen früheren Präſidenten des National- rates Dr. Gürtler. Dieſe Beſprechungen ſchloſſen geſtern abend mit dem Empfang des jetzigen ſozial⸗ demokratiſchen Präſidenten des Nationalrats Dr. Renner durch den Bundespräſidenten ab. Irankreichs Expreſſertaktik und Zynismus Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 19. Juni. Die Beurteilung, die der Kredit der Bank von England für die öſterreichiſche Nationalbank in Frankreich findet, beweiſt wieder einmal zur Genüge, wie wenig es weiten franzöſt⸗ ſchen Kreiſen daran gelegen iſt, Oeſter⸗ reich und auch Deutſchland tatſächlich zu Hilfe zu kommen. Die Bereitwilligleit der Bank von England hat bei den franzöſiſchen Natio⸗ naliſten nicht die geringſte Zuſtimmung erhalten. Im Gegenteil, aus Furcht, Frankreich könnte die Gelegen⸗ heit zur Durchführung ſeiner Erpreſſer⸗ taktik gegenüber dem wehrloſen Oeſterreich verpaſſen, überſchütten die franzöſiſchen Rechtsblätter die engliſchen Finanziers mit einer Flut von Vorwürfen. Auch Henderſon wird vom„Echo de Paris“ vorgehalten, er hätte ſich bei der Regelung der deutſch⸗öſterreichiſchen Zollfrage beſſer der Neutrali⸗ tät der britiſchen Finanzleute verſichern ſollen. Auch dieſes Verſäumnis ſei auf das Paſſipkonto der jäm⸗ merlichen Außenpolitik Briands zu ſetzen. Einen Hoffnungsſtrahl ſehen die Franzoſen in dem Um⸗ ſtand, daß der Kredit der Bank von England kurz befriſtet iſt und daß der öſterreichiſche Anleihe⸗ bedarf nach wie vor beſtehe. Frankreich brauche hin⸗ ſichtlich der von ihm verlangten 150 Millionen Schil⸗ ling nur ſeine alten Bedingungen aufrecht zu erhalten. Dieſe Bedingungen beſtehen, wie Pertinax aus⸗ drücklich wiederholt, in der Beobachtung der Ver⸗ träge und dem Verzicht der Berliner und Wiener Regierung auf die Zollabkommen.„Setzen beide Länder“, ſo ereifert ſich Pertinax,„ihre Intrigen fort, mögen ſie ſich allein retten. Für Frankreich wird nichts anderes übrig bleiben, als teilnahmslos dem Selbſtmord des„jungen Werther“ beizuwohnen.“ Kraſſer und brutaler kann der franzöſiſche Egois⸗ mus wirklich nicht zum Ausdruck gebracht werden. Noch bedenklicher als dieſe hemmungsloſen Aus⸗ brüche ſind die heutigen Bemerkungen des Deputier⸗ ten und Wirtſchaftsfachmannes Gignoux in der „Journse induſtrielle.“ Sie zeigen, daß ſelbſt in den führenden Köpfen der franzöſiſchen Wirtſchaft ab⸗ ſichtlich oder mangels einer beſſeren Einſicht eine totale Verkennung der Wirtſchafts⸗ verhältniſſe in Deutſchland beſteht. Gig⸗ noux macht den Deutſchen die einzige Quelle ihrer Reviſionsleiſtungen, den Außenhandelsüber⸗ ſch unß, zum Vorwurf. Er warnt, dieſe Situation noch zu verbeſſern, indem Frankreich der deutſchen Wirtſchaft Kredite zur Verfügung ſtellt. Es ſei völ⸗ lig unnütz, ſo meint Gignoux, die finanziellen Mittel zu geben, um die Tage des Kabinetts Brü⸗ ning zu verlängern und gleichzeitig die Wirt⸗ ſchaftsexpanſion Deutſchlands zu ver⸗ ſtärken. Auch Oeſterreich dürften nicht die Mittel gewährt werden, um in Wien ein Syſtem der Staatsverſorgung und der organiſierten Anar⸗ chie zu unterhalten. Generaloberst a. J. von Seeikt über das Wehrproblem (Meldung des Wolffbüros) — München, 19. Juni. Der frühere Chef der Heeresleitung, General⸗ oberſt a. D. von Seeckt, ſprach geſtern abend auf Ein⸗ ladung der Deutſchen Studentenſchaft in der Uni⸗ verſität über das Thema„Das Ringen um die deutſche Sicherheit“. Nachdem der Redner das Verhältnis von Wirtſchaft und Macht erörtert hatte, führte er u. a. aus, daß jeder Staat das Recht habe, Sicherheit aus eigenem Können und eigener Macht aufzubauen. Bel der Abrüſtungskonferenz im Februar kommenden Jahres ſei für Deutſchland nichts gefährlicher als eine Kompromißlöſung. So⸗ lange der Verſailler Vertrag nicht aufgehoben werde, hätte Deutſchland an der Abrüſtungskonferenz kein Intereſſe. Der Redner ging ſogar ſoweit, zu erklären, daß Deutſchland daran denken müſſe, au f⸗ z urüſten und forderte danach noch, daß eine ſolche Aufrüſtung die allgemeine Wehrpflicht in irgend einer Form wieder bringen müſſe. Wenn Deutſchland die Reparationen nicht mehr bezahlen, könne, ſo würde Frankreich— wie Seeckt annehmen zu müſſen glaubt— wieder ins Rheinland einmarſchieren, und Deutſchland hätte nicht die Macht, dies zu verhindern. Andererſeits ſei Deutſchland aber auch in ſeiner jetzigen Verfaſſung kein genügendes Bollwerk gegen den ruſſiſchen Bol⸗ ſchewismus. 5 größere Selbſtän digkeit in den kul⸗ turellen Fragen läßt. Dieſer Entwurf zur Reichsreform iſt natürlich verfaſſungsändernd und bedarf zu ſeiner Annahme einer Zweidrittelmehrheit im Reichstag. Was ſagt Bayern? München, 18. Juni. Eine als halbamtlich anzuſprechende Mitteilung beſagt: Preſſenachrichten haben angekündigt, daß der Reichskanzler die Miniſterpräſidenten der Länder auf die erſte Juliwoche zur Beſprechung über einen Mannheimer Mozartwoche 5 Dritter Abend 5„Die Hochzeit des Figaro“ im Nationaltheater Man könnte Bände ſchreiben über die Fülle der feinkomiſchen Einzelwirkungen, die zur Geſamtwir⸗ kung von Mozarts wundervoller Muſik beitragen und hätte damit nur einen von den vielen Faktoren näher beleuchtet, die dem aufmerkſamen Zuhörer bei wiederholtem Hören zum Bewußtſein kommen. Daß man ſich aber ſolcher Einzelwirkungen freuen konnte, war wieder ein Verdienſt der guten Vorſtellung, die ſich als Werk aus einem Guſſe darſtellte. Von allem Anfang ſchwebte über dieſer Vorführung ein guter Stern, die durch die Mitwirkung eines berühmten Gaſtes— Willy Domgraf⸗Faßbaen der— von der Staatsoper Berlin einen beſonderen Reizzuwachs erhalten hatte. Es erſcheint faſt als Wagnis, die Leiſtung des Gaſtes in Einzelheiten zergliedern zu wollen. Je mehr man ſich dem Genuſſe ſeiner vor⸗ trefflichen Darbietung hingab, umſo mehr freute man ſich, konſtatieren zu können: Dieſer Figaro iſt wirklich der Regiſſeur der ganzen gomöbih und bleibt dabei nach außen hin, wie H. v. d. Pfordten rich⸗ tig betont, immer noch der ergebene Diener ſeines Herrn, des Grafen und ſeiner Herrin Suſanne. Aller⸗ dings hatte Domgraf⸗Faßbaender das Glück, die ge⸗ fſäangliche Unterweiſung erſter Meiſter zu genießen. Von Dr. Paul Bruns, dem bekannten Berliner Geſangsrefſormator mit allen Errungenſchaften des Freilaufs(des Atems und aller ſeiner Faktoren) ausgeſtattet, hat er ſich in Mailand und ſpäterhin noch bei Jacques Stückgold vervollkommnet und verfügt nun über ein wundervoll geſchultes Organ, das ihn über die geſangliche Meiſterleiſtung hinaus zu beſon⸗ derer darſtelleriſcher Freiheit befähigt. Kein Ton geht verloren, weder in den wundervollen Kantilenen, noch in den ſprudelndenden Reeitativen. Jede Ton⸗ partikel iſt wohl fundiert und nützt alle denkbaren Reſonanzmöglichksiten weiſe aus. Der Sänger fand aber auch eine gute Reſonanz beim Publikum, das ſeine Leiſtung mit herzlicher Dankbarkeit quittierte und eine noch beſſere bei ſeinen Partnern, die gleich ihm ihr beſtes gaben, um Mozarts Meiſterwerk in würdiger Form zu ver⸗ lebendigen. Die meiſten ſtanden uns von einer vor⸗ züglichen Aufführung der vorjährigen Spielzeit noch ü ö f 5 in guter Erinnerung, wir können es nus aber nicht verſagen, die verdienten Sänger und Darſteller we⸗ nigſtens der wichtigſten Mitſpieler namentlich anzu⸗ führen. Wir gedenken mit Dankbarkeit des in jeder Linie vornehmen Grafen(Chr. Könker), der von Gertrud Bin dernagel liebevoll geſtalteten Grä⸗ fin, ferner der von Guſſa Heiken allerliebſt und neckiſch hingeſtellten Suſanne. Wir denken an den ſchleichenden Intriganten Baſiliv Bartlings, an Karl Mangs unverſieglichen Humor in ſeinem Bartolo, dem ſich Marg. Kloſe als Marzelline ebenbürtig anreihte, an den derben Antonio Voi⸗ ſin und an den namentlich darſtelleriſch gut gera⸗ tenen Cherubin des Frl. Heindl. An der Spitze des im Sinne Mozartſcher Klang⸗ ideale ſchwächer beſetzten und durch eine abweichende Gruppierung die Holzbläſer günſtiger zuſammen⸗ faſſenden ausgezeichneten Orcheſters ſorgte Joſeph Roſenſtyck als getreuer Sachwalter aller muſika⸗ liſchen Koſtbarkeiten für das nötige Luſtſpieltempo, das namentlich im erſten Finale die von Mozart intendierte Steigerung des lebhaften Zeitmaßes mit gutem Glück ins denkbar raſcheſte Prestissimo possibile wagen konnte. Wenn wir für künftige Mozart⸗Aufführungen einen Wunſch äußern dürften, ſo wäre es der nach eingehender Berückſichtigung der Vorhalte oder nach Telemanns Ausdruck der „Accente“, die nur von wenigen Sängern in wenigen Fällen der geſtrigen Aufführung angewendet wur⸗ den und in denen Mozart ſich dem damaligen Uſus beugte,„daß die Sänger nicht allemal ſo ſingen, wie die Noten daſtehen, ſondern ſich hin und wieder eines ſogenannten Accentes bedienen“(namentlich bei fallenden Terzen in den Rezitativen). Am ſchönen Erfolg hatte auch der Regiſſeur Dr. Richard Hein verdienten Anteil, der gleich Roſenſtock von den dankbaren Sängern nach Schluß der durchaus gelungenen Aufführung auf die Bühne gezogen wurde. Die Begeiſterung des vollen Hauſes lieferte den beſten Beweis, wie viel uns Mozart bei guter Wiedergabe noch zu ſagen hat. Dr. Ch. i. V. Friedrich Silcher⸗Feier. Aus dem Schloß⸗ garten Karlsruhe überträgt der Südfunk Sonntag, den 21. Juni, 11 Uhr, eine Gedächtnis ⸗ feier für den Schöpfer des neueren deutſchen Volks⸗ liedes, Friedrich Silcher, veranſtaltet vom Männerchor des Silcherbundes. 9 Reichsreform⸗ Geſetzentwurf habe. Eine ſolche Einladung iſt nicht erfolgt un d wird auch nicht erfolgen. Alle Nachrichten der letzten Tage von einer bevorſtehenden Reichs⸗ reform ſind nach Erkundigungen an maßgebender Stelle falſch. eingeladen Beſprechungen franzöſiſcher Miniſter mit Baukiers — Paris, 19. Juni. Der franzöſiſche Finanz⸗ miniſter und der Handelsminiſter haben geſtern nach⸗ mittag mit den franzöſiſchen Bankiers und Indu⸗ ſtriellen verhandelt, die ſich demnächſt zu einer Stu⸗ dienreiſe nach Mitteleuropa begeben werden. Neue Kammermuſik Das Kammermuſikfeſt in Coburg Die beſten Eindrücke des zweiten Coburger Muſikfeſtes kamen von geſangsmuſikaliſcher Seite her— ein bei gegenwärtigen Muſiktagungen immer wieder eintretender Fall, der, im Zeitalter der ihr beſonders zugewandten muſikaliſchen Jugendbewe⸗ gung, gewiß nicht als Zufall anzuſehen iſt. Der Zyklus„Unterwegs“ von Joſeph Haas(Mün⸗ chen), nach Gedichten von Hermann Heſſe, reihte ein koſtbares Stück an das andere, das erſte davon ge⸗ hört mit ſeiner verhaltenen Gefühlsinnigkeit und ſeiner gewählten Harmonik zu den wertvollſten neueren Liedern überhaupt. Von Julius Weismann(Freiburg i. Br.) erklangen vier Sopranlieder, deren Entſtehung meiſt ſchon Jahrzehnte zurückliegt; vorwiegend feine Ge⸗ bilde von rückhaltloſer Verſenkung in die wechſeln⸗ den Stimmungen der Worte. Am unmittelbarſten wirkten„Die leiſen Türen“(nach Rilke) und„Am Heiligenbild“(nach Vierordt). Bezwingende Größe und reinſte Gottesſchau geſellen die drei geiſtlichen Lieder von Heinrich Kaminſki zu den wertvollſten zeitgenöſſiſchen Stücken der Art. Herb und unſinnlich greifen die drei Stimmen des Soprans, der Geige und der Klarinette ineinander und erheben ſich im letzten Stücke zur Höhe eines feierlichen Hymnus. Auch Armin Knabs„Zeitkranz“, ein halb weltliches halb geiſtliches Chorwerk nach Gedichten von Guido Gezelle, verdankt der ernſten Vertiefung in die alte geiſtliche Muſik, daneben aber auch dem alten deutſchen Chorltede manche Anregung. Es befinden ſich neben ſpröden Nummern ſolche von gro⸗ ßer Ausdruckskraft darunter. Auf ſo hoher Stufe wie die Geſaugsmuſik ſtanden die zeitgenöſſiſchen Inſtrumentalſtücke nicht. In einem Klarinettenquintett machte der Bam⸗ berger Karl Schäfer ſeine Vorliebe für querſtän⸗ dige Melodteführung durch den Sinn für echte Poly⸗ phonje und guten Humor wett. Ziemlich konſtruk⸗ tive Wirkung tat ein dem fugierten Stile beſonders zugetanes Streichquartett von Curt Geb⸗ hard(Berlin). Nicht viel mehr als gute Schul⸗ arbeit in kapriziöſem Satze und alten imitatoriſchen Formen ſtellt ein zweiteiliges Streichtrio von Adolf Brunner(Berlin) dar. Außer dieſer Helfern am Klavier bei ihren Havemann⸗QAuar⸗ 5—— Flottendebatte in der Kammer Die lächerbare Augſt vor Deutſchland Telegraphiſche Meldung . Paris, 19. Juni. Die Kammer ſetzte geſtern nachmittag die Be⸗ ratungen über die Flottenbautonnage für 1931/2 fort. Der ſozialiſtiſche Abg. Paul⸗Boncour bekämpfte den Bau eines 23000 Tonnen⸗Kreuzers mit der Begründung, daß Frankreich aus dem Welt⸗ kriege die Lehre gezogen haben müßte, auf den Bau großer Schlachtſchiffe zu verzichten. Die plötzliche Aenderung in der bisher vertretenen Anſchauung, keine Schlachtſchiffe zu bauen, ſei auf den Bau des neuen deutſchen Kreuzers zurückzuführen. Der Bau eines ſolchen Schiffes könne an Frank⸗ reichs und Deutſchlands Außenpolitik nichts ändern, da dieſe— dank Locarno— auf die geſamte engliſche Flotte zählen könne. Der Red⸗ ner betrachtet es als verhängnisvoll, daß man gerade letzt Großkampfſchiffe bauen wolle, wo ein franzöſiſch⸗ italieniſches Flottenabkommen die Einſchrän⸗ kung von Großtonnage bezwecke. Man müſſe ſich hüten, daß Italien und Deutſchland dem fran⸗ zöſiſchen Beiſpiel folgen könnten. Der Marineminiſter führte in ſeiner Rede zur Verteidigung feines Flottenbauprogramms aus, daß ſechs deutſche Kreuzer imſtaude ſein könnten, im Atlantiſchen Ozean einen Geſchwindigkeitskrieg zu führen, um die Verbindungen mit Frankreich ab⸗ zuſchneiden. Um einer ſolchen Möglichkeit ent⸗ gegen zu treten, fordere er den Kredit für einen 23 000 Tonnen⸗Kreuzer. Die Kammer hat ſchließlich mit 391 gegen 191 Stimmen einen ſozialiſtiſchen Antrag, die Bera⸗ tung über das Flottenbauprogramm 1931/32 bis nach der allgemeinen Abrüſtungskonferenz zu ver⸗ tagen, abgelehnt, und alsdann die Geſamt⸗ vorlage mit 410 gegen 168 Stimmen an⸗ genommen. In der Zeit vom 1. April 1931 bis 31. März 1932 werden ſomit auf Kiel gelegt werden: Ein Linienſchiff und zwei Kreuzer zweiter Klaſſe, für deren Bau 500 Millionen Frances bewilligt wyr⸗ den ſind, jedoch mit der Beſtimmung, daß die Feſt⸗ ſetzung der Tonnage und der Abſchluß von Lie⸗ ſerungsverträgen von der Zuſtimmung des Par⸗ laments abhängig gemacht werden müßte. Ferner werden in der gleichen Zeit gebaut werden ein Aviſo für weite Fahrt, ein Küſtentransportſchiff und vier Begleiter. Die für dieſe Einheiten bereitgeſtellten Mittel betragen 193 521000 Fraues. Letzte Meldungen Großfeuer im Moſelort Uerzig — Bernkaſtel, 19. Juni. In dem Moſelort Uer⸗ zig entſtand geſtern nachmittag gegen 4 Uhr ein Brand, der, begünſtigt durch den ſtarken Weſtwind, mit unheimlicher Geſchwindigkeit um ſich griff, Neun Häuſer brannten vollſtändig nie⸗ der, ein zehntes wurde ſchwer beſchädigt. 12 FJami⸗ lien, zumeiſt Winzer, ſind obdachlos geworden un haben faſt ihr ganzes Hab und Gut verloren. Den Feuerwehren aus 12 umliegenden Ortſchaften und der Berufsfeuerwehr aus Trier gelang es, nach etwa vierſtündigen Bemühungen, den Brand einzukreiſen, über deſſen Urſache bisher noch nichts feſtgeſtellt werden konnte. Die engliſche Fliegerin'Brien tödlich abgeſtürzt — London, 19. Juni. Die bekannte britiſche Fliegerin'Brien iſt geſtern in der Nähe von Hatfield mit ihrem Leichtflugzeug abgeſtürzt. Die Fliegerin und ihre Begleiterin, Frau Gallien, ſind verbrannt. Die Leichen der beiden Frauen wurden völlig verkohlt aufgefunden. Fräulein'Brien hatte bereits bei einem frühe⸗ ren Flugunfall ein Bein verloren. Inſtrumentalmuſik hörte man auch den vom Streichquartett begleiteten Geſangszyklus „Briefe“ von Hans Schröder(Nürn⸗ berg), nach Gedichten von Chriſtian Morgenſtern, in Uraufführung. Das Werk bietet der Sängerin Gelegenheit, ihre Stimme in weiten Bogen ſchwin⸗ gen zu laſſen, doch iſt ſeine merkwürdig akkordiſch ſchweifende Begleitung weder wirklich polyphon noch quartettmäßig geſetzt. An ſonſtigen neueren Stücken iſt noch eine in ſehr geſchickter Epigonenart gemachte Bratſchen⸗ ſonate von Günther Raphael(Leipzig) hervor⸗ zuheben. Von früheren Komponiſten waren diesmal nur Brahms(-dur-Sextett,-dur⸗Klavierquartett) und M. Reger(Bachvariationen) und einige alte Nürnberger Madrigalmeiſter berückſichtigt. Leider waren die Spielfolgen nicht durchweg ganz konzeſ⸗ ſionslos aufgeſtellt; denn es befanden ſich darunter auch ein paar Werke von„Sonntagskomponiſten“ Die künſtleriſche Leitung hatte ſich eines Stabes von Mitwirkenden meiſt hohen Ranges verſtchert. Außer Haas, Weismann und Raphael als eigenen Werken reinen waren insbeſonders das 5 tett und Sängerinnen vom Range der Amalie Merz⸗Tunner und Mia Neuſfitzer⸗Thö⸗ niſſen, der Pianiſt Wilhelm Kempff als unver⸗ gleichlicher Dolmetſch des Regerſchen Werkes ſowie der Nürnberger Madrigalchor unter Otto Döbe⸗ reiners Leitung beteiligt. ſamtleitung des Feſtes, deſſen Schauplatz der Rieſen⸗ ſaal der Ehrenburg war, hatten Prof. Guſtav Havemann und Hofkapellmeiſter Carl Ficht⸗ ner.— ä U— N. D Feſtſpiele in Marburg. Marburg hat in den letzten Jahren zu den vielen Anziehungen ſeiner noch nicht entdeckten Schätze, ſeines bewegten ſtudentiſchen Lebens eine neue erhalten, die ſeiner Feſtſpiele, deren künſtleriſche Bedeutung unter der Leitung Dr. Buddes ſich von Jahr zu Jahr ſteigert. Auf dieſer Freilichtbühne, die aus der Natur herauswächſt, um⸗ ſchloſſen von Wald und mit einem freien Blick nach dem Schloß, hat nur das Große Beſtand. Der dies⸗ jährige Spielplan ſteht vor allem unter dem Geſtirn Kleiſt s. Er hat Anfang Juni mit dem„Prinzen von Homburg“ begonnen und wird am 5. Juli mit dem„Zerbrochenen Krug“ enden. Da⸗ zwiſchen beſchwört der„Sommernachtstrau m“ alle heiteren Geiſter der Natur zum verwirrten Spiel, Die künſtleriſche Ge⸗ D Jyni Män 31. 2 ſuche pen: Meta Leder Holz! Nahr Bekle Baus Goſt⸗ Verk Unge Kauf Techr Reſtl A 2163 Arbe Mär ſuche 1 davo Kriſe ſchla tuier Man gend Zeit Abge 2 ledig führ 22 1 n n eee un n—= u·ln-l„4 W n * * — F reer . Freitag, 19. Juni 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 277 Die Arbeitsmarktlage im Arbeitsamtsbezirk Mannheim Das Arbeitsamt Mannheim regiſtrierte am 15. Joni 35913 Arbeitſuchen de, nämlich 27994 Männer und 7919 Frauen. Die Abnahme ſeit 31. Mai 1931 beträgt 308 Perſonen. Die Arbeit⸗ ſuchenden verteilen ſich auf folgende Induſtriegrup⸗ pen: Männer Frauen Metallinduſtrie 7286 188— 444 Lederinduſtrie u. Verarbeitung 362 111— 4 Holzinduſtrie 5 1385 5— 11 Nahrungs⸗ und Genußmittel 591 1698. Bekleidungsgewerbe 322 352— 44 Baugewerbe 2608.— 46 Goſt⸗ und Schankwirtsgewerbe 258 576 1 Verkehrsgewerbe 1456 25— 2 Ungelernte Arbeiter 8986 1248. Kaufm. Angeſtellte 2626 1847 + 65 Techn. Angeſtellte 904 2— 8 Reſtl. Induſtrien 1210 1867 + 111 Auf Mannheim und ſeine Vororte entfallen 21638 Männer und 5876 Frauen, zuſammen 27514 Arbeitſuchende, während auf die Landorte 6356 Männer und 2043 Frauen, zuſammen 7399 Arbeit⸗ ſuchende entfallen. 5 Unterſtützung beziehen 18 128 Perſonen, davon 10 672 Arbeitsloſenunterſtützung und 7451 Kriſenunterſtützung. Dazu kommen 19.227 zu⸗ ſchlagsberechtigte Ehegatten und Kinder. Die fluk⸗ tuierende Bewegung auf dem Arbeitsmarkt des Mannheimer Arbeitsnachweisgebiets kommt in fol⸗ genden Ziffern zum Ausdruck: Neuzugang in der Zeit vom 16. Mai bis 15. Juni 1931 5430 Perſonen, Abgang 6152 Perſonen. Die leichte Entſpannung des Arbeitsmarktes iſt lediglich auf ſaiſonmäßig bedingte Faktoren zurückzu⸗ führen. * * Der neue Notariatsdirektor. Durch Erlaß vom 14. Juni wurde als Nachfolger des am 1. Juli in den Ruheſtand tretenden Oberjuſtizrats Mayer zum Direktor des Notarias Mannheim und Oberjuſtiz⸗ rat der Leiter des Notariats II, Juſtizrat Julius Oppenheimer, ernannt. Die Ernennung von Herrn Oppenheimer zum Oberjuſtizrat hat in der hieſigen Bürgerſchaft allgemeine Zuſtimmung ge⸗ funden. * Nach Dauerregen wieder Aufheiterung. Es ſchien zwar, als ob der Regen, der geſtern vormittag hald ohne Unterbrechung in Strömen vom Himmel goß, überhaupt kein Ende nehmen wollte. Wer nicht unbedingt auf die Straße mußte, blieb zu Hauſe, denn der Aufenthalt im Freien war wirklich kein Vergnügen. Die Temperatur ſank immer weiter herab, ſodaß man ordentlich fröſtelte. Als dann in den Mittagsſtunden die Wolkendecke aufriß und die Sonne wieder durchkam, wurde es dennoch nicht merklich wärmer. Ein Aufenthalt im Freien war am Abend ſo gut wie ausgeſchloſſen, es ſei denn, daß man einen Mantel zur Erwärmung benützte. Die geſtern nachmittag einſetzende Aufheiterung konnte ſich be⸗ haupten. N * Mannheimer Touriſtin abgeſtürzt. Aus Reutte(Tirol) wird uns gemeldet: Beim Abſtieg vom Hochvogel über den gefährlichen Baumheimer Weg nach Hinterhornbach, ſtürzte eine Mann⸗ heimer Touriſtin(der Name iſt noch nicht be⸗ kannt), die ſich geweigert hatte, ſich vom Bergführer anſeflen zu laſſen, 12 Meter ab und blieb in einer Spalte liegen. Dem Bergführer allein gelang es nicht, die Verletzte zu bergen. Beim Eintreffen der Rettungsmannſchaft war die Touriſtin in⸗ zwiſchen nochmals abgekollert, blieb aber glück⸗ licherweiſe vor einem Abgrund liegen. Der Rettungsmannſchaft gelang es dann, die Touriſtin zu bergen; ſie hat ſchwere Rückenverletzungen davon⸗ getragen.- * Die Leiche der 12jährigen Käthe Roſenfeld ge⸗ ländet. Die Leiche der 12jährigen Käthe Roſen⸗ feld aus Mannheim, die wie gemeldet, am 14. Juni hier ertrunken iſt, wurde im Bann von Frankenthal bei der Petersau am Mittwoch abend geländet. * Geneſungsheim der Stadt Mannheim in Neckar⸗ gemünd. Auf die im Anzeigenteil der heutigen Ausgabe erſchienene Veröffentlichung wird hingewieſen. Die Kanonen am Moltkedenkmal Nächtliche Abrüſtung in Mannheim Wer geſtern über den Zeughausplatz ging, der ſtutzte plötzlich und rieb ſich die Augen. Denn die beiden Kanonen, die das Moltkedenkmal ſeit drei Jahrzehnten flankierten, waren plötzlich verſchwunden. Unverſehrt ſteht und ſtand das Gitter um das Denkmal: die Kanonen waren weg! Dann erinnerte man ſich der Notiz in der Samstagausgabe der NMz., wonach mehrere Bur⸗ ſchen verſucht hatten, die Kanonen vom Denkmal zu werfen. Sollte ſich dieſer nächtliche grobe Unfug wiederholt und diesmal Erfolg gehabt haben? Raſch erfuhr man des Rätſels Löſung. Zwiſchen halb vier und vier Uhr hatten am Mittwoch früh ſtädtiſche Arbeiter die beiden Kanonen ab⸗ montiert. Drei Poliziſten vom zuſtändigen Revier hatten die Wache übernommen. Leiſe, ganz leiſe rollte man die Kanonen auf die Seite, wo ſie einer fröhlichen Urſtänd entgegenſehen. Nur ganz Eingeweihte wußten etwas von dieſer nächtlichen Aktion, die auf beſondere Veranlaſſung der Behörde vorgenommen wurde. Schon einmal muß⸗ ten ja die Kanonen ihren Standort wechſeln. Damals allerdings mußte man die Urſachen in der Politik ſuchen. Als die Franzoſen das Schloß beſetzten, befürchtete man, ſie würden die im Kriege 1870/71 eroberten Kanonen franzöſiſcher Herkunft beſchlag⸗ nahmen. Vorſichtshalber wurden die Kanonen entfernt, um dann wieder das Poſtament zu zieren. Das Moltkedenkmal wurde am Sonntag, 19. Ok⸗ tober 1902, in die Obhut der Stadtverwaltung ge⸗ nommen. An dieſem Tage fand auf dem Zeughaus⸗ platz eine große militäriſche Feier ſtatt, bei der das Großherzogsehepaar, der Neffe Moltkes, Graf von Moltke, der ſpätere Chef des deutſchen General⸗ ſtabes anweſend war. Kommerzienrat und General⸗ konſul Reiß hielt, wie der Bericht des damaligen Generalanzeigers, der ſpäteren NMz., beſagt, eine „zündende Weiherede“ und übergab als Vorſitzen⸗ der des Denkmalausſchuſſes das Denkmal Ober⸗ bürgermeiſter Beck. Nach einer Anſprache des Groß⸗ herzogs fiel die Hülle des von Bildhauer Prof. Joſeph Uphues⸗ Berlin geſchaffenen Denkmals. Mit der Denkmalseinweihung war bekanntlich das 50jährige Regimentsfeſt des 2. Badiſchen Grenadierregiments Kaiſer Wilhelm I. Nr. 110 verbunden. Die Kanonen hatten eine beſondere Bedeutung; ſie waren im Kriege 1870/1 von dieſem Regiment von den Franzoſen erbeutet worden und zierten nun den Sockel. Der Zeughausplatz zeigte ein etwas anderes Bild zu jener Zeit. An der Das Moltkedenkmal ohne Kanonen Stelle, wo ſich heute die Kurfürſtenſchule erhebt, ſtand die Infanteriekaſerne, die erſt ein Jahr ſpäter niedergeriſſen wurde. Dem geſchäftsführenden Ausſchuß, der die 35 000 Mark zur Errichtung des Denkmals ſ. Z. geſammelt hat, gehörten eine Reihe der bekannteſten Mann⸗ heimer Perſönlichkeiten an. Außer Karl Reiß waren es Stadtrat Ernſt Baſſermann, Kommerzienrat Wilhelm Zeiler, Kommerzienrat Dr. Adolf Clemm, Veterinärrat Philipp Fuchs und Inge⸗ nieur Auguſt Ludwig. Der immer noch eine hiſto⸗ riſche Beſonderheit darſtellende Zeughausplatz wird zweifellos wieder gewinnen, wenn ſeine Ausgeſtal⸗ tung und die beiden auf ihm befindlichen Denkmäler nicht mehr ſo beſchädigt werden, wie es leider Gottes in der letzten Zeit durch verantwortungsloſe Men⸗ ſchen und halbreife Burſchen geſchehen iſt. Die weiblichen Angeſtelllen zur Nolverordnung Der Verband der weiblichen Handels⸗ und Büro⸗ angeſtellten, der hier eine Geſchäftsſtelle unterhält, und die größte Frauenberufsorganiſation iſt, äußert ſich zu der Notverordnung vom 5. Juni 1931 wie folgt: Unter Anerkennung der Notwendigkeit, in der heutigen ſchweren Zeit Opfer zu bringen, betrach⸗ tet der VWA doch insbeſondere die Kriſenſteuer und die Aenderungen der Arbeitsloſen⸗ versicherung für ungerecht. Daß in der Kriſenſteuer die Arbeitnehmer weſentlich ſchlechter geſtellt ſind, als die wohlhabenderen Kreiſe des Vol⸗ kes, die nicht, oder nicht hauptſächlich auf Gehalt oder Lohn angewieſen ſind, muß Erbitterung hervor⸗ rufen. Dadurch wird die Möglichkeit von Erſpar⸗ niſſen bei Angeſtellten erheblich herabgedrückt, wäh⸗ rend die anderen Kreiſe gerade deswegen durch die Notverordnung bevorzugt werden, um ihnen die Kapitalbildung zu erleichtern. Der ſchematiſche Abſchlag von Unterſtützungs⸗ ſätzen in der Arbeitsloſenverſicherung wirkt ſich für die Angeſtellten deswegen ungünſtig aus, als der Ausfall, mit 5 Prozent auf den Grundlohn berechnet, für Angeſtellte in der Regel mehr als 5 vom Hun⸗ Be⸗ ſonders unerfreulich iſt die Einführung einer Be⸗ dürftigkeitsprüfung für Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung verheirateter Frauen. dert ausmacht, und bis 12 vom Hundert geht. Daß die Behördenangeſtellten, deren Stellung kündbar— alſo unſicher iſt, und die ohnehin Bei⸗ träge zu den ſozialen Verſicherungen zu leiſten ha⸗ ben, dem Gehaltsabzug wie die Beamten unter⸗ liegen, erſcheint unbillig. Auch ſie wären beſſer, wie die übrigen Arbeitnehmer, nur zur Kriſenſteuer heranzuziehen. Der VWA hofft, daß durch Verhandlungen mit der Reichsregierung Erleichterungen erzielt werden. * 5 * Marienkäfer. Beſondere Lieblinge der Kinder findet man gegenwärtig wieder in den Gärten: die Marienkäfer. Groß iſt die Freude, wenn man irgendwo einen ſolch kleinen zierlichen Käfer ent⸗ deckt, der, wenn er beſonders zart behandelt wird, Glück bringen ſoll. Der Herrgottskäfer oder auch an manchen Orten Sonnenkäfer genannt, hält ſich gerne an Johannisbeerſtöcken auf, wo er fleißig die Blatt⸗ lausjagd ausübt. Schon aus dieſem Grunde muß er als ein ſehr nützlicher Gartenkäfer bezeichnet wer⸗ den. Beſondere Beliebtheit erfreut ſich die Art der Käfer, deren Flügel rot mit ſchwarzen Punkten ſind. Zur gleichen Gattung gehören aber auch die anders⸗ farbigen Arten dieſer Käfer: ſchwarze Flügel mit roten oder gelben Punkten oder gelbe Flügel mit braunen oder ſchwarzen Punkten. Erſter Vadiſcher Schulturntag in Mannheim Vom.—5. Juli d. Js. Durch große Turn⸗ und Spielvorführungen der Höheren Lehranſtalten und der Volksſchule Mann⸗ heims erhält die erſte Woche im Juli ihr Gepräge. Zum erſten Male halten in den Tagen vom.—5. Juli alle Lehrer und Lehrerinnen des Turnens an den Volks⸗ und Berufsſchulen und an den Höheren Lehranſtalten Badens gemeinſam eine Tagung ab. Dieſer erſte„Badiſche Schulturntag“ ſoll in praktiſchen Vorführungen und in Vorträgen den Stand und die Forderungen an das heutige Schul⸗ turnen darlegen und Wegweiſer ſein in die Zukunft für die unbedingten Notwendigkeiten der körperlichen Erziehung unſerer Schuljugend. Der Freitag Nach⸗ mittag iſt den Sitzungen und Beſprechungen der be⸗ teiligten Verbände vorbehalten. Die Zeit von—7 Uhr aber wird zur großen Heerſchau der Mannheimer Volksſchuljugend mt. Turn⸗ und Spielvor führungen im Sta⸗ dion. Am Samstag, den 4. Juli treten die Lehrer ⸗ turnvereine zu Fauſtballwettkämpfen an, dann folgen Freiübungen der Lehrerinnen, dann der Lehrer. Am Barren zeigen ſich der Leh⸗ rerturnverein Karlsruhe und Mann⸗ heim. In dieſer Zeit ſtellen ſich die Mädchen der Mannheimer Höheren Mädchenſchule und ſpäter die Knaben der verſchiedenen Lehranſtalten zum Tur⸗ nen auf. Als Vorträge ſind angemeldet:„Neue Wege und Ziele im badiſchen Schulturnen“ („Lefrank⸗Freiburg).„Schulturnen und Arzt“ (Dr. Pflüger⸗Freiburg). Mit einer Reihe weiterer Vorführungen und Verhandlungen— darunter die große Feſtfeier im Silberſaal des Mannheimer Hofs— ſchließt am Sonntag die Tagung, doch nicht, um nicht auch des großen Förderers des Mann⸗ heimer Schulturnens, Dr. Sickingers, zu ge⸗ denken. Um 11 Uhr am Sonntag findet eine Kranz⸗ niederlegung an deſſen Grabe ſtatt. * * Vom„Hendſemer Löb“. Wer vorgeſtern und geſtern in Heidelberg am Neckar vorbeiging, war nicht wenig erſtaunt, dort einen Stapellauf be⸗ obachten zu können. Das eigenartige bei dieſer Ge⸗ ſchichte war aber, daß der Ablauf des Schiffes nicht in einem Zuge erfolgte, ſondern daß es mit größter Kraftanſtrengung immer nur wenige Zentimeter vorgeſchoben wurde. Die Heidelberger nahmen an dieſem Ereignis lebhaften Anteil. Handelte es ſich doch um das ehemalige Ketten boot, den ſogen. „Hendſemer Löb“, das als Bootshaus dient und das bei dem letzten Hochwaſſer auf die Neckarwieſe geſetzt wurde. Nach umfangreichen Vorarbeiten wurde nunmehr die„Stapellauf im Schneckentempo“ ausgeführt und das Schiff wieder ſeinem Elemente übergeben. Familienchronik * Silberhochzeit. Das Feſt der Silbernen Hochzeit feiern am heutigen Freitag, 19. Juni, Herr Friedrich Schuler und ſeine Ehefrau Pauline, g geb. Ehrhardt, Lortzingſtraße 50 wohnhaft. -miſch doch mal Bohnenkaffer mit Kathre iner“ Das iſt geſünder— und nur halb ſo teuer.. Der Globus und die Spinne Von Karl Demmel 5. Auf einem Bücherregal einer uralten Bibliothek mit pergamentenen Folianten hauſten ſchon jahre⸗ lang ein Globus und eine Spinne einträchtig mitein⸗ ander. Das heißt aber, daß der Globus wohl älter war, während die Spinne, wenn auch ſchon etwas dick und unbeholfen, einer jüngeren Generation an⸗ gehörte. Eines Tages war die Spinne unverſehens auf dem oberſten Brett des Bücherregals gelandet. Der Globus hatte etwas erſtaunt getan, in ſeiner Ein⸗ ſiedelei und in ſeinem Alter doch noch Geſellſchaft zu bekommen, denn es kümmerte ſich kein Menſch mehr um ihn, da er ganz und gar veraltet war und das Deutſche Reich übrigens gar nicht kannte; dafür aber um ſo mehr Staaten und Städtchen, manche davon nicht größer als ein Mauſefell. Und Spinne und Globus wurden Freunde miteinander. Die Spinne ging auf allerlei Fahrten im alten Bibliotheks⸗ zimmer aus und berichtete brühwarm den neueſten Klatſch innerhalb der vier Wände. Unter den Büchern war ein großer Neid, wer ſich von dieſen nun mäch⸗ tiger dünkte, denn jede Wiſſenſchaft behauptete hier das von ſich.„Ja, ja“, ſagte der Globus da zum Be⸗ richt der Spinne, der Kaſtengeiſt befindet ſich auch unter den Büchern, nicht nur unter den Schreibern allein. Da bin ich doch zufrieden mit mir, ich habe nichts meinesgleichen und ſo gibt's auch keinen Neid. Aber das ſollten die Bücher nicht vergeſſen, daß ich eigentlich alles darſtelle, auch den Raum, worauf wir ſtehen, wenn auch nur mit Millionen Bruchteilen ausrechenbar. Ich bin alſo das Univerſal, ich bin die Welt, ich kann mich drehen, wenn ich will; aber die Welt, ich, der Globus, ſtehe lieber ſtill, wenn auch die Zeit ſcheinbar fortſchreitet; um die Geſetze der Welt, um Geburt und Tod, kommt ja doch niemand herum. Sie verſtehen vielleicht heute, manches raffinierter im Genuß des Daſeins zu ſchaffen.“ Die Spinne hatte ſich das ruhig mit angehört und ſaß dabei auf dem runden Fuß des Globus, die Augen ergeben nach unten gerichtet:„Iſt das nicht etwas viel, was du da ſagſt, alter Freund Globus, daß du alles bedeuteſt, daß du die Welt biſt?“—„Aber Spiunchen, was iſt denn in dich gefahren?“ „Weißt du, du biſt doch eigentlich nur das Abbild der Welt. verſtehſt du? Das heißt alſo, daß du wohl da biſt, aber du haſt kein Herz, keine Seele, da biſt doch ein totes Objekt, wie man ſo ſagt. Sieh mal, ich, nur eine häßliche Spinne, ich kann ſehen, kann laufen, habe ein Herz, kann lange Fäden ſpinnen und noch mehr.“—„Und ich, ich könnte mich drehen, wenn ich wollte.“* „Wenn du wollteſt! Haſt du es ſchon verſucht, Globus?“—„J, du Grünſchnabel von Spinne, du kennſt doch Galileis:„Und ſie bewegt ſich doch!“ Siehſt du, das bin ich!“ „Ja, das Abbild. Wer etwas ſcheint, iſt es noch lange nicht, lieber Freund, du könnteſt es, ſagſt du, wohlan, ich wette!“—„Eigentlich wäre es mir zu kindiſch, mit ſolchem untergeordneten Inſekt, wie du es biſt, zu wetten, aber ich will darauf eingehen. Paß auf: ich zähle bis drei: eins— zwei— drei.“ Die Weltkugel lag unbeweglich in ihren Angeln und ver⸗ mochte ſich nicht zu rühren.„Nanu,“ wunderte ſich der Globus,„iſt denn die Erdachſe verroſtet?“ Im Stillen ſchimpfte er auf Galilei, der vielleicht doch unrecht haben könnte. Spinnchen ſaß in ſeinem Netz, warf ſich vor Freude über ſeine gewonnene Wette, auf den Rücken und ſtrampelte luſtig mit allen Beinen in der Luft herum: „Siehſt du, verloren! Nun komme ich daran, du ſollſt ſehen, daß ich die Welt bewegen kann, ich, die Spinne.“—„Daß ich nicht lache!“ Da lief die Spinne kreuz und quer über den Glo⸗ bus hinweg, über Ozeane, Gibirge, durch die Wüſte, umklammerte mit einem Schritt jedesmal ein gan⸗ zes Reich. Das ärgerte den Globus, dieſe Nicht⸗ achtung.—„Halt ein, Spinne, du ertrinkſt ja!“ Spinnchen hörte nicht und ſpann einen dicken Faden mitten auf dem Aequator, dann lief es zu ſei⸗ nem Netz hinein, ſuchte ſich Halt, und nun ging es los:„Ich zähle nur bis eins, Globus: eins Da⸗ mit zog die Spinne an und drehte ganz langſam die Welt herum.„Was iſt das? Was iſt das? Du ſtellſt mich ja auf den Kopf, Spinne; ich drehe mich, wahrhaftig, ich drehe mich. Oh, Galilei, du haſt alſo doch recht; ſiehſt du, du böſe Spinne.“ Spinnchen ließ ſofort nach:„Nun drehe dich doch weiter, ſiehſt du, du kannſt es wieder nicht, aber ich, die untergeordnete Spinne, kann mit dir machen was ich will. Da ſiehſt du Gottes Schöpfung, Dar⸗ ſtellung iſt nichts— lebendes Werk, Taten ſind alles. Auch Unſcheinbares kann Kontinente bewegen, du haſt es geſehen, wenn der Anlaß da iſt. Du biſt in deiner Mächtigkeit von einer Spinne beſtegt.“ Der Globus war ſtill und ſchämte ſich. Die Bücher in den Regalen hatten den Wettſtreit mit angehört. Eines ſchimpfte hinauf zum Globus: „Siehſt du, alter Protz von Globus, wir haben dir das längſt wiſſenſchaftlich bewieſen: Welt ohne Herz, das heißt, Welt ohne Gott, iſt tot. Und du biſt ohne Herz, du dicker Vollmond.“ „Aber bitte ſehr, ich habe dieſen Satz zuerſt er⸗ kannt,“ antwortete ein naturwiſſenſchaftliches Kom⸗ pendium.—„Du läßt doch aber Gott nicht neben der Naturwiſſenſchaft gelten,“ antwortete die Bibel,„ſoll ich dir erſt Namen nennen, die das ſcheinbar zu be⸗ weiſen verſuchten?“ „Sie müſſen logiſcher denken, meine Herren,“ miſchte ſich da eine„Syſtematiſche Logik“ ein. Spinnchen und Globus waren darauf ganz dtill. Nun kamen auf einmal einige alte Herren zur Bibliothek herein und ſagten zum Diener:„Dieſen alten Globus da oben können Sie auch irgendwo verſtauen, er iſt ja ganz wertlos.“ Dem Globus wurde ſchwindelig vor Angſt. 5 Der Diener ſtieg die Leiter empor, ſah das Spinn⸗ chen im Netz, ſchlug mit der Weltkugel gegen das In⸗ ſekt, ſodaß es auf der Stelle tot war. Beim Herunter⸗ nehmen ſagte der Globus:„Da haſt du nun den Beweis von den Weſen, die Herz und Seele haben ſollen. Pfui Teufel.“ g Spinnchen ſtreckte nur ſeine Beine ſterbend von ſich und konnte darauf nicht antworten. Dem Diener fiel da von ungefähr der Globus aus der Hand, und er zerbrach in morſche Stücke. g „Das habe ich kommen ſehen,“ ſprach wieder wich⸗ tig die Logik.—„Nein, das iſt der Lauf des Geſche⸗ hens, Herr Profeſſor,“ berichtigte ein Geſchichtswerk. Der Diener machte aber gründlich ſauber in dem verſtaubten Zimmer, und ſogar die„Logik“ wußte es ſich gefallen laſſen, daß ſie rückſichtslos in eine Kiſte gepackt und auf den Boden in eine Ecke gebracht wurde. Autorenſtunde. Ein den Hörern des Süddeut⸗ ſchen Rundfunks durch Aufführung verſchiedener ſeiner Hörſpiele nicht unbekannter Schriftſteller, Erich Noether, lieſt am 21. Juni, 18.15 Uhr, vor dem Mikrophon des Südfunks aus eigenen Schriften.— Von demſelben Autor gelangt unter Spielleitung Ernſt Stockingers im Abendprogramm vom 25. Juni ein muſikaliſches Volksſtück Der fremde Muſi⸗ kant“ zur Aufführung. 5 1 —— Rokokofeſt in Schwetzingen Das Schwetzinger Rokokofeſt, das in dieſem Jahre am 21. und 28. Juni, jeweils nachmittags 24 Uhr ſtattfindet, nimmt unter den deutſchen Heimat⸗ und Feſtſpielen heute ſchon eine Sonderſtellung ein. Auch in dieſem Jahre wird als Feſtſpiel wieder ein Hoffeſt beim Kurfürſten Karl Theodor, dem Schöpfer des berühmten Schwetzinger Schloßgartens gezeigt. Die Hauptrollen werden von den bekann⸗ teſten Schauſpielern des Nationaltheaters Mannheim dargeſtellt; ferner wirken der geſamte Chor und das Ballett des Nationaltheaters mit. In den prunkvollen Maſſenſzenen, die insgeſamt einige Hundert Darſteller auf die Bühne bringen, ſtellen Schwetzinger Bürger die Hofgeſellſchaft, die Schloß⸗ wache, Diener und Zünfte dar. i Die terraſſenförmig abgeſtufte Anordnung der Sitzplätze(ca. 3000) und die günſtige Lage der Steh⸗ plätze ermöglicht von allen Punkten einen vollkomme⸗ nen Ueberblick über das Feſtſpiel. Das Spiel bietet diesmal nicht nur eine prunk⸗ volle Schau und anmutige Unterhaltung, ſondern er⸗ hält durch die Träger der Hauptrollen eine erfreu⸗ liche künſtleriſche Note. Der Regiſſeur des Schwetzinger Rokokoſpiels iſt wieder Alfred Landory vom Nationalthater Mann⸗ heim; die Tänze leitet Ballettmeiſterin Aennie Häns. Von der Handels⸗Hochſchule Mannheim Zum Sommer⸗Semeſter 1931 wurden 171 Studierende neu aufgenommen gegen 170 im Sommer⸗Semeſter 1930 und 113 Studierende im Winter⸗Semeſter 30/31. Die Zahl der zum Studium ortsanweſenden Stu⸗ dierenden beträgt 550 gegenüber 547 im Winter⸗ Semeſter 1930/31. Vom Studium ſind für dieſes Se⸗ meſter 82 Studierende beurlaubt, gegenüber 56 im Winter⸗Semeſter. Die Zahl der Hörer beträgt 495 gegen 774 im Winter⸗Semeſter 1930/31 und 663 im Sommer⸗Semeſter 1930. Insgeſamt ſind im Som⸗ mer⸗Semeſter 1931 1045 Studierende und Hörer ein⸗ geſchrieben. ( Mannheimer Kunſtverein e. V. L 1, 1. Auf die Ausſtellung„Der Kreis um Adolf Büh⸗ ler“, auf die Werke des Malers Ernſt Oppler f, Berlin und des Malers Hans Böhler, Wien ſet nochmals aufmerkſam gemacht. 4. Seite Nummer 277 — Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. Juni 1931 Mannheims Kaufkraft in Zahlen Auf 1912 405 000 NM. beläuft ſich der Abſatz der Produktion und des Handels in Mauuheim Die ungeheure Wirtſchaftskriſe, unter der Deutſch⸗ land leidet und die in ihren Ausmaßen immer be⸗ drohlichere Formen annimmt, lenkt die Aufmerk⸗ ſamkeit weiter Schichten des deutſchen Volkes auf volkswirtſchaftliche Fragen, ſchärft den Blick für die Bedeutung dieſer Probleme im Einzelleben wie im Geſamtleben der Nation. Die regelmäßigen zahlen⸗ mäßigen Unterſuchungen des Reiches über die Er⸗ gebniſſe der Reichsſteuern ſind der beſte und zuyer⸗ läſſigſte Wegweiſer in dieſem Fragengebiet. Die Einkommenſteuer⸗Ergebniſſe geben Auskunft über unſer Volkseinkommen, die Lohnſteuer zeigt das Lebensniveau der breiteſten Maſſen unſeres Volkes, die Vermögensſteuer⸗Ergebniſſe zeichen die Ent⸗ wicklung unſeres Volksvermögens auf. Ein beſon⸗ ders wichtiges Gebiet wird uns erſchloſſen durch die Ergebniſſe der Umſatzſteuer. Denn hier erſcheint der Geſamtumſatz unſerer Mannheimer Wirtſchaft, das ſind die„vereinnahmten Entgelte zuzüglich des Eigenverbrauchs.“ i a Die jetzt zum erſtenmal erfolgte Darſtellung des Geſamtumſatzes ſtellt gegenüber der Erfaſſung des ſteuerpflichtigen Umſatzes eine Bereicherung des volkswirtſchaftlichen Erkenntniswertes der Umſatz⸗ ſteuererhebung dar, indem der Geſamtumſatz ein nahezu umfaſſendes Bild der wirtſchaftlichen Tätig⸗ keit gibt, das aus den Zahlen des ſteuerpflichtigen Umſatzes allein nicht zu gewinnen iſt. Die Umſatz⸗ ſteuererhebung iſt damit über den Rahmen einer Steuererhebung hinaus zu einer Wirtſchaftserhe⸗ bung geworden. Da der Umſatz gleichbedeutend mit Abſatz iſt, trägt ſie den Charakter einer inneren Handelserhebung, die den Abſatz der Mannheimer Produktion und des Mannheimer Handels, geglie⸗ dert nach Hauptwirtſchaftsgruppen, Wirtſchaftsgrup⸗ ven und Wirtſchaftszweigen, wertmäßig darſtellt. Auf dieſe Weiſe gewinnen wir ein Zahlen⸗Bild der hieſigen Kaufkraft und der Kraftentfaltung der Wirtſchaft in unſerer Stadt. In der Stadt Manuheim beläuft ſich der Geſamtumſatz auf 1912 405 000 l. Dieſer verteilt ſich auf vier Hauptwirtſchaftsgruppen: Landwirtſchaft, Induſtrie, Handel und Verkehr, Freie Berufe, Verwaltung, Heerweſen, Kirche, Ge⸗ fundheitsweſen und hygieniſche Gewerbe. Ein inter⸗ eſſantes Bild der Umſatzgeſtaltung in Mannheim ãããũã d yd Veranſtaltungen Rotes Kreuz Mannheim Das Rote Kreuz Mannheim, eine ſegensreiche Inſtitu⸗ tion, erfreut ſich durch ſeine uneigennützige Tätigkeit bei allen Schichten der hieſigen Bevölkerung größter Beltebt⸗ heit. Insbeſondere die Männer, die draußen während des Weltkrieges im Felde ſtanden, ſind dem Roten Kreuz dank⸗ bar und deſſen Freunde geworden. Nach all der aufreibenden Arbeit, in der das Rote Kreuz lahraus jahrein in nimmermüder Aufppferung ſteht, ver⸗ ſammelte ſich die hieſige Gruppe mit ihren Gönnern und den Freunden ſeiner Beſtrebungen geſtern zu einem gemſt⸗ lichen Abend im Palaſthotel. Der Beſuch der Ver⸗ anſtaltung war gut. Unter den Anweſenden bemerkten wir U, g. als Vertreter des Bezirksamts Landeskommiſſär Dr. Scheſſelmeier, von der Stadt Bürgermeiſter Dr. Walli und Oberbaudirektor Zizler. Oberamtmann Eckard, Frau Dr. Heſſe und Frau Direktor Schnei⸗ der begrüßten die Gäſte. Konzert, Tanz und vor allem die Tombola, die nicht nur ſchüne Gewinne, ſondern auch man⸗ chexlei Ueberraſchungen brachte, trugen viel zu der fröh⸗ lichen Stimmung bei. Die Hauskapelle ſptelte faſt unauf⸗ hörlich. Ebenſo fleißig wurde getanzt. Schön nahm ſich namentlich die Polonaiſe im Garten des Palaſthotels aus. Der Reingewinn des Abends wird den ſozialen Einrich⸗ tungen des Roten Kreuzes zugeführt. 10. Stiftungsfeſt des Kartells techniſcher Verbindungen Badens Anläßlich des 10. Stiftungsfeſtes verſammelten ſich uahe⸗ zu 300 Mitglieder der techniſchen Verbindungen Badens zu einer impoſanten Tagung am Sonntag, den 14. Juni d. J. auf Wilhelmshöhe in Ettlingen. Das Kartell techniſcher Verbindungen Badens wurde an Pfingſten 1921 in Sasbach gegründet. Ihm gehören an: Fünf Verbindungen des Stagtgtechnikums in Karlsruhe, eine Verbindung des Tech⸗ nikums in Konſtanz und drei Verbindungen der rheiniſchen Ingenteurſchule in Mannheim mit zuſammen 1 705 600 Mitglieder der Alt⸗Herren⸗Verbände und 200 alfipen Studierenden. An Vormittag ſtieg unter Vorſitz des Ingenieurs Hans Rreller⸗ Mannheim ein Convent, bei dem das Pro⸗ gramm für das bevorſtehende Geſchäftsjahr feſtgelegt wurde. Erfreulicherweiſe haben ſich Fachingenieure zu einer Reihe von techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Vorträgen in Mannheim und Karlsruhe bereit erklärt, ſodaß auch im kommenden Jahre das Kartell wieder eine rege Tätigkeit entwickeln wird. Im Mittelpunkte der Tagung ſtand der Feſtkom⸗ mers. Die Chargen von 9 Verbindungen in voller Wichs gahen der Beranſtaltung ein feſtliches Gepräge. Das Re⸗ ferat des Tages hatte der Vorſitzende, Ing. Greller, übernommen. Er ging von der Gründung des Kartells aus, ſchilderte die Zwangslage der alten badiſchen Verbin⸗ dungen an den techniſchen Lehranſtalten Badens und ent⸗ wickelte als Hauptziel der Beſtrebungen des K. T. V. Badens die Erziehung ſeiner Mitglieder im Sinne des Wahlſpruches„Freiheit, Ehre, Vaterland“. Als Folgerung kam der Appell an die Aktivitas, als Trüger der Zukunft der deutſchen Technik die Zeit des Studiums auszunützen und ſich der vaterländiſchen Ver⸗ pflichtung bewußt zu werden, die mit der Uebernahme eines techniſchen Berufes verbunden iſt. Zu erwähnen iſt noch die Aufnahme der„Burſchenſchaft Hohenſtaufia“ an der Rheiniſchen Ingenieurſchule in Mannheim in das Kartell. N * Mandolinata Mannheim 1920 im Friedrichspark. 22757 abend findet das Konzertgaſtſpiel der bekannten anöykinata ſtatt. Das Programm enthält u. a. die Namen Meyerbeer, Verdi, Strauß. Eine Glanzleiſtung wird das Konzertſtück„Wolgaklänge“ darſtellen. Das 48 Mann ſtarke Orcheſter ſteht unter der Leitung des Diri⸗ genten Oskar Herrmann. Ein volkstümlich gehaltener Ein⸗ ürittspreis ermöglicht Jedermann dieſe Sonderveranſtal⸗ tung zu beſuchen.(Näheres ſiehe Anzeige.) gibt die nachſtehende Ueberſicht, wobei die Zahlen der Steuerbelaſteten und die Höhe der Umſatzſteuer unberückſichtigt bleiben, da ſie für die K eunzeichnung der Wirtſchafts⸗ und Kaufkraft keine Rolle ſpielen. In der Stadt Mannheim wurden insgeſamt und in den vier Hauptwirtſchaftsgruppen ermittelt: Veranlagte Um ſatz Insgeſamt 5 14019 1912 405 000% Landwirtſchafk insgeſamt 487 2276 000, Landwirtſchaft: Kleinumſätze bis 5000„ 395 930 000/ düfte id e oo Handel und Verkehr 7586 839 689 000— Freie Berufe, Verwaltung, Heerweſen, Kirche, Geſund⸗ heitsweſen 1325 18 868 000 ¼ Für Mannheim wird hier der geſamte volkswirt⸗ ſchaftliche Umſatz dargeſtellt, damit wird die geſamte Leiſtung und Kraftentfaltung der Wirtſchaft der Stadt Mannheim wiedergegeben. Die Umſatzſteuer⸗ erhebung wird dadurch zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel der Wirtſchaftsforſchung. Der Umſatz der Landwirtſchaft, der Induſtrie und des Handels iſt an und für ſich gleichbedeutend mit Abſatz. So wird hier durch die Umſatzſteuererhebung der Handel der ganzen Mannheimer Wirtſchaft wertmäßig dar⸗ geſtellt. Gleichzeitig werden ergänzend die Leiſtun⸗ gen der freien Berufe, des Verkehrsweſens, des Ge⸗ ſundheitsweſens zahlenmäßig unterſucht. Der Um⸗ ſatz verſchiedener Zweige des Einzelhandels und des Handwerks deckt ſich mit den wichtigſten Zweigen des Konſums der Bevölkerung. Die Umſatzſteuerſtatiſtik vermag daher wertvolle Anhaltspunkte über den Stand der Lebenshaltung und die Entwicklung des Konſums zu geben. Im Deutſchen Reich belief ſich im Erhebungsjahr der Geſamtumſatz auf 165 054 Millionen Mark bei .211.800 Veranlagten. Der Umſatz der Landwirt⸗ ſchaft beträgt 7,9 Millionen Mark, der Induſtrie 78,4 Millionen Mark und des Handels und Verkehrs 75,8 Millionen Mark. Liegt der Umſatz der In⸗ duſtrie⸗ und Handelsgruppen etwa um das Zehn⸗ fache höher als bei der Landwirtſchaft, ſo halten ſich die Zahlen der Veraulagten mit 1 208 900, 1 307 200 und 1 466 000 etwa die Waage. Gerhard Wiedemeyer. Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Vergangene Woche veranſtaltete der Bezirksver⸗ ein Neckarſtadt eine gut beſuchte Mitgliederverſamm⸗ lung. Nach kurzen Begrüßungsworten und geſchäft⸗ lichen Mitteilungen des 1. Vorſitzenden A. Hoff⸗ mann leitete dieſer zu ſeinem Lichtbildervor⸗ trag über das Neckartal über. Auhand vorzüg⸗ licher Aufnahmen zeigte er die Schönheiten des romantiſchen Neckartals. Lebhafter Beifall wurde ihm hierfür zuteil. Als nächſte Veranſtaltung iſt für Anfang Auguſt ein Ausſpracheabend in Aus⸗ ſicht genommen. Jilm⸗Rundſchau Capitol: Laila, die Tochter des Nordens Ein ſtummer Film, der ſo herrlich iſt, daß er zu einem Erlebnis wird, erſcheint hier auf dem Spielplan. Es iſt eine eigenartige Atmoſphäre, die von dieſem Bildſtreifen ausgeht, der in Finmarken gedreht iſt, und der das karge Land unter dem Nordlicht zeigt. Ein Spielfilm und ein Kulturfilm zugleich von den Menſchen, die dort oben leben. Nomaden ſind es, bei denen jedes Ereignis ihres engen Seins in der weiten Landſchaft als Beweggrund die Natur hat. Wie die Menſchen und Tiere mit der Natur zu einer Einheit verſchmolzen ſind, wie ihr Tun aus dem Primiti⸗ ven heraus in der Landſchaft verankert liegt, das iſt das Große bei dieſem Film. Neben vielem Geruhſamen bringt dieſer Film Schlit⸗ tenjagden hinter Renntieren, Fahrten über Stromſchnellen, Rudelattacken gierender Wölfe, die wie ſchwarze Schatten durch den weißen Schnee hetzen. In dieſen Rahmen iſt die Spielhandlung knapp und zwingend eingepaßt. Manche Einſtellung, manche Bewegung und Stimmungsſkizze wird unvergeſſen bleiben. Vor allem bleibt in Erinnerung der Lappe Aſlag des Peter Malberg und die Laila der Mona Martenſon. Gerade ſie gibt eine ſeine Charak⸗ teriſierung des Lappen mädchens, die groß, toll und kühn auf den Ski, im Schlitten und im Bopt iſt. Die aber klein und verlegen wird, wenn ſie in Berührung mit der Zivfliſation kommt. Als Hauptfilm läuft ein geſchickt und gut, u. a. mit Geſängen ſynchroniſierter Film„Nach Sibirien“. Eine Aufſtandseptſode aus dem Zarenreich bildet das Grund⸗ motiv der Handlung, die wiederum an manchen Stellen wirkſam ausgearbeitet iſt und zahlreiche bildwirkſame Ein⸗ ſtellungen zeigt. Nach ſpannenden Szenen folgt ſchließlich doch noch ein happy end. Kommunale Chronik Aus dem Heidelberger Stadtrat * Heidelberg, 19. Juni. Für die aus dem Stadt⸗ rat ausgeſchiedenen Herren Leonhard(D. V..) und Maier(Soz.) ſollen die Stadträte Harrer und Stock zu Aufſichtsräten der Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn AG. gewählt werden.— Der mit dem Eigentümer eines Baſaltſteinbruchs in Hadamer ab⸗ geſchloſſene Vertrag ſoll vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes gelöſt werden, da eine weitere Benützung des Bruches für die Stadt nicht mehr in Frage kommt.— Ein Antrag auf Auf⸗ hebung des Kinderheimes im Sieben müh⸗ lental wird abgelehnt. Das Heim ſoll weiter⸗ geführt werden, jedoch mit der Maßgabe, daß die Frage der Zuſammenlegung mit dem Waiſenhaus im Auge behalten, auf Herabſetzung der Verwaltungs⸗ koſten Bedacht genommen und die Gewährung eines Staatszuſchuſſes erbeten wird. 5 dings auch nicht ganz dem Spielverlauf, ſondern geht zum ellan Vertreter: qullus Geiger, Nannheim, 3, 5. Tel, 33 040 „Amititia“ vor ſchwerer Probe Amicitia⸗Mannheim ſtartet in 5 Rennen Zur Jubiläums⸗Regatta in Grünan Vor einem halben Jahrhundert wurde von den wenigen beſtehenden Berliner Rudervereinen der Berliner Regatta⸗ Verein gegründet, der ſich ſtändig aufwärts entwickelte und dem vor allem der Rennruderſport viel verdankt. Der Ver⸗ ein, der ſich nur aus Einzel⸗Mitgliedern zuſammenſetzt, er⸗ warb in den Sher Jahren das Gelände an der Dahme bei Grünau, wo ſich heute die beſte Re gattaſtrecke Europas hinzieht. Durch allmählichen Ausbau der Ufer wurde nach ⸗dem Kriege eine 2000 Meter lange, ſchnur⸗ gerade Rennſtrecke geſchaffen, die in ihrer Art einzig da⸗ ſteht. Bereits im Gründungsjahre, 1881, wurde die„Große Grünauer“ beſchloſſen und zu einer ſtändigen Einrichtung. Der Berliner Ruderſport verdankt gerade dieſer Regatta ſehr viel zu ſeiner Verbreitung, waren doch die Grünauer Rennen alljährlich nicht nur ein ſportliches, ſondern auch ein geſellſchaftliches Ereignis von Rang. Wertvolle Preiſe ſtanden dem Veranſtalter zur Verfügung, ſodaß die Re⸗ gatten faſt in jedem Jahre Deutſchlands führende Vereine an den Start brachten. Zu dem ſeit über 40 Jahren be⸗ ſtehenden„Kaiſer⸗Vierer“ kamen der Verbands⸗ und Büvxenſtein⸗Achter ſuwie der„Große Giner“, die ſtets heiß umſtritten waren. Nach dem Kriege wurde das Pryo⸗ gramm des Berliner Regattavereins noch durch den Drei⸗ ſtädte⸗ Achter zwiſchen Budapeſt, Wien und Berlin be⸗ reichert, der erſtmalig im Jahre 1925 in Budapeſt ausgetra⸗ gen wurde. Alle bisherigen Begegnungen konnten die Berliner Vereine erfolgreich geſtalten. Die ideale Renn⸗ ſtrecke veranlaßte auch den Deutſchen Ruderverband, ſeine Meiſterſchaften nach Grünau zu verlegen, wo ſie ſeit dem Jahre 1929 vorläufig regelmäßig abgehalten werden. Neben der Meiſterſchaftsregatta iſt alſo die„Große Grünauer“ das größte ruderſportliche Ereignis in Deutſch⸗ land geworden. Die Krönung aller Grünauer Rennen ſoll nun am Samstag und Sonntag die Jubiläums Regatta bilden. Die Beſetzung mit 929 Ruderern und Steuerleuten in 178 Booten aus 52 Vereinen aus dem Reiche iſt wieder ausgezeichnet. In den Hauptrennen ſtarten: Großer Preis non Berlin(Vierer ohne St.]: Germania⸗ Hirſchgarten, BRV. Alemannia, Mannheimer RV. Amicitia, Berliner RC., Spindlersfelder RV. Sturm⸗ vogel. Deutſcher Vierer: Germania Hirſchgarten, Renngem. Frieſen⸗Brandenburgia, Köpenicker RC., Alemannia⸗Ber⸗ lin, Alemannia⸗Hamburg, Arkona⸗Normannia, Sturm⸗ vogel, Hellas, Wiking⸗Leipzig, Akademiſcher RC. Hellas⸗Olympia⸗Zweier o. St.: Sport⸗Boruſſia, RV. Bayer⸗Leverkuſen, Alt⸗Werder⸗Magdeburg, Potsdamer., Victoria⸗Berlin, Hannoverſcher RC. 1880, Berliner RC., Spindlersfelder RV. Sturmvogel, Hungaria⸗Budapeſt. Dreiſtädte⸗Achter: Wiener Regatta⸗Verein(Renngem. Lia⸗Donauhort), Ungariſcher Ruderverband(Hungaria⸗ Budapeſt), Berliner Regatta⸗Verein. Großer Einer: Gubener RC. 1905(Dohme), Frankfur⸗ ter RG. Oberrad(Paul), Lübecker RG. 1885(Ritter), Mannheimer RV. Amicitia(p. Düſter lh oh, B. Rk. Hellas(Engels). Büxenſtein⸗ Achter: Germania ⸗Hirſchgarten, Kaſteler RG., Amiceitia⸗Mannheim, am Wannſee, Berliner RC. Kaiſer⸗Vierer: Hungaria⸗Budapeſt, Renngem. Frieſen⸗ Brandenburgia, Berliner Ruder⸗Club, Alemannia v. 1866⸗ Hamburg, Spindlersfelder RV. Sturmpogel, Germania⸗ Hirſchgarten(2 Boote), Mannheimer RV. Ami citia. Doppel⸗Zweier v. St.: BRC. Sport⸗Boruſſia, Friedrichs⸗ hagener RV. 92, RC. Werder⸗Magdeburg, B. RG. v. 1884, Berliner RC., Hellas⸗Berlin. Verbands⸗Achter: Germania⸗Hirſchgarten, Mainz⸗Kaſte⸗ ler RG., Mannheimer RV. Amicitia, Ruderklub am Wannſee, Berliner Ruder⸗Club, Hungaria⸗Budapeſt. Der Mannheimer RV.„Amicitia“ ſtartet in 5 Rennen: Großer Preis von Berlin(Vierer ohne St.), Großer Einer(v. Düſterlho), Büxenſtein⸗Achter, Kaiſer⸗ Vierer und Verbands⸗Achter. Seit 1928 eilten die Mann⸗ heimer Ruderer von Erfolg zu Erfolg. Trotz ſtärkſter An⸗ ſtrengungen konnten ſich die Leute von der Amicitia durch⸗ ſetzen. Die Hanauer Regatta hat eindeutig gezeigt, daß Amicitia auch in dieſem Jahre wieder in ausgezeich⸗ neter Form iſt und kämpfen kann. Diesmal geht es in Grünau noch darum, wer aus den beiden Achterrennen für die Henley⸗Regatta in Frage kommt. Es ſollen hier keine Chancen für die eine oder andere Mannſchaft errechnet werden, da man die Leiſtungsfähigkeit der einzelnen Ver⸗ eine noch zu wenig kennt. Bei dem hervorragenden Geiſt, der in den Reihen der Amicitia herrſcht und der unbeng⸗ 1 der Leute im Boot kaun damit gerechnet Mainz⸗ Ruderkluß ſamen Energie werden, daß Amicitia in keinem Rennen enttäuſchen wird. Die beſten Wünſche der ſüddeutſchen und beſonders der Mannheimer Sportwelt begleiten die Mannheimer Ru⸗ derer auf ihrem ſchweren Gang nach Berlin. ... /// ².. ðV6AA ⅛ Ä ⅛• c9¼m Die letzten Spiele vor der Pauſe TV Neuhofen— 03 Ludwigshafen:7 Die Ludwigshafener Handballſpieler der c Os weil⸗ ten am Sonntag in Neuhofen beim Turnverein, der der zweiten Kloſſe angehört, und errangen gegen den Gaſt⸗ geber einen verdienten Sieg. Während 08 eine gute Lei⸗ ſtung zeigte, konnten die Turner weniger imponkeren und lediglich durch die flinken Außenſtürmer gefährlich werden. Der Unparteiiſche leitete zufriedenſtellend. TV Rheingönheim 1878— Fe Phönix⸗Manuheim — Die Leute von der UÜhlandſchule errangen gegen die Rheingönheimer Turner einen glücklichen Sieg. Obwohl Rheingönheim zwei Drittel der Spielzeit im Felde üher⸗ legen war, konnte Monnheim Sieger bleiben, da zunächſt der Torwächter eine ganz überragende Leiſtung zeigte und auch die Stürmer denen des Gaſtgebers im Schießen über⸗ legen waren. Die Turner hatten dem gegenſtber ein Plus in der Hintermonnſchaft, das aber nicht ausreichte, um die Niederlage abzuwenden. Vfe Neckarau— Jahn⸗ Neckarau:9 Am Mittwoch trafen ſich in Neckarau die beiden Orts⸗ rivalen Vfè und T Jahn. Da Ve Neckarau nicht kom⸗ plett antreten konnte, kam es nicht zu dem erwarteten Kampf auf dem Platz am Waldweg; aber auch in beſter Aufſtellung wäre den Mannen des fL kaum ein Sieg geglückt, da die Johnleute dem BL in Spielerfahrung, Taktik und Technik klar überlegen waren und ſchon bei der Pauſe 41 führten. Die hohe Tordifferenz entſpricht aller⸗ Teil zu Loſten des ſchwachen Hüters. Die Beſten der Turner waren Torwart, Mittelläufer und Linksaußen. Das faire Spiel wurde von Kehl ⸗ Bft geleitet und von einer großen Zahl Intereſſenten lebhaft verfolgt. Enoſpiel um die Stadtmeiſterſchaft von Ludwigshafen MTB de Ludwigshafen— Fe Pfalz Ludwigshafen 7·4(:2) Am Mittwoch nachmittag fand auf dem 190g⸗Platz in Ludwigshafen das Endſpiel um die Ludwigshafener Stadtmeiſterſchoft im Handball ſtott, das der Männerturnverein für ſich entſchied. Die Turner waren den Pfälszern vor allem in der erſten Halbzeit techniſch weit überlegen. Ihr Zuſammenſpiel war viel genauer, beſonders der Sturm, in dem der Halblinke Kaſpar über⸗ ragte, ſtellte die Hintermannſchaft von Pfalz vor eine ſchwere Aufgabe. Läuferreihe und Verteidigung des MW deckten ausgezeichnet und ließen die gefährlichen gegueriſchen Stürmer koum zum Schießen kommen. Eſer im Tor hielt einige Schüſſe ſehr gut, hatte allerdings, genau wie ſein Gegenüber, ziemlich Glück, da die Pfälzer, ebenſv wie die Stürmer des MTB, nicht weniger als 6 Lattenſchüſſe zu verzeichnen hatten. Pfalz konnte nicht überzeugen. Lediglich Hoffmann, der ron den 7 Toren kein einziges halten konnte, zeigte ausgezeichnete Leiſtun⸗ gen und glänzende Paraden. Verteidigung und Läuferreihe deckten dogegen nur ungenau und ließen ſich durch das raſche Abſpielen der flinken gegneriſchen Stürmer wieder⸗ holt aus dem Konzept bringen. Auch der Pfalzſturm, in dem der gesperrte Hamberger fehlte, fand ſich während des ganzen Spieles nur ſelten zuſammen. Die Stürmer begingen nicht allein den Fehler, zumeiſt viel zu lange mit dem Ball zu laufen, wenn ſie abgaben, war ihr Zuſpiel ouch ſo ungenau, daß immer wieder ein Gegner dazwiſchen ſpringen konnte. Pfalz konn gleich in den 1. Minuten durch Schilling, der durch⸗ brach, ein Tor vorlegen, dann kamen jedoch die Turner zu Wort, die bis zur Pauſe 5 Tore erzielten, während Pfolz erſt kurz vor Halbzeit ein Tor aufholen konnte. Nach Wiederbeginn floute dos Spiel ziemlich ab. Die Pfälzer kamen jetzt etwas mehr auf und konnken auch Mitte der 2. Halbzeit ein 3. Tor erzielen. Der MT hat aber bald die alte Differenz wieder hergeſtellt. Die Pfälzer Akademiker SC.— BD. Neckarau 11:8 Ein ſehr ſpannendes und abwechſlungsreiches Treffen lieferten ſich am Dienstag abend der Akademiſche Spork⸗ Club der Handelshochſchule und der BD. Neckarau. Das Spiel, das auf beiden Seiten mit großem Kampfgeiſt durch⸗ geführt wurde, bot viele techniſche und taktiſche Feinheiten. Bei den Studenten waren der Waldhofer Anke und der Bruchſaler Grauer in glänzender Schußlaune und hatten mit je 5 Erfolgen auch den Hauptanteil an dem Sieg. Wenn der Rechtsaußen nicht auffallend unſicher geſpielt Hätte, wäre die Torausbeute wohl noch höher ausgefallen. In der Hintermannſchaft überragte Weyrich, der die Stürmer ge⸗ ſchickt einzuſetzen verſtand. Die Neckarauer boten in der erſten Spielhälfte einen durchaus ebenbürtigen Kampf, nach dem Wechſel mußten ſie aber die Ueberlegenheit der Stu⸗ denten anerkennen. Bei ihnen waren es Mittelläufer und Innenſtürmer, die am beſten gefielen. Ausloſung für Wimbledon Auſſem und Krahwinkel ſtehen günſtig Das Organiſationskomitee für die am 22. Juni begin⸗ nenden internationalen engliſchen Tennismeiſterſchaften auf den Grasplätzen zu Wimbledon hat am Mittwoch die Ausloſung für die Einzelſpiele vorgenommen. Die ge⸗ meldeten deutſchen Spieler und Spielerinnen ſind dabei verhältnismäßig gut weggekommen. In der Damen⸗ meiſterſchaft, wo unſere Vertreter die meiſten Ausſichten haben, nach vorn zu kommen, wurden Cilly Auſſem oben und Hilde Krahwinkel unten„geſetzt“. Sie tre⸗ ten erſt in der zweiten Runde in Aktion. Die Kölnerin trifft in ihrem erſten Spiel auf die Franzöſin Gols ſchmidt, während Frl. Krahwinkel ſich zunächſt mit der ſchwachen Engländerin Slaney auseinanderzuſfetzen hat. Weniger gut iſt die Düſſeldorferin Aenne Peitz daran, die gleich in der erſten Runde mit der routinierten Engländerin Satterthwaite zufammentrifft, Bei den Herren wurde von unſeren Spielern nur Dr. Kleinſchroth beſonders begünſtigt. Er raſtet in der erſten Runde, muß aber dann gegen den alten eng⸗ liſchen Davispokalſpieler Collins antreten. Gottfried v. Cra mem hat es in der erſten Runde mit dem ungo⸗ riſchen Spitzenſpieler v. Kehrling zu tun, während Nourney auf den Engländer Longman trifft. Berliner Ruder⸗Club ſiegreich Ausſcheidungsrudern zum Dreiſtädte⸗Achter Während in Hungarta⸗Budapeſt und Donauhort⸗Lila⸗ Wien zwei Vertreter für den am Samstag in Grünau ſtattfindenden Dreiſtädteachter Berlin⸗Wien⸗Budapeſt be⸗ reits ſeit einiger Zeit feſtſtehen, ermittelte der Berliner Regatta⸗Verein am Mittwoch auf dem Langen See in einem Ausſcheidungsrennen auch den Berliner Achter. Der Ruderklub am Wannſee, Germania⸗Hirſchgarten und der Berliner Ruder⸗Club lieferten ſich auf der 2000 Meter langen Strecke einen packenden Kampf, aus dem der Ber⸗ liner Ruder⸗Club mit der ſehr guten Zeit von 620 mit einer Viertellänge vor dem Ra. am Wannſee als Sieger hervorging. Germania⸗Hirſchgarten folgte eine weitere Länge zurück. Tischtennis Nachdem die Tiſchtennisabteilung des Geſangvereins „Flora“ im Vorſpiel gegen Dig. Neckarſtadt mit 679 ver⸗ loren hatte, konnte ſie im Rückſpiel ihren erſten Sieg lan⸗ den und zwar:7(Geſamtbälle 579596). Ein weiteres Spiel endete nach einem mit 976(8644:643) ge⸗ wonnenen Vorſpiel gegen Tiſchtennis⸗Geſellſchaft Rot⸗ Weiß mit einem erneuten Sieg von 726(581:574]. . õ e Zelfenſchaum dein Waſchtagstraum iel viel welßer Seifenſchaum, Luft, Sonne und blütenfriſche, duftende Wäſche— fo a die chice 8 ſich den Ba erzielten noch ein 4. Tor. Erſt durch ein 7. Tor ſichert der MW ſich den Sieg endgültig. Schön ⸗Rheingönheim leitete das Spiel großzügig und ſicher. F. H. RUTTERMI. tag! Sie kann e Ke gar nicht denken ohne Naumann's weiße Kernſeife di vomommen rente waſchkräftige Seife, die ihr die Arbeit erleichtert u. ihre Wäsche ſchont⸗ 0 Freito 0 * E Dienst Heinri Auguſt zehute! ruhige! Diens! Wirtſck andere einem Verletz weil d ſcheint, genom wurde Richtu⸗ ſchwun ein L. heim. rannte einen wurde Unter kenkaff geſtellt Unter mehre schlage Mark iſt die aus. gerett in S vorrä 10. S ſteller n außer peitſck drä n „Stat verke! ſämtl ſchlag den. linge Linde digt. Beſch legen * troſtl ſige 2 wurd 3 8 Kur Aus! e 1— ne i 1931 Freit N ag, 19. Juni Aus Baden Vermißt * Schwetzingen, 16. Juni. Vermißt wird ſeit Dienstag abend der 67 Jahre alte Kaſſendiener a. D. Heinrich Rein le 3, wohnhaft in Schwetzingen, Auguſtaſtraße 31. Reinle, der durch ſeinen jahr⸗ zehntelangen Dienſt bei der Stadtverwaltung als ruhiger und friedlicher Mann bekannt war, hatte am Dienstag aus nichtigen Motiven in einer hieſigen Wirtſchaft eine Auseinanderſetzung mit einem anderen Gaſt und ließ ſich dazu hinreißen, mit einem Stockdegen auf ihn einzuſtechen. Die Verletzung erwies ſich zum Glück nicht als ſchwer, weil die Degenklinge an einer Rippe abprallte. Es ſcheint, daß ſich Reinle den Vorfall ſehr zu Herzen genommen hat. Er verließ fluchtartig die Wirtſchaft, wurde zuletzt auf der Mannheimer Straße in Richtung Brühl geſehen und iſt ſeitdem ver⸗ ſchwunden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß er ſich ein Leid angetan hat. Nächtliches Autounglück— Vier Verletzte * Ladenburg, 18. Juni. In der Nacht auf Diens⸗ lag fuhren vier Ladenburger mit einem in Repara⸗ tur befindlichen Benzwagen nach Schries⸗ heim. Etwa 200 Meter hinter dem Roſenhof kannte das Auto auf noch unaufgeklärte Weiſe gegen einen Baum, wobei ſämtliche Inſaſſen verletzt wurden. Drei von ihnen mußten in das Kranken⸗ haus nach Heidelberg verbracht werden. Der Lenker kam mit einer Handverſtauchung davon. Das Auto iſt ſchwer beſchädigt. Wegen Unterſchlagung verhaftet * Heidelberg, 18. Juni. Laut„H..“ iſt wegen Unterſchlagungen bei der hieſigen Handwerkerkran⸗ kenkaſſe der in Ziegelhauſen wohnhafte Kaſſenan⸗ geſtellte Hans Brunner verhaftet worden. Die Unterſchlagungen ſollen einen Zeitraum von mehreren Jahren umfaſſen. Die Höhe der unter⸗ ſchlagenen Summe— man nennt einige tauſend Mark— iſt bisher noch nicht feſtgeſtellt worden, doch iſt die Unterſuchung eifrig im Gange. Beim Baden ertrunken Ziegelhauſen bei Heidelberg, 18. Juni. Geſtern abend iſt hier der etwa 20 Jahre alte Bäckergeſelle Eduard Haas aus Hambach in der Pfalz ertrun⸗ ken, Haas, der mit einem Berufskollegen und an⸗ deren zuſammen, in der Nähe der Gelatine⸗Fabrik gebadet hatte, war im Neckar verſchwunden, ohne daß es überhaupt jemand gemerkt hatte. Seine Leiche iſt noch nicht gefunden. * Albbruck, 18. Juni. Aus dem Rheine wurde die Leiche einer etwa 60 Jahre alten noch unbekannten Frau geländet. Schadenfeuer * Mauer(Amt Heidelberg), 18. Juni. Vergangene nacht kurz vor 12 Uhr brannten hier Schuppen und Scheune des Landwirts Hch. Schäfer gänzlich aus. Die hart angrenzenden Gebäude konnten jedoch gerettet werden. Auch das Vieh wurde rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Der Schaden an Futter⸗ vorräten und Fahrniſſen iſt bedeutend. Ein neuer Manteltarifvertrag * Karlsruhe, 18. Juni. Die Verhandlungen über die Neugeſtaltung des am 31. März d. Is. außer Kraft getretenen Manteltarifvertrages für den Han⸗ delskammerbezirk Karlsruhe ſind beendet. Gehalts⸗ kürzungen kommen nicht in Frage. Der Urlaub wurde neu geregelt. Sturm auf dem Bodenſee * Konſtanz, 19. Juni. Geſtern vormittag um die 10. Stunde brauſte ein heftiger Weſt wind, der ſich ſtellenweiſe zum Orkan ſteigerte, über den Boden⸗ ſee. Die Wellen des Sees wurden auf dem zur Zeit außergewöhnlich hohen Waſſerſtand gewaltig aufge⸗ peitſcht, ſodaß zahlreiche Schiffe in große Be⸗ drängnis kamen. Dem öſterreichiſchen Dampfer „Stadt Bregenz“, der zwiſchen Lindau und Bregenz verkehrt, wurde durch eine mächtige Sturz welle ſämtliche Fenſterſcheiben des Salons einge⸗ ſchlagen, wodurch zahlreiche Paſſagiere verletzt wur⸗ den. Auch dem badiſchen Dampfer„Stadt Ueber⸗ lingen“ wurden die Fenſterſcheiben zertrümmert. In Lindau wurde die Seebadeanſtalt ſchwer beſchä⸗ digt. Der Ladungsſteg am Nonnenhorn trug ſo ſtarke Beſchädigungen davon, daß die Fiſcher nicht mehr an⸗ legen können. * * Zuzenhauſen bei Heidelberg, 18. Juni. Jufolge troſtloſer wirtſchaftlicher Verhältniſſe ſuchte eine hie⸗ ſige Witwe in der Elſenz den To d. Die Leiche wurde geländet. * Baden⸗Baden, 17. Juni. Vom 1. Januar bis 11. Juni zählte Baden⸗Baden insgeſamt 28 1 62 Kurgäſte, darunter 23 042 Deutſche und 5120 Ausländer. Sechs Fahre Zuchthaus wegen ſchwerer Kuppelei Wegen Kuppelei und anderer Straftaten hatte ſich vor der Großen Strafkammer Darmſtadt ein Ehepaar aus Unterflockenbach im Odenwald zu verantworten. Die erſte Inſtanz hatte den Ehemann unter Anrechnung von ſechs Monaten Unterſuchungshaft zu zweieinhalb Jahren Zucht⸗ haus, die Ehefrau unter Anrechnung von eben⸗ falls ſechs Monaten Unterſuchungshaft zu ein Jahr drei Wochen Gefängnis verurteilt. Die Eheleute betrieben ein Lokal, das unter dem Namen„Kaffe Knutſch“ bekannt war und das bald einen ungeahnten Aufſchwung nahm, kamen doch bis ſpät in der Nacht noch Gäſte mit Autos und Motorrädern ſogar bis aus der Gegend der Großſtadt Mannheim. Die Konzeſſion für das Lo⸗ kal hatte die Ehefrau. Sie war für ein Kaffee ge⸗ geben, doch es wurden bald alkoholiſche Getränke verabfolgt. Das Urteil der erſten Inſtanz ſchildert ausführ⸗ lich das unzüchtige Treiben in dem„Kaffee.“ Einmal wurde auch mit Gäſten ein Sektgelage veran⸗ ſtaltet. In einem Falle liegt ſchwere Kuppelei vor die mit Zuchthaus geahndet wird. Es handelt ſich dabei um ein Pflegekind(Italienerin). Das Urteil der erſten Inſtanz ſtreitet dem Ehe⸗ mann die Eigenſchaft als Pflegebefohlener entſchie⸗ den ab. Der Ehefrau wurden, weil unter dem Ein⸗ fluß des Mannes ſtehend, mildernde Umſtände zu⸗ gebilligt. Die Ehefrau erkannte auch das erſtinſtanz⸗ liche Urteil an, der Ehemann aber und auch die Staatsanwaltſchaft haben dagegen Berufung ver⸗ folgt. Der Ehemann war Kaufmann von Beruf und hat nach ſeiner Entlaſſung bei der in andere Hände übergegangenen Fabrik in Weinheim 1918 ſeine Ehefrau, eine Waiſe, kennengelernt und geheiratet. Das elterliche Anweſen der Frau lag in Unter⸗ flockenbach, woſelbſt der Ehemann ein Kaffee grün⸗ dete. Die als„Stütze“ in Ausſicht genommene Ita⸗ lienerin war den Angeklagten vom St. Joſefsheim in Charlottenburg ebenſo wie eine kleine Chineſin anvertraut worden. Der Angeklagte erklärt der Betrieb des Kaffees ſei ihm bald über den Kopf gewachſen. Es wurde ſehr bald polizeilich geſchloſſen. Die Verhandlung wird fortgeſetzt. In dem heutigen Berufungsurteil wurde die Sache weit ſchärfer angeſehen. Während der Staats⸗ anwalt wegen ſchwerer Kuppelei, vollendeter Ab⸗ treibung, Nötigung und den ſonſtigen Beiſtrafen auf eine Zuchthausſtrafe von drei Jahren drei Monaten plädierte, erkannte das Gericht gegen Böhm auf ſechs Jahre Zuchthaus und 100 Mark Geldſtrafe und Aberkennung der Ehrenrechte auf ſechs Jahre. Die Unterſuchungshaft wird mit ſechs Monaten angerechnet. Gegen die Ehefrau Böhm hatte der Staats⸗ anwalt ein Jahr zwei Monate Zuchthaus beantragt, während das Gericht eine Strafe von zwei Jah⸗ ren Zuchthaus und 50 Mark Geldſtrafe ausſprach. Auch ihr werden ſechs Monate Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet. Der Hexenturm in Heidelberg Gelaſſen und ſelbſtbewußt ſchaute der Hexenturm auf das feierliche Leben, das ſich unter ſeinen Augen bei der Weihe der Neuen Univerſttät entfaltete. Er hatte Urſache, gelaſſen zu ſein, denn jetzt hörte er aus dem Munde eines Berufenen, des Profeſſors Dr. Gruber, daß keine Gefahr mehr für ihn be⸗ ſtehe, daß er nicht abgeriſſen werde. Beinahe 470 Jahre— genau 463— iſt er alt, ein ehrwür⸗ diger Herr mit bemooſtem Scheitel, der manchen Rauhreif, manchen Sturm, manchen Wechſel erlebt, allem aber, ſogar fürſtlichem Willen, getrotzt hat. Denn ſchon einmal drohte ihm Gefahr für Leib und Leben. Das war im Jahre 1727, als der Kurfürſt Steinmaterial für die Mannheimer Feſtungs⸗ bauten brauchte und dafür auch die Quadern des Turmes benutzten wollte. Aber ſchon damals gab es einen Heidelberger Lokalpatriotismus. Die Bürgerſchaft leiſtete der kurfürſtlichen Ab⸗ ſicht entſchloſſenen Widerſtand, und der hohe Herr gab nach. Der Hexenturm wurde nicht ange⸗ taſtet, heute hält er Zwieſprache mit dem Neuen, mit dem Shurman⸗Bau, und erzählt ihm vom Wechſel der Zeiten und von ſich ſelbſt, dem letzten Reſte der ehemaligen Heidelberger Stadtbefeſtigung. Zwiefach war die Beſtimmung des Turmes. An ihm ſollten ſich Feinde der Stadt den Schädel blutig oder gar einrennen, in ſeinem unterſten Raum aber reſidierte zwangsweiſe allerlei Gelichter, Landſtörzer, fahrend Volk und beſonders Diebe. Darum hieß er auch da⸗ mals Diebsturm. Möglich iſt, daß man in jenen Tagen in ſeinen Mauern auch einmal mit der Tor⸗ tur einem unglücklichen Mägdlein das Geſtändnis herauspreßte, daß es mit verſchiedenen hölliſchen Herrſchaften ſich angefreundet habe, alſo eine Hexe geworden ſei, und daß dann der Volksmund ihn als „Hexenturm“ umtaufte. Darüber erzählen die Annalen nichts Näheres. Später trat er— und darauf iſt er heute noch be⸗ ſonders ſtolz— in nähere Beziehungen zur Un i⸗ verſität. Denn er wurde zum Karzer promo⸗ viert und gab manchem Bruder Studio für die Tage der Buße für irgendeinen Mutwillen ſtilles und geruhſames Quartier, indem er ſich angenehm mit Ratten und Mäuſen unterhalten konnte. Seit langen, langen Jahren aber ſteht er leer, ein Wahr⸗ zeichen der guten Stadt Heidelberg und heute iſt er gar zu voller akademiſcher Gleichberechtigung auf⸗ geſtiegen. Zum Dr. h.., mit dem man zeitweiſe ſo freigebig war, iſt er zwar nicht kreiert worden, und daraus macht er ſich auch nichts. Aber dafür iſt er eng mit dem Neubau der Univerſität kopuliert, dafür iſt er wirklicher Akademiker geworden, und zwar kraft ſeiner gewichtigen Perſönlichkeit, ſeiner Verdienſte und ſeines inneren Wertes. Er iſt zu⸗ frieden mit der Entwicklung, die er in ſeinen alten Tagen machen durfte. Einen Wunſch aber hat er doch; er will ſo zugeſtutzt, ſo renoviert werden, daß er einem Jüngling ähnlicher ſieht wie einem Mum⸗ melgreis. Und dieſer Wunſch wird erfüllt. Badiſch-württembergiſche Preſſetagung * Konſtanz, 18. Juni. Am Sonntag fand in Konſtanz in den Räumen des Hotels Halm⸗Augenſtein die erſte gemeinſchaft⸗ liche Tagung der Landesverbände Baden und Württemberg im Reichsverband der deutſchen Preſſe ſtatt. Der gemeinſchaftlichen Sitzung gingen Sonder⸗ ſitzungen der beiden Verbände voraus, in denen die Regularien erledigt wurden. Als erſter Vorſttzender wurde in Baden Redakteur Dr. Rumpf⸗Mann⸗ heim beſtätigt. Mit einer Ausnahme blieben auch die übrigen Vorſtandsmitglieder die gleichen. Im Rahmen der Tagung wurde über die ſozialen Einrichtungen und über die Tätigkeit der Bezirks⸗ arbeitsgemeinſchaft berichtet. Von der Verſamm⸗ lung wurde es mit beſonderer Freude begrüßt, daß durch das Eintreten der badiſchen Delegierten auf dem Reichs verbandstag in Wien der Zuſchuß für das Heidelberger Zeitungswiſſenſchaftliche Inſtitut er⸗ halten bleibt. Auf der gemeinſchaftlichen Tagung berichtete zu⸗ nächſt Redakteur Dujardin⸗ Mannheim über die ſozialen Einrichtungen des Reichsverbandes, wobei er das Vertragswerk ſowie die Reichsverſorgungs⸗ anſtalt in den Vordergrund ſeiner Ausführungen ſtellte. Redakteur Dr. Dröſe⸗Stuttgart gab einen eingehenden Bericht über die Wiener Tagung des Reichsverbandes. Nach einem Schlußwort von Dr. Rumpf wurde die gemeinſchaftliche Tagung ge⸗ ſchloſſen. Für das nächſte Jahr wurde als gemein⸗ ſchaftlicher Tagungsort der beiden Landesverbände Freudenſtadt im Schwarzwald beſtimmt. Am Vorabend der Landesverſammlungen fand auf Einladung der Bezirksgruppe Seekreis im Lan⸗ desverband Baden im Feſtſaal des St. Johann ein Begrüßungsabend ſtatt, an dem Oberbürger⸗ meiſter Dr. Möricke⸗Konſtanz mit den Spitzen der Behörden teilnahm. Dr. Rumpf Mannheim hielt einen mit großem Beifall aufgenommenen Vor⸗ trag über„Die Sendung der Zeitung“, in dem er die Wichtigkeit der Verantwortung der Zeitung gegenüber der Oeffentlichkeit in dieſen kritiſchen Zeiten hervorhob. Im Namen der Stadt Konſtanz begrüßte Oberbürgermeiſter Dr. Möricke die Ta⸗ gung. Beim Begrüßungsabend konzertierte die Geſamtkapelle des Infanterie⸗Regiments Nr. 14 unter Leitung von Obermuſikmeiſter Bern hagen. Ein guter Fang * Kouſtanz, 18. Juni. In der Bahnhofshalle Konſtanz wurde in der vorvergangenen Nacht von zwei jungen Burſchen eine Scheibe des dort be⸗ findlichen Tabakkiosk eingedrückt. Die Täter wurden von dem dienſttuenden Beamten geſtellt und der Polizei übergeben. Sie gaben an, die Scheibe nur verſehentlich eingedrückt zu haben, was ſich nicht widerlegen läßt. Trotzdem iſt der Polizei ein guter Fang geglückt. Einer der Scheibeneindrücker hat wegen etwas umfangreicherer Delikte noch fünf Jahre Zuchthaus abzuſitzen. — N 8 In den ersten æehn jahren nur die milde, reine, nach ärztlicher Vor- schritt fur die zarte, empfindliche Haut der Nleinen besonders hergestellte KIND ERSEIEE Schonend dringt ihr seidenweicher Scheum in die Hautporen ein und macht sie frei für eine 1 und kräftige Hautetmung. Und wes das bedeitet, merken wir Erwach- senen en uns selbst: Wohlbefinden und Gesundheit hängen von ihr ab. ahrgang/ Nummer 277 i 142.7 A Aus der Halz Schenende Pferde * Rheingönheim, 18. Juni. Geſtern abend war der Landwirt Klamm damit beſchäftigt, Heu nach Hauſe zu fahren, um es vor dem Gewitter in Sicherheit zu bringen. Plötzlich ſcheuten beim Ein⸗ biegen in die Eiſenbahnſtraße infolge eines heftigen Blitzſchlages die Pferde und gingen durch. Klamm wurde umgeworfen, wobei ihm die Räder des Heu⸗ wagens über die Bruſt gingen. Er erlitt mehrere Rippenbrüche und ſehr ſchwere innere Verletzungen. Vom Speyerer Wohnungsbau * Speyer, 17. Juni. Die Gemeinnützige Hand⸗ werkerbaugenoſſenſchaft hat in den letzten Jahren vornehmlich Klein wohnungen gebaut. Zur weiteren Belebung der Bautätigkeit hat ſich die Ge⸗ noſſenſchaft entſchloſſen, ein Baudarlehen in Höhe von 300 000„ aufzunehmen. Blitz verurſacht Autounglück & Landau, 18. Juni. In der vergangenen Nacht war der Kraftwagen der„Pfälziſchen Bauernzeitung“ aus Landau mit vier Perſonen beſetzt auf der Heim⸗ fahrt aus den Rheinniederungen begriffen. Kurz vor Rülzheim wurde während eines Gewik⸗ ters der Lenker des Fahrzeugs, Buchdruckereibeſitzer Schultz, durch einen grellen Blitz ſo ſtark ge⸗ blendet, daß er die Herrſchaft über ſein Fahr⸗ zeug verlor. Das Auto rannte mit voller Wucht gegen eine Telegraphenſtange am Straßenrand und wurde vollſtändig zertrümmert. Von den vier Inſaſſen wurden der Buchdruckereibeſitzer Schultz und der kaufmänniſche Angeſtellte Unterberger ſo ſchwer verletzt, daß ihre Verbringung ins Lan⸗ dauer Krankenhaus notwendig wurde. Zwei weitere Inſaſſen wurden in weitem Bogen in das angren⸗ zende Feld geſchleudert und ebenfalls verletzt. Zur Bluttat in Maikammer * Maikammer, 18. Juni. Zu dem Gattenmordfall Endlich iſt noch mitzuteilen, daß der Befund der Leichenöffnung einwandfrei ergeben hat, daß Endlich gewaltſam getötet wurde. Unfall ſcheidet voll⸗ ſtändig aus. Der Getötete hatte neben der Wunde am Hinterkopf, die durch Schlag mit einem ſtumpfen Gegenſtand hervorgerufen wurde, am ganzen Körper Spuren ſchwerer Mißhandlung, die in ihrer Ge⸗ ſamtheit den Tod herbeiführten. Ob die Wunde am Hinterkopf ſchon allein tödlich wirkte, konnte nicht mehr feſtgeſtellt werden. Die verhaftete Frau Endlich leugnet immer noch, die Tat begangen zu haben. 8 * Neuſtadt a.., 18. Juni. Gelegentlich des Klein⸗ kaliberſchützentages am nächſten Samstag in Neuſtadt wird der 1. Präſident des Landesverbandes für Klein⸗ kaliberſchießen in Bayern, Prinz Alfons von Bayern, auf dem Schützenhaus eintreffen. Prinz Alfons von Bayern iſt bekanntlich einer der größten Förderer des Jagd⸗ und Sportſchteßens. Nleine Miiteiſungen Selbſtmord eines Arztes * Darmſtadt, 17. Juni. Ein praktiſcher Arzt von hier wurde am Dienstag abend bewußtlos in ſeinem Bette liegend aufgefunden. Im Kranken⸗ haus iſt er geſtorben. Man vermutet Selbſtmord. Es handelt ſich um einen Dr. Rühl. Zur Werkſpionage bei der J. G. * Frankfurt a.., 18. Juni. Die im Zuſammen⸗ hang mit der Werkſpionageaffäre beim Höchſter Werk der J. G. Farbeninduſtrie entlaſſenen 20 Arbeiter hatten Klage vor dem Arbeitsgericht auf Aenderung der Entlaſſungsgründe und Schadenerſatz angeſtrengt, die geſtern verhandelt wurde. In dieſer Sitzung des Arbeitsgerichts wurde nur die Frage der Aenderung der Entlaſſungsgründe verhandelt, wäh⸗ rend über die Frage des Schadenerſatzes in einem neuen Termin entſchieden werden ſoll. In der geſt⸗ rigen Verhandlung ſtimmte der Vertreter der J. G. Farbeninduſtrie einem Vergleich zu, wonach ſich die J. G. verpflichtet, in den Abgangspapieren jeden Hinweis auf die Werkſpionage zu unterlaſſen und die Entlaſſung mit den Betriebsverhältniſſen zu be⸗ gründen. Dieſem Vergleich ſtimmte die J. G. aber nur deshalb zu, weil ſie den Entlaſſenen in ihrem Fortkommen nicht hinderlich ſein wolle. Kaffeehauseinbrüche als neueſte Spezialität * Frankfurt a.., 17. Juni. In der vergangenen Nacht haben Einbrecher wieder zwei Kaffeehaus⸗ betriebe heimgeſucht. In den letzten Wochen ſind rund zwei Dutzend Einbruchsdiebſtähle in kleinen Kaffeehausbetrieben zur Kenntnis der Polizei ge⸗ kommen. Die Diebe haben es in der Hauptſache auf Bargeld abgeſehen, begnügen ſich aber auch mit Zigarren, Zigaretten, Schokolade uſw. Es dürfte ſich in den meiſten Fällen um die gleichen Täter handeln. u. So , 255 des heißt, reiben Sie sich stets 1 4 Sonnenbestrahlung kräftig mit NIVEA-CRETIE NIVE AO. ein. Beide enthalten des hautpflegende Euzerit. Beide vermindern die Gefahr schmerzheften Sonnenbrandes, beide bräunen Ihre Hout, auch bei bedecktem Himmel. Nives-Creme wirkt bei Hitze angenehm kühlend. Nives- Ol schützt Sie bei unfreundlicher Witterung vorm Frösteln“ und damit vor Erkältungen. Nie mit nassem Körper sonnenbadenl Und stets borker einrelbenl— Ahe · Creme: RH o. 20 bis fl Nies · O: NM.0 u. 100 Hautfunktions- u. Massage-Ol Bayeriſche Rückverſicherungsbank AG. München Im Berichts; mien von 20, nahmen aus Hag rung infolge der In der Lebens von 69,58 au 9 auf 69,77(57,18) Mill. J. normal, jedoch das Feuerverſicherung bra ſätze reichen zur immer kaum nem Gewinn 530 e en ſich oͤſe Bruttoprä⸗ „, obwohl ſich die Ein⸗ N zeugverſiche⸗ tinderten. gsſumme le Rechnung hkeitsverlouf war außergewöhnlich groß. Die jte weniger Schäd Die Prämien⸗ 2 jäden noch ſchloß mit klei⸗ ansportverſicherung .95 ergab ſich aus durch die iſchränku reigewordenen Rücklagen Die Unfallverf emeſſenen Ge⸗ winn, dagegen brachte das! flichtgeſchüäft wiederum be⸗ trächtlichen Verluſt, da die Prämienſätze der geſteigerten Verkehrsgefahr nicht genügend Rechnung tragen. Von den ſonſtigen Verſich J8zweigen ergab die Kreditverſicherung einen Verluſt, n Gewinne erzielt wur⸗ den. Der Grundbeſitz hat gegenüber dem Vorjahr keine Veränderung erfahren, der Hypothekenbeſtand iſt von 2,523 auf 2,068 Mill./ zurückgegangen. Während ſich der Beſitz on Wertpapieren einſchl. Beteiligungen auf 3,195(2,655) Mill.„ erhöhte. Die Guthaben bei Banken und Verſiche⸗ rungsunternehmungen ſtiegen von 1,423 auf 1,878 Mill. J. Die Kapitalanlagen ergaben an Zinſen und Mieten 752 000 807 000). Die J rechnung ſchließt mit einem Ueberſchuß von 466 559(434 531), woraus der Kataſtro⸗ phenrücklage wiederum 150 000„ zugewieſen werden ſol⸗ len und auf das Ac, eine Dividende von wieder 8 v. H. vorgeſchlagen wird. Prämienreſerven und Ueberträge be⸗ tragen jetzt 9,149(7,546) Mill.„ und Schadenreſerven 2,766(2,782) Mill. 4.(HB. am 20. Juni.) * Stand der Badiſchen Bank am 15. Juni. Golöbeſtand 8 123 609; deckungsfühige Depiſen Aktiva: 2995 306 ſonſtige Wechſel und Schecks 18 281811; Deutſche Scheide⸗ münzen 21337; Noten erer Banken 38 730; Lombard⸗ forderungen 1158 830; Wertpapiere 10 458 312; ſonſtige Ak⸗ tiva 20 468 813.— Paſſiva: Grundkapital 8 300 000; Rücklagen 3 300 000? Betrag der umlaufenden Noten 19 868 850; ſonſtige tägl. fällige Verbindlichkeiten 11.610 892 an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 10 961 288; ſonſtige Paſſiva 1 505 814. Verbindlichkeiten aus weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wechſeln 487 167 Mark. * Konkurs über das Vermögen des früheren Favag⸗ birektors Becker. Auf Betreiben der früheren Favag wurde iber das Vermögen s früheren Direktors Phi⸗ Iipp Becker das Konkursverfahren eröffnet. Der Antrag gouf Konkurseröffnung war bereits am 4. Februar geſtellt worden und dieſem Antrag wurde am 10. Juni ſtatt⸗ gegeben. Die Anſprüche, die ſeitens der Favog geltend gemacht werden, belaufen ſich auf zwei Millionen Mark und reſultieren aus unberechtigten Entnahmen und Scha⸗ denerſatzanſprüchen wegen ſchuldhoften Verhaltens als früheres Vorſtandsmitglied der Favag. Nach den bis⸗ herigen Schätzungen beträgt das Vermögen Beckers rund eineinhalb Millionen 1, es kommt dabei allerdings auf die Bewertung des Beſi an. Gegen Becker lag noch ein zweiter Antrag auf Konkurseröffnung vor, und zwar ſeitens eines Herrn., der eine Forderung von 140 000 Mark geltend machte. Transradio AG. Vor der Uebernahme durch die Reichspoſt Die Transradiy Ac. für drahtloſen Ueberſeeverkehr verzeichnet für 1930 Einnahmen mit 7,0(6,38) Mill. Mark und einen Betrag von 0,21(0,21) Mill./ an Divi⸗ dende aus Eilveſe GmbH. Beteiligung. Aus dem Vorfahr war noch ein Gewinnvortrag von 0,3 Mill.„ vorhanden. Geſchäftsunkoſten und Steuern erhöhten ſich auf 4,93(4,61) Mill Für die Inſtandhaltungs⸗ und Erneuerungs⸗ rücklage wurden 1,22(0,62) Mill./ aufgewandt. Es ver⸗ bleibt ein faſt unveränderter Reingewinn von 1,397 (1,991) Mill., woraus wieder 8 l H! Dividende ausgeſchüttet werden. Zum Vortrag verbleiben 0/04 Mill. Nach dem Bericht wurde der Ausbau der Stations⸗ anlagen der Geſellſchaft für den Kurzwellenbetrieb fortgeſetzt. Ferner wurden in Nauen Erweiterungspläne fortgeführt und wichtige Verſuche, z. B. auf dem Gebiet der Bildübertragung und der Mehrfachaus nutzung von Sendern für gleichzeitige Telegraphie und Tele⸗ phonie vorgenommen. An neuen ſunktelegraphiſchen Ver⸗ bindungen ſind im Berichtsjahr die Linie von Deutſchland nach Kuba, Perſien und Schanghat, hinzugekommen. Die Gebühren für gewöhnliche und Preſſetelegramme wurden auf verſchiedenen Linien ermäßigt. Auf andern Linien wurden billige Telegrammarten(Funkbrief) eingeführt. Der Tran sradio⸗Telegrammverkecr iſt um 6,8 v. H. gegenüber dem Vorfahr zurückgegangen. Die Großfunkſtelle Eilveſe iſt mit Beginn dieſes Jahres in das Eigentum der Deutſchen Reichspoſt übergegangen. Die Transradio hat den Pachtvertrag mit der Eilveſe Gmb ß, gelöſt. Ueber das ſeinerzeit heftig umſtrittene Geſchäft Deut ⸗ che Reichspoſt⸗Traus radio bemerkt der Bericht lediglich, daß die Deutſche Reichspoſt nach ihrer Erklärung am 1. Januar 1932 von ihrem vertraglichen Recht zum An⸗ Auf die leichte Belebung an den internationalen Ak⸗ tienmärkten, die zu Beginn des Jahres zu verzeichnen war, folgten laut Wochenbericht des Inſtituts für Kon⸗ junkturforſchung in den letzten Wochen neue, ſchwere Rückſchläge. An den meiſten Börſen der Welt haben die Aktienkurſe im großen Geſamtdurchſchnitt den tiefſten Stand des Jahres 1930 wieder erreicht und ſogar unterſchritten. In Deutſchland hält der Rück⸗ gang der Aktienkurſe nunmehr im ganzen bereits 49 Monate lang an. Die Baiſſe dauert damit bereits weſentlich länger, als man aus den letzten Konjunkturzyklen der Vor⸗ kriegszeit gewohnt war. In den Jahren 1899 bis 1901 wurde der Kursſturz der Aktien bereits nach 29 Monaten, 1906/08 nach 26 Monaten von einer neuen Aufwärtsbewegung abgelöſt. Für die Kursrückſchläge in den letzten Wochen laſſen ſich zwar eine Reihe unmittelbarer Beſtimmungsgründe anführen: ſo die Unſicherheit der politiſchen Lage(Reparationen!), die Kriſis der öſterreichiſchen Creditanſtalt uſw. Dieſe Momente haben zweifellos die Börſenſtimmung erheblich beeinflußt. An⸗ dererſeits wird man den anhaltenden Druck auf die Aktien⸗ kurſe nicht aus ſchließlich auf derartige Vor⸗ gänge zurückführen dürfen. Denn die wirtſchaft⸗ lichen Schwierigkeiten ſetzen ſich auch in ſolchen Ländern immer ſtärker durch, deren Wirtſchaft von den politiſchen Auseinanderſetzungen kaum unmittelbar berührt wird. Das zeigt ſich beſonders deutlich bei einer Gegenüberſtellung der Aktienkursbewegung in Berlin und Newyork ſeit Beginn des Jahres. Bei beiden Börſen ergaben ſich zwar gelegentlich ſſo im März und Anfang Juni) Son⸗ derbewegungen. In der großen Linie aber zeigt ſich doch eine auffallende Uebereinſtimmung der Grundten denz, die auf das Wirken gleicher Kräfte ſchließen läßt. Was ſind das für Kräfte? Mehr und mehr bricht ſich die Anſchauung Bahn, daß die Letzte Hochkonjunktur in faſt allen Ländern der vorläufige Abſchluß eines jahrzehntelangen Entwick⸗ lungsganges ſei, und daß nunmehr eine längere Periode wirtſchaftlicher Erſchlaffung folge. Die Liquidität und die Rentabilität vieler Unternehmungen ſind gegen⸗ wärtig angeſpannter als je in den letzten fünfzig Jahren. bei würden rund 17 Mill./ der mit insgeſamt 25,8 Mill. Mark zu Buche ſtehenden Anlagewerte vertragsgemäß mit 40 v. H. Aufſchlag übernommen. Die übrigen Anlagen im Werte von rund 8,8 Mill./ fallen in Aufrechnung gegen die der Geſellſchaft zum Bau überlaſſenen Darlehen an die Deutſche Reichspoſt. Ferner gehen die in den Tilgungs⸗, Inſtandhaltungs und Erneuerungsrücklagen angeſammelten Beträge an die Deutſche Reichspoſt. Mit Uebergang der Anlagen in das Eigentum der Reichspoſt wird auch der Betrieb der Ueberſeefunkverbindung am 1. Januar 1932 von der Behörde übernommen. Die Bilanz zeigt folgendes Bild(in Mill.): An⸗ lagekonten gemäß den Verträgen mit der Deutſchen Reichs⸗ poſt 25,85(23), darunter Betriebsanlagen 24,56(21,72), Be⸗ teiligungen unverändert 3,10 darunter 2,97 an der Eilveſe GmbH. und 0,125 an der Allgemeine Telegraphen GmbH., Berlin. Schuldner erhöhten ſich auf 6,29(5,41), wovon 4,91 (4,82) auf Bankguthaben und 1,39(1,09) auf verſchiedene Schuldner entfallen. Anderſeits werden neben dem Aktten⸗ kapital von 16,518 und der unv. Rücklage von 2,87 Hypo⸗ theken und Darlehen erheblich geſteigert mit 8,88(5,51) gusgewieſen, ferner eine Tilgungsrücklage mit 1,32(1,15), die Inſtandhaltungs⸗ und Erneuerungsrücklage mit 1,89 (1,88) und die Unterſtützungsrücklage mit unv. 0,20. Gläu⸗ biger haben ſich auf 2,32(2,09) erhöht.(V. 27. Juni.) 2,32 * Engere Zuſammenarbeit von Felten u. Guilleaume und Siemens⸗Konzern. In der Aufſichtsratsſitzung der Norddeutſchen Seekabelwerke Acc., Norden⸗ ham, wurde bekanntgegeben, daß die Felten u. Guilleaume Carlswerk AG., Köln⸗Mülheim, die bisher bas geſamte Aktienkapital(2,4 Mill. /) der Norddeutſchen Seekabek⸗ werke beſaß, die Hälfte desſelben an die Siemens u. Halske abgetreten hat. * Albert Obermoſer Elektromotorenwerk AG. Bruchſak. Das bekanntlich z. Z. im Vergleichsverfahren befindliche Unternehmen(AK. 300 000%) legt ſeine Bilanz für 1930 vor, wonach ſich der neue Verluſt auf 201 974(73 972) be⸗ läuft, der Geſamtverluſt mithin auf 275 945, womit das Ask. zuzügl. der Reſerve von 15 000„ zum größten Teile verloren iſt. Der Fabrikationsüberſchuß ging von 141 756 Mark(1928 noch 323 847) auf 93 700 4 zurück. Unkoſten fanken auf nur 160 637/(200 831), Abſchreibungen auf kauf der Transradio⸗Stationsanlagen Gebrauch macht. Da⸗ Die Entwertung der Barcelona, Mitte Juni. Die Tatſache der Entwertung der ſpaniſchen Peſete be. ſchäftigt ſchon ſeit langer Zeit nicht allein die Finanz⸗ und Regierungskreiſe Spaniens, ſondern auch die Meinung aller jener Teile des Volkes, die ſich der Tragweite einer Währungskriſe bewußt werden. Die breite Maſſe des Volkes ſelbſt in ihrer man⸗ gelnden Bildung und Urteilsloſigkeit ſteht dem Währungs⸗ problem entweder unverſtändig und fremd gegen⸗ über, oder ſie läßt ſich durch die Erklärungen der verant⸗ wortlichen Machthaber überzeugen und einſchläfern. Man hört im Volke immer nur die eine Meinung, daß die En t⸗ wertung der Peſete keine Berechtigung habe, und daß daher die Währung auch ebenſo ſchnell wieder ſteigen müſſe wie ſie gefallen ſei. Es wird dem Volke er⸗ zählt, daß die Golddeckung, die bei dem Banco de Eſpafia vorhanden ſei, höher ſei als die anderer Länder mit ſtabiler Währung, daß die Einfuhr ausländiſcher Waren ſtark nach⸗ gelaſſen, dagegen die Ausfuhr ſpaniſcher Produkte bedeu⸗ tend zugenommen habe, und däher die Handels ⸗ bilanz faſt aktiv geworden ſei. Die neuen Spar⸗ maßnahmen der Proviſoriſchen Regierung ſollen Hun⸗ derte von Millionen einbringen. Die Trennung von Kirche und Staat ſoll letzterem weitere Hunderte von Millionen erſparen. Günſtige Wirtſchaftsabſchlüſſe, wie die Liefer⸗ verträge mit den ruſſiſchen Petroleumsgeſellſchaften, ſollen wiederum Hunderte von Millionen einbringen. So er⸗ rechnet man im Handumdrehen mehr als eine halbe Mil⸗ kiarde Erſparniſſe; das Volk glaubt, daß nun alles gut wer⸗ den müſſe, und kann nicht verſtehen, daß trozdem die Peſete fällt. g Nachdem aber die Währungskriſe nunmehr geradezu kataſtrophal zu werden droht, wo man in Wirtſchaftskreiſen bereits offen das Geſpenſt einer Inflatlon mit allen ihren Folgen an die Wand malt, ſcheinen ſich weitere Kreiſe bewußt zu werden, daß hier Urſachen it ⸗ ſpie len, die einen tieferen Urſprung haben müſſen. Man ſpricht heute den Namen Nordamerikas in engſter Verbindung mit dem Worte Spekulation offen aus; man ſcheut ſich nicht, die amerikaniſche Hoch⸗ finanz als Urheber in des Peſetenſturzes zu nennen. Man denkt dabei zurück in die Zeiten der Diktatur, und an die von dieſer ins Leben gerufenen Gründung des ſpaniſchen Petroleum⸗Monopols, erinnert ſich an den Augenblick, als die Peſete nach Kündigung der Sieferungsabkommen mit dem allgewaltigen Shell⸗Konzern den erſten großen Sturz erlebte, und ſchließt aus dieſer früheren Erfahrung, daß der neuerliche Peſetenſturz, der genau auf den vor kurzem erfolgten Lieferungsabſchluß mit Rußland eintritt, mit dieſen früheren Vorkommniſſen in engſte Verbindung zu bringen iſt. Kreiſe, die der heutigen Regierung naheſtehen, ſuchen die Währungskriſe durch die Abwanderung der Vermögen der Mon⸗ archtſten ins Ausland zu erklären. Das Finanz⸗ miniſterium hat denn auch efligſt eine bedeutende Verſchär⸗ fung der beſtehenden Geſetze gegen die Kapital⸗ flucht und neuen Deviſenverordnungen er⸗ laſſen, die den bisherigen Erſchwerungen noch weitere Anlagewerte wurden mit 27 685/(40 284) vorgenommen, ſpaniſchen Währung hinzufügen. Auch die neuerliche Erhöhung des Banknoten⸗Umlaufes dürfte nach Anſicht aus Wirtſchaftskreiſen dazu beigetragen haben, das Vertrauen der Weltfinanz in die ſpaniſche Währung zu erſchüttern. Von anderer Seite wird der Peſetenſturz politiſch ausgenutzt. Es fehlt das Vertrauen in die politiſche Lage Spaniens, ſagen die einen, und bevor die neuen Cortes dem Lande nicht eine feſte Regierung, die aus dem klaren Volkswillen hervorgegangen iſt, gegeben haben, kann es nicht beſſer werden, ſagen die andern und wieder andere anderes mehr oder minder Richtige. Dazu kommt, daß die heutige foziale Lage Spaniens ſehr ſchwer iſt. Ueberall, wohin man blickt, ſieht man Streikbewegung, Lohnforderungen, und hört den Ruf der arbeitenden Klaſſe nach Verbilligung der Lebenshaltung, nach höherer Ent⸗ lohnung. Die bisher künſtlich zurückgehaltene Nervoſität des Volkes bricht ſich Bahn— und ſchädigt den Kredit der jungen Republick ſchwer, wobei politiſche Drahtzieher aus dem Oſten Europas alles tun, um ihre Geſchäfte dabei zu treiben. So ſucht man in allen Kreiſen des Wirtſchafts⸗ und des politiſchen Lebens nach den Urſachen des Peſetenſturzes— wie man ſchon vor Jahr und Tag danach geſucht hat und eine wirkliche für alle gültige Erklärung wird nicht gefunden. Ob nicht vielmehr doch alle die vorgenannten Geſchehniſſe, und vielleicht noch andere mehr, gemeinſam dazu beigetragen haben, Spaniens Währung in der empfindlichſten Weiſe zu verletzen? Weſentlicher iſt die andere Frage: Was ſoll und muß geſchehen, um den Sturz aufzuhalten, oder was kann und darf die Regierung unternehmen zur Rettung der Landes⸗ währung und zur Vermeidung weiterer Verluſte am Volks⸗ vermögen? Aus den Vorkommniſſen der letzten Zeit dürfte klar zu erkennnen ſein, daß krotz reichlicher Golddeckung, trotz der befriedigenden Wirtſchaftslage und des im All⸗ gemeinen günſtigen Standes der Induſtrie, Sp a nien allein und aus eigener Kraft nicht imſtande ſein en Mannheimer Zeitung 49 Monate Vaiſſe Die Warenpreiſe ſind immer noch abwärts gerichtet; die Umſätze gehen zurück. Kursbewegung an den internationalen Aktienmärkten (Ende 1927— 100): Berlin 27. Dez. 1930: 46,9, 28. Febr. 1931: 49,7, 30. Mai 1931: 42,0, Kursverluſte ſeit 28. 2. in v. H. Newyork 76,8, bzw. 94,9, bzw. 71,9, bzw. 24,2. Aktienkurſe ſind die immer wieder eintretenden Rückſchläge zum großen Teil mit einer über die Einzelkonjunkturen hinweggehenden hang zu bringen. Papiere. — ſoweit ſie nicht auf Veränderungen in den Sicherungs⸗ grundlagen der Papiere zurückzuführen ſind— in der Hauptſache als vorübergehende Schwan kungen betrachten muſſen. zinslichen Papiere— im Gegenſatz zur Aktiendividende— ſtarr iſt, werden ſinkende Warenpreiſe(d. h. umgekehrt erhöhte beträge erhöhen. Ertragsausſichten der Inveſtitionen das Zinsniveau auf hältnismäßig hohe Nominalverzinſung der Rentenpapiere werden ſchwung vermutlich nur mit geringem Inveſti⸗ gen: ſtagnierende Inveſtitionstätigkeit, ſinkende Waren⸗ preiſe, ſinkende Aktienkurſe und ſteigende Rentenkurſe. — MP—/fsͤ!!!!!! d dürfte, dieſe wichtige Lebensfrage zu löſen. Sollte nicht doch die Aufnahme einer Millionen ⸗ Anleihe bei einem amerikaniſchen Finanzunternehmen ein Ausweg ſein? Es verlautet, daß in Madrid Verhandlungen geführt würden, um eine ſolche unterzubringen, obwohl die von der letzten Regierung bereits ahgeſchloſſene 600⸗Millionen⸗ Anleihe von den neuen Machthabern deſavoniert wurde. Man hört aber auch, daß dieſe Verhandlungen auf größere Schwierigkeiten ſtoßen ſollen. Und des⸗ halb dürfte es Spanien wohl kaum erſpart bleiben, den Bittgang zur Weltfinanz anzutreten, und wenn es auch ein Canoſſa⸗Gang werden ſollte. Dieſen Weg zu gehen, dürfte aber erſt eine endgültige, auf geſetzlochem Wege vom Volke ernannte Regierung berufen ſein, eine Regierung, die vom Volkswillen getragen in der Welt jenes volle Vertrauen genießen kann, deſſen ſie zu ihrer ſchweren Aufgabe bedarf. Das Schickſal Spaniens hängt in dieſer ſchweren Stunde von ſeinem Volke ab, und von der Aus⸗ wahl derſenigen Männer, die berufen und geeignet ſind, Der Sturz der Aktienkurſe iſt ſo als Anpaſſung au die verminderten Ertragsausſichten zu betrachten. London 50,0, bzw. 47,0, bzw. 36,1, bzw. 24,6, Für die 15,5, ſinkenden Grundtendenz in Zuſammen⸗ bei den Kurſen der feſtverzins lichen Hier wird man gelegentliche Kurseinbußen Anders Da die Nominalverzinſung der feſtver⸗ Kaufkraft des Geldes) den Realwert der Zins⸗ Da andererſeits bei den beſchränkten längere Sicht eher ſinken als ſteigen dürfte, wird die ver⸗ bieten. Aber auch hier Konjunkturſchwankungen um die angedeutete Grundrichtung zu erwarten ſein. Im ganzen werden je⸗ doch— da der nächſte konjunkturelle Auf⸗ Anreiz zu Kursſteigerungen tionsbedarf verbunden ſein wird— dem Renten⸗ markt lange Zeit hindurch mehr Mittel zuſtrömen können als in den letzten Jahren. Die Kapitalanlage in Reutenpapieren wird ver⸗ mutlich wieder ähnliche Bedeutung erlangen wie zwiſchen den 20er und aher Jahren ſowie zwiſchen den 7ber und 9her Jahren des vorigen Jahr⸗ hunderts. Die Konjunkturlage war damals ähnlich der gegenwärti⸗ neu dazu dsgl. auf Vorräte mit 95 648 1) und Rück⸗ ſtellungen für Dubioſe mit 11703. Aus der Bilanz (in%): Debitoren 59 044(162 588), Vorräte 214811 (826 771); andererſeits Bankſchuld 470 257(408 066), Kre⸗ ditoren 48 606(108 643), Akzepte 13 010(59 948). Den AR. bilden künftig die Herren Bankdir. J. Lutz und Ziviling. E. Göhler, beide Karlsruhe; Vorſtand iſt Dir. Ehr. Pähr, Bruchſal. Baut Kreuger ab? Sieg Morgans über Kreuger Die Motive, die Ivar Kreuger zum Verkauf der Malo⸗ rität des Erieſſon⸗Telephon⸗ Konzerns an die International Telephone and Telegraph Co. bewogen haben, ſind noch nicht ganz geklärt. Mon wird wohl nicht fehlgehen, wenn man die ganze Trausaktion, bei der es ſich übrigens um keine allzugroßen Summen handelt, im Lichte der jüngſten Baiſſe⸗Attacken gegen den Kreuger Konzern ſieht. Die Aktien des Zündholz⸗ truſts ſind an allen internationalen Börfenplätzen ziemlich ſcharf gefunken, was teilweiſe auf Baiſſemanöver der Sow⸗ jetregierung zurückgeführt wird, die ja in Jvax Kreuger, dem„Zündholzkönig“, ihren ſchärfſten Gegner ſieht. Als Grund für die Verkäufe von Kreuger⸗Aktien wurde immer wieder darauf hingewieſen, daß ſich der Konzern in ſeiner Anleihepolitik übernommen und jetzt bei der internotio⸗ nalen Verſchärfung der Weltwirtſchaftkriſe unter den ge⸗ fährlichen Folgen einer überſteigerten Expanſionspolitik zu leiden habe. Demgegenüber wird von Konzernſeite darauf hingewieſen, daß allein die Einnahmen aus den verſchiedenen Zündholzmonopolen ausreichen, um den Zin⸗ ſendienſt der Kreuger⸗Anleihen zu decken. Die Erieſſon⸗ Transaktion ſcheint jedoch ein deutliches Zeichen dafür zu ſein, daß der Schwedentruſt ſich ſelbſt nicht ganz liquide fühlt. Denn ſonſt hätte man das Telephongeſchäft, das man ja erſt vor verhältnismäßig kurzer Zeit in die Hand ge⸗ nommen hat, nicht leichten Herzens dem größten und ernſt⸗ hafteſten Konkurrenten, nämlich der Int. Tel u. Tel über⸗ 1 5 5 hinter der das amerikaniſche Bankhaus Morgan ſteht. Die Uebergabe der Erieſſon⸗Majorität an Morgan— in welcher Form auch immer ſie erfolgen mag— bedeutet einen Sieg Morgans über den Zündholzkönig Jvar Kreu⸗ ger, der bisher in der geraden Linie ſeiner Expanſion keine Mißerfolge, keine Rückſchläge erlitten hatte. Ob der Verkauf des Erieſſon⸗Paletes den Anfang eines allgemei⸗ nen Abbaues bei Kreuger bedeutet oder nicht, läßt ſich heute noch nicht überſehen. Jedenfalls muß dieſer Rückzug etwas nachdenklich machen. * Maſchinenfabrik Turner AG., Frankfurt a. M.— Beträchtlicher Umſatzrückgang. In der GV. wurde von der Verwaltung mitgeteilt, daß der Umſatz in den erſten Monaten des laufenden Jahres im Vergleiche zum Vor⸗ jahre ziemluch beträchtlich zurückgegangen ſei und zwar ſowohl der Inlandsabſatz als auch der Export. Beſondbers ſchädigend für die Geſellſchaft ſei der Umſtand, daß zahlreiche kleinere Betriebe der Lederinduſtrie ein⸗ gegangen ſeien. Ferner hätten ſich die valutariſchen Ver⸗ hältniſſe in Spanien und Südamerika ungünſtig auf den Export ausgewirkt, da die Anſchaffung von Maſchinen aus dieſem Grunde hinausgeſchoben würde. Bemerkenswert ſei, daß ſich der prozentuale Anteil des Ex⸗ ports am Geſamtumſatz im laufenden Johre gegenüber 1990 vergrößert habe. Ueber das zu er⸗ wartende Endergebnis ließen ſich noch keinerlei Voraus⸗ ſagen machen. Die bisherigen Einnahmen decken knapp die Unkoſten, doch hoffe man, doß ſich die Verhältniſſe beſſern werden. Die GV. genehmigte einſtimmig den Ab⸗ ſchluß für das vergangene Geſchäftsjahr und beſchloß, den erzieften Reingewinn von 172 071/ auf neue Rechnung vorzutragen. Chemiſche Fabrik von Heyden A8. Radebeul-Dresden Dividendenausfall Die Geſellſchaft hat im Jahre 1930 laut Bericht ihre beſondere Aufmerkſamkeit darauf gerichtet, die Beſtände zu verringern und die Liquidität zu ſtärken. In dem Abſchluß wirkt ſich dies in einer Abnahme des Kontos Rohſtoffe und fertige Waren von 5,30 Mill./ im Vorfahr auf 4,30 Mill. Mark ſowie in einer Erhöhung der Bankguthaben aus, die in dieſem Jahre zum erſtenmal in der Bilanz, und zwar mit 794 000% ausgewieſen werden. Bemerkenswert iſt ferner die Zunahme des Kontos Wertpapiere von 3000„ im Vorfahr auf 348 000 /, was nach dem Geſchäfts⸗ bericht auf die vorübergehende Anlage flüſſiger Mittel in Pfandbriefen zur Erzielung höherer Zinſen zurückzuführen iſt. Kaſſe und Wechſel betragen 0,41(0,30), Beteiligungen 1,86(1,86) Mill. 4. Außenſtände haben ſich auf 3,70(5,48) Mill./ vermindert. Beſchäftigung und Abſatz waren während der erſten Hälfte 1930 befriedigend. In der zwei⸗ ten Jahreshälfte gingen Abſatz und Preiſe bei einem gro⸗ ßen Teil der von dem Unternehmen betriebenen Geſchäfts⸗ zweige durch verringerte Nachfrage und verſchärften Wett⸗ bewerb ſtark zurück. Der Gewinn aus Waren, Zinſen und Beteiligungen ſank auf 4,76(6,24) Mill.. Ferner ſind der Geſellſchaft amerikaniſche Freigabegelder in Höhe von 0,87(2,68) Mill.“ zugefloſſen, die zu Sonder⸗ abſchreibungen verwandt werden, insbeſondere auf die Kunſtſeidenanlage. Anderſeits erforderten Unkoſten 2/64 Deutſche Steinzeugwarenfabrik Mannheim⸗Friedrichsſeld Abſatzrückgang Geſchäftsbericht bezeichnet den Ge⸗ aufenen Jahres als in jeder Die anhaltende Der vorliegende ringer als 1 1 0 por 5 Konaliſationsertikeln geſtaltete ſich wenig günſtig und ging durch die Unterbietungen a Konkurrenz auf ein Minimum zurück. Auch. uſw. für techniſche Zwecke erreichte der Abſatz ch d Ausland bei weitem nicht die Höhe desjenigen des Vor⸗ jahres. Um die Produktion der verminderken Nachfrage ſen, mußte der Betriebſtorkeingeſchränkt anzupaſſ 5*. 2 gesch werden. Der finanzielle Status konnte auf einer guten Höhe gehalten werden. 5 N Vogel eitem Rohertrag von 1,26(1,93) Mill. 4 wird auf 31. Dezember 1930 nach bug von 419 597(726 495) Mork Steuern, 208 217(215 887)„ S oziallaſten und nach 180 300(214 916)% Abſchreibungen einſchl. 24 007 25 949 Mark Vortrag ein R eingewinn von 439 419 gegenüber 761 501/ i. V. ausgewieſen. Wie ſchon kurz mitgeteilt, wird der GV. am 26. Juni vorgeſchlogen, hieraus 9 gegen 15 v. H. Dividende auf die 4324 000/ gewinnberech⸗ tigten Aktien von 4 447 500% nom. Kapital zu verteilen — der Beſitz an eigenen Aktien ſtieg im lfd. Jahre auf 123 500/—, ſo daß nach 33 866 3 1 ein Reſt von 16 393„ zum Neuvortrag verblelbt. lug der 110 nz(in Mill.): Tongruben 0,½18(0,15), Grundſtücke 0,288(unv.), Gebäude und Brennöfen 222 (2,27), Maſchinen und Inventor 0,91(0,96), Effekten 0,85 (0,63), Wechſel 0,086(0,10), Debitoren 1,51(2,13), Waren⸗ vorräte 1,03(1,12), Roh⸗ und Betriebsmateriolien 0,86 (0,41). Dagegen neben dem AK. unv. 0,55 Rücklagen und 0,25 Penſionskaſſe ſowie 1,00(1,06) Erneuerungsrücklagen. Kreditoren 0,76(1,07). Bilonzſumme 7,45(8,14).. Im neuen Geſchäftsjahr iſt in den erſten fünf Monaten im Vergleich mit dem Vorjahr ein we iterer Rückgang des Auftragseinganges eingetreten. Die weitere Entwicklung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe iſt noch vollkommen unüberſichtlich. Auch in G. nach dem 18 000(21 000)% Vorjahrsvortrag nach Abſetzung von 1/0 (3,20) Mill. 1 Abſchreibungen und von 20 000(131 000) uneinbringlichen Forderungen ein Reingewinn von 143 701(803 831)/ verbleibt, der vorgetragen werden ſoll (i. V. 5 v. H. Stammaktiendividende). Die Tochter⸗ geſellſchaften(Heyden Chemical Corp., Newyork, und die Glektrochemiſche Geſellſchaft mbH., Hirſchfelde) er⸗ brachten den gleichen Gewinn wie im Vorjahr. Die An⸗ lagen in Nidau(Schweiz) und Koſtuchna(Polen) wurden über Buchwert verkauft. Angaben über das neue Jahr werden nicht gemacht. AG.— Vor einer Sanierung. Die GV. Her Geſellſchaft beſchloß, den im Geſchüfts jahr 1930 entſtandenen Verluſt von 169 576% auf neue Rechnung vorzutragen, ſo daß einſchließlich der Vorjahresverluſte von 496 761% ein Geſamtverluſt von 666 397 10 entſteht. Die Fabrikation von Konfektionsſtoffen wurde im abgelaufenen GJ. vorerſt eingeſtellt, die noch vorhandenen Garubeſtände werden aufgearbeitet. Die Herſtellung von techniſchen Stoffen und Papierfilzen ſoll nachdrücklich ge⸗ fördert werden. In dieſen Betriebszweigen ſei die Be⸗ schäftigung zufriedenſtellend geweſen. Eine Sanierung der Geſellſchaft ſei im Gange. Tagung der ſübweſtoeutſchen 5 Golzintereſſenten N * Donaueſchingen, 16. Juni. Die v. GB. d. der Holzintereſſenten Südweſtdeutſchlands, die hier abgehal⸗ ten wurde, ſtand unter Leitung von K. Commerell⸗Höfen (Enz). Der Syndikus des Vereins, Her zer ⸗Freiburg, ver: zeichnete in ſeinem Tätigkeitsbericht die Vereinsarbeit auf den verſchiedenen die Holzwirtſchaft berührenden Ge⸗ bieten und hob insbeſondere die handelspolitiſchen und frachttarifariſchen Notwendigkeiten der ſüd weſtdeutſchen Holzwirtſchaft, ſowie der Forſtwirtſchaft hervor. Dabei berichtete er über den Stand der Einbeziehung von Holz⸗ erzeugniſſen in das Einfuhrſcheinſyſtem.— Im Anſchluß an Verhandlungen über Beſtrebungen zur Geſundung der inneren Berhältniſſe in der Holzwirtſchaft, insbeſondere in der ſüddeutſchen Induſtrie und der Abfatzverhältniſſe, referierte der Vorſitzende des Sonderausſchuſſes für die rüd weſtdeutſchen Holzhondelsgebräuche, Fritz Haas⸗ Freiburg. Der Syndikus des Verbandes Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſcher Holzhändler in Eſſen, Dr. Hau ßladen, ſprach über die Geſundung der Verhältniſſe im Holzhandel und betonte, daß die geſamte Holzwirtſchaft vom Verbraucher über Plotzholzhandel, Sägewerk, Holzwerk, Holzimporteure bis zum Waldbeſitz ein einziges Gebäude darſtellt. Solange der Waldbeſitz oder der Sägewerksbeſitzer oder der Lang⸗ holzhändler an die unrichtigen Abnehmer verkaufe, alſo Kreditfehlleitungen verurſache, werde keine Geſundung der Verhältniſſe eintreten. Der Referent ſprach die Hoff⸗ nung aus, daß in engſter Zuſammenarbeit aller Beteiligten es gelingen werde, die auf dieſem Gebiet bereits an⸗ gebahnte Säuberung ſoweit zu fördern, daß die einzelnen Gruppen der Holzwirtſchaft wieder guf eine reale Baſts geſtellt werden können. Dieſe Ausführungen fanden ihre Unterſtützung und Er⸗ gänzung durch Syndikus Birkenſtein vom Süddeut⸗ ſchen Sägewerksverein München. Einen Appell an die Sägewerksinduſtrie zu zielbewußter Zuſammenarbeit aller Kräfte ſtellte das Referat des württembergiſchen Landtags⸗ abg. Dipl.⸗Ing. Scheffold von der würktbg⸗ Einkaufs⸗ genoſſenſchaft Stuttgart über planmäßiges Wirtſchaften in Ein⸗ und Verkouf dar. Seine Ausführungen, in denen er auf die beſondere Mitwirkung der Staatsforſtverwaltungen und des Walobeſitzes an den zu löſenden Problemen for⸗ derte, beſchloſſen die Tagung. * Tuchfabrik Lörrach * Ftalieniſcher Weizenvermahlungszwang. Die ita⸗ lieniſche Regierung hat ſoeben eine Verordnung erlaſſen, wonach die italieniſchen Müller verpflichtet ſind, bei der Weizenvermahlung 95 v. H. einheimiſches Ge⸗ treide zu verwenden. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Nork,.8645] Schweiz. 28,04½ J, Stoctholm 19.14% Paris 1424,25 olland.. 12.08 Madrid 1 5 Brüſſel„ 34.95 Slo 18,16% Dollar geg. Rm. 4 120 Mailand 92.85 Kopenhagen 18.16% Pfunde„„ 20.9 4 * Weinverſteigerung in Rheinheſſen. Mainz, 18, Juni. In der heute hier ſeitens der Winzergenoſſenſchaft Als⸗ heim durchgeführten Verſteigerung Alsheimer Weißweine brachten 4 Halbſtück 1029er(natur 500570, 1 Vierkelſtück 310, durchſchnittlich je Halbſtück 540„, 9. Stück 108er (verbeſſert) 540570, 20 Holbſtück 280.310, durchſchnittlich je Holbſtück 285. 2 Stück und 23 Halbſtück 1980er gingen zurück. 1 * Kleinbockenheimer Obſtgroßmarkt vom 18. Juni. Bei der heutigen Eröffnung des Obſtgroßmarktes waren un gefähr 20 Jentner Kirſchen angefahren. Der Preis betrug durchſchnitkkich—10 Pfg. per Pfund. Abſatz und Nach⸗ frage waren gut. * Obſtmarkt Bad Dürkheim vom 18. Juni. Bei guter Anfuhr und gutem Abſatz wurden folgende Preiſe notiert: Erdbeeren—32; Kirſchen 1. Sorte 1625, 2. Sorte 10 bis 14; Johannisbeeren 15—20. * Eberbacher Schweinemarkt vom 18. Juni. Zum heu⸗ tigen Schweinemarkt waren 30 Milchſchweine und 6 Läufer angefahren. Verkauft wurden Milchſchweine: 6 Stück, das Paar zu 40—60; Läufer: 5 Stück, das Paar zu. Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort= 18. Juni Das Geſchäft an der heutigen Börſe war außergewöhn⸗ lich ſtill, Die Talfracht blieb mit 60—75 Pfg. je Tonne inel. Schleppen nach Rotterdam und 1,10 1,2% nach Antwerpen—Gent unverändert. Bergreiſen waren nicht am Markt. Die Fracht beträgt offtztell 60 75 Pfg. Baßßs (3,18), Steuern, Soziallaſten uſw. 0,95(0,97), Ausbeſſerun⸗ Spanſen vor den Folgen einer Inflation zu bewahren, die heute in drohende Nähe gerückt erſcheint. gen 0,61(0,60) Mill.„, ſo daß unter Berückſichtigung von Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 6 Pfg. Bergſchlepplohn notierte mit 1/ nach Mannheim. —— auf eine beitgeber ſicherung erfolgt. geweſen. diger, der Eine 3 ihr als N daraus h mit Fräu des Vereins „„ ſtände, da drin, repa 2 ſich aber in feinem kann man kann gar macht, er letzten Au verließen Meiſter? einem Fr Der D Freitag, 9 Die Kl. kleinen B gehabt u ſtlcherun 8 0 t 2 3 t 0 „Ketſche“, Ketſche“ a 1 Arbeiterin umſchreibt halt die 9 2 0 1 ſollte über Betrieb w Hilfsaufſel »Es kan gerin gün konnte, da geſtelltenei einſchließli digen, dieſ Vern letzung wi jährige efängnis Atte, aber rere Meſſ . Freitag, 19. Juni 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 277 Gerichtszeitung Arbeitsgericht Rätſelraten um die Meiſterin Die Klägerin behauptete, ſie ſei Meiſterin in dem kleinen Betrieb geweſen. Sie habe Monatsgehalt gehabt und ſei in Angeſtelltenver⸗ cherung geweſen. Daher beſtehe Anſpruch auf eine Kündigungsfriſt für Angeſtellte. Der Ar⸗ beitgeber gab die Zugehörigkeit zur Angeſtelltenver⸗ ſicherung zu, aber die Anmeldung ſei verſehentlich erfolgt. Die Klägerin ſei nur Vorarbeiterin geweſen. Zeugen traten auf und ein Sachverſtän⸗ diger, der von der Sache wenig wußte. Eine Zeugin blieb dabei, daß die Klägerin von ihr als Meiſterin betrachtet wurde. Das gehe ſchon daraus hervor, daß man ſie nicht einfach mit „Ketſche“, ſondern zum mindeſten mit„Fräulein Ketſche“ angeſprochen habe. Gewöhnlich aber doch mit Fräulein und dem Familiennamen. Unter den Arbeiterinnen mache man keine derartigen Um⸗ ſtände, da genüge der Vorname. Die zweite Zeugin umſchreibt die Tätigkeit der Meiſterin ſo: ſie hatte halt die Arbeit unter ſich, hing hinten und vorn dein, reparierte die Maſchinen und griff überall zu. der Der Dritte im Bunde: der Sachverſtändige, der ſich aber beim weſentlichen Punkt ausſchwieg. Er ſollte über die Stellung und Tätigkeit eines Meiſters in ſeinem Betrieb ausſagen.„Ja“, meinte er,„das kann man mit einem Wort nicht recht ſagen. Man lann gar nicht ſagen, was ein Metiſter eigentlich macht, er arbeitet nicht, er beaufſichtigt nur. Im Betrieb wird er nur geſpürt. Dazu kämen die Hilfsaufſeher, die dem Meiſter beim Aufſehen helfen. Es kam zu einem Vergleich, der für die Klä⸗ gerin günſtig ausfiel und dem man entnehmen konnte, daß das Gericht ihr zum mindeſten die An⸗ geſtellteneigenſchaft zubilligte. Sie bekam 150 l/, einſchließlich 30% Urlaubsvergütung, die ſie im letzten Augenblick noch gefordert hatte. Unbeſriedigt verließen wir die Stätte: was iſt nun eigentlich ein Meiſter? Es war ein Meiſterſtück des Sachverſtän⸗ digen, dieſe Preisfrage unbeantwortet zu laſſen. ** Verurteilter Meſſerheld. Wegen Körperver⸗ Der fahrläſſigen Tötung angeklagt Der 1902 geb. Metzger Albis Eichenlaub war we⸗ gen eines Motorradunfalles, der ſich am 24. März bei Hyna ereignete, der fahrläſſigen Tötung ange⸗ klagt. Auf der Straße ging der 64jährige Bauer Henegin, nach den Zeugenbekundungen ein ſchwer⸗ fälliger Mann. Der Angeklagte gab Signal, das anſcheinend den Landwirt noch verwirrter machte. Als das Kraftrad überholen wollte, wollte Henegin quer über die Straße ſpringen und kam nach der Schilderung des Angeklagten, da er Holzſchuhe loſe au den Füßen trug, zu Fall. Die Fahrtrichtung des Motorrades konnte nicht mehr geändert werden, der am Boden liegende Mann wurde überfahren und mußte bewußtlos abtransportiert werden. Am J. Juni iſt er ſeinen Verletzungen, er hatte Bein⸗ brüche an beiden Füßen, einen Schädelbruch und Gehirnblutungen erlitten, erlegen. Es entſpann ſich um die Schuldfrage ein ſcharfer Kampf zwiſchen Staatsanwalt und Verteidigung. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten für ſchuldig und forderte eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Das Gericht Landau verurteilte den Motorrad⸗ fahrer zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen und betonte in der Urteilsbegrün⸗ dung, daß der Motorradfahrer, als ihm die Unſicherheit des Ganges des Paſſanten aufge⸗ fallen war, verpflichtet geweſen wäre, die Fahrt⸗ ſchnelligkeit einzudämmen. Die Fahrtgeſchwindig⸗ keit war mit etwa 50 Stundenkilometer angenom⸗ men und als zu groß betrachtet worden. Zweikampf mit tödlichem Ausgang Das Bezirksſchöffengericht Darmſtadt verhan⸗ delte gegen einen jährigen Frankfurter Studen⸗ ten wegen unerlaubten Zweikampfes mit töd⸗ lichen Waffen. Auf einer Beſtimmungsmenſur im Neuen Schießhaus in Darmſtadt war ſein Gegner von ſeinen Schlägen derart durchſtochen worden der Stich ging von oben rechts durch die rechte Lunge, Herzbeutel, Lungen⸗ und Körperſchlagader, linke Lunge, hinten wieder heraus— daß er auf der Stelle tot war. Da allgemeine Unklarheit über den Vorfall herrſcht, keiner will ihn richtig beobachtet haben, nimmt das Gericht zugunſten des jungen Mannes an, daß der Stich ſich bereits in der Kampf⸗ pauſe ereignete, ſo daß lediglich der§ 205 St. G. B. Anwendung finden kann, und verurteilt ihn zu fünf Monaten Feſtung. Nach Verbüßung von zwei Mo⸗ 100 000 Mark Schadenserſatzforderung wegen eines Juſtizirrtums Der kürzlich im Wiederaufnahmeverfahren im Wuppertal wegen erwieſener Unſchuld von der An⸗ klage des Betruges freigeſprochene Eierhändler Jürgens aus Elberfeld hat durch ſeine Rechts⸗ anwälte Dr. Alsberg⸗Berlin und Schumann⸗Elber⸗ feld einen Schadenserſatzanſpruch von 100 000 Mark gegen den Fiskus geltend gemacht. Jürgens, dem die Anklage vorwarf, betrügeriſch Transportſchäden geltend gemacht zu haben, um vom Reiche hohe Entſchädigungen zu erhalten, wurde in erſter Inſtanz zu Gefängnis, in zweiter Inſtanz zu einer Geldſtrafe verurteilt. Die Reviſion wurde ver⸗ worfen. Erſt im Wiederaufnahmeverfahren wurde feſtgeſtellt, daß die Jürgens vorgeworfenen Hand⸗ lungen techniſch gar nicht möglich waren. Ge⸗ gen die freiſprechende Erkenntnis des Wiederauf⸗ nahmeverfahrens hat der Staatsanwalt Berufung eingelegt, die allerdings ſpäter zurückgezogen wurde mit der erſtaunlichen Begründung, der Vertreter der Staatsanwaltſchaft habe beim Lokaltermin nichts ſehen können, weil ihm ein Preſſevertreter im Weg geſtanden habe! Die Errechnung des 100 000 Mark Schadenserſatz⸗ anſpruches ſtützt ſich lt.„Fr. Ztg.“ auf die Schäden, die dem Angeklagten infolge ſeiner Verurteilung in zwei Inſtanzen entſtanden ſein ſollen. * § Ein fühlbarer Denkzettel. Der von ſeiner Frau getrennt lebende 55 Jahre alte Winzer Jakob Funk aus Neuſtadt a. d. Hdt. verübte einen gemeinen Racheakt, weil er bei ſeiner Familie nicht mehr auf⸗ genommen wurde. Er begab ſich nachts in die ſeiner Frau gehörigen Wingerte im Banne Diedesfeld und Hambach, riß die Rebſtöcke heraus und ſchnitt ſie zum Teil dicht an der Wurzel ab, wodurch ein Schaden von etwa 3000 Mark entſtand, abgeſehen davon, daß die beiden Wingerte die einzige Einkom⸗ menquelle der Frau und der Kinder waren. Vom Schöffengericht Neuſtadt a. d. H. erhielt er für dieſe gemeine Tat ein Jahr Gefängnis. § Vergleich. In der Abendausgabe unſerer Zeitung vom 23. September 1930 wurde unter der Ueberſchrift die Notverordnung und die Beſchlüſſe der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe ausgeführt, daß ein Beamter der Ortskrankenkaſſe gegenüber dem Arbeiter Sch. als dieſer ſich darüber beſchwert habe, § Ein teurer Schwindel. Der aus Worms ſtam⸗ mende und in Koblenz wohnhafte Schneider Karl Jünglein hatte ſich auf dem Gemeindebüro in Bruchmühlbach durch falſche Angaben neun Mark Fahrgeld erſchwindelt. Das Urteil des Gerichts in Landſtuhl lautete wegen Betrugs im Rückfalle auf drei Monate Gefängnis nebſt Koſten. Bedingte Be⸗ gnadigung wurde abgelehnt. ages haleucles Freitag, 19. Juni Natinnaltheater:„Sektion Rahnſtetten“, Gegenwortsſpiel von Curt Corrinth, Miete F 37, Anfang 20 Uhr. Planetarinm: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Maunheim Rüdesheim Aßmannshauſen und zurück. Mannheimer Omnibus Verkehrs ⸗ Geſellſchaft: Abfahrt 14 Uhr ab Paradeplatz noch Freinsheim, Neuleiningen, Altleiningen. Höhningen, Lindemanns⸗Ruhe, Bad Dürk⸗ heim, Mannheim. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Geheimnis der roten Katze“.— Univerſum:„Das Ekel“.— Gloria „Zigeunerliebe“. Scala⸗Theoter:„Aſcher⸗ mittwoch“.— Roxy⸗ Theater:„Seitenſprünge.— Schauburg:„In Wien hab' ich einmal ein Mädel geliebt“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Manuela“. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr u nd 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend Sonderausſtellung:„Die Mode und ihr Spottbild von 1700 bils 1850“.— Mufeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 117 Uhr; Freitags 17—10 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöff⸗ net von 10—18 Uhr und 15—17 Uhr.— Die Beſichtigung des großen Bücherſaales der ſtädtiſchen Schloßbücherei iſt bis einſchließlich 6. Juli wegen der dort ſtattfindenden Proben des Nationaltheaters geſperrt. Chefredakteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. beurlaubt Verantwortlich für Politik: H. A. Melßner„ Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schönfelder Sport u. Bermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil; Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeſtung G. m. b.., Mannheim, R 1—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto 1 5 5. 1 erhält der junge Mann vierjährige Be⸗ daß er während ſeiner Erholung keine Familien⸗ Geſchäftliche Mitteilungen etzung wurde vom Gericht in Ludwigshafen der 25. währungsfriſt. zuſchläge erhalte, ſich in beleidigender Weiſe über 5 55 Sinai g 3 5 5 8 5 2— 5 1„* Fürs Bad ſowie Handgebrauch und Säuglingspflege jährige Erdarbeiter Otto Fath, zu drei Monaten* Hindenburg und Brüning geäußert habe. Auf eine iſt„Holländerin⸗ Butermilchfeife die beſte. Unibertdoffen in Güte, Milde und angenehmem Wohlgeruch. Man achte beim Einkauf auf das ſeit über 20 Jahren eingetragene Warenzeichen und verlange ausdrücklich die Hollände⸗ 1i n. Ueberoll zu haben. Herſteller: Günther u. Haußner AG. in Chemnitz. 8 V1 0 Beleidigungsklage des Krankenkaſſenbeamten hat Sch. in einem Vergleich die Erklärung abgegeben, daß er ſeine Behauptung als unrichtig mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknehme. § Wegen Wechſelbetrugs verurteilt. Das Schöf⸗ fengericht Raiſerslautern verurteilte den Han⸗ delsmann Ernſt Sternheimer aus Alſenz wegen Wechſelbetrugs zu einem Jahr Gefängnis. Nur für Herren hefängnis verurteilt. Er hatte am 6. Juni d. J. einem Freund mit dem er den ganzen Tag getrunken Igtte, abends gegen 7 Uhr in ſeiner Wohnung meh⸗ tere Meſſerſtiche beigebracht. „ Vorkäufe A„„„ 1 3 Kinderhüte ois gu 8 Schlafzimmer geſſech, oper garn, 90 roh- 5 hell Birke, gebleicht 790%„75,„ 0 welche Wert auf elegante Garderobe legen, der modernſte Ton, Damenhüte Appen, aus 5 in helf. unc e bietet ſich Gelegenheit, in der Bekleidungs⸗ Etage Ringel, nur Planten, 0 3, 43, 1 Treppe, kein Laden, ſich mit wirklich gutſitzender mod den es z. Zt. auf dem Möbelmarkt gibt. 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Wir bemerken nur nochmals, daß der Flug des Do X nichts anderes lte, als die Erprobung des Flugzeuges er den gleichen Bedingungen, wie ſie dieſes Fl ſonſt im regelmäßigen Flugdienſt erfüllen ſoll. deanüberquerungen iſt das Flug niemals beſtimmt geweſen, 1 aus drücklich nur für Küſtenflüge von 1000 1500 Kilometer Länge! Das Flugſchiff Do X iſt am 4. Juni in Porto Praia, dem Haupthafen der Inſel Sao Thiago, die zu der Südweſt⸗Gruppe der Kap Verdiſchen In⸗ ſeln gehört, um 12 Uhr 55 m... geſtartet. Die Landung erfolgte nach glatt verlaufenem Fluge von 13 Std. 15 Min. um 2 Uhr 10 bei der dem amerika⸗ niſchen Feſtland vorgelagerten Inſel Fernando Noronha Die Geſamtſtrecke beträgt 2 305 Km., ſodaß eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 176 Km.⸗Std. erzielt wurde. Damit iſt der ſeit längerem geplante Ueber⸗ führungsflug des erſten Flugſchiffes nach Südamerika glücklich durchgeführt wor⸗ den. Wie die Schiffsleitung mitteilt, arbeitete die Maſchinenanlage auch auf dieſem langen Fluge völ⸗ lig einwandfrei. Bemerkenswert iſt, daß ein Teil des Fluges und die Landung bei Nacht erfolgten. Es iſt dies die erſte Nachtlandung des Flug⸗ ſchiffes. Sie wurde glatt durchgeführt, obwohl am gewählten Landeplatz keine beſonderen Vorberei⸗ tungen für eine Nachtlandung getroffen waren und das Flugſchiff nur auf ſeine Bord⸗Ausrüſtung an⸗ gewieſen war. Somit hat auch dieſer von dem Flug⸗ ſchiff bisher größte ausgeführte Flug ſeine prak⸗ tiſche Verkehrsbrauchbarkeit erneut be⸗ wieſen. Bekanntlich handelt es ſich ja bei dieſer Aus⸗ landsreiſe nicht um die Durchführung irgendeines Raids in Rekordzeit, ſondern um gründliche Er⸗ probung und Sammlung von Unterlagen für einen künftigen Verkehr. Aus dieſen Gründen iſt, abgeſehen von den Wetterverhältniſſen, auch der längere Aufenthalt des Flugſchifſes in portugieſiſch Guinea bzw. auf den Kap Verdiſchen Inſeln zu er⸗ klären. Als Ausgangspunkt für die Ueberquerung des Südatlantik kommen bekanntlich vor allem 2 Gebiete in Frage, einmal die Umgegend von Bo⸗ lama in portugieſiſch Guinea und zweitens die Kap Verdiſchen Inſeln. Die Gegend von Bolama hat den Vorteil geſchützter Waſſerflächen ohne Seegang, was für den Start ſchwer beladener Seeflugzeuge erwünſcht iſt. Dafür iſt die Entfernung nach Südamerika gegen⸗ über der von der Kap Verden⸗Inſel Sao Thiago ca. 250 Klm. größer. Die in den letzten Jahren aus⸗ geführten Südamerika⸗Flüge gingen meiſt von Bo⸗ lama aus, während ſeinerzeit Major Franco bei der erſten Ueberquerung des Südatlantik mit„Dor⸗ nier⸗Wal“ von Sao Thiago aus ſtartete. Es war vor vornherein vorgeſehen, daß das Flug⸗ ſchiff Do X beide in Betracht kommenden Gebiete erkunden ſollte, um ſich aus der Praxis ein Bild über die Auswirkung der verſchiedenen, die Leiſtungsfähig⸗ keit beeinfluſſenden Faktoren zu machen, wie Luft⸗ temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind⸗ und Seegangs⸗ Verhältiſſe. Es war für die ſpätere Verkehrsver⸗ wendung des Flugſchiffes wichtig, die Auswirkungen all dieſer Einflüſſe auf die Flugleiſtungen, die ſich in ihrem Zuſammenwirken ſchwer vorausberechnen laſſen, durch Verſuchsflüge an Ort und Stelle zu klären. Dazu kam die in dieſem Falle notwendige be⸗ ſondere Berückſichtigung der Wetterver⸗ hältniſſe. Bekanntlich wurden alle bisherigen Ueberquerungen des Südatlantik in den Winter⸗ monaten durchgeführt, wo der Nordoſtpaſſat am ſtärkſten weht und ſich am weiteſten nach Süden er⸗ ſtreckt. Mit der fortſchreitenden Jahreszeit ver⸗ ſchtebt ſich die Südgrenze des Nordoſt⸗Paſſat- immer weiter nach Norden, ſodaß auf der eigentlichen Strecke kaum mehr mit Nordoſt⸗Paſſat zu rechnen iſt, während in den der Guinea⸗Küſte vorge⸗ lagerten Meeresteilen Südweſt⸗Monſun, alſo aus⸗ geſprochener Gegenwind herrſcht. Das bedeutet für den Luftverkehr, daß zu dieſen Jahreszeiten für die Durchführung des Fluges eine 30—40prozentige Vergrößerung des Flugbereiches gegenüber dem Winter benötigt wird. Durch die verſchiedenen Mißgeſchicke, Flugſchiff Do X bekanntlich erlitten hat, wie der Flügelbrand in Liſſabon, ergab ſich nun, daß der Ueberführungsflug nicht mehr in der günſtigen Jahreszeit durchgeführt werden konnte, ſodaß bei der Wahl der Abflugszeit höchſte Rückſicht auf die jetzige Wetterlage zu nehmen war. Das Flugſchiff wurde während ſeiner Reiſe durch die deutſche Seewarte in vorbildlicher die das Weiſe beraten. Die Wetterlage dieſes Jahres brachte es mit ſich, daß während mehrerer Wochen des Monats Mai ſehr ungünſtige Windrichtungen herrſch⸗ ten,„ausgeſprochenes Juniwetter“, ſodaß man ſich auf Empfehlung der deutſchen Seewarte entſchloß, um jedes unnütze Riſiko zu vermeiden, einen in dieſer Jahreszeit zu erwartenden vorübergehenden Wetter⸗ umſchlag auszunützen, bei dem noch einmal über einen Teil der Strecke mit Nordoſt⸗Paſſat zu rechnen war. Eine ſolche Wetterlage hatte ſich in den erſten Tagen des Juni eingeſtellt und wurde für den Flug ausgenützt. Das Flugſchiff hatte daher auf ſeinem Flug auf dem erſten Teil der Strecke einen leichten Nordoſt⸗Paſſat, der ſeine Fahrt förderte, während der zweite Teil der Strecke bei ſtetig zunehmendem Südoſt⸗Paſſat, der als Seitenwind eine gewiſſe Ver⸗ zögerung mit ſich brachte, durchflogen wurde. Die unter dieſen Umſtänden erzielte Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit von 176 Km. Std. muß demnach als ein außerordentlich günſtiges Ergebnis betrachtet werden. Tornado verwüſtet Mittel-England Zerſtörtes Haus in Birmingham Ein furchtbarer Sturm, der die Gewalt eines Tornados beſaß, hat Mittel⸗England mit ſchweren Verwüſtungen heimgeſucht. Die Viele Häuſer wurden zerſtört. zeloͤgewaltigen der Welt Der Nizam von Hajderabad— Die Rothſchilds— Citroen— Parfümkönig Coty— Ivar Kreuger— Zinkkönig Simon Patino— Die„Halbgötter“ Amerika gilt als das Land der Millio⸗ näre, als der Erdteil, in dem die reichſten Männer der Welt ihren Wohnſitz und ihr Betätigungsfeld haben. Dieſe weitverbreitete und zum Allgemeingut gewordene Vorſtellung erweiſt ſich aber nun auf Grund einer Rundfrage, die eine führende amerika⸗ niſche Preſſe⸗Agentur durch ihre Vertreter in der ganzen Welt vor kurzem veranſtaltete, als falſch. Die Illuſion, daß der reichſte Mann unſerer Erd⸗ kugel, der moderne Kröſus, in den USA. zu finden ſei, kann jetzt als erledigt gelten. Der Geldgewal⸗ tigſte der Welt iſt kein amerikaniſcher Finanzkönig und kein Großinduſtrieller der Neuen Welt. Weder Ford, noch Rockefeller oder Morgan können diefen Titel für ſich in Anſpruch neh⸗ men. Der Ruhm, der goldmächtigſte Mann auf Erden zu ſein, gebührt einem indiſchen Herrſcher, dem Nizam von Hajderabad der in der nordweſt⸗ lichen Ecke Indiens über 13 Millionen ſeiner Untertanen regiert. Kein Meuſch, nicht einmal er ſelbſt, kann ſeinen ungeheuren Reichtum genau berechnen. Schätzungsweiſe erreicht aber das Ver⸗ mögen dieſes indiſchen Fürſten die märchenhaft klin⸗ gende Summe von über 8 Milliarden Mark. Manche Geſchichte aus 1001 Nacht iſt im Reiche dieſes Potentaten zur Wirklichkeit geworden. In den Schatzkammern des Nizams werden, abgeſehen von den gewaltig aufgeſtapelten Juwelenſchätzen, Goldmünzen und Goldklumpen im Werte von etwa 2 Milliarden Mark aufbewahrt. Im Weltkriege ſtellte der Fürſt der engliſchen Re⸗ gierung als Geſchenk die Bagatelle von 210 Millionen Mark zur Verfügung. Der Nizam umgibt ſich mit einer für unſere Begriffe unglaublichen Pracht. Als er einmal eine Reiſe nach der Reſidenz des Vize⸗ königs, nach Delhi, unternahm, wurde für ihn ein Extrazug aus 20 Luxuswagen für die Reiſe bereit⸗ geſtellt. Vier Güterzüge mit dem Gepäck folgten. In einem fünften Zug wurden 400 Automobile des Herrſchers verfrachtet. Das jährliche Einkom⸗ men des Nizams von Hajderabad wird auf etwa 170 Millionen Mark geſchätzt. Ein Luftſchiff, das ohne Hilfe ſtartet und landet Das neue italieniſche Kleinluftſchiff In Mailand wurde ein von dem Ingenieur Forlanini konſtrutertes Luftſchiff hergeſtellt, das ohne Hilfe von außen ſtarten und landen köunen ſoll. Die Motorenſtärke beträgt nur 150 PS. Abgeſehen von den großen Reichtümern die in Indien und in den Dominions des britiſchen Welt⸗ reiches angeſammelt ſind, iſt die engliſche Jnſel mit ihren 500 bis 600 Mil⸗ lionären zweifellos das reichſte Land Europas. Das gewaltige Vermögen der Herzöge von Weſtminſter, deſſen Anfänge in die Zeit der Kö⸗ nigin Eliſabeth reichen, beträgt etwa 400 Millionen Mark. Im heutigen England ſind es aber nicht mehr die Vertreter des Hochadels, die den größten Reich⸗ tum aufweiſen. Die Induſtriemagnaten ſind die reichſten Männer des Landes geworden. Der Reedereibeſitzer John Allerman wird auf 350 Millionen Mark geſchätzt. Der vor kurzer Zeit verſtorbene Diamantenkönig Salomon Joel war etwa 300 Millionen„ſchwer“. Der engliſche Bier⸗ brauerkönig Lord Eweeg, der berühmte Rennſtall⸗ beſitzer Lord Derby und das Haupt des engliſchen Chemietruſts, der ebenfalls vor kurzer Zeit ver⸗ ſtorbene Lord Melchette, hielten ſich mit ihrem Vermögen von 200— 250 Millionen Mark ungefähr die Waage. Die Millionen der Rothſchilds ſind in der ganzen Welt ſprichwörtlich geworden. Jahr⸗ zehnte lang waren die Mitglieder dieſes„königlichen“ Bankhauſes die reichſten Männer Europas. Die Zei⸗ ten ändern ſich. Die Pariſer, die Wiener, die Lon⸗ doner Rothſchilds blieben zwar immer noch Multi⸗ millionäre, ſind aber von anderen neu aufgeſtiegenen Geldgewaltigen übertroffen worden. Die rapide Entwicklung der Automobilinduſtrie hat in Frankreich zwei Männern zu vielen Millionen verholfen: Citroen und Renault. Aber keiner von ihnen kann es mit Francois Coty auf⸗ nehmen, dem Parfümfabrikanten, der nach 40 Jahren unermüdlichen Schaffens unbeſtreitbar zum reichſten Manne Frankreichs geworden iſt. Eine der bekannteſten Geſtalten im Gremium der europäiſchen Geld⸗ und Induſtriemagnaten iſt der ſchwediſche Streichholzkönig Ivar er 50jährige Junggeſelle beſitzt oder kontrolliert 250 Streichholzfabriken, in denen etwa 90 Prozent der geſamten Weltproduktion an Streichhölzern erzeugt wurden. Eine ähnliche exeluſive Stellung nimmt der Bolivier Simon Patino, der Zinkkönig ein Kreuger. An jeder Konſervendoſe die in einem Haus⸗ halte der Welt geöffnet wird, hat Patino einen Anteil. Vor 30 Jahren war Patino Paz. Nach dem Kriege wurde Geſandten in Paris ernaunt und wohnt jetzt dort in einem mit märchenhaftem Luxus ausgeſtatteten Palais. Sein Sohn heiratete eine Prinzeſſin von Burgund, ſeine Tochter vermählte ſich mit einem ſpaniſchen Granden. Die zweite Tochter mit einer Mitgift von 40 Millionen Franes, iſt noch „zu haben.“ In Italien gilt, abgeſehen von dem königlichen Hauſe von Savoyen, der ehemalige Finanzminiſter Graf Giuſeppe Volpi, früher Joſeph Wolf, alg der reichſte Italiener. Er iſt an der Tabak-, Elektro⸗ und Stahlinduſtrie Italiens führend beteiligt. In Spanien kennt jeder den Namen Juan March, des reichſten Spaniers. In Polen gelten die alten adligen Geſchlechter der Fürſten Radziwill und der Grafen Potocki mit ihrem gewaltigen Grund⸗ beſitz als die reichſten im Lande. In Ungarn ſpielt die gleiche Rolle der 29jährige Prinz Paul Eſterhazy, deſſen Beſitz faſt ein Sechstel des ge⸗ ſamten ungariſchen Territoriums umfaßt. In Oeſterreich ſteht in Bezug auf die Größe des Ver⸗ mögens der Fürſt von Lichtenſtein an erſter Stelle und in der Tſchechoſlowakei teilen dieſen Ruhm der Kohlenmagnat Ignaz Potſchek und der Schuhfabrikant Bata. Der reichſte Ma un Jugoſlaviens heißt Arthur Drah. Er hat einen ungeheuren Waldbeſitz und betreibt einen großartigen Holzexport. Sein Reichtum erreicht ea. 200 Millionen Mark. Der rumäniſche„Krbſus“ Dim Mihail, Bankier von Beruf, iſt der ärmſte unter ſeinen europäiſchen Glücksgenoſſen. Er beſitzt nur noch 30 Millionen Mark. Gri. Kein Selbſtmord“ des Niagara Falles In den letzten Jahren tauchte die Befürchtung auf, die Felſenwand, über die der Niagara⸗Fall brauſend in die Tiefe ſtürzt, könne durch die zer⸗ nagende Wirkung der Waſſermaſſen immer tiefer abgetragen werden, ſehr zum Schaden des großartigen Naturſchauſpiels, das ſich jetzt noch dem Auge bietet. Ja, man hielt ſogar liges Verſchwinden, einen„Selbſtmord“ des Waſſerfalles nicht für ausgeſchloſſen. Eine genaue Unterſuchung des Falles durch einen internationalen Ausſchuß von Sachverſtändigen hat dieſe Befürch⸗ tung indeſſen zerſtreut. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß die Waſſer⸗ maſſen tatſächlich an der Felswand nagen, daß aber dieſe Wirkung des Waſſers von Jahr zu Jahr nachläßt und daß in den nächſten zweihundert Jahren keine merkbare Veränderung in dem äußeren Bild des Waſſerfalles eintreten wir d. Der Ausſchuß empfiehlt, einen Teil der Waſſermaſſen nach den Seiten abzulenken, damit der Druck in der Mitte etwas verringert wird. In etwa 2000 Jahren wird das Bild des Falles allerdings weſentlich anders ausſehen als heute. Miß Belgien wird Miß Aniverſum 1931 Steuerkollektor in La er zum bolivianiſchen Nella Duchateau, die Miß Belgien 1931, wurde in Galveſton(U. S..) zur Weltſchönheitskönigin, Miß Univerſum 1981, gewählt. Die Schiffskataſtrophe bei Nantes Die Bergung der Opfer Das Rettungsſchiff„La Loire“ landet in St. Nazaire die wenigen Toten des„St. Philbert“, die aus den Fluten geborgen werden konnten. ein vl 3 * 2. 3 8 1 an 3 19 31 185 2 2 N 2 So! 8 277 Freitag, 19. Juni 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite“ Nummer 277 — 5 i 8 15 3. 72 Sonni 8932 nen Wer eignet sich für Geflügelfarm 2„ Sennige N Al, alleinſt, zuverl. Maun für Geflügelfarm, 3 Zimmer- Wonnung fachkundig f. Geflügel u. Landwirtſch., b. freier in der Preislage bis Koſt u. Wohng ſof. geſucht. Lohn nach Vereinb. 100.“, in Oſtſtadt, Angebote mit Angabe bisherig. Tätigkeit unter Lindenhof od... u. 2 68 an die Geſchäftsſtelle oͤſs. Bl. 8064-⸗Quadr., von ſicher, —— 75 a Mieter. 2 Pers., ge⸗ ſucht Schöne 2 Zim⸗ mer⸗Wohng. in Nek⸗ karſtadt⸗Oſt kann evytl. in Tauſch gegeben w. Angeb. unt. 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