41 — + 2 * 7 e . U — D V. 2 1 8 7 217 2 „% u o A 3 Neue Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, 8e Luiſenſtraße zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim eimer Zei Wannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreise: 1 brette Colonelzeile; g reite Zeile. Für im gzenheits⸗Anzeigen beſonder Ak das Erſcheinen von Anzeigen Sſonderen Plätzen und für telephoniſch„ Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗ Ausgabe Montag, 22. Juni 193 A2. Jahrgang— Nr. 281 Hoover ſchlägt ein Schuldenfeierjahr vor Die für die ganze Welt bedeutſame Initiative des amerikaniſchen Präſidenten Ein Weltmoratorium! (Bereits heute nachmittag um 6 Uhr durch Extrablatt bekanntgegeben.) Waſhington, 21. Juni Präſdent Hoover überreichte den Miſſionschefs eine Erklärung, in der die amerikaniſche Regierung einen einjährigen Zahlungs⸗ 821 auſſchub für alle Regierungsſchulden und Reparationen vorſchlägt. eee, Der Wortlaut ihrer nationalen Proſperität zu geben, 2 und u, richte an die Amerikaner den der Hoover-Erklärung Rat, in ihrem eigenen Intereſſe gute Waſhington, 21. Juni Gläubiger und gute Nachbarn zu ſein. Präſident Hoover gab geſtern abend folgende Er⸗ klärung ab, deren Wortlaut er den Miſſionschefs der beteiligten Länder, darunter dem deutſchen Ge⸗ ſchäftsträger Leitner, durch das Außenamt über⸗ reichen ließ. Die amerikaniſche Regierung ſchlägt einen ein ⸗ jährigen Aufſchub der Zahlungen auf Schulden der Regierungen, Repara⸗ lionen und Wiederaufbauſchulden vor, und zwar ſowohl bezitglich des Kapitals wie der Zinſen, ausgenommen natürlich Schuldenver⸗ pfli tungen der Regierungen, die ſich in Privat⸗ Feten uüden befinden. Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Kongreſſes iſt die amerikaniſche Regierung bereit zu einem Auf⸗ ſchub aller ihr ſeitens fremder Regierungen geſchul⸗ deten Zahlungen während des am 1. Juli 1931 be⸗ ginnenden Etatsjahres unter der Bedingung, daß die wichtigeren Gläubigerſtaaten ebenfalls alle ihnen geſchuldeten Zahlungen auf Regierungsſchulden für ein Jahr aufheben. Dieſer Schritt iſt von folgenden Senatoren be⸗ reits gebilligt worden: Aſhurſt, Bingham, Borah, Byrnes, Capper, Feß, Fletcher, Glaß, Harris, Harriſon, Bull, King, Morrow, Moſes, Reed, Swanſon, Vandenberg, Wagner, David Walſh, Thomas Walſh, Watſon, ebenſo von 18 Mitgliedern des Repräſentantenhauſes. Er wurde ferner gebil⸗ ligt von dem Botſchafter Dawes und Owen D. Poung. Zweck dieſes Schrittes iſt, das kommende Jahr der wirtſchaftlichen Erholung der Welt zu widmen und die Kreiſe in den Vereinigten Staaten, die bereits am Wiederaufbau arbeiten, von den von außen kommenden verzögernden Fak⸗ toren zu befreien. Die über die ganze Welt verbreitete Depreſſion hat die europäiſchen Staaten mehr in Mitleidenſchaft gezogen als uns. Einige jener Staaten fühlen die Verminderung ihrer wirtſchaftlichen Stabilität durch dieſe Depreſſion in ernſtem Maße. Das Gewicht der Regierungsſchulden, das in normalen Zeiten tragbar wäre, drückt inmitten dieſer Depreſſion ſehr auf die Völker. Aus einer Reihe von Gründen, die aus der De⸗ preſſion reſultierten, beiſpielsweiſe der Preisſturz fremder Waren und das mangelnde Ver⸗ trauen in die wirtſchaftliche und politiſche Stabili⸗ tät im Ausland, begann eine abnorme Zu wan⸗ derung von Gold nach den Vereinigten Staaten, wodurch die Kreditfähigkeit vieler frem⸗ der Staaten vermindert wurde. Dieſe und andere Schwierigkeiten im Ausland verringern die Kaufkraft für unſere Exportwaren und ſind daher in gewiſſem Umfang ſchuld an unſerer fortdauernden Arbeitsloſigkeit und den fortdauernd niedrigen Preiſen für un⸗ ſere Farmprodukte. Rechtzeitige Maßnahmen ſind daher geboten, um den Druck dieſer ungünſtigen Faktoren im Ausland zu lindern, zur Wiederherſtellung des Vertrauens bei⸗ zutragen und dadurch den politiſchen Frieden und die wiriſchaftliche Stabiliſierung in der Welt zu fördern. Die Autorität des Präſidenten der Vereinigten Staa⸗ ten bezüglich der Löſung dieſer Probleme iſt begrenzt, da er hierin vom Kongreß unterſtützt werden muß. Dem Präſidenten iſt von führenden Mitgliedern bei⸗ der Häuſer des Kongreſſes Unterſtützung zu⸗ geſichert worden. Der Kern des Vorſchlages iſt, den Schuldnern Zeit zur Wiedererlangung Ich möchte dieſe Gelegenheit dazu beuutzen, meine Anſicht über unſere Beziehun⸗ gen zu den deutſchen Reparationen und den uns von den europäiſchen alliierten Regierun⸗ gen geſchuldeten Summen offen zu äußern: Unſere Regierung hat ſich nicht an der Auf⸗ erlegung der Reparationen beteiligt, noch ſich irgendwie bezüglich ihrer Feſtſetzung geäußert. Wir haben mit voller Abſicht keinen Anteil gehabt an den allgemeinen Reparationen oder an der Aufteilung von Kolonien oder von Privateigentum. Die Rück⸗ zahlung der Anleihen, die wir den Alliierten für den Krieg und für Wiederaufbanzwecke gewähr⸗ ten, wurde auf einer Baſis geregelt, die weder mit den deutſchen Reparationen irgendwie zuſammen⸗ hing, noch von deren Zahlung abhängig gemacht wurde. Daher iſt die Reparationsfrage notwen⸗ digerweiſe ein rein europäiſches Pro⸗ blem, mit dem wir nichts zu tun haben. Ich billige nicht im entfernteſten die Streichung der uns geſchuldeten Summen. Das Weltvertrauen würde durch einen derartigen Schritt nicht gefördert werden. Keiner unſerer Schuldner hat das je vorgeſchlagen, aber da die Ba⸗ ſis der Fundierung dieſer Schulden die Zahlungs⸗ fähigkeit des Schuldners unter normalen Verhält⸗ niſſen war, ſo führen wir nur konſequent unſere eigenen Prinzipien durch, wenn wir die gegenwärti⸗ gen anormalen Verhältniſſe in der Welt in Rech⸗ nung ziehen. Ich bin davon überzeugt, daß das ame⸗ rikaniſche Volk nicht den Wunſch hat, den Verſuch zu machen, vom Schuldner mehr herauszuholen, als er zahlen kann, und meiner Anſicht nach verlangt eine weitſchauende Politik, daß unſere Regierung die gegenwärtige Situation in ihrer Realität anerkennt. Dieſe Hal⸗ tung entſpringt vollkommen unſerer bisher befolgten Politik. Wir werden dadurch nicht in die Diskuſſion rein europäiſcher Probleme, zu denen die Repara⸗ tionsfrage gehört, hineingezogen, wir wollen lediglich unſere Bereitſchaft ausdrücken, zur baldigen Erholung der Welt⸗ proſperität, aun der unſer Volk ſo ſtark intereſſiert iſt, unſeren Teil beizu⸗ tragen. 5 Ich möchte noch hinzufügen, daß wir, obgleich dieſer Schritt mit der für nächſten Februar angeſetzten Kon⸗ ferenz zur Beſchränkung der Landrüſtungen nichts zu tun hat, doch die Hoffnung haben, angeſichts des ſtarken Einfluſſes des Wettrüſtens auf die gegen⸗ wärtige Depreſſion werde unſer Schritt zu freund⸗ ſchaftlicheren Beziehungen beitragen, die für die Löſung dieſer wichtigen Rüſtungsfrage notwendig ſind. Telegramm Hindenburgs an Hoover Berlin, 21. Juni Wie wir erfahren, hat Reichspräſident von Hin⸗ denburg in der Nacht von Samstag zum Sonntag an den Präſidenten Hoover ein Telegramm ge⸗ richtet, in dem er darauf hinweiſt, daß die Notlage des deutſchen Volkes eine ſofortige Entlaſt ung notwendig mache. Es iſt anzunehmen, daß der Reichspräſident dieſen Schritt nicht ohne das vorherige Ein ver⸗ ſt ä ndu is des Präſidenten Hoover unter⸗ nommen hat. Eine Veröffentlichung des Telegramms wird nicht in Berlin, ſondern vielleicht in N er⸗ folgen. Deutſchland hat bereits ee Die Reichsregierung iſt über den Vorſchlag des amerikaniſchen Präſidenten ebenſo wie die an⸗ deren Hauptmächte auf dem Wege über ihre Botſchaft in Washington am Freitag abend unterrichtet wor⸗ den. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, hat ſie der amerikaniſchen Regierung bereits ihre Zu⸗ ſti m mung zu dem Vorſchlag mitgeteilt. Eine Atempaufe und Vewührungsfriſt Der Telegrammwechſel der beiden Präſidenten ee eee unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Juni. In einem Berliner Blatt wird am Sonntag mor⸗ gen erklärt: Es ſei natürlich„ganz ausgeſchloſſen“, daß die durch den Entſchluß Hoovers eingeleitete Entwicklung in Sieben meilenſtiefeln vor ſich gehen würde. Tatſächlich iſt das nun doch geſchehen. Während die Berliner Börſe mit ihrem politiſchen und pſychologiſchen Scharfblick die beiſpielloſe Hauſſe des Newyorker Marktes mit der Veranſtaltung eines ſchwarzen Samstag beantwortete, waren in Wirklich⸗ keit die Würfel ſchon gefallen. Der engere Kabinetts⸗ rat, wenn man es ſo ausdrücken darf(der Kanzler, der Reichsfinanzminiſter und Außenminiſter) hatten in Gemeinſchaft mit den hierher berufenen drei Bot⸗ ſchaftern in den letzten drei Tagen geradezu in Per⸗ manenz getagt. Am Samstag war man vom frühen Morgen bis in die elfte Abendſtunde beiſammen ge⸗ weſen. Dann war man ſoweit. Das Telegramm des Reichspräſtdenten konnte nach Waſhington abgefer⸗ tigt werden und heute in den Vormittagsſtunden lag bereits die Antwort des Präſidenten Hoover vor, die den Alpdruck, der uns ſchier den Atem benahm, nun von der Bruſt zu wälzen verheißt. Vieles hatte zu dieſem erfreulichen Ereignis mitgewirkt: die e adterttaniche Reiſe des Botſchafters Sacketts, f dieſes ausgezeichneten wohlmeinenden Mannes, die Ausſprache in Chequers, vielleicht wohl auch noch ge⸗ wiſſe dringliche Ratſchläge, die Herr Mellon in den letzten Tagen aus London erteilte. Den Stein ins Rollen hat dann aber der Botſchafter Sachett ge⸗ bracht bei einem Beſuch, den er am Samstag früh in der Reichskanzlei abſtattete. Man muß dieſen Tele⸗ grammwechſel zwiſchen den beiden Präſidenten, näm⸗ lich richtig verſtehen. Hindenburg hat nicht etwa aus freien Stücken und auf jede Gefahr hin einen Bitt⸗ gang nach Washington unternommen. Es handelt ſich vielmehr um eine ſehr ſorgfältig vorbereitete diplomatiſche Aktion, bei der die Drahtung des Reichspräſidenten nicht mehr bedeutet, als daß durch ſie der Apparat in Be⸗ wegung geſetzt wurde. Wir ſind mit all dem natürlich noch nicht am Ende, aber vielleicht wird man, ohne überſchwenglich zu werden, doch ſagen dürfen: Wir ſtehen, wenn alles gut läuft, am Anfang dieſes Endes. Herr Hoover wünſcht die interalltierten Schulden an Amerika für ein Jahr ſiſtiert zu ſehen, er wünſcht zugleich, daß die deutſchen Leiſtungen, alle, ohne Ausnahme, auch die aus dem ungeſchützten Teil des Poungplans, während dieſer Friſt ruhen. Kann ſein, daß man in Frankreich mit dieſem Vor⸗ ſchlag nicht ohne weiteres ſich befreunden mögen wird, obſchon man die eigene Härte bislang doch immer mit den Verpflichtungen gegenüber Amerika zu ent⸗ ſchuldigen verſucht hat und auch der Poungplan in dieſem Falle die entſprechenden Erleichterungen für die deutſchen Tribute vorſchreibt. Aber Frankreich hat außer den Vereinigten Staa⸗ ten auch England und Italien gegen ſich. Es iſt diesmal wirklich iſoliert und bevor der ein⸗ jährige Zahlungsaufſchub, von dem die beiden Prä⸗ ſidenten in ihren Drahtungen ſprechen, abgelaufen iſt, wird die Abrüſtungs konferenz ſtatt⸗ gefunden haben, die endgültige, bei der ein Aus⸗ weichen vor dem Problem nicht mehr möglich ge⸗ weſen ſein wird. (Fortſetzung auf der 2. Seite) Ein hiſtoriſcher Erfolg Brünings und Hindenburgs * Mannheim, 21. Juni. Von einem„Hoffnungsſtrahl am Wochen⸗ ende“ ſprachen wir in unſerer Wochenſchau noch geſtern an dieſer Stelle und nahmen dabei Bezug auf die ſo ſenſationellen Aeußerungen des ameri⸗ kaniſchen Staatspräſidenten über die Bereitſchaft ſeiner Regierung, dem deutſchen Volke hinſichtlich einer Erleichterung der ſo unertäglich ſchwer auf uns laſtenden Tributverpflichtungen zu Hilfe su kommen.„Die Botſchaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“, werden vermutlich die meiſten Leſer dieſer ſo völlig überraſchend kommen⸗ den Nachrichten gedacht haben. Eingedenk der ſo un⸗ endlich vielen Enttäuſchungen, die wir im Laufe langer Jahre mit unſeren Tributgläubigern gemacht haben, war ſolche ſkeptiſche Haltung nur gar zu ſehr verſtändlich. War es nicht Präſident Hoover ſelbſt, der noch vor etwa Wochenfriſt erklärt hatte, daß er die Lage Deutſchlands zwar für ſehr ernſt halte, aber doch noch nicht für ſo kataſtrophal, daß eine ſofortige Hilfsaktion Amerikas notwendig ſei. War es nicht Präſident Hoover ſelbſt, der die Hilfe Ameri⸗ kas von den Berichten abhängig machen wollte, die der zur Zeit in England weilende Staatsſekretär Mellon und der Staatsſekretär Stimſon, der erſt im nächſten Monat in Europa erwartet wird, mitbringen würde? Und hatte nicht Briand im Namen unſeres Hauptgläubigers Frankreich trotz unſerer ihm nur zu gut bekannten Notlage klipp und klar erklärt, eine Erleichterung unſerer Tribut⸗ laſten aufgrund des Youngplans käme überhaupt nicht in Betracht? Und hatte nicht unſere Reichsregierung ſelbſt trotz der alle Tage aus dem ganzen Lande an ſie gelangenden Not⸗ ſchreie auf größte Beſchleunigung der Tributreviſion, ausdrücklich erklären laſſen, daß vor dem Beſuche Henderſons und Maecdonalds und des Amerikaners Stimſon, alſo nicht vor Ende Juli, auf einen offiziellen deutſchen Schritt in der Reparations⸗ frage nicht gerechnet werden dürfte? Alle dieſe Erwägungen rechtfertigen die Skepſis, mit der viele die geſtrigen amerikaniſchen Meldun⸗ gen beurteilten. Hinzu kam, daß in der Preſſe ſelbſt vielfach vor überſchwenglichen Erwartungen ge⸗ warnt wurde, damit gegebenenfalls die Enttäuſchung hinterher nicht umſo ſchwerer ſei. Hinzu kam vor allen Dingen das Bekanntwerden der Tatſache, daß in Berlin am Samstag nachmittag trotz der vor⸗ liegenden Hoover⸗Botſchaft wiederum ſo enorm hohe Deviſenanforderungen an die Reichsbank ge⸗ ſtellt wurden— man ſpricht von etwa 60 Millionen Mark—, daß der Privatdiskontſatz an der Berliner Samstag⸗Börſe geſtrichen wurde. Eine offizielle Mitteilung gab gleichzeitig bekannt, daß Wechſel jetzt nur noch an den Schaltern der Reichsbank einge⸗ liefert werden dürfen, was auf eine indirekte Kre⸗ ditreſtriktion hinausläuft. Doch unverhofft kommtoft! Buchſtäblich über Nacht wurde durch den Telegrammwechſel zwi⸗ ſchen Hindenburg und Hoover eine Situation geſchaffen, die alle Zweifel an der Ernſthaftigkeit der mit den geſtrigen Mitteilungen Hoovers einge⸗ leiteten amerikaniſchen Hilfsaktion mit einem Schlage beſeitigt. So überraſchend und erfreuend iſt für uns oft Enttäuſchte und mühſelig Beladene dieſe Gewißheit, dieſer Schritt aus der jahrelangen Dunkelheit in das Licht einer verheißungsvoll auf⸗ leuchtenden beſſeren Zukunft, daß wir uns hüten müſſen, unſer Herz nun gleich gar zu überſchweng⸗ lichen Hoffnungen hinzugeben. Denn nur zu gern glauben die meiſten Menſchen das, was ſie gern möchten. Und darf man es nicht als ein gutes Omen, als ein hoffnungsvolles Vorzeichen, werten, daß uns dieſe Gewißheit, die einen ſchwer auf uns laſtenden ſeeliſchen Alpdruck zu m erſten Male von uns nimmt, juſt an einem Sonntag, und dazu noch an dem Sonntag be⸗ kannt wurde, auf den Sommers Anfang fällt? Wir wollen in dieſem Augenblick, wo alles noch im erſten Fluß iſt und wo noch nichts bekannt dar⸗ über ſein kann, wie unſere anderen Gläu⸗ biger ſich zu der Initiative Hooyers ſtellen wer⸗ den, es an der zweifellos noch erforderlichen kriti⸗ ſchen Haltung und Reſerve nicht fehlen laſ⸗ ſen. Schon jetzt kann und muß man ſich jedoch herz⸗ haft darüber freuen, daß durch das Vorgehen des amerikaniſchen Präſtdenten in den bisher ſo ge⸗ ſchloſſenen Ring unſerer Gläubiger eine Breſche in einem Ausmaße ge⸗ ſchlagen wurde, wie man es bis zu die⸗ ſem Augenblick nicht zu hoffen gewagt hatte. Der Vorſchlag Hoovers geht weit über das hinaus, was der Poungplan an möglichen Er⸗ 2. Seite/ Nummer 281 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. Juni 1931 leichterungen vorſieht. Denn er ſchlägt nicht nur einen Transfer-, ſondern einen Zahlungsauf⸗ ſchub vor, der bereits am bevorſtehenden 1. Juli in Kraft treten ſoll und nicht erſt nach den im Moungplan vorgeſehenen Friſten von drei bezw. neun Monaten. Eine ſehr weſentliche Beſſerſtellung im Vergleich zu den im Poungplan vorgeſehenen Möglichkeiten beſteht auch darin, daß Hoovers Vor⸗ ſchlag die geſchützten und die un geſchützten Zahlungen umfaßt, alſo auch die 660 Millionen, die wir bei einem regulären Young⸗ Moratorium auf alle Fälle zu zahlen hätten. Wir würden alſo in dem ſchuldenfreien Jahre den vollen Reparations⸗ betrag von etwa 1800 Millionen Mark etn⸗ fparen können. Aber nicht nur wir Deutſche, ſondern auch den an⸗ deren Schuldnern Amerikas wird durch den Vor⸗ ſchlag Hoovers eine ſehr we ſentliche Erleich⸗ 1e r u ug ihrer Zahlungsverpflichtungen an Amerika zugebilligt. Das geſchieht vor allem durch die Ein⸗ beziehung auch der Zinszahlungen. Welche Bedeutung dies hat, erhellt auch aus der Tatſache, daß im amerikaniſchen Finanzjahr 1932 die von England zu zahlenden Zinſen 131,5 Millionen Dollar ausmachen, während die Tilgung nur 28 Mil⸗ lionen Dollar beträgt. Bei Fran kreich handelt es ſich um 38 Millionen Dollar Zinſen und um 1153 Millionen Dollar Tilgung. Die Frage, aus welchen Beweggründen heraus Amerika zu dieſem großzügigen Entgegen⸗ kommen ſeinen europäiſchen Schuldnern gegenüber bereit iſt, kann uns erſt in zweiter Linie intereſſie⸗ ren. Daß die Amerikaner keinen Anſpruch darauf erheben, uns und den anderen Ländern Europas aus reiner chriſtlicher Nächſtenliebe zu Hilfe gekom⸗ men zu ſein, geht aus dem Wortlaut der Hoover⸗ ſchen Erklärungen mit aller nur wünſchenswerten Deutlichkeit hervor. Amerika hilft uns um ſich dadurch ſelber zu helfen! Jetzt end⸗ lich, wo es faſt ſchon zu ſpät iſt, haben auch ſie er⸗ kannt, was wir ihnen und den anderen Großmächten ſchon ſeit vielen Jahren ſo eindringlich beſchwörend vor Augen und Ohren gehalten haben, nämlich die tunige und unlösliche Verbundenheit aller großer Wirtſchaftsſtaaten. Amerika iſt jetzt bereit, aus dieſer Erkenntnis das Fazit zu ziehen, aus ſeiner Iſolierung, die ſchon lange keine splendid isolation mehr war, herauszugehen und den bisher von ihm immer abgelehnten Zuſammen⸗ hang zwiſchen Kriegsſchulden und Reparationsver⸗ pflichtungen anzuerkennen. g Dieſer Umſchwung der bisherigen Haltung von U. S.., die für uns nicht nur eine ſeeliſche Ent⸗ ſpannung, ſondern auch eine ſehr weſent⸗ liche Milderung unſerer ſo drückenden Finanznöte bedeutet und in einem Augenblick uns zugute kommt, wo uns das Waſſer ſozuſagen bis an den Hals ging, verpflichtet die ganze deutſche Nation zur ehrlichen Dank⸗ barkeit gegenüber den Amerikanern. Dies umſo mehr, als ſie keinerlei Bedingungen daran knüpfen, die etwa für uns ſo demütigend wären, wie die Bedingungen Frankreichs für die Gewährung einer Anleihe an Oeſterreich. Die einzigen Be⸗ dingungen, die Hoover an ſein Angebot knüpft, gehen allein Amerikas andere Schuldner an. Daß England und Italien zu dem zur Be⸗ dingung gemachten Entgegenkommen bereit ſein wer⸗ den, kann man wohl ohne weiteres annehmen. Die Engländer haben bekanntlich ſchon pox vielen Jah⸗ ren in der ſogenanten Balfour ⸗Note erklärt, daß ſie von uns und ihren anderen Schuldnern nie einen höheren Betrag haben wollten, als ſie ſelbſt an Amerika abzuführen haben. Was aber Frank⸗ reich angeht, ſo wird es unter dem jetzt ſo ſtarken Druck der Weltmeinung gar nicht mehr anders können als wohl oder übel gute Miene zu dem Spiel zu machen, das in ihren Augen ſicherlich ein böſes iſt. Die größte Dankesſchuld aber hat das ganze deutſche Volk an unſerem Reichskanzler Brüning und dem Manne abzutragen, der in allen Stürmen dieſer letzten Wochen und Monate ge⸗ treulich hinter ihm ſtand und ihn mit ſeiner menſch⸗ liches Maß faſt überragenden Autorität ſchützte, unſerem Reichspräſidenten Hindenburg. Wenn Amerika uns jetzt dieſes ſo große Entgegenkommen bietet, ſo iſt das nicht zum geringſten Teil eine Aus⸗ wirkung und ein Erfolg der Brüningſchen Innen⸗ und Außenpolitik. Schneller als wir je zu hoffen gewagt, haben wir nun Ausſicht, die Früchte dieſer Politik zu ernten, die gerade noch in letzter Zeit mit der Not⸗ verordnung noch ſo unerhört ſchwere Opfer von uns forderte. Jetzt erkennen wir auch den Er⸗ folg des Miniſterbeſuchs in Cheguers. Denn kein Zweifel kann darüber ſein, daß die Mitteilungen, die von den engliſchen Miniſtern dem jetzt gerade dort zu Beſuche weilenden amerikaniſchen Staatsſekretär Mellon gemacht wurden, uns bei der Initiative zur amerikaniſchen Hilfsbereitſchaft ſehr zuſtatten ge⸗ kommen ſind. Noch ſind wir nicht über den Berg, noch haben wir zweifellos ſchwer zu kämpfen bis wir politiſch und wirtſchaftlich wieder in flotte und gedeihliche Fahrt kommen. Doch wir kämpfen jetzt mit neuer Kraft und mit neuer Hoffnung und mit dem Vertrauen, das Berge ver⸗ ſetzen kann, zu unſerem Reichskanzler Brüning. H. A. Meißner. Alempauſe und Bewährungsseiſt (Fortſetzung von Seite.) Die weltpolitiſche Situation hat über Nacht ein anderes, ein ganz anderes Geſicht erhalten. Nein man ſoll die Dinge auch nicht verkleinern: Die Entwicklung iſt diesmal wirklich in Siebenmeilen⸗ ſtiefeln marſchiert. Das Schwerflüſſige iſt in Be⸗ wegung geraten, das anſcheinend Feſtgefrorene plötz⸗ lich aufgetaut und wohin der Strom nun zieht, läßt ſich im Augenblick noch gar nicht abſchätzen. Es kann doch ſein, daß der harte Baum, der länger als zwölf Jahre auf aller Welt, nicht nur auf den bei⸗ den deutſchen Staaten im Herzen Europas, lag, nach und nach überhaupt gelöſt wird. Eine Vorausſetzung freilich wird dabei zu erfüllen ſein, eine von uns Deutſchen allein: Es darf nicht wieder geſchehen wie nach 1924, nach dem ſogenannten Wunder der Rentenmark. Der Hafer darf uns nicht wieder ſtechen, die Erleich⸗ terung, die uns jetzt zu winken ſcheint, dürfe nicht in hauſſierende Stimmungen an den Börſen, in Geld⸗ vergeudung und ſträflichen Ausgaben, nach welcher zie iſt der Dort iſt man einstweilen wie vor den Kopf geſchlagen, hat aber ſchon das Beſtreben poliliſche Konzelſionen von uns zu erpreſſen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 21. Juni Die Initiative des Präſidenten der Vereinigten Staaten Hoover hat die öffentliche Meinung Frank⸗ reichs, die ſich von allerlei lauwarmen nichtsſagen⸗ den Friedenskundgebungen einlullen ließ, plötz⸗ lich aufgerüttelt. Hinter der chineſiſchen Mauer, als die man die große Pariſer Preſſe und einige verbreitete Provinzblätter bezeichnen kann, wurde ein ſolches Geſchwätz über die„angebliche deutſche Finanznot“ verzapft, daß Hoovers Erklärungen die Gemüter in heftigſte Erregung verſetzt. Bedeutete die Auswirkung der Geſpräche von Che⸗ quers ein Vorſpiel zur Auſrüttelung der öffentlichen Meinung Frankreichs, ſo zerreißt die Initiative des amerikanſſchen Präſidenten den Vorhang, mit dem man in offiziellen Kreiſen Frankreichs die kata⸗ ſtrophale Lage Deutſchlands gefliſſeutlich zudeckt.“ „Es muß doch ſehr arg jenſeits des Rheins ſtehen, wenn Hoover einen einjährigen Zahlungsaufſchub ſämtlicher Schuldverpflichtungen vorſchlägt. Viel⸗ leicht war dies doch das einzige Mittel, um eine Finanzkataſtrophe in Deutſchland zu verhüten.“ Dieſe Vermutung wird mit begreiflicher Miß⸗ ſtimmung ausgeſprochen. Es knüpft ſich daran der an die Regierung, insbeſondere an die Adreſſe Briauds gerichtete Vorwurf, daß es beſſer geweſen wäre, das ungeheuerliche Verſteckſpiel nicht zu trei⸗ ben, vielmehr kla rund deutlich einzugeſtehen, daß die Situation in Deutſchland eine äußerſte Maß⸗ nahme erforderlich mache. Weshalb hat Briand die Tatſache dem Parlament und damit der Oeffeutlich⸗ keit verborgen gehalten? Das iſt die erſte Frage, die jetzt überall vernehm⸗ bar wird. Man verſichert in Briands Umgebung, daß der Außenminiſter die Unmöglichkeit einſah, eine ſolche einen ſcharfen Kurs einzuſchlagen, Initiative in der Reparationsfrage einzuleiten. Er wäre in der Kammer ſofort geſtürzt worden. Ame⸗ rika allein, ſo wird verſichert, wäre inmitten dieſer furchtbaren Zuſpitzung der deutſchen Finanzkriſe der einzige Staat, der im Ein verſtändnis mit England ſo bedeutungsvolle Unterneh⸗ men wagen durfte. Was wird aber Briand tun? Welche Aufnahme wird den Vorſchlägen Hoo⸗ vers bereitet werden? Darüber iſt in der ſonſt ſtark beeinflußten Preſſe nichts zu leſen. Eine Zerfahrenheit und ein Durchein⸗ ander kennzeichnet die heutigen Kom⸗ mentare. Die Blätter des rechten Mehrheitsflügels ſtoßen in die Alarm⸗ trompete. Sie fordern des Schutz„der finanziellen und poli⸗ tiſchen Rechte Frankreichs“. Dem Präſidenten Hoo⸗ ver geben ſie in einer geſchmackloſen Manier, die an Don Quichoterie grenzt, zu verſtehen, daß man Deutſchland politiſche Konzeſſionen (ſiehe Oſtgrenzen) abzwingen müſſe. Nur unter dieſer Vorbedingung dürfe man den Zahlungsaufſchub gewähren. Vorſichtiger klingen die Bemerkungen zu der amerikaniſchen Initiative in der Abrüſtungs⸗ frage. Man wittert aber die Abſicht Washingtons, in der Abrüſtungsfrage mit England zufſammen der Frank⸗ reich äußerſt unangenehm werden konute. Ueber die Stellungnahme Frankreichs zum Vor⸗ ſchlag Hoovers iſt zwar noch keine halbamtliche Mit⸗ teilung an die Oeffentlichkeit gelangt, aber die dringliche Behandlung der Sache läßt ſich aus dem Umſtand erkennen, daß der Finanzminiſter Flandin mit dem Gouverneur der Bank von Frankreich Moret die Hooverſche Erklärungen er⸗ örterte. Wie es heißt, wird der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in Waſhington einige Aufklärungen im amerikaniſchen Staatsdepartement zu erlangen ſuchen. Man gibt zu, daß die Verhandlungen einen rapiden Verlauf nehmen werden, der ſich aus der äußerſt kritiſchen Ge⸗ ſtaltung der Situation ſelbſt ergibt. Die Wiener Kabinettskriſis Dr. Bureſch mit der Kabinettsbildung betraut Telegraphiſche Meldung — Wien, 20. Juni. Abg. Bundeskanzler a. D. Dr. Seipel hat heute Mittag ſeine Miſſion in die Hände des Bundes⸗ präſidenten zurückgelegt. Der ſprach ſein tiefes Bedauern darüber aus, daß es dem Bundeskanzler a. D. Dr. Seipel nicht' gelungen iſt, die ihm übertragene Miſſion zu erfüllen, und dankte ihm in herzlichen Worten für ſeine Be⸗ mühungen. Der Bundesvräſident erklärte hierauf, noch einen letzten Verſuch der Bildung einer par⸗ lamentariſchen Mehrheitsregierung zu machen, und erſuchte den Abg. Landeshauptmann Dr. Karl Bu reſch, ſich als deſignierter Bundeskanzler dieſer Aufgabe zu unterziehen. Landeshauptmann Dr. Bureſch hat dieſe Miſſion angenommen. Das neue Kabinett Schober wieder Außenminiſter Wien, 21. Juni. Die Bemühungen Dr. Bureſchs um die Bildung einer Regierung aus den bisherigen Mehrheitspar⸗ teien haben am Samstag abend zum Erfolg geführt. Die Beſtätigung der Miniſterliſte durch den Bundes⸗ präſtdenten Miklas ſteht unmittelbar bevor. Bundes⸗ kanzler wird Dr. Bureſch, Vizekanzler und Außen⸗ miniſter Dr. Schober, Heeresminiſter Vaugoin, Innenminiſter Winkler(Landbund), Finanz⸗ miniſter Dr. Joſef Redlich, Miniſter für ſoziale Bundespräſident Verwaltung Dr. Reſch, Miniſter für Landwirtſchaft Dollfuß, Miniſter für Unterricht Gzermak, Miniſter für Handel Heinl, Juſtizminiſter Dr. Schürff. 1 Bet den Verhandlungen Dr. Bureſchs über die Kabinettsbildung ſpielten die bekannten Fragen der Gehaltskürzung mit Rückſicht auf die Großdeutſchen und die Arbeitsloſenverſicherung eine beſondere Rolle. Die Erledigung beider früher beabſichtigten, auf Erſparungen hingehenden Maßnahmen, wird vorläufig zurückgeſtellt, letztere im Hinblick auf die wohlwollende Haltung der Sozialdemokratiſchen Partei, mit deren Führern Dr. Bureſch am Nach⸗ mittag eine längere Unterredung hatte. * Dr, Joſef Redlich war früher Profeſſor der Nationalökonomie und der Rechtswiſſenſchaften an der Univerſität Wien. Im Herbſt 1918 gehörte er als Finanzminiſter dem Kabinett Lammaſch, dem letzten kurzfriſtigen Kabinett der Monarchie an. Seit einer Reihe von Jahren iſt Redlich ordentlicher Pro⸗ eſſor an der Harvard Univerſität und war jetzt erſt in ſeine öſterreichiſche Heimat zurück⸗ gekommen. Die Ernennung des Kabinetts Bureſch wurde bereits amtlich bekannt geben. Gleich nach der Er⸗ nennung durch Bundespräſident Miklas leiſteten um 21.15 Uhr die Mitglieder des neuen Kabinetts den Eid in die Hand des Präſidenten.— Die nächſte Sitzung des Nationalrates findet Dienstag, 23. Juni, nachmittags ſtatt. ( dw ͥã ͤVVpwwwGcf/ffGã é 6 ĩðVVVſVſ0ãã é ͤVddbdbbdbbbbddbdbPbꝙbobbbbbbbb0bbbbPfbbb00b0bbb Richtung immer, ausarten und ſo verpuffen. Wir müſſen nach Krieg, Inflation und Deflation endlich lernen, ſorgſame und gewiſſenhafte Wirtſchaftler zu werden. Bisher hatte der Leichtſinn, in der öffent⸗ lichen Wirtſchaft nicht weniger graſſierend als in der privaten, immer wieder die Ausrede: Sollen wir etwa für Frankreichſparen? Dieſe Ausrede fällt in Zukunft fort. Wir werden für uns ſparen können, werden für uns aber auch ſparen müſſen. Es iſt ein geradezu erſchütterndes Zeugnis für das gottvergeſſene in den Tag hineinleben, das den Deutſchen im Reich nach dem Zuſammenbruch zur zweiten Natur wurde, daß eben jetzt die Orts⸗ krankenkaſſe Berlin ſich anſchickt, für fünf Millionen Mark ein neues Zentralver⸗ waltungsgebäude, ausgerüſtet mit allen Schikanen modernſter Hochbautechnik, mitten im Herzen der Stadt zu ſetzen, im Zeichen der Notver⸗ ordnung, die weiten Schichten das Blut unter den Nägeln herauspreßt! Daß im Zeichen der Notver⸗ ordnung der Deutſche Gewerkſchafts bund eine Entſchließung faßt, die vom Reich die Einfüh⸗ rung von Handelsmonopolen für Ge⸗ treide, Margarine, Tabak, Oel rät, als ob die Beſtimmungen über die Erbſchafts⸗ ſteuer nicht heute ſchon von einer entſetzlichen Härte wären und alle Ausflüge in die Bezirke der Soziali⸗ ſierung nicht bislang mit materiellen und mora⸗ Es wird Zeit, liſchen Zuſammenbrüchen endigten. f daß wir ſtreng gegen uns ſelber werden. Die Atempauſe, die Hpovers hochherzigern Schritt ung ſchafft, iſt eine Bewährungs⸗ friſt. Nur wenn wir ſie richtig zu nutzen verſtehen, wird ſie uns den Weg in die „mie unn; 5 5 und „anderen Verbrauchsgütern“ fordert und die Erb⸗ ſchaftsſteuer weiter, immer noch welter„auszubauen“ Wir werden verſchiedene an ſich ſo dringliche wie lebenswichtige Aufgaben, die wir bislang mit dem Maſſenvorwand beiſeiteſchoben, daß die ſturm⸗ gepeitſchte Zeit zu derlei Dingen keine Muße ließe, nun ernſtlich anzupacken haben. Dazu gehört die Reichsverwaltungs reform ſo gut wie ein organiſcher Aufbau der Arbeitsloſenverſicherung. Vor leichtfertigem Optimismus iſt durchaus auch jetzt zu warnen. Es öffnet ſich uns kein Gnaden⸗ himmel, wir werden ihn uns zu erarbeiten haben. R. B. Der Schiedsspruch für den Muhrbergbau Meldung des Wolffbüros Eſſen, 20. Juni Im Lohnſtreit im Ruhrbergbau fällte die Schlichterkammer unter dem Vorſitz des Schlichters Prof. Dr. Brahn einen Schiedsſpruch, durch den das beſtehende Lohnabkommen bis zum 30. Septem⸗ ber wieder in Kraft geſetzt wird. Die Erklärungs⸗ friſt für die Parteien läuft bis Mittwoch, den 24. Juni. die bedrängte Lage des Ruhrbergbaus den Schiebs⸗ ſpruch ablehnen. N Zwiſchen der Duisburg⸗Ruhrorter Hafen⸗A G. und den Gewerkſchaften bezw. dem Geſamtbetriebsrat iſt zur Vermeidung der Entlaſſung der durch den Ver⸗ kehrsrückgang entbehrlich gewordenen Arbeiter eine Einigung dahin erzielt worden, daß ab Montag, den 22. Juni, zunächſt für die Arbeiter der Lohngruppen 18 und von Montag, den 29. Junt, für ſämtliche Arbeiter eine vier zigſtündige Arbeits⸗ bert ielngefüntt W- 8 Der Zechenverband will unter Hinweis auf ins Krankenhaus nach Pribram gebracht. — Die Vegleilmuſik der US A⸗Preſſa — Waſhington, 21. Juni. Die amerikaniſche Preſſe ohne Unterſchied des Parteirichtung betrachtet Hoovers Erklärung als den wichtigſten Schritt ſeit dem Ende des Krieges. Obwohl allgemein betont wird, daß der Kongreß einer Reviſion allgemein der alli⸗ ierten Schuldenverträge wenig geneigt ſei, glaubt man nicht, daß Hoover eine außerordentliche Seſſion einberufen werde, da eine ſolche Ta⸗ gung ſich nicht auf die genannte Frage beſchränken, ſondern zu endloſen Debatten über die innenpoli⸗ tiſche Lage führen würde. Da die nächſten Raten⸗ zahlungen der Alliierten erſt am 15. Dezember fällig ſind, ſo nehmen einige Blätter an, daß der Anfang Dezember zur ordentlichen Seſſion zuſam⸗ mentretende Kongreß nach vorhergehender Be⸗ arbeitung der Führer durch das Weiße Haus, wie Hoover in ſeiner Erklärung geſtern andeutete, prompt den erforderlichen Aenderungen in den Zahlungsbedingungen zuſtimmen werde. Einige Blätter glauben, daß Hoover angeſichts der langen bis zum Dezember verfügbaren Zeit den Hauptwert auf die pſychologiſche Wirkung ſeiner Erklärung lege und daß eine Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage infolge der Rückkehr des Vertrauens vielleicht eine Aenderung der Ver⸗ träge mit den Alliierten unnötig machen würde. Allgemein jedoch und zwar auch in führenden de⸗ mokratiſchen Zeitungen, wird anerkannt, daß die hieſige Regierung ernſtlich bemüht ſei, Deutſchland zu helfen, und die Blätter beider Parteien begrüßen dieſen Entſchluß in ſym⸗ pathiſchen Leitartikeln. Wegen der oben zitierten parlamentariſchen Schwierigkeiten fahren einige Blätter fort, als beſte Hilfe die Gewährung lang⸗ friſtiger Kredite durch Mitwirkung der Federal Re⸗ ſerve⸗Banken zu empfehlen, Der Notenwechſel zwiſchen Vatikan und Italien Telegraphiſche Meldung Rom, 21. Juni. Zu dem Notenwechſel zwiſchen dem Vatikan und der italieniſchen Regierung veröffentlicht„Oſſer⸗ vatore Romano“ folgende Erklärung: „Einige auswärtige Zeitungen haben von einer Note des Hl. Stuhls geſprochen, die am letzten Samstag der italieniſchen Regierung übergeben wurde, und einige Blätter haben auch hinzugefügt, daß bereits eine Verſtändigung im Gang ſei. Es iſt, wahr, daß die Note am vorletzten Samstag über⸗ geben wurde, aber bis heute iſt darauf noch keine Antwort erfolgt. Damit iſt auch geſagt, daß nicht nur keinerlei Verſtändigung erreicht wurde, ſondern daß bisher nicht einmal Verhandlungen beginnen konnten.“ a Von unterrichtete kttalieniſcher Seite wird dazu erklärt, der Hl. Stuhl habe in ſeiner letzten Note von der italieniſchen Regierung die Erklärung ihres Bedauerns für die Zwiſchenfälle und außerdem Zuſicherungen für die Zukunft ver⸗ langt. Auch ſei in der Note von neuem dagegen Stel lung genommen worden, daß die Kätholiſche Aktion ſich politiſch betätige. Die italieniſche Regierung habe ihrerſeits in ihrer vorhergehenden Note ſich gegen die Haltung und die Maßnahmen des Vatikans, z. B. in bezug auf das Verbot öffentlicher Prozeſſionen, beſchwert und eine Unterſuchung der Zwiſchenfälle und die Beſtrofung der Schuldigen zugeſagt. Nach der Erklärung des„Oſſervatore Romano“ erfährt man weiter, daß die italieniſche Regierung auf die letzte Note des Hl. Stuhls in wenigen Tagen zu antworten gedenke. „Do X“ vor Rio de Janeiro gelandet Telegraphiſche Meldung Rio de Janeiro, 21. Jun „Do. X“ ſtieg geſtern früh von Sao Pedro kurzvor der Mittagsſtunde zum Weiterflug nach Rio auf. Kurz vor 1 Uhr ſüdamerikaniſcher Zeit erſchien das Flugſchiff über Rio de Janeiro und landete glatt. 0 Die braſilianiſche Regierung entſandte ſofort, nachdem der„Do. X“ in der Guanabara⸗Bucht in ruhigem Waſſer niedergegangen war, zwei Mili⸗ tärflugzeuge, um das Flugſchiff nach der Ankerſtelle zu verbringen. Die Begeiſterung der Bevölkerung war ſehr groß. Hohe Regierungsbeamte und die Spitzen der Geſellſchaft fanden ſich in großer Zahl in dem Be⸗ ſichtigungspavillon ein, um ſich das Meiſterwerk deutſcher Technik anzuſehen, und Tauſende von Menſchen umſäumten die Hafenboulevards, um Do X zu ſehen. Letzte Meloungen Schweres Automobilunglück * Karlsruhe, 21. Juni Am Freitag früh 5 Uhr fuhr kurz vor Linken⸗ heim ein Laſt wagen mit Anhänger von Heſſen⸗Neſſau, der von Karlsruhe kam und nach Frankfurt weiter wollte, die ſechs bis acht Meter hohe Böſchung hinunter. Der Führer wurde ge⸗ tötet, der Beifahrer herausgeſchleudert; er blieb je⸗ doch unverletzt. Man nimmt an, daß das Unglück durch Uebermüdung des Fahrers herbeige⸗ führt worden iſt. 5 i Unfall des Berliner Schnellzuges in Hof i. B. — Hof, 21. Juni. In der vergangenen Nacht fuhr im Hauptbahnhof der Berliner Schnellzug D 226 auf eine Rangierabteilung auf, wobei die Lokomotive des Schnellzuges und zwei Schnellzug⸗ wagen entgleiſten. Eine Dame erlitt einen Nerven⸗ ſchock, zehn weitere Perſonen wurden leicht verletzt und konnten die Reiſe fortſetzen. 5 Autounglück in der.— Vier a ote f Prag, 21. Juni. Ein ſchwerer Automobilunfall ereignete ſich Samstag nachmittag auf der Straße nach Strakonitz zwiſchen Pribram und Dobris. Ein Laſtzug ſtieß bim Verſuch, in einer ſcharſen Kurve auszuweichen, gegen einen mit 25 Arbeitern aus Prag beſetztes Laſtautomobil. Von den Arbeitern wurden vier getötet, zehn wurden ſchwer verletzt * N 1 2 dorf dig. ſam! kanr eine tal. dem das iſt. ertö kehle ßen blüh wige dem ſchaf Buſ⸗ paſſi An Spe lich. Dich hard wun tor wied Füh Hote den Auf! Anh poli Uni! hein von auch die Aug hint hein 8 Montag, 2. Juni 1931 Neue Maunheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 281 Rhein-Moſelfahrt der„Liederhalle Am 13. Juni wird es am Kai der Köln— Düſſel⸗ dorfer Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft ſchon früh leben⸗ dig. Die Liederhalle Mannheim ver⸗ ſammelt ſich in der ſechſten Morgenſtunde an der be⸗ kannten Abfahrtsſtelle unterhalb der Rheinbrücke zu einer Sängerfahrt ins Rhein⸗ und Moſel⸗ tal. Luſtig flattern die Fahnen und Wimpel auf dem ſchmucken Perſonenboot„Freiherr vom Stein“, das von dem Verein für die Rheinfahrt gechartert iſt. Als die Glocke das Zeichen zur Abfahrt gibt, ertönt in den herrlichen Morgen aus 130 Sänger⸗ kehlen der badiſche Sängerwahlſpruch und anſchlie⸗ ßen) das flotte, friſche Wanderlied„Hinein in die blühende Welt.“ Bald ſind Mannheim und Lud⸗ wigshafen verſchwunden. Das Auge erfreut ſich an dem friſchen Grün der charakteriſtiſchen Rheinland⸗ ſchaft mit ihren Wieſen und Feldern, durchſetzt von Buſchwerk und hohen Pappelbäumen. Um 7 Uhr paſſiert das Boot die alte Nibelungenſtadt Worms. An Bord herrſcht ſchnell frohe Laune. Eine im Speiſeſaal ſtationierte Jazzkapelle ſpielt unermüd⸗ lich. Das Doppelquartett bringt eine neue Dichtung und Kompoſition von Sangesbruder Leon⸗ hard Schramm zu Gehör und erhält dafür eine wundervolle Wertung vom Preisrichter Muſikdirek⸗ tor Fr. Gellert, die leider in Worten nicht gut wiedergegeben werden kann. Fritz Weinreich iſt Führer der„Royaliſten“. Er hat für ſämtliche im Hotel„Royal“ in Koblenz einquartierte Herren in den Farben des Vereins gehaltene Wappen mit der Aufſchrift„Royaliſten“ angefertigt und feuert ſeine Anhänger in humorvoller Rede gegen„Mono⸗ poliſten“(Hotel Monopol) und Unioniſten(Hotel Union) an. Für den Naturfreund iſt die Fahrt von Mann⸗ heim bis Mainz nicht ſo eintönig, wie immer noch von Vielen angenommen wird. Sind die Uferbilder auch nicht ſo grandios, wie im Rheingau, ſo laſſen die nach rechts und links ſchweifenden Blicke keinen Augenblick Langeweile aufkommen, zumal wenn hinter Worms die Rebberge näher rücken und Oppen⸗ heim mit der Landskrone und Nierſtein grüßen. Schon um.15 Uhr iſt das goldene Mainz, die Eingangspforte zum wein⸗ und liedgeſegneten Rheingau, erreicht. * Ohne Aufenthalt wird die Fahrt fortgeſetzt. Anlegen iſt nicht nötig, da man zu einem Frühſchoppen auf dem Schiff hinreichend Gelegenheit hat. Man mag noch ſo oft eine Rheinfahrt zwiſchen Mainz und Koblenz unternehmen: immer wieder packt und begeiſtert der Zauber der wechſelvollen Uferbilder. Man braucht nicht mehr Augen links oder rechts kommandieren. Die Namen Schierſtein, Eltville, Erbach, Hatten⸗ heim, Oeſtrich, Freiweinheim, Winkel mit Schloß Johannisberg, Geiſenheim und Gaulsheim wecken unwillkürlich die Erinnerung an feuchtfröhliche Stun⸗ den, Um 10.30 Uhr wird Rüdesheim erreicht. Dem Niederwald⸗Denkmal gilt ein ganz beſonderer Gruß. Und nun folgen die bekannten Orte und Burgen, die jedem Rheinfahrer bekannt ſind und ſchon ſo oft beſungen wurden. Wahrlich, es bedarf keiner großen Einfühlungskraft, um ſich in die Stimmung zu verſetzen, die unſere Dichter und Komponiſten inſpiriert hat. Als der Loreleyfelſen in Sicht iſt, ſcharen ſich die Sänger um ihren Dirigenten und ſtimmen„Ich weiß nicht, was ſoll es bedeuten“ an. Immer ſorgenfreier, feſtlicher wird die Stimmung. Ueberall, auf Deck, im Speiſeſaal und Rauchſalon, iſt nicht eine Spur von Disharmonie zu entdecken. Viel tragen dazu die vorzüglichen Weine und die quali⸗ tativ hervoragenden und preiswerten Speiſen bei. Ankunft in Koblenz Der deutſche Sängerſpruch brauſt dem Männer⸗ geſaungverein„Rheinland“ entgegen, als „Freiherr vom Stein“ um 1 Uhr in Koblenz an⸗ legt. Die Koblenzer erwidern mit dem rheiniſchen Sängerwahlſpruch. In kernigen Worten entbietet der Vorſitzende des MG.„Rheinland“ herzlichen Willkommgruß, wofür ihm der Präſident der Lieder⸗ halle Dr. Reidel ebenſo herzlich dankt. Der Wahl⸗ ſpruch der Liederhalle bildet den Abſchluß des offt⸗ ziellen Empfanges. Als die Teilnehmer in den ihnen zugewtieſenen Hotels geruht und ſich ſo zu neuen Taten geſtärkt haben, verſammeln ſie ſich nachmittags 4 Uhr vor dem Schloß, um unter Füh⸗ rung der Koblenzer Sangesfreunde die Sehenswür⸗ digkeiten der Stadt zu beſichtigen. Der Rundgang endet am„Deutſchen Eck“ mit einer kurzen ein⸗ drucksvollen Kundgebung. Nach dem Chor„Deutſch⸗ land dir mein Vaterland“ hielt Präſ. Dr. Reidel eine Anſprache, die das deutſche Lied verherrlicht und die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes und der Einigkeit des deutſchen Volkes betont. Der Chor „Nur die Hoffnung feſtgehalten“ beendet die ſchlichte Feier, die von dem verſammelten Publikum beifällig aufgenommen wird. Im Auto und zu Fuß wird nunmehr die Feſte Ehrenbreitſtein auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins„erobert“. Herrliche Ausſicht über Koblenz und Umgebung, rheinauf⸗ und rheinabwärts, belohnt die Mühe der Beſteigung. Man trennt ſich, um das Abendeſſen einzunehmen. Ein rheiniſch⸗pfälziſcher Abend im Weindorf beſchließt harmoniſch den erſten Tag. Als die Mann⸗ heimer ankommen, iſt ſchon alles dicht beſetzt, in der Hauptſache von Teilnehmern einer württember⸗ giſchen Reiſegeſellſchaft, die mit einem Sonderdampfer abends um 7 Uhr angekommen war. Es ſind lauter waſchechte Schwaben, zum Teil in der kleidſamen Tracht ihres Heimatortes. Die laue Sommernacht und der gute Wein ſorgen für die nötige Stimmung. Von der Aufſtellung eines Programms war Abſtand genommen. Die Darbietungen entwickeln ſich aus dem Stegreif. Der Geſamtchor der Liederhalle ſingt Erſter Tag: Mannheim-Koblenz die Lieder„Am ſchönen Rhein“ von Ernſt Hauſen und„Wandern im Mai“ von Fr. Gellert ſo hervor⸗ ragend, daß der Beifall nicht zu überbieten iſt. Der 2. Vorſitzende des Männergeſangvereins„Rheinland“ begrüßt die Gäſte mit echt rheiniſchem Humor. Er ſpricht ſeine Freude darüber aus, ſo viele Pfälzer und Schwaben begrüßen zu können, und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß Alle in dem ſchönen Wein⸗ dorf fröhliche Stunden verleben. Die herzliche An⸗ ſprache endet mit einem Hoch auf uns Pfälzer. Nun beſteigt Fritz Weinreich das Podium, um eine eigene Dichtung, betitelt:„Gott ſei Dank, Koblenz iſt frei“, zum Vortrag zu bringen. Wie immer trifft der hervorragende Vereinsdichter den Nagel auf den Kopf. Die Koblenzer quittieren mit begeiſtertem Beifall. Selbſt als er die verſammelten Schwoowe witzig apoſtrophiert, nimmts ihm niemand übel. Im Gegenteil, die Angeulkten klatſchen am ſtärkſten. Als die Muſik Volks⸗ und Heimatlieder ſpielt, wird flott mitgeſungen. Das Doppelquartett der „Liederhalle“ erzielt einen beſonderen Erfolg mit zwei Liedern:„Rheinſtrom“ und„Tanzlied“. Der Beifall iſt ſo enthuſiaſtiſch, daß es„Der Spielmann“ umd„Dir teure Heimat dort am Rhein“ zugeben muß. Nicht minder gefallen„Juchheiſa mein Dirndl“ und „Hui auf“. Die feierliche Stille, die während der Vorträge herrſcht, iſt der beſte Gradmeſſer für den tiefen Eindruck, den die Meiſtervorträge hervorrufen. Der 2. Vorſitzende vom MGV.„Rheinland“, der als Anſager fungiert, läßt unter ſchmetternden Muſikklängen den 72jährigen Nandl Wolf aufs Podium geleiten. Wer den Inhalt der Gedichte und die Vortragsweiſe unſeres Nandl kennt, kann ſich das Hallo vorſtellen, das durch den weiten Hof ſchallt. Ein Koblenzer Humoriſt wartet mit einem Gedicht in rheiniſcher Mundart auf. Fritz Wein⸗ reich bringt noch„Die Schaffſteuer“, womit er der Reichsregierung eine neue Steuerquelle nachweiſt, und„Zeppelin“, ſpeziell für die anweſenden Württem⸗ berger. Daß ſämtliche Vorträge durch reichen Bei⸗ fall belohnt wurden, braucht nicht beſonders erwähnt zu werden. Zwiſchendurch wird eifrigſt getanzt. Es iſt naheliegend, daß die älteren Semeſter den jün⸗ geren ein gutes Beiſpiel goben. Nur zu ſchnell iſt die Feierabendſtunde herangerückt. Befriedigt ſchei⸗ den alle von der fröhlichen Stätte, die rheiniſche, pfälziſche und ſchwäbiſche Herzen ſorgenbefreit zu⸗ ſammenklingen ließ. Die Quartiere werden aufge⸗ ſucht. Der erſte Tag der unvergeßlichen Reiſe iſt be⸗ endigt. B. Der Sonnwend Sonntag Als am Samstag Vormittag die Sonne Strömen vom Himmel goß, begann man ſchon mit einem verregneten Sonntag zu rechnen. Zur größ⸗ ten Ueberraſchung heiterte es ſich aber in den Abend⸗ ſtunden nochmals auf. Recht zweifelhaft begann dann auch der junge Tag. Dunkle Wolken ließen die Sonne nicht recht zur Geltung kommen. Dazu wehte ein kühler Wind, ſodaß die Zaghaften nicht recht wußten, was ſie unternehmen ſollten. Wer aber ohne Zaudern in aller Frühe loszog, war rich⸗ tig beraten, denn die Morgenkühle machte das Wandern zu einem Hochgenuß. Nur ſelten trifft man in dieſer Jahreszeit ſolch günſtige Verhältniſſe an, wie geſtern. Auch als ſpäter die Sonne ſiegte und die Regenwolken endgültig zum Verſchwinden brachte, entwickelte ſich keine läſtig werdende Wärme. Die Höchſttemperatur zwiſchen dem vergangenen und dem geſtrigen Sonntag wies einen Unterſchied von beinahe 10 Grad auf. Erſt in den Nachmittagsſtunden, als die Wetter⸗ lage geſichert ſchien, ſchickte man ſich an, ſeinen Spa⸗ ziergang zu machen. In Scharen gings hinaus in die Anlagen und in die Wälder Das Abkühlungs⸗ bedürfnis war nicht allzugroß, ſodaß das Strandbad eigentlich über einen ſchlechten Geſchäftsgang zu klagen hatte. Nicht einmal die Hälfte der Beſuchs⸗ ziffer des vergangenen Sonntags wurde erreicht. Mit großer Genugtuung ſtellten die Bädegäſte das Vorhandenſein einer großen Uhr am Strandbad⸗ Reſtaurant Nord feſt, deren Ziffernblatt vom ganzen nördlichen Strand aus zu erkennen iſt. Die Uhr auf der ſüdlichen Hälfte wird nunmehr auch nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Mit nicht geringerer Freude wurde die Omnibuslinie nach dem Strandbad begrüßt, die eine erhebliche Verkürzung der für den Weg aufzuwendenden Zeit bringt. Die Zeiterſparnis beträgt gegenüber des Waſſerweges über eine Viertelſtunde. immer ſtärker durch Wolken verdunkelt wurde, und es in Sonntag durch Das Rote Kreuz wies am Samstag und verſchiedene Veranſtaltungen auf ſeine Beſtrebungen hin und hielt durch Sammler, meiſtens nicht vergeblich, um ein Scherflein an. Die evangeliſche Kirche beging in feſtlicher Weiſe den Jugendſonntag. Die Gotteshäuſer, die durch die Jugend außerordentlich ſtark beſucht waren. waren mit Blumen und Pflanzen ge⸗ ſchmückt. Die wandernde Jugend, wie die ganze Jugendbewegung überhaupt, feierte in der Nacht zum Sonntag das Sonnwendfeſt. Ueberall loderten in den Bergen die Sonnwendfeuer. Heute Sommeranfang Jetzt iſt Sommer! Heute iſt der längſte Tag. Un⸗ abhängig vom Kalender merkt man den Sommer an der ſich tagtäglich ſteigernden Hitze. Denn manchmal trügt der Kalender auch und zeigt Sommerszeit an, während in Wirklichkeit vom ſommerlichen Wetter auch bei beſter Beobachtungsgabe nichts zu verſpüren iſt. Man merkt den Sommer natürlich auch noch an anderen Dingen. Zum Beiſpiel geht alles baden. Es gibt natürlich auch Leute, die nicht baden gehen, oder wenn ſie es doch tun, ſich in eine Badewanne ſetzen. Auch im Sommer! Aber ſie ſind die Minderheit. Viele ſind waſſerſcheu. Wenn Badezeit iſt hat man es gern, wenigſtens iſt dies ſeit einigen Jahren ſo—- braun gebrannt wie ein Exote umherzulaufen. Dieſes Braun⸗ ſein iſt im Winter ein Zeichen ausgiebigen Sports im Gebirge, wird im Sommer aber nicht nur durch die Sonne erzeugt— was zuweilen gefährlich und mit ſogen. Sonnenbränden verknüpft iſt. Doch ſprechen die Inhaber brauner Hautfarbe ungern über die Quelle und den Urſprung ihres„guten“ Ausſehens. Mit der Zeit bringt es jedoch„die Sonne an den Tag“. Dafür iſt Sommer! 6 Werbetage des Roten Kreuzes Serenade der Gellert⸗Vereine am Waſſerturm Im Zeichen der Werbe⸗Aktion des Roten Kreuzes ſtand eine Serenade am Waſſerturm, für die ſich die drei unter der Leitung von Herrn Muſik⸗ direktor Friedrich Gellert ſtehenden Geſangver⸗ eine„Flora“,„Harmonie Lindenhof“ und„Lieder⸗ halle“ bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt hatten. So ungünſtig ſich die Witterung noch während des Nachmittags angelaſſen hatte, ſo heiterte ſich doch der Himmel auf und das Konzert konnte wie vor⸗ geſehen am Samstag abend im Freien ſtattfinden. Der ſtattliche Sängerchor von etwa 400 Sängern brachte unter der beſchwingten Leitung von Fr. Gellert in ſorgfältiger Abtönung und in bekannt ſorgſamer Ausſprache volkstümliche Chöre zum Vortrag, die die Treue zum Vaterland ebenſo be⸗ rückſichtigen, wie ſie auch von der Freude an der Natur angeregt waren. Neben Chorwerken von Silcher, Zöllner und Othegraven ſtanden auch die beiden beliebten Chöre von Gellert,„Wandern im Mai“ und„Der Spielmann vom Rhein“, die das melodiſche Talent des Komponiſten überall bekannt gemacht haben, auf der reichhaltigen Vortrags⸗ ordnung. 5 Ein Appell am Programm erinnerte die Hörer an den guten Zweck der Veranſtaltung. Es darf wohl zum Ausdruck gebracht werden, daß im Gegen⸗ ſatz zu früheren Veranſtaltungen des Roten Kreu⸗ zes die Sanitätskolonne in den Vordergrund des Intereſſes tritt, die mit 100 Mann und 2 Kran⸗ kenkraftwagen allezeit bei Unglücksfällen hilfsbereit eingreift. Die Zahl der Hilfeleiſtungen überſchreitet bei weitem die Fälle, die dem Publikum zu deut⸗ lichem Bewußtſein kommen. Wenn bei wichtigen An⸗ läſſen Wachen geſtellt werden und die Unfallſtation im Einvernehmen mit der Berufs⸗Feuerwehr ihres Amtes waltet, ſo dürfen wir wohl annehmen, daß der Appell an das Publikum um werktätige Unter⸗ ſtützung nicht ungehört verhallt. 1. 5* * Los⸗ und Losbriefvertrieb in Baden. Dem Württ. Schwarzwaldverein in Stuttgart wurde die Erlaubnis zum Losvertrieb und der Aſſo⸗ ciationsanſtalt Schönbrunn die Erlaubnis zum Losvertrieb in Baden erteilt. * Poftkraftwagenverkehr Mannheim— Schwetzin⸗ gen. Die Bevölkerung der Vororte Mannheim⸗ Rheinau und Mannheim Neckarau kann jetzt die Poſtomnibuſſe nach und von der Altſtadt un⸗ beſchränkt benutzen. Die Verhandlungen zwiſchen der Stadt Mannheim und der Oberpoſtdirektion Karlsruhe find zur beiderſeitigen Zufriedenheit ab⸗ geſchloſſen. Damit iſt einem dringenden Wunſch, ins⸗ beſondere der Rheinauer Bevölkerung, Rechnung ge⸗ tragen. 2 * Konſulariſche Vertretung Ungarns. Der zum Generalkonſul ernannte bisherige Königliche Un⸗ gariſche Konſul Ladislaus von Velios in Mün⸗ chen iſt auch in ſeiner neuen Eigenſchaft zur Aus⸗ übung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen worden. * Unter den Anhänger eines Laſtkratfwagens ge⸗ raten. Infolge des glatten ſchlüpfrigen Weges rutſchte am Samstag eine Radfahrerin auf der Friedrichsbrücke aus und geriet unter einen in gleicher Richtung fahrenden Anhänger eines Laſt⸗ kraftwagens. Mit ſtarken Quetſchungen und Blut⸗ ergüſſen mußte die Radfahrerin nach dem Allgemei⸗ nen Krankenhaus befördert werden. * Unglücksfall durch Nichtabblenden. Am Orts⸗ ausgang von Seckenheim wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein in Richtung Mannheim fahrender Motorradfahrer mit Sozius von einem entgegenkommenden Perſonenkraftwagen ge⸗ blendet. Dabei geriet der Motorradfahrer auf den Bahnkörper der OEG und kam zu Fall. Beide Fahrer erlitten ſchwere Beinverletzungen und Haut⸗ ahſchürfungen. 5 Veranſtaltungen * Heute Serenaden⸗Abend im Ritterſaal des Schloſſes. Am heutigen Montag abend findet der erſte der beiden Serenaden⸗Abende ſtatt, die anläßlich der Mo⸗ zartfeſtwoche des Nationaltheaters im Ritterſaal des Schloſſes zur Durchführung gelangen. Es werden heute durch das Kergl⸗ Quartett unter freundlicher Mit⸗ wirkung von Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtyck und der Kammermuſiker Max Flechſ 1 Jultus Frank und Hugo Neblung folgende drei Kammermuſikwerke von W. A. Mozart zum Vortrag gelangen: das Divertt⸗ mento-Dur, Streichquartett Es⸗dur und das Dorſmuſi⸗ kanten⸗Sextett. Kreiskinderheim Ladenburg Aus dem Bericht für die Kreisverſammlunz Mannheim Die im Laufe des Jahres dem Kreiskinderheim Ladenburg neu zugeführten Kinder waren zum Teil recht ſchwach und vernachläſſigt. Es bedufte oft aller Liebe und Pflege des Perſonals, um die Kinder in beſonderer Betreuung ſoweit zu bringen, daß ſie den einzelnen Kinderfamilien zugeführt werden konnten. Doch nach kurzer Zeit waren ſichtbare Ver⸗ änderungen, ſowohl in körperlicher als auch in der Weſensart der Kinder, wahrzunehmen. Neben dem faſt beſtändigen Aufenthalt in Luft, Licht und Sonne ſind es insbeſondere eine vernünftige Körperpflege und eine richtige Ernährungsweiſe, die den Geſund⸗ heitszuſtand der Kinder günſtig beeinfluſſen. Die üblichen Kinderkrankheiten werden aber aus einem Kinderheim nie ganz fernzuhalten ſein. Dem Haus⸗ arzt Dr. Vogel ſei auch an dieſer Stelle für ſeine fürſorgliche Arbeit an den Kindern beſonderer Dank geſagt. Der Garten mit ſeinen neuzeitlichen Einrichtun⸗ gen zur Pflege der Geſundheit iſt nach wie vor die Freude von groß und klein. In der guten Jahreszeit ſpielt ſich hier das ganze Leben des Heimes ab. Mit den größeren Kindern werden Spaziergänge und Ausflüge in die Stadt und Umgebung gemacht, da⸗ mit ſie auch das Leben und Treiben außerhalb des Heimes kennen lernen und ſich daran gewöhnen. Auch zu kleineren Helferdienſten in Haus und Hof werden die Kinder angehalten und es macht ihnen ſichtbar Freude, für die„Tante“ kleine Beſorgungen machen zu dürfen. Die Errichtung einer Abteilung zur Vorbereitung der zur Schule kommenden Kinder hat ſich bewährt. Wir hoffen damit der unvermeidlichen Einſeitigkeit der Heimerziehung entgegenzuwirken. Die Kinder werden nach dem Fröbelſchen Syſtem und der Mon⸗ teſori⸗Methode beſchäftigt und angeleitet. Dadurch werden ihre Sinne geweckt und ihr Gedankenkreis erweitert. Die Erzieherinnen und Pflegerinnen waren auch im Berichtsjahre bemüht, das Leben der Kinder mitzuleben und in aufopfernder Liebe für das ſeeliſche, geiſtige und körperliche Wohl der Klei⸗ nen zu ſorgen. Es ſei daher der Leitung und dem geſamten Pflege⸗ und Wirtſchaftsperſonal recht herz⸗ lich gedankt. Alle haben mit liebevoller Pflichterfül⸗ lung ihre ſchwere Arbeit getan. Lille im Schutt Irgendwo iſt ein Schuttabladeplatz. Er iſt wie jeder andere auch: letzte Ruheſtätte für Gerümpel aller Art. Und doch iſt es geſchehen, daß ich eine Weile ergriffen vor ihm ſtillgeſtanden bin. Mitten in dem Schmutz, Durcheinander und üblen Geruch blüht eine blaue Lilie. Der erbärmliche Platz war ihr nicht zu ſchlecht, um daraus Kraft für ihre Wurzeln zu ſaugen. Ihre ſchmalen langen Blätter ſtehen wie ſpitze Lanzen ſchützend und abweh⸗ rend um ſie herum, ſodaß ſie ſelbſt in dieſer Um⸗ gebung getroſt und ſicher holdſelig blühen kann wie in einem Garten. Ich liebe die blauen Lilien, die ehrbar und ſteif in gepflegten Gärten ſtehen, nicht mehr ſo ſehr, ſeitdem ich die blaue Lilie im Schutt geſehen habe, die ihr blaues Leuchten unbekümmert einem Schutthaufen ſchenkte und Jedem, der mit ſehenden Augen vor⸗ überging. Kommunale Chronik Voranſchlagsberatung in Offenburg * Offenburg, 20. Juni. Die Voranſchlagsbera⸗ tung in Offenburg wird am 2. Juli ſtattfinden. Be⸗ kanntlich ſchließt der Voranſchlag der Stadtgemeinde in den Ausgaben mit 3 445 400 /, in den Einnahmen mit 2873 580/ ab, ſodaß durch Umlage 571820, gedeckt werden müſſen. * * Mingolsheim, 20. Juni. In der Bürgeraus⸗ ſchußſitzung wurde der Voranſchlag für das Rech⸗ nungsjahr 1931⸗3Z2a abgelehnt. Den Ausſchlag gab die Bürgerpartei die ſich vor allem gegen die Ein⸗ führung der Bier⸗ und Bürgerſteuer ausſprach. gg. Nußloch, 20. Juli. Der Gemeinderat hat das Geſuch des Adam Kreß aus Mannheim um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft zum Lamm zur Kenntnis genommen und die Bedürfnisfrage einſtimmig bejaht. Der Transport von Deckungs⸗ material auf den beim letzten Unwetter ſtark mitge⸗ nommenen Alten⸗Berg⸗Weg wurde an die hieſige Fuhrwerksvereinigung zum Preiſe von 3/ für den Kubikmeter vergeben. Der Gemeinde Maisbach, die einen neuen Weg angelegt hat, der etwa auf einer Strecke von 120 Meter durch die Nußlocher Gemar⸗ kung führt, wird ein Baukoſtenzuſchuß von 500„ ge⸗ währt. Das bisher dem Gemeindewald zugeſchlagene alte Stein bruchgelände ſoll nun aus dem Ge⸗ meindewaldverband ausgeſchieden werden, da es die Gemeinde für andere Zwecke benötigt. Ein entſpre⸗ chender Antrag iſt beim Forſtamt Wiesloch zu ſtellen. Der Gemeindebeitrag an die Freiwillige Feuerwehr wird wie in Friedenszeit wieder auf 120 J feſtge⸗ ſetzt; außerdem erhält der Spritzenmeiſter eine jähr⸗ liche Vergütung von 20 /. Zehn hieſigen Kin dern werden Erholungskuren genehmigt. Fünf Hundebeſitzer, die ihre Hunde außerhalb des Orts⸗ bereiches benötigen, wird die Hundeſteuer um die Hälfte ermäßigt. Die Leichenſchaugebühren wurden vom 1. Juni ab auf die Gemeindekaſſe übernommen und dem Leichenſchauer eine jährliche Vergütung aus⸗ bezahlt. Kleine Mitteilungen Der Bürger ausſchuß Müllheim ſtimmte nach längerer Beratung dem Voroanſchlag mit 34 gegen 2 Stimmen zu. Die Einführung der Gemeindebierſteuer und der Bürgerſteuer wurde mit 28 gegen 29 Stimmen ab⸗ gelehnt. Zur Deckung des n iſt die Erhebung einer Umlage von 90 Pfennig vom Grundvermögen, 84,8 vom Betriebsvermögen und 648 Pfennig vom Gewerbe⸗ ertrag notwendig. LI Eutinger Straße ein Einſpännerfuhrwerk. 4. Seite/ Nummer 281 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. Juni 1981 Aus Baden „Alles was rollt!“ ⸗eg⸗ Ladenburg, 22. Juni. Unter obigem Motto veranſtaltete die Turn⸗ zund Sportgemeinde 1864 Ladenburg zum 45. Mal einen Blumenkorſo, bei dem tatſächlich alles mitrollte, was man ſich denken kann. Neben einer alten, aus dem Jahre 1886 ſtammenden, vom Mannheimer Muſeum zur Verfügung geſtellten Benz⸗Droſchke und einer fabrikneuen Mereedes⸗ Benz⸗Limouſine fuhren weitere blumengeſchmückte Autos, darunter ein„Hochzeitsauto“ im Zuge. Hinter der Edinger Muſikkapelle rollten un⸗ zählige Korſo⸗Radfahrer und„Radfahrerinnen, Puppenwagen, Leiterwagen, Roller, Schubkarren, Holländer, eine Miniatur⸗Eiſenbahn und ein Flug⸗ zeug, kurz alles was rollt, reich mit Blumen beladen über die Straßen unſerer Stadt. Beſonders wurde der Wagen mit einem Knuſperhäuschen, der Hexe und Hänſel und Gretel und der Wagen mit dem Dornröschen und Prinzen bewundert. Die Witwe unſeres Automobilerfinders Dr. Carl Benz wurde durch den Vorbeimarſch des Zuges geehrt. Der Zug fand ſein Ende auf der Bleiche, wo die Kinder mit den ſchönſten Wagen Gummibälle erhielten. Reigen, Turnſpiele und Tanz beſchloſſen den Tag, der viel Freude bereitete. a Veruntreuungen bei der Handwerkerkrankenkaſſe * Heidelberg, 21. Juni. Zu unſerer Notiz teilt die Verſicherungsanſtalt des Landesverbandes badi⸗ ſcher Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen, Hei⸗ delberg mit, daß ſich die feſtgeſtellten Unterſchlagun⸗ gen des Angeſtellten Hans Brunner, wohnhaft in Ziegelhauſen, auf 1650 Mark in ſieben Einzelfällen belaufen. Eiſenbahnverkehrskonferenz. Freiburg i. Br., 20. Juni. Unter dem Vorſitz des Mitglieds der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn in Berlin, Reichsbahndirektor Geh. Re⸗ gierungrat Sommerlatte, fand im Sitzungsſaal der Handelskammer hier am 18. und 19. ds. Mts. eine Beſprechung zwiſchen den Oberbetriebsleitungen für den Weſten(Sitz Eſſen) und den Süden(Sitz Würz⸗ burg) und den beteiligten Beförderungsdezernenten der Reichsbahndirektionen Nordweſt—Südweſt, Mit⸗ tel⸗ und Süddeutſchlands ſtatt. Auf der Tagesord⸗ nung ſtanden wichtige Fragen über Neuerungen im Güterbeförderungsdienſt, unter denen namentlich der ſogenannte Verteilerverkehr und der Behälterverkehr der Reichsbahn zu erwähnen iſt. Mit einer Axt niedergeſchlagen * Gengenbach, 21. Juni. Im Verlaufe eines Strei⸗ tes wurde der Schreiner Max Wollenberger von einem früheren Arbeitskollegen namens Brauer mit einer Axt niedergeſchlagen. Der Täter wurde feſtgenommen. Wollenberger mußte ſchwer verletzt ins Krankenhaus verbracht werden, wo er mit dem Tode ringt. Schwere Verkehrsunfülle * Pforzheim, 21. Juni. Am Freitag nachmittag gegen 2 Uhr überfuhr ein Laſtkraftwagen auf der Die bei⸗ den Juſaſſen des Pferdefuhrwerks wurden ſchwer verletzt mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus ein⸗ geliefert. Das ebenfalls ſchwer verletzte Pferd mußte getötet werden. Das Fahrzeug wurde zertrümmert. Die Schulofrage iſt noch nicht einwandfrei geklärt. Die beiden verunglückten Männer ſind verheiratet und ſtehen Mitte der öbher Jahre. * Donaueſchingen, 21. Juni. In der Nacht auf Samstag ſtießen zwiſchen Donaueſchingen und Hü⸗ fingen ein Schwenniger Motorrad mit Bei⸗ wagen mit einem Auto zuſammen. Der Bei⸗ wagenführer wurde getötet, der Motorradfahrer ſchwer verletzt. Die Schuld ſoll den auf der linken Seite gefahrenen Donaueſchinger Automobiliſten treffen. —— Der Heidelberger Wohnungsbaufkandal Riskante Gelogeſchäſte Das merkwürdige Gebilde der VBahotama“ 2. Verhandlungstag I. Heidelberg, 20. Juni. Im weiteren Verlauf des Wohnungsbauprozeſſes wurde die Vernehmung Ludwig Müllers nach über 14ſtündiger Dauer abgeſchloſſen und mit der des An⸗ geklagten Alfred Goldſchmidt begonnen. Für ein Projekt, das entgegen aller Berechnung nicht zuſtandekam, wurden an einen Dr. Uhrig in Karlsbad 6000 Mark Schadeuserſatz geſtellt. Die Remo⸗Filmgeſellſchaft, die durch die Wohnungsbau⸗ geſellſchaft durch Hingabe von insgeſamt 42 000 Mk. (7000 Mark in bar und 36 000 Mark in Wechſel) ge⸗ boren wurde, ſtarb ſehr bald, weil ein Wechſel von 45 000 Mk. nicht verflüſſigt werden konnte. Zu der Gründung der Biberphon⸗ Geſellſchaft leine Plattenfirma) hatte der Konſul Gottesmann ermuntert, weil er 2000 Mk. Provi⸗ ſton erhielt. Bei dieſer Gründung gingen für die Wohnungsbaugeſellſchaft 43000 Mark ver⸗ loren. Eine eigenartige Sache iſt die Angelegen⸗ heit mit dem Kauf einer Eis maſchine. Sie wurde in Wiesbaden für 5000 Mark gekauft, ohne daß man ſie benötigte, nur um dadurch einen 20 00 0 Mark Wechſel diskontieren zu können. Auf dieſe Weiſe verſchaffte man ſich 15000 bare Mark. Aehnlich verhält es ſich mit dem Kauf von Seife von einer Firma in St. Ingbert. Dort wurde ein 51000 Mark⸗Wechſel in Zahlung gegeben. Das letzte Geſchäft ſoll nach Müllers Ausſage der geflüchtete Paul Müller getätigt haben. Sodann wurden zwei Projekte beſprochen, von denen Ludwig Müller überall und gern erzählte. Die Wohnungsbaugeſellſchaft war nämlich an die Stadt Heidelberg wegen der Erſtellung einer Siedlung beim Bierhelderhof herangetreten, wobei es ſich um ein Geſchäft von un⸗ gefähr zehn Millionen Mark gehandelt hat. Das Zurückhalten der Stadtverwaltung und einer amertkaniſchen Bank ließ das Projekt nicht zur Wirk⸗ lichkeit werden. Das zweite waren die Verhandlun⸗ gen in der Türkei, wobei es ſich um den Ausbau der Straßenbahn in Konſtantinopel drehte. Müller hatte ſchon im Zuſammenhang damit mit deutſchen Aus der Pfalz Schleimpilgkrankheit im pfälziſchen Zwiebelbau * Landau, 21. Juni. Das gemeldete Abſter⸗ hen von ganzen Zwiebelpflanzungen in der Zeiskamer und der Gaugegend iſt, wie wir aus zu⸗ verläſſiger Quelle erfahren, auf das Auftreten der Schleimpilzkrankheit infolge der Näſſe der letzten Wochen zurückzuführen. Der Schaden iſt bisher recht beträchtlich. Die Krankheit war in früheren Jahren ſchon häufig aufgetreten, hatte aber nie den Umfang des bisherigen Schadens ange⸗ nommen. Jagd auf eine wahnſinnige Kuh § Diedesfeld(Amt Edenkoben), 21. Juni. Letzter Tage iſt eine Kuh des Landwirts Bechtel durchgebrannt. Sei es, daß ihr die Junthitze in den Kopf geſtiegen war, ſei es, daß ſie durch die Bremſen⸗ ſtiche wild geworden iſt, die Kuh benahm ſich plötz⸗ lich wie wahnſinnig. Sie rannte durch Straßen und Feldwege und griff mit geſenkten Hörnern alles an, was ihr in den Weg kam. Sie ging auf Paſſanten los, ſtellte ſich gegen Fuhrwerke, ging gegen Rad⸗ fahrer los und ſprang ſelbſt den in die Weinberge flüchtenden Leuten nach. In der Angſt telephonierte man an die Gendarmerie, ſie möge mit Ge⸗ wehren kommen und das wild gewordene Tier zur Strecke bringen. Unterdeſſen nahmen einige be⸗ Firmen Verhandlungen angeknüpft. Heute behaup⸗ tet Müller, daß die Offerte der Wohnungsbaugeſell⸗ ſchaft ſchon angenommen geweſen ſei. Das Geſchäft, an dem die Geſellſchaft ungefähr 800 000 Mk. ver⸗ dient hätte, habe ſich durch die Verhängung des Kon⸗ kurſes über die Wohnungsbaugeſellſchaft zerſchlagen. Am Ende ſeiner langen Vernehmung betonte Müller, daß er allein die Verantwortung für alle Geſchäfte trage, da Alfred Goldſchmidt und Paul Müller meiſt keine Kenntnis von den Geſchäften ge⸗ habt hätten. Goldſchmidts Vernehmung. Alfred Goldſchmidt beſuchte das Gymnaſium, ſpäter zwei Univerſitäten und eine Handels⸗Hoch⸗ ſchule. Sein Studium ſchloß er mit dem beſtandenen Diplomkaufmann⸗Examen ab. 1925 kam er nach Heidelberg, wo er die Alfred Goldſchmidt G. m. b. H. Farbengroßhandlung mit ſeinem Vater betrieb. Im Frühjahr 1928 wurde Goldſchmidt von ſeinem Bun⸗ desbruder Ludwig Müller auf die Wohnungsbau⸗ geſellſchaft aufmerkſam. Müller habe ihn aufgefor⸗ dert ſich nach Projekten umzuſehen. Durch das Bekanntſein mit dem Direktor Fichter (Ludwigshafen) gelang ihm das Zuſtandekommen des Bauauftrags der„Armen Schweſtern“. Dafür erhielt er 10000 Mark Proviſion. Auf Ludwig Müllers Veranlaſſung trat er dann als Ge⸗ ſchäftsführer in die Wohnungsbaugeſellſchaft ein. Er hatte die Submiſſionsarbeiten zu vergeben und die ſich ergebenden Verhandlungen mit den Bau⸗ handwerkern zu führen. Zum Fall Bilſe habe er kaufmänniſche Bedenken gehabt und ſie auch Ludwig Müller geäußert. Seine Haupttätigkeit habe darin beſtanden, 0 die Funktion eines Vermittlers auszufüllen. Er ſei an die ihm erteilten Weiſungen gebunden geweſen. Die Wohnungsbaugeſellſchaft hatte an die Alfred Goldſchmidt G. m. b. H. einige Tauſend Mark gegeben, jetzt ſoll, nach Goldſchmidts Schilderung ſeine G. m. b. H. noch ein Guthaben bei der Wohnungsbaugeſellſchaft haben. Nachdem der Angeklagte noch über das Darlehen der Wohnungs⸗ baugeſellſchaft an ſeinen Bruder gehört worden war, wurde die Verhandlung nach nahezu ſiebenſtündiger Dauer auf Montag vormittag 8 Uhr vertagt. herzte Landwirte die Verfolgung der Kuh auf. Es gelang ihnen, der Kuh einen Laſſo umzuwerfen. Als man ſie endlich am Strick hatte, hing ſich ein Mann an den Schwanz der Kuh. Auch jetzt noch ſuchte ſte weiter zu rennen, kam aber dann doch erſchöpft zu Fall, worauf ſich die Männer auf ſie ſtürzten und ihr die Kehle durchſchnitten. Dies geſchah in dem Augenblick, als die Gendarmerie mit ihren Ge⸗ wehren eintraf. Die wilde Jagd, die ſich auf dem Gebiet zwiſchen Diedesfeld und Hambach abſpielte, hat erheblichen Sachſchaden und mehrere Per⸗ ſonenverletzungen zur Folge gehabt. Induſtrieabwanderung * Pirmaſens, 21. Juni. In der letzten Zeit haben etwa 12 Schuhfabrikanten ihre Betriebe von Pirma⸗ ſens nach verſchtedenen Landgemeinden verlegt. In Fiſchbach, Hinterweidenthal, Hermersberg, Wald⸗ fiſchbach, Höheinöd uſw. ſind Schuhfabriken in regem Betriebe, die noch vor kurzer Zeit in Pirmaſens ihr Domizil hatten. Schuld daran tragen die hohen Abgaben, die in der Stadt auf die Betriebe ent⸗ fallen. Während in Pirmaſens in vielen Betrieben gefeiert wird, herrſcht in Hauenſtein mit 1500 Ar⸗ beitern Hochbetrieb. * 8 * Neuſtadt a.., 18. Juni. Der Schuhmacher⸗ meiſter Jakob Heß in der Klauſengaſſe hier wurde heute früh in ſeiner Werkſtatt tot aufgefunden. Der Mann war leidend und ſcheint einem Schlag⸗ anfall erlegen zu ſein. Die Leiche wird ſeziert. — — Berlin, 20. Juni.(Eigene Meldung.) Das Gericht verurteilte Caliſtros Thielecke wegen Totſchlags an einer Verwandten aufſteigender Linie nach 8 215 des Strafgeſetzbuches und wegen intellek⸗ tueller Urkundenfälſchung zu einer Geſamtſtrafe von zehn Jahren einer Woche Zuchthaus ſowie zur Tragung der Koſten. Die zur Tat benutzte Waffe wurde eingezogen. Der Staatsanwalt hatte gegen den Angeklagten megen Totſchlags und wegen Urkundenfälſchung eine Geſamtſtrafe von 12 Jahren und einem Monat Zuchthaus beantragt. Die Frage der Aberken⸗ nung der bürgerlichen Ehrenrechte ſtellte der Staats⸗ anwalt dem Schwurgericht zur Entſcheidung anheim. Montag, 22. Juni Nationaltheater:„Der Troubadour“, Oper von G. Verdi, F. V.., Anfang 20 Uhr. Ritterſaal(Schloß): Serenaden⸗Abend, ausgeführt vom Kergl⸗Quartett, Anfang 20.15 Uhr. Mannheimer Omnibus ⸗ Verkehrs ⸗Geſellſchaft: 14 Uhr ab Paradeplatz nach Schriesheim, Schriesheimer Hof, Weißer Stein, Peterstol, Heidelberg, Mannheim. Küln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Mannheim Speyer— Germersheim und zur. 19.45 Uhr Abendfahrt 2% Std. Mannheim— Worms und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Das Geheimnis der roten Katze“.— Univerſum:„Das Ekel“.— Gloria: „Hochſtapler aus Liebe“.— Scala⸗Theater:„Aſcher⸗ mittwoch“.— Roxy⸗ Theater:„Seitenſprünge“— Schauburg:„In Wien hab' ich einmal ein Mädel geliebt“.— 8 a laſt⸗Lichtſpiele:„Manuela“. Was hören wir? Montag, 22. Juni .05: Langenberg: Morgenkonzert auf Schallplatten. .80: Frankfurt: Konzert des Kurorcheſters Bad Münſter, 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 11.00: Frankfurt: Aus dem Saalbau: Elektrotagung des Verbandes Deutſcher Elektrotechniker. 12.10: Frankfurt: Schallplattenkonzert. 13.20: Südfunk: Puceini. Schallplattenkonzert. 12.30: München: Mittagskonzert auf Schallplatten. 13.05: Langenberg: Mittagskonzert. 14.00: Königswuſterhauſen: Schallplattenkonzert. 15.20: Frankfurt: Im Kampf um die Mutterſprache. 15.20: Wien: Nachmittagskonzert. 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 16.00: Heilsberg: Kinderfunk. 16.20: München: Konzertſtunde.* 16.30: Berlin: Konzert. Couperin, J. S. Bach, Tcchai⸗ kowſky. 16.30: Frankfurt: Konzert des Kurorcheſters Bad Kreuz⸗ nach. Mozart, Grieg, Strauß uſw. 16.30: Heilsberg: Konzert aus dem Zoppoter Kurgarten. 17.00: Langenberg: Veſperkonzert. J. Chr. Bach, Haydn, Mozart uſw. 17.20: München: Veſperkonzert. 18.35: Frankfurt: Die Not des Grenzlandes. Vortrag von Reg.⸗Präſident Dr. Saſſen⸗Trier. 19.30: München: Abendkonzert. Künnecke, Ketelbey, Zim⸗ mer uſw. 0 20.00: Frankfurt:„Der Andere“. Drama in 8 Akten. 20.15: Wien: Aus Alt⸗Wiens fröhlichen Tagen. 8 21.15: München: Kammermuſik. 21.15: Wien: Jugoflawiſcher Abend. 21.25: Berlin: Sonaten. Mozart, Brahms. 21.80: Frankfurt: Studien⸗ Konzert. 22.30: Heilsberg: Unterhaltungs⸗ und Taußzmuſik. 22.30: Wien: Abendkonzert. Roſſini, Komzak, Grünfeld uſw. 23.00: Langenberg: Tanzmuſik. 23.05: Frankfurt: Tanzmuſik. Aus dem Ausland 12.40: Beromünſter: Orcheſterkonzert. 13.15: Straßburg: Schallplattenkonzert. 17.00: Straßburg: Bunte Muſik. 17.00: Mailand: Konzert. 15 5 18.00: Straßburg: Opern⸗Ouvertüren und Fantaſien. 18.30: Beromünſter: Aus Bernt Stücke aus„Der Trou⸗ badour“ von Verdi. 18.30: Prag: Deutſche Sendung: Deutſches Kunſt⸗ und Kulturleben und deutſche Bildungsarbeit in Prag. 19.00: Straßburg: Leichte Muſik 8 21.00: Rom⸗Neapel: Vokal und Inſtrumentalkonzert. 22.10: Mailand: Kammermuſik. Mannheimer Mozartwoche 4. Abend: „Cosi fan tutte“ im Nationaltheater Dieſer Buffvoper von den verkleideten Liebhabern der zwei Schweſtern Fiordiligi und Dorabella können wir heute am beſten vom Standpunkt des bel canto beikommen. Als deſſen hohe Schule iſt unter gewiſſen Vorausſetzungen dieſe Oper, dieſe ſehr heikle Oper, ein künſtleriſcher Genuß. Wir erinnern uns an Münchener Aufführungen aus verſchie⸗ denen Zeiten, die dieſe Vorausſetzungen reſtlos er⸗ füllten, und für die wir uns heute noch begeiſtern können. Das Rokokokleinod des Reſidenztheaters als idealer Rahmen, Mottl und ſpäter Bruno Wal⸗ ter am Pult, makelloſe, junge und ausgeſucht ſchöne Stimmen, wie die der Maud Fay, der Luiſe Willer, der Hermine Boſetti und ſpäter Maria Jvogün, Broderſens, Walters und ſpäter Erbs. Und— das iſt die letzte Vorausſetzung— dieſe Stimmen waren gehorſame Inſtrumente einer tadelloſen Geſangs⸗ kunſt! Da die Mannheimer Oper dieſe Voraus⸗ ſetzungen in ihrem gegenwärtigen Beſtand jeweils nur zum Teil erfüllen kann, ſo erhebt ſich die Frage, ob es zweckmäßig war,„Cosi kan tutte den vier anderen Opern der Mozartwoche anzureihen. Die Tatſache, daß das phantaſievolle Raumbild Gretes von einer früheren Neuinſzenierung noch vorhanden iſt, dürfte wohl kaum als beſtimmend gewertet wor⸗ den ſein. Es konnte keinem, der ſich in dieſen Dingen etwas auskennt, überraſchend kommen, daß die ſonnabendliche Aufführung das Niveau der beiden vorhergehenden nicht zu halten vermochte. Wir wollen aber dankbar dafür ſein, daß auch ſie ihre Qualitäten hinſichtlich der ſtiliſtiſchen Durch⸗ führung hatte. Am Pult Dr. Cremer, der wieder ſtilvoll und apart muſizierte, ohne aber diesmal alle Wünſche zu befriedigen. Die Zahl der Proben mag nicht dafür hingereicht haben, z. B. die Rezitative ſo brillant durchzufeilen, wie gerade dieſer heikle Text ſte ver⸗ langt. Dorabella wird zweckmäßig einem Mezzo⸗ Sonnabend zwei Soprane die beiden Schweſtern, ſo kommt Dorabella nicht genügend zur Geltung, be⸗ ſonders fehlt den Enſembles klangliche Abrundung. Elſe Schulz konnte dieſer Gefahr um ſo weniger entgehen, als ihre geſangliche Artung und ſtimmliche Eignung ſie nicht auf Mozart verweiſen. Sophie Karſt gab mit der am reichſten aus⸗ geſtatteten Partie der Fiordiligi eine Probe ihrer muſtkaliſchen Intelligenz und ihrer geſanglichen Verſiertheit. Dafür mußte ſie der anderen Anforde⸗ rung, beſonders in der Hochlage, ſo manches ſchul⸗ dig bleiben. Zwiſchen den beiden Schweſtern ver⸗ mittelte die lebendige Deſpina von Marie Theres Heindl. Auch Neugebauers Tenor ſcheint der Erholung dringend zu bedürfen. Der Sänger mußte wieder all ſeine Routiniertheit ins Feld führen, um die Partie des Ferrando über etliche Klippen hin⸗ wegzuſteuern. Könkers Guglielmo kam in ſeinen Soli erfreulich zur Geltung. In den Enſembles hielt er auch etwas zu ſehr zurück. Mangs alter Spöt⸗ ter und Skeptiker Alfonſo iſt eine ſeine, ſichere Lei⸗ ſtung, an der auch eine gelegentliche ſtimmliche In⸗ dispoſition nichts zu ändern vermag. Die Aufführung fand den freundlichſten Beifall eines intereſſierten Publikums. Dr. B... O Die Raumnot der deutſchen Bibliotheken. Auf dem deutſchen Bibliothekar⸗Tag in Erlan⸗ gen wurde auch dem Raumproblem der wiſſenſchaft⸗ lichen Bibliotheken in Deutſchland beſondere Auf⸗ merkſamkeit geſchenkt. Allgemein wurde feſtgeſtellt, daß die bisherigen Methoden der Raumnot abzu⸗ helfen keinen Erfolg gezeitigt haben. Die Meinungen darüber, wie man unter den heutigen wirtſchaftlichen Verhältiſſen der immer dringender werdenden Raum⸗ not namentlich der wiſſenſchaftlichen Archive abhelfen könne, gingen allerdings weit auseinander. Es wurde u. a. vorgeſchlagen, die weniger benutzte Literatur von der oft verlangten abzutrennen und ſie in ein⸗ fachen Hilfsmagazinen am gleichen Ort geſondert auf⸗ zuſtellen. Ein anderer Vorſchlag ging noch weiter, nämlich die ſelten benutzte Literatur in einem Zen⸗ tralmagazin in Berlin unterzubringen. Man einigte ſich ſchließlich dahin, zunächſt einmal ſtatiſtiſche Unter⸗ ſuchungen über die Benutzungshäufigkeit verſchiede⸗ ſopran gegeben(wie in München). Singen wie am ner Literaturgattungen und Schichten anzustellen. 2 Dottor und Apotheker Zweite Aufführung der Opernſchule Wiederholt verſchoben, kam die liebenswürdige Oper von Dittersdorf endlich zur Aufführung und rückte, was für den aufmerkſamen Zuhörer in man⸗ cher Hinſicht von Vorteil iſt, in die allernächſte Nähe der Mozartwoche und gar in die der„Entführung aus dem Serail“, mit der Dittersdorfs Werk in vie⸗ ler Hinſicht verbunden iſt. Wir denken nicht nur an die zeitliche Nähe der Uraufführungen beider Werke, die beide in Wien aus der Taufe gehoben wurden und zwar die Entführung 1782, Doctor und Apotheker 1786. Wir denken nicht bloß an die muſika⸗ liſche Verwandtſchaft, die ſich an der häufigen Ver⸗ wendung mancher Sequenzfolgen in den Holzbläſern zu erkennen gibt und ſogar ganze Takte aus der Entführung notengetreu(lediglich in Dur ſtatt des Mozartſchen Moll) herübernimmt. Auch in der Hand⸗ lung beſteht eine gewiſſe Verwandtſchaft, zumal es ſich in beiden Werken um eine verſuchte Entführung handelt, bei Mozart aus dem Serail, bei Dittersdorf aus der Apotheke. Beide Libretti gingen durch die⸗ ſelbe theaterkundige Hand, die für Mozart einen Vorwurf von Bretzner, für Dittersdorf den Ent⸗ wurf eines nicht genannt ſein wollenden franzöſiſchen Grafen zurechtſchnitt. Es handelt ſich um den Theater⸗ inſpizienten Gottlieb Stephan, der ſich Stephani der Jüngere nannte. Nur iſt das jüngere Werk des Jüngeren erheblich derber, wirklichkeitsnäher aus⸗ gefallen als das ältere und enthält eine ganze Reihe von gut gezeichneten Charakteren, allen voran den überheblichen Apotheker, der ſein Laboratorium ängſtlich behütet und ſich ſchon als Univerſttäts⸗ profeſſor der„Chymie“ ſieht. Sein Widerſacher, der Arzt Dr. Krautmann, gibt ihm an Einbildung nichts nach, Des Apothekers Selbſtbewußtſein wird leider ſehr eingeengt durch ſeine herrſchſüchtige Kanthippe, die diesmal Claudia heißt. Zu dieſem handfeſten Libretto, das ſeine Wirkung auch heute noch nicht verfehlt, hat Karl Ditters von Dittersdorf eine liebenswürdige Muſik voll ſprudelnder Melodien geſchrieben, die unbeſcha⸗ det ihrer Verwandtſchaft mit Mozart viel Eigen⸗ werte aufweiſt und namentlich in den ausgedehnten Finali großes Können an den Tag legt. Dank ein⸗ über einen Leiſten(mit merklicher Anlehnung an die Sonatenform) geſchlagen ſind, und im zweiten Finale wurden viele Weitſchweifigkeiten vermieden. Die Aufführung bot manchen Darſtellern Ge⸗ legenheit, ſich von einer günſtigeren Seite zu zeigen als bei der erſten Aufführung. So bot Frl. Rund als herrſchſüchtige Frau Claudia nicht nur eine Probe einer guten Spielbegabung, ſondern konnte ſich auch geſanglich in gutem Lichte zeigen. Eugen Kinzler verkörperte in Stimme und Spiel ſehr glücklich den ſelbſtbewußten Dr. Krautmann und fand in der Arie ſowie in den Duetten nicht nur Gelegenheit, ſeine markige, gut entwickelte Stimme vorteilhaft zu entfalten, ſondern erwies auch eine ſehr beachtenswerte Spielgewandtheit, der wieder⸗ holte Betätigung zu wünſchen iſt. Von der erſten Aufführung her ſind in guter Erinnerung Frl. Nohr(Leonore), ferner Ludw. Schilling als derber Sturmwald, Reuther entwickelte als Si⸗ chel viel Spielfreude, Th. Hoffmann hatte mü Glück die kleine Rolle des Gallus übernommen. kommiſſär gut aus der Affäre, wenn auch ſein ureigen⸗ ſtes Rollenfach das des ſeriöſen Baſſes iſt, wofür er durch ſtimmliche Anlage und Statur beſonders befähigt er⸗ ſcheint. Für die Roſalie war in Thereſe Jößlin laus früheren Aufführungen bekannt) eine geſchickte Vertreterin gewonnen worden. Als Gäſte hatten ſich Max Lipmann(früher Nat.⸗Theater Mann⸗ heim), deſſen theatraliſche Gewandtheit dem Gotthold zugute kam und Theodor Gaulrapp vom Landes⸗ theater Schneidemühl freundſchaftlich zur Verfügung geſtellt, der in jeder Hinſicht ſeine gewachſene Rou⸗ tine erkennen ließ. 5 5 Die Aufführung ſelbſt zeugte von eingehendem Studium ſowohl in muſikaliſcher, wie in darſtelleri⸗ ſcher Hinſicht und wickelte ſich dank der tüchtigen Spielleitung des jungen Regiſſeurs Ernſt Rudolf Mayer, der damit eine erneute Talentprobe ab⸗ gelegt hat, in flottem Tempo ab. Am Dirigentenpult waltete mit großer Umſicht Hans Leger, der die Aufführung geſchickt durch manche Klippen steuerte. Erſichtlich wird in der an die Hochſchule für Muſik (Direktion Max Welker) angegliederten Opern⸗ ſchule unter der Leitung von Dr. Rich. Hein, dem tüchtigen Ober⸗Regiſſeur gute Arbeit geleiſtet, wozu ſchneldender Kürzungen in den Arien, die faſt alle tions⸗ Unterrichtes viel beiträgt. Pr. Ch. Zehn Fahre Zuchthaus für Thielecke 4 Abfahrt 3 Auch Aug. Zimmermann zog ſich als Polizei ⸗ auch Frau Laubinger als Leiterin des Deklama- eee A M— G . rn e Das vegen Linie ellek⸗ rafe aug tutzte agten eine tonat rken⸗ gaats⸗ heim. Berdi, vom fahrt eimer heim. m— fahrt roten t a: ſber Rädel nſter. des feld rou⸗ Entſendung Deutſche Meiſtervierer ging es Spitze, Morgen · Ausgabe eee 4. 6 aeg, e een, Ammititia dreimal Sieger, zweimal Zweiter Amititia verliert am 2. Tag in Grünau den Verbands⸗Achter und den Kaiſer⸗Bierer Am Samstag 3 Starts: 3 Siege Amititia zweimal geſchlagen Man hat der Mannheimer Amieitia die Siege nie leicht gemacht. Als im Jahre 1928 die Mannheimer zum erſten Male durch ihre überlegenen Siege aufhorchen ließen, glaubte man, daß ſie in dieſem Jahre ihre Höchſtform er⸗ reicht hätten. Der Lohn für jahrelange Arbeit war die des Amicitia ⸗Achters nach Amſterdam zu den Olympiſchen Spielen. Ueber die Erfolge der Mannheimer bei dieſer Weltregatta braucht hier nicht mehr geſprochen zu werden, da das glänzende Abſchneiden gegen die Elite der Welt noch zu genau be⸗ kannt iſt. 1929 ſetzte Amicitia den Siegeszug fort. Kein Rennen ging verloren, die Mannheimer waren nicht zu ſchlagen. 1930 mußte Amieitia zwar einige Male als Zweiter durchs Ziel; bei der Meiſterregatta gewannen die Mann⸗ heimer Ruderer dann wieder alle Rennen und zwar gegen Mannſchaften, die ſich ausgeruht hatten und gegen eine überanſtrengte Amicitia an den Start gingen. In dieſem Jahre wurden die Mannheimer gleich auf der zweiten Regatta vor die ſchwerſte Probe geſtellt. Der Probegalopp in Hanau hatte gezeigt, daß die Form und der Stil der Leute von der Amicitia immer wieder erſtklaſſig ſind. Wenn man trotzdem im ſtillen etwas Bedenken gegen die 5 Starts der Mann⸗ heimer auf der Grünauer Regatta hatte, ſo des⸗ halb, weil man wußte, daß die Berliner und die anderen Vereine ſich einem ausgiebigen Spezialtraining unter⸗ zogen hatten, um endlich einmal der Amieitia im Ziel das Nachſehen zu geben. Amieitia ſtartete am Samstag im Vierer ohne, im Achter und im Großen Einer. Im Bü⸗ xenſtein⸗ Achter trafen die Mannheimer auf thre alten Gegner, Berliner RC. und die Mainz⸗ Kaſteller Rudergeſellſchaft. Mannheim ge⸗ wann knapp mit einem Vorſprung von 1,5 Meter. Ge⸗ rade dieſe 1,5 Meter zeigen, daß die Mannheimer wieder kämpfen können und auch in krittſcher Situation den Kopf und die Nerven nicht verlieren. Obwohl Berlin und Mainz⸗Kaſtell ſich weiter verbeſſert haben, kommen ſie doch noch nicht ganz an die Leiſtung der Mannheimer heran. Dieſe habe ſich einen Kampfſtil geſchaffen, der in ſeiner Zweckmäßigkeit und Gleichmäßigkeit kaum zu über⸗ bieten und nachzuahmen iſt. Ganz groß ſiegte Amicitia im Vierer ohne gegen Spindlersfelder Sturmvogel, Alemannia Berlin und Ger⸗ mania Hirſchgarten. Der Aletter⸗Vierer iſt in dieſem Jahr noch in weit beſſerer Form als ſonſt. Den Großen Einer holte ſich der frühere Magdeburger von Dlü⸗ ſterlho, der jetzt für Amicitia ſtartet. Unter der Lei⸗ kung des Ruderlehrers Gwinner hat Düſterlho ſeinen an ſich ſchon guten Stil noch vervollkommnet. 2 Niederlagen am zweiten Tag Der zweite Tag brachte der Amicitia im Kaiſer⸗ Vierer und im Verbandsachter 2 Niederlagen. Amieitia mußte ſich den friſcheren Berlinern beugen. Die Berliner werden nach dieſem Sieg Deutſchland auf der Henley⸗Regatta vertreten. Es iſt bedauerlich, daß Amieitia ausſcheiden mußte, denn aufgrund der bisherigen Leiſtungen und der großen Erfahrung halten wir einen ausgeruhten Amicitia⸗Achter für die beſte deutſche Ver⸗ tretung. 3 Siege am Bei herrlichſtem Sommerwetter, glänzenden Wind⸗ und Waſſerverhältniſſen wurden am Freitag die Vorrennen zu der Grünauer Jubiläums⸗Regatta durchgeführt. Das grüßte Intereſſe beanſpruchten die Ausſcheidungen zu dem Kaiſer⸗ Vierer. Im erſten Vorlauf mußte die nach dem Start führende Hungaria⸗Budapeſt nach 400 Me⸗ ter den Berliner Ruder⸗Club an die Spitze laſſen, der schließlich ſicher in 719,1 vor der Renngemeinſchaft Frie⸗ ſen⸗Brandenburgia Berlin gewann. Das zweite Vorren⸗ nen ſah vom Start bis zum Ziel Amicitia Mann⸗ heim in Führung und ohne voll auszurudern, ſiegte der in:20,7 mit drei Längen vor Sturmvogel⸗Spindlersfeld. Eine große Ueberraſchung gab es in den Ausſcheidungen zum Deutſchen Vierer, da hier das von Alemannia⸗Hamburg gleichzeitig zum Kaiſer⸗Vierer gemeldete Boot von Wiking⸗Leipzig mit zwei Längen klar geſchlagen wurde. Nicht ohne Zwiſchenfälle in den Vorläufen zum Hellas⸗Olympia⸗Zweier ohne Steuermann ab. Schlüter⸗Frank(Hannover 88) kol⸗ lüdierten mit einer Boje und kenterten, ebenſo fuhr Alt⸗ werder⸗Magdeburg gegen ein Hindernis und fiel dadurch aus dem Rennen. N Am Samstag war das Wetter für die Jubiläums⸗Re⸗ gatta ſehr ungünſtig. Regenſchauer ergoſſen ſich während der Rennen über den Langen See. Im Dreiſtädte⸗ Achter ſtarteten nur der Berliner Ruder⸗Elub und Hun⸗ arig⸗Budapeſt. Nach 600 Meter kam eine ſtarke Gewitter⸗ de auf, die den Ruderern ſehr zu ſchaffen machte. Bei 1000 Metern ſetzte ſich ſchließlich der Berliner Club an die der dann auch in:21,14 vor Hungarig⸗Budapeſt erfolgreich blieb.. Im Großen Preis von Berlin, dem Vierer ohne Steuermann, ſiegte die Meiſtermannſchaft der Man n⸗ heimer Amicitia in 780,2 vor Sturmvogel⸗Spind⸗ lersfeld und Alemannia⸗Berlin. Germania⸗Hirſchgarten ſtieß bei etwa 1000 Meter gegen einen Kahn und ſchieb vor⸗ zeitig aus dem Rennen. Der Zweite Einer wurde von Willi Rosmann⸗ Re. 82 Frankfurt/ Oder in 8,58 vor Ke Grell⸗Berliner Rudergeſellſchaft und G. Lichtenſtein⸗Union Berlin ge⸗ wongen. An A tobe michen Vierer brachte der Berliner Ruderklub in:49,1 an ſich, Zweiter wurde Sturmvogel⸗ Leipzig. Im Zweiten Vierer ohne Steuermann ſiegte Brandenburgia⸗Berlin mit 7140,3 vor Wiking⸗Leipzig in 7147. 3 Amieitia⸗Siege am Samstag Der anhaltende Regen machte ſich auch im weiteren Verlauf der Grünauer biläums⸗Regotta ſtörend Lemerk⸗ bar, obwohl der Wind etwas nachließ. Im Deutſchen Bierer kam die Berliner Renngemeinſchaft Frieſen und Brandenburg in 7783 zu einem glatten Erfolg vor Wiking Leipzig und Alemannio Berlin. Der Hellos⸗Olym⸗ . ohne Steuermann wurde in Abweſenheit von Bötzelen⸗Buhs vom Berliner Re von Sportboruſſia (Koch⸗Müller] in:05,83 vor Bayer Leverkuſen(Happ⸗ Stange) in 808,7 und Sturmvogel Spindlersſeld glatt gewonnen. n Den Jungmannen⸗Achter holte ſich die Ber⸗ liner RG 1884 in:4% vor dem R am Wannſee mit 649,8 und Arkonia⸗Normannio Berlin mit 6256,5 Min. Trotz der Niederlagen am Sonntag vollbrachte Ami⸗ citia wieder eine ausgezeichnete Leiſtung. Das Rätſel der ſtets gleichbleibenden Form der Meiſterruderer der Mannheimer Amicitia iſt nur durch genaue Kenntnis des Geiſtes innerhalb der geſamten Amicitia zu löſen. Der„Vater der Amieitia“, Präſident Schuhmacher, hat es durch ſeine unermüdliche Erziehungs⸗ arbeit fertiggebacht, einen Mannſchaftsgeiſt in ſeinem Verein hochzuziehen, der ſonſt nicht mehr ſo leicht zu finden iſt. Das Zuſammengehörigkeitsgefühl, die frei⸗ willige Unterordnung der Ruderer, die natücliche Be⸗ gabung und der Fleiß ſchuſen ſchon von vornherein Grund⸗ lagen, die durch einen fähigen und geſchickten Ruder⸗ lehrer richtig ausgenutzt, zum Erfolg führen mußten. Ruderlehrer Gwinner, der ſeit Jahren die Mann⸗ heimer Amicitia betreut, kann auf die Erfolge mit Recht ſtolz ſein, denn ſie ſind nicht zuletzt ſeiner unermüdlichen und unauffälligen Arbeit zu verdanken. Er verſteht es, die Fähigkeiten der Leute im Boot ſo einzuſetzen, daß daraus ein Geſamterfolg hervorgehen muß. Wie fehr die Form der Amieitia⸗Mannſchaften in ihrem Können ſelbſt verankert iſt, beweiſen einmal die anhaltenden Er⸗ folge und dann, daß trotz kleiner Umbeſetzung keine Schwächung eintrat. Die Arbeit und die Form ſind ſo einheitlich, daß ein fremdes Glied, das in dieſe Einheit eingereiht wird, ſich ſofort einfügt und zwangsläufig mit⸗ geriſſen wird. Die jahrelange Aufbauarbeit im Innern des Vereins und in ber techniſchen Durchbildung der Mannſchaſften hat ſich in ſo deutlicher Weiſe ausgewirkt, daß man ruhig von einer Ruderſchule der Ami⸗ citia unter der Führung von Ruderlehrer Gwin ner zuſommen mit dem Präſidenten Schuhmacher ſprechen kann. Es gehört viel Liebe zum Sport dazu, ſich jahre⸗ lang hintereinander immer wieder ſeinem Verein für Rennen zur Verfügung zu ſtellen. Hart und ſchwer ſind die Vorbereitungsmonate bis zum Beginn der Regatten. Der Andrang neuer Kräfte in Deutſchland iſt groß, man macht Amicitia die Siege immer ſchwerer. Die Mühen der Vorbereitungsarbeit werden aber dann durch die erſten Siege aufgewogen. An die Stelle der Pflicht der horten Vorbereitung kritt jetzt die Freude am ehrlich errungenen Sieg. Dieſe Freude ſpornt zu neuen Erfolgen an. Es zeigte ſich jetzt, daß die Vorbereitungen nicht hart genug ſein konnten. Ein Kampf bis ins Ziel erfordert Nerven und Kraftreſerven, die nur durch ſorgfältigſte und gewiſſenhafteſte Vorberei⸗ tung und durch Selbſtüberwindung errungen werden können. Siege machen moraliſch ſtark. Der Ruderer ſieht ſeine Arbeit von Erfolg gekrönt, die Freude am Sport und am Sieg wächſt. Daß dieſe Freude nicht in Ueber ⸗ hehlichkeit umſchlägt, dafür hat die Vereinslei⸗ tung zu ſorgen. Auch auf dieſem Gebiet iſt die Amieitia vorbildlich. Sie weiß was ihre Leute können, ſie freut ſich an dieſen großen Erfolgen, ſie geht ober trotzdem nicht ſoweit, um nur im Sieg den Zweck der Ausbildung ihrer Leute zu erblicken. a Dieſe vorbildliche Schulung der Ruderer innerhalb der Mannheimer Amiektia muß Anerkennung und Achtung ab⸗ nötigen. Es ſpricht hier nicht nur der Lokalpatriotismus, ſondern ehrliche Achtung vor ſolchen Leiſtungen auf dem Gebiete ſportlicher Erziehung. Wie groß die Freude und die Dankbarkeit der Mannheimer für die Siege der Ami⸗ eitia ſind, wurde ja bei den verſchiedenen Empfängern der Sieger nach ihrer Rückkehr zur Genüge bewieſen. Wenn dieſer Geiſt, der innerhalb der Amicitia herrſcht, ſich all⸗ gemein auf die Mannheimer Sportvereine überträgt, wird der Gewinn der Mühen groß und ſchön ſein. erſten Tag Der Ju 81 unnen⸗Einer ſah Habisreutinger⸗ Sportboruſſia Berlin in 819 als ſicheren Sieger vor Lich⸗ tenſtein⸗Univerſität Berlin und Weller⸗Frankfurt(Oder). Sturmvogel Leipzig kam im Junioren⸗Vierer im toten Rennen mit der Rh Nibelungen an erſter Stelle ein. Im Großen Einer beſtätigte der jetzige Mannhei⸗ mer von Düſterlho ſeine gute Form und ſicherte ſich in:12,1 den Sieg vor dem Gubener Dohme mit 815,8 und Ritter⸗Lübecker RG mit:22,1 Min. Der Frankfurter Paul gab bei 1000 Meter in ausſichtsloſer Poſition auf. Den abſchließenden Büxenſtein⸗ Achter gewonn Amicitia Mannheim mit nur 1, Meter in:22,5 Mim. vor dem Berliner Rc mit:23,1 und der Mainz⸗Kaſteler No mit 624,1 Min. Die Ergebniſſe: Großer Einer: 1. Amieitia Mannheim(v. Dü⸗ ſterlho).12,1; 2. Gubener RE(Dohme).15,8; 8. Lübecker RG.(Ritter).28,8; 4. Frankfurt Oberrad(Paul) weiter zurückliegend aufgegeben. Bülxenſtein⸗Achter: 1. Mannheimer Amicitia .22,5; 2, Berliner Ruderclub.23,1; 8. Mainz⸗Kaſteler Ru⸗ dergefellſchaft; Ruder⸗Club am Wannſee weit zurück. ierer ohne: l. Mannheimer Amieitia(Hans Mayer, Flinſch, Gaber, Aletter).30,2; 2. Spindlersfelder Sturmvogel.82; 3. Alemannia Berlin.47,5; 4. Germania Hirſchgarten. 0 2 Amieitia verliert zwei Rennen Der zweite Tag der Jubiläums ⸗Regatta des Berliner Regatta⸗Vereins machte alles gut, was der Samstag ver⸗ ſäumt hatte. Bei ſchönem Sommerwetter, aber leider etwas heftigem Gegenwind, der die Zeiten ungünſtig beeinflußte, gab es auf der muſtergültig vorgerichteten 2000 Meter⸗ Strecke auf dem Langen See ſchönſten Sport. Der Beſuch übertraf alle Erwartungen und die Rekordziffern der Vorkriegsjahre. Die Senſation des Tages war die über⸗ raſchende Doppel niederlage der Deutſchen Meiſtermannſchaft von Amicitia Mann⸗ heim, die ſowohl im Kaiſer⸗Vierer als auch im Ver⸗ bandsachter den Sieg dem Berliner Ruderklub überlaſſen mußte. Im Kaiſervierer führte der Klub vom Start weg bei 1000 Metern ſchon mit einer guten Länge und blieb, da im letzten Drittel der bekannte und gefürchtete End⸗ ſpurt der Mannheimer ausblieb, in 7,53, Min. ſicher mit 2½ Längen vor Amicitia und Sturmvogel⸗Spindlersfeld ſiegreich. Der Schlußwettbewerb, der Verbands achter, der gleichzeitig als Ausſcheidung für die Henley⸗Regatta ge⸗ wertet wurde, nahm einen faſt ähnlichen Verlauf. Der Berliner Ruderklub ging bald an die Spitze, hatte bei 700 Metern ſchon eine Länge zwiſchen ſich und Amicitia gelegt, die jedoch den Zwiſchenraum bis 1000 Meter auf eine halbe Länge verringerte. Im zweiten Teil der Strecke hatte der Klub noch genügend Reſerven, um nicht nur den Angriff des deutſchen Meiſterachters abzuſchlagen, ſondern er ſiegte noch gut mit Fünfviertel Längen in 7,05, während Amicitia Mannheim 7,11, und Ruderklub am Wannſee 7,11,4 Min. benötigten. Die Ergebniſſe: Adiſervierer: 1. Berliner RC.:53.3 Min., 2. Amt⸗ citia Mannheim:00,7 Min., 8. Sturmvogel. Spindler⸗ feld:02,7 Min., 4. Renngemeinſchaft Frieſen Branden⸗ burgia Berlin 807,2. Großer Achter: 1. Berliner RC.:05 Min., 2. Ami⸗ citig Mannheim:11,1 Min., 3. Berliner RC. am Wann⸗ ſee:11,4 Min. Sküdteſpiel Mannheim-Ludwigshafen Ludwigshafen ſiegt verdient:1(:0) Kurz vor Toresſchluß des abſterbenden Spieljahrs noch ein Städteſpiel ſteigen zu laſſen, iſt heute ein Wagnis. Die meiſten Mannſchaften ſind abgekämpft und das Intereſſe der Zuſchauer überſättigt. Umſo mehr mußte es über⸗ raſchen, daß der Pfalzplatz in Ludwigshafen den Zuzug von—6000 Zuſchauer erlebte, von denen das Hauptkontin⸗ gent allerdings Ludwigshafen und Umgebung ſtellte. Aber auch der Zuſtrom von Mannheim war beträchtlich. Von Ludwigshafen war Oberbürgermeiſter Dr. Gcearius zu⸗ gegen, von Mannheim Beigeordneter Dr. Zeiler. Der dieſesmal im Rahmen der Ludwigshafener Turn⸗ und Sport⸗Werbewoche vor ſich gehende Fußbal⸗Städtekampf brachte folgende Mannſchaften auf den Plan: Ludwigshafen: Niedammer (04 Ludwigshafen) Neumüller Oſter (Phönix)(Mundenheim) I ut Links (Phönix)(Mundenheim)(Phönix) Seidl dense Berk Müller Lindemann (beide Mundenheim)(boni)(08'hafen!(Phönix) Mannheim: Morlock (SV Waldhof) Meiſter Broſe (beide Ve Neckarau) Eberle Brezing Haber (VfR)(beide SV Waldhof) Weidinger Benner Teufel 2 Pennig Walz (Waldhof)(Bf Neckarau)(08 Mannh.)(beide Waldhof) Der Geſamteindruck des lebhaften Treffens war ausgezeichnet. Was aber bei genauerer Beobachtung nicht entging, war die durchaus nicht gleichmäßige Verfaſſung der Spieler, die zum Teil in den letzten Wochen eine ungewöhnliche Anzahl von Spielen hinter ſich brachten, alſo unmöglich ihre Hochform zeigen konnten. Als Weſentliches konnte man wohl feſtſtellen— und das trotz der beſſeren Leiſtung von Berk—, daß der Rheinbezirk zur Zeit keinen Mittelſtürmer von wirklichem Format beſitzt. Das gab beiden Sturmreihen ihr Gepräge. Ludwigshafen ſtellte die beſſere Elf und beherrſchte namentlich in der erſten Hälfte geraume Zeit das Feld. Die Mannſchaft war ſchneller, und auch durch die in letzter Zeit weniger beſchäf⸗ tigten Mundenheimer friſcher. Sie fand ſich auch beſſer, wenn auch hier von einem wirklich durchgreifenden, zügigen Zuſammenſpiel nicht geſprochen werden kann. Niedammer im Ludwigshafener Tor wurde erſt gegen Schluß unter eigentlichen Druck geſetzt, verriet aber den ruhigen und zu⸗ verläſſigen Hüter. Vor ihm ſtand aber auch eine abwehr⸗ ſichere Verteidigung, in der Neumüller überragte. Die Läu⸗ ferreihe hatte in dem vielſeitigen und routinierten Schmoll als rechten Läufer einen Mann, der für internationale Ziele reif iſt. Links auf der andern Seite gab ihm wenig nach und nur Butſch in der Mitte tauchte manche Spiel⸗ abſchnitte unter, um dann wieder voll in Fahrt zu kommen — die einzige zeitweiſe ſchwache Stelle in der Hintermann⸗ ſchaft. Im Sturm war Seidl der ſchnellſte, während Gürſter nicht ſo wirkſam war, aber im Zuſammenſpiel mit ſeinem Klubkameraden doch die gefährlichere Seite abgab. Müller 0g und Lindemann verſtanden ſich weniger, vor allem ſchoß Müller zu ſelbſtſtändig, nachdem feſtſtand, daß er den Schuß eben doch nicht ſo beherrſcht. Er vergab gute Chancen. Zwiſchen dieſen beiden Flügeln ſpielte Berk nicht in der Form wie in ſeiner Vereinsmannſchaft. Gefällige Vor⸗ lagen und ein vereinzelter Prachtſchuß verhalfen wohl mit zum 55 0 aber der eigentliche Druck und Schuß, die dauernde Bindung des Angriſſs nach rechts und links und bis auf die Flügel, mangelten ihm doch. Alles in allem war der Pfälzer Sturm, mit Ausnahme der letzten 10 Minuten gefäbrlicher als der Mannheimer, und das gab den Ausſchlag. Maunheim hatte in Brezing den überragenden Mittelläufer, obwohl er zu Anfang wenig an den Ball kam, da Ludwigshafen Sommerſpiele der Turner Am Sonntag wurden auf dem Platze des TV. 1846 die Sommerſpielmeiſterſchaften des Mannheimer Turngaues mit den Trommelballſpielen der Turnerinnen und Turner fortgeſetzt. Dieſe konnten wie auch die vor⸗ hergegangenen Fauſtballwettkämpfe flott abgewickelt wer⸗ den, nachdem ſich der Sonntag in der Witterung beſſer an⸗ ließ, als der verregnete Samstag. War es im Fauſtball der TV. Sandhofen, der ſeine ſchon Jahre währende Ueberlegenheit in dieſer Spielart erneut unter Beweis ſtellen konnte, ſo trifft dies im Trom⸗ melball auch in dieſem Jahre wieder auf den Tbd. Ger⸗ mania Mannheim, neben dem TV. Seckenheim zu. Der TB. Seckenheim iſt es, der bei den Turnern dem führen⸗ den Tbd. Germania dichtauf folgt und allein noch bei den Rückſpielen Ausſicht hat, gleichzuziehen. Bei den Tur⸗ nerinnen folgt nach dem Tbd. Germania die MTG. Die Germanen haben jedoch bereits einen ſolchen Vorſprung, daß in ben reſtlichen Vorſpielen und auch in den Rück⸗ ſpielen kaum eine Möglichkeit, bei dem gediegenen Können den Punktunterſchied einzuholen, beſteht. Die Turner haben ihre Vorſpiele reſtlos erledigt, ſodaß die Rückſpiele am 12. Juli ihre Exledigung finden können. Nachdem ſowohl Germania als auch Seckenheim gegen den TV. 1846 ihre Spiele gewinnen konnten, fiel die Entſchei⸗ dung zwiſchen Tbd. und Seckenheim. In dieſem Spiel blieben die Germanen mit 61:44 Sieger und übernahmen die Führung. Da beide Mannſchaften auch ihre übrigen Spiele gewinnen konnten, bringt die Vorrunde folgende Reihenfolge: Tbd. Germania 8 Punkte, TV. Seckenheim 6 Punkte, TV. 1846 und MTG. je 2 Punkte, TV. Secken⸗ heim B 0 Punkte. Die Turnerinnen müſſen ihre reſtlichen Vorſpiele am 5. Juli nachholen, um am 12. Juli in die Rückſpiele eintreten zu können. Hier ſetzte ſich der Tbd. ſofort an die Spitze, um dann mit 112:60 die an 2. Stelle liegende MTG. hinter ſich zu laſſen. Die augenblickliche Reihenfolge bet den Turnerinnen iſt: Tbd. Germania 10 Punkte, MTG. 6 Punkte, Tbd. Germania 8 4 Punkte, Jahn Neckarau 2 Punkte, TV. 1846 und TV. Sandhofen 0 Punkte. Das ſchöne Schlagballſpiel, das in den letzten Jahren durch die Kampfſpiele immer mehr in den Hinter⸗ grund gedrängt worden iſt, ſcheint ſich erfreulicherweiſe auch wieder zu beleben. Die Badiſche Turnerſchaft verfügt bereits wieber über eine größere Anzahl von Mannſchaf⸗ ten. Auch im Mannheimer Turngau ſind immer einige Vereine zu finden geweſen, die den Sinn und die Werte dieſer Spielart ſtets zu würdigen wußten, ſo der JV. Sandhofen, Jahn Neckarau und der TV. 1846. Beſonders rührig iſt auf dieſem Gebiet dieſes Jahr der TV. Jahn Neckarau, der in dieſem Sommer ſchon ver⸗ ſchiedene Freundſchaftsſpiele zum Austrag gebracht hat. Am vergangenen Sonntag hatten ſich die Neckarauer den TV. Neuſtadt verpflichtet. Das Spiel endete 47125 für Jahn Neckarau. Die Jahnleute ſcheinen ſich allen Erxnſtes auf die Gau⸗ und Kreismeiſterſchaft vorzuberetten. Gr. ganz beſonders die Flügel einſetzte und den Mannheimer Außenläufern das größere Penſum zuſchob. Haber ſchien nicht die erwartete Leiſtung zu zeigen, hatte aber den ſchwereren Angriffsflügel gegen ſich. Eberle füllte ſeinen Platz in ruhig überlegtem Spiel gut. Das Tordeckungs⸗ tribv hotte in Meiſter— Broſe zwei gut aufeinander ein⸗ geſpielte Verteidiger; Meiſter konnte neben Broſe ſehr wohl beſtehen. Er klärte ſo verwickelte Lagen wie diefer, nur der Abſchlag war bei beiden nicht immer befreiend genug. Morlock, der weit mehr als Niedammer beſchäftigt wurde, war ſehr gewandt, parierte ſchwierige Sachen, und nur ein wirklicher Fehler(falſche Stellung und unſichere Berechnung) brachten das Führungstor für Ludwigshafen. Auch bei Mannheim erfüllte die Hintermannſchaft ihre Aufgabe, aber dafür enttäuſchte die Vorderreihe. Teufel 2 konnte in keiner Weiſe den Mittelſtürmerpoſten ausfüllen. Ueberſicht und ſpontanes Erfaſſen, wie auch der herzhafte Schuß fehlten. Er ſtartete zu langſam. Weidinger blieb Viertelſtundenlong ohne Ball, auch Benner vermochte als Repräſentatipſtürmer nicht zu überzeugen, wie auch ſchon früher nicht. Auch ihm mangelt vor allem der Schuß und die Ruhe. Pennig— Walz ſchafften gut, nur zögert Walz zu viel. Aber bei dieſen Nebenleuten fanden auch oft ihre Aktionen nicht den erwarteten Abſchluß. Wei⸗ dinger hatte die ſchwere Deckung Links— Neumüller gegen ſich, zog aber ſpäter nach Eintritt von Schmidt⸗Neckarau ouf Halbrechts unbändig an, ſo daß bei dem etwas beſſe⸗ ren Spiel, das auch Flörſch dann an Stelle von Teufel 2 zeigte, Phönix nach dem 112⸗Stand ſtark in die Verteidi⸗ gung gedrängt wurde. Hätte dieſe Umſtellung bzw. Aus⸗ wechſelung früher vor ſich gehen können, wäre die Nie⸗ b. woroͤen. Das prächtige Dor Weidingers iel zu ſpät. Der Spielverlauf Schon kurz nach dem Anſpiel ſchlägt Ludwigshafen die erſte Ecke, in deren Anſchluß Berk an die Latte ſchießt. Die Mannheimer vergeſſen das Schießen und vergeben ſo einige gute Gelegenheiten. Dann verköpft Weidinger knapp, aber auch Morlock muß auf feinen Kopfball von Müller ſeine Fähigkeit zeigen. Aus einem Gedränge ver⸗ ſchießt Gürſter dicht vor dem Tor und wieder ſchlägt Morlock einen ſcharfen Ball von Seidl famos ab. Nun verſchießt Müller zweimal glatt hintereinander, anſtatt abzugeben. Ganz hilflos zeigt ſich Berk, bis endlich ein tadelloſer Fernball Seidls von der Außenlinie her, hinter dem ſchlecht ſtehenden, überraſchten, das Leder noch be⸗ rührenden Morlock ins Netz dreht. Ludwigshafen be⸗ herrſcht nun das Feld, während Brezing, Eberle und die .⸗Verteidigung ſchwer gegen den Anſturm kämpfen. Eine Reihe Eckbälle ſteigen für Ludwigshafen ohne Erfolg. Mit:1 geht es in die Pauſe. Mannheim hat Teufel 2 durch Flörſch erſetzt. Das Spiel wird dadurch verteilter, doch hat Morlock mit einer Serie Kopfhällen und Nachſchüſſen eine kritiſche Situation zu überſtehen, die er ſchließlich meiſtert. Mannheim ſpielt vorne zu weich. Aber auch Seidl verfehlt dann famoſen Flankenball von Lindemann frei vor dem Kaſten. Ein ſicher plazierter, täuſchender Flach⸗Langſchuß Berks ſtellt 0 2. Ein Zuſammenprall läßt Flörſch vorübergehend aus⸗ ſcheiden, Schmidt 1⸗Neckarau kommt als Erſatz auf Rechts⸗ außen, Weidinger halbrechts und Flörſch dann wieder in die Mitte. Mannheim entwickelt 10 Minuten vor Schluß dann unwiderſtehlichen Druck. Vor allem Weidinger dreht auf und mit ſcharfem Ball aus der Luft ſtellt er das Ergebnis auf:2. Ludwigshafen fällt ſtark ab, doch reicht es Mannheim nicht mehr zum Ausgleich. Glück ⸗ ner Pirmaſens überſah reichlich viel als Spielleiter, Vor allem Abſeits. August Mügle. * Nach Schluß des Spiels fand im„Pfalzbau“ eine kleine Feier ſtatt, zu der die Bezirkshehörde durch den Vorſitzenden Herzog eingeladen hatte. Die Stadt⸗ verwaltung von Mannheim war durch Beigeordneten Dr. Zeiler und Ludwigshafen durch Rechtsrat Dr. Weiler vertreten. Die Spieler hatten an der mittleren Tafel Platz genommen. Herr Herzog dankte den Spielern für ihre ausgezeichneten Leiſtungen. Der Hauptzweck ber Zu⸗ ſammenkunft ſei, um endlich einmal den letzten Reſt von Mißſtimmungen, der durch beſondere Vorfälle bei verſchie⸗ denen Spielen noch herrſchte, zu beſeitigen. Schon das in ſportlich einwandfreier Weiſe durchgeführte Spiel habe ge⸗ zeigt, daß die Spieler ſelbſt alles vergeſſen haben. In durchaus ritterlicher Weiſe ſei auf dem Pfalzplatz gekämpft worden. Kein Spieler dachte daran, im Gegenſpieler einen Gegner zu ſehen. Die Ludwigshafener Mannſchaft habe verdient geſiegt, ſie erhalte daher in dieſem Jahre den Wanderpreis der Stadt Mannheim. Durch das gegenſeitige Sichkennenlernen werde auch die gegen⸗ ſeitige Achtung ſteigen und von vornherein jeder Mißton auf dem Spielfeld für die Zukunft vermieden werden. Für die Stadtverwaltung Ludwigshafen ſprach Rechts⸗ rat Dr. Weiler. Er gab ſeiner Freude über den ehrlich verdienten Sieg Ausdruck. Wenn dieſes Spiel die freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den Spielern weiter ge⸗ fördert habe, ſo ſei der Gewinn groß. Beigeordneter Dr. Zeiler dankte für die Einladung. Er hob beſonders die beſſere Leiſtung der Ludwigshafener hervor. Das Trenu⸗ nende mütſe fallen, man müſſe nur die großen Ziele des Sports überhaupt im Auge haben. Das gemütliche Zu⸗ ſammenſein der Spieler zeige, daß man auf dem beſten Wege ſei, ſich vollkommen zu verſtehen. Herr Regele von Phönir⸗Ludwigshafen übermittelte den Dank ber Spieler, er bat die Stadtverwaltung um weitere wohlwol⸗ lende Unterſtützung. Die ſchlichte Feier bewies ſo recht, daß bei einigermaßen Geſchick, manche Mißſtimmung, die ſich vielleicht im Ver⸗ lauf der Verbandsſpiele einſchleicht, mit Leichtigkeit für immer beſeitigt werden kann. Die Feier ſtellt einen er⸗ freulichen Abſchluß der diesjährigen ſchweren und hart⸗ umkämpften Verbandsſpiele dar, wie man ihn ſich nicht beſſer wünſchen konnte.—1— 6. Seite/ Nummer 281 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 22. Juni 1931 Merverbündekampf in Leipzig Weftloeutſchland bleibt überlegen Sieger Für leichtathletiſche Veranſtaltungen ſcheint in Leip⸗ zig das Intereſſe nur ſehr gering zu ſein, denn trotz ſchönſten Sommerwetters wohnten dem Vierverbände⸗ kampf zwiſchen Branden burg, Mittel⸗„Süd⸗ und Weſtdeutſchland am Sonntag nur 3000 Zu⸗ ſchauer bei. Durch vorangegangenen Regen war die Lauf⸗ bahn des VfB ⸗Stadions aufgelockert, wodurch die Zeiten ungünſtig beeinflußt wurden. In den kurzen Strecken wurde der Deutſche Meiſter Körnig von ſeinen Klubkame⸗ raden Lierſch bzw. Schlöske nur unzreichend erſetzt und Berlin verlor in dieſen Wettbewerben die ſonſt ſicheren Punkte. Jonath⸗Weſtdeutſchland gewann die 100 Meter in 10,7 Sek. unangefochten vor dem talentierten Mitteldeut⸗ ſchen Kreher, Lierſch und dem früheren Turner Mährlein (Süd). g Den zweiten Sieg feierte der Weſten durch Borchmeyer über 200 Meter in 21,4 Sek. Den zweiten Platz belegte abermals Kreher⸗Mittel vor Neumann ⸗Süd und Schlöske⸗Berlin. Ueber 400 Meter intereſſierte das erſtmalige Zu⸗ ſammentreffen des jungen Weſtdeutſchen Nöller mit dem Berliner Engelhardt. Nöller gewann glatt in 50,4 Sek. vor dem Süddeutſchen Metzner, der kurz vor dem Ziel noch Engelhardt auf den dritten Platz verwies. Zum erſten Sieg kam Berlin im 1500 Meter⸗Lauf durch Krauſe in 4,046 Min. vor Schilgen(Süd), Schaumburg (Weſt) und Stötzer(Mittel). Süddeutſchland belegte durch den Deutſchen Meiſter Welſcher den 110 Meter⸗Hürdenlauf kn 15,5 Sek. Die nächſten Plätze beſetzten Wienecke-Mittel und Beſchetznik⸗ Berlin, während der mitteldeutſche Vertreter mehr als drei Hürden riß, alſo auch den vierten Platz verlor. Mit der mäßigen Leiſtung von 42,07 Metern kam Hänchen⸗Berlin im Dis kus⸗ Werfen auf den 1. Platz vor Seraidaris⸗Mittel, Hoffmeiſter⸗Weſt und Rödl⸗Süd. Im Weitſprung mußten die erſten Gewinnpunkte geteilt werden, da Mölle⸗Weſt und Biebach⸗Mittel ſich mit 7,23 Meter ein totes Rennen lieferten. Nach dieſen Wettbewerben führt Weſtdeutſchland mit 22,5 Punkten vor Brandenburg 17 Punkte, Süddeutſchland 15 und Mitteldeutſchland 14,5 Punkte. Im weiteren Verlauf der Wettkämpfe konnte Weſt⸗ deutſchland feinen überlegenen Endſieg ſicherſtellen. Dr. Peltzer gewann zwar das 800 Meter⸗ Laufen überlegen in 1,558 Min. und Kohn errang im Endſpurt des 5000 Meterlaufs in 15,29,4 einen Sieg vor dem Weſtdeutſchen Kilp, doch im Kugelſtoßen, wo der Süddeutſche Uebler mit der glänzenden Leiſtung von 15,29 Meter auſwartete, endete der Berliner auf dem letzten Platz. Den erſten mitteldeutſchen Sieg holte Weimann im Speerwerfen mit einem Wurf von 61,42 Metern heraus, Punkteteilung gab es im Hochſprung, wo Betz⸗ Berlin und der Süddeutſche Brodbeck je 1,77 Meter über⸗ Entſcheidung um den Aufſtieg F. G. Kirchheim— 04 Ludwigshafen:1(:1) Sobald es um etwas geht, iſt Publikum da. 3000 Zu⸗ ſchauer hätten in einem Freundſchaftsſpiel ſelbſt die füh⸗ rende Bezirksliga an einem heutigen Sonntag⸗Nachmittag nicht auf die Beine gebracht. Kirchheim verbleibt in der oberſten Klaſſe. Verdient? Nach dem Spielverlauf be⸗ urteilt, hätte 04 Ludwigshafen wohl den Sieger abgeben können. Die klar herausgeſpielte Feldüberlegenheit von 25 Minuten in der zweiten Hälfte zeigte aber doch, daß vor allem der Sturm mit ſeinem wenig wechſelvollen und zu breit angelegten Angriffsſpiel für die Bezirksliga nicht reif iſt. Wenn zwei Verteidiger des Gegners imſtande ſind, eine ſolche Zeitſpanne hindurch eine Fünferreihe vollkom⸗ men in Schach zu halten, dann ſagt das eigentlich alles. In dieſer Druckperiode Ludwigshafens beim Stande 111, hätte mindeſtens ein Führungstor vorgelegt werden müſſen und die Sache wäre ſo wohl für die Linksrheiner entſchie⸗ den geweſen. Mangelndes Kombinationsvermögen, zu wenig überblickende Intiative der ſonſt mit großem Kampfeifer verſehenen Stürmer, hat 04 nahe vor dem Ziel zu Fall gebracht, denn die Hintermannſchaft, mit Aus⸗ nahme des Mittelläufers, war gut und konnte Miedanner die Tore nicht verhindern. Sehr gut war der linke Ver⸗ teidiger Görzap, ſchwach dagegen der Rechtsaußen. Ein weiterer Nachteil iſt die körperliche Unzulänglichkeit der ſumpathiſchen Mannſchaft. Kirchheim hat in erſter Linie ſeinen beiden ſchweren Verteidigern Windiſch und Winkler den Sieg zu verdan⸗ ken. In taktiſch gut geteilter Zuſammenarbeit hielten hauptſächlich ſie dem Anſturm der 04⸗Stürmer ſtand, namentlich Windiſch entwickelte trotz ſeiner Fülle Wendig⸗ keit, Störungsvermögen und große Ruhe. Dutzende Male zog er den Ball der Angriffsreihe wie einen Magnet auf ſich und entlaſtete Au, der gleichfalls die gewohnt ſichere Torarbeit zeigte. Im übrigen war die Mannſchaft ent⸗ ſchieden ruhiger als 04, ſie hat offenſichtlich aus den Be⸗ zirksligaſpielen gelernt, und verlor den Kopf auch in kri⸗ tiſchen Phaſen nicht. Taktiſch richtig waren die periodi⸗ ſchen Vorſtöße und ein ſolch überraſchender Durchbruch brachte durch A. Gottfried auch den Führungstreffer, nach⸗ dem H. Gottfried aus einer ſtark angezweifelten Ecke den Ausgleich mit beſonnenem Kurzſchuß erzielt hatte. Schön war das dritte Tor durch ruhige Zuſammenarbeit von K. Gottfried und H. Gottfried beim 3. Treffer. Die Geſamtleiſtung von Kirchheim war taktiſch auf alle Fälle beſſer und das beſſere Erfaſſen der Situationen muß den Sieg ſchließlich als doch verdient bezeichnen. 04 hatte gewiſſermaßen Pech mit einem Lattenſchuß und auch der oben erwähnte Umſtand betr. der verhängnisvollen Ecke, die das erſte Tor für Kirchheim brachte, hatte gewiſſen Einfluß auf die Nerven und das Spiel der Mannſchaft. Der Linienrichter dieſer Spielfeldſeite, zog es allerdings vor, ſich mehr im Schatten der Tribüne zu halten, anſtatt Auslinie durch Mitlaufen zu beachten. Schneider⸗ Niederrad leitete, bis auf das hier erwähnte Verſehen, ſehr gut. 8 August Mügsle. Weitere Ergebniſſe: RNachtrags„ Verbandsſpiel: Süddeutſche Meiſterſchaft Runde der Meiſterf: Spielvereinigung Fürth— Karls⸗ ruher FV.:1(:). Aufſtiegsſpiele: Gruppe Main: F SV. Heuſenſtamm 06— Viktoria Kahl :0 BfB. Großauheim— Germania 94 Frankfurt kampflos für Germania. a FC. Tailfingen— V. Vg. Mühl⸗ Gruppe Württemberg: acker:0. Guppe Saar: Weſtmark Trier— VfB. Zweibrücken 511; Phönix Kaiſerslautern— SV. 05 Saarbrücken:4. Eutſcheiduungsſpiele um den 10. Bez.⸗Liga⸗Platz: Gruppe Baden: in Lahr: Freiburger FC.— F. Offenburg:0(nach Verl.) Gruppe Südbayern: in München: VfB. Ingolſtadt— Union Augsburg 52. Gruppe Rhein: in Mannheim: FG. Kirchheim— Ger⸗ mania Ludwigshafen 311. Städteſpiel: Mannheim— Ludwigshafen(Samstag):2. Privatſpiele: Eintracht Frankfurt— FS. Frankfurt.1; Eintracht Stuttgart— Kickers Stuttgart:7: Union Böckingen— SC. Freiburg 84; Rotweiß Frankfurt— Kickers Offen⸗ bach(Sa.]:2, Bſs. Neu⸗Jſenburg— Germania Bieber (Sa.) 370; 1. Fc. Hanau 1893— Union Niederrad(Sa.) 874 1860 München— Admira Wien:3; DSV. München— Münchener Kreisliga komb.:3; FV. Saabrücken— Rot⸗ weiß Frankfurt 411. gewinnen. ſprangen, und im Stabhochſprung durch Wegner⸗Mittel und Reeg⸗Süd mit je 3,90 Meter. Die Amal 100 Meter⸗ ſtaffel entſchied der Weſten in 42,7 Sek. vor Brandenburg in 43,4, Süd⸗ und Mitteldeutſchland überlegen zu ſeinen Gunſten. Der letzte Wettbewerb, die Olympiſche Staffel, wurde durch das ſtarke Laufen von Dr. Peltzer von den Ber⸗ linern in 322,5 Min. vor Weſtdeutſchland, Süd⸗ und Mitteldeutſchland gewonnen. Im Geſamtergebnis trium⸗ phierte Weſtdeutſchland mit 43,5 P. vor Berlin 38,5, Süd⸗ deutſchland 36 und Mitteldeutſchland 31 Punkten. Das eingelegte Handballſpiel zwiſchen Mittel⸗ und Süd⸗ deutſchland ſah die Mitteldeutſchen nach ausgeglichenem Spiel erſt in letzter Minute 716 ſiegreich. Bei Halbzeit hieß es 311. Die Ergebniſſe: (Abkürzungen: Süöddeutſchland: S. Weſtdeutſchland: W. Brandenburg: B. Mitteldeutſchland:.) 100 Meter: 1. Jonath(.) 10,7 Sek.; 2 Kreher(.) 11 Sek.; 3. Lierſch(.) 11,1 Sek.; 4. Mährlein(.) 11,3 S. 200 Meter: 1. Borchmeyer(.) 21,4 Sek.; 2. Kreher (.) 21,6 Sek.; 3. Niermann(.) 21,7; 4. Schlöske(.) 22 Sekunden. 400 Meter: 1. Nöller(.) 50,4 50,6 Sek.; 3. Engelhardt(.) 51,2 (.) 52,6 Sekunden. 1500 Meter: 1. Krauſe(.):04,36 Min.; 2. Schilgen (.) 404,8; 3. Schaumburg(.):67; 4. Stötzer(.):20, 110 Meter Hürden: 1. Welſcher(.) 15,5 Sek.; 2. Nie⸗ necke(.) 15,7 Sek.; 3. Beſchetznik(.) 15,9 Sek.; 4. Gold⸗ bera(.)] diſtanziert. Sek.; 2. Metzner(.) Sek.; 4. Zimmermann Weitſprung: 1. Mölle(.) und Biebach(.) 7,23 Meter; 3. Meter(.) 7,50 Meter; 4. Scheck(.) 7,08 Meter. Diskus: 1. Hänchen(.) 42,67 Meter; 2. Seraidaris 2 (.) 42,11 Meter; 3.(.) 41,97 Rödl(.) 38,68 Meter. 800 Meter: 1. Dr. Peltzer(.) febre(.):57,8 Min.; 3. Scherer Tarnogrocki(.) 159,8. 5000 Meter: 1. Kohn(.) 15:31,4 Min.; 3. Helber(.) 4. Kraft(.) 15:58,2 Minuten. Hochſprunng: J. Beetz(.) und Brodbeck(.) je 4,77 Meter; 3. Ziebe(.) 1,75 Meter; 4. Buſch(.) 1,70 Meter. Stabhochſprung: J. Reeg(.) und Wegener(.) je 3,90 Meter; 3. Born(.) 3,60 Meter; 4. Ritter(.) 3,50 Meter. Kugelſtoßen: 1. Uebler(.) 15,29 Meter; 2. Seraidaris (.) 14,45 Meter; 3. Werring(.) 13,59 Meter; 4. Hän⸗ chen(.) 12,64 Meter. Speerwerfen: 1. Weimann(.) 61,2 Meter; 2. Bö⸗ gelin(.) 59,45 Meter; 3. Barth(.) 56,75 Meter; Wede⸗ kind(.) 53,45 Meter. Hoffmeiſter Meter; 4. :55, 8 Min.: 2. (.) 1: Le⸗ 58,8 Min.; 4. 15:29,4 Min.; 2. Kilp(.) 15:44 Min.; Leichtathletikklubkampf in Schwetzingen VfL. Neckarau— Sp. Vgg. Schwetzingen 63:50 Punkte Der Vfg. Neckarau war beim Sp. V. Schwetzingen mit ſeiner Leichtathletenſtaffel zu einem Klubkampf zu Gaſt und konnte vor einem halben Tauſend Zuſchauer trotz einer Verletzung des älteren Abel einen klaren Sieg mit teilweiſe ſehr guten Leiſtungen erzielen. Von den aus⸗ getragenen 11 Konkurrenzen gewannen die Gäſte allein 8. Abel W. war im Hochſprung mit.63 Meter ohne Konkur⸗ renz und verzichtete auf- weitere Sprünge. Den Weitſprung ſicherte er ſich mit zwei.28 Meter⸗Sprünge. Die 400 und 800 Meter brachte er ebenſo ſicher an ſich. Sein Bruder war im Speerwurf mit 51.90 Meter ſowie im Kugelſtoßen mit 11.97 Meter an erſter Stelle. Hein ſorgte im 3000 Meter⸗ Lauf für die Ueberraſchung. Nach einem 350 Meter⸗End⸗ ſpurt rang er den ſavoriſierten Reinhard nieder and ge⸗ wann mit etwa 5 Meter. Das Diskuswerfen endlich konnte Fiſcher mit einem Wurf über 35.58 Meter für den Vf. Die Gaſtgeber gewannen die 100 Meter, die 4 mal 100 Meter und 10 mal 7 Rundenſtaffel, wobei beſon⸗ ders die 4 mal 100 Meter einen ſpannenden Verlauf nah⸗ men. Der rührige Sp. V. Schwetzingen hat in knapp zwei Stunden bei guter Organiſation und flotter Abwicklung ein nettes Feſtchen von Stapel gelaſſen, das ſich würdig all den von dem genannten Verein ſchon veranſtalteten Leicht⸗ athletiſchen Kämpfen anſchloß. Während im nahen Schloß⸗ garten unſer Nationaltheaterorcheſter zum Rokokofeſt auf⸗ ſpielte, war unſer Vertreter durch ſeine prächtigen und fairen Leiſtungen raſch der Liebling der Gaſtgeber gewor⸗ den. Eiche Sandhofen ſiegt weiter A. VB. Vorwärts Groß ⸗Zimmern:9 geſchlagen Ring⸗ und Stemmklub Eiche Sandhofen, deſſen erſte Ringermannſchaft am vorletzten Samstag mit Erſatz für R. Rupp und Metz im Schwer⸗ und Federgewicht gegen die Oberligamannſchaft des 1. Athletik⸗Sportvereins Ger⸗ manta Bruchſal begreiflicherweiſe:11 verlor, hatte am vergangenen Samstag die rühmlichſt bekannte erſte Rin⸗ gerſtaffel des Athleten⸗Vereins Vorwärts Groß⸗Zimmern aus dem 2. DASV⸗Kreis, Heſſen⸗Naſſau, zu Gaſt. Die Gäſtemannſchaft hielt, was man von ihr erwarten mußte, und ſo bekamen die wieder zahlreich erſchienenen Inter⸗ eſſenten im Saal zur Reichspoſt durchweg harte und ſchwere Kämpfe zu ſehen, die auch in techniſcher Hinſicht nicht enttäuſchten und von Sandhofen mit einem über⸗ raſchenden, jedoch verdienten Sieg beendet wurden. Da⸗ mit iſt Eiche, die immer noch ohne den verletzten Ex⸗ europameiſter R. Rupp ringen mußte, dennoch die Re⸗ vanche für die in Groß-Zimmern bezogene Niederlage geglückt. Beide Mannſchaften waren in veränderter Auf⸗ ſtellung angetreten, die ſich teilweiſe auf jeder Seite vor⸗ teilhaft auswirkte. Recht vielverſprechend fügte ſich der Erſatzmann H. Rupp, der Bruder des Exmeiſters, in die Mannſchaft von Sandhofen ein. Sein Punktſieg über den routinierten Reichardt⸗Groß⸗Zimmern war mit ausſchlag⸗ gebend für den Erfolg von Sandhofen. Bei Groß⸗Zimmern konnte dagegen Liſt im Leichtgewicht den deutſchen Ex⸗ meiſter Ohl nicht vollwertig erſetzen, ſo daß hier Sommer⸗ Sandhofen nach kurzem Kampfe einen Schulterſieg er⸗ ringen konnte. Poth⸗Groß⸗Zimmern konnte ſeinen Schul⸗ terſieg vom Vorkampf nicht wiederholen; ſein Gegner Kleparz drehte diesmal den Spieß um und beſiegte ihn klar nach Punkten. Als Kampfrichter amtierte Biundo⸗ Mannheim ein⸗ wandfrei und mit gewohnter Sicherheit. Wie Sandhofen ſiegte Bautamgewicht: Kleparz⸗Sandhofen— Poth⸗Groß⸗Zim⸗ mern. Kleparz war diesmal auf der Hut und beherrſchte oͤie volle Ringzeit den Kampf, ohne aber ſeinen Gegner auf die Schultern bringen zu können, ſo daß er ſich mit einem Punktſieg begnügen mußte.:0 für Sandhofen. Federgewicht: Metz⸗Sandhofen— Weidner⸗Groß⸗Zim⸗ mern. Metz war körperlich dem ſtarken Heſſen nicht gewach⸗ ſen und verlor durch Doppelnelſon in:17 Minuten.:2 für Groß⸗Zimmern. 18 5 Leichtgewicht: Sommer⸗Sandhofen— Liſt⸗Groß⸗Zim⸗ mern. Nach kurzem heftigem Standkampfe kom Sommer durch einen prächtig ausgeführten Schulterdrehgriff bereits in:30 Minuten zu einem vielumjubelten Sieg. 58 für Sandhofen. 2. Weltergewicht: Wehe⸗Sandhofen— Wayer⸗Groß⸗Zim⸗ mern. Beide brachten ſich gegenſeitig oft in die gefährlich⸗ ſten Lagen, um ſich aber immer wieder geſchickt aus der Gefahrzone zu retten. Wayer hatte jedoch mehr Vorteile und wurde Punktſieger. Stand:5.. Mittelgewicht: H. Rupp⸗Sandhofen— Reichardt⸗Groß⸗ Zimmern. Rupp ließ ſich durch die wuchtig eingeleiteten Ueberrumpelungsverſuche ſeines erfahrenen Gegners nicht verblüffen und ſicherte ſich im Laufe des Kampfes einen Vorſprung, für den er den verdienten Punktſieg erhielt. :5 für Sondhofen. Halbſchwergewicht: Emering⸗Sandhoſen— Held⸗Groß⸗ Zimmern. Beide lieferten einen temperamentvollen, ſehr harten Kampf, aus dem Held nach 20 Minuten als Punkt⸗ ſieger hervorging. Stand:7. Schwergewicht: Litters⸗Sandhofen— Fröhlich⸗Groß⸗ Zimmern. Der ungemein ſtarke Heſſe kämpfte ſehr vor⸗ ſichtig und meiſtens defenſiv, ſo daß Litters ſeinen Schulter⸗ ſieg vom Vorkampf nicht wiederholen konnte. Er konnte aber nicht verhindern, daß Litters deutlich nach Punkten ſiegte und ſo den Geſamtſieg von Sandhofen mit 97 hex⸗ ſtellte. H. C. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. H. Völker⸗SpVg Schwetzingen 11,7 Sek.; H. Werner⸗Spg 11,9: 3. Salm⸗Vſis Neckarau 11,9 Handbreite zurück); 4. Fiſcher⸗Vſs 12,0.— 800 Meter: W. Abel⸗VfL:14,2 Min.; 2. Gg. Völker⸗SpVg 214,4; Speidel⸗Vſs; 4. Wöllner⸗Spg.— Speerwurft 1. Gg. el⸗Vfs 51,00 Meter; 2. Schweinfurth⸗SpVg 48,79; 8. ilipp⸗Spög 42,23; 4. Hauber ⸗Vſe 40,24.— Hochſprung: 1. W. Abel⸗Vſe 1,63 Meter; 2. Fiſcher⸗Vfs 1,53) 3. Moos⸗ SpVg 1,48; 4. Schweinfurth⸗Spog 1,43.— Weitſprung: 1. W. Abel⸗Vfs 6,28 Meter; 2. Gg. Abel⸗Vfs 6,21; 3. H. Völker⸗Spög 6,04; 4. H. Werner⸗SpVg 6,02.— Diskus: 1. Fiſcher⸗Vfe 35,58 Meter; 2. Schweinfurth⸗SpVg 33,91; 3. Treiber⸗ Vie 33,19; 4. Simon⸗SpVg 32,0.— 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. SpVg Schwetzingen 46,5 Sek.; 2. Bf Neckarau 4 Meter zurück.— 400 Meter: 1. W. Abel⸗Vfe 54,6 Sek.; 2. Moosbrugger⸗Spg 56,6; 3. Schweinfurxth⸗ Spög 56,8, 4. Wolpert⸗Bſs 57,0.— 3000 Meter: 1. Hein⸗ VfL 941 Min.; 2. Reinhardt⸗SpVg 943; 3. Schmitt⸗SpVg 10,02; 4. Gruber⸗Vfs.— Kugelſtoßen: 1. Gg. Abel⸗Vfe 11,97 Meter; 2. Fiſcher⸗VfL 11,26; 3. Völker⸗SpVg 11,12; 4. Schweinfurth⸗SpVg 9,50.— 10 mal 7 Runden⸗Staffel: 1. SpVg Schwetzingen; 2. VfL Neckarau. 16,51 Meter im Kugelſtoßen Eine phänomenale Leiſtung im Kugelſtoßen wird aus Amerika gemeldet. Der durch ſeine Europareiſe 1929 auch hier bekaunte Student Les Serxton vom Newyork Athletik⸗Club konnte im Training mit einer regulären Kugel mehrfach die 16 Meter⸗Grenze übertreffen. Sein weiteſter Stoß wurde mit nicht weniger als 16,51 Meter emeſſen, das wäre alſo 47 Zentimeter mehr als der zur eit beſtehende Weltrekord von Emil Hirſchfeld. Da es ſich um eine Trainingsleiſtung handelt, kommt eine An⸗ erkennung als Weltrekord aber nicht in Frage, jedoch hat Sexton bei den am Wochenende ſtattfindenden Wettkämpfen einen offiz'ellen Weltrekordverſuch angemeldet. Poldi Steinbach Europameiſter Die am Freitag abend in der mit 10 000 Zuſchauern aus⸗ verkauften Engelmann⸗Arena in Wien ausgetragene Mittelgewichtsmeiſterſchaft von Europa gewann der öſter⸗ reichiſche Meiſter Poldi Steinbach einſtimmig nach 15 Runden nach Punkten. Steinbach errang damit den bisher größten Erfolg in ſeiner Laufbahn und die erſte Europa⸗ meiſterſchaft überhaupt für Oeſterreich. Der Titelvertei⸗ diger Mario Boſiſſo(Italien) konnte bis zur achten Runde den Kampf noch gleichauf geſtalten. Dann zog der ſchlagſtärkere Steinbach von Runde zu Runde mehr in Front und beherrſchte ſtets ſeinen Gegner. In den Rah⸗ menkämpfen ſiegte Oeſterreichs Leichtgewichtsmeiſter Blaho über acht Runden nach Punkten über Dedeens (Belgien) und in der gleichen Gewichtsklaſſe Pof pichi l (Wien) über ſeinen Landsmann Pekarek. Der Wiener Neubauer ſchlug den Tſchechen Konas in der fünften Runde entſcheidend. SSE Ab 0 25 Tennis⸗Turniere Stuttgarter Tennis-Turnier Der zweite Tag. Wegen ſtorker Regenfälle mußte das 4. Allgemeine Stuttgarter Tennis⸗Turnier am Samstag zwei Stunden unterbrochen werden. Infolgedeſſen konnten die vorgeſehe⸗ nen Spiele nicht erledigt werden, jedoch wurden die Kämpfe im Damen- und Herreneinzel bis zur Ermittlung der Vorſchlußrunden⸗Teilnehmer gefördert. Im Damen ⸗Einzel ſind es Frau Mühlberg⸗ Dresden, die Frou Heßler 715, 6˙4 ausſchaktete, Frau Fried⸗ leben nach einem:0,:3⸗Sieg über Frl. Pietzner und Frl. Hammer, die Frau Krog 621,:0 beſiegte. Im letzten Viertel quolifizierte ſich Frl. Horn für die Vorſchlußrunde durch einen 673,:4⸗Erſolg über Frau Springer⸗Leipzig. Im Herren⸗Einzel ließ Froitzheim den Mannheimer Hildebrandt 63,:6,:4 hinter ſich. Heine ⸗Leipzig ſchlug überraſchend den Berliner Lo⸗ renz:4, 618 und Dr. Buß beſiegte den Fronzoſen Thurneyſſen 613, 61g. 0 Im Herren⸗Doppel kamen Froitzheim⸗ Pietzner durch einen:4,:2⸗Sieg über Er wen⸗ Heine eine Runde weiter, vorher ſchalteten ſie die Stuttgarter Heuſcher⸗Fritz 614,:1 aus. In der an⸗ deren Hälfte blieben Dr. Buß ⸗ Oppenheimer über .ildebrandt⸗Thurneyſſen 67, 621 ſiegreich. Fräulein Hammer und Dr. Buß⸗Maunheim erfolgreich Das Stuttgarter Tennisturnier, in deſſen Rahmen die württembergiſchen Meiſterſchaften ausgetragen wurden, hatten am Sonntag nachmittag bei prächtigem Sommer⸗ wetter einen Rekord⸗Beſuch zu verzeichnen. Im Einzel der Damen kam es zu einer Wieder⸗ holung der vorjährigen Entſcheidungsſpielbegegnung der Frankfurter Frau Friedleben und Fräulein Hammer. Frau Friedleben hatte in der Vorſchlußrunde die Dresd⸗ nerin Frau Mühlberg leicht mit 61, 61 ausgeſchaltet, während Fräulein Hammer gegen Fräulein Horn⸗Dresden, die im erſten Satz energiſch Widerſtand leiſtete, mit:8, 6˙0 erfolgreich blieb. Im Schlußſpiel konnte Frau Frieb⸗ leben zwar den erſten Satz mit:1 an ſich bringen, mußte dann aber dem elanvollen Spiel von Fräulein Hammer ſich beugen. Mit 1276, 673,:2 fiel damit der Titel einer württembergiſchen Meiſterin an Fräulein Hammer. Auch im Herren⸗Einzel bekamen die Zuſchauer einen feſſelnden Kampf zu ſehen. Hier hatten ſich der Mannheimer Dr. Buß mit einem 673, 671⸗Steg gegen Heine und der deutſche Altmeiſter Froitzheim, der Wetzel⸗ Pforzheim mit 678, 614 abgefertigt hatte, für das Finale qualifiziert. Froitzheim kanterte in einer beſtechenden Jorm ſeinen Gegner in den beiden erſten Sätzen mit 672, 715 nieder, hatte ſich dabei jedoch ſcheinbar zu viel ausgegeben und verlor den dritten Satz mit 628 an findet vom 2. bis 28. Juli in Parks ſtatt. Dr. Buß. Bei dieſem Stand gab dann Froitzheim auf. um ſich noch für das bevorſtehende Herren⸗Doppel zu ſcho⸗ nen. Dr. Buß wurde damit württembergiſcher Meiſter. Londoner Tennis ⸗Meiſterſchaften von Cramm⸗Brugnon ſiegen im Doppel Die ſchöne Erfolgsſerie der deutſchen Spitzenſpielerin Hilde Krahwinkel wurde am Freitag bei den Londoner Tennismeiſterſchaften im Queens⸗Club unterbrochen. In der Vorſchlußrunde wurde Frl. Krahwinkel von der Engländerin Frau Pitman nach harkem Ringen mit 426, :4, 64 geſchkagen. Das gleiche Los ereilte im Damen⸗ Doppel Hilde Krahwinkel⸗Cilly Auſſem, wo das deutſche Paar in der Vorentſcheidung von den Eng⸗ länderinnen Godfree⸗Stocke mit 674,:3 beſiegt wurde. Um ſo erfreulicher iſt der Erfolg den Gottfried von Cramm mit Brugnon als Partner im Herren⸗Doppel erzielte. Hier fiel mit der erſten Entſcheidung der erſte deutſche Sieg. Die deutſch⸗franzöſiſche Kombination fer⸗ tigte das argentiniſche Daviscup⸗Paor Boyd⸗Cappa nach hartnäckigem Ringen mit 416, 674, 10:8,:6, 675 ab und ſicherte ſich damit den Titel eines Londoner Meiſters. Am den Davis-Pokal Schlußrunde der Europazone Die diesjährigen Ausſcheidungsſpiele um den Davis⸗ pokal ſind nunmehr ſoweit gediehen, daß nun auch die Schlußrundengegner der Europazone in Eugland und der Tſchechoflowakei feſtſtehen. Aus den beiden amerikaniſchen Zonen haben ſich bekanntlich die US.⸗Ver⸗ treter als Sieger herausgeſchält. England und die Tſchecho⸗ lowakei werden nun nach Beendigung des Wimbledon⸗ Turniers, vom 10. bis 12. Ju li auf engliſchem Boden den Europaſieger ermitteln, der dann vom 17. bis 19. Juli in Paris mit Amerika um die Teilnahmeberechtigung an dem Herausforderungskampf gegen den Pokal⸗ verteidiger Frankreich zu ſtreiten hat. Dieſes Treffen Vor einer ſchweren Aufgabe 8 Ueberlegene engliſche Damen⸗Tennisklaſſe Am 6. und 7. Juli haben die deutſchen Tennisdamen bekanntlich den Länderkampf gegen die engliſchen Ladies in Edgbaſton auszutragen. Nuthall, Mudford, Shephard⸗ Baron, Round und Heeley hießen die Engländerinnen. Daß ſie faſt einen unüberwindlichen Gegner für unſere Damen abgeben, zeigt der Erfolg, den ſie im Länderkampf gegen Frankreich davontrugen. Sämtliche 12 Wettſpiele wurden gewonnen, es wäre alſo ſchon recht ehrenvoll für unſere Vertreterinnen, wenn das Endergebnis in Edͤgbaſton nicht 12:0 für England lauten würde. 8 Handball im Mannheimer Turngau Tg. Oftersheim ſiegt im Wanderpreis⸗Endſpiel Dieſes Endſpiel um den Handball⸗Wanderpreis des Mannheimer Turngaues, fand gewiſſermaßen als Schluß⸗ ſpiel des Spieljahres 1930⸗31 in Hockenheim auf dem Platze des dortigen Turnvereins nochmals mit 500 Zuſchauern ein kaum erwartetes Intereſſe. Der Ausgang dieſes Treffens, das zwiſchen Tg. Oftersheim— Tbd. Viernheim 11:4(:2) endete, zeigte zwiſchen der ſiegenden Mannſchaft, die der Badiſchen Meiſterklaſſe angehört, und der unterlegenen Elf aus der Aufſtiegsklaſſe des Mannheimer Turngaues, doch einen deutlichen Unterſchied in techniſcher und taktiſcher Be⸗ ziehung. Es iſt nicht zu verkennen, daß die Leute des Tbd. Viernheim eine gute, eifrige und kampffreudige Mannſchaft darſtellen, und daß dieſelben, wenn ſich die Mannſchafts⸗ leiſtung noch mehr rundet, auch für die Zukunft mit an erſter Stelle zu finden ſein werden. In dem ſonntäglichen Spiel jedoch war die Tg. Oftersheim klar überlegen. Zu Beginn der Spielzeit iſt Viernheim ungemein eifrig und kann ſogar nach 5 Minuten in Führung gehen. All⸗ mählich findet ſich auch Oftersheim und läßt nach weiteren 5 Minuten den Ausgleich folgen, um dann wenig ſpäter ein 2. und 3. Tor vorzulegen. Durch das einzige Strafwurftor im ganzen Spiele verbeſſert Viernheim auf:2. Bei wei⸗ terer Ueberlegenheit erhöht der Meiſterklaſſenvertreter bis zur Pauſe auf:2. Die zweite Hälfte ſieht zunächſt noch einmal Oftersheim erfolgreich. Viernheim läßt ſich jedoch micht entmutigen und kämpft unverdroſſen weiter. Zwei weitere Torwürfe ſind die Ausbeute, die den Spielſtand auf 84 für Oftersheim bringen. Zum Schluß geht wieder die Tg. Oftersheim mehr aus ſich heraus und erzielt noch drei weitere Erfolge, womit das Endergebnis und der ver⸗ diente Sieg der Tg. Oftersheim feſtſteht. In dem er⸗ fahrenen Schiedsrichter Ehret, Jahn Oggersheim halte das Treffen, das gut gefallen konnte, auch an ſpannenden Momenten reich war, einen guten Leiter. Nach dem Grup⸗ penſieg in der Meiſterklaſſe kann die Tg. Oftersheim nun auch den Sieg in den Wanderpreisſpielen des Gaues an ihre Fahnen heften und damit das Spieljahr 193031 äußerſt erfolgreich abſchließen. R. G. ——— Deutſche Vor- Niederlagen im Ausland Der aus USA. zurückgekehrte norwegiſche Schwer⸗ gewichtsmeiſter Otto v. Porath traf am Samstag in Oslo auf Sören Peterſen⸗Dänemark im Kampf um die ſkandinaviſche Schwergewichtsmeiſterſchaft. Das einſeitige Treffen wurde in der fünften Runde durch Aufgabe des Dänen mit dem erwarteten Siege Poraths vorzeitig be⸗ endet. In einem Rahmenkampf ſtand der Dortmunder Biſchoff gegen den ſchwediſchen Schwergewichtler Johnny Widd auf verlorenem Poſten und in der vierten Runde gaben die Sekundanten des Weſtfalen das Zeichen zur Aufgabe. Im Budapeſter Freiluftring ſtellte ſich der ungariſche Olympia⸗Sieger im Fliegengewicht, Kocſis, ſeinen Landsleuten erſtmalig als Berufsboxer gegen den Deutſchen Meiſter Willy Metzner⸗Köln vor. Das viel⸗ ſeitige Können des Ungarn ließ Metzner keine Chance und ſchon zu Beginn der dritten Runde mußte ſich der Kölner auf einen Uppercut auszählen laſſen. Der Leichtgewichtler Fritz Reppel⸗Herne traf auf den Kubaner Coſtelli und konnte den Kampf bis zur öritten Runde ausgeglichen geſtalten. In der folgenden Runde überraſchte Coſtelli den Deutſchen mit einem Auf⸗ wärtshaken, der Reppel zu Boden warf. Obwohl er noch kei Beſinnung war, konnte Reppel dem ungariſch zählen⸗ den Ringrichter uicht folgen und wurde ausgezählt. — 5 40 000 beim Grillenburg⸗Motorraò⸗Rennen Zu einem großen Erfolg geſtaltete ſich am Sonntag das auf einer 14,4 Km. langen Dreiecks⸗Strecke Grillenburg Naundorf— Klingenberg ausgetragene Grillenburg⸗Motor⸗ radrennen, das als zweiter Lauf zur Deutſchen Motorradmeiſterſchaſt gewertet wird. Bei gutem Wetter umſäumten etwa 40 000 Zuſchauer die Rennſtrecke. Zum Meiſterſchaftslauf traten einige der bekannteſten Fah⸗ rer, wie Frentzen, Wemhöner, Hiller, Fleiſchmann und der Warſchauer Schweitzer nicht an. Zahlreiche Zwiſchenfälle und Stürze, die allerdings immer glimpflich für die Be⸗ tetligten verliefen, beeinträchtigten den Ausgang des Ren⸗ nens. So erlitt Bauhofer in der letzten Runde hinten Reifenſchaden und verlor auf dieſe Weiſe das Rennen, das ihm ſonſt nicht mehr zu nehmen geweſen wäre. Huth mußte infolge Beſchädigung des Benzinrohrs durch Steinſchlag nicht weniger als vier Mal tanken. Als ſein ſchärfſter Konkurrent Bauhofer, den er in der 9. Runde ſchon ein⸗ mal von der Spitze verdrängt hatte, aufgab, ſtand ſeinem Sieg nichts mehr im Wege. In der ſchnellſten Zeit des Tages von 1,52,30.4. Mit einem Stundenmittel von 108 Kilometer blieb Huth ſicherer Sieger. Soenius war ſchon in der zweiten Runde durch Sturz zur Aufgabe gezwungen worden und auch Krebs mußte die Weiterfahrt einſtellen, als er zum zweiten Mal mit dem Boden Bekanntſchaft machte. Die Ergebniſſe: Solomaſchinen bis 250 cem.: 1. Geiß ⸗Pforzheim, DerW, 2,12,12,2 Std.(92,01 Std.⸗Km.); 2. Kohfink⸗Bietig⸗ heim, Da W, 2,27,57.— Bis 350 cem.: 1. Loof⸗Godes⸗ berg, Imperial, 157,23.(103,08 Std.⸗Km.); 2. Schneider⸗ Düſſeldorf, Velocette, 158,17; 8. Richnow⸗Berlin, Rudge, 2,09,34.— Bis 500 cem.: 1. Huth ⸗Biſchofswalde, NSll, 1,52,30,6(106 Std.⸗Km.); 2. Mühlbacher⸗Nürnberg, Vie⸗ toria, 1,5404; 3. Bauhofer⸗München, Da W, 200,00.— Bis 1000 cem.: 1. Roeſe⸗Düſſeldorf, BMW, 1,59,44(103 Std. Km.); 2. Prella⸗Altenhagen, BMW, 2,03, 35,5. * —. 1 2 2 8 W Igeſellſchaft Ludwigshafen 7104. abgelöſt. Montag, 22. Juni 1931 7 Nummer 281 Seite/ Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Karlsruher Regatta N Ausgezeichnete Leiſtungen der Mannheimer Ruderer Auf der prächtigen Rennſtrecke des Karlsruher Hafens, bei der man nur immer wieder bedauert, daß ſie nicht Raum für—6 Boote hat, fand Sonntag nachmittag die ſechzehnte Regatta ſtatt. Trotzdem Alemannen⸗Achter, der erſte Vierer, der Anfänger⸗Vierer und der erſte Biere ohne Steuermann wegen Eingang von keiner bzw. vou nur einer Meldung ausfallen mußten, durfte die Leitung mit dem Meldeergebnis zufrieden ſein. 71 Boote mit 244 Ruderern bedeutete im Hinblick auf die allgemeine wirtſchaftliche Lage einen ſtattlichen Meldeeingang. Ver⸗ ſchiedene Rennen waren mit 4, 5, ja 6 Booten beſetzt, ſo daß Sonntag vormittag zahlreiche Vorrennen ausgefahren werden mußten. Hier gab es bereits ſpannende Kämpfe, oft intereſſanter als die einſchlägigen Hauptrennen. Dieſe ſchrumpften infolge der Ausſcheidungsrennen und zahl⸗ reſcher, recht beklagenswerter Zurückztiehungen, die neuer⸗ dings drohen zu einer Krebskrankheit der Regatten zu werden, auf zwei bezw. drei Boote zuſammen. Immer⸗ hin wurde durchſchnittlich ein guter Sport geboten. Da⸗ neben gab es auch recht unfertige und hilfloſe Leiſtungen zu ſehen. In den Hauptrennen konnte ſich von den Mann⸗ heim⸗Ludwigshafener Rudervereinen nur die„Amict⸗ ta“ behaupten, die den Jungmann ⸗ Achter auch hier in überlegener Weiſe nachhauſe ſteuerte. Der Held des Tages war Ulm, das 4 Rennen gewann. Die Ab⸗ wicklung der Regatta ging bei gutem Beſuch tagelloſem Wetter und prächtigem Waſſer flott vonſtatten ö Die Ergebniſſe: Eröffnungs⸗Vierer. 1. Rhein kt ub Alemannia Karlsruhe:55,8, 2. Stuttgart⸗Cannſtatter RC.:02,8, 8. RG. Ludwigshafen 706,6. Nach einem Fehlſtart alückt der zweite unter Führung von Ludwigshafen, Karks⸗ ruhe und Stuttgart rücken bei 500 Meter auf Bis zum Ziel entſpinnt ſich nun ein wechſelvoller Kampf, aus dem Alemannia mit anderthalb Längen als ſicherer Sieger hervorgeht. Rudergeſellſchaft iſt durch Fehlmeldung im voraus auf verlorenem Pyſten. Alemaunen⸗[(Junfor⸗Achter, fällt nachdem nur von der RG. Speyer eine Meldung einlief, aus. Zweiter Vierer ohne Steuermann(Herausſorderungs⸗ preis). 1. Offenbacher Ruderverein 635,2, 2. Stuttgarter RG, 646. Renngemeinſchaft Karlsruhe zieht hier zurück. Im Feld bleiben Stuttgart und Sfſen⸗ bach. Zwei ſcharfe Gegner, die bei 1000 Meter noch auf gleicher Höhe liegen. Dann geht Offenbach in Front und gewinnt mit drei Längen. Beide Boode ſteuerno ſchlecht. Jungmann⸗Einer. 1. Ulmer Ré.„Donau“(sch. Steinle):48; 2. Karlsruher RV.:10, 3. RV. Ritſſels⸗ heim laufgegeben). Das Rennen iſt nach wechſeludem Kampf eine ſichere Sache von Ulm, das ad libitum ge⸗ 18 h liegt ausſichtslos im Rennen und gibt auf. f Jungmann⸗Vierer: 1. Saarbrücker Ruder⸗ „Undine“:57; 2. Rudergeſellſchaft 8 Nachdem Nürtingen hier zurückzieht, arten nur Ludwigshafen und Saarbrücken. Ein ſcharfer in der Führung ſtetig wechſelnder Kampf, den Saarbrücken mit 5 Längen für ſich entſchied. Straßburg⸗Gedächtnis⸗Einer: 1. Ulmer Ruderklu b „Donau“(Hans Schäfer] 7745,8;: 2. Karlsruher Ruder⸗ verein:52,83. Nach kurzem Kampf, wobei Karlsruhe durch Verſteuern Terrain verliert, übernimmt Ulm die Führung und gewinnt mit zweieinhalb Längen. 5 Fidelitas⸗[Erſter) Vierer, fiel nachdem keine Meldung einlief, aus. Rheinhafen⸗Zweiter Vierer: 1. Offenbacher Ru⸗ der⸗ Verein 644,6; 2. Stuttgarter Rudergeſellſchaft 5476 3. Rudergeſellſchaft Worms:48. Nach einem Fehl⸗ sta iammen beim zweiten die drei ſcharfen Gegner gut ab Ufer Führung von Worms. Die beiden Gegner hängen zutzächſt dichtauf. Dann geht Offenbach energiſch in Fornt und gewiunt mit 2 klaren Längen. Starker Kampf um die übrigen Plätze. 8 i. 5 5 „Innior⸗Vierer: 1. Ulmer Ruderklu h„Don au“ 6554,47 2. Kalsruher Ruderverein 7202,27 3. Rudergeſellſchaft Speyer(aufgegeben). Drei Gegner gemeldet und am Start. Sie kommen aut ab unter leichter Führung von Ulm. So geht es kämpfend über die ganze Strecke! Ulm gewinnt nach ſchärfſtem Bord⸗an⸗Bod⸗Kampf mit einer Länge. Speyer bei 3000 Meter aufgegeben. Zweier ohne Steuermann: 1. Ruderverein Hellas“ Offenbach 724,4; 2. Mannheimer Ruder⸗ Kuß 7586,4, 3. Mannheimer Rudergeſellſchaft:41. Unter Führung von„Hellas“ gehen die drei Gegner auf die Reiſe. Der Club hängt dichtan. Bei 500 Meter geht der Club in Führung, wird aber bei 1000 Meter abermals von Hellas ö Das vorzüglich zuſammengeſpielte Offenbach ge⸗ Winnt ſchließlich nach Belieben. Eine weitere Länge zurück Mannheimer Rudergeſellſchaft. Aufänger⸗Vierer mußte, da nur von der Rudergeſell⸗ ſchaft Speyer eine Meldung einlief, ausfallen. Junior⸗Einer: 1. Stuttgarter Rudergeſellſchaft(Kurt Hlockner) 7745; 2. Ruderverein Rüſſelsheim 774,2; Karlsruher Ruderverein:52. Nach dem„Los“ geht zu⸗ nächſt Karlsruhe in Führung. Dann macht ſich Stuttgart energiſch an die Verfolgung, läuft auf und ſiegt nach hartem Kampf mit einer knappen Länge. Leichtgewichts⸗Vierer: 1. Rudergeſellſchaft Worms 61754; 2. Ruderverein„Hellas“ Offenbach 659,8; 8. Ulmer Ruder⸗ klub„Donau“:05. Worms ſetzt ſich nach dem Start ſo⸗ fort an die Spitze des Feldes und gewinnt auch als die beſt zuſammengeſpielte Mannſchaft ſicher mit einer Länge. Zweiter Achter: kommt kampflos den Preis zugeſprochen, nachdem der ein⸗ zige Gegner Rudergeſellſchaft Worms zurückzog. 5 Erſter Vierer ohne Stenermaun fiel ebenfalls aus, da keine Meldung einging. Jungmann⸗Achter: 1. Mannheimer Ruderver⸗ ein„Amicitia“:15(Walter Baum, Walter Ben⸗ ling, Friedrich Siun, Colin Hoffmann, Georg Eras, Hans Wolfg. Heidland, Paul Keller, Hans Knauer; Steuer: Werner Krieger); 2. Saarbrücker Rudergeſellſchaft Undine 529,2. Nachdem Stuttgart hier zurückzieht, bleiben nur Saarbrücken und„Amieitio“ im Rennen, zwei hartnäckige Gegner.„Amicitia“ geht tapfer ſchlagend in Führung und hat bereits bei 1000 Metern 2 Längen herausgeholt.„Ami⸗ eitia“ rudert in ſchöner, geſchloſſener Form dos mit 2 Längen nach Hauſe, ſeine Klaſſe als Jungmannen aufs neue beſtätigend. Beſchränkter Vierer: 1. Ruderklub Nürtingen 7718, 2. Ruder⸗Verein Heilbronn:13,8. Nur zwei Geg⸗ ner im Rennen. Heilbronn wird in der Führung bei 1000 Metern verdrängt von Nürtingen, das bei energiſcher Gegenwehr von Heilbronn völlig ausgepumpt als Sieger durchs Ziel geht. Differenz eine knappe Länge. Dritter Vierer: 1. Rheinklub Alemannia Karlsruhe 658,2; 2. Karlsruher Ruderverein 7701. Die beiden Karlsruher Gegner kamen gut ab, unter Führun von„Alemannia“.„Ruderverein“ läßt ober nicht locker un ſo geht die Fahrt kämpfend über die Strecke.„Alemannia“ gewinnt zuletzt mit 1 Länge. 5 Doppel⸗Zweier: 1. Ulmer Ruderklub„Donau“ 9252; 2. Mainzer Ruderverein 6257. Nachdem Karlsruhe zurückzieht, bleiben Mainz und Ulm im Rennen. Bei 1000 Metern löſt Ulm Mainz in der Führung ab und ßewinnt in ſchönem Stil mit 2 Längen. Akademiſcher Vierer 1. Akademiſcher Ruder⸗ Tu b 7215, 2. Karlsruher RV.:29,08. Die beiden Kärls⸗ uber Rivalen liefern ſich ab Start unter wechſelnder ührung einen hartnäckig geführten Kampf, aus dem der kademiſche Ruderklub als überlegener Sieger hervorgeht. Dritter Achter. 1. Rudergeſellſchaft Speyer 91,02, 2 Stuttgark⸗Cannſtatter RC.:23. 3. RW. Hetl⸗ bronn 629.02. Der erſte Stark mißlingt. Beim zweiten liegt Speyer an der Spitze, die beiden Geaner folgen dichtauf. Bei 1000 Meter iſt die Lage noch unverändert. So geht der Kampf geſchloſſen weiter und durchs Ziel. Speyer gewinnt knapp mit halber Länge. ngen zurück Heilbronn Ermunterungs⸗Vierer 1. Stuttgart Cann alter Ruderkluß 718,6, 2. RG. Spener 7720. Nach⸗ dem Saarbrücken durch Sieg ausſcheidet, ſtellen ſich dem Starter nur zwei Gegner, Nach wechſelvollem Kampf geht 1. Renngemeinſchaft Karlsruhe be⸗ Rennen Zwei weitere Stuttgart in Führung und behält dieſelbe bis ins Ziel. ſtark bedrängt von Speyer. Differenz: halbe Länge. Erſter Achter. 1. Rudergeſellſchaft Worms :15, 3. Ulmer RC.„Donau“:17,6. Renngemeinſchaft Karlsruhe ſcheidet wegen Sieg aus. So liefern ſich Ulm und Worms über die ganze Strecke einen lebhaft und ſcharf geführten Kampf, den Worms für ſich entſcheidet. Differenz: dreiviertel Längen. Pferdeſport Hamburg⸗Horn(21. Juni) 1. Borgfelder⸗Rennen. Für Zweijährige. 3200, 1000 Meter. 1. Friedheims Tenor(E. Huguenin), 2. Roſi⸗ fera, J. Chryska. Ferner: Taubneſſel, Aroma. Tot. 60,10, Pl. 19, 15:10. 2. Ami Kaemmerer⸗Rennen. Ehrpr. u. 3200 J, 1800 Meter. 1. O: Matthieſens Adebar(Haynes), 2. Suus, 3. Genio. Ferner: Paſtete, Grauwacke, Wien, Botafogo, Kamerad, Fandem, Perillo, Thüringen. Tot. 51:10, Pl. 19, 22, 16:10. 3. Eilbeker Ausgleich. Ausgleich 3. Für Dreijährige. 3200 4. 1400 Meter. 1. Geſt. Mydlinghovens Briſſago (Sauerland), 2. Le Mauvais, 3. Trochäe. Ferner: Nero, Nomos, Landjunker, Pracht, Ritterſturz, Carna. Tot. 46:10, Pl. 20, 20, 2010. 4. Großer Hanſa⸗Preis. 20 000 l. Ehrpr. u. 2200 Meter. 1. Hauptgeſt. Graditz' Sichel(E. Böhlke), 2. Gre⸗ gor, 3. Miſſourt. Ferner: Chantilly, Herodias, Impreſ⸗ ſioniſt, Marenga. Tot. 78:10, Pl. 22, 13:10. 5. Hannibal⸗Rennen. Für Dreijährige. 3200. 1600 Meter. 1. Hauptgeſt. Graditz' Viaduct(E. Böhlke), 2. Reichswehr, 3. Fra Diavolo. Ferner: Lachteufel. Tot. 94:10, Pl. 13, 10:10. 6. Peter⸗Ausgleich. Ausgleich 1. 6000 J. 1600 Meter. 1. Geſtüt Weils Tantris(A. Sajdik), 2. Napoleon, 3. Tar⸗ quinius Superbus. Ferner: Nareiß, Faro, Geranium, Garibaldi, Präfect, Putz, Laotſe, Silberfuchs. Tot. 17210, Pl. 50, 24, 27:10. * Frankfurt(21. Juni) 1. Vogelsberg⸗Jagdrennen 2000 4. 3200 Meter. 1. Machans Original(v. Moßner), 2. Senner. 3. Redopp. Ferner liefen: Flügelmann. Feuermal, Avalun, Duſche. Tot. 22:10, Pl. 11, 20, 15:10. g 2. Preis vom Erlenhof. Ehrpr und 2800. 1800 Meter, 1. Frl. A. Weltmanns Orion(Raſtenberger) 2. Roſenquarz, 3. Red Dragon. Ferner liefen: Wiſa Für⸗ wahr, Flaſh Light, Fair Nature. Tot. 14:10. Pl. 12, 1710. 3. Johannisberg⸗Jagdrennen. Ehrpr. und 2800. 4000 Meter. 1. G. Dillmann jun, Turned up(Regier), 2. Amedee de Savoie, 3. Patriotin. Ferner lteſen: Lux. Sans pareil, Mae Adam. Tot. 80:10, Pl. 41. 17:10. 4. Preis non Waldfried Ehrpr und 2800 4. 2000 Meter. 1. W. Deſchners Sauſewind(Baloun]), 2. Moewe, g. Kybeele. Ferner liefen: Patguli, Nonne. Fortis. Rau⸗ gräfin, Hunding, Lakai, Gratulor, Rheinluſt, Aka. Tyt. 144:10. Pl. 51, 27, 40:10. 5. Verloſungs⸗Jagdrennen. Ausgleich 3. 3200 J. 3600 Meter. 1. G. W. Kirbergs Scotch Whisky(Michaelis), 2. Johannisfeuer, 3. Gerold. Ferner liefen: Kern, Ceres, Runkler. Enthuſiaſt, Irrfee. Tot. 68:10, Pl. 16. 18, 15:10. 6. Preis vom Frauenhof. Ausgleich 3. 2300 l. 1400 Meter. 1. P. Rotmanns Heruler(v. d. Blugt), 2. Dido, 3. Pedrillo. Ferner liefen: Peter Sonnenſchein, Pralinee, Caligueen. Aka. Tot. 124:10. Pl. 40, 27. 11:10. Guter Durchſchnitt- wenig Spitzenkönner Das Leiſtungsniveau der ſüddeutſchen Leichtathletik Nach Abſchluß der Leichtathletik⸗Vorſaiſon lohnt es ſich, einmal eine Ueberſicht über den derzeitigen Leiſtungsſtand der ſüddeutſchen Leichtathletik zu geben, zumal ſchon am kommenden Sonntag der erſte Repräſentativkampf, oer „Vierverbändekampf“, dann die Gruppen⸗ und Verbauds⸗ meiſterſchaften bevorſtehen. Allgemein vorwegnehmen kann man die Tatſache, daß im ſüddeutſchen Verband ſeit Jahren und auch bisher in dieſem Jahr eine außergewöhn⸗ lich ſtarke zweite Klaſſe, alſo Leichtathleten von gutem Durchſchnitt, vorhanden iſt; daß dagegen an wirklichen Spitzenleuten nicht allzuviel vorhanden iſt. Ein Vergleich mit den anderen Landesverbänden würde z. B bet Ge⸗ genüberſtellung der erſten Zehn in jeder Uebung unbedingt den beſten Durchſchnitt für Süddeutſchland bringen, wäh⸗ rend dagegen die Gegenüberſtellung der zwei oder drei Beſten in jeder Uebung zu Ungunſten des Südens aus⸗ fallen würde. Vorerſt nur Helber J. Klaſſe In den Flachläufen fehlt es ſeit der bis zum Jahre 1929 dauernden Aera Frankfurt an Sprintern. Zur⸗ zeit iſt die Lage ſo, daß mit Eldracher vom alten Schlag ſowie Niermann⸗Frankfurt, Drentwett⸗ Augsburg und Rehn⸗Saarbrücken nur 400 Läufer über 100 Meter vor⸗ handen ſind, die 11 Sekunden erreichten, daß aber eine Zeit unter dieſer Marke noch auf ſich warten läßt. Die 200 Meter haben mit Metzner⸗Frankfurt(22,3) und Köhler⸗ Stuttgart(22,6) ihre Beſten, die auch noch wenig in der nationalen Klaſſe zu beſtellen haben. Drei weitere Leute, Schumacher⸗Stuttgart, König⸗München und Krauſer⸗Nürn⸗ berg kämen unter 23 Sekunden. Ueber 400 Meter iſt bisher noch keine Leiſtung unter der maßgebenden 50 Se⸗ kunden⸗Grenze zu notieren. Mit 50,2 iſt allerdings der Stuttgarter Münzinger, hoffentlich der rechte Nachfolger für ſeinen zur DT. abgewanderten Landsmann Single, knapp darüber geblieben. Auch Metzner⸗Frankfurt, der die 400 Meter für ſeine ſtärkſte Laufſtrecke hält, kam auf 50,6 Sekunden. Sechs Leute mit knapp über 51 Sekunden be⸗ ſtätigen die gute zweite Klaſſe. Ueber 800 Meter iſt Paul⸗Stuttgart zunächſt die einzige Hoffnung für deutſche Elite, er kam auf:58,5 Minuten. Der nächſtbeſte iſt er⸗ freuliechrweiſe ein Nachwuchsläufer, Scherer⸗Nürnberg, der mit:00,1 Minuten verſpricht noch weiter zu kommen. Vier weitere Läufer liegen knapp über:01.— Für 1500 Meter und gleichzeitig für 500 0 und 10 000 Meter iſt Helber J der ſtärkſte Vertreter.:08,8 Minuten iſt ſeine beſte Zeit über 1500 Meter und 15:48,5 für 5000 Meter. Die jungen Reutelshöfer⸗Nürnberg(:12,1) und Schilgen⸗ Darmſtadt(:13,83) werden ſicher noch auf beſſere Zeiten kommen. Die bisher beſte Zeit im 5000 Meter⸗Lauf von Bertſch⸗Stuttgart mit 15:39,8 Min. wird teilweiſe an⸗ gezweifelt. Immerhin iſt aber auch noch Rath⸗Stuttgart aus dem Nachwuchs mit 15:54 Min. zu verzeichnen. Die längſte Bahn⸗Langſtrecke iſt bisher noch nicht oder nur un⸗ bedeutend gelaufen worden. Welſcher, der Hürden⸗Olympiakandidat Für die Hürdenſtrecken iſt eigentlich nur hervorzu⸗ heben, daß der Frankfurter Eintrachtemann Welſcher für dieſes Jahr in der 110 Meter⸗Strecke ganz große Klaſſe zu werden verſpricht, denn bei ſeinen bisherigen beiden Starts kam er auf 15,1 und 15 Sekunden, die bisher beſten in Deutſchland gelaufenen Zeiten. Man darf Welſcher alſo im Laufe des Jahres unter 15 Sekunden und damit bei der Weltklaſſe erwarten. Die nächſten 110 Meter⸗Hürden⸗ läufer fangen mit Barth⸗Stuttgart, der nicht einmal Spe⸗ zialiſt iſt, bei 16,3 Sekunden an. Ueber die lange 400 Meter⸗Strecke liegt noch Schweigen, denn 61,4 iſt die bis. her beſte Zeit. 5 8 5— Deutſche Heeres⸗Meiſterſchaften Die Leichtathletik⸗Meiſterſchoften des Deutſchen Reichs⸗ heeres wurden am Sonnabend vor 5000 Zuſchauern und in Anweſenheit des Chefs der Heeresleitung, General der Infanterie Freiherr von Hammerſtein, fortgeſetzt. Bei ſchönem Wetter und guten Bahnverhältniſſen gab es auch einige beachtenswerte Leiſtungen. Beſonders erfreulich iſt der gute Durchſchnitt der Spitzenleiſtungen, der für die weitere Entwicklung der Leichtathletik im Reichsheere viel verſpricht. Hir ſchfel d ⸗Allenſtein ſiegte im Diskus⸗ werſen mit 44,21 Metern. Dos Speerwerfen gewann Ober⸗ jäger Kaminſki mit 56,12 Metern und das Hammerwerſen Obergefreiter Gugel mit 43,20 Metern. Ueberlegen holte ſich der bekannte Mehrkämpfer. den Stab⸗ hochſprung mit 3,70 Metern und der Kroftfahrer Leichum den Weilſorung mit der ausgezeichneten Leiſtung von 7,12 Metern. Im Handgranaten⸗Weitwurf ſiegte Oberjäger Hermann mit der Vorkampfleiſtung van 73,16 Metern. In den Lauf⸗ wettbewerben kam über 400 Meter Obergefreiter Rohde in 51,7 Sek. zu einem leichten Erfolge, da der favoriſierte Feldwebel Stöbener zum Endlauf nicht antrat. Die 800 Meter gewann Unteroffizier Naue in:01 und im 10 000 Meter⸗Lauf war Gefreiter Schönfelder in 32247, ſeinen Konkurrenten klar überlegen. Im 4 mal 1500 Meter Staffellauf triumphierte das 3. Batl. des.⸗R. 10 in 17:51, vor dem 3. Batl..⸗R. 5 in 17:53,8 und dem 1. Batl. .⸗R. 15 in 18:03,1.— Der anſtrengende 25 Kilometer⸗ Patrouillen⸗Gepäckmarſch ſah ſchließlich das 2. Batl. des .⸗R. 11 in:51,05 vor dem 1. Batl..⸗R. 21 in:52,40 und dem 1. Batl..⸗R. 28 in 2283 ſiegreich. Die Ergebniſſe: 800 Meter: 1. Unteroff. Naue(2..⸗R. 9):01; 2. Ober⸗ kan. Scheler(Art.⸗Schule):01,53. Gefr. Heuke(5..⸗R. 17):02.— 400 Meter: 1. Obergefr. Rohde(.⸗R. 18) 51,7; 2. Et. v. Michaelis(9..⸗R. 3) 52,2; 3. Oberfeldw. Prager (6..⸗R. 10). 52,9.— 10000 Meter: 1. Gefr. Schönſelder (6..⸗R. 17) 82:47,4: 2. Oberſch. Behn 2(3..⸗R. 5] 88:23,3; 8. Oberſ. Böhmer(1..⸗A. 4) 38:42,8.— 4 mal 1500 Staffel: 1. 3. Inf.⸗Rgt. 10 17:51,5; 2. 3. Inf.⸗Rat. 5 17:55,8; 3. 1. Inf.⸗Rgt. 15 18:03,1.— 25 Klm.⸗Patrouillen⸗ Gepäckmarſch: 1. 2. Inf.⸗Rgt. 11:51:05; 2. 1. Inf.⸗Rgt. 21 :52:40; 8. Inf.⸗Rgt. 18:53:00.— Stabhochſprung: 1. Un⸗ terofſizier Huber⸗Wünsdorf 3,70 Meter; 2. Unteroff. Sin⸗ ger(9..⸗R. 13) 8,40;. Unteroff Schmidt(10..⸗R.) 3,30. — Weitſprung: 1. Kraftf Leichum(Kf. 2) 7,12 Meter; 2. Geſr. Bäumle(5..⸗R. 5) 6,95; 3. Unteroff. Mahnken(13. .⸗R. 16) 6,55.— Speerwerfen: 1. Oberj. Kaminſki(2..⸗ R. 2) 50,12 Meter; 2. Oberj. Hermonn(3..⸗R. 10) 35,47; 3. Gefr. Krauſe(4. R. 1) 54,30.— Hammerwerfen: 1. Unteroff. Grimm(3..⸗R. 18) 43,20 Meter; 2. Unterfeldw. Hock(1..⸗R. 21 42,26; 3. Oberſch. Hörl(11..⸗R. 11) 40,63.— Handgranaten⸗Weitwurf: 1. Oberj. Hermann(8. .⸗R. 10) 73,16 Meter; 2. Obergefr. Mohl(38..⸗R. 15) 70,487 8. Gefr. Bradtko(2..⸗R. 2) 70,27. Oben links: Hirſchfeld, der deutſche Weltrekordler im Kugerſtoßen. u nen rochts: 8 7.— 5 Schönfelder, der hervorragende Wald⸗ und Langſtreckenläufer bei ſeinem vorjährigen 10 000 m⸗ 3 Sieg. Unten links und oben rechts: Die Plakette für die Sieger der Kämpfe. Ausgeſprochen ſchwache Staffelleiſtungen Man kann nur zur Entſchuldigung anführen, daß die Hauptſaiſon erſt beginnt, denn ſonſt könnte man nur von einem Tiefſtand des ſeither immer noch recht guten ſüd⸗ deutſchen Staffelkönnens reden. 43,5 Sek. liefen die 1860er München und 43,5 die Frankfurter Eintracht über Amal 100 Meter, der Reſt noch weniger. Die anderen offiziellen Staffeln über amal 400 und Amal 1500 Meter ſind noch zu wenig gelaufen, als daß man urteilen könnte. Annehmbar ſind die Leiſtungen der Stuttgarter Kickers in der Schwe⸗ denſtaffel mit:02,1 Min. und des JG.⸗Sportverein Frank⸗ furt in der Olympiſchen Staffel mit:39 Minuten. Rückgang in den Sprüngen Im letzten Jahre hatten wir im Weitſprung im erſten Monat der Saiſon nicht weniger als 5 Weitſpringer über 7 Meter. Bisher notieren wir in dieſem Jahr lediglich Brooͤbeck⸗Stuttgart mit 7,06 und Ebner mit 7 Meter. Von den folgenden Springern zwiſchen 6,80 und 6,00 Meter ſind allerdings ſicher noch einige über 7 Meter zu er⸗ warten; ob allerdings der zur Erſtklaſſigkeit erforderliche 7,40⸗Meter⸗Sprung erreicht wird, iſt fraglich. Im Hoch⸗ ſprung kann es Bonneder, der älteſte ſüddeutſche Aktive, mit ſeinen 37 Jahren allein nicht mehr ſchaffen. 180 Me⸗ ter ſprang bisher nur Brodbeck⸗Stuttgart. Der Regens⸗ burger Senior liegt mit 1 Zim. als zweitbeſter dahinter. Der einzige für deutſche Verhältniſſe zur Spitzenklaſſe zählende Stabhochſpringer Reeg(jetzt Opel Rüſſelsbeim) ſoll im Training 3,80 Meter ſicher bezwungen haben, ob es im Wettkampf dazu reicht, muß der Vierverbändekampf zeigen. Im Stoß und Wurf wechſelnd Uebler⸗Nürnberg hat einmal die 15 Meter⸗Grenze im Kugelſtoßen überſchritten, aber ſicher iſt er noch nicht. Für über 14 Meter iſt dann noch Schneider⸗Rüſſelsheim gut. Zwiſchen 18 und 14 Meter ſind dann noch weitere 6 Leute vorhanden, ſodaß man für deutſche Verhältniſſe zu⸗ frieden ſein kann. Erheblich weniger gut ſieht es im Diskuswerfen aus, denn nur Rödl⸗München mit 41,30 und Schauffele, der alte Stuttgarter Kämpe, mit 40,05 Meter kamen über die 40 Meter⸗Grenze, ohne mit dieſen Leiſtungen aber in der erſten Klaſſe mitreden zu können. Im Speerwerfen iſt Barth⸗Stuttgart die Hoffnung des Südens. Da er 60 Meter zweimal ſchon überbieten konnte, iſt mit ihm zu rechnen. Ausgeſprochen Domäne des Südens iſt das Hammerwerfen. Mang und Steinberger⸗Regensburg ſowie Kurz⸗München aus dem Sportlerlager, ſowie Wagner⸗Eislingen und Schlei⸗ cher⸗Stuttgart von den Schwerathleten, erreichten zwiſchen 41 und 43 Meter, ſodaß es ſich lohnen dürfte, aus dieſem Material doch einmal nach einem Olympiamann zu ſuchen, wenn dazu auch noch einige Meter erforderlich ſind. Von den Mehrkämpfen kann man noch nicht reden; erſt die Meiſterſchaften werden da den nötigen Auf⸗ ſchluß geben. Gute Ausſichten bei den Frauen Die füddeutſche Frauenklaſſe verſpricht, ſich wieder durchzuſetzen. Jedenfalls ſind hier die Spitzenleiſtungen er⸗ heblich beſſer als bei den Männern. Ueber 100 Meter halten Lorenz ⸗ Frankfurt mit 12,4 und Haux⸗Frank⸗ furt ſowie Dollinger ⸗ Nürnberg mit je 12,6 Sek. die Spitze. Die Nürnberger Mittelſtrecklerin Dollinger ſteht über 200 Meter mit 26 Sekunden in Deutſchland weit an der Spitze. Auch Lorenz mit 26,8 Sek. iſt noch recht gut. Die 800 Meter wurden noch nicht gezeitet. Krefeld(21. Juni): 1. Preis von Lank. Für Dreijährige. 2200. 1400 Mtr. 1. E. v. Bylandts Sorella(W. Held); 2. Ma Chere; g. Teufelsbub. Ferner: Antäus, Harpunier, Schatzfinder, Malteſerin, Anker, Laerta, Italia, Caprice, Seiltrommel, Alpenfee. Tot.: 40:10; Platz: 17, 14, 77, 30:10. 2. Preis von Dülken. 2200. 1050 Mtr. 1. J. Pudenz Piniole(Hermann); 2. Selim; 3. Madri. Ferner: Dice⸗ tator, Ingraban, Steineibe, Glorka, Eremit, Charakter, Veſpaſtan, Harniſch. Tot.: 194:10; Platz: 38, 22, 32:10. J. Süchtelner Jagdrennen. 3700, 3700 Mi.. Diltheys Brotverdtiener(L. Broda): 2. Liebeszauber; 3. Porto Flip. Ferner: Larodoſta, Froher Mut, Silver Cord, Marionette. Tot.: 73:10; Platz: 38, 17, 16:16. 4. Preis der Grafſchaft. Für Dreijährige. Ehrenpr. u. 4200. 2000 Mtr. 1. Gebr. Röslers Fenſeher(J. Pinter); 2. Grandel; 3. Oceanus. Ferner: Ahnherr, Damaſt. Tot: 32:10; Platz: 16, 15:10. 5 5. Rheinpreußen⸗Ausgleich. Ausgleich 2. 2800 /. 1650 Meter. 1. Gebr. Röslers Volumnius(J. Pinter); 2. Stahl⸗ eck; 3. Fino. Ferner: Gebt Feuer, Feudal, Bundſchuh, Negro, Bandola, Goldwert, Tirano, Mangole(). Tot: 58:10; Platz: 18, 22, 16:10. g 6. See⸗Jagbreunen. Ausgleich 3. Ehrenpr. u. 2500 J. 3500 Mtr. 1. Gebr. Röslers Bergſchüler(J. Pinter); 2. Lauſcher; 3. Giraldg. Ferner: Leitſtern, Arber, Ordinaria, Geeſtländerin, Lotteken, Majaki, Segur. Tot.: 114: 10 Platz: 26, 59, 30:10. 7. Leyental⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 2000 /. 2000 Mtr. 1. Geſt. Lauvenburgs Feldgeſchrei(K. Buge); 2. Föhn 2; 3. Chevalier. Ferner: Kronenzehner, Eiltraud, Mauer⸗ brecher, Gauner, Giftmiſcher, Quartaner. Tot.: 7310, Platz: 23, 31, 19:10. Alphons Brödermann⸗Jagbrennen. Ausgleich 2. Herrenreiten. 4000 4. 3500 Meter. 1. K. Dahlmanns Rößling(E. Liebrecht), 2. Muskateller, 3. Laxenburg. Ferner: Hetman, Menelaps. Tot. 31:10, Pl. 19, 2010. * Halle(21. Juni): 1. Freundſchafts⸗Preis(Klaſſe), Herrenreiten, Ehren⸗ preis und 1000, 1800 Meter: 1. W. Stephans Goldalma (v. Manteuffel); 2. Godwina; 2. Mungo(totes Rennen). Ferner: Briholder, Poſten. Toto: 16:10. Platz: 18, 9, 15.10. 2. Preis von Bärfelde. Für Zweijährige, Ehrenpreis und 2200 4, 1000 Meter: 1. P. Roſenthals Freöſchar(FJ. Vinzenz); 2. Eilwerk; 3. Amön. Ferner: Horrido, Ihering, Lindenwirt, Befreiungsfeier. Toto: 16:10. Platz: 11, 15:10. 3. Preis von Gerlebogk. Ausgleich 3, 1800%, 1400 Me⸗ ter: 1. W. Stephans Oſtkind(Kraft); 2. Stalliebling; 3. Dixi. Ferner: Garwhal, Chinafeuer, Loga. Toto: 47.10. Platz: 23, 10:10. 4. Askauia⸗Jagdrennen. Herrenreiten, Ehrenpreis und 2900 4, 8600 Meter: 1. A. Reiths Kermak(et. Brandt); 2. Geri; 3. Hol Gulden. Ferner: Sturm, Sommerflor. Toto: 27:10. Platz: 22, 22:10. 5. Preis von Deſſau. Für Dreijährige, 1800, 1200 Meter: 1. K. Beckers Nobel(Röhl); 2. Buſchwindröschen; 3. Madelung. Ferner: Erich, Ary Schlubeck, Autor. Toto: 30:10. Platz: 18, 24:10. 6. Ironie⸗Jagdrennen(Klaſſe). 1000 J, 9000 Meter: 1. Lt. v. Römers Final; 2. Caſalonza; g. Bereſing. Ferner: Cavalier, Raffke, Marlitta, Oruk, Optimat, Ratisbong. Toto: 16:10. Platz: 12, 14, 41:10. 7. Georg⸗Nette⸗Erinnerungs⸗Rennen. Ausgleich g. Ghren⸗ preis und 1800 J, 1600 Meter: 1. K. Krahmers Flamländer (Kreuz): 2. Hohe Eule: 3. Petronia. Ferner: Varro, Buf⸗ 7 e Loga, Pylades, Goldenes Tor, Goldalmo. 97 24:10. eee Länderſpiel Norwegen-Deutſchland Das Länderſpiel Norwegen gegen Deutſchlau d in Oslo endete unentſchieden 22. Ausführlicher Bericht folgt.) N Kurt Fiſcher, z. Zt. beurlaubt Verantwortlich für Politik: H. A Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayfer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermischtes: Willy Müller- Handelsfeil: Kurt Ehmer- Gerſcht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Miz⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Berleger: Druckerei Or Haas, Neue Mannheſmer Zeitung Gem. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge leine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur del Rückporto . Seite Nummer 281 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgahe 4 5. 4 2 4 0 4 22 Heufe letzter Tag! Ernst Verebes Siegfried Arno H. Junkermann/ Rosa Valett!l Das Geheimnis der Rolen Nalze] Ein kriminelles Abenteuer voller sen- sationeller Verwicklungen und hand- fester Situations-Komik Vorher: die neueste lustige Groteske: Oswald als Musiker und das übrige interessante Bei programm! Eine prickelnde, moderne Ehekomödie, in der jeder der beiden Gaffen einmal ein wenig neben dem Tugend- pfade einherhüpfi: N 4 W bed 2 Abenteuer aus einer Ehe von In den Hauptrollen: Seitensprünge* heute. lerda Maurus/ Oskar Sima/ Adele Sandrock u. d. Auger dem: Toby als Bergmann, die Konkurrenz der „Wenn die Liebe nicht wär“ Mieky- Maus. Lustspiel. „Winter a. d. Groß-Venediger“ Kulturfilm. Beginn:.00,.00..00,.25 Uhr Beginn: 3.—,.—, 7.—..30 Uhr. National-Theater Mannheim Montag, den 22. Juni 1931 Für die Theatergemeinde„Freie Volksbühne“ Abt. 21 25, 56— 90, 101108, 171192, 801-809 und Gruppe S: Der Troubadour Oper in 4 Akten v. Salvatore Cammerano Musik von Giuseppe Verdi Musikalische Leitung: Ernst Cremer Inszenierung: Richard Hein Bühnenbilder: Eduard Löffler- Chöre: K. Klaußg Technische Einrichtung: Walther Unruh Anfang 20 Uhr Ende 22.30 Uhr Personen: Der Graf von Luna Christi an Könker Leonore Gertrud Bindernagel Aucena, eine Zigeunerin Margarethe Klose Manrico Helmuth Neugebauer Ferrando Albert Weig Ines Marianne Keiler Ruiz Fritz Bartling Ein alter Zigeuner Karl Zöller Ein Bote Haus Karasek Das langjährige Fachgeschäft für pllssees, Hohlsäume, Kanten für Schals und Volants, Einkurbeln von Spftren und Elnsätzen, Monogramme. Nlelderstlckerelen, Blesen und Knopflöcher werden schnell und billig angefertigt. 8475 Auf eilige Arbeiten kann gewartet werden Gesckwister Nixe, N 4 7, Laden Damenschneiderei— Telephon 232 10 NUR BIS oONVNVERSTAG DER LUSTIGE SPIELPLAN MIT Max AD ALBERT IN 98 5 EKE I FIM. KABARETT UND eee . 3 Offene Stellen Töllessaute-Tobvoniel auf feste Rechnung zu vergeben. Blerverleger, Mineralwasser und Likörflabriken bevorzugt. Kohlensädurewerk Deutschland.-G. Hönningen a. Rhein. 210 2 U ττοο Kontoristin mit guter Handſchrift, für Zeitungs⸗ expedition per 1. Juli geſucht. Gefl. ſelbſt⸗ geſchriebene Angebote unter K R 1565 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. V284 CFFFCCFCCCCC Für unſere neu eingerichtete Abteilung Schuhwaren ſuchen wir per ſofort, eventl. 1. Juli eine tüchtige, nur hranohekundige Verkäuferin, nicht über 30 Jahre, welche ſchon in lebhaften Betrieben tätig war. Angeb. mit Ia. Zeugnis⸗ abſchriften, Gehaltsanſprüchen und Bild an iss geschwister Mayer, Aschaffenburg. Stellen besuche Selbſtändiger Hand⸗ werksmeiſter ſucht für 1 od. mehrere Häuſer Aausmeitentelge leißiges und ſolides Alleinmädchen in allen Arbeiten be⸗ wandert, m. nur beſt. u. lückenloſen Zeug⸗ niſſen geſucht. B2371 Foerſter, Werderſtr. 9 Zum 1. Juli wird bei Ausführg. ſämtl. ob. billige Woh freie f 3 od. billige ohnung. Dienstmädchen Augeb. unter J. 0 geſucht. 4401 an die Geſchäftsſt. od. . 14. 3. Stock. Teleph. 587 97. 961 Wollen Sie ein bis Herbſt beziehbares Ein⸗ oder Zwei⸗ familienhaus in reizender, verkehrsgünſt. Lage? Beſuchen Sie uns, beſichtigen Sie unſ. Bauten, Modelle, Pläne uſw. Wenig Eigengeld erforder⸗ lich. Verzinſung 4 40.— bis 4 60.— monatlich. Kleineigenbau⸗Geſellſchaft Mannheim, Wotanſtraße 19, Telephon 593 07. Suche Villa nit 6 bis 8 Zimmern und kleinem Garten in Neuoſtheim oder Waldpark zu kaufen. Angebote unter N N 176 an die e ſtelle dieſes Blattes. Doppel- Flagenhaus nächſt Waldpark, 4875 v. Steuerwert bei 15 000 Mark Anzahlung zu verkaufen. Angebote unter z V K 12 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. B2349 Automarkt Gelegenheitskauf! 18 Opel Limouſine, 4tür., neueſt. Mod. 31, zugel. u. verſt., Kasko⸗ u. Haftpfl. verſich., 3500 km ge⸗ fahren, mit Fabrikgarantie, daſelbſt 4/20 PS. Opel Kabriolett, maſchtn. einwandfrei, mit Not⸗ ſitzen, öfach bereift, zugel. u. verſt., günſtig ab⸗ zugeben. J. Schwind, N 3. 9, Tel. 284 74. 921 8058 Automarkt Offener 6 Filzer Daimler-Benz 8/38 Pf öfach bereift, zu verkaufen.— Näheres unter A M 6306 an Aunoncen⸗Frenz, 0 7. 11. Vg04 Wel leere Zimmer möglichſt ſep., mit Waſſer, Zentrumlage bevorzugt. von einzelnem Herrn p. 1. Aug. evtl. früher geſucht. 8156 Aegeb. mit Preisang unt. XO 66 a. d. Geſch. 1 2 Zimmer und Küche und Küche per 1. Juli od. ſpäter Angeb. unter X K 62 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes erbeten. an die Geſchüftsſtelle. 4 Stöckiges helles Magazin mit Keller, gr. Hof, gr. Toreinfahrt, im Hauſe Böckskraße 7 für Lager, Werkſtätte oder kleinen Fabrikbetrieb geeignet, preis wert per ſofort oder 955 zu vermieten. 8168 Heinrich Freiberg, 8 6 Nr. 21, Telephon 31464 und 304 3g. 47 geräumige Büro- und Lagerräume, uuch einzeln zu vermieten. Auskunft b. Groh, A3, 6, part., Hths Geraumige Garage privat, Lindenhof, zu vermieten.* 967 Telephon Nr. 248 01. mit 2 ſchönen Schaufenſtern, in guter Laufſtraße ſofort zu vermieten. 3 Zimmer⸗Wohnung kann dazu vermietet werden. Anfragen unter X J 66 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 966 Sehr schöne 99 7 Immer Wohnung Tullaſtraße 12, per ſofort oder ſpäter preiswert zu vermieten. Auf Wunſch 1 Heinrich Freiberg Tel. 31464. S 6. 21. Tel. 304 33. . Küche, Bad, Neubau ⁊ĩ 34. 2 Zimmer, Küche, Bad, Neubau. 65.— immer, Küche, Bad, Heizung, Neubau 100.— Krüger& Sohn, Verwaltungen, S 6, 39 II,-2 h Kinderloſes Ehepaar] Kinderloſes Ehepaar ſucht B2362 fucht 1962 2 Zimmer Neckarſtadt⸗Oſt bevor⸗ zugt. Miete i. voraus. Angeb. unter X F 63 A 3. 6 am Schillerplatz 3 Neuzeitlich ausgebauter Laden Kalb dd. rar zune 40 am groß. zu verm. Käfertalerſtr. Nr. 29. Laden. B2329 Laden mit od. ohne Wohng. billig zu verm. Näh.: Telephon Nr. 294 83. Wohn, u. Schlafzimmer möbl. zu vm. B2347 Qu 7. 18/19. 3 Tr. Sehr ſchöne, ſonnige 3 Zimmer, Küche Diele, Bad, Speiſek., per ſofort od. ſpäter zu vermieten. 897 Neckarauerſtraße 243, bei der Schillerſchule, Kronprinzenſtraße 37: Schöne 3.⸗Wohnung m. Diele u. all. Zub. per 1. Juli zu verm. bei P. H. Dietz. B2372 Anme und Hache an ruhige Einzelperſon bis 1. 7. 31, zu verm. O 6, 5. 4773 Möbliertes Zimmer ſof zu verm. B2368 Heckmann. 0 2, 6, l Gr., fonn. möbl. Bal⸗ konzim m. Schreibt. u. Bücherkchr. el.., m. od. ohne Penſ., p 1. 7, zu vermiet. An⸗ zuſehen bis nachm. 3 oder 6 Uhr abends. B 6. 6. 2 Tr. rechts. B2357 Nähe Bahnhof! Neu herger. Balkon⸗ Zimmer an ſol. Hru. ſof. zu verm. 896 L. 12. 13. 3. Stock. An Tennisnlatz! Gut möbl. Balkonzim. zu vermieten.* 950 Goetheſtr. 18, 1 Tr. I. Schön möhl. Zimmer im Zentrum zu ver⸗ mieten. 973 D 2. 1, 2 Tr. rechts. Frdl., ſauber möbl. Zimmer ſof. zu verm., wöchentl. I.—. Untere Clignetſtr. 5, 3. Tr. links. 979 1 od. 2 ſchöne, gemüt⸗ lich möblierte 981 Balkonzimmer mit el. Licht u. Tel.⸗ Ben. ſof. zu vermiet. G 7. 26, 2 Treppen, am Lniſenring. 1 größ. u. 1 kleineres Zimmer zu vermiet. H 7. 18, part. Vordh., a. Luiſenring. 980 Lindenhof. Gut möbl. Zimmer per 1. 7. zu vermiet. Rheinvillenſtraße 8. 3. Stock links.* 987 Verkäufe Schw. eich., kompl. Herrenzimmer 05 faſt neu, ſehr billig wegzugshalber abzug. Adͤreſſe in d. Geſchſt. Aus Privathand zu verkaufen: 1 Wohnzimmer⸗Lüſter, 2 Glaslüſter, 1 Ausziehtiſch m. Stühl., 1 Nähmaſchine, 2 große Spiegel(für Schneid. od. Friſeur), 1 Füllofen. 1 Vaill. Gasbadeoſen, 1 Gasofen, Linoleum. Anzuſeh. v.—12 od. —6 Uhr. 8174 Heinrich Freiberg, Mannheim, 8 6. 21. Wegen Platzmangel 1 ax. Diwan. 1 Seſſel (Plüſch), 1 rund. Tiſch, div. Stühle, bill, ab⸗ 1 Zimmer und Küche (Heſchlagnahmefrei) in Seitenbau für.“ 35.— billig zu verm. 972 K 2. 24, 2 Tr. rechts. ſol. Herrn zu verm. mit el. Licht an beſſ., zugeben. Tge. Rötter⸗ ſtraße 38. 1 Tr. rechts B2358 Schreibtische, eiche monatl. zu verm. Näh.: S 3. 3, 1 Tr. B2348. Nan J 5. 6, 1 Tr rechts von 45, 65 und 85 4, Möbliertes Zimmer Gut möbl. Zimmer Zücherschränke neu und gebr. 4775 Aukt. Seel, Qu 4. 5. Der Film schõ 5 2 Heute letztmalig! werner Fütterer Grei Theimer: in Wien hab ich einmal ein Madel geliebl Daz u- Lon Chaney in „Der Unbekannte“ 85 22. Junt— 1 nster Abenteuer 1 .00 5. 30.00 Harocaln Monlag: Resle Crepe de Chine Föulard Georgette letzt 0 7. 8, Neidelberg bis 2 Mtr. Jeder Mtr..80..30 crefelder seidenhau; erst.„Libelle“ 1 Etage Sprechstunden: * Hahe meine praxis verlegt nach der Seokenheimerstraße 43- erat) Dr. Willi FHedmann Prakt. Arat. 9%—11 U. 16—18 Uhr. Jel, 200 0 2ST TRR TE bei der öffentl. Auto-Fahrkurse Fahrschule von Nächste Woche! f e e Die Banditenbraut (Manuela) Ein Film, der mitreißt durch die Wucht seiner Handlung. Der Film der Spannung bis zum letzten Bild. IV bara un dem grolen dans „Die Frau auf der Folter Bin Weib im Hampf um Glück u. Bhre ZFH u. Ul. Anf. J 30..00..30..10 Uhr. DALA asche in 4 verschie- 1, 40 1 +.. Zul ſt 356 Stumme fel, Cg OA, Hh. Ae lethadtsstelle? Umzüge 5 denen Arten. i ö schnell, gut, in fei mit Möbelauto werd. 85 f inster gewiſſenhaft., billig billig. Ausführung ausgeführt. A. Horn. innerhalb 3 Tagen A ubuascherel Schütz, T 42, 8 J. 300 ff Opel-· Reparaturen bei der ältesten, mit den neuesten Präz. We erk zeugen eingerichteten Spezialwerkstätte von Friedr. Hartmann, Opelv ertretung Seckenheimerstr. 68a. Tel. 403 16 Bindende Kostenvoranschläge. 976 2 errenstärke- Wäsche sind Sie über die Fülle und Wohl. eugnisab schriften u. gepflegtheit Ihrer Haare nach Ffledr. Hartmann, Seckenheimerstr. 68a, Tel. 403 16 e e dem Gebrauch von Mä SsBIZge Preise. 7 chreibbüro N 4. 17. SSO Spezial Shempoon Peuib uu Solifl Nolegauuniuſſdolllb· Koſu 50 Pfg. VAN Z EN u. and. Ungeziefer beseitigt unt. Garant. im Ausgasungs- verfahr. Kammerjäg. Auler, Mannheim, Mühldorferstr. 3 Herrenzimmer ſehr gut erhalt., eiche, für 390 4 zu verk. Verſteigerh.. Qu 4. 5 477 Sonlafzimmer Vor einigen Tagen haben wir wieder ein⸗ mal ein ſehr ſchönes Schlafzim. billig ein⸗ getauſcht. Wir waren ſelbſt überraſcht, als wir es geſehen haben. Wir bieten Ihnen dieſes Zimmer be⸗ reits für R 145.— komplett an. Das ſchöne Schlafz. beſteht aus 1 gr. Spiegelſchr. m. ſchwer. geſchweift. Geſims, 2 Bettſtellen genau dazu paſſend, ganz beſonders ſchwer gearbeit., mit Patent⸗ matr., 2 Nachttiſchen, 1 Waſchkommode mit 55 77 feinem Kriſtallfacett⸗ ſpiegelaufſatz u. zwei Stühlen. Das Zim. iſt noch ſo ſchön, daß es ſich ſogar dazu eig⸗ net, wenn Sie Ihr altes, das wir gerne in Zahlung nehmen, durch dieſes erſetzen wollen. Landes, Maunheim⸗ Lindenhof Bellenſtr. 2 (Alte Oelfabrik hint. Hauptbahnhof. Geöffnet v—7 Uhr. Badewannen 0. W. emall, fabriknen. Fr. Rietheimer, T 3, 8 988 1 komplette Badeinrichtung faſt neu, 4803 einige Zimmertüren und Feuſter ſowie verſchied. gebr. Möbel umzugshalber billig abzugeben. Zu erfrag. in T 3 Nr. 5, Laden. gebr. Küche, weiß für 55& u. Chaiſelg. zu verkauf, Waldhof⸗ ſtraße 5, 3 Tr. rechts. Dadleof. Automat.) 66. Kohlenherd, schw. 18. Fr. eee 1 3, 3 986 bebr. Nähmaschine wie neu, zu verkauf. Preis 60 4. Große Merzelſtr. 15/17, prt. fl.- und.-Fahrrad fabrikneu, billig zu verk. Gr. Merzelſtr. 8 part. rechts. B2366 . Hod. ganz od. geteilt auf prima Objekte bei eee ee 1. Stelle æu vergeben Anfragen von Selbſt⸗ nehmern u. N U 183 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 8176 Telephon 44929. 8499 F angsversteigerung Montag. d. 22. Inni 1931, nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6. 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Schweißapparat, Grammophone. 1 Friſenrtoilettentiſch m. Spiegel u. Waſſer⸗ becken, Schallplatten, 94 Flaſchen Wein, 1 Räucherofen und Sonſtiges. 4799 Keibs, Gerichts vollzieher. Zwangsver steigerung Dienstag, d. 28. Juni 1931. nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal, Eu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 kompl. Ladeneinrich⸗ tung, Haus⸗ u. Büro⸗ möbel verſchied. Art u. Sonſtiges. 4801 Morath, Gerichtsvollzieher. Zwangsversteigerung Montag, d. 22. Juni 1931, nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Büfetts. 2 Gram⸗ mophone u. 9 5 Mannheim, 20. 6. 31. Bär, 5 Gerichtsvollzieher. Guterhaltenes .-Rad 500 cem., zu verkauf. od. gegen ſteuerfreies 200 cem. zu tauſchen 8 agenknecht, andhofen, Wein⸗ 964 heimerweg 301. Von 50 pfennig an reparieren wir ſämtl. elkt. Bügeleiſen, Fön, Kocher, Staubſg. uſw. Rietheimer, T 6. 33. 970 Graugestreifter Kater mit verwachſ. Beinen, zugelaufen. 82378 Herion, M 4, 10. Unterricht Handelsuntarrichtskurss Mannheim, Kepplerstr. 19 2 Min. v. Hauptbahnhof Fernsprech-Nr. 424 12 Gründlichſt. Ausbildung In Buchführung, Relchskurzsehritt Masohlnenschrelden 21 Schön- und Rundschtift pp. Proſpekte koſtenlos II 7 r beteiligt sich an Englisch! 60 f Pro Stunde Anfragen unter F C 191 an die Ge- Köſtritzer Ideas der Seſunder Schlaf des Tages Arbeit und Mühſal weifel das beſte Labſal Viele müſſen ihn in unſerer Zeit entbehren, weil ihre Nerven auch des Nachts nach iſt na ohne 8 des Alltags Anſtrengung und Unraſt keine Ruhe zu finden vermögen. Wollen Sie ruhigen ſtärkenden Schlaf, ſo trinken ſie allabendlich vor der Nacht⸗ ruhe das altberühmte Köſtritzer Schwarzbier. Es wird aus reinem Malz ohne Zuſatz von Zucker hergeſtellt. Köſtritzer Schwarzbier iſt in den Bierhandlungen und Lebens⸗ mittelgeſchäften erhältlich. Generalvertretung: K. Köhler, Seckenheimerſtraße 27, Fernſprecher 43166. Stati besonderer Ae Heute abend entschlief sanft plötzlich infolge eines Schlaganfalles mein innigstgeliebter Mann, mein einziger, geliebter Bruder, Schwager und Onkel, der Kaulmann Almar Braun 5 im besten Mannesalter von 48 Jahren. Mülheim(Ruh), Duisbur den 19, au, ln. Freiburg i. Breis (Oberstraße 84), Bövinghausen, uni 1931. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Margareta Braun geb. Passui Die Einäscherung findet am Dienstag. den 28. J uni 1931. nachm. 4 Uhr, im Krefelder Krematorium statt.— Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Heute entschlief sanft im Herrn unsere innigst- keliebte, treubesorgte Mutter und Großmutter frau Anna Ihrom WV. b Leb. Senk im 72. Lebensjahre. Mannheim(Meerfeldstr. 24), 20. Juni 1931. Lina Schmidt geb. Throm. Kurf Schmidi Amanda Bäumner geb. Throm. Ernst Bäumner Gustav Throm und Frau Helene geb. Hambrecht Die Enkelkinder: Elisabemn Bäumner. Werner u. Maria Throm. Die Beerdigung findet am Dienstag den 23. Juni nachmittags 3½ Uhr von der Leichenhalle aus statt schäftsstelle. 8453 ———— j6 — Bez unſ. zuzt Kro Ne Se 181