Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13 Ne Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 6, Se Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen Einzelpreis 10 Pf, Im Anzeigenteil RM.—.40. die 32 mm breite beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗ Ausgabe n Mittwoch, 24. Juni 1931 142. Jahrgang— Nr. 285 Brüning ſprach geſtern abend im Mund fun! über die aktuellſten politiſchen Probleme: das Hoovermanifeſt und die Notverordnung Letzter Appell an Frankreich Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. Juni. Reichskanzler Dr. Brüning hielt heute abend eine große politiſche Rede über den Deutſchland⸗ ſender. Er führte dabei aus: Alle Völker der Erde ſtehen unter dem tiefen Eindruck des hiſtoriſchen Schrittes, den am Sonntag der Präſident der Ver⸗ einigten Staaten unternommen hat, um der unge⸗ heueren Kriſe, die über faſt alle Völker hereinge⸗ brochen iſt, zu ſteuern und Denen Hilfe zu bringen, die ihr zu erliegen drohen. Das deutſche Volk und die deutſche Regierung haben mit herzlicher Dankbarkeit die Vorſchläge des Präſidenten Hoover angenommen. Eine neue Hoffnung für Europa und Deutſchland ſehen wir aus dieſem Vor⸗ gehen erwachſen. Er bringt Deutſchland eine Hilfe in einem entſcheidenden Augenblick ſeiner Geſchichte, in dem die Schwierigkeiten bis zum Aeußerſten ſich aufgetürmt haben. Der erſte wirkſame Anfang für eine beſſere Zukunft iſt erfolgt. Aber warnen muß die Reichsregierung vor dem Glauben, als ob durch dieſen Vor⸗ ſchlag des amerikaniſchen Präſidenten, der von allen in Frage kommenden Nationen angenommen wird, wir über die Geſamtheit der uns bedrängenden Nöte hinweg ſeien. Wenn die Reichsregierung in den wiederholten harten Maßnahmen der Notver⸗ Adnung vom Dezember und der letzten Notver⸗ broͤnung verſucht hat, die hereinbrechenden Gefahren zu meiſtern, und gezwungen war, dem deutſchen Volke das Aeußerſte an Laſten und Einſchränkungen zuzumuten, um über die kommenden Monate und vor allem über den nächſten Winter hinwegzukom⸗ men, ſo war ſie ſich deſſen bewußt, daß das Jahr 1932 aller Vorausſicht nach den Höhe⸗ punkt der finanziellen Schwierigkei⸗ ten bringen würde. Wenn auch die Reichs⸗ regierung den Haushalt des Reiches für den Fall, daß nicht eine weitere Verſchlechterung der Wirt⸗ ſchaftslage eintritt, für das laufende Etats⸗ jahr ausgeglichen hat, wenn ſie ſogar einen erheblichen Betrag für die Gemeinden verfügbar machte, um ihnen die wachſenden Laſten für die⸗ jenigen Arbeitsloſen zu erleichtern, die weder von der Verſicherung noch vom Reich unterſtützt werden, ſo bleibt doch zunächſt im Jahre 1931 die Lage der Länder und Ge⸗ meinden noch ungeklärt. Die vom Reich über⸗ wieſenen Steuern werden nach der Schätzung der Reichsregierung um Hunderte von Mil⸗ lionen zurückgehen. Dazu treten die großen Ausfälle, die bei den Ländern und Gemeinden infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage bei der Gewerbeſteuer, Grundvermögensſteuer und der Hauszinsſteuer zu erwarten ſind. Das Sinken der Einkommen und Löhne im Jahre 1931 wird dazu führen, daß im Jahre 1932 erſt die volle Wucht der Steuerausfälle die Haushalte von Reich, Ländern und Gemeinden belaſten wird. Dazu käme die akute Gefahr, die wir in den vergangenen zwei Jahren wiederholt durchlebten, daß ſich im Verlaufe einer Reihe von wirtſchaftlichen Vorgängen eine unge⸗ heure Unruhe bemerkbar machte und aus dieſer Unruhe heraus vom Auslande her gewaltige Mengen kurzfriſtiger Kredite plötzlich abge⸗ zogen wurden. Mit einem Schlage zeigte ſich in ihrer ganzen Größe die ſeit langem vorausgeſehene Gefahr, daß die deutſche Wirtſchaft in den Jahren der Scheinblüte zu einem erheblichen Teil mit in⸗ ländiſchen und ausländiſchen Mitteln aufgebaut wurde, die nur auf kurze Zeit gegeben oder in Unter⸗ nehmungen inveſtiert ſind, aus denen ſte nicht von heute auf morgen herausgezogen werden können. Der Verſuch, der nunmehr zum dritten Male gemacht wurde, große Teile dieſer kurzfriſti⸗ gen Kredite plötzlich aus Deutſchland abzu⸗ rufen, hat den Sturm, der heute als beſchwo⸗ ren angeſehen werden kann, herbeigeführt. Dieſer Sturm hat aber gleichzeitig allen Einſichtigen in draſtiſcher Schärfe die Verbundenheit der Wirtſchaft im poſitiven und im negativen Sinne vor Augen geführt. Er hat aus der Not einzelner Völker und beſonders Deutſchlands eine Not der ganzen Welt gemacht. Er hat gezeigt, daß die Lebenshaltung bedingt iſt durch die Lebenshaltung auch anderer Völker. Wenn ein Land ſchwer leidet, können auf die Dauer andere Völker, die mit ihm in wirtſchaftlicher Verbindung ſtehen, ihre Proſperität nicht erhalten. Zu glauben, daß nach Annahme des Vor⸗ ſchlages des Präſidenten Hpover alle Nöte in Deutſchland beſeitigt wären, wäre die gefähr⸗ lichſte Illuſion, in die ſich das deutſche Volk hineinwiegen könnte. e 15 1 8 l de wird Frankreichs Antwort ſein? Große Aufregung und Aneinigkeit in Paris Heute Entſcheidung des Miniſterrats Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 24. Juni. Die im Kabinett herrſchende Uneinigkeit über die Antwortnote an Hoover trat noch einmal am Dienstag nachmittag klar und deutlich zutage. La⸗ val, Briand, der Fin anzminiſter, der Budgetminiſter und der Unterſtaats⸗ ſekretär für Volkswirtſchaft hatten ſich zu⸗ ſammengeſetzt, um über den Inhalt der Note zu be⸗ raten, wiederum ohne Ergebnis. Es wurde eine Reihe von Geſichtspunkten geprüft, im übrigen aber dem heutigen Miniſterrat die Entſchei⸗ dung überlaſſen. Währenddeſſen führten in der Deputiertenkammer die hochgehenden Wogen der Erbitterung und Entrüſtung gegen Waſhington zu ſtürmiſchen Zuſammenſtößen zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Laval und einigen interpellierenden Deputierten. Angeſichts der hohen Zahl der Interpellationen hatte Laval eine Vertagung der Ausſprache auf Freitag vorgeſchlagen, doch der Nationaliſt Louis Marin widerſprach heftig und verlangte von der Regierung vor Abſendung der Antwortnote die Meinung der Deputiertenkammer zu hören.„Der Hovperplan,“ ſo rief Marin mit überſchlagender Stimme in den Saal,„verſetzt dem Noungplan einen töd⸗ lichen Hieb. Miniſterpräſident Laval muß in der Antwortnyte die Amerikaner darauf vorbereiten, daß er die Meinung des Parlaments vor der letzten Eut⸗ ſcheidung einzuholen hat.“ Laval beruhigte den Aufgeregten und fügte hinzu:„Ohne Ein ver⸗ ſtändnis mit dem Parlament wird die franzöſiſche Regierung keine Beeinträchtigung des Voungplanes hinnehmen.“ Die Ausſprache über die Hooverinterpellationen wurde dann mit Stim men⸗ mehrheit auf Freitag vertagt. Um dem Miniſterpräſidenten Laval in letzter Stunde noch einmal den Ernſt der Lage vor Augen zu führen und ihn auf die heutige Kabinettsſitzung vor⸗ zubereiten, erſchien der amerikaniſche Botſchafter in ſpäter Abendſtunde im JInnenmimiſterium, wo eine einſtündige Unterredung ſtattfand. Wie es heißt, ſoll es dem Botſchafter gelungen ſein, Laval über viele Unklarheiten und Befürchtungen weitgehend aufzuklären und zu beruhigen. Die in Paris erſcheinenden amerikauiſchen Blät⸗ ter veröffentlichen das Zifferntableau, in dem die amerikaniſche Regierung der franzöſiſchen die Er⸗ gebniſſe für Frankreich im Falle eines deutſchen Mo⸗ ratoriumsantrages oder im Falle der Annahme des Hooverplanes vorführt. Darnach würde ſich bei einem deutſchen Moratorium die Einbuße Frank⸗ reichs auf 2177 Millionen Franken und im Falle der Annahme des Hooverplanues auf 2732,25 Mil⸗ lionen Franken ſtellen. Die Einheitsfront der franzöſiſchen Preſſe gegen den Vorſchlag Hoovers, der ſich geſtern ſogar die ſozialiſtiſchen Blätter angeſchloſſen hatten, beginnt abzubröckeln. Bemerkenswerterweiſe gibt der Außenpolitiker des „Matin“, Sauerwein, das Signal zu m Einſchwenken.„Man muß ſich darüber wun⸗ dern, daß gerade Redakteure mit wirtſchaftlicher Fachkenntnis die gefahrvolle Ablehnung des Hpover⸗ planes predigen, ſo erklärt heute morgen Sauerwein. Dabei vergeſſen ſie vollkommen, daß im Falle eines Mißerfolges der Hooveraktion nichts mehr in Frage ſtehen würde als die franzöſiſche Forderung. Das franzöſiſche Volk gilt als rechtsliebend und ſparſam, ebenſo hält es jedoch auf Frieden. Eine Politik, die auf die Schultern Frankreichs das Gewicht einer Weltkriſe wälzen und Frankreich zur gan⸗ zen Welt in Gegenſatz bringen würde, iſt Kriegspolitik und keine Friedenspoli⸗ tik.“ Als Warnung hält Sauerwein ſeinen Lands⸗ leuten die Tatſache vor Augen, daß auf der ganzen Welt nur ein einziges Land, nämlich Rußland vor Zorn zittere, die Aktion Hoovers könnte von Erfolg gekrönt werden. Sogar das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ ſcheint den Kampf gegen den Hooverplan als aus⸗ ſichtslos zu erkennen, denn es ändert heute ſeine Taktik und verlangt eine genaue amerikani⸗ ſche Kontrolle über die für Deutſchland im kommenden Jahr in Ausſicht ſtehenden Erſparniſſe. Frankreich beſteht auf Zahlung Paris, 24. Juni. Wie Havas meldet, gipfelt der Inhalt der fran⸗ zöſiſchen Antwort an Hover darin, daß Frankreich auf der Zahlung der ungeſchützten Annuität 1931/2 beſteht, die Summe aber der Bank für In⸗ ternationalen Zahlungsausgleich zur Verfügung ſtellt, die ſie ihrerſeits an die intereſſierten Mächte als Darlehen weiterleiten könne. Um das durch das Ausbleiben der deutſchen Zahlungen im franzöſiſchen Haushalt entſtehenden Defizit zu decken, werde Frank⸗ reich kurzfriſtige Schatzſcheine ausgeben. . p! e Die Reichsregierung hat die harten Maßnahmen zur Rettung der Finanzen ergreifen müſſen und muß an ihnen feſthalten, weil das Durchhalten ohne Repara⸗ tionszahlungen in den nächſten 1“ Jahren außer⸗ ordentliche Anforderungen ſtellen wird. Sie hat er⸗ klärt und hält daran feſt, daß ſie bereit ſei, Härten und beſonders drückende Maßnahmen — der Notverordnung abzuändern. Sie iſt aber nicht in der Lage, irgendwie an dem geſamten finanziellen Ergebnis der Notverordnung rütteln zu laſſen. Nur unter Sicherung ihres fi⸗ nanziellen Geſamtergebniſſes wird es bei Annahme der Initiative des Präſtdenten Hpover möglich ſein, die oben erwähnten weiteren Einnahmeausfälle des Jahres 1932 auszugleichen. Das deutſche Volk würde ſich um jedes Verſtändnis der Welt und um jedes Vertrauen bringen, wenn es nicht feſthalten würde an dem Grundſatz einer abſoluten, auch unter Opfern durchzuführenden Sanierung unſerer öffentlichen Finanzen. Die Geſundung der Finanzen iſt die wichtigſte Vorausſetzung für die Schaffung des Vertrauens. Der Vertrauens⸗ beweis, der in dem weltgeſchichtlichen Schritt des Präſidenten Hoover liegt, kann nur Früchte tragen, wenn das deutſche Volk entſchloſſen iſt, aus eigener Kraft den Weg der größten Sparſamkeit auf allen Gebieten weiterzugehen. Der außenpolitiſche Teil der Ausführungen des Kanzlers hatte folgenden Wortlaut: „Das vorgeſchlagene Feierjahr ſoll nach der Proklamation des Herrn Präſidenten der Vereinig⸗ ten Staaten nicht nur der Wiederherſtellung des internationalen Vertrauens auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biet und damit dem wirtſchaftlichen Wiederaufbau der Welt dienen, es verfolgt gleichzeitig den Zweck, die politiſchen Beziehungen zwiſchen den Ländern, von ſtörenden Spannungen zu befreien und eine auf überzeugter Zuſammenarbeit der Staaten be⸗ ruhende friedliche Weiterentwicklung zu fördern und zu feſtigen. Beide ſtehen in einem Wechſelverhält⸗ nis. Ohne Geſundung der Wirtſchafts⸗ und Finanz⸗ beziehungen iſt keine Beruhigung der politiſchen Lage, ohne dieſe politiſche Beruhigung keine Be⸗ ſeitigung der Wirtſchaftsnot denkbar. Das Gedeihen Europas und der Welt häugt davon ab, daß diejenigen, die ein tragiſches Geſchick im Weltkrieg zu Feinden werden ließ, nunmehr entſchloſſen und weitſichtig auf beiden Seiten ſich zu den Entſchlüſſen auf⸗ raffen, welche die beklemmende Not der Stunde von allen Regierungen und Völkern fordern. Für dieſes große Ziel wird der amerikaniſche Vor⸗ ſchlag Raum ſchaffen, wenn er von den in Frage kommenden Ländern in demſelben hochherzigen Geiſte angenommen wird, in dem er von ſeinem Ur⸗ heber gemacht worden iſt. Die deutſche Regierung iſt bereit, mit allen Kräf⸗ ten an der Erreichung dieſes Zieles der amerikani⸗ ſchen Intiative mitzuarbeiten und ſie hat den auf⸗ richtigen Willen, auch von der politiſchen Seite her zuſammen mit allen Regierungen an die Löſung der Fragen heranzugehen, die für die Beruhigung Euro⸗ pas von Bedeutung ſind. Je mehr die ſchwere wirt⸗ ſchaftliche und ſoziale Not ſich mildert, unter der das deutſche Volk leidet, umſo ſtärker und einmütiger wird ſeine Bereitſchaft und ſeine Fähigkeit hervor⸗ treten, ein Bollwerk der Ruhe und der Ordnung in Europa zu ſein. Die Größe der Stunde und die aus ihr ſich ergebende Verantwort⸗ lichkeit laſſen mich die Hoffnung und die Erwartung ausſprechen, daß alle diejenigen, die für die For⸗ mung der öffentlichen Meinung von maßgebendem Einfluß ſind, ſich bewußt bleiben, von welch entſchei⸗ dender Bedeutung in dieſem Augenblick Maßhal⸗ tung und Selbſtdiſziplin bei allen unſeren Volksgenoſſen in allen Aeußerungen und Kund⸗ gebungen ſind, für Deutſchland und für Europa! Die deutſcheg egierung iſt ſich bewußt, daß bei alledem der zukünftigen Geſtaltung der Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und Frauk⸗ reich eine beſonders wichtige Rolle zufällt. Wenn in der Entwicklung dieſer Beziehungen manche Schwierigkeiten und Hemmungen hervorge⸗ treten ſind, wenn es in der Oeffentlichkeit auf bei⸗ den Seiten der Grenze vielfach zu bewegten Aus⸗ einanderſetzungen gekommen iſt, ſo halte ich trotzdem an der Ueberzeugung feſt, daß all das nicht un⸗ über windbar iſt, daß ſich vielmehr bei beider⸗ ſeitigem gutem Willen Mittel und Wege finden laſ⸗ ſen werden, um das Uebereinſtimmende und Gemeinſame für die Intereſſen der beiden Länder in den Vordergrund zu bringen und im Bewußtſein der beiden Völker ſo zu verankern, daß es die Gewähr der Dauer in ſich trägt. Weil ich davon überzeugt bin, daß eine wirk⸗ lich ausgeglichene und fruchtbare Zuſammenarbeit unter den Völkern Europas und die für den leben⸗ digen Wirtſchaftsaustauſch der neuen Welt notwen⸗ dige Stabiliſterung des europäiſchen Friedens erſt an dem Tage geſichert erſcheint, wo zwiſchen den beiden großen Nachbarvölkern das Voraus⸗ gegangene ſeeliſch überwunden iſt, gerade deshalb iſt es i das Beſtreben der von mir geführten Regie⸗ rung, über Verſtimmungen des Augenblicks hinaus vorwärts zu denken und alles fachlich Verantwortbare zu tun, um die großmütige Aktion des Präſtdenten Hoover dem ihrem Verdienſt und im Intereſſe Europas und der Welt notwendigen Erfolge zuzuführen. Die deutſche Regierung wird es ihrerſeits an gutem Willen nicht fehlen laſſen. Iſt die Einigung über das Feierjahr zuſtande gekommen, ſo wird es umſo leichter ſein, in offener Ausſprache den Weg frei zu machen für eine großzügige praktiſche Zuſam⸗ menarbeit der beiden Länder. Ich würde es begrüßen, wenn ſich für eine ſolche einleitende Ausſprache eine Gelegenheit fände, wie ſie neulich die Zuſammenkunft in Chequers für eine Er⸗ örterung zwiſchen Deutſchland und England geſchaf⸗ fen hat. Die Aufgaben, vor der Frankreich und Deutſchland ſtehen, ſind für beide Länder zu groß und zu drängend, als daß es nicht möglich ſein ſollte, in vertrauens vollem und rückhalt⸗ loſem Meinungsaustauſch einen gemein⸗ ſamen Boden zu finden, von dem aus die Löſung dieſer Aufgaben ausſichtsvoll in Angriff genommen werden kann. 8 * Bereits eine Stunde, nachdem Reichskanzler Dr. Brüning ſeine Rede im Reichsrundfunk beendet hatte, lag in Berlin die Meldung aus Newyork vor, daß die von der National Broadeaſting Company über⸗ tragene Anſprache des Kanzlers in ganz Amer⸗ rika zu verſtehen war. Die Woltwirtſchaftskriſe Im erſten Quartal 1931 betrug die Zahl der Konkurſe in England 412, in Frankreich 891, in Deutſchland 1137. Noch mehr Kon⸗ kurſe zählten Ftalien mit 1555 und die Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika, die mit 2595 Konkurſen weitaus an der Spitze ſtehen. Das Geſamtaufkommen aus der Reichs bie r⸗ ſteuer betrug im Rechnungsjahr 1930 nur 873,328 Millionen Mark, während der Voranſchlag mit 350 Millionen gerechnet hatte. 1930 verkaufte die deutſche Automobil ⸗ induſtrie nur rund 94 000 Perſonenwagen und 16500 Laſtwagen, alſo rund 30000 Wagen weniger als im Jahre 1929. Der Abſatz von Krafträdern ging ſogar von 186000 im Jahre 1929 auf 105 000 im Jahre 1930 zurück. Das bedeutet einen Wertrückgang der deutſchen Kraftfahrzeugpro⸗ duktion von 990 Millionen Mark auf rund 700 Mil⸗ lionen. a ... 2. Seite/ Nummer 285 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Juni 1931 Waſhingtoner Appell an Frankreich Meldung des Wolffbüros Waſhington, 23. Juni. Im Staatsdepartement wurde heute betont, daß Hoovers Vorſchlag einen einjährigen Feiertag für alle Regierungsſchulden bedeute, ei nſchließlich der im Moung⸗Plan als nicht aufſchieb⸗ bar bezeichneten Teilbeträge der Repa⸗ rationszahlungen. Nur unter dieſer Bedin⸗ gung, ſo wurde ausgeführt, könne der Plan das erſtrebte Ziel einer Erleichterung der deutſchen kriti⸗ ſchen Lage erreichen. Mit Rückſicht auf gewiſſe in franzöſiſchen Blättern zum Ausdruck ge⸗ brachte Empfindlichkeiten gegen eine angeb⸗ liche Ueberrumpelung der franzöſiſchen Regierung wurde im Staats departement heute folgende Er⸗ klärung abgegeben: Der amerikaniſche Vorſchlag iſt vor ſeiner end⸗ gültigen Formulierung nicht mit irgendeiner frem⸗ den Regierung beſprochen worden. Der Präſi⸗ dent, der die Lage in Deutſchland, wie man ver⸗ ſtehen kann, mit großer Beſorgnis verfolgt hat, handelte, als die deutſche finanzielle Kriſe an den beiden letzten Tagen der vorigen Woche zeigte, daß, ſofern er nicht ſofort handele, eind Kataſtrophe un⸗ mittelbar bevorſtehe. Frankreich war die erſte der fremden Mächte, die in Kenntnis ge⸗ ſetzt wurden, als er ſich zum Handeln entſchloß. Das war am Freitag. Bezüglich des im Hoover⸗Vorſchlag erwähnten Datums, 1. Juli 1931, wurde erklärt, man habe dieſes Datum als Be⸗ ginn vorgeſchlagen, weil das amerikaniſche Etats⸗ jahr am 1. Juli beginne. Mit Rückſicht auf die Dringlichkeit der Lage hoffe man, daß die übrigen Mächte innerhalb der noch dur Verfügung ſtehenden acht Tage Hoo⸗ vers Vorſchlag annehmen. Die Rentenkürzung durch die Nolverordnung Durch die Verordnung des Reichspräſtdenten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen vom 5. 6. 1931 iſt auch eine Aenderung verſchiedener Vor⸗ ſchriften des Reichs verſorgungsgeſetzes vorgenommen worden. Neben einer Reihe kleinerer Aenderungen ſind die an den Kriegsbeſchädig⸗ ten⸗ und Kriegshinterbliebenen⸗Renten vorgenommenen Kürzungen in dem Kapitel IV des zweiten Teils der Notverordnung von beſonderer Bedeutung. Die Kürzung der Verſorgungsgebührniſſe wirkt ſich verſchteden aus. Zunächſt iſt eine Kürzung der Ortszulage nach 8 51 Reichsverſorgungs⸗ geſetz in der Weiſe vorgenommen, daß der Prozent⸗ ſatz der Ortsklaſſen in der Sonderklaſſe von 30 v. H. auf 24 v.., in der Ortsklaſſe A von 25 v. H. auf 18 v.., in der Ortsklaſſe B von 22 v. H. auf 12 v.., in der Ortsklaſſe C von 18 v. H. auf 6 v. H. herab⸗ geſetzt und in der Ortsklaſſe D ſind die 14 v. H. in Wegfall gekommen. Außerdem iſt bei den Leicht⸗ beſchädigten(30 und 40 v..) eine Kinderzulage für ein Kind weggefallen. Diejenigen Beſchädigten, die die Vollrente beziehen lerwerbsunfähige Beſchädigte) fallen nicht unter die Kürzung, ſondern beziehen ihre Renten in dem bisherigen Umfang weiter. Für die Hinter⸗ bliebenen(Witwen, Waiſen und Eltern!] iſt die Kürzung der Ortszulage ebenfalls in obiger Weiſe vorgenommen worden, ſo daß alſo auch eine geſtaf⸗ felte Kürzung entſprechend der Ortsklaſſeneinteilung eingetreten iſt. Diejenigen Rentenempfänger, die als Beamte, Angeſtellte oder Arbeiter ein Einkom⸗ men aus öffentlichen Mitteln haben, unterliegen in weit höherem Maße als bisher den Ruhevorſchriften des 8 62 des Reichsverſorgungsgeſetzes. Dieſe Kür⸗ zungen treten teilweiſe ab 1. 7. 1931 und zum größten Teil ab 1. 8. 1931 ein. Ueber dieſe Kürzungen er⸗ halten die Empfänger eine beſondere Nachricht, wäh⸗ rend aus Anlaß der allgemeinen Kürzungen eine Nachricht an die Rentenempfänger nicht ergeht. Bei den am 29. 6. 1931 zur Auszahlung kommenden Militärrenten ſind alſo die allgemeinen Kürzungen bereits vorgenommen. Berliner Kommentar der Kanzlerrede Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni. Die Rede, die der Kanzler noch in ſpäter Abend⸗ ſtunde auf allen deutſchen Sendern verbreitete, iſt innen⸗ und außenpolitiſch von größter Bedeutung. Innenpolitiſch deswegen, weil ſie ſchonungslos die von ſträflichem Leichtſinn zeugende Illuſton zerſtört, daß wir, wenn nur der Hooverplan erſt angenommen wäre, herrlichen Zeiten entgegen⸗ gingen. Mit dieſem Trugſchluß hat der Kanzler gründlich aufgeräumt und die deutſche Oeffentlichkett mit tiefem Ernſt und ohne jede Beſchönigung darauf vorbereitet, daß ſelbſt dann, wenn Hoovers Plan un⸗ verändert angenommen würde, Deut ſchland auch weiterhin ſchwere Jahre der Not bevorſtün den. Aus dieſer harten Tatſache hat der Kanzler das Ergebnis gezogen, daß an dem Werk der Sanierung unbedingt feſtgehalten werden müſſe. Aber ſchwerer noch als der innenpolitiſche wiegt der außenpolitiſche Inhalt dieſer nächtlichen Rundfunkrede. Die grundſätzlichen Zuſtimmungs⸗ erklärungen aller wichtigen Mächte zu dem Plan des amerikaniſchen Präſidenten liegen vor, nur Frankreich zögert noch mit der Antwort und natürlich Belgien, das wie gewöhnlich erſt die Entſcheidung in Paris abwartet. In dieſem hiſtori⸗ ſchen Augenblick, da ſich alles Intereſſe auf die Be⸗ ratung des franzöſiſchen Miniſterrates richtet, der heute wieder zuſammentritt, ſucht der Kanzler durch einen direkten Appell an Frankreich Eindruck zu ſchlagen. Er hat der franzöſiſchen Regie⸗ rung das Angebot einer rückhaltloſen ver⸗ trauensvollen Ausſprache gemacht, wie ſie zwiſchen den deutſchen und engliſchen Staatsmän⸗ nern ſtattgefunden hat. Ob dieſe Aufforderung zu einem„franzöſiſchen Chequers“ in Paris auf Zu⸗ ſtimmung oder Ablehnung ſtoßen wird, vermag im Augenblick niemand zu ſagen. Daß die Anregung zu einer ſolchen unmittelbaren Verſtändigung von Deutſchland ausging, kann, ſo meinen wir, in der Welt nicht ohne Eindruck bleiben. Man darf wohl annehmen, daß dieſer Schritt der deutſchen Regierung reiflich erwogen und ſorgfältig vorbe⸗ reitet war. Der Appell des Kanzlers iſt geeignet, die Aktion Hpovers in wirkſamer Weiſe zu unter⸗ ſtützen. Die Berliner Blätter haben zum größten Teil wegen der vorgerückten Stunde darauf verzichten müſſen, die Ausführungen des Kanzlers kritiſch zu würdigen. Die„Daz.“ ſtellt feſt, daß der Kanzler noch einmal dem franzöſiſchen Volk über das tra⸗ giſche Schickſal der Kriegsfeindſchaft hinweg die Hand der Verſöhn ung entgegenge⸗ ſtreckt habe, die ſo oft zurückgewieſen worden ſei und das Blatt fragt beſorgt und zweifelnd: „Wird Welt, wird vor allem Paris dieſe Handlung von beiſpielloſer Großherzigkeit in ihrer ganzen Tragweite zu würdigen verſtehen?“ Daß die„Deutſche Zeitung“ das„Drängen“ nach einer Verſtändigung mit Frankreich„denkbar unangebracht“ findet, iſt nicht weiter verwun⸗ derlich. Noch bezeichnender aber iſt vielleicht die Haltung des Hugenbergſchen„Lokalanuzeigers“, der unter den letzten Nachrichten in vier Zeilen von der Kanzlerrede Notiz nimmt. Der„Vorwärts“ dagegen iſt voll des Lobes. Er nennt Brünings Anſprache„eine gute und mutige Tat“, die geeignet ſei, das Urteil über den Staatsmann Brü⸗ ning weiter zu verbeſſern. Das hindert dann frei⸗ lich die Sozialdemokratie nicht, auf den Kanzler juſt im ſelben Augenblick neue Preſſionen auszu⸗ üben. Herr Dr. Breitſcheid hat im Namen des ſozial⸗ demokratiſchen Fraktionsvorſtandes einen Brief an Dr. Brüning gerichtet, in dem er ſofortige Beſprechungen über die Aenderung der Notverordnung verlangt. die Das ſozialdemokratiſche Hauptorgan unterſtreicht dieſe Forderung und ſcheut vor der offenen Drohung nicht zurück, die Sozialdemokratie ſei entſchloſſen, den Kampf gegen die ſozialen Härten der Notvperord⸗ nung„mit allen zweckdienlichen Mitteln“ fortzuſetzen. In dem Brief heißt es: „Die von Ihnen vorgeſchlagene Verſchiebung der Aenderung der Notverordnung be⸗ ruhte auf der Annahme einerſpäteren Aufrollung der Reparationsfrage. Nunmehr beſteht kein Hinder⸗ nis mehr, unmittelbar nachdem das Moratorium ge⸗ ſichert iſt, die Abänderung der Notverordnung vor⸗ zunehmen“. Dieſer Paſſus zeugt von einer kaum zu überbie⸗ tenden Verſtändnisloſigkeit für die außen⸗ politiſche Situation und den ſchweren diplomatiſchen Kampf, in dem ſich das Kabinett Brüning gegen⸗ wärtig befindet. Die Rede des Kanzlers läßt kaum mehr einen Zweifel daran, daß an eine weſentliche Verminderung der Belaſtung durch die Notverord⸗ nung nicht zu denken iſt. Dieſen Standpunkt nimmt, wie erſt geſtern erneut feſtgehalten wurde, das Ge⸗ ſamtkabinett ein und es iſt nicht anzunehmen, daß es vor dem neuen Vorſtoß der Sozialdemokratie zurückweichen wird. Weitere Entlaſtung des Arbeitsmarktes Telegraphiſche Meldung — Berlin, 23. Juni. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 1. bis 15. Juni 1931 hat die Entlaſtung des Arbeitsmarktes in der erſten Hälfte des Monats Juni weitere Fortſchritte gemacht; die Bewe⸗ gung hat ſich zwar verlangſamt, war aber günſtiger als in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, wo die konjunkturelle Verſchlechterung die ſaiſonmäßige Be⸗ lebung überdeckte. Die Zahl der bei den Arbeits⸗ ämtern gemeldeten Arbeitsloſen, die am 31. Mai rund 4053 000 betrug, iſt zum 15. Jun auf rund 4000 000 zurückgegangen. In der Arbeits⸗ loſenverſicherung hat die Zahl der Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger um mehr als 100 000 ab⸗ genommen und lag am 15. Juni bei rund 1476 000. Die Zahl der Kriſenunterſtützten hat noch, wenn auch unerheblich, zugenommen und zwar um 4000 auf rund 933 000. Wenn die Entlaſtung im weſentlichen durch die Saiſonaußenberufe getragen wird, ſo iſt doch auch in den übrigen Berufsgruppen eine weitere Auf⸗ nahme von Arbeitskräften erfolgt. Die Arbeitsämter konnten in den meiſten Bezir⸗ ken eine lebhafte Vermitlungstätigkeit entwickeln, und zwar vor allem für den Bedarf der Lan dwürt⸗ ſchaft. Weitere Vermittlungen ergaben ſich aus der ſtarken Fluktuation, die ſich z. B. im Baugewerbe und in manchen Konſumgüterinduſtrien in zahl⸗ reichen Aufträgen für kurzfriſtige Beſchäftigung aus⸗ wirkte ſowie ferner aus der Nachfrage einzelner gut beſchäftigter Induſtriezweige nach Fachkräften. Der Arbeitsmarkt der Angeſtellten hat im Laufe des Monats Mai keinen weiteren Rückſchlag er⸗ litten. Im Juni konnte jedoch der erreichte Still⸗ ſtand nicht völlig feſtgehalten werden. Die Transozeanflieger Poſt und Cappy nach Berlin geſtartet — Harbour Grace, 23. Juni. Die beiden Flieger Willy Poſt und Harold Cappy ſind um 4,57 Uhr neufundländiſcher Zeit zu ihrem Transozeanuflug mit dem Ziel Berlin geſtartet. — Wer wird Reichswirtſchaſts miniſter? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 24. Juni. Für die Neubeſetzung des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſteriums iſt eine ganze Reihe von Kandidaten ge⸗ nannt worden. Wir ſelbſt haben mitgeteilt, daß die Volkspartei den Reichstagsabgeordneten Dr. Cre⸗ mer für den Poſten im Hintergrunde hält. Die „Tägliche Rundſchau“, das Organ des Chriſtlich⸗ Sozialen Volksdienſtes, weiß nun noch zu erzählen, daß Ende der letzten Woche dem Vorſitzenden des Vorſtandes der Vereinigten Stahlwerke Dr. ing. Vögler das Reichswirtſchaftsminiſterium angeboten worden ſei. Wie verlautet, habe indeß Dr. Vögler, der bekanntlich gleichfalls der Deutſchen Volkspartei angehört, das Angebot abgelehnt. Soweit wir unterrichtet ſind, iſt die Meldung in dieſer Form nicht richtig. Vom Kanzler iſt das Wirt⸗ ſchaftsminiſterium bisher einer beſtimmten Perſön⸗ lichkeit überhaupt nicht angetragen worden. Richtig iſt, daß auf der Kandidatenliſte, die all die Tage von Mund zu Mund ging, auch der Name des Herrn Vögler ſtand, bei dem, freilich beſtimmt nicht auf offiziöſem Wege, ſondiert hat, wie er ſich gegebenen⸗ falls dazu ſtellen würde, wenn er aufgefordert wer⸗ den ſollte, den Poſten des Wirtſchaftsminiſters zu übernehmen. Herr Dr. Vögler ſoll, darin hat die „Tägliche Rundſchau“ recht, ziemlich unzweideutig zu erkennen gegeben haben, daß er keine Neigung ver⸗ ſpüre, ſich für dieſes Amt zur Verfügung zu ſtellen. Letzte Meldungen Strafantrag wegen des Münchener Glaspalaſt⸗ Brandes — München, 24. Juni. Die Staatsanwaltſchaft München 1 hat aufgrund der Feſtſtellungen der Polizeidirektion und des Gut⸗ achtens des Vorſtandes des Gerichtlich⸗chemiſchen In⸗ ſtituts über die Entſtehungsurſache der Glas⸗ palaſt⸗Brandkataſtrophe ein Strafverfahren gegen den Malermeiſter eingeleitet, der mit ſei⸗ nen Gehilfen die Malerarbeiten kurz vor dem Brand⸗ ausbruch in dem Gebände ausgeführt hat. Sämtliche Wiener Hochſchulen geſchloſſen — Wien, 23. Juni. Infolge ſtudentiſcher Ausſchreitungen ſind die Univerſttät, die Tech⸗ niſche ſowie die Hochſchule für Bodenkultur und Welthandel bis auf weiteres geſchloſſen worden. „Politik“ mit dem Meſſer — Berlin, 24. Juni. Am Magdeburger Platz kam es geſtern abend zwiſchen Reichs bannerange⸗ hörigen und Nationalſozialiſten zu einer ſchweren Schlägerei. Zwei Reichsbannerangehörige wurden durch Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Krankenhaus verbracht werden mußten. Zwetf Nationalſozialiſten erlitten leichte Verletzungen. Sie wurden mit vier anderen Nationalſozialiſten dem Polizeipräſidium zugeführt. Elf Todesopfer der Exploſion in Holtonheath — London, 23. Juni. Die Exploſion in den Ma⸗ rinewerkſtätten von Holtonheath hat doch mehr To⸗ desopfer gefordert als aus den erſten Meldungen er⸗ ſichtlich war. Bisher werden elf Perſonen als vermißt gemeldet, was ſoviel beſagen will, daß ſie ſämtlich tot ſind. Verletzt wurden bei der Ex⸗ ploſion 19 Arbeiter, die meiſten von ihnen glück⸗ licherweiſe nicht ſchwer. Vier Todesopfer eines Tornados — Rio de Janeiro, 23. Juni. Nach einer Meldung aus Porto Alegre iſt die Provinz Sao Luiz de Ca⸗ ceres von einem Tornado heimgeſucht worden. Vier Perſonen wurden getötet und 25 ver⸗ letzt. 30 Häuſer wurden zerſtört. Unter den Trüm⸗ mern wird noch nach weiteren Opfern geſucht. Frühe der Freiheit Eine Geſchichte von Ludwig Bäte Fällt ein Meiſenläuten hell in die Birken am Bach, daß die jungen Stämmchen beben. Antwortet fern aus den ſchwarzen Tannen der Kuckuck. Spricht Adelheid, des Förſters von der Harzer Pleſſenburg Pflegetochter(Haun heißt er und ſteht im Dienſt des Grafen von Stolberg⸗Wernigerode):„Will zählen, wie lange ich noch lebe.“ Eins, zwei, acht, neun und immer weiter, kein Ende nimmt das Rufen. Und der Bach gluckſt und lacht über den blanken Kieſeln des Brockenhanges, und die Sonne rinnt juſt durch die Bäume in ihr nußbraunes Haar, und gegenüber ſitzt ein Eichhörnchen auf einem Erlenaſte und ſchant ſie unverwandt an. Ernſt Schulze, der Dichter und Göttinger Stu⸗ dent der Philologie und der ſchönen Wiſſenſchaften, hebt den Kopf von der roten Ledermappe, darinnen er zwiſchen weißem Löſchpapier Pflanzen ausgebrei⸗ tet hat; denn ein Botanikus iſt er geworden, die Förſtersleute nicht irre zu machen. Lächelnd fragt er:„Haſt Du noch nicht genug, Liebſte?“ Da ſchweigt der Vogel. „Nun ſoll er mir ſagen, wieviel Jahre er Dir noch gibt.“ Es iſt mit einem Male ganz ſtill im Walde. Eine Wolke ſteht dunkel über der Lichtung, von der ſchwül der Duft der Kräuter ſchwillt. Irgendwo hackt dumpf ein Specht: Rack, tack, rack, rack, rack „Kuckuck?“ fragt das Mädchen bang. „Kuckuck!“ raunen ſchwer die Tannen. Ganz weither kommt plötzlich Antwort. zwei, drei. Dann ſteben. „Kuckuck?“ fragt das Mädchen. „Kuckuck!“ ſäuſeln klagend die Birken. Ernſt Schulze lächelt:„Laß die Volksweisheit, Kind! Sie iſt Aberglaube. Glaubſt Du ſie?“ Sie ſchaut ihn unverwandt an. Fällt heiß eine Träne ins grüne Gras. Ein ſamtner Falter fliegt müde um ſeine weiße Stirn. Lauter hackt der Specht im morſchen Holze. Ein Waldhorn iſt aufgewacht. Die Sonne ſticht, und der Duft der Kräuter ſchwillt immer ſüßer auf. Eruſt zieht ein ſchmales Taſchen⸗ büchlein hervor und lieſt: Ein lichter Glanz ſchien um ihr Haupt zu ſchweben, ein leiſer Weſt den zarten Fuß zu heben, f Eins, ihr Gang war Harmonie und Luſt ihr Pfad. Wo ſich ihr Tritt der Erde nur genaht, da ließ die Phantaſie ſich junge Blumen heben, ihr Nahen ſchien die Wüſte zu beleben. Eng ſchmiegt ſie ſich an ihn. Kalt überrinnt es ihn. Ihre Schultern zittern. Sorglich breitet er ein Tuch. Sie wehrt ab:„Komm, wir wollen gehen!“ Die Straße. Ein Trupp Holzfäller kehrt heim, denn ſchwer grollen ferne Donner, und die Luft iſt ſchwarz und ſtickig geworden.„Beeilt Euch, Herr!“ ruft einer ihm zu. Sie biegen zum Forſthaus ab. Einige Regen⸗ tropfen fallen hart in das dürre Laub. Vor der Brücke kommt ihnen der Alte beſorgt entgegen: „Gut, daß Ihr da ſeid. Es braut ſich da was zu⸗ ſammen. Der Hacker⸗Wilhelm iſt auch aus dem Preußiſchen zurück. Die Königin Luiſe ſei geſtorben.“ Ernſt Schulze reckt ſich auf:„So bricht der Tag an, die Frühe der Freiheit!“ Adelheid iſt weinend in ihre Giebelſtube geſchli⸗ chen. Brandig ſteht die Sonne in den grünen Fenſterläden. Unten erzählt der Bote von heimlichen Waffen⸗ ſchmieden der Alten und brennenden Schwüren der Jünglinge. „Wie mancher wird im Felde bleiben oder“— ein Blick ſtreift fragend den jungen Gelehrten— „an ſeinen Laſten hinſtechen! Gott gebe uns bald Frieden!“ Ernſt Schulze hat leiſe des Förſters Büchſe von der Wand genommen. Ein Blitz flammt blau auf. Die Tonfilm⸗Klauſel des Deutſchen Bühnen⸗ vereins ungültig. Der Deutſche Bühnenverein hatte beim Reichsarbeitsgericht Klage eingereicht, um durch Aenderung des Normalvertrages dem Direk⸗ tor das Recht zu ſichern, die Mitwirkung von Schau⸗ ſpielern im Tonfilm von ihrer Einwilligung ab⸗ hängig zu machen. Die Klage ſollte von einem Schlichter durch Schiedsſpruch für die Gültigkeit dieſer Klauſel entſchieden werden. Das Reichs⸗ arbeitsgericht hat aber jetzt die Klage abgelehnt, ſo daß die Schauſpieler an die Tonfilm⸗Klauſel im Bühnenvertrag zumindeſt vorläufig nicht gebunden ſind. Kunſt und Wiſſenſchaft Wettbewerb für eine Goethe⸗Plakette. Für die bei der Univerſität Leipzig geplante Goethe⸗ Ehrung iſt ein Wettbewerb für deutſche Künſtler aus⸗ geſchrieben worden für ein Modell einer Goethe⸗ Plakette oder Ehrenauszeichnung. Das Preisgericht ſteht noch nicht feſt. Die näheren Bedingungen ſind zu erhalten von der Stiftungskaſſe des Miniſteriums des Innern in Dresden. a Geheimrat Kühnemann organiſiert das Goethe⸗ Jahr in Amerika. Der Präſident der Geſell⸗ ſchaft für Deutſches Schrifttum, Profeſſor Eugen Kühnemann von der Univerſität Bres⸗ lau hat von der Carl Schurz Memorial Foundation in Philadelphia U. S. A. eine Einladung erhalten, die erſten 5 Monate des Goethe⸗Jahres 1932 in Amerika zu verleben, um an den führenden Univerſitäten⸗ des Landes, aber auch in außerakademiſchen Kreiſen, nicht zuletzt der deutſchen Amerikaner, Vorträge über Goethe, über deutſches Geiſtesleben und über das Leben der deutſchen Gegenwart in deutſcher und eng⸗ liſcher Sprache zu halten: eine amerikaniſch groß⸗ gedachte Goethefeier, die ſich über fünf Monate und über das ganze Land erſtreckt.— Profeſſor Kühne⸗ mann hat bereits fünfmal, im ganzen fünf Jahre, in Amerika gewirkt, zuerſt 1905, als er im Auftrag des Miniſterialdirektors Althoff weſentlich die deutſchen Amerikaner in ihren Vereinen aufſuchte. Dies war der Beginn der Wander⸗ und Lehrfahrten deutſcher Geiſtesarbeiter nach Amerika, die ſeitdem einen großen Umfang angenommen haben. Es war auch, ſo viel bekannt, das erſte Mal, daß ein reichsdeutſcher Mann mit einem Regierungsauftrag hinausgeſchickt wurde, lediglich um geiſtige Beziehungen mit Aus⸗ landsdeutſchen anzuknüpfen. Hierauf war Profeſſor Kühnemann in Amerika dreimal Austauſchprofeſſor, 1906/1907 und 1908/1909(das ganze akademiſche Jahr) an der Harvarduniverſität, der älteſten, vornehmſten und bedeutendſten Univerſität des Landes, dann 1912/1913 in Madiſon Wisconſin an der Staatsuniver⸗ ſität von Wisconſin, die die Bewegung des Weſtens für den Gedanken der Staatsuniverſitäten führt. Von Madiſon kehrte er über die andere Seite der Erdkugel auf einer Reiſe um die Welt nach Europa zurück. Auf Grund ſeiner amerikaniſchen Erfah⸗ rungen ſtellte er ſich im Weltkriege freiwillig in den Dienſt für den geiſtigen Kampf um die deutſche Sache in Amerika und widmete ſich dieſer Aufgabe vom September 1914 bis Mai 1917. Er ſprach in 137 verſchiedenen Städten Amerikas und kam dabei buchſtäblich in jeden Winkel des Landes. Dieſe Vorgeſchichte erklärt wahrſcheinlich die neue Einladung. Eine amerikaniſche Sommerſchule für deutſche Lehrer. Die Knarl Schur z⸗Geſellſchaft plant die Einrichtung einer amerikaniſchen Sommerſchule für deutſche Lehrer, die dem Zweck eines intenſtve⸗ ren Kulturaustauſches zwiſchen Deutſchland und Amerika dienen ſoll. Die Vorbereitung für dieſe Organiſation ſoll jetzt in Deutſchland aufgenommen werden. Die Karl Schurz⸗Geſellſchaft fördert be⸗ kanntlich auch den Austauſch von deutſchen und amerikaniſchen Studenten, bei dem den Amerikanern das deutſche Studienjahr voll angerechnet wird. O Zuſammenſchluß deutſcher Theater in Böh⸗ men. Der Reichenberger Stadtrat hat beſchloſſen, mit dem Stadtrat in Gablonz ſofortige Verhand⸗ lungen aufzunehmen und bereits für die Spielzeit 1931/32 das Schauſpiel der beiden Stadttheater zu⸗ ſammenzulegen. Es iſt beabſichtigt, für Schau⸗ ſpiel und Luſtſpiel ein gemeinſames Enſemble zu verpflichten und für gleiche Stücke an beiden Stadttheatern auch Koſtüme und Dekorationen ge⸗ meinſam zu beſchaffen. Die Wiener Theaterkriſe. Nach dem ſammenbruch des Renaiſſance⸗Theaters iſt auch das Neue Wiener Schauſpielhaus in Schwie⸗ rigkeiten geraten; die bisher aufgelaufenen Gagenrückſtände ſind inzwiſchen durch Freigabe eines Teiles der Kaution abgedeckt worden. Inzwiſchen ſind Verhandlungen eingeleitet, das Neue Wiener Schauſpielhaus durch Kapitalverbindung mit einem auswärtigen Theaterkonzern zu retten.— Für den zurückgetretenen Dr. Beer werden eine Reihe Be⸗ werber deutſcher Theater für die Leitung des Deutſchen Volkstheaters genannk Die Wiener Blätter verzeichnen die Bewerbungen des Breslauer Intendanten Barnay, Maurach (Nürnberg) und des Frankfurter Direktors Hel⸗ mer. Auch der frühere Kölner Intendant Modes, ſowie Volkner(Prag) befinden ſich unter den Bewerbern. Zu * Beamten und Angeſtellten Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 285 Auswirkungen der Not verordnung auf die Finanzlage der Stadt Mannheim Die am 5. Juni erlaſſene 2. Notverordnung des Reichspräſidenten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen enthält eine große Anzahl von Beſtimm⸗ ungen, durch die die Finanzlage der Stadt Mannheim weitgehend beeinflußt wird. Von der größten finanziellen Tragweite ſind die Beſtimmungen über die Gehaltskürzung, die ab 1. Juli bei den Beamten und Angeſtellten der Stadt Mannheim durchzuführen iſt. Da Mannheim zur Sonderklaſſe gehört, werden die Bezüge der Beamten und Angeſtellten um 4 bis 7“ gekürzt, und zwar treten dieſe Kürzungen zu der auf Grund der Notverordnung vom 1. Dezember 1930 bereits durchgeführten 67 igen Gehaltskürzung hinzu. neuen Kürzungen betragen für den Teil der Bezüge, der unter 3 000.—/ liegt,%, für den Teil der Be⸗ züge, der zwiſchen 3 000.—/ und 6000./ liegt, 57%, für den Teil der Bezüge, der zwiſchen 6 000.— und 12 000.—/ liegt, 69“ und für den Teil der Be⸗ züge, der über 12 000.—/ liegt,%. Die Gehälter der Beamten und Angeſtellten wer⸗ den damit ab 1. Juli weſentlich niedriger ſein, als ſie vor der Durchführung der Beſoldungsreform im Jahre 1927 waren. Das gilt insbeſondere für die oberen Gehaltsklaſſen. Es kommt hinzu, daß der Kinderzuſchlag für das 1. Kind von 20.—/ auf 10.—/ herabgeſetzt wird, wofür nur die Fa⸗ milien mit 4 und mehr kinderzuſchlagsfähigen Kin⸗ dern einen Ausgleich dadurch erhalten, daß der Kin⸗ derzuſchlag für das 3. und 4. Kind auf je 25.— und für jedes weitere Kind auf je 30.—/ erhöht wird. Der Gehaltskürzung auf Grund der neuen Notverordnung unterliegen auch die Bezüge unter 1500.—% im Jahr, die von der erſten Gehalts⸗ kürzung nicht betroffen wurden. Die Gehaltskürzung tritt auch bei den Angeſtellten automatiſch am 1. Juli in Kraft, da durch die Notverordnung die Beſtimm⸗ ungen der laufenden Verträge unmittelbar geändert werden, ohne daß es einer Kündigung und Neu⸗ vereinbarung bedarf. Ebenſo wie die Bezüge der werden die Verſor⸗ gungsbezüge der Wartegeldempfänger und Ruhegeldempfänger und die laufenden Bezüge, die ehemaligen Angeſtellten und Arbeitern, in Form von Ruhelohn uſw. gewährt werden, gekürzt. Die neue Kürzung der Bezüge der Beamten und Angeſtellten ergibt eine Minderausgabe von 1150000 Mk. für ein ganzes Rechnungs⸗ fahr und eine Min deraus gabe von 883 000 Mark für den Reſt des laufenden Etat⸗ jahres. Die Beſtimmungen der Notverordnung über die Kürzung der Löhne der Gemeindearbeiter ſind ſo unklar gehalten, daß erſt nähere Anweiſungen der Reichsregierung abgewartet werden müſſen, ehe über ihre Durchführung Genaueres mitgeteilt werden kann. Die Notverordnung beſtimmt, daß die Stun⸗ denlöhne der Gemeindearbeiter bis zum 1. Oktober 1931 den Stundenlöhnen der entſprechenden im Reichsdienſt beſchäftigten Arbeiter anzugleichen ſind. Außerdem ſoll der Kinderzuſchlag für 1 Kind künftig fortfallen. Würde dieſe Beſtimmung in vollem Um⸗ fange durchgeführt werden, und würde das Reich außerdem die in der Notverordnung vorgeſehene Kürzung der Stundenlöhne der im Reichsdienſt be⸗ ſchäftigten Arbeiter vornehmen, ſo würde das zur Folge haben, daß einzelne Gruppen der Mannheimer Gemeindearbeiter bis zu 29 Pfeunig pro Stunde weniger erhalten würden als bisher. Es iſt wohl zu erwarten, daß dieſe Beſtimmungen Die eine Auslegung erfahren werden, durch die unver⸗ hältnismäßige Härten beſeitigt werden. Sämtliche Beſtimmungen über die Gehaltskür⸗ zung gelten auch für die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter der Unternehmungen, deren Geſellſchafts⸗ kapital ſich mit mehr als der Hälfte im Eigentum der Stadt oder einer ſonſtigen Körperſchaft des öffent⸗ lichen Rechts befindet, und der Vereinigungen und Einrichtungen, deren Einkünfte mit mehr als der Hälfte von der Stadt oder ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts herrühren. Beſoldungsangleichung. Die Notverordnung enthält ferner die Beſtim⸗ mung, daß die Gemeinden ebenſo wie die Länder und die ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts berechtigt und verpflichtet ſind, die Dienſtbezüge ihrer Beamten und Angeſtellten herab⸗ zuſetzen, ſoweit ſie höher liegen als die Dienſtbezüge gleich zu bewertender Reichs beamten. Die Beteiligung einer Ge⸗ meinde an beſtimmten Dotationen des Reiches wird ſogar davon abhängig gemacht, daß die Bezüge der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter dieſer Ge⸗ meinde nicht offenſichtlich günſtiger geregelt ſind, als die Bezüge der gleichzubewertenden Be⸗ amten, Angeſtellten und Arbeiter des Reiches. In Durchführung dieſer Beſtimmungen werden die Gemeinden nun an eine Nachprüfung ihrer Beſoldungsordnungen heranzugehen haben. Ein Vergleich zwiſchen der Beſoldungsordnung des Reichs und der der Stadt Mannheim iſt jedoch ſchon deshalb nicht ganz leicht, weil die Reichsbeamten in 20 Beſoldungsgruppen eingeteilt ſind, während die Mannheimer Beſoldungsordnung nur 13 Beſol⸗ dungsgruppen enthält. Jedenfalls wird aber das finanzielle Ergebnis einer ſolchen Beſoldungsan⸗ gleichung auch dann kein ſehr großes ſein, wenn in einzelnen Fällen eine Herabſtufung erfolgen müßte, da den unwiderruflich angeſtellten Beamten nach den Beſtimmungen der Reichsverfaſſung ihre derzeitige Eingruppierung gewahrt bleiben muß. Erhöhung des Fürſorgeaufwands. Die erwartete Zuſammenlegung der Kriſenfür⸗ ſorge und der Fürſorge für die Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen in Verbindung mit einem neuen Laſtenaus⸗ gleich zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden hat die Notverordnung nicht gebracht. Die Gemein ⸗ den haben alſo nach wie vor die geſamten Laſten für die Wohlfahrtserwerbsloſen zu tra⸗ gen. Nicht einmal von der Verpflichtung, 7 des Aufwands der Kriſenfürſorge zu tragen, hat man die Gemeinden befreit. Da der Kreis der Unter⸗ ſtützungsempfänger der Kriſenfürſorge erweitert worden iſt, muß man im Gegenteil damit rechnen, daß die Belaſtung der Gemeinden durch die Kriſen⸗ fürſorge um ca. 50 Prozent gegenüber bisher ſteigen wird. Das bedeutet für Mannheim eine Mehrbelaſtung von nahezu 300 000.— Mark aus der Kriſenfürſorge für ein ganzes Rech⸗ AKungsjahr und von 225 000.— Mark für den Reſt des laufenden Rechnungsjahres. Infolge der Einſchränkungen der Leiſtungen des Reichs auf dem Gebiet der Kriegsopferfürſorge und der Arbeitsloſenhilfe werden auch neue Anforde⸗ rungen an die gemeindliche Fürſorge herantreten, denen ſich dieſe auch bei ſtrengſter Prüfung des Einzelfalls nicht ganz wird entziehen können. Hier⸗ durch wird in Mannheim vorausſichtlich ein Mehrbedarf des Fürſorgeamts von mindeſtens 320 000.— Mark für ein ganzes Rechnungs⸗ jahr und von 240 000.— Mark für den Reſt des laufenden Rechnungsjahres entſtehen. Außer aus der Gehaltskürzung ſollen den Gemein⸗ den aus 2 weiteren Quellen Mittel zur Erleichterung der Wohlfahrtslaſten zufließen. Einmal ſtellt das Reich den Betrag von 60 Millionen, den es durch die Aufhebung der Lohn⸗ ſteuerrückerſtattung erſpart, zur Verfügung; dieſer Betrag ſoll nach einem beſtimmten Schlüſſel auf die Gemeinden verteilt werden. Ferner ſind die Länder mit mehr als 5 Wohlfahrtserwerbsloſen auf 1000 Einwohner verpflichtet, mindeſtens die Hälfte der Beträge, die ſie infolge ihrer Gehaltskürzung ein⸗ ſparen, an die Gemeinden zu verteilen. Dieſe Ver⸗ pflichtung trifft für das Land Baden, das 9,5 Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe auf 1000 Einwohner hat, zu. Preußen ſtellt den geſamten Betrag ſeiner Lohn⸗ und Gehaltskürzungen den Gemeinden zur Verfügung; es muß gefordert werden, daß auch Baden entſpre⸗ chend verfährt, um ſeine Gemeinden wenigſtens einigermaßen von den Koſten zu entlaſten, die ihnen die große Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen auf⸗ erlegt. Eine vorläufige Bilanz ergibt, daß die Stadt Mannheim aus der Kürzung der Gehälter und Löhne vielleicht bis zu.75 Mil⸗ lionen pro Jahr einſparen wird, daß ſich an⸗ dererſeits infolge der Erweiterung der Kriſenfür⸗ ſorge eine Mehrbelaſtung von rund 300 000 Mark pro Jahr ergeben wird, und daß auch der Fürſorgeaufwand durch die Auswirkungen der Not⸗ verordnung allein um rund 320 000 Mark im Jahr ſteigen wird. Für den Reſt des laufenden Rechnungs⸗ jahres wird die Stadt aus der Kürzung der Gehäl⸗ ter und Löhne vielleicht bis zu.35 Millionen ein⸗ ſparen, während die Mehrbelaſtung durch die Kriſen⸗ fürſorge rund 225000 Mark und die Mehrbelaſtung des Fürſorgeamts rund 240 000 Mark betragen wird. Welche Beträge der Stadt Mannheim aus den zur Erleichterung der Wohlfahrtslaſten der Gemeinden zu verwendenden Mitteln des Reichs und des Lan⸗ des zufließen werden, iſt noch ungewiß. Nach Schätzung des Deutſchen Städtetags wird von den noch vorhandenen Fehlbeträgen aller deut⸗ ſchen Gemeinden nur etwa ein Viertel durch die auf Grund der Beſtimmungen der Notverordnung ſich ergebenden Maßnahmen gedeckt. Wenn auch das Ergebnis für Mannheim etwas günſtiger ſein wird, ſo ſteht doch feſt, daß auch der Etat der Stadt Mann⸗ heim durch die Beſtimmungen der Notverordnung nicht ins Gleichgewicht gebracht wird, da in den obigen Ausführungen, die ſich ausſchließlich auf die Auswirkungen der neuen Notverordnung beziehen, die Minderein nahmen, die ſich aus dem ſtarken Rückgang der Steuererträge und die Mehrausgaben, die ſich aus dem fortge⸗ ſetzten Steigen der Zahl der Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen und Fürſorgeunterſtützungsempfänger er⸗ geben, noch nicht berückſichtigt ſind. * Gewitter. Die Vorausſagungen der Wetter⸗ warten trafen diesmal prompt ein, denn bereits am geſtrigen Spätnachmittag ballten ſich Gewitterwolken zuſammen, die aber bald wieder zur Auflöſung ge⸗ langten. Gegen Mitternacht kam dann überraſchend ſchnell ein Gewitter von Süden her und brachte gleich⸗ zeitig ſtarke Regenfälle. Das Donnerrollen ver⸗ ſchwand ziemlich raſch, um heute früh 6 Uhr mit er⸗ neuter Heftigkeit einzuſetzen. Die ſtarken Detona⸗ tionen weckten die Schläfer aus ihrem Morgen⸗ ſchlummer. Die heftigen elektriſchen Entladungen folgten Schlag auf Schlag. Der kurz nach 6 Uhr einſetzende Niederſchlag hatte zeitweilig wolkenbruch⸗ artige Ausmaße. Nach einer halben Stunde war das Frühgewitter wieder verzogen. * Uhrendiebſtahl in Sandhofen. In Sandhofen wurde eine viereckige goldene und eine runde Da⸗ menarmbanduhr, zwei vergoldete Herren⸗ uhren mit Sprungdeckel und zwei vergoldete Herrenuhrketten entwendet. Der Tag des Kindes.(24. Juni) Kinderlochen Helft, daß alle deutſchen Kinder ſo geſund und fröhlich heranwachſen können! Schulkinder beſuchen Mannheim Die Volksſchule Wieſental, Amt Bruchſal, unter⸗ nahm geſtern mit über 100 Schulkindern, in Be⸗ gleitung von 6 Lehrern u. Lehrerinnen, einen Schul⸗ ausflug nach Mannheim. Von den kleinen Leuten bekamen viele zum erſtenmal eine Großſtadt zu ſehen. Sie beſtaunten denn auch alles in ihrer kindlichen Art, beſonders als die Sprungfontäne und die Kaskaden am Friedrichsplatz für ſie in Bewe⸗ gung geſetzt wurden, als das Motorboot, mit dem ſie eine Rundfahrt machten, in der Neckar⸗ ſchleuſe acht Meter in die Höhe gehoben wurde und nachher, bei der Rückfahrt wieder in die Tiefe ſank. Die großen Kähne in den Hafenanlagen und auf dem Rhein wurden betrachtet und noch viele Einzelheiten, für die eben nur Kinder ein Auge haben. Im Schloßmuſeum verhielten ſie ſich ſtill und an⸗ dächtig, um nachher auf dem Spielplatz im Fried⸗ richspark um ſo ausgelaſſener zu ſein. Sie beſichtig⸗ ten noch die Sternwarte, die Jeſuitenkirche und das Zeughausmuſeum, machten zum Schluß einen Spa⸗ ziergang nach dem Waldpark und fuhren ſodann, vollbeladen mit neuen Eindrücken und Erlebniſſen in ihre Heimat zurück. Der Verkehrs⸗Verein hatte die Führung übernommen. N 55 * Abendkonzerte am Friedrichsplatz. Da die zu⸗ nehmende Wochenendbewegung und der Beſuch der Strandbäder der Teilnahme der Bevölkerung an den ſonntäglichen Standkonzerten am Friedrichs⸗ platz weſentlich Abtrag getan haben, werden dieſe Konzerte vorerſt nicht mehr durchgeführt. An ihre Stelle tritt in den Sommermonaten von Anfang Juli bis Anfang September jeweis an einem Wo⸗ chentag eine Serie von Abendmuſiken, deren Programme etwa auf zwei Stunden, von 2123 Uhr, berechnet ſein werden. In der großen Pauſe und zu Beginn der zweiten Programmhälfte wird die Leuchtfontäne in Tätigkeit treten. Die Abend⸗ muſiken werden abwechſelnd von den Kapellmeiſtern Becker, Homann Webau und Seezer jr. geleitet. Die Programme gelangen wie bei den ſeit⸗ herigen Standkonzerten vorher zur Veröffentlichung. Die für die Abendkonzerte in Betracht kommenden Wochentage werden noch bekanntgegeben. * Ein Schlachtſchwein geſtohlen. Nach dem Po⸗ lizeibericht wurde aus einer Boxe im Viehhof ein 110 Kilogramm ſchweres Schlachtſchwein entwendet. Wer iſt der Täter? e e Schmerzlinderng und belebend bei Rheuma, Sschlas, 7 Meliſſen⸗„5 Muskat⸗, 1 Nelken-s Ji.. den. e tronenſchalen 5 Zimt- und Lavendelöl, Hhmeden Ermüdung n Strapazen %1 Menthol, 200 Was, 500 Spfril In Apotheken und Droge ten. —.——.. ̃——jt ̃ Das Wachsfigürchen Von Hermann Eris Buſſe Lena Mack, die Bildhauerin, und ich, Hans Fram, ſchauten ſeit Stunden durch die großen Scheiben des -Zuges, der längs des Rheines hinauf nach Baſel fuhr. Geſpräche wechſelten mit ſtiller Anſprache durch die Augen. Wieder war eine merkwürdige Entfrem⸗ dung eingetreten, Glück in die Leere geſunken, letz⸗ tes Zuneigen geſtört worden meiſt durch äußerliche Zufälle. So ſtanden wir wieder draußen, irgendwie draußen vor einem Geheimnis und Glück und fan⸗ den die Türklinke nicht. Da holte Lena, um zu überbrücken, eine gelbe Wachskugel aus ihrer Taſche und begann mit be⸗ henden Fingern zu modellieren. Sie benützte auch ein beinernes Fingernagelſtäbchen dazu. Als das Figürchen fertig war, nicht größer als mein Mittel⸗ finger, gab ſie es mir herüber. Es war eine Eva, wie ich erraten konnte an dem Apfel, den ſie in auf⸗ gehobener Hand hielt. Ich fand das Wachsgeſtältchen wohlgelungen und ſagte es ihr ſo, als wäre ich ein Fremder, ein Kritiker ſogar, fand es zwar an den Hüften und Schenkeln zu üppig geraten im Gegen⸗ ſatz zu den zarten Schultern und dem feinen Köpf⸗ chen: der Uebergang vom beſeelten Mädchentum zum Muttertum ſei zu ſtark betont. Sie lachte mich aus und hielt das niedliche Mach⸗ werk, um einen Leerlauf der Minuten auszufüllen, geſtaltet, für viel zu nichtig, eine Diskuſſion dar⸗ Über zu eröffnen; aber ich, ein Draufgänger, wenn mein Widerſpruch gereizt war, ließ nicht locker. Ich betrachtete Eva von allen Seiten, ließ ſie in meiner Handfläche ſtehen und ſtreckte den Arm aus, ſie von weitem zu beſchauen. Sie wuchs in meiner Hand. Ich hatte viel Zigaretten geraucht, auch zwei, drei ſchwere Zigarren in den letzten Stunden, war viel⸗ leicht leicht narkotiſiert, aufgeregt, hörte Töne, die nicht da waren, ſah das was nicht wirklich ſein konnte. 5 a Ich ſagte Lena, das Figürchen muſtziere, das mache mich ſtutzig an meiner Kritik vorhin. Auf ein⸗ mal habe das Figürchen die Geſtalt einer Geige, ſeine rhythmiſche Gliederung töne. Die Haltung der Arme, die ſchmale Schale der Hand, darin der Apfel ruhe, erinnere an einen wundervollen Schwanen⸗ hals. Das Köpfchen leicht nach hinten geneigt, blu⸗ menhaft, wuchs aus den zarten Schultern. „Lena, du haſt in dieſem Gebild hier vielleicht unbewußt die Totalität des Weibtums angedeutet, Menſch und doch eigentlich Blumen, aber auch Tier, aber auch Muſtk, aber auch Kraft im Schwung der Hüfte, aber auch Schwäche im Triumph der Gebärde des Tragens der verbotenen Frucht: gut und böſe in einem, laut und leiſe in einem, nackt und ge⸗ heimnisvoll in einem vergib, Lena, ich bin über⸗ mannt.“ Lena ſagte ernſt:„Zeig her das Ding. Es iſt nichts.“ „Nichts?“ Sie hatte das dunkle Lohen in den Augen:„Siehſt du, vorhin fragteſt du, warum haſt du das ſo und nicht anders gemacht, warum die Linien und For⸗ men des Körpers widerſpruchsvoll? Ich bin ſo ſtreng mit meinen Sachen, daß ich ein unbedingtes Ja für den Prüfſtein des Wertes halte. Nicht im Zeichen des Banalen, ſondern im Zeichen des Selbſt⸗ verſtändlichen. Ich will ſchaffen, daß man ſpürt, ſo iſt das, was ſie darſtellt wirklich. Ich will ſchaffen, daß man vor meinem Werke das Gefühl hat, es ſpricht das aus, was eigentlich verſchwiegen iſt: das Seeliſche, Weſentliche, das man niemals darſtellen kann, welches aber ſicherlich durch ehrlich und in⸗ brünſtig Geſchöpftes von ſelber da iſt, wie im leben⸗ digen Menſchen der Atem. Der tote Menſch iſt ja der Wirklichkeit entfallen, er hat keine Seele mehr. Verſteh mich nur recht, du fragſt warum? Sieh, ich betrachte dieſes, im übrigen ganz nichtige Wachs⸗ figürchen, als mißlungen.“ Sie lachte hellauf; denn ich mußte ſie wohl ſehr dumm angeſehen haben. Sie nahm mir die kleine Eva aus der Hand und zerdrückte ſie mit kräftigen Aan 5 un lachte ich auch. Es klang wohl ein wenig gefliſſentlich, denn ich wollte mich nicht als ver⸗ ärgerter Beſiegter zeigen. Es kann ja ſein, daß in dieſem Augenblick etwas vom Urmann in mir war, der erſtaunt ſein aufbegehrendes Weib betrachtet, das gefügig und demütig ſein ſoll nach altem Geſetz und das, nun es auf einmal Kraft und Forderungen zeigt, ihm ſeltſam überlegen ſcheint, das muß in ihm unangenehm wirken. So war es mir peinlich zu ſehen, wie kühl und wiſſend ſie über das Spieleriſche, die liebenswürdig ſchöpferiſche Leichtigkeit dieſer klei⸗ nen Evageſtaltung ſtreng Gericht hielt. Dieſe Frau würde keinen Kompromiſſen hold ſein. Es gibt für ſie nach dem, was ich im Atelier von ihr ſah, nur 995 reine Stimme des Ja oder Nein. Leben oder od. 5 Ich lachte, um nicht kleinlich zu erſcheinen vor Lena Mack. Dann ſahen wir beide, froh der uns leicht gemachten Zerſtreuung allzugroßer Spannung aus dem Fenſter. Immer noch ſtieß der Zug, in raſendem Tempo wie mir ſchien, durch Nebel. Er war nicht dicht, kein geſchloſſenes Dunſtgemäuer. An vielen Stellen riß er auf, und man ſah durch breite, unregelmäßig geöffnete Spalten in die Ebene hinab, auf das fahlblaue Stromband des Rheines und ſeines Uferwaldes.. Die Pappeln, oft bis zur halben Höhe in Nebel⸗ hoſen ſteckend, wiegten ſich leiſe und traurig vor Einſamkeit. Der Zug fuhr jetzt am Iſteiner Klotz, die Bahnlinie lag über den Dörfern, an ſeinem Fuß ſtarrten die Dächer in eng gekeiltem Gewoge gegen den Zug, als müßten ſie ihr Leben gegen ihn ver⸗ teidigen. ———ů— Anekdoten von Aſtronomen und Phyſikern Von Walter P. Schmalbach Früher iſt es an kleinen Univerſttäten oft vor⸗ gekommen, daß die Anfangsvorleſungen junger un⸗ bekannter Dozenten ſehr ſchwach beſucht waren. Der bekannte Jenaer Phyſiker Herrmann Schaeffer er⸗ zählte oft aus der Anfangszeit ſeiner Dozentenlauf⸗ bahn, daß ſich zu einer vielſtündigen Vorleſung bei ihm ganze zwei Hörer eingefunden hatten. Der eine war ein baumlanger Rieſe, der andere Student zu⸗ fällig ein äußerſt winziges Kerlchen. Aber auch dieſe beiden kamen nicht regelmäßig zur Vorleſung. Das eine Mal war nur„Goliath“ anweſend, dann wieder ſaß„David“ allein zu Füßen ſeines Lehrers. Ein älterer, boshafter Kollege fragte den jungen Schaef⸗ fer oft, wie er denn mit dem Kollegbeſuch ſeiner Studenten zufrieden ſei.„Oh, danke,“ antwortete Schaeffer, wenn gerade an dem Tage„Goliath“ ſeine Vorleſung beſucht hatte,„die größere Hälfte meiner Zuhörer war heute anweſend.“ Wenn es nur„David“ war, dem Schaeffer ſein Wiſſen vortragen durfte, er⸗ 8 widerte er ſchlagfertig:„Heute ging's, die kleinere Hälfte meiner Hörerſchaft war vollzählig erſchienen.“ Der berühmte Aſtronom Wilhelm Klinker ⸗ fues aus Götingen war in jeder Hinſicht ein Ori⸗ ginal. Eines Tages kam zu ihm eine Wäſcherin, die ſich für den nächſten Tag Sonnenſchein zum Wäſthe⸗ trocknen wünſchte.„Tja, tut mir leid,“ ſagte Klinker⸗ fues.„Wären Sie man eine halbe Stunde früher ge⸗ kommen, Frauchen! Eben habe ich dem Gärtner drü⸗ ben mit Beſtimmtheit für morgen Regen zugeſagt. Und mein Wort kann ich doch nicht brechen.“ Am nächſten Tage hagelte es.— Eine Zeit darauf traf unſere Wäſcherin den alten Klinkerfues wieder „Na, Sie haben ja wieder ſchön geſchwindelt, Herr Profeſſor. Ick weeß ja, umſonſt heeßen Sie nicht „Flunkerkies.“ Der Vater der Meteorologie, Wilhelm Dove, wurde, wo er ſich auch blicken ließ, andauernd nach dem Wetter und ähnlichen Dingen gefragt, Gar manches Mal mußte unſer guter Vater Dove, um einen allzu aufdringlichen Frager oder unwiſſenden Schwätzer zufrieden zu ſtellen, den größten Unſit in von ſich geben. Einmal fragte ihn ein Bekannte c, wie es denn komme, daß es in Berlin immer fünf Grad kälter ſei als auf dem Lande. Dove wollte ſich mit dem Unwiſſenden nicht ſtreiten, daß es gerade umgekehrt ſei, daß auf dem freien Felde immer eint größere Kälte herrſche als in der Stadt. Auch hätte dieſe Belehrung keinen Zweck gehabt. Der Mau wünſchte für ſeine falſche Beobachtung eben ein e Erklärung, und die gab ihm Dove:„Ja, wiſſen SS, das kommt nun daher, die Leute in den Städten heizen ſo ſehr ihre Wohnungen. Die ganze Käh te aus den Häuſern flüchtet auf die Straße und komm it hier dichter zuſammen. Daher alſo die Bärenkälts“ „Sehen Sie“, meinte der Frager wichtig, habe ich mir nämlich auch ſchon gedacht.“ Stolz gin g er alſo belehrt von dannen. f Die Opernsängerin Johanna Blatter, früher in Mannheim und Heidelberg, zuletzt an dem Thür. Landestheater in Sondershauſen, wurde als 1. Al⸗ 25 tiſtin für die Vereinigten Stadttheater in Düſſe k dorf verpflichtet. Die Sängerin ging aus dem I lrn⸗ terricht ihres Vaters, des Kirchenmuſikdire kt ors C. Blatter in Ludwigshafen, hervor. „bs oH —— 4. Seite/ Nummer 285 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Juni 1931 Nhein⸗Moſel⸗Sängerfahrt der Liederhalle Zweiter Tag: Durchs Moſeltal bis Cochem Dicke Rauchſchwadeu ſtößt der Perſonendampfer „Prinz Heinrich“ der Moſel⸗Dampfſchiffahrts A. G. Koblenz aus, als die Mannheimer Ausflügler um 249 Uhr, aus allen Richtungen kommend, die Lan⸗ dungsbrücke paſſieren. Prächtiger Sonnenſchein läßt vorausahnen, daß der zweite Reiſetag ebenfalls vom ſchönſten Wetter begünſtigt ſein wird. Und ſo nimmt Jeder frohgemut ſeinen Platz auf dem geräumigen Schiff ein. Um 9 Uhr verſammelt ſich die Reiſe⸗ geſellſchaft auf dem Hinterdeck, um einer Ehrenpflicht zu genügen. Sangesbruder Johann Kurz feiert heute ſeinen 60. Geburtstag. Er iſt ſelbſt überraſcht, als ſich, nachdem„Der Tag des Herrn“ verklungen iſt, die Worte des Präſidenten an ihn richten, um ihm zu danken für ſeine Treue zu! „Liederhalle“ und die herzlichſten Glückwünſche des Vereins darzubringen unter Ueberreichung einer Flaſche Moſelwein mit einem Blumenangebinde In⸗ zwiſchen ſind auch die Nachzügler eingetroffen. Eine Feuerwehrkapelle hat auf der Mitte des Decks Platz genommen. Unter den Klängen eines flotten Marſches ſetzt ſich das Schiff flußaufwärts in Be⸗ wegung. Bald hat uns das ſchöne Moſeltal auf⸗ genommen. Die Berge, mit Reben bewachſen bis zum Gipfel, grüßen die liederfrohen Sänger und ver⸗ aulaſſen unwillkürlich, die köſtlichen Tropfen zu pro⸗ bieren, die hier erzeugt werden. Winningen, der größte weinbautreibende Ort an der Moſel, iſt erreicht. Unüberſehbar ſind die Rebenhügel, die zu dieſem Flecken gehören, äußerſt intereſſant die Teraſſenanlagen. Dazwiſchen ragen gewaltige Felſengebilde empor. Harte Arbeit muß der Weinbauer hier verrichten, denn Fahrwege ſind nicht vorhanden, weil das ſteile Gelände dieſe Transport⸗ möglichkeit ausſchaltet. Auf der anderen Seite der Moſel ſind die Berge von ſattgrünen Wäldern bedeckt. Burgen, Kirchen und Kapellen verleihen mit male⸗ riſchen Dörfchen und Städtchen der Landſchaft genau wie im Rheintal eine Romantik, die mit Zauber⸗ kraft auf Jeden einwirkt. Ueberall ein freundliches Grüßen und Winken. Mit den Inſaſſen zahlreicher Ruder⸗ und Paddelboote werden launige Worte ge⸗ wechſelt. Am vorderen Maſt weht luſtig die Fahne der „Liederhalle Mannheim“. Eine fleißige und vor allem vortreffliche Kapelle haben wir erwiſcht. Es ſind ehemalige Militär⸗ muſiker, die manchen Scherz mitzumachen verſtehen. Eugen Mohr, unſer beliebter Mannheimer Kapell⸗ meiſter, der am Sonntag morgen als Nachzügler in Koblenz eintraf, dirigiert einige ſchneidige Märſche. Aber auch andere verſuchen den Taktſtock fachgemäß zu ſchwingen. Schramms neueſtes Werk:„Wir fahren auf dem Moſelſtrom in der Mitte, do denk ich an met Fraa oder nitte.“, vom Doppel⸗ qguartett vorgetragen, löſt große Heiterkeit aus. Reiſemarſchall Emil Meinſchenk erſcheint plötz⸗ lich mit grauen Haaren in der fröhlichen Runde mit der Behauptung, daran ſeien die Mühen der Reiſe⸗ vorbereitungen ſchuld. So vertreibt noch mancher⸗ lei Kurzweil die Zeit. Die trutzigen Türme der Burg Thurant bei dem Oertchen Alken ſchauen kopfſchüttelnd dem ſorgenbefreiten Treiben zu. Moſelkern mit der weitbekannten Burg Eltz, die im Jahre 1920 von einer Feuersbrunſt heim⸗ gefucht und inzwiſchen wieder aufgebaut wurde, wird paſſiert. Das an Bord eingenommene Mittageſſen iſt reichlich und gut. Auch hierbei ſorgt Sangesbruder L. Schramm durch luſtige Intermezzis, daß die Lachmuskeln heftig in Tätigkeit geſetzt werden. Eine 1% Meter lange Zahnbürſte ſpielt eine beſondere Rolle. Wir nähern uns dem mittelalterlichen Stäbdt⸗ 8 chen Cochem, wo ein lhaſtündiger Aufenthalt zur Beſichtigung des Die Lotterie der Nolgomeinſchaft Nur noch wenige Tage ſind es, und die Ziehung ber Votterie der Notgemeinſchaft findet ſtatt. Ihr Termin iſt auf den 26. Jun! feſtgeſetzt. Es iſt eine otterieeigenart. Denn die Gewinne ſind zumeiſt a ben, die Mannheimer Bürger der Notgemein⸗ ſchaft zu dem Zwecke zur Verfügung ſtellten, den in Not geratenen Mitbürgern zu helfen. So haben dieſe Gewinne ihren beſonderen Wert. Sie ſind Zeug⸗ ſſe freundlicher Opferbereitſchaft und rufen Dir zu: Komm, hilf nun auch Du! Ob Du nun einen Ge⸗ nn bekommſt oder nicht. Die Hauptſache iſt, daß Du den Ruf verſtanden haſt. Du haſt ihn verſtanden, wenn Du nur ein 50 Pfg.⸗Stück hingibſt und Dir ein Los kauſſt. Wenn Du gar in der Lage biſt, 2 oder 3 Loſe zu nehmen, tue es freudig. Das Erträgnis der Lotterie hat an der Notgemeinſchaft einen treuen und guten Sachwalter. Du darfſt gewiß ſein, daß auch Dein Beitrag als ein Stück kräftig täglich Brot zu einem armen Menſchenkind wandert. In dieſer ptterie ſteckt viel Verantwortung für die Notleiden⸗ 95 und viel Liebe. Deine Liebe ſoll bei dieſem Hilfswerk nicht fehlen. Jubiläum bei der Städt. Berufsfeuerwehr. Der Oberfeuerwehrmann Karl Noe und der Feuerwehr⸗ nann Julius Plappert konnten auf eine 25jäh⸗ ige Tätigkeit bei der Städt. Berufsfeuerwehr trückblicken. In einer Feier wurde den Jubilaren e Glückwünſche und der Dank für die treu ge⸗ I iſteten Dienſte ausgeſprochen. Von den Berufs⸗ jmeraden wurden die Jubilare durch ſchöne Ge⸗ benke geehrt. 1 Städtchens und der Burg vorgeſehen iſt. Lebhaft begrüßt von den Einwohnern, Sommerfriſchlern und Ausflüglern, ziehen wir unter Vorantritt der Muſik in die Stadt auf den Promenadeplatz. Hier ſingen wir den deutſchen Sängerwahlſpruch und anſchlie⸗ ßend„Frühling am Rhein“. Ein Vertreter des Verkehrsamtes heißt uns herzlich willkommen. Er gibt ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß wir Ge⸗ legenheit genommen haben, das ſchöne Städtchen zu beſuchen. Wir danken mit unſerem Sängerwahl⸗ ſpruch. Nunmehr führt uns der Weg hinauf zur Burg Cochem. Die Burg, die ſich in Privat⸗ beſitz befindet, wurde 1866 neu aufgebaut. Vieles iſt hter zuſammengetragen. Alte Gemälde und Stiche berühmter Meiſter, herrliche Gobelins, kunſtvolle Wand⸗ und Möbelſchnitzereien, koſtbare fremdländi⸗ ſche Vaſen, alte Waffen und Jagdͤgeräte vereinigen ſich zu höchſt intereſſanten Bildern geſchmackvoller Innendekoration. Unbeſchreiblich ſchön iſt der Blick ins Moſeltal. Steil fällt der Felſen, auf dem die Burg erbaut iſt, hinab zum Fluß. Ringsum ſind der Berg und ſeine Nachbarn bewachſen mit Reben, unterbrochen von üppigen Obſtanlagen, grünen Wieſen und herrlichen Wäldern. Tief unten das Silberband der Moſel, die ſtromaufwärts eine Schleife zieht zum Cochemer Krampen. Ein wunder⸗ bar gekühltes Glas Moſelwein, ein ſogen.„Miſſerä⸗ belchen“, kredenzt in der Burgſchenke, erfriſcht vor dem Abſtieg. Nach kurzem Rundgang durch die ſauberen Gaſſen und Gäßchen des Städtchens beſteigen wir wieder unſer Schiff, um die Fahrt in den Cochemer Krampen anzutreten. Wir ſtellen feſt, daß eine der ſchönſten Stellen des Moſeltales dieſen Namen trägt. Die ſtei⸗ len Abhänge, an denen ſich die Weinberge wie hin⸗ geklebt ausnehmen, die ſcchroffen, gigantiſchen Fels⸗ wände und die lieblichen Taleinſchnitte ſind von un⸗ gewöhnlichem Reiz. Kurz vor Beilſtein, einem maleriſchen Moſelneſt, überragt von der Burgruine Metternich, dreht unſer Schiff, um die Rückfahrt an⸗ zutreten. Wer geglaubt hatte, die Fahrt bis Koblenz werde nicht mehr ſo kurzweilig ſein, wird angenehm enttäuſcht. In der Nachmittags⸗ und Abendſonne zeigt ſich das Moſeltal in ſeiner grandioſen Natur⸗ ſchönheit in ganz neuen Nuancen. Unwillkürlich denkt man: Wie ſchön iſt unſer deutſches Land! Es tut not, daß Jeder einmal dieſe herrliche Gegend ken⸗ nen lernt, damit die Liebe und Anhänglichkeit zum Vaterlande ſich vertiefe wie in früheren Zeiten. Ueberall freundliches Grüßen von beiden Ufern. Abſchied von Koblenz So nehmen wir Abſchied vom lieblichen Moſeltale, denn bald kommt Koblenz in Sicht. Präſident Dr. Reidel ſtattet dem Direktor der Moſel⸗Dampf⸗ ſchiffahrts⸗AG., der an der Fahrt teilgenommen hat, in herzlichen Worten unſeren Dank ab, der von der begeiſterten Sängerſchaft durch Anſtimmen des Wahlſpruches bekräftigt wird. Nach der Landung marſchieren wir in geſchloſſenem Zuge, an der Spitze unſere wackere Kapelle, durch die Stadt nach dem Hotel„Union“, wo das Abendeſſen gemeinſam ein⸗ genommen und der Schlußtrunk kredenzt wird. Dr. Reidel nimmt hier Gelegenheit, dem vortrefflichen Organiſator und Führer dieſer Sängerfahrt, dem 1. Vorſitzenden Emil Meinſchenk, den Dank des Vereins auszuſprechen, den er ausklingen läßt in dem Wahlſpruch der Liederhalle. Um 10 Uhr nimmt der Schnellzug nach Mannheim, dem zwei Sonder⸗ wagen angehängt ſind, die Liederhaller auf. Hotelier Nahm, der Vorſitzende des MG. V.„Rheinland“, winkt uns die letzten Grüße zu, als der Zug aus der Halle fährt. Zwei ſchöne Tage liegen hinter uns, un⸗ vergeßlich für jeden Teilnehmer. Sie ſollen uns An⸗ ſporn geben zum Sparen für die nächſte Sänger⸗ fahrt, die hoffentlich in nicht allzuweiter Ferne liegt. . * Ein Bienenſchwarm auf dem Marktplatz. Ge⸗ genwärtig ſchwärmen die Bienen. Wenn der Imker nicht ſtreng darauf Acht gibt, fliegen ihm die Völker davon. So riß auch geſtern ein mittlerer Bienen⸗ ſchwarm aus ſeinem Stock aus und ſetzte ſich auf der Spitze der Litfaßſäule gegenüber dem Pelzhaus Schwenzke feſt, was eine große Menſchenanſamm⸗ lung zur Folge hatte. Ein raſch herbeigerufener Imker machte ſich an das Einfangen des Schwarms, das allerdings nicht ſo leicht war. Schließlich gelang es dem Mann aber doch, die Kö⸗ nägin, die 171 mal ſo groß iſt wie die anderen Bie⸗ nen, zu erwiſchen und in einen Pappkarton zu ver⸗ bringen, worauf der ganze Schwarm von allein nachfolgte. Hilfsbereite Leute brachten ſofort Lei⸗ tern herbei. Ein Dienſtmann rückte ſogar mit einem modernen Schwarmfangkaſten an. Als die Bienen eingefangen waren, verliefen ſich auch die Menſchen wieder. * Vorſicht bei Tabletten! Zum Stillen der Zahn⸗ ſchmerzen nahm geſtern vormittag ein 16 Jahre alter Konditorlehrling in ſeiner Wohnung in der Neckarauerſtraße eine zu große Doſis Tablet⸗ ten ein, ſodaß er unter Vergiftungserſcheinungen in das Allgemeine Krankenhaus eingeliefert werden mußte. * Serenaden⸗Abende im Ritterſaal des Schloſſes. Im heutigen zweiten und letzten Serenaden⸗Abend, der im Mitterſaal des Schloſſes ſtottfindet, gelangen Wolfgang Amadeus Mozarts Klorinetten⸗Quintett das A⸗dur Kla⸗ vier⸗Quartett g⸗moll und„Eine kleine Nachtmuſik“ G⸗dur zum Vortrag. Die Ausführenden ſind wieder das Kergl⸗ Quartett und dazu die Herren Generalmuſikdirektor oſeph Roſenſtock(Klavier), die Kommermuſiker Max lechſig(Kontrabaß) und Ernſt Schmidt(Klarinette). Gemöse, Salate, MAGGI Würze ist, Originalflaschen RM—.18 36 901.49.85 dilliger geworden: Hachgefülſt RAM=. 09 20.13 59 Süddeutſchlands Handball⸗Elf für die Spiele in Südoſtdeutſchland Süddeutſchland trägt am Wochenende in Schleſien zwei Handballkämpfe aus. Am Samstag ſpielen die Süddeutſchen in Oppeln gegen eine Bezirksmannſchaft und am Sonntag in Breslau gegen die ſüdoſtdeutſche Verbandself. Süd⸗ deutſchland trägt beide Treffen mit der folgenden Mann⸗ ſchaft aus: Tor: Henß(Darmſtadt 98); Verteidigung: Den⸗ zer(Sp. Vg. Fürth), Förſter SV. 98 Darmſtadt); Läufer⸗ reihe: Nothelfer(München 60), Gebhardt(Sp. Vg. Fürth), Delp(SV. 98 Darmſtadt)) Sturm: Fiedler, Werner(beide SV. 98 Darmſtadt), Hauptenbuchner(Mün⸗ chen 1860), Zacherl(Sp. Vg. Fürth), Feick(SV. 98 Darm⸗ ſtadt). Fußball im Kreis Südheſſen Die letzten Spiele wurden unter Dach und Fach ge⸗ bracht. Doch nur wenige Vereine beſtätigten ſich noch. Es iſt auch höchſte Zeit, mit dem Fußball auf einige Wochen abzubrechen. Denn etwas Vernünftiges iſt in den letzten Spielen doch nicht mehr herausgekommen. Olympia Lampertheim trug in der letzten Woche ſogar zwei Spiele aus. Am Mittwoch trat Lampertheim auf eigenem Platze der Spög Sandhofen gegenüber. Die Gäſte verfügen über eine ſtarke Mannſchaſt, die trotz der vielen Erſatzleute ſehr gut ſpielte. Das Spiel war ſehr ſchnell und abwechſlungsreich und hatte ſchöne Kampfmomente aufzuweiſen. Unentſchieden:3 endete das Spiel. Der Heſſenmeiſter Wormatio Worms gaſtierte in Lampertheim und ſtellte ſich Olympia. Aber bie⸗ ſes Spiel war eine kleine Enttäuſchung, denn die Gäſte kamen nicht komplett, die Spieler führten ein ſehr luſt⸗ loſes Spiel vor. Lediglich der Mittelläufer Fries konnte durch ſein wundervolles Tor die Zuſchauer erfreuen. Es iſt daher nicht verwunderlich, daß Lampertheim nicht nur ein ebenbürtiges, ſondern zeitweiſe ſogar ein beſſeres Spiel zeigen konnte. Der Sieg blieb auch nicht aus. Die großen Anſtrengungen von Lampertheim wurden durch 2 ſchöne Tyre belohnt, denen Worms nur eines entgegenbringen konnte. Der VfR Bürſtodt empfing den Bezirksligaverein Alemannia Worms. Auch bei dieſem Spiel gelang den Wormſern kein Sieg, trotzdem dieſe Elf komplett ſpielte. Bärſtadt brachte großen Eiſer mit und konnte dos Spiel mit 10 für ſich entſcheiden. Der F Bensheim nahm ſich großes vor, mußte ober ſeinen Wagemut mit einer hohen Niederlage bezahlen. Polizei Dar m⸗ ſta det war der Gegner, der wenig Federleſens machte und Bensheim 711 beſiegte..— * SV. Waldhof— Phönix Mannheim 30(:0) Es iſt eigentlich allerhand, was ſich die Mannheimer Vereine in dieſen letzten Wochen an Spielen zugetraut; ein ſolches Ergebnis wie das obige muß dennoch ver⸗ wundern, zumal beim Rheinmeiſter Brezing, Pennig, Spilger und Model fehlten. Ganz abgeſehen davon, daß Waldhof gutes Erſatzmaterial hat, kann man als Haupt⸗ urſache der hohen Niederlage das unausgereifte Spiel des Phönixſturms heranziehen. Der Angriff beſteht zweifel⸗ los aus brauchbarem Material, es fehlt eben die verſtänd⸗ nisvolle, ruhige Zuſammenarbeit, das Durchſpiel bis zur klaren Chance. Die Leute vermögen deshalb den Ball vorne nicht zu halten und überlaſten mehr und mehr die Hintermannſchaft. Die Schüſſe, die aufs Walbdhoftor kamen, waren an den Fingern abzuzählen. Wo keine Tore fallen, iſt Depreſſion und Unſicherheit die Folge. Allerdings begingen Mittelläufer und Verteidigung lange Zeit den Fehler, die Flügel nicht genug mit Bällen zu verſorgen, und innen wurde viel verdribbelt, anſtatt flott abzuſpielen. Außerdem machte die Läuferreihe an den Rheinmeiſter die— einigermaßen begreifliche— Konzeſ⸗ ſion, zu defenſiv zu ſpielen, den Angriff ſich meiſt ſelbſt überlaſſend. Hoffmann im Tor(bis auf den matten Treffer Siffling 1) und Maier in der Tordeckung gut. Rohr iſt nicht mehr wendig genug. Die Außenläufer dürf⸗ ten im Zuſpiel mehr wechſeln. Die Ballbehandlung(mit Ausnahme des Mittelläufers) ſtach natürlich von Waldhof ab; dafür fehlt Engelhart bei gutem Aufhauſpiel und erfahrener Ueberſicht das wirkſame Deckungs⸗Abwehrſpiel, was bei ſeinem Alter verſtändlich iſt. Im übrigen kämpfte die Mannſchaft eifrig, doch die Spielphaſe mit nur 10 Mann in der zweiten Hälfte, ließ den verdienten Treffer nicht aufkommen. Waldhof demonſtrierte ſeinem Gegner vor allem, wie Situationen erfaßt und wie geſchoſſen werden ſoll. Walz und Weidinger waren beſonders gut. Selbſt Ofer beteiligte ſich einmal wieder am Torreigen, er ſchoß das Führungstor und bereitete das zweite Tor Weidingers mit famoſer Steilvorlage vor. Siffling 2 ließ ſich beſſer an als Siffling 1, der ausnahmsweiſe ſchwach war, was die Spielpauſe wohl mitverſchuldet. Kiefer als Mittel⸗ läufer bedeutete bet der ausgezeichneten Stützung durch Haber keinen Ausfall. Auch Raßmus an Models Stelle und das Hintertrio mit Maus war gut. Waldhof ließ ſeinen Erſatz nicht viel merken, wie man überhaupt be⸗ ſtätigen muß, daß das Durchführen der zahlreichen Spiele mit nur einer Niederlage ſeit Weihnachren eine ſtarke Leiſtung war. Die Tore ſchoſſen: Ofer 1, Siffling 1, „Weidinger 2 und Walz 1. Der Beſuch war gut, ebenſo, von einigen Kleinigkeiten abgeſehen, die Spielleitung durch Brummer⸗Friedrichs⸗ feld, der allerdings hierbei in der durchaus fairen Hol⸗ tung beider Mannſchaften eine Stütze fand. A. M. Die Tennis-Weltmeiſterſchaſten in Wimbledon Deutſche Aufangserfolge Bei den letzten Spielen des Montags und bei den Kämpfen am Dienstag gab es in Wimbledon 1 ſchöne Erfolge für das deutſche Tennis. Der junge Gottfried v. Cramm führte ſich mit einem ziemlich ſicheren Steg über den mehrfachen e Meiſter Bela v. Kehr ⸗ ling vielverſprechend ein. Nach dem Verluſt des erſten Satzes mit 618 beherrſchte oͤer Deutſche ſeinen Gegner voll⸗ kommen und er ſiegte ſchließlich mit 618,:1,:2, 628. Am Dienstag ſertigte v. Cra mem dann den Iren Scroope 671,:6,:5,:4 und erreichte damit bereits die dritte Runde. Der Kölner Nourney hatte mit dem ihm von früheren Kämpfen her bekannten Holländer Plougman keine Mühe, um:1,:0,:3 erfolgreich zu ſein. Auch die deutſchen Damen können bereits einige Er⸗ folge melden. Frl. Krahwinkel und Cilly Auſſem, oͤte erſt in der zweiten Runde des Damen⸗Einzels einzu⸗ greifen brauchen, troten noch nicht in Aktion. Aenne Pei tz⸗ Düſſeldorf wartete mit einem bemerkenswerten:2, 624 Sieg über die ſpielſtarke Engländerin Miß Shatter⸗ twaite auf und unſere vorjährige Junſoren⸗Meiſterin Frl. Sander konnte die Engländerin Eoſtley 624, 476, 624„[Ih de Alvarez gab der Engländerin Miß Lycett:6, 6˙1, 62 das Nachſehen. 5 schwyeche Suppen, Soßen und alle Fleisen gerichte erheſten augen- bliekllieh unvergleichlichen Wohlgeschmock dureh wenige Tropfen Mask Würze Weitere Ergebniſſe: Herren⸗Einzel: Auſtin 8 25 — H. Sato(Japan]:1,:3,:0; van Ryn(USA)— Merlin(Frankreich):2, 624,:1; Borotra(Frankreich)— Smith(England):6,:6, 816,:1, Brugnon(Fronkreich) — Leſter(England):9,:4,:6,:5, 63(); del Caſtillo (Argentinien)— Hecht(Tſchechoſlowakei) 755, 614, 57, 2h, :2; Maier(Spanien)— Powel(England):4, 517,:2, :6,:6; Matefka(Oeſterreich)— Williams(England):2, 10:8,:2; Miki(Japan)— Legg(England)]:7,:2, 876. Erſter Sieg von Cilly Auſſem Am Dienstagabend griff in Wimbledon auch die deutſche Spitzenſpielerin Cilly Auſſem in die Ereigniſſe ein. Die Deutſche ſiegte über die Franzöſin Gold ſchmidt ziemlich leicht:4,:1. Miß Harper(USA) ſchaltete die Engländerin Thomas 613, 674 aus. Bei den Herren gab es ebenfalls noch einige intereſſante Begegnungen. Der Amerikaner Lott ſiegte über den Franzoſen Landry erſt nach Kompf:4, 11:9,:2, während Bouſſus(Frank⸗ reich) mit dem weniger bekannten Engländer Barel ay 628,:1, 618 fertig wurde.. 3500 Athleten für Los Angeles Einige intereſſante ſtatiſtiſche Angaben über die nächſt⸗ jährigen Olympiſchen Spiele in Los Angeles enthält die von der Amateur⸗Athletie Union herausgegebene Monats⸗ ſchrift„The Amateur Athlete“. Es wir erwartet, daß die an den Spielen teilnehmenden vierzig Nationen etwa 3500 Athleten entſenden. Für die ſechzehn Tage währenden Spiele ſind 150 Wettbewerbe vorgeſehen. Das 105 000 Zu⸗ ſchauer faſſende„Koloſſeum“ iſt nahezu vollendet, auch der es umgebende Olympic Park iſt bereits fertig angnlegt. Die Boxveranſtaltungen werden im„Olympic Auditorium“ ausgetragen, das Sitzgelegenheit für 11000 Perſonen hat. Die Ruder⸗Wettbewerbe finden auf dem geſchützten Waſſer der dreißig Meilen ſüdöſtlich von Los Angeles gelegenen Allmatos Bay und die Segelwettbewerbe auf der Strecke zwiſchen dem Hafen von San Pedro und Santa Catalina⸗ Inſel ſtatt. Das Olympiſche Dorf wird aus etwa 800 Häu⸗ ſern beſtehen, die im Stile der heimatlichen Wohnhäuſer der ausländiſchen Athleten gehalten ſein ſoll. Amerikaniſche Segelflieger kommen nach Deutſchland Unter Führung von Vertretern des Verbandes ameri⸗ kaniſcher Segelflieger treten amerikaniſche Segelflugſchüler, Piloten und Inſtrukteure am Dienstag von Newyork aus mit dem Norcodeutſchen Lloyd⸗Schnelldampfer„Europa“ eine Reiſe zu den deutſchen Flieger⸗ und Segelfliegerſchu⸗ len an. Den Teilnehmern an der Fahrt wird während ihres auf drei Wochen berechneten Aufenthaltes in Deutſch⸗ land Gelegenheit gegeben, an bekannten deutſchen Segel⸗ flugplätzen die deutſche Segelflugtechnik und ihre Methoden theoretiſch und praktiſch kennen zu lernen, die erſt kürz⸗ lich durch den aufſehenerregenden Rekordflug des Heutſchen Segelfliegers Wolfram Hirth über Newyork in der amerikaniſchen Sportwelt rückhaltloſe Anerkennung gefun⸗ den haben. Die Reiſeteilnehmer werden ſich während ihres Aufenthaltes in Europa auch an internationalen Flugver⸗ anſtaltungen beteiligen. Deutſche Kegelmeiſterſchaften in Hamburg An den Meiſterſchaften des Deutſchen Keglerbundes, die am 9. Auguſt in Hamburg ausgetragen werden, beteiligen ſich Mannſchaften und Einzelmeiſter aus Danzig, Memel, Bodenbach, Auſſig und Wien. Ferner ſind zur Teilnahme an der Bundesvorſtandsſitzung Intereſſenten aus Holland, Rumänien, aus der Schweiz, ſowie die der früher dem Deutſchen Keglerbund angeſchloſſenen Auslandsgruppen gemeldet. anſtaltungen des Deutſchen Keglerbundes dürfte der beſte Beweis für die Wertſchätzung des deutſchen Kegelſportez ſein. Weitere Ausbreitung des Kegelſportes Trotz ſchlechter Zeiten breitet ſich der Kegelſport mehr und mehr aus. Nicht nur, daß der Deutſche Keglerbund dauernd neue Anhänger gewinnt, ſondern auch in Turn⸗ und Sportkreiſen findet Sportkegeln Eingang und Be⸗ obachtung. Darüber hinaus wachſen die Beſtrebungen zu internationalem Zuſammenſchluß. Der in Deutſchland an⸗ ſäſſige zweite Vorſitzende des Internationalen Keglerbundes iſt zur Zeit in Verhandlungen ein⸗ getreten mit Kegler⸗Organiſationen Polens, Rumäniens, der Schweiz, der Tſchechoflowakei, die nach internationglen Beſtimmungen Kegelſport treiben wollen. Auch ſind aus⸗ ſichtsreiche Beſprechungen mit Schweden, Holland, Finnland und Litauen im Gange. Einem ſtarken internationalen Kegelſportverbonde dürfte es vielleicht gelingen, ſeine Sportintereſſen auf der Olympiade 1936 in Berlin zu ſehen und vor der großen Oeffentlichkeit zu vertreten. Mittwoch, 24. Juni Nationaltheater:„Sektion Rahnſtetten“, Gegenwartsſpiel von Curt Corrinth, Mete D 39, Anfang 20 Uhr. Ritterſaal(Schloß): Mozart⸗Serenodenabend des Hergl⸗ Quartetts, Anfang 20,15 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichttgung: 17 Uhr Vorführung. e 16 Uhr Konzert. annheimer Omnibus ⸗ Verkehrs ⸗Geſellſchaft: Abfahrt 14 Uhr ab Paradeplatz nach Weinheim, Gorxheimer Tal, Heiligkreuzſteingch, Schönau, Neckarſteinach, Mannheim. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 15.30 Uhr Mannheim Worms— Gernsheim und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Die heilige Flamme“, Univerſum:„Das Ekel“.— Gloria⸗Palaſt: „Hochſtapler aus Liebe“.— Scalo⸗ Theater:„Aſcher⸗ mittwoch“.— Roxy⸗Theoter:„Seitenſprünge“.— Schauburg:„Die vom Rummelplatz“.— Palaſt⸗ Lichſpiele:„Manuela“. 5 Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend Sonderausſtellung:„Die Mode und ihr Spottbild von 1700 bis 1850“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 18—17 Uhr, Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 1547 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Gebſſ⸗ net von 10—18 Uhr und 15—17 Uhr.— Die a des großen Bücherſaales der ſtädtiſchen Schloßhücherel bis einſchließlich 6. Juli wegen der dort ſtattfindenden Proben des Nationaltheaters geſperrt. . AAS edakteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. beurlaubt N Herahtwortlch ele Politik: H. A. N 0 er 5 Pear Dr. Ste fan 22 Kommunalpolitik und Lokales: i. V. Franz Kircher Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, 0 in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mb. H. Mannheim, R 1,—6 e Flle unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Das vielfache Auslandsintereſſe an den Ver⸗ 2 nr e 8 * Mittwoch, 24. Juni 1931 Aus Baden Muſikfeſt in Oftersheim „Oftersheim, 28. Juni. Der Sonntag brachte dem ſonſt ſo ſtillen Oftersheim ein reges Leben und Trei⸗ hen. Anläßlich des 25jährigen Jubiläums des Mu⸗ ſikvereins Oftersheim fand ein großes Muſikfeſt ſtatt mit dem ein Preisblaſen von 12 unterbadi⸗ ſchen und pfälziſchen Kapellen verbunden war. Mit einem großen Zapfenſtreich und einem Feſt⸗ bankett wurde am Samstag abend dee Reigen der Veranſtaltungen eingeleitet. Eine große Anzahl langjähriger Mitglieder feſtgebenden Vereins konnte durch Ueberreichung einer Ehrennadel belohnt werden. Am Sonntag früh ertönte der Weckruf, die auswärtigen Vereine wurden am Bahnhof abge⸗ holt und um 9 Uhr begann im Saal der„Rofe“ das eigentliche Preisblaſen, an dem über 300 Muſiker teilnahmen. Am frühen Nachmittag bewegte ſich ein großer Feſtzug durch die außerordentlich reich be⸗ flaggten und mit friſchem Grün geſchmückten Straßen zum Feſtplatz wo gegen abend die Preisverteilung vorgenommen wurde. Die beſten Tagesleiſtungen erzielten in Klaſſe D die Stadtkapelle Hockenheim mit 120 Punkten und in der Sonderklaſſe der Muſikverein Brühl mit der gleichen Punktzahl. Beide Kapellen erhielten je einen la.⸗Preis und einen Dirigentenpreis. In Klaſſe A bekamen Muſikverein Ketſch 84 Punkte (Ia.⸗Preis), Muſikverein Plankſtadt 84 Punkte (Ub⸗Preis)— zwiſchen beiden mußte das Los ent⸗ ſcheiden—, Muſtkvereinigung Neckarhauſen 81 Punkte(Ib⸗Preis und Dirigentenpreis), in Klaſſe B Muſikverein St. Ilgen 102 Punkte(la⸗Preis und Dirigentenpreis), Feuerwehrkapelle Sandhauſen 89 Punkte(Ib⸗Preis), Klaſſe C Vereinigte Muſik⸗ kapelle Manu heim⸗Seckenheim 112 Punkte a⸗Preis und Dirigentenpreis), Muſikverein Alt⸗ lußheim 81 Punkte(Ib⸗Preis), Enderle⸗Kapelle Ketſch 63 Punkte(Ic⸗Preis), in der Sonderklaſſe A4 Kapelle Bayer, Otterſtadt 93 Punkte(la⸗Preis), Sonderklaſſe B Kapelle Grün, Rheingönheim, 93 Punkte(Ia⸗Preis). Ein gemütliches Beiſammenſein mit muſikaliſchen Darbietungen auf dem Feſtplatz und nach Eintritt der Dunkelheit ein großes Feuerwerk bildeten den Abſchluß der ſonntäglichen Veranſtaltungen. Tod auf den Schienen Weinheim, 24. Juni. Heute morgen wurde in der Nähe der Wormſer Brücke bei Lützelſachſen auf dem Bahngleiſe die Leiche eines fungen Man⸗ hes aufgefunden, der ſich anſcheinend vom Zuge hatte überfahren laſſen. Der Kopf lag ab⸗ getrennt vom Rumpfe zwiſchen den Schienen. Die Perſonalien ſind noch nicht feſtgeſtellt. Die wirtſchaftliche Lage des Bezirks Pforzheim * Pforzheim, 22. Juni. Die Handelskammer Pforz⸗ heim teilt mit: Seit dem letzten Bericht hat die Ar⸗ beitsloſigkeit in der Edel⸗ und Schmuckwaren⸗ induſtrie um rund 1800 Perſonen zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr macht die Beſchäftigung im allgemeinen wohl kaum über 60 v. H. aus und der Auftragseingang ſicher noch weniger. Trotz der ver⸗ kleinerten Belegſchaften muß eine Arbeitswoche mit vier Arbeitstagen ſchon als günſtig angeſehen wer⸗ den. Eine beſondere Gefahr bilden z. Zt. die Li⸗ gufdationsverkäufe. Die Lage der Uhren⸗ induſtrie hat ſich in den Berichtsmonaten noch kroſtloſer geſtaltet als in den vorangegangenen Mo⸗ naten. 5 Als Leiche geländet * Raſtatt, 23. Juni. Der vermißte Sohn Oskar des Maurers Stricker aus Raſtatt wurde am Sonn⸗ tag abend als Leiche aus dem Rhein bei Au ge⸗ ländet. Die Wirbelſäule gebrochen * Ihringen a.., 23. Juni. Die Frau des Land⸗ wirts Eruſt Schneider ſtürzte von einem Heu⸗ wagen herunter und mußte mit einem ſchweren Wirbelſäulenbruch in die Chirurgiſche Klinik nach Freiburg verbracht werden. Ihr Zuſtand iſt lebensgefährlich. Abzeichen der Badiſchen Heimat * Freiburg i. Br., 23. Juni. Seit längerer Zeit bemüht ſich der Landesverein Badiſche Heimat, Sitz Freiburg i. Br. auf Wunſch ſeiner Ortsgruppen vor allem, ein Vereinsabzeichen herauszubringen. Nach allerlei Bemühungen einigte man ſich dahin, das badiſche Wappen in guter Form und in guten Farben als Zeichen der„Badiſchen Hetmat“ zu wählen. Die Ausgabe des neuen Zeichens, das eine bekannte Pforzheimer Firma herſtellt, erfolgt in den nächſten Tagen. Ein Dachſtuhlbrand Freiburg i. Br., 28. Juni. Am Montag abend brach im Dachſtuhl des Hauſes Kandelſtraße 19 aus bisher noch nicht geklärter Urſache ein Brand aus, der raſch größeren Umfang annahm. Auf die ſo⸗ fortige Benachrichtigung der Feuerwehr erſchienen zwei Löſchzüge am Brandplatze, die mit mehreren Schlauchleitungen das Feuer energiſch bekämpften. Nach etwa 1 Stunden war jede Gefahr beſeitigt. Immerhin iſt ein Teil des Dachſtuhls zerſtört. Der Schaden dürfte erheblich ſein, zumal auch das Hinterhaus ziemlich gelitten hat. Der Brandfall hatte eine große Menſchenmenge angelockt. Von der Straßenbahn totgefahren * Freiburg i. Br., 23. Junk. Der 37 Jahre alte verhefratete Hoteldiener Stefan Hodapp vom „Europäiſchen Hof“ ſtieß geſtern beim Stadttheater mit ſeinem Fahrrad mit einer Elektriſchen zuſam⸗ men. Er wurde vom Rade geſchleudert und mußte mit ſchweren inneren und äußeren Verletzungen in die Klinik gebracht werden, wo er infolge Hals⸗ wirbelbruchs nach kurzer Zeit ſtar b. Der töd⸗ lich Verunglückte hinterläßt eine Frau mit drei un⸗ mündigen Kindern. 9 f des ägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Der Heidelberger Wohnungsbaufkandal 22 Schlampige Buchführung § Heidelberg, 23. Juni. In der Nachmittagsverhandlung äußerte ſich Rechtsanwalt Spitz von hier über ſeinen früheren Kollegen, Rechtsanwalt Ludwig Müller, der mit ihm aſſoziert war. In ihm hatte der Zeuge einen ge⸗ wandten, kenntnisreichen und hilfsbereiten Kollegen kennengelernt, der gerne zum Optimismus geneigt habe. Gelegentlich einer Unterhaltung über das da⸗ mals noch nicht ſpruchreife Projekt mit dem Kran⸗ kenhausbau habe er erklärt:„Glauben Sie nicht, Herr Müller, daß Sie als ſozialdemokratiſcher, pro⸗ teſtantiſcher Rechtsanwalt von den katholiſchen Schweſtern den Auftrag erhalten!“ Das Projekt ſei zu ſeiner Ueberraſchung zur Wirklichkeit gewor⸗ den, dann ſei er Teilhaber bei der Wohnungsbau⸗ geſellſchaft geworden. Bezüglich der hohen Gelddarlehen an den Schriftſteller Bilſe habe er dem Angeklagten Vorhaltungen ge⸗ macht. Auf Einwurf von Rechtsanwalt Leonhard be⸗ ſtätigt der Zeuge, daß vor ungefähr zwei Jahren bei einem Geſpräch der Reviſor, Bankdirektor a. D. Dörffel, erklärt habe, daß die Wohnungsbaugeſell⸗ ſchaft über die Baugelder frei verfügen dürfe. Aus dem Mund des Geſchäftsführers Köhler(Mann⸗ heim) von der Wohnungsbaugeſellſchaft in Liquida⸗ tion, erfuhr man intereſſante Einzelheiten über die Buchführung bei der Geſellſchaft. Der in einer Kaſſette vorgefundene Kaſſen⸗ beſtand betrug 26 Reichspfennige. Die Bücher hätten einen ſchlechten Eindruck gemacht. Von den Finanzwechſeln ſeien nur die gebucht wor⸗ den, die nach hier gekommen ſind. Der Zeuge be⸗ richtete dann über die Diskonteingänge, die teilweiſe erſt ſpäter gebucht wurden. Um feſtzuſtellen, was noch zu bezahlen ſei, vornehmlich an Handwerker⸗ rechnungen, habe er vier Wochen gebraucht. Es fehlen Belege und Quittungen. Der Zeuge be⸗ ſtätigt, daß ihm der Angeklagte Müller über die Fi⸗ nanzwechſel, die nicht gebucht waren, eingehend in⸗ formiert habe. Mehrere Kontos fehlten. Merkwür⸗ dig müſſe es anmuten, daß Paul Müller als ge⸗ lernter Bankbeamter kein Wechſelkonto geführt habe. Das Handwerker⸗Konto ſei verſchlampt gewe⸗ ſenn. Der Zeuge legte dann einen Bündel unbezahl⸗ ter Rechnungen vor. Es finden ſich darunter mehrere Hotelrechnungen vor, eine über 1591 Mark(für den verſtorbenen Türken Roth Bey), eine über 1500 Mark eines hieſigen Hotels uſw. Für eine Reiſe nach München liquidierte Pfarrer Flörchinger ins⸗ geſamt 300 Mark. Nach der Anſicht des Zeugen muß eine Verſchleierungsabſicht vorge⸗ legen haben. Dem als Reviſor tätigen Bankdirektor a. D. Dörffel habe er keinen Hehl aus der Unzu⸗ friedenheit mit ſeiner Tätigkeit gemacht. Gegen den Genannten ſchwebte ein Verfahren, das aber ein⸗ geſtellt wurde. Geſchäftsführer Köhler hält es mehr wie Leichtfertigkeit und Unerfahrenheit, daß der gelernte Bankbeamte Paul Müller all die beanſtandeten Buchungen nicht vorgenommen habe. Aus den weiteren Ausſagen des Zeugen ging hervor, daß die„Armen Schweſtern“ in der Schweiz nach dem Zuſammenbruch der Wohnungsbaugeſellſchaft eine 3 Millionen⸗ Anleihe aufgenommen haben, aus der jetzt die Handwerker 50 Prozent ihrer For⸗ gerungen bezahlt erhielten und die Gilliſſen⸗Anleihe zu 9 Zehntel abgelöſt wurde. Auf die Vernehmung des Konkursverwalters Dr. Bähr und die des Unterſuchungsrichters wurde ver⸗ zichtet. Nach einer kleinen Pauſe kam der Sachver⸗ ſtändige, Bankdirektor a. D. Traub, zum Wort. In ſeinem vor ſechs Monaten fertiggeſtellten ſchrift⸗ lichen Gutachten hatte er für das Jahr 1928 eine Unterbilanz von 197 000 Mark errechnet. Jetzt kommt er zu dem Ergebnis, daß man bei der Un⸗ ſicherheit der Beweislage aus Gründen des Zweifels die damalige„Rohbilanz“ als Status anerkennen ſolle. Die Unterbilanz für das Jahr 1929 reduziert ſich nach ſeiner Anſicht von 109 000 Mark auf 43 000 Mark. Zwei Buchungen, durch die die Wohnungs⸗ baugeſellſchaft mit 75000 Mark und 50000 Mark für Unkoſten und Proviſion für die„Bahocoma“ belaſtet wurde, werden von dem Sachverſtändigen beanſtan⸗ det, umſomehr als die Buchungen für Ende 1929 erſt im Juli 1930 getätigt worden ſind. Die Buchungen nennt Müller einen Konten⸗Aus⸗ gleich. Nach einer längeren lebhaften Debatte erklärt Traub, daß er die Buchungen für die keine Belege exiſtierten, nicht anerkennen werde. Nach einer Unterhaltung, die zwiſchen dem Angeklagten und dem Sachverſtändigen geführt wurde, griff der Vorſitzende ein und ſtellte feſt, daß der Angeklagte über die beiden beanſtandeten Buchungen keinen Aufſchluß geben könne. Dem Sachverſtändigen wurden ſodann vom Gericht Anweiſungen gegeben, auf welche Punkte ſich ſein Gutachten einzuſtellen habe. Um dem Sach⸗ verſtändigen Zeit dazu zu geben, wurde die Verhand⸗ lung kurz vor 27 Uhr auf morgen vormittag 10 Uhr vertagt. Es darf, damit gerechnet werden, daß noch morgen die Plädoyers gehalten werden können, ſodaß bis Donnerstag mit der Urteils ver⸗ kündung gerechnet werden kann. Der badiſch⸗würltembergiſche Arbeitsmarkt Am 15. Juni ds. Is. waren bei den badiſch⸗ württembergiſchen Arbeitsämtern noch 218486 Perſonen, 173313 Männer und 45 173 Frauen, als Arbeitfuchende eingetragen gegen 227 200 zu Beginn des Monats. Die eingetretene Entlaſtung um 8714 Perſonen iſt der abſoluten Zahl nach ge⸗ ringer als in der erſten und zweiten Hälfte des Mai, im Verhältnis aber ebenſo ſtark wie in der erſten Hälfte des vorigen Monats. Die Abnahme der Arbeitsloſenzahl iſt wieder mit Ausnahme der Bef⸗ ſerung in der Tabakinduſtrie durchaus nur auf ſaiſonmäßige Gründe zurückzuführen. Die Belaſtung der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung iſt in der erſten Junihälfte in Süd⸗ weſtdeutſchland um 8129 Perſonen zurückgegangen. In der Kriſenfürſorge iſt erſtmals eine Abnahme um 1602 Hauptunterſtützungsempfänger feſtzuſtellen. Der Stand der unterſtützten Arbeitsloſen war nach der Statiſtik der Arbeitsämter am 15. Juni ds Is. folgender: In der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung 82570 Perſonen(64005 Männer, 18 565 Frauen), in der Kriſenunterſtützung 40 006 Perſonen (35 399 Männer, 4607 Frauen). Die Geſamtzahl der Unterſtützten fiel um 9173 Perſonen oder um 7,4 Prozent von 132 307 Perſonen(107 725 Männer, 24582 Frauen), auf 122 576 Perſonen(99 404 Männer, 23 172 Frauen); davon kamen auf Württemberg 48 823 gegen 54 979 und auf Baden 73 753 gegen 77 328 am 31. März 1931. 5 Handwerkertagungen in Vaden 20. Verbandstag der badiſchen Schreinermeiſter * Baden⸗Baden, 23. Juni Am Samstag und Sonntag fand in Baden⸗Baden der 20. Verbandstag des Landesverbandes Badi⸗ ſcher Schreinermeiſter ſtatt. Am Samstag wurde im Sängerhaus„Aurelta“ der geſchäftliche Teil des Verbandstages erledigt. Als nächſter Ta⸗ gungsort für den Verbandstag 1932 wurde Frei⸗ burg aus Anlaß des 25 jährigen Beſtehens des Ver⸗ bandes gewählt. Am Sonntag vormittag fand der öffentliche Verbandstag ſtatt. Der Landes verbands⸗ vorſtand Peghin t⸗Freiburg begrüßte die zahlreich Erſchienenen aus dem ganzen Land, vor allem aber die Vertreter der ſtaatlichen Behörden. Nach Erledi⸗ gung der vereinsinternen Fragen hielt Handwerks⸗ kammerpräſident Syndikus Dr. Eckert⸗Freiburg einen Vortrag über die„Wirtſchaftliche, kulturelle und ſoziale Bedeutung des Handwerks in der moder⸗ nen Wirtſchaft“. Das Reſultat der Verbandsverhandlungen wurde in zwei Eutſchließungen an die badiſche Regierung niedergelegt. Es wird die Forderung erhoben, die ſtaatlichen Baubehörden an⸗ zuweiſen, daß in allen Teilen der Reichsverdingungs⸗ ordnung die verankerten handwerkerfreundlichen Be⸗ ſtimmungen künftig mehr als bisher zur Anwendung kommen. Es dürfte nicht grundſätzlich dem billigſten Anbieter der Zuſchlag erteilt werden, ſondern es müſſe bei allen Arbeitsvergebungen der ange⸗ meſſene Preis für einwandfreie Arbeitsausfüh⸗ rung den Ausſchlag geben. Die Feſtſtellung dieſes Preiſes müſſe dem vom Landesverband vorgeſchlagenen Sachverſtändigen in ausgedehntem Umfang überlaſſen werden. Regiebetriebe jeder Art ſeien abzubauen und aufzulöſen. Die badiſche Regierung wird weiter erſucht, einen Erlaß an die Gemeinden herauszugeben, in dem dringend empfohlen wird, 1, die Reichsverdingungs⸗ ordnung allgemein in den Kommunen einzuführen, 2. dieſe im Sinne der Entſchließung zu handhaben, 3. hinſichtlich der Regiebetriebe die Forderung in den Gemeinden durchzuführen. Am Schluß der Tagung gab der Landesverbands⸗ vorſitzende der Erwartung Ausdruck, daß mit Mut und Kraft Über die Not der Gegenwart hinwegge⸗ ſchritten werde. 27. Tagung der badiſchen Buchbindermeiſter * Offenburg, 23. Juni. Der Landesverband badiſcher Buchbindermeiſter hielt ſeine 27. Verbandstagung und das Feſt 30jähri⸗ gen Beſtehens in Offenburg ab. Die Hauptver⸗ ſammlung am Sonntag war außerordentlich gut beſucht. Der Reichs verbandsvorſitzende und Landes⸗ verbandsvorſitzende Buchbindermeiſter Friedrich Washauſen⸗ Karlsruhe konnte auf eine erfolg⸗ reiche Arbeit in den abgelaufenen Jahren hinwei⸗ ſen und auch feſtſtellen, daß es im verfloſſenen Jahre gelungen iſt, bet den Behörden manchen Schritt vor⸗ wärts zu kommen, wie überhaupt für die Kollegen Arbeit zu ſchaffen und günſtige Verträge abzuſchlie⸗ ßen. Es ſeien zwar nicht alle Wünſche erfüllt worden. Die weiteren Verhandlungen drehen ſich um Erzielung günſtiger Rabattſätze, um Preis⸗ und Lohntarif, um die Ladengeſchäfte, um deren moderne Ausgeſtaltung, Schaufenſterreklame, gemeinſamen Einkauf uſw. Der Kaſſenbericht gibt mit 5300„ Einnahmen und 4850/ Ausgaben ein befriedigendes Bild. Dem Vorſitzenden und dem Rechner wurde unter Dankesworten Entlaſtung er⸗ teilt. Mit der Tagung, an der auch Oberbürgermei⸗ ſter Holler für die Stadt Offenburg und Ober⸗ regierungsrat Dr. Frieder für die badiſche Regte⸗ rung teilnahm, war eine ſehr intereſſante Aus ⸗ ſtellung von Einbänden badiſcher Alt⸗ und Jung⸗ meiſter verbunden, die die Leiſtungsfähigkeit der badiſchen Buchbindermeiſter mit den prächtigſten Einbänden ſchauen ließ. Geſellige Veranſtaltungen ſchloſſen ſich den geſchäftlichen au. mer 285 2 142. Jahrgang/ Num 2 Aus der Falz Dreifache Hochzeit in einer Familie * Ludwigshafen, 22. Juni. Im Ludwigshafener Standesamt wurden am Samstag drei Hochzeitspaare aus einer Familie eingeſchrieben, die am gleichen Tage, dem geſtrigen Sonntag, das Feſt der grünen, ſil⸗ bernen und goldenen Hochzeit zuſammen feierten. Die beiden Ehegatten, der Invalide und frühere Schmied Chriſtof Warthmann konnte mit ſeiner Frau Eliſabeth geb. Siegmann(wohn⸗ haft Dammſtraße 11) ſeine goldene Hochzeit feiern. Aus dieſem Anlaß hatte der bayriſche Mini⸗ ſterpräſident ein Glückwunſchſchreiben mit einem Geldgeſchenk geſchickt. Die Heiratsurkunde des jun⸗ gen Paares und der Eintrag im Standesamts⸗ regiſter enthält den Vermerk:„Legitimiert durch Glückwunſchſchreiben des bayriſchen Miniſterpräſt⸗ denten zur goldenen Hochzeit.“ Auch Reichspräſident von Hindenburg hat dem Hochzeitspaar einen Glückwunſch und ein Geldgeſchenk übermittelt. Ihre ſilberne Hochzeit feierten die Eheleute Me⸗ chanikermeiſter Wilhelm Schneider und ſeine Frau Marie geb. Warthmann, die in der Roſegger⸗ ſtraße 10 wohnen. Der Ehegatte war der zweite vom Geſetz vorgeſchriebene Trauzeuge des jungen Paares, das vor dem Standesamt nun die Ehe ein⸗ gehen wollte: des Polſterers und Dekorateurs Ro⸗ bert Boos und des Enkelkindes der Eheleute Warthmann, Hedwig Luiſe Schneider. Vor dem eigentlichen Trauakt hielt der Standesbeamte Ober⸗ Inſpektor Hans Hick eine herzliche Anſprache an die drei Hochzeitspaare. Der Standesbeamte erin⸗ nerte an die 50 bezw. 25 gemeinſam verbrachten Ehejahre und knüpfte dabei für das junge Paar die Mahnung an, den Eltern bezw. Großeltern nachzu⸗ eifern. Prächtige Blumenſträuße, die die Stadtgärt⸗ nerei geſtiftet hatte, konnte dann der Standes⸗ beamte mit den Glückwünſchen übergeben. Inter⸗ eſſant iſt, daß von den alten Warthmanns 24 Enkel⸗ kinder und 4 Urenkel leben. Leichen fund * Rheingönheim, 23. Juni. Am Montag nachmit⸗ tag wurde in der Nähe des Otterſtadter Badeplatzes eine männliche Leiche gefunden, die an der rech⸗ ten Schläfe eine Einſchußöffnung aufwies. Der Tote iſt 23 bis 25 Jahre alt, hat rundes Geſicht, blondes, zurückgekämmtes Haar, iſt glatt raſiert und gut ge⸗ kleidet. In der Nähe der Leiche lag noch ein älteres Fahrrad. Papiere wurden nicht gefunden. Mittei⸗ lungen ſind an die Gendarmerie Rheingönheim oder Waldſee erbeten. ——— Nleine Milteiſungen * Lampertheim, 23. Juni. Am Samstag Abend zogen von Lampertheim einige Hundert junge Leute zum Altrhein, wo nach Einbruch der Dunkelheit ein großer Hol z⸗ und Reiſighauf en in Bran d geſteckt wurde. Es waren auch viele ältere Leute er⸗ ſchienen, um das Johannisfeuer, das Symbol der Sonnenwende, der Johannisnacht, zu ſehen. Die evang. Jugend ſang das Lied„Flamme empor“, ein Sprechchor ließ ſich mit einem paſſenden Vortag hören, dann wies ein Pfadfinder auf die Bedeutung der ur⸗ alten Sitte des Johannisfeuers hin. Wenn die alte Generation im Parteihader verſage, dann müßten die Jungen in Einigkeit zum Va⸗ ter land ſtehen. Anſchließend ſang die Menge, wäh⸗ rend ſich die gen Himmel ſprühenden Funken im Waſſer des Rheines ſpiegelten, das Deutſchlandlied, * Freudenſtadt, 23. Juni. Am Sonntag nachmit⸗ tag ereignete ſich zwiſchen Loßburg und Alpirsbach ein tödlicher Motorradunfall. Eine Gruppe Motor⸗ radfahrer von Stuttgart fuhr von Alpirsbach nach Freudenſtadt. In der Haarnadelkurve von Loßberg nahm Hermann Zaiſer aus Cannſtatt mit ſeinem Motorrad und Beiwagen die Kurve nicht genügend, das Motorrad überſchlug ſich, wodurch der Fah⸗ rer und ſeine im Beiwagen ſitzende 25 Jahre alte Frau auf die Straße geſchleudert wurden. Die Frau war ſofort tot. Der Mann erlitt eine leichte Gehirnerſchütterung und wurde ins Bezirks⸗ krankenhaus nach Freudenſtadt gebracht. Zaiſer konnte noch am Sonntag von ſeinen Klubkameraden nach Stuttgart transportiert werden. (Frankfurt a.., 22. Juni. Seit länger als einem Jahr wird der Arbeiter Paul Neumann von der Staatsanwaltſchaft in Hagen wegen Straf⸗ verbüßung geſucht. Er wurde ſ. Zt. wegen Zuhäl⸗ terei verurteilt. Außerdem intereſſterte ſich auch die hieſige Kriminalpolizei für die Perſon des., der hier ebenfalls im Verdacht der Zuhälterei ſteht. Geſtern vormittag wurde bei dem Mädchen des N. eine unvermutete Reviſion vorgenommen. Nach eindringlichen Ermahnungen gab das Mädchen an, daß ſich ihr Freund in der Manſarde nebenan auf⸗ halte. Das Mädchen mußte das Schloß öffnen. Der Geſuchte war aber nicht in der Manſarde. Da das Fenſter offen ſtand, warfen die Beamten einen Blick auf das Dach. Dort ſahen ſie den Geſuchten— nur mit einem Hemd bekleidet— in der Dachrinne liegen. Er wurde nunmehr von den Beamten freundlichſt gebeten, wieder hereinzukommen, damit er dem Polizeigefängnis zugeführt werden könne. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rgein⸗Pegel 19. 20.22. 28. 24. l Nedar-Pegel 20. 22 28. 24. Baſel..011,88.508,00 1,88 f Schuſterinſel.8522 2, 205257 Mannheim. 799 45 480 46 Kehl 38 3,85 3,80.85 8,7 on.28.079.895 Maxau. 570.75.64.745768 Feilbronn 188.0.2852 Mannheim. 4,80.0 4,84 4, 77.80] Plochingen.89 0,310,300, 28 Caub 29 3,328.82 3,22 8,1 Köln.87 8,048.07 8,043,00 Waſſerwärme des Rheines: 19,0 Grad Mittwoch, 24. Juni 1931 Tonwareninduſtrie Wiesloch J. G. mit der Frankfurter Baubeſchaffungs.⸗G. Die Geſell ſetzung des ſchloß, um nehmen zu wettbe 0 einen von F325 587„ erhöhten Rohgewinn. Die Generalunkoſten beanſpruchten 191 529(200 854)/ und Abſchreibungen 66 235(75 859, ſodaß nach 9000(7000) Delkredereabbuchungen einſchl. des Gewinnvortrags von ein Reingewinn von 74 387/ verbleibt. Wie mitgeteilt, ſollen hieraus 4 v. H. Dividende auf .,(i. V. 0, 1929: 6 v..) und 6 v. H. Dividende auf ie.⸗A. für 1929 und 1930 verteilt werden, ſo daß nach 2 ein Neuvortrag von haft, die bekanntlich im Juni v. J. Herab⸗ 4.⸗K. 10:7 von 1,927 auf 1,384 Mill./ be⸗ Sonderabſchreibungen auf Immobilien S 5„% ordentlichen Rückſtellungen verbleibt. „Die großen Lagerbeſtände, die ſpät einſetzende Bau⸗ tätigkeit uſw. behinderten die Produktion und das Ergeb⸗ nis eb r wie die hohen Steuern und ſozialen Laſten. Wie im Ge 9 äftsbericht mitgeteilt wird, wurde zum Aus⸗ tauſch von Fabrikationserfahrungen und Modellen eine Intereſſengemeinſchaft mit der Frank⸗ furter Bauſtoffbeſchaffungs A.., Abt. Deutſche Klinker⸗ und Ziegelwerke Meerholz beſchloſſen. Die Aus⸗ ſichten für das laufende Geſchäftsjahr ließen ſich einſtweilen noch nicht überſehen. Aus der Bilanz lin 1000): Immobilien 887,6 (818,5), Maſchinen 211,0(216,6), Debitoren 218,22(278,66), Vorräte 214,70(120,31), dagegen Rücklage 0,29(unv.), Rück⸗ lage II 0,013(9,011), Kreditoren 0,084(0,051), Bilanz⸗ ſumme 1558,23(1501,90). 8 * Ruſſenauftrag der Daimler⸗Benz.⸗G.— Laſtwagen⸗ Abteilung voll beſchäftigt. Wie wir hören, hat die Firma von der ruſſiſchen Regierung einen größeren Auftrag auf Lieferung von Laſtwagen erhalten. Gerüchtweiſe verlautet von über 200 Wagen. Die Lieferfriſten ſollen aber ſehr knapp bemeſſen ſein. Das Werk Gag⸗ genau iſt durch dieſen Auftrag auf einige Monate poll beſchäftigt und wird einen großen Teil der felernden Arbeiter wieder einſtellen können. * Nur 4 v. H. Dividende bei der Steatit⸗Magneſia, Berlin. Das Geſchäftsjahr 1930 erbrachte einen Fabri⸗ kationsgewinn von 3,104(3,409) Mill. 4. Hierzu treten ſonſtige Einnahmen von 0,042(0,048) Mill. J. Nach Abſchreibungen von insgeſamt 6,623(4,74) Mill./ ver⸗ bleibt einſchließlich 0,061(0,063) Mill./ Vortrag ein Rein⸗ gewinn von nur 0,355(0,786) Mill. I. Hieraus werden der HV. am 10. Juli 4gegen 11 v. H. Dividende auf 7(6) Mill.„ Stammkapital vorgeſchlagen. Der Verlauf des erſten Drittels des neuen Geſchäftsjahres zeigte einen weiteren Umſatzrückgang, dem durch Anpaſſung der Fabri⸗ kation und des Vertriebs weitgehend Rechnung getragen wird. * Société Alſactenne de Navigation Rhénaue. Die v. GP. dieſer in 1920 begründeten Rheinſchiffahrtsgeſellſchaft („Sanara“) genehmigte den Jahresabſchluß 1930(AK, unv. 7 Mill. Frs.) mit einem Reingewinn von 503 491 Frs. lgegen 374 316 Frs. i..). Zuzüglch des vorjährigen Vor⸗ rags von 83 034 Frs. beträgt der disponible Gewinnſaldo 586 525 Frs. Die Dividende wurde mit 7 v. H.(gleich⸗ wie ſeit 1926) ausgeſchüttet. Auf neue Rechnung wurden 149 769 Frs. vorgetragen.(Die franzöſiſche Rheinſchiff⸗ fährtsgeſellſchaft unterhält Agenturen auch in Luswigs⸗ hafen, Mannheim und Duisburg. * Gründung der Kühlhaus AG. in Baſel unter Betei⸗ ligung der Deutſchen Reichsbahn. In Baſel wurde mit 1 Mill. ſfrs. Kapital die Kühlhaus AG. gegründet, von deren Kapital die Schweizeriſchen Bundes bah⸗ neu 400 000 ffrs., die Baſeler Freilager⸗Ge⸗ eIlſchaft 200 000 ffrs., die Deutſche Reichs bahn⸗ efſellſchaf t, die Grands Roſeaux Francai⸗ ſes ſowie die Société Francaiſe de Trans⸗ ports zuſammen ebenfalls 400 000 ffrs. übernommen ha⸗ ben. Die Neugründung erfolgt zum Zweck eines großen Kühlhausbaues in Baſel mit einem Koſtenvoranſchlag von 25 Mill. ſfrs. Baſel ſoll durch dieſen Neubau zum Stützpunkt des ſchweizeriſchen Lebens ⸗ mittel handels entwickelt werden. * Trikotwarenfabrik F. Helfferich Ach. in Neuſtabt a. d. Haardt. In unſerer Bilanzbeſprechung in Nr. 248 wur⸗ ben unter den Paſſiven Kreditoren und Akzepte mit 4181 14(1 439 609)„ aufgeführt ſtatt richtig mit 1181 154 1 480 609) I. * Erhöhung des Gewiunvortrages bei der Allgemeinen Baugeſellſchaft Lenz u. Co. Dieſe Tochtergeſellſchaft der Ac, für Verkehrsweſen erzielte 1990 Bruttogewinne von 4867(0,0) Mill. J, Zinsen dagegen nur 0,143(0,703). Nach 0,409(0,361) Mill. Abſchreibungen erhöht ſich der Wewinnvortrg von 0,075(0,066) weiter auf 0,098. Der aus der Einziehung von 5,25 Mill. Anteile ſich ergebende Buch⸗ gewinn bei der Ueberlaſſung von Beteiligungen, Hypo⸗ theken und laugfriſtigen Forderungen an die AG. für Ver⸗ hehrsweſen fand zu außerordentlichen Abſchreibungen Ver⸗ endung. Trotz der verſchlechterten Wirtſchaftslage konnte die Geſellſchaft allgemein mit Nutzen arbeiten. Im lau⸗ fenden Jahr wurden bedeutende und ausreichend finan⸗ Aierte Hochbauagufträge hereingenommen. Die Breslauer Beſellſchaft hat befriedigend gearbeitet. TSCHA der Neuen Mannheimer Z eitung Der Rheinelektra-Abſchluß Gut behauptetes Geſchäft Der vorliegende Geſchäftsbericht führt u. a. aus, daß 1930— bedingt durch die Zeitverhältniſſe— erſtmals ein Stillſtand in der Entwicklung der Elektrizitätswerke eingetreten iſt. Zwar ſei es gelungen, die Stromabgabe an die Haushaltungen, namentlich den Wärme⸗ ſtrom, noch zu ſteigern, aber dieſer Zunahme ſtehe mengenmäßig ein weit größerer Rückgang des In du⸗ ſtrieſtromes gegenüber. Durch Einſchränkung der Betriebsausgaben konnte der Einnahmeausfall faſt ganz ausgeglichen werden. Die Strompreiſe ſeien den Vorkriegsjahren ſchon angepaßt, Werken der Geſellſchaft gehe der durchſchnittliche Verkaufs⸗ preis infolge der modernen Tarife und der Kohlenpreis⸗ ſenkung ſtändig zurück. In der Anpaſſung der Tarife an die wirtſchaftlichen Intereſſen ihrer Stromabnehmer werde die Geſellſchaft auch ohne behördlichen Zwang weiter fort⸗ fahren. Abgeloufene Konzeſſions⸗ und Pachtverträge konn⸗ ten auf angemeſſener Grundlage erneuert werden. Das Bau⸗, Inſtallations⸗ und Handelsgeſchäft litt naturgemäß unter der Ungunſt der Zeit; die Bauabtei⸗ lung war ſchwächer beſchäftigt, bei dem Inſtallationsgeſchäft zeigte ſich gleichfalls ein Rückgang der Aufträge, während das Verkaufsgeſchäft im allgemeinen befriedigend war. Durch rechtzeitig eingeleitete Maßnahmen ſei es gelungen, auch in dieſen Abteilungen den geringeren Umſatz durch Einſchränkung der Ausgaben einigermaßen wieder wett zu machen. Die Fabrikations betriebe haben im allgemeinen nicht befriedigend gearbeitet, ihre Organiſa⸗ tion wurde den veränderten Verhältniſſen angepaßt, ſo daß 705 2 9 Rückkehr normaler Zeiten angemeſſene Ergebniſſe erhofft. Der Gewinn aus Beteiligungen, Unternehmungen und Bauausführungen ging um 551 022 auf 3 806 694, zurück, andererſeits erforderten Unkoſten, Steuern, Zinſen und Abſchreibungen 424110„ weniger als im Vorjahre und zwar Unkoſten 774 4686(921 719), euern 676 854 (571 687], Zinſen 49 257(389.453) und Abſchreibungen 590 136(688 964). Wie ſchon mitgeteilt, verbleibt einſchl. 69 614) 1 Vortrag ein Reingewinn von 286 gegenüber 1 504 506. Der GV. am 30. Juni wird vorgeſchlagen, hieraus 9(10) v. H. auf die StA. und wieder 6 v. H. auf die VA. auszuſchütten, ſo daß ein Neuvortrag von 156 086/ verbleibt. Aus der Bilanz(in Mill.): Betriebsunternehmun⸗ gen 6,19(5,84), Beteiligungen und Wertpapiere 9,34(8,95), Grundſtücke und Gebäude 2,0(2,06). Fabrikationseinrich⸗ tungen 0,299(0,295), Mobilien uſw. 0,299(0,423), Waren und halbfertige Bauausführungen.45(2,25), Außenſtände 9,97(10,71), Kaſſe 0,18(0,21), Bankguthaben 1,92(2,01), Wechſel 0,37(0,42), dagegen neben dem AK. von unv. 14,044 und unv. 1,41 geſetzl. und 1,0 Sonderrücklage, Rück⸗ ſtellungen für Betriebsunternehmen 3,19(2,95), Schuld⸗ verſchreibungen 1,057(1,06), Hypotheken 0,34(0,37), lang⸗ friſtige Darlehen 3,46(3,18), Schulden und Anzahlungen 5,08(6,58), Unterſtützungsſtock 1,10(1,03), Bilanzſumme 32,019(33,163). Im laufenden Geſchäftsjahr habe ſich das Erträgnis im ganzen gut gehalten. Wenn ſich die wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe Deutſchlands nicht weiter ver⸗ ſchlechtern, hoffe man, daß auch das Ergebnis des Jahres 1931 nicht ungünſtig ſein werde. * 25 Jahre Kaffee Hag. Am 21. Juni 1931 beſtand die Kaffee⸗Handels⸗AG. zu Bremen 25 Jahre. Der Erfinder des coffeinfreien Kaffee Hag iſt General⸗ konſul Dr. h. c. Ludwig Roſelius, deſſen Familie ſeit 1632 in Bremen anſäſſig iſt. Das väterliche Kaffeeimport⸗ geſchäft Roſelius u. Co. in Bremen wurde von ihm gründlich umorganiſtert und auf eine weſentlich erweiterte Grundlage geſtellt. 1895/96 macht er die erſten Erfindun⸗ gen für Kaffee⸗Röſt⸗ und ⸗Reinigungsmaſchinen. Nach baum 10 Jahren erſtreckt ſich der Aktionsradius der väter⸗ lichen Firma über ganz Europa. Nebenher beſchäftigt Roſelius die Frage: wie iſt es möglich, dem Kaffee das Coffein zu entziehen, da Geſchmack und Aroma erſt wäh⸗ rend dex Röſtung entſtehen, ſetzten ſeine Bemühungen bei der rohen Kaffeebohne ein. Nach vielen ſyſtematiſchen und mit ſorgſamer Beobachtung durchgeführten Verſuchen fand Ludwig Roſelius im Jahre 1906 ſein Verfahren der Cof⸗ feinentziehung. Mit der Erfindung des Coffeinentzie⸗ hungs⸗Verfahrens war die Vorausſetzung für jene gewal⸗ tige organiſatoriſche Leiſtung geſchaffen, die als Kaffee Hag in die Welt ſtrahlte. Am 21. Juni 1906 gründete Ludwig Roſelius die Kaffee⸗Handels⸗Aktiengeſellſchaft in Bremen. Ludwig Roſelius war wohl der erſte, der Organiſation und Reklame nach den Grundſätzen wiſſenſchaftlicher Be⸗ triebsführung in ſo ſyſtematiſcher Weiſe ineinander grei⸗ fen ließ, wie es bei der Hag⸗Organiſation geſchah. Nach eigenen neuen Ideen entfaltete er eine Propaganda, die bis dahin unbeſchrittene Wege ging und ſtarkes Aufſehen erregte und die ſich auch nach den Kriegsjahren in ſchwer⸗ ſter Zeit bewährten. Heute wird Kaffee Hag in 29 Län⸗ dern der Erde getrunken. In 19 Ländern entſtanden ſelb⸗ ſtändige Geſellſchaften, die nach dem Kaffee Hacg⸗Verfah⸗ ren arbeiten. Schwierigkeiten bei der Terra-Film AG. Während der Fertigſtellung des Produktionsprogramms für die kommende Saiſon ſind bei der Terra⸗Film AG. Schwierigkeiten finanzieller Art offenbar geworden, die in den letzten Tagen einen ſolchen Umfang angenommen haben, daß der Weiterbeſtand des Unternehmens ernſtlich gefährdet iſt. Die Terra⸗Film AG., die über ein AK. von 3 Mill. verfügt, erfuhr erſt im Herbſt vorigen Jahres eine Sanierung. Das Geſchäftsjahr ſchloß mit einem großen Verluſt ab. Es hat aber den Anſchein, als ob die Geſellſchaft die Unterbtlanz aus dem Gewinn neuer Filme tilgen kann. Die Geſamtverbindlichkeiten der Terra⸗Film AG. ſollen ungefähr 1,7 Mill. betragen, denen Aktiven in ungefähr gleicher Höhe gegenüberſtehen. Dieſe Aktiven ſind aber im Augenblick nicht flüſſig zu machen, ſo daß nur die Ge⸗ duld der Gläubiger den Zuſammenbruch des Unternehmens aufhalten kann. * Errichtung des Kartells deutſcher Meſſingwerke. Nach den Frankfurter und Münchener Vorverhandlungen iſt nunmehr das Kartell deutſcher Meſſingwerke, das den Inlandsabſatz für Meſſingbleche, Bänder, Drähte, Stan⸗ gen und ⸗Prpfile regulieren ſoll, mit Rückwirkung vom 1. Juni an auf die Dauer zunächſt eines Jahres zuſtande gekommen. Da der Verkauf auch zukünftig in den Hän⸗ den der einzelnen Werke bleibt und für die Ablieferungen beſtimmte Quoten feſtgeſetzt werden,, wird im Verhältnis zu den Abnehmern keine Aenderung eintreten. Die Ver⸗ bandspreiſe bleiben unverändert. Die Bedeutung der Milch im Rahmen deuſcher Wirtithaft ah eee 22 Milliarden Liter im Werte von—4 Milliarden/— 35 v. H. werden e friſch getrun Dem ſoeben erſchienenen Bericht des Enquete⸗Ausſchuſ⸗ ſes über„Die Lage der deutſchen Milchwirtſchaft“ kommt ach zweifacher Richtung hin beſondere Bedeutung zu. Ein⸗ mal gibt er allen Kreiſen der Bevölkerung darüber Auf⸗ ſchluß, daß die Milch einer der wichtigſten Produktions⸗ zeige, nicht nur der Landwirtſchaft, ſondern der Wirtſchaft berhaupt iſt. Zum andern bildet das geſammelte Ma⸗ kertal eine wertvolle Ergänzung zu dem am 1. Januar 1932 in Kraft tretenden Reichs⸗Milchgeſetz. Den intereſſanten Ausführungen des Enquete⸗Ausſchuſſes entnehmen wir fol⸗ gendes: Die deutſche Milcherzeugung läßt ſich auf rund 22 Mil⸗ Harden Liter im Werte von—4 Milliarden„ ſchätzen. Zuzüglich der Milchwerte des Einfuhrüberſchuſſes(rund 4 Milliarden Liter im Werte von etwa 500 Mill.) er⸗ gibt ſich in Deutſchland ein Jahresverbrauch von rund 2,7 Milliarden Litern Milchwert. Um die Einfuhr milch⸗ Wirtſchaftlicher Erzeugniſſe entbehrlich zu machen, müßte die einheimiſche Produktion um etwa 20 v. H. gehoben wer⸗ ben. Daß eine ſolche Steigerung techniſch möglich iſt, be⸗ welſen die günſtigen Ergebniſſe der Kontrollvereine. „Der Friſchmilchverbrauch nimmt etwa 30—40 v. H. ber Vollmilcherzeugung auf und kann demnach mehr als reich⸗ lich im Inland gedeckt werden. Am Verbrauch anderer Fänder gemeſſen, erſcheint er noch ſehr ſteigerungsfähig. Die Molkereien ſind an der Friſchmilchverſorgung nur mit etwa einem Drittel betetligt. Somit dürfte über den Eigen⸗ bedarf der Landwirtſchaft und den Bedarf der nichtlandwirt⸗ schaftlichen Bevölkerung auf dem Lande und in kleinen Städten hinaus noch ein erheblicher Teil des Friſchmilch⸗ verbrauchs in nichtmolkereimäßig behandelter Form gedeckt werden. Hieraus ergibt ſich, daß die Milchverſorgung in plelen Städten noch der Verbeſſerung bedarf. Vorausſetzung hierfür iſt aber die Erziehung der Verbraucher zu einem beſſeren Verſtändnis für die Qualität und die ſich daraus ergebenden Preisunterſchiede. Die deutſche Buttererzeugung, die auf 4,1 Mill. Dz. ſäbrlich zu ſchätzen iſt, nimmt ungefähr die Hälfte der deutſchen Vollmilcherzeugung auf. Die Mehreinfuhr on Butter betrug im Jahre 1929 1,34 Mill. Dz. Der deutſche Butterkonſum kaun ſomit auf 5, Mill. Dz. im Jahre angenommen werden, wovon ca. 21 v. H. durch Auslands- zufuhr gedeckt werden. Von der in Deutſchland erzeugten Butter werden nur etwo 37 v. H. in deutſchen Molkereien hergeſtellt, etwo 63 v. H. dürſten ſomit Bauernbutter ſein. Da die Bauernbutter durch ihre vielfach geringe Qualität die Abſoßfähigkeit der deutſchen Butter im ganzen zu be⸗ einträchtigen geeignet iſt, ſo wird angeſtrebt, daß der Markt n, 50 v. H. dienen der N 10 v. H. der Käſebereitung Einfuhr rb. 4 Milliarden Liter Milch jährlich möglichſt mit molkereimäßig hergeſtellter Butter Beliefe⸗ rung findet. Dieſem Zwecke dienen die Beſtrebungen zur Einführung deutſcher Markenbutter und die Verbeſſerun⸗ gen der Abſatzorganiſationen. Die deutſche Käſeerzeugung, die auf ungeführ 3,7 Mill. Dz. geſchätzt wird, nimmt—10 v. H. der deutſchen Voll⸗ milcherzeugung auf. Die Mehreinfuhr an Haärt⸗ und Weichkaäſe beträgt rd. 640 000 Dz., der Geſamtkäſeverbrauch jührlich demnach 4,3 Mill. Dz., davon werden 85 v. H. aus der Inlandserzeugung und 15 v. H. durch Import gedeckt. Der Anteil der deutſchen Molkereien an der Käſe⸗ fabrikation beläuft ſich auf rd. 48 v. H. Die Kondensmilcherzeugung dürfte nur 1 v. H. der deulſchen Vollmilcherzeugung beanſpruchen. Der Bedarf Deutſchlands an Kondensmilch iſt auf 265 Mill. Diter Voll⸗ milchwert anzunehmen, hiervon werden nur 15 Mill. Liter durch das Ausland gedeckt. Erfreulicherweiſe iſt in den letzten Jahren eine Zunahme der Inlandsgewinnung und ein Rückgang der Japon feſtzuſtellen. Jedoch iſt hierbei zu bedenken, daß Deutſchland ſtatt einer Mehrausfuhr von 9,67 Mill.„ im Durchſchnitt der Jahre 1911 bis 1913 heute eine Mehreinfuhr von 9,25 Mill./ auſweiſt. Der Kafeinbedarf Deutſchlands ſtellt ſich jährlich auf 125 000 bis 190 000 Dz. Hiervon wird der weitaus größte Teil durch Auslandszufuhren(120 000 Dz.) gedeckt, ſodaß auf die deutſche Inlandserzeugung böchſtens 5 v. H. entfallen. Die eingeführte Menge könnte im Inlande aus rund 400 Mill. Litern Magermilch gewonnen wepden. Dies wäre, da der Wert der Einfuhr in 1929: 17,8 Mill. 4 betrug, nicht nur für den deutſchen Milchmarkt, ſondern auch für die deutſche Handelsbilanz keineswegs ohne Bedeutung. Eine techniſch leicht erreichbare Steigerung der deuk⸗ ſchen Milchproduktion bis zur Deckung des einheimiſchen Bedarfes erfordert weſentliche Verbeſſerungen im Herſtel⸗ lungs⸗, Verteilungs⸗ Bearbeitungs⸗ und Verarbeitungs⸗ prozeß der Milch. Auf allen dieſen Gebieten ſind in den letzten Fahren große betriebstechniſche und organiſatoriſche Fortſchritte zu verzeichnen. Der Erfolg der Bemühungen hängt jedoch zum größten Teil von der Wirtſchaftlichkeit der Milcherzeugung ab. Es wird nur möglich ſein, den Vorſprung des Auslandes einzuholen, wenn in Deutſch⸗ land die Selbſthilfebeſtrebungen durch entſprechende Maß⸗ nahmen des Staates unterſtützt werden. a Von Intereſſe dürfte endlich noch ſein, zu erfahren, daß der Schwerpunkt der molkereimäßigen Milchverwertung bei den Genoſſenſchaften liegt, und zwar gingen von der geſamten, molkereimäßig erfaßten Milcherzeugung zwei Drittel durch die Genoſſenſchaften, und die Buttererzeu⸗ gung liegt zu nahezu vier Fünfteln in ihren Händen. Beim Friſchmilch⸗ und Rahmverkauf halten ſich Ge⸗ noſſenſchaften und Privatmolkereien ungefähr die 5 8 was daraus zu erklären ſein dürfte, daß die Privatmol e⸗ relen ſich in beſonders großer Zahl in den Städten be⸗ finden. 5 5 a 100 Jahre Induſtrie- und Handelskammer Düſſeldorf Schreiber, Mendelsſohn und Duisburg ſprechen Anläßlich des 100. Beſtehens der Induſtrie⸗ und Han⸗ delskoammer fand geſtern im Schloß Benrath ein Feſt⸗ a kt ſtatt, zu dem zahlreiche Vertreter der Behörden, Kunſt, Wiſſenſchaft und Praxis anweſend waren. Nach der Be⸗ grüßungsrede des Präſidenten der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer für Düſſelderf, Kommerzienrat Poensgen, in der er auf geſchichtliche Entwicklung und Gegenwarts⸗ aufgaben der Kammer einging, ergriff der preußiſche Han⸗ delsminiſter Dr. Schreiber das Wort. Er zeichnete zunächſt die politiſche und wirtſchaftliche Entwicklung Preußens und Deutſchlands ſeit dem Wiener Frieden, ging auf die beſonderen Entwicklungsbedingungen Düſſeldorfs ein und ſprach von den ſchweren Sorgen um das Schicksal unſeres Volkes. Das deutſche Volk kranke in allen ſeinen Schichten daran, doß es über die großen Zuſammenhänge wirtſchaftlichen Geſchehens nur mangelhaft aufgeklärt ſei. In dieſen Notzeiten erwachſe den Handelskammern die Aufgabe, durch nüchternes Herausſtellen der Tatſachen zu einer Verſachlichung beſtehender Gegenſätze und domit zu einer Milderung vorhandener Spannungen beizutragen. Franz v. Mendelsſohn, der Präſident des Deut⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Handelstages erklärte, daß berufs⸗ ſtändiſche Selbſtverwaltung beſſer als äußere Bindung an die Stagtsbehörde die innere Bindung der Beteilig⸗ ten an ihre Staatsbürgerpflicht herſtelle. Es gehöre mit zu den ſchönſten Aufgaben der Handelskammern, die Ver⸗ bundenheit der gewerblichen Stände zu pflegen. Die Schick⸗ ſalsgemeinſchaft mache aber auch bei nationalen Grenzen nicht Holt. Deshalb ſei der Schritt Hoovers beſonders zu begrüßen, da er aus weiſer Erkenntnis der wirtſchaftlichen Verflechtung aller Länder komme. Allerdings bedeute der Holte Hoovers noch kein Ende der Not des deutſchen olkes. Die beſonderen Wünſche des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Induſtrie wurden von Geh.⸗Kat Duis berg über⸗ bracht. Er behandelte u. a. den Konſolidierungsprozeß der deutſchen Wirtſchaft, bei dem es jetzt mehr denn je nötig ſein werde, elle Doppelarbeit und Energieverſchwen⸗ dung zu vermeiden. Dies könne geſchehen, wenn Handels⸗ kammern und Wirtſchaftsverbände ſich auf ihr eigentliches Tätigkeitsgebiet beſchränken. Zum Schluß ging der Redner auf die Notverordnung ein und betonte, daß trotz ſochlicher Divergenz in vielen Punkten doch heute ſolche Bedenken zurückgeſtellt würden und dem deut⸗ ſchen Reichskanzler das Vertrauen entgegenzubringen ſei, deſſen er zur erfolgreichen Wendung des deutſchen Schick⸗ ſals bedürfe. Fortwährend rufe das deutſche Volk nach einem Führer, der es aus ſeiner unerträglichen Lage befreie. Komme nun ein Mann, ſo erklärte Geh.⸗Rat Duis⸗ berg, der bewieſen habe, daß er geſonnen ſei, den Geiſt der Frontgeneration in friedlicher Befreiung bar beit einzu⸗ ſetzen und zu verwirklichen, ſo müſſe dieſem Manne auch unbedingt Folge geleiſtet werden. Oberbürgermeiſter Dr. Lehr überbrachte der Induſtrie⸗ und Handelskammer Glückwünſche namens der Stadt Düſſeldorf und wies auf das Erfordernis enger Verbun⸗ denheit zwiſchen ſtädtiſcher Verwaltung und Wirtſchafts⸗ führern hin. Rheiniſch-Weſtfäliſches Kohlenſyndikat Die Mitgliederverſammlung erledigte die üblichen Punkte der Jahresverſammlung. Die Ent⸗ 1 für die Zechen für Minderabnahme wurde auf 12 v. H. des Verkaufspreiſes der Fettförderkohle feſtgeſetzt, ebenſo die Höhe der Strafe für jede Tonne der von den beteiligten Zechen durch eigene Schuld etwa nicht gelieferten Mengen auf 2, je Tonne. Die Mitglieder⸗ verſammlung genehmigte ferner für die Monate März, April und Mai die ſchon früher bekanntgegebenen Um⸗ lagefſätze. In der Verſammlung wurde über die Morkt⸗ lage berichtet, daß im Mai eine geringe Beſſerung eintrat, die in der Hauptſache auf Mehrabſatz in denjeni⸗ gen Hausbrandſorten beruhte, für die Sommerrabatte ge⸗ währt wurden. Die in dieſer Beziehung gehegten Erwar⸗ tungen wurden jedoch in dieſem Jahre bei weitem nicht erfüllt. Der Abſatz für Induſtriekohle iſt durch die Ein⸗ wirkung der Notverordnung noch mehr als bisher rück⸗ gängig gemacht worden. Wohnungsbau und badiſche Sparkaſſen Die Geſamtſumme der nach dem Stande vom 31. 12. 1930 von den öffentlichen Sparkaſſen in Baden gegebenen Hypotheken darlehen beträgt 310,3 Mill. Mark. Darunter ſind 44,5 v. H. gleich 188 Mill. Bau⸗ darlehen. Ende 1929 betrug der Prozentſatz 46,9, er konnte ſomit faſt auf der gleichen Höhe gehalten werden, obwohl die Hauptquelle für den longfriſtigen Realkredit und für den Wohnungsbau, die Spareinlagen, nicht in dem gleichen Maße wie i. V. zugenommen haben. Man ſieht hieraus, daß die öffentlichen Sparkaſſen einen ſehr wichtigen Faktor für die Finanzierung des Wohnungs⸗ baues bilden. Die durchſchnittlich auf einen Bauherrn entfollende Darlehensſumme beträgt 7414, gegenüber 7671, Ende 1929. Auf Baudarlehen an Gemeinden und Kör⸗ perſchaften entfielen 12,4 Mill. gleich 9 v. H.(1929 12 Mill./ gleich 9,9 v..], auf ſolche an Baugenoſſen⸗ ſchaften und Bauvereine 22,1 Mill./ gleich 16 v. H.(1929 18,4 Mill./ gleich 15,3 v..) und auf Baudarlehen, die unmittelbar an. Privatperſonen gewährt wurden, 108,5 Mill.“ gleich 75 v. H.(1929 89,8 Millionen gleich 74,8 v..). Durch die Badiſche Laundesbauſparkaſſe wurden bis Ende Mai 1931 über insgeſamt 14053 000 Bauſparverträge abgeſchloſſen. Zugeteilt wurden bis zum aleichen Datum 71 Bauſparer mit 558 000. * Etwas höherer Ruhrkohlenverſand im Mai. Der Ab⸗ ſatz der Mitgliedszechen des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗ ſyndikates im Mai ſtellte ſich auf insgeſamt 6 872 721 To. gegen 6 461 564 To. im April. Hiervon entfielen auf die 5 029 087(4 574861) Tonnen, wovon Tonnen in das unbeſtrittene Gebiet und 2 391 885(2 303 269) Tonnen in das beſtrittene Gebiet gingen. Auf die Verbrauchsbeteiligung entſielen 1197 005 (1 219 645) Tonnen. Auf den Zechenſelbſtverbrauch kamen 646 577(667055) Tonnen in Anrechnung. * Ein franzöſiſcher Stahlwerksrerband? Die Verhand⸗ lungen zwecks Begründung eines franz öſiſchen Stahlwerksverband s, der ſich außer mit der Preisbildung namentlich mit der Produktionskontrolle be⸗ faſſen ſoll, ſind auf Grund der letztwöchigen Verhandlungen ſo weit vorgeſchritten, daß man innerhal b Monats friſt mit dem Inkrafttreten eines vorerſt auf die Handelsſtähle nach der Einheitsklaſſifikation vom Juli 1926, einſchließlich der kleinen Betonrundeiſen, beſchränkten Verkaufskontors rechnet, während die Spezialpro⸗ file, Spezialſtähle oder beſſere Martin⸗ ſtähle frei blieben und mit einem Zuſchlag über die — freilich noch nicht vereinbarten Verbandsgrundpreiſe— verkauft würden.— Die Zerſpaltung des A⸗Produk⸗ ten⸗ʃverbands in ein Halbzeug⸗ und ein Träger⸗ Kontor iſt jetzt grundſätzlich vereinbart, und man er⸗ wartet die Verlängerung dieſer beiden Verbände wahr⸗ ſcheinlich ab 1. Juli für Jahresfriſt.— Die Juli⸗Ber⸗ bandspreiſe der ſyndizierten Erzeugniſſe bleiben unverändert auf der bisherigen Baſis. * Scharfe Produktionsdroſſelung in der amerikaniſchen Automobilinduſtrie. Aus Newyork wird gemeldet: Die amerikaniſche Automobilproduktion, die in den erſten Mo⸗ naten dieſes Jahres im Einklang mit der ſaiſonmäßig bedingten Belebung des Automobilabſatzes erheblich ge⸗ ſteigert werden konnte, hat ihren Höhepunkt im April überſchritten und iſt im Mai im Vergleich zum Vormonat um rund 4 v. H. wieder eingeſchränkt worden. Laut Angaben der amerikaniſchen Automobil⸗Hondelskammer, iſt die Automobilerzeugung der Vereinigten Stagten und Kanadas nach vorausgegangener Ankurbelung von 161000 Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen im Dezember 1930 bis auf 352 000 Wagen, im April auf 338 000 Stück im Mai zu⸗ rückgegongen. Im Vergleich zum entſprechenden Mongt des Vorjahres mußte die Produktion im Mai um rund ein Viertel und gegenüber Mai 1929 ſogar um annähernd die Hälfte gedroſſelt werden. In den erſten 5 Monaten des laufenden Jahres ſind in USA und Kanadg insgeſamt 1 388 000 Automobile hergeſtellt worden, d. h. 571000 Wagen oder 29 v. H. weniger als im gleichen Zeit raum des Vorjahres, in dem bereits eine Produktions einſchränkung um ein Drittel gegenüber 1929 feſtz uſtellen e Poſtſcheckverkehr im Mai Die Zahl der Poſtſcheckkonten iſt im Mai um 1546 auf 1001 206 geſtiegen. Der Geſamtumſatz im Poſtſcheckver⸗ kehr betrug 59,37 Mill. Stück über 10,135 Milliarden, wovon 8,074 Milliarden 1 bargeldlos beglichen wurden. Im Ueberweiſungsverkehr mit dem Ausland wurden 213 Mill.„ umgeſetzt. Die Guthaben auf den Poſtſcheckkonten betrugen im Monatsdurchſchnitt 525,7 Mill., Ende Mai 499,2 Mill. I. Literatur *„Kursſchwankungen au der Berliner Börſe“, Die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft veröffentlicht, wie alljährlich, die in ihrem Archiv bearbeiteten„Kursſchwan⸗ kungen an der Berliner Börſe“. Das 87 Seiten ſtarke Heft bringt in überſichtlicher Form neben den üblichen Angaben die Kurſe der letzten Börſentage jeden Vierteljahres und die höchſten und niedrigſten Jahreskurſe aller Wertpapiere; bei den Aktiengeſellſchaften iſt auch der Induſtriezweig und das Aktienkapttal angegeben. Ferner iſt eine Ueberſicht über die Kursentwicklung der Terminpapiere in den Jahren 1925 bis 1980 hinzugefügt. Neu ſind die Zuſammen⸗ ſtelkungen der„Erreichte Deviſenkurſe 1930“ wie der Dis⸗ kontſätze und Lombardſätze aller wichtigeren Notenbanken, * Mehr verdienen durch Poſtverſand, Anweiſu erfolgreichen Führung von Verſondgeſchäften und Verſaud⸗ abteilungen, Eöwin Groß, 200 Seiten, 55 Abbildungen (Verlag Organiſator., Zürich). Das Buch behandelt in 17 Kapiteln die Reklame, Organiſation und die ganze Einrichtung eines ſolchen Geſchäftes und zeigt an 58 Ab⸗ bildungen, was gut und was ſchlecht iſt. Immer wieder aber weiſt der Verfaſſer darauf hin, wie viel Ueberlegung und Geſchick nötig iſt, wenn mam wirklich einen Erfolg erzielen will. Der hohe Wert richtigen Inſertierens wird in der Broſchüre beſonders hervorgehoben. Das Inſerat kſt ie billigſte Werbemöglichkeit ftr das Verſandgeſchäft“. Ein Buch von 200 Sei⸗ ten in ſauberer Ausſtattung mit 55 Abbildungen für 6,0 Mark mit einem ſolchen Inhalt von langjährigen Erfah⸗ rungen iſt als ſehr billig zu bezeichnen. n zur Weinverſteigerung Vad Dürkheim * Bad Dürkheim, 24. Juni. Das Weingut Gebrüder Bart(Inhaber Philipp Bart) verſteigerte geſtern 10 Halbſtück, 5 Viertelſtück 1928er, 8 Halbſtück, 4 Viertelſtück 1929er Weißweine und 200 Floſchen 1925er Flaſchenweine aus den beſten Reblagen der Gemarkungen Dürkheim und Ungſtein, darunter viele Nummern Traminer, Gewürz⸗ traminer, Spätleſe, Auslefe, Beeren⸗ und Trockenbeeraus⸗ leſe. Wieder war der Beſuch des Weinausgebotes dieſes altrenomierten Produzentenhauſes ſehr zahlreich, die Ge⸗ bote erfolgten raſch und lebhaft. Wenn auch bei den Anfangsnummern die Preiſe etwas gering er⸗ ſchienen, ſo erkannte doch der Verſteigerer die derzeitig ruhige Geſchäftslage und erteilte dennoch einen kulanten und nicht zögernden Zuſchlag. Dagegen erzielten die End⸗ nummern, um die ein lebhafter Wettbewerb ſtattfand, gute bis hohe Preiſe. Alles in allem kann der Verlauf der Verſteigerung als gut angeſprochen werden, was durch die reſtloſe Abnahme des Geſamtquantums beſtätigt wird. Bewertet wurden die 1000 Liter bzw. die Flaſche: 1928er Faß weine: Feuerberg 760; Diemert(Ungſtein) 690; Hochmeß 710; Letten 780; Haidfeld Traminer 750; Gölz⸗ mauer Tram. 820; Steinböhl Tram. 850 Gert Rsl. 1010; Forſt Rsl. 1130; 1 Gewürztram. 1010; dto. Ausleſe 1650; Herrenberg Ausl.(Ungſtein) 2400; Michels⸗ berg Ausl. 3410; Spielberg Beerenausl. 3710; Fronhof Beerenausl. 5280.— 1929er Faß weine: Feuerberg 1010; Hemrich Rsl. 1090; Geyersböhl 1110; Letten Rsl. 1500 Hochmeß 1400; Schenkenböhl Rsl. 1520; Steinböhl Gewürztram. 1520; Haidfeld Gewürztr. Spätl. 1690; Non⸗ nengarten Gewürztram. Ausl. 2100; Herrenberg Ausleſe (Ungſtein] 9200; Michelsberg Beerenausleſe 3100; Fronhof Trockenbeerenausl. 5710.— 195 er Flaſchen weine: Spielberg Beerenausl. 6,10; Fronhof Trockenbeerenausleſe 9,20.— 5 5 thal(Rhg.), 23. * Naturweiuverſteigerung im Rheingau. Rauen⸗ uni. In der heute hier abgehaltenen Naturweinverſteigerung des Rauenthaler Winzervereins wurden je 20 Nummern 1929er und 198er Rauenthaler Weine ausgeboten. 3 Halbſtück 1980er und 10 Halbſtück 1929er gingen zurück. Es brachten 14 Halbſtück 1990er 850500, burchſchnittlich 400 /, 3 Viertelſtück 350380, durchſchnittlich 305, 8 Halbſtück 1929er 600800, durch⸗ ſchnittlich 680, 2 Viertelſtück 600— und 800. * Obſtmarkt Bad Dürkheim vom 23. Juni. Bei einer Anfuhr von 160 Zentner und gutem Abſatz notierten: Eröbeeren 2127, Kirſchen 1. Sorte 152, 2. Sorte—12, Johannisbeeren 12—16, Stachelbeeren 1118, Heidelbeeren 31—35 Pfennig. * Gerbrinden. Nach Fichten⸗Gerbrinden tritt am ſüd⸗ deutſchen Markt anhaltend Nachfrage hervor. Es werden 8,40„ je Zentner, frei verladen, geboten, was einem Sterpreis von 8,50/ entſpricht. el — Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen Rework.8680 Schwe 25,09 Stockholm 14 Paris 123,27 ollan 12.09 Madrid 49, Brüſſel 34.94 Slo 15,16 ½ Dollar geg. Rm. 4,2090 Mailand 9298[ Kopenhagen 18.15% Pfunde„ 20.40 Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort 23. Juni Die Nachfrage nach Kahnraum war heute ſehr gering, Die Frachten erfuhren tal⸗ wie bergwärts keine Aenderung. Die Schlepplöhne blieben ebenfolls auf dem Sotz von ge⸗ ſtern ſtehen. 2 8 das bra ſchr Ant das . firn Um er bis ang gefä weg Akk M. „Br falſ tun gen Beſ es din! und e e 5 n. 1 N n n t de * rt dun don 2 * 0 l . * Mittwoch, 24. Juni 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der freigebige Kavalier Mannheimer Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt, Vertreter der Verhandlungen gegen ungetreue Angeſtellte, die das in ſie geſetzte Vertrauen ihrer Firmen miß⸗ brauchen, nehmen vor dem Schöffengericht in er⸗ ſchreckender Weiſe zu. Obwohl der 28 Jahre alte Angeklagte H. M. ganz jung verheiratet iſt, und das auskömmliche Gehalt von 282 Mark bezog, hat er ſeine Arbeitgeberin— eine Mannheimer Groß⸗ firma— um mindeſtens 1500 Mark geſchädigt. Um ſich in den Beſitz der Gelder zu ſetzen, fälſchte er in 12 Fällen Lohnliſten auf Beträge von 19 bis 73 Mark und ließ ſich die Beträge auszahlen. In einem weiteren Falle ließ M. durch den mit⸗ angeklagten 29 Jahre alten Former Fr. F. eine gefälſchte Karte an ſeine Firma ſchreiben, in der wegen einer einem Arbeiter noch zuſtehenden Akkordrückzahlung von 159.— Mark angefragt iſt. M. ließ ſich dieſen Betrag auszahlen und gab F. den „Bruderlohn“ von 15 Mark dafür, daß dieſer mit falſchem Namen zu der„ordnungsgemäßen“ Quit⸗ tung verhalf. Bezüglich eines Teils der unterſchla⸗ genen Gelder iſt nicht aufgeklärt, wie M. ſich in den Beſitz des Geldes ſetzen konnte. Verbraucht hat er es jedenfalls im Kreiſe ſeiner Freunde und Freun⸗ dinnen, bei denen er den freigebigen Kavalier ſpielte und dieſe zu Gelagen einlud. Da beide Angeklagte geſtändig waren, geſtaltete ſich die Beweisaufnahme ſehr kurz. Erſter Staatsanwalt Dr. Frey, hält für M. immerhin eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten für angebracht, obwohl der Schaden, der der Firma Anklage: Erſter Staatsanwalt Dr. Frey. entſtanden iſt bereits hälftig von den Angehörigen des Angeklagten gedeckt wurde. Zur Aufhebung des Haftbefehls kann der Staatsanwalt ſich nicht bereit erklären, da er eine längere Freiheitsſtrafe als ge⸗ rechte Sühne für einen derart groben Vertrauens⸗ mißbrauch als notwendig erachtet. Für den Mit⸗ angeklagten F. wurden 3 Wochen Gefängnis bean⸗ tragt, wobei ſtrafmildernd berückſichtigt wurde, daß F. ſchon ein Jahr arbeitslos iſt. Rechtsanwalt Dr. Geiſinger bat für M. um eine Reduzierung der Freiheitsſtrafe auf ein halbes Jahr. Das Urteil lautete gegen M. auf ſechs Monate Gefängnis unter Anrechnung der verbüßten Unterſuchungshaft von zwei Monaten; gegen F. wegen Urkundenfälſchung auf 2 Wochen Gefängnis bei einer Bewährungsfriſt bis zum Jahre 1934. Da beide Angeklagten nicht vorbeſtraft waren, wurden ſie auf freien Fuß geſetzt. Arbeitsgericht Der Gehilfe des Hühnerfarmers Die Mutter ſondierte bei dem Beherrſcher von 450 Hühnern, ob er nicht ihren arbeitsloſen Sohn ge⸗ brauchen könne. Der Hühnerfarmer gab zu ver⸗ ſtehen, daß er nicht abgeneigt wäre, den Jungen in Koſt und Logis zu nehmen; dafür ſolle er ihm etwas an die Hand gehen. Damit war der Ar⸗ beitsvertrag vollzogen, ein Tauſchhandel ländlicher Art, Arbeit für Brot und Unterkunft. Das geht ge⸗ wöhnlich ſo lange gut, bis Differenzen entſtehen. In 7. Seite/ Nummer 285 dieſem Falle behauptete der junge Mann, daß er Lohn für ſeine Arbeit zu beanſpruchen habe und wollte dieſe Forderung vom Arbeitsgericht als be⸗ rechtigt anerkannt haben. Der Mann mit der eiererzeugenden Hühnerfarm beſtritt das Recht zu derlei Forderungen und führte Zeugen an. Der erſte davon bekannte offen, daß er nichts zu ſagen habe, der zweite entſchied mit einem Satz den Prozeß.„Ich glaube kaum,“ ſagte der Stra⸗ ßenwärter,„daß ich den jungen Mann erkennen würde, wenn ich ihn zu ſehen bekäme. Ich habe wohl geſehen, wie er in der Hühnerfarm gearbeitet hat. Er wird da die Hühner gefüttert haben. Der Dings da hat ja 450 Hühner. Aber ich hab' doch andere Ge⸗ danken, als darüber nachzudenken, was der junge Mann bei den Hühnern macht.“ Der zweite Zeuge, ein Zimmermann, entſchied die Sache mit der Feſt⸗ ſtellung, daß die Mutter des Jungen ihm perſönlich geſagt habe, daß ihr Sohn bei dem Hühnerfarmer fürs Eſſen arbeite. Das Arbeitsgericht wies die Forderungen des jungen Mannes ab und begründete das mit dieſer Zeugenausſage. Wenn Du zu Hühnern gehſt, vergiß nicht, ſchriftlichen Arbeitsvertrag abzuſchließen. Schöffengericht Ludwigshafen Die Ehehälfte mißhandelt Weil er ſeine Ehefrau im Verdacht hatte, daß ſie ihm nicht ganz treu ſei, mißhandelte der 30jährige Kaufmann Heinrich W. die Frau derartig, daß ein Polizeikommiſſär bekundete, er habe noch nie eine ſo zugerichtete Frau geſehen. Sie war 13 Tage im Krankenhaus. Mit Rückſicht auf die zerrütteten Ehe⸗ verhältniſſe ließ das Gericht Milde walten und ver⸗ urteilte W. zu zwei Monaten Gefängnis. Es wird ihm die Strafe erlaſſen, wenn er die Ko⸗ ſten und eine Buße von 50 Mark zahlt. einen Teure Fliederbäumchen Am 27. März ds. Is. fand der 32jährige Fabrik⸗ arbeiter J. H. von Mutterſtadt acht Flieder⸗ bäumchen, die einem Landwirt geſtohlen waren. Vier davon pflanzte er in ſeinen Garten, die anderen ſchenkte er ſeinem Schwager. Beide hatten ſich wegen Unterſchlagung zu verantworten. H. muß 50 Mark Geldſtrafe zahlen oder 10 Tage Gefängnis ver⸗ büßen. Der Schwager wurde freigeſprochen. „Ich ſteche Dich tot“ Mit dieſen Worten, wobei er ein feſtſtehendes Meſſer in der Hand hatte, ging der ledige Taguer Eduard H. am 1. März ds. Is. in einer Wirtſchaft auf einen jungen Mann zu, der ihn angeblich be⸗ leidigt haben ſoll. Wegen Bedrohung wurde H. zu 50 Mark, erſatzweiſe 10 Tagen Gefängnis verurteilt. Der Stock als Jagdwaffe Der 24jährige Tagner Otto H. aus Rheingönheim will im Dezember v. Is. auf einem Acker einen Stock gefunden haben. Als er dieſen wegwarf, iſt nach ſeiner Angabe plötzlich ein Faſan aufgeflogen. Dem H. wurde vorgeworfen, daß er gewildert habe, er blieb aber bei ſeiner Darſtellung. Der Jagd⸗ aufſeher gab an, daß er H. längere Zeit beobachtet und den Eindruck gehabt habe, dieſer ſpähe nach Fa⸗ ſanen. Der Vorſitzende des Pfälziſchen Jagdſchutz⸗ vereins, Direktor Feldmüller⸗Kaiſerslautern, gab als Sachverſtändiger an, daß das Wildern durch Werfen mit einem Stock erſt durch die farbigen Franzoſen in die Pfalz gekommen ſei. Es ſei dies ſehr gefährlich, da auf dieſe Weiſe ſchon Rehe, Haſen und Kaninchen zu erlegen ſeien. Der Angeklagte wurde zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt, er⸗ hält jedoch Bewährungsfriſt bis 1. Oktober 1984, wenn er zum 1. Oktober d. J. die Koſten zahlt. l 90 lt l 5 AAN RUN 171611 Tief ergreifend 0 ist das Filmwerk vom Kampf einer Mutter um Sonne und Liebe ihres Sohnes mit Gustav Fröhlich Dita Parle Die heilige Flamme Allmacht des lebens Ein Tonfilm nach Somerset Maughams gleichnamigem, er- folgreichem Bühnenstück Weitere Darsteller: lie hum dumme 0 Erogß- und Kleinkrieg in der Ehe in 2 LI Seitensprünge it Gerda Wants— Oskar Sima— Adele Sandrock Tönendes u. stummes Beiprogramm! Anny Ondra Slegfried Arne das Komiker Duo— in Hierzu: La Boheme mit Lillian Gish lohn Gllbert Auf Wunsch In 20 monatlichen Raten über Baswerk. 4849 Durch eigene Anferti- gung v. Drahtgestellen und Lampenschirmen äußerst billige Preise .00,.30..00 .00,.00,.00,.30 Lapenat.] 3. Made l waschen übernimmt Fr. Löhr, Hans Twardewskl Salka Steuermann und andere Pressestimmen: „sehr gute schauspielerische Binselleisſungen Fröhlich: lebensfrisch, Sonnen- junge. vornehm in allen ge- fühlsstarken Szenen Dita Parlo:. reisend iu verbo- tener Hingabe. erschüfterrid in Heute letzter 12 9 i Hochskapfer aus Hebe Nächste Weche] Le Dee, g 1 Nr. 7. 4. Stock. * 1287 ö Tücht. Schneiherin empfiehlt ſich außer dem Hauſe. 124g P 3 Nr. 10, 4. Stock. Herr findet gut bürgl. OTENIUE S AAA her Ep geht über uns, Ist angenehm zu ohen und sehr sparsam. Denn wenn le anstatt lrgend elnem mehr oder minder schadlchen Getränk einen von uns zu hrem täglichen Tischgenossen haben, so schonen Sie nicht nur hren Geldbeutel, Sondern wr Imnauer Apollo- Sprudel unc. Apollo-Quelle Telnacher Hlrschquelle und Sprudel Remstal-Sprudel und Urquell dle„Diener lhrer Gesundheſt“ halten auch Magen, Darm und Nieren in Ordnung und machen elnen ſebensfrohen Menschen aus Ihnen.- Wie wir, kraft unserer erdgeborenen Helwylrkung, gesund machen und erhalten, sagen Ihnen unsere in- teressanten Uruckschylften, Verlangen Sie sofort kostenlose Zusen- dung von der Mineralbrunnen.-., Bad Ueberkingen/ Wüpit. Peter Rixius G. m. b.., Groß handlung, Verbindungskanal J. Ufer 6, Tel. 267 96/97 alschem Schmers eee Ein Haualter im Hrem- Rhenustuhle Pointner: rubust swar., doch eine ehrliche Haut 5 Sokoloff: gespenstisch in einer Rolle Zwischen den Seilen Anfang 5 und 8 Uhr 5 Ab morgen: Rango. 5 A EE . Mittag- u. Abendfisch zu 1 1, 80 F. Adreſſe in der Geſchſt. B2976 A. Ballweg, Mineralwasser, S 6, 17, Tel. 229 11 Paul Hichner Nachf., Spedition, Binnenhafenstr. 19a, Tel. 310 78, 260 16 als Arzt. die sonst keine Pro- bleme bot Charlotte Hagenbrueh: Bine Frau der kompromiglosen Pflichter- füllung. beharrlich. unsympatisch u. gerade deshalb überseugend Vorher: Ole neueste lustige Groteske 400%. OO PEL N SORHTO U. LISTE 35 Unt. Verökanttkehunpen dor Stadt Mannheim Die Pfänder vom Monat Dezember 1930, und zwar Lit. A Nr. 22 912 bis 25 485, Lit. B Nr. 45 980 bis 50 885, Zwaugs⸗Verſteigerung Donnerstag, d. W. Juni 1931, mittags 12 Uhr werde ich in der Kaſerne, Polizeiſtaffel, Kraft⸗ fahrzeughalle, gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern(beſtimmt]: 1 Perſonen⸗Laſtwagen Benz, 6⸗Sitzer, 14/30 PS., Lit. O Nr. 32 770 bis 35 785 1 2 2 Sui. AHF( mufen bis ſpöteens Ende Juni 1931 ausgelöst mit Reſerve⸗Felgen nad 2 Decken. 0 5 71 verden, andernfalls ſie Anfang Juli 1931 ver Mannheim, den 28. Juni 1981. uni. Putzi auf der Aim dery Horlick und seine Zigeuner-Kapelie Neueste Emelka-Tonwoche Anfangszeiten:.00,.00,.00..30 Uhr National-Theater Mannheim Mittwoch, den 24. Juni 1931 Vorstellung Nr. 338— Miete D Nr. 39 Sektion Bahnstetten Ein Gegenwartsspiel in 6 Bildern v. Curt Corrinth 5 Inszenierung: Gerhard Storz Anfang 20 Uhr Ende nach 21.45 Uhr Personen: Tomber Karl Marx Hallbach Bum Krüger Rahnstetten Willy Birgel Merten Gustl Römer-Hahn Dellwig Carl Raddatz Scholz 18 7855 Renkert Schurr rich Musil Stock Hans Simshäuser Schmidt Harry Bender Krügel Karl Haubenreiber Der Minister Hans Finohr Wilhelm Kolmar Georg Köhler Hans Godeck Der Regierungsrat Der Ministerialdirektor Hallbachs Vater Kriminalkommissar Raul Alster Ein Wirt Fritz Linn Ein Diener Harry Bender Unbestrittene Tatsache ist, daß 7 Augeofecte Mater Hatun zu den besten der Welt gehören, nur solche werden in den Dfalzbau- okalktäten zum Ausschank gebracht. falubau- Betriebe, Iudwinsbatan/ Al. im Pfalz- eafé ist es stets luftig und schnakenfrei. 7262 Totalausverkauf 5 185 Geſchäftsaufgabe in PIANOS. Sehr gute und gute Marken 57 jedem annehmb. Gebot bis zu 40 Nachlaß 3 Seltene Gelegenheit Zahlungserleichterung. Gt. Schmidt, Ludwigshafen, Bismarckſtraße 15 8 Houifl. Nell dolls ole peuib e 50 Pf l Geſichtshaare, Warzen entfernt unter Garantie für immer.— Ohne Narben. 30jähr. Praxis. Viele Dankſchreiben. Aerztl. Empfehlungen.* 1265 Frau R. Ehrler, Mannheim, 8 6. 37. UNI LINES Hamburg- New, Tork SESONDERER KANALOIHENSNT SOUHAM TON. HERSOURG- aUEENSTOWN NACHSTE ABFAHRTEN: Amerleese„„ Juli 2 Presſdent Roosevelt„„ 7 George Washington,„ 14 Republie 5 17 President Harding.„ 21 aur von Southampton und Sherbourg DEUTSCH SPRECHEN DES PERSONAl. AMERICAN MERCHANT LES wöchentlich von London nach New Tork MANNHEIM, S 1 Nr. 5— Adolf SBurger, Sreitestr. PRANKFURTa.., Kaiserstr. 58 HAMBURG— Ecke Alsterthor und Ferdinandstrasse .......— OS FSH, FO. u and ae Verhausstællen. ſteigert werden.(31 Städt. Leihamt. Weiler, Obergerichtsvollzieher. Küchen, Bäder, Hausgünge ste. stattet mit ALBERT WIESNER Schimperstraße 19 Die Mannheimer reisen gern! Lnd sie bereiten Ihe Reise sorgfältig vor. Weil auch in der Ferne nismand die Verbindung mit der lebendigen Stadt verlieren will, Isst man sich stets die MM nachsenden. Tan Sie es auch so. Wand- u. Boden- Plättchen 4 melstermäig aus. Reparaturen prompt Telephon 5383 9 8 Mannheim, B 1, 10 Die Nachsendegebühr beträgt wöchentlich: Für ein bereits abonniertes Exemplar 60 Eig. Ausland Mk. 1 Eür ein besonderes Exemplar„. Mk..80, Ausland Mir,.80 Dr. Schneider 1 Früher L 11, 21) von jetzt ab Sprechstunden 8½%— 11 Uhr. 14½— 17 Uhr Wochentags Wenn Ihr Aufenthalt ara gleichen Platze einen vollen Kalender-Monat dauert 0 Können wir auf Wunsch die Zeitung dureh den Brieſträger tente 8 85 sung) zu den amtlichen Gebühren zustellen lassen. Um allen Nachsendungsanträgen unserer Leser pünktlich gerecht werden zu können, bitten wir den nachstehenden Bestellzeftel möglichst schen vor Frida Häffner-Gräf Heidelbergerstraße Antritt der Reise auszufüllen und an uns einzusenden. Auch unsere Trägerinnen nehmen Aufträge zur Nachsendung unserer Zeitung entgegen Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Mannheim, R 15 4%(Bassermannhaus a. Marl) staatl. gepr. Dentistin, Jetzt V. 1 O7, 1122 1. Hause Stürmer. Laufende Führung von Geschäftsbüchern Bücherprüfung BSllanzerstellung ö bio; Sanlerungen Vor- u. Zuname: Bücherrevisor M. Pinsker Ständige Adresse: Werderstr. 8 Tel. 439 78 Relse-Abonnement- Bestellung Ferienadresse: 1 Ansfreies unkündbares Tilgungsdarlehen Bausparkasse f HUHINGIA.-G. Bezirksgeschäftsstelle: Mannheim Befreiung von der drückenden Zinsenlast Enn Eigenheim verschaffen Sie sich durch ein v293 Die Nachsendung der Zeitung soll erfolgen vom bis Zustellung der Zeitung in der hiesigen Wohnung soll weiter eriolgen— soll unterbleiben. Nichtzutreffendes bitte streichen) der ältest. mitteldeutschen EISENAC H Unterschrift des Bestellers) 14, 11 Leiter Rob. Metke L 14, 11 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Juni 1931 6 P W— 16 5 Fenn- fun J gr. keſte fläume Klavier ſehr preisw. gelaſſen, ſehr günſtig 4 N 15 0 f. 8 7 2 b. 5. 2 N 2 1 A* 3 2— 2 2. g im Großeinkauf giinstig erworben- deshalb im Verkauf so billig Alles für gummilitze 10 Sockenhalter 1 Kunstseide 3. Mtr 4 gute Verarbeitung, Paar 05 8 1 Mäschehorde, weiß und Relgnägel 14 Bunt-Mtr.-Stück 10. 15 Dtz. im Karton 10. 9955 Bez Bobinshand, weiß Manschettenknönfe 8 80 5842 ½ Mtr.. Bündel 10, verschied. Ausführ., Paar 10. 2 a. 7 zugt Sartdinenkordel Kragenknönfe 93 9 Leinen.-Mtr.-Stück 10. zum Klappen, 12 Stück 10, 993 Ne Reisenackung Selden- Hähselde, großes Farben- r Fele 5 Stonigarn mit 6 Kärtchen 10. sortiment. 8 Röllchen 10. 8 2 2 Alles fiir Amhlätter, weiß 20 Baumwolle, roh oder ge- 2 660 N 5 N 5 5 mit Batistfutter. Paar 40 bleicht, 50-Gramm-Strang 05 0 2 N 0 5 Hinder- und Damen- 20 Maschehnöple 20 N strumpmalter. Paar 3 3 Ote. in Größen sort. 5 Fummilitze, Kunstseide, Hnanfloch-Bummiband Waschbar.-Mtr.-Stück 20. ganz frische Ware Mtr. 20, 1 Einkauisnetze mit Gif, eingarn 0 extra sta Stück 20. 50-Gramm-Rolle 20. N Seldenglanz-Stonfgarn Schuhnestel, Kunstseide 10 Knäuel i. Farb. sortiert 20. 70 em lang 3 Paar 20, Di Lalluürte Bedachſen Sie unser Spesialfen 4 em breit 5— schwarz, weiß und farbig Stück 5 30 8 Her Offen— 1 1 Perc Perhachis bei N 1 i 1 f 0 5 auf- ist duferot ausgiebig B o Wees— f s 5 t 5 5. Motor A 115 1 u 1 8 5 J 1 e Aelt. alleinſteb. Herr ſucht bei ruhiger Familie N„ und.55 1. 8 uU. ug prüfende nachpolieren. ebrauck. Füdfriichle otorrad iter zwei leere Zimmer Rudge„ Whiteworth, i 8 öſi 5. 500 cem. mit Zubeh., die nicht übervorteilt i ee e e die i 8 ff 1 Prein] Gelden gelt zr kein Geſchäftsſtelle dieſes Blattes 21201 7 05 f 122 2 5 zu verkaufen. 2 Geld z. Herauswerfen 1 ö 5 58 Späth, Eſchkopfſtr. 6 hab. dabei auf Qualt⸗ Geſucht auf 1. 10. 31 v g. 1 5. eee 8 Be beim Pfalzplatz). käts⸗ u. Preisvorteile St Aim 2 Zimmer u. Nüche b Verkäufer 9 Wert leg. bebarzugen ee beſchlagn. frei, geſ. p. 2 leere er 6b, bie 1 Jul Gele enhkeitskauf! N 5 0: 5; b. Einkauf von Mö⸗ 5 l. od ö 2385 9* ti er in der Lage iſt, gegen Proviſion für bat zimmer beln insbef oder 4 Zimmer ohne e zu vermieten 2888 Jeſchäß j n alte Frankfurter Südfrucht⸗Firma die in N 1 15 ins bel. Aimmer⸗ Manſarde. Pr. nich 8 1 5 mmer ee ae e e e eee a Frage kommenden Geſchäfte der Obſt⸗, Ge⸗ 5 9 85 8 55 1 915 i e über 90 N. im d Ang. mit Preis unt. Lieferwagen ſof. preisw. zu verkaufen. Angebote l müſe⸗ u. Südfruchtbranche in Mannheim 5 9 0 15 urch ſeit über 20 Jahren 0 1 Re im mon. 0 H 196 a. d. Geſchtt. im Zentrum zu ver⸗Wohn⸗ u. Schlafzimm. an die Geſchäftsſt. dſs. Bl. B2879 deu 1 beſuchen. el Rentabiliiat wird kee 80 e 9555 N nne n 45 e 1282 5 5 1185 Nl. m. Bad⸗ u.* 5 Sze uſtellung geboten u. Filiale eingerichtet. it relärlis 1 e d. Geſchäftsſtelle die Tel.⸗Ben. evytl. einz. 8 Immahiſien 8 5 Herren aus der Branche, die über dle 2 05 8 15 55 erklärlich daß Möbel⸗Graff, dieſes Blattes. 1277 1 Zimmer oder 2 kleine ſes Blattes. 24160 zu vermieten. 4248 mmobit en n Blei lige Marktlage etc. orfentiert ſind und Schlaf;„ude ranges Mannheim, Qu 7. 20 Ziunmer and Küche i 0 7 Nr. 24. 3 Tr. r. und ſolchen Poſten ſchon bekleidet haben, be⸗ Schlafz. zum Preiſe 5„29. Tauſche 3 Zimmerwoh⸗ möglichſt Innenſtadt, Großes leeres Zimmer a 5 Achtun 8 Gellug Har 8 Ich 2 vorzugt. Angebote mit Zeugnisabſchriften von., 250.— an- Vorübergehend werd. nung im 4. St, gegen von zahlungsfäbiger 1 Treppe, ab 1. Juli put Mühl Ammer 0 0 In 0 fall 10 unter E F gas durch Rudolf Moſſe, bieten können. Ds. eine größere Anzahl ebendaſelbe im 2 St. Einzelperſon zu miet. zu vermieten. 1278 5 Geflügelfarm, ganz in der Nähe v. Mannheim, Bri Frankfurt a. Main Nis. Schlafz. iſt natürlich. ganz erſtklaſſ. gearbei⸗ Schwetzingerſtadt be⸗ geſucht. Augeb unter heinwald. P g, 6. ſaub. ungeſt. Badben. mit 5440 am Gelände, 500 Akaz.⸗Bäume und .. g wie es heute modern teter Speiſe⸗ Herren- vorzugt. Angebote m p 5 1 an die Ge⸗ ſofort zu vermieten. Sträucher, 65 tragb. Maulbeerbäume, gr. Grasfl, ee tilt, bell gehalten, hat u. Schlafzim Küchen] Preis unter D p 7 ſchäftsſtelle. 1272 2 Mansarden D 5, 4. 4, St., rechts. mit neuer Umzäunung, 3 Stallungen, Wohnung 5 55 ein. groß, Garderobe u. Einzelmöbel teils an die Geſchäftsſtelle. N i———00 aus Mauerwerk, mit ſämtl. Invent. umſtändeh, Wir ſuche n 8 2 f 9 5 ſchrank 160 em breit, zu u. unter Fabrik- dieſes Blattes. 41275 Fräul. mit Nährtig. Nähe Max Joſefſtr., 2 2 7 zu verkaufen.(Gelände auf 15 Jahre gepachtet allerorts ſtrebſ. Per⸗ Ib Meffrallſein ae ee und phreiſen abgegeben. nde ſucht zun 1.] bes 1 1 9 5 5 Schön möbl. Ammer Zirka 1500 R. erforderl. Zu erfr bei Biel b eſchäf⸗ efucht, 2 Auß laſg. Di bine iederkeh⸗ N 1 5 j f„ Näberes it 2 ten z i Berberich, Ke., Sch 1 985 0 Wen Lameyſtraß N 9 7855 Heſdan nung bah 917 2 0 115 1 2 Amper und Küche möbl Zinn. l. Küche e Nr. 18. 5 2 Betten zu pm. A. Berberich, Ketſch a. Rh., Schulſtraße 5. e e eee e r„ zu mieten geſucht. od. mit vollſt Küchen Telephon Nr. 527 06. G 5. 154 b ls. Wohnna 8 e, 5 19 5 f 5 ehr großen Schrank Schleud ö 1 Lage gleich. Angebote geb. unter! 5 5 in allen Preislagen v. W Wochenvertiensf heſucht.. K 4. 1. gehören 4 Beiſtelen 8 i G e Lüisenring Ar. 57.(ststaut..25 000 Mk. Bau⸗ Probieren! bis 90.— kak. 5 Nachltiſche, ebenſo 1 Nie wieder ſo billig! 8 5 3 Schönes Zimmer, ſepar, Herren u Schlaſzimm. plätze. Gärten, Grund. K AFFEB 3538 eki. Gude 5 Nest zum 1. p Waſchko mode mit Ganz ſchwer echt Eich Möbl. 7 Möbliertes Zimmer„ 8 0 e 105 7 111 55, e 2 erlich. uſt ſof. rzthaush. nur beſſ. Schuhſchrä Schlafzim m Ikitrig f lere ß VF Tolca- 0 J Aran gebitgan lolides Mädchen 4829 groß, rene kag Jerberoreſ enk a 0 8 mel„ ben Weanmen gefunden en cent. bilien. RS., Mann- f l M. Hüccerg Münter das heben rocgen e 11 85 Wi e 712 5 Te e 8 er e e vermie 8 utges. gat i 1 heim⸗Seckenheim. ½ Pfund.00 2 7 ann und Hausarbett. Ste Ihr altes unmod. ommode mit echtem 1 S 2 5 i. W.—— verſteht. Langfährige Schlafz. nun durch weiß. Marmor und guter Lage ſpſort ge.] Angebote mit Preis Schön möbl Zimmer io. Sep. finn. Tel. 471 83. 89 Nallsbador Mischa WI Zeugniſfe erforderlich ein mod. erſetz. woll. Toilette für 450 ſtatt flucht. Angebote unter] angabe unt. D as mit 2 Beten und mit 2 Betten ſof zu r ſuchen zur 4853 Zweitmdchen re ſo müſſen Sie raſch 685 Mark, 8 79 an die Ge⸗] Han die Geſchäftsſtelle 1 Zimmer mit 1 Bett vermieten.* 1257 Ca. 4500 am 1248/ Pfund.9 Aushilfe Vorzuſtellen zwiſchen 9 11 11 L Her, ſchäftsſtelle. 48450 dieſes Blattes. 1271 5 155 3 8 5 König. G 7 Nr. 34. Bau Ian Auserleseneqdualitäten —9 Uhr abends. nautleute hab. hier] renzimmer, Eiche mit 85 r 6. 17. 3. Stock, r. 2 g D GREUTIeR für unſere Abtellung. Dr. Peters, Maun. eine Gelegenheit, ihr Nußb., br. Biblioth. Vermietd gen but möbl. Zimmer ö f 5 a. N 5„ br. 2 e 0 8111 ö 5 ür Einfamilienhaus N 4, 13(K Wäüſche, Kleiderſtoffe, heim⸗Waldhof, Sand⸗ e Geld aut und aroßer n 5 i Möbliertes Timmer mit el. Licht zu verm. 1155 15 en ä Wardinen etc. tücht ſtraße Nr. 4. anzulegen. S356] rund. Tiſch m Leder in euoſtheim oder en ete. 5 Landes. Mannheim⸗ ſtühlen und Schreib⸗ Schöne J Zimmerwohnung ſofort zu vermieten. 6 7. 20 Sock. Lindenhof au kaufen 5 f 2 DTüchtiges 1259 wette Or 9 70 9 5 645 ſtatt mit allem Zubehör, eventl. mit Lagerraum, per. 991175* 5 0 5 Schreib. e Oelfabr 875 Mark. 1. Oktober 1931 zu vermieten. Näheres: 8— f N e 1 ll Alladen Madchen hint, Haustbahnhof. Hochberrſchaftl. kaux. 81247 r Nupprechlſtraße J, z. Sto. g 7 Gen derne me ic e 20 Geöffnet v.—7 Uhr. Nußbaum⸗Speiſezim. arwiet. wödentk. 25 5 5 detſeß int.— öbſſer tes Zimmer f eee asehinen Nur von ſolchen Be⸗ Sh 1 1 0 1 großes Büfett m. Vi⸗ an berufst. Fräulein Trepe mdr Unterricht i s 8 e auff 1. Juli 17 85 Itähle l. Iiwankissen eee ol Neubau- Wohnun 9 zu vermieten. 41068 2 Trepp. 195 9 e Stenderd— Porleble 110 480 8 Dr. Blum 1, 5. 81 Küchengeſchirr Sitzmöbel, f. 475 Mk. 3 4 8 5. 2805 Verlei und Vierteln a. 7 ill. zu verk. 1237 ſtatt 695 Mark. g 5 N Mü 15 21194 Utomarkt Spanisch Preisabbau wir nnebote unter Dienstmädchen 1. 2. 22 4. Sꝗock. Küche, pitchpine, Bü⸗ Pfalzplatz- Vonnersbergstrade Gut ml. Zimmer 88 nur bei dem einzigen] dete Pstenzanlumgen n die Ge⸗ A der 1 4461 Einige wenig gebr. 11 3 1 2,8 und 4 Zimmer, ſofort oder ſpäter zu ver⸗ Ae Ein Beuz.Uldfbrwagen 1 5 R in Ferbband W 8 8 9 Nr. 14. III.: 5. ct ten ür mieten. Näheres von—6 Uhr bei Big 0 eg eee ee ee e eee ee, Stellen- Gesuche alümmer Buefe Baer waſer g 6 7 J 8, Pfelzplatz 20, Telephon 30g 90.. 2. i e e e e eee eee e ee äulei 1 1. darunter komplette 5 95 G 11 4 Gut mötliert, Zimmer ers- Wagen Maybach leirat 7 Remington dane wee als Otlpierkräuſein Aiaamer ir Nekro, Mannheim, Ou 7. 20 N e zr een ee e e e e durom schinen des Zucfhafterin ſucht Stelle in gut. Schoner. Matratz. u. ee. 5 f., 4. 1. Stock. Is. Ae 1 25 Jahre. Mannheim, 0 2,2 tätig it, ſucht ſi Kaffee od. Reſt., gut. Deckbetten, zu jedem 1 Bettſtelle pol., Patent⸗ Immer⸗- 0 1—— Feudenheim Sar tätig. d Klleinsſeins Fernsprecher 304 94 ver 30 Angebale Jeuß. und Jeugniſſe annehmbar. Preig ab roſt, gteil. Wollmatr a Ein aut möbl. Zimmer ſtraße 17. Anzuſehen müde, ſucht auf dief 1 r 75 6 die Ang. an W. Antretter zugeben.*1251] zu verkaufen. 12867 mit Bab, Balkon in beſter Vage, neu hergericht ſofort billig zu verm. nachmitt. ab 725 Uhr Wege eine 10 Dame a ier 8 Heidelberg. Zwinger. Holzer, H 7. 13. L 12 Nr. 14. Hof. N. 1275 dUnter. Augartenſtr. 46. 9. St. nicht über 22. Geschäftsstelle. 51276 ftraße NI. 11, 111 a 1. e de nue 5 1 Vorderhaus. 2384 Hordi 8 Tul en ler 1 05 Teilun 55 i l. N 19 5 N miete, per 1. September zu vermieten. Näheres: 5 n zu lernen zw. 9 Tüchtige 1200 8 Kauf-Gesuche Teſenhg Möbliertes Zi 8 F 150 Sesuche falten, Roſtstraze ü, Teſenpon 4 18 Ji. Werne Pinter„ ene Linea. en kalabradonstörin lg Fab mater eee Meira Makula n 1 5 exmiet. Zu 8 dat d. l. n n e ad de Kr S 4. 2a f ee ee e g ae eig eee beeeken en ute D J u an die gebote unter G n 77 e e eee—2⁰³ 8 binnen, d. b an die Geſchſ. Neue Geſchäftsſtele. 1200] an die Geſchſt. 1210 gebraucht, ſeuer⸗ und diebesſicher, zu kaufen Reäkereg n vern gg an kinderlofe 5 5 E iltanſtraße 24. Strengſte Diekret zu⸗ 5 8 e deſucht. Angebote unter N 2 188 an die Ge⸗ 0 Ne 7. 2 Stock. paar ober acketute bear e ee nem ö EE oe biete Blattes. 9218— 5 25 geren 1 1 1 5. 45 Opel- 2 g 8. Kronprinzenſtraße 35. 185 5 e 5 il It cih 2 N 0 Miet- Schöne 3 Jimm.⸗Wohn. 2. N Fricke. 4 5. 0 Iimousine Kaufmann, 22 Jahre, wünſcht mit nettem. Alenges 0 Tolld f J 0 jet-Gesuche ga e nt 9. aut erhalt. überholt, Mädel zwecks Motorradtouren und ſpäterer W. wegen Wegzug äußerſtgünſtig zu ver ⸗ ſteuerfrei, D. K.., o. Filiale geſucht tralhei d Warm- 7 0 U öh. 2 ſſtef Melee 1 St kaufen. Angebote unter 0 J 197 an die Ge⸗ ähnlich, gebraucht zu irgendw. Branche bet 3 5 5 5 Unger J Aide il mol. Lit e elra 30 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 35244 kanſen geſucht. Ang. Metgufchuß. Schau. es bel 8 ev kuh. Lage zum küeerleef 51250 bekannt Zuſchri gef g heres bei(Manſard 1. Jul 1 ut zu werden. Zuſchriften unt. B 7 61 an unter G V 88 an die fenſter in aut. Lauf⸗ Heinrich Sax. 2. St. 2 en wohnung]! 1. Juli zu vermieten die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 1199 ſche Gnt eingeführtes klein. 21170 Geſchäftsſtele. 71249 lage vorhand. Angeb⸗ 21250 Mühe mare Josef. at rennen. Baden. 85 5 f Spel. Ron Gescän eden e ele 52 J. J Tine nung e ee polbeken 5 .. ut erhaltene 1255 eſchäftsſtelle. 9 2 ſmerw-onnung ü 5.— 5 weg. Wegzug für ca. 10001200/ mit Einricht. znr N ee e e 3 f 2 51. Ka Nähe Parkring, per Svelzenſtraße Nr. 18, 8 N b e leled, 4 Aner- 5 e e e n dach ee eee 9 U 2 K 5 5 f U„. Damenrad e d in ehen; e Wohnung Aaberes bet Brss Berufsk. Frl. fucht e Leleben Ar. 620, 1 8 eren U. Vamenrau] Spotstein Feuerten 13.— gesucht Angeb. unter evtl. mit klein. Werk Baumann. B 7. 12. M 1268 5 Alls 281 2 7 2 8 1 N Waschbecken 12.0& 90 ͤ an die Ge⸗ 185 3 15 mieten 7 ebr Zimm. 1. liche Iatepueg 15. 1 T.. 8 a pottbillig zu verk. Llossttkörpe.— ſchäftsſtelle. 41255 geſucht. Angeb. unter.. a. i 0 a ö 0 7 Nr. 20. 1 Dreppe. Spblkes ten 5 tr.— 5 3 le. die Ge. de Aalbng 7 Ammer mögl. Zentr 8 e e zu 4 15 f 8. BBß N 1289 Badew, fabrikneu 38. 9 0 f 1 chäftsſtelle.* 1264 che und Bad, mit 2 m Preis unt 5 9 9 2 N l. ab. 5 1 2 f 1 5 unt. ermieten. 11289 g 1 kündbar. Tilg.⸗Kapital n. kurz. Warte⸗ ten Flicgenſchranf Tr. ee 1 3, 3 10 UN 5 Hels 7 7 5 8 an die Geſchſt. 1279 P 6. 12/13. 4. St., l. Opel, offen,-Sitzer zeit, keine Vorſpeſen, durch 8²²⁰ ter 4. Mork tür 12 Mk. Damokeſſel 40 am 2 Zimmer- Wohnung etz Beraten a ber Schung beer verſteuert u. zugel S ei ant ini 10 Pol. Schra u k, Bett, a anz anten de a bevgar in 1 gind id 7, pt. 15 8 15 1. Jeche 245. 8 aus Privath. geg. bar Seckenbeimerſtraße 30 Kr. 480. 5 kaufen. 21288 Fahrrad 15% zu 6500 80 e 2 1 Klein, Dratstraße 1. zu verm.“ m. 2 Betten zu verm. ſehr billig zu verkauf Unverb. Beratung. Schriftl. Rückporto. 5 8 g k. 18. 55 5 5.„ Mäheres in der Ge⸗ Elkt. Elcht, Bad, Tel. Zu erfr. g 1 me 8 2 Nr. 17. 2. Stock. verk. K 7. 388. 4281 ſchäftsſtelle. 1254 an die Geſchſt.„1270 Ecke Dammſlraße ſchäftsſtene. 212 FP 2. 851 Tr. 2888 Tale 220 bl. 1245 5