1 7 0 14 N ter ote 379 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Se Tuiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich W Oppauer Straße 8, 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗ Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abond⸗ Ausgabe Mittwoch, 24. Juni 1931 142. Jahrgang— Nr. 286 Die Welt wartet auf Frankreichs Entſcheidung Die franzöſiſche Antwort an Hoover wird heute Nachmittag vom Miniſterpräſidenten Laval dem amerikaniſchen Botſchafter in Paris übergeben „Große Nervoſität' in London Dunkle Manöver zur Brunnenvergiftung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni. Der geſtrige Beſuch des deutſchen Botſchafters Herrn von Hoeſch bei Außenminiſter Briand iſt bei gewiſſen Perſönlichkeiten der franzöſiſchen Botſchaft in Berlin und hieſigen politiſchen Kreiſen dazu benutzt worden, um ein unerhörtes Manöver in Szene zu ſetzen. Herr von Hveſch hatte den Auftrag, dem fran⸗ zöſiſchen Außenminiſter einen Lagebericht zu liefern und die finanzielle Situation zum Zeitpunkt des Ein⸗ treffens der Hooverbotſchaft darzulegen. Herr Briand machte ſeinerſeits Angaben über die Stel⸗ lungnahme Frankreichs zu der amerikaniſchen Ini⸗ tiative. Heute vormittag erhalte ich von maßgebender deutſcher Stelle die Erklärung, daß über dieſe beiden Szenen hinaus nichts erörtert wurde. Nun publi⸗ ziert der Berliner Vertreter des„Paris midi“ und der außenpolitiſche Redakteur desſelben Blattes eine ſenſationelle Inhaltsangabe der Unterredung Briand von Hoeſch. Uebereinſtimmend teilen beide offenbar auf einen höheren Wink mit, daß Briand folgen⸗ f des erklärt habe: „Frankreich wird nur dann ſeine Beteiligung an der von Hooper angeregten Regelung gewähren, wenn Deutſchland ſeine„bisherige während eines Jahres betriebene Politikgegenüber Frank⸗ reich aufgibt, wenn Deutſchland Maßnahmen gegen den Stahlhelm und die Hitleran⸗ hänger trifft und wenn es ſich verpflichtet, das deutſch⸗öſterreichiſche Zollabkommen für Null! und nichtig auf alle Zeiten zu erklären.“ Sollte dies nicht geſchehen, ſo würde Briand nichts für Deutſchland tun und das wäre ſchon deshalb unmög⸗ lich, weil es im frauzöſiſchen Parlament keine Mehr⸗ heit für den jetzigen Außenminiſter geben würde.“ Dieſe ſenſationelle Darſtellung iſt, wie an maßgebender deutſcher Stelle mir un⸗ mittelbar nach dem Erſcheinen des„Paris midi“ erklärt wird, als eine plumpe Lüge zu bezeich⸗ nen. Man muß ſich fragen, aus welchen Gründen hier mit ſolchen Mitteln gearbeitet wird. Soll etwa durch eine derartige ultimative Art ein Druck auf Deutſchland ausgeübt und gleichzeitig gezeigt wer⸗ den, daß Frankreich, erboſt über die Hooverinitia⸗ tive, ſeinen Zorn gegen das ſchwächere Deutſchland ausläßt? Das iſt jedenfalls nicht die richtige Methode, um eine deutſch⸗franzöſiſche Berſtändi⸗ gung, wie ſie von uns— das zeigt die geſtrige Brüningrede eruſthaft gewünſcht wird, einleiten zu können. Ueber den heutigen franzöſiſchen Mini⸗ ſterrat wird von amtlicher franzöſiſcher Seite die folgende lakoniſche Verlautbarung ausgegeben: „Der Miniſterrat hat unter dem Vorſitz Paul Doumers endgültig den Text der franzöſiſchen Antwort auf den Vorſchlag des Präſidenten Hoover feſtgelegt.“ Wie Miniſterpräſident Laval nach Schluß der Sitzung mitteilte, wird er heute nachmittag perſön⸗ lich dem amerikaniſchen Botſchafter in Paris die franzöſiſche Antwort überbringen. Amerika gegen die franzöſiſchen Vorbehalte — London, 24. Juni. Reuter meldet aus Waſhington, die Regierung der Vereinigten Staaten hat Frankreich mitgeteilt, daß die von ihm geſtellten Bedingungen für die Annahme des Hoover⸗ ſchen Moratoriumvorſchlages in Waſhington wahr⸗ ſcheinlich nicht günſtig aufgenommen würden. AItalieniſche Zuſtimmung mit Bedingungen Drahtung unſ. römiſchen Vertreters 8 S Rom, 24. Juni. Das geſtern Abend abgeſandte persönlich gehal⸗ tene Telegramm Muſſolinis an ſeinen Botſchaf⸗ ter in Waſhington über den Hovpvervorſchlag iſt nur eine Einleitung für die endgültige Not Italiens, die heute oder morgen überreicht werden ſoll. Be⸗ merkenswert iſt in dieſer Depeſche vor allem der Hinweis auf die Abrüſtungsfrage, Italien be⸗ abſichtigt offenbar auch dieſes Thema bei der gegen⸗ wärtigen Diskuſſtion des Schulden⸗ und Repara⸗ Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 24. Juni. Frankreichs zögernde Haltung gegenüber dem amerikaniſchen Moratoriumsplan beginnt bereits die pſychologiſchen Wirkungen des Vorſchlages zu beein⸗ trächtigen. In Londoner politiſchen und Finanz⸗ kreiſen herrſcht große Nervoſität, da man be⸗ fürchtet, daß Frankreich Vorbehalte machen und damit den ganzen Plan gefährden wird. An der Börſe verurſachte dieſe Beſorgnis eine Reaktion auf den Aufſchwung vom Montag. Die Kurſe der deutſchen Anleihen, die zunächſt ſtark ge⸗ ſtiegen ſind, erlitten Abſchwächungen. Die Morgen⸗ preſſe rechnet damit, daß die franzöſiſche Regierung heute Gegen vorſchläge machen wird. Die„Times“ ſtellen mit Recht feſt, daß die europäiſche Diplomatie noch allzu ſehr an die Tradition des Kuhhandels gewöhnt ſei, um ſich entſchließen zu können, etwas Greif⸗ bares ohne konkrete Gegenleiſtungen aufzu⸗ geben. 5 Bei aller Sympathie für die franzöſiſchen Schwierig⸗ keiten erinnert das Blatt Frankreich an die größere Perſpektive des Gemeinwohls der Völker, hinter dem der Vorteil des einzelnen zurückzutreten habe. Auf der anderen Seite kommt in der rechtsſtehen⸗ den„Daily Mail“ bereits die ſchnelle Kompro⸗ mißbereitſchaft mancher Engländer zum Aus⸗ druck, die immer nach einem Mittelweg ſuchen. Das Blatt meint, Deutſchland könnte unter Umſtänden be⸗ wogen werden, die ungeſchützten Reparationszahlun⸗ gen an Frankreich weiter zu leiſten, da es ja auch dann noch um etwa 1,2 Milliarden weniger zu be⸗ zahlen hätte als bisher. Dies iſt jedoch nicht die Anſicht der maßgebenden politiſchen Kreiſe. Man hofft in dieſen Kreiſen nach wie vor, Frankreich zur poſitiven Mit ⸗ arbéit bewegen zu können. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß England, nach⸗ dem es einmal in der Reparations⸗ und Schuldenfrage eine aktive Haltung eingenom⸗ men hat, ſeinen ganzen diplomatiſchen Ein⸗ fluß in Paris einſetzen wird, um Frankreich zum Nachgeben zu bewegen. Es wird jetzt auch bekannt, daß Henderſon am 15. Juli für zwei Tage nach Paris fah⸗ ren wird, angeblich um die Kolonialausſtellung anzuſehen, in Wirklichkeit natürlich, um mit der franzöſiſchen Regierung über die Reparationen zu ſprechen. Der engliſche Außenminiſter wird dann von Paris aus direkt nach Berlin fahren, wo er mit Maedonald zuſammentreffen wird. Von der perſönlichen Vorſprache Henderſons in Paris ver⸗ ſpricht man ſich hier große Stücke. Es wird aber zugegeben, daß eine Verzögerung die größten Schwierigkeiten mit ſich bringen könnte, namentlich auch hinſichtlich der heiklen Stellung Hoovers gegen⸗ über der öffentlichen Meinung in den Vereinigten Staaten. Von Waſhington aus wird immer wieder be⸗ tont, daß eine ſchnelle und komplette An⸗ nahme des amerikaniſchen Angebots abſolut notwendig ſei und daß Abänderungsvor⸗ ſchläge unter Umſtänden zur Zurückziehung des Vorſchlags führen könnten. Man wartet jetzt mit Spannung die franzöſiſche Antwort ab, von der das Schickſal des Moratoriums abhängt. Inzwiſchen haben engliſche Zeitungen ausgerechnet, daß England ebenfalls er⸗ hebliche Opfer zu bringen hat, wenn Hoo⸗ vers Plan in ſeiner urſprünglichen Form durch⸗ geführt wird. Auſtralten und Neuſeeland haben nämlich in London wiſſen laſſen, daß ſie auch ihre Schulden an England in das Moratorium einbezogen ſehen möchten. Weiterhin glaubt man hier, daß die etwas unbeſtimmte Faſſung des Hooverſchen Vorſchlags auch die Einbeziehung ge⸗ wiſſer Nachkrliegsanleihen in oſteuro⸗ päiſchen Staaten wahrſcheinlich macht. Der geſamte Verluſt des engliſchen Schatzamtes wird verſchiedentlich auf 150 bis 250 Millionen Mark ein⸗ geſchätzt. tionsproblems mit in die Debatte zu ziehen und darauf hinzuweiſen, daß Frankreich die Gewinne aus den deutſchen Zahlungen bisher zum größten Teil für ſeine gewaltigen Rüſtungen verwandte. Im übrigen enthält das Muſſolini⸗ Telegramm die erwartete prinzipielle Zuſtimmung Ita⸗ ſerven erfolgen wird. liens, die indes keineswegs ohne Re⸗ Auf welchem Gebiet dieſe Reſerven liegen, wird am Palazzo Chigi weiterhin ſtreng geheim gehalten, doch dürften ſie ohne Zweifel die öſterreichiſchen Fragen einbeziehen. Hearſt gegen Hoover Meldung des Wolffbüros N London, 24. Juni. Der gegenwärtig in London weilende ameri⸗ kaniſche Zeitungsmagnat Hearſt ver⸗ öffentlicht im„Daily Expreß“ und im„News Ehronicle“ einen ſenſationellen Artikel, in dem er in der ſchärfſten Weiſe gegen Hoover Stel⸗ lung nimmt. Er ſagt u..: Der Weltkrieg ſei eine europäiſche Angelegenheit geweſen, geführt für europäiſche Zwecke des An⸗ griffs und der Gebietserweiterung. Amerika habe ſich an dieſem aus nichtaus reichen den Gründen beteiligt. Amerika bezahlt dann nicht nur die eigenen Kriegskoſten, ſondern auch einen großen Teil der Koſten der fremden Nationen. Die europäiſchen Nationen und Bankiers kämen nunmehr mit einer Reviſion der Kriegsſchulden heraus, ſo daß die fremden Nationen noch weitere Erleichterungen für die Koſten und Schulden für ihre üblen und ruchloſen Kriegsgewohnheiten er⸗ langten. Jeder amerikaniſche Politiker, der den ame⸗ rikaniſchen Steuerzahler auffordere, für ver⸗ gangene oder zukünftige euxopäiſche Kriege zu zahlen, ſollte vom Kongreß unter Anklage des Hochverrats geſtellt werden. Im beſon⸗ deren wendet ſich Hearſt gegen Frankreich, das keine Schulden bezahle und das Geld zum Aufbau einer gigantiſchen Kriegs⸗ maſchinerie zur Unterwerfung Europas verwende. Frankreich ſei immer noch im Kriegszuſtande gegen Deutſchland. Der Verſailler Vertrag ſei kein Frie⸗ densvertrag, ſoweit er Frankreich betreffe. Er ſei lediglich ein verräteriſches Mittel geweſen, ſeinen Feind in die Hand zu bekommen. In Europa werde ſolange kein Friede herrſchen, bis Frankreich ge⸗ zwungen werde, mit der Heraufbeſchwörung von Kriegen aufzuhören. Italien habe den Vereinigten Staaten gegenüber ſeine Armut geltend gemacht. Es ſei indes nicht zu arm, eine große Kriegsmaſchinerie aufrecht zu erhalten. Die Alliierten wollten Geld für zukünftige Kriege ſparen und deshalb Amerika für den letzten zahlen laſſen. Im übrigen ſetzt ſich Hearſt für Coolidge als nächſten Präſidenten ein, der dieſen Krieg als ein ſchmähliches Stück der Ausraubung denunziert habe. FIctalieniſche Finanzhilfe für Albanien — Rom, 24. Juni. Nach einer Meldung der Agenzia Stefani hatte Albanien an die italieniſche Regierung das Erſuchen gerichtet, dem albaniſchen Staat zu der Sanierung ſeiner Finanzlage eine jährliche Beihilfe in Höhe von 10 Millionen Goldfranken als inte⸗ gralen Beſtandteil ſeines Budgets auf 10 Jahre zu gewähren. Die faſziſtiſche Regierung hat nunmehr, der Agen⸗ zia Stefani zufolge, in Anbetracht der politiſchen Zuſammenarbeit und der beſtehenden Freund⸗ ſchaft mit Albanien im Prinzip dieſe Finanzaktion gebilligt mit der Maßgabe, daß die finanzielle Bei⸗ hilfe in Form von jährlichen zinsloſen Anleihen ge⸗ währt werde, die je nach Lage des albaniſchen Haus⸗ haltes rückzahlbar wären. eee Die deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhandlungen über Urheberſchutz geſcheitert — Moskau, 24. Juni. Die deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Verhandlungen über Urheberſchutz ſind nach einer Mitteilung der deutſchen Delegation, Geheimrat Marttus, geſcheitert. Ein gemeinſames Kom⸗ muniqué wird nicht ausgegeben. Die deutſche Dele⸗ gation reiſt heute abend nach Deutschland zurück. Das Kabinett Bureſch (Von unſ. ſtändigen Korreſpondenten) Dr. G. Wien, 23. Juni. Die Kriſe in Oeſterreich hat nun doch einen ganz anderen Ausgang genommen, als wohl allgemein er⸗ wartet worden war. In fieberhafter Tag⸗ und Nacht⸗ arbeit hat man an der Löſung der Kriſe gearbeitet, die durch die Demiſſion des Kabinetts Ender herauf⸗ beſchworen war. Kaleidoſkopartig änderte ſich täglich, ja ſtündlich die Situation und jeder Bericht war eigentlich ſchon wieder überholt, bevor er in Drucker⸗ ſchwärze das Licht der Oeffentlichkeit erblickte. Alle beteiligten Politiker, vor allem aber Bundespräſident Miklas haben phyſiſch das Aeußerſte geleiſtet, um die Kriſe ſo raſch wie möglich zu beendigen. Denn der Präſident der Nationalbank drang auf äußerſte Beſchleunigung. Zweimal machte die Kriſe inter ⸗ eſſante Zwiſchenphaſen durch. Das erſte Mal, als Dr. Ender ſeine Wiederbetrauung an quaſi diktatoriſche Vollmachten knüpfte, ein ausgeſprochener Demokrat, wie Dr. Ender, und das zweite Mal, als Dr. Seipel, der ſich bisher zu den Sozialdemokraten immer in der ſchärſſten Kampf⸗ ſtellung befunden hatte, ihnen den Eintritt in ein Konzentrationsminiſterium anbot. Den drama⸗ tiſchen Höhepunkt erreichte die Kriſe, als in der Nacht zum Samstag Schober ſein Veto gegen den Eintritt Dr. Kienböcks in die Regierung ausſprach And dadurch im letzten Augenblick das ſchon für ge⸗ ſichert gehaltene Zuſtandekommen eines Kabinetts Seipel, das das ſechſte von dieſem Politiker ge⸗ führte geweſen wäre, verhinderte. Schon ſchien kein anderer Ausweg mehr zu ſein, als die Ernennung eines Präſidentſchaftskabinetts, d. h. eines auf Grund der Dezemberverfaſſung vom Jahre 1929 kraft ſeiner außerordentlichen Vollmachten vom Bun⸗ despräſidenten ohne Anhörung des Parlaments er⸗ nannten Miniſteriums, als in letzter Stunde noch einmal, auf Anregung des Landhündlers Winkler, ein vom Bundespäſidenten allerdings kurz befriſteter letzter Verſuch der Zuſtandebringung eines parla⸗ mentariſchen Kabinetts gemacht wurde. Das Ergeb⸗ nis war, daß der Außenſeiter Dr. Bureſch das Rennen machte. 5 Der neue Bundeskanzler Dr. Karl Bureſch war bisher Landeshauptmann von Nieder⸗ öſterreich und gehört der chriſtlichſozialen Partei an. Er iſt am 12. Oktober 1878 in Groß⸗Enzersdorf im Marchfelde geboren. Er iſt Rechtsanwalt, war dann mehrere Jahre Bürgermeiſter ſeiner Heimats⸗ gemeinde, wurde 1919 in den Nationalrat und 1922 zum Landeshauptmann von Niederöſterreich gewählt. Als Nachfolger des verſtorbenen Vorarlberger Ab⸗ geordneten Fink wurde Dr. Bureſch zum Obmann des chriſtlichſozialen Klubs gewählt. Dr. Bureſch galt bisher, um einen Vergleich zu ziehen, als ein tüch⸗ tiger Frontoffizier, aber nicht als Generalſtabschef der Partei. Er iſt ein außerordentlich liebenswür⸗ diger Menſch, aber durchaus eine Kompromiß⸗ natur, keine Kampfnatur, wie Seipel. Man darf wohl annehmen, daß hinter den Ku⸗ liſſen Seipel ſtark die Drähte ziehen wird, nach⸗ dem es ihm nicht beſchieden geweſen iſt, ſelbſt als Hauptakteur auf der Bühne zu ſtehen. Abgeſehen von Dr. Bureſch ſelbſt und dem neuen Finanzminiſter Dr. Joſef Redlich iſt das Kabinett Bureſch nur eine Neuauflage des Kabinetts Ender. Selbſt die drei Ausreißer, die nacheinander den Bundeskanzler Dr. Ender im Stiche gelaſſen hat⸗ ten, und dadurch ſchließlich das Kabinett Ender zur Demiſſion brachten, ſind wieder zurückgekehrt, der Sozialminiſter Dr. Reſch, der Juſtizminiſter Dr. Schürff und der Innenminiſter Winkler. Be⸗ achtenswert und vielleicht von größerer politiſcher Tragweite iſt, daß auch Dr. Schober in ſeiner frü⸗ heren Funktion als Vizekanzler und Außen miniſter wiederernannt iſt, obwohl Frankreich gelegentlich ſei⸗ nes berühmten Ultimatums geradezu gegen Dr. Schober Verwahrung eingelegt hatte. Der franzöſtſche Geſandte in Wien, Graf Claudel, ſoll dem Bun⸗ deskanzler Dr. Ender gegenüber den Dr. Schober als einen Mann bezeichnet haben, mit dem man„doch ſchwer verhandeln“ könnte. Die franzöſiſche Anti⸗ pathie gegen Dr. Schober datiert ſchon von ſeinen Beſuchen in Rom und Berlin und hat durch ſeinen Abſchluß des Zollvereinsvertrages mit Deutſchland ihren Höhepunkt erreicht. Daß Oeſterreich es gewagt hat, der franzöſiſchen Anmaßung die einzig richtige Antwort durch die Wiederernennung Scho⸗ her s zu erteilen, iſt erfreulich und berechtigt zu der 2—— —— ä 2. Seite/ Nummer 288 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Juni 1931 Hoffnung, daß Oeſterreich auch in der weiteren Ent⸗ wicklung der Zollunionsfrage feſt an der Seite Deutſchlands ausharren wird. Erſtaunlich iſt bezüglich der Perſonenfrage der neuen Regierung, daß abgeſehen vom Bundeskanz⸗ ler grade der einzige Miniſter ausgewechſelt wurde, der eigentlich einen, wenn auch teuer erkauften Er⸗ folg aufzuweiſen hatte, der Finanzminiſter Dr. Juch, der angeſichts des franzöſiſchen Ultimatums das engliſche Rettungsangebot unter⸗ ſchrieb Sein Nachfolger, Profeſſor Dr. Joſef Red⸗ Iich, iſt als Gelehrter der Staatswiſſenſchaft eine der erſten Kapazitäten Oeſterreichs und war in den letzten Jahren auch an der amerikaniſchen Harvard⸗ univerſität tätig geweſen. Er iſt im Jahre 1869 in Göding in Mähren als Sohn eines Fabrikbeſitzers geboren und ſtudierte in Wien, Leipzig und Tübin⸗ gen. Er iſt Profeſſor für Verwaltungs⸗ und Ver⸗ faſſungsrecht an der Wiener Univerſität und Mit⸗ glied der Akademie der Wiſſenſchaften. Politiſch iſt er wenig hervorgetreten, obwohl er Finanzminiſter im letzten kaiſerlichen Miniſterium Lammaſch war, dem bekanntlich auch Seipel als Miniſter für ſo⸗ ziale Verwaltung angehörte, das aber wegen des eintretenden Umſturzes nicht mehr in Funktion trat. Das Miniſterium Bureſch bedeutet kaum eine Löſung der Perſonenfrage, geſchweige denn eine Lö⸗ ſung der materiellen Urſachen der Kriſe. Es ſteht genau an demſelben Punkte, an dem das Kabinett Ender geſcheitert war. Es ſteht au ch auf genau ſo ſchwachen Füßen, wie ſein Vorgänger. Es verfügt im Nationalrat nur über eine Mehrheit von 5 Stimmen, iſt alſo auf die Verhandlungstaktik und den Kompromißweg angewieſen. Man darf daher dieſes Miniſterium wohl als ein Verlegen⸗ heitsminiſterium bezeichnen, um ſofortige Neuwahlen zu vermeiden. Man möchte auf Seiten der chriſtlichſpzialen Partei die Neuwahlen zugleich mit der Wahl des Bundespräſidenten ſtattfinden laſſen, die für den 18. Oktober angeſetzt iſt. Alle, die von der Kriſe eine klare Entſcheidung, einen Ruck nach rechts oder nach links erwartet hat⸗ ten, ſind enttäuſcht. Die Erſteren bedauern ins⸗ beſondere das Scheitern der Kombination Seipel. So bezeichnet ein Blatt die neue Regierung als das „Miniſterium der ſchwachen Hand“ und ſchreibt: Sicherlich anſtändige Menſchen, aber ſchwach bis zum äußerſten, die an Mittelmaß nichts zu wünſchen übrig laſſen. Es ſind dies dieſelben Politiker, die ſich nicht aufraffen konnten, Ordnung in den Staatshaus⸗ halt zu bringen und Entſcheidungen zu treffen, die angeſichts der Kreditanſtaltskataſtrophe unumgänglich ſind. Dieſe Männer werden, was man ruhig vor⸗ herſagen kann, ſicherlich von keinem Notverord⸗ nungsrecht Gebrauch machen, dieſes Miniſterium Bu⸗ reſch wird keine diktatoriſchen Machtgelüſte zeigen. Die Anterſuchung der Luftunfälle Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni Der Reichsverkehrsminiſter hatte, wie wir hören, die Einrichtung einer Luftunfall⸗ Unterſuchungsſtelle geplant, wie ſie in der Oeffentlichkeit ſchon ſeit langem gefordert worden iſt. Ein Geſetzentwurf, der dieſem Wunſch Rechnung trägt und der ſich an das Vorbild der See ämter anlehnt iſt denn auch im Reichs verkehrsminiſterium fertiggeſtellt worden. Man hat aber darauf verzich⸗ tet, ihn den geſetzgeberiſchen Körperſchaften zuzu⸗ leiten, weil er bei den Länderregierungen einmü⸗ tigen Widerſtand gefunden hat, ſo daß von vorn⸗ herein mit ſeiner Ablehnung im Reichsrat gerech⸗ net werden mußte. Es wird alſo bet dem bisherigen Verfahren blei⸗ ben müſſen, nach dem die Landespolizei die Unterſuchung leitet und das Verkehrsminiſterium nur das Recht hat, ſich durch ſeine Fachleute und Kommiſſare zu beteiligen. Die Verkehrsgeſellſchaft ſelbſt hat nicht die Führung bei der Unterſuchung des Unfalles. Bei dem letzten Unfall konnte die deutſche Hoheitsverwaltung nicht eingeſetzt werden, weil ſich der Vorgang im Saargebiet abgeſpielt hat. Erklürung des neuen ziener Kabinetts Aeber Oeſterreichs Finanznot, Zollunion, Hooverbolſchaft und »die alle brüderliche Freundſchaft zu Deutſchland“ — Wien, 23. Juni. Bundeskanzler Dr. Bu reſch verlas heute im Nationalrat die Regierungserklärun g, die ſich durch ihren maßvollen Ton und auch die Bereit⸗ willigkeit mit der Oppoſition zu einem Einverſtändnis zu gelangen, auszeichnet. Der Bundeskanzler wies zunächſt auf die ernſte Lage des öſterreichiſchen Staatshaushalts hin. Die ſinkende Tendenz der Staatseinnahmen liege auf der ganzen Linie klar zutage. Sie ſei keine Erſcheinung, die auf Oeſterreich beſchränkt bleibe. Es ſei das dringendſte Gebot, das Gleichgewicht im Staatshaushalt herzuſtellen. Die Oeffentlichkeit werde ſich mit Opfern befreunden müſſen. Die Regierung verſpricht aber in dieſer Hinſicht eine gerechte Verteilung der Opfer auf die einzelnen Volksſchichten und die Vermeidung über⸗ flüſſtger Härten. Zum Problem der Kreditanſtalt ſagte er:„Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Konſolidierung eines Kreditinſtituts von dem Rang und den weit⸗ reichenden Verbindungen, wie ſie die Oeſterreichiſche Kreditanſtalt hat, nicht anders als mit ſorgfältigſter Ueberlegung, aber mit dem feſten Willen vor ſich gehen darf, daß die gebotene Unterſtützung von ſeiten des Staates kein nutzloſes Opfer bedeutet, ſondern der Zukunft eines reorganiſierten Finanzinſtituts gelten ſoll. Dabei iſt ſelbſtverſtändlich, daß die ge⸗ währte ſtaatliche Garantie als Ausnahme⸗ fal! gewertet werden muß und die Bundesregierung zu größter Wachſamkeit verpflichtet, ebenſo zur Feſt⸗ ſtellung der Verantwortung aller ſchuldtragenden Organe, wobei das Ausmaß der Bezüge und Penſivnen einer ſtrengen Reviſion unterzogen werden wird. „Die Regierung wird ſich aufrichtig bemühen, die freundſchaftlichen Beziehungen zu allen Nachbar⸗ ſtaaten ſorgfältig zu pflegen, ebenſo wie zu den Großmächten und allen Staaten, insbeſondere die alte brüderliche Freund⸗ ſchaft, die uns mit dem Deutſchen Reich verbindet, wird als wertvollſter Beſtandteil unſerer Außen⸗ politik von der Regierung mit aller Sorgfalt ge⸗ pflegt werden.“ Zum Projekt der Zollunion zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland ſagte Bureſch: Dieſe Frage wurde vom Völkerbundsrat dem Internatio⸗ nalen Haager Gericht zwecks Erſtattung eines Rechtsgutachtens über die Zuläſſigkeit einer ſolchen Zollunion in Anſehung der beſonderen Rechtslage Oeſterreichs überwieſen. Der Haager Gerichtshof wird ſein Gutachten der Septembertagung des Völ⸗ kerbundsrats an dieſen erſtatten. Er halte es nicht für angebracht, vor dieſer Entſcheidung zu dem Zollunion⸗Projekt Stellung zu nehnten. Bureſch ſchloß:„In den ſchweren Tagen, die wir durchleben, hat die frohe Kunde von der von tiefem menſchlichen Gefühl und Verſtehen zeugende Bot⸗ ſchaft des Präſidenten der Vereinigten Staaten einen lichten Strahl der Hoffnung in unſer allen Herzen geſendet. Ich nehme den heutigen Anlaß wahr, um dem gegenwärtigen Leiter der Ge⸗ ſchicke der Vereinigten Staaten von Amerika für die neuerliche Großtat humanen Geiſtes im Namen von Oeſterreich von ganzem Herzen zu danken.“ Die Juſammenſtöße in der Wiener Aniverfität Meldung des Wolffbüros Wien, 24. Juni. Die bereits gemeldeten Zuſammenſtöße wegen der Aufhebung der Studentenordnung ſpielten ſich hauptſächlich innerhalb der Univerſität ab, wo die Polizei nicht einſchreiten durfte. Angehörige der Deutſchen Studentenſchaft drangen in die Hör⸗ ſäle mit Schmährufen auf die Juden und Ver⸗ faſſungsgerichtshof. In der Aula kam es zu ernſten Prügeleien, bei denen eine Anzahl Studenten ſo ver⸗ letzt wurde, daß ſie die Hilfe der raſch herbeigeru⸗ fenen Rettungsgeſellſchaft in Anſpruch nehmen mußten. Die Erregung unter der Studentenſchaft in beiden Lagern dauert an. Wie es heißt, ſollen die nationalen Studenten eine judenfreie Woche durchzuführen beab⸗ ſichtigen.. Auch auf der Techniſchen Hochſchule kam es zu einzelnen Zwiſchenfällen. Vor der Univerſität war noch am frühen Nachmittag viel Volk verſam⸗ melt. Ein großes Polizeiaufgebot aber hielt die feindlichen Parteien getrennt. Die Anſachlichkeit der Kanzler⸗Oppoſition Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni. Die oppoſitionelle Preſſe hat die Funkrede des Kanzlers mit verſchwindenden Ausnahmen entweder garnicht, oder nur in ganz knappen Au s⸗ zngen wiedergegeben. Techniſche Gründe können dafür kaum ins Feld geführt werden. Dieſes Ver⸗ halten der oppoſitionellen Blätter iſt wieder einmal kennzeichnend für die bedenkliche Art, wie in Deutſchland der innerpolitiſche Kampf ausgetragen wird. Niemand wird der Oppoſition das Recht be⸗ ſtreiten, an den Handlungen und Aeußerungen der Regierung Kritik, und ſei ſie noch ſo ſcharf, zu üben. Eine ſo innerpolitiſch wie außenpolitiſch wichtige Kundgebung des Kanzlers den Leſern aber einfach vorzuenthalten, bedeutet aber, möchten wir meinen, nichts anderes, als eine Verletzung der einfachſten publiziſtiſchen Pflicht und den Verzicht auf die Objektivität der Berichterſtattung, auf die ſchlechthin auch der politiſche Gegner Anſpruch hat. „Neues von Geſtern“ Die kommende Ausſtellung in der Städt. Kunſt⸗ halle Maunheim Am nächſten Sonntag, den 28. Juni, 11% Uhr, eröffnet die Städtiſche Kunſthalle in faſt sämtlichen Räumen des Erdgeſchoſſes ihre in etwa halbjähriger Vorbereitung zuſammengeſtellte große Ausſtellung „Neues von Geſtern“. Wie ſchon kurz ange⸗ kündigt, wird die Schau tauſende zu etwa 500 Grup⸗ pen zuſammenmontierte Bildausſchnitte aus deut⸗ ſchen Journalen der Jahre 1830 bis 1914 bringen: eine Ueberſicht über das, was das bürgerliche Pu⸗ blikum des 19, Jahrhunderts und der Vorkriegszeit, nach Ausweis der illuſtrierten Blätter, als„ſchön“ empfand, worüber er lachte und wovon es ſprach. Die Ausſtellung gibt ſo nicht nur einen Rückblick auf faſt ſämtliche in Deutſchland damals vielbeſpro⸗ chene Aktualitäten politiſcher, wirtſchaftlicher, ſo⸗ zialer, techniſcher Art in objektiv gemeinten Bild⸗ berichten und in ſatiriſchen Spottbildern; ſie bietet auch eine anſchauliche Geſchmacksgeſchichte(Kunſt, Gewerbe, Mode, Theater, Tanz etc.) und eine Art von„Geſchichte des Humors“ ſeit dem vor⸗ märzlichen Biedermeier. Gleichzeitig wird die Schau natürlich von Intereſſe ſein für die rein formale und techniſche Entwicklung der zeitungsmäßigen Bildreportage und Karikatur. i Die Ausſtellung wird, weil ſie— mindeſtens bei den älteren Beſuchern— zahlloſe Erinnerungen wecken dürfte, von volkstümlichem Charakter ſein; von einer Eröffnung vor geladenem Publikum wird daher abgeſehen. Die Eröffnung findet viel⸗ mehr am Sonntag 11, Uhr für alle bisherigen Mitglieder des Freien Bundes ſtatt. Die Ein⸗ führungsrede im Vortragsſaal wird der Direktor der Kunſthalle, Dr. Hartlaub, halten. Ein Zahnſtocher⸗Muſeum. Ein Berliner Zahnarzt verfügt über eine nach tauſenden zäh⸗ lende Sammlung von Zahnſtochern. Neben Zahn⸗ ſtochern aus den Römerzeiten finden ſich zahlreiche zu Kunſtgegenſtänden verarbeitete Zahnſtocher aus dem Mittelalter, die die Form von Schlangen, Dol⸗ chen und Schwertern, Schlüſſel und ſilberner Kreuze tragen. Auch Napoleonsköpfe als Zahnſtocher, ſowie Zahnſtocher, die die Geſtalt von Frauen tragen, ſind 8 in dieſer Sammlung vertreten. auf die Dauer doch nicht aufgehalten werden kounte, Die Wirkung dieſes illoyalen Verhaltens auf das Ausland bleibt natürlich nicht aus. Man wird ſich in Paris und anderswo ſagen, daß es ſich nicht verlohnt, von einer Rede des Kanzlers gebührend Notiz zu nehmen, die in der deutſchen Preſſe ſelbſt nicht die ihr zuſtehende Beachtung gefunden hat. 1 — Die Verurteilung der Danziger Stahlhelmer durch Polen —. Danzig, 24. Juni. Das polniſche Gericht in Dirſchau verurteilte geſtern nachmittag ſieben Danziger Stahlhelmleute, die am Sonn⸗ tag verſehentlich in Uniform die polniſche Grenze bei Dirſchau überſchritten hatten und feſtgenommen worden waren, zu je einem Monat Haft. Wie bereits gemeldet, hat der Senat der Freien Stadt Danzig gegen die Verhaftung der Stahlhelm⸗ leute Proteſt eingelegt und um ihre ſofortige Frei⸗ laſſung erſucht. — Harbour Grace, 24. Juni. Die beiden däniſchen Flieger Hillig und Holris ſind heute zu ihrem Trans⸗ ozeanflug nach Kopenhagen geſtartet. Varometer der Ghe Es kommt die Zeit, ſelbſt in den beſten Ehen, daß irgendwie mal eine Türe knallt; daß er und ſie ſich völlig überſehen, und zwar ganz konſequent und eiſig kalt. Es kommt für jede Frau einmal die Stunde, daß ſie ihr Mann nicht mehr mit„Liebling“ ruft. Es heißt dann„Berta“ oder„Kunigunde“, in Klang und Tonfall peinlich abgeſtuft. Es kommt die Zeit, daß mit erhobner Stimme man ſich faſt feindlich gegenüberſteht, daß man ſelbſt tagelang in Groll und Grimme, faſt, wie ein Fremder, durch die Wohnung geht. Das alles iſt jedoch noch zu ertragen. Die weiße Flagge ſteigt gar bald empor. Nach Krach und dicker Luft und Regentagen, ſcheint heller noch die Sonne, als zuvor. Vor ſolchen ſtarken, plötzlichen Gewittern erwächſt der Ehe noch kein Ungemach, und Du, als Frau, brauchſt wahrlich nicht zu zittern, denn jeder Mann gibt ſtets am erſten nach. Wenn er jedoch bereits am frühen Morgen gelangweilt gähnt, ſobald er Dich erblickt, dann iſt es Zeit, die Blumen zu beſorgen, mit denen man das Grab der Liebe 1 1 Ueck. O Karin Vielmetter geht nach Leipzig. Karin Vielmetter, die ſeit drei Jahren dem Man n⸗ heimer Nationaltheater als jugendliche Liebhaberin und Naive angehörte, wurde, wie wir er⸗ fahren, für jugendliche Rollen an das Alte Thea⸗ ter in Leipzig verpflichtet. O Zuſammenſchluß⸗Bewegung im Verlagsbuch⸗ handel. Der Zuſammenſchluß der beiden Münch e⸗ ner Verlage Georg Müller und Albert Langen ſtellt nur den Auftakt zu einer größeren Zuſammenſchluß⸗Bewegung im deutſchen Verlags⸗ buchhandel dar. Der außerordentlich ſtarke Rückgang im Abſatz der ſogenannten literariſchen Bücher, der durch die Aufnahme verbilligter Serienproduktion Millionen gerechnet hatte. VBadiſche Politik Die nächſte Landtagsſitzung Die nächſte Plenarſttzung des Badiſchen Landtag findet am nächſten Dienstag, 30. Juni, nachmit⸗ tags halb 4 Uhr ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. die Strafverfolgung des kommuniſtiſchen Abge⸗ ordneten Böning wegen Vergehens gegen die Ver⸗ ordnung des Reichspräſüdenten zur Bekämpfung poli⸗ tiſcher Ausſchreitungen, ein Antrag Mattes (D. Vpt.) wegen Förderung der Ausfuhr von Vieh aus dem Grenzland Baden und mehrere Geſuche. Keine Kriſenfteuer für Schutzpolizei und Reichswehr Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juni. Wir konnten bereits vor einiger Zeit mitteilen, daß für die Angehörigen der Schutzpolizei in den Ländern die Beſtimmungen über die Kriſen⸗ ſteuer keine Geltung haben ſollen. Dieſe Sonderbehandlung wird nun auch, wie die„D. A..“ zu berichten weiß, der Reichswehr zuteil werden. Es beſteht die feſte Abſicht, die Gehälter der Mann⸗ ſchaft und der Offiziere bis zum Hauptmann ein⸗ ſchließlich auf ihrem gegenwärtigen Stand zu belaſſen. Erſt die Bezüge vom Stabsoffizier ab ſollen dem Abbau unterworfen bleiben. Man begründet dieſe Ausnahmeregelung mit dem Hinweis, daß Reichswehr und Schutzpolizei bei ihrer erhöhten dienſtlichen Beanſpru⸗ chung, die durch die geſpaunte innerpolitiſche Lage an ſie geſtellt werden, vor der Härte neuer Kürzun⸗ gen bewahrt bleiben ſollen. Die ganze Frage wird in den Ausführungsbeſtimmungen zur Notverord⸗ nunggeregelt werden. Es iſt noch nicht entſchie⸗ den, ob die Gehaltskürzungen einfach wegfallen oder durch Zulagen ausgeglichen werden. Letzte Meldungen Schweres Autounglück— Zwei Tote — Neu⸗Plötzin, 24. Juni. Eine Gutspächterin fuhr geſtern mit ihrem Lieferwagen, auf dem ſich noch eine Bekannte und zwei Männer befanden, von ihrem Grundſtück auf die Chauſſee. Dabei wurde das Laſtauto von einem Perſonenwagen, der in ſchnellem Tempo auf der Chauſſee von Brandenburg kam, ge⸗ rammt. Die beiden Frauen wurden in hohem Bogen auf die Straße geſchleudert und dabei ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß ſie auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarben. Die beiden Männer und der Chauffeur des Perſonenkraftwagens kamen ohne größere Ver⸗ letzungen davon. Poſt und Gatty unterwegs nach Berlin — London, 24. Juni. Die beiden Flieger Pos und Gatty haben um 12,20 Uhr Bangore in Wales Überflogen und ſetzten ihren Flug in öſtlicher Rich⸗ tung fort. Später landeten ſie in Sealand in der Nähe Cheſter und ſtarteten um 14,05 Uhr weiter nach Berlin. * * Die Weltwirtſchaftskriſe. Unter dieſer Ueber⸗ ſchrift haben wir in unſerem heutigen Mittagsblatt eine Meldung gebracht, bei der ſich ein Druck⸗ fehler eingeſchlichen hat. Im zweiten Abſatz der Meldung muß es richtig heißen: Das Geſamtaufkommen aus der Reichs bier⸗ ſteuer betrug im Rechnungsjahr 1930 nur 478,28 Millionen Mark, während der Voranſchlag mit 580 Nee hat die Kriſe der literariſchen Verlage bedeutend verſchärft. Im Buchhändler⸗Börſenblatt häufen ſich die Offerten von Verlagen, die Anſchluß ſuchen. Auch zwei der angeſehenſten Berliner Verlage ſtehen in Verhandlungen, die eine rationellere Ausnutzung ihrer umfangreichen literariſchen Produktion zum Gegenſtand haben. Genannt werden der Guſtav Kiepenheuer⸗Verlag und Ernſt Rowohlt, wobei allerdings kaum an einen Zuſammenſchluß dieſer beiden Verlage direkt gedacht iſt, vielmehr wird im Zuſammenhang damit ein dritter Berliner Verlag als Anſchlußobjekt genannt. Die Sachverſtändigen⸗Kommiſſion für die Ber⸗ liner Nationalgalerie. Der Kultusminiſter Grimme hat die 1927 durch ſeinen Vorgänger Dr. Becker zu⸗ nächſt auf drei Jahre eingeſetzte Sachverſtändigen⸗ kommiſſion für die Nationalgalerie auch für die Dauer der nächſten drei Jahre berufen. Die Kom⸗ miſſion, deren Vorſitz der Direktor der National⸗ galerie Geh⸗Rat Ju ſt i, führt, gehören demnach wei⸗ terhin an: Die Maler Profeſſor Ulrich Hübner und Eugen Spiro, der Bildhauer Profeſſor Wilhelm Gerſtel, der Univerſitätsprofeſſor Geh.⸗Rat A. Gold⸗ ſchmidt, die Kunſtkritiker Dr. Max Osborn und Dr. Paul Fechter, die Sammler Graf zu Rantzau und Bankier Hugo Simon. Zwei Milliarden Menſchen Die menſchliche Familie iſt größer, als wir an⸗ nehmen: Der Völkerbund hat ſveben eine Statiſtik veröffentlicht, nach der nur noch 50 Millionen an 2 Milltarden Menſchen fehlen. Zweitauſend Millionen menſchliche Weſen iſt eine große, große Zahl, von der die Mehrheit nicht denkt und ein Bruchteil nur gelegentlich denkt. Mehr, als eine Milliarde lebt in Aſten. In Afrika, wo nur wenig weiße Menſchen gegen tropiſche Sonne, Fieber und Schlafkrankheit kämpfen, leben 146 Millionen. In Auſtralien 9 Millionen. Es wird intereſſieren, daß all dieſe Menſchen der Erde bequem auf einer Fläche ſtehen können, die ſo groß iſt, wie der Bodenſee, und daß eine Landfläche, ſo groß wie Deutſchland und Italien zuſammen⸗ genommen, dieſe Menge gut ernähren könnte, bei ſelbſtredend rationeller Bebauung und Bewirt⸗ ſchaftung. N i Wir ſehen alſo, daß wir vor einer Ueberbevblke⸗ rung in den nächſten Tauſenden von Jahren keine „Augſt“ zu haben brauchen. g 75 Gutenberg und ſein Werl Vom Mainzer Gutenberg⸗Feſt Mainz, 24. Juni. Im Rahmen der Gutenberg⸗ feier fand im Kurfürſtlichen Schloß ein Gutenberg⸗ Abend ſtatt, bei dem Direktor Dr. Ruppel über „Gutenberg und ſein Werk“ ſprach. Der Vortragende gab in gedrängter Kürze eine Ueberſicht über den neueſten Stand deſſen, was man von Gutenbergs Leben und Erfindung ſicher weiß. J Er ſprach über den Geburtstag, das Geburtsjahr, den Geburtsort und das Geburtshaus Gutenbergs, über die Auswanderung des Erfinders aus ſeiner Vater⸗ ſtadt, über ſeine politiſche Geſinnung und über die Wandlung derſelben, über ſeinen Aufenthalt in Straßburg, über ſeine dortigen Prozeſſe wegen Bruchs des Eheverſprechens, Beleidigung eines Straßburger Bürgers und wegen Geheimhaltung einer Erfindung, die wir als die Anfänge der Druck⸗ kunſt bezeichnen müſſen. Es wurde ferner geſchil⸗ dert, wie der nach Mainz zurückgekehrte Gutenberg mit Hilfe des Mainzer Bürgers Fuſt eine große Druckerei gründete, wann er die erſten Preſſeerzeug⸗ niſſe herſtellte, und wie er etwa 1457 einen finan⸗ ziellen Zuſammenbruch erlitt, von dem er ſich nicht mehr erholen ſollte. f Der alt gewordene Gutenberg wird 1465 Hofmann des Mainzer Kurfürſten, der ihm Kleidung und Nah⸗ rung bis an ſein Lebensende zuſichert. Nach der Beweisführung des Vortragenden blieb Guten⸗ berg entgegen der Anſicht anderer Gutenberg⸗ forſcher in Mainz. Hier iſt er auch geſtorben und begraben. Die Gutenberg⸗Geſellſchaft hat in dieſem Frühjahr eine Verſuchsgrabung auf dem Gelände der ehem. Franziskanerkirche, in der Gutenberg ſeine letzte Ruheſtätte gefunden hatte, unternommen. Da jedoch bei dieſen Grabungen zwar eine ganze An⸗ zahl Beſtattungen, aber keine Grabſteine oder ſonſtige Erkennungszeichen, die auf die Perſönlichkeit der Beſtatteten Rückſchlüſſe zuließen, gefunden wurden, erſcheint es unwahrſcheinlich, daß man bei größeren 3 die Leiche Gutenbergs identifizieren önnte. Zum Schluß würdigte der Vortragende die Druck⸗ kunſt als die größte und folgenſchwerſte Erfindung, die jemals von einem Menſchen erdacht wurde.— Die Feier war von Vorträgen des Mainzer Lehrer⸗ ſängerchors und des Orcheſters der ſtädtiſchen Muſtk⸗ hochſchule umrahmt. 5 — 1 — 0 1 N n „„ e, ,, rr r 5 leichterung verſchaffen Flugzeug kam geſtern nachmittag ein Mittwoch, 24. Juni 1981 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 286 Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt, der in der Regel im Reichspoſtminiſterium in Ber⸗ lin tagt, wird am 26. Juni im Kurhaus in Baden⸗ Baden eine Vollſitzung abhalten. Tagungen außerhalb Berlin finden nur ausnahmsweiſe, aus beſonderen Anläſſen oder aus wichtigen Gründen ſtatt. Auch München, Stuttgart, Köln und Hamburg haben den Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt ſchon in ihren Mauern begrüßt. Umſo erfreulicher iſt es, daß der Reichspoſtminiſter ſich entſchloſſen hat, die ſchon im verfloſſenen Jahr gehegte Abſicht, eine Sitzung des Verwaltungsrats im Lande Baden abzuhalten, zu verwirklichen und den Mitgliedern des Poſtparlaments Gelegenheit zu geben, ſich auch über die Verkehrsverhältniſſe und die Wirtſchafts⸗ lage in der Südweſtecke des Reiches perſönlich und durch eigene Wahrnehmung zu unterrichten. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt zählt 41 Mitglieder, die vom Reichspräſidenten er⸗ nannt werden; 11 davon werden vom Reichstag, 10 vom Reichsrat, 1 vom Reichsfinanzminiſterium, 7 aus dem Perſonal der Deutſchen Reichspoſt und 12 Mitglieder als Vertreter von Wirtſchaft und Ver⸗ kehr geſtellt. Der Wirtſchaft iſt alſo in dieſem Gremium die höchſte Stimmenzahl eingeräumt. Das Land Baden iſt durch den Reichstagsabg. Erſing, den Miniſterialrat Seeger vom Badi⸗ ſchen Finanzminiſterium(Mitglied des Reichsrats) und den Vize⸗Präſidenten der Handelskammer Karlsruhe, Herrn Elſas, vertreten. Wir heißen die Herren in Baden Willkommen. Kirchlich liberale Vereinigung Mannheim Letzte Woche hielt die kirchlich liberale Vereini⸗ gung ihre Jahresverſammlung im Wart⸗ burg⸗Hoſpiz ab. Vor Erſtattung des Tätigkeits⸗ berichtes nahm der Vorſitzende Veranlaſſung, na⸗ mens der Vereinigung unſerem langjährigen und treuen Mitglied, Buchbindermeiſter Futterer die herzlichſten Glückwünſche zum 70. Geburts⸗ tag auszuſprechen. Tätigkeits⸗ und Kaſſenbericht gaben zu Erörterungen keine Veranlaſſung. Dem Rechner wurde Entlaſtung erteilt und für ſeine pünktliche Arbeit Dank ausgeſprochen. Sämtliche Mitglieder des Vorſtandes und der Ausſchüſſe wur⸗ den durch Zurufe wiedergewählt. ö Die Frage, ob bei der Fülle von Arbeit Doppel⸗ mandate weiterhin tragbar ſind, ſoll baldigſt ent⸗ ſchieden werden. Bezirksleiter ſind, ſoweit dies noch nicht geſchah, zu wählen. Der Jahresbeitrag wurde wieder auf.— Mark bezw..— Mark feſtgeſetzt, doch wird mit Rückſicht auf die Zeitverhältniſſe weit⸗ gehendſte Rückſicht geübt. Niemand ſoll wegen Ar⸗ beitsloſigkeit ſeine Mitgliedſchaft verlieren. Es wurde auch ein Weg gefunden, dieſen Mitgliedern die Blätter der Vereinigung zur Verfügung zu ſtellen. An den Blättern der Vereinigung wurde mit Recht von den verſchiedenſten Seiten bemängelt, daß ſie manmal wie eine theologiſche Zeitſchrift an⸗ muten. Die Vertreter werden in der demnächſt ſtatt⸗ findenden Landesverſammlung Gelegenheit finden, ſich darüber auszuſprechen. Nötig iſt, daß, wer ein Amt hat, nun auch ſeine Zeit und Kraft in den Dienſt der Sache ſtellt. Die gut beſuchte Verſamm⸗ lung wurde nach 11 Uhr vom Vorſitzenden ge⸗ ſchloſſen. * * Verkehrskontrolle. Bei einer am 23. Juni vorgenommenen Verkehrskontrolle wurden 116 Radfahrer wegen Nichtabgabe von Zeichen, 42 Radfahrer wegen Schiebens der Fahrräder auf dem Gehweg, 12 Radfahrer wegen zu ſchnellen Fah⸗ rens und vier Fuhrleute wegen Nichtabgabe der Zeichen verwarnt. * Neues Warnungsſchild. Nachdem vor wenigen Wochen den Fußgängern das Stehenbleiben auf der Rheinbrücke durch beſondere Schilder unterſagt wurde, iſt jetzt ein weiteres Schild angebracht wor- den, das dem Fahrzeugverkehr eine Er⸗ ſoll. Das Ueber ⸗ holungs verbot dürfte dazu beitragen, daß die Unglücksfälle auf der Brücke auf ein Minimum be⸗ ſchränkt werden. Gerade für auswärtige Kraftfahrer iſt dieſer Hinweis ſehr notwendig, da das Ueber⸗ holungsverbot meiſt nur den ſtändigen Brückenbe⸗ nützern bekannt war und von dieſen auch— nicht immer eingehalten wurde. * Nicht von der fahrenden Straßenbahn ſpringen. Die nicht ausrottbare Unſitte, vom fahrenden Stra⸗ ßenbahnwagen abzuſpringen, hätte heute vormittag am Marktplatz beinahe zu einem Unglück geführt. Ein älterer Herr wollte von einem Wagen abſpringen, be⸗ vor die Elektriſche zum Halten gekommen war. Auf dem unteren Trittbrett rutſchte er vermutlich durch die Näſſe und durch die Glätte aus. Zum Glück hatte er ſoviel Geiſtesgegenwart, ſich an den Handgriffen feſtzuhalten, ſo daß er von der Elektriſchen nachge⸗ ſchleift wurde. Der Schaffner gab ſofort Halteſignal. Der Wagen, der wegen der Halteſtelle am Markt bereits langſam fuhr, konnte ſofort zum Stehen ge⸗ Pracht und der Herr aus ſeiner ungemütlichen Lage befreit werden. * Flugzeugunfall. Bei der Landung mit dem verheirateter 36 Jahre alter Flugſchüler zu weit an die nörd⸗ liche Umzäunung des Flughafens und gab, um nicht gegen dieſe zu rollen, nochmals Gas. Dabei riß er die Maſchine rechts herum. Dieſe kam in ſeitliches Schieben, wobei ſie durchſackte und ſtark be⸗ ſchädigt wurde, als ſie auf den Boden aufſchlug. Verletzt wurde niemand. * Einbruchsverſuch. Dem Notrufkommando ge⸗ lang es in vergangener Nacht zwei Männer, einen ledigen 21 Jahre alten Taglöhner und einen ledigen 22 Jahre alten Friſeur, die einen Einbruch in ein Verkaufshäuschen am Friedhof verſucht hatten, feſtzunehmen. Die Täter waren im Beſitze von Brechwerkzeugen, einem großen Sack und zwei Fahrrädern, die ebenfalls ge⸗ ſtohlen ſind. Einem der Täter konnte nachgewieſen werden, daß er bereits 10 Fahrräder in hieſiger Stadt entwendet hat; ferner gab er zu, in ver⸗ gangener Nacht noch an einem Verkaufshäuschen an der Sellweide einen Einbruchsverſuch gemacht zu haben. Notzeit und Leihamt ſind untrennbare Begriffe. Deshalb gehört das Städtiſche Leihamt Mannheim mehr denn je zu den Einrichtungen, die den regſten Geſchäftsbetrieb aufweiſen. Im Be⸗ richt über das 121. Geſchäftsjahr(1. April 1930 bis 31. März 1931) iſt ſogar zu leſen, daß der Stadtrat dem Leihamt aus Stadtkaſſemitteln einen Kredit von 275000 Mark zur Verfügung ſtellen mußte, da der Betriebsfonds zur Beleihung von Pfändern nicht ausreichte. Von dieſer Summe waren am 81. März 1931 ſchon 240 000 Mark in Anſpruch ge⸗ nommen. Gegenüber dem Vorjahr iſt der Umſatz etwas niedriger geweſen. Man kann dieſe Tatſache wohl darauf zurück⸗ führen, daß nach und nach auch die Zahl der Gegen⸗ ſtände abnimmt, die verſetzt werden können. Die Zahl der Pfänder iſt von 43 111 am 1. April 1930 auf 40 161 am 31. März 1931 zurückgegangen. Der Darlehensbetrag von 411059 auf 412 193 Mark. Zu⸗ gegangen ſind in der Berichtszeit 147 433 Pfänder (— 11,3 v. H. i..) mit einem Darlehensbetrag von 1 254345 Mark,(— 6,8 v..), abgegangen 150 383 Pfänder mit einem Darlehensbetrag von 1253 211 Mark. Ausgelöſt wurden 139 563 Pfänder ( 5,7 v..) mit einem Darlehensbetrag von 1175 828 Mark(— 3,2 v..), verſteigert 10 820 Pfänder( 34,3 v..) mit einem Darlehensbetrag von 77 383 Mark( 36,6 v..) Bemerkenswert iſt die hohe Zahl der Goldpfänder, die am 31. März 13 173(gegen 11703 i..) mit einem Darlehens⸗ betrag von 222 048(194 399) Mark betrug. Die Zahl der Kleiderpfänder ging von 31408 Stück mit einem Darlehensbeſtand von 216 660 Mark auf 26 988 mit einem Darlehensbeſtand von 190 145 Mark zurück. Der Geſamtpfänderumſatz betrug 297 816 Stück Erneuert wurden 7790 Goldpfänder und 4143 Kleider⸗ und Wäſchepfänder, zufatmen 11 933 Stück (gegen 11066 Stück i..). Verſetzt wurden 46,3(48) v. H. unmittelbar beim Leihamt und 53,7(52) v. H. durch Vermittlung der Sammelſtellen. Nach dem Beleihungswert entfallen auf die Stufen von —5 Mk. 48,9 v. H. aller Pfänder(gegen 50,9 v. H. im Vorjahr und 72,7 v. H. im Jahre 1913),—10 Mk. 34,8 v. H. aller Pfänder(33,9 bezw. 22,4 v..), 11—15 Mark 8,9 v. H.(8,9 bezw. 4,5 v..), 1620 Mk. 2,5 v. H.(2,3 bezw. 4,5 v..), 2150 Mk. 3,8(3,1 bezw. 4,5) v.., 51—100 Mk. 0,8(0,7 bezw. 0,3) v.., über 100 0,3(0,2 bezw. 0,1) v. H. Der durchſchnitt⸗ liche Beleihungswert erhöhte ſich für ein Goldpfand von 9,39 Mk. im Jahre 1913 und 14,83 Mk. im Jahre 1930 auf 14,84 Mk. im Berichtsjahr, für ein Kleiderpfand von 4,44 und 6,57 Mk. auf 6,58 Mk. im Berichtsjahr, für alle Pfänder von 5,50 und 8,10 Mk. auf 8,51 Mk. im Berichtsjahr. Die Steigerung des Beleihungswertes gegenüber 1913 iſt durch die ge⸗ ſunkene Kaufkraft des Geldes begründet. Der geſchrieben: In der letzten Zeit ging ein Aufſatz durch die Tagespreſſe, der ſich mit der Frage nach der Berechtigung des Milchpaſteuriſierungszwangs beſchäftigte. In dem Aufſatz iſt die alte, von der Wiſſenſchaft längſt entſchiedene Frage„Rohmilch oder paſteuri⸗ ſierte Milch?“ wieder aufgerollt, allerdings nicht aus Sorge um die Geſundheit der Bevölkerung. Richtig iſt, daß die beſte Milch die Rohmilch iſt, aber nur dann, wenn, wie der Verfaſſer ſelbſt ſagt, es gelingt, die Rohmilch in hygieniſch einwand⸗ freiem Zuſtand an die Verbraucher zu bringen. Der Verfaſſer ſagt mit Recht:„Milch aus hygieniſch nicht einwandfreten Ställen und von nicht ganz einwand⸗ freien Kühen ſoll und muß paſteuriſiert werden; das gleiche trifft für die ſog. Sammelmilch zu.“ Wie ſteht es nun mit der Beſchaffenheit der ſeit einigen Monaten in Mannheim vertriebenen Hof⸗ gutsmilch? Das Städtiſche Unterſuchungsamt äußert ſich über die dauernd vorgenommenen Un⸗ terſuchungsergebniſſe wie folgt: „Die meiſten Proben enthielten Spuren von Schmutz. Bei drei vom Hundert mußte wegen er⸗ heblicher Verſchmutzung Anzeige erſtattet werden. Wie faſt alle Rohmilch enthielt auch die Milch der Hofgüter neben den oft ſehr zahlreichen gewöhnlichen Milchſäurekeimen noch Bakterien, die nur durch Kuhkot⸗, Erde⸗ oder ſonſtige Schmutzteilchen in die Milch gelangt ſein können. Endlich zeigten 13 v. H. der entnommenen Proben Beſtandteile, die den Ver⸗ dacht erweckten, daß Milch von euterkranken Kühen darin enthalten war. Wenn ſich auch bei den in dieſen Fällen durchgeführten zweiten Kon⸗ trollen manchmal herausſtellte, daß die Störungen nur vorübergehend waren, ſo mußte doch in einigen Fällen der tierärztliche Sachverſtändige zugezogen werden.“ a Dazu kommt, daß nur knapp die Hälfte der Hofgutsmilch den Fettgehalt der von der Mannheimer Milchzentrale vertriebenen Milch, der 3,6—3,7 bv. H. beträgt, erreicht. Das ſtädtiſche Unter⸗ ſuchungsamt ſagt hierüber folgendes: „17 v. H. der entnommenen Proben wieſen Fett⸗ mengen unter 3,2 Prozent auf(3,2 Prozent iſt der durch ortspolizeiliche Vorſchrift für eine Vollmilch verlangte Mindeſtfettgehalt); weitere 32 v. H. er⸗ reichten nicht den üblichen Fettgehalt der Milch⸗ zentralen⸗Milch.“ Ueber die von der Milchzentrale vertriebene Milch äußert ſich das ſtädtiſche Unterſuchungsamt wie folgt: ö „Der Fettgehalt iſt über das ganze Jahr hin von größter Gleichmäßigkeit. Er entſpricht der Güte der Milch einer den guten Höhenraſſen angehörigen Kuh. Dieſelbe gleichmäßige Beſchaffenheit zeigen auch die übrigen wichtigen Milchbeſtandteile, wie Mflchzucker, Käſe⸗, Eiweißſtoff und Salze. Geſchmack, . Friſchezuſtand und Haltbarkeit ſind einwandfrei. — Durchſchnittswert eines Pfandes, am Stand Fit der zwang zur Milchwaſteuriſſerung berechtigt Hierzu wird uns vom Städtiſchen Nachrichtenamt Leihamt und Wirtſchaftsnot Der Amſatz etwas zurückgegangen ſtark zugenommen Die Zahl der verſteigerten Pfänder des Pfänder⸗Kapitals vom 31. März 1931 gemeſſen, erhöhte ſich von 7,22 Mk. Ende 1913 und 9,53 Mk. am Anfang des Berichtsjahres auf 10,26 Mk. Bei einem Geſamtpfänderumſatz von 297 816 Stück ergibt ſich bei 302 Arbeitstagen eine durchſchnittliche täg⸗ liche Abfertigung von 986 Pfändern bei einem Perſonalbeſtand von 12 Köpfen gegen 1059 im Vor⸗ jahr und 1432 im Jahre 1913 bei einem Perſonal⸗ beſtand von 26 Köpfen. Auf eine Bürokraft entfallen rund 49 600 und auf einen Magazinbedienſteten rund 59 500 Pfänder. Der bei den Verſteigerungen er⸗ zielte und den Verſetzern zur Verfügung ſtehende Mehrerlös beträgt 12 803(14911) Mk. Zunahme der verſteigerten Pfänder Während gegenüber dem Vorjahr Verſatz und Auslöſung um 11,3 v. H. und 5,7 v. H. zurückgegan⸗ gen ſind, iſt die Zahl der verſteigerten Pfänder um 34,3 v. H. geſtiegen. Dieſe Tat⸗ ſache bedarf einer näheren Unterſuchung. Die Stei⸗ gerung um 34,3 v. H. iſt berechnet aus den Geſchäfts⸗ vorfällen der Jahre 1929/1930 und 1930/1931. Ver⸗ ſteigert wurden in dieſen beiden Rechnungsjahren die Pfänder vom Auguſt 1928 bis Juli 1929 und Auguſt 1929 bis Juli 1930. Da ſeit Juli 1930 ein erheblicher Rückgang in Verſatz und Auslöſung feſt⸗ zuſtellen iſt, kann naturgemäß die Zahl der verſtei⸗ gerten Pfänder erſt zu der Zeit zurückgehen, in der die Pfänder dieſer ſchwachen Verſatzmonate zur Verſteigerung ſtehen. Dies iſt jedoch erſt im Rech⸗ nungsjahr 1931/1932 der Fall. Sonach können, da es ſich um ganz verſchiedene Zeiträume handelt, die Ziffern 11,3 v. H.(Rückgang des Verſatzes), 5,7 v. H. (Rückgang der Auslöſung) und 34,3 v. H.(Mehrung der verſteigerten Pfänder) nicht verglichen werden. Will man ſie in Beziehung zueinander ſetzen, ſo muß man Verſatz, Auslöſung und Verſteigerung der gleichen Zeiträume errechnen. Dann ergibt ſich folgendes Bild: Aug. 28/ Juli 29: Verſatz 151032, Auslöſung, 139 427, Verſteigerung 8052; Aug. 29/ Juli 30: 164 408, 150 577 und 10 820; Steigerung 88, 8,0 und 34,3 v. H. Dabei iſt aber noch zu beachten, daß aus betrieblichen Gründen die Verſteigerungs⸗ protokolle ſchon am Vortage der Verſteigerung aus⸗ geſchrieben werden müſſen und daher noch die Pfäu⸗ der enthalten, die an dieſem Tag und am Verſteige⸗ rungstage ſelbſt noch ausgelöſt worden ſind. Bringt man dieſe noch ausgelöſten Pfänder in Abzug, ſo bleibt ein Reſt an verſteigerten Pfändern von 9128 Stück mit einer Darlehensſumme von 60 272/ (gegenüber 7053 Pfänder und 47 164/ im Vorjahr), das ſind 5,6 v. H. aller Pfänder und 4,5 v. H. der Darlehensſumme(gegenüber 4,6 v. H. aller Pfänder und 3 v. H. der Darlehensſumme im Vorjahr). Trotz⸗ dem ergibt ſich eine immer noch recht beachtliche Mehrung der verſteigerten Pfänder, die zu dem auch ſonſt beobachteten Schluß berechtigt, daß manchen Verſetzern infolge der wirtſchaftlichen Notlage die Auslöſung der Verſatzſtücke nicht mehr möglich iſt, obſchon das Leihamt ſein Möglichſtes tut, dieſe den Eigentümern zu erhalten. Von Schmutz iſt die Milch völlig frei. Schäd⸗ liche Bakterien ſind nicht mehr vorhanden oder un⸗ wirkſam gemacht. Die Geſamtzahl der Keime ent⸗ ſpricht den wiſſenſchaftlichen und molkereipraktiſchen Anforderungen an eine tadelloſe Milch. Irgend⸗ welche Merkmale, die auf Zumiſchung von euter⸗ kranker Milch ſchließen laſſen, ſind nach der molke⸗ reitechniſchen Bearbeitung durch die Zentrale nicht mehr nachweisbar.“ Zu den übrigen, zum großen Teil gleichfalls un⸗ richtigen Behauptungen ſei ſchließlich nur noch be⸗ merkt, daß die Behauptung, die Kühe, Ställe und das Perſonal der Hofgüter ſtände unter dauernder amtlicher Kontrolle, nicht zutrifft. 5 Veranſtaltungen Die Schönheitskönigin von Waldhof Der Stadtteil Waldhof hat nun auch ſeine Schön⸗ heitskönigin. Gelegentlich des letzten Tanzturniers im Geſellſchaftshaus Brück am Sonntag wurde„Miß Wald⸗ hof“ gewählt. Turnierleiter Otto Lamade leitete die Veranſtaltung. In der A⸗Klaſſe beteiligten ſich 16 Paare. Den 1. Preis errangen ſich Herr Schwer und Frl. Turre, den 2. Herr Engelhardt und Frl. Lang, den 3. Herr Leh⸗ mann und Frl. Doll und den 4. Herr Ballweber und Frl. Sadowſki. Unter 24 Bewerberinnen erfolgte hierauf die Wahl der Miß Waldhof. 16 Herren ſaßen im Preisgericht; 5 Damen kamen in die engere Wahl, bei der den 1. Preis Frl. Anni Köllnberger, den 2. Frl. Hedi Felter und den 3. Preis Frl. Roſa Nohe erhielt. Das Quartett vom Liederkranz Waldhof ſpendete mehrere Lieder. Die Mei⸗ ſterſchaftsklaſſe wird am Sonntag ausgetragen, wo auch die Preisverteilung erfolgt. Gautagung des Allg. Verbandes der Deutſchen Bankangeſtellten Am Sonntag, 21. Juni fand in Mannheim der diesjäh⸗ rige Gautag des Gaues Baden⸗Heſſen⸗Pfalz des Allg. Verbandes ſtatt. Erſchienen waren Vertreter der größeren und mittleren Gruppen. Gauleiter Schattner erſtattete den Geſchäftsbericht. Er ſtellte feſt, daß die Organiſation trotz dem fortgeſetzten Abbau im Bankgewerbe eine gute Auſwärtsentwicklung aufwies. Zentralgeſchäftsführer Emonts ſprach über die politiſche Lage. Sowohl in den Vorträgen als auch in der Ausſprache kam übereinſtim⸗ mend zum Ausdruck, daß die zweite Notverordnung der Arbeitnehmerſchaft untragbare Laſten auferlegt und daß die Notverordnung einen Anreiz darſtellen muß, die Tarif⸗ gehälter noch weiter zu ſenken. In zwei Entſchließungen, die zur Annahme gelangten, wurde in ſchärfſter Weiſe gegen die Einführung der Kri⸗ ſenſteuer in der jetzigen Form, gegen die Herabſetzung der Leiſtungen in der Arbeitsloſenverſicherung, Erhöhung der Umſatzſteuer proteſtiert und insbeſondere die Beſtre⸗ bungen verurteilt, die dahin gehen, Kapitalien der An⸗ geſtelltenverſicherung und der Erſatzkaſſe des Bankgewerbes zur Zuſchußleiſtung für die kranken Verſicherungsträger zu verwenden. Verlangt wurde ſchließlich Beſeitigung aller Ueberzeitarbeitsbeſtimmungen im Reichstarifvertrag und Erhöung der Renten der Penſtonskaſſe des Bankgewerbes, die mit einem Vermögen von heute 150 Millionen bei nur 63 000 Mitgliedern außerordentlich leiſtungsfähig ſein könnte. f a 18.15: Film⸗Rundſchau Alhambra:„Die heilige Flamme“ Das auch in Deutſchland über die Bühnen gegangene Schauſpiel„Die heilige Flamme“ von Somerſet Maugham wurde durch Berthold Viertel in Hollywood für den Film bearbeitet und inſzeniert. Dabei iſt es ein Theaterſtück geblieben, ohne filmiſche Merkmale. Die Kamera iſt nicht frei, da alles auf Mimik und Wort ein⸗ geſtellt iſt. Auftritt und Abgänge ſind wie auf der Bühne, es fehlen auch nicht die dort üblichen Gruppenbilder und Dialogeffekte. Statt eines Filmes findet man eine Theaterinſzenierung, die aber ſo gut iſt, daß man mit Intereſſe, ja mit Spannung und Ergriffenheit den Vor⸗ gängen auf der Leinwand folgt. Das geſprochene Wort, auf das es ankommt, verrät die inneren Kämpfe, die die Mitglieder einer engltſchen Familie, jedes für ſich, durchfechten müſſen. Es iſt ein pſychologiſches Endſpiel, das vertieft und in dramatiſcher Steigerung zu Ende geführt wird, wobet alles ſehr bedeu⸗ tend und faſt zu beziehungsreich gehalten iſt. Daß die Klippen der Sentimentalität glücklich umſchifft werden, iſt der ausgezeichneten Darſtellung zu verdanken, das dieſes Stück durch deutſche Schauſpieler erfährt. Salta Steuer⸗ mann gibt die leidgeprüfte, charakterfeſte Mutter mit Verhaltenheit, und kommt beſonders in der Schlußſzene zu ſtarker Wirkung. Hans Heinrich von Twardowſkr geſtaltet den unglücklichen Menſchen mit Takt, neben ihm kommt Guſtav Fröhlich mit ſeiner Friſche und Natür⸗ lichkeit ſehr zur Geltung. Dita Par lo geſtaltet die junge Frau ſehr verinnerlicht und als Krankenſchweſter weiß Charlotte Hagenbruch zu feſſeln. * Vom zweiten Stock in den Hof geſtürzt. Beim Wäſcheabhängen verlor geſtern nachmittag eine 56 Jahre alte Frau in einem Hauſe in G7 das Uebergewicht und fiel vom zweiten Stock in den Hof. Sie wurde mit einer ſchweren Kopf⸗ verletzung nach dem Städtiſchen Krankenhaus ver⸗ bracht. — Was hören wir? Donnerstag. 25. Juni .05: Langenberg: Morgenkonzert auf Schallplatten. .30: Frankfurt: Frühkonzert des Kurorcheſters Bad Kreuznach. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 9 11.00: Langenberg: Aus dem Ehrenhof der Kölner Meſſe: Eröffnung der Ausſtellung„Grubenſicherheit“. Frankfurt: Schallplattenkonzert. Südfunk: Buntes Schallplattenkonzert. München: Mittagskonzert auf Schallplatten. Langenberg: Mittagskonzert. Heilsberg: Mittagskonzert auf Schallplatten. Königswuſterhauſen: Schallplattenkonzert. Strauß dirigiert. Frankfurt: Stunde der Jugend. Wien: Schallplattenkonzert. München: Der Stammtiſch zur Seejungfrau. Ein Vortrag zur Shokeſpeare⸗Frage. 11.50: 12.20: 12.30: 13.05: 13.30: 14.00: 15.20: 15.20: 15.40: Richord 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 16.00: Heilsberg: Jugendſtunde. 16.20: München: Konzertſtunde. 16.30: Berlin: Konzert. 85 16.30: Frankfurt: Nachmittagskonzert. Märſche und Walzer. 16.30: Heilsberg: Unterhaltungskonzert. Lincke, Komzok, Fall uſw. 16.50: München: Der Tonz als volksbiloneriſches Element. Vortrag. 17.20: München: Veſperkenzert. Flotow, Dvorak, Moſzow⸗ ſki uſw. 17.55: Wien: Das gepflegte und ungepflegte Kind. 18.00: Königswuſterhauſen: Konjunkturbeobachtung. Frankfurt: Die Einheitsbewertung und Vermögens⸗ ſteuerveranlagung 191. 99811 Südfunk: Aus Karlsruhe: Oberregierungsrat Kühn: Selbſtverwaltungsfragen. Heilsberg: Wie ſchütze ich mich vor Verkehrsunfällen? Frankfurt: Staatsverantwortung und Staatsgeſin⸗ nung. Vortrag von Dr. Hch. Simon. Frankfurt: Von Berlin: Gerhart Hauptmann ſpricht: „Deutſchlond“. Langenberg: Abend muſik. Suppe, Armandola, Spies 18.15: 18.90: 19.10: 19.40: 20.00: uſw. 20.00: Südfunk: Unterholtungskonzert. Lehar, Heuberger, Kalman uſw. 20.15: München: Konzert des Münchener Bach⸗Vereins. 20.30: Südfunk:„Der fremde Muſikant“. Muſikaliſches Volksſtück. 21.00: 21.00: 21.15: 21.30: 21.35: 22.40: Langenberg: Zwei rheiniſche Komödien. Wien: Richard Wagner⸗Abend. 5 Berlin: Aus dem Plenarſaal des Reichstages: Frei⸗ herr vom Stein⸗Feier. Südfunk: Kompoſitionsabend. München: Abendkonzert. Bizet, Tſchaikowſky, Leon⸗ cavallo uſw. Wien: Abendkonzert. Geiger, Green, Leopoldi uſw. Aus Mannheim 00.30—.30: Nachtkonzert. Ausführende: Andrea Wendling (Violine), Luiſe Michelis(Viola), Iſolde Waſſer⸗ mann(Klavier). Aus dem Auslande Beromünſter: Klänge aus der Schweiz auf Schallpl. Straßburg: Schallplattenkonzert. 0 Straßburg: Bunte Muſik. Mailand: Unterhaltungskonzert. Nom⸗Neapel: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert. Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Beromünster: Berühmte Geiger ſpielen auf Schallpl. Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Ganne, Conrad, Strauß uſw. Mailand: Orcheſterkonzert. Straßburg: Walzerkonzert auf Schallplatten. Beromünſter: Alte Muſik. Prag: Orcheſter⸗ und Soliſtenkonzert. 12.40: 13.15: 17.00: 17.00: 17.00: 18.00: 18.30: 19.00: 19.10: 19.45: 20.00: 20.00: E Wie ſteht die Reichspoſt zum Hörer? Nachdem ich verſchiedene Aeußerungen Ihrer Leſer zum Rundfunkempfang mit Intereſſe geleſen, befolgte ich den Rat der Reichspoſt auf der letzten Rundfunk⸗Quittung: „Wenn Dein Empfang geſtört wird, ſo wende Dich mit Vertrauen an das zuſtändige Poſtamt. Mit Rat und Tat wird Dir geholfen!“ Ich wondte mich alſo vertrauensvoll an das Poſtamt II, on das ich auch meine Gebühren zahle. Nach einer Dar⸗ legung, daß ich ſelbſt den Großſender Mühlacker nur ver⸗ zerrt hereinbekäme, daß mir das Hören dieſes Senders zur Qual würde und daß in meiner Nachborſchaft einer jener Störenfriede ſitze, die das Rückkoppelhn gleich ſtundenlang zur Gewohnheit machen, erſuchte ich um Beratung durch die Poſt. Ich bemerkte, daß ich ohne Ab⸗ hilfe das Rundfunk⸗Abonnement ſonſt zum 1. Juli ab⸗ beſtellen müſſe. a Prompt erhielt ich tags darauf durch Poſtkorte die uli vorgemerkt Nachricht, ͤdaß meine Kündigung zum 1. ſei.„Ihr Schreiben wegen Störungen iſt an die Süd⸗ deutſche Rundfunk⸗AG. in Stuttgart zur weiteren Veran⸗ laſſung weitergeleitet worden.“ Seit dieſem Schreiben ſind 4 Wochen vergangen, aber weder Rundfunk⸗AGG. Stuttgart noch die Reichspoſt nahmen Veranlaſfung meine Beſchwerden auch nur einer Prüfung zu unterziehen. Zu meinem großen Erſtaunen wurde ich am 23. Junt vom Poſtamt II telephoniſch angerufen, ob ich mein Rund⸗ funk⸗Abonnement beibehielte; es ſei ihr mitgeteilt worden, daß die Störungen bei mir behoben ſeien. »Wer der Poſtverwaltung ſolche wahrheitswidrigen Mit⸗ teilungen macht, iſt mir ſchleierhaft. Totſache iſt, daß weder eine ſchriftliche Benachrichtigung noch irgend ein Rat von Stuttgart aus erfolgte, geſchweige daß irgendein Berater erſchienen wäre. So ſieht der Dienſt am Kunden durch die Reichspoſt aus, die anſcheinend nur das angenhme Bedürfnis kennt, die recht hohen Gebühren der Hörer einzuziehen; des In⸗ tereſſe der Hörer am Rundfunk⸗Empfang iſt ihr anſcheinend gleichgültig. L. H. . Seite Nummer 286 — Neue Mannheimer Zeitung! Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 24. Juni 1931 Beamtenſchaft und Notveroronung Alle von der Notperordnung betroffenen Berufs⸗ ſtände laufen gegen dieſe Sturm. Nur von der Beamtenſchaft lieſt man verhältnismäßig ſehr wenig. Man könnte den Eindruck gewinnen, als ob ſie ſich in das Unvermeidliche fügen wollte, trotzdem die Not⸗ verordung gerade die Beamten und An geſtebl⸗ ten der öffentlichen Hand am meiſten belaſtet; er⸗ leidet doch ein Beamter mit einem Monatsgehalt von 250 Mark durch die neuerliche Gehaltskürzung eine Einbuße von monatlich 10 Mark, wozu, wenn er ein Kind beſitzt, der Kinderzuſchlag um weitere 10 Mark gekürzt wird und die Kürzung durch die 1. Notverordnung vom Dezember v. Is..50 Mark monatlich beträgt, ſodaß die Abzüge im Geſamten ſich auf 27.50 Mark belaufen. Durch dieſe Maßnahme der Reichsregierung iſt die im Jahre 1927 erlaſſene Beſoldungserhöhung nicht nur zumteil wieder aufgehoben worden, ſondern es gibt nicht wenige Gruppen, die heute noch weniger haben, als bei der damaligen Reſorm. Die Gehaltskürzung, dieſer ſo bequem ſcheinende Ausweg aus der Finanzkriſe, ergibt in den unaus⸗ bleiblichen Wirkungen zwangsläufig ſchwerwiegende Gefahren für den Staat und die Wirtſchaft. Die Be⸗ zlige ſind infolge der Gehaltskürzung ſchon wieder unzulänglich geworden und decken kaum noch den bei den Haushaltserhebungen des Beamtenbundes feſt⸗ geſtellten dringend erforderlichen Teil der Aus⸗ gaben, der früher aus Nebeneinkünften beſtritten werden mußte. Schon jetzt muß in vielen Haushalten ſelbſt bei größter Beſcheidenheit und Einſchränkung wieder nach Hilfsein nahmen Umſchau gehalten werden, um die Einkünfte mit den unumgänglich notwendigen Ausgaben ins Gleich⸗ gewicht zu bringen. Andernfalls iſt eine neue Ver⸗ ſchuldung unausbleiblich. Anzeichen hierfür ſind ſchon jetzt überall wieder erkennbar. Der Vorſtand des Deutſchen Beamtenbundes hat daher zu der Notverordnung in ſeiner Sitzung vom 16, Juni Stellung genommen und bedauert, daß die Reichsregierung nicht den Vorſchlag des Deutſchen Beamtenbundes, Erhebung eines allge⸗ meinen Volksopfers, aufgenommen hat ſon⸗ dern zu einer unterſchiedlichen Belaſtung der Volks⸗ und Berufsſchichten geſchritten iſt. Beſondere Empörung herrſcht in der Beamten⸗ ſchaft über die bei der Gehaltskürzung getroffene Unterſcheidung nach Ortsklaſſen und über den Teil⸗ abbau des 1. Kinderzuſchlags, die unter allen Um⸗ ſtänden wieder beſeitig werden müſſen. Als unge⸗ recht wird empfunden, daß bei den Behördenangeſtell⸗ ten, die Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung ent⸗ richten, die volle Kürzung vorgeſehen iſt. Zu der Ge⸗ Der Heidelberger der durch die ablehnende Haltung des Stadtrats bei der Aufſtellung des Etats für 1931/32 ausgeſchaltet iſt wird am Z. Juli in einer Sitzung neun Vorlagen beraten. Zuerſt ſoll die Zuſammenſetzung der ſtädtiſchen Ausſchüſſe geändert werden, Ausſchüſſe mit 6 bezw. 9 Stadtver⸗ ordneten ſollen 7 bezw. 10 bekommen, damit auch kleinere Parteien in dieſen Ausſchüſſen vertreten ſind. Einer von der Reichsregierung aufgeſtellten For⸗ derung entſprechend ſollen die Beamten des ſtädt. Rechnungsprüfungsamtes in Bezug auf die Ausübung der Kaſſen⸗ und Rechnungsprüfung von der Gemeindeverwaltung un abhängig ſein. Zur Erweiterung des Bergfriedhofs zwecks Schaffung von Familiengräbern werden 28 100 Mk. angefordert. Der Bergfriedhof hat z. Zt. noch Platz für etwa 100 Familiengrabſtätten, was einem Bedarf von—8 Monaten entſpricht. Die not⸗ wendige Erweiterung des Handſchuhs heimer Friedhofs ſowie der Bau einer kleinen Leichen⸗ halle erfordert einen Aufwand von 26 300 Mk. Da wieder Wirtſchaftsmittel zur Verfügung ſtehen, noch Anlehensmittel in Anſpruch genommen werden können, ſoll der Aufwand aus ſtädtiſchen Fonds be⸗ ſtritten, die Rückzahlung in fünfjührigen Raten durch⸗ geführt werden. 5 Die 5. Vorlage betrifft die Aufnahme von Wohnungsbauauleihen im Rechnungsjahr 1930. Folgendem Stadtrats⸗ Heſchluß ſoll zugeſtimmt werden: Die im Rechnungs⸗ fahr 1930/31 bewirkten Kapitalaufnahmen der Stadt für den Wohnungsbau, nämlich: a) die Zuweiſung haltskürzung treten noch die preisverteuernden Maß⸗ nahmen, die befürchten laſſen, daß die im vorigen Jahr begonnene aber ſtecken gebliebene Preis ⸗ ſenkung rückläufig wird und den Verbrauchern noch weitere Opfer auferlegt. Der Deutſche Beamtenbund verlangt daher eine weitgehende Aenderung der Verordnung, die ihre ungerechten und unſozialen Wirkungen beſeitigt. Er ſieht nach wie vor in der Heranziehung aller Volksſchichten nach dem Grade ihrer wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit die gerechte Löſung. Die wirtſchaftliche Geſundung Deutſchlands iſt nach der Auffaſſung des Deutſchen Beamtenbundes erſt dann möglich, wenn die Tribut zahlungen abgebaut und die den internationalen Waren⸗ verkehr erſchwerenden Hinderniſſe beſeitigt werden. Dies iſt die Stellung der größten Spitzenorgani⸗ ſation der Deutſchen Beamten und der öffentlichen Angeſtellten, die.2 Millionen Mitglieder in ihren Reihen zählt, und den Uebergang der Inflation zur Rentenmark erhungert hat, wie die verantwortlichen Reichs miniſter der damaligen Zeit behaupten. Man iſt in Beamtenkreiſen der Meinung, daß auch das neue Opfer völlig umſonſt gebracht wird. Aus dieſem Grunde lehnt die deutſche Beamtenſchaft einmütig die 2. Notverordnung ab. Der größte Teil der Beamten muß in Hinkunft alle Ausgaben für kulturelle Zwecke vermeiden. Er wird ſich in der Ergänzung ſeines Bedarfs an Kleidern und Bedarfs⸗ artikeln den weſentlichſten Einſchränkungen unter⸗ werfen müſſen. Er wird ſich aber außerdem noch direkten Entbehrungen in ſeinem Lebenshaus⸗ halt unterwerfen und ſo den Konſum zu Laſten der Wirtſchaft auf das äußerſte einſchränken. Das Landeskartell Baden des deutſchen Beamtenbundes hielt am Sonntag in Karlsruhe eine Proteſtver⸗ ſammlung gegen die Notverordnung vom 5. Juni ab. Den Vorſitz führte Oberverwaltungs⸗ inſpektor Böhringer. Das Referat hatte der Syndikus der Bayeriſchen Gemeindebeamtenkammer, Rechtsanwalt Dr. Freya⸗ München, übernommen, der über die allgemeine Wirtſchaftskriſe und die Not der Beamten im beſonderen ſprach. In einer einſtimmig gefaßten Entſchließung, in der gegen die Notverordnung ſchärfſtens proteſtiert wird, ſind die Anſichten, Wünſche und Forderungen der Beamten⸗ ſchaft wie eingangs geſchildert niedergelegt. Am Samstag fand eine Vertreterverſammlung des Landeskartells ſtatt, die ſich mit internen An⸗ gelegenheiten befaßte und hinſichtlich der Verwal⸗ tungsreform eine Wiederholung des ſchematiſchen Beamtenabbaus ablehnt. Das Kartell zählte Ende 1930 etwa 36 000 Mitglieder. Bürgerausſchuß aus dem Landesausgleichsſtock— Gebäudeſonder⸗ ſteuermittel— in Höhe von 371000 Mk., b) die Zu⸗ weiſung von Kommunalſonderdarlehen in Höhe von 22.500 Mk., wovon durch den Bürgerausſchuß am 10. April 1930 bereits 2500 Mk.(Reſtbetrag von 50 000 Mk.) genehmigt ſind, ſo daß reſtlich noch 20 000 Mark in Frage kommen, c) die Zuweiſung aus den vom Miniſteriſum des Innern aus der Wohnungs⸗ bauanleihe des badiſchen Staates zur Verfügung ge⸗ ſtellten Mitteln in Höhe von 645 000 Mk. werden zu den vom Miniſterium feſtgeſetzten Bedingungen ge⸗ nehmigt. Die weiteren Vorlagen betreffen Grundſtücksver⸗ käufe und die Errichtung einer weiteren planmäßigen Handarbeitslehrerinnenſtelle an der Mädchenreal⸗ ſchule.— Orcheſter und Stadttheater bleiben Von Einzelheiten des neuen, vom Landeskom⸗ miſſär in Mannheim feſtgeſetzten Haushaltsplanes der Stadt Heidelberg erfährt man bisher, daß das ſtädtiſche Orcheſter beſtehen bleiben wird, weil der dafür eingeſetzte Betrag auch vom Landes⸗ kommiſſär genehmigt worden iſt. Ebenſo iſt der Zu⸗ ſchuß von 25 000 Mark für das Stadttheater, um den man im Vorjahre ſo ſtark geſtritten hatte, wie⸗ der eingeſetzt worden, ſodaß der Weiterbetrieb des Stadttheaters unter der privaten Verantwortung des bisherigen Intendanten Hahn auch für 1931/2 geſichert iſt. Der Landeskommiſſär Mannheim hat mit dem Beirat geſtern in mehrſtündiger Sitzung den Haus⸗ haltsplan für die Stadt Heidelberg feſtgelegt. Da⸗ nach iſt die Bürgerſteuer mit einem Zuſchlag von 250 Prozent, das iſt das 37 fache, zu erheben. Kommunale Chronik Der Voranſchlag in Landau genehmigt * Landau, 23. Juni. In einer nur eine Stunde dauernden Stadtratsſitzung wurde der Voranſchlag für 1931/32 debattelos angenommen. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Ehrenſpeck betonte in ſeiner Etatrede, daß die Abgleichung des Voranſchlags nur durch äußerſte Beſchränkung auf die unbedingt notwendigen Ausgaben und unter Zurückſtellung vieler vordring⸗ licher Aufgaben möglich geweſen ſei. Beim Wohl⸗ fahrtsetat würde ſich die Notwendigkeit ergeben, im Laufe des Jahres eine erneute Prüfung vorzu⸗ nehmen, damit die 150 000 Mk., wenn kein Rückfluß aus der Reichskaſſe komme, auf eine andere Art und Weiſe abgedeckt werden könnten. Hinſichtlich der Rentabilität der ſtädtiſchen Werke und Anſtalten machte er die Bemerkung, daß im Vor⸗ jahre noch die Ueberſchüſſe 460 000 Mk. be⸗ trugen und nunmehr auf 310 000 Mk. zurückgegangen find. Dieſer Rückgang ſei auf den Abzug der Beſatzung zurückzuführen, in der man einen Abnehmer gehabt habe. Dieſe Auswirkungen ſeien bedauerlich für die Stadt, die in glücklicheren Frie⸗ densjahren die große deutſche Garniſon beher⸗ bergt habe und 117 Jahre die franzöſiſche Beſatzung zu ertragen hatte. Es habe keinen Zweck, dieſe Tat⸗ ſache aus falſch verſtandenen nationalen Gründen zu verſchweigen. Reichs⸗ und Staatsbehörden müßten auß dieſer Tatſache die Folgerung ziehen, daß ſie mehr als bisher die Pflicht hätten, der ſchwierigen Lage der Stadt Rechnung zu tragen. f Durch die Annahme des Haushalts betragen die Gemeindeumlagen im kommenden Jahr 600 Proz. auf Grundſteuer, 400 Proz. auf Haus⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer und die Feldhutumlage 550 Proz. der einfachen Grundſteuer. Der Sinsheimer Voranſchlag * Sinsheim, 23. Juni. Der Gemeindevoranſchlag für das Rechnungsjahr 1931 wurde feſtgeſtellt. Der ungedeckte Aufwand mit 161154/ iſt umzulegen. Darnach beträgt der um 4 v. H. bzw. 8 v. H. geſenkte Steuerfuß von je 100/ Steuerwert und Gewerbe⸗ ertrag für das Grundvermögen 180 Pfg., für das Betriebsvermögen 46 Pfg. und für den Gewerbe⸗ ertrag 862 Pfg. * Walldorf, 23. Juni. Die geſtrige Gemeinde⸗ wahl hatte folgendes Ergebnis: Kommuniſten 404 (bei der Reichstagswahl im September vorigen Jahres 355); Zentrum 447(508); NSDAP. 289 (528); Evangeliſcher Volksdienſt 870(538); So⸗ zialdemokraten 88(96). Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat Breiſach erledigte in mehre⸗ ren Sitzungen den Haushaltsplan für das Rech⸗ nungsjahr 1931⸗92. Noch dieſem Voronſchlog betragen die geſamten Ausgaben 535 868 ,, die geſomten Einnahmen 448 878, ſo daß 88 490„ ungedeckt e Erhebung elongen vom Grundvermögen 85,8(bisher 88,8) Pfg., vom Petrie svsem egen 32,52(bisher 35,52) und vom Gewerbe⸗ ertrag 613(666) Pfg. 5 e 1 Aus der Geſchichte des Deutſchen Derbys der Hamburger Derbybehn die Gedanken all derjenigen, die in irgendwelcher Form mit der Rennſache verbunden ſind. In dieſen Tagen bewegen die Geſchehniſſe auf Nicht nur die Entſcheidung des Derbys ſelbſt, auch die Renntage vorher mit ihren zahlreichen Entſcheidungen von prickelndem Reiz, die angekan ſind, die Situation für das Derby zu klären oder— was auch nicht ſelten iſt— zu verwirren, ſchlagen Turſjünger und die Leute vom Bau in ihren Bonn. Den eigenartigen Zauber zu er⸗ klären, der mit dem Derby und ſeinem Drum und Dran verbunden iſt, und dem Männer von Raug und Würden ebenſo verfallen wie Menſchen, die Leben nur von der angenehmſten Seite her kennen, iſt unmöglich, dofür ſoll hier kurz die Geſchichte dieſer bedeutendſten Prüfung des deutſchen Turfs ſkizziert werden. Bereits im Jahre 1918 wurde das Deutſche Der by z um 50. Male gelaufen, feiner 63. Entſcheidung ſehen wir am Sonntag entgegen. Von 1869, dem Jahre ſeiner erſten Austragung, bis 1888 trug es den Namen „Norddeutſches Der(“, Im Jahre 1889 wurde es zum erſten Male unter dem heutigen Titel gelaufen. In den erſten drei Jahren ſeines Beſtehens waren die Geldpreiſe noch ſehr beſcheiden, ſie betrugen 1400 Taler, die Diſtanz führte über/ deutſche Meile(1875 Meter). In der Ausſchreibung für das erſte Derby heißt es bezüg⸗ lich der Preisverteilung wörtlich:„Preis 1400 Tholer, gezeichnet von Norddeutſchen Sportsmen für Pferde in den zum norddeutſchen Bunde gehörenden Stagten und Landesteilen 1866 geboren. Das zweite Pferd erhält aus den Einſatz und Reug. 100 Taler, das dritte Pferd rettet den Einſatz.“ Sieger des erſten Derbys wurde der Fuchs⸗ hengſt In veſtment unter Jockey Little vor dem Graditzer Rabuliſt. Beſitzer des Siegers war Ullrich von Oertzen, der nachmalige verdtenſtvolle und lang⸗ jührige Vorſitzende der Oberſten Rennbehörde. Im Jahre 18/2 wurde der Preis ſchon auf 5000 Taler erhöht, die 3 betrug in dieſem und im nächſten Jahre 2510 eter. Dann kam 1875 die erſtmolige Ausſchreibung des Prei⸗ ſes von Mar kwährung, gegeben wurden 15 000 l. Die heutige Derbydiſtanz von 2400 Metern kam aber erſt 1877 erſtmalig zur Anwendung. Schon im darauffolgenden Jahre wurde die Derby⸗Strecke aber wieder auf 2600 Me⸗ ter erhöht, damit war zugleich eine Preiserhöhung auf 20 000„ verbunden. Im Jahre 1884 wurde die Strecke wieder um 100 Meter verkürzt, um erſt 1895 der end⸗ gültigen Derbyſtrecke von 2400 Metern Plotz zu machen. Die Erhöhung der Preiſe ging ſprunghaft vor ſich. Als der Name 1889 in„Deutſches Derby“ um⸗ getauft wurde, betrugen die Geſamtpreiſe 25 000 /, ſtie⸗ gen 1890 auf 38 000 ,, 1892 auf 40 000 /, 1895 auf 50 000 Mark. In der heutigen Preishöhe von 100 000/ wurde das Derby erſtmalig für 1897 łzur Ausſchrei⸗ bung gebracht, um 1911 ſogar auf 125 000 1 erhöht zu werden. So blieb es bis die Inflationstzahlen kamen. Im erſten Jahre der ſtabilen Währung kehrte man aber wie⸗ der zu den 100 000/ zurück, um es dabei trotz der wirt⸗ ſchaftlichen Nöte zu belaſſen. Das Ausland entriß uns in den früheren Jahren oft genug den wertvollen Preis. Abgeſandte aus Oeſterreich⸗ Ungarn entführten das„Blaue Band“ nicht weniger als 16 Mal über die Grenz e, zuletzt war es 1911 Baron G. Springers Chilperie, der auf dem Horner Moor Oeſter⸗ reichiſche Farben zu Siegesehren brachte. Der diesmalige Vertreter Oeſterreichs, Kellermonn, iſt aber kaum gut ge⸗ nug, um an die ruhmreichen Taten ſeiner Vorgänger anknüpfen zu können. Im Jahre 1881 gab es ſogar einen däniſchen Sieg, den Baron Juel⸗Brocksdorffs Cäſar davon⸗ trug. Ein Derby, das des Jahres 1900 wurde durch das Betrugsmanöver des Jockeys F. Sharpe leider völlig ver⸗ pfuſcht. Shorpe, der den heiß favoriſierten Oeſterreicher Capo Gallo ſteuerte, war von Wiener Buchmachern be⸗ ſtochen und verſuchte om Start ſtehen zu bleiben, ſprang aber ſchließlich mit ab und verbielt donn ſein Pferd in auffallendſter Weiſe. Capo Gallo wurde ſchließlich Vierter, ſeinem Reiter trug der Betrug kebenslängliche Disquali⸗ „ ein, er ſtarb ſpäter in einem Londoner Armen⸗ haus. das Ruhmloſe Taten unſerer Derbypferde Was der erſte Tag des Hamburger Derbymeetings an Ergebniſſen zeitigte, war nicht gerade geeignet, die Freude an unſeren Derbypferden zu erhöhen. Die im Derby nicht ſtartberechtigte Sichel allein war es, die die Ehre ihres Jahrgangs rettete. Ihr Sieg im Großen Hanſa⸗Preis war auf jeden Fall eine gute Leiſtung, man darf mit Recht daran zweifeln, daß einer ihrer Altersgefährten heute den Weinberger Gregor unter gleichen Bedingungen zu ſchla⸗ gen permag. Anſtändig war die Leiſtung von Miſſouri, der Hengſt wird auch im Derby wieder vorn ſein. Wenig gefiel dagegen die Haltung von Marengo, der klar bewies, daß ſein Stehvermögen ſehr begrenzt iſt. Ganz groß war die Enttäuſchung, die Reichswehr im Hannibal⸗Rennen brachte. Die Stute zeigte unmöglich ihre wahre Form. In ſolcher Verfaſſung hat ſte auch nicht die geringſte Chance, am Sonntag eine Rolle zu ſpielen. Ihr Trainer gibt an, daß ihre Freßluſt zur Zeit recht gering ſei. Da ſollte man. ihr das Laufen im Derby beſſer erſparen. Der Stall Oppenheimer hat nach dem Abſchneiden von Geno hinter Adebar und Suus auch keine Derbychance mehr. Am Mittwoch wird man einige Kandidaten für das„Blaue Band“ noch einmal ſehen und ſeine letzten Entſchlüſſe faſ⸗ ſen können. Daß dieſe kommenden Ergebniſſe etwas an den Favoritenſtellungen von Agathon, Granville, Miſſouri und Prieſter ändern können, iſt aber recht unwahrſchein⸗ lich. Neiter⸗Statiſtik Die große Form, in der Jockey Böhlke zur Zeit rei⸗ tet, ſicherte ihm am Sonntag den zweiten Platz in der Liſte der erfolgreichſten Flachfockeys. An der Spitze liegt E. Grabſch mit 5 Siegen, dann folgen E. Böhlke mit 21, W. Printen mit 20 und E. Haynes mit 17 Erfolgen. Bis zu 10 Sieges ritten einſchließlich abſolvierten noch: A. Zimmermann, W. Höllein(14), E. Huguenin, K. Narr, A. Sajcik(je 13), J. Raſtenberger, H. Wenzel(je 12), O. Schmidt, E. Pretzner, K. Buge lie 11), A. Murphy(10). Von den Hindernis reitern war W. Wolff mit 12 Siegen bisher am erfolgreichſten. H. Müſchen bracht es auf 10 Siegesritte, je neunmal kehrten W. Schmidt und M. Oertel ſiegreich zur Waage zurück, je acht Rennen gewan⸗ nen H. Siegling, H. Weber, J. Pinter, H. Biehlke, zu ſieben Siegen brachte es der vorfährige Champion W. Hauſſer. Bei den Herrenreitern erzielten Dr. E. Llebrecht und H. Bartels je acht Siege. Auf fünf Erfolge kam bis⸗ her E. v. Moßner, je viermal kehrten Et. v. Blottnitz, St. v. Götz, L. Staudinger und Et. v. d. Groeben ſiegreich zur Waage zurück. Aenderungen im Derbyfeld Bei einem ſo ſtarken Felde, wie es diesmal am Start zum Deutſchen Derby aufmarſchieren wird, gehören Um⸗ dispoſitionen der Ställe natürlich zu den Alltäglichkeiten. Feſt ſteht heute bereits, daß Fathia die Farben des Stal⸗ les Halma nicht an den Ablauf tragen wird. Die Stute befindet ſich, wie ihr letztes Laufen zeigte, durchaus nicht auf der Höhe ihrer Form. Aus dem Laufen von Marengo im Großen Hanfapreis hat der Stall Op⸗ penheim die Konſeqyenzen inſofern gezogen, als Adrienne unter Grabſch ftunmehr die erſte Farbe tragen wird, während Marengo unter Zehmiſch in den Kampf um das„Blaue Band“ geht. Den Oeſterreicher Keller⸗ mann ſteuert J. Vinzenz und nicht ſein gewohnter Rei⸗ ter J. Schejbal. Schließlich iſt der Start von Reichswehr ſehr fraglich geworden, dafür wird ihr Bezwinger im Han⸗ nibal⸗Rennen, der Graditzer Viaduct, den fiskaliſchen Stall neben Dinoys vertreten. Ein Reiter für Viaduct wurde jedoch noch nicht verpflichtet. Abſchluß der Fußball Saiſon Europas Fußballmeiſter So langwierig und hart wie die Austragung der Kämpfe um die Deutſche r geſtaltete ſich auch die Ermittlung der Meiſter in den anderen europäiſchen Län⸗ dern. Erſt am vergangenen Sonntag fielen in Hollond, Itolien, Sponien und der Schweiz die Entſcheidungen. In einem harten Kampf ſicherte ſich der Ac Bilbao unter ſtrömendem Regen mit:1 gegen Betis Sevilla die noch fehlenden Punkte zur ſpaniſchen Meiſterſchaft. Afax Am⸗ ſterdam konn durch die Niederlage von Feifendord den holländiſchen Meiſtertitel nicht mehr verlieren. Im ent⸗ ſcheidenden Kampf um die Meiſterwürde der Schweiz ſtegte Chaux de Fonds mit 31 gegen den FC Baſel, während Juventus Turin nach dem Ausgang der ſonntäglichen Spiele in Italien endgültig in Sicherheit iſt. Einige leinere Länder fehlen zwar noch, im großen und ganzen ſtehen Europas Fußballmeiſter aber bereits wie folgt feſt: Deutſchland: Hertho⸗BSc Berlin; Oeſterreich: Vienna Wien; Belgien: Fc Antwerpen; Polen: Cracovig Kräkau; England: Arſenal London; Schottland: Glasgow Rongers: Finnland: Kamraterna Helſingſors; Schweden: Gus Göteborg; Frankreich: Club Frangais Poris; Schweiz: Chaux de Fonds; Holland: Ajax Amſterdam; Spanien: AC Bilbao; Italien: Juventus Turin; Tſchechei: Slovig Prag; Jugoflawien: Concordia Agram; Ungarn: Ujpeſt Budapeſt. eee Großes Schadͤenfeuer * Haueneberſtein bei Baden⸗Baden, 24. Juni. Ver⸗ gangene Nacht wurde die Bevölkerung von Eber⸗ ſteinburg durch ein großes Schadenfeuer in Un⸗ ruhe verſetzt. Zwiſchen 1 und 2 Uhr brach im An⸗ weſen des Landwirts Franz Warth in der Langen Straße 41 aus bisher noch nicht ermittelter Urſache ein Brand aus, dem ſämtliche Oekonomie gebäude und ein Teil des Wohnhauſes zum Opfer fielen. Stallung, Scheune und Holgſchuppen wurden vollſtändig niedergelegt. Der Gebäudeſchaden wird auf 5000, der Fahrnisſchaden auf etwa 10 000 Mk. geſchätzt. Hinzu kommt ein Fahrnisſchaden in Höhe von 3000 Mark, den ein im Wohngebäude unter⸗ gebrachter Zimmermann erlitten hat. Wie wir hören, entrannen die Bewohner nur mit knapper Not dem Feuertode. Der Brand wurde erſt bemerkt, als das Oekonomiegebäude bereits in Flam⸗ men ſtand und auch das Wohngebäude bereits Feuer gefangen hatte. Das Vieh konnte rechtzeitig abge⸗ bunden werden. Die ſofort durch die Eberſteinburger Feuerwehrhilfsmannſchaft eingeleiteten Löſcharbeiten waren von einem Erfolg nur deshalb begleitet, weil noch rechtzeitig die Baden⸗Badener Motorſpritze ein⸗ traf. Die vereinten Wehren waren imſtande, des Feuers in einer Stunde Herr zu werden. Auch ge⸗ lang es ihnen, das ſchwer bedrohte Gaſthaus„Zum Hirſchen“ und ein weiteres Wohngebäude vor dem Feuer zu retten. Geſtändnis der Wiesbadener Kaffeehaus⸗Einbrecher * Wiesbaden, 22. Juni. Die beiden Einbrecher, die in ein Kaffeehaus eingedrungen waren und beim Plündern der Kaſſe vom Sohn des Beſttzers überraſcht wurden und ſpäter bei der Flucht auf ihre Verfolger ſchoſſen, haben nun vor dem Unter⸗ ſuchungsrichter eingeſtanden, außer dieſem Einbruch noch zwei weitere verübt zu haben. In allen Fällen hatten ſie Schußwaffen mitgeführt, Ueberraſchungen zu ſchützen. um ſich vor Vorausſage für Donnerstag, 25. Juni: Weitere gewitterige Regenfälle, kühl bei Luft⸗ zufuhr aus Weſten. Wolter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beybachtungen der Landes wetterſtellen.86 Uhr vormittags B——— I——.— See. Luft⸗ A See S SE Wind b. bra Ss S S Wetter „ unn g S8 888 Rich, Stärke Wertheim 1510.— 16 26 16 ſtilr— bebeckt Königsſtußl] 563 787,8 16 23 14 SW leicht wolkig Karlsruhe 120 758,5 18 27 17 S0 leicht Gewitter Bad.⸗Bad. 213 758,2 19 28 16 80 leicht Gewitter Villingen 712 751,7 18 27 14 8 leicht halbbedeckt St. Blaſten 780— 19 25 14 SWI leicht wolkig Badenweil. 422 758,7 20 28 28S, ſchwach wolkig 3 5 Hof 1275 688,9 18 21 12 SW leicht bedeckt ad. Dürrh. 7011— 18 286 13 8 leicht halbbedeckt Ein flaches Teiltief iſt von Südfrankreich heran⸗ gezogen und liegt heute über Deutſchland. Seine Vorderſeite brachte uns geſtern durch Zufuhr ſub⸗ tropiſcher Luft zunächſt Erwärmung auf 29 Grad in tiefen Lagen. Nachmittags traten im ganzen Lande Gewitter auf, die im Norden auch noch heute Vor⸗ mittag anhielten. Nach dem mit den Gewittern ver⸗ bundenen Einbruch maritimer Luft aus Weſten iſt es jetzt etwas kühler geworden, doch iſt die Luft⸗ feuchtigkeit ſehr hoch. Vom Nordweſten breitet ſich neuerdings hoher Druck nach Mitteleuropa aus. Durch ihn werden zunächſt noch weitere Luftmaſſen vom Ozean herangeführt, ſo daß auch morgen mit gewitterigen Regenfällen gerechnet werden muß. Reiſewetter Die Wetterlage in Deutſchland zeichnet ſich gegenwärtig durch erhöhte Gewitterneigung aus. In Süddeutſchland iſt es bereits allenthaben zu Gewittern gekommen. Flugwetter Ein flaches Tiefdruckgebiet liegt heute über Deutſchland, ſo daß die Luftbewegung auch in Schich⸗ ten bis 2000 Meter ziemlich ungeordnet und nicht ſehr kräftig iſt. In Süddeutſchland ſind allent⸗ halben Gewitter aufgetreten, die ſich auf Nor d⸗ deutſchland ausdehnen werden. Die Sichtver⸗ hältniſſe ſind ſchlecht. 4 Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Rhein lin Mannheim) 19 Grad. Rhein(bei Rappenwörth) 18 Grad. Bodenſee(bei Konſtanz) 18 Grad. Chefredakteur: Kurt Fiſcher, z. Zt. beurlaubt Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kapſer Kommunalpolitie und Lokales: l. V. Franz Kircher Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Geri und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit ⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Pr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. 5 Mannheim, K 1,—8 8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei f Rüdperto i N * 8 8 S n o A c* * N eee — e 1 ein ſehr tüchtiger Menſch! Wie hat ſich der hier ein⸗ Wohnhaus konnte noch verhütet werden. Nach etwa heiratet Linthain nie!“ Mittwoch, 24. Juni 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 286 Aus Baden Schweres Unwetter in Schriesheim J. Schriesheim, 24. Juni. Heute früh halb 7 Uhr wurde Schriesheim wieder⸗ um von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. Mehrere ſchwere Gewitter zogen gleichzeitig her⸗ auf und verdunkelten den Himmel wieder ſo ſtark wie am verhängnisvollen Sonntagmorgen des 31. Mai. Wolkenbruchartige Waſſermengen ſtürzten vom Himmel, ſo daß man eine Wiederholung des letzten Unwetters befürchtete. Zum Glück ging es gnädiger ab; wenn auch neuer großer Schaden ver⸗ urſacht wurde, beſonders in der Talſtraße, wo die vom Branich kommenden Waſſer wieder viel Schlamm, Geröll und Steine anſchwemmten. Am Doſſenheimer Weg wurden alle Keller wieder unter Waſſer geſetzt, da die Kanaliſierung dieſe Mengen nicht ſchnell genug verarbeiten konnte. In⸗ folgedeſſen ſuchten ſich die geſtauten Waſſer einen Ausweg, hoben in den Häuſern die Kaual⸗ deckel hoch und ergoſſen ſich in die Kellerräume. Von den Weinbergen wurde wieder viel Erde weg⸗ geriſſen, an den Reben, die einen guten Behang auf⸗ weiſen, hat der orkanartige Sturm viel geſchadet. Von den gleichfalls gut tragenden O b ſt bäumen wurde viel Obſt abgeſchlagen. Blitzſchlag in Heidelberg * Heidelberg, 24. Juni. Heute vormittag ſchlug der Blitz in das Haus des Polizeiwachtmeiſters Eh r⸗ har dt, Römerſtraße 158. Da das Feuer nicht ſo⸗ gleich bemerkt wurde, ſtanden binnen kurzem Dach⸗ ſtuhl und erſtes Obergeſcho ß in Flammen. Die Feuerwehr konnte den Brand auf die beiden Stock⸗ werk beſchränken, doch iſt der von Feuer und Waſſer angerichtete Schaden ſehr beträchtlich. Unglücksfall? 2 Heidelberg, 24. Juni. Die Obduktion der am Wieblinger Stauwehr geländeten Leiche eines Hand⸗ ſchuhsheimer Landwirtes ergab, daß Tod durch Er⸗ trinken vorliegt, doch ſpricht nichts gegen die An⸗ nahme, daß der Tod durch Zufall, alſo durch einen Unglücksfall hervorgerufen wurde. Es handelt ſich um den 63jährigen verheirateten Joſeph Weber. Brand bei Zähringen b* Freiburg i. Br., 24. Juni. In dem vor Zäh⸗ ringen beim Rötebuckweg gelegenen Bahnwärter⸗ haus, das zur Zeit von der Witwe Ketterer bewohnt wird, brach gegen 10 Uhr abends ein Brand aus, der in kurzer Zeit die zum Hauſe gehörige Scheune nebſt Holzſchopf in Aſche legte. Die Feuerwehr hatte mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, ſie mußte über 500 Meter Schlauch⸗ leitungen legen um an den Brandherd heran⸗ zugelangen. Ein Uebergreifen des Feuers auf das einer Stunde war jede Gefahr beſeitigt. Todesſturz * Obereſchach bei Villingen, 24. Juni. Am Mon⸗ tag abend ſtürzte beim Heuaufladen auf ſeiner Wieſe der 58 Jahre alte Gemeinderechner Johann Laufer vom Wagen und war ſofort bewußtlos. Der raſch herbeigeholte Arzt konnte nur noch den eingetretenen Tod feſtſtellen. Da der Heuwagen noch nicht hoch geladen war und Laufer auch auf den Wieſenboden nicht hart fiel, nimmt man an, daß ein Herz⸗ oder Hitzſchlag ſeinem Leben ein Ende gemacht hat. Laufer war ſeit 1912 Gemeinderechner, ferner Adjutant der Feuerwehr und Vorſtandsmitglied ver⸗ ſchiedener Organiſationen und Vereine. & * Freiburg i. Br., 24. Juni. Im Vorort Haslach fiel der etwa zwei Jahre alte Heinz Gerg in den etwa einen Meter tiefen Bach der Laubenkolonie Haslach und ertrank. 90 Fahre„Liederkranz“ Schönau * Schönau, 23. Juni Trotz der Not unſerer Tage übte das 90jährige Stiftungsfeſt des„Liederkranz“ eine ſolche gewal⸗ tige Anziehungskraft aus, daß zum Geſangswett⸗ ſtreit allein 30 Vereine antraten, und außerdem noch eine ſtattliche Anzahl Gaſtvereine ſich einfan⸗ den, ſo daß der Feſtzug 38 Vereine aufwies. Schon am Samstag abend wurde das Feſt mit dem übli⸗ chen Bankett in dem eigens erſtellten Zelte ein⸗ geleitet, wobei noch der Volkschor Neckarſteinach, der Turnverein Schönau und die Feuerwehrkapelle mit⸗ wirkten. Dabei wurden ſchon durch den Gauvorſitzen⸗ den Vielhauer verſchiedene Ehrungen vorge⸗ nommen. Um 7 Uhr am Sonntag früh wurde in einer ſchlichten Feier auf dem Friedhofe der Toten gedacht und ſchon um 8 Uhr begann das Wertungsſingen. Um.30 Uhr bewegte ſich dann der lange Feſtaug durch das reich geſchmückte Kloſterſtädtchen zu dem am Waldrand ſo idylliſch gelegenen Feſtplatz. Nach Begrüßungsworten durch den 1. Vorſitzenden, M. Wirth, und dem Begrüßüngschor hielt Oberlehrer Scheurich, der Feſtpräſident, die Feſtrede, in der er darauf hinwies, daß ein 90jähriges Stiftungsfeſt ein Wort mit reichem Inhalt ſei. 90 Jahre Männer⸗ chor, wie viele Lieder haben da hinausgeklungen und den Weg gefunden in die Herzen von Tauſen⸗ den und Abertauſenden von Menſchen. Mit einem Hoch auf den Jubelverein ſchloß der Redner ſeine Ausführungen. Der weitere Feſtakt beſtand in der Fahnenſchleifenüberreichung und in einer kurzen Anſprache des Vorſitzenden des Badiſchen Sänger⸗ bundes, Dr. Metzger. Konzert und Geſang füllten den Nachmittag aus. Um 6 Uhr wurden dann die Ergebniſſe bekanntgegeben und die Preiſe verteilt. Ein Feſtball im Zelt gab dem Tag den Ab⸗ ſchluß. Die Reſultate. Abteilung 1: Einfacher Volksgeſang: 1. Klaſſe: Männergeſangverein Eiterbach, 116 Punkte, 1. Preis; Union Waldmichelbach, 1117., 2. Pr.; Frohſinn Brombach, 110., 2. Pr.; Heimat⸗ land Darsberg, 115., 1 Pr.; Sängerbund Wil⸗ helmsfeld, 118., 1. Pr.; Liederkranz Reihen 114%., 1. Pr.; Liederkranz Mönchzell, 119., Der Heidelberger Wohnungsbaufkandal .., Heidelberg, 24. Juni. Der fünfte Verhandlungstag im Wohnungsbau⸗ prozeß nahm heute vormittag 10.20 Uhr ſeinen An⸗ fang. Das von dem Sachverſtändigen Trau b⸗ Mannheim von geſtern abend bis heute vormittag ausgearbeitete ſchriftliche Gutachten lag dem Gericht vor. In dieſem wurden die geſamten Baukoſten des St. Marienkrankenhauſes einſchließlich der Innen⸗ einrichtung auf 3,3 Millionen Mark geſchätzt. Der Vorſitzende, dem es auf die Feſtſtellung der wirk⸗ lichen Geſamtkoſten ankam, vernahm daher den zu⸗ fällig anweſenden Architekten Ohmer⸗Ludwigs⸗ hafen, der die örtliche Bauleitung für das St. Ma⸗ rienkrankenhaus hatte, nochmals als Zeuge da⸗ rüber. Dieſer rechnete den Baukoſten mit 3,3 Millionen noch die Geländekoſten mit 150 000 Mark hinzu und beſtätigte, daß die Wohnungsbaugeſell⸗ ſchaft den Schweſtern für die Beſchaffung von Bet⸗ ten, Wäſche uſw. einen Betrag vorgeſchoſſen habe, der von dem Angeklagten mit 200 000 Mark ange⸗ geben wurde. * Im weiteren Verlauf der Verhandlung ſetzte das Gericht die Geſamtkoſten mit 3,8 Millio⸗ nen Mark an, die Proviſion, die die Wohnungs⸗ baugeſellſchaft zu erwarten hatte, mit 220 000 Mark und den aus den Baugeldern zu erwartenden Zins auf 380 000 Mark, was zuſammen 1. Pr.; Dir.⸗Pr.; Liederkranz Wieſenbach, 117., 1. Preis. 2. Klaſſe: Sängerbund Gaiberg 118., 1. Pr.; Liederkranz Bammental, 119%., 1. Pr.; Eintracht Richen 118., 1. Preis. Abteilung II: Erſchwerter Volks⸗ geſang: 1. Klaſſe: Frohſinn Ziegelhauſen, 116%., 1. Pr.; Sängerbund Reilsheim 119., 1. Pr.) Männerquartett Baiertal 1187., 1. Pr.; 2. Klaſſe: Harmonie Asbach, 125., 1. Pr.; Lie⸗ derkranz Nußloch, 127., 1. Pr. 3. Klaſſe: Sängerbund Neckarſteinach, 130., 1. Pr., Dir.⸗Pr. Abteilung III: Kunſtgeſang: 1. Klaſſe: Männergeſangverein Hohenſachſen, 129., 1. Pr.; Harmonie Pirmaſens, 130., 1. Pr.; Dir.⸗Preis. 3. Klaſſe: Polizeigeſangverein Mann⸗ heim, 123%., 1. Pr.; Konkordia Mingolsheim, 121., 1. Preis. Sonderklaſſe: 1. Klaſſe: Frohſinn Seckenheim, 120., 1. Pr.; Frohſinn Übſtadt 114%., 2. Pr. 2. Klaſſe: Konkordia Brühl 126.; Liederkranz Ziegelhauſen, 126%., Dir.⸗Pr. Die Chronik. Der Verein verdankt ſeine Entſtehung dem frühe⸗ ren Inhaber einer hieſigen Tuchfabrik, der aus der Stadt Frankfurt hierherkam und mit 16 Männern, hauptſächlich ſeinen Arbeitern den Verein 1841 gründete, und ihm auch den Namen gab, den er nun neun Jahrzehnte ruhm⸗ und ehrenvoll trägt. Schon 1845 ſtiftete Frau Adelheid Kolligs, die Frau des Gründers Eugen Kolligs, die Fahne. Bereits 1847 zählte der Verein 40 Mitglieder; 1849 waren viele Mitglieder beim„Heerbann“ des Steinachtales, der unter dem Kommando des Lehrers Höfer aus Alt⸗ neudorf die Preußen aus der Pfalz vertrei⸗ ben wollte. Kein Wunder, daß der Verein verbo⸗ ten wurde. Erſt einige Jahre ſpäter, nach Sanktio⸗ nierung der Statuten durch das Bezirksamt, lebte er wieder auf. In der Folge iſt er in weiterer und näherer Umgebung oft zum edlen Wettſtreit ange⸗ treten und hat ſich viele und hohe Auszeichnungen errungen. Im Weltkriege kehrten 28 Sänger nicht wieder heim und hernach ſollte der Verein ein „politiſcher“ werden. Ihrem alten Wahlſpruche getreu:„Ewig treu die Alten“ wurde ins neunte Jahrzehnt getreten, und ſo wird auch das 100fährige Jubiläum erreicht werden. einen Betrag von 4,4 Millionen Mark ergibt. Es wurde dann noch ein Differenzbetrag von 500 000 Mark durch den Angeklagten Ludwig Müller geklärt. Dann bemerkte der Vorſttzende, daß die Verhandlung nunmehr ein einigermaßen über⸗ ſichtliches Bild ergeben habe. Dem Angeklagten Müller hielt er vor, daß es ihm zur Laſt gelegt ſei, daß er Gelder veruntreute, die nur für den Kran⸗ kenhausbau beſtimmt waren. Er forderte den Angeklagten auf, dies rein ſachlich zu widerlegen, wenn er dazu imſtande wäre. Aus der Pfalz Tödliche Unfallfolgen :: Ludwigshafen, 24. Juni. Das ſchwere Motor⸗ radunglück, das ſich am Sonntag abend in der Mau⸗ dacherſtraße ereignete, hat ein Todesopfer gefor⸗ dert. Seinen Verletzungen im Marjenkrankenhaus erlegen iſt einer der Schwerverletzten, der 21 Jahre alte Schupounterwachtmeiſter Koſt aus Kaiſers⸗ lautern, der hier ſtationiert war. Der Motorradfah⸗ rer Schuſter hat einen ſchweren Schädelbruch er⸗ litten und iſt zurzeit noch bewußtlos. Flucht aus dem Leben :: Zeiskam, 24. Juni. In der Nacht auf Dienstag erhängte ſich in der Scheune ſeines Anweſens der 60jährige verheiratete Landwirt J. Dorſcht. Ueber die Gründe iſt nichts bekannt. Die Schießſtände von Neuſtadt * Neuſtadt a.., 23. Juni. Nach dem Abzug der Franzoſen wurde das bis dahin von ihnen benützte Schützenhaus der hieſigen Schützen⸗Geſellſchaft um⸗ gebaut und erweitert. Die Schießſtände für Klein⸗ kaliberſchießen ſollen an ſportliche Jungmannſchaften und an die Vereine ehemaliger Soldaten vermietet werden. Die feierliche Eröffnung des Schießens fand am Samstag nachmittag ſtatt. Erſchienen war dazu der 1. Präſident des Landesverbandes Bayern für Kleinkaliberſchießen, Prinz Alfons von Bayern, der von dem Landesdelegierten, Reichs⸗ grafen von Ingelheim, begleitet war. In ſeiner Er⸗ widerung auf die Begrüßungen dankte Prinz Alfons für den herzlichen Empfang und gedachte auch der Treue der Pfalz in ſchwerer Zeit. Am Schluß ſeiner Anſprache überreichte er verſchiedenen Vereins⸗ vorſtänden das Prinz ⸗Alfons⸗Erinnerungszeichen, worauf das Schießen begonnen wurde. Jahresfeſt der evangeliſchen Gehörloſen der Pfalz * Frankenſtein, 23. Juni. Das Jahresfeſt der evangeliſchen Gehörloſen der Pfalz wurde am letzten Sonntag in der Jugendherberge Diermerſtein bei zahlreicher Beteiligung aus allen Teilen der Pfalz abgehalten. Die Leitung der Veranſtaltung hatten Pfarrer Hamm⸗Weidenthal und Pfarrer Holzäpfel⸗ Speyer übernommen. Vormittags vereinigte die Mit⸗ glieder ein von Pfarrer Holzäpfel amtierter Gottes⸗ dienſt in der Jugendherberge Diermerſtein. Nach⸗ mittags folgte die Beſichtigung der Burgruine Dier⸗ merſtein deren Baugeſchichte Pfarrer Hamm er⸗ läuterte. Annweiler beſchwert ſich * Annweiler, 28. Juni. Der Stadtrat faßte nach mehrſtündiger Ausſprache folgenden Beſchluß:„Der Stadtrat lehnt die Erlaſſung der Satzungen und ortspolizeilichen Vorſchriften zur Sicherung der vom Bezirksamt neu eingeführten Steuern und Ah⸗ gaben ab, ebenſo lehnt er die Entlaſſung bzw. die Kündigung der verſchiedenen Angeſtellten ab. Bei der vorgeſehenen Mehrbelaſtung mit Arbeit Der Stadtrat beſchloß weiter, denken. gegen Im Anſchluß daran wurden dem Angeklagten die einſchlägigen Beſtimmungen des Geſetzes, betr. die Verfügung von Baugeldern, vorgeleſen. Nach dem Wortlaut und Sinn dieſer Geſetzesvorſchriften mußte die Herſtellung des geſamten Baues ſichergeſtellt werden. Der Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger⸗ Mannheim, bat dann den Vorſitzenden, er möge dem Angeblagten, der ja ſogar Rechtsanwalt ſei, die Frage vorlegen, ob er dieſe ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen gekannt habe. Unter allgemeiner Heiterkeit erklärte Müller, daß er ſie nicht gekannt habe. Die Verhandlung wurde kurz vor 12 Uhr auf Donnerstag vormittag 8 Uhr vertagt. Zu dieſem Zeitpunkt nehmen auch die Plädoyers ihren Anfang. ſelbſt Beſchwerde zum Verwaltungsgerichtshof ein⸗ zulegen.“ 5 * * Frankenthal, 23. Juni. Im Wege der Zwangs⸗ verſteigerung wurden die Wohnhäuſer Mörſcher Straße 116b mit Wirtſchaftsräumen, Garten u. Wirt⸗ ſchaftsgarten und Mörſcher Straße 1166 mit Stal⸗ lungen uſw., Hof und Pflanzgarten, ein Wingert, zwei Baumſtücke mit Grasgarten und ein Weg durch die Adamsluſt verſteigert. Den Zuſchlag erhielt die Baufirma Gebr. Krautſchneider bei einem Gebot von 43 000 J. Es handelt ſich um die Wirtſchaft„Adams⸗ luſt“ des Wirtes H. Rauſch. Commer königin E EIN NORDSEE ROMAN VON ELSE v. STEIN KELLER Copyrighi 1930 by Prometheus-Verlag Dr. Eichacker München-Oröbenzell „Na, was iſt denn los, Fräulein Suſe?“ „Ach Gott, entſchuldigen Sie, Herr Direktor, ein Brief meiner Mutter.“ Sie hatte ihren Chef gar nicht hineinkommen hören, wollte jetzt ängſtlich den Brief fortſtecken, aber er winkte ab. i „Das ſchadet ja doch nichts, wenn Sie ihn hier leſen, aber viel Erfreuliches hat wohl nicht darin geſtanden, Ste ſehen ſo geknickt aus!“ Suſe hatte Vertrauen zu dem alten Herrn, der immer freundlich zu ihr war. Sie gab ihm den Brief, und er las und lachte. „Infamer Klatſch, Kind!“ „Ja, aber warum gerade über mich, ich bin wirklich bloß deshalb ſo ſchlimm wie all die anderen, über die ſich kein Menſch aufregt.“ „Ja, aber Ihre Madame Wagenhort iſt ſchlimmer als normal. Sie müſſen fort von hier.“ 5 „Das würde gar nichts nützen, dann verſpritzt ſie ihr Gift noch hinter mir her, und Muttchen regt ſich ſinnlos auf, wenn ich allein ein Zimmer irgendwo nehme!“ 5 „Sie müſſen heiraten, Suſe!“ „Ach Gott, wen denn, Herr Direktor?“ „Ich wüßte ſchon einen, den jungen Linthain!“ „Bloß nicht, dann geht das Hungerleben ja weiter.“ „Ich glaube, das wird nicht ſo ſchlimm, er iſt doch gearbeitet und ſolide, er bringt es ſicher noch zu was, beſonders wenn er eine nette kleine Frau hat, die ihm hilft!“ „Das wird Donna Iſabella Albergon ja mit ihrem Gelde beſſer tun!“ 5 5 „Reden Sie keinen Unſinn, Fräulein Suſe, die „Aber ſie ihn, ich weiß es beſſer!“ Der alte Herr ſchüttelte den Kopf. a „Dann müßte mich all meine Menſchenkenntnis ö täuſchen. Ich dachte immer, er liebte Sie!“ „Das kann er ja meinetwegen, aber heiraten kann er mich nicht!“ ö „Kind, Kind, Kind, ich bin bloß'n alter Jung⸗ geſelle, aber daß das Torheit iſt, was Sie da reden, weiß ich doch, übrigens drehen Sie den Brief mal um, da unten ſteht noch etwas!“ Suſe drehte, Suſe zuckte die Achſeln. „Geldgeſchichten natürlich, da ſehen Sie's, Herr Direktor, ich muß verdienen, und wenn ich ſchon heirate, muß er ſteinreich ſein, es iſt da auch einer.“ „Der junge Albergon etwa?“ Suſe nickte. Und Steenhop ſchüttelte abermals den Kopf. „Den mag ich nicht.“ „Ich auch nicht!“ „Na, ſehen Sie, alſo machen Sie keinen Unſinn!“ „Wenn er mich will, nehme ich ihn!“ Steenhop lachte auf. „Geben Sie mir mal den Brief Ihrer Frau Mutter, ich will ihn ihr beantworten, ich bin een Unparteiiſcher!“ „Doch nicht, Herr Direktor, Sie rennen ſich ja doch die Hacken für mich ab.“ i „Na ſchön, dann komme ich alſo auch mal ins Ge⸗ rede, ein Zuſtand, der neu und intereſſant für mich iſt,— ſo nun Schluß der Sitzung, es iſt ſchon fünf Uhr!* Es ging immer flink in der Nordſeebank. Ehe Suſe ſich's verſah, war alles abgeſchloſſen und ſie auf der Straße. Nun kam alſo die Zeit ihrer täglichen Vergnügungen, Strand, Muſik, Bummeln, Flirten — ſte hatte es ſchon ganz gut gelernt, wenn ſie auch ſelten mit ganzer Seele dabei war, ſtatt deſſen ſehr gern nach einem weißen Photographenkittel ſuchte, über den ſie ſich dann ärgerte. Schlecht übrigens von ihr, nach dem, was Iſabella verſprochen hatte, aber es merkte ja niemand. Heute gedachte ſie aber erſt mal nach Hauſe zu gehen und wenigſtens in kurzen Worten Muttchen brieflich zu beruhigen, dabei rannte ſie kurz vor der Strandterraſſe auf den alten Leberecht, der ſie höflich grüßte und anſprach. „Es wäre gut, wenn das gnädige Fräulein die neuen großen Landſchaftsbilder bei H. C. Linthain beſichtigen würden!“ „Ich beſichtige jetzt nichts!“ f f Der Alte ſeufzte, er hatte das Geſpräch an den Haaren herbeigezogen, er wollte auch ein Zuſammen⸗ ſein im Photohaus Noroſee ebenſo an den Haaren herbeiziehen, weil er das beſtimmte Gefühl hatte, daß zwiſchen ſeinen Schützlingen irgend etwas paſſiert war, das ſeine Pläne ſtörte. Sonſt hätte Herr Hans Carl doch geſtern Fräulein Merwitz nach Hauſe ge⸗ bracht und nicht dieſer Spanier, der total beſchwipſt und anſcheinend ganz erleichtert war, daß er ihm dieſe Ritterpflicht abnahm. Leberecht war auch ſonſt verzweifelt. Er gab ſich doch die erdenklichſte Mühe, aber von den beiden lief der eine rechts, der andere links. Dazu tat der„Alte Spanier“, ein paſſabler Herr, nebenbei geſagt, jetzt doch wirklich ſo, als ge⸗ hörten ſowohl der Herr Photograph wie Fräulein Merwitz ſchon zu ſeiner engeren Familie und er brauchte ſie nur in ſeinen großen Mädlerkoffer zu packen und mitnehmen nach Amerika. „Aber wenn gnädiges Fräulein vielleicht eine Stunde ſpäter ins Photohaus Nordſee gingen!“ ver⸗ ſuchte er noch einmal. „Auch dann nicht,— dann— ich trainiere zum Tanzturnier, Leberecht.“ „Ja dann, der Herr Photograph tanzen ſicher auch ſehr gern und ſehr gut!“ Es ſchwebte dem guten Alten irgend etwas vor, wie ein Menuett aus der Rokokozeit, das hatte man früher ja auch immer geprobt, und es war bei den Hofbällen vorgetanzt worden. Noch immer hatte er ſich nicht daran ge⸗ wöhnt, daß man das Geſchiebe und Gewoge nach der, wie er ſagte,„Radaumuſik“„Tanzen“ nannte. Suſe lächelte, ſie war aus Klein⸗Zipfelhauſen, ſie konnte ſich ſeine Gedanken ungefähr vorſtellen, aber er mußte endlich aufhören, ſie raſtlos mit H. C. Lint⸗ hain zuſammenzuwirbeln. f i „Ich lerne Tango mit Don Alfonſo, hoffe beſtimmt auf einen erſten Preis!“ „Nun dann, dann, dann wünſche ich dem gnädigen Fräulein reichſten Segen.“ 5 Hochrot war das gute, alte Geſicht, die weißen Haare an den Schläfen ſträubten ſich förmlich. Wei⸗ ber, ach Weiber, ſie waren alle gleich— aber daß dieſe ihn ſo enttäuſchte, geſchworen hätte er auf ſtie, aber auch ſo ſüße, reine Geſichter ſind falſch, genau ſo wie die angemalten. Ueberhaupt die ganze heutige Jugend! Sein Herr Photograph war ja auch nicht anders, wie konnte er nur ſo eigenſinnig ſein, wo doch mit ein paar Worten— hm, hm— er trieb ja wirklich beinahe Hochſtapelei! Und da ſollte man nun immer helfen und aufpaſſen, und konnte ſich auf ſeine alten Tage wer weiß wie aufregen, und anzumelden, weil Aergerlich vor ſich hinmurmelnd ging er ſeiner Arbeit nach, aber ſeine Gedanken waren ganz wo anders. 19. Don Enrico greift in die Geſchäfte der Bade⸗ direktion ein. Auszug der Weſterländer zum Roten Felſen, und endliche Rehabilitierung Ekke Nekkepens. Es war eine Idee von Don Enrico, und gar nicht mal eine ſo dumme. Wenn ſchon er nichts von den Geſchäften der Kurdirektion verſtand, ſo begriff er Rollen zu erhalten. Gut gelaunt, hatte er auch ſchon ſelbſt allerhand mitgemacht, war auch übers Watt nach Föhr und Amrum mit dem kleinen Dampfer „Seeadler“ gegondelt, aber es genügte ihm nicht. „Büſchen weiter“ auf die See wollte er, nach Helgo⸗ land, ſeiner Heimatinſel. Und ſeine Familie ſollte mit. Die Familie fuhr natürlich nicht gutwillig, indeſſen mit einem Badefeſt ging ſie, denn ein Bade⸗ feſt bedeutete für die Albergons ſowohl Pflicht wie Vergnügen, und man war dazu da, um Badefeſte zu feiern. Alſo warum nicht. Mag die Badedirektion derlei doch arrangieren, damit das ſpaniſche Hannchen ihrem deutſchen Gatten den Gefallen tue. Der Padre Albergon nahm die Sache entſchloſſen in die Hand, kam aber wie gewöhnlich auf der Badedirektion ſehr zu unpaß. Das kannte er und es genierte ihn nicht. Man drückte ihn dann freundſchaftlich in einen Pebdigrohrſeſſel, gab ihm ein paar Kurliſten und Reklamehefte in die Hand und kümmerte ſich erſt wieder um ihn, als er Fräulein Thea im Vorbei⸗ huſchen abfing und ſie bat, ihn beim Kurdirektor zu melden. Thea erſchrak heftig! Beſſer geſagt, ſie war total erſchüttert über dieſes in dieſer Vor⸗ mittagsſtunde direkt wahnwitzige Begehren, aber ſie mochte den freundlichen alten Herrn gern, der trotz ſeiner ſpaniſchen Herkunft ſo echtes Hamburger Platt ſprechen konnte, wenn er bei Laune war, und wenn ſie auch den Mut nicht gerade aufbrachte, ihn jetzt im Privatbureau gerade eine wichtige Beſprechung war, ſie machte doch ſtumm die Tür ein Endchen auf, das weitere beſorgte dann der Beherrſcher von Konſervenfleiſch höchſt ſelbſt, merkte es auch gar nicht, daß man ihn trotz äußerer Höf⸗ lichkeit ins Pfefferland wünſchte. ob es nicht doch eines Tages zu ſpät ſein und der Herr Photograph das Nachſehen haben würde! Fortſetzung folgt.) 8 1 doch, daß es dabei darauf ankam, die Badegäſte im * iſt an eine Verringerung des Perſonals nicht zu die Invollzugſetzung des Voranſchlags Beſchwerde zur Regierung einzulegen und gegen den Voranſchlag Deſſauer Gas Wieder 9 v. H. Dividende 2 Deſſau, 24. Juni.(Eig. Dr.) Bei der De utſchen Continentalen Gasgeſellſchaft ergaben ſich i eſchäftsjahr 1930 einſchl. 0,22 Mill. 4(0,20) Vortrag Einnahmen von 1,25(10,12) Mill. /, darunter aus Betei⸗ ligungen 5,07(4,91), aus Verſorgungsbetri eben 4,61(4,66) Mill. //. Nach Abſetzung aller Unkoſten und Zuweiſung von 1,5 Mill./ an die Abſchreibungs⸗ und Erneuerungs⸗ rücklage verbleibt ein Reingewinn von 7,26(7, 40) Mill.„, woraus wieder 9 v. H. Dividende vor⸗ geſchlagen werden. Die fortdauernden Betriebseinſchrän⸗ kungen und Stillegungen und die Kaufkraftſchrumpfung eranlaßten allmählich einen Konſumrückgan gan und Elektrizität. Die Geſamtgasabgabe betrug 315,3 ) Mill. cbm. Unter Berückſichtigug einer Gebiets⸗ einſchränkung im Berliner e ee ergab ſich eine 8 umzunahme um 1,51 v. H. Die Geſamt ſt r o m⸗ abgabe betrug 612,5(607) 2 tſtunden. Von der Uebernahme neuer großer Geſchäfte war ab⸗ geſehen worden. Ausbauten und Erweiterungen erfolgten nur nach Maßgabe der eigenen Möglichkeiten. Auf dem Gebiet der Gasverſorgung erfolgte die Gründung der Gas⸗ verſorgung. in die bis zum Schluß des Berichts⸗ jahres rund 57 Mill. Mark in veſtiert wurden. Die. an den reinen Fabrikationsunterneh⸗ mungen verzeichnen ungünſti ige Ergebniſſe. Auch die Ver⸗ hältniſſe bei der Gewerkſchaft Weſtfalen geſtalteten ſich in⸗ ſolge der Erhöhung der Syndikatsumlage und ſonſtigen Belaſtungen unbefriedigend. Die Bilanz bewertet Be⸗ tetligungen mit 74,3(71,8), Verſorgungsbetriebe 72,1(68,3), Schuldner 10,7(15,6), anbererſeits Gläubiger 8,2(7,7). Die mit Beginn des laufenden Jahres einſetzende Abgabeſteige⸗ rung hielt ſich bisher in mäßigen Grenzen. Jſolation AG. Mannheim Dividenden los Die erſte Jahreshälfte 1930 brachte noch ausreichende Beſchäftigung, während ſich in der zweiten nur beſonders gegen Jahresende die allgemeine Verſchlechterung der Wirtſchaftslage durch Verminderung der 91 uf ⸗ träge geltend machte, was zu Arbeitskürzungen führte und natürlich das Ergebnis ſtark beeinträch⸗ tigte. Die Vervollkommnung der Betriebs⸗ einrichtung auf den höchſten Stand rationeller Fabri⸗ kation iſt vorerſt zum Abſchluß gekommen, was dem Werk in der Zeit wirtſchaftlichen Tiefſtandes zuſtatten kam. Der Reingewinn ermäßigte ſich von 671956, auf 452 988 /, Unkoſten und Steuern beanſpruchten 315 854% (388 103%) und Abſchreibungen 128 668(198 345) I. Der Reingewinn erfuhr eine ſtarke Ermäßigung von 143 419, auf 11880 4 leinſchl. 3419[2912]/ Vortrag), der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll(i. V. erſtmals nach 5 dipidendenloſen Jahren 9 v. H. Dividende). Die Bilanz der zum B. B. C. ⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft 1 auf 31. Dez. 1930 u. a.(in 1000%): Anlagen 704,0(709,0), Vorräte 373,67(746,596), Debitoren 779,79 612,75),.⸗K. 1000,0(unv.), geſetzl. Rücklage 0,10 (unv.), Kreditoren 656,78(722,82 und außerdem noch 0,65 Akzepte). Bilanzſumme 1864,61(2077,10). Im laufenden Jahre iſt bis fetzt noch keine Beſſerung der Beſchäftigung eingetreten. ) Emag Elektrizitäts AG., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die GB. verlief nach der güklichen Einigung mit dem vorfährigen Opponenten Bendmann, die aufgrund der Auszahlung 8 5 bisher einbehaltenen Lizenzgewinnen von über 100 000/ erfolgte, ohne Diskuſſivn und Oppoſition. Der bekannte Abſchluß 1930 mit Verwendung des Rein⸗ gewinns von 54 850 1 zu Abſchreibhungen auf Waren gegen⸗ über 9 v. H. Dividende i. V. wurde genehmigt und die ausſcheidenden At. Mitglieder wieder gewählt. Bei Mitteflung über das bſd. Geſchäftsjahr ſprach man die Hoffnung auf allgemeine Beſſerung infolge der ſoeben ge⸗ plänken Neuordnung der deutſchen politiſchen Zahlungen aus. Vertreten waren 0,748 Mill. A von insgeſamt 1,382 Mill. 1 AK. Süd. Eiſenbahngeſellſchaft Darmſtabt 7 gegen 10 v. H. Dividende Die heute in Mannheim unter Vorſitz des Eſſener Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Bracht abgehaltene GV., in ber 18,23 Mill.„ Af. mit 22772 Stimmen vertreten waren, ſetzte die Dividende aus dem nach 1,32 Mill. I Rück⸗ lagen in den Erneuerungsfond und 0,29 Mill.„ Abgaben einſchl. 31540„ Vortrag ſich ergebenden Reingewinn von 1 520 606, auf 7(i. V. 10) v. H. feſt. Vorgetragen wer⸗ den 70 606. Vier ausſcheidende Aſt.⸗Mitglieder wurden durch Zuruf wieder gewählt. Bei den Nebenbahnen iſt ein Einnahmeausfall eingetreten, der durch die Ein⸗ ſchränkung der Ausgaben nicht vollſtändig ausgeglichen werden konnte. Insbeſondere war der Güterverkehr rück⸗ Die neee, e Regularien⸗Erledigung vertagt Rheiniſche Gruppe Mehrheitsbeſitzer— Nordſtern und Vaterländiſche halbiert das AK. auf 4 Mill. und erhöht auf 6 Mill. bei voller Einzahung Berlin, 24. Juni.(Eig. Dr.) In der HV. der Nordſtern und Vaterländi⸗ ſche Allgemeine Verſicherungs⸗ Ac. gab die Verwaltung eine Erlärung ab, in der es heißt, daß die Geſellſchaft zum Zwecke einer endgültigen Konſo⸗ lidierung Verhandlungen mit der Aachener und Münchner und der Colonia aufgenommen habe, die eine Beteiligung dieſer Geſellſchaften zum Ziele ha⸗ ben. Die im Laufe der Verhandlungen eingetretenen Ver⸗ änderungen in der wirtſchaftlichen Geſamtlage haben beide Parteien veranlaßt, bei dieſer Gelegenheit eine allen noch ſo entfernten Möglichkeiten Rechnung tragende Bewer⸗ tung, vor allem der Aktiven vorzunehmen. Die Verhand⸗ lungen über dieſe Maßnahmen werden vorausſichtlich in den nächſten Tagen zum Abſchluß kommen. Die Verwaltung beantragte daher die Erledigung der Regu⸗ larien von der Tagesordnung abzuſetzen und lediglich zum Punkt Auſſichtsratswahlen zu beſchlie⸗ ßen, die Herren Regierungsvizepräſident a. D. von Gör⸗ ſchen und Generaldirektor Spans, beide von der Aache⸗ ner und Münchener Verſicherungsgeſellſchaft und Konſul a. D. Leiden und Generaldirektor Dr. Oertel, beide von der Colonia Kölniſche Feuer⸗ und Kölniſche Unfall⸗ verſicherungs AG. in den AR. zu whlen, damit ſie bereits jetzt an den laufenden Beratungen teilnehmen können. Die Vi. erklärte ſich mit dieſem Vorſchlag einverſtanden. In der HV. der Nordſtern Lebensverſiche⸗ rungsbank AG. wurde der Abſchluß mit 14 v. H. Dividende einſtimmiggewehmigt und neben den oben⸗ genannten Herren Dr. Hans Pil der von der Dresdener Bank in Homburg in den AR. gewählt. Im Zuſammenhang mit der Vertagung der heutigen HV. der Noroͤſtern und Vaterländiſche Allgemeine Verſiche⸗ rungs⸗AG. erfahren wir, daß der AR. der Noro 85 und Vaterländiſchen in einer nach der HV. ſtat tgefundenen Sit⸗ zung die Vorſchl üg e der rheiwiſchen Gen angenommen hat. Darnach ſoll dieſe Gruppe in Zu⸗ kunft die Aktienmehrheit der Nordſtern und Va⸗ terländiſchen beſitzen. Zu dieſem Zweck wird das AK. der Nordſtern und Vaterländiſchen von z. Zt. 8 Mill. 4 auf die Hälfte zuſammengelegt und alsdann wieder auf 6 Mill. y voll eingezahlt und mit 600 000 4 Reſervefond erhöht. Es hängt nur noch von der Geneh⸗ migung des Aufſichtsomtes für Privatverſicherungen ab, daß dieſe Abmachungen Rechtskraft erlangen und mit der umgearbeiteten Bilanz oer neuen. der Nordſtern und Vaterläydiſchen vorgelegt werden. Damit dieſe Aenderung des urſprünglichen Plans keinerlei Beunruhigung in den Kreiſen der Verſicherten hervorruft, hoben Aachener und Münchener und die Colonia ſich bereit erklärt, Garan⸗ tien für die direkten Verſicherungsverträge zu über⸗ nehmen. eee eee eee gängig. Die Stromperſorgung mußte wegen Ueberalte⸗ rung der eigenen Zentrale umgeſtellt, das Kabelnetz ver⸗ ſtärkt werden. Der Eſſener Straßen bahn ver⸗ kehr blieb um 7 v. H. hinter dem Vorjohr zurück. Für Steuern waren 2,5 Mill. J, für ſoziale Laſten über 1 Mill. 4 aufzubringen. In der Bilanz betragen die Kreditoren 15,27, die Debitoren 6,71, Baorbeſtände und Bankguthaben 0,45, i 1,4 und Wertpapiere und Beteiligungen 3,84 Mill. * Ungeklärte* Bei der Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken AG., Köln, war der Verlauf des Geſchäftsjahres 1930⸗31 nicht uUnbef friedigend. Es gelang, die Beſchäftigung der Konzernwerke durch Strecken der Aufträge verhältnismäßig gut zu halten. Die finanziellen Ergebniſſe dürften lt. V. Z. nach dem bisherigen Ueberblick die Aufrechterholtung der vorjährigen Dividende von 7 v. H. ermöglichen. Daß man ſich aber im Intereſſe wei⸗ terer Stärkung der Reſerven zu einer Kürzung entſchließt, wird für nicht ausgeſchloſſen gehalten, zumal im Augen⸗ blick die Ausſichten ſchlecht ſind. Die noch in Arbeit be⸗ griffenen Reichsbahnaufträge dürften in 2 bis 3 Monaten aufgeorbeitet ſein. Zu dieſem Zeitpunkt ſoll auch das Heidelberger Konzernwerk Fuchs, folls bis dahin keine neuen Aufträge hereinkommen, ſtillgelegt werden. Die Börſeneinführung der Weſtwaggon⸗ Aktien iſt wegen der Börſenlage noch nicht akut. * Waggonfabrik Joſef Rathgeber AG., München. Die o. GV. erledigte die Regularien. Dementſprechend kom⸗ men wieder 8 v. H. Dividende zur Verteilung. An Stelle des durch Tod ausgeſchiedenen AR.„Mitgliedes Dr. Guſtav Sintenis wurde Syndikus Dr. Wilhelm Koeppel von der Berliner Handelsgeſellſchaft in den Aufſichtsrat ge⸗ wühlt.— Auf Anfrage eines Aktionärs wurde mitgeteilt, daß im laufenden Geſchäftsjahr der Auftrags⸗ beſtand zurückgegangen ſei; aur Zeit ſei die Beſchäfti⸗ Kuna mäßig, man hoffe aber, weitere Aufträge herein zu bekommen. Ohne irgend etwas vorausſagen zu kön⸗ nen, hoffe man doch auf ein günſtiges Ergebnis. * J. D. Riedel⸗E. de Haen, AG., Berlin. Die GV. unter Vorſitz von Komm.⸗Rat Dr. Millington⸗Herrmann ſetzte die Dividende auf wieder 5 v. H. ſeſt. Auf die An⸗ frage einiger Aktionäre begründete Direktor Fuchs die hohen Waxenvorräte(49 Mill. bei 10 Mill./ As.) damit, daß die Geſellſchoft ſtändig etwa 1012 000 verſchiedene Artikel vorrätig halten muß, um unverzüglich eingehende Aufträge auszuführen. Die Warenpreiſe ſeien im neuen Jahre weiter zurückgegangen, doch bedeute dies für die Geſellſchaft nicht ohne weiteres einen Verluſt, da außer den Rohſtoffpreiſen auch die Herſtellungskoſten herunter⸗ gegangen ſind. Die Ausſichten ließen ſich nicht zuverläſſig beurteilen. Von der Ausorbeitung neuer Präparate ver⸗ ſpricht ſich die Geſellſchaft einen guten Erfolg. * R. K. A. erhöht nur um 1 v. H. Die Deutſche Renten⸗ bank⸗Kreditanſtalt teilt mit: Infolge der Diskonterhöhung der Reichsbank hat die Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt ihre Zinsſätze ebenfalls geändert. Sie hat ſich jedoch ent⸗ ſchloſſen, der Steigerung des Reichsbankdiskontſatzes um 2 v. H. nicht wie bei früheren Gelegenheiten in vollem Umfange zu folgen und nimmt lediglich eine Erhöhung des Zinsſatzes ihrer kurgfriſtigen Perſonal⸗ und Saiſonkredite vor und zwar in Höhe von 1 v. H. und erſt mit Wirkung Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer Effektenbörse 5 255 1 85 28 24 28. 24. Phönig Bergbau 46 23, 24. 28. 24. 1. U. 7 1.... J. Sellin 30.— 30.— 97015 555 00 88.50 88.50 Brown, Boveri 52.— 52.—. „hafen Stadt 85.50—.— Daimler⸗Benz 21.— 27.— Sal Gold 87.80 85,50 Gold 70.— J0.— 32 5% gedenke. 8.— 66.— —— 35 Babiſche Bank—.— 1115 16% Grkr. M. 895 1100 1100 Henninger fe. St. 120.0. Moenus St. M 26.——— Ber. Zellſt. Berl.—— 5 alt Poelh. 8 1130 1170%„„ f. 130.0 180.0 8 zwen München 189.0 18, Motoren Deu——. 50 11. 27 8 5 Hopoth. 8k. 124,0 120.0 Schöfferh. Bindg. 188.0 1800 Motor Oderurſen 5 60 8 11 99.— „Ban u. Dise. 1020 101.8 4. 9. Kno Halb 5 7 5 wart Stor ee e Bl K. 118,2 norr. 144.0 14 erger. 60,— 80.— Konſerven Braun 25,— 25,— N. Rähm Kan. 5.— 5855 Wayß& Freytag 24.80 26,75 Aimee bo 105,0 105.0] Paunh. Gummi———.— Adler N 2 W. Wolff Eichbaum....—,— Pfälz Müßlenw. 90,25 90.25 H. E. G. St.-. 99.65 94.90 Rein. Gebd K Sch. 70.——.— Zudwigsh. A. Br.., 5 8 ae 85 0 985 0 Portl. gem. Held. 56,.— 58, 1 a— 80.— 0 0 Brem.⸗Beſig. Oel Uchbaum⸗Wer ger 80. 60.— ea. a N Brown Boveri Südb. Zucker. 110.0 110.0 Sab. uffekurgnm..— ef.— Verein biſch. Oelf. 65.— 85,.— Sement h Continent. Berſ.— Wanß fande Mann. erlich. 22.75 22,75 Zeütoff Waldo Darmſt. 112.9 113,0 55— 84.50 D Effekten Bank 92,75 92,75 Dt. Atlant. Nat. Festverzinsliche Werte ae Disconto 3215 101,0 Datmter 55 7. 15 Abisſungſch. 15 D. Wertb. G18 5 % Schug. 16..85 2,38 Frkfri Hyp.⸗Be. 1270 125,0 % Lubwigsh. 20 84.— 86,— Nürnb 9„ 20 80,— 86.— fälz. Hop.⸗ Bk. 11 2 1 6980 650 inger Maſch..—. Bergmann. 80. 8* 2 3 88 163, 2875 1860 2 Spinn. 68,— 65.— ien 309. 50 Otavi Minen„ 22 S e e en. ben Ge 15 5 Laage de 3 Deen Gerson 460 48.— 77— 5 9 55———— Rhein. 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Rat. „ ten 5 1250 Dolle 2 iber—— 81.75 erg. Verein—. n Eiſen Ralſerst. 50 Mom Gd. 8———. 15 Erb.„Anſt. 5.— Emag Fragt, 0 1170 En fager Unto Daim ch. Jetter—..—— Deutſche 7 Sb 50—.— elt. 3 72.50—.— Pt. Gold u. Silber 1245 121,0 rg B. 4 Gir Gas—.——— Di. Linoleum 64.80 64.25 6% Rh. 98 95,50 985,50 aund. Vers..—.——.— Sa 8 ner M. Rnorr Helldr Ronſerven Braun 28. 28. 10 46,— Kraus& Co. Bock. 57.50 57.— 8 nus Wolf 8 0 73.50 72,75 Sechwerke. 76.— 727,25 Mainkraftwerke 40 75 40.— Metallg. laugh 61.— 80,— 81.— 83,50 Roeder, Gebr. 51,— 51,.— Sengoff A— Bd. Maſch. 5155 1200 120,0 Rüigerswerke n 92 44.90 42,25 0 — 0 Memel. 81.— 6 53.— 58.— S rktztl. 19,75 19,75 57.— 33.— e rerminnotierungen(Schlug) h. Holzmann 88 5— 99,75 9675 Jie Bergbau 76,.— 78.50 — D 4 65—.80 Deuſſche Diaconto 1020 101.2 Rid dnstwert: e Fe r ene 180 10 Jabnever. de 11 f * 49.— 2. 3650 38.80 S 840 05 e 28 29 5 eſellſch. 5 89.— 58,50 53. Kerdg 5— 9—.— e .„ 50.75 50.— a 5 A 8 05 905 72.50 78,80 Rae 8950 88,50 Aug. Elektr. 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Der Höchſtzinsſatz für den letzten Kreditnehmer, den Landwirt, beträgt daher vom 1. Juli d. J. an 874 v. H. Nicht berührt werden durch die Dis⸗ konterhöhung die längerfriſtigen Abzahlungs⸗ und Inve⸗ ſtierungskredite der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt, deren Zinsſatz überhaupt nicht erhöht wird. Die Arſache des Sanierungsbebürfniſſes bei Nordwolle Fehldispoſitionen der Ultramare und perſönliche Aktiengeſchäfte von Verwaltungsmitgliedern O Frankfurt, 24. Juni.(Eig. Dr.) Die in dem Ge⸗ ſchäftsbericht von Nordwolle nicht genannte Verluſtquelle wird nunmehr als die holländiſche Tochter ⸗ geſellſchaft Ultramare bekannt, die neben dem Handelsgeſchäft auch finanztechniſche Zwecke verfolgt. Bei ihr liegt ſogar die Haupturſache für das Sanierungs⸗ bedürfnis von Nordwolle. Die Fehldispoſitionen in Wolle führten in der Zeit der Wollbaiſſe zu Verluſten, die nur bet der Ultramare zunächſt verbucht wurden. Gleichzeitig hat aber, wie die„F..“ erfährt, dieſe Ultramare auch Geſchäfte in Nordwoll⸗ Aktien gemacht, die von den leitenden Verwaltungs mitgliedern zu perſön⸗ lichen Zwecken mißbraucht wurden. Der Grund dafür ſei in einem ſehr bedeutenden Aufwand für private Inveſtitionen der Herren Lahuſen zu ſuchen. Dieſe Geſchäfte konnten bis vor Kurzem dem AR. und den Ban⸗ kengläubigern verborgen gehalten werden. Daraus er⸗ gibt ſich naturgemäß die Notwendigkeit der Frage nach der Regreßpflicht. Bekanntlich iſt inſofern ſchon ein An⸗ fang gemacht, als die geſamten privaten Vermögen der Bremer Herren Lahuſen für den Konzern ſichergeſtellt ſind. Der induſtrielle Kern des Konzerns Nordwolle ſcheint jedoch durchaus geſund zu ſein, ſodaß trotz dieſer bedeutenden Verluſtquelle eine Neuordnung von Nordwolle durchaus möglich iſt. * * Norddeutſche Wollkämmerei u. Kammgarnſpinnerei ., Bremen. Die Uebernahme der neu zu ſchaffenden 30 Mill. 4 mit 7 v. H. Dividende auszuſtattenden Vorzugsaktien der Geſellſchaft durch in⸗ und aus⸗ ländiſche Freunde der Geſellſchaft hat Veranlaſſung zu der Annahme gegeben, daß die Nordwolle durch dieſe Vorzugs⸗ aktien unter holländiſchen Einfluß komme. Dieſe Verſion wird uns von der Verwaltung in aller Form dementiert. Der deutſche Einfluß an der Nordwolle bleibt erhalten. Die Vorzugsaktien werden überwiegend in Deutſchland untergebracht. O.52 Mill./ Verluſt Metz AG., Freiburg i. Br. (Eig. Dr.) Der Geſamtver bu ſt der Metz AG., Frei⸗ burg i. Br. ſtellt ſich nach dem Fuſionsjahr bedeutend höher als bisher gemeldet, und zwar wird 1930 allein ein Verluſt von 886337/ ausgewieſen. Um den Verluſtvortrag von 655 944 l aus 1929 erhöht ſich alſo der Geſamtverluſt 1930 auf 1 542 281, bei 6 Mill. Aktienkapital. Der Sanierungsabſchluß der Hanomag Bei der Hannoverſchen Maſchinenbau AG., vorm. Georg Egeſtorff(Hanomag) in Hannover, die der Lothrin⸗ gengruppe naheſteht, iſt der Betriebsüberſchuß im Ge⸗ ſchäftsjahr 1930 ganz beträchtlich, von 6,81 auf 3,82 Mill. zurückgegangen. Geſchäftsunkoſten erforderten 3,65(i. V. 3,44) Mill., Steuern und ſoziale Laſten 1,55(1,48), Zin⸗ ſen 1,01(1,16) und Abſchreibungen 1,34(1,43) Mill., ſo daß ein Verluſt von 3 735 234(697 643) 1 entſteht. Die Verwaltung beantragt, hiervon 670 820/ durch Auflöſung der geſetzlichen Rücklage zu tilgen, ſo daß noch 3,06 Mill., verbleiben. Dieſer Verluſt ſowie der durch die Aufgabe des Loko⸗ motipbaus eingetretene verringerte Geſchäftsumfang ver⸗ anlaßten die Verwaltung zu dem bekannten Sante⸗ rungsvorſchlag, der eine Kapitalzuſammenlegung im Verhältnis 3 zu 2 vorſieht. Die bei der Zuſammen⸗ legung buchmäßig frei werdende Summe ſoll ebenſo wie der Reinerlös aus dem Henſchelabkommen(zuſammen etwa 10 Mill. /) verwandt werden zur Deckung des ver⸗ bleibenden Verluſtes von 3,06 Mill. /, zur Tilgung des Goldanleihedisagiokontos von 0,53 Mill. /, ſo daß zu Ab⸗ ſchreibungen auf Werkanlagen und Beſtände, die mit 29,8 Mill.„ zu Buch ſtehen, noch rund 6,5 Mill./ verbleiben. Ob die Abſchreibungen ausreichen, muß die Zukunft lehren. In der Bilanz(alles in Mill.), deren Liquidität noch ungünſtiger geworden iſt, wird die Fabrikanlage mit 19,57(20,35) ausgewieſen, Wertpapiere und Beteiligungen 0,59(0,53), Wechſel 0,25(0,05), Außenſtände 3,82(4,98), La⸗ gerbeſtände 9,72(8,71), anderſeits Anleihen und Darlehen unverändert 8,8, Bankſchulden 1,99(1,55), Akzepte 3,42 (2,75), Verpflichtungen aus laufender Rechnung 4,56(4,49), Anzahlungen und Vorſchüſſe 3,01(1,43). Der Umſatz hat ſich gegenüber dem Vorjahr um 8 v. H. verringert. Im neuen Geſchäftsjahr war der Auftragszugang für die Abteilungen Keſſel⸗ und Schlepperbau infolge der wei⸗ ter geſteigerten Wirtſchaftskriſe gering. Mit dem Dieſel⸗ ſchlepper konnte zwar der Marktanteil vergrößert werden; die Enge des Marktes brachte aber keine Umſatzſteigerung gegenüber dem Vorjahr. Erfreulich ſei dagegen die Ent⸗ wicklung des Automobilgeſchäfts. Die Verwaltung hofft, durch die vorgeſchlagene Umſtel⸗ lung des AK. und die weiter vorgeſehenen Maßnahmen die Grundlage für eine künftige Rentabilität des Werks geſchaffen zu haben. Vorausſetzung ſei aber die Wieder⸗ kehr geordneter wirtſchaftlicher und politiſcher Verhältniſſe. Kupſerkartell mißt mit zweierlei Maß Preiserhöhung für Deutſchland, Preisermäßigung für Amerika In den letzten Tagen hat ſich am internationalen Kup⸗ fermarkt ein Vorgang abgeſpielt, dem allergrößte Beach⸗ tung zukommt. Die lebhafte Nachfrage nach dieſem Metall, die im Zuſammenhang mit der Hoover⸗Botſchaft Aufang der Woche einſetzte, benutzte das Kartell ſofort dazu, um den eif⸗Preis frei Nordſeehäfen von 8,275 auf wa 8,525 Cents pro Ib. zu erhöhen. Dagegen ließe ſich an ſich kaum etwas einwenden, wenn nicht gleichzeitig die Newyorker fob⸗Notierung eine Ermäßi⸗ gung von 8 auf 7,75 Cents, d. h. den niedrigſten bisher dageweſenen Preis erfahren hätte. In einer der⸗ artigen Preispolitik liegen ſchwere Gefahren, die beſon⸗ ders die deutſche verarbeitende Induſtrie bedrohen. An ſich iſt ſchon die Kauffähigkeit des deutſchen Volkes auf das äußerſte eingeſchnürt. Wenn jetzt das Kartell die erſten Regungen an den Rohſtoffmärkten dazu verwendet, um auf dem Wege über das Urprodukt auch die Fertigerzeug⸗ niſſe zu verteuern, ſo entſpricht dies weder einer großzügi⸗ gen Einſtellung auf Sicht, noch auch den Gedankengängen die dem Weltmoratorium des Präſidenten Hoover zu grunde liegen. Die ſtrikte Durchführung der Preispol if des Internationalen Kupferkartells bedeutet nämlich ben Licht beſehen nichts anderes, als daß die deutſche Wirtſchaft die direkten Zahlungen, die ihr für ein Jahr geſtundet werden ſollen, in indirekter Form, nämlich durch Vertene⸗ rung der Rohſtoffe, entrichtet. Daß damit kei⸗ nem Teile gedient iſt, bedarf keiner näheren Erläuterung; laſſen ſich ſchon aus irgendwelchen Gründen Erhöhungen des Niveaus nicht vermeiden, ſo ſollte doch das Intereſſe des Konſumenten weitgehend Berückſichtigung finden. Kupferpreis erneut erhöht O Newyork, 24. Juni.(Eig. Dr.) Nachdem bereits ge⸗ ſtern eine Heraufſetzung des Kupferpreiſes von 8,27% guf 8,2% Dollarcents erfolgte, hat das Internationale Kupfer⸗ kartell mit Wirkung ab heute den Preis cif Nordſeehäfen auf 8,77% Dollarcents feſtgeſetzt. 37510. Concord. Sp 38. 89. 1 25 f 55 2. Conti Caputſch 105 10455 92 5.75 1970 Daimler Motten 28.75.50 4½% Anat. Ser. 1—.——.— Deſſauer Gas. 120.7 1200 löcknerw 1 20 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 1 75 8150 C. H. Knorr 148,0 148,0 35 5 1440 1420 2775 65,15 Koba 25,— 28.— Trens⸗Radio. 123.0 128,0 ersb. 1420 Deutſche Erdöl 2%.d arsial.. 2. Dich Bußaßr: 9950 80 75 gent en Deutſche Kabelw. ahla Porzellan 25. 9 allwt. Aſchersl. 128,0 122.5]. Zucker 114.6 111,0 3 29.50 29.75 erke. 54,— 59,25 Teleph. Berlinee.—. Otavi Minen„ 22, 218 Aktlen und Auslandsenlelhen in Prozenten- N 3 2 28. 2 Bremer Wolle 1198 114.0 erg Leder 10.— 77455 Schudert& Salzer 141,7 189.5 ſelnulknt 181.5 129 bel Stoeke-Nolsrungen in blerk je Stück] Bremm, Bop. 4 C. 53 55 Jace n e e, 8 4 8215 17 7 24. Buderus Eiſent. 41,25 39,.— e erke 31.— 34.— Schultheiß... 134,5 182,7] Wicking⸗Cement 19.— 10.— eis 16.— 18./ Türk. Erd. At. 3 Phil.* mam, 79,50 76,80 Wiesloch Tonw. —%, Bagd.⸗Eiſ..50 2,0 Sparlott. Waser 10,50 78, Horch a Lie... de e Segan Strumpf, 2,8] Wiſſener Weta, 61.— 81.— 553 Ehem. Heyden..75 44,25 Saanen.. 5880 7 Pf,. Guß 47: u, Ant,— 55—— Chem. Gelſenk.. 43.— 44,25 Ne 1 5 1 7„148,0 147,0 Sinner.⸗G. 68,50 72.— 5„„„„ %, ollobl. 1911.40— Chem. Albert 21.— 29,25„ Jüdel& Ca. 95.— 94.— Stoehr Kamm. 88,85 82,50 70 2. Tbem. Brockhues.— 19.— Gebr. Junghans 30,15 30.— Stoewer Nahm.. Verein 83.50 81.— Stolberger Zinkz, 184,5 138,5 d Sübd. 8 22.— Neu-Guinea. 230,0 2440 Thörl's ver. Oels—.— 89.— 25.50 25,50 Tletz, Leonhard 92,.— uſſenbank.. 7 057 5 3 Steinze 101,0 101,0 Köti Kunſtſed. 69.80 68.50 Transport-Aletien deuſge Moe e en eau e der 8 25 87.25 erhebe 1939 19. Peſde benst 5 8 885 15 Deutſch. Eiſenhdl. 8— 825 Kronprinz Met. 28.——.5. ef. Gummi 5 8% e. Kere Sie. 2480 820 852 VVV Her. Eher Fhart. 8175 81. 1%%% ô 80 d. Eiſenbahn Oeſt. St.⸗Eiſend. Dippe Maſchin.———.— aur 93 2 Baltimore Ohio dd. S 255 2— 81¹.— Linde Giswaſch. Tangda Adliefer. Dürener 50 Carl Lindſtröm Br. richbahn Dürkop 5 Lingel Schuh fabe. 5 5 5 l e 970 8850 S. Loewe& Ta. Südamerika. 0 104,0 Dynamit 71.— 70.— C. Lorenz. rbb. Fand. 50.78 50,— Elektr. Lie Verein Elbeſchif.—.———Elktr. L u. Bank-Aktlen e ank f. Brauere. 5, Barmer Bankver, 98.25 98.— FſſenerStef no 111.5 108,6 Lüdenſcheid 110,7 110,2 Maximil.⸗Hütte ſandel 106.0 108,0 Fa* 110 21 5 010. A e 3 8 Mech. Web. 1 5 D. A e 85 8 arbenind. A. G. 135,2 183,1 Merkur Wal. 5 3 5915 ldmüßle papier 1030 1017 N 57.—— i———Sabmeper a a. Jukau& 1 8 ee maille Ulrich. Ic Werke—— 57. 5 nerstadbedk dbb ere Raſch duc. 8& Guill. 72,75 71.50 Miag⸗Mühlen Dresdner Bank 1017 101.7 dies e öpfting.——. Mid e Genet 115.5 1125 „ e abr. Nereintök. 18200 182.0 15 Meininger upbk. 120,0 120,0 E. Friſten. e e Matoren Deus 113.0 . Dtſch. Nickelw. 95,.— 87.— 2 75 1 015—.——.— 5 Keil e 35. 5—— Diamond 75 4,.— B. Harz. Portl. e e ach freau 0 0 5 5 — 8. Stahl. v. d. vg. 114.0—.— 5 Dee. Ultramarin. 117,0—.— Nonnen 8 8 34,— 33,25 Sichel& Co.„. F Fee e .,.%... Wanderer Werke 55,.— 52,.— Brown Boveri 8. 8 135 427 ang, di. drein 728.. rr. wenig g 3 78.— 29.25 Dank f. Brauind. 110 115, 5 28.— 50 Darmer Bankver. 89.25 8 55,5 — Bayr. Hyp. u. W. 115⁵.0 olzmann 79.75 770 lelbetriebsgeſ. 5197 4400 iſe Bergbau 140,7 125 55,80 58,75 Zerl. 108.7 S all Aſchersleben 124.5 1 Comm. 5 Priv. 108.5 — 1 2 78.75 8—— Nat. 113,0 5 Karſtadbt. 0. 29. 55 Petdldk. 515 5 Mübideim Berg. 76.— deutſche icons 102,2 105,8 Flsdner Werte! 8880 5885 1 8. 186,2 188.1 See 2— 8 1.6 ffn 8 5— 55 Köln-Neueſſen B. 955 89 50 enen 5„ Riederlerl.. Sele 1842 1525 Aug. defals 2 2425 850 Mansfelbee 20— 290 we ee 829 5 e 515 GC 28 158 5 2955 7— enſcho— 55 el„ 5 industrie · Aliien Seren ger 58— 5550 Oberst. Nolde 900 56. antes eine. 06 3075 Zordd. Wee 7 155 1422 1460 Gerreabelm.Glaß 56.— 85.50 5 be 8 e. 80 55 zanſa Dampf.. 80,— 80,— Oberbedarf 30,25 9920 Aerumulatoren 142.2 148.0 Gel. l elektr. Um 109.5 109 2 Dune—.— dordd Boyd. 80,75 50.50 Oberſchl. Kota 69.80 4075 88„ 13.—. Gocdhardt t Gebr..„„ 2 fue. Clertr- G. 2450 14 1 3 Koppel.80 8 Peligſes 28.50 2,50] Goldſchmidt. Th. 41.— 41.— Pybnte dau 48.— 225 80 3 11 5 46.— Pobnig 8e rübau 47785 48.15 Allg. Elektr. 85,15 94,.— Guano-Werke. 48,50 44,50 Hermann e 5 50 87.— Polppdonwerke 119,0 119. Alſen Port Z. 78.— 8. Greppiner Werke——. alhgeber Wag 2 85 Jeden e 80, 88,— 69.80 f0. Braunk. u. Bt. 189,7 188. Ummendorf 2 80. Arier Masch. 82.— 88, Rhefafeldengraft 1209 148.0 Onderug Elfen. 88.80 40,28 Eleltrizttät 106,5 1095 Lohnen 57.50 58,.— Gebr. Großmann—— Rhein. Braunk. 157—. 05 FTharlottb.Waſſer 79.— 78.— Stahlwerke 74.— 7475 11 Tae 5 25 22 82.— Srün& Bilfinger 1800 180 Rhein. Khamolte 1048 Le mb, Hiſpane 2339 2880 Ub.⸗Weſtf Klette. 1150 150 ſſch. 58.— 50,— Gruschwitz Teritt 48.— 50,— Rhein. Elektrizit. 1100 2 80 Tont. andes 1 104,0 A. Riebeck⸗Mond 255 „5 5 8 f— 155 e 7555 5 5. 15 5 197 Na 250 1570 Hallesche Resch. 50— 2— 8 141— 85 che Erben 69.— 66.75 Schiel g. 5 1255 1175 777... Saad e 88.85— Serre 2 Gen. e 285 Rue erb. 8 5 1 1102 3 1115 Schult Pagen 1527 5547 Ho ee tgerswerke 45, t 1 8 5„ 5. 1 5 5 Ferpener gergb. 60.——.— Sa 9 905— 76.— 75,25 Eſfener tei 0 8—— vente 355 229,0 2900 bedwigahütte. Sach Guß ahl. e J. G. Farben 133,0 188,7 Seonhard Tie 91 9280 Saller. 5 deilmann Imm. 20,— 21,.— Salsdetf 3 182ů7 mühle. 103,7 102,0 Ber. Stahlwerke 58,15 46.50 F 5. rich 2— 8. 9 aldho 0. et n 60.— 60,— Ieh Ausf 118,0—,— Huge Schneider 41.78 40.50 Sesfür et„ 103.2 104.5 via Minen 21.78 21.65 übern 1 11 ck N gegen ſtimm noch Bank. zeichn ten I. proz. Di Hörſe den a ſtehen Haup der K trat dem einige Kurs Anbe! Hauſf Ban real Kurs tung ul t i der 7 gen d abſchr Einze Alt⸗ fordet kleine Ver mend Reich inner nens: mar erleit ee 12 ASS SNR FFF — — N 1 err n 288 Mittwoch, 24. Juni 1931 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe site Nummer 286 Vörſen nach unſicherem Verlauf befeſtigt Die Haltung Frankreichs trägt Unſicherheit in die Tendenzentwicklung/ Gewinnurealiſationen und bevorſtehender Halbjahresultimo führen zu Abſchwächungen/ Reportſatz von 6 auf 8 v. H. erhöht/ Schluß auf feſte Auslandsmeldungen—3 v. H. und mehr über Anfang Maunheim unregelmäßig Die Tendenz an der heutigen Börſe war unregelmäßig; überwiegend waren am Aktienmarkt leichte Kurs⸗ rückgänge zu verzeichnen. Die Haltung Frankreichs gegenüber dem Hooverſchen Moratoriums⸗Vorſchlag ver⸗ ſtimmte. Farben gingen auf 134 zurück, ſchwächer lagen noch Weſteregeln und Waldhof und Wayß u. Freytag. Bankaktien hatten durchweg kleine Kursrückgänge zu ver⸗ zeichnen. Verſicherungsaktien blieben geſchäftslos. Ren⸗ ten lagen unregelmäßig. Bei größerem Angebot gingen gproz. Mannh. Stadt auf 85,5 zurück. Frankfurt verſtimmt Die geſtrige Rede des Reichskanzlers wurde von der Börſe günſtig aufgenommen. Sie bildete zuſammen mit den aus Amerika ſtammenden Gerüchten über einen bevor⸗ ſtehenden amerikaniſchen Kredit an die Reichsbank das Hauptmotiv für eine vorbörsliche Befeſtigung der Kurſe. Zu Beginn des offiziellen Verkehrs trat jedoch die zögernde Stellungnahme Frankreichs zu dem Hoover⸗Plan ſtärker in den Vordergrund und rief einige Verſtimmung hervor, ſo daß die vorherigen Kursſteigerungen wieder gänzlich verloren gingen. In Anbetracht der in den letzten Tagen nach der ſtürmiſchen Hauſſe eingetretenen ſtarken Unſicherheit zeigte ſich bei der Bankenkundſchaft Neigung zu Gewinn⸗ realiſationen, die ebenfalls einen Druck auf das Kursniveau ausübten, zumal die Spekulation in Befürch⸗ tung einer ſchwierigen Ueberwindung des Hal bjahres⸗ ultimos eher als Abgeber auftrat. Hinzu kam noch, daß der Dollar wieder eine ziemliche Befeſtigung zeigte. Ge⸗ gen die geſtrige Abendbörſe ergaben ſich daher meiſt Kurs⸗ abſchwächungen bis zu 2 v. H. Darüber hinaus verloren Einzelwerte bis zu 4 v. H. Am Anleihe markt gab Alt⸗ und Neubeſitz bis zu 74 v. H. nach, Reichsſchuldbuch⸗ forderungen bis% v. H. niedriger, Goldpfandbriefe bei kleinem Geſchäft ziemlich ruhig und unverändert. Im Verlaufe hielt die Unſicherheit weiter an. Verſtim⸗ mend wirkten die Gerüchte über Perſonaländerungen beim Reichsminiſterium. Das geringe Geſchäft bewegte ſich innerhalb der Kuliſſe, da von Publikumsſeite keine nen⸗ nenswerte Verkaufsorders vorgelegen haben. Am Geld⸗ markt war Tagesgeld mit 6 v. H. unverändert, jedoch erleichtert; Monatsgeld ſehr geſucht. Berlin ſchwankend Heute vormittag und an der Vorbörſe nannte man feſte Kurſe. Die geſtrige Brüning⸗Rede wirkte anregend. Zu Beginn des offiziellen Verkehrs wurde es aber wie⸗ der ſchwächer. Farben, die man vorbörslich mit 138ÿ genannt hatte, gingen zu Beginn auf 133 zurück. Gegen geſtern Schluß waren die Kursabweichungen im allgemei⸗ nen nicht erheblich und gingen ſelten über 2 v. H. hinaus, vereinzelt waren auch Beſſerungen bis zu 2 v. H. feſtzu⸗ ſtellen. Von Seiten der Kundſchaft kam wieder etwas Ware heraus, was die Spekulation zu Gewinn⸗ mitnahmen veranlaßte, auch wollte man vereinzelte Blankoabgaben beobachten. Zu berückſichtigen iſt natürlich, daß heute der er ſte Schiebungstag iſt, ferner drückte auch der nahende Ultimo auf die Stimmung. Der Reportgeldſatz, der bei der letzten Feſtſetzung 6 v. H. in der Mitte betrug, dürfte ſich um 771—8 v. H. bewegen. Verſtimmend wirkte, daß der Dollar gegen Reichsmark gestern sanft entschlafen ist. wieder etwas angezogen iſt.. Deutſche Anleihen waren ebenfalls ſchwächer, Ausländer wenig verändert. Türken⸗ loſe plus⸗ plus. Der Pfandbriefmarkt war nicht klar zu überſehen. Reichsſchuldbuchforderungen lagen nach anziehender Tendenz wieder etwas ſchmächer. Am Gel d⸗ markt war heute eine leichte Entſpannung feſtzuſtellen, Tagesgeld konnte ſich auf 64—8½ ermäßigen. Im Ver⸗ laufe traten auf ſchwächere Auslandsmeldungen wieder A b ſch wächungen ein, ſpäter jedoch wieder leichte Erholungen. Gegen 127 Uhr wurde es an allen Märkten wieder unregelmäßig. Der Kaſſamarkt war auf Realiſationen in über⸗ wiegend ſchwächerer Haltung, die Rückgänge betrugen bis zu 5 v.., denen eine Reihe von Beſſerungen, die auf Publikumskäufe zurückzuführen waren, gegenüberſtanden. Am Privatdiskontmarkt glichen ſich heute An⸗ gebot und Nachfrage aus. Der heute zur Feſtſetzung gelan⸗ gende Reportgeldſatz wurde um 2 v. H. höher mit 8 v. H. feſtgeſetzt. Gegen Schluß kam es auf feſtere Auslands⸗ meldungen in Pounganleihe zu kleinen Deckungen. Viele Hauptwerte ſchloſſen—3 v. H. über Anfang. Schu⸗ bert u. Salzer, Bemberg und Weſteregeln waren bis 577 v. H. gebeſſert, während Allg. Lokal⸗ und Kraft, Braubank und Feldmühle 2 v. H. ſchwächer ſchloſſen. Deviſen gegen Reichsmark, wie ſchon geſogt, infolge der unſicheren Haltung Frankreichs wieder keſter, der Dollar notierte.2120 ſchen V nach.2090. we iz 49.7 unyeränder Newyorker Uſt gegen London. ger, auf einen Monat 25 nach 35 Stellen Monote 75 noch 90 Stellen. nien etw Berliner Devisen ofskontsatze: Reichsbank 7. Lombard 8, Privat 7 v. H. Bon der eurvopät⸗ och 4. Swapfätze Dollar gegen Reichsmark niedri⸗ ung 8670, Paris 19.40, alles noch 49.90 auf drei —.——— Amtlich in R⸗M für 23. Juni 24. Juni Parität] Disk 5 e f Berliner defallbörse vom 24. Juni 1931 B. G. B. M 00—ůͤ—— dolland. 100 Gulde 169,28 169.82 169,38 169,72 168,48 2½ N Zenk Athen. 100 Drachm een 7 0 5 3 755 5,46 9 5 1 bez. Brief Brief Brüſſel 1008-50 8 38.5 59.87 858,8 58,73 58,88 5 7 5 Danzig 100 Gulden 81.80.98 61,33 81/881, 5 8 5 2225 delſingfors 100 fm 10.583 10,803] 10,589 10.579 10.512 8 SW 28,.— Italien.. 100 Lire] 22.025 22.085 22.08 22.07 22.028 5% An 8. 2850 Südſlavſen 100 Din. 7439.482 744.462 7388 5 758 28,0 gen, 100 KH 112,67 112.89 112.69 112,91 112.08 3 28 100 Estudo 138,61 18,65 18,81 18,85 17,49 70 26. 100 Kr. 112,66 112.88 112.6911291 111.74 4 28.— 100 Fr 16.464 186.504] 16.47 16,51 16.445 2— 26.50 „100 F 12.453 12.478] 12.485 12.485] 12.38[4 5 5 28080 100 Fr..55 31,71 81.63 61,72 80,515] 3 55 tober. 27 100 Sew.044] 3,0500.049.058] 3/017 8% damen. 27705 Spanien. 100 Peſeten 2148 41.54 40,51 40.58 60,578 Dezembd⸗ 5 755 Stockholm. 100 Kr 112,79 118.01 112,983 118,05 112,958 trolytkupfer prompt 32,50 J Antimon Regulus= e Wien 00 Schilling] 59.09 59.21 59,15 89,27 58.79 7 Orig. Hüttenaluminſum 170.— Silber in Barren kg. 89,8 41.580 Ungarn 100-128003.] 73.43 73,57 73,47 78,61 72,89 7 dio. Walz⸗Drahtbarren 174.— Gold Freiverkehr 10 gr. 28. 28,20 Buenos⸗Aires. 1Beſo.382.3860 1,320] 1,324 1,786 7 Hüttenzinn 99 ud.— Platin dio. 1 8,—.— Ranada. tan. Dollar f.183.201 4,193 4,201 4,176—. Rein Nickel, 98/99 v. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 Kg Japan. 1 en.081.085 2,080].084] 15888.“ 5 Katro l 205.8 25.685 21.00 2804 299155 Londoner Meiallbörse vom 24. Juni 1931 enden dergl. 20 455 8 ce] 254780 28875 2055 2%] Metalle in E pro Te. Silber unze 8(287/40 fein tand), Platin Unze 8 New Hort 1 Dollar.205.218 4,208 4,218 4,170 5 Kupfer, Standard 37,85 1 S 10,8] Aluminium— Rio de Janeiro 1illr.].322 0,824.320.322.503 7 8. Monate 89.2 Monate 199.6 Antimon— Urnaudv. 1 Goldpeſo 2,448.452 l.483 l.487 J 3,412— Setl. Preis 37.75 Settl. Preis 108,0 Queckſilber—. 5. 5 Elektrolyt 40,0 Banka 111,5 Platin— deſt ſelected 88,75 Straits 109.7] Wolframerz 12.25 ſtrong ſheets lei, ausländ. 12,75 Nickel—— El'wiredzts 41, Zint gewöynlich 12,85 Weißblech 13,88 Schleppendes Produktengeſchäft Lediglich Bedarfskäufe am Getreide⸗ und Mehlmarkt Berliner Produktenbörſe v. 24. Juni.(Eig. Dr.) Das Geſchäft an der Produktenbörſe geſtaltete ſich auch heute recht ſchleppend. Bei den ee Witterungsverhältniſſen erfolgten Abſchlüſſe nur für den notwendigſten Bedarf, auf der anderen Seite blieb das erſthändige Angebot zur prompten Lieferung auch nur klein und die Forderungen lauten wenig nachgiebig. Neu⸗ weizen und Neuroggen waren bei verhältnismäßig nicht drängendem Angebot ausreichend. Am handelsrechtlichen Lieferungsmarkt lag Weizen 2,25„ und Roggen 1 J niedriger; im Verlaufe trat aber eine Erhöhung ein. Weizen mehl ſtetig; Roggenmehl, das weiterhin nur für den notwendigſten Bedarf gekauft wird, lag behauptet. Hafer würde, gemeſſen an der Nachfrage, ausreichend offeriert und war im Anſchluß an den Rückgang der Lie⸗ ferungspreiſe—2, niedriger. Gerſte ruhig. Der Schnitt für neue Wintergerſte hat vereinzelt ſchon be⸗ gonnen; es liegen bereits Muſter vor. Amtlich notiert wurden: Weizen prompt 278 bis 275 ruhig: Juli 279 79,50; Sept. 285.50—236; Okt. 286,25—50; Roggen prompt 21—18 ſtetig; Juli 200,30; Sept. 187,25—88, Okt. 1888,75; Futter⸗ und Induſtrie⸗ gerſte 185—200 mott; Hafer prompt 169—70 ruhig; Juli 179-80: Sept. 156,50 7,50; Okt. 156,50—7,50; Weizenmehl prompt 32— 37,50 kaum behauptet; Roggenmehl—60proz. prompt 28,75— 91,25 kaum behauptet; Weizenkleie 15,50—75 matt; Roggenkleie 12,25—50 matt; Viktorigerbſen 26—31: Futteretbſen 1921; Peluſchken 26—30; Ackerbohnen 19 bis 21; Wicken 24— 26, Lupinen blaue 1617,50; dto. gelbe 22—25; Rapskuchen 9,30—80; Leinkuchen 1819,20; Soya⸗ Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein innigst- geliebter Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder und Schwager Her Franz Brurein Mannheim(Stefanien Ufer), den 24. Juni 1931. In tiefer Trauer: Frau Marie Brurein geb. Schmidt Franz Brurein Fritz Brurein Dorothea Nied geb. Brurein Gerhard Ried Die Einäscherung findet am Freitag, den 26. Juni 1981 2 Uhr nachmittags in dem hiesigen Krematorium statt. extractionsſchrot 12,013,107 allgemeine Tendenz unein⸗ heitlich. („ Frankfurter Dr.) Weizen 295; Roggen 240— 242,50; Hafer bis 200: Weizenmehl ſüdd. Spezial zenkleie 10; Roggenkleie 11—11,25. Alles für Tendenz: ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Jau. Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.] Tuli 5 5,075: 55 5,07; Jan. 5,10.— Mais(in 2000 Kg.) Juli 81; Sept. 8271; Nov. 83; Jon. 854 * Liverpooler Getreidekurſe vom 24. Juni. Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz, ruhig; (4,2); Okt. 4,4%(4,46); Dez. 4%(4,60%; bitte: ruhig; Juli 4,198; — 0 90 G: ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 92,40; Juli 32,55; Tendenz ruhig; Univ. Stand. Middl.(Schluß) 10,91. * Liverpopler Baumwollkurſe vom Dr.) Amerik. Univ, Stand. Middl. Anfang Okt. 51819 Dez. 525; Jan.(32) 52930 Mai 346; Juli 553; Tagesimport 7000; (82) 524; März 534; Mai 541; Juli 547; Okt 8. Juli sowie der Versteigerungstag. 551 Tagesimport 7000? Tendenz ruhig. 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Wie⸗ der war die internationale Renn⸗Elite am Start. der in dem 24 Stunden⸗ auf Bugatti, 0 durch Pnete⸗Defekt ausfiel, Rennen am Sonntag vorher ging dieſes Mal auf Dunlop⸗Reifen aus Fieſer 10 Stun⸗ den⸗Konkurrenz mit einem Stundendurchſchnitt von 125, Kilometer als nächſtplacierten Wagen waren ebenfalls ausnahmslos mit Dunlop bereift. ſatdan, fel * Kohles⸗ sl., Magdeburg. Dos am Geſchef 5 0 von 1,75(1,72) Mill. 4. jahr ſchließt mit Nach 0,31(0,32) Mill. 4 Abſchrei⸗ bungen verbleißt ein verminderter Reingewinn von 9,19 woraus 8(10) v. H. Dividende verteilt 31. März 1931 be⸗ einem Bruttoüberſchuß Geſchäftliche Mitteilungen einer der Fahrer, itberlegener 1 faſt neu, billig zu verkaufen. 11290 Tullaſtraße 10. II. I. Kapitalanlage für raſch entſchloff. Barkäufer: Schlafzimmer, Voll⸗ eichen., m. pol. Stab, 180er Schrank, In⸗ nenſpiegel, Friſiertoi⸗ lette zu., 425. Herrenzimm., poliert tür. Bibliothek, gr. Diplomat, komplett, zu RI 575.—. 1321 Küche. weißlack., mit ſchöner Beſpannung. 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Der Weltrekordhöhenmenſch Piccard bekennt, daß ihm weder ſein Können noch ſein Mut etwas genützt hätten, wenn ihm nicht 50 000 Mark bereit geſtellt worden wären, um einen längſt feſtliegenden Ge⸗ dankenkreis der Verwirklichung näher zu bringen. Das klingt etwas proſaiſch, wenn dieſer Geldpunkt auch den idealiſtiſchen Hochflug, der zurückgelegt werden mußte, ehe der Stratosſphärenau F ſtieeg beginnen konnte, nicht um ein Atom in ſeiner Bedeutung ſchwächen kann. Ohne den idealiſtiſchen Antrieb iſt auch mit Geld nichts zu entdecken und zu erfinden. Und doch iſt es ſo, daß für den Entdecker und Erfinder von heute nur Geld für den Idealis⸗ mus die Türen nach der Wirklichkeit öffnet. Wie oft iſt für den Anſporn jugendlicher Geiſter ſchon das Beiſpiel von James Watt, des Erfin⸗ ders der Dampfmaſchine, ins Feld geführt worden. Von dem großen Engländer heißt es, daß ihm in ſeiner Kindheit der Gedanke der Dampfmaſchine ge⸗ kommen ſei und nicht mehr losgelaſſen habe, als er die Kraft des Dampfes am Teekeſſel beobachtet habe, der noch auf dem Teetiſch den Deckel zum Heben und zu Schwingungen brachte. Später habe er ſich hingeſetzt und die Dampfmaſchine ge⸗ ſchaffen. Fertig! Nachmachen! So iſt es nicht geweſen, und ſo wird es niemals ſein. Als James Watt ſeinen erſten Tee trank, da nutzte man ſchon die Kraft des Dampfes. Er hätte aus Mangeln, aus Mitteln ebenſo gut auf halben Wege ſtehen bleiben können, wie andere Erfinder vor ihm und beſonders die Erfinder von heute. Sie ſtehen vor der Tatſache, daß die einfach⸗ ſten Dinge ſchon erfunden ſind. Von ihnen wird deshalb nicht nur ein ungeheures Maß von techniſchen Können, ſondern auch von techniſcher Phantaſie verlangt. Sie kommen nur zu neuen Er⸗ gebniſſen, zu neuen Fortſchritten, wenn ihre Phan⸗ taſte glühender und ſchöpfungskräftiger iſt, als die Phantaſie des größten Dichters. Der braucht ja im⸗ mer nur erſt zwingende Worte und herrliche, mit⸗ reißende Gedankengänge über techniſche Zukunfts⸗ möglichkeiten, wie die Kunſt der Fortbewegung mit Stebenmeilenſtiefeln oder die Fähigkeit des Fliegens zu finden. Der Techniker aber muß doch die größere Leiſtung an Phantaſie, an Fabu⸗ lieren hinter ſich bringen, wenn es ihm gelingen ſoll, Ideen in die Wirklichkeit zu reißen. Erfindungen haben zu allen Zeiten Hirn und Geld gekoſtet und ſind heute noch teurer geworden. Alwa Ediſon bekennt, daß er niemals ſeinen großen Auſſtieg genommen hätte, wenn es ihm nicht gelungen wäre, einen Geldmann großen Stils für ſeine Ideen zu intereſſieren. Dabei hatte er ſelbſt ein Kapital von 23 000 Mark zunächſt er⸗ arbeitet und bei Verſuchen der Verbeſſerung der Telegraphie reſtlos wieder eingeſetzt, ohne vom Fleck zu kommen. Von dem Erfinder der Chiffriermaſchine, Ale⸗ xander v. Kryha, hörte ich, daß er im Verlauf von ſteben Jahren ein Kapital von über einer hal⸗ ben Million Mark einſetzen mußte, ehe er mit ſeiner genialen Erfindung am Ziel war. Die Maſchine, die er ſchuf, koſtet nicht mehr, als eine Schreibmaſchine, wenn ſie ſerienmäßig hergeſtellt wird wie heute. Das Modell der Maſchine allein iſt aber nicht unter 30 000 Mark zu beſchaffen. Dieſer Erfinder benötigt unter anderen eine Hilfsmaſchine für Präziſionsarbeiten, pon der die leiſtungsfähigſte deutſche Sonderfabrik jährlich nur 80 im Preiſe von rund 10 000 Mark her⸗ ſtellen kann. Die Ausgeſtaltung des Bergiusverfahrens für die Herſtellung flüſſiger Kohle, künſt⸗ lichen Benzins, hat dem Erfinder das Vielfache der Summen gekoſtet, die Zeppelin ſchon für die Erfindung des lenkbaren Luftſchiffes opfern mußte. Auch der Graf ſcheiterte niemals an Ideenmangel, ſondern immer nur an Finanzierungsſchwierigkeiten. Die Entwicklung von Magneſium zu einem in⸗ duſtriell verwendungsfähigen Leichtmetall, dem Elek⸗ tron, das erſt jetzt in großem Stil erzeugt werden kann, hat vermutlich den Rekord an Geldein⸗ ſatz für alle Erfindungen überhaupt erfordert. Die koſtſpieligen erſten Verſuche liegen faſt zwei Jahr⸗ zehnte zurück und beſchäftigen ſeitdem bis heute ſchließlich eine nach Hunderten zählende Spezial⸗ arbeiterſchaft und Techniker, Ingenieure, Chemiker von beſonderer Qualität, erforderten koſtſpielige La⸗ boratorien, Materialprüfungsmaſchinen, eigene Me⸗ tallbearbeitungswerke der verſchiedenſten Art, ehe es marktfähig wurde. Obendrein muß das Geld mobiliſiert werden, heute wie zu allen Zeiten, gegen das unbedingte„Unmöglich!“ der„kompakten Majo⸗ rität“ der anerkannteſten Fachmänner. Zeppelin hatte, wie ich aus unbekannten Akten des ehemaligen Kriegsminiſteriums entnehmen konnte, einen Slaby gegen ſich, der als Fachmann den Nichtfachmann natürlich erdrückte. Zeppelin wurde„toll“ genannt iſt aber geſund geblie⸗ ben. Andere bedeutende Erfinder, wie Dr ais, der das Fahrrad— allerdings zunächſt buchſtäblich— auf die Beine ſtellte— mußte ſich ebenſo wie Mi⸗ chaux, der das Dreirad und dann das Zweirad mit Freilauf erſann, als Narr auslachen laſſen, bis ſie dann ſchließlich wirklich die Irrenhauszelle bezogen. Das gleiche Schickſal fand Kammerer, der Er⸗ finder des Reibſtreichholzes. Das wurde von der Polizei und ſogar von der Frankfurter Bundesver⸗ ſammlung zunächſt ſechs Jahre verboten und danach gelang Kammerer nicht die Aufbringung der Mittel für die induſtrielle Auswertung. Er wurde wahnſinnig, weil mangels eines Erfindungsſchutzes andere aus der Sache ein Geſchäft machten. Erfinder⸗ ſchickſale! Untergang von Träumern, die kein Geld beſaßen und doch unſterblich wurden. L. Wiegand. Die deutſche Großfunkſtation Beelitz vor der Vollendung Die Türme der neuen Ueberſee⸗Empfangsanlage Beelitz bei Berlin, die demnächſt eröffnet werden ſoll. land in ſich vereinigen. Die Station Die Anlagen ſind dem wird den geſamten Ueberſee⸗Empfang für Deutſch⸗ Stand der modernſten Empfangstechnik angepaßt. Wie der Wachtmeiſter das Glück erjagte Eines ſchönen Frühlingstages wurde der Wacht⸗ meiſters Clarac von der Motorfahrerabteilung der Pariſer Polizei zu ſeinem Vorgeſetzten gerufen: „Sie werden mit Ihrem Rad auf einige Zeit drau⸗ ßen nach einem Vorort abkommandiert, um endlich der überhandnehmenden Raſerei der Autofahrer ein Ende zu machen. Sie müſſen alſo rückſichtslos durchgreifen!“ Der Wachtmeiſter Clarac trollte ſich. Er war noch jung und dementſprechend eifrig. Bis ihn eines Tages einer der Väter der Vorort⸗ gemeinde vertraulich zur Seite nahm:„Mann, Ihr Eifer freut uns, aber er jagt uns ein wenig Schrek⸗ ken ein. Ste bringen es ſchließlich noch fertig und zeigen auch Fräulein Morel wegen Ueber⸗ ſchreitung der Höchſtgeſchwindigkeit an. Das iſt nämlich die Tochter unſeres reichſten und maß⸗ gebendſten Mitbürgers. Falls alſo ein roter Sport⸗ wagen an Ihnen vorüber fährt, ſo laſſen Sie die Lenkerin ungeſchoren.“ Der Wachtmeiſter hörte die väterliche Mahnung ſchweigend an, obwohl ſie ihm nicht im geringſten zu⸗ ſagte. Einen Tag ſpäter ſtand Clarac an einer Ecke neben ſeinem Rad, als der angekündigte Sportwagen ſtaubwirbelnd vorüberbrauſte, hart an entſetz⸗ ten Fußgängern vorbei, die ſich eben noch in Sicherheit bringen konnten. Zwei Sekunden ſpä⸗ ter ſaß der Wachtmeiſter auf ſeinem Motorrade und raſte hinterher. Drei Kilometer weiter hatte er den Wagen eingeholt und die Fahrerin zum Halten ge⸗ zwungen. Die junge Dame mit dem einflußreichen Vater machte ein grimmiges Geſicht. Clarac war höflich:„Ich bedaure außerordentlich, Sie mit zur Wache nehmen zu müſſen.“ Der Tonfall duldete kei⸗ nen Widerſpruch, und eine Viertelſtunde ſpäter hielt Fräulein Morel ihren Strafbefehl in der Hand. Sie war wütend, und doch bewunderte ſie gleich⸗ zeitig den Wachtmeiſter, der es gewagt hatte, ſie auf die Wache zu ſchleifen. Sie wußte nicht recht, was ſie ſagen ſollte, und ſchließlich gab ſie Clarae impulſiv die Hand:„Keine Feindſchaft deshalb!“ Dieſer Händedruck wurde zum Erſtaunen der Einwohner in den nächſten zwei Wo⸗ chen täglich erneut, wenn der Wachtmeiſter Dienſt hatte und die junge Dame ihn traf. Und das Ende vom Liede: Vor ein paar Tagen verhaftete Fräulein So wütete die Windhoſe im Sauerland Oben links: Der beſchädigte Bahnhof Plettenberg⸗Oberhauſen. Unten links: Entwurzelte Bäume, die auf eine Scheune ſtürzten. Morel den Wachtmeiſter Clarac und legte ihm für immer Feſſeln an. Was der reiche alte Herr Morel zu ſeinem unerwarteten Schwiegerſohn ſagte, iſt unbekannt. Wahrſcheinlich gar nichts, denn ſeine Tochter führt das Wort. Wenn der Mann ſeiner Frau nachſteigt Der Beſitzer des Colonial⸗Hotels in Herr Harry Schoncheri, konnte ſich mit ſeiner Eheliebſten gar nicht gut vertragen. Die beiden leb⸗ ten ſchon ſeit längerer Zeit getrennt, doch hatte Frau Schoncheri es vorgezogen, der Koſten halber im Hauſe ihres Mannes wohnen zu bleiben. Dem Hotelbeſitzer war dieſe Löſung keineswegs unange⸗ nehm, bot ſie ihm doch die Möglichkeit, auf ſeine Gattin ein wachſames Auge zu haben, was ihm nach den mit ihr gemachten Erfahrungen keineswegs un⸗ nötig erſchien. Kürzlich eines Abends glaubte er nun Grund zu der Annahme zu haben, daß jene in ihrem Zimmer einen unerlaubten Beſucher beherbergte. Um ſich zu vergewiſſern, ſchlich der Hotelbeſitzer ſich aufs Dach und kroch zu einer Stelle, wo er einen Blick ins Zimmer ſeiner Frau tun zu können glaubte. Ehe er den Platz jedoch erreichte, wurde er von einem Hotelgaſt bemerkt, der den vorſichtig Dahinſchleichen⸗ den für einen Einbrecher oder noch Schlimmeres hielt. Schon war auch ein ſchnell alarmierter Schutzmann zur Stelle. Herr Schonſcheri bemerkte den Vertreter der heiligen Hermandad, und da er in ſeinem eigenen Hauſe nicht gern als Hoteldieb feſtgenommen werden wollte, verſuchte er zu flüchten. Aber der Schutz⸗ mann verſtand keinen Spaß; ein Schuß knallte, und der neugierige Ehemann ſank mit einer Kugel im linken Arm zuſammen. Herr Schoncheri hat ſich nun vorgenommen, ſeiner lieben Frau nicht wieder „nachzuſteigen“. In Braſtlien wird die Giboaſchlange als Ratten⸗ fänger verwendet. *. In jedem Kubikmeter Seewaſſer befindet ſich eine durchſchnittliche Menge von 0,06 Gramm Gold gelöſt. die berühmte winterliche Brockenbeſteigung, Newyork, —— Der Wanderer mit den durchbohrten Füßen Seltſame und berühmte Pilger— Er rollt von Lhaſſa nach Benares— Tolſtois Gewaltmarſch Von Ludwig Hartmann Es gibt eben Menſchen, deren Wanderluſt nicht tot zu kriegen iſt. Da war der mehr berüchtigte als berühmte Franzoſe Angier, dem der allerchriſt⸗ lichſte König einſt Pferdehufe unter die nackten Soh⸗ len nageln ließ. Was der alſo Geſtrafte begangen hatte, wird heute kaum noch bekannt ſein, denn die Geſchichte hat ſich um das 14. Jahrhundert ereignet. Man war damals ſehr erfinderiſch, wenn es ſich darum handelte, neue, grauſame Strafen zu erfinden. Aber Angier, dem man dicke eiſerne Nägel durch die Füße getrieben hatte, um die eiſerne„Beſchuhung“ darunter zu befeſtigen, iſt trotzdem kein Ofenhocker geworden. In früheren Jahrhunderten war man noch nicht ſo rekordwütig wie heutigen Tages, wo die Zah⸗ lenwahnſinn europäiſcher Ziviliſation ſogar auf das ferne Indien übergreift. Denn wie ſoll man anders jene Eitelkeit verſtehen, mit der ſich jener Sadhu be⸗ wundern läßt, der ſich von der Reſtdenz des Dalai⸗ Lama im verbotenen Lande Tibet bis zum indiſchen Benares— rollte! Nur mit einem Lendentuch ö bekleidet, pilgerte der fromme Mann in dieſer Weiſe über die verſchneiten Hänge des Himalaya⸗Gebirges, und zwar waren es nahezu zweitausend Kilometer, die dieſer wohl mehr als Sportmann denn als Hei⸗ liger zu bezeichnende Zeitgenoſſe zurücklegte. Solchen Leiſtungen gegenüber erſcheint beiſpiels⸗ weiſe das„Lebenswerk“ des alten Henry Ste⸗ wart, der insgeſamt 170000 Kilometer wanderte, nicht einmal beſonders überwältigend. Und daß Wilhelm Chalfant von der höchſten Erhebung der Vereinigten Staaten von Amerika, dem Mt. Whitney letwa 4400 Meter), bis zum tiefſten Punkte, dem Todestal(83 Meter unter dem Meere), in zwölf Stunden marſchierte, mutet nach dem Vorangegangenen geradezu als eine Bagatelle an. Aber auch berühmte und große Männer ſind tüchtige Wandersleute geweſen. Leo Tolſtoi war 58 Jahre alt, als er von Moskau nach Jasnaja marſchierte. Er legte dieſen faſt 200 Kilometer langen Weg in drei Tagen zurück. Der halb lahme Walter Scott wanderte bis zu 40 Kilometern 5 am Tage, Alexander von Humboldt war oft länger f als fünfzehn Stunden unterwegs, und Goethes hervorragende Marſchleiſtungen, beſonders deren 0 Tag ſich vor 4 Jahren zum 150. Male fährte, dürften auch weiteren deutſchen Kreiſen bekannt ſein. Wandern iſt Bewegung und Schauen. Deſſen ſollten alle— beſonders die Menſchen mit ſttzender Lebensweiſe— eingedenk ſein, wenn ſie zur ſchönen Sommerszeit in Wald und Feld Erholung ſuchen von der Fron des Alltags und dem Staub der Städte. 0 Zum 70. Geburtstag des Wizeadmirals von Spee(7) Vizeadmiral Maximilian Graf von Spee, der heldenhafte Führer des oſtaſiatiſchen Kreuzer⸗ geſchwaders, wurde am 22. Juni 1861, alſo vor 70 Jahren, geboren. Im November 1914 vernichtete er bet Coronel das engliſche Geſchwader des Admirals Cradock, fand dann aber am 8. Dez. 1914 auf ſeinem Flaggſchiff„Scharnhorſt“ gegen dreifach überlegene Streitkräfte den Heldentod. Der Genfer Grenzbahnhof niedergebrannt Oben rechts: Zerſtörte Häuſer im Elſe⸗Tal. Unten rechts: Die völlig vernichtete Drahtzaun⸗ fabrik in Plettenberg. Der ausgebrannte Bahnhof Genf⸗Aunemaſſe Der an der franzöſiſchen Grenze gelegene Genfer Bahnhof Anne m aſſe wurde durch ein Großfeuer völlig vernichtet. nr Mittwoch, 24. Juni 1931 777 Sicherheits- Einkoch-Glaser ODS App raf fr feder gewebrhictien Topf.— Alle Gr Ssser! 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Seite“ Nummer 286 eee eee ee e 88 edledligt In den letzten Jahren konnte man hin und wieder hören oder leſen, daß die mittels Er⸗ hitzung haltbar gemachten Nahrungsmittel nur geringen Gehalt an Nährſtoffen und Vitaminen hätten, wenn nicht gar wertlos ſeien. Dieſer Irrtum fand, weil es an Aufklärung mangelte, ziemlich weite Verbreitung. Seitdem aber nam⸗ hafte Forſcher wie Funk, Scheunert, Ragnar Berg, Remy— um nur einige von den vielen verdienſtvollen Vitaminforſchern zu nennen— nachgewieſen haben, daß die im Haushalt ſteri⸗ liſierten Nahrungsmittel wie Obſt, Gemüſe uſw. reichlich Vitamine enthalten und eine vollwer⸗ tige Nahrung darſtellen, wenden ſich immer weitere Kreiſe der unſchätzbaren Vorteile brin⸗ genden Konſervierung im eigenen Haushalt zu. So gaben auch wieder am 4. März ds. Is. der hervorragende Vitaminforſcher Prof. Scheu⸗ nert von der Univerſität Leipzig und Prof. fung der Säuglings⸗ und Kleinkinderſterblich⸗ keit in Berlin, in der Berliner Mediziniſchen Sefellſchaft vor einem Kreiſe von über 300 Me⸗ dizinern die Ergebniſſe ihrer Unterſuchungen über Gemüſekonſerven als Vitaminträger be⸗ kannt. Prof. Scheunert wies an Hand viel⸗ 5 jähriger Unterſuchungen einwandfrei nach, daß die nach dem in Deutſchland üblichen modernen Verfahren hergeſtellten Konſervengemüſe reich⸗ lich Vitamine enthalten, jedenfalls mehr als beim gewöhnlichen Kochen der Friſchgemüſe. Dieſe Ausführungen erhärtete noch Prof. Langſtein, der in einem Vortrag erklärte, daß in der oben genannten Reichsanſtalt zur Bekämpfung der Kinderſterblichkeit zahlreiche Säuglinge und Kleinkinder Monate hindurch ausſchließlich mit Konſervengemüſen im Rahmen der üblichen Koſt ernährt wurden, ohne daß ſich irgend welche Schädigungen zeigten. Groß angelegte Stoffwechſelverſuche ergaben ſogar die beſſere Verdaulichkeit der Konſervengemüſe 8 gegenüber den gekochten friſchen Gemüſen. Aus dieſen Verſuchen geht einwandfrei her⸗ vor, daß die von den Hausfrauen mit den be⸗ kannten Steriliſierungseinrichtungen— z. B. Weck, Rex uſw.— im eigenen Haushalt her⸗ geſtellten Konſerven reichlich Vitamine enthalten und den friſchen Nahrungsmitteln mindeſtens 9 ebenbürtig, wenn nicht ſogar manchmal noch überlegen und deshalb ihnen vorzuziehen ſind. Das gedankenloſe, wenig Wiſſen und Erfahrung verratende Gerede, im Haushalt ſteriliſterte Nahrungsmittel ſeien vitaminarm oder gar wertlos, iſt ſomit gründlich widerlegt und ein für allemal erledigt! b Sine geniale ock uießlige&uliadlag deren unſchätzbarer Wert im Verlauf ihrer Ent⸗ wicklung immer mehr erkannt wurde, bleibt das Verfahren, ſämtliche Nahrungsmittel durch Erhitzung keimfrei zu machen, d. h. vor dem Verderben zu bewahren und auf beltebig lange Zeit, ganz nach Wunſch und Bedarf, friſch zu halten. Beſonders intereſſant an dieſer Erfin dung iſt, daß der eigentliche Grund, warum nach dieſer Methode die Nahrungsmittel vor dem Verderben bewahrt bleiben, lange Zeit unbe⸗ kannt blieb. Erſt ſpätere wiſſenſchaftliche For⸗ ſchungen erkannten, daß die den Speiſen anhaf⸗ tenden Verderbniserreger, Spaltpilze oder auch 1 die Hitze abgetötet 5 Bakterien genannt, durch werden und der gleichzeitige luftdichte Verſchluß das Eindringen neuer Bakterien verhindert. Nun ließ ſich zunächſt dieſe einfache und ver⸗ läßliche Konſervierungsmethode wohl fabrik⸗ mäßig anwenden, aber noch nicht im eigenen Haushalt. Das Verlöten der Blechbüchſen war noch ſo umſtändlich und zeitraubend, daß man lieber an dem alten, bekannten Perfahren des Einkochens in ſtarken Zuckerlöſungen, des Räu⸗ cherns, Pökelns, Trocknens uſw. feſthielt. Erſt als die heute weltbekannte Firma J. Weck g u. Co., Oeflingen(Baden) und etwas ſpäter die ſehr angeſehene und ebenſo bekannte Firma 1 Rex⸗Conſervenglasgeſellſchaft m. b.., Oeflin⸗ en⸗Säckingen, Konſervengläſer mit ganz neuem ſelbſttätig wirkendem Luftdruckverſchluß und die dazugehörigen Hilfsgeräte auf den Markt brach⸗ ten und deren völlige Zuverläſſigkeit für die Konſervenbereitung im Haushalt nachwieſen, entſtand ein gewaltiger Umſchwung auf dieſem Gebiete. Eine 1 glaubte man, das Steriliſie⸗ rungsverfahren durch Erhitzen im Waſſerbad vereinfachen oder verkürzen zu können. Man wollte auf kaltem Wege durch Luftentzug mit⸗ tels Saugpumpen oder durch getſthaltiger Flüſſigkeit im oberen Teile des Glaſes und noch auf verſchtedene andere Weiſe denſelben Zweck erreichen, d. h. die Nahrungs⸗ mittel keimfrei und dadurch unbegrenzt haltbar machen. Nach dieſen Verſuchen hat ſich jedoch immer wieder und einwandfrei herausgeſtellt, daß das Erhitzen im Waſſerbad die einzig mög⸗ liche und zuverläſſige Art der Haushaltskonſer⸗ vierung iſt, wenn man die Speiſen nicht bloß ein paar Tage, ſondern auf unbegrenzte Zeit Inhalt der Konſervengläſer nicht der Gefahr des Verderbens ausſetzen will. Immer mehr wird erkannt, daß das Riſiko zu groß iſt, wert⸗ volle Nahrungsmittel ſogenannten„billigen“, wenig oder gar unbekannten Konſervengläſern anzuvertrauen. Des, Vital- Niue. erbrennen wein⸗ nach Wunſch und Bedarf friſchhalten, alſo den 5 inkoch-Apparaie inkoch- Gläser Verzmkt und emeillierf Alle Systeme inkoch-Kessel Nessing, in allen Größen f inkoch- Gummiringe Alle Systeme 5 inkoch-Thermomeier 9 inkoch-Rezepibücher g is-Maschinen Von Mark.50 an i 18- Gläser, Löffel, Zerkleinerungsmaschinen Geleegläser Zubindegläser. Celophenpapier Neuf Salſpresserl-AllSSHZEe MK. 270 Neu! Bohnen- Schnitzler, Hobel und Bobmenſöpfe Konkurrenzlos billig Küchen-Magazine Grombacher D 1, 7a. Lange Röfferstraße 12 Mitglied des Grohag- und WohHWerft-Romzems APP TAE e EkOch gläser„ Em eie Louis Franz Peredeplelz die führende Wellmarke in Konservengläsern und Sterillsierggeräfen bedeutend billiger! H. Schwarz inn.: D. Becker Haus- und Kuchengerdſe, Mannheim, Schwefzingersſraße 46 Anerk. Verkaufssfelle: Rezept Nr. 1 3½% Pfd. Erdbeeren dedoch ohne Wassen gut zerdtückt(nach Belle ben Saft elner Zitrone) mit 5½ pfd. 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Nun wertet man ungefähr 1 Kilnute, bis dle Kochblsschen slch verzogen haben, tüntt 2½ EBlöffel Opekta in dle helbe Rasse und schüttet diese tegeimößlg über das aufgelegte Obst. Dle vorgeschtlebene Nenge Zucker deff belnesfells vetmindett werden, de dle Früchte selbst viel Feuchtigkelt haben und der Geleeguß infolgedessen noch nochttöglſch ster Wasser zleht. De der Guß innetrheſb 1 bis 2 inuten fest Wird, so het des Ubergleßsen elltgst gleichmäbßlg 20 erfolgen. leser Guß ist kristallklar und stellt ein rñelnes Gelee daf. Dle Quslſtät der Torte d um eln Mielfaches verbessert, denn jetzt erst hot sle den telnsten Geschmack der Früchte, dle nicht mehr in schleimigem Ubergus, sondem in kflstallklerem, leuchtendem Geleeguß eingebettet sind Achtung! Fordem Se nur Opekte mit Kartonhülfe, denn diese enthöſt das dles- Jhrige stötere Opelts und dle neuesten Statlstezepte ADR AN NNE IN — 10. Seite/ Nummer 286 Offene Stellen Geldverkehr eee Wer leiht gegen Si⸗ 1 e LUDWIGSHAFEN nach Vereinb. 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