k ka dl elle Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 8, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, 8e Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. iannheimet Se Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Abend⸗Ausgabe a e Donnerstag, 25. Juni 1931 142. Jahrgang— Nr. 288 Engliſche Stimmungsmache für ein Kompromiß Auch in Waſhington ſoll man angeblich grundſätzlich bereit ſein, auf die franzöſiſchen Vorbehalte einzugehen 100 Millionen Dollar für die Reichsbank Internationaler Kredit zur Aeberbrückung des Allimos Mellon reiſt heute nach Paris Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 25. Juni. Der amerikaniſche Schatzſekretär Mellon begibt ſich heute nach Paris und mit ihm gehen die Wünſche und Hoffnungen ſeiner amerikaniſchen Kol⸗ legen und ſeiner engliſchen Freunde. Was bisher über die franzöſiſche Antwort in Wa⸗ ſhington bekannt geworden iſt, hat allgemein enttäuſcht, doch kann man ſagen, daß der Peſſi⸗ mismus, der geſtern in dieſer Hinſicht geherrſcht hat, bereits einer zuverſichtlicheren Stim⸗ mung Platz gemacht hat. Die neueſten Meldungen aus Waſhington deuten darauf hin, daß die amerikaniſche Re⸗ gierung grundſätzlich bereit iſt, auf die fran⸗ zöſiſchen Vorbehalte einzugehen. Zwar hat der Staatsſekretär Stimſon auch geſtern wieder zur Eile gemahnt und jede Abänderung des Hooverſchen Planes für bedauerlich erklärt. Aber man hat hier keine Zweifel darüber, daß Präſident Hoover letzten Endes bereit ſein wird, über die Form des Moratoriums zu verhandeln. Darüber melden die Times“ aus Waſhington: Man bedauert zwar hier die Vorbehalte Frank⸗ teichs hinſichtlich des ungeſchützten Teils der Young⸗ gen, hat aber angenommen, daß dieſe Vor⸗ behalte weitgehend formaler Natur find und dem Zwecke dienen, den Poungplan in Takt zu halten, während ſie jedoch den Gegenwert Deutſch⸗ land auf anderem Wege zugänglich machten, dann iſt es wahrſcheinlich, daß die amerikaniſche Regierung zur Annahme dieſer Vorbehalte bereit ſein wird. Auf jeden Fall würde man es in Waſhington vorziehen, eine Abänderung anzu⸗ nehmen, wenn man zwiſchen einer ſol⸗ chen und der Ablehnung des ganzen Planes durch Frankreich zu wählen hätte.“ 5 Der„Times“ Bericht weiſt weiter darauf hin, daß der amerikaniſche Vorſchlag weitgehend als pſychologiſche Ermunterung für die Weltmärkte gemeint war und daß man in Waſhington befürchte, jede Verzögerung der Verhand⸗ lungen über die Durchführung des Planes werde die guten Wirkungen beeinträchtigen. Nachdem die Amerikaner gemeinſam mit den Engländern einen diplomatiſchen Druck in Paris ausgeübt und dabei nichts Beſſeres erreicht haben als die gegenwärtige franzöſiſche Antwort, gilt es jetzt als wahr⸗ ſcheinlich, daß Frankreich ſeine Abſicht durchſetzen wird. In der engliſchen Preſſe fin⸗ det man denn auch bereits Hinweiſe darauf, daß die franzöſiſchen Vorbehalte gar nicht ſo gefährlich ſeien. Die„Times“ ſind überzeugt, daß ſich ein Weg fin⸗ den läßt, auf dem Frankreich ſeinen Willen erhält und Deutſchland dennoch von der Laſt der Zahlungen befreit wird. Das Blatt meint, Es komme nicht ſo ſehr darauf an, welche Form die gegenwärtige Aktion annehme, als darauf, wie ſie zu einer allgemeinen Neu⸗ regelung des Schuldenproblems benutzt werde. Wenn der Plan Hoovers einmal in irgend einer Form angenommen ſei, dann ſei der Weg klar für eine Angleichung der inter⸗ nationalen Schulden an die wirtſchaftlichen Realitäten. Der„Daily Expreß“ meint gleichfalls, die fran⸗ zöſiſche Antwort werde keine weſentlichen Schwie⸗ rigkeiten der Durchführung des Hooverplanes ent⸗ gegenſetzen. Auch der liberale„News Chronicle“ er⸗ klärt, die von Frankreich vorgeſchlagene Methode brauche nicht zu einer Ablehnung des Planes zu führen. Die franzöſiſche Bedingung, daß Deutſch⸗ land die ungeſchützten Zahlungen an die Banken für Internationalen Zahlungsausgleich leiſte und dieſes, Inſtitut der deutſchen Regierung die Summen wieder zur Verfügung ſtellen ſoll, ſei„nicht vital“. Mit anderen Worten: die engliſche Preſſe bereitet ſich ſchon auf ein Kompromiß vor und iſt geneigt, alles zu tun, um den pfychologiſchen Effekt der Hoo⸗ verſchen Anregung in Takt zu erhalten. In der gleichen Richtung bewegen ſich die Er⸗ klärungen der engliſchen Regierung. Berlin, 25. Juni Eine Meldung des„Daily Telegraph“, wonach die Bank von England, die Bank von Frankreich, die Federal Reſervebank und die B. J.., der Reichsbank vom 26. Juni bis 16. Juli einen Kredit von 100 Millionen Dollar, an dem jedes einzelne Inſtitut mit 25 Prozent beteiligt iſt, zur Verfügung ſtellt, be⸗ ſtätigt ſich. Eine amtliche Verlautbarung iſt im Laufe des Tages zu erwarten. Kommentar zum Reichsbank⸗Ausweis (Der Ausweis ſelbſt befindet ſich im Handelsteil.) Der ſoeben veröffentlichte Aus weis der Reichsbank für die dritte Dekade gibt jetzt ein klares Bild von den verheerenden Wirkun⸗ gen, die die Zurückziehung kurzfriſtiger Kredite aus Deutſchland in den letzten drei Wo⸗ chen auf den Status der Bank ausgeübt hat. Zu einer Zeit, da ſonſt regelmäßig zum Monatsablauf das Deckungsverhältnis das beſte zu ſein pflegt, haben die Gold⸗ und Deviſenabzüge die Reichsbank unmittelbar an die geſetzlich feſtgeſetzte Deckungs⸗ grenze heragebracht. Das iſt ein Fall, der bisher ſeit Beſtehen der Bank unter dem neuen Regime noch nicht eingetreten iſt. Selbſt im Mai 1929, als die Reichsbank von franzöſiſcher Seite während der Pariſer Verhandlungen unter Druck geſetzt wurde, iſt das Deckungsverhältnis nur in ähnlichem Aus⸗ maße an die geſetzliche Grenze herangekommen. Das war aber zu Beginn eines Monats, der Ultimo⸗ bedarf ſtand nicht vor der Tür. Ende Mai 1929 war die Deckung durch Gold allein mit 38,3 unter die 40 v. H. Grenze her untergegangen. Sie beträgt heute nur noch 37,8 v.., was bezeichnen⸗ derweiſe im Ausweis von der Reichsbank im Ge⸗ genſatz zur Ueblichkeit nicht mitgeteilt wird. Jusgeſamt verlor die Reichsbank in den letzten drei Wochen an Gold 979 Mil⸗ lionen, an Deviſen 94 Millionee, hierzu treten noch 100 Millionen, die den unter ſonſtigen Wechſeln aufgeführten Deviſen entnommen worden ſind. Das ſind alſo insgeſamt rd. 1175 Millionen. Man kann ſich ein Bild von der tatſächlichen Lage der Reichsbank machen und damit der geſamten deutſchen Wirtſchaft machen, wenn man bedenkt, wie die Dinge gelaufen wären, wenn nicht die pſychologiſche Wir⸗ kung des Hooverplanes eingetreten wäre. Alsbald nach Bekanntwerden des Hoovervorſchlages haben die Deviſen forderungen ſogutwie voll⸗ kommen aufgehört, ſo daß der jetzt veröffent⸗ lichte Ausweis, der auf den 23. Juni abgeſtimmt iſt, noch aktuell iſt, d. h. weitere Gold⸗ und Deviſenabzüge ſind in der Zwiſchenzeit nicht eingetreten. Im vergangenen Jahr betrug die Zunahme des Notenumlaufes in der letzten Juniwoche einſchließ⸗ lich der Rentenbanknoten rund 750 Millionen. Es liegt kein Anlaß vor, den Bedarf in dieſem Jahre höher einzuſchätzen. Man kann annehmen, daß die Reichsbank zum Ultimo unter ſonſt gleichbleibenden Verhältniſſen, wenn alſo nicht neue Störungen ein⸗ treten, mit 5 bis 6 Prozent unter die geſetz⸗ liche Deckungsgreuze komme. Unter ſolchem Druck hätte die Reichsbank Maßnahmen treffen mütſſen, die eine völlige Zahlungsſtockung im deutſchen Wirtſchaftsleben zur Folge haben würde. Darum kam noch eben zur rechten Zeit die Meldung, daß die drei größten Welt⸗ notenbanken gemeinſam mit der B33, der Reichsbank durch einen Kredit von 100 Millionen Dollar zur Hilfe kommen. Allein die Tatſache dieſes Kredits wird ſelbſtverſtändlich eine große pfycholo⸗ „ giſche Wirkung haben. Die Reichsbank wird aber den Kredit zur Ueber⸗ brückung des Ultimos mindeſtens zum großen Teil in Anſpruch nehmen müſſen. Die Tatſache, daß auch die Bauk von Frankreich ſich mit ein Viertel an dieſem Kredit beteiligt, darf politiſch nicht über⸗ ſchätzt werden. Richtig iſt zwar, daß in den letzten Wochen die Bank von Frankreich wenigſtens nichts getan hat, was die Lage der Reichsbank noch weiter hätte erſchweren können. Die deutſche Wirtſchaft wird ſich in allernächſter Zeit daran gewöhnen müſſen, größere Poſten von Hartgeld, das den Bedarf an kleinen Noten zum Teil erſetzen ſoll, in den Verkehr fließen zu ſehen. Die Rede, die der Schatzkanzler Sin bh de geſtern im Unterhaus gehalten hat, war hauptſächlich von der Anſicht getragen, Vertrauen und Hoffnung auszuſtreuen. Snowden erklärte u.., daß die engliſche Regierung das Schuldenmoratorium auch gegenüber den britiſchen Dominien, Kolonien und Indien geltend machen würde. Der Verluſt, den das Schatzamt e des laufenden Jahres durch die einjährige Stundung dieſer Schulden er⸗ leiden werde, betrage etwa 220 Millionen 1. Das Unterhaus hat die Rede Snowdens mit großem Beifall aufgenommen und die Parteiführer der Oppoſition haben ſich ſeiner Auffaſſung ohne wei⸗ teres angeſchloſſen. Alles das deutet darauf hin, daß England bereit iſt, den Hooverſchen Plan unter allen Umſtänden zur Durchführung zu bringen. Englifche Einwirkung auf Italien Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom, 25. Juni. Die italieniſche Diplomatie ſcheint den Verſuch, ihre Zuſtimmung zum Hooverplan mit den öſter⸗ reichiſchen Fragen zu verbinden, nun doch fallen gelaſſen zu haben. Man darf dieſen Umſchwung wohl vor allem einer Einwirkung Englands zuſchreiben, deſſen Botſchafter in den geſtrigen Abendſtunden eine längere Unterredung mit dem Außenminiſter Grandi hatte. Auch fällt die Aehnlichkeit im Wortlaut zwiſchen den Antwort⸗ telegrammen Muſſolinis und Macdonalds auf. Nach der Auslegung des Palazzo Chieggi be⸗ ziehen ſich die Bemerkungen zum Hooverplan, die in der geſtrigen Muſſolini⸗Depeſche angekündigt waren, nur auf techniſche Fragen. Finanzminiſter und der Gouverneur der Bank von Italien eine längere Unterredung gehabt. Die italieniſche Auffaſſung geht dahin, daß der Hoo⸗ verſche Plan am 1. Juli auf der ganzen Linie in Krafttreten muß. Man will damit allen franzöſiſchen Konferenzplänen zuvorkommen. Der„Tevere“ greift heute den Kanzler Brüning wegen ſeiner Rundfunkrede, die ihm offenbar Frank⸗ reich gegenüber zu verſöhnlich war, ſehr heftig an. Man müſſe, ſo ſchreibt das römiſche Mittags⸗ Ueber dieſe tech⸗ niſche Fragen haben heute der Außenminiſter, der, blatt, im gegenwärtigen Augenblick jede Berührung der politiſchen Taſten vermeiden. Man wird der Zei⸗ tung erwidern dürfen, daß ja gerade Italien, be⸗ vor es zu dem Eutſchluß kam, den Moratoriums⸗ plan ohne Vorbehalte anzunehmen, dieſe Taſten ganz heſonders heftig berührte. Hoover Nobelpreisträger? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juni. Die Mitglieder der Internationalen Kon⸗ ferenz für das Baugewerbe waren geſtern in der Städtiſchen Oper während der Pauſe Gäſte des Oberbürgermeiſters. Am Schluſſe ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache kam Dr. Sahm auch auf die Botſchaft des Präſidenten Hoover zu ſprechen und regte, wie wir dem„Berliner Börſen⸗Courier“ ent⸗ nehmen an, daß Präſident Hoover Anwärter auf den künftigen Nobelpreis für den. ſein ſoll. * Belgien prüft noch Hoovers Vorſchlag — Brüſſel, 25. Juni. Die Antwort Belgiens auf den Vorſchlag Hoovers wird auch heute nicht nach Waſhington mitgeteilt werden, da die belgiſche Re⸗ gierung noch mit der Durchbearbeitung der Antwort beſchäftigt ite die Zahl der Neuwahlen in Angarn Der ſichere Sieg des Grafen Bethlen Aus Budapeſt wird uns geſchrieben: „Der„Korteſch“, der berühmte ungariſche Wahl⸗ agitator, der ſeinesgleichen in der Welt vergeblich ſucht, wird diesmal wenig Arbeit haben. Die Kämpfe der Parteien vollziehen ſich viel geräuſchloſer und leidenſchaftsloſer als ſonſt und die Bevölkerung ſieht mit einem gewiſſen Gleichmut der bevorſtehenden Entſcheidung entgegen. Dieſe Teilnahmsloſigkeit hängt wohl bis zu einem gewiſſen Grade mit den ſchweren wirtſchaftlichen Sorgen zuſammen, die auf dem ſtädtiſchen Mittelſtand und auf den Bauern in Ungarn laſten und die zuſehr mit den internatio⸗ nalen Verhältniſſen verknüpft erſcheinen, als daß von dem Parlamente eines einzelnen Staates Ab⸗ hilfe geſchaffen werden könnte. Sicherlich trägt aber auch die Tatſache das ihre dazu bei, daß niemand von der Volksabſtimmung, die zwiſchen dem 28. Juni und 7. Juli ſtattfindet, eine fühlbare Macht⸗ verſchiebung erwartet. Ungarn iſt nicht Bulgarien, wo die Regierung ſoeben eine für ſie kataſtrophale Ueberraſchung erlebt hat. Es ähnelt vielmehr in Bezug auf das Wahlſchickſal Rumänien, wo die hohe Obrigkeit ihren Willen ſtets durchzuſetzen vermag. Freilich hat es auch einmal einen ungariſchen Miniſterpräſidenten gegeben, der plötzlich aus allen Himmeln fiel, den die. Volksabſtimmung hinwegfegte. Noch dazu war dies der ſtärkſte Mann, über den das Land damals in der Politik verfügte: Graf Tiſza. Er hatte allerdings darauf verzichtet, mit dem üblichen Nachdruck zu arbeiten u. ſelbſt die Vorſehung zu ſpielen. Graf Bethlen jedoch kann beruhigt ſein, denn der Reichstag, der am 18. Juli zuſammentreten ſoll, wird ihm nicht weniger gefügig dienſtbar ſein, wie ſein Vorgänger. Vom Magnatenhaus iſt dies ſelbſtver⸗ ſtändlich, aber auch das Abgeordnetenhaus dürfte ein willfähriges Werkzeug bleiben. Ungarn iſt vom allgemeinen gleichen Wahlrecht noch immer ſehr weit entfernt. Zudem werden von den 245 Sitzen 199 in öffent⸗ licher Abſtimmung vergeben. Nur Bubapeſt und ſieben größere Städte wählen geheim. Die O p⸗ poſition iſt dadurch ſchwer benachteiligt, denn ihre Bewegungsfreiheit erſcheint eng begrenzt. Auf dem flachen Lande tritt diesmal hauptſächlich die neue Partei der kleinen Landwirte werbend und fordernd auf, deren Führer, Gaſton Gaal eine rührige Agitation entfaltet. Gefährlich wird und kann ſie aber der bisherigen Mehrheit kaum werden, obwohl die Agrarkriſe, die Not, natür⸗ lich den Kreis der Unzufriedenen bedeutend er⸗ weitert. In den Städten bewerben ſich im oppo⸗ ſitionellen Lager hauptſächlich die Liberalen und Demokraten ſowie die Sozialdemokraten um die Gunſt der Wähler, doch ſogar ein ſtarker Er⸗ folg ihrer Kandidaten vermag das Endergebnis nur ſchwach zu beeinfluſſen. Im Jahre 1926 konnte die Regierungsmehrheit, die aus der Einheitspartei des Grafen Bethlen und aus der von Wolff geführten chriſtlichſozialen Wirtſchaftspartei der Hauptſache nach beſteht, über 200 Mandate erreichen. Das iſt nicht nur eine breite ſondern eine zu maſſive Grundlage geweſen und als Folge trat alsbald eine ſicherlich nicht erfreuliche Intereſſenloſigkeit des Parlaments an ſeinen eigenen Arbeiten und der Bevölkerung an der Tätigkeit des Reichstages in die Erſcheinung. Männer wie Graf Apponyi haben bis zuletzt dafür gekämpft, daß die Reform des Wahlrechtes nicht mehr verzögert werde. Graf Bethlen hat dieſen zweifel⸗ los notwendigen Verjüngungsprozeß aber wieder hinausgeſchoben, obwohl er in ſeiner erſten Kandi⸗ datenrede in Debreczin zugeben mußte, daß es die Pflicht des nächſten Reichstages ſein werde,„in dieſer Hinſicht einen Fortſchritt“ platzgreifen zu laſſen. Die Königsfrage, die in Ungarn ihrer Lö ſung immer näher kommt— die Exkönigin Zita entfaltet eine rege Propaganda für den bereits groß⸗ jährigen Otto und ſeine Ausſichten beſſern ſich— wird vielfach erörtert. Allem Anſchein nach wächſt Legitimiſten, wenigſtens in den Reihen der Katholiken, denn der neue Kardinal Fürſtprimas in Gran ebnet ganz offen und ſyſtema⸗ tiſch die Wege für den jungen Habsburger. Da⸗ gegen hat Erzherzog Albrecht, früher der erſte Favorit, nahezu ausgeſpielt. Graf Bethlen, der ſchließlich doch das Stichwort geben und die Entſcheidung fällen dürfte, hüllt ſich in Schweigen— auch wenn er redet. Verſicherungen wie etwa:„Nicht das Vaterland iſt für den König tung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim 2. Seite/ Nummer 288 Neue Maunheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 25. Juni 1931 da, ſondern der König für das Vaterland“ „Die Frage des Herrſchers darf nur zum Wohl des Staates gelöſt werden und bloß zu einem Zeit⸗ punkte, in dem Ungarn wegen dieſer Löſung keine Gefahr droht“, beſagen nichts. Ebenſo iſt der Be⸗ griff„abſehbare Zeit“ im Zuſammenhang mit dem gegenwärtigen Zuſtand ſehr dehnbar, je nach Bedarf auslegbar. Andererſeits iſt der Reviſionsrummel merklich im Abklingen begriffen und wenn auch Lord Rothermere nach wie vor ſeine Proklama⸗ tionen erläßt und ſich als Vorſehung des magyari⸗ ſchen Volkes gebärdet, zünden ſeine Worte doch nicht wie einſt. Der Glaube an das erſehnte Wun⸗ der klammert ſich nicht mehr an ſeine Perſon. Trotzdem hält Ungarn— das kann man aus un⸗ zähligen Kanditatenreden entnehmen— unentwegt, inbrünſtig an der Ueberzeugung feſt, daß das ver⸗ ſtümmelte Land bloß eine Zwiſchenform iſt, daß wenn nicht Großungarn ſo immerhin ein größeres Ungarn ſachte näherrückt. Graf Bethlen, der allen⸗ falls Zurückhaltung üben muß, hat jüngſt wieder ausgerufen:„Gerechtigkeit den zu Unrecht Geplag⸗ ten, Gleichheit den in Ungleichheit Geſtoßenen und Vereinigung mit den von uns mit Gewalt Getrenn⸗ ten!“. Der Verſammlungsbericht verzeichnet bei die⸗ ſer Stelle:„Nicht endenwollende Eljenrufe und Applausfſalven, die dem Miniſterpräſtdenten für viele Minuten in ſeinen Ausführungen unter⸗ brechen.“ Paneuropa ſei nur denkbar, meinte Graf Bethlen weiter, wenn die Ungerechtigkeiten der Friedensverträge abgeſtellt werden. Wird dies Briand hören, will er es hören? Und verſteht Muſſolini, der Schutzpatron Ungarns, der enge Verbündete und Meiſter, dieſe Sprache? Doch die Zeiten ſind gar ernſt, die Gegenwart be⸗ drückt auch Ungarn und es iſt deshalb ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß die wirtſchaftliche Bedrängnis das Um und Auf der Wahlagitation bildet. Jede Partei urteilt natürlich anders und weiß neben der Weltkriſe der Agrarländer andere Sünden und Sünder aufzu⸗ zählen. Juſt im richtigen Augenblick hat die Regie⸗ rung die wirtſchaftlichen Regionalverträge mit Ita⸗ lien und Oeſterreich abgeſchloſſen, um ſie in die Wag⸗ ſchale zu werfen. Für Weizen werde, verkünden ihre Anhänger, ein Preis erzielt werden können, der faſt das Doppelte des Weltmarktpreiſes erreicht— ver⸗ ſteht ſich, ſoweit dieſe beiden Länder als Verbraucher und Abnehmer in Betracht kommen. Ein erſter Schritt zur Milderung der Not, nicht mehr! Aber immerhin: ein Anfang und der zermürbte, gequälte Wähler in der ungariſchen Tiefebene ſieht wenigſtens einen dünnen Hoffnungsſtrahl aufleuchten. Die Re⸗ gierung gibt ſich der Erwartung hin, mit Deutſchland und der Tſchechoflowakei ebenfalls zu günſtigen Han⸗ delsvertragsabſchlüſſen gelangen zu können und den Bauern wird ſchon der Zauber„eines neuen Auf⸗ ſchwungs“ vor Augen geführt. Ein Miniſter nach dem anderen zieht ja jetzt durch die Dörfer zwiſchen Donau und Theiß, zwiſchen der Leitha und der Donau. Doch ihnen folgen die oppoſitionellen Wahl⸗ werber ernüchternd auf den Ferſen und Guſtön Gaal, im innerſten Herzen ein konſervativer Mann, ſchlägt nun recht radikale Töne an. Noch ſchärfer gehen die Sozfaldemokraten in's Zeug, die vor kurzem freilich ihren beſten Kopf, den aus der Wiener Emigration zurückgekehrten klugen Ernſt Garami wieder ent⸗ täuſcht ziehen ließen, als fehlten nicht unter ihnen tüchtige Männer. In dieſer Hinſicht iſt die Regie⸗ rungspartei vernünftiger geweſen. Sie hat ihre Kandidaten geſiebt und einige Dutzend von bisherigen Abgeordneten ausgeſchieden, um für junge, unver⸗ brauchte Kräfte Platz zu machen. Aus dieſem Grunde wird das neue Parlament unter allen Umſtänden verjüngt aus⸗ ſehen, bleibt es ſeinem Weſen, Wollen und Wirken nach auch unverändert. Ungariſche Politik, das heißt wohl auf lange noch: Graf Bethlen R. Ch. und Volksentſcheid Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juni. Landesverband Großberlin des Stahl ⸗ helms erläßt einen Aufruf, in dem er darauf vor⸗ bereitet, daß ſein Auflöſungsgeſetzentwurf im preu⸗ ßiſchen Landtag abgelehnt werde und in dem er gleichzeitig das Verlangen nach Anſetzung des Volksentſcheids ankündigt. Als Abſtimmungs⸗ kag ſtehen immer noch der 2. und g. Auguſt in engerer Wahl. Wie die„Daz“ wiſſen will, kommt als end⸗ gültiger Termin wohl der 9. Auguſt in Frage, da ſich für den 2. Auguſt eine Reihe von Schwierigkeiten ergeben haben. Reichsreform muß kommen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juni. Der ſächſiſche Miniſterpräſident Der 8 0 hat geſtern im Landtag erklärt, daß ihm non einer Abſicht der Reichsregierung, die Reichs re form auf dem Wege der Notverorduung in Angriff zu neh⸗ men, nichts bekannt ſei. Wir ſind in der Lage feſt⸗ zuſtellen, daß ſolche Abſichten in der Tat nicht be⸗ ſtehen. Im Reichskabinett vertritt man durchaus e N N Fachausstellung Grubenſicherheil — Köln, 25. Juni. Zu dem heutigen Feſtakt im Ehrenhof der Kölner Ausſtellung aus Anlaß der Eröffnung der Fachveranſtaltung„Grubenſicherheit“ war eine große Anzahl von Ehrengäſten, darunter Vertreter der Behörden, an ihrer Spitze der preußiſche Han⸗ delsminiſter Dr. Schreiber, Vertreter des Berg⸗ baus, von Handel und Induſtrie und der Wiſſenſchaft erſchienen. Die Kapelle des Eſchweiler Bergwerkvereins er⸗ öffnete die ſchlichte Feier mit dem Steiger⸗Marſch von Faus. Im Anſchluß hieran dankte Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer allen, die durch Rat und Tat zum Gelingen der Schau beigetragen haben. Dieſe ſoll der Oeffentlichkeit gegenüber ein Rechenſchafts⸗ bericht ſein über das was auf dem umfangreichen Ge⸗ biete der Sicherheitsmaßnahmen geſchieht. Sodann eröffnete der preußiſche Miniſter für Han⸗ del und Gewerbe Dr. h. c. Schreiber die Aus⸗ ſtellung. Mit dem Deutſchlandslied und dem„Glück⸗ auf“ ſchloß der Eröffnungsakt. Der Strafantrag im Röntgental⸗ Prozeß — Berlin, 25. Juni In dem Prozeß gegen die Röntgentaler Kom muniſten plädierte heute Staatsanwaltſchaftsrat Schade nach achttägiger Beweisaufnahme vor dem Schwurgericht 3. Der Prozeß gegen die der Bei⸗ hilfe angeklagten Schulz und Rettich habe, ſo führte der Staatsanwalt aus, trotz der Abweſenheit der Haupttäter den kommuniſtiſchen Rache⸗ plan lückenlos aufgedeckt. Um den von den Na⸗ tionalſozialiſten erſchoſſenen Gärtner Kubom zu rächen, hätten die beiden flüchtigen Täter Schie⸗ mann und Kuhnert in das nationalſozialiſtiſche Verkehrslofal Edelweiß blindlings hinein ⸗ geſchoſſen und parteiloſe Gäſte getötet biz w. verletzt. Die Angeklagten hätten ihnen durch Beſorgung des Rückfahrgeldes, der Fahrkar⸗ ten, durch Begleitung und Poſtenſtehen Beihilfe geleiſtet. Der Staatsanwalt beantragte gegen den 19jähri⸗ gen Rettich vier Jahre Zuchthaus, gegen den 17jährigen Schulz wegen Beihilfe zum vollendeten und verſuchten Mord zwei Jahre neun Mo⸗ nate Gefängnis. am 9. Augußt einhellig den Standpunkt, daß Maßnahmen auf die⸗ ſem Gebiet, die allzumal verfaſſungsändernden Cha⸗ rakter hätten, nicht mit dem Artikel 48 durchzuführen ſeien. Zudem hat der Reichskanzler, wie wir hören, dem bayeriſchen Miniſterpräſident Held bei einem ſeiner jüngſten Beſuche in Berlin gewiſſermaßen in die Hand verſprochen, daß das Kabinett ohne die Län⸗ der zu unterrichten und ihre Zuſtimmung ſich zu ver⸗ gewiſſern, keine Entſcheidung in Sachen der Reichs⸗ reform zu fällen gedenke und man hat wohl kaum Grund, an den Worten des Kanzlers zu zweifeln. Immerhin iſt man, das ſei bei der Gelegenheit wiederholt, in den Kreiſen der Reichsregierung der Auffaſſung, daß über kurz oder lang in dieſen Din⸗ gen etwas Ernſthaftes geſchehen, zum min⸗ deſten verſucht werden müſſe. Es iſt daher ſehr wahr⸗ ſchefnlich, daß im Herbſt das Kabinett zur Reichs ⸗ reform, der die Vorſchläge der Länderkonferenz im Ganzen oder zum Teil aufgreifen würde, aus⸗ arbeiten läßt und dem Reichsrat und Reichstag vor⸗ legt. Man fühlt ja auch durch außenpolitiſche Rückfichten ſich dazu beſtimmt. Wie er⸗ innerlich, hat der Reparatiousagent Parker Gil⸗ bert ſeinerzeit wiederholt Reformen auf dem Ge⸗ biet der Reichsverwaltung gefordert, damit die öffent⸗ lichen Ausgaben reduziert werden können. Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Berlin, 25. Juni. Die beiden amerikaniſchen Ozeanflieger Poſt und Gatty ſind nach kurzem Aufenthalt bereits heute früh 7 Uhr vom Tempelhofer Flughafen zum Fluge nach Moskau geſtartet, das ſte in direktem Fluge zit erreichen hoffen. Nach den vorliegenden Wettermeldungen dürften die Flieger in 1500 Meter Höhe über der Wolkendecke gutes Wetter und Rückenwind haben, ſodaß der direkte Flug durchaus möglich erſcheint. Harold Gatty Willy Poſt Politiſcher Senſationsprozeß in Tokio — Tokio, 25. Juni. Heute begann hier ein großer politiſcher Senſationsprozeß gegen 44 Ange⸗ klagte, denen kommuniſtiſche Tendenzen zur Laſt gelegt werden. Unter ihnen befinden ſich auch zwei Intellektuelle, nämlich ein Profeſſor ſowie ein be⸗ kannter ſozialiſtiſcher Schriftſteller. Da die Polizei einen Angriff der Menge auf das Gerichtsgebäude befürchtete, wurde heute der ganze Bezirk von 200 Poliziſten abgeſperrt. Zur Sicherheit hat man auch eine Anzahl radikaler Elemente in Haft genommen. 17 weitere Kommuniſten ſind im Laufe dieſer Woche verhaftet worden. Vadiſche Politik Der„Führer“ verbolen Aufgrund der Notverordnung hat das badiſchg Miniſterium des Innern die in Karlsruhe erſchei⸗ nende nationalſozialiſtiſche Tageszeitung„Der Füh⸗ rer“ wegen Beſchimpfung des Reichskanzlers und des Reichsaußenminiſters auf die Dauer von vier Wochen verboten. ä Was wird mit Peter Kürten? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Juni Ueber das Schickſal des Düſſeldorfer Maſſenmörders Peter Kürten iſt noch immer nicht entſchieden. Dieſe Berzögerung hat politiſche Hintergründe. In Preußen iſt die Todesſtrafe de facto abgeſchafft inſofern, als in den letzten Jahren noch jeder zum Tode Verurteilte begnadigt wurde. Der dem Zentrum angehörige Juſtizminiſter insbeſondere gilt als ein grundſätz⸗ licher Gegner der Todesſtrafe. Im Falle Kürten ſcheint das preußiſche Staatsminiſterium nun aber doch Bedenken zu haben, da eine Begnadi⸗ gung dieſes Unmenſchen in weiten Krei⸗ ſen der Bevölkerung kein Verſtän dnis finden würde. Jetzt endlich iſt das umfangreiche Aktenmaterial, das Gnadengeſuch Kürtens und die Aeußerung der zuſtändigen Düſſeldorfer Stellen in Berlin beim preußiſchen Juſtizminiſterium eingegangen. Man läßt aber ſchon jetzt vorbeugend erklären, daß noch längere Zeit vergehen werde, ehe die Referenten die Aken durchgearbeitet haben würden. Vermutlich wird die endgültige Entſcheidung in einer Geſamtſitzung des preußiſchen Kabinetts fallen. Letzte Melöͤungen Besprechungen über Arbeitszeitverkürzung in der Papierinduſtrie — Berlin, 24. Juni. Im Reichsarbeitsminiſterium haben heute Beſprechungen mit den Spitzenorgani⸗ ſationen der Papiererzeugungs⸗ und Papierverarbei⸗ tungsinduſtrie ſtattgefunden, zwecks Regelung und Durchführung der in der Notverordnung der Reichs⸗ regierung erteilten Ermächtigung zur Verkür⸗ zung der Arbeitszeit. Arbeitnehmer und Arbeitgeber erklärten ſich zum Zuſammenwir⸗ ken bereit, um durch Kürzung der Arbeitszeit eine möglichſt große Zahl von Arbeitsloſen der Ar⸗ beit wieder zuzuführen. 5 Stillegungsantrag für das Erzbergwerk Lauteuthal — Lautenthal(Harz), 25. Juni. Die der Preußag gehörende Berginſpektion Lautenthal hat wegen Unwirktſchaftlichkeit des Betriebes für das Erzbergwerk Lautenthal Stillegungsantrag ge⸗ ſtellt. Die Grube beſchäftigt etwa 260 Arbeiter unh 20 Angeſtellte. Die Grubenabteilung Bockswieſe mit 30 Arbeitern iſt bereits am 1. Juni d. J. ſtillgelegt worden. In Lauteuthal wird hauptſächlich Zink⸗ blende gefördert. 8 Kinobrand in Galatz — Galatz, 25. Juni. In einem hieſigen Kino⸗ theater entſtand geſtern durch Entzündung des Film⸗ bands ein Brand, der fürchterliche Panikſzenen hervorrief. In wenigen Augenblicken ſtand die Pro⸗ jektionskabine völlig in Flammen. Dem Gehilfen gelang es, aus der Kabine herauszukommen und unter gellenden Schreien ſtürzte er wie eine lebende Feuerſäule mitten in die Zuſchauer⸗ menge, die, in wilder Panik die Ausgänge zu er⸗ reichen verſuchte. Der Operateur wurde ſpäter mit funden. Weitere Perſonen waren Dank dem raſchen Eingreifen der Feuerwehr nicht zu Schaden ge⸗ kommen. i Der Mensch und die Rationaliſierung Ein Abend in der Volkshochſchule So war der Juhalt der zweiten und letzten öffent⸗ lichen Sommerveranſtaltung der Volkshochſchule. Als Titel hatte die Leitung zwar„Techniſcher Fortſchritt und Rationaliſierung“ gewählt und als Redner Prof. Dr. Waffenſchmidt und den Geſchäftsführer eines Angeſtelltenbundes Otto Schweitzer ge⸗ wonnen. Es war wohl gedacht, daß hier der Wiſſen⸗ ſchaftler neben dem Wirtſchaftler ſich ausſpräche über die Vor⸗ und Nachteile der Rationaliſterung, daß jeder vor allem Wege zur Behebung der heutigen Wirtſchaftsnot weiſen könnte. Dieſe Erwartung wurde leider nicht erfüllt. Im Gegenteil: die Aus⸗ führungen beider Redner zeigten, wie man der großen Aufgabe einerſeits mit den dem Leben nach⸗ hinkenden Begriffen, andrerſeits mit den großen Worten politiſcher Agitation noch gegenüberſteht. Inſofern haben die Vorträge ihren Zweck nicht erfüllt. Prof. Dr. Waffeuſchmidt führte zunächſt ungefähr aus: a Geſchichtlich ging die Rationaliſierung von der Technik aus; ſo haben Taylor und Ford ſie durch⸗ geführt. Anders iſt die deutſche Rationaliſierung, die mehr von den Konzentrationsbeſtrebungen und damit von einem wirtſchaftlichen Prozeß ausgeht. Taylor wandte Geſetze der Pſychologie und Phyſtologie auf den Arbeitsprozeß an und teilte den Arbeitsvorgang bis zum äußerſten. Ford vollendete dieſen Prozeß zum Automatismus einer ganzen Fabrik. Bei dem Konzentrationsprozeß muß der Truſt durchaus nicht eine Diktatur ausüben, man erwartet von ihm Aus⸗ ſchaltung des ſchädlichen Wettbewerbs durch plan⸗ mäßige Verteilung der Produktion. Das techniſche planmäßige Arbeiten iſt am weiteſten gediehen, wäh⸗ rend in der Wirtſchaft noch mehr der kapitaliſtiſche Mechanismus herrſcht, der an ſich undurchſichtig und 9 durch Vorausplanen nicht zu erſaſſen iſt. Der Kapi⸗ talismus empfindet ſogar die Planung als Gegenpol. Am wenigſten iſt verſtandesmäßiges Planen ein⸗ gedrungen in das ſoziale und rechtliche Leben der Menſchen. i Die Schwierigkeit des Automatismus der Technik iſt die Verteilung der Produkte, die der Techniker der See BB dauerndes Anwachſen der Verteilung, aber die wirt⸗ ſchaftliche Störung iſt immer noch vorhanden. Denn die Produktion wird ohne Rückſicht auf die Aufnahme⸗ fähigkeit geſteigert und dadurch das Gleichgewicht ge⸗ ſtört. Haupturſache iſt aber, daß die Wirtſchaft nicht richtig arbeitet, da doch alle Bedürfniſſe einfacher Natur noch lange nicht befriedigt ſind. Durch ſtati⸗ ſtiſche Beobachtungen des Marktes und die ent⸗ ſprechewden Folgerungen ſucht man wirtſchaftliche Planarbeit einzuführen. Was dadurch zu erreichen iſt, iſt ein vergeiſtigter Mechanismus des Kapitalismus, eine Veredelung, da der Mechanismus ſelbſt eine durchaus natürliche Erſcheinung iſt. Gegner der Rationaliſierung iſt der Wille, der dem in ſeinem Bereich beſchränkten Verſtand über⸗ legen iſt; es gibt eine dem Verſtand entzogene anergetiſche Ordnung der kämpfenden Par⸗ teien. Das Heilmittel für die Nachteile, wie ſie ſich heute zeigen, ſieht der Redner in einer Anpaſſung der Wirtſchaft und Politik an die Technik, dem tech⸗ niſchen Fortſchritt muß die Rationaliſierung der Wirtſchaft und Politik folgen. Der zweite Redner, Otto Schweitzer, ging aus vom Intereſſe der Arbeitnehmer an der Arbeits⸗ loſigkeit, deren Urſache zum großen Teil in der Ra⸗ tionaliſterung geſucht wird. Zahlen der Statiſtik belegen das. So erklärt ſich die kritiſche Einſtellung der Gewerkſchaften zur Rationaliſterung. Die Un⸗ ternehmer allerdings erklären, daß durch Lohn⸗ und Sozialpolitik die Rationaliſierung mit veranlaßt wurde. Dem Fortſchritt der Technik ſtehen die Ar⸗ beitnehmer durchaus bejahend gegenüber, weil da⸗ mit auch der kulturelle Fortſchritt und die Verbeſſe⸗ rung der Lebenshaltung gegeben iſt. Die Geſchichte zeigt auch, daß die fortſchreitende Technik mehr Ar⸗ beitsgelegenheit ſchafft. Bei der Einführung der Rationaliſterung übte die Konkurrenz des Auslan⸗ des einen entſcheidenden Zwang aus. In der Durch⸗ führung bewirkte die Rationaliſierung eine Stei⸗ gerung der Produktion und eine Verringerung der Zahl der Arbeitskräfte ſowie auch der Herſtellungs⸗ koſten. Die Erfolge kamen aber nicht den Verbrau⸗ chern zugute, ſondern wurden zur Produktionsaus⸗ weitung verwendet. Die Preis⸗ und Zoll⸗ politik ſind ſchuld an der Arbeitsloſigkeit nach An⸗ ſicht der Gewerkſchaften. Viel zu ſehr habe ſich die Rationaliſierung auf den einzelnen Betrieb um⸗ aufnehmenden Markt. geſt 1 c den naliſi Energiequelle im Arbeiter berückſichtigt, da ſie ihn vor allem als betrachte. Vom Geſichtspunkt der menſchlichen Geſellſchaft aus müſſe eine Erhaltung der Arbeitskraft und ihre„pflegliche Behandlung“ geſichert ſein. Die Geſellſchaft müſſe alſo die Ratio⸗ naliſterung ſo regeln, daß keine geſundheitliche Schä⸗ digung oder Arbeitsloſigkeit entſtehe. Bei dieſer Frage treffen die Klaſſengegenſätze beſonders auf⸗ einander. N Die Ausführungen beider Redner litten an einem Mangel an ſtiliſtiſcher und inhaltlicher„Rationali⸗ ſterung“. Die Fremdwortſeuche wütet bedenklich, und die entſprechenden Erklärungen, die glücklicher⸗ weiſe nicht gegeben wurden, hätten zu Begriffsſpal⸗ tereien geführt, die den ſchwülen Abend noch mehr in die Länge gezogen hätten. Beiſpiele: Was hiſto⸗ riſche und logiſche Kategorien ſind, nebenbei ein ſehr ſtrittiges Problem der Erkenntnistheorie, ſoll der Hörer der Volkshochſchule wiſſen. Er ſoll auch ohne weiteres einſehen, welcher Unterſchied zwiſchen Automatismus und Mechanismus iſt, obwohl man ſonſt dieſe Begriffe gleichſetzt, weil ſie ſich gegenſeitig bedingen. Er ſoll ſich ferner etwas vorſtellen unter „Produktionskapazität“, zu deutſch„Erzeugungs⸗ faſſungskraft“; ein widerſinniges Gemiſch aus dem Begriffsvorrat der Agitation. Solcher Dinge gab es noch mehrere. Sie führten alle in die Breite und verdeckten die Tiefe der Probleme und der Löſungen. Kein Wunder, daß man ratlos vor der Frage: was nun? ſteht, daß kein in vertiefter Erfaſſung der wirtſchaftlichen und ſeeliſchen Lage begründeter Weg in die Zukunft gezeigt werden konnte. Die Mozart⸗Feier des Konſervatoriums der Muſik Häckel wurde mit denſelben Mitwirkenden und derſelben Vortragsfolge für Schüler der höheren Lehranſtalten wiederholt. Wir konnten angeſichts der vortrefflichen Wiedergabe, der wir nur zum Teil beiwohnen konnten, das Bedauern nicht unterdrücken, daß nicht mehr Schüler die Gelegenheit wahrnahmen, Mogzartſche Werke in beſter Wiedergabe kennen zu lernen, die infolge ihrer Beſetzung nicht allzu häufig zu hören ſind. Die anweſenden Schüler folgten den Vorträgen mit großer Aufmerkſamkeit und wußten den Wert der Vorführung, an der ſich außer Direktor Friedrich Häckel die Lehrkräfte der Anſtalt Milli Häckel und Hede Oeſt(g , Julius Frank (Horn) und Willi Bilz lapier), Elſe Floh r(Ge⸗ Hoffnung Von Charlotte Till Ich ſchlafe ſo leidenſchaftlich gern ein. Nicht etwa, um zu ſchlafen, nein, um wach zu werden. Der nächſte Morgen iſt am Abend vorher das große Wunder. Was wird geſchehen, was kann ſich ereignen? Aufregende Nachrichten können in der Zeitung ſtehen. Ein lieber Menſch kann mich ganz früh telefoniſch wecken. Bezaubernde Dinge müßten paſſieren. Briefe ankommen, auf die ich ſeit Tagen vergeblich warte. Geld könnte gezahlt werden. Und vielleicht bin ich morgen wieder ſo ſtrahlender Laune, daßsich ſchon beim erſten Aufdämmern mich glück⸗ lich ſchnurrend rekele, mir tauſend nette Sachen ein⸗ fallen und ich den ganzen Tag leiſe vor mich hin⸗ pfeife, ſehr unerzogen auch auf der Straße. Morgen! Morgen werde ich Glück haben. Die Pechſträhne /iſt zu Ende, die Sonne wird ſcheinen und die Welt hell ausſehen. Die Elefantenhaut, die ich mir jeden Tag von neuem anziehe, wird wieder dick und zuverläſſig ſein, abends iſt ſie oft doch ein bischen abgeſchabt! Morgen werde ich nicht wieder vergeſſen, die Menſchen komiſch zu nehmen. Und mich nicht mehr ärgern über dumme Angelegen⸗ heiten? Nein, morgen nicht. Nur nicht unterkriegen laſſen. Morgen— heißt das Zauberwort, morgen— da fängt erſt das Lehen an, morgen— das iſt die Zukunft!. Und was geſchieht wirklich? Eine vergeſfſene Rechnung kommt und eine überflüſſige Einladung zum Tee. Ein ſympathiſcher Maun mit Schmiſſen ruft an:„es tut mir ſo leid, aber ich muß Sie ent⸗ täuſchen.“ Und es fällt mir nicht einmal eine lie⸗ benswürdige Antwort ein. Abſchütteln. Weiter. Ich will vergnügt ſein, und ich muß. 5 Ich ſchlafe gern ein und ich zerſpringe vor Neu⸗ gier auf morgen. Manchmal verlohnt es ſich auch. Tonfilm gegen Rundfunk. Die Tonfilm ⸗ herſteller haben bei der Leitung der Berliner Funkſtunde wegen eines in der letzten Woche die Entwicklung des deutſchen Tonfilmes behandelnden Referates, das die künſtleriſche Qualität handelte, Beſchwerbe eingelegt der Hand an der Schalttafel völlig verkohlt aufge⸗ des deutſchen Tonfikmes herabſetzend be⸗ 42 99 ö ö Donnerstag, 25. Juni 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 288 Bezirksverein für Jugend ſchutz, Gerichtshilfe und Gefangenenfürſorge Der Bezirksverein für Jugendſchutz, Gerichtshilfe und Gefangenenfürſorge Mannheim hielt am geſtri⸗ gen Mittwoch ſeine Mitgliederver ſammm⸗ lung im Konferenzzimmer des Landesgefängniſſes in der Herzogenriedſtraße ab. Anweſend waren u. a. Oberſtaatsanwalt Dr. Brettle, Jugendpfarrer Qu tz, Dr. Weiß von der freireligiöſen Gemeinde, Pfarrer Dr. Steinwachs von der Altkatholiſchen Gemeinde, Stadtrabbiner Dr. Oppenheim, Ver⸗ treter des Fürſorgeamtes und Beamten des Landes⸗ gefängniſſes ſowie die beiden Anſtaltsgeiſtlichen. Der Vorſitzende des Bezirksvereins, kurz Schutzverein genannt, der Direktor des Landesgefängniſſes Miniſterialrat a. D. Buſſelmeier, begrüßte die zahlreich erſchienenen Mitglieder. Er betonte, daß die beſte Hilfe für die entlaſſenen Ge⸗ fangenen Ordnung und regelmäßige Arbeit ſei. Da dies aber nur ſehr ſelten möglich ſei, müſſe man kleine Geldbeihilfen gewähren. Dazu gehöre aber, daß der Mitgliederſtand immer mehr zunehme. Jedes Mitglied müſſe neue Mitglieder werben. Der Vorſttzende regte an, ob es nicht mehr als bisher möglich ſei, in Sühneterminen verhängte Bußen dem Schutzverein zu überweiſen. Nach den ſehr beifällig aufgenommenen Ausfüh⸗ rungen erſtattete der Geſchäftsführer, Oberinſpektor Müller den Geſchäftsbericht. Aus dieſem war zu erſehen, wieviel Gutes der Verein ſchon getan hat und wie es doch noch an allen Enden fehlt, um wirkliche, dauernde Hilfe zu leiſten. Im letzten Geſchäftsjahr 1930⸗31 hat der Verein 2153 Fürſorgefälle an entlaſſenen Gefangenen erledigt. Dies ſind 600 Fälle mehr als im Vorjahre. In 251 Fällen wurden Barmittel gewährt gegenüber 90 i. V. Dies erklärt ſich daher, daß im Anfang des letzten Geſchäftsjahres das Städtiſche Fürſorgeamt den Verſuch gemacht habe, alle Auswärtigen abzuzeiſen. In ihrer Bedrängnis ſind die entlaſſenen Gefangenen zum Schutzverband gegangen und dieſer hat ge⸗ holfen, um die Leute von der Verbrecherlaufbahn ab⸗ zuhalten. In 849 Fällen ſind Lebensmittel aus⸗ gegeben worden gegenüber 560 Fällen i. V. Reiſe⸗ unterſtützungen bezw. Fahrkarten wurden an 107 Entlaſſene ausgegeben. Die außerhalb Baden liegenden Staaten leiſten weniger Hilfe. Weiter ſind Kleidungsſtücke in 185 Fällen bewilligt und in 83 Fällen Pfänder eingelöſt wor⸗ den, namentlich für Unterſuchungsgefangene. 45 ent⸗ laſſenen Gefangenen konnte Arbeit verſchafft wer⸗ den, davon 16 durch das Arbeitsamt und 29 durch Mithilfe der Mitglieder und anderer warmherziger Menſchen. Sonſt wurden noch 420 andere Für⸗ ſorgehandlungen erledigt. 127 Hilfeheiſchende muß⸗ ten abgewieſen werden, da bei dieſen keine wirkliche Not feſtgeſtellt werden konnte. Ferner berichtete der Geſchäftsführer über den Mitgliederſtand des Vereins, der augenblick⸗ lich 677 beträgt. Im letzten Jahre hat der Verein um 37 Mitglieder zugenommen. Seit April iſt der Mitgliederſtand jedoch wieder gefallen, da es heute ſchwer ſei, den Beitrag aufzubringen. Nur der rührigen Tätigkeit des Kaſſierers Schneider, einem einfachen Aufſichtsbeamten, der immer wieder auf die dringende Notwendigkeit des Vereins hinweiſe, ſei es zu danken, wenn nicht noch mehr Mitglieder abgeſprungen ſeien. Die Regularien wurden ſodann glatt erledigt. Am Schluß der Verſammlung wurde noch ein Ausſchuß gewählt, der ſich aus den beiden An⸗ ſtaltgeiſtlichen, einigen Verwaltungsbeamten des Landesgefängniſſes und je einem Vertreter des Kreisrates, des Arbeitsamtes und des Fürſorge⸗ amtes zuſammenſetzt. Dieſer Ausſchuß ſoll dem Vorſtand beratend zur Seite ſtehen. Der Vorſitzende dankte hierauf dem Geſchäfts⸗ führer und dem Rechnungsführer für die auf⸗ opfernde Vereinsarbeit und ſchloß alsdann die Ver⸗ ſammlung. R. * * Staatstierärztliche Dienſtprüfung. Die Tier⸗ ärzte: Dr. Eduard Huber in Durlach, Albert Kopf in Schutterwald, Heinrich Schropp in Oſterburken und Dr. Willi Stotz in Müllheim ſind nach ordnungsmäßig abgelegter Prüfung zur Anſtel⸗ lung im ſtaatstierärztlichen Dienſt für befähigt er⸗ klärt worden. b * Keine Fahrradſteuer! Mit einer kaum glaub⸗ lichen Hartnäckigkeit wurde in den letzten Tagen immer wieder das Gerücht verbreitet, daß in aller⸗ nächſter Zeit eine Fahrradſteuer zur Einfüh⸗ rung gelangen würde. Daß eine ſolche Nachricht in den Kreiſen der Radfahrer eine Beunruhigung her⸗ borrufen mußte, iſt nur zu verſtändlich, zumal ganz phantaſtiſche Zahlen genannt wurden. Da dem Ge⸗ rücht natürlich jede Unterlage fehlt, dürfte es zweck⸗ mäßig ſein, ihm energiſch entgegenzutreten. * Straßenbahnarbeiten in der Breitenſtraße. Seit einigen Tagen ſchon wird in der Breitenſtraße eifrig „gebuddelt“. Am Marktplatz fing es an und nun rückt die Arbeitskolonne täglich weiter dem Parade⸗ platz zu. Die Anwohner ſind natürlich über die mit den Arbeiten verbundenen Geräuſche nicht ſehr er⸗ baut, doch laſſen ſich dieſe nicht vermeiden. Bei den Arbeiten handelt es ſich um Befeſtigungen der Stra⸗ ßenbahngleiſe, die im Laufe der Jahre durch Zer⸗ ſtörung ihrer Betonunterlage etwas ſchwankend ge⸗ worden ſind. Beim Ueberfahren der Wagen haben ſich ſchwankende Stellen gebildet, die ſchließlich die Verkehrsſicherheit beeinträchtigten. Um jedoch die Gleiſe wieder in einwandfreien Zuſtand zu verſetzen, müſſen ſie freigelegt werden, um die alte Beton⸗ unterlage entfernen zu können. * Eine Lloydreiſe gewonnen! ausſchreiben, das die„Münchner Illuſtrierte Preſſe im März 1931 veranſtaltete, hat Herr Julius Da⸗ vidſohn, Mannheim, E 3, 14, den 9. Preis und dadurch eine freie Reiſe von Bremen nach Madeira und zurück mit einem Südamerika⸗Dampfer des Norddeutſchen Lloyd Bremen gewonnen. In dem Preis⸗ 41 Jahresfeſt des Diakoniſſenhauſes Außerordentlich ſtarke Beteiligung der evangeliſchen Gemeinde Es iſt immer ein Ereignis, wenn das hieſige Diakoniſſenhaus mit einer Feier in die Oeffentlich⸗ keit geht. Man merkt das an der ungewöhnlich ſtarken Teilnahme, die ſeine Veranſtaltungen finden. Das geſtrige Jahresfeſt ſcheint nun hinſichtlich der Teilnahme eine Art Rekord darzuſtellen. Denn eine ſo große Beſuchsziffer wie die geſtrige wieſen die Feiern der letzten Jahre nicht auf. Die große Trinitatiskirche erwies ſich als zu klein, als um halb 3 Uhr nachmittags der Schwe⸗ ſternzug mit den Geiſtlichen das Gotteshaus betrat. Natürlich fehlte auch jenes Publikum nicht, das im Zuſchauen und Herumſtehen ſein Intereſſe bekun⸗ dete. Die Feier ſelbſt wurde mit dem Nieder⸗ ländiſchen Dankgebet eingeleitet, dargeboten vom Evangeliſchen Poſaunenchor. Ein Gemeinde⸗ geſang und Schweſternchor folgte, worauf Miſſionsinſpektor Paſtor Schoene aus Berlin die Feſtpredigt hielt. Er beſchrieb die Diakoniſſenſache als die große Freudenbringerin, die danken, glauben, gehorchen und beten lehrt. In geſchickter Weiſe illuſtrierte er dieſe theoretiſchen Hauptgedanken mit praktiſchen Daten und Tatſachen aus der Geſchichte und Arbeit des Hauſes. Man könne dieſe Arbeit in Stadt und Land ſchlechterdings nicht wegdenken. Wenn im Dio⸗ koniſſenhaus hier bei etwa 1500 Patienten im letzten Jahre eine Arbeit von etwa 31000 Pflegetagen ge⸗ leiſtet wurde, oder wenn draußen in den Gemeinden durch die Schweſtern des Hauſes 10 000 Familien in Krankheitsfällen gedient und hierbei 300 000 Be⸗ ſuche gemacht wurden, ſo ſeien das Dinge, die für ſich ſelbſt ſprächen. In keine Worte aber ſei der innere Wert zu kleiden, der mit dieſen Zahlen ver⸗ bunden iſt. Denn der ſtille Dienſt, in Glaube und Liebe getan, wirkt und wirbt allerwärts am beſten und überzeugendſten. An die Feſtpredigt ſchloß ſich die Einſegnungsrede des Hausgeiſtlichen, Pfarrer Scheel. Dieſer ſprach vom Geheimnis einer fruchtbaren Dia⸗ koniſſenarbeit in Anlehnung an das Bibelwort: Er muß wachſen, ich aber muß abnehmen. Es ſei ein altes Geſetz, daß Großes und Wertvolles auf dem Wege des Opfers und der Hingabe geleiſtet werde. Der Geiſt der Zeit, der den Menſchen vergötze und ſich in das Diesſeits verliere, ſchaffe Irrwege und Unſegen. Es gelte dieſem Geiſt zu trotzen in der Kraft des Heilandes und Erlöſers. Es folgte die Einſegnung von 11 Schweſtern nach vorausgegangenem feierlichem Gelübde. Die Glocken läuteten, die Orgel begleitete, die Ge⸗ meinde ſelbſt verharrte in teilnehmendem Schwei⸗ gen und ſtiller Andacht, erwartungsvoll den Ein⸗ ſegnungsſpruch erlauſchend, den jede Schweſter er⸗ hielt. Schweſternchöre, unter Leitung von Haupt⸗ lehrer Neff, umrahmten die Handlung mit ſtim⸗ mungsvollen Liedern, worauf der Gottesdienſt mit Gemeindegeſang und Gebet ſeinen Abſchluß fand. Um halb 6 Uhr fand im großen Saal des Wart⸗ burghoſpizes eine überaus ſtark beſuchte Nachfeier ſtatt. Sie leitete der Vorſitzende des Mutterhauſes, Stadtpfarrer Roſt, der auch die Feier mit Grußworten eröffnete. Das Diakoniſſenhaus wolle mit ſeinem Jahresfeſt nicht die Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen oder den Schwe⸗ ſtern eine Ruhepauſe gewähren. Es gelte vielmehr das Verſprechen abzulegen, daß die alte Arbeit mit neuer und vermehrter Treue getan werde. Alle, die am Werke ſtünden, bildeten eine Notgemein⸗ ſchaft. Das Große aber ſei die Verbundenheit in einem Glauben an den einen Herrn. Im Namen des Kirchenbezirks ſprach Kirchenrat Maler. Er dankte dem Mutterhaus für alle ſeine im Bezirk geleiſtete Arbeit. Dieſe ſei in den letzten Jahrzehn⸗ ten nicht leicht geweſen. Er dankte beſonders für den Glaubensmut, den der Vorſtand mit der Errich⸗ tung des Er weiterungsbaues bewieſen hätte. Auch damit ſei der Allgemeinheit gedient worden. Dank gebühre nicht minder der Schweſtern⸗ ſchaft, die dem Haus Eigenart und Leben verleihe. Es gäbe kaum einen Beruf, der den Menſchen in ſo tiefe Verbindung mit dem Erlöſer bringe, als der des Dienens. Für den Kirchengemeinderat grüßte Stadtpfarrer Dr. Hoff. Ein Mutterhaus kann nicht allein ſtehen, es bedarf der Gemeinde und muß ſelbſt ein Stück Gemeinde⸗ leben bedeuten. Das Diakoniſſenhaus erfüllt dieſe Forderung. Man kann ſich die kirchliche Gemeinde⸗ arbeit nicht denken ohne den Dienſt der Schweſtern. Gemeinde und Diakoniſſenhaus ſind gerade heute ſchickſalhaft verbunden. Schweres Gewölk ziehe ſich über beiden zuſammen. Aber es bleibe bei der alten Loſung: Bis hierher hat der Herr geholfen! Der Hausgeiſtliche, Pfarrer Scheel, berichtete dann aus der Arbeit des Tages. Das Jahr 1930 ſei ein ſchweres Jahr geweſen. Das Schwerſte bei allem ſeien aber nicht die täglichen wirtſchaftlichen Nöte und Sorgen, ſondern der nicht befriedigende zahlenmäßige Zugang an jungen Schweſtern. Das ſei ein Stück Zeitkrankheit und ein Ausſchnitt aus der geiſtigen Not unſerer Gegenwart, in der Dinge wie Dienen und Gehorchen, Hingabe und Selbſtloſigkeit nicht in gutem Kurs ſtünden. Doch habe das Haus viel Hilfe und Liebe erfahren. Das habe auch die Hausſammlung bewieſen. Hier hätten viele „Königskinder im 5. Stock“ ſich überraſchend gut be⸗ nommen. Auch der erfolgreichen Naturalſamm⸗ lungen in einzelnen Landgemeinden müſſe lobend und dankbar gedacht werden. Im übrigen wolle das Haus nichts anderes als die große Sache des Reiches Gottes in ſchlichter Weiſe„um 1 Zentimeter weiter⸗ ſchieben.“ Für die Gemeinden, in denen das Mutterhaus Stationen hat, ſprachen Pfarrer Horch hier und Pfarrer Brandt⸗Plankſtadt. Sprecher der be⸗ freundeten Mutterhäuſer war Pfarrer Hickel in Darmſtadt. Hier erfuhr man die ſtatiſtiſch wichtige Tatſache, daß die badiſche Landeskirche im Verhältnis die meiſten Diakoniſſen liefere. Das Schlußwort ſprach der Feſtprediger des Tages. Er brachte Bilder aus der Miſſionsarbeit im Innern Afrikas. Auch die Nachfeier war umrahmt von Darbietungen des Schweſternchors, der ſein gut Teil zum guten Ge⸗ lingen des Ganzen beigetragen hat. Dr. B. 77F!.!.ã ũõDTTFPVFFVVFPFFPFPFPFPFPFCbPFbFbPCPCwCwCwCwbCwCPCbCbCGwCbcPVCGPVGTGPGPGPVGPVGPVPVPFPVPVPTPTPTPVPTVPTPTPTVTPTVPTVPVPVTVTVVTVTVTVTFVTcTVTVTVTVTVTCVTTͤVh᷑FVTVTWTVTFT——TVVWTwT——————wwpppppp Marktbericht Auf dem Hauptmarkt war heute wiederum ſehr viel Beerenobſt vorhanden. Obwohl angeſichts des Ultimos nur wenig Kaufluſt beſtand, behaup⸗ teten ſich doch die Preiſe für Kirſchen, Johannis⸗ und Himbeeren auf dem Preisſtande vom Montag. Andererſeits iſt in Stachelbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren eine kleine Preisſenkung feſtzuſtellen. Auf dem Gemüſemarkt trat ebenfalls ein Preisnachlaß ein, der es den Hausfrauen ermög⸗ lichte, ſich mit neuem Gemüſe einzudecken. Bohnen koſten jetzt nur noch 35—40 Pfg. das Pfund. Gur⸗ ken, ſchöne Exemplare, erhält man für 25—95 Pfg., Erbſen waren für 16 Pfg. zu erhalten. Ab und zu fand man noch Spargel zum Preiſe von 40—45 Pfg. Pilzliebhaber freuten ſich über den Preis von 50 Pfg. für das Pfund Pfifferlinge. Auffallend billig angeboten waren italteniſche Kar⸗ toffeln zu 18 Pfg. das Pfund. Der Fiſch⸗ und Geflügelmarkt war durch die kühle Witterung etwas lebhafter als an den heißen Tagen. An den Blumenſtänden ſtehen leuchtendweiße Lilien; ſie warten mit ihren Verkäufern vergeb⸗ lich auf Sonne und auf die Käufer. Auch Roſen hatten ſich noch eingefunden Man merkte heute unter den Händlern eine ge⸗ wiſſe Beunruhigung, die nicht allein auf den Witte⸗ rungsumſchlag und das ſchlechte Geſchäft, ſondern in der bevorſtehenden Neuregelung des Marktes zu ſuchen iſt. Müſſen doch die kleinen Marktverkäufer in den frühen Morgenſtunden zum Einkauf nach dem Zeughausplatz, wo ſich der ganze Großhandel abſpielen wird und dann wieder zum Marktplatz, ihrem eigentlichen Verkaufsſtand, zurückkehren. Vom Stäbdtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfennigen er⸗ mittelt: Kartoffeln alte 7,5—8; otto. neue 9,5—12; Salat⸗ kartoffeln 22—26; Wirſing 12—16; Weißkraut 15—22; Blu⸗ menkohl 25—60; Karotten Büſchel—12; Spargeln 25—45; Spinat 1830, Mangold 15—20; Zwiebeln 15—16; Grüne Bohnen 35—40; Grüne Erbſen 18—20; Kopfſalat 12; Endivienfalat 1015; Oberkohlraben—6; Rhabarber 7 bis 10; Tomaten 40—60; Radieschen—5; Rettich Stück—10; Meerrettich 10—30; Schlangengurken groß 35—50; Einmach⸗ gurken Stück 10—12; Suppengrünes—6; Peterſilie 46 Schnittlauch—5; Lauch—12; Aepfel 60—65; Kirſchen 15 bis 90; Erdbeeren(Ananas) 3085; idelbeeren 35—40: Himbeeren 40—60; Johannisbeeren 20; Stachelbeeren 20 bis 25; Aprikoſen 25—50; Zitronen—10; Orangen 30—45; Bananen—15; Süßrahmbutter 160190; Landbutter 1285 bis 150; Weißer Käſe 40—50; Eier—12; Aale 140—160; Hechte 160; Barben 80—100, Karpfen 100—120; Breſem 80 bis 100; Bonfiſche 5060; Rabeljau 50—60; Schellfiſche 60 bis 70; Goldbarſch 50; Seehecht 80; Hahn geſchl. Stück 200 bis 500; Huhn geſchl. Stück 250500; Enten geſchl. Stück 400800; Tguben geſchl. Stück 80—120; Gänſe geſchl. Stück 9001700, Gänſe geſchl. 150—160; Rindfleiſch 100; Kuhfletſch 80; Kalbfleiſch 100—110; Schweinefleiſch 90. ** * Schlußlichter für berittene Polizei. Seit einigen Tagen kann man unſere berittenen Poliziſten mit eigenartigen Schlußlichtern am Steigbügel der Pferde ſehen. Die Rückſtrahler ſind die gleichen, wie ſie vorſchriftsgemäß an jedem Fahrrad angebracht ſein müſſen. Dem Beiſpiel anderer Städte folgend, hat man nun auch in Mannheim verſuchsweiſe die berittene Polizei mit dieſen Rück⸗ ſtrahlern ausgeſtattet. * Ein Verkehrsunfall ereignete ſich heute vormit⸗ tag inſofern, als ein Laſtkraftwagen der Städt. Milchzentrale, der von der Ebertbrücke kommend in die Hildaſtraße einbiegen wollte, einem in Richtung Waſſerturm fahrenden Motorradfahrer in die Flanke fuhr. Der Motorradfahrer wurde dabei zu Boden geſchleudert. Er zog ſich ſchwere Ver⸗ letzungen zu und wurde mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus verbracht. * Senſationelle Erfindung. Eine ſenſationelle Erfindung hat auf dem Gebiete der Optik der Uhr⸗ machermeiſter Jakob Wolf in Mannheim⸗Secken⸗ heim gemacht, indem er eine Schutzbrille zum Vor⸗ und Rückwärtsſehen erfunden hat. Die Brille iſt bereits pätentamtlich geſchützt und hat bei Motorradfahrern uſw. Begeiſterung hervorgerufen. Der Fahrer hat keinen Spiegel mehr notwendig, da er mit ſeiner Brille nicht nur die vordere, ſondern auch die rückwärtige Fahrbahn überſehen kann. Die ſo oft vorkommenden Unfälle beim Ueber⸗ holen ſind bei einigermaßen Aufmerkſamkeit ſaſt ausgeſchloſſen. Die Brille eignet ſich auch vorzüglich für Flieger, Radfahrer, Polizeiverkehrspoſten, Jä⸗ ger auf dem Anſtand ſowie bei Ausübung aller Sportarten, wo es gilt, im Wettbewerb den Hinter⸗ mann im Auge zu behalten. Kommunale Chronik Zwangsetat für St. Georgen * St. Georgen i. Schw., 23. Juni. Nachdem der Bürgerausſchuß bereits zweimal den Voranſchlag 1931 abgelehnt hat, beſchloß der Gemeinderat, an der Feſtſtellung des Voranſchlags weiter nicht mitzu⸗ wirken, ſondern den Bezirksrat um die Feſtſtel⸗ lung zu erſuchen. Bürgermeiſterwahl * Eſchelbronn, 25. Juni. Am kommenden Sonn⸗ tag findet hier der zweite Wahlgang zur Bür⸗ germeiſterwahl ſtatt. Es iſt anzunehmen, daß die drei Kandidaten des erſten Wahlganges wieder kandidieren. * S. Bruchſal, 25. Juni. Bei der letzten Bezirks⸗ ratsſitzung wurde die intereſſante Tatſache bekannt, daß die Gemeinden Rheinhauſen, Unteröwisheim, Oberhauſen, Neudorf, Kronau, Zeutern, Ham⸗ brücken, Karlsdorf und Mingolsheim im Wege der Staatsaufſicht angewieſen wurden, den Ge⸗ meindevoranſchlag für 1931 aufzuſtellen. Genehmigt wurden die Voranſchläge für 1931 von ſieben Ge⸗ meinden. Verbeſchieden wurden die Gemeinderech⸗ nungen Weiher für 1927 und 1928. In der verwal⸗ tungsgerichtlichen Klage der Gemeinde Blumenfeld gegen die Gemeinde Wieſental wegen Pflege⸗ koſten wurde die Gemeinde Wieſental im Sinne des Klageantrags verurteilt. Vorausſage für Freitag, 26. Juni: Kühl, zeitweiſe aufheiternd, aber noch vereinzelt leich⸗ tere Regenfälle bei nordweſtlichen Winden. Wetlter⸗Nachrichten der Badiſchen Landesweiterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags — See. Luft S 8 Wind h. dri Se. wetter m um e S8 8 8 micht, Stärke Wertheim 151.— 14 25 12 NW leicht bedeckt Königsſtuhl 583 762,2 9 21 8 A ſchwach Nebel Karlsruhe 120 762,4 12 25 11 N leicht Regen Bad.⸗Bad 2180 763,4 1224 11 NO leicht Regen Villingen 712 761,3 13 25 11 N leicht[Regen St. Blaſien 7800— 13 22 12 ſtill— Regen Badenweil. 422 761,2 12 27 12 NO leicht bedeckt 945 Hof 1278 636,5 0 17 8 leicht Nebel ad. Dürrh. 701[— 13 24 10 NO leicht Regen Die Ausbreitung hohen Druckes von Nordweſten hat die über Deutſchland gelegene Teilſtörung nach Polen und Ungarn abgedrängt. Durch den damit verbundenen Zuſtrom kühlerer ozeaniſcher Luft⸗ maſſen kam es geſtern mehrfach im ganzen Lande zu Gewitterbildungen. Die Niederſchläge waren beſonders im Süden des Landes bedeutend, da ſich hier die Stauwirkung der Alpen auf die Nord⸗ bis Nordweſtſtrömung geltend machte. In den ſüd⸗ lichen Stationen fielen infolgedeſſen Regenmen⸗ gen bis zu 48 Liter pro Quadratmeter in tiefen Lagen. Mit dem Einbruch ozeaniſcher Luft ſind die Temperaturen außerdem ſtark zurückgegangen und lagen heute früh bei 12 bis 13 Grad. Der Nachts einſetzende Regen hielt heute vormittag noch größ⸗ tenteils an. Mit Beendigung des Luftdruckanſtiegs wird bei uns wieder Beſſerung eintreten, die mit Rückſicht auf das über England heranziehende große Hochdruckgebiet vorausſichtlich einigen Beſtand haben dürfte. Reiſewetter Nord⸗ und Oſtſee: 13 bis 14 Grad. Bewölkt, ver⸗ einzelt Regen, leichter Nord. Geſtern: veränder⸗ lich, ſtrichweiſe Regen. Harz und Thüringer Wald: 9 bis 11 Grad. Vielfach Regen, leichter Nordweſt. Geſtern: regneriſch, warm. Rhein⸗ un dWeſergebiet: 9 bis 13 Grad. Bedeckt, friſcher Nord. Geſtern: meiſt trübe, plötzliche Ab⸗ kühlung. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 11 bis 14 Grad. Regen und mäßiger Nordweſt. Geſtern: Wetter ſchlechter geworden mit plötzlicher Ab⸗ kühlung. Alpen: 14 bis 16 Grab. Bedeckt, mäßiger Süd. Geſtern: allenthalben Gewitter, mäßig warm. Flugwetter Von Nordweſten iſt kühlere ozeaniſche Luft über Deutſchland eingebrochen und bis zu den Alpen vor⸗ gedrungen. Dabei fällt in Süddeutſchland verbreitet Regen. Die Höhenwinde haben bis in größere Höhen Nordrichtung und 10 bis 20 Meter je Sekunde Stärke. Die untere Grenze der Bewölkung liegt allenthalben in 500 bis 1000 Meter Höhe. Die Sicht reicht größ⸗ tenteils 2 bis 4 Kilometer weit. Von Nordbweſten hat ſich Beſſerung des Wetters durchgeſetzt. *. Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Rhein(bei Mannheim) 19 Grad. Rhein(bei Rappenwörth) 18 Grad. Bodenſee(bei Konſtanz) 18 Grad. Eine Erfindung für die Frauenwelt! Wir können heute über eine Neuheit berichten, durch die jede Haar⸗ wäſche zum Vergnügen wird. Es iſt die„Schaumbrille“, die Schaum und Waſſer bei der Kopfwäſche den Augen 5 t. Auf dieſe Weiſe hat man bei der a che tets freie Sicht. Dieſe neue„Schaumbrille“ finden Sie jetzt als Hülle bei jeder Packung von„Schwarzkopf⸗Extra“, dem Haarglanz⸗Schaumpon, auch bei der neuen Spezial⸗ Sorte Schwarzkopf„Extra⸗Blond“ für Blondinen. DUNLOP 4. Seite/ Nummer 288 8 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 25. Juni 1931 Der Heidelberger Wohnungsbaufkandal Die Verhandlung auf Freitag vertagt i N L. Heidelberg, 25. Juni. Im Zuſammenhang mit ſeinem Vertagungsantrag (Siehe heutiges Mittagsblatt. D. Schr.) erklärte der Oberſtaatsanwalt, daß er für das neu abzugebende Gutachten Dr. Salzmann von der Rheiniſchen Treuhandgeſellſchaft in Mannheim beſtellt habe. Die Staatsanwaltſchaft habe ſchon lange vor dem Beginn des Prozeſſes die Ladung eines zweiten Sachverſtän⸗ digen beantragt, aber mit negativem Erfolg. Für den Angeklagten Goldſchmidt, gegen den noch ein Verfahren ſchwebt, trug er Aufhebung des Haft⸗ befehls an, dagegen ſei es bei dem Angeklagten Ludwig Müller inſofern anders, als gegen dieſen weitere Verfahren im Gange ſeien, wegen deren ebenfalls Haftbefehl vorliege. Von Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger⸗ Mannheim wurde die Meinung vertreten, daß die Staatsanwaltſchaft keinen unbedingten Anſpruch auf einen Sachverſtändigen habe. Sie unternehme jetzt den Verſuch, ihre prozeſſuale ungünſtige Lage zu ver⸗ beſſern, was man der Verteidigung nicht zumuten dürfe. Der Antrag des Verteidigers lautete auf Ablehnung des Autrags des Oberſtaats⸗ auwalts. Fürſorglich erklärte er aber, daß er einer Ver⸗ tagung auf die Dauer von vier Tagen nicht ent⸗ gegentreten wolle. Rechtsanwalt Edwin Leonhard ⸗Heidelberg ſah in dem Antrag des Oberſtaatsanwalts einen Präzedenzfall, gegen den er ſich wehren müſſe. Er müſſe, obwohl es nicht ſeine Aufgabe ſei, den Sachverſtändigen Traub in Schutz nehmen, der nach dem von ihm vor ſechs Monaten ſchriftlich ab⸗ gegebenen Gutachten, erſt ſehr ſpät wieder zugezogen worden ſei. Rechtsanwalt Leonhard trat auch einer Vertagung auf vier Tage entgegen. Vom Oberſtaatsanwalt wurde dann darauf hin⸗ gewfeſen, daß der Angeklagte Müller ſchon während der Vorunterſuchung zu dem Gutachten von Bank⸗ Reiche Weinernte in Sicht beg⸗ Von der Bergſtraße, 24. Juni. Die Reb⸗ blüte an der Bergſtraße iſt größtenteils beendet. Die Reben zeigen außerordentlich reichen Behang. Es kann mit einem ſehr guten Herbſt gerechnet wer⸗ den, wenn nicht Unwetter und Rebkrank heiten die Hoffnungen zerſtören. Das Vermögen von Schweck beſchlagnahmt * Karlsruhe, 25. Juni. Auf Antrag der Staats⸗ anwaltſchaft Karlsruhe hat die Strafkammer 1 beim Landgericht Karlsruhe auf Grund des 3 290 Str.⸗ Pr.⸗O. die Beſchlagnahme des im Deutſchen Reiche befindlichen Vermögens des Angeſchuldigten Willi Schweck, Kaufmann von Hombruch, zuletzt in Baden⸗Baden, verfügt. Schweck, der bekauntlich in die Affäre Levita⸗Reemtsma verwickelt iſt, iſt, wie gemeldet, ins Ausland geflüchtet. a„Mit dem Paddelboot nach Aegypten“ * Niefern bei Pforzheim, 25. Juni. Als„Welt⸗ reiſender“ verſuchte ſich ein hieſiger 138jähriger Schüler, der daheim ausgerückt war und die Abſicht hatte, eine Paddelbvotfahrt nach Aegypten zu unternehmen. Der Junge hate das Boot entwendet und bei Verwandten in die Sparkaſſe gegriffen. Seine Fahrt ging freilich nur bis Vaihingen, wo er von einem Landjäger feſtgenommen und wieder zurücktransportiert wurde. Selbſtmörderin ſpringt vom Stöcklewaldturm * Furtwangen, 25. Juni. Die 19jährige Agnes Kuner aus Schönwald ſtürzte ſich in ſelbſtmörde⸗ riſcher Abſicht vom Stöcklewaldturm herab und war ſofort tot. Sie iſt die Tochter rechtſchaffener Eltern. Das junge Mädchen hatte ein Verhältnis, gegen das von den Eltern nichts eingewendet wurde. Kurz vor der Tat hatte das Mädchen jedoch eine ernſte Aus⸗ einanderſetzung mit ihren Eltern wegen allzulangem abendlichen Jernbleibens vom elterlichen Hauſe. Durch Blitzſchlag getötet Villingen, 25. Juni. Bei Arbeiten auf dem Felde wurde am Goldenen Bühl ein Knecht von hier durch Blitzſchlag getötet. Blitzſchlag in eine Kapelle * Neukirch(Amt Donaueſchingen), 25. Juni. Hier ſchlug der Blitz in die Kapelle des Feru⸗ hofes und zündete. Dem raſchen Eingreifen der Feuerwehr iſt es zu verdanken, daß die Kapelle zum größten Teil, der Hof ganz gerettet werden konnte. Nur der Turm der Kapelle iſt vollſtändig nieder⸗ gebrannt. Selbſtmord? * Konſtanz, 25. Juni. Aus dem Bodenſee wurde die Leiche eines 37 Jahre alten Zimmermäd⸗ chens aus Soden a. d. Werra, die mit einem Bade⸗ anzug bekleidet war, geländet. Die polizeilichen Er⸗ mittlungen haben mit zie nlicher Sicherheit ergeben, daß es ſich trotz des vorgetäuſchten Badeunfalls um einen Selbſtmord handelt. K * Lörrach, 24. Juni. In einem Kahn im Rhein bei Grenzach wurde heute morgen ein Liebes⸗ paar erſchoſſen aufgefunden. Ein junger Mann, der Sohn einer Witwe aus Waſſerburg hatte zunächſt ſeine Geliebte, ein 23jähriges Servierfräu⸗ lein und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. ö ven hüb eis ein hericher s direktor a. D. Traub Stellung genommen habe. Nur die darin berechnete Gewinnhöhe ſei von Müller da⸗ mals nicht anerkannt worden. Während der Ver⸗ handlung habe er aber überraſchend neue Behauptun⸗ gen aufgeſtellt, die eine Veränderung der Rechtslage zur Folge gehabt hätten. Es müſſe zugegeben wer⸗ den, daß bisher noch kein vollſtändiges Gut⸗ achten erſtattet worden ſei. Darauf antwortete Rechtsanwalt Dr. Pfeif⸗ fenberger, daß nach ſeiner Auſicht die geſtern ab⸗ geſchloſſene Beweislage klar ſet. Eine poſitive Not⸗ wendigkeit für ein neues Gutachten liege nicht vor. Es erſcheine am zweckmäßigſten, wenn der neue Sachverſtändige, Dr. Salzmann, in einer Stunde er⸗ kläre, welche Zeit er für die Klärung der noch ſtrit⸗ tigen Fragen benötige. Der Vorſitzende ſchloß ſich dieſem Vorſchlag an. Dr. Salzmann ſoll nunmehr zu den Bilanzen, zur Höhe der Zinſen und ihren Berechnungen, zu den Zuwendungen der Schweſtern, zur Höhe des Dis⸗ agios bei den Anleihen, den Notariats⸗ und Reiſe⸗ Koſten Stellung nehmen. Es folgt dann eine Pauſe von einer Stunde, nach deren Verlauf beſtimmt wurde, daß der neue Sach⸗ verſtändige Dr. Salzmann über die Berechnung und Höhe der Zinſen ſowie über die Geldanlagen bis morgen nachmittag 5 Uhr referieren ſoll. Die Frage des betrügeriſchen Bankerotts ſoll der Sachverſtändige Traub beantworten. Dr. Salzmann erklärte ſich auf Vorſchlag von Rechtsanwalt Pfeiffenberger be⸗ reit, den Angeklagten zu hören. Unter großer Heiterkeit bemerkte der neue Sach⸗ verſtändige, daß Müller dies gut tun könne, denn er habe ja Zeit dazu. Der Angeklagte Müller lachte verſchiedentlich rechtſchadenfroh nachdem Zuhörerraum, ſcheinbar rechnet er auf einen„Sieg“ Um 10,45 Uhr wurde die Verhandlung auf morgen Freitag nachmittag vertagt. Aus der Pfalz Verlegung der Zentrale der Arbeitsloſenverſicherung für die Pfalz bb. Speyer, 23. Juni. Anläßlich der Beratung des Sozialetats im Bayeriſchen Landtag verlangte der Abg. Bernzott von der Regierung Auskunft über die in der Pfalz umgehenden Gerüchte, wonach die Landesverſicherungsanſtalt für die Pfalz in Speyer aufgehoben und mit der Landesverſtcherungsanſtalt in Mannheim vereinigt werden ſoll. Auf An⸗ frage wird uns dazu von zuſtändiger Stelle mit⸗ geteilt, daß es ſich bei dieſen Beſtrebungen bisher lediglich um Wünſche beſtimmter Kreiſe handeln würde, die eine Zuſammenlegung aus wirtſchaftlichen Rückſichten begründen. Demgegenüber wird darauf verwieſen, daß die badiſche Landsverſtcherungsanſtalt in Mannheim als ſehr gut fundiert gilt, während die Schweſteranſtalt in Heſſen nicht ſo gün⸗ ſtig ſteht. Die pfälziſche Landesverſicherungsanſtalt in Speyer ſteht dagegen weſentlich beſſer als die heſſiſche Anſtalt. Ausdrücklich wird betont, daß die Bayeriſche Staatsregierung im übrigen zur Frage der Auf⸗ hebung der Landesverſicherungsanſtalt für die Pfalz und zu ihrer Zuſammenlegung mit der Mannheimer Anſtalt noch keinerlei Stellung genommen habe, einen ſolchen Plan aus ſtaatspolitiſchen Gründen auch entſchieden ablehne. Anſtellungsprüfung für die pfälziſchen Pfarramts⸗ kandidaten :: Speyer, 24. Juni. Vom 12. bis 16. Juni fand die diesjährige Anſtellungsprüfung für die pfälzi⸗ ſchen Pfarramtskandidaten, zum erſten Mal nach den Vorſchriften der neuen Prüfungsordnung, ſtatt. Die Prüfung ſtand unter der Leitung von Oberkirchenrat D. Stichter. Der Prüfung unterzogen ſich ſechs Pfarramtskandidaten, die alle beſtanden und in ab⸗ ſehbarer Zeit zur Anſtellung im Pfarramt kommen. Bei dem übergroßen Zudrang zum theologiſchen Studium wird in längſtens zwei Jahren der Bedarf in der pfälziſchen Landeskirche gedeckt ſein. Es wird die Zeit vor 40 Jahren wiederkehren, da die Theo⸗ logiekandidaten jahrelang auf eine Verwendung im Kirchendienſt warten mußten und grau wurden, ehe ihnen ein Pfarramt übertragen werden konnte. Kleine Nachrichten Ein Regierungsrat begeht Selbſtmord * Worms, 24. Juni. Der ſeit etwa 14 Tagen ver⸗ mißte Regierungsrat Falk von hier wurde in der Nähe eines Waldweges von Bad Nauheim nach dem Winterſtein im Dickicht erhängt aufgefunden. Die polizeilichen Feſtſtellungen haben einwandfrei er⸗ geben, daß Selbſtmord vorliegt. 4 Mehr Waſſer als Milch! :: Börrſtadt, 24. Juni. Bei einer Milchprüfung in Worms wurden zwei hieſige Bäuerinnen ermit⸗ telt, die in letzter Zeit Milch in Worms verkauften, der ſte bis zu 59 Prozent Wafſer zugeſetzt hat⸗ ten. Strafverfahren ſind eingeleitet. * E Darmſtadt, 24. Juni. Vor der Großen Straf⸗ kammer waren angeklagt der Friedhofauf⸗ ſeher von Lampertheim und eine dortige Frau. Beiden Angeklagten war zur Laſt gelegt, auf dem Friedhof unſittlichen Verkehr gepflogen zu haben. Die Erſtinſtanz hatte auf Freiſprechung man⸗ gels Beweiſes erkannt. Die Berufungsinſtanz ver⸗ urteilte den Friedhofaufſeher zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von drei Monaten, die Frau zu ſechs Wochen. Beiden wurde fünfjähriger Strafaufſchub gewährt. Dot; Ergebniſſe: Artens e— Tloczinſky 62,:6,:4; Bouſſus(Frankr. Aulotage in Baden-Baden Erfolgreicher Turnierbeginn Großleiſtungen beim Europapreis das 11. Inter⸗ nationale Baden⸗Badener Autoturnier, und ſeine Erſtyver⸗ Mit vollen Akkorden hat es begonnen, Sternfahrten, brachten Spitzenleiſt ungen, wie ſie ſelten auf Zielſfahrten vollbracht worden ſind. Die Viertagefahrt um den „Europapreis von Baden⸗ Baden“ brachte trotz Beteiligung von nur 6 Fahrern großen Erfolg. Es galt, innerhalb der 96 Fahrſtunden über 2400 Km. Luft⸗ kilometer zurückzulegen, was einer Straßenkilometer⸗ leiſtung von über 3000 Km. entſpricht. Gewertet wurden neben der Luftkilometerzahl die Gutpunkte der Durchfahrt durch Landeshauptſtädte außerhalb Deutſchlands. Je ent⸗ fernter die Landeshauptſtädte von Baden⸗Baden waren. deſto größer war ihre Gutpunktzahl. Major a. D. v. Li n⸗ denau(Berlin), wiederholt erfolgreich geweſener Lang⸗ ſtreckenfahrer; hatte errechnet, daß die nordoſteuropäiſchen Städte die größte Gutpunktzahl bringen. Er war in Helſingfors geſtartet und hatte nach Dampferüber⸗ fahrt ab Reval Kurs über Riga, Kowno, Danzig, Warſchau, Berlin genommen. Dampferverſpätung infolge Unwetters im Finniſchen Meerbuſen, ſpäter Rei⸗ fenſchäden infolge des Gerölls auf den litauiſchen Straßen, danach Federbrüche auf den polniſchen Schlaglochſtraßen hielten ſeine Fahrt auf; Federreparatur in einer polniſchen Dorfſchmiede hatte Verſpätung zur Folge; v. Lindenau konnte das Endziel Baden⸗Baden nicht mehr rechtzeitig erreichen und erhält ob ſeiner auf ſeinem 10/50 pS Mercedes⸗Benz vollbrachten ſportlichen Spitzenleiſtung einen Sonder⸗ preis. Ganz große Spitzen leiſtungen wurden von den Damen vollbracht. Im„Europapreis“ leiſtete Frau Annemarie Gaſtell(Mainz) auf ihrem kleinen DW, dem Liliputaner aller Bewerberwagen, ſich ein Bravour⸗ ſtück. Sie ſtartete in Nürnberg und fuhr über Wien, Prag, Berlin, Haag nach Belgien. An der belgiſchen Grenze hatte ſte wegen unvorſchriftsmäßigen Triptyques Schwierigkei⸗ ten, konnte deshalb Brüſſel und Paris nicht mehr an⸗ ſteuern und fuhr direkt über Aachen— Köln nach Baden⸗ Baden. Die Engländerin, Frl. Peternella Whitaker, ſtartete in Reval; über Riga, Kowno, Danzig, Berlin, Prag erreichte ſie pünktlich das Baden⸗Badener Ziel. C. Hansberger(Bonn) ſteuerte allein und ohne Ablöſung ſeinen kleinen Mathis⸗Wagen über Luxemburg, Paris, Brüſſel, Haag, Berlin, Prag, Wien nach Baden⸗Baden. Er war der einzige der ans Ziel gekommenen 96⸗Stundenfah⸗ rer, der ſich nicht ablöſen ließ. Bewundernswerte Sportleiſtungen wurden auch in der 48 Stundenfahrt vollbracht. Graf Sandizell auf ſeinem Horch war der erſte Fahrer, der pünktlich zur Kontrolleröffnung um 4 Uhr nachmittag das Ziel paſſterte. Trotz einer im Werk raſch behobenen Panne hat Graf San⸗ dizell über 1300 Luftkilometer zurückgelegt. Glanz ⸗ leiſtungen vollbrachten die beiden Damen Frau Eliſabeth Wimmelmann(Recklinghauſen) auf Mercedes⸗Benz und Fräulein Claire Weiß(Berlin) auf Mercedes Benz. Beide waren uhrwerkmäßig pünktlich am Ziel und haben die geforderte 1200 Km. Luftlinie noch verlängert. Frau Wimmelmann hatte ab Reckling⸗ hauſen Braunſchweig, Bremen, Duisburg, Berlin, Cleve, Köln, Mannheim berührt. Claire Weiß, die ihren 8038er Mercedes⸗Benz ganz allein und ohne Ablöſung fuhr, legte die Strecke Berlin, Baſel, Zürich, Augsburg, Baden⸗ Baden zurück. Nathuſius, erfolgreicher 10000 Km.⸗ Fahrt⸗ Teilnehmer, fuhr diesmal einen Mercedes⸗Benz, Typ Nürburg; in Marienbad geſtartet, erreichte er das Ziel über Berlin, Hamburg, Leipzig, Mannheim. Vor Toresſchluß paſſierte auch Willy Engeſſer auf Opel das Ziel. Herausgebrochene Windſchutzſcheibe zeugte davon, daß die Fahrt nicht hemmungslos verlief. Und während die Sternfahrer das Ziel erreichten, freudig begrüßt und gaſtlich empfangen, traf auch eine Abordnung des Automo⸗ bilelubs der Schweiz mit Töndury⸗Zürich zum Autotur⸗ nier in Baden⸗Baden ein. Bis zur ſpäten Abendſtunde hatte die Sportleitung nur das Ergebnis des Europapreiſes von Ba⸗ den Baden errechnen können. Siegerin iſt mit ihrer Glanzleiſtung ab Finniſchem Meerbuſen die Engländerin P. Whitaker auf Willys. Sie erreichte 64 Gutpunkte bei 2651 Km. Geſamtleiſtung.⸗ Die Kleinwagen bis 17% Liter wurden geſondert ge⸗ wertet. Im Kleinwagenwettbewerb erhält den 1. Preis C. Hansberger auf Mathis mit 58 Gutpunkten bei 3272 Kilometer Geſamtleiſtung. Hansberger hat die größte Kilometerzahl herausgefahren, Miß Whitaker jedoch ihre Spitzenleiſtung großenteils auf den ſchlechten Straßen der Oſtſtaaten vollbracht. Zweite Preisträgerin im Kleinwagenwettbewerb iſt Frau Gaſtell auf DaW mit 42 Gutpunkten bei 2559 Km. Straßeuleiſtung. Die Spitzen⸗ leiſtungen im 48⸗Stundenwettbewerb werden noch nach⸗ geprüft. anſtaltung, die großen Sjegfried Doerschlag. IV. Interne Meiſterſchaften der Handels⸗ hochſchule Die Handelshochſchule trägt in dieſer Woche ihre 4. in⸗ ternen Meiſterſchaften in Leichtathletik, Schwimmen uſw. aus. Die Schwimmeiſterſchaften finden am Donnerstag, 2. Juli im Herſchelbad ſtatt. Die Leichtathletik⸗ meiſterſchaften werden am 26. Juni(Freilag) im Stadion ausgetragen. Bei dem guten Material, über das die Handelshochſchule verfügt, ſind intereſſante Kämpfe zu erwarten. Die Meiſterſchaften im Kleinkaliberſchießen kommen am 4. Juli zur Durchführung. Neue deulſche Erfolge in Wimbledon Die Spiele am Mittwoch— v. Cramm ſchlägt Kingsley 8 Bei den Tennismeiſterſchaften in Wimbledon ſchlug am Mittwoch das bislang ſchöne Wetter um. Der Regen jetzte zwar zu Beginn der Spiele aus, aber das Wetter blieb trüb und von leichten Schauern unterbrochen. Für die deutſchen Teilnehmer brachte der Tag wieder einige ſchöne Erfolge. Bei den Herren gab es in der dritten Runde harte Kämpfe und auch wieber einige Ueberraſchungen. Der Favorit, der baumlange Amerikaner Shields hatte in dem Kölner Nourney keinen auch nur annähernd gleichwertigen Gegner, der Rheinländer wurde mit 61, 621,:2 überrannt. Am Vorabend hatte Nourney in der zweiten Runde noch den Holländer Knottenbelt 1078,:1, 119 abgefertigt. Eine äußerſt angenehme Ueber⸗ raſchung brachte hingegen wieder der junge Gotlfried v. Era m m, der den bekannten und ſpielſtarken engliſchen Davispokalſpieler Kings bey ziemlich ſicher:5, 674,:2 ſchlug und damit bereits die vierte Runde erreichte. Eng⸗ lands Spitzenſpieler Auſtin bezwang den Franzoſen Brugnon ganz glatt:3, 674, 670. Einen Großkampf gab es zwiſchen dem Engländer Lee und dem Amerikaner Lee ſtegte in drei gleichen Sätzen.5. Weitere 5 628, — Kawachi(Japan] 61g, 673, 674; Borotra(Frankr.)— Miki(Japan) 674, 611, 62. ein herri Bei den Damen erreichte Cilly Auſſem nach einem weiteren leichten Sieg über die Aegypterin Frl. Ale xandroff:2,:3 als Erſte die vierte Runde. Hilde Krahwinkel, die in der erſten Runde ſpielfrei war, beſiegte in der zweiten Runde die Inderin Slaney ſpielend:2,:1 und Aenne Peitz ſpielte ſich mit einem 623,:6,:0 über die Engländerin Brooke kin die dritte Runde. Bemerkenswert iſt noch der:2, 623 Sieg der Engländerin Miß Round über die ſpaniſche Meiſterin Lilly de Alvarez. * * Wormſer Tennisturnier. Bei dem Wormſer Turnier iſt noch nachzutragen, daß in Klaſſe B das Schlußſpiel im Dameneinzel zwiſchen Frau Dr. Schröder ⸗ Mannheim und Frau Dr. Janſen⸗ Frankenthal ausgetragen wurde. Siegerin blieb Frau Dr. Schröder mit 628, :6,:4.—— Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungs⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſtchtio“ J. B. 1. Steht im Beamtenverhältnis. 2. Heidelberg ſeit dem 13. Jahrhundert Reſidenz der Pfalzgrafen am Rhein. Das Schloß wurde um 1400 von Ruprecht III., Kurfürſten von der Pfalz, neu begonnen und bis 1605 ausgebaut.— Der Grundſtein zum Mannheimer Schloß wurde am 2. 7. 1720 vom Kurfürſten Karl Philipp gelegt, der feine Reſidenz von Heidelberg nach Mannheim verlegt hatte. 3. Karl Theodor war Pfalzgraf von Sulzbach und Markgraf von Bergen op Zoom. Er war der erſte welt⸗ liche Kurfürſt und Beſitzer der Länder Jülich und Berg. 4. Nein. 5. Ja, da großes landwirtſchaftliches Hinter⸗ land. S. N. Wo die von Ihnen gewünſchte Zeitung aufliegt iſt uns unbekannt. 5 5 5 Frau B. L. Es iſt dringend zu empfehlen, bei Gewitter ſofort auszuſchalten. ———— Was hören wir? Jreitag. 26. Juni 95 Langenberg: Morgenkonzert auf Schallplatten. 30: Fran furt: Frühkonzert des Kurorcheſters Homburg. Bad 10.00: Sübfunk: Schallplattenkonzert. 11.50: Frankfurt: Schallplattenkonzert. 12.20: Südfuntk: Tondichter des 18. Jahrhunderts(Schall⸗ platten). 12.30: München: Mittags konzert. 13.05: Langenberg: Mittags konzert. 13.30: Heilsberg: Unterhaltungsmuſik auf Schallplatten. 5: München: Stunde der Frau. 15.20: Frankfurt: Freudenſtunden in einem Schullandheim. 15.29: Wien: Nachmittagskonzert. 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 16.00: Heilsberg: Frouenſtunde. 16.36: Heilsberg: Konzert aus dem Zoppoter Kurgarten. 16.30: Südſunk: Nachmittagskonzert. Suppe, Robrecht, Kal⸗ man uſw. 16.30: Berlin: Deutſche Volkslieder. : München: Mit Kindern im Schulgarten. 5 : Wien: Der Mann im Spiegel der Frauendichtung. : München: Veſperkonzert. Holländer, Kreunek, Kün⸗ nele uſw. : Königswuſterhauſen: Arbeitsloſigkeit und Siedlung. : Frankfurt: Eine Viertelſtunde Deutſch von Dr. Franz Wollner. 18.45: Südfunk: Gedächtnisſtunde zum 25. Todestag des Philoſophen Max Stirner. 19.15: Südfunk: Aus Freiburg: Aerztevortrag. 19.30: München: Aus Rothenburg o. d. Tauber: Stand⸗ muſik der Stadtkapelle vor dem Rothaus. 19.45: Sübfunk: Aus Karlsruhe: Unterhaltungskonzert der Karlsruher Mandolinengeſellſchaft. : Langenberg: Chorkonzert. 5: Südfunk: Italieniſche Volkslieder. : München: Rothenburger Heimatſtunde. : Heilsberg: Beethoven⸗Zyklus. 5: Südfunk: Rheiniſche Komponiſten. : München: Sinfoniekonzert. : Langenberg: Die Welt auf der Schallplatte: Kaba⸗ rett in Bagdad. : Wien: Abendlonzert. : Langenberg: Tanzmuſik. Aus Mannheim 20.55—21.13:„Scherz und Satire“, Gedichte und Grotesken von Tucholfky, Polgar, Scherborth, Valentin und Mynona, geſprochen von Ida Ehre und Karl Marx. Aus dem Ausland 12.40: Beromünſter: Orcheſterkonzert. 13.15: Straßburg: Schallplottenkonzert. 17.00: Straßburg: Opern⸗Ouvertüren und Fantaſien. 17.00: Nom⸗Neapel: Vokal⸗ und Inſtrumentolkonzert. 18.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 18.30: Prag: Deutſche Sendung: Die ſudetendeutſche Ju⸗ gend bewegung. 19.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. Souſa, Waldteufel, Dvorak uſw. 19.15: Mailand: Orcheſterkonzert. 20.00: Beromünſter: Uebertragung aus der Hofkirche Lu⸗ zern: Konzert des Männerchors Luzern. 20.00: Prag: Konzert. Weber, Mozart, Beethoven uſw. 20.30: Straßburg: Mondolinenkonzert. 21.00: Nom⸗Neapel: Orcheſter⸗ und Geſangskonzert. 15: Mailand: Sinfoniekonzert. 45: London⸗Danentry: Orcheſterkonzert. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kanſer Kommunalpolitik und Lokales: L VB. Franz Kircher Sport u. Vermiſchtes Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer- Gelicht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mb. h. Mannheim. R 1,—6 l Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto ODE NE. SIN ISse RHE esRIERTIE 20 PFENN S Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R I,.6. den q Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 20, Meer- keldstr. 18, Kronprinzenstr. 42, Neckarau Friedrichstr 4 Waldhof Oppauerstr. 8 und durch unsere Trägerinnen en Villiger- Stumpen. S 2 a m Scheck 2589, ſtände 980,7 bar! Beſtä Vorw hande Ar ſamm d ur! Reich; Rente —Anter bankfſe Beſtä⸗ 49,2 9 mit 4 Di erinn. Seeha Kaff ſeln e furt o tigen länge jedoch einem Frank von n Frank Kaffer u. a. Iung furt a 2 Berlit zur 1 Berli: grund f ten k den. V befind f sowie Aang. d Badiſch⸗ Barmer 1 1 Frankfurt a. M. Die Reichsbank in der dritten Juniwoche Wechſel⸗ und Scheckeinreichungen um zirka 500 Mill. erhöht— 354,4 Mill. Gold⸗ und 11,7 Mill. Deviſen⸗ abzüge— e 40,4 v. H. Nach dem Ausweis 29. Juni 1931 hat ſich in der a mie K Kapitalanlage der Bauk in Wechſeln und 8 0 ombards 5 und Effekten um 299,1 Mill. 2589,3 Mill. erhöht. Im einzelnen haben die ſtände an Handelswechſeln und Schecks um 980,7 auf 2349,8 Mill. 180 zugenommen, und die Lom⸗ bardbeſtände um 18,2 auf 136,7 Mill. abgenommen. Beſtände an Reichs ſcha tzwechſeln, die am Ende der Vorwoche 13,6 Mill. betragen hatten, ſind nicht vor⸗ handen. An Reichs banknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 174,5 Mill./ in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf In Reichsbanknoten um 162,6 auf 3726,0 Mill., derjenige an Rentenbankſcheinen um 119 auf 378,7 Mill./ verringert. Unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Renten⸗ bankſcheine in 0,8 ¼ getilgt worden ſind, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 40, Mill./ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 433,0 Mill./ eine Zunahme um 109,4 Mill.. Die Beſtände an Gold un d deckungsfähi⸗ gen Deviſen haben ſich um 366,1 auf 1503,8 Mill./ vermindert. Im einzelnen haben die Gold beſtände um 954,4 auf 1411 Mill./ und die Beſtände an deckungsfähi⸗ gen Deviſen um 11,7 auf 92,6 Mill./ abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen beträgt 40,4 v. H. gegen 48,1 v. ö. in der Vorwoche. der Reichsbank vom dritten Juniwoche die g e⸗ auf Be⸗ 0 Aufſichtsamt Veni Nordſtern⸗Sanierung.(Eig. Dr.] Die von der Nordſternverwaltung in der geſtrigen .⸗R.⸗Sitzung beſchloſſene Sanierung iſt vom Reichsauf⸗ ſichtsamt für Privatverſicherungen noch am geſtrigen Nach⸗ mittag genehmigt worden. Die Teilverläugerung eines Frankfurter Zwiſchen⸗ kredits.(Eig. Dr.) Die Stadt Frankfurt a. M. hatte, wie erinnerlich, von dem Berliner Konſortium Mendelsſohn⸗ Seehandlung Mitte 1930 einen auf ein Jahr befriſteten Kaſſenkredit von 20 Mill. 4 aufgrund von Wech⸗ ſeln erhalten. Dieſer Kredit wurde von der Stadt Frank⸗ furt a. M. zwar voll zurückbezahlt, bei gleichzei⸗ tigen Bemühungen um Verlängerung. Ver⸗ längert wurden von dem Berliner Konſortium inzwiſchen jedoch nur 7 Mill., während weitere 3 Mill./ von einem Frankfurter Konſortium aufgebracht werden ſollten. Frankfurter Bankenkreiſe konnten jedoch nur eine Summe von nicht ganz 1 Mill.„ aufbringen, ſodaß die Stadt letzten Endes für die Rückzahlung des Kaſſenkredits etwa 12 Mill. ½ beſchaffen mußte, was ſte u. a. durch den Verkauf von etwa 1200 Sied⸗ lungs wohnungen an die Aktienbaugeſellſchaft Frauk⸗ furt a. M. bewerkſtelligte. O Uebergaug von Maffei⸗ Schwartzkopfwerke Gmbß., Berlin auf Siemens und AlsG.(Eig. Dr.] Verhandlungen zur Uebernahme der Maffei⸗Schwartzkopfwerke GmbH., Berlin auf die Siemens u. Halske und die Ac. ſind grundſätzlich abgeſchloſſen. Die Transaktion iſt als Quo ⸗ ktenkauf im Elektrolokomotiven bau zu wer⸗ len. Von den 3,2 Mill., e der Berliner Geſellſchaft i der Kiindet ſich je die Krauß⸗Maffei, München, wie der Schwartzko f Dürener Week., Düren W.(Eig. Dr.) Dieſe Tochtergeſellſchaft der Berlin⸗ Karlsruher Induſtriewerke As., die ihre Dividende für 1930 bekanntlich von 10 auf 8 v. H. herabſetzt, berichtet, daß die Metallmarktverhältniſſe das Ergebnis beeinträchtigten, ob⸗ wohl der Abſatz mengenmäßig höher war als i. Die ausbleibende Belebung in der Luftfahrtinduſtrie konnte durch Verbreiterung des Abſatzes auf andere Gebiete aus⸗ geglichen werden. Der erheblich geſteigerte Auftrags⸗ beſtand ermöglichte eine Erhöhung der Belegſchaft, der im fd. Jahre weitere Neueinſtellungen folgten. 0.⸗BV.⸗Beſchlüſſe Schubert u. Salzer bezüglich Aktien⸗ rücklauf ſind für nichtig erklärt worden.(Eig. Dr.) In der Anfechtungsklage eines Aktionärs gegen die Schubert u. Salzer Maſchinenbau A. G. in Chemnitz wegen des in der.⸗V. gefaßten Beſchluſſes, die Verwaltung zum Ankauf von 2,25 Mill.„ eigenen Aktien zu einem Kurſe von 140150 v. H. zu ermächttgen, wurde heute das Ur⸗ teil verkündet. Danach wird der Anfechtungsklage ſtattgegeben. Der Beſchluß der.⸗V. wird für nichtig erklärt. Die Beklagte hat die Koſten zu tragen. * Aufnahme der Dividendenzahlung bei Teéléphones Grammont. Die 1927 gegründete Soeléts des Téléphones Grammont, die das Pariſer Telephon auf automatiſchen Betrieb umarbeitet und im 1 in Intereſſengemein⸗ ſchaft mit der deutſchen Telephon fabrik Berl i⸗ ner And der am e iſchen 5 5 ter national Tele⸗ phone und Telegroph⸗Gruppe ſteht, weiſt 12 77 (10,05) Mill. Funken 1 n 2,4(1,47) Mill. Franken Reingewinn ö bisherigen Ge⸗ winne zu Abſchreib wird jetzt die Aufnahme wurden, auf 45 Mill. Fronken AK. doch ſteht ihr Umjang noch nicht feſt. Aus lanz lin Mill. i Aktienkapital 40 11 20 5 sſtehen, Rücklagen . 11,5(6,8), Verbi ndli keiten 10 Anzahlungen auf 8,95(10), dage 1,78(1,12), Schu 1 * Rheinif che Einolenmwerke Bedb — Geſchäftsb D 5 85 2 810 darunt 1). in 7 Linoleumtruſts ſtechende Geſellſchaft, ekanntlich wieder 10 v. H. Dividende r ilt, ſchließt mit ein Betriebs⸗ ütberſchuß abz f 0,89(0,97) Mill./ ab. rvon erſord 5* gen 0,28(0,31), Repara⸗ turen 0,28(0,26), ſodaß ſich einſchl. 0,20(0,15) Mill. Gewinnvortrag ein Reingewinn von 562 512(559 101) 4 ergibt, von dem ſchli ch noch 0,1(0,2) Mill.„ vorge⸗ tragen werden. Im Bericht wird hervorgehoben, daß das Geſchäft im abgel laufenen 9 r ſich ſehr ſchwierig ge⸗ ſtaltet habe. Es ſei der e ſt trotzdem gelungen, die Belegſchaft voll zu beſchäf ti gen und Arbeits⸗ einſchränkungen zu vermeiden. Berichtsfahres ermöglichten die den Beginn des lange erwarteten Preisabbaues. In der Bilanz werden Bu den mit 3,89(4,90) Will.. ausgewieſen, demge zer Außenſtände mit 1,86(2,14) Mill. J, Waren und Rohmater alien mit 2,15(2,83) Mill. 8 Kaffe, Wechſel, Bankgut haben uſw. 0,29(0,32) Mill. J. Die Anlogen ſind mit in 8,34) Mill., auf⸗ In der zweiten Hälfte des ſinkenden Rohſtofſpreiſe geführt Es ſei ſchlecht möglich, den weiteren Verlauf des Geſchäftsjahres vorauszuſchätzen. Immerhin laſſen die günſtigen Rohſtoffpreiſe hoffen, daß man auch im nenen Jahre über die ſchwierigen Verhältniffe in der Wirtſchaft hinwegkommen werde. Leonhard Tietz AG. Relativ befriedigender Abſatz Köln, 25. Juni.(Eig. Dr.) Die HV. genehmigte den Abſchluß mit 8 v. H. Dividende und wählte den aus dem Vorſtand ausſcheidenden Konſul baum neu in den Agt. Kommerzienrat Hinsberg⸗ Düſſeldorf verzichtete auf eine Wiederwahl. Zum Abſchluß wurde von der Verwaltung bemerkt, doß die Aus d eh⸗ nung abgeſchloſſen ſei. Die Abſatzziffern der Detailbetriebe von Tietz und Ehape betrugen in den Mo⸗ naten Februar bis Mai 60,85 Mill./ und waren ſomit noch nicht 9 v. H. nie d riger als in der gleichen Zeit des Johres 1920. Sie ſeien als gut zu bezeichnen, wenn man berückſichtigt, daß der Wert jedes einzelnen Kaufvor⸗ gangs über 50 v. H. niedriger war. Er gelang, die Un⸗ koſten den verminderten Umſätzen anzupaſſen. * Hannoverſche Papierfabriken Alfred⸗Gronau, vorm. Gebr. Woge, in Alfeld(Leine. Wie die Verwaltung mit⸗ teilt, iſt im Jahre 1930 kein Verluſt entſtunden. In den letzten Monaten des Jahres 1931 hat ſich der Auf⸗ tragseingang ſo angelaſſen, daß die Fabrik wie die meiſten onderen deutſchen Papierfabriken auf lingere Zeit voll beſchäftigt iſt, allerdings zu ſehr gedrückten Preiſen. Durch den Sate we der deutſchen Fabriken haben ſich aber die Preiſe in letzter Zeit ſo ſtabiltſtert, daß all mäh⸗ lich wieder mit geordneten Verhältniſſen auf dem Papier⸗ markt gerechnet werden könne. *„FFV in der Weißenfelſer Schuhindu⸗ Max Grün⸗ ſtrie. Die ſeit dem Jahre 1875 a 1 8 12 Schuhfabrik Emil Blaſig in Wei mit 350 000% Kapi tal in eine Arglen jeſellſcart 17 ge egründet worden, wobei der bi isherige Firmenname beibehalten wurde. Al⸗ leiniger Vorſtand iſt der Kaufmann Friedrich Ebert in Weißenfels. * Ba veriſche Granit., Regensburg. Verluſt⸗ abſchſluß. Die Geſellſchaft ſchließt mit 45 422/ Verluſt (1. B. Gewinnvortrag 19 006%. Der HV. wird vorge⸗ ſchlagen, dieſen Verluſt zuzüglich einer einmaligen außer⸗ ordentlichen Abſchreibung auf die Vorräte in Höhe von 100 000 4 der offenen Reſerve zu entnehmen, die ſich dann noch auf ca. 0,15 Mill.„ gleich etwa 10 v. H. des Aktien⸗ kapitals ſtellen wird. Im erſten Semeſter des laufenden Jahres war der Auftragseingang wieder außerordentlich 17515 Zur Zeit ſei das Geſchäft ſafſonmäßig etwas elebt. * Terra⸗Film Ac. Berlin.— Konkurseröffnung be⸗ antragt. Wie wir zu den Schwierigkeiten bei dem Unter⸗ nehmen von der Verwaltung hörten, hat der Hauptgläubi⸗ ger, die United Artiſts, heute das Konkurs ⸗ verfahren beantragt. Um dieſen Schritt zu paraly⸗ ſkeren, hat die Geſellſchafk ihrerſeits die Eröffnung des Vergleichsverſahrens beantragt, für deſſen Annahme von Seiten der übrigen Großgläubiger berechtigte Hoffnung vorhanden iſt. Den Geſamtpaſſiven von etwa 1,8 Mill./ ſtehen Ativen in faſt der gleichen Höhe geg ſodaß rechneriſch bei einem Vergleich die volle B der Gläubiger geſichert erſcheint.— Die Produkti ird vor⸗ erſt, ſoweit es ſich um Vorarbeiten handelt, weiter fort⸗ geführt Die deutſche Schuhbi anz weiter aktiv Die Einfuhr von Lederſchuhwerk aller Gewichtsklaſſen reichte im Mai d. J. die Höhe von 60 201 Paar(54152 ar im April 1931). eee dem Vormonat ergibt ſich mithin eine Zunahme des ders 8 Hie Entwickl lung aus zum Vergleich heranzieht; damals . oder 42,5 H. mehr als im mteinfuhr an erſchuhwerk erre 5 Monaten 1931 die Höhe von 351 392 641 Paar in der Vergleichszeit de gibt ſich alſo ein Rückgang von 9 v. H. rſchuhen konnte im Mai d. auf 3 Paar(April 370 699 Paar) geſteigert werden. Verglichen mit dem Mai 1930(327 465 Paar) zeigt der Mai 1931 eine Ausfuührſteige⸗ rung von 17,5 v. H. In den erſten 5 Monaten des laufen⸗ den Jahres betrug der Export von Lederſchuhen 1 756 269 Imports um 11 v. H. wenn man den Mai 1 wurden 104 498 P Mai d. J. t in den erſten 5 Paar gegenüber 8 Vorj es er⸗ 2 Export von J. Reichseinnahmen und Ausgaben im April Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugen im April 1931(Angaben in Millionen 4) im or de lichen Haushalt die Einnahmen 924,2 und die Aus⸗ gaben 850,7; mithin iſt für April eine Mehreinnahme von 73,5 zu verzeichnen. Unter Berückſichtigung des betrages aus dem Vorjahre in Höhe von 1030,53 ergibt ſich nach Abſchluß der Mehreinnahme aus dem April für das nt Fehl⸗ Ende des Berichtsmonats ein Defizit von 957,0. Im außerordentlichen Haushalt wurden insgeſamt 8,9 vereinnahmt, darunter 6,7 aus dem Ver⸗ Reichs kauf von Vorzugsaktien der Deutſchen bahngeſell⸗ ſchaft. 5 die Ausgaben insgeſamt 6,9 betrugcht, ergibt ſich eine Mehreinnahme von 2,0, die von dem Defizit am Schluſſe des Rechnungsjahres 1930 in Höhe von 261,4 ab⸗ zuſetzen iſt, ſodaß ein Fehlbetrag von 259,4 verbleibt. Der Kaſſen⸗Sollbeſtand betrug am 30. 4. 1931 insgeſamt 1722,0, wovon 1673,0 verwendet wurden, ſo daß ein Reſtbeſtand bei der Reichshauptkaſſe und den Außen⸗ kaſſen von 49,0 vorhanden war. Die ſchwebende Schuld Paarz er iſt etwa gleich groß wie der vorjährige(1 757 644 Paar).— Bei einem Einfuhrwert von 0,63 Mill. J und einem Exporterlös von 2,94 Mill., ergibt die deutſche Schuhbilanz im Mai 1931 einen Aktivſaldo von 2,31 Mill. hat ſich per 30. April auf 1726,5 erhöht gegen 1709,5 vom 31. März 1931. Anſichere Effektenmärkte Zurückhaltende Spekulation/ Schwankender Verlauf Weitere Deviſenauforderungen ver⸗ ſtimmten/ Schluß auf Aufangsniveau behauptet Mannheim befeſtigt Die außenpolitiſche Lage wurde heute zuverſichtlicher be⸗ urteilt. Die Tendenz an der Börſe geſtaltete ſich infolge⸗ deſſen freundlich. Farben zogen auf 137 an. Höher waren Waldhof mit 72,5 und Weſteregeln mit 132. Von Bankaktien waren Bad. Bank befeſtigt. Am Verſicherungs⸗ markt blieben Bad. Aſſekuranz ohne Aufnahme. Renten gut behauptet. Feſter lagen hier 8 v. H. Mannh. Stadtgold⸗ Anleihe und ſproz. Baden Communal. Frankfurt unſicher Die Effekteuböärſe eröffnete heute wieder in un ⸗ ſicherer Holtung. nachdem noch an der Abendbörſe eine ſehr feſte Tendenz zum Durchbruch gekommen war. Die Spekulation hielt ſich allgemein ſtark zurück, und auch von der Kundſchaft lagen keine Orders vor. Das kleine Geſchäft beſchränkte ſich daher faſt ausſchließlich auf die Kuliſſe. Die Ungewißheit über den Inhalt der fran⸗ zöſiſchen Antwortnote an Amerika hemmte die Unterneh⸗ mungsluſt ſehr ſtark. Die Gewährung eines 100 Millionen⸗ Dollar⸗Kredits für die Reichsbank konnte der Börſe da⸗ gegen kaum eine Anregung bieten. So ergaben ſich gegen die geſtrige Abendbörſe bei ſehr ſchleppender Kursfeſt⸗ ſetzung überwiegend Kursrückgänge. Die Ab⸗ 1 betrugen auf allen Märkten ziemlich einheitlich bis zu 1 v. H. Darüber hinaus gaben Einzelwerte bis zu 2 v. 8. nach. Feſter eröffneten von Kunſtſeideaktien Aku mit plus 1% v. H. Am Rentenmarkt lagen deutſche Anleihen uneinheitlich, Schutzgebiete plus 0⸗10 v.., da⸗ gegen Neubeſitz minus 0,10 und Altbeſitz behauptet. I m Verlaufe wurde die Tendenz zunächſt feſter und das Geſchäft lebhafter. Später herrſchte ausgeſprochene Stagnation und die Haltung neigte überwiegend nach untew. Nach—2 proz. Befeſtigung gaben die Kurſe im ſelben Ausmaße nach. Am Geldmarkt machte ſich für Tagesgeld im Hinblick auf den bevorſtehenden Ultimo ſtär⸗ kere Nachfrage bemerkbar, ſo daß der Satz auf 6½ v. H. erhöht wurde. Auch Monatsgeld blieb weiter geſucht. Berlin freundlich und feſter Obwohl die heute vorliegenden Nachrichten faſt durch⸗ weg günſtiger Natur waren, konnte man doch zu Beginn der Börſe noch Jurückbalktung bei der Spekula⸗ ti o n 1 oͤde Ten deuß blieb aber weiter recht freundli und zuperſichtl ich. Die Mitteilung von dem Volkarkreöit zur Ueberbrückung des Ultimo wirkte natürlich ſtark beruhigend, da die Ultimo⸗ Befürchtungen hierdurch zerſtreut werden. Ferner befriedigten ſehr gün⸗ ſtige Meldungen aus Wafhington. Die ſeſte Newyorler Börſe, höhere Meldungen von den Auslandsbörſen und die Beſſerung der Younganleihe waren weitere anregende Momente. Eiuen Störungsfaktor bildete jedoch der Reichs⸗ bankausweis für die dritte Juniweche. Der ſteiſe Geloͤmarkt und die weitere Deviſennachfrage (wahrſcheinlich zu Zinszahlungen und zur Rückzahlung von Rembourskrediten) wirkten ebenfalls etwas verſtim⸗ mend. Die Kurfe lagen aber bis zu 3 v. H. über geſtern Mittagsſchluß. Salzdetfurth, Chade, Aku und Bemberg waren ſtärker befeſtigt; Spenska 11/ höher. Deuntſche Anleihen waren 555 einheitlich. Ausländer etwas feſter, Pfandbriefe ſehr ruhig, doch eher anziehend, ebenfalls Reichsſchuldbuchforderungen. Tagesgeld lag mit 7,25 bis 9,25 v. H. ſteifer, Monatsgeld 750 bis 8, 5 u. H. unverändert, Warenwechſel 7,25—7½0 v. H. Im Berlaufe wurde es zunächſt ruhiger und etwas ſchwächer, ſpäter ſetzten ſich aber, ausgehend von Salz detfurth, die 3,5 p. H. gewannen, erneut allgemein Kursgewinne durch. Die Stimmung war durchaus freundlich. Svenska in Reaktion auf den Anfangsgewinn 3 J ſchwächer. Der Kaſſamarkt war nicht nur ganz einheitlich, es waren aber noch weitere Käufe des Publikums zu beob⸗ achten. Eine ganze Reihe von Werten erzielte Kurs⸗ beſſerungen bis zu 87 v.., Lindſtröm ſogar 17 v. H. Da⸗ gegen ſchwächten ſich einige Werte bis zu 4 v. H. ab, be⸗ ſonders Brauereien, die uneinheitliche Haltung zeigten. Der Privatdiskontmarkt lag unverändert. An den übrigen Märkten wurde die Stimmung ſchwächer, da die. eine gewiſſe Nervoſität aus⸗ löſten. Die Schlußnotierungen lagen im Durch⸗ schnitt etwa auf Baſis des Anfangs. Ausgeſprochen flau tendierten Norödwolle, die mit 1274 v. H. ſchloſſen. Deviſen gegen Reichsmark wieder feſter, der Dollar notierte.2130. Von den europäiſchen Valuten lagen Schweiz und London ſchwächer, 19.3075 nach 19,40 bezw..8658 nach.8662, Holland 40.25 nach 40.25%, Paris unverändert 39198, alles Newyorker Uſance. Spanien flau, gegen London 51.50. Swapfätze Dollar gegen Reichsmark weiter nachgebend, auf einen Monat 15 nach 20 Stellen und auf drei Monate 45 nach 55 Stellen. 2 2 Berliner Devisen Oiskontsätze: felchsbank 7, Lombard 89, Privat 7 v. f. I Vorttes ät Disk Amtlich in RM für 24. Juut] 25. Juni 9 972. 1653. 159, 1684 0 olland. 100 Gulden 169,38 169,72 9,3 7. 482% 2— 100 Drachen.357 5,40 5..407 8,448 Brüſſel 100-500 P 38,61 88.78 58,61 56.73 38,888 2% Danzig 100 Gulden 81,83 31,99 81,86 82,02] 81,553 5 Helſingfors. 10,503] 10,609 10,591] 10,611] 10,512 8 Italien 00 dire 22,03 22,07 22,04 22.08 22,025 5½ Südflavien 100 Sinar 7,448] 7,462 7,430 7,464.885 5 a gopenhagen 100 Kr. 112.69 112,91 112,72 112,94 112,0 3% Liſſabon 100 Esindo 18,61 18,65 18,61 15,65 17,48 7% Oslo. 100 Kr. 112.69 112,91 112,69 112.91 111,74 4 Baris. 00 Fr 16,47 16,51 16.473 16.513] 16,448 2 Prag. 100 Kr. 12.465 12,485] 12,467] 12.497] 12,88 5 Schweiz. 100 Fr. 81,68 81.79 81.60 51,18] 80,518 8 Sofia.. 100 Lewo 3,049] 3..049 3,055 3,017 875 Spanien. 100 Peſeten[40,51 40,59 39.71 39,70 69,576 Stockholm. 100 fr. 112,83 113.05 112,89 118.08 112,058 Wien 100 Schilling] 89,13 59,27 39.15 59,27 38,79 7 Ungarn 100 P1500, 73,47] 73,61 73,45 73,60 72,890 Buenos⸗Aixes. 1Peſo.320 1,824] 1,397] 1,341] 1,786 7 Kunada. Han. Dollar 4,193 4,201 4,189.197 4,178— Japan en] 2,080.0.080.084] 1,986 544 Kato lägypt. Ad 21.00 21,04 2100 21,04 20,1— Türkei. türk. Pfd 2 5 a.180 10 London, lengl. Pfd. 20,475 20.515 20,473 20,8150 20,398 2½ New Vork. 1 Dollar 4,206 4,218 4,209.217 41780 17 Rio de Janeiro 1Millr. 0,320 0,322.317] 0,319 0,5037 Urnguan. 1Goldpeſo].489 l 2,497 J 2,418.422 l 3,412— Aktſen und eee li reger 24. 25. 5 23, 28. N. m Bremet Wolle 1140 117 chderg eder 7275 77 75 Sqhudert& 189,5 148.0 Weſteregeln elta 129,0 185.0 Kurszettel der euen ann el er Zeitung dei Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 8— 8 15 475 Schulte N 55— 5. 225 erus Eiſem.— enlohe-Wer— ult——* 1 g⸗Cement 1, Mannheimer Effektenbörse Ptavi⸗Minen 05 224 Brun.. 8 25 bil. Holzmann 78,20 79.— Wiesloch Tonmw,——— 23. 15 Konſerven n 20.— 28. Schuh. Berneis 18.% Türk. Ab. Ami. 2,25 80 79 4 181 l. 24 28, 24. 25, Phönix Bergbau 46,— 49,.— Kraus& Co. Lock 57.— 57. Seilinduſt. Wolff———— 4% Bagd.⸗Eiſ i 240—.— Charlott. Waſſer 79,.— 78,78 Horch„—.——.—Segall Strumef.78.— ſſener Metall 61.— 60. e Bab. St.- U. 21 JI.— 71.-. b. Sellin 30.— 30.— 5 Sädd. Zuger 80 nde 4%„ e ber Geſen 42 4 50 June Vetgdan n Gab.———— 3 Kom. Gd 88,50 84,.— Brown, Boveri 52,.— 58,.— 1 5 152 1870 1 7505 gechwerke 185 77.28 105„ uniſ. Anl. 5 3 7 0 8. 5— 4 N98 8 55 G0. 5 1 8 5 25 2 585. 1—— 1— 27.— al; 3 igsh.— 2 5 3—.— 1 29, 0 7 27.. ff..... „ rahütte—— 30.——— 5 3 1 g 255 805 5. 85 95 1 00 5 Ba. Stabe 1 8 W 895 91— 5 978 213 89 5 8 e„Str. 13—ĩ25 1880 Conti- Gaoutſch, 104.5 106,0 Kaßla 1 bug 2— Suüdd. 9 17 1110 eulſch⸗Oſtafrika 88,— 57 1 5* N 3 5 18.— Kalimk. e 25 1287) 1110 dre ee e e e„ 20 i 2 Neu- Gnnen. 2449 2440 ank. 111 1 10% Grkr. M. Bl..— g, Müld..—— 55.50 Per. Zen 2 427 Anat. Ser. 1—-——— Deſſauer Gas. 120.0 128. Klöcknerwerke. 53.25 84.— Teleph. Berfiner—.——Otabi Minen„ 41,7 28,25 gadiſche B 14.0 10% 1100 1100 unger Moenus Sk. 29.— Zeſtſt. Bert.—. ö 2905 Dtſch.⸗Atl 81,30 75.50 F. H. Kn Thörl ber. Sele 39.—. 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Elektrizität 103,5 105,0 „%„„. 92680 9250 rel.. 104.0 108,0 Zellſtoff Aſchaff. 67.— 69.75 1 lenw 88.——. Gebr. Großmann. Rhein. Braunk. 156.0 160, Charkottb. Waſſes 78.— J„Stahlwerke 74.7 78,75 „„ e e ee 5 5 ald& Nen 17.— 1,28 Goldſchmidt 41.— 42.— Zellſtoff Walbbof 68,.— 72.— Aſchaffb e 8 69.— Grün 3 1330 188.0 Rhein. Chamotte., Jomp. Hiſpans. 230.0 240 Kb.⸗Weſtf Elektr. 115.0 118 5050 5% ankert, Juen— A888.. Gruſchwis Terttt 50,— 50.— hein. Elektrizit 1048 106 Font. Gautſchonck 1040 1070 A. drtedeck⸗ Mont 2% Je Rbeln. Ss. 28,25.45 Nord gend 5050 85 vert Armatur. 54.— Berliner Börse in. Möbelſteff 31,50 38.— Dal mler⸗Benz 28,78 26.65 Rütgerzwerke 47.78 44. 12 4 81855 5 89.25 89.— Oeſter.⸗U. St. B. 9 irſch Kupf. u. M.-. 1220 8 2 8 760 7050 Balke MNaſchtner 1570 1570 aa 5 99— 7235 R 5 Kalk 1 75. 1 9 0 5 5 2 7. Se e 8 77 üdbo Lig 89.— 89.15 5 5— 85.—% Roggenwert 75. Baſt Nürnber⸗ N 1—— einſta den rdöl 66,. Portl.-— 87. 7% tetuing d 88.— 88 70 Montan-Afctlen——. 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Ind. 40.75 Hedwigshütte.. 60.— Sächſ. Gußſtahl. e F. G. 78 135,7 135.6 Leonhard Tig 92,50 93,35 Kali Salzdetfurth 191.5 200,5 Ramm. Kaiſersl. Kronen——.70 Berliner Maſchb. 38,.— 1075 beilmann Imm. 21 21.— Salzdetfurth 92 201,5 Feld mühle 1020 105,0 Ber. Stahlwerke 48.80 47.— Barmer Bankver. 98,23 98,25 Kalt Weſteregeln 1200 21. Tarſtadt Rud. 28,.— 2825 8% Gad. Noglen—.— 16,50 30 tonp. Rente 0,65 Braunk. u. Briken 113.5 117.0 Upert Maſch. 56.— 86.50 Saxotti— 84.— len& Guiz. 70.80 72,65 Weſteregel Alkall 180,0 131,5 pr. Hp. u. W. 115,0 1160 Klönen 80—.— Flein Sch s Bec 31.— 90. 905 Grkr. MS..—„ 47%„ Silbd.⸗R.——.80 Sans 5. Oel 4880 88075 9 1 4 uff... Schleſ. gletr Ses 1070 Saen era. 050 70.7 Saunen Daldgef 70,— 72.50 tom. u. Pripetb 103,0 103,0 Monnesm. Nöbr. 63, 65.90 Anark, Heilbr.—.— 145,0 8% Prß. Kalſanl,———, 4½%„ Pap.-R.—.—— Hemer Bullan 60,— 60. SHieſch Kudſet— 1210 Hugo Schneider 40,50.5 Gesfüre 104.5 106,7 Biavig Minen 21,88 23,5 6. Seite Nummer 288 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 25. Juni 1931 Profeſſor Wegeners letzte Briefe Eriter ausführlicher Vericht über die Erlebniſſe der deutſchen Grönlandexpedition im letzten Winter Worldeopyright 1931 by„Akademia“, Berlin Copyright für U. S. A. by„New Vork Times“ Nachdruck auch auszugsweiſe verboten 5 nachfolgende erſte Bericht über die E reig⸗ niſſe vor Wegeners Auffindung wurde in Grön⸗ land Mitte März aufgegeben und unter großen Schwierigkeiten vermittels Schlitten über gefrorene Meereis zur nächſten däniſchen Kolc mit Schiffsverbindung geſchafft. Der Berich hä alſo noch nicht eine Schilderung Schickſal, wie ſie inzwiſchen durch die bekannt geworden iſt, ergibt jedoch Teleg eine gehende Aufklärung über die Vorgeſchichte dieſer erſchütternde Tragödie der Arktis. (Die Schriftleitung.) . Den am 28. September von 62 Km. zurückkehren⸗ den Grönländern gab Wegener folgenden Brief mit: „Lieber Weiken! Nicht nur ſind die Propeller⸗ ſchlitten nicht weitergekommen als bis 200 Km., (Abſtand von der Weſtküſte Grönlands, d. Red.), auch unſere Schlittenreiſe iſt durch die Ungunſt des Wetters zuſammengebrochen. Von den 12 Grö n⸗ ländern, die nach Oles Fortgang noch blieben, fahren heute 8 nach Haus. Ob es gelingt, bis 400 Km.(Station„Eismitte“, in der ſich Dr. Ge⸗ orgi und Dr. Sorge befanden, d. Red.) zu kom⸗ men, muß ſich noch zeigen. Wir haben heute früh 28,2, Schneefegen und Gegenwind; eine liebliche Witterung. Wir verſuchen, jetzt das fehlende Petro⸗ leum nach 400 hineinzubringen, ſonſt nur Kleinig⸗ keiten. Wenn es geht, möchte ich ja die Station den Winter über halten, aber auch nur dann! Das Haus können wir nicht hineinbringen. Es geht jetzt um's Leben. Ich will Sie nicht bitten, etwas für die Siche⸗ rung unſerer Rückreiſe zu tun. An Depots iſt ja kein Mangel. Die einzige Hilfe, die Sie bieten könnten, wäre pſychologiſcher Art, wenn wir einer ausfahrenden Abteilung begegneten. Aber das wäre im Oktober wieder mit beträchtlichem Riſiko für dieſe Entſatzabteilung verbunden. Mit den guten Reiſebedingungen dürfte es jetzt endgültig vorbei ſein. Schon die Reiſe hierher war ſehr hart, und was uns bevorſteht, iſt jedenfalls keine Vergnügungs⸗ fahrt. Mit den beſten Grüßen an Alle und auf geſundes und mit den Erfolgen zufriedenes Wiederſehn! Ihr(gez.) Alfred Wegener.“ Ein zweiter Brief lag bei:„62 Km., den 28. September. Lieber Weiken! Wir hinterlaſſen hiere(hier folgen Aufſtellungen der Depots). Wir gedenken, am 14. Oktober in„Eismitte“ und am 25. Oktober wieder bei„Scheideck“(Weſtſtation, d. Red.) zu ſein Mit den beſten Wünſchen an Alle und der Bitte, bis zu meiner Rückkehr alle Expeditionsarbeiten in Ruhe weiter zu betreiben. Ihr(gez.) Alfred Wegener“. Die am 6. Oktober auf 151 Km. von Wegener zurückgeſchickten 3 Grönländer brachten folgenden Brief mit: „Km. 151, den 6. Oktober 1930. Lieber Weiken! Der weiche, tiefe Neuſchnee hat unſere Marſch⸗ geſchwindigkeit ſehr herabgeſetzt. 1. Oktober 15 Km., 2. Oktober 0, 3. Oktober 6 Km., 4. Oktober 14 Km., 5. Oktober 11 Km. Hierdurch iſt unſer Programm wieder über den Haufen geworfen. Wir ſchicken nun 3 Grönländer nach Haus. Wir reiſen von hier mit brei Schlitten weiter, die ſpäter auf zwei reduziert werden ſollen und hoffen ſo, wenn auch praktiſch ohne Nutzlaſt, Georgi und Sorge zu erreichen, ſei es bei Station„Eismitte“ oder ſchon auf dem Rückmarſch. Ich bitte Sie, noch eine kleine Hundeſchlitten⸗ gruppe als Entſatz auszuſenden, vielleicht zwei Geſpanne, zwei Expeditionsteil⸗ nehmer. Die Entſatzabteilung ſoll bei Kilometer 62 ihre Baſis haben und hier unſere bzw. unſerer Ka⸗ meraden Rückmarſch abwarten, doch wäre es ſehr er⸗ wünſcht, wenn Lebensmittel noch weiter vorgeſcho⸗ ben würden. Denn die ganze Strecke jenſeits 62 Kilometer iſt knapp mit ſolchen verſehen. Die Ent⸗ ſatzabteilung bitte ich, etwa am 10. November von Scheideck in Gang zu ſetzen. Sie muß auf eine Wartezeit bei 62 Kilometer bis 1. Dezember gefaßt ſein. Wir ſind mit Vorräten verſehen für eine Marſchgeſchwindigkeit von 12 Kilome⸗ tern pro Tag, was wir wegen der Kürze der Tage auch für den Rückmarſch anſetzen. Das er⸗ gäbe ein Eintreffen bei 62 am 21. November. Wir hoffen aber, früher zu kommen. Beifolgende Liſte der Depots———— Es geht uns gut bisher, keine Erfrierungen, wir hoffen auf guten Ausgang. Laſſen Sie und Ihre Kameraden ſich nicht in der Verfolgung der wiſſen⸗ ſchaftlichen Aufgaben beirren. Viele Grüße an Alle gez. A. Wegener. P. S. Wegzeichen verbeſſern! bzw. neue Fahnen! durch die Entſatzabteilung. Die Schwierigkeiten und Gefahren der vierten Schlittenreiſe ſind hier genügend geſchildert. Das üble Wetter des plötzlich auch auf der Weſtſtation hereinbrechenden Winters gab uns allen eine deut⸗ liche Vorſtellung davon. Das neue Kongreßgebäude für die Weltabrüſtungskonferenz Von Dr. Karl Weiken Alle Kameraden auf der Weſtſtation waren durch die großen Strapazen der letzten Zeit arg mitge⸗ nommen. Wölcken litt noch an kleinen Erfrierun⸗ gen von der dritten Schlittenreiſe her. Kraus und ich entſchloſſen uns, die Entſatzreiſe zu machen, hiel⸗ ten es alle für gut, nicht ohne Grönländer zu reiſen. Ein Bruder von Rasmus(dem Begleiter Wegeners auf ſeiner letzten Fahrt, d. Red.) er⸗ klärte ſich bereit mitzureiſen, aber nicht gern allein. Alſo fuhren wir mit vier Schlitten. Die Reiſe war erſte Schlittenreiſe brauchen wir 3000 Kg. beſonders gut getrockneter Hellefiſche. Deren Transport bis Scheideck dauert etwa vier Wochen. Wir hoffen, bei ſehr gut getrocknetem Helleſiſch, wie man ihn bei Grönländern nur im Sommer fin⸗ det mit dreiviertel Kilo pro Hund und Tag auszu⸗ kommen. Das bleibt natürlich abhängig von Wetter und Schlittenbahn. Da unſere Nutzlaſt für Station „Eismitte“(Proviant und Petroleum] zum großen Teil ſchon unterwegs liegt, können wir pro Hund Ein Denkmal für die verlorenen deulſchen Kolonien wurde in Berlin» Döberitz Vertreter der Reichswehr ſehr hart bei Temperaturen zwiſchen—20 Grad und —45 Grad und meiſtens ſtarkem Schneefegen. An vielen Tagen waren die Hunde nicht gegen das Schneefegen anzutreiben. Von der Wegmarkierung war wenig zu ſehen. Es war mehr ein glücklicher Zufall, daß wir am 21. No⸗ vember das Depot bei 62 Kilometer fanden. In den nächſten Tagen ſteckte ich dichte Flaggen⸗ reihen nach Südoſt und Nordoſt, um der Rückkehr⸗ abteilung, wenn ſie von der Route abkommen ſollte, das Auffinden des Depots zu erleichtern. Erſt am 30. November gelang Kraus ein Vorſtoß bis 80 Kilo⸗ meter zur Auslegung eines Zwiſchendepots und zur Verbeſſerung der Wegmarkierung auf der Route. Bei Eintritt der Polarnacht brannten wir jeden Tag zwei bis drei Stunden ein Petro⸗ leumfeuer als Wegzeichen. Wir erwogen ſehr den Plan, auf der Route weiter zu reiſen und der Rückkehrgruppe möglichſt weit ent⸗ gegenzukommen. Aber dabei würden wir mit ziem⸗ licher Sicherheit die Route verloren und vielleicht nie wieder gefunden haben. Dadurch wäre dann jede Möglichkeit weggefallen, der Rückkehrgruppe zu hel⸗ fen. Für uns ſelbſt wäre die Weiterreiſe mit keiner Gefahr verbunden geweſen, wir hätten immer, wenn unſer Proviant ausgegangen wäre, umkehren können. Wir rechneten trotz aller Schwierigkeiten zu⸗ nächſt ziemlich ſicher mit Wegeners Rückkehr. Aber es kam niemand zurück. Wir erwogen alle Möglichkeiten: Erfrierungen, abgeſehen von kleineren, waren nur mit aller Vor⸗ ſicht zu vermeiden. Das Feſthalten der Route war ſchwierig, aber weiter drinnen bei geringerem Wind und Schneefegen und geringeren Niederſchlägen (Flaggen und Schneemänner ſtehen dort noch höher als hier draußen) wahrſcheinlich leichter, zumal nach Weſten mit dem Wind.— Nach unſeren eigenen Er⸗ fahrungen auf dieſer Entſatzreiſe konnten wir uns nicht vorſtellen, daß der erfahrene und vorſichtige Wegener mit ſeinen Kameraden auf der Reiſe um⸗ gekommen ſein könnte. Da niemand zurückkam, waren wir über⸗ zeugt, daß alle fünf Kameraden auf„Eis⸗ mitte“ überwintern. Eine Ungewißheit blieb natürlich. Unſere erſte Reiſe zum Entſatz der Station„Eis⸗ mitte“ mußte mit möglichſter Sicherheit durchgeführt werden. Wir ſetzten den Start deshalb auf den 1. April feſt. Unſer geſamtes Hundefutter war im Herbſt verbraucht. In Wegeners Auftrag hatte ich Ende September im Umanak⸗Diſtrikt 12 000 Kg. trockene Hellefiſche als Hundefutter beſtellt. Die Menge wurde mir zugeſagt, aber kein feſter Liefer⸗ termin. Vorräte waren nicht vorhanden. Für die Entwurf für den Tagungsort der Weltabrüſtungskonferenz in Genf, ein Gebäude, das ganz aus Glas und Beton gebaut iſt und noch bis zum Frühjahr fertiggeſtellt ſein ſoll, feierlich eingeweiht. 3 0 n ſowie der Auslandsdeutſchenverbände nahmen an der Feier teil. Zahlreiche ehemalige Afrikakämpfer und bis 25 Kg. Hundefutter laden. Depotfahrten zum Vorſchieben von Hundefutter koſten viel Zeit und ruinieren die Hunde vor der Hauptreiſe. Wegen des großen Futtermangels im Winter ſind nicht ſehr viele Hunde zu haben. Wir erhofften feſtes Eis um die Jahreswende. Aber das milde ſtürmiſche Wetter der zweiten Dezember⸗ hälfte hielt den ganzen Januar über an. Wir muß⸗ ten eine ſtarke Verſpätung für die Beſchaffung des Hundefutters befürchten. Ein Feſtwerden des Eiſes im Februar und März blieb wahrſcheinlich, aber unſicher, außerdem war es dann vielleicht zu ſpät. Da unſere einzige Verbindung mit den Kolonien der Funkverkehr mit Goldhavn war, fragten wir beim Landsvogt von Nordgrönland an, ob er ein Mittel ſähe, Hundefutter rechtzeitig heranzuſchaffen. Auch der Landsvogt wußte kein vorrätiges Hunde⸗ futter, wollte aber verſuchen, die Verbindung zwi⸗ ſchen uns und den Kolonien mit einem Kolonie⸗ ſchoner herzuſtellen. Ende Februar wurde bei ruhigem Froſtwetter das Eis in der Umanakbucht feſt. Wir bekamen Verbindung mit den Kolonien, am 1. März auch mit Umanak. Wir ſtellten feſt, daß wir das für die erſte Schlittenreiſe notwendige Hundefutter vorausſicht⸗ lich in der zweiten Märzhälfte erhalten können. Der Landsvogt von Nordgrönland, Herr Roſendahl in Godhavn, hat ſich ſehr bemüht, uns zu helfen, und uns die notwendige Ergänzung zu unſerer nicht mehr ausreichenden Ausrüſtung herſtellen laſſen. Die erſte Schlittenreiſe zum Eutſatz der Station „Eismitte“ ſteht für uns natürlich im Vordergrunde. Darüber hinaus hielten wir es für notwendig, alle Vorbereitungen zu treffen, um auch unabhängig von dem Schickſal unſerer Kameraden in„Eismitte“ möglichſt alle geplanten Arbeiten der Expedition durchführen zu können. Einen Ueberblick über die in den Depots vor⸗ handenen Lebensmittel bekamen wir erſt An⸗ fang Februar. Durch die vielen Grönländer, die nur zu einem ganz geringen Teil aus dem Lande verpflegt werden konnten, war ſehr viel von unſerem Proviant mit verbraucht worden. Die größten Schwierigkeiten liegen jetzt in den nun wieder notwendig geworde⸗ nen Transporten von Kamarujuk nach Scheideck. Es handelt ſich um 17 500 Kg. Die Grönländer ſind dazu ſchlecht geeignet. Die Grön⸗ länder kommen ſicher und fangen mit viel Begeiſte⸗ run an. Aber ſobald ſie dieſe neuartige Beſchäfti⸗ gung als Arbeit empfinden— ſie iſt ſogar anſtren⸗ gend— gehen ſie wieder nach Hauſe. Wölcken und Herdemerten beginnen mög⸗ lichſt bald mit den Eis dicken meſſungen. Liſſey und Gudmundur haben Transport und Nachſchub, dazu die Krabbefahrten. Wenn Jon mit Pferden kommt, ſind weniger Krabbe⸗ fahrten notwendig Gudmundur und Liſſey werden dann frei für Propellerſchlitten und Hundeſchlitten⸗ reiſen. Wie weit dieſer Plan mit ſo wenig Men⸗ ſchen durchführbar iſt, iſt Die Frühlingsſonne, beſonders auch friſches See⸗ hundsfleiſch und friſcher Fiſch wirken jetzt Wunder. Wegen der ausſchließlichen Ernäh⸗ rung durch Konſerven haben wir auch um unſere Kameraden auf„Eismitte“ einige Sorgen.— Es iſt mir nicht möglich, ſchon über die Ausſichten für „Eismitte“, unſere Pläne und Vorbereitungen für die erſte Schlittenreiſe irgend etwas Sicheres mit⸗ zuteilen; das kann erſt geſchehen, wenn wir ſelbſt Klarheit haben. Wo iſt Megeners Vegleiter? Grönländer Rasmus und Wegeners Tagebücher trotz gründlicher Suche noch nicht Rege wiſſenſchaftliche Forſchungsarbeiten der Sommerwetter in Grönland Der letzte Begleiter Prof. Alfred Wegeners, der Grönländer Rasmus Willemſen, der be⸗ kanntlich Wegeners Leiche pietätvoll beſtattete, allein mit einem Hundegeſpann unter Mitnahme von Wege⸗ ners letzten Aufzeichnungen den Marſch durch Grön⸗ lands Eiswüſte fortſetzte und dann verſchollen iſt, ſcheint ſpurlos verſchwunden zu ſein. Auch die neuer⸗ liche mehrwöchentliche Suche einer Hundeſchlitten⸗ kolonne von der Weſtſtation aus brachte keinen Er⸗ folg. Ein ſoeben eingetroffenes Telegramm der Weſt⸗ ſtation berichtet: Wegener Weſtſtation Godhavn radio 17. Juni „Die von der Weſtſtation am 31. Mai unter Füh⸗ rung von Dr. Weiken geſtartete Hundeſchlitten⸗ gruppe bewältigte in 6 Tagen 200 Km. und erreichte das dort angelegte Depot. Dr. Weiken und Jülg be⸗ gannen ſofort trigonometriſche Höhenmeſſungen nach der Küſte zu. Dr. Sorge und Grönländer durchſuchten in 10tägiger Arbeit einen 12 Km. breiten Streifen von 100—170 Km. Randabſtand(bei 155 Km. wurden die letzten Spuren von Rasmus gefunden). Trotz hervorragender Sicht von Rasmus und Wegeners Tagebüchern keine Spur. Dr. Sorge mit Hundegeſpann übernahm die Weiterſuche nach der Küſte zu. Die Grönländer leg⸗ ten ohne Aufenthalt die letzten 100 Kilometer zurück und trafen am 15. wieder in Kamarujuk ein. Eine ganz hervorragende Rekordleiſtung der Hundeſchlit⸗ ten. Wegener hat zu derſelben Strecke im vorigen Oktober bei tiefem Neuſchnee zwei Wochen gebraucht.“ Ein weiteres Telegramm meldet, daß endlich nach mehrwöchiger Abſperrung das Meereis aufgebrochen und die Kamarujukbucht wieder paſſierbar gewor⸗ den iſt. „Anhaltend herrliches Sommerwetter um Null Grad; am Fjord ſogar 10 Grad Wärme. Die Krabbe iſt zu Waſſer gebracht, ſie unternimmt jetzt die erſten Erkundungsfahrten nach den grön⸗ efunden— xpedition ländiſchen Siedlungen. Mit Kajaks erreichten die erſten Grönländer die Kamarujukbucht. Die Pro⸗ pellerſchlitten ſind überholt worden und nach Probe⸗ fahrten zu wiſſenſchaftlichen Arbeiten wieder bereit. Dr. Wölcken, Dr. Brokamp und Herdemerten haben eine Schlittenreiſe für Eisdickenmeſſungen der Nord⸗ Südprofile des Inlandeiſes in 62 Kilometer Rand⸗ abſtand um 1750 Meter Meereshöhe vorbereitet.“ Vor wenigen Tagen hat ſich Prof. Kurt Wege⸗ ner, der neue Führer der Expedition, auf einem däniſchen Frachtdampfer in Kopenhagen eingeſchifft⸗ Kurt Wegener hat zahlreiche Erſatzmaterialien, Pro⸗ viant und friſche Islandpontes mitgenommen. Er wird Anfang Juli die Expedition erreicht haben. Bei Wegeners Abfahrt war der däniſche Miniſterpräſident Stauning anweſend. Der Siegeszug oͤes Pyjamas in Amerika i Während der ſehr heißen Tage, die letztens in Newyork herrſchten, konnte man feſtſtellen, daß ſich das Gros der Newyorker allen Vorurteilen zum Trotz einfach in Pyjamas auf den Straßen zeigte. Es iſt erſt einige Jahre her, daß die ge⸗ ſamte amerikaniſche Preſſe mit größter Entrüſtung die Mitteilung brachte, daß ein Bürger in Boſton die unerhörte Frechheit beſaß, an einem heißen Tage auf der Straße im Pyjama zu erſcheinen. Heute tut halb Newyork dasſelbe, ohne das geringſte Aufſehen zu erregen. Millionärsfrauen unternehmen Spaziergänge in Pyjamas, Fabrikarbeiterinnen tragen Pyjamas bei der Arbeit, Mann und Frau empfangen ihre Gäſte in derſelben Kleidung. Damen ſchmücken ihre Pyfa⸗ mas mit Spitzen und laſſen den Stoff mit Muſtern bedrucken, die verſchiedene Landſchaften, Jagoͤſzenen und Sportſpiele darſtellen. Amerikaniſche Blätter behaupten, daß die Frauen in Pyjamas reizend ausſehen, während die Männer in dieſer Kleidung nur Stoff für Karikaturiſten liefern. Erſte Waſſerlandung des Graf Zeppelin“ Als Uebungsmanbver für den geplanten Nordpolflug unternahm der„Graf Zeppelin“ zum erſten Mal eine Waſſerlandung auf dem Bodenſee Die Gondeln wurden zu dieſem Zweck mit Gummipuffern verſehen, um den Aufprall auf dem Waſſer abzuſchwächen. noch nicht zu überſehen 2 e n Donnerstag, 25. Juni 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 200 Mill. Mark Ruſſenaufträge erteilt Die Vergebung einer Reihe von größeren Sowjetauf⸗ trägen im Rahmen des Abkommens vom 14. April d. J. hatte ſich bekanntlich verzögert, da man ſich über die Kre⸗ ditfriſten bei dieſen Aufträgen nicht einigen konnte. Es handelte ſich dabei um Lokomobilen, Induſtrielokomo⸗ tiven, Dieſelmotoren, Kräne, Waggonuntergeſtelle, Laſt⸗ gutos uſw. Die zwiſchen den zuſtändigen Stellen der deutſchen Wirtſchaft und Sowjetvertretern gepflogenen Ver⸗ hondlungen haben nunmehr zu einer Verein barung geführt, wonach für Lokomobilen, Induſtrielokomotiven, Dieſelmotoxen, ſowie f räne, ſoweit dieſe keine Geſamt⸗ anlage darſtellen, über eine Kreditfriſt von 21 Mo⸗ naten nicht hinausgegangen werden ſoll. Für eine grö⸗ ßere Sammelbeſtellung, die als Geſamtanlage für den ruſſiſchen Waggonbautruſt anzuſehen war, wurden W,8 Monate vereinbart. Bei Laſt autos, die im Werte von zunächſt 2 Mill.& nach Rußland geliefert werden ſollen, hat man ſich auf eine Kreditfriſt von 24 Monaten ge⸗ einigt. Dieſe Vereinbarungen bedürfen noch dex Zuſtim⸗ mung des Interminiſteriellen Ausſchuſſes. 1 Nach Angaben von rufſiſcher Seite ſollen nun⸗ mehr für etwo 200 Mil l.„ Sowjet⸗ Aufträge erteilt worden ſein. In diefer Zahl ſind allerdings auch jene Aufträge enthalten, die die Ruſſen an die Lieſerfirmen vergeben haben, ohne daß bisher ſchon eine Beſtätigung vorliegt. * Niederländiſche Bank 7,2(12) v. H. Der Jahresab⸗ ſchluß der Niederländiſchen Bank weiſt einen Bruttogewinn von 5,03(13,36) Mill. Gulden auf. Nach Aßſchreibungen und Reſervierungen verbleibt hieraus ein Betrag von 819 500 Gulden, aus dem eine Dividende von 7,2(12) v. H. zur Ausſchüttung kommt. * Verluſtabſchluß F. W. de Frieß. Die im Zuſammen⸗ hong mit der Neubildung des Schrauben verbandes von der Aufkaufsgruppe(Schraubenunion GmbH.) erworbene F. W. de Frieß AG. für Schrauben⸗ und Nietenfabrikatton, Hemer i.., weiſt für 1930 einen Verluſt von 191854 aus(i. V. 6 v. H. Dividende). * Pongs u. Zahn Textilwerke Ac. in Vierſenu.— Dividenden reduktion. Wie wir erfahren, wird die Geſell⸗ ſchaft für das Geſchäftsjahr 1930 eine Kürzung ihrer Vor⸗ jahrsdividende im Ausmaß von mehreren Prozent vox⸗ nehmen. Die Bilanzſitzung findet Anfang nächſten Mo⸗ nats ſtatt.(Für 1929 wurden noch 14 v. H. bezahlt.) * Bexlin⸗Gubener Hutfabrik AG. vormals A. Cohn, Guben.— 4 v. H. Dividendenkürzung. Der GV. am 29. Juli wird für 19380 die Verteilung einer Dividende von 42( B. 16) v. H. vorgeſchlagen und zwar wiederum nach Abſchreihungen aller Zugänge auf Maſchinenkonto. 7. Seite/ Nummer 288 Jeſterer Brotgetreidemarkt Berliner Produktenbörſe v. 25. Juni.(Eig. Dr.) Wenn auch die höchſten Preiſe des Vormittagsverkehrs nicht behauptet blieben, ſo zeigte die Produktenbörſe doch ein freundlicheres Ausſehen. Die Umſatztätig⸗ keit hielt ſich allerdings weiter in engen Grenzen, was im Effektivgeſchäft in der Hauptſache auf das Fehlen paſſenden Offertenmaterials zurückzuführen war. Beſon⸗ ders Roggen alter Ernte blieb knapp bei ziemlich irregu⸗ lärer Preisgeſtaltung. Auch in Neu⸗Weizen und Neu⸗ Roggen hatte ſich das Angebot nicht verſtärkt. Bei einiger Nachfrage lauteten die Gebote für Weizen bis 1½ /, für Roggen bis 1/ höher als geſtern. Am Lieferungs⸗ markte ſetzte Weizen bis 2%, Roggen bis 1/ ſeſter ein. Der Weizen mehlabſatz hatte ſich etwas gebeſſert, allerdings waren höhere Forderungen nicht durchzuholen. Roggenmehl wurde nur in den aus Stützungsroggen her⸗ geſtellten billigeren Qualitäten gefragt. Hafer bei mäßigem Angebot und kleiner Konſumnachfrage ſtetig. Das Gerſten geſchäft unentwickelt. Amtlich notiert wurden: Weizen prompt 279 bis 275: Juli 882; Okt. 2376,50; Okt. 288—37,50 feſter; Roggen prompt 212—214; Juli 201,50—201; Sept. 188,50 bis 187,50; Okt. 189—188 ruhig; Futter⸗ und Induſtriegerſte 185 bis 200 ru Hofer prompt 170—174; Juli 181—80,75; Sept. 158— 57,2 Br. Okt. 158 157,50 Br. ruhig; Weizen⸗ mehl prompt 3237,40 ſtetig; Roggenmehl—60proz, prompt 28,75—31,25 kaum behauptet; Weizenkleie 13,5075 ruhtg; Roggenkleie 12,25—50 ruhig; Viktorigerbſen 20— 31; Futter⸗ erbfſen 19—21; Peluſchken 26—30; Ackerbohnen 19—21; Wicken 24—26; Lupinen blaue 1617,50; öto, gelbe 22—27; Rapskuchen 9,30—9,80; Leinkuchen 19,10—13,30; Trocken⸗ ſchnitzel 7,60—7,70; Sojaextractionsſchrot 12,20 13,10; Speisekartoffeln weiße 2,60—8; rote 83,40; blaue elbe 485,20; Erſtlinge neue—9,50; allgemeine Tendenz zehauptet. * Mannheimer Produktenbörſe vom 25. Juni.(Eigen⸗ bericht.) Am heutigen Produktenmarkt war inländiſches Brotgetreide knapp und feſt, insbeſondere Roggen. Ffrutter⸗ mittel unter dem Druck der Maispreiſe weiter abgeſchwächt. Weizenmehl behauptet und Roggenmehl feſt. Angeboten wurden in 4 für die 100 Kiko netto, waggonfrei Mann⸗ heim: Ausl. Weizen 3233; inl. Weizen 30; inl. Roggen nominell 23,50—24, inl. Hafer 1920,50; Futtergerſte 21 His 21,50; Biertreber 1010,25; Erdnußkuchen 12,25; Sofa⸗ ſchrot 12; Trockenſchnitzel 6; Weizenmehl ſüdd. 39,75—40,50 37,5038 per Sept.⸗Noy.; Weizenbrot⸗ 1 60proz. 32—33; dto. 70proz. 13,50—14; Weizenkleie 10; per Juni⸗J mehl ſüdd. W; 30,50—31,50; Weizenfutter Roggenkleie 11,50; Leinſaat 21. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 25. Juni.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(i 100 Kg.) Juli 5,407 Sept. 5,15:— Mais(in Hfl. per Laſt D Nov. (Eig. Dr.) 3 4,224 .274 k: Mehl unv.— Mitte: stetig; Juli 4,294; Dez. 4,7; Mehl unv. * Magdeburger Zuckerterminböſre vom 25. Juni.(Eig. Dr.) März 8,05 B 8 G; Junj 7 B 6,80 G; Juli 7 B 6,00 G; Aug. 7,20 B 7,10 G; Sept. 75 B 720 G; Okt. 7,40 B 7,35 G; Nov. 7,55 B 7,50 G; Dez. 7,75 B 7,65 G: Tendenz: fef Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 10; Juli 32,55; Tendenz: ruhig; Wetter: * Bremer Baumwolle vom 25. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Micdl.(Schluß! 11,12. pooler Baumwollkurſe vom 25. Juni. Univ. Stand. Middl. Anſang: Juli 522; Ok. 540; Jan.(32) 544; März 551—53; Mai 560; 2) 573; Dez.(32) 579; Tendenz ſtetig. 598) Dez. 540, 6 kult 5 März 553; Mai 566; 536; Tendenz ruhig, behauptet. * Nürnberger Hopfenmarkt. In den erſten drei Tagen der laufenden Woche haben ſich die Marktzufuhren bedeu⸗ tend geſteigert; es wurden 120 Ballen zugefahren. Die Nachfrage kommt von Seite des Handels, der ſeit einigen Tagen Exportankäufe tätigt. Uebernommen wurden ins⸗ geſamt 140 Ballen und zwar durchweg Hallertauer, für welche Preiſe von 20—30/ per Zentner angelegt wurden. Im allgemeinen iſt das Geſchäft ruhig, auch die Preislage unverändert; Farben und Qualitäten rücken ſtark vor. * Nürnberger Hopfenbericht vom 24. Juni. 60 Ballen Zufuhr. 60 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig. Hallertauer Hopfen koſtete 22—25 l. * Mannheimer Viehmarkt vom 25. Juni. Zufuhr ins⸗ geſamt 1059 Stück. Im einzelnen wurden zugeführt und erlöſt in J für 50 Kg. Lebendgewicht: 60 Kälber, b) 54 bis 57, c) 4650, d) 40—44; 16 Schafe, b) 30—32; 169 Schweine, nicht notiert; 814 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen -10, über 4 Wochen 11—14, Läufer 16—19.— Markt⸗ verlauf: Mit Kälbern ruhig, mit Ferkeln und Läu⸗ fern mittel. Berliner Meiallbörse vom 23. Juni 1931 8—— er K Blei. bez. Geld N bez. Brief G bez. Jannar- 75,5 80, 78,80 0 Februar—— 80. N 79,50* 79.75 80,25 79.75 5 9, 80.25] 80, ö al 80.25 80,28 80, 2 Jun!. 175, 7850 Juli 75,— 5˙ 45 5 A t.. 75 Sent.. Js.80 Oktober,]—.— 79, 78. Nov. 1925 78,25 Dezemb. 79.80] 79,75 79,25 Flektrolytkupfer prompt 33,25 Antimon Regulus 39, 50, Orig l N nium 170,— Silber in Barren kg. 389,75 40.75 dito. Walz⸗Drahtbarren. 174,—] Gold Freiverkehr 10 gr. 28.— 28,20 Hüttenzinn 99 v.— Platin dio. 1 r., 1 Rein Nickel, 98/9 vH.. 850,.—[ Preite(ohne Edelmetalle) pro 100 Kg * Tendenz: Kupfer ſtramm, Blei und Zink feſt, Zinn ſchwächer. Londoner Mefallbörse vom 23. Juni 1951 Metalle in E pro To. Silber Unze E(13 7/0 fein ſtand.), Platin Unze 2 andard 38,45 Zinn, Standart 111,4 Aluminium—.— 38.65 3 Monate 113,1 timon—.— Settl. Preis 39,— Settl. Preis 111,5] Queckſilber—5 Elektrolyt 41,80 Banka 115.0] Platin—. deſt ſeleeted 40,25 Straits 113.2] Wolframerz 18.— ſtrong ſhests e, Blei, ausläud. 19.15] Nickel— El'wirebars 42.50 Zink gem ich 13, Weißblech—.— Tendenz: Kupfer und Zinn ſtramm, Blei und Zink feſt.. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 25. Junf. Kir⸗ ſchen, rote 1218, ſchwarze—10, Erdbeeren 20.30, Jo⸗ hannisbeeren 16—20, Stachelbeeren 16—20, Heidelbeeren 85—38 Pfennig. Die Anfuhr betrug 450 Ztr., Abſatz gut. * Hamburger Kaffee ⸗Wochen⸗Bericht vom 20. Juni. („Heßkaffee“ Hamburg 835). Der Kaffeemarkt eröffnete in dieſer Woche zunächſt in feſter Haltung. Bald daxauf trat jedoch ein Umſchwung in der Stimmung ein, da der bra⸗ ſilianiſche Wechſelkurs niedriger notiert wurde. Die Bra⸗ ſilofferten wurden etwas ermäßigt, bewegen ſich aber noch weit über der Parität der zweiten Hand. Auch in dieſer Woche waren wieder Gerüchte über eine weitere Export⸗ zollerhöhung in Umlauf, ohne greifbare Formen anzuneh⸗ men. Der letzte Exportzoll von 10 Schilling zuzüglich des fnüheren Zollſatzes von 4 Schilling machen den Braſilkaffee gegenüber den Kaffees der anderen Länder ſchon faſt kon⸗ kurrenzunfähig. Den Vorteil haben vor allen Dingen die Mittelamerikaner, die ſich immer ſteigender Beliebtheit erfreuen. Die internationale Kaffeekonferenz in Braſtlien iſt auf ein Jahr vertagt worden und ſoll 1932 in Lauſanne wieder zuſammentreten. Ein Ergebnis iſt dieſes Mal nicht erzielt worden. 8 7FFFFFFVVFFVFFCCCCTTTTTTTT Commerkönig CC.. dd bßßcßbßßßßee EIN NORDSEE-ROMAN VON ELSE v. STEINKELLER Copyrighi 1930 by Prometheus-Verlag Dr. Eiehacker München-Oröbenzell 31 Daß die hier verſammelten Herren ſicher Wich⸗ kiges zu beraten hatten, kümmerte Don Gurieco übrigens ebenſowenig wie ihre etwaigen Wünſche für ſeine Perſon, er paffte ihnen frühlich ein paar Rauch⸗ wolken aus dem Shagpfeiſchen, das er immer im Munde hatte, ins Geſicht, und begehrte kurzerhand eine Badefahrt nach Helgoland. Die Badedirektion mitſamt allen verſammelten Beiräten fiel tatſächlich beinah vom Stuhl. „Geht nicht, geht nicht, mein lieber Herr, iſt ganz ausgeſchloſſen!“ „Warum?“ Der Mann fragte noch, der Badedirektion hlieb nunmehr vor Erſchütterung der Mund offen ſtehen. „Ich bitte Sie, Don Albergon, wann denn, bitte? Wie denken Sie ſich das überhaupt? Morgen haben wir Stafettenlauf, übermorgen Fahrt nach Keitum, dann das Feſt im Kurhaus mit dem Erſcheinen Ekke Nekkepens vorher in Weſterland, das wird was, ſage ich Ihnen. Erſt Einzug mit allen Nixen im Waſſer⸗ koſtüm, hieſige Nixen dürften ſich anſchließen, Marſch Furch die Straßen mit Muſik, im Kurhaus innen alles eingerichtet wie unter Waſſer, Eintritt durch einen Walfiſchrachen.“ „Na ja, na ja, is ja gut ſo.“ „Wie meinten Sie, wir ſind ſo heſchäftigt, wir Beraten gerade über das allerletzte Badefeſt, die Wahl der Sommerkönigin.“ „Ach, die laten's man noch ſin, mal erſt die Sache mit dem Ekke Nekkepens—— da is doch Waſſer bei nötig.“ „Wer find ſehr beſchäftigt, Herr Albergon.“ Aber ein ſpaniſcher Grande iſt nicht ſo leicht ab⸗ zuſchütteln. „Das können Sie doch auf'm Schipp machen! Das mit'm Waſſer.“ Don Enrieo ſah ſich Beifall heiſchend im Kreiſe um und paffte eine neue Rauchwolke. Einen Augenblick herrſchte bleiernes Schweigen, die Stille war ſo beängſtigend, daß nebenan die beiden Sekretärinnen ſich ganz verſtört anſahen, dann legte Don Enricos ſonores Organ wieder los. Wie ein vereidigter Feſtarrangeur entrollte er ſeinen Plan. Tagesfahrt nach Helgoland. Mitiehmen des Meergreiſes mitſamt Anhang, und natürlich Tanz auf dem Schiff bei der Nachhauſefahrt. Ohne Tanz ging's ja natürlich nicht und irgend eine Kabine würde ja frei ſein, in der Dutzende von Paaren hin⸗ und herſchieben konnten, und Muſik mußte mit. „Die Badekapelle natürlich!“ „Ja, hm, keine ſchlechte Idee!“ „Es wäre mal was anderes!“ „Man könnte eine Maskerade davon machen!“ „Eine Aequatortaufe könnte eingeſchoben werden!“ Seelenruhig ſtopfte Don Enrico ſein Pfeifchen von neuem und lachte befriedigt vor ſich hin. Er brauchte nichts mehr zu ſagen, die Lunte lag am Pulverfaß, die Herren ignorierten ihn total, berieten nur noch unter ſich, eine Idee folgte der andern, und es waren ihre Ideen, nicht etwa Don Enuricos „Jedes Jahr war bisher Ekke einfach in Weſterland eingezogen mit nachfolgendem Tanz im Kurhaus. Die Sache war ja immer etwas verändert, etwas ausgebaut worden, allerhand Witzholde hatten ihren Teil dazu beigetragen, aber im Grunde war es doch immer dasſelbe. Dieſe ganze Sache auf einem Damp⸗ fer zu arrangieren und mit einem Tagesausflug nach Helgoland zu verbinden, welche unendlichen Perſpektiven bot dies. Nun bloß ſchnell alles ändern, was ſchon feſtgelegt war, Programme entwerfen und Neues arrangieren. Don Enrico fühlte ſeine Hände geſchüttelt, fühlte ſich in Gnaden entlaſſen, die Teilnehmer der eben noch höchſt wichtigen anderen Beſprechung enteilten mit neuen Aemtern beladen neuer Tätigkeit nach! Intereſſiert klapperten Schreibmaſchinen nach eiligem Diktat, Telephone ſchrillten, Badediener wurden zu⸗ ſammengetrommelt und mit Arbeit überladen, die ganze Badedirektion glich plötzlich einem Weſpenneſt, in das unverſehens ein Baiſer mit Schlagſahne ge⸗ fallen iſt. Jeder Fremde, der ſich noch im Bureau aufhielt, merkte ſofort, es war etwas los, niemand wußte recht, was, man ahnte nur, man kombinierte. Wie elektriſche Funken glitten Gerüchte, Anſpielungen weiter, verdichteten ſich zu Tatſachen, und keine drei Stunden, nachdem Don Enrico den Sturm auf die Badedirektion gewagt hatte, wußte Weſterland Be⸗ ſcheid, ſprach man in Cafés, aun Hoteltiſchen, am Strand und im Waſſer nichts anderes wie von dem Badefeſt, das bevorſtand, nämlich einer Fahrt nach Helgoland unter Mitwirkung Ekke Nekkepens. Und jeder und jede war begeiſtert von dem Gedanken, jeder war entſchloſſen, dabei mitzumachen, jeder freute ſich. Bald ſetzte dann der Sturm auf die Teilnehmer⸗ karten ein. Drei Beamte arbeiteten Tag und Nacht, um alle zu befriedigen. Es war, als ob man nicht einen Hapagdampfer füllen, ſondern eine ganze Flotte ausrüſten müßte. Bei alledem, nach dem Wetter fragte niemand. Das war ſo lange ſchön geweſen, hatte rückſichtsvoll und geſchickt nur ein paarmal nachts geregnet, es würde auch weiter ſchön ſein. Schließlich, wenn man den Beherrſcher der Nordſee höchſtſelbſt feierte, hatte man auch das Recht, Ordnung aut verlangen. „Herr Sadach, ich muß zwei Tage Urlaub haben, ich will nach Helgoland herüber, Landſchaft und Tier⸗ ſkizzen aufnehmen!“ Hans⸗Carl Linthain füllte ſorgfältig einen Tor⸗ niſter mit Platten und baſtelte an dem Apparat herum, den er gebrauchen wollte. „Sind Sie nicht recht geſcheit, Linthain?—— Sie fahren doch Samstag mit der Badepartie. Der Di⸗ rektor hat ſchon wieder geſchrieben, daß wir die Auf⸗ nahmen machen ſollen.“ „Tut mir leid, Herr Sadach, ich muß morgen ſchon herüber, das Wetter kommt mir unſicher vor!“ „Na, ſagen Sie das bloß nicht laut. Hans Carl trat in die offene Tür und hielt die Hand ins Freie. „Der Wind dreht, aber immerhin, zwei Tage kann's noch halten. Ich kann ja daun den Dampfer drüben erwarten, dann iſt immer noch Zeit für Auf⸗ nahmen, und komme ebenda mit zurück!“ „Na ja, das ginge, zuerſt müßten ſich die Leute dann eben tröſten!“ „Es könnte ja auch mal ein anderer photon!“ „Reden Sie nicht ſo leichtfertig, Linthain, dann geht alles an die Konkurrenz.“ „Na, wenn ſchon, wir holen's wieder ein, außer⸗ dem die Schönheitskonkurrenzen ſind auch ſchon be⸗ ſtellt, und das iſt ſchließlich die Hauptſache!“ Herr Sadach ſchwieg. Er wußte, ſein Sozius tat doch, was er wollte. Er konnte dieſen Sozius nicht ausſtehen, aber da ſeine Tüchtigkeit das Geſchäft zu Glanz und Ehren brachte, verkniff er ſich perſönliche zuchen sie ein IJodes-Anzeige Freunden und Bekannten geben wir hiermit die schmerzliche Nachricht, daß unsere liebe Rosine Sillib 5, den heute vormittag nach längerem Leiden im 81 ten Lebensjahr sanft im Herrn entschlafen ist. Mannheim(R 3, 2a), den 25. Juni 1931 149 011 Sillib Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Hotel, Gasthof, Kaffee, Restaurant, Kurhaus, Pension etc. 2 585 zu pachten od. zu kaufen; Wollen Sie ein solches ver- pachten od. verkf.; benötigen Sie: Betrisbskapital, Hypo- theken, Kredite usw. beabsichtig.Stelhr: inventar, Mobiliar zu verkauf,, versteigern oder abschätzen zu lassen, wenden Sie sich vertrauensvoll an das fachmänn. ge- leitete Vermittlgs.- Büro f. d. Hotel: und Gastwirtsgewerbe U. rerhastte Betriebe Die Beerdigung findet am Samstag/ Uhr statt Tontrale Hauen E 3, 5: Tel. 287 Erstes u, elnziges beschäft dleger Art In Baden, Pfalz. ummmuummm mmm Todes-Anzeige erwarteten Hinscheiden unseres Ho Herrn Franz Brurein egen Mannheim. den 28. ani 1931. g Schreiner-Zwan Wir setsen hiermit unsere 9 von dem ur- in Heuntais, in m verlteren wir ein jederseit uner- müdliches und treues Nttglied unserer lnnung. Bin ehrendes Andenken ist hm für alle Zeiten gestcktert. Asinnung ür die Stadt Mannhelẽům u. 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Der Chef des Photohauſes Nordſee erinnerte ſich unliebſam an eine recht deutliche Abfuhr, dee ihm Suſe eines Tages hatte zuteil werden laſſen, er brach das, Thema ab. H. C. Linthain lächelte ver⸗ ſtehend. „Mein Himmel, die gnädige Frau will voch mit'm Dampfer fahr'n, na wenn die Sache man bloß ſchief geht?“ Frau Charlotte Wagenhort pluſterte ſich guf. „Ich kann mich nicht von der ganzen Badeſaiſon zurückziehen, meine Freudin Donna Albergon ſagt das auch. Sie findet, ich ziehe mich überhaupt zu ſehr zurück. Ich bin noch nicht zu alt, ich könnte doch gern noch alles mitmachen.“ Erna lachte reſpektwidrig. „Mein Mae ſagt, die olle Spanierin war voch man aus Hamburg— St. Pauli, derentwegen braucht ſich die gnä Frau nicht zu inkommodier'n, un von wegen Alter, na et jiebt ja woll Jüngere— wenn ich man bloß unſer Fräulein Suſe ſeh, wie die jetzt mittenmang iſt und immer vorne weg mit die Ka⸗ valiere, au Backe, man bloß Pech, daß ſie den Spanier ja nun heiraten ſoll, der olle Leberecht ſchimpft Stein und Bein und ich weeß nich, mir hätt der Photomann ja auch beſſer gefallen, un was der Spanier is, der hat an jede Ecke ine andre Braut.“ „Das intereſſiert mich nicht, mich intereſſiert Fräu⸗ lein Suſe überhaupt nicht.“(Fortſetzung folgt) 11 . eee Mcd, mbh, krxis- empfehlen wir die ärztlich Heddſlen de unsere Ofthopädlsche Ausstelung im Schaufenster! Heitest. nuhBaum J1. fahrad eee 8024 7 UI added c 5 0 4¹¹⁵ nachmittags 2 Uhr im hiesigen Hrematortum. 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