Reue Mannheimer eitlhi Einzelpreis 10 Pi. ———— 1200 Speſen er Lan 7 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in 2 2. b. a n Som Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 250, durch die Pos Ran. 5 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Julf und. Ri en een e eee Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. ſtt zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6,. 8 1 5 5 11 Ronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 10.20, Meerſeldſtraße 18 Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen i.„ 5 9— 5. 8 beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Sun Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an Hef Plätzen und für dag 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 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Der Zweck ſoll ſein, die Golddiskont⸗ bank ſo zu ſtärken, daß ſie ein neues, ſehr wirkungs⸗ volles Kreditinſtitut für Deutſchland 1 ſein wird, um vor allem 8 den Abzügen von Auslandskrediten aus L.* Deutſchland entgegenzuwirken. N 450 Es ſoll eine Kraftleiſtung der deutſchen Wirtſchaft 4911 aufgezeigt werden, die deutlich macht, daß, entgegen den Gerüchten und Anſchauungen, die in einem Teil 8 des Auslands verbreitet ſind, in der deutſchen Wirt⸗ ö ſchaft der ernſte Wille vorherrſche, gegen die gegen⸗ wärtigen Verhältniſſe anzukämpfen. In erſter Linie 1 komme es darauf an, den Kredit Deutſch⸗ lands im Auslande wieder aufzubauen, anger! nachdem jetzt die Hooveraktion abgeſchloſſen ſei. l Reichs bankpräſident Luther betonte, daß durch 1 dieſe deutſche Kraftleiſtung ein ſtarkes neues 1 deutſches Kreditinſtitut geſchaffen werden ö ſolle. 2 Die entſprechenden Maßnahmen ſollen 1 mit größtmöglicher Beſchleunigung durch⸗ 1 geführt werden, um dem Auslande zu ö zeigen, daß die deutſche Wirtſchaft von ſich onder aus eine außerordentliche Kraftleiſtung 1 vollbringe, die neben dem Zuſammen⸗ ee 8 wirken mit dem Auslande nötig ſei. uf 1 Das Ausland ſolle ſehen, daß Deutſchland von ſich ons- 3 aus das Notwendige ſelbſt tue, um der beſtehenden ee Schwierigkeiten Herr zu werden. Tel. A0 Wie Reichs bankpräſident Dr. Luther weiter mitteilte, handelt es ſich um eine vorüber⸗ N gehende Hilfsaktion in der gegenwärtigen Notzeit. Es ſoll durch ſie dem normalen Krebdit⸗ inſtitut zwiſchen den Privatbanken des In⸗ und Auslands eine Stütze gegeben werden. Die Hilfs⸗ Wa aktion ſoll der Anlaß dazu ſein, die ausländiſchen Sprinalt, Kreditgeber zu veranlaſſen, ihre Kredite nicht aus zenſionäre Deutſchland zurückzuziehen. Das Reichsbankdirek⸗ geh turium erhofft von der bloßen Tatſache dieſer Aktion „ 80 eine erhebliche Verſtärkung des Ver⸗ —äͤ— trauens im In⸗ und Auslande zu Deutſch⸗ land. 5 allem Zu, 5 2 a Der Wortlaut des Briefes 15 Berlin, 8. Juli. — Der Brief, den geſtern abend die deutſchen größten 4 Firmen an den Präſidenten der Reichsbank gerichtet 9 4 haben, hat folgenden Wortlaut: 5 W„Sehr geehrter Herr Reichsbankpräſident! 5 1 Die Botſchaft des Präſidenten Hoover hat der Welt den großen Eruſt der deutſchen Lage offen ge⸗ ö legt. In der Zeit, die zwiſchen der Verkündung der 1 BVBeoiſchaft und ihrer Annahme verſtrichen iſt, hat ſich 0 die Lage noch verſchärft. Wir hoffen, daß die nunmehr erfolgte Zuſtimmung aller beteiligten Staa⸗ ten zu dem Pakte die Grundlage für den, wenn auch ſehr ſchwierigen Wiederaufbau bietet. Das Ziel muß jetzt ſein, das Vertrauen auf ö Deutſchland und in Dentſchland wieder⸗ 5 herzuſtellen, weitere Kreditkündigungen zu ver⸗ N meiden und dem Deviſenabfluß Einhalt zu bieten. 5 Wir haben uus entſchloſſen, unſere Mitwirkung durch t Zuſammenfaſſung der deutſchen Wirtſchaftskräfte in folgender Weiſe zur Verfügung zu ſtellen: Unter Führung der Deutſchen Golddis⸗ kontbank wird von deutſchen Unternehmern aus Juduſtrie, Banken, Schiffahrt und Handel ein Ga⸗ rautieſyndikat gebildet, das eine Ausfallbürg⸗ ſchaft in Höhe von 500 Millionen Mark übernimmt, um durch dieſe Garantiemaßnahme die Aktionskraft der Deutſchen Golddiskontbank zu verſtärken. Dieſe Haftſumme wird nach einem beſtimmten Verfahren auf die tauſend größten deutſchen Un⸗ Schon in nächſter Woche? Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 8. Juli Die Sachverſtändigen konferenz zur Regelung der Einzelfragen des Hooverplanes wird, wie man in Berlin annimmt, mit größter Beſchleu⸗ nigung, vermutlich alſo ſchon in der nächſten Woche einberufen werden. Da die Pariſer Regie⸗ rung die Einladung nach Lodon bereits angenom⸗ men hat, ſo iſt der Streit um den Konferenzort gegenſtandslos geworden. Die franzöſiſche Regierung hat auf ihre urſprüngliche Abſicht, Paris als Treffpunkt vorzuſchlagen, verzichtet. Die amerikaniſche Teilnahme an der Konferenz ö iſt geſichert und die neue Erklärung des Unterſtaatsſekretärs Caſtle verſtärkt hier den Eindruck, daß Amerika ſich nicht wieder in die vornehme Iſolierung zurück⸗ zuziehen gedenkt, in der die Vereinigten Staaten all die Jahre lang verharrten. Amerikas Betei⸗ ligung an der Londoner Konferenz bietet aber vor allem auch eine gewiſſe Gewähr dafür, daß die Ver⸗ handlungen wirklich im„Geiſte des Hooverplanes“ geführt werden, wie die amerikaniſchen Unterhänd⸗ ler ſich das in der Einigungsformel ausbedungen haben. Selbſtverſtändlich wird auch Deutſchlan d Sachverſtändige nach London entſenden. Welche Per⸗ ſönlichkeiten dazu auserſehen ſind, die deutſche Re⸗ gierung zu vertreten, iſt noch nicht entſchieden. Die Beurteilung der Lage in Verlin Berlin, 8. Juli. Ueber verſchiedene Einzelheiten des abgeänderten Hooverplanes herrſcht in Berlin noch Unklar⸗ heit. So hat man beiſpielsweiſe keinen zuverläſſi⸗ gen Anhaltspunkt, um zu erkennen, wie hoch der Zäinsfuß bemeſſen ſein ſoll, dem ſämtliche geſtun⸗ deten Zahlungen unterliegen. Es wird, wie man hier annimmt, Sache der Bz fein, den Zinsfuß feſtzuſetzen, doch glaubt man annehmen zu dürfen, daß er ſehr niedrig gehalten ſein wird. Auch über die Formalitäten, die noch zu erfüllen ſein werden, um den Hovverplan in Gang zu ſetzen, iſt genaueres bisher nicht bekannt. Niemand weiß vorerſt, wie ſich am 15. Juli, an dem eigentlich die nächſte Reparationsrate fällig wäre, und wie ſich weiter in der Folgezeit die Dinge geſtalten werden. Eins ſteht feſt: Mit der im Prinzip vollzogenen Eini⸗ gung zwiſchen Frankreich und Amerika iſt es allein nicht getan. Es muß auch noch die Zuſt im mung der übrigen Reparationsgläubiger ein⸗ geholt werden, da Hoovers Vorſchlag ja in Paris in weſentlichen Punkten umgemodelt wurde. Jedenfalls werden in den nächſten Tagen darüber noch diplo⸗ matiſche Verhandlungen geführt werden müſſen. Dieſer Auffaſſung ſcheint man auch in Paris zu ſein und ein ſolches reines Sachverſtändigengre⸗ mium, dem die Finanzminister der beteiligten Staa⸗ ten alſo nicht angehören, böte die beſte Gewähr da⸗ für, daß politiſche Momente aus der Diskuſſion fern⸗ gehalten werden. Bei der Erörterung des Problems der Sachleiſtungen wird man freilich mit der Gefahr führung für ſich fordert, auch andere Länder ſchlechten Beiſpiel folgen könnten. Für England wo⸗ zu rechnen haben, daß, wenn Frankreich die Aus⸗ dem möglich würde das der Anlaß ſein, den berühmten Recovery ⸗Akt in Bewegung zu ſetzen. Wenn jetzt bereits von verſchiedenen Seiten die Frage aufgeworfen wird, was nach Ablauf des R geſchehen oll, ſo erſcheinen uns ſolthe Betrachtungen im Augenblick mitßig. Die Reichsregierung hat im letzten Abschnitt ihrer geſtrigen Erklärung zum Hooverplan auf vor⸗ ſichtige Weiſe angedeutet, daß ſie mit der Durchfüh⸗ rung dieſes Feierjahres die Hooverſche Aktion nicht für beendet halte. Hoover ſelbſt hat ſich, und zwar noch weit beſtimmter, in ähnlichem Sinne aus⸗ geſprochen. Das läßt doch wohl den Schluß zu, daß dieſem erſten bedeutungsvollen Schritt weitere folgen werden. Die Tragweite der Hooverſchen Initiative offenbart ſich keineswegs nur auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet. Ebenſo wichtig, für die Zukunft vielleicht noch wichtiger iſt der politiſche En d⸗ effekt: In das ganze bisherige Syſtem, das nicht nur Deutſchland, ſondern Europa und ſchließlich auch Amerika aufs ſchwerſte geſchädigt hat, iſt eine Breſche gelegt worden. Das Dogma von der „Heiligkeit der Verträge“ findet nur noch bei den Franzoſen ſeine Verteidiger, ſonſt nirgends auf der Welt. nme— einen bereits vorhandenen Verteilungsſchlüſſel ge⸗ dacht iſt. Wir ſind uns bewußt, welches Obligo eine ſolche Summe für uns bedeutet, ſind aber zu dieſer Lei⸗ ſtung bereit, um die Deutſche Golddiskontbank, die ſich bereits in ſchwieriger Lage als eine Hilfe für die deutſche Wirtſchaft bewährt hat, ſo zu ſtärken, daß ſie über ihren bisherigen Rahmen heraus namentlich in der jetzigen ſchwierigen Uebergangszeit als ein Kre⸗ ditinſtrument wertvolle Hilfe leiſten kann. Dieſe unſere Garantieleiſtung kann jedoch nur wirkſam werden, wenn es dem Reichsbankdirektorinm gelingt, in der Zuſammenarbeit mit den aus län⸗ diſchen Notenbanken die für die beutſche Wirt⸗ ſchafts⸗ und Kreditlage notwendigen Erleichterungen unter Mitwirkung der ausländiſchen Bankwelt uns zu verſchaffen. ö Wir bitten Sie, ſehr geehrter Herr Reichs bank⸗ präſident, die zur Verwirklichung dieſes Vorſchlages notwendigen Maßnahmen in die Wege zu leiten.“ Es folgen die Unterſchriften der maßgebenden deutſchen Großbanken ſowie großen Provinzbanken und der wichtigſten Firmen der Induſtrie, des Han⸗ dels und der Schiffahrt. Aeberraſchung um Mitternacht Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 8. Juli. Die Bildung des deutſchen Garantiekonſortiums, von der man in Berlin um Mitternacht er⸗ fuhr, iſt mit einer, man möchte faſt ſagen, phantaſti⸗ ſchen Schnelligkeit erfolgt, iſt ſo ſchnell erfolgt, daß ſelbſt ſonſt ſehr hellhörige Kreiſe von ihr überraſcht wurden. Die Schaffung einer Zeutral⸗ ſtelle für ausländiſche Kredite iſt aufzufaſſen als eine Hilfsaktion für die gegenwärtige Notzeit. Durch das Vorgehen der tauſend großen deutſchen Unterneh⸗ mungen wird eine gewaltige Kraftleiſtung der deut⸗ ſchen Wirtſchaft aufgezeigt, die deutlich machen ſoll, daß entgegen der auch nach Annahme des Hoover⸗ planes vielfach im Ausland vorhandenen Anſchau⸗ ungen die deutſche Wirtſchaft lebens⸗ fähig iſt. Das Reichsbankpräſidinm hofft, daß die⸗ ſer Schritt zu einer erheblichen Stärkung des Vertrauens zur deutſchen Wirt⸗ ſchaft im Auslande beitragen und daß die vom Präſidenten Hoover eingeleitete Aktion wirkungsvoll unterſtützt wird. Die techniſchen Einzelheiten der Maßnahmen, die zur Durchftthrung der Operation notwendig ſind, ſtehen noch nicht feſt. ternehmungen umzulegen ſein, wobei au Jupite ae ag br. Golpbiskontbank rebite nur aus ihr gewährten Aus⸗ landsauleihen geben. In der Beſchaffung dieſer Anleihen liegt nun die große Auf⸗ gabe ihrer 95 tsführung und der ichsbauk Das Schickſal des neuen Inſtituts hängt alſo ſehr weſentlich davon ab, wie ſich die Finanzmächte des kreditgebenden Auslands zu ihm ſtellen werden. Da die Gründung in ihrer ganzen Konſtruktion der Idee ſowohl des Norman⸗Planes wie auch des Francquis⸗ Planes entgegenkommt, iſt wohl damit zu rechnen, daß das deutſche Projekt im Ausland eine günſtige Aufnahme finden wird. Nach einer Meldung der„DA“ aus Chemnitz hat man in der ſächſiſchen Wirtſchaft insbeſonders übel vermerkt, daß auch ſchweizeriſche Ban ⸗ ken in erheblichem Maße an den Kreditabzügen ſich beteiligt haben, die der deutſchen Induſtrie⸗ und Bankwelt die Verſorgung mit Kapital zur Zeit ſo heftig erſchweren. Gerade die Schweiz hätte als eines der Hauptreiſeziele der Deutſchen doch wohl keinen Anlaß, die deutſche Wirtſchaftslage zu erſchweren. Man hofft in der ſächſiſchen Wirtſchaft, daß die Schweiz wenigſtens jetzt, da eine Bernhigung der politiſchen Lage eingetreten iſt, dem Beiſpiel Eng⸗ lauds folgend, ſich an der Stützungsaktion für den deutſchen Geldmarkt betefligen werde. Stalins„Kurswechſel“ Stalin, der Generalſekretär der bolſchewiſtiſchen Partei Rußlands, verſteht es ausgezeichnet, ſeinen Reden eine ſenſationelle Prägung zu geben. Er ſpricht nicht oft, tritt er aber auf, dann im ge⸗ eigneten Augenblick. In wenigen ſcharf umriſſenen Sätzen ſpricht er Gedanken aus, die lange reif ſind, nimmt zu Tendenzen Stellung, die ſich allmählich aufgezeigt haben. Als ein treuer Schüler Lenins iſt Stalin Opportuniſt, weil er nie den Bogen über⸗ ſpannt, ſondern ſtets der Entwicklung Rechnung zu tragen weiß. Er ſpürt auf, was in der Luft liegt und handelt danach. So war es im Frühjahr des vergangenen Jahres, als der„Sozialismus“ auf dem Lande ſo heftige Formen annahm, daß der Zuſammenbruch der Land⸗ wirtſchaft unter den Wogen der Maſſenkollektivi⸗ ſierung unvermeidlich erſchien. Im letzten Augenblick hat Stalin abgeblaſen und hat erklärt, die„ſtürmi⸗ ſchen Erfolge“ der Kollektivbildung müſſen etwas eingedämmt werden. So auch damit wieder, als die Ausführung des Fünfjahres⸗Plans auf Schwierig⸗ keiten ſtieße, die auf dem einmal eingeſchlagenen Wege nicht bewältigt werden konnten, erhob Stalin ſeine Stimme, um einen Kurs wechſel zu ver⸗ künden, der in Wahrheit nur die Anpaſſung an gewiſſe objektive Notwendigkeiten iſt. Es hat ſich in der letzten Zeit gezeigt, daß eine Reihe von Produktionszweigen die ihnen vom Fünfjahres⸗Plan geſtellten Aufgaben nicht erfüllen. Dies gilt in erſter Linie für das größte Kohlenrevier Rußlands, das Donez⸗Becken. Trotz aller Anſtren⸗ gungen will die Kohlenproduktion nicht ſteigen. Sie betrug bis jetzt kaum 74 des Planes. Aebnliches Verſagen mußte in der Torf⸗Combina⸗ Produktion feſtgeſtellt werden. Die Urſachen für dieſe Erſchei⸗ nung waren leicht zu entdecken. Die Begeiſterung der„Maſſe“ hat nicht ausgereicht, um das Fünf⸗ jahres⸗Plan⸗Tempo gleichmäßig einzuhalten. Das Kollektivgefühl und die Kollektivverantwortung ge⸗ nügten nicht, um immer neue Siege auf der indu⸗ ſtriellen Front in vorgeſchriebenem Maße feiern gu können. Jetzt verkündet Stalin die Notwendigkeit der individuellen Intereſſiertheit. Perſönliche Lei⸗ ſtungen ſollten mehr als bisher zur Betonung gelan⸗ gen und entſprechend belohnt werden. Die weit⸗ gehende, wenn auch nicht vollkommene Angleichung der qualifizierten Arbeit an die unqualifizierte ſoll geſtoppt werden. Die geſamte Lohnpolitik in Rußland muß nach dem Prinzip der Leiſtung einen Umbau erfahren. Grundlegende Aenderungen empfiehlt Sta⸗ lin in der Taktik der Sowjfetſtellen gegenüber den Ingenieuren und anderen bürgerlichen„Spezia⸗ liſten.“ Das Mißtrauen gegen dieſe Kreiſe hat in Rußland neuerdings krankhafte Formen angenom⸗ men. Jeder Ingenieur wurde als ein noch nicht überführter Verräter und Saboteur angeſehen. Keiner von ihnen war vor einer plötzlichen Verhaf⸗ tung, Verſchickung oder gar Erſchießung ſicher. Die Spannung in den Betrieben ſtieg unter dieſen Um⸗ ſtänden ins Unermeßliche. Jetzt ſoll dieſem uner⸗ träglichen Zuſtand ein Ende bereitet werden. Die bürgerlichen Ingenieure ſind wieder zu Ehren ge⸗ kommen. Selbſt die von ihnen, die bereits in Ge⸗ fängniſſen ſitzen, ſollen, wenn nicht ſofort freigelaſſen, ſo zumindeſt vom Gefängnis aus zur Arbeit am Fünffahres⸗Plan herangezogen werden. Sogar die ſeinerzeit zum Tode verurteiſten und dann zu lang⸗ jähriger Haft begnadigten Verſchwörer wie Ramſin und Genoſſen, an deren ſenſationellen Prozeß man ſich in Deutſchland erinnert, dürften bald endgültig begnadigt werden. f Im Zuſammenhang damit ſteht die ſtrengſte Durchführung des ſchon ſeit Jahren proklamierten Prinzips einer ſtreng perſonifizierten Betriebs⸗ führung. Anſtelle des Kollegiums hat überall ein Direktor zu treten. Mag dieſer Direktor auch mei⸗ ſtens proletariſcher Herkunft ſein,— er iſt heute mit eine Machtvollkommenheit ausgeſtattet, um die ihn manch bürgerlicher Kollege außerhalb Rußlands be⸗ neiden könne. Die erhöhte perſönliche Verantwor⸗ tung, das iſt die Waffe, mit der eine neue Steigerung des Arbeitstempos im Rahmen des Fünffahres⸗ Plans erreicht werden ſoll. Der Stalinſche„Kurswechſel“ bedeutet kein Auf⸗ geben des Fünffahres⸗Plans, ſondern im Gegenteil, ſeine Steigerung. Der ungeheure Druck, der auf den ruſſiſchen Intellektuellen laſtete, ſoll etwas gemildert werden. Die Aufſtiegs möglichkeiten, die der ruſſiſche Arbeiter hat, ſollen ihren Ausdruck in klingender Münze finden. Das iſt alles. Das Haupt⸗ ziel, die Induſtrialiſierung auf der Baſis der Ver⸗ geſellſchaftung der Produkttonsmittel, bleibt unver⸗ ändert beſtehen. Auf feine Erreichung kommt nach wie vor alles an. Al. B. 2. Seite/ Nummer 309 Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 8. Juli. In der franzöſiſchen Oeffentlichkeit zeigt man ſich über die Notwendigkeit und Bedeutung einer inter⸗ nationalen Konferenz noch nicht recht einig zu ſein. Feſt ſteht zur Zeit nur, daß der engliſthe Botſchafter Tyrell geſtern am Quai'Orſay mit dem Außenminiſter Briand eine Unterhaltung über die möglichſt ſchuelle Einberufung einer Konferenz für Montag, den 13. Juli hatte. Der engliſche Diplomat ſoll dabei hervorgehoben haben, daß ſeine Regierung nicht nur die Anweſenheit von Finanz⸗ ſpezialiſten, ſondern auch von Regierungsdele⸗ gierten in London wünſche. Die endgültige franzöſiſche Antwort wird dem engliſchen Außenmini⸗ ſterium im Laufe des Mittwoch vormittag zugehen. Zu dieſer engliſchen Anregung verlautet von gut unterrichteter Seite in Paris, daß die franzöſiſche Re⸗ gierung nicht ſo weit gehen möchte und zunächſt einem Sachverſtändigenkomitee die Sondierung des Terrains anvertrauen will. Die Delegierten der verſchiedenen Länder hätten die Aufgabe, ſchreibt Sauerwein im„Matin“, die vorbereiteten Arbeiten zu beginnen. Die Themen ſeien durch die Abmachun⸗ gen mit Mellon geſtellt: Garantiefond, Natural⸗ leiſtungen und Hilfe für die bedürftigen zentral⸗ und oſteuropäiſchen Staaten. Ein franzöſiſcher Miniſter⸗ rat wird ſich am Freitag mit der Geſamtſituation beſchäftigen und auch die für die Londoner Konferenz erforderlichen Beſchlüſſe faſſen. Aus materiellen Gründen iſt zu erwarten, daß Frankreich für einen Beginn der Londoner Ausſprache am Mittwoch oder Freitag der kommenden Woche eintreten wird. Finanzminiſter Flandin und Staatsſekretär Francois Poncet ſollen als franzöſiſche Unter⸗ händler nach London gehen. Im„Echo de Paris“ wirft Pertinax eine Reihe von Fragen auf, die noch vor Beginn der Konferenz zu regeln wären. Wird die Tagung in London rein techniſchen Charakters ſein? Könnte die BJ. nicht ſelbſt die Probleme der Sachleiſtungen und des Ga⸗ ranttefonds löſen? Werden Juriſten mit der tech⸗ niſchen Feſtlegung des Ueberganges vom Youngplan zum Hooverplan und wieder zurück zum Poungplan beauftragt werden? Wird Deutſchland in London vertreten ſein? Das„Echo de Paris“ iſt der Anſicht, daß der Londoner Sachverſtänbigenkonferenz verhäng⸗ nisvollerweiſe eine Regierungskonferenz der Signatarmächte des Houngplanes folgen werde, wie ſie beſonders von Macdonald vorgeſchlagen wird. Es könnte ſich leicht ergeben, daß bei einer ſolchen Ausſprache der Poungplan au⸗ getaſtet wird. Frankreich habe aber keine Möglichkeit, der Umklammerung zu entgehen, da das Hoo⸗ ver⸗ Moratorium nicht in ſeinem nebelhaften Zuſtand gelaſſen werden könne. Zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſei ein neuer Vertrag erforderlich. Seit der Ankündigung der Hoover⸗ inikiative enthielt ſich Deutſchland aber ſyſtematiſch jeder Mitarbeit. Die Einladung, nach Paris zu kom⸗ men, habe weder Brüning noch Curtius bisher be⸗ antwortet. Der der Regierung naheſtehende„Petit Pari⸗ sten“ bemüht ſich, eine Konferenz der Signatarmächte des Poungplanes als überflüſſig hinzuſtellen. Sach⸗ leiſtungen und Garantieproblem könnten vollkommen durch Techniker geregelt werden. Am heutigen Mittwoch wird der Vizepräſident des Verwaltungsrates der B. J.., Fraze r, aus Newyork kommend in Paris eintreffen. Man er⸗ wartet hier, daß Frazer als altes Mitglied der Re⸗ parationskommiſſion zwiſchen den verſchiedenen Amtsſtellen gute Vermittlerdienſte leiſten kann. Die Haltung der deutſchen Preſſe erregt in Paris Erſtaunen. Man möchte den Deutſchen am liebſten eine Lektion in Dankbarkeit er⸗ i teilen. Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mißtrauen und Verwirrung in Paris Ein wenig ermuligender Auftakt für die notwendige Verſtändigung „Bei der Lektüre ſo viel Gemeinheiten, wie ſie die deutſche Preſſe veröffentlicht, glaubt man ſich von böſen Träumen gequält“, ſchreibt das„Echo de Paris“ und der„Petit Pariſien“ mahnt gleichfalls, daß eine Stellung, wie ſie Deutſchland zur Zeit einnimmt, nicht geeignet ſei, die franzöſiſch⸗ deutſchen Beziehungen zu beſſern. Deutſchland ſolle ja nicht vergeſſen, daß die Bank von Frankreich bei der Stützung der deutſchen Währung vielleicht ein⸗ mal die Hauptrolle ſpielen könnte. Mit dieſen und ähnlichen Erpreſſungen ſucht ein ſo großes Blatt wie der„Petit Pariſien“ die zukünftige Zufammenarbeit mit Deutſchland vor⸗ zubereiten. Auch die deutſchen Miniſter erhalten die Auf⸗ forderung, endlich die fälligen politiſchen Verſprechungen abzugeben. Bemerkenswert ſind Aeußerungen, die der Ge⸗ neralberichterſtatter für den Haushalt in der Kammer Lamoureux, einer der führenden Radikal⸗ ſozialiſten, über die franzöſiſch⸗amerikaniſche Eini⸗ gung gemacht hat. Er erklärte, man müſſe jetzt wün⸗ ſchen, daß die Deutſchen und Franzoſen ſich zu einer offenen und loyalen Ausſprache entgegenkommen, aus der dann eine gegenſeitige Entſpannung und Befriedung entſtehen könnte. Die Engländer zur neuen Sachlage Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 8. Juli. Das Unterhaus hat zwar geſtern nachmittag von Maedonald erfahren, daß die engliſche Ein⸗ ladung zu einer Konferenz wiederholt wor⸗ den iſt, aber die Abgeordneten erfahren erſt aus der heutigen Preſſe, daß die Konferenz in zwei A b⸗ ſchnitten gedacht iſt, einem erſten Stadium mit Finanzſachverſtändigen, das am Montag beginnen wird, und einem zweiten, zu dem bevoll⸗ mächtigte Miniſter der hauptſächlich beteiligten Länder, einſchließlich Deutſchland, erſcheinen ſollen, und das nach dem engliſchen Vorſchlag genau eine Woche ſpäter ebenfalls in London beginnen würde. Frankreich hat den erſten Teil der Einladung angenommen und es iſt offenſichtlich die Un⸗ ſicherheit der franzöſiſchen Haltung ge⸗ genüber dem zweiten Teil geweſen, die Macdonald veranlaßte, ſich im Unterhauſe auf das Notwendigſte zu beſchränken. Das franzöſiſche Zögern hinſichtlich des zweiten Abſchnittes der Konferenz wird offiziell damit erklärt, daß man die Dauer der vorangehen⸗ den Sachverſtändigenberatungen nicht vorausſehen könne. Es könne daher für den Augenblick nur von einer grundſätzlichen Zuſage die Rede ſein, während der Zeitpunkt offen bleibe. Den engliſchen Beobach⸗ tern entgeht jedoch nicht, daß dieſer Einſchränkung der franzöſiſchen Zuſage der Wunſch zugrunde liegt, zunächſt einmal abzuwarten, wie weit die Sachver⸗ ſtändigen durch den ihnen vorliegenden Arbeitsſtoff gezwungen werden, die Frage einer ſpäteren grundlegenden Re⸗ viſton des Poungplanes zu berühren, ſei es um dieſe zu erleichtern, ſei es um ſie zu verbauen. Dieſe Frage hat ja bereits die Pariſer Verhandlungen merklich überſchattet und es gilt daher in London noch nicht als ausgemacht, daß der Uebergang zwiſchen den zwei Stadien der Kon⸗ ferenz, was Frankreich anbelangt, ſich glatt voll⸗ ziehen wird. Inſofern die ſteht die engliſche Einladung auf den erſten Blick in einem gewiſſen Widerſpruch zu der eng⸗ liſchen Grundauffaſſung des Hooverplanes und alles deſſen, was im Zuſammenhang damit für den Augenblick getan werden muß. England hält immer noch daran feſt, daß das Feierjahr nicht als ein ge⸗ wöhnliches Moratorium mit den üblichen Ausnah⸗ men, Uebergangs⸗ und Nachzahlungsbeſtimmungen zu behandeln ſei, ſondern als ein vollkommener Einſchnitt, ſozuſagen als der Ausfall eines vollen Kalenderjahres, wobei die techniſche Regelung im einzelnen, ſoweit ſie überhaupt nötig iſt, gegebenen⸗ falls in keiner Weiſe als juriſtiſche Präjudizierung der Zukunft betrachtet werden ſollte. Dieſe Auffaſ⸗ ſung kennzeichnet fürs erſte z. B. die ganze engliſche Haltung gegenüber den franzöſiſchen Wünſchen in der Frage des Garantiefonds. Frankreich arbeitet hier nach engliſcher Auffaſſung auf eine Reviſiyn des Noungplaus hin, zu der das Feierjahr gar keine Veranlaſſung gibt. Bemühung von Miniſtern die Möglichkeit grundlegender Abmachungen andeutet, Es iſt indeſſen noch eine andere Frage im Spiel, die das engliſche Bedürfnis nach einer Zuſammenkunft von beſchlußfähigen Miniſtern wohl begreiflich macht, nämlich die in Paris vereinbarte Rückzahlung der ausgefallenen Annuität. Miſter Snowden hat in ſeiner bekannten Unterhaus⸗ erklärung unmittelbar nach Veröffentlichung des Hooverplanes die Rückzahlung der von England er⸗ laſſenen Schulden⸗ und Raparationsverpflichtungen mit keinem Worte erwähnt. Die Erklärung iſt auch inzwiſchen in dieſem Punkte nicht ergänzt worden. In der Tat ſcheint man es in London nicht für ganz leicht zu halten, in das urſprüngliche Angebot Eng⸗ lands an ſeine feſtländiſchen Schuldner und die Do⸗ minien nachträglich Rückzahlungsbedingungen einzu⸗ führen, und es wird von verſchiedenen Seiten ange⸗ nommen, daß England die ganze Frage der Rück⸗ zahlungs bedingungen auf der Konferenz wieder aufwerfen wird. Von Frankreich erwartet man in London zunächſt eine Begründung ſeines Anſpruchs auf eine Um⸗ wandlung der Beſtimmungen über den Garantie⸗ fon d. Wie ſchon angedeutet, iſt der dem franzöſiſch⸗ amerikaniſchen Abkommen angeführte einſeitige Vor⸗ ſchlag Frankreichs vom engliſchen Standpunkt weni⸗ ger deshalb anfechtbar, weil er den Garantiefond in monatlichen Zahlungen an die übrigen Gläubiger auflöſen will, obwohl ſie erſt die Höhe des Garantie⸗ fonds ſelbſt erreichen, wenn der Transfer der un⸗ geſchützten Annuität länger als zwei Jahre aufgehal⸗ ten würde. Bedenklicher iſt für die Engländer, daß Frankreich jene monatlichen Zahlungen erſt beginnen will, wenn der Trausfer der aufgeſchobenen Zahlungen vollzogen iſt, alſo nach überſtandener Gefahr. Dieſe Forderung läuft ſtrikt dem Noungplan zuwider. Die ganze Frage iſt, wie geſagt, noch in der Schwebe, aber man ſieht in London, falls Frankreich auf einer Umänderung der Garantiefond⸗Beſtimmungen be⸗ ſtehe, fürs erſte keine andere Alternative als die ſo⸗ fortige Aufteflung der ungeſchützten Annuität nach dem Verteilungsſchlüſſel von Spa, ſobald ein Traus⸗ fermoratorium für den geſchützten Teil dex Zahlun⸗ gen erklärt wird. Das würde die alten franzöſiſchen Hoffnungen auf Kommerzialiſierung der ungeſchützten Annuität zerſtören. Es iſt wahrſcheinlich, daß die B. J. Z. um ein Gutachten zu der Frage erſucht wird. Im übrigen ſteht nach engliſcher Anſicht viel weniger die Ausſicht auf ein Transfermoratorium, als vielmehr auf eine Verlängerung des Feier⸗ jahres im Vordergrund. Am bemerkenswerteſten zur Lage der Sach⸗ leiſtungen ſind heute die folgenden Sätze im Leit⸗ artikel der„Times“: „Es iſt weſentlich, wie auch immer die techniſchen Einzelheiten ſchließlich ausfallen mögen, daß die deutſche Regierung zeitweilig von der Finan⸗ zterung der Sachlieferungen entlaſtet werde. Die prekäre deutſche Kreditlage macht eine ſchleunige Verſtändigung in dieſem Punkt unbedingt notwendig.“ 1 Mittwoch, 8. Juli 1931 — Hindenburg an Hoover Telegraphiſche Meldung Berlin, 7. Juli. Der Herr Reichspräſident hat nachſtehendes Telg gramm an den Präſidenten der Vereinigten Staaten gerichtet: Neudeck, 7. Juli 1931. Nachdem die Pariſer Verhandlungen nunmehr zum Abſchluß gelangt ſind und das von Ihnen vor⸗ geſchlagene Jeierjahr begonnen hat, möchte ich Ihnen und dem amerikaniſchen Volke den Dank des deutſchen Volkes zum Ausdruck bringen. Dank Ihrer Initiative möge die ganze Welt einer neuen Aera friedlicher und vertrauensvollet Zuſam menarbeit entgegengeführt werden. Dies iſt mein aufrichtigſter Wunſch. (gez.:] v. Hindenburg. Der Reichskanzler an Muſſolini Telegraphiſche Meldung Rio m, 7. Juli. Muſſolini empfing heute den Außenminiſter Grandi und den italieniſchen Botſchafter in Ber⸗ lin, Orſini Baroni, der zur Berichterſtattung nach Rom berufen war und dem Regierungschef ein Schreiben des deutſchen Reichskanzlers überreichte. In dieſem vom 26. Juni Schreiben wird nach Worten des Dankes für die datierten Initiative Hoovers betont, daß die Aktion des Präſi⸗ denten der Vereinigten Staaten ganz in der Line der ſeit langem von Italien unter Füh⸗ rung Muſſolinis betriebenen weitblickenden und kraftvollen Politik liegt. Das Schreiben beſtätigt außerdem den ſtarken Widerhall, den die ſofortige Annahme des Hoovervorſchlags durch Italien in ganz Deutſchland hervorgerufen hat, ſowie die leb⸗ hafte Genugtuung des deutſchen Volkes, das über⸗ dies die Opfer kenne, die Italien durch dieſen Schritt bringe. Muſſolini beauftragte den Botſchafter, dem deut⸗ ſchen Reichskanzler ein herzliches Antwort; ſchreiben zu überreichen. Vor einer Abrüftungsaktion Hoovers? Waſhington, 8. Juli.(Reuter.) In Regierungskreiſen wird erwartet, daß gema der geſtern und auch ſchon früher wiederholt ge⸗ äußerten Anſicht Hoovers, daß die Rüſtungen eine der Haupturſachen der Weltdepreſ⸗ ſion ſeien, die nächſte diplomatiſche Aktion Hoovers dem Abrüſtungsproblem gewidmet ſein werde. Letzte Meldungen Todesurteil — Weſermünde, 7. Juli. In dem mehrtägigen Prozeß wegen Ermordung der ſiebenjährigen Schüle⸗ rin Ingeborg Bopp wurde der 47jährige Maurer Hermann Keller vom Schwurgericht zum Tode verurteilt. 5 3 Frau Hanau im Auto verunglückt Paris, 7. Juli. Die aus dem Fin anz ſkandal der„Gazette de France“ bekannte Frau Hanau hatte heute bei Coulimniere, als ſte von Straßburg nach Paris zurückkehrte, einen ſchwe⸗ ö ren Autounfall. Sie wurde mit einem Arm⸗ und einem Beinbruch ins Krankenhaus verbracht. Ihr Zuſtand iſt ernſt. Mellon verläßt Paris 8 Paris, 7. Juli. Der amerikaniſche Schatzſekre⸗ tär Mellon hat bereits heute abend Parts ver⸗ laſſen, um ſich an die franzöſiſche Riviera zu begeben, Chineſiſche Vorſtellungen in Tokio — Nanking, 7. Juli.(Reuter.) Der chineſi⸗ ſche Außenminiſter teilt mit, daß bei der japaniſchen Regierung wegen der letzten antichineſiſchen Aus ſchreitungen in Korea ernſthafte Vorſtellun⸗ gen erhoben worden ſeien und die Zuſicherung ver⸗ langt wurde, daß ſich dieſe Ereigniſſe nicht wieber⸗ holen würden. Abſchiedsabend Wilhelm Fenten im Mannheimer Nationaltheater Kammerſänger Wilhelm Feuten feierte geſtern abend im Don Carlos von Verdi ſeinen Abſchied. Die Rolle des Königs Philipp er⸗ ſchien dazu wie kaum eine zweite geeignet. Der ein⸗ ſame Monarch, der in dieſem Stück wie im Drama Schillers gegenüber dem Philipp der Geſchichte bereits als Greis dargeſtellt wird, hält eine ſtille reſignierte Rückſchau auf ſein Leben. Eine richtige Abſchiedsrolle. Fenten gibt ſie mit ſtarker Verin⸗ nerlichung und großer Geſtaltungskraft, ſtimmlich die Partie bis in letzte nachzeichnend. Die Reſignation der Rolle hatte ſich nicht auf die Vorſtellung und deren Aufnahme übertragen. Wohl hatten die Herren Neugebauer und Weig um Nachſicht gebeten und auch ſonſt zeigte ſich eine Uebermüdung, die das Spielzeitende mit ſich bringt, aber neben den Leiſtungen von Margarethe Kloſe als Eboli und Gertrud Bin der nagel als Köni⸗ gin, blieb die Geſamthaltung der Vorſtellung, unter der Leitung von Ernſt Cremer, dem feſtlichen Abend entſprechend. Beim Beginn des zweiten Aktes wurde Wilhelm Fenten durch ſtürmiſchen Beifall begrüßt und nach den zahlreichen Hervorrufen am Schluß ergriff der beſcheidene Künſtler zu einer kurzen, ſeinem Weſen entſprechenden Abſchiedsrede das Wort. Er erinnerte an ſein Jubiläum der 25jährigen Zugehörigkeit zum Mannheimer Nationaltheater im September 1924, bei dem er gebeten habe, ihm auch ferner die Treue zu bewahren. Das Publikum, das nur nach künſtleriſchen Geſichtspunkten urteile, habe ihm dieſe Bitte bis zur Stunde erfüllt; dafür danke er herz⸗ lich. Die Hervorrufe ſetzten ſich fort, als am Schluß eine große Menge von Kranz⸗ und Blumenſpenden auf der Bühne aufgeſtellt worden war. Eine offi⸗ zielle Abſchiedsfeier hinter der Bühne fand nach einem ausdrücklichen Wunſch des Scheidenden nicht ſtatt, dagegen verabſchiedeten ſich die Kollegen Fentens während der Pauſe im Konverſationszimmer von dem Künſtler und Menſchen, der ſie durch lange Jahre in echter Kameradſchaft begleitet hatte. Wilhelm Fenten gehört zu jenen edelmänniſchen Künſtlern, die charaktervolle Vornehmheit mit der echten Kultur des deutſchen Operngeſanges der nach⸗ wagnerſchen Zeit vereinen. Mit 28 Jahren kam er im Herbſt 1899 an das Mannheimer Nationaltheater, dem er jetzt über ein Menſchenalter angehört. Fenten ſtammt aus Köln und er hat ſich ſein rheiniſches Herz durchaus bewahrt in der Aufgeſchloſſenheit ſei⸗ Kammersänger Wilhelm Fenten N 5 nes Weſens. Sein Studium führte ihn über Weimar und Karlsruhe in unſere Stadt, deren Oper er an entſcheidender Stelle während der drei Jahrzehnte ſeiner Tätigkeit das Gepräge geben ſollte. Der runde, volle Ton ſeines Organs, die hohe Kultur ſeines Ge⸗ ſanges, dazu der tiefe ſittliche Ernſt in der Auffaſſung des ſängeriſchen Berufs verliehen ſeinen Rollen ſtets eine ſtarke Eigenart. Insbeſondere ſind ſeine Wagnerpartien hierher zu zählen, unter ihnen vor allem ſein prächtiger Gur⸗ nemanz im Parſifal wie Wagner in dieſer Rolle alle Elemente ſeiner Baßrollen zuſammenfaßt und verklärt hat, ſo ſprach aus der Wiedergabe dieſer grandioſen Partie durch Wilhelm Fenten die ganze Kraft eines echten, wagnertreuen Künſtlertums. Das bewährte ſich auch in dem köſtlichen Daland Feutens, bei ſeinem biederen Landgrafen und ſeinem ernſten Marke. Weit über den Umkreis des Wagnerſchen Werkes hinaus reichte das Feld ſeiner Tätigkeit. Mit einem Werk hat er auch im Leben Ernſt gemacht, mit dem Freiſchützen von Weber. Zwar hat er gewiß in der Wolfsſchlucht bet Zwingenberg im Odenwald keine Freikugeln gegoſſen, ſondern als ehrlicher Weid⸗ mann die Wälder und Auen unſerer engeren und weiteren Heimat durchſtreift, aber die Welt des Freiſchützen blieb ſein Reich, in dem er gewiß auch ferner im Gefühl der Freiheit, nach einem arbeits⸗ reichen, von Erfolgen gekrönten Leben umherſchweifen wird. Wir aber wollen uns dabei ſeines Kaſpars aus dieſer Oper erinnern, den er mit einer ſeltenen Dämonie immer wieder zu beleben wußte. Auch Mozarts Kunſt fand in ihm einen vortreff⸗ lichen Vertreter, weshalb es bedauerlich erſcheint, daß man ihn in der Mozartwoche dieſes Jahres in keiner ſeiner Rollen ſah. Umſomehr darf man des⸗ halb an ſeinen Figaro, an ſeinen Saraſtro, Lepo⸗ rello und Alfonſo erinnern, die Beiſpiele echter Mo⸗ zartkultur des Geſanges und der Darſtellung waren. Gern denkt man an die köſtliche Leiſtung zurück, die er im„Barbier von Bagdad“ von Corneltus bei ſei⸗ nem Bühnenjubiläum im Jahre 1924 gab und die auch jene Seite ſeines Weſens beſonders unterſtrich, die ſein Bild erſt eigentlich rundet, ſeinen Humor. Darin hatte er etwas urſprüngliches, das ſeiner rheiniſchen Herkunft entſprach und das ihm ſo viele Freunde gewonnen und erhalten hat, von denen zahlreiche aus beſſeren Zeiten auch geſtern abend wieder im Theater waren. f Wilhelm Fenten kann von der Bühne Abſchied nehmen mit dem Bewußtſein, daß der Kreis dieſer Freunde groß genug iſt, um ihm immer wieder eine Reſonanz zu verſchaffen; er hat ja ſeine Tätigkeit mit großen Erfolgen auch auf das Gebiet des Konzert⸗ und vor allem des Oratoriengeſanges ausgedehnt, auf dem man ihm gewiß fürder ebenſo begegnen wird, wie man ſich freuen würde, ihn auf den Brettern wie⸗ . Kulturetats. Bei derzuſehen. Sein Abſchied iſt der eines kraftvollen, jugendfriſchen Mannes, der ſich durch ſeine aufrechte Art und ſein echtes Künſtlertum einen Ehrenplatz in der Geſchichte des Mannheimer Nationaltheaters ge⸗ ſichert hat, das ihn in dieſen Tagen auch unter ſeine Ehrenmitglieder einreihte. O Aus der Kunſthalle. Anläßlich des 400jährigen Todestages von Hans Burgkmair ſind im Leſe⸗ ſaal des graphiſchen Kabinetts der Kunſthalle Fakſimile— Reproduktionen nach Holzſchnitten des Künſtlers ausgeſtellt. 5 Das Wiener Gaſtſpiel der Mailänder Scala. Die Vereinbarungen für die Stagione der Mailänder Scala in der Wiener Staatsoper ſind jetzt endgültig feſtgelegt worden. Die Stagione wird in der Zeit vom 26. bis 29. Auguſt ſtattfinden. Statt der vor⸗ geſehenen ſechs Aufführungen werden nur vier ſtau⸗ finden und zwar werden je zweimal„Der Barbier von Sevilla“ und„Rigoletto“ zur Aufführung ge⸗ a langen. 5 O Die Volksbühnentagung gegen den Abbau der der jetzt ſtattgehabten Ver⸗ bands ver ſa m mlung der Deutſchen Volksbüh⸗ nenvereine wurde eine Entſchließung gefaßt, die ſich gegen den Abbau der Kulturetats wendet, Es heißt darin:„Mit tiefer Sorge ſtellen die in Würzburg zuſammengekommenen Vertreter der Deutſchen Volksbühnen feſt, daß bei der Verwaltung und Verteilung der öffentlichen Gelder durch Reich, Länder und Gemeinden die lebens notwendigen For⸗ derungen des geiſtigen Lebens der Wiſſenſchaft wie der Künſte, immer mehr zurückgeſtellt, ja vernach⸗ läſſigt werden und daß ſie künftig geradezu bedroht ſind. Es wird darum gefordert, daß bei Aufſtellung der neuen Haushalte die Regierungen und Magi⸗ ſtrate ſowohl wie die Parlamente ihre volle Ver⸗ antwortung darauf verwenden, alle unentbehrlichen geiſtigen Aufgaben zu ſichern und hierbei im beſon⸗ deren die gewaltige erzieheriſche und lebensbe⸗ jahende Bedeutung des Theaters zu würdigen.“ n li 1931 * 7. Juli. des Telg n Staaten ili 1931. nunmehr hnen vor⸗ ich Ihnen nk des zen. Dank rneuen 8 vollet den. Diez t burg. ſolini i 7. Juli. euminiſter r in Ber⸗ erſtattung gschef ein inzlers datierten für die des Präſi⸗ der Linie r Füh⸗ blickenden t beſtätigt ſofortige talien in die leb⸗ das über en Schritt dem deut twort⸗ nion teuter.) aß gemäß rholt ge⸗ tungen depreſ⸗ Hoovers tet ſein hrtägigen n Schüle⸗ * — Maurer m Tode Et inanz⸗ bekannte „ als ſte en ſchwe⸗ Irm⸗ und acht. 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Während ich noch überlege, was ich machen ſollte, fiel mir ein, einmal gehört zu haben, daß, was Obdachloſen⸗Aſyle anbelangt, das Mannheimer eine rühmliche Aus⸗ nahme mache. Und ſo entſchloß ich mich kurzerhand, dahin zu gehen. Mittelſtraße 137 angekommen, war ich ſchon über⸗ raſcht, vor einem neuen hübſchen Gebäude mit Vor⸗ platz und großen Fenſtern zu ſtehen. Würde ein Schild am Eingang nicht beſagen, daß dies das „Haus für Obdachloſe“ iſt, ich würde ſicher noch ein⸗ mal gefragt haben, ob ich überhaupt an der richtigen Stelle bin. Ich trete näher und gehe die breite Treppe zum Vorraum hinauf. Eine Inſchrift neben einem Schalter beſagt, daß der Warteraum für Jugendliche(unter 20 Jahren) links, für Ael⸗ tere rechts iſt. Ich trete alſo rechts ein. Ein ſchö⸗ ner heller Raum, mit breiten Doppelfenſtern, drei blütenweiß geſcheuerten Tiſchen und ebenſolchen Bänken, Dampfheizung und einem tadellos ge⸗ bohnerten Linoleumboden, an dem ſelbſt die ver⸗ wöhnteſte Hausfrau ihre Freude hätte, empfängt mich. Ich ſtaune nur ſo. Ungefähr 25 bis 30 Leute, meiſtens„Kunden“, ſitzen an den Tiſchen, leſen(für Leſeſtoff iſt geſorgt), ſchreiben oder unterhalten ſich meiſt halblaut. Einzelne fallen in der Hitze des Gefechts aus der Rolle, doch ein Wort, manchmal auch nur ein Blick eines Herrn, der am Schalter des anſtoßenden Büros ſitzt, weiſt die Betreffenden in die Grenzen des Anſtandes zurück. Dies iſt nämlich der Haus vater. Er macht ganz den Eindruck, als wenn er jeder Situation ge⸗ wachſen wäre. Wie ich ſpäter höre, iſt dies auch un⸗ bedingt nötig, denn bei den vielen Leuten aus allen deutſchen Gauen, aller möglichen Berufe und natür⸗ lich auch aller Charaktere iſt es klar, daß manchmal mehr als ein Rowdie darunter iſt, der ſich nicht in die Ordnung fügen kann oder will. Doch da wird kurzer Prozeß gemacht. Sobald an einem Tiſch Platz iſt, ſetze ich mich, um die Anmeldeſcheine auszufüllen, einen größeren und einen kleineren. Dabei ſehe ich, daß dieſe Arbeit bei manchem„Kunden“ Schweiß⸗ tropfen koſtet. Ich glaube, daß das Entziffern der Schriften manchmal ein richtiges Rätſelraten für den Hausvater iſt. Wenn es gar zu ſchlimm kommt, füllt er die Scheine nach den Angaben der Betreffen⸗ den ſelbſt aus. Da die Anmeldeſcheine außer dem deutſchen auch noch franzöſiſchen und engliſchen Vor⸗ druck haben, nehme ich an, daß auch Ausländer hier⸗ her kommen. Nach Abgabe der Scheine erhält man ſeine Bett⸗ nummer; ich Nr. 55, woraus iſt erſehe, daß ich ſchon bei der dritten Partie bin; die andern beiden find ſchon im Bade⸗ bzw. Speiſeraum. Bis wir ſo⸗ weit ſind, betrachte ich mir meine Schickſalsgenoſſen etwas genauer. Es ſind die Typen, die man täglich auf der Landſtraße oder in jeder Herberge ſehen kann, nur daß ſie anſcheinend noch weniger Geld haben wie letztere. Eine bunt zuſammengewürfelte Geſellſchaft iſt es auf jeden Fall. Intereſſant iſt es, manchmal einen Blick in das Wanderbuch eines ſol⸗ chen Kunden zu werfen, um zu ſehen, wo er ſchon überall herumgegondelt iſt. In der Zeit des Auto⸗ verkehrs iſt dies ja kein Kunſtſtück mehr. Nur hat die vielbeſungene Landſtraßen⸗Romantik des Hand⸗ werksburſchen darunter ſehr gelitten. 5 Nach einiger Zeit erſcheint ein zweiter Ange⸗ ſtellter und fordert uns auf, mitzukommen. Etwa 25 Mann überſchreiten einen Gang und gehen eine Treppe hinab in den Auskleideraum. Hier wie auch auf dem Gang und Treppe heller Terrazzo⸗ boden, die Wände mit weißen Kacheln bekleidet und überall peinlichſte Reinlichkeit. Unten angekommen, werden die Kleider auf Ungeziefer und die Leute auf anſteckende Krankheiten unterſucht. Wird eins von beiden entdeckt, ſo kommen die Kleider in einen ſeparaten Raum, wo der Desinfektions⸗ Ofen ſteht. Bis zum nächſten Morgen ſind die Kleider desinfiziert. Ein evtl. Kranker wird in das Krankenhaus geſchickt. Nach der Unterſuchung packen wir unſere Kleider wieder auf und begeben uns nebenan in einen Raum, woſelbſt große Kleiderſtänder, mit Nummern ver⸗ ſehen, ſtehen. Jeder ſucht ſich ſeine Nummer, hängt 51 Kleider auf und begibt ſich weiter nebenan in en Baderaum; ſeine Nummern⸗Marke nimmt er mit. Hier waltet der Maſchiniſt und Badewärter ſeines Amtes. Ein niederes, einige Quadratmeter großes Baſſin und 14 Braufen laden uns ein. Seife und ſogar Schmier⸗ ſeife und Bürſten für die, die es beſonders nötig haben, ſind vorhanden.— Ah, wie angenehm iſt ſo ein Brauſebad, wenn einer den ganzen Tag auf der Land⸗ ſtraße getippelt iſt oder gar bei ſtrenger Kälte ſo recht ausgefroren iſt. Nach 10 Minuten iſts vorbei. Der Maſchiniſt dreht das Waſſer ab. Ein Handtuch liegt für Jeden bereit. Nach dem Abtrocknen erhält man ein großes grobes Hemd, ſchon mehr einen Mantel, und ein Paar dicke Filzpantoffel. Wieder geht es über eine andere Treppe hinauf in den Speiſeſaal, der neben dem Empfangsraum liegt. Auch hier ge⸗ bohnerte Böden und blütenweiße Tiſche und Bänke. An das linke Ende des Saales ſchließt ſich die Küche an, zu der eine Tür und zwei Schalter führen. Erſtere iſt natürlich für uns„tabu“; am linken Schalter dagegen empfangen wir einen Eßnapf mit Suppe und ein ordentliches Stück Brot. Mit wahrem Heißhunger fallen manche darüber her. Kein Wun⸗ der, das Bad hat Appetit gemacht. Nörgler fehlen hier natürlich auch nicht, aber es ſchmeckt doch. Wer nicht ſatt iſt, kann, wenn genügend Vorrat da iſt, ruhig auch mal„kapitulieren“, wie es ſo ſchön im Kriege an der Feldküche hieß. Als die Eßnäpfe am anderen Schalter zurück⸗ gegeben ſind, geht es wieder eine bezw. zwei Treppen höher in die Schlaſſäle. Zuvor nehme ich noch Ge⸗ legenheit, ein Plakat zu betrachten, das ſehr anſchau⸗ lich in Wort und Bild die Strapazen der Fremden⸗ legion ſchildert und vor dem Eintritt warnt; ein Plakat, das meines Erachtens viel mehr veröffent⸗ lich werden müßte. Die Hausordnung, die ebenfalls hier angebracht iſt, habe ich bereits unten geleſen. Die Schlafſäle liegen im zweiten bezw. dritten Stock und enthalten durchſchnittlich 14 Betten, von denen insgeſamt 120 vorhanden ſind. Die Nummern der im Schlafſaal be⸗ findlichen Betten ſind außen neben der Türe ange⸗ bracht, ſodaß es alſo kein langes Suchen gibt. In den Sälen ſelbſt die gewohnte Reinlichkeit. Die Bettſtellen ſind eiſern und weiß lackiert. Ein Draht⸗ geflecht und eine dicke Filzdecke erſetzen die Matratze. Statt dem Deckbett gibt es im Sommer eine, im Winter zwei Decken. Jedes Bett ſelbſt hat auch ſeine Nummer. Wir legen uns in unſere Fallen. Langes Entkleiden iſt ja nicht mehr nötig. Es foll zwar un⸗ bedingte Ruhe herrſchen, aber trotzdem entſpinnt ſich hier und dort eine leiſe, für einen ſtillen Bobachter recht intereſſante Unterhaltung. Für einen Journa⸗ liſten wären dieſe Geſpräche ſicher eine dankbare Quelle. Doch bald verlangt die Natur ihr Recht. In allen Variationen und Stärken wird Holz geſägt. Um 6 bezw. 7 Uhr wird geweckt. Die Betten wer⸗ den raſch wieder hergerichtet. Wir begeben uns in den Waſchraum, der je einer an den Enden des Ganges liegt und zu denen man aus den Schlafſälen direkt gelangt. Nach dem Waſchen geht es wieder in den Speiſeſaal zum Frücſtück, das wie das Abend⸗ eſſen aus Suppe und Brot beſteht. Erſt jetzt gehen wir in den Kleiderraum zum Anziehen. Als dies ge⸗ ſchehen iſt, kommt die Arbeit; denn jeder, der beher⸗ bergt wurde, iſt verpflichtet, zwei Stunden zu arbeiten, vorausgeſetzt, daß er nicht durch Krankheit oder ein Gebrechen daran gehindert iſt. Die Einen bekommen Waſſereimer, Schrubber und Aufziehlappen, die An⸗ dern Beſen und Staublappen, wieder Andere Bohner in die Hände gedrückt. Jedem wird ſeine Arbeit an⸗ gewieſen. Wer übrig iſt, ſortiert Wäſche oder kann ſich als Holzzerkleinerungskünſtler ausbilden: Auch ein Garten iſt da, wo Leute Beſchäftigung finden. Arbeit gibt es immer. Doch gegen 8 Uhr iſt ſie ge⸗ ſchafft. 8 Wir ſtellen uns vor dem Büro auf, um unſere Ausweise zurückzuerhalten, die von zwei Kriminal⸗ beamten, die inzwiſchen eingetroffen ſind, kontrolliert wurden. Wir geben unſere Bettmarken ab. Jeder wird zum Empfang ſeiner Papiere einzeln auf⸗ gerufen, worauf er verſchwinden kann. Nun iſt das Haus wieder im Schuß. Kein Menſch ſieht ihm an, daß es etwa hundert Leute beherbergt hat. Abends um 7 Uhr beginnt der Betrieb von neuem. Es iſt gewiß nicht meine Abſicht, Propaganda für das Obdachloſen⸗Aſyl zu machen. Alles in allem will ich nur betonen, daß die Stadt Mannheim in ihrem „Haus für Obdachloſe“ eine Wohlfahrts⸗Einrichtung beſitzt, auf die ſie mit Fug und Recht ſtolz 1 FEFEFEEECFCFTFTFTbTbTbTbTbTbTbTPbTbTbTPTPTVTb'Tb'''''!'' ̃⁊ᷣ VwwvwpvxxpFw!..!!... Zur Jahresfeier der Handels⸗Hochſchule Mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Notlage haben ſich Rektor, Senat und Aſta der Handels⸗Hochſchule Mannheim entſchloſſen, die diesmalige Jahres⸗ feier in ganz einfächem ſchlichten Rahmen abzu⸗ halten. 5 Die Jahresfeier wird mit einem akademiſchen Feſtakt am Freitag, 10. Juli, vormittags 11.15 Uhr im Muſenſaal des Roſengartens eröffnet. Der Rek⸗ tor berichtet über das verfloſſene Studienjahr. Den Feſtvortrag hält der ordentliche Profeſſor der Rechte, Dr. Helmut Rühl über„Rechtsſchöp⸗ fung durch die Wirtſchaft“. Das Orcheſter der Stamitz Gemeinde hat wiederum die muſikaliſche Ausgeſtaltung des Feſtaktes über⸗ nommen.. Der zunächſt geplante Exbummel des Lehr⸗ körpers und der Studentenſchaft nach Wimpfen fällt aus; dagegen findet eine ganz einfach gehaltene ge⸗ ſellige Zuſammenkunft von Lehrkörper und Studentenſchaft auf der Rennwieſe ſtatt. Der Allgemeine Studenten⸗Ausſchuß hat beſchloſ⸗ ſen, dem Rektor am Vorabend der Jahresfeier einen Fackelzug darzubringen. Der Rektor hat dem Allgemeinen Studenten⸗Ausſchuß für dieſe geplante Ehrung herzlichſt gedankt, zugleich aber gebeten, von der Veranſtaltung mit Rückſicht auf die Not der Zeit Abſtand zu nehmen. Er hat aber ſeinem Wunſche Ausdruck gegeben, dieſe ſchöne Sitte in beſſeren Zeiten für ſeine Nachfolger wieder aufleben zu laſſen. * * Es iſt kühl geworden. Man ſollte es kaum glauben, wie raſch ſo ein Regentag die Temperaturen herabzudrücken vermag. Während man geſtern vormittag die Abkühlung als recht angenehm em⸗ pfand, wirkte am Nachmittag die Luft direkt friſch. Am Abend gar konnte man nicht im Freien ſitzen. Für die Städter dauert das kühle, regneriſche Wetter ſchon wieder zu lange, denn ſie beginnen bereits un⸗ geduldig nach der Sonne Ausſchau zu halten. * Selbſtmordverſuch einer 50jährigen Frau. Am Montag verſuchte eine 50 Jahre alte Frau in ihrer in der Oberſtadt gelegenen Wohnung durch Einatmen von Gas ſich das Leben zu nehmen. Die Lebens⸗ müde konnte noch rechtzeitig an ihrem Vorhaben ver⸗ hindert werden. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. * 80. Geburtstag. Am heutigen Mittwoch feiert Herr Jakob Geier, I 6, 11a, ſeinen 80. Geburtstag. Appell der Brockenſammelſtelle Die Brockenverwertungsſtelle der Mannheimos Notgemeinſchaft muß für einige Wochen ihren Be⸗ trieb ſchließen. Sie richtet an die Bevölkerung die herzliche Bitte, auch während dieſer Zeit abgelegte Kleidungsſtücke und überzähligen Haus⸗ rat zurückzulegen. Vom 1. September an werden Anmeldungen zum Abholen von„Brocken“ wieder dankend angenommen.(Telephon über Rathaus). Schon jetzt macht die Brockenverwertungsſtelle darauf aufmerkſam, daß ſie für Lumpen, Abfälle zer⸗ fetzte und vermottete Kleider und unreparierbare Möbel keine Verwendung hat. Die Arbeit wird durch ſolche Sachen ungeheuer erſchwert. Beſonders ſind es Bettröſte und Matratzen, die wegen Ungeziefer das ganze Lager gefährden. Es wird dringend ge⸗ beten, der Brockenverwertungsſtelle ſolche Gegen⸗ ſtände nicht zuzuweiſen. Im Herbſt wird die Brockenſammlung in allen Stadtteilen erneut einſetzen. Es iſt zu hoffen, daß die Mannheimer Hausfrauen, die ſchon Tauſende von brauchbaren Brocken hergegeben und viele, viele Bedürftige damit erfreut haben, auch weiter ihre Schubladen auf überflüßig gewordenen Stücke hin durchſehen und für die Mannheimer Notgemeinſchaft zurücklegen werden. Seit Eröffnung der Brockenverwertungsſtelle Ende Dezember v. Is. bis heute konnten über 800 0 Stücke ausgegeben werden. Dieſe Zahl wäre noch erheblich höher, wenn nicht leider viele Bittſteller ab⸗ gewieſen werden müßten, weil die Lager von Männerkleidern— beſonders Hoſen, Bett⸗ wäſche, Männer⸗ und Kinderſtiefel faſt vollſtändig geleert ſind. Möchte beſonders auch in dieſen Sachen neue Gebefreudigkeit ſich zeigen. Mannheimer Hausfrauen, bewahrt auf, was Ihr abgelegt habt, was Ihr ſelbſt nicht mehr verwenden könnt, was aber vielen Notleidenden noch gute Dienſte tun wird. Des warmen Dankes der Mann⸗ heimer Notgemeinſchaft könnt Ihr gewiß ſein. Eine Einbrecherbande und ihr Verſteck Die Berufsfeuerwehr wurde in den letzten Tagen zu einer eigenartigen Hilfeleiſtung herangezogen. Die Kriminalpolizei hat einige junge Burſchen wegen verſchiedener Diebſtähle ſeſtgenommen. Einer der Burſchen gab an, daß das geſtohlene Gut in der Eiſenkonſtruktion unter der Ebertbrücke verſteckt ſei. Kriminalbeamte durchſuchten daraufhin mit Unterſtützung der Feuerwehr das eigenartige Verſteck und förderten tatſächlich Waren verſchie⸗ dener Art, beſonders Zigaregten, zutage, die hauptſächlich aus den in letzter Zeit verübten Ein⸗ brüchen in Verkaufshäuschen herrühren. Im Zuſammenhang damit ſind bis jetzt etwa 5 junge Leute, meiſt Erwerbsloſe, verhaftet worden, die ſich gelegentlich zuſammengetan hatten, derartige Diebſtähle auszuführen. Eine ganze An⸗ zahl von Einbrüchen in verſchiedene Erfri⸗ ſchungshäuschen und andere Eigentumsdelikte kommen auf ihr Konto. Es ſcheint, daß in dieſer Angelegenheit noch weitere Verhaftungen vorgenom⸗ men werden müſſen. * * Ernannt wurde Aufſeher Wilhelm Hehl bei den. Strafanſtalten in Mannheim zum Oberwerk⸗ führer und der Kanzleigehilfe Emil Hirth zum planmäßigen Wachtmeiſter bei der Staatsanwaltſchaft Mannheim. * Erleichterung auf dem Marktplatz. Für die Einfahrt auf den Marktplatz iſt in den letzten Tagen eine Aenderung eingetreten, die von Händlerſeite ſehr begrüßt wird. Bisher durften die Händler auf den Marktplatz in G 1 erſt um 7 Uhr einfahren. Die Polizeidirektion hat nun den Wünſchen der Händler nachgegeben und hat die Einfahrt ſchon eine halbe Stunde früher, um 6 Uhr, freigegeben. Im allgemeinen hat ſich der Großmarkt auf dem Zeughausplatz recht gut eingeführt, die Großhändler ſind durchaus zufrieden und auch das Publikum be⸗ ſucht ſtark den neuen Markt. Die Kleinhändler auf dem Marktplatz allerdings fürchten die neue Konkur⸗ renz, da die Kleinverkaufsſtunde auf dem Zeughaus⸗ platz viel Privatpublikum anzieht. Die Preisunter⸗ ſchiede ſind aber nicht ſo erheblich, wie angenommen wurde. 3 N N i i 5 1 Alltagswunder Von Max Jungnickel Im nächtlichen Warteſaal des großen Bahnhofes ſitzt mir gegenüber eine Frau mit einem früh⸗ gealterten Geſicht. Neben ihr zwei kleine Kinder: bleich und müde. Ein merkwürdig lebendiges Stein⸗ geſicht hat dieſe Frau. Sie ſitzt etwas unſchlüſſig herum, beſieht immer und immer wieder die drei Fahrkarten in der Hand. Sie hat ſicherlich etwas auf der Seele, was ſie gern los werden möchte. Die Kinder haben die Köpfe auf die Tiſchplatte gelegt und ſchlafen, ſich oftmals herumwerfend, langſam aber ſicher ein. Auf dem Schoß hält die Frau eine vollgeſtopfte, große Handtaſche. Sie hätte doch eigentlich die Taſche auf den Fußboden ſtellen können. Aber ſie hat wohl Gründe, ſie ganz nah und ſicher zu hüten.— 5 Ueberhaupt: mit der Frau muß etwas vorge⸗ gangen ſein. Sie bewegt manchmal die Lippen, als ob ſie etwas vor ſich hinſpricht. Auf einmal lächelt die Frau. Lächelt mich an. Ein blaſſes Lächeln, das den Grund ihrer Augen nicht erreicht. Es ſpielt nur o auf der Netzhaut herum. Und nun ſagt ſie, flüſternd zu mir gewandt:„Haben Sie einmal den Heiland hinter einem Ladentiſch geſehen?“ f Ich bin ſtarr. So hat mich noch keine Frage ge⸗ troffen. Eine leiſe Vermutung taucht in mir auf: die Frau redet irr. „Hinter einem Ladentiſch, und Wurſt und Butter gibt?“ Und nun nickt ſie, nun kommt das Lächeln aus ihrem Herzen und ſteigt leuchtend in die Augen: Sehen Sie, da mußte ich hierher, in die Stadt. Mein Mann liegt krank zu Hauſe. Ich brauchte von der Ortskraukenkaſſe einen Krankenſchein. Ich mache Aufwartungen. Heute nachmittag hatte ich gerade ein paar Stunden frei. Ich los mit den Kindern. Wie ich den Krankenſchein habe, kommen wir vor einem kleinen Laden vokbei. Die Kinder bleiben ſtehen und drücken ſich die Naſen an der Scheibe platt. Ich ſtelle mich auch dazu und wundere mich, daß die Kin⸗ der gerade an dieſem Laden ſtehen bleiben, wo es wo es Zucker, Brot doch keine Spielſachen zu ſehen gibt. Ich will die Kinder ſchon wegziehen— da geht die Ladentür auf, und ein kleiner Mann mit einer grünen Schürze umgebunden kommt zu uns heran und bittet uns in Die Schweſter Nietzſches 85 Fahre alt Eliſabeth Förſter⸗Nietzſche, die Schweſter des Philoſophen Friedrich Nietzſche, feiert am 10. Juli ihren 85. Geburtstag. Seit Nietzſches Rückkehr aus Italien pflegte ſie ihn bis zu ſeinem Tode und gab ſpäter ſeine zahlreichen nachgelaſſenen Werke heraus. Aus ihrer eigenen Feder ſtammen mehrere Lebensbeſchreibungen des Philoſophen. den Laden hinein. Nimmt mir, ohne ein Wort dabei zu verlieren, die Taſche aus der Hand, legt einige Stückchen Butter hinein, ein Brot, eine Tüte Mehl. Ich erkläre ihm, daß ich das gar nicht bezahlen kann. Er winkt nur ab und packte immer mehr in meine Taſche. Kein Wort konnte ich herausbringen. Und nun reichte er mir die Taſche und gab noch jedem Kinde eine Tafel Schokolade. Ich weiß gar nicht, wie ich aus dem Laden herausgekommen bin. So iſt das geweſen, ſo wahr ich hier ſitze. Ich glaube beſtimmt, daß das der Heiland geweſen iſt, der hinterm Laden⸗ tiſch ſtand. Wir ſind dann noch lange in der Stadt umhergelaufen. Wir haben ganz die Zeit vergeſſen. Ja, das war beſtimmt der Heiland hinterm Laden⸗ tiſch.“ Und nun ſtellt ſie die Taſche auf den Tiſch, packt alles ſorgfältig und andächtig aus und ſteckt alles wieder hinein. Und nun ſitzt ſie wieder verſunken und etwas ungläubig da. Ein vom Unglück verregneter Menſch, der plötz⸗ lich ſtrahlt, als habe er ein großes Wunder erlebt. An der Frau iſt auf einmal alles verändert. Ich fühle, wie ſie bebt. Wie von einem Engelsfittich ge⸗ ſtreift, ſo ſitzt ſie da. Die Seele iſt groß in ihr Ge⸗ ſicht getreten und macht das frühgealterte Frauen⸗ geſicht wunderſchön. Der Warteſaal um ſie herum ſcheint ſich zu verlieren. Sie weiß wohl nicht mehr wo die Wände find. In der dumpfen, verräucherten Warteſaalluft liegt gleicham ein Schimmer ihres glückerſchrockenen Herzens. Araufführung im Mannheimer Rundfunk Der Rundfunk, der nach einer eigenen Ausdrucks⸗ form ringt, hat bis jetzt der Miteinbeziehung der Orgel innerhalb literariſcher Veranſtaltungen zu wenig Beachtung geſchenkt. Gemeint iſt natürlich die Kino⸗Orgel, die mit dem gleichen Recht auch Funk⸗ Orgel genannt werden könnte, da ſie zahlloſe Mög⸗ lichkeiten bietet, die im Radio wirkſamſte Form zu ſchaffen. 5 Man hat es der Mannheimer Beſprechungsſtelle zu danken, daß ſie den ſo eigene Wege gehenden Or⸗ ganiſten des Gloria⸗Palaſtes, Wilhelm Locks, nach dem Erfolg der Rhapſodie„Troſt der Nacht“(die hoffentlich nach der Uraufführung nicht in der Ver⸗ ſenkung verſchwindet) mit einer neuen Arbeit heraus⸗ brachte, der gewiſſe Anklänge an die erſte derartige Kompoſttion nicht abzuſprechen ſind, die aber durch⸗ aus auf anderer Linie liegt. Dieſem Melodram für eine Sprechſtimme mit Kammerorgel liegt eine No⸗ velle von Dauthendey, dem deutſchen Dichter, der auf ſeinen vielen Reiſen durch fremde Länder Legen⸗ den und Märchen geſammelt hat, zu Grunde. Aus dem Bande„Die acht Geſichter am Biwaſee“ hat Wil⸗ helm Locks die Novelle„Den Nachtregen rauſchen hören in Karaſaki“, die eine ebenſo zarte wie heroiſche Erzählung von einem jungen Japaner, der in den Armen eines Mädchens den Krieg verſäumt, den Freitod ſtirbt und bei ſeiner Wiedergeburt als Held und Befreier erwächſt, iſt, zum Melodram geſtaltet. Die Muſik, bei der pſeudo⸗exotiſche Anklänge bewußt vermieden ſind, baut ſich auf einem einzigen Thema in moll auf. Obgleich es immer wiederkehrt, werden dennoch eindrucksvolle Steigerungen erreicht. Um das Heroiſche der Dichtung beſonders zur Geltung zu bringen, hatte man dieſes Mal einen männlichen Sprecher gewählt, der durch ſeine Sprach⸗ kunſt mit zum Gelingen des Werkes beitrug. Willy Birgel vom Nationaltheater, der mit Wärme und feinen Abſtufungen las, erwies ſich als ein aus⸗ gezeichneter Funkſprecher. Wilhelm Locks an der Orgel des Gloria⸗Palaſtes war ſeiner Kompoſition ein vorzüglicher Interpret. Beſonders bei der Toten⸗ feier am Schluß erreichte er orcheſtrale Wirkung.— Es wäre wünſchenswert, wenn ſich der Rundfunk noch öfters auf dem durchaus gangbaren und aus⸗ baufähigen Wege, weniger bekannten Dichtungen an⸗ nehmen würde. Vielverſprechend. Der Vater betrachtet voll Stolz ſeinen Sprößling, der erſt vor kurzem das Licht der Welt erblickt hat.„Der Burſche wird ein⸗ mal ein großer Staatsmann werden“, meint er nachdenklich.„Aber woher weißt Du denn das?“ fragt Mama erſtaunt.„Sicherlich!“ erwidert der Erzeuger.„Sieh nur, wie leicht er ſich aus allem herauswickelt.“ 4. Seite/ Nummer 309 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 8. Juli 1931 Gedanken um die Zigarette Die„Neuner⸗Packungen“ der Zigaretten, wie ſie in Auswirkungen der letzten Steuererhöhung in den Handel gekommen ſind, ſind jetzt wieder verſchwun⸗ den. Man bekommt wieder, wenn man zehn Zigaret⸗ ten verlangt, keine einzige weniger, und man freut ſich deſſen. Man iſt ja ſo beſcheiden geworden und ſchon mit der Illuſion zufrieden, daß man jetzt wieder das bekommt, was man verlangt und bezahlen muß. Das iſt zwar, wie geſagt, eine Illuſion, denn die Tabakſteuererhöhung iſt durchaus nicht etwa wieder rückgängig gemacht worden. Einzig und allein die Art ihrer Einziehung hat ſich geändert. Sie iſt nicht mehr ſo offenſichtlich. Die Folge dieſer Maßnahme nun wird ſein, daß der Zigarettenkonſum, der durch das Ausfallen des Einzelverkaufs gewaltig zurückgegangen war, wie⸗ der geſteigert wird. Es werden wieder mehr Zigaretten gekauft und geraucht werden, die Blütezeit der gedrehten Zigaretten iſt vorüber. Allerdings wird der Zigaretteninduſtrie eine dauernde Schädigung wohl dadurch bleiben, daß viele, die ſich zwangsläufig an einen Erſatz der ge⸗ kauften fertigen Zigaretten gewöhnt haben, der Bil⸗ ligkeit und Gewöhnung halber ſich an dieſen Erſatz auch weiter halten werden. Mit den Packungen zu„zehn“ Zigaretten, die in Wirklichkeit nur neun Stück enthielten, werden auch viele Scherze und Witze verſchwinden, die ſich an dieſe merkwürdige Art der Steuerkenntlichmachung ge⸗ knüpft haben. So werden u. a. alle die beruhigt ſein, die ſeither geglaubt haben oder dieſen Glauben vor⸗ täuſchten, daß die„Zehnte“ vom Finanzamt geraucht werden müſſe. Wenn zwei Raucher ſich ſeit⸗ her zum Ankauf einer kleinen Schachtel zuſammen⸗ taten, war die Einigung über die Verteilung der neunten Zigarette manchmal recht ſchwer. Zwar wird die Löſung dieſes Konflikts nicht immer in der Weiſe gefunden worden ſein, daß man, wie jene zwei vber⸗ böſſiſchen Bauernburſchen es taten, die die neunte Zigarette wohlverpackt ins Finanzminiſterium nach Berlin einſchickten, um eine grechte Verteilung dieſer Zigarette ohne deren Beſchädigung durch Halbieren nachzuſuchen. Aber ſolche Teilgeſchäfte ſind jetzt wie⸗ der einfacher. 5 Die korrekte Mathematik, die verbietet, daß man zehn gleich neun rechnet, hat einen Triumph gefeiert, ohne daß eine offene Fehde nötig geweſen wäre. 30 Jahre. und Militärverein äfertal Am Samstag und Sonntag feierte der Krieger⸗ und Militärverein Mannheim⸗Käfertal ſein fünf⸗ zig jähriges Beſtehen. Beim Bankett, das am Samstag abend im„Löwen“ ſtattfand, begrüßte der 0 Vorſttzende, Karl Hartmann, die Vertreter des Mhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gauverbandes, der freiwilli⸗ gen Sanitätskolonne, der freiw. Feuerwehr, der Turngemeinde und zahlreicher befreundeter Vereine. Die Feſtrede hielt Hauptlehrer Klingert, Vorſtandsmitglied des Jubelvereins. Redner bezeich⸗ nete nach Aufzählung der geſchichtlichen Daten Pflichtgefühl und Vaterlandsliebe als Grundtugenden der deutſchen Männer und als un⸗ entbehrlich für den Aufbau des Reiches. Dr. Hieke, überreichte eine Fahnenſchleiſe mit goldener Erinnerungsmedaille und überbrachte gleichzeitig die Glückwünſche des Präſidiums des Badiſchen Kriegerbundes. Sodann wurden 16 Ka⸗ meraden für 50 jährige, 6 für 40jährige und 4 für fährige treue Mitgliedſchaft ausgezeichnet. Je einen goldenen Fahnennagel haben die Turn⸗ gemeinde und der Verein Schützenluſt geſtfftet. Am Sonntag vormittag war gemeinſamer Kürch⸗ gang. Am Nachmittag fand ein Konzert mit an⸗ ſchließendem Tanz ſtatt, womit die 50jährige Jubel⸗ feier ihr Ende erreichte. Starke Vermehrung im Walo park Zoo Die ſcheidende Schauſpielerin Ida Ehre hat vor ihrer Abreiſe nach Berlin dem Waldpark Zoo ein junges Liber ia⸗Krokodil zum Geſchenk gemacht und daran die Bedingung geknüpft, daß es ſtets im Waldpark⸗Zoo zu verbleiben hat. Bei dem Krokodil handelt es ſich um ein etwa 5 bis jähriges Tier, das ſich erſt noch zu einer reſpektablen Größe ent⸗ wickeln muß und das auf den Namen„Lina“ hört. Doppelten Zuwachs gab es letzte Woche im Damhirſch⸗Gehege. Die von dem weißen Damhirſchbock Kurt betreuten Damhtrſche Luci und Vera erfreuten ſich kurz hintereinander Mutter⸗ freuden. Das am letzten Mittwoch geborene Hir ſch⸗ ta lb ſetzt bereits mit großen Sprüngen neben der Mutter her und bildet das Entzücken aller Beſucher. Auch das am Sonntag zur Welt gekommene Junge iſt ſehr munter und macht mit großem Erfolg die erſten Gehverſuche. Außer den bereits vor einiger Zeit eingetrof⸗ fenen Pelikanen haben verſchiedene Kleintiere im Zo Untertunft gefunden. Darunter befindet ſich ine ganz junge Eu le und ein junger Fuchs, der zür Freude der Kinder durch den Zoo ſpazieren geführt wird. Von einigen Hühnern ſind zahlreiche t Gold⸗ und Silberfaſanen ausgebrittet worden. Die von den Glucken liebevoll betreuten Kücken laſſen von ihrer ſpäteren Pracht noch nich viel erkennen. 5 ** „ Silberhochzeit. Das Feſt der Silberhochzeit feiert am heutigen Mittwoch Herr Valentin Volkert t ſeiner Ehefrau Albertine geb. Quintes, Feuden⸗ heimer Grün. Vortragsabend der Klapier⸗Akademie Peier Seib. Auf den heute in der Harmonie, D 2, 6, ſtattfindenden Vortragsabend der Klavler⸗Akademie Peter Seib, weiſen wir an dieſer Stelle nochmals hin. 5 Mizzi Seibold im Friedrichspark. Im Rahmen eines Wiener ⸗Operettenabends gaſtiert am Samstag, 18. Juli, die beltebte Frl. Mizzi S eibol d. Infolge anderweitiger vertraglicher Verpflichtungen dürfte dleſes hieſige Gaſtſpiel das letzte auf mehrere Jahre hinaus ſein. * St. Georgen i. Schw., 6. Juli. Als geſtern ein hieſiger Geſchäftsmann einen Bettler nach ſeinen Papieren fragte, weil er ſich als Kaufmann ausgab, was der Geſchäftsmann mit Recht bezweifelte, wurde der Bettler, ein Schiffsheizer tätlich, ſodaß die Gendarmerie geholt werden mußte, die den Mann feſtnahm. Beförderungsſtelle zu erreichen. Es gelingt das der Induſtrie⸗ und Handelskammer der Pfalz N In der geſtrigen Sitzung der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen gedachte der Präſi⸗ dent Geheimrat Dr. Troeltſch zunächſt der un⸗ längſt verſtorbenen Kammermitglieder Kommerzien⸗ rat Haber, Vorſtand der Zucker AG. Frankenthal, Geh. Kommerzienrat Leonhardt⸗Kaiſerslautern und Kommerzienrat Heinrich Röchling⸗Ludwigshafen mit ehrenden Dankesworten. Dann verbreitete ſich der Vorſitzende über die augenblickliche wirtſchaftliche Lage, wobei er von den franzöſiſch⸗amerikaniſchen Einigungsverhandlungen und den Beſchlüſſen der Handels⸗ und Induſtrietagung zu Düſſeldorf aus⸗ ging. Eine längere Kritik der Notverordnung des Reichspräſidenten verdichtete ſich zu folgender Entſchließung: Die Notverordnung vom 5. Juni 1931 hat ent⸗ gegen den früheren Erklärungen der Reichsregie⸗ rung u. g. auch eine Erhöhung der direkten Steuer gebracht und dadurch die ohnehin unerträgliche Be⸗ laſtung von Induſtrie, Handel und Gewerbe weiter geſteigert. Auch mit einer Reihe ſonſtiger Beſtim⸗ mungen der Verordnung kaun ſich die Kammer keineswegs befreunden; insbeſondere erregt die Ab⸗ ſicht, einigen Induſtrien unter gewiſſen Vor⸗ ausſetzungen Subventionen aus Mitteln des Reichs zu gewähren, die ſchwerſten Bedenken. Die Kammer kann ferner nicht billigen, daß die Gelegen⸗ heit benutzt worden iſt, um auf dem Wege der Not⸗ verordnung mancherlei Dinge zu regeln, die der ordentlichen Geſetzgebung vorbehalten bleiben könn⸗ ten und ſollten. Trotz der ſehr ſchweren Bedenken, die die Kam⸗ mer gegen zahlreiche Einzelheiten der Notverord⸗ nung hegt, iſt ſie doch der Anſicht, daß unter den gegebenen Verhältniſſen nur bei Weiterverfolgung der Grundrichtung des von der Reichsregierung ein⸗ geſchlagenen Weges ſich die Ausſicht eröffnet, über die derzeitigen Röte und Gefahren ohne ſchwerſte, die ganze Exiſtenz der Wirtſchaft bedrohende Er⸗ ſchütterungen hinwegzukommen. Die Kammer gibt ſich daher der Hoffnung hin, daß es der Reichs regie⸗ rung, namentlich auch durch einen Abbau der un⸗ erträglichen Reparationslaſten, gelingt, die Prokuriſt Becker von der JG. Farbeninduſtrie berichtete als Vertreter der Kammer im Verkehrs⸗ ausſchuß des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags über die Beſtimmungen des Schenkervertrags. Wie der Redner weiter mitteilte, wird der Reichs⸗ verkehrsminiſter binnen 2, ſpäteſten 4 Wochen einen neuen Gütertarif einführen, der zum Aus⸗ gleich des Wettbewerbs zwiſchen Reichsbahn und Kraftwagen eine Ermäßigung der Wagen⸗ ladungshauptklaſſen K um 20 v.., B um 3,6 v.., Cum 1 v. H. vorſieht. In Verbindung damit wird das neue Kraftverkehrsgeſetz allen ge⸗ werbsmäßigen, gegen Entgelt betriebenen Kraftver⸗ kehr über eine Entfernung von 50 Km hinaus unter Genehmigungspflicht ſtellen und einen Kraftwagentarif einführen, der ſich in ſeinen Fracht⸗ ſätzen weitgehend an die Reichsbahntarife anſchließt. Ueber das Lieferungsweſen an Behörden und öffentliche Stellen ſprach Syndikus Dr. Kehm. Nach einer Statiſtik hat Preußen von Reichsaufträ⸗ gen nahezu 80 v. H. erhalten, alle anderen deutſchen Länder nur etwas über 20 v. H. Hierin müſſe gründ⸗ lich Wandel geſchaffen werden. Nach einer kleinen Anſprache über die Arbeitsver⸗ gebungen der Städte und des Staats, wobei die Be⸗ vorzugung der ortsanſäſſigen und zwar auch der kleineren Firmen gewünſcht wurde, erklärte die Kammer ihre Zuſtimmung zur Einführung von Wirtſchaftsprüfern. Kommerzienrat Helfferich⸗Neuſtadt äußerte frei⸗ lich das Bedenken, daß die freie Wirtſchaft dadurch wieder unter Beamtung zu leiden haben werde. Einſtimmig ſprach ſich die pfälziſche Handelskammer dafür aus, daß die Prüfung in Mannheim abgelegt werden könne, um den Prüflingen die weite Reiſe nach München zu erſparen. Die letzten Punkte der Tagesordnung betrafen die Frage der Einheits bewertung von Grundſtücken, die Vorbereitung der Neubildung von Steuerausſchüſſen bei den Finanzämtern und die Einführung von Maſchinenſchreib⸗ prüfungen durch die Kammer im Anſchluß an Wirtſchaft und das ganze Vaterland wieder beſſeren Zeiten entgegenzuführen. Bundestag de Bundesvorſitzenger Troppenhagen⸗Berlin ſprach über Leiſtung und Bewertung in der Zollverwaltung Auf die Beamten im Grenzaufſichtsdienſt wirken nicht nur die ſchlechten Grenzablöſungsverhältniſſe ein, ſondern auch die Tatſache daß ſie keine Ausſicht haben, nach Ueberführung in den Innendienſt eine Verwaltung nicht, trotz ſachlicher Nowendigkeit im Junendtenſt eine ausreichende Zahl von Aſſiſtenten⸗ ſtellen in Sekretärſtellen umzuwandeln. Je⸗ des ſolche Beginnen ſcheitert an dem Widerſtand einer anderen Verwaltung, die daraus Berufungen für ſich herleitet. Die Schwierigkeiten des Junen⸗ dienſtes zeigen ſich beſonders im Steuerauſſichts⸗ dienſt und Zollabfertigungsdienſt. Hier haben die Beamten durchweg ſelbſtändig wichtige Entſcheidun⸗ gen zu treffen. Der Leiſtung der Zollbeamten ſteht nicht die entſprechende Bewertung gegenüber. Bei der Zollverwaltung werden in der Regel Dienſte höherer Beamtengruppen durch Beamte nie⸗ derer Beſoldungsgruppen verrichtet. Das den Zoll⸗ beamten ſeit ihrer Uebernahme auf das Reich au⸗ getane Unxecht konute bisher nicht wieder gut⸗ gemacht werden, weil andere Verwaltungen aus jeder Verbeſſerung der Beförderungsverhältniſſe bei der Zollverwaltung Berufungen für die Erfüllung eigener Wünſche herleiten. Die Zurückſetzung der Zollbeamten ergibt ſich auch aus den Ausſprüchen von Richtern, die gelegentlich von Zoll⸗ und Steuerprozeſſen ge⸗ macht wurden. So hat ein Hamburger Richter be⸗ tont, daß es unmoraliſch ſei, Beamte wie die Zoll⸗ beamten ſo niedrig zu beſolden, deren Tätigkeit von ſo einſchneidender Wichtigkeit für die Reichsfinanzen und Wirtſchaft ſei. Die in ihrer Leiſtung hoch zu bewertenden Zoll⸗ beamten erleben nun, daß nicht nur die Beförde⸗ rungs⸗ und Bewertungsunterſchiede zwiſchen ihnen und den Beamten anderer Verwaltungen beſtehen, ſondern, daß in Ländern und Gemeinden Beamte mit gleicher Tätigkeit oder Amtsbezeichnung höher bezahlt werden. Der Oeffentlichkeit muß geſagt wer⸗ den, was die Zollbeamen zu leiſten haben und die Stenographenprüfungen. E Zollbeamten wie ſie bewertet werden, welche Schwierig⸗ keiten im Verkehr mit dem Publikum zu überwin⸗ den und welchen Angriffen ſie ausgeſetzt ſind. Nur ſo ſei die Möglichkeit gegeben, die Meinung über die Zollbeamten und die Bewertung ihrer Leiſtun⸗ gen zu beſſern. Beſchlüſſe des Bundestages Von der Vollverſammlung wurde eine Eutſchließung angenommen, in der es u. a. heißt: Die Zollbeamten fordern die ſofortige Beſeitigung aller Ge⸗ haltskürzungen, die in Verbindung mit der Halbierung des Kinderzuſchlages den gering beſol⸗ deten Beamten nicht einmal mehr das Exiſtenz⸗ minimum laſſen. Sie billigen deshalb die jede Ge⸗ haltskürzung ablehnende Haltung des Deutſchen Beamtenbundes und ſeine Forderung nach ſoforti⸗ gem Zuſammentritt des Reichstages.“ Die zweite Eutſchließung lautet:„Der in Königsberg tagende Bund Deutſcher Reichszollbeamten proteſtiert gegen die Verſchlep⸗ pung der Erfüllung der in der Regierungsdenkſchrift über die Grenzablöſung zur Behebung der Ablöſungsnot vorgeſchlagenen Maßnahmen. Er for⸗ dert, daß noch vor Beginn des neuen Winters die zur Abgabe an die Verkehrsverwaltungen vorge⸗ ſehene Zahl Beamten auch tatſächlich überführt und insbeſondere verfügt wird, daß alle Anwärter für die mittlere Beamtenlaufbahn der Reichsfinanzver⸗ waltung, ſoweit ſie nicht ſchwerkriegsbeſchädigt ſind, ihre Laufbahn im Grenzaufſichtsdienſt beginnen. Die Bezahlung der ſtündlich unzähligen Gefahren für Letb und Leben ausgeſetzten Grenzaufſichtsbeamten darf nicht ſchlechter ſein als die gleichartiger Länderbeamten. Die Probleme des Grenzdienſtes müſſen mehr als bisher im Mittelpunkt aller Per⸗ ſonalpolitik der Reichsfinanzverwaltung ſtehen.“ Die Reichstagsabgeordneten Torgler, Seppel und Jäcker beleuchteten die neue Notverordnung vom Standpunkt ihrer Partei aus. Bei weiteren Bera⸗ tungen, die in der Hauptſache internen Charakter trugen, wurde Oberzollſekretär Troppenhagen zum Bundes vorſitzenden gewählt. Am Abend vereinigte eine Oſtmarkkundgebung die Ta⸗ gungsteilnehmer im großen Saal der Stadthalle. FFFPFPPFPCPCCCCCCCCCCCCCCCCTCTCCCTCTCTCTCTbTCbCbVTbVwPVbVTVPbVbVbVPbPVDVDFPVDVTVTVTVDVDVDVPVPVDUDVUVUVUVUVUVUVVVVVV VVV Wettervorherſage auf lange Sicht? Seit Jahrzehnten wird das Wetter mit den ver⸗ ſchtedenartigen Geräten in zahlreichen Inſtftuten der ganzen Welt beobachtet, und die Beobachtungen, mit den vielſeitigen Mitteln der Statiſtik ausgewertet, haben allmählich die mannigfachen Urſachen der Wetterbildung ihrer Klärung nähergebracht. Im⸗ merhin muß ſich heute eine Wettervorausſage noch auf die nächſten 24 Stunden beſchränken, ohne dabei den Anſpruch auf Unfehlbarkeit erheben zu können. Die elementaren Beobachtungen erſtrecken ſich auf Luftdruck, Temperatur, Feuchtigkeit und Windſtärke in den verſchiedenen Höhen. Zum Drachen und Ballon iſt das 5 Flugzeug als Inſtrumentträger getreten, auch in planmäßigen Autofahrten werden heute ſehr bedeutſame Beobachtungen ge⸗ macht, insbeſondere hinſichtlich der Abhängigkeit der klimatiſchen Verhältniſſe von den kleinen Unregel⸗ mäßigkeiten des Bodens, der Vegetation uſw. Son⸗ nenfinſternis⸗Expeditionen klären den Einfluß einer plötzlichen Strahlungsſchwankung des Zentral⸗ geſtirns. Weitere Forſchungen gelten dem Oson⸗ gehalt der Luftſchichten über verſchiedenen Stellen der Erde und enträkſeln deſſen Zuſammenhang einer⸗ ſeits mit den periodiſch auftretenden Sonnenflecken und erdmagnetiſchen Schwankungen. Wir wiſſen, daß die weſentlichſten Einwirkungen auf die Wetterlage außerhalb der Erde von der klimaſchaffenden Sonne ausgehen. Sie ſendet in jährlich gleichem Rhythmus die gleiche Wärmemenge auf die Erde, unterworfen nur periodiſchen, mit den Sonnenflecken zuſammenhängenden Schwankungen von durchſchnitt⸗ der Klimaſchwankungen, die durch das dämpfende Zwiſchenmittel Atmoſphäre zwiſchen Sonne und Erdoberfläche verurſacht ſind. Wir kennen alſo die Natur dieſer periodiſchen Vorgänge, doch wir können beide noch nicht auf eine allgemeine Formel bringen, die eine Wettervorherſage auf lange Sicht, ja ſogar eine Vorausberechnung der fürchterlichen Wetterkataſtrophen geſtatten würde, die uns von Zeit zu Zeit heimſuchen. Hier liegt die große Aufgabe der Wetterforſchung. Auch Kataſtrophen ſind keine unergründlichen Zu⸗ fälle; auch ſie ſind Naturgeſetzen unterworfen, die der menſchliche Geiſt zu erſchließen ſtrebt. Wenn es der Forſchung gelingen ſollte, Mittel und Wege für eine langfriſtige Wettervorausſage zu finden, ſo wird ſie manchen Zweigen unſerer Wirtſchaft, in allererſter Linie unſerer Landwirtſchaft, einen Dienſt von ſeits mit dem„wettermachenden“ Luftdruck, anderer · unſchätzbarem Wert erweisen. lich 11 bis 13 Jahren. Das Wetter iſt die Summe — Tagungen im Lande 8. Hauptverſammlung des Mittelbadiſchen Milch⸗ kontrollvereins * Karlsruhe, 7. Juli. Dieſer Tage fand im„Moninger“ in Karlsruhg die 8. Hauptverſammlung des Mittelbadiſchen Milch, kontrollvereins ſtatt. Der Vorſitzende, Güterdirektor Buß⸗Raſtatt, konnte zahlreiche Gäſte begrüßen. Der Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr wurde von Land⸗ wirtſchaftsrat Guthmann von der Badiſchen Landwirtſchaftskammer erſtattet. Daraus iſt zu ent⸗ nehmen, daß die Zahl der unter Kontrolle ſte⸗ henden Tiere nunmehr über 500 beträgt und daß auch die Milchleiſtungen im abgelaufenen Jahr außerordentlich geſtiegen ſind. Der Mittelbadi⸗ ſche Milchkontrollverein wäre wiederum mit an der Spitze aller Kontrollvereine Badens. Die finanziellen Verhältniſſe der Organiſation ſind nach dem Bericht von Güterdirektor Buß in Ordnung. Die Verſammlung drückte den Wunſch aus, zukünftig auf gemeinſchaftlicher Baſis die Fut⸗ termittel zu beziehen. Sie faßte den Beſchluß, daß ſämtliche Mitglieder des Mittelbadiſchen Milchkon⸗ trollvereins ſich bei dem im nächſten Jahre ſtattfin⸗ denden Preiswettbewerb für Milch anläßlich der Wanderausſtellung der Deutſchen Land⸗ wirtſchafts⸗Geſellſchaft in Mannheim beteiligen. Im übrigen ſchloß ſich an die Tagung ſelbſt eine lebhafte und anregende Ausſprache an, die wertvolle Ergebniſſe brachte und die immer wieder deutlich zum Ausdruck brachte, wie notwendig eine enge Zu⸗ ſammenarbeit aller Kontrollvereine Badens iſt, um zu einheitlichen verwertbaren Ergebniſſen zu kom⸗ men. In der Futterberatung ſieht der Kontrollver⸗ ein mit eine der wichtigſten Aufgaben für ſeine Mit⸗ glieder. 1 Obermeiſtertag des Landesverbandes badiſcher 1 Schneidermeiſter * Kehl, 7. Juli. Am Samstag und Sonntag tagte hier der Lan⸗ desverband badiſcher Schneidermeiſter. Am Sams⸗ tag vormittag war im„Bären“ der Geſamtvorſtand zur Beratung der reichhaltigen Tagesordnung der Hauptverſammlung zuſammengetreten. Am Sonn⸗ tag vormittag eröffnete Verbandsvorſitzender Weick⸗ Karlsruhe im neuen Saal des„Schiff“ die Obermeiſtertagung. Er konnte neben den Delegier⸗ ten der einzelnen Innungen auch eine Reihe Ehren⸗ gäſte begrüßen. Nach den Begrüßungsanſprachen der Vertreter der Behörden, Kammern und Verbände wurde in die Tagesordnung eingetreten. Der Geſchäftsführer des Landesverbandes, Köpfer⸗ Karlsruhe erſtat⸗ tete zunächſt den Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht. Dar⸗ nach iſt die Geſamtlage des Verbandes gut. Der Syndikus des Reichsverbandes für das deutſche Schneidergewerbe, Dr. Menninger Elberfeld ſprach über„Aufgaben und Forderungen des deut⸗ ſchen Schneiderhandwerks in wirtſchaftlicher Notzeit“ Weiter berichtete Dr. Menninger über die Gründung und Tätigkeit der Arbeitergruppen. Herr Schmitt⸗ Karlsruhe, Vorſitzender des Prüfungsausſchuſſes für das dortige Schneider⸗ gewerbe berichtete über Lehrling⸗ und Fachſchul⸗ weſen. Am Montag vormittag wurde eine Ver⸗ ſammlung der Innung Kehl abgehalten, in der über das Reformſyſtem„Leuaſſi“ ein Vortrag gehalten wurde. Anſchließend fand dann eine Fahrt nach Straßburg und eine Beſichtigung der Stadt un⸗ ter Führung von Straßburger Kollegen ſtatt. 1 5 Der Kampf um den Wiesbadener Etat * Wiesbaden, 7. Juli. Nachdem im Magiſtrat über den von der Stadtverordnetenverſammlung verabſchiedeten Etat keine Einigung erzielt werden konnte, hat ſich die Stadtverwaltung mit dem Haus⸗ haltsplan befaßt. Das Ergebnis iſt, daß der Magiſt⸗ rat dem von der Stadtverordnetenverſammlung ausgeglichenen und verabſchiedeten Etat in weſent⸗ lichen Punkten nicht beigetreten iſt. ö Mittwoch, 8. Juli Nationaltheater:„Coſi fan tutte“, Kom. Oper von Mozort, Miete B 40, Anfang 20 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz— Gaſtſpiel der Taor⸗ mina⸗Girls, 20 Uhr. Plauetarinm: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung. Harmonie D 2, 6: Vortragsabend der Klavier⸗Akademie Peter Seib, 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Mannheim— Rüdesheim— Aßmannshauſen und zurück; 15 Uhr Mannheim— Worms— Gernsheim und zurück. Autobusausflüge: Weinheim— Gorxheimer Tal— Heilig⸗ kreuzſteinoch— Schönau— Neckarſteinach— Mannheim. Lichtſpiele: Alhambra:„Gefahren der Liebe“. Univerſum: „Die Blumenfrau von Lindenau“.— Gloria⸗Palaſt:„Ein Tango für Dich“, Scala ⸗ Theater:„Die Privatfekretärin.— Sch a u bu rg:„Leutnant warſt du einſt bei den 1 8 2 8 15 D x 5 b— Capito 0 „Ende der Welt“.— Palaſt⸗Lichtſpi 2 Menschen 1 ichtſpiele:„Zwe Seheus würdigkeiten: Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend Sonderausſtellung:„Die Mode und 5 Spottbild von 1700 bis 1850.— Muſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug ⸗ haus: Sonnkag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 13—17 Uhr: Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 . W Kunſthalle: Geöff⸗ hr un 7 Ausſt 8 bön— hr. Ausſtellung:„Neues Waſſerſtandbeobachtungen im Monat Juli Rein⸗Pegel 8. 4. 6. 7. 8 I Neckar⸗Pegel 4 6. 7. 9. Safe TUT T 7 T8075 f geen 2,25 2,262.81.88 3,15 Mannheim. 45 750.284 e e Mannheim. 4,82 8,45.30.39.50 Plochingen. 0,27 0,88 0,44545 Caub 02 2852,98 2,88 2,92 Köln.881 2774,88.57 2,63 Waſſerwärme des Rheines: 19,0 Grad ———'. ꝙꝓ—dꝗtu— 8 Chefredakteur: Kurt Fi 0 für e Me 125 5 1 er„ Kommunalpo und Lokales: i. V. u. Blemiſchtes: 8111) Müller 8 anprlee 1 alles 1. K eilungen: Jako aud e. ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Or. Haas, Neue M i b e 8 mer Zeitung G. m. b. H Für e Beiträge keine Wipe Nücſendung erfolgt nur bei Er. e Dr. 8005 ran ircher Sp Handelsteil: Kur hn— Gericht 5 25 50 ircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit *. Jahr Einm nahe 1 5 Glück und . die 5 barer die ei Zeit ſodaß fünf und läum profe bert Hof ö ſchlie Kun * Unte: ſammn dente 0 druck * die Scha ften und Unha lich u Nach Kund N ihren ö. 1. nau, Rave ren erer er e renz, fund erleg Hirte ſung reits 31 2 Mittwo * Aus Baden In die Schwemmkanaliſation geraten * Bruchſal, 7. Juli. Beim Baden geriet der 17 Jahre alte Schmiedelehrling Richard Herzog der Einmündung der Sch wem m kanaliſation zu nahe und wurde durch den Strudel 200 Meter weit in die unterirdiſche Kanaliſation hineingeriſſen. Glücklicherweiſe war ein Schachtdeckel geöffnet und einige in der Nähe ſich befindliche Leute hörten die Hilferufe, ſodaß der Lehrling aus ſeiner furcht⸗ baren Lage befreit werden konnte. Die Kanalröhre, die einen Durchmeſſer von 1,20 Meter hat, hatte zur ö 25 ö N beging Zeit des Unfalls einen Waſſerſtand von 1,10 Meter, ſodaß der Junge dem Tod des Ertrinkens nahe war. 25jährige Prieſterjubiläen 4 Raſtatt, 7. Juli. Stadtpfarrer Adolf Brucker am Sonntag in völliger körperlicher und gei⸗ ſtiger Friſche das Feſt ſeines jährigen Prieſter⸗ jubikäums. Er wirkt ſeit 4 Jahren in Raſtatt und zwar als Nachfolger des Geiſtl. Rates Stadt⸗ pfarrer Layer. * Freiburg i. Br., 8. Juli. Am Samstag konnten fünf führende katholiſche Geiſtliche in Freiburg i. Br. und bekannte Theologen ihr ſilbernes Prieſterjubi⸗ läum feiern Es ſind dies die beiden Univerſitäts⸗ profeſſoren Dr. Artur Allgeier und Dr. Engel⸗ bert Krebs, ferner die Profeſſoren Dr. Hermann Hofherr und Dr. Meinrad Vogelbacher und schließlich Stadtpfarrer Albert Pickel. Kundgebung der Karlsruher Studentenſchaft gegen die Kriegsſchuldlüge * Karlsruhe, 8. Juli. Am 12. Jahrestage der Unterzeichnung des Verſailler Friedensdiktates ver⸗ ſammelten ſich erneut Rektor, Dozenten und Stu⸗ denten der hieſigen Techn. Hochſchule zu einer ein⸗ drucksvollen Kundgebung als Proteſt gegen die Kriegsſchuldlüge und das Verſailler Schanddiktat. Prof. Bunte ſprach über„Oberſchle⸗ ſien und die Auswirkungen des Verſailler Diktates“ und ſchilderte eindringlich die Ungerechtgkeit und Unhaltbarkeit der grauſamen Zerreißung wirtſchaft⸗ lich und national feſt verwachſener deutſcher Gebiete. Nach Schlußworten des Erſten Vorſitzenden fand die Kundgebung mit dem Geſang des Deutſchlandliedes ihren Abſchluß. Einſamer Tod * Hinterzarten, 7. Juli. In der Nähe von Breit⸗ nau, etwa 500 Meter oberhalb der Wirtſchaft„Zur Ravennaſchlucht“ wurde der Lehrer Martin Lo⸗ renz aus Harburg a. d. Elbe tot aufgefunden. Lo⸗ renz, der ſich auf einer Schwarzwaldwanderung be⸗ funden hat, iſt am 26. Juni einem Schlaganfall erlegen. Die Leiche wurde am Samstag von einem Hirtenbuben entdeckt; ſie war ſchon ſtark in Verwe⸗ ſung übergegangen. Von den Angehörigen war be⸗ reits eine Vermißtenanzeige eingetroffen. Herabſetzung des Milchpreiſes * Singen a.., 6. Juli. Der Milchpreis in Sin⸗ gen iſt non 28 auf 26 Pfg. für den Liter herabgeſetzt worden. 4 Wieder Kretzerſterben im Bodenſee * Konſtanz, 6. Juli. Von verſchiedenen Seiten wird übereinſtimmend gemeldet, daß im Bodeyſee prächtige Kretzerexemplare auf dem Waſſer treibend tot aufgefunden worden ſind. Man glaubt, daß, wie ſchon vor einigen Jahren, auch in dieſem Jahre wieder ein unerklärliches Kretzerſterben ein⸗ geſetzt hat. Zunahme der Stromdiebſtähle in Konſtanz * Konſtanz, 7. Juli. Die Stadtverwaltung hat die unangenehme Feſtſtellung machen müſſen, daß die Zahl derer, die unberechtigt Strom aus dem Leitungsnetz entnehmen, beängſtigend anwächſt. Es ſind in letzter Zeit drei Anzeigen bei der Staats⸗ anwaltſchaft gemacht worden. In nächſter Zeit ſol⸗ len nun zu verſchiedenen Tages⸗ und Nachtzeiten überraſchende Zählerkontrollen vorgenommen wer⸗ den, um den Stromdieben ihr Handwerk zu legen. Jeder neue Fall wird unweigerlich der Staats⸗ anwaltſchaft angezeigt werden. 1 Handwerksburſche überfällt 12jähriges Mädchen 1 i* Waldshut, 7. Juli. 5 Geſtern nachmittag wurde die 12 Jahre alte Dochter des Bürgermeiſters Lüder aus Rasbach im Steinatal vermutlich von einem Handwerks⸗ burſchen, der ſie nach dem Wege gefragt hat, über⸗ fallen. Der Burſche ſchlug das unglückliche Kind ſo lange mit dem Kopf an einen Felſen, bis es blutüberſtrömt bewußtlos zuſammenbrach. Dann ſchleppte der Täter das Mädchen in den Wald, offenbar in der Annahme, daß es tot war. Die Tat geſchah etwa 20 Minuten vom elterlichen Nachdem das Kind zwei Stunden Walde und Nach der Ver⸗ nehmung durch die Gendarmeriebeamten verfiel das Kind wieder in tiefe Bewußtlosigkeit. Es ſchwebt in Lebensgefahr. Die gerichtsärztliche Unterſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen. Heute vormittag 8 Uhr hat das Mädchen das Bewußtſein noch nicht wieder⸗ Hauſe entfernt. bei ſtrömendem Regen bewußtlos im gelegen hatte, kam es wieder zu ſich ſchleppte ſich mühſam nach Hauſe. erlangt. Vom Täter fehlt jede Spur. * 8 Bruchſal, 7. Juli. Als der 62 Jahre alte Land⸗ wirt Feil aus Unteröwisheim auf ſeinem Acker mit Kirſchenbrechen beſchäftigt war, brach plötzlich ein Aſt, ſodaß Feil herunterſtüzte und ſchwer verletzt liegen blieb. Leute, die auf den Nachbaräckern arbei⸗ teten, brachten dem Mann die erſte Hilfe. Wie ſick päter herausſtellte, hat Feil einen Rückenmarkbruch davongetragen. An ſeinem Aufkommen wird ge⸗ zweifelt. Die ernſte Lage der Landwirtſchaft Tagung der Arbeitsgemeinſchaft badiſcher Grünkernerzeuger Auf Einladung der Arbeitsgemeinſchaft badiſcher Grünkernerzeuger und der Badiſchen Landwirt⸗ ſchaftskammer verſammelte ſich am Sonntag, 28. Juni, zu Boxberg im Gaſthaus zum„Adler“ eine überaus große Anzahl Vertreter der grünkernerzeu⸗ genden Gemeinden des badiſchen Frankenlandes und des Jagſttales. Der Vorſitzende der Arbeitsgemeinſchaft, Altbür⸗ germeiſter Wegert⸗Schweigern, konnte Vertreter aus faſt allen Grünkerngemeinden begrüßen, ein Zeichen, daß die bisher geleiſtete Arbeit der Arbeits⸗ gemeinſchaft auf fruchtbaren Boden gefallen iſt. Er ſchildert zunächſt die ſchweren Notzeiten und forderte die Anweſenden auf, trotz aller Not und Sorge zu verſuchen, die ſich täglich in den Weg ſtellenden Schwierigkeiten zu überwinden. Hierauf erſtattete Geſchäftsführer Landesökonomierat Traut⸗Boxberg den Tätig⸗ keitsbericht. Herr Traut führte aus, daß die Bemühungen der Arbeitsgemeinſchaft im vergangenen Geſchäftsjahr ſehr vielſeitig geweſen ſeien. Er verwies u. a. da⸗ rauf, daß der Abſatz der Grünkernernte 1930 infolge weiſer Beſchränkung der Anbaufläche zu verhältnis⸗ mäßig geordneten Preiſen und ſchlank von ſtatten gehen konnte, da man verſucht hatte, die Erzeugung der Nachfrage anzupaſſen. Er teilte weiterhin mit, daß ſich die Arbeitsgemeinſchaft an einer Reihe von Ausſtellungen mit gutem Erfolg beteiligte. Beſon⸗ dere Tätigkeit entfaltete die Arbeitsgemeinſchaft in Verbindung mit der Badiſchen Landwirtſchaftskam⸗ mer auf dem Gebiete der Propaganda für geſteiger⸗ ten Verbrauch und Abſatz des Grünkerns. Er hob auch hervor, daß in Bezug auf Erzeugung von Qualitätsgrünkern eine ſichtbare Beſſerung feſtge⸗ ſtellt werden könne. Beſonderen Dank ſprach er der Landwirtſchaftskammer aus, die fortgeſetzt bemüht ſei, techniſche Verbeſſerungsmaßnahmen für die Grünkerngewinnung auszuarbeiten. Diplomingenieur Dr. Gallwitz⸗Karlsruhe, Leiter der Maſchinenberatungsſtelle der Badiſchen Landwirtſchaftskammer ſprach darauf über„Verbeſſe⸗ rungen an Grünkerndarren“. Er berichtete zunächſt über die im Jahre 1930 angeſtellten Verſuche und konnte anhand der Verſuchsergebniſſe nachweiſen, daß durch einfache, aber zweckmäßige Umbauten an den bisher in Gebrauch befindlichen Darren manche Vorteile für die Grünkernerzeugung erreicht werden können. Er betont aber ebenſo ſcharf, daß ein auf dem Felde ſchlecht gewonnener Grünkern nicht durch noch ſo ſorgfältiges Darren verbeſſert werden kann. Oberlandwirtſchaftsrat Meisner⸗ Karlsruhe äußerte ſich über wirtſchaftspolitiſche Tagesfragen. Er ermahnte die Landwirte in Treue und Ei⸗ nigkeit feſtzuſtehen und vor allen Dingen zu ver⸗ ſuchen, in wirtſchaftspolitiſchen Fragen die ſo drin⸗ gend notwendige Einigkeit zu erreichen. Seine weiteren Ausführungen galten den bis jetzt getrof⸗ fenen Agrarmaßnahmen des Kabinetts Brüning. In ſeinem Schlußwort erklärte der Vortragende, daß man ſich der Erkenntnis nicht verſchließen dürfe, daß die Lage der Landwirtſchaft außerordentlich ernſt ſei und daß allem Anſchein nach eine ſchnelle Beſſe⸗ rung nicht erwartet werden darf.„Wir müſſen an dem Glauben auf eine beſſere Zukunft feſthalten. Das deutſche Bauernhaus iſt immer noch die Heimat des chriſtlichen Familienſinnes und des hei⸗ mattreuen Staatsgedanken geweſen und wird es wohl auch bleiben für alle Zeiten. Der deutſche Bauernſtand iſt im Kern geſund und wird auch ge⸗ ſund bleiben; aus ihm erneuert ſich immer wieder das deutſche Volkstum und ſo dürfen wir hoffen, daß das deutſche Volk und damit auch die deutſche Land⸗ wirtſchaft einſt wieder beſſere Zeiten und frohe Tage ſehen wird.“ ö Der Vortrag wurde mit ſtürmiſchem Betfall auf⸗ genommen. Nach vierſtündiger Dauer konnte der Vorſitzende die überaus harmoniſch verlaufene Ver⸗ ſammlung mit Dankesworten an alle Teilnehmer ſchließen. Sein Schlußwort klang darin aus, daß die Landwirte des badiſchen Frankenlandes nur Grün⸗ kern von beſter Qualität erzeugen ſollten und in der Erzeugung ſelbſt ſich Beſchränkung auferlegen möch⸗ ten, damit nicht durch Ueberangebot Preisdruck und Abſatzſchwierigkeiten entſtünden. Er richtete aber auch an die deutſche Verbraucherſchaft die dringende Mahnung und Bitte, die deutſche Suppenfrucht „Grünkern“ zu bevorzugen. Ningtagfahrt des bäuerlichen Verſuthsrings„Kurpfalz“ * Wiesloch, 8. Juli. Vom herrlichſten Wetter begünſtigt verlief die diesjährige Ringtagfahrt des bäuerlichen Verſuchs⸗ rings„Kurpfalz“, die vom hieſigen Poſtamt aus ihren Anfang nahm. Etwa 120 Teilnehmer hatten ſich mit 3 großen Reichspoſtomnibuſſen eingefunden. Zunächſt ſtand auf der Tagesordnung die Beſichtigung der Kellereianlagen der Winzergenoſſenſchaft Wiesloch. Die Tagfahrt wurde mit kurzem, erläuterndem Vor⸗ trag von Landesökonomierat Sack über die bedeutſame Geſchichte des Wieslocher Wein⸗ baus und über die Entwicklung der ſchon vor dem Kriege gegründeten Wieslocher Winzergenoſſenſchaft eingeleitet. Bei einem Gang durch die geräumigen Anlagen der früheren Brunner'ſchen Kellereien gab der Vor⸗ ſitzende der Winzergenoſſenſchaft Wiesloch, Herr Sieber, einige Erläuterungen über die Kellerei⸗ geräte. Der ſaubere und ſchöne Keller machte auf die Beſucher den beſten Eindruck. 5 Anſchließend wurde auf dem Gutshof von Zi m⸗ mer mann ⸗Römerhof der dort an Jſariagerſte vorgenommene Düngungsverſuch beſichtigt. Landesökonomierat Sack erklärte den Zweck dieſes Verſuchs, der eine Steigerung der Ertragsfähigkeit ohne Erhöhung der Koſten liefere. Weiter gings nun nach Schatthauſen zur Beſichtigung des Kammer⸗ markenkalkwerkes Kälberer, wo die Herſtellung des Kalkes mit großem Intereſſe beſichtigt wurde. Auf dem Gutshof des Freiherrn von Göhler⸗Schatt⸗ hauſen wurde ein Hederichsbekämpfungsverſuch mit Raphanit gezeigt. Intereſſant war auch die Beſich⸗ tigung der Sandgrube Mauer, des Fundorts von homo heidelbergensis. Daran ſchloß ſich die Beſich⸗ tigung des Hofgutes Tangenzell, wo der Ver⸗ walter Moſer einige aufklärende Worte ſprach. In den Ställen ſtehen 80—450 Stück Vieh. Wie intenſiv der Boden bewirtſchaftet wird, mag vielleicht aus folgenden Zahlen hervorgehen, die den jährlichen Verbrauch an Düngungs⸗ und Bekämpfungsmitteln zeigen: Man braucht 1500 Zent⸗ ner Thomasmehl, 1200 Zentner Stickſtoffdünger, 1200 Zentner Kali und 400 Zentner Superphosphat. Nach einem gemeinſamen Mittageſſen im goldenen Ochſen in Neckargemünd hieß Bürgermeiſter Müßig die Gäſte herzlich willkommen, indem er auf den Zu⸗ ſammenhang dieſer Landwirtſchaftsfahrt mit der Gewerbe⸗ und Landwirtſchatsausſtellung in Neckar⸗ gemünd hinwies, da doch die Ausſtellung den Zweck habe, die innige Verbindung von Landwirtſchaft, Ge⸗ werbe und Handwerk zu zeigen. In den Räumen der Lichtſpiele wurde ſodann für die Teilnehmer der Grünlandfilm der Bad. Laund⸗ wirtſchaftskammer vorgeführt. Die anſchließende Beſichtigung der Landwirtſchaftsausſtellung bedeutete für die Ringfahrtteilnehmer nicht nur eine Fülle von Anregungen aus der von Landesökonomierat Sack geleiteten Abteilung, ſondern auch aus der Handwerker⸗ und Gewerbeausſtellungsabteilung. In einer kurzen Anſprache zeigte Herr Sack die Ver⸗ bundenheit der heimiſchen Wirtſchaftszweige und erwähnte die neuen Wege der Landwirtſchaft in der Selbſthilfe durch die Genoſſenſchaft. Namens der Ringfahrtteilnehmer dankte Guts⸗ beſitzer Zimmermann dem Leiter der Ringtag⸗ fahrt, Herrn Sack, für die intereſſante Führung. Namens der Regterung und der beiden Bezirksämter Heidelberg und Wiesloch dankte Regierungsrat Henninger für die Durchführung der Landwirt⸗ ſchaftsausſtellung und der Ringtagfahrt. Koſtproben in der Winzergenoſſenſchaftsſtube der Ausſtellung 1 15 der eindrucksvollen Fahrt einen ſchönen Ab⸗ ſchluß. BJB!!! acc ccc ß. Evang. Schulſynode in Heidelberg * Heidelberg, 7. Juli. Im Lutherhaus fand die von Geiſtlichen und Leh⸗ rern gut beſuchte Schulſynode des Kirchenbe⸗ zirks Ober⸗Heidelberg ſtatt. Nach einleitenden Wor⸗ ten über die beſondere Stellung des Religionsunter⸗ richtes hielt Dekan Walther Schwetzingen einen Vortrag über das Thema:„Religionsunterricht als Erziehung zur kirchlichen Gemeinſchaft.“ Er ging von der Tatſache aus, daß wirkliches religiöſes Leben auf Gemeinſchaft angewieſen iſt, daß die Ju⸗ gend die Gemeinſchaft ſucht und daß es eine der Auf⸗ gaben des Religionsunterrichts iſt, die Kinder die lebendige Kirche erleben zu laſſen. Auch in den Ju⸗ gendbünden kann bei gemeinſamem Wandern und Feiern Gemeinſchaft zum Erlebnis werden. In der Ausſprache, an der ſtich Kirchenrat Schmitthenner⸗Wiesloch, die Pfarrer Günther⸗Sand⸗ hauſen, Braun⸗St. Ilgen, Haas⸗Altlußheim und Schenk⸗Neulußheim, ſowie die Hauptlehrer Hofheinz⸗ Wiesloch, Bär⸗Leimen, Vogt⸗Neulußheim, Stier und Manz⸗Schwetzingen beteiligten, wurde vor allem die Sorge um den Sonntag des Kindes laut. Da aber vernünftiger Sport lohne die zu vielen Feſte) und Frömmigkeit nicht in Widerſpruch ſtehen, können bei gutem Willen Wege gefunden werden, die Leib und Seele zu ihrem Recht kommen laſſen. Den zweiten Vortrag über das Thema:„Die Be⸗ handlung des Kirchenliedes im Unterricht“ hielt Religionslehrer Baumann ⸗Schwetzingen. Er gab ſchöne Beiſpiele dafür, wie das Lied als Kunſtwerk mit Ehrfurcht erfaßt und ſein Wert als Waffe im Lebenskampf erkannt werden kann. Mit herzlichem Dank an alle Teilnehmer ſchloß Dekan Walther die Synode. a * —o— Ludwigshafen, 8. Juli. In vergangener Nacht verſetzte ein verheirateter Fuhrmann im Hofe ſeiner Wohnung einer 49jährigen Frau ſieben Meſſerſtiche in Bruſt, Hüfte und Oberarm. Die Verletzungen ſind nicht lebensgefähr⸗ lich.— Am Sonntag wurden auf dem Gauturnfeſt in Frieſenheim drei falſche Fünfmarkſtücke in Zahlung gegeben. 142. Jahrgang/ Nummer 309 As der Fals Gründung einer Marktbeobachtung für Wein §Neuſtadt a. d.., 8. Juli. Eine überaus ſtark beſuchte Verſammlung von Weinintereſſenten, einberufen von der pfälziſchen Kreisbauernkammer und dem bayeriſchen Weinbau⸗ verband, faßte unter dem Vorſitz von Geheimrat Dr. v. Baſſermann⸗Jordan geſtern nachmittag nach einem Vortrag des Herrn v. Braunſchweig vom Deutſchen Landwirtſchaftsrat in Berlin den Be⸗ ſchluß, eine Nachrichtenorganiſation zu ſchafen. Dieſe hat die Aufgabe, monatlich über den Stand der Reben, Ernteausſichten, lagernde, ver⸗ kaufte und unverkaufte Weinbeſtände und Weinpreiſe zu herichten. Dieſe pälziſche Organiſation ſoll einen Teil bilden der für alle Weinbaugebiete zu ſchaffenden Marktbeobachtung für Wein, die in den Händen des Deutſchen Landwirtſchafts⸗ rates liegt und von der Grünen Front finanziert wird. An der Ausſprache hierüber beteiligten ſich Dr. Fehlhammer, Vertreter der Bayeriſchen Landesbauernkammer, Dr. Rohr⸗Ludwigshaſen, Oekonomierat Beck⸗Friedelsheim, Bürgermeiſter Ehrat⸗ Maikammer und Winzer Bibinger⸗ Weiſenheim a. S. Beſonders erwähnenswert waren die Ausführun⸗ gen von Dr. Fahrnuſchon, Generalſekretär des deutſchen Weinbaues, der ſich von der neuen Einrich⸗ tung eine gewiſſe Stetigkeit im Weingeſchäft — alſo eine Vermeidung großer Preisſchwankungen — verſpricht. Prof. Schätzel aus Guntersblum in Heſſen ſchreibt den Mangel an Weinabſatz im Norden dem Umſtand zu, daß dort die Hoteliers bis zu 8002 Aufſchlag nehmen. Bürgermeiſter Dr. Sieben⸗ Deidesheim äußert ſich abfällig darüber, daß in München eine italieniſche Weinpropaganda arrangiert wurde, während die pfälzer Weinbauern Not leiden. Die Zentralmolkerei geſichert * Landau, 8. Juli. Wie aus unterrichteten Kreiſen verlautet, iſt die Zentralmolkerei nunmehr gesichert, nachdem die letzten Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt wurden. Die Pläne für Bau und Finanzierung ſollen in der nächſten Sitzung des Ar⸗ beitsausſchuſſes genehmigt werden. Die Neueinrich⸗ tung wird im Sinne des Milchgeſetzes die Erzeugung und den Abſatz der Milch in der Südpfalz regeln. Maſſenbeſuch des Wasgaubergfeſtes * Annweiler, 7. Juli. Die Vorbereitungen Wasgaubergfeſt ſind in vollem Gang. Vereine wurden bisher eingeladen. Das Feſt dürfte von ganz beſonders großer Bedeutung wer⸗ den. Man rechnet heute ſchon mit einem Beſuch von 40 000 Leuten. zum 200 Altbürgermeiſter Göring geſtorben * Zweibrücken, 8. Juli. Altbürgermeiſter Gö⸗ ring, früher Schreinermeiſter und ſowohl Reichs⸗ und Landtagsabgeordneter, der längere Jahre hin⸗ durch dem Stadtrat angehörte und auch den Poſten eines Bürgermeiſters bekleidete, iſt am Sonntag, im 82. Lebensjahre geſtorben. Bet ſeinem Aus⸗ ſcheiden aus dem aktiven kommunalpolitiſchen Wirken ernannte ihn der Stadtrat Zweibrücken zum Ehren⸗ bürger. Sieben Jahre Zuchthaus Schwurgericht Kaiſerslautern Eine ſchwere Bluttat fand ihre Sühne. Vor dem Schwurgericht Kaiſerslautern hatte ſich der Rechtskonſulent und Steuerberater Burkheiſer zu verantworten, der am 7. Februar, wie ſchon oft vorher, mit ſeiner Frau in Streit geraten war: Als er an dieſem Tage gegen ſeine Ehefrau tätlich wurde und ſie ſchwer mißhandelte, trat der Sohn Karl, mit einem Schürhaken bewaffnet, dem Vater gegen⸗ über. Dieſer ſprang ſofort in ein anſtoßendes Zim⸗ mer und holte unter dem Bett ein franzöſtſches Mi⸗ litärgewehr heraus, das er eigens lud und aus nächſter Nähe eine Schuß auf den Sohn Karl abgab. Der Schuß bildete einen Querſchläger in der Lunge und führte den Tod herbei. Die Beweisaufnahme ergab, daß ſich der Ange⸗ klagte in den letzten Jahren ſtark dem Trunk er⸗ geben hatte, nachdem ſein Geſchäft zurückgegangen war. Die Ehefrau und die Kinder des Angeklagten ſelbſt lehnten jede Ausſage ab, ihre früheren Be⸗ kundungen wurden jedoch von dem Unterſuchungs⸗ richter dem Gericht vorgetragen und waren für den Angeklagten ſehr belaſtend, ebenſo auch die übrige Beweisaufnahme. Burkheiſer ſelbſt verſuchte, ſeine Tat zu ſeinen Gunſten auszulegen. Es wurde jedoch feſtgeſtellt, daß der Angeklagte nach Begehen der Tat noch einen zweiten Schuß aus einem anderen Militärgewehr abgegeben hatte, angeblich um Selbſtmord zu verüben. Der Schuß ſei ihm jedoch am Kopfe vor⸗ beigegangen. Der Staatsanwalt geißelte in ſcharſen Worten die Tat des Angeklagten, zumal der erſchof⸗ ſene Karl Burkheiſer der eigentliche Betreuer der elfköpfigen Familie geweſen ſei und bean⸗ tragte eine Zuchthausſtrafe von acht Jahren. Das Gricht folgte im weſentlichen dieſem Plaf⸗ doyer und verhängte gegen Burkheiſer eine Zucht ⸗ hausſtrafe von ſieben Jahren wegen Tot⸗ ſchlags. Vier Monate Unterſuchungshaft werden an⸗ gerechnet, ferner werden dem Verurteilten die bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf ſechs Jahre aberkannt. § Abgelehnte Reviſton. Gegen ihre Strafen im Prozeß wegen des Ueberfalls auf das Reichsbanner am 14. Juni 1930 hatten die beiden Nationalſozia⸗ liſten Baumgart und Schück beim Reichsgericht Reviſion eingelegt. Das Reichsgericht hat nun die Reviſton verworfen, da Notwehr für nicht zutreffend erachtet wurde. Mittwoch, S. Juli 1931 HANDELS- U der Neuen Mannheimer Zeitung 75 Jahre Schweizeriſche Kreditanſtalt Die Adca ihr Pate Am 5. Juli 1856 erfolgte in Zürich die Gründung der Schweizeriſchen Kreditauſtalt. Das Inſtitut kann alſo auf eine 45jährige Lebensdauer zurückblicken. Zu den Paten der Bank gehörte die Allgemeine Deutſche Eredit⸗Anſtalt in Leipzig, die ſelber kurz vorher entſtanden, ſich lebhaft mit Gründungen mannigfaltiger Art beſch tigte. General⸗ konſul C. Hirzel Lampe, ein geborener Züricher, Mitglied des Aufſichtsrates der Adca, ſtond der Schweizeriſchen Cre⸗ ditbank Pate. Die junge Bank erhielt von der ſchweize⸗ riſchen Regierung am 5. Heumonat 1856 die Erlaubnis, zheſetzlich erlaubte“ Geſchäfte durchzuführen. Das Geſell⸗ ſchaftskapital betrug 15 Mill. Franken; davon itbernahm die Allgemeine Deutſche Eredit⸗Anſtalt 7½ Millionen. Die Aufnahme des Betriebes erfolgte am 16. Juli 1856 mit ganz wenigen Angeſtellten, denen der Anſturm der Zeich⸗ nung auf Kreditanſtalt⸗Aktien an den folgenden Tagen ſtork zu ſchaffen machte. Heute beträgt das AK. 150 Mill. Franken, die offenen Reſerven 53 Mill. Fr. * Kredit für die Ungariſche Nationalbank. Newyork, 7. Juli. Die Bank von England, die Bank von Frankreich, die amerikaniſchen Bundesreſervebanken und die BJ 3. haben der Ungariſchen Nationalbank laut Newyorker Blät⸗ termeldungen einen Kredit von 20 Mill. Dol lar eingeräumt, in dem prima Handelswechſel in dieſem Be⸗ trage angekauft werden. Die formelle Ankündigung des Zu⸗ 1 dieſes Kredits dürfte demnächſt zu erwarten ein. * Höherer Verſicherungsbeſtand Excelſior Leben. Die p. „der Exeelſior, Lebensverſicherungs⸗AG., genehmigte den Geſchäftsbericht. Der Antragszugang betrug 1930 12 768 Verſicherungen über 11,01 J. Der Verſicherungsbeſtand ſtellte ſich Ende 1930 auf etwa 24,5 Mill. 1 und iſt trotz des infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage unvermeidlichen Stornos inzwiſchen erheblich geſtiegen. Die Prämienreſerve erhöhte ſich um 0,33 Mill.„ auf 0,56 Mill. /. Die Sterb⸗ lichkeit verlief günſtig. Siegen Solinger Gußſtahl⸗Aktien⸗Verein Solingen Noch keine Sanierungsvorſchläge Die Umſätz e gingen laut Bericht 1930 gegenüber dem Vorjahr um etwa ein Drittel zurück. Die Preiſe ſanken bei dem verſchärften Wettbewerb auf einen bisher ftir unmöglich gehaltenen Stand. Dagegen wurden die Löhne und Sozialabgaben nicht ermäßigt, ſon⸗ dern teilweiſe noch erhöht. Es ſei daher nicht möglich ge⸗ weſen, ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Infolge der verſchlechterten Wirtſchaftsverhältniſſe konnte die beab⸗ ſichtigte Sanierung bisher nicht durchgeführt werden. Auch jetzt könnten der HV. noch keine endgültigen Vo r⸗ ſchläge unterbreitet werden. Eine Sanierung, die mit der Schaffung neuen Kapitals verbunden ſein mütſſe, biete unter den gegebenen wirtſchaftlichen Verhältutſſen kaum Aus icht auf Erfolg. Es ergab ſich ein Betriebsverluſt von 447 130 l. Einſchließlich der Abſchreibungen mit 202 230/ und der Rückſtellungen für Schuldner mit 49 250% beträgt der Ver⸗ luſt 698 616 /, ſo daß einſchließlich des vorjährigen Verluſt⸗ vortrags von 895 840% der Geſamtverluſt auf 1,59 Mill.„ ſteigt, bei einem Aktienkapital von insgeſamt 6,85 Mill. 4. In der Bilanz erſcheinen u,.: Beteiligungen und Wertpapiere 0,43(t. V. 0,37) Mill., Schuldner und Bankguthaben vermindert auf 1,22(1,83), Warenbeſtände exmäßigt auf 1,23(1,61) Mill./ und andererſeits Gläu⸗ biger und Bankſchulden geringer mit 1,89(1,97) Mill. 4 ausgewieſen, während die Anleihe mit 2,39(2,45) Mill. verzeichnet wird. Shell in Hannover.— Gründung der Oſt⸗Oel⸗Gmbß. Die Shell⸗Gruppe, die vor einigen Monaten von der borth European Oil Co. die Hälfte der Eroöböl⸗ gerechtſoame dieſer Geſellſchaft erwarb, hat in Hannover eine eigene Erd ölniederlaſſung errichtet, und zwar die O ſt⸗ ODel⸗Geſellſchaft my H. mit einem Stammkapital von 50 000 4. Die Geſellſchaft ſoll nach den Gründungs⸗ okten ihr Intereſſengebiet in der Hauptſache in den„ö ſt⸗ lich“ der Provinz Rheinland und Weſtfalen belegenen Gegenden ſuchen. Danach ſcheint zwiſchen Shell und der North European Oil Co. eine beſtimmte Scheidung in dem künftigen Vorgehen bei den Erdblaufſchlüſſen vorgenommen zu ſein. * Danubia Ac. für Mineralßlinduſtrie, Regensburg. Die HB. beſchloß, den Geſamtverluſt von 154 301/ vor⸗ zutragen. An Stelle der ausgeſchiedenen AR.⸗Mitglieber Bankier Albert Adler, München, und Direktor Bela Szi⸗ laſt, Berlin, wurde Dr. Hausmann neu in den Auſſichts⸗ rot gewählt. Nach dem Geſchäftsbericht iſt eine Wiederauf⸗ nahme der Arbeiten in der ſtillgelegten Anlage der Geſell⸗ Die öffentlichen Banken berichten 22,75 Milliarden Fremdkapital/ Zunahme des langfriſtigen Kreditgeſchäftes auf Koſten des übrigen Geſchäftes Die Geſamtaktiva der Mitglieder des Verbandes deut⸗ ſcher öffentlich⸗rechtlicher Kreditanſtalten e. N ſind vom 30. April 1930 bis zum 30. April 1931 von 11,69 auf 12,13 Mil⸗ liarden& geſtiegen und zwar beruht nach bem ſoeben er⸗ ſtatteten Geſchäftsbericht dieſe Zunahme der Aktivſumme um 0,4 Milljarden ausſchließlich auf Zunahme der lang⸗ friſtigen Kredite um rund 0,8 Milliarden 4; es wurd alſo durch die Steigerung der langfriſtigen Kredite ein Rück⸗ gang der ſonſtigen Geſchäftszweige mehr als ausgeglichen. Unter Zurechnung der Sparkaſſen bezifſert der Bericht ſo⸗ gar die Geſamtſumme des Frembökapitals der Mitgliebs⸗ anſtalten auf 22,75 oder unter Ein rechnung von Eigen⸗ kapital und Reſerven auf rund 24 Milliarden I. Der hauptſächlichen Betätigung der Mitgliedsinſtitute entſprechend behandelt der Bericht dann ſehr eingehend die Entwicklung am Pfandbrief, und am Hypolhe enmarkte. An dem Geſamtumlauf von feſtverzinslichen Werten, der vom 31. 3. 30 bis 31. 12. 30 trotz aller Schwierigkeiten von 27 auf 29 Milliarden„ geſtiegen ſei, waren Reichsanleihen mit 30,9 Pfanbbriefe und Kommunalſchuldverſchreibungen der Hypothekenbanken mit 23,3 und Pfandbriefe und ſon⸗ ſtige Schuldverſchreibungen öffentlicher Kreditanſtalten mit 18,2 v. H. beteiligt. Das Berichtsjahr habe im Zeichen der Durchſetzung des 7proz. Pfandbrieſes geſtanden und, wie an anderer Stelle des Berichtes eingehend dargelegt wird, auch durch Verbeſſerung der Auszahlungskurſe und Herab⸗ ſetzung der Verwaltungs koſtenbeiträge der Inſtitute eine Verringerung der Hypothekenkoſten gebracht. Indeſſen ſei zur Zeit nicht zu beurteilen, wieweit die Vorgänge der letzten Zeit eine Aenderung dieſer Emiſſionspolitik herbei⸗ führen würgen. Das landwirtſchaftliche Realkreditgeſchäft habe durch die Rückzahlung der Golddiskontbankkredite und die an ſich ungünſtige Lage der Land wirtſchaft beine Ausdehnung er⸗ fahren. Der Bericht ſpricht ſich dabei ſehr peſſimiſtiſch be⸗ züglich der Kreditverſorgung der öſtlichen Landwirtſchaft aus. Von dem Geſamtdarlehensbeſtand der Verbandsmit⸗ glieder mit 2789,9 Milliarden& entfällt bei 233 383 Poſten auf die einzelne Hypothek 11954, was unter Reichsdurch⸗ ſchnitt für derartige Kredite bleibt. Schließlich wendet ſich der Bericht gegen das bisherige Subventionſerungsweſen in der Bauwirtſchaft und erinnert an die bekannten Ver⸗ bands vorſchläge für die Regelung des Problems der nach⸗ ſtelligen Hypotheken. ſchaft auch 1930 nicht erfolgt. Die Geſellſchaft war beſtrebt, auf Grund der ihr in der oo. HV. vom 31. Okt. 1980 er⸗ teilten Ermächtigung, die Fabrikanlage im ganzen oder in einzelnen Teilen zu veräußern. Einige Verkäufe konnten 1990 abgeſchloſſen werden. 5 * Askanjawerke AG. vormals Centralwerkſtatt⸗Deſſau und Carl Bamberg⸗Friedenau, Deſſau.— Reſtloſe Verluſt⸗ tilgung. Nachdem bereits im Vorjahr eine Verluſttilgung von 334 980„ auf 147 693/ vorgenommen werden konnte, iſt durch den 1930 erzielten Reingewinn von 152 344/ dle Beſeitigung des genannten Verluſtreſtes möglich geworden, darüber hinaus gelangen noch 4651 C Reingewinn zum Vortrag auf neue Rechnung, Abſchreibungen wurden vor⸗ e von 257 492(281 896)„ vorgenommen.(5. Juli).. 0 Frankfurter Armaturenfabrik Ac. Frankfurt a. M. Bekanntlich ſoll die für den 11. Juli ongeſetzte GVB. Be⸗ ſchluß faſſen über die Fuſſon mit der F. Butz ke⸗ Bernhard Joſeph A., Ber bin(Gruppe Wolff, Netter u. Jacobi), die den Fuſionsvorſchlog bereits geneh⸗ migt hat. Die dem AR. der Fronkfurter Armaturenfabrik gehörenden Herren Dir. Hans Weinſchenk und Juſtiz⸗ rak Dr. Pachten haben ihre AR⸗Mandate nieder⸗ gelegt, da das Umtauſchverhältnis der Aktien, das urſprünglich mit 111 feſtgeſetzt war, ſpäter ſo abge⸗ ändert wurde, daß für 3 Aktien der Frankfurter Arma⸗ turenfabrik 2 Aktien der Berliner Geſellſchaft ausgetauſcht werden. Obwohl der größte Teil der Akkien der Frank⸗ furter Armaturengeſellſchaft bereits im Beſitze der F. Butzke⸗Bernhard Joſeph AG. iſt, ſahen die genannten Herren keine Begründung dofür als gegeben an, daß das Umtauſchver hältnis zum Nachteil der Ak⸗ tionäre der Frankfurter Armaturenfabrik AG. geändert wurde und ſind deshalb aus dem AR ausgeſchieden. * Maſchinenfabrik Kappel., Chem nitz⸗Kappel.— Die Höhe der Verbindlichkeiten. Wie zu der Zohlungseinſtel⸗ lung der Geſellſchaft bekannt wird, belaufen ſich die Ver⸗ bindlichkeiten nach Rückſtellungen von etwa 800 000 Mark auf rund 3,7 Mill. 4 und die Vermö geus⸗ werte nach entſprechenden Abſchreibungen auf rund 5 Mill.&. Ein enoͤgültiger Status liegt noch nicht vor * Deutſche Burroughs Rechenmaſchinen Ach, Berlin. Fat drei Viertel des Kapitals verloren. Das Unterneh⸗ men(AK. 3 Mill.), eine Tochtergeſellſchaft der ameri⸗ kaniſchen Firma Burroughs, ſchließt das Geſchäftsjahr 1939 mit einem Verluſt von 415 426„ ab, um den ſich der aus dem Vorjahr übernommene Verluſtvortrog von 1998 198, entſprechend erhöht. wird porgetragen. Houbenwerke A. Regreßklage gegen den alten Vorſtand Zu heftigen Auseinanderſetzungen kam es in der GV. der Houben⸗ Werke AG., Anchen. Ein Aktſonär teilte mit, daß im Jahre 1927 eine eingehende Juventur auch der Warenbeſtände von einigen AR.⸗Mitgliedern vor⸗ Wir nden worden ſei. Wenn man jetzt dieſe damaligen Er⸗ lärxungen einfach für nicht gemacht erkläre, könne niemand mehr die Gewähr dafür geben, daß die jetzt vorgelegte Bi⸗ lanz für 1930 richtig wäre. Ein weiterer Aktionär bemän⸗ gelte die Bilanz und ſchlug vor, eine Kommiſſion aus Ak⸗ tionären zu bilden, um dieſe zu prüfen. 1 Der Geſamtverluſt von 2408 624, feinen Rohgewinn von 267 379(l. B. 688 957)„ aus, von Die Verwaltung erwiderte, daß ſich Mitte 1030 herausgeſtellt habe, daß die früheren Bilanzen von 1926 Die Wertveründerungen an den Kolonialwarenmärkten Zu den Sanierungsmaßnahmen am Kaffeemarkt— Zeitweiſe augeregteres Bedarfsgeſchäft Das Hvoperſche Vorgehen zur Bekämpfung der Weltwirktſchaftskriſe, deſſen pſychologiſche Wir⸗ kungen in günſttgem Sinne nahezu in der ganzen Welt feſt⸗ ſtellbor ſind, hat auch die Kolonialwarenmärkte anz u⸗ regen vermocht. Zwar waren hier die Preisaufſchläge nach oben nicht derart exaltiert wie bei anderen Kaffee⸗ märkten. Das hing damit zuſammen, daß größere Baiſſe⸗ verpflichtungen auf den Kaffeemärkten, die bereits eine anſehnliche Erholung auf den Mitte April zu verzeichnen⸗ den Tiefſtond(4,60 Cents für die Juli⸗Sicht, Rio Nr. 7, Baſis Newyork) hinter ſich hatten, und auch auf den Roh⸗ zuckermärkten nicht mehr beſtanden, und daß der Konſum keine Notwendigkeit ſah, um überſtürzt in das Geſchäft Linzugreiſen und ſich ſo ſelbſt die Ware unnütz zu ver⸗ teuern. Nur die internationalen Kakao märkte er⸗ wieſen ſich als weſentlich empfindlicher. Auf dem Pewyorker Kakgao⸗Terminmarkt, wo ſich die Baſſſepartei ſeit Monaten außerordentlich rührig gezeigt und die Preiſe ſehr tief gedrückt hatte, bewirkten die konzentrierten Deckungen ein ſehr beachtliches Hinaufſchnellen der Notierungen binnen weniger Tage, das in dem Augenblick wieder nochließ, als der oßteil der Deckungen beendet war und der Konfum wieder in ſeine frühere paſſive Rolle zurückverfiel. Beſondere Aufmerkſamkeit lenkte erneut die braſi⸗ toniſche Kaffeepolitik auf ſich. Von den beiden ſich belämpfenden Strömungen iſt die eine betont braſilia⸗ niſche Strömung ein Gegner der Zerſtörung der Kaſſee⸗ vorräte durch Verbrernung; ſie ſucht der herrſchenden KHeberproduktion durch eine ſyſtematiſche Verminderung der Anpflanzungen entgegenzuwirken. Die ondere Strömung, die von der Deſeſa ſelbſt und von dem dabet engagierten internationalen Finanzkapitol vertreten wird, ſieht in der Verbrennung des Kaſſees ein wirkſames Mittel, das durch eine neuerdings propagierte weitere Erhöhung der Export⸗ taxe um 10 Schilling noch weſentlich wirkſamer geſtaltet werden ſoll, weil dann die Vernichtung des Kaffees in viel kürzerer Friſt durchzuführen wäre. Durch größeres Be⸗ darfsgeſchäft zeichneten ſich abgeſehen von den Kakao⸗ märkten namentlich die Rohzuckermärkte aus, die 7 preismäßig ungefähr den Nptierungsſtand aus dem onat April wieder erreichen konnten. Das Abzugsgeſchäft an den Kaffeemärkten konnte beſtenfolls als normal be⸗ zeichnet werden. Die Möglichkeit erneuter Manipulierungen erzeugte eine gewiſſe Nervoſität, die ſedenfalls dem regu⸗ lären Bedarfsgeſchäft keineswegs dienlich war. Die Spe⸗ ku lation, die auf den Rohzuckermärkten eher zu einer freundlicheren Beurteikung geneigt war, operierte im übri⸗ gen nur kurzfriſtig in der Hoffnung auf eine ſich bald ab⸗ zeichnende Beruhigung der weltwirtſchaftlichen Lage. Die Preisbildung. N uli 31 Junis1 Mai 31 RNaffee amburg Santos Super 38.50 33.— 32.— 5 e ew Pork Rio Nr. 7.94.688 6,— Tee London Mead. Brok. Pek..94 8,50 8,50 Kalao Hamburg Bahia Super 26/(— 24 ˙8 7 New Pork Accra g. f. 5,80.54.76 1. 7 05 Magdeburg Dt. Weißzucker 82,40 27,15 28,85 ohzucker New York Centrifugals 1,81 3 19 55.22 per Jul!. 1 Die Tendenz aon den Kaffeemärbten wor als aut Juni konnte mehr oder minder großen Schwankungen ver⸗ teidigt werden, obwohl der noch wenig Stabilität zeigende braſilianiſche Wechſelkurs die Stimmung beeinträchtigte. Die Juli⸗Sicht(Rio Nr. 7, Baſis Newyork) bewegte ſich ſeit Anfang Juni zwiſchen 5,90— 6,43— 5,98— 6,12— 5,908— 6,20 und 6,04 Cents. Ob und wie lange eine 15 1 t. führung der Kaffeverteidigungspolitik, die in erſter Linie der Beſchützung der in Braſilien inve⸗ ſtierten Kapitalten zu dienen hat, ſich wird erzielen laſſen, bleibt im Hinblick auf die wenig günſtigen ſtatiſtiſchen Ausſichten zumindeſt zweifelhaft. Die offiziellen braſilta⸗ niſchen Schätzungen für die neue Ernte belaufen ſich auf den ſehr hohen Umfang von etwa 18 Millionen Sack. Das Problem, was mit den großen bzw. noch wachſenden Ueber⸗ ſälitſſen geſchehen ſoll, und wie der daraus reſultierende Marktoruck mit einer konſequenten Preisverteidigung und mit der Notwendigkeit, dem Konſum ſtändig beſte Ware zu billigen Preiſen zur Verfügung zu ſtellen, verbunden wer⸗ den ſoll, laſtet weiter ungelöſt auf den Märkten. Der Weltteemarkt unterlag im Junt einem er⸗ neuten Preisdruck. Bei bedeutendem Angebot, aber be⸗ ſchränkter Kaufluſt mußten die Notierungen wieder ſtärker herabgeſetzt werden. Nur feine und ſeinſte Sorten zeigten ſich widerſtandsfähiger. Die anſteigenden Ernteziffern aus Niederländiſch⸗Indilen und Ceylon brachten in den Verkehr eine beträchtliche Verſtimmung. Im Verlaufe konnte ſich eine Erholung durchfetzen, wie ſie nach ſchärferen Preisab⸗ ſchlägen zumeiſt einzutreten pflegt. Die ſich weiter erhaltende gebeſſerte Nachfrage der Raffi⸗ nerien führte in Verbindung mit der leichten Aufhellung am weltwirtſchaftlichen Horizont ſeit der dritten Juni⸗ dekade zu einer neuerlichen Erholung om Weltzucker⸗ markt. Die Grundtensenz konnte als ziemlich ſtetig, das Ausmaß der Erholung im Gegenſotz zu anderen Märkten als keineswegs überhaſtet bezeichnet werden. Die Juli⸗Sicht (Centrifugals Baſis Newyork) ſchwankte ſeit Anfang Juni zwiſchen 1,20.15— 1,24— 1,18 1,29— 1,27 1,5—.91 Cents. Bei Anhalten der heißen Witterung ſteht ein unverändert ſtarker Raffinadenabzug zu erwarten. Durch die Einzwängung der Baiſſeoperateure iſt am Newyorker Kakao Terminmarkt das im Januar dieſes Jahres geltende Preisniveau in etwa wieder hergeſtellt worden. In der zweiten Junihälfte war das Abzugsgeſchäft recht rege. Auch für ſpätere Termine bekundete ſich gutes Intereſſe. Auf dem um nahezu 30 v. H. erhöhten Preis⸗ niveau war indeſſen wieder mehr Zurückhaltung ſeitens der internationalen Verbraucherkreiſe feſtzuſtellen.— Auch die Reismärkte konnten von größeren Umſätzen Nutzen ziehen ohne daß ſich dies preismäßig ſtärker ausgewirkt itte. —— 8 2 8 5 „ Lebhaftere Umſätze in Tee Zum erſten Male feit längerer Zeit zeigten die Amſterdamer Teeverſteigerungen, zu denen Java und Sumatra ziemlich onſehnliche Poſten geliefert hatten, ein lebhafteres Geſchäft. Im grunde des Intereſſes ſtanden miktlere und ger Qualitäten, für die um einige Cents erhöhte Preite gelegt wurden. Davon profitierten in geringem Umfange hehouptet anzuſprechen. Das Preisnivegu von Anfang(auch die ſeinen Qualitäten. an von dem damaligen Vorſtand zu Unrecht aufgeſtellt worden ſeien. Aus mehreren eidesſtattlichen Erklärungen von Angeſtellten gehe hervor, daß der frühere Vor⸗ ſt and eine Reihe von Zahlen willkürlich obgeändert habe: Die Aufhebung der früheren Be⸗ ſchlüſſe wurde gegen 150 und die revidierte Bilanz gegen 909 Stimmen genehmigt. Der AR. beantragte dann ſelbſt, die Entlaſtung des früheren Vor⸗ ſt andes zu verweigern. 7 Der neue Abſchluß, der einen Geſamtverluſt von 539 9000 Mark ausweiſt, wurde gegen 150 Stimmen genehmigt, die Entlaſtung des früheren Vorſtandes für 1930 einſtimmig verweigert und auch dem AR. die Entloſtung nur gegen 309 Stimmen erteilt. Die Oppoſition war der Anſicht, aß der Aufſichtsrot ziemlich fahrläſſig gehandelt habe, weshalb auch gegen den AR eine Regreßklage anzuſtrengen ſei. Ein entſprechender Antrog wurde gegen 219 Stimmen abge⸗ lehnt, dagegen die Anſtrengung einer Regreß⸗ klageſgegen den früheren Vorſtandeinſtim⸗ mig genehmigt. Es wurde darauf die Zuſammenlegung des Aktienkapitals im Verhältnis 311 beſchloſſen. 150 Stim⸗ men gaben gegen ſämtliche Beſchlüſſe Proteſt zu Proto⸗ koll. a * Kreuger ſchränkt ſeine Produktion ein. Im Anſchluß an die kürzlich veröffentlichte Erklärung der Verwaltung des ſchwediſchen Zündholztruſts betreffs be⸗ vorſtehender Produktionseinſchränkungen wird jetzt be⸗ kanntgegeben, daß eine Verminderung der Pro⸗ duktion um 12 bis 13 v. H. vorgeſehen ſei, und zwar bei allen Fabriken des Unternehmens in ziemlich gleichem Umfange. * Dr. Laboſchin, AG., Fabrik chemiſch⸗pharmazeutiſcher Präparate, Berlin.— Kapitalherabſetzung. Die Geſellſchaft beantragt bei der o. GB. am 25. Juli Herabſetzung ihres Aktienkapitals von 1,205 Mill./ um 0,980 Mill., und zwar in Höhe von 0,73 Mill. durch Vernichtung von be⸗ reits im Eigentum der Geſellſchaft befindlichen. Stamm⸗ aktien und in Höhe von 90,22 Mill.„ durch Zuſammen⸗ legung der Stammaktien im Verhältnis:1. Großaktionär der Geſellſchaft iſt die AGG. für mediziniſche Produkte, * Gummi⸗Werke Fulda AG., Fulda.— Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1930 mit einem Verluſt von 21 844/(i. V. 216033% Jahresgewinn) ab, der aber durch den vorjährigen Gewinnvortrag von 6 969(20 936)„ voll Deckung findet, ſo daß noch 24424% Reſtüberſchuß vorgetragen werden(i. V. 245 968% Ge⸗ ſfamtgewinn). Die Gewinn- und Berluſtrechnung weiſt dem die Geſchäftsunkoſten zuvor äbgeſetzt wurden. Für Abſchreibungen wurden 89 224(222 925)/ verwendot, Rück⸗ ſtellungen erforderten 200 000(250 000) L. abſchluß. Der Betriebsrohüberſchuß ſtieg in 1930 auf 0,25 (0,18) Mill. 4. Die Geſellſchaft ſchließt unter Berückſichti⸗ gung des Verluſtvortrags aus 1929 von 2131/ mit einem Verluſt von 1565/ ab, der vorgetragen werden ſoll. Das Geſchäftsjahr 1930 ſtand für die Geſellſchaft noch ganz im Zeichen des Aufbaues. Aus der Bilauz: Anlagen 2,04(1,28); Vorräte 0,18(0,05); Außenſtände 0,23(0,86)); andererſeits langfriſtige Kredite 1,01(0,60); laufende Ver⸗ bindlichkeiten 0,35(0,30); Konto F. Butzke⸗Bernhard Jo⸗ ſeph Ach. 0,35(—) Mill. 4. Die., in der faſt das ganze Aktienkapital durch die F. Butzke⸗Bernhard Joſeph AG. vertreten war, genehmigte den Abſchluß. Die Um⸗ ſätz e haben ſich im laufenden Jahr auf voller Höhe gehalten und ſogar weiter erhöht, obwohl die Bautätigkeit, von der die Geſellſchaſt ſehr abhänge, in dieſem Jahr wei⸗ ter geſunken ſei. 8 * Aus dem Heidelberger Zementkonzern. Die Port⸗ Jlandzement⸗ und Kalkwerke Würzburg Ac. weiſt für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1930 einen Roh⸗ Die Marktlage für Tabakwaren „Nach den Erhebungen des Reichs verbandes der Handelsvertreter des Tabakgewerbes (RH), Fachverbandes des Zentralverbandes Deutſcher Handelsvertreter⸗Vereine, darf das Zigarrengeſchäft, ſoweit die billigen Preislagen in Betracht kommen, als an⸗ nähernd normal bezeichnet werden. An alten Vorräten aus dem vorigen Jahre ſind in ziemlich großem Umfange noch Zigarren in höheren Preislagen vorhanden, die in den letz⸗ ten. Monaten infolge der ſchwierigen Wirtſchaftslage ſehr wenig gekauft worden ſind. Das Geſchäft in Zigarillos, das in den vorhergehenden Monaten groß war, hat im Juni geſtockt. Bei der Zigarreninduſtrie liegen noch um⸗ fangreiche Zigarillbaufträge vor. Im übrigen will der Han⸗ einführung der 10⸗Stück⸗Packung und des Einzelverkaufs von Zigaretten zurückgehen wird.- Es wird allgemein Klage darüber geführt, daß trotz des verhältnismäßig geringen Geſchäftes ein Teil der ſchon vor Monaten gegebenen Aufträge immer noch nicht von der Zigarreninduſtrie ausgeführt iſt. Die Schwierigkeiten in der Fabrikation durch die Einführung neuer Faſ⸗ ſons und die Beſchaffung der dazu gehörenden Formen ſcheinen noch nicht überwunden zu ſein. Die Stillegung der Zigarrenherſtellungsbetriebe Anfang des Jahres und die Umſtellung auf neue Faſſons haben der Induſtrie große Ausfälle gebracht und beſondere Auſwendungen verurſacht, die nicht ſo ſchnell auszugleichen ſein dürften. Das Zigarettengeſchäft war beſonders in der zweiten Hälfte des Juni ſehr klein; der Umſatz lag erheb⸗ lich unter dem des vorhergehenden Monats. Der Handel bemühte ſich nach Krüften, im Juni ſeine Beſtände an Zigaretten auszuverkaufen, da am 1. Jult die 10-Stück⸗ Packung und der Einzelverkauf der Zigaretten wieder ein⸗ geführt worden iſt und vorauszuſehen war, daß dann die alten 9⸗Stück⸗Packungen nur ſehr ſchwer abzuſetzen ſein würden. Es ſind deshalb vom Handel nur die allerdrin⸗ gendſten Ergänzungen vorgenommen worden. Auch mit der Beſtellung von Rauchtabak hielt der Handel zurück, weil von den Rauchern der ſteuerbegünſtigte Feinſchnitt mit der Schnittbreite von 1 mm noch nicht gern gekauft, ſondern dafür der feiner geſchnittene alte Tabak be⸗ vorzugt worden iſt. Erhebliche Beſtände an altem Tabak waren noch vorhanden. 5 * Nürnberger Hopfeubericht vom 7. Juli. Keine Zufuhr. 1 Ballen Umſotz. Tendenz ruhig. Hallertouer Hopfen koſtete 20.5. Vom Fanfmarkt Berlin, 7. Juli. Italien: Anhaltende Trockenheit hat das Wachstum der Hanfſtengel * Ludwig Weſſel Steingutwerke AG., Bonn.— Verluſt⸗ del erſt abwarten, ob der Zigarilloabſatz infolge der Wieder⸗ J SdVddVdbVbGbGbGwGbGbGbGbGbGbGbGwbGVGTGbPbGbGFbFbwbTGGbPbPbPbPbPbwbGbGbTbTbGPTGTGTbGbGTGTGTGbPbGTGTPVPTGTbTGbPTGTGTGTGbGTGTbTGTVTVTVbTGTPTGTGTGTGTGTGTGTGTGbͤTGTWT''Tb'TbT''''''''''' Forderungen bar einſchießen und erhalten dafür eine Be⸗ Die Mai⸗Amſätze der deulſchen Warenhäuſer Geſtiegene Umſatzmengen Wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung in der„Zeit⸗ f ſchrift für Waren⸗ und Kaufhäuſer“ mitteilt, logen die Umſätze in deutſchen Warenhäuſern im. Mai w ert⸗ mäßig um 3,4 v. H. über denen der gleichen Zeit im Vorjahr. Dies Ergebnis erſcheint— heſon⸗ ders in Anbetracht der im letzten Jahr erheblichen Preis. rückgänge— verhältnismäßig günſtig; denn ſeit langer Zeit bewegen ſich die Umſätze 5 teilweiſe ſehr tief 175 unter Vorjahrshöhe. Zu berüchſichtigen iſt jedoch, daß das Pfingſtfeſt im vergangenen Jahr am 8. Junt, 25 Jahr am 24. Mai lag. Der tatſächliche Umfang des Pfingſt⸗ geſchäftes läßt ſich daher erſt beurteiten, wenn die Umſätze für Mai und Juni zuſammengefaßt verglichen werden können. Offenbar wurde die langgeübhte Zurück⸗ haltung in der Bedarfs de ckun g infolge ſteigen⸗ der Dringlichkeit— unterſtützt von Pfingſtfeſt und Witte⸗ rung— hier und da trotz des allgemeinen wirtſchaftlichen und politiſchen Druckes Furchbrochen. Durch die ot außerordentlich vorteilhaft geſtalteten Angebote iſt dieſe Bewegung— ſoweit die zur Verfügung ſtehenden Unter⸗ lagen es erkennen laſſen— in beſonderem Maße den Wa⸗ renhäuſern zugute gekommen. 5 25 8 Beſonders günſtig woren die Umſätze in eini⸗ gen Zweigen der Bekleidung. Die Umſätze in Herren⸗ und Knabenkonfektion lagen um etwa 80 v.., in Herrenwäſche und Herrenh üte um etwa 40 v. H. über Vorjahrshöhe; ebenſo verhielten ſich die Umſätze in Schuhwaren. Weniger ſtark war die Umfatzſteigerung in Damen⸗ und Mädchenklei⸗ oͤung, ſowie in Domen wäſſche; ſie. betrug etwa 10 v. H. gegenüber der gleichen Zeit im Vorjahr. In N oh⸗ rungs⸗ und Genuß mitteln wurde wertmäßig um ctwa 2 v. H. weniger umgeſetzt. Berückſichtigt man den Rückgang der Preiſe, ſo dürften die u mgeſetz⸗ ten Mengen geſtiegen ſe i n. Infolge des Pfingſt⸗ feſtes war bas Geſchäft in Konfitüren recht lebhaft; die Vorjahrsumſätze wurden um rd. 13 v. H. überſchritten. In Hausrat und Möbeln bewegten ſich die Umſätze weiter unter Vorjahrshöhe.„„ 5 Eine Zuſammenfaſſung der Warenhausumſätze in den erſten Monaten dieſes Jahres zeigt gegenüber dem Vorjahr einen wertmäßigen Ausfall von etwa 9 bis 10 v. H. Der Rückgang der Preiſe iſt nach den vorhandenen Unterlagen eher ſtärker geweſen, ſo daß ſich die Geſamtumſätze mengenmäßig leicht erhöht haben Hürften. 12 gewinn von 116 000(i. B. 186 000), aus. Unkoſten erſor⸗ derten 407 000(487 000) /, Abſchreibungen 147 000(475 000) Mark, ſo daß ſich der Verluſtvortrag von 0,78 auf 1,21 Mill. Mark Aktienkapital erhöht. * Zahlungseinſtellung im Berliner Tuchgroßhandel, Die Tuchgroßhandelsſirma Reich u. Loewenſtein in Berlin hat li.„Konfektionär“ die Zahlungen eingeſtellt und ſtrebt einen Vergleich an. Die Verbindlichkeiten belaufen ſich auf etwa 200 000 AI. 5 * Zahlungseinſtellung einer Baumwollwaren Großhand⸗ lung. Die ſeit 55 Jahren beſtehende Baumwollwaren Groß⸗ handlung Herrmann Roſenberg, Berlin, hat, wie die Zeit⸗ ſchrift„Deutſche Konfektion“ mitteilt, hauptſächlich infolge großer auf ihrem Grundſtück ruhender Belaſtungen, die Die eingeſtellt und ihre Gläubiger zuſammenberufen, ie Warenſchulden allein betragen 150 000 l/. * Zahlungsſchwierigkeiten im Eſſener Buchhandel. Die bekannte Eſſener Buchhandlung und Verlag G. D. Bae⸗ deker befindet ſich in Zahlungsſchwierigkeiten. Der deutſche Verlegerverein in Leipzig empfiehlt den Gläubi⸗ gern, einen Vergleich anzunehmen, der entweder eine Qupte von 50 v.., zahlbar je zur Hälfte im Februar 1989 und 1934, oder eine 100proz. Befriedigung vorſieht. Im letzteren Falle ſollen die 0 ein Viertel ihrer Gläubiger tetligung am Geſchäftskapitol. Den Geſchäftsinhabern iſt das Rückkaufsrecht zu 100 v. H. bis 1995 eingeräumt wor⸗ den. Insgeſamt ſind etwa 200 Gläubiger vorhanden. Abkommen zwiſchen Ahreninduſtrie und Vertrieb Zwiſchen den deutſchen Großkonzernen der Uhren⸗ fabrikation(Junghans⸗Gruppe, Kienzle, Mauthe Gmb. und dem Zentralverband der deutſchen Uhr⸗ macher(Hälle a..) iſt ein Abkommen zuſtande ge⸗ kommen, durch das klare Verhältniſſe im Ührenvertrieb geſchaffen werden. Das Abkommen beſtimmt u.., daß der Verkauf von Markenerzeugniſſen der Uhreninduſtrie ausſchließlich dem Fachhandel vorbehalten bleibt, und gibt den Uhrenfabriken die Möglichkeit, für gleichartige Artikel einheitliche Einzelverkaufspreiſe feſtzuſetzen. Der Vertrag, der auf ein Jahr läuft und ſtillſchweigend von Jahr zu Jahr verlängert wird, wenn er nicht gekündigt wird, enthält auch eine Klauſel, wonach ſich weitere Fa⸗ briken ihm anſchließen können. Die Beſtimmung, daß der Fachhandel ſeinen geſamten Bedarf nur bei den Ver⸗ tragsfabriken befriedigen ſolle, iſt beine zwingende Vor⸗ ſchrift, ſondern nur ein dem Handel ausgeſprochener Wunſch, da man in dieſer Beziehung bindende Ab⸗ 1 aus kartellrechtlichen Gründen vermeiden wollte. derart gehemmt, daß eine volle Entwicklung kaum noch er⸗ wartet werden kann. Hierdurch wird eine weitere Ver⸗ kleinerung der Erntemenge erfolgen, nachdem bereits das angebotene Areal ſelbſt um 30—40 v. H. kleiner iſt als im Vorfahre. In Neapel ſcheinen die Beſtände in Qualitäts- häufen ziemlich geräumt zu ſein. Jugoſflawien: Bei kleinen Zufſuhren unverändert. * Hamburger Kaffee⸗Wochenbericht vom 4. Juli.(„Heß⸗ kaffee“ Hamburg 35]. Der Kaffeemarkt zeigte in der ab⸗ gelaufenen Berichtswoche eine feſtere Haltung. Aus Bra⸗ ſilien wurde Froſt gemeldet, der in Teilgebieten des Lan⸗ des großen Schaden an der Ernte 1932⸗33 angerichtet haben ſoll. Auch trugen Nachrichten über eine vom Präſidenten Hoover angekündigte finanzielle Hilfe für die füdamerika⸗ niſchen Staaten zu Preiserhöhungen bei. Im Einklang mit den braſilianiſchen Verhältniſſen zogen die Preiſe füt gewaſchene Kaffees neuer Ernte ebenfalls an. Das In⸗ landsgeſchäft läßt, wie übrigens faſt immer in dieſer Jahreszeit, ſehr zu wünſchen übrig. Man muß heute damit rechnen, daß bei einer Belebung des Geſchäftes die For⸗ derungen für Lokalware weiter heraufgeſetzt werden. * Obſtmarkt Bad Dürkheim vom 7. Juli. Bei geringer Anfuhr und flottem Abſatz koſteten: Johannisbeeren 12 bis . 26—28; Stachelbeeren 12—26; Birnen Deviſenmarkt Im beutigen Frünwerkehr notieren Pfunde gegen New. Dork. 4,8665] Schweiz. 25,09 J Stockholm 18.14 Pars 12,8 len:: 1208 Madrid. 5140 Brüſſel.. 34,86 slo.. 19,18% Dollar geg. Rm. 480 Mailand 92.93 Kopenhagen 18.16½ Pfunde„„ 20.50 Karlsruher Hafenverkehr Im Karlsruher Rheinhafen ſind im Juni 103 Güter⸗ booke und Motorſchiſſe ſowie 288 Schleppkähne an gekommen und 19 Güterboote und Motorſchiffe ſowie 257 Schleppkähne abgegangen. Das bedeutet eine nicht unerhebliche Steigerung, ſowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Juni 1931 bei der Zufuhr um rund 29 000 Tonnen und bei der Abfuhr um rund 1000 Tonnen. Gegenüber dem Verkehr im Juni 1930 war der Verkehr im Juni 1931 bei der Zufuhr rund 57 000 Tonnen und bei der Abfuhr rund 5000 Tonnen größer, ſodaß ſich der Ausfall beim Geſamtverkehr in der erſten Hälfte 1931 gegenſtber dem Geſamtverkehr in der erſten Hälfte 1930 erheblich ver⸗ mindert hat. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 7. Ju! Das Geſchäft an der heutigen Börſe wor wiederum ſehr gering. Es konnte nur wenig Kahnraum eingeteilt wer⸗ den. Ebenſo waren nur wenig Bregreiſen am Markt. Die Frachten, ebenſo wie die Schlepplöhne blieben auf dem ge⸗ ſtrigen Satz ſtehen. 5 überall fabrikfrisch aEEMT SMA cia rx 1 der Packung 8. Seite/ Nummer 309 5 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 8. Juli 1931 Hitzewelle über dem Huson Die gegenwärtige Hitzewelle, die ohne die leiſeſte Abkühlung bei Nacht über dem ganzen Nordoſten und mittleren Weſten lagert, übertrifft in der Tat alles bisher dageweſene. Die Zeitungen ſchwelgen in Feſtſtellungen immer neuer Rekorde. Seit Men⸗ ſchengedenken hat man ſo böſe Tage nicht mehr er⸗ lebt und daß es hier infam heiß werden kann, weiß ja auch drüben jedes Schulkind. Mit bleigrauem Himmen, feu cher dicker, ſtickiger Luft und nicht der geringſten Abkühlung bet Nacht fing es an. Die Unannehmlichkeit lag zu⸗ nächſt weniger in der hohen Temperatur als in der hohen Feuchtigkeit. Wo man ſich hinſetzte, klebte man feſt. Beim Schreiben kleben Arm und Hand an Tiſch und Papier. Klebrig feucht ſind auch der Anzug, Handtücher und Bettwäſche. Immerhin, das iſt in der erſten Hälfte des Sommers, wo oft bei hoher Temperatur feuchter Nebel herrſcht— darum gibt's hierzulande auch keine Tapeten, denn die würden im Sommer einfach abfallen— nichts ungewöhnliches. Wie manchen Tag kann man im Sommer aus den oberen Stockwerken der Wolkenkratzer nicht einmal bis auf den Straßengrund herabſehen und Fähr⸗ betrieb und Schiffahrt auf dem Hudſon ſind ernſtlich behindert, wie drüben allenfalls im November. Jedoch harmlos war dieſer Anfang gegen das, was ſpäter kam, als die Sonne erſt durchbrach und es heißer und immer heißer wurde. Morgens dun⸗ ſtig und leicht bewölkt, mittags glühende Sonne und ſo alle folgenden Tage, jeder in der Frühe etwas klarer und trockener, aber auch jeder heißer als der Vortag. Die bedrückende Luftfeuchtigkeit iſt gerin⸗ ger geworden, aber dafür hat ein heißer Wind ein⸗ geſetzt, der mit 30—34 Grad weht. Die Augen bren⸗ nen einem davon im Kopfe. Die täglichen Schatten⸗ temperaturen liegen nun um die Mitte der 30er Grade und die Nacht geht allenfalls auf 32— 30 her⸗ unter. Mein Zimmer im 28. Stockwerk nach Oſten iſt trotz ſelbſtverſtändlich hermetiſch verſchloſſener Feuſter und ſtändigem Waſſerſprengens nicht unter 32 Grad zu bringen und da hört doch auf die Dauer jegliche Gemütlichkeit auf. Die Straßen ſind ganz ſtill und verlaſſen, Fußgänger ſo gut wie verſchwunden. Wer nicht unbedingt muß, wagt ſich nicht hinaus. In der Untergrund iſts ausnahmslos 38—40 Grad. Ich habe mich nicht mehr hineingewagt. Auf der Hochbahn, die jetzt als das luftigſte Verkehrsmittel gelten muß, fährt alle Welt in Hemdsärmeln. Kein Kragen hält Stand. Er iſt dahingeſchmolzen, bevor der Träger nur die Straße erreicht hat. Im ge⸗ ſchlofſenen Taxi muß man einen Hitzſchlag befürchten und im offenen Wagen verbrennt man ſich den Ho⸗ ſenboden auf den glühend heißen Sitzen. Selbſtverſtändlich arbeitet in Büros und Banken und Geſchäften alles in leichteſter Beklei⸗ dung, ſoweit man eben bei der lähmenden Tem⸗ peratur überhaupt von Arbeiten ſprechen kann. Auch Gerichtsſitzungen finden ſeit Tagen ſchon anſtatt im Talar in Hemdsärmeln ſtatt. In der Sonne werden Temperäturen von über 60. Grad von verſchiedenen Plätzen gemeldet und für die Jungens in der Stadt iſt es ein beliebter Scherz, Erſtes Originalbild von dem Bremer Kirchenbrand Die Löſcharbeiten an der Bremer Stephanikirche, deren Turm und Dachſtuhl durch ein Großfeuer ſchwer beſchädigt wurden. Von Herbert L. W. Goering Spiegeleier auf den Steinen zu braten. 6 Minuten dauert die Prozedur, dann kräuſeln ſich die Ränder und das Weiße wird braun. Das Ei iſt fertig. Auf dem Aſphalt, den natürlich niemand freiwillig betritt, ſinkt man richtig ein. Einer Dame„die einen Augenblick ſtehen mußte, um ein Auto vorüber zu laſſen, blieb der Schuh im Aſphalt ſtecken und darauf auch der Strumpf. Nun fiel ſie zu guter Letzt auch noch hin und verbrannte ſich dabei häuslich nieder, und die Familienväter löſen ſich all⸗ ſtündlich ab, um ihren Block von Schläfern und Au⸗ tos zu bewachen. Samstag auf Sonntag wurde der Strand⸗ beſuch in Long IJsland von der Polizei auf 750 000 Menſchen geſchätzt. An die 3000 Kinder gingen verloren und wurden von den Sammel⸗ ſtationen der Polizei den Eltern wieder zugeführt. In New⸗Jerſey brannte eine Scheune ab, weil ein paar blankgeſcheuerte Milchkan⸗ 40 Grad Hitze in New Mork Fuß und Hände, ſodaß ein Policemann ſie im Taxi wegbringen mußte. In den enger bewohnten Vierteln hat die Feuer⸗ wehr über 600 große Brauſen, die an die Hydranten angeſchloſſen ſind, mitten auf den Straßen aufgeſtellt und Jung und Alt ſpringen in Badehoſen oder in Pyjamas darunter herum, um etwas Erfri⸗ ſchung zu ſuchen. Lieber Gott, was kann man da ſehen! Alle öffentlichen Zierbrunnen, Baſſins und Teiche ſind behördlich genehmigte Schwimm⸗ und Plantſchbäder für die Anwohner und werden Tag und Nacht nicht leer. Die Theater und Kinos, die Kühlanlagen im Zu⸗ ſchauerraum haben, ſind bis auf den letzten Platz ge⸗ füllt. Man ſteht geduldig dort an, um zur Beſoh⸗ nung ein paar Stunden im gegen die Außenluft abgeſchloſſenen Kühlraum bei gurantiert 23 Grad als ſonſt draußen bei 3336 Grad zu ſchmoren. Zu Tauſenden ſchlafen die Meuſchen auf den Dächern und jeden Morgen lieſt man zum Früh⸗ ſtück, wieviele in der Nacht vom Dache herab zu Tode gefallen ſind. Daneben häufen ſich die Sterbefälle als Folge von Hitzſchlägen bereits zu vielen Hun⸗ derten. Im Central Park kampieren allnächtlich an die 100000 Menſchen. Mit Kind und Kegel lagern die Familien auf Zeitungen gebettet. Noch viel mehr Menſchen ſuchten nachts den Strand am Ozean auf. Straßenweiſe laſſen ſich die Leute dort . gegenwärtig iſt Abkühlungsduſche für Menſch und Tier in New Nork nen davor ſtanden, in denen ſich die Sonne ſpiegelte und die dann als Brennpunkte für die Strahlen wirkten. Auf der Strecke nach Philadelphia, Baltimore, Waſhington zogen ſich meilenweit in der glühenden Sonne die Schienen krumm Der Jceeream Vorrat ging in der Stadt in den Drugſtores aus, das Uebel wurde glücklicherweiſe wieder behoben. Was das bedeutet, kann nur der ermeſſen, der die Lebensgewohnheiten der Ameri⸗ kaner kennt und einmal die täglichen Spezial⸗ güter züge geſehen hat, die von den rieſigen Jcecreamfabriken draußen zur Stadt her⸗ einrollen. Schon in gewöhnlichen Zeiten iſt der Amerikaner ohne Jcecream nicht denkbar, aber Jcecream„das“ Nahrungsmittel. Ohne Icecream iſt man hier wie ein Fiſch ohne Waſſer, ein Vogel ohne Luft, es geht überhaupt ö nicht. Blutrot im dicken Dunſt geht die Sonne morgens trübe Schla⸗ fen kann man nicht, denken, irgend etwas ar⸗ auf, blutrot geht ſie abends unter. Rötlich ſchimmert der Mond durch den Hitzenebel. beiten. kann man nicht. richtet mit leerem Kopfe digſte. und wartet von einer Zeitung auf die andere, um endlich, endlich die erlöſende, dickgedruckte Ueber⸗ ſchrift zu leſen:„Wetteränderung und Abkühlung in Ausſicht.“ Man jappt nur und ver⸗ mechaniſch das Von Alllodieben und Verlobungsringen in England Autodiebſtähle kommen in der letzten Zeit in England epidemieartig vor. Sie ſind zu einer richtigen Landplage geworden, ſodaß ſich die Polizei gezwungen ſah, überall auf den Land⸗ ſtraßen nach Einbruch der Dunkelheit faſt alle vor⸗ beifahrenden Automobilie anzuhalten und zu kon⸗ trollieren. Dieſe ſtrengen polizeilichen Maßnahmen erwieſen ſich zunächſt als erfolgreich. Zahlreiche Autodiebe konnten dadurch feſtgeſtellt und die ge⸗ ſtohlenen Wagen ihren Beſitzern zurückerſtattet wer⸗ den. Die Ratloſigkeit der Herren Autodiebe dauerte aber nicht lange. Sie kamen auf den richtigen Ge⸗ danken, daß derjenige, der einen großen Wagen weg⸗ zuſchaffen imſtande iſt, auch die Fähigkeiten beſitzen müſſe, ſich Papiere zu beſorgen, mögen es auch ge⸗ fälſchte ſein. Die falſchen Papiere ſind ſo glänzend nachgemacht, daß die Polizei ſie kaum von den richtigen unterſcheiden kann. Jetzt triumphieren wieder die Autodiebe, und die Polizei iſt ratlos. — Aus unaufgeklärter Urſache entſtand in der Bremer St. Stephanitirche ein Großfeuer, das bald vom Turm auf den ganzen Dachſtuhl übergriff. Ferner berichten die engliſchen Blätter über eine andere Neuigkeit. Ein Londoner Juwelier brachte Goldringe zum Verkauf, in denen die Worte „Ich liebe Dich“ eingraviert ſind. Die Ringe ſind in London zur Zeit ſehr populär. Sie ſind beſonders bei denjenigen jungen Männern beliebt, die aus Schüchternheit nicht imſtande ſind, dieſe inhalts⸗ reichen Worte über ihre Lippen zu bringen. Vielleicht hatte aber der praktiſche Juwe⸗ lier bei dem Herausbringen dieſer Goldringe auch einen Hintergedanken. In der Zeit, der unzähligen gebrochenen Verlobungen und maſſenhaften Schei⸗ dungen iſt es vielleicht tatſächlich viel praktiſcher, keinen Namen und keine Initialen auf die Innen⸗ ſeite der Ringe gravieren zu laſſen und ſich mit den Worten„Ich liebe Dich“ zu begnügen, die ja wieder⸗ holt zur Anwendung gelangen können. Außerdem iſt es in unſerer Kriſenzeit ſehr praktiſch, nach der Entlobung den Ring zurückerſtattet zu bekommen, um ihn der Nachfolgerin überreichen zu können. r ——— Wußten Sie ſchon? Eigenartige Delikateſſen: Daß der Europäer „Schnepfendreck“ und Schwalbenneſter, der Chineſe Ringelwürmer als Delikateſſe verzehrt, iſt nichts Neues mehr; aber es gibt in Amerika und Afrika Völker, welche Erde als Delikateſſe genießen. Zu ihnen gehören in Amerika vor allem die Indianer⸗ ſtämme der Apachen und Pawnee, in Afrika die Su⸗ daneſen. g graben, die man zu einer Art Kuchen formt und roh verzehrt. Man löſt die Tonerde aber auch zu einer Art Sauce auf und gibt dieſe als Zutat dann zu anderen Speiſen. Die Apachen genießen eine röt⸗ liche Tonerde und behaupten, daß ſie die Verdauung befördere. Die Sudaneſen graben ebenfalls einen gelblichen Ton aus der Erde und erklären, daß der⸗ ſelbe um ſo beſſer ſchmecke, je tiefer man ihn aus dem Erdreich hervorhole. Die ſeltſame Gewohnheit des Erdeſſens findet ſich auch in einigen Orten Perſiens und im Uralgebirge. Hier ſteht ſie jedoch in engem Zuſammenhange mit religiöſen Ueberlieferungen. *. Durch Verſuche wurde feſtgeſtellt, daß die tägliche Nahrungsmittelmenge beim Menſchen faſt vier und ein Viertel vom Hundert des Körpergewichts beträgt, * Borneo hat alljjährlich ca. 200 Gewitter. * Die Fabrikation der Stecknadel zerfällt in 18 Teil⸗ operationen, die von ebenſoviel Arbeitern ausgeführt werden. * Der Kaiſer von Japan beſitzt einen Kahn, welcher aus purem Silber beſteht. Selbſt die kleinſte Raupe hat mehrere Hundert, eine größere ſogar mehrere Tauſend Muskeln. * Ein Hering gibt jedes Jahr ca. 300 000 Eier ab, eine Seezunge ungefähr 1 Million, ein Stör 3 Mil⸗ lionen, ein Flunder ſogar 7 Millionen. a Die größte Glocke Deutſchlands, die ſogenannte Kaiſerglocke im Kölner Dom, wiegt 543 Zentner, der 3 Meter lange Klöppel allein über 15 Zentner. Die Glocke ſelbſt iſt 3,25 Meter hoch und beſitzt am Schall⸗ rand einen Durchmeſſer von 3,42 Meter. Am Schlag⸗ rand beträgt die Stärke 29 Zentimeter. E Eigentliche Familiennamen gibt es in Deutſchland erſt ſeit ca. 400 Jahren. * Um den Bedarf an Eiſenbahnſchwellen für die Schienen zu decken, müſſen jährlich gegen 250 000 Hektar Wald gefällt werden. Notwen⸗ Man lebt von der Hoffnung auf Abkühlung Kaprun nach der Schlammlawinen-Kalaſtrophe Das größte Schiff der Welt im Bau Der 73 000 t⸗Dampfer der Cunard⸗Linie im Baudock In Clydebank(Schottland) wird das größte Schiff der Welt, ein 78 000 Tonnendampfer, für die Cunard⸗Linie gebaut. Der Ozeanrieſe wird nach ſeiner Fertigſtellung 340 Meter lang ſein. In den Straßen von Kaprun, dem kleinen Gebirgsdorf bei Zell am See, liegt das Geröll und der Schlamm meterhoch. Viele Häuſer wurden von der Gewalt des Wildͤbachs ſchwer beſchädigt. gart * In Bolivien wird eine weiße Tonerde ge. 9 Etappe FFF Satz e Spiele Mit und 9 ſetzten Mittwoch, 8. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 309 — 8 N Gruppe, ihren Vorſprung auf 1000 Meter vor der Haupt⸗ 1 ruppe auszudehnen. Aber nicht alle Fahrer der Spisen⸗ 8 5 Amerikas 128995 konnten das e berſche Tempo durchhalten, N Leichtathlelik⸗Meiſterſchaſten Batteſſini, di Pacco, van Ruſſelberghe, Rebry und einige 5 5 5 n 8 8 ſpäter noch aufgekommene Einzelfahrer fielen wieder zu⸗ äee Glanzleiſtungen bei den Athletik⸗Meiſterſchaften rück. Thierbach, Metze, Pelliſſter, Ledueg und Viaene ieſe Wertvolle Aufſchlüſſe über das Können der amerikant⸗ ſtrebten allein dem Ziel zu. Im Endſpurt diefer kleinen 11 1 5 Leichtathleten gaben die Ergebniſſe der nationalen N 8 20 8 3 1. 5 ika 88 Sieger Spahr nach Punkten. Teufel ⸗ Tuttlingen— Meiſterſchaften, die in Lincoln ihren Anfang nehmen. Seit von 172 Std. vor dem Deutſchen Metze die er 31 Damentenniskampf Hir n⸗Möhringen. Teufel wurde klarer Pundiſieger. Viele neue Namen tauchen auf, die alte, in Europa be⸗ hand. Die nächſten Plätze belegten Ledueg, Viaene und er⸗ England-Deutſchland 3 e 22 ra Ib ter ee Sieger kannte Garde iſt zum Teil ſchon überflügelt. Unter den 1 1. 1 die 4 1 811 1 8. Krauſe in 12 Minuten. Pfeil⸗ Untertürkheim— Hart⸗ ſchi en Rekor 1 ders des 3 ämpfers ein, da übrige Fe folgte in kleineren Gruppen. In 91 1 England führt am erſten Tage mit:0 Punkten Li e b Seſtringen. Pfeil ſiegte knapp nach Punkten. Grim⸗ 7 5. perde e N 5 985 1 326,19 Std. ihre der Deutſche Geyer ſeine Landsleute 1 Einen wenig een Auftakt nahm am mei s⸗Wangen Kon.Schifferſtadt Kolb ſteuerte be⸗ dem Weltrekord des Finnen A. Järvinen zurückblieb. Im Sieronſkt, Altenburger und den Wiener Bulla durchs ind Dienstag im Birmingham der Damen⸗Tennisländerkampf 40 55 ff 1 210%, eee 0 Hards⸗Laufen erreichte der Sieger Frank Wykoff die Ziel. Stöpel, Buſe, Siegel, Nitzſche und Uſſat endeten f 0 ährend i 1 Kopfariff in 11.33 Minuten überrumpeln ließ. Sieger an ans 8 5 1 5. S 3 Ei 15 15. e„ im Grimmeis Schreibe r⸗Fenerbach Bette. Bill e Weltrekordzeit von 9,8, der Neger Tolan holte ſich die in der Hauptgruppe, die in 328,09 Std. das Etappenziel inn Vorjahr in n unen! N gebnis heraus⸗ Sieger Schreiber durch Ueberſtürzer in.16 Minuten. 200 Pards in 21 und Eddie Genung(Waſhington) ſiegte erreichte. 5 5 8 öt⸗ polen konnten,— a Jahre kaum die Chance. Renu l- Feuerbach— Teufel⸗Tuitlingen. Sieger Reul über die halbe Meile in 1552.6. Im 120 Hards⸗Hürden⸗ Die glänzende Haltung der Deutſchen bei dieſer Etappe ing ein. e Unſere Mannſchaft durch Hammerlock in.10 Minuten. Hir u Möhringen— laufen ſtellte der Newyorker Percy Beard mit der kaum finden bei den Franzoſen eine ſehr lobende Anerkennung zen muß ohne Ci 5 Au ſem ſpielen und das iſt gleich⸗ Spahr⸗Heidenheim. Punktſieger Spahr. b feil⸗Unter⸗ glaublichen Zeit von 14,2 einen Weltrekord auf. Groß⸗ und die Ausſichten unſerer Landsleute werden nun als hebeutend mit dem Verluſt ſicherer Punkte. Am erſten kürkheim— Krauſe⸗Schiſſerſtadt. Sieger Krauſe durch; 16 5 ſtuſti tei er⸗ 5 g 5 5. Armſchulterſ e f 18 5 artige Leiſtungen gab es auch in den techniſchen Uebungen. ſehr günſtig beurteilt. Tage der Spiele konnten die Engländerinnen bereits 310 rmſchulterſchwung in 15 Minuten. Grimmeis⸗Wan⸗ 5 5 5 5 5 em 15 Fa ung gehen. Miß Whittingstal ſchlug F. l.[gen— Deu ſel⸗kuttlingen. Sieger Grimmeis durch Ein⸗ d ſprang A. Burg 1,996 hoch und im Stabhochſprung In der Einzel- Geſamtwertung iſt eine ſtarke des in Führung inte ae e f 1 3276 97 drücken der Brücke in 17 Minuten. Schreibe r⸗Feuer⸗ brachte es Jack Wood auf 4,175 Meter. Umwälzung eingetreten, da der bislang führende Italte⸗ . Roſt in einem 5: atzkampf 612, 376, bi, Miß bach— Stur m⸗BVaihingen. Sieger Schreiber durch Ueber⸗ 5 ner di Pacco über zwei Minuten eingebüßt hat. Das 1 M 3 2 5 e V Süd⸗ S in 8 Minuten. Reul⸗Feuerbach— Kol b⸗ Der zweite Tag gelbe Trikot der Führenden trägt nun der Franzoſe I beutſche Fr 28, 671 al Miß mann Schifferſtadt. Punktſieger Kolb. Spahr⸗Heidenheim— 8 2 577„ zelliſſie it ei Geſamtzei 52:07,29 Std. i . kam gegen Frl. Aenne Peitz zu einem leichten:2, 6 1⸗ Krauſe⸗Schifferſtadt. Sieger Krauſe durch Hüftſchwung e d e 12 1 5 a et ble f 13 55 gleichen 825 be ö mn 51 Spi if Miß 9 in.14 Min: Ger ü m m 8 anden f 9 2 Ath 5 1 Linco 0 5 5 5 1 8 Sieg. Im vierten Spiel zwiſchen Miß Round und Hilde 1 t mingten. Grimme ns⸗Wangen—Schre obere] Zeichen guter Leiſtungen, wenn auch im allgemeinen die Deutſche Metz e. Thierbach iſt Dritter mit 52 208,10 N Krahwinkel zwang beim:2 für Miß Round im erſten Feuerbach. Sieger Grimmeis durch Soubleſſe in 13.30 Mi⸗ ee a. N 8. 8 1. 3 5 ich 55 g. 5 2 1 nuten. Krauſe⸗Schifferſtadt— Reul⸗Feuerb unkt⸗ bochgeſpannten Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden. Die Std., auf dem vierten Platz liegt der Italiener die Parco 96 S ſchwerer Wolkenbruch zum Abbruch aller weiteren u ſe⸗Schifferſtadt eu l⸗Feuerbach. Punkt 1 itel fi i kiena j 5 85 5 1. g 110 Satz ein ſieger Krauſe. Spahr⸗Heidenheim— Kol b⸗Schifferſtadt. meiſten Titel fielen an die an der Pacafieküſte beheimateten] mit 58:08,19 Std. Vier Minuten zurück ſtehen Sieronſkt . Spiele des erſten Tages. Sieger Kolb durch Doppelnelſon in 1 Minute, Kraufe Athleten und auffallend viele neue Meiſter ſtellt die nächſt⸗ und Buſe auf dem 17. bzw. 19. Platz. igt. und Kolb, beide Schifferstadt. Sieger Kraufe mit Arm. übrige Olompfaſtadt Los Angeles. Ueber aid Dards ſiegts Im Länderkl t liegt Deutſchland eb 7 Südweſtdeutſche Meiſterſchaften feſſel und Rückwurf in.15 Minuten. Williams in der guten Zeit von 48,8; über 400 Pars m Länderklalſement liegt Den ſchland eben⸗ 5 l Plazierung: 1. Grimmeis⸗Wangen; 2. Kraufe⸗Schiffer“ Hürden ging Burke in 54, Sek. als Erſter durchs Ziel. falls ſehr günſtig. Das Ergebnis lautet hier: 1. Frank⸗ . im Gewichtheben und Ringen ſtadt; 3. Kolb⸗Schifferſtadt; 4. Spahr⸗Heidenheim; 5. Reul⸗ Die Meiſterſchaft über eine Meile holte ſich der bekannte reich 156:26,41 Std., 2. Deutſchland 156:26,56 Std.(alſo 1 i 5 8 Feuerbach. r 2 K. G. Lermond in 415, ſechs Meilen durchlief der Newyorker[nur 15 Sekunden Abſtand), 8. Belgien 156:28,41 Std., eil⸗ Mit dem e 5 im n Der Erfi 8 8 18 ö b 1 gern 5 61:26, 2 0 F 4. Italien:56,29,22 Std., 5. Gemiſchte Mannſchaft(Auſtra⸗ 5 und Ringen am onntag in Stuttgart⸗ Wangen 0 ſtellte Las ky ſogar mi 0 211,8 einen neuen nationalen jien⸗S ei 156,39,23 Std. hrt ſetzten die Kämpfe um die ſüdweſtdeutſchen Meiſterſchaften noͤer des Lennis ge torben Rekord auf. Gut, aber nicht gerade überzeugend waren eee ein, die wie 5 1 7 55 b d DAS die 855 e eren 5 7 e Cusppe au den deutſchen Meisterschaften bilden. ri ſchon mit 15,45 Metern zu Meiſterehren. Im Dis⸗ Hoppegarten(7. Juli) 1 0 Zu dem vom AS Stuttgart⸗Wangen auf ſeinem Sport⸗ kuswerfen ſchleuderte Paul Jeſſup die Scheibe 46,46. her N 5100 gut 3 5 N ſich von Sen teil⸗ 11 weit i 3 5— 9 5 1. Geier⸗Reuuen. Lehrlingsreiten. 2800 4, 1600 Meter: nahmeberechtigten aus oͤen SV⸗Kreiſen 4(Baden⸗Pfalz) anagan mi„35 etern den Titel. eiſter im. ins Herdi J. S 2. Aſtoria; 3. Fenelon. 6(Württemberg) und 15(Schwarzwald) 7 Gewichtheber Speerwerfen wurde ſchließlich der Rekordmann Demers bien Gene bande b Senden rt und 14 7 15 Im. das im olympiſchen mit einer Weite von 64,87 Metern. Voylle, Loe. Totar 48, Plaß: 17, 28..„ — Dreikompf(beidarmig Drücken, Reißen und Stoßen] aus⸗ 2. Herold⸗Rennen. Ausgleich 2. Für Dreijährige. 3800% getragen wurde, ſetzte ſich Schäſer⸗K B 95 Stuttgart mit 1800 Meter. 1. Geſtüt Weils Fandem(Saydik); 2. Eſto 540 r 52 1291 0 Im 18 0 85 Achte Etappe der Tour de Frante Vir; 3. Rohrpfeifer. Ferner: Vierzeiler, Altal. Toto: 205, waren mpfe erforderlich, aus denen Grimmeis⸗AS 5 latz: 62, 20, 22. 5 Stultgart⸗Wangen als glücklicher Sieger e Der Glänzende Leiſtung der Deutſchen Thierbach und* 95 Sabenichts- Hennen. Für Zweifährige. 2800 4. 1000 il⸗ e e 58 8 Metze.— Das Feld geſpreugt Meter: 1 0 ne 0 Sanne(Plätke); 2. Der⸗ fe e rei ei ſeinem erſten Kampfe wegen Ver⸗ 9 iemli wiſch; 3. Citadelle. erner: Caſperle, Palaſtgage, Mio letzung aus. Dafür belegte ober ſein Klubkamerad Krauſe 7 1 de en ene. 99 55 zo, Verdi Pelas, Illona 1 8 8 Altona nach fehr guten Leiſtungen den 2. Platz. Die Kämpfe ſtan⸗ lranzolſden ubrandfeße eren del ber an biene ag. Tor: z, Plat 20 4% 0 i 5 5 nte den ouf einer ſportlich hohen Stufe und zeigten, obwohl moren bild ubr bei frumenbeim Regen gestarteten achten 4. Lehndorff⸗Rennen. 6500 4. 2200 Meter: 1. in totem der außerſt hart geführt, techniſche Feinheiten. Der Sportwart Etappe von Bayonne nach Pau(106 Km.) die erſte Rennen: Graf Voß Granville(W. Printen); 1 in totem die des 4. Kreiſes, Schopf⸗Mannheim, war ein aufmerkſamer Sprengung des Feldes. Den Ruhm, dieſe erſte Vorent⸗ Rennen: Frhr. von Oppenheims Wolkenflug(Zehmiſch): il Leiter. 5 ſcheidung herbeigeführt zu haben, können die beiden Deut- 3. Majordomus. Ferner: Adebar, Altenſtein. Toto: 8, Die Ergebniſſe: ſchen Thierbach und Metze für ſich in Anſpruch nehmen. 17, Platz: 10, 10. ag⸗ Gewichtheben: Schäſer⸗Kraftſportoetein 85 Stuttgart im Schon wenige Kilometer nach dem Start löſte ſich plötzlich 5. VVÜ˙VVVVVV 2500 4, 1400 Me⸗ Drücken 150, Reißen 160, Stoßen 280, zuſammen 540 Pfund; Thierbach mit Metze am Hinterrad mit wuchtigem 0 e e n 1 0 8. 0 5 eee 0, 8 1595 10 15 Flund, 1 vom Felde, 1 Handumdrehen hatten die beiden Aurelian, Agricola, Garde. Toto: 20, Platz: 19, 20 55. in fner⸗Spartanio Stuttgar 145, 195, 470 Pfund. 885 5 N eutſchen einen Vorſprung von 200 Meter gewonnen. 6. Landon⸗Rennen. Für Zweijährige. 2800, 1000 Ringen: Pfeil⸗Untertürkheim— Lochner-⸗Schiffer⸗ Sir William Hart Dyke Das war das Signal zu einer großen, mit aller Ener⸗ Meter: l. Geſt. Blumbergs Machbuba(Tarrasp; 2. Mauve; 4 ſtadt. Lochner verletzte ſich in der 5. Minute und konnte 5 8 8 5 Ye, gie durchgeführten Jag d, die trotz des ſtrömenden Regens 3. Chiffre. Ferner: Paulchen, Schneefall, Tanzgraf, Fi⸗ nicht mehr weiter ringen, ſo dem Schwaben einen billigen der Erfinder des Tennisſpiels mit den noch heute über die ganze Etappenſtrecke ging. Aus dem Felde löſten delia, Jiypenſe, Kameradſchaft, Madame Lafitte, Tanta. die Sieg überlaſſend. Grim meis⸗AsV. Wangen— gültigen Regeln, ſtarb in der Nähe von London ſich Pelliſſier, Zeducg, Rebry, van Ryſſelberghe, Batteſſini, Toto: 17 Platz: 11, 13, 24. 5 Kraufe⸗Vfg. Schifferſtadbt. Sieger Grimmeis durch im Alter von 98 Jahren. Obwohl ſein Name mit 5 5 4 7. Gibraltar⸗Rennen. Ausgleich 3. 2900 l. 2400 Meter: 00 1 9775 die Pacco und der Einzelfahrer Viaene los, um die Ver⸗ * Armzug in 18.15 Minuten. Schreibe r⸗Feuerbach— vielen politiſchen Ereigniſſen aus der Zeit der fol* Bemühun en bieſ„ ſtarken 1. Frau F. Pahls Elpi(H. Kreuz); 2. Gaſſenfunge; 8. f R. Ko L b⸗Bfk. Schifferſtadt. Punktſieger Kolb. Reul⸗ Miniſterpräſtdentſchaft Disraelis verknüpft iſt, wird o 855 Spinellyh. Ferner: Donnerkiel, Hellſeherin, Honeska, 2 e 5 855 eee e er weniger e als in der Geſchichte A 115 5 75 1 e 2 5 10 Harold, Oſtfranke, Roxana, Oſtris. Toto: ieger Reul. pahr⸗Heidenheim— etter⸗Villingen. es Sports fortleben. empo eb weiter ſcharf und ſo gelang e er fü 5 5 atz: 14, 16, 21. — 55 nompl. Büro. Tinrianung VerKkaä fe Neues, voll Eiche mit Birke abgeſetztes rt n ame- Gut erhalten., gebr. Kohlenbadeofen Matendan * 321¹ fahrräter fabrikneu, m. Garan⸗ tie, werden aus ganz zu kaufen geſucht. Sinti besonderer Anzeige mit Rollſchrauk, Schreibtiſch, Schreibmaſch, Kar⸗ totheke, Kaſſenſchrank etc. verkauft ſehr billig, * 3202 Verſteigerungshalle N 4. 20, Tel. 331 06. Schlafzimmer ſchwer gearbeitet, an⸗ Angeb. u. D.89 die Geſchäftsſt. 89171 an d. lichst. 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September 1931 beim Friedhoſ⸗ amt— Amtsgebäude Litera N—, Zimmer 18 zu ſtellen; ſpäter einkommende An⸗ träge werden nicht berückſich An die Hinterbliebenen, die eine neue Grab⸗ 2 Stühle. Wir ſehen alſo, daß Sie bei uns ſchon durch Gelegen⸗ heitskauf ein Schlafz. für RMk. 75.— erhal⸗ ten können. S258 Landes, Mannheim ⸗ Lindenhof, Bellenſtr. 2 [Alte Oel 12 805 direkt hint. Hauptbhf. Geöffnet v—7 Uhr. Motorrad, D. K. W. elangen ren derzeitigen gegen Zahlung eine neue Grabſtätte kommen noch die Koſten für die Ueberführung rei bitt Hoch, zu verk. 110 R. A. Bernauer K 0. Gi. m. h. H. der Ueberreſte vom alten nach dem neuen Grabe 1 18120 e 8 97 70 Qu 5, 11. 2. Stock. Marken-piano gut erh., bill. zu verk., evtl. zu verm. 18162 Langſtraße 16. part. 2. Stock, tigt. Haden. emal nen 80. Fx. ee T 3. 3 Mannhalm, R 7, 4/8(Bassermannhaus a. Markt) Mehrere Handwagen zu verkaufen. 48187 Sommer. Burg⸗ ſtraße Nr. 18. Vor- u. Zuname: Relse- Abonnement- Bestellung Küchentterd wie neu, ſehr billig zu verkf. 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Seeberger, U 2. 8. F 5. 4, Seitenb. part. * 194 .— 10. Seite/ Nummer 309 NI nm Fei ele M 5 Aus Dispositionsgründen und der damit verbundenen technischen Schwierigkeiten wegen nur noch heute und morgen! Albert Bassermann Toni van Eyck— Hans Siuwe Else Bassermann Adalber i? v. Schleſſowy in dem ersten Sexual- Tonfilm: Worüber man sonst nicht spricht!] Die ergreifende Tragödie eines jungen Mädchens und die tragi. schen Folgen einer skrupellosen f Vergewaltigung! im bunten Filmteil: 5 Fine See-Heise nach Helgoland. Sommer an den bayerischen Seen Neueste Emelka-Tonwoche. .00.00 7000 8 30 Uhr geginn: Mational-Theater Mannheim Mittwoch, den 8. Juli 1931 Vorstellung Nr. 352 Miete B Nr. 40 Cosi fan tutte (So machen's alle) Komische Oper in 2 Akten von W. A. Mozart Nach dem Italienischen des Lorenzo da Ponte (mit Benützung der Uebersetzungen v. Ed. Devrient und C. Niese) von Hermann Levi Musikalische Leitung: Ernst Cremer Inszenierung: ichard Hein Bühnenbild: Heinz Grete Anfang 20 Uhr Ende geg. 22.30 Uhr Personen: Flordiligi 1 Schwestern, Sophie Karst Dorabella Damen a. Ferrara Wlse Schulz Guglielmo, Offizier, Fior- diligis Liebhaber Ferrando, Offizier, Dorabellas Liebhaber Despina, Kammermädchen der Damen Marianne Keiler Don Alfonso, ein alt. Philosoph Karl Mang Christian Könker CTA abr dn litelg Helmuth Neugebauer Ein Tonfilm Letzte Tage! Lil Dagover Th. Loos— Rolf v. Goth „Bork 011* licher Tragik. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe U Gretl Theimer 1 tiefster mensch- „Flock u. Flickle in Paris“ „Moniy der Wüsfling““ Durch lippisches Land““ 5— Jugendfrei 5.—,.30,.— 8 S Heute: Letter Jag HMadu Christians Gg. Alexander „Leulnant Warst Du eins! hei den Husaren“ Hierzu Tom Tyler in einem seiner verwegenen 8 Bra vour-Stücke. .—..30,.— 30 Mann in österreichischer Uniform Kapellmeister Edl Hugler] Morgen Kommen Nach dem Abendhonzert spielen die Deutsch- meister sum TAM. Die Wiener& Deutschmeister Dle Presse sreibt: Das war ein wirklich ſe⸗ scher„Wiener Abend“ voll Gemütlichkeit und echtem Humor. Donnerstag 9. Juli 990 Frledrichsperk nadum. 4 Up, ends 8 Ur Nenrferw O Pler mig Abormerien 40 Plermig Probieren! KAFFEE 4555 olla- Machu % Pfund.00 Kalgpaer schuh % Pfund.95 Auserlesenedualitäten GREUTIeR N 4, 13(Kunststraße) umme mit gedecktem Auto, v. 15 Mk. an, gewiſſenhaft. 3204 Kunz, J 6, 8 Tel. 26776. Heute Mittwoch 8. Juli U..: Mozarts: Sonate A abends 8 Uhr 0 Harmonie, D 2, 6 5 Vortrags abend der . Klavier- Akademie Peter eib Nu. Werke von Beethoven, Schubert, Ralf. Weber. Chopin, 5 howsky. Anläßlich des 175. 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Juli 1931 J Ein Film nach dem berühm- ten weltbekannten Roman von Richard Voss. Dazu der zweite Schlager: Hal dele Daahungelgenicheg Ein neu gedrehter Tarzanfilm ganz großen Formats. Anfang:.30,.00,.30, 8. 10 Uhr is cafass Hannheim Heute Mittwoch nachm. u. abends Sonderkonzert des beliebten Quartetts Frw¾in Sandor Offene Stellen Verblüffende bichtneuheit Wird für größeren Bezirk Generalvertretung und Alleinverkauf vergeben. Auch für Großfirmen geeignet. 100% Lichtver- besserung, 50% Stromersparnis. Unbegr. Absatzmöglichkeiten bei Industrie, Gewerbe, Aemtern, Ladenbesitzern etc. Hoher Verdienst. Jedermann Käufer, ca. 1 500 Mk. Betriebskapital erforderlich für Auslieferungs- Lager. Fachkenntnisse nicht erforderlich. Besuche nur ernster Reflektanten erbeten. Mitt- Woch u. Donnerstag Mannheim Unionhoſel, 5% Tu/ Uhr. ſeesdl-Jertalaug. 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