1 5 7 1 1 1 r Hezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Fe Hauptſtraße 63, Ne Friedrichſtraße 4, Erſcheinungsweiſe ge Luiſenſtraße 1.— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 8. Juli 1931 142. Jahrgang— Nr. 310 Die Cachverſtändigen⸗Konferenz in London Am Montag oder Mittwoch nächſter Woche— Eine von England angeregte Konferenz der Regierungen lehnt man in Berlin ab Die allgemeine Neberzeugung in A. C. A. Einladung Mufſolinis nach Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros 2 Berlin, 8. Juli. Den hieſigen Regierungsſtellen iſt bisher noch kein Vorſchlag über den Termin der Sachverſtän⸗ digen konferenz unterbreitet worden, die in London zuſammentreten ſoll, um die noch aus⸗ ſtehenden Einzelheiten des Hooverplanes zu regeln. In Frage kommen für den Beginn dieſer Experten- zuſammenkunft der Montag oder Mittwoch der näch⸗ ſten Woche. Der von engliſcher Seite ausgehenden Anregung nach einer Konferenz der Regie⸗ rungen, die im Anſchluß an die Sachverſtändigen⸗ beſprechungen einberufen werden ſoll, um die Rati⸗ fizierung der techniſchen Vereinbarungen dieſes Gremiums vorzunehmen, ſteht man in Berlin ab⸗ lehnend gegenüber. Man iſt mit Recht der Mei⸗ nung, daß dieſe Ratifikation viel einfacher auf diplo⸗ matiſchem Wege erzielt werden könne, ſo daß eine derartige Konferenz, die leicht politiſchen Cha⸗ rakter annehmen könne, überhaupt überflüſſig ſet. Für die Beſuche in Paris und Rom ſteht bisher lediglich das eine feſt, daß ſie, wie wir bereits andeuten konnten, erſt nach dem Beſuch der Engländer und des amerikaniſchen Staatsſekre⸗ tärs Stimſon in Berlin ſtattfinden werden. Wie wir hören, werden der Kanzler und der Außenminiſter bei ihrem Beſuch in Rom den ita⸗ lieniſchen Miniſterpräſidenten Muſſolini aller Form zu einem Gegenbeſuch in Ber⸗ lin auffordern. Allerdings hat man bis jetzt noch nicht feſtzuſtellen vermocht, ob Muſſolini auch eine ſolche Gegeneinladung annehmen wird. Wirtſchaftsgarantie durch Notverorönung in Kraft geſetzt Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 Berlin, 8. Juli. Der Reichspräſident hat, wie wir hören, heute eine neue Notverordnung erlaſſen, die ſich mit der Haſ⸗ tung der Wirtſchafts garantie befaßt. In 1 heißt es, daß auf Grund des Artikels 48 entſpre⸗ chend der Anträge der Vertreter des deutſchen Wirt⸗ ſchaftslebens folgendes verfügt wird: Die Regierung wird ermächtigt, durch wechts ver⸗ ordnung in Anlehnung an die Vorſchriften des Auf⸗ bringungsgeſetzes vom 30. 8. 1924 die darnach auf⸗ bringungspflichtigen Unternehmen, deren Vetriebs⸗ vermögen 5 Millionen Mark überſteigt, anteilig zu verpflichten, die Haftung bis zum Betrage von 500 Millionen Mark für etwaige Auslandskreditgeſchäfte zu übernehmen, die die Deutſche Golddiskontbank im Intereſſe der Aufrechterhaltung des deutſchen Aus⸗ landskredits tätigt. Die Regierung erläßt die näheren Vorſchriften. Sie kann mit der Durchführung treuhänderiſcher Aufgaben die Bank für Induſtrie⸗ obligationen in Ergänzung der ihr in 8 7 des In⸗ duſtriebankgeſetzes vom 31. 3. 1930 zur regulierenden Aufgaben betrauen. i 382 beſagt: Dieſe Vorordnung tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft. „Die Verordnung iſt unterzeichnet von Reichsprä⸗ ſident von Hindenburg, dem Reichskanzler Brüning, dem Reichsfinanzminiſter Dietrich, dem Reichsinnen⸗ miniſter Dr. Wirth und dem ſtellvertretenden Wirt⸗ ſchaftsminiſter Dr. Trendelenburg. a An Wahlen wird nicht gerüttelt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Juli In der letzten Zeit ſind verſchiedentlich Gerüchte aufgetaucht, die Reichsregierung beabſichtige in die⸗ ſem und im kommenden Jahr alle Wahlen ab⸗ zuſagen. Sie glaube, um in dieſen kritiſchen Zeitläuften die ſicher zu erwartenden Störungen der Ruhe und Ordnung zu vermeiden, hier mit dem Artikel 48 vorgehen zu müſſen. i 0 Von einem ſolchen Eingreifen würden in erſter Linie Bayern, Heſſen und Preußen betrof⸗ en, Bayern und Heſſen, die im Herbſt neue Land⸗ tage wählen wollen und Preußen, da man im Früh⸗ jahr zur Urne gehen wird. „Wie wir von gutunterrichteter Seite hören, be⸗ ſtätigen ſich indes dieſe Gerüchte nicht. Der Kanz⸗ ler und das Kabinett haben ſich von jeher zu der Auffaſſung bekannt, daß mit Notverordnungen nur in dem Rahmen gearbeitet werden könne, den die in Telegraphiſche Meldung — Newyork, 8. Juli. Morgenzeitungen bringen über mehrere Spalten Meinungsäußerungen aus der Geſchäftswelt und aus politi⸗ ſchen Kreiſen, die die Erwartung ausſprechen, daß die durch die Zahlungsausſetzung geſchaffene zu⸗ verſichtliche Stimmung eine dauernde Förderung des Wirtſchaftslebens zur Folge haben werde. Die hieſigen „New Mork Times“ erklärt, vor allem müſſe man ſich ſobald wie möglich über die Maßnahmen einigen, die bei Ablauf des Feierjahres ergriffen werden müßten. Denn es ſei die allgemeine Ueber zeugung, daß nach Ablauf des Feier jahres die bisherigen Verträge niemals mehr in ihrer urſprünglichen Form wieder in Kraft geſetzt werden könnten. Aus der Tatſache, daß Amerikas Mitarbeit in Europa mehr denn je nötig ſei, ergebe ſich eine unvermeidliche Wandlung der amerj⸗ kaniſchen Politik. Reichsverfaſſung für dieſe außerordentliche Maß⸗ nahme abgeſteckt habe. Wahlen und ihre Termine ſeien aber in der Verfäſſung verankert. Ihre Be⸗ hinderung in der einen oder anderen Form käme einem Staatsſtreich gleich. Im übrigen, ſo meint man, ſei zu bedenken, daß die Aufregungen und Störungen, die einem ſolchen Vorgehen des Kabi⸗ netts notgedrungen folgen würden, ſicherlich nicht ge⸗ ringer wären, als die, die man bei der Durchfüh⸗ rung von Wahlen ſelbſt zu erwarten habe. Die Finanznot der Stadt Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Juli. In der geſtrigen Sitzung der Berliner Stadtver⸗ ordnetenverſammlung haben die Deutſchnationalen bei der Beratung des Etats derſtädtiſchen „New York Times“ verweiſt in dieſem Zuſam⸗ menhang auf die von Schatzſekretär Mellon vor einiger Zeit erfolgte Bemerkung, es wäre möglich, daß er an der Konferenz der Signatarmächte des Youngplanes teilnehmen würde.„New York Times“ ſagt weiterhin: „Man braucht keinen finanziellen Propheten um vorauszuſagen, daß der Noungplan geän⸗ dert werden muß. Trotzdem der Moungplan gegenüber dem Dawesplan einen großen Fortſchritt bedeutet, vor allem durch die Gründung der Bank für internationalen Zahlungsausgleich, verſagt er doch teilweiſe, wie ſogar ſein Haupturheber zugäbe, infolge der Weltdepreſſion.“ Ohne Zeit zu verlieren, führt„Times“ weiter aus, ſollten die Staatsmänner und Männer der Wirtſchaft aller Länder ſich für einen neuen Plan entſcheiden, der für die veränderten Verhältniſſe paſſe. Die Zeit hierzu ſei glücklicherweiſe vorhanden. Aber dieſe Zeit dürfe nicht mit ſelbſtgefälligem Händeſchütteln verbracht werden, über das, was ge⸗ ſchehen ſei, ſondern man müſſe jede Anſtrengung machen, das zu leiſten, was noch zu tun übrig bleibe. Betrte be den Antrag geſtellt, für den Fall, daß ſtadteigene Werle veräußert werden miſfen, in erſter Linie bis zu 409 Prozent der Aktien der Berliner Verkehrs⸗Geſellfchaft mög⸗ lichſt bald gegen Barzahlung zu verkaufen.»Die B. V. G. iſt die größte Aktiengeſellſchaft, die in Berlin überhaupt exiſtiert. Sie verfügt über ein Aktien⸗ kapital von 400 Millionen. Der Magiſtrat denkt natürlich nicht daran, der Anregung der Deutſchnationalen zu folgen. Der Oberbürgermeiſter Sahm hat ſich geſtern mit dem Reichsbankpräſidenten Luther in Verbindung geſetzt, um eine Verlängerung des Kredits von 150 Millionen zu erreichen, den ein Bankenkonſor⸗ tium ſeinerzeit an die B. V. G. gegeben hatte und der am 15. Juli fällig iſt. Die Stadt rechnet damit, durch die Vermittlung der Reichsbank die Umwandlung in einen langfriſtigen Kredit oder zum mindeſten⸗ eine erhebliche Erleichterung durchzuſetzen. Dit Vefreiung von der Amſatzſteuer Einzelheiten der Neuregelung Telegraphiſche Meldung — Berlin, 7. Juli. Mit dem 1. Juli d. Is. wurde die Neuregelung der Umſatzſteuer wirkſam, durch die Umſätze, die ins⸗ geſamt 5000 Mark nicht überſteigen, von der Umſatzſteuer befreit ſind. Hierzu weiſt der Reichsfinanzminiſter in einem Erlaß auf folgende Einzelheiten hin:. Für die Errechnung des Betrages von 5000 Mark iſt der Geſamtumſatz einſchließlich des Eigen verbrauchs ſowie der ſteuerfreien Um⸗ ſätze des Unternehmens im Steuerabſchnitt maß⸗ gebend. Daher ſind die in mehreren Betrieben eines Steuerpflichtigen vereinnahmten Entgelte für die Ermittlung des Geſamtumſatzes zuſammenzurechnen. Befreit iſt der Geſamtumſatz nur, wenn er, den Be⸗ trag von 5000 Mark nicht überſteigt. Wird der Be⸗ trag von 5000 Mark überſchritten, ſo iſt der Geſamt⸗ umſatz ſteuerpflichtig, ſoweit nicht für einzelne Lei⸗ ſtungen beſondere Befreiungsgründe in Frage kom⸗ men. Die Befrekungsvorſchrift gilt nicht nur für natür⸗ liche Perſonen, ſondern auch für Geſellſchaften und juriſtiſche Perſonen. Betreiben mehrere natürliche Perſonen ein Unternehmen gemeinſam, bei⸗ ſpielsweiſe in der Form einer offenen Handelsgeſell⸗ ſchaft oder einer Geſellſchaft des bürgerlichen, Rech⸗ tes, ſo iſt die Umſatzſteuerfreiheit nur dann gegeben, wenn der Geſamtumſatz der Geſellſchaft den Betrag von 5000 Mark im Steuerabſchnitt nicht überſteigt; auf die Zahl der Mitglieder der Geſellſchaft kommt es hierbei nicht an. 5 Maßgebend iſt die Höhe des Umſatzes im Steuer⸗ abſchnitt. Iſt der Steuerabſchnitt kürzer als ein Ka⸗ lender⸗ oder Wirtſchaftsjahr, ſo iſt der Geſamtumſatz dieſes Steuerabſchnitts in einen Jahresum⸗ ſatz umzurechnen. Die Befreiungsfriſt gilt nicht für Verſteigerer⸗ 5 Die Befreiungsvorſchrift dient insbeſondere der Arbeitsentlaſtung der Finanzämter. Aus dieſem Ge⸗ ſichtsvunkte heraus müſſen bei der ſteuerlichen Be⸗ handlung der befreiten Perſonen 1931 getätigt werden. Verwaltungs maßnahmen vermieden werden. Daher ſind Voranmeldungen und Voraus⸗ zahlungen nur dann abzugeben und zu fordern, wenn den Umſtänden nach zu erwarten iſt, daß die Umſätze eines Unternehmens den Betrag von 5000 Mark im Jahre überſteigen. Dieſe Erwartung iſt nicht ſchon dann gerechtfertigt, wenn aus beſonde⸗ ren Gründen in einem Kalendervierteljahr der Be⸗ trag von 1250 Mark überſtiegen iſt. Die Steuer⸗ pflichtigen ſind ferner aux dann zur Abgabe einer Steuererklärung nach Ablauf des Steuerabſchnittes aufzufordern, wenn die Vermutung gerechtfertigt erſcheint, daß der Jahresumſatz den Betrag von 5000 Märk überſteigt. Die Befreiungsvorſchrift gilt erſt⸗ malig für ſolche Umſätze, die, nach dem 30. Juni Soweit bei Steuerpflichtigen der Steuerabſchnitt vom 1. Juli 1931 bis 30. Juni 1932 läuft, z. B. bei Landwirten, gilt die Befrei⸗ ungsvorſchrift für alle Umſätze dieſes Steuerabſchnit⸗ les. Dagegen ſind bei allen Steuerpflichtigen, bei denen der Steuerabſchnitt nicht mit dem 30. Juni 1931 endet, die Umſätze vor dem 1. Juli 1931 ohne Rück⸗ ſicht auf ihre Höhe umſatzſteuerpflichtig, die Umſätze im reſtlichen Teil des Steuerabſchnitts jedoch umſatz⸗ ſteuerfrei, wenn ſie einen entſprechenden Teilbetrag von 5009/ nicht überſteigen, z. B. 2500/ bei einem mit dem 31. Dezember endenden Steuerabſchnitt. Ferner wird in dem Erlaß als Grun) für die Wiedereinführung der monatlichen Vorauszahlung der Umſatzſteuer die ange⸗ ſpannte Finanzlage des Reiches angegeben. Zur Vermeidung etwa hieraus reſultierender Mehrarbeit bei den Finanzämtern und ⸗kaſſen ſowie bei den be⸗ troffenen Wirtſchaftskreiſen wurde durch Verord⸗ nung vom 25. Juni vorgeſehen, daß nur Unterneh⸗ men mit einem ſteuerpflichtigen Um ſatz von über 20 000 monatlich voranmel⸗ den und vorauszahlen ſollen. Jufolgedeſſen würde von der Wiedereinführung der monatlichen Vorauszahlung weniger als ein Drittel aller Um⸗ kleinliche ſatzſteuerpflichtigen betroffen. Tauſend Bürgen Liquidation der Vertrauenskriſis Wenn auch mit der Pariſer Einigung über das internationale Feierjahr durch den Vollzug der fran⸗ zöſiſchen Unterſchrift ein neues Kapitel in der Geſchichte der Weltwirtſchaft begonnen hat und wenn aus den gemeinſamen internationalen Be⸗ mühungen die Grundlage für den Wiederaufbau der Weltwirtſchaft geſchaffen werden kann, ſo bleibt das Feierjahr doch nur erſt die Zwiſchenlöſung. Dieſer Zwiſchenregelung, ſo wie ſie endgültig aus⸗ ſehen wird, bleibt es vorbehalten, das Vertrauen zu ſchaffen, ohne das der Wiederaufbau nicht er⸗ folgreich durchgeführt werden kann. Es wäre eine Illuſion, ſich einzureden, daß wir nun mit der voll⸗ zogenen Einigung ſchon über alles hinweg ſind. Die ſchlimmſten Gefahren können zwar als beſeitigt er⸗ ſcheinen, und doch ſteht die Welt, namentlich wir als die am härteſten Betroffenen vor Aufgaben von un⸗ ermeßlicher Härte und Schwere. Noch niemand kann auch nur annähernd richtig ermeſſen, welche Zerſtörungen die Ver⸗ trauenskriſis der Welt in Deutſchland angerichtet hat. Die Vertrauenskriſts iſt der er⸗ heblichſte Teil der weltwirtſchaftlichen Konjunktur⸗ kataſtrophe und ſie allein iſt ſchuld daran, daß nach den Angaben von Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich die Kapitalabzüge aus der deutſchen Volkswirtſchaft mit der ungeheuren Summe von ſchätzungsweiſe—4 Milliarden anzuneh⸗ men find. Das iſt ein furchtbarer Aderlaß, und ſo ſteht trotz der Einigung über den Hooverplan die Gefahr einer bedenklichen Blutleere der deutſchen Wirtſchaft in allernächſter Nähe. Die Einigung in Paris kann dieſe Gefahr nicht mindern, weil ihre Wirkung ja erſt allmählich einſetzen wird, ſo daß die deutſche Wirtſchaft als allervordringlichſte Auf⸗ gabe zunächſt darum beſorgt ſei muß, wie den Folgen dieſer unerhörten Kapitalabzüge und den Folgen des hauptſächlichſt von Frankreich geführten Angriffes auf die deutſche Wirtſchaft und auf die deutſche Währung zu begegnen iſt. f Die drohendſte Gefahr beſteht in dem Fällig⸗ werden von mehrals 1 Milliarde Mark ausländiſcher Kredite innerhalb der nächſten Wochen. Es kann keinem Zweifel unter⸗ liegen, daß die großen Notenbanken den der Reichs⸗ bank bereits gewährten Rediskontkredit von 100 Millionen Dollar verlängern. Darüber hinaus iſt aber ein neuer Aushilfskredit dringend erforderlich, der ſo groß ſein müßte, daß er eine all⸗ gemeine Beruhigung ſchafft. Man nennt denn auch bereits einen zuſätzlichen Betrag von 150 Millionen Dollar, der, ſollte er der Reichsbank gewährt werden, die Deviſenlage unſeres Zentralnoten⸗Inſtitutes außerordentlich erleichtern und eine der Grundlagen für die Beſeitigung der Vertrauenskriſe ſchaffen würde. f Aber der Kapitalabzug aus Deutſch⸗ land bedroht nicht die Währung, ſon⸗ dern die Wirtſchaft. Denn bei der Kündigung der Kredite handelt es ſich nicht um geſchuldete De⸗ viſen, ſondern um die geſchuldete Mark. Der De⸗ viſenabzug bei der Reichsbank iſt darum nicht der Inhalt des Kapitalabzuges des Auslandes aus Deutſchland, ſondern ein äußeres Merkmal. Dieſes Merkmal trifft die Reichsbank, der Kapitalabzug in ſeiner Wirkung trifft die deutſche Wirtſchaft. Die Wirtſchaft verliert ihre Kreditmöglichkeit, die ſie zur Fortführung des laufenden Betriebes nötig hat, und da in letzter Zeit die Kündigungen des Auslandes auch auf die Rembourskredite übergegriffen haben, droht mit dieſer Entziehung auch der deutſche Außen⸗ handel ins Stocken zu geraten. Die Hauptaufgabe unſerer Fin anz⸗ politik liegt darum nicht in der Schützung der Währung, die gar nicht gefährdet iſt, ſondern darin, die Geſchwindigkeit zu mäßigen, mit der die Kreditkündigungen den Mechanis⸗ mus der Währung auf die Wirtſchaft zu in Bewegung geſetzt haben. Das kann nur durch eine große Aktion erreicht werden, die das Vertrauen in die deutſche Wirtſchaftskraft und die deutſche Zukunft wieder herſtellt. Und darum liegt der Sinn und die Bedeutung der Solidarhaftung von täuſend deutſchen Firmen der Induſtrie, der Banken, Schiffahrt und des Handels in der Vertrauens ⸗ ſtär kung. Man muß ſich vor Augen halten, was es heißt, wenn die deutſche Wirtſchaft, ſelbſt vollkom⸗ men ausgepumpt, in dieſer Zeit ſchwerſter Konfunk⸗ 2. Seite Nummer 310 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 5 turdepreſſion dem Auslande gegenüber in geſchloſſen⸗ ſter Form dokumentiert, daß ſie durch die Uebernahme einer Ausfallbürgſchaft von einer halben Milliarde ſelbſt an ſichglaubt und durch die Uebernahme des Obligos auch dem zweifelnden Ausland beweiſt, daß kein An laß vorhanden iſt, an der deut ſchen Wirtſchafts zukunft z u verzagen. Das Bedeutſame an der Aktion iſt jedoch der freiwil⸗ lige Zuſammenſchluß der deutſchen Großfirmen und man darf wohl hoffen, daß gerade das freiwillige kor⸗ porative Auftreten dem Ausland gegenüber nicht ohne Eindruck bleibt. Induſtrie, Banken, Handel und Wirtſchaft haben als Inſtrument für die Aufnahme der Vertrauens⸗ anleihe die Deutſche Golddiskontbank ge⸗ wählt. Sie haben bewußt das Inſtitut mit der Be⸗ wältigung dieſer finanztechniſch ſchwerwiegenden Aufgabe beauftragt, das nach ſeiner Umwandlung ohnehin der Exportförderung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft dienen ſollte. Wenn auch noch nichts genaues über die Einzelheiten des Ausbaues der Golddis⸗ kontbank und den neuen Auslandskredit bekannt ge⸗ worden ſind, ſo verlautet jedoch, daß der aus län⸗ diſche Kredit in die Form des Akzeptes gekleidet ſein ſoll. Die Bank würde ſich im Aus⸗ lande Rembourslimite eröffnen laſſen und ihre Kunden, d. h. vor allem Ex⸗ und Importeure, auf dieſe Limite ziehen laſſen, wobei eine deutſche Bank haften würde. Nach der F. Z. wäre der Grund⸗ gedanke alſo, daß zu dem Gtro der einzelnen Bank nochmals das Giro des Spitzeninſtituts hin⸗ zutreten ſoll, das allerdings ſein Giro offenbar nicht ohne genaue Prüfung geben würde. Dem Ausland ſoll damit anſcheinend noch eine verſtärkte Siche⸗ aug gegeben werden. Die Idee der Gründung einer gemeinſamen Akzeptbank iſt hier alſo verkoppelt mit dem bei der Gründung der Rentenbank ſeiner⸗ zeit maßgeblichen Gedankengängen. Im übrigen muß man, wie geſagt, Einzelheiten noch abwarten. Feſt ſteht, daß die Baſis der Gold⸗ diskontbank weſentlich verbreitert und gekröftigt wird, um einen weiteren Abfluß von Aus⸗ landskrediten abzuſtoppen. Die Bank muß aber zu dieſem Zwecke im Ausland ſelbſt Geld aufnehmen und kann erſt dann dieſe Kredite im In⸗ lande weiterleiten. Es beſteht die Ausſicht, daß die ausländiſchen Kreditgeber ſich noch heute oder ſpäte⸗ ſtens morgen zu der Gewährung dieſes Kredites an die deutſche Induſtrie bereit erklären. Die Reichs⸗ bank würde dann, falls es ihr ferner gelingt, was von den Garantiekonſortiums der Induſtrie noch be⸗ ſonders gefordert wird, auch mit den ausländiſchen Notenbanken zu weiteren krediterleichternden Maß⸗ nahmen zu kommen, wieder durchaus gefeſtigt in die deutſche Wirtſchaftspolitik eingreifen können. Mit dem garantierten Kredit der Induſtrie und mit weitgehenden kreditpolitiſchen Abmachungen der Reichsbank mit den ausländiſchen Notenbanken wären dann die Vorausſetzungen geſchaffen, um die Stü tz⸗ pfeiler der deutſchen Wirtſchaft zu er⸗ halten und zu verſtärken und darüber hin⸗ aus, was dringend notwendig iſt, in aller Ruhe die⸗ jenigen Kreditengagements der Wirtſchaft, die entgegen der Geſchäftsloſigkeit der Kriſe und der in der Depreſſion normalen Flüſſigkeit bis heute wetitergeſchleppt worden ſind, ſo viel wie irgend möglich glatt zu ſtellen. Dieſe Glattſtellung kann aber, wie geſagt, nur mit Hilfe von langfriſtigen Auslandsgeldern durchgeführt werden. So läßt die überraſchende Aktion der deutſchen Induſtrie die berechtigte Hoffnung aufkeimen, daß das Vertrauen im In⸗ und Auslande wieder her⸗ geſtellt wird, daß wir aus der finanziellen Zuſpitzung erlöſt und mit größerer Ruhe an den Wiederaufbau gehen können. Die Wirtſchaft hat den Mut Und das Vertrauen in die Zukunft be⸗ kundet. Sie hat das ihre getan, um mit be⸗ ſonderer Anſtrengung von ſich aus eine Zwiſchen⸗ regelung zu finden, die ſicherlich tragfähige Grund⸗ ſteine für den Pfeilerbau des neuen deutſchen Wirt⸗ ſchaftsgebäudes liefern wird. Das deutſche Volk insgeſamt muß aber ebenfalls Mut und Vertrauen faſſen und mit entſchloſſenem Willen an die Ueber⸗ windung der Kriſenſchäden herangehen. Kurt Ehmer. Internationaler Landarbeiter⸗Kongreß — Stockholm, 8. Juli. Der Internationale Land⸗ arbeiterkongreß iſt hier eröffnet worden. Etwa 60 Vertreter aus mehreren europäiſchen Ländern neh⸗ men an dem Kongreß teil. Theater und Mufik Die Klavierſchule Adolf Schmitt veranſtaltet am Samstag den 11. Juli ihren 50. Schülerabend, ein Beweis der langjährigen pädagogiſchen Tätigkeit des Leiters Herrn Adolf Schmitt, der aus einer Lehrer⸗Familie hervorgegangen, ſeine muſikaliſchen Studien zunächſt bei Muſikdirektor Bieling zurücklegte und ſpäterhin während 6 Jahren die Unterweiſung von Prof. Bopp genoß. Neben dem Hauptfach Klavier widmete ſich Schmitt auch dem Violin⸗, Viola⸗ und Orgelſpiel. Als konzertierender Künſtler vielfach mit großem Erfolge tätig außer ſeiner ſoliſtiſchen und ſehr begehrten Wirk⸗ ſamkeit als Begleiter ſpielte er wiederholt Konzerte mit Orcheſterbegleitung— erregte er die beſondere Aufmerkſamkeit von Eugen d Albert, der ge⸗ legentlich der Uraufführung einer ſeiner Opern in Mannheim der unter Bopps Leitung ſtehenden Hochſchule für Muſik einen Beſuch abſtattete. Unter den vorgeſchrittenen Pianiſten, die vor dem großen Klavierkünſtler Proben ihres Könnens ablegten, be⸗ fand ſich auch Adolf Schmitt, der für ſeine Leiſtun⸗ gen freundliche Anerkennung bei d' Albert fand. Eine bei Prof. Bopp hochgeſpannten Anforderungen, die Qualitäten der Schüler ſtreug durchmuſternde, erfolgreich beſtandene umfangreiche Abſchlußprüfung bildete die unumgängliche Vorausſetzung fürf die Aufnahme in den Lehrkörper der Anſtalt, dem Schmitt 17 Jahre lang, von 1902 bis 1919 angehörte. Ausgeſprochene Freude am Beruf im Verein mit ererbten, ſeit Generationen in der Fanilie ſchlum⸗ mernden Lehrgeſchick kamen ſeinem ſtets zunehmen⸗ den Schülerkreis zugute, wie auch ſein künſtleriſches Einfühlungsvermögen als Konzertbegleiter ihm viele Freunde erwarb, von denen Fritz Vogel⸗ ſtrom, der Mannheimer Liebling, in dankbarer Anerkennung mehrere ſehr anſprechende Liedkompo⸗ ſitionen ſeines Begleiters Schmitt gerne aus der Taufe hob. Namentlich als temperamentvoller Chopin⸗Spieler anerkannt, kann der verdienſtvolle Großkampftag im Preußenparlament Drahtbericht unſeres Berliner Büros 1 Berlin, 8. Juli. Im preußiſchen Landtag begann heute die Aus⸗ ſprache über das Volksbégehren des Stahl⸗ he hm, das die Auflöſung des Landtages zum Ziele hat. Es wird im ganzen Gebäude eine außerordent⸗ lich ſtarke Kontrolle ausgeübt, da man offenbar Demonſtrationen radikaler Elemente befürchtet. Aeußerlich bietet das Haus nicht den Anblick, den man an ſogenannten großen Tagen gewohnt iſt. Die Tribünen ſind nur mäßig beſetzt und auch das Ab⸗ geordnetenparkett weiſt Lücken auf. Zum Volks⸗ begehren wurde von der Regierungsbank aus, auf der der Innenminiſter Severing mit ſeinem Stabe Platz genommen hatte, vorerſt nur eine kurze Erklärung abgegeben: Die Regierung könne jenem Volksbegehren nicht beitreten, da die erforderliche Mindeſt⸗ zahl von gültigen Eintragungen nur un⸗ weſentlich überſchritten und inſolgebeſſen nicht damit zu rechnen ſei, daß in einem Volks⸗ entſcheidsverfahren die für einen rechtsmäßi⸗ gen Beſchluß auf Auflöſung des Landtages erforderliche Mehrheit erreicht werden würde. Ein Regierungsvertreter ging dann weiter auf die deutſchnationale Anfrage ein, die ſich mit dem Verbot des Hörberichts vom Reichsfrontſo d a⸗ tentag in Breslau beſchäftigt. Die Regierung ließ dazu erklären, daß ſie ſich durchaus hinter die Ent⸗ ſcheidung des Ueberwachungsausſchuſſes ſtelle, da es ſich bei der Veranſtaltung des Stahlhelms um eine parteipolitiſche Kundgebung gehandelt habe. Mit der Debatte verknüpft iſt auch der kommu⸗ niſtiſche Antrag wegen des Verbots der Spartakiade. Die Diskuſſion wurde von den Sozialdemokraten eröffnet, deren Redner der Abg. Meye r⸗Berlin ſich gleichzeitig gegen die Kommuniſten und die Rechte wandte, um dann in einer Schlußapotheoſe die Lei⸗ ſtungen der preußiſchen Staatsregierung während ihrer Amtsdauer zu verherrlichen. Der deutſchnationale Abg. v. Winterfeld emp⸗ fahl Herrn Hugenberg, der alles vorausgefehen habe, wieder einmal als Retter Deutſchlands. Natür⸗ lich ließ er es ſich nicht nehmen, den Hooverplau zu bagatelliſieren und rief den höhniſchen Widerſpruch der Sozialdemokraten dadurch hervor, als er den weisheitsvollen Satz ausſprach, die Schuld der regierenden Parteien ſei es, daß wir Reparatio⸗ nen zahlen müßten, kam es zu ſtürmiſchen Lärm⸗ ſzenen. Dann kamen die Kommuniſten zu Wort, deren Redner Deutſchnationale und Sozialdemokraten be⸗ ſchimpften. Neue polniſche Grenzverletzungen Telegraphiſche Meldung Marienwerder, 8. Juli. Von zuſtändiger Stelle mird mitgeteilt: Am 7. Juli nachmittags etwa gegen 17 Uhr hat bei Bauthen(Kreis Marienwerder) ein polni⸗ ſcher Deſerteur aus Graudenz in vol⸗ ler Aunsrüſtung und Bewaffnung die Grenze überſchritten. Er wurde von polni⸗ ſchen Grenzbeamten verfolgt und beſchoſſen. Polniſche Beamte haben dabei, wie durch Zeugen ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt worden iſt, etwa 50 Meter weit deutſches Gebiet betreten. Sie haben feruer von polniſchem Gebiet aus hinter dem Deſerteur mehrere Schütſſe auf deutſches Gebiet abgegeben. Der Deſerteur iſt entkommen und hat ſich dem nächſten deutſchen Landjägerpoſten geſtellt. Die weiteren Er⸗ mittlungen ſind im Gange. 5 Wie weiter bekannt wird, hat ſich bei Garnſee geſtern eine zweite Greuz verletzung zugetra⸗ gen. In der Nähe des Stadtgutes Garnſee ſam⸗ melte eine Frau im Walde Beeren, und zwar un⸗ zweifelhaft auf dentſchem Boden. Sie wurde von einem polniſchen Poſten von der Grenze her an⸗ gerufen, ſie befinde ſich auf polniſchem Gebiet, er müſſe ſie verhaften. Die Frau lief davon, der polni⸗ ſche Poſten verfolgte ſie und betrat dabei etwa 100 Meter weit deutſches Gebiet. Als die Manöver diesſeits und jenſeits dier Grenze Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 8. Juli. In Deutſchland finden in dieſem Jahr mit Rück⸗ ſicht auf die geſpannte Finanzlage keinerlei größere Militär⸗Uebungen ſtatt. Die Manöver beſchränken ſich auf kleinere Uebungen im Bataillonsverband in der Nähe der Standorte. In Frankreich dagegen haben ſeit Beginn des Jahres bereits Alpen⸗ manöver, ſowie gemiſchte Marine⸗ und Luft⸗ manöver bei Toulon und Luftmanöver von vier Fliegerregimentern im Raume von Paris ſtattge⸗ funden. Im Auguſt werden bei Nauey die Luft⸗ abwehrverbände große Uebungen abhalten und zwar in Anweſenheit des Marſchalls Pétain. Die großen Manöver unter der Leitung des Generals Claudet finden Mitte September bei Reims ſtatt. Außerdem ſind noch Marſchmannöver für September im Elſaß vorgeſehen. Muſiker mit Genugtuung auf ſeine Sammelmappe hinweiſen, die die Beweiſe langjähriger erfolgrei⸗ chen Tätigkeit ſowohl im Studierzimmer wie auch am Konzertpodium birgt. 1. Mannheimer Konſervatorium der Muſik. Die erſte Schlußaufführung wurde ausſchließlich von vor⸗ geſchrittenen Schülern und Schülerinnen der Klavier⸗ klaſſe von Frau Milly Häckel beſtritten. Es war nicht nur ein Ueberblick über erfreulich ſich ent⸗ wickelnde, ſichtlich gute Führung auſweiſende Be⸗ gabungen, ſondern auch ein Querſchnitt über moderne Klaviermuſik, wie er ſich in dieſer Auswahl vorzüg⸗ lich zur Einführung in moderne Klavjermuſik eignet und vom pädagogiſchen Geſichtspunkt durchaus zu be⸗ grüßen iſt. Durchwegs ließ ſich gediegene techniſche Schulung als unerläßliches Fundament feſtſtellen, die den Schülern ein Eingehen in die Individualität des Komponiſten ermöglicht. Die amerikaniſchen Wald⸗ idyllen von Mae Dowell kamen unter den Händen von Carlos Günther ebenſo zu richtiger Geltung wie kurze Charakterſtücke verſchiedener Meiſter bei Liſa Schaaf. Auch Martha Schowalter erweckte hinſichtlich klavieriſtiſchen Könnens einen günſtigen Eindruck, wenn auch manches robuſt aufgefaßt wurde und bei zarterem Empfinden an Liebreiz erheblich gewonnen hätte. Eine ihrem ausgeprägt rhythmiſchen Empfinden ſehr zuſagende Aufgabe fand Ella Bro d⸗ back mit dem Bauerntanz des in Mailand wirken⸗ den Mario Tarenghi(geb. 1870), der mit einfachen Mitteln überraſchende tonmaleriſche Wirkungen er⸗ zielt. Lediglich die von der Spielerin ſehr überſichtlich, faſt zu klar geſtaltete Orientaliſche Nacht ließ jenen Stimmungszauber nicht voll erſtehen, der nach einer impreſſioniſtiſchen, die Linienführung etwas ver⸗ deckenden Farbengebung verlangt. An den Stim⸗ mungsbildern aus Pompeji von Walter Niemann, vor allem dem„Amor, mit den von Niemann bepor⸗ zugten arpeggierten Akkorden mit gekreuzten Händen fand Maria Heller für ihre zarte Tongebung eine ſehr dankbare und glücklich gelöſte Aufgabe. Den an⸗ zegenden Abend beſchloß Mathilde Winnewiſſer nit einer reicher Klavierwerke von aver Scharwenka. Das Frau rief:„Da kommt ja ein deutſcher Posten“, ging der polniſche Beamte auf polniſches Gebiet zurück. Die weiteren Ermittlungen ſind im Gange. Nollandung eines Poſtflugzeuges in der Mongolei Telegraphiſche Meldung — Berlin, 8. Juli. Nach einer in Berlin eingegangenen Meldung der Deutſch⸗Chineſiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft Euraſia hat am 2. Juli ein Poſtflug zeug dieſer Geſell⸗ ſchaft auf der Strecke Nanking—Mandſchuria in der äußeren Mongolei aus Witterungsgründen eine Zwi⸗ ſchenlandung vornehmen müſſen. Die entſprechenden Schritte zur Freigabe des Flugzeugs ſind, nach Mit⸗ teilung der Euraſia, eingeleitet worden. * Das Poſtflugzeug Nanking Berlin, das eine Not⸗ landung vornehmen mußte, iſt von einem mon goliſchen Stamm in Beſitz genommen worden. Das Schickſal der beiden deutſchen Piloten iſt unbekannt. Ein Hilfsflugzeug entdeckte das Poſt⸗ flugzeug, von mongoliſchen Soldaten umgeben, die auf die zu Hilfe eilende Maſchine Schüſſe ab⸗ gaben. Kommuniſtiſche Ernteſtreik⸗Propaganda Drahtbericht unſeres Berliner Büros e J Berlin, 8. Juli. Der„Deutſchen Tageszeitung“ ſind, wie ſie mitteilt, in letzter Zeit aus verſchiedenen Gegenden Berichte zugegangen, nach denen die Dorfbevölkerung zumeiſt des Sonntags um die Zeit des Gottesdienſtes von kommuniſtiſchen Trupps auf Laſtwagen heimgeſucht werde. Neben der Verteilung von Flug⸗ ſchriften und dem Verſuch, die Landarbeiter zum Ein⸗ tritt in die K. P. D. zu bewegen, werde vor allem für einen Ernteſtreik Propaganda gemacht. Das Blatt fordert die preußiſche Staatsregierung auf, für eine Unterbindung dieſer roten Terror⸗ verſuche Sorge zu tragen, da es ſich offenbar um einen wohlvorbereiteten Plan zur Sabotage der Ernte handele. Mittwoch, 8. Juli 1931 GFT Aulounfall Schaljapins Telegraphiſche Meldung Kautendorf, 8. Juli Der ruſſiſche Baſſiſt Schaljapin fuhr am Mont nachmittag um 17 Uhr durch Hof, um nach Karls⸗ bad zu kommen, wo er ſich drei Wochen zur Kur aufhalten wollte. Zwiſchen Tauperlitz und Kauten⸗ dorf ſtreifte ſein Auto einen Motor r adfahret, der zu Boden ſtürzte und beichte Verletzungen erlitt Inſaſſen der Unfall nicht war. Ein Schloſſergehilfe fuhr mit einem Motorrad nach und ſtellte das Auto an der Großen Brücke von Kautendorf. Schaljapin, der in Begleitung ſeiner Das Auto fuhr weiter, wahrſcheinlich weil von den bemerkt worden Frau reiſte, nahm den Verletzten mit nach Rehau. Eine Gerichtskommiſſion begab ſich ſofort an Unfallſtelle. Nach der Aufnahme des mußte man zum Amtsgericht nach Rehau wo Schal⸗ japin eine Kñaution von 2000 Kronen hin⸗ terlegen mußte. Um 21 Uhr konnte der Sänger ſeine Reiſe nach Karlsbad fortſetzen. Letzte Meldungen Sitzung des Reichskabinetts — Berlin, 8. Juli. Das Reichskabinett iſt bereits heute vormittag um 9 Uhr zu einer Sitzung zuſam⸗ mengetreten, in der es ſich mit den Fragen der all⸗ gemeinen Lage wie auch mit den aktuellen Wirt⸗ ſchaftsproblemen befaßt. Selbſtmord eines Miniſterialamtmauns — Berlin, 8. Juli. Der 40 Jahre alte Miniſterial⸗ amtmann Karl Kagel, der in Potsdam, Breiteſtraße Nr. 58, wohnt, hat ſich geſtern abend in ſeinem Amtszimmer im Reichsverkehrsminiſterium er⸗ ſchoſſen. Selbſtmord eines Düſſeldorfer Notars — Düſſeldorf, 8. Juli. In ſeiner Privatwohnung wurden geſtern der Notar Glas macher und ſeine Ehefrau bewußtlos aufgefunden. Während Glas⸗ macher bereits tot war, waren die Wiederbelebungs⸗ verſuche an ſeiner Ehefrau erfolgreich. Die Gründe für die Tat ſollen, wie man annimmt, in einer nicht einwandfreien Geſchäftsführung des Notars liegen, der Hinterlegungs⸗ und Mündelgelder zu verwalten hatte. Glasmacher hatte ſchon vor mehreren Wochen einen Selbſtmordverſuch unternommen. Wolkenbrüche über Hamburg und der Unterelbe — Hamburg, 8. Juli. Die geſtrigen wolkenbruch⸗ artigen Regenfälle, die auch heute morgen noch an⸗ dauerten, haben in Hamburg im Laufe von 36 Stun⸗ den nicht weniger als 67 Millimeter Regen gebracht. Die gewaltigen Waſſermaſſen haben viel⸗ fach verheerend gewirkt. In Hamburg allein wurde die Feuerwehr 240 mal alarmiert, um das in die Keller eingedrungene Waſſer wieder heraus⸗ zupumpen. Verſchiedentlich mußten die Wehren ein⸗ greifen, um drohende Mauereinſtürze zu ver⸗ hindern. Ganze Straßenzüge ſtanden unter Waſſer. Die Kirſchenernte iſt vollſtändig vernichtet. Auch durch Blitzſchläge iſt viel Schaden an⸗ gerichtet worden. In Aſſel, Malſtedt und anderen Ortſchaften wurden mehrere Gebäude durch Feuer zerſtört. 4000 Todesopfer der Ueberſchwemmungen in Kwantung? — London, 8. Juli.„Times“ meldet aus Hong⸗ kong: Die Ueberſchwemmungen in Kwantung, die ſich bis Kanton ausdehnen, gehen zurück. Mau nimmt an, daß 4000 Menſchen ums Leben gekom⸗ men ſind. J Britiſche Ausfuhr⸗Krediterleichterungen für den Rußlandshandel London, 8. Juli.„News Chronicle“ zufolge hat die britiſche Regierung beſchloſſen, die Ausfuhrkredit⸗ erleichterungen für den Handel mit Rußland von zwölf Monaten auf dreißig Monate aus z u⸗ dehnen. Dies, meint das Blatt, werde nur der Schwerinduſtrie zugutekommen. Die Regierung ſei der Anſicht, daß die neue Unterſtützung große Vor⸗ teile für die Maſchineninduſtrie bringen werde. „Daily Telegraph“ berichtet, die Regierung ſei bereit, eine 60 ige Garantie für einen Betrag bis zu 60 Millionen Pfund Sterling zu gewähren. ſehr anſprechenden Wiedergabe umfang⸗ Vorſpiel entrollte ein Bild der zuverläſſigen päbago⸗ giſchen Führung der auch ſoliſtiſch erfolgreichen Päd⸗ dagogin Milly Häckel. Dr. Der Plan des Klaſſiker⸗Theater für Berlin. Zu den verſchiedenen Bemühungen der latenten Theaterkriſe in Berlin durch neue Gruppenbildung beizukommen, iſt jetzt auch der Plan eines Klaſſi⸗ kertheaters getreten. Die neue Theatergruppe, um die zurzeit noch verhandelt wird, will ausſchließ⸗ lich klaſſiſche Bühnenwerke ſpielen und hofft, hierfür eine beſondere Abonnementsorganiſation, aufſtellen zu können. In der Hauptſache iſt hierbei an die Mit⸗ gliedſchaft kultureller Vereinigungen gedacht. Jannings geht nach London. Wie unſer Lon⸗ doner Korreſpondent meldet, hat Emil Jannings ſich verpflichtet, im Herbſt auf einer Londoner Bühne aufzutreten. Er wird die Hauptrolle in dem franzöſiſchen Stück„Geſchäft iſt Geſchäft“ übernehmen,— die Rolle eines reichen Kaufmanns, der zu viel Glück hat, bis ſein Sohn ſich unglücklich verliebt und überfahren wird. Alſo wieder eine Jannings⸗Rolle, wie man ſie aus ſeinen Filmen kennt. Der bekannte Regiſſeur S. H. Scott, der auch Tauber nach London gebracht hat, wird Jan⸗ nings einführen. Der Tonfilm hat Jannings ſeit einiger Zeit gezwungen, engliſch zu lernen, wozu er ſich vorher ſelbſt in Hollywood nur ſehr ſchwer verſtehen konnte. Die große Gemeinde ſeiner Film⸗ verehrer wird es ihm aber auf der engliſchen Sprech⸗ bühne ſicherlich leicht machen. 5 Tage So wunderſchön ſind ungeſtörte Tage, So voll ihr Maß! Da ſchweigen unſre Lippen. Daß die Muſik im Menſchen länger bleibe, In unſern Seelen klingt ſie leiſe nach de Harmonie; ſie ſchwingt von Dir zu mir. ſtbertönt— was Worte ſagen können. Do horch auf ſie!!— bracht haben; Hilde Stade. Kunft und Wiſſenſchaft Eine koſtbare Arbeit von Benvenuto Celliui wird am 16. Juli in der Kunſthandlung Sotheby in London zur Verſteigerung kommen. Es iſt der ſo⸗ genannte„Canuing⸗Schmu ck“, eine prachtvolle Goldarbeit mit Perlen, Diamanten und Rubinen, eingelegt mit Emaille. Das Thema iſt ein Triton, deſſen Leib durch eine einzige, rieſige Perle dargeſtellt iſt. Das ganze Schmuckſtück iſt 10 em hoch und etwa 7 em breit. Es iſt zweifellos eine italieniſche Arbeit aus dem 16. Jahrhundert, und man hat es Cellini zu⸗ geſchrieben, weil nur ein Künſtler von höchſter Voll⸗ endung der Schöpfer ſein kann. Nach der Tradition ſoll ein Fürſt aus dem Hauſe Mediei das Juwel einem der Mogulkaiſer als Geſchenk nach Indien ge⸗ von dort gelangte es in den Beſitz des Königs von Oudh, der während der indiſchen„Meu⸗ terei“ von 1857 von den Engländern abgeſetzt wurde. Bei dieſer Gelegenheit wurde das Kunſtwerk mit dem ganzen Schatz von Oudh„erobert“, wie die Geſchichts⸗ bücher dieſen Vorgang nennen. Lord Canning kaufte es der britiſch⸗indiſchen Regierung ab, und nach ſei⸗ nem Tode gelangte es an ſeinen Schwager, Lord Clanricarde. Von dieſem erbte es Lord Harewood, der Schwiegerſohn des engliſchen Körigs, der es ſetzt zur Verſteigerung bringt. Der Canning⸗Schmuck ge⸗ hört zu den berühmteſten Juwelen der Welt, und die Nachricht, daß er verſteigert werden ſoll, hat im inter⸗ nationalen Kunſthandel außerordentliches Aufſehen hervorgerufen. g i O Schaffung eines Droſte⸗Muſeums. Die Droſte⸗ Geſellſchaft plant die Errichtung eines Droſte⸗ Muſeums, das Handſchriften und Werke der Dich⸗ terin, ihre Stein⸗ und Pflanzenſammlungen, ihr Spi⸗ nett und andere Erinnerungsſtücke enthalten ſoll, und dem man auch die Droſte⸗Sammlung des Lanbrats Kraß angliedern will. Die Stadt Mü n ſterr hat für dieſen Zweck die bisher von der Künſtlerſchaft zu Ausſtellungszwecken benutzten Räume der Droſte⸗ Geſellſchaft zur Verfügung geſtellt. ö die Tatbeſtandes eee eee zoge beme piere zwa und Spie ſtraß Forr an 1 gäng 2 gen ven ſpric bahn ange den! und herge den. Spor uſw. daß k dio D Aben Wald her. einer verſe jüng⸗ dem tem? blüht fleißt iſt he len. ſcho Reize men, aus, 1 nr e r — e Mittwoch, 8. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Nummer 310 3. Seite —— Spielplätze im Herzogenriedpark Wer in der Mittagszeit oder auch Abends am Her⸗ zogenriedpark vorbeikommt, wird immer Leben dort bemerken. Die um den großen Feſtplatz ſich grup⸗ pierenden Spielplätze ſind immer beſetzt und zwar nachmittags von Schulkindern mit den Lehrern und abends von Erwachſenen. Da iſt vor allem der Spielplatz Nummer 2, der ſich zwiſchen der Hochufer⸗ ſtraße und der Feſtwieſe erſtreckt. Er hat eine ovale Form und iſt mit einer Hainbuche eingefaßt. Aber an verſchiedenen Stellen ſind bequeme breite Ein⸗ gänge geſchaffen. Das innere Spielfeld iſt von einer 400 Meter lan⸗ gen Aſchen bahn eingeſäumt, die überhöhte Kur⸗ ven hat, alſo allen modernen Anforderungen ent⸗ ſpricht. Nach der Hochuferſtraße zu iſt der Aſchen⸗ bahn noch eine 100 Meter lange Laufbahn angegliedert, die ſechs Läufern Raum gewährt. Neben den Aſchenbahnen ſind in der Längsrichtung je links und rechts zwei ideal angelegte Sprunggruben hergeſtellt, die von den Kindern fleißig benutzt wer⸗ den. Das Spielfeldinnere kann den mannigfachſten Sportarten, wie Fußball, Handball oder Schlagball uſw. dienen. Tore ſind aufgerichtet. Kein Wunder, daß dieſer Spielplatz, der wie ein verkleinertes Sta⸗ dion wirkt, ſo gern und viel beſucht wird. Die Deutſche Jugendkraft trainiert hier an zwei Abenden in der Woche und der Turuſportverein Waldhof kommt auch öfters an beſtimmten Abenden her. Die Spielplätze 1 und 2 ſind kleiner und je mit einer 100 Meter Laufbahn und einer Sprunggrube verſehen. Sie werden in der Hauptſache von den jüngeren Schulkindern benutzt, die ſich hier fleißig in dem Raſen tummeln. Alle Spielfelder ſind mit dich⸗ tem Raſen bewachſen, in denen ſogar weißer Klee blüht. Die Grasnarben ſind ſo ſtark, daß ſie auch bei fleißigſter Benutzung kaum verdorben werden können. Der etwa 5 Hektar große Feſtplatz iſt hergeſtellt und der proviſoriſche Drahtzaun gefal⸗ len. Wenn in dieſem Jahre der Raſen noch ge⸗ ſchont wird, wird er ſich immer mehr kräftigen. Reizend nimmt ſich auf dieſer Feſtwieſe das mit Bäu⸗ men, Sträuchern und Blumen umgebene Baubür o aus, das man von weitem kaum ſieht. R. B. Nol verordnung und Polizei Die in der letzten Zeit verſchiedentlich verbrei⸗ tete Nachricht, daß die Polizeibeamten eine Gehalts⸗ kürzung durch die letzte Notveroröͤnung nicht er⸗ leiden, iſt unzutreffend. Die durch beide Notveroroͤnungen angeordneten Gehaltskürzungen haben auf die Polizeibeamten wie auf jeden anderen Beamten volle Anwendung gefunden. Die Badiſche Regierung war beſtrebt, den Polizeibeamten die beſonderen Ausgaben, die ihnen durch die zur Zeit erforderliche außerordentliche In⸗ anſpruchnahme entſtehen, durch Gewährung einer Zulage in Höhe von 4,50/ bis 12,00% zu ver⸗ güten. Dieſe Zulage erreicht jedoch die angeordneten Gehaltskürzungen nicht und ſtellt nur einen teil⸗ weiſen Erſatz der Sonderausgaben, die auf Grund der Mehrdienſtleiſtungen entſtehen, dar. * * Luftpoſtmarken. Aus Anlaß der bevorſtehenden Polarfahrt des Luftſchiffs„Graf Zeppelin“ werden Zeppelinluftpoſt marken zu 1, 2 und 4 Mk. mit einem Aufdruck„Polar⸗Fahrt 1931“ aus⸗ geben. Die Marken ſind von der Reichsdruckerei an die Bezirkslieferſtellen verſandt worden und wer⸗ den von dieſen den Poſtämtern größeren Geſchäfts⸗ aumfangs geliefert; ſie können aber auch durch Vermitt⸗ lung anderer Poſtämter gekauft werden. * Verkehrskontrolle. Bei einer geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrolle in Bezug auf Schieben von Fahrrädern auf Gehwegen, ſchnelles Fahren und Unterlaſſen der Zeichenabgabe durch Radfahrer und Fuhrwerke mußten insgeſamt 159 Perſonen verwarnt werden. * Verkehrsunfälle. Auf der Fahrt über die Friedrichsbrücke in Richtung Neckarſtadt geriet geſtern ein 20 Jahre alter Ausläufer mit ſeinem Fahr⸗ rade in die Schienen der Straßenbahn und ſtürz te. Dabet wurde er von einem nachfolgenden Straßen⸗ bahnzug der Linie 3 erfaßt und zur Seite ge⸗ ſchoben. Der Radfahrer blieb unverletzt.— Geſtern ſtießen an der Ecke Mannheimer Straße— Aeußere Querſtraße zwei Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen. Durch den Anprall gerieten beide Fahr⸗ zeuge auf den Gehweg, wobei das eine Auto gegen eine Hauswand auffuhr und ſo ſtark beſchä⸗ digt wurde, daß es abgeſchleppt werden mußte⸗ Perſonen kamen nicht zu Schaden. * Abendkonzert am Friedrichsplatz. Das für heute Mittwoch in Ausſicht genommene erſte Abendkonzert am Friedrichsplatz findet bei weiterer Aufheiterung des Wetters morgen Donnerstag abend ſtatt. Das Volksvermögen in Mannheim Wieviel Arme und Reiche gibt es in der Stadt?— Unſere Verarmung in Zahlen Volksvermögen und Volkseinkommen in Mannheim „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach, wir Armen!“ Dieſer Ausſpruch des Gretchens im„Fauſt“ iſt der Ausdruck der Volksmeinung und der Volksſehnſucht nach Reichtum, der hier durch das Gold verkörpert wird. Auf dem Beſitz von Ver⸗ mögen beruht perſönliche Macht, und gerade die iſt es, die dem Armen den Erwerb von Vermögen ſo er⸗ ſtrebenswert macht. Dabei hat man im allgemeinen vom Reichtum eine Vorſtellung, die den Tatſachen nicht entſpricht. Der Anteil der großen Einkommen am Geſamteinkommen iſt nämlich nicht ſo hoch, wie man immer denkt. Nur 8,1 Milliarden Einkommen entfallen auf die Gruppen, deren Einkommen 8000/ im Jahr über⸗ ſteigt, während 51,5 Milliarden auf die unter 8000% Jahreseinkommen liegenden Gruppen entfallen. Da⸗ bei darf nicht vergeſſen werden, daß die hohen Ein⸗ kommen und das Vermögen in der Wirtſchaft die Aufgabe der Kapitalsbildung erfüllen. Keynes hat den Ausſpruch getan: die Reichen ſeien Leute, die ſich zwar von dem allgemeinen Kuchen beſonders große Stücke abſchneiden, aber ſie nicht aufeſſen dürften. Der Reichtum hat die Aufgabe, einen Teil ſeines Einkommens zu ſparen und anzulegen; das iſt ſeine wirtſchaftliche Pflicht und ſeine wirtſchaftliche Recht⸗ fertigung. Würde man den Reichtum der Wohlhaben⸗ den auf alle gleichmäßig aufteilen, ſo würde auf den einzelnen ſehr wenig entfallen. Wenn man näher zuſieht, ſo verſchwindet ſehr viel von dem Nimbus, der den Reichtum umgibt. Die Ergebniſſe der Reichsvermögensſteuer und der Reichseinkommenſteuer ſind der beſte Gradmeſſer für die wirtſchaftliche Situation des deutſchen Volkes. Wieviel Reiche und wieviel Arme es in Mannheim gibt, wieviel Mannheimer kein Vermögen haben und wieviel nicht einmal das Exiſtenzminimum erreichen: alle dieſe Fragen werden hier beantworte, und wir empfangen ein Bild von der Verarmung unſeres Volkes. In der Stadt Mannheim ſind 8761 zur Reichsvermögensſteuer veranlagt. Wie⸗ viele Mannheimer ſind reich? Wieviele beſitzen ſteuerbares Vermögen? Das ſteuerbare Vermögen nach Abzug der Schul⸗ den und Laſten beläuft ſich in Mannheim auf 908 991 000 I. Das Volksvermögen in Mannheim verteilt ſich auf verſchiedene Grupen. Es beträgt in Vermögens⸗ ſteuerwert: Landwirtſchatl. forſtwirtſchaftliche, gärtn. Grundſtücke 1418/ 6 934 000 Steuerpflicht; Andere als landw., forſtw. oder gärtneriſche Grundſtücke 6035 218 341 000 Steuerpflicht; Betriebsvermögen der Pächter, Gewerbliches Betriebsvermögen 3958, 550 745 000 Steuerpflicht; Sonſt. Vermögen 3431 133 182 000 Steuerpflicht. 23 176 Mannheimern fehlt das Exiſtenzminimum Nirgends findet die Wirtſchaftsnot, die traurige Wirtſchaftslage einen erſchütternderen Ausdruck, als in den Zahlen derer, die nicht einmal das Exiſtenz⸗ minimum haben. Dieſes Exiſtenzminimum beträgt amtlich 1200/ Jahreseinkommen. Wer weniger Ein⸗ kommen als 1200/ im Jahr hat, braucht keine Ein⸗ kommenſteuer zu zahlen. Die Erhebung über die Lohnſteuer(Steuerabzug vom Arbeitslohn) hat in Mannheim ergeben, daß hier allein 23 176 Arbeit⸗ nehmer unbeſteuert bleiben, weil ſie nicht ein⸗ mal das 1200% Jahreseinkommen betragende Exi⸗ ſtenzminimum erreichen. Wenn man dieſe Zahl der Verarmten, der Notleidenden, der wirtſchatlich Schwachen mit der Zahl der Steuerpflichtigen von 105 123 vergleicht und weiter berückſichtigt, daß in⸗ zwiſchen die Zahl der unbeſteuerten Arbeitnehmer in Mannheim ſich infolge der Wirtſchaftskriſis noch wei⸗ ter erhöht haben dürfte, ſo bekommt man ein pla⸗ ſtiſches Bild von dem Stadium, bis zu dem die Ver⸗ armung des deutſchen Volkes fortgeſchritten iſt. Schließlich hat jeder Menſch das Recht auf Arbeit und Brot. In der Reichsverfaſſung von Weimar ſteht der Satz, daß jeder deutſche Staatsbürger das Recht habe, zu arbeiten und zu erwerben, um von dieſer Arbeit ein menſchenwürdiges Daſein führen zu können. Aber die Entwicklung der Nachkriegsjahre hat alle dieſe ſchönen Worte und Vorſätze in grau⸗ ſamſter Weiſe zunichte gemacht. pff pppd dd d Förderung der Barzahlung Der Reichsverband der Handelsſchutz⸗ und Ra⸗ battſparvereine(HR.⸗Verband), der in mehr als 300 deutſchen Städten über 30 000 Kauffleute und Ge⸗ werbetreibende umfaßt, wird ſeinen diesjährigen Verbandstag vom.—12. Auguſt in Gera abhalten. Die Beſtrebungen der dem Verband angeſchloſſenen Mitglieder ſind vor allem darauf gerichtet, den Ge⸗ danken der Barzahlung im Publikum zu ver⸗ tiefen und ihm die aus der Barzahlung erſtehenden Vorteile des günſtigeren Einkaufs durch die Gewäh⸗ rung eines einheitlichen Rabatts zugute kommen zu laſſen, wodurch nicht nur dem Publikum, ſondern auch der Wirtſchaft ſelbſt ein Dienſt erwieſen wird. Wie ſehr dieſe Beſtrebungen Anklang gefunden haben, geht daeraus hervor, daß die dem Verbande angeſchloſſenen Vereine im vergangenen Jahre an das barzahlende Publikum den Betrag von rund 23 Millionen l auszuzahlen in der Lage waren. Damit iſt die Vorjahrsſumme wieder um 3 Millionen Mark übertroffen. Seit der Währungsfeſtigung wurde bereits eine Rabattſumme von faſt 75 Millionen I, während in der Zeit des Vorkriegsbeſtehens des Ver⸗ bandes die ihm angeſchloſſenen Vereine 340 Millionen Mark als Anerkennung des Barkaufs an die Kund⸗ ſchaft ausſchütten konnten. Als eine natürliche und geſunde Reaktion auf die lange Zeit in ſtarker Aus⸗ dehnung begriffene Kreditwirtſchaft iſt die Be⸗ wegung der Handelsſchutz⸗ und Rabattſparvereine, von denen einer auch in Mannheim beſteht, nament⸗ lich in der letzten Zeit außerordentlich erſtarkt, um ſo mehr als vor allem auch die Hausfrauenorganiſa⸗ tionen den Wert der auf Förderung der Barzahlung gerichteten Beſtrebungen in vollem Umfange erkannt haben. 5* * Der Neckarwieſen⸗Modelleur. Der Neckar⸗ wieſen⸗Modelleur Franz Haerren, deſſen neueſtes Werk, wie berichtet, in Heidelberg ausgeſtellt iſt, legt Wert auf die Feſtſtellung, daß er perſönlich nicht nach Heidelberg übergeſiedelt iſt, ſondern daß nur ſeine Plaſtik in der Univerſitätsſtadt Aufſtellung ge⸗ funden hat. Der Grund hierfür liegt darin, daß ihm von der Stadtverwaltung Mannheim, obgleich der Künſtler hier ſein Atelier hat, die Erlaubnis zur Aufſtellung der Plaſtik nicht erteilt worden iſt. Die Heidelberger Stadtverwaltung zeigte ſich entgegen⸗ kommender und ſtellte den Platz für acht Tage zur Verfügung. Die Gewittereinbrüche im Schwarzwald Heftige Nachtgewitter, teilweiſe wolkenbruch⸗ artige Regen mit Nachregen, keine Wetter⸗ verſchlechterung, nur kühler Die Nacht zum Dienstag hat im ganzen Ober⸗ rheingebiet ſowohl in der Ebene als auch im Ge⸗ birge, zur raſchen Entwicklung von breiten Gewit⸗ terfronten im deutſchen Südweſten geführt. Die Entladungen waren reichlich und erreichten in den tiefen Nachtſtunden ihren Höhepunkt. Die Haupt⸗ gewitter entluden ſich zwiſchen zwei und vier Uhr nachts und waren gleichzeitig von ſehr ſtarken Re⸗ genfällen begleitet, die teilweiſe, beſonders auf der Weſtſeite des anſteigenden Gebirges ſtrichweiſe von wolkenbruchartiger Heftigkeit waren, ſodaß allerlei Schwemmſchäden entſtanden ſind. Die erſten Anzeichen der Gewitterfront waren abends ſchon erkennbar, doch ſchien auf die Nacht kaum mehr mit einer ſtärkeren Entwicklung zu rech⸗ nen zu ſein, als durch kräftigen Kaltlufteinbruch die Bombe ſozuſagen platzte. Es ging unaufhörlich, be⸗ gleitet von ſtrömendem Regen, der im Gebirge 50 Liter und mehr herunterbrachte und die Waſſerläufe am Morgen des Dienstag nahezu auf Hochwaſſer⸗ niveau in den Hauptniederſchlagsgebieten anwachſen ließ. Ein Vorgang, der umgekehrt wieder den Na⸗ turſchauſpielen wie den Waſſerfällen des Schwarz⸗ waldes eine grandioſe Note verlieh. Auf die Gewitter der Nacht folgten am Dienstag tagsüber mehr oder minder ſtarke Nachregen, die faſt ununterbrochen 15 Stunden an dauerten und erſt gegen Abend nachließen. Es kam dann raſch zur Aufhellung und zerriſſenem Gewölk, ſodaß die Abendſtunden wieder trocken waren. Der Luftdruck hat ſich mit kleinen Schwankungen gehalten und nicht weiter nachgegeben, ſodaß eine Verſchlechterung durchgreifender Art im Wetter nicht zu erwarten zu ſein ſcheint. Nur hat die Abkühlung ſich fühlbar gemacht, indem die Minimaltemperaturen der Nächte bis auf acht bis zwölf Grad ſanken. Die mittägliche Wärme führt aber hier bald wieder Ausgleichung herbei. i Familienchronik * 80. Geburtstag. Frau Bernhard Großhans Wwe., U5, 23,(frühere Wirtin zum„Pfalzgraf Ludwig“, R 1,), begeht am morgigen Donnerstag, 9. Juli, in voller Rüſtig⸗ keit ihren 80. Geburtstag. Generalvertretungen: Aurepa“ Autoreparaturen: und Handelsgesellschaft m. b.., Mannheim, T 6. 16. Fernsprecher: 275 45 und 275 46 Radioapparate erden! Immer wieder muß auf die ganz ſelbſtverſtänd liche Pflicht, bei Gewitter die Rundfunk⸗ apparate zu erden, hingewieſen werden, denn die Unterlaſſungsſünde wird häufiger begangen, als man annimmt. Es gibt ſogar Leute, die während des ſchwerſten Gewitters ſich nicht einmal zum Abſchalten des Empfangsgerätes entſchließen können, obgleich ſchon die heranziehenden elektriſchen Entladungen recht unangenehme Geräuſche hervorrufen. Durch eine ganz unbegreifliche Fahrläſſigkeit wurde in Berlin bei dem letzten Gewitter ein Radio⸗ hörer ſo erheblich verletzt, daß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Der Mann hatte trotz des Gewitters den Kopfhörer an den Ohren. Als ein Blitz in die Hochantenne ſchlug, erhielt er einen kräf⸗ tigen Schlag, der hauptſächlich Verletzungen im Ge⸗ hörgang hervorrief. Es iſt ſchon mehr ein Zu⸗ fall, daß der Mann am Radio nicht tödlich verletzt wurde. Um allen Möglichkeiten vorzubeugen, und um ſich vor Schaden zu bewahren, hilft nur ein Mittel: Bei Gewitter die Radioapparate erden! Veranſtaltungen * Gartenfeſt des Reichsbundes der Kriegsbeſchäbigten. Bei prächtigem Wetter veranſtaltete die Bezirksgruppe des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen Mannheim⸗Neckarau am Sonntag im Lokal zum„Löwen“ ihr diesjähriges Gartenfeſt, das einen guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Der Geſang⸗ verein„Liederkranz“ Neckarau und die Kapelle Schußmüller verſchönten die Veranſtaltung. Bei den wertvollen Preiſen fand die Kegelbahn reichen Zuſpruch. Die Tombola, die mit nützlichen und praktiſchen Gegenſtänden ausgeſtattet war, fand viele Ließhaber. Für die Kinder gab es Be⸗ luſtigungen aller Art und zum Schluß gabs noch eine große Brezel. Film⸗RNundſchau Alhambra:„Gefahren der Liebe“ Ein Aufklärungsfilm, bei dem man wohl aus zeit⸗ gemäßen, ſpekulativen Gründen darauf verzichtet hat, ein heikles Thema nur vom mediziniſchen Standpunkt aus zu behandeln. Von tiefem Ernſt zeugt aber dieſer ſexual⸗ wiſſenſchaftliche Spielfilm, der unter Zurückdrängung des rein handlungsmäßigen eine Darſtellung des Tatſächlichen, eine objektive Wiedergabe des menſchlichen Elends auf⸗ zuweiſen hat. Die harmoniſche Zuſammenſetzung aus dramatiſchen, wiſſenſchaftlichen und künſtleriſchen Elemen⸗ ten iſt ein Vorzug, der dieſen Film wertvoll macht und der ihn über die„ſogenannten“ Aufklärangsfilme hin⸗ aushebt. Es geht um die Geißel der Menſchheit, um die Geſchlechtskrankheiten, wobei Warnung und Hoffnung zu⸗ gleich zum Ausdruck gebracht werden. Die Handlung iſt ziemlich einfach konſtruiert, erhält jedoch eine beſondere Betonung durch zwei Einzelleiſtun⸗ gen: Toni van Eyck und Albert Baſſerman n. Toni van Eyck zeichnet überzeugend und ſchlicht ein Frauenſchickſal von menſchlicher Innigkeit, während Albert Baſſermann von warmherziger Güte und faſt unerreichter Eindringlichkeit iſt. Schade, daß tech⸗ niſche Aufnahmefehler die Stimme des großen Schau⸗ ſpielers ſtellenweiſe nicht voll zur Geltung kommen kaſſen. Die andere Beſetzung iſt ebenfalls gut. Neben dem fein pointierten Curt Lilien und dem ſchurkiſchen H. A. v. Schlettow ſieht man in einer Epiſodenrolle El ſe Baſſer mann. Odenwälder 119er Tag in Eberbach * Eberbach, 7. Juli. Da es ja nicht möglich iſt, jedes Jahr in Karls⸗ ruhe einen großen 109er Tag zu veranſtalten, die Pflege der Kameradſchaft aber immer weiter geför⸗ dert werden ſoll und muß, hat ſich die bisherige Uebung weiter erhalten. Zuſammenkünfte für die einzelnen Teile des Landes durchzuführen. Für Unterbaden und den Odenwald findet nun in dieſem Jahr ein Treffen der 109er und zwar ſowohl für die Kameraden des aktiven, als auch des Reſerve⸗ und Landwehrregiments und der ſonſtigen Unterforma⸗ tionen in dem ſchönen, von der Natur ſo reichlich ausgeſtatteten Eberbach am Neckar ſtatt. Am Samstag, den 11. Juli findet ein ö Begrüßungsabend in dem geräumigen Feſtzelt am Neckar und großer Zapfenſtreich, ausgeführt von einem Spielmanns⸗ zug und verſchiedenen Muſikkapellen, ſtatt. Sonntag, den 12. Juli, iſt großes Wecken durch die Muſik⸗ kapellen, um 9 Uhr Feſtgottesdienſt für beide Kon⸗ feſſionen und im Anſchluß hieran Gefallenen⸗Ehrung mit Kranzniederlegung auf dem Friedhof bei dem ſchlichten Ehrenmal. Von 11 Uhr ab iſt gemütliches Frühſchoppenkon⸗ zert im Feſtzelt. Mittags Aufſtellung zum Feſt⸗ z ug, der ſich etwa von 2 Uhr ab durch die Straßen der Stadt nach dem Feſtzelt bewegen wird. Auch bezüglich der Verpflegung und der Unter⸗ kunft(Freiquartiere) ſind die erforderlichen Schritte bereits unternommen und Fürſorge getroffen, daß jeder Kamerad hier gut aufgehoben iſt. Anmeldungen für Unterkunft wollen frühzeitig der Kameradſchaft Eberbach z. H. des Vorſitzenden Chr. Schwöbel (Telefon Nr. 256 Eberbach) zugeleitet werden. rypisch GAUTTXTs MERKMALE sind es, denen der BOUSSING- NAG Schnell- Lastwagen seine öberlegene Wirtschafflichkeit verdankt: Hängende Ventile im abnehmbaren Zylinderkopf, fischbauchfôrmige Rahmenträger und Schoböbertragung durch Schub- und Stötzrohr, so daß die federn von jeder schädlichen Beanspruchung frei sind för ihre eigentliche Arbeit: Die Schonung von Wogen und Ladegut. Motorwagen-Verkaufsgesellschaft m. b.., Frankfurt/ Main, Solmsstrage 19. Fernruf: Amt Maingau 780 41 42 4. Seite/ Nummer 310 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 8. Juli 1981 Aus Baden Zur Karlsruher Familientragödie Karlsruhe, 8. Juli. Aus hinterlaſſenen Briefen geht zweifelsfrei her⸗ vor, daß das Ehepaar Hinz aus eigenem Entſchluß den Tod geſucht hat. Dafür ſpricht die weitere Tat⸗ ſache, daß an der Glastüre der im dritten Stock ge⸗ legenen Wohnung ein Zettel mit der Aufſchrift „Vorſicht! Gas!“ angebracht war. Die furcht⸗ bare Tat wurde vormittags gegen 8 Uhr entdeckt. Als der Milchmann zur gewohnten Stunde vergeblich kingelte und einen intenſiven Gasgeruch wahrnahm, unterrichtete er die Polizei. Dieſe drang in die Woh⸗ nung ein und fand dort, wie bereits berichtet, in der Wohnküche die Leichen der Eheleute Hinz, ſowie ihres dreieinhalbjährigen Sohnes Helmut. Zwei weitere Jungen im Alter von 9 und 11 Jah⸗ ren konnten dem Tode entriſſen werden. Der eine lag bewußtlos im Bette des Nebenzimmers, der an⸗ dere auf dem Flur. Vermutlich iſt er bei dem Ver⸗ ſuch, dem drohenden Schickſal zu entfliehen, zuſam⸗ mengebrochen. Die beiden Knaben wurden ſofort ins Städt. Krankenhaus verbracht; der ältere hat bis zur Stunde das Bewußtſein noch nicht wieder erlangt. Gleichwohl beſteht nach wie vor die Hoffnung, die unglücklichen Kinder am Leben zu erhalten. Zu dem Autozuſammenſtoß zwiſchen Greffern und Schwarzach * Schwarzach(Amt Bühl), 8. Juli. Wie ergän⸗ zend berichtet wird, haben bei dem ſchweren Auto⸗ mobilunglück, das ſich auf der Straßenkreuzung Söllingen— Stollhofen und Greffern— Schwarzach am Sonntag abend ereignet hat, vier Inſafſen ſchwere Verletzungen erlitten. Eine Frau Mayer brach mehrere Rippen, eine Frau Werner erlitt drei Beckenbrüche, eine Frau Mat zog ſich ſchwere Verletzungen im Geſicht zu, während einer der Fahrer wohl verletzt wurde, aber nicht ernſtlich. 40 jähriges Dienſtjubiläum * Scheuern im Murgtal, 7. Juli. Sein 40jähriges Jubiläum im Dienſte der Gemeinde beging Gemeinde⸗ rechner Emil Hetzel. Der 68jährige Mann erfreut ſich noch heute einer guten Geſundheit und verſieht mit gleicher Treue und Pflichterfüllung ſein Amt, wie am Anfang ſeiner Laufbahn. Von allen Seiten ſind ihm aus Anlaß ſeines Jubiläums herzlich ge⸗ haltene Glückwünſche zugegangen. Leichenländung * Breſſach, 8. Juli. Am Samstag wurde bei der Schiffsbrücke die Leiche eines etwa 55 Jahre alten Mannes aus dem Rhein geländet. Ob Unglücks⸗ fall oder Selbſtmord vorliegt, konnte noch nicht er⸗ mittelt werden. Auch ſteht nicht feſt, wer der Tote iſt. Die einzigen Unterlagen, die man hat, ſind, daß er, wie eine Tätowierung ausweiſt, im Jahre 1894 bei einem badiſchen Regiment gedient hat. Die Ge⸗ rüchte, daß der Mann einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt, ſind unzutreffend. Die Leiche, die etwa drei Tage im Waſſer gelegen haben dürfte, wies unterhalb der weichen Rippen drei kleine Löcher auf, die zunächſt als Schußkanäle betrachtet wurden. Doch wurde feſtgeſtellt, daß die Oeffnungen von Ver⸗ letzungen durch Strauchwerk herrühren, an dem die Leiche vielleicht hängen geblieben iſt. Ertrunken * Murg bei Säckingen, 7. Juli. Beim Baden in der Murg in der Nähe der Einmündung in den Rhein ertrank ein durchreiſender Handwerks⸗ burſche vor den Augen ſeines Bruders. Drei Scheunen eingeäſchert * Geißlingen(Amt Waldshut), 8. Juli. Am Samstag abend entſtand im Oekonomiegebäude der Witwe Gantert Feuer, das auf die angebauten Oekonomiegebäude der Landwirte Friedrich Grießer und Guſtar Weißenberger übergriff. Alle drei Gebäude wurden in Aſche gelegt, nur das Vieh konnte gerettet werden. Dagegen verbrannte die friſch eingebrachte Heuernte. Ein Großkampftag gegen den naſſen Tod Lehrſcheininhaberkurs der ODER im Vreiſacher Strandbad Zu einer großzügigen Lehr⸗ und Wehrkundgebung gegen die große Ertrinkungsgefahr in den ſommer⸗ lichen Freibädern hatte der Landesverband Baden der Deutſchen Lebensrettungs⸗ geſellſchaft am erſten Juliſonntag ſeine Lehr⸗ ſcheininhaber als Kerntruppe dafür rings im Lande aufgeboten. Die vom Wetter beſtbegünſtigte vorbildliche, ja z. T neuartige Veranſtaltung begann mit der vorbereitenden Sitzung im ehrwürdigen Rathaus gegenüber dem ſtolzen Münſter auf dem Gipfel der alten einſtigen Reichsfeſte Breiſach. Dort wurde nach mehrfacher freudiger Begrüßung der Teilnehmer durch den Breiſacher und den Frei⸗ burger Bürgermeiſter unter voller Würdigung des bisher im neugeſchaffenen ſchönen Breiſacher Rhein⸗ ſtrandbade von deſſen Rettungswache geleiſte⸗ ten Bäderſchutzes die Tagesordnung für den nach⸗ mittag feſtgelegt. Dabei kam u. a. der D..⸗Gau⸗ ſchwimmwart Fin k⸗Freiburg als Leiter der Ret⸗ tungsvorführungen zum Wort, wonach noch der 2. (techniſche) Leiter des.⸗V. Ing. Juilfs⸗Mann⸗ heim die Hauptergebniſſe der Königsberger Reichstagung der Daegc. mitteilte, insbeſon⸗ ders über die Haftpflichtverſicherung. Nachmittags begab man ſich ins ſtädtiſche Strand⸗ bad, das ſich kilometerlang von der Schiffbrücke her⸗ ab erſtreckt und an einer ausnehmend reißenden Rheinſtrecke liegt. So herrlich dies nun für den fer⸗ tigen Schwimmer iſt, nach dem Brückenſprung mit Dampferſchnelle im ſtellenweiſe hoch⸗ wogenden klaren Strom herabzutreiben, ſo gefährlich iſt es für ungeübte Neulinge, zumal für Baſſinſchwimmer. Kein Wunder, daß daher an⸗ fangs die Unfallzahl bei dem Maſſenbeſuch aus Freiburg mit Bäderzügen bedenklich hoch ausfiel. Sogar ein einziger ſchwarzer Sonntag im Juni nahm allein drei Menſchenopfer! Hier galt es alſo gründliche Abhilfe zu ſchaffen. Nämlich neben der Einrichtung einer muſterhaften Rettungswache noch die nötige Belehrung der meiſt unkundigen Bad⸗ beſucher. Dazu waren AE G⸗Lautſprecher am Ufer entlang verteilt, wo ſich die gewohnte überwie⸗ gend Freiburger Ausflüglermenge drängte. Zuerſt gab Bürgermeiſter Meyer Breiſach) eine kurze Entwicklungsgeſchichte der 1927 mit 50 000 Mark Aufwand errichteten Rheinbadeanſtalt. Er betonte deren ſteigenden Maſſenbeſuch aus Freiburg und die daraus folgende große Gefahrenquelle für ſo viele unkundige Gäſte, deren ſich nunmehr die DeRG⸗Arbeit tatkräftig angenommen hat. Daß für die ehrenamtlich ſonntäglich tätige Rettungswache, bei deren Ausſtattung der Stadt weitere 14000 Mark Aus der Pfalz Starkes Auftreten der Peronoſpora * Speyer, 8. Juli. In den letzten drei Tagen hat ſich die Peronoſpora in erſchreckendem Maße ausge⸗ breitet und in manchen Lagen ſehr bedenkliche For⸗ men angenommen. In Wingerten, in denen ſeither die Bekämpfungsmaßnahmen leichtfertig durchge⸗ führt wurden, ſind ſogar die Trauben ſehr ſtark von dem Pilz befallen, wodurch großer Ernteausfall und ſomit erheblicher Schaden verurſacht wird. Zur Be⸗ kämpfung iſt man überall eifrig mit dem Spritzen beſchäftigt. Erſtes pfälziſches Tierheim * Landau, 8. Juli. Der Tierſchutzverein Landau hat als erſter in der Pfalz für herrenloſe und pflege⸗ bedürftige Tiere in der Fortkaſerne ein Heim ge⸗ ſchaffen, das am kommenden Sonntag übergeben wird. Das ſchmucke Heim liegt inmitten alter Baum⸗ kann zur Winterszeit geheizt werden. Commerkönigin EIN NORDSEE ROMAN VON ELSE v. STEINKELLER Copyrighi 1930 by Prometheus-Verlag Dr. Eichacker München-Oröbenzell 12 Sturm! Des Meeresgottes Dreizack fährt in die Wogen; ſchiebt ſie vom Horizont in haſtender Eile an den Strand. Himmelhoch türmt ſich die Bran⸗ dungswelle, gigantiſchen Ungeheuern gleich, die ſau⸗ chend miteinander ringen, zu rieſigen Schaumbergen anwachſen, ſich ineinander verbeißen und breit und exmattet wieder zurückfallen in unendliche Abgründe. Sturm! Ein dauerndes, dumpfes Grollen ſteht in der Luft. Ein Brauſen, Ziſchen, Pfeifen und Heulen, übertönt noch von dem Donner, mit dem die See ſich an den Strand wirft. Schaumfahnen ſpritzen die Küſte hinan, rieſeln zu Waſſerſtürzen zu⸗ ſammen, greifen keck hinein in Moos und Heide, reißen große Stücke davon los und führen ſie trium⸗ phierend mit ſich fort, als Siegesbeute, hinein ins Verderben! Sturm! Ein Himmel, an dem wie die wilde Jagd mit Huſſah und Horridoh grotesk zerriſſene Wolken ſich hetzen, Sonnenblicke dazwiſchen, wie ſpitze Pfeile, die nichts Gütiges in ſich haben, ſondern weh tun, und frech zu triumphieren ſcheinen. Regenböen, die praſſelnd herniedergehen und einem wie klatſch⸗ naſſe graue Tücher ins Geſicht ſchlagen! Sturm! Dachgebälk ſtöhnt, Ziegel ſtürzen, Fenſter lirren, Bäume werden entwurzelt, Telegraphen⸗ drähte fliegen losgeriſſen als Wirrſal umher, und die Straßen entlang fegt es, ballt trackene Blätter, Papierfetzen, Staub zu Klumpen und wirft ſie den Menſchen ins Geſicht. Seit der Nacht ſchon iſt auf Sylt jede Arbeitshand alarmiert, der Bahndamm nach Hörnum zu, die Badeanſtalten, die Strand⸗ treppen werden mit Aufbietung aller Kräfte geſichert. Badewärter ſchaffen Strandkörbe und Zelte auf die Plattform, und von da auf die hohe Düne, denn ſchon drängt das Waſſer nach, die erſten Brecher fegen bis an die Kurterraſſe, den Muſtkpavillon umſpielend und ihm das Anſehen eines Schiffes in Seenot gebend. Aufwand erwuchs, zur Betriebserhaltung von jedem Badbenutzer(neben 10 Pfg. Gebühr für Kleider⸗ und Radabgabe) ganze 10 Pfg. Beitrag erhoben wird, iſt wirklich kein unbilliges Verlangen! Als ſelbſt eifriger Waſſerſportler bekräftigte der Frei⸗ burger Bürgermeiſter Dr. Hofner Wert und Notwendigkeit des Rettungsdienſtes für ſeine bad⸗ eifrigen Mitbürger, denen daheim ſolch herrliches Bad ja verſagt bleiben muß, und entbot dankbar der Rhein. Nunmehr begann der Uebungsleiter Fink ſeine wichtigen Belehrungen. Er gab Verhaltungsmaßregeln beim freien Strom⸗ ſchwimmen, das nie vereinzelt noch auch zu ausgedehnt und un⸗ vorſichtig betrieben werden darf. Zwar iſt die aber⸗ gläubiſche Angſt vor Strudeln im freien Rhein unbegründet, wohl aber ſind ſolche an Ufereinbauten, Schiffen, Brücken uff. ſorglich zu meiden, um unnötige Unfälle zu verhüten. Seine Ausführungen wurden darnach durch eigens eingeteilte Rettungsſchwimmer der Freiburger Turnerſchaft unter Führung von Lehrer Kapp⸗Breiſach, vom Lautſprecher her angeſagt, praktiſch ſehr wirkſam durch Beiſpiel und Gegenbei⸗ ſpiel im reißenden Rhein veranſchaulicht. So das richtige Retten einzeln und zu zweit, mit Hilfsmit⸗ teln wie die ſogen. Rutſcher(leichte unſinkbare Holz⸗ hachen) und Korkkugeln(die 6 Mann obenhalten). Ergänzend führte Ing. Juilfs noch mit wei⸗ teren Muſterſchwimmern die falſche und richtige Art des Einſpringens in unbekanntes Gewäſſer und des Landens in ſtarker Strömung lehrreich vor. Ihm folgte Sportarzt Dr. Gutenberg ⸗Frei⸗ burg mit der Erklärung der Wiederbelebung, wozu ſich gleichzeitige Vorführung durch zwanzig am Ufer⸗ pfad entlang verteilte Kursteilnehmer geſellte. Nach kernigen Mahnworten der Turnlehrerin Frl. Witzke ⸗ Königsfeld an die Frauen, Mädchen und Mütter, zur berufenen Mitarbeit an dieſer Ge⸗ meinwohltätigkeit hielt Dr. Hofner das Schluß⸗ wort, in dem er den Beteiligten herzlich dankte. Zum äußeren Ausdruck dieſes Dankes überreichte beim Abſchiedstrunk im Bahnhofswirtſchaftsſaal der umſichtige LV⸗Vorſitzende, Miniſterialrat Direktor Broßmer den beiden Uebungsleitern Fink und Kapp das neue Mützenabzeichen der DRG als verdiente Auszeichnung. Nun werden die Ta⸗ gungsteilnehmer wieder rings im Land die mitge⸗ nommenen Lehren und Eindrücke heilſam daheim weiterzuverbreiten haben W. Mang. . ⁊ͤdddddddGſdßdcbßGßbdbßbßcbcßbcfcc 18er⸗Jubiläum in vier Wochen * Landau, 8. Juli. Beim Ortsausſchuß zur Vor⸗ bereitung des 50. Jubiläums der Gründung des ehemaligen bayeriſchen 18. Infanterie⸗Regiments, das bekanntlich als das pfälziſche Infanterie⸗Regi⸗ ment bezeichnet wird, laufen nach einer in ganz Bayern erfolgreich durchgeführten Werbung nun die Anmeldungen ſo zahlreich ein, daß mit einer Beteili⸗ gung von über 10 000 ehemaliger Regimentsange⸗ höriger gerechnet werden kann. Die Veranſtaltung wird auf drei Tage(.—9. Auguſt) ausgedehnt und das Programm erweitert. Die Stadtverwaltung gibt den Gäſten ein großes Feſtbankett am Samstag abend, an das ſich ein Zapfenſtreich anſchließen wird. Am Sonntag iſt die eigentliche Jubiläumsfeier. Montags findet die Veranſtaltung ihren Abſchluß. * Ludwigshafen, 8. Juli. Als Leiche geländet wurde bei der heſſiſchen Grenze die freiwillig aus dem Leben geſchiedene Maria Platz aus Ludwigs⸗ hafen. Die Lebensmüde hat an Schwermut ge⸗ litten und wurde bereits ſeit einigen Tagen vermißt. Was heißt ſichern, einem ſtärkeren Gegner gegen⸗ über, der alle Schutzmaßnahmen verlacht, der in einem Moment das umwirft, was Stunden mühſelig zuſammen geſchafft haben. Unheilsnachrichten zwi⸗ ſchendurch! Da iſt der Bahndamm durchbrochen, da iſt Vieh fortgeſchwemmt, da ſtehen Häuſer unter Waſſer, wild wütet der Blanke Hans, Gerüchte wer⸗ den kolportiert, einer hat ein Seebeben geſpürt. In dem ſagenhaften„Tiefen Brunnen“ auf dem weißen Kliff in Braderup iſt lautes Brauſen gehört worden, was im Volksmunde immer Unheil bedeutet, da ſollen Raketenſchüſſe gefallen ſein von einem ſinkenden Schiff. 5 Sturm! Sturm! Er reißt an den Nerven, er bringt die Phantaſie zu wildeſten Bildern, peitſcht die ruhigſten Gemüter zur Siedehitze. Trotz dem ſchrecklichen Wetter kein Menſch bleibt im Hauſe, jeden treibt Unruhe und Senſationsluſt ſo weit wie möglich zum Strande. Spärlichen Schutz ſucht man da, klam⸗ mert ſich an wankende Geländer, irrt naß bis auf die Haut im Regen umher. Aber man hört, man ſteht, man erlebt alles mit. Ein grandioſes Schau⸗ ſpiel, Grauen, Untergang, Ewigkeit! Sturm! Er tobt hinein bis in die heiligen Hallen der Badedirektion. Und nicht, nur der da draußen. Auch im Inneren leiſtet er das Möglichſte! Am Durcheinander. Arme Badedirektion! Daß er dir noch in den Schluß der Hauptſaiſon fallen mußte, daß all deine ſonſtige Arbeit und Aufregung nun faſt daneben verblaßt. Wer intereſſiert ſich in dem Aufruhr der Elemente noch für das, was geſtern geweſen, für eine Sommer⸗ königin, einen intereſſanten Männerkopf. In der Nacht hatte jo wohl die Jazzband noch über die ſich mehr und mehr zuſpitzenden Naturereigniſſe geſiegt, hatte das Saxophon das Rütteln des immer mehr aufkommenden Blaſius an Türen und Fenſtern über⸗ tönt, dann als die letzten Feſtgäſte nach Hauſe gingen, kam wohl eine kleine unangenehme Ueberraſchung, aber man dachte nicht weiter drüber nach, es würde wohl ebenſo wie bisher mit dem Wetter nur ein Uebergang ſein, bis dann heute Morgen das Schla⸗ maſſel da war, und man plötzlich nicht begriff, wie man jemals an ſolchem nichtigen Tand wie Kurhaus⸗ feſten und Konkurrenzen hatte Gefallen finden kön⸗ nen, wie ſelbſt die Leichtfertigſten das Walten einer höheren Macht ſpürten und die Größe der Natur andächtig beſtaunten. Aber das entband die Kurdirektion nicht von den laufenden Pflichten, die man nun in das draußen ja gänzlich geänderte Programm einſtellen mußte. Und da kam nun leider auch ein Sturm auf, ein Sturm, der ſich ganz ſonderbar zuſammengeballt hatte, den niemand vorherſehen konnte. Aufs höchſte erregt und ſicher auch mit Windſtärke 10 bis 11 lief der Kurdirektor im Privatbüro auf und ab, ſchob hier einen Stuhl beiſeite, warf da ein paar Zeitungen auf den Schreibtiſch, und hatte nicht übel Luſt, dem in vollſtändig geknickter Haltung, wind⸗ zerzauſt und gebrochen an der Tür ſtehenden Herrn Sadach alles nur irgend Erreichbare an den ſchön ge⸗ ölten, aber jetzt doch reichlich derangierten Kopf zu werfen. „Ja, werter Herr, wie denken Sie ſich das nun eigentlich, was ſoll geſchehen, wir müſſen doch die Photographien haben zum Einſenden an die Illu⸗ ſtrierten Zeitungen, die Artikel liegen ſchon fertig im Druck vor, ja bitte, äußern Sie ſich doch, aber ſchleu⸗ nigſt bitte!“ ö 5 Herr Sadach knickte noch mehr zuſammen! Was ſollte er ſich denken, wie ſich äußern, er wußte ja ſelbſt nicht ein und aus, war genau ſo verzweifelt wie der Kurdirektor. Hilflos zuckte er die Achſeln. „Herr Kurdirektor erlauben, Herr Kurdirektor ſehen mich total erſchüttert— ein kleines Malheur—“. „Kleines Malheur, Menſch reden Sie nicht ſolchen Unfug, kleines Malheur, wie kann ein ausgewach⸗ ſener Menſch ſich mit einem ganzen Kaſten voll Plat⸗ ten einfach auf die Erde legen?“ „Er iſt ausgeglitten.“ „Ein ausgewachſener Menſch hat nicht auszu⸗ gleiten, und wenn, dann hat er die wertvollen Gegenſtände, die er trägt, zu retten.“ 5 „Der Sturm—— „Macht da gar nichts bei, es iſt eine infame Nach⸗ läſſigkeit und Trottelei, kein kleines Malheur, mer⸗ ken Sie ſich das, iſt der Debb dabei verletzt worden?“ „Soviel ich weiß, nur ein paar kleine Schnitt⸗ wunden von den zerbrochenen Platten!“ Herr Sadach wand ſich wie ein Wurm, er hätte jetzt was darum gegeben, ſagen zu können, daß H. C. Linthain tot, oder doch wenigſtens tödlich ver⸗ wundet ſei. Wie entſetzlich blamabel, mit ein paar Doc einen lebhaften Willkommgruß am deutſchen Vorausſage für Donnerstag, den 9. Juli: Zeitweiſe aufheiternd, aber noch kühl und ſtrichweiſe leichter Regenſchauer bei abflauenden Weſtwinden. Wekter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags — Ses. Luft⸗ e 2 See Si 5. druck Z. böh. in i 3s 5 Wetter un 5 Wertheim 151.— 14 17 halbbedeckt Königsſtuhl] 563 757.9 8 Nebel Karlsruhe 120 758,8 18 20 bedeckt Bad. ⸗Bad 213 759,2 13 18 bedeckt Villingen 712 760,5 10 16 bedeckt St. Blaſien 780— 8 14 bedeckt Badenweil. 422 760,9 11 16 bedeckt Feldbg. Hof 1275 683.98 2 10 Regen Bad. Dürrh. 701 9 16 bedeckt Die Wetterlage iſt im weſentlichen unverändert geblieben. Im Rücken einer ausgedehnten Zyklone, die heute zentral über Europa liegt, dringen in breitem Strome kühle Luftmaſſen polaren Urſprungs über England und Frankreich nach Mitteleuropa vor. In ihrem Bereiche herrſchte ſehr kühles und unbe⸗ ſtändiges Wetter. Die Temperaturen ſind daher in der Rheinebene auf 10 bis 12 Grad, im Hochſchwarz⸗ wald auf 2 Grad gefallen. Mit einer durchgreifen⸗ den Beſſerung des Wetters iſt zwar morgen noch nicht zu rechnen, der beginnende Ausgleich der bis⸗ herigen Temperaturgegenſätze innerhalb der mittel⸗ europäiſchen Zyklone deutet jedoch auf eine bevor⸗ ſtehende Verflachung der Störung hin, die ein Nach⸗ laſſen der Kaltluftzufuhr in unſerem Gebiete zur Folge haben wird. Reiſewetter Heute herrſcht in ganz Deutſchland unbeſtändiges und kühles Wetter mit Regenſchauern. Auch im Oſten, wo es geſtern noch ziemlich heiter und warm war, hat daher die Verſchlechterung nunmehr durch⸗ gegriffen.. Flugwetter Das unbeſtändige Böenwetter hat ſich nunmehr über ganz Deutſchland ausgedehnt. Die untere Wolkengrenze reicht ſtellenweiſe bis zu 200 Meter herab. In der Höhe wehen allenthalben böige Weſt⸗ bis Südweſtwinde von 10 bis 20 Meter Stärke je Sekunde. Die Sicht ſchwankt zwiſchen 10 und 30 Kilometer, ſie iſt aber im Bereiche der Regen⸗ fronten weſentlich geringer. 5 * Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Rhein(bei Mannheim) 19 Grad. Rhein(bei Rappenwörth) 18 Grad. Bodenſee(bei Konſtanz) 16 Grad. Chefredakteur: Kurt Siſcher Derantwortlich für Politik: H. A. Meißner„Feuilleton: Dr. S te fan Kayſer— Kommunalpolitik und Lokales: i. B. Franz Kircher Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Ae und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mb.., Mannheim, 7 1, 46 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen * Eine willkommene Bereicherung des Küchenzettels bringt die Maggi⸗Geſellſchaft mit ihren beiden neuen Sup⸗ penſorten: Rheiniſche(grüne Erbſen mit Karotten) und Legierte mit Gemüſe. Wie alle Maggi⸗Suppen ſchmecken auch ſie vorzüglich. winzigen Wunden davon alles zerſtört war. „Iſt denn gar nichts mehr genau, nichts mehr zu gebrauchen? Laſſen ſich nicht wenigſtens ein oder zwei Bilder kopieren?“ „Es iſt möglich, ich werde noch einmal im Atelier nachfragen, ich war vorhin ſo erſchrocken, vielleicht iſt doch noch etwas zu retten!“ „Dann bitte aber ſo ſchnell wie möglich, in ein halben Stunde erſuche ich um Bericht! Schlu Herr Sadach fühlte ſich entlaſſen. Mit der Mütze in der Hand dinerte er ſich rückwärts aus der Tür, ebenſo rückwärts durch das Schreibzimmer, wo die beiden Sekretärinnen ziemlich mokant lachten und von ſeiner Höflichkeit wenig Notiz nahmen. Erſt im Korridor nahm er dann wieder die Haltung eines normalen Zweifüßlers an, rannte beim kurzen Um⸗ drehen aber gegen den alten Leberecht, der ſich er⸗ ſchrocken die Stirne rieb, weil ſie in unſanfte Berüh⸗ rung mit ſeiner geölten Haartolle gekommen war. zu kommen, wenn ſonſt „Ah, Herr Sadach, zu dienen, Herr Sadach, wie 2 geht es Ihnen, hoffentlich haben Sie ſich eben nichts zerbrochen?“ i Leberecht war nie höflich zu dem Chef des Photo⸗ hauſes Nordſee geweſen, heute ſchien er alles gut machen zu wollen, er war eitel Liebenswürdigkeit, lachte dazu über das ganze Geſicht. Was hatte der Kerl zu lachen, Herr Sadach traute ihm nicht, irgend was war dahinter, aber man ließ ſich nicht verhöhnen, noch war man ihm über, war die Firma Ebbert und Walteneck, ſelbſt wenn ſolch kleines Malheur———* Er ſtülpte die Mütze auf, raſte nunmehr vom Sturme getrieben die Strandſtraße herauf, nicht rechts, nicht links ſehend, und mit ſolcher Verve, daß die ihm Entgegenkommenden mindeſtens dachten, das Photohaus Nordſee ſtände unter Waſſer, und er wäre eben dabei, die Geſellſchaft zur Rettung Schiff⸗ brüchiger zu armieren. Hätte es doch unter Waſſer geſtanden! Alles an⸗ genehmer, wie der jetzige Zuſtand. Und da kam dieſer Unheilsrabe, dieſer H. C. Linthain, ihm an der Ecke der Weſtſtraße ja ſchon entgegen, angeregt, heiter, ſtrahlend friſch und ſo, als ob gar nichts geſchehen war, als ob er in der Nacht nicht die ganze Zukunft der Firma auf die Straße geſchmiſſen hätte— Un. verſchämtheit, Frechheit, na, man würde es ihm bei⸗ bringen.(Fortſetzung folgt) Hittn Die Ka O Fra nehmig loſen A winn. Au i battowitz letzung 1 2 Mill. kapitals des bisher dererſeits lande mög der Mitte wenden kl liche Steu Kammerpr daß die V wirkung i zur Anpaf Mill. Süden 1 4 Die brachten e SGeſchäfts liche Steig weiteren der Perſo 0 torareinn Gehälter, 52 0080 R. Vort! Die ge tung von werden de anſteigt u fonds erre In der 110 500 4 Debitoren Mark noch 53 307 8 Der G. genheit de ſen Tager prüfer“ Beruf des das gan ſtellung ſe 1 Sta eſunken . 1 ö ö eee eee ere fee Eſſe das dri Produk gleich zum Kohle 422 gegen 808 ſich die Er Juni 11 zgdieit auf: Roheiſen Zahl de 105000 an gegangen. erzeugniff entſpreche des Geſch Ae Zwickau. * N g eto rtr. 2 % Rb „%Nhet „pft „Süd 6%% lei ½% Ur. Bank A daß, 0 f HANDELS- 1 5 Mittwoch, S. Juli 1931 1 * ö 8 0 1 Zoſcan.(Eig. Dr.] Wie wir erfohren, hat ſich der Ge⸗ . Kattowitz ausgeſchieden. Die angekündigte Herab⸗ ſetzung des Grundkapitals von 5 um 3 auf des Grund⸗ 5 Wieder 8 v. H. Aborareinnahmen uſw. ſtiegen von 416 164 auf 510 403., 2 2 Die Kapitalherabſetzung der Weſtbank AG. 0 Frankfurt a.., 8. Juli.(Eig. Dr.) Die GV. ge⸗ nehmigte den bekannten, wieder dividenden⸗ loſen Abſchluß für 1930 mit Vortrag von 136 567„ Ge⸗ winn. Aus dem AR. iſt Gen.⸗Dir. Dr. Geiſenheimer⸗ 2 Mill.„ zur teilweiſen Parizurückzahlung 10 ls wurde einſtimmig genehmigt. In Auswirkung des bisherigen Prinzips, die Debitoren abzubauen und an⸗ dererſeits aufgenommene Kredite aus dem In⸗ und Aus⸗ lande möglichſt zurückzuzahlen, iſt eine ſtarke Verflüſſigung der Mittel eingetretn, die man anderweitig rentabler an⸗ wenden könne. Mit der Transaktion ſei auch eine jähr⸗ liche Steuererſparnis von etwa 100 000/ zu erreichen. Kammerpräſident Dr. Kleefeld ⸗Berlin führte noch aus, daß die Wirtſchafts⸗ und Weltfinanzkriſe mit ihrer Aus⸗ wirkung in den nationalen Wirtſchaften auch das Inſtitut zur Anpaſſung an die Lage zwinge. Vertreten waren 4,348 Mill.„ Ak. Süddeutſche Reviſions- und Treuhand Ac. Mannheim * Die Verhältniſſe des abgelaufenen Geſchäftsjahres brachten eine weitere günſtige Entwicklung des Geſchäfts in allen Zweigen und damit eine nicht unweſent⸗ liche Steigerung der Einnahmen, dem allerdings eine durch weiteren Ausbau bedingte ungefähr gleichgroße Erhöhung der Perſonal⸗ und Sachkoſten gegenüberſtehen. Die Ho⸗ Pehälter, Unkoſten uſw. von 394 580 auf 494 485.. Nach 402(8084) R. 4 Abſchreibungen verbleibt einſchl. 2579(1864) N. Vortrag ein Reingewinn von 224 213(20 579) R.&. Die geſtrige v. GV. genehmigte hieraus die Ausſchüt⸗ tung von wiederum 8 v. H. Dividende, 15 000% werden der Rücklage II zugeführt, die damit auf 20 000 4 anſteigt und die gleiche Höhe wie der geſetzliche Reſerve⸗ fonds erreicht, 2 219„ kommen in Neuvortrag. In der Bilanz ſtehen 44 400(43 097)/ Wertpapiere, 110 500„(69 387)„ Bankguthaben und 58 751(60 463)% Debitoren, neben dem AK. von 200 00 4, von dem 112 500 Mark noch nicht eingefordert ſind, Kreditoren mit 81 712 53 307)& gegenüber. Der Geſchäftsbericht teilt noch mit, daß in der Angele⸗ genheit der Beſtellung öffentlicher Wirtſchaftsprüfer in die⸗ ſen Tagen die„Hauptſtelle für Wirtſchafts⸗ prüfer“ errichtet werden wird, die die Zulaſſung zum Beruf des Wirtſchaftsprüfers möglichſt einheitlich für das ganze Reich regeln ſoll, während die amtliche Be⸗ ſtellung ſelbſt den Landes regierungen vorbehalten bleibt. 1 Stahlverein im 3. Quartal 1930/31 Peſunkene Produktion— Verringerder Umſatz— 55,5 v. H. Auftragsbeſtand (J Eſſen, 8. Juli.(Eig. Dr.) Nach dem Bericht über das dritte Geſchäftsquartal 1930/1 betrug die Produktion in den wichtigſten Erzeugniſſen im Ver⸗ gleich zum vorhergehenden Viertelfahr in tauſend Tonnen: Kohle 4224 gegen 4698, Koks 1252 gegen 1452, Roheiſen 778 gegen 808 und Rohſtahl 907 gegen 957. Jusgeſamt ſtellt ſich die Erzeugung in den Monaten Oktober 1930 bis Juni 1931 im Vergleich zur entſprechenden Vorjahrs⸗ zeit auf: Kohle 14 152 gegen 19 957, Koks 4435 gegen 7248, Roheiſen 2539 gegen 4276, Rohſtahl 2870 gegen 4455. Die Zahl der Arbeiter iſt am 30. Juni auf 103 000 gegen 105000 am 31. März und 153 000 am 30. Juni 1030 zurück⸗ gegangen.— 5 Der Geſamtumſatz mit Fremden erfuhr im 3. Quartal 1930-91 gegenüber dem Vorvierteljahr eine Er⸗ höhung von 206,68 auf 212,38 Mill. 4. Dabei iſt der Jn⸗ landsumfatz von 122,53 auf 119,36 Mill. zurück ⸗ gegangen, während der Aus landsumſatz von 84/1 auf 98,02 Mill. 4 ſtieg. Insgeſamt betrug der Umſatz in der Zeit vom Oktober 1930 bis Juni 1931 im Vergleich zur entſprechenden Vorfahrszeit 652,72 gegen 970,4 Mill. J Davon entfallen 371,81 gegen 606,25 Mill. auf das Inland und 280,91 gegen 370,29 Mill. 4 auf das Ausland. Die e Auftragsbeſtände der Hütten⸗ werke und Verfeinerungsbetriebe in Eiſen⸗ und Stahl⸗ erzeugniffen machten am 30. Juni 1981 etwa 55, v. H. des eniſprechenden Auftragsbeſtandes im Monatsdurchſchnitt des Geſchäftsfſahres 192930 aus. e Günſtiger Geſchäftsgang bei den Horchwerken in Märkten zu Glattſtellungen, zumal auch von außen der Neuen Mannheim r Leitung ſchäf gong bei de erſten Halb⸗ jahr günſtig Vi 1 hotte die Firma ten dieſen 2 A er die Hor 17 rhöhen k 1 5 8 kurzem die Mit nich Ueberſeer ckwi niſſes der h auch nach d 1 klei geſtellten Kursrückgänge Börſen im Schlepptau der überraſchenden New Wirtſchaftsgarantie für Golddiskont bankkredit ohne beſondere Wirkung/ Im ſpäte⸗ lation ren Verlauf wieder etwas Deckungsneigung der Mannheim ſchwach Die geſtrige Erholung der Kurſe blieb nicht von Be⸗ ſtand. Heute trat ein Tendenzumſchwung ein, der begleitet war von einer Anzahl ungünſtiger Gerüchte, Hie ſchwer kontrollierbar ſind. Farben gingen auf 128 zurück, Waldhof auf 61, ſehr ſchwach lagen eſteregeln mit 119. Von Nebenwerten waren Cement[berg und idd. Zucker ſchärfer rückgängig. Bankaktien blieben unverändert. Von Verſicherungswerten wurden Württ. Transport mit 29,5 notiert. Renten ſtill und eher angeboten. Frankfurt ſchwach, ſpäter leicht erholt Die Unſicherheit über die Geſtaltung der Deviſenmarkt⸗ lage rief an der heutigen Effektenbörſe ſtärkſte Zu⸗ rückhaltung hervor. Unter dem Eindruck der Kurs⸗ rückgänge an der geſtrigen Newyorker Börſe er⸗ fuhr die Abwärtsbewegung der Kurſe, die bereits an der geſtrigen Abendbörſe zu bemerken geweſen war, eine Fort⸗ ſetzung in verſtärktem Ausmaße. Nervoſität ging vor allem von ſich erhaltenden Gerüchten über angebliche Schwie⸗ rigkeiten bei deutſchen Privatbanken aus; man wollte Abgaben für ausländiſche Rechnung bemerkt haben. Der Plan einer Aus fallbürgſchaft mit Hilfe der deutſchen Induſtrie fand dagegen geteilte Auf⸗ nahme und blieb auf die Geſamttendenz ohne nennens⸗ werten Einfluß. Da auch die Spekulation A b⸗ gaben vornahm, ergaben ſich gegen die Abendbörſe von neuem ſtärkere Kursrückgänge. Beſonders ſchwach lagen am Kalimarkt Salzdetfurth, die 10 v. H. einbüßten. J. G. Far⸗ ben eröffneten 4% v. H. ſchwächer, Siemens%, Licht und Kraft 4, ACG, Geſfürel und Schuckert bis zu 4 v. H. ſchwächer. Bankaktien blieben zunächſt gut gehalten, mit Ausnahme von Danatbank, die 2 v.., und Reichsbank⸗ anteilen, die 254 v. H. nachgaben. Am Anleihemarkt gab Altbeſitz 1 v. H. nach. Im Verlaufe konnten ſich die Kurſe etwas erholen, da das Angebot nachgelaſſen hat und die Spekulation einige Deckungsnach⸗ frage bekundete. Man hofft, daß durch ein raſches Ein⸗ greifen der Regierung die Durchführung des Golddiskont⸗ bankplanes ſchnellſtens gewährleiſtet wird. Gegenüber den vorherigen Verluſten ſetzten ſich Erholungen von—1. y. H. ein. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8 v. H. ausgeglichen. Berlin nach ſchwachem Verlauf erholt Wenn auch heute Vormittag die Tendenz eher zur Schwäche neigte, rechnete man doch nicht mit einem ſo ſchwachen Börſenbeginn. Man hatte angenommen, daß die Nachricht von dem 500 Millionen⸗ Kredit der deukſchen Wirtſchaft außerordentlich beruhigend wirken würde. Die Börſe jedoch blieb befremdlicherweiſe faſt un⸗ beeindruckt davon. Vor allem will man erſt die Wirkung im Auslande abwarten. Die ſich erhaltenden Gerüchte über eine langfriſtige Anleihe für das Deutſche Reich— der Daily Herald ſchreibt von 174 Milliarden Mk.— konnten ebenfalls heute kaum wirken. Verſtimmen d wirkte vor allem die Schwäche der Newyorker Börſe, wozu auch heute ſchwache Meldungen von den Auslands⸗ börſen kamen. Die Spekulation ſchritt auf allen Verkaufs aufträge eingetroffen waren, zum Teil wohl aus dem Auslande. v5. „Glattſtellungen der Speku⸗ bis Norker Schwäche Spekulation/ Schluß allgemein leicht erholt. Die Rückgänge zu den erſten Kurſen waren recht erheblich und gingen zum Teil bis zu 10 v. H. Annähernd 14 Werte erſchienen mit Minus⸗Zeichen. Nordwolle, die heute zum letztenmal per Termin gehandelt wurden, gingen bei einem Angebot von über 200 Mille auf 296 v. H. zurück. Deutſche Anleihen waren natürlich l ſehr ebenfalls ſchwach, Altbeſitz ging um 4 und Neubeſitz um über 4 v. H. zurück. Aus Ausländer lagen ſchwächer, ebenfalls Pfand⸗ briefe und Reichsſchuldbuchforderungen, letztere bei ca. Iproz. Rückgängen. Geld war zwar etwas billiger, doch noch ſehr geſucht. Tagesgeld ſtellte ſich auf—10 v.., während die anderen Sätze unverändert blieben. Im Verlaufe gingen die Kurſe bei weiteren Abgaben der Börſe und des Auslandes erneut zurück, gegen Anfang ergaben ſich neue Verluſte bis zu 3 und 4 v H. Im ſpäteren Verlaufe konnten ſich verſchiedentlich kleine Er⸗ holungen durchſetzen. Der Kaſſamarkt zeigte etwas Widerſtandskraft, aber uneinheitliche Haltung. Am Privotdiskont⸗ markt hat das Angebot nachgeloſſen; die Sätze blieben unverändert 7 v. H. Am Deviſenmarkt waren die Anforderungen nur etwa halb ſo groß wie geſtern. Dieſe Entſpannung löſte eine zuverſichtlichere Stim⸗ mung aus und es vermochten ſich bis zum Schluß gegen die niedrigſten Kurſe durchweg Erholungen zu er⸗ geben. Am Deviſenmarkt machten ſich weitere Anzeichen einer Entſpannung geltend, doch betrugen die Anforderun⸗ gen auch heute noch faſt 10 Mill. Dollar. Die Kurſe bliben unverändert. Der franzöſiſche Franken lag international im Zuſammenhang mit den franzöſiſchen Geldabzügen ſehr feſt und ſtellte ſich in Berlin auf 16,498, alſo über den oberen Goldpunkt. Der Dollar notierte.2130, Paxis 392 nach 391½, Schweiz 1939 ½, Holland 4026 nach 4028, London dagegen ſchwächer.8955 nach.8662% alles Newyorker ſance. Spanien etwas höher 50.70 nach 50,90 gegen Lon⸗ don. Die Swapſätze für Dollar Reichsmark ſind auf einen Monat 10 Stellen und auf 3 Monate 70 Stellen. Berliner Devisen Diskontsätze: flelchsbank 7, Lombard 8, Privat 7 v. ff. Amtlich in R⸗M für 7. Juli 8. Juli Parität Dist, 169481 0 77. 16043 16077 3 Holland. 100 Gulden 169, 69.77 169, 169,77 168,48 2½ Athen 100 Drachmen.357.487 8,35 5,46 5,445 0 Brüſſel 100.500 P 89,78 59,90 58,77 38,89 58,355] 2½ Danzig 100 Gulden 81.87, 82.08, 81,89 82.05 81,555 5 Helſingfors 100 M 10,593 10.818] 10,598] 19.813 19,512] 8 Itallen. 100 Lire 22,08[ 22.10 22.045] 22,085 22,028 8 Südflavien 100 Dina: 75487.451] 7,487] 4,451.355 5 Kopenhagen 100 Kr. 112, 112.90 112.72 112,94 112,06 37% Liſſabon„100 Estudo 18,67 19,1] 15,63 18,2 17,40 7½ Oslo 100 Kr. 112,72 112,94 112.72 112,94 11174 4 Paris. 100 Fr. 15.475 16,518 15,478] 16,518] 16,445 2 Prag:. 100 Kr. 12,78 12.980 12.478] 12.498 12.89 4 Schweiz 100 Fr. 81.83 61,79, 61,67 61,83 80,518 3 Sofia... 100 Lewa.047 3,053] 3,049.055 3,017 84 Spanten 100Peſeten 40.38 40,44 40,09. 40,11 69,57 6 Stockholm. 100 Kr. 112,88 118,11 J 112,86 118,08 112,058 Wien 100 Schilling 58.1988. 59,205] 89,325 88,70 7% Ungarn 100 P1200 78,46 79,57 78,078, 7% 3 Buenvs⸗Aires 1Peſo 1,344.348 1341] 1,345] 1,788 7 Ranada tan Dollar 4,194.202 4,194 4,202 3178— Japan 1en.081].085] 2,.085 1,9868, Nairo. lägypt. Bd] 21,01] 21,05 21.01 22,05 20,91— Türkei, 1 ürk Pf..,. 2490 19 London tengl. Pfd. 20, 475 20.515 20,475 20.518 20,398 2 New Vork„ 1 Dollar 4,2004217 3,200 417 4,1780 1½ Rio de Janeiro 1Millr. 0,816 05812 0,815 0,817.508 Uruguay 1Goldpeſo l 2,527 2,53 1 2,498 l.502 J 3,421— -LETT UNO Abend-Ausgabe Nr. 310 Weitere Erholung am Produktenmarkt Berliner Produktenbörſe vom 8. Juli(Eig. Dr.) Die Erholung am Produktenmarkte machte heute weitere Fortſchritte. Das Inlandsangebot von Brotgetreide neuer Ernte, insbeſondere zur kurzfriſtigen Lieferung, hatten ſich infolge des regneriſchen Wetters ver⸗ mindert und verſchiedentlich glaubt man, daß bei Anhalten der gegenwärtigen Witterungsverhältniſſe auch das Offer⸗ tenmaterial von Brotgetreide alter Ernte wieder etwas mehr Beachtung finden wird. Für Weizen und Roggen neuer Ernte bewilligten Mühlen und Händler etwa 2. höhere Preiſe als geſtern, wobei für Weizen die Tatſache ſtimulierte, daß bereits geſtern nachmittag nerſchiedentlich Abſchlüſſe in Weizenmehl für die neue Kampagne zu⸗ ſtande gekommen ſind. Am Lieferungsmarkte ſetzte Weizen bis 1,5, Roggen bis 2,5% feſter ein. Weizen⸗ und Roggen mehle zur prompten Lieferung hatten bei behaupteten Preiſen kleines Bedarfsgeſchäft. Amtlich notiert wurden: Weizen prompt 251—52, feſt; Juli 260; Sept. 227 28,50; Okt. 29, Roggen prompt 18792 ſchwächer; Juli 18788; Sept. 18 50—81,½5) Okt. 181—82,50 feſt; neue Wintergerſte 154—62 ſtetig; Hafer Juli 165—69; Sept. 148 49,50 prompt 3136,25 ruh.) Rog⸗ 50— A ruh.;: prompt 15359 ſehr feſt; Okt. 150,50—52; Weizenmehl 55 genmehl prompt 9,75 beh.; Weizenkleie 12 Roggenkleie 11,25— ruh.; erbſen 19—21; Ackerbohnen 19—21 e* 1 blaue 1617,50; Lupinen, gelbe 22—27 Rapskuchen 9,30 bis 9,80; Leinkuchen 13,6080; Trockenſch 50 707 O Frankfurter Produktenbörſe vom 8. Juli.(Eig. Dr.) Weizen 290; Roggen 245—240; Hofer(inl.) 190; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 0 98,75—39,75; dto. niederrhein. 38,5 bis 39,25; Roggenmehl 32,25—33,½25; Weizenkleie 10,40 bis 10,50; Roggenkleie 11,50; alles für die 100 Kg.; Tendenz ſtetig. * Liverpooler Getreidekurſe vom 8. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Juli 4,0 (4,06); Okt. 4,38(4,3) Dez. 4,5%(4,6); Mehl unv. Mitte: ruhig; Juli 4,096, Okt. 4,3%, Dez, 4,5%½; Mehl unverändert. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. Juli.(Eig. Dr. Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Juli 5,10, Sept. 4,9275; Nov. 4,02; Jan. 5,072,— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Juli 804; Sept. 8034; Nov. 8274; Dez, 844. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 8. Juli.(Eig. Dr.) März 8,10 B 8,05 G; Mai 8,80 B 8,25 G,; Juli 7,00 B 690 G; Auguſt 7,10 B 7,05 G, Sept. 7,25 B 7,0 G: Okt. 7,45 B 7,0 G, Nov. 7,70 B 7,65 G; Dez. 790 B 7,5 G: Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Juli 32,55; Ten⸗ denz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 8. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 11,12. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Juli.(Eig. Dr.] Amertk. Univ. Stand. Middl. Anfang: Juli 529, Okt. 534; Dez. 541; Jon.(32) 544; März 552, Mai 560; Tages. import 7400; Tendenz ruhig, behauptet.— Mitte: Jult 521, Okt. 528; Dez. 534, Jan.(32) 537; März 546, Mai 554; Juli 560; Okt. 567; Dez. 576; Loco 586, Tendenz willig. Berliner Nefallbörse vom 8. Juli 1931 Kupfer Blei U 85 3 bez. Brief Geld bez. Brief] Geld! bez. rief Geld Januar f. 71. 70,50—.— 28,80 28,50 28.752. 26,80 Februar. 11.25 11,80—.— 28,50 25.50.— 259 2915 März.—.— 71,25 70,75—.— 28,59 25,50 27— 27.25 77.— April.. 11.25 70.75—.— 28,50 28,50—— 275 27 Mai— 11,25 71, 28,50 25.50—.— 28, 27,80 Juni. 71, 71 79,7512 26,50 25,50 28,50 28.75 28,50 Juli, 67.78 67,50—.—28.— 25,25—.— 25,50 24,23 August.—.— 69.50 68,—.— 26.25,—.— 25,75 24,50 Sept....50 69,75 69,25—.— 28.— 25,—.— 26,50 24,75 Oktober 170,50 69.50—.— 286,25 25,50— 26,28 28728 Nov.—.— 71. 70.—.— 20,50 25,50—.— 29,50 28.80 Dezemb.]. 71, 70,25—.— 26.50 25,50 26,75 27,.— 26. Elektrolptkupfer prompt. 82.—] Antimon Regulus 51, 53.— Silber in Barren kg. 40,50% 42,80 Gold Freiverkehr 10 Kr. 28.—(28,20 üttenzinn 99 vod. Platin dio. 1 gr.. 3,75/— ein Nickel, 98/0 v. 350,.— Preiſe(ohne Edelmetalle) pro 100 Kg * Tendenz: Kupfer flau, Blei luſtlos, Zink abgeſchwächt, Zinn ſchwächer. Londoner Meiallbörse vom 8. Juli 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze P(137/10 fein ſtand.), Platin Unze Orig. Hüttenaluminſum dito. Walz⸗Drahtbarren Kupfer, Standard 35,15 Zinn, Standart 113,2] Aluminium 3 Monate 35,65 3 Monate 115,1 Antimon Settl. Preis 35, Settl. Preis 113,2 Queckſilber Elektrolyt 38,50 Banka 8,0 Platin beſt ſelected 38,25 Straits 115.0 Wolframerz ſtrong ſheets—,— Blei, ausländ. 12.65 Nickel Eb'wirebars 40.— Zink gewöhnlich 12,25 Weißblech Teudenz: Kupfer, Blei und Zink willig, Zinn flau. Kurszettel der Neuen Mannh Mannheimer EHektenbörse Sadiſche b be D. Ba Durl 5. Aachen 52 e 9 5 12.— 7. bopeth.. old. Bk. nt u. Dise. A. Be. „ warz SGcchbaum⸗Werger 88.— 85.— F Bad, Aſſebtrang. e Ver Mannh. . 5 . 80g. fl 5 2 Bubwigab. 20 82.— 61. . Wön 8 5 dhe. N. .be den e Pfälzer..9 12 ö Ban e Rb. Pop. Bt. 1 96.25 96,25 ..9 88,50 98,75 „„ el 8. „ 2 f ll 89.50 de hein. M e 87 %% Su 1 K Akten D. Ereditd. baer Dank 5 8 120.0 120 1180 118.0 120,0 120.0 101.5 100.5 „ * —. *„ 85.— 85.— 62.— 62.— 22.78 22,75 8 Frankfurter Börse 215 25 . 99 7. 84.28 62.75 88,— 98.— 89.50 Werte. 5 1100 11000 0 B. 300 2300 8 .-G. J. Seiſtud. 80.— Brown, Boveri 57,.— 57.— Daimler⸗S„24.50 24.— Deutſche Li„ 58.— 56, Enzinger Unien——. Jebr. Fats***ͤ2 2—.— J.. Farben. 182,5 126.0 19915 1³⁰ Zucker. 102.0 105.0 5 an disch De exein diſch. 2220 Waßß 4 25.— 28.— 64.— 61.— 1020 301.0 Base 1000 101.0 eberſte⸗Bant 50 ner auf 1000 „ Sank 8880 85. Beet Feger 12577 1250 Nürnbd n Fed. 488 425 Pfälz. Ovp.⸗Bl. 116.0 116,0 184,0 182,2 3 118 n. CTreditbk. 124,0 121.0 dein yr. Bl Südd. Bod 9 128,0 N fankver. 75.85 117,5 117.5 . 188.5 58.— 100,0 Transport-Aktlen 555 185 Stra dd. in Oeſter.⸗U. St.. Montan-Aktlen Eſchwell. Bergw. 204,0 204,0 Gelſenk. 2— Ale Bg St../ 118,0 1140 192.5 182.0 124,0 120,0 8885 1 Zelt Weſtergen . Otapt⸗Minen„„ 10. Phönig Bergbau 46,25 44,— Rheinſtahl... 75.— 78 25 Salzw. Heilbr.. 175,0 178,0 Tellus Bergbau. 28,.— 28.— Bg u. Laurahütte 29,28 29,50 Ber. Stahlwerke industrie-Aktien nninger K. St. wen München 189.0 159.9 3—5— 152.0 147,0 warz Storch.—— Wer ger 8,— 88,— Abler Kleyer.. e e. A. C. G. StA. 92.25 99.75 Aſchaff. Buntp.. 80.— 86.— 85. 85 4055 120,0 rem. ⸗Beſtg. 2 Brown ober.78 56.— Sement 1 2 52. „ Karſtadt 85,25 Chace Chamotte Annw.—.— hemiſche Albert—.— 35.75 d. Brockhues.. 17,75 Daimler Dt. Atlant.⸗T.. 75,— 75, D. Gold⸗ u. S. Ant. 122.5 120.0 Dr. Linoleum„60,25 57.50 Dt. Verlag.. 134.5 134.0 Dresd. Schnellpr. 29.— 381, Düſſel. Rat. Dürr 38.— 38, Dyckerh,& Wim. 3. 58.— 84,75 A Eiſen Ratſersl. r Emag Frankf. 1 8 88 Union Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn. der& Schleich. ahr Gebr. Pirm.—— . 128,0 128.5 87.50 86,25 r It. Guilleaume 69,50—.— ankfurter Gas—.— kf. Bol.& Wit..50 9,50 Goldſchmidt 39.— 37.50 Gritzner M. D 26.— 27.75 Grün& Bilfinger 162,0 162,9 9 2 5 2 Hanfwerk. Jüſſen 44, f 5 7. 48,— 9 1 6250 60,— Holzmann, 76.— 72.65 olzverkohl.⸗ Jb.. Jengbant A. Kamm. Kaiſersl. Karſtadt Rud. 80.— 28.50 27.80 25.50 eimer Zeitung Konſerven Braun Kraus& Co. Lock. gechwerke gudwigsh. Walz. Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühld. 9 1 St.⸗A. otoren Deutz Motor. Oberurſel Mf. Nühm. Kad. Rein. Gebh eck Sch. Roeder, Gebr. Rütgerswerke Schnellpr. Frktht. uckert, Nrbg. Allg. Dr. Credit Bank f. Brauind. Barmer Vankvee. Bayr. Hyp. u. W. Berl. Handelsgeſ. Deutſche Disconto Dresdner Bank AG. für Berkehr Di Reichdb. Vorz. 42 5. ordd. Lo d Aku Allg. Elektr.⸗Geſ. Bergmann Buderus Eiſen Cement Heidelbg. TCompan Hiſp. Contin, Wumm Daimler Benz Dt. Gold u. Silber Di. Linoleum Licht u. Kraft Elektr. Lieferung G. Farben elten& Guill. elſenk Bergwk. Gesfürel. Goldichmidt SBoldanleihe 60% Reichsanl. Dtſch.Ablöſgſch. 1 ohne ÜAblöfgrecht 8% Bad. Kohlen — 2 Maun est. Nööt.—— 60050 Klein, Sch.& Beck. 98. 909. Knorr, Heilbr. 142,0 142.0 6% Grkr. Mh. K. 5% Prß. Kalſanl. Schramm Lackf. 86 1 Commerzbank 1 Darmſt. u. Nat. 1 Deutſche Erdöl. 68 2 78,75 56.— 54.50 .90.25 40,75 38.15 18.— 18.— — 122,0 118,5 85.75 85,15 118,0 104.0 99,25 98,25 120.0 119,5 108, 102,5 do* 18158885 2 S2 2 N 26.— 23.50 — 83,— 1280 1205 80.50 58.— 115,0 111.5 103.5 104,0 Berliner Börse Festverzinsliche Werte 78.50 50.80 80,— 5,05.85 18, 7 — 5 5 5 Schuhf. Bernets Seilinduſt. Wolff Südd⸗ Zucker Trient. Beſighetw Ber. Chem. Ind. Ber. bach. Bell. Bergt. Zutre Ber. Ultramarin—,— 125.0 Ber. Zellſt. Berl.—.——.— Bogtl. Maſch. St.— Bolgt& Häffner 98,75 Bolth. Seil. u. K. 26,50 28,50 . N Zengoff Aſchffpg. 58,.— 57.25 o „ Waldhof 65.— 62,.— 77.— 77.— Ufa(Freiverk.). Raſtatter Wagg. 20.— 20. 105.2 105.0 Terminnotierungen(Schluß) arven. Dergbau—, 4 d. Holzmann 75,50 72,50 lſe Bergbau 1440 li Aſchersleben 119,0 117.0 Kali Salzdetfurth 191,0 180,0 Kali Weſteregeln 125,0 122.0 N. Karſtadt.. 28.— 25.— Klöcknerwerke. 31.— 52.— Zahmeyer& Ce, 112,0 110,0 Mannesmann 64, 61.50 Mansfelder 27, 27.— eie„36.50 55.50 MiagMühleu 51,.— 50,50 Montecatini.. 34,50 34, Ober bedarf= 30. Otavi Minen 19.50 16.75 Phönix Bergbau 46,— 44, 12 Braunkohlen 159,7 159.5 Mh. Elek.(Rheag) 98,50 97.50 Mh. Stahlwerke 75.— 78,50 Riebeck Montan—.—. Rütgerswerke 42,50 89.— uckert... 122,0 120.0 Klemens Kbalste 183.0 149.0 Südd. Zucker. 105,2 105,0 Spensta Tändſt. 244,0 Ber. Glanzſtoff— Ver. Stahlwerke 45.— 40,50 5 ſchaff. 58.— 57,25 AUſtoff Waldbef 64,50 61.— 8% Roggenwer. 750.50 55% Roggenrent 698 6,0 55% Bandſch. Rog J 50%, Mer kane 10.—.85 4—9ů—7 Oeſt. Schaß 34.— 82,75 4%„ Goldtente 19,58 19.15 4%„ Rronen.65. 4%„ conv Rente 0,62—— 4½%%„ Sli...25 %%„ Pap. R. Aktien und Auslandsenleihen in Prozenten bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 7. 8. 4% Türk. Eb. Am.. 4% Saudi—— 9„„ 4%„ unf. Anl. 8 4%„Zollobl. 1911. „ 400⸗Fr.⸗Los.50 4½% Ung. Str. 13 14.50 4¼%„. 15,50 4% Ung. Goldr. 16,50 16,25 2%„ Kronenr. 4½0% Anat. Ser. I 4¼½% AnatSer.II—.— 4%%%% 1 5½ Teh. Nat. Rail.—.— Transport-Aktien Schantungbahn. 5 Ac f. Verkehrw. 45,15 47.50 Allg. Lok. u. Str. 95,65 96.— Südd. Eiſenbahn—— Oeſt. St.⸗Elſenbd. Baltimore Ohio Canada Abliefer. 21,28 Pr. Heinrichbahn apaag„ * ala Pichi. anſa Diſchiff ordd. loyd Verein Elbeſchiſf,.—.—.— Bank-Aktlen Bank f. el. Werte Bank f. Brauere. Barmer Bankver, 98.2 Berl. Handelsges. Com. u. Privtb Darmſt. u..⸗B. Dt. Aſiatiſche Bk. DeutſcheDdisconte Dtſch. Ueberſee 9E 58.— 58.— Dresdner Bank Meininger Hypbk. 126,5 125,0 Oeſterr. Creditbr..—.— Reichsbank. 133,0 130.7 Rhein. Crebitbk.——. Süddeutſch. Disc. Frankf. Allgem. Industris-Aktien Aecumulatoren 126,5 Adlerwerke..= 5 Alexanderwerk Alfeld Deligſen Alig. Elektr. ⸗G. Alſen Portl.⸗Z. Ammendorf Pap. Anhalt. Kohlenw 50.— A ellſt.— Alb. Masch 55— 52. Balke Maſchinen—.——. Baft 8—.— Bayer. Celluloid— Bayr. Splegelglas 35,50 . Bemberg 92.50 ergmann kklekt 70, Berlin Gubener 170,0 Berl. Karls. 39.50 38.50 Berliner Maſchb. 35,28 33,75 Braunk. u. Brikett 118.5 118.5 Br.⸗Beſigh. Oelf, Bremer Malkan ——.— 5 77 —— — * 46,50 46,75 8 Dremer Wolle 115.0 115.0 Brown, Bov.& C, 39.— 59.— Buderus Eiſenm. 42,75 40.— Charlott. Waſſes 76,25 74, em. Heyden 40.50 40,85 elſenk.. 47,50 47.— em. Albert. 33,25 88.— Chem. Brockhues 18,75 17,75 Concord. Spinn 37.35 87.35 Conti- Faoutſch. 95,— 93, Daimler Motorem 26,25 24,75 Deſſauer Gas.. 1147 110.8 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 75,28 74.50 Deutſche Erdöl„ 66,85 68,25 Diſch. Gußſtahl.—.——.— Deutſche Kabelw. 38.— 87.50 Dtſche. Steinzeug 88,50 85,— Deutſche Wollw.—.——.— Deutſch. N 29.— 29,75 Deutſche Linol, 59,50 55,50 Dt. Schutzgeb. 2———.— „Vippe Maſchin.. ebd. Schnellpr, 30,75 80,.— Dilrener etall, 81.— 79.— Dürkoppwerke. Düſſeld Eiſenhol. 38,.— 89.— Dynamit Truſt 64,— 62,— Elektr. Otef Elktr. Lich u. K Elsbach& Co„ e 1 1 5—.— nzinger Werke 61.50 81.25 Eſchw. Dergwerk 206,0 205, Eſſenersielntohe 0 e e 8 ahlb., Li 9. 22.18 22,75 arbenind. A. G. 275 2205 eldmühle papier 97 80 96.50 elten& Guill. 68,75 66,75 hies& Höpfling.— R. Friſter 103,0 101.0 115, 109,8 Sebhard Tertu. 53,25 38, Gehe& Co. 32,78 83,25 Saen& Co... Gelſenk. Bergwk. 70.18 67.— Genſchow& Co., 50,25 48,— Germ. Portld.⸗g.—— Gerresheim. Glas 38.— 55,.— Gel. f. elektr. Un. 5 Goedhardt Gebr. 2 85 Goldſchmidt, Th. 38,25 38,75 Guano-Werke„ 41,— 39,75 e ritzner aſch. 2 Geb Kae 25.25 8 Grün& Bilfinger 1880 165,7 Gruschwitz Textil 42,50 42,50 padergan 244,7 241.5 dalleſche Maſch. 79.— 78.50 Hammer]. Spinn. 78.75 78,75 un. M. Egeſt. 19,25— 75 Hbg.⸗Wien Gum.—.— 35, Harkort St⸗Pr.——. Harpener Bergd. 60,.— 58.— wigshütte 60,75 80,25 Hellmann Imm. 19,— 19,75 Hilpert Maſch. 51,— 53.— indrich 3 41.75 42.— h dane 124.0 1240 Maſch Buckau⸗W. Maximil.⸗Hütte Mech. Web. Lind. 1„Zittau Merkur Wollw. Mag- aten iag⸗ Nn„ 51. Mir& Geneſt 89 Motoren Deuß Mühlheim Berg, Nat. Automoblie Miederlauſ. Kohle 99,.— 99.— Nordd. Wollkäm. 2,85 2,75 Oberſchl. E. Bed.—— 89, Oberſchl. Koksw. 61,75 60. Orenſt,& Koppel 39,75 88. Oſtwer le höntz Bergbau 45,85 44.— ermann Pö ge.. athgeber Wagg. 66,.——.. ie e 123.2 128.0 Rhein. Braunk. 157 154.7 115 CThamotte—.— ein. Elektrizit. 96,.— 97,50 ein. Möbeiſtoff Rhein.⸗W. Kalk 52.— 52.— Rheinſtah!l 74,15 72,15 Roger 5 50 oſitzer Zucker Rückforth.. 4550 Rütgerswerſe Sachſenwerk Sächſ, Gußſtahl. 5 Salzdetfurth.. 191,5 188.0 Sarotti. 81.78. Schleſ. Elekt. Gas 108.7 100.0 Hugo Schneider 40,— 40, Ang. D. Credit Bank f. Brauind. Barmer Bankver. 99, Bayr. Hyp. u. W. 1 Bahr. Dereinsbk. 180,0 1 Berl. Handelsgeſ. Comm. u. Prin. Darmſt. u. Nat. Deutſche Discomis e „G. für Allg, Lokals Ot. Reichsb, 8, Dapagg Hambg. Südam. 99. anſa Dampf Nordd. goyd 33 89.75 g. Elektr.⸗Geg. 98, 8. r.. 9228 Dergmanng let 72.50 Buderus Eiſenm. Sharlottb. Waſſer omp. Hiſpans Cont. Cautſchonm Dal mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl, Dt. Linoleumwk. e 65.— 65,25 El, Licht u. Hra ig e Au ſenk. 71.50 89.— . 109.8 105,6 Kb. Golbſchaidt Bergbau „Berg ch Elſ. u. Si. Holzmann„ otelbetriebsgeſ. lſe Bergbau KAſchers leben N. Karſtadt Klöckner Werke Röln-Neueſſen 8. Mannesmaundis Mansfelder n 1 tielbiſch. Stahl Nordb. Wolle Oberbedarf berſchl. Kokam. renſt,& Koppel 805 ab 8e 7 0 n rgban VBolyphonwerkle Rh. Braunk. u. Bt. Mh. Elektrizität. „Stahlwerke Rh. ⸗Weſtf, Elektr. A. Riebeck⸗Mont. 5 Leonhard Tiegß 88 Der. Stahlwerke Weſteregel Alkali 1 Waldhof ia Minen, 7 8. 155 8. 705 8 ürſchderg Leder 75.25 75,25 Schudert a S 1217 119.7 Weferegeln gal 128.0 1215 1155 Eiſen„ 50.— 49,50 Schugert 1 1218 1177] Weſtf. Eiſen. 62,— 61 ohenlohe-Werke 32.——.— Schultheiß. 128.2 125,0 Wicking⸗Cement 16,75 18.— Phil. Holzmann 75,28 72,.— Wiesloch Tonw.—.—, Horch& Cie e Segal Strumpf. Wiſſener Metal 39.25 59,28 f Siemens K Halse 152,0 1470 Wittener Gußſt. 34,— 34. 15 6. 180 30. Sinner der. 8— 175 Wolſt, R.„ ee e e . 88.— 98.—.— s Gebr. Junghans 29.— 28,75 S. I geuſto Verein„ 33.— 39. Stolberger Zint. 140.5 1400] Zeuſtoff Waldbef 83,— 88.—. Kahla Porzellan 20.50 21. Sübb. Immo 28.——.— utſch⸗Oſtafrika 52,.— 83. Kaltwk. Aſchersl. 119,0 113,2„Zucker. 1030 Rarſtadt. 29.50 24.75 Neu- Guinea e 219.7 2809 5 8 2 7 Teleph. Berlinern Otabi Minen„ 19,50 18, „Knorr. 1 O Thörk's 38,15 38,.— f— 8 Fh 26 28. Tſeß deonzac 850 8— Preiverkehrs- Kurse ald. J 1245 123,5 Rue Hab. 0 045 Gebr. Körtlir 8 1 0 ſeenbant„„ 50.50 Saen gale e A. gggge au en Vo 3 e.— 89. Kronprinz Met. 8 122 57 mi. See 5„%„„„0 8755 975 Kyffhäuſer Hütte Der, Gheln Cha rl. 50.25 50. Ven e ee e . Ot 90,25 90.25 Labmeger 4 Co.. Ola Eid 1058 1005 pier den 0 8 Zaurahlttte... 30, J. Har 97 15. Diamond„%.65 3,65 Zinbe's Eismaſch. B. Schühf g. ut. 18.75 1778] Pochfreaue———— Fengel eg iede dee Stahlwerke: 20— 2 ban ee e e ingel Schuh ſa 3 5 B. St. 8 e e L. Loewe& Co. 4 1 z. 1160 1280 Nonnen 539„*%ĩ3Ʒꝗ!!I C. Lorenz 2 8. Vogel Telegrap 29.50 28.75 Sichel& Co.— Lukau 4 1 Bogtlünb. Maſch. 15, 28.— Sloman Salpeteg—.—. Zübenſcheld Wies, Bolgt 4 Haeffncz—.—— Ala, ür e 752 5. Film— 77. R Wanderer Werte 52.— 50.50 Brown Boveri.— Mansfelder Akt. Markt- u. Kuhl. Terminnetierungen(Sehlug) 76,.— 78,78 114,0 110 55.— 64,30 19,85 18,50 der Neuen Mannheimer Zeitung Was geben uh Au’ Nu, νůͤu]⁰ In der Zeit vor dem Kriege, die für uns in Wahrheit die„Gute, alte Zeit“ iſt— zum mindeſten in wirtſchaftlicher Hinſicht— in dieſer guten, alten Zeit alſo war die Frage ſehr bedeutungsvoll, was man ſeinen Kindern mitgeben ſollte und konnte. Wenn die Tochter ſich verheiratete, ſo gab es ein wochen⸗ und monatelanges Ausſuchen, Kaufen und Anfertigen von Wäſche, Kleidern, Möbeln und dergl. Man rechnete nach dem Dutzend, und in mindeſtens mehreren davon mußten z. B. die verſchiedenen Wäſchegattungen an Leibwäſche, Tiſchwäſche, Bett⸗ wäſche, Küchentüchern und was ſonſt dazu gehört, vertreten ſein. Ich entſinne mich, daß ich u. a. in meine eigene Ausſtattung 36 Paar Strümpfe mitbe⸗ kam, und zwar geſtrickte— und da wird wohl ein Lächeln über das Geſicht mancher jugendlichen Le⸗ ſerin gehen. Wer hat heute noch 36 Paar Strümpfe und noch dazu geſtrickte? Wie es mit dem Wäſcheſpind war, ſo ging es auch mit anderem. Alles mußte reichlich und gedie⸗ Erika von Lenbach, die Tochter des Münchner Malers Franz von Lenbach, tritt zur Zeit in Berlin als Schauſpielerin auf. Der jungen Künſtlerin, die ſchon mehrfach in Filmrollen zu ſehen war, wird eine große Laufbahn prophezeit, gen ſein; ſozuſagen vom erſten Lebenstage der Toch⸗ ter an wurde für ihre Ausſteuer geplant und geſam⸗ melt. Auch der Sohn ging wohlverſorgt in den Beruf, in die Ehe. Wenn ſeine Ausbildungszeit be⸗ endet war, kauften ihm die Eltern ein Geſchäft, eine Landwirtſchaft, eine Praxis uſw. oder haben tüchtige Zuſchüſſe, wie es denn auch Sitte war, daß man der verheirateten Tochter ein je nach Vermögensverhält⸗ niſſen größeres oder kleineres Nadelgeld zahlte. Daß man den Kindern möglichſt noch ein größeres Vermögen hinterließ, war das Streben aller guten Familienväter und Mütter, und das Ideal war, dieſes Vermögen, ſei es in Sachwerten, ſei es in Bargeld, ſo beträchtlich zu geſtalten, daß es die Kinder ſpäter einmal nicht mehr nötig haben ſollten, ſich anzuſtrengen. 5 Heute iſt das Problem des„Mitgebens“ gelöſt— aus dem einfachen Grunde, weil—— nichts da iſt! Die Spargelder und Vermögen ſind zerronnen, was Beruf und Erwerb an Einnahmen bringen, geht für den Unterhalt und für nach der Kriegs⸗ und Ent⸗ wertungszeit doppelt nötige Anſchaffungen bzw. Er⸗ gänzungen darauf. Uebrigens hat es auch keinen Zweck, größere Vorräte aufzuſtapeln, denn kommt ein Freier für die Tochter, ſo iſt in den ſeltenſten Fällen die Wohnung vorhanden bzw. können die El⸗ tern die„Abſtandsgelder“,„Baukoſtenzuſchüſſe“ oder was ſonſt zur Erwerbung einer ſolchen nötig iſt, auf⸗ bringen. Das junge Paar fängt alſo meiſt möbliert an und beſchafft ſich nach und nach das Nötigſte; und auch die Söhne müſſen heutzutage meiſt ſelber ſehen, wie ſie zu etwas kommen. Vollends an zu hinter⸗ laſſende Vermögen iſt— mit wenigen, ſehr wenigen Ausnahmen— für lange Zeit nicht zu denken, und ſo wird ſich wohl manches Elternpaar mit der Feſt⸗ ſtellung grämen:„Ach, früher konnte man ganz anders für die Kinder ſorgen, ihnen das Neſt bereiten, Schwierigkeiten aus dem Wege räumen, eine Reſerve für den Notfall ſchaffen uſw. Heute geht das alles nicht mehr!“ Man kann es ihnen nachfühlen, und doch mögen ſie ſich mit der Tatſache tröſten, daß ſie im Grunde ihren Kindern mit der gründlichen Vorſorge, ſo an⸗ genehm ſie iſt, keinen Gefallen tun. Es iſt nachge⸗ wieſen, daß z. B. die Erben großer Vermögen in den allerſeltenſten Fällen wirklich etwas davon haben. Entweder ſie verſchleudern ſie, weil ſie keine Mühe hatten, ſie zu erwerben, und ſehen ſich dann unter Umſtänden eines Tages der Notwendigkeit gegenüber, in den Kampf ums Daſein einzutreten, für den ſie in keiner Weiſe gerüſtet ſind. Oder ſie verweichlichen oder entarten durch das Wohlleben, das zu führen ſie ſich leiſten können und an das ſie ſyſtematiſch gewöhnt werden— wenn nicht in der erſten Generation, ſo unfehlbar in der zweiten oder dritten. Iſt es nicht bezeichnend, daß z. B. die ländliche Arbeitsbevölkerung mit ihrer anſtrengenden Tätig⸗ keit bei frugaler Koſt 70, 80 Jahre und darüber wird? Nur der Spaten, der ſtändig gebraucht wird, bleibt blank! Nur, wenn wir genötigt ſind, unſere Kräfte zu üben und zu ſtärken, bleiben wir geſund, ſtark und friſch. Hier aber liegt die Antwort auf die Fragen was wir unſeren Kindern mitgeben ſollen für ihre Zu⸗ kunft, da wir ihnen Geld und Gut nicht mehr mit⸗ geben können: Stärken wir ſte für den Lebenskampf, den wir ihnen weder erſparen können noch erſparen ſollen. Rüſten wir ſie körperlich aus durch gute, aber einfache und naturgemäße Koſt, durch Körperpflege, So viel ſteht feſt: ich möchte dieſes Jahr an die See fahren— der vielen neuen Ideen wegen, die es für eine praktiſche Strandkleidung gibt. Ob man nach Biarritz geht, dem Lido, nach Rügen oder an die Nordſee, für glühende Sonne, friſche Brieſen und kalte Tage iſt glücklicherweiſe geſorgt. Hübſch und ſehr kokett— und vor allem zweckentſprechend ſind alle Vorſchläge. Die Badeanzüge werden weiter aus dicker Strickwolle fabriziert. Sie ſind, im Gegenſatz zur letzten Saiſon, ruhiger in den Farben und haben ſehr tiefe Rückendekolleté's; immer noch mehr, als man es für möglich hält, wird der Rücken entblößt; bronze verbrannt zu ſein iſt der allgemeine Ehrgeiz. Spitze und runde Ausſchnitte ſieht man; Kreuzbänder in der Form von Hoſenträgern werden über den Rücken geſpannt und ſind ſehr neu. Neben vielen uni Trikots in ſanften Paſtellfarben— alle mit weißen Gürteln— gibt es zwei⸗ unb dreifarbige Modelle: rotes Oberteil, ſchwarzes Höschen und ein kleiner rot⸗ſchwarz karierter Rock; Marine mit Rot und Weiß, Blau mit Bleu und Himmelbau, Gelb mit Braun und Koralle. Breite Diagonalſtreifen, in ſich zum Grundton abſchattiert, über der einen Bruſt oder in ſtarkem Kontraſt zur Farbe des An⸗ zugs ſind typiſch. Für Herren kommen nur ein⸗ farbige dunkle Trikots in Frage, ſchwarz oder dun⸗ kelblau; die einzige Vartation, die geſtattet iſt, ſind weiße Oberteile. Die Sandale will ſich als Badeſchuh durch⸗ ſetzen, nette bunte Holzſohlen mit einfachen Leder⸗ riemen machen den üblichen Schuhen aus Kautſchuk und Leinen Konkurrenz. Sehr ſchicke zweifarbige Gummi⸗Badekappen in turbanartiger Form, die rund geſchnitten ſind, ſitzen feſt an und kleiden be⸗ ſonders gut.(Was nicht unweſentlich iſt, denn auch beim höchſten Wellengang ſind wir eitel!) Für Bademäntel gibt es ein neues Mate⸗ rial,„Frott⸗Trikot“, Frottee und Trikotſeide zuſam⸗ mengewebt oder Frottee mit Viſtrakunſtſeide ver⸗ miſcht. Dieſe weichen Stoffe ſind elegant und ſchmieg⸗ ſam. Chenille und Baumwoll⸗Frottee ſind immer noch beliebt. Die Farben ſind auch hier weniger kraß, als wir es in den letzten Jahren— leider gewöhnt waren. Dezente Streifen, gedeckte Phanta⸗ ſiemuſter, Tupfen und reiche Strichzeichnungen an⸗ gedeuteter Palmen, Häuſer und Schiffe auf rotem und blauem Grund. g Wichtig iſt die Kleidung für den Strand und für Motor- und Segelboote geworden. Der Trainings⸗ anzug, die gewöhnlichen Pyjamas ſind von der Bild⸗ fläche des modiſchen Badelebens verſchwunden. Wir haben alle in ſchlenkernden, breiten Hoſen herumzu⸗ ſpazieren, ſolchen im Zimmermannsſchnitt, die ihre Fülle erſt vom Knie ab bekommen ober anderen, die ſchon von oben an ſehr weit fallen. Es werden ein⸗ zelne Beinkleider gezeigt, zu denen man Blüschen oder das Schwimmtrikot tragen ſoll und zu denen kleine Boleros, mit und ohne Aermel, paſſen. Ganze Hoſenkleider mit angeſetzten und angeſchnittenen Taillen, mit großen Ausſchnitten und Kreuzbändern haben Jäckchen oder dreiviertel Mäntel in den ent⸗ ſprechenden Farben, dreiteilige Strandkomplets be⸗ ſtehen aus Hoſe, Jumper und einer Sportjacke mit blanken Knöpfen oder dem kurzen Bolero, und für Frauen, die der beinverhüllenden Mode zum Trotz durch Sport, damit ſie geſund und widerſtandsfähig ſind und bleiben. Geben wir ihnen den Schlüſſel zum Erfolge mit, die gründliche Schul⸗ und Berufs⸗ bildung, die Gewohnheit und den Willen, intenſive, gute und ehrliche Arbeit zu tun; lehren wir ſie Zu⸗ friedenheit und die Erkenntnis, daß materielles Wohlergehen nicht das Einzige und Wichtigſte iſt in der Welt! 5 Sie müſſen wiſſen, daß es töricht iſt, mehr zu ſein oder werden zu wollen, als man nach ſeinen Lebens⸗ umſtänden ſein kann, und ſei es auf Koſten der Ge⸗ ſundheit oder des inneren Glücks. Und lehrt ſie, daß man freilich geſunden, nüchternen Menſchenverſtand braucht, praktiſches Denken, um durch die Welt zu kommen, aber auch Güte, Schönheitsliebe und Froh⸗ ſinn, um glücklich zu ſein! Dies, Mütter und Väter, gebt Euren Kindern mit: Stählt ihren Körper, ihren Willen! Schult ihren Geiſt, ihre Fähigkeiten! Pflegt ihr Herz und ihr Gemüt! ſonnenhungrig ſind, wurden kurzhoſige Luftanzüge Mehr könnt Ihr nicht tun, mehr braucht Ihr nicht zu tun— für das Weitere müſſen ſie ſelber ſorgen. Und für dieſe Mitgift werden ſie Euch dank⸗ barer ſein, als für Millionen! M. q MαEcꝑ Aud Staud Von Charlotte Till erdacht, die weite Beinkleider und ſehr ausgeſchnit⸗ tene Rücken haben. Das Material iſt ſympathiſch wärmend. Wollene Stricktrikots ſtehen im Vordergrund des Intereſſes. Rot⸗Blau⸗Weiß iſt in allen Abwandlungen am ſchick⸗ ſten. Rote Hoſen, weißer Gürtel und ein weißer Jumper mit rot⸗blauen Streifen, die rote Jacke, eine marine Hoſe mit roten Generalſtreifen und rotem Bolero; ein Enſemble aus einem bleu Hoſen⸗ kleid mit ausgezackten dunkelblauen Motiven am Hoſenrand und einer ärmelloſen Jacke in drei blauen Tönen. Bunte Schotten in Miſchgeweben fin⸗ det man in allen mehr oder weniger diskreten Farben. Modelle aus anderen Stoffen ſind für ſüd⸗ liche Gegenden und die wenigen heißen Tage unſerer Ferien, für manches Weekend zu tragen: Hoſen aus genoppter Baſtſeide in Naturfarbe mit buntem Blüs⸗ chen und einem graziöſen uni Bolero, oder weiß⸗rot gepunktete ſeidene Hoſenkleider mit kurzer Jacke. Rotleinene Hoſen mit halbärmeligem Jäckchen wer⸗ den mit weißen Bluſen oder dem hellen Badetrikot kombiniert. Weiße Beinkleider aus Panama— halb Baumwolle, halb Leinen— können mit vorhandenen Sportjacken oder Weſten getragen werden. Elegan⸗ ter ſind ganze Anzüge aus ſchwarzem Marocain mit bunten Mänteln oder ein matroſenähnliches marine⸗ blaues Hoſenkleid mit aufgeſetzten weißen Streifen aus dünnem Crépe de Chine. Einfarbene Leinen⸗ hoſen in lichten Paſtelltönen mit glattem Leibchen und loſer Jacke ſind mit reizvollen Madeiralochſticke⸗ reien verziert. Rieſige, willkürlich fallende Schlapphüte aus Stroh oder geblümten Cretonnes und geſteppten Sei⸗ den ſchützen vor Sonnenbrand, auch die lange ver⸗ ſchmähten Sonnenſchirme tauchen wieder auf. Wer nur Haare und Kopf bedecken will, knüpft ſich aus bunten Tüchern kleine Turbane oder ſetzt die Bas⸗ kenmützen auf, die weiter modern ſind und die es in tauſenderlei Ausführungen gibt. Die Mode für die warmen Sommermonate iſt ab⸗ wechſlungsreich— aber ſie iſt nicht für alle. Rund⸗ liche Frauen in vorgeſchrittenem Alter ſehen leicht komiſch oder grotesk abſchreckend in den jugendlichen Strandhoſen aus, ſie ſollten es— vor und nach dem Bad— bei einem Sportkoſtüm oder Mantelkleid be⸗ laſſen. Und ältere Herren müſſen endlich Vernunft annehmen und einſehen, daß ſie in ſchwarzen Trikots und ganz unauffälligen Bademänteln am erfreulich⸗ ſten wirken. Veausalase Deiue Spieioen chilig! Man kann darüber verſchiedener Anſicht ſein ob es beſſer iſt, täglich alles friſch zu kaufen oder nach Möglichkeit auch ein paar Vorräte ins Haus zu neh⸗ men. Letzteres ſpart manche Lauferei und den mit An⸗ kleiden, Nachdenken und Warten verbundenen Zeit⸗ verluſt. Doch hat man Vorräte, die auch im Einkauf meiſt vorteilhafter ſind— etwas größere Quantitäten wiegen ſich nicht ſo ein— muß man ſie ſehr ſorgfältig bewahren um keinesfalls durch Verderben einen Verluſt zu erleiden. 8 Teigwaren. Nudeln, Makkaroni, Suppenhörn⸗ chen hebt man luftdicht verſchloſſen in den Kartons auf, in welchen man ſie kauft. Hülſenfrüchte büchſen. Mehl verwahrt man in beſonderen Meß kaſten, die ſchon ſo eingerichtet ſind, daß es nich „lebendig“ drinnen wird. Brot und Ba ck w are hebt man in einer Brotbüchſe auf, am beſten mi einem herausnehmbaren Einſatz aus Porzellan, as welchem man alte Krumen und Brotreſte ſorgſan entfernt, da dieſe dem friſchen Brot die Feuchtigkel entziehen und ein raſcheres Austrocknen bewirken Die Brotbüchſe wird möglichſt oft, zumindeſt zweimm wöchentlich, mit heißem Waſſer ausgewaſchen. Hag man aus hartgewordenen Brötchen Weckmehl gemgß, 5 len oder abgerieben, hebt man dieſes gut verſchloſſen 5 in einer Blechbüchſe auf oder in einem Einmachglas, über das man ein doppeltes Pergamentpapiere ſtülpt das man mit einem Gummiring zuſammenhält. Salz hebt man entweder in einem Steingut oder Zinngefäß luftdicht verſchloſſan auf. Butte; ſollte ſtets in verſchließbarer Doſe aufbewahrt wer, den, daß ſie nicht ranzig wird. Bemerkt man es rech. zeitig, daß Butter zu„kratzen“ beginnt, ſo kann maß ſie noch retten, indem man ſie in Salzwaſſer mit den Holzlöffel unter häufigem Erneuern des Salzwaſſerz ſo lange tüchtig„auswäſcht“, bis der Geſchmack ven ſchwunden iſt. 8 a Blattgemüſe und Salat, die man im Vor rat auf dem Markt gekauft, packt man in feſtes Po, pier und kann ſie ſo luftdicht verſchloſſen auf den i kühlen Kellerboden einige Tage verwahren. Leicht gewelkten Salat kann man beleben, indem man ihn in einer Schüſſel Waſſer, dem man einen Löffel Eſſh oder Zitronenſaft zugeſetzt, etwa eine Stunde ſtehen läßt. Auch alles übrige Gemüſe wird man am beſten im Keller verwahren. Speiſereſte jedoch ſollte man nie länger als unbedingt nötig, ſtehen laſſen, ſondern ſie für die nächſte Mahlzeit in veränderter Form wieder auf den Tiſch bringen. Fleiſch, das man ja ſeltener im Vorrat hat, kann man in einer irdenen Schüſſel mit N einem Eſſiglappen bedeckt aufheben— doch beſſer nich. zu lange. Filetſtücke hängt man an einem Haken in den Fliegenſchrank. 8 10 gebote des Lebeus ue, 1. Wähle eine für Dich und Deine Familie zweck 5 mäßige Form der Lebensverſicherung! Willſt Du 4 nur Deiner Frau und Deinen Kindern ein Ka, pital ſicherſtellen, ſo genügt eine„einfache“ Le E bensverſicherung. Willſt Du auch gleichzeitig für N Dein eigenes Alter ſorgen, ſo brauchſt Du eine. „abgekürzte“ Lebensverſicherung, bei welcher das Kapital bei Erreichung eines beſtimmten Alters. an Dich ſelbſt ausgezahlt wird.* 2. Mache beim Abſchluß einer Lebens verſicherung 5 nur vollſtändige und richtige Angaben über Deine Perſon und Deine Geſundheit. Die Le, bens verſicherung iſt ein Vertrag, der auf Treu 3 und Glauben beruht. b 9 3. Denke daran, daß Du durch Deine Lebens ver, ſicherung ein Kapital anſammelſt. Betrachte des⸗ 3 halb Deine Beiträge nicht als unnötige Aus⸗ 9 gaben, ſondern als notwendige Rücklagen für die Zukunft, und teile Dein Einkommen ſo ein, daß Du dieſe Rücklagen ſtets übrigbehältſt. N 4. Zahle Deine Beiträge pünktlich ein, denn e eher die Beiträge der Verſicherten bei der Ge laufenen Gelder zinstragend für die Verſicherten angelegt werden, während bei verſpäteter Zah⸗ lung Dir Mehrkoſten und Verzugszinſen ent⸗ 3 ſtehen. l 3 Betrachte als Mindeſthöhe Deiner Verſtcherung. ein Kapital, das Deiner Familie wenigſten; 2 Jahre zum Leben ausreicht... 6. Erkläre Deiner Frau, wo Dein Lebensverſiche⸗ 2 rungsſchein aufbewahrt iſt und an wen ſie ſich damit zu wenden hätte, falls Dir einmal etwaß 1 zuſtoßen ſollte. 5 3 7. Unterrichte Dich über die Steuer⸗Vergünſtigun⸗. gen, die der Staat den Lebensverſicherten ge⸗ 3 währt(bei der Einkommmen⸗ und Vermögens, N ſteuer). Dieſe Vergünſtigungen können unter Umſtänden ſehr große Erſparniſſe für Dich be deuten. 3 Lege mindeſtens die Hälfte Deiner regelmäßigen Rücklagen in Lebensverſicherungen an, denn Lebensverſicherungen ſind eine ſolide Kapitals⸗. anlage und ſtellen die Erreichung eines beſtimm ten Sparzieles auch für den Fall Deines vor zeitigen Todes ſicher. Den anderen Teil Deiner Erſparniſſe bringe zur Sparkaſſe oder zur Bank, damit Du bei vorübergohendem Geldbedarf auth flüſſige Reſerven haſt und Deine Lebensverſiche⸗ rung nicht anzugreifen brauchſt. 9. Lies die Verſicherungsbedingungen durch, denn ſie zeigen Dir nicht nur Deine Pflichten aus dem Verſicherungsvertrag, ſondern auch eine Rechte. Möchteſt Du Dich über Fragen, die mit Deiner! Lebensverſicherung zuſammenhängen, näher un⸗ terrichten, ſo wende Dich vertrauensvoll ſchriſt⸗ S 10. füllt man aus der Tüte in ebenfalls luftdichte Blech⸗ MAGGl' Würze 1 1. 220 Dee I 18 36 63 90 149[.85 1 Würfel für 2 eller nschgefüllt RM-. 09 20.3959 113— 28 verschiedene Sorten- MAG Suppen Mace 10 pfg. 5 Würfel nur 621 Stange) ben Qt ue ersfiſsssyg lich an Deine Geſellſchaft. Sie wird Dich gern und gut beraten. 5 a fleischbrühe 18 pig. * * 5 ſellſchaft eingehen, deſto eher können die einge- '̃ unſitt verhe vichter ihm z hatte herige ließ e ihm unter ſonde! von 1 Ar beiter ſeiner ſtrafe — . Mehl. nich a ren 1 mit t, aus rgſaß tigkei irken, eimal Hal emaß, loſſer Hglas, ſtülpt, t.* ingut⸗ tte wer; recht t ma t den 0 aſſetz k ver Vor. 8 Pg. f den Leicht n ihn Eſſg ſtehen heſten r als die f den Mittwoch, 8. Juli 1931 Gerichtszeitung Schöffengericht Ludwigshafen Darlehensſchwindler Der Landwirt Franz Henkel aus Berkheim (Wttbg.) hatte einen Gaſtwirt um ein Darlehen von 50/ beſchwindelt. Er hatte ſich dem Wirte als Landsmann vorgeſtellt und dieſer gab ihm das Geld, weil er meinte, die wohlhabenden Eltern würden den Betrag bezahlen. Henkel hatte verſchwiegen, daß ſeine Eltern ihn fortgewieſen hatten und er auf der Wanderſchaft war. Er wurde zu ſechs Mona⸗ ten Gefängnis verurteilt. Ein Jahr Gefängnis für fünf Hühner Weil er zur Nachtzeit durch Einſtetigen aus einem Hühnerſtall fünf Hühner geſtohlen hatte, er⸗ hielt der rückfällige Maurer Franz Lorenz Wurm aus Oberndorf bei Paſſau die geſetzlich zuläſſige Mindeſtſtrafe von einem Jahr Gefängnis. Es wurde ihm Bewährungsfriſt zugebilligt, wenn er bis 1. Januar 1932 eine Buße von 50„ zahlt. Erregung öffentlichen Aegerniſſes Wegen Erregung öffentlichen Aegerniſſes durch unſittliche Handlungen hatte ſich der 31 Jahre alte verheiratete Heizer Auguſt Hörauf, vor dem Einzel⸗ richter zu verantworten. Durch Strafbefehl waren ihm zwei Monate Gefängnis zuerkannt worden. Er hatte Einſpruch eingelegt. Auf Grund ſeiner bis⸗ herigen Unbeſcholtenheit und ſeines gutes Eindrucks ließ es das Gericht bei dieſer Strafe bewenden: gab ihm aber bis 1. September 1935 Bewährungsfriſt unter der Bedingung, daß er nicht nur die Koſten, ſondern auch bis zum 1. Februar 1932 eine Buße von 100„ an die Gefangenenfürſorge zahlt. Verleitung zum Meineid Am 3. Februar d. Is. wurde der 45jährige Ar⸗ beiter Adam Helbig wegen Zuhälterei gegenüber ſeiner 24 Jahre alten Ehefrau zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahre verurteilt. In der Verhandlung tauchte der Verdacht der Verleitung zum Meineide gegen beide Eheleute auf. Frau H. wurde im Gerichtsſaal verhaftet. Der heute vor dem Erweiterten Schöffengericht Ludwigshafen a, Rh. verhandelten Anklage lag folgendes zu Grunde: Der Ehemann H. hatte aus dem Gefängnis zwei Kaſſiber heraus geſchmuggelt, in denen er ſeine Frau erſuchte, mit den Zeugen in Verbindung zu treten, damit dieſe„richtig“ ausſagen ſollten. Die Frau lat dies auch und ſetzte ſich mit 7 Zeugen in Ver⸗ bindung, die ſie teils direkt, teils indirekt, zu be⸗ einfluſſen verſuchte. Nach der Zeugenvernehmung hielt der Staatsanwalt die Angeklagten für ſchuldig und beantragte je 2 Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Der Verteidiger plaidierte auf Freiſprechung. Nach längerer Beratung fällte das Gericht folgen⸗ des Urteil: 1. der Angeklagte ſprochen. Adam Helbig wird freige⸗ 2. Frau Helbig wird zu einer Zuchthaus⸗ ſtrafe von 1 Jahre verurteilt. Die Angaben in dem Kaſſiber ſeien zu unbeſtimmt, um H. verurteilen zu können, dagegen habe Frau H. ſich zweier Zeugen gegenüber dieſes Verbrechens ſchuldig gemacht. Da ſie nur gering vorbeſtraft iſt, erſchien die erkannte Strafe ausreichend. & § Meineid und Betrugsverſuch. Das Schwur⸗ gericht Darmſtadt verhandelte gegen einen Kauf⸗ mann aus Stockſtadt wegen Meineids und Betrugs⸗ verſuchs. Der Angeklagte iſt 57 Jahre alt, ſeither unbeſtraft und befand ſich in wirtſchaftlicher Notlage. Er leiſtete vor dem Amtsgericht Gernsheim den Of⸗ fenbarungseid und verſchwieg dabei, daß er Grundſtücke beſaß. Das Schwurgericht verurteilte ihn wegen fahrläſſigen Falſcheides zu drei Monaten 8 im übrigen ſprach es den Angeklagten rei Denkzettel für einen Meſſerhelden. Der Chauf⸗ eur Schnabel aus Leiſtadt kam mit ſeinem früheren Arbeitgeber Schramm in einen Wortwechſel, in deſ⸗ ſen Verlauf er dieſem zwei Meſſerſtiche in Schulter⸗ und Magengegend verſetzte. Der Angeklagte machte vor Gericht Notwehr geltend. Die Beweisaufnahme ergab aber, daß der Angriff zuerſt vom Angeklagten ausgegangen iſt. Das Urteil des Gerichts in Bad Dürkheim lautete auf eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten und Erſtattung einer Buße. Mefſtetſſchäfte n, Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Nummer 310 Süsddeutſcher Leichtathletil-Querſchnitt Erfreulicher Leiſtungs⸗Auſſchwung— Die Es geht aufwärts Nun haben die acht ſüdde 5 utſche n Gruppen des Verbandes ihre Meiſterſchaften dure In ſtärkerem Maße als man hätte erwarten können, ſind bei Hieſen in ihrer Be⸗ deutung geſtiegenen Meiſterſchaften die Leiſtungen geſteigert worden. Aus der breiten Maſſe durchſchnittli cher und guter Leiſtungen heben ſich nun erfreulicherweiſe einige Spitzen⸗ ergebniſſe heraus, die nicht nur für Süsddeutſchland, ſon⸗ dern auch für das Reich Anſpruch auf Beachtung haben. Die beſten Leiſtungen. Aus den Ergebniſſen der hervorſtechend zu regiſtrieren, Gruppenmeif ſterſchaften wäre daß endlich einige Sprin⸗ ter im 100⸗Meter⸗Lauf die 11 Sekunden ⸗Marke erbieten konnten und darunter bezeichnenderweiſe der Hürdenläufer Welſcher(Eintracht Frankfurt) mit 10,8 an der Spitze. Die bedeutendſte Verbeſſerung brachte der 400⸗Meter⸗ Lauf mit der ganz hervorragenden Zeit von 48,8 Sek. durch den vorjährigen Frankfurter Sprinter Metzner, dem wir die 400⸗Meter⸗S ke ſchon als Spezialität vor⸗ ausſagten, ohne dabei zu hoffen, daß es ſo ſchnell zu einer Spitzenleiſtung käme.— Die Mittelſtrecken haben auch ſichtliche Zeitverbeſſerungen erſahren. Ueber 800 Meter ſtehen verſchiedene Läufer unter 2 Minuten und im 1500 Meter⸗Lauf geht es ſcharf auf 4 Min. zu.— Die Langſtrecken zeigen erfre herweiſe viele neue, junge Läufer, die zwar noch ni Spitzenklaſſe zu zählen ſind, die aber knapp davorf Mehr als bisher wird auch das„Gehen“ gepflegt. In der La ngen Hür⸗ denſtrecke über 400 Meter ſcheinen mit. Schwethel m⸗ Wiesbaden und Mot t⸗Frankfurt zwei Läufer zu erſtehen, die befähigt ſind, bei den Deutſchen Meiſterſchaften ein Wort mitzureden. In der kurzen Hürdenſtrecke ſteht Meiſter Welſcher nicht nur im Süden, ſondern in Deutſchland „allein auf weiter Flur“. In den Staffeln iſt die erfreuliche Tatſache zu re⸗ giſtrieren, daß es der Frankfurter Eintracht ge⸗ lungen iſt, mit 42,4 Sekunden ſchon fetzt 1975 vorjährige Beſtzeit zu unterbieten, womit an die Zeiten von vor zwei Jahren angeknüpft wird. Auch über 4 mal 400 und 4 mal 1500 Meter gab es gute Zeiten.— In den Sprüngen beſitzen wir jetzt im Weitſprung einige Springer über 7 Meter und im Hochſprung haben wir drei Vertreter, die über 1,80 Meter kommen. Langſam, aber doch fühlbar, kommt es auch im Diskus⸗ und Speerwerfen zu Leiſtungsverbeſſerungen, während Kugelſtoßen und Ham⸗ merwerfen bisher ſchon eine beachtliche Höhe erreicht hatten.— Für den Zehnkampf iſt es bezeichnend, daß der Stuttgarter Demetz mit 6208,16 Punkten die vor⸗ jährige Beſtleiſtung des ſüddeutſchen Meiſters Dornauer⸗ Fürth(5980,42) ſchon um rund 250 Punkte überbieten konnte. Die Frauenleiſtungen im Süden zählen nach wie vor zu den beſten im Reich. Die Sprinterinnen ſind auf dem beſten Wege, an ihre vorjährige Spitzenform an⸗ zuſchließen, wenn auch die 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel noch nicht ganz ſo weit iſt. Ueber 800 Meter iſt„Dolli“ bisher nicht geſtartet. In den Sprüngen geht es deutlich auf⸗ wärts. Im Hochſprung wurde ſeit zwei Jahren von der Ulmerin Bergmann wieder einmal eine Höhe von 1,50 Meter bezwungen. In den Wurf⸗ und Stoß⸗ Konkurrenzen ſind neben der Frankfurter Spitzen⸗ könnerin Fleiſcher mit Schmidbauer⸗Nürnberg und Maurmeier⸗Neuhauſen zwei hoffnungsvolle Ver⸗ treterinnen für dieſe Uebungen im Werden. Auch für den Mehrkampf gibt es recht gute Beſetzung. f Gute Ausſichten für Darmſtadt Dieſer kurze Ueberblick gibt gute Ausſichten für die am Wochenende in Darmſtadt ſtattfindenden Süd deut ſche en denn man Saärf bei ſcharfer und gleichmäßiger Konkurrenz in faſt allen Hebungsgebieten utit kommenden deutſchen Leichtathlekikmeiſterſchaften wieder einen guten Platz im Kranze der Landesverbände der DSV ſichern können. „Die oͤrei Veſten“ Zuſammengefaßt läßt ſich der augenblickliche Stand der N ſüddeutſchen Leichtathletik am beſten in der folgenden Liſte der„drei Beſten“ wiedergeben: Männer: 100 Meter: 1. Welſcher⸗Eintracht Frankfurt 108; 2. Drentwett⸗Schwaben Augsburg 10,9; 3. Mährlein⸗Eintracht Frankfurt 10,9.— 200 Meter: 1. Neumann⸗ Miß Mann⸗ heim 21,7; 2. Mährlein⸗Eintracht Frankfurt 22,0.— 400 Meter: 1. Metzner⸗ Eintracht Frankfurt 48,8; 2. Nehb⸗Raſt att 49,6; 3. Maertens⸗AG. Sportverein Frankfurt 50,0. 800 Meter: 1. Abel⸗Vſd Neckarau 158,4; 2. Paul⸗Kickers Stuttgart:58,8; 3. Scherer⸗Polizei Nürnberg:58,8.— 1000 Meter: 1. Schwarz⸗ Ulmer FV 94:41,44; 2. Habdank⸗ Ulmer FB 94:45, 8. Bertſch⸗VfB Stuttgart 27498. 1500 Meter: 1. Fink⸗Bſh Stuttgart 403,5; 2. Abel⸗Vfe Neckarau 404,0; 3. Schilgen⸗ AS Darmſtadt:04,83.— 3000 Meter: 1. Habiſch⸗SV Darmſtadt 98 912,1; 2. Fornoff⸗ Turngeſ. Darmſtadt 9: 42 2 3. Garſt⸗ Turngemeinde Worms :16,8.— 5000 Meter: Rah⸗Kickers Stuttgart 15:87, 255 Bertſch⸗BfB Stuttgart 55 39,8; 3. Helber⸗RPSV Stutt⸗ gort 15:40.— 10 000 Meter: 1. Kapp⸗SS München 33:44,2; 2. Helber 2⸗Rp SV Stuttgart 39.44,7; 3. Lenz⸗Spög Cann⸗ ſtakt 33:59.— 3000 Meter⸗Gehen: 1. Stengle⸗Mühlhof 15:95,6; 2. Gundel⸗Nürnberger Sc 15:59; 3. Heiſſinger⸗ Mühlhof 16:12.— 5000 Meter⸗Gehen: 1. Reichel 24:50,8; 2. Meier 28:02,4; 3. Emmerich(alle Bajuwaren München) 26:18,3.— 110 Meter Hürden: 1. Welſcher⸗Eintracht Frank⸗ 5 N Verbeſferungen rechnen; die dem Süden bei den e b der rei Veſten' Scheck⸗Kickers fürt 15,0; 9 ⸗Kickers Stuttgart 16,0; 3. Stuttgar 400 Meter Hürden: Schwethelm⸗SV 2 ad Mott⸗Eintracht Frankfurt 57,1; 8. Dietl⸗ — 4 mal 100 Meter: 1. Eintracht Fra nkfurt 42 2. 1860 N 1880 438.— 45 mal 40⁰ Meter: cht 9227,07 2. j g 312 3 mal 1500 Meter: 1. Kickers 43,4; 3. SC Frankfurt Sportverein Frank⸗ 3. 1860 München Stuttgart 17:10,9; 2. 0 2 chen 17:26,0: Schwaben Augsburg 17:38. Schwedenſta 1 Ficker Stuttgart 2502,17) 2. TV 1800 Ansbach:06,1; 3. Nürnberger 7,7.— Olympiſche Staffel: 1. JG Sportverein rt:39,83; 2. Kickers üttg 1860 M ünben 92 442 2.— 3 mal 1000 Me⸗ 94 8: 5195 47 2. 1860 Mit nchen 821,2; 3. Ein⸗ ür. VfB Stuttgart 7,12; 2. Scheck⸗ Brodbeck⸗ VfB Stuttgart 7,06.— pel Rüſſelsheim 3,90; 2. Hack⸗ Ans bach 3,40.— Stuttgart 1,81; Brodbeck⸗ 20 Kickers St kuttgart 7,085 d 1 Reeg MTV München. Weber d W 1860 Hochſprung: 1. ⸗Kickers VfB Stuttgart 1,807 8. Bon„Jahn Negen ene 1,80. Angelftoß ßen: 15 Uebler⸗Polizei Nürnberg 15,29; 2. Söl⸗ linger⸗ N Daärmſtadt 14,58; 3. Schne eider⸗Opel Rüſſels⸗ heim Sl newer fen; 15 Fif ſchet⸗ASs B München 14 1 85 1 SV München 41,30; 8. Buchgeiſter⸗Univer⸗ ſitã furt 40,09— Speerwerfen: 1. Barth⸗Kickers r. Ebner⸗Moinz 05 56,01; 8. Dreſſel⸗ — Hammerwerfen: 1. Steinberger⸗ 5 9 48,½8, 2. Wagner⸗E gen 43,03; 3. Schleicher Vg Stuttgart 42,585. Dreikampf: 1. Barth⸗Kickers Stuttgort 2311,15; 2. Eiſen⸗ hofer⸗ CSV München 2299,95; 3. Loibl⸗ESV München 1876,675.— Fünfkampf: 1. Arendes⸗Schwaben Augsburg 9239,24; 2. Madel⸗T SV 71 Augsburg 3218,06; 3. Weiß⸗ Schwaben Augsburg„59.— Zehnkampf: 1. Demetz⸗ Ki gart 6208, 167 2. Umminger⸗Renningen 5205,41; 35 3 München 5013,42. Frauen: 100 Meter: 1. Lorenz⸗Eintracht Frankfurt 12,4; 2. Kell⸗ ner⸗München 1860 12,4; 3. Dollinger⸗1. FC Nürnberg 12,6. — 200 Meter: 1. Dollinger. F Nürnberg 26,0; 2. Lorenz⸗ Eintracht e 26,2; 3. Kellner⸗München 186 27,0.— 800 Meter: 1. Stepp⸗SV Darmſtadt 98:95; 2. Alexander⸗ Vſht Mandeln 289,6: 5 Luley⸗SV Darmſtadt 98:40. — 80 Meter Hürden: 1. Haux⸗Eintracht Frankfurt 12,9; 2. Kellner⸗München 7 15,57 3. Hirſch⸗Jahn München 15,9.— 4 mal 100 Meter: 1. Eintracht Frankfurt 51,3; 2. IG⸗Sportv. Frankfurt 52.0; 3. 1860 München 52,1. Weitſprung: 1. Weigele⸗PS Stuttgart 5,61; 2. Maur⸗ meier⸗ A 5,42; 3. Gladitſch⸗Ph. Karlsruhe 5,19.— Hochſprung: Bergmann Ulm 94 1,50 2. Bonnetsmüller⸗ München 1800 1,45; 3. Heid⸗TV Zirndorf 1,40. Kugelſtoßen: 1. Fleiſcher⸗Eintracht Frankfurt 11,07; 2. Maurmeier⸗Neuhauſen 1107; 3, Kalk⸗JG⸗Sporty. Frank⸗ furt 10,58.— Diskuswerfen: 1. Fleiſcher⸗Eintracht Frank⸗ furt 35,60; 2. Reuter⸗SC 1880 Frankfurt 34 15 Z. Schoener⸗ Nürnberger SC 31,97. Speerwerfen: 1. Fleiſcher⸗Ein⸗ tracht Fronkfurt! Haux⸗Eintracht 7 0 35,10; 3. Schmioͤbauer⸗P rnberg 33,00.— Ballweitwerfen: v. Hayn⸗ 8 2 eim 59,80 2. Schmigbauer⸗ PSWNürn⸗ berg 57,34; Doeger⸗ 1. FC Nürnberg 57,29. reit 1¹ 9 19 Ulm 94 136 Punkte; 2. Wüſt⸗ PSV Stuttgart 91.; 3. Mann⸗Ulmer F944 84 P.— Deutſcher Sieg in der großen Klaſſe auf dem Nürburgring Nuntſch⸗Wien wurde beim Kampf um den Großen Preis von Deutſchland auf dem Nürburgring auf N. S. U. Sieger in der 1000 ccm.⸗Klaſſe. Seine Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit war 104,9 Km.— Oben links: Der Engländer Woods, der die ſchnellſte Zeit des Tages in der Halbliterklaſſe fuhr. 1.; 2. Gladitſch⸗ tverein Frankfurt 5 1. Eintracht Frank⸗ Turner⸗ Maurmei 289 P. Fünfkampf: Ph. Karl A 224 P. furt:14,2; 2. JG⸗Sportver ein 1 Frankfurt 218,2, 8. bund Ulm 222,7. Mar Schmelings Heimkehr Triumphzug durch die Staaten.— Am Sonntag in Deutſchland. Zu einem Triumphzug von wahrhaft grandioſem Aus⸗ maß geſtaltete ſich die Abreiſe des deutſchen Wel Itmeiſters Max Schmeling von Cleveland, dem Schauplatz eines großen Erfolges. Zehntaufende umſäumten die Straßen und hielten den Bahnhof beſetzt. Auch bei der Ankunft in Newyork und bei der Fahrt zum Hafen erhielt der Welt⸗ meiſter von großen Menſchenmengen begeiſterte Ovationen. Vor ſeiner Abreiſe nach Deutſchland, die inzwiſchen mit dem Dampfer„Eurong⸗ erfolgt iſt, erklärte Max Schmeling dem Vertreter des Wr., daß er nur kurze Zeit in Deutſchland bleiben und ſchon Anfang Auguſt nach Amerika zurückkehren werde, da bis dahin der Abſchluß der Ver⸗ handlungen für ſeinen nächſten Kampf zu erwarten ſei. Schmeling beſtätigt damit ebenfalls die Melsungen, die davon ſprechen, daß der Weltmeiſter ſchon im September wieder in den Ring gehen will. Der Vorſitzende der Newyorker Boxkommiſſion, James Farley, erklärte noch, daß Schmeling in Newyork erſt dann kämpfen dürfe und erſt dann zum Weltmeiſter an⸗ erkannt werde, wenn er die verſprochene Revanche mit Sharkey durchgeführt habe. Der Weltmeiſter hat ſich übrigens noch eine erhebliche Kürzung ſeiner Cleveländer Börſe gefallen laſfen müſſen, von den 445 000 4 wurden für Einkommenſteuer 70000/ und außerdem die Differenz zu der entſprechenden Steuer in Deutſchland einbehalten. Max Schmeling trifft am Sonntag in Deutſchland ein. Er wird ſich auf Einladung des Union⸗Clubs von Bremen aus mit einem Flugzeug zum Hoppegartener Rennplatz be⸗ geben, wo auch die Landung im Innenraum ſtattfindet. Cilly Auſſem wieder in Köln Großer Empfang für die Weltmeiſterin— Keine Operation notwendig Von London kommend, traf die deutſche Tennisweltmei⸗ ſterin Cilly Auſſem am Dienstagmittag in ihrer Heimat⸗ ſtadt Köln ein, wo ihr eine große Sportgemeinde einen begeiſterten Empfang bereitete. Der Bahnſteig, alle Trep⸗ pen und Gänge waren ſo dicht von jubelnden Meuſchen beſetzt, daß man der Meiſterin nur mit Mühe einen Weg zum Ausgang bahnen konnte. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, treffen die engliſchen Meldungen von einer Erkrankung und not⸗ wendigen Operation Cilly Auſſems erfreulicherweiſe nicht zu. Die Rheinländerin will bereits wieder an den Tur⸗ nieren in Düſſeldorf und Köln teilnehmen, wo ſie aller⸗ dings nur die Doppelſpiele beſtreiten wird, da ſie immer⸗ hin doch etwas N iſt. Was hören wir? Donnerstag, 9. Juli .05: Langenberg: Morgenkonzert auf Schallplatten. .30: Frankfurt: Konzert des Kurorcheſters Bod König. .30: Heilsberg: Frühkonzert. .30: Heilsberg: Frauenturnen. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 12.00: Königswuſterhauſen: Schallplattenkonzert. Neuheiten. 12.20: Südfunk: Alte Tanzmuſik(Schallplatten). 13.05: Langenberg: Mittagskonzert. 13.30: Heilsberg: Mittagskonzert. 15.30: Frankfurt: Stunde der Jugend. 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 5 16.00: Berlin: Konzert. Oſtermann, Meyer, J. S. Bach uſw. 16.00: Heilsberg: Jugendſtunde. 16.30: Frankfurt: Nachmittagskonzert. Bizet, Franck. 16.50: Mäncen; Vom Sinn des Rhythmus. Vortrag, 16.50: Wien: Kinderſtünde. 17.00: Langenberg: Veſperkonzert. Schubert, Heuken, Brahms. 18.15: Südfunk: Vortrag: Das Newtonſche Grapitations⸗ geſetz und ſeine Bedeutung für den Beſtond unſeres Sonnenſyſtems. 18.30: München: Schutz gegen Gaſe. Ein Geſpräch. 18.45: Frankfurt: Stunde der Arbeit. Die Arbeitsloſen⸗ verſicherung nach der letzten Notverordnung. 19.00: Berlin: Chorgeſänge. Uthmann, Beethoven, Tieſſen uſw. 19.15: Südfunk: Volkslieder, geſpielt vom Gütersloher Gymnaſialhornſextett. 19.30: Wien: Aus der Staatsoper Wien:„Der Trouba⸗ dour“, Oper von Verdi. 19.30: München: Unterhaltungskonzert. 20.00: 1 Sinfoniekonzert. Volbach, Powell, Pfohl uſw 20.00: Südfunk: Konzert aus dem Konzertſgal der Lieder⸗ halle Stuttgart. 20.40: Südfunk Renaiſſance, Barock, Rokoko. 11. Abend. 20.40: München: Deutſche Mundarten. Vortrag mit Bei⸗ ſpielen. 21.15: Heilsberg:„Platz 18... Reihe 13“. Hörſpiel. 21.15: München: Kammermuſikſtunde. 22.00: Südfunk: Konzert für Klavier und Orcheſter von Artur Kuſterer. 22.40: Südfunk: Tonzmuſik aus Freudenſtadk. Aus dem Ausland 12.40: Beromünſter: Konzert. 13.15: Straßburg: Schallplattenkonzert. 17.00: Straßburg: Bunte Muſik. 17.00: Rom⸗Neapel: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert. 18.00: Straßburg: Opern⸗ und Operettenmuſik. 19.00: Straßburg: Leichte Muſtk. 19.15: Mailand: Konzert. 20.10: Prag: Sinfoniekonzert. 20.45: Straßburg: Konzert. Auber, Waldteufel, 21.00: Rom⸗ Neapel: Sinfoniekonzert. 21.20: Beromüuſter: Orcheſterkonzert. Langey uſw Amtlſche Bekanntmachungen Danksagung Für die vielen Beweise aufrichtigster Teilnahme bei dem uns so schwer betroffenen Verluste meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Bruders und Schwagers risenbahns maimer sagen wir allen herzlichsten Dank. Mannheim, den 7. Juli 1931. Hern Mathias Cornelius Die ſlentrauernden Hinterbliebenen. 3—— 22. 5 Maul⸗ und Klauenſeuche in Oftersheim. Die am 16. Mai 1931 bezüglich der Rindvieh⸗ heſtände der Gemeinde in Oftersheim angeord⸗ neten Sperrmaßnahmen werden hiermit 1516 gehoben. Mannheim, den 6. Juli 1931. Bezirksamt— Abt. IV. Rabattspar verein 1927 F. J. GESCHAFTSSTELLE: G4, 7 Verlangen Sie bei Ihren Einkäufen nur die allge- — Auszahlung im ver- meine Rabanmarke gangenen Jahre an das sparende Publikum über 20 Milllenen Mark N. B. Die alten Sparmarken mit der Jahreszahl 1927 1930 behalten Gültigkeit bis 1. Oktober 193 IN TE RNRARTI GNA. NRablENkE DnkSsU EM 1831 Wand- u. Boden- Plättchen Meſsstermäßig aus, fleparaturen prompt IBERI WIESNER Schimperstraße 19 Telephon 63837 9820 UNITED SAS INES Hamburg„New Vork SESONODERER KANALOIENST Mis bein Kaffe, res st o, hu der ga- halt an geaundhäz l ch vrt vol Len unf axongt ischen Stoffen von der Malätzt rte, Bod on, Bohen lage 970, ab „Der scßte bietet ehr fUr 20 ohen Vert. L. in 1— u Fackungen nit der 5 Sehn e a 85 150 PI. 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