8th 0 J . * *— 3 S le 32 1 ˙ ¹wꝛꝛ d 4 a 5 Bezugs preiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, mal. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Auzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Einzelpreis 10 Pf. die 79 mm breite Zeile. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 10. Juli 1931 142. Jahrgang— Nr. 313 Ausſprache mit dem Gouverneur der Bank von England und dem Präſidenten der Bank von Frankreich Das badiſche Notgeſetz Aenderung der Beſoldungsgeſetze Velaſtung der Gemeinden zwei Stunden in London Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 10. Juli. Der Reichsbankpräſident hat ſich nur etwa zwei Stunden in London aufgehalten und zwar auf der deutſchen Botſchaft, ohne mit den engli⸗ ſchen Finanzſtellen ſelbſt Fühlung zu nehmen. Der einzige Zweck der Reiſe iſt es geweſen, ſoweit als möglich eine Ausſprache mit dem Gouverneur der Bankvon England herbeizuführen. Dieſen traf Dr. Luther um 3 Uhr im Zuge von London nach Dover. Die beiden Herren verbrachten die zweiſtündige Fahrt zuſammen und trennten ſich in Dover oder nach einigen Berichten in Calais, von wo Dr. Luther nach Paris, der Gouverneur der Bank von England nach Baſel weiterreiſte. In Baſel werden die beiden Herren wieder zuſammentreffen. Ueber den Erfolg der Unterredung liegen keine Nachrichten vor und es beſteht auch kein Grund, der vereinzelten Meldung des„Daily Herald“ Ge⸗ wicht beizulegen, wonach eine geſtern morgen abgehal⸗ tene Konferenz von Londoner Finanzhäuſern die Kreditgewährung, zu der ſie grundſätzlich bereit war, von der franzöſiſchen Mitwir⸗ kung abhängig gemacht habe. Die Blätter nehmen das Gerücht zur Kenntnis, daß die franzöſiſche Mitwirkung von politiſchen Zuſicherungen Deutſchlands abhängig gemacht werden ſoll. Die politiſchen Redaktionen ſchweigen ſich zu dem Punkt heute aus(nur die libe⸗ rale„News Chronicle“ kommt im gleichen Sinne wie die geſtrigen Preſſeſtimmen auf die deutſchen Panzer⸗ ſchiffe zu ſprechen). Die Eity iſt verſtimmt über dieſe Hemmungen, ebenſo wie über die Ausſicht auf eine nochmalige Verzögerung der Londoner Sachverſtändigenkonferenz durch die Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Paris und der B. J. 3. in der Frage des Garantiefonds. Die„Financial Times“ denken an dieſe Hinderniſſe, wenn ſie be⸗ merken, daß Deutſchland unter dem Hoo⸗ vberplan zur Zeit noch mehr leide als davon zu profitieren ſcheine. Der„Willkomm“ in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 10. Juli Reichsbankpräſident Dr. Zuther iſt am Don nerstag abend mit dem fahrplan mäßigen Flugzeug aus London in Paris eingetroffen. Im Laufe des heutigen Vormittags wird er vom Präſidenten der Bank von Frankreich empfangen werden und außer⸗ dem eine Konferenz mit dem Finanzminiſter Fla n⸗ din haben. Die große Eile, mit der der deutſche Reichsbankpräſident die maßgebenden Finanzmän⸗ ner der engliſchen und franzöſiſchen Hauptſtadt be⸗ ſucht, wird in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit als ein Beweis für den dringenden Anleihebedarf Deutſchlands ausgelegt. Man kann nicht ſagen, daß Paris den deutſchen Gaſt mit offenen Armen aufnimmt. Das Ziel ſeiner Reiſe iſt zu bekannt und mit mehr oder weniger höflichen Formeln ſucht man in Paris Aus⸗ flüchte, um ſich die eventuelle Zuſtimmung Frank⸗ reichs zu der erſtrebten deutſchen Milliardenanleihe ſo teuer wie möglich ablaufen zu laſſen. Am entgegenkommendſten äußert ſich noch der frühere Kriegsminiſter und begeiſterte Verehrer deutſcher Kunſt Painlevé in dem Herriotblatt„Exe Nouvelle“: Deutſchland muß begreifen, daß es an einem Scheidewege ſteht. Man kann nicht gleichzeitig die Hilfe eines Anderen verlangen und ihn mit Drohun⸗ gen überſchütten. Heute fordert der Reichs bankpräſi⸗ dent einen langfriſtigen Kredtt von 12 Mil⸗ liarden Franken. Frankreich iſt bereit, ſeine Zuſtimmung zu geben, aber es hieße das Geld in den Abgrund werfen, wenn die Brandſtifter Euro⸗ pas ihre Taten fortſetzen. Reichsbankpräſident Dr. Luther und die deutſchen Miniſtr werden in einigen Wochen in Paris auf harte Köpfe ſtoßen.„Jetzt hat Frankreich ſein Wort mitzureden“, ſo frohlockten bereits geſtern einige Abendblätter und heute fällt der geſamte Chor der 3, ungen ein, um eine Anleihe an Deutſchland ohne pplitiſche Garantien zu verhindern. Glaubt man in Frankreich tatſächlich, mit einer ſolchen Politik der deutſchen Regierung in der Be⸗ kämpfung der extremen Parteien helfen zu können? Das„Echo de Paris“ behauptet zu wiſſen, daß die amtlichen Kreiſe in Paris ſich nicht leichten Herzens auf eine Anleiheverhandlung mit Deutſchland einlaſſen, ſondern das Problem in allen Einzelheiten genau prüfen werden. Hierzu gehbre vor allen Dingen auch Einſtimmiger Kabinettsbeſchluß — Karlsruhe, 9. Juli. Die badiſche Staatsregierung hat heute mittag einſtimmig beſchloſſen, durch ein Notgeſe tz, das am Tage nach ſeiner Verkündung in Kraft tritt und zunächſt bis 31. März 1932 befriſtet iſt, eine be⸗ ſondere badiſche Beſoldungskürzung für die Landes⸗ und Gemeindebeamten um 5 Prozent durih⸗ zuführen. Die Miniſter haben ihrerſeits außer der Anwendung dieſer Kürzung auf ihr Gehalt auch auf 1000% Aufwandsentſchädigung verzichtet. Durch dieſe Maßnahme und einige andere Er⸗ ſparniſſe hofft die Regierung, einen Ausgleich im Etat herbeizuführen, der beim Amtsantritt des neugewählten badiſchen Finanzminiſters ein Defi⸗ zit von 15 Millionen/ aufwies. Einſchneidende Maßnahmen Das neue badiſche Notgeſetz ſieht vor, daß der Landesanteil an der Gebäudeſonder⸗ ſteuer reſtlos für den allgemeinen Finanzbedarf verwendet werden ſoll. Weiter ſoll der Anteil aus dem Verkauf von 50 Mill./ Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahn ganz dem Lande ver⸗ bleiben. Der Zuſchuß des Landes zur gehobenen Fürſorge der Bezirksfürſorgeverbüände ſoll um 10 Proz. geſenkt und der Beitrag an die Kreiſe um 250000 Mark gekürzt werden. Darüber hinaus werden die Gehälter der außer⸗ plaumäßigen Beamten weſentlich herabgeſetzt, und ſchließlich ſieht das Notgeſetz eine beſondere badiſche Gehaltskürzung für die Landesbeamten und die Gemeindebeamten a in Höhe von 5 Prozent der Bezüge auf Grund der Beſoldungsordnung des Jahres 1928 vor. Dieſe Ge⸗ haltskürzung findet keine Anwendung auf die Poli⸗ zei bis einſchließlich Gruppe IIIb und die Beamten, die weniger als 2000 Reichsmark kürzungspflichtige Bezüge haben. Weiter wird das Beſoldungsgeſetz dahin geändert, daß die Gehälter der außerplanmäßigen Be⸗ amten weſentlich herabgeſetzt werden. Außerdem werden die Gemeinden in Zukunft an den Schullaſten in der Weiſe beteiligt, daß ſie für jede Lehrerſtelle, deren perſönlichen Aufwand das Land trägt, einen Lehrerbeitrag zahlen, der bei den Gemeinden bis 3000 Einwohnern 700 Reichsmark, von 30009000 Einwohnern 850 Reichsmark und bei den Gemeinden über 9000 Einwohnern 1000 Reichsmark pro Lehrer und Jahr beträgt. Der Standpunkt der Regierung iſt in einem ausführlichen Expoſe des Finanza⸗ miniſters niedergelegt, das auf Seite 2 der vorliegenden Ausgabe abgedruckt iſt. die Frage der deutſchen Kapitalflucht Die Zentralnotenbanken, ſo ſchreibt das„Echo de Paris“, könnten ſich nicht dazu verpflichten, neue Kredite zu gewähren, falls nicht die Reichsbank ſelbſt mit ſtrengſten Krediteinſchränkungen im Sinne Schachts gegen die Kapital⸗ flucht vorgehen würde.„Ferner wird ein Ver⸗ trauen gegenüber der deutſchen Währung und der deutſchen Wirtſchaft beſonders in Frankreich nicht zu erreichen ſein, ſolange Deutſchland nicht ſelbſt durch geeignete Maßnahmen und eine Aenderung ſeiner Politik das Vertrauen Frankreichs wiedergewinnt“, ſo ſchließt das„Echo de Paris“. In dem gleichen Ton äußern ſich alle franzöſiſchen Blätter mit wenigen Ausnahmen. Der„Exzelſior“, das Blatt, das dem Finanz⸗ miniſterium beſonders naheſteht, weiſt auf einen Mein ungsumſchwung in England hin, wo man ſich bereits über die deutſche Halsſtarrigkeit gegenüber den franzöſiſchen Forderungen aufrege. In Deutſchland verkenne man die edelmütige Geſte Frankreichs und verdrehe ſeine helfenden Abſichten. Nach den Ereigniſſen der letzten Tage wirklich ein ſtarkes Stück der Heuchelei und des Phariſäertums. Der Wirtſchaftspolitiker des„Petit Pariſien“ ſetzt ſich gleichfalls mit den deutſchen Kreditanſprüchen auseinander. Er bezeichnet aber alle Hilfe für Deutſchland als umſonſt, ſo⸗ lange Produktion und Abſatz der deutſchen Induſtrie nicht in Einklang gebracht worden ſeien und ſolange die deutſchen Fabrikate nicht zu gewinnbringenden Preiſen losge⸗ ſchlagen werden könnten. Ausgleich des Warenaustauſches und Schaffung neuer Abſatzmärkte ſind für den vernünftig urteilen⸗ den Staatsmann die Vorbedingung für die Verhin⸗ derung der Kataſtrophe. Die wirkſamſte Hilfe für Europa wäre nicht der Hooverplan, ſondern eine Zollſenkung der Vereinigten Staaten geweſen. Statt deſſen verlangen 140 Millionen Amerikaner auf einem Gebiet von 20 Millionen Quadratkilometer ihre Warenproduktion an 465 Millionen Europäer abgeben zu dürfen, ohne ihrer⸗ ſeits irgend ein europäiſches Fabrikat zu kaufen. Wie ſich die ſchwerinduſtrielle„Ordre“ die Lö⸗ ſung der ſchweren deutſchen Kriſe vorſtellt, läßt ihr heutiger Leitartikel erkennen. Darnach hat Frank⸗ reich nicht das geringſte Intereſſe, auf ſeine Koſten und ſein Riſiko ſich in die deutſche Kriſe einzumiſchen. Ebenſo die übrigen Staaten, die den status quo des Friedens und der Aufrechterhaltung der Verträge verteidigen, ſei Frankreich daran intereſſiert, daß ſich die deutſche Kriſe bis zum Schluß auslaufe.(2) Die franzöſiſche Außenpolitik ſei im Augenblick nicht kom⸗ pliziert. Wir müſſen beobachten, äußerſt vorſichtig ſein und uns auf keinen Fall in die deutſchen Ange⸗ legenheiten einmengen. Frankreich muß durch die üblichen Mittel für die Aufrechterhaltung des Frie⸗ dens ſorgen, ohne irgend einer deutſchen Erpreſſung nachzu⸗ geben und ohne Deutſchland irgend eine An⸗ leihe zu gewähren. Frankreich, ſo ſchließt der Leitartikel, hat die uner⸗ hörte Chance, durch dieſe ganz einfache Taktik den größten Teil des ſeit dem Waffenſtillſtand vorloren gegangenen Terrains wiedergewinnen zu können. Treffender kann die franzöſiſche Hals ab⸗ ſchneiderpolitik fürwahr nicht gekennzeichnet werden. i Borliner Zurückweijung der Gläubiger-zumutungen Berlin, 10. Juli. Die erſtaunlichen Zumutungen Pariſer und eng⸗ liſcher Blätter, wir ſollten den Bau des Panzer⸗ kreuzers einſtellen und die Zollunion preisgeben— man tut, als handele es ſich um eine„kleine Gefälligkeit“, durch die wir unſere Gläu⸗ biger bei guter Laune erhalten— ſtößt, wie ſich von ſelbſt verſteht, in der Berliner Preſſe auf einmütige und empörte Ablehnung. Für uns geht es hier um Dinge von der allergrößten grundſätzlichen Bedeu⸗ tung.„Niemals, ſo bemerkt die D. A.., berechtigt die Befreiung des Reiches von allen Schuldenzah⸗ lungen für die Dauer eines Jahres zu dem Anſinnen an Deutſchland, auf Rechte zu verzichten, die ihm vertraglich zuſtehen.“ a Dem wäre noch hinzuzufügen, daß keine Regie⸗ rung, wie ſie immer ausſehen mag, es wagen könnte, Bedingungen einzugehen, die ſie noch über das Maß des Verſailler Vertrages hinaus verpflichtet, der ohnehin die deutſche Wehrkraft in engſte Feſſeln ſchlägt. Eine Regierung, die das täte, würde ſich auch nicht einen Tag mehr am Ruder zu halten ver⸗ mögen. Davon abgeſehen wäre es natürlich auch techniſch und wirtſchaftlich ein grober Unfug, den Rohbau eines ganzen Schiffes ein Jahr lang brach⸗ zulegen und, das nur nebenbei, tauſende von Ar⸗ beitern brotlos zu machen. Noch entſchiedener muß der„freundſchaftliche Rat“ zurückgewieſen werden, den Zollunionsplan „vorübergehend“ fallen zu laſſen. Dieſe Frage ſollte ſchon deshalb ganz außerhalb der Diskuſſion ſtehen, weil, wie die„Germanſa“ ſehr mit Recht in Erinnerung bringt, gegenwärtig ein Ver fah⸗ ren vor dem Haager Gericht ſchwebt, in das einzugreifen allen internationalen Gepflogenheiten widerſpricht. Muſſolinis Zuverſicht Telegraphiſche Meldung Rom, 9. Juli. Nach dem Beſuch Stimſons bei Muſſolini hat der Chef der italieniſchen Regierung die amerikaniſchen Journaliſten empfangen. Ueber ſeine Erklärungen an die amerikaniſchen Journaliſten wurde eine Mit⸗ teilung ausgegeben, derzufolge Muſſolini darauf hin⸗ wies, daß die Reiſe Stimſons, wenn ihr auch kein amtlicher Charakter zukomme, von großer Bedeutung ſei, denn es handle ſich immerhin um den Außen⸗ miniſter der größten Republik der Welt. Muſſolini kennzeichnete Stimſon als einen ſehr um⸗ ſichtigen Staatsmann, der ihm gegenüber einen ſehr wichtigen, auch von ihm geteilten Gedanken ausgeſprochen habe, nämlich den, daß wenn Europa ruhig bleibe, man einem ſicheren wirtſchaftlichen Aufſchwung entgegengehe. „Italien wird— ſo erklärte Muſſolini— die Ini⸗ tiative des Präſidenten Hoover voll unterſtützen, eine Initiative, die ich als eine der größten politiſchen Taten der Nachkriegszeit betrachte. Zu der bevorſtehenden Abrüſtungskonfe⸗ renz geht Italien mit großer Loyalität und Auf⸗ richtigkeit. Das iſt von Herrn Stimſon vollkommen verſtanden worden.“— Auf die Frage eines Jour⸗ naliſten, ob Italien beſtimmte Abrüſtungsformeln habe, antwortete Muſſolini: „Italien iſt bereit, die niedrigſte Abrüſtungs⸗ zahl anzunehmen, auch wenn ganz Italien nicht mehr als 10 000 Gewehre behält, vorausgeſetzt, daß keine andere Nation über mehr verfügt. Sonſt hieße es, ſich mit einem Stock gegen eine Piſtole verteidigen wollen.“ Zur Abrüſtungsfrage erklärte Muſſolini dann weiter:„In dieſer ſeiner durchaus aufrichtigen Frie⸗ denspolitik iſt Italien von der Ueberzeugung geleitet, daß zur Löſung der Wirtſchaftskriſe die politiſche und moraliſche Kriſe überwunden werden muß. Es iſt an der Zeit, daß man Maßnahmen für ihre Löſung ergreift, da ſie ſchon allzulange dauert. Der Erfolg der Abrüſtungskonferenz iſt unerläßlich notwendig, damit die Völker in ihre Regierungen Vertrauen haben. Die Völker dürfen nicht enttäuſcht werden. Das Datum der Abrüſtungskonferenz darf nicht hin⸗ ausgeſchoben werden. Auf jeden Fall wird in dieſem Sinne kein Vorſchlag von Italien ergehen, daß es bei dem feſtgeſetzten Datum des 2. Februar 1932 bleibe.“ Schließlich ſprach ſich Muſſolini optimiſtiſch über die Ueberwindung der Wirtſchafts⸗ kriſe in den nächſten Jahren aus, beſonders für den Fall, daß die Abrüſtungskonferenz von Erfolg be⸗ gleitet ſei. In einem ſolchen Falle würde ſich der Horizont aufklären, während er ſonſt düſter bleiben müßte. Die Welt müſſe jetzt ihre Straße wählen, und bei der Wahl des Friedensweges befinde er ſich mit Stimſon in Uebereinſtimmung. Das chineſiſche Konsulat in Söul von Koreanern zerſtört — Peking, 9. Juli. Nach chineſiſchen Meldun⸗ gen, die allerdings noch der Beſtätigung bedürfen, haben die Koreaner erneut das chineſiſche Konſulat in Söul angegriffen, es geplündert und ſchließlich zerſtört. 500 Chineſen, die im Konſulat Zuflucht geſucht hatten, wurden teils getötet, teils verwundet. Der chineſiſche Generalkonſul flüch⸗ tete in die Geſchäftsräume des japaniſchen General⸗ gouverneurs. Beſetzung Oſtgrönlands durch Norwegen? — Kopenhagen, 9. Juli.(Ritzau.) Wie hier an zuſtändiger Stelle mit Beſtimmtheit verlautet, wird die norwegiſche Regierung, ſobald die däniſche Ant⸗ wort morgen übergeben ſein wird, zur Okkupation von Oſtgrönland ſchreiten. Unruhen in Barcelona? — Paris, 10. Juli. Nach einer Meldung des „Petit Pariſien“ ſollen geſtern in Barcelona Un⸗ ruhen ausgebrochen ſein, und zwar im Anſchluß an einen Zuſammenſtoß zwiſchen Arbeitsloſen und Po⸗ lizei, die das von den Arbeitsloſen belagerte Ar⸗ beitsamt ſchützen wollte, Auf beiden, Seiten ſollen viele Perſonen Verletzungen davongetragen haben. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Ananzminiſter De Maltes über ole Vorgeſchichte des badiſchen Rolgeſetzes Seit 1925 jährliche Fehlbeträge, die den Belriebsfond aufzehrten 8 Jür 9,8 Millionen Gehälter und Löhne ſehlen die Mittel!- Die letzte Geha tszahlung war nur oͤurch einen 3 Milllonen⸗Kreoit möglich Die badischen Finanzen müſſen ſaniert werden! Die Gründe der Regierung Finanzminiſter Dr. Mattes hat geſtern in einer . 77 1 2 1 7 Preſſebeſprechun g ſich eingehend über die 2 1 1 4 1 nr 4 V Orgeſchichte der Notverordnung und die „Zwangsnotwendigkeiten“ geäußert, die zu ihrem Erlaß„im Intereſſe einer geordneten Finanzwirt⸗ ſchaft“ geführt haben. Seine Ausführungen laſſen ſich etwa folgendermaßen zuſammenfaſſen: „Vor einigen Wochen hat der Badiſche Landtag eine neue Haushaltsordnung angenommen, deren Grundgedanke es iſt, daß auch beim Staat die Ausgaben ſich nach den Einnahmen zu richten haben und daß deshalb weder bei der Aufſtellung Haushaltsplans noch bei ſeiner Verabſchiedung im Landtag, vor allem aber auch nicht bei ſeiner Durchführung durch die Regierung, Fehlbeträge eutſtehen dürfen. Es iſt kein Zufall geweſen, daß dieſe grundlegende Aenderung des badiſchen Etat⸗ rechts gerade in dieſem Jahr kam. Vielmehr iſt ſie s wangsläufig aus den Mißſtänden und den Er⸗ fahrungen der Vergangenheit und den finanzwirt⸗ ſchaftlichen Schwierigkeiten der Gegenwart heraus⸗ gewachſen. Seit 1925 hat jedes Rechnungsjahr in Baden einen Fehlbetrag gebracht. 4925: 3,7 Millionen; 1926: 8 Mill.; 1927: 8 Mill.; 1928: 12,3 Mill.; 1929: 9 Millionen). Dadurch ſind zunächſt die Betriebsmittel der badiſchen Finanzverwaltung, die im ſogenannten umlaufenden Betriebsfonds enthalten ſind, allmählich aufgezehrt worden. Schon zu Beginn des Haus⸗ haltszeitraums 1930/32 war der umlaufende Be⸗ triebsfonds leer. In der Friedenszeit war dieſer Betriebsfonds das Mittel des Ausgleichs zwiſchen guten und ſchlechten Jahren auf die Weiſe, daß man in ihm die Ueberſchüſſe der guten Jahre zum Teil anſammelte, um aus ihnen dann die Fehlbeträge der mageren Jahre zu decken. Auch ein anderer Ausweg, an den vielleicht der eine oder andere denken wird, nämlich, daß man jetzt in den ſchlechten Jahren Schulden macht, um ſie daun in ſpäteren beſſeren Zeiten wieder abzudecken, iſt nicht gangbar. Zunächſt iſt ja der Kapital⸗ und Geldmarkt zur Zeit ſo angeſpannt, daß wir die zum Ausgleich unſeres Staatshaushaltsplans notwendi⸗ gen Beträge zu Bedingungen, die für den Staat er⸗ träglich ſind, gar nicht bekommen konnten. Außer⸗ dem wären nur kurzfriſtige Darlehen er⸗ hältlich. Die Aufnahme weiterer kur; friſt den, deren Lbensdauer aber Mit Zeit ſein ſol und die deshalb immer wieder erneuert werden müßten, muß für die Zu⸗ kunft grundſätzlich und auf das entſchiedenſte abgelehnt werden. Wir haben bereits eine bedeutende kurzfriſtige Verſchuldung, die dadurch entſtanden iſt, daß der Landtag die Aufnahme von Anleihen, z. B. für den Wohnungsbau, den Straßenbau und für andere Zwecke, immer wieder genehmigt hat. Dieſe Anleiheermächtigung ſind dann teilweiſe zu⸗ nächſt kurzfriſtig verwirklicht worden in der Hoff⸗ nung, ſie bald durch einen langfriſtigen Kredit zu er⸗ ſetzen. Dazu kommt, daß auch das letzte Rechnungs⸗ jahr 1930/31 wieder mit einem Fehlbetrag und zwar in Höhe von rund 5,5 Millionen/ abgeſchloſſen hat, ein Fehlbetrag, der, nachdem bereits zu Beginn dieſes Rechnungsjahres kein umlaufender Betriebfonds mehr vorhanden war, ebenfalls durch Kredit gedeckt werden mußte. Aus all dieſen Gründen muß es des⸗ halb in Zukunft das Ziel badiſcher Finanzwirtſchaft ſein, des Fehlbeträge zu vermeiden, um dadurch einen andern Grundſatz der neuen Haus⸗ haltsordnung zu verwirklichen, daß länger dauernde Kredite nur für werbende Zwecke aufgenommen wer⸗ den dürfen. Wenn wir aber keine Reſerven haben und das Eingehen von Schulden zur Finanzierung laufender Ausgabe— von vorübergehenden Kaſſenkrediten ab⸗ geſehen— grundſätzlich abgelehnt werden muß, dann bleibt, ſoweit es ſich um die Einnahmeſeite der badi⸗ ſchen Finauzwirtſchaft handelt, nur noch die Frage zu beantworten, ob es rechtlich und wirtſchaftlich möglich wäre, die Steuern weiter zu er⸗ höhen. Dieſe Frage muß verneint werden. Auf dem Steuergebiet haben die Länder drei große Einnahmequellen: Die Reichsſteuerüberweiſungen, die Grund⸗ und Gewerbeſteuer und die Gebäudeſonder⸗ ſteuer. Auf die Höhe der Reichsſteuerüber⸗ weiſungen haben wir keinen Einfluß. Die Erhöhung der Grun d⸗ und Gewerbeſteuer iſt den Ländern durch die Notverordnung vom 1. Dezem⸗ ber 1930 verboten. Eine Steigerung der Ge⸗ bäudeſonderſteuer ſcheidet ohne weitere aus. So bleiben nur noch die kleinen Steuern, wie Fleiſchſteuer, Hundeſteuer uſw. Von dieſen bringt aber nur die Fleiſchſteuer größere Beträge. Eine Erhöhung der Fleiſchſteuer muß aber mit Rückſicht auf die geſunkene Kaufkraft der Verbraucher, die ſchlechten Abſatzverhältuniſſe der Landwirtſchaft und die wachſenden Schwierigkeiten beim Metzger⸗ gewerbe abgelehnt werden. Alle dieſe Tatſachen zwingen zu der Erkenntnis muß in das letzte badiſche Haus dringen, teils aus rechtlichen, teils aus wirt⸗ ſchaftlichen Gründen kann das Land Baden keine Steuererhöhungen mehr vornehmen. Die Finauzen das badiſchen Staats kön⸗ nen allein von der Abgabeſeite her ausge⸗ glichen und ſaniert werden. 8 Nun beſteht aber die Gefahr, daß das Rechnungs⸗ jahr 1932 mit einem großen Fehlbetrag ab⸗ ſchließt. Das Finanzminiſterium hat vor einigen Wochen auf Grund der damals bekannten Tatſachen den beim badiſchen Staat ohne Berückſichtigung der letzten Gehaltskürzung für 1932 zu erwartenden Fehlbetrag auf 19 Millionen/ berechnet. 2 g. L dh kange 9 Schon die letzte Gehaltszahlung des Landes Ende Jui d. J. konnte nur unter Zuhilfe⸗ nahme eines Kredits von 3 Millionen/ durchgeführt werden. Demgegenüber hat die letzte Gehaltskürzung auf Grund der Verordnung vom 5. Juni 1931 dem Lande Baden für das Rechnungsjahr 1932 nur eine ſinan⸗ zielle Erleichterung in Höhe von 2,4 Millionen/ gebracht, da das Land die Hälfte dieſer Gehalts⸗ küirzung zur Unterſtützung der Gemeinden mit Rück⸗ ſicht auf ihre Wohlfahrtserwerbsloſen⸗ laſten verwenden muß. Das badiſche Finanzminiſterium hat den Kampf gegen dieſe Fehlbeträge ſofort energiſch aufgenom⸗ men. Als ich das Finanzminiſterium übernahm, war bereits beſchloſſen, die fachlichen Ausgoben um weitere 5 Prozent herabzuſetzen— das erbringt eine Erſparnis von 1,3 Millionen Mark— und die Dienſtreiſe⸗ und Umzugskoſten um 0,3 Millionen zu ſenken. Die Aufgabe, die es jetzt noch zu löſen gilt, beſteht alſo darin, den reſtlichen Fehlbetrag in Höhe von 15 Millionen zu decken. Die badiſche Regierung hat beſchloſſen, zur Erreichung dieſes Zieles folgen⸗ den Weg zu gehen: Der Landesanteil an der Gebäudeſon⸗ derſteuer ſoll reſtlos für den allgemeinen Finauz⸗ bedarf verwendet werden. Dadurch verringern ſich die Ausgaben zugunſten des Wohnungsbaues um ſchätzungsweiſe 2,7 Milliben. Baden hat weiter vom Reich aus dem Verkauf von 50 Millionen„ Vor⸗ zugsaktien der Deutſchen Reichsbahn, deren Erlös auf die Länder verteilt wird, einen Be⸗ trag in Höhe von 1650 000/ zu erwarten. Dieſer ſoll ganz dem Lande verbleiben. Der Zuſchuß des Landes zur gehobenen Fürſorge der Bezirks⸗ fürſorgeverbände ſoll von 6 Millionen um 10 Proz. oder 0,6 Millionen/ auf 5,4 Millionen/ geſenkt und der Beitrag an die Kreiſe, der bisher 1 Mil⸗ lion/ betrug, um 250 000/ gekürzt werden. Die Kürzung des Zuſchuſſes des Landes zur gehobenen Fürſorge der Bezirksfürſorgeverbände ſoll bei die⸗ ſen durch Verringerung des Verwaltungsaufwandes, was durchaus möglich iſt, und durch Prüfung des einzelnen Unterſtützungsfalles auf ſeine Notwendig⸗ leit hin, eingeſpart werden. Der Betrag, um den der Beitrag an die Kreiſe herabgeſetzt wird, dürfte durch die Erſparnis ausgeglichen werden, die die Kreiſe durch die Gehaltsſenkung machen können. Da⸗ mit ſind aber die weſentlichſten Erſparnismög⸗ lichkeiten auf dem Gebiet des ſachlichen Aufwands zum mindeſten zur Zeit erſchöpft. Aber noch immer bleibt ein Fehlbetrag von 9,8 Millionen I. 1150 9,8 Millionen Gehälter und Löhne feh⸗ len die Mittel im badiſchen Staatshaushalt. Ein Verſuch der badiſchen Regierung, eine finan⸗ zielle Hilfe durch das Reich zu erhalten, iſt er⸗ folglos geblieben. Daraus ergibt ſich aber eine hier und für die Zukunft grundlegende Erkenntnis: Der Ausgleich im badiſchen Staatshaushalt und damit deſſen Sanierung kann heute nur noch von der Seite des perſönlichen Aufwandes her erfolgen. Das iſt die Folge des ſeit Jahren wachſen den Anteils des perſönlichen Aufwandes an den Geſamtausgaben des badiſchen Staats und der Steigerung des perſönlichen Aufwandes gegenüber der Friedenszeit. Nach dem Sckargutachten(Seite 146) betrug im Staatshaushalt 1930/31 ohne durch⸗ laufende Poſten— Amortiſationskoſſe und Woh⸗ nungsbau— der perſönliche Aufwand 67,2 v. H. des Geſamtaufwands dieſer Gebiete der badiſchen Staatsberwaltung. Dabei ſind aber der größte Teil der Löhne, z. B. die ganzen Waldarbeiterlöhne, unter den ſachlichen Ausgaben verrechnet. 1913 hatte der badiſche Staat ohne Ruhegehälter und Hinter⸗ bliebenenverſorgung einen perſönlichen Aufwand von weniger als 60 Millionen Mark nach dem Staatsvor⸗ anſchlag, während dieſer nach dem Haushaltsplan für das Jahr 1930 132,7 Millionen Mark betrug. Außerdem ſind die Beträge für Ruhegehälter und Hinterbliebenenverſorgung in dieſer Zeit auf das Doppelte angeſtiegen. In dieſer Lage, bei einem Fehlbetrag von 9,8 Millionen Mark, der nur durch Verringerung des perſönlichen Aufwandes ausgeglichen werden kann, war eine Anderung des badiſchen Beſoldungsgeſetzes und eine beſondere badiſche Gehaltskürzung unvermeidbar. Nach der letzten Notverordnung des Reichs ſind wir gezwungen, die Beſoldungsverhältniſſe der Landesbeamten denen der Reichs beamten an⸗ zupaſſen. Einige offene Verſtöße gegen die Reichsbeſoldung ſollen nun beſeitigt werden. Das wird eine Erſparnis von etwa 200 000 Mark brin⸗ gen. Dann ſollen die Gehälter der außerplan⸗ mäßigen Beamten weſentlich herabgeſetzt wer⸗ den. Das Beſoldungsrecht des Jahres 1928, ver⸗ glichen mit den Beſoldungsverhältniſſen der badi⸗ ſchen Staatsbeamten vor dem Kriege, iſt dadurch ge⸗ kennzeichnet, daß die jungen Beamten unverhältnis⸗ mäßig beſſer geſtellt worden ſind. das Aufangsgehalt der außerplanmäßigen akademiſch vorgebildeten Beamten vor de mͤrieg 1800 Mark, Nach der Beſoldungsordnung des Jahres 1928 beträgt dieſes 4000 Mark und Wohnungsgeld. Noch größer ſind die Unterſchiede bei andern Beamtengruppen. Beim Volksſchul⸗ lehrer z. B. betrug das Anfangsgehalt vor dem Krieg 1000 Mark, dagegen 1928: 2350 Mark und Wohnungsgeld. Daß ſolche Steigerungen heute nicht mehr tragbar ſind und nicht mehr verantwortet werden können, bedarf keiner weiteren Begründung. Die Anfangsgehälter werden deshalb unter Berückſichtigung ſozialer punkte heruntergeſetzt, z. B. beim akademtſch vorgebildeten Beamten von 4000% auf 3000/ und entſprechend bei den übri⸗ gen, Wohnungsgeld erhält in Zukunft nur Geſichts⸗ werden, So war z. B. noch der verheiratete, außerplanmäßige Beamte, der Schwerbeſchädigte und Geiſtliche mit mehr als 7 außerplanmäßigen Dienſtjahren. Dazu kommen noch einige kleinere Aenderungen. Im ganzen erwartet das Finanzminiſterium von dieſer Reform eine Er⸗ ſparnis von 800 000% für den Reſt des Rech⸗ nungsjahres. Aber auch nach dieſer Aenderung des Beſoldungsgeſetzes bleibt noch ein ungedeckter Auf⸗ wand von 8,8 Millionen /. In dieſer Lage blieb nichts anderes übrig, trotzdem mir dies ganz be⸗ ſon ders ſchwer fiel, als eine beſondere badiſche Gehaltskürzung durchzuführen, um den Aus⸗ gleich im Staatshaushalt und damit die Zahlungs⸗ fähigkeit des badiſchen Staates zu ſichern. Hätte man dieſe Gehaltskürzung allein auf die Länderbeamten gelegt, dann hätte man die Gehälter noch einmal um etwa 12 v. H. ſeuken müſſen. Das war natürlich eine Unmöglichkeit. Deshalb müſſen die Notmaßnahmen auf die Gemeinden übergreifen und die badiſche Gehaltskürzung auch bei den Ge⸗ meindebeamten durchgeführt werden, ganz abgeſehen davon, daß die Gerechtigkeit ies ohne weiteres er⸗ fordert hätte. Auf dieſer Grundlage ergab ſich dann ſchließlich, daß eine beſondere badiſche Gehaltskür⸗ zung in Höhe von 5 v. H. der Bezüge auf Grund der Beſoldungsordnung des Jahres 1928 durchge⸗ führt werden muß. Dieſe badiſche Gehaltskürzung findet keine Anwendung auf die Polizei bis einſchließlich Gruppe 3b und die Beamten, die weni⸗ ger als 2000/ kürzungspflichtige Bezüge haben. Damit trägt die badiſche Regierung in viel ſtärkerem Ausmaß, als er das Reich getan hat, dem ſozialen Geſichtspunkt Rechnung. Das Reich hatte bekannt⸗ lich bei der erſten Gehaltskürzung nur eine Frei⸗ grenze von 1500 /. Dieſer Rückhalt an einem Ausgleichsfonds fehlt uns heute, da wir ohne Reſerven in die Notzeit hineingegangen ſind. Des⸗ halb ſind wir in der Notzeit leider aber unvermeid⸗ bar zu harten Maßnahmen gezwungen. Der Ertrag der Gehaltskürzung bei den Ge⸗ meindebegmten verbleibt den Gemeinden. Dafür ſollen aber die Gemeinden in Zukunft an den Schullaſten beteiligt dergeſtalt, daß die Gemeinden für jede Lehrerſtelle, deren perſönlicher Aufwand das Land trägt, einen Lehrer beitrag zahlen, der bei den Gemeinden bis 3000 Einwohner 700 /, von 39000 Einwohner 850% und bei den Gemeinden über 9000 Einwohner 1000/ pro Lehrer und Jahr beträgt. Auch für das laufende Rechnungsjahr muß dieſer Beitrag ganz bezahlt werden. Der Lehrer⸗ beitrag wird dem Lande ſchätzungsweiſe einen Reinertrag von 5,3 Millionen/ bringen. Als Ausgleich hierfür ſtehen Verfügung 2,4 Millionen /, die den Gemeinden als Anteil an dem Ertrag der zweiten reichsrechtlichen Gehaltskürzung bei den badiſchen Landesbeamten zufließen. Die Erſparnis aus der badiſchen Ge⸗ haltskürzung bei den Gemeindebeamten ſchätzt das Finanzminiſterium auf 2,5 Millionen /. Die Beteiligung der Gemeinden an der zwei⸗ ten reichsrechtlichen Kürzung der Gehälter der Lan⸗ desbeamten beruht zwar auf Reichsrecht und ſoll zur Unterſtützung der Gemeinden mit Rückſicht auf ihre Laſten durch die Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen dienen. Dieſe Beſtimmung iſt aber nur des⸗ halb in letzter Stunde in die letzte Notverordnung des Reichs hineingekommen, weil die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen in Norddeutſchland ſehr groß iſt und z. B. in Sachſen beinahe das Dreifache, in Preußen beinahe das Doppelte der badiſchen Zahl beträgt. Da die Wohlfahrtserwerbsloſenzahl in Baden nur wenig über dem Reichsdurchſchnitt liegt und unter Berückſichtigung der Tatſache, daß das Land Baden eine beſondere Gehaltskürzung durch⸗ führen muß, verliert dieſe Beſtimmung über die Verwendung der Hälfte der letzten reichs rechtlichen Gehaltskürzung bei den Landesbeamten zu Gunſten der Gemeinden in Baden vollkommen ihre Berechti⸗ gung. Dieſer Anteil an der Gehaltskürzung der Landesbeamten und die Erſaprniſſe durch die 5proz. badiſche Gehaltskürzung bringt den Gemeinden eine geldliche Erleichterung von ſchätzungsweiſe 49 Millionen /, alſo annähernd den Ausgleich für die Uebernahme des Lehrerbei⸗ trags. Durch deſſen Einführung ſoll auch das eigene Intereſſe der Gemeinden an der finanziellen Aus⸗ wirkung der Perſonalpolitik auf dem Volks ſchulgebiet wieder geſchaffen werden. Dieſer Zu⸗ ſtand der Beteiligung der Gemeinden an dem perſön⸗ lichen Volksſchulaufwand beſtand bei den übrigen ſüdeutſchen Ländern zum Unterſchied von Baden von jeher. Ebenſo wie die Länder ſind durch die Reichs⸗Not⸗ verordnung vom 5. Juni 1931 auch die Gemeinden verpflichtet worden, die Bezüge ihrer Beamten denen vergleichbarer Reichs⸗ bzw. Landesbeamten anzupaſſen. Nachdem Baden gezwungen iſt, eine beſondere ba⸗ diſche Gehaltskürzung durchzuführen, muß nun auch die Anpaſſung der Beſoldung der Gemeindebeamten an die der Landesbeamten durchgeführt werden. Das erfordert die Gerechtigkeit gegenüber den Landes⸗ beamten. Deshalb verpflichtet die Notverord⸗ nung die Gemeinden, nicht nur die 5proz. Geh lts⸗ kürzung ähnlich wie das Land durchzuführen, ſon⸗ dern auch die Beſoldung ihrer Gemeindebeamten der der Landesbeamten anzupaſſen. Die Durchführung dieſer Beſoldungsanpaſſung im einzelnen bleibt den Ausführungsbeſtimmungen vor⸗ behalten. Um die Beſoldungsanpaſſung zu ermög⸗ lichen, werden die Schlichtungsausſchüſſe bis zum 31. Januar 1934 außer Wirkſamkeit geſetzt, Ich würde es begrüßen und habe die Hoff⸗ nung, daß die Grundlagen für dieſe Beſoldungs⸗ anpaſſung durch verſtändnisvolles Zuſammenarbeiten zwiſchen der Regierung und den Verbänden der Ge⸗ meinden und Städte ſich werden ſchaffen laſſen. Auch das Erträgnis dieſer Maßnahme verbleibt den Ge⸗ meinden. Weiter werden die badiſchen Ge⸗ N den Gemeinden zur; hin, daß die badiſche Regierung wieder Freitag, 10, Juli 1931 meinden aus dem 60 Millionen⸗Fonds des Reichs einen Betrag von 1, Millionen, erhalten. Im ganzen werden ſich die Finanzen der Gemeindes gegenüber dem Zuſtand vor 2 Monaten ver⸗ beſſern, vor allem dann, wenn die R Reſerven, die in der Beſoldungsanpaſſung liegen, nutzbar gemacht werden. Da der Lehrerbeitrag dem Lande 5,3 Millionen bringen ſoll und das Erträgnis der badiſchen Beſol⸗ dungskürzung bei den Landesbeamten für den Reſt des Rechnungsjahres auf 3,5 Millionen/ geſchätzt wird, würde durch dieſe beiden Maßnahmen der haushaltmäßige Ausgleich zwiſchen Einnahmen und Ausgaben herbeigeführt werden. Das gilt aber nur ſo lange, als die Unter⸗ lagen dieſer Berechnung zutreffen. Das Finanzminiſterium hat dabei die Zahlen zu Grunde gelegt, die das Reichsfinanzminiſterium mit Rundſchreiben vom 22. Juni 1931 über die Höhe der zu erwartenden Reichsüberweiſungen den Ländern mitgeteilt hat. Darnach hätten wir für das Rech⸗ nungsjahr 1931 bei den Reichsſteuerüberweiſungen gegenüber dem Jahr 1930 mit einem Rückgang in Höhe von 11,6 Millionen/ zu rechnen. Die Die Mindereingänge bei den Landesſteuern ſchätzt das Finanzminiſterium im laufenden Jahr gegenüber dem Vorjahr bei der Grund⸗ und Ge⸗ werbeſteuer auf 5 Millionen, bei der Gebäudeſon⸗ derſteuer auf 1 Millionen J. Bei der Forſtverwal⸗ tung wird mit einem weiteren Ausfall in Höhe von 2,7 Millionen/ gerechnet. Sobald ſich dieſe Ausfälle vergrößern— und mit dieſer Gefahr muß man rech⸗ nen— müſſen neue Erſparniſſe gemacht werden, um den Ausgleich zwiſchen Einnahmen und Ausgaben wieder herzuſtellen. Deshalb iſt dieſes Notgeſetz, das im Intereſſe der Sicherung der Beamtengehälter und der Zah⸗ lungsfähigkeit des Landes unvermeidbar war, nur ein Anfang der Reform. Von ihrer Weiter⸗ führung, der Entwicklung der wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe und den Einnahmen des Landes wird es abhängen, wann dieſe beſondere badiſche Beſoldungs⸗ kürzung wieder aufgehoben werden kann. Das Not⸗ geſetz befriſtet ſie bis zum 31. März 1932, um da⸗ durch deutlich zum Ausdruck zu bringen, daß die Regierung ſie als eine vorübergehende Not⸗ maßnahme anſieht, die wieder aufgehoben wer⸗ den ſoll, ſobald die finanziellen Verhältniſſe des Landes und der Gemeinden dies geſtatten. Ueber das Schickſal der badiſchen Beſoldungskürzung für die Zeit vom 1. April 1932 an wird das Fin auz⸗ geſetz für die kommende Haushaltsperiode zu be⸗ ſtimmen haben. Das Notgeſetz iſt eine ernſte Mahnung an das badiſche Volk, an den Badiſchen Landtag und jeden, der in der Stadtverwaltung tätig iſt. Von dem Schickſal des Spargutachtens und damit der Verwaltungsreſorm in Baden wird es ſehr ſtark abhängen, wann das Notgeſetz wieder ge⸗ mildert werden kann. Der Landtag tritt deshalb im September vor eine beſonders ernſte Aufgabe. Von ſeiner Arbeit und von der Mitarbeit aller ein jeder kann ein Reformer auf ſeinem Gebiet ſein hängt Entſcheidendes für die Zukunft uüſeres Landes ab. a Zum Schluß des Notgefetzes. Bei der ungeheuren Fülle der Ar⸗ beit, die dieſes Notgeſetz mit ſich brachte und da nur wenige Tage zu ſeiner Schaffung zur Verfügung ſtanden, war es nicht mög lich, irgendwelche Ver⸗ bände oder Organiſationen vorher anzuhören. Außerdem war in dieſer Zeit noch eine Rück⸗ ſprache in Berlin bei der Reichsregierung nol⸗ wendig, um einen letzten Verſuch, eine finanzielle Hilfe vom Reich zu erhalten, zu machen. Ich dauere es deshalb ganz beſonders, daß es nicht mög⸗ lich war, vor Erlaſſung des Notgeſetzes die Ver⸗ bände der Städte und Gemeinden anzu⸗ hören. Wer meine Tätigkeit im Landtag kennt, weiß, daß ich auf die Zuſammenarbeit zwiſchen Land und Gemeinden immer beſonderen Wert gelegt habe. Aber die badiſche Verfaſſung anerkennt ſelber, daß bei Notgeſetzen die Anhörung der Gemeinden und Gemeindeverbände vor Erlaſſung des Notge⸗ ſetzes nicht möglich ſein kann. In dieſem Falle iſt das AAnhörungsrecht der Gemeinden erfüllt, wenn die Anhörung zwiſchen dem Zeitpunkt des Erlaſſes des Notgeſetzes und ſeiner Behandlung im Landtag erfolgt. In normalen Zeiten werde ich die von mir immer unterſtützte Zuſammenarbeit von Land und Gemeinden vor Erlaſſung von Geſetzen, die das Intereſſengebiet der Gemeinden betreffn, möglichſt zu fördern beſtrebt ſein.“ Somit die Ausführungen des Miniſteks, wir noch kritiſch zurückkommen werden. Proteſt der Städte Die Verbände der badiſchen Städte und Ge⸗ meinden teilen folgendes mit: „Der badidiſche Finauzminiſter hatte auf Don⸗ nerstag nachmittag die Vertreter der Städte und Gemeinden zu einer Beſprechung über die Notver⸗ ordnung eingeladen. Als der Miniſter zu Beginn der Beſprechung mitteilte, daß die Notverordnung bereits verabſchiedet ſei und die Gemeindevertreter ſich damit vor eine fertige Sachlage geſtellt fahen, lehnten ſie liche Erörterung einzutreten Sie wieſen aber darauf um ihre verfaſſungsmäßige Pflicht, die Gemeinden vor derart einſchneidenden Aenderungen der Laſtenver⸗ teilung zu hören, verletzt habe und daß ſie unter dieſen Umſtänden eine Verantwortung für die Aus⸗ wirkungen der Notverordnung keinesfalls mittragen könnten.“ 5 Daß der in den letzten Satz gehobene Vorwurf nach Anſicht der Regierung nicht zutrifft, hat der Finanzminiſter in ſeinen Ausführungen am Schluße bereit hervorgehoben.(Siehe oben) auf die Antworttelegramm Hoovers an den Reichs⸗ f präſidenten — Waſhington, 9. Juli. Der Präſident der der Vereinigten Staaten, Hpover, hat in einem Telegramm an den Reichspräſidenten v. Hin den⸗ burg ſeine aufrichtige Hoffnung und Erwartung Ausdruck gegeben, daß der Moratoriumsplan das Vertrauen aller Läder untereinander wieder beleben ud die Poſperität fördern möge. es ab, in eine nachträgliche ſach⸗ ein Wort zur formellen Behandlung be⸗ * der folge N die b 56 de Geh in de vb m für bürg die spr! 91 des Vorſt Vorft dem Kreis der für hätte. richtu das 1 komn men alten Kreis Wort A Stra daß Stim ſchäft mehr zeige Stim ertra ein 1 wied Ende „Pri zeugt eigen geha Pfälz einhe ſie a könn das einfa * De eren . cl ert N * Freitag, 10. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe — Aus der Stadtratsſitzung vom 9. Juli Einſpruch gegen weitere Gehaltskürzung Auf Antrag der ſozialdmokratiſchen Fraktion hat der Stadtrat in ſeiner Sitzung vom 9. Juli den ſolgenden Beſchluß gefaßt: Nach Mitteilungen in der Tagespreſſe beabſichtigt die badiſche Staatsregierung aufgrund des Artikels 56 der badiſchen Verfaſſung in einem Notgeſetz die Gehälter der badiſchen Beamten über die in der Notverordnung des Herrn Reichspräſidenten pom 5. Juni 1931 vorgenommenen Kürzung hinaus⸗ gehend, um weitere 5 v. H. zu kürzen. Die Gemeinden ſollen ermächtigt und verpflichtet werden, die Gehälter der badiſchen Gemeindebeamten eben⸗ falls um weitere 5 v. H. zu kürzen. Der Stadtrat der Hauptſtadt Mannheim erklärt Kürzung der Gehälter um weitere 5 v. H. für untragbar und beauftragt den Herrn Ober⸗ bürgermeiſter, bei der badiſchen Regierung gegen die beabſichtigte Gehaltskürzung Ein⸗ ſpruch zu erheben. Letzte Kreisrateſitzung In der Kreisratſitzung am Dienstag, der letzten des alten Kreisrats, verabſchiedete ſich der bisherige Vorſitzende, Direktor Lintz. Der ſtellvertretende Vorſitzende, Amtsgerichtsdirektor Moll, widmete dem ſcheidenden Vorſitzenden, der 24 Jahre der Kreisverwaltung, darunter 12 Jahre als Vorſitzen⸗ der des Kreisrates vorſtand, anerkennende Worte für ſeine große Arbeit. Gerade die letzten Jahre hätten eine Fülle von Arbeit gebracht, wie die Er⸗ richtung der Wandererherberge in Hockenheim und das neue Kreisaltersheim in Schriesheim. Landes⸗ kommiſſär Dr. Scheffelmater ſchloß ſich im Na⸗ men der Staatsaufſichtsbehörde dem Dank an den alten Kreisrat und beſonders an den bisherigen Kreisvorſitzenden Direktor Lintz mit herzlichen Worten an. Pälzer Kartoffle An die mehr oder weniger melodiſchen Rufe der Straßenhändler hat man ſich allmählich ſo gewöhnt, daß man ſchon gar nicht mehr hinhört. An der Stimme der Ausrufer merkt man ſchon, ob der Ge⸗ ſchäftsgang flott iſt oder, was ja keine Seltenheit mehr darſtellt, ob die Hausfrauen ſich ſehr kaufluſtig zeigen. Je geringer der Umſatz, deſto größer der Stimmaufwand und umſo länger muß man die Rufe ertragen. Zu den verſchiedenſten Rufen hat ſich jetzt ein neuer geſellt: Die Pfälzer Kartoffeln ſind wieder da. Von früh bis ſpät, von allen Ecken und Enden hallt es jetzt wider:„Prima Pälzer Kartoffle“, „Prima Fränkedaler Kartoffle.“ Ein Urſprungs⸗ zeugnis führen die Händler ja nie mit ſich, es iſt eigentlich erſtaunlich, daß nur Pfälzer Kartoffeln gehandelt werden. Die Hausfrauen wiſſen, daß die Pfälzer Kartoffeln von jeher die erſten geernteten einheimiſchen Kartoffeln ſind und freuen ſich, daß ſie auf die ausländiſchen Maltakartoffeln verzichten können. Dank der intenſiven Ausrufetätigkeit blüht das Geſchäft mit den Pälzer Kartoffeln, die man einfach nicht unbeachtet laſſen kann, ſelbſt wenn man ganz andere Dinge im Kopf hat, die mit den„Prima geele Pälzer Kartoffle“ nicht zuſammenhängen.“ * * Proteſtverſammlung des Mannheimer Beamten⸗ bundes. Wie aus dem Anzeigenteil vorliegender Ausgabe erſichtlich, veranſtaltet das Ortskartell Mannheim des Deutſchen Beamtenbun⸗ des heute abend 8 Uhr im Muſenſaale des Roſen⸗ gartens eine Proteſtverſammlung der Mannheimer Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebeamten wegen der drohenden neuen Sondermaßnah⸗ men des badiſchen Staates gegen die badiſchen Staats⸗ und Gemeindebeamten. kunft die von der badiſchen Regierung beabſichtigten Beſchlüſſe des Mannheimer Bezirksrats Keine Durchbrechung der Sonntagsruhe— Verwarnung einer Hebamme Erledigung von Wirtſchaftsgeſuchen Eine recht umfangreiche Tagesordnung lag dem geſtrigen Bezirksrat vor, der unter dem Vorſitz von Landrat Dr. Guth⸗Bender im Bezirksamts⸗ gebäude tagte. Nach Erledigung einer Anzahl Ver⸗ waltungsſtreitſachen wurden unter„Ver⸗ waltungsſachen“ eine große Zahl von Wirtſchaftsgeſuchen oder Verände⸗ rung beſtehender Konzeſſionen behandelt. Nachdem der neue Wirt der Wirtſchaft zum„Reb⸗ ſtöckl“ die Verſicherung abgegeben hat, daß in Zu⸗ Ordnung in der Wirtſchaft herrſchen werde, wurde ihm die Konzeſſion übertragen. Ab⸗ gelehnt wurde ein Geſuch des Kanu⸗Sport⸗Clubs⸗ Mannheim⸗Neckarau, in ſeinem Vereinshauſe einen Wirtſchaftsbetrieb für die Allgemeinheit zu eröffnen; es darf nur an Vereinsmitglieder ausgeſchenkt wer⸗ den. Genehmigt wurde der Ausſchank alkoholfreier Getränke auf der Dachterraſſe des Defaka⸗ Hauſes. In einem Metzgereibetrieb in K 1 war im Jahre 1914 ein Hof überdacht und ſeit dieſer Zeit unter die⸗ ſem überdachten Hof ein Teil der Fabrikation unter⸗ gebracht worden. Das Baupolizeiamt hatte zwar ſeinerzeit Einſpruch gegen dieſe Ueberdachung er⸗ hoben, der Kriegsausbruch und die Folgezeit hatten die Angelegenheit zum Ruhen gebracht. Nun war der Firma erneut die Auflage zur Beſeitigung der Ueberdachung gemacht worden, wogegen Einſpruch erhoben wurde. Der Bezirksrat wird vor einer Entſcheidung eine Ortsbeſichtigung vornehmen. Eine Reihe von Metzgergeſchäften in Friedrichsfeld hatte darum erſucht, an Sonn⸗ und Feiertagen vormittags von—9 Uhr die Laden⸗ geſchäften geöffnet halten zu dürfen. Der Bezirksrat lehnte aus grundſätzlichen Erwägungen heraus, zur Erhaltung der geſetzlich gebotenen Sonntagsruhe, eine Offenhaltug der Ladengeſchäfte a b. Auch einem Friſeur im Strandbad wurde ein abſchlägiger Be⸗ ſcheid; der Friſeur wollte ebenfalls an Sonntagen ſeinen Geſchäftsbetrieb ähnlich wie die Verkaufsſtand⸗ zer offen halten. ießlich mußte der Bezirksrat eine Hebamme aus Schwetzingen verwarnen, die zu wieder⸗ holten Malen Wöchnerinnen Unterkunft in ihrer Wohnung gewährte. Medizinalrat Dr. Schäfer führte als Sachverſtändiger aus, daß eine Unter⸗ kunft nicht ſtatthaft ſei, weil ſie hygieniſch zu Unzu⸗ träglichkeiten führe. Die Entziehung des Prüfugs⸗ zeugniſſes, die der Hebamme urſprünglich drohte, wurde noch einmal ausgeſetzt. Eine Anzahl von Tabakbauern aus den Gemeinden Hockenheim, Brühl, Mannheim⸗ Käfertal, Altlußheim, Ketſch und Plankſtadt hatte das ihnen zugewieſene Tabakbaukontingent ü berſchritten. Aehnlich wie in ſeiner letzten Sitzung entſchied der Bezirksrat bei der Zollbehörde, die die Vernichtung der Pflanzen vornehmen kann, vorſtellig zu werden, daß dieſe Maßnahme nicht voll⸗ zogen werde. Eine Beſchwerde über Aenderung des Verteilungsmodus konnte nicht berückſichtigt werden, da ſie zu ſpät eingereicht worden war. Gegen halb ein Uhr konnte der Vorſitzende mit Dankes⸗ worten die Bezirksräte entlaſſen. Voſichligung der Walzmühle in Ludwigshafen durch die Kaufmannsſchule im DHV. Mannheim Im Lehrplan der Kaufmannsſchule nimmt, ſo ſchreibt uns ein Teilnehmer der Beſichtigung, neben der theoretiſchen und praktiſchen Arbeit der An⸗ ſchauungs unterricht eine bevorzugte Stelle ein. Soll er doch in der Berufsausbildung des Kauf⸗ mannsgehilfen eine Lücke ausfüllen, der bei ſeinem begrenzten Arbeitsgebiet vielfach nicht die Möglich⸗ keit hat, auch nur Einblick in die Zuſammenhänge ſeines Unternehmens als eines Teiles des Wirt⸗ ſchaftsganzen zu gewinnen. Dieſen ſucht der D. H. V. durch derartige Beſichtigungen zu vermitteln. Der Leiter der Schule, Dipl. Kaufmann Otto Fäßler, hatte den Beſuchern Gelegenheit gegeben, die Walzmühle in Ludwigshafen kennen zu lernen. Der Betriebsleiter des Werkes, Oberingenieur Mel⸗ ſter, zeigte mit ausführlichen Erklärungen und Schil⸗ derungen in zwei Stunden dieſe modernſte deutſche Großmühle. Der Rundgang führte zunächſt in das Laboratorium, das eine Miniaturmühle zu Vor⸗ führungszwecken enthält. Unter anderen Einrichtun⸗ gen iſt auch eine Bäckerei vorhanden, deren Er⸗ zeugniſſe zur Qualitätsprobe der verwendeten Mehle dienen. Im Keſſelhaus werden bei vollem Betriebe täglich etwa 900 Zentner Kohlen verbraucht. Das Maſchinenhaus iſt die Kraftquelle für das ganze Werk. Das mit Schiff oder Waggon ankommende Getreide wird auf Transportbändern und Elevatoren über die Verteileranlage in die Speicher geleitet. Die vorhandenen 100 Silos können bei einer Tiefe von 22 Metern, je 2000 Doppelzentner aufnehmen. Vom Silo aus nimmt das Getreide ſeinen Weg in die Putzeret, wo es von fremden Beſtandteilen wie Eiſen, Steine, Erde u. dergl. befreit wird. Der Rei⸗ nigungsverluſt beträgt durchſchnittlich 5,5 Prozent. Man ſieht die Sortieranlagen und die Wäſcherei. In den Apparaten der Vorbereiteranlage wird das Ge⸗ treide einer beſſeren Ausbeute wegen mit Dampf erhitzt und anſchließend bis zum erforderlichen Feuchtigkeitsgehalt wieder getrocknet. Durch die Zu⸗ bringer gelangt das Getreide in das Walzwerk, in dem der eigentliche Verarbeitungsprozeß vor ſich geht. Ueberall fällt die Sauberkeit und das ge⸗ pflegte Ausſehen der Einrichtungen ins Auge. So iſt z. B. im Walzwerk ein blitzblank gewachſter und gebohnerter Parkettboden. Die Entſtaubung und Lüftung iſt ſo vorzüglich, daß man gar nicht das Empfinden hatte, in einem Mühlenbetriebe zu ſein. Allgemeine Beachtung fand die automatiſche Feuer⸗ ſicherung. Parallel zu einander laufende, an den Decken angebrachte Waſſerrohre durchziehen jeden Raum. Im Abſtand von je 2,5 Meter ſind darin Brauſeköpfe angeſetzt, deren Oeffnungen eine Legierung verſchließt, die bei einer Temperatur von 40 Grad abſchmilzt und das unter 12 Atm. Druck ſtehende Waſſer ausfließen läßt. Die derzeitige Wirtſchaftslage hat ſich auch in der Ludwigshafener Walzmühle in großem Maße aus⸗ gewirkt. Zur Zeit arbeitet die Weizenmühle mit halbem Betriebe Im Walzwerk ſtanden von den 102 Doppelſtühlen die Hälfte ſtill. Die Belegſchaft, bei voller Tätigkeit 340 Arbeiter umfaſſend, beträgt noch 250 Mann, dazu 50 Beamte. Im Lagerraum mit den automatiſchen Abfüll⸗ und Wiegeein richtungen ſprach Herr Melſter von der verminderten Kaufkraft der breiten Volks⸗ maſſe und teilte mit, daß das kleinſte Mehlquan⸗ tum in beſſeren Tagen die 2½ ⸗Kg.⸗Packung war, heute werden dem Konſumenten zwei Drittel der Kleinfüllung in 1 Kg.⸗Paketen zugeführt. W. Pf. 3. Seite/ Nummer 313 Vorbildliche Kleineigenheime am Walde der Gartenſtadt Waldhof In idealer Wohnlage am Walde wurden in ver⸗ hältnismäßig kurzer, aber günſtiger Bauzeit unter Bauleitung des Architekten Werner Zimmer 24 Eigenheime erſtellt und zum großen Teil ſchon bezogen. Zwölf Häuſer ſtehen an der Wald⸗ pforte, die übrigen zwölf an der Straße Walofrieden. Bei gelegentlicher eingehender Beſichtigung iſt man erſtaunt und höchſt befriedigt über die vorteilhafte Raumeinteilung, die Luft und Licht in alle Räume zuſtrömen läßt. g Die einzelnen Eigenheime ſind je nach dem Wunſche des Bauherrn als Einfamilienhaus oder für zwei Familien eingerichtet. In der Mehrzahl ſind es Familien, die das Heim allein bewohnen. Betritt man ein bereits bewohntes Einfamilien⸗ haus, deſſen freundlicher Beſitzer zur eingehenden Beſichtigung einlädt, iſt man erſtaunt über die behagliche und traute Wohnlichkeit, die in allen Räumen zu finden iſt. Das Zwei⸗ familienhaus beſteht aus zwei Zimmern, Küche und Vorplatz im Parterre und zwei Zimmern, Küche und Badezimmer im erſten Stock, ſowie einer oder zwei Manſarden nach Größenwahl. Geräumige, luf⸗ tige Kellerräume und eine nette Waſchküche vervoll⸗ ſtändigen den vorher gewonnenen günſtigen Eindruck. Auch in hygieniſcher Hinſicht iſt allen Erforder⸗ niſſen der Neuzeit Rechnung getragen. Angeſchloſſen ſind die Häuſer an Elektrizität, Gas, Waſſer und Kanaliſation. Zwei angeſehene hieſige Baufirmen bürgen dafür, daß nur allerbeſte Baumate⸗ rialien verwendet wurden. Auch für die Innen⸗ ausſtattung, die nichts zu wünſchen übrig läßt, waren tüchtige Handwerksmetſter tätig. Jedes Haus erhält noch zwei Gärten u. zw. einen kleinen Vor⸗ und einen größeren Garten an der Rückſeite. Alle Wünſche nach behaglicher Wohnkultur ſind erfüllt. Man kann der Erſtellerin der Eigenheime, der Kleineigenbau⸗Geſell⸗ ſchaft Mannheim, zu der vorteilhaften Wahl der Bauweiſe gratulieren. Die ſchlüſſelfertigen Einzel⸗ häuſer ſtellen ſich, wie wir erfahren, auf 12 000—14 500 Mark bei günſtigen Bauzinſen. 80 Geburtstag. Ihren 80. Geburtstag feiert om mor⸗ gigen Samstag Frau Kath. Strahm, verwitwete Koch, wohnhaft im Damen⸗Altersheim Laurentianum, Lauren⸗ tiusſtraße 19, in völlig geiſtiger Friſche. Die Jollunion Humoreske von E. Troſt „Hochwürden“, ſagte die Kramer⸗Zenz von In⸗ nerwald im Salzburgiſchen, als ſie eines Tages dem Dorfpfarrer auf der Straße begegnete,„Hochwürden, in dö Zeitungen ſteht jetzta allweil a ſo viel vo der Zollunion; möchten S' mir net amal explizier'n, was dös bedeut'?“ „Ja, alſo, Zenzl, dös iſt ſo,“ begann der Herr Pfarrer bereitwillig und erklärte die Sache in aller Ausführlichkeit. Die Zenz hörte andächtig zu— und als ſie endlich alles begriffen hatte, meinte ſte anerkennend: „So— dö Zollunion, dö tät mir ſcho paſſen. Dös wär freili fein, wann ma kein Zoll mehr zahl'n bräucht'! Hoffentli kommt s no, bevor in Dürrn⸗ berg draußen im Bayriſchen der Georgi⸗Markt is. J bräucht' ſcho ſo notwendi an ſchön' Stoff für a Feiertagsg'wand, a neuche Hoſ'n für mein Mann und ſonſt no allerhand. Und im Bayriſchen is ja all's viel billiger als bei uns!“—— Der Georgi⸗Markttag in Dürrnberg, dem kleinen Städtchen an der öſterreichiſch⸗bayriſchen Grenze, war gekommen. Aber bis zur Verwirklichung der Zoll⸗ union hatte es noch gute Weile. Deſſen ungeachtet war die Kramer⸗Zenz von Innerwald am Markt er⸗ ſchienen und muſterte eifrig die vielen Stände voll der verſchiedenſten Waren. Beſonders die Markt⸗ buden, in denen es Kleider und Stoffe gab, erweckten ihre Aufmerkſamkeit. Mit ungeheurer Ausdauer wühlte ſie in wahren Bergen von Stoffvorräten. Und als ſie endlich einen Ballen wundervoll grün und rot geblümte Kunſtſeide entdeckte, konnte ſie nicht länger widerſtehen. Sie kaufte hiervon meh⸗ rere Meter, erſtand nach langem Feilſchen auch noch ein paar Stücke Blaudruck und Bettzeug und wan⸗ derte endlich gegen Abend der unweit Dürrubergs befindlichen öſterreichiſchen Grenze zu. Lange über⸗ legte ſie, wie ſie ihre Einkäufe am beſten vor den neugierigen Augen der Zollbeamten ſchützen könne. Schließlich kam ihr denn auch ein Einfall. Raſch ſchlüpfte ſie hinter einen Strauch am Wege, faltete die Stoffe zu langen Streifen zuſammen und wickelte ſich das Ganze unter dem Kleiderrock um den Leib. „ komimt ja eh bald d' Zollunion. Da is s Schmug⸗ geln ka Sünd' nimmer— und in Dürrnberg kennt ma mich ja net. Heut' in der Früh' bin i bei Außer⸗ wald über d' Grenz' gangen,“ überlegte ſie und mar⸗ ſchierte rüſtig dem Zollwächterhauſe entgegen. Dicht davor führte eine Brücke über den Fluß— und gerade als die Kramer⸗Zenz darüber ging, fühlte ſie voll Entſetzen, daß die aus Stoffen gebildete Leib⸗ binde plötzlich zu rutſchen begann. Doch die Frau wußte ſich zu helfen. Ohne ſich lange zu beſinnen, ſetzte ſie ſich mitten auf der Brücke zu Boden und jammerte laut: i „Oh mei— oh met, liebe Leut', helft's! Mir is ſo ſchlecht, mir tut's ſo arg weh.“ Die Zollbeamten eilten erſchrocken herbei; einer brachte der Zenz ein Glas Waſſer, und ein anderer Die Wagner⸗Feſtſpiele in Bayreuth werden vorbereitet — 5 Muſikerkonferenz in der Villa Wahnfried Sitzend von links nach rechts: Generalmuſikdirektor Furtwängler, Frau Win nifred Wagner und Arturo Toscanini, der künſtleriſche Leiter der Feſtſpiele.— Stehend von links nach rechts: Oberregiſſeur Dr. Spring, Generalintendant Dr. Tietjen und Chorleiter Prof. Kittel. In Bayreuth haben die Vorarbeiten für die diesjährigen Wagner⸗Feſtſpiele begonnen. Unter Leitung der bedeutendſten Muſiker der Welt finden täglich Proben u. Regiebeſprechungen ſtatt. biel mit einem mitleidigen und verſtändnisvollen Blick auf ihren Leibesumfang ein eben vorbeifahren⸗ des Fuhrwerk an und bat den Lenker, die Frau, die offenbar einem freudigen Ereignis entgegenſehe, ſo ſchnell wie möglich nach Hauſe zu fahren. Vorſichtig hob man die Zenz, die ſich— aus guten Gründen!— krampfhaft den Leib hielt, auf den Bückenwagen, und die Fahrt begann. Doch als der Wagen durch den Wald rollte, befeſtigte die Zenz hinter dem Rücken des Kutſchers raſch alles, was ſich gelockert hatte, er⸗ klärte bei der nächſten Wegkreuzung, ihr wäre nun wieder wohl, ſie danke recht ſchön und ſie könne nun wieder ganz gut weitergehen. Worauf ſie abſtieg und ihrem Heimatdorfe zuſtrebte. Nachdem ſie aber dortſelbſt die ſchwierige Umrech⸗ nung der Mark⸗ und Schillingpreiſe glücklich bewerk⸗ ſtelligt hatte, fand ſie, daß ein Verkauf bayriſcher Stoffe in ihrer Krämerei ein glänzendes Geſchäft dar⸗ ſtelle. Und da der Schmuggel ſo einfach geweſen war, beſchloß ſie, noch öfter über die Grenze zu wan⸗ dern, denn:„S' kommt ja d' Zollunion— da ſchadet 's eh nix mehr!“ So ging die Zenz ſchon in den nächſten Tagen wieder bei Außerwald über die Grenze, kaufte in Dürrnberg Stoffe ein, befeſttigte ſie mit Sicherheits⸗ nadeln gut und feſt unter ihren Röcken und begab ſich über die Dürrnberger Brücke wieder nach Oe⸗ ſterreich zurück. Einer der Zollwächter erkannte ſie wieder und erkundigte ſich ſchmunzelnd, wie lange der Storch wohl noch auf ſich warten laſſe. Worauf die Zenz verſchämt lächelte und meinte:„Oh mei, es dauert ſcho noch a Weil'.— Bis d' Zollunion kommt!“ ſetzte ſie in Gedanken hinzu. Aber die Sache mit der Zollunion dauerte lange, ſehr lange. Als die umfangreiche Kramer⸗Zenz wie⸗ der und wieder die Grenze paſſierte, wurden die Zollbeamten allmählich ſtutzig. Einer rechnete nach, wie viele Monate ſchon ſeit dem Georgi⸗Markttage verſtrichen waren. Daraufhin wurde die Zenz bei ihrem nächſten Erſcheinen ſchleunigſt in das Zoll⸗ wächterhaus geführt und dort einer gründlichen Lei⸗ besviſitation unterzogen. Die Folgen waren: Er⸗ ſtens, daß ſie das Lokal tannenſchlank verlaſſen konnte, und zweitens die wenig erfreuliche Ausſicht auf eine ausgiebige Beſtrafung. Seitdem haßt Zenz Herrn Briand und alle, die das rechtzeitige Zuſtande⸗ kommen der Zollunion verhindert haben, von gan⸗ zem Herzen! Uebertragung und der 0 Gebrüder Brückner führung von R. 4. Seite/ Nummer 313 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 10. Juli 1931 Veranſtaltungen Wiener Deutſchmeiſter im Friedrichspark Bei überraſchend gutem Beſuch gab die Wiener Deutſch⸗ meiſter⸗Kapelle ein Gaſtkonzert in Mannheims ſchöner Parkanlage. Der gute Beſuch iſt um ſo erfreulicher, als es ſich bei der Deutſchlandfahrt der Kapelle nicht nur um rein künſtleriſche Zwecke handelt, ſondern die Konzerte zu Gunſten ehemaliger Angehöriger des berühmten Inſan⸗ kterie⸗Regimentes„Hoch⸗ und Deutſchmeiſter“, eines der älteſten und ruhmreichſten der alten k. k. Armee ſtattfinden. Die Ausſtattung des Programms mit Anſichten aus Deutſch⸗Oeſterreich machte den Gruß aus Oeſterreich be⸗ ſonders anſchaulich und diente indirekt, aber wohlverſtänd⸗ lich der Anſchlußhoffnung. Die Vortragsfolge war faſt ganz auf Wien und ſeine Praterherrlichkeit abgeſtimmt. Mit vollem Recht war Johann Strauß am meiſten vertreten, ferner Meiſtex der gediegenen Operette wie Zeller, Millöcker und Bayer mit Reminiscenzen aus der Puppenfee. Der in Worten kaum zu umſchreibende ſpezifiſche Reiz der Wiener Muſik kam unter der ſchneidigen, die Kapelle ebenſo umſichtig wie auch das Publikum wirkungsſicher beherrſchenden Leitung von Kapellmeiſter Edi Kugler ebenſo zur richtigen Geltung wie die inoffiziell, geſpielten Märſche, von denen der Hoch⸗ und Deutſchmeiſter⸗Marſch nicht weniger einſchlug als der hinreißende Radetzky⸗Marſch und die„Tiroler Holzknecht⸗ buam“. Die wieneriſche Note kam insbeſonders zu ihrem Recht durch von Wien ausgegangene Schrammel⸗Beſetzung: Gi⸗ tarre, zwei Violinen, Harmonika(Herren Rohringer, Mayer, Chlebe, Dolezal) und Geſangseinlagen [Tambour Witra). Mit den Uniformen war auch der Zauber der alten Monarchie auferſtanden. Es war herz⸗ erfreuend zu beobachten, wie ſchnell ſich die Mitglieder der vorzüglichen Kapelle, darunter viele mit Auszeichnungen für treue Verdienſte, ſich allgemeine Sympathien erwarben. * * Städtiſches Schloßmuſeum Mannheim. Die derzeitige ſehenswerte Sonderausſtellung„Die Mode und ihr Spottbild 17001850“ erfreut ſich eines überaus ſtar⸗ ken Beſuches und allgemeinen Intereſſes. Der Eintritts⸗ preis iſt Sonntag, 12. Juli auf 20 Pfennig ermüßigt. Die Klavierſchule Adolf Schmitt hat morgen ihren 50. Vortragsabend. Es werden Werke von Bach, Beethoven, Hummel, Schumann, Grieg, Chopin⸗Liſzt, Chopin und Ru⸗ binſtein geſpielt. Dazwiſchen ſingt Fräulein Magda Mül⸗ Jer(Schülerin von Frau Olga Chmel⸗ Heller) Lie⸗ der von Schubert und Grieg. * Beſichtigung der neuen Schule in der Garten⸗ lladt Mannheim⸗Waldhof. Die neuerbaute Schule in der Gartenſtadt Mannheim⸗Waldhof wird am Samstag, den 18. Juli ds. Is. eingeweiht und dem Stadtſchulamt übergeben. Die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes ſind zu der Einweihungsfeier ein⸗ geladen mit dem Bemerken, daß die Beſichti⸗ gung des Schulhauſes von 15.30 bis 16.30 Uhr erfolgt. Amerikaniſche Muſik aus Deutſchland— Deutſche Muſik aus England Eine Reihe deutſcher Sender übertrug über den Südweſtfunk einen Ausſchnitt von dem amerika⸗ Riſchen Muſikfeſt in Bad Homburg, das wohl das erſte ſeiner Art war. Kapellmeiſter Oscar Holger und das Frankfurter Rundfunk- Sinfonieorcheſter hatten ſich mit beſonderer Liebe dieſer amertikaniſchen Orcheſterwerke angenommen, ſo daß die Hörer einen wertvollen künſtleriſch hoch⸗ ſtehenden Muſikabend am Lautſprecher verbuchen konnten. Bei der den Abend eröffnenden Ouver⸗ türe„Comes Autumn“ von Leo Sowerby war man direkt verblüfft über die orcheſtrale Auf⸗ machung, wobei neben romantiſchen Anklängen eine Hervorhebung moderner Harmonik unverkennbar war. Ein ganz moderner, eigenwilliger Muſtker ſcheint Howard Hanſon zu ſein, der mit ſeiner ſin⸗ foniſchen Dichtung„Pan and the prieſt“ ein Werk voller Diſſonanz und dennoch geſteigerter Klanglich⸗ keit geſchaffen hat. Impreſſioniſtiſche Tendenzen ließ die ſinfoniſche Dichtung„Kubla Khan“ von Ch. T. Griffes erkennen. Den glanzvollen Mittel⸗ punkt des Abends bildete das von Frank Mann⸗ heimer(Newyork) mit vollendeter Technik und ausgeprägtem Feingefühl geſpielte Klavierkonzert in -moll von Edward Mac Dowell. Faſt zu gleicher Zeit hörte man über die anderen deutſchen Sender ein von Daventry übernommenes Sinfoniekonzert, das u. a. die Crdur Sinfonie Nr. 1 bon Beethoven brachte. Trotz ber techniſch guten einwandfreien Darbietung entſchloß man ſich doch zum Abhören der ſelten zu hörenden amerikaniſchen Muſik. Nach den Feſtſtellungen des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamts ſind im Jahr 1930 in Baden 1181 Ehen durch Richterſpruch rechtskräftig gelöſt wor⸗ den. Darunter ſind 18 Nichtigkeitserklärungen von Ehen. Gegenüber dem Vorjahr hat die Zahl der Eheauflöſungen um 82 zugenommen. Dem Wohnort der Ehepaare nach ver!“ t ſich die Eheſcheidungen auf 209 Gemeinden. An erſter Stelle ſteht die Stadt Mannheim mit 350 Eheſcheidungen dann folgen Karlsruhe mit 164, Freiburg mit 90, Pforzheim mit 78, Heidelberg mit 64 und Konſtanz mit 32. Keine Eheſcheidung gab es im Amtsbezirk Wiesloch, nur eine Eheſcheidung in den Amtsbezirken Meßkirch, Pfullendorf, Adelsheim und Tauberbiſchofsheim. Dem Berufe der Männer nach entfielen 6,3 v. H. der geſchiedenen Ehen auf die Landwirtſchaft, 56,3 v. H. auf Gewerbe und Induſtrie, 27,2 v. H. auf Handel und Verkehr, 7,8 v. H. auf die ſog. freien Berufe uſw. Nach dem Religionsbekenntnis waren 505 u geſchiedene Ehepaare rein evangeliſch, 369 rein katholiſch, 13 iſrgelitiſch; 274 der geſchiedenen Ehen waren iſchehen(davon war in 117 Fällen der Fangeliſch und die Frau katholiſch, in 147 der Mann katholiſch und die Frau evange⸗ u 20 Fällen waren beide Eheteile Angehörige lonſtiger Religionsbekenntniſſe. Setzt man dieſe Zahlen ins Verhältnis zu der letztmals bei der Volkszählung im Jahre 1925 feſtgeſtellten Geſamt⸗ zahl der rein evangeliſchen, rein katholiſchen und iſraelitiſchen Ehen ſowie der Miſchehen, ſo ergibt ſich, daß im Jahr 1930 von jeweils 1000 im Jahr 1925 beſtehenden rein evangeliſchen Ehen 3,4, von rein katholiſchen Ehen 1,7, von rein iſraelitiſchen Ehen 2,6, von 1000 in Miſchehen lebenden Ehepaaren 4,5 geſchieden wurden. 8 Kläger war in 412 Fällen der Mann, in 768 Fällen die Frau und in 1 Fall die Staatsanwalt⸗ ſchaft; in 377 Fällen erhob der Mann und in 257 Fällen die Frau Gegenklage. Eheſcheidungsgrund war in 348 Fällen Ehebruch, in 686 Fällen ehrloſes oder unſittliches Verhalten, in 83 Fällen beides zuſammen. In 25 Fällen war Im Intereſſe der Allgemeinheit hat die Deutſche Auto⸗Liga, Reichsverband der Sachverſtändigen des Kraft⸗ und Luftfahrweſens, unter Mitarbeit des Deutſchen Touring⸗Clubs in Berlin einen Film vorgeführt, der einen verhältnismäßig einfachen Verkehrsunfall wiedergibt. Der von der Ufa unter Regie des Sachverſtändigen für das Kraftfahrweſen Ingenieur Hamann hergeſtellte Film zeigte deut⸗ lich, auf wie ſchwachen Füßen die heutige Recht⸗ ſprechung in Verkehrsunfallangelegenheiten ſteht. Landgerichtsdirektor Dr. Heucke, der Präſident der Autoliga, teilte u. a. mit, daß der im Film zur Vorführung gelangende Verkehrsunfall ſich an einer Straßenkreuzung abgeſpielt habe, zu gleicher Zeit aber von fünf verſchiedenen Punkten, darunter auch durch Zeitlupenaufnahme, aufgenommen worden ſei, um einmal allen beteiligten Kreiſen untrüglich zu be⸗ weiſen, welchen Wert die Richter den Ausſagen der Zeugen in Zukunft beizumeſſen haben. Um dieſen Beweis zu erbringen, wurden je zwei„Zeugen“, die den Unfall von je einer Stelle der Straßenkreuzung beobachtet haben, aus den Kreiſen der Gäſte ausge⸗ wählt und ihnen einzeln derjenige Abſchnitt im Film vorgeführt, der ihren Beobachtungsgeſichtskreis während der Zeit, vor, während und nach dem Unfall wiedergibt. Dann wurde ein aus drei Juriſten im⸗ Die Eheſcheidungen in Baden nehmen zu der Klagegrund bösliches Verlaſſen, in 17 Fällen Geiſteskrankheit und gmal wurde die Ehe wegen Irrtums in den perſönlichen Eigenſchaften aufgelöſt. In den übrigen Fällen wurden die Ehen auf Grund mehrfacher, verſchiedener miteinander verbundener Klagegründe geſchieden. In 647 Fällen wurde der Mann, in 207 Fällen die Frau und in 327 Fällen wurden beide Teile für ſchuldig erklärt. 653 geſchiedene Ehepaare hatten minderjährige Kinder, davon ein Ehepaar 11, ein Ehepaar 10, je drei Ehepaare 7 bzw. 8, zehn je 5; die Geſamk⸗ zahl dieſer Kinder belief ſich auf 1166. 528 Ehen waren kinderlos. Sehr kurz war die Ehedauer in 6 Fällen, in denen die Ehe noch nicht einmal ein Jahr beſtand; bei 287 Paaren dauerte die Ehe bis zur Scheidung—4, bei 425—9 und bei 242 10—414 Jahre. Zwei Ehe⸗ paare ließen ſich nach 41 bezw. 42 Jahre langem Ehebund ſcheiden. Von den Geſchiedenen waren zur Zeit, als ſie die Ehe geſchloſſen, männlicherſeits 11 erſt 20, 2 erſt 19 und 1 ſogar erſt 18 Jahre alt, weiblicherſeits haben nicht weniger wie 144 ein Heiratsalter von 19 oder 20 Jahren gehabt, 24 ein ſolches von 18 und 4 hatten ſogar mit 17 Jah⸗ ren die gelöſte Ehe begonnen. Andererſeits hatten 2 Männer erſt im Alter von 72 und 73 Jahren und eine Frau mit 64 Jahren die geſchiedene Ehe geſchloſſen. Zur Zeit der Scheidung ſelbſt beſaß ein Mann ein Alter von nur 21 und eine Frau ein ſolches von 19 Jahren. Die älteſten Männer, die ſich im Jahr 1930 ſcheiden ließen, waren 81 bezw. 84 Jahre alt. In einem Fall handelt es ſich um einen 81jährigen Fabrikarbeiter, gegen den ſeine 50jährige Ehefrau wegen Verletzung ehelicher Pflichten und wegen ehrloſen Verhaltens mit; Erfolg die Klage auf Scheidung erhob. Im andern Fall klagte ein 84 jähriger Handwerksmei⸗ ſterr gegen ſeine 54jährige Ehefrau wegen Ehe⸗ bruchs. Auf der Frauenſeite war das höchſte Alter zur Zeit der Scheidung 67 Jahre. Verkehrsrichter werden überführt Notwendigkeit einer ſoſortigen Gerichtsreform bewieſen proviſierter„Gerichtshof“ gebildet, der die acht vorher ausgewählten Zeugen einzeln zu vernehmen hatte. Die Zeugen ſetzten ſich zuſammen aus zwei Damen, einem Polizetoffizier, der gleichzeitig Sach⸗ verſtändiger für das Kraftfahrweſen iſt, einem Land⸗ gerichtsdirektor, der hauptſächlich Verkehrsangelegen⸗ heiten bei den Berliner Gerichten bearbeitet, einem Gerichtsaſſeſſor, einem Sachverſtändigen des Kraft⸗ fahrweſens, einem maßgebenden höheren Beamten aus dem Reichsverkehrsminiſterium, ſowie einem Rechtsanwalt. Ganz abgeſehen davon, daß kein ein⸗ ziger Zeuge den im Film gezeigten Vorgang auch nur annähernd richtig wiedergeben, geſchweige denn den wirklich Schuldigen an dem Verkehrsunfall an⸗ geben konnte, erwies ſich die„Zeugenausſage“ des Landgerichtsdirektors, zu deſſen Spezialgebiet ja die Verkehrsunfallangelegenheiten gehören, bei weitem als die allerſchlechteſte. Dieſes der Wirklichkeit entſprechend durchgeführte Experiment bewies zum erſtenmal unwiderlegbar, daß bei den meiſten Verkehrsunfällen nicht immer ein Richter lediglich auf Grund von Zeugenausſagen ein Urteil zu fällen in der Lage iſt. Man muß daher nach dieſem hier Erlebten zu dem Schluß kommen, daß den Ausſagen der Angeklagten in Zukunft vor Gericht mehr Glauben entgegengebracht werden muß, als es bisher der Fall war. Es wäre daher weiterhin dringend notwendig, daß das gleiche Experiment, wie es heute in Berlin durchgeführt wurbe, recht bald auch in Leipzig vos und unter Mitwirkung der Richter vom Reichs⸗ gericht vorgeführt wird, damit auch die oberſten Richter ſich einmal überzeugen können, wie oft Ur⸗ teile gefällt werden, die weitab von dem wahren Sachverhalt ſtehen. Ferner wäre es, lt. Berliner Illuſtrierter Nachtausgabe, zu wünſchen, daß dann dieſes Experiment auch den Leipziger Richtern klar vor Augen führen möge, daß die ſtets von ihnen an die Kraftfahrer geſtellten außergewöhnlichen Forde⸗ rungen in Zukunft nicht mehr angewandt werden können. Prof. D. Moede vom Pſychotechniſchen Inſtitut an der Techniſchen Hochſchule in Charlottenburg wies ebenfalls auf Grund ſeiner langjährigen Tätigkeit und Erfahrungen an Hand von Lichtbildern nach, daß die heutige Rechtſprechung inbezug auf Wahrheits⸗ ermittlung in Verkehrsunfallprozeſſen ſofort einer durchgreifenden Reform unterzogen werden müſſe, wenn man nicht weiterhin wie bisher fehlerhafte und an die Wahrheit nicht annähernd heranreichende Ur⸗ teile fällen wolle. ——— Kommunale Chronik Vorbereitung der Bürgermeiſterwahl * Eberbach, 9. Juli. Gemeinderat und Gemeinde⸗ verordnetenvorſtand erklärten ſich in der letzten Sitzung des Gemeinderats übereinſtimmend mit den Vorſchlägen des Bürgermeiſters über die Vorberei⸗ tungen der Bürgermeiſterwahl einverſtanden. Dar⸗ nach findet die Vorſtellung der in engere Wahl ge⸗ zogenen Bewerber vor dem Bürgerausſchuß am 10. Juli ſtatt. Der Termin zur Neuwahl des Bür⸗ germeiſters wurde auf Freitag, 17. Juli, feſtgeſetzt. Aus der Reihe der eingegangenen Bewerbungen wurden elf in engere Wahl gezogen. Neue Belaſtungen * Annweiler, 8. Juli. Wie das Bürgermeiſteramt mitteilt, hat das Bezirksamt Bergzabern im Vollzug des Voranſchlags verſchiedene Gebühren erhöht, andere neu eingeführt. Das Waſſergeld wird um ein Drittel, der Strompreis um weitere 10 v.., die Bierſteuer um 100 und die Bürgerſteuer um 200 v. H. erhöht. Außerdem erfahren die Be⸗ erdigungsgebühren eine Heraufſetzung. Freitag, 10. Juli Nationaltheater:„Die drei Musketiere“, Operette von R. Benatzky, Miete P 40, Anfang 19,30 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz— Gaſtſpiel der Taor⸗ mina⸗Girls, 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Mannheim— Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abend⸗ fahrt 2, Std. Mannheim— Worms und zurück. Autobusausflüge: Freinsheim— Neuleiningen— Altlei⸗ ningen— Lindemannsruhe— Dürkheim— Mannheim. Lichtſpiele: Alhambra:„Im Weſten nichts Neues“.— Univerſum:„Der Mann, der ſeinen Mörder ſucht“.— Gloria⸗Palaſt:„Ein Tango für Dich), Scala⸗Theoter:„Der falſche Ehemaun“.— Töchter“.— Capitol: Schauburg:„Kohlhieſels „Ende der Welt“.— a ba ſt⸗Lichkſpiele:„Eine Stunde Glück“.— Rory⸗ Theater:„Im Weſten nichts Neues“. 5 Sehens würdigkeiten: Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend Sonderausſtellung:„Die Mode und ihr Spottbild von 1700 bis 1850“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöſf⸗ net von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr. Ausſtellung:„Neues von Geſtern“. Waſſerſtandbeohachtungen im Monat Juli —.— 5. r Rgein⸗Pegel 6. 7. 6 8. 10.[ Neckar⸗Pegelf.] 8. 9. 10, Bafel 1,84 1 69 2,4302 43.05 Schuſterinſel 2 81 2 88 3,15 8,01.89 Mannheim..92.54.99 5,10 Kehl..2 3,58 3,35 4 35 4,20 Jagſtfeld...192,88.79 136 Maxau.95.85 5,47.895,25[Heilbronn 85,268 1 80 559 Mannheim. 389 86.50 4,52 5,13] Plochingen. 0,411.48 0,67 0,52 Caub 2892,88.82.078,85 ö Köln.68 2757.64.652,87 Waſſerwärme des Rheines: 17,5 Grad »—22ääK ä. 88 Eine Parſifal⸗Ausſtellung Aus Leipzig wird uns geſchrieben: Das Leipziger Stadtgeſchichtliche Muſeum beſitzt eine der größten Wagner⸗ Sammlungen überhaupt. Die Stadt hat nämlich ſeinerzeit die Wagner⸗ Sammlung Rudolf Hagedorns aus Hamburg übernommen und ſich damit in den Beſitz einer prachtvollen Wagner⸗Bibliothek und der koſtbarſten Autogramme und ſonſtigen Wagner⸗ Reliquien geſetzt. Die Sammlung iſt ſo groß, daß ſie ausreicht, ein eigenes Muſeum zu füllen. Es war alſo ein guter Gedanke, anläßlich der bevorſtehenden Wagner⸗Feſtſpiele in Bayreuth eine Parſifal⸗ Ausſtellung zu veranſtalten. Mit dieſem mittel⸗ alterlichen Parſtſal beginnt die Ausſtellung. JIntereſſant beibt feſtzuſtellen, wie ſich die Illu⸗ ſtratoren des Wolfram von Eſchenbach den„reinen Toren“ vorgeſtellt haben. Dann kommt der feier⸗ liche Moment der Uraufführung des Wagnerſchen Feſtſpiels, Es wurde am 26. und am 28. Juli 1882 zunächſt für die Mitglieder des Patronat⸗Vereins, gegeben. Der Zettel verzeichnet alle Sänger. Nur der Kapellmeiſter— es war der berühmte Wagner⸗ Dirigent Hermann Levi— wird nicht genannt. Ein Zeit⸗Kurioſum. Photos aller Paſifal⸗Sänger und „Sängerinnen reihen ſich aneinander. Daneben ſieht man die farbigen Reproduktionen der Urauffüh⸗ rungsbühnenbilder, die Paul v. Joukoyſky und die geſchaffen hatten. Man hat heute noch Gelegenheit, dieſe Bühnenbilder in Bay⸗ keuth mit denen der modernen Auffaſſung zu ver⸗ gleichen, denn Siegfried Wagner hat zunächſt nur den Mittelakt, Klingſors Zaubergarten nach Ent⸗ würrſen von Söhnlein(Hannover) neu ausgeſtattet. Auch die Koſtüm⸗ Entwürfe zu der Urauf⸗ Seitz ſind alle vorhanden, Es folgen die drei großen Wagner⸗Dirigenten Hermann Levi, Karl Muck und Arturo Toscanini. Während dieſe beiden im Bild vertreten ſind, iſt von Levi nur eine Handſchrift vorhanden, die an einigen Stellen des Parſifal mit Notenbeiſpielen bewaffnete Kritik übt. Man weiß, wie lange der Kampf um die Freigabe Freigabe häufen ſich. Natürlich darf auch Hermann Bahr im Kampf nicht fehlen,„Bahr⸗ſifal“ und ſeine Gemahlin, die Kundry⸗Sängerin Anna Bahr⸗Mil⸗ denburg, ſind gegen die Freigabe eingetreten. Sie kam dennoch. Alle Opernbühnen, die etwas auf ſich hielten, brachten den Parſifal heraus. Sehr würdig und weihevoll zumeiſt. Es ſeien die Hamburger, Frankfurter, Leipziger, Mainzer und Berliner Auf⸗ führungen genannt. In der Berliner Hofoper ſtat⸗ tete man gleich das ganze Proſzenium im mauriſchen Stil aus. Leipzig veranſtaltete während der Aera Marterſteig eine Parſifal⸗Ausſtattung nach Entwür⸗ fen von Prof. Engels, die teilweiſe ſehr umſtritten wurde. Neuerdings hat der Leipziger Operndirektor Brügmann den Paxſifal mit Bühnenbildern von Aravantinos neu inſzeniert. Neben den Photos der alten Inſzenierung ſieht man beleuchtete Bühnen⸗ modelle und reizvolle Aquarelle der Neu⸗Inſzenie⸗ rung. Eine Sonderſchau zeigt, wie ſehr der„Parſi⸗ fal“ Wagners die bildende Kunſt angeregt hat: Man ſieht u. a. Werke von Klinger, Hendrich, Fidus, Staſſen, Fantin⸗Latvur und Rackham. Neben einer ausgewählten, allgemeinen Wagner⸗Bibliothek dür⸗ fen, die Vorarbeiten Wagners zum„Parſifal“ nicht fehlen: der Entwurf zu dem Drama„Jeſus von Nazareth“(1848), der Entwurf der„Sieger“(1856), der den Gehalt des Parſifal in budoͤhiſtiſcher Faſſung zeigt und die erſte Zürcher Skizze des„Parzival“ aus dem Jahre 1857. i Der Auſfſchwung des Deutſchen Puppenſpiels. Auf der jetzt zu Ende gegangenen Tagung des Bun⸗ des für Puppenſpiele in Eiſenach konnte eine leb⸗ hafte Entwicklung der Puppenſpielbewegung feſtge⸗ ſtellt werden. Die Städte Köln und Aſchersleben unterhalten ein eigenes Puppentheater. Auch in Böhmen und Oeſterreich hat ſich das Puppenſpiel als Volkskunſt ſeit Jahrhunderten erhalten. In Prag nahmen im Jahre 1928 2 300 000 Perſonen an den ſtändigen Theatern zur Aufführung gelangenden Puppenſpiel⸗Vorſtellungen teil. In einem beſonde⸗ ren Archiv ſind die Ergebniſſe der einſchlägigen Li⸗ teratur und Geſchichtsforſchung über die Puppen⸗ des„Parſifal“, der Bayreuth vorbehalten bleiben ſollte, getobt hat. Streitſchriften für und wider die ſpielbewegung niedergelegt. Theater und Muſik Vortragsabend der Kammermuſikklaſſe Müller⸗ Konrad. Eine der reizvollſten Betätigungen für ſattel⸗ feſte Muſiker bildet das Kammermuſikſpiel, nament⸗ lich daun, wenn bei ausreichender techniſcher Vor⸗ bildung und gegenſeitiger Anpaſſung ſich die Schön⸗ heiten der ausgebreiteten Literatur erſchließen. Lei⸗ der wird das Kammermuſikſpiel nicht mehr ſo liebe⸗ voll gepflegt, wie in früheren Zeiten, die einer häus⸗ lichen gediegenen Muſtkpflege günſtiger waren als die heutigen Zeitläufte. Das Enſemble⸗Spiel bildet auch ein nicht zu unterſchätzendes Gegengewicht gegen ſoliſtiſche Allüren und in dieſem Sinne iſt jeder An⸗ ſatz, der zur Verbreitung künſtleriſchen Enſemble⸗ Spieles führt, zu begrüßen. Die Kammermuſikklaſſe Müller⸗Konrad, die ſchon im Herbſt vergange⸗ nen Jahres an die Oeffentlichkeit getreten war, gab auch diesmal mit einem rein klaſſiſch, bezw. klaſſi⸗ ziſtiſch gehaltenen Programm beachtenswerte Proben ihrer Beſtrebungen. Die jungendlichen Spieler Hilli Heim, Trudel Schmieg und Kurt Schmid(Kla⸗ vier), ſowie Alfred Huck,(Violine) und Siegfried Elſaeſſer(Cello) erwieſen neben ausreichender techniſcher Vorbildung und beachtenswertem Sinn für Vortrag ein zu erfreulicher Stufe gelangtes Zu⸗ ſammenſpiel, das auch das Hervorheben melodiſch wichtiger Stellen berückſichtigte. Lediglich der vielfach zu ausgiebige Pedalgebrauch gibt zu kritiſchen Be⸗ merkungen Anlaß, wie auch eine klarere Gliederung der Klavierpaſſagen und ſtärkeres Hervorheben der Taktgliederung bei allen Beteiligten noch einige Auf⸗ merkſamkeit erfordert. Aus der Geſangſchule Johanna Pfaeffle hatten ſich die Schülerinnen Frl. Walter mit Liedern und die Damen Friedel und Irmgard Kunze mit Du⸗ etten eingeſtellt, die ſich als über beachtenswertes ſtimmliches Material verfügende, in erfreulicher ge⸗ ſangstechniſcher Ausbildung begriffene Begabungen präſentierten. Auch die muſikaliſche Sicherheit iſt lobend zu erwähnen. Bei den Duetten von Mendels⸗ ſohn wäre ein etwas beſchwingteres Zeitmaß am Platze geweſen. Die Klavierbegleitung lag bei Frl. Müller⸗Konrad in guten Händen. i Das Jutereſſe für die Salzburger Feſtſpiele. Nach den bisher vorliegenden Voranmeldungen für die Salzburger Feſtſpiele ſtellt die Leitung des Feſt⸗ ſpielhauſes eine lebhaftere Nachfrage des Auslandspublikums als im Vorjahre feſt. Wenn auch aus Amerika zu den diesjährigen Feſt⸗ ſpielen die Vorausbeſtellungen nicht ganz ſo zahlreich eingegangen ſind, ſo zeigt das engliſche Publikum ein beſonders große Intereſſe. Für die deutſche Beteiligung an den Salzburger Feſtſpielen liegen abſchließende Zahlen noch nicht vor, da das deutſche Publikum in Anbetracht der Wirtſchafts⸗ kriſe mit den Voranmeldungen bisher noch zurück⸗ gehalten hat. Dagegen hat ſich aus den kleineren Staaten ein treues Stammpublikum bereits ange⸗ meldet, auch aus Havay ſind bereits Anmeldungen eingetroffen. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht auch diesmal wieder die Aufführung von Hugo von Hofmannsthals„Jedermann“. Das 300 000. Leitz⸗Mikroſkop. In dieſen Tagen haben die Optiſchen Werke von E. Leitz in Wetz⸗ lar ihr 300 000ſtes Mikroskop fertiggeſtellt, das ſie dem um die pathologiſche Anatomie hochverdienten Gelehrten, Geheimrat Prof. Dr. Ludwig Aſchoff in Freiburg i. Br. als Geſchenk über⸗ wieſen haben. Das Mikroskop iſt für die neueſten Unterſuchungsmethoden geeignet und beſitzt eine Einrichtung zu Unterſuchungen hei tung mit 15 neuen, eigens für dieſe Beleuchtungsart konſtruierten Objektiven. Dieſe Neuerung bedeutet einen erheblichen Fortſchritt, der beſonders in der Krebsforſchung dienſtbar gemacht werden kann. Bei der Ueberreichung dieſes Mikroskops folgen die Leitz⸗ werke einem alten Brauch, Jubiläumsinſtrumente verdienten Forſchern und Inſtituten zu überweiſen. Das 50000. Mikroſkop erhielt die Deutſche Lungen⸗ heilſtätte Davos(Schweiz), das 100 000. der Bak⸗ teriologe Robert Koch⸗Berlin, das 150 000. der Se⸗ rumsforſcher Paul Ehrlich in Frankfurt a.., das 200 000. der Anatomiſt Prof. Heidenheim in Tübin⸗ gen, das 250 000. das Inſtitut für Schiffs⸗ und Tro⸗ penkrankheiten in Hamburg. Die Herſtellung von 300 000 Mikroſkopen beſtätigt die Führerrolle, die die Leitzwerke auf dem Gebiete des Mikroſkopbaues inne haben, 81 5. Auflichtbeleuch⸗ e K. ein J Klein eine! freiw ſtützt Komu Bürg ſpäter der ji lende! Frein Hilfe lich d das A durch ſaale raden nach Unter Leute der 8 Höh die ar Treue im S * Sir Baden ſtiegel * dem Beſitz dadur und e Kopfv verbr. bei 2 anna 10 U Mete weite * haber gefül gen, dürft des? Nied. en ſchau erſchi Freu E leitet der ange nis nicht ſonde die& geleg der r bert. D das ſein drau möge Elten dahei ſollte zeug der! nnen ene e en der 2 bee N A S F. 14 1 * ö 1 1 . 8. . 1 6 — 1 4 . 5 Aas Baden 25. Stiftungsfeſt der Kleingemünder Feuerwehr RK. Neckargemünd, 8. Juli. Im Jahre 1906, alſo ein Jahr vor der Eingemeindung der Gemeinde Kleingemünd und Neckargemünd ſchloſſen ſich hier eine Anzahl tatkräftiger Leute zuſammen, um eine zeuerwehr ins Leben zu rufen. Unter⸗ n ſie in ihren Beſtrebungen durch den nmandauten der Neckargemünder Feuer⸗ und Bürgerwehr, Konſul J. F. Menzer. Als ein Jahr ſpäter die Eingemeindung erfolgte, vereinigte ſich der jüngere Bruder mit dem damals 43 Jahre zäh⸗ lenden, älteren Bruder von Neckargemünd, um als Freiwillige Feuerwehr Neckargemünd gemeinſam Hilfe zu leiſten. Der Sonntag zeigte nun, wie ſtatt⸗ lich die Zahl derer iſt, die heute noch im Dienſte für das Allgemeinw ſtehen, und die ganze Jahre hin⸗ durch treu zur e gehalten haben. Im Bürger⸗ ſaale begrüßte Bürgermeiſter Müßig die Kame⸗ raden der Feuerwehr und die Ehrengäſte und nahm nach einer kurzen Anſprache die Dekorierung vor. Unter den Ausgezeichneten befanden ſich auch einige Leute der Neckargemünder Wehr. Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Flaſchnermeiſter Joſef Höhl dankte im Auftrage der Ausgezeichneten für die anerkennenden Worte und gelobte aufs neue die Treue und Bereitſchaft der Wehrleute. Der Feſtball im Schwanen beendete die Feier. Sir Henry Deterding in Baden⸗Baden * Baden⸗Baden, 9. Juli. Der engliſche Oelkönig Sir Henry Deterding iſt mit Gattin in Baden⸗ Baden eingetroffen und im Hotel Stephanie abge⸗ ſtiegen. Vom Wagen geſtürzt * Welſchenſteinach(Kreis Offenburg), 9. Juli. Auf dem Heimweg von Haslach verunglückte geſtern der Beſitzer des vorderen Schirrmaierhofes, Riß ler, dadurch, daß das Pferd vor einem Auto ſcheute und er von ſeinem Wagen ſtürzte. Mit ſchweren Kopfverletzungen wurde er ins Krankenhaus Haslach verhracht, wo er bedenklich darniederliegt. Hochwaſſer des Rheins * Konſtanz, 8. Juli. Unter dem Einfluß der Nie⸗ derſchläge der letzten Tage iſt auch der Bodenſee⸗ ſpiegel um einige Zentimeter gehoben worden. * Waldshut, 8. Juli. Durch die unaufhörlichen Regenfälle der letzten Tage iſt der Oberrhein bei Waldshut innerhalb der letzten 24 Stunden um annähernd einen Meter geſtiegen. Um halb 10 Uhr vormittags hatte der Pegelſtand bereits 4,52 Meter erreicht. Das Waſſer ſteigt immer noch weiter. * Baſel, 8. Juli. Die Regenfälle der letzten Tage haben zu einem erheblichen Anſteigen des Rheines geführt. In Baſel iſt der Rhein um 4 Meter geſtie⸗ gen, ebenſo bei der Schuſterinſel. Die Flutwelle dürfte heute mittag Kehl erreichen. Das Steigen des Waſſers hält immer noch an, doch ſcheinen die Niederſchläge nunmehr aufzuhören. 5 Die Konzertreiſe des akademiſchen Geſangvereins, die auf Einladung der deutſch⸗däniſchen Kulturaus⸗ tauſch⸗Geſellſchaft 1916 und der Univerſität Kopen⸗ hagen hin zuſtande gekommen war, dauerte vom Donnerstag, 25. Juni bis Donnerstag, 2. Juli. Die Fahrt ging über Frankfurt, Hannover, Lüneburg Lübek zunächſt nach Travemünde; hier wurden während eines kurzen Aufenthaltes unter Leitung von Prof. Dr. Mahn, einem Vertreter der er⸗ wähnten Geſellſchaft der Strand, die Kurhäuſer und Badeanlagen beſichtigt. Zwei große Waſſerflugzeuge der deutſchen Lufthanſa erregten beſonderes Inter⸗ eſſe. Am Abend 20 Uhr wurde der Dampfer beſtie⸗ gen, der die 40 Sänger und ihren Leiter, Prof. Dr. Poppen über die ganz ruhige See bis zum ande⸗ ren Morgen, 8 Uhr nach Kopenhagen brachte. Ein herrlicher Sonnenunter⸗ und Aufgang verſchönten die Fahrt. In Kopenhagen(Kobenhaun⸗Kaufmannshaven) wurden Prof. Poppen und die Sänger von dem erſten Vorſitzenden der Kulturaustauſch⸗Geſellſchaft, Prof. Dr. Lanſen, Premierleutnant Galſter als Vertreter des Verkehrsvereins, dem Preſſechef der deutſchen Botſchaft und einer Anzahl Photographen empfangen. Bereits in den Mittags⸗Blättern waren die erſten Bildern des Chores zu ſehen. Anſchlie⸗ ßend fand eine große Rundfahrt in zwei Autobuſſen ſtatt, auf der die Teilnehmer mit den Sehenswürdigkeiten der reichen däniſchen Hauptſtadt bekannt gemacht wurden: Schloß Chri⸗ ſtiansborg, das herrliche Rathaus, der Dom mit Thorwaldſens berühmten Standbildern Chriſti und der Apoſtel, das Thorwaldſen⸗Muſeum, die Mar⸗ morkirche, eine Nachbildung der Peterskirche in Rom, der Erlöſerkirche, auf deren Turm außen eine ſpiralförmige Treppe hinaufgeführt, das kreis⸗ förmige Polizeipräſtdium die rieſige Carlsberg⸗ Bierbrauerei, wo täglich 2 Millionen Flaſchen Bier und 600 000 Flaſchen Mineralwaſſer am laufenden Band hergeſtellt werden, die weiten Parks, die eigenartigen, die Stadt durchſchneidenden Waſſer⸗ kanäle, ähnlich der Alſter in Hamburg uſw. Am Abend fand das erſte Konzert in der mit großen Gemälden aus der däniſchen Ge⸗ ſchichte geſchmückten Aula der Univerſität, vor einem Vertreter des Rektor magnificus, den Profeſſoxren, Vertretern der Studentenſchaft und geladenen Gäſten ſtakt. Die Preſſeberichte in den folgenden Morgen⸗ blättern waren ſehr günſtig, es wurde beſonders die Klangfülle, friſche Tongebung und rhythmiſche Prä⸗ ziſion des Chores gelobt. Gleich warme Anerkennung fanden die beiden Soliſten Kurt Mnold(Tenor) und Pius Hangg Bariton). Dem Publikum waren neben fröhlichen Burſchen⸗ liedern wie„Burſchen heraus“ beſonders Lieder mit Fugenofeſt in der Blindenanſtalt Ilvesheim * Ilvesheim, 8. Juli. Alljährlich feiern die Inſaſſen der Blindenanſtalt vor Beginn der Ferien ihr Sommerfeſt. Die Witterung hatte zwar wenig ſommerlichen Charakter, als am Mittwoch⸗Nachmittag die blinden Kinder im Schloßhof zu ihren Spielen und Reigen antraten. Aber ſie ließen ſich durch die zeitweiligen Regen⸗ ſchauer nicht abhalten, ebenſo wenig wie die zahlreich erſchienenen Gäſte, die Eltern der Kinder und Freunde und Gönner der Anſtalt. Ein ſchöner Chor,„Der frohe Wandersmann“, leitete die Feier ein. Es folgten die Fretübungen der Knaben, denen ſpäter Barrenübungen angegliedert wurden. Mit dieſem war ein Hin de r⸗ nisturnen am Barren verbunden, wobei man nicht nur die turneriſchen Leiſtungen bewunderte, ſondern auch die außerordentliche Sicherheit, mit der die Schüler die Barenhinderniſſe nahmen. Die ein⸗ gelegten Klaviervorträge gefielen recht gut, beſonders 1 4 Mädchen geſpielte Militärmarſch von Schu⸗ bert. Direktor Koch betonte in ſeiner Anſprache, daß das Sommer⸗Jugendfeſt auch zugleich ein Propagandafeſt für die Blindenanſtalt ſein ſoll, daß doch alle blinden Kinder im Lande draußen die Wohltaten der Anſtalt genießen mögen. Die wirtſchaftliche Not verleite manche Eltern und auch Fürſorgeverbände dazu, die Kinder daheim zu laſſen, um die Koſten zu ſparen. Darum ſollten ſolche Eltern kommen, um ſich ſelbſt zu über⸗ zeugen, wie die Kinder hier zu brauchbaren Gliedern der menſchlichen Geſellſchaft erzogen und unterrichtet [werden. Denn das Ziel, dem die Anſtalt zuſtrebt, iſt und bleibt immer, die Blinden zu befähigen, kraft ihrer Leiſtungen Aufnahme bei den Sehenden zu finden als vollwertige Glieder. So hat ein Ju⸗ gendlicher dieſen Sommer ſich das Reichsjugendſport⸗ abzeichen errungen, fünf Anwärter in der Anſtalt hoffen noch darauf, und 2 Mädchen haben die Ge⸗ ſellenprüfung für Maſchinenſtricken mit Erfolg beſtanden. Die Hauptprogrammnummer bildete das Märchen⸗ ſpiel:„Die Gänſehirtin am Brunnen“ von Emma Sauerland, mit muſikaliſchen Einlagen von Haller. Man muß die blinden Kinder beim Spiel geſehen haben, wie ſie ſich ganz in die Märchenwelt hinein⸗ leben, wo das Böſe,(hier die beiden böſen Königs⸗ töchter) anfänglich triumphiert, und erſt zum Schluß das Gute,(die verſtoßene dritte Königstochter, die Gänſehirtin Edeltraud), belohnt wird. Zwerge, Elfen, Nixen, der ſprechende Quell, die alte, garſtige Gänſe⸗ frau die ſich in der Sonnenwendmitternachtsſtunde als die gütige Fee entpuppt und mit ihrem Zauber⸗ ſpiegel das Verborgenſte ans Licht kehrt, alles das lebte und webte in der lauen Sommernacht im Mär⸗ chenwalde. Dazu kamen die ſchönen Reigen, die ſchwer⸗ mütigen, aber auch wieder leichtflüſſigen Lieder des Chors, der hinter Orleandern und Feigenbäumen verſteckt war, das Hexenhaus, die Tränen der armen Gänſehirtin, die zu glitzernden und glänzenden Per⸗ len werden und ihr zu Glück und Reichtum verhelfen. Es war ein Märchenzauber, dem ſich die Spieler und Spielerinnen, aber auch die dankbaren Zuhörer ganz hingaben. Karl Grimm. Beide enthalten des heutpflegende Euzerit. Beide vermindern die Gefahr schmerzhaften Sornenbrendes, beide bräumen Ihre Heut, auch bei bedecktem Himmel. Nives-Creme wirkt bei Hitze angenehm kühlend. Nives-Ol schützt Sie bei unfreundlicher Witterung vorm Frösteln“ und demit vor Erkältungen. Nivea · Creme c. 20-120, Niue a- O.10, 100 Neu Aberger Studenten in Dan Konzertreiſe des Akademiſchen Geſangvereins nach Kopenhagen en Ma 1 8 N u 0 Das heißt: Sie müssen sich stets 27 dem Sonmenbede, das nic mit nassem körper erfolgen darf, kräftig einreiben mit NIVEA CNENIE NIVEA OL e nnhe weicherer, rührender Stimmung willkommen, z. B. „Jetzt gang' i ans Brünnele“ und„Bin durch die Alpen gezogen“. Nach dem Konzert fand im Hofe der Univerſität, unter einer mächtigen alten Linde, die ein Freund Leſſings gepflanzt hat, ein Kommers ſtatt. Die wahrhaft herzliche Aufnahme der Teil⸗ nehmer durch die däniſchen Commilitonen wird den Heidelbergern ſtets in teure Einnerung bleiben. Der Vormittag des zweiten Tages war der Be⸗ ſichtigung des Thorwaldſen⸗Muſeums, des Doms und der von Carlsberg geſtifteten Glyptothek mit ihren reichen Schätzen an hiſtoriſchen Denkmälern, beſon⸗ ders alt⸗ägyptiſcher Kultur, Reproduktionen griechi⸗ ſcher u. römiſcher Bildhauereien uſw. gewidmet. Ein Beſuch in der deutſchen St. Petri⸗Kirche und der an⸗ geſchloſſenen Internats⸗Schule für deutſche Kinder, unter Leitung von Paſtor Lampe zeigte, daß deutſche Kultur in Dänemark auch bodenſtändig gepflegt wird. Am gleichen Tage waren die Sänger zu einem Ge⸗ ſellſchafts⸗Abend beim deutſchen Botſchafter Freiherr von Richthofen geladen, wo ſie einen Teil ihres Programmes zum Vortrag brachten. Der dritte Tag begann mit einer Fahrt nach Schloß Fredriksborg, entlang der„däniſchen Riviera“, dem Strande nörd⸗ lich von Kopenhagen, wo ſich ein Hotel und ein Kur⸗ haus an das andere reiht und jenſeits des an der ſchmalſten Stelle nur 10 Kilometer breiten Sundes die flache Küſte Schwedens herübergrüßt. Auf dieſer Fahrt lernten die Teilnehmer auch den eigentlichen Vermittler der Reiſe kennen, Domorganiſt N. D. Raaſted, der leider erkrankt war. Er zeigte ihnen in der Schloßkirche von Fredriksborg die berühmte Compenius⸗Orgel(1610) eine der ganz ſeltenen, un⸗ verfälſcht erhaltenen Barock⸗Orgeln. Im übrigen enthält das in ſeinen erſten Anfängen aus dem 12. Jahrhundert ſtammende Schloß heute als däniſches Nationalmuſeum reiche Gemälde, koſtbare Möbel, Rüſtungen, herrliche Steinarbeiten, einen pracht⸗ vollen Ritterſaal u. a. m. An dieſem Tag fanden drei Konzerte ſtatt, das erſte um 14 Uhr im Fredriksborger Schloß⸗Reſtaurant, das zwefte um 17% Uhr auf der großen Freilichtbühne des Kopen⸗ hagener Tiergartens und das dritte um 21 Uhr im Kurhaus Skodsborg. Zuſammen mit den ſtunden⸗ langen Autofahrten und Beſichtigungen bedeutete dies eine ziemliche Anſtrengung, wie denn überhaupt die ganze Reiſe für die Teilnehmer keineswegs eine reine Erholung war, was ſchon die jeden Tag not⸗ wendigen fleißigen Proben ausſchloſſen. Am nächſten Morgen wurde eine Fahrt zu zwei auf der Kopenhagener Reede liegenden amerikaniſchen Schlachtſchiffen ausgeführt, die zur allgemeinen Beſichtigung frei⸗ gegeben waren. Eine Beſteigung des Kirchturms mit der außenliegenden Spiraltreppe lohnte durch einen herrlichen Rundblick über Stadt, Häfen, Meer, Schiffe und Leuchttürme, bis zur ſchwediſchen Küſte. Am Nachmittag waren die Sänger vom öſterreichi⸗ ſchen Generalkonſul Glad zum Tee geladen. Sie erfreuten abermals die anweſende Geſellſchaft durch den Vortrag einer Auswahl aus ihrem Konzert⸗ Programm. Am Abend ſtand ihnen die letzte und ſchwerſte Aufgabe bevor, das Rundfunk⸗Konzert in dem großen Konzert⸗ ſaal des„Tivoli“. Waren die bisherigen Veranſtaltungen ſchon ſehr be⸗ friedigend verlaufen, der Eindruck bei Publikum und Preſſe ein ſehr günſtiger geweſen, ſo konnten Prof. Poppen und die Sänger mit dem Erfolg dieſes Abends erſt recht zufrieden ſein: Der Beffall des vollbeſetzten Hauſes war enthuſiaſtiſch, Prinz Harald, der Bruder des Königs und ſeine Gemahlin Helene ließen Prof. Poppen zu ſich bitten. Im Verlauf meh⸗ rerer Zugaben wurden die däniſche und deutſche Nationalhymne geſungen. Die Krittken in den fol⸗ genden Morgenblättern waren wieder allen Lobes voll, kurz, das Reſultat war das denkbar beſte. Nach dem Konzert fanden ſich die Ausführenden und ihre däniſchen Freunde an einer Abſchiedstafel ein, wo Prof. Larſen, Prof. Poppen und ein Vertre⸗ ter des Chores den gegenſeitigen Dank zum Aus⸗ druck brachten und die Ernennung von Prof. Lar⸗ ſen und Domorganiſt Raaſted zu Ehrenmit⸗ gliedern des akad. Geſangvereins Heidelberg be⸗ kannt gegeben wurde. 5 Am nächſten Tage um 16.15 Uhr wurde die Rück⸗ fahrt angetreten, die nach herzlichem Abſchied, bei dem auf dem Dampfer nochmals die däniſche Natio⸗ nalhymne und das Deutſchlandlied erklangen, über Lübeck— Hamburg— Hannover— Frankfurt wieder nach Heidelberg führte. Willi Betzinger-Heidelberg. 142. Jahrgang/ Nummer 315 Aus der Falz Sich ſelbſt geſtellt * Grünſtadt, 9. Juli. Der Reichsbahnbetriebs⸗ aſſiſtent Georg Zimmermann von der hieſigen Bahn⸗ hofverwaltung hat ſich wegen begangener Unter⸗ ſchlagungen der Staatsanwaltſchaft Frankenthal geſtellt. Z. verübte dieſe ſtrafbare Handlung in Bad Dürkheim, wo er aushilfsweiſe verwendet wurde. 25 Baugeſuche * Speyer, 8. Juli. Am Dienstag nachmittag wur⸗ den in der Polizeiſenatsſitzung 25 Baugeſu che genehmigt, was eine erfreuliche Belebung Schlüſſelhandwerks bedeutet.— Die Eingabe des He delsſchutzverbandes um Freigabe des Brezelfeſtſonn⸗ tages zur Offenhaltung der Ladengeſchäfte wurde ab⸗ gelehnt. des Einbruch in ein Bootshaus In der letzten Nacht wurden des Kanuklubs am Sporthoſen, Luft⸗ Die * Speyer, 9. Juli. aus dem Bootshaus neuen Hafen Trainingsanzüge, kiſſen, Turnſchuhe, Decken u. a. m. entwendet. Täter ſind von der Weſtſeite durch ein Fenſter, das mit Draht geſichert war, in das Innere des Boots⸗ hauſes eingedrungen und haben die Schrankſchlöſſer mit Gewalt geöffnet. In dem gleichen Raum iſt im Mai ſchon einmal eingebrochen worden. Lieferauto verbrannt * Weierbach, 9. Juli. Auf der Rückfahrt von Kaiſerslautern, wo er Heidelbeeren eingekauft hatte, ſtieß der Händler Bernhard Scharnauer zwiſchen Grumbach und Langweiler mit ſeinem Lieferwagen gegen einen Baum, wobei ſich das Benzin ent⸗ zündete und der Wagen vollſtändig ver⸗ brannte. Beſitzer und Fahrer konnten ſich retten. Autounfall eines Pfarrers * Rodenbach, 9. Juli. Am Montag paſſierte Pfarrer Maus aus Weilerbach mit ſeinem Auto die Hauptſtraße und wollte ein Fuhrwerk überholen. Plötzlich lief ihm das Kin d' des z. Zt. in Amerika weilenden Leonhard unter das Auto. Obwohl der Autolenker ſofort ſtoppte, wurde das Kind doch noch erfaßt und übel zugerichtet. Die Gendarmerie iſt mit der Aufklärung der Schuldfrage beſchäftigt. Einige Zahlen vom Roſen⸗ und Reunſonntag * Zweibrücken, 8. Juli. Nach den nunmehr abgeſchloſſenen Erhebungen über den Zuſpruch zum Deutſchen Roſenzüchter⸗ Kongreß und zu den Pferderennen kann die Geſamt⸗ zahl der am Sonntag hier anweſend geweſenen Fremden auf 20000 geſchätzt werden. Den meiſten Zuſprüch hakte der Roſengarten mit 12 000 Be⸗ ſuchern und die Roſenſchau mit etwa 8000. Den Rennen wohnten rund 6000 Zuſchauer bei, da⸗ non ungefähr 800 Mitglieder und Gäſte. Wie immer bildeten auch diesmal die Saar⸗ länder einen erfreulich ſtarken Teil der Gäſte, bei den Rennen ungefähr 40 v. H. Die durchſchnittliche Beſucherziffer an ſchönen Sonntagen beträgt im Ro⸗ ſengarten 2500— 3000. Geſtern ſind die letzten Gäſte wieder abgereiſt, darunter Prof. Gnau, das Vor⸗ ſtands mitglied Deutſchen Roſenzüchtervereins und Leiter des großen Roſengartens Angerhauſen, der gleichwie Präſident Vogel⸗Hartweg den Zweibrücker Roſengarten in Bezug auf innere Ge⸗ ſtaltung, Pflege und Aufmachung als den ſchönſten in Deutſchland bezeichnete. Am nächſten Sonntag, 12. Juli werden die Anlagen in ihrer zweiten Voll⸗ blüte ſtehen. des Feuer im Rathaus * Kaiſerslautern, 9. Juli. Im dritten Stockwerk des Rathauſes in der Steinſtraße brach heute früh aus noch unbekannter Urſache ein Schadenfeuer aus, das von der Feuerwehr in zweiſtündiger ange⸗ ſtrengter Arbeit gelöſcht werden konnte. Der Dach⸗ ſtuhl des Hauſes iſt teilweiſe den Flammen zum Opfer gefallen. Die Stadtverwaltung iſt dadurch er⸗ heblich geſchädigt, als große Teile der Akten, beſon⸗ ders die des Straßenbauweſens, vernichtet wurden. Zur Straßenabſperrung war die Schupo heran⸗ gezogen. N * Neuſtadt a. d.., 9. Juli. Am 8. Jult beging die pfälziſche Mundartdichterin Lina Sommer ihren 69. Geburtstag. * Rheinzabern, 8. Juli. Der wegen des Anſchlags auf den katholiſchen Ortsgeiſtlichen verhaftete Wirt Kauber wurde aus der Haft entlaſſen. Die Ver⸗ handlung gegen ihn findet demnächſt vor dem Amts⸗ gericht Kandel ſtatt. * Kaiſerslautern, 9. Juli. Die Familie Legro m erkrankte an Fleiſchvergiftung. Durch Schmerzensſchreie wurden die Nachbarn darauf auf⸗ merkſam und riefen den Arzt herbei. Das Fleiſch wurde in rohem Zuſtand als Gehacktes genoſſen. 5 Hautfunktions- u. Massage- Ol Freitag, 10. Juli 1931 Der Die Bemühungen der letzten Wochen um die General⸗ ſanterung der deutſchen Wirtſchaft ließ kaum Raum für eine eingehende Würdigung von Einzelvorgängen. Die Sorge um die Erhaltung der Geſamtwirtſchaft und des Volkes herrſchte vor, Trotzdem haben wir ſchon am 2. Juli in unſerem Artikel„Verſunkene Sterne“ in Nr. 299 ver⸗ ſucht, den Blickunſerer Leſerauf Dinge und Entwicklungen zu richten, die mindeſtens die gleiche Aufmerkſamkeit wie die großen Aktionen verdienen, weil dieſe u. a. uner- wünſcht nachhaltig beeinfluſſen können. Jetzt aber, nach der Annahme des Hooverplanes, nach der großen Garantie⸗ aktion der deutſchen Wirtſchaft und nach dem Auslands- kreditbemühungen muß mit der vollen Wucht ſeiner Schwere der Zuſammenbruch der Nordwolle, des größten deutſchen Textilkonzerns, in die Tagesbetrachtung treten. Ein zweiter Fall Favag Auch hier Täuſchung des Aufſichts rates und der Banken, perſönliche Fehlſpekulationen der Direktion und Verſchleie⸗ rung der Schulden durch Geſchäfte über Tochtergeſellſchaften. Aehnlich in der Entſtehung ſeien Verluſtquellen und deren Behandlung, jedoch noch ſchlimmer in ſeiner Auswirkung. Die NW, Norddeutſche Wollkämmerei und Kamm⸗ garnſpinneret in Bremen wurde 188 4 mit 1,5 Mill. 1. Grundkapital gegründet und bilanziert heute mit einem Act von 75 Mill./ und 22,5 Mill./ Reſerve. Angegliedert a N ſind 13 Tochtergeſellſchaften in Form der Gmbß., ſowie 1 neun eng verbundene und befreundete Geſellſchaften, z. B. Kammgarn Kaiſerslautern(An 4 Mill. /) Alrowa(As 10 Mill.%), Toga(Ag 15 Mill.), Neudecker Wollkäm⸗ ö 13 merei in Böhmen(Ag 48 Mill. Ke) und die N. V. Textiel „ Handels Co. Amſterdam(Kap. 6 Mill. hfl.). Durch Fuſion ö aufgenommen wurden u. a. die Sächſiſche Wollgarnſabrik Ach. in Leipzig, Spinnerei Wernhauſen in Nieder⸗Schmal⸗ kalden, Woll⸗, Haar⸗Kämmerei in Wilhelmsburg. Die faſt beiſpielloſe Ausdehnung, wobei Delmenhorſt und Neudeck die Produktions zentren, Altona⸗Bahrenſeld, Wilhelmsburg, Glücksbrunn, Kappeln, Fulda, Mühlhauſen i. Th., Nowawes, Eiſenach, Langen⸗ ſalza Leipzig, Hamburg, Dresden, Wien und Buenos Aires Produktionszweiſtätten wurden begegnete ſchon früher heftiger Kritik, da die Expanſion des Spinnereibetriebes in die Weberei und Stickerei als ungeſund fundiert, verfehlt im Ziele und recht häufig ven direkt folgendem Miß⸗ geſchick begleitet war. Denn durch die Konzernangliederung von dieſen Kund⸗ ſchaftsunternehmungen hat man beſte Kundſchaft verloren, und oft nur Lieferungen an aufgeblähte Tochtergeſellſchaf⸗ ten eingetauſcht. Wollte man noch vor 4 Wochen bei der Bilanzvorlage für 1930 mit dem einſtweiligen Verluſte von 24 Mill. 1. auf Grund des Hinweiſes, daß bei Tochtergeſellſchaften noch erhebliche Verluſte zu erwarten ſeien, Gerüchte über drei⸗ ſtellige Verluſtziſſern als übertrieben betrachten, ſo muß heut das Ergebnis eines Schuldenſtandes von 240 Mill. 1 und eines Verlaſtes von 200 Mill./ nur umſomehr er⸗ schrecken. Es mochte leichter ſein, ein verwickeltes Wollknäuel zu entwirren, als hinter die Verluſtquellen der NW zu kommen! Die Hauptverluſte neben den Betriebsverluſten und dem Abſchreibungsbedürnisf auf Anlagen, Debitoren und Beteiligungen entſtand bei der bereits 1921 gegründeten holländiſchen Tochtergeſellſchaft Ultramäre, von deren Exiſtenz man aber erſt ſeit 4 Wochen() weiß, deren Ent⸗ wicklung aber ſo omniös wie ihr Name war. Weder ein Geſchäftsbericht noch ein Börſenproſpek et machte jemals über ſie Angaben, die jetzt allein mit einem Verluſte von 80 Mill.„/ aufwarten muß. Dieſe Tochter wurde für alle guten und ſpäter ſchlechten Geſchäfte mißbraucht. Zunächſt würde über ſie der Wolleinkauf getätigt und dabei Ge⸗ winne bequem im Auslande untergebracht. Später, als die Expanſionsverluſte der Zenralverwaltung ſchließlich anſchwollen, wurde ſie zur Verſchleierung vor dem Auf⸗ ſichtsrate und den kreditgebenden Banken herangezogen. Als man aber noch dieſe Verluſte durch große Woll⸗ ſpeku lationen auszugleichen ſuchte, die jedoch eben⸗ falls fehlſchlugen, hatte man erſt recht bei ihr zur Ent⸗ laſtung der eigenen Bilanz einen Unterſchlupf. Die Kriſe am Kapital und Kreditmarkt hat nunmehr auch mit voller Schärſe auf den Hypothekenmarkt übergegriffen. Während noch bis Mitte Juni der Hypo⸗ thekenverkehr ſich in annähernd normalen Bahnen ab⸗ wickelte und die Nachfrage nuch Realkredit im allgemeinen durch das Angebot gedeckt werden konnte, hat ſich ſeitdem eine kataſtrophale Verſchlechterung der Situation ergeben. Heute liegen die Dinge ſo, daß ſelbſt für erſtllaſſige Ob⸗ jekte, z. B. großſtädtiſche Zinshäuſer in beſter Stadtloge, leihungen kaum erhältlich ſind, auch nicht in niedriger Merigrenze. Für nachſtellige Beleihungen ſehlt es über⸗ haupt an marktmäßigen Offerten. Bei dieſer Sachlage iſt Fer legitime Realkreditbedarf auf kurzfriſtige und un⸗ zulängliche Leihtrensaktionen angewieſen, ein Umſtand, der für den Grundbeſitz ſtarke Gefahren birgt. Den Ausgang nahm die jetzt eingetretene Entwicklung vom Pfandbriefmarkt, der ſich Mitte Juni im Zusammenhang mit der neuen Vertrauenstriſe plötzlich ſtark erſchüttert zeigte. Damals kam von allen Seiten her, nomentlich vom Auslande, ein ſehr beträchtliches An⸗ gebot(mon ſpricht von wenigſtens 30—40 Mill. /) in Gold⸗ pfandbrieſen on den Markt, die Realkreditinſtitute hatten daher beide Hände voll zu kun und mußten alle verfüg⸗ baren Mittel ſowie Kredite mobiliſieren, um dieſes Angebot einigermaßen glatt aufzunehmen. Seitdem kounten zwar einige Poſten von den Banken wieder abgeſtoßen werden, aber die Inſtitute haben doch ihre Bewegungsfreiheit ein⸗ gebüßt, ſo daß ſie für das laufende Beleihungsgeſchäft disponible Mittel nicht mehr zur Verſlgung ſtellen konn⸗ ten. Die Hypolhekenbanken hoben ſogar in der überwie⸗ genden Mehrzahl ihre Beleihungstätigkeit vollſtändig ein⸗ geſtellt. Soweit ſie noch Mittel liquide hatten, mußten ſie dteſe bereit halten, um einem eventuellen neuen Anſturm von Pfandbriefverkäufern ſtandzuhalten. Durch den Fortfall der Hauptgeldgeber des Realkredit⸗ „ maorktes, die Hypotheken⸗ und öfſentlich⸗ rechtlichen Pfand⸗ brieſanſtalten, war eine Einengung des Hypothekenverkehrs eingetreten, die in der Folge noch zu einer weiteren Ver⸗ knappung des Marktes führte. Denn die Ueberbeanſpru⸗ chung der noch verbliebenen Reolkreditquellen führte ſehr ſchnell zu der Konſequenz, daß auch dieſe verſiegten. Dies gilt iusbeſondere von den Sparkaſſen, die zwar ihren i 1 bis Anfang Juni auf rd. 11½ Mrd. ſteigern konnten, aber aus Eiquiditätsgründen und wegen anderweitiger Inanſpruchnoahme dem Hypothekenmarkt ohnehin nur verhältnismäßig geringe Mittel zur Ver⸗ fügung ſtellen konnten. Zurzeit haben die Sparkaſſen, ob⸗ wohl das Reſervoir ihrer Spareinlagen in jedem Sinne als intakt anzuſehen iſt, doch nicht die Möglichkeit, dem Hypothekenmarkt irgendwie nennenswerte Mittel zu über⸗ laſſen, Die privaten Verſicherungsgeſe[chaf⸗ ten ſind zwar noch mit einigen Mitteln für Realkredit⸗ zwecke am Morkte und von dieſer Seite aus erfährt der Hypotheken verkehr, der ſonſt ohne ſede Anregung iſt, im⸗ merhin noch eine kleine Belebung. Aber die Mittel der Verſicherungen fangen ebenſalls on ſehr knapp zu werden. Viele Geſe ten haben ihre Beleihungstätigkeit ſchon 0 enn! der üben die äußerſte Zurückhaltung. ſeht damit im Zufanmenhang, daß die Ein⸗ 7 Dollige Berſtopfung des Realkreditmarltes Nordwolle-Zuſammenbruch Eine zweite Favag-Affäre— Schulden und Schuldfrage— Reichshuſe?— Wann greift der S aalsanwalt ein? Die Ultramare war alſo gewiſſermaßen der Rangier⸗ bahnhof geſchickter Regiſſeure, bis ſchliaßlich auch dieſer Prellbock an den unverantw 1 Zügen der Herren Lahuſen zerſchellte und den 9 Aktionären ein völliger, den Gläubigern aber faſt halber Verluſt ihres Be⸗ ſitzes und Anſpruches zugemutet werden muß. Der Status 200 Mill. Verluft Wie wir ſchon mitteilten, ergeben ſich etwa 240 Millio⸗ nen Paſiven, denen einſtweil etwa 140 Mill. Aktiven gegenüberſtehen. Auf Au anlen entfallen etwa 42 Mill.„ Bankſchulden, wü Reſt in der Hauptſache nes hrend auf deutſche Inſtitute ſich verteilt. Dabei har eine Großbank allein über 50 Mill.“ zu ordern. An Warenſchulden werden 29 Mill. /, an Hypotheben⸗ ſchulden 4,4 Mill./ geſchätzt. An den Aktiven werden die Anlagen mit 57 Mill., die Vorräte mit 51,8 Mill. 4, die Debitoren mit 90 Mill./ angenommen. Nach dieſem Status ſollen auf Grund der vorſichtigen Bewertungen wei⸗ tere Ausfälle nicht mehr zu erwarten ſein. Es mag hier im Zuſammenhang nochmols darauf verwieſen werden, daß auch Tochtergeſellſchaften ſehr ſtark betroffen ſind, ſo beſonders die Kammgarnſpinnerei Koiſers⸗ lautern, über deren Stand wir ergänzen können, daß Nord wolle faſt das ganze Abt. von 4 Meill.„ heute beſitzt, umgekehrt aber Kaiſerslautern faſt ebenſopiel Norswolle⸗ Aktien, die alſo wertlos ſind. Mögen auch die Beſtrebun⸗ gen auf Loslöſung aus dem Konzern der NW gelingen, ſo iſt das Kaiſerslautern⸗Kapital doch als ziemlich reſt⸗ los verloren zu betrachten. Eine ähnliche Situation iſt bet der Böhmiſchen Tochter zu verzeichnen, die ſich gleich⸗ falls löſen will, die aber hofft, ihren Artienären mehr zu erhalten. Die Sanierungs möglichkeiten erfordern den bekonnten Gläubigerverz icht von mindeſtens 40 v.., damit neben dem in Ausſich: geſtell⸗ ten 30 Weill.„., die von einer Bremer Gruppe garan⸗ tiert wurde, noch ein AK. von 50 weill.„ zur Beriugung geſtellt wird. Dieſe bis jetzt offiziell noch nicht gengunte Gruppe wird gerüchtweiſe als das Deutſche Reich benannt, wus aber amtlich dementiert wird. Angenommen die erſte Verſton wäre zutreffend geweſen, dann muß geſogt werden, daß zweifellos bei dem völligen Zuſommenbruch der Noro⸗ wäre aber die Frage berechtigt, ob dieſen hohen Betrag einem Banukrerott; B darf. Seine Aufgaben liegen doch tab ächlich in ciner Beſchleunigung uuſerer Aktienrechtsreſorm, die auf dem Wege der Not verordnung(ſo wird ſie tatſäch⸗ lich vorbereitet) ſoſort in Kraft geſetzt werden ſoll. Der Favag⸗Fall zeigte bereits, daß Konzern⸗Verſchachtelungen von Geſetzeswegen beſonderer Pflege bedürfen. Dringend notwendig iſt die ſchärſſie Durchforſchung aller Vorgänge. Staats anwaltſchaſt bereits die Unterſuchung eingeleitet. Unjere letzten großen Erſchütterungen, die in dieſem Jahre von der Discuſſion von Linoleum, Karſtadt, Wicking und nunmehr von Nors⸗ wolle ausgehen, ſollten aber auch die Börſenzul.. fungsſtellen endlich veraulteſen, zu überprüſen, ob die Zulaſſung zum amtlichen Börſeuhaudel mög⸗ lich iſt, wenn eine zu weitgehende Verſchachtelung des Konzerns vorliegt. Wenn der Aktienbeſitzer immer wieder durch ſolche Aſtä⸗ ren orm wird, darf man ſich ſchließlich nicht mehr über die 7 Jem Wie wir hören, hat die unſere geſamte Wirtſchoft i e Ab ktienſlucht wundern. Bisher hat man es göglich gehalten, do eine überhaupt nicht genannte Tochterzeſellſchaft allein mit einem Verluſte von 80100 Mill. 4 aufwarten rann, der ſchließlich zum Bankerott führt und den Altienkurs von ehemals 240 v. H. auf nicht einmal mehr 3 v. H. zurück⸗ wirft. Ob die Sanierung möglich wird, hängt von dem Ber⸗ zicht der Bankengläubiger ab, der beſonders von den eng⸗ liſchen zunächſt abgelehnt wird. Die G. aber wird hoß⸗ entlich volle Aufklärungen auch nach der ſtraf rechtlichen Seite hin bringen. 0 Vor einem Ermittelungs verfahren— Die Anzeige fehlt noch Die Bremer Staatsanuwaltſchaft hat nach der „Voſſiſchen Zeitung“ jetzt ein ſtraf rechtliches Er⸗ mittlungs verfahren gegne die Brüder Lahuſen E gänge bei den Verſicherungsgeſellſchaften infolge der wirt⸗ schaftlichen Lage nicht mehr ſo befriebigend ſind wie noch vor einigen Monaten und ſerner damit, daß die Inſtitute für ihre eigenen Auſwertungsverpflichtungen Mittel re- ſervieren müſſen. Von kleineren Kaſſen, Vermögensverwaltun⸗ gen, Vereinen und aus Privat hand fehlt es bis heute mit Rückſicht auf die Ungewißheit der wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe überhaupt an greifbaren Angeboten für Real⸗ kreditzwecke. Danach iſt zurzeit am Hypothekenmarkt ein ſtarkes Unterangebot an Hypothekengeld feſtzuſtellen. Das geringe verfügbare Kapital hält naturgemäß unter den zahlreichen Objekten eine ſtrenge Auswahl und bevorzugt großſtädtiſche Zinshäuſer beſter Qualität und Lage. In Mittel⸗ und Kleinſtädten iſt gegenwärtig daher die Be⸗ leihung von Grundeigentum praktiſch überhaupt nicht durch⸗ führbar. Das Auslandsgeld, das bis vor 3 oder 4 Wochen noch ziemlich reichlich angeboten war, iſt völlig vom Markte verſchwunden. Bei dieſer Sachlage iſt es begreiflich, daß die Kurve der Zinsſätze wieder ſtark nach oben geht. Den Hypotheken⸗ danken iſt es zwar gelungen, durch ihre Interventions⸗ tätigkeit den Kursrückgang der Pfandbriefe in ziemlich engen Grenzen zu halten, die von den Inſtituten noch ver⸗ einzelt ausgegebenen Kredite ſowie die Hypothekenaus⸗ leihungen der anderen Realkreditgeber ſtehen aber doch unter dem Eindruck der außerordentlichen Marktver⸗ knappung und die Zinsſätze ſind in ihrer Entwicklung dkeſer Verknappungstendenz gefolgt, d. h. ſie haben ſich nach oben entwickelt! Die Hypothekenbankkondition lautet heute: 774 v. H. bei 9192 v. H. oder 872 bei ca. 94 v. H. Auszah⸗ lung. Aehnlich, aber nicht viel günſtiger, ſind die Kon⸗ ditionen der Verſicherungsgeſellſchaften und anderer In⸗ ſtitute. Nur die Sparkaſſen, bie aber heute praktiſch als Kreditgeber ausſcheiden, haben etwas günſtigere Bedingun⸗ gen. Im Durchſchnitt beträgt die Zinsbelaſtung für die 5 heute alſo wieder 971 bis 97 v.., wie vor 1½ Jahren. Nachſtellige Beleihungen ſind gegenwärtig ſelbſt inner⸗ halb niedrigſter Wertgrenzen kaum zu erlangen. Das Pri⸗ vatkapital, das ſich bis vor Jahresfriſt hierfür noch inter⸗ eſſierte, iſt von zahlreichen Verluſten aus dieſen Geſchäften betroffen worden und hat ſich ganz zurückgezogen. Schuld daran iſt in der Hauptſache die Entwicklung des Grund⸗ ſtücksmarktes, die dazu geführt hat, daß die Grund⸗ ſt ückspreiſe infolge der ſtockenden Umſatztätigkeit in ſteiler Kurve abwärts alngen. Während die Wertgrenze für erſtklaſſige Beleihungen vor Jahresfriſt bei guten Großſtadt⸗Objekten noch in Höhe der 4½ bis öfachen, rie⸗ densmiete lag, läßt die inzwiſchen eingetretene Entwicklung der Preiſe für Zinshäuſer heute eine erſtſtellige Beleihung nur noch in Höhe von 3 bis 3½facher Friedensmiete zu. Wer früher eine 2. Hypothek in Höhe von 51 bis facher Friedensmiete unbedenklich bewilligen konnte, wird heute höchſtens bis zu Afacher Höhe gehen können. Die Grund⸗ . 2 7 »itn l eee 2 5 5 Mitt g wegen des Zuſammenbruchs des Norddeutſchen Woll⸗ konzerns eingeleitet. Es richtet ſich, wie die B. 3. mitteilt, nicht nur gegen die Vorſtandsmikglieder von Nordwolle, die drei Brüder Lahuſen, ſondern auch gegen eine Anzahl anderer leitender Perſönlichleiten des Rieſenbetriebes und wird in erſter Linie wegen Betrugs geführt, dann aber auch wegen einer Reihe ſchwerer ſtrafrechtlicher Ver⸗ ſtöße gegen handelsrechtliche Vorſchriften; auch die Frage der Bilanzverſchleierung und Steuerver⸗ gehen wird geprüft. Noch kein Haftbefehl gegen die Brüder Lahuſen Zu dieſer Meldung und der, daß die Bremer Staats⸗ anwaltſchaft bereits das geſamte Buchmaterial der Nord⸗ deutſchen Wollrämmerei und Kammgarnſpinnerei in Bre⸗ men beſchlagnahmt habe und daß der Erlaß eines Haft⸗ beſehls gegen die drei Brüder Lahuſen bevor⸗ ſtehe, wird von der Staatsanwaltſchaft Bremen mitgeteilt, daß dieſe Meldung nicht den Tatſachen entſpricht. Was die Einleitung eines ſtrafrichtlichen Ermittlungsverſahrens anbelange, ſo ſei ein ſolches ohne Weiteres angängig, ſo⸗ bald von irgende einer Seite Anzeige er⸗ ſtattet werde(]). Ferner verlautet, daß die Brüder Lahuſen, um dem Vorwurf zu begegnen, als ob von hrer Seite Ver⸗ dunkelungsgefahr beſtände, ihre Ausbanbspäſſe zur Verfügung geſtellt und ſich verpflichtet haben, ihrerſeits ſich zur Verfügung der Staatsanwaltſchaft zu halten. Damit haben die Brüder Lahuſen noch ſo viel moraliſchen Mut aufgebracht, ſich ſelbſt der Staatsanwalt⸗ ſchaft zu ſtellen. Sie bringen damit wenigſtens nach außen hin den reumütigen Wunſch zum Ausdruck, die Schmach, die ſie ihrem alten Namen, mehr noch der ganzen Kauf⸗ mannſchaft zugefügt haben, freiwillig zu ſüh In Kriegs⸗ Nach riegs⸗ und Fuflativo iter das Anſehen des deutſchen Kaufmanns, das ehe⸗ dem in der Welt ſo hoch veronſchlogt wurde, ja ſchon vieler⸗ lei Schaden erlitten. Ganz beſonders ſchmerzlich ober hat es berührt, daß gerade das Bremer Handelsgeſchlecht, das durch die Jahrhunderte auf ſteiler und ſtolzer Höhe ſtond, einen o ſchauerlich tiefen Sturz tun mußte. Was hier mit einem Schloge an Vertrauen vernichttet wurde, wird in Jahrzehnten nicht zu reparieren ſein. * Wie dem„Vorwärts“ aus Leipzig gedrahtet wird, hat die Kataſtrophe der Nordwolle zur Folge gehabt, daß die zum Konzern gehörige Sächſiſſche Wollgarnfabrik Gmb H. vom 13. Juli ab die Arbeitszeit auf 16 Stunden in der Woche herabſezen muß. * Keine Betetligung des ſerzeitung“, daß die 0 an der Sattierung des Nordwoll⸗Konzerns zu beteiligen gedenkt, eteilt, daß Reick rung 9 i dem orgehen tigen müſſen. Alle he lüſſe der„Weſerzeitung“ ſeien jeboch ein Wunſchbild Die Auswirkung in London London, 10. Juli.(Eig. Dr.) Obgleich übertriebene Berichte über die Schwierigteiten bei Nord wolle hier von Aufang an Lnergiſch betüämpft worden ſind, hat der Fall geſtern noch die Börſe ſtark Beeinflu ß t. Heute ſtellen die Times feſt, daß kein engliſcher Gläubiger in Gefahr ſteht, mehr als 300 000 Pfund Sterling zu ver⸗ lieren. Die Londoner Gläubiger werden waßr⸗ ſcheinlich heute zuſammentreten. Sie erwarten angeſichts der Berichte über Unvorſichtfgkeiten bei der Verwaltung der Nordwolle Zuſicherungen von deutſchen Vertretern der Ge⸗ ſellſchaft, die wahrſcheinlich mit Vorſchlägen nach London tommen werden. Deutſche K ankenverſichernngs⸗ A. ö We in-Schon berg Weiter befriedigender Geſchälszuwachs, Verſtärkung der Reſerven, hohe Prämienrückvergütung Im abgelaufenen Geſchäftsfahr 1830 hat die günſtige Entwicklung des Unternehmens angehalten. Der Ver⸗ ſicherungsbeſtand konnte um 50 060 Perſonen erhöht werden, ſodaß die Zahl der am Ende des Berichtsjahres beſtehenden Verſicherungen 200 000 betrug. Die Prä⸗ mienein nahme ſtieg auf rund 11 852 000/(i. V. 8 058 000„), während die Schadensleiſtungen von 2808 000/ in 1929 auf 5 489 000/ in 1930 wuchſen. Die geſunde Verſicherungspolitik und ⸗wirtſchaft, die von der Geſellſchaft betrieben wird, zeigt ſich auch in der we⸗ fentlichen Verſtär kung der Aeſerven. So wurde die Schadens reſerve(ordentliche Schadensreſerve und Kata⸗ ſttophenreſerve) von rund 1 105 000„auf rund 1716 000 4 erhöht. Daneben wurde zur Kapitalauffüllung noch eine beſondere Kapitalreſerve in Höhe von 250 000/ gebildet; auch der Sonderreſervefonds hat im Geſchäftsjahre 1930 einen Zuwachs von 75 000. 41 aufzuweiſen und damit eine Geſamthöhe von 200 000 4 erreicht. Abgeſehen hiervon ſind auf Grundbeſitz, Inventar, Außenſtände ſowie das eigene Verwaltungsgebäude erhebliche Abſchreibungen gemacht worden. Von dem bilanz mäßigen Ueberſchuß in Höhe von 1 502 000„ werden 1 350 000, das ſind fünf volle Berlin, 9. Juli.(Eig. Dr.) Zu den Ausführungen, die Reichsernährungsminiſter Dr. Schiele heute gelegentlich der Beſprechungen über die Feſtſetzung der In landsweizen⸗Vermahlungs⸗ quote gemacht hat, erfährt WTB.⸗Handelsdienſt ergän⸗ zend, daß die Pläne bezüglich der Schaffung von Wei⸗ zenexport⸗ und Reimport Möglichkeiten darauf hinauslaufen, den Export nicht mengenmäßig, ſondern nur zeitlich, wahrſcheinlich bis Dezember 1931, zu begrenzen, während die Einfuhr ſich auf das ganze Wirtſchaftsjahr verteilen könnte. Sollte dieſe Abſicht voll verwirklicht werden, ſo wird auch das Beſtehen des 97proz. Vermahlungszwanges, der im übrigen ſo früh, als es die Ernteverhältniſſe nur immer erlauben, in Kraft geſetzt werden ſoll, die Vermahlung großer Mengen von Auslandsweizen verhindern. Die bei der Ausfuhr von Weizen ausgeſtellten Ex ⸗ portſcheine, die dem Inhaber das Rechr auf Wie⸗ dereinfuhr der gleichen Menge gewähren, allerdings wahrſcheinlich unter Entrichtung eines Teilbetrages des geltenden Zollſatzes, würdendem Müller nämlich mengen⸗ mäßig auf dieſe Vermahlungsquote für Inlandsweizen verrechnet werden. Ueber dieſen Punkt ichweben zur Zeit noch Verhandlungen dahingehend, ob überhaupt irgendeine Begrenzung vorgenommen werden ſoll. Sehr weſentlich iſt, daß der Miniſter in ſeiner Rede betonte, es werde allen an der Getreidewirrſchaft und am Getreidehandel intereſſterten Kreiſen die Möglichkeit ein⸗ geräumt werden, alle ſich für den Export er⸗ gebenden Chancen voll auszunutzen. In dem Reichsminiſter Dr. Schiele naheſtehenden Kreiſen glaubt man, daß die in Ausſicht genommenen Maßnahmen auf jeden Fall ausreiechen, um einen reibungsloſen Ab⸗ lauf der Weizen verwertung ſicherzuſtellen. Jedenfalls könne von einer Weizenkriſe für das kommende Erntejahr nicht die Rede ſein. Authen⸗ ſtücks⸗Zwangsverſteigerungen zeigen, daß darüber hinaus⸗ gehende Beleihungen erheblichen Verluſtriſiken ausgeſetzt ſind. Dieſe Geſtaltung des Grundſtücksmarktes hat auf die ohnehin ſchon ungünſtige Allgemeinlage des Hypotheken⸗ marktes noch weiter nachteilig eingewirkt tiſche Mitteilungen über irgendwelche Pläne hinſichtlich eventueller ſtützender Maßnahmen für Roggen waren 0 bisher nicht zu erhalten. Gewiſſe Andeutungen zielen aber darauf hin, daß gegebenenfalls etwas ähnliches wie rigen Sind das noch Deuſche? der deutſchen Kapitalflüchtigen am Londoner Goldmarkt! In den letzten Tagen ſignaliſterte Gold käuſe für deutſche Rech delte es ſich um ſehr anſehnliche B 35 000 Eſtrl., d re Mal gelangten. Goldläufe dächtiges an ſich un bei dem aud(es 9 Orgien London wiederholt ung. Dabei han⸗ Einmal waren ) Eſtrl., die zum etwas Ver⸗ 0 d des eng⸗ h auf dem Gold⸗ liſchen Pfundes in Deu! d ch auf der ausfuhrpuntt) iſt eine Goldorbitra chen London und Berlin unmöglich oder doch nmur mi tVerluſten durchzuführen.. a Heht en d Dingen nach, ſo kommt man zu dem Geht man den Ding Refultat, daß es ſich dabei um Gold ba ufe deut ſch er Kapital flüchtiger handelt. Die deutſchen Käufer des Goldes tauſchen die in London erworbenen Barren ih s bei der Reichsbank gegen Münzgold (20 peſtücke, Golddollars und Sovereigns) ei i den Beſitz„klingender Mü 8e zu hat in den letzten Wochen ſtark über! ö 6 Zeichen, daß die deut ſche Deviſenmiſere nicht nur durch fremd diſche K gitalkündigungen, ſondern a uch durch ſche Kapitalflucht hervor⸗ in ländiſche gerufen worden iſt. ahei handelt, geht dargus Um welche 2 0. N hervor, daß die uk in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni ſe Weiſe 30 Mi ll.„ M ü n z⸗ unt d. eee 8 l 2 dieſes Betrages ſich der Betrag 1 nk hat für den bisher die lächepli ſe Proviſion von 1 vom Tauſeud er⸗ hoben. eine anſehnliche Erhöhung die Satzes dürften ni 5 Bedenken geltend gemacht werden. der Gedanke widerlich, daß in „in dein Doutſchland in die ganze ſe nach Geld ausſtößt, die eigenen btrauen gegen die Heimat an einem ondon deutlich zum Ausdruck bringen. —.. Jedenfalls ae iſt 2 0 r— Monatsprämien, als Prämienrückvergütung on die in 1930 darauf onrechthabenden Verſicherten zur Verteilung Verſtärkung geſetz⸗ gelangen. 100 000 ¼ dienen zur I des lichen Reſerveſonds und 50 000„gleich 10 v. H. Dividende gelangen wie in den Vorjahren an bie Actionäre zur Aus⸗ ſchüttung. Der Reſt wird auf neue Rechnung vorgetragen. Auch das neue Geſchäfts jahr euntſpricht bisher durchaus den gehegten Exwartungen, wenn guch die ſchwie⸗ wirtſchaftlichen Verhältnige Veronlaſſung 9 manche Verſicherung vorzeitig zur Auflöſung zu bringen. Es iſt dies eine Erfahrung, die jetzt leider viele Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften machen müſſen. * Spar⸗ und Darlehensbaſſenverein Erzingen emu. zu Erzingen(Alant W. Ut). Der Gewiun für 1930 ſtieg auf 7919(3698) 4. Es betragen ferner(in harein⸗ logen 422 756(392 422), Schulden 110 152(40 723) ſü guthaßen 17 163(14 682), Aufwert 84 630( Guthaben 157 609(160 4 Darlehen 3 Kaufgelder 71 138(66 468). Die Zahl der Wer Die GW. der Berzweres AG., in der 211,13 Mill. I SA. * Gel Gelſenkirchener und 13 Mill. einſtimmig irchener Generalverſammlung. „ BA. vertreten waren, genehmigte den bekannten Abſchluß mit 6 v. H. Di⸗ vidende und die übrigen Regularien. Neu in den AR. gewählt wurde Jeidels⸗Berlin für den verſtorbenen Dr. Sintenis Ferner wurden die bisherigen Vorſtondsmit⸗ glieder Knuppe und Müller⸗Klönne neu in den AR. ge⸗ wählt. * Baſſermaun⸗Betrieb verkauft. Die Verhandlungen zwecks Erhaltung und Weiterführung des Baſſermann⸗ Betriebes in Schwetzingen, die zuletzt mit führenden Fir⸗ men der Braunſchweiger Konſerveninduſtrie geführt wurden, zeitigten einen poſitiven Abſchluß⸗ Danach, wird der Betrieb in Schwetzingen erhalten werden und zwar unter Gründung einer neuen Firma M. Baſſex⸗ . I mann u. Cie. Gm., Schwetzinger. Die geſam⸗ „ Grundſtücke wurden von Geſellſchaf⸗ ieburg u. Pförtner in Seeſen Weber u. Cie. in ten Werlaulogen un der Firma S genommen worden. endigung der Umſtellung und be ö ſo bald wie möglich beginnen. Die Ausſichten der Firmo werden als ſehr günſtig bezeichnet. Im übrigen beahſichtigt die Firma Weber u. Cie., Raſtatt demnächſt ihren Sitz nach Schwetzingen zu verlegen. Keine weitere Inanſpruchnahme des Schatzanweiſungskrebdites? Das Reichsfinanzminiſterium hatte kürzlich durch die Reichsbank mit einer inländiſchen Bankengruppe einen Schatzanweiſungskredit abgeſchloſſen, der bis zu 350 Millionen betragen ſollte, aber nur mit 184 Millionen in Anſpruch genommen wor⸗ den iſt. Die Fälligkeit dieſes Betrages war für den 16. Juli vorgeſehen mit einem Prolongationsrecht zu Gunſten des Reiches. Aufgrund der Erſparniſſe und durch den Hoover⸗Plan eingetretenen etuſprechend der von der Reichsregierung abgegebenen Erklärung, dieſe Erſparniſſe zur Vermin⸗ derung der ſchwebenden Schulden zu benutzen, hat das Reichsfinanzminiſterium ſich entſchloſſen, von dem Prolongationsrecht keinen Gebrauch zu machen. Demnach wird der Betrag von 184 Millionen.“ am 16. Juli dem Geldmarkte wieder zugeleitet.. Die deulſthe Getreide wirtschaft im kommenden Erntejahr der Austauſch zwiſchen Inlands⸗ und Auslandsweizen bei Roggen und Futtergerſte eingeführt werden könnte. Weinverſteigerung Angſtein Ungſtein(Pfalz), 9. Juli. Der Ungſteiner Winzer⸗ verein führte heute hier ſeine dritte diesjährige Natur⸗ weinverſteigerung bei gutem Beſuche durch. Die Gebote wurden flott abgegeben, aber die Preiſe zeigten die in den letzten Wochen allgemein feſtgeſtellte Rückläufigbeit. Hier in dieſem Fall beträgt der Preisrückgang ſeit dem März⸗ Ausgebot 8 v. H. im Durchſuchttt. Ausgeboten und zu⸗ geſchlagen wurden rund 30 000 Liter. Es brachten die 1 Liter 1980er Ungſteiner Diemert 600, Herrenacker 570, Oſter⸗ berg 610, Kirſchgarten 580, Bettelhaus 620, 640, Durlach 610, Langemorgen 600, Gauberg 600, Nußriegel 610, Durlach 680, Schmalenpfad 690, Kobnert 660, Schmalenpfad 700, Edele knecht 690, Kreuz 740, Desgl. Riesl. 800, Obere Durlach Riesl. 770, Langſteig Riesl. 760, Kobnert Riesl. 750, g0, Kreuzmorgen Riesl. 760, Weilberg Riesl. 800, Spielberg Riesl. Spätl. 950, Weilberg Riesk. Spätl. 980, Spielberg Riesl. 1050, durchſchnittlich 770(im März 830 10. Obſtmarkt Bad Dürkheim vom 9. Juli. Auf dem Obſt⸗ markt koſteten: Kirſchen 10—25; Johannisbeeren 1217 Stachelbeeren 12—17; Pfirſiche 33—45; Birnen 1018 Aepfel 12—17; Anfuhr 290 Zentner, guter Abſatz. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 9. Juli. Die An⸗ fuhr betrug heute 530 Zentner. Bei gutem Geſchäft wurden folgende Preiſe erzielt: Kirſchen 10—14; Sauerkirſchen 1 bis 18; Johannisbeeren 13—16, Stachelbeeren grüne 10 bis 201 rote 2028 Heidelbeeren 2528; Pfirſiche 2332 Birnen 1. Sorte 1824; 2. Sorte—15; Apfel 1526 Himbeeren 40; Bohnen 1. Sorte 78 2. Srote—4 Pfg. Deviſenmarkt Im deutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen Mew-Dork..8665 Schweiz.. 25,09 Stockholm. 18.14 Paris 24, Holland. 13.08[ Madrid. 8170 Brüfſel. 34,84 ¾ Sslo... 18,16%] Dollar geg, Rm..2480 Mailand 92.95 Kopenhagen 18.16 ¼ 1 Pfunde, 20.50% Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 9. Juli Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum ſehr ſtill. Es wurde im großen und ganzen nur wenig ange: 0 nommen. Die Frachten erfuhren keine Aenderung, ebenſo auch die Schlepplöhne berg⸗ wie talwärts. geben, 67 rinne! melde doch iſt, de riſche Meiſte Di unter lach 1 entſche weiſt Dinkl Herhol komm der n bringt bach en vertel. und Ei! Staffe FLubb Turn: nerbu ſehen den. 4 Ma Stutt; Heide Kamp eine a furt, nertu Eßlin beſon Be stark Nr.„ * 1 N * a ** 8 1 * dee Freitag, 10. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 313 Süddeutsche Volksturn-Moiſterſchaften in Nürnberg Das Melde⸗ Ergebnis ein voller Erfolg— Mehrere 67 Vereine haben insgeſamt 181 Turner und Turne⸗ tinnen zu den Volksturnmeiſterſchaften in Nürnberg ge⸗ meldet. Naturgemäß iſt Bayern am ſtärkſten vertreten, doch kommen auch große Abordnungen von außerhalb, 3. B. vom Turnerbund Stuttgart mit 13 Mann. Selbſt Freiburg i. Br. und Saarbrücken, Bad Nauheim und Kreuz⸗ nach, Landau, Neuſtadt g. d.., Mannheim, Heidel⸗ berg, Frankfurt, Gießen und viele andere Städte entierden ihre beſten Vertreter. Naturgemäß ſind die einzelnen Kon⸗ kurrenzen zahlreich beſetzt. Nachdem nun von den einzelnen Kreiſen die verſchiedenen Meiſterſchaftsergebniſſe vorliegen, läßt ſich ein ungefähres Bild des Kampfes entmickeln, wenn leider auch manche Meiſter nicht am Start erſcheinen können. 23 Läufern zuſom⸗ Ludwigshafen, Thaler⸗ bn Schmitz⸗Regensburg und Fritz⸗München in den Zwiſche uufen und die Hälfte davon in den Endläufen. Löſer, ſowie Thaler und Fritz ſchätzen wir als Sieger. Mit 8 Mann geht der 200 Meter⸗Lauf vom Start. Hier wird Eichin und Schneider ⸗ TV 46 Mannheim, Appel⸗Ludwigs hafen, Eichhorn⸗Ansbach zum Siege kommen, mit Zeiten unter 23 Sekunden. Beim 400 Meter⸗Lauf iſt man auf dos Zuſammentrefſen von Single⸗Eßlingen und Wagener⸗Ansbach, beides ehe⸗ malige DSB-⸗Leute, beſonders geſpannt. Nicht ousgeſchloſſen iſt, baß unter den acht weiteren Läuſern auch noch eine Ueberraſchung ſteckt. Im 800 Meter⸗Lauf ſind die 11 Teilnehmer nahezu gleichwertig, der bayeriſche Kreismeiſter Schurz⸗TB 60 Fürth, ſowie Bayer ⸗Tgoͤe Heidelberg, Abendroth⸗ Tod Stuttgart und May ⸗Bod Nauheim ſollten die beſten Ausſichten haben. Ein kleines Feld mit 7 Läufern trifft über 1500 Meter zuſammen. Hervorzuheben ſind der baye⸗ riſche Meiſter Dümmler⸗Behringersdorf, der ſchwäbiſche Meiſter Wieck Stuttgart und Garſt⸗Worms. Die Laugſtrecke 5060 Meter beſtreiten 11 Mann, dor⸗ unter Köpf⸗Pfronten, Eiſenmaun⸗ Göppingen, Schmidt⸗Dur⸗ lach und Schauer⸗Berg, die unter ſich wohl das Rennen entſcheiden werden. Eine ganz vorzügliche Beſetzung weiſt der 110 Meter⸗ Hürdenlauf auf. Pries⸗Kreuznach, Dinkler⸗Heidelberg und Haag⸗Göppingen waren ſchon wie⸗ erholt bei der D7⸗Meiſterſchaft auf unter 16 Sekunden ge⸗ kommen. Zu ihnen geſellt ſich noch Reiderer⸗Schwabach, der neue bayeriſche Meiſter. Die 400 Meter Hürden bringt erfreulicherweiſe 8 Mann zuſammen. Wagner⸗Ans⸗ bach wird ſeinen ſüddeutſchen Meiſtertitel zwar mit Erfolg verteidigen können, doch dürſten ihm Schreiweiß⸗Stuttgart und Hörke⸗ Heidelberg dichtauf folgen. Ein beſonderer Genuß wird ſicher die 4 mal 100 Meter⸗ Staffel, die den deutſchen Meiſter Turn⸗ und Fecht⸗ klub Ludwigshafen in ſtärkſter Beſetzung gegen Turnverein Ansbach, Polizeiſportverein Würzburg, Tur⸗ nerbund Stuttgart und Tgöoͤe Heidelberg wohl im Endlauf ſehen wird. Insgeſamt ſind 10 Meldungen abgegeben wor⸗ den.— Die 3 mal 1000 Meter⸗Staffel vereinigt zwar nur . Mannſchoften, aber auch hier wird zwiſchen Turnerbund Stuttgart, Turnverein Mannheim, Turnverein Heidelberg und Turnverein Langenzenn ein intereſſanter Kampf entſtehen.— Die Dlympiſche Staffel weiſt wiederum eine ausgezeichnete Beſetzung auf. Polizeiſportverein Frank⸗ furt, Vorwärts Bockenheim, TV 46 Mannheim, Män⸗ nerturnverein München 60 Ansbach, ſowie Stuttgart und Eßlingen, dürſten hier von den neun gemeldeten Staffeln beſonders hervortreten. Bei den Sprüngen iſt der Weitſprung mit 14 Mann fehr ſtärk besetzt, wobei wir Wittmann⸗Würzburg wohl als den deutſche DT⸗Meiſter am Star ſicherſten Springer betrachten dü über 7 Meter kam.— Am Dr teil. Vorzüglich iſt hier Ade an 14 Meter heran; rfen, der ſchon wiederholt 0 ig nehmen 10 Mann 113, der ſchon nahe nfurrenten ſind Weyermann⸗ ſowie nchen. Gute Leiſtungen f im Hochſprung erwar nachdem der deutſche Meiſter Haag⸗ Göppingen in großer Form iſt und bereits 1,88 Meter überſprang. Sieben re Gegner, 1,70 Meter ſprin hat er einen Geg⸗ die mehr als nern. Büttner⸗Pfankſtadt Eine ähr ruße Spo mit dem (früher Cannſtatt) 3,88 Meter, Ha heim und Jak folgen. In Glaagb⸗ den Plätzen s bach, werden auf obs den Wurſübungen werden wohl die Bayern ihre Ueberlegenheit behaupten können, denn 30 Hartnagel⸗ Bayreuth, Lorber⸗Ba Kugelſt sch über 13,50 kommen, eptl, reicher⸗Tre 1 könnten zu ihnen aufrücken. für das Steinſtoßen in Frage. Hinzu käme Haßloch und Greulich⸗ Mannheim. Diskuswerfen ſind acht Mann gemeldet lingen kam bereits über 41 Meter 1 nahe an die 40 Meter und die übrigen Teiln ſchon wiederholt 39 Meter erreicht,.— Im Speerwurf wer⸗ den von den neun. Werfern Dreſſel⸗Fürth. ſomie Din k⸗ ler⸗ Heidelberg, Büttner⸗Plantſtadt, Kern⸗Mainz und Gräf⸗Schweinfurth ſich für die Entſcheidung mit Würfen von 55—59 Meter gualifizieren können.— Die alte Turnerübung Schleuderball fand 8 Meldungen. Stiers⸗ dorfer⸗Geiſelhöring, Ade⸗ Ludwigsburg, ſowie Schuhmann⸗ Lampsheim dürften in dieſer Reihenfolge mit Würfen über 60 Meter Sieger werden. Die Krone aller Uebungen, der Deutſche Sechskampf, der von allen Teilnehmern mindeſtens eine gute Durch⸗ ſchnittsleiſtung verlangt, iſt von 13 Mann beſetzt. Dink ⸗ ler⸗ Heidelberg, Hartnagel⸗ Bayreuth, Umgelter⸗ Stuttgart, Jakobs⸗Frankfurt, dürften den Sieg unter ſich ausmachen. Bei den Frauen⸗ Wettbewerben ſtarten im 100 Meter⸗ Lauf 7 Turnerinnen. Becker⸗Frankfurt, Bickelhaupt⸗Gießen und Hohberg⸗Eßlingen ſcheinen von dieſen die Beſten zu ſein.— Der Weitſprung iſt nur mit 5 Teilnehmerinnen be⸗ ſetzt, hier ſollte Aguile⸗München vor Becker⸗Frankfurt und Bauer⸗München ſiegen. Die gleiche Zahl weiſt der Hoch⸗ ſprung auf, bei dem die Entſcheidung zwiſchen Bickelhaupt⸗ Gießen, Heid⸗ Zirndorf und Wolf⸗ Freiburg i. B. liegen wird.— Beim Kugelſtoßen wird als großes Er⸗ eignis das Zuſammentrefſen der DT.⸗Meiſterin Winds⸗ heimer⸗Würzburg mit Wüſt Mundenheim, die kürz⸗ lich mit 12,66 Meter eine neue Beſtleiſtung aufſtellte, zu erwähnen ſein. Die Nürnbergerin Keilhack wird ſich den nächſten Platz vor Lutz⸗München und Umminger⸗Stuttgart ſichern. Schwach beſetzt ſind Speer⸗ und Diskuswerſen. Lindroth⸗ Mainz, Schmidt⸗München, Bormann⸗ Frankfurt, Wahl⸗ Bockenheim und Windsheimer⸗Würzburg werden hier um den Sieg ſtreiten, nachdem die Favoritin Mauermeyer⸗ München⸗Neuhauſen wegen Verletzung dem Start fern⸗ bleiben muß. Intereſſant wird ſich der Fünfkampf geſtalten, der erſt⸗ mals unter Zunahme des Speerwerfens, anſtelle des bis⸗ herigen Vierkampfes der Turnerinnen ausgetragen wird. 10 Teilnehmerinnen mit durchweg gleichwertigen Leiſtungen kämpfen miteinander.— Die 4 mal 100 Meter⸗Staffel weiſt 4 Nennungen auf, nämlich MTV. Gießen, Regensburger Turnerſchaft, MTV. München und TV. 1846 Nürnberg. München und Gießen haben die größten Siegeschaneen ſind r ge: Lampsheim kommen auch noch Flott⸗ Hamburger Regatta Die Meiſtermannſchaft des Mannheimer Rudervereins „Amicitia“ beſtreitet oem Samstag und Sonntag mit Dü⸗ ſterlho den Großen Einer, mit der Aletter⸗ mannſch sz wei Vierer⸗ohne⸗Kennen(Samstag und Sonntag je ein Rennen) und den Senatsaochter. Bekountlich hat„Amicitia“ in Berlin im Vierer mit Steuermann und im Achter Niederlagen erlitten. Es gilt Scharle wett zu machen und Revanche zu nehmen. Zur D uſſion ſteht für heute nur der Senatsachter, da hier der Meiſterochlter auf ſeinen Bezwinger, den Berliner Chu b ſtößt. Hier bleibt es zunächſt echt ſportlich, daß man dem Gegner nicht aus dem Wege geht, wie das heute leider zur Mode wird, ſondern ihn aufſucht, um mit ihm noch⸗ mals die Riemen zu kreuzen. Eine Niederlage hat unſeres Ermeſſens noch longe keine Allgemeingültigkeit, zumal hierfür oft nur den Eingeweihten die wirklichen Urſachen bekannt ſind. Auch im Meiſterachter der„Amicitia“ ſitzen Menſchen von Fleiſch und Blut, die Stimmungen und Kronkheiten unterworfen ſind, ganz abgeſehen von ſonſtigen Zufälligkeiten, ſchlechtem Start, ungünſtigen Waſſerverhält⸗ niſſen uſwi, die eben ein gewohntes Fahren beeinträchtigen und ſo einen Sieg in Frage ſtellen. Ganz beſonders trifft dies für vorliegenden Fall zu, wo die Mannſchaften ſo gut wie gleichwertig ſind. Und wie oſt entſcheidet in ſolchen Fällen die Renntaktik? . 0„das zweite Zuſammentreffen der Riva⸗ di die S N Für Le len, ergibt ſich die bemerkenswerte Tatſoche, daß der Ber⸗ liner Clu r den Senatsachter gleich zwei Man nu⸗ ſſchaf te ete. Man iſt ſich in dieſen Kreiſen alſo ſelbſt und ſpekulierte durch die Doppelmeldung auf tigen Start, der in der Tat bei ſchlechtem Wetier in Komburg weſentlich iſt.„Berliner Club“ fährt Start 1 und 4,„Amicitia“ auf 3. Die Bedingungen den„Club“ ſind demzufolge bei ſchlechten Waſſerver⸗ hältniſſen günſtiger. Trotz alldem iſt zu hoffen, daß unſere Meiſtermannſchaft friſchmutig in den Kampf zieht und be⸗ weiſt, daß ſie ihre Poſition zu verteidigen und behaupten verſteht. Nur wenn für beide Gegner im Nennen genau die gleichen Bedingungen gegeben ſind, läßt ſich die beſſere Mannſcholt beſtimmen. Es ſoll uns freuen, wenn es „Amicitia“ gelingt, ihren bislang ſchärfſten deutſchen Wi⸗ derſocher nochmals auf den zweiten Platz zu verweiſen. Einer und die beiden Vierer ohne Steuermann dürften bei normalen Umſtänden ſicher nach Mannheim kommen. Dem Ausgang der Hamburger Regatta ſieht man daher in Sportkreiſen mit geſpanntem Intereſſe entgegen. Am den Davispokal England führt gegen Tſchechoflowakei:0 Bei ſchönſtem Sommerwetter begann am Donnerstag nachmittag auf der Prager Hetzinſel vor 7000 Zuſchauern das Enöſpiel der Europazone im Davispokal⸗Wettbewerb. Im einleitenden Spiel zwiſchen dem Engländer Auſtin und dem Deutſchböhmen Roderich Menzel kam es zu einem zweiſtündigen, hartnäckigen Ringen, das der Eng⸗ länder ſchließlich nach fünf Sätzen mit 316,:2,:8,:3,:2 für ſich entſchied. Im zweiten Spiel ſchlug der Engländer Perry den jungen Preßburger Hecht trotz heftiger Ge⸗ gegenwehr in drei Sätzen:1,:6,:3. Damit hat Eng⸗ land bereits am erſten Tage eine 2ꝛ0-FVührung erlangt und an ſeinem Endſieg iſt wohl kaum zu zweifeln. * 10:0 geſchlagen Damentenniskampf gegen England Auch bei den beiden Doppelſpielen des Mittwochs mußten Deutſchlands Damen beim Tenniskampf gegen England in Birmingham Niederlagen hinnehmen, ſodaß die britiſchen Damen nun den Kampf mit dem für unſere Vertretung vernichtenden Reſultat von 10:0 gewonnen haben. Nuthall —Whittingſtall ſiegten über Krahwinkel—peitz 61:3, 917, während Shepherd⸗Barron—Mudford über Hammer— Roſt 60,:2 erfolgreich blieben. Schmeling-Carnera perfekt Jbe Jakobs und Leon See ſind ſich einig Wie aus Newyork gemeldet wird, haben die Verhand⸗ lungen zwiſchen den Managern von Max Schmeling und Primo Carnerga, Joe Jakobs bzw. Leon See, überraſchend ſchnell zu einem poſitiven Ergebnis geführt. Die Verträge für das Weltmeiſterſchaftstreffen wurden von den Mana⸗ gern bereits unterſchrieben, Termin ſoll der 17. Sept. ein Donnerstag, bleiben. Weitere Einzelheiten, insbeſon ders die über den Austragungsort, fehlen noch. Obwohl die Boxkommiſſion des Staates Newyork noch eine ablehnende Haltung einnimmt und Max Schmeling als Weltmeiſter noch nicht wieder anerkannt hat, dürfte das Treffen Schmeling—Carnera höchſtwahrſcheinlich doch in Newyork ſtattfinden, da hier mit der größten Beſucherzahl zu rechnen iſt. Der Weltmeiſter, der am Sonntag in Deutſchland eintrifft, wird die Rückreiſe nach den Staaten bereits Ende Juli antreten, um rechtzeitig das Training für den Kampf gegen Carnera aufnehmen zu können. Deutſchland auf dem oͤritten Platz Im Länderkampf der„Tour“ Die Teilnehmer an der franzöſiſchen Radrundfahrt ver⸗ brachten am Donnerstag einen Ruhetag in Luchon. Am Freitag wird die Fahrt mit der zehnten Etappe von Luchon nach Perpignan(223 Kilometer) fortgeſetzt. Bei einer Nach⸗ prüfung der Ausrechnungen zum Länderklaſſement ergab ſich, daß zu Ungunſten der deutſchen Mannſchaft einige Rechenfehler unterlaufen ſind. Die deutſche Vertretung rangiert nach der neunten Etappe nicht auf dem letzten, ſondern auf dem dritten Platz. Das genaue Klaſſe⸗ ment lautet: 1. Frankreich 183:42,48 Std.; 2. Belgien 189:53,05 St.; 3. Deutſchland 184:36,00 Std.; 4. Schweiz⸗ Stb. Auſtralien 184:42,23 Std.; 3. Italien 185:27,35 Brieftaubenſport Am Samstag fand der 3. Bundesflug ab St. Pölten ſtatt. Die Strecke betrug für die Tauben 520 Kilometer. 500 Tauben wurden morgens.30 Uhr aufgelaſſen und er⸗ reichten um 11 Uhr ihre heimatlichen Schläge. Die Preisträger der erſten zehn Tauben ſind: 1. Georg Weik⸗Oftersheim; 2. Kohl⸗RV Mannheim⸗Stadt; 3. Fr. Scheid⸗RG Feudenheim: 4. Emil Geier⸗RVB Mannheim⸗ Nord; 5. Schneidenberger⸗KV Mannheim Stadt; 6. Hilbert⸗ RV Mannheim⸗Stadt; 7.. Mannheim⸗Süd; Rappert⸗RV 8. Brenneis⸗RV Mannheim ⸗Stadt; 9. Seubert⸗RW Heddes⸗ heim; 10. Peter Lutz⸗RV Mannheim⸗Nord. Die goldene Bundesnadel erhielt Gebr. Braun„Expreß“ Feudenheim. Anwärter auf den Wan⸗ derpreis wurde Fritz Rapp⸗Feudenheim. Die goldene Verbands⸗ und Bezirksmedaille zer Serien: 1. Fr. Rapp⸗RV Feudenheim; 2. Hch. Bauer⸗RW Feuden⸗ heim; 3. Phil. Müller⸗RW Oftersheim; 4. Adom Rihm⸗RV Feudenheim. Insgeſamt kamen 475 Preiſe zur Verteilung. Der nächſte Flug geht am 11. Juli mit einer vergrößerten Strecke vor ſich. Die Strecke beträgt diesmal 820 Kilo⸗ meter von dem Aufſtiegsort Bud apeſt. Briefkaſten M. G. Ueberwaſſer müſſen Sie zahlen, allerdings nur den auf Sie entfallenden Anteil. K. H. Ueber dieſe Gebiete liegen uns keine Prospekte vor. Wenden Sie ſich an den Verkehrsverein. Da. Nach der genehmigten Gebührenordnung beſteht die Gebühr von 10 Mark zu Recht. K. Die einzelnen Orte näher aufzuführen würde zu weit gehen. Faſt jeder größere Ort hat ein Strandbad. J. G. Sie hätten ſ. Zt. ſofort den Antrag auf Unter⸗ ſtützung ſtellen müſſen. Wenden Sie ſich an das Fürſorge⸗ amt. K. Bo. 1. Wenn Sie Einkommenſteuer zu entrichten haben, müſſen Sie auch Kirchenſteuer bezahlen; 2. 45 Mark Wochenlohn ſind der Pfändung nicht unterworfen; 3. Alt⸗ mente müſſen Sie bezahlen. FFC ĩ˙..——..... Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Ste fan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: i. B. Franz Kircher Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mb.., Mannheim, R 1,—8 Für unverlangte Beiträge kleine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel 7 Rückporto ——— Mehrere, gebrauchte ſchwarz, eiche, nuß⸗ baum in allen Prets⸗ lagen, auch auf Teil⸗ zahlung zu verkauſen. Schwager und Schwiegervater, Herr Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein innigstgeliebter Gatte, unser guter Vater, Großvater, Bruder, Onkel, Karl Stephan Wagenmelsfer a. D. gestern im Alter von 64 Jahren sanft entschlafen ist. Mannheim(Seckenheimerstr-61), den 10. Juli 1931. In tiefer Trauer: Frau Käte Stephan geb. Köhler nebst Minder Frau FI. Roessler- Groell bentisiin verzogen nach Richard Wagnersir. 1 0 Telephon 433 42 Piano- Siering O 7, 8 5257 Schlafzimmer neu. Da es immer 9880 noch manche junge Paare aibt. die doch [teber ein neues mtl. Merbftenckckungen der Stadt Mannheim Das Volksbad Lindenhof bleibt vom 18. 7. 31 ab ca. 10 Tage, das Volksbad Schwetzingerſtadt vom 27. 7. 31 ab ca. 11 Tage wegen Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten geſchloſſen. 34 5 Städt. Maſchinenamt. Schlafzimmer ſtatt ei⸗ nem gebrauchten wol⸗ len, bringen wir hier⸗ mit für ſolche ein Schlafz., das Sie be⸗ ſtimmt überraſchen wird und Sie hofſent⸗ lich ſofort veranlaßt, hierher zu kommen u. vergeben werden. Die Beerdigung findet Samstag, den 11. Juli, nachmittags 4 Uhr statt. Für Haustyp Fg a Für Haustyp 6% b geb. Dannecker im 77. Lebensjahre uns genommen. Stille stattgefunden. Mannheim, den 9. Juli 1931. Wir recht innigen Dank. Nach einem arbeitsreichen Leben hat der Allmächtige unsere liebe Mutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Großmutter, Frau Luise Mlanle Im Sinne der Verstorbenen hat die Beisetzung bereits in aller Die trauernden Hinterbliebenen. Allen die unserer lieben Verstorbenen gedacht haben, sagen und Buchſtabe&. teilt wird. Arbeitsvergebung. Für unſere Siedlung am Bäckerweg die Tüncherarbeiten im öffentlichen Wettbewerb Angebote können abgeben: Für Haustip 4% b III die Handwerksmeiſter mit dem Anfangsbuchſtaben B bis einſchließl. E. 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Aus dem Grün des Friedhof fs, den Ahorn und Eichen, durch die die helle Juniſonne bricht, erhebt ſich ein wuchtiges granitenes Kreuz. Und wir leſen: „Für Kaiſer und Reich fiel der Kgl. preuß. Leut⸗ nant Walter Flex. Bei Peudehof am 16. Oktober 1917. Geb. in Eiſenach am 6. Juli 1887. Wer auf die preußiſche Fahne ſchwört hat nichts mehr was ihm ſelber gehört“. Es iſt das der Inhalt des kurzen Lebens des Offiziers, deſſen Mund in immer neuen Liedern ver⸗ kündet hat:„Ich bin nicht mehr ich ſelbſt; ich war und bin ein Glied der großen Schar, die ſich Dir opfert Vaterland“ Herrliche, große Worte, die ifiſtiſ verſeuchten, traditions⸗ loſen Zeit wie ein Evangelium aufnehmen ſollte. Walter Flex ruht mit 35 anderen Sol⸗ daten fern vom Vaterland, aber er ruht in guter Hut, denn das heute auf ein knappes viertel Tauſend zuſammengeſchmolzene baltiſche Deutſchtum Oeſel hält treue Wacht. Es hat ſeiner Schule den weihevollen Namen des Gefallenen gegeben zum An⸗ ſporn und zur Mahnung ſeiner Jugend. So mancher Wandertrupp, darunter viele Burſchenſchaf⸗ ter, deren Band Walter Flex einſt getragen hat, hat die Liebe dieſer Verſprengten in Arensburg, der kleinen Hauptſtadt Oeſels, oder auf dem deut⸗ ſchen Pfarrhofe in Peude an ſich ſelbſt in gern ge⸗ hotener Gaſtlichkeit erfahren. So iſt denn der Gedanke, eine herge, die den Namen des teuren Toten tragen ſoll, als Raſtſtätte der deutſchen Wanderjugend in Peude zu errichten, wie von ſelbſt entſtanden. Die Seele dieſer Pläne iſt der Königsberger Jugend⸗ pfarrer Knapp, ein Mann mit weichem Herzen und von organiſatoriſcher Werbekraft. Als Vorſitzen⸗ der des Ausſchuſſes hat er aus tauſend Pfennigen Jugendher⸗ der Liebe ein kleines, freilich noch des Wachſens dringend bedürftiges Kapital—(Spenden erbeten: Poſtſcheckk. 1429 Königsberg i. Pr., Walter Flex⸗Ju⸗ gendherberge in Peude auf Oeſel)— zuſammenge⸗ bracht und ſchnell entſchloſſen im Juli 1930 einen ver⸗ fallenen eſtniſchen Bauernhof, den Soome⸗ hof, der gegenüber dem Friedhof von Walter Flex liegt, gekauft. Die Königsberger Architekten Schlockermann und Zeitler haben dann den Plan zur Jugendherberge entworfen. Hier ſoll ein baltiſcher Siedler, der verheiratet iſt und als Land⸗ wirt von Beruf ſich von dem Ackerboden nähren kann, als Herbergsvater hineingeſetzt werden. Nun iſt in letzter Stunde ein anderer und wie uns ſchei⸗ nen will beſonders werbekräftiger Gedanke aufge⸗ taucht: den Gutshof von Peude, in dem Walter Flex heimgegangen iſt, zu erwerben, hier die Her⸗ berge zu errichten, das Bauernland des Soomehofes aber als landwirtſchaftliche Einnahmequelle zu ver⸗ werten. Das letzte Wort iſt noch nicht geſprochen. Doch, wie die Eutſcheidung auch ausfallen mag, ſie wird uns dem Ziele näher bringen. Zwiſchen dem 2. und 4. Juli haben etwa ein viertel Tauſend Deutſche aus dem Reiche und aus Oſtpreußen und dem Memelland, Alt und Jung, Burſchenſchafter und andere deutſche Studenten, Freiſcharen und Schüler,„Jugendbewegungen“ aller Art und viele einzelne Freunde des toten Dichters ſich zuſammengefunden und waren von Swine⸗ münde, Pillau und Memel auf der„Preu⸗ ßen“ nach Oeſel gefahren, um in einer Weiheſtunde deutſche Eichenkränze aus der Heimat am Grabe von Walter Flex niederzulegen und zugleich den baltiſchen Freunden auf dem kar⸗ gen Eiland durch die Tat zu beweiſen, daß wir uns treu mit Ihnen in deutſcher Art und Pflicht verbun⸗ den wiſſen. Vom herrlichen Juliwetter begünſtigt iſt dieſe Fahrt nach Oeſel gewiß für alle Teilnehmer ein bleibender innerer Gewinn, nicht nur eine flüch⸗ tige Epiſode geweſen. Bild reiht ſich an Bild vor dem rückſchauenden Auge: Teures Memel, älteſtes deutſches Bollwerk im Oſten, heute von litauiſchem Mißtrauen umwit⸗ tert, dem ſelbſt Jugendgeſang auf deutſchem Schiff verletzlich klingt. Doch gibt ſchmetternd das Deutſch⸗ landlied die Antwort, als die„Preußen“ in ſtolzer Fahrt, die in Sonnengold und Abendpurpur dalie⸗ gende breite Memelmündung nordwärts durch⸗ schneidet. Die elektriſchen Lampen blitzen Hunderte lauſchen mit hungrigen Augen dem V an Bord auf. or⸗ Oeſel entſandten Vertreter Dr. trag, in dem ein Teilnehmer der Oeſel⸗Marine⸗Ex⸗ pedition vom Oktober 1917, Rittmeiſter a. D. von Oppeln⸗Bronikowſki, in packender, pa⸗ triotiſcher Anſchaulichkeit deutſche militäriſche Or⸗ ganiſationen und prachtvollem Soldatenſchneid in jenen Oktobertagen wieder lebendig werden läßt. Es war einmal... doch es kommt wieder! Im Morgendunſt, durch den ſich die Sonne ſieg⸗ reich Bahn bricht, liegt das kleine Arens burg vor uns: Ein ſchmaler Waldſtreifen, über den die dicken Türme des alten Biſchofſchloſſes und die ſpitzen Kirchtürme der verträumten kleinen Land⸗ ſtadt hinausragen. Die Waſa, auf der uns der eſt⸗ niſche Bürgermeiſter Herr Allick und baltiſche Freunde entgegengefahren ſind legt ſich an Bord der „Preußen“ und bringt uns nach Arensburg. Lan⸗ dung, herzliches Willkommen. Die deutſche„Arens⸗ burger Wochenſchau“ liegt in unſeren Händen: „Deutſchland vergißt nicht ſeine treuen Söhne“ grüßt es uns hier. Walter Flex Soldatenkreuz ſchmückt das erſte Blatt. Dann Fahrt in Autos auf guten Wegen 56 Kilometer nach Peudehof. Eine melancholiſche und doch reizvolle Landſchaft umgibt uns: karges Heideland, Moraſte, weite Kadickſtrecken und Granitfindlinge groß und klein ſonder Zahl, hier und da ein mageres Ackerfeld, ein Fleck Wald, zottige Schafe, kleine Kühe, gute Pferde. Wenige Behauſungen, grau, kümmerlich, ſtrohbedeckt, zwei bis drei fünfkuppelige ruſſiſche Zwiebelkirchen.. Und faſt plötzlich ſteht der dicke quadratiſche 8 der evangeliſchen Peu de⸗ kirche vor uns. Es iſt das der Boden, wo das letzte Gefecht ſtattfand, in dem Walter Flex durch eine verirrte Ruſſenkugel zu Tode getroffen wurde Nun halten wir vor dem Gutshofe von Peude. Trotz der erſchütternden Anzeichen des Verfalles tragen die hellen großen Räume, die Birkengrün ſchmückt, doch immer noch den Stempel alter feiner, baltiſcher Gaſtlichkeit. Still und ergriffen ſtehen wir oben im Sterbezimmer, die Sonne ſpielt durch das Grün der Bäume auf den kahlen Zimmerwänden * Weiheſtunde im Inſelgotteshauſe. Soviel Deutſche— auch Balten aus Reval waren gekommen, darunter der Vertreter der Deutſchen Kulturverwaltung Eſtland, Aeltermann Robert Weiß— hat es wohl nie geſehen. Von den Wänden grüßt in Wappen und Namen ruhmvolle deutſche Vergangenheit. Kornblumen ſchmücken die weißen Kirchenbänke„Sei Lob und Ehr dem höchſten Gott, dem Vater aller Güte“ flutet es mit Orgelklängen durch den Raum. Der deutſche Pfarrer von Peude, Schulz, der eine rein eſtniſche Gemeinde bedient, und Jugendpfarrer Knapp verleſen zu Her⸗ zen gehende Worte der Heiligen Schrift von Not und Liebe. Alles gipfelt in dem Worte von Walter Flex:„Die Beſten liegen unter der Erde, erwartet nicht alles von den Lebenden, nur den Toten könnt ihr ganz vertrauen, die in Euch leben, denn es iſt kein Falſch in Ihnen. Glaubet, die Beſten unſeres Volkes ſind nicht geſtorben, damit die Lebendigen tot ſind, ſondern daß die Toten Lebendige werden!“ Draußen farbenfrohes Volkstreiben. Die blau⸗ ſchwarz⸗weiße Fahne Eſtlands flattert im Winde. Eine ſchwarz⸗rot⸗goldene und ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahne flankieren ſie. Die ſchwere Anwetterkataſtrophe im Erzgebirge Ernſt Seraphim Wohltuend berührt die entgegenkommende Art der eſtländiſchen Regierung und die freundliche Teilnahme der eſtniſchen Inſelbevölkerung. Man ſpürt nichts von nationalem Gegenſatz. Der Chef der veſelſchen Kreisverwaltung Neps begrüßt namens der eſtniſchen Staatsverwaltung die deut⸗ ſchen Gäſte, der hochverdiente Direktor des Walter⸗ Flex⸗Gymnaſtums, Greinert, ſpricht Worte treuen Bekennens, Jugendpfarrer Knapp bringt die Ge⸗ fühle der Gäſte zum Ausdruck. Alles kurz, würdig und denn Augenblick angepaßt. Dann der letzte Gang zum Friedhof. Ein langer Zug, voran Vertreter der Erlanger„Bubenrutia“ und anderer Burſchenſchaf⸗ ten, darunter der Königsberger Goten. Zu Herzen gehende Augenblicke am Grabe, über dem das Gra⸗ nitkreuz mahnend ſteht. Schlichte Eichenkränze wer⸗ dem niedergelegt, eindringliche, bewegte Worte ge⸗ ſprochen. Zuletzt tritt der deutſche Geſandte in Reval, S Kranzniederlegung deutſcher Studenten am Grabe von Walter Flex auf der Juſel Oeſel Schrötter, an den Hügel und legt einen Kranz mit des Dichters Worten nieder: „Blüh Deutſchland über'm Grabe mein, Jung, ſchön und ſtark als Heldenhain!“ Langſam tritt man den Rückweg an. Heimfahrt in der Nachmittagsſonne nach Arens⸗ burg. Beſuch des von der Oeſelſchen Ritterſchaft noch kurz vor dem Weltkriege liebevoll erneuerten Bi⸗ ſchofſchloſſes, das heute enteignet iſt, Plauderſtünd⸗ chen mit den Oeſelſchen Freunden im Kurpark. Die Zeit drängt. Nur zu raſcher Aufbruch zum Hafen. Viel Tücherwinken und Händeſchütteln:„Scheiden tut weh“. Wieder tönt aus vielen Kehlen das Lied von„Deutſchland, Deutſchland über alles in der Welt“, als uns die Waſa zur fernliegenden Preußen trägt. Das Ufer tritt zurück, die Maſchine ſtampft, Oeſel verſchwindet. Das verſchollene Jeſtland Mu Gab es eine zweite Atlantis? Während das Rätſel der Atlantis, jenes angeblich in den Fluten des Atlantiſchen Ozeans verſunkenen Erdteils immer noch das große Intereſſe der Forſcher auf ſich lenkt und durch ſeine gewaltige, geheimnis⸗ volle Tragik die Gemüter aller wißbegierigen Men⸗ ſchen tief bewegt, entſteht nun als Analogon zur At⸗ lantis⸗Legende eine zweite Hypotheſe, die von einem ähnlich verſchollenen Feſtlande im Stillen Ozean wiſſen will. Der engliſche Oberſt James Churchword, der der Ergründung dieſes welt⸗ hiſtoriſchen Geheimniſſes ſein ganzes Leben widmete, hat über die Ergebniſſe ſeiner jahrzehntelangen For⸗ ſchungen einen zuſammenhängenden Bericht ver⸗ öffentlicht, der ſich wie ein ſpannender Phantaſie⸗ roman lieſt. Zum erſten Mal kam Oberſt Churchword auf die Spur des verſchwundenen Erdteils Mu während ſeines Indien⸗Aufenthaltes. Als jun⸗ ger Offizier war Churchword einer britiſchen militä⸗ riſchen Miſſion in Indien beigeordnet und machte dort die Bekanntſchaft eines gelehtten brahmaniſchen Möuchs, der ſein Intereſſe für die Urgeſchichte In⸗ diens weckte. Der Brahmane gab dem jungen Offizier Unterricht in der Naakal⸗ Sprache, die nach An⸗ ſicht indiſcher Gelehrter der älteſte menſchliche Dialekt war. Der Naakal⸗Sprache mächtig ge⸗ worden, ging Shntd chin an 15 Entzifferung der Naakal⸗Schrifttafe Un, die in alten in⸗ diſchen Klöſtern als Reliquie aufbewahrt werden. In ſeiner großen Bewunderung las er in den Tafeln die Erzählung über den Erdteil Mu, der vor Jahr⸗ tauſenden mitten im Stillen Ozean gelegen ſein ſollte und nach Behauptung des unbekannten Verfaſſers die eigentliche Wiege der Menſchheit war. Dieſe Lektüre machte auf Churchword einen ſolchen Eindruck, daß er ſich nach Beendigung ſeiner 12jäh⸗ rigen Dienſtzeit in Indien dazu entſchloß, den Reſt ſeines Lebens der Löſung des Mu⸗Geheim⸗ niſſes zu widmen. Als materiell unabhängiger Mann hatte Oberſt Churchword die Möglichkeit, un⸗ beirrt ans Werk zu gehen. Er reiſte durch die Welt, durchforſchte in aſiatiſchen Klöſterſchulen, europäiſchen Sammlungen und amerikaniſchen Muſeen unzählige alte Manuſkripte und kam endlich zu der feſten Ueberzeugung, daß das Mu⸗JFeſtland tatſächlich exi⸗ ſtiert hat. In den Denkſchriften des Maja⸗ Volkes, die im Britiſchen Muſeum und dem National⸗Muſeum von Waſhington aufbewahrt werden, fand Church⸗ word Erwähnungen des Mu⸗Kontinents, für deſſen Bezeichnung die Maja⸗Indianer auffallenderweiſe denſelben Hieroglyphen zu benutzen pflegten, den Oberſt Churchword bei ſeinen Forſchungen in Indien, Burma und Aegypten vorfinden konnte. In allen dieſen Schriften, die von verſchiedenen Raſſen in ver⸗ ſchiedenen Weltteilen verfaßt worden ſind, hatte dieſes Hieroglyphen⸗Zeichen dieſelbe Bedeutung: Land Mu. Auch in einer uralten tibetaniſchen Urkunde konnte Churchword die Beſtätigung ſeiner Hypotheſe finden, Von den Völkern, die vor etwa 20 000 Jahren den Mu⸗Kontinent bewohnten, ſind einzelne Denkmäler übriggeblieben. So z. B. gehören die Rieſenſtatuen auf den Oſter⸗ inſeln zu dieſen Ueberreſten der Bildhauer, kunſt der Mu⸗Bewohner. Auf Youkatan entdeckte Churchword ähnliche Standbilder. Der Erdteil Mu lag, nach Vermutung des For⸗ ſchers, in der äquatorialen Breite des Pazifiſchen Ozeans und erſtreckte ſich über eine Fläche von etwa 5 000 Meilen von Norden nach Süden und ca. 3 000 Meilen in der oſtweſtlichen Richtung. Die Ha wai⸗ Fidſchi⸗ und Oſterinſeln ſeien nur win⸗ zige Ueberreſte dieſes ehemaligen großen Welt⸗ teils, deſſen Bevölkerung etwa 50—70 Millionen Menschen zählte. Vermutlich iſt das Mu⸗Feſtland infolge eines un⸗ 05e Bebens und einer gewaltigen unterirdiſchen vulkaniſchen Exploſion untergegan⸗ gen. Ein Teil der Mu⸗Einwohner wanderte viele Jahre vor der Kataſtrophe in andere Erdgebiete aus und verbreitete dort ihre Sitten und ihre verhältnis⸗ mäßig hohe Kultur. Der Weg dieſer Koloniſa⸗ toren ging in zwei Richtungen. Auf dem Wege nach dem Oſten erreichten ſie die zentralamerikaniſchen Gebiete des Youkataus und der Amazonen⸗Gegend. In weſtlicher Richtung führte die Auswanderung nach dem Malayiſchen Archipel, von dort aus nach Burma, Hinterindien und Tibet. Die Spuren der Mu⸗Koloniſten ſind in Zen⸗ tral⸗ und Süd⸗ Amerika beſonders deutlich. An den Abhängen der Anden konnten Reſte von ur⸗ alten Kanälen entdeckt werden, die von dieſen Mu⸗ Stämmen angelegt worden ſind. Da vor vielen Jahr⸗ tauſenden die jetzigen Amazonenſümpfe ein weitaus⸗ gedehntes inneres Meer bildeten und das Anden⸗ plateau eine Tiefebene war, konnten wohl dieſe Ka⸗ näle Bewäſſerungszwecken dienen. Eine merkwürdige Beſtätigung der Annahme, daß die weſtliche und die öſtliche Hemiſphären in uralter Zeit miteinander verbunden waren, liefern nicht nur die kürzlich in Mexiko aufgefundenen Spuren bon Kamelen, die aus Afrika nach Amerika auf einem ſpäter verſchollenen Landwege gelangten ſondern auch ein anderer neulich getätigter höchſt intereſſanter Fund. Die mexikaniſche Nee ven⸗ Expedition ent⸗ deckte bei Ausgrabungsarbeiten in einer Tiefe von 17 Metern eine ſteinerne Statue, die einen Mann von typiſch chineſiſchem Aeußern, in der Kleidung eines chineſiſchen Mandarins darſtellt! Sollte es dem Forſchungsgeiſt gelingen, das ſich durch dieſe Funde ergebende große Rätſel der Erdgeſchichte endgültig zu klären, ſo würde damit ein Rieſenſchritt auf dem Wege zur Erforſchung der Anfänge der menſchlichen Kultur getan ſein. Geſchäftliche Mitteilungen * Eine Sommerreiſe bei drückender Hitze iſt immer eine Qual. Das Bedürfnis, ſich zu erfriſchen, die Poren der Haut von Staub und Schweiß zu reinigen, iſt daher ſehr groß. Man iſt dies ſeiner Geſundheit unbedingt ſchuld 1 5 — Benutzen Sie dann nur das„Venus⸗Geſichtswaſſe Es bringt Ihnen nicht nur eine angnehme Kühlung, ſon⸗ dern macht auch Ihre Haut ſeidenweich; verhindert und beſeitigt läſtige Unreinheiten. Das bewährte„Venus⸗ Geſichtswaſſer“ verſchafft der Dame den Teint, nach dem ſie ſich ſehnt.„Venns⸗Geſichtswaſſer“ iſt für den Herrn nach dem Raſieren unentbehrlich, denn es hat eine unüber⸗ troffene desinfizierende Wirkung und macht die Haut glatt und weich. Die Verkaufsſtellen ſind aus der heutigen An⸗ zeige erſichtlich. V268 Die Wirkungen des Unwetters in der Nähe von Erla 97 Neuart bringt A. hierfür oder Angebe D. S 0 . Seryie ſofor Weinh⸗ E Fels (Haus! ele wenig eiche, f aufſatz echt. 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