51 0 0 — 8— i . b EE 4 Beangspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unferen Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 80 Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neue Mannheimer Je Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 10 Pf. beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Samstag, 11. Juli 193 142. Jahrgang— Nr. 315 Luthers Anleihe⸗Konjerenz in Paris Die politiſche Seite der für Deutſchland lebensnotwendigen Kreditaktion des Reichsbankpräſidenten Ablehnung politiſcher Geſichtspunkte Abtwehr von Faljchmeldungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 11. Juli. Die Hugenbergſche Telegraphenunion verbreitete geſtern in den Nachmittagsſtunden die Meldung, daß der Reichsbankpräſident Dr. uther die Ver⸗ handlungen in Paris plötzlich abge⸗ brochen habe und ſeinen urſprünglichen Dispoſi⸗ tionen entgegen auf ſchnellſtem Wege nach Berlin zurückkehren werde, um ſich mit der Reichsregierung in Verbindung zu ſetzen. Dieſe Nachricht, die begreifliches Aufſehen erregte, entſpricht nicht den Tatſachen. Auch von zuſtändiger Seite wird uns ausdrücklich beſtätigt, daß Dr. Luther in Paris bleibt und die Beratungen mit dem Gou⸗ verneur der Bank von Frankreich und anderen Pari⸗ ſer Fianziers fortführt. Von der Reichsbank konnte in ſpäter Abendſtunde keine Auskunft darüber ge⸗ geben werden, ob Dr. Luther von Paris aus direkt nach Baſel weiterfahren wird. Es ſcheint ſich aber zu beſtätigen, daß Dr. Luther inſofern auf große Schwierig⸗ keiten geſtoßen iſt, als man in Paris offen⸗ bar verſucht hat, die von Frankreich geſtellten politiſchen Vorbedingungen, die neuerdings auch von der engliſchen Preſſe aufgenommen worden ſind, in der Kreditausſprache geltend zu machen. Man iſt in London und iſt auch in Paris durchaus bereit, Deutſchland zu helfen, man möchte ſich dies hier aber politiſch bezahlen laſſen du den Verzicht auf den Panzerkreuzer bau und die Zollunion. Sowohl der Reichskanzler wie der Finanzmin! haben aber auch in dieſem Fall die Nerven behalten und denken nicht daran, ſolchen Zumutungen ſich ge⸗ fügig zu zeigen, weil ſie derlei politiſche Konzeſſionen für abſolut untragbarer⸗ achten. Es wiederholt ſich hier das aufreizende Spiel, das die Franzoſen mit Oeſterreich getrie⸗ ben haben, als es um die Sanierung der Kreditanſtalt ging, mit dem Unterſchied freilich, daß damals Eng⸗ land von den Vorgängen angewidert, mit erfreulicher Energie eingriff, während heute leider man ſich im franzöſiſchen Fahrwaſſer treiben läßt. Wenn Dr. Zuther die Verhandlungen in Paris ſortgeſetzt, wenn er darauf verzichtet hat, zurückzu⸗ kehren, ſo iſt wohl anzunehmen, daß es ihm gelungen iſt, die Belaſtung der Finanzausſprache mit politi⸗ ſchen Forderungen zu verhindern und ſie im Rahmen ſeines Mandats als Reichsbankpräſident weiterzuführen, alſo auf rein wirtſchaft⸗ licher Baſis. Damit iſt die Gefahr für den Augenblick behoben. Endgültig beseitigt iſt ſie aber keineswegs, und man wird ſich auf weitere Vorſtöße gefaßt machen müſſen. Daß die ſogenannte nationale Oppoſition auch in dieſem kritiſchen Augenblick es wieder fertig bringt, der Reichsregierung in den Rücken zu fallen, iſt tief bedauerlich. Die Entſchloſſenheit, mit der ſich der Kanzler dem Verlangen nach politiſchen Konzeſſionen widerſetzt, beweiſt doch gerade, wie falſch der Vor⸗ wurf ſchwächlicher Politik iſt, den die Herren Hitler und Hugenberg gegen ihn erheben. Gleichzeitig ſollte man ſich aber auch im Auslande darüber klar werden, daß innenpolitiſch die Stellung des Kabinetts Brüning durch derlei For⸗ derungen aufs äußerſte beſchwert wird. Im übrigen macht das Organ des Chriſtlichſozialen Volksdienſtes, die„Tägliche Rundſchau“, mit Recht darauf aufmerkſam, daß die Haltung der Oppoſition doch offenbar keineswegs ſo einheitlich ſei, wie ſie es geſtern in die Welt hinauspoſaunt hat. Zwiſchen en Manifeſten Hugen bergs und Hitlers und der Erklärung der Wirtſchaftsführer beſteht ein unlösbarer Widerſpruch. Die Unterzeichner der Wirtſchaftsgarantie ſtehen hinter den wirtſchaftlichen Maßnahmen der Reichsregierung. Zu ihnen gehören aber gerade auch die Kreiſe, die der nationalen Oppoſition ſehr nahe ſtanden, ſo die Herren Fritz Thyſſen, Vereinigte Stahl⸗ werke, Kirdorf, Gelſenkirchener Bergwerksverein .⸗G., und Krupp. 5 Das ſind nur einige wenige Namen. Die genaue Durchſicht der Liſte würde wahrſcheinlich noch über⸗ raſchendere Ergebniſſe liefern. N Auf die Daner läßt ſich⸗ eine ſolche Zweiſeelenpolitik nicht gut aufrecht erhalten. Es iſt ein unmöglicher Zuſtand. daß die Firmen ſich für Brüning ent⸗ ſcheiden, während ihre Inhaber die Regierungs⸗ nolftik bis aufs Meſſer bekin pfen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 10. Juli. Die von dem Reichsbankpräſidenten Dr. Lu ⸗ ther unternommenen Schritte dienten hauptſächlich zur Aufklärung der franzöſiſchen Hochfinanz und der Regierung über die effektive Lage der Reichsbank, ſowie über die Tragweite der wiedergeſchaffenen Be⸗ ziehungen zwiſchen der deutſchen Wirtſchaft und der Golddiskontbank. An dieſe Darlegungen knüpfte Dr. Luther ſein Expoſé über die Einzelheiten einer insgeſamt 1 Milliarden Mark umfaſſen⸗ den Kreditaktion Deutſchlands auf dem internationalen Geldmark. Der Reichs⸗ bankpräſident beſchränkte ſich hauptſächlich auf die Erörterung der finanztechniſchen Durchführung der mit Hilfe von Notenbanken, einiger Großbankinſti⸗ tute und der B. J. Z. zu ſichernden langfriſtigen An⸗ leihen, lehnte es nachdrücklichſt ab, politiſche Geſichts⸗ punkte in den Kreis der Erwägungen zu ziehen, und hielt auch einen Meinungsaustauſch über ge⸗ wiſſe pſychologiſche Vorausſetzungen, die bei Unter⸗ bringung der deutſchen Anleiheproduktion im fran⸗ zöſiſchen Publikum in Frage kommen würden, für unzweckmäßig. Man ſieht daraus, wie klar und nüchtern die Richtlinien der von Dr. Luther durchgeführten Be⸗ ſprechungen waren. Die wichtigſte Konferenz des Reichsbankprä⸗ ſidenten war die mit dem Gouverneur der Banque de France, Herrn Clement Moret. Die persönlichen Beziehungen zwiſchen Dr. Luther und Moret ſind ausgezeichnet, und es war daher möglich, in vertrauensvoller Ausſprache die Rück⸗ wirkungen einer Gefährdung des deutſchen Zah⸗ lungsmittels auf die franzöſiſche Währung zu erörtern. In Anbetracht der Tatſache, daß Frank⸗ reich bei engliſchen und amerikaniſchen Inſtituten be⸗ deutende Guthaben in Reichsmark beſitzt, würde ſi ch sz wangsläufig aus einer Erſchütterung der Reichsmark eine ſehr ernſte Schwä⸗ chung des Franzoſen⸗Franc ergeben. Dr. Luther und Moret waren ſich in dieſem Punkt einig. Der Pakt zwiſchen den Notenbanken enthielt zu⸗ dem die Bedingung einer wechſelſeitigen Unter⸗ ſtützung. Bedenkt man, daß auch führen defran⸗ z öſiſche Banken durch einen Einbruch in die Poſition der Reichsmark rieſige Verluſte erleiden würden, dann läßt ſich die Sorge des Gouverneurs der franzöſiſchen Staatsbank und der direkt inter⸗ eſſterten Großbankleiter begreifen. Dr. Luther, der nach ſeiner Unterredung mit Moret mehrere Großbankdirektoren darunter auch Moreau von der in Mitteleuropa ſtark intereſſierten Banque dé Paris et des Pays-Bas zu ſprechen Gelegenheit hatte, ſtellte folgendes feſt: Mau wünſche aus Gründen der Selbſtvertei⸗ digung ein Zuſtandekommen der großen deut⸗ ſchen Aufbauanleihe und würde dieſen Wunſch offen ausſprechen, wenn die Regierung damit ohne weiteres einverſtanden wäre. Die eigentlichen Schwierigkeiten liegen nämlich beim Miniſterium La val. Dr. Luther vernahm aus dem Munde des Finanzminiſters Flandin einige Hinweiſe auf die„politiſche Seite der zu⸗ gunſten Deutſchlands durchzuführen⸗ den Kreditaktion.“ Wie oben erwähnt, ging der Reichsbankpräſident auf dieſes Thema nicht ein., Flandin ſchien die Zurückhaltung Dr. Luthers zu begreifen. Die Verlängerung ſeiner hier geführ⸗ ten Verhandlungen bis in die vorgerückten Abend⸗ ſtunden begründete Dr. Luther damit, daß Moret eine zweite Konferenz mit dem Reichsbank⸗ präſidenten wünſche. Es handelt ſich um einige Rück⸗ fragen an den Reichsbankpräſidenten Moret hat ein Komitee von Sachverſtändigen der Banque de France eingeſetzt, um das Expoſé Dr. Luthers prüfen zu laſſen. In dieſem Stadium be⸗ finden ſich die Beſprechungen Dr. Luthers auf dem Pariſer Platz. In Baſel dürften die grundſätzlichen Entſcheidungen fallen. Dr. Luther heute in Verlin — Bexlin, 11. Juli. Wie wir erfahren, wird Reichsbankpräſident Dr. Luther, der geſtern noch in Paris geblieben iſt, ſich heute im Flugzeug nach Berlin begeben und hier im Laufe des Nachmittags eintreffen. Am Sonntag wird er ſodann nach Baſel zur Konferenz der Noten⸗ bankleiter fahren. Was versteht Paris unter politiſchen Garantien“? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 11. Juli. „Die deutſche Krebitaktion iſt vielleicht das ſchwerſte Problem, vor das die franzöſiſche Regierung ſeit Beendigung des Krieges geſtellt wurde.“ Mit dieſen Worten kennzeichnet Sauer ⸗ wein im„Matin“ die ungeheuere Tragweite, die man auch in den ernſt urteilenden franzöſiſchen Kreiſen der Entwicklung in Deutſchland beimißt. Ueber den Inhalt der geſtrigen Beſprechungen des Reichsbankpräſidenten Dr. Luther in Paris wiſſen die heutigen Morgenblätter nichts beſonderes hinzu⸗ zufügen. e 5 Allgemein wird die entgegenkommende Auf⸗ nahme Luthers durch die Pariſer Finanziers und die intelligente und taktvolle Art her⸗ vorgehoben, mit der ſich Luther ſeiner deli⸗ katen Aufgabe unterzog. Seine Unterhaltung mit Finanzminiſter Flan din, war ſo bedeutungsvoll, daß dieſer ſich noch in den Abendſtunden zu Laval begab und den Miniſter⸗ präſidenten von der Unterhaltung mit Luther unter⸗ richtete. Während die Beſprechungen des Reichs⸗ bankpräſidenten mit den Leitern der franzöſtſchen Bankwelt nur die Frage der finanziellen, Garantien für die deutſchen Kredite ſtreiften, wobei die Höhe der letzteren mit keinem Wort erwähnt wurde, brachte Flandin das Thema auf die ſoge⸗ nannten politiſchen Garantien. Dieſe laſſen ſich, der„Chicago Tribune“ zufolge, dahingehend zuſammenfaſſen: N 1. Unmittelbarer Verzicht Deutſchlands auf das Anſchlußprojekt(Deutſch⸗öſterreichiſcher Zoll⸗ vertrag). 10 2. Verſicherung Deutſchlands, während des Mora⸗ toriumjahres die Ausgaben des M ilitärhaus⸗ haltes nicht zu ſteigern. 5 3. Aufnahme von Verhandlungen für einen neuen deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag, da. Frankreich ſich durch die gegenwärtige Regelung benachteiligt 1 Kraftvolle Kreditbeſchränkung der Reichsbank gegenüber den innerdeutſchen Kapitalanſprüchen. 33 tremen Parteien Der„Petit Pariſien“ ſchreibt: „Bald werden wir in Frankreich wiſſen, ob ange⸗ ſichts der furchtbaren Möglichkeiten eines neuen deutſchen Zuſammenbruches die Regierung Brüning den Mut und den Willen aufbringen wird, die ex⸗ zum Schweigen zu bringen- ſie ſind die wahren Urheber der deutſchen Kapitalflucht und der daraus folgenden Panik— und damit das Vertrauen in die Zukunft Deutſchlands wiederherzuſtellen“. So beurteilt der„Petit Pariſien“, ein der Re⸗ gierung naheſtehendes Blatt, die Situation. Bis zum letzten Augenblick ſetzt Frankreich alſo ſeinſe Druckpolitik in unerhörter Schärfe fort. Von außen und innen vor die ſchwere Aufgabe der Entſcheidung geſtellt, hat die Regterung Brüning in den nächſten Tagen einen der ſchwerſten Entſchlüſſe der Nachkriegszeit zu faffen. Die Franzofen irren ſich jedoch, wenn ſie glauben, durch die erpreſſeriſche Anwendung ihrer Machtpoſition die deutſch⸗franzö⸗ ſiſche Annäherung auch nur einen Schritt vorwärts gebracht zu haben. a. 7 a Entſchluß des Reichsfinanzminiſteriums Climſon unterwegs nach Frankreich Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom, 11. Juli. Stimſon war geſtern der Gaſt Grandis bei einem Frühſtück in den Borgheſegärten. Geſtern nachmittag beſuchte er das Kapitol. Geſtern abend waren das Forum und der Paladin zu ſeinen Ehren feſtlich beleuchtet. Er reiſt heute im Auto über Flo⸗ renz, Mailand, Turin nach Frankreich weiter und wird, wie er erſt geſtern erklärte, am 15. Juli in Paris ſein. i Trotzdem die Wortkargheit des amerikaniſchen Staatsſekretärs bei den zahlreichen hier eingetrof⸗ fenen Journaliſten faſt ſprichwörtlich iſt, hat Stim⸗ ſon geſtern eine Erklärung abgegeben, aus der, ähnlich wie aus den Erklärungen von Muſſolini am Donnerstag, deutlich hervorgeht, daß die Abrüſtungsfrage der Hauptgegenſtand ſeiner römiſchen Beſprechungen geweſen iſt. Auch er hat ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß die Abrüſtungskonferenz unter keinen Umſtänden ver⸗ ſchoben werden dürfe, gleichzeitig aber erklärt, daß ſich die Vereinigten Staaten lebhaft an der Ab⸗ rüſtungsdebatte beteiligen werden, woraus hervor⸗ geht, daß Amerika auch weiterhin an den politiſchen Fragen Europas regen Anteil zu nehmen gedenkt. In hieſigen politiſchen Kreiſen wird verſichert, daß die noch immer in der Schwebe befindlichen eng⸗ liſch⸗italieniſch⸗franzöſiſchen Flotten⸗ abmachungen in dieſen Tagen ebenfalls zur Sprache gekommen ſind. Stimſon ſoll die Abſicht haben, 25 8 f in dieſer Frage in Paris zu vermitteln. Er iſt der Meinung, daß dieſes Problem eine bal⸗ dige Löſung finden muß, wenn die Abrüſtungskon⸗ ferenz nicht von Anfang an einer laſtungsprobe ausgeſetzt werden ſoll. ſchweren Be⸗ Jedenfalls, ſo meint man hier, darf man den Hooverplan, nachdem er nunmehr in Kraft getreten ſei, nicht als allein⸗ ſtehendes politiſches Werk, ſondern als den erſten Meilenſtein am Wege einer europä⸗ iſchen Erneuerung betrachten. Italien und Amerika hätten in dieſen Tagen geſehen, daß ſie dieſen Weg ein gut Stück zuſammen gehen könnten. Wer ſeine Schulden bezahlt, verbeſſert ſein Vermögen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Juli. Starke Beachtung findet der Entſchluß der Reichsregierung, die am 15. Juli fällige nächſte Rate der Reparationszahlungen, die nach dem In⸗ krafttreten des Hooverplanes nun nicht mehr gelei⸗ ſtet zu werden braucht, zur Zurückzahlung des jüngſt aufgenommenen Ueberbrückungskre⸗ dits zu benutzen. Das Kabinett zeigt damit, daß es ihm mit ſeinen Verſprechungen, die Erträgniſſe des Feierjahres in keiner Weiſe zur Mehrung der Ausgaben, ſondern lediglich zur Abdeckung der ſchweben den Schuld zu nützen, bitter ernſt iſt. Auch für den Geldmarkt, dem ſogar 40 Millionen mehr zufließen als die Reparationserſparnis ausmacht, dürfte der nicht ohne Bedeutung ſein. 184 Millionen ſind immerhin ein Betrag, der angefichts der augenblicklichen ſchar⸗ fen Anſpannung von nicht zu unterſchätzendem Wert iſt. Die„Voſſ. Ztg.“ ſtellt durchaus zu Recht feſt: „Wenn während des ganzen Jahres der Atempauſe der deutſche Geldmarkt von dem Druck der Reichs⸗ anſprüche befreit bleiben wird, ſo iſt mit dem Abbau der ſchwebenden Reichsſchuld bei gleichzeitig ſtram⸗ mer Sparpolitik eine endgültige Bilanzie⸗ rung unſeres Reichsetats zu erhoffen.“ Selbstmord zweier Kriminalbeamtinnen Telegraphiſche Meldung f 5— Huſum, 10. Juli. Am Strand der Inſel Kellworm wurden am Donnerstag nachmittag die Leichen zweier Frauen aufgefunden. Neben den Toten lag Handgepäck, die Geſichter waren mit einem Tuch verdeckt. Der Be⸗ fund ergab, daß der Tod offenbar durch ein ſchnell wirkendes Gift eingetreten iſt. Es handelt ſich um zwei! Kriminalheamtinnen aus Ham⸗ burg, die am vergangenen Freitag auf Kellworm eingetroffen waren. Sie fielen ſogleich durch ihr zurückhaltendes Benehmen auf. Am Samstag mor⸗ gen verließen ſie die Penſion, Sie wollten angeblich auf die Poſt gehen 118 Zu dem Vorfall erfahren wir noch, daß die Be⸗ amtinnen in der Abteilung Sittenpolizei be⸗ ſchäftigt waren und Mißhelligkeiten im Dienſt gehabt haben. In einem Schreiben an den Leiter der Kriminalpoltzet ſollen ſie die Gründe, die ſie zum Selbſtmord veranlaßten, eingehend dargelegt haben. Zwiſchen den Beamten und der Leiterin der weiblichen Polizei, Frau Regierungsrat Er ken s, haben ſeit längerer Zeit perſönliche Gegen⸗ ſätz e beſtauden, die ſchon wiederholt zu ſcharfen Zu⸗ ſammenſtößen führten. Frau F. und Frau D. ſollen mehrfach um Verſetzung bezw. Entlaſſung gebeten haben, doch hat man ihre Geſuche ſtets abſchlägig be⸗ ſchieden, da man ſie als beſonders tüchtig ge⸗ ſchätzte Beamtinnen nicht entbehren wollte. Die Stellung der Regierungsrätin Erkens, einer international bekannten Polizeibeamtin, ſcheint er⸗ ſchüttert zu ſein; man ſpricht bereits davon, daß Frau Erkens Hamburg verlaſſen und nach Süd⸗ deutſchland zurückgehen wird. 4 lung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen bheſeer 2. Seite/ Nummer 315 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 11. Juli 1931 Kritik des badiſchen Notgeſetzes Städteverband und Städtebund Der Badiſche Städteverband und Städtebund haben der badiſchen Staatsregierung eine Ent⸗ ſchließung zugehen laſſen, in der ſie ihre Beden⸗ ken gegen die neue Notverordnung Badens geltend machen und auf die großen Gefahren der weiteren Gehaltskkürzung der Beamten hinweiſen. Es heißt darin u.., daß einer weiteren Gehalts- kürzung über die Abbaumaßnahmen des Reiches hin⸗ aus wohl erworbene Rechte der Beamten in weitem Umfange entgegenſtehen. Die bevorſtehenden neuen Kürzungen überſchreiten die Grenze der einſchlägigen Geſetze nach denen den Beamten ein ſtandesmäßiger Unterhalt geſichert bleiben muß. Dieſer ſtandes⸗ mäßige Unterhalt muß ſich nach Auſicht des Städte⸗ verbandes auf der Höhe des Unterhalts der Reichs⸗ beamten bewegen. Das gleiche gilt auch für die An⸗ geſtellten des Landes, die im Gegenſatz zu den Be⸗ amten dem Vertragsrecht unterſtehen. Die Ver⸗ bände ſind der Anſicht, daß ſich das Notgeſetz nicht auf die Angeſtellten erſtrecken könne. Neben dem rechtlichen Bedenken weiſt die Angabe aber auch noch auf ſchwerwiegende ſachliche Ge⸗ ſichtspunkte hin, in deren Forderung die Gefahr einer neuen allgemeinen Verſchuldung der Beamten⸗ ſchaft mit all ihren Folgen für deren Zuverläſſig⸗ keit ſteht. Dem Staat müſſe es in erſter Linie darauf ankommen, einen arbeitswilligen Beamten⸗ ſt and zu erhalten. Eine Sonderkürzung durch ein einzelnes Land müſſe aber notwendigerweiſe ſchwerſte Verbitterung und das Gefühl der größten Unſicherheit und Rechtloſigkeit in der Beamtenſchaft hervorrufen. Weiter geht die Eingabe auf die wirt⸗ ſchaftlichen Auswirkungen der neuen Regierungs⸗ maßnahmen ein und weiſt darauf hin, daß durch ſie das ganze Wirtſchaftsleben einer erneuten ſchweren Erſchütterung ausgeſetzt ſein wird, da die wieder⸗ holten Gehaltskürzungen der letzten Monate ſchon jetzt eine beachtliche Minderung der Kaufkraft und eine Einſchränkung des Konſums zur Folge gehabt hat. Eine weitere Kürzung des Realeinkommens der Beamtenſchaft muß alſo notwendigerweiſe eine ernſt⸗ liche Schädigung des gewerblichen Mittelſtandes mit ſich bringen und zu einer Schwächung der ſteuer⸗ lichen Leiſtungsfähigkeit und damit zu einem weite⸗ ren Ausfall an Realſteuern und Ueberweiſungs⸗ ſteuern führen. Der badiſche Städteverband und Städtebund leh⸗ nen das Sondervorgehen der badiſchen Regierung auch aus ſtaatspolitiſchen Geſichtspunkten grundſätz⸗ lich ab. Sie ſind der Anſicht, daß eine Sonderbehand⸗ lung der badiſchen Beamten den Reichsbeamten gegenüber zu einer inneren Umſtellung der Betrof⸗ enen führen muß, die nicht ohne ausſchlaggebenden Einfluß auf das Land bleiben kann. Ergänzende Einzelheiten Das am Freitag mittag ausgegebene Badiſche eh und Verordnungsblatt(Nr. 41) enthält das Rotgeſetz: Aenderungen im Staatshaushalt. Das No 5 wird wie folgt eingeleitet: „Das Staatsminiſterium verordnet im Namen des badiſchen Volkes auf Grund des 8 56 Abſ. 2 der Badiſchen Verfaſſung und ſo weit notwendig auf Grund von Artikel 48 Abſ. 4 der Reichsverfaſſung“— und nun folgen die ſchon bekannt gegebenen einzelnen Maßnahmen und zwar zunächſt die Beſtimmung über die Verwendung des Anteils an dem durch Verkauf von Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahngeſell⸗ ſchaft flüſſig zu machenden Betrag von 50 Mill./ ausſchließlich für das Land Baden, ſodann die Be⸗ ſtimmungen über die Verwendung der Gebäudeſon⸗ derſteuer, über den Lehrerbeitrag und hieran an⸗ ſchließend die Beſoldungsänderungen. Aus dieſen Aenderungen wäre noch folgendes hervorzuheben: Der Kürzung 6 v..) für die Zeit vom 1. Auguſt 1931 bis zum 31. März 1932 unterliegen die Dienſtbezüge der im Dienſt befindlichen und der ehe⸗ maligen Miniſter und der Hinterbliebenen von ſolchen, ferner die Dienſtbezüge der Beamten, die Verſorgungsbezüge der im einſtweiligen oder end⸗ gültigen Ruheſtand befindlichen Beamten, der ehe⸗ maligen und der ihrer Amtspflichten enthobenen Be⸗ amten mit Einſchluß der früheren Hofbeamten, ferner der Beamten der weltlichen Stiftungen und ausgeſchiedenen Verwaltungszweige, ſowie die der Staatskaſſe zur Laſt fallenden Ruhegehaltsanteile früherer Staatsbeamten, endlich die entſprechenden Bezüge der Hinterbliebenen von Beamten mit Ein⸗ ſchluß der Hofbeamten und der ehemaligen Beamten und die Penſionszuſchüſſe an Theaterpenſionäre und Hinterbliebene von Mitgliedern der früheren Hof⸗ theaterpenſionskaſſe. Es folgt dann die Beſtimmung, wonach Bezüge, die den Betrag von 2000 Mark jährlich nicht überſtei⸗ gen, von der Kürzung befreit find. Auch Kinderzuſchläge und Kinderbeihilfen, Dienſtauf⸗ wandsentſchädigungen, Reiſekoſtenvergütungen uſw. Umzugskoſtenvergütungen unterliegen dieſer Kür⸗ zung nicht. Die Aufbeſſerungszuſchüſſe an die Religions⸗ geſellſchaften werden ebenfalls entſprechend 5 gekürzt. Es bleibt den öffentlich⸗rechtlichen Religionsgeſell⸗ ſchaften überlaſſen, ihrerſeits eine entſprechende Kür⸗ zung vorzunehmen. Der Artikel 1 ſchließt dann ab mit der vorgeſehenen Kürzung des Fürſorgeauf⸗ wands. Artikel II des Notgeſetzes bringt die ebenfalls ſchon bekanntgegebenen Beſtimmungen für die Ge⸗ meinden, Gemeindeverbände, Kreiſe und ſonſtige Körperſchaften des öffentlichen Rechts, die bekanntlich verpflichtet wurden, die Dienſtbezüge ihrer Beamten einſchließlich der Bürgermeiſter, be⸗ ſoldeten Gemeinderäte und ſonſtigen beſoldeten Or⸗ ganen herabzuſetzen, ſoweit ſie höher liegen als die Dienſtbezüge gleichzubewertender Landesbeamten. Bei dieſem Vergleich der Dienſtbezüge ſind alle Geld⸗ bezüge und geldwerten Bezüge heranzuziehen, welche dieſe Perſonen mit Rückſicht auf ihre hauptamtliche oder nebenamtliche Dienſtleiſtung erhalten. Hierbei iſt eine Beſtimmung getroffen, wonach zur Schaffung eines gerechten Ausgleichs der Beamtenſchaft und zur Erleichterung der finanziellen Notlage der Gemein⸗ den und Kreiſe eine Ausgleichsabgabe erhoben wird und zwar bei jenen Beamten, bei deren Ge⸗ hältern eine Kürzung infolge Geltendmachung wohl⸗ erworbener oder vereinbarungsmäßiger Rechte nicht oder nur teilweiſe durchgeführt werden kann. Die Abgabe entſpricht der Höhe des unter die allgemeine Kürzung fallenden Betrages, wenn die Geltend⸗ machung dieſer Rechte nicht entgegenſtünde. Weitere Preſſeſtimmen Das demokratiſche„Heidelberger Tage⸗ blatt“ bemerkt u..:„Wenn die Regierung jetzt mit Vorwürfen überſchüttet werden wird und die Regierungsparteien die Koſten in der öf⸗ fentlichen Proteſtdiskuſſion zu tragen haben, dann iſt die Regierung ſelbſt daran ſchuld, denn ſelten war eine ſo wichtige Aktion publiziſtiſch ſo ſchlecht verbreitet. Alle wurden überraſcht: Preſſe, Parteien, Gemeinden, Beamtenverbände. Die Regierung wird niemand finden, der nachträg⸗ lich ihr ſonderbares Verhalten ſtützt und rechtfertigt, es ſei denn, daß die Regierung bis jetzt verſchie⸗ dene Gründe für ihr Verhalten mitteilt, die gewich⸗ tig genug ſind, anerkannt zu werden. Einſtweilen ſpürt man nur die berechtigte Verbitterung, die mit dieſer Notverordnung in die Kreiſe der Beamten getragen wird und die dringliche Konſequenz, end⸗ lich am Kopf das Pferd aufzuzäumen und mit der Reichsreform zu beginnen.“ Der ſozialdemokratiſche Karlsruher„Volks⸗ freund“ ſchreibt:„Wenn die neue badiſche Regie⸗ rung glaubt, trotz verbreiterter Koalition mit dem jetzigen Landtag in dieſer Notzeit nichts anzufangen und nichts erreichen zu können, und wenn der Land⸗ tag ſich damit abfindet, ſo wird dadurch dem parlamentariſchen Syſtem ein ungemein folgenſchwe⸗ rer Schlag verſetzt.. Die Kürzung der Beamten⸗ gehälter wird, darüber darf auch bei den Herren Beamten kein Zweifel herrſchen, in weiten Bevölke⸗ rungsſchichten gut geheißen werden; beſonders in den Gemeinden ſpielt die Beſoldungsordnung für die badiſchen Gemeindebeamten durchgängig eine ſehr ſtrittige Rolle. Die badiſche Notverordnung wird alle Gemeinden in den nächſten Wochen oder Mona⸗ ten ebenfalls vor außerordenlich harte Maßnahmen ſtellen. Sie wird aber auch vielleicht ſtärker die Frage aufwerfen: Hat denn unter den einmal ge⸗ gebenen Verhältniſſen die Aufrechterhaltung der einzelnen Länder noch einen Wert? Wir haben die Frage ſchon früher verneint, und wir verneinen ſie auch gegenwärtig.“ Daß gerade die— auch von der„Neuen Maunh. Ztg.“ bereits am Donnerstag behandelte— Frage der Länder⸗ und Reichs reform in faſt allen Blättern des Landes in dem Sinne beſprochen wird, daß die Defizitwirtſchaft mit Gewalt zu anderen Löſungen drängt, ſollte den Föderaliſten, die auch 155 noch auf ihrem Standpunkt beharren, zu denken geben. Keine Politik in den Schulen Der Miniſter des Kultus und Unterrichts hat an ſämtliche unterſtellten Behörden, Dienſtſtellen und Schulanſtalten ſoeben folgenden Erlaß gerichtet: „Entſprechend einer Verfügung des Reichsinnen⸗ miniſters ſehe ich mich veranlaßt, darauf hinzuwei⸗ ſen, daß jede politiſche Betätigung von Be⸗ amten(Lehrern) und Angeſtellten während des Dien⸗ ſtes und innerhalb der Dienſträume oder unter Be⸗ nutzung amtlicher Geräte und dergleichen unbe⸗ dingt zu unter laſſen hat. Durch eine derar⸗ tige Betätigung, insbeſondere durch Entfaltung einer Werbetätigkeit für politiſche Parteien, könnte leicht der Eindruck hervorgerufen werden, als wür⸗ den die Dienſtobliegenheiten durch die Beamten nicht unparteiiſch und nicht nach rein fachlichen Geſichts⸗ punkten geführt. Dadurch würde das Vertrauen und die Unparteilichkeit der Verwaltung erſchüttert und die Durchführung der Dienſtaufgaben ernſtlich ge⸗ fährdet. Die Tätigkeit und die Stellung der Beamten Allfregende Wollfahrt zwijchen Perſonon⸗ und Expreßzug Telegraphiſche Meldung Budapeſt, 10. Juli. Auf dem heute nacht um 23.20 Uhr von Budapeſt nach Czegedin abgehenden Perſonenzug beanſtandete der Schaffner die Fahrkarten von drei Rei⸗ ſenden. Nach einem erregten Wortwechsel kam es zu einer Balgerei, in deren Verlauf einer der Reiſenden ſich auf die Puffer des Waggons ſchwang und dort den Schlauch der Luftbremſe öffnete, ſo daß der Zug auf offener Strecke ſtehen blieb. Der Mann wurde von einigen mitfahrenden Soldaten gefaßt und feſtgehalten. Die von allen Seiten herbeiſtrömenden Reiſenden umſtanden den von Soldaten und Eiſenbahnbedienſteten feſtgehalte⸗ nen Attentäter. Da lief plötzlich aufgeregt der Schaff⸗ ner des Zuges herbei und bat inſtändig, ſofort den Zug wieder zu beſteigen, da ſchon im nächſten Angen⸗ blick der aus Budapeſt 15 Minuten nach Abgang des Perſonenzuges abgelaſſene Orientexpreß ein⸗ Eine Woche lang marſchieren jetzt im National⸗ theater die drei Musketiere auf, längſt angekündigt durch die kecken Rhythmen ihres Marſches, aufgeputzt mit Glanz und Pracht, krachend und donnernd im Orcheſter, eine barocke Rieſenrevue, an der ſich das Publikum einen Abend lang berauscht. Die Mann⸗ heimer Aufführung hat alles daran geſetzt, dieſen Aufmarſch ſo bunt und veich wie möglich zu mobi⸗ . Uiſieren. Ein ſchimmerndes Revuefrankreich jener Zeit lebt auf, in der Ludwig der Vierzehnte noch ein Kind und der Kardinal Mazarin der allmächtige Lenker des Staates war. Aus deſſen Figur iſt hier wie bei Alexan⸗ der Dumas, dem Schöpfer der köſtlichen Geſchichten von den Drei Musketieren, ein Zerrbild geworden, das ſelbſt für eine Operette zuweilen allzu unſym⸗ pathiſch wirkt; aber Dumas nahm ſtets Partei für ſeine Helden, genau wie das Publikum ſogleich den drei Musketieren zujubelt, wenn ſie ſich an die Rampe ſtellen und unzählige Male rhythmiſch und melodiſch in bekannten Klängen verſtchern, was ſie für drei großartige Kavaliere mitſamt ihren ſcharfen Rapieren ſeien.* l 28 Der Untertitel des Stücks umgeht vorſichtig eine nähere Klaſſifiztierung und bezeichnet das Ganze als ein Spiel aus romantiſcher Zeit mit Muſik von geſtern und heute. Der Komponiſt Ralph Beuatzky wird dabei zugleich auch für das Arrangement der Einlagen verantwortlich gemacht. Wo die eigentliche Muſik aufhört und die Einlagen beginnen, iſt aller⸗ dings ſchwer feſtzuſtellen; Benatzky hat nämlich mit der Depiſe ſeiner Musketiere, die allzeit für die Frei⸗ heit eintreten wollen, ſehr ernſt gemacht. i Er verfährt außerordentlich frei mit der Heran⸗ ziehung der Muſik von geſtern. Nicht nur in einer Opernparodie, die ſeine bekannte geiſtreiche Art aufs eue offenbart; vielmehr in allen Teilen des Stücks Dr. Löfflers und den Koſtümen war überaus reizvoll. In dem geſchickten Aufbau der abwechſelnd tiefen und kurzen Bühne ließen ſich in raſcher Auf⸗ gabe der Farben treffen müßte. Man kounte auch ſchon von weitem das Reflektorenlicht des Expreßzuges ſehen. Nun begann zwiſchen dem Perſonenzug und dem Expreßzug eine Wettfahrt auf Leben und Tod Der Perſonenzug flog mit einer jeden Schnellzug überbietenden Geſchwindigkeit in die Station Mouor ein. Der Weichenſteller der Station, der infolge der Verſpätung Böſes ahnte, leitete den Zug auf ein Nebengleis, wo er unbeſchädigt ſtehen blieb. Kaum hatte der Perſonenzug das Hauptgleis ver⸗ laſſen, flog auch ſchoun der aus zwei Waggons beſtehende Orientexpreß in raſender Fahrt durch die Station in die finſtere Nacht hinaus. Der von den Soldaten gefaßte Attentäter, der Arbeiter Michael Er ös, wurde in Haft genommen. Nach ſei⸗ nen beiden Komplizen wurde noch im Laufe der Nacht eine Gendarmeriepatronille ausgeſandt. begegnet man guten alten Bekannten aus der Opern⸗ muſtk des vergangenen Jahrhunderts, die auf dieſe Weiſe einen ſehr eindeutigen Nachweis erbracht hat, wie lebensfähig ſie heute noch iſt. Schade, daß man ſo einen„Fra Diavolo“ in dieſer Geſtalt wiederfinden muß; aber wenigſtens war wieder etwas, und gar, nicht wenig, von ſeinen reizenden Melodien zu hören. Dieſe bequemen Anleihen ohne Notwendigkeit der Rückzahlung erſtrecken ſich auch auf die reichlich ein⸗ geſtreuten Märſche, und ſelbſt der der Musketiere iſt nicht ganz von dem Verdacht frei, ebenfalls auf eine andere Autorſchaft als die des offiziellen Kom⸗ poniſten zurückzugehen. Dieſer ſanfte Diebſtahl ſoll den Dirigenten Karl Klauß allerdings nicht veran⸗ laſſen, mit dem unrechten Gut allzu barſch zu ver⸗ fahren. Er darf ſeine Interpretation noch weſentlich dämpfen und es wird immer noch Lärm genug um die drei Musketiere und ihre Heldentaten übrig bleiben. Alfred Landory hat als Regiſſeur eine Rieſen⸗ arbeit geleiſtet. Blitzſauber, überaus fleißig, zündend in den Effekten der großen Aufmärſche, in denen hier eine wahrhaft barocke Pracht entfaltet wird. Der Zuſammenhang der Farben in den Bühnenbildern eitnanderfolge der Bilder vortreffliche Wirkungen er⸗ zielen, die durch hübſche Einfälle, wie die Silhouette beim Ausmarſch der Musketiere, erhöht wurden. Die nächtliche Rebellion von Paris kann dagegen in Weg⸗ fall geraten, ſo gut gemeint ihre geſpenſtiſche Wieder⸗ Die höfiſchen Szenen zeigten eine reiche Entfaltung vor der ſzeniſchen Erinnerung an die„Car⸗ dillac“⸗Aufführung auch war. 5 und Gewänder. Hier vertrat Sophte Kar ſt ſehr würdig die Geſtalt der Königin. Denkleinen vierzehnten Ludwig umſpielte wohlvorbereitet die kleine Hannelore Lorbeer. Als Kardinal ſchritt Joſeph Renkert ſtolz über die Bühne, umſchlichen von ſeinem Domingo, den Hans Bartling ſpielte. (Man hätte in dieſen Szenen mit ihrer hiſtoriſchen Verlogenheit ein wenig dämpfen können.) E Und nun zu den eigentlichen Helden, den drei Musketieren. Sidney de Vries verkörperte ihren ungekrönten König mit prächtigem ſtimmliſchem Aus⸗ druck und mit ſtarkem Auftrieb im Spiel. Den Ara⸗ mis gibt Walther Jooß mit viel Humor und ſtimm⸗ licher Kraft, die überzeugt. Der Komiker des Trios iſt bei Walther Friedmann am richtigen Platz. Die eigentliche Gegenſpielerin der Drei iſt die Leona, eine Partie, die einen Flug in andere dra⸗ matiſche Regionen nimmt; ſie geht über das Revue⸗ mäßige hinaus, und ſie brachte in der hieſigen Inſze⸗ nierung eine Neuentdeckung, nämlich Marie Theres Heindl als Operettenſängerin. Man kann nach dieſer mit ſtarkem Temperament gegebenen Rolle ſagen, daß hier wohl die eigentliche Domäne dieſer ſehr muſtkaliſchen und klugen Sängerin liegt. Ihre Leona hatte Glut, Wärme und bewegte ſich mit überraſchender Sicherheit durch die turbulente Welt dieſes Spiels. Ihre ſtimmlichen Mittel kamen in der ſehr launigen Opernparodie(zuſammen mit Walther Jvoß) ausgezeichnet zur Geltung. Aus der Reihe der weiteren Mitwirkenden ſind noch die Damen Liebler und Müller⸗Wiſchin neben Hugo Votſin beſonders hervorzuheben. i 0* Das Publikum war von Anfang an in beſter Stimmung. Chor, Ballett, das ganze Rieſenaufgebot ergab einen Rahmen, in dem die drei Musketiere immer wieder freudig begrüßt aufmarſchierten und das Publikum anfachten, ihren Marſch mitzuklatſchen. Das Theater verabſchiedet ſich damit ſehr erfolg⸗ den es gewiß auch mit einem guten Kaſſenerfolg aus dem Jahr 1930/1 hinausgeleiten. k. Khiordert es, daß ſie jede Aeußerung ihrer pplitiſchen worden. reich von dieſer Spielzeit. Die drei Musketiere wer⸗ — Ueberzeugung während des Dienſtes unter⸗ laſſen. Sie müſſen mit beſonderer Sorgfalt darauf bedacht ſein, zu vermeiden, daß auch nur der geringſte Anſchein einer politiſchen Beeinfluſſung bei ihret Geſchäftsführung erweckt wird und der Oeffentlichkeit irgendwelche Angriffspunkte in dieſer Richtung ge⸗ boten werden. Auch jede Art der politiſchen Betätigung dritter Perſonen in den Dienſträumen iſt un⸗ bedingt unterſagt. Ich erſuche, dies allen Beamten und Angeſtellten alsbald zu eröffnen mit dem An⸗ fügen, daß gegen Zuwiderhandlungen eingeſchritten wird.“ Charakteriſtiſche Abſtimmung im Preußenparlament Telegraphiſche Meldung Berlin, 9. Juli Der preußiſche Landtag hat am Donnerstag ſeine Auflöſung mit 229 gegen 190 Stimmen abgelehnt. Für die Auflöſung haben geſtimmt: 70 Deutſchnationale, 40 Kommuniſten, 33 Volksparteiler, 16 Wirtſchaftsparteiler, 16 Landvolkabgeordnete, 6 Nationalſozialiſten, 4 Chriſtlichſoziale, 1Ilinker Kommuniſt(Seypold), 2 Oppoſitionskommuniſten, 2 bei keiner Partei(von Detten, früher Wirt⸗ ſchaftspartei, Klein, früher Deutſchnational), insgeſamte 190 Abgeordnete. Gegen die Auflöſung haben geſtimmt: 135 Sozialdemokraten, 70 Zentrumsabgeordnete, 21 Staatsparteiler, 2 Volksrechtsparteiler, 1 bei keiner Partei(König⸗Berlin), insgeſamt 229 Abgeordnete Die 5 Abgeordneten der Deutſchhannoverſchen Partei haben ſich an der Abſtimmung nicht be⸗ teiligt. Luftbomben⸗Manöver über einer Stadt Drahtung unſeres Pariſer Vertreters — Paris, 11. Juli. In Dünnkirchen fanden Luftmanöver ſtatt, denen das Thema zugrunde lag, die Stadt gegen Luft angriffe zu ſchützen. Obwohl die Manöver in⸗ folge ſchlechter Witterung nur tagsüber und nicht, wie vorgeſehen, auch nachts durchgeführt werden konnten, hat ſich aus ihnen ſchon ergeben, daß es möglich iſt, eine Stadt wie Dünkirchen mit 200000 Einwohnern in weniger als einer hal⸗ ben Stunde durch Bombenflugzeuge dem Erdboden gleichzu machen. Dieſes Ergebnis iſt der Bevölkerung durch Laut⸗ ſprecher von einem Fort aus zur Kenntnis gebracht A. Doane Letzte Meldungen Erdſtöße im Rheinland ö — Düren, 11. Juli. In der Stadt Düren und im ſüdlichen Teil des Kreiſes Düren wurden geſtern nachmittag gegen 18 Uhr zwei Erdſtöße ver⸗ ſpürt, die von unterirdiſchem Rollen begleitet waren, Schäden wurden bisher nicht feſtgeſtellt. Fünf Tote bei einem Autorennen — Paris, 11. Juli. Havas berichtet aus Buenos Aires, daß während des Autorennens von Navarro⸗ Santa Jé ein Wagen infolge falſcher Steue⸗ rung in die Zuſchauermenge fuhr, Fünf Perſonen wurden getötet und 20 verletzt. Das Defitzit des auſtraliſchen Bundes — Sidney, 11. Juli. Bei Vorlegung des Budgets im Parlament kündigte der Finanzminiſter an, daß das Defizit des auſtraliſchen Bundes während des laufenden Jahres auf 17215662 Pfund Ster⸗ ling geſtiegen ſei.. Die Revue von den Drei Musketieren im Mannheimer Nationaltheater Um die Erhaltung der Sächſiſchen Landesbühne. Nachdem die Auflöſung der Sächſiſchen Landesbühne bereits als beſchloſſene Tatſache angeſehen werden mußte, iſt jetzt durch Beteiligung des Staates die Gründung einer Geſellſchaft zur Er⸗ haltung der Landesbühne geplant. Als Vorausſetzung wird gefordert, daß ſich die ſächſiſchen Gemeinden in genügender Zahl beteiligen. Unter dieſer Voraus⸗ ſetzung wurden 55 000& für die Landesbühne, weitere 20 000 4 für die Provinztheater und 20000/ für die Beſucherorganiſationen bewilligt. Der Schritt zur Rettung der Sächſiſchen Landesbühne iſt damit getan, die Sicherung ihrer Erhaltung hängt nunmehr von den beteiligten Städten ab. Deutſche Gelehrte in Amerika. Der Kuno⸗ Francke⸗Lehrſtuhl für deutſche Kunſt und Kultur an der Harvard Univerſität in New Pork, den als letzter Adolf Goldſchmidt inne hatte, iſt für den Winter 1931/32 mit Profeſſor Dr. Hans Nau⸗ mann, dem Ordinarius für deutſche Philologie an der Univerſität Frankfurt a. M. beſetzt worden. Für das Jahr 1932/33 iſt Profeſſor Wilhelm Köhler, der Direktor der Staatlichen Kunſtſamm⸗ lungen in Weimar berufen worden. Zur Bekämpfung der Zenſur in Amerika. Von der American Civil Liberties Union iſt jetzt in Newyork eine Organiſation gegründet worden, die erſte ſich der Bekämpfung der Zenſur auf dem Gebiete der Bühne, des Films, des Buch⸗ und Zeitungsweſens und des Radios widmen wird. Zum Vorſitzenden des Ausſchuſſes, dem auch eine große Zahl nam⸗ hafter Wiſſenſchaftler, Künſtler und Kritiker ange⸗ hören, iſt Profeſſor Hatcher Hughes von der Co⸗ lumbia Univerſität gewählt worden. Das Amſterdamer Concertgebouw⸗ Orcheſter unter Leitung von Willem Mengel⸗ berg iſt zum erſten Male für den Tonfilm auf⸗ genommen worden. Das Programm umfaßt die „Oberon“⸗Ouvertüre von Weber, den Ungariſchen das Adagio aus der erſten Aleſtenne Suite von Bi Marſch aus Fauſts Verdammnis von Berlioz An 95 — L 11 8 35 it E 0 4 n I= 1 te K n Es 8 . 9 te 1 % n 1 8 0 15 n t⸗ g-— 1 ö n * t. 5 8 2 0 9 5 5 8 * 3 2 * 2 2 . * 1 2 E 5 6 ö 7 . 4 5 . Samstag, 11. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Proteſt der Mannheimer Beamten Große Mißſtimmung der Beamten gegen die badiſche Nolveroroͤnun Die auf geſtern Abend in den Muſenſaal des Roſengartens einberufene Proteſtverſamm⸗ lung des Ortskartells Mannheim des Deutſchen Beamtenbundes gegen die badiſche Notverordnung, war ſo ſtark beſucht, daß von einer Maſſenkund⸗ gebung der hieſigen Beamtenſchaft ge⸗ ſprochen werden kann. Dieſer ſtarke Beſuch beweiſt die Verärgerung und Empörung der Be⸗ amten gegenüber der badiſchen Notverordnung. Es kam aber auch der Un wille darüber zum Ausdruck, daß die badiſche Regierung ohne jegliche Fühlung⸗ nahme mit den berufenen Vertretern der Standes⸗ organiſation die Notverordnung erlaſſen hatte. Da⸗ bei fielen ſehr ſcharfe Worte gegen Regierung und Landtag, wiederholt wurde Reichsland Baden gefordert. Ein kommuniſtiſcher Beamter verlangte ſofortige Arbeitsniederlegung zum Zeichen des Proteſtes. Durch das Auftreten von Partei⸗ funktionären nahm die Debatte zeitweiſe einen ſtürmiſchen, parteipolitiſchen Charakter an, obwohl dies der Vorſitzende energiſch zu verhindern ſuchte. Die Vorwürfe gegen die Beamtenvertretung konnten leicht entkräftet werden. Es wurde betont, daß die Mannheimer Beamtenſchaft die erſte im Lande war, die ſich gegen die badiſche Notverordnung und damit gegen den Gehaltsabzug wehrte. Forderungen nach einem„Wegfegen der badiſchen Regierung und des Landtags“ erzielten langanhaltenden Beifall. Die von der Vorſtandſchaft eingebrachte Entſchließung wurde durch einen Zuſatzantrag des Herrn Feuer⸗ ſtein erweitert. Der Verſammlungsleiter, Ober⸗ haurat Roemer, hatte mitunter einen ſehr ſchweren Stand, die aufgeregten Geiſter zu beruhigen. Nach der Begrüßung der Anweſenden erteilte der Vorxſitzende dem Hauptredner des Abends, Verbandsdirektor Weiler-Karlsruhe das Wort, der einleitend ausführte, daß man der neuen badiſchen Notverordnung auch die Bezeichnung „Beſchleunigter Weg zur Herbeifüh⸗ rung der Kataſtrophe“ geben könne. Die Hoover⸗Botſchaft habe das deutſche Volk aufatmen laſſen; dieſe optimiſtiſche Stimmung ſei aber durch die Haltung unſerer weſtlichen Nachbarn wieder ver⸗ ſchwunden und das Mißtrauen um die deutſche Wirt⸗ ſchaft ſei, wie die Lage der Reichsbank beweiſe, im⸗ mer noch groß. Mitten hinein in dieſe Situation komme die Notverordnung der badiſchen Staats⸗ regierung, die erkläre, daß ſie über die Abzüge des Reiches hinaus gezwungen ſei, die Finanzen auf Koſten der Beamten zu ſanieren. Dieſe Einſtellung werde nicht nur den Kredit Badens ſchä⸗ digen, ſondern auch über dieſe Grenzen hinaus un⸗ heilvolle Wirkungen äußern. Der badiſche Städte⸗ verband und der badiſche Städtebund hätten erfreu⸗ licherweiſe gegen die Abſichten der Regierung Stel⸗ lung genommen und auf die rechtlichen Bedenken und die Wirtſchaftslage der Beamten hingewieſen, insbeſondere liege die Gefahr einer neuen all⸗ gemeinen Verſchuldung der Beamtenſchaft mit all ihren Folgenzahe. Die ſchlechtere Behandlung gegenüber dem Reich müſſe notwendigerweiſe ſchwerſte Verbitterung und das Gefühl der größten Unſicherheit und Rechtloſigkeit in der Be⸗ amtenſchaft hervorrufen. Beſonders einſchneidend würde ſich die weitere Gehaltskürzung auf dem Woh⸗ nungsmarkte auswirken. Der neue Gehalts⸗ abzug werde die bisher bedrohlich hohen Geldabhe⸗ bungen bei den Sparkaſſen noch weiter vermehren. Der Städteverband habe aus all dieſen Gründen die Regierung dringend gebeten, von einer weiteren Kürzung der Gehälter Abſtand zu nehmen. Der Redner kam ſodann auf das Verfahren der badiſchen Regierung zu ſprechen, die in aller Hei m⸗ lichkeit und ohne jede Fühlungnahme mit den beteiligten Verbänden der Beamten und Ange⸗ ſtellten im Gegenſatz zu dem Vorgehen der Reichs⸗ regierung, ihre Maßnahmen vorbereitet und getroffen habe. Sogar die nach der Verfaſſung geſetzlich ge⸗ währleiſtete Anhörung der Städte und Ge⸗ meinden ſei unterblieben. Die Beamtenſchaft ſei durch dieſes Verfahren in die ſtärkſte Empörung verſetzt worden und könne dieſer neuen Kwalitionsregierung kein Vertrauen entgegenbringen. Sie frage ſich, ob die Erhaltung des badiſchen Staates, der nach ihrer Meinung doch unrettbar der Kataſtrophe verfallen ſei, noch irgendeinen Wert habe. In der Frage des Finanz⸗ ausgleiches kritiſierte ſodann der Redner Baden ſoll Reichsland werden die Frage der Schullaſten. Hier ſeien Beſchlüſſe des Landtags im Laufe der Jahre gegen frühere Zuſagen nicht eingehalten worden. Die badi⸗ ſchen Gemeinden hätten eine ſchwere Schädigung im Gegenſatz zu anderen Ländern Deutſchlands und ins⸗ 1 unſeres Nachbarlandes Württemberg er⸗ itten. d Auch die Lehrerſchaft ſei erheblich geſchädigt worden, die außerplanmäßigen Lehrer bekamen ihre A nfangszulagen ge⸗ ſperrt, die für die Junglehrer verwendet wurden. Das Opfer, das die Kollegen von der Leh⸗ rerſchaft bringen, belaufe ſich auf jährlich 170 000 J. Die Lage der Beamtenſchaft betzeichnete der Redner als kataſtrophal. Die Beamten könnten ihren Kin⸗ dern die Ausbildung nicht mehr zuteil werden laſſen, die ſie ſelbſt genoſſen hätten, zumal weitere Be⸗ ſtimmungen der Notverordͤnung die Bezüge der Un⸗ ſtändigen noch weiterhin ermäßigt hätten. Die Be⸗ amten müßten in Zukunft bis in die oberen Kreiſe hinauf einen Armeleutehaushalt führen und mit Verdroſſenheit und Verbitterung ihre Dienſte verrichten. Der Radikalis mus nehme ſelbſtverſtändlich in erſchreckendem Maße zu. Weshalb bringe man alle dieſe Opfer? Lediglich des⸗ wegen, weil eine kleine Schicht maßgebender Poli⸗ tiker an der Selbſtändigkeit dieſes Staatsweſens ein Intereſſe hätte.(Stürmiſcher Beifall.) Hiergegen müſſe die Beamtenſchaft Stellung nehmen. Dies dürfe aber nicht in der Form geſchehen, daß mau heute abend eine Proteſtverſammlung abhalte, nach Hauſe gehe und die Fauſt im Sack mache. Es müſſe ein Aktionsausſchuß eingeſetzt werden, der nicht eher ruhe, als bis er den weiteſten Volkskreiſen das Unſelige dieſer Politik vor Augen geführt habe und eine Aenderung der Notverordnung herbeigeführt ſei. Nur durch eine fortgeſetzte, Tag für Tag ſich wieder⸗ holende Aufklärung der weiteſten Volkskreiſe könne dieſes Ziel erreicht werden. Die Ausſprache Während des Vortrages von Verbandsdirektor Weiler herrſchte ziemliche Ruhe; als aber die Debatte begann, kamen die Zwiſchen rufe von allen Sei⸗ ten. Der erſte Redner wurde durch Zurufe am Wei⸗ terſprechen gehindert. Der zweite ſetzte ſich durch ſein lebhaftes Temperament durch. Er verlangte einen viel ſchärferen Druck auf Regierung und Landtag, damit die Notverordnung zurück⸗ gezogen werde. Bei den beiden Landtagsabgeordneten Kraft(Nationalſozialiſt) und einem Kommuniſten ſchien es anfänglich, als ob auch ſie vorzeitig vom Rednerpult abtreten müßten. Fortgeſetzt ertönten Schlußrufe und Warnungen des Vorſitzenden. Kraft befaßte ſich vorwiegend mit dem neuen Finanz⸗ miniſter Dr. Mattes, der nur ein Ziel kannte, Miniſter zu werden. Mattes ſei ein richtiger„Be⸗ amtenfreſſer“. Auch die Regierung und der Landtag hätten für den Beamten nicht viel übrig gehabt. Der kommuniſtiſche Abgeordnete kritiſierte die 15 Mil⸗ lionen Mark für die 13 deutſchen Biſchöfe und bekam dafür Pfui⸗ und Schlußrufe in Maſſe zu hören. Noch eine große Anzahl von Rebnern kam zu Wort. Neue, poſitive Ratſchläge wurden jedoch von keiner Seite gemacht. Mehrfach wurden die Redner mit dem Zuruf unterbrochen: Das ſteht ja ſchon alles in der Zeitung!, was immer große Heiterkeit hervorrief. Einſtimmig angenommen wurde folgende Enutſchließung: a Die neueſten drakoniſchen Maßnahmen der badi⸗ ſchen Regierung rufen in der Beamtenſchaft einſtim⸗ mige Empörung hervor. Der Augenblick iſt da, wo die Beamten ihre Bereitſchaft, die ſie bisher bei allen ihnen von reichswegen aufgebürdeten Opfern immer und immer wieder erklärt haben, der neuen badiſchen Koalitionsregierung verſagen, weil klar erſichtlich iſt, daß die neuen badiſchen Spar⸗ maßnahmen einſeitig nur einer Volksſchicht aufge⸗ bürdet werden, von der man regierungsſeitig wohl annimmt, daß von ihrer Seite aufgrund ihrer Struk⸗ tur und ihrer bisherigen Opferwilligkeit der geringſte Widerſtand zu erwarten iſt. 5. Reichskanzler Brüning hat bei Erlaß der letzten Reichsnotverordnung in der Kundgebung an das Deutſche Volk klar ausgeſprochen, daß die Grenze der möglichen Belaſtung erreicht ſei. Darüber hin⸗ aus maßt ſich die badiſche Regierung in dem Augen⸗ g. Seite/ Nummer 313 5 aft 9- Heftige Vorwürfe gegen die badiſche Regierung blick, in dem ſie einen vierten Miniſter un⸗ nötigerweiſe in ſich aufnimmt und einen arbeitsfähigen Miniſter in Penſion ſchickt, an, dieſe Meinung des Reichskanzlers zu revi⸗ dieren. Sie gibt damit zu erkennen, daß ſie keine Kenntnis und kein Verſtändnis für die vorhandene Not der Familien, insbeſondere der unteren und mittleren Beamtenſchaft beſitzt. Daß die Regierung es wagt, in der amtlichen Veröffentlichung der Notverordnung den geringen Verzicht der Miniſter auf 1000/ ihrer Aufwandsentſchädigung— nicht Gehalt— überhaupt in Parallele zu ſtellen mit der tiefeinſchneidenden Wirkung der Notverordnung auf die kleinen Gehalts⸗ empfänger beſtärkt die Beamtenſchaft in dieſer Auf⸗ faſſung und bedeutet eine Brüskierung der von der unſozialen badiſchen Notverordnung betroffenen Beamten. Insbeſondere muß auch ſchärfſter Ein⸗ ſpruch erhoben werden gegen die ungeheure Belaſt ung der außerplanmäßigen Be⸗ amten, die bis zu 50 v. H. ihrer Geſamtbe⸗ züge verlieren und überdies noch durch eine untragbare Verſchlechterung ihrer Anſtellungsver⸗ hältniſſe zur Verzweiflung getrieben werden. Unfähig, die durch leichtfertiges Gebahren ſeit Jahren ſelbſtverſchuldete Finanzkriſe zu beheben, wälzt die Regierung ihre Schulden auf die Beamten ab und greift zu Mitteln, durch die die Beamtenſchaft vollkommen entrechtet und der letzte Reſt von Vertrauen geraubt wird. Die Be⸗ amtenbeſoldung ſoll in einer finanztechniſch unge⸗ heuerlichen Weiſe zum beweglichen Ausgleichsfaktor im Staatshaushalt werden. Die Mannheimer Beamtenſchaft hat in den letzten zwei Jahren durch Wegfall des Sonderzuſchlags und durch die Gehaltskürzungen bereits bis zu 30 v. H. ihres Einkommens eingebüßt. Die neueſte Kürzung, die eine Einbuße von weiteren 5 v. H. bedeutet, geht über das Maß des Erträglichen hinaus. Durch dieſe Maßnahmen wird die Beamtenſchaft dem Ruin zugeführt, die Kaufkraft vermindert, die Wirtſchaft geſchädigt, die Arbeitsloſigkeit ver⸗ mehrt und das Anſehen des Staats und ſein Kredit reſtlos untergraben. Durch dieſe verfehlte Politik wird die unvermeidliche Kataſtrophe nur noch be⸗ ſchleunigt. Bei dem jedem Rechtsempfinden Hohn ſprechen⸗ den Angriff auf ihre Lebensintereſſen wird die Be⸗ amtenſchaft alle geſetzlichen Mittel ergreifen und den Schutz der ordentlichen Gerichte anrufen. Die Beamtenſchaft erachtet es aber weiter als ihre Pflicht, nicht mehr untätig zuzuſehen, wie das Volk auf die genannte Art und Weiſe dem Abgrunde zu⸗ geführt wird. Sie fordert von der Regierung die ſo⸗ fortige Aufhebung der unter Mißachtung ver⸗ faſſungsrechtlicher Vorſchriften zuſtande gekomme⸗ nen Notverordnungen. Die Beamtenſchaft iſt der Auffaſſung, daß die der⸗ zeitige Reichsgliederung, an deren Erhaltung nur einige Wenige intereſſiert ſind, über die finanzielle Kraft des Volkes hinausgeht und verlangt daher, daß die ſchon ſeit langem vorbereitete Reichsreform ſo ſchnell und gründlich als möglich durch⸗ geführt wird. Sie verwahrt ſich ferner dagegen, daß ſie weiterhin das einzige Objekt ſein ſoll, um den überſpannten Verwaltungskörper des Laudes Baden lebensfähig zu erhalten und behält ſich vor, die ihr zweckmäßig erſcheinenden Schritte im Inter⸗ eſſe des Volksganzen zu ergreifen. Wenn ſich die badiſche Regierung nicht zu dem Standpunkt zurückfinden kann, Gehaltskürzungen ihrer Beamten lediglich im Rahmen der Reichskür⸗ zungen durchzuführen, dann gibt ſie damit ſelbſt der badiſchen Beamtenſchaft die Freiheit des Handelns zurück. ch. Joachim Kromer zum Gruß! Zum 70. Geburtstag des beliebten Künſtlers Zu den Ehrenmitgliedern des National⸗ theaters, von denen gerade in den letzten Tagen mehrfach die Rede war, gehört Kammerſänger Joachim Kromer, der am 12. Juli ſeinen 70. Ge⸗ burtstag feiern kann und der mit ſeiner Gattin, Emma Kromer, der Vorſitzenden des Landesverban⸗ des Badiſcher Hausfrauenvereine, in erfreulicher Friſche dem Abſchiedsabend Wilhelm Fentens bei⸗ wohnen konnte. Joachim Kromer Dieſe beiden Künſtler waren viele Jahre hindurch auf unſerer Bühne tätig, ſo daß mit dem Klang ihrer Namen manche ſchöne Erinnerung qguflebt. Joachim Kromer iſt in Frankfurts geboren. Nach dem Beſuch des Realgymnaſiums in Darmſtadt war er urſprünglich zum Kaufmann beſtimmt. Da wurde Jbachim Raff, der Leiter des Hoch'ſchen Konſervato⸗ riums, auf ſeine Stimme aufmerkſam. 47 Jahre ſtudierte er bei Maximilian Fleiſch, wurde alsdann in Bern angeſtellt; dann folgten Verpflichtungen in Rotterdam, Düſſeldorf, Preßburg, Budapeſt, Temes⸗ var, Altenburg, Halle, Stettin und Baſel. Nach er⸗ folgreichem Gaſtſpiel als Holländer und im„Barbier von Sevilla“ kam Joachim Kromer im Jahre 1895 an das Mannheimer National⸗ Theater. Hier vertrat er die lyriſchen und dramatiſchen Baritonrollen, im Nachtlager, Lortzing⸗Opern, den Harlekin in Ariadne, den er auch unter Strauß in der Schweiz ſang, dann die Baritonpartien in Pfitz⸗ ners Opern uſw. Er war ein hervorragender Ri⸗ goletto und errang ſtarke Erfolge im Alpenkönig und Menſchenfeind als Falſtaff, Bajazzo, Alfio, Pizzaro. Seine beſondere Stärke waren Wagner⸗ rollen, vor allem der Alberich, den er unter Coſima Wagners Obhut in Bayreuth ſtudierte und den er auf vielen Gaſtſpielreiſen ſang. Sein Amfortas, ſein Klingſor, ſein Kurvenal ſind unvergeſſen; ebenſo ſein Telramund, ſein Heerrufer, die Rollen, die er bei den Feſtſpielen in Amſterdam, Liſſabon und Lon⸗ don oftmals ſpielte. Bei den Kaiſerfeſtſpielen in Wiesbaden gab er den Barbier von Sevilla. Seine künſtleriſche Tätigkeit beſchränkte ſich keineswegs aber nur auf das Theater, wo er neben einer ſeltenen Geſangskultur auch ſchauſpieleriſch her⸗ vorragend in die Erſcheinung trat; er war auch im Konzertſaal ein oft und gern geſehener Gaſt. Vor allem im Brahmsguartett(Fiora, Seubert, Kromer, Rüdiger), das der vor kurzem verſchiedene Wilhelm Bopp ſo vorbildlich geleitet hatte. Unter Wolfrum ſang er in vielen Bachkantaten, Ora⸗ torien uſw. Und ſchließlich war er auch als Lehrer an der Mannheimer Muſikhochſchule tätig und zwar ſowohl für den dramatiſchen wie für den Geſangs⸗ unterricht.— Joachim Kromer gab aber auch Fecht⸗ unterricht. Er war der erſte, der ſich für den Fecht⸗ unterricht der Bühnenkünſtler einſetzte. Als Menſch genießt Joachim Kromer allſeitige Sympathie und Freundſchaft. War er doch immer einer von denen, die gerne helfen und immer bereit ſind, für andere einzutreten. Schon in frühen Jah⸗ ren erhielt er für die Errettung eines Kindes vor dem Tode durch Ertrinken die Lebensrettungs⸗ medaille. Wir wünſchen Joachim Kromer, der heute noch im Vollbeſitz ſeiner ſchönen Stimme iſt, der ſeine Ruhe nach getaner Arbeit an der Seite ſeiner ſelbſt⸗ los für das Wohl der Allgemeinheit tätigen Gattin genießt, noch recht viele Jahre geſunder, geiſtiger und körperlicher Friſche. n das durch Herkunft und Verur dabei aber sparsame, überall erhältliche Auto- Benzin, beitung absolut reine, 1 ö ö ö AMERIKA , 0 Weil es in allen 8 Erdteilen als unübertroffene Qualität anerkennt ist. 4. Seite/ Nummer 315 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 11. Juli 1931 Aus der Stadtratsſitzung vom 9. Juli 1931 Trinkwaſſerkontrolle Das Leitungswaſſer wird vom ſtädtiſchen Unterſuchungsamt in kürzeren Zwiſchenräumen chemiſch und bakteriologiſch unterſucht. Das Gutachten über die letzte Waſſerunterſuchung kommt wieder zu dem Ergebnis, daß es ſich um ein gutes Trink und Gebrauchs waſſer handelt. Umbau der Freibank Für eine Erweiterung des Verkaufs⸗ raumes der Freibank im Schlachthof, die Er⸗ ſtellung einer Abortaulage und bauliche Verbeſſe⸗ rungen zum Schutze der Freibankbeſucher gegen Regen und Kälte werden die erforderlichen Mittel zur Verfügung geſtellt. Neuregelung der Steuer-Abzüge vom Arbeitslohn Die überaus zahlreichen Anfragen an die Finanz⸗ ämter laſſen erkennen, daß über die neuen Beſtim⸗ mungen für den Steuer⸗Abzug vom Arbeitslohn in weiten Kreiſen Unklarheit herrſcht. Da jeder Ar⸗ beitgeber haftbar iſt, wenn der Abzug garnicht, un⸗ richtig oder nicht rechtzeitig vorgenommen wird, wird jedem Arbeitgeber dringend empfohlen, ſich das ſo⸗ eben erſchienene Merkblatt über die Steuer⸗ Abzüge vom Arbeitslohn, gültig ab 1. Juli 1931, ſofort zu beſchaffen. Die Abgabe des Merkblattes er⸗ folgt koſtenlos, nach auswärts erfolgt der Ver⸗ ſand durch die Poſt gebührenfrei. Beſtellungen auf das Merkblatt ſind zu richten an die Hauptabgabeſtelle der Reichs ⸗Steuer⸗Merk⸗ blätter, Berlin SO 36, Dresdener⸗Straße 2. Jahresfeier der Handelshochſchule Ausklang im Rennwieſen⸗Reſtaurant Geſtern nachmittag trafen ſich die Studierenden der Handels⸗Hochſchule zu einem gemütlichen Ab⸗ ſchluß der Jahresfeier im Garten des Rennwieſen⸗ reſtaurants. Raſch flogen in heiterer Unterhaltung die Stunden dahin. Der Senat und die Dozenten⸗ ſchaft der Handels⸗Hochſchule waren faſt vollzählig erſchtenen. Unter den Ehrengäſten ſah man auch Han⸗ delskammerpräſident Dr. h. e. Richard Lenel. Am Abend nahm der Rektor, Prof. Dr. Ludewig, mit einer kleinen Anſprache die Auszeichnung der Seger in den ſportlichen Wettkämpfe vor und überreichte die Ehrengaben. Dann war der Fidelitas freie Bahn gegeben. Für die Tanzluſtigen ſpielte im Sagal eine kleine Jazzkapelle. Mit dieſer zwangloſen Zufammenkunft, an der etwa 500 Perſonen teilnah⸗ men, hat die Jahresfeier der Handels⸗Hochſchule ihren Abſchluß gefunden. * * Sommernachtfeſt in der Pfingſtberg⸗Siedlung. Der Gemeinnützige Verein Mannheim⸗Pfingſtberg vexranſtaltet, wie ſchon kurz berichtet, am heutigen Samstag abend ein Sommernachtfeſt. Von 19.30 Uhr an finden Umzüge, Promenadekonzerte, Geſangsvorträge, turneriſche und ſportliche Dar⸗ bietungen ſtatt. Den Schluß bildet ein Feuerwerk. * Zu der Ehe⸗Tragödie im Jungbuſch. Ueber die im geſtrigen Abendblatt berichtete Ehe⸗Tra⸗ gödie erfahren wir noch, daß die Unglücksſtätte während des geſtrigen Nachmittags von zahlreichen Neugierigen belagert war. Zu ſehen gab es natür⸗ lich nichts, ſo daß die Anſammlungen höchſt über⸗ flüſſig waren. Eifrig kritiſtert wurde die Tatſache, daß der Krankenwagen etwa 20 Minuten zur Un⸗ fallſtelle brauchte, während das Ueberfallkommando nach wenigen Minuten zur Stelle war. Dies kam daher, daß zuerſt das Ueberfallkommando alarmiert Und erſt nachträglich der Krankenwagen angefordert worden war. Geſtern nachmittag weilte auch die Gerichtsbehbrde am Tatort. Von einer Vor⸗ Die Kraftfahrzeug-Unfülle in Baden im Jahre 1930 Nach den vorläufigen Feſtſtellungen des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamts beträgt die Zahl der Un⸗ fälle beim Verkehr mit Kraftfahrzeugen, die in Baden im Jahr 1030 zur amtlichen Kenntnis gelangt ſind, 7156, iſt alſo gegenüber dem Vorjahr, wenn auch nur unbedeutend, zurückgegangen(um 2,5 v..), obwohl die Zahl der Kraftfahrzeuge in den letzten Jahren ganz erheblich zugenommen hat. Man geht wohl nicht fehl, wenn man dieſe Abnahme der Un⸗ fälle auf die in letzter Zeit faſt in allen Städten er⸗ folgte polizeiliche Verkehrsregelung und im Zuſammenhang damit auf die erhöhte Aufmerk⸗ ſamkeit des Publikums gegenüber Kraftfahr⸗ zeugen zurückführt. Beteiligt waren an den Unfällen 4913 Perſonen⸗ kraftwagen, 2742 Krafträder, 1578 Laſt⸗ und Liefe⸗ rungswagen, 169 Kraftomnibuſſe, 90 Zugmaſchinen uſw. Verletzt wurden 4652 Perſonen und zwar 2421 Fahrzeugführer und Inſaſſen und 2231 dritte Perſonen. Getötet wurden 210 Perſonen (darunter 100 Führer und Inſaſſen). Der durch Fahrzeugunfälle bewirkte Sachſchaden belief ſich nach polizeilichen Feſtſtellungen auf rund 1,5 Mil ⸗ lionen. Die Urſache der Unfälle lag bei rund zwei Dritteln ſämtlicher zur amtlichen Kenntnis gelangten Unfälle auf einer unſachgemäßen Bedienung des Kraftfahrzeugs; in rund 45 v. H. aller Fälle war der Unfall auf zu ſchnelles und unvorſichtiges Fahren zurückzuführen. In 167 Fällen rutſchte das Fahrzeug infolge glatter oder aufgeweichter Fahrbahn, in 161 Fällen lag ein Fahrzeugdefekt vor, in 134 Fällen war das Warnungszeichen unterlaſſen. In 1446 Fällen 8. f. rund 20 v..) trug die Schuld am Unfall die Un⸗ achtſamkeit oder ſonſtiges ſchuldhaftes Verhalten von Fußgängern, Radfahrern, Fuhrwerksfüh⸗ rern uſw.; in 240 Fällen iſt Betrunkenheit des Führers feſtgeſtellt worden. Der unheilvolle Einfluß des Alkohols bei Kraftfahr⸗ zeugführern trat im Jahre 1930 dadurch in die Er⸗ ſcheinung, daß 12 Perſonen getötet und 226 Perſonen verletzt wurden. Die Höchſtzahl von Unfällen ereignete ſich im Jahre 1930, wie in den Vorjahren, in den Amtsbezirken mit den größten Städten; an erſter Stelle ſteht der Amts⸗ bezirk Mannheim mit 1395 Unfällen(19,5 v..), dann folgen Karlsruhe mit 1188(16,6), Frei⸗ burg mit 727(10,2), Heidelberg mit 566(7,9), Raſtatt einſchließlich der Stadt Baden⸗Baden mit 291(4,1), Konſtanz mit 277(3,9), Pforzheim mit 257(3,6) uſw. Die geringſte Zahl von Unfällen weiſt, wie in den Vorjahren, der Amtsbezirk Pfullendorf(7 Unfälle) auf. Geht man auf die Häufigkeit von Kraftfahrzeug⸗ unfällen in den einzelnen Monaten ein, ſo zeigt ſich, daß die Reiſemonate Mai bis Auguſt an erſter Stelle ſtehen; auf ſie entfällt eine Geſamt⸗ zahl von 2983 Unfällen, auf die Monate März, April, September und Oktober 24838, auf die Wintermonate November, Dezember, Januar und Februar nur 1690. Wie in den Vorjahren, ereigneten ſich die meiſten Unfälle am Samstag(15,9 v..), am Montag (15,3) und am Sonntag(44,7); an letzter Stelle ſteht der Donnerstag mit 12,6 v. H. Geht man noch endlich auf die Unfälle nach der Tageszeit ein, ſo ſteht feſt, daß ſich die meiſten Unfälle(35,7 v..) in den Nachmittagsſtunden von 4 bis 8 Uhr ereignen. Dann folgt die Zeit von 12 bis 4 Uhr nachmittags(26,2 v..), die Vormittagsſtun⸗ den von 8 bis 12 Uhr(18,5 v..) uſw. P. A. Landheimfeſt der Eliſabethſchule in Buchklingen Das alljährliche Landheimfeſt der Eliſabethſchule fand diesmal nicht in Mannheims Mauern ſtatt. Der Not der Zeit entſprechend ſah man von einer großen Veranſtaltung ab und lud Eltern und Freunde der Schule zu einem einfachen Waldfeſt beim Landheim in Buchklingen. Und wer am 5. Juli mit oben war, der mußte zugeben, daß dieſer Ge⸗ danke richtig war, und daß ſolch fröhliche Stim⸗ mung, ein ſolches Gefühl der Zuſammengehörigkeit von Schule, Landheim und Elternſchaft ſich auf früheren Landheimfeſten nie haben entwickeln kön⸗ nen. Mindeſtens 500 Perſonen, Schülerinnen, El⸗ tern, Lehrer, Buchklingener Jugend und Erwachſene hatten ſich zuſammengefunden, um in gemeinſamer Freude und„Anſtrengung“(Kaffee, Kuchen, Bier, Würſtchen, Radi)„ihr“ Landheim zu feiern. Auf der Wieſe und im Wald, überall ſah man gaſtlich hergerichtete Stätten! Und alles ſo billig, daß es ſich auch für den„gelohnt“ hätte, der nur um der leiblichen Genüſſe willen hinübergekommen wäre. Aber auch liebliche Genüſſe gab es. Einmal die N frohe Schar junger und fröhlicher Mädchen, die wirklich das immer wieder ſo unüberlegt ge⸗ brauchte Schlagwort von der„heutigen Ju⸗ gend“ aufs trefflichſte widerlegten. Und dann die muſtkaliſchen Darbietungen vom Geſangverein„Liederkranz“ Buchklingen, der unermüdlich ernſte und heitere Weiſen ſang. Er erntete durch wirklich künſtleriſch vollendete Wieder⸗ gabe ebenſo reichen Beifall wie der Poſaunen⸗ chor Mannheim⸗ Lindenhof unter Leitung von Herrn Kralemann, der die Beſucher gleich von Anfang an in die richtige Feſtſtimmung verſetzte. Dieſe war auch bis zum ſpäten Abend vorhanden. Dafür hatten die trefflichen Vorarbeiten einer gan⸗ zen Anzahl von Damen und Herren aus Mannheim und des Verwalterehepaares Kohl vom Landheim Zu ſehen gab es noch Wettſpiele der Jugend. Auch einige ältere Herren ſollen ſich nicht ganz er⸗ folglos am Sacklaufen beteiligt haben. Eine große Polonaiſe der Erwachſenen unter Führung des Poſaunenchors gab Anlaß zu manchen luſtigen Bemerkungen der Jugend und zu heimlichem Knip⸗ ſen mit der Kamera. Eine Verloſung bereitete viel Freude. Bei Einbruch der Dunkelheit gab es eine wundervolle bengaliſche Beleuchtung des Land⸗ heims, viel ſchöner als man dachte. Und wer noch mehr wiſſen will, der muß eben das nächſte Mal ſelbſt mit hinaufgehen.„So ſchön war's noch nie“, das haben alle geſagt, die dabei waren. * * Der Wohnungsbau in Mannheim. Der Rein⸗ zugang an Wohnungen betrug im Monat Juni 1931 65(Zugang durch Neubau 63, durch Umbau 3, Abgang durch Umbau). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 42 Wohnungen mit—3 Zimmern, 22 Wohnungen mit—6 Zimmern und 2 Wohnungen mit 7 und mehr Zimmern. Es wurden 19 neue Wohngebäude ſerſtellt. Für dieſe 19 Neubauten, die zuſammen 63 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. 13 neue Wohnge⸗ bäude wurden von privaten Bauherren erſtellt. Da⸗ von ſind 9 Kleinhäuſer mit—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. 80. Geburtstag. Herr Franz Oberbauer, ehema⸗ liger Beamter der Steinzeugwarenfobrik Friedichsfeld, Luiſenſtaße 11, feiert am heutigen 11. Juli ſeinen 80. Ge⸗ burtstag. Herr Oberbauer wurde geboren am 11. Juli 1851 als Sohn des Hauptlehrers Mich. Oberbauer, Oberhauptlehrer im heutigen Stadtteil Feudenheim Franz Oberbauer. erfreute ſich früher als Hauptlehrer und Rat⸗ 199 in Friedrichsfeld allgemeiner Achtung und Wert⸗ ſchätzung. * Ellmmendingen(Amt Pforzheim), 10. Juli. Ver⸗ mutlich in einem Anfall von geiſtiger Umnachtung hat ſich die 50jährige Ehefrau des Landwirts uletzt — Ablehnung der Notſteuern * Birkenau, 9. Juli. Das Kreisamt hat gegen die Streichungen, die der Gemeinderat im Voran⸗ ſchlag vorgenommen hat, Einſpruch erhoben. In der Hauptſache handelt es ſich um die Bier⸗ und Bürgerſteuer. Das ungedeckte Defizit beträgt 40000 Mark. Der Gemeinderat hat auf den Ein⸗ ſpruch des Kreisamts obige Steuern erneut abge⸗ lehnt. Samstag, 11. Juli 1931 Nationaltheater:„Die drei Musketiere“, Operette von R. Benatzky, Miete E 40, Anfang 19.30 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Mannheimer Altertumsverein: Beſichtigung der Schloßkirche und der Gruft Carl Philipps. Führung: Muſeumsdirek⸗ tor Prof. Dr. Friedrich Walter, 16.30 Uhr. Harmonie D 2, 6: 50. Vortragsabend der Klavierſchule Adolf Schmitt, 20 Uhr. Frauenverein vom Roten Kreuz für Deutſche über See: Rheinfahrt auf dem Dampfer„Freiherr vom Stein“ nach Nierſtein und zurück. Abfahrt 16 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 12 Uhr Mannheim Worms und zurück; 14.30 Uhr Mannheim— Speyer Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt 2% Sto. Mannheim— Worms und zurück. Autobusausflüge: Bad Dürkheim— Iſenachtal— Me niskreuz— Elmſteiner Tal— Neuſtadt a. d. H.— Mann⸗ heim. Lichtſpiele: Alhambra:„Im Weſten nichts Neues“.— Univerſum:„Der Mann, der ſeinen Mörder ſucht“.— Gloria⸗Palaſt:„Ein Tango Scala⸗Thegter:„Der falſche Ehemann“. Schauburg:„Kohlhieſels Töchter“. Capitol: „Der Jagzzkönig“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Eine Stunde Glück“.— Roxy⸗ Theater:„Im Weſten nichts Neues“. Sehens würdigkeiten: Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend Sonderausſtellung:„Die Mode und ihr Spottbild von 1700 — für Dich“ bis 1850“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Stäbtiſche Kunſthalle: Geöff⸗ net von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr, Ausſtellung:„Neues von Geſtern“. NM 2 VEREINS- KALENDER Donnerstag, 16. Juli Badiſch⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthotel Mannheimer Hof, Klublokal in den Kellerräumen neben der Weihenſtephanſtube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 5 Uhr auf dem Flugplatz. — Nachdruck verboten.— ff ccc Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner eulen: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: i. V. Franz Kircher Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, 8 in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei 2 Rückporto t 0 Geſchäftliche Mitteilungen * Lotterie⸗ Ziehungen. Am 18. und 20. Juli findet die Ziehung der Dresdener Frauenkirchen⸗Lotterie ſtatt. Bei einem Einſatz von nur 1% können 12 000/ Höchſtgewinn gewonnen werden. In den nächſten Tagen wird auch die große Rote Kreuz⸗ Lotterie mit 200 000% Gewinnen ausgeloſt, Höchſtgewinn von 100 000 4 und Hauptgewinne von 60 000 und 40 000 4. Die Ziehung findet ohne Verlegung am 17/20. Juli ſtatt. Die Loſe ſind zu haben bei der Firma IJ. Stürmer, Mannheim, 0 7, 11. Siehe heutiges 91 * * Alle Anträge zugeteilt. Wiederum können wir einen Erfolg einer Bauſparkaſſe melden. Die Rheiniſche Bau⸗ ſparkaſſe G. m. b.., Bad Kreuznach, hat ſämtliche im Mat getätigten Anträge am 1. Juli zugeteilt. Die Wartezeit betrug alſo knapp 8 Wochen. Die Zuteilungen unterſtehen der Kontrolle des Notariats Bad Kreuznach. Die Rhei⸗ niſche Bauſparkaſſe Bad Kreuznach, vergibt Hypotheken und führung des verhafteten Täters wurde abgeſehen, da geſorgt. Sogar die Buchklinger Bevölkerung hatte[ Augenſtein am Sonntag vormittag in der Pfinz er⸗ Baugelder zu 37 Zins und 3% Tilgung. Intereſſenten der Fall ziemlich klar liegt. mitgeholfen. tränkt. ſteaße 90, aßen beraten. e — ́⁵⅛wᷓ—. ,,——.... k——. k. p 5 Seine Irau Skizze von Georg Wagener Durch nichts zeichneten ſich die beiden vor ande⸗ ren Ehepaaren aus. Man wußte, daß Hans Kem⸗ mer gelegentlich kleine Meinungsverſchiedenheiten mit ſeiner Frau hatte, doch die Nachbarſchaft wartete immer umſonſt darauf, Zeuge einer intereſſanten häuslichen Szene zu werden. Kleine Streitfragen wurden in aller Ruhe beſprochen und gelöſt, und das Leben der beiden verlief in einem Frieden, der ein wenig gewohnheitsmäßige Gleichgültigkeit an ſich zu haben ſchien. Auf jeden Fall traute man Frau Käte nicht zu, daß ſie ihrem Manne ein ganz großes Opfer brin⸗ gien könnte. In dieſer Anſicht wurden die Bekannten beſtärkt, als eines Tages das Geſpräch einiger Nach⸗ barinnen ſich mit einer Frau beſchäftigte, die um ihres Gatten willen mit ihm in den Tod ge⸗ gangen war. Der Mann hatte als Beamter Unter⸗ ſchlagungen begangen und ſah der Strafverfolgung entgegen. Nun ſchien ihm plötzlich das Leben nicht mehr lebenswert, und er glaubte, den Tod der Strafe vorziehen zu müſſen. Er ſagte dies ſeiner Frau. Sie weinte nicht, verſuchte auch nicht, ihn von feinem Vorhaben abzubringen. Sie ſagte nur:„Ich gehe mit Dir.“ Dann warfen ſie ſich Hand in Hand vor den Schnellzug. Man lobte in wohlgeſetzten Worten den Opfer⸗ mut dieſer Frau.„Sie hat dem Manne den Tod leichter gemacht, und ſie blieb ihm bis zum bitteren Ende treu.“ Frau Käte war anderer Anſicht:„Sie Unrecht. Sie hätte ihm ſagen müſſen: Wenn Du Deine Strafe verhüßt haſt, ſo fangen wir zuſammen ein neues Leben an“ Dann wäre ſie ihm wahrhaft treu geweſen.“ Sie fand niemand, der ſich zu ihrer Anſicht bekannte oder bekennen wollte. Eines Tages kam Hans Kemmer mit ſeinem Wa⸗ gen von einer Geſchäftsfahrt zurück. Es war nachts um elf Uhr, und ein Nachbar hörte, wie Frau Käte den Mann begrüßte:„Hans Du kommſt aber ſpät zurück!“ a Am nächſten Tage verließ Hans Kemmer ſchon rüh am Morgen den Ort. Als er am Nachmittag it ſeinem Wagen zurückkehrte, empfing ihn helle Aufregung. An einem Kreuzweg, zehn Kilometer entfernt, war im Gebüſch ein bekannter Händler er⸗ ſchlagen aufgefunden worden. Der tödliche Streich mußte mit einem harten Gegenſtand gegen den Kopf des Händlers geführt worden ſein. Die geleerte Brieftaſche lag unweit des Toten. Kaum eine Viertelſtunde ſpäter bat der Landjäger Hans Kemmer um eine Auskunft. Ein paar Leute wollten geſehen haben, daß der Ermordete am Abend vorher in ſeinem Wagen gefahren war. Der letzte Zeuge hatte die beiden um 9 Uhr unweit der Tatſtelle geſehen. Hans Kemmer gab dies ohne weiteres zu: „Auf ſein Verlangen hin ſetzte ich den Händler am Kreuzweg ab.“—„Was haben Sie dann bis 11 Uhr getan? Sie brauchten doch keine zwei Stunden, um von dort nach Hauſe zu kommen!“—„Ich bin durch eine Panne auf offener Landſtraße aufgehalten worden.“ 8 Der Landjäger tat ſeine Pflicht. Er ſagte:„Ich muß Sie in Gewahrſam nehmen, bis die Mordkom⸗ miſſton entſcheidet.“ Die Entſcheidung fiel bald: Der Staatsanwalt erhob gegen Hans Kemmer Anklage wegen Mord. Die Nachbarn fällten ihr Urteil raſch. Hans Kem⸗ mer, ſo ſagten ſie, war ihnen ſchon immer unſym⸗ pathiſch geweſen in ſeiner unnatürlichen Verſchloſſen⸗ heit, und ſie ſprachen ihn ohne weiteres ſchuldig. Das Gericht ſchloß ſich dieſer Anſicht an. Alle An⸗ zeichen ſprachen gegen den Beſchuldigten, am meiſten aber die Fahrt, die er am Morgen nach der Tat unter⸗ nommen hatte. Er gab zu, an dieſem Tage einen wertvollen Ring gekauft und einem Mädchen ge⸗ ſchenkt zu haben, für das er ohne Wiſſen ſeiner Frau ſchwärmte. Er behauptete zwar, ſeit Monaten den dazu erforderlichen Betrag zuſammen geſpart zu haben, ſo daß er nicht in ſeine Geſchäftskaſſe zu grei⸗ ſen brauchte, aber er wurde doch zu lebensläuglichem Zuchthaus verurteilt, weil ihm niemand glaubte. Niemand außer ſeiner Frau. Sie hatte den Ver⸗ handlungen beigewohnt und nur die Augen nieder⸗ geſchlagen, als Haus Kemmer von dem Mädchen ſprach. Doch als das Urteil gefällt wurde, rief ſie laut durch den Saal:„Hans, ich weiß, daß Du un⸗ schuldig biſt!“ Nun begann der Kampf gegen eine Welt von toten Paragraphen, von Voreingenommenheit, Uebelwollen, Unglauben und gegen das Mitleid, das ihr Vertrauen zu dieſem Mann nur belächelte: „Arme Frau! Sie könnte etwas Beſſeres tun, als ihre Zeit und ihre Kraft an einen Mörder ver⸗ ſchwenden. Sie ſollte lieber dafür ſorgen, daß ihre Kinder nicht nach dem Vater ſchlagen.“ So ſprachen vornehmlich jene Leute, die es ihr einſt übel genom⸗ men hatten, daß ſie nicht in das Lob der opferwil⸗ ligen Selbſtmörderin, der Frau des Betrügers ein⸗ ſtimmte. Käte Kemmers Leben galt nur noch dieſem Kampf. Er koſtete ihr Vermögen. Denn ſie nahm die Dienſte des bekannteſten Anwaltes und der beſten Detektive in Anſpruch. Und doch verwarf das Gericht die Reviſion, weil immer noch alle Anzeichen gegen Hans Kemmer ſprachen. a Ein Gläubiger ließ ihr das Haus über dem Kopf verſteigern. Sie ſtand mit ihren beiden Kindern auf der Straße. Doch ihr Elend ſchien ſie nicht zu beugen. Ihr war es einerlei, wo ſie Unterkunft fand, wenn ſie nur ihr Ziel erreichte. Sie verlangte wohl von den Kindern die gleiche Opferfreudigkeit, und ſie verſtand es nicht, warum dieſe weinten, als ſie in die Dachkammer einzogen, die in Zukunft ihr Heim ſein ſollte.„Es iſt doch nur um Vaters wil⸗ len“, ſagte ſie. Und dann nahm man ihr die Kinder, weil Menſchen, welche die Güte in Erbpacht zu ha⸗ ben glaubten, der Anſicht waren, ſie ſeien in einer Anſtalt beſſer aufgehoben als bei der eigenen Mutter. Käte Kemmer mußte arbeiten, um nicht zu ver⸗ hungern, um die Koſten für die Eingaben aufbringen zu können, die ſie immer wieder an die Gerichte, an das Miniſterium, an das Staatsoberhaupt richtete. Man nannte ſie eine läſtige Querulantin. Sie arbeitete, bis ihre Kraft verſagte. Eines Ta⸗ ges, vier Jahre nach Hans Kemmers Verurteilung, brach ſie in der Fabrik zuſammen, in der ſie ſich als beſte Akkordarbeiterin den neidvollen Haß der an⸗ deren zugezogen hatte. Man brachte ſie ins Kran⸗ kenhaus. Die Diagnoſe ergab keine beſtimmte Krankheit.„Allgemeiner Zuſtand äußerſter Schwäche“, ſtellten die Aerzte feſt. Einer unter ihnen, der von Käte Kemmers Kampf wußte, ſah tiefer. Deshalb ſagte er zu ihr:„Ich glaube, daß Ihr Mann unſchuldig iſt.“ Es hatte nur ein Troſt, ein Stärkungsmittel ſein ſollen. Doch als der Arzt aus den Augen der ſterbenskranken Frau heißen Dank und felſenfeſtes Vertrauen las, da begann er wirklich an Hans Kemmers Unſchuld zu glauben, Er hatte ſich ſchon vorgenommen, alles zu tun, um der Frau wenigſtens durch ſeinen Glauben, durch neues Suchen nach Beweiſen für Hans Kemmers Unſchuld das Ende zu erleichtern, da las er in der Zeitung, daß in einer anderen Stadt ein ſchwer⸗ kranker Landſtreicher ins Krankenhaus eingeliefert worden war und im Fieber von einem Mord ſprach, den er auf dem Gewiſſen habe. Der Arzt reiſte ſo⸗ fort dorthin. Er verabſchiedete ſich vorher von Käte Kemmer:„Eine Spur iſt gefunden.“—„Telegra⸗ phieren Sie mir ſofort!“ ſagte ſie mühſam.„Ich will noch ſolange leben.“ Sie ſtarb, kurz nachdem die Nachricht eingetroffen war:„Ihr Mann iſt ſchuldlos.“ An ihrem Grabe ſagte der Arzt:„Ich kann Dir keinen Platz im Himmel verſprechen, Käte Kemmer, denn ich weiß nicht, ob es den gibt. Doch ich glaube an eine ewige Gerechtigkeit, und deshalb glaube ich auch, daß Du in einem anderen Leben für das, was Du hier getan und gelitten haſt, belohnt und ent⸗ ſchädigt werden wirſt.“ Das Badiſche Landestheater hat zur Ver⸗ beſſerung ſeiner finanziellen Lage einen Reklame⸗ film gedreht, der die Entwicklung des Karlsruher Theaters ſeit ſeinen primitiven Anfängen in unter⸗ haltſamer Folge auf die Leinwand wirft! Von der Acker mannſchen Wandertruppe geht es hinauf zu Devrient, zur Uraufführung der„Journaliſten“ zu Richard Wagners Triumphen und weiter bis in die neueſte Zeit. Alles, was der theaterfreundliche Laſe zu ſehen wünſcht, iſt da— das Geſamttheater auf und hinter der Bühne: der Blick hinter die Kuliſſen darf ja nicht fehlen! Das ganze Perſonal kommt zum Mitſpielen; alle die berühmten Leute, die das. Landestheater„berühmt“ gemacht haben im Lauf der kunſt⸗ Zeiten, wollen gemimt ſein.. Der Film, geſchichtlich inſtruktiv, dekorativ und ſehr unterhal⸗ tend, ſoll der Landesbühne in ihren Geldbedräng⸗ niſſen neue Freunde werben, und da er in vielen Städten und Städtchen laufen wird, dürfte er ſein zeitgemäßes Ziel ſchon erreichen.„ darunter — Weener 1— E A ee . 5 * 72 2 Samstag, 11. J Aus Baden Erhebliche Einſparung beim Univerſitätsbau m. Heidelberg, 10. Juli. Die Neue Univerſität iſt bekanntlich nur zu einem Teile, dem größten allerdings, fertig. Der Geſamtbau wird ein nach der Auguſtinergaſſe zu offe⸗ nes Viereck darſtellen. Die nächſte Aufgabe der Bau⸗ leitung iſt nunmehr die Niederlegung des alten Poſt⸗ gebäudes gegenüber der Univerſitätsbibliothek und der Oberealſchule in der Seminarſtraße. Mit der Niederlegung dieſer Gebäude kann ſchon nach dem Schluß des Sommerſemeſters begonnen werden, gleichzeitig werden auch die dem Abbruch verfallenen Häuſer Nr. 11 und Nr. 13 in der Auguſtinergaſſe verſchwinden müſſen. Die anderweitige Unter⸗ bringung der Altſtadtpoſt und der Schule iſt eine Frage für ſich, die ihre Schwierigkeiten hat, aber rechtzeitig gelöſt werden muß. Ein vielfach kurſieren⸗ des und auch vielgeglaubtes Gerücht, daß die Aus⸗ führung des Rohbaues der Neuen Univerſität ſich verzögere wegen finanzieller Schwierigkeiten, iſt völlig gegenſtandslos. Die nötigen Mittel ſind ſchon deswegen vorhan⸗ den, weil bei dem Bau des Hauptteiles infolge gün⸗ ſtiger Umſtände eine erhebliche Summe, die, wie wir verraten können, ſich auf weit über 300 000 4 beläuft, eingeſpart werden konnte. So viel ſteht feſt, daß bis zum Sommerſemeſter nächſten Jahres der wenig⸗ ſtens durch ſeinen Umfang imponierende Bau völlig vollendet ſein wird, früher aber kaum. Erfreulich iſt, daß durch die Reſtbauten wieder eine nicht unbeträcht⸗ liche Zahl von Erd⸗ und Bauarbeitern Beſchäftigung finden werden. Das Baugewerbe liegt ja in dieſem Jahre noch mehr darnieder wie im vorigen. Nur Reparaturen werden ausgeführt und dieſe auch nur in geringem Maße; zu Neubauten fehlt das Geld. 7000/ Hochwaſſerſchaden * Bruchſal, 9. Juli. Das Hochwaſſer vom 8. Mai hat an den vom ſtädtiſchen Gutshof bewirtſchafteten Grundſtücken auf dem ehemaligen Exerzierplatz einen Schaden von 7000/ angerichtet. Durch Starkſtrom getötet * Karlsruhe, 9. Juli. Bei Repiſionsarbeiten im Schaltraum des Transformatorenhauſes der Firma Gritzner in Durlach kam der Bezirksmonteur Aegi⸗ dius Boſch aus Karlsruhe einer Zuleitung der 20 000 Volt ſtarken Stromleitung zu nahe und wurde vom elektriſchen Strom getroffen. Nach ſeiner Verbringung ins Krankenhaus waren Wiederbele⸗ hungsverſuche erfolglos. Der Mann war ver⸗ heiratet und Vater von drei Kindern. Durch den Unfall trat in der Leitung des Transformatoren⸗ hauſes Kurzſchluß ein, wodurch der Schaltraum pollſtändig ausbrannte. Die Vermählung des Markgrafen von Baden * Baden⸗Baden, g. Juli. Die Vermählung des Markgrafen Berthold von Baden mit Theo⸗ dorg von Griechenland wird am 17. Auguſt im neuen Schloß in Baden⸗Baden ſtattfinden. Bis jetzt haben 70 Fürſtlichkeiten ihre Teilnahme zugeſagt. Mark⸗ graf Berthold weilt zur Zeit in London bei Ver⸗ wandten. Mörder Landſtraße * Haslach i.., 9. Juli. In der Nähe von Has⸗ lach wurde abſeits der Landſtraße auf der Wieſe der Jahre alte Taglöhner Jakob Kempf von Lin⸗ denſtruh bewußtlos aufgefunden. Im Kranken⸗ haus Haslach iſt er ohne das Bewußtſein wieder er⸗ langt zu haben, geſtorben. Man vermutet, daß Kempf von einem unbekannten Motorradfahrer an⸗ gefahren wurde. Entweder hat dieſer ſein Opfer, von dem er annahm, daß es tot war, auf die Wieſe geſchleppt, oder Kempf iſt nochmals zum Bewußtſein gekommen und wollte verſuchen, nach Hauſe zu ge⸗ langen. Dabei iſt er ſchließlich auf der Wieſe zu⸗ ſammengebrochen. Der Brandſtifter gefaßt? * Pfullendorf, 9. Juli. Der Metzger Hermann Rößler vom Pfullendorf wurde unter dem Ver⸗ dacht der Brandſtiftung feſtgenommen. Ein von ihm gegen den Haftbefehl erhobener Einſpruch iſt zu⸗ rückgewieſen worden. Man glaubt, in Rößler den Brandſtifter gefaßt zu haben, der in letzter Zeit im Bezirk Pfullendorf zahlreiche Brände gelegt hat. Schiffsunfälle auf dem Oberrhein Kleinkems, 9. Jull. Während letztes Jahr haupt⸗ ſächlich die Schleppkähne Havarien auf der Baſler Fahrt erlitten, ſind es heuer die Seiten rad⸗ dampfer, die vom Unglück verfolgt werden. In⸗ nerhalb weniger Tage mußten vier Dampfboote in⸗ ſolge Maſchinenſchadens die Weiterfahrt unter⸗ brechen, z. T. allein zu Tal fahren, z. T. abgeſchleppt werden. Leichenländung * Säckingen, 9. Juli. Geſtern abend wurde im Rechen des Kraftwerkes Rheinfelden die Leiche eines jungen Mädchens geländet, die als die der Tochter des Spediteurs Zimmermann von Säckingen feſtgeſtellt wurde. Das junge Mädchen wurde ſeit Sonntag mit ihrem Liebhaber vermißt, von dem bis jetzt noch jede Spur fehlt. Ob Unfall oder Selbſt⸗ mord vorliegt iſt noch nicht geklärt. ine Prag N ägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung 0 2 * N rgang/ Nummer 315 e Das Tuberkuloſe⸗Krankenhaus in Heidelberg⸗Nohrbach Erſtes akademiſches Tuberkuloſe⸗Krankenhaus Deutſchlands Zentrale der Tuberkuloſebekämpfung und Forſchung Badens In aller Stille iſt in dem Vorort Heidelbergs in Rohrbach durch die Landesverſicherungsanſtalt Ba⸗ den ein Krankenhaus fertiggeſtellt worden, das nicht nur eine wertvolle Bereicherung der Heidelberger Kliniken darſtellt, ſondern deſſen beſondere Bedeu⸗ tung darin liegt, daß neuartige mediziniſche und be⸗ ſonders ſozialmediziniſche Geſichtspunkte in ihm zur praktiſchen Durchführung gebracht werden. Der mit einem Koſtenaufwand von etwa 1,5 Mil⸗ lionen erſtellte Neubau für 140 Betten iſt ſeit kurzer Zeit vollendet und ſeiner Beſtimmung übergeben. Die Leitung des Krankenhauſes, Prof. Fränkel, nahm deshalb Gelegenheit, einer Anzahl ärztlicher Referenten der deutſchen Preſſe, das Krankenhaus zu zeigen. Das Kernſtück des Krankenhauſes iſt das alte „Rohrbacher Schlößchen“, erbaut 1770 vom Bruder des nachmaligen Königs Max Joſef von Bayern. Dieſes ſpäter ſehr ver⸗ nachläſſigte Gebäude wurde freigelegt und iſt jetzt ein Schmuckkäſtchen aus dem Spätbarock, das jedem Kunſtliebhaber Freude bereitet. Es wird jetzt noch mit Mobilar aus dem Mannheimer Schloß ausgeſtattet— die Stadt Mannheim hat dazu bereits ihre Erlaubnis gegeben— und dann bildet dieſes Schlößchen tatſächlich wteder eine Se⸗ henswürdigkeit in Heidelberg. Mit ihm ſind eine Reihe hiſtoriſcher Erinnerungen aus der Geſchichte der Pfalz und insbeſondere an die Verbundenheit der bayriſchen und badiſchen Pfalz verknüpft. Das Schlößchen dient als Verwaltungsgebäude. Der Park iſt in ſtreng engliſchem Stil gehalten und im Park angelehnt an das Schlößchen. Ohne aber die Einheit des Stils zu ſtören, ſind die zwei eigent⸗ lichen Krankenhausbauten errichtet, einfach, nicht prunkhaft, ſtreng ſachlich und doch gefällig, nicht nüch⸗ tern erſcheinend und zu dem Milieu des Schlößchens paſſend. Zum erſten Mal in Deutſchland werden in dieſem Krankenhaus neuartige mediziniſche und ſozialmediziniſche Wege gegangen, die im weſent⸗ lichen darauf hinauslaufen, eine enge Verbindung zwiſchen den Trägern der Sozialverſicherung, der privaten Wohlfahrts⸗ pflege und der Univerſität zu ſchaffen, die allen Beteiligten in gleicher Weiſe Förderung verſpricht. Im Krankenhaus Rohrbach iſt dafür Sorge ge⸗ tragen, daß unbeſchadet der Frage, wer letzten Endes der letzte Koſtenträger iſt, feder Kranke, der ſofort Aufnahme erfordert, dieſe erhält. In der Regel ge⸗ ſchieht die Aufnahme nur auf ärztliche Anmeldung. Als ſehr wichtig erweiſt ſich dabei der Umſtand, daß das Krankenhaus in engſter Verbindung ſteht mit der großen, dem Krankenhaus angegliederten Tuber⸗ kuloſefürſorgeſtelle, deren Bereich ſich von der badiſch⸗ bhayriſchen Grenze bei Tauberbiſchofsheim und Bu⸗ chen bis Schwetzingen und über Bruchſal hinaus er⸗ ſtreckt, alſo ein Gebiet mit etwa 400 000 Einwohnern, das teilweiſe als beſonders tuberkuloſeverſeucht an⸗ zuſehen iſt. Die Bezirke Wiesloch und Schwetzingen z. B. gehörten von jeher zu den Bezirken, die den Landes durchſchnitt der tuberkulös Erkrankten ſtets weſentlich überſchritten, woran die Tabakinduſtrie und die Frauenarbeit im weſentlichen die Schuld trägt in Verbindung mit den ſchlechten ſozialen Verhält⸗ niſſen, die in dieſen Bezirken anzutreffen ſind. Die Fürſorgeſtelle gibt aber Gelegenheit, die Kranken in den Anfängen ihrer Erkrankung zu er⸗ ſaſſen und durch regelmäßige Unterſuchung der Um⸗ gebung der Kranken für ſchnellſte Sanierung der Familie zu ſorgen. Die erheblichen Koſten trägt im weſent⸗ lichen der Landesverband zur Bekämpfung der Tu⸗ berkuloſe und die Landesverſicherungsanſtalt. So⸗ weit zur Feſtſtellung der Diagnoſe eine Aufnahme im Krankenhaus nötig iſt, kann dieſe bis zur Dauer von 14 Tagen erfolgen. Iſt die Diagnoſe geſichert, ſo ſchließen ſich unmittelbar alle erforderlichen Heil⸗ maßnahmen an, ſei es, daß operative Eingriffe wie Pneumothorax nötig ſind, ſei es, daß Heilſtätten⸗ kuren als dringlich erſcheinen, ſei es, daß fieberhafte Kranke, deren Aufnahme in Heilſtätten ſich als nicht möglich erwieſen hat, zunächſt weiter im Kranken⸗ haus verbleiben ſollen bis zu ihrer Entfieberung. Schließlich bleiben auch die Kranke im Krankenhaus, bei denen eine Heilung leider nicht mehr zu erwar⸗ ten iſt, bei denen aber die häuslichen Verhältniſſe eine Rückkehr in ihre Wohnung als ungeeignet er⸗ ſcheinen laſſen. Im Krankenhaus treffen ſich alſo alle Arten von Erkrankung in den verſchiedenſten Stadien. Aus dieſem Grunde iſt man, was beſon⸗ ders verdienſtlich erſcheint, dazu übergegangen, jede Unterbringung in Sälen zu vermeiden; es gibt nur Einzelzimmer und Zimmer zu 2 Betten. Was das bedeutet für die ſeeliſche Einſtellung von Kranken, bei denen die Geneſung doch immerhin Mo⸗ nate erfordert, kann nur der verſtehen, der mit chro⸗ niſch Kranken zu tun hatte in den Sälen alter Kran⸗ kenhäuſer, in denen 10 und noch mehr Kranke in einem Raum monatelang zuſammenliegen. Klaſſen gibt es im Krankenhaus nicht. Ob jemand ein Einzelzimmer oder ein Bett in einem Doppelzimmer erhält richtet ſich nur nach der Natur der Erkrankung, nicht nach dem Portemon⸗ naie des Kranken. Verſicherte und Unverſicherte bis zu einem Einkommen von 6000%/ jährlich zahlen 6/ Verpflegungsſatz, Unverſicherte mit größerem Einkommen 8,50., Die Selbſtkoſten betragen etwa .20/ d. h. die Landesverſicherung zahlt bei der Mehrzahl der Kranken 2,50/ im Tag dazu. Hand in Hand mit der Behandlung geht nun die ſoziale Fürſorge, die allein in Händen der behan⸗ delnden Aerzte liegt. Es ergibt ſich von ſelbſt, daß es bedauerlich wäre, wenn die reiche Erfahrung, die im Krankenhaus gewonnen würde, nicht weiter nutz⸗ bar gemacht werden könnte. Da tritt nun die Zu⸗ ſammenarbeit mit der Univerſität ein und zwar ſowohl mit den kliniſchen als mit den theoretiſchen Inſtituten. Das Krankenhaus wird damit For⸗ ſchungsinſtitut für Tuberkuloſe. In den reichlich vorhandenen Laboratorien kön⸗ nen Dozenten aller mediziniſchen Diſziplinen arbei⸗ ten, die ſich für das Tuberkuloſeproblem inter⸗ eſſteren. Das Reichsarbeitsminiſterium hat hierfür bereits Mittel zur Verfügung geſtellt. Selbſtver⸗ ſtändlich ſoll und wird das Krankenhaus auch als Lehrſtelle für Studenten dienen und ebenſo der Fortbildung der Aerzte zur Spezialausbildung auf dem Gebiete der Tuberku⸗ loſe. Die Nähe der Verſicherungsträger und der prina⸗ ten Wohlfahrtspflege bieten Garantien, daß in den Unterricht auch die ſoziale Seite des Krankenhauſes eingefügt werden und die heranwachſende Aerzte⸗ generation in den Geiſt der Sozialmedizin eingeführt wird, der bisher im Unterricht allzu ſehr vermißt wird. Durch dieſe enge Zuſammenarbeit iſt aber auch Gewähr dafür geboten, daß eine Rationali⸗ ſierung der Arbeit auf ſozial⸗mediziniſchem und ſozial⸗hygieniſchem Gebiete eintritt. Die organiſgtoriſche Form für die Zuſammenarbeit aller genannten Organe iſt in der Form getroffen, Aus der Ffulx Ein Pfälzer bei der Nordpolfahrt * Landau, 10. Juli. Unter den fünf deutſchen Ge⸗ lehrten, die an der Arktisfahrt des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ teilnehmen werden, befindet ſich auch der praktiſche Arzt und Arktis⸗Forſcher Dr. Kohl⸗ Larſen. Dr. Kohl⸗Larſen, der mit einer Nor⸗ wegerin verheiratet iſt, ſtammt aus einer altbekann⸗ ten pfälziſchen Familie und wurde in Laudau ge⸗ boren, wo er auch die Schule beſuchte. Er lebte lange Zeit in Norwegen und hat heute ſeinen Wohnſitz am Bodenſee, wo er durch Veröffentlichung arktiſcher Forſchungsſchriften ſich einen Namen machte. Dr. Kohl ſteht im Alter von 47 Jahren. Seine bejahrte Mutter und eine Schweſter wohnen heute noch in Landau. Eine pfälziſche Gemeinde vor dem Zuſammenbruch * Winnweiler, 10. Julf. Wegen Fehlens jeglicher Zahlungsmittel ſind bei der Hälfte der zum Ein⸗ nehmereibezirk Winnweiler gehörigen Gemeinden die Zahlungen eingeſtellt worden. In verſchiedenen Gemeinden wurden den Gemeindebeamten und ⸗bedienſteten die Juligehälter nicht aus⸗ bezahlt. Für die Unterſtützung der zahlreichen Ausgeſteuerten fehlen jegliche Mittel. K d Hambach, 9. Juli. Unſere Schule bekommt jetzt eine moderne Heizungsanlage und zwar eine Niederdruck⸗Dampfheizung. Ihre Einrichtung wurde von der Gemeindeverwaltung dem Eiſenwerk Kai⸗ fſerslautern übertragen. Die Koſten belaufen ſich auf 3600 J. Hambach läßt auch einen Brunnen bohren und hat die Arbeiten hierfür an die Firma“ Brechtel in Ludwigshafen übertragen. Das Be⸗ zirksamt hat nunmehr die Erhöhung der Bier⸗ ſteuer und die Erhebung einer Bürger⸗ Gemeinderat iſt zwar immer noch dagegen, hat aber von einer Beſchwerde nach München abgeſehen, weil er ſich davon keinen Erfolg verſpricht. Rückfälliger zu Zuchthaus verurteilt Der 42jährige verheiratete Schuhmacher Karl Rollwa, wegen Diebſtahls wiederholt rückfällig, ſtand unter der gleichen Anklage vor dem Schöffen⸗ gericht pirmaſens. Er ſoll am 7. Mai vormit⸗ tags durch ein offenes Oberlicht in die Wohnung ſei⸗ nes Freundes Heinrich Dern eingedrungen, eine in einem Kleiderſchrank ſtehende Holzkaſſette aufge⸗ brochen und daraus 15 Mark entwendet haben. Hierzu war eine ganze Reihe von Zeugen geladen. Rollwa, der ſchwer vorbeſtraft iſt— ſeine letzte Strafe waren 15 Jahre Zuchthaus, von denen er 12 verbüßte— verſchwor ſich hoch und teuer, den Diebſtahl nicht begangen zu haben. Einige Zeugen haben ihn aber beobachtet und erkannt. Sein Alibi ge⸗ lang ihm nicht. Er erhielt zwei Jahre Zucht⸗ haus, die erlittene Unterſuchungshaft wird ange⸗ rechnet und Haftfortdauer angeordnet. daß Beſitzer des Krankenhauſes die Landesverſiche⸗ rungsanſtalt Baden iſt, die für den Neubau etwa 1,5 Millionen/ aufgewendet hat. Für den Betrieb des Krankenhauſes ſelbſt wurde eine G. m. b. H. mit 75 000/ gebildet, an der die Landesverſicherungs⸗ anſtalt Baden wiederum mit 51%= 38 000/ beteiligt iſt, die reſtlichen 49% verteilen ſich auf Landesver⸗ ſicherungsanſtalt Pfalz. Kreis und Stadt Heidelberg und bad. Unterrichtsminiſterium für die Univerſität, ſowie Landesverband zur Bekämpfung der Tuber⸗ kuloſe. Der Einfluß der Stadt Heidelberg in dieſer Ge⸗ ſellſchaft erſcheint uns außerordentlich klein, um ſo mehr das Krankenhaus für die Stadt von beſon⸗ derer Bedeutung iſt. In erſter Linie erſpart das Krankenhaus der Stadt ein eigenes Tuberkuloſe⸗ krankenhaus, wie es etwa Mannheim benbtigt, und ſaniert die Stadt, ohne ihr beſondere Aufwen⸗ dungen zu verurſachen. Die Hauptnutznießerin des Krankenhauſes iſt zweifellos die Stadt und der Kreis Heidelberg; etwa ein Drittel aller Aufnahmen ſtam⸗ men auch aus Stadt und Kreis Heidelberg. Insgeſamt ergibt ſich alſo, daß das Krankenhaus Rohrbach eine Zentralſtelle wird, in der alle Fäden zuſammenlaufen, die über⸗ haupt mit Tuberkuloſe etwas zu tun haben, ob dies nun Forſchung oder Klinik der Tuberkuloſe iſt, ob Sozialmedizin und Sozialwiſſenſchaft oder Sozial⸗ verſicherung, Da aber dem ſo iſt und es keine andere Stelle in Deutſchland gibt, wo in gleich günſtiger Weiſe die Tuberkuloſe von allen Geſichtspunkten aus betrachtet und erforſcht werden kann, iſt zu hoffen, daß aus dem Krankenhaus für die Tuberkuloſe wich⸗ tige Arbeiten entſtehen. Die Stadt Heidelberg hat aber zweifellos die Pflicht, Prof. Fränkel und Präſident Rauſch von der Landesverſicherungs⸗ anſtalt dafür dankbar zu ſein, daß dieſes Inſtitut hier errichtet wurde. Dr. Springer Heidelberg. Nleine Mitteiſungen Die Gurkenernte im Ried * Worms, 9. Juli. Die diesjährige Gurken ſaiſon brachte eine Rekordernte. So wurden auf dem Bibliſer Gurkenmarkt nicht weniger als 17 Waggon Gurken verladen, d. h. 750000 Stück. Daneben wurden noch große Lieferungen an die dortige Gurkenfabrik Kölſch getätigt. Der Preis der Gurken iſt bereits um die Hälfte geſunken. Für den Zentner, das ſind 400—500 Stück, wurden nur noch etwa 6/ angelegt. Im benachbarten Biebes⸗ heim wurde für den Zentner noch ein Preis von .=8 A gelöſt. 25jährige Gründungs⸗ und Wiederſehensfeſer der Pioniere * Mainz, 10. Juli. In den letzten Tagen fand die 25jährige Gründungs⸗ und Wiederſehensfeier der Mainz⸗Kaſteler Pioniere ſtatt. Mehrere tauſend ehemalige Pioniere hatten ſich zu dieſer Feier ein⸗ gefunden. Den Reigen der Veranſtaltungen eröff⸗ nete am Freitag abend das Muſikkorps des Reichs⸗ wehr⸗Pionierbataillons Nr. 5 in Ulm mit einem großen Militärkonzert in der Stadthalle. Am Sams⸗ tag abend war auf dem Feſtplatz ein Empfangs⸗ und Begrüßungsabend. Nach einem Weckruf am Sonn⸗ tag vormittag und einem Feſtgottesdienſt fanden auf den Ehrenfriedhöfen Gedächtnisfeiern mit Gefallenen⸗ ehrungen und Kranzniederlegungen ſtatt. Am Nach⸗ mittag bewegte ſich ein nach Tauſenden zählender Feſtzug durch die Hauptſtraßen von Mainz über die Straßebrücke nach Mainz⸗Kaſtel zum Ernſt Lud⸗ wig⸗Platz, wo das Ehrenpräſidium Aufſtellung ge⸗ nommen hatte, und dann nach dem Feſtplatz. Dort folgten nach einem Feſtakt großes Konzert und Ball. Unruhen vor dem Frankfurter Arbeitsamt * Frankfurt a.., 9. Juli. In den geſtrigen Mittagsſtunden kam es vor dem Arbeitsamt zu De⸗ monſtrationen der Erwerbsloſen, denen erſtmals ihre Unterſtützungsſätze durch die Notverordnung gekürzt ausgezahlt wurden. Die Unzufriedenheit darüber machte ſich in Rufen gegen die Regierung laut. Zwiſchen einzelnen Gruppen kam es zu Hand⸗ greiflichkeiten. Als das Ueberfallkommando erſchien, wurde der Wagen der Polizei mit Steinen beworfen. Die Polizeibeamten räumten den hinte⸗ ren Hof des Arbeitsamtes und ſiſtſerten mehrere Perſonen. Die Ruhe konnte dann bald wieder her⸗ geſtellt werden. Waſſerſtandbeobachtungen im Monat Juli Rgein⸗ Pegel 6. 7. 6 10. Neckar⸗Pegel.] 8. 9. 10. Baf e! r e 5 85 Mannheim..54.99 5,105.27 e 5 Jagkfeld...34 4 18 lde Maxan 5 Heilbronn 2,39.801,49.88 Monheim Plochingen, 1,45 0,67.52 0,44 Caub 1 Köln Holen Sie umgehend das Versäumte nach und bringen Sie ihre Erübrigungen zur 2 laben Sie schon Rücklagen für hre Zukunft und elle sonstigen Zwecke angesammelt? lädt. Sparkaſlſe Mannheim Wenn nicht, e 2 Untef Hürgscheft def Stadt NMennheim — eee verbundene Verknappung des Geldes nicht hinweg. die Idee des Schuldenfeierfahres verblaßte ſogar gegen⸗ glückſeligen Verhältniſſe HANDELS- αο WIRTSCHAFT-ZEI Samstag, II. Juli 1931 Konkurſe und Geſchäftsauflöſungen als Barometer für die deutſche Wirtſchaftsnot An nichts kann man die Wirtſchaftslage eines Landes heſſer erkennen, ols an der Zahl der Inſolvenzen, der Geſchäftsgründungen bw. an dem Abſterben der Firmen. In dieſer Beziehung ſieht es in Deutſchland noch immer ſehr trübe aus. Die Konkurs⸗ und Gründungsſtatiſtik für dos erſte Halbjahr 1931, verglichen mit den gleichen Zeit⸗ abſchnitten 1930 und 1029 zeigt folgendes Bild: Konkurſe und Vergleichsverfahren 1930 1931 1929 . Konkurſe Vergl. Konurſe Vergl. Konkurſe Vergl. 0 1085 518 1106 521 882 250 ebrugr 1065 54 1103 576 77 385 März 1240 662 1142 692 990 95² 5 5 L 972 655 1006 703 885 464 f 956 655 1062 702 846 454 Junt 1034 647 859 647 5 448 6952 3689 6272 3841 2312 Gründungen und Auflöſungen 1931 1930 1929 Grün⸗ Auf⸗ Grün⸗ Auf⸗ Grün- Auf⸗ bungen löſungen dungen löſungen dungen löſungen 1. 1. bis 30. 5. 7183 12 567 8464 14 070 9002 14 657 Aus dieſem Ziffernwerk geht hervor, daß ſich die Zahl der diesjährigen Konkurſe und Vergleichsverfahren etwa auf der Vorjahrshöhe hält, während gegenüber 1929 bei den Konkurſen eine Zunahme um faſt 30 v.., bei den Ver⸗ gleichsverfahren eine ſolche um über 40 v. H. zu beobachten iſt. Dabei hat man noch zu berückſichtigen, daß das Maſſenſterben der Firmen in den letzten Jahren eigentlich zu einer natürlichen Abnahme der Inſolvenzziffern hätte führen müſſen.— Unter den gleichen Geſichtspunkten iſt auch öte Gründungsſtatiſtik zu bewerten. Die Zahl der Gründungen hat im 1. Semeſter d. J. gegenüber 1929 um 20 v. H. abgenommen, ein Zeichen, wie die fortſchreitende Wirtſchaftskriſe die Unbernehmungsluſt einengt. Anderer⸗ ſeits haben ſich die Auflöſungen von Firmen gegenüber 1929 nur um 15 v. H. ermäßigt. Auch hier iſt zu erkennen, wie verheerend die ſchlechte Geſchäftslage noch immer trotz weitgehender Bereinigung der Branchen von überzähligen Elementen wirkt. Wie groß die deutſche Not iſt, kann man ſchließlich noch daraus erſehen, daß im 1. Halbjahr 1931 die Geſchäftsauflöſungen die Neugründungen um 75 v. H. überſteigen. * Norbſtern und Vaterländiſche Allgemeine Verſiche⸗ rungs⸗AG., Berlin⸗Schöneberg. In der Aufſichtsratsſitzung am 10. Juli wurde die Bilanz für 1930 in der ab⸗ geänderten Form, wie ſie bereits in der HV. am 24. Juni 1981 angeündigt wurde, genehmigt, in die für 1980 jetzt ein Wertberichtigungskonto von 4,8 Mill.„ eingeſetzt worden iſt, ſo daß bei gleichzeitiger Auf⸗ löſung der Kapitalreſerve von 800 000 4 ein Ver lu ſt von 3,9 Mill. 4 ausgewieſen werden muß, zu deſſen Be⸗ ſeitigung die auf den 25. Juli einberufene HV. beſchließen ſoll, das Kapital von 8 auf 4 Mill. zuſammen⸗ zulegen und es auf 6 Mill.„ wieder zuer höhen. * Rheiniſche Hypothekenbank Mannheim. Die Anfech⸗ tungsklage des Aktionärs Duhm in Berlin-Steglitz gegen die.⸗Beſchlüſſe der Rheiniſchen Hypothekenbank vom 5. März 1931 iſt durch Urteil der 1. Kammer für Han⸗ delsſachen des Landgerichts Mannheim vom 10. Juli 1931 koſtenpflichtig abge wieſen worden. * Zuſammenſchluß Leipziger Verein— Barmenia Ver⸗ ſicherungsbank für Mittelſtand und Beamte, V. a. G. Wie wir erfahren, ſind Erwägungen wegen einer Verſchmelzung der beiden Geſellſchaften im Gange. Unbeſtätigt verlautet, daß ſich die om 12. er. ſtattfindende Delegiertenverſamm⸗ lung der Barmenia bereits mit dieſer Angelegenheit be⸗ foſſen werde. Der Leipziger Verein, die größte deutſche Krankenverſicherung auf Gegenſeitigkeit, verzeichnet im 20 ftsfahr 1930 Beitragseinnahmen von ca, 17 Mill. A, e Barmenia von ca. 13 Mill.. Steatit⸗Magneſia., Berlin. Die HV. genehmigte den Abſchluß für 1980 mit 4 v. H.(i. V. 11 v..) Divi⸗ dende. Im neuen Geſchäftsjahr iſt der Auftragseingang nach wie vor unzureichend. Der verſchlechterten Lage iſt durch Anpaſſung in der Herſtellung und im Vertrieb weit⸗ gehend Rechnung getragen worden. * Holzinbuſtrie⸗Werke Joſef Benz AG., Löffingen. In⸗ folge Rückganges des Bruttoüberſchuſſes auf 1076 147 1 362 128)/ im Geſchäftsjahre 1930 konnte das wieder in Aufwärtsentwicklung befindliche Unternehmen(A. 1,2 Mill. /) den nach Tilgung von 11,610% Verluſtvortrag im Vorjahre erzielten und vorgetragenen Reingewinn von 25 127„ nur auf 32 290/ erhöhen. Generalunkoſten ſanken nicht im gleichen Ausmaß auf 905 109(1 052 741) 4, Steuern und ſoziale Laſten ſtiegen ſogar noch auf 71 266 (68 743)%, wogegen keine Steuerrückſtellung vorgenom⸗ men wurde(i. V. 25 880„,) und die Abſchreibungen auf 92 609(178 077) ermäßigt wurden. In der Bilanz wer⸗ den Grundſtücke, Gebäude und Betriebseinrichtungen mit 1490 631(1 558 095), Kaſſe, Poſtſcheck, Reichsbank, Außen⸗ ſtände in einer Summe mit 414 292(473 951) 4, Waren⸗ vorräte mit 496 663(460 075)/ ausgewieſen, andererſeits neben dem AK. die geſetzl. Reſerve mit unv. 120 000 KA, Kreditoren u. Rückſtellungen in einer Summe mit 1049 298 1146 994) /. In der o. GV., die bereits am 16. Juni b. J. ſtattfand, während der Abſchluß erſt jetzt bekannt wird, wurde an Stelle des verſtorbenen Herrn E. Specht, Donau⸗ eſchingen, Herr Bürgermeiſter Metzger, Hüfingen, in den Aufſichts vat gewählt. Die Vörſe im Zeichen Die Börſe, der man nicht mit Unrecht nachſagt, ſie habe eine feine Naſe, hat weder auf die Entwicklungs⸗ möglichkeiten, die das Schuldenfeier jahr des Prä⸗ ſidenten Hoover eröffnet, noch auf die Errichtung des Garantieſyndikates der deutſchen Wirtſchaft zur Beſeitigung des Mißtrauens im In⸗ und Auslande! ſo reagiert, wie man es erwartet hatte. Das Hemd war ihr näher als der Rock. Die Spekulation kam über die täglichen großen An⸗ forderungen am Deviſen markt und die damit Ja über den in Umlauf gekommenen Gerüchten von neuen Schwierigkeiten in der Bankwelt. Hinzu kamen die un⸗ bei der Norddeutſchen Wollkämmerei, die nicht nur den Geſprächsſtoff der deutſchen Börſen, ſondern auch der Londoner City bildeten. Daß es ſich hierbei um einen Ausnahmefall handelt, der nicht verallgemeinert werden darf, zu dieſer Erkennt⸗ nis raffte ſich die Kuliſſe kaum auf; ihre Eutſchlüſſe wurden lediglich von den Wirkungen der Krediteinſchränkung durch die Reichsbank diktiert. 5 Sicher ſind im Zuſammenhang hiermit größere Verkäufe in Aktien und feſtverzinslichen Werten vorgenommen wor⸗ den und es hielt manchmal nicht ganz leicht, das Material ohne empfindliche Kursabſchläge unterzubringen. Trotz⸗ dem kann man der Börſe eine gewiſe Wider⸗ ſtands fähigkeit nicht abſprechen, die in dem Beſtehen eines größeren Decouverts und dem Eingreiſen der DD⸗Bank mit Stützungskäufen in Zuſammenhang zu bringen iſt. Von einer Beteiligung des Publikums war wenig oder gar nichts zu bemerken. Es iſt lediglich feſtzuſtellen, daß Abgaben von dieſer Seite nur in geringem Umfange erfolgt ſind, woſür als deut⸗ lichſter Beweis die im ganzen behauptete Tendenz des Einheitsmarktes gelten kann. Im übrigen ſind die Märkte ſehr leer und ſobald ſich auf irgendeinem Gebiete Kaufintereſſe zeigt, fehlt es an Ware. Der ſehr ungünſtige Juni⸗Abſatz des Kaliſyndikats achte viel Material in Kal aktien an den Markt, das i ſtark weichenden Kurſen Unterkunft fand. Bei der etfu⸗ ruppe kam hinzu, daß die Darmſtädter der Neuen Mannheimer Zeitung 97 0H. Weizenbeimahlungszwang in Deutſchland 25 v. H. Auslandweizen für franzöſiſches Mehl/ Anziehender Preis für neuerntigen Weizen/ Roggen trotz Knappheit billiger erhältlich/ Die Gerſtenernte hat begonnen Maunheim, 9. Juli Angeſichts großen Angebotes und großer Verſchiffungen bekundete der Weltmarkt für Weizen in der ab⸗ gelaufenen Berichtswoche Neigung zur Abſchwächung. Das Farmamt der Vereinigten Staaten hat angekün⸗ digt, daß es ſeine Verkäufe aus den aufgenommenen Stüt⸗ zungsbeſtänden im laufenden Erntejahr guf 5 Millionen buſhels(von je 27,2 Kg.) je Monat beſchränken wolle, was den Markterwartungen nicht entſprach, nach denen man angenommen hatte, das Amt werde ſeine Zurückhaltungs⸗ politik ſolange verfolgen, bis die Preiſe ein lohnenderes Niveau erreicht haben. Daß es dieſes Amt nicht ablehnt, überhaupt etwas an den Markt zu bringen, hat ſeine tiefere Urſache wahrſcheinlich darin, doß die Winterweizenernte der Vereinigten Stgaten jetzt auf 690 Millionen bufhels geſchätzt wird, wogegen die Schätzung der Sommerweizen⸗ ernte allerdings nur auf 198 Millionen buſhels lautete und oͤte Nachrichten über die Ernte in Kanada fortgeſetzt peſſimiſtiſch klingen. So wird die Ernte in den Prärie⸗ Provinzen trotz neuer Regenfälle nicht höher als mit 290 bis 240 Millionen buſhels angenommen, während die auſtraliſche Ernte um 30 v. H. hinter der vorjährigen zurückbleibt. In dieſer Hinſicht ſtimmen alle Berichte überein und man bezweifelt auch nicht, doß die argen ⸗ tiniſche Anbaufläche eine erhebliche Einſchränkung er⸗ fahren wird. Dieſe Geſamtausſichten würden alſo— von Rußland abgeſehen— eher hauſſegünſtig wirken müſſen. Rußland muß ſeine Ernte als recht gut anſehen, du es berichtet, daß es bereits 30 000 To. Weizen neuer Ernte, der noch nicht eingebracht iſt, verkauft hat. Frank ⸗ reich hat den Prozentſatz an zur Vermahlung zugelaſſe⸗ nem Auslandsweizen auf 25 v. H. reduziert. Eine heute aus Berlin kommende Meldung beſagt, daß die deutſche Beimohlungsquote für das neue Erntejahr ab 1. Auguſt 97 v. H. Inlandweizen betragen werde. Eine mit viel größerer Spannung erwartete Auslaſſung, was für die Uebergangszeit vom 15. Juli— bis wohin die jetzigen Beſtimmungen Geltung haben— bis 1. Aug geſchehen wird, liegt noch nicht vor. Am Oberrhein wurden wieder einige Partien Mani⸗ toba J, Atlantic, hard, mit 7,00 hfl. und Manitoba IJ, At⸗ lantice, mit 6,925 hfl., eif Rotterdam⸗Antwerpen, ferner etwas Bahia Blanca, 79 Kg., bereits in Rotterdam ein⸗ getroffen oder rheinſchwimmend mit 6,025 hfl. und Baruſſo, 79 Kg., in Rotterdam fällig, mit 555/50 hfl., cif Mann⸗ heim, je 100 Kg., gehandelt. Für Amber Durum II, Office. Inſp., verlaugte man 6,02—6,07 hfl., desgl., Federal Inſp., 6,50 hfl., eif Rotteroͤgm. Am Markt für In landweizen beſtond in der letz⸗ ten Woche nur mäßiges Geſchäft, teils auf die Witterungs⸗ einflüſſe hin, durch die der Zeitpunkt der Ernte hinaus⸗ geſchoben wurde, teils wegen der Kreoöitverhältniſſe, die eine Finanzierung äußerſt erſchwerten. Inlandweizen alter Ernte aus Pommern⸗Meckleuburg⸗Holſtein, 75/76 Kg., war zu ermäßigtem Preiſe zu haben, da ſich dieſe Ware für ſpätere Lieferung dem Preiſe für neuerntige Ware mit deren Heronnohen immer mehr anpaſſen muß. So ver⸗ langte man für Sachſen⸗Saale⸗Weklzen, 75/76 Kg., heute 29, für märkiſchen Weizen 28,65, für Pommern⸗Mecklen⸗ burg⸗Holſtein, 76 Kg., 28,25, für Danziger Weizen 28,40 l, je 100 Kg., eif Mannheim. Das Bekanntwerden der neuen hohen Vermahlungsguote für Inlandsweizen hat natur⸗ gemäß an der Donnerstag⸗Nachmittagbörſe einen befeſti⸗ genden Einfluß ausgeübt und neuerntiger Wekzen zog von vorher 23,00— 29,25 auf 23,80— 24,10— 24,15. l, Liefe⸗ rung Auguſt bis 15. September, an. Rheiniſcher Weizen wurde eif Niederrhein mit 24/ gehandelt. Eine größere Belebung des Inlandsgeſchäftes kann jedoch u. E. erſt dann in Frage kommen, wenn der Mindererlös für deut⸗ ſchen Weizen gegenüber dem Auslandsweizen nicht ſo groß wird, da auf der anderen Seite die Einfuhr von Ausland⸗ weizen mit einer größeren Prämie dos Fobrikat ver⸗ teuert. Eine Belebung des Konſums hängt ſomit von der Frage ab, ob der Verbraucher den infolge des Zolls höhe⸗ ren Auslandswetzenpreis bzw. das daraus hergeſtellte Mehl nicht mit einer zu hohen Prämie bezahlen muß, ſelbſt wenn ein gewiſſer Austauſch von Auslandweizen gegen Inland⸗ weizen ermöglicht werden ſollte, wie dies ongekündigt wor⸗ den iſt. Auch dieſe Erwägungen haben heute zur Preis⸗ befeſtigung für Inlondweizen beigetragen, weil man nun⸗ mehr über die Linien der Schieleſchen Agrarpolitik, die offenbar auf einen Weizenmittelpreis von 26/ hinſteuert, klarer ſehen konn. Roggen war ſo wenig angeboten, daß eine offizielle Vornotiz nicht zuſtande kam. Do jedoch die Ernte in unſe⸗ rere Gegend bereits in kürzeſter Zeit beginnen wird, hat für die Eigner der noch vorhandenen kleinen Poſten ein keinen Wert mehr und ſo wor für Roggen, der in der Vorwoche noch 25/ die 100 Kg. bedang, heute auch ſchon weiteres Zuworten zwecks Erzielung noch größerer Preiſe bis herunter zu 23,75 4 anzukommen. Das Geſchäft in Weizenmehl blieb weiter klein. Neue Abſchlüſſe waren faſt nicht zu verzeichnen und der Abruf auf alte Kontrakte geht gleichfalls ſehr langſam vor ſich. Etwas beſſer als das Weizenmehlgeſchäft lag der Ver⸗ kehr in Roggenmehlen, worin der Konſum anfängt, ſich langſam einzudecken. Eine gewiſſe Anregung erwartet man von der jetzt beſeitigten Unſicherheit über Umfang und Dauer des Beimahlungszwanges. Je nach Fabrikat ver⸗ langten die obeprheiniſchen Mühlen für die 100 Kg. Wei⸗ zenmehl, Spezial 0, Juli⸗Auguſt⸗Lieferung, 38,5089, September⸗Oktober⸗Lieferung 35,50 36,25(Vorwoche: 39,50 bis 40,25 bezw. 36,50—37,50) 4; für Roggenmehl,—60proz. der Kreditreſtriktionen Bank die Kurspflege nicht mehr in bisherigem Umfange betreibt, ſo daß dieſe Papiere jetzt mehr als bisher ihrem Schickſal überlaſſen ſind. Elektrowerte litten unter Schweizer Abgaben. Man führt das Angebot auf Entlaſtungsverkäufe für Rech⸗ nung der in Schwierigkeiten geratenen Banque de Geneve zurück. Einigermaßen widerſtandsfähig erwie⸗ ſen ſich Siemens u. Halske, für die ſich die DD⸗Bank intereſſierte. Der verhältnismäßig befriedigende Strom⸗ abſatz des R. W. E. vermochte ein Abgleiten des Kurſes nicht aufzuhalten. Am Papier⸗ und Zellſtoffmarkt verſtimmte de Rückgaug der Holzpreiſe. 5 Bei den großen Vorräten an Holz muß ſich dieſe Entwick⸗ lung ungünſtig auswirken. Ausgeſprochen matt lagen auch Montanwerte. Weder der verhältnismäßig ſehr be⸗ friedigende Abſchluß der Rheiniſchen Braunkohlengeſell⸗ ſchaft, noch die kleine Umſatzerhöhung beim Stahlverein im 3. Quartal vermochten ſich auszuwirken, da am Montanmarkt die Geldbeſchaffungsverkäufe am deutlichſten hervortraten. J. G. Farben bröckelten im Kurſe ab, da das Aus⸗ land als Verkäufer auftrat und die ſtarke Ueber⸗ produktion an ſynthetiſchem Stickſtoff die Speku⸗ lation verſtimmte. Der Abſchluß der Kunſtſeiden⸗ konvention blieb auf Aku und Bemberg ohne kursmäßigen Einfluß, da dieſes immerhin bedeutende Ereignis durch die allgemeine Schwäche überſchattet wurde. Hinzu kamen die Vorgänge bei der Norddeutſchen Wollkämmerei, die das ganze Gebiet der Textil⸗Aktien in Mitleidenſchaft zogen. Die Verflanung der internationalen Börſen (Wallſtreet, Paris, London und Amſterdam) drückte ſich in einer ſcharfen Abwärtsbewegung der Auslandswerte (Chade, Svenska und Otavi) aus. Der Reutenmarkt ſtand gauz im Zeichen des a Liquidationsprozeſſes und erlitt beträchtliche Einbußen. Stark gedrückt waren Reichsſchuldbuchforderungen, Kommunal⸗ und Induſtrie⸗ Obligationen. Länderanlethen waren etw een delsfragen zu bearbeiten hat. herer leitender Beamter des Rohetſenverbands ſchon in Pfandbriefe, ſtaatliche und ſtädtiſche ſowie prompt und auf Lieferung 34,00—34,50(33,00—34,00) 4; norddeutſche Roggenmühlen forderten für Herbſtlieferung 2727,50, Parität Mannheim. Etwas mehr Geſchäft in Roggenmehl fand am Niederrhein ſtatt, weil die dortigen Mühlen verbilligten Roggen zur Herſtellung von verbillig⸗ tem Roggenmehl für die Induſtrieſtädte bezogen haben. Für Gerſte hat der Schnitt in der badiſchen Pfalz und in der Rheinebene begonnen und die erſten kleinen Muſter dürften bald auftauchen. Wintergerſte aus Baden wurde ab Verladeſtationen mit 18,50„ angeboten, doch blieb das Geſchäſt darin weiter unentwickelt, zumal dieſe Ware vorläufig nur für die Kaffeefabrikation in Frage kommt. Der Hafer neuer Ernte ſteht günſtig; Ware mit Som⸗ mergeruch war zu 18,25 18,50, die 100 Kg. frei Mann⸗ heim, erhältlich. Für Pommern⸗Hafer wurden für die 100 Kilogramm, je nach Qualität, 20—20,50 4, Parität Mann⸗ heim, verlangt. Der Schnitt von Raps(Rübſamen, der ſich ſehr ſchön entwickelt hat), hat in unſerer Gegend begonnen. Der Futtermittelmarkt wies etwas freund⸗ lichere Tendenz als in der Vorwoche auf und die Preiſe konnten namentlich für ölhaltige Futtermittel infolge höherer Rohſtoffpreiſe, um 25—50 Pfg., je 100 Kg. gegen⸗ über der Vorwoche anziehen. Malzkeime ſind rarer gewor⸗ den, da vor Beginn der neuen Campagne kein neuer Anfall mehr zu erwarten iſt. Auch für Trockenſchnitzel haben Hie Fabriken die Preiſe heraufgeſetzt. In Mühlennachfabri⸗ katen iſt der Abruf kleiner geworden, die Preiſe konnten ſich jedoch wegen der Einſchränkung in den Betrieben und des dadurch verringerten Anfalles gut behaupten. Von einzelnen Mühlen iſt Ware wieder ſchwer erhältlich, Ver⸗ langt wurden für die 100 Kg., je nach Fabrikat und Liefer⸗ zeit, in 4: Weizennachmehl 17,75—18; Weizenfuttermehl 3,75—14,50; Weigenkleie, feine 10,25—10,50; grobe 11— 11,25; Malzkeime und Biertreber 10—11; Trockenſchnitzel, ab Fa⸗ brik 8; bei der zweiten Hand etwa 7; Eroͤnußkuchen 12,75 bis 19; und Kokoskuchen 13,25—13,75 /. Georg Haller Verſtändigung bei Doerr& Reinhart Die auf Betreiben der Firma Doerr u. Reinhart nach Frankfurt einberufene Gläubiger⸗ und Intereſſentenver⸗ ſammlung hat nach mehrſtündigen Beratungen ein Ergeb⸗ nis zwiſchen der Dresdner Bank einerſeits und der Wett⸗ bewerbsgruppe(Adler u. Oppenheimer, Karl Freudenberg, Cornelius Heyl, vertreten durch die Deutſche Warentreu⸗ hand⸗AG.) anderſeits gezeitigt. Man hat ſich dahin ge⸗ einigt, daß das Werk fortgeführt werden ſoll, jedoch unter der Vorausſetzun g, daß für eine zu gewährende Hypothek von 1,5 Mill./ die Stadt Worms die Bürgſchaft übernimmt. Urſprünglich war ein Hy⸗ pothekarkredit von 2,5 Mill.„ vorgeſehen. Weitergehende Abmachungen über den Tätigkeitsbereich der Firma Doerr u. Reinhart ſind aber noch nicht zuſtande gekommen. Die Firma Doerr u. Reinhart wird auf der Grundlage des Verhandlungsergebniſſes entſprechende neue Vorſchläge unterbreiten. * Pongs u. Zahn, Textilwerke., Vierſen— 8 gegen 14 v. 6. In der Bilanzſitzung des AR. der Geſellſchaft Twupde beſchloſſen, der auf den 18. Juli einzuberufenden vo. GV. die Ausſchüttung einer Dividende von 8 v. H. gegen 14 v. H. im Vorjahre vorzuſchlagen. * Einberufung einer av. HV. der Na W. Nachdem die ouf den 14. ö. M. angeſetzte HV. auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ tagt worden iſt, beruft die Verwaltung jetzt eine ao. HV. auf den 7. Aug uſt ein, um pflichtgemäß die nach 8 240 erſorder liche Mitteilung vom Verkuſt von mehr als der Hälfte des AK. zu machen. Weitere Vorlagen lie⸗ gen für dieſe go. HV. nicht vor. Es beſteht jedoch die Möglichkeit, daß man den Zeitpunkt ſo weit hinausgeſcho⸗ ben hat, um gleichzeitig auf einer o. HV. die Sanierungs⸗ vorſchläge uſw. vorlegen zu können. * Kammgarnſpinnerei Kaiſerslautern AG., Kaiſerslau⸗ tern. Die Verwaltung weiſt in einer Erklärung darauf hin, doß die Geſellſchaft keine Tochter geſellſchaft der Norddeutſchen Wollkämmerei un d Kommgarnſninnerei ſei, ſondern nur ſeit 1921 mit dieſer eine Intereſſengemeinſchaft über den Austauſch techniſcher u. oraantſatoriſcher Erfahrungen habe. Die Selb⸗ ſtändigkeit von Kaiſerslautern ſei dadurch nie beeinträchtigt worden, obwohl die Nordwolle zu Beginn dieſes Jahres ſtärkeren Einfluß genommen habe. Es ſeien Verhandlungen im Gang, um die Intereſſengemeinſchaft zu löſen. Mittag- Ausgabe Nr. 315 Verband ſüddeutſcher Getreidebörſen und Märkte Mannheim 23. ordentliche Vertreterverſammlung in Mannheim In der am Mittwoch in Mannheim abgehaltenen Ver⸗ treterverſammlung des Verbands, waren außer Augsburg und Nürnberg ſämtliche Korporationen vertreten. Der Vor⸗ ſitzende, Handelsgerichtsrat Lorch, Frankfurt a.., wid⸗ mete zunächſt dem verſtorbenen Vorſtands mitglied und Schatzmeiſter des Verbands, Alexander W er ner, Mann⸗ heim, einen Nachruf. Danach wurden die Regularien ein⸗ ſtimmig erledigt. In der anſchließenden Vorſtandswahl wurde auf Antrag der Mainzer Börſe anſtelle von Geh.⸗ Rat Auguſt Feine, Hugo Scheuer in Firma Heinrich Schwarz Nachfolger, Mainz, auf Antrag der Süddeutſchen Mühlen vereinigung Dir. Emil Schmitz der Pfälziſchen Mühlenwerke, Mannheim dem Vorſtand zugewählt. Anſtelle des vorgeſehenen Referates von Syndikus Arthur Lehmann⸗Berlin übernahm es Ernſt Nathan, die aktuellen Agrarfragen und die Einwir⸗ kung auf Getreide handels, Müllerei und verarbeitende Induſtrie eingehend zu behan⸗ deln. Der Referent betonte dabei, daß der Verband in vielen Einzelfragen eine ganz außerordentliche Arbeit für die Intereſſen der ſüddeutſchen Berufskreiſe geleiſtet habe und ſchloß ſeine beifüllig aufgenommenen Ausführungen mit dem Hinweis darauf, daß es gelte, im Kampf gegen die monopoliſtiſchen Beſtrebungen und für die Erhaltung der freien Getreide wirtſchaft unter beſonderer Berückſichtigung der ſüd⸗ deutſchen Belange gegenüber Norddeutſch⸗ land nicht zu erlahmen. Anſchließend entwickelte ſich eine lebhafte Dis⸗ kuſſion über die brennenden Tagesfragen, bei welcher Gelegenheit Direktor Emil Schmitz eine Denkſchrift über die verheerende Wirkung der bisherigen Agrarpolitik auf die oberrheiniſche Müh⸗ leninduſtrie vortrug und die Mittel und Wege zu einer Beſſerung des jetzigen Zuſtandes aufzeigte. Auch dieſe Ausführungen fanden lebhaften Anklang. Ferner wurde einſtimmig beſchloſſen, beim Spitzenver⸗ band in Berlin dahin zu wirken, daß er bei den Verhand⸗ lungen mit den maßgebenden Behörden mit allem Nach⸗ oͤruck dafür eintreten möge, damit vom neuen Erntejahr ab jede Einſchaltung von Konzernen und Ge ſchäfte der öffentlichen Han dunterbleiben und die Bewegung der Inlandernte, die Regelung der Ein, fuhr, wie alle ſonſtigen Funktionen der Verteilung aus⸗ schließlich den Kräften der freien Getreidewirtſchaft über⸗ laſſen werden. Am Schluß der Verſammlung wurde der Antrag auf Neufeſtſetzung der handelsüblichen Sacklelh⸗ miete behandelt, die gegenwärtig 7 Golöpfennig pro Stück und Tag beträgt. Da über eine Neuregelung ſtarke Meinungsverſchiedenheiten beſtanden wurde beſchloſſen, es vorläufig bei der bisherigen Regelung zu belaſſen. 5 Daraufhin wurde die Verſammlung geſchloſſen, nach⸗ dem dem Vorſitzenden der Dank der Verſammlung für ſeine vorzügliche Leitung ausgeſprochen war. * Zabhlungseinſtellung einer Stahlgroßhandlung. Die Eiſen⸗ n. Stahlgroßhaudlung Carl Pohle, Glad bach⸗Rheydt hat am Dienstag ihre Zahlungen eingeſtellt und ſtrebt einen Vergleich an. Als Grund der Zahlungsſchwierigkeit wird in dem Rundſchreiben an die Gläubiger angegeben, daß der Mitinhaber der Geſellſchaſt Johann Pohle ohne Vorwiſſen des Mitinhabers Carl Pohle ganz erhebliche Beträge— man nennt 300 000%— aus Ge⸗ ſchäftsmitteln in anderen Unternehmungen inveſtiert habe, die als verloren gelten müſſen. Eine erſte Gläubigerver⸗ ſammung iſt für den 10. Juli d. J nach Düſſeldorf einberu⸗ fen worden, in der auch eine Bilanz per 16. Juli 1931 vor⸗ gelegt werden ſoll. V * Keine Konverſion der öproz. Anleihe der Induſtrie⸗ geſellſchaft für Schappe. Wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, wird die Induſtriegeſellſchaft für Schappe in Baß ſel von einer Konverſion ihrer 6proz. Anleihe von 5 Mill fr. vom Johre 1921 abſehen und den Betrag auf den titel⸗ a Termin vom 31. Oktober 1931 zur Rückzahlung ingen. * Dortmunder Mühlenwerke AG., Dortmund. Die zum Illkircher Konzern gehörenden Dortmunder Mühlenwerke AG. in Dortmund ſchließen das GJ. 1930 mit einem Rein⸗ gewinn von 195 000% ab. In der HV. wurde beſchloſſen, wieder 6 v. H. Dividende zu verteilen. In der Bi⸗ lanz wurden u. a. Gläubiger mit 161(i. V. 3,26) Mill., Schuldner mit 0,56(0,72) Mill. /, Warenbeſtände mit 14 (2,54) Mill. aufgeführt. 9 eee e nee ewe Die neue franzöſiſche Kohlenabſatz Organiſation Ein franzöſiſches„Kohlenſyndikat“! Unter dem Drucke der franzöſiſchen Regierung, die ſelbſt ihre projektierten Hilfsmaßnahmen von dieſem Zu⸗ ſammenſchluß abhängig macht(ogl.„N. M..“ Nr. 311), hat der geſamte franzöſiſche Kohlenberg⸗ bau, einſchließl. der franzöſiſchen Staats⸗ gruben verwaltung des Saargebtiets, mit Rückwirkung vom 1. Juli d. J. die inländiſche Abſatz⸗ kontingentierung zwiſchen den verſchie⸗ denen Bergbaurevieren, und zwar auf der Ver⸗ ſandbaſts der beiden Vorjahre, vereinbart. Zu dieſem Zweck wird ganz Frankreich in 3 abgegrenzte Abſatzzonen eingeteilt. Außerhalb des Kontingents bleiben die an die öffentlichen Verwaltungen, namentlich an die Eiſenbahnen, erfolgenden Lieferungen. Dieſe Maßnahme bedeutet für das Inland einen beſonderen Schutz der qualitativ und ſtanbörtlich minderbegünſtigten Zechen Mittel⸗ und Südfrankreichs, die ſich mit der Limitierung ihrer ſeitens Nordfrankreichs unbeſtrittenen Zonen bereits ein⸗ verſtanden erklärt haben. Falls die Einfuhr von Auslandskohlen in den kontingentierten Bezirken zunehmen ſollte, iſt eine Lockerung oder gar Aufhebung der inländiſchen Limi⸗ tierungen vorgeſehen. Dieſe Abſatzorganiſation iſt, wie verlautet, auf Jahresfriſt abgeſchloſſen. An ihrer Spitze ſteht, nach dem Vorbild des(bekanntlich nur für die Hämatitqualität tätigen) franzöſiſchen Roheiſenverbands, ein Office de Statiſtiques, das die Produzenten über die Verteilung zu unterrichten und ſämtliche Han⸗ Zum Direktor iſt ein frü⸗ Ausſicht genommen. Zur Ergänzung der allgemeinen Reglementierung ſtehen Sonderabkommen zwi⸗ ſchen den nordfranzöſiſchen Kohlenzechen bevor.. Dieſer ſoeben bekanntgewordene Zuſammenſchluß des franzöſiſchen Kohlenbergbaus begegnet nach wie vor ſcharfer Kritik ſeitens der Verbraucher. Wenn auch tatſächlich die Schwerinduſtrie und die großen Verwaltungen(Eiſenbahnen, Marine uſw.) ſpezielle Preis⸗ verträge mit den Zechenkontoren weiterhin genießen, ſo wird doch mindeſtens eine Stabiliſierung des der⸗ zeitigen, im Vergleich mit dem Auslande, unverhältnis⸗ mäßig hohen franzöſiſchen Kohlenpreis⸗ ſtandes für die mittlere und kleine Induſtrie ſowie für den geſamten Hausbrand betont bzw. befürchtet. Die Aufrechterhaltung des Preisniveaus wollen die franzöſiſchen Zechen ſich, wie bekannt, andererſeits durch die Limitierung der ausländiſchen Koh⸗ leneinfuhr ſichern. Der diesbezügliche Antrag des Bergwerksausſchuſſes der Kammer unterliegt augenblicklich der Prüfung durch das Miniſterium der öffentlichen Arbeiten; es erſcheint jedoch un wahrſcheinlich, daß eine ſo einſchneidende und umſtrittene Maßnahme ohne Zuſtimmung des ſoeben in die Ferien geſchickten Parlaments durch Regierungsverordnung in Kraft geſetzt werden könnte. Bekanntlich hat Belgien, deſſen Kohleneinfuhr nach Frankreich um 25 v. H. gedroſſelt wer⸗ den ſoll, erregten Einſpruch gegen eine ſolche Abſicht Frankreichs erhoben, und es ſchweben zurzeit Verhandlun⸗ gen zwiſchen den beiden Regierungen, die evtl. auf ſämt⸗ liche Einfuhrländer ausgedehnt werden ſollen. Solange die Einfuhr nicht limitiert wird, iſt die von den Zechen jetzt organiſierte Inlandsabſatz⸗Kontingentierung nur in beſcheidenem Ausmaße natürlich im Sinne der Abſatz⸗ und Preisgarantie wirkungsfähig. Nürnberger Hopfenmarkt 5 i 8. Nürnberg, 10. Juli(Eigenbericht) Die weit vorgerückte Saiſon und nicht minder die gün⸗ ſtigen Ernteausſichten beeinfluſſen jetzt die Geſchäfts lage des Hopfenmarktes in weſentlicher Weiſe. Während noch vereinzelte Poſten vornehmlich für Ausfuhrzwecke den Be⸗ ſtänden entnommen werden, verhält ſich die Inlandskund⸗ ſchaft ſehr zurückhaltend und es wird nur ab und zu ein⸗ mal ein gründlicher Bedarfskuuf getätigt. Die Deutſche Hopfen verkehrsgeſellſchaft nimmt zur Zeit keine Käufe vor, In der heute ſchließenden Berichtswoche erhielt der Nürn⸗ berger Hopfenmarkt wieder 20 Ballen zugefahren, denen ein Geſamtwochenumſatz von nur 80 Ballen gegenüberſteht. Die Nachfrage richtete ſich faſt reſtlos auf Hallertauer, die in gutmittlerer Qualität noch mit 2022/ bezahlt werden. Während der ganzen Woche herrſchte eine ſehr ruhige Tendenz und die Preiſe haben neuerdings einen Rückgang aufzuweiſen. Bei Wochenſchluß notieren nach amtlicher Feſtſtellung in& per Ztr.: Prima Mittel Geringe Hersbrucker Gebirg 22—25 1820 15 Spalter u. Hallertauer 530 2022 3 Baoiſche u. Württemb. 2025 18 l 1 45—50 30—40 5 Ausſt pfen über Notiz. Wochenſchlußſtimmung ſehr ruhig, gedrückt. Dem Nürnberger Platze wurden in den erſten zehn Monaten der laufenden Saiſon insgeſont 24009 Ztr.(im Vorjahre 160 415 Ztr.) mit der Bahn zugefahren. Der weitaus größte Teil Jer Zufuhren ſtammt aus Bayern ſelbſt Ab Nürnberg verfrachtet wurden in de gleichen Zeit 89 391(130 061) Ztr. Die Beſtände der Kommiſſionslager am Nürnberger Hopfenmarkt werden zur Zeit auf rund 3000 Ztr. veranſchlagt. Der Stand der Hopfenpflanze iſt derzeit ein ſehr gün⸗ ſtiger. Die Frühhopfen hängen bereits voll Dolden, von Schädlingen iſt nicht ſehr viel zu merken. Die Ernte⸗ ausſichten ſind bis ſetzt gut. Am Sagzer Markte in letz ter Zeit geringe Nachfrage bei Notierungen von 120273 Kronen.— Weſtliche Märkte unverändert ſehr ruhig und meiſt geſchäftslos. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen Rem. Dork 4,8865] Schweiz 25,09] Sto ccholm.14 Zartes. 12, Helanz 1208 Marre 20 Brüſſet 34.84% Oslo 15,16 d Dollar geg. Nm,.100 Mailand 92 95 Kopenhagen 18.16% Pfunde„ 20.50% Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort 10. Jul Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ziemlich rege. Vor allem wurde ziemlich viel Kahn⸗ raum für Verladungen ab Rhein⸗Ruhr⸗Kanal angenommen Auch konnten verſchiedene Kähne bergwärts abgegeben wer⸗ den. Die Frachten blieben mit 6075 Pfg. inel. Schleppe nach Rokterdam und 1,101,% nach Antwerpen⸗Gent unverändert. Der Berg⸗ wie Talſchlepplohn erfuhr keine Aenderung. N g 5 Samstag, 11. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite/ Nummer 315 — Deutſchland rückt das bevorſtehende Solituderennen noch mit 116,5 Stundenkilometern hält, iſt zahlenmäßig ſchwächer 4 ſtärker in den Brennpunkt des Intereſſes der Motorſport⸗ vertreten als in früheren Jahren. Auch hier macht ſich ler. Es lag in der Abſicht des Veranſtalters, den Bewer⸗ ſcheinbar noch der Aufgobe des reinen Rennſports durch U bern um den Großen Preis noch einmal eine Chance zu Henne, Zündorf und Stelzer der Mongel an guten Fahrern geben, ihren Sieg zu ſeſtigen oder ihre Niederlage ouszu. bemerkbar. Ob Teich⸗Kölzin und Kratz⸗Oberohmen oder gor merzen. Trotz der n e 54 Nennungen(drei die jungen Lizenzfahrer Brütſch⸗Jungingen, Groner⸗Stutt⸗ Doppelnennungen! zum Internationalen Rennen, wurde gart und Heinſchen⸗Schwenningen, dieſer in der Halbliter⸗ von dieſer Möglichkeit nicht in dem erwarteten Maß Ge⸗ klaſſe, die gleiche Rolle ſpielen können wie Zündorf im brauch 5 deutſcherſeits nur ſehr vorſichtig. Man vergangenen Jahr, iſt fraglich. , 1 Die württembergiſchen Werke mußten die ſtille 1 e 1 1 85 bebden nen Nürnberger em Hoffnung, daß Bullus beim Solituderennen doch noch ſtar⸗ 17 teen en e e zen könne, begraben, da der Engländer zwar geneſen iſt, ſcheinbar holländiſchen 2. T. Lodungen efolgt it 12 8 aber in der ſeinerzeit gebrochenen Hand noch nicht die hat mit Thumshirn i 8 5006 loff 70 9 eſtes Ei ganze Kraft wiedergewonnen hat. Die jüngſten Verſuche, im Feuer. Die neue 200 cem Hor eee t durch Schul⸗ Bullus durch einen anderen Engländer vertreten zu laſſen Frankfurt vertreten. Die gleiche Morke ſtartet ſehr aus⸗ (Davenport oder Baker)] blieben erfolglos. Nu ſoh ſich ficht sreich Halpfiterflaßf 7 8 f 5 J 73 f 5 0 ſichtsreich in der Halbliterklaſſe Klein⸗Frankfurt. daher veranlaßt, mangels geeigneter Fahrer ihre Mel⸗ 8 N 2 zungen Zur Halbliterklaſſe zurückzuzie⸗ Von den ausländiſchen Marken dürfte Norton 5 Es taten alſo nur in der Klaſſe bis 1000 cem Guthrie⸗Birmingham qualitativ am beſten vertreten ſein. 9 l und Rüttchen. Der Wiener Runtſch mr Der Engländer hat noch immer in der engliſchen T. T. eine Runtſch 0 0 ch muß f 57 2 mik feiner 600er Maſchine als heißer Fovorit angeſehen entſcheidende Rolle geſpielt. Das ſtärkſte Aufgebot macht 5 1 ſich auch beim Großen Preis von all Nudge, die in der 350er Klaſſe u. a. mit dem Großen Preis⸗ werden, nachdem er ſich 0 n Großen Preis von allen 8 9 f 1. 5 8 „ Deutſchen om beſten behauptete. Gleichfalls ſehr zuver⸗ Fahrer Bertholet⸗Köln ev. auch durch Freiherrn v. Schöler läſßa fuhr dort Rüttchen, obwohl er erſt richtig in vertreten iſt. As hat mit Binder Saam⸗Berlin und käſſig fuhr dort Rü 0 ex erſt richtig in Fahrt] Mon genden f 5 N ſpät war. Die Klaſſe bis 1000 cem Moll⸗Ludwigsburg gute Vertreter, Montgomery⸗Jap mit zom, als es ſchon zu ſp f 0 5 n g bet noch dodurch eine Verſtärkung erhalten, daß Paetzeld Kramer⸗Bietigheim und iller⸗Fenerbach. Velocette (Sorolea) und Giggenbach(Rudge) ſich von der Halbliter⸗ Schneider Düſſeldorf im Rennen, der auch beim Großen flaſße hierher verſetzen ließen. Preis hinter Toricelli und Dom gut abſchnitt. Leider ſind Da eh hat in allen Klaſſen— mit Ausnahme der die vom Schweizeriſchen Ac eingegangenen Nennungen 980er— viel verſprechende Bewerber. An der Spltze ſteht nicht erfüllt worden. bier Bauhofer, der nun doch entgegen einer anderen Ber⸗ ſton in der Klaſſe bis 500 cem ſtartet, ferner Frentzen⸗Bomn Sommerſpiele ber Turner in der 1000er Klaſſe und eine wahre Elitetruppe in der kleinſten. Hier kamen zu Winkler⸗München, Kohfink⸗ Bietigheim, Jrion⸗ Karlsruhe, Graf Baſſenheim⸗Rottach, Huckberger⸗München und Schneider⸗Lichtenſels im zweiten Rennungsſchluß noch: Winkler⸗Chemnitz, Gmelch⸗München und Ernſt⸗Mettingen. Dieſe Klaſſe iſt— es kamen ferner noch hinzu: Freiherr von Schöler⸗Berlin(Neſtoria⸗Jap) und Schul⸗Frankfurt(Horex)— mit 15 Bewerbern weitaus ſtärker beſchickt als in früheren Johren. Das Solituderennen am 12. Juli Der Ausgang des Rennens um den Großen Preis von Die Marke BM W, die den offiziellen Rundenrekord der Ardie mit hat Die nord⸗ und mittelbadiſchen Gruppenſpiele Das reichhaltige Sommerſpielprogramm der Badiſchen Turnerſchaft iſt nun ſoweit durchgeführt, daß überall die Gaumeiſter im Fauſt⸗ Trommel⸗ und Schlagball feſtſtehen, ſodaß am nächſten Sonntag bereits die nord⸗ und mittel⸗ badiſche Gruppe in die Gruppenſpiele eintreten kann. Die ſüödbaödiſchen Spiele finden am 19. Juli in Lenzkirch ſtatt. Die Gruppenſpiele haben inſofern eine Erweiterung er⸗ 1 dieſem Jahre erſtmals bei der großen Zahl 0 und auf E Mannſchaften nicht nur die Gaumeiſter, ſondern auch die Tabellenzweiten aus den Gaurunden zugelaſſen ſind. Die mittelbadiſchen Gruppenſpiele unter der Leitung von Gauſpielwart Haug⸗Pforzheim finden in Pforzheim ſtatt, und zwar auf dem beſtens geeigneten Waldſpielplatz des TV. Pforzheim⸗Dillweißenſtein. Um die nordbadiſchen Spiele hat ſich der rührige Turnerbund Viernheim bewerben, dem die Vorbereitung und Durchführung auch übertragen worden iſt, unter der Leitung des ſtellvertretenden Kreisſpfielwartes Stalf, Mann⸗ heim. In Viernheim treffen auf dem Platze des Turner⸗ bundes im Fauſtb Trommelball die Gaumeiſter des Mannheimer, Badiſchen⸗Neckar, Neckar⸗Elſenz und Kraich⸗ gaues zuſammen. Die Spiele in Pforzheim umfaſſen den Oberen⸗Kraich⸗, Pforzheimer⸗, Karlsruher⸗, Murgtal⸗ und Mittelbadiſchen⸗ Gau. Gr. Zehnte Etappe der Tour de Frante Trotz 12ſtündiger Fahrt wieder eine Maſſenankunft — Die deutſche Mannſchaft in der Spitzengruppe Nach einem Ruhetag in Luchon wurde am Freitag die franzöſiſche Radrundfahrt mit der zehnten Etappe von Luchon nach Perpignan über 324 Kilometer fortgeſetzt. Das Fahrerfeld hatte ſich beim Start weiter gelichtet, da die Italiener Carmuſſo und Giacobbe, ſowie der Einzelfahrer Naert die Fahrt nicht mehr fortſetzten. Einzelfahrer und Nationalmannſchaften wurden diesmal zuſammen auf die Reiſe geſchickt. Trotzdem die lange Strecke nicht geringe Schwierigkeiten und auch wieder einige beträchtliche Stei⸗ gungen aufwies, gab es in Perpignan eine Maſſenankunft von 52 Fahrern. Zwar hatte ſich das Feld im Verlaufe des Tages wiederholt auseinandergezogen, aber die Jagden waren meiſt nicht von langer Dauer und die zurück⸗ gefallenen Fahrer konnten immer wieder aufſchließen. Im Endſpurt ſiegte nach einer Fahrzeit von 12:33,57 Std. der Italiener di Pacco vor dem Wiener Bulla, ſowie den Franzoſen Leducg, Charles Pelliſſier, Viarengo und le Calvez. Die übrigen 46 Fahrer der Spitzengruppe wur⸗ den zuſammen auf den 7 fahren, als 7. Platz geſetzt, darunter auch der deutſche Einzelfahrer Nitſche, ſowie die geſamte deut⸗ ſche Nationalmannſchaft mit Metz e, Thier⸗ bach, Siegel, Buſe, Sieronſki, Geyer, Alten⸗ burger und Stöpel. Im Geſamtklaſſement hat ſich auf dieſer Etappe nichts geändert. In der Einzelwertung führt weiter der Franzoſe Magne und im Länderklaſſement liegt Frankreich vor Belgien, Deutſchland, Schweiz, Auſtralien und Italien in Front. Am Samstag verbringen die Fahrer in Perpignan wie⸗ der einen Ruhetag, die Fahrt wird dann am Sonntag mit der elften Etappe von Perpignan nach Montpellier (164 Kilometer) fortgeſetzt. Deuſch⸗füdafrikaniſcher Tenniskampf Berlin führt am erſten Tage:1 Der Berliner Tennis⸗Club Rot⸗Weiß führt in dieſen Tagen auf feiner ſchönen Platzanlage am Hundekehlenſee einen Tenniskampf gegen die Davispokalmannſchaft von Südafrika durch. Der Kampf hat deshalb beſonderen Reiß, als Südafrika bekanntlich die ſehr ſchlecht zuſammengeſtellte deutſche Davispokalmannſchaft. 510 ſchlagen konnte. Rot⸗ Weiß will nun gegen die Gäſte mit ſeinen Clubſpielern, die damals für die Davispokalmannſchaft unberückſichtigt blieben, ein beſſeres Reſultat herausholen. Das iſt deu Berliner Club zum Teil ſchon am erſten Tage gelungen. Nach Abſchluß der Freitagſpiele, die übrigens nur ſchwach beſucht waren, lag Berlin mit:1 in Führung. Das erſte Spiel ging allerdings an die Südafrikaner verloren. Farqueharſon ſchlug Ferdinand Henkel in einem harten Fünfſatzkampf mit:6,:6,:5, 614, 614. Den Aus⸗ gleich ſchuf Gottfried v. Cra m m, der gegen den ſtarken Kirby in einem ſehr intereſſanten, 1½%ſtündigen und pauſenlos durchgeführten Spiel mit 672, 674, 216,:7, 672 ſchlug. In dem abſchließenden Doppelſpiel konnten die beſſer eingeſpielten jungen Berliner Zander ⸗ Eichner die Südafrikaner Raymond ⸗ Harris mit drei gleichen Sätzen,:8,:8,:8 abfertigen. Die Spiele werden am Samstag und Sonntag fort⸗ geſetzt, an dieſen Tagen treten auch Prenn und Dr. Land⸗ mann in Aktion. England ſchlägt Tſchechoſlowakei:0 Die Entſcheidung im Europazonen⸗Final des Davis⸗ pokal⸗Wettbewerbes fiel am Freitag in Prag. England gewann gegen die Tſchechoſlowakej auch das Doppelſpiel und erreichte damit eine:0⸗Führung, die ihm unabhängig vom Ausgang der beiden noch ausſtehenden Einzelſpiele bereits den Enöſieg ſichert. Die Engländer haben ſich damit für das Interzonenfinal qualifiziert, bei dem ſie in den Tagen vom 17. bis 19. Juli im Pariſer Tennisſtadion Roland Garros auf den Sieger der Amerika⸗Zone, Nord⸗ amerita treffen.. 1 5 Zu dem Doppelſpiel in Prag hatten ſich am Frei⸗ tag nur 3000 Zuſchauer eingefunden, da kurz vor Beginn des Spieles ein heftiger Regen niedergegangen war. Das Spiel wurde von den favoriſierten Engländern Hughes⸗ Perry gegen Roderich Menzel⸗Marſalek verhält⸗ nismäßig glatt in vier Sätzen:4, 476,:4,:2 gewonnen. Goltesbienſt- Ordnung Evangeliſche Gemeinde Sonntag, deu 12. Juli 1991. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Schuhmacher; 10 Pre⸗ digt, Pfarrer Roſt; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Roft. Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Schuhmacher; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Schuhmacher. Konkordienkirche: 10 Predigt, Pfarrer Horch; 11.15 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Pfarrer Horch; 12 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Horch; 6 Predigt, Vikar Schölch. Ghriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Dr. Barner; 10 Predigt, Pfr. Mayer; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Dr. Barner; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff u. Pfarrer Mayer. Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Dr. Barner; 10.50 Chriſten⸗ lehre, Vikar Schmitt; 11.15 Kindergottesd., Vikar Schmitt. Friedenskirche:.30 Predigt, Vikar Schweikhart; 10.45 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Schweikhart; 10.45 Chriſtenlehre, Landeskirchenrat Bender. Johanniskirche:.30 Predigt, Vikar Schmidt; 10 Predigt, Pfr. Emlein; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Emlein; 11.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfr. Emlein. Jutherkirche: 10 Predigt, Pfarrverwalter Lic. Mühlhaupt. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Rothenhöfer; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer und Pfarrer Heffig. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. FJeubenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler; 10.45. Kindergottesdienſt, Pfarrer Mutſchler; 1 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Pfarrer Mutſchler⸗ Käfertal: 10 Hauptgottesdienſt, Vikar Reich; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Reich; nachm..30 Chriſtenlehre für Mädchen, Vikar Reich. Matthäuskirche Neckarau:.45 Predigt, Vikar Braun. Gemeindehaus Speyererſtr. 28: 10 Predigt, Pfr. Maurer; 11 Kindergottesdienſt, Pfarrer Maurer. Rheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath; 10.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 11.15 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Schmidt; 11.00 Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Schmidt; 10.30 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Schmidt. Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kunz; 12.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Kunz; 1 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Kunz. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre Südpfarrei, Pfr. Lemme;.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Lemme; 10.45 Konkordienkirche: Donnerstag abb. 8 Andacht, Vikar Karle. Liebfrauen⸗Pfarrei: Von 6 an Beichtgelegenheit; 6,30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.80 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre d. Jünglinge; .30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Kath. Bürgerſpital:.30 Singmeſſe mit Predigt, Gymnaſtumsgottesdienſt. Johanniskirche: Donnerstag abd. 8 Andacht, Vikar Schoepf. Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend 8 Andacht im Kon⸗ firmandenſaal, Pfarrer Lemme. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Epaugl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſpektor Stöckle): Sonntag 8 Verſammlung. Donners⸗ tag.15 Bibelſtunde.— K 2. 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonnntag 8 Verſammlung. Dienstag 8 C. V. j.., Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 9 (Stadtmiſſionar Olpp): Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtraße Nr. 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag 3 Uhr Verſammlung. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinau, Däniſch. Tiſch: Sonntag 3 Verſamm⸗ lung. Mittmoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Pfingſtberg, Herreuſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Verſammlung;.00 Luzenberg Verſammlung. Dienstag.15 Waldhof, Mittwoch.15 Sandhofen, Frei⸗ tag.00 Luzenberg Bibelſtunde.— Feudenheim, untere Kinderſchule: Sonntag 8 und Dienstag 8 Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Verſammlung:— Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, E. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bet jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchäft„Bethesba Heim“, I. 11. 4. Sonntag 10 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends.00 Gemiſchte Verſammlg. Dienstag abd. 8 Männexſtunde, 1 8 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ hof. Mittwoch nachm. 3 Hoffnungsbund; abends 8 Gebet⸗ ſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für jg. Mädchen von 15—18 J. Freitag abend 8 Evangeliſattonsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtr. 30. Refm. apoſt. Gem. U 5. 25. Sonntag vorm. 10 Gottesdienſt. Jeden Donnerstag abend 8 öffentliche Vorträge. Verein für Ingendpflege„Haus Salem“ e.., K J. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Ver⸗ ein für junge Mädchen; 8 Evangeliſations⸗ Vortrag.— Dienstag 8 Gebetſtunde u. 8 Evangeliſationsverſammlg. Almenhof, Streuberſtr. 46.— Mittwoch 8 Männerſtunde. zugleich Adventgemeinde, J 1 Nr. 14. Sonntag abend 8 Vortrag. Mittwoch abend 8 Bibelſtunde. Freitag abend 8 Jugend⸗ ſtunde. Samstag vormittag 9 Sabbatſchule; 10 Predigt: nachm, 3 Kindergottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 28. Sonntag.30 und 4 Predigtgottesdienſt; 10.45 Sonntagsſchule.— Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Donnerstag mittag 4 Frauenmiſſionsverein; 8 Jugendverein. Südd. Bereinigung für Evangeliſation und Gemeinſchafts⸗ pflege(Landeskirchl. Gemeinſchaft), Lindenhofſtraße 34. Sonntag abend 8 Evangeliſation(Gem.⸗Pfleger Steeger). Montag 8 Frauenſtunde. Mittwoch 8 Bibelbeſprechung. Samstag.15 Männerabend. Neckarſtadt: Donnerstag 3 Frauenſtunde(Schw. Marie], Holzbauerſtr. 7. Jugend⸗ bund für E.., a) junge Männer: Sonntag.30 und Dienstag.15; b) Jungfrauen: Sonntag 4 und Donners⸗ tag 8. Knabenbund: Samstag.30 f. Knaben v. 10—15 J. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..80 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.: Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntagsſchulen: Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..90 Predigt, Stadtmiſſtionar Olpp: 11 Sonntagsſchule; abds. 8 Jugendbund. Dienstag nachm. 3 Frauen⸗Miſſionsverein. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 12. Juli 1931. Obere Pfarrei(Jeſuitenkirche): 5 Frühmeſſe; von.00 an Beichtgelegen., 6 u..45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt:.30 Kindergottesdtenſt mit Predigt;.30 Haupt⸗ gottesdienſt mit Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe mit Pre⸗ digt; nachm. 2 Chriſtenlehre;.45 Chriſtenlehre für den 3. u. 4. Jahrgang der Jungfrauen im Saale des Pfarr⸗ hauſes;.80 Herz⸗Mariä⸗Bruderſchaftsandacht m. Segen; .30 Aloiſiusandacht mit Predigt, Prozeffion und Segen. St. Sebaſtiannskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdtenſt mit Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Neues Thereſien⸗ Krankenhaus:.15 hl. Meſſe; meſſe mit Predigt. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche Mannheim: 6 Beichte, hl. Meſſe; 7 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 hl. Meſſe u. Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge; .30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Peter: 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt, anſchließend Chriſtenlehre für Jünglinge:.30 Corp.⸗Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Ausſetz. u. Segen. 8 Sing⸗ St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim:.30 hl. Beichte; 7 und.15 hl. Kommunion;.30 Kommunion⸗Singmeſſe: .80 Hauptgottesdienſt; 10.15 Chriſtenlehre 3 Jünglinge; 11 Schülergottesdtenſt; 2 Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. Herz⸗Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe und Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.90 Predigt u. Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt,.00 Ehriſtenlehre u. kurze Andacht für Jünglinge; abds..30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. a 5 St. Bonifatinskirche: 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen St. Joſefskirche Lindenhof: 6 Beichte; 6 hl. Meſſe; 7 Kom⸗ munionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt,.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht Brit Segen. 5 5 Sl. Jakobuspfarrei Neckarau:.45 Früsmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Chriſtenlehre für Jünglinge; 930 Hoch⸗ amt mit Predigt; 11 Singmeſſe m. Predigt;.30 Chriſten⸗ lehre für Mädchen; 2 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. St. Paul:.15 u. 11 Singmeſſee mit Predigt, Chriſtenlehre. St. Franziskuskirche Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.15 Amt u. Predigt in d. Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Feſtgottesdienſt anläßlich des 40⸗ jährigen Prieſterjubiläums unſeres hochw. Herrn. Stadt⸗ pfarrers Kiefer; 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Aloiſiusandacht mit Segen. 1 St. Laurentiuskirche Käfertal:.30 Beichte u. Aus teilung der hl. Kommunion;.15 Frühmeſſe; 9 Predigt u. Am; 11 Schülergoktesdtenſt mit Predigt; abends 8 Alviſius⸗ audacht mit Segen.„„ St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen:.30 Beichte,.00 Frühmeſſe;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Pre⸗ digt und Amt;.30 Chriſtenlehre für Mädchen und An⸗ dacht zum heiligſten Herzen Jeſu. St. Antoninskirche Rheinau:.30 hl. Beichte;.30 Früh⸗ meſſe;.15 Amt mit Predigt, Chriſtenlehre; 11 Schüler⸗ ottesdienſt mit Predigt; abends 8 Andacht zur heiligen Familie mit Segen. St. Thereſia vom Kinde Jeſu Pfingſtberg⸗Huchſtätt(Secken⸗ heimer Station):.30 Spendung der hl. Kommunion u. hl. Beichte;.15 Spendung der hl. Kommunion; 9 Amt mit Predigt, Chriſtenlehre; abends 8 Sakrament. Bruder⸗ ſchaftsandacht mit Segen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Freireligiöſe Gemeinde Sonntag vorm. 10 Morgenfeier(Prediger Dr. Karl Weiß über„Die Not— und dann gings wieder aufwärts“ am Pfingſtberg im Rheinauer Wald. IAGE 3 ae 00 Haut Pfarrer Lemme. Donnerstag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuzverſammlung. 5 abt..30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Marx 10.30 Ehriſten⸗[ Baptiſten⸗Gemeinde Mannheim, Maß ⸗Joſeph ⸗ Straße 12. . lehre, Pfr. Marx: 11.15 Kindergottesdienſt, Pfr. Marx. e vorm..30 69580 1100 Sonntagsſchule; 1 85 Wochengottesdienſte. 5 nachm. 4 Predigt, Prediger Joſeph Grüber; 5,80 Jugend⸗ Trinitatiskirche: Dienstag abend 8 Andacht, Vikar Mill. verein.— Mittwoch nachm. 4 Religionsſtunde; 8 Gebet⸗ Mittwoch vorm. 7 Morgenaudacht. ſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Frauenſtunde. NU 2 i i Die Restbestände in Damen“, Herren- und f Kinderkleidung, Herren- Artikel, Schuh- ö ö Waren, Teppiche etc. aus unserem Ietab Ausverkauf 8 C ĩͤvbbbbbbbbbdbTbTbTbTbbcTcc( c 6* werden ab heute zu ledem an- f..(BBA... ̃ ˙. „ Gelegenheit, sich für wenig Geld neu nehmbaren Preise verkauft FEEEECCCCCFCCCCCFCTCVTFPFPFTPTPTPTPTVPFTVTPTVTVbPTVTVTPTPTGVPTPbGTPTVbVPTVTVGGVGVGGVVVTTV———TT—TTTTTTTcrcc ccc Wer da nicht zugreift, schädigt sich selbst! Sie haben jetzt Der kolossale Andrang während des Ausverkaufe bawelstz Wie billig Wir sind! einzukleidenl e eee „Dehege“ denen n nn Mannheim, Il 2, 2, Paradepl., leb. l. Hauptpost Von der Reise zurck Innll. 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H. jährl er⸗ . 70 e 8 Keen e zugszinſen zu entrichten und die mit hohen Hämorrhoiden Die am 8. Mat 1931 bezüglich der Rindvieh⸗ Koſten verbundene Zwangs vollſtreckung zu er⸗ g beſtände der Gemeinde in Hockenheim angeord⸗ warten,. 70 der i 7 konnen naten 4 e den derne neten S iermi 7. tags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen eratlon dauernd gehellt werden. Aerztl. 1 192 5 werden hiermit am 10 5 158 99 lier und von 215. 1 uf, bei e 9 f e Gemeindeſekretaxiaten der Vororte nach den in 1 Tr, jeden Montag u. Donnerstag, von Mannheim, den 8. Juli 1981. den Rathäuſern ausgehängten„„ 42 g bis Hund von 2 bis 5 Uhr. V312 adtkaſſe. Bezirksamt— Abt. IV. Steuerberatung Telephon 296 10/296 11 — der wender elren Mabanilge' Preisangebote unter J 2 31 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 3526 Verkäufe Schlafzimmer gebraucht. Für RMk. 65.— können Sie ſchon bei uns ein wirkl. gutes Schlafz. bekommen. Dies iſt natürlich nur dadurch möglich, weil wir tat⸗ ſächlich beſtändig Ge⸗ legenheit haben, kpl. 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Demzufolge ſind denn auch die Sterblichkeitsziffern erfreulicher⸗ weiſe erneut zurückgegangen und zwar bis auf 711000 im Jahre 1930, womit ſie allein um über 28 000 niedriger waren als in dem bisher günſtigſten Sterbe⸗ jahr 1928. Das ärztliche Wiſſen iſt dagegen machtlos gegenüber den äußeren Gewalten, die das Leben der Menſchen täglich bedrohen: es zeigt ſich in den immer zahlreicher werdenden Unglücks⸗ fällen mit tödlichem Ausgang. Die ſtarke Zunahme der tödlichen Unglücksfälle iſt nach der nunmehr vorliegenden amtlichen Statiſtik für 1929 zum weitaus größten Teil durch die raſche Aus⸗ dehnung des Kraftverkehrs verurſacht worden, der insgeſamt betrachtet die meiſten Opfer for⸗ dete. In jenem Jahre kamen allein 5867 Perſonen durch ihn ums Leben, d. h. um 900 mehr als im Vor⸗ jahr, womit die Zahl dieſer Todesfälle im Deutſchen Reich(ohne Bayern) ſeit 1926 eine Steigerung um 2879 erfahren hatte. In beſonders ſtarkem Maße hat⸗ ten wieder die Unfälle mit Krafträdern zugenommen, deren Zahl(2098) mehr als das Dreifache des Jahres 1926 betrug, während die Zahl der mit oder durch Kraftwagen ums Leben gekomme⸗ nen Perſonen(3769) gegenüber 1926 immerhin nur um rund 75 Prozent angeſtiegen war. Unter gleich⸗ zeitiger Berückſichtigung der Zunahme des Kraft⸗ fahrzeugbeſtandes zeigt ſich dann, daß die Häufigkeit der tödlichen Verunglückungen mit Kraftwagen ſeit 1927 nicht unbeträchtlich zurückgegangen iſt, nämlich von 7,9 auf 6,7 tödlich Verunglückte je 1000 Kraft⸗ wagen. Dieſer relative Rückgang dürfte in erſter Linie wohl eine Folge der allerorts durchgeführten polizeilichen Verkehrsregelung und auch der allmählichen Gewöhnung des Publikums an den Verkehr ſein. Demgegenüber hatten die durch Kraft⸗ räder herbeigeführten tödlichen Verletzungen faſt dop⸗ pelt ſo ſtark zugenommen wie der Beſtand an Kraft⸗ rädern— von 19 auf 3,5! Aus einer Aufteilung dieſer Unglücksfälle auf die Altersſchichten der Bevölkerung ergibt ſich dann auch die Beſtätigung der wohl allſeits gehegten Vermu⸗ tungen, daß von der Zunahme der Unglücksfälle durch den Kraftverkehr hauptſächlich die 15—60 Jahre alten Männer und unter dieſen am ſtärkſten die Ju⸗ gendlichen im Alter von 15—30 Jahren betroffen werden. Denn beſonders auffallend kann die ſtarke Zunahme der Un⸗ glücksfälle Jugendlicher durch den Verkehr und Sport mit Krafträdern nicht ſein! — es kamen rund dreihundert Jugendliche, dagegen Rur 154 30—60jährige Männer mehr zu Tode als im Vorfahr. Auch unter den Kindern forderte der ausgedehntere Kraftverkehr 128 Opfer mehr! Die Zahl der ſonſtigen tödlichen Verkehrs⸗ unfälle war— im Gegenſatz zum Kraft⸗⸗ und Luftverkehr(die bei letzterem von 35—47 anſtieg!) — ſogar etwas zurückgegangen, und zwar um 95 auf 3737. Durch Eiſenbahn unfälle kamen jedoch noch 1139 Menſchen(immerhin neunzig weni⸗ ger als im Vorjahr) und durch Unfälle mit„Tret⸗ rädern“ 435 oder 56 Menſchen weniger ums Leben, während die tödlichen Unglücksfälle im Straßen⸗ bahnverkehr mit 400 ungefähr gleich geblieben waren! Bei den übrigen Unfällen mit Todes⸗ folge iſt zum Teil wieder eine beträchtliche Steigerung feſtzuſtellen, ſo bei den Todesfällen durch Vergiftungen jeder Art(436), bei ſolchen durch Einatmen von Leucht⸗, Koch⸗ und ſonſtigen Ga⸗ ſen(875 bis 1060;) und bei den durch Sturz aus der Höhe ums Leben gekommenen Perſonen, deren Zahl allein um 272 höher war als im Vorjahr mit 5325. Die Todesfälle durch Erſchießen oder Verlet⸗ zungen mittels Feuerwaffen waren dagegen um 47 auf 352 zurückgegangen. Immerhin ſind auch dieſe Ziffern ſchon ein Spiegelbild des ſeit 1929 ver⸗ ſchärft einſetzenden Konjunkturabſtiegs, der man⸗ chem den wirtſchaftlichen Rückhalt nahm. Den Ver⸗ brennungstod erlitten im Berichtsjahr an⸗ nähernd 900, und durch Einſturz von Bauwerken und Stollen, ſowie durch Exploſionen und Steinfall ka⸗ men über 1100 Menſchen ums Leben. Desgleichen hatten auch die Fälle von Ertrinken nach ihrem vor⸗ jährigen Rückgang wieder etwas zugenommen, wobei insbeſondere—15jährige Knaben(77 mehr) betrof⸗ fen wurden. In dem mehr als zehnprozentigen Rückgan g der durch Maſchinen verurſachten tödlichen Ver⸗ letzungen(449)), ferner in der Verringerung der durch ſchneidende uſw. Inſtumente wie der durch den elektriſchen Strom hervorgerufenen Todes⸗ fälle(132 bezw. 408) kommen gleichzeitig die erfreu⸗ lichen Erfolge der gewerblichen Unfallverhütungsvor⸗ ſchriften zum Ausdruck. Außerdem ſtarben noch im ſtrengen Winter 1929 über zweihundert mehr durch Erfrieren, während ſich die Zahl der Ver⸗ hungerten nur von zwei auf drei erhöht hatte. Durch Hitzſchlag oder Sonnenſtich wurden über hundert und durch Verletzungen von Tieren über vier⸗ hundert Perſonen getötet. Durch Mord und Totſchlag mußten allein 1176 Menſchen ihr Leben laſſen, alſo faſt neunzig weniger als im Vorjahr. Davon waren faſt fünfhundert weiblichen Geſchlechts Kinds⸗ tötungen wurden in 352 Fällen feſtgeſtellt und Hin⸗ richtungen fanden überhaupt nicht ſtatt. Insgeſamt hatten alſo die tödlichen Unglücksfälle einſchließlich der durch Mord und Totſchlag verur⸗ ſachten rund 28 800 Menſchenleben gefordert, wovon rund 22000 das männliche Geſchlecht betrafen. Ins⸗ geſamt waren es ſomit 1186 Opfer mehr als im Vor⸗ jahr! Doch wie hoch werden ſich erſt dieſe Unglücks⸗ ziffern für die Jahre 1930 und 1931 belaufen, wo bei⸗ nahe alle Symptome gegen eine Verringerung der tödlichen Unglücksfälle ſprechen. 2 Ser. Der König des Frak in Aegypten König Feißal von Irak wird bei ſeiner Ankunft in Kairo von den Vertretern König Fuads empfangen König Feißal, der Beherrſcher des Jrak, hat eine Reiſe angetreten, Aegypten führte und ſpäter noch nach der Türkei führen ſoll. die ihn zuerſt nach Unterrichtete Kreiſe ſehen in dieſer Reiſe einen Verſuch Englands, in nähere Fühlungnahme mit den mohammedaniſchen Ländern zu kommen. Gegen gute Belohnung abzugeben Die Geſchichte von einem Römer, der durch Sch windel reich werden wollte und zum Schluß ſelbſt der Beſchwindelte war Von unſermerömiſchen Vertreter „Ach, Sie können ſich kaum eine Vorſtellung machen, was in einer ſo großen Stadt wie Rom Alles an einem Tag verloren geht, beziehungsweiſe gefun⸗ den wird: goldene Herrenuhren, dia mantenbeſetzte Armbanduhren, Ohrringe, Halsketten mit koſtbaren Anhängern... Sie können die Aufzählung ſelbſt nach Belieben weiterführen, wenn Sie Luſt dazu ver⸗ ſpüren. Ich habe einen Freund beim ſtädtiſchen Fundamt. Der ſagte mir neulich:„Lieber Freund“, ſagte der mir,„Du haſt gar keine Ahnung..“— Aber dasſelbe habe ich Ihnen ja vorhin auch geſagt. Alſo er erzählte mir ausführlich, was täglich dort bei der Fundſtelle eingeliefert wird.„Zum Beiſpiel“, ſo ſagte mir mein Freund, da ſind die goldenen Herrenuhren. Zwanzig werden täglich im Durchſchnitt als verloren gemeldet, zehn werden jedoch nur täglich von den Findern abgegeben. Denn, das iſt nun leider einmal ſo, die Menſchen ſind nicht mehr ſo ehrlich wie zu unſerer Väter Zeiten. Daran mag das ſoziale Elend ſchuld ſein. Sie denken oft ganz und garnicht daran, das, was ſie durch Zufall auf der Straße finden, dem rechtmäßigen Eigentümer zurückzuerſtatten. Sondern behalten es eben. Aber, Gott ſei Dank, wenigſtens fünfzig Prozent der Men⸗ ſchen ſind noch ehrlich.“— Sie meinen, weshalb ich Ihnen das erzähle? Sie haben recht, ich bin etwas umſtändlich! Doch nun komme ich zu dem, was ich Ihnen eigentlich vorſchlagen wollte. Sehen Sie, ich bin ein armer Teufel, und Sie ſind ein wohlhabender Mann. Nein, erſchrecken Sie nicht, ich will Sie nicht an⸗ pumpen. Ich habe nur in dieſen Tagen eine glän⸗ zende Idee gehabt, die iſt Gold wert. Paſſen Sie auf, verehrter Herr! Ich habe ſo gedacht: Warum ſollen wir nicht der ſtädtiſchen Fundſtelle ein wenig Zum Zusammenbruch des Nordwolle-Konzerns Das Direktionsgebäude der Norddeutſchen Woll kämmerei in Bremen Der Zuſammenbruch des Nordwolle⸗Konzerns hat einen äußerſt deprimierenden Eindruck auf die geſamte deutſche Wirtſchaft und auch auf das Ausland gemacht. viertel Milliarde Mark iſt reſtlos verloren. Ein Kapital von einer Die Großgläubtiger des Konzerns müſſen mit 40 Prozent Verluſt rechnen. N N Arbeit abnehmen und däzu noch die ehrlichen Finder anſtändig belohnen. Die haben es, perbacco, ver⸗ dient! Wir ſetzen ein kleines Inſerat in die Mor⸗ genzeitungen, worin wir ſagen, daß wir eine gol⸗ dene Herrenuhr verloren haben, und verſprechen eine angemeſſene Belohnung. Und Sie können Gift dar⸗ auf nehmen, im Laufe des Tages werden die zehn ehrlichen Finder bei Ihnen auftauchen und die Fund⸗ objekte abliefern. Sie geben jedem hundert Lire. Jede der zehn goldenen Uhren iſt unter Brüdern ſechshundert wert. 6000 Lire nehmen wir alſo täglich ein, 1000 gehen für Finderlohn ab. Da bleiben uns, wohlgemerkt für einen ein⸗ zigen Tag, rund 5000 Lire Reingewinn. Das macht im Jahr weit über anderthalb Millionen. Verſtehen Sie, anderthalb Millionen! Den Gewinn teilen wir ſelbſtverſtändlich. Halbpart, nicht wahr? Denn Sie werden ſicher nicht leugnen wollen, daß meine Idee ſo viel wert iſt wie Ihr Geld...“ Dieſes Geſpräch, das eher ein Monolog zu nen⸗ nen war, denn die ſchwachen Unterbrechungszeichen von der anderen Seite kamen kaum in Betracht, wickelte ſich kürzlich vor einem Kaffee im Zentrum Roms ab. Zwei Männer ſaßen bereits ſeit einer halben Stunde vor geleerten Taſſen an einem der kleinen Marmortiſche. Der Eine, der ſo ausdauernd redete, war ein ſchlanker Geſell, mit einem ſchmalen Kopf, aus dem die Naſe kühn vorſprang, und mit ſchwarzen ſtechenden Augen, die ein wenig zu unruhig flackerten, um überzeugend dreinſchauen zu können. Das mochte auch der andere unbewußt empfinden, als er, ſich das feiſte ſchwitzende Geſicht mit einem Taſchentuch wiſchend oder ſich den kahlen Schädel kratzend, noch ein paar letzte Einwendungen machte. Doch der Schmale, leicht vorgebeugt 1 eindringlich ſprechend, zerſtörte bald all ſeine Be⸗ denken. Und endlich kam der Pakt zuſtande. Am nächſten Tage ſollte das Syſtem ausprobiert wer den. Fiel die Probe günſtig aus, dann würde man ſchon weiter ſehen. Mit einem kräftigen Händedruck ſchieden die beiden Männer auseinander, nachdem ſie für den Abend des kommenden Tages eine Zu⸗ ſammenkunft vor demſelben Kaffee verabredet hatten. Am nächſten Morgen erſchien in zwei Zeitungen zugleich folgendes Inſerat: Goldene Herrenuhr geſtern verloren. Abzugeben gegen gute Belohnung bei F. R.(der Name war vollſtändig ausgeſchrieben, ſoll jedoch hier, da es ſich um einen anſtändigen Bürger handelt, der bisher nie mit den Geſetzen in Konflikt kam, verſchwiegen werden).— Im Laufe des Tages meldeten ſich in der Wohnung des F. R. — wie recht hat doch der pfiffige Kerl geſtern ge⸗ habt, dachte ſich der— die zehn ehrlichen Finder Roms, oder um ganz genau zu ſein, es waren elf, Jeder von ihnen lieferte eine verloren gegangene goldene Herrenuhr ab, Jeder erhielt einen kniſternden Hundertlire⸗ ſchein in die ehrliche Finderhand gedrückt. Und am Abend begab ſich FJ. R. pünktlich zum Stelldichein vor das kleine Kaffee im Zentrum der Stadt. Aber er wartete eine viertel Stunde, eine halbe Stunde, eine ganze Stunde vergeblich. Der Schmale, mit der kühnen Adlernaſe und dem ſtechen⸗ den Blick, blieb aus. Unruhe befiel da den Dicken, mit der Glatze, und dem fettig⸗ſchwitzenden Geſicht Ein furchtbarer Ver dacht ſtieg in ihm auf. Er ſtürzte nach Hauſe, nahm die elf Uhren aus ſei⸗ nem Schreibtiſch und begab ſich damit ſchnurſtracks zu einem befreundeten Juwelier, packte die gold, glänzende Herrlichkeit vor dieſem aus und ſah ihn, mit einem ängſtlichen Blick von unten, fragend an, . ö 62 Der ſchaute verächtlich auf die elf blanken Dinger und ſagte:„Seit wann handelſt Du denn mit dieſem amerikaniſchen Dreckkram? Wenn Du das Stück für zehn Lire an den Mann bringen kannſt, biſt Du ein Künſtler und Teufelskerl!“— J R. verzichtete dar⸗ auf, das Letztere zu ſein oder zu werden, und ſchwankte, ein geſchlagener Mann heimwärts. 5000 Lire hatte er erſchwindeln wollen, um 1000 war er von einem geriſſenen Gauner und ſeiner Bande he⸗ ſchwindelt worden: Und nicht einmal Anzeige konnte er erſtatten. Recht war ihm geſchehen, dem Gelegen⸗ heitsgauner! Die Verſchüntung von Kaprun Die nahe dem Nordausgang des bei Zell a. See in das obere Pinzgau mündenden Kaprunertals lie- gende Ortſchaft Kaprun iſt am 29. Juni das Opfer eines Unwetters geworden, das eine»ieſige Schuttlawine an den Steilhängen des Imbach⸗ horns auslöſte, die nach telegraphiſcher Meldung die ganze Ortſchaft Kaprun vernichtet hat. Das Kapru⸗ nertal iſt ein tief eingeſchnittenes Hochalpental, das in ſüd⸗nördlicher Richtung aus dem Großglock⸗ nermaſſiv herabkommt. tals zieht vom Großglockner die Kette des Hoch⸗ Weſtlich des Kapruner⸗ Eiſers(8206 Meter) und des weithin ſichtbaren Kitz ſteinhorns(3204 Meter) nach dem Pinzgau herab; öſtlich iſt das Tal von der noch gewaltigeren Berg⸗ kette begrenzt, die von dem Gr. Bärenkopf(3406 Meter), der Glockerin(3425 Meter), dem Bral⸗ ſchenkopf(3416 Meter), Gr. Wies bachhorn (3570 Meter) und dem Hochtenn(3372 Meter) ge⸗ bildet wird. Der am weiteſten gegen das obere Pinzgau vor⸗ geſchobene Gipfel dieſer nach dem Zeller See zu ab⸗ fallenden Kette iſt das 2472 Meter hohe Im bach⸗ horn, ſſö. Kaprun. Von Zell a. See, dem in hoher Blüte ſtehenden Kurort am Fuße der ausſichtsreichen „Schmittenhöhe“(1968 Meter), verkehren in dieſer Zeit des ſtärkſten Turiſtenverkehrs täglich Kraſt⸗ wagen in das Kaprunertal, aufwärts bis zu dem 18 Kilometer entfernten Keſſelfall⸗Alpen⸗ haus, von wo man den 1962 Meter hohen Moſer⸗ boden mit Hotel und Turiſtenhaus, die Krefelder⸗ und Gleiwitzer⸗Hütte beſucht und die genannten Gipfel der Glocknergruppe erſteigen kann. In Ka⸗ prun ſelbſt boten die Gaſthäuſer Orgler mit etwa 100 Betten und Mitteregger mit etwa 60 Betten gute Unterkunft. Die gegenüber, nördlich des Pinzgaus, gelegene Schmittenhöhe gewährt Einblick in das inmitten der Hochgipfel der Glocknergruppe der Hohen Tauern liegende Kapruner⸗Tal mit ſeinen jäh abfallenden Talwänden, von denen der Weſtabhang des Imbach⸗ horns nunmehr dem hervorragend ſchönen und viel beſuchten Kurort Kaprun zum Verhängnis geworden iſt. Nach den letzten Meldungen ſind die Zerſtörungen in Kaprun glücklicherweiſe nicht ſo ſchlimm als zuerſt angenommen wurde. Die Söſetalſperre bei Oſterode i. H. vor der Fertigſtellung die Söſetalſperre bei Deutſchlands größte Trinkwaſſer⸗Talſperre Oſterode im Harz, geht ihrer Vollendung entgegen. Der Staudamm dieſer Anlage iſt 54 Meter hoch und 500 Meter breit und ſoll Waſſervorräte für einen jä lichen Bedarf von 22 Millionen Kubikmeter aufſtauen. e 4 5 . * —— — re.... 9 1 1 1 9 bei J. Albeiſet, Bootsverleihanſtalt(Ebertbrücke) * 5 4 Samstag, 11. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Offene Steſſer Für Privat- u. Kassenpraxis Süddeutschl. Zahnarzt(chris) als Vertreter auf 2 Wochen ab 12. August gesucht. Angebote mit Bild, Gehaltsanspr. bei freier Station unt. WB 189 an die Gesch. Sofort Bargeld! gein Verkauf, keine Verſicherung, keine Zeit⸗ ſchrift, leichte Tätigkeit für gewandte Herren u. Damen. Vorſtellung Samstag, den 11. d.., nachm. nur—4 im Rarimannzhein. 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