Neue Mannhein Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim ö * 4 * * Sezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in eren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, 12 mal. uns zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Fe Hauptſtraße 63, Ne Friedrichſtraße 4, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 8e Luiſenſtraße 1. 1 Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe Das Reich ſchützt Bank und Sparaulf Montag, 13. Juli 1931 142. Jahrgang— Nr. 318 aben Aufruf der Reichsregierung Verordnung des Reichspräſidenten Es beſteht kein Anlaß zur Panikſtimmung! Aufruf der Reichsregierung Berlin, den 13. Juli. Der Hoover⸗Plan hat der Finanzwirtſchaft des Deutſchen Reiches eine ſtarke Entlaſtung verſchafft. Eine große Geldſumme, auf deren Weiter⸗ belaſſung das Reich Anſpruch hatte, konnte den Banken zurückgegeben werden. Für die private Wirtſchaft aber haben dieſe Wochen, in denen um dieſen Plan gerungen wurde, ungeheuren Schaden angerichtet. In die Milliarden gehende Summen, die vom Ausland kurzfriſtig nach Deutſch⸗ land geliehen waren, ſind angeſichts der Unſicherheit der Lage zurückgezogen worden. Auch heute iſt volle Beruhigung noch nicht eingetreten. Wenn auch das Ziel ſein muß, daß die deutſche Wirtſchaft wieder dahin kommt, mit eigenen Mitteln zu arbeiten, ſo iſt es doch jetzt notwendig, wenn nicht ſchwerſte Stockungen eintreten ſollen, daß weitere Abzüge unterbleiben. Die Beſtrebungen der Reichsbank und der Golddiskontbank ſind darauf gerichtet, möglichſt langfriſtige Kredite des Auslandes zu erlangen, um der privaten Wirtſchaft zu helfen, ihre Notſtände zu überwinden. s Trotz aller Bemühungen iſt im Verlaufe dieſer Vorgänge eines der größten Bankinſtitute, die Darmiſtädter und Nationalbank illiquid geworden. Die Reichsregierung erachtete es für ihre Pflicht und der Reichspräſident hat hierzu die notwendigen Vollmachten erteilt, den großen Gefahren, die aus dieſer Illiquität drohen, zu begegnen. Es handelt ſich nicht darum, das Vermögen der Bank zu retten, ſondern es handelt ſich darum, den Hunderttauſenden von Kunden der Bank ihren Beſitz zu erhalten und damit ihre Unternehmungen vor der Betriebseinſtellung oder gar vor dem Untergang zu retten. Nur aus dieſen Geſichtspunkten wird das Reich für etwaige Ausfälle, die eintreten können, aufkommen. Es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die Ge⸗ ſchäfte der Bank von Treuhändern der Reichsregierung überwacht werden. Irgendwelche Unregelmäßigkeiten, die mit den Geſetzen in Widerſpruch ſtehen, ſind nicht feſtgeſtellt. Es kommt darauf an, daß das deutſche Volk in dieſer ſchweren Lage die keiten vermehrt. Berlin, 13. Juli 1931 Nerven behält und nicht das mangelnde Selbſtvertrauen die Schwierig⸗ Die Reichsregierung die Verordnung des Neithsprüfldenten Berlin, 13. Juli. Aufgrund des Artikels 48 Abſatz II der Reichs verfaſſung wird verordnet: 3 1. Die Reichsregierung iſt ermächtigt, in Anſehung der Darmſtädter und Nationalbank, Kom⸗ manditgeſellſchaft auf Aktien, die durch die Geldkriſe in ihrer Liquidität bedroht iſt, Garantien zu übernehmen. 5 2. Die Reichsregierung kann im Falle der Uebernahme einer Garantie anordnen, daß Arreſte, Zwangsvollſtreckungen und einſtweilige Verfügungen gegen das Vermögen der Bank nicht ſtattfinden und daß der Konkurs über das Vermögen der Bank nicht eröffnet wird. Die gleiche Anordnung kann die Reichsregierung für das Vermögen eines perſönlich haftenden Geſellſchafters der Bank treffen, wenn ſie es im Intereſſe der Gläubiger der Bank für notwendig erachtet. Eine ſolche Anordnung bewirkt, daß der perſönlich haftende Geſellſchafter den gleichen Anordnungen unterliegt, die in dieſer Verordnung And ihren Durchführungsvorſchriften für die Bank getroffen werden. 5. Die Reichsregierung iſt ermächtigt, Vorſch riften über die Geſchäftsführung und Vertretung der Bank, über die Dienſtverhältniſſe und vermögen srechtlichen Anſprüche der perſönlich haftenden Ge⸗ ſellſchafter, Angeſtellten und Aufſichtsratsmitglieder gegenüber der Bank ſowie die zur Durchführung die⸗ ſer Verordnung erforderlichen Rechtsverordnungen und Verwaltungs vorſchriften zu erlaſſen; ſie kann für Zuwiderhandlungen gegen die von ihr erlaſſenen Vorſchriften Gefänginsſtrafe bis zu drei Jahren und Geldſtrafen oder eine dieſer Strafen androhen. 4. Maßnahmen, die gemäß dieſer Verordnung oder der Durchftührungsverordnungen getroffen werden, begründen keinen Anſpruch auf Entſchädig ung. 5 5. Dieſe Verordnung tritt am 13. Juli 1931 in Kraft. Neudeck, 13. Juli 1931. Der Reichspräſident: v. Hindenburg. Die Reichsregierung: Der Reichskanzler: Dr. Brüning. ã ͤvd0ãã ͥã PUPUPFPwpwfwfwf ff ccc Luthers Fiug nach Baſel Draßtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Juli. Es iſt nicht richtig, wie vielfach behauptet wird, aß es ſich bei den Deviſenabzügen in erſter Linie um Kapktalflucht handelt. Das Verhältnis der in⸗ Aileen Deviſenbeanſpruchung im Vergleich zum usland ſtellt ſich vielmehr auf 115. f N Die Bemühungen des Reichsbankpräſidenten, eine 7 Redlängerung und eine beträchtliche Erhöhung des Bedeskantkredites zu erlangen, dauern fort. Die erhandlungen die bisher ergebnislos ge⸗ gen nach Baſel geflogen. morgen wieder in Berlin zurückerwartet. blieben ſind, werden nicht nur von den Notenbanken, ſondern auch auf diplomatiſchem Wege weitergeführt. Mit welchem Erfolg, läßt ſich im Augenblick noch nicht abſehen. Die Reichsregterung hatte geſtern an die Mit⸗ glieder des Generalrates der B33. die Bitte ge⸗ richtet, da Dr. Luther bei der gegenwärtigen Lage nicht abkömmlich ſei, zu der für heute angeſetzten Be⸗ ſprechung nach Berlin zu kommen. Das hat ſich als techniſch indeß nicht möglich erwieſen. Infolgedeſſen iſt Dr. Luther, nachdem die Kabinettsberatungen ja im weſentlichen abgeſchloſſen waren, heute mor⸗ Er wird aber Hoeſchs Aktion in Paris Lange Verhandlungen des deutſchen Bolſchaſters mit der franzöſiſchen Regierung Die Garantieforderungen Frankreichs Paris wünſcht den möglichſt baldigen Beſuch des Kanzlers und Außenminiſters Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 13. Juli. „Deutſchland ſteht am Wendepunkt ſeines Schickſals“, ſagte Miniſterpräſident Laval den Journaliſten, die um 11 Uhr abends auf das Ergebnis der Konferenz Laval⸗von Hoeſch warteten. Man bezeichnet den Schritt des deutſchen Botſchafters als die Vorbereitung einer deutſch⸗ franzöſiſchen Ausſprache und hält das baldige Er⸗ ſcheinen des Kanzlers und des Außen⸗ miniſters in Paris für ſehr wahrſcheinlich. Ueber die Vorgeſchichte der Demarche des deut⸗ ſchen Botſchafters bei Miniſterpräſident Laval läßt ſich mitteilen, daß bereits in der Nacht vom Samstag zum Sonntag Herr von Hveſch die Inſtruktion erhalten hat, in enger Fühlung mit dem Miniſter⸗ präſidenten Laval zu bleiben. Aus dieſem Grunde ſetzte ſich der deutſche Botſchafter in den erſten Mor⸗ genſtunden des Sonntags mit einer Laval nahe⸗ ſtehenden Perſönlichkeit in Verbindung und ſprach den Wunſch aus, mit dem Miniſterpräſidenten auf alle Fülle Sonntag abend ſprechen zu können. Die Entgegnung des Präſidenten Hoover gab der vom deutſchen Botſchafter vorbereiteten Demarche eine ganz beſtimmte Richtung. Hätten die Vereinig⸗ ten Staaten auf den Hilferuf Deutſchlands eine von den franzöſiſchen Großbankkreiſen unabhängige Ant⸗ wort gegeben, ſo wäre eine ähnliche Lage entſtanden, wie ſie ſich nach der Hooverbotſchaft ergab, mit ande⸗ ren Worten: Frankreich wäre neuerdings in eine iſolierte Stellung geraten. Dieſer Fall trat nicht ein. Die Einflüſſe des Morgantruſts führten zu der Wiederherſtellung der franzöſiſch⸗amerikani⸗ ſchen Finanzfront. Der deutſche Botſchafter konnte dieſe Tatſache, über die bereits Dr. Luther hinreichend informiert worden war, den Ausführungen des Miniſterpräſi⸗ denten Laval entnehmen. Ueber die Beſprechung wurde nur die Mitteilung gemacht, daß ſie 40 Mi⸗ nuten dauerte und im Grunde nichts anderes ent⸗ hielt als einen 5 Vortrag des deutſchen Botſchafters über die Finanzlage Deutſchlands bei Laval. Die franzöſiſche Lesart klingt äußerſt dramatiſch. Man lieſt Schilderungen, in denen erzählt wird, daß Herr von Hoeſch bleich und gebrochen die Freitreppe des Innenminiſteriums herabſchritt. Auch über die Haltung des deutſchen Botſchafters wird allerhand phantaſiert. Ein Blatt leiſtet ſich ſogar die Verſion, Herr von Hoeſch habe mit tränen⸗ erſtickter Stimme Laval gebeten, Deutſchland zu helfen. Die Wirklichkeit ſieht anders aus. Die Konferenz bewegte ſich in ſtreug fachlichen Bahnen. Laval erklärte, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung unter den gegenwärtigen Umſtänden nicht in der Lage ſei, Verhandlungen über die von Dr. Luther vorgeſchlagene Anleihe zu führen. Klar ſtellte der franzöſtſche Miniſterpräſident ganz ähnliche Wünſche auf, wie ſie aus den Bankkreiſen der Vereinigten Staaten her⸗ übergekommen ſind. Dieſe Wünſche gehen dahin, daß eine ſtarke Garantie und Bürg⸗ ſchaft gegeben werde, um die geſamte Verant⸗ wortlichkeit der Reichsbank und der deutſchen Großbanken gegenüber dem Gläubigerkon⸗ zern eindeutig feſtzuſtellen. Sicherungsmaß⸗ nahmen gegen Kapitalflucht ſowie eine ent⸗ ſprechende Beaufſichtigung ſind die ſinanz⸗ techniſchen Vorausſetzungen für die Durch⸗ führung einer großen Anleiheoperation. Von politiſchen Fragen zu ſprechen, ſcheint nach dem Geſagten als durchaus verfrüht. Laval konnte alſo dem deutſchen Botſchafter nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge keine Hoffnungen machen, aber er wies den Weg zu einer Vereinbarung techniſcher a tur. Die politiſche Seite ſoll, wie ſich der Miniſter⸗ präſident ausdrückte, im Zeichen der deutſch⸗ franzöſiſchen Entſpann ung ſtehen und die pſychologiſchen Vorausſetzungen für die Unterbrin⸗ gung der künftigen deutſchen Anleihe beim Publikum liefern. 5 Das Intereſſe der franzöſiſchen Regierungskreiſe richtet ſich jetzt auf die Zuſammenkunft der Zen⸗ tralbankpräſidenten in Baſel. Der Ma⸗ tin⸗Vertreter Sauerwein ſpricht von der Möge lichkeit eines Zuſammengehens der amerikaniſchen, frauzöſiſchen und deutſchen Regierung. Er glaubt zu wiſſen, 5 f daß Hoover eine freundſchaftliche Finanz⸗ kontrolle Deutſchlands durch die Vereinigten Staaten(Rückkehr zum Generalagenten) für zweckmäßig hält. Unter dieſen Bedingungen würde ſich dann auch Frankreich bereit er⸗ klären, Deutſchland finanziell zu helfen. Schließlich ſollte dann die deutſche Regierung die ent⸗ ſprechenden finanziellen und politiſchen Bürgſchaften liefern. Man erkennt aus dieſen Informationen Sauerweins den Einfluß der Morganbank. Im Laufe des heutigen Vormittags ſetzte der deutſche Botſchafter ſeine Verhandlungen mit der franzöſtſchen Regierung fort. Nach einer kurzen Zuſammenkunft mit Finanzminiſter Flandin fuhr Herr von Hoeſch ins Außenminiſterium. Er wurde zuerſt von Berthelot, dem Generalſekretär des Außenamtes, und dann von Briaud empfangen. Die Unterredung mit dem franzöſiſchen Außenmini⸗ ſter dauerte 4 Stunde. Herr von Hveſch ſchil⸗ derte, wie er es geſtern beim Miniſterpräſidenten Laval getan hatte, ihm die ernſte Lage Deutſch⸗ lands, knüpfte jedoch daran politiſche Darlegungen bedeutſamen Charakters. Nach der Unterredung verlautete, daß Briand den Wunſch geäußert habe, mit Brüning und Curtius zu konferieren. Das Mittagsblatt„Paris Midi“, deſſen Chefredak⸗ teur von Briand öfters informiert wird, ſchreibt heute, daß im Intereſſe Deutſchlands das raſche Erſcheinen des Kanzlers und des Reichsaußenminiſters in Paris notwendig ſei.„Paris Midi“ ſteht heute im Zeichen der deut⸗ ſchen Kriſe. Faſt das ganze Blatt iſt mit Alarm meldungen angefüllt und die Frage, ob Deutſch⸗ land den finanziellen Zuſammenbruch noch aufhalten könne, wird in zahlreichen Artikeln unterſucht. In dieſen Artikeln gelangt man zu dem Ergebnis, daß die raſche Entſchlußkraft der dentſchen 116 gierung die Situation in Deutſchland retten nne. N Die Danat⸗Bank in Schwierigkeiten Für heute Schalterſchluß, morgen vorausſichtlich Wiedereröffnung der Danatbank = Berlin, 13. Juli. Die Darmſtädter und Nationalbank teilt mit, daß ſie infolge der außerordentlichen, ſich täglich ſtei⸗ gernden Krebitkündigungen und Abhebungen zuerſt der Auslandsgläubiger, ſodann der inländiſchen Gläubiger, genötigt ſei, zum Schutz der Geſamtheit der Gläubiger, die Schalter vorübergehend zu ſchließen. 5 5. Die Reichsregierung hat die Darmſtädter⸗ und Nationalbank zu folgender Erklärung ermächtigt: Die Reichsregierung hat die Darmſtädter Laufe des heutigen Tages ergehenden Notveror d⸗ nung des Herrn Reichspräſidenten durch volle Eine Erklärung Garantieleiſtung für alle Einlagen für eine ruhige Abwicklung der Geſchäfte der Danat⸗ bank Sorge tragen.“ In Ergänzung dazu meldet liner Büro: Das Reich hat für die Danatbank volle Garantie üernommen und zwar auch mit Rückſicht auf das Ausland. Zum größten Teil wird es ſich aber um die Abgleichung von kleinen Konten han⸗ deln, von denen die Danatbank nicht weniger als 280 000 verwaltet. f 3 Die Schalter werden wahrſcheinlich mor⸗ gen wieder geöffnet werden, Die Aus⸗ zahlungen ſollen daun ſofort beginnen. Man hofft, daß die Dinge ſich dann ähnlich abſpielen uns unſer Ber⸗ 2, Seite/ Nummer 318 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 13. Juli 1981 werden wie bei der Oeſterreichiſchen Creditanſtalt, daß nämlich durch das Eingreifen des Reiches die Panikſtimmung, die hier und da anzutreffen iſt, wieder abebben wird. Ausdrücklich ſei betont, daß eine Gefahr für andere Banken nicht beſteht. Wie weit die Garantie des Reiches in Anſpruch genommen werden könnte, läßt ſich natürlich noch nicht ſagen. Es iſt aber damit zu rechnen, daß dies in gar keinem oder nur in ſehr geringem Umfange der Fall ſein wird, wenn die Angelegenheit ſich einigermaßen normal abwickelt. a Aus der Vorgeſchichte Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Juli. Das Reichskabinett hat geſtern von nach⸗ mittags 745 Uhr abgeſehen von einer kleinen Eſſens⸗ pauſe am ſpäten Abend, ununterbrochen verhandelt bis früh um 3 Uhr. Die durch den Zuſammen⸗ bruch der Nordwolle ſchwer mitbetroffenen Darmſtädter⸗ und Nationalbank hatte ſich, wovon in aller Form erſt jetzt die Oeffentlichkeit unterrichtet wird, zu der Erklärung genötigt geſehen, am Mon⸗ tag ihre Schalter ſchließen zu müſſen. Die Reichs⸗ regierung hoffte nun, und hat um dieſe Löſung den ganzen Tag in ſchweren Ringen ſich gemüht, eine Kaſſenſchließung der Bank durch eine ſolidariſche Haftung aller Großbanken, die durch eine Garantieleiſtung des Reiches geſtärkt werden ſollte, zu vermeiden. Die Großbanken ſelbſt hatten ſich ebenfalls ſchon am Sonntag vormittag zu einer Kon⸗ ferenz verſammelt, die aber kein poſitives Ergebnis brachte, jedenfalls nicht das Ergebnis, das die Re⸗ gierung erwarten zu können glaubte. Die Direktoren eizelner Großbanken haben, ſoweit wir unterrichtet ſind, hernach an den Beratungen des Kabinetts zeit⸗ weiſe ſich beteiligt, ſo Dr. Sobernheim, Dr. Moſer vom Berliner Börſenvorſtand und Jakob Goldſchmiütt von der Darmſtädter und National⸗ bank. Die Bemühungen des Kabinetts um die ſoli⸗ dariſche Haftung der Großbanken ſcheiterten ſchltießlich, wie der Hugenbergſche„Tag“ wiſſen will an dem Proteſt einer maßgebenden Bank. Damit ſah ſich die Regierung vor eine völlig neue Lage geſtellt. Man hat dann in der 3. Morgenſtunde beſchloſſen, durch eine Notverordnung die volle Garantie⸗ leiſtung für alle Einlagen und für eine ruhige Abwicklung der Geſchäfte der Darmſtädter und Nationalbank zu übernehmen. Zum andern ſoll, um in den kommenden Stunden und Tagen die ſtän⸗ digen und ſtändig wachſenden Deviſenabzüge aufzu⸗ halten, am Montag und Dienstag der Verkehr mit Effekten und Deviſen an den Börſen ruhen. Es iſt zu erwarten, daß die Reichsgarantie für die Einlagen bei der Darmſtädter und Nationalbank auch auf die übrigen Großbanken ausgedehnt wird. Weiter werden im Laufe des heutigen Tages noch weitere Finanzmaßnahmen wirkſam werden. Daß die für den Augenblick getroffenen Anordnungen zeitlich begrenzt ſind, verſteht ſich von ſelbſt. Mit dem Augenblick, in dem die Bemühungen um einen großen ausländiſchen Kredit Erfolg haben, wer⸗ den die Anordnungen wieder zurückgezogen. Sie würden auch in einem ſolchen Augenblick ihre Da⸗ ſeinsberechtigung verlieren. Gerüchten über eine Gefährdung derd eut⸗ ſchen Währung kann nicht entſchieden genug ent⸗ gegengetreten werden. Mit Recht wird von zuſtändi⸗ ger Seite darauf aufmerkſam gemacht, daß eine Ge⸗ fahr für die Währung doch ſolange überhaupt nicht be⸗ ſteht, als nicht die Reichsbank anfängt neue Noten zu drucken. Dahin wird es aber die Regierung be⸗ ſtimmt nicht kommen laſſen. Man darf vielmehr erwarten, daß die Abwehr⸗ und Schutzmaßnahmen, die ſie gegenwärtig vorbereitet, genügen werden, um über das kritiſche Stadium bis zum Abſchluß der Kreditver⸗ handlungen hinwegzuhelfen. Sämtliche Vörſen geſchloſſen 2 Berlin, 13. Juli. Dem Vorgehen des preußiſchen Handelsminiſters haben ſich ſämtliche deutſchen Länder angeſchloſſen, ſodaß heute und morgen die deutſchen Börſengeſchloſſen bleiben. 4 Brüel, 13. Juli.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, fällt in Brüſſel die Börſe ebenfalls aus. Die Gründe der Schließung der Danatbank Berlin, 13. Juli(Eig. Dr.) Es war bereits ſeit Wochen in Börſenkreiſen be⸗ kannt, daß unter den Abziehungen von Auslands⸗ krediten beſonders ſtark die Danatbank zu leiden hatte. Die Vorgänge bei der Nord⸗ wolle, zu deren inländiſchen Bankgläubigern an erſter Stelle die Danatbank gehört, und Notizen in der Auslandspreſſe über die Bank hatten hierzu beigetragen. Da man glaubte, infolge des Zuſtande⸗ kommens des Hooverplans, der Solidarhaftung der deutſchen Unternehmungen und der perſönlichen Be⸗ mühungen Dr. Luthers recht bald einen größeren Kredit für Deutſchland zu erhalten, wurde alle Anſtrengungen gemacht, die Schwierig⸗ keiten beider Bank zunächſt noch zuküber⸗ brücken Mittlerweile nahmen aber die Abhebun⸗ gen bei der Bank ihren Fortgang, Zu ausländiſchen kamen nun noch in ſteigendem Maße, nachdem die Gerüchte eine Beunruhigung hervorgerufen hatten, Abhebung der inländiſchen Gläubiger. Insgeſamt ſoll die Bank beinahe 1 Milliarde an lüſſigen Mitteln verloren haben. Hier⸗ von entfallen allein 650 Millionen/ auf die Zeit nach dem 1. Mai ds. J. und 300 Millionen 4 nach dem 1. Juni ds. J. Die Bank rechnet damit, daß die Schließung der Schalter nur eine vorüber⸗ gehende Maßnahme ſei. Es wird jedoch alles davon abhängen, wie die Notverordnung der Reichsregie⸗ rung, die, wie zunächſt verlautet, eine Garantie des Reichs für die Danatbank enhalten ſoll, geſtaltet iſt und ſich auswirken wird.(Näheres ſiehe auch Han⸗ delstetl der vorliegenden Nummer). Auch die Kommandite der Danatbank ö ſchließen ihre Schalter Auf Weiſung der Danatbank haben auch ihre Kommanditen, die Firmen Schwarz, Gol d⸗ schmidt u. Co., Berlin und Gebr. Hammer⸗ stein, Berlin, deren Zweigfirma in Eſſen vor wenigen Wochen erſt aufgelöſt wurde, am Montag benfalls ihre Schalter geſchloſſen. Die gleiche Maß⸗ nahme hat die Frankfurter Firma Otto Hirſch u. Co. getroffen. Man will zunächſt die Frage klären, in wie weit dieſe Firmen von der Situation bei der Danatbank ſelbſt betroffen werden, ſodaß Angaben über die interne Lage dieſer Firma noch nicht mög⸗ lich find. Eine Kölner Firma, wo die Danatbank nur eine von vier Kommanditiſten iſt, hat ihre Schalter nicht geſchloſſen. 5 Berlin, 13. Juli(Eig. Dr.) Die Vorgänge bei der Danatbank haben in der Bevölkerung große Berunruhigung hervorgerufen Und in verſtärktem Maße wurden bei den Depoſiten⸗ baßfſen Geldabhebungen vorgenommen. Von Großbankkreiſen wird darauf hinge⸗ wieſen, daß die Banken durchaus in der Lage ſind, die normalen Geldmittelbedürfniſſe zu befriedigen. 8 Wenn darüber hinaus aber unvernünftiger⸗ weiſe in größerem Maßſtabe Angſtabhebun⸗ gen erfolgen, ſo iſt keine Bank in der Lage, dieſen Anforderungen gerecht zu werden, dieſes um ſo weniger zu einer Zeit, da durch verſtärkte Reſtriktionsmaßnahmen der Reichs⸗ bank die Banken ohnehin in ihrer Liquidität ſtark beengt werden. Jeder Depoſiteur und jeder Spar⸗ kaſſengläubiger muß ſich vernünftigerweiſe ſagen, daß er für ſeine Depoſiten keine Zinſen verlangen kann, wenn die Bankinſtitute dieſe Depoſiten weſent⸗ lich in ihren Kaſſen zur jederzeitigen Abziehung be⸗ reithalten ſollen. e 5 Die Unvernunft des großen Publikums muß alſo dazu führen, daß die Banken die Aus⸗ zahlung von Geldern, die nicht notwendig 8 ſind, einſtellen. l Ueber eine Solidarhaftung der Banken, von der gerüchtweiſe verlautete, iſt innerhalh der Bankkreiſe nicht verhandelt worden. Es wird darauf hinge⸗ wieſen, daß eine derartige Solidarhaftung unmöglich ſei, weil kein vorſichtiger Bankier es übernehmen nicht bekannt ſei. dürfe, Garantie für Gelder zu übernehmen, deren . 0 i 5 N— Die Veratungen der B83 Telegraphiſche Meldung Baſel, 13. Juli. Der Verwaltungsrat der B33. iſt heute vormittag am Sitze der Bank zu der für heute angeſetzten Be⸗ ratung zuſammengetreten. Die Gouverneure und Präſidenten der Notenbanken ſind vollzählig erſchie⸗ nen. Von deutſcher Seite ſind auweſend: Geheimer Finauzrat Dr. Vocke, ſowie die Verwaltungsrats⸗ mitglieder Dr. Melchior und Reuſch. Reichs⸗ bankpräſident Dr. Luther wird gegen.30 Uhr in Baſel erwartet.. 5 „Wie man gus Kreiſen der B33, erfährt, wird die Lage Deutſchlands als äußerſt ern ſt betrachtet. Die Nachricht über den Schalterſchluß der Darm⸗ ſtädter⸗ und Nationalbank hat hier größtes Aufſehen verurſacht und wird als weiteres Faktum für den Ernſt der deutſchen Lage angeſehen. Die beherrſchende Frage iſt die, wie Deutſchland geholfen werden kann und hinter dieſer Frage treten alle anderen Pro⸗ bleme zurück. Man hört, daß die Verlängerung des Ueber brückungskredites in Höhe von 100 Millionen Dollar über den 16. Juli hinaus auf keine unüberwindlichen Schwie⸗ rigkeiten ſtoßen dürfte, da ziemliche Einmütigkeit über die Notwendigkeit der Verlängerung beſteht. Als viel ſchwieriger wird die Frage angeſehen, welche weiteren Kreditmöglichkeiten für Deutſchland geſchaf⸗ ſen werden können. Der Eindruck iſt der, daß die B33, ſeit ihrem Beſtehen ſich noch nie einer ſo ern⸗ ſten Situation gegenüber gefunden hat wie der heu⸗ tigen. Eine amerikaniſche Kundgebung Newyork, 13. Juli. Die Bundes⸗Reſervebank veröffentlicht folgende Erklärung des ſtell vertretenden Schatzamts⸗ ſekretärs Mills: „Durch das Programm des Präſidenten über den Schuldenzahlungsaufſchub iſt die deutſche Regierung von dem kritiſchen Druck befreit worden, der auf ihre internationalen Verpflichtungen gegenüber an⸗ deren Regierungen zurückzuführen war. Mehr als 400 Millionen Dollar ſind auf dieſe Weiſe für die Wiederflottmachung von Deutſchlands Induſtrie und Handel während des laufenden Jahres verfügbar ge⸗ worden, ſtatt für Reparationen bezahlt werden zu müſſen. Dies iſt die einzige Richtung, zu der die amerikaniſche Regierung die Gelegenheit oder das Recht hat, einzugreifen. Es iſt natürlich all⸗ gemein bekannt, daß die Regierung keine Kon⸗ trolle über die Auslandspolitik der Bundes⸗ reſervebanken hat. Entſprechend einer herkömmlichen vernünftigen Gepflogenheit ſind dieſe Banken von Beeinfluſſung oder Einmiſchung durch die Regierung befreit geblieben. Es ſollte nicht vergeſſen werden, daß die Probleme, mit denen wir heute beſchäftigt ſind, im Grunde europäiſche Probleme ſind, die am beſten durch die Initiative und übereinſtim⸗ mende Aktion derer gelöſt werden können, die de Dingen am nächſten ſtehen.“ a 5 Mills hat es abgelehnt, dieſer Erklärung noch etwas hinzuzufügen, aber es verlautet, daß er vor Veröffentlichung der Erklärungen mit dem Gonver⸗ neur der Bundesreſervebank Harriſon eine Be⸗ ſprechung gehabt hat.. 5 f „Newyork Times“ überſchreibt ihren Ar⸗ tikel mit folgender Schlagzeile: „Die amerikaniſche Finauzwelt iſt bereit, zuſam⸗ men mit den europäiſchen Banken dem Deutſchen Reich zu helfen.“ „Herald Tribune“ ſchreibt:„Hilfe der Fede⸗ ral Reſervebank wahrſcheinlich.“ 0 ö 3. Klinik in Freiburg ſteuerüberweiſungen für das Jahr gereiftes Können zeigte.. 8 Eeine angenehme Unterbrechung fand das Pro⸗ gramm durch das erſte Auftreten von Frl. Magda Die badiſchen Staatsfinanzen Karlsruhe, 12. Juli. Vom Staatsminiſterium wird mitgeteilt: In der Preſſe ſind vielleicht hinſichtlich der Entwick⸗ lung der finanziellen Verhältniſſe des Landes Baden innerhalb der letzten Jahre un⸗ richtige Nachrichten verbreitet worden. Es erſcheint daher zweckmäßig, eine zahlenmäßige Feſtſtellung zu treffen. Iſt— Fehlbetrag der Jahre 1924—26 nach dem Stande am 31. März 1927 10 758 293.53% Iſt⸗Fehlbetrag im Ri. 1927 2 394 585.83„ Stand am 31. März 1928 13 152 879.36% Iſt⸗Fehlbetrag im Rechnungsj. 1928 1165 047.05„ Stand am 31. März 1929 Fehlbetrag 14317 926.41 ¼ Iſt⸗Fehlbetrag im Rechnungsj. 1929 10 777 402.29„ Stand am 31. März 1930 Fehlbetrag 25 095 328.70/ Von dieſem Fehlbetrag ſind nach dem Voranſchlag noch auf Anleihe zu übernehmen: 1. Landſtraßenaufwand 14 127 938.87 2. Beamtenw.⸗Neubauten 3 544 767.70 500 000.— zuſammen Reiner Fehlbetrag nach dem Stande vom 31. März 1930 6 922 622.13 ¼ Das am 1. April 1930 beginnende Budget läuft noch und iſt noch nicht abgeſchloſſen. Die genannten Darlehen von 18172 706.57/ konnten allerdings infolge Geldknappheit bis heute noch nicht aufgenommen werden. Der Iſtfehlbetrag vom 31. März 1927 mit 10 578 293 1 iſt alſo bei Berückſichtigung der Darlehen in⸗ zwiſchen nach dem Stande vom 31. März 1930 auf 6922 622/ herabgeſenkt worden. Dabei iſt zu beachten, daß in den letzten Jahren die Ueber⸗ wälzung von Ausgaben auf Anleihen, z. B. für Straßen, im Vergleich zu früher überhaupt ſtark ein⸗ geſchränkt wurde. Die„Karlsruher ſchreibt: „Wenn das Land Baden wie— andere Länder— in eine mißliche Lage gekommen, ſo rührt das in erſter Linie davon her, daß Baden an Reichs⸗ 1931 18 172 706.57 Zeitung“(Staats⸗Anzeiger). Telegraphiſche Meldung — Karlsruhe, 12. Juli. Deer Deutſche Beamtenbund— Landeskartell Baden— gibt folgende Entſchließung bekannt: „Die ſoeben bekannt geworde Notverordnung der badiſchen Regierung hat bei der badiſchen Beamten⸗ ſchaft zu leidenſchaftlichen Proteſten ge⸗ führt und eine nie gekannte grenzenloſe Ver⸗ bitterung und dumpfe Niedergeſchla⸗ hHenheit ausgelöſt. Trotz aller Warnungen der Beamtenführer, trotz des Aufrufes, den die Reichs⸗ regierung der zweiten Notverordnung voranſetzte, in dem es heißt:„Die Grenze deſſen, was wir unſerem Volke an Entbehrungen aufzuerlegen vermögen, iſt erreicht!“ hat die badiſche Regierung der Beamtenſchaft im Grenzlande Baden eine noch weitergehende ungeheure Belaſtung zugemutet.— Der Badiſche Landtag hat bei Beratung des Beſol⸗ dungsgeſetzes in verſchiedenen Entſchließungen auf die Unzulänglichkeit de Beſoldungsgeſetzes hingewie⸗ ſen, eine ſozialere Geſtaltung der Kinderzuſchläge und ſonſtige Maßnahmen verlangt, die den Teue⸗ rungsverhältniſſen Badens als Grenzland gerecht werden. Er hat verlangt, daß die nichtplanmäßigen Beamten beſſer behandelt werden und die unver⸗ ſchuldete Wartezeit nicht verwendeter Junglehrer und Junglehrerinnen bei Feſtſetzung des Vergü⸗ tungsdienſtalters angerechnet wird. In einer Denk⸗ Stimme von jugendlich⸗dramatiſchem Timbre, die ſich dank der vorzüglichen Schulung eine ſehr gute wodurch wiederum eine ſehr freie und tragfähige Tongebung erreicht Ueberraſchend wirkte bei der jugendlichen Klavierſchule Adolf Schmitt 50. Vortrags⸗Abend i Arthur Rubel eröffnete die Vortragsfolge mit zweiſtimmigen Inventionen von Joh. Seb. Bach, die er, was weſentlich zur Plaſtik des Spiels beitrug, ohne Pedal ſpielte. Das klar herausgehobene Thema, die überſichtliche Phraſierung und das flüſſige Paſ⸗ ſagenſpiel waren markante Einzelheiten, die un⸗ bedingt aufhorchen ließen. In den lyriſchen Stücken von Grieg zeigte Arthur Rubel eine ſehr poetiſche Auffaſſung und vorzügliches Eingehen auf die Eigen⸗ heiten des Komponiſten. Der vielverſprechende Schü⸗ ler muß ſich aber im Intereſſe einer gedeihlichen Fortentwicklung davor hüten, den Fluß eines Stückes, wie des bekannten„An den Frühling“, durch eigenmächtige und zu lange Zäſuren zu hemmen. N Willy Soyez dürfte zu den begabteſten Schü⸗ lern zählen, der von früher ſchon als vorzüglicher Beethoven⸗Spieler bekannt war und der die Befähi⸗ gung aufs neue durch die Wiedergabe der Pathé⸗ tique⸗Sonate op. 13 erbrachte. Neben der hochgebil⸗ deten Technik, deren Ausbildung den Schüler zum Eindringen und Erfaſſen der klaſſiſchen Werke be⸗ fähigt, zeigte ſich hier wieder der Sinn für klare Gliederung und Heraushebung der melodiſch und thematiſch wichtigen Stimmen. Wenn auch das zweite Thema des erſten Satzes etwas zurückgehalten ſchien, erreichte Willy Soyez dadurch eine klarere Geſtal⸗ tung des überaus markanten Themas. Weitere Be⸗ weiſe ſeines fortgeſchrittenen Könnens zeigte er durch den ſehr anſprechenden Vortrag zweier Phan⸗ taſteſtücke von Schumann und des außerordentlich anſpruchsvollen erſten Satzes aus. dem„Faſchings⸗ ſchwank aus Wien“. Seine Technik zeigte er im ſchön⸗ ſten Lichte in dem zum Schluß geſpielten, ausge⸗ ſprochen virtuos angelegten Stücken von Chopin und Rubinſtein. 18 1 5 Günſtigen Eindruck gewann man von Richard Eberhard, der in einem Sonatenſatz von J. N. Hummel und in ausgewählten Stücken von Grieg Müller, einer Schülerin von Frau Olga Ehmel⸗ Heller. Frl. Müller verfügt über eine angenehm den Wind verantwortlich machen kann, for — mindeſtens 27 Millionen Mark weniger en hält als im Voranſchlag aufgrund von Schätzungeg des Reiches vorgeſehen war. Die Einnahmen der Forſten aus Holz bleiben gegenüber der vorſich, tigen Schätzung des Voranſchlages infolge der kalg⸗ ſtrophalen Lage auf dem Holzmarkt um—8 Milli, nen zurück. Eine Aufnahme von Darlehen fr laufende Staatszwecke, Beamtengehälter und dergl. iſt finanzpolitiſch nicht zu verantworten. übrigens auch nach der Lage auf dem Geldmarkt unmöglich. Das Reich hat jede Hilfe verſagt E hat im Gegenteil die Länder gezwungen, die Regl, ſteuern zu ſenken, was für Baden 25 Millio⸗ nen ausmacht. Ferner iſt das Land gezwungen, von der Landesbeamten⸗Beſoldungskürzung entſprechend der Notverordnung des Reichspräſidenten die Hälfte an die Gemeinden abzutreten. Allein dieſe beiden letzteren Beträge zuſammen kommen dem Betrag gleich, der jetzt durch die badiſche Be. ſoldungskürzung eher eingebracht werden muß.“ ö 460 Millionen Vermögen, 136,5 Millionen Schulden Nach der Etatrede des Finanzminiſterz Dr. Schmitt vom 14. Januar 1931 beträgt nach vorſichtiger Schätzung des Finanzvermögenz des badiſchen Staates mehr als 460 Mil⸗ lionen Mark. Darunter befinden ſich das Do⸗ mänenvermögen und bedeutende Aktienwerte. In dem Betrag von mehr als 460 Millionen Mark it das Verwaltungsvermögen, z. B. die Hoheits⸗ und Verwaltungsgebäude, überhaupt nicht berückſichtig, Demgegenüber beträgt der Schuldenſtand von heute etwa 136,5 Millionen Mark, Das be⸗ err deutet alſo eine Belaſtung des Vermögens mit etwa 3 ein Drittel. Die Schulden ſind aber im weſentlichen verwendet worden für werbende, unmittelbare pio duktive Anlagen, die ihrerſeits wieder einen aktiten Vermögensſtand darſtellen, z. B. Kali, Badenwerk, Staatsbrauerei, Wohnungsbauten, Meliorationen, Bodenkultur, Wirtſchaftsfonds, produktive Erwerbs⸗ loſenfürſorge, Klinik, Wohnungsfürſorge, Erwerb der Aktien der Badiſchen Bank. Die Wohnungsfür⸗ ſorge allein repräſentiert ein Vermögen von rund 57 Millionen Mark. ſchrift über die wirtſchaftliche und kulturelle Notlage Badens als Grenzland hat die Regierung ſelbſt den, Notſtand der badiſchen Beamten und ſonſtigen BM. rufsſtände dargeſtellt. Alle dieſe Tataſchen hat die badiſche Regiermm mit ihrer Notverordnung verleugnet. Sie gibt große Teile der Beamtenſchaft der Verelendung preis und 5 5 Sie wäre der Beamten, Prokeſt gegen die badiſthe Rolberordnumt, ere * rr 1 —— waltſame Senkung der Kaufkraft. In einem Augen ſchädigt Handel und Gewerbe durch eine weitere ge⸗ ö blick, in dem durch außenpolitiſche Ereigniſſe Ve, trauen auf Beſſerung einkehrte, trägt die badtſche Regierung durch das Notgeſetz neue Beun⸗ ruhigung ins Volk. Sie zerſtört u. a. das finanzielle Fundament, ruht, und verurſacht hierdurch die bitterſten Kämpfe in den Gemeinden, die durch die neue untragbare Belaſtung ihre unter den ſchwierigſten Verhältniſſen geſchaffenen Voranſchläge vernichtet ſehen. Die Not⸗ verordnung zerſtört das Vertrauen der Beamten auf Recht und Gerechtigkeit N Sie zeigt aber auch, daß ſich die Regierung des gegen⸗ ſeitigen Treueverhältniſſes zwiſchen Staat und Beamten nicht bewußt iſt. hat der Regierung einen geeigneten Vorſchlag zur Verbeſſerung der Kaſſenlage gemacht. Die Regierung glaubte, dieſen Vorſchlag nicht beachten zu solle, Sie hat die Verantwortung und die Folgen u tragen.“ Atemfühvung angeeignet hat, wird. auf dem das Volksſchulweſen Die Beamtenſchat Sängerin die Innerlichkeit und Beſeeltheit des Vor⸗ trags, ſowohl bei den Liedern Schuberts, wie auch bei denen von Grieg. Eine anfängliche Be. fangenheit hatte ſie bald überwunden und ſang dann mit derart hinreißendem Schwung, daß das Publ eine gerne gewährte Zugabe verlangte. Der ſtarke 4 Beifall möge ein Anſporn zu weiterem intensiven Studium ſein. Adolf Schmitt hatte ſelbſt die Be⸗. gleitung der Sängerin übernommen und führte ſie in ſehr feinfühliger Weiſe durch. l. Die ermäßigten drei Musketiere. Die Auf, führungen der erfolgreichen Operette„Die drei Musketiere“, die bis einſchließlich Sonntag, deh 19. Juli, täglich 19,30 Uhr beginnend, im National theater veranſtaltet werden, finden von morgen Dienstag ab zu kleinen Preiſen ſtatt. Die Mannheimer Muſikſchule, Moltkeſt. Leitung: Viktor Din an d, veranſtaltet am 15, Juli abends 8 Uhr, im Saale der„Harmonie“ D 2,0, ihren diesjährigen erſten Schülerabend. Klavier klaſſe Dinand, Schirmer und erſtmals Violinklaſſe det 8 Violinpädagogin Eleonore Gernsheim uch s. N eee Die Schallunterbrechung in der Stratoſphäte Geheimnisvolle Beſonderheiten der Stratoſphä ſind die Urſache eigenartiger Schallerſcheinungen, Man hat jahrelang unter der Führung des Obſer⸗ N vatoriums Lindenberg die Fortpflanzung duch große Sprengungen erzeugter Schallwellen unter!“ ſucht und hat feſtgeſtellt, daß außer der normalen Hörbarkeit um den Sprengungsherd herum Ringe anormalen Schalles“ vorhanden ſind, zwiſchen denen „Zonen des Schweigens“ liegen. Es handelt ſich um ähnliche Erſcheinungen wie bei Rundfunk und di ding, Erſcheinungen, für die man zweiſelle n wahrſcheinlich wiederum beſondere„Gleitflächen“ vielleicht 3040 Km hoch in der Stratoſphä legen, die die Schallwellen ähnlich umbiegen wi bekannte Heaviſideſchicht die Rundfunkwellen. D r re es .„— 2 e-. e r 931 1 en ungez . det orſich⸗ kata⸗ illio, i für dergl. wäre markt t. Es Regl⸗ I 1 i 0 Montag, 13. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 318 8 Abſchied der Aſcherslebener Reiſegeſellſchaft Der letzte Teil des Mannheimer Aufenthaltes der Reiſegeſellſchaft aus Aſchersleben verlief ganz pro⸗ grammgemäß. Allerdings mit der Einſchränkung, daß die Teilnehmer geſtern abend nach Rückkunft des Sonderzuges aus Heidelberg ſich nicht an das vor⸗ geſehene Programm hielten, ſondern ihren Hotels zueilten. Dadurch wurde aus dem geplanten Zu⸗ mmentreffen im Friedrichspark leider nichts. Dies bar inſofern bedauerlich, als Reſtaurateur Frey in Anbetracht des zu erwartenden Beſuches eine Park⸗ Illumination arrangiert hatte, die in ihrer Schönheit zweifellos den Gäſten größte Freude bereitet hätte. Die Beleuchtung der Uferpartien mit rotem und grünem Licht rief wiederholt hübſche Bil⸗ der hervor. Außerdem konzertierte in gewohnt künſt⸗ leriſcher Weiſe das Philharmoniſche Orcheſter unter Stabführung von Kapellmeiſter Becker. Heute vormittag ging es für die Gäſte aus Aſchersleben an das Abſchiednehmen. Mit Ge⸗ nugtuung konnte man vernehmen, daß alle, ſelbſt die in den kleinſten Hotels Untergebrachten, in voll⸗ ſtem Maße zufrieden waren. Wirklich eine gute Empfehlung für die Reiſegeſellſchaften, die ſpä⸗ 5 ter einmal beabſichtigen ſollten, in Mannheim Auf⸗ ters t nuch gens Mil⸗ In rk iſt Und ſchtigt. d von 1s be⸗ etwa lichen e pro⸗ ktiven twerk, ionen, berbs⸗ rwerb Jsfür⸗ rund 1 otlage Nächte er an ſchweren Krankenlagern gewacht, ge⸗ ſt den betet, gearbeitet, getröſtet und geholfen hat, weiß nur 1 Be⸗ Gott allein. Ich habe verſucht, Angaben von ihm zu bekommen. Da lächelt er nur und gibt eine Ant⸗ wort, die keine iſt. Er will ſeine Arbeit und Ver⸗ rung dienſte nur auf der Lohntafel Gottes verzeichnet große wiſſen. Um ſo lieber werden auch viele Mannheimer, 8 und Reiche und Arme, Katholiken, Proteſtanten und Ju⸗ re ge⸗ den ſich des hilfsbereiten Krankenbruders in Dank⸗ Augen. barkeit erinnern, der wie ein gütig⸗freundlicher Vet Ehriſtophorus ſie mit Aufbietung all ſeiner Kräfte zt. die in Krankheit gepflegt hat. Dabei hatte er, wie das Beun⸗ der Geiſt ſeiner Genoſſenſchaft verlangt, noch in kein zielle Haus eine Rechnung für geleiſtete Dienſte gebracht. eſen Um ſo gebefreudigere Hände findet er überall, wenn ämpfe. er als Bettelmann franziskaniſcher Art da und dort igbare anklopft, um für ſeine kleine 7⸗Brüdergemeinde und miſſen die große Armenfamilie, die Tag für Tag mit⸗ Not⸗ tags und abends ſich in B 6, 21 ſammelt, das zum u der Leben Notwendige zu erbitten. Noch lebt das Chri⸗ keit. ſtentum der Tat!— lr— gegen⸗ 0 0 0 Selbſttötungsverſuche g zur Die Zahl der Perſonen, die Selbſtmordverſuche erung unternehmen, mehrt ſich gegenwärtig in erſchrecken⸗ ſollen, dem Maße. Nachdem wir ſchon im heutigen Morgen⸗ . ö blatt über zwei Selbſtmordverſuche berichteten, mel⸗ det der Polizeibericht noch folgende: — Am Sonntag vormittag verſuchte eine 35 Jahre 5 alte Ehefrau eines Bauarbeiters in ihrer in den „ die G⸗Quadraten gelegenen Wohnung durch Einneh⸗ gute men von Tabletten ſich das Leben zu nehmen. derum Der Grund zur Tat iſt bis jetzt noch unbekannt. reicht Durch Oeffnen des Gashahnes verſuchte heute lichen vormittag die 45 Jahre alte Frau eines Taglöh⸗ Vor⸗ ners in ihrer in der Unterſtadt gelegenen Wohnung „ wie ſich das Leben zu nehmen. Sie wurde von Angehöri⸗ e Be⸗ gen in bewußtloſem Zuſtand aufgefunden und nach dann dem Krankenhaus verbracht. Der Grund zur Tat iſt 11 ebenfalls noch unbekannt. f uſiven 1 8 e Be⸗ 2 000 Perſonen am Strandbad. Wie wir geſtern e e richtig geſchätzt hatten, hielt ſich die geſtrige Beſuchs⸗ a. ziffer des Strandbades auf der gleichen Höhe des 1 vorigen Sonntags 22 000 Badegäſte wurden feſt⸗ Auf⸗ geſtellt, die durch die aufziehende Wetterwand be⸗ 5 7 einflußt, zum Teil frühzeitiger als ſonſt den Heim⸗ „ de weg antraten. Auf den beiden Radabſtellplätzen 777 wurden etwa 8500 Räder gezählt, während der Park⸗ orgen. platz von 370 Motorfahrzeugen, einſchl. Motorräder in Anſpruch genommen wurde. ſtr.%* Autozuſammenſtoß auf der Rheinbrücke. An Juli, der Rheinbrücke fuhr am Samstag nachmittag ein 2% Lieferkraftwagen infolge Verſagens der Bremſe von awier⸗ hinten auf einen Perſonenkraftwagen auf. Durch ſe der den Anprall wurde der Beſitzer des Lieferkraft⸗ ein wagens, der auf dem Führerſitz mitfuhr, in die Windſchutzſcheibe geſchleubert, wobei er erhebliche Schnittverletzungen am Kopfe davontrug, die ſeine Verbringung in das Krankenhaus erforder⸗ här. lich machten. Beide Fahrzeuge wurden erheblich be⸗ phäre ſchädigt. 5 e* Beim Baden ertrunken. Am Samstag abend iſt 15 der 20 Jahre alte Valentin Lehn aus Krumbach, 4 1 5 195 Wanderſchaft, beim Baden im Neckar er⸗ en. Die Lei N 5 werden. Die Leiche konnte noch nicht gefunden Ringe denen 1 38 bun I J nicht 0 4 in en, 15* eh we e ie enthalt zu nehmen. Pünktlich um.06 Uhr ſetzte ſich der Sonderzug in Bewegung. Ein freudiges Tücher⸗ ſchwenken konnte man als einen kleinen Dank ent⸗ gegennehmen, der auch der Kapelle Mohr galt, die mit einigen Muſikſtücken aufwartete und ſchließlich bei der Abfahrt des Zuges den Scheidenden mit dem Lied„Muß i denn zum Städtle hinaus“ den Ab⸗ ſchiedsgruß der Stadt Mannheim darbrachte. Bruder Valenlin Am 6. Juli 1906, vor nunmehr 25 Jahren, begann Bruder Valentin hier in Mannheim ſeine Kran⸗ kenpflegeröligkett. Faſt zedes Kind kennt die große Geſtalt, die durch Güte und Liebe verklärte Kraft⸗ natur. Am 7. 2. 1868 iſt er zu Breitergüßbach in der Diözeſe Bamberg geboren. Am 8. g. 1893 hat er mit dem Weltkleid auch ſeinen Familiennamen Johann Herl abgelegt und wurde von da an Bruder Valen⸗ tin geheißen. Am 8. 9. 1895 legte er das ewige Gelübde ab. Von 1893 bis 1901 war der junge Bruder in Am⸗ ſterdam tätig. 1901 bis 1905 ſah man die überragende Geſtalt in den Straßen Kölns bald da bald dort die Kranken aufſuchen. Am 6. Juli 1906 führte der Ge⸗ horſam den Bruder Valentin nach Mannheim in die am 21. April 1901 durch Prälaten Bauer begrün⸗ dete hieſige Filiale. Wieviele Kranke bisher ſeine liebevolle Pflege genoſſen haben, weiß er ſelber nicht. Wieviele Die Flucht ins Krankenhaus Von Dr. Maufred Amersdorffer Häufiger denn je trifft man Menſchen, die erzäh⸗ len:„Ich war im Krankenhaus!“ Die alte Sitte, Geburt und Krankheit oder Tod innerhalb der eige⸗ nen Wohnung zu erleben und zu erleiden, Allerper⸗ ſönlichſtes in den eigenen Wänden zu bewahren, tritt zurück vor dem neuen Brauch, die Verantwortung gegenüber Gebärenden, Kranken und Sterbenden den Angeſtellten öffentlicher Anſtalten zu überlaſſen. Natürlich ſpielen hierbei Fortſchritte des Krankenhausweſens auf der einen Seite, die Wohnungsnot oder die Zu⸗ nahme der Frauenarbeit, die die Frau dem Haus⸗ 1 0 entzieht, auf der anderen Seite eine erhebliche tolle. In wie hohem Maße der Drang ins Krankenhaus zugenommen hat, ergibt ſich aus einem Vergleich der früher allein von den Krankenkaſſen für Kranken⸗ hauspflege aufgewendeten Mittel mit den heutigen. 1914 wurden dafür rund 63 Millionen Mark aus⸗ gegeben, je Mitglied 4,03 Mark; 1929 aber waren die Zahlen 250 Millionen— alſo eine Viertel⸗ milliarde— für das Geſamt und 12,12 Mark für Die erſte Notverordnung des Reichspräfidenten verfolgte auch den Zweck der Preisſenkung. Seit 1929 iſt die Reichsindexziffer für Ernährungskoſten (1918/14 100) von 154,5 auf 1930— 143 geſunken. Haben die Verpflegungsſätze der Krankenhäuſer dieſe Senkung mitgemacht? Doch leider nur zum Teil. Auch anderer Krankenhausbedarf, wie Leinen, Baumwollgewebe, Drogen, Röntgenröhren und ſon⸗ ſtige Inſtrumente ſind im Preiſe um weniges zurück⸗ gegangen. Schließlich ſollen ja die Krankenhäuſer nicht wie die anderen öffentlichen Unternehmungen (Gas⸗ und Elektrizitätswerke, Verkehrsunterneh⸗ mungen uſw.) einen Ueberſchuß abwerfen. Sie ſind von Natur aus Zuſchußbetriebe, die einer Senkung der allgemeinen Lebenshaltungskoſten folgen müſſen. In Notzeiten gilt es, unter Anſpannung aller Kräfte des Leibes und der Seele durchzuhalten. Die Flucht ins Krankenhaus iſt nicht nur ein Zeichen bedenklicher Widerſtands⸗ loſigkeit, ſondern ebenſo ſehr eine Bedrohung unſerer Sozialverſicherung. Aus den einzelnen fügt ſich das Volk. Jeder einzelne muß den Willen zur Beſſerung jedes Mitglied, das heißt: im Abſoluten viermal größer, im Relativen dreimal größer als 1914. Für 1980 rechnet man damit, daß je Verſicherten 14,80 Mk. für Krankenhauspflege ausgegeben werden mußten. Die Kaſſen, ſo tolerant, wie es ihnen ihre geſunden Kapitalverhältniſſe erlaubten, drückten ein Auge zu und bezahlten die Krankenhauskoſten, wenn der Arzt einen Kranken in die Anſtalt wies, weil die Woh⸗ nungsverhältniſſe ungünſtig waren oder weil die Herrſchaft ihre kranke Hausangeſtellte nicht bei ſich behalten wollte. Gründe, die eigentlich die Kaſſe nichts angingen, denn ſchließlich zahlen die Arbeit⸗ geber und Verſicherten die Beiträge ja nur wegen der Krankheit, nicht aber aus anderen Urſachen. Aber: die Kaſſen bezahlten, obgleich es ihnen das Geſetz nur erlaubt, ſie aber nicht dazu zwingt. Heute liegen die Verhältniſſe nun nicht mehr ſo günſtig; heute haben die Notveroroͤnungen die Mittel der Krankenkaſſen aufs äußerſte geſchmälert. Jetzt können ſie lediglich dann für die Anſtaltskoſten auf⸗ kommen, falls wirklich nur mediziniſche Gründe, das heißt die Kranheit als ſolche, die Aufnahme nötig machen. Der Geſetzgeber verlangt natürlich mit Recht eine liberale Auslegung. Wenn aber ungün⸗ ſtige Wohnverhältniſſe Grund der Einweiſung wa⸗ ren, dann muß man doch darauf hinweiſen, daß die Schaffung erträglicher Wohnverhältniſſe Sache und Pflicht der Gemeinden und Länder iſt. Aber hier wirkt ſich die würgende Kapitalnot, nicht zuletzt eine Folge des Verſatller Diktats, aus. Wie kaun hier geholfen werden? Sozialverſicherung und öffentliche Wohlfahrts⸗ pflege müſſen mehr Hand in Hand arbeiten. Die Träger der Krankenhäuſer und die Krankenkaſſen ſind aufeinander angewieſen. Es muß verſucht wer⸗ den, die Gebühren für den Krankenhausaufenthalt ſo niedrig wie möglich zu halten, damit die Kranken⸗ kaſſen die Einweiſung nicht zu droſſeln brauchen und unnötige Härten vermieden werden. Damit allein iſt beiden Teilen gedient und den Verſicherten ge⸗ holfen. Uebrigens muß auch darauf hingewteſen werden, daß— wie ſchon ihr Name ſagt— Krankenhäuſer für Kranke beſtimmt ſind und nicht für Geneſende oder Geneſene. Wofür ſonſt gibt es Geneſungs⸗ heime als zum Zwecke der Erholung von einer Krankheit oder ihrer Vorbeugung? Wer aus eigener Taſche bezahlen muß, kehrt dem Hoſpital ſo ſchnell wie möglich den Rücken, falls er nicht ganz und gar deſſen einlullender Atmoſphäre unterlegen iſt; wer nichts zu bezahlen braucht, verlängert leichter, wenn nicht Familienſorgen ihn drücken, den Aufenthalt aus vielleicht berechtigter Furcht vor dem draußen dräuenden Leben, aus Furcht, die ſorgende Hut der Aerzte und Pfleger zu verlieren. yarum 1 villis e in ſich tragen, wenn das Ganze nicht verloren gehen ſoll. Die Verſicherten müſſen mit Anträgen auf Kran⸗ kenhausaufnahme mehr zurückhalten, die Arbeitgeber müſſen den arbeitenden Hausgenoſſen mehr als bis⸗ her ſelbſt verpflegen, die Träger der Krankenhäuſer mit den Koſten herabgehen, dafür aber die Kranken⸗ kaſſen in allen wirklich notwendigen Fällen die Kran⸗ kenhauspflege anſtandslos gewähren, wenn ſie dazu auch nicht gerade verpflichtet ſind. Je mehr allſeitige Rückſichtnahme herrſcht, um ſo beſſer für die All⸗ gemeinheit! —.— Gerichtsferien Durch das noch geltende Gerichtsverfaſſungsgeſetz vom 27. Januar 1877 ſind die Gerichts ferien für das ganze deutſche Reich auf die Zeit vom 15. Juli bis einſchließlich 15. September feſtgeſetzt. Es ruhen alsdann ſolche Geſchäfte, die nicht beſonderer Beſchleunigung bedürfen. Kraft geſetzlicher Vorſchriften ſind Ferienſachen folgende Rechtsangelegenheiten: 1. alle Strafver⸗ fahren, 2. Sachen, die Arreſte und einſtweilige Ver⸗ fügungen betreffen, 3. Meß⸗ und Marktſachen, 4. Streitigkeiten zwiſchen Vermieter und Mieter, zwi⸗ ſchen Dienſtherrſchaft und Geſinde, zwiſchen Arbett⸗ nehmern und Arbeitgebern aus einem Dienſt⸗ oder Arbeits verhältnis, 5. die in Gewerbegerichtsſätzen von 1901 und in dem Kaufmannsgerichtsgeſetz von 1922 bezeichneten, jetzt von den Arbeitsgerichten(bei den Amtsgerichten) zu verhandelnden Streitigkeiten, 6. Wechſelſachen, 7. Regreßanſprüche aus Schecks, 8. Streitigkeiten über Fortführung eines angefange⸗ nen Baues und 9. Unterhaltsanſprüche außerehe⸗ licher Kinder.. Darüber hinaus kann im Verfahren bei den Amtsgerichten der Richter auf Antrag auch andere Rechtsſtreitigkeiten zu Ferienſachen erklären. Die Praxis der letzten Zeit hat gelehrt, daß die Gerichte hierbei ein weitgehendes Entgegenkommen zeigen. Ohne Einfluß ſind die Gerichtsferien noch auf das Koſtenfeſtſetzungs⸗„Mahn⸗ und Zwangsvollſtreckungs⸗ verfahren, auf das Geſchäftsaufſichts⸗ und Konkurs⸗ verfahren und auf die geſamte freiwillige Gerichts⸗ barkeit einſchließlich Aufwertungsſachen. 5 5 * Kurzes Gewitter. Die Schwüle des geſtrigen Tages, die ſich in den Abendſtunden faſt bis zur Unerträglichkeit ſteigerte, ließ keinesfalls nach, als es kurz nach 9 Uhr ſtellenweiſe zu leichten Regen⸗ fällen kam. Heute früh gegen 5 Uhr begann es langſam, aber umſo ſicherer zu regnen an. 10—45 Minuten ſpäter durchzuckte ohne jegliche Vorzeichen ein greller Blitz den Himmel. Gleich darauf krachte ein karker Donnerſchlag. Der ſtarke Regen, der beinahe drei Stunden anhielt, brachte erfreulicher⸗ weiſe eine, wenn auch geringe Abkühlung. 2 rauche! Ludwigshafener Marktbericht Trübes Wetter hält immer die Käufer vos Marktgang zurück. Da es regnete, verwandelten ſich die Wege zwiſchen den Marktſtänden in Schlamm, nicht tief, aber doch unangenehm. Trotz niedrigſter Preiſe war das Geſchäft flau. Himbeeren, die anfangs mit 45 Pfennig verkauft wurden, gingen ſpäter für 40 und 38 Pfg. fort. Stachelbeeren wurden mit 20—32 Pfg. bezahlt. Die Johannisbee⸗ ren, die es nicht viel gibt, wurden für 15—20 Pfg. das Pfund hergegeben. Heidelbeeren koſteten 25 und 28 Pfg. Kirſchen konnte man für 12—30 Pfg. haben. Viel Birnen waren vorhanden, das Pfund je nach Qualität 12—20 Pfg. Die erſten Pfälzer Pfirſiſche koſteten 5060 Pfg. Tomaten ſind mit 25 Pfg. das Pfund auch billiger geworden. Große Körbe Pfifferlinge wurden heute an⸗ geboten, das Pfund für 45 Pfg. Kartoffeln werden immer mehr angefahren. Für gelbe werden für 10 Pfd. 65 bis 80 Pfg. gezahlt, während man die weißen ſchon für 50 Pfg. haben kann. Einmachgurken ſind auch billiger gewor⸗ den und zwar 100 Stück für 80 Pfg. bis 3 I. Bohnen wurden für—8 Pfg. das Pfund ſehr gern gekauft. Rotkraut ſteht immer noch auf 20 Pfg.; Wirſing und Weißkraut dagegen nur auf 10 Pfg. An einzelnen Ständen wurden für Erbſen 20 Pfg. verlangt. Radieschen, Rettiche und Rhabar⸗ ber ſind immer noch zu haben. Am Blumenmarkt erſcheinen die erſten Dahlien mit ihrer reichen Farbenpracht. R. B. * * Wieder Arbeitsaufnahme bei Daimler⸗Beng. Wie wir erfahren, wurde die paſſive Reſiſtenz von den Arbeitern aufgegeben. Die Arbeit wird mor⸗ gen früh in allen Abteilungen wieder voll auf⸗ genommen. * Sonntagsrückfahrkarten nach Bad Kreuznach. Wie die Reichsbahndirektion Karlsruhe mitteilt, hat ſie auf Antrag der Kurverwaltung Bad Kreuznach neben den Sonntagsrückfahrkarten, die von Lud⸗ wigshafen nach Bad Kreuznach bereits beſtehen, ſolche von Heidelberg und Karlsruhe verſuchsweiſe auflegen laſſen. * Sammlung. Die dem Reichsverein zur Erhal⸗ tung der St. Marienkirche in Danzig, Sitz Berlin, unterm 17. Oktober 1929 erteilte Genehmigung, im Lande Baden Geldſpenden zugunſten der Wiederher⸗ ſtellung der St. Marienkirche in Danzig zu ſammeln, wird unter den gleichen Bedingungen verlängert bis 30. Juni 1932. ** Verkehrsunfall. Beim Einbiegen von der Mit⸗ tel⸗ in die Laurentiusſtraße fuhr am Samstag ein 28 Jahre alter Motorradfahrer gegen ein Pferdefuhrwerk und ſtürzte. Dabei wurde er durch das ſcheuende Pferd verletzt und das Motor⸗ rad erheblich beſchädigt. Das Pferd blieb unverletzt. * 80. Geburtstag. Friedel Weyl, Frau des verſtor⸗ benen Ingenieurs Anatol Weyl, Traitteurſtraße 44, feiert am morgigen Dienstag in geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 80. Geburtstag. Frau Weyl kann trotz ihres hohen Alters ihren Beruf als Klavier⸗ und Geſangskünſt⸗ lerin noch ausüben, Jilm-Rundſchau Gloria:„Ich hab für die Liebe die größte Sympathie“ Der Film hieß früher einmal„Zwei Kravatt e n“ nach einem Bühnenſtück von Georg Kaiſer und ſoll dem ſtimmgewaltigen Michael Bohnen Gelegenheit geben, ſeine prächtige Stimme den Freunden des tönenden Films zu zeigen. Dadurch daß man zwei Theaterfachleute, Theaterintendant Richard Weichert für den Dialog und Felix Baſch für das Bild als Regiſſeure verpflichtet hat, iſt weniger ein Film, als ein verfilmtes Theaterſtück aus der netten Idee von den zwei Kravatten geworden. Der witzige Einfall, begründet in der Kravattenfarbe, die den Herrn vom Kellner unterſcheidet, führt zu einem Reigen der Geſchehniſſe, in deren Mittelpunkt Michael Bohnen ſteht. Es iſt ſchade, daß man dieſem ſonſt ſo be⸗ währten Künſtler dieſe Rolle zugemutet hat, für die er nur ſtellenweiſe die notwendige Lebendigkeit aufbringt. Eine Zumutung ferner, ihn ſolche ſinnloſen Texte ſingen zu laſſen, wie ſie hier einer flüſſigen Mufik unterlegt ſind. Immerhin freut man ſich über ſeine prächtige Stimme. Um ihn herum: Olga Tfchechowa, die zwar gut ſpielt aber keine Miß aus Amerika iſt, Trude Lieske, der man ihre Entſchloſſenheit nicht recht glauben will, Ralph Arthur Roberts, der die Lacher auf ſeiner Seite hat, da er wie gewohnt, eine perſönliche Note in ſeine Rolle legt. Im Beiprogramm ein„Tönendes Terra⸗Maga⸗ zm“, ein Verſuch, die bunt gewürfelte Form des Magazin⸗ heftes auf die Leinwand zu übertragen. Bekannte Ma⸗ gazintbemen ſind unmittelbar nebeneinandergeſtellt: unter⸗ haltend, belehrend, 7 558 ſatiriſch, und ſo mag ſich jeder— wie beim Leſen des Magazins— das herausſuchen, was ihm am beſten gefällt. Wir tippen auf die Kriminal⸗ geſchichte mit dem prächtigen Johannes Riemann, auf die Parodie über den Schmalz⸗Roman und ſchließlich noch auf die Artiſten⸗Nummer. eremeeeeeeee Kommunale Chronik Der Frankenthaler Voranſchlag durch die Regierung 8 feſtgeſetzt * Frankenthal, 12. Juli. Nachdem der Stadtrat Frankenthal am 27. Mai 1931 trotz Aufforderung der Regierung den Voranſchlag des Bürgermeiſter⸗ amts abermals abgelehnt hatte, hat nunmehr die Regierung der Pfalz im Aufſichtswege den Voranſchlag feſtgeſetzt und zur Ausgleichung des Fehlbetrags von 63 000/ einen Zuſchlag von 150 v. H. zum Landesſatz der Bürgerſteuer angeord⸗ net. Der weitere Fehlbetrag von 70 000% wird durch Einſparungen von Gehältern infolge der Not⸗ verordnung gedeckt. 7 2 2 7 2 7 me man bei MHagenbeschmerden, Sodbrennen, enssα hm˖I Kaiser- Natron. Höchst eit gstantiert. Sie werden erstaunt Sein Uher d gute Mithung. e Opinel, Fachung. niemals ſose, in den melsten Ge dezente brei. Arnold Holste Huub, Hels feld.(? 7055 — 2 „Seite/ Nummer 318 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 13. Juli 1981 Die Saar bleibt deutſch f Die Neuſtädter Kundgebung am 11. und 12. Juli * Neuſtabt a.., 12. Juli Schon der Eröffnungstag der großen Saar⸗ tagung ſtand im Zeichen ſchönſten Wetters. Bereits am frühen Nachmittag trafen ſich die Delegierten und Vertreter der einzelnen Ortsgruppen aus dem Reiche, um in einer Arbeitstagung ſämtliche Pro⸗ bleme durchzuſprechen, die für die Saarfrage lebens⸗ wichtig ſind. Die Verſammlung gab eine eindrucks⸗ volle Kundgebung davon, wie ſehr wir gerade heute die Saarfrage vom nationalen Standpunkt aus betrachten müſſen, zeigte aber auch gleichzeitig den geſchloſſenen Willen des Bundes der Saar⸗ vereine, unermüdlich dem Ziele„Zurück mit der Saar zum Mutterland!“ nachzuſtreben. Um 6 Uhr abends fand im Haus der pfälziſchey Induſtriellen eine b Preſſekundgebung ſtatt, bei der Kommerzienrat Große r⸗Frankenthal die Begrüßungsworte ſprach. Als Vorſitzender des Landesvereins der pfälziſchen Preſſe entbot dann Chefredakteur Hartmann den Brüdern an der Saar warme Worte der Begrüßung. Redakteur Bruch⸗ Saarbrücken, der Vorſitzende des Vereins der Saarpreſſe, dankte ſeinerſeits für die Unter⸗ ſtützung, die gerade das Saargebiet durch die pfäl⸗ ziſche Preſſe erfahren habe. Senatspräſident An⸗ dres⸗Frankfurt a. M. legte in ſeinem Referat über die Arbeit des Bundes der Saarvereine und ihre Unterſtützung durch die Preſſe beſonders deutlich klar, daß vielleicht gerade in Zukunft die aufklä⸗ rende Tätigkeit der öffentlichen Meinung beſonde⸗ ren Widerhall im Herzen des Saarvolkes finden können. Zwei tiefſchürfende Referate und zwar von Ober⸗ regierungsrat Dr. Friſch⸗Neuſtadt und Redakteur Dr. Singer⸗Saarbrücken vermittelten anſchlie⸗ ßend der fachkundigen Verſammlung ein lebendiges Bild über die Nöte des Saargebietes und ihre Be⸗ hebung, Landes ratspräſident Scheuer⸗St. Ingbert ſchloß die Kundgebung mit warmen Worten, die zu⸗ gleich als Dank für die Hilfe der pfälziſchen Preſſe und als Mahnung für die Zukunft gedacht waren. Die Jubelouvertüre von C. M. von Weber er⸗ öffnete um 20.15 Uhr im Neuſtadter Saalbau den Begrüßungsabend. Im Anſchluß daran trug der pfälziſche Dichter Leo⸗ pold Reitz⸗Neuſtadt a. H. einen Vorſpruch vor. Wirkungsvoll unterſtützt wurde die dichteriſche Lei⸗ ſtung durch zwei Darſtellungen des Neuſtadter Turnvereins 1860 mit lebenden Bildern. Nach einem Lied⸗Vortrag der Neuſtadter Geſangvereine begrüßte namens der pfälziſchen Kreisregierung Regierungs⸗ präſident Dr. Pfülf, die Verſammlung. Nach ihm kamen 1. Bürgermeiſter Dr. Forthube 1⸗Neuſtadt ſowie Chefredakteur Hartmann, Senatspräſi⸗ dent Andres und Herr Vogel noch zu Wort. Letz⸗ terer verlas eine Reihe von Begrüßungstelegram⸗ men, u. a. von Reichspräſident Hindenburg, Reichs⸗ kanzler Dr. Brüning und Reichsinnenmintſter Dr. Wirth. Zwei Entſchließungen wurden am erſten Arbeitstag gefaßt. Die erſte lautet: Die Fremdherrſchaft, die dem Volk an der Saar im Perſailler Vertrag aufgezwungen wurde, verletzt das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker, deſſen Be⸗ achtung feierlichſt zugeſichert war. Die Zwecke, die der Verſailler Vertrag mit der beſonderen Saar⸗ regelung verfolgte, ſind durch die Entwicklung reſt⸗ los überholt. Die Wirtſchaft des Saargebie⸗ tes wäre unter der Abſchnürung vom deutſchen Wirtſchaftsgebiet ohne die abmildernden Vereinba⸗ rungen und ohne die großzügigen Hilfen des Deut⸗ ſchen Reiches längſt zuſammengebrochen. Das Volk an der Saar hat in völlig eindeutigen und einmütigen Kundgebungen ſeit dem Beginn der Fremdͤherrſchaft fortgeſetzt ö die Rückkehr des Saargebiets unter die deutſche, preußiſche und bayeriſche Regierung, die Rück⸗ gabe der Gruben an das Deutſche Reich, die Wieberangliederung an das deutſche Zollgebiet 5 gefordert; es erhebt dieſe Forderungen mit gleichbleibender Feſtigkeit auch heute; nicht nur als eine Wiedergut⸗ machung begangenen Unrechts, ſondern auch als eine Bürgſchaft für die Völkerverſöhnung, die nicht vol⸗ lendet ſein wird, ſolange das Unrecht an der Saar andauert, und als eine Vorausſetzung für die Ge⸗ ſundung der Wirtſchaft. Das Volk an der Saar iſt überzeugt, daß ſich bei gutem Willen auf der Grundlage der ungeſchmä⸗ lerten Wiederherſtellung des Rechtszuſtandes vor Verſailles in freien Vereinbarungen eine Ordnung der wirtſchaftlichen Belange erreichen läßt, die die Härten des Uebergangs mildert und die dem Saar⸗ gebiet, Deutſchland und Frankreich dauernd zum Segen gereicht. Wenn aber die Hoffnung auf eine alsbaldige Befreiung wiederum zuſchanden werden ſollte, dann bleibt dem Volke an der Saar die feſte Zuverſicht, daß die Volksabſtimmung im Jahre 1935 die heiß⸗ erſehnte Rückkehr zum Vaterland bringen wird. Die Brüder und Schweſtern im Reich ſchauen mit Bewunderung auf den Kampf für Volkstum und Freiheit, der an der Saar geführt wird, und ſchwö⸗ ren den Volksgenoſſen dort: Treue um Treue! Im gleichen Sinne nahm eine mit der Tagung verbundene Konferenz der Vertreter der ſaarländi⸗ ſchen, pfälziſchen und badiſchen Preſſe zur Saar⸗ frage Stellung. In dieſem Sinne entbietet die Preſſe von Saar und Pfalz dem Bund der Saar⸗ vereine ihren beſonderen- Gruß.. Antworttelegramm des Reichspräſidenten Auf die vom Reichspräſidenten eingelaufene warmherzige Begrüßung der Tagung wurde folgen⸗ des Antworttelegramm abgeſandt: „Dem deutſchen Verlangen nach einer baldigen Wiedervereinigung des abgetrennten Saar⸗ und Pfalzgebietes mit dem geſamten deutſchen Vaterland, dem der Herr Reichspräſident v. Hindenburg zu unſerer beſonderen Genugtuung und aufrichtigen Freude in ſeinem Begrüßungstelegramm Ausdruck verliehen hat, ſtimmen wir von ganzem Herzen zu. Aufrichtigen Dank für die Wünſche zum erfolg⸗ reichen Verlauf unſerer Tagung. Dies iſt uns ein Anſporn, dem Wahlſpruch unſerer Tagung: Saar und Pfalz, dem Reich erhalts! zu folgen. Wir ſind gewiß, mit der Erreichung dieſes Zieles uns einer Forderung in unſerer vaterländiſchen Aufgabe aller⸗ ſeits und jederzeit verſichert haben zu dürfen.“ Die Feierſtunde im Theater Am Sonntag vormittag fand im Theaterſaal des Saalbaues eine öffentliche Verſammlung des Bundes ſtatt, die mit der Egmont⸗Ouverture von Beethoven eingeleitet wurde. Dieſe öffentliche Vortragsveran⸗ ſtaltung fand eine ſtarke Anteilnahme. Nach Eröff⸗ nungs⸗ und Begrüßungsanſprachen von Senatspräſi⸗ dent Andres⸗Frankfurt, führte der bayeriſche Miniſterpräſident Held folgendes aus„Es iſt mir eine beſondere Freude und Ehre, im Namen der bayeriſchen Staatsregie⸗ rung. Sie zu Ihrer Tagung in Neuſtadt begrüßen zu dürfen. Ich habe Ihnen auch zu ſagen, daß ſich die bayeriſche Staatsregierung darüber freut, daß die Tagung gerade in Neuſtadt ſtattfindet. Wir ſind überzeugt, daß es nicht notwendig iſt, die Mahnung an das deutſche Volk zu richten, hier ein Band inniger Liebe und des Vertrauens zu knüpfen. Die Bande werden noch ſtärker geknüpft werden, als es Am Hab und vordem der Fall war. Das ganze deutſche Volk wird nicht etwa aus materiellen Rückſichten, ſondern um der ethiſchen Intereſſen willen, um des deutſchen Volkstums willen, darauf beharren, daß das, was deutſch iſt, deutſch bleiben muß. Wir laſſen uns nicht ſchrecken durch irgendwelche Maßnahmen gewalttäti⸗ ger Art. Dieſe werden bei uns unſere Spannung der Liebe nur ſteigern. Und ſo wollen wir uns ge⸗ genſeitig ermuntern in der Liebe für alle, die uns Opfer gebracht haben.“ In ſeinem Vortrag über Wirtſchaftsfragen“ ſprach Kommerzienrat Dr. h. c. Röchling⸗Völklingen vom Standpunkt des Saarwirtſchaftlers aus, der aber auch den deutſchen Wirtſchaftsintereſſen Rech⸗ nung zu tragen ſich bemüht. Der Redner behandelte daher ſein Thema unter Berückſichtigung insbeſon⸗ dere der nachbarlichen Beziehungen zwiſchen dem Saargebiet und der Pfalz, die immer ſehr eng und freundſchaftlich geweſen ſeien. Unter der durch den Verſailler Vertrag erzwungenen künſtlichen Ab⸗ ſchnürung der deutſchen Wirtſchaft vom großen Markte des Saarbrücker Kohlenbeckens ſei eine er⸗ hebliche Verteuerung der deutſchen Er⸗ z eugniſſe im Saargebiet eingetreten, trotz⸗ dem aber hätten ſich auf dem Saarmarkte doch alle diejenigen deutſchen Erzeugniſſe einen großen Teil ihres Abſatzes erhalten können, die durch die Güte die Konkurrenz der franzöſiſchen Waren überwinden konnten. Es ſprachen dann noch Frau Prof. Rawengel und Stadtſchulrat Martin, worauf mit einem Schlußwort des Senatspräſidenten Andres und mit dem Deutſch⸗ landlied die machtvolle Kundgebung ihr Ende er⸗ reichte. Gut gebracht „Saarländiſche Erweitertes Schöffengericht Vorf.: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, Beiſitzer: Amtsgerichtsrat Dr. Petters, 1. Staatsanwalt Dr. Frey Wegen Betrugs und Konkursvergehens hatte ſich vor dem Erweiterten Schöffengericht der 46 Jahre alte verheiratete Kaufmann K. W. zu verantworten. W. war Mitinhaber der Firma K. W.& Co. in Mannheim. Anfang April 1929 trat der Schloſſer⸗ meiſter E. als weiterer Geſellſchafter mit einer Ein⸗ lage von 30 000 Mark in die Firma ein. Damals ſtand die Firma ſchon ſchlecht. Ende 1928 war bereits ein Verluſt von rund 100 000 Mark entſtanden. Es wurde zwar damals eine Bilanz aufgeſtellt, die einen Gewinn aufwies. Der war aber nur dadurch errechnet, daß keinerlei Abſchrei⸗ hungen gemacht und die Entnahmen der bisherigen Geſellſchafter mit 21288 Mark als Aktivpoſten auf⸗ genommen worden waren. So kam es, daß die Ein⸗ lage des E. in—4 Wochen aufgebraucht war und E. für die Schulden der Firma perſönlich haf⸗ tete. Er iſt im wahrſten Sinne um Hab und Gut gekommen und mußte wegen Nerven⸗ zuſammenbruchs in einer Anſtalt unterge⸗ bracht werden. Dem Angeklagten iſt zur Laſt gelegt, daß er dem E. durch betrügeriſche Manipulationen zum Abſchluß des Vertrages beſtimmte und ihm unter Vorlage der falſchen Bilanz verſichert habe, daß das Geſchäft glänzend gehe. Jeder Geſellſchafter erhalte 1200 Mark monatlich; es ſei im Jahre 1927 ein Rein⸗ verdienſt von 70000 Mark zu verzeichnen ge⸗ weſen; ſeine Einlage werde für neue Maſchinen ver⸗ wendet. Das Gutachten der kaufmänniſchen Sachverſtän⸗ digen Dr. Fluch und Zecher ging dahin, daß das Unternehmen durch mangelhafte kaufmänniſche und techniſche Führung untergraben wurde. Auch die Buchhaltung ſei unzulänglich geweſen. Der Konkurs⸗ verwalter ſtellte feſt, daß für die nichtbevorzugten Gläubiger höchſtens 195 in der Maſſe lägen. Erſter Staatsanwalt Dr. Frey rügte in ſchärf⸗ ſter Weiſe die Art, wie man den bedauernswerten E. hereingelegt hat. Ob jedoch in dem Verhalten des Angeklagten dem E. gegenüber ein Betrug erblickt werden könne, hält auch die Staatsanwaltſchaft für fraglich, beantragte aber für den Fall der Annahme des Betrugs 1 Jahr 3 Monate Gefängnis; außerdem wegen Konkursvergehens 300„ Geloſtrafe. Rechtsanwalt Dr. Groſſert ſtellte das Unter⸗ nehmen ſeines Mandanten als Miniaturbild der öffentlichen Zuſtände dar und bat in allen Punkten um Freiſpruch. Das Urteil lautete auf 250/ Geldſtrafe wegen Konkursvergehens und Freiſpruch von der Anklage des Betrugs. In der Begründung des Ur⸗ teils wurde ausgeführt, es ſet nicht nachgewieſen, daß der Zeuge E. getäuſcht worden ſei. Es ſcheine vielmehr, daß ihm ziemlich reiner Wein eingeſchenkt wurde, daß er ſich aber in einen Optimismus eingelullt habe und die warnenden Stimme ſeiner Bekannten überhört. Auch ſei anzunehmen, daß dem Geſchädigten die nötigen Kenntniſſe zur Be⸗ urtetlung eines größeren Unternehmens gefehlt hätten. Aus Baden * Schwetzingen, 12. Juli. Der bei dem hieſigen Stationsamt beſchäftigte Wilhelm Bähr wurde geſtern nachmittag, als er ſich mit ſeinem Fahrrad auf dem Heimweg befand, von einem Auto über⸗ fahren und ſchwer verletzt. Bähr wurde ins hieſige Krankenhaus eingeliefert. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. f * Heidelberg, 18. Juli. Die Heidelberger Han⸗ delskammer hat jetzt noch einmal zu dem bekannten badiſchen Spargutachten Stellung genommen, das u. a. eine Zuſammenlegung der Handelskam⸗ mern in Baden zu nur drei Kammern vorſchlägt. Die Handelskammer Heidelderg wendet ſich entſchie⸗ den gegen derartige Abſichten und weiſt darauf hin, daß die Handelskammern Mannheim den ganz anders gearteten Heidelberg⸗Mosbacher Bezirk nicht ohne weiteres mitverwalten könne. Aus Sparſam⸗ keitsgründen ſei eine derartige Zuſammenlegung überhaupt nicht nötig, da die Heidelberger Kam⸗ mer billiger wirtſchafte als Mannheim, wie z. 3. durch die Umlageſätze bewieſen werde. Vor allen Dingen aber hätten die Entſcheidung über die Zu⸗ kunft eines ſolchen Organs der Selbſtverwaltung die Stellen, die die Koſten der Einrichtung tragen, nicht aber die Regierung. U Weinheim, 12. Juli. Der Vorſtand der Thea⸗ tergemeinde Weinheim hat das Frankfurter Künſt⸗ lertheater für Rhein und Main zur Beſpie⸗ lung für die Theaterſaiſon 1931/32 für Weinheim verpflichtet. Die Saiſon wird am Dienstag, den 22. September mit Klabunds„Der Kreidekreis“ in der Feſthalle„Pfälzer Hof“ eröffnet. Laut Vorſtaupds⸗ beſchluß werden in der neuen Spielſaiſon für bedür⸗ tige Rentner, Schwerkriegsbeſchädigte uſw. ſtändig eine Anzahl Freiplätze nach Maßgabe des vorhan⸗ denen Raumes zur Verfügung geſtellt werden. * schrank Aus der Pfalz Plötzlicher Tod * Ludwigshafen, 13. Juli. Am Samstagabend gegen 6 Uhr erlitt ein 57 Jahre alter penſionierter Fabrikarbeiter in einer Wirtſchaft in der Frankenthalerſtraße einen Schlagan fall, der ſeinen alsbaldigen Tod zur Folge hatte. Die Leiche wurde in die Leichenhalle verbracht. Beim Baden ertrunken * Ludwigshafen, 13. Juli. Am Sonntag nach⸗ mittag ertrank beim Baden in der großen Blies der 14 Jahre alte Spenglerlehrling Ludwig Albert von Mundenheim. Vermutlich hat der Junge, der ein guter Schwimmer war, beim Tauchen einen Herzſchlag erlitten. * Altrip, 12. Juli. In das Verkaufshäuschen von Michael Schneider am Strandbad in Altrip wurde nachts ein Einbruch verübt und größere Waren⸗ beſtände in Rau ch⸗ und Zuckerwaren geraubt. Die Polizei und Gendarmerie nahmen die Erhebun⸗ gen auf. Vorerſt fehlt jede Spur von den Tätern. Der Geſchädigte hat für Angaben, die zur Ermittlung der Täter führen, eine Belohnung von 100 4 ausgeſetzt. Sachdienliche Mitteilungen an die Gen⸗ darmerie Rheingönheim erbeten. * Maikammer, 18. Juli. In der Marktſtraße rannte das mit mehreren Perſonen beſetzte Auto des Weinhändlers R. Seitz aus Rhodt in ſcharfem Tempo in einer Kurve gegen die linke Häuſerreihe, prallte von hier ab und überſchlug ſich auf der Straße. Zwei Frauen, die aus der Abendandacht kamen, wurden ſchwer verletzt; eine von ihnen mußte dem Edenkobener Krankenhaus zugeführt werden. Die Inſaſſen des Autos kamen mit leichteren Ver⸗ letzungen davon. Das Auto wurde zertrümmert. — gegen die neue badiſche Notverordnung G0 Schwetzingen, 18. Jull Die Schwetzinger Beamtenſchaft gehender Stellungnahme zur neuen badiſchen N, verordnung ihrer berechtigten Empörung Ausdruk durch folgende Entſchließung: „Das Ortskartell Schwetzingen des Deutſchen Be amtenbundes erhebt ſchärfſten Einſpruch gegen die neu badiſche Notverordnung. Sie bedeutet eine e neute Ausnahmebelaſtung der Beamten. Sie bringt eine weitere Verſchuldung der Beamtenſchafß 5 Schwächung der Kaufkraft und damit Schädigung der Wirtſchaft und Verringerung des Steueraufkom⸗ mens. Sie vermehrt die Arbeitsloſigkeit und unter, gräbt das Anſehen und den Kredit des Staates.. Für viele Beamtenfamilien bedeutet dieſe Notper, erregt Daß die Kaufkraft, insbeſondere bei der Beam tenſchaft, andauernd geſchwächt wird, kann hier jeder Handwerker und Gewerbetreibende zu ſeinem großen Leidweſen beſtätigen. Zahlreiche Handwerker ſind im Intereſſe ihrer Selbſterhaltung genötigt, im Hau⸗ ſterwege nach Arbeit zu fragen. Leider ſind Hausbeſitzer und Mieter notwendige Reparatur- arbeiten, wenn irgend möglich, ſelbſt ausführen. Daß es ſich hier faſt ausſchließlich nur um recht dürf⸗ Bevölkerungskreiſe geſchädigt, denen man durch Die Regierung verſucht durch Abbau auf den ver⸗ ſchiedenſten Gebieten das Geſpenſt des Staatsbanke⸗ rotts zu meiſtern, während ſie ſelbſt die für unſer kleines Land bisher ſchon viel zu große Zahl der Miniſterpoſten von drei auf vier ſteigerte. gab nach ein.. ordnung den völligen Ruin. Das Ortskartell fordert deshalb die Aufhebung der Notverordnung.“ 1 . 25 dieſe Bittgänge in der Regel ohne Erfolg, weil die 5 tige Flickarbeit handeln kann, liegt auf der Hand. Durch die Notverordnung werden am meiſten die 5 Proteſt der Schwetzinger Beamten„ Steuerſenkung und dergleichen helfen will* Die verfehlte Finanzpolitik der badiſchen Staats, regierung wird ſich über kurz oder lang bitter rächen Man bucht auf der einen Seite einen ſcheinbaren Gewinn, ſtellt aber auf der anderen Seite die un. ausbleiblichen Verluſte für den Handwerker⸗ und Gewerbeſtand im vollen Ausmaß nicht in Rechnung, ſteuerfreien Aufwandsentſchädigung ſoll dem deu⸗ ſchen Michel die Notwendigkeit des unnötigen vierten Miniſterpoſtens offenbar ſchmackhafter machen. My bleiben hier die Konſequenzen? Weller. Vorausſage für Veränderlich, zeitweiſe Gewitterregen und ſchwil bei weſtlichen Winden Meller⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.86 Uhr vormittags See: Luft⸗ Wind Hb. ri— Wetter 10 Rich Stärke Wertheim I————— 4— Königsſtubl] 588 560,5 16 21 1s./ô⁰ leicht bedeckt Karlsruhe 120 761,3 17 80 1718S, leicht Regen Bad.⸗Bad 2137620 16 30 16 80 leicht Regen Villingen 71207630 16 28 16 NW leicht bedeckt St. Blaſien 780—————— 7. Badenweil. 422 763,2 17 30 17 SW leicht bedeckt Bad Hof 1275 630,5 11 22 NV“ leicht bedeckt ad. Dürrh. 701— 16 27 14 fſtill— bedeckt Unter dem Einfluß eines Zwiſchenhochs hatten teres Wetter. Am Sonntag erreichten die Tempera⸗ turen wieder hochſommerliche Werte(309 in der Ebene). Heute nacht zog ein Diefdruckausläufer vor⸗ über, der in den frühen Morgenſtunden im ganzen Lande Gewitter brachte. Unſer Gebiet erhält nun⸗ mehr Zufuhr maritimer Luft, die an der Südſeite einer neuen, nördlich England angelangten Zyklone nach Mitteleuropa einſtrömt. Reiſewetter in Deutſchland: Nord⸗ und Oſtſee: 14—418 Grad, wolkig, meiſt ſüdliche Winde. Harz⸗ und Thütringerwald: 18—21 Grad, bedeckt, Gewitterregen, mäßiget Weſt. Rhein⸗ und Weſergebiet: 18—20 Grad, wolkig, ſtrichweiſe Regen, leichter Weſt. Fichtelgebirge: 19—21 Grad, Südoſt. Alpen: 16—419 Grad, bewölkt, meiſt leichter. Süd. Flugwetter in Deutſchland: Der Einfluß eines Zwiſchenhochs hielt in Deutſch⸗ land bis Sonntag abend an und brachte heiteres und trockenes Wetter. Nachts zog eine Bewölkungszunahme, leichter Begleitung ſtark auffriſchender Weſtwinde nach Uhr ungefähr über der Elbe. Im Oſten iſt zu dieſer Zeit das Wetter leicht bewölkt und trocken geweſen, Weſtlich der Front herrſcht meiſt regnertſches Wel⸗ ter mit Wolken in 300—500 Meter Höhe. Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Rhein(bet Mannheim) 19 Rhein(bei Rappenwörth) 180 Bodenſee(bei Konſtanz) 20 e aber auh zur Braut Zur Leslehts. Bräunung aun de anzen Körpers bei Sonnenbädern verwende man die reizmildernde und fl lende Creme Leodor— feifrei in roter F fetthaltig in blauer Packung,— Tube 60 Pf. und 1 Mk. Wirkſam unkerſtützt durch Leodot⸗ Der beste und im Betrieh billigste elektr. Kühlschrank für Haushalt u. Gewerbe- Vorführung N 7,5 = 750 000 im Gebraue b Edelſeiſe Stück 50 Pf. Zu haben in allen Chlorodont⸗VBerkaufsſtelen. Der geringe Verzicht der Miniſter auf 1000/ ihrer g Gewitter⸗ n front über den Rhein, hinter der maritime Luft in Deutſchland gelangte. Die Front lag heute früh acht wir in den beiden letzten Tagen vorübergehend hei⸗ ge die eke 90 it, il * 0 „ 5 5 * * 1 2 Sſiddeulſche Volksturnmeiſterſh aften Neue Beſtleiſtung im Stabhochſprung 4000 Zuſchauer Trotz der großen Sommerhitze hatten ſich im Nürn⸗ berger Stadion 4000 Zuſchauer eingefunden, um dem Ver⸗ lauf der Kämpfe der Süddeutſchen Volksturnmeiſterſchaften beizuwohnen. Am Vormittag wickelten ſich die Vor⸗ und Mehrkämpfe ab, die recht beachtliche Leiſtungen zeitigten. So wurden im 100 Meter Zwiſchenlauf von dem Münchener Thaler die gute Zeit von 10,7 Sek. erzielt. Appel⸗ Ludwigshafen gewonn ſeinen Lauf in 10,8 Sek. Die Mehr kämpfe brachten einen recht guten Durch⸗ nitt. t Nachmittag wurden die Entſcheidungskämpfe mit einem gemeinſamen Aufmarſch ſämtlicher Teilnehmer er⸗ Ufnet. Kreisſportwart Fran k⸗Nürnberg begrüßte die auswärtigen Gäſte und hieß ſie auch im Namen der Stadt Nürnberg herzlich willkommen. Im 100 Meter Ent⸗ ſcheidungslauf wurde die gute Zeit der Zwiſchen⸗ läufe nicht mehr erreicht. Sieger blieb Appel⸗Lud⸗ wigshafen mit 11 Sekunden. Dagegen gab es im Stabhochſprung eine neue deutſche Tages heſt⸗ leiſtung durch Müller von Rottenburg, der.88 Meter überſprang. Recht beachtenswert waren die Lei⸗ ſtungen des Göppinger Haag im Hochſprung mit 1875 Meter. Auch der Weitſprung des Würzburger Poliziſten Wittmann über.19 Meter verdient beſonderer Erwähnung. Bei den Damen trat die Frankkurterin Becker mit zwel Siegen im Weitſprung mit.26 Meter und im 100 Meter Lauf in 12,5 Sek. hervor. Aber auch die Würzburgerin Winds heimer war zweimal erfolgreich, im Kugelſtoßen mit 12,65 Meter und im Diskus ⸗ werfen mit 94,21 Meter. Die 4 mal 100 Meter Staffel der Turner brachte einen ſcharfen Endkampf zwiſchen TV 1879 Würzburg und TB 80 Ansbach. Würzburg gewann in 3,1 Sek. mit Bruſtbreite Vorſprung. Die Ergebniſſe: Turner: 800 Meter. 1. Mai⸗Bad Nauheim 2,01 Min.; 2. Hagmeier⸗Eßlingen 2,02,7. 100 Meter. 1. Appel⸗ Ludwigshafen 11,0; 2. Leipert⸗Heidelberg 1471. Schleuder ballwerfen: 1. Stiersbdorf Geiſelhöring 59,47.; 2. Wengenroth⸗Frankſurt Hochſprungt 1. Ha Böppingen 1,875 M. 2 Bamberg 1,755 M. Steinſtoßen: 1. Lorbeer 9,59 Meter. 400 Meter: 1. Single⸗Eßlingen 2. Grübling⸗Bockenheim 52,3. 1500 Meter: 1. Wagener⸗ Bockenheim:15,6 Min.; 2. Freund⸗ Heidelberg:19. 200 Meter: 1. Appel⸗ Ludwigshafen 22,3 Sek.; 2. Babucke⸗Würzburg 22,3. 110 Meter Hürden: 1. Dinkler⸗ Heidelberg 16 Sek.; 2. Hagg⸗Göppingen 16,4. Dreiſprung: 1. Rummel⸗Haßloch 13,45 Meter; 2. Adey⸗Ludwigsburg 13,51. Kugelſtoßen: 1. Witt⸗ mann⸗Würzburg 13,19 Meter; 2. Lorbeer⸗Bamberg 13,05 M. Sechskampf⸗Turnier: 1. Jakob⸗Frankfurt 557 Punkte, 2. Terung⸗Augsburg 541,5 Punkte. 3 mal 1000 Meter Staffel: 1. Turngemeinde Heidelberg 78 :22,2 Min.; 2. TV 46 Mannheim:24,3 Min. 22,2 400 Meter Hürden: 1. Wagener⸗Ansbach 58 Sek.; 2. Schreiweis⸗Stuttgart 58,6 Sek. Wettſprung: 1. Wittmonn⸗Polizei Würzburg.19 Meter; 2. Rummel⸗ Haßloch 6,86 Meter. Diskuswerfen: 1. Würfels⸗ dobler⸗München 39,96 Meter; 2. Zeller⸗Eislingen 38,19 M. 4 mal 100 Meter: 1. 73 Würzburg 43,1; 2. TV Ans⸗ bach 43,1(Bruſtſeite). 5000 Meter: 1. Fornoff⸗TG. Darmſtadt 16:17,2; 2. Heft⸗Landau 16:25 Min. Stabhoch⸗ ſprung: 1. Müller⸗Rottenburg 3,88 Meter;(Neuer DT⸗ Rekord), 2. Weber⸗Ansbach 3,60. Turnerinnen: Hochſprun 3 Heid⸗ Zirndorf .45 Meter. 100 Meter: 1. Becker⸗Frankfurt 12,5 Sek.; Holzer⸗Eßlingen 12,6. Fünfkampf: 1. Wolf⸗Freiburg 473 Punkte; 2. Moſer⸗Ansbach 445 P. Weitſprung: 1. Becker⸗Frankfurt 5,26.; 2. Aquilla⸗München 5,18 M. Kugelſtoßen: 1. Winsheimer⸗Würzburg 12,65.; 2. Wüſt⸗Mundenheim. 1199 M. 4 mal 100 Meter: 1. MT München 52,6 Sek.; 2. Regensburger Tſchft 55,8. Autoturnzer Bad Homburg Schöne Wagen und geſchickte Jahrer Bad Homburgs Kurhausplatz bot ein prächtiges Bild: rings umher die ſchönen Parkanlagen und die Taunus⸗ berge in hellem Sonnenglanz und auf dem Kurhausplatz ſchöne Wagen ſchöne Frauen und ein elegantes Völkchen. Der Auto⸗Schönheitswettbewerb von Bad Homburg war nicht ſo ſtark beſchickt, wie die von Baden⸗Baden und von Wiesbaden, aber auch die hier vorgeführten Wagen reprä! ſenttierten hohe Klaſſe. Zum Unterſchied vom Baden⸗ Badener Autoturnier wurde hier auch der Preis der Wagen mit bewertet. Das hat ebenſo viel für ſich, als auch da⸗ gegen zu ſagen iſt. Schließlich ſchien auch der Lokalpatrio⸗ tismus der Schönheitsrichter nicht ohne Wertungseinfluß zu, ſein. Insgeſamt aber darf man ſagen: das Ergebnis ber Schönheitskonkurrenz entſprach, eben von einigen Aus⸗ nahmen abgeſehen, dem Allgemeingeſchmack. Hier in Hom⸗ burg gabs auch nicht nur eine höchſte Auszeichnung, ſondern die höchſte Auszeichnung,„Blaue Bänder“ wurden an neun Wagen verteilt. Daß die Auslandswagen geſundert ge⸗ wertet wurden, weil der Turnierveranſtalter, der Frank⸗ furter Automobil⸗Club, der Meinung war, bei gleicher Wertung würden die Auslandswagen weder in Schönheit, alſo Aufmachung und Komfort, noch in ihrer Preisgeſtal⸗ tung beſtehen können, beweiſt, welche Rieſenfortſchritte im deutſchen Automobilbau zu verzeichnen ſind und welch' großen Vorſprung die deutſche Automobilinduſtrie in un⸗ ermidlichem Schaffen ſich erworben hat. 7 Wie auf den Turnieren von Wiesbaden und Baden⸗ Baden, ſo war auch hier Mercedes⸗Benz das er⸗ folgreichſte Fabrikat. Nicht weniger als 10 Mer⸗ cedes⸗Benz erhieltee erſte Schönheitspreiſe und das iſt angeſichts der Mitbewertung vom Kaufpreis beſonders be⸗ achtlich. Auch zwei Höchſtauszeichnungen,„Blaue Bänder', wurden Mereedes⸗Benz⸗Wagen zuerkannt. Mit wunder⸗ Weiſe Raſſe und Klaſſe mit Diskus: 1. Winsheimer⸗Würzburg 34,217 2. Wag⸗ Bockenheim 33,19. i ſchönen Wagen war Horch in Homburg vertreten. Der ſchon in Baden⸗Baden preisgekrönte Horch 8 des Grafen Sandizell erhielt das Blaue Band, und auch ein zweiter Horch wurde mit dem Bmauen Band ausgezeichnet. Je ein Blaues Band erhielten als die ſchönſten je ein Adler, Röhr, Au burn, Graham Paige und Maybach. Der von Woelke(Frankfurt) vorgeführte Maybach⸗Zwölfzylinder, Typ Zeppelin, war eine Klaſſe für ſich. Ueber ſeine zinnoberrote Lackierung mag man denken, wieman will.. Geſamteindruck war ausgezeichnet, ſodaß der Wagen maſchinell wie in ſeiner Karoſſerie(Karoſſerie⸗ werk Spohn, Ravensburg) heine Spitzenleiſtung deutſcher Autokultur barſtellte. Beſonderes Lob gebührt auch dem ſchönen, vornehmen Adler, der in bewundernswerter dem Kaufpreis paarte. Horch wax der Homburger Turniertag auch deshalb großer Erfolg, weil außer den zwei Horch, die blaue Bänder erhielten, noch zwei andere Horch mit erſten Preiſen ausgezeichnet wurden. Adler war mif tünf erſten Preis⸗ trägern außerordentlich erfolgreich. Graham⸗ Paige ſtellte drei, Maybach und Steyr und Auburn je zwei erſte Preisträger. Je einen erſten Schönheitspreis erhielten ein Fiat, ein Stoewer, ein Röhr und ein NAG ⸗ Protoss. Der Geſchicklichkeits wettbewerb war für die Turniergäſte dadurch beſonders intereſſant, daß alle Auf⸗ gaben von jedem Turnierbeſucher beobachtet werden konn⸗ ten, und daß ſtets zwei Fahrer gleichzeitig ſtarteten. Dipl.⸗ Ing. Kramer(Frankfurt) wurde auf feinem ſehr wendigen, hübſchen Stoewer⸗Vorderradantriebswagen Ge⸗ ſchicklichkeitsmeiſter. Die nächſtplazierten waren Hellmuth Glöckler(Frankfurt) auf BMW, Büttelim auf Röhr, Weichelt auf BMW, Wagner auf Fiar und Fräulein v. Scheidlein auf Opel. S. D. !!! ũ dddddfFFPFPPPPPbPTPTPbPbPbTbPbPbPbPGPGbPbPTPGPbGPGbGbGPGbGPGTGPGPGPGPGPTGPGPGVPPGGGGVTGPVVTVTVTVTVTVTVTVTVVTVTTVTVTVTVTWTTTTTT Sommerſpiel-Meiſterſchaſten der VBadiſchen Turner Die Gruppenspiele in Viernheim und Pforzheim Die Noröbadiſchen Spiele auf dem Platze des Turner⸗ bundes in Viernheim nahmen einen überaus ſpannenden, und wechfelvollen Verlauf. In der Meiſterklaſſe im Fauſt⸗ hall konnte ſich im Entſcheidungsſpiel TV Oberhauſen der Meiſter des Kraichgaues über den TV Sandhofen, der als langjähriger Nordgruppenſieger entäuſchte, durchſetzen. In der A⸗Klaſſe dagegen ſiegte Sandhofen über Sinsheim ebenſo ſicher, als bei den 32—40 jährigen über Graben und in der Jugendklaſſe abermals über den TW Sinsheim. Die Ergebniſſe ſind: 5 Meiſterklaſſe: TV Sandhofen— TW Lützelſachſen 33291; iW Oberhauſen— T Sinsheim 45:24; DV Oberhouſen — TV Sandhofen 94:23. Aekklaſſe: D Sandhofen— TV Graben 34:22; TV Sinsheim— DV Lützelſachſen 38:96 TV Sandhofen— T Sinsheim 38280. 9240 Jahre: T Sandhofen— Polizei Heidelberg 96585; D Graben— TV Sinsheim 48:19; DV Sandhofen — TV Groben 26:17. Jugend⸗Klaſſe: TV Sandhofen— TV Bruchſal 44:22; D Lützelſachſen— TV Sinsheim 37:45; D Sandhofen DV Sinsheim 40:22. Die mittelbadiſchen Spiele in Pforzheim⸗Dillweißenſtein hatten einen etwas erweiterten Rahmen. Allerdings kom⸗ men auch einige Mannſchaften ohne Gegner in die Kreis⸗ ehöſpiele. In der Meiſterklaſſe im Fauſtboll konnte ſich wiederum Pforzheim⸗Brötzingen durchſetzen. Bei den To⸗ bellenzweiten iſt es Polizei Karlsruhe. In der A⸗Klaſſe findet man abermals Brötzingen und bei den 32—40jähri⸗ gen Polizei Karlsruhe. Bei den über 40 Jahre alten wurde Karlsruhe T 46 Sieger, bei der Jugend TSp Nöttingen. Bei den Turnerinnen M7 Karlsruhe ohne Gegner. Desgleichen im Trommelball der Turner und der Jugend. Im Trommelball der Turnerinnen ſiegte M7 Karlsruhe über TW 34 Pforzheim, welch letzterer bei den Jugendturnerinnen ebenfalls ohne Gegner waren. Im Anſchluß an die Meiſterſchaftsſpiele kamen noch einige Freunoſchaftsſpiele zum Austrag. Die mittelbadiſchen Er⸗ gebniſſe: Meiſterklaſſe 1: 44‚2⁴ Meiſterklaſſe 2: TV Eutingen— Tſchft Raſtatt 40:24; Polizei Karlsruhe— T Oberndorf 34:28; Polizei Karls⸗ ruhe— T Eutingen 31121. As⸗Klaſſe: Karlsruher TB 46— VfR Bretten 44:27; D Brötzingen— Karlsruher TW 46 88283. 32—40 Jahre: Polizei Karlsruhe— TW Eutingen 32724. TV Brötzingen— Karlsruher TB 46 Ueber 40 Jahre: Karlsruher TV 46— T Pforzheim 5425. Jugendklaſſe: MT Karlsruhe— TV Oberndorf 30:29, Tu Sp Nöttingen— M7 Karlsruhe 35184. Turnerinnen: MTV Karlsruhe— TW 34 Pforzheim 82:72, Trommelball: Freundſchaftsſpiele Fauſtball: TW Bröt⸗ zingen— Tſchft Raſtatt 50.25; Bſſſ Bretten— TW Obern⸗ dorf 20—28; Tſchft Raſtatt— DV Oberndorf 19186. Die ſüdbadiſchen Spiele finden am nächſten Sonntag in Lenzkirch ſtatt. Trommelballſpiel im Mannheimer Gau Die Turnerinnen haben nunmehr die Trommelballſpiele zu Ende geführt. Gaumeiſter iſt wiederum Germania mit 20 Punkten vor Mi mit 16, Germania B mit 12, Jahn Neckarau mit 6, TV 46 mit 4 und TV Sandhofen mit 2 Punkten. Bei den Turnerinnen führt Tbd Germania und TV Seckenheim mit gleicher Punktzahl vor TV 46, TW Secken⸗ heim B und MTG. Gr. Fſür Leichtathletik In Weſtdeutſchland Die Ergebniſſe des zweiten Tages: 200 Meter: 1. Jonath⸗Bochum 21, Sek.; 2. Hendrix⸗ Aachen 22 Sek.; 3. Schaurich⸗Heſſen⸗Preußen, Kaſſel 22,4 Sek.— 100 Meter: 1. Jonath⸗Bochum 10,5 Sek.; 2. Hen⸗ drix⸗Aachen 10,8 Sek.; 3. Kremer⸗Köln 11 Sek.— 400 Me⸗ ter: 1. Nöller⸗Köln 48,8 Sek.; 2. Bergmann⸗Duisburg 49 Sek.; 3. Höcke⸗Köln 49,2 Sek.— 800 Meter: 1. Lefebre⸗ Düſſeldorf:56,4 Min.; 2. Cornelius⸗Bochum:57 Min.; 3. Lagowſki⸗Hörde:57,7 Min.— 1500 Meter: 1. Schaum⸗ burg⸗Oberhauſen:58,8 Min.; 2. Dreeſen⸗Düſſeldorf 99 :07,4 Min.; 3. Gerull⸗Duisburg 410,3 Min.— 3000 Meter: 1. Kilp⸗Düſſeldorf 15:81,5 Min.; 2. Obelode⸗Wiſſen 15:58,4 Min.; 3. Gerhard⸗Gießen 16:08,4 Min.— 110 Meter Hürden: 1. Pollmann⸗Duisburg 15,7 Sek.; 2. Stöckmann⸗ Duisburg 99 15,8 Sek.; 3. Sobottka⸗Heſſen⸗Preußen, Kaſſel 10,6.— Weitſprung: 1. Mölle⸗Köln 7,29 Meter; 2. Kring⸗ Duisburg 7,04 Meter; 3. Lehmann⸗Büderich 6,81 Meter.— Speerwerfen: 1. Metzdorf⸗Dortmund 59 Meter; 2. Vöge⸗ lin⸗Münſter 56,73 Meter; 3. Klanna⸗Bochum 52,80 Meter. — Stabhochſprung: 1. Born⸗Bochum 3,60 Meter; 2. Dünkel⸗ Dortmund 3,59 Meter; 3. Zwytza⸗Bochum 3,40 Meter.— Diskuswerfen: 1. Hoffmeiſter⸗Münſter 41,02 Meter; 2. Kilo⸗Wetzlar 40,53 Meter; 3. Goitſch⸗Duisburg 39,64 Me⸗ ter.— 400 Meter Hürden: 1. Kürten⸗Düſſeldorf 56,2 Sek.; 2. Reutter⸗Krefeld Handbr. zurück; 3. Eſſer⸗Büderich 56,3. Zehnkampf: 1. Lempetle⸗Köln 6915,52 Punkte; 2. Geis⸗ Bielefeld 5823,10 Punkte; 3. Darthmann⸗Bielefeld 5493,59 Punkte.— 4 mal 100 Meter: 1. Tus⸗Bochum 41,8 Sek.; 2. Kölner BC 42,2 Sek.; 3. Duisburg 99 42,4 Sek. Weſtödeutſche Frauen⸗Meiſterſchaften Neuer Weltrekord von Frl. Heublein Die bemerkenswerteſte Leiſtung der Meiſterſchaft in Duisburg⸗Weddau war der neue Weltrekord von Frl. Heuhlein⸗ Barmen im Kugelſtoßen, ſie verbeſſerte ihre erſt kürzlich in Paris beim Länderkampf aufgeſtellte Weltbeſtleiſtung von 12,88 Meter auf 13,105 Meter. Die Ergebniſſe des zweiten Tages: 100 Meter: 1. Erfling⸗Duisburg 99,13 Sek.; 2. Schlarp⸗ Köln 13,2 Sek.— 200 Meter: 1. Erfling⸗Duisburg 27, Sek.; 2. Schwan⸗Köln 28 Sek.— 800 Meter: 1. Werk⸗ meiſter⸗Lennep:32,4 Min.; 2. Frl. Nöthen⸗Krefeld 236,8. 80 Meter Hürden: 1. Romeier⸗Schalke 14, Sek.; 2. Rüch⸗ mann⸗Duisburg 14,4 Sek.— 4 mal 100 Meter: 1. Kölner Be 52 Sek.; 2. Univerſität Köln 53,4 Sek.— Kugelſtoßen: 1. Heublein⸗Barmen 13,105 Meter(Weltrekord); 2. Traum⸗ Univerſität Bonn 10,46 Meter.— Diskuswerfen: 1. Heub⸗ lein 36,45 Meter; 2. Freiling⸗Siegen 32,92 Meter. Schlagball: Freiling⸗Siegen 71,0 Meter.— Hochſprung: 1. Rolloff⸗Duisburg 1,47 Meter; 2. Horchler⸗Lennep 1,42 Meter.— Weitſprung: 1. Schlarp⸗Köln 5,33 Meter; 2. Plö⸗ ger⸗Detmold 4,98 Meter.— Speerwerfen: 1. mund 35,35 Meter; 2. Link⸗Siegen 35,25 Meter.— Fünf⸗ kampf: 1. Link⸗Siegen 265.; 2. Horchler⸗Lennep 288 P. In Mitteldeulſchland Die Ergebniſſe des zweiten Tages: Männer: 100 Meter: Kreher⸗Dresden 11 Sek. 400 Meter Büchner⸗Leipzig 49,5 Sek. 800 Meter: Dr. Starke⸗Leipzig :58,2 Min. 10 000 Meter: Kraft⸗Leipzig 32:42, Min. 400 Meter⸗Hürden: Zimmermann⸗Leipzig 57,6 Sek. 4 mal 400 Meter: VfB. Leipzig:28,6 Min. 5000 Meter: Böhmert⸗ Dresden 15:46,3 Min. 4 mal 100 Meter: VfB Leipzig 42,7 Sek. 4 mal 1500 Meter: VfB Leipzig 17:07 Min. Diskus: Serraidaris⸗Dresden 39,27 Meter. Hammerwerfen: Nie⸗ mayer⸗Dresden 41,43 Meter. Speerwerfen: Weimann⸗Dres⸗ den 60,80 Meter. Weitſprung: Schreyer⸗Dresden 7,09 Meter. Stabhochſprung: Wegener⸗Halle 3,88 Meter. Frauen: 100 Meter: Kraus⸗Dresden 12,5 Sek. 800 Meter: Drexel⸗Bitterfeld 2134 Min. 4 mal 100 Meter: Dresdener. Sc 50,3 Sek. Speerwerfen: Gillgen⸗Dresden 35,00 Meter. Diskus: Hempel⸗Jena 30,70 Meter. Hoch⸗ ſprung: Hech⸗Erfurt 1,46 Meter. Fünfkampf: Ilſe Drieling⸗ Magdeburg 277 Punkte. In Brandenburg Rekord von Ellen Braumüller im Fünfkampf Am Sonntag hatten ſich auf dem Gelände des SE Char⸗ lottenburg zum zweiten Teile der Brandenburgiſchen Atheletik⸗Meiſterſchaften 5000 Zuſchauer eingefunden. Die beſte Leiſtung des Tages bot Ellen Braumüller, die im Fünfkampf den von Frl. Grieme⸗Bremen mit 341 Punkten Deutſchen Rekord um 30 Punkte auf 371 Punkte verbeſſerte. Die Ergebniſſe des zweiten Tages: Herren: 100 Meter: Körnig⸗SCC 10,8 Sek. 400 Meter: Dr. Peltzer⸗Stettin 49,4 Sek. 800 Meter: Danz⸗SCC:55, Min. 10 000 Meter: Molitor⸗SCC. 32:58,8 Min. 110 Meter⸗ Hürden: Beſchetznik⸗BSc 14,9 Sek. Weitſprung: Leichum⸗ Wünsdorf 7,08 Meter. Stabhochſprung: Huber⸗Wünsdorf 3,70 Meter. Dreiſprung: Langwald⸗BSC 12,83 Meter. iskuswerfen: Hänchen⸗SCC 41,65 Meter. Szeinſtoßen: Kurt Weiß⸗BSc 10,49 Meter. Speer: Wedekind⸗Teutonia 57,77 Meter. Zehnkampf: Eberle⸗BSC 7174.510 Punkte. 4 mal 100 Meter: Sc Charlottenburg 41,9 Sek. Bundesfeſt des B. D. R. Die Deulſchen Rad⸗Meiſterſchaften: Arminius-Berlin wieder Meiſter im 100 Kilometer⸗Mannſchaftsrennen Die ſportlichen Wettbewerbe des 8. Bundesfeſtes des Bundes Deutſcher Radfahrer in Chemnitz wurden am Samstag mit der Vierer⸗Vereinsmeiſterſchaft im 100 Km.⸗Mannſchaftsrennen auf der Straße eingeleitet. Die Strecke führte von Chemnitz nach Borng. Von 14 gemel⸗ deten Mannſchaften hatten ſich 13 am Start eingefunden, die in Abſtanden von je zwei Minuten auf die Reiſe ge⸗ ſchickt wurden. Bas zum Wendepunkt führte die mit der Strecke am beſten vertraute Mannſchaft von Wanderer⸗ Ehemnitz vor Poſtſportverein und Arminius⸗Berlin, die als letzte Mannſchaft geſtartet war. Auf dem Rückwege holten die Arminen am Hartmanns⸗ dorfer Berg zum entſcheidenden Schlage aus und vertei⸗ digten in:85:84,2 mit einer Minute vor Poſt⸗Berlin und Wanderer⸗Chemnitz ihren Titel erfolgreich. Die von 20 Fahrern der Schupo und Reichswehr über die gleiche Strecke ausgefahrene Zuverläſſigkeitsfahrt ſah die Hüter der Ordnung überlegen ſiegen. Die beſte Zeit fuhr hier Großmaun⸗Kaſſel mit 2471½ Stunden heraus. Von den Saalwettbewerben wurden bereits die Entſcheidungen im Kunſtfahren und Kunſtreigen due Durch⸗ führung gebracht. In dieſen Konkurrenzen ga es zahl⸗ reiche Ueberraſchungen; ſo wurde im Einer⸗Kunſt⸗ fahren der deutſche und Euxopameiſter Heidenreich⸗ Breslau überlegen von Seiffert⸗Görlitz geſchlagen. Auch im Zweier⸗Kunſtfahren mußte der Titel⸗ halter Flottweg⸗Kaſſel eine überraſchende Niederlage ein⸗ ſtecken. Neuer Meiſter wurde hier Sturmvogel⸗ Görlitz mit Ulbrig und Hilbich als Fahrer. Die zweite Niederlage erlitten die Kaſſeler im Sechſer⸗Kunſt⸗ regen, der von Blitz⸗Neukölln gewonnen wurde, die auch im Achter⸗Kunſtreigen den Meiſter ſtellten, aller⸗ dings im Alleingang. Die erſte Entſcheidung auf der Bahn fiel in den Abendſtunden des Samstag im Vierer ⸗Mann⸗ ſchaftsfahren auf der Chemnitz⸗ Altendorfer Renn⸗ bahn. Die Meiſterſchaft wurde in 4 Läufen über je eine deutſche Meile ausgefahren und brachte ebenfalls eine Ueberraſchung. Im dritten Lauf des Rennens wurde Ger⸗ mania Charlottenburg unerwartet von Excelſtor⸗ Dresden abgefertigt. Im letzten Lauf hatte Argo⸗Berlin noch eine gute Chance, in den letzten Minuten den ge⸗ ringen Sekundenvorſprung der Dresdener e zwei Runden vor Schluß erlitt jedoch Daſch einen Reifenſchaden, ſodaß die Mannſchaft aufgeben mußte. Das Ergebnis: Deutſche Meiſterſchaft im Vierer⸗ Mannſchaftsfahren über 7,5 Km. auf der Bahn: 1. Exeelſior Dresden 941,0 Min.; 2. Poſt S. V. Berlin 951,4 Min.; 3. Germania Charlottenburg:52,2 Min. Graul⸗Dort⸗ ieiſterſchaften Frauen: 100 Meter: Wichmann⸗SCC 12,7 Sek. 800 Meter: Wunderling⸗SCC:26,1 Min. Hochſprung; Haaf Sc 1,52 Meter. Diskus: Benkelberg⸗SCC 3 Fünfkampf: Ellen Braumüller⸗Olympiſcher SC;! 71 (Deutſcher Rekord). 80 Meter⸗Hürden in 18,4 Sek, ſprung 1,36 Meter; Weitſprung 5,04 Meter; Kugelſtoß 12,48 Meter; Speerwerfen 37,34 Meter). In Noroͤdeutſchland 0 er Herren: 100 Meter: Schein⸗ Hamburger S 400 Meter: Dahlmann⸗Hamburg 50 Sek.— Dahlmann⸗Hamburg:88,9 Min.— 1500 Meter: Hannover 406,8 Min. 5000 Meter: Diekmann⸗Hannover 15:14,6 Min.; 2. Petri⸗ Hannover 15:17,9 Min.— 400 Meter Hürden: Zeele⸗Altona 57,1 Sek.— 4 mal 100 Meter: Eimsbüttel 43,1 Sek.; 2. Hamburger SV He rück.— 4 mal 400 Meter: Hamburger SV 2 Weitſprung: Köchermann⸗Hamburg 7,29 Meter.— 8 ſprung: Hümpel⸗Lübeck 1,80 Meter.— Speerwerfen vert⸗Eisbüttel 57,70 Meter.— Diskus: Sievert ⸗Ei büttel 44,47 Meter.— Stabhochſprung: Köchermann⸗Ha burg 3,70 Meter.— Zehnkampf: Voß⸗Hamburg 6565 Punkte. Frauen: 100 Meter: Brehmer⸗Lübeck Grieme⸗Bremen 12,4 Sekunden.— 200 Meter: Lübeck 26,4 Sekunden,— 800 Meter: K :36,1 Min.— 80 Meter Hürden: Schloßme 19,4 Sek.— 4 mal 100 Meter: Eimsbüttel S — Kugelf 12, Hochſprung: Grieme⸗Bremen 1,50 Meter 9 lſtoß Weſtphal⸗ Hamburg 11,21 Meter.— Fünfkampf: Grieme⸗ Bremen 342 Punkte. In Südoſtbeutſchland Die Ergebniſſe des zweiten Tages: 100 Meter: Wuth⸗ Breslau, 10,8 Sek.— 200 Meter: Klein⸗Breslau 23 Sek.— 400 Meter ittker⸗ Breslau 51,2 Sek.— 1500 Meter: Garnier⸗Breslau 416,8 Min.— 5000 Meter: Schneider⸗Hirſchberg 16717, Min. 10000 Meter: Schneider⸗Hirſchberg 34:2, Min.— 110 Meter Hürden: Matzke⸗Breslau 17,4 Sek.— 800 Meter: Wollſtein⸗Breslau:00,2 Min.— 4 mal 100. Meter: 2 SC Breslau 44,8 Sek.— Hochſprung: Hartmann Bre 1,73,5 Meter.— Stabhochſprung: Hartmann⸗Breslau! Meter.— Kugelſtoßen: Laqua⸗Breslau 13,42 Meter.— Speerwerfen: Steingroß⸗Oppeln 59 Meter. Zehnkampf: Schubert⸗Breslau 55,88 Meter. Frauen: 100 Meter: Kornek⸗Breslau 13,1 Sekunden.— 200 Meter: Radtke⸗Breslau 27,4 Sek. 800 Meter: Radtke⸗Breslau 219,8 Min.— 4 mal 100 Meter: Vfg. Breslau 52,7 Sek.— Weitſprung: Rothe⸗Breslau 5,05 Meter.— Hochſprung: Schulz⸗Breslau 1,315 Meter.—. Diskus: Fulge⸗Breslau 31,80 Meter.— Speer: Größke⸗ Kreuzberg 28,05 Meter.— Fünfkampf: Nowy ⸗Kott 255 Punkte. Männer: Süddeutſche Schwimm Meiſterſchaften Auch am 2. Tag ſehr gute Leiſtungen Bei herrlichem Wetter wurde am Sonntag im Roß⸗ mann⸗Bad zu Ulm der zweite Tag der füddeutſchen Schwimmeiſterſchaften abgewickelt. Die Organiſation der Veranſtaltung ließ keine Wünſche offen. Es gab wieder zahlreiche Ueberraſchungen. Zuſammen mit den Ergeb⸗ niſſen des 1. Tages wurden elf Titelholter entthront, Im Gefamtergebnis führt allerdings noch SB Göppingen 04 mit vier Titeln. Den zweiten Platz hat ſich der 1. FC Nürnberg geſichert. Darüber hinaus ver⸗ veilen ſich die Siege auf alle ſüddeutſchen Gaue⸗ In den Damenwettbewerben dominierte er⸗ wartungsgemäß der Damenſchwimmverein Mü n⸗ chen. Die erzielten Leiſtungen ſtehen größtenteils auf ſehr höher Stufe. Die Differenz zwiſchen den Siegern und Plozierten war noch nie bei einer ſüddeutſchen Mei⸗ ſterſchat ſo knapp. Die beſte Leiſt ung vollbrachten Balk 1. FEN, der Sieger über 100 und 400 Meter Frei⸗ ſtil und Rehborn⸗Ulm, der den Mehrkampf und das Kunſtſpringen on ſich brachte. Schwarz Göppingen konnte die 200 Meter Bruſt gegen den vielverſprechenden Neuling Wagenbauer nur dank ſeiner Routine ge⸗ winnen. Beſonderes Intereſſe fanden die im Rahmen der Meiſterſchaften zum Austrag gelangten Waſſerball⸗ ſpiele der vier beſten ſüddeutſchen Mannſchaften, do dieſe für die ſüddeutſche Meiſterſchaft gewertet wurden. Er⸗ gebnis: Jungdeutſchland Darmſtadt gegen Bayern⸗Nürn⸗ berg:2(:00, München 99 gegen Göppingen 04:2(:2 Göppingen 04 gegen Bayern Nürnberg:2(:); München 99 gegen Jungdeutſchland Darmſtadt 715(:). Die Ergebniſſe: Herren: 4 mal 100 Meter Freiſtil: 1. FCN 4,26, 2. Fps München 4,28,2, 8. Nikar⸗ Heidelberg 3,33. Mehr⸗ kampf: 1. Rehborn⸗SV Neuulm, 2. Kretſchmer⸗Schwaben Stuttgart. Ku wſtſpringen: 1. Rehborn SV Neunlm 135,8., 2. Zeller Vſos München 130,72., 3. Flichter⸗ Vfos München 129,48 P. 100 Meter Freiſtil: 1. Balk 1. FEN 1,03,3· 2. Maus⸗Mönus Offenbach 104; 3. Rinderſpacher Vfys München 1,046. 400 Meter Freiſtil: 1. Balk 1. FCg 5,28,6; 2. Neitzel⸗ Göppingen 4 5,328, 3. Rinderſpocher Vos München 5,549. 1300 Meter Freiſtil: 1. Neitzel⸗ Göppingen 04 22,28 Min., 2. Kümmerle⸗Schwaben Stuttgart 23,30. 200 Meter Bruſt: 1. Schwarz⸗Göppingen 04 2,56,8; 2. Wagenbauer⸗ Spag Fürth 2,57,5; 3. Wunſch⸗Neptun Karlsruhe.58,4. Damen: 100 Meter Freiſtil: 1. Ziemann⸗Damen⸗ ſchwimmverein München 1,22 Min., 2. Zipfe⸗Karlsrxuhe 99 1,240, 3. Miedel DSV München 126,6. 100 Meter Rücken: 1. Zipſe⸗Karlsruhe 99 1,35,1, 2. Stützle⸗ De N München 142,8, 3. Memonn⸗ DSV München 1,429. 200 Meter Bruſt: 1. Gammel⸗ DS München 3,27%; 2. Pfau⸗Göppingen.27,2; 3. Mack⸗Amateure Stuttgart 3,311. erren Klaſſe 2: Lagenſtaffel 100—200—100 Meter: 1. I. Frankfurter SC 5,462. 100 Meter Freiſt if: 1. Graetler 1. FCB 1,053. 100 Meter Rücken: 1. Mandrzycky⸗ Gmünd 1,21,8. 200 Meter Br u ſt: 1. Eitel⸗Amuteure Stuttgart 3,11, 7. Düſſel oefer Reitturnier Bei gutem Wetter und zufriedenſtellendem Beſuch be⸗ gann das zum Teil recht gut beſchickte Düſſeldorfer Reit⸗ turnier. Einen ſchönen Doppelerfolg hatte Frau Ir m⸗ S d von Opel zu verzeichnen, die ſich auf Hebel Hie refſurprüſung für Reitpferde und anſchließend gegen ſtorke männliche Konkurrenz auch das im Mittel⸗ punkt des Programms ſtehende Aus lei chs jag gd ſpringen auf Nanuk holte, Viel Pech hatte Frau Heckmann auf Kaiſermantel mit dem ſie ſowohl hinter Hebel, als auch in der Eignungsprüfung für Reitpferde hinter Eilfracht(Frau von Becker) nur den zweiten Ploetz belegten. Als Schaunummer wurde der Olympia⸗Kandſdgt Fels von Rittmeiſter Gerhard vorgeſtellt und begefſter te Hie Zuſchauer durch ſeine große Vielſeitigkeit. Der zweite Tag ſtand gonz im Zeichen der Schau⸗ nummern, die von den 2000 Zuſchouern mit Intereſſe ver⸗ folgt wurden. So löſte beſonders das Feſtſpiel„Epiſo⸗ den aus einem mittelalterlichen Turnier“, das ſich über nahezu eine Stunde erſtreckte, großen Beifall aus, Weiter⸗ hin abſolvierte Fels unter Rittmeiſter Gerhard ſein Olym⸗ pigprogramm in muſtergültiger Weiſe und auch die Kinder trugen mit ihrem Geſchicklichkeitsreiten zum Gelingen bei. 85 den einzelnen Wettbewerben ſchnitten Frau von Belker, Frau Heckmann und die Offiziere der Kavallerieſchule Hannover am beſten ab. HANbpELS- WIRTSCHAFT TS-ZET Montag, 13. Juli 1931 der Neuen Mannheimer Zeitung i Abend-Ausgabe. Nr. 318 .;......——...... Die Illiquidität der Danat-Bank Faſt eine Milliarde flüſſige Mittel durch in⸗ und ausländiſche Ab hebungen verloren Nordwolle-Verluſte und bewußte Gerüchte konzentrierten die Abhebungen auf die Danat Treuhänder-Kollegium übernimmt Verwaltung Eine Erklärung von Jakob Goloͤſchmidt O Berlin, 13. Juli.(Eig. Dr.) Schalter zu ſchließen, begründete heute Bankier Jakob Gol d ſchmidt in einer Preſſe⸗ beſprechung. Er gab zunächſt ein Bild von der Entwick⸗ lung der letzten Wochen und Monate. Bei Geſamt⸗ abhebungen von Aus landsgeldern aus Deutſchland von etwa—4 Milliarden ſeit dem 30. Juni vor. Jahres hat die Danatbank etwa 950 Mil ⸗ lionen bis 1 Milliarde/ an flüſſigen Mitteln verloren. Es entfällt ſomit auf die Danatbank etwa ein Drittel aller Abziehungen aus Deutſchland. Seit Anfang Mai ſind der Danatbank 650 Millionen Mark entzogen worden. Davon entfallen 100 Millionen auf den Mat, 300 Millionen„ auf den Juni und 250 Mil⸗ lionen/ auf den Juli bis zum 11. Auch in der Geſamt⸗ ziffer der Abziehungen ſeit Anfang Mai iſt die Danat⸗ bank mit rund ein Drittel beteiligt. Die beſondere Konzentration der Ahziehungen auf die Danatbank wirb in erſter Linie mit den Vor⸗ fällen bei der Nordwolle und damit in Verbindung gebracht, daß ſich Gerüchte über Bankſchwierigkeiten insbeſondere auf die Dauatbank konzentriert hätten und ſchließlich vor etwa vierzehn Tagen die Nachrichten“ die Nachricht brachten, dem Zuſammenbruch ſtünde. Dies habe zu einem offe⸗ nen Run auf die Bank geführt. Zu unruhigen Zeiten wie den jetzigen wäre es vergeblich geweſen, durch ein Dementi eine Beruhigung herbeiführen zu wollen. Man habe nichts unverſucht gelaſſen, den jetzigen Schritt zu vermeiden. Angeſichts der Verzögerun 9 der Kredithilfe für Deutſchland und der hierdurch bedingten ſchärferen Reſtriktionsmaßnahmen der Reichsbank ſei es aber unmöglich geweſen, von dieſer Seite Hilfe zu bekommen, ebenſo wenig von anderen Großbankkreiſen, da ja die Geſamtbankſchaft Deutſchlands durch die Entwicklung der letzten Wochen in Mitleiben⸗ ſchaft gezogen ſei. Es ſei eben unmöglich, ohne Herbeiführung einer Kriſe, innerhalb von 5 bis 6 Wochen die Mittel aus dem deutſchen Wirtſchaftskörper herauszuzie⸗ hen, die man in einem Zeitraum von 5 bis 6 Jahren in ihm inveſtiert habe. Das Ausland müßte ſich ſagen, daß man die Deutſchland zur Verfügung geſtellten kurzfriſtigen Mittel nicht habe liquid liegen laſſen können. Deutſchland habe ſie ja ſchließlich nicht genommen, weil es an übermäßiger Liqui⸗ dität leide. Die Auslandsverpflichtungen der Da⸗ ngtbank betragen heute noch etwa 350 Millionen Die Danatbank Die Danatbank hat ihre center Ae en müſſen. Die Tüge der 10 Here ele Beratungen der Regierung, der Banken und der Reichsbank wählten nach der Prüfung von Dutzenden von Plänen letzten Endes den Weg der Selbſthilfe, d. h. man verzichtete unter Ablehnung politiſch belaſtender Auslondsforderungen auf ſolche Auß⸗ landskredite und ſuchte durch ſchärfſte Krediteinſchränkungen die Lage zu meiſtern. Dabei iſt ein Opfer von ungeahntem Ausmaß gefallen, nämlich die Danatbauk, weil ihr weder die Reichsbank jetzt noch helfen konnte noch eine Solidorhaftung der geſomten Großbanken wegen der Höhe der Verpflichtungen möglich war. Der Schreckenstag dis Schalterſchluſſes vom 13. Juli(ſoll man abergläubiſch ſein: 13. Mai 19272) über deſſen erſte verheerende Aus⸗ wirkungen wir an anderer Stelle berichten, wird aber un⸗ ſee eigene und die geſamte Weltwirtſchaft um ein enorm großes Stück zurückwerfen. Die Danatbonk als jüngſte unter den Großbanken tand häufigim Mittelpunkt des öffentlichen Wirtſchafts⸗ und Börſenintereſſes, beſon⸗ Hers ſeit ſie unter Leitung ihres Kopfes Jakob Gold ⸗ ſchmidt nach der Stabiliſierung ſich zu einer Finanzbank erſter Ordnung entwickelte. Sie entſtand 1922 aus der Fuſion der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt⸗Berlin mit der Nationalbank für Deutſchland Bremen⸗Berlin. Die Darmſtädter Bank wurde 1853 als erſte deutſche Abtien⸗ bank mit dem Sitz in Darmſtadt gegründet. (Damals durften Aktienbanken nur in Heſſen errichtet wer⸗ den] und zentraliſierte ſich um die Jahrhundertwende in Berlin in zohlreichen Reichsfiltalen. Bemerkenswert war, daß der jetzt als Liquidator in Ausſicht genommene Reichs bankpräſident g. D. Dr. Schacht einer ihrer letzten Direktoren war. Die Nationalbank wurde 1681 gegründet und genoß bald Großbonkruf. 1018 trat Jakob Gol d⸗ ſchmidt an ihre Spitze und mit ihm begann bald der uſſchwung Durch die 1920 erfolgte Angliederung des größ⸗ ten Bremer Inſtituts rührte die jetzt ſo 5 verhängnisvoll gewordene Verbindung mit dem Norbwolle⸗Konzern her, Die mit der Tendenz der Ueberflügelung der an⸗ deren Großbanken erfolgte Fuſion 1922 zwiſchen den beiden Inſtituten führte zu einer ungeohnten Aufwärtsentwick⸗ lung. Aufſehenerregend war die Führerrolle Jakob Gold⸗ ſchmidts nach dem 5 des Stinnes⸗ . unzerns. Hier verdiente er ſich die erſten Sporen des Wirtſchofts⸗ führers von Format. Die Abwicklung der Stinnes⸗Maſſe brachte die Gründung unſeres größten Montan⸗ Konzerns, des Stahlvereins, mit ſich. Dieſe ſchwerinduſtrielle Orientierung bildete bis heute eine der Hauptſtützen der Bank. Gleichzeitig ſuchte Goldſchmiot in das großinduſtrielle Ge⸗ ſchäft einzudringen und beteiligte ſich zwecks weiterer Be⸗ chuffung von Auslandskrediten für die Wirtſchaft an der nber nationalen Bank in Amſterd am. Eine große Intereſſennahme folgte, bzw. wurde ausgebaut in fonſtigen Induſtrien aller Branchen, beſonders auch der Zementinduſtrie, wo bedauerlicherweiſe auch hier der Wiking⸗ Konzern zur Anſpannung der Bank führte. Schiffsintereſſen galt als ein hohes Akti⸗ vum der Donatbank und die Vermittlerrolle bei der Ha.⸗ pag⸗Lloyd⸗Union von Goloſchmidt iſt noch bekannt. Unangenehm war die Erörterung über die große Kreditgabe an 8 8 Warenhaus⸗Konzern * Den Entſchluß, die „Baſeler daß die Danatbank vor die gleichfalls ſich jetzt nachteilig ouswirkt. Es iſt unmög⸗ dach dab de 1 redite für die verſchiedenſten Zweige der Induſtrie und des Handels zu erwähnen, die jetzt zu einer ſtarken Liguiditätsverſchlechterung führ⸗ ten. Lediglich ſei noch auf die Automobilpläne Goldſchmidts hingewieſen, die einen völligen Zuſammenſchluß herbeizu⸗ labren e die aber on der ungünſtigen Lage der In⸗ wo ſte gegen Schuldentilgung vor ler Kleyer, U g 90 geſamte neue Kapital mit etwa 20 wei Jahren faſt das M ionen übernahm. 3 Fuſtrie ſcheiterten. Feſtgelegt hat ſich die Danatbonk bei Rembourskredite und 110 Millionen Valutaguthaben. Die geſamten fremden Gelder ſind von 2070 Mil⸗ lionen„ am 30. Mai und 1718 Millionen/ am 30. Juni auf etwa 1,5 Milliarden zurückgegangen. Die nach⸗ ſtehende Aufſtellung kann den heutigen Status des In⸗ ſtitutes ſelbſtverſtändlich nicht zeigen, ſie gibt aber einen Vergleich zur Beurteilung der Stärke des Inſtitutes zwi⸗ ſchen der Jahresſchlußrechnung und der letzten Monats⸗ bildung, wo ausgewieſen wurden: 81.12.30 31..81 Aktiva(alles in Tauſend Mark): Kaſſe, fremde Gelder, fällige Zins⸗ und Dividendenſcheine 24 525 18 539 Guthaben bei Noten⸗ u. Abrechnungsbanken 54919 24 254 Schecks, Wechſel u. unverzinsl. Schatzanw. 559 808 475 420 Noſtroguthaben bei Banken mit Fälligkeit bis zu 3 Monaten 189 005 144 510 Reports und Lombards gegen börſenfähige Wertpapiere 78888 66 490 Vorſchüſſe auf verfrachtete oder eingelagerte Waren 458 628 393 224 Rembourskredite 488 862 374 559 Eigene Wertpapiere 36 000 32 422 Konſorttalbeteiligungen 88 000 38 825 Dauernde Beteiligungen b. andern Banken— 24 000 Debitoren in laufender Rechnung 1068 805 1075 160 Bankgebäude 75 000 75 000 Paſſiva: Aktienkapital 60 000 60 000 Reſerve 40 000 60 000 Kreditoren 2290 652 2070 177 Akzepte 125 823 111 412 Sonſtige Paſſiva 18 601 18 755 Avalen und Bürgſchaftsverpflichtungen 82 783 77 649 Eigene Indoſſamentverbindlichkeiten— 143 043 Die wohl noch heute in Ausſicht ſtehende Notver⸗ ordnung der Reichsregierung, durch die das Reich eine Garantie für die Kredite der Bank übernimmt, dürfte ge⸗ eignet ſein, beruhigend zu wirken. Es wird vor⸗ ausſichtlich ein Reichskommiſſar in die Bank delegiert. In welcher Form die Zuſammenarbeit mit dem Reichs⸗ kommiſſar vor ſich gehen wird und wer hierfür ins Auge gefaßt iſt, iſt noch nicht bekannt. Wie wir von anderer Seite erfahren, iſt beabſichtigt, ein Treuhänderkollegium, beſtehend aus einem Reichs kommiſſar und Bankſachverſtändigen, zu bilden, das die Auszahlung der Konten, und zwar zunächſt der kleineren Konten, kontrollieren und ſicherſtellen ſoll. Hierbei iſt angeſichts der großen Anzahl der Konten in der Danatbank und des möglicherweiſe eintretenden Bar⸗ geldmangels damit zu rechnen, daß die Auszahlung der Konten ratenweiſe erfolgen wird. und ihr Jührer Die große Bedeut Jakob Goldſchmidts lag in . den Börſengeſchäften der Bank und der Ruf:„Jakob, wo biſt Du?“ nach beiden Kurs⸗ einbrüchen ſett 1927 iſt allen Börſenbeſuchern in Erinne⸗ rung. Jakob Golo ſchmidt hatte fein Ziel er⸗ reicht und die Dangtbank ſeit der Fuſion der DD⸗Bank e unge unde ung ane and macht. Verhängnisvoll wurden ihm aber die großen Kredit⸗ ausleihungen in der Zeit der Unſicherheit der poli⸗ tiſchen Wirrniſſe und der deutſchen und geſamten Weltkriſe. Es iſt noch nicht abzuſehen, wohin die Auswirkungen des Danat⸗Zuſammenbruchs führen, obgleich man im Augen⸗ blick abſolut nicht zu befürchten braucht, daß Verluſte für Einleger und Depoſiteninhaber entſtehen. Goldſchmidt ſelbſt war der Erſte, der abſolut wünſchte, daß reiner Tiſch gemacht werde, nachdem erkannt worden war, daß unter den heutigen Umſtänden die Bank nicht mehr zu halten iſt. Jakob Goldſchmiddt iſt am 31. Dezember 1882 in Eldagſen bei Hanover geboren, gründete bereits als 28 jähriger in Berlin die Bankfirma Schwarz, Goldſchmidt u. Co.ſſ Hatte er ſchon vor dem Kriege einen guten Ruf als fähiger Bankleiter, ſo konnte er an der verantwortlichen Stelle der Nationalbank, in deren Lei⸗ aung er 1918 berufen wurde, ſeine Pläne der Börſe und Induſtrie entwickeln. Zinkkartell gegründet Auf der am Freitag in Oſtende abgehaltenen Zink⸗ konferenz wurde die Errichtung eines internationalen Zink⸗ kartells beſchloſſen. Wenn auch zunächſt noch einige Neben⸗ fragen offen blieben, deren Regelung jedoch für Samstag erwartet wird. Auf der Konferenz waren die Vertreter Deutſchlands, Polens, Belgien s, Frank⸗ reichs und einiger anderer europäiſcher Länder anweſend ſowie die maßgebenden Erzeuger Auſtral lens, Ka⸗ nadas und Mexikos, deren Einverſtändnis bekanntlich die Vorbedingungen für die Gründung war. Man einigte ſich dahin, daß die europäiſche Erzeugung um 25 v. H. gegenüber der im vorigen Jahre in Otten be feſtgeſetzten Baſisgewinnung gedroſſelt wird, und daß dement⸗ ſprechend die Zufuhr aus den aufgeführten außereuro⸗ päiſchen Ländern nach dem europäiſchen Markt ein eſchränkt wird. Die Entlaſtung, die dieſer dadurch erfährt, wird noch dadurch verſtärkt, daß auch die Vorräte vom Kartell reguliert werden, indem dieſe nur nach beſtimmten Richt⸗ linien und in einem beſtimmten Verhältnis zur Preis⸗ geſtaltung zum Verkauf freigegeben werden ſollen. Hierdurch hofft man, einen genügenden Einfluß auf die Preiſe ausüben zu können, ſo daß von einer einheit⸗ lüchen Preisfeſtſetzung Abſtand genommen wurde. Es bleibt abzuwarten, ob die nunmehr auf 85 v. H. der„normalen Gewinnung“ georoſſelte Produktion zur Befriedigung des Bedarfes ausreichen wird. In Markt⸗ kreiſen wird dies bezweifelt und demgemäß mit einer Be⸗ feſtigung der Preiſe gerechnet; jedoch bleiben für eine end⸗ gültige Beurteilung der Abmachungen erſt noch weitere Einzelheiten abzuwarten. * Ablehnung der Staatshilfe für die Bauque de Geneve. Der Großrat des Kantons Genf hat den Antrag der Kantonalregierung, die in Schwierigkeiten befindliche Banque de Geneve mit Hilfe einer 15⸗Millionen⸗Anleihe der Eidgenoſſenſchaft zu ſanieren, abgelehnt. Damit tſt die Bank wahrſcheinlich gezwungen, den Konkurs zu er⸗ öffnen. O Verein. Stahlwerke AG., Düſſeldorf.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, hat die Abteilung Eiſeninduſtrie zu Menden und Schwerte der Verein. Stahlwerke AG. eine weitere Walzenſtraße in Betrieb genommen und hierdurch ſein nur gouf Speziolprofileiſen eingeſtelltes Walzenprogramm er⸗ 1 1 8 erweitert. Die vor einigen Jahren ſtillgelegten, der Rohſtohl⸗ und Drahterzeugung dienenden alten Be⸗ triebe befinden ſich z. Zt. im Abbruch. * Baroper Maſchinenban⸗ AG. Dortmund⸗Barop.— Auflöſung beantragt. Die Geſellſchaft beruft auf den 31. Jult die o. GV. ein, in der der Abſchluß für das Geſchäfts⸗ 598 1930⸗31 zur Genehmigung vorgelegt werden wird. Im orfahr ergab ſich ein Gewinn von 3976 J. Gleichzeitig ſoll Beſchluß über die Auflöſung der Geſellſchaft, die Anfang 1029 zwecks Sanierung ihr Kapital im Verhältnis 251 auf 221 580„ zuſammenlegte, gefaßt werden. Das Un⸗ ternehmen ſteht der Harpener Berg ba u⸗AG. nahe und befaßte ſich beſonders mit dem Bau von Walzwerks⸗ einrichtungen, Walzwerksanlagen und Bergwerksmaſchinen. Seit dem Geſchäftsfahr 1924⸗W wurde eine Dividende ſo⸗ wohl auf die Stamm⸗ als auch auf die Vorzugsaktien nicht mehr verteilt. * Ferroſtahl, AG. Eſſen. Das im September 1930 in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelte Eiſenhandelsunter⸗ nehmen der Gutehoffnungshütte, AG., bleibt für das erſte, am 31. März 1931 abgelaufene Geſchäftsjahr ohne Dividende. Nach der Ertragsrechnung iſt ein Warengewinn von 3 350 068, erzielt worden, dem 3 28g 511 Mark allgemeine Unkoſten und 64372„ Zinſen gegenüber⸗ ſtehen, ſo daß ſich ein Reingewinn von 102 678/ ergibt, der vorgetragen wird. In der Bilanz werden bei dem Ak⸗ tienkapital von 4 Mill.„ Remboursverbindlichkeiten mit 4627 922/ und ſonſtige Gläubiger mit 5 903 276 aus⸗ gewieſen, demgegenüber Kaſſe, Bankguthaben mit 1024 717 Mark, Wechſel mit 1195 127, Schuldner mit 8 611 331% und Vorräte mit 1 729 702, außerdem Beteiligungen mit 1047 910 /, Grundſtücke und Gebäude mit 970 000, Ma⸗ ſchinen mit 25 000 und Inventar mit 30 000. Frankfurter Armaturenfabrik AG., Frankfurt⸗M. Proteſt gegen Butzke⸗Umtauſch.(Eig. Dr.) Die GV. ge⸗ nehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß mit einem Reingewinn von 1915 /, der vorgetragen wird. Die früheren AR.⸗Mitglieder Bankier Weinſchenk und Ju⸗ ſtizrat Dr. Pachten legten Proteſt ein gegen den Be⸗ ſchluß des Umtauſchverhältniſſes von drei Frankfurter Armaturenaktien gegen zwei F. Butzke⸗Bern⸗ hard⸗Joſef⸗Aktien, da ihnen das Umtauſchverhältnis als zu ungünſtig erſchien für die allerdings nur geringe Zahl von außenſtehenden Aktionären. Infolgedeſſen ſtimmten beide Herren auch gegen den Fuſionsvertra mit der J. Butzke⸗Bernhard⸗Joſef A., Ber⸗ lin, der jedoch mit 38837:70 Stimmen angenommen wurde. Die Verwaltung erklärte, daß ſie in dem Umtauſchverhält⸗ nis eine Benachteiligung der Aktionäre nicht erblicken könne, ſondern das Verhältnis gerechtfertigt ſei, weil Butzke eine größere Reſerve beſitzt und andererſeits die Butzke⸗ aktie börſenfähiger ſei. Der Frankfurter Betrieb wird in beſchränktem Umfang aufrecht erhalten, um die Wünſche der ſüc⸗ und weſtdeutſchen Kundſchaft befriedigen zu können. Die Stapelproduktion wird in Berlin konzentriert. Die augenblickliche Lage der Geſellſchaft ſei im Zuſammenhang mit der Situation auf dem Baumarkt ſchlecht. Zeit ergaben ſich einige Anzeichen für eine beſſere Zukunft, Verſchmelzung in der privaten Krankenverſitherung J Eſſen. 18. Juli.(Eig. Dr.) Die Barmenia Ver⸗ ſicherungsban für Mittelſtand und Beamte V. a. G. hat in ihrer am 12. Juli 1931 in Wuppertal abgehaltenen HV. die Fuſion mit dem Leipziger Verein für Krankenverſicherung der Beamten und freien Berufe a. G. in Leipzig beſchloſſen. Das neue Unternehmen wird den Namen„Leipziger Berein⸗Barmenia Krankenverſicherung für Beamte, freie Berufe und Mittelſtand a..“ führen und mit über 500 000 verſicherten Perſonen die größte private Krankenverſiche⸗ rungsgeſellſchaft Deutſchlands darſtellen. In Barmen⸗ Wuppertal bleibt neben dem Sitz des Vereins in Leipzig eine Direktionsniederlage beſtehen. Die Fuſion hat den Zweck, durch Zuſammenfaſſung der Organiſationen, Ver⸗ waltungen und der Propaganda und durch einheitliche Ta⸗ rife für das neue Geſchäft aufgrund der gemeinſchaftlichen langjährigen Erfahrungen und in Anlehnung an die Nor⸗ matipbedingungen des Verbandes privater Krankenver⸗ ſicherungsunternehmungen Deutſchlands e. V. eine Verein⸗ fachung des Geſchäftsbetriebs und dadurch Erſparnis in den Verwaltungskoſten zu erzielen. Zugleich übernimmt die Schweſteranſtalt, der Leipziger Verein für Lebensver⸗ ſicherun ag. G. den Lebensverſicherungsbeſtand der Bar⸗ menia AG. und ändert ihre Firma in„Leipziger Verein⸗ Barmenia Lebensverſicherung a..“ * Maſchinenbau⸗Geſellſchaft Heilbronn. Durch Fabrika⸗ tionsperluſt im Jahre 1930 von 15 393/ nach 51 774„ Ab⸗ ſchreibungen erhöht ſich der Geſamtverluſt der mit 400 000 Mark Ask. arbeitenden Geſellſchaft auf 17167, die vor⸗ getragen werden. Dabei ſind bereits 50000/ Uebertrag aus„Sanierungsmitteln“ berückſichtigt. Aus der Bilanz (in): Vorräte uſw. 529 495, Schuldner 75 947; anderer⸗ ſeits Reſerve 80 500, Hypotheken 127 950, Gläubiger 434 865, Rückſtellung aus der Kapitalzuſammenlegung 120 000. * Saline Salzbronn vorm. de Thon und Compagnie A. Heidelberg.— Aufgehobene Liquidation und Firmenände⸗ rung. Der Auflöſungsbeſchluß, der ſeinerzeit am 17. 11. 1923 gefaßt wurde, iſt jetzt ödurch GV. Beſchluß vom 20. 6. 31, der jetzt bekannt wird, wieder aufgehoben worden unter Aenderung des Geſellſchafts⸗ vertrages. Die Firmo lautet künftig:„Klein⸗ maſchinen⸗A G. de Thon u. Cie., Heidelberg“. Der Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt Vertrieb, gege⸗ benenfalls auch Herſtellung von Kleinmaſchinen für Haus, Handwerk und Induſtrie. Dos Grundkapital wurde um⸗ geſtellt von 360 000 Papiermark auf 59200„ und eingeteilt in 76 Namensaktien von je 700. Zum Vorſtand wurde der bisherige Liquidator Kfm. Ferd. Jäckel in Saarbrücken beſtellt. * 1 Vacuum Corporation— Der neue Milliarden⸗ Petroleumkonzern. Einer Newyorker Meldung zufolge wird nunmehr offiziell mitgeteilt, daß die zum Zwecke der Fu⸗ ſion der Standard Oil of Newyork mit der Vacuum Oil unter der Firma„Socony Vacuum Corporation“ zu grün⸗ dende neue Geſellſchaft mit einem autoriſierten Kapital von 1 Milliarde Dollar ausgeſtattet ſein wird. Aus Krei⸗ ſen der Verwaltung der Vacuum Oil, die in Deutſchland ein Zweigunternehmen unterhält, verlautet, daß der vor⸗ geſchlagene Zuſammenſchluß mit der Standard Oil of New⸗ vork von Seiten der Aktionäre, nach den eingegangenen Erklärungen zu urteilen, in vollem Umfonge gebilligt werde. * Der Verluſtabſchluß der„Neue Norddeutſche und Ver⸗ einigte Elbeſchiffahrt AG.“ Die Neue Norddeutſche und Vereinigte Elbeſchiffahrt AG., Hamburg, ſchließt das Ge⸗ ſchäftsfahr 1930 mit einem Ver lu ſt von 67098 ab (t. V. 6 v. H. Stammaktien⸗ und 10 v. H. Vorzugsaktien⸗ dividende aus 406 576% Reingewinn). Der Frachtenmarkt lag geradezu troſtlos. Der Bericht erwähnt eine Forderung an die zuſammengebrochene Aſſecuranz Union 1 1805 in Hamburg, bei der die Geſellſchaft ihr Kasko⸗ 0 gedeckt hatte. Für dieſe Forderung iſt eine Rückſtellung erfolgt. Ein auf das im Jahre 1927 verkaufte Grundſtück im Hamburg für die Geſellſchaft eingetragenes Reſtkauf⸗ geld von 250 000/ iſt durch Konkurs des Käufers und die inzwiſchen erfolgte Zwangsverſteigerung des Grundſtücks verloren; der Betrag wurde daher abgebucht. In der Bi Lanz erſcheinen Debitoren mit 1,68(1901) Mill./ und Kreditoren mit 40(3,65) Mill. J. Materialbeſtände wer⸗ den mit 0,25(0,15) Mill./ genannt. Uebergangspoſten ſind von 0,27 auf 0,07 Mill./ zurückgegangen. Die Rück⸗ ſtellung auf Unſallverſicherung iſt von 0,14 auf 0,16 Mill. geſtiegen.— Der obengenannte Verluſt ſoll auf neue Rech⸗ nung vorgetragen werden. Emil Köſter AG., Lederfabriken Neumünſter⸗Gadelaud — Verluſtabſchluß. Die Geſellſchaft erzielte 1990 einſchl. 10 467(22 292)/ Gewinnvortrag aus 1929 einen Fabrika⸗ tionsgewinn von 576 326(800 42). Nach Abzug der Generalunkoſten mit 446 869(851 076)/ ſowie Abſchreibun⸗ gen von 303 046(162 0902)/ ergibt ſich ein Verluſt von 165 435(i. V. 10 467/ Reingewinn), der vorgetragen wird. * Lederfabrik Johann Metzger Al., Elmshorn. Die Ge⸗ ſellſchaft erzielte 1930 einen Bruttoüberſchuß von 254277 gegenüber 270 049/ im Vorjahre. Nach Abſchreibungen von 32 640(30.155), verbleibt ein Gewinn von 57 011 (64 710), aus dem 50 000(25 000)„/ dem Reſervekonto überwieſen und 7011(8710)„ vorgetragen werden. Im Vorjahr wurde eine Dividende von 6 v. H. ausgeſchüttet. Diskonterhöhung der Danziger Bank O Danzig, 13. Juli.(Eig. Dr.) Die Vorgänge im Reich haben die Bank von Danzig veranlaßt, den Diskont⸗ ſa tzmit ſofortiger Wirkung von 5 auf 6 v. H. und den Lom⸗ bardſatz von 6 auf 7 v. H. zu erhöhen. O Wiederaufnahme der internalionalen Stickſtoffver⸗ handlungen am 15. Juli in Luzern.(Eig. Dr.) Nachdem Anfang Juli erfolglos abgebrochen werden mußten, ſind nunmehr die Beteiligten zu neuen Beſprechungen am 15, Juli nach Luzern eingeladen worden. * Herabſetzung der Atlantikpaſſagen? In Paris trat zu ihrer üblichen Arbeitstagung die Nordatlantik⸗Kon⸗ ferenz unter dem Vorſitz von Dr. Kiep von der Hamburg⸗ Amerika Linie zuſammen. Neben der Erledigung der Re⸗ gularien wurde u. a. auch über die Paſſageraten im Nord⸗ atlantik geſprochen. Ein Vorſchlag von amerikaniſcher Seite, die Paſſageſätze in der erſten Klaſſe herabzuſetzen, ſoll weiter geprüft werden, um gegebenenfalls im Herbſt eine Ermäßigung der Raten der erſten Klaſſe durch⸗ zuführen. Waren und Märkte Wie bereits auf der Hauptſeite der vorliegen⸗ den Nummer mitgeteilt wird, bleiben die deut⸗ ſchen Effektenbörſen und die Berliner Metall⸗ börſe ſowie die Deviſenbörſe heute und morgen geſchloſſen. Berliner Produkten verkehr ohne amtl. Schluß Bei ſehr geringen Umſätzen lag Weizen ſchwächer, Roggen gehalten. Die wirtſchaftspolitiſche und die politiſche Lage beherrſchte naturgemäß vollkommen die Stimmung der Pro⸗ duktenbörſe. Die Umſatztätigkeit hielt ſich auf allen Marktgebieten in engſten Grenzen. Die Notierungen vollzogen ſich jedoch in abſoluter Ordnung. Der Börſen⸗ vorſtand hat beſchloſſen eine amtliche Schlußnotiz nicht ſtattfinden zu laſſen. Das Bild des Pro⸗ duktenmarktes iſt das gleiche, wie an normalen Tagen, natürlich wird aber mehr über die Lage Deutſchlands dis⸗ kutiert, als über das Geſchäft. Das von der Provinz vor⸗ liegende Angebot hielt ſich in den Grenzen der letzten Tage, nennenswerte Preis veränderungen ergaben ſich nur für Weizen, der etwas 2„ niedriger als am Samstag gehan⸗ delt wurde. Am Lieferungsmarkte kam eine Notierung für Juliweizen nicht zuſtande, die Herbſtſichten ſetzten 2. ſchwächer ein. Roggen iſt am Lieferungs⸗ und Effektiv⸗ geſchäft wenig verändert. Das Mehlgeſchäft war heute vormittag ſehr ruhig, an der Börſe erfolgten vereinzelt Abſchlüſſe für Herbſt⸗Lieferung auf Baſis der Sams kag⸗ preiſe. Hafer wurde am Effektivmarkte kaum umgeſetzt. Neue Wintergerſte für kurzfriſtige Lieferung fand etwas Beachtung. * Mannheimer Produktenbörſe vom 13. Juli.(Eigen⸗ bericht.) Der heutige Produktenmarkt war infolge der all⸗ gemeinen Beunruhigung über die Wirtſchaftslage geſchäfts⸗ los. Angeboten wurde in„ für die 100 Kg. netto waggon⸗ frei Mannheim: Ausl. Weizen 31,25 32,50; inl. Weizen 29—30 inl. Roggen 23,50—24; inl. Hafer 19—20; Futter⸗ gerſte 18,50—19; Biertreber 9,50—10,50, Erdnußkuchen 19,25 Sopaſchrot 13,25; Trockenſchnitzel 6,50—6,75; Malzkeime 8 bis 10,50; Weizenmehl ſüdd. 4040,50 per Juli⸗Auguſt; dito. 36 per Sept.⸗Nov.; Roggenmehl 60proz. 38,50; Weizen⸗ 11 8 14.50; Weizenkleie feine 10,25—10,50; Roggen⸗ eie 11,50. Frankfurter Produktenbörſe vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Weizen 290; Roggen 240235; Wintergerſte ür Brauzwecke neu 185190; Hafer inl. 197,50—200; Weizenmehl ſüdd. Spez. 0 4041,25; dto, niederrh. 4040,50 Roggenmehl 32,25—33,25, Weizenkleie 10,50—10/75; Roggenkleie 11,50 bis 11,25 Erbſen 32—6; Linſen 25—68; Heu ſüdd. 8,5—4; Weizen⸗ und Roggenſtroh druhtgepr. 3; to. 2,75; Treber 8 1 5 10,25—11; alles für die 100 Kg.; Tendenz zurück⸗ haltend. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Juli 4,977; Sept. 4,6274, Nov. 4,623; Jan. 480.— Mais(in Hfk. 15 Laſt 2000 Kg.) Jul: 80, Sept. 78%; Nov. 807; Jan. 827. * Liverpooler Getreidekurſe vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 15.) Tendenz ruhig; Juli 3,10%½ (8,11); Okt. 41%(); Dez. 4,8%(4,476; März 4,6 (4,66); Mehl(280[.) Liverpool Straights 207; London Weizenmehl 18½— 22/6.— Mitte: ruhig; Juli 3,1076 (5,1½%% Okt. 4,1%(4,2); Dez. 4,94(4,456); März 458 (4,698); Mehl unv. * Magdeburger„ vom 13. Jult.(Eig. Dr.) März 8,10 B 8,05 G; Mai 8,30 B 8,25 G; Juli 7 B 6,0 G; Auguſt 7,05 B 7 G Sept..20 B 7,10 G: Okt. 7,0 B 7,85 G; Nov. 7,65 B 7,60 G; Dez. 7,80 2 7,75 G: 8 ruhiger,— Gemahl. Mehlis geſtrichen. Tendenz ruhig. 5 * Bremer Baumwolle vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Miodl.(Schluß) 10,36. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Juli— Okt. 48789; Dez.— Jan.(32) 497500; März 505500, Mai 514—515; Jan.(33) 539; Tagesimport 100; Tendenz koum ſtetig.— Mitte: Juli 474; Okt. 481; Dez. 88; 1 5(2) 491; März 499, Mai 507; Juli 514; Okt. 521; an.(93) 529; Tendenz ruhig. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 4779 Stück Amtliche Preisnotierungen nom 18. Juli 1881 Ochſen 224 St.] Kühe. 288 St. Kälber 588 St. Schweine 8014 St. ) Mk. 547 ahwek. 3236 ahentl.— al. Mk.—47 3 by 24„ 5259 bd)„ 445 .„ 38-40 c 20-2 c„ 4 50 ch„ 2850 G— d) 14—16 d)„ 40-46 du.„ 4850 Bullen 180 St. Färſen 369 St. ch„ 2036 e„ 445 2) Mk. 3836 20 Mt. 449 Schafe 25 St.„ 42-43 1„ bz„ 41—42 a0 Mek. 90 2 8„ 28 50 Zum heutigen Mannheimer Großviehmarbt wa⸗ ren aufgetrieben 224 Ochſen, 968 Rinder, 180 Farren, 269 Kühe, zuſammen 1088 Tiere. Der Marktverlauf war ruhig. Trotzdem konnten ſich aber die Quaglitätstiere in den Preiſen auf der Höhe der Vorwoche halten. Geringere Qualitäten, vornehmlich Kühe, lagen vernachläſſigt. er fand ein Preisabſchlag von ein bis zwei Pfennig gegenüber der Vorwoche ſtatt. Höchſtnotiz für Ochſen 47 Pfg., für Rinder 48. Es verblieb ein Ueberſtand.— Am Kälber⸗ markt führte das Angebot von 589 Tieren bei mittel⸗ mäßigem Marktverlauf zu ſtarker Nachfrage. Es fond eine Preisſteigerung bis zu drei Pfennig gegenüber der Vor⸗ woche ſtatt. Höchſtnotiz 58 Pfg.— Am Schweinemarkt lagen 3014 Tiere in den Buchten. Das Geſchäft war rege und bei lebhaftem Marktverlauf zogen die Preiſe an. In⸗ nerhalb der Notierungskommiſſion kam aber eine ein⸗ heitliche Höchſtnotiz nicht zuſtande. Gegen den Einſpruch der Metzger wurde die Höchſtnotiz auf 50 Pfg. feſtgeſetzt, Der Markt wurde geräumt. Freſſer.— E. b 3092 Arbeitspferde St. a) Mk.—— S 5„ * Berliner Metall⸗Notierungen vom 13. Juli.(Stg. Dr.) reiverkehr: Elektrolytkupfer prompt—; Raffinade⸗ kupfer, loco 6971 nom.; Standard kupfer, loco 6567 nom.; Standard⸗Blei per Juli 24,50—26,50 nom.; Banka⸗ Straits⸗, Auſtralzinn 119 alles für die 100 Kg. Edel⸗ metalle geſtrichen. 5 Londener Meiallbörse vom 10. Juli 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze g(187/́10 fein ſtand.), Platin Unze K Kupfer, Standard 31,85] Zinn, Standart 103,5 Aluminfum 2 onate 84,65 4 Monate 110,2 Antimon 42.50 Settl. Preis 33,85 Settl. Preis 108,7] Queckſilber 19,50 Elektrolht 87, Banka 118,5 Platin.— deſt ſelected 35,25 Straits 110.5] Wolframerz 19.50 ſtrong ſheets 70,— Blei, ausländ. 12.65 Nickel 175.5 El'wirebars.— Zink gewöhnlich 12,45] Weißblech 13,60 * Metallpreisindex. Die Preisindexziffer der„Metall⸗ wirtſchaft, Metallwiſſenſchaft, Metalltechnik“, ſtellte ſich am 8. Juli 1981 guf 68,2 gegen 70, am 1. Juli(Durchſchnitt 1909/19-100), fiel alſo um 3 v. H. Für die einzelnen Me⸗ talle wurden folgende Einzelinderziffern errechnet: Kupfer 61.4(64⸗9), Blei 81,3(81,3), Zink 52,4(54,4, Zinn 61.9 (62,0), Aluminium 118,1(118,1), timon 77,7(%), In neuerer bekanntlich die in Cheveningen geführten Verhandlungen Nickel 107,7(107,7), An⸗ . r ö l N * vorräte ſind mit 638 177/ bewertet. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 318 Montag, 13. Juli 1931 Der Lakai des Herzogs Skizze von Karl Nennſtiel Ewig Lakai des Herzogs zu bleiben, war ohnehin nicht ſein Plan geweſen. Als Sohn eines Kompagnie⸗ ſeldwebels und Enkel eines Leibhuſaren ging ſein Streben von Jugend auf weiter. Es war ihm in⸗ deſſen ſchon viel mißlungen, und was die Zukunft bergen mochte, ſchien freilich auch recht unbeſtimmt. Denn er ſchritt bereits der Fünfzig entgegen, und ſein älteſter Sohn war ſchon Konfirmand. Der Poſten des Botenmeiſters im Landtag ſchien immerhin etwas anderes und war ihm vom Hof⸗ marſchall zugeſagt. Ordnung zu halten auf den Tribünen und gelegentlich einmal dazwiſchen zu fahren, wenn das Publikum ſich nicht benahm, das war doch anders, als nur zu gehorchen. Klopf ging im Zimmer auf und ab und biß die Lippen zuſammen. Er ſchälte ſich aus der Lakaien⸗ livree, warf ſie übermütig auf das Sofa und kam ſich dann vor wie ein Held.. Im Plenarſaal des Landtages Wäſcheleinen, wenngleich nur während der Tagungspauſen, Bett⸗ tücher, Hemden und Unterhoſen, das kam bei ihm natürlich nicht vor. Denn der Landtag war kein Wäſcheboden, ſo wenig für ihn wie für den Herzog. Lächerlich, wenn ſein Vorgänger angab, von alledem nichts gewußt zu haben. Das war ſchon traurig ge⸗ nug für ihn, daß ſeine Frau es wagen konnte, das hohe Haus ſo zu entweihen. Und gar ſich dabei er⸗ wiſchen laſſen von Seiner Exzellenz dem Miniſter und nicht die Folgerungen ziehen, das kam für Klopf nicht in Betracht. Er ſtopfte ſich eine kurze Pfeife und ſprach dabei vor ſich hin:„Ich und der Präſident, wir wollen das Anſehen des Landtags ſchon halten!“ Er umſchloß mit feiner rechten Hand den Daumen ſeiner Linken und zählte alſo auf:„Erſtens wird keine Wäſche mehr getrocknet, zweitens darf Seine Exzellenz der Herr Miniſter im Plenarſaale nicht mehr rauchen. Auch in den Pauſen nicht. Denn der Landtag iſt nicht nur kein Wäſcheboden, ſondern ebenſowenig ein Rauch⸗ ſalon. Drittens werden die Handtücher in den Frak⸗ tionszimmern eingeſchloſſen. Gemauſt darf bei mir nichts werden!“ Der Lakai hatte ſich verloren und bedauerte, daß er dieſe Rede dem Hofmarſchall nicht halten konnte. Oder etwa gar dem Herzog? Hoheit hatte ja ſelber geſagt: Tue recht und ſcheue niemand! Und das war auch die Meinung Klopfs, der auch ſonſt, in den meiſten Stücken, ſeine Anſicht mit dem Fürſten teilte. Vielleicht war Es nicht ſchön von ihm, daß er den Hof verlaſſen wollte. Klopf zog den Rock wieder an, geiſterung ſchien gedämpft. Ob aber wohl der Wäſcheſkan dal dem Herzoge ſchon bekannt war? Denn angefſchts eines ſolchen Falles war die Bewerbung wohl Herechtigt. Aber freilich, es war dem Fürſten bekannt. Klopf hatte es ja in der Zeitung geleſen. Ganz zwiſchen den Zeilen verſteckt. Wo es das Volk micht verſtand. Denn was ſollte die Frage an die Regierung, wes⸗ halb der Herzog ſeit bald zwei Jahren den Landtag nicht mehr betreten habe? Weshalb hatte die Regie⸗ rung geſchwiegen? Die Frage ließ ihn nicht mehr los. An einem ſchönen Sommerabend ſtand er ratlos auf dem Hofe des Schloſſes. Er ſchaute ſin nend in einen Brunnen und hörte die Schritte des Hewzoges nicht, der ihn durchs Fenſter beobachtet hatte und dann hinunter gegangen war. „Haben Sie Sorgen, lieber Klopf?“ begann der Fürſt mit mildem Geſicht, der die älteren Diener ale und ſeine Be⸗ kannte. Und Klopf riß die Hacken zuſammen. Ei hoffte, die Stunde ſei nun gekommen, daß er ſich offenbaren könne, und benahm ſich beſonders ſtramm. „Sorgen habe ich keine, Hoheit!“ Aber der Herzog war nicht zu täuſchen: „Sie haben ſieben Kinder, Klopf und eine nicht ganz geſunde Frau. Ihr Fritz kommt Oſtern aus der Schule. Haben Sie Geld, damit er was lernen kann? Und Geld auch für die anderen? Daß die Jüngern nicht mal kürzer kommen?“ „Hoheit, ich habe Vermögen!“ „Nun mal nicht ſo militäriſch!“ verſetzte der Her⸗ zog mit warmer Stimme,„wohl von mütterlicher Seite?“ „Nein, nur ſelbſt geſpartes, Hoheit!“ „Darf ich auch wiſſen wieviel, lieber Klopf?“ Das war nun freilich ein Stück Verſuchung. Denn der Herzog war dafür bekannt, in ſolchen und ähn⸗ lichen Fällen mit einigen tauſend Mark nicht zu zögern. Und Klopf konnte es nicht ſchneller ver⸗ dienen, als wenn er jetzt weniger angab. Ihn über⸗ kam daher das Stottern. Es war zwar nur ein Augenblick, und dann ſprach er die Wahrheit: „Viertauſendzweihundert Mark——“ Und das unter ſieben Kinder verteilt— weckte immerhin auch noch Hoffnung. Allein ſeiner Ant⸗ wort fehlte der Schwung. Der Herzog blickte ihn nun feſt an. Und Friedrich Klopf wurde rot wie ein Krebs. Er hatte ſelten im Leben gelogen und empfand die Schande, geſchwankt zu haben. „Ich wollte Ihnen helfen—— ich habe Ihnen helfen wollen——!“ Mehr brachte der Herzog nicht heraus. Er nickte nur noch erregt und eifrig, war zornig und wendete ſich, zu gehen. Im Nacken ſchwollen dem Fürſten die Adern. Er fühlte ſich tief verletzt. Vor den Augen des treuen Lakaien ging die Welt indes wie ein Mühlrad rundum. Er blickte nur immer dem Herzoge nach, der längſt nicht mehr zu ſehen war. Er hatte noch etwas ſagen wollen und rief es nun über den dämmerigen Schloßhof: „Ich habe die reine Wahrheit geſagt——l So wahr mir Gott helfe, Hoheit!“ Aber niemand hörte den ernſten Schwur. Die Augen Klopfs wurden langſam feucht. Er ſtand und ſtand, wohl eine Stunde. Seine Gedanken waren bei Frau und Kindern, denn er kannte den Herzog auch grauſam. Und es war das Unglück des hohen Herrn, daß er nicht ein⸗ heitlich empfand, ſondern ſchwankte zwiſchen Liebe und Frevel. Der Fürſt ging mit der Fürſtin zum Mahle. Den Fenſtergang des Schloſſes entlang. Die Fürſtin blickte zum Fenſter hinaus und ſah den einſamen Mann da unten. Seine Bewegungen ſchienen ihr Egenartig. Es war inzwiſchen faſt dunkel geworden und die Umriſſe eines Unglücklichen am Rande des ſagnenumwobenen Brunnens: „Ich ſehe dort unten ein Bild, das Legenden in mir Lebendig macht.“ Um“ nun ſah auch der Fürſt hin. Dien Herzogin fuhr fort:: „Es iſt doch eigentlich recht ſchade, daß unſere wirtſchafr liche Zeit nicht ebenfalls neue Legenden bildet—“ Das war das Stichwort für den Herzog: „Wo dieſer Mann ſteht, Herzogin, kommt morgen ſein Ebenbild hin aus Stein. Ich will eine neue Sage ſchaffen. Er hat ſeinen Fürſten belogen und ward mit offenem Munde zu Stein.„Der ungetreue Lakai“ kommt darunter. Sie ſprachen dann über das, was vorging, und ſcherzten über des Herzogs Gedanken. Auch an der fürſtlichen Tafel. Aber dort ſaß, neu am Hofe, ein junger Steinbildhauer, der den Gedanken vertiefte. Und endlich wurde etnſt daraus. Es ſtand dann bald in der Zeitung, und ſo erfuhr es auch Klopf. Er ſollze ein ungetreuer Lakai ſein? W NE Das war ſein ſchwerſter Tag. Der Herzog wollte freveln mit ihm? Er bat den Fürſten um einen Empfang. Aber des Herzog lehnte ihn ab. Vielleicht, weil er etwas ſpürte Und daraufhin ſprach Klopf nichts mehr. Er bat nut noch, entlaſſen zu werden und erhielt auf Stundenfriſt feine Papiere. Seine Träume waren ausgeträumt. Er ging als Holzhacker an die Arbeit und wohnte im Thüringer Walde. Im Winter wurde er Kutſcher. Bei einem größeren Bauern. Wenn abends die Arbeit vorüber war, ſah man ihn bloß bei Bier und Schnaps. Als Ehemann war er roh geworden, als Vater lieblos und kalt. Ein Tag verging wie der andere. Freudlos für ihn und ſeine Familie. Im Schloſſe der ſchönen Reſidenz ſprach man nur flüſternd über ihn. Faſt wie von einem Geſpenſt. Und im Schloßhofe ſtand die Steinfigur. Da brach der Weltkrieg aus. Klopf war inzwiſchen fünfzig geworden und auch aus dem Landſturm her⸗ aus. Aber er meldete ſich freiwillig. Dreimal, fünf⸗ mal, bis es ihm glückte. Dann ſtand er endlich in Reih und Glied beim Landſturmbataillon des Landes. Der Herzog nahm die Parade ab, und Klopf hatte Urlaub haben wollen. Er hatte ihn aber nicht bekommen. So ſtand er, ge⸗ feſtigt in dem Gefühle, daß es ſo habe kommen ſollen. Der Herzog ſchritt die Front entlang und ſah einen Mann mit eisgrauem Vollbart. „Sie ſind der Lakai Friedrich Klopf?“ „Ich bin der Kutſcher Klopf, Hoheit, kriegsfrei⸗ williger Landſturmmann, und ſprach auf dem Schloß⸗ hof die reine Wahrheit! So wahr mir Gott helfe, Hoheit!“ Und hätte der Herzog noch Zweifel gehabt, ſo hät⸗ ten die Züge des Landſturmmannes ſte ein für alle⸗ mal zerſtreut. So ſah nur ein Mann aus, dem Un⸗ recht geſchah. Der Fürſt trat dicht an ihn heran— die Soldaten kamen alsbald ins Feld— und ſprach mit leiſer Stimme: „Sie grollen Ihrem Herzog, Klopf?“ „Weil die Steinfigur im Schloßhof ſteht!“ „Die dürfen Sie zertrümmern!“ „Ich brauche meine gealterte Kraft Vaterland vor dem Feinde!“ Da ging der Herzog von Friedrich Klopf, und ehe er mit ſich ſelber zurecht kam, war der kriegsfrei⸗ 1 Landſturmmann in heißem Gefechte mit den Ruſſen. für mein 3,9 Mill. Verluſt bei der Noroſtern und Valerländiſche Allgemeine Zuſammenlegung des Aktienkapitals auf 4 Mill. und Wiedererhöhung auf 6 Mill. Mark Wie der D. H. D. erfährt, wurde in der geſtrigen.⸗R.⸗ Sitzung die Bilanz für das Geſchäftsjahr 1930 in der ab⸗ geänderten Form, wie ſie bereits in der.⸗V. am 24. Juni 101 angekündigt wurde, genehmigt. Es wurde von der Verwaltung ſeinerzeit erklärt, daß infolge der Verſchlechte⸗ rung und völligen Unüberſichtlichkeit der geſamten Wirt⸗ ſchaftslage, die im Laufe der Verhandlungen mit der Aachener und Münchener und der Colonnia zwecks Beteili⸗ gen dieſer Geſellſchaften am Nordſtern zur Ausräumung er aus der Fuſion mit der Vaterländiſchen und Rhenania ſtammenden Riſiken eingetreten iſt, eine allen, wenn auch noch ſo, antfernten Möglichkeiten Rechnung tragende Be⸗ werlüng, vor allem der Aktippoſten der Bilanz von beiden Parfeſen für richtig gehalten wird. Demzufolge iſt in die Bilanz für 1930 jetzt ein Wertberichtigungs kön ko von 48 Mill./ eingeſetzt worden, ſodaß bei gleichzeitiger Auflöfung der Kapitalreſerve von 800 000„ ein Ver lu ſt von 9 Mill./ ausgewieſen werden muß, zu deſſen Be⸗ ſeitigung die auf den 25. Juli einberufene.⸗V. beſchließen wolle, das Kapital von 8 auf 4 Mill. A zuſammen⸗ zulegen und es auf 6 Mill.& wieder zu erhöhen. Allgemeine Gas-A. in Magdeburg Die Betriebsüberſchüſſe der„Eigenen Be⸗ triebe“ der Allgemeinen Gas⸗AG., Magdeburg, blieben im Meſchäftsjahr 1930 mit 322 888(i. V. 365 506)/ und die Einnahmen aus Beteiligungen mit 60 852(129 780) 1 Fee infolge des ſchlechten Geſchäftsganges in den zerſorgungsgebieten der Geſellſchoft(Thüringer Wald), die unter der ſchlechten Lage der Glasinduſtrie zu leiden hatten, 15 5 Andererſeits verminderten ſich durch Umſtellung ie Geſchäftsunkoſten von 352929/ auf 254 237&, ſo daß der Gewinn nur wenig vom Vorfahr abweicht; nachdem bereits in den Abſchlüſſen der„Eigenen Betriebe“ die durch die Konzeſſionen bedingten, Abſchreibungs⸗ und Tilgungsfonds ſchon entſprechend dotiert ſind, verbleibt ein⸗ schließlich des Gewinvortrages von 9889/ ein Gewinn von 184 762(140 884). Hieraus werden dem Amorti⸗ fattonsfonds wiederum 190000„ zugeführt und nach Ueberweiſung von 5 v. H. aus dem verbleibenden Gewinn von 4762„ zur geſetzlichen Reſerve 10 v. H. Dividende auf die VA. ausgeſchüttet; der Reſt von 4024/ geht ſodann auf neue Rechnung. Die umfongreichen Umſtellungen innerhalb der Geſell⸗ ſchaft drücken ſich in der Bilanz in dem Konto„Eigene Betriebe“, das mit 41(5,31) Mill.“ erſcheint, dann aber auch in öͤen Beteiligungen, die mit 2,77(2,43) Mill. angegeben werden, aus. Der Amortiſationsſonds iſt von 2,00 Mill.„ auf 107 Mill., ermäßigt. Außenſtände be⸗ tragen 1,27(2,0) und andererſeits Verpflichtungen 3,50 6505) Mill., Wertpapiere ſind von 70 104 auf 85 700% geſtiegen. Die GV. genehmigte den Abſchluß. ——— b Zahlungseinſtellung in der ſüddeutſchen Gardinen Juduſtrie. Die Tüllgardinenfabrik A.& P. Mattes in Großgerau(Heſſen) hat ſich laut„Konfektionär“ an ihre läubiger gewandt und ſtrebt einen Vergleich an. Nach dem Status belaufen ſich die Aktiven auf ca. 156 630%, von denen Vorrechtsforderungen mit 105 466„ abzu⸗ letzen ſind, ſo daß freie Aktiven von 51 188“ verbleiben. Die Geſamtpaſſiven belauſen ſich auf insgeſamt 229 982 l. * Krumeich., Freiburg. Bei dieſer Geſellſchaft, die Mie Mezkonzern gehört, werden die Erträgniſſe aus ielekonto von 14679% durch Steuern von 11 810/ und Generolunkoſten 2863, aufgebraucht, ſodaß der Vor⸗ ahresverluſt von 9999/ in dos neue Geſchäftsfahr über⸗ nommen werden muß. Das Aktienkapital beträgt 5 240 000, ihm ſteht das Gebäudekonto mit 230 000 gegenüber. Hotelbetriebs⸗Ac̃. Berlin.— Dividende 8 v. H. Aus dem Geſchäftsbericht 1930 der Hotelbetriebs⸗AG.(Briſtol, Kaiſerhof, Bellevue Baltik, Centralhotel), Berlin, geht hervor, daß der Fremdenverkehr im Jahre 1930 einen beſonders ſtarken Rückgang zu verzeichnen hatte. Auch iſt erſtmalig der Zuſtrom von Ausländern gegenüber den Vorjahren zurückgegangen. Das Geſchäfts⸗ ergebnis wurde durch die dauernd ſteigenden ſteuerkichen Belastungen, insbeſondere durch die Hauszinsſteuer be⸗ einträchtigt. Wurden doch an Steuern 2 593 857“ gegen⸗ über 2 204 867/ im Vorjahr gezahlt. Der Abſchluß ergibt einſchließlich des Vortrages aus 1929 von 46 793 4 einen Reingewinn von 1810 401 /, aus dem eine Divi⸗ dende von 8 v. H. zur Verteilung gelangt. Nach Abzug des Gewinnanteils des Aufſichtsrats verbleibt ein Reſt⸗ betrag von 37511, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. In der Bilanz haben ſich die Anlagekonten, abge⸗ ſehen von den gewöhnlichen Abſchreibungsguvten, nicht verändert. Das Beteiligungskonto wird mit 1400 000 4 ausgewieſen, Effekten ſtehen mit 6 403 500„ zu Buche. Das Debitorenkonto beträgt insgeſamt 5 183 128, Waren⸗ Unter den Paſſiven ſteht das Subſtanzerhaltungskonto mit 2 394 917. Die Krebitoren belaufen ſich auf 1 415 590. 5 Was hören wir? Dienstag, 14. Juli .05: Langenberg: Morgenkonzert auf Schallplatten. .380: Frankfurt: Frühkonzert aus Bad Orb. .30: Heilsberg: Frauenturnen. 10.00: Südfunk: Schallplatten konzert. 12.00: Königswuſterhauſen: Schallplattenkonzert für unſere Kinder. 12.00: Frankfurt: Schallplattenkonzert. 12.20: Südfunk: Mittagskonzert. 13.30: Heilsberg: Unterhaltungsmuſik. 15.20: Frankfurt: Hausfrauennachmittag. 15.30: Senne Kinderfunk. 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 15.50: Wien: Akademie. Ruſſiſche Muſik. 16.00: Heilsberg: Kompoſitionen von J. Brahms. 16.00: Südfunk: Frauenſtunde. 8 16.20: München: Volkstümliche Liederſtunde. 16.30: Berlin: Das muſikaliſche Magazin. 16.30: Südfunk: Nachmittagskonzert. Grieg, Herzer, Joh. Strauß uſw. 17.00: Langenberg: Veſperkonzert. 17.20: 1 1 Veſperkonzert. Donizetti, Puccini, Pol⸗ ni uſw. 18.15: eee Italien und die europäiſche Kriſe. 18.45: Südfunk: Die Abrüſtungsfrage ein Zwiegeſpräch. 19.15: Heilsberg: Unterhaltungskonzert. 19.15: Südfunk: Unterhaltungskonzert. Strauß, Robrecht, Blon uſw. 19.45: Frankfurt:„Flug in den Weltenraum“. Eine Hör⸗ bildfolge. 20.10: Wien: Lieder⸗ und Arienabend. 21.10: Berlin: Kammermuſik. Kuhn, Schubert, Brahms uſw. 21.20: München: Rund um den Schlager. Eine Schall⸗ plattenplauderei. 21.45: Frankfurt: Muſikaliſche Plagiate. 22.05: Langenberg: Der Fußballſchiedsrichter ſpricht. Dr. P. Bauwens. 22.20: Wien: Abendkonzert. Verdi, Boito, Gillet uſw. .90: München: Nachtkonzert. Aus dem Ausland 12.40: Beromünſter: Konzert. 17.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 17.30: Nom⸗Neapel: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert. 18.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 18.25: Prag: Deutſche Sendung: Geiſtliche Muſik und Schallplatten. 19.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 20.10: London⸗Daventry: Orcheſterkonzert. 20.53: Beromünſter: Orcheſterkonzert. 5 21.00: Mailand: Sinfoniekonzert. F ˖ ˖—.'!!! Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Melßner- Feullleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: 1. V. Franz Kircher Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, n in Mannheim— Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rüctſendung erfolgt nur del Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen Der elektriſche„Santo“⸗Kühlſchrauk der Ach. ſtellt einen elektriſchen Haushalt⸗Kühlſchrank dar, der ohne jede Ueberwachung und Bedienung, ja ſelbſt ohne Oelung, wirklich vollautomatiſch arbeitet. Die Kühlapparatur iſt zu einem geſchloſſenen Ganzen zuſammengefaßt, ſtaub⸗ und berührungsſicher eingekapſelt und an techniſch günſtigſter Stelle, oben auf dem Schrank, aufgebaut. Der„Santo“ wird einfach wie eine Tiſchlampe an die nächſte Lichtſteck⸗ doſe angeſchloſſen und dann für die ganze weitere Zeit ſich ſelbſt überlaſſen. Die Maſchine ſchaltet ſich automatiſch ein, wenn die Temperatur ſteigt, und automatiſch aus, wenn ſte ſinkt, ſo daß die Temperatur im Schrank immer den richtigen Wert von plus 6 Grad hat. Der Kühlſchrank ſelbſt iſt den praktiſchen Anforderungen des Haushalts beſonders angepaßt. Der Innenraum iſt in⸗ folge ſeiner weißen nahtloſen Emaillierung leicht ſauber zu halten. Die äußere weiße Spritzlackterung und die verchromten Beſchläge verleihen dem Schraut, der auf 30 Zentimeter hohen Füßen ſteht, ein ſauberes und elegan⸗ tes Ausſehen.„Santo“ ⸗Kühlſchränke ſind in ſechs ver⸗ ſchiedenen Größen in ein⸗ und zweitüriger Ausführung lieferbar. Die Kühlluft im„Santo“ wird ſtändig entfeuch⸗ tet, ſo daß auch die empfindlichſten Lebensmittel einwand⸗ frei friſch gehalten werden können. Das iſt vor allem wichtig für die Kühlung von Obſt, Tomaten und berglei⸗ chen, die überhaupt erſt durch den elektriſchen Kühlſchrank ermöglicht wird. 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Hürz 1811 Gathartna und Sebastian Astor waren Geschmister des nach Amerika ausgewanderten Johann lacob Astor; Susanna Fessler war eine Tochter seiner Schwester Maria Magdalena Pessier, Bweckdtenliche Hittellungen werden erbeten an Paul E. Schwabe, z. Zi. neidemerd. Gartenstr. 1 Zur Aufklärung! Meine seit 1930 eingetragene Firma: Jungbusch-Croßgarage Walter Schmenger Tel. 33055 J 6, 13-17 fel. 523 00 steht mit der in Konkurs geratenen Fa. qungbusch-Garage, G. m. b.., Opel-Haus, D 3, 7 in Keinerlel Beziehungen und ist diese Firma nieht Eigentümerin des von mir 8e gebäudes,] 6, 13-17. Mein 1 hteten Garagen- etrieb umfaßt Garage, 10183 ökkentliche Fahrschule für sämtliche Klassen, Reparatur, Großtankstelle, Reifenlager, sowie sämtliches und Ersatzteile für 4 PS. Opel. n Walter Schwénger, Iagenieur Mannheim, Zeppelinstr. 49 ubehör Offene Stellen Aüngeres Mädchen das Radfahren kann, geſucht.* 3795 Metzgerei um mel Feudenheim. 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