1 ** Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe Ne Friedrichſtraße 4, 8e Luiſenſtraße 1. W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Mf. Jeitunng Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Juli 1931 142. Jahrgang— Nr. 322 Vor einer neuen Nolverordnung Sie wird ſpäteſtens morgen früh veröffentlicht werden Zu erwarten iſt Herabſetzung der Deckungsgrenze und Erhöhung des Diskontſatzes Noch keine Veſchlüſſe der Reichsbank Hindenburg wieder in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 15. Juli. Der Reichspräſident iſt heute morgen mit dem fahrplanmäßigen Zug aus Neudeck in Berlin ein⸗ getroffen. Staatsſekretär Meißner, der ihn am Bahnhof erwartete, hat ihn ſofort in großen Zügen über die politiſche Situation unterrichtet. Im An⸗ ſchluß hat Herr von Hindenburg dann einen Vortrag des Kanzlers entgegengenommen. Den ganzen Vormittag über iſt im Reichsfin anzminiſte⸗ rium und in den übrigen beteiligten Reſſorts an der Ausarbeitung der Beſtimmungen für die neue Notverordnung gearbeitet worden. Um 12 Uhr mittags trat der Reparations⸗ ausſchuß des Kabinetts zuſammen, um über die endgültige Faſſung des Dekrets zu beraten. Man nimmt an, daß in den ſpäten Nachmittagsſtunden daun das Reichskabinett in ſeiner Geſamtheit über den Entwurf Beſchluß faſſen wird. Auf jeden Fall iſt mit dem Erlaß der Notverordnung ſpäte⸗ . ſtens im Laufe der Nacht zu rechnen. Wir wieſen ſchon darauf hin, daß eine Herunter⸗ ſetzung der Deckungsgrenze für die Reichsmark zu erwarten iſt. Dieſe Möglichkeit iſt bereits im Bankgeſetz vorgeſehen, das die Beſtim⸗ mung enthält, daß in Notfällen die Mindeſtdeckung von 40 auf 30 v. H. herabgemindert werden kann. Im Höchſtfalle würde dadurch bei einem Notenumlauf von rund 4, Milliarden die Aus gabe von einer Milliarde neuer Zahlungsmittel ermög⸗ licht werden. Bei einer Herabſetzung der Deckungsgrenze müßte daun eine weitere fühlbare Erhöhung des Dis⸗ kontſatzes eintreten. Dieſe Maßnahme, verbun⸗ den mit den individuellen Krediteinſchränkungen, böte, ſo meint man, die Gewähr, die notwendigen Zahlungsmittel für den normalen Wirtſchaftsverkehr zur Verfügung zu ſtellen und Warenverkäufe ins Ausland anzuregen, die zu einer Ausfüllung des Deviſenpolſters der Reichsbank führen würde. Auf den Gedanken neuer Ren⸗ tenbankſcheine ſcheint man, wie uns auch von unterrichteter Seite beſtätigt wird, endgültig verzichtet zu haben. Die Bemühungen der B. J. 3. Eigener Drahtbericht —Baſel, 15. Juli. Die im Zuſam menhang mit der ſchwierigen Fi⸗ nanzlage Deutſchlands von der B. J. Z. und der ver⸗ ſchiedenen ausländiſchen Notenbanken vorzunehmen⸗ den Transaktionen bildeten ſowohl am Dienstag wie am Mittwoch vormittag innerhalb der Direktion der B. J. Z. den Gegenſtand eingehender Beratun⸗ gen. Hinzu kommen auch noch weitere Maßnahmen für Deſterreich und eine neuerliche Unterſtützung für Ungarn. Es ergibt ſich dabei eine ganze Reihe ſchwieriger finanztechniſcher Probleme, da bei der angeſpannten Finanzſituation die Vermittlung auf den einzelnen Finanzmärkten keineswegs einfach und reibungslos vor ſich gehen. Zur Herbeiführung einer ſchnellen Verſtändigung mit Frankreich itt der Generaldirektor der B. J. 3. Quesnay, am Dienstag nach Paris abgereiſt. Die am heutigen 18. Juli fälligen Zinsraten für die Noung⸗ anleihe und Dawesanleihe ſind von der Reichsbank eprompt entrichtet worden. Hugenberg und die Danatbank Millionen⸗Schulden für die Zeitungen und die Ufa? Die„Tägliche Rundſchau“ bringt folgende Meldung, die im Beſtätigungsfalle von ſchwer⸗ wiegenden politiſchen Folgen begleitet ſein würde: „Man weiß allgemein, daß der Scherl⸗Verlag Hugenbergs zu den Schuldnern der Danat⸗ bank gehört. Es würde dem Scherl-Verlag ſehr unangenehm ſein, wenn die 23 Mill./ von der Danatbank zurückgefordert würden. Wenn wir richtig unterrichtet ſind, ſo iſt Hugenberg nicht kur kurzfriſtig durch den Scherl⸗Verlag bei der Danatbank verſchuldet, ſondern auch um einen min⸗ deſtens 50 Proz. höheren Betrag lang⸗ friſtig durch die Ufa.“ Starke Deviſenrückflüſſe bei der Reichsbank Die verſchärfte Kreditreſtriktion der Reichsbank t auch zu einem wirkſameren Druck auf die Deviſen⸗ vorräte von Banken und Wirtſchaft geführt. Wie wir hören, konnte die Reichsbank ſeit Montag, 13. Juli eviſenzugänge von etwa 50 bis 60 Mill. Mark buchen. JJ Berlin, 15. Juli. Nach unſeren Informationen iſt man ſich in Krei⸗ ſen des Direktoriums der Reichsbank über die zu faſſenden Maßnahmen noch nicht ſchlüſſig geworden. Das Direktorium berät zur Zeit noch. Gerüchte über Beſchlüſſe eilen demnach den Tatſachen voraus. Das Projekt der zuſätzlichen Ausgabe von Rentem⸗ markſcheinen ſcheint z. Zt. in den Hintergrund gerückt zu ſein. zu einer Herabſetzung der geſetzlichen Deckungsgrenze ſchreitet. Nach dem Bankgeſetz iſt hierzu zwar die Ermächtigung des Generalrats notwendig, es iſt aber anzunehmen, daß der Generalrat in ſeiner Sitzung am 5. Juli die Reichsbank ermächigt hat, im Falle der Not die geſetzmäßige Deckung zu unterſchreiten. Nach dem Kommentar Dr. Schachts zum Bankgeſetz liegt dies durchaus im Rahmen des Geſetzes. Mit Unterſchreitung der 40proz. Deckungsgrenze wird der Zu erwarten iſt, daß die Reichsbank Reichsbank die Pflicht auferlegt, eine Notenſteuer an das Reich abzuführen, die nach einem feſt⸗ geſetzten Schema entſprechend der Unterſchreitung ſteigt. Gleichzeitig muß ebenfalls nach einem genau feſtgelegten Schema der Diskontſatz entſprechend der Unterſchrei⸗ tung heraufgeſetzt werden. Bei einer Deckung von 30 v. H. würde 3. B. der jetzige Satz von 7 v. H. um 4 v. H. auf 11 v. H. erhöht werden müſſen. Im Bereich der Möglichkeit liegt jedoch durchaus, daß die Reichsbank tber dieſe geſetzlich vorgeſchriebene Erhöhung des Diskontſatzes hinausgeht, um insbeſondere geha m⸗ ſterte Deviſen herauszulocken. Wie weit die Reichsbank ſchließlich dabei gehen wird, ob ſie, wie verlautet, ſich ſogar zu einer Verdreifachung des gegenwärtig geltenden Satzes entſchließt, darüber iſt man ſich bei der Reichsbank im Augenblick ſelbſt noch nicht im klaren. Vernünftige engliſche Anfichten Verſuche zu einer Vermittlung zwiſchen Paris und Verlin Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 15. Juli. Die Preſſe iſt voll von Gerüchten über die Mög⸗ lichkeiten einer Annäherung der politiſchen Stand⸗ punkte von Parts und Berlin. Dieſe Spekula⸗ tionen werden ſich zum Teil durch offizielle Dementis⸗ oder durch die Entwicklung der nächſten Tage von ſelbſt erledigen. Es kann auch nicht geleugnet werden, daß unter der Oberfläche der optimiſtiſchen Preſſe⸗ kommentare, die unter allen Umſtänden einen deutſch⸗frantzöſiſchen Ausgleich in Fluß zu bringen verſuchen, die hartnäckige Kouſequenz der franzöſiſchen Politik in den letzten Wochen durchaus nicht verkannt wird. Nichtsdeſtoweniger werden die Hoffnungen auf eine Verſtändigung, die Außenminiſter Hen derſon geſtern im Zuge von Calais nach Paris einem Reu⸗ ter⸗Korreſpondenten zum Ausdruck brachte, aufs entſchiedenſte geteilt. Man würde dieſen engliſchen Vermittlung s⸗ vorſchlag mißverſtehen, wenn man davon aus⸗ ginge, daß Miniſter Henderſon einen größeren oder geringeren Teil der franzöſiſchen Wünſche als Bedingung für eine Kreditgewährung an Deutſchland durchzuſetzen hoffte. Das engliſche Beſtreben iſt im Gegenteil, die finanziellen und die politiſchen Fragen zit entwirren und eine politiſche Auseinanderſetzung nach dem Prinzip des gegenſeitigen Neh⸗ mens und Gebens in Fluß zu bringen, die der Natur der Sache nach erſt Ergebniſſe zeitigen könnte, nachdem hier die Kreditfrage entpolitiſiert und gelöſt wäre. Die Gedankengänge drehen ſich dabei in erſter Linie um den deutſchen Panzerſchiffbau und erſt in zweiter um die Zollunion Wir können nicht be⸗ urteilen, wieviel Vertrauen eine Pariſer Mel⸗ dung der„Morning Poſt“ verdient, wonach man in Paris nicht abgeneigt wäre, als Gegenleiſtung für ein deutſches Zugeſtändnis in der Flottenfrage auf den jüngſt unter Schwierigkeiten von der franzöſi⸗ ſchen Kammer bewilligten Bau des bekannten 23 000 Tonnen⸗Frachtſchiffes zu verzichten. Was die Zoll⸗ uſtion anlangr, ſo entwickeln die engliſchen Blätter mehr und mehr Verſtändnis dafür, daß zum minde⸗ ſten das Gutachten des Haager Gerichtshofs abge⸗ wartet werden müſſe. Bei alledem fühlt man ſich der Unterſtützung des amerikaniſchen Staats⸗ ſekretärs, der ſich gleichzeitig mit Henderſon in Paris aufhält, im voraus ſicher. Konſervative Kreiſe in England ſtehen eini⸗ germaßen unter dem Eindruck gewiſſer Möglichkeiten, die auf eine Loslöſung von der Weltwirtſchaft hinauslaufen und ſeine Lage derjenigen Rußlands ähnlich mache würden. s Als charakteriſtiſch für die neue engliſche Haltung können die folgenden Ausführungen der„Times“ gelten: „Der gute Wille Englands hat nichts Excluſives. Wenn ſich an die Reiſe des engliſchen Außenmini⸗ ſters ein Beſuch der deutſchen Miniſter in Paris anſchließt, ſo wird niemand ſich mehr freuen als die 7 ũã dd ¶ãpDDVbCbCCCãõãõͤõͤõͥͥͤũã ͤ yy ͥã ĩ yſͥꝗ y Polniſche Matroſenpatrouillen durchſtreifen Danzigs Straßen Ein neuer polniſcher Gewaltakt gegen die freie Stadt Danzig erregt die Erbitterung der Bevölkerung: Geſchloſſene Matroſenpatrouillen durchſtreifen die Stadt und bilden ſo eine illegale polniſche Pollzei. Die. Danziger Regierung läßt dieſe Patrouillen von ihren Poliziſten begleiten und hat beim Völkerbundskommiſſar Gravina ſchärfſten Proteſt gegen dieſes unerhörte Vorgehen Polens erhoben.„ engliſche Regierung, und es wird diesſeits des Kanals keinerlei Argwohn gehegt werden, daß ir⸗ gendwelche deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung ſich gegen einen Abweſenden richten könnte. Engeres Zuſammenarbeiten zwiſchen den beiden Ländern iſt dasjenige, was wir am meiſten wünſchen. Wenn Frankreich und Deutſchland ſich ein für alle Mal entſchließen könnten, daß einer die Verlegenheit des anderen mehr als eine Gelegenheit betrachtet, ihm zu helfen, als von ihm einen Vorteil zu erreichen, ſo wäre der Gewinn für beide und für alle anderen offenſichtlich ſehr groß. Sicher iſt es noch nicht zu ſpät, wie leidenſchaftlich auch die franzöſiſche öffentliche Meinung dem Gedan⸗ ken der„Garantien“ anhängen mag. Die weiter⸗ blickenden Mitglieder der franzöſiſchen Regierung können nicht umhin, ſich die Frage vorzulegen, ob der Verſuch, von Dr. Brüning politiſche Zuge ⸗ ſtändniſſe als Gegenleiſtung für finanzielle Hilfe zu erzwingen, nicht auf die Dauer Frankreichs eigenen Zwecken entgegenarbeiten würde, ſelbſt wenn er für den Augenblick Erfolg hätte. Die Rückwirkungen auf die deutſche öffentliche Meinung würden nahezu unvermeidlich die Stellung des Kanzlers unhaltbar machen. Es beſteht auch keinerlei Ausſicht auf eine andere deutſche Regierung, die ſich den fran⸗ zöſiſchen Wünſchen beſſer anpaſſen würde. Alle Anzeichen weiſen darauf hin, daß, wenn die Forderung politiſcher Garantien, die ja noch nicht offiziell formuliert worden iſt, nicht aufgegeben wird, Europa völlig in eine Sackgaſſe geraten und ſeine wirtſchaftliche Stabilität in Gefahr geraten wird. Es wäre ein großer Fehler, den Ernſt der Lage zu unterſchätzen. Wenn gicht vereinigte Anſtrengungen gemacht werden, um ſchleunigſt aus ländiſche Hilfe für Deutſchland ſicherzuſtellen, ſo iſt ſicher, daß Deutſchland gezwungen ſein wird, die Lh⸗ ſung ſeiner finanziellen und wirtſchaftlichen Schwie⸗ rigkeiten auf eigenen Wegen zu ſuchen. Das wird ſich wahrſcheinlich nicht nur als ſchwierig und ſchmerzlich für Deutſchland ſelbſt, ſondern auch als ſehr ſchädlich für die Intereſſen ande ⸗ rer Länder erweiſen.“ Der politiſche Geſichtswinkel Wie die Bank von England über die Kredithilfe an Deutſchland denkt Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 15. Jult Nach einer Aeußerung des den engliſchen Außen⸗ miniſter Henderſon begleitenden Sekretärs liegt den hier eingeleiteten franzöſiſch⸗engliſchen Be⸗ ſprechungen ein Expoſé des Gouverneurs der engli⸗ ſchen Staatsbank, Montagu Norman, zugrunde, in dem es heißt, 5 daß eine langfriſtige Anleihe an Deutſchland nur dann gegeben werden könne, falls die intereſſterten Regierungen gemeinſchaftlich das Kreditproblem unter einem politiſchen Geſichtswinkel prüfen. Henderſon iſt, wie uns mitgeteilt wird, bemüht, im Laufe der hier ſtattfindenden Beſprechungen die Richtlinien für eine franzöſiſch⸗engliſche Einigung zu finden und die Reichsregierung für eine Zuſammenarbeit zu gewinnen. Die Mittagsblätter zeigen heute auf Grund der hier ein⸗ getroffenen Londoner Berichte merkbare Nervoſität. „Paris Midi“ ſchreibt: „Wir wollen uns von den Engländern und Amerikanern nicht übers Ohr hauen laſſen.“ Die Pariſer Vorbörſe eröffnete ziemlich ſchwach. Auf dem Deviſen markt richtete ſich die Mark nach den Newyorker Börſen und befand ſich außerhalb beſonderen Intereſſes. Die Werte oſt⸗ europäiſcher Staaten zeigen ſtarke Rückgänge. Man hatte den Eindruck, daß das Finanzminiſterium mit den Großbauken entſprechende Vereinbarungen ge⸗ troffen hatte, um aus politiſchen Gründen eine ſtarke Verſchlechterung der Pariſer Börſenlage hintan zu laſſen. Reichsbahn zahlt Gehälter und Löhne — Berlin, 15. Juli. Wie die Deutſche Reichsbahn. geſellſchaft mitteilt, hat die Reichsbahn die fälligen Gehälter für die Angeſtellten und die Löhne für die Arbeiter aus den ihr zur Verfügung ſtehenden Mit⸗ teln gezahlt. Die Bahn hat ferner die Garantie der Einlagen bei den Reichsbahnſparkaſſen übernommen. 17 f 2. Seite/ Nummer 322 Mittwoch, 15. Juli 1931 1 Wieder ein „ Berliner Kommunalſkandal — Berlin, 15. Juli. Der Aufſichtsrat der Berliner Ver⸗ Leh* 85 G eſellſchaft hat in ſeiner geſtrigen Sitzung einen Beſchluß gefaßt, der bei Bekanntwerden großes Aufſehen hervorrief. Sämtliche Magiſtrats⸗ akten und die Akten des Aufſichtsrats, die ſich auf den Abſchluß des Dan at Bankkredits für die Berliner Verkehrs⸗Geſellſchaft in Höhe von 30 Mil⸗ lionen Dollar beziehen, ſollen unter Ver⸗ ſchluß gelegt werden. CC; Wie die„Köln. Ztg.“ dazu erfährt, haben ſich beim Abſchluß des Kredits allerdings Dinge ereignet, die nicht alltäglich ſind, und wohl noch eine eingehende Unterſuchung nach ſich ziehen werden. Es handelt ſich darum, daß der Vertrag, der dem Aufſichts⸗ rat vorgelegt wurde und den er genehmigte, mit dem endgültigen Vertrag, der mit der Danat⸗Bank abgeſchloſſen wurde, nicht über⸗ einſtimmt. Auch der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung wurde der endgültige Vertrag nicht vorge⸗ legt. In dem von dem Aufſichtsrat nach langem Widerſtand genehmigten Vertrag war als Paragraph 7 die wichtigſte Beſtimmung des Vertrags überhaupt enthalten, daß näm⸗ lich der Kredit nicht am Verfalltag bezahlt werden müßte, ſondern durch eine monatliche Rate in Höhe von 3,3 Millionen Mark an den TDilgungsfonds der Danat⸗Bank amortiſtert werden könne. Dieſe Beſtimmung, auf der in der Hauptſache die Zuſtimmung der Aufſichtsratsmitglieder zum Vertrag beruhte, iſt in dem endgültigen Vertrag nicht enthalten. Vielmehr ſieht dieſer als Fällig⸗ keitstermin der Geſamtſumme den 15. Juli vor. Ferner genehmigte der Aufſichtsrat ſeiner. zeit den Kredit über„Goldmark⸗Millionen“, abge⸗ ſchloſſen wurde in Dollar ⸗ Millionen. — * Dieſe Feſtſtellungen haben in der Oeffentlichkeit naturgemäß große Aufregung hervorgerufen. Es ſoll nunmehr feſtgeſtellt werden, wer für dieſe Aende⸗ rungen, die für Berlin eine nicht unbe⸗ trächtliche Schädigung bedeuten, verantwort⸗ lich iſt. Zur Zeit des Vertragsabſchluſſes war der jetzige Oberbürgermeiſter von Magdeburg, Reuter, der Auſſichtsratsvorſitzende der Berliner Verkehrs⸗ Geſellſchaft. Matdonald und Henderſon ſind 1 am Freitag in Verlin bDirahtbericht unſeres Berliner Büros 1 Berlin, 15. Juli. Das offizielle Programm für den Berliner Auf⸗ enthalt der engliſchen Gäſte ſteht nunmehr feſt. Am 110 Freitag morgen um.37 Uhr trifft der Staatsſekre⸗ tär des Auswärtigen, Henderſon, auf dem Bahn⸗ hof Friedrichſtraße ein. Von 1112.50 Uhr iſt eine Beſprechung im Auswärtigen Amt eingeſetzt. Um 13.30 Uhr findet ein Frühſtück beim Außenminiſter ſtatt. Am Nachmittag werden die Beſprechungen fortgeſetzt werden. Um.50 Uhr erwartet man den engliſchen Premierminiſter Macdonald, der um dieſe Zeit im Flughafen Tempelhof ankommen wird. Macdonald und Henderſon, der ihn von dort abholt, werden gemeinſam zum Hotel Kaiſerhof fahren, wo ſie während des Berliner Beſuches wohnen werden. Um 8 Uhr gibt der Reichskanzler ein Diner. Im Anſchluß daran wird die deutſch⸗engliſche Vereini⸗ 1 gung im Kaiſerhof von den engliſchen Miniſtern 13 empfangen werden. Am Samstag vormittag 11 Uhr werden die Gäſte dem Reichspräſidenten Hindenburg ihren Beſuch abſtatten, um ſich gleich hinterher nach Hubertus⸗ ſt ock zu begeben, wo ſie um.30 Uhr gemeinſam mit dem Außenminiſter und dem preußiſchen Miniſter⸗ 1 9 55 das Frühſtück einnehmen werden. In Hubertusſtock werden die Herren bis zum Sonntag vormittag bleiben. Dann fahren ſie nach Berlin zu⸗ rück. Um.30 Uhr ſind ſie vom preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten zu einem Frühſtück eingeladen. Den Abſchluß des Programms bildet um.30 Uhr ein Diner in der britiſchen Botſchaft. Abreiſe am Montag. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe geht es nicht Die ſehr bedenklichen Beſorgniſſe der amerikaniſchen Finanzkreiſe Telegraphiſche Meldung — London, 15. Juli. Waſhingtoner Korreſpondent der„Ti⸗ mes“ meldet: die Finanzkreiſe ſind nervös und zögern mit Rückſicht auf das Riſiko, das mit der Gewährung umfangreicher Kredite an Deutſchland verbunden wäre. Obwohl es ſich in erſter Linie um ein Bankproblem handelt, wird die Haltung der Bundesreſervebank und der anderen Banken in ſehr erheblichem, vielleicht in entſchei⸗ dendem Maße von der Unſicherheit bezüglich der politiſchen Haltung der franzöſiſchen Regie⸗ rung und der franzöſiſchen Finanz beſtimmt. In hieſigen amtlichen und nichtamtlichen Finanzkreiſen herrſcht die entſchiedene Beſorgnis, Franzoſen abſeits ſtehen, oder auch nur „finanzielle Neutralität“ wahren, das un⸗ vermeidliche Riſiko einer Kreditgewährung an Deutſchland ſehr ernſt vergrößert werden würde. Denn es entſtände dann die Gefahr plötzlicher finanzieller Angriffe von Paris auf Berlin, London und andere finanzielle Mittelpunkte, die in der Zurückziehung kurzfriſtiger Kredite ſich zeigen und den Zweck haben würden, einen politiſchen Druck auszuüben. Die amerikaniſchen Finanzleute Rede des franzöſiſchen Telegraphiſche Meldung Berlin, 14. Jult. Der franzöſiſche Botſchafter de Margerie hat heute bei einem Empfamg der franzöſiſchen Kolonſe, der aus Anlaß des Nationalfeſtes ſtatt⸗ fand, eine Anſprache gehalten, in der er u. a. aus⸗ führte: Wenn wir gewiſſe Fehler feſtſtellen, die notwen⸗ digerweiſe verhängnisvolle Folgen gehabt haben, ſo iſt es nicht gewiß, daß ſie alle hätten vermieden wer⸗ den können. Es ſei ein Vorzug der franzöſiſchen Raſſe, daß der Sinn des Mitgefühls und der Menſch⸗ lichkeit ihr erlaube, ſich nicht ſo ſehr über die un⸗ gerechten Angriffe zu ſorgen. Selbſt wenn eine Mei⸗ nung, die man beſſer oder weniger leidenſchaftlich unterrichtet ſehen möchte, ſich verirre, wüßten die or Der daß, wenn die und auch das amerikaniſche Staatsdepartement ſind über die Hartnäckigkeit, mit der dieſe Politik während der letzten Wochen durchgeführt worden iſt, ſehr erregt. Die Erinnerung an den Angriff der darauf auf Oeſterreich ausgeübt wurde, um es zum Verzicht auf die Zollunion zu zwingen — ein Druck, von dem Oeſterreich nur durch das Eingreifen der Bank von England gerettet wurde— iſt hier noch ſehr lebendig. Man macht ſich klar, daß Frankreich, wenn es ein politiſches Motiv dafür hat, nicht nur ſehr viel tun kann, um die Ausſichten eines Kredites von Deutſchland zu vernichten, ſondern auch ſehr ernſten Druck auf Lon don und vielleicht ſogar auf Newyork ausüben kann, wo der Betrag der franzöſiſchen kurzfriſtigen Kredite ſchätzungsweiſe auf 250 bis 500 Millionen Dollar ſich belaufe. Aus dieſem Grunde ſprachen am Montag einige hochgeſtellte Regierungsbeamte ſehr nachdrücklich die ernſte Hoffnung aus, daß Frankreich und Deutſchland Schritte tun werden, um baldigſt eine politiſche Annäherung herzuſtellen. Man iſt hier der Meinung, daß ein Bankkredit Deutſchland wohl über die gegenwärtige Kriſis hinweghelfen könnte, daß aber keine dauernde Sicherheit erreicht werden könne, bevor eine ſolche Annäherung erfolgt ſei. Volſchafters in Berlin Franzoſen, daß diejenigen, die die Verantwortung trügen, eine Vorſicht auf franzöſiſcher Seite verſtehen würden, die durchaus nicht die mutige Uebernahme von Riſiken und Opfern aus⸗ ſchließe und ſie wüßten, wenn Frankreich dauernde Löſungen zu erreichen verſuchte, daß dieſes ge⸗ ſchehe, um ein grauſames Morgen zu vermeiden. Wir dürfen, ſagte der Botſchafter, in dieſem Lande, trotz ſo vieler Schwierigkeiten nicht aufhören, für ein beſſeres Verſtehen der franzöſiſchen Abſichten zu wer⸗ ben. Schließlich gab Botſchafter de Margerie ſei⸗ ner Hoffnung Ausdruck, daß aus der augenblick⸗ lichen Kriſis ein beſſeres Begreifen der in⸗ ternationalen Gegenſätze ſich ergeben werde, damit man endlich das Wunder der notwendigen Har⸗ monie erlebe. Der Konflikt Muſſolini-Valikan Erklärungen der faſchiſtiſchen Partei zur Enzyklika Telegraphiſche Meldung Rom, 15. Juli. Geſtern nachmittag trat unter Vorſitz Muſſo⸗ linis das Direktorium der faſchiſtiſchen Partei zu⸗ ſammen. Das Parteidirektorium hat in bezug auf die kürzlich erſchienene päpſtliche Enzyklika drei Er⸗ klärungen angenommen, worin es heißt: 1. Das Direktorium der faſchiſtiſchen Partei pro⸗ teſtiert auf das beſtimmteſte gegen die Behauptungen der Enzyklika, wonach der Eid der Schwarzhemden mit Rückſicht auf das Brot, die Karriere oder das Leben abgegeben werde. Die Schwarzhemden haben bewieſen, daß ſie auf Brot, Karriere und auch auf das Leben verzichten können, wenn es für das Vater⸗ land oder für die faſchiſtiſche Revolution nötig iſt. Die ſchwere Beleidigung wird deshalb zurück⸗ gewieſen, mit der man verſucht hat, ihre durch Opfer ſchon bewieſene Treue zu erniedrigen. 2. Das Direktorium der faſchiſtiſchen Partei lehnt mit Entrüſtung und mit genauer Kenntnis der Tatſachen die Behauptung des Vatikans ab, wonach die Freimaurer wieder zu Anſehen in den Reihen der Partei gelangt ſeien. Das Direktorium der fa⸗ ſchiſtiſchen Partei wacht, um zu vermeiden, daß die alten Ueberbleibſel der demokratiſch⸗freimaureriſch⸗ liberalen Kreiſe wieder irgendwelche Tätigkeit auf⸗ nehmen können. Nach dieſer Klarlegung ſtellt das Direktortum der faſchiſtiſchen Partei das uner⸗ hörte Bündnis feſt, das ſich zwangsläufig zwi⸗ ſchen dem Vatikan und der Freimaurerei gebildet hat, die heute durch die gemeinſame Feindſchaft gegen den faſchiſtiſchen Staat verbunden ſind. 3. Das Direktorium der faſchiſtiſchen Partei pro⸗ teſttert gegen die Lügen und wendet ſich gegen die Behauptungen, die in einer aus vatikaniſcher Quelle ſtammenden ausländiſchen Note gegen die faſchi⸗ ſtiſchen Knabenverbände Balilla enthalten ſind, und erklärt, daß es niemanden erlaubt ſein darf, eine große Organiſation zu verleumden, für die Tau⸗ ſende ſtreng ausgewählter Faſchiſten, Tauſende von Lehrkräften der öffentlichen Schulen und 2000 Ka⸗ pläne arbeiten, eine Organiſation, die diejenigen vorbereiten ſoll, die die faſchiſtiſche Revolution fort⸗ ſetzen werden. auf die Kreditanſtalt und an den finanziellen Druck, Badiſche Politik Die Gemeinden zum Notgeſetz Der Vorſtand des Verbandes bad. Gemeinden hat, wie er der Preſſe mitteilt, in ſeiner Sitzung vom 14. Juli„mit ſchwerſter Beſorgnis und größtem Be⸗ dauern von dem badiſchen Notgeſetz, das ohne die in der badiſchen Verfaſſung vorgeſchriebene An⸗ hörung der Gemeinden zuſtande kam, Kenntnis ge⸗ nommen. Die Regierung verſucht darnach, auch jetzt wieder die Finanzen des badiſchen Staates auf Koſten der Gemeinden ins Gleichgewicht zu bringen, ohne Rückſicht darauf zu nehmen, daß viele arme und leiſtungsſchwache Gemeinden ohnehin ſchon ihre laufenden Verpflichtungen nicht mehr er⸗ füllen können, trotzdem ſie Gemeindeſteuerfüße bis zu 3/ von 100% Grundvermögen aufzuweiſen haben. Vielfach können ſie ihre laufenden Unter⸗ ſtützungsaufwendungen für die ausgeſteuerten Er⸗ werbsloſen und für die übrigen Gemeindeausgaben nur noch durch fortgeſetzte kurzfriſtige Kapitalauf⸗ nahmen beſtreiten. Trotz der jahrelangen eindring⸗ lichſten Vorſtellungen des Verbandes bad. Gemein⸗ den haben ſich Regierung und Landtag bis jetzt nicht dazu entſchließen können, weder in der badiſchen Steuerverteilung einen gerechten Finanzausgleich zu ſchaffen, noch auf dem Gebiete der Straßenkoſten und der Fürſorgelaſten eine brauchbare Löſung zu finden, ſo daß nunmehr nach einer weiteren völlig untragbaren Belaſtung der Gemeinden mit Schul⸗ beiträgen, die zudem dem§ 20 Abſ. 2 der badiſchen Verfaſſung widerſpricht, vielerorts die Kataſtrophe nicht mehr abzuwenden iſt. Dies umſomehr, als ſämtliche Einnahmen an Holzgeldern, Pachtzinſen, Steuerüberweiſungen ſtändig zurückgehen und die Gemeindeſteuern nicht nur ſehr verſpätet eingehen, ſondern zum großen Teil ſogar unbeibringlich ſind, ſowie ferner eine Erhöhung der ohnehin ſchon über⸗ ſpannten Realſteuern reichsgeſetzlich unzuläſſig iſt und auch die Bier⸗ und Bürgerſteuern, deren Er⸗ höhung allein noch geſetzlich erlaubt iſt, ſelbſt wenn ſte noch ſo ſtark angeſpannt werden, in den Land⸗ gemeinden keinen genügenden Erſatz bringen. Ebenſowenig liegt für die mittleren und kleineren Gemeinden in der Gemeindebeamtenbeſoldung die von der Regierung als Ausgleich in Ausficht ge⸗ ſtellte Reſerve, weil die Beſoldungsneuregelung durch entſprechende Abſtriche zumeiſt ſchon durch⸗ geführt iſt und weil in den allermeiſten dieſer Ge⸗ meinden überhaupt keine kürzungsfähigen Bezüge vorhanden ſind, nachdem das Notgeſetz ſelbſt die Gehalte unter 2000 von der Kürzung ausnimmt. Das Notgeſetz bringt demnach, im Ganzen ge⸗ ſehen, eine weitere für faſt alle Gemeinden völlig untragbare Belaſtung und verſucht damit zwar die Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen, verſäumt es aber, eine gerechte Verteilung der Reichsſteuer⸗ anteile vorzuſchreiben und einen ebenſolchen Laſten⸗ ausgleich zwiſchen den einzelnen Gemeinden bezüg⸗ lich der gemeindlichen Straßenkoſtenanteile dadurch herbeizuführen, daß dieſe nach Leiſtungsfähigkeit und Nutzen verteilt werden und unterläßt weiter die unumgängliche Uebertragung der gehobenen Fürſorge(mit Ausnahme der Kriegsbeſchädigten⸗ und ⸗Hinterbliebenenfürſorge) auf die Gemeinden, obwohl nur von letzteren allein eine individuelle Fürſorge durchgeführt und damit viel überflüſſige Verwaltungsarbeiten und ebenſolche Aufwendungen erſpart werden können.“ Der Vorſtand hat beſchloſſen, entſprechende Vor⸗ ſtellungen beim Landtag zu erheben, damit die⸗ ſer die unmöglichen Belaſtungen von den Gemein⸗ den abwendet und nötigenfalls andere Wege zur Sanierung der Staatsfinanzen beſchreitet. Aus dem Landtag Die Landtagsfraktion der NS Da hat an den Landtagspräſidenten ein Schreiben gerichtet, in der ſie unter Berufung auf die Notverordnung die ſofſortige Einberufung des Landtages for⸗ dert. Die Deutſchnationalen haben ſich die⸗ ſem Schritt angeſchloſſen. Die Sozialdemokraten und das Zeu⸗ trum halten im Laufe des Mittwochs im Landtag Frakttonsſitzungen ab. Friedrich Gundolfs Beiſetzung Kr. Heidelberg, 15. Juli. Unter einem Berg von Blumen und Kränzen ſteht in der Kapelle des Heidelberger Bergfried⸗ hofes der Sarg mit der ſterblichen Hülle Friedrich Gundolfs. Dicht gedrängt ſieht man Dozenten, Studenten und Freunde. Aus jedem Auge ſpricht Aufrichtige Trauer und tiefes Mitgefühl mit der jungen Witwe und den Anverwandten. Die um⸗ florten Fahnen der Korporationen runden das aka⸗ demiſche Bild. Aus der Niſche erklingt das Andante aus der erſten Sonate für Viola da Gamba von Bach und dann legt der Rektor der Univerſität, Prof. Dr. Meiſter, mit Dankesworten den erſten Kranz nieder. In Trauer und tiefer Dankbarkeit gedenkt die Univerſität des geliebten Lehrers und Kollegen, des genialen Dichtergelehrten, des edlen Menſchen. Geheimrat Prof. Dr. Panzer ſpricht für die philoſophiſche Fakultät und für die Akademie der Wiſſenſchaften. Als nächſter Zunft⸗ genoſſe gibt er dem tiefen Schmerz, aber auch dem Stolz und der Dankbarkeit der Inſtitute beredten Ausdruck. Eine Fakultät mit ihrem Lehr⸗ und Lerubetrieb, aber auch eine Akademie ſeien nicht die Räume, in die ſich eine Perſönlichkeit wie Gundolf einreihen laſſe. Das Werk Gundolfs werde in einer beſonderen Gedenkfeier der Univer⸗ ſätät herausgeſtellt werden. Aber es heiße an ſeinem Werk vorbeiſehen, wenn man nicht den Men⸗ ſchen Gundolf zuerſt erwähnte, denn Gundolfs eigenſte Anſicht ſei immer geweſen, daß Werk und Menſch untrennbar ſeien. Gundolfs Lehrſtuhl ſei ihm die Bühne geweſen, von der herab er ſich ver⸗ künden konnte. Er war ein dankbares Glied der Univerſität, obwohl manches ihm als Zwang er⸗ ſchien. Form von außen herangetragen war ihm eine Laſt. Alles Wiſſen war überdeckt von dem wunderbar funkelnden Geiſt ſeiner Sprache, ſeiner unnachahmbaren Art. Gundolf war ein Lehrer im reinſten Sinne des Wortes und ebenſo ein Profeſſor im urſprünglichſten Gebrauch dieſes Ehrentitels. Strengſte Forderung an ſich ſelbſt, Treue zum Werk, Beiſeiteſchieben alles Kleinen gegen das Kleinliche, andächtigſte Hingebung an alles Große, das war es, was er vorlebte. Und darin lag der Zauber ſeines Weſens. Gundolf bewahrte dieſen Zauber auch im Leben des Alltags. Seinen Schü⸗ lern war er der gütigſte Berater. Einziger Troſt ſei, daß wir uns ſagen können, er war unſer. Dann nahm Profeſſor Panzer Abſchied von dem Mann, den Geiſt und Güte zu dem gemacht haben, was er war. Er war ein Teil jenes lebendigen Geiſtes, dem die Univerſität dienen ſoll. Gott und die Liebe ſeien die Sterne geweſen, die über Gundolfs Leben richtunggebend geſtanden hätten. Prof. Alfred Weber, der in tiefſter Erſchütterung für die engeren Freunde des Verſtorbenen an die Bahre tritt, hielt es für unheilig, wenn die, die Gundolf beſonders nahe geſtanden hätten, glauben wollten, in dieſer Stunde das Weſen dieſes wunderbaren Mannes ganz aufzeigen zu können. Wir Zurückgebliebenen müſſen dankbar ſein, daß wir ihn hatten. Gundolf war unter uns wie ein diesſeitig jenſeitiges Licht und darum können und müſſen wir dieſes Licht auch jetzt noch hüten zu unſerem eigenen und der Allgemeinheit Nutz und Frommen. Die letzten Lebensjahre an der Seite der Gattin ſeien für Gundolf die Erfüllung geweſen. Ein Schüler gibt dann ſeiner Freunde tiefſter Trauer lebhaften Ausdruck. In einer Zeit, in der Führernaturen immer ſeltener wären, treffe die Jugend ein ſolcher Verluſt doppelt ſchwer. Einige ſtille Kranzniederlegungen folgten. Als die Arie aus der Ddur⸗Suite von Bach verklungen war, ſetzte ſich unter Vorantritt der ſtudentiſchen Korporationen der lange Trauerzug in Bewegung. Hoch oben im ſchönen Bergfriedhof fand Gundolf ſeine letzte Ruheſtätte. Ein Columbus⸗Drama auf dem Donau⸗ Dampfer. Eine Schauſpielgeſellſchaft in Bu dapeſt hat einen Donaudampfer gemietet, auf dem wäh⸗ rend der Sommermonate das Stück des ungariſchen Erzherzogs Joſef Ferene„Columbus“ geſpielt wer⸗ den ſoll. Der Dampfer, der auch dem Aeußeren nach zu dem Schiff des Columbus ausgeſtattet worden iſt, wird während der Sommermonate die haupt⸗ ſächlichſten Donauhäfen beſuchen. Sommer am Kaiſerſtuhl 5 Von Albert Ludwig Vom öſtlichen Rande des lichten Buchenwaldes, der im Laufe der Zeit über die Lößhügel hinweg den Gipfeln der Kaiſerſtuhlberge zu geflohen iſt, hat man eine ſchöne Ausſicht auf die rebenbepflanzten, durch Täler getrennten Vorberge, und darüber hinaus auf die weite, vielgeſtaltige Rheinebene mit Dörfern, Pappeln und Bächen, die ſich ſilbern durch grüne Wieſen ſchlängeln. Faſt willkürlich ſcheinen die vielen Einzelheiten in die Ebene hineingeſtreut, die mit der blauen, zarten Silhouette der Schwarzwald⸗ berge abſchließt. Ich lagere mich auf einer weichen Grasbank und überlaſſe mich ganz der Stimmung des Augenblicks. Schwer iſt die Luft und ſchwer die Erde. Ihr Atem geht mühſam. Hoch und feſt haften am Himmel unbewegt bleierne Wolken. Die Ueppigkeit der Vege⸗ tation auf den Lößbergen teilt ſich erdrückend mit. Aus dem Bötzinger Tal herauf kommt leuchtend, braun und warm das monotone Summen einer Mühle, erfüllt die ganze Natur und lagert wie ein ſchwermütiges traumhaftes, unbeſchreiblich geſtalt⸗ loſes Erinnern über der Ebene und den Bergen. Die Farbigkeit der Landſchaft iſt mattgrün, mit viel Ocker und ſtumpfem Blau. Einzelne leuchtende Akkorde tönen dazwiſchen, Blumen, die an den Hän⸗ gen der Hohlwege ſtehen: weiße Anemonen, rote Nelken und hie und da ein ſchüchternes Hecken⸗ röschen. Vereinzelte Metallſchläge klingen von weit her und unterbrechen hell das Summen der Mühle; Bauern ſchlagen Stecken zu den Reben. Da kommt überraſchend eine ſchwerfällige Be⸗ wegung in die Natur. Ein Fuhrwerk ſchleicht ge⸗ mächlich einen Hohlweg herauf; Kühe ziehen einen Dielenwagen. Daneben läuft ſchweren Schrittes ein Bauer, der mit aufmunterndem Hoi! die Tiere peitſchend antreibt. Es ſcheint faſt ſo, als ob die ſchwere Erde, der gelbe Lehm, die ganze frucht⸗ ſchwangere Atmoſphäre, ſich zu beweglichen Formen geſtaltet hätten, die da an mir vorüberziehen, wieder zurück zu ihrem lehmigen, grundigen, gelben Ur⸗ ſprung. 0 5 Der Wagen rollt vorbei und verſchwindet in einer Hohlwegbiegung. Man hört noch ab und zu das Knattern der Räder, die in den Achſen locker ſind. Jetzt iſt wieder Stille. Die Landſchaft ruhig, unbewegt. Ueber ihr, am hohen Himmel, kleben bleierne Wolken, unentwegt ſummt die Mühle und zieht mein Sinnen in eine gedankenloſe, bilderloſe, tönende Traumwelt Um die Verpachtung des Berliner Schiller⸗ Theaters. Nachdem jetzt die Kroll⸗Oper abgeſtoßen worden iſt, war verſchiedentlich auch der Plan auf⸗ getaucht, den Pachtvertrag für das Berliner Schiller⸗ Theater nicht mehr zu verlängern. Nach neueſten Verlautbarungen jedoch ſcheint die Leitung der Staat⸗ lichen Schauſpiele für die weitere Beibehaltung des Schiller⸗Theaters zu ſtimmen. Auch die Genoſſen⸗ ſchaft Deutſcher Bühnenangehörigen ſetzt ſich lebhaft für die Weiterführung des Schilker⸗ Theaters ein. Die Stadtverwaltung der Stadt Berlin hat dem Staat für eine Neuverpachtung der Bühne äußerſtes Entgegenkommen zugeſtchert. Demnach ſcheint ſicher, daß das Schiller⸗Theater als korreſpondierende Bühne dem Staatlichen Schau⸗ ſpielhaus am Gendarmenmarkt auch über den 3. Auguſt 1932 hinaus angegliedert bleibt. Trier ohne Oper und Operette. Die Erwar⸗ tung des Trierer Theaterausſchuſſes, den Spielbe⸗ trieb Oper und Operette erhalten zu können iſt nicht eingetroffen. Dem Theaterausſchuß wurde von der Stadtverwaltung Kenntnis gegeben von der Herab⸗ ſetzung des Zuſchuſſes, der vom Reich und dem Staat Preußen für das Stadttheater zu erwarten ſei⸗ Deshalb wurde zur Erörterung geſtellt, ob der Weg⸗ fall von Oper und Operette eine Fortführung des Theaters ermögliche. Der Ausſchuß beſchloß, daß Voranſchläge für einen Spielplan ohne Oper oder Operette ausgearbeitet werden ſollen. „Ein kürkiſcher Tonfilm. Auch die Türkei hat jetzt ihre eigene Tonfilminduſtrie errichtet. Dieſer Tage iſt in Stambul der erſte Tonfiim„Stra⸗ ßenleben in Stambul“ zur Aufführung ge⸗ langt. Bezeichnenderweiſe ſind die Darſteller nur zum wenigſten Teil Türken, ſondern in der Mehr⸗ zahl Aegypter und Griechen. Der Tonfilm, der von der Regierung finanziert worden iſt, dient der Pro⸗ paganda der neuen Türkei. i 5 geſte mit Ma: der richt ausf zu f N — die von zuge erlaf 5 Uh die work 3 ange Stu wurk der glied mun ausg. den f Kreif 4 A f ergel törich Schm Schmi macher am m 80, G 4 2 * 1 Mittwoch, 15. Juli 1981 —— Gegen Hetzer und Volksvergiſter! Die gefälſchten Extrablätte Wie bereits im Mittagsblatt gemeldet, wurden geſtern und heute gefälſchte Extrablätter mit völligerlogenem Inhalt verbreitet. Die Mannheimer Polizeidirektion hat für den Nachweis der Urheber und Verbreiter dieſer gefälſchten Nach⸗ richten eine Belohnung von 200 01 ausgeſetzt. Hoffentlich gelingt es, die frechen Hetzer zu faſſen. Daß beſonders die Kommuniſten verſuchen, die geſpannte Lage für ſich auszunutzen, verſteht ſich von ſelbſt. Auch hier hat die Polizeidirektion ſofort zugegriffen und ein Verſammlungs verbot erlaſſen, von dem zunächſt eine auf heute nachmittag 5 Uhr in den Roſengarten anberaumte Verſammlung, die obendrein verſpätet angemeldet war, betroffen worden iſt. a E In Ludwigshafen wurden geſtern Plakate angeſchlagen und Flugblättr verteilt, in denen züm Sturm auf die Sparkaſſen aufgeforder wurde. Der Polizei gelang es, die Verbreiter bei der Tat anzutreffen. Es handelt ſich um Mit⸗ glieder der Kommuniſtiſchen Partei und der Kom⸗ muniſtiſchen Jugend. Durch Verſchweigen der Her⸗ ausgeber ſuchen die Kommuniſten in der Bevölkerung den Eindruck zu erwecken, als ob ernſt zu nehmende Kreiſe hinter der Aufforderung ſtänden. An alle beſonnenen Elemente der Bevölkerung ergeht der dringende Mahnruf, nicht in törichter Leichtgläubigkeit auf offenſichtliche Schwindelnachrichten hereinzufallen. Vor allem achte man auf die Quellen, aus denen derartige trübe Dinge fließen. Plakate, Flug⸗ oder Extrablätter ohne Angabe des Herausgebers und Druckers ſind von vornherein gefälſcht. Nerven behalten und beſonnen bleiben! Gegen eine Stockung der Steuerzahlungen Amtlich wird gemeldet:„Die beſtehenden wirt⸗ schaftlichen Verhältniſſe haben in gewiſſem Umfange zu einer Stockung der Steuer zahlungen geführt, Eine derartige Stockung muß im Intereſſe der Allgemeinheit mit allen Mitteln vermieden werden. Gerade in Zeiten wie den gegenwärtigen iſt beſonderer Wert darauf zu legen, daß jeder ſei⸗ nen ſteuerlichen Verpflichtungen nachkommt. Gehen die geſchuldeten Steuern nicht pünktlich ein, ſo wird, wie bisher, mit Einziehung im Nachnahmeverfahren, Mahnung und Beitreibung vorgegangen werden. Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß auch trotz der beiden Bankfeiertage Steuerüberweiſungen von den Banken, Sparkaſſen und Poſtſcheckämtern und Scheckzahlungen jederzeit vorgenommen werden können. Dies gilt auch für die Inhaber von Kon⸗ ten bei der Darmſtädter und Nationalbank. * Dienſtjnbiläum. Inſtallationsmeiſter Jakob Kühle wein feiert heute ſein 40 jähriges Dienſtjubi⸗ läum bei den Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswer⸗ ken, Seine Kollegen ehrten den Jubilar, der ſchon ein ſchickſolreiches Leben hinter ſich hat und dennoch nicht ver⸗ zogtt durch Ueberreichung eines ſchönen Blumenarrange⸗ ments und einer Taſchen uhr mit den herzlichſten Wünſchen. 80. Geburtstag. Frau Margaretha Heckmann geb. Schmitt, Witwe des i. J. 1917 hier verſtorbenen Schuh⸗ Machermeiſters Georg Heckmann, wohnhaft T 2, 13, fetert am morgigen Donnerstag bei 80, Geburtstag. beſter Geſundheit ihren fie E FRRECHTSSC HUT Z VERLAG O. MEISTER. WERDAU/ SA. 2 „Iſt aber klar. Damals, als Sie Privatdozent Waren, wurden den Leibesübungen nicht nur einige Tage und Wochen, ſondern ganze Lebensjahre ge⸗ opfert. Ich meine die militäriſche Ausbildung.“ „Sie werden die allgemeine Wehrpflicht doch nicht kit dem heutigen Sport vergleichen wollen.“ „In Weſen und Ziel natürlich nicht, aber in der Girkung auf deu einzelnen: Bildung der Perſön⸗ lichkeit, der körperlichen und der geiſtigen.“ eim. Ich habe in unſerem heutigen Sportbetrieb — 1 7 . n ut 9 Herr Doktor! nicht viel Geiſt bemerkt.“ „Sport und Sportbetrieb ſind zweierlei.“ „Wir wollen nicht aneinander vorbeireden, Herr Doktor. Ueber Sechstagerennen und dergleichen ſind wir uns wohl einig? Aber wo ſoll die geiſtige Lei⸗ ſtung zum Beiſpiel beim Wettlauf liegen?“ „Letzten Endes entſcheidet— die körperlichen Fähigkeiten müſſen natürlich gegeben ſein— immer 5. zum Sieg. Der Wille aber iſt eine geiſtige raft.“ „Wir geraten in die Philoſophie.“ „Laſſen Sie mich weiterreden, Herr Profeſſor. Der Begriff des Wettkampfes, wie er ſeinen Ausdruck in den Olympiſchen Spielen findet: der Begriff des Kämpfens um der Ehre willen, ſetzt allein ſchon etwas Geiſtiges voraus.“ „Ein Minimum. Ich gebe es zu.“ „Denken Sie ferner an die gedankliche Arbeit bei der Durchführung eines planvollen Trainings, an das Sammeln und Anwenden von Kampferfahrung, die Selbſtzucht in der Lebensführung. Ich halte dem⸗ gächſt in der Hochſchule für Leibesübungen einen ortrag über dieſe Fragen. Darf ich Sie dann ein⸗ laben? Jetzt aber geſtatten Ste, daß ich Ihnen den Schwiegerſohn entführe.“ Doch Ria erhob Einſpruch.„So geht das nicht, Erſt müſſen Sie uns Rede und Ant⸗ wort ſtehen. Was iſt das für eine geheimnisvolle Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe öſtreſte, die An der Straßenecke ſteht ein halbwüchſiger Junge und ißt Kirſchen. Aus einer großen Zeitungstüte. Denn Kirſchen ſind geſund. Und dieſes Jahr ſelten billig. Der Junge ſteckt immer gleich zwei, drei auf einmal in den Mund. Mit ſichtlichem Behagen. Stiele fallen zu ſeinen Füßen in den Rinnſtein. Mit den Kernen aber treibt er ſeinen beſonderen Sport. Auf der anderen Seite der Straße ſteht ein Wagen. Mit einem richtigen Pferd davor. Eine Gemüſe⸗ wagen. Der Beſitzer iſt nicht da, das Pferd ſteht ſtumm und denkt über die Hitze nach. Dieſes Pferd hat der Junge mit den Kirſchen zur Zielſcheibe ſei⸗ nes Sportes erkoren. Er nimmt jeden Kirſchkern zwiſchen zwei Finger und ſchnellt ihn quer über den Damm. Wenn er das Pferd trifft, freut er ſich. Das Tier nimmt wenig Notiz von den Kernen. Nur wenn einer mal an den Hals oder Kopf trifft, zuckt es leicht. Der Junge iſt ſtolz. Zwanzigmal hat er ſchon getroffen. Die Er geht jetzt zu einem anderen Syſtem über und verſucht, die Kirſchkerne gleich mit den Lippen hin⸗ überzuſchnellen. Das will geübt ſein und verlangt Routine. Einfaches Weitſpucken genügt hier nicht. Es gilt, die Kerne eiſern zwiſchen die Lippen zu klemmen, bis ſie plötzlich wie aus einer Piſtole ge⸗ ſchoſſen davonflitzen. Aber wie geſagt, dieſer Sport erfordert Training. Und der kirſcheneſſende Knabe hat vorerſt keine Erfolge zu verzeichnen. Die Kerne ſauſen nur bis zur Mitte der Straße— das Pferd bleibt unbehelligt. Drei Kirſchen ſind noch in der Tüte. Der Junge kommt zu der weiſen Er⸗ kenntnis, daß es beſſer iſt, dieſe drei letzten Kerne nach der alten Methode an den Mann bezw. an das Pferd zu bringen. Geſagt, getan. Der erſte Kern trifft in die Flanke, der zweite an den Kopf, das Pferd ſchüttelt ſich unwillig, der dritte und letzte aber — ſſſſt!— der ſauſt über den Gaul hinweg und drü⸗ ben auf dem Bürgerſteig einem alten Mann ins Geſicht. Der fängt wütend an zu ſchimpfen, läuft über den Fahrdamm, um den Jungen zu faſſen(der natürlich ſchleunigſt verduftet iſt) und— ſchlägt auf den Fahr⸗ damm lang hin. Leute eilen herzu— ein Auto bremſt ſcharf ab, um nicht den Unglücklichen noch zu der Straße überfahren. Scheltworte werden laut über die Dut⸗ zende von Kirſchenkernen, die den Boden bedecken. Der alte Mann hat ſich aufgerafft und ſchlurft davon. Ein Vernünftiger naht mit einem Beſen und kehrt die verderbenbringenden Kirſchkerne zu einem Hau⸗ fen zuſammen. Man hätte natürlich dieſe Szene noch à la Wil⸗ helm Buſch ausmalen können: Der alte Mann iſt hingefallen, eine dicke Frau eilt ihm zu Hilfe— ſtürzt ebenfalls. Der Milchwagen biegt um die Ecke, das Pferd rutſcht aus, der Wagen kippt um— die Milchkannen entleeren ſich über den zappelnden Menſchen, die zu einem Haufen zuſammengelaufen ſind. Und man könnte dann über das Ganze die Ueberſchrift ſetzen:„Verhängnisvolle Folgen eines Kirſchkerus“ und zum Schluſſe wieder à la Buſch rufen:„Das Unglück naht eh' Du's gedacht— Drum hab' auf jeden Kirſchkern acht!“— Aber wir wollen ja durchaus nicht dem Altmeiſter des Humors ins Handwerk pfuſchen, nur zeigen, daß auch heute noch unbewußt durch Unachtſamkeit zuviele Gefahren für unſere Mitmenſchen entſtehen. Denn es iſt nicht nur die Aufgabe jedes vernünftig Denkenden, ſelbſt zur Sauberkeit der Straße beizutragen, ſondern auch dafür Sorge zu tragen, daß nicht Kinder in Harmloſigkeit und Unwiſſenheit Obſtreſte auf die Straße werfen, auf denen dann Menſchen ausgleiten und zu Schaden kommen können. hg. 10 5 * Ein Fahrrad aus Holz. Ein Fahrrad aus Holz iſt zwar in der heutigen Zeit ein recht eigenartig anmutendes Fahrzeug, aber es erfüllt auch ſeine Aufgabe, wenngleich es kein Stahlroß iſt. Sein Be⸗ ſitzer iſt ſogar noch recht ſtolz darauf, denn er darf mit Recht behaupten, daß er wirklich etwas Beſon⸗ deres hat. An dem Rad iſt alles aus Holz; der Rahmen, die Lenkſtange, die Felgen und die Spei⸗ chen. So iſt es vor Roſt geſchützt. Fahrradmarder können mit dieſem Vehikel nichts anfangen. Eine Verwendung oder Weiterveräußerung kommt für ſie gar nicht in Frage, da der jetzige Eigentümer ohne Schwierigkeiten ſein Rad wieder erkennen wird. Schwierig iſt für den Beſitzer lediglich die Beſchaffung von Erſatzteilen, da das Rad nicht„ge⸗ normt“ iſt. Es gibt keine Fabrik, die dieſe Holz⸗ räder im Großen herſtellt. Statt des Mechanikers wird bei Reparaturen der Schreinermeiſter ſeine Kunſt an dieſem Fahrradtyp erproben können. Die Ernte beginnt Hoch ſtehen die goldenen Aehren auf den Feldern. glücklich unter Dach und Fach zu bringen, 5 Die Landwirte ſind nun daran, die Ernte die für ſie die Arbeit eines Jahres krönt. 3. Seite/ Nummer 322 Evangeliſche Kirchenſammlung Am nächſten Sonntag, 19. Juli, wird in alles evangeliſchen Gottesdienſten des Landes eine Lane deskirchenſammlung für die Kirchengemeinde Lauda erhoben werden. Der Bau der Eiſenbahn⸗ linie Mannheim rburg brachte vor bald 70 Jah⸗ ren die erſten Evangeliſchen nach Lauda und Ger⸗ lachsheim. Heute wohnen in Lauda 328, in den Außenorten 250 Evangeliſche, ſodaß das Kirchſpiel 578 Seelen umfaßt. Zum größten Teil beſteht die Gemeinde aus Eiſenbahnbeamten. Dazu kommen noch einige andere Beamte, Handwerker und Arbei⸗ ter, in den Außenorten auch Landwirte. Zuerſt wurde der Gottesdienſt in der Aula der Taubſtum⸗ menanſtalt in Gerlachsheim gehalten, und zwar durch die Geiſtlichen von Tauberbiſchofs⸗ heim und Unterſchüpf. Im Jahre 1907 fand der erſte Gottesdienſt in Lauda ſelbſt ſtatt. Im Jahre 1925 wurde ein Pfarrvikariat errichtet. Um die für die Entwicklung des kirchlichen Lebens in der Diaſpora beſonders wichtige Stetigkeit von der pfarramtlichen Tätigkeit herbeizuführen, ſoll das Pfarrvikariat in ein Pfarramt mit einem ſtändi⸗ gen Geiſtlichen umgewandelt werden. Noch fehlt das Pfarrhaus. Ein Pfarrhausbaufonds iſt in der Höhe von etwa 12 000% vorhanden. Die opferwillige Ge⸗ meinde kann aber die fehlenden Mittel nicht aus eigener Kraft aufbringen. 0 — Die Landesgemeinde iſt darum aufgerufen, den Glaubensgenoſſen in Lauda zu helfen, damit ſie bald in den Beſitz eines Pfarr⸗ und Gemeindehauſes kommen. ** * Sichert die Senſen. Bei der jetzt beginnenden Erntearbeit iſt die Mahnung am Platz, die Senſen vorſichtig zu transportieren. Vor allem ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß es verboten iſt, beim Radfahren offene nſen zu tragen. Wer S e e 3 betroffen wird, hat Strafe zu gewärtigen. Kommunale Chronik Der Edinger Voranſchlag angenommen Deckung des Fehlbetrages durch Steuererhöhungen Aenderung der Bierſteuer⸗Ordnung mp. Edingen, 14. Juli. Der Bürgerausſchuß hatte geſtern abend in öffent⸗ licher Sitzung über die Aenderung des§ 4 der Bier⸗ ſteuerordnung und den Gemeindevoranſchlag für das Rechnungsjahr 1931/32 zu beſchließen. Nach kurzer Ausſprache wurde die formale Aenderung der Bier⸗ ſteuer⸗Ordnung in§ 4 dahingehend genehmigt, daß die Steuer wie bisher von den Brauereien bzw. den Depothaltern direkt eingezogen wird, wel⸗ ches Verfahren ſich bisher bewährt hat. Die Muſter⸗ Steuerordnung verlangt bekanntlich den Einzug der Bierſteuer von den Wirten. Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1931/2 ſchließt mit einem Fehlbetrag von 77 450/ ab. Dieſe Summe ergibt ſich aus den gewaltig angewach⸗ ſenen Ausgaben für Wohlfahrtspflege, wofür 61615 Mark eingeſetzt ſind. Demgegenüber hat die Ge⸗ meinde an Reichseinkommen nur etwa 18 000% gegenüber 28 500% im Vorjahr zu erwarten. Die Gemeindeſteuer wird wie folgt feſtgeſetzt: pro 100% Steuerwert für Grundſtücke und Gebäude 4,40 /, für Gewerbeertrag 10,08/ und für Be⸗ triebsvermögen 0,54 /. Rücklagen beſtehen nicht mehr, lediglich ein Konto bei der Oeffentlichen Ver⸗ bandsſparkaſſe Ladenburg in Höhe von nahezu 60000/ zur Tilgung aufgenommener Darlehen. 20 000/ wurden zum Ausgleich des Etats und 7000„ zur Gewährung von Baudarlehen verwendet. In der Ausſprache kam zum Ausdruck, daß die Gemeinde durch Anlage auf Sparkonto einen Zins⸗ verluſt von nahezu 4 Prozent erleidet, was bei Tilgung der Darlehen vermieden würde. Der Etat wurde mit 29 gegen 12 Stimmen bei 4 Enthaltungen angenommen. Bürgermeiſter Reinle wies darauf hin, daß dieſer Voranſchlag möglicherweiſe durch die neue badiſche Notverordnung gefährdet werde. Sache? Sie verlangen, daß Werner ſich begleiten läßt?“ „Sie wiſſen davon, gnädiges Fräulein?“ „Ich ſtand neben Werner, als er mit Ihnen tele⸗ phonierte.“ Ritter ſchien verlegen.„Das iſt allerdings Ich hätte ihnen gern jede Beunruhigung erſpart.“ „Alſo iſt Grund zur Beunruhigung? Hörſt du, Werner?“ „Worum handelt es ſich denn?“ fragte Falk. Der Profeſſor nötigte Ritter in einen Seſſel. „Werner ſoll einen Begleiter nach Nizza mitnehmen?“ „Ich halte es für erforderlich, damit er ſich leichter gegen etwaige— Attentate ſchützen kann.“ „Attentate?“ wiederholte Ria entſetzt. Werner nahm ihre Hand.„Rede keinen Unſinn, Ritter! Wer ſollte denn ein Attentat gegen mich ver⸗ üben?“ „Die gleichen Leute, die wahrſcheinlich ſchon eins gegen dich unternommen haben.“ f „Du redeſt wirklich dummes Zeug,“ lachte Werner. Der Profeſſor ſchüttelte den Kopf.„Aeußern Sie ſich doch klarer, Herr Doktor.“ Da zog Ritter ein Zeitungsblatt aus der Taſche, faltete es auseinander und las:„Grippeattentat auf den amerikaniſchen Meiſterläufer James Bellye. Funkſpruch unſeres Newyorker Berichterſtatters. Der bekannte Leichtathlet James Bellbe, der ſchnellſte Läufer der Vereinigten Staaten und ſtärkſte An- wärter auf den olympiſchen Sieg ſeiner Klaſſe wäre beinahe das Opfer eines außergewöhnlichen An⸗ ſchlages geworden. James Belloc, der in letzter Zeit zahlreiche anonyme Briefe erhalten hatte, die ihn von der Teilnahme an den Olympiſchen Spielen ab⸗ ſchrecken ſollten, bekam dieſer Tage ein Schreiben, das ihm den Tod androhte und nicht nur androhte ſondern das ihn ſchon enthielt! Beim Oeffnen fiel aus dem Brief ein Gelatinekügelchen heraus, das Belloe— als Student der Naturwiſſenſchaft— ſofort als ein Stück einer Bakterienkultur erkannte. Die Unterſuchung ergab, daß der Briefbogen mit einem für das bloße Auge kaum ſichtbaren Firnis über⸗ zogen und dieſer mit Grippebazillen geimpft war. Die Herkunft des Briefes konnte noch nicht ermittelt werden. Da Belloc im vergangenen Jahr eine ſchwere Grippe überſtanden hat, dürfte es zur Zeit gegen dieſe Krankheit immun ſein. Er hat ſich in voller Geſundheit nach Newyork begeben, won wo aus er auf der„Columbia“ die Ueberfahrt nach Europa antreten wird. In amerikaniſchen Sportkreiſen ſteht man dem Vorfall faſſungslos gegenüber.“ Ritter ließ das Blatt ſinken. Seine Augen gingen von einem zum andern. „Unerhört!“ murmelte Falk.„Wenn es wahr und nicht Senſationsreklame iſt. Aber dann wäre es nicht weniger unerhört.“ „Reklame wird nur gemacht, wo es etwas zu verdienen gibt,“ ſagte Ritter.„Was denken Sie nun von der Möglichkeit eines Attentates gegen Werner. Herr Profeſſor? Seine Grippe...“ . ſoll doch nicht etwa durch beabſichtigte In⸗ fizierung hervorgerufen ſein?“ „Man kann es nicht wiſſen.“ „In Amerika,“ rief Ria,„in Amerika mag ſo etwas vorkommen, aber bei uns „Haſt du außer der Zeitungsnachricht noch irgend⸗ einen Anhalt?“ fragte Falk. „Nein,“ entgegnete Ritter.„Ich ſpreche ja auch nur eine Vermutung aus. Warum ſoll man gegen dich nicht dasſelbe verſuchen und verſucht haben wie gegen Belloe? Ihr ſeid doch beide kaum zu ſchlagen! Bellde über 100, du über 1500 Meter.“ „Ich habe bisher keinerlei anonyme Zuſchriften erhalten.“ „Haſt du auch ſonſt keine Briefe von dir fremden Perſonen bekommen?“ Falk verneinte. „Auch ketue Druckſachen?“ „Das wohl!“ „Vielleicht auch Päckchen?“ „Nein. Doch, Zigaretten, eine koſtenloſe Muſter⸗ ſendung.“ „Aha— und wann war das?“ „Vox ſechs Wochen vielleicht.“ „Und du haſt ſie geraucht?“ „Wenn ſie nicht noch irgendwo unter meinen Schachteln ſtehen— ſicher!“ b „Wir müſſen der Sache nachgehen. Schick mir die Zigaretten, wenn du noch welche findeſt.“ „Sie ſind ja der reinſte Detektiv,“ meinte Hillroth. „Es wäre in der Tat gut, weun Werner ſich bis zu den Spielen von einem Detektiv betreuen ließ.“ Falk lachte auf. Ria aber legte angſtvoll den Arm um die Schultern Werners.„Reiſe nicht, Liebſter!“ Der Profeſſor räuſperte ſich:„Wäre es nicht wirk⸗ lich beſſer, Werner? „Hier zu bleiben?“ „Dem Rat deines Freundes zu folgen und dich begleiten zu laſſen.“ „Hat er dich ſo ſchnell überzeugt, Papa?“ „Das nicht, aber Vorſicht iſt die Mutter der Weis⸗ heit.“ Werner löſte ſich aus Rias Umarmung und ſagte kurz zu den Herren:„Ich bin weder ein kleines Kind, das man mit der Bonne auf Reiſen ſchickt, noch ein Miniſter, der ſich von der Kriminalpolizei begleiten läßt. Ich reiſe allein.“ Seine Worte klangen gereizt. Doktor einen ratloſen Blick zu. Die Nerven ſind noch nicht wieder ganz in Ord⸗ nung, dachte dieſer und erhob ſich.„Laſſen wir ihn reiſen, Herr Profeſſor— allein— wie er es wünſcht. Ich werde die Verantwortung für ſeine Sicherheit übernehmen. Halt, noch eins, Falk! Teſſara iſt geſtern beim Training 400 Meter in 47,9 Sekunden gelaufen. Fanny hat es mir erzählt.“ „Das iſt ja beinahe meine Zeit.“ „Es iſt fabelhaft. Teſſara entwickelt ſich zu einem gefährlichen Gegner. Ich hätte das nicht für möglich gehalten. Seine Schweſter iſt aber auch die reinſte Zuchtmeiſterin.“ „Die Filmdiva?“ fragte Ria verwundert. „Wiſſen Sie denn nicht? Ex wird von ihr trainiert. Aber das kann ich Ihnen nicht mehr erzählen, ein andermal!“ Hillroth warf dem 2 2. Fanny Teſſara ſaß im Salon ihrer Wohnung am Kurfürſtendamm. Die Zofe hatte ihr eben die Poſt und die Mittagszeitung gebracht. Gleichgültig über⸗ flog ſie die politiſchen Nachrichten, etwas aufmerk⸗ ſamer die über Theater und Sport. Da blieb ihr Blick auf einer kurzen Meldung haften:„Wie wir erfahren, iſt Doktor Werner Falk von ſeiner Grippe geneſen. Er begibt ſich dieſer Tage zur Wiederauf⸗ nahme des Trainings nach dem Süden.“ Sie runzelte die Stirn. Feindſelig blickte ſie auf die beiden kurzen Sätze. Falk war wiederhergeſtellt! Warum ging er dann nach dem Süden? Er nahm ſein Training wieder auf! Alſo ging Doktor Ritter mit ihm? Weshalb wurde das verſchwiegen? „Er fällt alſo nicht aus,“ ſagte ſie vor ſich hin,„da wird Gerd noch ganz anders herhalten müſſen.“ Fortſetzung folgt.) 4. Seite/ Nummer 322 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Juli 1931 Das Handwerk wehrt ſich Die Aebertragung gemeindlicher Aufträge an Staolverorönete * Karlsruhe, 15. Juli. Die im Sitzungsſaal der Handwerkskammer Karlsruhe unter dem Vorſitzenden, Schloſſermeiſter Blum, tagende Obermeiſterverſammlung, die 3000 Handwerker vertrat, hat nach einem Referat des Glaſermeiſters Lang zu dem Antrag der National⸗ ſozialiſten, der wünſcht, daß Stadtverordnete, Stadt⸗ räte und Mitglieder ſtädt. Ausſchüſſe von Arbeiten und Lieferungen der Stadt Karlsruhe ausgeſchloſſen werden, Stellung genommen und einſtimmig dieſen Antrag abgelehnt. Durch dieſe Maßnahme würde das bodenſtändige Handwerk und Gewerbe, das ja in der Hauptſache die Träger der Kommune darſtellt, gezwungen wer⸗ den, keine Vertretung im Stadtrat und Bür⸗ gerausſchuß anzunehmen und dadurch zu Bürger 2. Klaſſe herabgemindert werden. Mit dem gleichen Recht dürfte auch kein ſtädtiſcher Beamter Mitglied eines ſtädtiſchen Kollegiums ſein, da er ja dann in ſeinen eigenen Angelegenheiten mitbeſtimmend wäre. Die badiſche Städteverordnung hatte bis zum Jahre 1921 eine diesbezügliche Beſtimmung, während ein geſetzliches Verbot der Uebertragung gemeindlicher Arbeiten und Lieferungen an Mit⸗ glieder gemeindlicher Kollegien nicht beſtand. Eine Bevorzugung von Stadträten und Stadt⸗ verordneten von der Stadt kann beim Handwerk nicht erfolgen, da die meiſten Arbeiten im Sub⸗ miſſionswege vergeben werden und die Ar⸗ heitsvergebung zuerſt durch die Baukommiſ⸗ ſion und dann durch den Stadtrat genehmigt wird, wobei das in Frage kommende Kollegial⸗ mitglied bei der Beratung auszuſcheiden hat. Der Antrag der Nationalſozialiſten hätte dann eine Be⸗ rechtigung, wenn dies nicht der Fall wäre. Es handelt ſich, wie aus der Verſammlung heraus her⸗ vorgehoben wurde, nicht allein um die finanzielle Seite, ſondern neben dem Mißtrauen, das da⸗ durch den bisherigen Mitgliedern der ſtädt. Kolle⸗ gien entgegengebracht wird, auch darum, daß man einem Bürger in ſein perſönliches Recht eingreift. Das Karlsruher Handwerk erwartet deshalb mit Recht, daß dieſer Antrag vom Bürgerausſchuß ab⸗ gelehnt wird. Von der Abſchaffung des Städt. Fuhr⸗ parkes nahm die Verſammlung mit Genugtuung Kenntnis, da der prinzipielle Standpunkt der iſt, daß die Kommunen nur zu verwalten haben und außer den lebenswichtigen Betrieben keine Betriebe in eigener Regie führen ſollen. * Gemeinderatsſitzung in Schwetzingen 90 Schwetzingen, 15. Juli. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung iſt zu berich⸗ ten: Zur Verbreiterung der Forſthausſtraße werden vom Grundſtück des Tünchermeiſters Joſef Fillinger 70 Quadratmeter benötigt; der Bürger⸗ meiſter wird zum Erwerb ermächtigt.— Die bean⸗ tragte Zuſchußleiſtung zur Erhaltung einer Kraft⸗ poſtlinie wurde abgelehnt.— Dem Ortsausſchuß für Arbeiterwohlfahrt Schwetzingen wurden ab 8. Auguſt 1931 auf die Dauer der großen Schul⸗ ferien zur Durchführung der örtlichen Erho⸗ lungsfürſorge unentgeltlich überlaſſen: der Platz beim Schießſtand im Gemeindewald, fürſorglich der Turnraum der Hildaſchule und Küche für Kinder⸗ ſpeiſung in der Hildaſchule.— Der Ueberlaſſung eines Teiles des Holzhofes zur Aufſtellung einer zweiten Dreſchmaſchine wurde bedingt zugeſtimmt. — Die Beſchaffung der erforderlichen Arbeitsklei⸗ dung für die Arbeiter des ſtädtiſchen Gaswerks wurde genehmigt.— Vollzug des Gemeindevoran⸗ ſchlags 1931: der Ausführung von Arbeiten Vorſchlag der Verwaltung wurde zugeſtimmt. nach Aus Baden Schweizer Landwirte auf der Studienreiſe Weinheim, 14. Juli. Wie bereits voriges Jahr, ſo ſtatteten auch dieſes Jahr wieder 25 Landwirte und Obſtbauintereſſenten der hieſigen Stadt einen Beſuch ab, um die hieſige Großobſt⸗ und Gemüſehalle zu beſichtigen. Der Vorſtand der Obſt⸗ und Gemüſe⸗ abſatzgenoſſenſchaft Bergſtraße, Bürgermeiſter Dr. Meiſer bewillkommnete die Gäſte und übernahm die Führung durch die ganz modernen Einrichtungen des Weinheimer Großobſtmarktes. Die Beſucher ſprachen ſich über die Organiſation, die ſie hier vor⸗ fanden, ſehr anerkennend aus. Dann begaben ſie ſich nach Großſachſen, um dort unter Führung des Dandbundpräſidenten Mayer verſchiedene landwirt⸗ ſchaftliche Anweſen in Augenſchein zu nehmen. Später ſetzten die Gäſte ihre Studienreiſe die Bergſtraße abwärts fort. Beſtattung von Geheimrat Morgens * Heidelberg, 15. Juli. Im Krematorium des hieſigen Bergfriedhofs hatte ſich geſtern nachmittag eine größere Trauer⸗ gemeinde eingefunden, um der Beſtattung des einem langen ſchweren Leiden erlegenen Geheimrats, Regterungsdirektor i. R. Max Morgens beizu⸗ wohnen. Unter den Trauergäſten befanden ſich zahl⸗ reiche Vertreter der bayeriſchen und pfälziſchen Re⸗ gierung, ſo der Regierungspräſident der Pfalz Dr. Pfülf, der Leiter des Landesfinanzamts Würz⸗ burg, Regierungsdirektor Staehler von der Kammer des Innern; u. a. m. Stadtvikar Bauer⸗Heidelberg rühmte dem mit Geiſtesgaben und einem edlen Charakter geſegneten Verſtorbenen wahre Herzenstiefe, gewiſſenhafte Pflichterfüllung und hohe Vaterlandsliebe nach. Morgens ſei als Führer überall geachtet und ge⸗ ehrt geweſen. Dem Vaterland habe er zwei Söhne geopfert und ſpäter die teure Heimat. Tauſende von Pfälzer Herzen hätten ihm zugejubelt als er das Anſinnen der Franzoſen mit einem entſchiedenen Nein beantwortet habe. Die Pfälzer Geſchichte werde für immer ſeinen Namen bewahren. Vor dem Gebet des Geiſtlichen wurden eine Reihe von Kränzen am Sarge niedergelegt, ſo u. a. vom Vertreter der bayriſchen Regierung und vom Leiter des Landesfinanzamts Würzburg. Das uneheliche Kind vergiftet Lörrach, 15. Juli. In Degerfelden(Amt Lör⸗ rach) erkrankte am Sonntag nach dem Beſuch des Vaters das uneheliche Kind der Eliſabeth Bir lin unter verdächtigen Erſcheinungen. Der herbei⸗ gerufene Arzt ſtellte Vergiftung ſeſt und ord⸗ nete die Ueberführung des Kindes ins Krankenhaus Lörrach an, wo das Kind am Montag nachmittag geſtorben iſt. Im Laufe des Montags wurde der Vater des Kindes, der ledige Friedrich Albert Tſcheulin aus Maulburg, verhaftet und ins Amts⸗ gefängnis Lörrach eingeliefert. Tſcheulin geſtand nach anfänglichem hartnäckigen Leugnen ſchließlich ein, das Kind bei ſeinem Beſuch in Degerfelden mit Salzſäure vergiftet zu haben. Er hatte ſich die Salzſäure in einer Drogerie beſchafft, zu Hauſe in ein Fläſchchen umgefüllt und dieſes mit einem ſogenannten Schnuller verſehen. In einem un⸗ bewachten Augenblick, als die Mutter ſich auf dem Hof befand, gab er dem Kind zu trinken. * I. Ladenburg, 15. Juli. Obwohl der Gemeinde⸗ rat beſtrebt iſt, die Realſchule zu erhalten, iſt er doch durch die kataſtrophale Entwicklung der Gemeinde⸗ finanzen genötigt, die Frage der Erſparnismöglich⸗ keiten in der Schule einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Es ſoll geprüft werden, wieweit ſich durch Zuſammenlegung von Klaſſen Einſparungen vornehmen laſſen bezw. ob durch Aufhebung des DLateinunterrichts geſpart werden kann. Bei den zu⸗ ſtändigen Stellen ſollen Schritte unternommen wer⸗ den, um einen früheren Dienſtantritt des kommiſſariſchen Bürgermeiſters Hagen in die Wege zu leiten, da der Dienſtantritt erſt auf Anfang Auguſt in Ausſicht geſtellt iſt. * Aus der Pfalz Vom Philharmoniſchen Verein Ludwigshafen —0— Ludwigshafen, 14. Juli. Der Patronats⸗ verein des Pfalzorcheſters, der Philharmoni⸗ ſche Verein, Ortsgruppe Ludwigshafen, hielt geſtern ſeine Generalverſammlung ab, die vom Vor⸗ ſitzenden Bankdirektor Dr. Feil geleitet wurde. Nach Erſtattung des Geſchäfts⸗ und der Kaſſen⸗ berichte durch den Geſchäftsführer des Pfalzorcheſters Paul Hieber wurde der bisherige Vorſtand wie⸗ dergewählt. In der Ausſprache wurde die Ver⸗ anſtaltung von Schülerkonzerten angeſichts der ſchlimmen, anderwärts gemachten Erfahrungen unter dem Vorbehalt empfohlen, daß erſt eine Sicherung des Beſuchs durch Verhandlungen mit den Schul⸗ verwaltungen hergeſtellt ſei. Zur Frage volkstüm⸗ licher Konzerte oder Programme äußerte der Ge⸗ ſchäftsführer Bedenken teils praktiſcher Art, da die Muſtkapparate populäre Muſik nur allzu reichlich verbreiten, weiter Anſtände kultureller Art, denn das Pfalzorcheſter ſei für die Pflege guter Muſik ge⸗ gründet und ſtaatlich unterſtützt, endlich wurde auch geltend gemacht, daß man mit volkstümlichen Kon⸗ zerten z. B. beim früheren Kaimorcheſter in München zurzeit wenig finanziellen Erfolg haben könne. Die Sitzung ſchloß mit Dankesworten des Vorſitzenden an den Generalmuſtkdirektor Prof. Boehe und Geſchäftsführer Hieber für ihre er⸗ folgreiche künſtleriſche und kaufmänniſche Verwal⸗ tung der Orcheſterangelegenheiten. Ausſtellung des Kleingartenverein e. V. * Ludwigshafen a. Rh., 14. Juli. Wie uns mitge⸗ teilt wird, veranſtaltet der Kreisverband pfälziſcher Kleingarten⸗ und Gartenbauvereine vom.—6. Sep⸗ tember ds. Is. in der Eberthalle im Ebertpark eine große Kleingarten bau⸗Ausſtellung, an der ſich ſämtliche Kreisvereine beteiligen. Die Er⸗ öffnung ſoll am Samstag, den 5. September, vor⸗ mittags 10 Uhr erfolgen. An dieſem Tag findet zu Ehren der auswärtigen Gäſte ein Feſtbankett ſtatt, bei dem der Film vom Reichsverband der Klein⸗ gartenvereine Deutſchlands„Kind in Sonne“ zur Vorführung gelangen ſoll. Der Sonntag, 6. Sept. gilt als Werbetag für das pfälziſche Kleingartenweſen. Verſchiedene prominente Perſönlichkeiten des deut⸗ ſchen Kleingartenbaues haben ihr Erſcheinen zugeſagt, darunter der Vorſitzende des Reichsverbandes, Herr Rektor Förſter⸗Frankfurt, der über die Bedeutung des Kleingartenweſens in wirtſchaftlicher, geſundheit⸗ licher und erzieheriſcher Hinſicht ſprechen wird. Auch Vertreter der Behörden verwandter Organiſationen und der politiſchen Parteien werden anweſend ſein. * Worms, 13. Juli. Am 7. Juli wurde aus dem Rhein bei Worms die Leiche eines unbekannten Mannes geländet; ſie hat etwa fünf Tage im Waſſer gelegen. Der linke Oberſchenkel iſt gebrochen und weiſt ſtrichartige Verletzungen auf. Die Haut⸗ ſchwarte des linken Oberſchenkels iſt 15—18 Zenti⸗ meter lang abgetrennt. Es wird ein Verbrechen vermutet. * Bad Wimpfen, 14. Juli. Am Sonntag mittag ertrank der 9jährige Volksſchüler Alfred Vörg, Sohn des Arbeiters Karl Friedrich Vörg, unterhalb der Hindenburgbrücke beim Baden. Bis in die ſpäten Nachmittagsſtunden war man bemüht, die Leiche des Knaben zu finden; doch blieb das Suchen vergeblich. — Am rechten Neckarufer fand man bei der Hinden⸗ burgbrücke ein herrenloſes Fahrrad mit Kleidern und Schuhen. In den Taſchen der Kleider waren Briefſchaften, aus denen man erſah, daß ein in Bad Rappenau vermißter Kaufmann Karl Brenner freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt. Ein Brief an ſeine Familie beſagt, daß größte wirtſchaftliche Not den Mann in den Tod getrieben hat. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden. * Frankfurt a.., 13. Juli. Geſtern vormittag ſprang im Bahnhof Frankfurt a..⸗Süd ein Mann vom Bahnſteig aus vor die Lokomotive eines ein⸗ fahrenden Eilzuges und ließ ſich überfahren. Der Mann war ſofort tot. Die genauen Perſona⸗ lien konnten noch nicht feſtgeſtellt werden, doch ſoll es ſich um einen in Frankfurt anſäſſigen Vertreter einer Mannheimer Firma handeln Deulſcher Tennisſieg in Straßburg Frau Friedleben wieder Straßburger Meiſterin Nachdem am Montag wegen des ſtarkens Regens der Spielbetrieb beim Straßburger Tennisturnier ganz geruht hatte, fielen am Dienstag nachmittag die erſten Entſcheidun⸗ gen. Im Damen ⸗Einzel gab es dabei wieder einen deutſchen Erfolg, Frau Friedleben⸗Frankfurt konnte zum zweitenmale die Meiſterſchaft von Straßburg an ſich bringen. Die Frankfurterin ſiegte in der Vorſchlußrunde über Mlle. Le Besnerais 612:2 und dann im End⸗ ſpiel über Mme. Holz ſchuh 611,:1, die vorher Mlle. Charnelet:4,:4 ausgeſchaltet hatte. Das Herren Einzel ſah den Franzoſen Ferret erfolgreich, der im Endſpiel ſeinen Landsmann Leſieur in drei gleichen Sätzen abfertigte. Dr. Buß⸗Mannheim war im Einzel in ſchwacher Form, er wurde in der Vorſchlußrunde von dem Franzoſen Geraud 63, 62 geſchlagen. Mit Geraud zuſammen beſtritt Dr. Buß das Herren⸗ Doppel, wo er aber ebenfalls nach einer:2,:1 Nieder⸗ lagen gegen die Brüder Grandguillot(Aegypten) in der Vorſchlußrunde ausſchied. Das Endſpiel gewannen Brugnon⸗Ferret gegen die Brüder Grand⸗ quillot mit 416, 678,:2. Es ſteht nun lediglich noch die Entſcheidung im Gemiſchten Doppel aus, wo Frau Friedleben⸗ Dr. Buß nach einem leichten Sieg über Mme. Holzſchuh⸗Leſieur gegen Mlle. Meunier⸗Grandguillot ins Endſpiel gekommen ſind. Zweiter Erfolg von Frau Friedleben Nach ihrem Sieg in der Damen⸗Meiſterſchaft von Straß⸗ burg kam Frau Friedleben in den Abendſtunden des Diens⸗ tags beim Straßburger Tennisturnier noch zu einem wei⸗ teren Erfolg, ſie konnte zuſammen mit Dr. Buß das Endſpiel im Gemiſchten Doppel gegen Mlle. Meunier⸗Grandguillot mit:1,:7,:4 ge⸗ winnen. Ausſchlaggebend war das ausgezeichnete Stel⸗ lungsſpiel der Deutſchen. Frau Friedleben ſteht weiter noch zuſammen mit ihrer Schweſter, Frau Richter⸗Weiher⸗ mann im Endſpiel des Damen⸗Doppels, wo das Frank⸗ furter Schweſternpaar auf die Franzöſinnen Desloges⸗ Charnelet trifft. Der 1. Sieg des WSV Sandhofen Offenbacher Regatta des DW Am Sonntag kam der er im Jahre 1925 gegründete Waſſerſport⸗Verein auf der Offenbacher Regatta des Deut⸗ ſchen Waſſerſport⸗Verbandes zu ſeinem erſten Sieg. Im Anfänger ⸗ Vierer gewann Sandhofen in überlegener Weiſe. Zu dem Rennen hatten fünf Vereine gemeldet, von denen in den Vorrennen Amicitia Frankfurt und Weſtfalen Herdecke⸗Ruhe ausſchieden. Im Entſcheidungsrennen gab Germanig Offenbach auf. WSW Söndhofen lag vom Start weg in Führung. Bei 1000 Meter war Fechenheim ſchon mit 17 Längen geſchlagen. Sandhofen gewann mit 274 Längen. Der Erfolg des WSW Sandhofen iſt inſofern von beſonderer Bedeutung, als der junge Verein erſt ſett 1928 den Ruderbetrieb aufgenommen hat. Die Schülermannſchaften bezogen zwei ehren⸗ volle Nieerlagen. Im Schüler⸗Vierer ſetzte ſich Sondhofen in totem Rennen durch, verlor aber in der Entſcheidung gegen Fechenheim und Rüſſelsheim. Im Achter unterlagen die Schüler mit ¼0 Sek. gegen Undine Rüſſelsheim. Die Schüler des WSV Sandhofen hielten ſich aber trotz ihrer Niederlagen vielverſprechend. Italieniſcher Rundflug Beim italieniſchen Rundflug ſind jetzt auf dem Flug⸗ platz Littorio bei Rom die techniſchen Prüfungen beendet worden. Die deutſchen Teilnehmer L uſſer, Siebel und Mai konnten, trotzdem ſie die ſchon beim letzten Europa⸗Rundflug benutzten Klemm⸗Modelle flogen, recht gut abſchneiden, ſie liegen weiter ausſichts reich im Rennen. Die beſten Reſultate aber erzielten die zahlen. äßig f überlegene tali r mit den eigens i mäßig ſtark überlegenen Italiener mit der gens für dieſe Veranſtaltung gebauten Modelle Breda B 33.— Der eigentliche Rundflug beginnt am 16. Juli, er führt in ſechs Etappen über eine 5500 Km. lange Strecke. Leichtathletik⸗Jugendklubkampf VfR— 7 Germania 60:36 Nun ſind auch die Raſenſpieler ermals mit geſchloſſener Formation in Aktion getreten und zwar mit der Jugend. Als Gegner woren die Jugendlichen des T urnerbunds Germonia verpfichtet worden, die allerdings eine klare Niederlage hinnehmen mußten. Nur zweimal waren die Germanen im Vorteil. Die Raſenſpieler ſtellten in Heß den beſten Mann der auch die Schwedenſtaffel dem Ver⸗ anſtalter gewann, der nach den erſten beiden Wechſeln (4 mal 300 Meter) mit 15 Meter im Rückſtand war. Das Endergebnis des am Dienstag abend im Stodion veran⸗ ſtalteten Kampfes war 60:36 für VfR. 8 Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Heß⸗VfR 11,6; 2. Meißner⸗VfR 11, 9. Wiedermann⸗Germanig 11,8; 4. Schmitz⸗Germanio 12.— 200 Meter: 1. Heß⸗VfR 25, 2. Kappes 2⸗Vſcht 25,3, g. Gaß⸗ mann⸗Germania 26,1; 4. Schmitz⸗ Germania 3.— 800 Meter: 1. Reeber⸗VfR:14,0 Min.; 2. Niebergall⸗Germanig :18,57 3. Gaßner⸗ VfR:22,1; 4. Dorbath⸗Germania:25. — 4 mal 100 Meter: 1. Vin 46,1; 2. Germanig 48.— — Schwedenſtaffel: 1. VfR 212,5; 2 Germania 213,1 Min. — Kugelſtoßen: 1. Kunkel⸗BfR 13,48 Meter; 2. Futterer⸗ Germania 12,99; Eigelbaum⸗Germania 11,92; 4. Kauffmann⸗ VfR 10,66.— Diskuswerfen: 1. Futterer⸗Germanig 3453 Meter; 2. Kunkel⸗Vſg 31,86; 3. Eigelbaum⸗VfR 29,507 4. Wilkens⸗Germanig 28,05.— Speerwerfen: 1. Fiſcher⸗Bfſſt 48,45 Meter; 2. Wilkens⸗Germonia 41,96; 3. Kunkel⸗Vig 37,40; 4. Futterer⸗Germania 36,38.— Hochſprung: 1. Schultz⸗ Vici 1,48 Meter; 2. Wilkens⸗Germanig 1,48; 3. Heinrich⸗ Bft 1,43.— Weitſprung: 1. Wiedermann⸗Germanio 5,79 Meter; 2. Kappes⸗BfR 5,287 3. Schultz⸗VfR 5,27; 4. Gaß⸗ mann⸗Germania 5,07. Univerſttät Köln Fußballmeiſter Im Wiederholungsſpiel um die Deutſche Hochſchul⸗Fußhall⸗ meiſterſchaft ſiegte in Braunſchweig die Univerſität Köln über die Univerſität Berlin mit:1(:0) Toren, nachdem die erſte Begegnung:1 geendet hatte. — Handball⸗Termine des VfR. Maunheim Am 9. Auguſt ſpielt der Vfg. Mannheim in Kaiſers⸗ lautern beim dortigen VfR. anläßlich deſſen Silber⸗ jubiläums. Für den 11. Auguſt(Verfaſſungstag) iſt der Sportverein 1898 Darmſtadt nach Mannheim auf den VfR.⸗Platz verpflichtet. Die Jahres hauptverſamm⸗ lung des VfR. Mannheim findet Donnerstag, 16. Juli im Saalbau⸗Reſtaurant ſtatt. Kleine Mitteilungen i Lampertheim, 13. Juli. Der 14jährige Unter⸗ tertianer Müller war mittags mit ſeiner Mutter auf dem Felde mit Kartoffelhacken beſchäftigt. Hier⸗ bei hat er die Mutter wiederholt gebeten, ihn zum Baden gehen zu laſſen. Wohl nichts gutes ahnend, ſchlug die Frau die Bitte ab. Des langen Bittens aber müde, willigte ſie ihm ein. Der Gang nach dem Rhein ſollte der Todesgang des Jungen ſein. Jeden⸗ falls durch die Arbeit in der Sonne erhitzt, erlitt der Junge einen Herzſchlag und ſank ſofort unter. Die Leiche konnte alsbald geborgen werden. Der vom Schickſal verfolgten Familie wird allgemeine Anteilnahme entgegengebracht. Der Vater des bra⸗ ven und fleißigen Schülers blieb auf dem Felde der Ehre. Vor einigen Jahren wurde eine Tante des Jungen von Blitze erſchlagen. Nun iſt der Sohn zu beklagen. a * Neunkirchen, 12. Juli. Hier wurde die 19jährig ledige Stütze des Pächters Gasner⸗Neunkirchen a. P. in der Futterküche ihres Dienſtherrn er⸗ hängt aufgefunden. Der Grund iſt unbekannt. Was hören wir? Donnerstag, 16. Juli .05: Langenberg: Morgenkonzert. .90: 8 Frühkonzert des Kurorcheſters Bad Salz⸗ ſchlirf. .30: Heilsberg: Frauenturnen. 10.00: Südfunk: Schallplottenkonzert. 12.00: Königswuſterhauſen: Schallplattenkonzert. Große Tonwerke. Frankfurt: Schallplattenkonzert. : Südfunk: Ballettmuſik. : München: Mittagskonzert. : Langenberg: Mittags konzert. 13.30: Heilsberg: Mittagskonzert. 8 : Südfunk: Stunde der Jugend. : Langenberg: Kinderſtunde. : Berlin: Konzert. Voigt, Liſzt, Weinberger uſw. : Heilsberg: Jugendſtunde. 16.20: München: Konzertſtunde. 16.30: Südfunk: Nachmittagskonzert. Heuberger, Cherubini, Sonnet uſw. 16.50: München: Pfälziſche Sendeſtunde. 17.00: Langenberg: Veſperkonzert. Vivaldi, Soraſate, Scar⸗ latti uſw. 17.20: München: Veſperkonzert. Lortzing, Fetras, Sporg uw. 17.45: Wien: Kinderſtunde. 18.00: Königswuſterhauſen: Wie man vor 40 Jahren reiſte. 18.05: Südfunk: Berufskundlicher Vortrag: Das Studium der Rechtswiſſenſchaft. 18.35: Frankfurt: Soziole Krankheit. Geſpräch. 18.40: Wien: Worin beſteht die Kunſt des Segelns? 18.50: Heilsberg: Orcheſterkonzert. 19.30: Berlin: 90 Minuten Martin Knopf. 19.30: München: Bunte Zwiſchenſtunde. 20.00: Langenberg: Chorkonzert. 20.30: Wien: Liederſtunde. 20.40: Frankfurt: Mandolinenkonzert. 21.05: Wien: Haydns Streichquortette. 21.20: Langenberg:„Straßenmann“. Hörſpiel. 21.20: München: Kammermuſikſtunde. 21.30: Südfunk:„Die Hond, die Samstags ihren Beſen führt.... Eine heitere Stunde. 22.15: Wien: Abendkonzert. 22.50: Frankfurt: Tanzmuſtk. 22.50: Südfunk: Tanzmuſik. 23.00: Langenberg: Tanzmuſik. Aus dem Ausland 12.40: Beromüuſter: Konzert. 13.15: Straßburg: Schollplattenkonzert. 17.00: Straßburg: Aus Opern. 18.00: Straßburg: Bunte Muſik. 18.30: Prag: Deutſche Sendung: Geſundheitliches. 18.40: London⸗Daventry: Orcheſterkonzert. 19.00: Straßburg: Leichte Muſik. 20.30: Straßburg: Aus Mülßbauſen: Lonzsrt. 20.40: Beromünſter: Konzert. 21.900: Prag: Cellokonzert. 22.15: Prag: Soliſtenkonzert. * Vorausſage für Donnerstag, den 16. Juli: Kühl und unbeſtändig mit zum Teil gewitterigen Regenſchauern— Weſtliche bis nordweſtliche Winde Welter⸗Nachrichten der VBadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft⸗ Se 2 Wind Fh. 10 1 58 8—— Wetter — S S micht. Stärke Wertheim 151.— 17— 168 SWꝭ/“ leicht Regen Königsſtuhl] 583 754,8 12 19 12 SW leicht bedeckt Karlsruhe 120 754.4 15 23 1 ſtill— Regen Bad. ⸗Bad 218 784,86 17 2 16 S/ leicht Regen Villingen 712 755,4 14 22 13 W. leicht bedeckt St. Blaſien 780— 13 20 13 W. leicht Regen Badenweil. 422 756,1 18 22 13 SW.;eeicht bedeckt Sad ue 12750 681.9 713 W. ſtark Regen ad. Dürrh. 701— 13 20 11 W leicht ö Regen Mit dem Vordringen feuchter Warmluft an der Vorderſeite des ſüdengliſchen Tiefs kam es bei uns im Laufe des geſtrigen Abends zu verbreiteten Re⸗ genfällen von mäßiger Ergiebigkeit, die bis heute morgen anhielten. Die an der Rückſeite des Tiefs anſtehenden küh⸗ leren Luftmaſſen werden uns morgen unbeſtändiges Wetter bringen. Reiſewetter Nordſee: 15—16 Grad. Regneriſch, mäßiger Süd. Geſtern: mäßig warm, wolkig. Oſtſee: 15—16 Grad. Bedeckt, leichter Südost, Geſtern: kühl und meiſt trübe. Harz und Thüringer Wald: 14—17 Grad. Strich⸗ weiſe Regen, leichter Südweſt. warm, einzelne Regenſchauer. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 15—17 Grad. Strichweiſe bewölkt, leichter Oſt. Oeſtern: kühl und wechſelnd bewölkt. Alpen: 16—18 Grad. Heiter, örtlich verſchiedene Winde. Geſtern: mäßig warm, zeitweiſe heiter, Flugwetter Ein neues Regengebiet iſt von Weſten her bis zur Linie Hamburg—Magdeburg—Erfurt-—Friedrichs⸗ hafen vorgedrungen. In ihm herrſcht Regen bei geringer Wolkenhöhe(200300 Meter) und ſchlechte Sicht; der Südweſtwind in ſeinem Bereiche nimmt mit der Höhe raſch zu und iſt bßig. Die Regen⸗ zone zieht nach Oſt⸗Nordoſt weiter. Oeſtlich von ihr wehen ſchwache Südoſt⸗ bis Oſtwinde, das Wetter iſt heiter und meiſt trocken. Nur im äußerſten Nord⸗ oſten verurſacht die Rückſeite der Oſtſeeſtörung ſtärkere Bewölkung und friſche Weſtwinde mit ſtrich⸗ weiſen Regenſchauern. Geſtern: mäßig * Waſſerwärme(heute früh 8 Uhr): Rhein(bei Mannheim) 19,5 Grad, Rhein(bei Rappenwörthß) 19 Grad, Bodenſee(bei Konſtanz) 20 Grad. r AA 8 Sbefredakteur: Kurt Fiſcher Derantwortlich für Polit: H. A Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kagſer— Kommumalpolitit und Lokales; l. V. Franz Kircher Spor u. Vermiſchtes Willy Müller 2 Handelsfeil: Kurt Ehmer— Gent und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit teilungen: Jakob Faude, ſämilich in Mannheim— Herausgeber Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. R 1. 8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur dei Rückporto peie mun zuzi Unn in mit Das lion N 1 . K N . . Mittwoch, für die deutſche induſtrie der zweiten ch u tz maß ⸗ Von Seiten ergänzende Luzerner Stickſtoffver⸗ ckſtoffſyndikot teilt mit: längerung der be de lAzote Los verlaufen. Es f Uebekeinſtim⸗ tem Kampfe vor⸗ 1 han der t möglichkeit gen. War der Aus⸗ Gr ppe nur ſchwieri ⸗norwe eine Stärkung ihrer zvelche die Zeutſche Von der Direktion der geteilt, daß die Gerüchte en des Jnſtituts nicht zutreffen. „ daß die Liguldität in et ſei, wenn auch natürlich Danatbank Verluſte entſtehen t beſonderen Verhandlungen ſei nie die Rede geweſen. Gerüchte wird von der Direk⸗ dung bezeichnet. umlung der Chocolat Tobler AG. der Obligationäre Betrage von 4 Mill. ffr. in Höhe von 5 Mill. ffr. hing Co. AG. Bern ſtatt. Von den ze waren 2109 500 ffr. vertreten. altung ſtimmten 1 445 000 ffr., ültig waren 92 ſfr.— waren 2 027 000 ffr. für die Anträge und Reſt war ungültig. einem negativen g hat die Konſequen⸗ um Bewilligung des Von dieſem Ver⸗ mim allgemeinen wird hocolat Tobler in Bern induſtriellen und kommer⸗ * Amſterdamf Amſterdamſche über Zahlun 3 der Verbindu en. Von i der holländiſck das Ausſtreuen derar lion als böswillige Ve * Obligationärverſa Bern. Geſtern fa der proz. Anl. und der öproz der Chocolat T 4 Mill. der 7 GV. gegen die Ar un Von den 5 vertreten, 441 500 ffr. Die Verhandlu Reſultat g Ihre Slraßburger Rheinſchiffahrts⸗Geſellſchaften Die Straßburger ſellſchaften, die nach den Berſa Vertra der deutſchen Nheinſchiffah telten, wurben unter Beteiligung 2 d einiger franzöſiſcher Firmen gegründet. für 1931 ſind gegen⸗ über dem Vorjahre faſt dert. Die Soe. de transbordementau port de Strasbourg er⸗ Jelte ein Reingewinn von 1,86(1,70) Mill nach 2,66 Mill. Franken Abſchreibungen bei 10,5 Mill. Fr. Aktienkapital.— Soc. Rhin u. Rhöne verteilt 68(0,75) Mill. Fr. Reingewinn nach Ausſchüttung einer erſten Dividende von b. H. eine Ueberdividende von 8 v. H. auf 7,50 Mill. Fr. Das Comptoir rhenan des transports [upiaur lt wieder 7 H. Divie⸗ einem Reingewinn N kill. Fr. AK.— Die Soc, Strasbaure⸗Lyon Mill. Fr. Rein⸗ gewinn 8 v. H. Divider Fr. AK. 5 * Rettung aus eigener Kraft 10 Die jüngſten Nachrichten aus Paris und Baſel keinen Zweifel mehr darüber, daß die Hoffnungen auf ſchnelle ausländiſche Hilfe auf den Nullpunkt geſunken ſind. Es bleibt alſo nichts anderes übri ls das Rettungswerk ſelbſt in die Hand zu nehmen und mit allen Kräften das Schiff der deutſchen Wirtſchaft über Waſſer zu halten. Das größte Leck bildet ohne Frage die kurzfriſtige Auslands⸗ verſchuldung, oͤte ſchon zu wiederholten Malen Handel und Wandel in den Abgrund zu ziehen drohte. Die kurz ⸗ friſtigen deutſchen Aus landsſchulden be⸗ trugen Ende 1930 rd. 11 Milliarden 4. Davon entfielen 8,2 Milliarden„/ auf die Banken. kurzfriſtigen deutſchen Auslandsfor derungen ſtellten ſich an dem gleichen Termin auf rd. 5 Milliarden; von dieſen hatten die Reichs Milliarden/ und die ſonſtigen Banken etwa 3,6 Jar en/ zu fordern. Nach zuver⸗ läſſigen Schätzungen wu n der deutſchen Wirtſchaft durch Kreditabziehungen und e Kapitalflucht in den letzten Mo⸗ naten—4 Milliarden 1 entzogen. Wenn man außerdem noch den Paſſivſal do der Zahlungsbilanz für das erſte Semeſter 1931 mit rd. 250 Mill./ berück⸗ ſichtigt, ſo hat man ein ungefähres Bild von der gegen⸗ wärtigen Lage. Bei dem heutigen Status der Reichsbank lihr Gold⸗ und Deviſenbeſtand beträgt 1450 Mill. /) fehlt dem Inſtitut jede Bewegungsfreiheit, denn ſie muß ihre Deckungsmittel in dieſer Höhe erhalten, um der Ein⸗ löſungspflicht für Noten genügen zu können. Was die Deviſenbeſtände der übrigen Banken an⸗ langt, ſo haben dieſe durch den Aderlaß der letzten Monate eine Verringerung um mindeſtens 1 Milliarden 1 er- fahren. Von dem verbleibenden Reſt dürfte ein Teil ſofort greifbar ſein, andere Beträge hingegen laſſen ſich erſt lang⸗ ſam mobiliſieren. Dabei fällt noch erſchwerend ins Ge⸗ wicht, daß neben den Valutenverpflichtungen der Groß⸗ banken viele deutſche Induſtrieunternehmungen unter Um⸗ gehung der Banken ſich im Auslande kurzfriſtig verſchuldet haben, ohne daß man hierfür ausreichende Unterlagen beſitzt. Da die deutſche Wirtſchaft im letzten Jahre trotz aller Schwierigkeiten ihren Verpflichtungen auf das prompteſte nachkam, müßte man es im Auslande begreiſen, daß ſie in dieſer Stunde höchſter Gefahr einer Atempauſe bedarf. Sollten ſich die aus ländiſchen Kreditkün⸗ digungenfortſetzen, ſo bleiben dem deutſchen Volke nur drei Wege oſſen, um das Schlimmſte abzuwehren: 1. Entweder die großen Noten banken der Welt finden ſich zuſammen und ſtellen der Reichsbank den an⸗ geforderten neuen Rückhaltungskredit im Betrage von 1½ Milliarden Goldmark zur Verfügung, oder 2. die Gläubiger Deutſchlands 2. bilden nach dem Muſter bei der Oeſterr. Credit⸗Anſtalt ein Still haltekonſortium und werden aus den Exportüber⸗ ſchüſſen befriedigt, und 3. die Reichsregierung erläßt ein Aus lan dsmora⸗ tortum in irgendeiner Form. Das Deutſche Reich kann zu ſolchen Schritten umſo un⸗ bedenklicher greifen, als England, Frankreich, Oeſterreich und andere Länder bei Ausbruch des Weltkrieges ſich in ähnlicher Weiſe geholfen und auch die ſüdamerikaniſchen Staaten noch vor kurzem zu dem Mittel eines Auslands⸗ moratortums gegriffen haben, um das Chaos von ſich ab⸗ zuwenden. Die Londoner City verrät ein ſehr feines Gefühl, wenn ſie ſchon jetzt damit rechnet, rd. 1 Milliarde deutſcher Wechſel bis zum Ende des Moratoriums im Portefeuille behalten zu müſſen. Beſondere Aufmerkſamkeit iſt dem Kapitel„Kapital⸗ flucht“ zu widmen. Im Auslande macht man Deutſchland den Vorwurf, daß es nichts gegen die Flüchtigen unter⸗ nimmt. Die Erfahrungen, die wir während der Inflation in dieſer Beziehung gemacht haben, wirken ſo abſchreckend, daß ſich die Reichsregierung begreiflicherweiſe nicht dazu entſchließen kann, die alten Methoden wieder aufleben zu laſſen. Seit Jahren hat man ſich bemüht, die 5 Mi liarden d, die ſchätzungsweiſe ins Aus⸗ Land abige wandert ſind, wieder zurückzuholen oder doch wenigſtens die Auswanderung zu inhibieren. Bis jetzt ahne. Erfolg. Selhſt die Androhung einer eidesſtattlichen Verſicherung für die Vermögensſteuererklärung des Jahres 1930 vermochte die Auswanderung der Kapitalien nicht auf⸗ zuhalten. Vielleicht zwingt man jetzt auf dem Wege über eine Notverordnung die deutſchen Bürger dazu, in kür⸗ zeſter Friſt eine eidesſtattliche Verſicherung über ihren Beſitzſtand an ausländiſchen Zahlungsmitteln öder ſonſtigen fremden Werten anzugeben, um auf dieſe Weiſe brauchbare Unterlagen zu erhalten. Ob aber bei derartigen Operationen viel herauskommt, erſcheint mehr als zweifelhaft. Die Erfaſſung der Kapitalflüchtigen wäre viel leichter, wenn jene Regierungen, die heute Deutſchland den Rat erteilen, ſich von den mit ihrem Kapital Aus⸗ gewanderten die notwendigen Deviſen zu beſchaffen, uns Was bedeutet ein Moratorium? England und Frankreich als Veiſpiel Pforten der Banken und der übrigen N ernen deutſchen Wirtſchafts⸗ 4 hichte ein ungewö Jorgang. Selbſt am 1. Auguüſt ii brauchte bei uns im Gegenſatz ü unſeren Gegnern kein Geldinſtitut leine Zohlungen auch nur teilweiſe ein⸗ z Uſtellen. Deutf 1 damals wirtſchaftlich kräftig gehn, um alle Bo 1 Währung und Kredit auf⸗ 0 R. Die dei tte es nicht einmal 1 en, ſondern es wur⸗ die ins Feld eilenden Dos Schließen d ute i Banken, um ſeine ei ähnlicher Run feſtzuf Montag in Deutſchland erle londe wurde damals da Was bedeut i ſtemmt aus dem ſtandsbrieſ“ einem auf Grund der ſtaa beſetzte Zahlungsf machten im eig kiervon Gebrauch. Die R attete nur noch den L „ obren zu erteiler die Wirtſchaftsver Moratorium? überſchreiten konnte. Schulöfriſt Dulofriſten zu geben. zukigen Jahrhunderts hielt Ante für unſtarthaft. In f haft wurden M ie 5 75 Fällen be t. Wü p . geſtand die Pariſer 5 der Beſotzung in deagsaufſchub zu. Die nächſten donn bewillig 515 erdanfe ihr 8 Halter igt wurden, verdanken ihr Am 2. 5 0 iu e. Verordnung,„daß mit Rü 1 1 89 und die dadurch ver Keen es ratſam erſcheint, daß Vorke zer Hinausſch t. Während ur ſel getroffen werden“ di D fen erden“. 5 aut dem Stichtag, dem 4. nn wären, wurde beſtimmt, d 8 ſetünglichen Fälligkeit 86s Ausſtellers 5 Bechſel erh ATneuten Akz Bank Akszeptes verſchohen wurde. Die der der Gi um den Zins bis zu de Abtei dn ace Verst iug wurde auch für Schecks erlaſſen. un ging noch weiter und gewährte eine Stundung die zu lei⸗ verfſtgte auch hierbei, doß dem Gläubiger ßten. Folgende Fälle wurden Löhne und u Pfund— Abgaben — Dividenden oder Zinſen von eir 8 a zen em Monat für alle Zahlungen, Rin weren; ab werden S genommen: unter 5 diſche Gläubiger zu be⸗ zufordern, und es war ie wir ihn am vergangenen en. Faſt überall im Aus⸗ ein Moratorium erlaſſen. Das Wort Man gewährte einen„An⸗ fähigen Schuldner, damit er ät die urſprünglich feſt⸗ 5 Die Fürſten nen Intereſſe in jenen Zeiten ſehr häufig ichspolizeiordnung von 1577 ge⸗ erren, Moratorien bis zu 8 ſes Recht große Unſicherheit 95 4 ältuiſſe brachte, verlangte die deutſche ans aug bie Gerz daß bei Erteilung eines Morato⸗ e Gerichte mitwirkten. Nach oder während krieges war es üblich, Staatsbürgern, z. B. Kaufleuten Die moderne Rechtsauffaſſung des che Eingriffe in die Privat⸗ allen Staaten der Weltwirt⸗ nur noch in ganz außergewöhn⸗ 0 des deutſch⸗franzöſiſchen Regierung für die it ihren Landsleuten einen ſolchen Generalmoratorien, Inkrafttreten Auguſt 1914 erließ der König von England ſicht auf die kritiſche Lage ten finauziellen Schwie⸗ 5 0 gen zum Zwecke zug von Zahlungen, ſpeziell der Zahlung Für die Wechſel, Auguſt 1914, 8 wor⸗ 5 5 der Tag der Fälligkeit ge⸗ nan um einen Kolendermongt nach dem Tage 121 5 25 Haftung ranten blieb unverändert. Der sbetrag, der vom Tage des 555 8 neuen Zohlungstage zum ont Jer Bank von England berechnet wurde. Eine von Effekten ete,— Renten— Arbeiterentſchädigungen und Zahlungen öffentlicher Stellen. Es zeigte ſich dann, daß die Friſt von einem Monat zu kurz war, und ſo wurden mehrere Verlängerungsverardnungen für das Moratorium kLrlaſſen. Ende September 1914 wurde verſucht, die erſten Zahlungsverlängerungen zu liquidie⸗ ren. Es hieß in der Verordnung, daß„derjenige, welcher zur Zahlungsleiſtung verpflichtet iſt, kein Recht hat, die Wohltat dieſer Verordnungen in Anſpruch zu nehmen, ſo⸗ fern nicht innerhalb dreier Tage nach dem Zeitpunkt, bis zu welchem die Zahlung gemäß den genannten allgemeinen Verordnungen hinausgeſchoben iſt, alle Zinſen darauf bis zu dieſem Tage gezahlt worden ſind.“ Die engliſche Wirt⸗ ſchaft ſtellte ſich dann ſo auf die Kriegszeit um, daß nach und nach all dieſe internen Beſchränkungsverordnungen fallen gelaſſen werden konnten. In Frankreich mußte man ſich in weit größe⸗ rem Maße gegen die Kapitalflucht ſchützen. Neben einem allgemeinen Moratorium von 30 Tagen wurde in dem beſonderen Erlaß für die Verlängerung der Fällig⸗ keitsfriſten ein Artikel der Zurückziehung von Bardepots bei Banken und Kreditinſtitu⸗ ten gewidmet. Darin wurde bekanntgegeben, daß jeder Depotinhaber oder Gläubiger, deſſen Depot⸗ oder Kredit⸗ ſalden nicht mehr als 250 Franks betragen, das Recht auf volle Zurückzahlung hat. Ueber dieſen Betrog hinaus durften Depotinhaber oder Gläubiger außer der Summe von 250 Franks nur noch die Zahlung von 5 v. H. des Ueberſchuſſes verlangen. Auch damals ſtellte man den wirtſchaftlichen Unter⸗ nehmungen die notwendigen Beträge für Löhne un d Gehälter zur Verfügung. Solche Depotinhaber hatten das Recht, aus den ihnen gehörenden Beträgen den Ge⸗ ſamthbetrag der Löhne eines jeden Löhnungstermins zu verlangen, ſofern ſie den Nachweis dieſes Betrages durch die Vorlegung der Lohnaufſtellung erbringen konnten. Auch die Sparkaſſen wurden in dieſe Verordnung mit einbezogen. Für Klein wohnungen, deren Jahresmiete nicht mehr als 1000 Franks in Paris betrug, wurde eine Friſt von 90 vollen Tagen gewährt. Auch die Mieter von möblierten Zimmern konnten hiervon Ge⸗ brauch machen. Bereits am 29. Auguſt wurden einzelne Beſtimmungen dieſes Moratoriums geändert. Neben allgemeinen Ver⸗ ordnungen, die den Wechſel⸗ und Effektenverkehr betrafen, intereffiert beſonders, daß es den Depotinhabern erlaubt wurde, nunmehr 20 v. H. ihres Depots abzuheben. Neben den Löhnen galten jetzt auch Leibrenten als Ausnahme für Geldbewilligungen. Man unterſchied nunmehr die Angſtabhebungen von den Forderun⸗ gen der Wirtſchaft und gewährte infolgedeſſen Aus⸗ zahlungen auch denen, die mit dieſen Beträgen Rohſtoffe für induſtrielle Zwecke einkaufen wollten, oder Landwirten zwecks Weiterführung ihres Betriebes, ebenſo den Han⸗ delsleuten bei Vorlegung einer Faktura. Wie in England legte man auch Wert darauf, daß Steuern und Zölle bar bezahlt wurden. In Frankreich dauerten einzelne Beſtim⸗ mungen des Moratoriums bis zum Schluß des Krieges, das hing mit der Beſetzung zuſammen. Die Moratorien haben zwar das Wirtſchaftsleben die⸗ ſer Länder beeinträchtigt, aber ohne ſie wäre beſonders in Frankreich ein vollkommener Zuſammenbruch erfolgt. Harry Hansen. * Die Einfuhr für Lagerabrechnungen Gegenüber der 160] ergibt ſich eine die Einfuhr von 7 o** 8 en Teil hat auch die waren zugenommen. gen im Wert von 3 Die Abnahme 26 Mill., bei den Fertig wiegend auf dem weiteren ſchnittlichen 9 Vormonat um? nahme der Ausfuhr 1 wie er in den Vorjahren von bemerkenswert zurückgebli icher Ansfuhrüberſchuß von 818 Mill. Die Handelsbilanz a führüberſchuß von 106 N Reparations⸗Sachliefſerungen* der ins Ausland abgeſetzten War D — ie monatliche Bewegung des Außenhandels in Millionen verteilt ſich auf eine gan Zurückgegangen werkfellen, Oelkuchen und l Lebens mi.ttelein fuhr fuhr von Weizen( 7 Mill. /) und Eiſenwaren( 1 M leichte Zunahme weiſt die A 5 und elektrotechniſchen Erzeugniſſen auf. Reparations DD tνοñνν rungen im Juni Steinkohlen mit 8,5 ebene elektriſche Maſchii Sol do d 567 Mill.„ enthalten. Nuk dringemfle Berliner Produktenbörſe v. 15. Juli.(Eig. Dr.) Das Geſchäft an der nennenswerte Belebung erfahren, f Unternehmun Angebot von Brotgetreide mäßig bei wenig veränderter Wetter bot den Preiſen eine ger rungen für Weizen, Roggen und Hafer waren ſoweit es ſich ermöglichen läßt, wird von Verkäu Ab ſchlüſſe 0 nur für den notwendiggſten Kouſumbe darf ſofortigen Lieferung. unveränderten marken konnten leichte Preisbeſſerungen du Hafer alter Ernte blieb g Wintergerſte hat ſtilles Geſch Mitleibden⸗ Mehlabſa tz Roggen prompt 185—190 6 ſtill; Hafer prompt 160 bis 36,75 ſtetig; Roc richte, wonach in London deutſche honoriert werden, ſind nicht zut Schecks aus den in London beſ 1 bis 11,50 ftill; Ackerbohnen 19 Soyaextraettoasſchrot 12,60 ptgeſchäft ſind allerdings empfindliche Störn Bekanntmachung des Börſenvorſtandes Abt. Produkten börſe. Börſenvorſtand börſe, hat beſchloſſen, daß die Produktenbörſe Promptgeſchäft vorläufig geöffnet bleibt. von Zeitgeſchäften im handelsrechtlichen Lieferungs⸗ verkehr iſt dagegen bis ein ſchließ lich Samstag, Verſtöße gegen Verbot werden gemäß Paragraph 33 der Börſenordnung Ueber die weitere Regekung ergeht noch Bekannt⸗ tſe aus Anlaß de Jeder Abſchluß den 18. ds. Poſt heute noch ar f Norwegen und die oͤeuſche Valutalage Dr.) Der Direktor der Bank * Oslo, 15. Juli.(Eis O Frankfurter Produktenbörſe vom 13. Juli.(Ei Weizen 290; Roggen 240; Winter für Brau; bis 190; Hafer inl. 200: 1 dto. niederrh. Weizenkleie 10,60—10,75; 100 Kg.; Tendenz luſtlos. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 15. Juli.(Eig. Dr. Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Juli 5; 4,2%; Nov. 4,60; Jan. 4,70.— Mats lin Hfl. Kg.) Juli 79½, Sept. 8% Nov. 80%; Jan. * Liverpooler Getreidekurſe vom 15. Juli. Anfang: Weizen(100 lb.] Tend g (3,104); Okt. 4½1½(4,1%), Dez. 4,87 (4,6); Mehl unv.— Mitte: Juli 3 4,3%; März 4,5% * Magdeburger Dr.] März 8,15 B 8,05 G 6,90 G; Auguſt 7,10 B 7,40 B 7,35 G,; Nov. 7 Tendenz ruhig.— Gemohl. Mehlis ruhig; Wetter regneriſch. Londoner Melallbörse vom 13. Juli 1931 er Unze 6(187/40 fei Weizenmehl ſüdd. Spez. Roggenkleie 11,25; alles für nennenswerten auf jeden Fallen 2 Zuckerterminbörſe vom 25 G; Juli 7 B 8 Ueberhaupt werde ſten ſeien dag ge der unſicheren Samstag geſchloſſen Ueber die heutige Sitzung Metalle in E pro To. Si Rupfer, Standard nd.), Platin Unze 15. Juli.(Eig. Dr.) nvorſtandes wird folgende Bekanntmachung her⸗ en:„Die Börſen räume bleiben am 1 5 e d n 1 den Wertpapter⸗, Deviſen⸗ und Metallverkehr geſchloſſe n. . Dieſem Beſchluß haben ſich die übrigen preußiſchen Bör⸗ ſen ſowie auch die Mannheimer Effektenbörſe angeſchloß Ebenſo wie die Ha 5 Uttgarter Börſe 141 1 Ju ſtrong ſheets El'wirebars 88. Tendenz: alles willig. * Bremer Baumwolle vom 15. Juli.(Eig Dr.) Am Univ. Stand. Middl.(Schluß) 10,30 * Liverpooler Baumwo 48885, Dez. 489, Jon. 5. Seite/ Nummer 922 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 15. Juli 1981 Lazzago, 11. Juli 1931 Die Familie Ciulini teilt mit, daß Donna Emma Ciulini di Ciulino geb. Dillene am 8. Juli 1931 sanft entschlafen ist. Die Entschlafene wurde in der Familiengruft in Lazzago beigesetzt. 10218 Todes-Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein innigstgeliebter Mann, unser lieber Bruder, Schwager u. Onkel Herr Heinrich Deter von Berg Gastwiri im Alter von 49 Jahren, gestern früh um ½᷑5 Uhr tödlich verunglückt ist. Mannheim( 6, 17), Hamburg, Cannstatt, den 15. Juli 1931. Die trauernden Hinterbliebenen: Marſha von Berg geb. Hallerstede Familie Hallersſede Famille I. Herzberger u. Frau Else geb. von Berg Familie A. Künsſler u. 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