Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Krouprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr. ge Luiſenſtraße 1.— Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. tung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 16. Juli 1931 142. Jahrgang— Nr. 324 Reiſen Kanzler und Curtius noch heute nach Paris? Heute nachmittag noch ſoll ſich dieſe Frage entſcheiden— Die engliſchen Miniſter haben ihren für morgen angeſagten Beſuch in Berlin abgeſagt Einladung auch nach London Hoeſch bei Briand Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Juli. Das in den Vormittagsſtunden hier verbreitete Gerücht von einer unmittelbar bevorſtehenden Fahrt des Reichskanzlers Brüning nach Paris wird uns von vertrauenswürdiger Seite beſtätigt. Der Kanzler und der Außen⸗ miniſter werden ſich heute noch nach Paris begeben. Der engliſche Beſuch in Berlin wird in dieſer Woche nicht ſtattfinden. Am geſtrigen Abend iſt jedoch eine Einladung der engliſchen Regierung zu einer Miniſter⸗Konferenz nach London ergangen. Dieſer Vorſchlag wird auf deutſcher Seite aufrichtig begrüßt. Am Pariſer Quai'Orſay zeigt man ſich indes vorläufig zurückhaltend, wenn nicht gar ablehnend. Nun iſt aber der Gedanke aufgetaucht, ob nicht, wenn die Londoner Konferenz ſtattfindet und eine Unter⸗ redung der deutſchen und engliſchen Miniſter ihr vorangeht, nicht auch noch ein Beſuch des Kanzlers und des Außenminiſters in Paris ſich ermöglichen ließe. Es ſcheint in dieſem Sinne auch von Paris hier angefragt worden zu ſein. Eine Ent⸗ scheidung iſt indes noch nicht gefallen. Das Kabinett berät zur Stunde noch. Auf alle Fälle aber wird in Berliner politiſchen Kreiſen in der ganzen Diskuſſion ein erfreuliches Zeichen dafür geſehen, daß die deutſche Zahlungsmittelkriſe nicht mehr uur die Wirtſchaftskreiſe in der gan⸗ zen Welt beſchäftigt und mit Sorge erfüllt, ſondern daß unn auch die Regierungen anfangen, aktiv in die Dinge einzugreifen Um 3 Uhr lagen, wie wir feſtſtellen konnten, die Dinge ſo: Es ſteht feſt, daß die engliſchen Mini⸗ ſter ihren Beſuch abgeſagt haben und nicht nach Berlin kommen werden. Begründet wird das damit, daß die deutſche Regierung inzwiſchen zugeſagt hat, zu der Londoner Konferenz am Montag zu erſcheinen und damit ein Beſuch in Berlin für die Engländer unmittelbar vor⸗ her ſicherübrigt. Ob Kanzler und Außenmini⸗ ſter nun nach Paris fahren, wird aller Vorausſicht heute nachmittag zwiſchen 5 und 6 Uhr ſich entſchei⸗ den. Zu 5 Uhr iſt vom Kanzler eine Miniſterbeſpre⸗ chung einberufen worden. Konferenz mit dem Ziel Deutſchland zu Hilfe zu kommen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 16. Juli „Die franzöſiſch⸗engliſch⸗amerikaniſche Konferenz iſt heute vormittag um 11 Uhr im franzöſtſchen Außenminiſterium zuſammengetreten. Kurz vor l Uhr erſchienen Henderſon und Stimſon am Ouai d Orſay. Der engliſche Außenminiſter machte zuverſichtliche Bemerkungen über den Ausgang der Verhandlungen, während ſich der amerikaniſche Satsſekretär ſehr zurückhaltend verhielt. Von einem Diplomaten des franzöſiſchen Außenamtes wurde uns mitgeteilt, daß es ſich in dieer Konferenz darum handeln wird, eine Uebereinſtimmung zwiſchen den Regie⸗ rungen Frankreichs, Englands und der Ver⸗ einigten Staaten herzustellen, mit dem Ziel, Deutſchland zu Hilfe zu kommen. Wie der franzöſiſche Diplomat betont, wird die deutſche Regierung einen entſprechenden Vorſchlag erhalten. Es wird daun von ihr ſelbſt abhängig ſein, die Initiative zu Verhandlungen zu ergreifen. Ueber die Natur dieſes Vorſchlages iſt nichts an⸗ deres bekannt, als was in den Zeitungen hinſichtlich der ſogenannten politiſchen Wünſche Frank⸗ reichs geſagt wurde. Jedenfalls ſteht feſt, daß Frankreich das Schwergewicht ſeiner Garantieforde⸗ rungen auf den Verzicht der deutſch⸗öſterreichiſchen ollunion durch die beiden intereſſierten Staaten legen wird. In den erſten Vormittagsſtunden kennzeichnete ſich an der Pariſer Vorbörſe leichte Aufwärtsbewegung zu konſtatieren. Botſchafter von Hpeſch beſuchte heute vor mit⸗ tag unmittelbar vor Beginn der großen Konferenz den Außen miniſter Briand und erſtattete Bericht über die Entwicklung der Lage in Deutſchland. eine etwas beſſere Stimmung. Auf Grund der aus Re⸗ gierungskreiſen eingegangenen Meldungen iſt eine Zu einer Miniſterkonferenz Drahtung unſ. Londoner Vertreters §S Lon don, 16. Juli. Die engliſche Regierung iſt zu dem Entſchluß ge⸗ kommen, daß die ſofortige Abhaltung einer Miniſterkonferenz notwendig geworden iſt und läßt Einladungen nach London zum Montag, 2 0. Ju l i, 18 Uhr, ergehen. Wie kürzlich gemeldet, bewies die engliſche Regie⸗ rung noch vorige Woche volles Verſtändnis für den Wunſch Dentſchlands, neue politiſche Erörterungen für die nächſte Zeit zu vermeiden und ließ die Frage, ob die Miniſterkonferenz überhaupt abgehalten wer⸗ den ſollte, umſo lieber offen, als der Plan ja auch den Franzoſen nicht genehm war. London würde ſeine Einladung nicht wiederholen, wenn es ſich nicht vor eine neue Situation geſtellt glaubte, und es iſt bezeichnend, daß der Entſchluß erſt nach Henderſons Ankunft in Paris bekannt gegeben wurde. „Es iſt noch Zeit, das Vertrauen wieder her⸗ zuſtellen“, ſagen die„Times“,„aber nur unter einer Bedingung, daß nämlich die fran⸗ zöſiſche Regierung gewillt iſt, alle engherzi⸗ gen politiſchen Erwägungen in den Wind zu 5 ſchlagen und mit England und den Vereinigten Staaten zu⸗ ſammenzuarbeiten, um die deutſche Währung ſicher⸗ zustellen. Wie die Tendenz der B. J. Z. in Baſel ge⸗ zeigt hat, iſt das einzige Hindernis die politiſche Unnachgiebigkeit der fran⸗ zöſiſchen Regierung, die für die Verſchärfung und Ausdehnung der Kriſe verantwortlich iſt. Frank⸗ reich ſollte darüber nachdenken, ob es nicht ernſtlich die Sicherheit ſeiner mitteleuropäiſchen Verbündeten gefährdet, indem es einen Zuſammenbruch in Deutſchland überſtürzt.“ am Montag, den 20. Juli Der engliſche Konferenzplan ſcheint bei dem erſten Bekanntwerden in Waſhington als ein Verſuch ausgelegt worden zu ſein, die Reviſion des NDoungplaus in Gang zu bringen. In Wirklich⸗ keit gehen wohl die engliſchen Abſichten nicht ſo weit. Allerdings dürften ſie ſich andererſeits nicht auf das eine Thema der Reparationen beſchränken. Die allgemeine Tendenz iſt, die Frage der Kredithilfe für Deutſchland zu entpolitiſteren und daneben eine politiſche Verſtändigung mit Frankreich anzubahnen, bei der die Ab⸗ rüſtungsfrage im Vordergrund ſteht. Im Unterhaus, wo ſich geſtern der allgemeine Ueberdruß gegenüber der franzöſiſchen Politik in einem kleinen Kreuzfeuer von Anfragen Luft machte, ließ der Vertreter des Foreign Office unter Hin⸗ weis auf die Pariſer und Berliner Miniſterbeſpre⸗ chungen die engliſche Haltung zu den politiſchen Be⸗ dingungen Frankreichs offen. Die Meinung an ver⸗ antwortlichen Stellen iſt indeſſen kein Geheimnis. Man fühlt ſich bei dem gegenwärtigen Stand der Dinge in erſter Linie mit den Amerikanern und erſt in ſtarkem Abſtand mit den Franzoſen ſolidariſch. Auch Italien kommt Telegraphiſche Meldung 5 Rom. 16. Juli Die italieniſche Regierung hat die Einladung der engliſchen Regierung zu der Miniſterkonferenz, die am nächſten Montag nachmittag in London eröffnet werden ſoll, angenommen. Es beſteht Grund zu der Annahme, daß Italien durch den Außen⸗ miniſter Grandi vertreten wird. 5 Henderſon als ehrlicher Makler Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 16. Juli. Ueber den Inhalt und die Ergebniſſe der Kon⸗ ferenz Henderſons mit Briand und Laval veröffentlicht der offfziöſe„Petit Pariſien“ folgende Darſtellung: Außenminiſter Henderſon führte aus, daß die Geldkriſe in Deutſchland keines⸗ wegs eine rein deutſche Frage ſei. Durch Rückſchläge und ſehr ernſte Zwiſchenfälle iſt das bereits erwieſen worden. Politiſche und finanzielle Intereſſen der Vereinigten Staaten, Englands, Frankreichs und aller andern Nachbarſtaaten Deutſch⸗ lands erlitten ſchwere Schädigungen. Die amerikani⸗ ſchen und engliſchen Banken hätten bedeutende Fonds in deutſchen Unternehmungen inveſtiert. Trotz der Kreditabzüge würden die Verluſte ungeheuer groß ſein, falls es zu einem Zuſammenbruch der deutſchen Finanzen käme. Es müſſe deshalb alles getan werden, um eine deutſche Geldkataſtrophe zu verhüten. Briands Antwort ging dahin, daß Frankreich in Deutſchland viel geringere materielle In⸗ tereſſen habe, doch wünſche man in Frankreich Deutſchlands Rettung und erkenne vollauf die Gefahr einer politiſchen und ſozialen Zer⸗ rüttung. Neben dieſer Darſtellung des„Petit Pari⸗ ſken“ veröffentlichen andere Morgenblätter Infor⸗ mationen über einen Vorſchlag Henderſons, ſo raſch wie möglich und zwar im Anſchluß an die Lon⸗ doner Konferenz der Poungplan⸗Zeichner eine a l l⸗ gemeine Wirtſchaftskonferenz zu veran⸗ ſtalten. Briand und Laval lehnten dieſen Vor⸗ ſchlag ab. Der franzöſiſche Außenminiſter wies auf die Möglichkeit hin, die Genfer Inſtitution heran⸗ zuziehen, d. h. an Stelle einer internationalen Kon⸗ trolle die für Deutſchland leichter annehmbare Ueberwachung der deutſchen Finanzen durch den Völkerbund zu organiſteren. Das Abrüſtungsproblem wurde geſtern im Rahmen der politiſchen Wünſche Frankreichs be⸗ ſprochen. Nach einer Information des„Oeuvre“ verſuchte man Henderſon zu beweiſen, daß gerade er als zukünftiger Präſident der nächſten Abrüſtungs⸗ konferenz alles tun müſſe, um die politiſche Orien⸗ tierung des deutſchen Reiches in andere Bah⸗ nen zu lenken. Daraus würde ſich eine franzöſiſch⸗ deutſche Entſpannung ergeben. Henderſon ver⸗ trat den Standpunkt, daß in der Abrüſtungsfrage eine enge Zuſammenarbeit mit den Vereinigten Staaten notwendig ſei. Die deutſchen Notverordnungen wer⸗ den nach der Preisgabe des geplanten Inland⸗ geldes günſtig beurteilt. Doch ſpricht man Zwei⸗ fel darüber aus, ob es Deutſchland gelingen werde, ohne Hilfe von außen her die Finanzkriſe zu überwinden. Die Perſönlichkeit Dr. Schacht s wird in keiner Weiſe kritiſtert. Bloß der„Excel⸗ ſtior“ konſtruiert einen Zuſammenhang zwiſchen Dr. Schacht und Hitler. Die hier vorliegenden amerikaniſchen Berichte laſſen erkennen, daß man in amerikaniſchen Finanzkreiſen mit der Heranziehung Dr. Schachts durchaus einverſtanden iſt und ſeinem Wirken großes Vertrauen entgegenbringt. Zu der Erhöhung des deutſchen Notenumlaufs wird be⸗ merkt, daß es ſich hier nicht um eine inflationi⸗ ſtiſche Maßnahme handle. Gutes Veiſpiel der Reichshauptſtadt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Juli Der vielfach befürchtete Anſturm auf die Kaſſen iſt in Berlin erfreulicherweiſe ausge⸗ blieben. Vor dem Poſtſcheckamt in der Dorotheen⸗ ſtraße hatte ſich begreiflicherweiſe heute früh eine große Menge angeſammelt, die in den Beſitz von Bargeld zu gelangen wünſchte. Es gab wieder ein⸗ mal Schlangenlinien zu ſehen, aber die Ruhe und Ordnung wurde nirgends geſtört und auch von irgend welcher Panikſtimmung war nichts zu ſpüren. Das Poſtſcheckamt erwies ſich als durchaus liquid. Von jedem Konto wurden Summen bis zu 10000 Mark bar ausge⸗ zahlt. Vor den Kaſſenſchaltern der Banken, die heute nur Lohngelder auszahlen konnten, war der Verkehr klein. Ein eigentlicher Kundenverkehr fand wohl überhaupt nicht ſtatt. Waſhington hoffnungsvoller in Bezug auf die 5. deutſche Lage — London, 16. Juli. Reuter meldet aus Waſhing⸗ ton, die Lage in Deutſchland ſei geſtern im Weißen Hauſe als viel hoffnungsvoller betrachtet worden. Auf dem Wege zur Klärung * Mannheim, 16. Juli. Die Ungewißheit iſt eine ſchreckliche Qual. Ganz Deutſchland fiebert zurzeit daran. Ein lähmender Alpdruck liegt auf uns allen, wie damals nach ün⸗ ſerem völligen Zuſammenbruch im No vember 1918 oder wie in der tollen Zeit der Inflation oder wie in jenen Tagen, da die Franzoſen mit Waffengewalt„mitten im Frieden“ ſich des indu⸗ ſtriellen Herzens Deutſchlands bemächtigten. Jeder zerbricht ſich den Kopf darüber, wie die chroniſche Krankheit unſeres deutſchen Volkskörpers, die plötz⸗ lich in eine ſo akute Kriſis ausgebrochen iſt, über⸗ wunden werden kann und ob es darüber hinaus möglich ſein wird, einen gründlichen Geſundungs⸗ prozeß einzuleiten und durchzuführen. Vor der gigantiſchen Wucht des unſichtbar zwar, aber doch wahrnehmbar und drohend genug über uns allen ſchwebenden Schickſals ſind all die kleinen und großen Sorgen der Einzelexiſtenz für den Augen⸗ blick weggewiſcht. So groß und ſchmerzlich ſie für den Einzelnen auch ſein mögen, ſo ſind ſie doch win⸗ zig klein in den Tagen, wo die große Nährmutter von uns allen, wo der deutſche Volkskörper, an allgemeiner Entkräftigung und Blutarmut auf dem Siechbett liegt. Jeder Einzelne muß deshalb wohl⸗ überlegt und in ſeinem eigenen Intereſſe dauernd bemüht ſein, das Ganze z u ſtär ken. i a Dieſem Zwecke dienen jetzt alle Maßnahmen der Reichsregierung. Nachdem der erwartete Milliar⸗ denkredit aus dem Ausland ausgeblieben iſt oder noch auf ſich warten läßt, bleibt uns nichts anderes übrig als energiſche und ſchnelle Selb ſt⸗ hilfe. Zwar haben mir es auch bisher nicht daran fehlen laſſen, wie die erſte Notverordnung beweſſt, aber es werden jetzt noch viel durchgreifendere Maß⸗ nahmen notwendig ſein als bisher. Die heute früh vorliegenden vier neuen Notverordnun⸗ gen machen den Anfang damit. Was in den bis⸗ herigen Notverordnungen alles drin ſteht und wie⸗ viel es nun überhaupt ſind, werden nur die wenigſten wiſſen. Niemand kann ſagen, wieviel Notverord⸗ nungen noch kommen werden und welche in das ganze Wirtſchaftsleben und die Exiſtenz des Ein⸗ zelnen immer mehr und tiefer einſchneidende Maß⸗ nahmen ſie mit ſich bringen. Es wird wohl allmäh⸗ lich ein Spezialſtudium werden, ſich in den vielen Notverordnungen und ihrem Paragraphenwuſt aus⸗ zukennen. Für die große Maſſe des Volkes freilich werden immer nur einige allgemein gültige Beſtim⸗ mungen von Intereſſe ſein. Jedenfalls iſt es ſo bei den heute neu herausgekommenen Notverordnungen. Die große Maſſe nimmt daraus vor allem und mit Befriedigung zur Kenntnis, daß die Banken und Sparkaſſen heute wieder geöffnet und daß die nötigen Zahlungsmüttel für die Lohn⸗ und Gehalts zahlungen ſichergeſtellt ſind. 5 Die Erhöhung des Dis kontſatz ens der Reichsbank iſt für die notleidende Wirtſchaft zwar eine neue ſchwere Belaſtung, es bietet ſich jedoch für den, der unbedingt Geld benötigt, die Möglich⸗ keit, flüſſige Mittel zu erhalten. Auch teures Geld iſt ſchließlich für viele immer noch beſſer als gar kein Geld. Was die Kürzung der Gol d⸗ un d Deviſendeckung bei der Reichsbank angeht, ſo braucht uns das nicht im geringſten zu beunruhigen. Wir können der Reichsbank glauben, wenn ſie ver⸗ ſichert, daß dieſe Maßnahme lediglich zu dem Zwecke vorgenommen iſt, um die durch verſchiedene Gründe eingetretene Verknappung an Zahlungs ⸗ mütteln zu beheben. Wer daraufhin von In⸗ flation ſchwafelt, hat entweder von den Zuſam⸗ menhängen auch nicht einmal eine blaſſe Ahnung oder handelt verbrecheriſch. Die Reichsbank hat in dieſer Hinſicht jetzt weiter nichts getan, als die ſeiner⸗ zeit bei Einführung der neu ſtabiliſierten Goldmark viel zu hoch angeſetzte Deckungsgrenze wieder auf ein durchaus normales Maß zurückzuführen. i Der einzige Vorwurf, den man der Reichsbank machen kann, iſt der, daß ſie die jetzt getroffenen Maßnahmen nicht ſchon früher angeordnet hat. Vielleicht wäre viel Unheil abgewendet und das Aufflammen unſerer Sorgen zur Kataſtrophenſtim⸗ mung uns erſpart geblieben, wenn Luther zum Er⸗ laß der in den neueſten Notverordnungen enthal⸗ tenen Maßnahmen ſich ſchon vor dem Zuſammen⸗ bruch der Danatbank entſchloſſen hätte. Aus der ſich daraus ergebenden Kritik an dem Reichsbankpräſt⸗ denten⸗ſtammen wohl auch die geſtern verbreiteten 7 2. Seite/ Nummer 324 Reue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgäbe Donnerstag, 16. Juli 1931 Gerüchte über einen Rücktritt Luthers. b Das Kanz⸗ lerorgan„Germania“ hat dieſe Gerüchte ausdrücklich dementiert. Immerhin erſcheint uns beachtenswert, daß auch ein ſtets ſo ſachlich und wohlüberlegt ur⸗ teilendes Blatt, wie die„Kölniſche Zeitung“ im Rahmen eines Leitartikel ſchreibt: „„Die Leitung der Reichsbank hat ſich durch ihre bisherige Haltung kein neues Ver⸗ trauen erworben. Sie hat ſich in bedenklichem Maße von der Entwicklung des Tages ihre Hand⸗ lungen aufzwingen laſſen. Sie zögert von Notverordnung zu Notverordnung. Es fehlt ihr der energiſche Griff des Handelns über die nächſten 24 Stunden hinaus.“ Ohne uns für den Augenblick in eine nähere Unterſuchung dieſer hier aufgeworfenen Fragen einzulaſſen, möchten wir unſerer Ueberzeugung ge⸗ mäß doch feſtſtellen, daß Luther in der Frage, auf die es jetzt vor allen Dingen ankommt, nämlich in der Beſchaffung eines Milliarden ⸗Aus⸗ landskredits zweifellos alles aufgeboten hat, was man nur irgendwie verlangen konnte. Wenn er von ſeinen im Hetztempo vollzogenen Reiſen nach London, Paris und Baſel mit leeren Händen 5 zurückkehrte,(denn die Verlängerung der Rediskont⸗ „ kredite wax angeſichts unſerer Lage eine Selbſtver⸗ 1 ſtändlichkeit), ſo iſt das ganz gewiß nicht ſeine Schuld. Schuld iſt vielmehr Frankreich, das nicht dapon ablaſſen will, die Kreditgewährung an Deutſchlaud mit politiſchen Forderungen zu ver⸗ knüpfen. Schuld, wenn man überhaupt ſo ſagen darf, ſind auch England und A merika, die uns nur daun helfen wollen, wenn gleichzeltig auch Frankreich mithilft. Offenbar fürchten die beiden großen angelſächſiſchen Mächte die Machinationen des goldſtrotzenden Frank⸗ reichs heute mehr als Frankreich um ſeine Iſo⸗ lierung beſorgt iſt. Der Hauptgrund für die eng⸗ liſch⸗amerikaniſche Zurückhaltung liegt aber zweifel⸗ los darin, daß ſowohl London wie Waſhington in ihrem eigenſten Intereſſe größten Wert darauf legen, daß die jetzige Kriſis dazu benutzt wird, um d wiſchen Frankreich und Deutſchland reinen Tf ch zu machen. Durchaus mit Recht ſagen ſich die Engländer und Amerikaner, daß ihr in Deutſchland angelegtes Geld ſolange nicht ſicher iſt, als zwiſchen Frankreich und Deutſchland nicht eine völlige Entſpannung und Verſtändi⸗ gung eingetreten iſt und auch nicht mit der Gefahr eines Bürgerkriegs gerechnet werden muß. Die Berechtigung dieſer Gründe und Bedenken kann von keinem Deutſchen, der ſachlich urteilt, be⸗ ſtritten werden. Aus chriſtlicher Nächſtenliebe, ohne größtmögliaſte Sicherheit und ins Blaue hinein gibt uns das Ausland ganz gewiß nicht die vielen Hunderte von Goldmillionen, die wir noch gebrauchen. Weil wir aber neben ener⸗ giſchſter Selbſthilfe auch der Kredithilfe des Auslandes nicht entbehren können, bleibt uns wohl oder übel nichts anderes übrig, als ſeinen Wünſchen ſoweit entgegenzu⸗ kommen, als ſich das mit unſerer Sou⸗ veränfität und mit der Ehre und Zu⸗ kunft der Nation vereinbaren läßt, Gerade weil wir beſiegt ſind und in all den Jahren ſeſt dem Waffenſtillſtand ſo oft und ſo furchtbar ge⸗ demütigt wurden, ſind wir jetzt doppelt empfindlich. Das mögen die Franzoſen und unſere anderen Gläu⸗ biger und Kreditgeber bedenken. Wir aber wollen uns darüber klar ſein, daß für eine Preſtigepolitik in dieſen Tagen, wo es um die nackte Exiſtenz des ganzen Volkes geht, kein Raum ſein darf, Jetzt gilt es erſt einmal, daß wir uns Überhaupt am Leben erhalten. Dann werden wir weiter ſehen. Nur da, wo noch Leben iſt, kann Hoffnung ſein. H. A. Meiner. Ablehnung eines Diſziplinarverfahreus — Hamburg, 16. Juli. Die Polizeibehörde Ham⸗ burg hat den Antrag der Frau Regierungsrat Erkens, gegen ſie ein Diſziplinarverfahren zur Klärung der Schuldfrage an dem Tode der beiden Kriminalbeamtinnen einzuleiten, abgelehnt, weil ſich die Schüldfrage, nachdem die beiden Beamtinnen aus dem Leben geſchieden ſind, nicht mehr einwandfrei klären läßt. Die Wanboererkiſte Im nächtlichen D⸗Zug. Windiger Regen wiſcht an die Wagenfenſter. Eine trockene Luft iſt im Ab⸗ teil, die das Atmen ſchwer macht, dazu noch eine dicke Zigarettenwolke und ein Schatten von Schlaf auf den Geſichtern der Reiſenden. Mir gegenüber ein Menſch, etwa Anfang der Dreißig. Er muß ſchon ö eine lange Reiſe hinter ſich haben. Sein Anzug iſt a zerknüllt, die Hände ſchmutzig, das Haar hängt ihm wirr und ſtrohblond in die Stirn. Er hat einen Sack bet ſich und eine Kiſte, die er ſicherlich daheim ſelbſt gezimmert hat. Der Mann ſpricht einen etwas har⸗ ten, dunklen Dialekt. Er iſt im Erzgebirge beheima⸗ tet. Bauernſohn. War in Riga bei einem Wander⸗ zirkus, hat dort Pferdedienſt und Zeltdienſt getan. Jetzt hebt er die Kiſte aus dem Gepäcknetz, die angeſtoßene, etwas von Erde verſchmutzte Kiſte. Wer weiß, wo ſie überall ſchon herumgeſtanden hat. ir kramt den Schlüſſel aus der Hoſentaſche und ſchließt nachdenklich auf. Ein ganzer Wanderhaus⸗ Halt iſt darin verſtaut. Auf dem Innendeckel iſt eine Photographie. Wohl von einem ganz kleinen Dutzendphotographen aufgenommen: ein niedriges, ärmliches Wohnhaus. Ein gebeugter, bärtiger, pfeife⸗ rauchender Bauer davor. Daneben die Frau im großen Kopftuch, abgearbeitet und etwas in die Breite gegangen. Um die beiden herum, in der Tür, an der Hauswand lauter Kinder. Fünf Jungen und vier Mädchen. Ich frage den Mann, ob das ſein Heimathaus ſei. Er nickt. Und nun beuge ich mich weit vorüber und ſehe mir das Bild genauer an. Es iſt mit Reiß⸗ zwecken feſtgemacht, die ſchon angeroſtet ſind. Das Bild ſelbſt iſt abgegriffen, als ob da Finger drüber geſtrichen wären; rauhe zudringliche Finger. Aber wie ich in das Bild blicke, da iſt mir's, als ob aus dem Bild, wie aus einer geheimen Quelle, eine tiefe Stille und Seligkeit in meine Seele rinnt. Es iſt wohl das Wort Heimat, das ſich aus einem ver⸗ wanderten Herzen gelöſt hat und nun ſich ſelbſt in allen ſingt. Als ich mich umdrehe, gewahre ich, daß der Mann auch ganz ſelbſtvergeſſen auf die Photo⸗ graphie blickt, auf das Bild, das er ſicherlich jeden Morgen angeſehen hat. Und nun ſchließt er die Truhe wieder, hebt ſie wieder hoch, ins Gepäcknetz, uf einmal wie verklärt auf ſeinem Platz. — Karlsruhe, 16. Juli. Das badiſche Staatsminiſterium erläßt folgenden Aufruf: „Die Reichsregierung ſteht in ernſtem Kampfe um den Schutz von Währung und Wirtſchaft. Sie hat in dieſem Kampfe einſchneidende Maßnahmen ergreifen müſſen. Nur wenigen Sachverſtändigen iſt es möglich, die Auswirkung dieſer Maßnahmen auf den verwickelten Betrieb des Wirtſchaftslebens mit einiger Sicherheit zu überſehen. Das deutſche Volk, das den Gedanken ſtarker Führerſchaft ſtets hoch⸗ gehalten hat, muß der Regierung Vertrauen ent⸗ gegen bringen. Die badiſche Landesregierung mit ihren Sachverſtändigen hat die Ueber zeugung gewonnen, daß die Reichsregierung die Not⸗ wendigkeiten des Augenblicks erkannt und die gebotenen Maßnahmen zielbewußt ergriffen hat. Die Grundlagen der deutſchen Wirtſchaft: die Fruchtbarkeit des deutſchen Bodens, die techniſche Vervollkommnung ſeiner Induſtrie, die Arbeitſam⸗ keit und der Ordnungsſinn ſeiner Bevölkerung, Warnung vor Aebertreibungen Das badiſche Staatsminiſterium erläßt an die Staats-, Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamten Ba⸗ dens nachfolgenden Aufruf: „Landauf, Landab halten Staats⸗ und Ge⸗ meindebeamte Proteſtverſammlungen ge⸗ gen das badiſche Notgeſetz vom 9. Juli 1931 ab. Das iſt ihnen unverwehrt. Allein dieſe Proteſte zeigen nach Form und Inhalt der Ausführungen und der Entſchließungen einen Ton und eine Tendenz, die mit den Pflichten des Be⸗ amten gegenüber Staat und Regierung nicht mehr vereinbar ſind und ſich als mindeſtens diſ⸗ ziplinär ſtrafbare Handlungen dar⸗ ſtellen. Die Regierung hat ſich zur Wahrung der Autorität des Staates und der Beamtendiſziplin veranlaßt geſehen, gegen einzelne Beamte des Landes, von Gemeinden und Körperſchaften diſzi⸗ plinär vorzugehen. Das Staatsminiſterium mahnt alle, die es angeht, in den Proteſtverſammlungen über die Grenzen des Sachlichen und Zu⸗ läſſigen nicht hinauszugehen. Es wird, wenn und wo das noch geſchieht, mit aller Strenge und Schärfe dagegen einſchreiten.“ Finanzminiſter Dr. Mattes über die Finanzlage * Karlsruhe, 16. Juli. Die Parteileitung der Deutſchen Volkspartei hatte Beamtenabord⸗ nungen der einzelnen Ortsgruppen aus dem gan⸗ zen Lande zu einer Ausſprache nach Karlsruhe ge⸗ beten. über die Finanzlage Badens u. a. aus, daß die Not⸗ verordnung ein unabwendbares Entwick⸗ lungsprodukt der letzten Wochen ſei. Der badiſche Staat hatte in den vergangenen Jahren eine Reihe kurzfriſtiger Anleihen in der Hoffnung auf⸗ genommen, dieſe ſpäter in langfriſtige umwandeln zu können. Dieſe Hoffnung iſt zum Teil fehl⸗ geſchlagen. Neue Kreditmöglichkeiten zu erhalten, war nahezu ausgeſchloſſen. Gleichzeitig wurden kurzfriſtige Kredite infolge der Geldknappheit ge⸗ kündigt. Vor der Uebernahme des Finanzmini⸗ ſteriums durch Dr. Mattes war bereits ein Not⸗ geſetz vorbereitet, das jetzt in den weſentlichen Teilen übernommen wurde. Auch der frühere Finanzminiſter hatte die Kürzung der außerplanmäßigen Beamten in ſeinen Vorſchlag aufgenommen. Aufruf der badiſch Beſonnenheit, Vertrauen, Disziplin! zen Regierung ſtehen heute nicht anders wie vor Jahresfriſt. Ge⸗ ſtört ſind lediglich einzelne vom Ausland beſonders abhängige Funktionen des Geld⸗ und Kapitalmark⸗ tes. Wer in dieſer, namentlich durch Knappheit an Zahlungsmitteln gekennzeichneten Lage ſolche Zah⸗ lungsmittel über den Bedarf hinaus hamſtert oder gar ins Ausland verſchiebt, der entzieht damit der deutſchen Wirtſchaft in einem Augenblick das Blut, in dem te deſſen am notwendigſten bedarf. N ſich ſelbſt nachhaltig zu ſchützen, fördert er damit lediglich die Gefahr, deren Entwicklung er befürch⸗ tet. Für den notwendigen Geldbedarf der Wirtſchaft ſtehen vollwertige Zahlungsmittel ausreichend bereit. Die Regierung erwartet daher, daß die badi⸗ ſche Bepölkerung im Vertrauen auf die un⸗ gebrochene Kraft des deutſchen Volkes die Reichs⸗ regierung in ihrem Kampfe nicht durch Gerüchte⸗ macherei und kurzſichtigen Eigennutz ſchwächt, ſon⸗ dern ſie vielmehr durch Beſonnenheit und Diſziplin Dabei führte Finanzminiſter Dr. Mattes nach Kräften unterſtützt. Die Proteſte gegen das badische Nolgeſetz Ebenſo ſahen die Vorarbeiten des erſten Vorſchlages die Kürzung der Zuſchüſſe zur gehobenen Fürſorge und die Einführung eines Lehrerbeitrages vor, gleichfalls die Erhöhung der Fleiſchſteuer. Um über⸗ haupt die weitere Auszahlung der Beamten⸗ gehälter ſicherzuſtellen, mußte ſich die Re⸗ gierung ſchweren Herzens zu einer Kürzung der Be⸗ amtengehälter entſchließen. Hätte die Regierung die Dinge treiben laſſen, ſo wären im September wahr⸗ ſcheinlich nur noch 60 v. H. der Beamtengehälter zur Auszahlung gelangt. Der Miniſter begründete dann, warum ihm keine Möglichkeit geblieben ſei, die Beamtenverbände zu hören. Er führte zum Schluß aus, daß die Notver⸗ ordnung nur eine vorübergehende Maß⸗ nahme ſein dürfe. Entweder bringe das Reich dem Grenzland Baden Hilfe oder es müſſe ſich durch eine auf ſchnellſtem Wege durchgeführte Verwaltungs⸗ reform ſelbſt helfen. Bei der Finanzlage des Reiches müſſe wahrſtheinlich der letzte Weg beſchritten wer⸗ den. Der Badiſche Landtag ſtehe hier in Bälde vor einer ſehr bedeutenden Aufgabe. Es liege im In⸗ tereſſe der Beamtenſchaft, an der Durchführung der bevorſtehenden Verwaltungsreform nach beſten Kräften mitzuarbeiten. Gatten mord a — Gleiwitz, 16. Jult. Geſtern mittag tötete der 51 Jahre alte arbeitsloſe Drahtzieher Hajok in ſeiner Wohnung ſeine 64 Jahre alte Ehe⸗ frau, indem er ihr durch fünf bis ſechs Beilhiebe den Kopf abhieb. Er ſtellte ſich dann ſelbſt der Polizei. 8 Der Täter macht über die Beweggründe ſeiner Tat verworrene Angaben und hat ſie offenbar in einem Anfall geiſtiger Umnachtung ausgeführt. Hajok wurde in das Polizeigefängnis gebracht. 1* * Deutſch⸗ſchweizeriſches Abkommen zur Vermei⸗ dung der Doppelbeſtenerung. Im Reichsfinanzmini⸗ ſterium iſt zwiſchen einer deutſchen Delegation, be⸗ ſtehend aus Vertretern des Reichsfinanzminiſteriums und des Auswärtigen Amtes, und einer Delegation der ſchweizeriſechn Eidgenoſſenſchaft unter Führung des ſchweizeriſchen Geſandten in Berlin ein Abkom⸗ men zur Vermeidung von Doppelbeſteuerungen auf: dem Gebiete der direkten Steuern und der Erwerbs⸗ ſteuern unterzeichnet worden. Das Abkommen be⸗ darf der Ratifikation und wird dan Reichstag vor⸗ gelegt werden. Seine Gedanken ſind wohl plötzlich nach Hauſe ge⸗ eilt. gewöhnlichen Brettern behauene Kiſte ſo eigenartig ergreift. Hat ſie in tauſend Abenteuern geſtanden? Iſt ſie wie ein Kahn, auf der Flut des Lebens, durch Sturm und Sonnenſchein geſchwankt? Aber eins weiß ich beſtimmt: Wenn der Engel in der Todes⸗ ſtunde dieſes Mannes kommt, dann wird er nicht ins Leere greifen. Er wird ſich auf dieſe arme Kiſte ſetzen. Und die Kiſte wird ſchimmern und leuchten, meil der Stern der Heimat in ihr nicht untergegan⸗ gen iſt.. M. J. b Der Schriftſteller Reinhold Eichacker f. Der Romanſchriftſteller Dr. Reinhold Etchacker iſt ſo⸗ eben in Gröbenzell bei München geſtorben. Der frühe Tod dieſes erfolgreichen Schriftſtellers— Eich⸗ acker iſt nur 45 Jahre alt geworden— hat wohl ſeine Urſache in einem ſchweren Nervenleiden, das er ſich als Offizier im Felde zuzog. Dr. Eichacker war der Inhaber des Prometheus⸗Verlags Gröben⸗ zell, in dem er ſeine eigenen, zahlreichen Romane erſcheinen ließ. Unſere Leſer kennen ihn durch ſeinen Roman„Die Frau ohne Liebe“, den wir 1029 ver⸗ öffentlichten. Von ſeinen Romanen ſeien noch ge⸗ nannt:„Horſt Willmann, der Namenloſe“,„Men⸗ ſchen in Not“,„Der Wundertäter“,„Die drei Lieben des Gaſton Meder“, dann die drei techniſch⸗utopiſchen Romane nach Ideen von Max Valier:„Der Kampf ums Geld“,„Panik“,„Die Fahrt ins Nichts“. Auch als Dramatiker und Lyriker iſt Eichacker hervor⸗ getreten. Frankreich iſt der Tragödie müde. Bei dem alljährlich von der Comeédte⸗Francaiſe veranſtalteten Wettbewerb für Tragödien und Luſtſpiele iſt auch für dieſes Jahr kein 1. Preis zur Verteilung ge⸗ kommen. Der Jury, der die Direktoren der Comédie⸗Francaiſe und des Odeon und Marcel Prévoſt von der Akademie angehörten, begründete das damit, daß die franzöſiſchen Dramatiker keine Neigung mehr zeigen, Tragödienſtoffe zu verarbei⸗ ten. Es wurden zwar einige Troſtpreiſe verteilt und zwar merkwürdigerweiſe ausſchließlich an Schrift⸗ ſtellerinnen, doch wurde auch bei dieſen erklärt, daß das Talent dieſer Preisträgerinnen mehr zur Ko⸗ mödie neige. 8 Ich weiß nicht, weshalb mich dieſe ärmliche, mit Ohne ——— Ein Reichskommiſſar für Finanzen und Wirtſchaft? Eigener Drahtbericht 35 = Berlin, 16. Julf. In Regierungs⸗ und Finanzkreiſen ſchweben Er⸗ wägungen, Geheimrat Schmitz, Mitglied des Vor⸗ ſtandes der JG. Farbeninduſtrie und be⸗ kanntlich der Finanzmann dieſes größten deutſchen Konzerns, das Amt eines Reichskommiſſars für Finanzen und Wirtſchaft anzutragen, Kelloggs Optimismus Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 16. Juli Kellogg, der amerikaniſche Richter am Haager Schiedshof, reiſte heute nacht nach dem Haag ab, Er teilte den Journaliſten mit, daß die Debatte über die Zuläſſigkeit des deutſch⸗öſterreichiſchen Zollvereins von dem Programm der nächſten Seſſion des Schiedshofs abgeſetzt werden dürfte. Dann äußerte er ſich über die Ereigniſſe in Deutſchland folgendermaßen: i „Die geſamten Schwierigkeiten Deutſchlands ſind nichts anderes als die Folgen des Krieges. Wir alle leiden darunter, und es iſt ein Wahnſinn, zu behaupten, daß der Friede in der Welt herrſche. Ich glaube nicht an einen europäiſchen Bankrptt, denn ich halte die wirtſchaftlichen Grundlagen des Kontinents für ſehr widerſtandsfähig. Deut ſch⸗ land iſt zwar einer ſehr ſchwierigen Finanzkrise ausgeſetzt, aber es wird über ſie hinweg⸗ kommen. Wenn es nicht in der Lage iſt, ſich ſelbſt zu helfen, ſo glaube ich, daß andere Staaten Deutſchland zu Hilfe kommen werden.“ Die ungeſchützte Annuität Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Juli Wie wir hören, iſt der fällige Teil der unge⸗ ſchützten Annuftät geſtern, wie es der Hov⸗ verplan in ſeiner durch die Pariſer Beſprechungen vereinbarten Geſtalt vorſieht, vom Reich der B. J. Z. überwieſen worden. Die B. J. Z. hat dann dieſe Summe— es handelt ſich um rund 38 Millionen Mark— an die Reichsbahn, die offiziell als Schuldner der Baſeler Repara⸗ tionsbank gilt, gegeben und dieſe ſchließlich hat den Betrag an die Reichsregierung zurückgeleitet. Hilje aus ASA? [Meldung des Reuterſchen Büros) — Waſhington, 16. Juli. Der Unterſtaatsſekretär Ca ſt le erklärte: Die Vereinigten Staaten wollen nicht in irgend⸗ welche politiſche Lage im Zuſammenhang mit der Gewährung wirtſchaftlicher Hilfe an Deutſchland verwickelt werden, und das Direktorium der Bun⸗ desreſervebank wird keinen Kredit Deut ſchland erwägen, außer in Verbindung ntit allen Zentralbanken einſchließlich der fran⸗ zöſiſchen. 5 Caſtle fügte hinzu, den Banken der Welt müſſe gezeigt werden, daß Deutſchland ſein Aeußerſtes tune, um ſein eigenes Haus in Ordnung zu bringen, be⸗ vor ſie Unterſtützungspläne erwägen würden. Er ſagte ferner, die franzöſiſche Regierung erkläre, daß ſie Deutſchland nicht direkt zu politiſchen Zugeſtänd⸗ niſſen in Verbindung mit der Gewährung finan⸗ zieller Hilfe aufgefordert habe. Abſturz eines engliſchen Vermeſſungsflug⸗ zeuges am oberen Nil — Nairobi, 16. Juli.(Reuter). Erſt jetzt wird bekannt, daß am 10. ds. Mts. unweit der Grenze an Uganda und dem Sudan ein Landvermeſſungs⸗ flugzeug in den oberen Nil geſtürzt iſt. Von den drei Inſaſſen konnte nur einer gerettet werden, die anderen beiden dürften ertrunken ſein. f Was alles verſchönert wird Ueber den heutigen Stand der Verſchönerungs⸗ operationen berichtet Profeſſor H. F. O. Haber⸗ land⸗Köln in Reklams Univerſum. Man kennt aus vielen Veröffentlichungen die Be⸗ ſeitigung der Narben, die Korrekturen der Naſen, der abſtehenden Ohren, die Verkleinerung zu großer Ohren und eines zu großen Mundes, das Beſeitigen unſchöner gewulſteſter Lippen, die Wegnahme zu dicker Backen und die Schaffung wohlgeformter Backen bei eingefallenen Geſichtszügen, das Umge⸗ ſtalten eines häßlichen Kinnes. Weniger bekannt iſt die Beſeitigung der Runzeln an der Stirn, Wange und Kinn. Die„Krähenfüßchen“ unter den Augen, die Säcke an den Augen laſſen ſich unſchwer weg⸗ bringen. Das gleiche gilt von den häßlichen Hänge⸗ wangen, wodurch ein Menſch vielfach um zehn Jahre und mehr älter ausſieht. Auch die Fortnahme des Doppelkinns ſtößt auf keine Schwierigkeiten mehr. Ebenſo gelingt es, die unſchönen Fettbäuche, die dicken Hüften und verdickten Geſäßpartien zu ent⸗ fernen. 353 5 Wenn man bedenkt, daß man bis zu 60 Pfund überflüſſiges Fett in einer Sitzung am Unterleib wegnehmen kann, ſo verſteht man, daß dadurch nicht nur eine Verſchönerung der Figur, ſondern auch eine große Erleichterung durch Gewichtsfortfall er⸗ reicht wird. Aehnliches trifft auf die dicken Waden zu. Die Umformung der Beine hat mitunter ent⸗ ſcheidenden Einfluß auf das Geſamtäußere, wobei der Operateur wegen den Knochen keins Bedenken hat. In dieſes Gebiet fällt die ſchlechte Stellung der großen Zehe, die eine Verbreiterung des Fußes her⸗ vorruft und vielfach ſtarke Schmerzen beim Gehen verurſacht. Ohne viel Mühe läßt ſich dieſes Uebel beſeitigen, und der Fuß erhält wieder eine vor⸗ nehme ſchlanke Form. Mannheimer Muſikſchule Viktor Dinand. Schon gelegentlich der Händel⸗Morgenfeier hatten wir Anlaß genommen, auf die erfreulichen Unter⸗ richts⸗Ergebniſſe hinzuweiſen, die in der unter Viktor Dinands Leitung ſtehenden Mannheimer Muſikſchule erzielt werden. Dinand, den wir in erſter Linie als tüchtigen und erfolgreichen Chorerzieher, ſowie als Förderer moderner Chormufik kennen ge⸗ gogen, die ſehr beachtenswerte Reſultate zu ver⸗ zeichnen haben. Die im Wachſen begriffene Schüler⸗ zahl erforderte eine Verteilung der vorſpielenden Eleven auf drei Abende, deren erſter den Schitlern 85 der Elementar- und unteren Mittelklaſſen gewidmet mar. Aus ſeiner eigenen, ſowie aus der Klavierklaſſe von Frl. Schirmer, die ſich als ſehr beachtenswerte eine Reihe Pianiſtin erwieſen hat, führte Dinand i von Elementarſchülern dem Publikum vor, die durch⸗ wegs ſolide techniſche Schulung, namentlich in Hin⸗. ſicht auf korrekte Handhaltung und ſauberen Anſchlag ſowie deutliche Phraſierung aufzuweiſen haben. Der Pedalgebrauch wurde, wie auf dieſer Stufe verſtänd⸗ lich iſt, zunächſt außer Acht gelaſſen. Die vorgeführ⸗ ten Stücke waren der beſten'Unterrichtsliteratur ent⸗ nommen, wenn auch manches beſſer einer ſpäteren Stufe vorbehalten bleibt und ein etwas raſcheres 1 ange“ Frau Gernsheim: Zeitmaß erfordert. Auch die neuerdings gliederte Violinklaſſe der Fuchs ſtellte ſich mit beachtenswerten Ergebniſſet ein, wie die anſprechende Tonbildung und gute Bogenführung beweiſt. Ferner wird der theoreti⸗ ſchen Ausbildung hinreichend Raum gegönnt, ja die Aufführung vermittelte überdies die Bekanntſchaft mit ſelbſtändigen Arbeiten eines Schülers der Kom- poſitionsklaſſe V. Dinand. Die„Deutſchen Tänze“ des jungen Komponiſten Reffert ließen, von jeglicher Anlehnung an bekannte Muſter frei, einen geſunden Zug erkennen, indem ſie bei klarer Form⸗ gebung eine einprägſame Melodiebildung bevor⸗ zugen und ſich von anderen Kompoſitionsverſuchen durch reicher Harmonik unterſcheiden. Bei weiterer Entwicklung wird ſich auch die Violinſtimme, unab⸗ hängig vom Klavier, eine ſelbſtändige Führung an⸗ eignen. Reffert verdiente ſich auch die erſten Sporen als Dirigent, indem er das Schüler⸗Enſemble, das mit ſichtlicher Freude Haydns Kinder⸗Sinfonie exekutierte, leitete. Zuſammenfaſſend können wir den erſten Abend als günſtigen, verheißungsvollen Auftakt für die folgenden Abende betrachten. 8 O Zwölf⸗Minuten⸗Kompoſitionen. Von der ame⸗ rikaniſchen Rundfunkgeſellſchaft wird jetzt ein Muſik⸗ preisausſchreiben veranſtaltet, das die einzige Be⸗ dingung enthält, die eingereichten Orcheſterkomvo⸗ ſitionen auf eine genaue Spieldauer von 12 Minuten zuzuſchneiden. Eine aus bedeutenden Muſikern zu⸗ lernt hatten, ſteht nun auch unter den Klavierpäda⸗ ſammengeſtellte Prüfungskommiffion iſt bereits ge⸗ wählt worden. 8 a n ö durch komm! Ste Die Il 8 gering pverkeh Reeiſer fortige mitge! heim angeb oder! glaub bevöll ſchwer Förra beſtin ander werke fügen schließ ebenfe Pl ebenſt Stock riſch nicht Fuhr! ſpann lich g Vi Hbiürfe fſetzun e⸗ 0 en er hat nd n, 1 en id er pſppannen zu können. Erſt als die Plane fein ſäuber⸗ * 5 Donnerstag, 16. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 324 —— Schnellgericht Das Schnellgericht verhandelte heute Mittag um 10 Uhr nochmals gegen einen Zettelver teiler. In den geſtrigen Morgenſtunden beobachtete ein Schupobeamter vor dem Arbeitsamt zwiſchen B 1 und C 1 eine Frau, die ein Flugblatt in der Hand hielt. Als der Beamte ſie zur Rede ſtellte, woher ſie die Schrift habe, erklärte ſie ihm, daß ſie hier ein Mann perteile. Bet näherer Umſchau ſah der Schutzmann guch ſchon zwei junge Leute davonſpringen. Er e delte ihnen nach, und konnte in dem 26 Jahre alten An bering den Zettelverteiler dingfeſt machen. H. ab an, daß ihm die Zettel im Auftrag des Erwerbs⸗ loſen⸗Ausſchuſſes in die Hand gedrückt worden ſeien. Er habe geglaubt, daß es ſich lediglich um eine Auf forderung zu der geſtern im Nibelungenſaal ſtatt⸗ findenden Erwerbsloſendemonſtration handle. Erſt auf der Wache ſei es ihm klar geworden, daß er eine kommuniſtiſche Propagandaſchrift verteilt habe. Staatsanwalt F riderang hielt dem Angeklag⸗ ten entgegen, daß bei den gegenwärtig nervöſen Zei⸗ ten jeder Bürger ein Uebriges tun müſſe, um die öffentliche R uhe aufrecht zu erhalten. In ſeinem Plaidoyer ſtellte er eine empfindliche Geldſtrafe ius Ermeſſen des Gerichts. i Amtsgerichtsrat Dr. Petters ſprach im Hinblick f die z. Zt. verſchärften Maßnahmen eine Ge⸗ üngnisſtrafe von 5 Tagen aus. Das Ende der Tabakeinfuhr im Kleinen Grenzverkehr Die neuen Verordnungen über die Tabakeinfuhr 6 Kleinen Grenzverkehr ſind nunmehr an die Zoll⸗ dter gelangt. Danach iſt die Mitnahme auch des geringſten Quantums Tabak im Kleinen Grenz⸗ perkehr⸗ nicht mehr geſtattet. Nur im Poſt⸗ und Reiſeverkehr darf ein kleines Quantum für den ſo⸗ ſortigen Verbrauch bis zur Zielſtation der Reiſe mitgenommen werden. Beim Reiſeziel Mann⸗ heim z. B. iſt die Mitnahme von höchſtens einem angebrochenen Päckchen Stumpen oder Zigaretten oder Tabak geſtattet. Dabei muß das Reiſeziel glaubhaft nachgewieſen werden. Bei der Grenz⸗ bevölkerung werden dieſe Maßnahmen beſonders ſchwer empfunden, da z. B. von der Schweiz nach Lörrach keinerlei Tabak mitgenommen werden darf. Verkehrsſtockung auf der Rheinbrücke In langer Reihe ziehen wieder die Fahrzeuge hintereinander her: Voraus in gemütlichem Tempo 1 Pferdefuhrwerk, deſſen Lenker anſcheinend keine Ele hat. Die Geſchwindigkeit dieſes Außenſeiters beſtimmt natürlich das Vorwärtskommen der anderen Fahrzeuge. Autos, Straßenbahnen, Fuhr⸗ werke und Radfahrer müſſen ſich in die Ordnung ſügen, denn ein Ueber holen iſt verboten und schließlich auch nicht möglich, da der Gegenverkehr ebenfalls ſehr ſtark iſt. Plötzlich fängt es ſehr ſtark zu regnen an und ebenſo plötzlich kommt die ganze Kolonne ins 2* Stocken. Signale und Hupentöne fordern gebiete⸗ tiſch ein Weiterfahren. Schimpfworte ſchwirren durch die Luft. Aber alles iſt zwecklos. Es geht nicht weiter. Denn der Kuͤtſcher vorne hat ſein 9 Fuhrwerk angehalten, um die Regenplane auf⸗ lich geſpannt iſt, geht die Fahrt weiter. ö Viel länger hätte die Stockung nicht mehr dauern dürfen, ſonſt wäre eine handgreifliche Auseinander⸗ ſetzung nicht mehr zu vermeiden geweſen. * * Die Verfaſſungsfeier in den Schulen. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts hat in einem Erlaß an ſämtliche Schulbehörden und Leiter der Schulanſtalten darauf hingewieſen, daß auch in die⸗ ſem Jahre wie in den Vorjahren der Verfaſ⸗ Angstag in den Schulen in feierlicher Jeiſe begangen werden ſoll. Bei den Anſprachen ei auch der 100. Wiederkehr des Todestages des Freiherrn vom Stein entſprechend zu gedenken. Kein Sonderzug Freiburg Mannheim am 10. Inli. Der für Sonntag, 19. Juli, angekündigte Sonderzug 4001 Freiburg Mannheim kommt, wie uns mitgeteilt wird, nicht zur Ausführung. And morgen? Wie wenig gleicht dieſer Hochſommer einer ruhi⸗ gen Erntezeit! Manche Menſchen denken gegen⸗ wärtig an das Jahr 1914 zurück und ſagen: ſo ähn⸗ lich war es damals Die Ungewißheit bildet ſtets die Quelle der Unruhe. Was wird? Wir wiſſen es nicht. Wenn ſolche Fragen die Menſchen bedrängen, dann bleiben ſie nicht zuhauſe, dann treibt es ſie hinaus zu den andern. Die Mannheimer Straßen zeigten geſtern ein reges Leben. Es war gewiß nicht nur Neugier, ſondern auch Wißbegier, was die Leute auf die Straße trieb. Das Geſpenſt der Unruhe kroch in den ſpäten Nachmittagsſtunden heran, aber es zog bald vorüber. Abends waren die Straßen ſtill. Gottlob, es war nicht die Ruhe vor einem Sturm. Der heutige Tag zeigte die Menſchen wieder auf dem Weg zur Vernunft. Am Montag hatte der Kampf an den Sparkaſſenſchaltern getobt. Dann traten die beiden Tage der freiwilligen Pauſe ein. Heute morgen war die Wartezeit vorüber. Sollte der Sturm auf die Schalter von neuem beginnen? Inzwiſchen hatte das Reich die Kraft zur Selb ſt⸗ hilfe aufgebracht. Sie machte eine Beſchränkung der Auszahlungsmöglichkeiten für die Schalter aller Geldͤſtellen notwendig. So empfingen denn heute vormittag alle mit Sparkaſſen⸗ oder Scheckbüchern bewaffneten Mann⸗ heimer große weiße Plakate, die auf die Aus⸗ führungsbeſtimmungen der neuen Notverordnung aufmerkſam machten und mauchem ein energiſches Halt entgegenriefen. Da muß denn zu Ehren der Mannheimer geſagt werden, daß ſie ſich heute ſehr ruhig und ver⸗ nünftig verhielten. Gewiß nicht nur, weil z. B. vor der Sparkaſſe ein paar Schupohelme blitz⸗ ten, ſondern weil ſie inzwiſchen auf das dumme Gerede der Inflation und Teuerung nichts mehr geben. Selbſtverſtändlich gab es auch ein paar Aus⸗ nahmen. Aber ſie waren in ſehr geringer Anzahl. Man kann es ja verſtehen, daß es auch noch andere Notwendigkeiten gibt, ſein gutes Geld von der Kaſſe zu holen als Löhne und Gehalts⸗ zahlungen, Unterſtützungen, Verſicherungen und Steuern. Da kommt eine Frau an den Sparkaſſeneingang und weiſt ihr Sparbuch vor. Es wird ihr höflich be⸗ deutet, daß ſie in dieſer Woche nicht mehr zur Spar⸗ kaſſe kommen ſolle, ihr Geld aber nach wie vor ſicher ſei. Sie ſieht ein, daß es in den Notſtandszeiten ſol⸗ cher Geldknappheit keine Ausnahmen geben kann. Aber man glaubt es ihr auch, wenn ſie ſagt, daß ſie mit ihren Kindern daheim einfach nichts mehr zum leben habe und auf das Abholen ihrer Spargroſchen angewieſen ſei. Sie hat ſich noch nie bei irgend je⸗ mandem geliehen. Sie braucht ihr Geld. Gut, ſie wird ſich noch ein paar Tage behelfen, So ganz allein iſt man ja nicht in der Welt. Aber lange kann das nicht gehen. Das ſieht jeder ein. Dennoch, wie ruhig hat ſich dieſe Frau verhal⸗ ten! Und ſie ſoll wiſſen, daß Tag und Nacht, in jeder Minute daran gearbeitet wird, daß dieſer Zu⸗ ſtand ſo ſchnell wie möglich aufhört. Je ruhiger die Menſchen bleiben, deſto mehr tragen ſie zur Beſeitigung der Mißſtände bei. Wären ſie in der letzten Zeit nur immer ſo ruhig geweſen! Vor den Banken war es überall ſtill. Die Plakate mit ihrem die Auszahlungen einſchränken⸗ den Text wirkten nirgends beunruhigend. Vor den Eingängen ſtanden Bankbeamte, die bereitwillig auf alle Fragen Antwort gaben. Man ſpürte, daß das Publikum es ſich abgewöhnt hat, in ſolchen Men⸗ ſchen, die nach ihren Beſtimmungen handeln müſſen, ſeinen Feind zu erblicken. Nicht gegeneinander, ſon⸗ ſondern mirein ander muß man heute arbeiten. So war denn nirgends ein böſes Wort zu hören. Ueberall ließen ſich die Leute über die Lage und die nächſten Maßnahmen unterrichten, die Beamten⸗ bank z. B. hatte genaueſte Informationen ange⸗ ſchlagen. Die Bankkunden ſprachen miteinander, blieben noch eine Weile ſtehen und gingen dann ihrer Wege. So war es heute. Und was wird der morgige Tag bringen? Wir hoffen, daß die erfreuliche Be⸗ ruhigung des heutigen Tages fortſchreitet, daß die Vernunft ſiegt. Die zuverſichtlichen Stim⸗ men mehren ſich. Die Gruppen, die auf den Straßen diskutieren, zeigen nicht mehr die Erregung wie an den Vortagen. Am Einzelnen liegt heute mehr denn je, auch wenn er jener alten Wahrheit eingedenk bleibt, die ſagt: So iſt nicht der morgige Tag in der Menſchen Gewalt FFTVFPFbPbPbCbCbPbPbPbPbTbTbTFTDTGTbTGTbGT(TùFeò᷑Cöiiaé'ꝛé''''!''!'vꝛ'ꝛv'.vꝛ.'.'.'.'.'.'.'.. dx... Kreisaltersheim Schriesheim Der Bau und die Einrichtung des Kreisalters⸗ heims Schriesheim ſind ſoweit vorgerückt, daß dieſes am 1. September d. J. eröffnet werden kann. Auf⸗ genommen werden Alleinſtehende, ſowie Ehepaare, ohne Unterſchied des Glaubensbekenntniſſes, die in vorgerücktem Lebensalter ſtehen, guten Leumund beſitzen, geiſtig geſund find, keiner beſonderen Krankenpflege bedürfen, insbeſondere nicht an einer anſteckenden Krankheit leiden, und die die Mittel zur Deckung entweder ſelbſt beſitzen oder von an⸗ derer zahlungsfähiger Seite erhalten. Das Kreisaltersheim bietet Wohnungen in gut ausgeſtatteten Zimmern für eine oder mehrere Perſonen, volle Verköſtigung, Heizung, Licht, Reini⸗ gung des Zimmers und der Wäſche, Benützung der Badeeinrichtung, der Tagesräume, des Gartens und der Heimbücherei. Es ſtehen im ganzen 99 Betten zur Verfügung. Die täglichen Preiſe für die Zim⸗ mer einſchließlich Verköſtigung und Wäſchereini⸗ gung ſind je nach Lage billigſt feſtgeſetzt. Die Ver⸗ waltung des Altersheims führt der Kreisrat Mannheim. Die Leitung des Heims iſt einer Vorſteherin(Oberin) übertragen. Der ſtolze Bau des Altersheims inmitten des Gemeindewaldes bil⸗ det eine Zierde für den Ort Schriesheim. In wirt⸗ ſchaftlicher Beziehung wird dieſe jüngſte Kreisein⸗ richtung für die Schriesheimer Geſchäftswelt von großer Bedeutung ſein. * Einbruch. Als eine geſtern abend in B 6 woh⸗ nende Familie von ihrem dreiwöchigen Ferienauf⸗ enthalt heimkehrte, fand ſie ihre Wohnung er⸗ brochen und die Einrichtungsgegenſtände durch⸗ einander geworfen. Aus den Kleiderſchränken waren die Kleider herausgeriſſen und umhergeſtreut. Die Einbrecher haben ein altes wertvolles Silber⸗ beſteck, das mit C. B. K. gezeichnet iſt, entwendet. Sonſtige Wertſachen wurden liegen gelaſſen. Im übrigen haben die Einbrecher wie Vandalen in der Wohnung gehauſt. Die Polizei hat heute vormittag die Verfolgung der Täter eingeleitet. * Leichenländung. Geſtern wurde aus dem Rhein bei der Frieſenheimer Inſel die Leiche des am 11. d. M. hier beim Baden im Neckar ertrunkenen 21 Jahre alten Maurers Valentin Lehn aus Krum⸗ bach(Amt Mosbach) geländet und auf den Friedhof in Käfertal verbracht. *. Selbſtmordverſuch. Geſtern ſprang ein verheira⸗ teter 26 Jahre alter Gärtner in ſelbſtmörderiſcher Ab⸗ ſicht beim Allgemeinen Krankenhaus in den Nek⸗ kar. Er wurde von einem hinzukommenden Po⸗ lizeibeamten aus dem Waſſer gezogen und mit Hilfe von Paſſanten nach dem Städt. Krankenhaus ver⸗ bracht. * Silberne Hochzeit. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern am morgigen Freitag, den 17. Juli Herr Auguſt 15 95 5 5 ſeine Ehefrau Helene geb. Lempp, wohn⸗ 5 Marktbericht Zwetſchgen und Aepfel auf dem Markt Immer hört man auf dem Markt ein Klagelied Wenn die Händler nicht über interne Angelegen⸗ heiten zu klagen haben, dann doch ſicherlich über das Verkaufsgeſchäft. Das lebhafte Treiben am heutigen Vormittag täuſchte einen regen Kauf vor; in Wirklichkeit war es aber nur ein Einkauf der Konſumenten für den notbürftigſten täglichen Bedarf. Die Großeinkäufe in Beerenobſt haben die Haus⸗ frauen bereits gemacht. Für dieſe Obſtſorte iſt die Haupteinmachzeit vorbei. Heidelbeeren, Johannis⸗ beeren, Stachelbeeren und Kirſchen ſtanden noch auf der gleichen Preisſtufe wie in der vergangenen Woche, während Himbeeren für 30 Pfg. das Pfund zu haben waren. Das Hochſommerobſt war durch Zwetſchgen für 45—60 Pfg., Mirabellen für 50 Pfg. und deutſche Aepfel für 30 Pfg. das Pfund erſtmalig angeboten. Weiter lagen reichliche Angebote in Pfirſichen zu 45—60 Pfg., Apri⸗ koſen zu 60 und Birnen zu 20—25 Pfg. das Pfund vor. Der Gemüſemarkt hatte eine Preisſenkung eintreten laſſen, um die Kaufkraft anzureizen. Bei einem Preis von 5 Pfg. für den Stock Kopfſalat und 7 Pfg. für den Stock Endivienſalat dürfte bei Abrechnung der Arbeit und der Speſen kein allzu großer Verdienſt herausſprin⸗ gen. Bohnen für 10 und 15 Pfg. das Pfund geben ein billiges, nahrhaftes und wohlſchmeckendes Mit⸗ tageſſen. Gurken koſteten von 25 Pfg. an. Der Preis für Einmachgurken wurde auf 80—100 Pfg. für Hundert Stück reduziert. Für Pfifferlinge wurden 40 Pfg. für das Pfund verlangt. Schöner Blumenkohl, Rot⸗ und Weißkraut, Erbſen und Ka⸗ rotten, Mangold, Spinat, Kohlraben und inländiſche Tomaten vervollſtändigten die große Auswahl in Gemüſe. Am Fiſchmarkt zog bei der anhaltend kühlen Witterung das Geſchäft ein wenig an. Der Blu⸗ menmarkt bot eine große Auswahl prächtiger Dahlien, ſchöner Gladiolen und Margueriten. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtotiſtik wurden ſol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Rpf. ermittelt: Kartoffeln neue 5,5—8; Wirſing 10—12; Weißkraut 1012. Rotkraut 20—25; Blumenkohl 10—40, Karotten, Büchel -8; Gelbe Rüben 10—15; Rote Rüben 12—15; Spinat 20—25; Mangold 813; Zwiebeln 10—16; Grüne Boßnen 820; Grüne Erbſen 18—20; Kopfſalat—10; Endivien⸗ ſalat—10; Oberkohlraben Stück—10, Rhabarber—10; Tomaten 25—40; Rodieschen—5; Rettich Stück—157 Meerrettich 10—50 Schlangengurken 15—85; Einmachgurken Stück 0,5—1; Suppengrünes—6; Peterſilie—6 Schnitt⸗ lauch—5; Lauch—8; Aepfel—50; Birnen 16—95; Kir⸗ ſchen 18—35; Pfirſiche 470; Heidelbeeren 25—90; Him⸗ beeren 35—45; Johannisbeeren 20; Stachelbeeren 25—30 Aprikoſen 60—70; Zitronen—10; Orangen 30—45, Ba⸗ nanen Stück—15; Süßrahmbutter 160—180; Landbutter 125—150: Weißer Käſe 85—50; Eier—12; Aale 140160; Hechte 160; Borben 80—100; Karpfen 100—120; Schleien 160; Breſem 80—100; Backfiſche 60; Kabeljau 50—60; Schell⸗ ſiſche 5060; Seehecht 70; Hahn geſchl. Stück 200500; Huhn geſchl. Stück 250—500; Enten geſchl. Stück 400800; Tauben geſchl. Stück 80—120; Gänſe geſchl. Stück 900—1700; Gänſe geſchl. 150160; Rindfleiſch 100; Kuhfleiſch 80; Kalbfleiſch 100—110; Schweinefleiſch 90. ** * Abendkonzert auf dem Friedrichsplatz. Das für heute abend vorgeſehene Promenade⸗Kon⸗ zert auf dem Friedrichsplatz, muß wegen Fortdauer der ſchlechten Witterung verſchoben werden. * Lebensmüde 58jährige Witwe. In der Nähe des Droſchkenparkplatzes im Waldpark verſuchte geſtern abend eine 58 Jahre alte Witwe ſich im Rhein zu ertränken. Die Frau konnte von hinzukommenden Paſſanten noch rechtzeitig an ihrem Vorhaben verhindert und nach dem Allgemeinen Krankenhaus verbracht werden. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. 5 Sonne und Naumann's weiße Kernſeife ſind die wahren Freunde Ihrer Wäſche. Naumann's Kernſeife iſt beſonders rein, mild und. Sie erleichtert durch ihren 1000 Seifenſchaum die. eim Waſchen und Putzen. Naumann's weiße Kernſeife reinigt Ihre Wäſche ebenſo ſchonend wie die Sonne ſie bleicht, ganz im Gegenſatz zu ſcharfen Waſch⸗ und Bleichmitteln! 0 ãã ͥã f TSS CHO TZ VERL A O. Mels TER. WER DAU/ SA. 3 Ste ſchob die Mokkataſſe zur Seite und zündete ſich eine Zigarette an. Eine Weile ſtarrte ſie über⸗ legend in die Rauchwolken. Plötzlich erhob ſie ſich und ging in das nebenanliegende Zimmer, ſetzte ſich an ihren Schreibtiſch und verband ſich automatiſch mit einer Detektei. Eine weibliche Stimme meldete ſich. „Kann ich den Direktor ſprechen?“ fragte Fanny, achdem ſie Namen und Anſchrift genannt hatte. „Wenn Sie in einer Viertelſtunde wieder anrufen wollen.“ „Nein, ſchreiben Sie bitte: Auskunft über die von den Zeitungen gemeldete Reiſe Doktor Falks nach dem Süden. Tag und Zug ſollen ermittelt werden. Wenn es ohne Zeitverlust möglich iſt, ſoll auch das genaue Reiſeziel feſtgeſtellt werden. Haben Sie das, Fräulein? Ja? Sorgen Sie bitte für ſchleunigſte Erledigung...“ Sie legte den Hörer hin und klingelte der Zofe: „Den Wagen!“ Zehn Minuten ſpäter hielt eine ſchnittige ſchwarze imouſine vor der Haustür. Im Pelzmantel und Pelzbarett aus Alaskaſeal mit Hermelinbeſatz ſtieg ſie ein.„Zu meinem Bruder.“ Gerhard Teſſara war eine ſtadtbekannte Perſön⸗ lichkeit. Er war der erſte Tänzer des ſtaatlichen Bal⸗ letts. Der Tanz war durch ihn zu einem Ausdrucks⸗ mittel gemacht worden, das verſtändlicher und erſchüt⸗ lernder wirkte als die menſchliche Stimme. Sein Auftreten war jedesmal eine nicht nur tänzeriſche, Hondern zugleich ſchauſpieleriſche und okrobatiſche Veiſtung. 5 Der künſtleriſche Ruhm, den er ſich errungen hatte, 0 ihm aber ſeit einiger Zeit nicht mehr. Beim „Austragen einer Wette im Park ſeiner Villa war er * voller Kleidung hundert Meter in elf Sekunden gelaufen und hatte ſich ſeitdem immer eifriger dem Laufſport ergeben— ſchließlich ſogar mit dem Ziel, olympiſcher Sieger zu werden. Fannys Wagen bog in den Park ein, glitt zwi⸗ ſchen Raſenflächen, auf denen ſchon Krokusblüten leuchteten, zwiſchen immergrünen Baumgruppen hin und hielt vor dem Portal der im Park gelegenen Villa. Ein Hupenſignal rief den Diener heraus. „Iſt mein Bruder zu Hauſe?“ „Herr Teſſara iſt eben aus der Stadt gekommen.“ Der Bediente führte ſie in den Speiſeſaal. Gerhard Teſſara ſaß allein an einem runden Tiſch in dem großen, mahagonigetäfelten Raum und löffelte ſeine Suppe. Vor ihm ſtand eine Karaffe golden blinkenden Weins. Fannys Blick blieb an der Flaſche hängen.„Wein? Gerd, du haſt mir doch verſprochen keinen Alkohol zu trinken. Es wird alles umſonſt ſein Teſſara bot der Schweſter einen Stuhl an.„Fried⸗ rich!“ Er winkte dem Diener.„Legen Sie noch ein Gedeck auf.“ „Ich danke, Gerd. Ich habe ſchon gegeſſen. Aber das Glas kannſt du mir geben. Es iſt unverantwort⸗ lich von dir.“ „Ein Glas nur! Ich verdurſte, Fanny. Die Proben zu meiner Pantomime koſten Schweiß.“ „Ein Glas Waſſer!“ befahl die Schweſter. „Sei barmherzig, Fanny.“ „Ich bin kein Unmenſch. Alſo eine Limonade!“ „Zitrone?“ fragte der Diener. „Zitrone.“ nickte Fanny. Teſſara ſtöhnte.„Wie will ich froh ſein, wenn ich dieſe Sache hinter mir habe.“ „Du gäbſt ſie wohl am liebſten auf, Gerd?“ „Es iſt eine Sklaverei.“ „Gib ſie auf und laß die Welt über dich lachen.“ Er warf der Schweſter einen böſen Blick zu. „Was ich angefangen habe, führe ich auch durch.“ Um ihren Mund zuckte es überlegen. Sie hatte den Bruder wieder einmal bei der Eitelkeit gepackt. Sie verſtand es, den Ehrgeiz des leidenſchaftlichen und genußfrohen Mannes immer wieder anzufachen, wenn ihm die Aufgabe, die er ſich geſetzt hatte, wegen der damit verbundenen Lebensweiſe zu ſchwer er⸗ ſchten. Sie hatte ſein Vorhaben ganz zu dem ihren gemacht: Nicht ſo ſehr aus Sportbegeiſterung, ſon⸗ dern weil ſie ſich eine Senſation davon verſprach. Gerhards Training war ſchon jetzt eine Senſation, ſchon deswegen, weil die Schweſter es leitete, wenn auch nicht allein, ſondern in Gemeinſchaft mit Did⸗ ring, einem ehemals bekannten Leichtathleten. Der Diener brachte die Limonade und gleichzeitig eine Gänſeleberpaſtete. „Paſtete!“ rief Fanny,„du wirſt doch dieſe Paſtete nicht eſſen wollen!“ „Ein Geſchenk, Schweſterlein.“ „Einerlei. Wozu mache ich denn mit deinem Koch das Menü. Sollteſt du nicht heute gebratenes Huhn bekommen?“ „Wird wohl auch noch erſcheinen. Nicht wahr, Friedrich?“ Der Diener bejahte. „Ein Stück wirſt du mir doch geſtatten, Fanny?“ „Meinetwegen. Ich habe dich für einen ernſthaften Sportmann gehalten. Erſt geſtern hat Didring wieder mit mir über deine Ernährung geſprochen. Nur leichte, bekömmliche Sachen ſind erlaubt, nichts irgendwie Schweres. Du weißt ja, ihn ſelbſt hat bei der Londoner Olympiade vor zwanzig Jahren die ungewohnte engliſche Küche um den Sieg gebracht. Aber haſt du ſchon gehört: Falk iſt wieder geſund.“ Ein flüchtiges Nicken zeigte, daß Teſſara bereits davon wußte. „Das ſtört dich wohl nicht weiter?“ „Er konnte doch nicht ewig krank bleiben. Wann fängt er denn wieder an?“ Sie erzählte von der Zeitungsnotiz, und als der Diener herausgegangen war, beugte ſie ſich flüſternd vor.„Ich werde dem Doktor nachfahren. Er hat mir vor zwei Jahren, als ich im Klub Tennis ſpielte, den Hof gemacht. Es wird mir ein leichtes ſein, ihn wieder einzufangen.“ Gerhard blickte verſtändnislos.„Wozu das?“ „Er ſoll nicht ſtarten!“ „Ah,“ der Bruder vergaß die Gabel mit der Pa⸗ ſtetenfüllung in den Mund zu führen. Plötzlich aber lehnte er ſich aufrecht zurück.„Ich will ein anſtän⸗ diger Kerl bleiben. Du wirſt nicht fahren!“ Fanny errötete.„Habe ich ſchon jemals etwas ge⸗ tan, was unſerem Namen Unehre gebracht hätte? Ich will, daß er zu noch größeren Ehren kommt! Falk ſoll tun, was er will. Wenn mein Wille aber ſtärker iſt als der ſeine, wird er wollen, was ich will.“ 1 ein Kampf: Wille gegen Wille?“ *.“ Gerhards ſinnliche Lippen kräuſelten ſich. Er ſah auf ſeinen Teller nieder und ſchob langſam den auf⸗ geſpießten Biſſen zwiſchen die Zähne. „Dann kämpfe, Fanny. Aber ich möchte eine Wette gegen dich halten, daß du verlierſt.“ „Worum wollen wir wetten?“ „Um einen Flug nach Baden-Baden.“ „Topp.“ Sie geriet in ausgelaſſene Stimmung. Während er ſein Huhn und den Nachtiſch verzehrte, gab ſie ihm ſcherzend Ratſchläge für ſein Training. Dann verließ ſie ihn und fuhr nach Hauſe. Um fünf Uhr klingelte die Detektei an: Falk fahre mit dem Abendzug Richtung Frankfurt⸗Baſel. Reiſe⸗ ziel Nizza. Da hieß Fanny die Zofe den Koffer packen. 3 Falk griff ein paar Bücher aus dem in die Wand ſeines Arbeitszimmers eingebauten Geſtell.„Für faule Stunden am Meer.“ Prüfend flogen ſeine Augen über die Reihen, dann wanderten ſie zum Schreibtiſch. Ob er auch das Manuſkript mitnahm? Die letzten Blätter. Das genügte. Zum Schreiben kam er da unten wohl doch kaum. Er rief das Mädchen.„Das muß noch mit. Haben Sie auch nichts vergeſſen, Smoking, Frack, Strand⸗ anzug?“ „Alles eingepackt.“ „Die Poſt wird mir nachgeſandt.“ Er warf ſeine Adreſſe auf einen Zettel. Ein Zögern. Es war ihm, als habe er noch etwas erledigen wollen— Richtig, die Zigaretten! Er trat an den Schreibtiſch. Nichts! Vielleicht im Schrank? Er riß die Schublade auf: Halbvolle Zigarrenkiſten, Schachteln mit Tabak, aber keine Zigaretten. Doch, hier, ein Päckchen! Das waren ſie wohl? Ja. Er erinnerte ſich. Drei Stück fehlten von der winzigen Packung, alſo hatte er doch davon geraucht! l Nun wurde die Sache intereſſant. Er ſchrieb ein paar Zeilen an Ritter, ſteckte die Zigaretten in einen Umſchlag und gab dem Mädchen den Brief zur Be⸗ ſorgung. Dann begab er ſich in die Räume ſeiner Mutter, der Kommerzienrätin Falk.(Fortſetzung folgt) 4. Seite/ Nummer 324 Donnerstag, 16. Juli og Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Expreſſungsverſuch an Jugendpfarrer Kappes * Karlsruhe, 15. Juli. Wegen Vergehens der verſuchten Erpreſſung hatte ſich heute vor dem Karlsruher Schöffengericht der 33 Jahre alte vorbeſtrafte ledige Schneider Wilhelm G. aus Wachenheim, wohnhaft in Mannheim zu ver⸗ antworten. Der Angeklagte hatte unterm 20. Je⸗ bruar d. Is. an Jugendpfarrer Kappes in Karls⸗ ruhe einen Brief gerichtet, in dem er den Pfarrer, der 1917 als Offizier in einem Kriegsgerichtsprozeß gegen den Angeklagten als Zeuge auftrat, des Meineids bezichtigte und von ihm eine monat⸗ liche Rente von 50 Mark verlangte, um die an⸗ gebliche Verfehlung zu ſühnen. Bei Nichtgewährung der Rente drohte er, den Fall in der Preſſe zu ver⸗ öffentlichen. Wie der Angeklagte bei ſeiner Vernehmung an⸗ gibt, ſtand er im Frühjahr 1917 als Kanonier bei der von dem damaligen Leutnant Kappes geführten 4. Batterie des Reſerve⸗Feldartillerie⸗Regiments 29 bei Montmedy im Felde. Die Verpflegung ſei wie⸗ derholt unzureichend geweſen und er habe deshalb ſich mehrmals bei Leutnant Kappes beſchwert. Aber ſeine Beſchwerden hätten nichts geholfen. Fünf Tage lang habe er nichts zu eſſen bekommen und Gras und Blätter gegeſſen. Da er mit der mangel⸗ haften Verpflegung nicht einverſtanden war, habe er ſich geweigert in Stellung zu gehen. Er wäre da⸗ mals ſchon überzeugt geweſen, daß der Krieg zu Ende gehe. Als ein Schütze in den Offiziersunter⸗ ſtand ging, habe er geſehen, daß die Offiziere beſſeres Eſſen hätten als die Mannſchaften. Auf dem Weg zur Meldeſammelſtelle warf G. ſein Gewehr weg. Am 8. Juni 1917 wurde er wegen Gehorſamsverweigerung, Preisgabe eines Dienſt⸗ gegenſtandes, feigen Zurückſchleichens während des Gefechts vor das Kriegsgericht geſtellt und zu einem Jahre vier Monaten Gefängnis verurteilt. Dieſes Urteil iſt nicht rechtskräftig geworden, weil es der Armeeoberbefehlshaber nicht beſtätigte. Es folgte am 19. Juni eine zweite Kriegsgerichtsverhandlung, die mit der Verurteilung zu 37 Jahren Gefängnis und Verſetzung in die zweite Klaſſe des Soldaten⸗ Strafe verbüßte der ſtandes endete. Die Ange⸗ Aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen In den Ruheſtand treten nach Erreichung, der Altersgrenze: Regierungsbaurat Freiherr Franz von Sens burg in Heidelberg und Stra⸗ ßenwärter Markus Klingele in Langennordnach. In den dauernden Ruheſtand getre⸗ ten iſt Miniſterialrat, Geh. Oberfinanzrat Heinrich Brand und Miniſterialoberrechnungsrat Otto Meller. Gautagung des Badiſchen Kriegerbundes * Eiersheim(Kreis Mosbach), 15. Juli. Im Rahmen der Feier des 40. Stiftungsfeſtes, das der Krieger⸗ und Militärverein Eiersheim am Sonntag beging, hielt der Taubergau des Badiſchen Krieger⸗ bundes ſeine diesjährige Gautagung ab, die von den angeſchloſſenen Krieger und Militärvereinen ſtark beſchickt war. Nach Vorleſung des Protokolls gab der Vorſitzende in großen Zügen einen Ueber⸗ blick über die Tätigkeit des Gaues. Hinſichtlich des Mitgliederſtandes ſtellte er eine erfreuliche Zu⸗ nahme feſt. Aus dem Unterſtützungsweſen konnte er recht anſehnliche Beträge nennen, die auch in dem letztverfloſſenen Jahr wiederum bedürftigen Ka⸗ meraden vom Präſidium bewilligt wurden. Recht erfreulich war auch das Ergebnis des Kornblumen⸗ tages. Der Kaſſenbericht zeigte, daß die Kaſſen⸗ verhältniſſe wohlgeordnet ſind. Nach erfolgter Kaſ⸗ ſenprüfung wurde dem Kaſſier Entlaſtung erteilt. Als Tagungsort für die nächſtjährige Gautagung wurde Gerlachsheim beſtimmt. Verbreiterung des Rheinhafens Karlsruhe, 15. Juli. Dem Bürgerausſchuß iſt ein Stadtratsbeſchluß zugegangen, nach dem vorge⸗ ſehen iſt, die Verbreiterung des Stichkanals zum ſtädtiſchen Rhein hafen in Angriff zu nehmen. Der Geſamtkoſtenaufwand wird mit 1d. 1,3 Mill. 4 veranlagt. Die Deckung ſoll aus verlorenen Zu⸗ ſchüſſen der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge, aus Darlehen der wertſchaffenden Arbeitsloſenfür⸗ ſorge und aus laufenden Wirtſchaftsmitteln für Ar⸗ beitsfürſorge erfolgen. Zwei unbekannte Perſonen ertrunken * Kehl, 14. Juli. Am Sonntag vormittag be⸗ merkte ein Paſſant auf dem linken Rheinufer einen mit den Wellen kämpfenden Mann, der ſchließlich in den Fluten verſchwan d. Trotz ſofort aufge⸗ nommener Nachforſchungen gelang es nicht, den Er⸗ trunkenen zu bergen. Nach einem am Ufer aufge⸗ fundenen Fahrrad ſcheint es ſich um einen Karl Müller aus der Badgaſſe in Straßburg zu han⸗ deln. Zur gleichen Zeit bemerkten zwei Badende im Kleinen Rhein bei der neuen Brücke einen mit den Wellen verzweifelt ringenden Mann, der ebenfalls in den Fluten verſank, ehe ihm Hilfe geleiſtet wer⸗ den konnte. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Die Identität konnte nicht ermittelt werden. Durch Benzindämpfe betäubt * Kehl, 15. Juli. In der Schwarzwaldſtraße in Straßburg wollten zwei Arbeiter die defekte Leitung einer Benzinniederlage reparieren. Dabei wurden ſie von den ausſtrömenden Benzindämpfen be⸗ täubt und brachen bewußtlos zuſammen. Mit großer Mühe gelang es die beiden aus dem Keller zu ſchaffen. Im Krankenhaus liegen ſie beide bedenk⸗ lich darnieder. 0 Durch Blitzſchlag eingeäſchert * Waldshut, 14. Juli. Bei dem geſtern nach⸗ mittag vorüberziehenden ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz gegen 7 Uhr abends in das Anweſen des Landwirts Berthold Lauber in Luttingen und zündete. Das große landwirtſchaftliche Anweſen wurde völlig eingeäſchert. Der größte Teil der Fahrniſſe iſt verbrannt. Der Gebäudeſchaden be⸗ trägt 30 000 Mark. klagte, bis die Amneſtie kam und er 1918 aus dem Gefängnis entlaſſen wurde. Der Angeklagte fühlt ſich zu Unrecht verurteilt. Leutnant Kappes habe damals verſchwiegen, daß ſich der Angeklagte mit Beſchwerden wegen der Verpflegung an ihn wandte. Im Februar dieſes Jahres hielt Pfarrer Kappes in Mannheim im Roſengarten einen Vortrag. Der Angeklagte war in dieſer Verſammlung und erkannte Pfarrer Kappes wieder. Der alte Haß, den er ſeit 14 Jahren gegen dieſen Mann hegte, erwachte aufs neue. Er hatte die Ab⸗ ſicht, das Wort in der Ausſprache zu ergreifen, um das damalige Verhalten des Pfarrers mit deſſen chriſtlichſozialer Einſtellung gegenüberzuſtellen. Es fand jedoch keine Ausſprache ſtatt. Darauf hat er an Pfarrer Kappes den Erpreſſerbrief geſchrieben. Als einziger Zeuge wird Jugendpfarrer Heinrich Kappes⸗Karlsruhe vernommen. Er gibt an, daß er im Frühjahr 1917 als Batterieführer bei der 28. Reſervediviſton, die den Winterbergabhang bei der Schlacht am Chemin des dames zu verteidigen hatte, ſtand.., der einige Wochen als Kanonier bei ſeiner Batterie ſtand, war der einzige, der den Gehor⸗ ſam verweigerte. Er war als Meldegänger beſtimmt worden und hatte auf dem Wege zur Meldeſammelſtelle ſein Gewehr weggeworfen. Der Zeuge erſtattete Meldung wegen des Verhaltens des Angeklagten. In der Kriegsgerichtsverhandlung ſei die Frage der Beſchwerde wegen der Verpflegung nicht ausſchlaggebend. Der Zeuge bekundet, daß die Offiziere das gleiche Eſſen erhielten wie die Mannſchaften. Die Wut der Mannſchaften der Bat⸗ terie über das Verhalten Gs war groß. Staatsanwalt Heim bezeichnet die Tat des Ange⸗ klagten als ein gemeines, ſchmieriges und ſchmutziges Erpreſſungsmanöver; es ſei ein äußerſt beſchämen⸗ des Kapitel für den Angeklagten, daß er nach 14 Jahren Pfarrer Kappes mit ſeinem Haß verfolge, um ihn unmöglich zu machen. Der Strafantrag des Anklagevertreters lautete auf vier Monate Gefäng⸗ Nis. Das Gericht verurteilte G. im Sinne der Anklage zu zwei Monaten Gefängnis. Aus der Pfalz Die pfälziſche Aalfiſcherei * Ludwigshafen, 15. Juli. Die Aalfiſcherei auf dem Rhein hat ſich in dieſem Jahre bisher ſchlecht angelaſſen. Vermutlich iſt die Hauptmenge der Aale ſchon in den erſten Maiwochen abgewandert, zu einer Zeit, als den pfälziſchen Rheinfiſchern mit Rückſicht auf die Lachsfiſcherei das Fiſchen allgemein verboten war. Erſt in der vergangenen Woche wurden von den Rheinfiſchern wieder nennenswerte Aalfänge erzielt, die ungefähr ein Sechſtel des erwarteten Jahresfanges betragen. Die Aalbeute einzelner Fiſcher betrug bis zu 15 Zentner. Ein 84jähriger erhängt ſich * Pirmaſens, 14. Juli. Der 84 Jahre alte Land⸗ wirt Philipp Bimber hat ſich heute in ſeiner Woh⸗ nung erhängt. Als Grund kommt zunehmende geiſtige Umnachtung in Frage. Bimber war Veteran von 1870 und der letzte überlebende Pirmaſenſer, der am Einzug in Paris teilnahm. Folgen der Trunkenheit * Kaiſerslautern, 15. Juli. Ein aufregender Vor⸗ fall ereignete ſich heute früh zwiſchen 3 und 4 Uhr in der Turnerſtraße. Der dort wohnhafte Schreiner⸗ meiſter Weilemann kam in betrunkenem Zu⸗ ſtande nach Hauſe, fing Streit mit ſeinen Fami⸗ lienangehörigen und den Hausbewohnern an und ſteckte ſchließlich ſeine Werkſtätte in Brand. Gegen die herbeigerufene Polizei leiſtete er Wider⸗ ſtand und ergriff ſchließlich die Flucht. Er wurde jedoch ſpäter feſtgenommen. Das Feuer wurde von Hausbewohnern gelbſcht. Was hören wir? Freitag, den 17. Juli 1931: .05: Langenberg: Morgenkonzert. .50: ane Frühkonzert des Kurorcheſters Bad auheim. .30: Heilsberg: N .00: Heilsberg: Frauenturnen, 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 12.00: Königswuſterhauſen: Schallplattenkonzert. 12.00: Frankfurt: Schallplattenkonzert. 12.20: Südfunk: Mittagskonzert. 12.30: München: Mittags konzert. 13.05: Langenberg: Mittagskonzert. 15.05: München: Stunde der Frau. 15.20: Frankfurt: Erziehung und Bildung. 15.30: e Kinderfunk. 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 16.20: München: Konzertſtunde. 0: Berlin: Marienlieder. : Frankfurt: Konzert des Kurorcheſters Bad Nau⸗ heim. : Wien: Nachmittagskonzert. : Heilsberg: Kurkonzert aus dem Zoppoter Kurgar⸗ ten. Dreyer, Joh. Strauß, Lanner uſw. 17.20: München: Veſperkonzert. Roſſini, Schreiner, Krem⸗ ſer uſw.. 18.00: Königswuſterhauſen: Die Rüſtungsausgaben der Großmächte als wirtſchaftliches Problem. 18.10: Frankfurt: Stunde des Buches. 8 5 rankfurt: Der Zenſor beanſtondet...! Eine Plau⸗ derei. : Südfunk: 1 Langenberg: Dr. W. Meiſl: Sport und Preſſe. : München: Unterhaltungskonzert. Boieldieu, Schrei⸗ ner, Waldteufel uſw. ö : Königswuſterhauſen: Von Leipzig:„Das erſte deutſche Schauſpieler⸗Parlament“. : Laugenberg: Sinfoniekonzert. : Wien: Gewittermuſik von Gluck bis Wagner. 5 N Orcheſterkonzert. 20.15: München:„Richardis“. Oper von Waltershauſen. 20.30: Sübfunk: Oſteuropäiſche Muſik, geſpielt vom Phil⸗ hormoniſchen Orcheſter Stuttgart. 5 21.45: Südfunk: Alte und neuere ruſſiſche Kirchenlieder. 22.00: Wien: Abendkonzert. Millöcker, J. Strauß, Huby uſw. 22.35: Südfunk: Tanzmuſik. 23.00: Langenberg: Tanzmuſik. Aus dem Ausland : Beromünſter: Konzert. : Straßburg: Schallplattenkonzert. Walzer. 17.00: Straßburg: Aus Operu und Operetten 18.00: Straßburg: Bunte Muſik. 18.30: Prag: Deutſche Sendung: Polyphone⸗Vokal⸗Muſik. 19.00: Straßburg: Leichte Muſik. 19.58: Prag: Blas muſik, 20.00: London⸗Daventry: Orcheſterkonzert. 20.00: Beromtuſter: Bunter Abend. Großer Preis von Deutſchland 1 . 4 Trainingsbild vom Nürburgring Nürburgring. 15. Juli Und wenn auch Politik und Wirtſchaft ächzt und ſtöhnt — die Eifel und der Nürburgring rüſten doch und dennoch zu großen Tagen. Die Hotels und Gaſtſtätten rings um den Nürburgring ſind voll belegt(Quartiere aber werden in Moſel⸗ und Rheinkurorten immer noch durch das Renn⸗ büro des Automobilelubs von Deutſchland in Adenau be⸗ ſorgt), die Tribünenplätze für das Sountagrennen ſind annähernd ausvertauft, 609 Preſſeplätze ſind von deutſchen und ausländiſchen Zeitungen verlangt worden, und in Adenau und Mayen, in Neuenahr und Alten⸗ ahr hört man alle Sprachen europäiſcher Kulturländer. Mag auch während der Trainingstage mal ein Regenſchauer über die Eiſelberge gehen.. es ſcheint doch wieder die Sonne. Und, allen Unbilden der Weltlage, von Deutſch⸗ lands Wirtſchaftsbriſe und außenpolitiſchem Nichtverſtehen zum Trotz, iſt man auf dem Nürburgring und rings herum voller Hoffnung und Zuverſicht. Das größte, das bedeu⸗ tendſte, das ſchärfſte Autoemobilrennen, das Deutſchland je geſehen,— es ſoll und muß gelingen. 5 5 Nun ſei vom Training berichtet. Die Nordſchleiſe die diesmal gefahren wird, iſt zu Nürburgrennen noch nie benutzt worden. Sie verkürzt die Nürburgſchleife auf 22,810 Kilometer, ſodaß die Geſamtſtreckenlänge des Rennens der Großen Wagen(22 Runden) 501,820 Kilometer betragen wird. Die Nordſchleiſe bietet den Tribünenbeſuchern viel Intereſſantes, weil ſie die Fahrer unmittelbar hinter der Zielgeraden auf ſcharfer Spitzenkurve wenden läßt und alsbald wieder an den Tribünen vorbeiführt. Der Start zum Sonntagsrennen wird mithin ein Ereignis werden, wie wirs bisher noch nie auf dem Nürburgring geſehen haben. Wem der Start gelingt, wer ſich am Anfang die Führung ſichern kann, der hat ſchon viel gewonnen. Im Training am eifrigſten war bisher die deutſche Mer⸗ cedes⸗Benz⸗Mannſchaft. Seit 10 Tagen war ſie an der Trainingsarbeit. Unmittelbar nach Abſchluß des „Großen Preiſes“ für Motorräder fuhren die Mercedes⸗ Benz⸗SSK⸗Wagen auf die Bahn, und tagelang dauerte dies Vorbereiten. Einmal ſogär ließ der techniſche und ſportliche Leiter der Mercedes⸗Mannſchaft, der ſelbſt als Sportmann vielbewährte Oberingenieur Neubauer ſeine Mannſchaft eine Art Proberennen fahren. Ueber dies Rennen iſt nichts veröffentlicht worden. Verraten ſei je⸗ doch: Caracciola fuhr glänzend, und nächſt ihm der jugendliche Privatfahrer Manfreb von Brauchitſch, den ſportliche Begeiſterung mit ausgezeichneter Fahrtechnik paart. Auch Merz, Hans Stuck, der Nürnberger Zei⸗ tungsverleger Spandel und die Erſatzfahrer Mom⸗ berger(der von Brauchitſch ablöſen ſoll), Chriſtian Werner, Willt Wal b, W. Gärtner, Fürſt Hohen⸗ lohe⸗Jagſtberg vollbrachten erſtklaſſige Schnellig⸗ keitsleiſtungen, Am Donnerstag voriger Woche ſchon rollten die Mer⸗ cedes⸗Benz, Deutſchlands große Hoffnung in dieſem großen internationalen Kampf, ins Daimler⸗Benz⸗Werk nach Stuttgart⸗ Untertürkheim zurück. Dort erhalten ſie den letzten Schliff; am Donnerstag werden ſie wieder auf dem Nürburgring ſein, jedoch nur für ein paar Verſuchsrunden in großer Fahrt in Anſpruch genommen werden. Bis Dienstag d. W. jedoch fuhren alle Mereedes⸗Benz⸗Fahrer auf einem von der Fabrik zur Verfügung geſtellten Mer⸗ cedes⸗Benz⸗SSK⸗Wagen Proberunden, der mitunter über 40 Runden an einem Tage leiſten mußte. Oberingenieur Neubauer von Daimler⸗Benz wars, der mir einige Trainings informationen gab:„Die Reifen⸗ frage wird mit entſcheidend ſein für den Sieg in dieſem „Großen Preis“. Bedenken Sie bitte: noch am letzten Sonntag haben die erfolgreichen Fahrer im Großen Preis von Belgien auf der 700 Kilometer⸗Strecke Reifen nicht zu wechſeln brauchen. Dieſelbe Reiſenqualität aber, die in Belgien 700 Kilometer hielt, hält hier auf dem Nürburgring nur 60 Kilometer. Daher iſt der Nürburgring nach wie vor Großprüfungsſtrecke für Reifengnalltät. Die Baſaltſteine des Nürburgrings werden nicht wie die Beläge normaler Verkehrsſtraßen ͤurch eiſenbereifte Fahrzeuge geglättet. Sle bleiben zäh und hart. Der Vorteil dieſes Nürburgring⸗ Baus aber iſt die Sicherheit des Fahrens. Rutſchen und Schleudern. Selbſt bei naſſem Wetter bleibt der Ring rauh. Die Sicherheit des Nürburgrings iſt über⸗ ragend. Und wenns am Sonntag regnen ſollte, ſo werden Mannheimer Jugend ⸗Regatta Am kommenden Sonntag, den 19. Juli nachmittags ver⸗ onſtaltet der Mannheimer Regotto Verein bei ſreiem Ein⸗ tritt, auf dem oberen Neckar beim Bootshauſe des Ruder⸗ Vereins„Amieltig“ ſeine diesjährige Schüler⸗ und Jugend⸗ Regatta, zu der 11 Vereine mit 5 Booten und 209 Rude⸗ rern gemeldet haben. Dieſe Jugendwettfahrt ſoll nach außenhin den Beweis liefern für Lie individuelle Ausbildung des jüngſten Ru⸗ derernachwuchſes innerhalb der Rudervereine, ſie ſoll den Beſuchern zeigen, wie vertraut die Jugend mit Waſſer und Bopt iſt; ſie ſoll darüber hinaus aber auch werbend wirken, guf die noch abſeits Stehenden, auf Lehrer⸗ und Elternſchaft. Die Rudervereine leiſten gerade im Hinblick ouf die erzieheriſche, ſittliche und moroliſche Ausbildung der ihnen anvertrauten jungen Menſchen, erſprießliche Arbeit, die gar nicht genug anerkannt werden kann. Es kommen 11 Rennen zur Durchführung, die nach Kleſſen und Altersklaſſen eingeteilt ſind. Die Beſetzung der 11 Kämpfe verſpricht ausgezeichneten Sport, ſo daß der Beſuch dieſer letzten dieszährigen großen Ruderveranſtol⸗ tung Mannheims ſich als lohnend erweiſen dürfte. Tour de Frante Die Italiener überraſchen— Die Deutſchen im Län⸗ derklaſſement auf dem letzten Platz Die Teilnehmer an der franzöſiſchen Radrundfahrt hatten am Mittwoch die 14. Etappe zurückzulegen, dle in einer 133 Kilometer langen Schleife von Cannes nach Nizza 1 Die Strecke war alſo nur kurz aber ſie hatte es n ſich. Nach wenigen Kilometern ebener Fahrt ging es ſtändig bergauf und bergab, dazu herrſchte noch eine ſengende Hitze. Die Bergfahrer waren wieder einmal in ihrem Element, ſie ſprengten auch bald das Feld, das ſich immer weiter auseinanderzog, bis ſchließlich alle Fahrer einzeln dem Ziele zuſtrebten. Die Etappe ſtand im Zeichen der Italiener, die hier zu einem großen Schlag aus⸗ holten und auch die drei erſten Plätze belegen konnten. Etappenſieger blieb Geſtri in:47,01 Stunden vor ſeinen Landsleuten Peſenti und Creno. Den vierten Platz belegte der Franzoſe A. Magne, der damit auch in der Einzel⸗Geſamtwertung weiter den erſten Platz hält. Die Deutſchen, von denen einige durch Stürze bereits ſehr mitgenommen ſind, fielen weiter zurück und im Länderklaſſement ſind ſie jetzt glücklich auf dem fünften und letzten Platz angekommen. Von den 52 morgens in Cannes geſtarteten Fahrern erreichten bis zum Kontroll⸗ ſchluß nur 47 das Ziel. Es ſind alſo bereits wieder fünf Fahrer ausgeſchieden, darunter auch der deutſche Einzel⸗ fahrer Nitzſche. Das Ergebnis der 14. Etappe: 1. Geſtri:47,01 Std.; 2. Peſenti:47,18 Std.; 3. Cremo :51,10 Std.; 4. A. Magne:51,40 Std.; 5. Peglion:52,27 Stunden; 3. B. Faure:53,47 Std.; 7. di Paccb:55,50 Std.; 18. Buſſe:00,48 Std.; 17. Sieronſki:01,13 Stunden; 21. Bulla:02,40 Std.; 29. Stöpel 5106,01 Stunden; 0. Metz e:07,30 Std.; 34. Thlerbach:11, Stunden; 87. Uſſat 5112,81 Std.; 39. Geyer 5119,55 Std.; 46. Siegel:14,24 Stunden. Länderklaſſement: 1. Frankreich 294:14,20 Std.; 2. Bel⸗ gien 294:25,27 Std.; 3. Italien 295:31,37 Std.; 4. Gemiſchte⸗ Mannſchaft(Auſtralien⸗Schweiz) 295:42,11 Std.; 5. Deutſch⸗ land 205:45,47 Stunden. Ein Jahr Gefängnis wegen Weindiebſtahls Der 20 Jahre alte Schäfer Karl Weiſert war bei einem Weinhändler in Dannſtadt beſchäftigt, dem er nach und nach ein größeres Quantum Wein ſtahl. Weil der Angeklagte ſchon dreimal wegen Diebſtahls vorbeſtraft iſt, wurde er zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahre verurteilt,. Es gibt kein Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— 8 Rückporto jene Reifenqualitäten, die bei heißem Wetter dreimallhg Reifenwechſel bedingen, das ganze Rennen ohne Wee deutſche C a Nürbin M g.. een Pieſerwegg mit Contireifen, die auf Grund der Trainingserfahrungg. zum Nürhutz ö nſere Nag rem; u, t Aether⸗ on ſchen Neun, 5 9 g ngen. da iſt ja der große Unterſchied in dieſem Wettbewerb: durchhalten. Alle Mercedes⸗Benz fahren tinental⸗Reifen. 0 ring enorme Erfahrungen geſammelt. Ein neu geſchaffen wurden, iſt zur Zeit ab Werk ring unterwegs.„Und Betriebsſtoff“. cedes⸗Benz Zuſätze. ſie jedermann kaufen kann. Wir brauchen keine Alkohol⸗Zuſätze. Die franzöſiſchen und italien wagen dagegen brauchen Spezial⸗Alkoholmiſchu Alle u cedes⸗Benz kämpft mit ſeinen ſerienmäßigen T von der Automobilinduſtrie reicher Länder hochturigen Spezialrennwagen. Hier deutſcher wert— dort ausländiſcher Sportluxus. Von den Ausländern haben bisher dem Nürburgring trainiert. Der Alfa R freizubekommen. Die ganze Bugatti ⸗ Ma kommt reichlich ſpät zum Training. Bur galler wird ſoeben ausgeladen; Burgaller, einer der be Nacht. gibt. Soeben erſt hat er ihn bekommen. leiſtet über 220 Kilometer!„Wie ſind Sie zufrie zukommen“, lautet die Antwort. wirds mit einmaligem Reifenwechſel abgehen“. Stolz zeigt der ſtets fröhliche Siemons neue Da W⸗ Zigarre. Das iſt ein Wägelchen ſiſchen Landesfarben, weiß⸗grün, als Einſitzer nur 520 cem Zylinderinhalt ſchnurrt im Ton raſſigen Rennwagens. Die Continental hat auf dem fahren Benzin⸗Benzol⸗Gemiſch ohne ö Wir führen ja Gebrauchswagen ins Renne Der DaW⸗ Frontantrieb ſoll naß ſeiner Meiſterprobe der 10 000 Kilometer⸗Fahrt nunmh geſchaffeng Gebrautz nur wenige gl Neu VVV Jourenſpotz wagen gegen die mit Staatsmitteln fremder Stagten 150 e 85 o me o kind Nu vo lari ſteht auf dem Bahnhof Adenau und kann g entladen werden, weil die Zollformalitäten nicht er ſind. Man hofft, ihn bis Donnerstag früh zum Train 13 N s Wee 5 1 0 ſten Kenne des Nürburgrings, kommt erſt Mittwoch zu Donner wort.„Und der Reſfenuerbeg Ihres Wagen?“„Wenn die Conti hält, was ſie verſpe uns feige n den ice iſch 0. i in Stiom, linienform gebaut, und das kleine Zweitaktmotörchen e eines rein, auch auf dem Nürburgring beweiſen, was er leiſtet,„ unſer DeW⸗Wägelchen“ wiegt, nämlich 400 Kilogramm hat Mercedes⸗Benz durch die Verjüngung ſeines SSt gens geſpart“, ſagt Siemons. Und während wir vor Je Box des Grafen Arco ſtehen, an deſſen Amilegt fleißig gebaut wird, beginnt der Münchener Privglſahrg Steinweg auf ſeinem Amilcar das Training. Amilen iſt zwar ſoeben erſt eingetroffen. ſch tagsſtunden gefahrenen Runden aber beweiſen, ernſt nimmt. Kotte(Dresden] iſt für rings nur durch Fahrten in ihren Privatwage Auch Stuck trudelte ſein Mercedes⸗Benz⸗Cabri und heute rundenlang um den Ring. Der Birklin hat nur am Dienstag einige Runde ſerati⸗Wagen gefahren. Morgen will er das gründlich beginnen. Guten Durchſchnitt erzielte der Pragtt Mioget⸗Kleinwage (746 cem.), und weil er guter Kenner des Rings iſt, ha gg r Franz in dien Jahre ſchon den Großen Preis von Tunis und den Groß Urban⸗ Emmerich auf ſeinem im Kleinwagenwettbewerb gute Ausſichten. De Lehoux aus dem franzöſiſchen Afrika, der ſchon die in den Nie; daß er Maſerati Stelle; er wartet noch auf die italieniſchen Maſerati⸗FFahkel und wird am Donnerstag mit Trainingsrunden beginne Chiron, der große Favorit des Rennens, hat ſein go men zunächſt nur angezeigt. Viele der ausländiſchen Faß machen ſich bis heute mit den Eigenheiten des Nürbüß Jr n vertral olet geſten Englände n auf NR Train Marne⸗Preis gewonnen hat, war außer v. Morgen eit ziger trainierender Bugatti⸗Fahrer. Ueber Ausſichten auf Erfolg oder Mißerfolg ſich erſt mit Beginn des offiziellen Trainings an tag rder Freitag ſagen laſſen. Peſtſtellung geſchloſſen: der 19. Juli wird ei bringen, wie ſo ſcharf und ſo intereſſant es Deutſchlaß; noch nie geſehen haben dürfte. . 28 ür Freitag, den 17. Vorausſage f Sljegfried Doerschlag aber wiß . u Donnets Heutiger Bericht ſei mit ben n Renſeß Kühl und noch unbeſtändig mit ſtrichweiſen Regen ſchauern— Allmählich abflauende weſtliche Wine Welter⸗Nachrichten der Vadiſchen 1 Landeswetterwarte Karlsruhe 1 1 . den?“ e ich.„Man braucht ſich nicht mehr ſo anzuſtrengen, um „ et Zul: i vormittag N Beobachtungen der Landeswetterſtellen.30 Uhr See. Luft. r 8 Wind a n nn d Ss Sens micht. Stärke Wertheim 161],. 14 17 13 S,/ leicht Regen Königsſtubl] 56875818 11 15 11 S, ſchwach Ne Karlsruhe 120 758,8 15 20 14 8% ſchwach bedeckt Dad. ⸗Bad 213 761,2 is 20 14 W ſtark Regen Villingen 712 762, 11 16 10 S/) leicht bedeckt St. Blaſien 7860— 10 15 10 W. leicht Regen VBadenweil. 322 788,6 18 18 2 s,/⁰ ſchwach bedeck Fedde do 1275 686.9 5 7 4 W. ſtark Nele! Had. Dürrh. 701— 11 15 8 SV leicht Regen Der tiefe Druck liegt jetzt über Däuemark un hat Kurs nach Oſten genommen. Auf ſeiner Rückſein ö. erfolgt kräftiger Druckauſtieg, ſodaß es zur 1 bildung eines heute morgen über England liegenden Hochdruckrückens kam, der hinter der Zyklone eben⸗ falls nach Oſten wandert. Mit Abzug des Tiefs gelangen wir in reich des hohen Druckes, was langſame Beſſerungſ f unſeres Wetters zur Folge haben wird. Reiſewetter Nordſee: 15—17 Grab, ſtrichweiſe Regen, friſhl Weſt. Geſtern: mäßig warm, veränderlich Regenſchauern. Oſtſee: Geſtern: mäßig warm, Regen. Flugwetter An der Sübſeite der däniſchen Zyklone ziehen mehrere Regengebiete m (meiſt 400 bis 500 Meter und geringer Sicht. Die weſtlichen Winde friſche mit der Höhe ſtark auf und ſind ſehr bbig. Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr);: (bei Mannheim) 18,5 Grad, Rhein(bei Rappenw 19 Grad, Bodenſee(bet Konſtanz) 17 Grad. über das ganze Reich tiefer Bewölkung Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polli: H. A. Meißner- Feuilleton: Kay ſer Kommunalpolitit und Lokales: l. V. Franz Klecher u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelstell: Kurt Ehmer Kircher— Anzeigen und geſch und alles übrige; Fran teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Drucker u. Verleger! Druckerei Dr. Haas, Neue. Zeitung Rücksendung erfolgt nu 105 Mannheim, R 1, den Be 15—16 Grad, regneriſch, friſcher Südweſ, Dr. Se Höhe) Spo elle 9 in 115 Atiche Ml Here G. mbh. * für 1980. Donnerstag, 16. J uli 1931 ANDELS- c der IRTSCHAFTS-ZETIT NU che Ton⸗ und Steinzeugwerke 9 2 Berlin- Charlottenburg 0 Berlin, 16. Juli.(Eig. Dr.) Nach längerer Debatte genehmigte die HW einſtimmig den Abſchluß Von mehreren Kleinaktionären wurde die Ver⸗ des Reingewinns beanſtandet, der bekannt⸗ lich in voller Höhe von 690 806 14 auf das neue Jahr vor- getragen wird, ſodaß keine Dividende(nach 11 v. H, i..)) auf die Sta gezahlt wird, während auf zie Ba 7(12,5) v. H. zur Verteilung kommen. Vom Vorſtand wurde ausgeführt, daß man im beſon⸗ deren Maße auf die Liguidita t zu achten hahe. Die Unabhängigkeit von den Banken könne nicht aufrecht er⸗ halten werden, wenn zur Verteilung einer Dividende auf⸗ grund eines Buchgewinns Bankkredite aufgenommen wer⸗ den müßten. Eine Teilnahme am Reingewinn für die Aktionäre ſei vorgeſehen durch das Bezugsrecht auf die 8proz. Obligationen zu 50 v. H. Wann dieſe Anleihe aufgelegt würde, könne bei den augenblicklichen Verhältniſſen nicht geſagt werden. Es wurde genehmigt, den Zeitpunkt der Auflage und die Frage der Modalitäten dem Af zu überlaſſen. Ein akuter Geldbedarf liegt nicht vor. An eigenen Aktien habe die Geſellſchaft nur 64000 R. im Heſitz. Im vergangenen Jahre habe der.⸗R. auf 20 v. H. ſeiner Tantiemen, der Vorſtand auf 10 v. H. und die An⸗ geſtellten auf—35 v. H. ihrer feſt garantierten Bezüge verzichtet, Eine Rückgabe amerikaniſchen Vermögens käme nicht mehr in Frage, da alle Forderungen bereits abge⸗ wickelt ſeien. Die amerikaniſche Tochtergeſell⸗ ſchaft ſel auch nur vorübergehend während der Kriegs⸗ 1 unter Kontrolle geweſen. Eine Beſchlagnahme von Vermögenswerten ſei nie erfolgt, weil die Aktien dieſer wendung 1 Tochtergeſellſchaft vorwiegend in amerikaniſche Hände über⸗ gegangen ſeien. Die auch bei dieſer im vergangenen Jahr epflogene Taktik, den Reinewinn einem Konto„aufge⸗ aufener unverteilter Gewinne“ zu überſchreiben, habe ſich ehr günſtig ausgewirkt, da dieſer Betrag jetzt ohne Banken⸗ Hilfe zur Verluſttilgung der augenblicklich nicht gut beſchäf⸗ ligten Werke verwandt werden könne. Die verſpätete ſuberufun der.⸗V. habe ihren Grund darin, daß ſeit er Jutereffengeminſchaft mit der Deutſchen Steinzeug⸗ warenfabrik Friedrichsfeld k. B. die Errechnung von Ge⸗ winn und Berluſt weſentlich länger dauert als bisher. Ueber das lfd. Jahr wurde ausgeführt, daß ſich die Heſchäfte ſeit Mat etwas belebt hätten und man hoffe, im aufe des Jahres die Verluſte der erſten ſehr ſchwa⸗ chen Monate wieder auszugleichen. Immerhin habe die Geſellſchaft auch heute noch ein Bankguthaben von 290 000 Mark und ſei weiter gut fundiert. f ————————çß,i * ARheiniſch⸗Weſtfäliſche Boden⸗Credit⸗Bank, Köln.— lriedigendes Geſchäft im 1. Halbjahr. Die Geſchäftsent⸗ wicklung im erſten Halbjahr 1931 wird als relativ befrie⸗ gend bezeichnet. Der Geſamtumlauf an Pfandbriefen u. Kommunalobligationen erfuhr eine weitere Erhöhung. Er bettug am 80, 6. 1931 rund 253 Mill. gegen rund 246 Mill. N Ende Dezember 1930. Die Ausſichten für das laufende Heſchäftsjahr werden als nicht ungünſtig bezeichnet.— 1980 perteilte die Geſellſchaft bekanntlich auf das Aktienkapital vun 9 Mill..& eine Dividende von 12 v. H. Sanierung Farbwerke Schroeder u. Stadelmann., Oberlahnſtein.(Eig. Dr.) Aufgrund der techniſchen Re⸗ organfſalton und der kaufmänniſchenVerwaltungsänderung war es möglich, den großen Betriebsverluſt der erſten Jahreshälfte 1990 im letzten Halbjahr weſentlich auszu⸗ leſchen, obwohl das Faxbengeſchäft zurückging und ein zeisſturz einſetzte. Bilanzmäßig wurden Konſequenzen dahin gezogen, daß das Grundkapital von 1 Mill. 4 im Ber hältnis 10:1. auf 100000% ohne Wieder⸗ erhöhung zufſammengelegt wurde und der Buch⸗ gewinn von 900 000„ zunächſt zur Tilgung des Verluſt⸗ Vortrags aus 19290 mit 188 304 /, ferner zur Beſeitigung des Betriebsverluſtes aus 1930 mit 36 522, und zu Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagen und Waren mit 675 173/ ver⸗ wandt wurde. Die Bilanz zeigt jetzt bei 100 000 10 Mill. 4.⸗K. und 1,145(0,95) Mill. 1 Kreditoren, Grundſtücke und Gebäude 0,45(0,71), Maſchinen und Ein⸗ dae 0,21(0,45), Bankguthaben 0,039(), Außen⸗ fände 0,17(0,89) und Vorräte 0,348(0,459) Mill. 4. Die porjährige Hypothekenbelaſtung mit 0,41 Mill.& erſcheint nicht mehr. Man 15 durch weitere Einſparungen ein erträgliches Ergebnis 1981 zu erzielen. Ende nicht abſehen. ein Volk von 65 Millionen nicht untergehen kann. wir können uns einen weiteren Troſt in der Wirtſchafts⸗ geſchichte der letzten Jahrhunderte von Kataſtrophen, und doch haben die verſchiedenen Völker immer wieder einen Ausweg gefunden. dieſer traurigen Chronik nach: aus der Türkei Blume ſt e n wirtſchaftsgeſchichte kennt, durchgeführt. Die Tulpenzwiebel Börſe hierfür. zahlt, oder Verkäufer ſemals geſehen hatten. Es euen Mannheimer Zeitung Wie war es damals? Wirtſchaftskataſtrophen in früheren Jahrhunderten Wirtſchaftskataſtrophu in früheren Jahrhunderten Wir ſind mitten in der Kriſis. Noch können wir das Unſer einziger Troſt iſt zunächſt, daß Aber ſuchen. Sie iſt voll Leſen wir in Lübecks Bankrott im 17. Jahrhundert Die freie Hanſaſtadt Lübeck wollte ihre Vormachtſtellung aus dem 14. und 15. Jahrhundert aufrechterhalten. Sie wurde von der Hamburger Konkurrenz, von dem er wachenden England ſtark bedroht. fang des 17. Jahrhunderts war Lübecks Handel ſo weit zurückgegangen, daß einzelne Exportfirmen und Reedereien dicht vor dem Zuſammenbruch ſtanben. ſtrengungen wurden gemacht, und es gelang in der Tat eine Scheinblütezeit hervorzuzaubern. war eine große Geldkriſis; denn man hatte ſich das Geld zu hohen Zinſen von auswärtigen Wucherern geborgt und nun galt es zurückzuzahlen. delsſpekulation wurde die erſte Wechſelreiteret, die man in der Wirtſchaftsgeſchichte kennt, betrieben. Alle Lübecker tereinander verſchuldet, da ſie gegenſeitig Bürg⸗ ſchaft gegeben hatten. 1 Finanzkataſtrophe; denn jeder riß den anderen mit erein. Zu An⸗ Gewaltige An⸗ Die Folge Für dieſe Han⸗ Kaufmanns familien waren un⸗ Die Folgee war nun eine fürchter⸗ Der Wirrwarr, der damals im deutſchen Münz⸗ weſen herrſchte, verſchärfte die Kriſis, und erſt als hier Ordnung geſchaffen wurde, konnte ſich auch Lübeck wieder auſwärtsentwickeln. Auslandsbeziehungen von neuem aufgenommen. In kleinerem Umfange wurden die Der Tulpenſchwindel in Holland Als der Naturforſcher Busbeck i. J. 1554 die Tulpe nach Weſteuropa einführte, erregte dieſe das größte Intereſſe in Holland. 80 Jahre ſpäter wurde mit Hilfe der Tulpenzucht eine der eigenartig ⸗ Schwindelſpekulationen, die die Welt⸗ wurde gewichtsmäßig gehandelt. Es gab eine beſondere Kontrakte wurden abgeſchloſ⸗ ſen undtauſendevon Guldenfür Tulpen be⸗ die weder die Makler noch Käufer ging zu wie in unſerer Inflationszeit. Arme wurden durch geriſſene Spekulationen plötzlich reich. Man verkaufte ſei⸗ nen ganzen Beſitz, komplette Güter mit Pferden und Ochſen ete, für irgendwelche Tulpenſorten. In einer mittleren Stadt Hollands wurden im Laufe von 3 Jahren für 10 Millionen Gulden Tulpen umgeſetzt. 16837 trat ein Umſchwung ein. Man erwachte ſozuſagen aus dem Tulpenrauſch, und die Folge war, daß durch die vielen wirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenbrüche Holland ruiniert war. Schnel⸗ ler als man zunächſt erhoffte, gelang es den ſoliden Teilen der Bevölkerung ſich aufzuraffen. Und nun wurde die Tulpe ein großer reeller Exportartikel. England— das Land der vielen Kataſtrophen Kein halbes Jahrhundert vergeht in der engliſchen Wirt⸗ ſchaftsgeſchichte, ohne daß ſich eine große Kriſis ereignet. Die erſte von größtem Ausmaße ereignete ſich 1696. Seiner⸗ zeit war das Falſchmünzen ſo eingebürgert, daß das engliſche Parlament beſchloß, die ſchlechten Münzen außer Kurs zu ſetzen. Der 2. Mat 1696 war der letzte Tag, an dem noch alle engliſchen Münzen, deren Gewicht durch Ab⸗ ſchlagen vermindert war, von den Staatskaſſen angenom⸗ men wurden. Die Regierung war dieſem Anſturm nicht gewachſen. Es fehlte an neuen Zir kulations⸗ mitteln. Die Staatskaſſe war von Tagesanbruch bis Mitternacht von einer ungeheuren Menge belagert, ſodaß Militär zur Aufrechterhaltung der Ordnung requiriert wurde. Die ſtaatliche Münzwerkſtatt arbeitete für den Be⸗ darf zu langſam. Die Fabrikanten konnten ihre Arbeiter nicht bezahlen, und nur die Weniaſten hatten genügend Geld, um ihre Wochenrechnung beim Bäcker und Fleiſcher Die Antiſubventionsfront in der Weltſchiffahrt Nach zuperläſſigen Schätzungen beziffert ſich die Geſamt⸗ jumme ber Schiffahrtsſubventionen der Welt auf etwa eint balbe Milliarde Reichsmark jährlich. Die in dieſer Zifſer zum Ausbruck kommende maßloſe Subventionspolitik, der vor allem die Vereinigten Staaten huldigen, iſt nicht ſo ſehr diktiert von einem wirklichen Bedarf an Tonnage, ſon⸗ dezen oft genug nur ein Ausfluß nationaler Eitelkeit, die ſſch über die wirtſchaftlichen Geſetze vollkommen hinwegſetzt. Gerade darin aber liegt die große Gefahr dieſer Subven⸗ konspolitik, die zu einem erheblichen Teile auch ſür die kraſſe Form der gegenwärtigen Weltſchiffahrtskriſe verant⸗ wortlich gemacht werden muß. Männer der Praxis und der Wiſſenſchaft namentlich aus ſolchen Ländern, deren nationale Schiffahrt ſich in ihrem Konkurrenzkampfe auf den Welt⸗ meeren jener geſchloſſenen Phalanx der Subventionsfreunde gegenüber ſieht, ſuchen daher unermüdlich nach Mitteln und Vegen zur Bekämpfung jenes eingefleiſchten Uebels der internationalen Schiffahrtspolitik, und ſeit der Veröffent⸗ lichung der bekannten Vorſchläge von Prof. He lander iſt Die öffentliche Diskuſſion um das Problem der Be⸗ ſeitigung der Schiffahrtsſubynentionen nicht mehr verſtummt. Für die Beurteilung der Möglichkeiten und Ansichten eines ſolchen Kampfes gegen düs Subven⸗ filensunmeſen iſt naturgemäß die Einſtellung der einzelnen 18 Schiſfahrtsländer und ihrer Regierungen zum Subven⸗ bunsproblem ſowie deren Gewicht innerhalb der Weltſchiff⸗ fuhrt von mitbeſtimmender Bedeutung, da eine wirkſame Iſung dieſer Frage nur auf Grund interna⸗ tionaler Abmachungen zu finden ſein dürfte. Läßt man diejenigen Länder außer Anſatz, die— wie Lenaba und Rußland— ausſchließlich oder— wie Belgien, Polen und Braſilien— teilweiſe Staatsſchiffahrt betreiben, ſo ſtehen ſich bezüglich ihrer Haltung den Su bven⸗ tionen gegenüber rein empiriſch nur zwei roße Gruppen von Schiffahrtsländern gegenüber, kümlich die der Subventionsgegner und die der Anhänger des Hochprolektionismus. Zu der erſteren Gruppe der Subventionsgeg⸗ 3 zählen vor allem Großbritannien, Deutſchland und orwegen, die die eigentliche Antiſubventionsfront inner⸗ 45 der Weltſchiffahrt bilden. Verſtärkt wird dieſe Front urch eine Reihe anderer Länder wie Holland, Schweden und Dänemark, die ihre Schiffahrt teilweiſe zwar durch taatliche Kaſſenvorſchüſſe bzw. durch Kreditgewährung aus Reichsfonds unterſtützen, den Subventionen prinzipiell de gleichfalls ablehnend gegenüberſtehen. Dieſe Län⸗ 7 5 iſt generell demnach als die ſogen.„Anti⸗ ubventionspartei“ innerhalb der Weltſchiſſabrt 9 bezeichnen. Die Tonnage ber Mitgliedſtaaten dieſer arkei ſtellte ſich Mitte 1930 wie folgt: in 1000 Br. R. T. Großbritannien leinſchl. Dominten) 29110 Deutſchland 4199 Norwegen 3 668 Holland 8 079 Schweden 1 594 Dänemark 1 072 zuſammen: 36 717 Die Gruppe der einer hochprotektioniſtiſchen Schiffahrts⸗ politik ergebenen Subventionsfreunde umfaßt: 1. bie Vereinigten Staaten, das Rekordland auch für Schiffahrtsſubventionen, die ſich hier in die Form von Betriebs⸗ und Bauzuſchüſſen, indirekte Unterſtützungen, durch niedrige Verkaufspreiſe der Staatsſcheffe und ge⸗ wiſſe Steuerfreiheiten kleiden; 2. Frankreich, das„klaſſi⸗ ſche“ Land der Schiffahrtsſubventionen, das direkte Linien⸗ ſubventtonen, Baukredite zu billigem Zinsſatz, Rentabili⸗ täts⸗ und Verſicherungsgarantien gewährt; 3. Italien, deſ⸗ ſen im Ausbau befindliches und ſtark von politiſchen Ge⸗ ſichtspunkten durchſetztes Subventionsſyſtem Meilen⸗ und Schiffbauprämien, Betriebs⸗ und Kreditſubventionen vor⸗ ſieht; 4. Spanien, das ſeine Schiffahrt durch Betriebs⸗ unterſtützungen, Schiffbaukredite, Meilen⸗ und Schiffbau⸗ prämien ſowie durch gewiſſe Abgabenbefreiungen fördert; 5. Japan, das ebenfalls in großem Umfange Betriehs⸗ ſubventionen und Kreditunterſtützungen zahlt, darüber hinaus aber auch noch ſtaatliche Darlehensgarantien und Zinszuſchüſſe gewährt. Die Tonnageſtärke dieſer Hoch⸗ protektionsländer veranſchaulicht die nachſtehende Ueberſicht: in 1000 Br. R. T. Vereinigte Staaten 19 104 Frankreich 3 471 Italien 9 262 Spanien 1207 Japan 4317 zuſammen: 25 361 Das Kräfteverhältnis beider Gruppen zueinander wird durch ihren prozentualen Anteil an der Welttonnage beſtimmt. Da dieſe ſich auf 68 024 000 Br. R. T. beziffert, ſo ſtellt ſich der Anteil des Tonngge⸗ beſtandes der erſten Gruppe auf faſt 54 v.., derjenige der zweiten auf gut 37 v. H. Die Tonnageſtärke der „Anti⸗Subventionspartei“ übertrifft demnach alſo die⸗ jenige der Subventionsanhänger nicht unerheblich. Wenn damit gewiſſe Vorausſetzungen für die Inan⸗ griffnahme des Problems der Subventionsbekämpfung auch gegeben zu ſein ſcheinen und der Kampf an den Stellen des geringſten Widerſtandes auch mit Ausſicht auf Erfolg beginnen könnte, ſo iſt eine ſchnelle und radikale Aenderung der Subventionspolitik dennoch vorerſt nicht zu erwarten, da— ſolange es nicht gelingt, Amerika in die Antiſubventionsfront einzureihen— die rein zahlen⸗ mäßige Kräfteverteilung zwiſchen den beiden Parteien an⸗ geſichts der Kompliziertheit des Subventionsproblems naturgemäß noch keine hinreichende Gewähr für deſſen befriedigende Löſung bietet. * Folgen des Zuſammenbruchs der Bauque de Geudve. Der e der Genfer Banque de Geneve hat bereits weitere Kreiſe gezogen. Laut Neue Baſeler Zei⸗ tung“ iſt die alte und guütbekonnte Baſeler Privatbank Paravieini, Chriſt u. Co. in Baſel in Zahlungsſchwierig⸗ keiten geraten. Das Blatt fügt hinzu, es ſcheine, daß die⸗ ſer Fall eine vereinzelte 1 darſtelle und zu einer Beunruhigung der Oeffenlichkeit keine Veranlaſſung vor⸗ liege. zu begleichen. Arbeitsloſigkeit ſetzte ein. Auch die Regie⸗ rung hatte nicht die Möglichkeit, ihre Schulden zu bezahlen. Die Geldkriſis hielt 6 Monate an. Man könnte beinghe einen Vergleich zwiſchen der jetzi⸗ gen Wirtſchaftskriſe und der ziehen, die England nach Schluß der napoleoniſchen Kriege durch⸗ machte, nur ſind wir jetzt durch die bisherigen Repara⸗ tions zahlungen noch ſtärker belaſtet. England hatte 3 Mil⸗ liorden Thaler für die napoleoniſchen Kriege ausgegeben. Hinzu kamen weitere 50 Milliarden Franken, die es inner⸗ halb von 22 Jahren ebenfalls für Kriegsführung auf⸗ gewandt hatte. Nach dem Pariſer Frieden glaubten die engliſchen Induſtriellen und Kaufleute, ungeheure Waren maſſen auf die europäiſchen Märkte werfen zu können. Sie irrten ſich. Prohlbitionszölle und ein Fortſchritt in der europäiſchen Induſtrie verſchloſſen ihnen dieſe Abſatzgebiete. Die engliſche Wirtſchaft geriet infolgedeſſen in eine große Kriſis. Hinzu kam, daß die Löhne für die Arbeiter durch einen beſonderen Schutz der Landwirtſchaft an Kauf⸗ kroft eingebüßt hatten. Und doch reichte die Höhe der Ge⸗ treidepreiſe nicht aus, die Landwirte vorm Bankrott zu ſchützen. Die Induſtrie ſchritt zu großen Entlaſ⸗ ſungen. Arbeitsloſe Matroſen, ehemelige Soldaten, ſo ſchrieb eine damalige Berichterſtatterin, vermehrten die Klaſſe der Armen. Wenn die hoffnungsvollen Wanderer ſich nach den Städten hin zuſammenhäuften, trofen ſie auf Maſſen von Arbeitern, die ebenſo elend waren, oder nur guf Kurzzeit gegen unzureichenden Lohn beſchäftigt wurden. Es kam in jenen Zeiten, in denen die Fort⸗ ſchritte der Technik den Handarbeitern immer mehr Be⸗ ſchäftigung wegnahmen, zu den welthiſtoriſchen Ma⸗ ſchinenſtür men. Es war alſo wie heute. Ungeheure Arbeitsloſig⸗ keit, Stillſtand von Maſchinen, teure Getreidepreiſe— es ſah aus, als ob Englond enoͤgültig ruiniert ſei. Die Bank von England hatte die Barauszah⸗ Lungen eingeſtellt. Erſtaunlich ſchnell hat ſich England von diteſer Notzeit erholt. Innerhalb von 3 Jah⸗ ren wor bereits wieder der Beginn einer Hochkonjunktur feſtzuſtellen. Noch weitere Erſchütterungen mit Schließen von Banken(die größte Privatbonk von England ging bankrott), mit Arbeitsloſigkeit(in London war ein Jahr lang jeder 5. Bürger arbeitslos) ete, mußte das Königreich über ſich ergehen laſſen, und immer wieder fand ſeine Wirtſchaft den Weg nach oben. Die wenigen Beiſpiele zeigen, daß es ſtets Erſchüt⸗ terungen im Wirtſchaftsleben gegeben hat, und daß der Einzelne, der gerade in einer ſolchen Periode gelebt hat, hierunter ſtark leiden mußte. Das zähe Deutſchland mit ſeiner arbeitsſamen Bevölkerung, mit ſeinen modernen Maſchinen und ſeinem hochentwickel⸗ ten Verkehr zu Lande und zu Waſſer wird trotz aller Schwierigkeiten genau ſo den Weg nach oben finden, wie es andere Völker in ähn⸗ lichen Situationen gekonnt haben, ſelbſt wenn unſere jetzige Lage im Augenblick noch ſo troſtlos erſcheint. C. Nöhring * Wanderer⸗Werke⸗AG. vorm. Winklhofer u. Jaenicke in Schönau bei Chemnitz— Umſatzſteigerung. Der Abſatz der neuen Wanderermodelle 6/80 PS und 10/50 PS iſt, wie die Geſellſchaft mitteilt, über alles Erwarten geſtiegen. Der Umſatz an Wondererwagen konnte um 80 v. H. gegenüber dem Vorjahr erhöht werden, obgleich der Geſamtumfatz der deutſchen Automobilinduſtrie durch die ungünſtige Wirt⸗ ſchaftsloage um faſt 35 v. H. geſunken iſt. O Zementabſatz bereits wieder rückläufig.(Eig. Dr.) Obwohl der bisherige Verlauf des Baujahres 1931 nur einen unzulänglichen Zementabſatz aufzuweiſen hatte, ſo daß eine gewiſſe Beſſerung noch erwartet werden konnte, hat der Juniabſatz dieſe Hoffnungen enttäuſcht. Von 477 000 To. im Mai ſank der Zementabſatz im Juni auf 448 000 gegenüber 523 000 To. im Juni 1930. E Abend-Ausgabe Nr. 324 Eine Ergänzung der Nolverordnung über die Boͤröffentlichung von Kurſen O Berlin, 16. Juli.(Eig. Dr.) Da die Faſſung von 81 der Notverordnung über die Veröffentlichung von Kur⸗ ſeu zu Zweifeln Anlaß gibt, wird im Laufe des heutigen Tages eine Ergänzung der Notverordnung veröffentlicht werden, nach der„Angaben über Preiſe aner ⸗ kannter ausländiſcher Börſen und Märkte zugelaſſen sind“. Demnach können amtlich feſt⸗ geſtellte Kurſe, und zwar nur ſolche anerkannter auslän⸗ diſcher Börſen veröffentlicht werden, n icht aber Kurſe, die im freien Verkehr dieſer Börſen oder an den Privatbörſen, die es bekanntlich in der verſchiedenſten Form im Ausland gibt, zuſtande kommen. Der Deutſche Spar- und Giroverband zur Diskonterhöhung Nur 1. v H. Erhöhung empfohlen O Berlin, 16, Juli.(Eig. Dr.) Wie wir vom Deutſchen Spar⸗ und Giroverband hören, iſt von dieſem den ange⸗ ſchloſſenen Inſtituten empfohlen worden, im Hinblick auf die Erhöhung des Reichsbankdiskontſatzes auf 10 v.., die ja als reine Notmaßnahme anzuſehen ſei, eine Erhöhung des Zins ſatzes im Spar⸗ und Hypotheken ⸗ darlehensgeſchäft zwar ebenfalls vorzunehmen, je⸗ doch von einer ſtärkeren Heraufſetzung als 1 v. H. Ab⸗ ſtand zu nehmen, denn das würde zu einer weiteren Be⸗ laſtung des Hausbeſitzes und der Landwirtſchaft führen, ohne daß die beabſichtigte Wirkung, nämlich ein ſtärkerer Rückfluß in dieſen beſonderen Zweigen der Kapitalanlage kaum erzielt werden dürfte. * Abkommen Reichsbank— Oeſterreichiſche National⸗ bank. Zwiſchen der Reichsbank und der Oeſterreichiſchen Nationalbank iſt ein Abkommen getroffen worden, wonach ſich die Oeſterreichiſche Nationalbank verpflichtet, Reichs⸗ mark zu einem feſten Kurs zu übernehmen, während die Reichsbank ſich gegenüber der Nationalbank verpflichtete, zum gleichen Kurſe für die en ſie weitergegebenen Mark⸗ beträge Schillinge zurückzuzahlen. * Newyorker Banken zahlen wieder deutſche Dollar⸗ ſchecks aus. Newyork, 16. Juli.(Eig. Dr.) Nachdem geſtern vorübergehend die Auszahlung deutſcher auf New⸗ hork gezogener Dollarſchecks abgelehnt wurde, haben die führenden Newyorker Banken beſchloſſen, auf hieſige Gut⸗ haben gezogene deutſche Bankenſchecks wieder zu hono⸗ rieren, gleichgültig ob die Bankfeiertage in Deutſchland ausgedehnt werden ſollen oder nicht. Auch Kabelüber⸗ weifungen werden wieder ausgeführt. * Un veränderter Diskont der Bauk von England. London, 16. Juli.(Eig. Dr.) Die Bank von England hat ihren Diskontſatz unverändert auf 27 v. H. gelaſſen. O Vertagte Aufwertungsentſcheidung der Eiſenbahn⸗ bank und Eiſenbahnrentenbank, Fraukfurt a. M.(Eig. Dr.) Die zum 15. d. M. angeſetzte Eutſcheidung über die Höhe der Aufwertung der Obligationen der Eiſenbahnbank und Eiſenbahnrentenbank Frankfurt a. M. wurde um einen Monat vertagt. Aufgrund der veränderten wirtſchaft⸗ lichen Lage iſt eine weitere Prüfung der Vermögens⸗ grundlage, auf der die Aufwertung baſiert, bei beiden Inſtituten vom Gericht als notwendig erachtet worden, Bei der Aufwertung, die man vielfach bei der Eiſenbahn⸗ rentenbank mit 15 v.., bei der Eiſenbahnbank mit 12 v. H. angenommen hatte, muß das Gericht alles berückſichtigen, was von den Parteien noch vorgetragen wird oder ſich von amtswegen aufdrängt. Die beiden Inſtitute heſitzen etwa 4,5 Mill. Anomiell Reichsſchuldbuchforderungen, die bisher mit 69 v. H. bilanziert waren, für die aber augenblicklich eine Bewertungsgrundlage unmöglich iſt. In Amſtepdam waren ſie bekanntlich zuletzt mit 50 v. H. angeboten. Weiterhin kleinſtes Produktengeſchäft Nur Konſumbedarfsdeckung/ Geringe Verkaufsluſt/ Neugetreidegeſchäft ſtockt völlig Berliner Produktenbörſe vom 16. Juli.(Eigendr.) Die Veröffentlichung der neuen Notverorb⸗ nungen bot den Beſuchern der Produktenbörſe natur⸗ gemäß wieder Anlaß, die allgemeine Wirtſchaftslage unter heſonderer Berückſichtigung der Getreide⸗Finanzierung be⸗ treffenden Verhältniſſe lebhaft tzu erörtern. Der Ge⸗ ſchäfts verkehr war wieder außerordentlich gering, da bei Abſchlüſſen faſt ausſchließlich Barzahlung verlangt wird. Infolgedeſſen beſchränkten ſich die Um⸗ ſätze auf nur kleine Mengen für den notwendigen Kon⸗ ſumbedarf. Andererſeits beſteht auch bei der erſten Hand keine nennenswerte Verkaufs luſt, zumal das regneriſche Wetter eine Verzögerung der Ernte erwarten läßt. Die Preiſe für Brotgetreide alter Ernte waren kaum verändert, in Neu⸗Getreide ſtockt das Geſchäft völ⸗ lig, da die Arbitrage⸗Möglichkeiten am handelsrechtlichen Lieferungsmarkt fehlen. Weizen⸗ und Roggen mehle hatten bei wenig veränderten Preiſen laufenden Abſatz an den Konſum. Hafer ausreichend offeriert, bei eini⸗ ger Nachfrage waren aber 1 bis 2 Mark höhere Preiſe durchzuſetzen. Wintergerſte ruhig, aber ziemlich ſtetig. Amtlich notiert wurden: Weizen prompt 251—252 ruhig; Roggen prompt 186—191 ruhig; neue Wintergerſte 15150; Hafer 161—107 ruhig; Weizemehl prompt 30,75—86,50 beh.; Roggenmehl 060 v. H. prompt 2729,75 beh.; Weizenkleie 12,50—7½4 ruhig; Roggenkleie 11,25—11,50 ruh.; Viktoria⸗ erbſen 26—91; Futtererbſen 19—21; Ackerbohnen 1921; Wicken 2428; Lupinen, blaue 1617,50; Lupinen, gelbe 22 bis 27; Rapsuchen 9,90—9,80; Leinkuchen 13,80—14,10: Trockenſchnitzel.607,80; Sojaextractionsſchrot 12,80 bis 18,50; allg. Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Juli 497½ Sept..60, Nov. .60; Jan..72½ Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.] Juli 78,50; Sept. 77 Nov. 78.75; Jan. 81. f 5 * Liverpooler Getreibelurſe vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Anfang Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig Juli 3/1076 5/107); Okt. 4½(4/1: Dez. 4%(4/876); März 4095 (4/0%(4/½5); Mehl Liverpool Straights unv.; London Weizenmehl unv.— Mik te ſtetig Juli 3/1076; Okt. 4½, Dez. 4/4½ März 4/096; Liverpool Strafgths unv.; London Weizenmehl unv. 5 5 * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 16, Juli.(Eig. Dr.) März 8,10 B 8,05 G; Mai 8,30 B 6, G, Juli 7,00 B 6,0 G; Aug. 7,10 B 7,00 G; Sept. 7,20 B 7,15 G; Okt. .40 B 7,30 G; Nov. 7,0 B 7,55 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehkis prompt per 10 Tage— Juli 32,55; Tendenz ruhig; Wetter bewölkt. * Bremer Baumwolle vom 16. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 10,33. „ Liverpopler Baumwollkurſe 51 16. Juli. Rai(89 518; Juli(8 480, Juff(e 518; Tendenz ruhig.— Mitte Juli 477; Okt. 488; Dez. 490; Jan.(82 408; März(32 502; Mai(32) 510; Juli(82) 517; Okt.(582) 525; Jan.(33) 534; Tendenz ruhig. 5 Londoner Meiallbörse vom 16. Juli 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze F(187/40 fein ſtand), Platin Unze g ginn, Standart 108,2 Aluminium—.— Kupfer, Standard 33,23 3 Mongte 348 3 Monate 209,8 Antimon 5 Settl. Preis 33,45. 108.0 Queckſilber—— Elektrolyt 86.— ank 13.0] Platin—.— beſt ſelected 34,75 Straits 09.7 Wolframerz—.— ſtrong ſheets, Blet, ausländ..45 Nickel—.— El'wirebars 38.— Zink gewöhnlich 12,25 Weißbſech—.— E Tendenz: Kupfer knapp ſtetig, Zinn unregelmäßig, Blei ruhig, Zink willig. * Londoner Goldpreis. Berlin, 15, Juli. Der Londoner Goldpreis gemäß Veroroͤnung zur Durchführung des Ge⸗ ſetzes über wertbeſtändige Hypotheken beträgt vom 15. Juli ab für eine Unze Feingold 84 ſh 11½ d, für ein Gramm Feingold demnach 32,7696 pence. Badens Getreideanbau und Ernteſchätzung Nach Feſtſtellung des Badiſchen Stat. Landesamts ſind die Getreideanbauflächen, mit Ausnahme der mit Sommer⸗ gerſte angeſäten Fläche, in dieſem Jahr gegenüber dem Vorjahr unbedeutend zurückgegangen. Die Verminderung iſt am ſtärkſten beim Spelz(7,4 v..), Winterroggen(.8 v..) und Hafer 3,3 v..). Die Winterweizenfläche zeigt eine Ahnahme um ungefähr 2 v. H. Eine Abkehr vom Roggenbau läßt ſich alſo auch in dieſem Jahr feſtſtellen, ohne daß der Weizenanbau entſprechend zugenommen hätte, wie das bisher beobachtet werden konnte. Nach Schätzung der badiſchen Saatenſtandsberichterſtatter iſt in unſerm Land eine gute Mittelernte zu erwarten, ſofern keine beſonderen Zwiſchenfälle, wie Hagelſchaden uſw., eintreten. Die Ertäge vom Hektar werden voraus⸗ ſichtlich größer ſein, als im letzten Jahr. Bei Winter⸗ roggen ſind ſtatt 12,9 Doppelzentner vom Hektar im Jahr 1930, in dieſem Jahr vermutlich 14,4 Doppelzentner zu er⸗ warten; für Winterweizen ergeben ſich anſtatt 14,8 Doppel⸗ zentner nunmehr 16,8 Doppelzentner, für Sommergerſte gegenüber 14,2 Doppelzentner im letzten Jahr jetzt 16,4 Doppelzentner. Bei Hafer iſt eine Steigerung von 18,8 Doppelzentner auf 16,2 Doppelzentner feſtzuſtellen, wäh⸗ rend der Spelzertrag— auf die Flächeneinheit gerechnet ungefähr gleich bleiben wird. Die teilweiſe verminderten Anbauflächen ſind ſomit durch erhöhte Erträge von der Flächeneinheit ausgeglichen, ſo daß bei Winterroggen (56 400 Tonnen) und Spelz(28 200 Tonnen) der Geſamt⸗ ertrag ungefähr der gleiche iſt, wie im Vorjahr. Beim Winterweizen werden die Erträge vermutlich um ein Zehn⸗ tel(90 400 Tonnen in dieſem Jahre gegenüber 81 400 Ton⸗ nen im Jahre 1930), bei Hafer um ein Siebtel(87 400 Tonnen gegenüber 77 100 Tonnen) und bei der Sommer⸗ gerſte um nahezu ein Fünftel(88 700 Tonnen gegenüber 75 600 Tonnen) höher ſein, als im Jahre 1930. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 16. Juli. Bei 325 Zentner Anfuhr und gutem Abſatz wurden heute folgende reiſe notiert: Kirſchen(ſchwarze und rote)—10; Sauer⸗ kirſchen 1822; Johannisbeeren 13—15; Stachelbeeren grüne 1016; dto. rote 18—22; Heidelbeeren 20, Pfirſiche 2085; Aprikoſen 40; Birnen 16—22 und 10—14; Aepfel 1620 und—15; Spillinge 22—28; Pflaumen 2036; Zwetſchgen 2090: Türkiſche Kirſchen 14—20; Tomaten 20; Bohnen—7 Pfg. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 16. Juli. Die An⸗ fuhr betrug heute 300 Zentner. Abſatz und Nachfrage waren gut. Es wurden folgende Preiſe genannt: Johan⸗ nisbeerren 13—14; Stachelbeeren 16—20; Mirabellen 30 bis 32; Pflaumen 20—24; Pfirſiche 3040; Aprikoſen 85 bis 40; Aepfel 14—20; Birnen 1216; Bohnen—8 Pfg. * Nürnberger Hopfenbericht vom 15. Juli. Keine Zu⸗ fuhr. 10 Ballen Umſotz. Geſchäftsgang ruhig. Hallertauer Hopfen koſtete 20. * Viehmarkt in Maunheim vom 16. Juli. Zufuhr ins⸗ geſamt 944 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in: 65 Kälher b) 5260: c) 4852; ö) 4— 46, e) 30—36. 40 Schaſe, b) 3032. 110 Schweine nicht notiert. 720 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 714; über 4 Wochen 12—16; Läufer 1822. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, langſam geräumt, mit Ferkeln und Läufern mittel. 6. Seite/ Nummer 324 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe NUB EL Ic Verkaufe noch Sine Anz Schlaf, Speise. u. Herrenzimmer spvie Küchen Serum neue Modelle zu sehr Unsfigen Preisen Heinrich Scharpinei. D 2, 11 1 Ein neuer Stern am Radio- Himmel ist der 10863 „Universo“ Schirmgitter-NMetzempfänger mit eingebautem Lautsprecher von hervor- ragender Wiedergabe Hochleistungsempfänger) Preis komplett: Apparat, Lautsprecher. Netzanschluß und Röhren nur Hk. 175. Radio-Zentrale am Strohmarkt Tel. 22394 In dankbarer Freude zeigen die glückliche Geburt eines Buben Otto Schmit, war U. Frau Erika geb. Haumesser Mannheim. 15. Juli 1931 . Tt. Makonlssenhaus Wohnung: Srünewaldstr. 2. Amtliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge )] vom 14. Juli 1981. 5 Berger& Cie., Maſchinenfabrik mit beſchränk⸗ ter Haftung, Mannheim. Adam Fries iſt nicht Friedrich * . mehr Geſchäftsführer. Kaufmann Fried Mattern, Mannheim, iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Matthiß& Co., Mannheim. Die offene Han⸗ delsgeſellſchaft hat am 1. Juli 1931 begonnen. Alfred Matthiß, Kaufmann, Mannheim, Richard Oberbauer, Student, Singen, ſind perſönlich Faftende Geſellſchafter. Zur Vertretung der Ge⸗ ſellſchaft iſt nur der Geſellſchafter Alfred Matthiß berechtigt. b) vom 15. Juli 1981. Hawege, vormals Harry Held G. m. b. H. Geſellſchaft mit beſchräukter Haftung, Mannheim als Zweigniederlaſſung mit dem Sitze in Lud⸗ Wi sbafen a. Rh. Adolf Kreuzberger und Alfred Reiſſer ſind nicht mehr Geſchäftsführer. Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 12. Juni 1931 iſt der Gefelſchaftsvertrag in 88(Vertretung) geändert. ſo wird die Weſellſchaft durch mindeſtens zwei Geſchäfts⸗ führer oder durch einen Geſchäftsführer und Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, einen Prokuriſten vertreten. Bahngeſellſchaft Waldhof in Mannheim. 9 Beſchluß der Generalverſammlung vom 30. Juni 1831 iſt der Geſellſchaftsvertrag in 8 10(Zahl der Auſſichtsratsmitglieder) und in 8 12(Beſchluß⸗ fähigkeit des Aufſichtsrates] geändert. Iſack Sohn, Mannheim ⸗Feudenheim. Das Geſchäft mit Firma auf Kaufmann Hugo Sohn Witwe, Hedwig geborene Bock in Mann⸗ beim⸗Feudenheim übergegangen. Farbenbandlung Berta Mohr⸗Mertes, Mann⸗ beim. Die Prokura des Peter Mohr⸗Mertes iſt erloſchen. iſt Wilbelm Heeſen, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen... 3 8 Haßlinger& Co., Mannbeim. Die Firma iſt erkoſchen. 85 Bad. Amtsgericht F. G. 1 Mannheim. Ausübung der Jagd auf Wildenten. Aufgrund des§ 28 Abſatz 8 des Jagdgeſetzes vom W. Mai 1927(Geſetz⸗ u. Verordnungsblatt S. 119) wird die Schonzeit für Wildenten bis zum 1. Auguſt 1981 ausgedehnt und ihr Wieder⸗ begtun auf 1. Februar 1982 feſtgeſetzt. 8 Mannheim, den 138. Juli 1981. Bezirksamt— Abt. IV. Durch Tücht. langj. Büglerin nimmt Wäſche z. Wa⸗ ſchen u. Bügeln an. Gardinen ſpannen u. bügeln zu billigen Preiſ. Wird abgeholt und zugeſtellt. Poſt⸗ karte genügt. B2671 Frau Kraus. Hugo Wolfſtraße 8. Offene Stellen Zucte Herrn redegewandt, nicht zu jung, welcher i. Gaſt⸗ wirtſchaften bekannt iſt, zum plazieren v. Automaten geg. Pro- viſton. Angebote unt. T B 87 an die Geſch. 44269 junger Mann findet Stelle als Bei⸗ fahrer b. Stellung v. 8900 Mark Intereſſen⸗ einlage. 14222 Angeb. unter 8 D 64 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes erbeten. z. Abgabe von Koſt⸗ proben u. Verkauf an Privat geſucht. An⸗ gebote u. R V 59 an die Geſchäftsſt. 44215 Mannenuin Gr. 42—44. ſchl. Fig., geſucht. Angeb. m. Bild an ds. Blattes. ſucht Stellung in Bäckerei⸗Konditorei. bei Koſt. 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