N Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Haupt 5 0 Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen RM.—.40 die 32 mm breite beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe Befriedigender Montag, 20. Juli 193 hluß in Paris 142. Jahrgang— Nr. 330 Eine Schlußbetrachtung von leitender deulſcher Seite Die franzöſiſchen Miniſter kommen nach Verlin Der Auftakt zur Londoner Konferenz Sie beginnt heute nachmittag 6 Ahr Das Jazit bei der Abreiſe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 20. Juli. Zu den Kommuniquss über die deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Ausſprachen erhalten wir von leitender deutſcher Seite folgende Mitteilungen: Das Ergebnis der Konferenz kann als durch⸗ aus zafriedenſtellend bezeichnet werden, wenn man ſich in Erinnerung ruft, welche Voraus⸗ ſagen und Forderungen in der teilweiſe offiziös be⸗ einflußten Pariſer Preſſe auftauchten. Der Reichs⸗ kanzler erreichte durch ſeine Darlegungen, daß die franzöſiſchen Miniſter zu einer weſentlich anderen Beurteilung der Ver⸗ hältniſſe in Deutſchland gelangten. Beſonders Miniſterpräſtdent La val erkannte, daß der Reichsregierung unter den gegebenen Umſtän⸗ den untragbare Dinge nicht zugemutet werden könn⸗ ten. Die finanziellen Probleme, die mit der Unter⸗ bringung und den Bedingungen der Anleihe in Zu⸗ ſammenhang ſtehen, werden in London von Sachver⸗ ſtändigen behandelt werden. Im gegenwärtigen Augenblick der deutſchen Stagnation ließe ſich eine praktiſche Erörterung dieſer Frage überhaupt nicht vorſchlagen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die fran⸗ zöſiſchen Miniſter auf die in dem Kommuniqué er⸗ wähnten„Beruhigungs ma ß nahmen“ po⸗ litiſcher Natur wieder zurückkommen werden, aber das wird in einer internationalen Atmosphäre ge⸗ ſchehen. Jedenfalls iſt in Paris nichts vorgekommen, was als politiſche Verzichtleiſtung augeſehen werden könnte. Das pfychologiſche Ergebnis der Ausſprache läßt ſich als günſtig bezeichnen. Die neue Grundlage deutſch⸗ſranzöſiſcher Zuſammenarbeit liegt in dem beiderſeſtig geäußerten Wunſch, öfters perſön⸗ liche Fühlung zunehmen. Der Reichskanzler hat Herrn Laval nach Berlin eingeladen. In der nächſten Zeit wird der Beſuch erfolgen. Vom Reichsaußenminiſter Dr. Curtius wurde eine Ha⸗ basmeldung, der zufolge Frankreich ein zehn⸗ jähriges politiſches Moratorium als Anleihebedingung verlangt habe, als falſch be⸗ zeichnet. Dieſe und ähnliche Wünſche kamen wohl aufs Tapet, wurden aber, wie das Kommuniqus beweiſt, als untragbar von den deutſchen Miniſtern abgelehnt. „„Die deutſch⸗frauzöſiſchen Beſprechungen fanden in einer ſehr warmen Erklärung wechſelſeitiger Zusammenarbeit ihren Abſchluß“, ſo ſteht in mächtigen Lettern über dem Leitartikel des „Matin“ ⸗Redakteurs Sauerwein. „Beide Regierungen ſcheinen jetzt entſchloſſen, ſich nicht mehr von Dritten manövrieren zu laſſen und ihre Unſtimmigkeiten auf direktem Wege zu regeln. Das iſt ein wichtiger Fortſchritt. Das amtliche Kom⸗ munigus beweiſt hinreichend dieſe neue Willens⸗ richtung.“ i Abgeſehen vom„Matin“, der auch einen gün⸗ ſtigen Verlauf der Londoner Konferenz vor⸗ ausſagt, bekundet die ganze Pariſer Morgen⸗ preſſe ihre Enttäuſchung darüber, daß die deutſch⸗franzöſiſche Ausſprache weder zur Feſt⸗ legung der finanziellen Bedingungen, noch zur Erreichung politiſcher Bedingungen geführt habe. In dem großen Volksblatt„Petit Pariſien“ findet das Ergebnis der deutſch⸗franzöſiſchen Beſpre⸗ chungen nur nebenher Erwähnung. Im„Jour⸗ nal“ heißt es, daß der Reichskanzler alle An⸗ krengungen der Miniſter Laval und Flandin zum Scheitern brachte und im„Echo de Paris“ warnt bertinax den Miniſterpräſidenten vor den Fehlern, die Briand begangen habe, nämlich vor der Schwäche gegenüber Deutſchland. Man erfährt aus den meiſten Blättern, die Beziehungen zum rechten Flügel des franzöſiſchen Kabinetts unterhalten, daß der Entſchluß Lavals unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden nach London zu gehen, innerhalb der Regierung Zwiſtigkeiten hervor⸗ gerufen hat. Der Miniſtexpräſident ſoll, wie dieſe Blätter meinen, Freitag die Verpflichtung übernommen habe, nur keichs zu gewähren, wenn Dentſchland finanzielle 85 politiſche Zugeſtändniſſe gemacht haben würde. Das Ergebnis der deutſch⸗franzöſiſchen Ausſprache enthält aber kein einziges von den Zugeſtändniſſen, e man vorher als„unerläßlich“ bezeichnet hat. a 8 reiſen heute die franzöſiſchen Miniſter nach Una ab. Kein Wunder, daß teils Erſtaunen, teils kzufriedenheit in den Zeitungskommentaren zu erkennen ſind. kanzler Dr. Brüning, 5 dem entſcheidenden Kabinettsrat vom verfloſſenen dan der Londoner Konferenz die Mitarbeit Frank⸗ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters § London, 20. Juli Die erſte Sitzung der Londoner Konferenz wird heute abend um 6 Uhr im Zimmer des Premier⸗ miniſters im Unterhaus beginnen. Nur die Miniſter werden daran teilnehmen. Die Abſicht iſt, heute den Arbeitsplan für die ſpäteren Sitzungen feſtzulegen, die im Beiſein von zahlreichen Sachverſtändigen in den geräumigeren Foreign Office ſtattfinden wer⸗ den. Dr Brüning und und Curtius werden mit der franzöſiſchen Delegation heute nachmittag erwartet. Zu dem Entſchluß der Franzoſen, pünktlich in London zu erſcheinen, hat außer dem entſchiedenen Verhalten der amerikaniſchen und italieniſchen Miniſter in Paris eine von der engliſchen Preſſe diskret behandelte offizielle Erklärung aus London beigetragen, daß Macdonald nicht die Abſicht habe, nach Paris zu kommen. Es beſteht kein Anlaß, von den am Samstag gemeldeten Bera⸗ tungsgegenſtänden der Konferenz, wie die Englän⸗ der und Amerikaner ſie ſich denken, etwas zurückzu⸗ nehmen, obwohl die Tagesordnung in Paris offi⸗ ziell auf die„Unterſuchung der deutſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftskriſe“ beſchränkt worden iſt. Man ſteht in London auf dem Standpunkt, da ßes nichts mehr zu unterſuchen gibt und läßt allenfalls gelten, daß die Pariſer Formel eine erfreuliche Bereitſchaft Frankreichs verrate, ſofortige Hilfsmaßnahmen für die nächſten Wochen in den Vordergrund zu ſtellen. Hier: unter verſteht man in London einen großen, aber kurzfriſtigen Kredit der Notenbank unter geſchäftsmäßigen Bedingungen, nicht eine langfriſtige Anleihe, und es wird angenommen, die nach Pariſer Mel⸗ dungen auch Dr. Brüning vertreten hat, von den Amerikanern geteilt wird. Daß die Konferenz nach Erledigung der Kreditfrage auseinandergehen ſoll, kommt jedoch für die Engländer nicht in Betracht, weil man hier eine einzigartige Gelegenheit ſieht, eine Wiederholung der Kriſe in einem Jahr oder, falls das Schuldenmoratorium verlängert wird, im zweiten Jahr zu verhindern. Hinter dem Entſchluß Englands ſteht der Gedanke an den Einbruch des Sterlingkurſes am vorigen Mittwoch, der durch das panikartige Liquiditätsbedürfnis der franzöſiſchen Bank verurſacht wurde und in London unauslöſch⸗ lichen indruck in der City und politiſchen Kreiſen hin⸗ terlaſſen hat. In den Beratungen zur kritiſchen Lage iſt angeblich ſogar die Notwendigkeit eines eng ⸗ liſchen Moratoriums erwogen worden. Dem⸗ entſprechend laſſen die Antworten auf den Verſuch, den eBratungsſtoff einzuengen, denn auch an Deut⸗ lichkeit nichs zu wünſchen übrig. Wenn die Schul ⸗ denreviſion und dami die Reviſion des Moungplanes ſowie die Abrüſtungsfrage nicht offiziell erörtert werden dürfen, ſo müßten ſie eben inoffiziell erörtert werden. Die„Times“ nennen die Konferenz die wich⸗ tigſte ihrer Art ſeit dem Weltkriege. Die tiefer liegenden ſozialen und politiſchen Ur⸗ ſachen der Kriſe müſſen, wie das Blatt ſagt, ins Auge gefaßt werden und je früher es geſchieht, umſo beſſer. Für England und Amerika handelt es ſich in Lon⸗ don nicht um eine deutſch⸗franzöſiſche und nicht ein⸗ mal ſo ſehr um eine europätſche, als vielmehr um eine im weiteſten Sinne weltpolitiſche An⸗ gelegenheit. Wie immer in ſolchen Fällen, iſt die engliſch⸗semerikaniſche Solidarität ſtärker als die ſonſt gewohnte, aber ihrer Natur nach europäiſch begrenzte Solidarität zwiſchen England und Frankreich. Die Stellung Frankreichs hat mit derjenigen auf der Londoner Flottenkonferenz ein⸗ genommenen weit mehr Aehnlichkeit, als der fran⸗ zöſiſchen Poſition auf den europäiſchen Reparations⸗ konferenzen der Vergangenheit. Die Abreiſe von Paris nach London Bei der Abfahrt wird auf dem Bahnhof„Vive'Allemagne gerufen Telegraphiſche Meldung — Paris, 20. Juli. Mit dem Schnellzug nach Calais, der um 10 Uhr Paris verläßt, ſind nach London abgereiſt: Reichs⸗ Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, Staatsſekretär von Bülow und die übrigen Mitglieder der deutſchen Delegation, weiter Miniſterpräſident Laval, Außenminiſter Briand, Finanzminiſter Flandin, Budgetminiſter Pictri, Unterſtaatsſekretär Francois Poncet und der Ge⸗ neralſekretär am Quai d' Orſay Philippe Berthelot ſowie die Mitarbeiter der franzöſiſchen Delegation. Zur Verabſchiedung der deutſchen Delega⸗ tion hatte ſich Botſchafter v. Hoeſch mit ſämtlichen Mitgliedern der deutſchen Botſchaft eingefunden. Auf dem Bahnhof entwickelte ſich ein ſehr lebhaftes Treiben. Es hatte ſich eine außerordentlich große Menſchen menge eingefunden und die Polizei, die von dem Präfekten Chiappe geleitet war, hatte umfangreiche Ordnungsmaßnahmen getroffen. Kurz vor der Abfahrt des Zuges erſchienen Reichs⸗ kanzler Dr. Brüning und Miniſterpräſident Laval, die in einem Abteil Platz genommen hatten, am Feuſter. Sie wurden von der Menſchenmenge lebhaft begrüßt. Als der Zug ſich in Bewegung ſetzte, brach die Menge in die Rufe aus:„Viye Allemagnet, „Vive la France,„Vive Laval,„Vive 1a Ei Err Tr/ r „Es iſt alles ſo geblieben wie es war“, lautet das Schlagwort vor dem Beginn der Lon⸗ doner Konferenz. Frankreichs Vertreter wer⸗ doner Konferenz. Frankreichs Vertreter wer⸗ den die finanziellen und politiſchen Wünſche, die bei den Pariſer Vorbeſprechungen nicht durchgeſetzt werden konnten, in London wie⸗ derholen. Der Peſſimismus tritt deutlich hervor.„Werden wir überhaupt imſtande ſein, auf der Londoner Konferenz unſer Ziel zu erreichen? Macdonald und Heu⸗ derſon ſtehen gegen Frankreich, Montague Nor⸗ man iſt unſer Gegner, die Amerikaner wollen von politiſchen Zuſicherungen Deutſchlands nichts wiſſen. Welches Schickſal iſt wohl unſeren Anträgen be⸗ ſchieden? Letzten Endes werden wir zu Kompro⸗ miſſen genötigt ſein.“ Dieſen reſignierten Ton ſchlägt der Leitartikler des Blattes„Excelſior“ an. N Das ſozialiſtiſche Organ„Populaire“ ſchreibt: „Der große diplomatiſche Erfolg, den unſere Regie⸗ rung mit den deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen davonzutragen hoffte, iſt nicht erreicht worden. In London wird der eigentliche Kampf beginnen.“ Der Leitartikler des„Petit Journal“ bedauert es, daß man die öffentliche Meinung Frankreichs auf einen„'Triumph über Deutſchland“ vorbe⸗ reitete und jetzt eingeſtehen muß, daß dies nicht ge⸗ lungen iſt. Beunruhigt ſieht man der Londoner Konferenz entgegen. Des Kanzlers Dank an Paris Meldung des Wolffbüros Paris, 20. Juli. Reichskanzler Brüning hat kurz vor ſeiner Abreiſe nach London der Agentur Havas folgende Erklärung abgegeben: „Im Begriff, Frankreich zu verlaſſen, um uns zur Londoner Konferenz zu begeben, legen der Reichsaußenminiſter und ich Wert auf eine Er⸗ klärung des Dankes für die liebens⸗ würdige und herzliche Aufnahme, die uns in Frankreich von der franzöſiſchen Regierung und von ſämtlichen frauzöſiſchen Behörden zuteil geworden iſt. Wir ſind zufrieden, daß wir unſere Anſichten in voller Offenheit mit unſeren franzöſiſchen Kollegen haben austauſchen können und wir ſind davon über⸗ zeugt, daß dieſe direkte Fühlungnahme für die immer erſprießlichere Entwicklung der deutſch⸗franzöſiſchen Zuſammen⸗ arbeit, der wir aufrichtig zugetan ſind, glückliche Wirkungen haben wird.“ Pariſer Abſchlußkommunigue Telegraphiſche Meldung Paris, 20. Juli. Um 22.45 Uhr wurde über die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen folgendes gemeinſames Kommuniqus ausgegeben: In einer kürzlichen Botſchaft hat der Reichskanz⸗ ler Dr. Brüning den Wunſch zum Ausdruck ge⸗ bracht, mit der franzöſiſchen Regierung in direkte Fühlung zu treten, um die Mittel für eine gemein⸗ ſame Bemühung zur Beſſerung der Beziehungen bei⸗ der Länder zu ſuchen. Der Chef der franzöſiſchen Regierung hat ſpontan erwidert, daß er mit Genug⸗ tuung einer Begegnung entgegenſehe, deren Ver⸗ wörklichung durch die Ereigniſſe, die die Wirtſchafts⸗ und Finanzlage Deutſchlands und rückwirkend auch diejenige der übrigen Länder betroffen haben, oppor⸗ tuner gemacht wupde. Infolgedeſſen ſind die Ver⸗ treter beider Regierungen am 18. und 19. Juli 1931 in Paris zuſammengekommen. Sie haben übereinſtimmend die Bedeutung dieſer Begeg⸗ nung anerkannt und betont, daß ſie den Beginn einer vertrauensvollen Zuſammenarbeit dar⸗ ſtellen ſoll. Der Reichskanzler hat die verſchiedenen Aſpekte der Kriſe, unter der ſein Land leidet, beleuchtet. Die franzöſiſchen Vertreter, die den Ernſt dieſer Ker übſe anerkennen, haben erklärt, daß vorbe⸗ haltlich gewiſſer finanzieller Garantien und Maßnahmen für eine politiſche Be⸗ ſchwichtigung ſie bereit ſein würden, ſpäter die Bedingungen für eine finanzielle Zuſam⸗ menarbeit im internationalen Rahmen zu erörtern. Bereits jetzt haben die Vertreter der beiden Re⸗ gierungen Wert darauf gelegt, ihren Willen zu be⸗ tonen, ſoweit wie möglich, untereinander die für eine wirkſame Zuſammenarbeit auf po⸗ litiſchem und wirtſchaftlichem Gebiet günſtigen Bedingungen zu ſchaffen, und ſie ſind über⸗ eingekommen, ſich gemeinſam darum zu bemühen, daß der Kredit und das Vertrauen in einer Atmoſphäre der Ruhe und Sicher⸗ heit wieder hergeſtellt werden können. Ein Havas⸗Kommentar Paris, 20. Juli Zu dem gemeinſamen Kommuniquee über die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen veröffentlicht die Agentur Ha vas eine Auslaſſung, die darauf hinweiſt, daß die letzte Unterredung des Reichs⸗ kanzlers Dr. Brüning mit Miniſterpräſident Laval nach dem Dinee im Außenminiſterium die end⸗ gültige Verſtändigung beider Regierungen über den Wortlaut der gemeinſamen Erklärung er⸗ möglichte, in der ihr Wille zur wirkſamen Zuſam⸗ menarbeit auf politiſchem und wirtſchaftlichem Ge⸗ biet betont wird Gelegentlich dieſer entſcheidenden Beſprechung habe der Reichskanzler es als ein tra⸗ giſches Moment in den deutſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ziehungen bezeichnet, daß die beiden Nationen das gleiche Wort nicht zur gleichen Minute ſprechen könnten, und dieſe Worte hätten bei Laval ſtarken Anklang gefunden. Wenn die Pariſer Reiſe der deutſchen Miniſter auch noch bedauerlicherweiſe nicht eine ſofortige Hilfe für Deutſch⸗ land bringe, wie es ja auch vorauszuſehen geweſen ſei, ſo wird in der Havasauslaſſung weiter ausge⸗ führt, ſo würden die deutſchen Staatsmänner doch in Erkenntnis der Schwierigkeiten beider Regierun⸗ gen Paris mit dem Bewußtſein verlaſſen, eine wirkliche Entſpannung in den Beziehungen beider Länder erreicht zu haben Günſtiger Eindruck auch in Amerika — Paris, 20. Juli. Wie Havas aus Waſhington berichtet, hat Staats⸗ ſekretär Stimſon aus Paris nach Waſhington telefoniert, er ſei davon überzeugt, daß es der Lon⸗ doner Konferenz gelingen werde, Deutſchland aus den finanziellen Schwierigkeiten zu befreien. Unter⸗ ſtaatsſekretär Caſtle, der dieſe Botſchaft erhielt, habe ſie ſofort Präſident Hoover übermittelt. Man betonte, daß dieſe Erkärung am Vorabend der Londoner Konferenz einen ausgezeichneten Ein⸗ druck in den offiziellen Waſhingtoner Kreiſen gemacht habe. Präſident Hoover ſebſt ſei ſo günſtig beein⸗ druckt worden, daß er beſchloſſen habe, noch in Ra⸗ pidan zu bleiben. Beamte des Staatsdepartements hätten geſtern abend erklärt, ein Meinungsaustauſch mit amerikaniſchen Bankiers habe den gemeinſamen Wunſch zutage treten laſſen, Deutſchland zu helfen, wenn es notwendigerweiſe auch ſelbſt Maß⸗ nahmen ergreifen müſſe, die dieſe Rettungsaktion unterſtützen. PE 9 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Nolperordnung über Wiederaufnahme des Jahlungsberkehrs Auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten vom 15. Juli 1931(Reichsgeſetzblatt 1, Seite 365) wird verordnet: In der Zeit vom 20. bis 23. Juli gelten für den Zahlungsverkehr der von den Bankfeiertagen betroffenen Inſtitute 15 folgende Beſtunmungen: Die Kreditinſtitute dürfen an Konto⸗ inhaber Baraus zahlungen ohne beſondere Zweck⸗ beſtimmung nicht über fünf Prozent des am 19. Juli 1931 vorhandenen Guthabens, insgeſamt aber höch⸗ ſte ns 100/ leiſten. Bei Guthaben aus Sparkon⸗ ten oder Sparbüchern(bei. Banken, Sparkaſſen aller Art und Genoſſenſchaften) beſchränkt ſich der Betrag auf höchſtens 20 Reichsmark, die Auszahlung kann vom Nachweis eines Bedürfntſſes abhängig ge⸗ macht werden. 2. Auf jeden Kreditbrief, der vor dem 14. Juli 1931 ausgeſtellt iſt, dürfen bis zu 100/ ausgezahlt werden, wenn der Berechtigte ſich außerhalb ſeines Wohnortes aufhält. 3. Un be ſchränkt dürfen Barauszahlungen ge⸗ leiſtet werden, ſoweit der Empfänger die Zahlungs⸗ mittel nachweislich benötigt zur Zahlung von a) Löhnen, Gehältern, Ruhegehäl⸗ tern, Verſorgungsgebührniſſen und ähnlichen Bezügen. 5 b) Arbeitsloſen⸗ und Kriſenunter⸗ ſtützungen und Leiſtungen der öffentlichen und freten Wohlfahrtspflege(Fürſorge). e) Leiſtungen an Verſicherte der Sozialverſiche⸗ rung und wiederkehrende Leiſtungen an Verſicherte aus anderen öffentlichen oder privaten Verſiche⸗ krungsverhältniſſen. d) Steuern, Gebühren und ſonſtigen öffent⸗ lichen Abgaben, ſoweit nicht bargeldloſe Entrichtung möglich iſt. e) Frachten, wenn der Empfänger die Benach⸗ richtigung einer Verkehrsunternehmung über den Eingang von Gütern vorlegt. 1) Geldbeträgen, an die Reichsmonopolverwal⸗ tung für Branntwein, ſoweit micht bargeldloſe Ent⸗ richtung möglich iſt. 2. 1. Die Annahme von Einzahlungen Unterliegt keinen Beſchränkungen. 1. Ueber Guthaben, die nach dem 15. ue 1931 aus Bareinzahlungen in Reichsmark, durch den Verkauf von ausländiſchen Zahlungsmitteln und Forderungen in ausländiſcher Währung(8 1 der Verordn, vom 15. Juli 1931— RGBl. 1 S. 366) oder aus Ueberweiſungen von Konten, die einer Beſchrän⸗ kung nicht unterliegen, entſtanden ſind, kann frei verfügt werden. Das gleiche gilt ſür die nach dem 25. Juni 1931 an die Kreditinſtitute überwiefe⸗ nen Löhne, Gehälter, Ruhegehälter, Verſorgungs⸗ gehührniſſe und ähnliche Bezüge. g § 3. 1. Ueberweiſungen ſind zuläſſig: 1. unbeſchränkt a 2) ſoweit ſie erforderlich ſind, um die in 8 1 Abf. 3 zugelaſſenen Barauszahlungen zu ermögli en, vollziehen, 285 e) ſoweit dadurch Zahlungen zur Durchführung des Geſetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung bewirkt werden, 1 d) ſoweit Leiſtungen an einen Verſicherungsträger zur Erfüllung einer Beitragspflicht bewirkt werden, e) aus Guthaben, über die gemäß 8 2 Abf. 2 frei verfügt werden kann. II. Zwiſchen allen von den Bankfeiertagen betrof⸗ ſenen Kredͤitinſtituten insgeſamt bis zur Höhe der Hälfte des jeweiligen Guthabens des Auftraggebers und höchſtens bis insgeſamt 2000/ find nur auf ein bereits beſtehendes Konto eines Dritten bei einem von den Bankfeiertagen betroffenen Inſtitut. 2. Von den Beſchränkungen des Abs. 1 Nr. 2 blei⸗ ben diejenigen Ueberweiſungen unberührt, die auf den Vereinbarungen des Ueberwei ſungsver⸗ handes beruhen, der unter⸗ Mitwirkung der Reichsbank zwiſchen einzelnen Kreditinſtituten be⸗ gründet worden iſt. 3. Die in Abſatz 1 Nr. 2 und Abf. 2 bezeichneten Ueberweiſungen dürfen nur mit der Maßgabe aus⸗ geführt werden, daß das neu entſtehende Guthaben Abſchied vom Abſchied Spielzeitende im Nationaltheater Mit der geſtrigen Vorſtellung der„Drei Musketiere“ ging nun auch die Nachſaiſon des Nationaltheaters zu Ende. Sie brachte geſtern und am Vorabend die beiden letzten Abſchiede dieſer an Abſchieden ſo reichen Spielzeit. Der Samstag abend galt der ſcheidenden Ballett⸗ meiſterin Aennie Häns, die einen Abſchnitt beſter Mannheimer Theatertradition verkörpert. Als ſie in der ſchönen, thenterfrohen Friedenszeit 1908 nach Mannheim kam, hatte unſere Bühne eine der kundigſten Vertreterinnen ihres Faches gewon⸗ nen. Aennie Häns war wirklich eine Meiſterin des Ballett⸗Tanzes; ſie beherrſchte die einzelnen Barian⸗ ten dieſer nur für das Auge leichten, von ihr ſehr ernſt genommenen Kunſt mit ausgezeichnter Kennt⸗ nis und feinem Bühnengeſchmack, der ſich immer wieder in Opern und Matineen bewährte. 5 So bedeutete es denn eine reiche Genugtuung, als ſte, die 1922 vom Mannheimer Theater weg⸗ gegangen war, im Jahre 1927 wieder an ihre frü⸗ here Wirkungsſtätte zurückkommen und ihre ſtarken lanzpädagogiſchen und organiſatoriſchen Fähigkeiten der liebgewonnenen Bühne aufs neue widmen konnte. Wer im Mannheimer Theaterleben wirklich Wurzel geſchlagen hat, den laſſen die Maunheimer an ſeinen Ehrentagen nicht im Stich. So zeigte es ſich denn am Samstag abend, daß Aennie Häus zu den wirklich populären Mitgliedern unſeres Thea⸗ ters gehörte; ihre zahlreichen Getreuen aus guten und beſſeren Tagen hatten ihr einen ſchönen und würdigen Abſchied mit Grüßen bereitet, der den Abend harmoniſch aus⸗ klingen ließ. Tags darauf ſetzte das Abſchiedsrauſchen noch einmal ein, als es galt, Marie Theres Heindl bei ihrem(aller 2⸗) letzten Auftreten auf der Maun⸗ heimer Bühne lebewohl zu ſagen. Als ſie 1928 nach einem ſehr erfolgreichen, die Perſönlichkett einer echten Künſtlerin ſogleich offenbarenden Gaſtſpiel 222 Blumen und herzlichen des Empfängers denſelben Beſchränkungen unter⸗ liegt, wie das bisherige Guthaben des Auftroggebers. 4. Im Falle des Abſ. 1 Nr. 2 und Abf. 2 dürfen Ueberweiſungen auf Poſtſcheck⸗ und Reichsbankgiro⸗ Konten nicht vorgenommen werden. § 4. Inſoweit die Kreditinſtitute nach den Vor⸗ ſchriften der 88 1 bis 3 Barauszahlungen und Ueber⸗ weiſungen nicht vornehmen bürfen, gelten vorbehalt⸗ lich der Vorſchrift des Artikels 2 die Vorſchriften des F 1 Abſ. 2 der Durchführungsverordnung vom 13. Juli 1931 Reichsgeſetzblatt 1 Seite 361) und des Artikels 2 der zweiten Durchführungsverordnung vom 14. Juli 1931(Reichsgeſetzblatt 1 Seite 363) auch für die Zeit vom 20. bis 23. Juli 1931. Dieſe Tage gelten als ſtaatlich anerkannte allgemeine Feiertage im Sinne des Scheckgeſetzes. Art. 2 Bei Wechſeln, deren Fälligkeitstag in der Zeit vom Samstag, den 11. bis Samstag, den 18. Juli 1931 einſchließlich liegt, kann die Erhebung des Profteſtes nicht am Montag den 20. und Diens⸗ tag, den 21. Juli 1931, darf jedoch in der Zeit von Mittwoch, den 22. Juli, bis Freitag, den 2 4. Ju li 1931, einſchließlich geſchehen. Bei Wech⸗ ſeln, deren Fälligkeitstag in der Zeit vom Sonntag, den 19., bis Donnerstag, 23. Juli 1931, einſchließlich liegt, kann die Erhebung des Proteſtes nicht vor dem 3. Werktage und darf noch am 4. und 5. Werk⸗ tage nach dem Zahlungstage geſchehen. Für die Kre⸗ ditinſtitute gelten hinſichtlich der Erfüllung ihrer eigenen Verbindlichkeiten aus der Annahme von Wechſeln von Montag, den 20. Juli 1931 ab keine Beſchränkungen des Zahlungsverkehrs. 2. Die beſonderen Vorſchriften der Durchfüh⸗ rungsverordnungen zur Verordnung des Reichsprä⸗ ſidenten über die Darmſtädter und Nationalbank vom 13. und 15. Juli 1931(Reichsgeſetzblatt 1 Seite 359, 365) bleiben unberührt. 1 i Art. 3 5 1. Wird ein Schuldner durch die Erklärung von Bankfeiertagen oder den zur Regelung der Wiederaufnahme des Zahlungsverkehrs nach den Bankfeiertagen getroffenen Maßnahmen ohne ſein Verſchulden gehindert, eine Zahlungsverbindlichkeit zu erfüllen, ſo gelten unbeſchadet der Verpflichtung zur Erfüllung der Verbindlichkeit im befonderen Rechtsfolgen, die wegen der Nichtzahlung oder der nicht rechtzeitigen Zahlung nach Geſetz oder Vertrag eingetreten ſind oder eintreten, als nicht eingetreten. Die auf Geſetz oder Vertrag beruhende Pflicht zur Zahlung von Verzugszinſen wird hierdurch nicht be⸗ rührt. Der Schuldner kann ſich auf die Vorſchrift des Satzes nicht berufen, wenn er es unterläßt, die Verbindlichkeit unverzüglich nach Beſeitigung des Hinderniſſes zu erfüllen. g § 2. Iſt bei der Verſteigerung eines Grundſtückes oder eines Schiffes ein Gebot mangels Sicherheitsleiſtung nach 8 70 Abf. 2 des Ge⸗ ſetzes über die Zwangsverſteigerung und Zwangs⸗ verwaltung(Reichsgeſetzblatt 1898 Seite 713) zurück⸗ gewieſen, ſo kaun die Beſchmerde gecen ben Züſchlag 5h ſobald ſie ſich innerhalb desſelben Me Bieter infolge der Bankfeiertage oder infolge der auch darauf gestützt werden, daß der zurückgewieſene Schließung der deutſchen Börſen nicht in der Lage Henderſon iſt über Paris ſehr befriedigt a Telegraphiſche Meldung f L London, 20. Juli. Staatsſekretär Heunderſon wurde geſtern abend um 11 Uhr bei ſeinem Eintreffen auf der Victoria⸗Station von dem Premierminiſter Mae⸗ donald, dem franzöſiſchen Botſchafter in London und einer großen Anzahl offizieller Perſönlichkeiten begrüßt. In dem gleichen Zuge waren die ameri⸗ kaniſchen Miniſter Stimſon und Mellon an⸗ gekommen. Henderſon gab eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: 1 i „Ich bin nach Paris gegangen im Bewußtſein des Eruſtes der Lage, aber ich war kaum gefaßt auf die ſchnellen Veränderungen, die in einer ſo kurzen als Violetta ans Mannheimer Theater gekommen war, hatte ſie wenigſtens in einigen Rollen Ge⸗ legenheit erhalten, zu zeigen, wo ihre eigentliche Begabung liegt. Beſonders ihre reizende Wiedergabe der Frau Fluth in den„Luſtigen Weibern“ ſei als Beiſpiel für ihre geiſtvolle, kluge, ſchelmiſche Ge⸗ ſaugsdarſtellung genannt, die ſich in einer Reihe anderer Partien wie i n der Philine(„Mignon“), der Baronin Freimann aus dem„Wildſchütz“ uſw. ausprägte. 8 a Die hübſche, gepflegte Stimme im Verein mit dem temperamentvollen Spiel ließen schließlich— für die Mannheimer Bühne leider zu ſpät— dle Uebertragung der Rolle der Leona in den„Drei Musketieren“ an Marie Theres Hein dl und da⸗ mit ihre Bindung eine ſtark profilierte Operetten⸗ partie als beſonders gerechtfertigt erſcheinen. In dieſer ganz auf ihr echtes Bühnentemperament ge⸗ ſtellten Rolle feierte die Künſtlerin geſtern abend ihren Abſchied von der Mannheimer Bühne, von der ſie den Weg ins. ſchimmernde Reich der großen Operette nimmt. Es gab reichen, herzlichen Beifall und viele Blumen. Die Abſchiedsgrüße machten auch hier wieder vor dem eiſernen Vorhang nicht halt, bis aus ihnen ein vernehmliches een klang. O Bilder, die im Glaspalaſt verbrannten! Die Maler der Romantik waren es, die der deutſchen Kunſt in ihren Bildern ein köſtliches Volksgut ſchenk⸗ ten und die dem deutſchen Weſen von jeher am näch⸗ ſten ſtanden. So iſt mit der im Münchener Glas⸗ palaſt vernichteten Romantiker⸗Ausſtellung eine Lücke in die deutſchen Kunſtbeſtände geriſſen worden, die umſo ſchmerzlicher iſt, da es ſich um die ſchönſten Hauptwerke der romantiſchen Malerei handelte. Na⸗ men mie Ludwig Richter, Moritz von Schwind, Schnorr von Carolsfeld, Caſpar David Friedrich, Ernſt Fries, Joſeph Anton Koch, Oldach, Olivier, Rottmann, Rohden, Runge, Cornelius, Veit, Carus, Schadow uſw. laſſen die ganze Größe des Verluſtes erkennen. Unter den wundervoll Wander- und Sagenbilder geweſen ſei, ſich die zur Sicherleiſtung erforderlichen Mittel zu beſchaffen. Als Bankfeiertage im Sinne dieſer Vorſchneft gelten auch die in dem Zeirraum vom 16. bis 23. Juli liegenden Werktage. Art. 4. Die Deutſche Reichspoſt, die Reichsbank und die Deutſche Golddiskontbank unterkio⸗ gen hinſichtlich des Zahlungs⸗ und Ueberweiſungs⸗⸗ verkehrs keinen Beſchränkungen. Art. 5. § 1. J) Verſteht eine nach§ 2 des Scheck⸗ geſetzes ſchecksfähige Perſon einen auf ſie gezo⸗ genen vor dem 1. Auguſt 1931 ausgeſtellten Verrech⸗ nungsſcheck(8 14 des Scheckgeſetzes) mit einem Be⸗ ſtätigungsvermerk, ſo wird ſie hierdurch dem In⸗ haber zur Einlöſung verpflichtet; für die Einlöſung haftet ſie auch dem Ausſteller und dem Indoſſenten. Die Einlöſung kann nur durch Gutſchrift auf dem Konto eines Inhabers, der nicht Kreditinſtitut iſt, bei dem Bezogenen erfolgen. 2) Die Verpflichtung aus der Beſtätigung er⸗ liſcht, wenn der Scheck nicht innerhalb der Vorle⸗ gungsfriſt(§ 11 des Scheckgeſetzes) zur Einlöſung vorgelegt wird. Hinſichtlich des Nachweiſes der Vor⸗ legung finden die Vorſchriften des§ 16 des Scheck⸗ geſetzes Anwendung. 3) Für einen beſtätigten Scheck, auf dem eine Un⸗ terſchrift gefälſcht iſt, gelten die Vorſchriften des§ 23 des Scheckgeſetzes, für die gerichtliche Gel⸗ tendmachung von Anſprüchen auf Grund der Be⸗ ſtätigung die Vorſchriften des§ 28 des Scheckgeſetzes entſprechend. 4. Der Bezogene iſt nur nach vorheriger Deckung befugt, Schecks mit einem Beſtätigungsvermerk zu verſehen. Als Deckung gilt nur ein Guthaben im Kontokorrent⸗ oder Sparverkehr oder einer ſonſtigen laufenden Rechnung. Nicht in Anſpruch genommene Kredite ſowie nicht fällige Forderungen aller Art bleiben bei der Berechnung des Guthabens unberück⸗ ſichtigt. § 2. Die Beſtätigung begründet nicht die Ver⸗ pflichtung zur Entrichtung des Wechſelſtempels oder einer landesgefetzlichen Abgabe. § 3. 1) Ein Bezogener, der vorſätzlich einen nach dem 31. Juli 1931 ausgeſtellten Scheck mit einem Beſtätigungsvermerk verſieht, oder der entgegen der Vorſchrift des§ 1, Abſ. 4 einen Scheck mit einem Beſtätigungsvermerk verſteht, wird, ſofern die Tat nicht nach anderen Vorſchriften mit höherer Strafe bedroht iſt, mit Gefängnis bis zu drei Jahren und mit Geloͤſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft 2) Wer eine der in Abſatz 1 bezeichneten Hand⸗ lungen fahrläſſig begeht, wird mit Geldſtrafe beſtraft. 8 4. 1. Wer vorſätzlich, ohne die paſſive Scheck⸗ fähigkeit zu beſitzen einen Scheck mit einem Beſtätt⸗ gungsvermerk verſieht, wird, ſofern die Tat nicht nach anderen Vorſchriften mit höherer Strafe bedroht iſt, mit Gefängnis und mit Geldſtraſe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. * Wer dies in Aßſatz 1 bezeichttete Sandlüng fahrläſſig begeht, wird mit Geldſtrafe beſtraft. Art. 6. 0 45 Dieſe Verordnung tritt mit dem 19. Juli in Kraft. Zeitſpanne eingetreten ſind. Der Beſchluß, den Berliner Beſuch aufzuſchiehen, war ſehr ſchwierig, indeſſen ließ die Lage keine andere Möglichkeit; außerdem hoffe ich, daß der Beſuch bald nach⸗ geholt werden kaun. Ich bin ſehr befrie⸗ digt über den Pariſer Beſuch Dr. Brü⸗ nings und Dr. Curtius', denn die Wichtigkeit, die ein franzöſiſch⸗deutſches Einvernehmen für Europa und die Welt hat, kann meines Erachtens gar nicht hoch genug eingeſchätzt werden. Dieſe An⸗ näherung bedeutet auch eine gute Vorarbeit für die Londoner Konferenz.“ Trotz der ſpäten Abendſtunde begab ſich Hen⸗ derſon ſofort nach Downing Street, wo er mit dem Pemierminiſter eine lange Beſprechung hatte. Heute wird eine Sonderſitzung des Kabi⸗ netts abgehalten, um die Tagesordnung für die heut abend um 6 Uhr beginnende Kon⸗ ferenz zu entwerfen. 5 Montag, 20. Jult 1931 — Letzte Meldungen Dreifacher Mord Weiden(Oberpfalz), 20. Juli. Eine ſchwen Bluttat wurde in der Nacht zum Sonntag in den Dorf Wendersreuth verübt. Das Ga ſt wir tg; ehepaar Schieder wurde geſtern früh in ſeiner Wohnung durch Beilhiebe ermordet aufgefun⸗ den. Auch ihr zweijähriges Kind war durch einen Beilhieb ſchwer verletzt worden und il ſpäter ſeinen Verletzungen erlegen. Unter dem Verdacht der Täterſchaft wurde der Bruder des Gaſtwirts verhaftet und in das Lanz, gerichtsgefängnis in Weiden eingeliefert. Die heutige Reichratsſitzung — Berlin, 20. Juli. Der Reichsrat trat heul unter dem Vorſitz des Vizekanzlers Dietrich zuſam⸗ men. Der Vizekanzler und Reichsminiſter der Fi⸗ nanzen erſtatteten einen ausführlichen Bericht über die Lage. Der Direktor des Kadewe verunglückt — Ben lin, 19. Jult. Der Direktor des Kaufhaus des Weſtens, Emil Weile, iſt geſtern nachmittag gegen 4 Uhr bei einem Automobilzuſammenſtoß an der Kreuzung der Motz⸗ und Bambergerſtraße ums Leben gekommen. Bernard Shaw in Berlin — Berlin, 19. Juli. Der engliſche Dichter un Schriftſteller Bernard Shaw iſt heute vormittag hier auf dem Bahnhof Friedrichſtraße eingetroffen. Ueterzeichnung des deutſch⸗ungariſchen Handelsvertrags — Genf, 19. Juli. Die in Berlin begonnenen und ſeit Ende Juni in Genf fortgeführten deutſch⸗ungo⸗ riſchen Handelsvertragsverhandlungen ſind zum aß ſchluß gekommen. Streikunruhen in Seyilla — Paris, 20. Juli. Nach einer Havasmeldung auz Sevilla iſt es geſtern zwiſchen Streikenden und Arbeitswilligen einer Brauerei zu ſchweren Zuſam⸗ menſtößen gekomen, bei denen eine Perſon getßtet und mehrere ſchwer verletzt wurden. — Budapeſt, 20 Juli. ſchloſſen bleibt. Ein ſchwerer Erdſturz in Ungarn— Fünf Tut — Budapeſt, 20. Juli. Wie„A. Reggel“ aus Zalg Egerſzeg berichtet, hat ſich bei Erdarbeiten in der Gemeinde Gutorfölde ein folgenſchwerer Erbdſturz ereignet, bei dem fünf Arbeiter getötet wur⸗ den und zwei 6 f litten haben. Die Frau des einen Todesopfers i irrſinnig geworden. verfchttttet. 8 Brand einer Petroleumquelle in Amerika Sieben Tote — Mont Pleaſant(Michigan), 20. Juni. Eine Pe⸗ troleumquelle geriet hier in Brand. Durch das nach allen Richtungen ausgeſchleuderte brennende Erdbl verletzt. Ein Komplott gegen Jack Diamond aufgedeckt — Cairo(Staat Newyork), 20. Juli. Polizeibeamte nahmen acht Mann ſeſt, die angeblich Jack Diamond töten wollten. Außerdem beſchlagnahmten ſie 30 Maſchinen gewehr e, Gewehre und Revolper, Blutige Zuſammenſtöße in Bangalore — Bombay, 20. Juli. In Bangalore verſuchten un⸗ gefähr 2000 Weberefarbeiter das Büro der Weberei zu ſtürmen. Es kam dabei zu Zuſammen⸗ ſtößen mit der Polizei, die genötigt wurde, zu ſchießen. Drei Ruheſtörer wurden getötet, 40 verletzt. Auch auf Seiten der Polizei gab es etwa 40 Verletzte. von Moritz von Schwind: des Knaben Wunderhorn, Ritter Kurts Brautfahrt uſw., Bilder, die im wahren Sinne des Wortes Volksgut geworden ſind. Dieſer ganze Reichtum der romantiſchen Malerei brach in ein Nichts zuſammen.— Das Auguſtheft der im Verlag F. Bruckmann in München erſcheinenden Zeitſchrift „Die Kunſt“ iſt faſt ausſchließlich dieſen verlorenen Meiſterwerken, deren ſchönſte in 31 vorzüglichen Ab⸗ bildungen, darunter eine farbige, gezeigt werden, ge⸗ widmet. In dieſem Zuſammenhang ſei erwähnt, daß in Kürze im gleichen Verlag ein illuſtrierter Son⸗ derband der verlorenen Meiſterwerke mit über 80 Bildern erſcheinen wird, der es weiteſten Kreiſen er⸗ möglichen ſoll, ſich mit dem verlorenen Volksgut be⸗ kanntzumachen. Im weiteren Inhalt des Heftes finden wir reichtlluſtrierte Beiträge über die Ein⸗ richtung der neuzeitlichen Wohnung, über ein Land⸗ haus, kunſtgewerbliche Metallarbeiten, neue Tapeten, Keramik, Gartenkunſt uſw. Die Sachverſtändigen Eine Geſchichte von Richard Euringer Da das Volk die Tatſachen zu wiſſen wünſchte, be⸗ rief der Wali die Aelteſten zu ſich und ſagte:„Das Volk wünſcht, die Tatſachen zu hören. So bitte ich Euch, leſt die tüchtigſten Fachleute aus ſeinen Reihen, Sachverſtändige, deren Urteil Unbeſtechlich, deren Blick untrüglich iſt, und ſchickt ſie in die Wüſte, daß wir hören, was an dem Gerücht iſt!“ 5 Da verneigten ſich die Alten, laſen Gelehrte und Künſtler aus, prominente Köpfe aller Art. Die mach⸗ ten ſich auf, zogen in die Wüſte, beſichtigten den Ort und brachten folgendes Ergebnis: 5 Der erſte ſagte:„Ich habe die Lage feſtgeſtellt. Das war nicht einfach. Hätte ich die Kenntnis der Ge⸗ ſtirne nicht, hätte ich nicht wunderbare Fertigkeit im Gebrauch ſehr feinfühliger Inſtrumente, ich wüßte nicht, was ich Euch ſagen ſollte. So aber iſt es mir gelungen, eine Karte aufzuzeichnen und die Stelle an⸗ zumerken, von der das Gerücht geht. Ich halte ſie verbrannten Gemälden befinden jetzt in die Höhe, daß jeder genau die Stelle ſieht. Ich Wan zeige mit dem Finger darauf. Könnt Ihr ehen? Das iſt der Ort. Wer nicht ſieht, mag näher treten auszuſtellen, daß dieren kann.“ „Gerne,“ ſagte der Wali.„Dank! Wenn ſich jeder Sachverſtändige ſo erfolgreich mit dem Fall befaßt hat, werden wir bald völlig klar ſein.“ Und er bat den nächſten Fachmann. ſie jeder einzelne in Ruhe ſelbſt ſtu⸗ Ausführungen des Herrn Vorredners und ergänze ſte beträchtlich. Der Herr Vorredner nämlich konnte, da ihm Fachkenntniſſe meines eigenſten Gebietes feh⸗ etwas mehr iſt als ein Punkt auf einer Karte, Hätle ſtein abgegeben, wüßte ich auch nicht, daß der Flech, weht iſt, aber in der Tiefe von vier Fuß einen Block birgt, den ich durch genaue Unterſuchung als ein Ag⸗ gat verſchiedener Mineralien, erkannt habe, unter denen ich hier Glimmer, Quarz und Feldſpat nenne Mit Hilfe außerordentlicher Meßvorrichtungen it mir übrigens die Meſſung ſo genau gelungen, daß merken konnte, das ich „Und ſo weiter,“ ſprach der Wali.„Meinen Dank! Wenn ſich jeder Sachverſtändige ſo erfolgreich mit dem Fall befaßt hat..„ und er bat den nüchſten Fachmann, f f 5 Der beſchrieb den Ort als ein wahres Paradies landſchaftlicher Schönheit. Er vertiefte ſich in die Schilderung der zarten Töne, die der heitere Zuſam⸗ an heſagter Stelle male. Er pries Allah als den So kam jeder, ſchilderte den Ort, teilte ſein Exleb⸗ nis mit, ſeine Forſchungsergebniſſe, ſeine Ein⸗ u Anſichten. nicht verſtändig, ſondern eben ſachverſtändig Die Budapeſter Börſe bleibt bis 28. geſchloſſen Der Börſenrat hat ver- fügt, daß die Effektenbörſe vom 20. bis 23. Juli ge⸗ lebensgefährliche Verletzungen er⸗ Insgeſamt waren 20 Perſonen wurden ſieben Perſonen getötet und mehrere ſchwen Aber ſachte! Der Herr Wali hat die Güte, dieſe Karte „Ich beſtätige,“ ſagte der,„die ſehr intereſſanten 1 len, nicht bemerken, daß der Ort, von dem er spricht, ich mich nicht mein Lebtag mit dem Studium von Ge⸗ von dem er ſpricht, zwar von Sandkriſtallen über⸗ aregat, und zwar als ein körniges, gemengtes Aggre⸗ ich die genauen Zahlen hier auf dieſem Blatt vers menklang von Licht und Schatten, Linien und Farben Schöpfer ſolcher Wunder, pries das Auge, das be⸗ gnadet ſei, ſolche Köſtlichkeit zu ſchauen. Aber keiner ſprach davon, daß dort ein todwunder Menſch jammervoll um Hilfe ſchrie; denn ſie waren * 2 — 5 1 931 Hweng dem rt: ſeinet gefun⸗ f durch nd it det Land, heule uſam⸗ er Fi⸗ über kt tfhaus mittag oß an d ums r und Atttag fen. jen n und unga⸗ n Ab g aug und uſam⸗ etötet oſſen 5 ver⸗ It ge⸗ e Pe⸗ nach Erdöl chwer deckt zamte ene, mond 30 zer. g 1 un⸗ 1 der men⸗ eßen. Auch veten. karte t ſtu⸗ jeder efaßt bat inten jänze unte, ö ſeh⸗ richt, Hätte 1 f *** 5 Montag, 20. Juli 1931 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 330 — FKaaft deitſche Ware! Na, ſiehſcht de s eiln) un is ders klar? Jetzt lern aus dere Kriſe: a i Kaaf net ſo närriſch Auslandswar', Dann ſchpart mer viel Dewiſe. Trink deitſche Weiln), eſſ' deitſches Obſcht Und folg nor meinem Rat, Un kaaf, wann je Deiln) Geld verkloppſcht, Nor deitſches Fabrikat. Des is mer noch een ſcheener Held, Wo kaaft en Auslandswage, Bei uns hoſcht Du verdient Deiln) Geld Un duhſchts ins Ausland trage? Wer unſer Notlag net verſchteht, Bis er am Hals ſchpierts Meſſer, Wanns dem emol recht dreckig geht, Der hots verdient net beſſer. Dr. Dietrioch, Heidelberg. Regenſonntag im Strandbad Die Strandbadſtatiſtik weiſt für den geſtrigen Sonntag eine ſtarke Kurve nach unten aus. Die Badegäſte waren ſo dünn geſät, daß ihre Ge⸗ ſamtzahl kaum zwei Dutzend betragen haben dürfte. Meiſtens waren es Paddler, die im Strandbad an⸗ legten und ſich durch Ballſpiel Bewegung verſchaff⸗ ten. Da ja keinerlei andere Perſonen beläſtigt wur⸗ den, hatte niemand etwas gegen das Ballſpiel einzuwenden. Wer ſich am Strandbad einfand, be⸗ abſichtigte lediglich einen kleinen Spaziergang, der durchweg in einem der beiden Reſtaurants endete. ür die Beförderung ſorgte ein Bäderdämpfer, während die OEG⸗Omnibuſſe gar nicht erſt den Be⸗ trieb aufgenommen hatten. Den Vorteil hiervon hatten die Kutſcher, die zeitweiſe ſo ſtark beſchäftigt waren, daß am Halteplatz oftmals keine Kutſche auf⸗ zutreiben war. Die Fahrradwache hatte zur Zeit unſeres Informationsrundganges nur fünf Fahr⸗ räder zu bewachen, während auf dem Parkplatz wie verlaſſen zwei Autos parkten. Die Verkaufsbuden im Strandbad hatten überhaupt nicht geöffnet. Aus dem Tierpark im Käfertaler Wald Neuerwerbungen Das große Intereſſe, das der Pelztierſonderſchau im Rahmen des diesjchrigen Maimarktes aus allen Tetlen der Bevölkerung entgegengebracht wurde, hat den Mannheimer Tierpark im Käfertaler Wald als Mitglied des Reichsbundes Deutſcher Pelztier⸗ züchter veranlaßt, in der Folge ebenfalls Pelztiere in ſeine ſtändige Tierſammlung aufzunehmen. Als erſte Neulinge hielten vor einigen Tagen zwei prächtige amerikaniſche Sumpfbiber ihren Ein⸗ zug in die große Freianlage. Der Sumpfbiber, deſ⸗ ſen dichter Pelz von den Kürſchnern„Nutria“ ge⸗ nannt und als ſolcher auch bei der Damenwelt be⸗ kannt iſt, gehört zu den wertvollſten Pelzlieferanten. Er bewohnt ſo ziemlich den größten Teil des ge⸗ mäßigten Südamerika, lebt paarweiſe an den Ufern der großen Seen und Flüſſe, in denen er ſich meiſt schwimmend und nach Waſſerpflanzen tauchend um⸗ hertreibt. Die beiden im Tierpark befindlichen Bi⸗ ber, die ſich in ihrer Behauſung bereits gut einge⸗ lebt haben, wiſſen die ihnen angewieſene große Waſſerfläche durch allerlei Schwimm⸗ und Tauch⸗ Allotria auszunutzen. Für die Beſucher bilden die beiden neuen Gäſte einen weiteren Anziehungs⸗ punkt. M. Wenig Nachfrage nach deutſchen Angeſtellten im Ausland Die Verſchlechterung der Anſtellungsverhältniſſe für kaufmänniſche Arbeitskräfte im Ausland hält, wie ſich aus dem Bericht für das erſte Halbjahr 1931 der Auslandsabteilung des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten ergibt, leider noch an. Die Wirtſchafts⸗ kriſe hat ſich nicht nur in Deutſchland verſchärft, ſon⸗ dern ſich nahezu in allen Ländern der Welt ausge⸗ breitet Die Vereinigten Staaten von Nordamerika, die früher etwa zweidrittel der geſamten deutſchen Auswanderung aufgenommen haben, droſſelten die Einwanderung faſt völlig ab, um die Millionenzahl ihrer Arbeitsloſen nicht noch durch neue arbeits⸗ ſuchende Einwanderer zu vergrößern. Dabei werden immer noch viele Entlaſſungen gemeldet, und zwar neuerdigs ein Maſſenabbau von mehreren tau⸗ ſend Arbeitskräften in den Autofabriken in Detroit. „ Aehnliche Meldungen kommen aus Mittel- und Südamerika, insbeſondere den Kaffeeländern, die von geradezu katastrophalen Anſtellungsverhältniſſen be⸗ tichten. Die Zahl der bettelnden Deutſchen nimmt dauernd zu. So wird der Auslandsabteilung des Da. aus Chile berichtet, daß aus dem unter der Abeitskoſigkeit beſonders leidenden Argentinien täg⸗ lich arbeitſuchende deutſche Angeſtellten kommen, die ait ſeit mehreren Tagen nichts gegeſſen haben und völlig entkräftet ſind. Leider ſind aber auch in Chile die Anſtellungsverhältniſſe ſehr ſchlecht. Aus den Ge- Fleck tber⸗ Block Ag⸗ iare⸗ inter nne. n iſt daß ver⸗ Jetroleumgebieten in Venuzuela wird Perſonalabbau 15 zu 75% gemeldet, ferner wurden Gehaltsherab⸗ ſetzungen bis zu 50% rückſichtslos durchgeführt. Da auch nicht einer der vielen von der Ausland⸗ abteilung des G DA. verſandten Fragebogen mit zünſtigen Meldungen aus dem Ausland zurück⸗ kommt, warnt dieſe Stelle dringend vor unüber⸗ ſegter Auswanderung und ſtellt ihre reichhaltige Be⸗ uichſammlung allen Auswanderungsluſtigen koſten⸗ los zur Beratung und Verfügung. * Verkaufsbude geplündert. Spielende Kinder emerkten Sonntag nachmittag, daß in einer Ver⸗ kaufsbude am Pfingſtbergweiher, die einer Frau in Teckarau gehört, eingebrochen worden war. Das 1 am Fenſter war herausgeſägt und die Schei⸗ en zertrümmert. Die ſofort herbeigeholte Beſitzerin 4 belle feſt, daß der ganze Verkaufsraum bis auf we⸗ nige Kleinigkeiten ausgeraubt worden iſt. Die 1 erleidet einen Schaden von einigen hundert ark. Von den Dieben fehlt jede Spur. 5 4000 Granitpflaſterſteine entwendet. Die 3 Liſte entwendeter Gegenſtände enthält die A 1 daß unbekannte Diebe einen mächtigen don em Granttyflaſterſteine(—4000 Stück) 13 8 Lagerplatz in Käfertal in den Tagen vom bis 16. Juli verſchwinden ließen. Die Schulden der Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern und der Gemeindeverbände am 31. März 1931 Die ſchwierige Lage des Kreditmarktes, die ſchär⸗ fere Handhabung der Staatsaufſicht über die Selbſt⸗ verwaltungskörper und die mit Hilfe der Kreditaus⸗ ſchüſſe freiwillig geübte Beſchränkung in der Schulden⸗ aufnahme bewirken, daß ſich gegenwärtig die Kom⸗ munalverſchuldung nur noch langſam erhöht. Von Juli bis September 1930 wurde lt.„Wirtſchaft und Statiſtik“ für die Gemeinden über 10000 Einwohner und die Gemeindeverbände noch eine Schuldenver⸗ mehrung um 216,7 Mill.„, von Oktober bis Dezem. ber 1930 um 183,8 Mill. 4 gemeldet. Für das erſte Vierteljahr 1931 ergibt ſich dagegen nur noch ein Zu⸗ wachs von 95,8 Mill. 4, und auch dieſe Erhöhung entfällt zu mehr als 70 v. H.(67,9 Mill. /) auf die 45 Großſtädte. Als Geſamtverſchuldung der Gemeinden mit mehr als 10000 Einwohnern und der Gemeindeverbände wurde feſtgeſtellt am 31. März 1931 9 314,9 Mill., dagegen am 31. Dezember 1930 9 219,1 Mill.]. Re⸗ lativ betrachtet, war die Schuldenſteigerung bei den Provinzialverbänden mit 1,51 v. H. des Standes vom 31. 12. 1930 am höchſten, wobei größere Kredite der Provinzialverbände Pommern und Brandenburg den Ausſchlag gaben. Aber auch für die Gruppe der kleinſten Städte (10 00m bis 25000 Einw.), bei denen die Umſchuldung erſt ſpät in Gang kam, ergibt ſich eine relative Steige. rung von 1,46 v. H. gegenüber einem Durchſchnitt von 1,04 v. H. Abgenommen haben dagegen die Schulden der Kreisverbände. Auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet war die Schuldenſteige⸗ rung bei den Großſtädten am höchſten. Der Kopf⸗ betrag ſtieg hier um 4 4 gegen.20 4 bis 3,04 4 bei den anderen Gruppen. Als Kreditguelle kam bis auf einen kleineren Betrag öffentlicher Gelder ausſchließlich der Inlandsmarkt— und zwar im Gegenſatz zu jeder früheren Periode— beinahe nur der Kapitalmarkt in Frage. Erlöſe aus der Emiſſion von Kommunalobligationen und Sparkaſſengelder er⸗ möglichten die Gewährung von 95,3 Mill. 4 lang⸗ friſtiger Tilgungsdarlehen, denen nur 2,9 Mill. 4 mittel⸗ oder kurzfriſtige Neuaufnahmen gegenüber ſtehen. Die Umſchuldungsaktion hat weiterhin Fortſchritte, wenn auch in beſcheidenem Umfange, gemacht, die aber im Geſamtergebnis von der gegenſätzlichen Be⸗ wegung bei den Großſtädten völlig wieder aufgehoben werden. Von den am 31. März 1931 insgeſamt vor⸗ handenen 2 685,6 Mill./ mittel⸗ und langfriſtigen Schulden ſind nach den Angaben der Gemeinden über 10000 Einwohner und der Gemeindeverbände 1239,2 Mill. l als mittelfriſtig, 312,9 Mill. 4 als vorüber⸗ gehende Kaſſenkredite aufzufaſſen, ſo daß ſich als vor⸗ dringlich zu fundierende Beträge 1 133,5 Mill. A er- geben. Gegenüber dem Jahresſchluß 1930 hat ſich dieſe im engeren Sinne kurzfriſtige Schuldenlaſt nur um 10,3 Mill./ ermäßigt und entfällt zu mehr als 2 auf die Großſtädte.. s Die Flüſſe ſteigen! Die anhaltenden Regenfälle der letzten Woche und die wolkenbruchartigen Niederſchläge am geſtri⸗ gen Sonntag hatten ein ſtar! s Anſchwellen der Flüſſe zur Folge. Beſonders der Neckar wies ein ſehr raſches Steigen auf, während der Rhein nur lang⸗ ſam ſeinen Waſſerſpiegel erhöhte. Das zu erwartende Hochwaſſer wurde den zuſtändi⸗ gen Stellen rechtzeitig gemeldet, ſodaß die Schiffs⸗ führer der im Neckar vor Anker liegenden Schiffe und beſonders die Beſitzer der Bootsverleihanſtalten ebenfalls frühzeitig verſtändigt werden konnten. Hafenbauamt und Rheinbauamt waren ſehr darum bemüht, daß die Warnungsmeldungen unverzüglich weitergeleitet wurden. Selbſt die leitenden Beam⸗ ten bekümmerten ſich um die Uebermittlung der Meldungen. Durch dieſen Meldedienſt iſt es mög⸗ lich geweſen, überall entſprechende Vorkehrungen zu treffen, ſo daß das ſtetig ſteigende Waſſer keinen weiteren Schaden anrichten konnte. Seit Sonntag nachmittag wurde auf dem Materiallagerplatz bei der Friedrichsbrücke emſig gearbeitet. Die ganze Nacht hindurch rollten die Fuhrwerke den vom Waſ⸗ ſer gefährdeten Sand ab. Heute vorm. mußten dieſe Arbeiten eingeſtellt werden, da der ganze Platz un⸗ ter Waſſer ſtand. i a Die Bvotsverleihanſtalt Klein konnte vorläu⸗ fig an ihrem Platz belaſſen werden, da hier das Nek⸗ karufer am höchſten und ein Ueberfluten an dieſer Stelle noch nicht zu erwarten iſt. Die Bootsverleih⸗ anſtalt Albeißer mußte im Laufe der Nacht aufs Land gebracht werden und liegt jetzt etwa 15 Meter vom Flußufer entfernt. Die ſchweren Segelboote wurden in der Strömung hintereinander ver⸗ täut, während die kleinen Paddel⸗ oder Ruder⸗ boote entweder direkt oder hinter der Prit⸗ ſche feſtgemacht oder an Land geſchafft wurden. Der Zugang zu der Verleihanſtalt wird durch eine Seil⸗ fähre ermöglicht. Auch die Steiger der Rundfahr⸗ dampfer mußten ſtärker befeſtigt werden. Der Stei⸗ ger an der Ebertbrücke wurde heute vormittag un⸗ ter größter Anſtrengung aus der Strömung heraus⸗ gezogen und nahe des Hochwaſſerdammes auf Land geſetzt. 5 5 Der Neckar, der beide Vorländer bis zur Ebertbrücke vollkommen überflutet und von dort aus abwärts bis zur Hälfte die Wieſen unter Waſſer geſetzt hat, iſt noch weiter im Steigen begriffen. Falls im Gebirge keine weiteren Regenfälle hinzu⸗ kommen, iſt mit einem Stillſtand des Waſſers für heute nachmittag zu rechnen. 5 Der Rhein iſt, wie ſchon angedeutet, nicht in dem Maße geſtiegen wie der Neckar. Erſt in der Nacht nahm ſeine Strömung ſtark zu und am Mor⸗ gen waren auch einige tiefergelegene Uferſtrecken überflutet. ö a a 3 Der Saſſon⸗ Ausverkauf hat begonnen! Da die Geſchäfte bereits am geſtrigen Sonntag die Vorhänge hochgezogen hatten, konnten die Haus⸗ frauen ſich nachmittags eingehend über die Preiſe der Dinge informieren, die am Montag vormittag im erſten Anſturm erworben werden ſollten. Die Ehemänner, die an dieſem Orientierungsſpaziergang beteiligt waren, mußten ſich davon überzeugen laſſen, daß ein Hut, ſogar noch modern garniert, zu 25 Pfennig direkt geſchenkt iſt. Warum ſoll man ſich nicht gleich einige davon erwerben? Für jede Klei⸗ derfarbe einen! Im Schaufenſter nebenan ſind gar zu verlockend allerlei ſchöne Kleiderſtoffe auf⸗ gebaut. So billig, daß man unmöglich den Stoff nur für ein einziges Kleid erwerben darf. Die Kunſtſeide ſchlägt den Rekord nach unten, denn für wenige Groſchen bekommt man gleich einige Meter. Wieder in einem anderen Schaufenſter triumphieren die Preiſe für Kleider. Sportkleider für 1,95 Mark, Strickkleider für 5 Mark, Seiden⸗ Kleider für 6,50 Mark. Aber das ich noch gar nichts. Es gibt Mäntel und Schuhe für 1/00 Mark, wie überhaupt die Preislage von 1,00 Mark faſt in allen Artikeln vertreten iſt. 33 Mit ſolchen und noch zahlreichen anderen Kennt⸗ niſſen ausgeſtattet, konnte man ſich dann am Sonn⸗ tag abend dem Studium der umfangreichen Sams⸗ tag⸗Abendausgabe der NM. wioͤmen und die For⸗ ſchungen nach den niedrigſten Preiſen fortſetzen. Als heute früh um 79 Uhr die Türen geöffnet wurden, drängten ſich die Hausfrauen ſofort um die Auslagen mit den billigen und billigſten Waren. Es muß feſtgeſtellt werden, daß der Anſturm nicht in dem gleichen Maße einſetzte, wie bei den früheren Aus⸗ verkäufen. Immerhin können die Geſchäftsleute zu⸗ frieden ſein. Es ſteht außer allem Zweifel, daß in den nächſten Tagen das Geſchäft noch mehr anziehen wird, ſobald das Publikum über ſein feſtgelegtes Geld verfügen kann. Gekauft wurde in den erſten Stunden alles, was billig war. Vom Spitzenkragen bis zum Georgette⸗Complet, vom Strandhut bis zum Reiſekoffer. Wer mit dem Einkauf für die Reiſezeit bis jetzt gewartet hat, iſt fein heraus. Die Verkäufer boten alles auf, um den anſpruchsvollſten Wünſchen gerecht zu werden. So konnte vor dem Schaufenſter eines Warenhauſes bereits fünf Mi⸗ nuten nach Eröffnung des Verkaufes feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die Kundſchaft ſich aus dem Fenſter einen Batiſtkragen zu 25 Pfennig herausholen ließ, da das gewünſchte Muſter nicht in dem ausgelegten Stapel zu finden war. Zehn Tage haben die Haus⸗ frauen die billige Einkaufgelegenheit. Wenn die nächſten Tage das halten, was der erſte Tag ver⸗ ſprochen hat, dann werden die Geſchäftsleute ihre ge⸗ füllten Kaſſen zum Einkauf neuer Waren verwenden und dadurch zur Belebung der Wirtſchaft beitragen können. f N 0 K g 5 5 * Bedeutender Schuhdiebſtahl. In der Nacht zum 14 Juli verſchwand aus einer Toreinfahrt in P 7 eine Kiſte mit 281 Paar Turn⸗ und Haus⸗ ſchuhen verſchiedener Größen. 5 Ludwigshafener Markibericht Lebende Hühner und Hähne wurden heute mit .50 bis.— Mark angeboten. Darunter waren auch niedliche Zwerghühner, das Stück für 2 Mark. Die Stände waren ſtändig von intereſſierten Zuſchauern belagert. Käufer ſind darunter aber nur wenig. Kein Händler klagt wohl ſo, wie die Geflügelverkäufer. Im übrigen ſind die neuen Kartoffeln billiger geworden. Man kann ſie jetzt zu dem gleichen Preiſe haben wie vor kurzem die alten: 10 Pfund 60 und 65 Pfennig. Bohnen wurden ſehr unterſchiedlich von 6 bis zu 20 Pfg. das Pfund an⸗ geboten. Für 18 Pfg. bekam man die ſchönen Stan⸗ genbohnen zum Einmachen. Wirſing und Weißkraut konnte man heute für 10 und 12 Pfg., Rotkraut für 20 Pfg. haben. Blumenkohl koſtete je nach Güte und Größe 35 bis 60 Pfg. Einmachgurken nehmen lang⸗ ſam ab. Wohl konnte man noch verſchiedene Poſten, 100 Stück für 90 Pfg. und.—, 8 Stück für 10 Pfg., die größeren, kaufen, aber reichlich waren ſie nicht mehr vertreten. Schlangengurken waren von 10 bis 25 Pfg. an zu haben.. 5 Der Beerenmarkt geht ebenfalls ſeinem Ende zu. Heidelbeeren wurden noch für 28 und 30 Pfg., Johannisbeeren für 20 und 22 und Stachelbeeren für 30 und 35 Pfg. angeboten. Dagegen ſah man aber reichlich Birnen für 18 und 25 Pfg. und Fall⸗ und Pflückäpfel für 15 bis 35 Pfennig. Am ſtärkſten waren Pfirſiche in allen Sorten vertreten, das Pfund für 45 bis 55 Pfg. Dieſelben Preiſe behaup⸗ teten auch die Aprikoſen. Schöne Reineclauden koſte⸗ ten 45 Pfg. Zwetſchgen waren für 35. und 45 Pfg. zu haben. Bei einem Rundgang fielen die ſehr bil⸗ ligen Preiſe der Orangen auf. Für 18 Pfg. das Pfund bekam man ſehr ſchöne Exemplare. Billig waren auch die ſchönen Auſtralier⸗Aepfel zu 50 Pfg., für die vor einigen Wochen noch 70 Pfg. bezahlt werden mußten. Die deutſche Ware hat ſie ver⸗ drängt. Um überhaupt ein Geſchäft zu machen, müſſen ſte eben billiger angeboten werden. B. * * Die Leiche, die am 17. Juli aus dem Rhein hier geländet wurde, iſt als die der lebigen, 45 Jahre al⸗ ten Krankenpflegerin. B. V. aus Ballweiler feſt⸗ geſtellt worden. Es liegt freiwilliger Tod aus un⸗ bekannten Beweggründen vor. 5 8 b * Goldene Hochzeit. Der Badiſche Muſikdirektor Al fred Wernicke und ſeine Gattin Magdalena, geb. Neuer, feiern am morgigen Dienstag, den 21. Juli das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit. 5 Mauuheimer Kouſervatorium der Muſtk. Am Mitt⸗ woch abend, den 22. Juli, findet im Beethovenſaal L. 4, 4, der Dritte Abend der Schlußaufführungen des Schul⸗ jahres 1930/1 des Mannheimer Konſervatortumz der Muſik ſtatt, der dem Enſemble⸗Splel(Leitung Direktor Friedrich Häckel) gewidmet iſt.(Siehe Anzeige.] Kommunale Chronik Verkürzung der Arbeitszeit. * Raſtatt, 17. Juli. Zwecks Vermeidung von Ar⸗ beiterentlaſſungen wurde die Arbeitszeit bei ſämt⸗ lichen ſtädtiſchen Betrieben— ausgenommen die Be⸗ triebe des Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerkes— von 48 auf 42 Stunden pro Woche verkürzt. Verdoppelung der Getränkeſteuer Singen a.., 17. Juli. Nachdem der Stadtrat Singen die Einführung einer weiteren auf 10 er⸗ höhten Getränkeſteuer abgelehnt hat, hat der Bezirks⸗ rat als Staatsaufſichtsbehörde der Stadt die Auflage gemacht, dieſe Steuer ab 1. Auguſt zu erheben. Zwangsweiſe Einführung der Notſteuern * Rheingönheim, 19. Juli. Wie vorauszuſehen war, hat nach der Ablehnung durch den Gemeinderat das Bezirksamt als Staatsaufſichtsbehörde die Zu⸗ ſchläge zur erhöhten Gemeindebier⸗ und Bürger⸗ ſteuer eingeführt. Der neue Stadtarzt * Pirmaſens, 19. Juli. In nichtöffentlicher Sit⸗ zung hat der Stadtrat geſtern nachmittag die Be⸗ ſetzung der Stadtarztſtelle endgültig geklärt. Mit Mehrheit ging aus der Wahl als Stadtarzt der derzeitige Oberarzt Dr. Max Schmidt aus Fulda hervor, der durch ſeine langjährige Tätigkeit an der Heilanſtalt Ramberg und am Walderholungsheim Edenkoben in der Pfalz beſtens bekannt iſt. Bürgermeiſter gegen Tanzvergnügen * Trier, 18. Juli. Bemerkenswert iſt ein Be⸗ ſchluß, den die letzte Bürgermeiſterkonferenz des Kreiſes Bitburg gefaßt hat. Danach werden in Zu⸗ kunft der Landrat und die Bürgermeiſter des Krei⸗ ſes Einladungen zu Feſtlichkeiten, die mit Tauz⸗ luſtbarkeiten verbunden ſind, nicht mehr Folge lei⸗ ſten. Begründet wird dieſer Beſchluß mit der großen wirtſchaftlichen Not des ganzen Volkes, zu der Tanzluſtbarkeiten im kraſſen Gegenſatz ſtänden. * * Spechbach, 19. Juli. Bei der Bürgermeiſterwahl wurde Bäcker und Landwirt Adam Pfahl mit 224 Stimmen zum Ortsoberhaupt gewählt. Der ſeit⸗ herige Bürgermeiſter Reimuth erhielt 102 Stimmen. Was hören wir? Dienstag. 21. Juli 05: Langenberg: Morgenkonzert. 30: Frankfurt: Frühtonzert auf Schallplatten. 30: Heilsberg: Frauenturnen. 00: Stbfunk: Schallplattenkonzert. : Königswuſterhauſen: Schallplattenkonzert. Das deut⸗ che Volkslied. raukfurt: Schallplattenkonzert. : Südfunk: Mittagskonzert. : München: Mittegskonzert. : Langenberg: Mittagskonzert. : München: Stunde der Hausfrau. Frankfurt: Hausfrauen⸗Nachmittag. : Langenberg: Kinderſtunde. : Heilsberg: Kurkonzert aus Zoppot. : Berlin: Unterhaltungsmuſik. a : Frankfurt: Konzert des Städt. Kurorcheſters Wies⸗ baden. : Königswuſterhauſen: Die Frau auf dem Throne. Eliſabeth von England. : Langenberg: Veſperkonzert. a : München: Feſtſpielübertragung aus dem Prinzregen⸗ tentheater:„Walküre“, Oper von Richard Wagner. 17.45: Wien: Kinderſtunde. 18.15: Frankfurt: Spaziergang im Louvre. Vortrag von 5 Benno Reifenberg. 18.15: Südfunk: Vortrag: Aus der Arbeit der deutſch⸗ evongeliſchen Seemanns⸗Miſſion in Chile. : Königswuſterhauſen: Wie ſind die Alpen entſtanden. : Südfunk: Prof. Dr. Hildenbrandt: Antonie Wattenu (zum 200, Todestag). : Sübfunk: Aus Freiburg: Aus dem Volksleben des alemanniſchen Dorfes Saderbach(rumän. Banat). Vortrag von Dr. Johannes Künzig. : Heilsberg: Volkstümlicher Opernobend. : Laugenberg: Prof. Dr. Otto Moſt: Die Entvölkerung der Großſtädte. : Südfunkt Aus romantiſchen Opern. : Langenberg:„Tanz im Freien“. : Wien: Aus Karl Millöckers Werken. : Berlin: Muſikaliſches Kurioſitäten⸗Kabinett. : Königswuſterhauſen: Von Hamburg: Dreitauſend Jahre Parlamente und Prozeſſe:„Paulskirche Frank⸗ furt a. M. Hiſtoriſches Hörſpiel aus dem Jahre 1848. : Südfunk: Flieger auf dem Atlantik. Drama in brei Akten. : Wien: Abendkonzert. Sübdfunk: Tanzmuſik. Aus dem Ausland : Beromünſter: Orcheſterkonzert. : Straßburg: Schallplattenkonzert. : Straßburg: Bunte Muſik. : Beromünſter: Frauenſtunde. : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. : Prag: Deutſche Sendung: Das Theaterleben im deutſchen Gebiete des Staates. : Straßburg: Eine halbe Stunde Vokalkonzert. : Straßburg: Konzert von der Orangerie. : Mailand: Sinfoniekonzert. : Rom⸗Neapel: Soliſtenkonzert. : Beromünſter:„Das Mädchen von Elizondo“. Dpe⸗ rette von Offenbach. Prag: Klavierkonzert. 21.40: London⸗Daventry: Konzert des Parkingtonquintetts. 22.00: Rom⸗Neapel: Orcheſterkonzert. Mannheim im Rundfunk Die Mannheimer Beſprechungsſtelle vermittelte am Samstag mittag ein Konzert der Monnheimer Ortsgruppe des Deutſchen Arbeiter⸗Mandoliniſten⸗Bundes unter Leitung von Richard Fiſcher. Die Kapelle ſpielte außerordentlich klangſchön und fein nugneiert einen Feſthymnus von Karl Schau und den Feſtmarſch von dem gleichen Komponiſten. Von dem Komponiſten Wölki hörte man eine Fantaſie„Der Wald“ und eine A⸗dur⸗Ouvertüre. Der Deutſche im Ausland Im Rahmen der Vortragsreihe„Der Deutſche im Ausland— Ein kleiner Reiſe⸗Knigge“ hörte man über den Südweſtfunk den bekannten Globetrotter und Schrift⸗ ſteller K aſimir Eödſchmis. Der Vortragende zeichnete 1 8 mit feinem pſychologiſchem Verſtändnis die Deut⸗ en, die man im näher gelegenen Auslande trifft, die im Gegenſatz zu den Reiſenden anderer Nationen nichts von einonder wiſſen wollen und denen der Begriff„unverbind⸗ liches Plaudern“ fremd iſt. Je weiter man aber vom Heimatlande ſich entfernt je ſtärker ändert ſich das Verhal⸗ ten ber reiſenden Deutſchen, um ſchließlich in fernen Kon⸗ tinenten erheblich anders zu ſein. Zum Schluſſe fond Ed⸗ ſchmid noch warme Worte für die Kolonialdeutſchen. Ee Jonne und Naumann's weiße Kernſeife ſind die wahren nde J Wãũ N 5 beſonders 8 405 Fe Seen Seifenſchaum die Arbeit im Waſchen und Putzen. 1 een, s weiße Kernſeife reinigt Ihre Wäſche ebenſo ſchonend wie die Sonne ſie blei 15 im Gegenſatz zu ſcharfen Waſch⸗ und Vleichmitten te 1 Montag, 20. Juli 1931 Aus Baden Hochwaſſer §. Bruchſal, 20. Juli. Die Saalbach führt wieder eineinhalb Meter Hochwaſſer. Die Anwohner gedachten mit Schrecken an die Kataſtrophe vom 7. bis 8. Mai. Ein Glück war es, daß die umfang- reichen Inſtandſetzungsarbeiten am Flußlauf gerade geſtern beendet worden find. Das Matertal, u. a. zwei Elektromotoren mußten aus dem Hoch⸗ waſſer geborgen werden. Das Flußbett hat inzwi⸗ ſchen eine Verbreiterung auf acht Meter erfahren, ſodaß nun ein ſchuellerer Durchlauf des Waſſers bei drohender Hochwaſſergefahr gewährt iſt. Die Denkmalpflege in Baden * Karlsruhe, 18. Jull. Den Proteſten gegen die grellfarbige Bemalung verſchiedener Baudenkmale des Landes(Evangeliſche Stadtkirche⸗Karlsruhe) Schwetzinger Schloß), wie ſie vom Bund deutſcher Architekten, den Architekten und Ingenieurvereinen der Badiſchen Sezeſſion, dem Deutſchen Werkbund, den Kunſtſachverſtändigen der Univerſttäten und der Muſeen, der Landeskunſtſchule und der Architektur⸗ abteilung der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe er⸗ Boden worden find hat ſich jetzt auch Profeſſor Bonatz von der Techniſchen Hochſchule in Stutt⸗ gart in einem längeren Artikel über die Denkmal⸗ lege in Baden angeſchloſſen, die. wie bekannt, dem Ministerialrat Profeſſor. Dr. Hirſch übertragen iſt. Fragen des Wirtſchaftslebens Karlsruhe, 20. Juli. Die Handelskammer Karlsruhe weiſt darauf bin, daß es untunlich ſei, vom Schuldner gen* vorzeitige Zahlung zu verlan⸗ * die außerordentliche Zweck⸗ rgeldloſen Zahlungsverkehrs in der Geldknappheit und macht darauf ſämtliche für das Ausland be⸗ nach wie vor in Mark auszu⸗ rigen iſt die Handelskammer der die geringſte Veranlaſſung zu Störung des Bahnbetriebs durch Blitzſchlag * Ettlingen, 18. Juli Während des Gewit⸗ ters, das geſtern mittag über unſere Gegend nie⸗ der Blitz um 1400 Ur in die der Albtalbahn unterhald des Exer⸗ erade von Karlsruhe⸗Nüppurr Reb mit dem Bügel an der de⸗ 1 ſodaß Kurzſchluß gen— Nüppurr wurde gesetzt. Der Verkehr ußßen aufrecht erbalten werden. ppurt und Kerlsrußhe ſomie ſtrecke konnten, nachdem die ausgeſchaltet war, ohne Störung 5 etwa zwei Stunden war der er auf der ganzen Linie in Takt. Erfolgreiche Elektrifizierung * Getusdach 18. Juli. Der bier anternomment r* de anſtelle von Gas den einzuführen, kaun nach dem Ge 8 trotz der fußerſ un⸗ er fällt, ſchon jetzt als gelnn⸗ Es ſind bereits in mehr als ans baltungen elektriſche Roch⸗ * Zierplatzes. 8 Ferkommende Zug 5 ſekten Oberleitun —— ngen. 7 5 3 79 e 24 „ * eee eee eee 4 Es died kaum Zeit, den Die Stunden flogen Same Sante zu beinchen. Sie ſauſten durch ds Benet, und nacdden ſie raſch üer den darth die Prucht ſeiner Grabmiler beräßmten Frieizef ge⸗ Sangen waren, fürn ie nach dem Hertel zurn ih in Unkaſten füt ui ſcherzee 5 e 2 e Stande n Jen Senat? * Jam fert:„er die Krone Ire Sport rums Herr Dafur? „im waetiſches Bd „Deichen ir wicht ans. Sie Den date n n d r ie aden de Ng inen „Ich verſteße wi Ich fakt de NSA enn Mein! Des regt denn dach anf een anderen Sende Fam feu de Lider Dan ate d ru dae feine andere Autor un Juen er- ane, Sie fin eim früher Nan Durch dire Ermtderung vermen det e me. Jer le i zin enen Ss Fall ii n ien Me Augen. Das Meer gierte rem. Buer Ff i Bre Bernen Ferch und ier Brünn dn. De Se Den smien Süd weſtdeutſche Umſchau Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung 5 Ehrung in der Gedächtniskirche Pfarrer Lind Ehrendoktor der Theologiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg Speyer, 20. Juli. Die proteſtantiſche Gemeinde Speyer, die ſich geſtern in der Gedächtniskirche zuſammenfand, wurde durch die Ernennung Pfarrer Linds zum Ehrendoktor der Theologiſchen Fakultät der Univer⸗ ſität Heidelberg überraſcht. Nach dem Gottesdienſt ergriff der derzeitige Dekan der Fakultät, Profeſſor D. Dr. Jelke, das Wort und teilte den Beſchluß mit, wonach Pfar⸗ rer Lind mit den Rechten und Privilegien eines Dr. theol. ausgezeichnet wird. Die Verleihung der Doktorwürde erfolge,„weil er an mehreren Orten der Pfalz als hervorragender Prediger und Seel⸗ ſorger, als tatkräftiger Führer in der Neugeſtaltung des kirchlichen Lebens eine zahlreich ibm ergebene Gemeinde ſich gewonnen hat, da er im Jahre 1929 dei der Vorbereitung und Durchführung der Prote⸗ ſtationsfeier ſich größte Berdienſte erwarb und vor Die allem, weil er ſich mit unermüdlicher Arbeitskraft eifrig der Erforſchung der geſchichte gewidmet hat“. Prof. Jelke betonte in ſeiner Anſprache, daß die Weologiſchen Fakultäten nicht ohne die Gemeinden und die letzteren nicht ohne die wiſſenſchaftliche Arbeit der cheologiſchen Fakultäten deſtehen können. Die Verleihung der Doktorwürde an den Speyerer Pfar⸗ rer bedeute von neuem die Betonung des guten Verßhältniſſes zwiſchen Univerſttätswiſſenſchaft und Gemeindearbeit. Pfarrer Lind ſprach ſeinen Dank aus an die Fakultät für die Anerkennung feiner bisher geleiſteten Arbeit und bemerkte, daß die Dokkorwürde für ihn eine neue Verpflichtung gegenüber der Gemeinde und der Heologiſchen Wiſſenſchaft bedeute. Mord nach zwölf Offenburg, 18. Juli In Emmingen(Amt Engen) wurde der Maler⸗ meiſter Fritz Störck unter der Verdacht ver⸗ daftet, im Jahre 1919, alſoe vor 12 Jahren, den Schußmachermeiſter Jung, der Bächter bei der Firma Dierks u. Broblemſki war ermordet zu daben. Unter dem Druck des Beweis materials hat Storck die Tat eingeſtanden. Dazu erfahren wir folgendes: Wie f. It. derich⸗ tet, murde vor einigen Monaten in Baris auf Ber⸗ heimatlichen Kirchen⸗ anlaffung der deutſchen Behörden ein gewiſſer Fi⸗ Der aus Offenburg unter dem Berdacht des Mordes s an Jung verhaftet. Fiſcher ſtellte die Tat in Abrede und wurde auch entlaßen, weil nach fran⸗ zeſiſchem Recht die Tat verjährt war. Fiſcher erklärte aber, daß er den Täter kenne und ſofort nach Deutſchland reiſen werde, um ſich den dortigen Be⸗ dröden zu ſtellen. Bei ſeinem Grenzübertritt in Keil wurde er fec⸗ gendmamen und ius Offenburger Unterſuchungs⸗ efängnis verbracht. Hier erklärte er, daß nicht er, ſondern der damalige Schlafer Friß Stör ck. Sohn eines ehemaligen Offenburger Gerichtsvollziehers, Wie ein Liebespoar faden die beiden und kträum⸗ .—— den. Jeder, der durch den Verbindungsweg kam, dien ſie für Hoczzeitsreiſende. Falk war verliebt Wie ein funger Edemann. Der Zander des Südens Hatte es Dergangene in m ansgelsſcht. Hemmungslos Bderlies er ſich der Wonne der Stunde. Felſen draunten in der Senne— Kiefernwälder finteten über Bergdänge— Oiirenbaine chimmer⸗ ten— Fier und de ſchwankten Balmen im Wind. Man nberte ſic der franzsſiſchen Grenze. In Ventimiglia wer wieder ZeHreviſton. Seſegretes Curdpal ſpoctete Fanz. Monte Carlo! „Derden Sie ſpielen, Herr Doktor“ „Dei ſe viel Slück in der Siebe!“ Monacn. SMefranche. Nizza! Sie“. Deden Sie wohl, Fanchie die Dios. „Darf ich wich worgen nach rem Befinden er⸗ kundigen?“ nen. Ich würde „Das wire weit von freuen. Sie zu feen Er füßrte e zu einem Doten Sie tief den Sanfſeur den Neren rer Penſeen zu 2 fuhr dune Felt ties 2 den geen Ares des Send Hetei Negreser. Mam pafe r tin Tpperte men freigeb alen: Sie maren em dricß Sanne n Selen. Er eres Funn er — re ein 8 Bade ein Felziimer deteit. Dir febnmern. Wonen! es besetzt Jett Jr Nara eit!“ Da Reß er ſeine Sab Drone In der Dige des Portiets weßenne der Fern⸗ ſerecher. Fin De nan den Site a Jalt ei du gerede zm Dit keseden u dr den Nan Tes ane Dane? mr de denen. f „Dien Sie fragen mi d Den ei me Fal an der Bertier. Deer main den Juen der Säter 25 „ieneele Teens ken Se Bescheik„Dei Penner a En RE Ser e Nen ner e er Die ſehr zahlreich verſammelten Gemeindemitglie⸗ der wohnten mit großer innerer Ergriffenheit dem feierlichen Akte bei. Lange nach Beendigung des Got⸗ tesdienſtes verweilten noch Hunderte von Leuten in der Kirche, um Pfarrer Lind die Hand zu drücken. Im Namen des Presbyteriums ſprach Presbyter Mang Worte des Dankes an die Theologiſche Fa⸗ kultät für die große, freudige Ueberraſchung der Gemeinde Speyer. Kurz nach Mittag verſammelten ſich aus freiem Antrieb die unter Pfarrer Linds Füh⸗ rung ſtehenden Jngendbünde, um im Hofe des Pfarrhauſes dem Vertreter der Uni⸗ verſität eine Dankes kundgebung zu bereiten. Presbyter Hagenbuch gab den Gefühlen der Anweſenden in einer kurzen Anſprache an Profeſſor Jelke be⸗ redten Ausdruck. Ueber den Rahmen ſeiner religiöſen Arbeit hin⸗ aus iſt der Geehrte durch verſchiedene größere Werke weithin bekannt geworden. Seinem Hauptwerk über „Speyer und der Proteſtantismus“ folgte in dieſem Jahre als Ergebnis einer Paläſtinareiſe das Werk: „Arabismus und Zionismus“. Pfarrer Lind iſt in Schwegenheim bei Speyer geboren. Er beſuchte von 19001909 die Progymna⸗ ſten in Germersheim und Speyer und diente 1909/10 beim Grenadierregiment 110 in Heidelberg. Zugleich ſtudterte er an der dortigen Univerſttät National- ökonomie und Theologie und ſetzte 1910/11 eine Studien in Halle und Straßburg fort. 1911/12 war er wieder in Heidelberg. Er iſt Schüler von Tröltſch, Johanes Weiß, Johannes Bauer und Beer, die ent⸗ ſcheidenden Einfluß auf ſeine theologiſche Richtung ausübten. Zugleich iſt er Schüler des berühmten Nattonaldkonomen Gothein. Während des Krieges war Lind Feldgeiſtlicher beim bayeriſchen Feldlaza⸗ rett 55 an der Weſtfront. 1925 wurde er nach Speyer berufen, wo er ſeitdem tätig iſt. Jahren aufgeklärt die Tat begangen habe. Er ſei mit Störck in Frank⸗ reich zuſammengetroffen und dieſer dabde ihm die Tat eingeſtanden. Die Ermittlungen ergaben, daß Storck nach ſeiner Rückkehr aus Frankreich ſich in Emmingen als Malermeister niedergelaſſen und auch verheiratet hatte. Der Offenburger Unterſuchungsrichter reiſte zu⸗ ſammen mit Fiſcher nach Engen und vernahm dort Störck. Störck leugnete die Tat zunächſt hartnäckig. Als der Unterſuchungsrichter dann Fiſcher berbei⸗ rief drach Störck zufſammen und legte ein um⸗ fafſendes Getänd nis ab. Die Verhaftung Störcks hat in Emmingen, wo er ſich eines guten Rufs er⸗ freut, außerordentliche Beſtürzung hervorgerufen. * Prieſterinbildum in Oberkirch Oberkirch, 20. Juli. Der aus Kadeldurg(Amt Waldshut gebürtige Stadtpfarrer Roth, der ſeit elf Jahren in Oberkirch wirkt, nachdem er 22 Jahre Tang als Pfarrer in Brühl dei Schwetzingen tatig Seweſen war, begeht diefer Tage fein jähriges Prieſteriubilaum. Bieten Sie idr ein Appartement an „Nademoiſele will nicht ſo viel aufwenden. Ssen Sie den halben Preis Der Vortier zog die Brauen in die Höhe. een Sie die andere Hälfte auf meine Ein Stuten, ein kaum merkliches Tugenblinzeln. Sebr woßl. Nonſtenr.“ Daun zoch ein aaat Worte in den Fernſprecher.„Die Dame nimmt das Appar⸗ tement. Falk fand Amübergofen. Er wiſchte ſich im Tufzug die Stirn. Er kannte ſich ſelder nicht meßt. Das Hatte er geian? Denemen ank er in einen Seßel ſeines Salons. Sein Blick Haſtete auf dem Ning am Finger. „Nia! Er flüßerte den Namen der Braut vor ſich Din. Ader er ſaß r Bild nicht vor ſich Es war ur das wahnende Gewifen, das ibn den trauten Namen dab ſchulddewunßt anszp recen ließ. Dae erklang die Hupe eines Autos; er rang anf und lief ans Fenster. Os das ſchon Faun War? Unten! Ader ſie konnte bald kommen. Bumen! Er mußte idr einen Biumengraß fenden. Er ſtülzte ſich den Hut auf den Kopf und eilte Finanter und inen anf de Straße. Nach kurzem Suchen ſaud er einen Blumenfand uud nahm einen Strauß daukelrnter Noſen. In den Salon der Nabemofſeie Tegara befahl Er, in Hetel zurüchefes tt, dem Zimmermädchen Seen See ſich eine ſchone Baſe geben Ein ar Franfenſtäcke glitten in ire Hand. „Netci Ren. Nonfent. Sie ſchöne Base. Dien tir 5 te des Midcen nsz. urn packte er ſeinen Koffer aas. Immer Wieder trat er ans Fenfter 22d pte nac fedem Dosen der verfuhr. Se gebannt War er in feiner Swertang. daß er für den Reiz der Sanschaft, die . ie: 1 einen Augen derbet fein Cmefinden Hatte. Das der Ben Di eben r nd ee er in D der ter gebenden Senne ergläßende Neer, der ven Deienſchur zwiänze Strand, die Vel men⸗ Freingesenie Raft Jeise Promenade, der Wall. Ader die Buß unfreien Böen; A des machte r ent emen Far. Die einem Traum beſengen, Heß er ſein Lnge räder Rus Leiten. Sanin En Aue mi ener einzelnen Dame! Talk erkanatt Hat and Renter Faurg! war ſich auch dunkel des Gefühls bewußt, demmte. 142. Jahrgang/ Nummer 330 2 Aus der Salz Vom Zuge überfahren. * Ludwigshafen a. Rh., 20. Juli. Heute früh gegen fünf Uhr ließ ſich zwiſchen Grünſtadt und Kirchheim a. Eck der verheiratete 48 Jahre alte Tag, ner Friedrich Dinges aus Kirchheim a. Eck von einem Zuge überfahren. Dinges war ſofort tot. Perſonenkraftwagen gegen Güterzug * Ludwigshafen, 19. Juli. Am Samstag, den übergang 2703 in Bahnhof Heidesheim der Neben, bahn Grünſtadt⸗Offſtein ein kleinerer Perſonenkrat, wagen in den einfahrenden Güterzug 9871 hineinge⸗ fahren. Verletzt wurde niemand. Der Perſonenkraft, wagen wurde beſchädigt. An Eiſenbahnfahrzeugen und am Bahnkörper entſtand kein Sachſchaden. F darf Selbſtverſchulden des Wagenführers angenom⸗ men werden. Motorboot gekentert— Ein Inſaſſe vermißt * Altrip, 20. Juli. Am Rheinufer der Gemar kung Rheingönheim fuhr in der Nacht zum Sonn⸗ tag ein mit vier Mann beſetztes Motorboot auj das Tau eines Fiſchkutters auf und kenterte Drei Inſaſſen konnten ſich ſchwimmend an Land retten, während der vierte, ein ehemaliger Ange⸗ höriger der Schutzpolizei namens Mayer, ver⸗ mißt wird. Er dürfte in dem hohen Wellengang ertrunken ſein. Das Boot konnte noch nicht geborgen werden. Tödlicher Ausgang des Herxheimer Jagdunfalles „Landau, 20. Juli. In der vergangenen Nutzt erlag in einem hieſigen Krankenhaus der, mie gemeldet auf einem Jagdgang angeſchoſſene Miß lenbeſitzer Eduard Dorkenwald ſeinen ſchweren wald von einem feiner wurde. Jagdkollegen Als Leiche aufgefunden * Albisheim a. d. Pfrimm, 20. Juli. Hier wurde am Samstag abend in der Pfrimmbach beim Heyer⸗ hof die Leiche des ſeit acht Tagen vermißten ledi⸗ gen 49 Jahre alten Dienſtknechtes Wilhelm Srihs aus Stetten gefunden. Sriha, der kürzlich mit einem gelähmten Fuß aus dem Krankenhaus entlaſſen wurde zeigte ſeit dieſer Zeit Spuren von Schwer⸗ mut und beſchäftigte ſich auch mit Selbſtmord⸗ gedanken. 5 * * Ludwigshafen, 20. Juli. Von der Kriminal⸗ polizei verhaftet wurde die 54 Jahre alte Lui Hoffmann aus Chemnitz, die ſich als Kranken, pflegerin ausgegeben und in verſchiedenen Städten Darlehensſchwindeleien verübt hatte. * Rhein⸗Dürkheim, 20. Juli. Hier wurde die Leiche eines Mannes geländet. Der Tote konnte durch den Erkennungsdienſt als der Monteur Al⸗ fred Deffner aus Karlsruhe feſtgeſtellt werden. eee eee degen Hornhaut S drerangen, verdice Hoarnfcmielen am Händen und Fazen hal 8 — 2————— a dg 8 einigung aller Harten Haut- Wucherung berdahrt RR— mit—— 60 In allen Kpecdelen und Drogerien zu gaben. Er warf ſich in ſeinen Smoking. Beim Diner trafen ſie ſich. Fanny erſchien in einem ärmelloſen Kleid aus hellgrüner Seide. Ihre kurzen, dunklen Saare wurden durch ein ſchmales Stirnband gehalten um ſbren linken Oberarm blitzte ein goldener Reif, „Schön wie Diana! flüſterte Falk. Es fehlt unt der Pfeil und der Bogen.“ „Zur vollkommenen Schönheit?“ Um ſie zu einem vollkommenen Bild der Jagd⸗ göttin zu machen.“ Sie ſesten ſich und Falk fragte, wie ſie mit Wrem Zimmer zufrieden ſei. 8 Sehr, man hat mir ſogar Noſen auf den Tisch geſtellt.“ „Nan? Darf ich mich als den Spender bekennen? Sie ſind ein idealer Reiſebegleiter.— Woßer wußten Sie 2 VLaßſen Sie das mein Geheimnis bleiben! Er geſelſchaft? Faung ftutzte. Hatte er einen Verdacht? Du könnte 588 werden. Schnell faßte ſie ſich.„Eigen lich morgen.“ ſchwindeſte ſie.„Ader man ſagte mir in der Beuſion, daß der Direktor auf einige Tage naß Varis gefahren ſe i „Dann können wir alſo noch ungeſtört seiſammen Seiden“ Da(chelte ſie ſiegesgewiß. Ja. Morgen fahren wir nech Monte Carlo“ Denn es Ißnen Freude macht TJaunus Augen hingen für Sekunden gebannt an den ſeinen; ſeltſame Empfindungen ſtiegen in ihr auf. Ich war noch nie in Monte Carlo,“ plauderte ße sich kenne von der Niviera nur San Kemo, o 155 einmal mit meiner Mutter war: damals durfte ic niczt nach Monte.— Dann kam der Krieg. Und naß dem Kriege die Inflation Die veränderten Ver Faltniſſe, wiſen Sie Sie degann von ſich zu erzäßlen, von ibrer Fe⸗ mite, dem Tod idrer Mutter, dem Aufſtieg des Bra ders und rer eigenen Laufbahn. Sie prach eis wenig gezwungen— gemaltſam fat— o, als wee ſie ſich über etwas dinwegbringen. Falk bemerkte es nicht. Doch ſie ſeldd ſpürte den unfreien 1 8 Tortietzung folgt) 1 18. Juli, 12,43 Uhr, iſt auf dem unbewachten Bahn⸗ 85 Verletzungen. Der bisherige Verlauf der Unter⸗ N ſuchung ergab den dringenden Verdacht, daß Dorken⸗ angeſchoſen kenkte ab. Wann beginnt Johr Dienſt dei der Film⸗ CFP ⁵ÄkXV ͤ ͤꝙüF.]˙ ¹uMA emar⸗ Sonn⸗ t au erte Land Ange⸗ ver⸗ gang nicht . Klubturnier des ZK.⸗Mannheim Während am Samstag bei einigermaßen günſtiger Wit⸗ kerung eine recht gute Förderung der einzelnen Konkur⸗ renzen möglich war, mußte man am Sonntag bei ſtändi⸗ gem Regen auf ein Spielen leider verzichten, ſo daß ſich der Abſchluß des Klubturniers verzögern wird. Der Sams⸗ iag nachmittag brachte wieder recht hart umkämpfte Spiele, bel denen ſich die jüngere Generatton erfolgreich durch⸗ ſetzen konnte. Bei den Herren ſtehen mit Salmony, Hilde⸗ brandt 1, Schwab, Mann 1 und 2, Kirchgäſſer, Armbruſter und Schweyer bereits die letzten Acht feſt, bei den Damen iſt man ſchon in der Vorſchlußrunde angelangt; oben ſtehen ſich Donath und Huck gegenüber, in der unteren Hälfte treffen ſich R. Reiß und Deutſch im Kampf um den Eintritt in die Schlußrunde. Bei den Doppelſpielen, von denen das Gemiſchte Doppel mit Vorgaben ausgeſpielt wird, ſind erſt die Vorrunden zur Erledigung gelangt. Die Ergebniſſe Herreneinzel, Klaſſe A: Hildebrandt 1— Fütterer 610, 619 Schwab 2— Rihm 68, 61; Heymann— Dr. Kuß 826,:2, 64; Armbruſter 2— Dr. Ganß:3, 618; Mann 1 — Reichardt 610,:2; Hirſch— Zimmern o. Sp.; Dr. Linz — Laure:0,:4; Armbruſter 1— Deutſch 611,:2; Klein — Dr. König:4, 624. 1. Runde: Salmony— C. Wein⸗ berger 611,:6,:3; Hildebrandt 1— Hildebrandt 2 416, 621, 62; Schwab— Heymann:4,:3; Mann 1— Arm⸗ bruſter 2:2,:0; Kirchgäſſer— Hirſch:4,:2; Armbru⸗ ſter 1— Dr. Linz:2, 614; Mann 2— Klein 614,:5; Schweyer— Lorch:3,:0. Herreneinzel Klaſſe B: Roſenfeld— Rothſchild:2, 4170 zurückgezogen; Benſinger— Landauer v. Sp.; Friedmann — Dr. Marck:1, 611; Dr. Liebermann— Ruff o. Sp.; Retwitzer— Scheller:0, 611; W. Reis— E. Hirſch 62, .3) Mandelbaum— Huck:6,:6; Träumer— Dr. Lurch 612,:8,:2; Schwab 1— Allſtadt 2:3,:2; Hockenheimer — Kolmar 725,:6, 618; Gg. Reiß— Kuß 2.4,:6. 1. Runde: Weil— Troß 614,:7; Baunach— Roſen⸗ ſeld 674,:2; Friedmann— Benſinger 6818,:2; W. Reiß— Mandelbaum v. Sp.: Schwab 1— Träumer 628, 678. Dameneinzel: L. Staadecker— Leidenberger 816, 1018. J. Runde: Ofan— O. Staadecker:2,:2; Netter— L. Staadecker:5, 614; Deutſch— Buſchmeier 61:0, 611. 9. Runde: Donath— Ofan 63,:4; Huck— Netter 64, 672; R. Reiß— Löwenſtein 517,:1, 610; Deutſch— Landmann:1,:0. Herrendoppel: Dr. König⸗Ferch— Friedmann⸗Scheuer 620, 674; Schwab 2⸗Armbruſter 2— Träumer⸗Hirſch 678, 628; Troß⸗Allſtadt 2— Weil⸗Kolmar 624,:6,:4; Ruff⸗ Retwitzer— Lurch⸗Lurch:6,:1,:4; Schweyer⸗Dr. Ganß — Heymann⸗Partner 618, 61; Armbruſter 1— Mann 2— Donatß⸗Liebermann:0,:0; Pudel⸗Baunach— Nöther⸗ Roſenfeld 678,:6,:3; Deutſch⸗Laure— Bodenheimer⸗ Landauer o. Sp.; Klein⸗Dr. Linz— Hildebrandt⸗Gg. Reiß 5, 618; Fütterer⸗Lorch— Haas⸗Schweizer:2,:0; Schwab 1⸗Scheller— Stubenrauch⸗Mohnen:4, 620. 1. Runde: Hildebrandt⸗Salmony— Rihm⸗Janſſen 614, bi Klopfer⸗Kuß— Dr. König⸗Ferch o..; Schweyer⸗ Dr. Ganß— Ruff⸗Retwitzer o. Ergebnis. Gemiſchtes Doppel mit Vorgabe: Katzenſtein⸗Liebermann — L. Matier⸗Benſinger:5,:8; Leiter⸗Janſſen— Mandel⸗ baum⸗Mandelbaum:2,:2; Ofan⸗Lorch— Doepffel⸗ Träumer 878,:5; Maler⸗Pudel— Binder⸗Mann 1 0..; Buſelmeier⸗Weil— Reis⸗Mann 2 611,:6,:4; Löwen⸗ ſtein⸗Linz— Landmann⸗Marck:0,:8; Schröder⸗Dr. Kö⸗ nig— O. Staadecker⸗Partner o. Sp.; Belbe⸗Baunach— Vachert⸗Kolmar:8,:4,:1; L. Staadecker⸗Fütterer— Landmann⸗Herbſt 12:10,:2; Reiß⸗Schweyer— Huck⸗Huck 856, 618, 725; Becker⸗Rihm— Baunach⸗Nöther:6, 671; Retwitzer⸗Ruff— Bernheim⸗Partnerin 818,:4; Kunkler⸗ Maiſch— Vogel⸗Löb:4,:1. b. Neuer Schwimmerſieg über England Auch am zweiten Tage deutſche Siege in beiden Wettbewerben Die zweite Repräſentativbegegnung Deutſchland— Eng⸗ land im Schwimmen brachte der deutſchen Mannſchaft am Sonntag in Lübeck einen ebenſo glatten Erfolg, wie es die erſte Begegnung am Samstag in Harburg war. Auch diesmal konnten unſere Schwimmer ſowohl die Staffel, wie auch das Waſſerballſpiel ſehr ſicher gewinnen. Ten Kämpfen wohnten bei ſchlechtem Wetter 1500 Zuſchauer bei, hie ſehr ſpannende Kämpfe zu ſehen bekamen. In der mal 200 Meter Freiſtilſtafſel ſiegte Deutſchland in:46,5 Min. vor England, deſſen Staffel mit 1020 Min. eine ſchlechtere Zeit als am Samstag ſchwamm. Deiters machte als erſter deutſcher Stafſelmann in 225,2 Min. gegen Whiteſide(230,4) bereits ein gutes Stück Borſprung gut, Schrader erhöhte mit 220,9 gegen die 229,2 Min. des beſten engliſchen Schwimmers Sutton den Vorſprung weiter. Arendt gebrauchte für die 200 Meter:81 Min. und verlor gegen ſeinen Mann, Taylor (780,5 Min.) etwas. Heinrich war unſer beſter Mann, er brauchte für die 200 Meter nur:24 Min. und ver⸗ größerte ſo den Vorſprung gegen Brooks(280,8 Min.) noch ganz beträchtlich. Das Wafſerballſpiel wurde von der deutſchen Sieben mit 772(Halbzeit:0) Treffern erneut ganz über⸗ legen gewonnen. Die Zuſammenarbeit in der ſiegreichen Mannſchaft war tadellos, beſonders gute Leiſtungen boten Cardes und Bennecke. Deutſchland ſchlägt Italien im Länderkampf der Amateurboxer mit 12:4 Punkten Der urſprünglich als Freiluft⸗Veranſtaltung in Dort⸗ mund geplante Boxländerkampf Deutſchland⸗Italien mußte des schlechten Wetters wegen in die Weſtfalenhalle verlegt werden, wo er am Sonntag abend von 12 000 Zuſchauern zum Austrag kam. Der deutſchenn Mannſchaft gelang, trotz⸗ dem ſie nicht in ſtärkſter Beſetzung antrat, ein überraſchend boher Steg von 1224 Punkten. Den ſchönſten Kampf des Tages lieferten ſich die Leichtgewichtler Schmedes⸗ Dortmund und Btanchin i Italien. Das techniſch hoch⸗ wertige und ſehr temperamentvoll geführte Treffen endete unentſchieden. Mit dem gleichen Ergebnis trennten ſich die Mittelgwichtler Longin doo tn und Bern löhrStutt⸗ gart. Riethdorf⸗Berlin konnte im Bantamgewicht den Italiener Del l' Orte, trotzdem dieſer die größere Reich⸗ weite beſaß, überzeugend nach Punkten ſchlagen. Im Federgewicht kam Jakubowſki⸗Bochum zu einem leichten Punkſieg über Marfurt-Italien. Mit dem gleichen Urteil ſiegten noch Kurth⸗Köln über Deſio⸗ talien im Weltergewicht und Polter⸗Leinzig über Nova ti⸗Italien im S chwergewicht. Ihren einzigen Sieg erſtritten die Italiener im Fliegengewicht, wo Rodriguez den Kölner Puttkamer nach Punk⸗ 5 abſertigte. Nur ein Treffen ging vor Ablauf der 8 fang zu Ende, das Trefefn im Halbſchwergewicht 88 Centobelli⸗gtalien im Kampf gegen Rennen 2 5 Ende der zweiten Runde eine ſo ſchwere Verletzung der gald des rechten Auges erlitt, daß der Schiedsrichter en Kampf abbrechen mußte. Montag, 20. Juli 1931 Mannſchaftsmeiſterſchaften von Baden-Pfalz in Leichtathletik und Raſenkraftſport— Eine neue deutſche Beſtleiſtung im Gewichtwerfen Jedergewicht Die Mannſchaftsmeiſterſchaften des 4. Kreiſes, Baden⸗ Pfalz, die am Sonntag auf dem Platze des Poltzeiſport⸗ vereins Karlsruhe ausgetragen wurden, hatten unter den denkbar ungünſtigſten Witterungsverhältniſſen zu lei⸗ den. Strömender Regen beeinträchtigte fortgeſetzt die Teil⸗ nehmer in ihren Leiſtungen, ſo daß beiſpielsweiſe der unterbadiſch⸗pfälziſche Meiſter, Turnerbund Jahn Oggers⸗ heim, mit insgeſamt 764 Punkten um 90 Punkten hinter ſeinem in Ladenburg vor wenigen Wochen erzielten Reſul⸗ tat von 854,5 Punkten blieb. Aber auch der mittelbadiſche Meiſter, Polizeiſportverein Karlsruhe, konnte ſich nicht zu den Höchſtleiſtungen entfalten, die man von ihm bei nor⸗ malen Verhältniſſen erwarten durfte. Immerhin gelang es ihm, die Turner mit 849:764 zu ſchlagen. Die höchſte Einzelpunktzahl erzielte Hammerich, Karlsruhe, der natur⸗ gemäß auch weſentlich hinter ſeinen ſonſtigen Leiſtungen zurück blieb. Mit dem äußerſt knappen Ergebnis von 545:544 Punkten ſicherte ſich Sportvereinigung Germania Karlsruhe gegen ihren Rivalen Sportverein Germania Karlsruhe den Titel im Raſenkraftſport(Hammerwurf, Gewichtwurf und Steinſtoßen). Eine ganz hervorragende Leiſtung vollbrachte der Feder⸗ gewichtler Bur khardt⸗ Germania Karlsruhe, der bei einem Körpergewicht von 123 Pfund den deutſchen Rekord im Gewichtwerfen von 14,60 Meter auf 14,62 Meter ver⸗ beſſerte. Burkhardt war bis vor kurzer Zeit Inhaber die⸗ ſer Beſtleiſtung, die mit 14,55 Meter von Eder⸗SC Armin München vor zwei Wochen mit 14,60 Meter überboten wurde. Mit der Kreismeiſterſchaft haben ſich Polizeiſport⸗ verein Weingarten in der Leichtathletik und Sportvereini⸗ gung Germania Karlsruhe im Raſenkraftſport die Teil⸗ nahmeberechtigung zu den Endkämpfen um die deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft geſichert. Die Ergebniſſe Leichtathletik Turnerbund Jahn Oggersheim: Kugelſt. Schleuderb. Hochſpr. 100⸗Mtr.⸗L. Punkte Götz.43 39.28.40 12.02 188 Liebel.92 39.15.40 12.02 183 Brunner.00 38.85.40 14.00 1737 Orth.19 43.50.35 12.00 2¹9 764 Polizeiſportverein Karlsruhe: Schaller 10.00 45.95.35 13.02 190 Meckesheimer 10.39 45.35.55 12.02 222 Lautenſchläger 11.20 39.80.50 13.00 207 Hammerich 12.20 42.15.60 12.00 280 849 Raſenkraftſport (Hammerwurf, Gewichtwurf, Steinſtoßen) Sportvereinigung Germania Karlsruhe: Vom Feder⸗ bis Schwergewicht mit Burkhardt, Schmitt, Bührer, Roſtock 545 Punkte. Sportverein Germania Weingarten: mit Streit, Weida, Benzler, Kärcher 544 Punkte. Motorradrennen„Rund um Schotten“ Das oberheſſiſche Städtchen Schotten am Fuße des Vo⸗ gelsberges brachte am Sonntag das ſchon traditionell ge⸗ wordene Motorradrennen„Rund um Schotten“ zur Durch⸗ führung. Trotz der wolkenbruchartigen Regengüſſe in der Vornacht befand ſich die 17,5 Km. lange Rundſtrecke in leid⸗ lichem Zuſtande. Erfreulicherweiſe klärte ſich Jas Wetter am Sonntag vormittag auf, ſodaß der erwartete Maſſenbeſuch nicht ausblieb. Die Rennen der einzelnen Klaſſen verliefen außerordentlich ſponnend, umſomehr als beſonders für den Meiſterſchaftslouf zahlreiche Meldungen abgegeben und auch eingehalten worden woren. Ein nur mit 5 Fahrern beſetztes Beiwagenrennen über 52,8 Km. machte den Auftakt. Kahrmann⸗Fulda auf Horex und Kürten⸗Düſſeldorf auf Tornax waren hier die beiden Klaſſenſieger. Im Rennen der Ausweisfahrer, dem Vogels⸗ berglauf, gab es unter den 50 Teilnehmern zahlreiche durch Stürze verurſachte Ausfälle. Als der ſchnellſte aller Aus⸗ weisfahrer erwies ſich der NSll⸗Fahrer Thermer⸗Königſtein mit einem Stundenmittel von 89,8 Km. Den Höhe⸗ punkt bildete der Meiſterſchaftslouf der Lizenzſahrer. In der 1000 cem⸗Klaſſe führte zunächſt MNüttchen⸗Erkelenz, hatte jedoch in der 9. Runde einen Kuppelungsſchaden und fiel dadurch auf den 5. Platz. Weyres⸗Aochen und ſein Landsmann Jecker hatten damit freie Bahn und fiegten in dieſer Reihenfolge. Tragiſcher erging es Rüttchens Markengefährten Huth ⸗ Breslau, der ſich bei einem Sturz einen Armbruch zuzog und ſomit aus ausſichtsreicher Po⸗ ſttion ausſchied. Hier fiel der Sieg an Frenzel⸗Bonn auf DW. In der 359er Klaſſe gab es foſt gar keine Poſitionsunter⸗ ſchiede. In dieſer Kloſſe fuhr der Godesberger Schminke auf Imperia unangefochten ein Stundenmittel von 99,33 Kilometer und damit die Beſtzeit des Tages heraus. Gleich⸗ zeitig bedeutet dieſe Zeit einen Streckenrekord. Leider gab es in dieſer Konkurrenz einen ſchweren Sturz des UT⸗ Fahrers Claes ⸗Bonn, der mit lebensgeſährlichen Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. 11. Limburger Der erſte Tag Reinhold Braatz⸗Gedächtuis⸗Vierer(Herausforderungs⸗ preis): 1. Weilburger RW:02; 2. Wetzlarer Rkl 8138. Limburger Kl. aufg. Sicher mit drei Längen ge⸗ wonnen. Limburger Kl. gibt bei 1200 Meter auf. Preis von Naſſan(Jungmann⸗Achter): 1. Kölner RV 1877:47,88; 2. Saarbrücker RG Undine:50; 3. RG Biebrich⸗Wiesbaden:08,7. Unter anfänglicher Führung von Undine ſchöner Zweikampf zwiſchen dieſer und Köln 77, aus dem dieſes mit ſchöner ſauberer Zuſammenarbeit mit breiviertel Länge als Sieger hervorgeht. Vereinspreis(Junior⸗Vierer): 1. Weilburger RV :58,5; J. Rkl Preußen Köln:31; 3. Limburger RG 840. Ganz überlegen gewonnen. Bierer ohne Steuermann(Herausforderungspreis]: 1. Frankfurter RG Germania(Tacke, Rumbler, Jäger, Hüllinhoff):25,86; 2. Kaſteler RG 7182. Germania geht gleich in Führung dehnt dieſe ſtetig aus und gewinnt trotz heftiger Gegenwehr der Kaſteler überlegen mit zwei Längen. Damenpreis(Zweiter Einer): 1. Rolf Schneider, Klner KlfWſp:83,5; 2. Gerhard Kürth, RV Kaſſel 886. Schön mit 2 Längen gewonnen. Achter für Lahnvereine: 1. RſpV Gießen 656,2; 2. Limburger Rkl:05,41. Sicher mit zwei Längen in guter Zeit gewonnen. Taunuspreis(Junior⸗Achter): 1. Kölner RB 1877 6287; Rkl. Saar Saarbrücken 6141; 3. Frankfurter RG. Germania:45. Nach ſchönem Rennen mit wechſelnder Führung im harten Endkampf mit einer Länge gewonnen, Germania dreiviertel Länge zurück. Leichtgewichts⸗Bierer: 1. Neußer RV 7141; 2. Rkl Preußen Köln:01. Sicher gewonnen. Troſt⸗Achter: 1. RV Bad Ems:06; 2. Limburger Rkl:22. Ueberlegen gewonnen. Jungmann⸗Vierer: 1. Saarbrücken er RG Un⸗ dine:40; 2. Mainzer RV in Führung, durch Riemen⸗ bruch ausgeſchieden. Junior⸗Einer: 1. Herbert Hoff, Rkl Saor⸗Saorbrücken :00; 2. Gerhard Kürth, RW Kaſſel:25 Rolf Schneider, Kölner Wſptr wegen Uebermüdung aufgegeben. Preis von Drannienſtein(Zweiter Vierer]: 1. Rkl. Naſſovia Frankfurt ⸗Höchſt 7101; 2. Rkl Ger⸗ mania Köln 7702,3. Schönes geſchloſſenes Rennen. Die mit Hänge führenden Noſfſoven im Endkampf von Germanig hart bedrängt, behaupten ſich im Ziel mit einer Viertel⸗ länge. Großer Einer[Wauderpreis]: 1. Ernſt Leitz jr., Wetz⸗ lorer Rkl 7158; 2. Medard Hartrath, Kaſteler RGS:08: 8. Paul Brühl, Limburger RV:10. Nach anfänglicher Führung von Brühl ſetzt ſich Leitz an die Spitze und führt das Rennen überlegen. Kampf zwiſchen Hartrath und Brühl um den zweiten Platz. Ermunterungs⸗ Vierer, erſter Lauf: 1. Marburger RV:28; 2. Wiesbaden⸗Biebrich:40. Sicher gewonnen. Negattavereinspreis, Achter: 1. Moinz⸗Kaſteler R:07; 2. Renngemeinſchaft Limburger RV⸗Limburger Ruderkluß:11. Schönes, von beiden Mannſchaſten in guter Form gerudertes Rennen. Im Ziel durch Endvor⸗ ſtoß mit dreiviertel Länge gewonnen. neuer Streckenrekord); 2. fon,:01,41 Std., nach der 11. Runde; Unholtbar waren die Zuſtände in der Organiſation des Rennens. Die Leitung verſagte ſo ziemlich. So unterlief hier der unglaubliche Fehler, verſchiedene Fahrer zu früh abzuwinken, ſodaß die 1000 cem⸗Klaſſe nur nach dem Stand der 11. Runde gewertet werden konnte. Die Ergebniſſe: Beiwagenmaſchinen(über 52,9 Km.) bis 500 cem: 1. Kahrmann⸗Fulda, Horex, 37,49 Min.(84,6 Stokm.); bis 1000 cem: 1. Kürten⸗Düſſeldorf, Tornax, 34,17 Min.(93.85 Stokm.); 2. Weyres⸗Agchen, Harley Davidſon, 8 Min. (83,4 Stoͤkm.). 5 Ausweisfahrer(35 Km.) bis 250 cem: 1. Beel⸗Altenſel⸗ bach, Den, 24,20 Min.(86,1 Stokm.); bis 350 cem: 1. Klein⸗ Linden, Imperia, 22,09 Min.(96 Stoͤkm.); bis 500 cem: 1. Thermer⸗Königſtein, NSu, 21,56 Min.(96,5 Stokm.); bis 1000 cem: 1. Brell⸗Frankfurt, Rudge, 23,29 Min.(89,8 Stundenkilometer), Meiſterſchaftslauf(über 212 Km) bis 250 cem: 1. Kahr⸗ mann⸗Fulda, Horex, 221,01 Std.(89,1 Stökm.)]; 2. Geis⸗ Pforzheim, Dat,:24,22 Std.; 3. Raufenbarth⸗Oberurſel, Bücker, 225,37 Std.; bis. 800 cem; 1. Schminke⸗ Godesberg, Imperia,:06,26 Std.(99,36 Stökm., beſte Zeite des Tages, Schneider⸗Düſſeldorf, Velocette, 2715,12 Std.; 2215,02. Std., 3. Ley⸗Nürnberg, Triumph, 4. Loof⸗Gopdesberg(ohne Zeitſ; bis 500 cem: 1. Frenzen⸗ Bonn, DW,:18,92 Std.(93,2 Stokm); 2. Klein⸗Frankfurt, Horex, 2189,57 Std.; 3. Flüglein⸗Nürnberg, Victorio,:40, Stunden; bis 1000 cem: 1. Weyres⸗Aachen, Harley David⸗ 0 5 2. Jecker⸗Aochen, Harley Davidſon,:05,21 Std.; 3. Röſe⸗Düſſeldorf, BMW, :05,25 Std. Claes⸗Bonn geſtorben Der bei den Motorradrennen„Rund um Schotten“ ſchwer verunglückte UT⸗Fahrer Claes⸗Bonn iſt am Sonntag abend im Krankenhaus zu Schotten ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Claes hatte ſich u. a. einen komplizierten Schädelbruch zugezogen. Nuderregatta i 5 Zweiter Tag: Preis von Limburg[Wanderpreis]: 1. Frankfurter RG Germania(Tacke), Rumbler, Jäger, Hüllinghoff; Günther), 615,6; 2. Kaſtekler R(Hartrath, Bock, Paape, Leber; Diefenbach), 6218. Germanſa nimmt gleich leichte Führung, die ſie über die ganze Strecke bis zu einer halben Länge hält und gegen die mächtig vorſtoßenden Kaſteler, die im Ziel in erbitterlem Endgefecht bis zu einer Viertel⸗ länge auflaufen. Dritter Vierer: 1. Rel Saar ⸗ Saarbrücken 642,4; 2. Wetzlarer Rkl:47,41; 3. Neußer RV 648,2. Mit anderthalb Längen ſicher gewonnen. Jungmann⸗Vierer: 1. Kölner RV 77 649,6; 2. Frankfurter Germania 6246; 3. Koblenzer RG 1921 6249. Nach wechſelnder Führung mit dreiviertel Länge gewonnen, ebenſo weit zurück Koblenz. 5 Junior⸗Vierer: 1. Frankfurter RG Germania :41 2. Weilburger RV 644,2; Koblenzer RG aufgegeben. Nach Kampf mit einer knappen Länge gewonnen. J Inngmann⸗Einer: 1. Herbert Hoff, Saar⸗Saar⸗ brücken:48; 2. Rolf Schneider, Kölner Kl. f. Wſp. gab wegen Armſchwellung auf. Keine Zeit genommen. -⸗Jungmann⸗VBierer: 1. Marburger RW 7103; 2. Gießener Rkl Haſſia:08; 3. Binger RG. Sicher gewonnen. Großer Vierer: 1. Kaſteler RG(Schollmayer, Call⸗ wood, Schandua, Joſt; Diefenbach,:42,9; Frankfurter R Germania:45,4. Nach ſchärfſtem Bord an Bord⸗ rennen mit knapper wechſelnder Führung im Ziel mit drei⸗ viertel Länge herausgerudert. Lahn⸗Jungmann⸗Vierer: 1. Marburger RW 705, 2. Limburger Rkl:09; 9. Gießener Rkl Haſſia 7715. Nach Kampf ſicher gewonnen. Dritter Achter: 1. Rkl Saar⸗ Saarbrücken 613,5: 2. Kölner RV 1877:17 Mit fünfviertel Länge nach Kampf Homberger gewonnen. Doppelzweier: REI g. ü. ö. B. Alleingang. 85 Ermunterungs⸗Vierer: 1. Wetzlarer Rel:01,6; 2. Lim⸗ burger RG:20. Großer Achter: 1. Kaſteler RG(Hartrath, Leber, Paape, Bock, Schandua Callwood, Schollmayer, Joſt; Die⸗ fenbach),:03; 2. Rüil Germania Köln:06. Germania Verkrauensvotum für Kartini Der Vorſtand des Sübddeutſchen Fußball⸗ und Leicht⸗ athletik⸗ Verbandes hielt am Sonntag in Stuttgart eine Sitzung ab, in der man ſich ausſchließlich mit dem Rücktritt der Spielausſchußmitglieder Wohlſchlegel und Vogel(Offen⸗ burg) befaßte. Der Geſamtvorſtand billigte einmütig das Ver⸗ halten des Verbandsvorſitzenden Kartini in der Angelegen⸗ heit des Entſcheidungsſpieles Offenburg⸗Freiburg. Der Proteſt des FV Offenburg gegen die Ordnungsſtrafe und die Anſetzung des Spieles gegen Freiburg wird dem Ver⸗ bandsgericht zur weiteren Behandlung überwieſen. Akademiker-Meitturnier abgeſagt Auf pferdeſportlichem Gebiete häufen ſich jetzt die Ab⸗ ſagen von Veranſtaltungen in erſchreckendem Maße, ein Zeichen, daß die pokitiſchen und wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe gerade hier beſonders einſchneidend ſind. Das für den 1. und 2. Auguſt vorgeſehene 4. Reitturnier der Aka⸗ demiker, das u. a. auch die Hochſchulmeiſterſchaften im Reiten bringen ſollte, iſt ein Opfer der Zeit geworden und Tour de Frante Die 16. Etappe.— Deutſche Fahrer wieder im Vorderfeld Die franzöſiſche Radrundfahrt wurde am Samstag mit der nur 102 Klm. langen Etappe von Gap nach Grenoble fortgeſetzt. Nachdem auch noch der Belgier Ghyſſels wegen ſeiner Sturzverletzungen aufgegeben hatte, gingen noch 47 Fahrer an den Start. Gleich zu Beginn der Etappe war der 1256 Mtr. hohe Col Bayard zu überwinden, deſſen Ab⸗ fahrt als beſonders gefährlich bekannt iſt. Nach der Hälfte des Rennens bildeten ſich in einer kurzen, aber heftigen Jagd zwei Gruppen, die getrennt dem Ziele zuſtrebten. In der erſten Gruppe gewann wieder einmal der Fran⸗ zoſe Charles Pelliſſter den Endſpurt nach einer Fahrzeit von:31,43 Std., ſehr knapp vor dem Deutſchen Stöpel und dem Italiener di Pacco. Thierbach(Deutſchland) wurde Sechſter vor dem Wiener Bulla und 16 weiteren Fahrern. Die zweite Gruppe, von dem Auſtralier Oppermann ge⸗ führt, langte eine halbe Minute ſpäter am Etappenziel an. In ihr befanden ſich auch die Deutſchen Metze, Geyer, Siegel, Sieronſki und Buſe. Das einzige Opfer der Etappe war der letzte deutſche Einzelfahrer Uſſat, der durch verſchiedene Reifenſchäden eine erhebliche Verſpä⸗ tung erlitt und erſt nach Kontrollſchluß in Grenoble ein⸗ traf, ſodaß er zum Ausſcheiden gezwungen war. In der Einzelwertung wie auch im Länderklaſſement hat es am Samstag eine weſentliche Aenderung nicht gegeben. Max Bulla gewinnt die 17. Etappe Die landſchaftlich reizvollſte, aber wohl auch ſchwierigſte Etappe der franzöſiſchen Radrundfahrt führte am Sonntag von Grenoble durch die Weſtalpen nach Aix les Bains. Auf der 280 Kilometer langen Strecke wechſelten äußerſt be⸗ ſchwerliche Anſtiege mit ſchwindelerregenden Abfahrten. Zunächſt galt es in einer 33 Kilometer langen Steigung den 2850 Meter hohen Gipfel des Col de Lautaret zu erklimmen, ſpäter ſtellte ſich als noch beſchwerlicheres Hindernis der Col du Galibier(2658 Meter) in den Weg. Auf einer ſehr kurzen Strecke mußte eine Höhendifferenz von 1300 Meter überwunden werden, völlig erſchöpft erreichten die Fahrer den Gipfel, um dann gleich eine ſehr ſteile Abfahrt ankreten zu müſſen. Die reſtlichen 100 Kilometer der Fahrt brachten keine beſonderen Schwierigkeiten mehr, ſodaß ſich das in den Bergen ſtark auseinandergeriſſene Feld wieder etwas mehr zuſammenſchieben konnte. Eine neunköpfige Spitzen⸗ gruppe langte mit einer Stunde Verſpätung gegenüber der Marſchtabelle geſchloſſen am Ziel an. In ihr befanden ſich auch die drei Erſten des Geſamtklaſſements, A. Magne, Peſentt und Demuyſere, ſodaß alſo in der Einzelwertung keine Veränderung eingetreten iſt. Der Etappenſieg fiel aber an den jungen Wiener Bulla, der von Tag zu Tag beſſer fährt und dem der erſte Platz im Klaſſement der Touriſten nicht mehr zu entreißen ſein wird. Höchſtens der ſtarke Italiener Pancera könnte dem Wiener noch gefährlich werden. Die Deutſchen hielten ſich auf dieſer Bergetappe beſſer als bei den voraufgegangenen Bergfahrten, verloren aber trotzdem wieder wertvolle Minuten. Thierbach und Me tz e, befanden ſich in einer zehnköpfigen Gruppe, die fünf Minuten nach dem Sieger eintraf. Weitere ſieben Minuten ſpäter führte Buſe eine 12 köpfige Gruppe durchs Ziel, in der ſich auch Stöpel und Geyer befanden. Siegel und Sieronſki konnten ſich nicht unter den exſten 30 plazieren. Das Ergebnis der 17. Etappe: 1. Bulla⸗Wien:97,02 Std.; 2. Rebry; 3. Magne; 1. Or⸗ rechia; 5, Verwaecke; 6. Demuyſere; 7. Cremo; 8. Peſenti: 9. Büchi; 10. A. Faure:30,28 Std.; 11. Batteſſini:42,25 Std.; 12. Pancera; 13. Thierbach; 14. Guiremand; 15. Peglion; 16. Fayolle; 17. Venot; 18. Metz e; 19. Dewgele; 20. die Pacco; 21. Geſtri:46,01 Std.; 22. Buſe:49,47 Std. — Auf dem 25. Platz endeten weitere 10 Fahrer, darunter Stöpel, Geyer, Charles Pelliſſter und Leducg. Budapeſt ſchlägt Berlin 39:38 Die 6. Austragung des leichtathletiſchen Stäste⸗ kampfes Berlin— Budapeſt auf dem Platz des ITC Budapeſt brachte am Sonntag den erwarteten hohen Sieg der Ungarn über die erſatzgeſchwächte Berliner Mannſchoaft mit 59:98 Punkten. Bei gutem, nicht zu war⸗ mem Wetter wohnten den Kämpfen etwa 10 000 Zuſchauer hei. Berlins Vertretung, bei der dos Fehlen von Hellmuth Körnig beſonders peinlich empfunden wurde, konnte nur in 4 Wettbewerben den Sieg an ſich bringen. Krauſe gewann die 15000 Meter in:00, Min., Kohn belegte in 15:19 Min. die 5000 Meter. Beſchetznik ſiegte über 110 Meter Hürden in 15,2 Sek. und Beetz blieb Sieger im Hochſprung mit der dieſes Jahr in Deutſchland kaum erreichten Höhe von 188 Meter. Die Ungarn ſtellten zwei neue Londesrekorde auf; einmal durch Barſi mit:53,4 Min. für 800 Meter und durch Javor über 110 Meter Hürden mit 15,5 Sek. 5 Die Ergebniſſe: 100 Meter: Gerö⸗Budapeſt 10, Sek. 400 Meter: Szit⸗ van(B) 50,2 Sek. 800 Meter: Barſi(B):53,4 Min.(Ung, Rekord). 1500 Meter: Krauſe⸗Berlin:00, Min. 5000 Me⸗ ter: Kohn⸗Berlin 15:19 Min. 110 Meter Hürden: Beſchetz⸗ nik⸗Berlin 15,2 Sek. 4 mal 100 Meter Staffel: 1. Budapeft 42,1 Sek.; 2. Berlin 22,2 Sek. Hochſprung: 1. Beetz⸗Berlin 1,88 Meter. Weitſprung: 1. Koltai⸗Bud. 7705 Meter. Kugel⸗ ſtoßen: 1. Daranyi⸗Bud. 14,1 Meter. Diskus: Donogan⸗ Budapeſt 47,51 Meter. Generalverſammlung des M. F. C. Phoenix 02 Die 29. ordentliche Generalverſammlung des Mic Phö⸗ nix 02 wor gut beſucht. Die Verwaltungs⸗ und Sport⸗ berichte, die die Fülle der geleiſteten Arbeit hauptfächlich auf dem Gebiet der Jugendpflege widerſpiegelten, wurden beifällig aufgenommen. Aus dem Finanzbericht war zu entnehmen, doß trotz erheblicher Mindereinnahmen, die die Hauptſportart Fußball und die allgemein ſchlechte Wirt⸗ ſchoftslage mit ſich brachten, keine Schuldenvermehrung ein⸗ tbrat, da ſehr ſparſam gewirtſchaftet wurde. Friedrich Belz, der die letzten drei Jahre den Vorſitz geführt hatte, lehnte infolge angegriffener Geſundheit eine Wiederwahl ab. Seine enormen Verdienſte würdigte nicht nur der eigene Verein, ſondern auch der Sus der ihn 35„ 5 ließ. Au“ Willi Bram m, er bisherige, bewährte 3. Vorſitzende ſchied freiwillig au dem Vorſtand aus. 5— Die Neuwahlen brachten mit Alois u ſch, dem Gründungs⸗ und Ehrenmitglied des Klubs, wieder einen elten Pionier des Mannheimer Fußbollſports an die Spiße des Vereins, wie auch der neue ſtellv. Vorſitzende, Georg Hohenadel, der ſchon in der Vorkriegszeit ſein Füßhrer⸗ talent unter Beweis geſtellt hatte. Richard He tz Le r(ge⸗ ſchäftsführender Vorſitzender) ſowie Ludwig Müller (Hauptkaſſier) wurden wieder beſtätigt, wie auch die Zu⸗ ſammenſetzung des Verwaltungsrates keine weſentliche Nen⸗ derung erfahren mußte. Unter verläßlſcher Führerſchoft geht ſo der Elub ins 30. Vereinsjahr über, dem ein glück⸗ licher Stern walten möge. 8 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner„Feuilleton: Dr. Stefan 2 Kommunalpolitit und Lokales:. V. Franz Kircher Sport u. Vermischtes: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ . 5 4255 ee gte nee— Herausgeber u. Verleger: erei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. R 1.—8 N 8 3 aus oben angeführien Gründen abgeſagt worden. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Fückſendung erfolgt nur dei Rückporto S- UU WI Mont: TSC! de Neuen Mannheimer Zeitung Bleibt die Danatbank erhalten? radikale Forderungen— Weiteres Schickſal noch unbeſtimmt— Dr Bergmann für Er⸗ haltung der Bank vergangenen h behandelte Frage nach dem weiteren ank iſt bisher noch wenig geklärt wor⸗ idliche Kritik tritt aber mehr und mehr er ganz abgeſehen von dem individuellen Schick n und der leitenden Perſönlichkeiten — verſucht en muß, das Beſtmögliche aus dem Inſtitut zu mache ereſſe der Volkswirtſchaft und nicht zu⸗ 171. über 700⁰ Köpfe umfaſſenden Angeſtellten⸗ chäft. Wenn dieſe ſich— vertreten durch ihre Orgauiſa⸗ tionen— jetzt beſonders lebhaft für eine Erhaltun 9 der Bank einſetzt, ſo iſt das verſtändlich. Weniger ein⸗ Leuchtend iſt es, wie die K. Z. ſchreibt, wenn von dem Allgemeinen Verband der deutſchen Bankangeſtellten in ſchärfſter Tonart die Begleiterſcheinungen des Falles Da⸗ Uat krit et und berechtigte ſoziale Wünſche mit radi⸗ kalen wirtſchaftspolitiſchen Forderungen verknüpft werden, die über den Kreis der Intereſſenwah⸗ rung der Bankangeſtellten hinausgehen. Die Erſchütterung der Danat iſt kein Anlaß zu radikalen Intereſſenkämpfen. Sie wirft aber natürlich Fragen auf, die auf manche Aen⸗ derung des früheren Zuſtandes hinauslaufen müſſen. Um hierüber ein klares Urteil gewinnen zu können, müſſen erſt der Status der Bank, der Verlauf der nächſten Tage und Wochen und die ganze Prüfungsarbeit der Treu⸗ häuder ſowie die Einſtellung der übrigen Bank⸗ und Wirtſchaftskreiſe abgewartet werden. 5 Auch die Treuhänder können natürlich heute noch nichts Endgültiges über die Zukunft der Danatbank ſagen. Beachtenswert iſt jedoch eine Mitteilung des Deutſchen Bankbeamtenvereins, daß auf Veranlaung ſeines Auf⸗ ſichtsratsmitglieds eine Konferenz der Staatskommiſſare Dr. Bergmann und Dr. Schippel mit einer Abordnung des Betriebsrats ſtattfand, der auch der Geſchäfts inhaber Dr. Beheim⸗Schwarzbach beiwohnte. Hierbei erklärte Dr. Bergmann, daß die Bank nach ſeiner Anſicht u. ch t untergehen dürfe, da ihr Verſchwinden, ganz abge⸗ ſehen von den höchſt beklagenswerten Folgen für die An⸗ gestellten, einen ungeheuren Schaden für die geſamte Volkswirtſchaft bedeuten würde. Die Aufgabe der Staatskommiſſare ſei es nicht, dals Inſti⸗ tützu verſchlagen; man hoffe vielmehr, daß die Bemühungen um ſeine Erhaltung bon Er folg be⸗ gleitet ſein würden. Faſt alles aber hänge gegenwärtig von dem Ergebnis der Verhandlungen in Paris und Lon⸗ don ab. Auch liege der Status noch nicht in vollem Um⸗ fange vor. 5 2 Schutzverbaud der Danataktionäre.[Erg. Dr.) Zwecks einheitli Wahrung und Vertretung der Intereſſen der f beabſichtigt Juſtizrat Eſchenbach⸗Berlin als är einen Schutzverband zu gründen. Juſtizrat geh ſeinerzeit der großen Bankenenquete⸗ an, bie o lich der Bankzuſammenbrüche in Jahren eingeſetzt wurde. Der Zufammenbruch des Frankfurter Vankvereins Gegen den früheren Leiter des Frankfurter Bankver⸗ eins, Bankdirektor Ludwig Ries, iſt Anklage wegen han⸗ dels rechtlicher Untreue und Zuwiderhandlung gegen 8 240 des Handelsgeſetzbuchs erhoben worden. Dies war jahre⸗ lang Leiter des Bankinſtituts, das beſonders von dem Fraukfurter Mittelſtand frequentiert wurde, und bei dem auch große Spareinlagen gemacht wurden. Als ſich an⸗ fangs 1930 herausſtellte, daß das Bankunternehmen, das 65 Jahre beſtand, vor dem Zuſammenbruch ſtand, griff die Sladt Frankfurt durch Uebernahme der Geſchäfte ein. Schon damals verlautete, daß der Bankleiter ſich grober Verfehlungen ſchuldig gemacht habe. Ries hatte ſeinerzeit 10 000„ ͤ in das Inſtitut eingebracht. Nach und nach machte er ſich zum Hauptaktionär des Unternehmens, das ſein Kapital 1926 von 600 000 auf eine Million Mark er⸗ höhte. Ries hätte hierdurch eine erhebliche Summe in⸗ folge ſeines großen Aktienbeſitzes einzahlen müſſen, er iſt aber den Gegenwert ſchuldig geblieben. Nach außen hin aber wurde der Anſchein erweckt, als ſei der volle Aktien⸗ betrag eingezahlt. Trotzdem Ries der Bank eine in die Hunderttauſende gehende Summe ſchuldig war, hat er ſich zuletzt noch 10 000/ aus den Mitteln der Bank verſchafft. Ries beſaß eine Villa und mehrere Grundſtücke. Die Schröderbank in Bremen i schließt ihre Schalter Bremen, 21. Juli.(Eig. Dr.) Das größte Bremer Privatbankhaus J. F. Schröber Bank⸗Kommanditgeſellſchaft a, A, schließt für dieſe Woche ihre Schalter und bemüht ſich, wie ſie mitteilt, mit Berliner und ausländiſchen Wirtſchafts⸗ kreiſen um eine Stützungsaktion. Die allgemeine wirk⸗ ſchafaliche Kriſe habe dieſe Maßnahme verurſacht. a Die Bank war eine der rührigſten Privatbanken Deutſch⸗ laubs und ermöglichte vor allem die führende Stellung Bremens in der Großſchiffahrt. Sie arbeitete dem Zuſam⸗ menſchluß Nordd. Lloyd und Hapag, ſowie der Hamburg⸗ Sübamerik⸗Linie ſtark vor. Mitberührt werden außer der Schiffahrt von dieſer Zahlungseinſtellung noch Hochſee⸗ fiſchereſen und eine Reihe von Induſtrien Bremens und der Unterweſer. Am ſchärfſten betroffen werden wohl die Schiffsbauintereſſen von Schröder, die Deſchimag. Hier iſt es ihr bekanntlich nicht gelungen, den großen Sanierungs⸗ verſuch in der Schiſſbauinduſtrie erfolgreich durchzuführen. Berliner Handels⸗Geſellſchaft— Schröder Bremen Die Berliner Handels⸗Geſellſchaft teilt über ihre Be⸗ ziehungen zu der Schröderbank folgendes mit:„Im Jahre 1922 haben wir bei Umwandlung der Firma Schröder u. Weyhauſen in die J. F. Schröder Bank⸗Kommanditgeſell⸗ schaft a. A eine Beteiligung übernommen, welche ſich durch Hinzuziehung von Bremer Intereſſenten vermindern ſollte. Ste beträgt heute 1,2 v. H. des AK., alſo 1,8 Mill.. Das Bremer Inſtitut wollte und ſollte von uns völlig abhängig ſein und wir haben deshalb auch der Verwaltung zu keiner eit angehört. Die bankgeſchäftliche Verbindung mit der Firma wurde in derſelben Weiſe wie mit unſerer übrigen Baänkierkundſchaft ſtets ausſchließlich auf gedeckter Baſis geführt und auch der z. t, von der Firma bei uns in An⸗ ſpruch genommene Kredit iſt durch die üblichen bankmäßi⸗ gen Sicherheiten lerſtklaſſige Wertpapiere mit reichlicher Marge, darunter etwa zur Hälfte feſtverzinsliche Werte) 0 Deutſche Drienthauk— Wiedereröffnung der Schalter in der Türkei.(Eig. Dr.) Wie verlautet, hat die Deutſche Orientbank ihre Filiale in Konſtantinopel und Smyrna wieder eröffnet. Man hofft, auch in Aegypten das Ge⸗ ſchüft in Kürze wieder aufnehmen zu können. . der Deutſchen Aunſiedlungsbank AG., Berlin. (Eig. Dr.) Die o.., vertreten durch 0,8 Mill.%., genehmigte einſtimmig alle Punkte der Tagesordnung. Entgegen dem urſprünglichen Vorſchlag auf Zahlung von 6 gegen 8 v. H. Dividende wurde beſchloen, in Anbetracht der undurchſſchtigen Wirtſchaftslage von einer Dividenden⸗ zahlung abzuſehen und den geſamten Reingewinn von 00% Mill.( vorzutragen. Die bereit sbeſchloſſene Kapi⸗ ſalerhöhung von 0,96 Mill.„/ auf bis zu 3 Mill.„ wird bis zum 1. Oktober 1931 durchgeführt. Ueber das fd. Geſchäftsjahr wurden keine Angaben gemacht. l Maingaswerke AG., Frankfurt a. M.— Der Schul⸗ (Eig. Dr.] Die Univerſalverſammlung geneh⸗ migte den bekannten Abſchluß 1930 mit einer Dividende von 4 v. H. auf 30 Mill. // AK., von dem die Stadt Frank⸗ furt a. M. 25,6 Mill./ und die Stadt Offenbach a. M. 4,4 Mill./ beſitzt. Dem Reſervefond werden 64 524 /, überwieſen und 25 953/ werden vorgetragen. Nach unſe⸗ ren Informationen hat die Maingaswerke augenblicklich immer noch eine kurzfriſtige Verſchuldung von etwa 14 Mill./ in Form von Bankkrediten bei der Danat⸗ bank, der Dresdner Bank und Dreyfus u. Co. Die Ver⸗ waltung glaubt nicht, zu einer ſchnellen Konſolidierung gezwungen zu werden, bzw. ſie hofft, von anderer Seite im Notfall neue Kredite zu erhalten, da ihr Status recht gut ſei. Weiterem Vernehmen nach kann für 1931 ſogar mit einer Dividendenerhöhung gerechnet werden, und zwar wird eine Dividende zwiſchen 5 und 7 v. H. in Ausſicht geſtellt. N * Badiſche Sauerſtoff⸗Induſtrie AG. Raſtatt. Die Geſell⸗ ſchaft erzielte im Jahre 1930 20 607(17 928), Reingewinn einſchließlich 15 928/ Vortrag aus 1929, nach 48 215(28 845) Mark Abſchrebbungen. Aus der Bilanz(in%: Waren 4291( 15 de 43 031(50 462); andererſeits AK. ücklage 8000(6000), Riſikofonds 5000(neu), unv.), Schulden 60 364(75 769). * Stark verringerter Reingewinn der Lingner⸗ Werke AG.; Dresden.— Dividenden⸗Beſchluß zurückgeſtellt. In der Bilanzſitzung des Al der Lingner⸗Werke AG, Dres⸗ den, wurde der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1930 vor⸗ gelegt. Es ergibt ſich nach vorſorglichen Reſerveſtellungen ein Reingewinn von etwa 380 000(i. V. 599 687). Mit Rückſicht auf die derzeitige Wirtſchaftskriſe enthält ſich die Verwaltung eines Vorſchlages bezüglich der Ausſchüttung einer Dividende(i. V. 8 v..) in der Annahme, Haß ſich bis zur Generalverſammlung, die am 22. Auguſt ſtattfinden ſoll, die Wirtſchaftslage geklärt haben wird. * Spinnerei Atzen bach AG., Schopfheim. Die Bilanz für 1930 verzeichnet eine ſtarke Verluſterhöhung au 49 720 (47 446) /, da der Betriebsgewinn auf 172 938(30 1 zurückging, während die Generalunkoſten nur auf 255 001 J, die Soziallaſten nur auf 45 241(47 139) und chreibungen auf 75 000(109 505]/ zurückgingen. In Anlagen 1 472 573 8 Debitoren 283 Wertpapiere 123 078(unp.), Vorräte uſw. 741 005 353 475); andererſeits AK. 1 600 000, Reſerve 160 000(unv.), Kreditoren. 96 011(201873), Akzepte, Rembourſe, Leihdeviſen 1048 970(1 083.895). Großhandelsinder etwas geſtiegen Die vom Statiſtiſchen Reichsamt für den 15. Juil berech⸗ nete Indexziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich auf 112,3. Die gegenüber der Vorwoche eingetretene leichte Erhöhung um 0,2 v. H. iſt durch ein Anziehen der Preiſe für Schlacht⸗ vieh und Vieherzeugniſſe bedingt, das ſich jedoch im Rahmen der Preisſchwankungen der letzten Wochen hielt. Die Preiſe für Brotgetreide ſind an der Mehrzahl der Märkte ge⸗ ſunken. Die Erhöhung der Inderziffer für Agrarſtoffe auf 107,(plus 1,1) wurde durch Rückgang der Inderziffer für Kolonialwaren auf 96,3(— 1,8 v..), für induſtrielle Rohſtoffe und alHbwaren auf 103,0(— 0,4 v..) und für induſtrielle Fertigwaren auf 136,3(— 0,1 v..) nahezu aus⸗ geglichen. Heinrich Lanz AG. Mannheim Die Aktienmehrheit lehnt die abgeänderte Bilanz ab— Urſprüngliche Bilanz angenommen Proteſterklärung Die heutige o. GV. ſollte bekanntlich über die gegenüber der im März aufgemachten Bilanz für die Geſchäfts⸗ jahr 1929, die einen Reingewinn von 619 000/ aus⸗ wies, über die im Juni abgeänderte Bilanz für das gleiche Geſchäftsjahr Beſchluß faſſen, die aus dem Er⸗ trägnis 500 000/ für Abſchreibungen auf Warenvorräte vorſah, ſo daß ein Verluſt von 32 224/ verbleiben würde, um welchen Betrag ſich der Gewinnvortrag auf 119 028%¼ ermäßigen ſollte. Die ſeit lange im Zug befindlichen Ver⸗ handlungen über eine Rekonſtruktion des Unternehmens, die Vorlage des Geſchäftsberichtes für das Jahr 1929 ver⸗ zögerte die von dem Konjunkturtiefgang des Jahres 1930 betroffenen Ergebniſſe für das Geſchäftsjahr 1930 und die weiterhin ungünſtigen Ergebniſſe des laufenden Geſchäfts⸗ jahers und veranlaßten die Verwaltung ſchließlich zur Ab⸗ änderung der Bilanz. In der von Kommerzienrat Dr. Röchling ⸗Völklin⸗ gen geleiteten o. GV. war von dem AK. von 12 Mill. 8,4 mit 8400 Stimmen vertreten, davon durch den Familien⸗ verband Lanz allein 6,048 Mill., während die Differenz⸗ ſumme von 3,6, über die in der Hauptſache die Deutſche Bank Stimmbefugnis beſitzt, ohne Stimmen blieb. Bei Eintritt in die Tagesordnung erklärte die Aktien mehr⸗ heit, ſich mit der Vorlage der abgeänderten Bilanz nicht einverſtanden und beantragte, nachdem die GV. zeitwetlig unterbrochen war:„Da die Deutſche Bank ihre Forderung von 500 000„ gegn die Familie Lanz, d. h. die Geſamtheit der Aktionäre bisher nicht zurückgezogen hat, ſo wird für das Geſchäftsjahr 1929 die von der Verwaltung zuerſt borgelgte Bilanz mit einem Gewinn von 619 000% zur Beſchlußfaſſung vorgelegt.“ Auf Grund des Stimmenverhältniſſes fand dieſer An⸗ trag Annahme, ebenſo die Genehmigung der erſten Bilanz, wogegen von der durch Prof. Geiler,.⸗A. Dr. Bing und Heinz Röchling vertretenen Minderheit Prokeſt zu Protokoll erklärt wurde, nachdem vorher ſchon Prof. Geiler auf das aktienrechtlich Unzuläſſige der nach⸗ folgenden Beſchlüſſe bezüglich der Gewinnverteilung hin⸗ gewieſen hatte und von anderer Seite ſeſtgeſtellt wurde, daß unter den obwaltenden Verhältniſſen eine Gewinn⸗ verteilung für das Unternehmen untragbar wäre. Die Mehrheit beantragte und beſchloß nämlich, ebenfalls unter Proteſt der Minderheit, daß ein Gewinn nicht wie ur⸗ ſprünglich vorgeſehen, einer Sonderreſerve zugeführt wird, er ſoll vielmehr in Reſerve bleiben mit der Maßgabe, ihn nur dann zur Verfügung der Aktionäre auszuſchütten, wenn die Deutſche Bank ihren Anſpruch gegen die Aktionäre gerichtlich verfolgen und obſiegen ſollte. Zum Verſtändnis des Beſchluſſes ſei bemerkt, daß es ſich hierbei um eine Auseinanderſetzung des Lanzſchen Familien verbandes mit der Deutſchen Bank über Forderungen der letzteren han⸗ delt, die noch aus der Zeit der Umwandlung der offenen Handelsgeſellſchaft in eine AG. herrühren. Der Famtilien⸗ verband betrachtet die Forderung an ſich zugleich an die von ihm durch ſeinen Aktienbeſitz vertretene AG,. gerichtet, während die Minderheit Trennung zwiſchen den ihrer Meinung nach privaten Forderungen an die Aktionäre und der Gefellſchatf als ſolcher fordetr, was u. E. durchaus angebracht iſt, daß ſchon deshalb, weil ja letzten Endes die von der Verwaltung vorgeſchlagene Gewinnverteilung der Reorganiſation des Unternehmens dienen ſollte und da⸗ mit auch den Geſamtaktionären zugute kommen würde. Der Beſchluß einer Gewinnverteilung mit Vorbehalt iſt, wie Prof. Geiler ausführte, rechtlich anfechtbar, weil er ſehr unſichere und unklare Bilanzverhältniſſe ſchafft. Man kann aber annehmen, daß im Laufe der wei⸗ ter fortgeführten Verhandlungen über die Reorganiſation auch den Familienverband zu einem Entgegenkommen in dieſer finanztechniſchen Frage führen werde. Wie ſchon erwähnt, ſchreiten die Verhandlungen über eine grundlegende Reorganiſation des Unterneh⸗ mens, das von dem ſtarken Konjunkturrückgang beſonders betroffen wurde, weiter fort und man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß im Rahmen dieſer Verhandlun⸗ gen auch das Abkommen mit R. Wolf⸗Buckau den veränderten Wirtſchaftsverhältniſſen angeglichen wird. Kollmar& Jourdan Pforzheim Die Geſellſchaft ſchließt das am 30. April 1931 beendete Geſchäftsjahr mit einem Verluſt von 0,22 Mill./ ab, der aus der Reſerve gedeckt werden ſoll. Bereits im Vor⸗ jahr ergab ſich ein Verluſt von 0,16 Mill. /, der ebenfalls mit Hilfe des geſetzl. Reſerveſonds getilgt wurde. Der Bruttoerlös beziffert ſich im Berichtsjahr auf 1/16(1,35) Mill.. Ihm ſtehen Vertriebs- und Verwaltungskoſten von 1,12(4,32) und Abſchreibungen von 0,25(0,31) Mill. gegenüber. In der Bilanz erſcheinen Grundſtücke und Gebäude mit 1½4(1,18), Maſchinen mit 0,60(0,68), Vor⸗ räte mit 1,27(1,72), Debitoren mit 1,45(1,48), Effekten und Beteiligungen mit 90,59(0,44) und Wechſel und Schecks mit 0,32(0,28) Mill. I/. Andererſeits werden bei einem AK. von unv. 5,0 Fill./ Kreditoren mit 0,14 (0,48) Mill., ausgewieſen. Neu erſcheint das Konto Delkredere mit 0,1 Mill. I. O Das geſamte Buchungsmaterial der Nordwolle be⸗ ſchlaguhamt.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, hat die Staatsanwaltſchaft das geſamte Buchungsmaterial der Nordwolle nebſt Unterlagen beſchlagnahmt und es der Deutſchen Treuhand⸗Geſellſchaft zur Verfügung geſtellt, die es, ſoweit es zur Fortführung der Nordwolle be⸗ nötigt wird, dieſer wieder aushändigt. Wie wir weiter erfahren, iſt Haftbeſchwerde bei dem Oberlandgericht Ham⸗ burg von ſeiten der Verteidiger der Brüder Lahuſen noch nicht eingereicht worden. * Badiſche Weberei AG. Lahr. Die Geſellſchaft(Ack. 150000/ ſchließt 1980 mit 29 394 einſchl. 25 710 0. d. V. Berluſt. Der Bruttogewinn betrug 142 366(166 769), die Handlungsunkoſten 60862(62 382) „die Fabrikotions⸗ unkoſten 85 188(114 884). Aus der Bilanz(in«%): Außen⸗ ſtände 146 941(96 496), Waren 142557(297 079); anderer⸗ ſeits Verbindlichkeiten 357 515(453 J.„ * Agrarinduſtrie AG. Freiburg i. Br. Die Geſellſchaft (Ack. 100 000), die bekonntlich ſoeben die Auflöſung be⸗ ſchloß, weiſt ihren Verluſt per 30. 6. 30 mit 82 121(47 660) Mark aus nach 20 031(—) Abſchreibungen. Aus der Bi⸗ linz(in): Schuldner 23 731(82 583„Waren 372 022 690). Grundſtücke 500 000 99 ondererſeits Hypothek 300 000 unv.), Gläubiger 11 434(76 286]. 5 5 5 O Jahresbericht der Süddeutſchen Lufthauſa Al) Mün⸗ chen.(Eig. Dr.) Die Süddeutſche Lufthanſa Ach. München legt ihren Bericht für das Luftverkehrsjahr 1939 vor,. Er ergibt, daß mit ganz wenigen Ausnahmen ſämtliche Aktien der Deutſchen Lufthanſa den Reichsdurchſchnitt erreichten bzw. überſchritten. Das finanzielle Ergebnis des Jahres kann für die Süddeutſche Lufthanſa als befriedigend be⸗ jeichnet werden. Es wird aber bei der ſtarken Verbunden⸗ heit der Luftfahrt mit der allgemeinen Wirtſchaftslage nicht ausbleiben, daß 1931 ſich die allgemeine Verſchlech erung auch auf den Luftverkehr und damit auf den Geſchäftsgang in der Süddeutſchen Lufthanſa auswirken wird. Entſpre⸗ chende Sparmaßnahmen ſind bereits eingeleitet. Außerdem iſt eine Aenderung der Satzung vorgenommen worden und zwar in dem Sinne, daß eine gemeinſame Nützlichkeits⸗ klauſel angenommen wurde, die der Geſellſchaft erhebliche Steuererleichterungen verſchaffen wird. Der Reingewinn beträgt 1322/ und wird vorgetragen. Die Situation vor den Schaltern der Banken und Sparkaſſen O Berlin, 20. Juli.(Eig. Dr.) Die Auflockeru 1 des Zahlungsverkehrs hat, ſoweit es ſich bis zu den Mittagsſtunden auf Grund einer Runofrage bei ben Banken und Sparkaſſen der Stadt Berlin überfehen ließ bei erſteren keine Aenderung der Situation gegenüber dem Von der Sparkaſſe der Stodt Berlin Sparer abgefertigt, denen ihr Guthaben zur geſetzlichen Höchſtgrenze ausgezahlt wurde. Da⸗ n war die Situation vor den Bankſcholtern vollkommen g und normal. In einzelnen Depoſitenkaſſen der Groß⸗ banken waren nur ganz wenig Kunden anweſend. Der Schalterverkehr entwickelte ſich, wie übereinſtimmend berich⸗ tet wird, vollokmmen normal und allgemein wird die Diſzi⸗ plin und Ruhe des Publikums hervorgehoben. Eine Groß⸗ bank hatte oam Samstag an Einzahlungen ein Vielfaches der Auszahlungen zu rerzeichnen. Noch ruhiger war der Verkehr in den Räumen der größeren und mittleren Pri⸗ vatbanken. Der geringe Andrang des Publikums an den Schaltern läßt den Schluß zu, daß über die Konten im weſentlichen durch Schecks verfügt wurde. Dieſes Bild deckt im großen und ganzen mit den Beobachtungen, die in Monnheim gemacht wurden. Alle Börſenaufträge erlaſſen O Berlin, 20. Juli.(Eig. Dr.) Der Börſenvorſtond hat folgendes beſchloſſen: Alle Aufträge zum börſenmäßigen An⸗ und Verkauf von Wertpapieren, in und ausländiſchen Wechſeln und ausländiſchen Zahlungsmitteln gelten als erloſchen. Aufträge, die bei Wiedereröffnung der Börſe 0¹ ihrt werden ſollen, müſſen mit dem Vermerk„Neuer Auftrag“ wiederholt werden.. O Baumwolleinfuhr und Deviſenbeſchaffung.(Eig. Dr. Bei der Newyorker Baumwollbörſe liegt noch einem Kabel⸗ bericht des„Konfektionärs“ von Seiten der Bremer Baum⸗ wollbörſe eine Anfrage vor, ob die Börſenmitglieder Baum⸗ molle in den Bremer Lagerhäuſern als Einſchuß gegen Terminkontrakte akzeptieren, falls ſich Schwierigkeiten in der Beſchaffung von Dollardeviſen ergeben. Der Newyorker Börſenvorſtand hat erwidert, daß, falls die Newyorker Ban⸗ ken den Mitgliedern beſagter Bremer Baumwolle bevor⸗ ſchuſſen, dieſe Sicherheiten im Einklang mit dem Börſen⸗ reglement ſtanden. Die Entſcheidung bleibt den einzelnen Mitgliedern der Börſe überlaſſen. Ernennung eines Deviſenkommiſſars für Frankfurt. Ebenſo wie das Berliner Polizeipräſidium, hat auch die Frankfurter Polizei für eventuell erforderliche Maßnahmen zur Durchführung der Notverordnung einen Deviſen⸗ kommiſſar, und zwar den Kriminalkommiſſar Römer, der bereits in der Inflationszeit einen ähnlichen Poſten inne⸗ hatte, ernannt. Die Behandlung der deutſchen Guthaben bei däniſchen Banken. Der bereits gemeldete Beſchluß der Kopenhagener Hauptbanken über die Behandlung von Guthaben deutſcher Banken iſt in der bekannten Information von„Politiken unrichtig dargeſtellt worden. Der Beſchluß beſagt nur, daß die Kopenhagener Hauptbanken in gleichem Umfange wie die deutſche Notverordnun das Guthaben dieſer Banken in Deutſchland ſperrt, auch das deutſche Guthaben bei den be⸗ treffenden Kopenhagener Banken ſperren, aber eben nur, wie ausdrücklich zu betonen iſt, in dieſem Umfange. Hat alſo eine deutſche Bank ein Guthaben in einer der Kopen⸗ hagener Banken, dieſe Kopenhagener Bank aber kein Gut⸗ haben bei einer deutſchen Bank, ſo ſteht das Guthaben der deutſchen Bank zur freien und vollen Dispoſition. Waren und Märkte Berliner Produktenbörſe vom 20. Juli.(Eig. Dr.) Der Umfang des inländiſchen Offertenmaterials hat im Produktenverkehr gegenüber der Vorwoche keine Verände⸗ rung erfahren, do die Witterungsverhältniſſe ſtärkere Zu⸗ fuhren noch immer verhindern. Andererſeits bleibt die Verſorgungsanlage normal; die Mühlen kau⸗ fen Brotgetreide alter Ernte nur für den laufenden Bedarf, wobei das Preisniveau gut behauptet war. Für Neu⸗ getreide war die Preisgeſtaltung etwas i r reg u La 1, da naturgemäß die Arbitrage möglichkeiten des handels⸗ rechtlichen Lieferungsgeſchäftes ſehr fehlen, andererſeits be⸗ ſteht ober auch vereinzelt noch Deckungsnachfrage im Zu⸗ ſammenhang mit dom Anhalten des unbeſtändigen Wetters. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtehen weiterhin die Gr⸗ örterungen über die Abwicklung der Engogements am han⸗ delsrechtlichen Lieſerungsmorkte; poſitive Angaben waren bisher darüber nicht erhältlich. Weizen⸗ und Roggenmehle zur kurzfriſtigen Lieferung bleiben ziemlich knapp offeriert und haben laufenden Konſumabſatz. Am Hafer m arkt hält die Nachfrage gleichfolls on, jedoch ſind höhere Preiſe ſchwer durchzuholen. Winter ger ſte ruhig.. Amtlich notiert wurden: Weizen prompt 255— 257 be⸗ feſtigt; Roggen prompt 188.—193 ruhig; Neue Wintergerſte 151—159 ruhig; Hafer prompt 162—168 ruhig; Weizenmehl —60proz. prompt 30,75—37, 5 feſter; Roggenmehl 0 bis 60proz. prompt 27,50— 29,75 feſt; Weizenkleie 12,90—13,20 feſter; Roggenkleie 11,50—12 feſter; Viktorigerbſen 26 bis 31; Futtererbſen 19—21; Ackerbohnen 19—21; Wicken 24 bis 28, Lupinen, blaue 18—20; Lupinen, gelbe 2429; Raps⸗ kuchen 9,30—9,80; Leinkuchen 13,70—14; Trockenſchnitzel 7,60 bis 7,80; Sofaextractionsſchrot 1313,70; allg. Tendenz ruhig. * Maunheimer Produktenbörſe vom 20. Juli.(Eigen⸗ bericht.) Am heutigen Produktenmarkt hat ſich mehr Ge⸗ ſchäft entwickelt. In der Preisloge war gegenüber den letzten Börſen kaum eine Veränderung eingetreten. Die Preiſe notierten wie folgt: Ausl. Weizen 31,25—32,50; inl. Weizen 30; inl. Roggen 23,50—24; inl. Hafer 1919,50; Futtergerſte 18—19; Biertreber 1010,50; Erdnußkuchen 18,50; Soyaſchrot 13,25—13,50; Trockenſchnitzel 6,50— 7, Malzkeime 8— 10,50; Weizenmehl ſüdd. 41,25 Juli⸗Auguſt; dto. 36 Sept.⸗Nov.; Weizenbrotmehl 272 Roggenmehl 60proz. 33,50—34; Weizenfuttermehl 14,25. Weizenkleie feine 10,75; Roggenkleie 11,50; Grünkern 60. Sämtliche Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mann⸗ heim. 5 5() Frankfurter Produktenbörſe vom 20. Juli.(Eig. Dr.) Weizen 290—295; Roggen 240; Sommergerſte für Brauzwecke 187,50 192,50; Hafer(inländ.) 200 20,50; Wei⸗ zenmehl ſüdd. Spezial 0 40,75 41,50; Sto. niederrhein. Spezial 0 40,75— 41,75; Roggenmehl 33—34; Weizenkleie 10,75—411; Roggenkleie 11,25; Erbſen 32— 36; Linſen 25 bis 68; Heu ſüdd. 3,50—4; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 3; gebündelt 2,75; Treber getrocknet 10,50— 14,50; alles für die 100 Kg.: Tendenz ſtetig. * Liverpooler Getreidekurſe vom 20. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Juli 3,10 (3,1076); Okt. 42(4,2); Dez. 4,4,(4,486); März 4,67, (4,66 Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 20; London Weizenmehl 1772—21%½.— Mitte: ruhig; Juli 3,1075; Okt. 4,26. Dez. 4,4; März 4,6%; Mehl unv. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 20. Juli.(Eig. Dr.) März 8,30 B 8,20 G; Mai 8,50 B 8,40 G; Juli 7,15 B 7 G; Auguſt 7,15 B 7,0 G: Sept. 7,30 B 7,25 G; Okt. 7,50 B 7,40 G; Nov. 7,70 B 7,65 G; Dez. 7,95 B 7,90 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Juli 32,55; Tendenz ruhig. 1 * Bremer Baumwolle vom 20. Juil.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 10,66. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Juli—; Okt 507508; Dez.—; Jan.(32) 517519; März 527; Mai Tagesimport 1000: Tendenz ruhig.— Mitte: Juli 302; Okt. 510; Dez! 517; Jan.(32) 521; März 529; Mai 537; Juli 544; Okt. 552; Jan.(33) 560; Loco 517, Tendenz ruhig und behauptet. * Dürkheimer Obſtmarkt vom 20. Juli. Am Sams⸗ tag wurden bei gutem Abſatz folgende Preiſe notiert: Jo⸗ hannisbeeren 14—17; Birnen 13—16; Mirabellen 20—35; Heidelbeeren 20—28; Pfirſiche 20—45; Kirſchen 28. Anfuhr 28 Zentner. Auf dem geſtrigen Obſtmorkt wurden folgende Preiſe notiert: Johannisbeeren 1517; Stachelbeeren 10 bis 20; Birnen 1725; Mirabellen 35; Heidelbeeren 24 bis 25; Pfirſiche 25—40. Anſuhr 40 Zentner, Abſatz gut. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 20. Juli. Auf dem geſtrigen Obſtgroßmarkt wurden folgende Preiſe erzielt: Wien 100 Schilling Johannisbeeren 15—18; Stachelbeeren rot 20 Heidel⸗ 885 2023; Pfirſiche 1. Sorte 25—40 Pfirſiche 2. Sorke 1022; Aprikoſen 30—45; Birnen 1. Sorte 20325 Birnen 2. Sorte 8— 16; Aepfel 1. oSrte 16—22; Aepfel 2. Sorte 8 bis 15; Spillinge 25—30; Mirabellen 25—35 Pflaumen 20 bis 36, Zwetſchgen 20—35; türkiſche Kirſchen 207 Tomaten 18— 20; Falläpfel 5; Bohnen 3,58. Anfuhr 520 Zentner. Die Nachfrage konnte bei weitem nicht befriedigt werden. Am heutigen Tage wurden folgende Preiſe notiert Jo, hannisbeeren 16—18,5; Stachelbeeren rot 2227; Pfirſiche 1. Sorte 28—38; Pfirſiche 2. Sorte 20—25; Birnen 1. Sorte 1720; Birnen 2. Sorte 14—15, Aepfel 10—18; Spillinge 30 Mirabellen 32—38; Pflaumen 20 Zwetſchgen 290 türkiſche Kirſchen 20—286, Tomaten 2025; Falläpfel 8; Bohnen 46; Gurken pro Zentner 200. Anfuhr 100 Ztr. Abſatz ſehr flott. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5021 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 20. Juli 1931 Ochſen„178 St.] Kühe 250 St. Kälber 706 St. Schweine 3268 St. a) Mk. 30—85 Mk. 0 b)„ 22—28 50—55 44—48 „ 18—20 d)„ 14—16 38—40 Färſen. 391 St. 28 34 a) Mk. 46—48 38 St. bh„ 40—42 Freſſer.— St. a) Mk. 0. 20„ N Dem heutigen Mannheimer Großviehmarkt waren zu⸗ geführt 176, Ochſen, 391 Rinder, 188 Forren, 250 Kühe, zu⸗ ſammen 1005 Stück. Das Angebot war reichlich und es kam nur ein ruhiges Stück bei ziemlich gleichbleibenden Preiſen zuſtande. Höchſtnotiz für Ochſen 47 für Rinder 68 Pfg. Es verblieb ein kleiner Ueberſtend. Auf dem Kälber⸗ markt, der ein Angebot von 706 Tieren zu verzeichnen hatte, verlief das Geſchäft mittelmäßig bei langſamer Räu⸗ mung des Marktes. Höchſtnotiz 55 Pfg. Der Schweinemarkt eröffnete mit einem Angebot von 3288 Tieren. Die Nachfrage war ziemlich lebhaft, flaute aber gegen Ende des Marktes ab. Eine Höchſtnotierung kom nicht zuſtande. Die als Mitglieder der Notierungskommiſſion fungierenden Metz⸗ germeiſter proteſtierten gegen die Abſicht der Händler, eine Höchſtnotiz von 52 Pfg. feſtzuſetzen, trotzdem nachgewieſener⸗ maßen die Mehrzahl der Geſchäfte heute mit 40 bis 51 Pf; getätigt wurden. Es erfolgt daher keine Höchſtnotierung, Der Markt wurde geräumt. Londoner eiallbörse vom 20. Juli 1931 Monate Antimon Settl. Preis 34,75 Settl. Preis Queckſilber Elektrolyt 87.— Banka Platin beſt ſeleeled 36. Straits Wolframerz ſtrong ſheets 64,— Blei, ausländ. 12.— Nickel El'wirebars 38.— Zink gewöhnlich 12,65] Weißblech Tendenz: Kupfer und Zink ſtetig, Zinn feſt, Blei träge.. Berliner Devisen Diskontsätze: Relchsbank 10, Lombard 15, privat 10 v. k. 20. Jar I Paritt] B Amtlich in R⸗M für 18. Juli Holland. 100 Gulden Athen 100 Drachmen Brüſſel 100 B. 500 Pe Danzig. 100 Gulden Helſingfors 100 f M Italien. 100 fire Südſlavien 100 Dinar Kopenhagen 100 Kr. Liſſabon 100 Estudo Oslo 100 Kr. Paris.. 100 Fr. Prag. 100 Kr. Schweiz.. 100 Fr. Sofia.. 100 Lewo Spanien 100Peſeten Stockholm. 100 Kr. 2e * 5 — Ungarn 1060-125005 Buenos⸗Aires 1Peſo Kanada ikan. Dollar Japan Iden ſtairo. lägupt. Pfd Türkei. türk. Pfd. London. lengl. Pfd. New Mork. 1 Dollar Rio de Janeiro 1 rillr. Uruguay 1Goldpeſo . 1 — d= —— Ar Mk. 30—32 Arbe N mn een e... eee eee ended — 4 4 — S 8 . Montag, 20. Juli 1931 — 5 Mainz, 18. Juli. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 330 Kleine Mitteilungen Zwei Schwinbler entlarvt In den letzten Tagen erſchien in den Mainzer Tageszeitungen eine Anzeige, wonach junge Mädchen zur Ausbildung für den Film geſucht werden. Den ſich meldenden Mädchen wurde zur Aufgabe gemacht, eine Kaution von 50% zu ſtellen. Eine große Anzahl von Mädchen hatte ſich bereit erklärt, den Vertrag einzugehen. An einem beſtimmten Tage wurden die Mädchen zu verſchiede⸗ nen Zeiten in ein hieſiges Hotel beſtellt, um die Kaution zu entrichten. Es handelte ſich um ein Schwindlerunternehmen. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, die beiden Schwindler feſtzunehmen. Es ſind zwei junge Leute aus O ppen heim, die es auf das Geld der jungen Mädchen abgeſehen hatten. Sprung vom hohen Felſen Bad Kreuznach, 19. Juli. Nachdem ſich erſt vor einigen Tagen ein Liebespaar vom Rheingrafenſtein hinabſtürzte und dabei den Tod gefunden hatte, und am Montag in Roxheim ein junges Mädchen gleichfalls von einem hohen Felſen ſprang, um zer⸗ ſchmettert unten liegen zu bleiben, verſuchte am Dienstag in Nahbollenbach die erſt 17jährige Hilde K. durch einen Sprung von dem dem Dorf gegen⸗ überliegenden Felſen ihrem Leben ein Ende zu ſetzen. Es erlitt ſchwere Verletzungen an den Beinen, die mehrfach scheinbar gebrochen ſind. Der Selbſtmordverſuch iſt auf eine Rüge zurückzuführen, die der Vater dem Mädchen wegen des Beſuchs eines Tanz⸗ vergnügens erteilte. Das Mädchen hatte morgens mit dem Vater die gemeinſame Arbeitsſtätte auf⸗ geſucht. Nach einiger Zeit kehrte es, ein Unwohlſein vorſchützend, nach Hauſe zurück, um den Sprung in die Tiefe auszuführen. Die Schwerverletzte wurde ſpfort ins Krankenhaus gebracht. Ar Lampertheim, 19. Juli. * Während ſeine Frau auf Arbeit war, hat ſich der Schwerkriegsbeſchädigte B.'ein ſeiner Wohnung mit Leuchtgas ver⸗ giftet. W. hatte unter ſeiner Krankheit ſchwer zu leiden, Dies iſt wohl auch der Grund, daß er Hand an ſich legte. Er hinterläßt eine Frau und drei un⸗ mündige * Neuſtadt a.., Kinder. 10. Juli. Die neue Auto⸗ ſtraße nach der Kalmit wird im Laufe des nächſten Jahres dem Verkehr übergeben werden können. Der Kalmit eröffnet ſich damit eine beſſere Zukunft, denn es werden ſich nach Fertigſtellung der Straße weſent⸗ lich mehr Beſucher einfinden, Der Pfälzerwald⸗Ver⸗ ein hat deshalb auch den Ausbau des Wetterwarte⸗ Turmbaues ins Auge gefaßt. * Kaiſerslautern, 20. Juli. Wie der Polizeibericht meldet, verſuchte eine 56 Jahre alte Witwe ſich im Vogelwoog⸗Weiher zu ertränken.⸗Sie wurde je⸗ doch von einem Manne beobachtet und aus dem Waſſer gezogen. Später wurde die Frau in das Krankenhaus verbracht. * Kaiſerslautern, 20. Juli. Am Mittwoch abend würde in der Nähe des Blechhammers die Leiche eines alten Mannes gefunden, der ſeinem Leben ſelbſt ein Ende bereitet hatte. Die Leiche wurde in die Leichenhalle gebracht. * Pirmaſens, 20. Juli. Die Polizei hat einen Former aus Fürth und einen Eiſendreher aus In⸗ golſtadt feſtgenommen, die mit der Abſicht, ſich zur Fremdenlegion zu melden, die deutſche Grenze überſchritten hatten. Sie waren jetzt wieder nach Deutſchland zurückgekehrt, wo ſie ins Gefäng⸗ nis eingeliefert wurden. * Darmſtadt, Brauche 20. Juli. folgend, beſtimmte Pfade, Dem amerikaniſchen die durch ein Stück Natur führen, ſogen. Naturpfade, einzuführen und bemerkenswerte Pflanzen und Steine zu kenn⸗ zeichnen, Eingang iſt man jetzt auch in Heſſen gefolgt. Am der Bergſtraße bei Eberſtadt wurde in Heſ⸗ ſen der erſte Naturpfad geſchaffen. Ex iſt pon Stu⸗ dienrat Dr. Diehl⸗Darmſtadt und dem bekannten Pflanzen⸗ und Pilzforſcher Lehrer Kallenbach⸗ Darmſtadt zuſammen mit Eberſtädter Lehrern und dem Forſtamt Eberſtadt angelegt worden. Der Pfad, der etwa eine Stunde lang iſt, führt durch tine geglogiſch und botaniſch beſonders intereſſante Gegend. 7 Filz Krieger u. Frau Hildegard zeigen die Geburt ihres Sohnes 5 geb. Bodedter Amtliche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge Fruntentum, Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 15. Juli 1931 feſtgeſtellt. Hafturlaub für die Hochzeit Schöffengericht § Heidelberg, 19. Juli. Im Jahre 1928 wurde der 27 Jahre alte Schrei⸗ ner Karl Kohl von hier wegen ſchwerer Einbrüche in vier Pfarrhäuſer vom hieſigen Schöffengericht zu 35% Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 13. Mai d. Is. wurde er in Bruchſal mit 107 Mark entlaſſen. Nach ſeinen Angaben begab er ſich dann auf die Arbeit⸗ ſuche durch die Pfalz bis nach Mainz. Sein Weg führte ihn nach Heidelberg, da er keine Arbeit ge⸗ funden hatte. Hier erhielt er wöchentlich zehn Mark Wohlfahrtsunterſtützung und fünf Mark Mietgeld. Auf dem Meßplatz lernte er einen 23 Jahre alten Schneider kennen. Dem Schneider erzählte Kohl von ſeinen früheren Taten und auch von ſeinen zahl⸗ reichen Vorſtrafen. Schon am Abend des zweiten Tages ihrer Bekanntſchaft, in der Nacht zum 5. Juni, ſtieg der junge„Schüler“ unter der Aſſiſtenz von Kohl in der Anlage in ein offenſtehendes Parterre⸗ fenſter in die Wohnung eines Kapellmeiſters ein und holte dort einen ſilbernen Aſchen becher und eine kleine Stehuhr. Der Schneider wollte am 23. 23. Pfälziſcher * Trippſtadt, 20. Juli. Zum 23. Male wurde heute in Johanniskreuz der Pfälzer Katholikentag gefeiert. Es mögen rund 1000 Perſonen geweſen ſein, die trotz heftiger Regen⸗ ſchauer den Weg nicht geſcheut hatten. Die Wald⸗ meſſe am Vormittag wurde anſtelle des erkrankten Biſchofßs von Speyer von Pfarrer Drexler⸗ Trippſtadt gehalten. Im Mittelpunkt der Nachmittagsveranſtaltungen ſtand das Referat des Oberſtudienrats Dr. Fooß⸗ Würzburg über„Windthorſt und unſere Zeit.“ Der Rebner ſchilderte ausführlich den Lebenslauf des großen Zentrumsführers und kam dann auf deſſen fruchtbares Wirken als Staatsmann zu ſprechen, da⸗ bei betonend: Wenn Windthorſt heute noch lebte, würde er in ſtaatspolitiſcher Hinſicht uns das Ver⸗ ſprechen abnehmen, feſt zu Hindenburg und Brüning zu ſtehen, dieſen beiden Männern der Uneigennützig⸗ keit und Opferfreudigkeit. Umſicht und Einſicht in die tieftraurige Lage kennzeichneten ſie als Männer der göttlichen Vorſehung. Die Not des Vaterlandes Heidelberg Juni heiraten, wurde aber tags zuvor ver⸗ haftet. Zur Trauung wurde er dann vorgeführt, eine ungewohnte Heirat. Kohl und ſein junger Helfer hatten ſich wegen ſchweren Diebſtahls zu verantworten, Kohl im wiederholten Rückfall. Er erklärte, daß er auf mil⸗ dernde Umſtände verzichte. Man müſſe, um wieder ins Zuchthaus zu kommen, etwas tun, benn dort ſorge der Staat für ihn. Der ſchwerbeſtrafte Kohl ſchonte ſichtlich den jungen Schneider, der angab, daß er von Kohl verführt worden ſei. Von der Beute nahm er nichts an. Gegen den jungen Schneider be⸗ antragte der Staatsanwalt vier Monate Gefängnis wegen ſchweren Diebſtahls, gegen Kohl zwei Jahre Zuchthaus. Kohl wurde als Unverbeſſerlicher zu z wei Jahren Zuchthaus abzüglich vier Wochen Unterſuchungshaft und zu vier Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt. Gegen den etwas haltloſen Mit⸗ angeklagten wurde auf drei Monate Gefängnis, ab⸗ züglich der Unterſuchungshaft erkannt. Ihm wurde Strafaufſchub bis 1934 gewährt. Katholikentag iſt überaus groß, ſo groß, daß mancher gar nicht mehr weiß, daß es ein chriſtliches Gebot gibt, das lautet: Du ſollſt Vater und Mutter ehren, daß man die Mutter Germania, das Vaterland, lieben muß, auch wenn es arm und elend und verachtet unter den Völkern baſteht und daß man die von Gott ge⸗ ſetzte Obrigkeit ehren und reſpektieren muß. Es iſt ein Irrwahn, das Heil von Moskau zu erwarten. Der Stern von Bethlehem leuchtet allein den Völkern, rückwärts und vorwärts durch die Jahrtauſende. Es iſt aber auch ein Irrwahn, zu glauben, daß durch radikale Machenſchaften, bar jeg⸗ licher Tradition im Völkerleben, Deutſchland über Nacht geſunden könne. Weiter ſprachen Pfarrer Drexler⸗Trippſtadt, der Vorſitzende der Pfälziſchen Zentrumspartei, Dr. Siben⸗Deidesheim, der einen Apell zur Einigkeit an die Katholiken richtete, und der Generalſekretär des Volksvereins für das katholiſche Deutſchland, Dr. Michels⸗M.⸗Gladbach, der zum Eintritt in den Volksverein aufforderte. Zum Schluß wurde an Exz. Biſchof Dr. Sebaſtian ein Ergebenheitstele⸗ gramm geſandt mit Wünſchen auf baldige Geneſung, Gerichtszeitung Vier Jahre Gefängnis für eine Erpreſſung Vor dem Erweiterten Bezirksſchöffengericht Mainz ſtand der wiederholt vorbeſtrafte 23 Jahre alte Joſ. Gehring aus Pechtal in Baden. Am Vor⸗ mittag des 30. April hatte er in der Villa des Fabrikanten K. Thorbecke in Laubenheim gebettelt, wurde jedoch abgewieſen. In der kommenden Nacht kletterte er am Regenabfluß an der Villa in die Höhe, da oben ein Fenſter aufſtand. Er hatte ſich mit einer Schere ein Stück aus einer alten Hoſe aus⸗ geſchnitten, mit zwei Augenlöcher verſehen und trug dieſes als Maske. Außerdem führte er eine Schein⸗ todpiſtole bei ſich. Er wußte bei ſeinem Einſteigen durchs Fenſter nicht, daß er ſich im Schlaf⸗ gemach des Ehepaares befand. Durch das Geräuſch wurde das Ehepaar wach. Gehring hielt den Erſchrockenen mit der einen Hand eine elektriſche Taſchenlampe entgegen und mit der anderen die Scheintodpiſtole, wobei er ihnen die be⸗ kannten Drohworte„Geld her oder das Leben!“ zu⸗ rief. Der zuerſt erſchreckte Villeninhaber legte 15„ auf die Nachttiſchplatte. Das war dem Eindringling aber zu wenig. Der Bedrohte begab ſich unter der vorgehaltenen Piſtole des Gehring ins Nebenzim⸗ mer, angeblich um weiteres Geld zu holen. Er nahm Ich warne hierm. Jeder⸗ mann, meiner Frau Elſa Pflüger geb. Koch etw. zu leihen od. a. meinen Namen Ein⸗ käufe zu machen, da ich für nichts auf⸗ komme. Ga. Pflüger. vom 18. Juli 1981. Gegenſtand des aber dort mehrere Gegenſtände und ging zum An⸗ griff gegen den Räuber vor, indem er die Gegenſtände gegen den Eindringling ſchleuberte. Es kam zum Ring kampf, wobei der Ueberfallene zwei Stiche mit der Schere ins Bein erhielt. Auch die Ehefrau beteiligte ſich fetzt mutig an dem Kampf. Sie erhaſchte den Revolver ihres Sohnes aus einer Schublade und legte auf den Ein⸗ dringling an, deſſen Perſonalien durch einen Zufall feſtgeſtellt wurden. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von vier Jahren mit dreifährigem Ver⸗ luſt der bürgerlichen Ehrenrechte und Einziehung der beſchlagnahmten Gegenſtände. 8 Unrentabler Schmuggel. Vor dem Einzelrichter in Kaiſerslautern hatte ſich der ſchon wiederholt vor⸗ beſtrafte Metallſchleifer Hermann Bögeholz we⸗ gen Zoll⸗ und Tahakſteuerhehlerei zu verantworten. Wie der Angeklagte ſelbſt zugab, kam am 27. April ein gewiſſer Klein aus Rohrbach zu ihm in die Woh⸗ nung, um einen Sack mit 3986 Büchelchen unver⸗ ſteuertes und unverzolltes Zigarettenpapier über Nacht dort abzuſtellen. Als Tags darauf der von Klein angegebene Fremde kam und mit Hilfe von Bögeholz das Zigarettenpapier in ein Auto verladen wollte, war die Kriminalpolizei zur Stelle. Bögeholz wurde zu insgeſamt 3189 4 Geldſtrafe, euytl. 60 Tage Gefängnis und zu einer Zuſatzſtrafe von vier Wochen Gefängnis verurteilt. Ein ungetreuer Beamter verurteilt Das Schöffengericht Freiburg verurteilte des früheren Juſtizaſſiſtenten Wilhelm Hofmann, an⸗ geſtellt beim Notariat Freiburg wegen Falſchbeur⸗ kundung im Amte, einfacher Amtsunterſchlagung, Untreue uſw. zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr und vier Monaten und 500 Mark Gelbſtrafe. Hofmann hatte aus den no⸗ tartellen Akten bereits verwendete Koſtenmarken entfernt und nochmals als Belege für die von ihm vereinnahmten Gebühren in die amtlichen Schrift⸗ ſtücke eingeklebt. Die dafür empfangenen Geld⸗ beträge von rund 1500 Mark hat ex veruntreut. Außerdem unterſchlug er weitere rund 900 Mark und ſchaffte Akten beiſeite, die vermutlich Beweiſe der mißbräuchlichen Verwendung ſchon einmal ge⸗ brauchter Gebührenmarken enthielten. Das Geld hat er zu Bücherkäufen, insbeſondere für philoſo⸗ phiſche Bücher gebraucht. E 25 Vorausſage für Dienstag, den 21. Juli: Kühl, zeitweiſe aufheiternd, ſtrichweiſe aber noch ein⸗ zelner Negenſchauer bei lebhaften weſtlichen Winden. * Auch in den beiben letzten Tagen kam es im gan⸗ zen Lande wieder zu verbreiteten, meiſt ſchauer⸗ artigen Regenfällen, die insgeſamt bis zu rund 90 Liter je Quadratmeter lieferten. Als Folge hiervon iſt allenthalben bereits ſtärkeres Steigen der Flüſſe zu beobachten. Im Rücken der ſkandinaviſchen Zyklone hat über England kräftiger Luftdruckanſtieg eineſetzt, ſo daß für unſer Gebiet mit allmählicher Veſſerung des Wetters gerechnet werden kann. Neiſewetter Nor b⸗ und Oſtſee: 14— 18e, wolkig, ſtrichweiſe Regen, mäßige Winde aus wechſelnder Richtung. Geſtern: kühl, ver⸗ änderlich mit Regenſchauern. Harz und Thüringer Wald: 1315, wolkig, vereinzelt Regen, meiſt friſcher Süd weſt. Rhein⸗ und Weſergebiet: 1415, wolkig, friſcher Weſt. Geſtern: regnerisch und kühl. Fichtelgebirge, Erzgebirge u. Sudeten: 1318, bedeckt, vereinzelt Regen, leichter Süd⸗ weſt. Geſtern: zeitweiſe heiter, mäßig warm. Alpen: 1113, Regen, meiſt lebhafte Weſtwinde. Geſtern: Regen und mäßig warm. Flugwetter Die noch immer in breitem Strome von Nord⸗ weſten nachrückende maritime polare Luft verurſacht in Deutſchland wie bisher böiges und unbeſtämdiges Wetter. Die Höhenwinde haben in 1000 Meter auch heute einheitlich Weſtrichtung. Ihre Stärke hat jedoch etwas nachgelaſſen und beträgt im Durchſchnitt zehn Meter je Sekunde. Die untere Wolkengrenze liegt zwiſchen 500 und 1000 Meter. Die Sicht iſt gut(20 bis 50 Kilometer). Waſſerſtanbbeobachtungen im Monat Juli 17. 18. Neckar⸗Pegel 16 Mannheim. 15 5 eilbronn Waſſerwärme(heute früh 8 Uhr): Rhein(in Mannheim) 18 Rhein(bei Rappenwörth) 18 Bodenſee(bei Konſtanz) 17 F erhalten koskenlos Auskunft und Beralung in allen Miel angelegenheiten. Uerlrefung inMielskreiligkeilen gegen geringe Gebühr. Mitgliedschaft erforderlich. 012 Heinz en Lucwvigshefen 8. Ph., den 18. Jul 1031 Rupprechtstraße 18 a 2. Zl. Priveſklinik Dr. Reinhardt N 10414 75 N Wir zeigen in dankbarer Freude die Geburt eines sttammen Jungen an.. Dr. N. Muth u. Frau Alice geb. Schmidt Mannheim-Käfertal, den 18. Juli 1931 2. Et. Stäſt. Krankeobaus, Abteilung Prof. Dr. Holzbach. —ů— Erfinder Vorwüärtsstrebende 10090 Hark Belohnung 7 1 Näheres kostenlos durch Eremann& Co,, Berlin 8. 11 More. Nin 8 Unternehmens iſt: der Betrieb von Kommiſſtons⸗ und Agenturgeſchäften in allen Getreide⸗ und Futteraxtikeln, ſowie in ähnlichen Erzeugniſſen. Die Geſellſchaft kann auch Geſchäfte für eigene Rechnung abſchließen und ſich an gleichen oder ähnlichen Unternehmungen beteiligen oder ſie exwerben. Das Stammkapital beträgt 20 000.. Chriſtoph Friedrich Strauß, Kaufmann, Ham⸗ burg, iſt Geſchäftsführer. Franz Heinrich Beh⸗ rend Mannheim, und Alois Kappeler, Hamburg, ſind zu Einzelprokuriſten beſtellt. Wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, ſo iſt jeder Ge⸗ ſchäftsführer zur Einzelvertretung der Geſell⸗ ſchaft berechtigt. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Die geſetzlich vorgeſchriebenen Be⸗ kanntmachungen der Geſellſchaft werden nur im Deutſchen eichsanzeiger veröffentlicht. Ge⸗ ſchäftslokal: D 4. 15. L. R. Zeumer, Mannheim. Louis Richard Zeumer iſt aus der Geſellſchaft ausgeſchieden. Kaufmann Richard Zeumer jun. Mannheim, iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter ein⸗ getreten. Gieſer& Odenheimer Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Adolf Fromm und Heinrich Fromm ſind nicht mehr Geſchäft führer. Bab. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. duke Schwarnn-orchen.-., Speyer. Ab. Ausgabe neuer SGewinnanteilscheinbogen. Die neuen Gewinnanteilſcheinbogen zu un ſeren Aktien 10 808 Nr. 2201- 3000 können gegen Rückgabe der Erneuerungsſcheine in Mannheim: bei der Deutſchen Bank und Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft, Fillale Mannheim, in Frankfurt a..: bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Frank⸗ furt a.., bei dem Bankhaus Baß& Herz in Speyer a. Rh.: bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Speyer a. R bei der Speyerer Volksbank e. G. m. b. in Empfang genommen werden. Die Erneue⸗ krungsſcheine ſind arithmetiſch geordnet mit einem doppelten Nummern verzeichnis einzureichen. Speyer a. Rh., im Juli 1931. Der Vorſtand: W. Schwartz. 8. 85 42 Rheinauſtr. 4. 5505 Mieter Mieterwereinigung Mannheim E.., J 2,8 Anl. Veröffenthehungen der Stadt Mannheim Mahnung ſtädtiſcher Forderungen Aus dem Monat Juni 1931 ſind zur Zahlung fällig geworden: Gemeindegerichts⸗ und Miek⸗ einigungsamtsgebühren, Wohnungsamts⸗, Tief⸗ bauamts⸗ Feuerverſicherungs⸗, Desinfektions⸗ gebühren, Wirtſchaftsſporteln, Bau⸗, Grundbuch⸗ amts⸗ und Ortsgerichtsgebühren. Wir exſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens 27. Juli 1931. ie Vergnügungsſteuer bis einſchl. 20. Juli 1981 iſt ſofort zu zahlen, ebenſo die Gemeindegetränkeſteuer für Juni 1931. Wer dieſe Friſten verſäumt, hat 10 v. 81 jährlich Ver⸗ zugszinſen zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu er⸗ warten. Eine beſondere Mahnung jedes ein⸗ zelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszettel zu lei⸗ ſten. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Sams⸗ tags von—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8313 Uhr und von 21516 Uhr, bei den Gemeinbeſekretariaten der Vororte nach den in den Rathäuſern gusgehängten Anſchlägen, Stabdtkaſſe. Fuglei dende Celenł · Schmeraen 5 0 Schleimbeutel der Achilles- Sehne f 8 2 Cros 5 gehenballen. 2 Sehnen · Schm eren Schmersen Schmeraen Wenn Sie alles versucht haben und für Ihre schmerzenden Füge noch keine Heilung oder Erleichterung beschaffen konnten, so machen Jie einen Versuch mit meiner Methode. oh werde Ibnen helfen, gleichviel welche ohmerzen Sie in den Füßen oder Beinen haben. Kostenlose Beratung. A. Wittenberg, Orthopädie, Mannheim Kalserring 46(kein Laden Tel. 412 89. Lieferant 11e Krenkenkassen Für jeden, der kraftlos, matt oder krank Iſt Köſtritzer Schwarzbier der richtige Crank Ihr Schicksal ſteht in Ihren Hand⸗ linien. Laſſen Sie dieſelben leſen und 72 8 ee ux en trologen Klix⸗Witke, 25 Jahre Praxis(.4.—) N 2 Nr. 1. 2 Treyp. 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