ngebole an die 4617 re llein⸗ t ein tehen⸗ erech⸗ nnen 48 uſchr, Ge⸗ 46608 —ͤ— ö . r 2 unf. 5 zuzüglich Zuſtellgebühr. Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in eren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, 12 mal. Erſcheinungsweiſe wöchentlich ge Luiſenſtraße 1. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 3 eitun 9 Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen Einzelpreis 10 Pf. die 32 mm breite beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. Juli 193 142. Jahrgang— Nr. 33 Die Londoner Siebenm te⸗Konferenz Sympathiſcher Auftakt durch eine hervorragend verſtändniswillige Eröffnungsrede des engliſchen Premiers Auch Brüning und Laval ſprachen Hoover hat einen neuen Plan Der franzöſiſche Anleiheplan ſoll dadurch erſetzt werden Noch alles in der Schwebe Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 21. Juli. Die europäiſchen Delegationen trafen geſtern nachmittag zwiſchen 17 und 18 Uhr auf dem Viktoria⸗ bahnhof ein: Deutſche, Franzoſen und Ita⸗ liener im gleichen Zug, die Belgier eine Vier⸗ telſtunde früher. Macdonald, Henderſon und ein Herr aus dem Schatzamt, der bei ſolchen Anläſſen den Schatzkanzler zu vertreten pflegt, be⸗ grüßten die Ankommenden ohne Zeremoniell. Nur das vielköpfige Perſonal der verſchiedenen Botſchaf⸗ ten mit hohen Hüten und ſchwarzen Anzügen gab dem Bahnhof etwas von dem feierlichen Anſtrich, den der Leſer aus Anlaß der„wichtigſten Konferenz ſeit Verſailles“ erwartete. Einige tauſend Zuſchauer ſäumten die Anfahrtsſtraßen des Bahnhofes. Sie kamen, wie die meiſten Londoner Menſchenanſamm⸗ lungen, ohne Gedränge und mit ſehr wenig Zurufen aus. Es waren nicht viel mehr als der einſame Schrei„Heil Hitler“, den man bereits von dem deutſchen Miniſterbeſuch vor einigen Wochen her kennt. Brüning und Laval haben ihre Pariſer Ge⸗ ſprüche auf der Reiſe fortgeſetzt und die freundliche deutſch⸗franzöſiſche Atmosphäre iſt ohne Mühe nach London übertragen worden, gleichzeitig damit der vollkommene Schwebe⸗ zuſtand der politiſchen und finanziellen Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich, Es wird viel bemerkt, daß Deutſche und Franzoſen im gleichen Hotel wohnen. Von großem ſachlichen Belang für den Verlauf der Konferenz iſt die Unterredung, die Mac⸗ donald geſtern früh noch vor dem Kabinettsrat mit dem amerikaniſchen Außenminiſter Stimſon hatte. Der Kabinetts rat, mit dem unter den internationalen Journaliſten die unvermeidliche Kette un verantwortlicher Gerüchte begann, vereinigte dte Miniſter vollzählig. Man verſtändigte ſich über die allgemeine Haltung Englands auf der Konferenz. Abends wurde eine Denkſchrift über die deutſche Finanzlage, verfaßt von Sir Frede⸗ tick Leith⸗Roß aus dem Schatzamt, unter die Delegierten verteilt. Die Konferenz begann mit Verſpätung, war aber mehr als eine Stunde nach Ankunft der Delegierten bereits im Gange. Die Sitzung dauerte etwa /e Stunden. Macdonald eröffnete ſie als Vorſitzender. Laval berichtete über die bisherigen Verhandlungen und verweilte bei der in Paris eingeleiteten deutſch⸗franzöſiſchen Zuſam⸗ menarbeit im Intereſſe der allgemeinen Wiederher⸗ ſtellung von Vertrauen und Kredit. Dr. Brüning knüpfte im gleichen Geiſte an, wiederum ohne auf die franzöſiſchen Garantiewünſche einzugehen, entwarf ein mit ſtatiſtiſchen Angaben unterſtütztes Bild der deutſchen Finanzlage und begründete die Notwendig⸗ keit internationalen Beiſtandes im Intereſſe aller. Nach einer kurzen Ausſprache über Verhandlungs⸗ fragen wurde eine Plenarſitzung mit Sach⸗ gerſtändigen auf heute vormittag 10 Uhr an⸗ geſetzt. Der Preſſe iſt nur die Eröffnungsrede Matdonalds in ber erſten Sitzung der Konferenz zugänglich. Aber wenig Konferenzen dürften mit einer ſachlich viel⸗ e und wichtigeren Rede eingeleitet worden „Der gegenwärtige Augenblick, begann Mac⸗ donal d iſt vielleicht enn Wendepunkt der Ge⸗ ſchichte der Welt zum Guten oder zum Böſen“. Er identifizierte die deutſche Kreditkriſe mit der deutſchen Wirtſchaftskriſe. Alle Schuldenlaſten eien durch den allgemeinen Preisſturz erhöht worden Ein induſtriell und finanziell mit der Welt verbun⸗ denes Land wie Deutſchland habe dieſe Wirkung in nerſchärfter Form zu ſpüren bekommen. Aber die roblemeſeien im Grunde die gleichen für alle Länder. Kriegsſchulden und Repara⸗ tionen unterſcheiden ſich von kommerziellen Verbind⸗ lichkeiten durch ihre Unproduktivität. Ihre Beglei⸗ chung ſei nur möglich durch Warenausfuhr und ſo⸗ weit dieſe gehemmt werde durch Goldausfuhr. Die Schwierigkeiten, die ſich daraus in Zeiten wirtſchaft⸗ licher Depreſſion ergeben, ſeien es, die das Ver⸗ trauen der Kreditgeber ſchwächen. Das Mißtrauen wirke auf die urſprünglichen Schwierigkeiten zurück und erzeuge ſo einen Kreislauf von Un⸗ hei.— Das Hooverjahr habe der Zurückziehung der Kredite aus Deutſchland kein Ende gemacht. Daher ndele es ſich jetzt nicht nur darum, den Hooverplan ins erk zu ſetzen, ſondern die dringende Notlage in Deutſchland zu beheben. Sonſt könne die Flut nicht eingedämmt werden, bevor ſte ganz Mittel⸗ der entſcheidenden Fragen ſei Telegraphiſche Meldung Waſhington, 21. Juli. Das Staatsdepartement kündigte an, daß die amerikaniſche Delegation bei der Londoner Konfe⸗ renz heute, Dienstag,„gewiſſe Vorſchläge zwecks Behebung der gegenwärtigen finanziellen Kriſis“ unterbreiten werde. Wie gleichzeitig die Pariſer Havasagentur aus Waſhington berichtet, kündigte Unterſtaatsſekre⸗ tär Caſtle geſtern abend an, daß die amerikaniſchen Vorſchläge über eine Hilfsaktion für Deutſch⸗ land heute der Londoner Konferenz unterbreitet werden würden. Man erklärte, daß es ſich um einen konkreten, von Präſident Hoover nach mehrtägigen Verhandlungen, bei denen namentlich Morro w eine wichtige Rolle geſpielt habe, gebilligten Plan handele, der den franzöſiſchen Plan einer 100 Millionen Pfund Sterling⸗Anleihe erſetzen ſoll. .. dd /// ͤ ͥͤ ꝓꝓVAVdVVVddVdbddddddddßdꝗõͥõéã³?. europa überwältigt und unabſehbare ſoziale, politiſche und finanzielle Folgen heraufbeſchworen habe. Aufgabe der Konferenz ſei es, das Vertrauen des ausländiſchen Kapitalgebers zu Deutſch⸗ land wieder herzuſtellen. Das Problem habe offenſichtlich politiſche und finanzielle Seiten, aber die Konferenz ſolle ſich auf die letztere konzentrieren. Das Ergebnis dürfe nicht nur den Anforderungen der gegenwärtigen Kriſe genügen, es müſſe auch eine Zeit aufrichtiger und allſeitiger Bemühungen um die Beruhigung Europas einleiten. Es könne ſich nicht darum handeln, etwas zu erzwingen, irgend jemanden eine Niederlage beizubringen, ihn zu de⸗ mütigen, es gelte zu verſtehen, die Dinge objektiv zu betrachten, an diegegenſeitige Abhängig⸗ keit zu denken und etwas zuſammenzubringen, das für die Parlamente aller Länder annehmbar ſei. Es handele ſich um eine Konferenz um den runden Diſch. Macdonald ſchloß mit folgenden Ausführungen über die Kredithilfe, die den für die Konferenz zunächſt beſtehenden Gegenſatz erkennen laſſen, den Gegenſatz nämlich zwiſchen den auf eine langfriſtige politiſche Anleihe abzielenden franzöſiſchen Plänen und der von den übrigen Delegationen mehr oder minder entſchieden geteilten Auffaſſung, die einem großen, aber kurzfriſtigen und erneuerbaren Kredit zuneigt.„Die finanzielle Seite der Kredite muß weitgehend den Bankters vorbehalten bleiben. Ich kann darüber nur allgemein ſprechen. Es ſcheinen zwei Löſungs möglichkeiten vorzuliegen. Die eine iſt, Mittel und Wege zu finden, um Deutſch⸗ Das Pariſer Fazit im Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Juli Der Eindruck der Pariſer Ergebniſſe, ſoweit er ſich in der Berliner Preſſe widerſpiegelt, läßt ſich mit wenigen Strichen umreißen: Zur Linken trägt man einen freilich etwas gekünſtelt wirkenden Optimismus zur Schau, der hier und da von einer leichten Enttäuſchung nicht allzu weit entfernt iſt. Die Blätter der Rechten ſind voll kühler Skepſis. Man findet im übrigen durchweg die Auffaſſung vertreten, daß im Grunde ſich durch die Pariſer Ausſprache nicht eben viel geändert habe, denn keine bereinigt oder auch nur weſentlich geklärt worden. Das in der Tat ſehr verſchwommene Kommuniqué, das noch in nächtlicher Stunde zuſammengezimmert worden iſt, gibt natürlich den Anreiz zu allen möglichen Aus⸗ legungen, die je nach der Einſtellung der Inter⸗ preten günſtig oder ungünſtig für den deutſchen Standpunkt ausfallen. Dabei ſcheint uns die „Deutſche Tageszeitung“ doch etwas weit zu gehen, wenn ſie die Formel„Atmoſphäre der Ruhe und Sicherheit“ als eine Annäherung an die franzöſiſche Forderung glaubt auffaſſen zu müſſen. Auf einen Burgfrieden, der nur der Deckbegriff wäre für einen deutſchen Verzicht auf jede ſelbſtän⸗ dige Außenpolitik, kann und wird ſich die Reichs⸗ regierung beſtimmt nicht einlaſſen. Was Brüning und Laval unter vier Augen miteinander geſpro⸗ chen haben, kann nur vermutet werden, aber es wird ſchon ſo ſein, wie die dem Kanzler naheſtehende „Germania“ verſichert: Dr. Brüning hat ganz gewiß in den Pariſer Geſprächen mit allem Nachdruck und mit aller Unerbittlichkeit darauf hingewieſen, daß es für ihn wie für jede deutſche Regierung gegen⸗ über den franzöſiſchen Garantieforderungen klare Grenzen gibt, deren Ueberſchreitung das deutſche Volk nicht mehr erträgt. land mit neuen Anleihen, mit Krediten zu verſehen. Ich höre, daß Schwierigkeiten im Wege ſtehen, die überwunden werden müßten, bevor eine derartige Anleihe auf dem Londoner Markt zu haben wäre. Darüber haben wir uns aus⸗ einanderzuſetzen. Es mag ſein, daß dies eine Löſung iſt, vielleicht auch nicht. Aber eine für alle Beteiligten durchführbare und wirkſame Löſung muß gefunden werden. Die andere Möglichkeit wäre, unmittelbar der Frage zu Leibe zu gehen, ob die Stärkung der innerdeutſchen Lage der Welt eine Gewähr für Deutſchlands Stabilität geben könne, ſo daß nicht nur die Zurückziehung des bereits in Deutſchland befindlichen Kapitals verhindert, ſondern auch dafür geſorgt wird, daß dieſes Kapital ſich vermehrt. Es kaun kein Zweifel an der inneren Ge⸗ ſundheit der deutſchen Wirtſchaft beſtehen, vorausgeſetzt, daß ſie das erforderliche Kapital a zur Verfügung hat. Präſident Hoover hat zu dieſem Zweck vorgeſchlagen, für ein Jahr ſämtliche Schulden und Reparationen zu ſpuſpendieren. Das ſtellt für Deutſchland eine ſehr greifbare und wichtige Erleichterung dar. Aber es wird ſich vielleicht nicht als genügend erweiſen. Das iſt ein Punkt, den wir ſpäter unter⸗ ſuchen können. Der erſte Schritt für uns iſt ſo ſchnell wie möglich über die Mittel und Wege zu entſcheiden, um das Feierjahr endgültig wirkſam zu machen. Ich betone, ſo ſchnell wie möglich. Die Zeit arbeitet gegen uns. Jeder Tag vermehrt die Gefahr, jeder Tag erhöht die Ge⸗ fahr eines Zuſammenbruches, über den wir alle keine Kontrolle mehr haben würden.“ Verliner Preſſeſpiegel Er wird weiter betont haben, daß der ernſte und ehrliche Verſuch, den deutſch⸗franzöſiſchen Beziehun⸗ gen eine neue, ſachlichere und vertrauensvollere Baſis zu geben, von vornherein zum Scheitern verurteilt ſein muß, wenn er mit machtpolitiſchen Forderungen belaſtet wird, für die das deutſche Volk gerade in dieſer Stunde keinerlei Verſtändnis aufbringen kann und die zu erfüllen es deshalb auch nicht in der Lage iſt.“ Dieſe Ausführungen beſtätigen nur, daß die unter Führung des Kanzlers ſtehende deutſche Dele⸗ gation die Dinge ſehr ruhig und nüchtern anſieht, wie es ja auch der Natur Dr. Brünings entſpricht. Er bewegte ſich damit auf der Linie weiter, die er ſchon in Gemeinſchaft mit dem Zentrums⸗ vorſitzenden Dr. Kaas verfolgt hat, ehe er zur Kanzlerſchaft berufen war. Die„Germania“ ſpricht daher ſicherlich auch in ſeinem Sinn, wenn ſie die ungeheuren Schwierigkeiten unterſtreicht, die der Arbeit an einem dauernden und freunodſchaft⸗ lichen Einvernehmen zwiſchen den beiden großen Nachbarvölkern entgegenſtehen:„Wer nur die Atmo⸗ ſphäre ſteht, ihre Beſſerung und ihre Entſpannung, der fällt leicht gefährlichen Täuſchungen anheim Wir ſagen das deshalb mit beſonderem Nachdruck, weil wir nicht den Wunſch haben, daß die Pariſer Zuſammenkunft zu einem zweiten Thoiry wird.“ Hier wird ſehr deutlich der Trennungsſtrich ge⸗ zogen zwiſchen der Erfüllungspolitik alten Stils und einer von jedem Ueberſchwang freien Beurtei⸗ lung der außenpolitiſchen Dinge. Abberufung Domgalewſkis aus Paris? — Paris, 21. Juli.„Journal“ verzeichnet das Ge⸗ rücht, daß Sowjetbotſchafter Dowgalewſki demnächſt abberufen würde. Die Weigerung ſeines Neffen, des Leiters der hieſigen Sowjet⸗Handelsdelegation, nach Rußland zurückzukehren, ſoll einer der Gründe für die Abberufung ſein. Als Nachfolgerin Dowga⸗ lewſkis wird die gegenwärtige Botſchafterin in Stockholm, Frau Kollontai, genannt. Zuſchläge für Steuerrückſtände Telegraphiſche Meldung — Berlin, 21. Juli. In den letzten zwei Wochen ſind die Steuerein⸗ gänge außerordentlich zurückgegangen. Eine pünkt⸗ liche Steuerzahlung iſt jedoch dringend erforderlich. Eine heute erlaſſene Verordnung enthält im weſent⸗ lichen die gleichen Beſtimmungen, wie ſie im De⸗ zember 1923 die zweite Steuernotverordnung getroffen hatte. Die wichtigſte der Beſtimmungen lautet dahin, daß für rückſtändige Beträge an Einkommen⸗ ſteuer, Körperſchaftsſteuer, Vermögensſteuer, Erb⸗ ſchaftsſteuer, Umſatzſteuer, Grundſteuer, Gewerbe⸗ ſteuer oder Hauszinsſteuer für die Zeit vom 1. Auguſt 1931 ab Verzugs zuſchläge in Höhe von 5 v. H. halbmonatlicherhoben werden. Eine Erhebung von Verzugszuſchlägen findet je⸗ doch nicht ſtatt, falls die Steuerbehörde für die rück⸗ ſtändigen Steuern Stundung bewilligt hat, Geſtundete Steuern ſind, ſofern nicht zinsloſe Stun⸗ dung bewilligt iſt, mit jährlich 5 bis 12 v.., je nach der beſonderen Lage des einzelnen Falles, zu verzinſen. Für die ſogen. Aufſchubzinſen(insbeſondere bei Zöllen) beträgt der Zinsſatz in Zukunft 10 v. H. jährlich, doch bleibt es für Beträge, die vor der Ver⸗ kündung der neuen Verordnung aufgehoben worden ſind, bei dem bisherigen Zinsfuß. Bei denjenigen Steuern, bei denen nicht die neuen Vorſchriften, über Verzugszuſchäge Platz greifen,(3. B. bei den Ves⸗ brauchsſteuern), werden bei nicht rechtzeitiger(unbe⸗ fugterweiſe unterlaſſener) Zahlung Verzugszinſen erhoben, die für die Zeit vom 1. Auguſt 1931 ab 2 v. H. monatlich betragen. Zahlung der Beamtengehälter in Dekaden Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Juli. Im Reichsfinanzminiſterium iſt der Entwurf einer Notverordnung über die Zahlung der Be⸗ amtengehälter fertig geſtellt worden. Zur Behebung der Kaſſenſchwierigkeiten ſoll bis auf weiteres die Zahlung in Dekaden erfolgen. Wie uns zu dieſer Wolffmeldung noch von unſerem Berliner Büro gedrahtet wird, war man ſich im Kabinett noch uneins, ob die Zahlungen in zweioderdrei Raten vorgenommen werden ſollen. Auf jeden Fall macht die Knappheit der Zah⸗ lungsmittel eine RNationaliſierung notwendig. Schwierigkeiten bereitet indes die Frage, ob auch für die Miets zahlungen neue Vorſchriften not⸗ wendig ſein werden, wenn die Beamten am 1. Auguſt nur einen Teil ihres Monatseinkommens erhalten. Daß dieſe Notverordnung auch auf die Gehaltszah⸗ lung in der Privatwirtſchaft ausgedehnt wird, iſt nicht anzunehmen, da hier ja die Zahlungen poſt⸗ numerando erfolgen. Jedenfalls beweiſt das Vor⸗ gehen der Regierung, daß wohl mit einer längeren Dauer der Knappheit an Zahlungsmitteln zu rech⸗ nen iſt. Irrtümer in der Notverorodnung Wie es bei der überſtürzten Bearbeitung und Drucklegung der letzten Notverordnungen nicht an⸗ ders möglich war, haben ſich Ungenauigkeiten und Fehler eingeſchlichen, die zu Irrtümern Anlaß ge⸗ geben haben. So war nach den erſten Nachrichten über die Notverordnung betreffend Wieder⸗ aufnahme des Zahlungsverkehrs nach den Bankfeiertagen der Eindruck entſtanden, als könne an jedem der vier Tage ein Betrag in Höhe von 5 v. H. des Bank⸗ und Sparkaſſenguthabens ab⸗ gehoben werden. Bei der Formulierung der Not⸗ verordnung iſt der Fehler gemacht worden, daß dieſe Auffaſſung nicht ausdrücklich ausgeſchloſſen worden iſt. Es heißt in Artikel 1:„In der Zeit vom 20. bis 23. Juli 1931 gelten folgende Be⸗ ſtimmungen.“ Durch die Einſchaltung des Wortes„insge⸗ ſamt“ vor den Zahlen 5 v.., höchſtens 100 bezw. 20 Mark, wäre jeder Irrtum ausgeſchloſſen worden. Ein weiteres Mißverſtändnis gab es durch einen Druckfehler im Reichsgeſetzblatt vom 18. Juli 1931 Nr. 35. Dort heißt es im Paragraphen 2, Ziffer 2, über Guthaben, die aus Ge⸗ halts zahlungen herrühren, daß ſie frei verfügbar ſein ſollen, ſoweit ſie nach dem 28. Juli 1931 überwieſen worden ſind. Damit würde ſich die Freigabe der bei den Banken eingezahlten Gehälter erſt für die Zukunft auswirken. Der richtige Text der Notverordnung lautet: 25. Juni, ſodaß alſo bereits für die Ende Juni oder Anfang Juli auf Bankkonten eingezahlten 2. Seite/ Nummer 331 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. Juli 1991 Gehälter für die freigegeben ſind. 5 Späteſtens am Mittwoch oder Donnerstag wird eine neue Notverordnung den Zahlungs⸗ verkehr vom Freitag, dem 24. Juli, ab zu regeln haben. Es wäre gut, wenn in der Abfaſſung der Notverordnungen auf dieſem Gebiet eine gewiſſe Gleichförmigkeit und Ausgewogenheit einträte, die den Ueberblick erleichtert und Zweifel ausſchließt. Jür Erhaltung der Dauatbank Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin 21. Juli. Die Danatbank ſoll erhalten bleiben. Nachdem auf Veranlaſſung des Deutſchen Bankbeamtenver⸗ eins ſchon in der verfloſſenen Woche an vielen Plätzen, u. a. in Mannheim, Frankfurt a.., München, Darmſtadt, Köln, Düſſeldorf, Magdeburg und Erfurt Proteſtkundgebungen der Angeſtellten gegen die Liquidation der Danatbank erfolgt ſind, fand geſtern, wie uns von der genannten Organui⸗ ſation berichtet wird, eine überaus ſtark beſuchte Be⸗ triebsverſammlung des Inſtituts in Berlin ſtatt. In ihr ergriffen auch die beteiligten Gewerkſchaften, für den Bankbeamtenverein deſſen Ortsverwaltungsmit⸗ glied Perret das Wort und forderten lebhaft die Weiterführung des Inſtituts. In In einer nach Schluß der Ausſprache einſtimmig angenommenen Entſchließung wird u. a. mit größtem Nachdruck eine gemeinſchaftliche Stützungs⸗ aktion der Reichsregierung, der Reichsbank und aller Großbanken zur Erhaltung der Danatbank verlangt. An der bisherigen Haltung der Großbanken wurde ſcharfe Kritik geübt. Die Bedeutung der Bank für die geſamte Volkswirtſchaft und für das Schickſal der mehr als 7000 Angeſtellten mit ihren Angehörigen wurde eindringlich betont. Wenn aber den berechtigten Forderungen nicht entſprochen wer⸗ dem ſollte, dann müſſen auf alle Fälle geſetzliche Maß⸗ nahmen, evtl. durch Notverordnung, getroffen wer⸗ den, durch welche den Angeſtellten bei einer Betriebs⸗ einſchränkung oder bei völliger Stillegung die im Betriebsrätegeſetz vorgeſehenen Sicherun⸗ gen, d. h. vor allen Dingen das Einſpruchsrecht gegen Kündigungen und entſprechende Ab⸗ findungsſummen gewährleiſtet werden. Gleiche Siche⸗ rungen verlangte die Verſammlung für die Pen⸗ ſionäre. 5 Letzte Meldungen Stinkbomben auch in Heidelberg * Heidelberg, 20. Juli. Am Samstag hatten die hieſigen Kaufläden mit dem diesjährigen Saiſon⸗ ausverkauf begonnen. Ein Kaufhaus war beſonders am Nachmittag mit Käufern ſtark angefüllt, als plötzlich gegen 4 Uhr das ganze Haus mit einem übelriechenden Gas verpeſtet wurde. Die Täter, die es offenbar auf die Lahmlegung des Verkaufs⸗ betriebes abgeſehen hatten, konnten nicht gefaßt werden. 5 Unruhen in Sevilla — Paris, 21. Juli. In Sevilla haben ſich geſtern ſchwere Unruhen ereignet. Verſchiedenen Havas meldungen zufolge ſind bei Zuſammenſtößen, die ſtreikende Gewerkſchaftler mit der Po⸗ lizei hatten, ein Poltziſt und zweit Gewerkſchaftler getötet worden. 15 Gewerkſchaftler wurden ſchwer verletzt. Die Zahl der leichter Verletzten ſteht noch nicht feſt, ſoll jedoch ſehr hoch ſein. Unter anderem hatten die Streikenden mehrere von Militärperſonen bediente Straßenbahnen beſchöſſen. Die Stadt iſt militäriſch beſetzt, be⸗ ſonders im Hinblick auf das Gerücht, daß Dr. Val⸗ lina an der Spitze einer ſtarken Abteilung von Ge⸗ werkſchaftlern gegen die Stabt anrückt. Aehnliche Unruhen haben ſich in anderen Städten wie Valencia, Cordoba, Cadix zugetragen. Einſturz eines Kirchenchors— 20 Tote, 200 Verletzte — Paris, 21. Juli. Nach Blättermeldungen aus Liſſabon iſt während des Gottesdienſtes der Chor der Kirche von Loanda eingeſtürzt. 20 Kirch⸗ gänger wurden getötet und ca. 200 verletzt. Mannheimer Muſikhochſchule Fortſetzung der Prüfungsaufführungen An den Eroica⸗Variationen ap. 35 und den Kreis⸗ leriana⸗Fantaften erwies Anni Schreiber, die hochbegabte junge Piantſtin aus der Klavierabteilung Emilie Schmitt neuerdings ihr hochſtehendes Kön⸗ nen. Feinfühlige Abtönung des Anſchlags und der Klangfarben traten ebenſo erfreulich zutage wie grund muſtkaliſche Auffaſſung. Aus der Abteilung des Herrn Inſpektors Karl Oehler traten Gertrud Spiegel und Erika Krämer mit Variationen von Händel hervor und beſtätigten ihre in gediegener Schulung geſteigerte Fertigkeit. Wenden wir uns weiteren Spitzenleiſtungen zu, denen kein„pein⸗ licher Erdenreſt“ anhaftete, ſo nennen wir mit auf⸗ richtiger Hochachtung die überraſchend gute Dar⸗ bietung der Liſztſchen Tondichtung Spoſalizio durch den jugendlichen Walter Kölſch, an deſſen aufge⸗ lockerter und elaſtiſcher Tonbildung und Auffaſſung man die Merkmale der Meiſterſchule Prof. Reh⸗ bergs deutlich erkannte. Eine durch unvorhergeſehene Umſtände erforderte Umſtellung des Programms bot Frl. Erika Lyn⸗ cker Gelegenheit, ihre Vertrautheit mit dem Stile Bachs am eis-moll⸗Präludium und der Fuge aus dem 2. Teil des Wohltemperierten Klaviers zu er⸗ weiſen. Die bekannte Chopinſche-moll⸗Etüde aus der Reihe op. 25 nahm unter ihren Händen den Aus⸗ druck harten, unerbittlichen Ringens an, wie auch die Ballade-moll von Chopin eine ſehr achtbare Leiſtung darſtellte, wenn auch manche Stelle einen zarteren Ausdruck erfordert hätte. Mit der Brahms⸗ ſchen-moll⸗Ballade ſprang Frl. Todi gleichfalls in die Breſche und vollbrachte eine tüchtige Leiſtung. Lothar Scherer(Violin⸗Abteilung Spamer) überraſchte in der viel geſpielten Ballade und Polo⸗ naiſe von Vieuxtemps(von H. Olden bürger geſchickt begleitet) durch ſeinen geſangvollen konzert⸗ reifen Ton und die ſpielende Bewältigung aller Schwierigkeiten, ſowie durch tadelloſe Bogenführung. Gehalts empfänger; it er eulichen Leiſtungen traten auch zwei Die zwangsbeſtimmungen für die Preſſe Unter den letzten Maßnahmen der Regierung nimmt die Notverordnung gegen Ausſchrei⸗ tungen der Preſſe eine wichtige Stelle ein. Sie räumt den Aufſichtsbehörden außerordentlich weit⸗ gehende Rechte über die Preſſe ein und verſchärft damit die Verbotsbeſtimmungen, die bereits in einer früheren Notverordnung der Preſſe gegenüber ge⸗ troffen worden ſind. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Regierung ſich mit dieſer Notverordnung eine Vollmacht verliehen hat, die ihr geſtattet, ohne Rückſicht auf die Preſſefreiheit mit Zwangsbeſtim⸗ mungen in den Kampf der öffentlichen Meinung einzugreifen. Man wird aber doch betonen müſſen, daß diejenigen Blätter, die ſich in dieſer ſchweren Zeit ihrer publtiziſtiſchen Pflicht bewußt ſind, die Zwangsbeſtimmungen der Notverordnung nicht zu fürchten haben. Jede verantwortungsbewußte Zeitung wird es heute für ihre Pflicht halten, Kundgebun⸗ gen der Regierung oder beiſpielsweiſe des Reichs⸗ kanzlers ihren Leſern zu vermitteln. Sie wird ſich ferner auf eine ſachliche Kritik beſchränken und nicht diejenigen Männer verunglimpfen, in deren Hände gegenwärtig die Führung der politiſchen An⸗ gelegenheiten gelegt iſt. Damit wird ſie nicht gegen die Notverordnung verſtoßen. Denn es wird aus⸗ drücklich anerkannt, daß die verantwortungsbewußte, ſachliche Kritik in anſtändiger Form nicht verhindert werden ſoll. Nur bei dem Verſchweigen wich⸗ tiger Kundgebungen und bei gehäſſiger Kri⸗ täk behält die Regierung ſich das Recht des Eingrei⸗ fens vor. In dieſem Falle kann ſie einen Abdruck der Kundgebung oder den Abdruck einer Entgegnung auf die gehäſſige Kritik erzwingen. Die betreffende Zeitung muß ſich dabei in der Nummer, in der der Zwangsabdruck erfolgt, jeder Zuſatzbemerkung ent⸗ halten, während jede Zeitung bei einem freiwilligen Abdruck der Kundgebung eine fachlich gehaltene Kri⸗ tik anfügen kann. Die Regierung will mit der Vollmacht, die ſie ſich erteilt, eine bewußte Irreführung der öffentlichen Meinung verhindern. Das Mittel iſt ungewöhnlich und entſpricht der ungewöhnlichen Zeit, in der wir leben. Man kann nur der Erwartung Ausdruck geben, daß es von den Behörden, in deren Hand die Anwendung gelegt iſt, d. h. in Preußen von den Oberpräſidenten und dem Polizeipräſidenten von Berlin, dem Zweck der Verordnung entſprechend und möglichſt einheitlich angewendet wird. Außer durch den Zwangsabdruck einer Entgegnung kann die Re⸗ gierung auch noch durch Verbote von Zeitungen und Druckſchriften ihren Einfluß auf die Geſtaltung der öffentlichen Meinung geltend machen. Die Beſtim⸗ mungen, die hier Platz greifen, ſind im Vergleich mit den Anordnungen der früheren Notverordnung ver⸗ ſchärft worden. Die Regierung will die Möglichkeit haben, jede Beunruhigung der Oeffentlichkeit durch Falſchmeldungen z. B. über die Währungsſicherheit ſofort zu ahnden und ihre Weitexverbreitung un⸗ möglich zu machen. Zeitungen, die ſich ihrer Pflicht bewußt ſind, können auch durch dieſen Teil der Not⸗ verordnung nicht betroffen werden. Sie werden von ſelbſt nach dem Grundſatz handeln, daß es jetzt vor allem die Pflicht der deutſchen Preſſe iſt, das öffent⸗ liche Vertrauen zu ſtärken und allem zu ſteuern, was 100 Mark bei Eine überaus bedenkliche Maßnahme Vom kommenden Mittwoch ab ſoll nun außer bet den Reiſen ins fremoͤſprachige Ausland auch jede Reiſe nach Danzig, Memel und ins Saarge⸗ biet, aber auch nach Deutſchöſterreich oder in die ſudetendeutſchen Bäder mit 100 Mark gepönt werden. Das geſchieht in dem nämlichen Moment, wo die Räte der Haager Cour ſich zuſam⸗ menſetzen, um über die Berechtigung Oeſterreichs und des Reichs zur Zollunion zu entſcheiden. Man wird nicht ohne Grund hier den logiſchen Zuſam⸗ menhang vermiſſen. Was hatte es denn für einen Sinn, den Acheron in Bewegung zu ſetzen und den in eruſten Kümmerniſſen nach Paris reiſenden beiden Miniſtern einzuſchärfen, in keinerlei Kon⸗ zeſſionen ſich einzulaſſen, und nur ja die Zollunion Schüler aus der Geſangsabteilung des Herrn Max Schöttl hervor, die beſondere Würdigung ver⸗ dienen. Auguſt Zimmermann trug drei ernſte Ge⸗ ſänge von Schubert(Greiſengeſang, Grenzen der Menſchheit und„das Wirtshaus“) ſowie eine Arie des Philipp aus Verdis Don Carlos vor und fand damit Gelegenheit, ſeine Fähigkeiten im beſten Lichte zu zeigen. Seine Baßſtimme, die an Volumen und Tragkraft erfreulich zunimmt, im Vereine mit be⸗ wußtem Eindringen in den Geiſt der vorgetragenen Kunſtwerke und deutlicher Ausſprache läßt die Hoff⸗ nung berechtigt erſcheinen, daß wir es bei dem ſtreb⸗ ſamen Sänger mit einer Begabung zu tun haben, die auf dem Gebiete des ſeriöſen Baſſes zu ſehr ſchönen Leiſtungen berechtigt und wir können unſer gelegentlich der zweiten Aufführung der Opernſchule gefälltes Urteil über Zimmermanns Rollenfach als ſertöſen Baß nur entſchieden beſtätigen und mit dem Wunſche verbinden, daß Zimmermann ſehr bald ein geeignetes Wirkungsfeld finden möge. Auch Hans Kohl hatte unter den Schubertſchen Liedern Umſchau gehalten und überraſchte durch eine unge⸗ wöhnliche Macht der Tonentfaltung und hinreißende Kraft des Ausdrucks, die den Zuhörer willenlos in ſeinen Bann zwingt. Die beiden Sänger hatten in Frl. Viktoria Kopp und Luey Schumacher Be⸗ gleiterinnen gefunden, die als geübte Sängerinnen ſelbſt ſängeriſch empfinden und ſehr geſchickt mitzu⸗ gehen verſtehen. 8 Zuſammenfaſſend können wir bemerken, daß die einzeln beſprochenen Leiſtungen durchaus auf einem hohen künſtleriſchen Niveau ſtanden. M. Künſtler⸗Stipendien der Stadt München. Aus der Jubiläums⸗Stipendien⸗Stiftung der Stadt München kommen auch in dieſem Jahre Beihilfen an junge, talentierte Studierende der Akademie der bildenden Künſte zur Verteilung. Stipendien von je 400„ erhalten die Maler: Max Lacher, Otto Röhnert und Otto Schmidt, der Graphiker Thiermann und die Bildhauer Karl Hem⸗ meter und Joſef Jäger.. N zu einer Beunruhigung der Oeffentlichkeit führen könnte. 4. 4* Ergänzende Richtlinien Reichsminiſter des Innern Dr. Wirth empfing am Montag mittag in Berlin den Vorſtand der Reichsarbeitsgemsinſchaft der Deutſchen Preſſe zu einer eingehenden Ausſprache über die zweite Verordnung des Reichspräſidenten zur Be⸗ kämpfung politiſcher Ausſchreitungen vom 17. Juli 1931. Zur Verhütung von Mißverſtändniſſen hat der Reichsinnenminiſter in einem zweiten Schreiben an die oberſten Reichs⸗ und Landesbehörden ergänzende Richtlinien für die Handhabung der Verordnung herausgegeben: „Die Verordnung geſtatte nur, die Aufnahme ſolcher Kundgebungen oder Entgegnungen zu ver⸗ langen, die von der Behörde ausgehen, die das Er⸗ ſuchen ſtellt, alſo amtliche Verlautbarungen die⸗ ſer Stelle ſind. Das Recht, eine periodiſche Druckſchrift zu ver⸗ bieten, wenn durch ihren Inhalt die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet wird, ſetzt voraus, daß eine beſtimmte in der Druckſchrift erſchienene Veröffentlichung die Annahme einer ſolchen Gefährdung begründet. Wegen ihrer Tendenz als ſolcher darf eine Zeitung oder Zeit⸗ ſchrift alſo nicht verboten werden. Dies ergibt ſich rechtlich ſchon daraus, daß in der Verordnung die Grundrechte und insbeſondere das Verbot des Art. 118 der RV., eine Druckſchrift wegen ihrer geiſtigen Richtung als ſolcher zu verbieten, nicht auf⸗ gehoben ſind. „Bei dieſer Gelegenheit“, ſo ſchließen die Richt⸗ linien,„gebe ich mit Rückſicht auf die durch die neue Verordnung gewährte einſchneidende Verbotsbefug⸗ nis, einem Wunſche der Reichsarbeitsgemeinſchaft der Deutſchen Preſſe folgend, noch der Erwartung Aus⸗ druck, daß die Vorlegung von Beſchwerden in allen Fällen ohne jede Verzögerung erfolgt.“ Die Reichsarbeitsgemeinſchaft der deutſchen Preſſe, in der die deutſchen Re⸗ dakteure und Verleger vereinigt ſind, erklärt: „Die Reichsarbeitsgemeinſchaft der deutſchen Preſſe muß verlangen, daß auch in dieſer Notzeit des deutſchen Volkes die Preßfreiheit unbedingt ge⸗ wahrt bleibt. Die Freiheit iſt das Lebens⸗ element der Preſſe, unentbehrlich für die Er⸗ füllung ihrer Pflichten gegenüber Volk und Staat. Die Reichsarbeitsgemeinſchaft erkennt an, daß die Verantwortung der deutſchen Preſſe als Trä⸗ gerin wichtigſter öffentlicher Intereſſen heute beſon⸗ ders groß und ſchwer iſt. Sie verurteilt daher aufs ſchärfſte jeden Mißbrauch der Preßfrei⸗ heit. Sie kann aber in der Notverordnung zur Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen vom 17. Juli 1931 kein geeignetes Mittel zur Bekämpfung poli⸗ tiſcher Ausſchreitungen der Preſſe erblicken, weil ſie, abgeſehen von techniſchen Mängeln, dadurch, daß es in das ſubjektive freie Ermeſſen zahlreicher 3 Ordnung erblicken und Zeitungen deshalb zu ver⸗ bieten, gegen elementare Grundlagen der Preſſefrei⸗ heit verſtößt.“ Grenzübertritt nicht zu opfern, wenn man in derſelben Stunde, ohne Rückſicht auf die volklichen Zuſammenhänge und die wirtſchaftlichen Bedürfniſſe Oeſterreichs, deſſen Be⸗ reiſung unter Strafe ſtellt? Dies kerndeutſche Land alſo ſchlechthin als„Ausland“ behandelt, nicht anders wie etwa die dalmatiniſche Küſte und die belgiſchen und franzöſiſchen Seebäder? Daß man für die zum Arbeiterolympia nach Wien fahrenden Mitglieder der verſchiedenen Internationalen Ausnahmen zu be⸗ willigen bereit iſt, mag für den„Vorwärts“, dem wir die Mitteilung verdanken, ein Troſt ſein. Für uns iſt es keiner. Für uns nicht und für alle, die in der öſterreichiſch⸗deutſchen Angleichungs⸗ und Anſchluß⸗ arbeit ſtehen. Dieſe Hundertmark⸗Beſtimmung iſt ein Schnitt ins lebendige Fleiſch. Auch— wirtſchaftlich und politiſch— ins reichsdeutſche. Um unermeßlichen „ N Die Leiſtungen der deutſchen chemiſchen Induſtrie auf pharmazeutiſchem Gebiete ſind in der ganzen Welt bekannt. Unſere Handelsbilanz ſagt uns auch deutlich genug, daß ſie von aller Welt genutzt und gern bezahlt werden. Man läßt ſich im Auslande dieſen Tribut an die deutſche Wirtſchaft gefallen und muß ihn ſogar leiſten, weil man nichts Beſſeres anſtelle der deutſchen Erzeugniſſe ſelbſt her⸗ zuſtellen vermag. Ueber den Leiſtungen unſerer chemiſchen Induſtrie in der Heilmittelherſtellung und über den immer wieder neuen phantaſtiſchen Mit⸗ teln mit bezaubernden Namen darf man aber doch niemals die Erfahrungen vergeſſen, die ſeit Menſchen⸗ altern mit der Heilkraft deutſcher Pflan⸗ zen, beſonders der Blätter und Blüten deutſcher Blumen und Bäume gemacht worden ſind. Großmutters Kräuterkammer iſt keine überwun⸗ dene Angelegenheit. Die überwiegende Zahl der Aerzte ſchreibt niemals ein ſynthetiſches Heilmittel vor, wenn mit einem natürlichen Heilmitel geholfen werden kann. Bei Halsentzündungen gibt es zum Gurgeln Salbeitee. In einſamer Sommerfriſche wird jeder natürliche Meuſch ſich gern erinnern oder belehren laſſen, daß gegen Magenſchmerzen Pfeffer⸗ minz⸗ oder Wermuthtee oder Kümmel ganz hervor⸗ ragende erſte Hilfsmittel ſein können, die ſehr oft ſich als ſofortige Linderungs⸗ und Heilmitel bewähren. Da der Menſch ſich am leichteſten im Sommer er⸗ kältet, wird er immer froh ſein, daß auch im abge⸗ legenſten Dorf Hollunder⸗ oder Lindenblütentee und der als Allheilmittel geltende Kamillentee zu beſchaf⸗ fen und wegen ihrer ſchweißtreibenden Wirkung die richtige Hilfe im richtigen Augenblick ſein werden. Malventee und Thymianaufguß bewähren ſich nach Großmutters Erfahrungen beſtens bei Huſten, Bal⸗ driantee wirkt nervenberuhigend, und Leinſamen und Heuſamen wird man ſich als Packungen in Ermange⸗ lung elektriſcher Heizkiſſen gern als wirkſame Heil⸗ mittel gegen rheumatiſche Erſcheinungen gefallen laſſen. a 5 zu erreichen. Heilbringende Blätter und Blüten Schaden abzuwenden, gibt es nur eines: ſie ſchleunigſt wieder zurückzunehmen. Denn die Folgen der Ver⸗ ordnung, beginnen ſich bereits herauszuſtellen. Ez ſcheint, daß die Männer, die dieſe Vorordnung er⸗ tüfftelten, von der primitiven Auffaſſung ausgingen: „Nun wollen wir mal die Reichsgenoſſen zwingen drei oder vier oder fünf Wochen ihr Geld daheim aus⸗ zugeben.“ Darum handelt es ſich aber garnicht. Ez geht überhaupt nicht um die Reichsgenoſſen, es geht um die Grenzlanddeutſchen, die losgeriſſenen und ah, getrennten, vor denen dieſe 100 Mark Verfügung Scheidewände aufrichtet, die alles, was im Sinne deutſcher Volksgemeinſchaft mühſelig genug in den letzten 12 bis 13 Jahren aufgebaut wurde, zunichte machen müſſen. In Oeſterreich, im Sudetenland, in Danzig. Memel und an der Saar fühlt man ſich ein⸗ fach vom Reich verraten und verkauft, von Süd⸗ tirol garnicht erſt zu reden, denn dort hat man dieſes Gefühl ſchon lange. Dabei liegt ſicherlich kein böſer Wille vor. Man iſt nur offenſicht, lich in eine Sache hineingerutſcht, deren Kon⸗ ſequenzen man nicht überſah. Der Vertreter der Idee ſoll, wie man zählt, Dr. Luther geweſen ſein. ſein Vorſchlag noch Hand und Fuß: Er wollte Auslandsreiſen an eine Gebühr von 500 Mark knüpfen, dann aber natürlich unterſchiedliche Anwendung ſtipulieren für Berufsfahrten, für Kranke, die beſondere Kurorte aufſuchen müſ⸗ ſen und für das zuſammenhängende deutſche Sprach⸗ gebiet. Das hätte einen gewiſſen Sinn gehabt. Dann wären die Schieber und Kapitalflüchtlinge ſchon eher getroffen worden. Aber dieſe urſprüngliche Idee ſſt dann vergröbert worden und in dieſer Faſſung— man verſteht es noch immer nicht, warum und wieſo — in der haſtigen Schlußberatung am Samstag trotz des Widerſpruches des Auswärtigen Amtes und der Bedenken auch anderer Kabinettsmitglieder, die Hundertmarkpön angeſetzt worden. Der Unwille in der Bevölkerung, zumal in der vor allem betroffenen deutſchen Mittelſchicht, iſt im fortgeſetzten Steigen. Sogar ein gegen alle Deutſchtumsbeſtrebungen ſo gefeites Blatt wie die Ullſteinſche„Morgenpoſt“ grollt:„Wer muß dieſe 100 Mark bezahlen? Der Lungenkranke, der in Da⸗ vos Heilung ſucht, der Urlauber, der auf deutſchen Schiffen eine Seereiſe unternehmen möchte, der Be⸗ uns er⸗ Immerhin hatte ſucher der Tiroler Berge bei einer deutſchſtämmigen Bevölkerung und der Reiſende, der den Kampf des Deutſchtums in Siebenbürgen und im beſonders be⸗ drohten Memelgebiet durch ſeine Anweſenheit unter⸗ ſtützen will. Wer dagegen bei Gelegenheit von der Auslandsreiſe Deviſen verſchieben will, zahlt lachend mit der linken Hand die 100 Mark, die für ihn nicht ins Gewicht fallen. Es mag ſein, daß dieſe Aus⸗ landsgebühr nicht als Schikane gedacht iſt, aber ſie wirkt ſo. Sie wirkt in der Tat ſo. Durch dieſe Ver⸗ ordnung werden die deutſche Regierung und das Deutſche Reich ſich auch bei jenen Mächten keine Freunde erwerben, auf deren Betreibung angeblich die Beſtrafung der Auslandsreiſen erdacht wurde, Wie wir hören, wollen die in der Deutſchtumsarbeit ſtehenden Organiſationen beim Vizekanzler vor⸗ ſtellig werden, um eine Linderung, wenn nicht eine Aufhebung der untragbaren Beſtimmungen e** Diplomatiſche Schritte in Sicht? Bie Proteſte gegen die 100 Mark⸗Gebühr für Auslandsreiſen häufen ſich von Stunde zu Stunde, In den nächſten Tagen wird die Regierung wohl auch mit offiziellen diplomatiſchen Schritten zu rechnen haben. Das Beſte wäre, man würfe das Scheuſal möglichſt bald in die Wolfs⸗ ſchlucht. Soweit man ſieht, tritt kein einziges Batt für dieſe Notverordnung ein. Die„Berliner Bör⸗ ſenzeitung“ behauptet, daß von öſterreichiſcher Seite ein Proteſt erhoben worden ſei. Das trifft in dieſer Form nicht ganz zu. Die öſterreichiſche Regierung hat natürlich keine feierliche Demarche unternommen, wie das den Verkehrsgepflogenheiten zweier deutſcher Staaten untereinander ja auch nicht entſpräche. Wohl aber ſind, wie wir zu wiſſen glau⸗ ben, freundſchaftliche Vorſtellungen ergangen. Die Bundesregierung hat ſogar ein ganzes Arſenal von Vorſchlägen beigebracht, wie man eine Be⸗ reiſung Deutſchöſterreichs ermöglichen könnte, ohne zugleich die mit der Notverordnung irgendwie beab⸗ ſichtigten Zwecke zu beeinträchtigen. Es iſt zu hoffen, daß dieſe wiederholten Vorhaltungen doch noch Er⸗ folg haben werden. Die einfachſte Bauersfrau weiß genau, daß die Na⸗ tur auch für die Kosmetik einige herrliche Dinge ſtets an die Hand liefert. Sie behandelt ihr ſchönes Haar mit Klettenwurzelaufguß, treibt Hautpflege mit den Scheibchen friſcher Gurken und hilft ihr ver⸗ trauenden Sommergäſten über die Nachteile des Son⸗ nenbrandes mit kaltem Peterſtlienwaſſer raſch und erfolgreich hinweg. Das alles klingt wenig hochtra⸗ bend; aber vielleicht wird es mancher muntere Som⸗ merfriſchler und manche Sommerfriſchlerin heute ſchon romantiſch und ebenſo ſpannend finden, ſich mit Aufgüſſen von Blättern und Blüten behandeln zu laſſen wie mit prahleriſch aufgemachten Chemikalien, die auch ſehr wirkungsvoll ſein können, aber gewiß nicht beſſer zu ſein brauchen. K. R. Erhaltung der Reformations⸗Sammlung. Aus der Stolbergſchen Bibliothek wird die theologiſche Literatur des Reformationszeitalters ſowie die Bibelausgaben und die Sammlung von Reformatorenbildniſſen, die zum wichtigſten Beſtand der Fürſtlich⸗Stolbergiſchen Bibliothek in Wernige⸗ rode gehören, der Wittenberger Lutherhalle zur Verfügung geſtellt. Damit iſt die Gefahr einer Zer⸗ ſtreuung dieſer Sammlungen, die durch die Auf; löſung der Fürſtlich⸗Stolbergiſchen Bibliothek in Wernigerode akut geworden war, beſeitigt worden. Die Mittel werden der Lutherhalle vom Preußiſchen Kultusminiſterium ſowie dem Senat der preußiſchen evangeltſchen Kirche zur Verfügung geſtellt. Die Buchdrucker über die Reform der Rechte ſchreibung. Unter den deutſchen Buchdruckern iſt kürzlich eine Abſtimmung über die Reform der Rechtſchreibung veranſtaltet worden, an der ſich 24 428 Buchdrucker beteiligt haben. Für eine Re⸗ form der Rechtſchreibung unter Beibehaltung nur für Satzanfänge und für geographiſche ſowie Eigen⸗ namen, ſtimmten 18 102, für eine Reform mit ab⸗ ſoluter Kleinſchreibung ſtimmten 5237 und für die Beibehaltung der jetzt geltenden Recht- ſchreibung entſchieden ſich 03 be⸗ teiligten ſich 14303 Ha ger und 1205 Korrektoren. 1 W —* f 5. ä 7 Linie der kulturellen Tätigkeit Dienstag, 21. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 331 Die Flüſſe fallen! Wie erwartet, iſt das Hochwaſſer geſtern nachmittag zum Stillſtand gekommen. Aller⸗ dings erſt gegen Abend, nachdem im Laufe des Vor⸗ mittags erneutes Steigen gemeldet worden war. Auch mit dem Vorbeitreiben von Holzſtücken und ähnlichen Dingen mußte gerechnet werden, ſo daß für die verankerten Pritſchen die Gefahr vergrößert wurde. Zum Glück führte der Neckar verhältnis⸗ mäßig nur wenig Unrat mit und auch die ſtarke Strömung beſchränkte ſich auf das eigentliche Fluß⸗ 2 9 Laufe des Tages konnte dann durch den Laufkran von dem gänzlich unter Waſſer geſetzten Materiallagerplatz noch eine größere Menge Sand auf bereitſtehende Fuhrwerke verladen werden. Die Stadt ließ ihren eigenen Steiger abſchleppen, während ſonſt alle Anlagen auf ihren Plätzen ver⸗ blieben. Die Bootsverleihanſtalt Albeißer, die an exponierter Stelle liegt und immer der ſtärkſten Gefahr ausgeſetzt iſt, wurde mit ſteigendem Waſſer ſtets näher an Land gebracht und außerdem durch verſchiedene Troſſen an den auf dem Neckardamm ſtehenden Maſten befeſtigt. Auch in der Nähe der Friedrichsbrücke wurden die dortigen Anlagen auf die gleiche Weiſe geſichert. Während der ganzen Pacht war man ununterbrochen damit beſchäftigt, die über Land ſchwimmenden Pritſchen in das tiefere Waſſer zu ſchaffen, um ein Aufſitzen auf Land zu ver⸗ meiden. Hoffentlich geht jetzt endlich einmal der Waſſerſtand auf die normale Höhe zurück, damit den Anliegern die Aufregungen erſpart bleiben und da⸗ mit vor allen Dingen die Unkoſten vermieden wer⸗ den, die dieſe umfangreichen Sicherungsmaßnahmen ſtets erfordern. Der Rhein hat im Waldpark die tiefer gelege⸗ nen Wege unter Waſſer geſetzt, ſo daß geſtern im vorderen Teil des Parks nur die Hauptfahrſtraße paſſierbar geweſen iſt. Auch die Strandbadan⸗ lagen gerieten in große Bedrängnis, denn das Waſſer ſtand von beiden Seiten des Bades her bereits bis zu den Reſtaurants. Nur das Mittelſtück des Betonſtreifens ragte noch aus dem Waſſer her⸗ als. Eigenartigerweiſe wies der Rhein kaum eine Strömung auf und auch das Waſſer zeigte keine aus⸗ gesprochene Hochwaſſerfarbe.* Beſſerung der Wetterlage Das ganz unzeitgemäße Aprilwetter ſcheint nun⸗ mehr ſeinem Ende entgegenzugehen. Die Barometer⸗ nadel ſteigt langſam, aber ſicher und auch die Wol⸗ kenbildung läßt eine Beſſerung erkennen. Die letzten Tage waren aber auch gar zu unfreundlich. Der verregnete Sonntag brachte zum Abſchluß noch eini⸗ ges Donnerrollen und auch im Laufe des geſtrigen Tages ſchien es einige Male, als ob ein Gewitter in gefahrdrohender Nähe ſtehen würde. Immerhin blie⸗ ben wir von einigen Gewitterregen nicht verſchont, die wiederum nur ſtrichweiſe auftraten, dafür aber mit ungeheurer Heftigkeit niedergingen. Die Temperatur iſt immer noch anormal. Beiſetzung In der Kapelle des iſraelitiſchen Friedhofs nah⸗ men geſtern vormittag in großer Zahl die Freunde des am Samstag nach längerer Krankheit verſtor⸗ benen früheren Religionslehrers der hieſigen jüdi⸗ ſchen Gemeinde, Karl Billigheimer, Abſchied. Rabbiner Dr. Grünewald ſchilderte in herzlichen Worten die vorbildlichen pädagogiſchen Eigenſchaften des Toten, der ein gütiges Herz mit der ſeltenen Fähigkeit vereinte, die Jugend zu feſſeln. Eine be⸗ ſondere Betätigung fand Karl Billigheimer als Vorſtand des jüdiſchen Waiſenhauſes, einer der vor⸗ nehmſten Poſten, die die Gemeinde zu vergeben hat. Die aufopfernde Tätigkeit Karl Billigheimers, deſ⸗ ſen Sohn, Prof. Dr. S. Billigheimer, in vorderſter U der hieſigen Ge⸗ meinde ſteht, wird unvergeſſen bleiben. Der jüdi⸗ ſche Waiſenhausverein dankte durch Rechtsanwalt Dr. Kauffmann dem verdienten und hochge⸗ achteten Manne, dem der Dank der Zöglinge gewiß ſei. Rabbiner Dr. Unna fand herzliche Worte für das Wirken des Vorſtorbenen in der Lemle Mofes Claus⸗Stiftung. Die iſraelitiſchen Lehrerkollegen gedachten durch Hauptlehrer Roſenthal des treuen und aufrechten Kollegen. Das Wirken Karl Billigheimers werde in der Mannheimer jüdiſchen Gemeinde nicht vergeſſen werden.* Mufikdirektor E. Landhäußer 50 Fahre Muſikdirektor Emil Landhäußer, der z. Zt. wegen eines nervöſen Magen⸗ und Darmleidens für längere Zeit bei ſeinen Eltern und Geſchwiſtern in Karlsruhe zubringt, begeht am morgigen Mittwoch ſeinen 50. Geburtstag. Als Vertoner der Pfäl⸗ zer Gedichte des ſo früh verſtorbenen Dichters Hanns Glückſtein brachte er mit den ſonnigen, friſchen und ſchmiſſigen Liedern neues Leben in die Männer⸗ geſangvereine. Mit Recht ſtehen daher dem Kompo⸗ niſten Landhäußer heute die Worte aus den Meiſter⸗ ſingern reſtlos zu. Bekannt als einer der hervorragendſten Dirigen⸗ ten und als Liederkomponiſt, hat er hauptſächlich bei Geſangwettſtreiten manchen großen Erfolg errungen. (Freiburger Bundesfeſt 1929.) Sein berühmtes kon⸗ kurrenzloſes Männerquartett, gegründet 1908 durch die Herren Landhäußer und Elſishans, legt ebenfalls noch Zeugnis von ſeinem Können ab. Dem Quartett traten noch die Herren A. Erb, Ph. Brunner und M. Kratzmann 7 bei. Durch ihre im Jahre 1910 ver⸗ anſtaltete ſechsmonatige Sängerreiſe durch Deutſch⸗ land, ferner durch die zweimaligen Verpflichtungen der Grammophon⸗Geſellſchaften der Odeon⸗ und Voxwerke Berlin, wo ihre Lieder auf Platten feſt⸗ gehalten ſind, verſchafften ſie Herrn Landhäußer Ruhm und Ehre weit über Deutſchland hinaus, ſogar bis nach Amerika(Ohio), wo heute die Landhäußer⸗ Lieder täglich zum Vortrag kommen. Selbſtverſtänd⸗ lich iſt das Quartett ebenſo ſtolz auf Landhäußer wie alle übrigen Sänger. Emil Landhäußers Können iſt in den Künſtler⸗ annalen verewigt. Immer weiter, edler Meiſter, dem Volke zur Ergötzung und Erholung. Wir gra⸗ tulieren herzlichſt zum 50. Geburtstage. Ebenſo wün⸗ ſchen wir baldige Geneſung und volle Geſundheit. Dann aber friſch und geſtählt den weiteren Fünfzig K. E. entgegen! Der neue Mannheimer Elektrizitätstarif Ein Vorſchlag Die an dieſer Stelle erſchienene Veröffentlichung über den neuen Mannheimer Elektrizi⸗ tätstarif veranlaßt mich, auf einen Tarif hinzu⸗ weiſen, der in heutiger Zeit wegen ſeiner billigen Durchführung beſtimmt allgemeines Intereſſe her⸗ vorrufen dürfte, Es handelt ſich um den ſogenannten Strombegrenzertarif bei dem die Spitzenbegrenzung ohne komplizierten Zähler, lediglich mit einem kleinen Zuſatzapparat, dem Strombegrenzer, bewältigt wird. Andere Städte, z. B. Bremen und Dresden, haben ſolche Tarife be⸗ reits eingeführt und ſind als die eigentlichen Pio⸗ niere des Gedankens anzuſprechen. Die Durchführung würde folgendermaßen vor ſich gehen: Jeder Verbraucher wählt einen ſeinen Ver⸗ hältniſſen entſprechenden Maximalſtrom, wodurch die gleichzeitige Einſchaltung einer begrenzten Anzahl elektriſcher Arbeitsverbraucher möglich iſt. Es wird ihm dann für dieſen Maximalſtrom vom Elektrizitätswerk ein Strombegrenzer geſetzt, der verhindert, daß dieſer Strom überſchritten wird. Dieſer Apparat dient, da er kurzſchlußfeſt iſt, gleich⸗ zeitig als Erſatz der Schmelzſicherung. Werden nun in einem Haushalt mehr Geräte, als urſprünglich angegeben, betrieben, ſo ſchaltet der Strombegrenzer Brieftaubenflug Budapeſt⸗Mannheim Einen weiteren Bundesflug veranſtalteten am Sonntag die Reiſevereinigungen Mannheim und Umgebung. Der Aufſtiegs⸗ ort war Budapeſt. Bei dieſem Flug wurden den Tierchen die größten Anforderungen geſtellt. Die Strecke betrug 810 Kilometer. Die Tauben, über 2000, wurden Samstag früh.40 Uhr aufgelaſſen. Die erſten erreichten Sonntag früh.50 Uhr ihre Heimat. Die Wettflug⸗Dauer betrug 9 Stun⸗ den. Die Preisträger waren, wobei Feudenheim wieder ſehr gut abſchnitt: 1. Bohrmann, RV. Feudenheim; 2. Steinmetz, RV. Feudenheim; 3. Fiſcher, Theo, RV. Heidelberg; 4. Gauch, Franz, die Anlage ab. Durch Vornahme entſprechender Schaltung können bei Verlegung mehrerer Stromkreiſe in einem Haushalt dieſe nach Maßgabe ihrer Wichtigkeit nacheinander ausgeſchaltet werden. Es kann dann für jeden Strombegrenzer vom Werk eine Grundgebühr in Anrechnung gebracht werden, analog dem Tarif 4b, oder ähnlich dem Tarif 10 ein Mindeſtverbrauch angeſetzt werden. Ich halte dieſe Löſung für richtiger, wie die Staf⸗ felung nach der Wohnungsmiete, da dieſe nicht immer ein Maß für den tatſächlichen Bedarf darſtellt und außerdem in keiner Weiſe die Belaſtungsſpitze des Elektrizitätswerks günſtig beeinflußt. Eine Verbindung des Strombegrenzextarifs mit einem Mengentarif wäre beſtimmt eine Ideallöſung, da der Verbraucher nicht nur an der Balancierung ſeiner Entnahme, ſondern auch an der Höhe inter⸗ eſſiert würde. An dieſer Stelle Vorſchläge für eine ſpezifizierte Preisgeſtaltung zu machen, wäre beſtimmt verfrüht, weshalb ich auch hiervon abſehen möchte. Ich will nur noch erwähnen, daß der Strombegrenzer bereits im Handel erhältlich iſt und gegenüber den ſonſt gebräuchlichen Spitzenzäh⸗ lern eine geringe Ausgabe bedeutet, die vom Elek⸗ trizitätswerk eventuell ohne Erhöhung der Zähler⸗ miete aufgebracht werden könnte. KR. II RV. Feudenheim; 5. Spachmann, RV. Mann⸗ heim⸗Stadt; 6. Wittemann, RV. Feudenheim; 7. Müller, Hch., RV. Feudenheim; 8. Weick, Georg, RV. Oftersheim; 9. Dauth, Karl, RV. Mannheim⸗ Stadt; 10. Trapp, Gebr., RV. Feudenheim. Die Anwartſchaft auf den Wanderpreis der Se⸗ rie hat Herr Theo Fiſcher, RV. Heidelberg. Die höchſte Geſamtleiſtung erzielte Herr Adam Keßler, RV. Mannheim⸗Feudenheim mit 11 Prei⸗ ſen bei 22 geſetzten Tauben. Zum erſten Male veranſtaltet der Bund einen Nationalflug mit einer Entfernung von über 1000 Kilometer ab Debrectzin. Wie bei den Bun⸗ desflügen St. Pölten, Budapeſt und Linz iſt auf eine zahlreiche Beteiligung zu rechnen. Die Sehnſucht des Großſtädters Beſichtigung des Eigenheims in Käfertal durch den Hausfrauenbund Das von einem Mannheimer Bauunternehmer in Käfertal errichtete Eigenheim wurde am Montag nachmittag von Mitgliedern des Mannheimer Hausfrauenbundes beſichtigt. Das Haus fand im großen und ganzen guten Anklang. Mit fach⸗ männiſchem Intereſſe begutachteten die Hausfrauen die Anlage der Räume. Das Haus, an der Veilchen⸗ ſtraße in Käfertal gelegen, ſteht ſehr freundlich aus. Die Räume ſind, dem Zug der Zeit entſprechend, nicht beſonders groß, laſſen aber Stellmöglichkeiten auch für größere Möbel zu. Das Haus enthält im Keller die Waſchküche und ein für beliebige Zwecke zu verwendendes Zimmer, außerdem eine Trocken⸗ gelegenheit im Freien. Im Parterre liegen das Wohnzimmer, die Wohnküche mit der Kochniſche und einer großen Terraſſe. Im Oberſtock befinden ſich zwei Schlafzimmer und ein kleines Fremdenzimmer, nebſt dem eingerichteten Bad. Alle Räume ſind hell, freundlich und gut belichtet. Bei der Anordnung wurde beſonders auf die Arbeit der Hausfrau Rück⸗ ſicht genommen. Das Haus, deſſen Finanzierung die Baufirma übernimmt, koſtet 13,500 Mark. Bei Anzahlungen von mehreren tauſend Mark kommt es monatlich auf etwa 70 Mark zu ſtehen. Es dürfte heute leider nur Wenige geben, die ſich dieſes Heim leiſten können. Doch iſt für künftige„beſſere Zeiten“ ein Anfang gemacht, fertige Häuſer hinzuſtellen und ſie den Intereſſenten vor Augen zu führen. Tatſäch⸗ lich haben ſich auch für dieſe Bauform einige ernſt⸗ hafte Intereſſenten gemeldet. Beſichtigt wurde das Haus von mehreren tauſend Perſonen, eine Tatſache, die für den allgemeinen Wunſch nach dem Eigenheim ſpricht.* Veſſere Zeiten für Zigarettenraucher Die Notverordnung, die zweite in der noch nicht überſehbaren Reihe, hat ſich für den Raucher günſtig ausgewirkt. Für die billigſten und billige⸗ ren Zigarettenſorten wurde eine Steuerermäßigung eingeführt, die bis zu 25 v. H. geht. Dieſer Steuer⸗ nachlaß äußert ſich in der Preisermäßigung für die Fabrikate. In der Zehnerpackung iſt wieder die volle Zähl enthalten. Die blaudunſtigen Zeiten der Vorkriegszeit kehren wieder, die 272⸗Pfennig⸗Ziga⸗ rette wird in Packungen zu 4, 6 und 20 Stück, die zu 3% Pfennig in in Packungen zu 3, 6, 9 und 12 Stück ausgegeben werden. Leider liegt die Betonung noch auf dem Wört⸗ chen„werden“, denn die Behörden kommen mit der Lieferung der Steuerbänder nicht nach, ſodaß die Fabriken, bei denen vom Einzelhandel über den Groſſiſten bereits Maſſenbeſtellungen eingegangen ſind, mit dem Verſand noch nicht im gewünſchten Ausmaß beginnen können. So iſt die 272⸗Pfennig⸗Zigarette noch etwas in die blaue Ferne gerückt, aber die nächſten Tage ſchon werden, wie uns geſagt wird, eine Aenderung brin⸗ gen; die Waggons und die Laſtkraftwagen rollen vielleicht ſchon. Erfreulicherweiſe hat die verſtärkte Nachfrage die Zigarettenfabriken veranlaßt, ihre Belegſchaft wieder auf die alte Höhe und teilweiſe darüber hinaus zu bringen, ſodaß der Arbeitsmarkt dieſes Induſtriezweiges wenigſtens eine kleine Ent⸗ laſtung erfährt. Die Zigaretten werden aufgrund dieſer Verbilli⸗ gung jedenfalls wieder ihre alte bevorzugte Stelle unter den Rauchwaren einnehmen, nachdem die kleine Zigarre und namentlich die Zigarillos vor⸗ übergehend ihr den Rang ſtreitig machen 1 kh. * * Verordnung über Dienſtreiſekoſten. Das Amts⸗ blatt des Kultus⸗ und Unterrichtsminiſterjums ver⸗ öffentlicht eine neue Dienſtreiſekoſten⸗Verordnung, die die Leiſtungspflicht des Staates den Beamten gegenüber bei Dienſtreiſen auf eine neue Grund⸗ lage ſtellt. Die Koſtenerſtattung auf allen Gebieten hat im weſentlichen eine merkliche Senkung er⸗ fahren. Mit der neuen Verordnung werden gleich⸗ zeitig auch Ausführungsbeſtimmungen veröffent⸗ licht. —.—bu bK.—....... ᷑ĩ—— ñP— Die Spionin Skizze von Ebba Kahlenbelg „Es iſt alſo, glaube ich, alles klar, lieber Hallers⸗ leben: Sie fahren morgen früh ins Atlantik und bolen die Gräfin ab. Natürlich müſſen Sie mich ent⸗ ſchuldigen. Ich kann die Sitzung bei der Kreditbank wirklich nicht abſagen. Hier draußen erwarte ich Sie dann und Sie werden uns durch das Werk führen. Die Gräfin intereſſtert ſich beſonders für die neuen erkzeugmaſchinen.“ „Ich halte es nicht für zweckmäßig, Herr General⸗ direktor, Fremden einen Einblick in unſere Fabri⸗ kalionsmethoden zu geſtatten. Wir ſind doch ſelbſt dahin übereingekommen, daß wir die neuen Ma⸗ ſchinen nicht einmal patentieren laſſen, damit durch die mit der Patentierung verbundene. Publikation 1 Nachahmungen ermöglicht werden, und . Generaldirektor Burmeſter fiel ſeinem Chef⸗ ingenieur ins Wort:„Glauben Sie vielleicht daß meine Bekannten Induſtrieſpione ſind?“ Er ſchien wütend zu ſein. Dann aber lachte er ſchallend und ſchlug ſich mit der flachen Hand auf die Schenkel. „Ausgezeichneter Witz, lieber Doktor. Wirklich aus⸗ gezeichnet! Die Gräfin Walewſfka, eine der reichſten Grundbeſitzerinnen Polens, wird ſich dazu herab⸗ laſſen, ausgerechnet unſere Fabrikations methoden abzugucken. Wozu denn? Machen Sie noch mehr ſolthe Scherze, Hallersleben! Nee, mein Lieber, da können Sie ganz beruhigt ſein. Die„Gräfin“, er jnkte ſeine Stimme, als verrate er ein ganz großes Geheimnis,„die Gräfin intereſſiert ſich weniger für das Werk als für mich.“— Punkt zehn Uhr trat Doktor Hallersleben am nächſten Morgen in das Foyer des Atlantik. Natür⸗ lich war die Gräfin noch nicht mit ihrer Toilette fertig. Der Doktor ſteckte ſich eine Zigarette an und wartete Länger als eine halbe Stunde dauerte es, ehe ſie auf der Bildfläche erſchien. Schön, ſtrahlend, mit der Sicherheit einer Frau, die weiß, daß ſie nur geſehen zu werden braucht, um zu ſiegen ſtreckte ſie Hallersleben die Hand hin. „Sie müſſen ſchon verzeihen, Herr Doktor...“ Der Ingenieur beugte ſich über die ſchmal⸗ gliedrige Rechte. Er murmelte ein paar Redens⸗ arten. Donnerwetter, war die Frau ſchön! Die konnte es ſich wirklich leiſten, einen Mann nicht nur eine halbe Stunde, nein einen Tag, eine Woche, einen Monat warten zu laſſen. In ſtillen beneidete der junge Ingenieur ſeinen Generaldirektor. Neben ihm im Fond ſaß die Polin und machte Konverſation. Sie ſprach deutſch. Nicht richtig, durchſetzt von franzöſiſchen Brocken, aber es klang ſo reizend, daß Hallersleben wünſchte, die Fahrt zum Werk hinaus möge Stunden dauern. Doch der große Wagen fuhr raſch,⸗und auf der Treppe des Direktionsgebäudes ſtand groß und maſſig der Generaldirektor Neben ihm mußte der Konſtruk⸗ teur wieder in die Bedeutungsloſigkeit des Ange⸗ ſtellten zurückſinken. Er hatte zu führen, zu erklären und zu erläutern. Es war gewiß nicht leicht, die ſchwierigen techniſchen Vorgänge des Produktionsprozeſſes einem Laien klar zu machen. Hallersleben verſtand es. Aber ein unbehagliches Gefühl hatte er doch. Warum? Er muſterte die Gräfin. Eine Frau von Welt, ſicher ſehr weit gereiſt, ſchön, reich, unabhängig. Sie mußte jeden Mann betören. Sie traten in die Halle, in der die neuen Ma⸗ ſchinen ſurrten. Menſchenleer war der weite Raum. Im Mittelpunkt ſtand eine kleine Kabine mit Glas⸗ wänden, in der ein Beobachter vor den verwirrend vielen Kontrolluhren, Drehzahlmeſſern und Mano⸗ metern ſaß— als einziges Lebeweſen in dieſer Fülle vollautomatiſch arbeitender, ſich raſend bewegender Maſchinen. Hallersleben erklärte. In ihm ſteigerte ſich das Gefühl eines gewiſſen Mißbehagens. Er beſchloß aufzupaſſen. Aber nichts Verdächtiges ereignete ſich. Die Gräfin ſchien ermüdet von der Fülle des Geſehenen. Der Rundgang mochte ſie angeſtrengt haben. Sie gähnte verſtohlen, hob das kleine, vier⸗ eckige Handtäſchchen, ordnete ſich ihr dunkel glän⸗ zendes Haar und tat ein paar Striche mit der Puder⸗ quaſte über das Geſicht Das waren Bewegungen die ſich langmeilte. Und doch. Hallersleben ſprach weiſungsgemäß weiter, ob⸗ wohl es ihm gegen den Strich ging, hier von den Geheimniſſen des Werkes zu plaudern. Auch war er nicht mehr recht bei der Sache. Wieder gähnte die Gräfin verſtohlen hinter dem Täſchchen. Auch der Generaldirektor hatte es jetzt bemerkt. „Machen wir Schluß, teuerſte Gräfin! Es iſt heiß im Werk, und der Motorenlärm macht den Auf⸗ enthalt hier auch nicht angenehmer. Stärken wir uns lieber ein wenig!“ De Gräfin widerſprach nicht.— Im Salon der Direktion war ein kleines, aus⸗ erleſenes Frühſtück gerichtet. Auch Hallersleben mußte bleiben. Er tat es ungern. Nach einer kleinen Weile entſchuldigte er ſich. Er müſſe mal in ſein Büro ſehen. „Aber nicht lange bleiben!“ rief ihm die Gräfin nach, ſehr zum Mißvergnügen des Generaldirektors. Der Ingenieur blieb nicht lange fort. Zwanzig Minuten vielleicht. Als er zurückkam, überreichte er der Gräfin mit einer Verbeugung ihr Handtäſchchen. „Sie hatten es draußen vergeſſen, meine Gnädigſte.“ Gräfin Walewſka erbleichte. Der Ingenieur ſchien die Veränderung nicht zu bemerken. Unbefan⸗ gen plauderte er weiter. Die Polin neſtelte nervös an dem Täſchchen herum. Ihre Finger zitterten. „Iſt Ihnen etwas abhanden gekommen?“ Sie ſchüttelte den Kopf.. Als hätte er etwas vergeſſen, griff Doktor Hal⸗ lersleben in ſeine Rocktaſche.„Ach ſo, Herr General⸗ direktor...“ Er überreichte ſeinem Chef ein paar entwickelte Films,„hier ſind die Aufnahmen von den neuen Maſchinen. Erſt entwickelt— ich werde ſie nachher gleich kopieren laſſen.“ ö Der Ingenieur wandte ſich an die Gräfin, die der Szene mit wachſendem Unbehagen gefolgt war. einer Frau, „Sie ſind doch damit einverſtanden, daß ich die Auf⸗ nahmen, die Sie mit der in Ihrer Handtaſche ver⸗ borgenen Geheimkamera machten, gleich entwickeln ließ? Sie ſind wirklich gut gelungen— mein Kom⸗ pliment, Frau Gräfin. Aber es widerſpricht unſeren Gepflogenheiten, daß ſo ausgezeichnete Photos unſer Werk verlaſſen. Wir werden uns freuen, wenn Sie an Stelle dieſer vorzüglich gelungenen Aufnahmen ein paar andere Bilder als Erſatz von uns anneh⸗ men wollen.“ Der Chefkonſtrukteur verbeugte ſich ſehr korrekt und verließ das Zimmer. Auch die Gräfin hatte es plötzlich ſehr eilig, und als die Türe hinter ihr ins Schloß gefallen war, als der Wagen draußen anzog, da ging auch dem Herrn Generaldirektor, der immer noch die Filmſtreifen verſtändnislos in der Hand hielt, ein Lichtlein auf, und er bekam einen mords⸗ mäßig roten Kopf. Lautſprecher und Mikrophon im Operatſons⸗ ſagl. In der chirurgiſchen Klinik der Univyerſität Mailand iſt vor kurzem eine Lautſprecher⸗Anlage eingebaut worden, die bei Operationen benutzt wird und dazu dient, die Erklärungen des die Operation ausführenden oder leitenden Profeſſors den der Operation beiwohnenden Studenten hönbar zu machen. Dieſe verfolgen von der Galerie aus, die den Operationsſaal umgibt und durch eine Glas⸗ kuppel getrennt iſt, die Vorgänge. Die Anlage ge⸗ währt vor allem den bedeutenden Vorteil, daß ſich der Vortragende ohne Anſtrengung an die Zuhörer wenden und darum ſich ganz auf die Operation kon⸗ zentrieren kaun. Auch die durch die Lautſprecher⸗ Anlage ermöglichte Art des geſamten Aufbaus, daß nämlich die Zuhörer ſich außerhalb des eigentlichen Operationsraumes befinden, gewährt in hygieniſcher Hinſicht und wegen der verantwortungsvollen Ar⸗ beit zahlreiche Vorteile. Richtige Antwort.„Nun, Hänschen, ſag mir mal, welcher Monat hat 28 Tage?“„Sopiel haben alle,“ erwidert Hans ſtolz. ö 5 Von Rechtsanwalt Dr. Fritz Kaufmann Die Sorgen der kleinen und großen Neu⸗Haus⸗ ſtaatliche Hilfe gegen drohende Zwangsver⸗ beſitzer um ihre Exiſtenz mehren ſich beängſtigend. ſteigerungen. 1 Sie iſt durch die wirtſchaftliche Entwickli ung gerade und die dadurch bedingte V erſchlenderung des Neuhaus⸗ beſitzes. Vielleicht werden Interven 8 8 50 im Einzel⸗ falle noch Erfolg haben. Wie aber, wenn ſich die Sparkaſſen, Hypothekenbanken, Verncgerungsgeſe L. Faktoren ſchaften und ſonſtige Hypothekengl äubige r allgemein aus. In verſchärſ auf ihre eigenen gefährdeten 1 itereſſen berufen? Hier kann nur ſtaatliches Eingreifen helfen. Zuſtän⸗ ir iſt grundſätzlich nur die Reichsregierung. der letzten Heſitzer kann Verpflichtungen Einkommens tengehälter, wirken ſich nicht tem Maße bekon ſeinen feſtſtehen eſchüttert. Kein Neu⸗Haus⸗ tragbaren des N en⸗Hausbeſitzer mi und ſei geſetzlich zarten und Vertröſtungen, 5 die verfü⸗ 1915 Wunder ge Geſetzgebung hier eingreifen wird, iſt 4 4 Aber ehr getan. Für viele Neu⸗Hausbeſitzer hat ſchon 12 geſchlagen. Für viele wird es ſchon vor 12 ſein. Wir leben in der Zeit der 9 rordnungen. Wenn eine ee ee not⸗ tut, dann auch k Artikel 5 der Reichsverfaſſung gibt hierfür die ge⸗ ar glücklich ſin ö wicht zu die droher ihre Türe nen nicht m 1 pfindliche Ein etzliche Grundlage ab. Er erfährt eine immer weiter 8 deſcheidenen ausholende Auslegung. Dieſer Notwendigkeit kann i mehr. Aber man ſich heute ni ver ſchließen.. Im Gegenteil, man Dausbeſider muß ſie fordern. Reichspräſident kann bei Ge⸗ tals, ſondern e fähr dung der öffent cen Sicherheit und Ordnung zu a erſtellung die nötigen Maßnahmen 2 * 1 — 2 24 75 0 2 — — Lal 5 er nicht ſelten in — — — —. — ſeinem Herzblut gebaut he Man denke nur an die vielen Kriegsbeſchä⸗ Artikel 18 Abſatz 4 beſagt aber ausdrücklich, digten, die um den Verluſt ihrer Kapital⸗ daß bei Gefahr im Verzuge auch die Landes⸗ e fürchten müſſen. regierungen für ihr Gebiet derartige einſt⸗ weilige Maßnahmen treffen können. Die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und g 5 3 f Ordnung beim Zuſammenbrechen des Neu⸗Haus⸗ . ſeinen 29 Milliarden inveſtiertem Kapi⸗ n Heimatland heute ſchon in a Die Fälle werden eshalb ſollte es die din ſchreiten des Rei⸗ Abſt 1 Initiative ſatz 4 RV. anord⸗ i tal erſtreckt ſich auf ganz Deutſchland. Wir ſpüren 1 nicht ches ankomm Naß nad⸗ ergreifen und 18 genug men 3 er eu⸗Haus b gleichen nen, daß bis ar Lie genſchaftsverſtet⸗ 5 Gemein g e ſteher der gerungen— auch 0 eſitz wird davon be⸗ 3 3 troffen— nicht mehr finden dürfen, wenigſtens ö 5 gelingen bis Beruhigung und normale Zeitläufte wieder⸗ wird, den 5 1 ei kehr nen Mieter 1 zunäüchſt um E* i N 1 dd o 5 2 dnun ir ö 1 ni den don Nen⸗Hausbeſitzern 1 ein hmen. Sie wird auch eine 1 ſee euten, die in der gegenwärti⸗ f 9 re pſychologiſche Rück en 5 a er bodenf r Stürmiſche Stadtratsſitzung * Karlsruhe, 19. Juli Kommunale Chron 2 e 20 liche 2 dern * dert NA 4 S Ver Nrankrei E 9 eder 5 8 K 8 11 a n A= e er Termin fd 2 e er Termin für Die . r Stadtparlaments DSZ TE r 5 der Der Kehler Voranſchlag — nung ———— Soransslas 1881 wurde d Rn 2 mhm z FNietn in der m 8 4 Aus usgaben und 25 5 en 189905 geſtellt. Der ungedeckte *. Auf 5 500 4, über deſſen 77 Decke erſt entſcheiden ſoll. Film⸗Rundſchau Sloria: Die Arche Noah 1 Der 22 — 2 2 Nen 5 1 cigengen. 1 Ann Nes rerteizlagen 2 Ferasbegleß sec: Damn rechter TI K. Sri Ant Feel N J irt flag der rind Sem n den in em E n deem en, e eee er eee een eie . ite/ Nummer 381 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dieſes 8 2 5 1 l t a i e 5 an die Italiener ſind mit 8 wenn nicht alles vor eren der bis 9 landete eitmacht d getommen Außerden d iſt noch Ungarn mit einer oſſestelen . 8 l harten Rechten ſeines die 8 haben ſich in den letzten Jahren 575. N— Nl(el dien kamm„ihr Pferdematerial iſt heute als gut W 10 55 em e kannendteßer Sar rer genen weden, zwe Leiiner⸗„Württen 8, der von deus 11 E eck lan am 1 be und zwar mit gutem Erf Vagenpferdebeſitzern eine ganz unge⸗ Maße iſt man den acdegeretenmen. für Geſp vanne gibt dann auch de Name A8 eine Reil genannten M ara: thonfa 5 2 ich viele Vierſpänner betet 1 beg 0e 1 8 — 4 i Lorberen. wie 8 8 4 derne eitſprünge von 7 * J 2 1 — 14 9 2 b 1. . H 00 2 t im Zeichen großer 1 rein auf Grund de 6 — 9 27 * 5 n 1 7 W* 1 L 2 —+ 6 4 * n NU 2 — 19 2 07 2 2 . 90 60 * ** „ r 2 9 725 E * 1 neee Verei ns aft degrüßt. 2. Vorſitzender rektor Gebring. Die nicht abgelaufen. Wollmann. eſchäftsführung ver⸗ Han den von Schäfer; wie Schwärzel, Block, en Dorfes im Handball⸗ inder. Weitere ig, Preſſe: Anke, Ve erauügen: Brückl und Gräther, derwa ttungskörper ſiebl biläumsfahr entgegen. 5 Dyhrenfurthb, 5 a 19 7 en 1 war noch e . A e * 1 Länderborkampf Sean ürtbemberg 4 12 war. 9 vereint ſie unbefangen it rübrende er 1 vor ſie ei zergnickenden Hu⸗ köſtlich gloſſtert. In. molz ote Frau und ehrfürchtig lied der Müttertichkeit und Kamerad⸗ e der Tup der modernen Frau 585 * 15 4 10 Se — . Internationales Reitturnier in Aachen Die Ergebniſſe: Conrod⸗Saar— Schmitt⸗ ⸗Württemberg. ausgeglichenen 1. einen wuchtigen Treffer auf 10 Nach der er. e Bolay die Kinnf 8 Federgenfch; . bc ee N er Der Runde 1. Rund den 0 en— Held⸗ Würt lte dem Soar⸗ Baue er⸗Württem⸗ 25. Tour de Frante 5 auf. 18. Etappe Radrundfahrt von Die Strecke hol nderniſſen, ſpäter iges Gelände. ſt, ſie blieben beiſammen. allein aus⸗ folgung ent⸗ 1 eine Ros ang, darunter 1 e Mannſchaft. Im Ein⸗ wertung 9 der Montag 4 8— des. Waldhof von dem ar ſchon ein iſt kurz ge⸗ horener grü⸗ georbetteke Arbeit ge⸗ Vorſitzenden Dr. Vorſitzenden In ſeinem Ge⸗ Wenn auch cher Not ſtand, enen Meiſter⸗ ſeiner Finanzen oben bezeichneten inſicht ſtand die 1 Mit tleh wirt ſchaftlichen n. l wurde derbeiträge ge⸗ i re Rückwirkungen im vergangenen ollen longjährigen 5 Brückl und des Im Gegenſatz zur Schasmei er des Vereins dar⸗ a ilceidunge⸗ und Wie⸗ hat ſich deutlich im 3 ſteht die die Verwaltung Spieljahr mit uſchanerzahl en, der — u 1 8 daher ſehr vorſichtig hrt wird. Dis⸗ zeit wurde die Vereinszeitung. Sie ließ mehr 8 ebenſo ande erem Gebiet gemacht werden, waren. In Auen u Schlesien ite ickte. later ee ae des Geſamtvor⸗ ſſ 78geit abgelaufen Die Wieder⸗ ihrers er⸗ Buchwerkſtätten Frau der Welt“ 8 8 roſeſſer Dußrenfurth, e 0 Männern in mehr als Strapazen am Kampf um Frau Dußbrenfurth t und von ihrer Auf⸗ — Berwal erin, Kochin, Sekretärin und Waſſerſtandbeobachtungen im Monat Juli 4— N. 18 20. 2 1 2 11 eee 0 2222 ———— U———— e e e e e nne 2883228 en 25 1 5 — edv—— W ii 5 gefperrt N e 1 3 . von bot aäter inde. eben men. aus⸗ ent⸗ eine Hein pfige den tö⸗ Goe⸗ tbri⸗ ter Ein⸗ ntag 1 chau dienstag, 21. Juli 1931 Aus Baden Landwirtſchaftliche Rundſchan :2: Südliche Bergſtraße, 20. Juli. Die bereits begonnene Getreideernte hat zurch den anhaltenden Regen einen unliebſamen Aufſchu b erlitten. Das meiſte Getreide hat ſich in⸗ zwiſchen infolge der Näſſe auf den Boden gelegt und droht, auf dem Halm auszuwachſen. Die ſchon ge⸗ ſchnittene Frucht ſieht troſtlos aus, ſofern ſie nicht gleich gebunden und aufgeſtellt wurde. In dieſem regenreichen Sommer wäre es ſehr empfehlenswert wenn gar kein Getreide auf den Boden gelegt würde. Für das Wieſengras, Klee, Dickrüben und Mais war bisher das richtige Wachswetter. Nur den Kartoffeln wird die anhaltende Näſſe allmählich recht gefährlich. Auch der Tabak hat ſich gut entwickelt, braucht aber jetzt unbedingt auch Sonne. Die wenigen noch vorhandenen Hopfen zeigen nicht viel„Anflug“, d. h. Blütenanſätze. Mit dem Stand der Reben kann man bis jetzt ſehr zufrieden ſein. Rechtzeitige Aufklärung und ein ſtarker Abwehrwille haben die Schädlinge nicht be⸗ sonders wirkſam werden laſſen. Jetzt muß vor allem noch auf den Sauerwurm(Stürmen!) und auf den Aeſcheriſch(Schwefeln) geachtet werden. Es ſteht auch eine zufriedenſtellende Obſterute in Ausſicht. Beſonders die Bäume, die voriges Jahr nichts hatten, haben reichen Behang. Auffallend reich geſegnet ſind die Nußbäume; ſo ſieht man z. B. das gewiß ſeltene Bild, daß ein ſtattlicher Nußbaum wegen ſeiner ſchweren Laſt ſogar geſtützt werden mußte. Wenn der Volksmund recht hat, daß Nuß⸗ jahre Buben jahre ſind, dann eröffnen ſich allerhand Ausſichten. Bei den Bienen iſt die Schwarm⸗ zeit vorüber. Es fielen nur wenige Schwärme, auf manchen Ständen gar keine. Gewandert konnte noch nicht werden, da von einer Tannentracht im Schwarz⸗ walde noch keine Rede war. Selbſtmordverſuch aus wirtſchaftlicher Not * Karlsruhe, 19. Juli. In einem Hauſe in der Degenfeldſtraße verſuchte am Freitag mittag ein 54 Jahre alter arbeitsloſer Dreher ſich dadurch das Leben zu nehmen, daß er ſich mit einem Ter⸗ zerol einen Schuß in die rechte Schläfe bei⸗ brachte. Der Lebensmüde, der ſich ſeinen Angehöri⸗ gen gegenüber in letzter Zeit wiederholt dahin ge⸗ äußert haben ſoll, daß, wenn er nicht bald Arbeit bekomme, er ſich das Leben nehmen werde, wurde ins Städt. Krankenhaus eingeliefert, wo er in be⸗ denklichem Zuſtand darniederliegt. Faſt die Hälfte Kurgäſte Ausländer dv. Baden⸗Baden, 21. Juli. Die Fremdenver⸗ kehrsſtatiſtik von Baden⸗Baden weiſt für die Zeit vom 1. bis 15. Juli eine Geſamtbeſuchsziffer von 3908 Perſonen auf. Davon waren 2144 Deutſche und 1764, alſo faſt die Hälfte, Ausländer. An der Spitze der Ausländer ſtanden die Vereinigten Staaten mit 635, die Niederlande mit 306 und Groß⸗ britannien mit 303. Giftmord * Freiſtett(Amt Kehl), 20. Juli. Am 17. Juli ſtarb hier plötzlich die Witwe David Schütt im Alter vog 69 Jahren. Da ſie mit ihren Angehörigen nicht in beſtem Einvernehmen lebte, munkelte man, daß die Frau keines natürlichen Todes geſtorben ſein könne und anſcheinend vergiftet worden ſei, weil ſie ihrer Schwiegertochter und deren Liebhaber nicht zu Willen geweſen ſei. Der Liebhaber der Schwiegertochter wurde inzwiſchen verhaftet und hat nach längerem Leugnen eingeſtanden, daß er Schlafmittel erworben und dieſe der alten Frau im Einverſtändnis mit der Schwiegertochter eingegeben zu haben. Die Schwiegertochter wurde daraufhin ebenfalls verhaftet. Beide wollten ein Gut kaufen und benötigten dazu Geld, was ihnen die alte Frau verweigerte. Die ruchloſe Tat hat hier begreifliche Aufregung hervorgerufen Ertrunken aufgefunden * Hauſach i.., 19. Juli. Der 83 Jahre alte Metzger Auguſt Decker, der ſich im Altersaſyl des hieſigen Krankenhauſes befand, wurde in der Kinzig liegend ertrunken aufgefunden. Offenbar hat der alte Mann ſeine Füße waſchen wollen, hat da⸗ 8 Uebergewicht verloren und iſt in die Kinzig ſtürzt. Das Urteil im Pfaehler⸗Prozeß 9% Jahre Gefängnis und dreijähriger Ehrverluſt Offenburg, 20. Juli. Im Pfaehler⸗Prozeß wurde am Montag abend das Urteil geſprochen. Der Angeklagte, Fabrikant Georg Pfaehler, wurde wegen betrügeriſchen Bankerotts, verſuchten Betrugs in 13 Fällen, vollendeten Betrugs und einigen Fällen der Unterſchlagung zu drei Jah⸗ ren, ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Darauf werden acht Monate, 29 Tage der Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet. Die Bürgerlichen Ehren⸗ rechte wurden auf die Dauer von drei Jahren ab⸗ erkannt. Der Staatsanwalt hatte 4% Jahre Ge⸗ ſängnis beantragt und dabei bereits mildernde Um⸗ ſtände berückſichtigt. Das Gericht ſagte zu der Zu⸗ billgung mildernder Umſtände, daß der Angeklagte zweifellos erblich belaſtet ſei, was ihn aber nicht ſtraffrei mache. Beim betrügeriſchen Bankerott ſei zu berückſichtigen, daß er ſich perſönlich keine Vor⸗ teile verſchafft hatte. Weil eine Reihe der Betrugs⸗ fälle durchaus gemeine Handlungen darſtellten, wur⸗ den ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Feitung Anwetter⸗Nachrichten Aus Mittelbaden * Karlsruhe, 20. Juli. Die anhaltenden Regengüſſe der letzten Tage haben in verſchiedenen Gegenden unſeres Landes zu Ueber⸗ ſchwemmungen geführt und ſchwere Schäden ver⸗ urſacht. Im Gebiet der Acher und der Büllot ſind weite Flächen überſchwemmt. Bei Vimbuch(Amt Bühl) ereignete ſich ein Dammbruch; die Straße nach Steinbach iſt unpaſſierbar. Aus der Gegend von Bruchſal, namentlich aus Karlsdorf, Ubſtadt und Odenheim, kommen Hiobspoſten über erneute Heimſuchungen durch das Hochwaſſer der Saalbach und Kraichbach. Auch die Pfinz hat in der Gegend von Grötzingen und Weingarten durch Ueberflutung der Aecker und Gärten be⸗ trächtlichen Schaden verurſacht. Bei einer Bau⸗ ſtelle am Michaelsberg bei Untergrombach ereignete ſich dadurch ein Unfall, daß eine Böſchung durch die ſtarken Regengüſſe unterſpült wurde und ſich eine Erdmaſſe von etwa 60—70 Fuhren loslöſte. Zwei Arbeiter wurden darunter begraben, konnten aber glücklicherweiſe lebend geborgen werden. Allerdings haben beide innere Verletzungen davongetragen. Das Angelbachtal im Bezirk Wiesloch hat gleich⸗ falls aufs neue unter Hochwaſſer ſchwer gelitten. Aus Heſſen sw. Bensheim, 20. Juli Am Sonntag nachmittag gingen in unſerer Gegend ſchwere Wolkenbrüche nieder. In einer Stunde waren die Bäche um etwa drei Meter geſtiegen. In Bensheim ſtanden mehrere Stadt⸗ viertel unter Waſſer. Am Ritterplatz war durch Schlammaſſen der Verkehr für kurze Zeit ge⸗ ſperrt. In Reichenbach ſtürzte ein altes Haus ein. Auch in der Gegend von Bad⸗Wimpfen hat das Unwetter rieſige Ausmaße erreicht. Im benachbar⸗ ten Kochendorf mußte durch Notbrücken Zugang zu den Häuſern geſchafft werden. In Schönberg iſt eine Brücke über die Lauter ein⸗ geſtürz et. Schwere Steinblöcke ſind abgehoben, Mauern eingeſtürzt und durcheinander gewirbelt. In der Gegend von Lindenfels erreichte das Unwetter ſeinen Höhepunkt; geknickte Bäume, Waſſer, Schlamm und Steine machten den Einwoh⸗ nern und Feuerwehren zu ſchaffen. In Worms mußten die Nibelungenſpiele, die be⸗ reits am Samstag begonnen hatten, abgeſagt und verſchoben werden. Der Rhein iſt ſeit Samstag um 62 Zentimeter geſtiegen. Auch am Montag ſetzte wie⸗ der ein kurzes Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen ein, der glücklicherweiſe nicht lange anhielt und auch bisher beſonderen Schaden nicht anrichtete. Brief aus Bruchſal Bruchſal, im Juli 1931. Von allen Beſchlüſſen, die den Stadtrat und an⸗ ſchließend den Bürgerausſchuß am ſtärkſten beſchäf⸗ tigten, iſt der Beſchluß über den Voranſchlag des Rechnungsjahres 1931/32 ſicherlich der bedeutendſte. Daß es den Mitgliedern des Stadtrats bzw. des Bürgerausſchuſſes nicht leicht gefallen iſt, ihre Zuſtimmung zu geben, verſteht ſich bei den gegenwärtigen„Notetats“ von ſelbſt, geht übrigens auch daraus hervor, daß der Stadtrat den Voranſchlag zunächſt abgelehnt hatte, ſpäter aber dann ſein Urteil revidierte und mit Rückſicht auf die Erhaltung der Selbſtverwaltung der Stadt die Ge⸗ nehmigung erteilte. In der Bilanz ſieht der Voran⸗ ſchlag folgendermaßen aus: Einnahmen 2310 900%, Ausgaben 2936 860 J,, ungedeckter Aufwand 625 460 Mark. Zu deſſen Deckung werden erhoben: vom Grundvermögen(34 026 600/.15, vom Betriebs⸗ vermögen(11 958 600%).53% und vom Gewerbe⸗ ertrag(2 572 200%).68/ pro 100% Steuerwert. Erhöht werden die Laſten aber noch durch die Ein⸗ führung der Getränkeſteuer(in Höhe von 5 Prozent), durch die Erhöhung der Gemeindebierſteuer auf 200 Prozent, durch die Erhöhung der Bürgerſteuer auf gleichfalls 200 Prozent, da die ſcharfen Rückgänge der Einnahmen und die erhöhten Ausgaben gegenüber dem Vorfahre eine Mehrbelaſtung von 276 000/ brachten. Es iſt klar, daß die Stadtverwaltung bemüht iſt, alle irgendwie vermeidbaren Ausgaben betiſeite zu laſſen. So kann man in einem der Stadtratsberichte nachleſen, daß mehrere Anträge auf Inſtan d⸗ ſetzung ſtädtiſcher Wohnungen im Hinblick auf die geſpannte Finanzlage der Stadt abgelehnt werden mußten. Andere Arbeiten freilich laſſen ſich nicht umgehen: ſo erhielt das Stadtbauamt Auftrag zur Vorlage einiger Projekte für die neue Lei⸗ chenhalle, deren Erſtellung in Teilabſchnitten nicht mehr lange hinausgeſchoben werden kann. Die Erd⸗ und Maurerarbeiten für den Ausbau des Quellenſchachtes der ſog. Glaubitzquelle, die für die ſtädtiſche Hochdruckwaſſerleitung nutzbar gemacht werden kann, da die Quelle die höchſtgele⸗ gene auf Bruchſaler Gemarkung iſt, wurden ver⸗ geben. Großer Schaden iſt ſodann der Stadt durch die verſchiedenen Unwetter und Hochwaſſer entſtanden, die, wie bekannt auch in der Um⸗ gegend teilweiſe verheerend gewirkt haben. Der Schaden auf dem ſtädtiſchen Gutshof wird allein auf 7000 Mark beziffert, der bei der Elektri⸗ zitätsverſorgung und dem Gaswerk wird auf wei⸗ tere 9000 Mark geſchätzt, dazu kommen die Hoch⸗ waſſerſchäden an den Saalbachufern, an den Straßen uſw., ſodaß mit einer erheblichen Belaſtung zu rechnen iſt. Trotzdem wird die Stadt ſoweit als mög⸗ lich ſoziale Maßnahmen zur Linderung der allge⸗ meinen Not ergreifen und fördern. 5 a So hat das ſtädt. Fürſorgeamt Richtlinien für die Wohnungsfürſorge für minderbemit⸗ telte kinderreiche Familien herausgegeben und auch die in der Zeit vom 11. Mai bis 27. Juni abgehal⸗ tenen Aus bildungskurſe für Erwerbs⸗ loſe an der Gewerbeſchule dürfen an dieſer Stelle genannt werden, da in dieſen Kurſen der notwen⸗ dige Kontakt der beruflos gewordenen Menſchen zu ihrem Beruf wieder hergeſtellt und damit eine reiche moraliſche Saat ausgeſtreut wird. Leider iſt die Entlaſtung im Arbeitsamtsbezirk Bruchſal nach den letzten Berichten über die Arbeitsmarkt⸗ lage nur eine geringe, die abſolute Zahl der Ar⸗ beitſuchenden weſentlich höher als im Vorjahr und damit auch der Druck der„wirtſchaftlichen Depreſ⸗ ſton“ weit ſpürbarer als in den Vorjahren. Hoffent⸗ lich kehrt auch hier bald eine Wendung zum Beſſe⸗ ren ein, F ã DvGbPbPbPfPbPGPßGbßßwGßbßGGwßG0bßßbßbGbGPbPGPGPGTPTPTGTGTPTPTGTPTGTPTPTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTPTGTVTGTGTGTGTbTbTGTGTGTböVGTͤTVͤTͤTbTͤTböTVTbTVTbVTVTbTVTbTbT'TbTbTbTVTVTVTwVTwTwVwwWTwTVwwwwwwwww— Neue Schwarzwaloͤſtraße rdv. Karlsruhe, 21. Juli. Im badiſchen Schwarzwald iſt das Straßennetz für den Kraftwagen⸗ und Wanderverkehr in der letzten Zeit durch wertvolle Ergänzungen weiter ver⸗ beſſert worden. Im nördlichen Schwarzwald wurde ein neuer ſtaubfreier Wanderweg eröffnet, der die vielbegangene Strecke Seibelseckle⸗Mummelſee, die früher auf der bekannten Autohöhenſtraße lag, oberhalb dieſer Straße verlaufen und am Mummel⸗ ſeeufer ausmünden läßt. Der Weg iſt mit einer deutlichen Markierung verſehen 5 Im ſüdlichen Schwarzwald wird z. Z. die Feld⸗ bergſtraße von Bärental aus aufwärts groß⸗ zügig für den Kraftwagenverkehr ausgebaut, wobei die Breite der Straße vergrößert und die Kur⸗ ven verbreitert und flacher geführt werden. Um dem Wanderer hier eine Erſatzwanderſtrecke zu geben, wird etwa 20—30 Meter oberhalb der Auto⸗ ſtraße parallel ein 1,50 Meter breiter ſtaubfreier Fußweg bis zum Karitasjugendheim erbaut. Der neue Weg wird den Feldbergwanderern be⸗ ſonders ſchöne Ausblicke auf das Bärental und den Titiſee geben und im Winter für den Ski⸗ läufer einen willkommenen Aufſtieg⸗ und Abfahrts⸗ weg bilden. Die Feldbergautoſtraße ſelbſt wird im Winter für den allgemeinen Kraftwagenverkehr offen gehalten. Zu Beginn der Wanderzeit ſtehen alſo im Badiſchen Schwarzwald zwei neue ſtaubfreie Fuß⸗ wege in landſchaftlich außerordentlich reizvollen Gegenden für den Wanderer und Touriſten mit guter Markierung zur Verfügung. * Tödlicher Sturz von der Treppe * Pforzheim, 19. Juli. Der 30jährige Inſtalla⸗ teur Willi Schmidt fiel in ſeinem Wohnhaus die Treppe herunter und mußte bewußtlos ins Kranken⸗ haus gebracht werden, wo ein Schädelbruch feſt⸗ geſtellt wurde. An deſſen Folgen iſt er abends gegen 7 Uhr geſtorben Der vertrauenswürdige Stammgaſt Speyer, 20. Guli. Der 35 Jahre alte verheiratete Kaufmann Her⸗ mann Birkenmeyer von hier, ſ. Zt. aktives Mitglied der Speyerer Separatiſtenbewegung, ſtand wegen erſchwerter Unterſchlagung vor dem hieſigen Schöf⸗ fengericht. Als ſtändiger Gaſt eines hieſigen Kaffee⸗ hauſes gewann er bei der Beſitzerin und dem Ser⸗ vierfräulein mehr und mehr Vertrauen. Den Höhe⸗ punkt erreichte dieſes, als die Beſitzerin verlauten ließ, daß ſie eine Erbſchaft erwarte. Da die Cafs⸗ tiere den Plan hatte, ſich von ihrem Ehemann zu trennen, fand B. für ſeine Abſichten günſtigen Boden. Er redete ihr zu, mit dem zu erwartenden Gelde im Auslande gemeinſam ein Kaffeehaus zu er⸗ öffnen. Der Angeklagte verſtand es, 3675/ in ſeine Hände zu bekommen. Statt nun die ihm aufgetragenen Paßangelegenheiten in Berlin zu regeln, fuhr er nach Augsburg— zu dem inzwiſchen dorthin verzoge⸗ nen Servierfräulein, dem er einen„Freund⸗ ſchaftsbeſuch“ abſtattete. Die Kriminalpolizei reiſte hinterher und konnte Birkenmeyer alsbald verhaften. Von dem ihm anvertrauten Gelde hatte er in der kurzen Zeit von ſieben Tagen bereits 450/ für eigene Zwecke durchgebracht. Das Urteil lautete auf ſechs Monate Gefängnis. * 8 Erfolgreiche Berufung. Vollen Erfolg mit ſeiner Berufung hatte ein 22jähriger Spengler aus Wies⸗ loch, der wegen ſchweren Raubes vom Schöffengericht Heidelberg zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt wor⸗ den war. Er hatte im April einer Frau die Hand⸗ taſche mit 5,70/ gewaltſam entriſſen. Dieſe Frau hatte ihn angeſprochen und war mit ihm handelseinig geworden. Alsbald reuten den Spengler die drei Mark. Er ging der Verführerin nach, um ſein Geld zurückzufordern und entriß ihr dabei die Taſche. Ein Schutzmann ſtellte ſich ihm in den Weg, als er eben die Taſche hinter der Mauer am Landgerichts⸗ garten verſteckt hatte. Die Vorgänge konnten nicht ganz aufgeklärt werden. Der Verteidiger bean⸗ tragte Freiſprechung ſeines Mandaten, dem das Gericht ſtattgab. 142. Jahrgang/ Nummer 331 Aus der al Selbſtmord auf den Schienen * Bad Dürkheim, 20. Juli. Heute vormittag gegen 8 Uhr ließ ſich zwiſchen Wachenheim und Bad Dürk⸗ heim die 65jährige Frau Magdalena Rein bold aus Bad Dürkheim von einem Zuge überfah⸗ ren. Sie wurde ſofort getötet. Verkehrsſchutzmann aus— Gummi dv. Neuſtadt a. d.., 21. Juli. In dem ſchönen Pfalzſtädtchen Neuſtadt/ Haardt verſieht neuerdings ein Verkehrsſchutzmann aus— Gummi an einer „ſcharfen“, lebensgefährlichen Straßenkreuzung den Polizeidienſt. Da ſein lebendiger Kollege an dieſer Ecke ſehr oft in Lebensgefahr geraten iſt, ein Vor⸗ gänger aus Holz mit rotem und grünem Verkehrs⸗ licht im Laufe der Zeit völlig zerſplittert wurde und auch ein Zemeuntſockel nichts nützte, hat man es nach ſo vielen Mißerfolgen mit einem über lebensgroßen Verkehrspoliziſten aus Gummi verſucht, zu dem die Neuſtädter Gummifabrik das Material lieferte. Das Stehauf⸗ männchen der Kinderſpielſtube kann alſo auch ganz ernſthafte Aufgaben erfüllen. Ein Greis erhängt ſich * Laumersheim, 20. Juli. Ein ſchweres Leiden trieb den verheirateten 73 Jahre alten Makler Peter Stricker von hier am Samstag in den Tod. Der bedauernswerte alte Mann machte ſeinem Leben durch Erhängen im Stall ein Ende. Der tödliche Jagdunfall aufgeklärt * Herxheim bei Landau, 20. Juli. Die heute vor⸗ mittag abgeſchloſſenen Ermittelungen des Landauer Gerichts über den tödlichen Jagdunfall bei Herxheim haben beſtätigt, daß der verunglückte Müh⸗ lenbeſitzer Dorkenwald den Schüſſen eines Jagdgenoſſen zum Opfer gefallen iſt. Die töd⸗ lichen Schrotſchüſſe wurden von dem Kaminkehrer⸗ meiſter Hierl abgegeben, der an der Jagd als Gaſt teilnahm. Dieſer hat bereits ein Geſtändnis abgelegt. Er war auf dem Hochſtand im Anſitz und glaubte im Gebüſch ein Reh zu beobachten. Nach drei Schüſſen auf das vermeintliche Reh hörte er die Hilferufe eines Menſchen. Hierl eilte nach ſeiner Ausſage hinzu und fand Dorkenwald mit ſchweren Verletzungen auf. Dorkenwald iſt— wie bereits kurz gemeldet— inzwiſchen geſtorben. Proteſt gegen die Vieheinfuhr in das Saargebiet 1 s* Landau, 20 Juli. Für die Vieheinfuhr in das Saargebiet ſind nach den neuen Ginfuhrvorſchriften nur die Schlachtpieh⸗ märkte München, Nürnberg, Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim lieferungsberechtigt. Der un⸗ mittelbare Abſatz aus der Pfalz iſt dadurch bedenk⸗ lich unterbunden. Die pfälziſche Brennereiwirtſchaft wird, wie aus Kreiſen Ja wirtſchaftlicher Brennerei⸗ beſitzer verlautet, von dieſer Regelung empfindlich getroffen. 5 Während nach der neuen Einfuhrreform Prä⸗ mien für die Einfuhr in das Saargebiet gewährt werden und den außerpfälziſchen Viehmärkten eine Unterſtützung zugute kommt, iſt die Pfalz, beſon⸗ ders aber der Saargrenzbezirk merklich geſchädigt. Die Maſtviehhaltung hat in der Pfalz, namentlich aber in den Saargrenzbezirken, durch die große Ver⸗ breitung der Brennereien eine beſondere Bedeutung und wird durch die Neuregelung der Einfuhr abſatz⸗ techniſch außerordentlich benachteiligt. Der Ver⸗ band Rheinpfalz landwirtſchaftlicher Brennereien hat deshalb einen Proteſt an die Reichsregie⸗ rung gerichtet, der mit allem Nachdruck den dtrek⸗ ten Abſatz von pfälziſchem Vieh nach dem Saar⸗ gebiet fordert. Vom Grenzverkehr Zweibrücken, 20 Juli. Im kleinen Grenzver⸗ kehr an den Zollſtraßen zwiſchen Weſtpfalz und Saargebiet ſind für die Grenzgänger in der Mit ⸗ führung von Tabakwaren ſeit einigen Tagen neue entſcheidende Beſtimmungen des Reichsfinanz⸗ miniſters in Kraft getreten, wonach auch das Mit⸗ nehmen der bisher erlaubten kleinen Mengen Ziga⸗ retten, Zigarren und Tabak auf dem Landweg unterſagt iſt. Da die Beſtimmungen nicht öf⸗ fentlich bekannt gemacht worden ſind und daher ptel⸗ fach übertreten werden, iſt eine Bekanntgabe durch die zuſtändigen Zollbehörden dringend notwendig. Seit einigen Tagen iſt eine verſchärfte Ueber⸗ wachung der Grenzen mit Abſperrmaßnahmen uſw. in Vollzug geſetzt worden, wobei die Zollbeam⸗ ten zur Durchführung der Aufgaben mit Karabinern ausgerüſtet ſind. Jedermann, den es angeht, ſei vor dem ſo beliebten Zollſchmuggel eindringlich gewarnt. Autounglück— Ein Todesopfer * Ormesheim(Saarpfalz), 20. Juli. Am Sonn⸗ tag mittag rannte das Auto des Miniſterialrats Dr, Becke r⸗Saarbrücken, der ſich mit ſeiner Frau und drei Kindern auf einer Fahrt in die Pfalz befand, infolge der naſſen Straße in den tlefen Graben und prallte dann gegen einen Straßenbahn maſt. Die Ehefrau von Dr. Becker erlitt hierbei eine ſo ſchwere Glasſplitterverletzung an der Halsſchlagader, daß ſie bei Eintreffen ärztlicher Hilfe bereits verblute war. und alles übrige: Franz Kircher— an und geſchäftliche Mit⸗ Ur unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei 8 e ee 3 Dienstag, 21. Juli 1931 Stützungsaktion für die Schröderbank ausſichtsreich Bremen, 20. Juli.(Eig. Dr.) Die Verhandlungen über die geplonte Stützungsaktion für die Schrö⸗ derbank konnten im Lauf des heutigen Tages ausſichtsreich weitergeführt werden. So raſch, wie heute morgen geglaubt, iſt man aber nicht zu entſcheidenden Schritten gekommen. Es ſoll auch mit einer Beteiligung der Rei ch 8 bank bei der Stützungsaktion zu rechnen ſein. Von onderer Seite wird Her K. Z. dazu noch gemeldet: Von Kreiſen, die der Hondelskommer, Kreishandelskammer, Gewerbekammer und Landwirtſchaftskammer in Bremen naheſtehen, iſt es unternommen worden, einen Garantiefonds zu⸗ a m menzubringen, der als Grundlage für die Wie⸗ deraufrichtung der Schröderbank ausreichen wird, wenn man die vorhandenen Ausſichten auf anderweitige Hilfe in Rechnung zieht. Dieſe Kreiſe betrachten ihre Bemühun⸗ gen, dieſen Fonds aufzubringen, als ausſichts voll. * Bayeriſche Staatsbank. München. Das Jnſtitut ver⸗ öſfentlicht, wie üblich, nunmehr den Halbjahresbeſtand vom 30. Juni 1931. Danach iſt die Bilanzſumme von 400,5 auf 380,97 Mill.& auf beiden Seiten geſunken. Unter den Paſſiven werden ausgewieſen(in Millionen): Schulden in laufender Rechnung: täglich fällige 131,7(129,6); an Kündigung gebundene 1779(218,6); laufende Akzepte 19,8 (4,7); Privatdepoſiten 12,6(11/9) und gerichtliche und Ver⸗ waltungsdepoſiten 3,6(3,5). Auf der Aktivpſeite erſcheinen Kaſſe⸗Poſtſcheck⸗ und Bankguthaben mit 9,3(16,1); Wechſel 57,1(86,3); Darlehen und Guthaben in laufender Rechnung mit 287,5(272,4); der Wertpapierbeſtand mit 12,4(11/2) und Beteiligungen unverändert mit 9,7. * Oſtdeutſche Bank AG in Berlin.— Faſt unveränder⸗ ter Verluſtvortrag. Das Bankinſtitut erzielte in 1930 nur eine geringe Minderung des aus dem Vorjahre übernom⸗ menen Verluſtvortrages von 64 132/ auf 64054 /. Aus der Bilanz: Debitoren 1233 652(1 329 788) 1, Effekten 925 000 /,(833 200)%, Hypotheken 28 000(80 000) 4, Grundſtück Taubenſtraße 873 128(873 128) /, andererſeits Hypotheken 120 000(120 000), Kreditoren 2074 123(2 113 092) . Direktor Georg von Falkenhayn iſt aus dem Auſſichts⸗ rat ausgeſchieden. In den Aufſichtsrat wurde neu gewählt: Direktor Max Katzenellenbogen, Berlin. * Bankgeſchäft Jakob Iſaac Weiller Söhne, Fraukfurt g. M. in Zahlungsſchwierigkeiten. Das Bankgeſchäft Jakob Iſaac Weiller Söhne in Frankſurt a. M. iſt durch die all⸗ gemeinen Verhältniſſe in Zahlungsſchwierigkei⸗ deen geraten uns ſieht ſich genötigt, die Schalter zu ſchließen. Die Deutſche Treuhand Aktiengeſellſchaft für Warenver⸗ kehr, die zurzeit damit beſchäftigt iſt, den Status aufzu⸗ ſtellen, hat die treuhänderiſche Beobachtung der Firmo übernommen. * Hamburger Phönix, früher Gaedeſche Verſicherungs⸗ Ach, Hamburg. Die o. GV. genehmigte den Abſchluß für 1930 mit einem Reingewinn von 65 126(51048)/ und ſetzte die Dividende auf 6(8) v. H. feſt. 37 500/ werden den Aktionären auf das nicht eingezahlte Aktienkapital gutgeſchrieben. Wie der Vorſitzende mitteilte, ſei der Ge⸗ ſchäftsgang im laufenden Jahre als gut zu bezeichnen. In den Aufſichtsrat wurden Rechtsanwalt Dr. Richard Behn und Günther Uhlmann in Firma Uhlmann u. Co. gewählt. Die Geſellſchaft betrieb im Berichtsjahre die Transport⸗ verſicherung, die Feuer⸗, Einbruchdiebſtahl⸗, Unfall⸗ und Huftpflichtverſicherung. Das Kraftfahrzeuggeſchäft wurde im Laufe des Jahres 1930 aufgegeben, da der Verlauf des⸗ ſelben kein zufriedenſtellender war. Die Geſamtprämien⸗ einnahme in allen Branchen ſtellte ſich auf 6,59 Mill.. Infolge der allgemeinen Wirtſchaftslage iſt das Geſchäft im Jahre 1030 dem Umfange nach um ea. 20 v. H. zurück⸗ gegangen, Die Prämien- und Schadensreſerven ergaben zu⸗ ſammen 1,76 Mill. /. 8 bee. Neu Vereinigte Fahrzeugwerke AG., Neckarſulm— Schlechte Ausſichten. In der HV. wurde Vortrag des Ver⸗ Iuſtes von 948 190„ genehmigt(i. V. aus 624 000/ Rein⸗ gewinn 4 v. H. Dividende) gegen die Stimme eines Aktio⸗ närs, der Proteſt einlegte. Verſchiedene Einwendungen dieſes Aktionärs gegen Vorgänge, durch die die Aktionäre geſchädigt worᷣen ſein ſollen, widerlegte Direktor Gehr und bemerkte am Schluß ſeiner Ausführungen, daß die Aus⸗ ſichten bei den gegenwärtigen Wirtſchaftsverhältniſſen oußerordentlich ſchlecht ſeien. An eine Stillegung ſei aber niemals gedacht worden, es könnte ſich lediglich um Betriebseinſchränkungen handeln. * Opel⸗Automobile⸗Verkaufs⸗Ac. in Frankfurt a. M. Verluſtabſchluß. Die 1923 gegründete und mit 500 000 ¼/ Kapital ausgeſtattete Opel⸗Automobile⸗Verkaufs⸗AG., Frankfurt a.., weiſt für 1930 bei 15 070(i. V. 25 538) ¼ Abſchreibungen einen Verluſt von 74081(Gewinn 34 594)% aus. Generalunkoſten erforderten 454 966(558 402)„ und Steuern 80 689(109 620) /.— Die Bilanz verzeichnet Im⸗ mobilien mit 0,78(0,65) Mill. /, Mobilien mit 0,14(0,11) Mill. /, Hypotheken mit unverändert 0,35 Mill.„, Debi⸗ toren mit 0,61(0,65) Mill./ und Warenbeſtände mit 0,38 (0,39) Mill /; andererſeits betragen Hypotheken 0,74(0,75) Mill. //. Neu erſcheint ein Konto„A. J.⸗Akzepte“ mit 0,09 Mill. I. * Marswerke AG. Nürnberg⸗Doos. Ein nunmehr vor⸗ liegender Bericht beſagt im weſentlichen das gleiche, was bereits in der Vormeldung vom 3. Juli geſagt wurde. Es wird erneut beſtätigt, daß der Verluſt(nach der Sanie⸗ rung im Vorjahr) in Höhe von 104 441 4 auf den kata⸗ ſtrophalen Rückgang im Fahrradgeſchäft zurückzuführen ſei, der auch durch das gute Arbeiten der anderen Abteilungen nicht aufgeholt werden konnte. Ueber die Entwicklung des laufenden Geſchäftsjahres wird auch in dieſem Bericht nichts erwähnt. Nach der Bilanz betragen Warenvorräte 0,81(.86), Außenſtände 0,53(0,8t) Mill. /, dagegen Kredi⸗ toren 0,04 und Bankſchulden 1,39 Mill.„(i. V. zuſammen 1,5 Millionen). der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- WIR TSCHAFTS-Z EITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 331 Die ſüdddeutſche Wirtſchaft im 2. Quartal 1931 Badens Wirtſchaftslage Der zwette Bierteljahresbericht 1931 der im Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstag vereinigten neun badiſchen Handelskammern ſtellt einleitend feſt, daß die ſo ſehr erſehnte Frühjahrsbelebung in dieſem Jahre zwar nicht vollſtändig ausblieb, ſich aber in einem Aus maß hielt, das weder den ſchon niedrig geſpannten Hoffnungen, noch dem dringenden Entlaſtungsbedürfnis des Arbeits⸗ marktes entſprach. Die Folge war, daß Kurzarbeit noch immer die Regel iſt. Vielfach wird, wie bei der Textilinduſtrie, mit 24 Wochen⸗ ſtunden gearbeitet. Von einſchneidender Bedeutung war das völlige Darnie⸗ derliegen der Baninduſtrie und die damit verbundene Rück⸗ wirkung auf die geſamte Bauhilfsinduſtrie. Nachteilig wirkten ſich die Agrarmaßnahmen auf die oberrheiniſche Mühleninduſtrie, die Brauereien, das Spritgewerbe und die Malzfabrikation aus. Die im Ausland immer ſtärker in Erſcheinung tretende Depreſſion wirkte zurück auf die zahlreichen verſchiedenen Zweige der Exportinduſtrie Badens, vor allem auf die Edelmetall⸗ und Schmuckwaren⸗ induſtrie, ſowie auf die Uhrenfabrikation. Die Zellſtoff⸗ und Papierinduſtrie, ferner die Lederinduſtrie, ſowie zahl⸗ reiche Zweige der Holzinduſtrie, mußten unter dem Einfluß des Kaufkraftrückganges auf dem Binnenmarkt ihre Pro- duktion einſchränken. Günſtig lauten dagegen die Berichte aus einem Teil der feinmechaniſchen Induftrie des Schwarzmaldes. wie der Herſtellung von Radioapparaten, Radio⸗Zubehörteilen, Elektromotoren, dann von Schnellwaagen, verſchiedenen lanbwirtſchaftlichen Maſchinen, Pumpen, techniſchen Maſchi⸗ nen und ähnlichen Spezialinduſtrien, ferner aus der Stum⸗ peufabrikation, ſowie einigen Gruppen der Induſtrie land⸗ wirtſchaftlicher Produkte, wie der Herſtellung von Oel und Margarine, Teigwaren und Zucker. In der Textilinduſtrie hielt die mäßige Beſſerung nur kurze Zeit an. Der Großhandel ſtand unter dem Einfluß der an⸗ haltenden Depreſſion; im Einzelhandel ſind die Umſätze noch geringer geworden. 5 In der Hotelinduſtrie blieb bisher der Umſatz im Geſamten hinter den gleichen Monaten des Vorjahres zurück.— Schiffahrt und Spedition litten unter dem Angebot von Frachtraum. Trotz günſtiger Waſſerverhältniſſe weiſen die Frachten einen unveränderten Tiefſtand auf. Der Ver⸗ kehrsrückgang der drei Oberrheinhäfen in den erſten ſechs Monaten dieſes Jahres gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres beträgt 20 v. H. Auf dem Geldmarkt trat gegen Schluß des Be⸗ richtsguartals eine kriſenhafte Zuſpitzung ein infolge der Kündigung kurzfriſtiger Auslandskedite. In Verbindung damit ſtand der ſtarke Druck auf dem Effektenmarkt nach vorhergehendem kurzem Aufſchwung.— Der Einlagenbe⸗ ſtand der badiſchen Sparkaſſen erfuhr eine weitere, wenn auch geringe Zunahme.— Der ſaiſonmäßige Ablauf in der Statiſtik des Poſt⸗ und Eiſenbahnverkehrs war der gleiche wie im Vorjahre. Einem bis zu 17 v. H. niedrigeren Stand der Zahl der Vergleichsverfahren und Konkurſe ſteht eine im Vergleich zu 1930 geſteigerte Zahl von Offenbarungseiden um 12,4 v. H. und Haftbefehlen um 8,3 v. H. gegenüber. Etwas optimiſtiſcher, zu ſtimmen, ſind die Ziffern der Eintragungen und Löſchungen im Handels⸗ regiſter geeignet. Gegenüber der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres ſind die Löſchungen, alſo die Geſchäftsaufgaben, um 9,7 v. H. zurückgegangen, während die Neueintragungen eine Steigerung um 25,4 v. H. erfahren haben. Die Reichsbankziffern ſind dagegen nicht hoffnungsvoll. Wohl iſt der Rückgang des Lombard⸗, Giro⸗ und Wechſel⸗ verkehrs(17,7 v..) gegenüber dem erſten Vierteljahr 1931 im Durchſchnitt etwas geringer als in der gleichen Zeit des Vorjahres, aber es darf nicht überſehen werden, daß die Ziffern des 2. Quartals 1931 gegenüber dem zweiten Vierteljahr 1930 bis zu 30,4 v. H. niedriger ſind. Auch die Ziffern des Arbeitsmarktes entrollen ein brübes Bild. Die Handelskammerbezirke Mannheim und Pforzheim wei⸗ ſen die bei weitem höchſten prozentualen Ziffern der Haupt⸗ unterſtützungsempfänger auf, und die Unterſchiede gegen die anderen Kammerbezirke, wie Karlsruhe, Freiburg und Schopfheim, bei denen ſich eine ungleich ſtärkere Entlaſtung bemerkbar machte, haben ſich erheblich vergrößert. Zuſammenfaſſend wird geſagt werden, daß das Frithjahr 1931 eine große Enttäuſchung brachte und viele Hoffnungen zerſchlagen hat. Die Wirtſchaftslage der Pfalz 8 Die Erwartungen, daß ſich mit der jahreszeitlich beding⸗ ten Entlaſtung des Arbeitsmarktes und mit der Belebung verſchiedener Saſſon⸗Induſtrien eine allmähliche Beſſerung durchſetzen werde, hat ſich im verfloſſenen Vierteljahr nicht erfüllt. Abgeſehen von einigen wenigen Induſtriezweigen zeigte ſich vielmehr in der übrigen Wirtſchaft eine un ver⸗ änderte Fortdauer einer Depreſſion. Unter der jahreszeitlichen Belebung in der pfälziſchen Wirtſchaft iſt zunächſt die Schweizer Brown, Voveri Verſtärkte Liquidität— Dividendeuſenkung von 9 auf 8 v. H. Die AG. Bro wu Boveri u. Co. in Baden, die Schweizer Kuttergeſellſchaft des Brown⸗Boveri⸗ Konzerns, legt trotz der Kriſe für das am 31. März abgelaufene Geſchäftsjahr 1930⸗31 ein relativ recht befriedigendes Er⸗ gebnis vor. Zwar nimmt die Geſellſchaft eine Divi⸗ dendenreduktion von 9 auf 8 v. H. vor, doch liegt der Grund hierfür vor allem darin, daß diesmal das geſamte Kapital von 47,04 Mill. ſfr. gegen 39,2 Mill. fir. im Vorjahre dividendenberechtigt iſt. Der Fobrikationsgewinn ging auf 10,9(11,3) Mill. ſfr. zurück, dafür erhöhte ſich jedoch der Ertrag der Wertſchriften und Beteiligungen auf 2,69(2,27) Mill. ffr. 5 Die Beſchäſtigung wurde durch die erhebliche Auftragsreſerve geſtärkt. In den letzten Mo⸗ naten machten ſich jedoch die Auswirkungen der De⸗ preſſionſtärker bemerbbar, und trotz einiger großer Beſtellungen ſtanden im Juni nur 65 v. H. des Auftrags⸗ beſtandes vom Juni 1930 in den Büchern der Geſellſchaft. Generalunkoſten waren mit 3,58(3,06) Mill. ſfr. etwas höher, Reparaturen erforderten 1,29(1,4) Mill. ſfr. und Obligationszinſen 1,76(1,70) Mill. ſfr. In den auf 2,5(3,2) Mill. fr. verminderten Abſchreibungen iſt eine Abſchrei⸗ hung von 0,43 Mill. ſfr. auf e enthalten, die mit Rückſicht auf den Kursrückgang der own Boveri u. Co. AG., Mannheim, vorgenommen wurde. Unter Berück⸗ ſichtigung des Gewinnvortrages verbleibt ein auf 5,5(5,8) Mill. ſfr. erhöhter Reingewinn. Von den F konnte die Motor Columbus AG. wieder 10 v. H. Divi⸗ dende verteilen. Die Mannheimer Tochter⸗ geſellſchaſt hat bekanntlich eine ziemlich ſtarke Divi⸗ Fendenreduktion von 9 auf 5 v. H. vornehmen müſſen. Trotz größerer Auslandsgufträge und der Reichsbahnbeſtellungen im Zufammenhang mit der Elektrifizierung der Strecke Augsburg Stuttgart hat ſich eine beſondere Belebung bis⸗ her nicht gezeigt. Die Holding Brown Boveri AG Baſel, verteilt für 1930 eine Dividende von 6 gegen 1770 v.., die Compagnie Electro⸗Mécanique, Paris, kann unverändert 11 v. H. ausſchütten. Die Lage der Mailänder Tochtergeſellſchaft war weniger günſtig, ie Dividende betrug 5 gegen 7 v. 5. Bei dem Osloer n fällt für 1930 die Dividende aus(i. V. 4 v..). Die öſterreichiſche Brown Boveri AG. ſenkt die Dividende von 14 auf 12 v. H. Die polniſche Elektrizitätswerke Brown Boveri AG. nahm zur Deckung des Verluſtes eine ſcharfe Sanierung vor, die ſich jedoch noch nicht als ausreichend erwies. Es wird daher auch für 1930 wieder mit einem erheblichen Verluſt eee Die Schweizer Muttergeſellſchaft hat die notwendigen Rück⸗ ſtellunßen für das polniſche Unternehmen rechtzeitig gemacht. Bei der American Brown Boveri Electric Co. iſt eine einſchneidende Veränderung vorgenommen worden. Die elektriſche Abteilung iſt auf die Allis Chol⸗ mers Manufacturing Company gegen eine Aktienbeteili⸗ gung übertragen worden. An der Schiffbauabteilung hot ſich Brown Boveri völlig desintereſſiert. Die Bilanz läßt die verminderte Umſatztätigkeit deut⸗ lich erkennen. Der geringere Materialeinkauf hat einen Rückgang der Anzahlungen und diverſen Kreditoren auf 28,9(30,5) Mill. ſfr. zur Folge gehabt. Die Schulden bei Tochtergeſellſchaften haben ſich auf 0,6(1,5) Mill. ffr. ver⸗ mindert. Gleichzeitig haben ſich die Bankguthaben infolge der geringeren Beſchäftgiung und der verminderten Lager⸗ haltung auf 15,79(10,1) Mill. ſfr. erhöht. Die Vermehrung des Obligationenkapitals auf 34(32) Mill. ffr. anläßlich der Konverſion der 5proz. Obligationen vom Jahre 1916 wäre ſomit, wie im Bericht betont wird, an ſich nicht nötig geweſen. Die verminderte Iwanſpruchnahme von Betriebs⸗ mitteln würde noch ſtärker zum Ausdruck kommen, wenn nicht die Verlängerung der Zahlungstermine eine größere Kreditbeanſpruchung mit ſich gebracht hätte. Hieraus und aus der kurz vor Jahresabſchluß erfolgten Ablieferung größerer Beſtellungen ergibt ſich die Zunahme der diverſen Debitoren und Anzahlungen auf 11,(11,2) Mill. ffr. und der Tochtergeſellſchaften auf 16(15) Mill. ffr. Wert⸗ papiere und Beteiligungen ſind insgeſamt auf 33,4(30,6) Mill. ſfr. geſtiegen. Die Geſellſchaft nahm Intereſſe an einer holländiſchen Maſchinen fabrik und an der Internationalen Ljiungſtröm Turbinen 1 AG. in Baſel. Materialien ſind auf 12,79(16.08) Mill. fr. und ſertige und hesbfertige Waren auf 17(23) Mill. für. zurückgegangen. Grundſtücke und Gebäude er⸗ ſcheinen mit 12,24(12,7) Mill. ffr., wobei Neuzugänge wie⸗ derum vorweg abgeſchrieben worden ſind. 5 Pfingſtſaiſon in der Schuhinduſtrie hervorzuheben, die vorübergehend eine weſentliche Zunahme der Beſchäftigung mit ſich gebracht hat; zu erwähnen iſt da⸗ bei, daß die diesjährige große Sommermode, die den für die deutſche Schuhfabrikation bisher neuen Artikel„Opan⸗ ken“ hervorgebracht hat, in den Dörfern der Bezirke Pir⸗ maſens und Zweibrücken durch Vergebung von Heimarbeit auch eine Reihe von Arbeitskräften, die ſeither nicht in der Schuhherſtellung beſchäftigt geweſen ſind, Arbeit gebracht hat. Ferner haben ſich die Umſätze in der Leder⸗ in duſtrie gehoben und auch in der Trikotfabri⸗ kation konnten weitere Arbeitskräfte eingeſtellt werden. Als normal wird der Beſchäftigungsgang in der Zucker ⸗ induſtrie bezeichnet und auch in der Papierindu⸗ ſtriſe wurden die Umſätze mengenmäßig gehalten. Eines der Hauptſaiſongeſchäfte, das Baugewerbe, berichtet jedoch, daß ſich trotz der überaus günſtigen Witterung der Beſchäftigungsſtand nur ganz unweſentlich gehoben hat. Der Auftragseingang war teilweiſe geringer als im vorhergehenden Berichtsabſchnitt, im übrigen aber bei den einzelnen Betrieben durchaus uneinheitlich. Bei den größeren Aufträgen der CSiſen⸗ und Maſchinen⸗ induſtrie machte insbeſondere die Finanzierung der Aufträge vielfach Schwierig⸗ keiten weil die Beſteller überaus langfriſtige Zahlungsziele be⸗ anſpruchten, trotz äußerſt gedrückter Preiſe. Größere Aus⸗ landsaufträge mußten vereinzelt abgelehnt werden, da die erforderlichen langfriſtigen Kredite im Inland nicht be⸗ ſchafft werden konnten. Im übrigen ſind gerade die Aus⸗ fuhrgeſchäfte in zahlreichen Fällen zu einer reinen Preis⸗ frage geworden, die nicht ſelten auch daran ſcheiterten, daß ſie für die deutſchen Werke keinerlei Verdienſtmöglichkeiten mehr bieten. Immer ungünſtiger wirkt ſich auch im Wett⸗ bewerb, gegenüber dem Ausland die hohe deutſche Zinsbelaſtung aus, während die ausländiſchen Un⸗ ternehmungen überwiegend billigſte Zinsſätze genießen. Die Erwerbsloſenziffer beläuft ſich bis zum 15. Juni auf 38 547 Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger und zwar 29 365 aus der Arbeitsloſen⸗ verſicherung und 15 182 aus der Kriſenfürſorge; ferner ſind ca. 22 000 Kurzarbeiter zu verzeichnen. Die entſprechenden Ziffern des Vorjahres umfaſſen 32 943 Hauptunterſtützungs⸗ empfänger, und zwar 24923 aus der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung und 8020 aus der Kriſenfürſorge; daneben waren ca. 17 400 Kurzarbeiter vorhanden. Die Zahlungseiuſtellungen pfälziſcher Betriebe erſtrecken ſich in dex Berichtsperiode auf 32 eröffnete Konkurſe und 18 Vergleichsverfahren, gegenüber 40 Konkurſen und 40 Vergleichsverfahren im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Entwicklung im Handel war in faſt allen Bran⸗ chen rückläufig. Insbeſondere in nicht⸗lebensnotwendigen Artikeln hat der Konſum ſehr abgenommen. Daneben wird namentlich aus dem Einzelhandel faſt allenthalben von einem ſtarken Ab⸗ wandern zu den geringeren Qualitäten und damit den billigeren Preislagen berichtet. Daß ſich hierbei im Zu⸗ ſammenhang mit der rückläufigen Preisbewegung häufig ſehr ſtarke Entwertungsverluſte auf die vorhandenen Lager⸗ beſtände ergeben, liegt auf der Hand. Siemens zahlt Dollar-Kredite zurück Die. Siemens u. Halske.⸗G., Berlin, und die Siemens u. Schuckert.⸗G., Berlin, haben nach einer Mitteilung des Newyorker Bankhauſes Dillon, Read u. Co. ihre laufenden kurzfriſtigen Kredite bei einem Newyorker Bankenkonſortium mehrere Monate vor Fälligkeit freiwillig zurückgezahlt. Die Zurückzahlung erfolgte im Anſehen des Kredits der beiden Geſellſchaften ſowohl als auch im Intereſſe der deutſchen Wirtſchaft. Die Rückzahlung hat in Newyorker Bankkreiſen einen erfreulich guten Eindruck hinterlaſſen. * Lerche u. Nippert AG., Berlin. Im Zuſammenhang mit der Abwicklung bei der Geſellſchaft iſt die Zweigſtelle in Hannover unter dem Namen Fritz Schuppert, Hoch⸗ und Tiefbau⸗ GmbH., in eine eigene Geſellſchaft mit 0,5 Mill. Stammkapital umgegründet worden. Alleiniger Geſchäfts⸗ führer iſt der bisherige Direktor der Zweigſtelle, Fritz Schuppert, Hannover. Die neue Geſellſchaft übernimmt ſämtliche Aktiven und Paſſiven der Zweigſtelle Hannover der Lerche u. Nippert und tritt in ſämtliche Bauverträge der Geſellſchaft ein. * Portland⸗Zementfabrik Rudelsburg AG., Bad Köſen. Der AR. beſchloß, eine Dividende von 4 v. H.(i. V. 6 v..) vorzuſchlagen. Die GV. findet am 10. Auguſt ſtatt. Vörſen, Waren und Märkte Die Abwicklung i der ſchwebenden Vörſengeſchäfte Lebhafte Vorbereitungstätigkeit Die künftige Wiedereröffnung der Börſe, die mit beſon⸗ deren Schwierigkeiten verbunden iſt, bildet den Gegenſtand von Beratungen in Kreiſen der Banken bezw. des Börſen⸗ vorſtandes. Man denkt daran, zuerſt nur die ſeſtverzins⸗ lichen Werte notieren zu laſſen und auch hierfür eine Ge⸗ meinſchaft der Banken als Auffangorganiſation zu ſchaffen, um für alle Fälle eine Sicherung gegen übermäßiges An⸗ gebot zu haben. Die Ungewißheit darüber, wie groß die ſchwebenden Engagements an den deutſchen Börſen ſind, wird als großes Hemmnis für eine Oeffnung der Börſen angeſehen. Es iſt deshalb, nach der K..“, der Gedanke auf⸗ getaucht, eine Art Enquete über den Umfang der laufenden Börſengeſchäfte nicht nur auf den Wertpapier⸗ ſondern auch auf den Warenbörſen(beſonders für Produk⸗ ten und Metalle) zu veranſtalten. Jedenfalls ſollen die zwiſchen den Börſenorganen und den zuſtändigen Regie⸗ rungsſtellen bereits ſeit einigen Tagen ſchwebenden Ver⸗ handlungen wegen geeigneter Maßnahmen für die ruhige Abwicklung der beſtehenden Engagements dem Abſchluß nahe ſein. Es herrſchen im allgemeinen kaum Zweifel dar⸗ über, daß Ausnahmebeſtimmungen in Kraft geſetzt werden müſſen, um die Wirtſchaft vor weitern Erſchütterungen zu bewahren. Solche Erſchütterungen könnten ſich in Anbe⸗ tracht des Fehlens jedes Wertmeſſers für Effekten, die zu⸗ meiſt als Unterlage an die Liquidationskaſſe gegeben wor⸗ den ſind, ſowie bei der Unſicherheit über die künftige Ge⸗ ſtaltung der Warenpreiſe ſehr leicht ergeben. In Frage kommt je nach der Struktur der betreffenden Märkte ent⸗ weder vorzeitige Liquidation oder Prolongation der Engage⸗ ments. Schließlich iſt zu erwähnen, daß man auch für die Ab⸗ wicklung des Termingeſchäfts in Deviſen den Gedanken eines gemeinſam zu bildenden Clearinginſtiints aufgenom⸗ men hat, dem der Ausgleich und die Sicherung für die Ab⸗ wicklung einzelner Spitzen obliegen würde. Es ſcheint alſo, daß durch alle die beſtehenden Einzelſchwierigkeiten der Gedanke der Solidarität im Bankweſen ſich nach allen Richtungen hin verſtärkt hat. Abwickelung des Engagements im deutſchen Warenzeithandel Berlin, 20. Juli.(Eig. Dr.] Die zwiſchen den Börſen⸗ organen und den zuſtändigen Regierungsſtellen bereits ſeit einigen Tagen ſchwebenden Verhandlungen wegen ge⸗ eigneter Maßnahmen für die ruhige Ab⸗ wickelung der beſtehen den Engagements an den deurſchen Waren⸗Zeitmärkten ſind dem Abſchluß nahe. Es herrſchen im allgemeinen kaum Zweifel darüber, daß Ausnahmebeſtimmungen in Kraft ge⸗ 5 5 2 8—. Kapitalerhöhung der Anſiedlungsb beſchloſſen Die GV. der Deutſchen Anſiedlungsbank, Berlin nehmigte den Abſchluß für 1930 und beſchloß, den Reit. gewinn von 100 000(122 000)% entgegen dem urſprigg lichen Vorschlag von 6(60 v 5. Dividende in Anbenn der gegenwärtigen Wirtſchaftslage vorzutragen. Die 65 genehmigte ferner die bereits früher beſchloſſene, aber 1 g durchgeführte Erhöhung des 0,96 Mill. betragenden dg um bis zu 3 Mill.„. Die Kapitalerhöhung ſoll bis zun ge⸗ 8 22 1 74 3u 1. Oktober 1931 durchgeführt ſein und ſoll, bedingt un die Lage am Grundſtücksmarkt, der Geſellſchaft eine größere Bewegungsfreiheit geben. Auf Anfrage eines Aktionärz erklärte die Verwaltung, daß auch die Rechte der Obligg⸗ tionäre durch die Kapitalerhöhung gewahrt würden. An Stelle der verſtorbenen Rittergutsbeſitzers Ferdinand gon Lochow⸗Petkus und des ausſcheidenden Bankiers Gevrg Helfft, Berlin, wurden im Zuſammenhang mit der bekann⸗ ten Erweiterung der Tätigkeit der Bank auf dem Gütter⸗ markt neu in den Aufſichtsrat Dr. Kämper(Deutſche Bau⸗ und Bodenbank) und Geheimrat Dr. Kißler, Berſig (Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt) gewählt. 5 * Rheiniſche Ziehglas AG., Porz⸗Urbach Erhöhung des Verluſtes. Nach der jetzt vorliegenden Bilanz hal 9g Unternehmen, das mit einem Sechſtel an der Guse r; n Verein. Deutſcher Spiegelglasfabriken GmbH., Frankjukt 3 d.., beteiligt iſt und das zum franzöſiſch⸗belgiſchen Glaz⸗ konzern gehört, im Geſchäftsjahr 1930 wiederum mit Ver⸗ luſt gearbeitet, ſo daß ſich der Wer blu ſt aus dem Vorjahre von 375 584 um 294 766 auf 670 351 erhöht. Der Verluſt ſoll vorgetragen werden. O Der Verluſtabſchluß Schuhfabrik Confluentig Ach. Koblenz.(Eig. Dr.) Die Bilanz 1930 ſchließt mit einen Verluſt von 152 268 /, der ſich ch Heranziehung des R. ſetzlichen Reſervefonds von 488 guf 105 408 J ermäßigt und in dieſer Höhe vorgetragen wird(i. V. 8 v. H. Dip, dende). Wie wir hören, ſind die Verluſte zum überwiegen⸗ den Teil durch die alte im Dezember 1930 ausgeſchiedene Direktion entſtanden, und zwar handelt es ſich im weſentlichen um Debitorenverluſte, die durch die Bilunz vollkommen bereinigt wurden(GV. 10. Auguſt). * Badiſche Weberei AG. Lahr. Die Geſellſchaft(Ag. 150 000 /] ſchließt 1930 mit 29 394 einſchl. 25 710 a 0. 5, Verluſt. Der Bruttogewinn betrug 142 366(166 769), die Handlungsunkoſten 60 862(62 382) /, die Fabrikations⸗ unkoſten 85 188(114884). Aus der Bilanz(in): Außen⸗ ſtände 146 941(96 496), Waren 142 557(297 079); anderer⸗ ſeits Verbindlichkeiten 357515(453 988). * Franz Kathreiners Nachfolger A. München. Die g. GV. erledigte die Regularien und wählte die turnusgemäß ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wieder. * Ernſt Rowohlt Verlag K. a.., Berlin— Moratorium bewilligt. In der Großgläubiger⸗Verſammlung wurde vom Treuhänder ein außergerichtlicher Vergleich vor⸗ geſchlagen. Für den endgültigen Abſchluß des Vergleichs wurde ein Moratorium bis 20. Auguſt bewilligt. 88 * Hapag⸗Lloyd⸗Gemeinſchaft. Die Hapag⸗Lloyd⸗Gemein⸗ ſchaft wird ihre ſeit Jahrzehnten beſtehende Frachtverbin⸗ dung nach Baltimore derart weiter ausbauen, daß ſie die Bedienung der Häfen Baltimore und Norfolk auf ihrem bisherigen Outportdienſt löſt und in Form eines beſon⸗ deren vierzehntägigen Schnelldienſtes betreibt. Daneben wird der Frachtdienſt nach Boſton und Philadelphia gleich⸗ falls auf 14tägiger Baſis unterhalten. Ausgangspunkte für beide Dienſte ſind Hamburg und Bremen. (J Höhere Konkursquote Fränkiſch⸗Heſſiſche Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft.(Eig. Dr.) Der Konkurs dieſer Genoſſenſchaft hat nach der erfolgten Schlußverteilung in⸗ ſofern für die Gläubiger noch eine Ueberraſchung gebracht, als ihnen noch eine Nachtragsquote von 11,03 v. H. gezahlt wird, ſodaß dann insgeſamt 41,03 v. H. zur Ausſchſtttung gelangten. Der Konkurs hat innerhalb der Genoſſenſchafts⸗ bewegung großes Intereſſe erregt, da die Gründer und Direktoren der Genoſſenſchaftsbewegung ſich vor Gericht zu verantworten hätten und auch Freiheitsſtrafen erhielten. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Philipp Ebert g, Schuhhandlung in Weinheim.(Vertrauensperſon: Rechtz⸗ anwalt Dr. Höfeld in Weinheim.) Aufgehobene BB. (nach Beſtätigung des Vergleichs): Firma Beißbarth u. Hoffmann AG. in Mannheim⸗Rheinau. Firma Jſidor Wallenſtein, Inhaber Iſidor Wallenſtein, Manufakturwaren u. Ausſteuerartikel in Mannheim, Luf⸗ ſenring 56. Eröffnete Konkursverfahren: Frau Poul Bretufltz Wwe., Eliſabeth geb. Böttger in Mannheim, Hugo Wolf ſtraße 12, als Alleininhaberin der handelsgerichtlich ein⸗ getragenen Firma Paul Bretnütz, Bauunternehmung in Mannheim, Gutenbergſtraße 26.(Konkursverwalter: Dr. Joſef Thomas.)— Aufgehobene KV.(nach Schlußtermin und Schlußverteilung: Adolf Volker in Mannheim⸗ Neckarau, Maxſtr. 48. ſetzt werden müſſen, um die Wirtſchaft wor weiteren Er⸗ ſchütterungen zu bewahren. Solche Erſchütterungen könn⸗ ten ſich in Anbetracht des Fehlens jedes Wertmeſſers für Effekten, die zumeiſt als Unterlage an die Eiquidatiens⸗ kaſſen gegeben worden ſind, ſowie bei der Unſicherheit übet die künftige Geſtaltung der Warenpreiſe ſehr leicht ek⸗ geben. In Frage kommen je nach der Struktur der Märkte entweder vorzeitige Liquidation oder Prolongation der Engagements. 5. * Stillſtand der rumäniſchen Getreideverſchiffungen. Die deutſche Kriſe beginnt ſich jetzt auch in Rumänien auszu⸗ wirken. So iſt in den rumäniſchen Getreidehäfen ein Stillſtand in der Getreideverſchiffung eingetreten, weil die deutſchen Getreidehäfen infolge der Schwierigkeiten in bet Deviſenbeſchaffung keine neuen Abſchlüſſe erteilt haben. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 20. Juli. Bei großer Anfuhr und ſtarkem Händlerbeſuch war der Abſatz ſehr gut. Es koſteten: Mirabellen 25; Heidelbeeren 10 bis 17; Johannisbeeren 1819; Weißkohl ,5—6,5, Rotkohl bis 14; Wirſing—7; Zwiebeln 6; Erbſen 15—16 Bohnen 4,5—7; Karotten—5,5; Tomaten 1. Sorte 2124, 2. Sorſe 16—17; Blumenkohl 1. Sorte 28—30 2. Sorte 19; 3. Sollte —9 Endivienfalat—5, Kopfſalat 24, Rettich, Stück! bis 3,5; Schlangengurken 14—20; Einleggurken 55—70 pro 100; Kohlrabi 22,5. 5 * Weiſeuheimer Obſtgroßmarkt vom 20. Juli, Heule und Sonntag wurden folgende Preiſe notiert: Johannis⸗ beeren 16—17;(Sonntag 17); Stachelbeeren 1625,(Sonn⸗ tag 1525); Pfirſiche 30—42(Sonntag 35— 50); Aprikoßen 35—4(4050); Aepfel 12—18(1418); Birnen 1522 bis 16); Pflaumen 25(25); Früh⸗Zwetſchgen 25530,(20 bis 25); Bohnen—5(); Tomaten 20(2530); Gurken per 10 Stück 40(Sonntag keine); Mirabellen Sonntag Pfennig. Zufuhr am Sonntag 2890 und heute 300 Zentner, Abſatz und Nachfrage waren gut. V * Nürnberger Hopfenbericht vom 18. Juli. Keine Zu⸗ fuhr. 20 Ballen Umſatz Preiſe: Hallertauer 22 0 Württemberger 15; Spalter 1820 ,. Tendenz ruhig. 1 8 * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 18. Juli.(Hef, 5 kaffee“ Hamburg 86. Der Hamburger Kaffeemarkt tand 10 in der letzten Woche ganz unter dem Eindruck der Heutſchen Finanz⸗Kriſis. Das Geſchäft ruht z. Zt. faſt vollkommen, da man erſt einmal abwarten muß, wie ſich die Lage ent mi wickelt. Der Weltmarkt zeigte einen leichten Rückgang, zu wohl auch beeinflußt durch die deutſchen Verhältniſſe. Da ſich die Ausſichten auf eine internationale Verſtän⸗ 225— digung in Bezug auf eine finanzielle Hilfe für Deutſchland gebeſſert haben, ſo ist zu hoffen daß ſich das Geſchäſt in. nächſter Zeit wieder in normalen Bahnen bewegen wird. 0 Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort- 20. Jul. Die Nachfrage nach Kahn roum war wieder ziemlich still 75 Bergreiſen waren faſt nicht am Markt. Die Talfracht hli e mit 60—75 Pfg. nach Rotterdam und 1,10—1,25 Satz. 5 Antwerpen⸗Gent einſchl. Schleppen guf dem alten Sas e ſtehen. Auch die Bergfracht nach Mannheim blieb unn 1 ändert. Die Schlepplöhne bergwärts notierten% Pig, 5 noch St. Goar, 90 Pfg. nach Mainz⸗Guſtavsburg und! 5 1 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 6 Pfg. 8.. 5 5. e Bau⸗ Berlitz höhung hat das te der imkfurt Glas⸗ Ver⸗ orjahre Der Abb, einem es ge⸗ mäßigt Divi⸗ viegen⸗ hiedent ich im Bilonz t(Ag. d. d. B. 1, die ations⸗ Außen⸗ nd erer⸗ Die o. gemäß torium wurde vor gleichs emein⸗ verbin⸗ ſie die — * ihrem beſon⸗ aneben gleich⸗ kte für n- und dieſer ng in⸗ bracht, gezahlt üttung ſchafts⸗ r und en Er⸗ könn⸗ rs für tions- it über ht er⸗ Märkte n der n. Die auszu⸗ en ein eil die in det ben. Bei Abſatz 10 bis kohl 8 zohnen Sorle Sorle stück,! 70 pro 8 gu. 125 J. („Heß ſtand ütſchen mmen, e ent⸗ koang, E inver⸗ Pig, 4 1 5 —— 2 Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe f Ia m Mü Ein tönendes Dokument des Weltkrieges in deutscher Sprache Im Weslen Geschlossene Vorstellungen) Laplen im Uorwerkauf P 7, 23 und P 6, 23 2 Jeder Ausweis der veranstalten- den Organisation berechtigt zur Karten-Lösung(auchf. Angehörige) f Acme nm weltmeister Pchmeling spricht in der Emelka-Ton woche! uufangszeiten: 5 Alhembra: 3, 5 7,.10 Uhr Roxy: 6,.30 Uhr für Arbeitslos! Sonder-Vorstellung zu 50 Pfg. heute Dienstag, 21. Juli, nachmitt. 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Aus fälligen Guthaben alter Konten kann wie folgt verfügt werden: a) Zahlungen fur Löhne, Gehälter, Versorgungsgebühren, Unter- stützungen, Steuern, Frachten b) Ueberweisungen innerhalb der Niederlassungen jedes Instituts jeder Betrag c) béestätigte Verrechnungsschecks d) Ueberweisungen an andere Kreditinstitute für Konto Dritter ohne Nachweisung des Verwendungszwecks: die Hälfte des jeweiligen Guthabens bis RM. e) Ueberweisungen auf ein anderes Konto innerhalb der Mit- glieder des Ueberweisungsverbandes— nach Eröffnung des gegenseitigen Abrechnungsverkehrs— ) Barabhebungen aus laufenden und Depositenkonten: 8% des Guthabens II. Ueber frele Konten kann weisungen verfügt werden?nn ... bd durch Barabhebungen und Ueber- Verzinsung der Guthaben auf freiem Konto: bei Scheckkonten in provisionspflichtiger Rechnung. % 99% Pa. III. Wir sind von der Reichsbank ermächtigt, ausländische Zahlungsmittel (Noten und Guthaben) anzukaufen und zu verkaufen. Jommerz-& Ppfvatbank A.-6. 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Juli 1931 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Marie Mrauhß Dank aus, Für die uns 80 zahlreich bewiesene Teil- nahme beim Hinscheiden unsrer unvergeßlichen lieben Gattin und Mutter sprechen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten und aufrichtigsten Mannheim, den JI. Juli 1931. Danlsagung ö Ludvig Dürr u. Söhme 28 10422 Auf Wunsch des Entschlafenen fand die Beerdigung in aller Stille statt geb. Hauswirih wurde uns unerwartet heute nacht sanften Tod entrissen. ö Todes Avene g Meine liebe Frau, unsere herzensgute. treu- besorgte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Elis abeih Tödcler mme sind durch einen Saison Herren-Stoffe gewaltig reduziert! Ausschl. erstklassige Maßware Mannheim Parkring 25), den 20. Juli 1931. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Iheodor Tödcler aus reinem Kammgarn, bzw. reiner Wolle von Mk. 9.— an bis Mk. 16.— per Meter. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 22. 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