S gezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in U f ſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— unſeren Ge 1 Zuſtellgebühr. zuzüglich Abholſtellen: Kronprinzenſtra Ne Friedrichſtraße 4, 80 Luiſenſtraße 1. Erſcheinungsweiſe wöchentlich Waldhofſtraße 6, ße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Juli 1931 142. Jahrgang— Nr. 333 Neue Vorſchläge des Präſidenten Hoover Für die Herſtellung der Stabilität und des Vertrauens in Deutſchland und Europa Maßnahmen gegen weitere Kreditkündigungen Erundſätzliche Entſcheidung in London Eine neue Konferenz iſt für Oktober in Genf in Ausſicht genommen en zugs⸗ Vald⸗ 0 308 e Initiative aus Waſhington 7 — 7 Telegraphiſche Meldung Waſhington, 22. Juli. Der Londoner Konferenz iſt ein Vorſchlag der amerikaniſchen Regierung vorgelegt norden, daß die Banken der Welt ihre Kredite in der heſtehenden Höhe in Deutſchland belaſſen ſollen. Der volle Text des Vorſchlags, den Amerika durch Stimſon der Londoner Konferenz unterbreiten ließ, lautet: Der Kern des Problems iſt die Wiederher⸗ ſtellung des Vertrauens in Deutſchlands Wirtſchaft ſowohl in Deutſchland ſelbſt wie im Aus⸗ land. Was die politiſche Seite anbetrifft, ſo hofft Amerika, daß die Völker Europas durch gegen⸗ ſeitiges Verſtändnis und guten Willen alle Reibungs⸗ Wperhältniſſe beſeitigen, damit die Welt mit der poli⸗ aſchen Stabilität Europas rechnen kann. Was die wirtſchaftliche Seite anbetrifft, ſo iſt die gegen⸗ wärtige Notlage durchaus eine Kriſe kurzfri⸗ tiger Kredite. Der Hauptdruck auf Deutſch⸗ lands Wirtſchaft in der Zeit der Depreſſion iſt durch den gemeinſchaftlichen Schritt der Gläubigermächte mit der Suspendierung aller Zahlungen aus Regie⸗ rungsſchulden für ein Jahr erleichtert worden. Deutſchland hat aber ſein Wirtſchaftsleben zu einem ſehr beträchtlichen Grade mittels ausländiſcher, kurz⸗ friſtiger Kredite finanziert. Es liegt kein Grund vor, die Sicherheit der Grundlage, auf der dieſe Kredite ruhen, zu 5 5 bezweifeln. Aber die in den letzten Wochen herrſchende allge⸗ meine Unſicherheit brachte einen ſolchen Verluſt an Vertrauen mit ſich, daß Deutſchlands Bank⸗ und Kreditweſen einer ſehr ſchweren Belaſtung aus⸗ geſetzt war. Dieſe Belaſtung nahm zwei ganz beſtimmte For⸗ men an, deren Folge ein Abfluß der Bank⸗ mittel und eine Verminderung des Gold⸗ und Deviſenbeſtandes war. Erſtens gab es eine Flucht aus der Mark in Deutſchland ſelbſt, zweitens wurden ausländiſche Depoſiten abgezogen Fünd die Kredite von ausländiſchen Banken beſchnitten. Dieſe Bewegungen ſind durch nichts zu recht⸗ fertigen, und wenn ſie durch eine gemeinſame Aktion aufgehalten werden können, ſo beſteht kein Grund, daß die gegenwärtige Notlage nicht ſofort und endgültig überwunden wer⸗ den könnte. Was das Nächſtliegende betrifft, nämlich die i n⸗ nere Flucht vor der Mark, ſo kann dieſe— und es geſchieht dies bereits— erfolgreich bekämpft werden durch die entſchiedenen Maßnahmen der deutſchen Regierung und der Reichsbank. Wenn die unberechtigte Beſorgnis einmal überwun⸗ den ist, ſo kann der Patriotismus des deutſchen Vol⸗ kes sicherlich dazu geführt werden, die Zerſtörung des Kredits des eigenen Landes zu verhindern. Was die auswärtigen Kredit betrifft, ſo glau⸗ ben wir, daß eine erſte Annäherung an dieſes Problem in der Aufſtellung eines Programms beſteht, das eine Verlängerung der laufenden Kredite um eine angemeſſene Friſt ermöglicht. In dieſem Zuſammenhang nehmen wir an, daß dieſe Kredite zuſammen mit der Befreiung von den Re⸗ parationen und den ſich aus der Behebung der Panik ergebenden natürlichen Gewinn genügen ſollten, um den gegenwärtigen Bedarf der deutſchen Wirtſchaft zu decken. Anderſeits dürfte klar ſein, daß, ſofern für die Aufrechterhaltung der Kredite keine Maßnahme getroffen wird, ein Verſuch, neue kurzfriſtige oder langfriſtige Kredite zu beſchaffen, unwtrkſam ſein würde. 8 10 Bei der Entwicklung eines ſolchen Programms 1 8 die Länder, die Hauptbankzentren Leſitzen, einſchließlich der Vereinigten Staaten, Bel⸗ gien, Frankreich, Großbritannien, Holland, Italien, 9 wan und der Schw i d d i i 5 es gut auf ſich nehmen, ihren Bankiers anzu⸗ empfehlen, in der Weiſe organiſatoriſch vorzu⸗ gehen, daß es ermöglicht wird, die laufenden redite für Deutſchlaud für einen augemeſſenen Zeitraum aufrechtzuerhalten. 0 Verantwortung für die Ausarbeitung der 9 55 heiten eines ſolchen Programms und der Me⸗ en, um es mit gebührender Berückſichtigung des de 17 5 für die Banken und der Bedürfniſſe der ütſchen Wirtſchaft wirkſam durchzuführen, ſollte 21 135 ankgemeinſchaften der betreffenden 5 er überlaſſen werden, und den Zentralbanken 1 ſo glauben wir, das Vertrauen entgegen⸗ 8 racht werden, daß ſie die notwendige Führerſchaft 5„Derartige freiwillige Abmachungen zen für die gegenwärtige Zeit ihre Ergänzung inden in einer Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 22. Juli. Der leitende Gedanke in den geſtrigen beiden Ausſprachen iſt geweſen, eine Entſcheidung zwiſchen den beiden Alternativwegen zu treffen, die in den geſtern wörtlich wiedergegebenen Ausführungen Macdonalds am Schluß ſeiner Eröffnungsrede vorgezeichnet war. Die Entſcheidung iſt grund⸗ ſätzlich in der dreiſtündigen Vormittagsſitzung ge⸗ fallen. Sie geht, um mit Maedonald zu ſprechen, dahin, „unmittelbar die Fragen in Angriff zu neh⸗ men, mit denen wir durch eine Stärkung der innerdeutſchen Lage der Welt eine Gewähr für Deutſchlands Stabilität zu geben ver⸗ mögen, ſo daß nicht nur die Zurückziehung des in Deutſchland vorhandenen Kapitals verhindert, ſondern ſeine Vermehrung er⸗ möglicht wird.“ Die Konferenz betrachtet, wie ſie in einem Kom⸗ muniqué nach der Vormittagsſitzung erklärte,„die finanzielle Zuſammenarbeit, durch die das Vertrauen in Deutſchlands wirtſchaftliche Stabilität in unmit⸗ telbarer Zukunft wiederhergeſtellt werden ſoll, als Vorarbeit für die Prüfung weiterer Maßnahmen, die zur dauernden Wiederherſtel⸗ lung der deutſchen Finanzlage auf einer feſten Baſis notwendig ſein mögen.“ Die gegenwärtige Palliativbehandlung ſchließt alſo ein ſpäteres grundſätzliches Heilverfahren nicht aus. Aus dieſer Situation iſt ſchon geſtern der Schluß ge⸗ zogen worden, daß die Konferenz nach Erledigung des beſchränkten und vorläufigen Programms, das ſie ſich geſtern vormittag geſetzt hat, auseinander⸗ gehen und den zweiten Teil des Programms einer anderen Konferenz übertragen werde, für die als Zeitpunkt der Oktober dieſes Jahres und als Tagungsort Genf genannt werden. Man hatte dem großen Kongreß von Staats⸗ männern der wichtigſten Länder der kapitaliſtiſchen Welt, der„das bedeutendſte Ereignis ſeit der Ver⸗ ſailler Friedenskonferenz“ werden ſollte, bereits pro⸗ phezeit, daß er heute oder morgen zu Ende ſein werde. Es ſind indeß Gegenſtrömungen am Werk. Wenn die„Times“ heute fragen, ob die einzigartige Gelegenheit einer ſolchen Zuſammenkunft ungenützt verſtreichen ſoll, ſo iſt dieſes Symtom gewiß, nicht zu vernachläſſigen. Der Vertagungsgedanke liegt unter den gegebenen Umſtänden ſcheinbar ſehr nahe, aber das iſt in den bisherigen drei Sitzungen der Kon⸗ ferenz nicht erörtert worden und die Nachrichten dar⸗ über ſind einſtweilen Kombinationen. Es iſt vor allem der franzöſiſche Anleiheplan der durch den Beſchluß von geſtern vormittag in den Hintergrund geraten iſt. Die Franzoſen würden ſich zweifellos gegen die Behauptung der engliſchen Preſſe ſträuben, daß ihr Plan tot iſt. Aber es iſt Tatſache, daß die Konferenz für den Augenblick ſo vorgeht, als ob er nicht vorhanden wäre. Bei der franzöſiſchen Delegation hat daraufhin eine unverkennbare Paſ⸗ ſivittät ſich eingeſtellt. Eines der Mitglieder hat in aller Oeffentlichkeit dieſer Paſſivität, wenn man ſo ſagen darf, etwas lebhaften Ausdruck verliehen. Daraus iſt dann die Lesart entſtanden, daß die Kon⸗ ferenz ſich nicht nur vertagen, ſondern angeſichts der franzöſiſchen Haltung in Unfr ieden abbrechen werde. Zu dieſer Annahme beſteht kein Grund. Richtig iſt, daß die Franzoſen diejenigen ſind, für die ſich die Situation am ſtärkſten verſchoben hat und daß der Beſchluß von geſtern vormittag der franzöſiſchen Delegation eine gewiſſe Ueberraſchung bringen mußte. Herr Laval betont ſeiner Preſſe gegenüber immer wieder, daß ſeine politiſchen Garan⸗ tieforderungen unverändert ſeien. Niemand weiß, ob ſie nur für den franzöſiſchen Plan als Ganzes einſchließlich der langfriſtigen Anleihe oder auch für die vorläufige Löſung Gültigkeit haben ſollen, um die ſich die Konferenz jetzt dreht. Ver⸗ handelt wird über dieſe Dinge nicht. Von einer leb⸗ haften politiſchen Auseinanderſetzung iſt zur Zeit nichts wahrzunehmen, obwohl Deutſche und Fran⸗ zoſen unter einem Dach wohnen und der engliſche Außenminiſter weiterhin ſeine Hauptaufgabe in der politiſchen Vermittlung erblickt. Wie immer die Franzoſen ſich die Erfüllung ihrer politiſchen Ga⸗ rantiewünſche denken mögen, es liegt auf der Hand, daß dieſe nicht mehr gut als„Bedingungen“ vorgebracht werden können, wenn der Plan einer langfriſtigen Anleihe von der Bildfläche verſchwindet und an ſeine Stelle eine Auseinanderſetzung über Stillhaltekonſortien und Kredite von ein paar Mo⸗ naten Laufzeit tritt. Dieſes Stadium iſt jetzt er⸗ reicht und die Folge iſt, wie man ſieht, eine merk⸗ lich verringerte Aktivität der Fran⸗ zo ſen. Geſtern nachmittag haben die Finanzminiſter eine nahezu ſechsſtündige Sitzung abgehalten, Dr. Brüning teilnahm und in der Maecdo⸗ nald den Vorſitz führte. Wir berichten darüber an anderer Stelle. Hier ſei nur hinzugefügt, daß weder in dieſer Nachmittags⸗ noch in der Vormit⸗ tagsſitzung von der„Verſtärkung der Gol d⸗ und Deviſendecke der Reichsbank“ die Rede geweſen iſt, die der Reichskanzler bekanntlich ſchon am Montag als das zweite Haupterfordernis der Lage bezeichnet hat. Daraus darf nicht der Schluß gezogen werden, daß die Frage des Kredits für die Reichsbank oder die Golddiskontbank das Schickſal des franzöſiſchen Anleiheplanes teilt. In deutſchen Kreiſen geht man nach wie vor davon aus, daß dieſes Thema mit zu der vorläufigen Löſung gehört, über deren Notwendigkeit ſich jetzt alle Beteiligten glücklicherweiſe im Prinzip einig ſind.. Heute wieder Vollkonferenz Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 22. Juli Die Finanzminiſter, an deren Beratung Dr. Brüning teilnahm, haben nach ſechsſtündiger Sitzung geſtern abend ſpät beſchloſſen, der Preſſe keine weiteren Mitteilungen zu machen, als daß ſie heute vormittag um 10 Uhr der Vollkonferenz das Ergebnis ihrer Beratungen vorlegen werden. Dieſes Ergebnis iſt nicht einheitlich. Die Vollkonfe⸗ renz wird eine ganze Reihe von zum Teil nicht zu vereinbarenden Vorſchlägen zur Kenntnis nehmen, und die nächſtliegende Annahme iſt, daß die Finanz⸗ miniſter ihre Beratungen fortſetzen werden. an der m. ʃÄͤ» ü ſtrengen Kontrolle aller Deviſentrausaktionen durch die Reichsbank, derart, daß die Integrität des Programms aufrecht⸗ erhalten werden kann, und daß die Banken, die daran teilnehmen, verſichert ſein können, daß keine willkürlichen Abziehungen ſtattfinden, weder von deutſcher Seite noch außerhalb Deutſchlands. Das wird zur Aufrechterhaltung des Geſamtbeſtandes der Kredite aus jedem Lande beitragen. Wir ſind der Anſicht, daß, wenn ein derartiges Syſtem ſchnell zur Ausführung gebracht würde, eine un mittelbare Wiederherſtellung des Vertrauens die Folge ſein würde und daß in verhältnismäßig kurzer Zeit die Notwendigkeit f für eine Beſchränkung dieſer Art verſchwinden und dann wieder normale Verhältniſſe zur Herrſchaft gelangen würden. Für das Vertrauen auf ein ſolches Ergebnis be⸗ ſteht um ſo mehr Grund angeſichts der Tatſache, daß das Programm der Vereinigten Staaten für die Suspenſionen der Schuldenzahlungen wirkſam ge⸗ worden iſt, und die Ereigniſſe die der Ankündigung dieſes Programms folgten, deutlich beweiſen, daß die Befreiung von der Zahlung der gegenſeitigen Regierungsſchulden in den Augen der Ge⸗ ſchäftswelt die Grundlage für ein er⸗ neutes Vertrauen gelegt hat. Von der B. J. Z. ſollte ein Ausſchuß ernannt werden, oder es ſollte ein Ausſchuß auf irgendeine andere angemeſſene Methode geſchaffen werden um ein Zuſammenwirken in betreff der folgen⸗ f den Fragen zu gewährleiſten: Um zunächſt im Einvernehmen mit den Bankinter⸗ effen in den verſchiedenen Ländern von dieſen Län⸗ dern Vorſorge zu treffen für die Wie der⸗ erneuerung des gegenwärtigen Beſtan⸗ des der laufenden kurzfriſtigen Kredite, um zweitens über die unmittelbaren weiteren Kreditbedürfniſſe Deutſchlands eine Unterſuchung anzuſtellen, und drittens über die Entwicklung von Plänen während des Verlaufs der nächſten 6 oder 8 Monate für eine teilweiſe Umwandlung der kurzfriſtigen Kredite in langfriſtige Kredite. Ein Waſhingtoner Kommentar Telegraphiſche Meldung — Waſhington, 22. Juli. Zu dem heute veröffentlichten Hooverplan gab das Staatsdepartement folgende Erläuterungen: Durch die Befreiung von den Reparationszahlun⸗ gen für die Dauer eines Jahres iſt Deutſchland eine erhebliche Hilfe gewährt worden. Dieſe Reparations⸗ zahlungen belaufen ſich auf 400 Millionen Do l⸗ lar. Die Handelsbilanz Deutſchlands iſt günſtig. Die Flucht aus der Mark iſt aufgehal⸗ ten und die innere Bankenlage iſt durchdie mutige Aktion der deutſchen Regierung in Ord⸗ nung gebracht. Zunächſt muß nun die Aufrechterhal⸗ tung des Umfanges der kuröfriſtigen Kredite geſichert werden, die ſich noch in den Händen von ausländi⸗ ſchen Banken und Organiſationen befinden und deren Betrag auf eine Milliarde 200 Millionen Dollar geſchätzt wird. Es handelt ſich hauptſächlich um gewöhnliche Handelswechſel, die durch viele deutſche Depoſiten und Kredite gedeckt ſin d. Selbſt⸗ verſtändlich iſt und kann dies nur eine rohe Schätzung ſein. Der Vorſchlag des Präſidenten beſteht ganz ein⸗ fach darin, daß die Bankiers und die Bankhäuſer in allen Ländern darin ein Uebereinkommen treffen, wonach der gegenwärtige K reditumfang in jedem Lande aufrecht erhalten wird und daß die deutſche Regierung durch die Reichsbank und auf andere Weiſe eine ſtrikte und vollſtändige Kontrolle über den Deviſenmarkt aus⸗ übt, ſodaß kein Abfluß ſtattfindet, und daß die Auf⸗ rechterhaltung des Geſamtkreditbetrages erreicht wird. Ein ſolches Syſtems des Zuſammenwirkens, das durch die Aktion der deutſchen Regierung ergänzt wird, wird den auf Deutſchland von außerhalb ausgeübten Druck beſeitigen und durch die Wiederher⸗ ſtellung des Vertrauens Deutſchland in den Stand ſetzen in dem normalen Geſchäftsverkehr diejenigen Zuſatzkredite ſicherzuſtellen, die nötig ſin d. Dieſer Vorſchlag hat nicht den Charakter eines Moratoriums, ſondern bedeutet nur die Auf⸗ rechterhaltung des großen Kreditumfanges, der in Bezug auf Deutſchland gegenwärtig beſteht. Der Vorſchlag geſtattet der Welt, durch die Sicherſtellung einer Stabilität in der deutſchen Kreditſtruktur zu einem normalen Geſchäftsgang zurück⸗ zu kkehren. Was ſagt Frankreich zu Hoovers Initiative? Telegrapßhiſche Meldung — London, 22. Juli. Wie verlautet, ſcheint die Hauptfrage der Kon⸗ ferenz das Problem der Erhaltung der Deutſchland gegenwärtig gewährten Kredite geworden zu ſein. Die von Stimſon vorgetragenen Anſichten werden anſcheinend von allen Mächten mit Ausnahme Frankreichs günſtig aufgenommen. Die Preſſ Aſſo⸗ eiation erfährt von maßgebender franzöſiſcher Seite, Frankreichs Haltung zu dieſen Anregungen werde von der Tatſache beſtimmt, daß es faſt keine Kredite in Deutſchland habe und deshalb nicht direkt von der Frage berührt werde.„Dies bedeutet“, ſo erklärt eine der maßgebenden franzöſiſchen Perſönlichkeiten, „daß wir au einem Plan zur Erhaltung der Kredite in Deutſchland nicht inter ⸗ eſſiert ſin d. Wenn ein ſolcher Plan aufgeſtellt werden kann und er Deutſchland hilft, ſeine unmit⸗ telbaren Schwierigkeiten zu löſen, ſo werden wir uns freuen. Das iſt jedoch eine Sache, an der die anderen Konferenzmächte in erſter Linie intereſſiert ſind, Es iſt aber wahrſcheinlich nicht die endgültige Löſung. Und dieſe Anſicht iſt ſo offenbar und die Atmoſphäre iſt derart, daß die Möglichkeit der Be⸗ endigung der Konferenz morgen abend oder Don⸗ nerstag unter der Vorausſetzung beſteht, daß die anderen Mächte mit Ausnahme von Frankreich, Deutſchland in der erwähnten Weiſe unterſtützen werden. 24. Erfolg haben“, ſagte Minna. 2. Seite Nummer 333 8 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Juli 1991 Es fehlt überall an Vargeld Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juli Die Regierung hat ſich genötigt geſehen, durch eine neue Notverordnung für die pünktliche Zahlung der Steuern zu ſorgen, und zwar durch Mittel, die den Säumigen ſchwere Zins⸗ ſtrafen auferlegen. Da es trotzdem zweifelhaft iſt, ob die Reichskaſſe am nächſten Ultimo über genü⸗ gend Mittel verfügen würde, um die Beamten⸗ gehälter aus zuzahlen, iſt fürs Erſte die Rationaliſierung eingeführt worden. Sie iſt gleichzeitig auch für die Privatwirtſchaft zugelaſſen, nicht aber geſetzmäßig vorgeſchrieben. In derſelben Notverordnung, die die Auszahlung der Dienſtbezüge regelt, hat ſich das Reich die Mög⸗ lichkeit geſichert, die Ueberweiſungen an die Länder je nach dem Kaſſenbeſtand an anderen als den vorgeſehenen Terminen vorzunehmen. Ob die Steuerüberweiſungen in vollem Umfang gelei⸗ ſtet werden, wird von dem Eingang der Steuern ab⸗ hängen, der aus begreiflichen Gründen ſehr viel zu wünſchen übrig läßt. Daß die drakoniſchen Maßnahmen, die die Regierung angedroht hat, hierin einen grund⸗ legenden Wandel ſchaffen und wie durch einen Zauberſchlag die leeren Kaſſen füllen werden, wird vielfach bezweifelt. Es iſt doch gegenwärtig ſo, daß das Gros der Steuerzahler nicht aus böſem Willen, ſondern einfach aus Unvermögen mit den Zahlungen im Rückſtand bleibt. Im den Volksentſcheid in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 22. Juli. Die Kommuniſtiſche Partet hat ein Ulti⸗ matum an die preußiſche Regierung gerichtet, von deſſen Annahme ſie ihre Haltung zum Volksentſcheid abhängig macht. Die Forderungen, die von den Kommuniſten erhoben werden, ſind, darüber kann kein Zweifel beſtehen, für das preußiſche Staats⸗ miniſterium un annehmbar. Wenn die Kommu⸗ niſten ihre Drohung wahrmachen und das Ganze micht lediglich einen Bluff darſtellt, um die Sozial⸗ demokraten in Angſt und Schrecken zu verſetzen, kaun ihr Beſchluß für den Ausgang des Volksent⸗ ſcheibs von ſehr erheblicher, vielleicht von ausſchlaggebender Bedeutung ſein. Es iſt daher begreiflich, wenn der„Vorwärts“ gegen die Kommuniſten aufſchäumt, die Miene mach⸗ ten,„ſich zu den Landsknechten des deutſchen Scharf⸗ machertums zu geſellen“. Das Blatt verſichert daß trotzdem die„vereinigte Front von Hitler, Hugen⸗ berg, Seldte, Düſterberg und Thälmann“ nicht z um Ziel gelangen werde. Man hat indes den Eindruck, daß hinter dieſen Kraftworten ſich doch die Beſorgnis verbirgt, daß der Volksentſcheid der preu⸗ ßiſchen Regierung noch ernſthafte Schwierigkeiten be⸗ reiten werde. Reichstagspräſident Löbe in Wien — Wien, 21. Juli. Reichstagspräſident Löbe hat heute vormittag dem öſterreichtſchen Bundeskanzler Bureſch einen Beſuch abgeſtattet. Rußland, rüſtet für den Empfang des„Graf Zeppelin“ — Moskau, 21. Jult. Die Kommandantur des Leningrader Flughafens hat für den Beſuch des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ einen ſtählernen An⸗ kermaſt errichten laſſen. Die Paſſagiergondel des Luftſchiffes wird auf einem beſonderen, auf Luft⸗ reifen laufenden Wagen ruhen, ſodaß das Luftſchiff ohne weiteres mehrere Tage im Flughafen ankern kann. Beſondere Polarausrüſtungen für die Zep⸗ pelin⸗Expedition, die in den nördlichen Grenzlän⸗ dern der Sowjetunion erworben worden ſind, ſind bereits in Leningrad eingetroffen. Arbeitsloſeuverſicherungsvorlage vom Unter⸗ haus angenommen — London, 22. Juli. Das Unterhaus nahm mit 291 gegen 20 Stimmen in dritter Leſung die Ge⸗ ſetzesvorlage zur Beſeitigung von Miß bräu⸗ chen bei der Handhabung der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung an Dieſe Vorlage war von dem linken Flügel der Arbeiterpartei hartnäckig bekämpft worden. Die Tallik der Megierungsoppofition Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juli. Das Telegramm, das die„nationale Oppoſition“ geſtern an den Reichskanzler abgeſandt hat, ſoll, wie der„Tag“ erläutert, vor allem auch verdeutlichen, daß Nationalſozia liſten und Deutſch⸗ nationale, die vereinigten vaterländiſchen Verbände, Reichlandbund und Stahl⸗ helm ſich nunmehr zu einer gemeinſamen Kampffront zuſammengefunden hätten. Der „Germania“ wird es in der Rechtspreſſe ſchwer ver⸗ übelt, daß ſie die Kundgebung ironiſch behandelt habe. Dieſem Vorwurf würde man eine gewiſſe Be⸗ rechtigung nicht abſprechen können, wenn das Vor⸗ gehen der nationalen Oppoſition tatſächlich, wie die „Deutſche Tagesztg.“ behauptet, als eine Rücken⸗ deckung für den Reichskanzler gedacht wäre. Iſt das aber wirklich der Fall? Die Deutſchnationalen, die geſtern überhaupt eine rege Tätigkeit entfalte⸗ ten, haben am Abend in Neukölln, der kommuniſti⸗ ſchen Hochburg, eine Verſammlung abgehalten, in der der ſattſam bekannte Finanzrat Dr. Baug ähnliche Töne anſchlug wie jüngſt Herr Quaatz im Aelteſtenrat des Reichstags. Bang und nach ihm der oberſchleſiſche Abg. Dr. Kleiner ergingen ſich unter dem Beifall der Zuhörer in wilden und dema⸗ gogiſchen Angriffen auf den Kanzler, dem er nach allen Regeln der Kunſt in den Rücken fiel. Die deutſchnationale Reichstagsfraktion hat ge⸗ ſtern gleichfalls getagt, ein Referat Hugen bergs zur politiſchen Lage entgegengenommen und zwei Reſolutionen gefaßt, von denen die eine die Ueber⸗ windung der Kriſe„aus eigener Kraft“ verlangt. Das iſt dieſelbe Maxime, die das Kabinett Brü⸗ ning aufgeſtellt und nach der es auch gehandelt hat. Nur iſt es eine lluſion und wenn das nicht, eine bewußte Täuſchung der Oeffentlichkeit, die Dinge ſo darzuſtellen, als ob wir in der Lage wä⸗ ren, ohne jedwede ausländiſche Hilfe über den Berg zu kommen. Die Deutſchnationalen haben mit verſtärktem Nachdruck die Forderung nach Einberufung des Reichstags wieder⸗ holt. Sie ſpekulieren dabei offenbar auf die Unter⸗ ſtützung nicht nur des Landvolks und der Wirt⸗ ſchaftspartei, ſondern auch der Deutſchen Volkspartei. Wir möchten freilich annehmen, daß die Deutſche Volkspartei ſich nicht bereit finden wird, der Loſung Hugenbergs zu folgen. Es iſt viel⸗ mehr zu hoffen, daß der Aelteſtenrat, der morgen er⸗ neut zuſammentritt, in dem Sinn wie bisher ſich entſcheidet. Die Gegenbeſuche in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juli. Ein Berliner Blatt läßt ſich aus London mel⸗ den, daß, falls bis dahin die Konferenz beendet ſein ſollte, am Freitag Kanzler und Außen ⸗ miniſter vorausſichtlich in Begleitung Maec⸗ donalds und Henderſons die Heimreiſe nach Deutſchland antreten würden. Auf unſere An⸗ frage bei den hieſigen maßgebenden Stellen wird uns erklärt, daß von ſolchen Dispoſitionen bislang nichts bekannt ſei. Wir haben ſeinerzeit mit⸗ geteilt, daß die engliſchen Staatsmänner von der deutſchen Regierung dringend gebeten worden ſind, ihren Berliner Beſuch nicht als aufgehoben, ſondern nur als aufgeſchoben zu betrachten und ihn zu ge⸗ gebener Zeit nachzuholen. Macdonald hat denn auch ſchon dem deutſchen Botſchafter von Neurath und jetzt auch den Herren Brüning und Cur⸗ tius ſeine Zuſage gegeben. Ueber den Termin einer Wochenendfahrt nach Hubertusſtock iſt aber, ſoweit wir unterrichtet ſind, näheres noch nicht vereinbart worden. Es iſt indes nicht ſehr wahr⸗ ſcheinlich, daß der Beſuch der Engländer ſich un⸗ mittelbar an die Londoner Konferenz anſchließen wird, ſchon darum nicht, weil hüben und drüben dringliche innerpolitiſche Aufgaben der leitenden Männer harren. Abgeſehen davon wäre es ja auch entſchieden zweckmäßiger, wenn eine Pauſe in den Beſprechungen eingelegt würde, da doch in London ſich Gelegenheit zu eingehendem Meinungsaustauſch geboten hat. Eine ſpätere Fühlungnahme wäre für beide Teile zweifellos wertvoller. Noch ganz unbeſtimmt iſt der Zeitpunkt für die Gegenbeſuche Lavals und Brian ds in der Reichshauptſtadt. In Ausſicht genommen iſt der Monat Auguſt. Durchführungsverordnung zur Kapitalfluchtverordnung Telegraphiſche Meldung Berlin, 22. Juli. Die Reichsregierung hat nunmehr die erſte Durch⸗ führungsverordnung zur Kapitalfluchtverorönung er⸗ laſſen. Darin ſind zunächſt alle Deviſen im Betrage von 20 000„ und darüber auf⸗ gerufen worden. Alle Perſonen mit Wohnſitz oder ſtändigem Aufenthalt im Inland, denen Deviſen im Geſamtbetrage von 20000/ und mehr zuſtehen, ha⸗ ben ihre Deviſen lausländiſche Zahlungsmittel und Forderungen in ausländiſcher Währung). nunmehr bis ſpäteſtens zum 29. Juli 1931 der Reichsbank oder einem von ihr, beſtellten⸗ Kreditinſtitut anzugeben. 1 Die Verpflichtung erſtreckt ſich auch auf alle nicht⸗ phyſiſchen Perſonen(Aktiengeſellſchaften uſw.). Die Reichsbank wird möglichſt ſchnell über die Annahme der Angebote Entſcheidung treffen. Für diejenigen, die nur zur Anzeige verpflichtet ſind, weil ſie der Deviſen nachweislich für volkswirtſchaftlich gerechtfertigte Zwecke bedürfen, werden Formulare für die Anzeige koſtenlos bei der Reichsbank und den Kreditinſtituten vorrätig gehalten. Für Per⸗ ſonen mit einem Deviſenſatz unter 20 000& iſt die Abrufung einem beſonderen Aufruf vorbehalten. Dieſe Perſonen werden von den Verpflichtungen der Kapitalfluchtvervrdnung frei wenn ſie ihre Devi⸗ ſen, bevor der Aufruf erfolgt, an die Reichsbank veräußern. 1 e d Schwere politiſche Zuſammenſtöße Telegraphiſche Meldung — Dortmund, 22. Juli. Geſtern abend kurz vor 23 Uhr kam es am Nord⸗ ausgang des Dortmunder Hauptbahnhofs zu einem Zuſamenſtoß zwiſchen Kommuniſten und politiſch Andersgeſinnten. Als ein Polizeibeamter in Zi⸗ vil den Streit ſchlichten wollte, fielen die Streiten⸗ den gemeinſam über den Beamten her und ſchlugen ihn zu Boden. Der Beamte zog darauf ſeinen Re⸗ volver und gab ſechs Schüſſe auf ſeine Angreifer ab. Zwei von ihnen wurden zu Boden geſtreckt. Einer war ſofort tot, der zweite ſtar b auf der Po⸗ lizeiwache, ein dritter wurde am Arm verletzt. Der Polizeibeamte, der ſich in den Bahnhof flüchtete, wurde von den übrigen Angreifern verfolgt, neuer⸗ dings zu Boden geſchlagen und durch mehrere Meſſerſtiche in den Rücken ſchwer verletzt. * Berlin, 22. Juli Im Oſten Berlins am Lauſitzer Platz wurden geſtern abend drei junge Leute, die nach ihrer Be⸗ hauptung früher der N. S. D. A. P. angehörten, von einer Gruppe von etwa zehn Kommuni⸗ ſten überfallen. Die Angreifer feuerten zu⸗ nächſt drei Schüſſe ab, von denen zwei trafen und fielen dann über ihre Gegner mit Schlaginſtru⸗ menten her. Als alle drei am Boden lagen, ergrif⸗ fen die Kommuniſten die Flucht und konnten uner⸗ kannt entkommen. Einer der Ueberfallenen erhielt einen Bauchſchuß, ſo daß er in bedenklichem Zu⸗ ſtand in das Krankenhaus gebracht werden mußte. Ein 18jähriger Arbeiter wurde durch einen Streif⸗ ſchuß am Rücken verletzt, während ein Lehrling eine Schlagwunde am Hinterkopf erhielt. Robber Skizze von Harry Wien Robber hatte ſo oft nach Hauſe zurückgefunden— man erinnerte ſich an ſein geheimnisvolles Ver⸗ ſchwinden und Wiederauftauchen in London— daß ſie nicht glauben wollten, er könne unwiederbring⸗ lich verloren ſein. Sie ſtanden am Fenſter und ſchauten nach ihm aus. Ste fragten im Garten des Palais royal, in deſ⸗ ſen großem Waſſerbaſſin er oft gebadet, die ſpielen⸗ den Kinder, ob ſie von dem Verbleib Robbers nichts wüßten. Nein— die vielen Knaben und Mädchen wußten nicht, wo Robber war, und niemand in Pa⸗ Tis, den Richard Wagner fragte, wußte es. Jeder Tag, der ging, drückte ihre Hoffnung, Robber wiederzuſehen, tiefer. Und als Richard Wagner und ſeine Frau Minna ſich der Ueberzeugung nicht mehr verſchließen konn⸗ ten, daß auf Robbers Rückkehr zu warten Torheit ſei, hatten ſie die Empfindung, der ſchwarze Hund Robber habe auf ſeinem breiten Rücken das Glück davon getragen. i „Laß uns Paris verlaſſen! Du wirſt hier keinen Aber Richard Wagner blieb. 5 i Die Oper„Rienzi“ war faſt vollendet,„Der flie⸗ gende Holländer“ im Entſtehen. Gelang es ihm, mit dieſen beiden Opern in Paris Erfolg zu haben, daun würde er ihm— damals um das Jahr 1840 zugleich in London, Newyork, Berlin, Dresden, Madrid und jeder Stadt beſchieden ſein, die als ein Kulturzentrum anzuſehen war. 5 Wenn Richard Wagner auch das Verſchwinden des Hundes Robber genau ſo wie ſeine Frau mit der düſteren Ahnung erfüllte, daß in Paris mehr Leiden als Freuden ſeiner warteten, hielt er es doch für ſeine Pflicht, auszuharren.— RNobber, ein rieſiger Neufundländer, urſprünglich das Eigentum eines Kaufmanns in Riga, ſchloß ſich zu der Zeit, da der junge Richard Wagner Kapell⸗ i in Riga war, dieſem aus freiem Willen und mit unendlicher Beharrlichkeit an. Als die beiden Gatten von Riga nach Mitau zogen, belagerte der Hund die Schwelle der verlaſſenen Wohnung und rührte durch ſein dumpf orgelndes Klagegeheul die Herzen der Nachbarn ſo ſehr, daß ſie das Tier durch den Poſtkutſcher nach Mitau bringen und Richard Wagner zuführen ließen. Richard Wagner und ſeine Frau beſchloſſen, ſich niemals wieder von Robber zu trennen. Sie nah⸗ men ihn mit auf die wahrhaft abenteuerliche Reiſe von Mitau nach Paris, obwohl es ihre Schwierig⸗ keiten vermehrte, einen ſo großen Hund mitführen zu müſſen. Beſonders fürchteten ſie, Robber könnte für ſie zum Verhängnis werden bei dem gefahrvollen Uebergang vom ruſſiſchen auf oſtpreußiſchen Boden, da dieſes heimlich geſchehen mußte, weil ſie ohne Päſſe waren. Die Grenze, die ſie zu überſchreiten hatten, bil⸗ dete ein Graben, der von Koſaken bewacht wurde. Es galt für ſie, in dem Augenblick, da die Aufmerk⸗ ſamteit der Koſaken von der braunen Erdvertiefung durch die Ablöſung abgelenkt war, dieſen Graben, ohne daß ein Laut ſie verriete, auf der einen Seite hinauf und auf der anderen hinab zu eilen und ſich ſchnellſtens aus der Schußlinſe zu entfernen, da die Koſaken den Befehl hatten, Flüchtlingen, die ſie jen⸗ ſeits der Grenze bemerkten, noch eine Kugel nachzu⸗ jagen. Doch es ſchien, als ahne der Hund die Gefahr. Er ſtand ſchweigend an Wagner geſchmiegt, der mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit den Augenblick der Ablöſung der Wache erwartete. Lautlos folgte das Tier den beiden Gatten, als ſie den Graben durch⸗ querten und jenſeits, im oſtpreußiſchen Laud, dem auf ſie wartenden Wagen zueilten, der ſie weiter⸗ bringen ſollte. 5 N Um dem Hunde eine bequemere Beförderung, als es in der Poſtkutſche möglich geweſen wäre, zu ver⸗ ſchaffen, beſchloſſen ſie, ein kleines Segelſchiff zur Ueberfahrt nach London zu benutzen, von wo aus nach Boulogne zu gelangen ihnen nicht ſchwer fallen konnte. Unglücklicherweiſe faßte Robber gegen einen der ſechs Matroſen, aus denen die kleine Schiffs⸗ mannſchaft beſtand, eine unſtberwindliche Abneigung. Jedesmal, wenn Koske, dieſer Seemann, in der Kajüte erſchien, in der Wagner erſchöpft und ſter⸗ benselend von den unaufhörlichen Stürmen auf der Bank lag, gab es zwiſchen dem Matroſen und dem rieſigen Hund einen erbitterten Kampf, den Wagner nur mit Mühe beenden konnte. Dieſe Abneigung Robbers gegen Koske war um ſo verhängnisvoller, als die abergläubiſchen See⸗ leute kein Hehl daraus machten, daß ſte an all dem Ungemach, das ſie auf der Ueberfahrt traf— Stürme, Gewitter überm Meer, Anprall gegen eine Sandbank— den beiden Fahrgäſten mit dem ſchwar⸗ zen Hunde die Schuld zumaßen. Nachdem zuletzt noch für das Schiff die Gefahr heraufſtieg, im Nebel die Richtung zu verlieren und in das gefährliche Sandbankgebiet der holländiſchen Küſte zu geraten, lief es endlich in die Mündung der Themſe ein. In London aber harrte der Geretteten noch eine neue Prüfung. Als ſie das Gaſthaus, in dem ſie übernachten wollten, betraten, gewahrten ſie zu ihrem Schrecken, daß Robber ihnen nicht gefolgt war. Das mit ſo unendlicher Mühe durch die Leiden und Ge⸗ fahren der unglückſeligen Reiſe hindurchgeſteuerte Tier ſchien verloren. Minna weinte. Wagner war der Verzweiflung nahe. Da erklang vor dem Haus⸗ portal das bekannte Gebell, mit dem ſich Robher ſeinen Eigentümern anzukünden pflegte. Der Vermißte war wiedergefunden, um dann in Paris zum wahrhaften Schmerze der beiden Gatten wirklich verloren zu gehen.— Und doch ſah Richard Wagner den Hund Robber noch einmal wieder. Es war ein unholder Tag unter wolkenbedecktem Himmel, an dem es geſchah. Der Meiſter hätte das Haus nicht verlaſſen, wenn ihn nicht die bittere Not dazu gezwungen, ſeine Gläubiger um Stundung zu bitten. Seine Geldmittel waren er⸗ ſchöpft. Alles, was er an kleinen Wertgegenſtänden beſeſſen hatte befand ſich im Leihhaus. Selbſt die Bithnenkoſtüme, die Minna noch aus der Zeit ihrer Schauſpielerinnenlaufbahn verblieben, waren ver⸗ pfändet. 5 Als Wagner, fröſtelnd und trüb geſtimmt, in den Nebel hinaus trat, erblickte er Robber, den Neufund⸗ feſtnehmen. Polniſcher Grenzwehrſoldat von einem Deutſchen erſchoſſen Telegraphiſche Meldung — Meſeritz, 22. Jul. An der deutſch⸗polniſchen Grenze bei Schwenken im Kreiſe Bomſt wurde geſtern auf polniſchem Ho⸗ heitsgebiet der polniſche Grenzwehrſoldat Nowakowſki von dem deutſchen Elektrotechniker Erwin Melchert aus Wittſtock an der Doſſe er⸗ ſchoſſen. Der 29jährige Melchert hatte vor 14 Tagen zu, ſammen mit drei jungen Burſchen eine Wanderfahrt nach dem Oſten angetreten. Seit einigen Tagen zogen ſie längs der Grenze im Kreiſe Bomſt umher und ernährten ſich, da ihnen die Barmittel aus⸗ gegangen waren, vom Betteln. Nachts ſchlieſen ſie in Feldſcheunen und in Gartenhäuſern. Auf der Suche nach einer neuen Schlaſſtelle kamen ſie geſtern über die Grenze. Sie hatten in unmittelbarer Nähe der Grenze, aber ſchon auf polniſchem Gebiet, eine Holzbaracke geſehen, in der ſie nächtigen wollten. In der Baracke wurden ſie von dem die Grenze abpatrouillierenden poluf⸗ ſchen Grenzwehrſoldaten Nowakowſfki ge⸗ ſtellt. Der Beamte forderte ſie auf, mit zum nächsten Zollhaus zu kommen. In dieſem Augenblick zog Melchert einen Revolver und ſtreckte den pol⸗ niſchen Beamten durch vier Schüſſe nieder. Nachdem die vier Burſchen dann noch dem Toten den Karabiner und die Patronen abgenommen hatten, zogen ſie ſich auf deutſches Gebiet zurück, Die deutſche Landjägerei konnte ſie im Laufe der Nacht Eilgüterzug auf der Strecke geplündert Telegraphiſche Meldung Aſchaffenburg, 21. Juli. Obwohl dem Eilgüterzug Darmſtadt⸗Aſchaf⸗ fenburg kurz nach 24 Uhr vom Stellwerk Stock⸗ ſtadt a. M. die Durchfahrt durch die gleichnamige Station fretgegeben worden war, hielt dieſer Zug vor der Signalaulage am Walde an. Dort bemerkle man, daß das Signal ſchon auf Halt ſtand. Die Funk, tion; des Signals war mittels eines Drahtes ab⸗ ſichtlich unterbunden. Ein Bahnbeamler fuhr dem Zug entgegen, um ihn von der freigegebe⸗ nen Durchfahrt zu benachrichtigen. Als der Beamte den Zug erreicht hatte, bemerkte er, daß ſich Leuts eiligſt entfernten und im anſchließenden Walde ver⸗* ſchwanden. Eine ſofort vorgenommene Kontrolle er gab, daß ein Waggon erbrochen worden war, Kiſten und Kartons lagen auf dem Bahnkörper und waren aufgebrochen. Den Räubern fielen haupt⸗ ſächlich Kleidungsſtücke in die Hände. Gendarmerie und Polizeibeamte haben die Spuren aufgenommen, konnten aber die Räuber bisher nicht faſſen. Nach Art der ganzen Ausführung muß der Raub von langer Hand vorbereitet wor⸗ den ſein. Die Plünderung ſpielte ſich in der Nacht zum 18. Juli ab. Da die Recherchen von der Bahn⸗ polizei geheim durchgeführt werden, hat man bisher noch nichts Näheres über dieſen Vorfall erfahren. Letzte Meldungen Schnelle Juſtiz — Paris, 22. Juli. Aus Sevilla wird berich⸗ tet: Die Gewerkſchaftsführer Dr. Vallina und ſeine Anhänger, die gegen Sevilla marſchieren woll⸗ ten, ſind verhaftet worden. Wie verlautet, ſollen ſie bereits nach Afrika deportiert worden ſein, doch liegt eine Beſtätigung hierfür noch nicht vor. Das chileniſche Kabinett zurückgetreten — Paris, 22. Juli. Nach einer Havasmeldung aus Santiago de Chile iſt das chileniſche Miniſte⸗ rium zurückgetreten. Meuterei eines argentiniſchen Bataillons — Paris, 22. Juli. Wie Havas aus Buenos Aires berichtet, erklärte Präſident Uriburu zu den Nachrichten über die Aufſtandsbewegung in Cor⸗ rtentes, daß es ſich bei der Meuterei eines Infanterfe⸗ Bataillons um einen vereinzelten Akt handele, der keine weiteren Folgen habe. länder. Im erſten Augenblick glaubte er an eine Geiſtererſcheinung. Er rief das Tier an. Es näherte ſich ihm ein wenig. Als aber Wagner mit ausge⸗ ſtrecktem Arm auf den Hund zuſchritt, ſchien dieſer zu fürchten, er ſolle gezüchtigt werden. Er ergriff die Flucht. Wagner ſtürzte wie ein Raſender hinter ihm her. Durch Straßen und Gäßchen ging die Jagd. Das Tier lief ſo raſch, daß Wagner es zuletzt bei der Kirche St. Roche aus den Augen verlor. i Niemals in ſeinem Leben ſah der Meiſter den Hund Robber wieder. Bald darauf verließen er und Minna die Stadt Paris. Keine ihrer Glücks⸗ und Zukunftshoffnungen hatte ſich dort verwirklicht. Aber von Deutſchland her nahte ihnen der Schein der Morgenröte. Deutſche Bühnen boten zum erſten Male„Rienzi“ und den „Fliegenden Holländer“! Der Reichsverband Deutſcher Tonkünſtler und N Muſiklehrer, Ortsgruppe Mannheim ⸗Lud⸗ wigshafen, hat in ſeiner letzten außerordent⸗ lichen Mitgliederverſammlung die Wahl des Mann⸗ heimer Muſikſchriftſtellers und Leiters des Aus⸗ ſchuſſes für Volksmuſikpflege Karl Eberts zum Vorſitzenden anſtelle des verſtorbenen Prof, Wilhelm Bopp einſtimmig beſtätigt. Wagner im Rundfunk. Ueber die Bayeriſchen Sender hörte man geſtern aus dem Prinzregenten⸗ Theater in München eine Feſtſpielübertragung 4 von Richard Wagners Oper„Die Walküre Die Aufführung unter Leitung von Hans Knap? pertsbuſch befriedigte durch die kechniſch eine wandfreie Uebertragung und hinterließ auch 25 die künſtleriſche Wiedergabe einen tiefen Eindruck. Julius Pölzer als Siegmund, Hans Here Niſſen als Wotan, Sabine Offermann n Sieglinde und Gertrude Kappel als Brünnhilbe 5 verdienen durch ihre ſtimmliche Geſtaltung beſon derer Erwähnung. 5 „ uli. enten i Ho⸗ dat niker er n zu⸗ fahrt Tagen mher aus⸗ n ſie ſſtelle jatten n auf n der n ſie Ini⸗ ge⸗ chſten 3 dog pol⸗ b Toten men „Die Nacht 167 uli. ch a. Stock⸗ mige Zug terkte Funk, a b⸗ amter gebe⸗ damte Leute ver⸗ le era 4 100 und aupt⸗ huren nicht 3 der Wor⸗ Nacht Jahn⸗ isher . erich⸗ und woll⸗ n ſte ſein, 5 ü J aus niſte⸗ Mittwoch, 22. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— Hochwaſſer im Wald park Von verſchiedenen Seiten kommen wieder Mel⸗ dungen über ſtarkes Anſchwellen der Gebirgsbäche. Die Schäden der jüngſten Hochwaſſerkataſtrophe ſind noch nicht ganz behoben und ſchon droht das naſſe Element wieder mit ſeiner unglaublichen Kraft die von Menſchenhand vorgezeichneten Wege zu ver⸗ laſſen. Es iſt ſchließlich nach der regenreichen letzten Woche kein Wunder mehr, wenn uns auch eigentlich erſt am Sonntag klar geworden iſt, wie unendlich lange es an einem Tage regnen kann. Hat man eine Beſchäftigung in einem Haus, ſei es in einer Ver⸗ waltung, einer Fabrik, im Büro, ſo merkt man über der Arbeit überhaupt nicht, daß es draußen regnet und achtet auch nicht darauf— bis zu dem Augenblick, in dem der Weg nach Hauſe zur Mit⸗ tagspauſe angetreten werden ſoll. Und all den vielen Waſſerſegen nimmt zuletzt der alte Vater Rhein mit zu Tal. Dazu braucht er allerdings auch ein wenig mehr Platz. Aber ſo raſch geht es nicht bei ihm. Während der Neckar ſchon das Vorland zwiſchen den Brücken bedroht, braucht der Rhein keine weiteren Okkupationen zu machen, aber wenn es zu toll wird, dann müſſen auch gleich die Waldparkanlagen und die geſamte Reißinſel her⸗ halten. So iſt es auch diesmal. Die verſchiedenen gemütlichen Wege am Waſſer entlang ſind vom Rheincafé ab unpaſſierbar und abgeſperrt. Da la⸗ den weiter weg Bänke zum Sitzbad ein und die Pa⸗ pierkörbe ſind eher als Fiſchreuſen brauchbar. Vom Regen ſchon ſehr verdorbenes Heu ſchwimmt zwi⸗ ſchen den Sträuchern, die unter Waſſer ſtehen. Der Bellenkrappen iſt zu einem ſehr annehmbaren Fluß geworden und drüben gewahrt man kein Land mehr von der Reiß⸗Inſel. Wieviele der armen Tiere, die hier niſten und hauſen, mag das Schickſal wieder er⸗ reicht haben? Ein Häslein hatte ſich auf eine Land⸗ zunge gerettet, die ein Seitenweg bildete. Von dort konnte es aber nicht zurück, weil immer wieder Men⸗ ſchen vorbeikamen— ſogar ſolche mit Hunden, die nicht an der Leine waren. IX. Die eingeſtellten Strandbadͤfahrten Während an Schönwettertagen ein Ueberangebot an Beförderungsmitteln zum Strandbad herrſcht, zeigt ſich an Tagen mit weniger erfreulichem Wetter ſehr deutlich, daß kein Syſtem vorhanden iſt. Da die zuſtändigen Stellen erfreulicherweiſe auf dem Standpunkt ſtehen, daß nach dem Strandbad unbe⸗ dingt eine billige Beför derungsmöglich⸗ keit beſtehen muß, wäre es ſehr zu wünſchen, daß dieſer Standpunkt auch an Schlechtwettertagen ver⸗ treten wird. Wenn man noch berückſichtigt, daß der geſtrige Dienstag kein ausgeſprochener Regentag war, ſo iſt es doppelt bedauerlich, daß wie die ganzen letzten Tage ſchon, außer den Pferdedroſchken keinerlei Fahrgelegenheit zum Strandbad beſtand. Die Dampfer konnten nicht fahren, denn durch das Hochwaſſer, iſt ein Anlegen im Strandbad un⸗ möglich geworden. Allerdings wäre es unbedingt er⸗ forderlich, daß die Einſtellung der Fahrten an den Einſteigeſtellen an der Rheinbrücke und an der Ste⸗ phanienpromenade angezeigt würde, denn es gibt immer Leute, die von der überſchwemmten Lande⸗ telle im Strandbad nichts wiſſen. Geſtern warteten verſchiedentlich einige Ortsfremde auf einen Strand⸗ baddampfer. Erſt Einheimiſche mußten die notwen⸗ dige Aufklärung geben. Was man wegen des un⸗ ubtigen Wartens zu hören bekam, war nicht gerade ſchmeichelhaft. Genau ſo war es an der Omnibushalte⸗ telle. Hier konnte auch nicht erſehen werden, daß die Fahrten eingeſtellt waren, ſofern man das Feh⸗ len des Schildes nicht hierfür gelten ließ. Vielfach wurde die Anſicht vertreten, daß auch bei zweifel⸗ haftem Wetter ein Omnibus bereitſtehen müßte, der ſtündlich zum Strandbad fährt. Vielleicht überlegt man ſich einmal dieſen Vorſchlag, denn es können eben viele Leute nicht die Mittel für eine Fahrt mit dem Taxameter oder mit der Droſchke auf⸗ bringen. Daß ein Bedürfnis für die Strandbad⸗ fahrten beſteht, geht ſchon daraus hervor, daß ſelbſt an weniger ſchönen Tagen ſtets Badegäſte vorhan⸗ den ſind. Außerdem gehen viele nicht wegen des Badens zum Strand und würden es dankbar be⸗ grüßen, wenn auf irgendeine Weiſe die billige Be⸗ ſörderungsmöglichkeit täglich vorhanden wäre. ülten der Armut Wildes Bauen im Oberen Ried Wer ſeine Schritte vom alten Exerzierplatz aus dem Käfertaler Wald zulenkt, wird ſehr erſtaunt ſein über die Veränderungen, die auf dem Gelände rechts und links des ſogen.„Zickzackweges“, dem „Oberen Ried“, eingetreten ſind. Vor einigen Jahren noch waren hier prächtig gedeihende Aecker, die faſt cusſchließlich ſtädtiſches Eigentum ſind oder den Käfertaler Landwirten gehören. Mit der Zeit wurde aber die Bebauung eingeſtellt, da Sandboden reichlich Dung verlangte und deſſen Beſchaffung auf Schwie⸗ rigkeiten ſtieß, nachdem die ehemalige Käfertaler Kompoſtfabrik nicht mehr für die Lieferung in Frage kam. Nun liegen, mit Ausnahme einiger Spargel⸗ äcker, ſämtliche Felder brach. Selbſt Gras und Unkraut kann nur kümmerlich auf dem Sand⸗ boden ſein Daſein friſten. Dieſes brachliegende Gelände wird nunmehr zum wilden Bauen verwendet. Was hier ſchon entſtan⸗ den iſt und noch im Entſtehen begriffen iſt, bietet awar keinen äſthetiſchen Anblick, denn mit ein⸗ fachſten Mitteln werden Häuſer erſtellt, die einzig und allein die Aufgabe haben, mittelloſen Familien einen Unterſchlupf zu bieten. Bitterſte Not iſt aus den Bauten zu erkennen, die wahllos auf einem ge⸗ eignet befundenen Platze erbaut worden ſind. Ueberwiegend ſind es viereckige oder recht⸗ eckige Gebäude, die oft nur einen Raum um⸗ faſſen. Neben dieſen ſtehen dann einige größere Bauten, die ſchon eher wohnlich anmuten und ſchließlich findet man Häuschen, die offenſichtlich mit Fachkenntniſſen errichtet worden ſind. In den meiſten Fällen wurde altes Material verwendet, das man bei einem Ab⸗ bruch erſtanden hat oder das man mühſam aus einer Schutthalde zuſammenſuchen mußte. Nicht zu ver⸗ kennen iſt die Mühe dieſer„wilden“ Anſiedler, die durchweg darauf bedacht ſind, daß ihr Anweſen einen günſtigen Eindruck erweckt. Für den dringenſten Küchenbedarf hat man meiſtens noch ein Gärtchen rings um das„Haus“ angelegt, das aufmerkſamer Pflege bedarf, um aus dem Sandboden etwas her⸗ auswirtſchaften zu können. Selbſtverſtändlich ſieht man auch größere Gärten, in denen ſogar Blumen nicht fehlen. Wer es ſich leiſten kann, hat ſein Ge⸗ biet umzäunt und die Einfriedigung mit einem Tor verſehen. Am die Mielpreisſenkung Daß ſich heute federmann in ſeinen Ausgaben die größte Einſchränkung auferlegt, iſt, ſo wird uns geſchrieben, eine ſelbſtverſtändliche Sparmaßnahme. Unverſtändlich iſt jedoch die Anſicht vieler Mieter von Neubauwohnungen, der Hauseigentümer ſei ohne weiteres in der Lage, auf einen kurzen Antrag oder eine Drohung hin die Wohnungs mieten wunſchgemäß zu ſenken. Der gewiſſenhafte Hauseigentümer darf die Mieten ſeines Hauſes nicht als ſein perſönliches Eigentum betrachten, weil er vor allem damit ſeine Hypothekenzinſen, Baudarlehenszinſen und Tilgungsraten, Steuern, Verſicherungsgebühren, Reparatur⸗Rechnungen uſw. zu bezahlen hat. In der Regel ſind die Mietſätze der Neubau⸗ wohnungen, im Verhältnis zu der Höhe der Aus⸗ gaben, ſehr mäßig berechnet und in nicht wenigen Fällen ſogar viel zu nieder. Würde der Neuhaus⸗ beſitzer ſeine Mieten ohne Rückſicht auf ſeine über⸗ nommenen eigenen finanziellen Verpflichtungen ſen⸗ ken, ſo liefe er Gefahr, ſofort ſein Eigentum zu ver⸗ lieren, weil dem Hypotheken⸗Gläubiger das Recht der ſofortigen Zwangsvollſtreckung zuſteht, falls der Schuldner die übernommenen Verpflichtungen nicht pünktlich erfüllen würde. Nur erſt dann kann dem Mieter ein Nachlaß an der Miethöhe gewährt wer⸗ den, wenn eine Senkung der Zinſen und ſonſtigen Unkoſten vorausgegangen iſt, woran leider vorerſt nicht zu denken ſein dürfte. Eine Nichtbeachtung 3. Seite/ Nummer 335 In den letzten Wochen ſind noch neue Bewohner des brachliegenden Geländes dazugekommen: Fahrende Leute, die ihr Haus gleich mit⸗ gebracht haben. Dieſes Jahrmarktvolk mußte zum Teil von dem Gutemanngelände in der unteren Neckarſtadt ver⸗ ſchwinden und hat hier nun eine neue Heimſtätte ge⸗ funden. Nun ſtehen die Wagen in unregelmäßiger Folge auf den ehemaligen Aeckern. Ein Blick in das Innere iſt von dem vorheiführenden Wege ſehr leicht möglich und läßt erkennen, wie eng es in den Wagen zugeht. Wer ſich beſonders wohnlich einrichten wollte, hat die Räder mit Brettern verkleidet, ſodaß der Wagen von weitem den Eindruck eines kleinen Hau⸗ ſes erweckt. Wieder andere, die offenſichtlich längere Zeit zu verweilen gedenken, haben den Wagen vom Untergeſtell abgenommen und auf einen Sockel ge⸗ ſetzt. Man findet ſogar Einzäunungen, die den Ein⸗ druck eines Wohnhofes erwecken. Um dieſe auf⸗ geſtellten Wagen her entwickeln ſich jetzt nach und nach Gärtchen, wie bei den feſtgebauten Häuſern auf den umliegenden Aeckern. Wenn man bei ſeinem Spaziergang Glück hat, kann man einer artiſtiſchen Vorſtellung beiwohnen, denn auf einem Gelände hat man die Geräte aufgeſtellt, die ein Jahrmarktartiſt mitzuführen pflegt. Trapez, Reck und geſpanntes Seil dienen den Beſitzern zur Uebung und zur Ver⸗ vollkommnung ihrer Kunſtſtücke. Sie„arbeiten“ weiter in ihrem Beruf, ohne zu wiſſen, ob ſie jemals wieder Gelegenheit finden, mit ihren Künſten das Publikum zu begeiſtern. Draußen vor den Toren der Stadt zeigt ſich die Not und das Wohnungselend. Natürlich iſt es dort in hygieniſcher Hinſicht ſchlimm beſtellt, da das Gelände weder Kanaliſation, noch ſonſt einen Anſchluß aufzuweiſen hat. Das Waſſer muß auf ſehr weite Entfernungen herbeigeſchafft werden. Zur Beleuchtung werden Petroleumlampen oder auch Kerzen verwendet. Jetzt im Sommer geht man bei Einbruch der Dunkelheit ſchlafen, um die Beleuchtung zu ſparen. Das Eſſen wird auf primi⸗ tiven Herden oder auch auf Spirituskochern zu⸗ bereitet. Glühend heiß brennt im Sommer die Sonne auf das Gelände herab. Im Winter werden ununterbrochen die Stürme um die primitiven Häuſer und um die aufgeſtellten Wagen toben. Kein Schutz gegen Sonne und Kälte— ſo ſtehen ſie da, dieſe Notwohnungen der Aermſten. 8 05 dieſer Pflichten des Neuhausbeſitzers beſchleunigt nur deſſen finanziellen Zuſammenbruch, mindeſtens gefährdet ſie noch mehr das im Neu⸗Hausbeſitz in⸗ veſtierte Eigenkapital des Beſitzers, als dies bisher ſchon der Fall geweſen iſt. Opfer muß heute, in dieſer wirtſchaftlichen Not⸗ lage, jeder Staatsbürger bringen; aber es iſt nicht angängig, dieſe Opfer zunächſt auf den Neu⸗Haus⸗ beſitzer oder ausſchließlich auf ihn abzubürden. Auch dieſer Beſitz bedeutet einen Teil deutſchen National⸗ vermögens und bedarf, im Intereſſe der Allgemein⸗ heit, des Schutzes, weil jeder Zuſammenbruch eines Beſitzers andere Exiſtenzen mit in die Kataſtrophe hineinreißt. Aus dieſen Gründen empfiehlt es ſich, auch in der Behandlung der Mietfrage, größte Vor⸗ ſicht obwalten zu laſſen und hierüber eine ruhige und ſachliche Verſtändigung der Parteien herbeizu⸗ führen.* * * Weiterer Rückgang des Hochwaſſers. Der Rück⸗ gang des Neckarhochwaſſers hat weitere Fort⸗ ſchritte gemacht. Das Waſſer kann verhältnismäßig nur ſehr langſam abfließen, da der Rhein noch außerordentlich hoch iſt. Während der Neckar be⸗ reits ſeit Montag abend im Fallen begriffen war, ſtieg der Rhein noch weiter an und zeigte erſt ſeit geſtern mittag eine fallende Tendenz. Die Wege im Waldpark ſind immer noch unbegehbar und auch das Strandbad iſt an beiden Enden bis zu den Re⸗ ſtaurants noch unter Waſſer. Selbſt ein Teil der Liegeflächen weiſt Druckwaſſer auf Kunſt und Wiſſenſchaft Auszeichnungen deutſcher Wiſſenſchaftler. Dem Profeſſor für Dermatologie, Karl Heryxheimer (Frankfurt a..) wurde von der mediziniſchen Fa⸗ zultät der dortigen Univerſität die Ehrlich⸗Weigert⸗ 1 verliehen.— Dem Profeſſor für Wärme⸗ 1 75 Dr. Karl Scheel(Berlin), Dr. Agnes luhm,(Kaiſer Wilhelm⸗Inſtitut für Biologie, Berlin) und dem Profeſſor für Geſchichte, Dr. Sieg⸗ fried Loeſchke(Trier), wurde von der Preußi⸗ ſchen Akademie der Wiſſenſchaften in Berlin die ſil⸗ 0 Leibniz⸗Medaille verliehen.— Von der Aka⸗ demie der Wiſſenſchaften in Wien wurden dem Privatdozenten für anorganiſche experimental⸗ und . Chemie, Dr. Friedrich Feigl(Wien), 5 Fritz Pregl⸗Preis für Mikrochemie für 1931 und em Privatdozenten Dr. Philipp Groß(Wien), 11 Wegſcheider⸗Preis der Akademie für 1931 ver⸗ ehen. Neuerwerbungen des Deutſchen Spielzeng⸗ Muſeums. Das Deutſche Spielzeugmuſeum in Sdüneberg in Thüringen iſt jetzt um eine Reihe von Schenkungen und Neuerwerbungen bereichert worden, über die der Kuſtos des Muſeums, Berg, u der Generalverſammlung des Muſeumsverein, 85 ſich der Erforſchung des Spielzeugs aller Völ⸗ er in hiſtoriſcher, ethnographiſcher und pädagogiſcher Hinſicht widmet, berichtet. Aus Dänemark und Schweden, wo eine regelrechte Volkskunſt in Spiel⸗ dug beſteht, ſtammen Schiffe und Schlitten aus Stroh und Schilf; eine Puppen⸗Gruppe der Kunſt⸗ gewerblerin ily Baitz⸗Salzburg, die Klaus Störte⸗ becker und die Vitalfenbrͤder darſtellt, eine Szene von 10 Teile umfaſſenden Darſtellung des orientalischen Märchens„Aladin und die Wunderlampe“ ſowie riginalabgüſſe von Zinnſoldaten von dem gtten damburger Bürgermilitär wurde der Sammlung eugereiht Das Muſeum beſchäftigt ſich auch mit r Reſtaurierung gefährdeter Spielzeugkunſtwerke. So konnte das berühmte Schauſtück der Brüſſeler Weltausſtellung 1910, das Rieſenſpielzeug„Eine Thüringer Kirmeß“, das durch die Einwir⸗ kungen der Zeit und Mottenfraß ſtark gefährdet war, wieder von Sonneberger Künſtlern und Fir⸗ men erneuert werden. r Weiterer Rückgang der deutſchen Buchproduk⸗ tion. Die Wirtſchafts lage im Buchhandel hat ſich in den letzten Monaten entſprechend der allge⸗ meinen Zuſpitzung der Kriſe ebenfalls weiter ver⸗ ſchlechtert. Der Abbau der Kulturetats hat den Politik und Geiſtlichkeit Die Evangeliſche Kirchenregierunz hat in ihrer Sitzung vom 17. Juli 1931 folgende Kundgebung an ſämtliche Geiſtliche der Landeskirche beſchloſſen: „Die Not unſeres Volkes fordert mehr denn je eine kraftvolle Verkündigung des Evangeliums von Jeſus Chriſtus, vor allem durch die Geiſtlichen unſerer Kirche. Je ſchwerer die politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Fragen dieſer Tage werden und je länger wir einer Löſung harren müſſen, deſto lauter und zuverſichtlicher muß die evangeliſche Kirche die frohe Botſchaft predigen, die ihr von ihrem Herrn anvertraut und befohlen iſt. Dies Evangelium kaun aber nicht in eine politiſche oder wirtſchaft⸗ liche Regel gebannt oder damit identifiziert werden. Bei der Heftigkeit der gegenwärtigen politiſchen Gegenſätze wird es daher ein ſtarkes Anliegen aller Geiſtlichen ſein müſſen, ſowohl im Gottesdienſt wie in ihrem ganzen Verhalten alles zu vermeiden, was die Leidenſchaften der Parteien ver⸗ ſchärfen, die für das Evangelium noch offenen Ohren verſtopfen und die Abneigung gegen die Kirche und ihre Diener vermehren könnte. Jeder Geiſtliche hat zu beachten, daß er für ſeine ganze Gemeinde da iſt. Er iſt nicht als Parteipfarrer be⸗ rufen und am allerwenigſten zum politiſchen Agita⸗ tor oder ſozialen Reformer beſtellt. Damit ſind ihm beſtimmte Grenzen auch in ſeiner politiſchen Betätigung geſetzt, die ihm aber für ſeine Darbietung der frohen Botſchaft von Jeſus Chriſtus und für ſeine Liebesbetätigung innerhalb ſeiner Ge⸗ meinde wie in ſeinem ganzen Seelſorgeamt nur för⸗ derlich ſein können. Jedenfalls ſollten ſich Geiſtliche hüten, als Wortführer politiſcher Par⸗ teien einander zu bekämpfen und dabei Methoden anzuwenden, die im Gegenſatz zu Wort und Geiſt Jeſu Chriſti ſtehen. Dadurch könnte dem Reich Gottes, unſerer Kirche und dem hohen Amt, das ſie zu verwalten hat, nur Schaden erwachſen. Daher mahnen wir unſere Geiſtlichen eindring⸗ lich, in polätiſchen Dingen größte Zurück⸗ haltung zu beobachten, ſich in allen Stücken als Nachfolger Jeſu Chriſti zu erweiſen und ſtets ſo zu reden und zu handeln, daß alles zur Ehre Gottes und zum Wohl unſerer Kirche dient.“ * * Konſulariſche Vertretung Liberias. Der zum Liberianiſchen Generalkonſul in Hamburg ernannte Herr James S. Wiles iſt zur Ausübung konſu⸗ lariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen worden. Film⸗Rundſchau Univerſum:„Liebesparade“ Der„Liebeswalzer“ wurde nunmehr durch die„Lie⸗ besparade“ abgelöſt und es zeigt ſich, daß auch dieſer Film immer noch erfolgreich neben den neueren Film⸗ ſchöpfungen beſtehen kann. Wenn man in Betracht zieht, daß die„Liebesparade“ drei Jahre zu ſpät nach Deutſch⸗ land gekommen iſt, ſo wird man unumwunden zugeben müſſen, daß die kundige Hand von Ernſt Lu bitſch vor Jahren ſchon ein Standardwerk geſchaffen hat, das für die Operettenfilm⸗Produktion richtungweiſend geworden iſt⸗ Man erkennt aber auch, daß der Operettenfilm in dieſen Jahren nicht viel weiter gekommen iſt. Wie hier Lubitſch menſchliche Schwächen perſifliert, ohne jemanden zu ver⸗ letzen, wie er Eigentümlichkeiten mit feinem Humor ſcheink⸗ bar nebenſächlich hinlegt, die aber gerade von ſeiner großen Regiekunſt zeugen, das verſetzt das Publikum in frohe Laune. Natürlich trägt auch die vorzügliche Darſtellung von Mauricee Chevalier und Janette Macdonald zu dem Erfolg bei. Die bisher weiße Deckenbeleuchtung des Theaters hat eine Umgeſtaltung erfahren, denn die Streifen leuchtn in rot und gelb. Womit man offenbar den Beſuchern andeuten will, daß ſie ſich im badiſchen Lande befinden. Flieger auf dem Atlantik Der Südfunk brachte ein Hörſpiel oder wie es der Dichter Walter Erich Schäfer nennt, ein Drama zur Sendung:„Flieger auf dem Atlantik“. Bei einem mißglückten Atlantikflug kommt es zwiſchen den drei Paſſagieren— dem Piloten, einem Schriftſteller und ſeiner Frau— zu ſeeliſchen Komplikattonen. Während das Flugzeug ſinkt, offenbart ſich der wirkliche Gharakter der Menſchen, ſie zeigen ihr wahres Geſicht. Erſt die wirklich greifbare Nähe des Todes bringt eine Wandlung und ſo opfert ſich im letzten Augenblick der Pilot für die beiden anderen, die ſchlteßlich noch gerettet werden. Das Spiel vermochte zu feſſeln, zumal die Stimmen der Sprecher gut zueinander abgewogen waren und alles auf das Wort ein⸗ geſtellt war, während die Geräuſche ſparſam verwendet und gonz in den Hintergrund gerückt wurden. Buch⸗ und Zeitſchriftenumſatz merklich vermindert. Die Rückwirkung dieſer Lage auf die Neuproduk⸗ tion ſpiegelt ſich in den ſtändig zurückgehenden Zif⸗ fern der erſtmaligen Ankündigungen von Neuig⸗ keiten im Buchhändler⸗Börſenblatt deutlich wieder. War ſchon der Rückgang im Jahre 1930 gegenüber 1929 ziemlich bedeutend, ſo iſt die Produktions⸗ ſchrumpfung in dieſem Jahr noch weiter fortgeſchrit⸗ ten. So betragen die Neuerſcheinungen in der erſten Jahreshälfte für das Jahr 1929 6370, für 1930 6297 55 5 5 Das Feſtſpielhaus in Bayreuth Lauritz Melchior, den Venus Aenny Helms. Beginn der Wagner ⸗Jeſtſpielwochen in Bayreuth 8 Oben: Wilh. Furtwängler. Unten: Arturo Toscanini Mit einer Aufführung von Wagners„‚Tannhäuſer“ unter dem Dirigenten Tos canin i nahmen die Feſtſpielwochen in Bayreuth am 21. Juli Wolfram Gerhard Hütſch, Tosecgnini dirigierte das Werk in der Pariſer Bearbeitung. N ihren Anfang. Die Titelpartie ſang die Eliſabeth Marta Müller, die und für 1931 von Januar bis Juni dagegen nur 5971. Der Rückgang gegen das Vorjahr beträgt alſo etwas mehr als fünf Prozent, gegen das Jahr 1929 aber faſt zehn Prozent. Der Juni hat dieſes Jahr zwar eine etwas lebhaftere Neuproduktion gebracht, es iſt aber ſehr zweifelhaft, ob ſich das fortſetzen wird. Auch die Ausfuhrziffern zeigen deutlich rück⸗ läufige Tendenz; man kann die allgemeine Umſatz⸗ ſchrumpfung auf durchſchnittlich fünfzehn Prozent ſchätzen. Der Rundbfunkſeunder im Zug. Auf den Oeſterr. Bundesbahnen iſt gegenwärtig ein von der Eiſenbahnradiogeſellſchaft entwickeltes neues Syſtem zur Vermittlung von Rundfunk⸗ darbietungen an die Reiſenden zur Er⸗ probung zugelaſſen, das je nach Bedarf in jedem beliebigen Zug eingerichtet werden kann. Nach den „V. D..⸗Nachrichten“ iſt die Seele der Einrichtung ein kleiner Sender, deſſen Antenne, ein Gummi⸗ kabel, innerhalb der Wagen durch den ganzen Zug durchgeführt iſt. Jeder Reiſende erhält einen in einer flachen Büchſe untergebrachten Detektor mit Laut⸗ ſtärken regulierung, den man bequem in die Taſche ſtecken kann. An ihn iſt ein Kopfhörer und eine Leitungsſchnur angeſchloſſen, die mittels einer Klemme an einem längsverlaufenden Metallteil an⸗ geklemmt wird. Man kann ſich alſo von jedem be⸗ liebigen Platz aus in die Sendung einſchalten. Der Sender wird entweder durch die mit einem mitge⸗ führten Empfänger aufgenommenen Rundfunkdar⸗ bietungen, durch ein elektriſches Grammophon oder durch Beſprechung eines Mikrophons erregt. So iſt es möglich, Pauſen durch Schallplattenmuſik auszu⸗ füllen, die Reiſenden auf Sehenswürdigkeiten auf⸗ merkſam zu machen und dergl. Die vorhandenen Geräte geſtatten auch einen Telegramm⸗ und Telephongeſprächaustauſch zwiſchen dem fahrenden Zug und der Außenwelt. In dieſem Falle wird eine andere als die für die Sendung innerhalb des Zuges benützte Welle verwendet, um ein Mit⸗ hören auszuſchließen. e e. 4. Seite/ Nummer 333 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der Tod durch Ertrinken und ſeine Bekämpfung e Im Hinblick auf die neuerlichen Todesopfer des Rheins erhalten nachſtehende Ausführungen des bekannten Freiburger Arztes erhöhte Be— deutung. D. Red. g Hier ſoll von den Gefahren und ihrer Bekämpfung die Rede ſein, die jetzt in der Sommerzeit das Pad⸗ deln und Schwimmen im Strom mit ſich bringen können. Natürlich läßt ſich all das, was geſagt wird, auch auf den Sport im ſtehenden Gewäſſer beziehen. — Das Schwimmen im freien Strom, mag er nun reißend ſein, mag er Wildwaſſer führen oder ſein Waſſer nur geringe Talgeſchwindigkeit beſitzen, ge⸗ hört ſicherlich nicht nur zu den geſündeſten Sport⸗ arten— iſt doch der Stoffumſatz des Körpers beim Schwimmen um das Vielfache größer als bei ande⸗ ren ſportlichen Betätigungen wie Geräteturnen uſw.—, ſondern es iſt nach dem Bergſteigen, dem Klettern am Fels und Eis vielleicht die ſportliche Uebung, die, richtig aufgefaßt, eine der edelſten iſt, deswegen, weil ſie an die Ausdauer, Konzentrierung, Ueberlegung und die Diſziplinierung des Körpers und nicht zuletzt an den Mut die größten Anforde⸗ rungen gegebenenfalls ſtellt. Iſt doch dieſer Sport gerade wegen der mit ihm eigentlich immer verbun⸗ denen Gefahr beſonders reizvoll. Es iſt wohl angebracht, gerade jetzt zu Beginn der Sommerzeit über dieſe Gefahren zu ſprechen, beileibe nicht, um den Menſchen dieſe große Freude zu vergällen, ſondern um dazu beizutragen, daß die immer wiederkommenden Unfälle ſich zahlenmäßig verringern. Im folgenden ſoll kurz über die Urſachen des Ertrinkens, über die Ver⸗ hütung der Unfälle berichtet werden, und nicht zuletzt ſollen ſich Mahnungen an das anſchließen, was wir wiſſenſchaftlich, ſportlich und aus der Volkserfahrung heraus über dieſen Gegenſtand wiſſen. Was wir wiſſenſchaftlich über den Tod des Ertrinkens wiſſen, iſt durchaus nicht ſo klar und eindeutig, wie man im allgemeinen anzu⸗ nehmen geneigt iſt. Früher gründete ſich die Kennt⸗ nis über dieſe Vorgänge hauptſächlich auf den Be⸗ fund gerichtsärztlicher Obduktionen Ertrunkener, der deswegen keine rechte Klarheit über den eigentlichen Ertrinkungsvorgang bringen konnte, weil es ſich meiſt um Leichen handelt, die ſchon längere Zeit im Waſ⸗ ſer gelegen hatten. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß der Ertrinkungstod ein richti⸗ ger Erſtickungstod iſt. Wahrſcheinlich ſchluckt der Ertrinkende ſehr große Mengen Waſſer, wäh⸗ rend gleichzeitig die Lunge durch einen Stimmritzen⸗ krampf hermetiſch abgeſchloſſen, alſo waſſerfrei iſt. Durch den unterbrochenen Sauerſtoffgaswechſel in den Lungen tritt eine Kohlenſäureüberſättigung des Bluts und damit eine Vergiftung der lebenswichtigen Zentren des Zentralnervenſyſtems ein, die dann ihrerſeits zu einer Lähmung des Herzens, zum Herzſtillſtand führt. Man unterſcheidet drei Stadien des Ertrinkens 1. das reflektoriſche Atemhalten infolge des Kälte⸗ reiges des Waſſers, dann kommt es 25 2. zu krampfartigen heftigen und beſchleunigten Ein⸗ und Ausatmungen(Dyſpuoeh wobei das Be⸗ wüßtſein ſchon getrübt ſein kann, und endlich als 3. Stadium folgt dann das der Aſphyxie mit Be⸗ wußtloſigkeit, an deſſen Ende nur hie und da noch ein paar ſogenannte terminale tiefe Einatmungen, alle Minuten eine, auftreten. Im allgemeinen nimmt man an, daß alle drei Stadien in—5 Minuten be⸗ endet und der Tod eintritt; im Gegenſatz wieder zum Experiment, in dem das narkotiſierte Tier erſt nach der achten Minute ſtirbt. Aus allem ſieht man, daß die ganze Frage wiſſenſchaftlich keineswegs ge⸗ löſt iſt. Der Verfaſſer iſt nun auf Grund eigener wiſſenſchaftlicher und ſportlicher Erfahrungen und auch durch die Kenntnis zweier Ertrinkungsfälle in Breiſach, von denen er den einen genau Stadium für Stadium beobachten konnte(der übrigens gut aus⸗ ging), zu folgenden Feſtſtellungen gekommen: Der Tod des Ertrinkens kommt auf die verſchiedenſte Art zuſtande. Bei weitem der häufigſte Anfang des Er⸗ trinkens iſt die Angſt, alſo handelt es ſich im Grunde genommen um einen 5 Angſttod. Zunächſt ſtellt ſich ein Gefühl der Unſicherheit ein, das vielleicht auf einer mehr oder weniger großen nervö⸗ ſen Ueberreizung des betreffenden Menſchen beruht. Er fängt an ſich abzuarbeiten, Wellen ſchlagen ihm Waſſer in den offenen Mund, er verſchluckt ſich, Huſtenreiz— der Anfang vom Ende, wenn er ſich nicht in letzter Minute noch zuſammennimmt. Wenn nicht, ſo ſucht er mit immer vermehrter Anſtrengung irgendeinen ganz ungeeigneten Punkt des Ufers trotz der reißenden Strömung zu erreichen, er hat den Kopf verloren. Anſtatt ſich ruhig tragen zu laſſen, arbeitet er ſich ganz unzweckmäßig immer mehr ab, das Herz klopft zum Zerſpringen, die Adern ſind prall geſpannt, er ſchluckt immer mehr Waſſer, geht dann auch mal unter, kommt auf kurze Augenblicke wieder herauf, kurz, die Tragödie nimmt ihren Fortgang. Die zweite Todesart iſt der Herztod Dieſer kann inſofern ein Angſttod ſein, als ja be⸗ kanntlich irgendein ſtarker Schreckreiz ein labiles Herz zum ſofortigen Stillſtand bringen kann. Ge⸗ wöhnlich wird es aber ſo ſein, daß ein labiler, wider⸗ ſtandsunfähiger Herzmuskel, dem oft kein Arzt mit den feinſten Inſtrumenten es anſehen kann, daß er ſo labil iſt, auf den plötzlichen Kältereiz des Waſſers mit plötzlichem Stillſtand antwortet. Der Menſch geht lautlos unter. Selten.— Drittens liegt die Ur⸗ ſache im Magen Springt ein Menſch mit vollem Magen in den Rhein, ſy kann es offenbar durch Reflexwirkung irgend⸗ welcher Art auf lebenswichtige Zentren des Herzens oder auch durch direkten Druck des gefüllten Organs auf das Herz oder das Zwerchfell oder durch ebenſo unbekannte Reflexwirkungen auf die Magenmusku⸗ latur ſelbſt zum Verſagen des Herzens oder zum Er⸗ brechen kommen. Das halb Erbrochene wird nicht ausgegeben, ſondern in der Not der übermäßigen Atem und Körperbewegungen eingeatmet Das ſind Fälle, die an ihrem eigenen Mageninhalt erſticken Sie ſinken lautlos unter. Selten, weil die Volks⸗ Von Dr. med. E. Sehrt, Freiburg erfahrung ſeit je vor dem Baden mit vollem Magen warnt. Die vierte Art, die experimentell ſicher erwieſen tſt, iſt der Tod bei Trommelfelldefekt Spritzt man einem Verſuchstier eine reizende oder abnorm kalte oder abnorm heiße Flüſſigkeit ins Mittelohr durch das Trommelfell hindurch ein, ſo ſchwimmt das Tier in ſpiraligen Windungen in die Tiefe; es hat offenbar den Orientierungsſinn, der im inneren Ohr ſeinen Sitz hat, verloren; ſtatt nach der gewollten Waſſeroberfläche, bohrt es ſich an den Grund des Verſuchsgefäßes an. Dasſelbe muß man bei Menſchen annehmen, die ein Loch im Tommelfell haben, wenigſtens bei dazu disponierten Menſchen. Kaltes Waſſer ſtrömt beim Kopfſprung in das Mit⸗ telohr ein und ruft die Erſcheinungen hervor, wie die eingeſpritzte Flüſſigkeit im Tierexperiment. Laut⸗ loſes Untergehen ohne Ankämpfen gegen die Gefahr ift möglich. Die fünfte Art iſt: Durch das plötzliche Unter⸗ tauchen ins kalte Waſſer kommt es zu übermäßigen Blutdruckſchwankungen bei Menſchen, die an Arterienverkalkung des Gehirns leiden. Dieſe Schwankungen führen einen Rohrbruch des an und für ſich brüchigen Ge⸗ fäßrohrs herbei. Blut tritt in die Gehirnſubſtanz aus. Tod. Lautloſes Untergehen. Nach meiner Erfahrung gibt es drei Stadien des Ertrinkens: 1. das der Unſicherheit, überſtürzte, unartikulierte Atembewegungen, Waſſerſchlucken, Hilferufe; 2. der Menſch geht ein⸗, zweimal unter, ruft viel⸗ leicht noch; 3. der betreffende geht bewußtlos definitiv unter. Von dem Moment dieſes Untergehens bis zum endgültigen Tod hält der Organismus die Kohlenſäureüberſättigung allermindeſtens vier Minuten ſicher ohne Schaden aus. Bei widerſtands⸗ unfähigen Herzen wäre der Tod ſchon viel früher, bei den übermäßigen Schwimmanſtrengungen, ein⸗ getreten. Erſt nach dieſen vier oder fünf Minuten— wobei die Sieben⸗Minuten⸗Grenze noch lange nicht erreicht iſt— kommt die Löſung des Stimmritzen⸗ krampfes und damit vielleicht ein mäßiges Ein⸗ dringen von Waſſer in die Lungen. Iſt die Lunge waſſergefüllt, was aber noch mehr wie fraglich iſt, daß das überhaupt möglich iſt, iſt nicht se mehr zu machen. Die Waſſerbefunde an Leichen, die ſchon länger im Waſſer gelegen hatten, bei denen natür⸗ lich das Waſſer mit der Zeit alles durchdringt, be⸗ deuten für den Vorgang des eigentlichen Ertrinkens nichts. Eng verbunden mit dieſen drei Stadien iſt die Frage der Rettung vom Ertrinken. Ich ſchätze die Beſtrebungen des Rettungsdien⸗ ſtes, der im Sommer an den meiſten Strömen Deutſchlands in der Nähe größerer Städte, an denen ganiſtiert iſt, ungemein hoch ein. Ein Menſch, der ſich im erſten Stadium oder im Anfang und in der Mitte des zweiten Stadiums des Ertrinkens be⸗ findet, iſt in ſeiner Kraft einfach unbezwingbar und nur darauf bedacht— da das Bewußtſein ſchon ſtark Enigegen den Erwartungen und trotz rapiden Barometeranſtiegs halten die ſtarken Regenfälle im ganzen Schwarzwald und in der Rheinniederung an. Während im Rheintal und in der Hardt allerdings zeitwetlige Aufhellungen mit kräftigen gewittrigen Platzregen wechſeln, ſtrömt der Regen im Gebirge infolge Wolkenſtauungen unausgeſetzt nieder, ſo daß zahlreiche Beobachtungsſtationen ſowohl am Montag wie am Dienstag für die Jahreszeit ungewöhnlich große Niederſchlagswerte verzeichnen. Es iſt vieler⸗ orts im Gebirge von Freitag bis Dienstag eine Regenmenge von 100—125 Millimeter gefallen. Die Regengüſſe haben die Hochwaſſergefahr noch verſchärft. Murg, Alb, Oos, Büllot, Acher und Kin⸗ zig führen gewaltige, ſchäumende Waſſerfluten zu Tal. Einen impoſanten Anblick gewähren die Waſ⸗ ſerfälle des Grobach, der Gertelbach und die bei Allerheiligen, wo infolge Hochwaſſers wildtoſende Giſchten über die Felſen ſtürzen, ähnlich, wie man dies bei großer Schneeſchmelze beobachtet. Die Landwirte ſehen mit Bangen allerwärts den unheil⸗ bringenden Regenfluten zu. Dadurch, daß der warme Südweſt in einen Nordweſtwind umgeſchlagen hat, iſt jetzt im Hochſchwarzwald empfindliche Abkühlung ein⸗ n getreten. Die Temperaturen ſind ruckweiſe zurückgegangen und auf dem Feldberggipfel und Belchen auf 3 Grad Gerichtszeitung Bezirksſchöffengericht Darmſtadt Das Bezirksſchöffengericht Darmſtadt verur⸗ teilte einen Z31jährigen, mehrfach vorbeſtraften Mauerer aus Viernheim wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall bei Zubilligung mildernder Umſtände zu der Mindeſtſtrafe von 1 Jahr Ge⸗ fängnis. Der Angeklagte hatte im November 1929 zuſammen mit einem inzwiſchen abgeurteilten Ze⸗ menteur aus einem verſchloſſenen Stall, der gewalt⸗ ſam geöffnet wurde, ſechs Enten geſtohlen. Der Haftbefehl, der ergangen war, weil der Angeklagte vor kurzer Zeit nicht vor Gericht erſchien, wurde aufgehoben. a Wegen Widerſtands, Körperverletzung, Beamten⸗ beleidigung und Hausfriedensbruch war ein 38;jähri⸗ ger Arbeiter angeklagt, der ein leicht erregbarer Pſychopath, aber laut Gutachten verantwortlich für mit einem regen Schwimmbetrieb zu rechnen iſt, or⸗ auf dem Wohlfahrtsamt von ſeiner lauten Stimme Gebrauch gemacht und war deshalb von einem Be⸗ amten zur Ruhe gemahnt worden. Er wurde gegen geſtört iſt—, ſich einfach anzuklammern, an was es auch ſei. Rechnet man die eigene Erregung des Retters hinzu, daß dieſer ſchon ermattet iſt, bis er an Ort und Stelle kommt und ſich dann erſt noch einem Wahnſinnigen gegenüber befindet, den er be⸗ ſonnen und kraftvoll mit dem kleinſten Kraftmaß behandeln ſoll— das geht einfach nicht. Ausgehend von dieſer Ueberlegung frug ich einen bekannten Breiſacher Retter, der ſchon acht oder neun aus dem Rhein„herausgeholt“ hat. Er erklärt, daß ſieben oder acht ſchon bewußtlos waren und daß nur einer ſich noch geregt hat, daß er aber an keinen mehr herangeht der ſich noch tüchtig wehrt. Auf meine Veranlaſſung iſt eine Rundfrage in Deutſch⸗ land in die Wege geleitet, die für die ganze Frage des Rettungsweſens von einiger Bedeutung ſein dürfte: Was nun die Wiederbelebungsmaßuahmen be⸗ trifft, ſo ſind unſere Anſichten darüber korrektur⸗ bedürftig. Die Forſchung iſt weiter gegangen, die Behandlungsanſichten ſind jedoch bei der Angelegen⸗ heit des Gebietes ſtehen geblieben. Immer noch ſteht im Mittelpunkt die künſtliche Atmung, wie man ſich an den vergilbten Papptafeln moderner Schwimmanſtalten überzeugen kann.— Maßgebend für die Wiederbelebungsverſuche iſt die Tatſache, daß der Magen⸗ und Darmkanal voll von Waſſer iſt und daß das verlängerte Mark durch Blutleere und die Kohlenſäureüberſättigung leidet. Darum lege man den Körper des Ertrunkenen in ſchräger Rückenlage, den Kopf nach unten, den Unterkörper nach oben. Sodann drehe man den Kopf vorſichtig auf die linke Seite und halte ihn in dieſer Lage, damit das Waſſer aus dem Magen ab⸗ laufen kann oder erbrochen werden kann, ohne daß die Gefahr des nachträglichen Einlaufens des Waſ⸗ ſers in die Lungen beſteht. Am beſten würde natür⸗ lich der Unterkiefer ſofort durch einen Arzt nach vorne geſchoben, wodurch der Kehlkopfeingang von der nach hinten gefallenen Zunge frei gemacht wird. Der Arzt wird natürlich die Zunge ſelbſt auch ſo⸗ gleich vorziehen. Dann iſt wichtig die Herz maſ⸗ ſage durch feſtes Abklatſchen der Herz⸗ gegend mit einem feuchten Tuch. Natürlich kann man die künſtliche Atmung nicht entbehren, man muß ſich aber immer klar werden oder ſein, daß ein For⸗ ſcher nachgewieſen hat, daß man durch unzweckmäßige künſtliche Atmung nachträglich bis zu einem Liter Waſſer() aus dem Magen in die Lungen einbrin⸗ gen kann! Alſo Vorſicht und Ueberlegung!— Hauptſache iſt die Bekämpfung der Blutleere und Kohlenſäurevergiftung des verlängerten Marks und die wird durch Tieflagerung des Kopfes am ſicherſten bewirkt. Eltern, laßt Eure Kinder ſchwimmen lernen! Ihr ſchützt ſie nicht nur dadurch vor Gefahren, ſorgt nicht nur dadurch für ihre körperliche und ſeeliſche Geſundheit, ſondern Ihr verſchafft ihnen damit eine ganz unerhörte Freude am Leben und an der Gottes natur. Das bischen Gefahr kommt nicht in Betracht. Es iſt tauſendmal wertvoller, daß unſere heranwachſenden und erwachſene Jugend ſich in dieſem uralten edlen Naturſport ertüchtigt, als daß ſie ihre Sonntagnachmittage bei Tanztees ver⸗ bringt. Wetterſturz im Schwarzwald Wärme, auf der Horntsgrinde auf 4 Grad Wärme abgeſunken. Derartige niedrige Temperaturwerte ſind zu Beginn der Hundstagezeit auch im oberen Schwarzwald ſelten. In den Höhengaſthöfen und Bauernhäuſern des Hochſchwarzwaldes iſt man ge⸗ zwungen, die Ofen heizung in Betrieb zu ſetzen. Zu allem Unglück iſt das Unwetter jetzt in die Zeit des lebhafter werdenden Ferienverkehrs gefallen, ſo daß recht viele Erholungsreiſende entweder ihren Urlaub verſchieben oder, wenn ſie ſich ſchon im Ge⸗ birge befinden, abkürzen. Immerhin ſtellen die meteorologiſchen Warten allmählich günſtigere Witte⸗ rung in Ausſicht. Neuſchuee im Alpengebiet Ein ſchwerer Wetterſturz iſt in den Hoch⸗ alpen, in der Schweiz und vor allem in den Bünde⸗ ner Bergen erfolgt. Starke Abkühlung brachte Neuſchnee bis auf 1500 Meter herab. Wiederum ſind viele Bergpäſſe verſchneit. Säntis, Gotthard und Pilatus melden bis zu 25 Ztm. Neuſchnee. Auch in den oberen Teilen des Engadins liegt viel Neu⸗ ſchnee bei Temperaturen, die bis zu— 4 Grad unter Null zurückfielen. Das Weidevieh mußte teilweiſe von den Hochalmen in nieder gelegene Triften ab⸗ getrieben werden und verbleibt meiſt in den Ställen. Am Dienstag iſt die Temperatur bei heftigen Schneegeſtöbern weiter geſunken. Der Fremdenver⸗ kehr in der Schweiz und in Tirol wird durch die Wettermiſere ſtark beeinträchtigt. N. den Beamten und einen, dieſem zu Hilfe kommen⸗ den Inſpektor tätlich; eine Tür wurde von dem An⸗ geklagten eingedrückt. Dem alarmierten Ueberfall⸗ kommando leiſtete er Widerſtand. Beim Eindrücken der Türe waren einige Arbeitsloſe behilflich, die er zu dieſem Zweck herangeholt hatte. Das kam in der Verhandlung als neues und ſchwerwiegendes Mo⸗ ment zur Sprache. Es wurde daher angenommen, daß es ſich um einen Landfriedensbruch handelte und der Angeklagte Rädelsführer war. Er wurde wegen ſchweren Landfriedensbruchs in Tateinheit mit Kör⸗ perverletzung, ſchweren Hausfriedensbruchs und Wi⸗ derſtands zu 1 Jahr 2 Wochen Gefängnis verurteilt und wegen Fluchtverdachts in Haft genommen. sw. * Drei Monate Gefängnis. Der ſeit 15. Juni verhaftete kommuniſtiſche Stadtrat Glöckner⸗Kaiſers⸗ lautern wurde im nichtöffentlichen Verfahren vom Gericht in Kaiſerslautern zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten verurteilt. Glöckner hatte am 3. Juni auf dem Marktplatz entgegen dem aus⸗ ſeine Tat iſt. Der Angeklagte hatte am 20. Januar drücklichen Polizeiverbot verſucht, eine kommuniſti⸗ ſche Demonſtration vor dem Arbeitsamte zu veranſtalten und bei dieſer Gelegenheit eine Hetz⸗ rede gehalten. Mittwoch, 22. Juli 1991 T Kommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Sinsheim K. Sinsheim, 20. Juli, Als erſter Punkt ſtand auf der Tagesordnung die Erhebung der Bürgerſteuer mit einem Zuſchlag von 100 Prozent. Die Sprecher der ſozialdemokraft⸗ ſchen und nattonalſozialiſtiſchen Fraktion wandten ſih gegen ihre Einführung. Mit 36 gegen 15 Stimmen wurde die Vorlage angenommen. Der zweite Punkt ſah die Vexrabſchiedung des Voranſchlages vor. In ſeiner Etatsrede he⸗ tonte Bürgermeiſter Pahl, daß der diesjährige Vor: anſchlag gegenüber dem letztjährigen durch ſtarxke Ausgabenverminderung ausgezeichnet ſei. Es iſt zu hoffen, daß der neue Voranſchlag trotz aller Be⸗ laſtungen durchgehalten werden könne. Es ſoll ver⸗ ſucht werden, die Oberrealſchule Sinsheim möglichſt zu halten. Nach den Ausführungen des Stadtrechners Maier ſieht der Voranſchlag an Ausgaben vor 628 361 /, an Einnahmen dagegen nur 467 207 /, ſo daß ein Fehlbetrag von 161151 zu decken iſt. Nach Vornahme der geſetzlichen Sen⸗ kung betragen die Umlageſätze für das Grund⸗ vermögen.80 /, für das Betriebsvermögen.46% und für den Gewerbeertrag.62 J. Der Voxranſchlag wurde mit 43 gegen 9 Stimmen angenommen, Der Stadtrat Offenburg gegen das badiſche Notgeſetz * Offenburg, 20. Juli. Der Stadtrat Offenburg hat in ſeiner letzten Sitzung gegen das badiſche Not⸗ geſetz ſchärfſtens proteſtiert, das wieder eine Verſchlechterung des Finanzausgleichs für die Städle bringe. Nahezu die Hälfte der 700 Arbeitsloſen, näm⸗ lich 314 müßten mit einem Aufwand von 350 000 ganz von der Stadt unterſtützt werden. Davon ſind 100 000/ noch ungedeckt. Durch den neuen Abſtrich von 25 000/ gerate die Stadt Offenburg in die Lage, die Wohlfahrtserwerbsloſen nicht auszuzahlen. Bürgermeiſterkriſe in Vöhrenbach * Vöhrenbach, 20. Juli. Zwiſchen dem Bürger⸗ meiſter von Vöhrenbach Karl Kraut und dem Ge⸗ meinderat ſind ſchwere Differenzen, die ſich auf die Dienſtführung des Bürgermeiſters beziehen, ent⸗ ſtanden. Um die prekäre Situation zu beſeitigen, war von der Staatsaufſichtsbehörde vorgeſchlagen worden, daß unter Vermeidung eines Diſziplinar⸗ verfahrens Bürgermeiſter Kraut ſein Amt unter Verzicht auf ſeine Ruhegehaltsanſprüche zur Ver⸗ fügung ſtelle. Kraut will aber ſeinen Dienſt nur quittieren unter Aufrechterhaltmung ſeiner Penſions⸗ anſprüche. Der Gemeinderat hat nunmehr beſchloſſen,* daß, wenn nicht eine ſofortige Bürgermeiſterwahl vorgenommen werden kann, er ohne Rückſicht auf den Gang des Diſziplinaverfahrens ſeine Aemter zur Verfügung ſtellen wird. Der Einſiedlerhof eingemeindet * Kaiſerslautern, 20. Juli. In der am 17. Juli abgehaltenen Stadtratsſitzung wurde eine Angelegenheit der endgültigen Löſung entgegengeführt, die ſeit zwölf Jahren erörtert und behandelt wurde: die Eingemeindung des Einſied⸗ lerhofes nach Kaiſerslautern. Mit allen gegen fünf Stimmen der Wirtſchaftspartei wurde der An⸗ trag auf Eingemeindung angenommen. Die Fläche, die an Kaiſerslautern zugeſchlagen wird, hat eine Größe von rund 510 Hektar. Der ein⸗ gemeindete Hof zählt insgeſamt 307 Einwohner, Durch den Eingemeindungsbeſchluß übernimmt die Stadt einerſeits das Gelände, andererſeits aber auch alle Verbindlichkeiten des Hofes, ſo die Deckung einer Anleihe von 10000/ an die Bayeriſche Gemeinde⸗ bank. Schwierige Etatsverhältniſſe * Heppenheim a. d.., 20. Juli. Der Gemeinde Heppenheim iſt der Voranſchlag 1931 von der Re⸗ gierung nicht genehmigt worden, weil der Fehlbetrag von 60 000 4 nicht durch die Erhöhung der Bürger⸗ und Bierſteuer und durch Einführung der Gemeinde getränkeſteuer vermindert worden war. Unter dieſen Umſtänden kann die Stadt einen Zuſchuß aus dem Ausgleichsſtock nicht erhalten. In ſeiner letzten Sitzung lehnte der Stadtrat die vorgeſchlagenen Maß⸗ nahmen wiederum ab. Er beſchloß weiter, die in der Vermögensrechnung untergebrachten 140 000% für die Ausgeſteuertenlaſten in die Betriebsrechnung einzustellen, ſo daß das Defizit nun 200000“ beträgt. Zur Einführung der Bürger⸗ und Bierſteuer in Heſſen SW. Darmſtadt, 20. Juli. In der heſſiſchen Preſſe iſt die Nachricht verbreitet worden, daß die heſſiſche Regierung, nachdem eine Reihe von Landgemeinden in Heſſen die Einführung der kommunalen Bürger⸗ umd Bierſteuer abgelehnt habe, dieſe Steuern jetzt auf Grund der zweiten Reichsnotverordnung zwangs⸗ weiſe eingeführt habe. Wie wir erfahren, entſpricht dieſe Nachricht in dieſer Form nicht den Tatſachen. Die Nachricht wird darauf zurückgehen, daß die Kreis⸗ ämter geſetzlich ermächtigt ſind, unter gewiſſen Vor⸗ ausſetzungen die Bier⸗ und Bürgerſteuer in den Ge⸗ meinden einzuführen. Dies wird wohl in letzter Zeit in gewiſſen Fällen geſchehen ſein. Die heſſiſche Regie⸗ rung hat aber weder generell die Einführung dieſer Steuern angeordnet, noch wäre ſie von ſich aus dazu in der Lage. Die Einführung durch die Regierung wäre nur durch Einſetzung von Staatskommiſſaren möglich. Von dieſer Einrichtung iſt jedoch im Rech⸗ nungsjahre 1931 bisher in keinem einzigen Fall Ge⸗ brauch gemacht worden. eee Waſſerſtandbeobachtungen im Monat Juli Rhein- Benel[ 17. 18. 20. 21 22[J Neckar- Pegel 18. 20. 2 2 Baf e! 278157 T 88 747 UT 54 0 Schuſterinſel.70 3656740 Mannheim..864 200 251 Saen, e e e ee Maxau.855, 10.196, 5 0950. Mannheim!.93.07.70 6,21 8,8] Mochingen. e 5 Caub. 88 3,498, 4,40 4,57 ö Kön 30048-13341 373 440 Waſſerwärme des Nheines: 16,0 Grad FFPP PFF“—NUů tt Chefredakteur; Kurt Fiſcher fat Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner Feuilleton Dr⸗ 8 Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder 0 u. Bermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: Kurt Ehmer t und alles Übrige. Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche 105 teilungen: Jakob Faude, fämtlich in Mannheim— Here Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zei G. m. b.., Mannheim, F 1,—6 40 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Nückſendung erfolgt nuf Rückporto 15 Err — 2 8 2 . HD 0 —— 1 „q% TTV. TTT 6 an egen 511 Sen⸗ und⸗ 6 hlag en. eſetz urg Not⸗ eine ädte äm⸗ 0 1 ſind trich age, — Mittwoch, 22. Juli 1931 ſteue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — 5. Seite/ Nummer 333 Freiburger Bergrekord Eine ausgezeichnete Beſetzung Das Internationale Rennen um den ADA C⸗Bergrekord D und den Großen Bergpreis von Deutſchland in Freiburg m 26. Juli hat ein hervorragendes Meldeergebnis ge⸗ wach Die Nennungsliſte umfaßt neben den Meldungen alt aller prominenter deutſcher Fahrer auch ſolche aus ankreich, Oeſterreich, England, Ungorn, Luxemburg, Ita⸗ aus der Schweiz und der Tſchechoſlowakei, ſo daß in m Jahre der Kampf um den Bergrekord von Kraftrad⸗ Kroftwagenfahrern von neun Nationen beſtritten wird. 5 ungen hatten bereits am 15. Juli die Zahl 100 ich ſchritten. Beſonders hoch iſt in dieſem Jahre teiligungsziffer an Sport⸗ und Rennwagen, von denen bereits 50 gemeldet ſind. ö intereſſant iſt, daß beim Schauinslandrennen der E der Tom Bullus auf einer 600 dem N SU⸗ Maſchine teilnehmen wird. Bullus, der bekanntlich im Vorjahre die ſchnellſte Zeit des Tages beim Freiburger Rennen erzielen konnte, wird hier zum erſten Male nach ſeinem beim Großen Preis von Oeſterreich erlittenen Un⸗ fall wieder an den Start gehen. An orradfahrern von Rang verzeichnet die M ſte bis jetzt u. a. Kohfink Bietigheim, Bauh r München, Brürſch⸗ Jungingen, Soe⸗ Weyrres⸗ Aachen, Höller ⸗ Feuerbach und Geiß ⸗ Pforzheim. Für das Autorennen meldeten u. 0 Sandri⸗ Bologna, Günter Burggaller, Caracciola, Prinz von Le iningen, Hans S tuck, bon Margen und auch Toni Bauhofer wird ſich wie⸗ derum als Rennfahrer im Kraftwrgen verſuchen. Tour de Frante Der erwartete Vorſtoß der Deutſchen Unter denkbar ſchlechten Witterungsverhältniſſen wurde om Dienstag die 19. Etappe der franzöſiſchen Radrundfahrt von Evian nach Belfort abſolviert. Die 281 Km. lange Strecke führte zunächſt in ſüdöſtlicher Richtung am Genfer See entlang durch ſchweizeriſches Gebiet nach Genf und dann nordöſtlich weiter zum Col de la Fauville(1320 Me⸗ ter), dem größten Hindernis der Etappe. In weiterhin nordöſtlicher Richtung ging es daraufhin über meiſt hüge⸗ liges Gelände dem Etappenziel Belfort zu. Der anhal⸗ lende Regen und die ſehr ſchlechten Straßenverhältniſſe wirkten ſich auch auf die Fahrer aus, die 174 Stunden Ver⸗ ſpätung erlitten. Der ſchon lange erwartete Vorſtoß der Deut⸗ ſchen erfolgte nach dem 200. Kilometer. Geyer be⸗ nützte einen günſtigen Moment, um mit dem Italiener di Paceo am Hinterrad auszurücken. Durch ſcharfes Tempo⸗ fahren erreichten der Schweinfurter und ſein Verfolger bis Montbelltiard bereits einen Vorſprung von vier Minuten, den ſie bis Belfort noch auf ſieben Minuten ausdehnen konnten. Im Feld, das ſich bald energiſch auf die Verfol⸗ gung machte, gab es eine Sprengung nach der anderen, bis ſich die Truppe ſchließlich in zahlreiche kleine Gruppen gufgelöſt hatte, in denen jeweils die Deutſchen eine domi⸗ nierende Rolle ſpielten. Geyer und di Pacco erreichten in :93,48 Std, das Ziel, im Endſpurt mußte Geyer dem Italiener um eine Länge den Vortritt laſſen. Steben Mi⸗ nuten ſpäter traf in 10:40,12 Std. der Belgier Rebry allein in Belfort ein. Als Vierter konnte in 10:41,19 Std. der Deutſche Thierbach vor dem dichtauf folgenden Dewaele über das Band gehen. Zwei Minuten ſpäter folgte eine ſechsköpfige Gruppe unter der Führung von Pelliſſier, der im Endſpurt den Wiener Bulla, Demuyſere, Peſenti, Ber⸗ natd und den Berliner Stöpel hinter ſich laſſen konnte. Auf den 12. Platz der 19. Etappe wurden mit der glei⸗ chen Zeit von 10:43,08 Std. die Deutſchen Metze und Siegel, ſowie Magne, Peglion, Leödueg, Verwaecke, niu s Oppermonn, Büchi und Bateſſini geſetzt. Stöpel kam in 1045,30 Std. als 25. ein und Sieronſki beſetzte in 1054,20 Std. den 35. Platz. n Einzelklaſſement konnten zwar A. Magne, und Demuyſere in dieſer Reihenfolge die drei aber der Vorſprung von Magne iſt tolzen und im hinteren Felde hat es Deutſchen Metze den 10. bzw. 12. Platz, der bis⸗ egende Geyer hat ſich vor ſeine Lands⸗ ſki und Stöpel geſchoben. Im Länderklaſſement mußte Frankreich den er⸗ Platz an Belgien abtreten. An dritter folgt talien vor Deutſchland und den weiter zurückgefollenen ralien. Rennen zu Karlshorſt Franzoſenſieg im Internationalen Jagdrennen Auch der Schlußtag der Internationalen Berliner Renn⸗ woche am Dienstag wurde in jeder Hinſicht zu einem großen Erfolg. Trotz wolkenverhangenen Himmels und trotz der zeitweiligen Regenſchauer war die Bahn in Karlshorſt wieder ausgezeichnet beſucht. Mit dem Publi⸗ kumserfolg gleich ging der ſportliche Erfolg. Durchweg gleichwertige Beſetzung ſorgte vor allem in dem mit 30 000 Mark dotierten Internationalen Jagdrennen für einen ſpannenden Verlauf. Nachdem bereits im vorhergehenden Sturmvogel⸗Flachrennen in Furka ein Vertreter Frankreic zum Siege gekommen war, feierten die fran⸗ zöſiſchen Farben in dem Internationalen Jagdrennen einen weiteren Erfolg. Hier verwies der von Kalley geſteuerte Parlas Deutſchlands beſtes Hindernispferd Fritz Fromm auf den zweiten Platz. An dritter Stelle folgte in Dark Way ein weiteres franzöſiſches Pferd. Dark Way hatte im Rennen das Pech, daß ſein Sattel rutſchte. Vom Start weg übernahm Felſen die Führung, gefolgt von Grimou⸗ chou, Fritz Fromm und Oper. In dieſer Reihenfolge wur⸗ den auch die erſten Sprünge abſolviert. Porto Flip kam bald zum Sturz, wobei ſich ſein Reiter Oblt. v. Holtey einen Schlüſſelbeinbruch zuzog. Ueber Porto Flip kam auch Oper zum Stürzen. Grimouchou war allmählich aus⸗ gepumpt und wurde, ebenſo wie der ausſichtslos zurück⸗ liegende Le Rodeur, angehalten. Im weiteren Verlauf des Rennens rückte Fritz Fromm zu dem noch immer führen⸗ den Felſen auf, zwiſchen dieſen beiden Pferden entſpann ſich ein hartnäckiger Kampf, den Fritz Fromm im Einlauf zu ſeinen Gunſten entſchied. Er führte noch beim letzten Sprung knapp vor dem aufgekommenen Parlas, war dann wetter zuſomme ſtarke Verän und T Stelle des La 4. Sturmvogel⸗Flachrennen. Herrenreiten. 4200 4. 1800 Meter: 1. Tillements La Furka(de la Foreſt); 2. Prä⸗ feet; 3. Mika. Ferner: Conkurrent, Szigetvar, Advaita, Jlos, Moſelwein. Toto: 28, Platz: 14, 13, 17. 5. Berliner Internationales Jagdrennen. Ehrenpreis und 90 000 4. 5500 Meter: 1. Rogger Parlas(Kalley); 2. Fritz Fromm; 3. Dark Way. Ferner: Porto Flip, Le Bourdeur, Felſen, Oper, Menelaos. Toto: 43, Platz: 15, 18, 18. 6. Kadett⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 3000 I. 3000 Meter: 1. Pröhls Leonatus(Bismark); 2. Ingwelde; 3. Energ Ferner Idee, Hochwald, Medelung, Elvira, Toſella, Großweſir, Fuhrmann, Kismet, Advill, Toto: 32, Platz: 16, 22, 16. 7. Thu mir nix⸗Jagdreunen. Ausgleich 2. 4200 J. 3400 Meter: 1. Abteilung: 1. Bührers Böckerſchuß (Wolff); 2. Paroli; 3. Sonntagmorgen. Ferner: Edu, Gulbrand, Meute, Sachſe, Servus. Toto: 28, Platz: 14, 22, 16.— 2. Abteilung: 1. v. Negeleins Enzian (Hauſer); 2. Marburg; 3. Monima. Ferner: Patriarch, Lagina, Fechter, Gawan, Radames. Toto: 61, Platz: 17, 15, 17. Internationaler Springertag in München Eine Rekordbeſetzung Noch iſt der offizielle Meldeſchluß nicht da und doch ſteht heute ſchon feſt, daß der Vf. S. München mit ſeinem „Internationalen Springertag“ am 8. und 9. Auguſt im Münchner Danteſtadion eine Veranſtaltung haben wird, wie ſie in dieſer Art bislang kaum ſtattgefunden hat. Das hervorragende Meldeergebnis iſt die richtige Antwort auf die vielfach vertretene Anſicht, daß das Intereſſe am Kunſtſpringen zurückgegangen ſei. Wenn es ſchon über⸗ haupt möglich iſt, eine Veranſtaltung aufzuziehen, die ausſchließlich dem Springen gewidmet iſt— was Gelſen⸗ kirchen bewieſen hat, ſo ſchießen die Münchner den Vogel ab. Bis jetzt ſind folgende Nennungen eingelaufen: Im internationalen ſtarten: ſter der Herren ⸗Kunſtſpringen Europameiſter Riebſchläger⸗Zeitz, der Mei⸗ DT. Stork⸗Frankfurt⸗Main, der öſterreichiſche Meiſter Staudinger und ſein ſchärfſter Gegner Steine ⸗Wien, der neue ſüddeutſche Meiſter Reh ⸗ born⸗Ulm, die Mannheimer Merkel und Boſſo, bei den alten Herren der Meiſterſpringer Bahn meyer und der tſchechiſche Meiſter Nesvadba⸗Prag. Dazu kommen noch erſtklaſſige deutſche Springer wie Linge⸗ Dresden, Haas⸗Köln, Flichter und Zeller⸗München ſowie Graumann⸗Dortmund. Das internationale Her⸗ ren⸗Turmſpringen ſieht neben den bereits ge⸗ nannten Springern Riebſchläger, Stork, Staudinger, den Tſchechenmeiſter Tomas und den Wiener Gros, ſowie den Berliner Meiſter Grothe am Start Das internationale Damenkunſtſprin⸗ gen ſteht der Herrenkonkurrenz um nichts nach. Bis jetzt ſind ſchon genannt: Die Deutſche Meiſterin Frl. Jor⸗ da n⸗Nürnberg, die Meiſterin der D Frl. Kapp, Oeſter⸗ reichs Meiſterin von Epply⸗ Wien und ihre beſte Geg⸗ „Italieniſches Syſtem“ in der Schweiz Bedeutſame Beſchlüſſe im ſchweizeriſchen Fußball Eine intereſſante Tagesordnung hatte die Jahresven ſammlung des ſchweizeriſchen Fußball⸗ und Athletik⸗Ver⸗ bandes. Es wurde eine 8er Oberliga für das geſamte Schweizer Gebiet geſchaffen, die ſpäter auf 16 Vereine zu⸗ rückgeführt werden ſoll. Intereſſieren wird auch der Be⸗ ſchluß, daß zukünftig in einer Mannſchaft nur noch drei Ausländer mitwirken können, ausgenommen davon ſind ausländiſche Spieler, die bereits länger als drei Jahre in dem betreffenden Club ſpielen. Der bedeutſamſte Beſchluß aber war der, wonach in Zukunft die Statuten des Ver⸗ bandes nicht mehr den Begriff Profeſſional oder Amateure, ſondern nur noch den Begriff„Fußballſpieler“ kennen. Das heißt ſoviel wie: in der Schweiz können in Zukunft Fußballſpieler für ihre Dienſte bezahlt werden, ohne daß der Verband dagegen einſchreitet. Es iſt das gleiche Sy⸗ ſtem, das bereits in Italien herrſcht und das angeſichts der heutigen Zeitverhältniſſe auch in anderen Ländern auf die Dauer unvermeidbar ſein wird. Es iſt jedenfalls ein würdigerer Zuſtand als der, die Spieler heimlich zu bezah⸗ len und nach außen hin als Amateurverband aufzutreten. . 1* Das Taubenſuhlrennen gefährdet? Für das Taubenſuhlrennen wird die Straße Albers⸗ weiler— Eußerthal— Forſthaus Taubenſuhl einer Neu⸗ walzung unterzogen. Die Anfuhr des Schottermateriols hat begonnen. Ob das Rennen dieſes Jahr ſtattfindet, iſt noch nicht ganz beſtimmt; genehmigt iſt es ſeit längerer Zeit. Die Finanzierung iſt noch nicht geſichert. Sageshalesicles Mittwoch, 22. Juli 1931 Mannheimer Konſervatorium der Muſik: Dritter Abend der Schlußaufführungen im Beethovenſaol L 4, 4, 20 Uhr. Friedrichspark: Konzert der Berenys Zigeuner⸗Symphonie⸗ Orcheſter, 16 und 20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kabaretteinlagen ab 20.30 Uhr. Palaſthotel: Tanztee ab 20.30 Uhr. Waldparkreſtaurant Stern: Tanzmuſik ob 20 Uhr. Autobusausflüge: Abfahrt 14 Uhr ab Paradeplatz noch: Weinheim— Gorxheimer Tal— Heiligkreuzſteinach Schönau— Neckarſteinach— Mannheim. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 15 Uhr Mannheim Worms— Gernsheim und zurück. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ab Landeplatz aber im Schlußgalopp dem Franzoſen nicht mehr ge. nerin Sölener⸗Graz. Dann die tſchechiſche Meiſterin Friedrichsbrücke. wachſen, der mit 5 Längen vor ihm durchs Ziel ging. Irl. Marklova⸗Prag, dazu die beſten Münchner Lichtſpiele: Alhambra:„Im Weſten nichts Neues“.— Schauburg:„Der wahre Jakob“. Scala⸗ Theater:„Wien du Stadt der Lieder“.— Capitol: „Schatten der Manege“.— Palaſt:„Ihre Ho⸗ heit befiehlt“ Roxy⸗Theater:„Im Weſten Springerinnen Schlütter und Schmidbauer. Jlalienrundflug Weitere zehn Längen zurück belegte Dark Way den dritten Platz. Die Ergebniſſe: 1. Diamant⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige. 9500. 1— 1 nichts Neues“.— Gloria⸗Palaſt:„Die Arche 2800 Meter: 1. v. Oppenheims Clematia(Müſchen); 2 Die 8. Etappe Poß wieder auf dem 3. Platz N53— Untverfum: Die Liebesporade“. 0 Optant, 3. Rentmeiſter. Ferner: Tarnkappe, Dietrich, Die dritte Etappe des Italien⸗KRundfluges führte am Goldoͤbarſch, Sonnblick. Toto: 10, Platz: 11. 26. Dienstag von Rimini über 1208 Km. nach Venedig. Etap⸗ Sehens würdigkeiten: Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und penſieger blieb wieder der Italiener Colombo auf ſei⸗ 2„Jagd 8 g 8 2 2. Lootſe⸗Jagdrennen. ner ſtarken Breda⸗Maſchine in:49,28 Sto. mit einem Verkaufsrennen. 9500 I. 3700 Meter: 1. Dahlmanns Rößling(Ahr); 2. Gerwin; 3. nee e, 1 7 S d ittel von 176.800 Km. Den zweiten Platz belegte 15—17 Uhr; Sonntags 11—17 Uh d hend Minneklang. Ferner: Kili, Perſea, Neuer Ülſter, Frauen! Stundenmitte zam. Den zweiten Platz beleg r; untags von r durchgehen gent Tov: 26, Platz: 155 30 198 0 8 ſein Londsmonn Malerie in 717,4 Std.(165 Stokm.). Sonderausſtellung:„Die Mode und ihr Spottbild von 1700 Mit ihren ſchwächeren Klemm⸗Maſchinen hielten ſich die 1 e bis 1850“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ Deutſchen auch auf der dritten Etappe wieder ganz aus⸗ 3. Nordpol⸗Hürdenrennen. haus: Sonntag vormittags von 11—19 Uhr und nachmittags Ausgleich 2. 4200 l/. 3000 Meter: 1. Roſenthals Geſelle(Schäfer); 2. Helgoländer; gezeichnet. Poß kom erneut auf den dritten Platz, er ge⸗ von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 3. Aſſuan. Ferner: Ina Wintermärchen, Queen Ann, brauchte:32,02 Std. Vierter wurde wieder der Flalſener Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöff⸗ Rotenſtein, Hidigeigei, Peeper, Silvius. Toto: 65, de Angeli, dann beſetzten aber die drei Deutſchen Luſſer, net von 10—13 Uhr und 15—17? Uhr. Ausſtellung:„Neues Platz: 19, 18, 34. Mai und Siebel die nächſten Plätze. von Geſtern“. „Großer Preis von Deutschland“ Nürburg- Ring, 19. Juli 1931 Rudolf Caracciola siegt überlegen Continental auf Mercedes-Benz in Rekordzeit mit „Record“ Reifen Vierter der Klasse ũber IIoo cem Fünfter der Klasse ũber IIoo cem Sechster der Klasse über IIoo cem Zweiter der Klasse 5oo-1Iο cem Sechster der Klasse So- II oo cem Siebenter der Klasse 5oo- 1100 cem Nuvolari auf Alla- Rome Merz auf Mercedes-Benz 2 Stuck aul Mercedes- Benz Sral Areo Zinneberg auf Amilcae WM C/(VT Theissen auf DKW Frontantrieb fuhren ebenfalls dieses schwierigste aller Rennen erfolgreich auf Continental„Record“ Intinenia Hauptwerke Hannover Excelsior Werk Hann. Limmer Peters Union- Werk Corbach ELS- b WIN der Neuen Mannheimer Zeitun Mittag- Ausgabe Nr. 333 Die Fehler des Kreditſyſtems Prof. Dr. Wagemann über Kreditverflechtung und Illiquidität/ Lehren aus der Bankenkriſe Der Direktor des Inſtituts, Prof. Dr. Wageman n, führt in dem neueſten Wochenbericht des Inſtituts, für Konjunkturforſchung zur gegenwärtigen Lage folgendes aus: Die Stockung des Zahlungsverkehrs in der ver⸗ gangenen Woche war durch eine techniſche Knappheit an Zahlungsmitteln verurſacht, ohne dack ſich an der wirtſchaftlichen Struklur des deutſchen Kredit⸗ weſens ſo Eutſcheidendes verändert hätte, wie man in weiten Kreiſen der Bevölkerung annimmt. Die Schwierigkeiten, die im Zahlungsverkehr entſtanden ſind, hätten ſich in jedem der letzten Jahre ergeben, wenn die Kreditinſtitute vor die Notwendigkeit geſtellt worden wären, einen ungewöhnlich großen Teil ihrer Einlagen in⸗ nerhalb weniger Tage zurückzuzahlen. Das deutſche Kre⸗ bitvolumen erhöhte ſich ſeit der Stabiliſierung jährlich um durchſchnittlich mehr als 7 Milliarden L. Den Geldinſti⸗ tuten floſſen erheblich mehr kurzfriſtig kündbare Einlagen zu, als ſie kurzfriſtig aulegen konnten. Ein Teil dieſer Gelder wurde daher mehr oder weniger langfriſtig angelegt. Um den Bargeldanſprüchen für die Auszahlungen zu genlft⸗ gen, konnten die Kreditbanken mit einem Kafſenbeſtand von 100 bis 200 Mill. J auskommen. Die Lage änderte ſich, als in den letzten Wochen der„Run“ auf die Banken begann. Die Ligqui⸗ dationsquote verringerte ſich beträchtlich. Hinzu kam, daß der Rückgriff auf die Reichsbank infolge ihrer verringerten Gold⸗ und Deyiſenbeſtände nicht mehr Anbeſchränkt möglich war. Ein großer Teil der„liquiden“ Anlagen(Wechſel) war damit praktiſch nicht mehr realiſier⸗ bar. Ein Abbau der Debitoren war innerhalb kurzer Zeit nicht durchzuführen. Die Effektenbeſtände, die ebenfalls zu den verhältnismäßig leicht abſtoßbaren Anlagen gewählt wurden, konnten nach Schließung der Börſen nicht mehr zu Bargeld gemacht werden. So kam es zu den bekannten Stockungen im Zahlungsverkehr. Die gegenwärtigen Schwierigkeiten der deutſchen Kreditwirtſchaft haben ihren Ausgang von den etwa 8,2 Milliarden„ kurzfriſtigen Krediten genommen. Ein großer und ſicherlich 2 Milliarden„ weit überſteigen⸗ der Teil dieſer kurzfriſtigen Auslandsſchulden iſt den deutſchen Banken ſeit Beginn dieſes Jahres abgezogen worden. Die Lage wird natürlich noch dadurch erſchwert, daß den Deviſenabziehungen durch das Ausland dentſche Kapitalfluchtgelber gefolgt ünd und zwar in einer Höhe, die einſchließlich der zurückgehaltenen Ausfuhrerlöſe ſeit Anfang des Jahres die Größenordnung von 1 Milliarde erreicht haben mag. Warſcheinlich aber iſt diefer Betrag weſentlich geringer. Jedenfalls wird der Umfang der Kapitalflucht der letzten Monate häufig überſchätz t. Das zeigen folgende Ueberlegungen: 1. Die Schrumpfung der Umſätze auf der ganzen Linie hat eine ſolche Knappheit an Betriebsmitteln bewirkt, daß dadurch die Ueberführung von Geldkapitalien ins Ausland erſchwert wurde. Freilich ſind durch den Liquibatſonsprozeß auch Betriebsmittel frei geworden, die aber größtenteils aur Rückzahlung von Schulden verwendet werden mußten. Die Nettoerlöſe aus der Ausfuhr dürften in dieſem Jahr bisher eine Drittel Milliarde betragen haben. Es iſt aber natür⸗ lich ſelbſt im ungünſtigſten Fall nicht anzunehmen, daß dieſe auch nur annähernd in voller Höhe Deviſenform behalten haben. 2. Daß aus den laufenden Erſparniſſen der Bevölkerung nur geringfügige Beträge ins Ausland gefloſſen ſind, läßt ſich daraus ſchließen, daß die Spareinlagen bis Mai weiter gewachſen ſind, freilich etwas langſamer als in früheren Monaten. Dies erklärt ſich aber unmittelbar aus dem Rückgang des Volkseinkommens. 3. Daß durch Verkauf von deutſchen Wertpapieren keine weſentlichen Beträge für Deviſen freigeworden ſein können, läßt ſich aus der Tatſache folgern, daß die Kurſe deut⸗ ſcher Wertpapiere zeitweilig beträchtlich geſtiegen ſind, daß der beſonders niedrige Stand des deutſchen Aktienkurs⸗ niveaus nur geringeren Anreiz geboten hat, die Anlagen auf das Ausland umzuſchalten, und vor allem, daß die Um ſä tz e außerordentlich gering geweſen ſind. In der Zeit rückgehender Kurſe war aber ein ſtärkerer Verkaufs⸗ andrang aus dem Inlande nicht zu beobachten; es handelte lich um Abſtoßung deutſcher Wertpapiere ſeitens des Aus⸗ landes, alſo um eine Art von Kreditkündigung. Die Frage iſt, wie eine derartige gefährliche kurz⸗ friſtige Auslandsverſchuldung entſtehen konnte. Als ganzes iſt die deutſche Auslandsverſchuldung in Höhe von 18 Milliarden/ erwachſen aus dem unechten Transfer der Reparatiouszahlungen und der Mehreinfuhr an Waren in den Jahren 1925 und 1927 bis 1929. Daß davon die Hälfte kurzfriſtige Kredite waren, aus der beſonderen Struktur der Kreditverflechtung, wie ſie ſich in den Nachkriegs⸗ jahren entwickelt hat. Von großer Bedeutung iſt hierbe! dle allmähliche Einführung des Deviſenſtandards bei den wichtigſten Notenbanken geworden.! Heute dürften die De⸗ uiſenbeſtände der Notenbanken einen Betrag von weit mehr als 10 Milliarden„/ erreichen. Allein bei den europälſchen Notenbanken können an Hand der vorliegenden(unvollſtändigen) Nachweiſungen Deviſen⸗ Heſtände in Höhe von 9,4 Milliarden/ Ende 1929 und 8,7 Milliarden Mitte 1931 feſtgeſtellt werden. Die Leichtigkeit, mit der Deutſchland von 1924 bis Ende 1929 kurzfriſtige Auslandskredite aufnehmen konnte, iſt im weſentlichen auf den Milliardenbetrag international e Kurzgelder zurückzu⸗ ren, und auf deren zwangsläufiges Beſtreben, international irgendwo eine gewinnbringende Anlage zu finden. Die Schnelligkeit wiederum, in der Deutſchland diefe Kredite wieder verloren hat, läßt deutlich erkennen, daß nicht allein die Gewinn möglichkeiten, ſondern auch, wie bei jedem Kredit, das Vertrauen die inter notio⸗ nale Bewegung dieſer Gelder beſtimmi. Ihre Entſtehung und Zuſammenſetzung erklären die ſtarke Vertrauensabhängigkeit und ihre Reagibilität gegen Störungen des Vertrauens. Die Deviſenbeſtände der Notenbanken, die in den Aus⸗ weiſen vielſach als Dolddeviſen bezeichnet werden, die Deviſenreſerven der Banken und die Kapftolfluchtgelder ſuchen eher das Land des größten Vertrauens als das Land der größeren Verdienſtmöglichkeiten auf. Dorum gelingt es auch nicht leicht, ihre Bewegung mit Hilfe der Diskont⸗ politil, dem wirtſchaftspolitiſchen Rüſtzeug einer halb vergangenen Epoche, zu ſteuern. So entſtehen die ſchorfen Schwankungen in der weltwirt⸗ ſchaſtlichen Kreditvertetlung, die gegenwärtig zu beobachten find. Ein deutlicher Ausdruck für das Bewegungs⸗ ſpiel der Kurzgelder iſt die Gold verteilung inner⸗ halb der Weltwirtſchaft. Schon ſeit Anſaug 1929 drängen ſich die Goldbeſtände in den 6 wichtigſten Gläubigerländern; Amerika, Frankreich, Italien, Schweiz, Holland und Schwe⸗ den zuſammen. Seit Ende 1928 ſind die Goldbeſtände der acht Glünbigerländer um faſt 8 Milliarden„“ gewachſen, in der übrigen Weltwirtſchaft dagegen um faſt 4 3 Milliarden, geſunken. 0 erklärt ſich internationalen araus, daß das Kredi Gegenſatz z terigkeiten der gegenwärtigen Lage erklären ßen Teil auch geſamtwirtſchaftlichen Entwicklu ng ge⸗ treten iſt. Solange ſich die Wirtſchaft in allgemeiner Aufwärtsentwicklung befindet, bedeutet die Benutzung kurzfriſtiger Kredite für Inveſtitionszwecke keine Gefahr Die Verbindung der Depoſiten mit dem Effek⸗ ten⸗ und Beleihungsgeſchäßt, die das mittel⸗ europäiſche Bankweſen ſeit der Mitte des 19. Jahrhun⸗ derts kennzeichnet, hat ſogar die weltwirtſchaftliche Ent⸗ wicklung außerordentlich begunſtigt. Die Sch we chen dieſes Syſtems treten erſt hervor in einer j a hre lang andauernden Depreſſion wie der jetzigen, die alle Wirtſchaftszweige und Länder erfaßt. Die Kon⸗ zentration im Bankweſen ſelbfſ die Bürokratiſierung des Bankgeſche des Perſonalkredits hinter einer en— das alles iſt nur eine andere der Immoblliſierung. daß die Kre⸗ hen Zeit ein⸗ ihrenden Kre⸗ cher Vorgang Die Konſeguenz der Eutwicklung iſt dite bei ſämtlichen Banken zur gle zufrieren drohen, daß alſo von den Seite jenes ditinſtituten meder einzelue opfert werden können, ohne das ganze Kreßi ins Wanken zu bringen, noch einzelne ſi einem Zu⸗ ſammenbruch retten können. Zum Arbeitsbeginn des Zur Klarſtellung des Arbeitsgebiets und Zwecks der am Samstag zuſtandegekemmenen Bankennotgemeinſchaft teilt die Reichsbank mit: Der in§ 3 Abſatz 2 der 3. Verordͤnung über die Wiederaufnahme des Zahlungs⸗ verkehrs nach den Bankſeiertigen vom 18. Juli 1931 (RG Bl. I, S. 376) erwähnte„Ueberweiſungsverband e..“ ſtellt eine unter Führung der Reichsbank entſtandene Selbſthilfeaktion der Ban ⸗ ken dar, um den bargeldloſen Zahlungsverkehr über die allgemeinen Beſtimmungen der Notverorönung hinaus wieder in Gang zu ſetzen. Ueber die dem Verband an⸗ gehörenden Firmen dürfen Aufträge über höch⸗ ſtens 15 000/ zu Laſten des Kontos des einzelnen Kunden eines Verbandsmitgliedes, höchſtens aber inner⸗ halb einer Kalenderwoche nicht mehr als die Hälfte des am vorhergehenden Wocheuſchluß vorhandenen Guthaben⸗ ſoldos eines Kunden zur Ueberweiſung gelangen. Solche Ueberweiſungen dürfen ferner nur zu Gunſten eines be⸗ reits vor dem 13. Juli 19381 errichteten Kontos eines Dritten bei einem Verbandsinſtitut vorgenommen wer⸗ den. Die techniſche Abwicklung wird ſich eng an das Verfahren der bisherigen, zurzeit nicht in Funkiton befindlichen Abrechnungsſtel le anſchließen. Schecks und Wechſel ſind zunächſt von der Abrechnung noch ausgeſchloſſen. Einen des kann Kreditweſens man nur aufhalten, wenn man für ein gleichmäßiges völligen Zuſammenbruch allen führenden Kredit⸗ h. wenn aus dieſer Gemei n⸗ haftung auch eine ausdrückliche Gemein bürg⸗ ſchafft wird. Eine Abwicklung, die ja nux allmählich erfolgen kann unter der Vorausſetzung, daß die tatfäch⸗ lich immobiliſierten Gelder auch als ſolche behandelt wer⸗ den, ſetzt eine gemeinſame Planung voraus. Vertrauen zu inſtituten ſorgt, d. Der Mobiliarkredit iſt durch dieſe Entwicklung eine öffentliche Angelegenheit geworden, ebenſo wie im vorigen Jahrhundert das Notenbankweſen und wie es ſchon ſeit langem zum größten Teil der Im⸗ mobiliarkredit iſt. Auch der Mobiliarkredit verlangt eine zentraliſierte Kontrolle und jedenfalls eine weit ſtärkere Beherrſchung durch das Zentralnoteninſtitut, als es bisher der Fall war. Letzten Endes ſind es Fehler des Kreditſyſtems, die die jetzige Situation herbeigeführt haben. Fehler, die durch eine durchgreifende Reform zu beſei⸗ tigen ſind. Die Aufgabe, die hier zu löſen iſt, iſt außer⸗ ordentlich groß. Es handelt ſich aber— und datin liegt ein ſtarkes Argument für eine hoffnungsvolle Betrachtung der gegenwärtige Lage— nicht um den Mangel volkswirtſchaftlicher Kräfte und Entwicklungs⸗ ntöglichkeiten, ſondern nur um Organiſations⸗ ſchwächen, die ein ſeſter Wille zu überwinden vermag. KNeberweiſungsverbands Folgende Banken ſind dem Ueberweiſungsverband bisher angeſchloſſen: Bank der Arbeiter, Ange⸗ ſtellten und Beamten AG., Berliner Handelsgeſellſchaft, S. Bleichröder, Commerz⸗ und Privat⸗Bank AG., Delbrück Schickler u. Co., Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Deutſche Girozentrale— Deutſche Kommunalbank, Deutſche Landesbankenzentrole AG., Dresdener Bank, J. Dreyfus u, Co., Hardy u. Co. Mendelsſohn u. Co., Preuß. Staatsbank (Seehandlung), Preußiſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe, Reichs⸗Kredtt⸗Geſellſchaft AG., Lazard Speyer⸗Elliſſen K. o.., Deutſche Bau⸗ und Bodenbank AG., Braunſchwei⸗ giſche Stantsbank, Eichborn u. Co., Breslau, E. Heimann Breslau, Gebr. Arnhold, Sächſiſche Staatsbank, Barmer Bank⸗Verein Hinsberg, Fiſcher u. Comp., K. a.., Simon Hirſchlond, Eſſen, Gebr. Bethmann, Frankfurt a.., Deutſche Effekten⸗ und Wechſel⸗Boank, Lincoln Men ny Oppenheimer, Frankfurt a.., L. Behrens u. Söhne, Hamburg, Vereinsbank in Hamburg, M. M. Warburg u. Co., Hamburg, Veit L. Homburger, Karlsruhe, Strauß u. Co., Karlsruhe. A. Levy, Köln, Sal. Oppenheim jr. u. Cie., Köln, J. H. Stein, Köln, Allgemeine Deutſche Credttonſtolt, H. Aufhäuſer, München, Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wech⸗ ſelbank, Bayeriſche Staatsbank, Bayeriſche Vereinsbank, Mecklenburgiſche Depoſiten⸗ ohbw⸗g⸗”, OſtgakenſWeltg, b Merck Fink u. Co., München, Anton Kohn, Nürnberg, Thüringiſche Staatsbank, Weimor, Mecklenburgiſche Depo⸗ ſiten⸗ und Wechſelbank. Der Nordwolle-Konkurs Der geſtern geſtellte Antrag auf Eröffnung des Konkurs. verfahren kam wohl im allgemeinen überraſchend, dem ſo⸗ fort ſtattgegeben worden iſt. Noch vorgeſtern hatten ſich das Reichskabinett bis in die ſpäten Abendſtunden mit dem Antrag von beteiligter Seite beſchäftigt, durch Gewährung eines ſechswöchigen Moratoriums auf dem Wege der Notverordnung Zeit zu gewinnen um eine Einigung der Gläubiger über einen Vergleich bei der Nordwolle her⸗ betzuführen. Die Entſcheidung der Reichsregierung iſt in negativem Sinne ausgefallen. Wenn auch irgend welche Belaſtungen des Reiches durch Garantien oder der⸗ gleichen nicht eingetreten wären, ſo haben ſich die zuſtändi⸗ gen Stellen doch offenbar davor geſcheut, einen Präzedenz⸗ fall ein privates Unternelmen zu ſchaffen. Das Konkursverfahren bedeutet praktiſch die Zerſchla⸗ gung des Konzerns, da es nunmehr nicht mehr möglich ſein wird, von Gläubigerſeite mit der notwendigen Schnelligkeit die für eine proviſoriſche Aufrechterhaltung der Betriebe erforderlichen Mittel zu beſchaffen, ſondern mit weitgehenden Stillegungen der Werke gerechnt werden muß. Der Konzru kommt daher wohl nicht nur gegenüber ſeinen 30 000 Arbeitern, ſondern auch gegenüber ſeinen Abnehmern in eine ſchwierige Situation. Es muß fraglich erſcheinen, ob das Unternehmen nunmehr noch den beſtehen⸗ den Lieferungsverpflichtungen in ausreichendem Maße nach⸗ kommen kann. Dadurch werden ſich möglicherweiſe Scha⸗ deuerſatzanſprüche ergeben, die ungünſtig auf die Maſſe einwirken. Die Feſtſtellung eines genauen Status wird bei dem Umfang und der noch immer undurchſichtigen Lage des Konzerns ohne Frage längere Zeit in Anſpruch nehmen, ſo daß irgend welche Schätzungen über die zu erwartende Quote zunächſt nicht gemacht werden können. Wie bekannt, iſt ſchon vor einiger Zeit die Deutſche Treuhand⸗AG. für Warenverkehr mit einer Prüfung der Verhältniſſe betraut worden. Erſt wenn ihre Ermittlungen zu einem vorläufi⸗ gen Abſchluß gekommen ſind, wird der Konkursverwalter in der Lage ſein, den Gläubigern einen erſten Bericht über die Situation zu geben. Der Konkursverwalter Dr. Heinemann(Bremen) hat bereits am Dienſtag abend den Gläubigeraus⸗ ſchuß ernannt, der darauf vom Konkursrichter beſtätigt wurde. Er ſetzt ſich aus folgenden Mitgliedern zuſammen: Direktor Robert Stuck(Bremer Bank, Filiale der Dresb⸗ ner Bank, Bremen), Direktor W. Grünhage(Commerzbank, Filiale Bremen), Johannes Volkmann(i. F. J. Volkmann u. Co., Wollhandlung, Bremen), Direktor Richard Jung (Bremer Wollkämmerei Blumenthal), Rechtsanwalt Dr. Kettmers(Bremen) und Rechtsanwalt Dr. Semler(Ham⸗ burg, Vorſtandsmitglied der Deutſchen Treuhand⸗AGG. für Warenverkehr). Dr. Semler vertritt neben ausländiſchen Banken auch die Intereſſen der Danatbank im Gläubiger⸗ ausſchuß. Die erſte Gläubigerverſammlung iſt auf den 21. Aug. anberaumt worden. Die Anmeldefriſt für Konkursforderungen läuft am 15. Oktober ab. Anmel⸗ dungen müſſen in deutſcher Reichswährung erfolgen. Erſter Prüfungstermin ſteht am 8. Dezember an. Wie wir hören, hat die Konkursverwaltung der Nordwolle die Deutſche Treuhand⸗AcG. für Warenverkehr(Treuverkehr Bremen⸗Berlin) die bereits im Auftrag des Unterſuchungs⸗ richters in Sachen Nordwolle tätig iſt, ebenfalls mit der Bearbeitung des Konkursverfahrens beauftragt. a Das Ziel der im Augenblick noch ſchwebeuden Verhand⸗ lungen iſt, einen Weg zu finden, auf dem die Betriebe auf⸗ rechterhalten bleiben können. Alle Beteiligten ſind von der Notwendigkeit überzeugt, daß ein ſolcher Weg gefunden werden muß, und die Ausſichten dafür ſcheinen, wie in den eingeweihten Kreiſen verlautet, nicht unünſtig zu ſein. Autowerke Büſſing AG. Braunſchweig Verluſtabſchluß genehmigt— Halbierter Umſatz Die HV. genehmigte den Abſchluß für das Ge⸗ ſchaftsfſahr 1930. Der Rückgang des Schwerlaſtwagen⸗ geſchäfts ergibt einen Verlbuſt von 608 075, der unter Abzug des Gewinnvortrags aus 1929 von 881& vor⸗ getragen wird. Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß die Kriſe ſich beſonders ſtork im Schwerlaſtwagenbau aus⸗ gewirkt hat. Der Umſatz ging von 34 Mill. I im Jahre 1929 auf rund 17 Mill. 4 im Jahre 1980 zurück. Der .. war als Folge der Abſatzminderung noch ver⸗ ſtärkt. Auch die Ausfuhr litt ſtark unter der all⸗ gemeinen Kriſe. 5 Die Abſchreibungen ſind gegenüber dem Vorfahr er⸗ höht(0,57 gegen 9,54 Mill.%. In der Bilanz wird zum erſtenmal die Beteiligung an der H. Büſſing⸗NAc Ver⸗ einigte Nutzkr⸗ e Ach. mit einem Betrage von 2 Mill. ht auf der Paſſiv⸗ ei flicht (av), Gläubiger 11 403(70 880). gegen die neue Geſellſchaft. Ferner erſchienen: Wertpapiere und Hpotheken einſchl. der Beteiligung an der oben⸗ genannten Geſellſchaft mit 3,56(1,58), Kaſſe, Wechſel und Vorſchüſſe 0,14(0,18), Außenſtände abzüglich Delkredere 131 (4,40), Warenbeſtände 5,04(6,22), Lieferantenſchulden und ſonſtige Verbindlichteiten 6,66(7,16), Uebergangspoſten 0,71 (1,34), Mill. J. Unkoſten gozüglich des Erlöſes betrugen 0,03(i. V. Erlös abzüglich Unkoſten 0,54) Mill. J. Mit Rückſicht auf die geſamte Wirtſchaftslage iſt ein zufriedenſtellendendes Ergebnis für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1931 uicht zu erwarten. * Bremer Vulkan, Schiffsbau⸗ und Maſchinenfabrik in Vegeſack. Das Unternehmen, das zum Intereſſenkreis der Familie Thyſſen gehört, iſt in der Lage, für das am 31. Dezhr. 30 beendete Geſchäftsjahr ſeine Dividende von 8 v. H. aufrecht zu erhalten. Zwar iſt der Rohgewinn auf 3,39(3,73) Mill.„ zurückgegangen, auf der anderen Seite konnten aber auch die Ausgaben geſenkt werden. Unter Be⸗ rückſichtigung des Gewinnvortrages von 105 000(77 000) ergibt ſich ein Reingewinn von 979 000(1012 000). 71000(104 792)„ werden neu vorgetragen. Im verfloſſenen Jahr wurden abgeliefert: ein Frachtmotorſchiff, zwei Fracht⸗ dampfer für franzöſiſche Rechnung, ein Frachtturbinenſchiff für die Havag, ein Tankmotorſchiff für die Dapolin⸗Geſell⸗ ſchaft, zwei Spezialdampfer für Bananentransport für die Afrikaniſche Fruchtkompagnie AG., insgeſamt 65 000 BRT. Die Möglichkeit, neue Aufträge hereinzubekommen, war äußerſt gering. Die Folge davon war, daß der Auftrags⸗ beſtand immer mehr zuſamenſchrumpfte. Gegenwärtig be⸗ finden ſich drei Tankmotorſchiſſe von zuſammen 44000 BRT. in Arbeit. * Baer u. Stein Metallwaren⸗Fabrik AG., Berlin. Dem im Berichtsfahr 1930 erzielten Bruttogewinn von 736 029(1017 850)„ ſtehen Handlungsunkoſten einſchließl. Steuern von 558 592(615 626)„ und Abſchreibungen von 188 501(212 037)„/ gegenüber, ſodaß ein Reingewinn von nur 38 995(190 196) verbleibt, der vorgetragen wer⸗ den ſoll, nachdem i. V. noch eine Dividende von 7 v. H. auf das 2, Mill.% betragende AK. verteilt wurde. Im Jahre 1930 wurde die Verlegug der Fabrikation zu Ende geführt und die damit verbundene Umſtellung vollendet. Der Umſatz blieb im Berichtsjahr gegenüber dem Vor⸗ jahr zurück, ſodaß ſich die getroffenen Maßnahmen noch nicht auswirken konnten. Eine Neuaufnahme verſchie⸗ dener Artikel verſpricht bei Wiedereinſetzung der wirt⸗ ſchaftlichen Belebung eine regelmäßige Erhöhung der Um⸗ ſatzmöglichkeiten. Die Bilanz dieſer zum Hirſch⸗ Kupfer⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft zeigt Grundſtücke mit 112 750(unv.), Maſchinen werden mit 666 000, (518 000), Neuwerkskonto mit 969 211(618 610) /,, Kaſſe und Bankguthaben mit 54967(89 298) ,, Außenſtände mit 565 676(893 915) 4, Wertpapiere mit 400 000(360 000) Mark und Waren mit 1458 530(1 532 824)/ ausgewieſen. Demgegenüber betragen die Schulden 1 992 217(1740 888) Mark.(Hauptverſammlung 22. Juli). * Zuſammenſchluß der Elektrogenoſſenſchaften Sachſens. Die das Gebiet der Provinz Sachſen mit den angrenzenden Ländern verſorgenden 10 großen Elektro⸗Genoſſenſchaften, die ſich im Jahre 1918/19 in der Land⸗Elektrizitäts G. m. b. H. vereinigt hatten, planen einen feſteren Zuſammen⸗ ſchluß dadurch, daß die Betriebsanlagen in die Land ⸗Elek⸗ trizitätk eingebracht werden. Die Genoſſenſchaften bletben weiterhin Träger und Geſellſchafter der Land⸗Elektrizität. Sie beabſichigen, ihre Anteile auf 1 R./ je Anteil und auch die Haftſumme auf 1.“ je Anteil herabzuſetzen. Die Genoſſenſchaften erhalten anſtelle ihrer bisherigen Ge⸗ ſchäftsantelle einen Erſatz in Form von Buchforderüngen an die Land⸗Elektrizität mit 6proz. Verzinſung und wer⸗ den außerdem endgültig von dem Riſiko der zurzeit be⸗ ſtehenden Haftſumme befreit. * Pfeilring⸗Werke AG. in Berlin⸗Charloltenburg. Die Geſellſchaft(früher Vereinigte Chemiſche Werke Charlotten⸗ burg AGG.) legt für das am 30. Juni 1931 abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr lediglich eine Stammbilanz vor, da ſie ſeit dem 1. Juli 1930 als Ganzes an die Schering⸗Kahlbaum AG., Berlin, auf 20 Jahre verpachtet iſt. Der geſamte Betrieb wird ſonach für Rechnung dieſer Firma geführt. Die Aktienmehrheit iſt bekanntlich im Beſitz der Kokswerke und Chemiſche Fabriken Al., Berlin. Die Bi la nz per 30. 6. 1031 zeigt unter Aktiven bei unveränderten Anlagebeträgen nur Rechte aus dem Pachtvertrag mit der Schering⸗Kahl⸗ baum⸗AG. mit 488 585„, denen unter Paſſiven das unver⸗ änderte Kapital von 2 Mill.„ ſowie der Reſervefonds und die Unterſtützungsfonds gegenüberſtehen. Der GVB. am 21. Juli werden auf Grund des Pachtvertrages 4(i. V. 3) v. H. Dividende zur Verteilung vorgeſchlagen. * Agrarindustrie Ach. Freiburg i. Br. Die Geſellſchaft (Ack. 100 000„), die bekonntlich ſoeben die Auklöſung be⸗ ſchloß, weiſt ihren Verluſt per 30. 6. 80 mit 82 121(47 860) Mark aus nach 20 031(—) Abſchreibungen. Aus der Bi⸗ linz(in): Schuldner 23 791(82 589), Waren 372(22 690), Rübenſaat und Schnitzel erforderten 379 534 /, Bekriebs⸗ —— = 1 5 2 N Die deutſche chemiſche Induſtrie 1 in langſamem Wiederaufſtieg 5 Das Beſchäftigungniveau der chemiſchen Induſtrie hat 5 ſich ſeit Anfang April nach einem bis dahin unentwegten Abſtieg leicht gehoben. Nach dem Stand vom 1. Jult waren in der Chemie⸗Induſtrie 74,5 v. H. der Arbeitskräfte als voll beſchäftigt gemeldet, gegenüber 73,7 v. H. zu Beginn des Vormonats und 71,6 v. H. Anfang Mai, dem Mont mit dem bisher ungünſtigſten Beſchäftigungs ergebnis Be⸗ kanntlich hat auch der kürzlich veröffentlichte Ausweiz der JG. Farbeninduſtrie einen gewiſſen Grad von Optimismus gezeigt. Anderſeits aber liegt gegenwärtig die Chemie⸗ ſe beſchäftigung noch recht beträchtlich unter dem Vorjahrs, K. niveau(83,0 v. H. am 1. Juli 1930) und beſonders unter Noe den entſprechenden Ziffern früherer Jahre(93 8 v. H. am ale 1. Juli 1929) ü he Von weſentlichem Einfluß auf den Beſchäftigungsgra n He der chemiſchen Induſtrie war gerade in den letzten Jahren S0 die Entwicklung des Exportgeſchäfts. Bis 1029 zeigte dag 5 der Chemieausfuhr ſtändig Volumen ſteigende Tendenz und hatte vor allem auch bereits— rein quantitativ— die Vorkriegsergebniſſe ſtark überflügelt. Der Wert der Aus⸗ fuhr chemiſcher und pharmazeutiſcher Erzeugniſſe uſw. er⸗ reichte im Jahre 1929 mit 1,37 Milliarden, feinen höchſten Stand. Bereits 1930 ging die Ausfuhr wertmäßig um rd. 14 v. H. auf 1,18 Milliarden/ zurück, und im lau⸗ fenden Jahre haben ſich die Abſatzmöglichkeiten auf dem Weltmarkt weiter in wachſendem Maße verringert, Wüß⸗ rend der erſten 5 Monate d. Is. muß im Vergleich mit ber⸗ ſelben Zeitſpanne des Vorjahres ſowohl mengen⸗ wie wertmäßig eine ſtarke Schrumpfung verbucht werden. Der Wert der Chemieausfuhr ſank auf 416,6 Mill./ gegenüber 529,1 Mill./ in 1930. Die zunehmenden Schwierigkeiten, den Auslandsmärkten entgegen⸗ die ſich dem Abſatz auf ſtellen, haben erheblich zu der Schrumpfung des Geſchäftez in den letzten beiden Jahren beigetragen, während zuvor der rückgängigen Binnenmarktkonfunktur ein relatiy wirk⸗ ſames Gegengewicht durch verſtärkte Exporte erwachſen war: die Exportquote der chemiſchen Induſtrie dürfte ſich auf rund 30 v. H. belaufen. Im einzelnen geſtaltete ſich der Export von chemiſchen Produkten folgendermaßen: Jan./ Mai 1931 Jan. Mal 1930 Menge Werl Menge Wert (4000 D)(Mill)(1000 Sf)(Mil) Chem. Grundſtoffe u. Säuren 13 440 205 19553 28 Farben und Farbwaren 690 107 785 123 Firniſſe, Lacke, Kitte 40 7 48 10 Aether, Alkohole 94 18 103 29 Künſtl. Düngemittel 1143 6 1732 10 Sprengſtoffe 25 7 39 10 Chem. Grundͤſtoffe u. Säuren 13 440 205 19 553 28 zuſammen 15 600 417 22 423 529 Sächſiſch⸗hüringiſche Portland-Zemem Hinausgeſchobene Dividendenzahlung Zu Beginn der GV. der Sächſiſch⸗Thüringiſchen Pork, landgzemenkfabrik Prüſſing u. Co. AG. in Göſchwitz a, d. Sagle machte der AR.⸗Vorſitzende die Mitteilung, daß die Geſellſchaft angeſichts der gegenwärtigen Kriſe nicht in der Lage ſei, die vorgeſchlagene Dividende von wieder 6 v. H. auszuzahlen. Der Geſellſchaft ſtänden heute Bormittel noch neue Kredite zur Verfügung, ſo daß die Verwaltung vorſchlagen müſſe, die Dividenden⸗ ſcheine erſt am 1. Juli 1938 einzulöſen. Der Antrag verſchiedener kleiner Aktionäre, die Verſommlung zu vertagen, wurde mit 48 443 gegen 335 Stimmen abge⸗ lehnt. Die Verſammlung genehmigte dann einſtimmig den Abſchluß. Die Geſellſchaft, die mit Wirkung ab 1. Januar 1991 eine Intereſſengemeinſchaft mit der Schleſiſchen Portland⸗ Zementinduſtrie A. und der Adler Deutſche Portland⸗ zementwerke in Berlin eingetreten iſt, berichtet, daß 1030 ein Abſatzrückgang um 30 v. H. und ein Preis⸗ rückgang um 5 v. H. eingetreten iſt. Die Produktion im Hauptwerk Göſchwitz ſei größtenteils ſtillgelegt worden, da dem Werk nicht genügend lohnende Beſchäftigung zu⸗ geführt werden konnte. Jedoch ſei die Verwaltung Hamit beſchäftigt, die Pläne für eine Wiederaufnahme dieſes Betriebes und der dazu erforderlichen Umbauten auszu⸗ arbeiten. Die Entwertung der Beteiligung und der kurs⸗ mäßige Wertrückgnag der Adleraktien hätte die Geſell⸗ ſchaft veranlaßt, das Erneuerungskonto von 1 Mill. aufzulöſen und voll zu Abſchreibungen auf die Beteili⸗ gungen zu verwenden. f Bei einem Betriebsüberſchuß von 1,13 gegen 1,63 Mill Mark wird nach Abſchreibungen von 439 000 gegen 557 000 Mark ein Reingewinn von 146 000 gegen 412 000/ aus⸗ gewieſen. Die Schleſiſche Portlandzementinduſtrie Ach. hat auf die in ihrem Beſitz befindlichen 3,45 Mill,. Prüſſing⸗Aktien auf die Ausſchüttung einer Dividende verzichtet. Im laufenden Geſchäftsjahr ſei gegenüber 1050 abermals ein Umſatzrückgang um 30 v. H. und ein Preis⸗ rückgang um 22 v. H. eingetreten. * Oldenburgiſche Glashütte AG., Oldenburg.— Ka⸗ pitalrückzahlung beſchloſſen. Die ao. HV. genehmigte einſtimmig die Herabſetzung des Gru ndkapi⸗ tal von 3,35 um 0,85 auf 25 Mill./ zur teilweiſen Rückzahlung des Grundkapitals an die Aktionäre und durch Ankauf von Aktien im Nominalbetrage von 12500 Mark zwecks Einziehung. Die ſich daraus ergebenden Aen⸗ derungen der Beſtimmungen des Geſellſchaftsvertroges fun⸗ den einſtimmig Annahme. Der Abſchluß für 1930 mit 6 v. H.(i. B. 11 v..) Dividende wurde bereits in der ordentlichen Hauptverſamlung vor einiger Zeit genehmigt. * Aktien⸗ Zuckerfabrik Immendorf. Die Einnahmen im Geſchäftsjohr 1930⸗31 beliefen ſich auf 672 688 /; Rüben, ausgaben 274 289, Abſchreibungen 18 792 /. Vorgetragen werden 72 /. Aus der Bilanz: Anlagen 283551% Vorräte 42 726 J, Effekten 77 121 /, Debitoren 88 272 Ask. 330 000 J, Hypotheken 16 250 /, Reſervefonds 27554 Mark, Wechſel 16 347/ und Kreditoren 101 595. Frankfurter Häuteauktion * Frankfurt, 21. Juli.(Drahtbericht.) Für das Fronk⸗ furter und Umgegendgefälle wurden folgende Preiſe erzielt (in Pfennigen): 8049 50 59 80.70 80 u. Behr Kuhhäute. 28.42 4957 6064 6064 Ochſenhäute 4345 53 60 54—62 39—61 Ainderhäute. 5664 80—70 62—70 65 Farrenhäute 44—46— 38—45 2 Bullenhäute: 50.59 Pfd. unverk.; 60—79 Pfd. 88455 80 1 bis 100 und mehr Pfd. und Schußhäute ebenſo.— Kalbfelle Freſſerfelle und Schaffelle unverkauft.— Tendenz: Preiſe after wie im Vormonat, zum Schluß erheblich al geflout. i * Obſtmarkt Bad Dürkheim, 21. Juli. Bei einer An⸗ fuhr von 160 Zentnern und ſchleppendem Abſatz koſteten: ſcht Johannisbeeren 10—17;. 1823; Heidelbeeren 171 25 Birnen 1525 Mirabellen 23.92, Pflaumen bis 25, Pfirſiche 15—35; Aepfel 1226; Reineclauden 15. und * Vom Hanfmarkt. Berlin, 21. Juli. Italien: leie Infolge des trockenen und windigen Wetters wurde 95 bis Erwartung auf den Ausfall der neuen Ernte weiter hera geſtimmt. Die Marktlage iſt wenig verändert. Italieniſche s und engliſche Spinnereien waren mit kleinen Käufen am Markt.— Ingoflawien: Die zugeführten Hänſe wurden von den Hecheleien übernommen, deren Ge 6 gang weiterhin rege iſt. Hierdurch erklärt ſich auch da krotz der Zurückhaltung der Spinnereien die vorhandenen, Hanfbeſtände ſtark zuſammengeſchmolzen ſind. 8 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort⸗ 20. Juli Die Nachfrage noch Kahn raum war an der heutigen Börſe äußerſt still. Es waren nur ganz vereinzelte B reiſen am Markt. Die Frachten erfuhren mit 50 5 Gan ein don ab Kanol nach etterdam, eme n de Grundſtücke 500 000(unv.); ondererſeits Hypothek 300 006 5 Baſis Mannheim keine Aenderung. Der Berg⸗ ſchlepplohn blieb ebenfalls unverändert. 5 H. am 38grad gahren te das endenz — die Aus⸗ w. er⸗ ſeinen mäßig n lau⸗ dem Wüh⸗ t ber⸗ wie Der nüber eilen, jegen⸗ häftes zuvor wirk⸗ war: ) auf iſchen 930 Bert ill.) 85 23 10 22 10 10 2 1. 4 teilt⸗ 2 Aus Baden 70. Geburtstag 4 Heidelberg, 21. Juli. Geh. Juſtizrat Dr. Dieſ⸗ ſen hach, der letzte deutſche Bürgermeiſter von Kolmar, feierte hier ſeinen 70. Geburtstag. Nach dem Zuſammenbruch war der Jubilar zunächſt als Reichskommiſſar im Entſchädigungsamt Man n⸗ heim tätig. Später erhielt er an der Univerſität Heidelberg die Berechtigung zu Vorleſungen über Sozial⸗ und Kommunalrecht. Inveſtitur von Pfarrer Kirchgeßner W. Rauenberg, 20. Juli. Nachdem der neue Seel⸗ ſorger Pfarrer Wilhelm Kirchgeßner in der letzten Woche in ſeine neue Pfarrei gekommen war, berei⸗ tete ſich die hieſige Gemeinde auf den geſtrigen Sonntag zur Feier ſeiner Inveſtitur vor. Ob⸗ wohl das Wetter nicht gerade einladend war, zogen die hieſigen Vereine unter Vorantritt der Muſik⸗ kapelle zur Kirche. In feierlicher Prozeſſion geleitete eine Anzahl weißgekleideter Mädchen den Pfarrer zum feſtlich geſchmückten Gotteshaus. Dekan Barth⸗ Walldorf hielt die Feſtpredigt. Er zeigte den Pfarr⸗ kindern die Aufgaben und Pflichten des Pfarrers und forderte zur Zuſammenarbeit zwiſchen der kirchlichen und politiſchen Gemeinde auf. Es er⸗ ſolgte hierauf die feierliche Einſetzung des Pfarrers in ſein Amt. Bei dem ſich anſchließenden levitierten Hochamt, das der Cäcilienchor durch den Vortrag einer ſchwierigen Meſſe verſchönerte, aſſiſtierten die Nachbarpfarrer Kailbach⸗Rotenberg und Sommer⸗ Mühlhauſen. Ein feierliches„Te Deum“ ſchloß die Feier, bei der das geräumige Gotteshaus überfüllt war. Am Nachmittag fand eine weltliche Feier im Gaſthaus„zur Linde“ ſtatt. Franzöſiſches Land in Baden? * Karlsruhe, 21. Juli. In der franzöſiſchen Zei⸗ tung„Temps“ erſchien ein Aufſatz unter dem Titel: Eine Ecke franzöſiſchen Landes in Deutſchland“, der ich mit dem Turennedenkmal in Sasbach befaßte. Aus dieſem Artikel geht hervor, daß der Verfaſſer die Auffaſſung vertritt, als ob ein Hoheitsrecht Frankreichs über das Grundſtück beſtünde, auf dem ſich das genannte Denkmal befindet. Auch in der „Kölniſchen Volkszeitung“ war am 19. Juni ein Aufſatz„Franzöſiſches Land in Baden“ enthalten, in dem die gleiche Auffaſſung zum Ausdruck kam, die aber durchaus unzutreffend iſt. Der Sachverhalt iſt vielmehr folgender: Der ſranzöſiſche Staat iſt auf Grund von Kaufverträgen aus den aber Jahren des vergangenen Jahrhunderts Eigentümer des Grundſtückes in Sasbach, auf dem das bekannte Turennedenkmal ſteht. Er läßt das Denkmal und das Grundͤſtück durch einen eigenen Wärter bewachen, der auf dem Grundſtück wohnt. Frankreich ſelbſt hat den rein privatrecht⸗ lichen Charakter des Beſitzes nie beſtritten und zahlt unbeanſtandet die auf dieſen entfallenden Staats⸗ und Gemeindeſteuern. Der franzöſiſche Staat iſt alſo nur Grundeigentümer, hat aber keinerlei ſtaatliche Hoheitsrechte, daher kann auch von„Fran⸗ zöſiſchem Land in Baden“ keine Rede ſein. * * Weinheim, 21. Juli. Die Eheleute Ph. Müller hier, Obergaſſe, die wegen Verdachts der Brandſtif⸗ tung verhaftet worden waren, ſind am vergangenen Samstag auf Grund ihrer Haftbeſchwerde auf freien Fuß geſetzt worden. Gernsbach i. Murgtal, 21. Juli. Anläßlich der Fochzeit des Markgraf Berthold von Baden mit der keinzeſſin Theodora von Griechenland ſoll Schloß Eberſtein, das bekanntlich dem Grafen Berthold gehört, feſtlich beleuchtet werden. Die Beleuch⸗ tung ſoll am 17. Auguſt ſtattfinden. Sulz(Amt Lahr), 21. Juli. Vom Blitz erſchlagen wurde während eines kurzen Gewitters der 22 Jahre alte Poſtaushelfer Fritz Sexauer aus Sulz. Er hatte auf dem Dammenberg Schutz vor dem Regen unter einem Baum geſucht und fand dabei den 1 7 5 Vorübergehende fanden die Leiche einige Zeit Ein Heiratsſchwindler vor Gericht Einen kaum glaublichen Erfolg hatte der 28 Jahre alte Vertreter Arthur Holthaus aus Lüden⸗ ſcheid bei jungen Mädchen und Frauen aufzuweiſen. Holthaus iſt ſeit 1925 verheiratet, und wegen Dieb⸗ ſtahls, Hehlerei, Unterſchlagung und Betrugs wie⸗ derholt beſtraft. Wie vielen Mädchen er das Herz gebrochen und die Erſparniſſe geraubt hat, kann nicht feſtgeſtellt werden, denn die Gerichtsakten erzählen nur von ſechs oder ſieben Fällen, und we⸗ gen dreier Betrugsfälle war nur Anklage erhoben worden, wobei ihm, der an Gerichtsſtelle nicht er⸗ ſchienen, das Glück wieder hold war, denn eins der Mädchen erklärte, ſich nicht betrogen zu fühlen. Das ſchien überhaupt ein merkwürdiges Verhältnis ge⸗ weſen zu ſein. In der Karnevalszeit lernte ſie Holthaus kennen. Er ſprach ſie an, lud ſie ein, ſie ging mit ihm aus und gleich am erſten Tage pumpfte er ſie um 20 Mark an, weil er angeblich einen Anzug aus dem Pfandhaus holen müſſe. Am übernächſten Tage traf ſie ihn mit einem arbeitsloſen Freunde. Die beiden armen Menſchen taten ihr ſo leid, erzählte ſie, und deshalb gab ſie ihrem Geliebten 100 Mark. „Der Mann hatte ſo etwas Gewiſſes an ſich; er konnte einen direkt betören!“ Als wieder ein paar Tage verfloſſen waren, kam er wehklagend zu ihr und klagte ihr, er müſſe für eine Gerichtsſache viel Geld bezahlen, und deshalb brauche er— 1000 Mark! Allgemeines Erſtaunen im Gerichtsſaal, als man hörte, daß ihm das Geld ſofort ausgehändigt wurde! Einige Tage ſpäter wurde ſie telephoniſch angerufen, ſie möge wieder nach Oberhauſen zu Holthaus und ſeinem Freunde kommen, was ſie auch tat. Dies⸗ mal gelüſtete es H. nach Sekt, den ſeine Geld⸗ geberin bezahlen ſollte. Dieſe zeigte ſich ſehr zu⸗ geknöpft— und erkannte jetzt, daß er ein Schwind⸗ ler war. Am anderen Tage ſchrieb ſie ihm, daß ſie ihn nicht mehr ſehen wollte, wobei er noch den unerhör⸗ ten Verſuch machte, ſich von ihr einen Schul d⸗ ſchein über die ganze„geltehene“ Summe unter⸗ ſchreiben zu laſſen. Aber auf den Leim war das Mädchen doch nicht mehr gekrochen— es wäre ihm vielleicht gelungen, die ganze Summe noch einmal zu erhalten! Da Holthaus ahnte, daß in dieſer Familie was zu holen ſei erklärte er Freundin gleichen der Schweſter ſeiner bisherigen ſeine Liebe, die auch ſofort mit der Herzlichkeit erwidert wurde. Die neue Liebſte beſaß zwei Sparkaſſenbücher, eins über 300, das andere über 1000 Mark. H. geſtand ihr, daß er ihre Schweſter angepumpt habe, und daß es wohl richtger ſei, wenn er das Geld zurückerſtat⸗ ten würde. Damit war ſie einverſtanden. Sie gab ihm das Sparkaſſenbuch über 300 Mark, und er ſollte darauf 15 Mark abholen. Der Einfachheit halber nahm er gleich 60 Mark und gab das Buch der Be⸗ ſitzerin nicht wieder zurück. Und ſo ruhte er nicht eher, bis er nicht nur die 300, ſondern auch die 1000 Mark gänzlich in ſeinen Beſitz gebracht hatte, wovon die Schweſter auch nicht einen roten Pfennig zu ſehen bekam, die aber merkwürdiger⸗ weiſe die Erklärung abgab, daß ſte ſich nicht be⸗ trogen fühle, denn ſie würde ihm das Geld gegeben haben, auch wenn er ihr kein Heiratsverſprechen gemacht hätte! Dann verlegte Holthaus ſein Feld nach Dinslaken. In einer Familie, in der er wegen der Feuerverſiche⸗ rung geſchäftlich zu tun hatte, erblickte er ein ſchönes Mädchen, und da er von ſeinem hohen Gehalt erzählte, das er allein durchbringen müſſe, war nicht nur die Tochter, ſondern auch die Mutter entflammt, die ſich ſolch einen prächtigen Schwieger⸗ ſohn ſchon lange erſehnt hatte. Selbſtverſtändlich wurde der Verkehr zwiſchen beiden Leuten geduldet, und es fiel auch gar nicht auf, als er ſeine Braut ſchon nach einigen Tagen um 50 4 anbettelte, um ſeinem Vater ein Geſchenk machen zu können. Das Geld bekam er, ebenſo 70/ für Wechſel⸗ ſchulden, die er angeblich zu machen gezwungen war. Als man dann hörte, daß er auch mit einer verhei⸗ rateten Frau verkehrte, ja, daß er ſogar verheiratet war, erbot er ſich, mit ſeiner Braut nach Lüdenſcheid zu fahren, um das Gegenteil feſtzuſtellen. Das Geld für dieſe Reiſe, 30 /, bezahlte die Schwiegermutter in ſpe, aber als das Pärchen in Oberhauſen ankam, wurde die Braut verſetzt, und der Schwindel kam heraus. Von den bekomme⸗ nen 150/ hat der Betrüger 40 4 wieder zurück⸗ bezahlt. Daß er ſeinem Logisherrn noch 200 4 für Miete und gepumptes Geld ſchuldet, ſei nur noch nebenbei erwähnt. Während der Staatsanwalt 9 Mongte Gefängnis beantragte, ſchickte das Gericht in Mülheim den Hei⸗ ratsſchwindler für die beiden in Betracht kommenden Fälle auf ſechs Monate ins Gefängnis. Ehemalige Leibgrenadiere in Eberbach * Eberbach, 20. Juli. Aus Anlaß der Wiederſehensfeier der Kame⸗ raden des ehemaligen Leibgrenadierregiments Nr. 109 am 12. und 18. Juli war die Stadt feſtlich ge⸗ ſchmückt. Die Stadt bereitete den ankommenden Gäſten einen würdigen und feſtlichen Empfang. Auf dem Marktplatz war Standkonzert. In dem Feſt⸗ zelt am Neckar wurde das Feſtbankett abgehalten, wobet der Vorſitzende der hieſigen Orts⸗ gruppe, der ehemaligen(oger, Herr Chriſtian Schwöbel, die ſtattliche Verſammlung begrüßte. Für Feſte ſei zwar jetzt keine Zeit, aber der Sinn der Veranſtaltung ſei, das Band alter Kamerad⸗ ſchaftstreue und Freundſchaft zu erneuern. Bürger⸗ meiſter Dr. Frank begrüßte die ehemaligen 109er im Namen der Stadtverwaltung, des Gemeinderats und der Bürgerſchaft. Die Teilnahme weiter Kreiſe der Bürgerſchaft bezeuge, wie ſehr ſie ſich mit den ehemaligen Leibgrenadieren verbunden fühle. Er rühmte die Tagung der braven Soldaten des Regi⸗ . Jahresfejt der Mosbacher Anſtalt für Schwachſinnige Mosbach, 21. Juli 5 Die Mosbacher Anſtalt beging letzter Tage ihr l. Jahresfeſt. Als die Stunde der Feſtfeier näher⸗ f erhellte ſich das Wetter, und es wurde ein ſchöner Tag, den noch die Abendſonne freundlich be⸗ chien. So konnte das Feſt nach lieber Gewohnheit im ſchönen Anſtaltsgarten gefeiert werden. Eine große Feſtgemeinde war trotz der unſicheren Witte⸗ kung und trotz der hochernſten Zeitlage wage⸗ und glaubensmutig herbeigeſtrömt. Machtvolles Poſau⸗ nenblaſen leitete die Feier ein. Dann begrüßte fürchengat Fiſcher, der Vorſitzende des Verwal⸗ 1 die Feſtgäſte mit herzlichen Worten. Die emperamentvolle Feſtpredigt hielt Pfarrer K. Specht⸗Pforzheim. In packenden Ausführungen zeigte er den Weg wahrer Feſtfreude trotz Not und Sorgen der Gegenwart. Der Jahresbericht des Direktors, Pfarrer 85 Wilckens, e in lebendiger Darſtellung das Anſtalts⸗ leben des vergangenen Jahres mit ſeinen Freuden 1555 Nöten. 274 Kinder und Pfleglinge, von den 8 bildungsfähigen Graden des Schwachfinns is zur völligen Verblödung, haben hier eine Heim⸗ ſtätte der Liebe und Barmherzigkeit gefunden. Sie werden unter Leitung der Hauseltern von acht Dia⸗ koniſſen und 60 Angeſtellten in aufopfernder Treue gepflegt. Mehrfache Beſuche von Behörden und auch gründliche Unterſuchungen der Pfleglinge durch leitende Profeſſoren der Heidelberger pſychiatriſchen Klinik bezeugten unter lebhafter Anerkennung den guten Stand der Anſtalt. Noch wichtiger iſt, was ſich menſchlicher Einſicht weniger entſchließt und doch wieder in dem frohen Weſen der Kinder zutage tritt, was an ihren Seelen geſchieht. Davon zeugten die friſchen Lieder und hüb⸗ ſchen Gedichte, die die bildungsfähigen Pfleglinge in frohem Eifer vortrugen. Pfarrer Mafer⸗Haßmers⸗ heim ſchloß die ſchöne Feier mit Gebet und Segen. Die auswärtigen Gäſte erhielten noch eine freund⸗ liche Bewirtung, beſichtigen, die hellen, lichten Räume der Anſtalt und zogen heimwärts in dem Bewußtſein, daß die ſtattliche Mosbacher Anſtalt eine freundliche Herberge für die Schwachſinnigen iſt, wo der Geiſt chriſtlicher Liebe und Barmherzigkeit lebendig waltet und der ſoziale Liebesſinn und Liebeswille der evan⸗ geliſchen Kirche einen ſichtbaren und ergreifenden Ausdruck gefunden hat. ments, das ein gutes Stück badiſche Geſchichte in ſich verkörpere. . Am Feſtſonntag um 6 Uhr früh war Wecken durch einen Spielmanns⸗ zug, wobei Böllerſchüſſe über den Neckar herüber⸗ klangen. Anſchließend an den Gottesdienſt mar⸗ ſchierte man geſchloſſen zum Gefallenendenk⸗ mal auf den Friedhof.. Nach einem Choral der Feuerwehrkapelle und einem Liedervortrag durch den Männergeſangverein „Liederkranz“ hielt Major a. D. Baron von Ruedt die Gedächtnis rede, in der er u. a. ausführte: „In ernſter Ergriffenheit ſtehen wir an der Stätte, die geweiht iſt den Beſten unſerer Kameraden. Wo immer in deutſchen Landen ſich deutſche Kämpfer die Hände reichen zum Wiederſehen, iſt es Herzens⸗ bedürfnis, der Vielen zu gedenken, die mit uns einſt ſangen das Lied von den Vöglein im Walde und für die es in der Heimat kein Wiederſehen gab. Vor unſerem Herzen erſteht die uns ſo wohlbekannte Ge⸗ ſtalt unſeres treueſten und beſten Kameraden. Wir ſehen ihn vor uns, wie in jener dunklen Stunde, da wir ihn zum letzten Mal ſahen und ihm die Hand nicht reichen konnten. Wenn wir der Tauſenden von durchweinten Nächten deutſcher Frauen gedenken, ſo erſcheinen die im Grabenkampf durch⸗ wachten Nächte uns klein und belanglos. Dem ſtil⸗ len, ſchmerzensreichen Heldentum der deut⸗ ſchen Frau gebührt heute der Ehrenplatz an dieſer heiligen Gedenkſtätte. Beſchämt ſtehen wir vor unſeren toten Kameraden in der Erkenntuts, wie weit wir und unſer Volk uns in Kleinmut und Zwietracht entfernt haben, von der Größe ſeines Opfers. So möge dieſe Gedenkſtunde uns zurück⸗ führen zum Geiſte der Gefallenen. Möge die ganze Welt in Zwietracht und Kleinmut verſinken, ſo ſoll doch in uns alten Leibgrenadieren und unſeren Kin⸗ dern jener Leibgrenadiergeiſt fortleben, für den unſer Kamerad gefallen iſt. Am Nachmittag gegen 2 Uhr bewegte ſich von der Schafbrücke aus ein ſtattlicher Feſtzug durch verſchiedene Straßen der Stadt nach dem Fee ſt⸗ zelt, wo ſich bei Muſik und verſchtiedenen Anſpra⸗ chen bald ein kameradͤſchaftliches Leben entwickelte und manch unverhofftes Wiederſehen herbeiführte. Mit einigen Kameraden wurde am Montag noch ein Ausflug auf den Winterhauch gemacht. Die Ver⸗ anſtaltung iſt in allen Teilen gut gelungen und hat neben den 10g9ern noch einen weiteren ſtarken Verkehr nach Eberbach gebracht. 142. Jahrgang/ Nummer 335 9 Aus der Malz Um die Germersheimer Schiffbrücke * Germersheim, 21. Juli. In den Unterhaltungs⸗ koſten der Schiffbrücke, die jährlich etwa 83 000 Mark betragen, teilten ſich bisher das Reich und die Länder Bayern und Baden nach einem beſtimmten Schlüſſel, der für das Reich 55 v. H. der Geſamtſumme ausmachte. Mit der Aufhebung der Reichsvermögens⸗ verwaltung am 1. Juli 1930 zog das Reich dieſen An⸗ teil zurück. Als Erſatz für dieſen großen Ausfall ſollen nun die an dem Beſtehen der Brücke intereſſier⸗ ten Körperſchaften herangezogen werden. Der Stadt⸗ rat Germersheim hat den auf die Stadt treffenden Anteil in Höhe von 4000„/ genehmigt. Würde die Finanzierung in der vorgeſehenen Weiſe ſcheitern, ſo müßte mit einer Aufhebung der Schiff⸗ brücke und einem Erſatz durch eine Fähre ge⸗ rechnet werden. Bedrohte Ernte * Walbfiſchbach, 20. Juli. Im Bezirk Walbdfiſch⸗ bach und auf der Sickingerhöhe hat der wolkenbruch⸗ artige Regen der letzten Tage an der Frucht be⸗ deutenden Schaden angerichtet. Die Frucht iſt ver⸗ einzelt vollkommen umgelegt und durch abtrei⸗ benden Grund verſchlammt. Es bleibt zu hoffen, daß der Regen nunmehr aufhört, damit ſich die Frucht vor der nun einſetzenden Ernte noch er⸗ holen und ausreifen kann. Hochbetagt geſtorben * Rohrbach bei Landau, 21. Juli. Der über 94 Jahre alter Mitbürger Valentin Vooß wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung am Sonntag zu Grabe getragen. Typhus * Weiſenheim a.., 21. Juli. Unter Tuyphus⸗ erſcheinungen ſind hier eine Frau und ihr Sohn erkrankt. Beide wurden wegen Anſteckungsgefahr dem Krankenhaus zugeführt. * * Ludwigshafen, 21. Juli. Geſtern abend ſtürzte ein lediger 30 Jahre alter Invalide in einem Hauſe in der Siegfriedſtraße die Kellertreppe hinunter und zog ſich einen Schlüſſelbeinbruch und verſchiedene kleine Verletzungen zu. Er wurde durch die Unfallwache in das hieſige ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus verbracht. * aiſerslautern, 21. Juli. Geſtern nacht ſtarb nach kurzer Krankheit der frühere Direktor der Näh⸗ maſchinenfabrik Pfaff.⸗G., Otto Keßler, der ſeif einiger Zeit im Ruheſtande lebte. Kleine Mitteilungen Tödlicher Verkehrsunfall * Darmſtabt, 20. Juli. In der Nacht auf Montag, gegen 24 Uhr, ſtieß auf der Straße von Darmſtadt nach Grieshei in der Nähe des Bahnübergangs der 30 Jahre alte Auguſt Seifert aus Rüſſelsheim mit ſeinem unbeleuchteten Motorrad mit einem Perſonenkraftwagen aus Nürnberg zuſam⸗ men. Seifert, der auf den linken Kotflügel des Kraftwagens aufgefahren war, erlitt ſchwere Kopf⸗ verletzungen und ſtarb wenige Minuten ſpäter. Sein Rad wurde ſtark demoliert, ebenſo der Kraftwagen, der auf der Fahrt vom Nürburg⸗Ring nach Nürn⸗ berg begriffen war. Schauſpieler in Lebensgefahr sw. Darmſtadt, 22. Juli. Als am vergangenen Sonutag das von Bad Nauheim von einem Gaſtſpiel mit Direktor Harprecht und ſeinem Enſemble zurück⸗ kehrende Auto nachts 24 Uhr an den Bahnübergang vor Vilbel herankam, waren die Schranken geöffnet und der Autobus bereits auf dem Bahnkörper. Kurz vor den Schienen wurde der Chauffeur durch die ſchrillen Warnungsſignale des herankommenden Perſonenzuges im letzten Augenblick noch aufmerkſam gemacht. Er konnte dez Wagen in Handbreite vor den Schienen noch zum Stehen bringen. Im gleichen Augenblick, in dem der Chauffeur des Autobuſſes den Gang einſchaltete, brauſte nun von der entgegengeſetzten Richtung der -Zug von Frankfurt vorbei. Es iſt ledig⸗ lich der Geiſtesgegenwart des Chauffeurs zu danken, daß nach der glücklich abgewendeten erſten Gefahr eine zweite Kataſtrophe noch vermieden werden konnte, der zweifellos ſämtliche Inſaſſen des Auto⸗ buſſes zum Opfer gefallen wären. Der Vorfall 1 der Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. ge⸗ meldet. Feuer in einer Herberge * Mainz, 21. Juli. Am Montag nachmittag, etwa gegen 5 Uhr brach in der Herberge zur Heimat in einem Parterre⸗Raum Feuer aus, das ſofort auf das ganze Treppenhaus übergriff. Das Treppen⸗ haus ſtand ſofort in Flammen und iſt völlig ausge⸗ brannt. Die beiden Häuſer der Herberge, ein zwei⸗ und ein dreiſtöckiges Haus mit Dachſtock, ſind innen durch das Feuer ſehr ſtark beſchädigt. Die ver⸗ brannten und verkohlten Matratzen und Strohſäcke mußten auf die Straße geworfen werden. Die In⸗ ſaſſen der Herberge konnten nur durch das Sprungtuch und über die Sturmleiter gerettet werden. zahnpaste Tube 54 Pf, und 90 Pf. 8. Seite/ Nummer 333 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Juli 199. Der lote Koſſuth als Wahlhelfer Wahlmanöver in Ungarn— Das harte Brot der Verbannung und die Bäcker— Di Die kürzlich ſtattgehabten Wahlen zum ungari⸗ ſchen Reichstage haben gegen früher viel von ihrer ehemaligen„Romantik“ verloren. Das neue Wahl⸗ geſetz, das zwar die offene Stimmabgabe auf dem platten Lande beibehält, hat ſchon durch das Verbot jeglicher Propagandaumzüge mit Fahnen und bunten Federbüſchen alles viel nüchterner geſtaltet, vor allem dadurch aber, daß es mit dem„Korteſch“, dem Wahl⸗ agitator, aufräumte, ohne den einſt eine ungariſche Wahl nicht denkbar war. Ein ſolcher Korteſch hatte die Wahl ſeines Kandi⸗ daten„mit allen Mitteln“ zu fördern, und dieſer Be⸗ griff ging häufig erſtaunlich weit. Nicht nur durch ſeinen ungeheuren Redefluß ſuchte er Stimmen zu ſammeln, faſt immer wurden auch handgreiflichere Ueberzeugungsgründe angewandt, die man vielfach nur als Stimmenkauf bezeichnen kann. Unter den verſchiedenen Agitatoren entwickelte ſich ein förm⸗ liches Wettbieten um jede Stimme, erfahrene Wähler wußten daraus ihren Vorteil zu ziehen. Sie warte⸗ ten, bis der„Kurs““ je nach dem bis dahin voraus⸗ ſehbaren vermutlichen Wahlausfall entſprechend ge⸗ ſtiegen war, ehe ſie ſich zur Wahlurne bemühten. Zu⸗ weilen führte dieſe Taktik aber auch zu einem Rein⸗ fall. Es ſpielten ſich bei ſolch einer Wahl zuweilen eigenartige Vorgänge ab. So verſprach einmal ein Korteſch, für jede zu Gunſten ſeines Kandidaten ab⸗ gegebene Stimme zehn Kronen zu zahlen. Das Gebot ſchien annehmbar, aber die mißtrauiſchen Bauern dachten ſich:„Bar Geld lacht“, und verlang⸗ ten das Geld bar auf den Tiſch. Waren aber die Bauern mißtrauiſch, ſo der Korteſch nicht minder: Er drückte jedem Wähler die Hälfte eines durchge⸗ ſchnittenen Zehnkronenſcheines in die Fauſt, die andere Hälfte gab es erſt, wenn jener auch — was ſich bei der nicht geheimen Stimmabgabe un ⸗ ſchwer feſtſtellen ließ—„richtig“ gewählt hatte. Aehn⸗ lich half ſich ein anderer Agitator bei der Wahl zur erſten Nationalverſammlug, als man vom Papiergeld nichts wiſſen wollte, ſondern„Sachwerte“ verlangte. Er verſprach jedem für ſeinen Mann Stim⸗ menden ein Paar der ſo heiß begehrten Schuhe, gab davon den rechten ſofort, den linken aber erſt am Schluſſe der Wahl. Obgleich bei dieſer die Stimmabgabe geheim geweſen war, ſollen die linken Stiefel doch alle an den rechten Mann gekommen ſein. Heute hat das Geld ja wieder mehr Wert, und ſo verſprach bei der jetzt beendeten Wahl ein Kandidat, den vollen Betrag ſeiner Abgeordnetendiäten für fünf Jahre— es handelte ſich immerhin um eine Summe von rund 45000 Mark— den Armen des Wahlkreiſes zu ſtiften. Der Erfolg war, wie es ein ſo edelmütiges Verhalten verdiente: Die Liſte, welche die Aufſtellung dieſes Menſchenfreundes ver⸗ langte, erhielt mehr Unterſchriften, als der Wahl⸗ kreis überhaupt Wahlberechtigte zählte! Uebrigens arbeitete man nicht immer mit ſo gro⸗ hen Mitteln wie Stimmenkauf und Gelbdverſpre⸗ chungen. So hatte der langjährige Abgeordnete Viktor Pichler die Gewohnheit, ſämtliche weibliche Weſen in ſeinem Bezirk durch einen Kuß auszuzeichnen, um ſie für ſich zu ge⸗ winnen. Das Verfahren ſcheint gut geweſen zu ſein, denn Pichler wurde immer wieder gewählt. Er ging aber auch folgerichtig vor und überſchlug nicht ein⸗ mal die häßlichſte alte Zigeunerin. Sein Abgeord⸗ netenſeſſel war ihm ſchon ein ſolches Opfer wert. Derſelbe Pichler erwarb ſich weithin eine gewiſſe Berühmtheit durch ſeine Wahlreden, deren jede mit den Worten begann:„Ich komme gerade aus Turin, wo ich Koſſuth geſprochen habe. Er ſagte zu mir: „Viktor, mein Sohn, ſorge für unſer Vaterland!“ Keiner der darob begeiſterten Bauern dachte daran, daß der zitierte Nationalheld ſchon lange im Grabe lag. Durch ſeine Geiſtesgegenwart wußte ein von außerhalb ſtammender Kandidat in Budapeſt, wo es ihm völlig an Beziehungen fehlte, ſeine Wahl zu ſichern. Seine Wahlrede wurde zunächſt mit eiſigem Schweigen und in völliger Teilnahmloſigkeit auf⸗ genommen. Da erfuhr er, daß ſich unter den An⸗ weſenden eine große Anzahl Bäcker befände, die in der Nähe eine Verſammlung abgehalten hatten. Das machte er ſich zunutze:„Als ich in Turin das bittere Brot der Verbannung eſſen mußte,“ begann er einen neuen Abſchnitt ſeiner Rede— bei dem Worte„Brot“ ſpitzten alle Bäcker die Ohren— „fand ich in der Taſche ein Stück Brot von daheim. Nie hat mir etwas ſo gut geſchmeckt.“ Damit hatte der Schlauberger die Herzen der Bäcker gewonnen, die ſich für ihn gewaltig ins Zeug legten und ihn auch glücklich durch⸗ 5 brachten. In ſehr wenig ſchöner Weiſe wußte ein gewiſſer Mackay, der erſte Bauern⸗ Abgeordnete im ungariſchen Reichstage, die Beſchränktheit ſeiner ländlichen Wählerſchaft ſich nutzbar zu machen. Er war anfänglich Korteſch für einen großen Druckerei⸗ beſitzer, der auch häufig Regierungsaufträge aus⸗ führte. Jahrelang hatte Mackay dem Arbeitgeber durch ſeine Gewandtheit immer wieder zu ſeinem Ab⸗ geordnetenſitze verholfen. Dem Korteſch ſtieg ſeine im Laufe der Zeit erlangte Volkstümlichkeit aber ſchließ⸗ lich zu Kopf, und er ſtellte ſich ſelbſt als Gegenkan⸗ didaten ſeines bisherigen Auftraggebers auf. Er Für jede Stimme ein Paar Schuhe— aber nur in Raten empfahl den Wählern, ſich wohl zu überlegen, wem ſie ihre Stimme gäben, wobei ſie nicht vergeſſen möch⸗ ten, daß ſein Gegner, der Druckereibeſitzer, die Schuld daran trüge, wenn ſie— Steuern zahlen müßten. Und als Beweis für ſeine Behauptung ließ er in der Verſammlung einen Steuerbeſcheid herumgehen, der in dem Be⸗ triebe des anderen Kandidaten hergeſtellt war und am Fuße, wie es die Vorſchrift verlangte, den Namen der betreffenden Firma trug. Dieſer eigenartige „Beweis“ tat ſeine Wirkung: Ein Abgeordneter, der das Wohl ſeiner Wähler im Auge haben ſollte, und doch die verhaßten Steuerbeſcheide anfertigte, war nach Anſicht der naiven Bauern ein ganz unmög⸗ licher Mann. Infolge dieſes geſchickten Wahlmanö⸗ vers wurde Mackay mit großer Mehrheit gewählt. . Ein eindrucksvolles Vismarckdenkmal bei Lindau am Vodenſee wurde ſoeben eingeweiht Das Denkmal zeigt einen 8 Meter hohen und 4 Meter breiten Steinadler auf einer Mauer, an der ſich ein Reliefkopf des Eiſernen Kanzlers befindet. „Graf Zeppelin“ zur Arktisfahrt bereit Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“, das am kommen⸗ den Freitag zu ſeiner für ſechs Tage berechneten Arktisfahrt aufſteigen wird, iſt für die Zwecke dieſer Fahrt ſo gut wie umgebaut, ſodaß ſchon in den nächſten Tagen eine letzte Werkſtättenfahrt ausgeführt werden kann. Die große Halle bietet das Bild einer Generalüberholung des Luftſchiffes, denn diesmal handelt es ſich nicht um eine Paſſagierfahrt, ſondern um eine wiſſenſchaftliche Expedi⸗ tion. Die Paſſagiergondel iſt äußerlich wie inner⸗ lich vollkommen verändert. An Stelle des bisherigen Bodenbezuges iſt eine waſſerdichte gummierte Hülle getreten. Der Puffer iſt verſchwunden, man baut einen ſtärkeren und größeren an, der eine Waſſer⸗ verdrängung von cac. fünf bis ſechs Tonnen auf⸗ weiſen ſoll. Der Peilring hängt jetzt ſieben Me⸗ ter unter der Bugſpitze, weil die Peilverſuche gezeigt haben, daß er zu nahe der Funkſtation lag. Ent⸗ lüftungsanlagen ſind eingebaut, ebenſo hat man zur Vornahme photographiſcher Aufnahmen in einem Raum einer ziemlich weit nach hinten liegen⸗ den Schlafkabine einen Durchlaßſchacht einge⸗ baut. Ein ſolcher befindet ſich auch ungefähr in der Mitte des Schiffes. An dieſer Stelle will der ruſſiſche Luftfahrtſachverſtändige Prof. Moltſcha⸗ now einen gasgefüllten Ballon von etwa zwei Meter Durchmeſſer ablaſſen. Dieſer Ballon iſt mit einem Gewicht beſchwert, das beim Aufſtoß auf das Eis automatiſch ausgelöſt wird. Man rechnet da⸗ mit, daß dieſer Ballon bis 15000 Meter aufſteigen kann. Außer dem Meßapparat führt er einen beſon⸗ ders konſtruierten Funkſender von größter Leichtig⸗ keit, der die Wiſſenſchaftler im Luftſchiff drahtlos über die gemeſſenen Temperatur⸗ und Feuchtigkeits⸗ verhältniſſe unterrichten ſoll. Für die Bodenfor⸗ ſchung ſteht eine Reihe von Schlauchbooten zur Verfügung, die dieſer Tage auf dem Bodenſee aus⸗ geprobt wurden. Auf dieſen Gummiſchlauchbooten will man Eisſchlitten, Zelte, Proviant uſw. befördern. Außerdem ſteht ein Rettungsboot aus Gummi und zwei Kajaks zur Verfügung. Für die magnetelektri⸗ Feierliche Beiſetzung des ſchwediſchen Erzbiſchofs Söderblom in Apfala König Guſtav V. und die königliche Familie Studenten der Univerſität Upfala tragen den von Schweden im Trauerzug Sarg vom Trauerhaus zum Dom In Anweſenheit der ſchwediſchen Königsfamilie und unter Beteiligung großer Menſchenmaſſen wurde Erzbiſchof Nathan Söderblom, der große ſchwediſche Geiſtliche und Führer der Welt⸗ lirchenbewegung, in der Domkirche von Upfala zur letzten Ruhe beſtattet,. ſchen Meſſungen iſt unter Beſeitigung ſämtlicher Stahlteile ein Schlafraum hergerichtet worden. Das Innere der Paſſagiergondel, aus der ſämtliche Möbel uſw. entfernt ſind, zeigt einen einzigen zirka zwei Meter langen ſchmalen Tiſch, zu dem aus leichteſtem Metall noch Sitzgelegenheiten angefertigt werden. Ebenſo iſt der geſamte Proviant in der zweckentſpre⸗ chendſten Weiſe untergebracht. Und um weiteren toten Ballaſt zu ſparen, hat man ſogar den größten Teil der Küche abmontiert. Man wird das Eſſen von Papptellern nehmen, um dieſe dann über Bord zu werfen. Drei Mannſchaftsaufenthaltsräume haben der Unterbringung der zahlreichen wiſſenſchaftlichen Inſtrumente weichen müſſen, die Schlafräume ſind verkleinert uſw. Das Luftſchiff, das Zwiſchenlandungen in Berlin und Leningrad vornehmen wird, hat außer den 16 Fahrtteilnehmern 29 Mann Beſatzung. Die geſamte Fahrtſtrecke, die ja bereits bekannt iſt, hat eine Länge von 10000 Km.„ Wiſſenſchaftlicher Expedi⸗ tionsleiter iſt Prof. Samboilowitſch, ſein Adju⸗ tant Hauptmann a. D. Bruns. Wußten Sie ſchon? Zum Bremſen eines Schnellzuges wird die dop⸗ pelte Kraft als zum Anziehen benötigt. * Auſtern können nur in Meeren leben, die min⸗ deſtens 37 pro Mille Salzgehalt beſitzen. * Die Seiden raupe erkrankt ſehr leicht. Ueber hundert Krankheiten derſelben ſind ſchon bekannt. * Braſilien liefert mehr als die Kaffees, den die Welt verbraucht. *. Aus Jamaika werden jährlich für über 15 Millionen Mark Bananen exportiert. * In Island hatten vor dem Kriege ſchon Männer und Frauen gleiche politiſche Rechte. Hälfte des —— Erpreſſung mit einer Brieſtaube Die Erpreſſer durch Flugzeuge entdeckt Am Sonntag gelang es der Bochumer Poli de i, wie die„Frkft. Ztg.“ meldet, mit Hilfe zweier Flugzeuge zwei Expreſſer unſchädlich zu machen und zwar war dies möglich durch die Verfolgun, einer Brieftaube! Gegen 712 Uhr kreuzten zwei Doppeldecker über dem Stadtteil Bochum⸗ Lehr, und zwar ſo niedrig, daß man jeden Augen, blick befürchten mußte, daß die Flugzeuge mit den Turm der katholiſchen Kirche zuſammenſtoßen wür, den. Einige Meter unter ihnen flog eine weiße Taube. Man konnte von den Straßen aus be⸗ obachten, wie die beiden Flugzeuge verſuchten, dem Flug dieſer Taube zu folgen; ſie flogen dicht über ihr. Ueber einem Haus in Bochum kreuzte die Taube einige Male und verſchwand dann. Aus einem der Flugzeuge wurden zwei Pakete abgeworfen, dann wendeten ſie und verſchwanden in Richtung na Gelſenkirchen. Dieſes ſeltſame Schauſpiel fand bald durch folgende intereſſante Erpreſſergeſchichte ſeine Aufklärung: Am Mittwoch voriger Woche fand eine Guts, beſitzerin in Altenbochum um.80 Uhr einen Pappkarton an der Türklinke ihres Hauſes Als ſie den Karton vorſichtig öffnete, ſah ſie eine weiße Brieftaube. Am Hals des Tierchens war eine Streichholzſchachtel befeſtigt, die mit Gummi umwickelt war. In dem Karton lag ein Brief mit ſolgendem Inhalt: Wenn Sie innerhalb von zwei Tagen dieſer Taube nicht 200 Mark mitgeben, geht Ihr Beſitz in Flammen auf.“ Die Frau übergab die Sache der Kriminalpolizel. Die einzige Möglichkeit den Schlag der Taube und damit den Sitz der Erpreſſer zu finden, war die Verfolgung durch Flugzeug. Die Bochumer Kriminalpolizei ſetzte ſich ſofort mit dem Luftfahrverein Eſſen⸗Oberhauſen in Verbin⸗ dung, der für dieſen Zweck Piloten, Beobachter und zwet Flugzeuge zur Verfügung ſtellte. Infolge des ſchlechten Wetters konnte das Experiment erſt am Sonntag vorgenommen werden. Die Taube wurde ſolange auf dem Gutshof feſtgehalten. Am Sonntag vormittag waren inzwiſchen alle Vorbereitungen ge⸗ troffen. Die Flugzeuge kreiſten über dem Gutshof und warteten auf den Augenblick, wo die Taube freigelaſſen würde. Um ſie den Fliegern beſſer kenntlich zu machen, hatte man ihr an einen Fuß einen langen roten Faden gebunden. Die Verfolgung war ſehr ſchwierig, da die Taube ſehr niedrig flog. Die Flugzeuge mußten, um das Tier nicht aus den Augen zu verlieren, hart über den Dächern fliegen. In beiden Flugzeugen ſaß neben dem Pilot je ein Beobachter. Einer von ihnen war mit einer Kamera ausgeſtattet. Die Kriminalpolizei hatte ſich mit einer Anzahl Beamten und einem Automobil an der Grenze zwiſchen Lehr und Altenbochum poſtiert. Von hier aus konnten ſie das ganze Stadtbild überſehen und die Manöver der Flugzeuge verfolgen. Nach einer 10 Minuten langen Verfolgung ſtoppte die Taube ihren Flug und kreuzte einige Male über einem Haus in Bochum⸗Lehr hin und her. Der Beo⸗ bachter in dem einen Flugzeug konnte das Tier in dem Augenblick mit ſeiner Kamera knipſen, als es in den Taubenſchlag einflog. Der Beobachter des zweiten Flugzeuges fertigte in aller Eile eine Skizze an und warf ſie in der Nähe des Standortes der Kriminalpolizei ab. Die Kriminal⸗ polizei hatte von ihrem erhöhten Standpunkt aus mit Feldſtecher ungefähr die Stelle feſtſtellen können, an der die Taube verſchwun⸗ den war. Sie eilten mit ihren Automobilen ſofort dorthin und konnten mit Hilfe der Skizze das Haus und auch den Taubenſchlag feſtſtellen. Beſitzer des Taubenſchlages waren zwei Brüder. Sie hatten den roten Faden vom Fuß der Taube bereits entfernt und leugneten, mit der Erpreſſergeſchichte in Zuſam⸗ menhang zu ſtehen. Sie behaupteten, das Tier habe ſich verirrt. Die Polizei widerholte aber das Ex⸗ pertment noch zweimal, und jedesmal kam die Taube in den Schlag der Brüder zurück Nun beſtand kein Zweifel mehr, daß die beiden die Täter waren. Sie wurden im Auto der Kriminal⸗ polizei zum Polizeipräſtdium gebracht. Den ganzen Sonntag über wurden ſie einem ſcharfen Verhör unterzogen. Trotz der erdrückenden Indizienbeweiſe beſtritten ſie, die Erpreſſung verübt zu haben. Erſt am Montag morgen, als die Schrift des Erpreſſer⸗ briefes mit der Handſchrift eines der beiden Brüder eine vollkommene Uebereinſtimmung ergab, brachen die beiden zuſammen und legten ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Schwere Eroͤbebenkataſtrophe in Etuador Die Hauptſtraße von Latagunga(Ecuador), die völlig zerſtört wurde Im Innern von Eenador hat ein Erdbeben furchtbare Latacungg(20 000 Einwohner) wurde zerſtört, 5 Verwüſtungen angerichtet. Die Stadt die Zahl der Todesopfer ſteht noch nicht feſt. 1 WWS WSS ASS SS — D 2 — 991 Mittwoch, 22. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 9. Seite/ Nummer 333 — aner 3. 27 71 N ee mm 5 f 5 0 3 U 2— 75 11 1 1 7 8 9 G Die Filme sinc 5 2 1 kt K A ad 8 855 enn: Alan ii 0 ö e SSIAl ks 5 hütternd und von bisher nicht er- Insere Besue 5 N ä 8 5 15 0 5 e e e e e ee en Unsere Besucher sind begeistert über 11 N E S 1 zm Weſten e dae en 3 tamburg- New Tork — in dem witzigen Tonfilm Schwank un 9 i LETZTER Tas! N 0 N.* uzten nichts Neues 5 Pr wahre Jak 9 Maurice Chevalier SESONDERER KANALOENST i Absolut unpolitisch— parteilos ist e g der Andrang ist gesnette Hecdoneld SoUrHAMPTON- CHERSOURG- ugen⸗ f im nichts weiter als das tönende Weitere Mitwirkende: in dem der Fußtleben ges Weltkrieges. A. Roberts/ Anny Anlers/ Paul Henokels f D„ 1 eben ade Were 1 lers, 30 G0 8 2 Halen im Poruerkauf e 8 8 IB ESPARADE NACHSTE ABFAHRTEN: ei a 8 0— ö 1 1771 0 5 9 9 Albert Bassermenn-carile Ridint daß Wir unser erstes Amer les Juli 28 2 0 5 5 5 85 0 FEC ⁵˙· o 1 „dem Kassen P 7, 23 und E 28 in dem erschütternden Drama 8„ 9 über Jeder Auswy eis der v eranstaltenden 5 2 35 0 0 68 programi Bei o ramm! Sorge Asbingten, Taube Organisati jon berechtigt 2 Karten-„Der Meld der rena—— 2 2— Republie„ 11 n der Lösung(auch 85 e Glanz und Niedergang griech. Kultur 5 noch 4 Wweifere Tage bis ein- 1 President Harding„ 18 dann ieee orstsllungen) Beginn:.50,.40,.15 Uhr schließl. Sonnfag aul dem pol. pallos n Fiuging Füyd* a Mur von Southampton und Cherbourg nach i 5 Spielplan lassen. 5 e. n 0 22“ DEUTSCHSpRECHHENMDES PERSONAL. bald Fanal Iihmeling Täglich die entzückende b 3. 801 N 5 ee 800 N Wochentags bis.30 Uhr, 5 Tonffim-Operette e richten gon oenei A deutsene Frisch-Eler Omaͤm- Operette ee AMERICAN MERCHAMT LES u, d 0 Ankangszeiten: 5 krischer und billiger als Aus landseier⸗ Ihre Hoheit befiehlt 5 18.30.18.00 280.10 60. 3 8 Uhr 5 7 9,10 Uhr Lieferung nur für den Wiederverkauf frei Haus 70.30 70.20 uses. 9 Alhambra: 8 8, 2230 b* Geflügelfarm Max Hammer, Mhm. Sandhofen, Dazu das große Drama ö N Arg MANNHEIM, S 1 Nr. 5— Adoff 975 Roxy: 4, 6, 1 Telephon 590 87(6606 ver Sträfling alls Stambu 5 Burger, Steitestr. war 2 8 1 5 FRANK FURTa.., Kaiserstr. 58 ann für Arheitsluse l Der Jammer nat ein Ende r 3 5% e nausuge— Sele Assterthor f mit g In 4 Tagen ſind Sie Ihre Hühne e d 1 und Ferdinandstrasse er-Vorstellun gen ſi Ihre Hühneraugen und 1 50 Pf 8 Hornhaut los durch meine Radikal⸗ Tinktur. A fE Sehleue T, 43 7, 8 2 1 4.. Fl. 75 Pfennig. Nur allein: 99200 9 heute 1b 8— S L ee 2 b. l Aan 8 1 Sorchen⸗Orogerie. Marktplatz, M, 10. b Lenz abend lange Nacht 1 f g un 1 U 5 I 5 1 ambra 5 Taschädgenöbaonn U. Tugzedlunol 8 3 Uhr in der 3 ul. 1 10 Perfekte Sohneiterin Azel. nimmt noch Kunden Meiner werten Nachbarschaft, sowie und an. Fran Mayer, meinen bisherigen Gästen zur Kenntnis, die Qu 3, 5. 3 Tr. 4894 daß ich 211 dem heutigen Tage die in den nächsten lagen fliegt der blue Greif- Vogel über Wirtschaft 10 ee doe der Staclt Mannheim um Posthorn, 11 Morgen Donnerstag g 1 8 5 74, 17 + 4, 17 9 Nachmittags 4 u. abends.15 Uhr aber enen 06 t am Nochmals im Friedrichspark Zum Ausschank gelangt das bekannte h urde Bérény's ungarische Eichbaumbier, sowie Ia. Pfälzer Weine intag zu billigsten Tagespreisen. 15 Kalte i e und warme Speisen zu jeder Tageszeit. 90 8 Z J 2 S 0. E-51 1 N F* 2 Ik— 7 Um geneigten Zuspruch bittet 4924 aſen e 10 Eva Zimmermann Wwe. b zu spielen die Zigeuner zum Tanz! bisher„Deuisches Haus“ Neckarau ngen 1 Elntrut 80 Pig., Abonnenten 30 ßig 8 5 N ee feels che . 5 a Hbelensscho 7 Aüthnes-Ffl 9 ö PREIS 0 8 0 5 1 i a 1 um gegen Einbruch n 1 8 0 8 f Amel. Wie heißt die Firma, der dieses Flugzeug gehört? 4.80 veis⸗ 5 2 mit Mibeläufer 950 e en 5 2. Welche Artikel werden von dieser firma hergesfeſſtꝰ Carl Gerdt 1 der de in auten Möbeln] Vert. Seel, Ou 4. 5. Hälfte des Wertes zu Schlossefrel Bon 1 1 erden verkaufen. 4868 Die Ae eth sind bis zum 1. August 1831 an die Besitzerfirme des 1 5 ehen 10. Mokorbeel Weber, S 6. 1 Flugzeugs mittels Postkarte, die gendue Addresse und Beruf des Absenders G 3 110 5 e neu äußerſt günſtig lch f dei 24880 enthalten muß, einzusenden. a 15 e eee we ne ebe e e he ul betten utomöbelwagen-Lastzug 905.— eat a Beſich⸗ preisw. zu e 5 8 Preis e: 3 0 B leti 5e h 8 We 5 988 en 31 5 n de 5 e pon. 22 m Lange fährt Ende ol. Monats n Mann⸗ rn felt uber 20 Jahren tigung ab 17 br A. 19. Tr rechts Zei Eingang einer größeren Anzühl richtiget Lösungen entscheide! 98 5 8. 8 e ee esel 1. duc h 5 als als ſehr leiſtungsfäh. Käfertal,. Küche 0 Ilahnine) ſowie Rückladung, Güter jeglicher Art. B2721 Der bekannte Möbelfirma] ſtraße 42. 822 f 11 0 i f 750 Alb 12 1 Möbeltransport, Maunheim⸗ . ö 20 a gut erhalt. preiswert i 5 eckarau, Friedrichſtraße 32, Tel. 481 13. aller 1 Graff. Schlafzimmer ö zu verkaufen. 54848 f 5 a des Mannheim. Qu 7. 29. Näheres in der Ge. g 8 7 5 N e 8 f Vorü echt Eiche. neu. Ein] fes„ 52 1. 9 8 8 ina 1 9 85 9 155 nee echt eichenes ſchäftsſtelle d. Blattes 1 725 5 5 ien! 1* aus 8 Schlafz. iſt ſchon lange rr 8 n e ee dernde derb eee le Zifett zone Herrschaft. Röbel Gut rentahl. Haus Einfamiiienhaus fanndale dean ia f tete Speiſe⸗, Herren⸗ Hausfrauen oder 2 kompl. Zimmer, Küchen und Einzelmöbel leber 5 Max⸗Joſefſtr. Nr. 28 un⸗ u. Schlafzim. Küchen Brautleute. Bisher modern,.80 1g. 3591 Art, nebſt Piano, Flügel verk. ſehr billig u. günſtig Lindenhof, bei größerer Anzahlung zu kaufen auf dem Lindenhof(Waldpark), 10 Jahre ſteuer⸗ 5 2 ofbrt u. Einzelmöbel teiis war es aber immer Verſt. Seel, Qu 4. 5. Ver stel erung- u Verka fshall N 4. 20 geſucht. Angebote unter D T 29 an die Ge⸗ fret bet eg. 8000 Mk. Anzahlung zu verkaufen Teleph. 536 26. Lang⸗ Haus 1 zu u. unter Fahrik⸗ noch nicht möglich, ein Piauol it 18 Muſik 1 0 9. U 6, 5 ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 4901 Näberes Alfred. 22, Tel jähriger Fahrlehrer b. des, prelſen abgegeben. derartiges Zimmer im Faudla mit 1 Muftt⸗ 8 5 55 eerwieſenſtr. el. 27465 Daimler⸗Benz. Bet den Line nie wiederkeh⸗ Bae been In aeten done 1 Haus mit Wirtschaft biüigſter Berechnung. fernt weabegaufgelegenbeit! Vir glauben, daß wir Mieke 2% evtk ben. Son 919 8 II 01 in beſter Lage von Heidelberg zu verkaufen. in walt 1 wei- ami fen als 2644 an, Nußbaum poliertes Ihnen aber ds. Mal zu verk. Tel, 512 20. Preis 66 000.. Zuſchriften unter 2 N 175 an 1 Gart K bſth 9 habe e m. gtürig. ein derartig. Zimmer——¹9 bietet wirklichen 1 u. e mein die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4841 Abe 9990 4 A ofen. ieee arberobeſchrauk und anbiet. können, wenn 5 55 Speiſezimmer kaukaſiſch nußb. kompl. R. 590.—, 0 5 44 1 Ex. Wüſcheeinteil. 9 Fe 15 8 2 ähmaschnnen, 5 Feel ge belegen de füt Haug mit Milchgeschäft 885 Venert, Immobilien, r 37. puman Limousine ö w ö mer tbe, fein 5 5 6 1 ait adkem 9 a 5 H 2.. Masch Panbkg. Schrank 2 Meter breit, komplett R. igb.—. zu verkaufen. Täglich mind. 400 Liter. Preis: g Automarkt. 0 el N 15 Marmor und worden iſt, nicht ſtö⸗ 7280 Neben dieſem ſelten günſtigen Angebot weiſe ich 65 000.. Zuſchriften unter 2 P 177 an die 5 1 f toilette für 450 ſtatt ren, Wir haben den auf meine Ausſtellung v, ca. 250 Muſterzimmer Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4830 opel 4 25 bel. e e bſitzig, gut in Stand . 85 e 105 Eindr., daß es ſicher⸗ Herrenfahrrad hin. Nur Qualitätsmöbel, langjähr. Garantie. F 11 8 Ame 1 e age in 9915 „ ornehm. Nußb.⸗Her⸗ lich viele nicht ſtören. weiſttz. in aut. Zuſt. verſteuert, fahrberei„u verkf. die renzimmer mit breit. wird. Wir bieten Ih⸗ preiswert abzugeben, fudolf Landes, Mannbeim, l Ju J. J, 75 rel we mend an 15 verſte, 700 /, zu verk. zugelaſſen und z. Zt. Otto Weiler. Ludwigs⸗ nal Bücherschrank. groß.] nen ds Zimmer kpl. 2 4 e 3 4 5 1 Sie das gusgeſchr aug kaufen. Preis N g Bet nr noch im Beirteh, bilig dalen e, mera nzen Schreibtiſch. rd. Tiſch, 75.. r 85. 8 9000.—. Zuſchriften unter 2 0 176 an die Ge⸗ ſtraße 8 0 6403 164 abzugeben. 4917 Tel. 671 20.*. 4854 rhör gepolſt. Stühlen und 1. H. U.-Fahrräder Komplette ſchöne 4926 ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 4840 Wage Meiſel 7. 2/3 5 Schreibſeſſel für 325(Farbe etwas zu gelb.).“ U. U. 01 Einricht iſel, Qu 7. 2/3. rr. veiſe b ſtatt 605 M 8 Es beſteht aus: 1 ar. fabrikneu, weit unter La n IDT Kung Zu kaufen geſucht: Erſt 1 3 1775 atürigen Schrank 5 Preis abzug. H. u. D. 25 n e und andere 5 antes kauk. brit. 6 f. Wäſche, aſt neu, 20 u. 30 J. ranche geeigne HAUS 1 Außbrum⸗sgeſezim,. f. kleider m. Junen⸗ E. Meiſel, Ou 7. 2d. Transparent 1000 a N 155 e Bitfett m. Vi⸗ 5 5 10. 24918 a mit„Jigarren“⸗Aufſchrift in guter Lage. An⸗ Ü 0 J ati e e g bes e e er derer dann naſtend, Dall.- U..-Fahrrad t Full-Otfen, fast neu ter Os z an die Ge⸗ Limoleum gut erhalten, alles bill 5 zu verk. Anzuſ. Donnerstag.9 12 Mannheimer Paket-Fahrt 07, 21 Waſchkommode mit neu, billig zu verkauf. 5 5 695 Mark. echt. Marmor u. Spie. Große Merzelſtraße 8, che, pitchpine, Bü⸗ gelauff 2 Nachttiſch. part., rechts. 4892 ſett, Anrichte, Tiſch] mit echt. Marmor, 2 115 1 für 5 Herren- Ul Damen- Emalleherd e .—— pan a 251 2 9 n 5 Nußb. 11 8. Zimmer in Kornblau. 2 85 K 55, ſehr aut erh. Kalif-Gesüche 8 tenen 45. Weiß. wenn Sie, Obe er⸗ 2 IL E L, ou nerkauf, Nuß. 50 g i 55 ſpartes Geld d. Jorer fayriknen, m. Garan⸗ fe 63 dl r. 14, 40 Hand- Nähmaschine Existenz 1 Katal oge lacklerte Bettſtellen 39 Kaſſe nicht gleich be⸗ Nr. 321 68. 4900 e Led 1 Geſchäfts⸗ u. 1 Wohn⸗ haus billig zu verkf. Angeb. unter 2 R 179 an die Geſchſt. 5547 Mk. Eichen Bücher- kommen können, ſind tie, werden aus ganz 5 zu kauf, geſ. Angeb. Kleines Wirtſchafts⸗ g g 1 17 8 37 beſonder. Gründen zu 5 unt. D D 14 an die Anweſen, mit gutem ö 1 5 e A Pell, Jer Kafſenduc Sbetioreiſen direkt an Starker Handwagen Geſchäftsſt. 4861 2 und W a„„ 1 Prospekte Vorrat. bis zur Höhe des.. billig zu gerkaufen. 92 75 00 1 8 N 1255 55 Dieſe immer müſſen Laufpreiſes in Zaß⸗ Febresdg een Georg Röth, Klein⸗ Auforl. ol. Alaiderschran 1 5 1195 1 erkauf. 5 8 75 85 Broschüren Sie ſehen! S380 dna an nahmen, 24918 feldſtr. 29. 4824 Waſchkommode. Küch.⸗ eorg Röſer 5„ Landes. Mannheim⸗ l i 1 8 8 Möbel⸗Graff, Lind Hell— 3 Einrichtung zu kaufen Immobilen N. D.., 5 i a 5 Mannheim, Qu 7.„Naunbeim. Qu 7. 25. i 2 Bücherschrank 8 Kauf-Gesuche 15 geſucht. Angeb. unter 5 Seckenheim, 5 5 5 Flugblätter direkt hint. Haupthhf. Schreibtiſche 55 e D 8 Geſch. e 855 471 83. 27 ett r 22 Kompl. 7 f. 5 200 cem elektr. Licht, Schlaf umef„ e gelacht e Mndertastenwapen 71 5 Überhaupt Alle Werbe- und 27 zu kaufen aeſucht. 5 2 985 N kaufen e e ben 5 e ge Heft. Angeb⸗ 0 091 0 Sebrauchs- Drucksachen für den 2 privat, billig zu verkau inn 3 i an die Geſchäftsſtelle ö 5 Qu 5. 11. Zu erfr in d. Geſchäftsſt.. 85 dis, Blattes. 24350 1000 am, zu verkauf, a f 3 geschätttichen eee Nele belegenteit! bglegenkeit! Verſchled. Waſchtiſche Laden-Fimichang Zu Kaufen gesucht: Senken.8, Verlangen Sie unsere fachmännische Seratung, J m. Marm. u. Spi 5. ö gi f Lt. b. pol. Klei 1— gebraucht oder neu, Schreibtiſch. Schreib⸗ Seckenheim, 1 gellafzimmer Speiser immep, kiche 7 1 vollſt. Lebensmittel, ſow.* Linoleum Telephon Nr. 47183.. Wenn Sie lhre neuen Drucksachen besonders )J) ²⅛ʃ—xâpe 55 abel dee bude dee e 1. 650.“ Möbel Tauber Stühle, 2 lleberſee zu kaufen geſucht. Einfamilienhäuser. Fernruf sammel umme 24951 Parad 11 Tauber Paradeplatz 4805 koffer, weiß. Gasherd Angebote mit Maß. 7 5. . i ſehr billig 1 verkauf. und Preis erbet. unt. 9. 1 0 0 Neubauten, in Heidel⸗ 1 1Eͥ́k᷑!!! 0 ö d H 33 an die Ge⸗ berg: 5 Zimmer und Ulägtteten-Jutzal ee beende d il Ladenende 1 5 5 Narier Buromöbel e F Duck EREI DR. HAAS e 200 450] Rollſchr. Schreibt. et ferne dri Angebote nach 4758 aufen. Größe 4500 Rollſchr., Schreibt. ete. Ana e 5 eb. 5 7 in neuwert. Zuſtand, Hechl C 3. 12 erkauft ſehr günstig auch beſchäd. zu kauf. Schwetzingerſtraße 42 b. 0 5 55 NEUE A NNMNEINMER ZEITUNG zu verkaufen. Abreſſe echler,* Verſteigerungshalle geſ. Angeb. u. G U 5 Laden oder an die Geſchäftsſtelle E .*** in der Geſchſt. 44779 4896 N 4. 20. 5553! an die Geſchſt. B2719] Telephon Nr. 44128. dss. Blattes erbeten. N 1,.6 10. Seite/ Nummer 333 Achten Sie auch im Salsbu-HAuuyerleauf nur auf unsere hochwertige Euclitùt aware denn sie ist doch das billigste! Unsere Preise sind unerhört billig! Kleider eine Wolle v. Mk. 14.80 an Kleider tene Seide v. Mk. 16.80 an Kleider tar d. Abend. Mk. 38. an Kostüme, Mäntel, Complets in vielen Stoffarten enorm billig! lirti. Heidelberger Straße Slaff Karſen Danlsagung Für die vielen herzlichen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem Hinscheiden meiner lieben, guten Frau 108 Käthe Nas dat geb. Hammer sage ich allen auf diesem Wege innigen Dank. Mannheim,(Mermannstr. 6) den 22. Juli 1981 J. Naschi Thilde Schnitzler Dipl.-Hdl. Edgòt Neier Verlobte Nannheim Jul 1931 E Heckelstr. 10 Auntl. Veröfiontlichungen dar Staat Mannheim Das Städt. Leihamt iſt am Donnerstag, den 23. Juli nachmittags wegen Reinigung geſchloſſen. Geöffnet ſind dagegen die amtlichen Pfänder⸗ ſammelſtellen in J 4a Nr. 9, Peſtalozziſtraße 14, Schwetzinerſtraße 111 und D 4 Nr. 2. 31 Städt. Leihamt. 5 Geld- Verkehr Wir sind von der Reichsbank ermäàchtigt Ausländische Zahlungsmittel Noten und Guthaben) anzukaufen u. zu Verkaufen, sowie Anmeldungen entgegen- zunehmen. va305 NMamburg&(o. Bankgeschäft Mannheim i 4, 1 Neue Delikatesse! Täglich frisch Mathesfilets in milder Dillsauce Stück 18 Pfg. 02.0 24 Matratzen 3 tell. Kapokmatratzen Füllung garan- 44 „an tiert rein von Mannheimer Spexlalgeschäft Ludwig Meizger Sockenhelmer Straße 23 24911 Oroller Jagühund (Griffon! abhanden gekommen. Abzugeben gegen Belohnung Armbruſter. Kautſtr. 4.* 4847 Schwerin l.. 11 Wan N DRESDEN, Oitsachsen und den angrenzenden Gebieten dominieren die Dresdner Nebesten Nachrichten. Wer hier, in diesem dichtbevölkerten und industriereichen Gebiet Geschäftsvorbindungen zu pflegen hat, bedient aich zeit ſeher der Dresdner Neuesten Nachrichten, der führenden und 5 Woftaus grössten Zeitung der Hauptstadt Sachsens. Tages auflage dber 120.000 kremplare. Die beste Informationsquelle für alles Wissenswerte dus Sachsen, Monatlich.25 Mark. Probenummern und Anzeigen-Preis- angebote kostenfrei auf Wunsch vom Verlag: Presden-. I, Ferdinandstr. 4 Mittwoch, 22. Juli 1931 Offene Steſſen Akt.-Ges. ſucht ſofort in der Akgniſition erfahr. Herren mittl. Alters als Vertreter gegen hohe Be⸗ züge. Schriftl. Darlegungen an C. Kaiſer, Mannheim, L 13 Nr. 23. 2%%%%%%% GESUCHT Ein erfahrener, vielſeitiger Dreher, der auch Walzenriffel⸗ und Schleifmaſchinen bedienen ſoll. 10466 Angebote mit Zeugnisabſchriften erbeten unter 2 8 180 an die Geſchäftsſt. dſs. Bl. . ͤ K Damen„ Borten welche in biochem. Artikeln, Arztebüchern, Kräutertee ete. Private mit nachw. Erfolg beſucht haben, ſin den für Bez. Mannheim, Ludwigsh., Worms, Heidelberg gut. Dau er⸗ verdienſt in eingeführtem biochem. Artikel. Angebote nur von erf. Fachleuten unter Z X 185 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 10478 Culer Verdienst durch Uebernahme d. Alleinverkauf ein, Gebrauchs⸗ artikel D. R. G. M. D. R. P. a. für Mannheim, Ludwigs- hafen u. Heidelberg. Zur Uebernahme d. Lagers kl. Barkapital notwendig. Ol. bef. unt. T. M. 888 Rudolf Mosse, Mannheim. V21 Ehfl. fleib. Alleinmäbchen welches einen Haushalt ſelbſtändig führen und gut kochen kann, in Dauerſtellung zu 2 Perſonen per 1. 8. geſucht. Erſtklaſſige Referenzen und Jahreszeugniſſe Bedingung. Adreſſe in der Ge⸗ 9 i i 2 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 10 462 Wir ſuchen allerorts ſtrebſ. der- TUhauffeur ſonen für l. Beſchäf⸗ tigung v. d. Wohnung aus uſw. nach unſer. Arbeitsunterlagen. Wochenverdienst bis 90.— Mk. Kapital nicht erforder⸗ lich. Verdienſt ſofort. Angeb. unter 699 an die Ann. Expedition M. Lückertz. Münſter i. W. 5549 Stellen-Gesüche Führerschein und ann Bessbpes Fräulein Führerſchein 1 und 5 ſucht paſſenden Wir⸗ Sucht Beschättigung kungskreis als Stütze Angebote unter O14 in nur aut. Haufe, per an die Geſchäftsſt. 6 ſof, od. ſpäter Lang⸗ N 3 jährige Zeugniſſe vor⸗ Seryier fräulein handen. Angeb. unter tüchtig, gewandt, ſol., eg an die Ge⸗ gutes Aeußere. ſucht ſchäftsſtelle. B27 20 f Beamtentochter. 21., ſof. Stellung. hier od. auswärts(auch Aus⸗ Sught Stelle hilfen). Angeb. unter geſucht, tücht., zuverl. Fahrer, gelernt. Autoſchloſſer, für Privat⸗Perſonen⸗ Auto. Jüng., verheir. Bewerber bevorzugt. Schriftliche Angebote unt. N 1518 an Ala⸗ Haaſenſtein& Vogler Mannheim. V9 Flott. Servier fräulein ö geſucht. K 4. 13 4884 1 e a. liebſt. 5 J. Zahnarzt, da hier DG 17 an die Geſchſt. käng. Zelt tat * 4873 chon läng Zeit tätig perfekte Köchin geweſen. Angeb. erbet, (Privat), 30., mit u. G V6 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. gag gut. Empfehl. u. lang⸗ jähr. Zeugn. ſucht ſich auf 15. Aug. 31 zu verändern. Angeb. u. D J 19 an die Geſch. * 4877 Solides, älteres Mädchen kath. ſucht Stellung als Alleinmädchen hier oder auswärts. Augebote unter G R 2 an die Geſchäfts 4842 Vermietungen Am Paradeplatz Schöne, ſonnige 10 860 6 Zimmer- Wohnung 3 Trepp., Bad, Manſarde u. Zubehör, geeignet für Arzt od. Zahnarzt, per 1. 10. zu vermieten. Angebote unt. Y X 160 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Schöne»Zimmerwonnung 1 Treppe, mit Bad, Speiſekammer u. Manſarde und ſonſt. Zubehör zu vermiet. Otto⸗Beckſtr. 10. Näheres Telefon 32325. 4920 Schöne, große, herrſchaftlich ausgeſtattete 4 Zimmer- Wohnung mit erforderlichem Zubehör und Warmwaſſer⸗ heizung, in ruhiger Wohnlage, Gluckſtraße Nr. 3 (Oſtſtadt) per 1. Okt 31. zu vermieten. Näheres beim Hausmeiſter daſelbſt. B2697 2 U 6. 15, Ring in feinem, ruhigem Hauſe 10 458 3 Iimmer, Küche, Bad etc., 2. St., per 1. 9. zu vermieten. Näh. 3. Stock. 3x3 Zimmer und Küche 2* 2 5 99 Neubau Pfingſtbergſiedlung ſof. zu vermieten. Näh. Häuſerverwalter Nickel, H 7, 24. de 2 Zimmer-Wohnungen in Neubau an kleine Familien gegen Umzugs⸗ vergütung ſoſort zu vermieten. Näheres Wald⸗ hofſtraße 74, Auskunft bei Herrmann. 10 308 8 J, 3,(Breitestr.) Schünes, Helles Schaufenster Bürozimmer mit Annahmeſtelle od.(Stadtzentrum) mit Mietverkauf zu verm. ſepar. Eingang levtl. Zigarrengeſch. B 1. 3 mit Büromöbel) zu B2709 vermiet. Auf Wunſch 1 können noch 2 anſchl. 1 Zimmer gleiche Räume mit und Küche im Zen⸗ vermietet werden. Angeb. unter 2 T 181 an die Geſchäftsſtelle trum ſofort zu ver⸗ dſs. Blattes. 5551 mieten. Adreſſe in d. 2 7 Geſchäftsſtele. 84h Sbhöne 3 Zimmer, Küche. Diele, Bad, Speiſek., p. ſofort od. ſpät. zu verm. B2723 Neckarauerſtraße 243, 1 evtl. 2 leere Zimmer (Neubau) zu vermiet. 5101 Peterſen. Kobellſtr. 22 bei der Schillerſchule. Auf alle nicht Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe reduzierten Textilwaren gewähren wir Ein Posten einschließlich Während des SAlseN-AUsVERKRAUFS NRACHTLAs5 Ausgenommen Rurzwaren Und Markenartikel Bettstellen schwerste Ausführung mit leicher Messing verzierung 7085 f Rost 7 10 Das bletet Innen unsere Abteilung de Harden verschledene FLerlen stark reduxler⸗ ter Aualltäfs agplehe, darunter Beste Markenfabrikate, in den Haupt. größen 200/00 und ca, 180/280 cm N zutebou cle 200/00 12.30 Bouelè moderne Muster 160%380.80 . 34.50 29.50 19.30 Wolivslour u- Wollplüsch 7228 cm 39.00 Woliplüsch u. Wollperser 6800 49.30 Tournay u. la. Velour. 3000 78.00 Masechinensmyrna Wurzen. 938.00 Linoleum Stack were, Partie qm.30 Stragula Studcwere, Perle.. qm 173 Linoleumteppiche pfez 3 24.50 150/00 12,23 Siragulatepplehe pte 203 15.00 150%½00.30 Gardinen u. Dekor.-Stoffe Faltensteres mit Franze und Einsatz. NMitr. 634 Schlafzimmer-⸗Hortien Selig indanlbr..90 Einzelne u. angestaubte Stores, Bendeeken, Garnituren ganz aussergewöhnlleh billig 10 Etamine Wollmekett la. Füllung, leicht fehlerheff el es gioße Warspnſsus für Ile„ Mennbeim e Petadeplet und Steitesſtale 150 m breit. Schwedenlelnen 120 cm breit... Mir. 'geiden-Flammenripꝑs 120 cm br. Mir, 130 Kunstseiden-Damast einfach breit Ni. „ Decken und Bettware und Wellmohair Divan decken 238.30 Gobelin-Divandeckhen von.90 3 'seiden- u. Gobelin-Jischdecken Einzelne Steppdecken le. San und 880 754 19* von.90 an 30 „„Von an 100 am aroßer Saal m. Garder., Büro⸗ u. Waſchraum(renov.) 1. beſt. Lage(N. Haupt⸗ bahnhof) tagsüber zu verm.(Am beſt. geeig⸗ net f. Schule f. Gym⸗ naſtik). 40/ pro Mt. Näh. u. D H 18 an die Geſchäftsſtelle. 44874 Schönes leeres Balkon⸗ immer, am Waſſert., lrele Vage, p. 1. 8. 31 zu vermieten. Näher. Q 2. 17, Laden. 44914 Leeres Zimmer zu verm. auch f. kl. Büro, Tel.⸗Anſchluß. Gabelsbergerſtr. 7, I. r. * 4858 Berufst. Dame findet gemütliches Heim ſchön möbl. Zimmer, mit Mittagstiſch auf 1. 9. 31 b alleinſt. ält. Fräul. Lehrerin oder Beamtin als Dauer- mieterin bevorz. Näh. Gabelsbergerſtr. 3. pt. B2707 8 6, 7 à, 2 Treppen: Gut möbl Zimmer m. Schreibt. u. ſepar. Eing. zu vm. B2703 Möbliertes Zimmer zu vermieten. Alphorn⸗ ſtraße 13. 4. St., Iks. B2704 Einf. möbl. Zimmer an berufst. Frau od. Frl. per ſof, zu verm. Mittelſtr. 97. 2. Stock. B 2716 Schön möbl. Zimmer mit el. Licht ſofort zu Jermieten. B2717 Schauzenſtr. 9 a. III. I. 14,-8, 2 Tr. Ils. Berufst. Herr findet ſof, od ſpät. gemüt⸗ liches Heim B2712 Paradeplatz! Möbliertes Wohn⸗ u. Schlafz., auf Wunſch nur Wohnz.⸗ Benütz. zu vm. 14837 O 1. 7, 4. Stock. Sauberes, frdl. möbl. parterrezimmer f. 25, mon. m. Kaff. zu verm., gute Lage. Adreſfe in d. Geſchſt. mit el. Licht zu verm. U 5. 10, 3. St. 44916 Separates* 4780 müpliertes Zimmer ſofort zu vermieten. D 5. 14, 3 Treppen. Schönes, ſaub. Zimmer, 2 Betten, zu vermiet. Preis 10 /. Neckar⸗ vorlandſtr. 13, 1 Tr., Nähe K 5 Schule— Luiſenring.* 4782 Oſtſtadt. Möbl. Zimm. an berufst. Dame f. 16, per ſof. od. ſp. zu vermieten. 44862 Telephon Nr. 444 36. Gut möbliertes Zimm. mit el. Licht. 1. 8. zu verm. Nähe Rheinſtr. Akademieſtr. 13, 2 Tr. * 4851 Gut möbliertes Zimm. el. Licht, per. 1. Aug. 28/ zu vermieten. Spelzenſtraße Nr. 9, 1 Tr., rechts. 4853 Sah. gr. möbl. Zimmer m. ſep. Eing., el.., zu vermieten. 44898 E 3 Nr. 7, 1 Treppe. D 4, 14 Gut möbliert. Zimm. auf 1. 8. mit 1 od. 2 Bett. preisw. zu vm. i 4888 Möbl. Zimmer ſofort zu vm. 4903 S 3. 1, 4 Tr., rechts. at mönl. groß. mmer Nähe Waſſerturm, a. Ring, zu verm. 4887 Telephon Nr. 288 75. R 7. 34, 2 Tr., Iks. Schön. Zimm. u. Küche part., Voͤhs., in der Oſtſtadt, mit Abſchl. u. Elektr., auf 1. 8. an kinderl., tät. Ehe⸗ paar zu verm. Ang. unter D M 22 an die Geſchäftsſtelle.“4882 Möbliertes Zimmer bill zu verm. 4878 Weigel. U 6, Ia, Ring. Freundl. möbl. Zimm. mit el. Licht, ſofort zu vermieten. 4876 F 6, 14/15, 1 Tr., I. Gut möbliert. Zimmer eytl. 2, Bad⸗, Tel.⸗ Benützg., gegenüber Bahnpoſt. 19 mann, Tatterſallſtr. 2 * 4867 Schön möbl. ſof. an Herrn oder Dame zu verm. Zu erfr. Laden, F 4, 16. * 4909 Seckenheimerſtr. 17. IV, rechts: Frdl. Mauſarde einf. möbl., zu verm., 4,80 Mk. pro Woche. Anzuſ. 12—2 u.—8. * 4008 but möbl. Zimmer mit Tel. per 1 Aug. billig zu vermieten. * 4910 H I. but möhl. sep. Zim. el.., an Hrn. zu vm. F 7. 11. 2 Tr. rechts * 489g Zimmer but mäbl. Zimmer an ſol. Hrn. zu verm. * 4890 . Schön. gemüfl. imm. mit el Licht. möbl. od. leer, an einz. ſollde Perf. ſof. od. 1. Aug. zu vermieten. 44872 K 3. 10, 2 Treppen. Schön möbl. Zimmer zu wermieten.*ͤ 4871 3. 8. 3 Treppen. gut mäbl. Zimmer per ſof, od. 1. 8. zu verm. G 2. 12, 3 Tr. * 4870 Miet- Gesuche . 8 Jannis ann! eboten: 4.⸗Wohng. 1 Tr., 90 J p. 1 8525 Nähe Waſſertur ni Geſucht:—3.⸗Wohn., nicht höher wie 2 Tr. Zuſchr. mit Preisang. unter D A 11 an die Geſchäftsſtelle. 94857 Beſchlagnahmefreie -3 Ammer- Wohnung zu mieten geſucht. Angebote an 5545 A. Beſter Dresden⸗A. Albrechtſtr. 44. Landhaus mit Garten uſw., in Umg. Mannheims in wald⸗ reicher Gegend zu mieten geſucht. Ausführliche Angebote mit Preis unter C W 7 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 4950 Hleiner Laden mit oder ohne Wohnung für Zigarren ⸗Geſchäft geeignet gefucht. Angeb. unt. D B 12 a. d, Geſch. Herrſchaftliche öZimmer⸗Wohnung, Nähe Tennis⸗ platz, Luiſenpark—-5 Zimmer⸗Wohnung bis M bis Mk. 100.—. k. 150.—, Lindenhof— 3 Zim.⸗Wohnung Stadtlage, für Ta, 5 geſucht. Durch Josef Hornung(DM.) U 4, 23 Tel. 21897 Kleine ruhige Familie zum 1. September „pünktliche Mieter, 8 3 Uimmer und Küche mit Bad in gutem Hauſe, nur mäßige Mlete⸗ Angeb. erb. unter D N 23 an die Geſchäftsſtelle Zimmer, Küche u Bad möglichſt Oſtſtadt oder Bahnhofsnähe, von Beamtenwitwe zu mieten geſucht. Ausführ⸗ liche Preisangebote unter 2 L 173 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 10 465 -3 Zimmer-Wohnung in nur gut. Stadtviertel, Preislage bis 50.% auf 1. 9. 31 geſucht. Wohnungsberecht. Angeln unt. D E 15 an die Geſchäftsſt. öſs. Bl. Wer tauscht ſeine ſchöne bill. 4852 2 3. Wohnung, geg. eben. 3.⸗Wohng.? Angeb. u. Os an die Geſch. Biete 1 Zim. u. Küche mit Abſchluß. Suche 2 ev. 3 Z. 4836 Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle dſs. Bl. 2 Ammer⸗Wonnung in Alt⸗ oder Neubau, mit Zubeh.,(ev. Bal⸗ kon u. Bad)] in gut. Lage. von ig. kinderl. Ehepaar geſucht. Angeb. mit Preis un⸗ ter D 0 24 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 4889 öher. Staatsbeamter fut p. 1. 10. ſonnige -5 Anmenchn Miete bis 100 Angeb. unter D 1515 an die Geſchäfte leg ofs. Blattes. 89 dds. Blattes.— Ruh., kinderl. Hm Cbedgar, in feſt Seh, lung, ſucht per ſof. in aut. Haufe, ruh. Lage, evtl. Neubau 5 2 Zimmer und li Preisangeb. u. D 17 an die Geſchſt. 394 ds. Bl. N „ P ˙ — e — 28 2 2 A 12 1 0. 1 Kinderk. Ehevaart h* Staatsdienſt. ſu 2 Zimmer- onna „Lindenhof, Bahn 0 55 Schloßgegen bis Zentr. Angeb D P 25 an die ſchäftsſtelle. *