— 1 — g Aupf- . Miete. sſtelle 7 komitees zu konſtruieren verſuchen. egen„ tegel notwendig gemacht hätten. Neue Hezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W. Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: 8e Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 7 9 Pf. und Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe an London wurde„ein Fortſe Mittwoch, 22. Juli 1931 142. Jahrgang— Nr. 334 rilt erzielt Maßnahmen zur Wiederherſtellung des internationalen Vertrauens Morgen vorausſichtlich Schluß der Konferenz Henderſon kommt gleich mit nach Berlin Frankreichs zwieſpältige Politik Ans verübelt man das Panzerſchiff, ſelbſt aber rüſtet man auf das gigantiſchſte Das offizielle Kommunigué Telegraphiſche Meldung London, 22. Juli. Die heutigen Beſprechungen der ſieben Mächte wurden um 13 Uhr vertagt. Es wurde über ſie fol⸗ gendes Kommuniqué herausgegeben: „Die internationale Konferenz hielt heute um 10 Uhr morgens eine weitere Beſprechung im For⸗ eign Officte ab, die ſich weiter mit den Methoden be⸗ faßte, das Vertrauen in die Stabilität der deutſchen finanziellen Lage durch eine ein⸗ vernehmliche internationale Kooperation auf der Baſis des vom Komitee der Finanzminiſter vorgeleg⸗ ten Berichtes wiederherzuſtellen. Es wurde ein Fortſchritterzielt und gewiſſe techniſche Fra⸗ gen ſind den Fininzminiſtern überwieſen worden, die darüber heute nachmittag beraten wollen und der morgen vormittag abzuhaltenden Hauptkonfe⸗ renz Bericht erſtatten werden.“ Aus der Konferenz der Jinanzminiſter Drahtung unſ. Londoner Vertreters 1 8 London, 22. Juli. Es beſtätigt ſich, daß in der geſtrigen Sitzung der Finanzminiſter auch die Frage eines zufätzlichen kurzfristigen Kredits für die Reichs⸗ bank, mit anderen Worten die von Dr. Brüning geforderte Verſtärkung der Gold⸗ und Deviſendecke der Reichsbank diskutiert worden iſt. Der zweite Verhandlungspunkt war die Verlängerung des bisherigen Rediskontkredits der Reichs⸗ bank von 100 Millionen Dollar, der dritte, wie ſchon gemeldet, die Frage der Belaſſung und ſchließ⸗ lichen Konvertierung der noch in Deutſchland ſtehen⸗ den kurzfriſtigen Privatkredite. Die noch nicht vollends in Einklang gebrachten Vorſchläge der Finanzminiſter werden der Voll⸗ konferenz mit einer gemeinſamen Einleitung vor⸗ gelegt werden, in der alle Beteiligten, d. h. auch die Franzoſen, anerkennen, daß die Wiederher⸗ ſtellung der finanziellen Stabilität weſenklich im Intereſſe der ganzen Welt liegt und ſich bereit erklären, daran mitzuarbeiten, ſoweit es nur irgend in ihrer Macht liegt. In Kreiſen der deutſchen Delegation ſtellt man ohne die geringſte Einſchränkung feſt, daß die Franzoſen ſich gegenüber der Arbeit der Finanzminiſter nicht im geringſten desintereſſiert verhalten, vielmehr durchaus poſitiv nicht nur zu der allgemeinen Einleitung, ſondern zu jedem ein⸗ 1 Punkt des Beratungsſtoffes Stellung neh⸗ n Ueber die Verlängerung des beſtehenden Redis⸗ kontkredits der Reichsbank und in der Frage der Belaſſung der noch in Deutſchland befindlichen fremden Gelder hat man ſich im weſentlichen bereits in vollem Umfange geeinigt Ein deutſcher Vorſchlag Drahtung anſ. Londoner Vertreters 5§ London, 22. Juli. Im Verlaufe der abſchließenden Beratungen der inanzminiſter wird ein von Deutſch⸗ land ſelbſt eingebrachter Vorſchlag diskutiert und vorausſichtlich gebilligt werden, der darauf abzielt, eine Reihe von international aner⸗ kannten Autoritäten wie z. B. Kindersley, Wallenberg und Sprague nach Berlin zu bitten. Ihre Aufgabe wird ſein, um einen in Kon⸗ ſerenzkreiſen umlaufenden Ausdruck benützen zu dür⸗ fen, der deutſchen Kriſenlage unmittelbar nach der Lon⸗ doner Konferenz„den Puls zu fühlen“ und ſich einklares Bild von der Wir kſamkeit der beſchloſſenen Maßnahmen im einzel⸗ nen zu machen. Falls ſich Unzulänglichteiten herausſtellen lollten, werden die betreffenden Finanziers die gegebenen Mittelsperſonen zwiſchen der deutſchen und den übrigen Regierungen ſein, die an der. Londoner Konferenz teilgenom⸗ men haben. g 55 Lo nd oner Vertreter bemerkt hierzu: 1 75 kann nicht geändert werden, wenn Unwiſ⸗ nde hieraus die Einſetzung eines Kontroll⸗ 91 5 5 Die Funk⸗ 10 25 Finanziers wird damit nichts zu tun haben Pert er deutſche Vorſchlag iſt nicht auch etwa ſo zu 1 8 daß Kontrollforderungen von erer Seite eine taktiſche Vorbeugungsmaß⸗ uk Niemand hat che Kontrollfor derungen erhoben. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 22. Juli Frankreich kehrt zum Genfer Proto⸗ koll zurück— das iſt die Quinteſſenz des A b⸗ rüſtungsmemorandums, deſſen Inhalt der franzöſiſche Miniſterrat genehmigte. Das Dokument läßt den Sieg des mächtigen rechten Flü⸗ gels der Parlaments mehrheit erkennen, auf die ſich Laval ſtützen muß. Kriegsminiſter Maginot darf mit dem Inhalt des„Abrüſtungsmemorandums“ zufrieden ſein. Wir finden in den Darlegungen zum ſoundſovielten Male eine Aufzählung der ſeit 1921 vorgenommenen fran⸗ zöſiſchen Heeresreformen, die als„Herabſetzung der Landſtreitkräfte Frankreichs“ bezeichnet werden. In den Verhandlungen der vorbereitenden Abrüſtungs⸗ kommiſſion wurde ſowohl von engliſcher wie auch von italieniſcher und deutſcher Seite dargelegt, daß Frankreichs Rüſtungsſtand keine Vermin⸗ derung, vielmehr eine Erhöhung erfuhr. Die in dem Memorandum mitgeteilten Ziffern blei⸗ ben nach wie vor umſtritten. Ueber die gewaltige Erhöhung des franzöſiſchen Kriegs⸗ materials wird begreiflicherweiſe in dem Me⸗ morandum nicht geſprochen. Die Luftrüſt ungen haben in jüngſter Zeit zwar ſehr ſtark zugenom⸗ men, aber das Abrüſtungsmemorandum ſpricht von einer Verminderung. Wie es kommt, daß trotz den „aufgezählten“ Rüſtungseinſchränkungen das fran⸗ zöſiſche Kriegsbudget ſeit dem Jahre 1920 faſt auf das Dreifache, das Marinebudget auf das Vierfache geſtiegen iſt, darüber wird wohl die internationale Abrüſtungskonferenz Aufſchluß brin⸗ gen. Für heute können wir uns damit begnügen, dieſen kraſſen Widerſpruch zwiſchen der ſogenannten Verminderung der franzöſiſchen Rüſtungen und den ſteil anwachſenden finanziellen Ausgaben zu unter⸗ ſtreichen. Die Rückkehr zum Genfer Protokoll läßt ſich als ein ſcharfer Vorſtoß gegen England be⸗ zeichnen und ſtellt einer praktiſchen Mitwir⸗ kung der Vereinigten Staaten an der allge⸗ meinen Abrftſtungskonferenz ein großes Hindernis entgegen. Frankreich verankert die Bedingungen einer Herab⸗ ſetzung ſeiner Rüſtungen in dem Sanktionsparagra⸗ phen des Völkerbundspaktes. Es ſagt: „Wenn wir nicht abſolut bindende Ver⸗ einbarungen gegen den Angreifer finden können, ſo ändert das nichts an den Sicherheitsver⸗ hältniſſen der europäiſchen Staaten. Die Ab⸗ rüſtungskonferenz würde nur dann zu einem Erfolg führen, wenn ein lückenloſer Plan die Aktion gegen den Angreifer feſtlegt.“ Niemals werden ſich die Vereinigten Staaten auf die Diskuſſion eines ſolchen Planes einlaſſen kön⸗ nen, nachdem ſie im Kriegsächtungspakt(Kelloggpakt) bis an die äußerſte Grenze gegangen find. Frankreich verlangt die ſtrikte Innehaltung der Verträge und lehnt das Recht der be⸗ ſiegten Staaten ab, die Herabſetzung der Rüſtungen auf der Baſis der Gleichberechti⸗ gung zu verlangen. Ueber dieſen Punkt wird ſich ein ſchwerer Meinungskampf entwickeln. Auf das Niveau, das den beſiegten Nationen vorgeſchrieben iſt, will Frankreich ſeinen Rüſtungsſtand nicht herabſetzen. Es macht ſeine geographiſche Lage und die Verteidigung ſeines Kolonialreichs be⸗ ſonders geltend und vertritt den Standpunkt, daß jeder Staat gemäß ſeiner geographiſchen Lage das Maß ſeiner Rüſtungen feſtlegen müſſe.(Für Deutſchland gilt dieſer franzöſiſche Grundſatz nicht.) Schließlich erblickt die franzöſiſche Regierung die Aufgabe der Abrüſtungskonferenz nicht in einer politiſchen Löſung, ſondern in der Umgeſtaltung der geſamten internationalen Lage. Das Genfer Proto⸗ koll wäre die einzige Vorausſetzung für den Erfolg der internationalen Abrüſtungskonferenz. Dieſe franzöſiſche Theſe umdüſtert die Ausſichten auf eine Verſtändigung über das Abrüſtungsproblem und die Vorbereitung der internationalen Konfe⸗ renzen. f Englischer Gegenbeſuch noch dieſe Woche Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 22. Juli. Die Konferenz geht vorausſichtlich morgen abend zu Ende. Soweit ſich überſehen läßt, wird der eng⸗ liſche Außenminiſter Heuderſon die deutſchen Delegierten nach Berlin begleiten und Premierminiſter Macdonald gleichzeitig im Flugzeug nach Berlin reiſen, ſo daß alſo der verſchobene Weekendbeſuch bereits acht Tage nach dem urſprünglich vereinbarten Datum ſtattfinden dürfte. Die deutſche Delegation hofft, daß auch der ameri⸗ kaniſche Außenminiſter Stimſon noch ſeinen ge⸗ planten Beſuch in Berlin abſtatten wird, trotzdem ſeine Disppſitionen in den letzten acht Tagen in der bekannten Weiſe durch die Ereigniſſe durchkreuzt worden ſind. Jedenfalls liegt auch Herrn Stimſon daran, ſeine urſprüngliche Abſicht auszuführen. Tat⸗ ſächlich hat es ſich während der Konferenz im gewiſſen Grade als Hindernis erwieſen, daß Herr Stimſon ſich nicht vorher perſönlich über den Stand der Dinge in Deutſchland informieren konnte. Selbſtverſtändlich iſt das nicht als Anſpielung auf ſachliche Meinungsverſchiedenheiten zu verſtehen, wohl iſt es aber manchmal nicht ganz einfach geweſen, Ein⸗ richtungen, wie z. B. die Golddiskontbauk und die von der deutſchen Wirtſchaft zur Verfügung ge⸗ ſtellte Ausfallbürgſchaft, mit andern Worten, ſolche Einrichtungen, mit denen Deutſchland in der internationalen Finanzpraxis allein daſteht, den Amerikanern verſtändlich zu machen. Dieſes ſowie eine allgemeine außenpolitiſche Aus⸗ ſprache könnten durch den Beſuch des Herrn Stimſon in Berlin nachgeholt bezw. abgerundet werden. Tödlicher Unfall bei Pionierübungen — Magdeburg, 22. Juli. Bei Brückenſchlags⸗ übungen an der Elbe ertrank der Pionier Rudolf Meyer vom Pionierbataillon IV. Seine, Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Drei andere Pioniere, die zuſammen mit Meyer in die Elbe ge⸗ ſtürzt waren, konnten gerettet werden. PPC CC CCbCCCGbCCGbGbGCGGbGPbGbPGbGGbGbGTGTGTbTbGTGTbPbPTGTGTGTbPbVbVTPbVTFVGGVTbTVTVTVTVVTPVTVPVVPVVTPVVPVPVPVPPVV—vVvVVV——————wVFVwVFww———————————————————— Vor weiteren Erleichterungen des Zahlungsverkehrs Telegraphiſche Meldung — Berlin, 22. Juli. Wie wir erfahren, hat die ruhige und glatte Ab⸗ wicklung des Zahlungsverkehrs im Rahmen der zur⸗ zeit geltenden Beſtimmungen und vor allem die Tat⸗ fache, daß die Neuein zahlungen täglich zu⸗ nehmen, bei den beteiligten Stellen zu Er⸗ wägungen geführt, ab Freitag, den 24. Juli, weitere weſentliche Erleichterungen des inländiſchen Zahlungsverkehrs eintreten zu laſſen. Man hält eine weitere Auflockerung im Inter⸗ eſſe der baldigen Wiederherſtellung eines normalen Geldverkehrs für notwendig. N Bezeichnend für die günſtige Beurteilung der Lage iſt die Abſicht, bei den Sparkaffen Auszahlungen von 50 Mark pro Sparkonto ſtatt bisher 20 Mark und in dringendſten Fällen ſogar höhere Auszahlungen zu⸗ zulaſſen. Polizeiliche Abſtempelung der Lohnliſten erforderlich i b. a E Berlin, 22. Juli. Von zuſtändiger Seite erfahren, wir: Bei dem Nachweis, deſſen es nach den Notverordnungen über den Zahlungsverkehr der Kreditinſtitute bedarf, um eine Barauszahlung oder eine Ueberweiſung zu er⸗ wirken, welche die Auszahlung von Gehältern oder Löhnen ermöglichen ſoll, iſt zur Ver⸗ meidung von Miß bräuchen eine Lohnliſte oder ein Lohn nachweis vorzulegen. Die Lohnliſte oder der Lohnnachweis ſind vor Einreichung bei den Kreditinſtituten der für die Betriebsſtätte zuſtändi⸗ gen örtlichen Polizeibehörde zur A bſtem⸗ pelung vorzulegen. Aus eigener Kraft? * Mannheim, 22. Juli. Wenn wir in dieſem Augenblick an dieſer Stelle das Wort ergreifen, ſo ſind wir uns über das damit verbundene Riſiko bei dem augenblicklichen Schwebezuſtand der Fragen, auf die ſich unſer hauptſächlichſtes Intereſſes konzentriert, durchaus im Klaren. Wir laufen Gefahr, durch die ſich inzwiſchen vollziehende Entwicklung der Ereigniſſe überholt und wenn nicht eines Beſſern, ſo zum mindeſten doch eines Andern belehrt zu werden. Da jedoch auch wir weder Propheten ſind noch irgendwelchen Anſpruch auf Unfehlbarkeit erheben, darf uns dieſes Riſiko nicht abhalten, gerade in dieſem Augenblick, wo Vielen vieles ſo unklar iſt, unſere klare Meinung zu ſagen. Denn wenn erſt alle jetzt noch ſo völlig im Fluß befindlichen Ereigniſſe ſo klar ſind, daß ſich jedermann ohne weiteres und unmißver⸗ ſtändlich das richtige Fazit daraus ziehen kann, be⸗ darf es ſchließlich weiter keiner Klärung und Füh⸗ rung mehr. So uneinig wir uns in Deutſchland auch ſein mögen, ſo ſind wir uns doch ſicherlich darüber einig, daß ſich ſeit dem Hoover⸗Vorſchlag eines Schulden⸗ feierjahres die politiſche und wirtſchaftliche Entwick⸗ lung in einem ſo überſtürzten Tempo vollzogen hat, daß wir uns bis heute noch kein vollkommen klares Bild von der inzwiſchen eingetretenen Wandlung und ihren Auswirkungen machen können. Der akute Ausbruch der deutſchen Kreditkriſis, die Reiſen des Reichs bankpräſidenten nach Paris, London und Baſel, die Reiſe des Kanzlers und des Außen miniſters nach Paris, die dortigen Konferenzen mit der franzöſiſchen Regie⸗ rung, die ſich unmittelbar anſchließende gemeinſame Fahrt nach London und die dortigen nun ſchon den dritten Tag dauernden Sieben mächte⸗ Besprechungen folgten ſich ſo ſchnell auf dem Fuße, daß kein Menſch ſchon heute imſtande ſein kann, ſich ein umfaſſendes und klares Bild über die tatſächliche Lage und ihren mutmaßlichen weiteren Verlauf zu machen. Schon aus dem einfachen Grunde nicht, weil die Entwicklung noch gar zu ſehr in Fluß iſt und wir auch von den bereits abgeſchloſſenen Er⸗ eigniſſen der letzten Wochen erſt noch mehr Abſtand gewinnen müſſen. Wie oft ſchon hat bei den vielen Ueberraſchungen der letzten Zeit wohl jeder von uns daran denken müſſen, wie recht doch der ſelige Wilhelm Buſch jetzt und alle Ewigkeit mit jener Erfahrungstatſache hat, die er in die bekannten Worte kleidete:„Erſtens kommtes anders und zweitens als man denkt!“ Dieſes von uns ſchon ſo oft in kritiſcher Zeit als Beruhigung und Troſt empfundene Wort wird auch durch alle noch folgenden Stürme hindurch ſeine Gültigkeit bewahren. Wie völlig war ganz Deutſchland zu Anfang der vorigen Woche, als der Zuſammenbruch der Danatbank alle Gemüter er⸗ regte, auf den Gedanken eingeſtellt, daß nur ein neuer Milliardenkredit aus dem Aus⸗ lande uns noch retten könne und daß es unbedingt notwendig ſei, daß er innerhalb zwei oder allenfalls dreimal 24 Stunden bewilligt werde, weil ſonſt alles verloren ſei.. Schon damals hatten wir begründete Zweifel, ob ein neuer Milliardenkredit aus dem Auslande wirklich das rettende Heilmittel ſein könnte, bevor nicht Vorſorge getroffen war, um den weiteren Abfluß der noch in Deutſchland be⸗ findlichen kurzfriſtigen Auslandsgelder zu ſtoppen. Denn was hätten uns die zwei Mil⸗ liarden. Goldmark, die wir allenfalls vom Aus⸗ land hätten erhalten können, ſchließlich genutzt, wenn gleichzeitig die etwa fünf Milliarden Goldmark kurzfriſtiges Auslandsgeld, die wir noch in Deutſch⸗ land haben, ganz oder teilweiſe zurückgezogen worden wären? In der allgemeinen Aufregung jener Tage ſahen jedoch begreiflicherweiſe viele nicht die gefährlichen Schlingen und Klippen, ſondern nur jenſeits des brandenden Meeres das rettende Ufer, Inzwiſchen iſt die Auffaſſung von der Bedenk⸗ lichkeit weiterer Milliardenkredite aus dem Auß⸗ lande ziemlich Allgemeingut geworden. Nicht nur auf der Siebenmächte⸗Konferenz in London, ſondern auch in weiten Kreiſen Deutſchlands. Auch iſt man überraſchend ſchnell von der bis vor kurzem noch all⸗ gemein gültigen Ueberzeugung abgekommen, daß nur in einem ſofortigen und langfriſtigen Aus⸗ landskredit der allein rettende Ausweg zu erblicken ſei. Im In⸗ und Auslande iſt man ſich jetzt ziemlich der Zentralbank von Chile, der Begriff Wiſſenſchaft vielen ernſten Forſchern, getan worden iſt, und der Anwendung, ſchränkung zu bedürfen. daun hätte die Arbeitsloſigkeit abgenommen, anſtatt 2. Seite/ Nummer 334 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Juli 1981 einig geworden in der Erkenntnis, daß zunächſt erſt mal ein Damm aufgerichtet werden muß gegen jeden weiteren Goldabfluß aus Deutſch⸗ land und daß man dann erſt über einen neuen Goldzuſtrom und ſeine Notwendigkeit Beſchlüſſe faſſen müſſe. Daß wir aus der wilden Gärung der letzten Wochen zu dieſer notwendigen Klärung gekom⸗ men ſind, iſt das ungewollte Verdienſt der Fran⸗ zoſen, die ſich wie ſo oft ſchon wieder einmal als einen„Teil von jener Kraft, die ſtets das Böſe will und ſtets das Gute ſchafft“, erwieſen haben. Wie aller Anfang ſo iſt auch der jetzt begonnene Anfang einer wirklich ehrlichen Verſtän digung mit Frankreich offenbar ſehr ſchwer. Die ſog.„politiſchen Garantieforde⸗ rungen“, von denen die franzöſiſche Regierung ihre notwendige Beteiligung an einer neuen internatio⸗ nalen Kredithilfe für Deutſchland zweifellos ab⸗ hängig machen will, das„politiſche Morato⸗ tum“ auf fünf oder zehn Jahre, das es uns bei dieſer Gelegenheit aufzuzwingen gedachte, iſt nun ein Schlag ins Waſſer geworden... Gleichzeitig wurde damit auch der„nationalen Oppoſi⸗ tion“ in Deutſchland der beſte Wind aus den Segeln genommen, die bekanntlich in dem Telegramm an Brüning nach London ihrer Meinung dahin Aus⸗ druck gegeben hat, daß der„aus ländiſche Kre⸗ dit heute Gift für uns“ ſei und daß Deutſch⸗ land imſtande wäre, aus eigener Kraft Herr der Kriſe zu werden. Dieſe Zuverſicht, an die unſerem Volke trotz al⸗ lem und allen noch immer inne wohnenden, wahr⸗ haft bewundernswürdigen Lebenskräfte haben auch wir. Oder ſollen wir uns vielleicht vom Ausland beſchämen laſſen, das immer noch mehr Ver⸗ trauen zu uns hat als viele kleinmütige und kraß egviſtiſche Volksgenoſſen? Haben wir nicht erſt ge⸗ ſtern vernommen, wie der engliſche Miniſterpräſi⸗ dent auf der Londoner Konferenz vor aller Welt er⸗ klärte:„Es kaun kein Zweifel an der in⸗ neren Geſundung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft beſtehen.“ Und können wir nicht auch heute wieder in allen Zeitungen des Erdballs leſen, daß der mächtigſte Mann des reichſten Volkes der Welt, daß Präſident Hoover in ſeinem neueſten Vorſchlag an die Völker Europas hinſichtlich der uns nach wie vor ſo ſchwer bedrückenden kurzfriſti⸗ gen Auslandsverſchuldung klipp und klar erklärt:„Es liegt kein Grund vor, die Sicher⸗ heit der Grundlage zu bezweifeln, auf der dieſe Kredite ruhen...“ Wären wir nicht Feiglinge und Toren, wenn wir dieſe Grundlagen unſerer Kreditwürdigkeit im Auslande für jetzt und für ſpäter ſelber zerſtören würden dadurch, daß wir weniger Vertrauen zu uns und unſerer Zukunft ha⸗ ben als das Ausland uns bereitwilligſt zuſpricht? Außer dem ſtärken und unbeirrbaren Selbſtver⸗ [rauen iſt nach wie vor auch das Vertrauen des Auslandes keinesfalls zu ent⸗ beehren. Der Hinweis auf die noch in Deutſchland befindlichen und in unſerer Wirtſchaft arbeitenden fünf Milliarden kurzfriſtiger Aus⸗ landsgelder dürfte für dieſe Behauptung Be⸗ weis genug auch für alle die ſein, die Deutſchland aus eigener Kraft wieder hochbringen wollen, einſtweilen aber immer noch als„nationale Oppo⸗ ſition“ grollend und unwillig zu jeder poſtitiven Mitarbeit zur Rettung des Vol⸗ kes und am Wiederaufbau beiſeite ſtehen. H. A. Meißner. Das neue chileniſche Kabinett gebildet — Sautiago de Chile, 22. Juli. Der Präſident Francisco Carces, hat die neue Regierung gebildet und den Vorſitz im Kabinett übernommen. Die vorhergehende Regie⸗ rung war nur eine Woche im Amt. Die Gebühren für Auslandsreiſen Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 22. Juli. Bis gegen halb 12 Uhr hat geſtern der Kabinetts⸗ rat getagt. Neben einigen Ergänzungsverordnungen auf finanzpolitiſchem Gebiet ſind u. a. auch die Durchführungsbeſtimmungen zur Auslands⸗ reiſegebühr verabſchiedet worden. Es war auch die höchſte Zeit, da um Mitternacht dieſes Notdekret in Kraft getreten iſt. Die Erwartung, daß die Durch⸗ führungsbeſtimmungen weſentliche Erleichterungen bringen würden, hat ſich leider nicht erfüllt. Was an Milderungen beſchloſſen wurde, hält ſich im Rahmen des eigentlich abſolut Selbſtverſtändlichen. Darüber hinaus ſind die Forderungen des Deutſchtums jen⸗ ſeits der Reichsgrenzen ſo gut wie unberückſichtigt geblieben. Oeſterreich, das Saargebiet, Memel und Danzig bleiben den Beſtim⸗ mungen unterworfen. Wir ſind nach wie vor der Meinung, daß die finanziellen Vorteile, die man ſich von ihr verſpricht, die ſchweren Schädigungen, die ſie im Gefolge haben wird, nicht werden auf⸗ wiegen können. So bleibt nur die Hoffnung, daß die Regierung bald ſelbſt zu dieſer Einſicht gelangt und das Dekret zum mindeſten noch vor dem 1. Oktober wieder aufheben wird. Die Reiſeſteuer Aus den Durchführungsbeſtimmungen Die nunmehr veröffentlichten Durchführungs⸗ beſtimmungen ſehen u. a. vor, daß die Gebühr von 100 Abei jedem Paßamt ohne Rückſicht auf den ört⸗ lichen Geltungsbereich erlegt werden kann. Bei den Grenzübergangsſtellen wird vom 80. Juli ab ein Zuſchlag von 50 7% erhoben. An Ausnahme⸗Vorſchriften ſind die folgenden vorgeſehen: Die Gebühr wird nicht erhoben: 1. Im kleinen Grenzverkehr im Rahmen der hierfür in paßtechniſcher Hinſicht durch zwiſchen⸗ ſtaatliche Vereinbarungen oder in anderer Weiſe ge⸗ troffenen Regelung. 2. Zum Zwecke der Auswamderung, wenn eine Beſcheinigung einer größeren Auswanderer⸗ beratungsſtelle vorliegt. 3. Auch ſoweit die Vorausſetzungen der Nr. 2 wicht vorliegen, zum Zwecke der Arbeitsaufnahme oder zur Erfüllung eines Dienſt⸗ oder Werkver⸗ trags im Ausland. 4. Von Perſonal von Tranportunternehmen, ſo z. B. Eiſenbahn, Poſt⸗, Schiffahrts⸗, Luftverkehrs⸗ und Kraftwagenbetrieben ſowie von Schlafwagen⸗, Speiſewagen⸗ und dergleichen Geſellſchaften, das in oder zur Ausübung ſeines Berufes die Grenze überſchreitet; das gleiche gilt in der gewerbsmäßig betriebenen Schiffahrt einſchließlich der Fiſcherei für die Schiffsbeſatzung, für die das Schiff führende Schiffseigner und für die ſie in die Schiffsbeſatzung üblicherweiſe begleitenden Familienangehörigen ſo⸗ wie die Lotſen; l 5. Bei Transporten von erholungsbedürf⸗ tigen Kindern unter 15 Jahren, ſoweit es ſich um Sammeltransporte handelt. In dieſem Falle wird die Gebühr von dem Begleitperſonal des Sam⸗ meltransports nicht erhoben. 6. Auf Reiſen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die zwar über ausländiſches Gebiet führen, aber in Deutſchland beginnen und enden, ſodern ſich der ein⸗ zelne Aufenthalt im Ausland außerhalb des benutz⸗ ten Verkehrsmittels nicht über 12 Stunden erſtreckt. Das gleiche gilt auch für Seereiſen ſofern der Schiffsgaſt an der ganzen Fahrt teilnimmt und von geringen Ausnahmen abgeſehen, auf dem Schiff übernachtet. 9. Von ſelbſtändigen Gewerbetreibenden und deren Angeſtellten, ſofern die zuſtändige Polizeibehörde nach Anhörung der Handelskammer beſcheinigt, daß es ſich um eine aus geſchäftlichen Gründen notwendige Reiſe handelt. 8. Von Reichs⸗ oder Staatsbedienſteten, die regel⸗ mäßig in oder zur Ausübung ihrer Dienſtobliegen⸗ heiten die Grenze überſchreiten müſſen. 9. Bei den Reiſen nach den abgetretenen Gebieten zum Beſuch von Angehörigen in dringenden Fällen, namentlich bei Krankheits⸗ und Todesfällen. 10. Von Patienten oder Zöglingen der deutſchen gemeinnützigen Anſtalten in der Schweiz(Krieger⸗ kurhaus, deutſche Heilſtätten und Friedericianum). Ueber die Beſchwerden gegen die Entſcheidung der Paßbehörden oder Paßnachſchaubehörden entſcheidet der Präſident des zuſtändigen Landesfinanzamts. Die Entſcheidung iſt endgültig Die Gebühr wird nicht erhoben für Reiſen, die vor Beginn des 22. Juli 1931 angetreten ſind, ſofern die Grenze bis zum Ablauf des 22. Juli 1931 über⸗ ſchritten wird. *** Keine Paßgebühr nach dem Saargebiet! Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 22. Juli. Die bei Erlaß der Durchführungsbeſtimmungen zweifelhafte Frage, ob die Auslandsreiſengebühr auch für das Saargebiet gelte, iſt heute nun endgül⸗ tig dahin entſchieden worden, daß das Saarland als deutſches Gebiet zu betrachten und demnach den Beſtimmungen der Notverordnung nicht un⸗ terworfen iſt. Die Verhandlungen des Reichs⸗ inanzminiſters Dietrich mit dem öſterrei chiſchen Geſandten Dr. Frank über eine Aenderung der Modalitäten für Oeſterreich dauern fort und ſcheinen keinen ungünſtigen Ver⸗ lauf zu verſprechen. Sollte der öſterreichif Vorſchlag, daß von Reichsdeutſchen, die von Oeſterreich aus ins Ausland gehen wollen, die Ab⸗ gabe von den öſterreichiſchen Grenzbehör⸗ den erhoben werden ſoll, ſich durchſetzen, ſo wird dieſe Regelung vermutlich auch für das Memel⸗ land und für Danzig getroffen werden. Damit wären dann der Notverordnung wenig⸗ ſtens die ſchlimmſten Giftzähne ausgebrochen. Befreiung von der Paßgebühr Die Handelskammer Mannheim kteilt uns mit: „Den eingehenden Bemühungen der Handels. kammern und anderen Stellen iſt es gelungen 15 den Durchführungsbeſtimmungen des Reichsfinanz⸗ miniſteriums zur Verordnung über die Erhebung einer Gebühr für Auslandsreiſen die Freiſtel⸗ lung von Geſchäftsreiſen ſelbſtändiger Gewerbetreibender und deren Angeſtell ten von der Paßgebühr durchzuſetzen. Zu dieſem Zweck benötigen die Antragſteller eine Beſchei⸗ nigung der Handelskammer aus der her⸗ vorgeht, daß es ſich um eine aus geſchäftlichen Grün⸗ den notwendige Reiſe handelt. Als Unterlagen ſind der Kammer Schriftſtücke vorzulegen, aus denen ſich unzweideutig die Not⸗ wendigkeit der Geſchäftsreiſe ergibt. Aufgrund der Beſcheinigung der Handelskammer bringt die Paß behörde im Reiſepaß einen entſprechenden Vermerk an.“ Englijche Kritik am Vorstoß unserer nationalen Opposition Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 22. Juli. Das Telegramm der„nationalen Oppoſition“ an Herrn Dr. Brüning iſt für jeden, der den ſach⸗ lichen Stand der Londoner Beratung kennt, im beſten Falle überflüſſig, im ſchlechteſten Falle aber eine empfindliche Störung in einer politi⸗ ſchen Situation, die für Deutſchland gar nicht ſo un⸗ günſtig ſteht. Es wird an anderer Stelle darüber berichtet, warum in den Kreditverhandlungen, die bis heute noch jede Stunde der Hauptbeteiligten aus⸗ gefüllt haben, ein Minimum von Politik mit im Spiele iſt. Um dies zu erreichen, hatte es keiner beſonderen Anſtrengung von deutſcher Seite bedurft, es hat ſich von ſelbſt daraus ergeben, daß die Ame⸗ rikaner und Engländer auf einer proptiſori⸗ ſchen und kurzfriſtigen Löſung der Kre⸗ ditfrage beſtanden. Deutſche„Aktivität“ hätte ihnen das nur erſchweren können und kann es aller⸗ dings noch erſchweren. Glücklicherweiſe hat das Telegramm der„nationalen Oppoſttion“ jedoch zu⸗ nächſt nicht das Aufſehen erregt, das auf einer poli⸗ tiſchen Konferenz die notwendige Folge geweſen wäre. Nichts deſto weniger muß man es als ein Meiſterwerk von Ungeſchicklichkeit be⸗ zeichnen, daß den Franzoſen dergleichen vorgeſetzt wird, genau in dem Augenblick, wo der Verlauf der finanziellen Verhandlungen ihnen eine einzigartige Gelegenheit gibt, ſich von einer unhaltbaren politi⸗ ſchen Poſttton zurückzuziehen. Die Verfaſſer des nationalen Telegramms irren ſich, wenn ſie glauben, den Amerikanern den Rücken zu ſtärken. Der erfolgreiche amerikaniſche Widerſpruch gegen jede Demütigung Deutſchlands ent⸗ ſpricht nicht dem Bedürfnis nach der deutſchen Rechtsoppoſition, ſondern der Pſychologie des amerikaniſchen Kapitaliſten, der ſein Geld nicht in einen Hexenkeſſel zu werfen wünſcht. Finanz und währungspolitiſche In⸗ tereſſen ſind auch in erſter Linie dafür verant⸗ wortlich, daß Eng land ſich politiſchen Zumutungen an Deutſchland energiſcher widerſetzt hat, als es eine Zeitlang möglich erſchien. Auch hier bedarf alſo niemand des Zuſpruchs der nationalen Oppoſition. Es ſind wahrhaftig nicht die Herren Hugenberg, Hitler und Seldte, denen zuliebe man ſich auch heute noch bemüht, mit Hilfe der Londoner Konſe renz Deutſchland nicht nur von dem finanziellen, ſondern auch von dem politiſchen Druck zu befreien, der auf ihm laſtet. Die„Times“ erinnern heute noch einmal an das Wort von 0 den ſozialen und politiſchen Unruheſymptomen in Macdonalds Eröffnungsrede: „Die lärmenden Kundgebungen Hitlers und ſeiner Gefolgſchaft“, ſo ſchreibt das Blatt,„ſind der Aus⸗ druck einer tiefgefühlten Unzufriedenheit von Millio⸗ nen von nüchternen und normalerweiſe ordentlichen Bürgern. Es iſt wirklich Zeit, daß ein Verſuch ge⸗ macht werde, die Beſchwerden Deutſchlands mit fe⸗ ſtem, aber unvoreingenommenen Sinn zu prüfen und ſich darüber klar zu werden, was daran begrün⸗ J det und was unbegründet iſt. Denn die Anſichten über Abrüſtung und Vertragsreviſion, die von den Extre⸗ miſten ſo roh zum Ausdruck gebracht werden, ſind nicht die Anſicht dieſes Teiles des deutſchen Volkes allein. Eine Unterſuchung und die Wiederaufrollung zu verſprechen, könnte viel dazu beitragen, die gegenwärtige Unzufriedenheit beizu⸗ legen. Sie iſt gewiß nicht ganz künſtlich, aber ſie genügt allein ſchon, um die volle Wiederherſtellung des Vertrauens in Deutſchland unmöglich zu machen. Die Reichskanzlerſchaft Dr. Brünings iſt heute eine Gewähr für die Mäßigung umd Loyalität der deutſchen Politik Es gehört zu den erfreulichen Zügen der kürzlichen Beſprechungen in Paris, daß Dr. Brüning und Herr Laval offenſichtlich eine Möglichkeit gefunden haben, die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen ihren beiden Ländern mit äußerſter Offenheit und Herzlich keit zu diskutieren. Wer kann ſagen, wann ſich noch einmal eine ſolche Gelegenheit wie die Londoner Kon⸗ ferenz ergeben wird, um über fundamentale Schwie⸗ rigkeiten zu ſprechen, die in Wirklichkeit jedermann wohl vertraut ſind?“ Um die Einberufung des badiſchen Landtags Die Landtagsfraktion der Deutſchen Staats⸗ partei Einberufung des Landtages, um zur Notverordnung und zum Spargutachten Stellung zu nehmen. Die Fraktion hält die Notverordnung aus politiſchen und ſozialen Gründen für untragbar Soll man der Wiſſenſchaft mißtrauen? Von Richard Gregory, ehem. Profeſſor der Aſtronomie an der Univerſität London Viele Mißverſtändniſſe herrſchen darüber, was wirklich bedeutet. In Sportkreiſen ſpricht man von einer Wiſſenſchaft heim Boxen, Golf, Kricket und Tennis. Wir leſen über die Produktions⸗, Handels⸗, Verkaufs⸗ und Sozialwiſſenſchaft. Politiſche Oekonomie wird als eine Wiſſenſchaft erklärt, die von der Erzeugung und Erhaltung des Volkswohlſtandes handelt, aber 7 die Zeit muß noch kommen, in der die Urſachen und Folgeerſcheinungen dieſer Wiſſenſchaft genau ſo klar dargelegt werden können, wie ſie es im Reich der Naturwiſſenſchaft ſind. Wenn man die Wiſſenſchaft im Dienſte der Induſtrie ausbeutet, ſo handelt man unrecht an deren einziges Ziel die Entdeckung neuer Wahrheiten iſt. Man verwechſelt ſolch einen Gelehrten mit dem Erfinder und Her⸗ ſteller, die aus ihren Entdeckungen Vorteile er⸗ zielen. Man grollt der Wiſſenſchaft, die für jede arbeitſparende Maſchine, wenn dieſe vielleicht auch vielen Menſchen Arbeit gegeben hat, verantwortlich ſein ſoll, und vergißt ganz den Unterſchied zwiſchen der Arbeit, die für das Fortſchreiten der Wiſſenſchaft die damit ſpäter gemacht wird. Die Wiſſenſchaft arbeitet ohne Rückſicht auf Gewinne. Man kann heute einen hochbegabten Wiſſenſchaftler mit dem Gehalt eines Straßenreini⸗ gers anſtellen, und da gibt es keine Vereinigung der wiſſenſchaftlichen Arbeiter, welche die Macht der Ge⸗ werkſchaften beſäße und einem ſolchen Mißſtand ab⸗ zuhelfen vermöchte. Die Annahme aber, daß Produktionsſtei⸗ gerung und Preisſenkung durch den Ge⸗ brauch von Maſchinen vielleicht zur geſteigerten ſcheint der Ein⸗ richtig wäre, führen würde, Wenn ſte Arbeitsnachfrage ſtändig zuzunehmen. Es ſcheint wirklich, daß die Maſchinen, welche die Produktion bekannter Waren verbilligen, zu einem gewiſſen Grade Arbeitsloſigkeit ſchaffen. Dieſer Fall liegt anders, als wenn es ſich um neue Entdeckungen handelte, die neuen Bedarf ſchaffen und Arbeit in Auſpruch nehmen; und das ſind die Entdeckungen, mit denen die Wiſſenſchaft ſehr nahe verbunden iſt. Beinahe vor hundert Jahren entdeckte Michael Fa⸗ raday den Urſprung der Magnet⸗Elektrizi⸗ tät, und ſeitdem hat ſich die ganze Elektrizitäts⸗ induſtrie entwickelt und Millionen von Arbeitern Beſchäftigung gegeben. Bevor etwas Neues benutzt werden kann, muß es erforſcht werden, die weſentlichen Forſchungen aber, auf die ſich dann neue Induſtrien aufbauen, ſind in den meiſten Fällen in wiſſenſchaftlichen La⸗ boratorien ausgeführt worden. Die Erzeugung von Stahl beſtimmte den Fortſchritt des Ma⸗ ſchinenbaus im 19. Jahrhundert und ſeine Entwick⸗ lung in den letzten Jahren. Seltene Grundſtoffe, deren Namen außerhalb des chemiſchen Laborato⸗ riums kaum bekannt waren, werden nun als we⸗ ſentliche Beſtandteile von Legierungen von höchſtem induſtriellem Wert benutzt. Nicht ein einziger die⸗ ſer Grundſtoffe wurde in Induſtrie⸗Laboratorien entdeckt, es iſt auch nicht übertrieben, zu ſagen, daß nicht einem einzigen irgend ein praktiſcher Wert zu⸗ gemeſſen wurde, als er entdeckt war. ö In den letzten zwanzig Jahren ſind viel mehr neue Metalle entdeckt und in den praktiſchen Ge⸗ brauch gebracht worden als in der ganzen früheren Zeit. Die Metalle, die man früher kannte, wa⸗ ren Kupfer, Bronze, Meſſing und Eiſen. Als Ste⸗ phenſon ſeine„Rakete“ haute, gebrauchte er dazu nur Guß⸗ und Schmiedeeiſen und ganz wenig Meſ⸗ ſing, während jetzt beim Bau einer modernen Loko⸗ motive Spezifikationen von 55 einzelnen Metallen verlangt werden. Beim Bau von Automobilen und Flugzeugen verdrängen die neuen Metallegierungen den Stahl und das Eiſen des verfloſſenen Jahr⸗ hunderts. Weder das Auto noch das Luftſchiff könnte ohne den Zündapparat funktionteren, deſſen weſentlicher Beſtandteil Wolframſtahl iſt. Das Wolfram wurde ſchon im Jahre 1785 entdeckt, doch hörte man ſehr wenig davon, bis ſich in den letz⸗ ten Jahren herausſtellte, daß ſeine Eigenſchaften von unerſetzlichem Wert für die Induſtrie ſind., In all dieſen Fällen hat die wiſſenſchaftliche Er⸗ findung zur Entſtehung von In duſtrien und ſomit zur Schaffung von Arbeitsmöglichkeit ge⸗ führt. Dazu kommt, daß ſie das Leben angenehmer geſtalteten. Man kann nicht ſagen, daß die Ein⸗ führung der drahtloſen Verbindung und des Rund⸗ funks etwas anderes als ein Segen für die Men⸗ ſchen iſt, oͤb man nun an S. O..⸗Signale eines ſin⸗ kenden Schiffes oder an die Programme, die täglich zur Belehrung und Unterhaltung von Millionen von Zuſchauern übertragen werden, denkt. Zur Zeit erfreuen ſich Millionen von Menſchen an den Früchten der Wiſſenſchaft, wenn ſie die Ra⸗ diowellen auffangen. Der Aether iſt voll von elektriſchen Strömen, die, wenn wir es wollen, in Muſik verwandelt werden können. Die Wiſſenſchaft iſt gleichfalls überall gegenwärtig und erwartet nur unſere Antwort auf ihren Ruf. Es iſt darum unſere Pflicht, die Macht, die wiſſenſchaftliche Forſchung in unſere Hände gelegt hat, für edle, ſoziale und gei⸗ ſtige Zwecke zu verwenden. Bayreuther Feſtſpiele 1931 Unter Toscaninis Leitung:„Tannhäuſer“ Es iſt keine Uebertreibung, zu ſagen, daß heuer im Schickſal Bayreuths ein ganz neuer Abſchnitt beginnt; denn zum erſten Male iſt die künſtleriſche Verantwortung über das Werk, das zuerſt von ſeinem Schöpfer ſelbſt betreut, dann in Jahrzehnte langer Arbeit von ſeiner Witwe in je⸗ dem Belang ſicher geſtellt und zuletzt von ſeinem Sohne gehütet wurde, ganz in fremde Hände über⸗ gegangen. Frau Winifred Wagner, der ihr Gatte ſchon vor Jahren die geſchäftliche Leitung übertrug, widmet ſich dieſer bekanntlich auch in Zukufft allein. Die Leiſtung des Dirigenten Tos cauini heißt: mit letzter Werktreue verbundene höchſte tech⸗ niſche Vollendung. Seine Wiedergabe wird auch den ſcheinbar nebenſächlichſten Vortragszeichen gerecht, und trotz der unbeſchreiblichen Peinlichkeit in der Herausarbeitung der Einzelheiten iſt ſeine Deutung der Partitur von wahrhaft griechiſchem„Enthuſias⸗ mus“ erfüllt. Natürlich hört man einen ſtark romaniſchen Tannhäuſer; denn auch ein Tos⸗ canini kann nicht aus ſeiner Haut heraus. Aber wenn mans nicht mit gehört, kann man ſich keine Vorſtellung von dem Klangrauſche etwa des Bac⸗ * chanals oder von der dramatiſchen Schlagkraft des zweiten Abſchluſſes machen. Neu beſetzt— wenigſtens für die Feſtteil⸗ nehmer, die immer dem erſten Zyklus beiwohnen— war die Titelrolle des Werkes mit Laurits Melchior. Sein Beſtes hat er immer wieder an den Kraftſtellen und in der Höhe zu vergeben; hier gewährt er mitunter geradezu beglückende und be⸗ geiſternde Augenblicke. Aber es iſt immer wieder zu bedauern, daß dem keine gleichwertigen Pianoſtellen und klangvolle Mittellage entſprechen, wie auch ſeine muſikaliſche Begabung nicht beſonders gefeſtigt er⸗ ſcheint. Doch bewegt ſich ſeine Darſtellung weiter auf aufſteigender Linie. Neu auch Anny Helm, die in Bayreuth ſchon als Braugäne hochgeſchätzte Sängerin, war in beſter ſtimmlicher Verfaſſung, hat auch die entſprechende Erſcheinung für ihre Rolle einzuſetzen, aber eine völlig überzeugende, unwibder⸗ ſtehliche Verführungskunſt eignet ihrem Weſen niht. Neu beſetzt ferner der Wolfram des mit ſamtenem Baßbariton begabten Gerhard Hüſch und Jos. Manowarda als trefflicher Landgraf. Die Eli⸗ ſabeth ſtellte wieder Maria Müller, die ihre herrliche Stimme mit bekannter Pflegſamkeit behan⸗ delt und ſich dem Seelenadel ihrer Rolle rührend hingibt. An Siegfried Wagners Inſzenierung waren keine weſentlichen Veränderungen feſtzu⸗ ſtellen; nur war für die Jagd des Landgrafen mit Recht eine kleinere Hundemeute als voriges Jahr eingeſetzt. Geringe choreographiſche Abtönungen gegen voriges Jahr ſah man in Rudolf von Labans Bacchanal. Das Gefühl wird man freilich auch heuer noch nicht ganz los, daß es die„Labaneſen“ zwar a glänzend, aber doch etwas zu äſthetiſch hin⸗ ellen. a 5 Die Zuhörerſchaft dankte mit begeiſtertem Beifall. Nach dem 2. und 3. Akte nahm er ſtürmiſche 1 an. 8 8 Eine rheiniſche Burg als Muſeum. Die zwiſchen Neuß und München⸗Gladbach⸗Rheydt gelegene Waſſer, burg Schloß Dyck, das Stammſchloß des Geſchlechts Salm⸗Reifferſcheidt, iſt geräumt worden. Das Schloß ſoll als Muſeum dem Publikum zugänglich gemacht werden. Die Handwaffenſammlung von Schloß Dyck zählt zu den bedeutendsten, die ſich in deutſchem Pri vatbeſitz befinden. fordert nunmehr gleichfalls die ſofortige 1 e e. ſeinet Aus⸗ Eillio⸗ lichen ch ge⸗ it ſe⸗ üfen grün⸗ über „find 'olkes lung die i 8 U ⸗ er ſie Lung achen, ng ung itik. lichen und inden ihren zlich⸗ noch Kon⸗ hwie⸗ mann ags at s⸗ 9 rtige nung Die u und tteil⸗ en— its r an hier be⸗. r zu ellen ſeine t er⸗ ettet Im, ätzte hat molle ider⸗ nicht. nem Jof. Eli⸗ ihre han⸗ rend rung ſtzu⸗ mit Jahr egen ans euer zwar hin⸗ ifall. men U. chen ſſer⸗ achts hloß tacht Pfuſch⸗ und Sch xtre⸗ Dyck Pri⸗ 1 55 Mittwoch, 22. Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Wie ein roter Faden zieht ſich die Klage durch 6 s, daß in der Jetztzeit und Inſtandſetzungen und ausgeführt wer⸗ cht als ſelbſtſtändige Unter⸗ en und ſich auch nicht um die men Invaliden verſicherung, rn. Dieſe Gelegen⸗ len Fällen jede Vor⸗ Preiſe niedriger als die eten Preiſe s regulären Hand⸗ n damit die Meinung der Billig⸗ zeiliche Anmeldung des Gewerbes jeder Verantwortung und g zu entziehen. ſtung des Handwerks mit euern und s gen Abgaben fördert die Schwarz⸗ Der Verbraucher ſchaltet den Handwerker ind bevorzugt die ſteuerfreie Schwarzarbeit. 5 Die überſt Die überſt Dieſe unlautere Konkurrenz muß zum Schutze des 1. inden werden, wenn der 1 laufen will, daß auf der euerquellen verſiegen und auf der 5 Wohlfahrt unterſtützte Schwarzarbeit ſich dehnt. Die Beſtimmungen der Ge⸗ werden umgangen. Die ſtaatlichen Behörden wurden in letzter Zeit durch die Organi⸗ ſationen des Handwerks auf die überhandnehmenden harzarbeiten aufmerkſam gemacht, nſo Gewerbeauſſichtsamt und Baugewerksberufs⸗ nehmen zu Leibe zu rücken. ö Ganz beſonders ſei aber darauf hingewieſen, daß gl, der Unfallverhütungsvorſchriften die größten häftigung eines Schwarzarbeiters, der nicht einer Berufsgenoſſenſchaft angehört bezw. angemeldet iſt, etwas, ſo hat letzten Endes der Auftraggeber für den Unfallſchaden aufzukommen. Vor der Entſcheidung, von wem notwendig gewordene Arbeiten ausgeführt werden, ſoll⸗ ten deshalb die Vor⸗ und Nachteile der Arbeitsausführung in eigener Regie ſtets ſorg⸗ fältig erwogen werden, damit nicht an der unrechten Stelle„geſpart“ wird. Beachtenswert ſind deshalb folgende Ausführungen in der Zeitſchrift„Aus Grundeigentum“, die ſich mit dem einleitenden Hinweis decken: „Infolge der„ſegensreichen“ Auswirkungen der Wohnungszwangswirtſchaft ſehen ſich oft die Haus⸗ eigentümer aus Sparſamkeitserwägungen heraus angeblich gezwungen, Reparaturarbeiten an ihren Häuſern in eigener Regie durch ſelbſt angenom⸗ mene Arbeiter ausführen zu laſſen. Die Eigen⸗ tümer wollen die notwendig gewordenen Reparatur⸗ arbeſten ſo billig wie irgend möglich durchführen laſſen, um mit den zur Verfügung ſtehenden Mit⸗ teln auszukommen. So werden gelegentlich Repara⸗ kür⸗ und ſonſtige Arbeiten an Elemente übertragen, die weder die erforderlichen Kenntniſſe und Fähig⸗ keiten beſitzen, noch überhaupt fachmänniſche Aus⸗ bildung genoſſen haben. Dazu kommen noch die Arbeitnehmer, die nach Schluß der geſetzlich vorge⸗ schriebenen Arbeitszeit oder am Sonntag Arbeit guf eigene Rechnung ausführen. Abgeſehen davon, daß es volkswirtſchaftlich zu hehauern ist, wenn hierdurch dem ebenfalls ſchwer um ſeine Exiſtenz ringenden Handwerkerſtand Ar⸗ beitsmöglichkeiten entzogen werden, erſcheint es üherhaupt zweifelhaft, ob bei der Ausführung in eigener Regie wirklich in allen Fällen weſentliche 5 Erſparniſſe erzielt werden! Der ſelbſtändige Hand⸗ berksmeiſter übernimmt mit der Arbeitsausführung auch eine Reihe von Pflichten, die bei der Eigenbau⸗ arbeit von dem Eigentümer ſelbſt zu tragen ſind, ohne daß er ſie bei der Koſtenberechnung berückſich⸗ tigt. Es ſind dies z. B. die Häftung für die Güte n W e N 8 2 D FSECHT SSO TZ VERLAG O. Mel S TER, WERDAU/ SA 8 . Er perbeugte ſich und ſthlenderte ſcheinbar plan⸗ los durch den Raum. Dann zat er wie gelangweilt an den Roulettetiſch. Da ging auch ſie wieder hin. Falk ſaß auf dem Platz des Herrn, der ſo unglaub⸗ lich gewonnen hatte. Als er Fanny bemerkte, erhob er ſich. „Der Glückspilz iſt mit ſeiner Beute davon. Am Stuhl hat's nicht gelegen, ich habe hier dauernd ver⸗ loßen. Wollen wir gehen?“ f „Verſuchen Sie es noch einmal.“ Er ſetzte 100 Franken auf drei. Der Schwarz⸗ haarige ſtand auf der anderen Seite, von einer Dame halb verdeckt. Man konnte ſeinen Arm nicht ſehen. Rien ne va plus.“ Drei! 2 600 l“ rief Fanny.„Jetzt 1000!“ 5 Falk warf tauſend Franken auf ſieben. Sieben gewann. 15 000, Herr Doktor! Wagen Sie mal den Höchſt⸗ Er legte 12000 auf Rot. 8 Zahl, Doktor! Da bekommen Sie das Sechsund⸗ dreißigfache.“ „Rien ne va plus.“ Rot, „12000 gewonnen. Jetzt aber Zahl!“ Falk ſchob ein Bündel Scheine auf dreizehn. 5„Unglückszahl!“ lachte Fanny.„Na, wir werden ſehen. Wieviel haben ſie geſetzt?“ „10 000.“ Dreizet f 5 ö 1955 96 Ateizehn! Man murde aufmerkſam. Falk ſtrich 360 000 Franken ein. Er geriet ins Fiebes und warf 12000 auf dreißig. „Rien ne va plus.“ Die Kugel rollte—— und fiel auf acht. Fanny ſah auf. Der Schwarze war verſchwunden. 5 eufel! Wenn man ſich mit Betrügern einließ, war man betrogen. Falk fene 1 R 8 Falk ſetzte wieder auf Rot. Schwarz gewann! Von — Stadtrat Hch. Schneider, Mannheim der geleiſteten Arbeit, die Haftung für Schäden, die bei oder durch die Arbeit entſtehen, die ſozialen Verſicherungen, Kranken⸗, Invaliden⸗ und Unfall⸗ verſicherung. Dieſe Aufwendungen treten meiſt erſt nach Beendigung der Arbeit in Erſcheinung. Der Eigentümer hat dann für eine oft nicht einmal fach⸗ gemäß ausgeführte Arbeit Zahlungen zu leiſten, mit denen er gar nicht gerechnet hat, die aber eine im Voranſchlag errechnete Erſparnis in das Gegenteil verwandeln. 5 Beſonders über die aus der reichsgeſetzlichen U verſicherung ſich ergebenden Pflichten 0 rſcht vielfach Unkenntnis, die erſt durch Heranziehung zur Prämienzahlung oder bei ſonſtiger Inanſpruchnahme des Eigentümers behoben wird. 9 Zur Vermeidung von Rechtsnachteilen ſei daher über die Unfallverſicherung bei Eigenbauarbeiten auf § 799 der Reichsverſicherungsordnung hingewieſen, wonach jeder Hauseigentümer, der Bauarbeiten in eigener Regie ausführt, die mehr als ſechs Arbeits⸗ tage in Anſpruch nehmen, verpflichtet iſt, ſpäteſtens drei Tage nach Ablauf jeden Monats einen Lohn⸗ nachweis auf den vorgeſchriebenen Vordrucken der Gemeindebehörde des Bauorts oder direkt der Bau⸗ gewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft einzureichen. Auf Grund des Lohnnachweiſes wird die Prämie berech⸗ net und eingezogen. Wird die Einreichung des Lohn⸗ nachweiſes unterlaſſen, ſo kann der Verpflichtete in Geloͤſtrafe bis zu 1000/ genommen werden. Der Lohnnachweis kann, wenn er nicht rechtzeitig oder nur unvollſtändig eingereicht wird, von Amtswegen aufgeſtellt oder ergänzt werden. Der Pflichtige kann durch Zwangsſtrafen zur Auskunftserteilung angehalten werden. Neben der Verpflichtung zur Zahlung der Eigenbauprämien trägt der Eigentümer der Berufsgenoſſenſchaft gegenüber auch die Verantwortung für die Beach⸗ tung der Unfallverhütungsvorſchriften. Dieſe Vor⸗ ſchriften regeln die für den Schutz der bei Bau⸗ arbeiten beſchäftigten Perſonen zu treffenden Maß⸗ nahmen, z. B. die Herſtellung und Sicherheit von Rüſtungen, Leitern, Abdeckungen, Sicherheitsleinen uſw. Auf die Befolgung der Unfallverhütungsvor⸗ ſchriften wird von der Berufsgenoſſenſchaft ſtreng geachtet, damit Unfälle nach Möglichkeit verhütet werden. Hauseigentümer, die Arbeiten in eigener Regie ohne das erforderliche Rüſt zeug ausführen laſſen, müſſen fühlbarer Beſtrafung gewärtig ſein, da der Geſetzgeber im Intereſſe eines wirkſamen Arbeiterſchutzes Geloͤſtrafen bis zu 10 000 Mark zu⸗ en Handwerk gegen Pfusch und Schwarzarbeit gelaſſen hat. Da es bei Eigenbauarbeiten ge⸗ rade an dem notwendigen oder ordnungsmäßigen Rüſtzeug oft mangelt, ſei auf dieſe Pflichten aus der reichsgeſetzlichen Unfallverſicherung nachdrücklich hin⸗ gewieſen. Unkenntnis ſchützt auch hier nicht vor Strafe. Falls durch Zuwiderhandlungen gegen die Unfall⸗ verhütungsvorſchriften oder Außerachtlaſſung der anerkannten Regeln der Baukunſt ein Unfall herbei⸗ geführt wird, kann der Auftraggeber von der Be⸗ rufsgenoſſenſchaft für ſämtliche Aufwendungen, welche aus Anlaß des Unfalles entſtanden ſind, in Anſpruch genommen werden; er läuft alſo Gefahr, noch jahrelang erhebliche Laſten an Unfallrenten zu tragen. Bei der Vergebung von Arbeiten an einen ſelbſtändigen Gewerbetreibenden ſind die aus der Unfallverſicherung ſich ergebenden Pflichten, ſowohl hinſichtlich der Beitrags⸗ Zahlung als auch der Verantwortung für die Befolgung der Unfallverhütungsvor⸗ ſchriften und der Haftung für ſchuldhaft her⸗ beigeftthrte Unfälle, von dem Unternehmer zu tragen. Und noch ein Wort. Beſonders im Handwerk und Gewerbe iſt eine drückende Not eingekehrt. Die Not wird aber noch dadurch erhöht, daß eine große Zahl der Kunden des Handwerks und Gewerbes die Rechnungen erſt nach langer Zeit bezahlen und damit nicht nur Betriebsmittel entziehen, ſondern auch den Lebensunterhalt erſchweren. Vielfach iſt es nicht die wirtſchaftliche Not, die viele mit der Zahlung im Rückſtand läßt, ſondern Nachläſſigkeit. Wieviel Arbeitsfreudigkeit wird dem Handwerk und Gewerbe entzogen und wie ſchwer wird dieſen Krei⸗ ſen der an ſich ſchon drückende und ſchwere Exiſtenz⸗ kampf. Viele Geſchäfte ſtehen ſtändig am Rande des wirtſchaftlichen Zuſammenbruches, nicht allein, weil die Beſchäftigung oder der Abſatz ſehr gering iſt, ſondern weil ihnen noch durch die wenigen Kunden das Betriebskapital durch ſäumige Zahlungen und Schwarz⸗ und Pfuſcharbeiten entzogen wird. An⸗ geſichts dieſer Notlage des Handwerks und Ge⸗ werbes muß jeder Einzelne ſich bewußt ſein, daß es ſeine moraliſche Pflicht iſt, das ſelbſtändige Hand⸗ werk und Gewerbe zu unterſtützen und vor allem deren Rechnungen ſofort zu bezahlen. Wenn die, die es angeht, vorſtehendes beachten, helfen ſie ein Stück an der Erleichterung des heute ſchweren Exiſtenz⸗ kampfes.“ Raffinierter Einbruch am hellen Tage Schmuckſachen im Werte von 3— 4000 M. und etwa 1000 M. Bargeld entwendet Am Sonntag nachmittag zwiſchen 5 und 6 Uhr wurde in eine Wohnung in der Oſtſtadt eingebro⸗ chen. Die Täter müſſen mit den Oertlichkeiten genau vertraut und auch über die Gewohnheiten der Be⸗ wohner vollkommen unterrichtet geweſen ſein. Sie drangen mit Hilfe eines Dietrichs durch die Korri⸗ dortüre in die Wohnung ein und wandten ſich ſo⸗ fort dem Schlafzimmer zu, in dem ſie verſchiedene Schubladen erbrachen. Eine Metallkaſſette von hrau⸗ ner Farbe nahmen ſie ſogar mit, weil ihnen die Oeffnung nicht gelang. Den Dieben fielen Schmuck⸗ ſachen im Werte von—4000 // und 8001000/ Bargeld in die Hände. Bei dem geſtohlenen Schmuck handelt es ſich um wertvolle Andenken. Der Beſtohlene hat deshalb für die Wiederbeſchaf⸗ fung oder für Mitteilungen, die dazu führen, eine anſehnliche Belohnung ausgeſetzt. Es wur⸗ den u. a. geſtohlen: 2 Herrenuhren mit goldener Kette, 1 Damenuhr mit Monogramm K. H. und ſchwarzem Armband, 1 Damenuhr mit langer gol⸗ „Ihre Glücksreihe iſt vorbei, Doktor.“ „Noch einmal!“ Er verlor 10 000. „Und noch einmal.“ Wieder zog der Croupier Falks Satz ein. „Sie dachten wohl, das geht ſo weiter? ſpottete Fanny. Er ſetzte abermals—— und verlor. Da gab er es auf. Mit einem Gewinn von 370 000 Franken verließen ſie das Kaſino. Falk war in glänzender Stimmung. Er war von Hauſe aus reich, ſehr reich ſogar. Trotz⸗ dem freute er ſich rieſig über ſeinen Gewinn. Sie ſchlenderten um das Kaſino herum in den Park. Hinter dem Mont Agel lugte der Mond hervor; ſchwarz hoben ſich die Umriſſe der Baumgruppen in den Himmel. Südländiſche Sträucher ſäumten den Weg. Glän⸗ zende Blätter blinkten. Blüten leuchteten im Dun⸗ keln. Kein Menſch war zu ſehen. „Fanny!“ kam es von ſeinen Lippen. er den Arm um ſie In der Nähe, hinter den Bäumen. rauſchte das Leiſe legte — Meer. Sie ſchritten über die breiten, kiesbeſtreuten Wege. Blumen ſchimmerten hell im Mondſchein oder ſchwebten dunkel im Grün. „Fanny,“ flüſterte er,„das mußte kommen. Ich habe es vom erſten Tage an gefühlt.“ Langſam wanderten ſie durch den Feengarten. Da tauchte der Schatten eines Gebäudes auf, Poſten ſchritten auf und ab. „Soldaten, Werner?“ „Gendarmerie des Fürſten von Monaco.“ „Wo ſind wir?“ „Bei der Kaſerne der Carabiniers.“ „Was für eine Nachbarſchaft!“ Die Fenſter des Hotels de Paris erſtrahlten. „Komm, Fanny!“ Sie gingen hinüber und traten in das Reſtaurant, Fanny mußte ein Eſſen aus lauter Leckerbiſſen zuſammenſtellen. Werner ſuchte den Wein aus. Die Gläſer klangen aneinander. Er trank— Champagner! Seine Grundſätze ſchienen vergeſſen! Fauny frohlockte. Er ließ ſich verführen, Schritt für Schritt. Lebe wohl, olympiſcher Sieg! 75 In Nizza rüſtete man zum Karneval. Leichtſinn war die Loſung. Luſt war das Feldgeſchrei, und der dener Kette, 1 Broſche mit blauem Saphir, 1 weiß⸗ goldene Nadel mit 1 Brillant, 1 goldener Ring mit 8 weißen Perlen und lila Edelſtein, 1 goldener Ring mit grünem Smaragd und 2 Brillanten, ein goldener Ehering, graviert M. H. 1905, 2 Ohrringe mit einer Perle und kleinen Brillanten, 1 Kollier mit 3 Brillanten, ſchwarz eingefaßt, 1 ſilberner An⸗ hänger, 1 kleiner weißer Skunks, 1 ſilberner Ser⸗ viettenring, innen gold, graviert A.., 4 Jubi⸗ läumsſtücke anläßlich des 50 jährigen Regierungs⸗ jubiläums des Großherzogs. * * Motorradfahrer erheblich verletzt. Auf der Fahrt durch die Straße zwiſchen Q 45 ſtieß geſtern nachmittag ein 25 Jahre alter Mechaniker mit ſeinem Motorrad an der Kreuzung R 4/ mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Durch den Anprall wurde der Motorradfahrer vom Rade geſchleudert, wobei er mit dem Kopf gegen die Scheibe der rechten Türe des Autos ſchlug. Er trug eine erhebliche Verletzung am linken Unterarm und eine Schulterquetſchung davon, die ſeine ſofortige Ver⸗ bringung nach dem Krankenhaus erforderlich machte, Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. 3. Seite/ Nummer 334 Abbau⸗Bilanz im VBankgewerbe Die Reichs fachgruppe Banken im DHB. teilt uns mit: Die Jahresberichte des Beamtenver⸗ ſicherungsvereins für das deutſche Bank⸗ und Bankiergewerbes a. G.(BV.) geben mit ihren Statiſtiken über die Alterszuſammenſetzung der Mitglieder und über die Verteilung d Mitglieder⸗ beſtandes auf die einzelnen Gehaltsgruppen eine genaue Einſicht in die Verhältniſſe des Bankgewer⸗ bes. Der letzte Geſchäftsbericht des BVV. für 1930 gibt 66 067 Verſicherte an(heute iſt die Zahl bereits kleiner, da bei vielen, die im Jahre 1930 abgebaut ſind, das Dienſtverhältnis bis zum Jahresſchluß lief). 5 Anfang 1928 betrug die Zahl der Verſicherten unter Einſchluß der jetzt in den BVV. aufgenomme⸗ nen Betriebe der Deutſchen Bank 71932. Während die Verminderung der Beſchäftigten des privaten Bankgewerbes in den letzten drei Jahren ſomit rund 5900 beträgt, überſchreiten die Abgänge der Ver⸗ ſicherten die Zahl von 20000. Man muß ſomit feſt⸗ ſtellen, daß 2½ mal ſoviel Angeſtellte in den Bank⸗ betrieben abgebaut wurden, als die Perſonalvermin⸗ derung unbedingt erforderte. Nach dieſer Feſtſtellung kann es nicht überraſchen, wenn eine Unterſuchung der Alterszuſammenſetzung ergibt, daß z. B. in den Jahren 1928 und 1929 die Zahl der Beſchäftigten unter 35 Jahren prozentual doch zunahm. Aus den Durchſchnittsgehältern der Verſicherungs⸗ Gehaltsklaſſen kann man die ungefähre Gehalts⸗ ſumme des privaken Bangewerbes für die einzelnen Geſchäftsjahre berechnen. Obwohl der Gehaltsabbau im Bankgewerbe ſich erſt im Geſchäftsbericht für das Jahr 1931 auswirkt, zeigt bereits die zu errechnende Geſamtgehaltsſumme für 1930 eine geringere Aus⸗ gabe als im Jahre 1928. Die Verteilung des Mit⸗ gliederbeſtandes auf die Gehaltsklaſſen in Prozenten ergibt: 1930: von 50 bis 100/ 7,3 v. H.(gegen 6,1 v. H. im Jahre 1928), von 100 bis 200, 17,5 (23,5) v.., von 200 bis 300/ 24,8(25,0) v.., von 300 bis 400/ 13,6(15,6) v.., zuſammen 63,3(70,2) v.., alſo keine weſentliche Verſchiebung. Von den 1770 Heilverfahren, die allein im Jahre 1930 durchgemacht wurden, entfallen 422 auf Nerven⸗ erkrankungen, 225 auf Lungenheilverfahren. Die ſtändig wachſende Zahl des Anteils der Heilverfah⸗ ren wegen Nervenerkrankungen ſpricht eine Sprache, die die Forderungen der Angeſtelltenverbände im Bankgewerbe auf tarifvertragliche Kürzung der Ar⸗ beitszeit für Angeſtellte an der Buchungsmaſchine nachdrücklichſt unterſtreicht. Das Anwachſen der Ruhegeldempfänger in jungen Jahren iſt ein deut⸗ liches Zeichen allzu ſtarker Arbeitsbeanſpruchung, denn 600 Ruhegeldempfänger hatten Ende 1930 noch nicht einmal das 40. Lebensjahr erreicht. 12067 Ruhegeldempfänger waren unter 55 Lebensjahren. Das iſt die Hälfte aller Ruhegeldempfänger über⸗ haupt. 25 * * Beitragsrückſtände bei den Krankenkaſſen. aus einer Bekanntmachung im Anzeigenteil der vor⸗ liegenden Nummer hervorgeht, ſind bei der Allge⸗ meinen Ortskrankenkaſſe in der letzten Zeit die Beitragsein nahmen erheblich zurückgegangen. Die ſäumigen Arbeitgeber werden deshalb dringend an die rechtzeitige Zahlung der Beiträge und an die zu erwartenden Nachteile bei Zahlungsverſäumnis erinnert. Bei den heutigen Verhältniſſen kann es nicht entſchuldigt werden, wenn Arbeitgeber mit den Sozialverſicherungsbeiträgen, die den Verſicherten zum größten Teil am Lohn gekürzt werden, im Rückſtand bleiben. Die pünktliche Bef⸗ tragszahlung iſt für die Krankenkaſſen zur Erfüllung ihrer Aufgaben dringend erforderlich. Es darf da⸗ her von jedem einſichtigen Arbeitgeber erwartet wer⸗ den, daß er ſeiner Beitragspflicht rechtzeitig nach⸗ kommt. Wie —— 70. Geburtstag. Am morgigen Donnerstag begehen Zollaſſiſtent Andreas Hör, Böckſtraße 9 und Schiffer Jakob Baſtian, Hafenſtraße 20, ihren 70. Geburtstag. 1 * Junger Alligator ausgeſtellt. In der zoologiſchen Handlung Emil Nullmeyer, Ng, 13b, iſt ein junger Alligator zu ſehen. Das prachtvolle Tier erfreut ſich allgemeiner Bewunderung. Mit der Ausſtellung der Selten⸗ hett iſt eine intereſſante Kleintierſchou von Vögeln, Fiſchen, Reptilien uſw. verbunden. Feind, den es zu beſiegen galt, war die Alltäglichkeit. Ein paar Schlachten hatte es ſchon gegeben: Kon⸗ fettiſchlachten unter dem ſtarren Schlaksblick des Herr⸗ ſchers. Jetzt rief er zu einem anderen Treffen, einem bunteren noch, wenn dies möglich war, einem reiz⸗ volleren und kultivierteren; zum Wettſtreit blumen⸗ geſchmückter Wagen, zur Blumenparade und zur Blumenſchlacht. In allen Gärtnereien, Autohallen und Wagen⸗ ſchuppen regten ſich fleißige Hände. Aus Körben und Kübeln ergoſſen ſich Fluten von Blumen. Geſchickte Finger flochten ſie zu Ketten und Blütengeweben und zauberten die nüchternen Fahrzeuge in Märchen⸗ weſen um. Auch Falk ließ einen Kraftwagen ſchmücken. Er ließ ihn in einen Roſentempel verwandeln. Fanny ſollte darin an ſeiner Seite thronen. Sie wanderten durch die Blumenplantagen. Wo⸗ gen von Duft umſpielten ſie. Farben lohten. Veil⸗ chenwieſen und Reſedaäcker ſchwängerten die Luft mit betäubendem Hauch. Tuberoſen und Nelken ſandten verſchwenderiſch ihren Wohlgeruch aus. Leuchtende Stücke voll Levkojen, Narziſſen, Margueriten, Ane⸗ monen löſten einander ab. Falk ſchritt mit Fanny hinter dem Gärtner her, der ſie durch ſeine Anlagen führte.„Was für Roſen wünſcht der Herr für den Wagen?“ Stolz wies er dabei auf die Roſenäcker. „Zwei Farben vielleicht,“ ſagte Falk. „Roſa Bourbon und gelbe Safrano, Monſieur?“ Fanny brach eine hellrote Blüte und hielt ſie ſpielend in der Hand.„Schön! Aber für meinen Geſchmack zu zart.“ „Eine Luiſe Odier, Madame.“ „Und dieſe ſcharlachrote?“ „Madame hat einen guten Blick. Die neueſte Sorte: Miſter Lindbergh.“ „Nach dem Ozeanflieger?“ „Ja, Madame.“ „Die nehmen wir. „Aber gewiß!“ „Und dazu, Doktor?“ „Ein leuchtendes Gelb.“ Falk deutete mit ſeinem Stock auf eine Reihe üppig blühender Marschal⸗Niel⸗ Roſen. „Monſieur verſteht ſich auf Farben.“ Der Gärt⸗ ner fügte die Lindbergh⸗Roſen und die goldgelben Haben Sie genug davon?“ Maréchal⸗Niel zu einem Strauße und überreichte ihn Fanny. Sie nahm ihn lächelnd. „Alſo gelbe Säulen und rotes Kuppeldach.“ Man beſprach die Einzelheiten. Daun gingen ſie zu ihrem Wagen. Schnell fuhr das leichte Ge⸗ fährt die glänzende Straße entlang. Sie ſprachen nicht. Ihre Blicke glitten über die Landſchaft, über Blumenfelder, Olivenhaine, Reb⸗ hügel. Die Berge ſtanden wie erſtarrte Wogen. In der Ferne blitzte der Spiegel des Meeres. Warum ſo ſchweigſam?“ fragte Fanny. Falk ſchrak auf. Eine Gedankenkette zerriß. „Fanny!“ Es ſollte ein Koſeruf ſein; aber es klang wie ein Seufzer. Sie ſah ihn verwundert an. ran haſt du gedacht?“ „An meine Arbeit. Die Blumenfelder ich ſchreibe an einer Studie über den Gartenbau— die Blumenfelder...“ „Was iſt mit den Blumenfeldern?“ „Ich hätte den Gärtner ausfragen ſollen. zeugung, Abſatz, Handel, Verdienſt. hierüber noch genau unterrichten.“ „Und nun beſchwerts dich, daß du es verſäumt haſt. Wenn es weiter nichts iſt..“ Sie lachte auf, ſie ließ ſich täuſchen! Die Blumen⸗ felder, die Arbeit waren nur zwei Glieder in Falks Gedankenreihe geweſen. Was ihn gequält hatte, waren Bilder, die wie aus Nebeln vor ihm aufſtiegen, Berlin, der Hörſagal, ſein Studierzimmer und plötz⸗ lich: Ria! Sie fuhren jetzt durch ein enges Tal, in dem ein Wildbach brauſte. An einem kleinen Haus mit moos⸗ hewachſenen Mauern drehte ſich ſpritzerumſprüht ein Rad. Eine Mühle hier oben? Ein Sägewerk? Es war nirgends Holz aufgeſtapelt. Falk rief den Kutſcher an. „Eine Oelmühle, Monſteur.“ „Die müſſen wir uns anſehen, Fanny.“ Er ließ halten. Sie ſtiegen ein Stück den Hang hinunter und überquerten auf ſchmaler Brücke den Bach. Eine alte Frau trat aus der Tür. „Antbine, des étrangers!“ Der Anton Gerufene, ein bärtiger Greis, offenbar ihr Mann, erſchien. Falk zog den Hut.„Sie ſind der Oelmühler, nicht wahr? Würden Sie ſo gut ſein und uns die Ein⸗ richtung der Oelmühle zeigen?“(Fortſetzung folgt) „Was iſt dir? Wo⸗ Er⸗ Ich muß mich 4. Seite/ Nummer 334 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Sparende Studenten m. Aus Heidelberg wird uns geſchrieben: In den leider eingegangenen„Fliegenden Blät⸗ tern“ alten Stils erſchien ſeinerzeit ein Bild, auf dem ein gewaltiger Volksauflauf zu ſehen war, an deſſen Spitze ſtolz ein Student ſchritt, dem die Menſchenmenge in höchſtem Erſtaunen, aber auch mit ſichtlicher Bewunderung folgte. Der Student befand ſich nämlich— etwas Niedageweſenes!— auf dem Wege zur Spa rkaſſe, wo er einen Pfennig einzahlen wollte! Heute gibt es Studenten, die Geld übrig behalten, nicht, dafür aber um ſo mehr, die ſparen müſſen und auch gründlich ſparen. Das Sommerſemeſter ſchließt mit dem letzten Juli. Seit Mitte des Monats wandern aber ſchon viele Studenten ab, um das Geld für einen halben Monat Aufenthalt in der Univerſitätsſtadt zu ſparen. Dabei mögen ja auch die Beſtimmungen der Notverordnungen be⸗ züglich des Geldͤverkehrs mitſpielen, es wurde aber auch ſchon im Winterſemeſter gemerkt, daß nicht wenig Studierende wochenlang vor dem offtziellen Schluß heimkehrten. 5 Dieſes Sparenmüſſen macht ſich aber auch im ge⸗ ſamten ſtudentiſchen Leben bemerkbar und es iſt gewiß ein gutes Zeichen, daß die akademiſche Jugend bereitwillig ſich einſchränkt, wenn dies zur Notwen⸗ digkeit geworden iſt. Heute erſcheint der Student im Bäckerladen und beim Metzger und kauft Brot und Wurſt, in anderen Läden ein Achtelchen Butter und Käſe ein. Das wäre früher aufgefallen, heute ver⸗ ſteht es ſich von ſelbſt. Die Zahl derer, die ſich ein „warmes“ Nachteſſen leiſten und leiſten können, wird immer geringer. Daß auch der Bierkonſum immer ſtärker zurückgeht, wird jeder Wirt, bei dem hauptſächlich Studenten verkehren, beſtätigen. Auch die Korporationen ſparen. Bezeichnend dafür iſt, daß, wie ſchon berich⸗ tet, die regelmäßig in die zweite Hälfte des Juli fallenden Stiftungsfeſte entweder ganz ausfallen oder in nur ſehr beſchränktem Rahmen, gewiſſer⸗ maßen„in aller Stille“ gefeiert werden. Nicht erſt ſeit geſtern ſind die früher namentlich bei Stiftungs⸗ feſten üblichen Auffahrten und„Chaiſenſpritzen“ faſt ganz verſchwunden. Und der„Doktorſchmaus“, den einſt der Student„ſchmeißen“ mußte und auch gerne ſchmiß, wenn er vor ſeinen Namen das Dr. ſetzen durfte, iſt auch legendär geworden. Daß, was ſehr zu begrüßen iſt, auch die Trinkſitten eine ganz erhebliche Milderung erfahren haben, iſt be⸗ kannt. Das bedeutſamſte und ehrendſte Zeichen aber für den Spar⸗ und damit den Erwerbsſinn des heutigen Akademikers aber iſt der Werksſtudent, der Studierende, der beſonders während der langen Herbſtferien jede auch noch ſo ſchwere und unge⸗ wohnte Arbeit auf ſich nimmt, um Mittel für das Weiterſtudium zu verdienen. So wie es in Heidel⸗ berg iſt, iſt es allerorts in deutſchen Landen, wo Hochſchulen ſind. ——— Aus Baden Heidelberger und Mannheimer Singtreffen * Strümpfelbrunn(bei Eberbach), 21. Juli. Am vergangenen Sonntag fand hier im Jugendheim das Singtreffen der Singkreiſe Heidelberg und Mannheim ſtatt. Es muß als etwas Schönes bezeichnet werden, wenn ſich junge Leute ohne Un⸗ terſchied des Standes und der Konfeſſion zu froher Gemeinſchaft zuſammenfinden, um das deutſche Lied zu pflegen. Als Wanderer kamen ſtie zu unſerem Odenwalddörfchen heraufgeſchritten. Es iſt nicht das erſtemal, daß die frohe Singſchar hier oben weilte. Aus Freude über den gemütlichen Aufenthalt wurde beſchloſſen, ſich alle vier Wochen hier zu treffen. Tödlicher Unglücksfall * Sandweiher(Amt Raſtatt), 22. Juli. Der 55 Jahre alte Landwirt Ullrich, Vater von ſieben Kindern, wurde heute vormittag, als er vom Felde nach Hauſe ging, beim Ueberqueren des Bahn⸗ körpers etwa 400 Meter oberhalb Haueneberſtein von einem herannahenden Zuge erfaßt und am Kopfe ſo ſchwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit ſt a r b. 0 Im Rhein ertrunken * Freiburg, 20. Juli. Eine junge Freiburgerin, die bei Rheinau(Elſaß) mit vielen andern im Rhein badete, wurde plötzlich von dex ſtarken Strömung mitgeriſſen. Ihr Bräutigam verſuchte ſie zu retten, doch ſchlang die mit dem Tode Ringende die Arme derart um ihren Retter, daß er in Gefahr geriet, mit unterzugehen. Bei den Bemühungen, ſich von der Umklammerung zu befreien, glitt das Mädchen ab und verſank in den Wellen, um nicht mehr zum Vorſchein zu kommen. Krankenkaſſe und Krankenſchein * Lahr, 22. Juli. Die Heranziehung der Kranken⸗ kaſſenmitglieder zu den Unkoſten hat nach dem bis⸗ herigen Ergebnis bei der Inanſpruchnahme der Krankenhauspflege keinen Rückgang, bei der des Arztes nur einen ſolchen von 7 v. H. gebracht. Da⸗ gegen wurden um rund 30 v. H. weniger Arz ⸗ nsien und Heilmittel beanſprucht. Der übermäßige Verbrauch und die Inanſpruchnahme der Verſiche⸗ rung bei jedem kleinen Unwohlſein wurden alſo eingedämmt. In allen ernſten Fällen iſt keine Be⸗ einträchtigung der Benützung der Krankenverſiche⸗ rung erfolgt. Der Kaſſenvorſtand hat mit Rückſicht auf dieſes günſtige Ergebnis beſchloſſen, vom 1. Aug. ab eine etwa 10proz. Senkung der Kranken⸗ berſicherungsbeiträge durchzuführen. Rück⸗ ſtändige Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung wer⸗ den acht Tage nach der Zahlungsaufforderung mit einem Zuſchlag in Höhe der Baukzinſen erhoben. Großes Schadenfeuer * Weiler(Amt Villingen), 22. Juli. ungeklärte Urſache, man vermutet Brandſtiftung, Hrach in dem Anweſen des Landwirts Wilhelm Hils Feuer aus, das Wohnhaus und Oekonomie⸗ gebäude vollſtändig einäſcherte. Der Schaden wird auf rund 16—18 000 Mark geſchätzt. * kr. Heidelberg, 20. Juli. Das den Heidelbergern ſchon lange verſprochene neue Fernſprechamt für Selbſtanſchluß ſoll nach einer Mitteilung der Handelskammer Wirklichkeit werden. Das neue Amt wird in der Sofienſtraße erbaut. Der Bauent⸗ wurf ſoll mit möglichſter Beſchleunigung ausge⸗ arbeitet werden. * Meckesheim, 22. Juli. Im Alter von faſt 54 Jahren ſtarb geſtern nach langem Leiden Fabrik⸗ direktor Clemens Ditzel, der Begründer der be⸗ kannten hieſigen Zündholz⸗ und Wichſefabrik. W. Rotenberg, 20. Juli. Bürgermeiſter Eugen Menges konnte geſtern auf 65 Jahre zurückblicken. Der überall geſchätzte Kommunalpolttiker erfreut ſich nſcht nur in unſerer Gemeinde allgemeiner Beliebt⸗ heit, ſondern auch über die Grenzen ſeines Heimat⸗ dorfes hinaus im ganzen Kreis Heidelberg, in dem er mehrere Jahre als Kreisrat tätig war. * Ballenberg(Bezirk Adelsheim), 18. Juli. Die⸗ ſer Tage wurde hier Altbürgermeiſter Joſef Schul z unter großer Anteilnahme des Ortes und von aus⸗ wärts zu Grabe getragen. Er hat ein Alter von 86 Jahren erreicht; davon fallen 41 Jahre auf ſeine Amtszeit als Bürgermeiſter. Gernsbach, 19. Juli. Bei der Bezirksſparkaſſe Gernsbach ſollen am Donnerstag 2000 Mark mehr einbezahlt als zurückverlangt worden ſein. Gewiß ein Zeichen dafür, daß die Spareinleger von Gernsbach Vernunft walten ließen. Auf noch Aus der Pfalz Die pfälziſche Zwiebelkrankheit * Ludwigshafen, 21. Juli. Das kataſtrophale Auftreten der Zwiebelkrankheit in der Südpfalz hatte einige Landtagsabgeordnete veranlaßt, die Staatsregierung zu bitten, dafür zu ſorgen, daß die erforderlichen Mittel für durchgreifende Maßnah⸗ men zur Bekämpfung des lings getroffen werden. In der Antwort des Verweſers des Landwirtſchaftsminiſteriums wird folgendes mitgeteilt: „Im erſten Drittel des Monats Juni 1931 mach⸗ ten ſich in den Zwiebelkulturen der Bezirke Landau und Germersheim Schädlinge bemerkbar. Die Blätter welkten ab, teilweiſe vertrockneten oder verfaulten die ganzen Pflanzen. Nach den Unter⸗ ſuchungen der Hauptſtelle für Pflanzenſchutz wurden die Schädlinge durch die Maden von Minier⸗ fliegen verurſacht, die bisher in Deutſchland in ſtarkem Umfange nicht auftraten und allem Anſchein nach durch ausländiſche Zwiebeln einge⸗ ſchleppt worden waren. Die Hauptſtelle für Pflanzenſchutz und die zu⸗ ſtändigen landwirtſchaftlichen Stellen haben die Entfernung und Verbrennung der befal⸗ lenen Blätter oder Pflanzen angeraten. Zur Verhinderung einer Schädigung durch die jetzt ſchon in den Boden gelangten Puppen muß ein aus⸗ reichender Fruchtwechſel in den nächſten Jah⸗ ren vorgeſehen werden. Die zuſtändigen Stellen werden das Auftreten der Schädlinge und deren planmäßige Bekämpfung weiter verfolgen. Die obli⸗ gatoriſche Bekämpfung der Schädlinge kommt erſt für das nächſte Jahr in Frage. ** —0— Ludwigshafen, 22. Juli. Eine 37jährige betrunkene Kellnerin, die ſich geſtern abend in den Rhein ſtürzen wollte, wurde von einer Po⸗ lizeipatrouille in Schutzhaft genommen.— Geſt o h⸗ len wurden in einem Pfarrhaus zu Mundenheim aus der Küche 30 Mark.— Von unbekannten Tätern wurden im Schlafzimmer der Vorſteherin des Jung⸗ geſellenheims der JG. Farbeninduſtrie eine Per⸗ lenhalskette, ferner eine Herren⸗ und Damen⸗ taſchenuhr entwendet. Was hören wir? Donnerstag, 23. Juli .05: Langenberg: Morgenkonzert. .30: Frankfurt: Frühkonzert des Soden. .30: Heilsberg: Frauenturnen. 10.00: Südfunk: Schallplottenkonzert. 12.00: Königswuſterhauſen: Schallplottenkonzert. Wolzer aus Opern und Operetten. 12.00: Frankfurt: Schallplattenkonzert. 12.20: Südfunk: Tanzmuſtk auf Schollplatten. 12.30: München: Mittagskonzert. 13.05: Langenberg: Mittagskonzert. 13.30: Heilsberg: Mittagskonzert. 15.30: Frankfurt: Stunde der Jugend. 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 16.00: Berlin: Unterhaltungsmuſik. 16.00: Heilsberg: Jugendſtunde. 16.20: München: Vom griechiſchen Feſtmahl bis zum Zeit⸗ alter der Empfindſamkeit. Vortrag mit Schallplatten. 16.30: Südfunk: Nachmittagskonzert. Mercadante, Boeche⸗ rini, Mendelsſohn uſw. 17.00: Langenberg: Veſperkonzert. 17.20: München: Veſperkonzert. Nicolai, Halevy, Beethoven uſw. 5 Die Muſik der 18.15: Südfunk: Aequator. 18.45: Berlin, Frankfurt, Heilsberg, Südfunk und Wien: Zweite Arbeiter⸗Olympiade: Aufmarſch der Nationen. 19.20: Frankfurt: Volkshochſchulheim Habertshof. Ein Mi⸗ krophonbericht. 19.35: München;: Unterhaltungskonzert. Waldteufel, Roſſini, 20.05: Langenberg: Sommerkonzert des Städt. Orcheſters Wuppertal. Tſchaikowſky, Lachner, Strauß uſw. 20.15: Wien: Alexander Krokauer. Eine Auswahl ſeiner ſchönſten und populärſten Wiener Lieder und Cou⸗ plets. 20.40: Südfunk: 4300 Meter gefallen..! Geſpräch mit der Fallſchirmſpringerin Heddy Schumann. 20.50: München: Komponiſten ſpielen ihre Werke. 21.10: Berlin:„Turandot“. Komödie von C. Gozzi. 21.25: Wien: Robert⸗Fuchs⸗Abend. 22.30: Südfunk: Kammermuſik. Brahms, Schumonn, Dvo⸗ rak uſw. 23.10: Südfunk: Tanzmuſik. 24.00: Langenberg: Nachtkonzert. Aus dem Ausland 12.40: Beromünſter: Orcheſterkonzert. : Straßburg: Schallplattenkonzert. : Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 17.30: Rom⸗Neapel: Vokal⸗ und Inſtrumentalkonzert. : Straßburg: Opern⸗Ouvertüren und Fantaſien. : Straßburg: Leichte Muſik. Beromünſter: Konzert des Radio⸗Orcheſters. 20.45: Straßburg: Konzert von der Orangerie. 21.00: Rom⸗Neapel: Sinfoniekonzert. 21.30: Prag: Klavierkonzert. 21.35: London⸗Daventry: Operettenkonzert. Kurorcheſters Bad Vortrag: Natur am Pflanzenſchäd⸗ Großer Springer. uns Schwimmerabend im Herſchelbad Ausgezeichnete Leiſtungen der Mannheimer Springer Mannheim war von jeher ein guter Boden für ſchwimm⸗ ſportliche Veranſtaltungen jeder Art, wenn auch ſolche in der letzten Zeit ſelten geworden ſind. Der verhältnismäßig gute Beſuch, den die Veranſtaltung am Dienstag abend im Herſchelbad fand, ſowie der lebhafte Beifall, der den Dar⸗ bietungen zuteil wurde, bewieſen erneut, daß das Intereſſe der Mannheimer groß und geben hoffentlich Veranlaſſung, daß in der nächſten Zeit wieder einmal ſchwimmſportliche Wettkämpfe größeren Formates in Mannheim abgehalten werden. 8 Veranlaſſung zu der Veranſtaltung gab der Anfang Auguſt in München ſtattſindende Internationale Springer⸗ tag, zu dem auch die Mannheimer Springer Bahn⸗ meyer, Merkel tzpoſt SV) und Boſſo(Schwimmver⸗ ein) eingeladen worden find. Zu den Rahmenkämpfen hatten ſich Schwimmer der Handelshochſchule, des T V18 46, ſowie des Polizei S zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Außerdem vervollſtändigten ein Schau⸗ und Kunſt⸗ ſchwimmen einiger Mitglieder des Poſtſportvereins das vielſeitige Programm. Die„traditionelle“ Verſpätung war zwar zu Beginn nicht zu verhindern, jedoch wurde man durch die überaus raſche Folge, in der ſich die zahlreichen Kämpfe abwickelten, wieder verſöhnt. In der einleitenden Lagenſtaffel trafen der Turnverein 1846 und die Handelshoch⸗ ſchule aufeinander. Die 4 Bahnen Rücken brachten nach anfänglicher Führung der Hochſchule die Turner um Hand⸗ ſchlag in Führung, jedoch entſchied bereits der Bruſtſchwim⸗ mer(8 Bahnen] das Rennen zugunſten der Handelshoch⸗ ſchule Nach einem 2 Bahnen ⸗Bruſtſchwim men einiger Damen des Poſt SV, ging man ſofort zum Sprin⸗ gen über. Die gebotenen Leiſtungen zeigten, daß in Mann⸗ heim gute Kräfte ſtecken, zum Teil waren ſie ganz hervor⸗ ragend. Sehr gut ſprang vor allem Merkel(Poſt), der durch die exakte Ausführung ſeiner Sprünge auffiel. Sehr ruhig und vor allem ſicher ſprang auch der Senior des Wettbewerbes Bahn meyer. Gut gefielen bei ihm vor allem ſeine verſchiedenen Hechtſprünge. Außerdem ſtarteten noch Henn und Ußmann, ſowie Frl. Ußmann vom Poſt SV, Gellert(Handelshochſchule, ſowie Volk und Kuchen bei ßer(Turnverein 1846), von denen beſon⸗ ders die beiden Turner durch ihre ſicheren Sprünge gefallen konnten. N Nach einem Streckentauchen einiger Damen und Herren des Poſt SV, folgte ein Kunſtſchwi mme n, bei dem Bahnmeyer und ſeine Tochter Gelegenheit hatten, zu zeigen, bis zu welcher Fertigkeit und Sicherheit man es im Waſſer bringen kann. Sehr intereſſant verlief die nach⸗ folgende Staffel über 10 mal 2 Bahnen ⸗Bru ſt, zu der Turnverein 1843, Polizei SV, Handelshochſchule und Poſt SWeantraten. Die Turner gewannen auf einem Vor⸗ ſprung von einer Bahnlänge vor Handelshochſchule, Poſt und Poltzei. Zwei junge Mädchen des Poſt SW zeigten daun einen Ausſchnitt aus der zum Erwerb des Lebens rettungsſcheines notwendigen Uebungen. Vollſtändig bekleidet ſprangen ſie ins Waſſer und zogen ſich dort aus, eine ſehr ſchwierige Letſtung. Anſchließend folgte der 2. Teil des Springens. Den Schluß der Veranſtaltung bildete ein Waſſer⸗ ballſpiel zwiſchen der Polizei und dem T W184. Die Poliziſten gingen zwar in Führung, dann ſetzte ſich je⸗ doch daß beſſere Zuſammenſpiel der Turner immer mehr durch, die in gleichmäßigen Abſtänden bis zur Pauſe 4 Tore ſchteßen konnten. Nach dem Wechſel ließen ſie etwas nach und verſuchten ſich zumeiſt in Weitſchüſſen, von denen noch ihr Ziel fanden, ſobaß der TB 1846 zum Schluß 71 Sieger blieb. E, H. Am den Aufſtieg zur Kreisliga im Ringen Lampertheim ſchlägt Sportv. 84 Mannheim 1219 Im Bezirk nterbaden⸗Pfalz haben die Kämpfe um den Aufſtieg in die Kreisliga begonnen. Von den beteiligten Vereinen: SpBg 84 Mannheim, Eiche Sand⸗ hofen, Spy 10 Heidelberg und Studi Lampertheim rücken die beiden Erſtplazierten auf, während die übrigen in der -Klaſſe verbleiben. Den erſten Kampf beſtritten in Lampertheim der dortige Stemm⸗ und Ringklub und die S ꝓ Vg 84 Monnheim. Gunkel⸗Lampertheim gelang es über⸗ raſchender Weiſe den Bezirksmeiſter Arth. Hammer⸗84 guf die Schultern zu legen und dadurch ſeiner Mannſchaft zum Sieg zu verhelfen. Die 84er werden ſich anſtrengen müſſen, wenn ſie nicht ins Hintertreffen geraten wollen. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Kettler⸗ Lampertheim— Hemeier⸗8g. Sieger Hemeier durch Eindrücken der Brücke in 15,50 Mi⸗ nuten Federgewicht: Hahl⸗Lampertheim— Huſer⸗84. Sie⸗ ger Hahl durch Ausheber in 11,20 Minuten.— Leicht⸗ gewicht: Hartmann⸗Lampertheim— Bender⸗84. Sieger Hartmann durch Schleuderer in 10,40 Minuten.— Welter⸗ gewicht: Abel⸗Lampertheim— Rettig⸗84. Sieger Rettig durch Eindrücken der Brücke in 11.05 Minuten.— Mittel⸗ gewicht: Gunkel⸗ Lampertheim— Arth. Hammer⸗84. Sieger Gunkel durch Ueberſtürzer in.25 Min.— Halbſchwer⸗ gewicht: Steſſan⸗Lampertheim— Schmitt⸗d4. Sieger Steffan durch Uebertragung in der Brücke in.15 Minuten. Schwergewicht: Hermann⸗Lampertheim— Alex Hammer⸗84. Sieger Hammer durch Eindrücken der Brücke in.55 Mi⸗ nuten. K. G. Deutſche Motorrad-Meiſterſchaft Der Stand nach den erſten drei Prüfungen Die deutſchen Motorrad⸗Straßenmeiſter werden bekannt⸗ lich durch Punktwertung in ſolgenden vier Rennen er⸗ mittelt: Eilenriede⸗Rennen in Hannover, Grillenburg⸗ Rennen,„Rund um Schotten“, und Schleizer Dreiecksren⸗ nen. Drei von dieſen Prüfungen ſind bereits erledigt, aber erſt in einer Klaſſe ſteht bisher der deutſche Meiſter ſeſt. Es iſt dies der Breslauer Werner Huth⸗ Nell, der ſich bei„Rund um Schotten“ bedauerlicherweiſe einen Armbruch zuzog. Er hat in der 500 Klaſſe bisher 10 Punkte errungen und kann von den beiden Nürnbergern Fleiſch⸗ mann⸗Triumph und Mühlbacher⸗Viktoria, die beide nur je vier Punkte haben, nicht mehr eingeholt werden, In der 1000er Klaſſe dürfte der Meiſterlitel an Rvoeſe⸗Düſſel⸗ dorf auf BMW fallen, der mit zehn Punkten vor Prelle⸗ Altenhagen auf BMW e mit ſieben, ſowie Rüttchen⸗Erkelenz auf NSu, Weyres⸗Aachen auf Horley⸗Davidſon und Jecker⸗ Aachen auf Harxley⸗Davidſon mit je fünf Punkten an der Spitze liegt. Ganz oſſen iſt der Ausgang in der Klaſſe bis 350 cem. in der ſich Schneider⸗Düſſeldorf auf Velo⸗ cette nach„Rund um Schotten“ mit acht Punkten an die Spitze geſetzt hat vor Looſ⸗ Godesberg auf Imperial und Ley⸗Nürnberg auf Triumph mit je ſieben, ſowie Tennig⸗ keit⸗Berlin auf Rudge⸗Witworth und Schminke⸗Godesberg gouf Imperia mit je fünf Punkten. Die Meiſterſchaft der 250er Klaſſe liegt zwiſchen Kahrmann⸗Fulda auf Herkules⸗ Jap mit zehn und Geiß⸗Pforzheim mit neun Punkten. Schrittmacher Krüger geſtorben Nach achttägigem Krankenlager iſt im Kölner Bürger⸗ boſpital der bekannte Schrittmacher Werner Krüger im 53. Lebensjahre in der Nacht zum Dienstag ſeinen am Montag voriger Woche bei einem Sturz auf der Köln⸗ Riehler⸗Radrennbahn erlittenen Verletzung erlegen. Be⸗ reits anfangs des Jahrhunderts war Krüger als Schritt⸗ macher tätig und hatte im Laufe der Jahre ſeiner Tätig⸗ keit zahlreiche Erfolge zu verzeichnen. So im Jahre 1903, wo er den Schweizer Audemars in Kopenhagen zur Welt⸗ meiſterſchaft der Amateur⸗Steher führte. Von bekannten Rennfahren hatte der Berliner Appelhaus, Stellbrink, Janke. Wegmann, Sauer, Sawall und Krewer an der den beiden Wingerten ſeiner Frau 1200 Portu⸗ Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags Mittwoch, 22. Juli 1991 — Erich Möller Weltmeiſter 5 deckung und erreichte hinter ihm ſeine den letzten Jahren betätigte ſich der Veranſtalter und leitete einige Zeit die Berliner Olympia. bahn und die Breslauer Sportarena in der Jahrhundert, Rolle. Auch war ſeine erſten Erfolge, 9 Verſtorbene auch alz halle. Wie Adolf Schön den Unfall ſah „Es war keine angenehme Situation, als ich im erſten Lauf des Kölner Rennens in der Vorwoche gewahrke daß der neben meinem Schrittmacher Gedamke liegende Thollembeek ſich in deſſen Fußraſter verfing. Der Bel⸗ gier begann zu ſchreien, in demſelben Moment gerieten auch ſchon die Motoren von Gedamke und Krüger zu⸗ ſammen. Beide kamen, ebenſo wie Thollembeek, zu Fall während ich, der ich das Unglück zuerſt kommen ſah, gegen die Barriere ſchwenkte. Da Krügers Motor nach oben flog, kam ich nicht mehr vorbei und ſtürzte gleichfalls mein rechter Unterarm ſchlug dabei gegen eine Stütze der Umwehrung. An dem Unfall trug mein Schrittmacher Ge d amke keine Schuld, fuhr er doch genau auf dem ſchwarzen Strich. Zudem war Krüger mit Thollembeek ſchon falt an uns vorbei, Gedamke hätte ſomit von unten in ihn hineinfahren müſſen. Ich habe das Gefühl, daß bei ber Unebenheit der Kölner Bahn, Thollembeek in ein Loch ge. riet und ſo nach unten gegen Gedamke getragen wurde“ Dies iſt die Anſicht Adolfs Schön, der, wie bereits ge⸗ meldet, das Kölner Krankenhaus ſchon verlaſſen bat Schön hat bei dem Sturz das rechte Handgelenk gebrochen, ferner ſchmerzhafte Wunden an der Hand davongetragen. Mit dieſen Verletzungen iſt die Teilnahme Schöns an 00 deutſchen Stehermeiſterſchaft, die am 7. und 9. Auguſt in Elberfeld ſtattfindet, fraglich, da nach dem Gutachten des Arztes die Heilung vier Wochen beanſpruchk. Es dürſte wohl Ende Auguſt werden, ehe ſich Schön wieder jn del Sattel begeben kann. Gerichtszeitung Das Gegenteil erreicht Wegen einer ungemein rohen Tat war der 54 Jahre alte Winzer Jakob Funk aus Hambach vom Schöffengericht Neuſtadt am 5. Juli 1931 zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt worden. Er holte in gieſerrebſtöcke am Boden abgeſchnitten ſo daß die Weinberge völlig vernichtet waren. In der Verhandlung vor der Strafkammer Franken⸗ thal bezeichnete der Staatsanwalt es als eine Drei⸗ ſtigkeit des Angeklagten, gegen dieſes, in Anbetracht der bodenloſen Gemeinheit der Tat, noch zu niedrige Urteil Berufung einzulegen. Das Gericht verwarf nach kurzer Beratung die Berufung des Angeklagten und verſagte ihm auch die Anrechnung der ſeit 5. Mai erlittenen Unterſuchungshaft auf die Strafe, K 8. Zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Durch rechtskräftiges Urteil des Schwurgerichts Tübin⸗ gen vom 12. Dezember v. J. iſt der Goldarbeiter Adolf Staib aus Pforzheim⸗Brötzingen wegen Mordes zum Tode verurteilt worden. Staib hatte am 4. Oktober 1930 in Birkenfeld(Oberamt Neuenbürg) ſein nicht ganz drei Jahre altes unehe⸗ liches Kind mit arſenikhaltigen Pralinen ver⸗ giftet. Der württembergiſche Staatspräſident hat die Todesſtrafe im Wege der Gnade in lebensläng⸗ liches Zuchthaus umgewandelt. Vorausſage für Donnerstag, den 23. Juli: Heiter, trocken und wärmer bei ſchwacher Luftbewegung Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe See ae 3 Wind 3 höh. br S 8 8 5—I Wei n in d 88 8 Sens mich. Stärke Wertheim 151— 12 17 9 ſtin— bedeckt Nönigsſtuhl 563 767,9 11 183 8 S leicht bedeckt Kar sruhe 120 768.3 18 18 11 SW leicht wolkig Bao. ⸗Bad 2137885 12 19 6 Neo leicht bedeckt Villingen 7127703 7 14 4 PNW/ leicht heiter St. Blaſien 780— 6 14 2., leicht beiter Badenweil. 422 769,8 11 17 8 S/ leicht wolk nlos Feldbg. Hof 1275 641.9 4 6 3 ſtill 5 heiter Bad. Dürrh. 701 8 14 2 W. leicht helter Die Ausbreitung hohen Druckes über dem Feſt⸗ land hat uns Beſſerung des Wetters gebracht. Ge: ſtern traten noch einzelne Regenſchauer auf, deren Ergiebigkeit aber bei weitem nicht an die Nieder⸗ ſchläge der letzten Tage reichte. Die Tempera; turen liegen vorerſt noch ſehr tief(nachts 8 bis 10 Grad), werden jedoch infolge Einſtrahlung nun⸗ mehr anſteigen. Zwiſchen Island und England iſt eine neue atlantiſche Zyklone herangezogen, die unſer Gebiet aber vorerſt nicht erfaſſen wird. Unter dem Einfluß des kontinentalen Hochs wird vielmehr das ein⸗ getretene trockene Wetter, das für die Ernte beſon⸗ ders nach der verfloſſenen Regenperiode wichtig iſt, noch anhalten. Reiſewetter In Südweſtdeutſchland hat das Wetter heute auf⸗ geheitert; die Niederſchläge beſchränken ſich gegen⸗ wärtig auf Norddeutſchland, wo noch unbeſtändiges Wetter herrſcht. Im allgemeinen iſt es noch kühl und zum Teil windig, doch werden die Temperatu⸗ ren jetzt anſteigen. 5 Flugwetter 5 Die Wetterlage hat ſich gebeſſert. In Höhen bis zu 2000 Meter iſt jetzt Rückdrehen der Winde nach Südweſt bis Süd unter gleichzeitigem Abflauen zu erwarten. Im Südweſten des Reiches iſt es ferner zu durchgreifender Aufheiterung gekommen, die ſich im Laufe des heutigen Tages nach Oſten erweitern wird. Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Rhein(in Mannheim) 16 Grad, Rhein(bei Rappenwörth) 17 Grad, Bodenſee(bei Konſtanz) 15 Grad. r—T—————— 2 2 Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Polktik: 5. A. Meißner Feuilleton: Dr. Steeg 5 Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Soo u. Vermiſchtes: Willy Müller„ Handelsteil; Kurt Ehmer ⸗ 9 70 5 und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche 755 zeilungen Jatob Faude, fämtlich in Mannheim— Hera Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manundeim, R 1,—6 5 Für unverlangte Be'träge leine Gewähr— Rückſendung erfolgt nut del Rückporto 5 5 , SS e Enl⸗ e. In uch alz ympia, under, amke varzen n faſt in iht el der och ge. urde.“ its ge⸗ 1 hat, zeitet begen Staſh ramt nehe⸗ Ver⸗ hat läng⸗ efab Sport erich Mit⸗ geber itung ir bel HAN Mittwoch, 22. Juli 1931 ELS Humboloͤt-Deutz Moloren 4 v. H. Dividende Wie wir zuverläſſig erfahren, iſt bei der Humboldt⸗Deutz⸗ motoren⸗Ac. in Kölu(Klöckner⸗Konzern) für das mit dem 30. Juni beendete Geſchäftsjahr mit einer Dividende von 4 v. H. auf das AK von 28 Mill. 1 zu rechnen. Der Ge⸗ ſchäftsgang war bei der Geſellſchaft im abgelaufenen Ge⸗ schäftsjahr im allgemeinen noch befriedigend. Für das ge⸗ drückte Inlandgeſchäft bot das Exportgeſchäft einen gewiſſen Ausgleich. Die im Vorjahre vorgenommene Verſchmelzung ber drei Werke Maſchinenbauanſtalt Humboldt, Motoren⸗ fabrik Deutz AG. und Motorenfabrik Oberurſel hat ſich be⸗ kits im erſten Jahre, für das nun 4 v. H. Dividende aus⸗ geſchüttet werden ſoll, günſtig ausgewirkt. Im Vorjahre verteilten bekanntlich nach Verrechnung innerhalb der In⸗ tereſſengemeinſchaften Humboldt und 5 Deutz je 5 und die Motorenſabrik Oberurſel 10 v. H. Dividende. Der augen⸗ blickliche Geſchäftsgang bei dem Unternehmen iſt nicht un⸗ befriedigend. Durch die in der letzten Zett erfolgte teil⸗ seife Uebernahme der Fabrikation von Oberurſel und eine verſtärkte Auftragserteilung ſeitens des Klöckner⸗Konzerns hat ſich die Beſchäftigung des Kölner Werkes gehoben, ſo⸗ daß rund 200 Mann neueingeſtellt werden konnten. 8* Rheiniſche Zweigniederlaſſung der Deutſchen Giro⸗ zentrale errichtet. Der Plan der Gründung einer Rhei⸗ niſchen Girozentrale iſt nunmehr verwirklicht worden. Da infolge der Schwierigkeiten bei der Landes⸗ bank der Rheinprovinz die Verrechnung der Sparkaſſen mit dieſem Inſtttut nicht mehr vorgenommen werden kann, hat ch bie Deutſche Girozentrale in Berlin ent⸗ ſchloſſen, eine Zweigniederlaſſung mit dem Sitz in Köhn einzurichten. Dieſem Inſtitut iſt zur Aufgabe geſtellt, den Geld⸗ und Ueberweiſungsverkehr für die Spar⸗ kaſſen zu regulieren. Daneben dürfen Geſchäfte mit priva⸗ len Kunden nicht ausgeübt werden. Mit der Einrichtung der Filiale wird ſchon in dieſen Tagen begonnen. Die Landesbank der Provinz Weſtfalen beab⸗ ſichtigt vorerſt nicht, ein ähnliches Inſtitut einzurichten, da man hier keine Privatgeſchäfte gepflogen hat. Die Landes⸗ bank der Rheinprovinz wird ſich in Zukunft nur noch mit dem Kommunal⸗ und Realkreditgeſchäft befaſſen. * Weſtdeutſche Bodenkreditanſtalt in Köln. Das Inſtitut hat nun ebenfalls der Stadt Düſſeldorf ein Darlehen von 2 Mit.„“ zur Abdeckung kurzfriſtiger Verbindlichkeiten zu günſtigen Bedingungen gewährt. * Gewerbebank embcß. in Sangerhauſen ſchlägt gjähr. Moratorium vor. Die Gewerbebank e GmbH., Sanger⸗ haufen, die am 9. Juni die Zahlungen eingeſtellt hat und zunächſt das gerichtliche Vergleichsverfahren beantragte, . ſchlägt jetzt ihren Gläubigern vor, einen außergerichtlichen Vergleich durchzuführen. Dieſer ſoll in einem gjährigen ö Moratorium mit 100proz. Auszahlung ohne Zinsver⸗ gütung beſtehen. Die Hauptgläubigerin, die Zentralbank Mitteldeutſcher Genoſſenſchaften e mbH. in Halle, hat dieſem Vorſchlag zugeſtimmt. Die Giroverbindlichkeiten der Bank belgufen ſich auf 217 786. In der letzten 5 Hauptverſammlung war zur Abwendung von Schwierig⸗ . keiten eine Erhöhung der Geſchäftsanteile von 300 auf N 900„ beſchloſſen worden. Die Kapitalerhöhung iſt jedoch bisher nur durchgeführt worden. Halbierle Jorb⸗Erzeugung im 1. Halbjahr Wie aus Newyork gemeldet wird, iſt die Automobil⸗ erzeugung der Ford Motor⸗Compauy im Juni auf etwas unter 90 000 Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen geſunken gegen 10 00% Wagen im Mai, 118 000 Wagen im April und 174000 Stück im gleichen Monat des Vorjahres. In der erſten Hälfte dieſes Jahres haben die Fordwerke . insgeſamt 588 000 Automobile hergeſtellt. Die Erzeugung des Konzerns hat ſomit gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine Abnahme um 450 000 Wagen oder 357 1 g. und gegenüber der Rekorderzeugung des erſten 1 Halbjahres 1920 einen Rückgang um 551000 Wagen oder 50% v. H. aufzuweiſen. Vergleichsweiſe ſei erwähnt, daß die geſamte Automobilerzeugung Amerikas, die einſchließ⸗ lich Kongdas für das erſte Halbjahr 1931 mit 1,68 Mill. Vagen verauſchlagt wird, gegen 2,31 Mill. Stück im erſten Halbfahr 1980 und 3,38 Mill. im erſten Halbjahr 1929, gegenüber dem Vorfahr um rund 30 v. H. ünd im Vergleich zu 1929 um 52 v. H. zurückgegangen iſt. r in ganz geringem Umfange Stillegung der Dillinger Hütte.(Eig. Dr.] Die Helegſchaft der Dillinger Hüttenwerke hat geſtern vor⸗ Mittag, nachdem die zwiſchen dem Arbeiterausſchuß und der Direktion geführten Lohn verhond lungen nega⸗ zin verlaufen waren, die Arbeitsſtätte ver laſ⸗ 5 ſen. Die Direktion ſtellte ihrerſeits einen Termin zur Piederoufnahme der Arbeit, der ober von der Arbeiter⸗ ſchaft nicht beachtet wurde. Darauf wurde durch einen An⸗ ſchlag bekannt gegeben, daß der Betrieb des Werkes his guf weiteres unterbrochen werden müſſe. Von dieſer Maßnohme wurden über 5000 Arbeiter be⸗ lrhffen. Der Bürgermeiſter von Dillingen ſowte der Land⸗ rot hahem ſofort ihre Vermittlung angeboten. O Die Wicking⸗Verhandlungen.(Eig. Dr.) Wie wir er⸗ hren, finden augenblicklich Verhandlungen zwiſchen Wik⸗ ling und Dyckerhoff über das Fuſtonsprofekt ſtatk. Bisher eine Einigung über die Bewertungsgrundlage von ö Bicking immer moch nicht erreicht, von der aber die Fuſſon letzten Endes abhängt. Die weitergehenden Kom⸗ Hinationen über eine breitere Fuſionsgrundlage durch Gin⸗ beziehung des füd⸗oſtdeutſchen Zementblocks ſind dem Ver⸗ nehmen nach gegenſtandsloß. Der Vergbau Im Steinkohleubergbau des Ruhrbezirks wurden im Juni insgeſamt in 24,79 Arbeitstagen 6 939 948 Tonnen Kohle gefördert gegen 6 862 243 To. in 24 Arbeits⸗ zagen im Mai 1991 und 8 178 334 To. in 23,60 Arbeitstagen im Juni 1030. Arbeitstäglich betrug die Kohlen⸗ förderung 279 949 To. gegen 285 927 To. im Mai und 346 540 Tonnen im Juni 1930. Die Kokserzeugung ſtellte c auf 1 87g 100 To.(täglich 52 437 To.), im Mai 1931 auf 1658 702(40 958) To, und 2 236 893(74 563) To. im Juni 0. Die Brikettherſtellung hat 240 218 To. betragen lar⸗ beltstäglich 9 690 To.) gegen 244 954(10 206) To. im Mai zal und 282 123(0 836) To. im Juni 1930. Die Beſtände der Zechen an Kohle, Koks und Preßkohle ſtellten ſich Ende „Junf auf rund 10,21 Mill. To. gegen 10,30 Mill. To. Ende at, Hierzu kommen noch die Syndikatsläger in Höhe von 9 Mill. Tonnen. Die Geſamtzahl der Arbeiter ſtellte ſich Ende Jun auf 251 792 gegen 257 111 Ende Mai 1931 und 385 690 Ende Zuni 1930. Die Zahl der Feterſchichten wegen Ab⸗ ſatzmangels belief ſich nach vorläufiger Ermittlung auf 10 464 000. Das entſoricht etwa 3, Feierſchichten auf Mann der Geſamtbelegſchaft. 10 In Weſt⸗Oberſchleſien betrug die Steinkohlen⸗ lütderung bet 24,5 Arbeitstagen 1257 905 To oder arbeits⸗ kala 5 ges To, gegenüber 1 243 625 To. vder 51818 To. mn Mal bei 24 Arbeitstagen. . lein Braunkohlenbergbau Mitteldeutſch⸗ 5 an ds betrug die Zahl der Arbeitstage 26 gegen 24 im gat 2 im Juni 1930, die Rohkohlenfarderung a 39, To gegen 6 717 599 bezw. 7 820 365 To. arbeits⸗ glich 2s 101 To. gegen 279 900 To. bezw. 325 840 To., die 126 gaherſellung 2325 10) To gegen 1 808 267 To. bezw. 5 88 To. arbeitstäglich 85 583 To gegen 75 344 To. bzw. kwoßlenſe Auch im Gebiete des Ofterbiſchen Braun⸗ neisnſondikats zeigte ſich in Auswirkung des Sommer⸗ 5 programms eine weſentliche Beſſerung der Ab⸗ i de, die vor allem auf die von der Landwirtſchaft und geringerem Umfange dem Handel in Angriff genommene den zurückzuführen war. Eine nenenswerte Be⸗ 1 eindeckung ſeſtens der Verbraucher, die im Intereſſe ſuſßen aozekkigen und geordneten Verſorgung mit Brenn⸗ Das wünſchenswert wäre, hat immer noch nicht eingeſetzt. Induſtriegeſchäft war weiterhin recht ſchwach. 1 rheiniſchen Braunkohlenrevter betrug Vinhablenörderung 3677 969 To, gegen z 400 162 To. bezw. bez 4, Do, arbeitstäglich 147110 To gegen 145 423 To. w. 161303 To., die Brikettherſtellung 938 181 To. gegen erhaltung der Die Rohſtoffe nach der Hoover-Hauſſe Noch kein Gleichgewichtszuſtand der Märkte Die Erholung, die auf die Hoover⸗Botſchaft hin auf den internationalen Warenmärkten in der dritten Juni⸗ dekade Platz gegriffen und namentlich auf dem Baumwoll-, Rohſeiden⸗, Kammzug⸗ und ſämtlichen Neumetallmärkten einen ſtarken ſpekulativen Einſchlag gehabt hatte, hat ziem⸗ lich ſchnell wieder einer gewiſſen Ernüchterung weichen müſſen. Das hängt einmal damit zuſammen, daß der Hoover⸗Plan in den Pariſer Verhandlungen eine nicht un⸗ weſentliche Verwäſſerung erfahren hat, und daß die Hoover⸗ ſche Aktion wohl das Schlimmſte für den Augenblick ver⸗ hütet hat, daß ſich jedoch eine Perſpektive für die weitere Zukunft nicht zuletzt wegen der ſtark divergierenden welt⸗ politiſchen Faktoren noch nicht gewinnen läßt. Sodann bleibt abzuwarten, in welchem Maße die bislang wirkſamen depreſſiven Kräfte weiter hervortreten werden. Es ſei in dieſem Zuſammenhang nur an die weiter geſtiegene Kapi⸗ talarmut in der mittelenropäiſchen Wirkſchaft erinnert. Es ſei ſerner auf die immer noch nachlaſſende wirtſchaftliche Aktivität in den Vereinigten Staaten(zum Beiſpiel in der Automobil⸗ und in der Stahlinduſtrie) hingewieſen. Als ſaiſonmäßig ungünſtige Momente ſind ferner die ſom⸗ merliche Geſchäftsſtille ſowie die näherrückenden Ernten zu verzeichnen, die die Preisbildung von jeher ungünſtig zu beeinfluſſen pflegen. Der Konſum, der trotz mehrfacher Hinweiſe das niedrige Preisniveau um die Mai⸗Juniwende kaum zu An⸗ ſchaffungen ausgenutzt hatte, ging gerade in dem Augen- blick zur teilweiſen Aufüllung ſeiner gelichteten Beſtände über, als durch die Einzwängung der Baiſſe⸗Operateure auf verſchiedenen Terminmärkten ein in den wirtſchaftlichen Verhältniſſen keineswegs begründeter Preisauftrieb im Gange war Die Folge war eine Verſchlechterung der poſi⸗ tionstechniſchen Lage, eine nach den vorausgegangenen forcierten Anſchaffungen wiederum auftretende Kaufunluſt und eine Belaſtung der Märkte durch ſpekulative Hauſſe⸗ Engagements, welch letztere im Falle einer zunächſt an⸗ haltenden rückläufigen Tendenz raſche Liquidierung zu ſuchen pflegen. Die Mehrzahl der Märkte iſt— darüber kann kein Zweifel beſtehen— von einem Gleichgewichtszuſtand, von der ſo notwendigen Konſolidierung auch heute noch ent⸗ fernt. Sowohl bei Getreide⸗ und Genußmitteln wie bei Metallen und Textilien(Baumwolle, Rohſeide) iſt die ſtatiſtiſche Lage anhaltend geſpannt. Gerade die größeren Schwankungen der letzten Wochen zeigen, wie gering noch die innere Feſtigung der Weltmärkte iſt. Eine Steigerung der Verbrauchstätigkeit ſteht nur zu erwarten. wenn die Märkte längere eit auf niedrigem Niveau verharren, wenn die ſtatiſtiſche Entwicklung klarer zu überſehen iſt und wenn für die großen Wirtſchaftsgebiete in Mitteleuropa, Rußland, China und Indien wieder freie Entfaltung ge⸗ ſchaffen iſt und ſie ihre Anſchaffungen aus eigenen Kauf⸗ kraftmitteln decken können. Am Chicagoer Weizenmarkt ließ ſich ein neuer Preisdruck nicht vermeiden. Der unerwartet geringe Kauf⸗ begehr und der andrängende Weizen neuer Ernte ſchufen ein ſtändiges Verſtimmungsmoment.— Der niedrige Preisſtand an den Buttermärkten wirkte in Nord⸗ und Weſteuropa verbrauchsfördernd. Eine Beſſerung dürfte bei einem fühlbareren Rückgang der däniſchen Produktionen zu gewärtigen ſein.— Der Lurch die heiße Witterung ge⸗ förderte Raffinadenabzug wirkte auf das Geſchäft an den Rohzuckermärkten günſtig ein.— Am Welttee⸗ markt wurden neue Tiefpreiſe erreicht auf Grund ſteigen⸗ der Ernteziffern und beſchränkter Kaufluſt.— Die Kaffee⸗ märkte unterlagen nervöſen Schwankungen. Die Aufrecht⸗ braſilianiſchen Verteidigungspolitik war eher geeignet, die Kaufluſt herabzumindern.— Die Ro h⸗ gummimärkte nahmen einen ſtetigeren Verkäuf! Die Einberufung der Niederländiſchen Studienkommiſſton hat neue Hoffnungen auf Preisſtabiliſierung erweckt. Die ſo dringend notwendige Abſtellung der Ueberproduktion iſt aber dadurch erneut hinausgeſchoben worden. Die neue Unruhe auf dem Weltmetallmarkt, namentlich auf den Kupfermärkten, iſt durch die ſich immer wiederholende, eigentümliche Politik des Kupferkartells veranlaßt worden, das dem europäiſchen Verbrauch nur begrenzte Mengen zur Verfügung ſtellte, obwohl mit einer weiteren Verſchlechterung der amerikaniſchen Raffti⸗ nerie⸗Statiſtik zu rechnen iſt. Eine Kartellpolitik, die den Konſumintereſſen ſtändig zuwider handelt, iſt nur zu ge⸗ eignet, der Preis⸗ und Abſatzkriſe auf den Kupfermärkten neuen Auftrieb zu geben. Die engliſchen Zinnbeſtände haben mit 32300 Tonnen einen neuen Hochſtand erreicht. Im Hinblick auf die bevorſtehende Londoner Zinnkonferenz wurden vom Kartell ſtändig Kursmanipulierungen vor⸗ genommen. Ein weiterer Rückgang im Verbrauch wird ſich trotz oder gerade wegen der Produktionsbroſſelung kaum vermeiden laſſen. An den Texrtilmärkten war das Bedarfs ⸗ geſchäft nicht beſonders lebhaft; die Preisbildung kenn⸗ zeichnete ſich für Jute als ſtetig, für Rohſeide feſter, für Wolle leicht nachgebend und für Baumwolle nach den letzten Steigerungen wieder abgeſchwächt. Auf die Roh⸗ jutemärkte wirkte die amtliche Schätzung der diesjährigen Anbaufläche(1,9 Millionen Acker gegen 3,5 Millionen Acker im Vorjahr) anregend. Die Zurückhaltung der kon⸗ tinentalen Verbraucherkreiſe kam auch auf der am 7. Juli im Juni 1931 858 864 To. bezw. 900 068 To., arbeitstäglich 37 325 To. gegen 35 765 To. bezw. 39 133 To. RG. Territorialfrage Nur„Proviſorium“? Da die für den 17. Juli in Brüſſel vorgeſehene Sitzung des Direktions⸗Komitees der Internationalen Rohſtahl⸗ gemeinſchaft wegen der deutſchen Wirtſchaftskriſe vertagt wurde, ſoll die nüchſte Zuſammenkunft bereits in der näch⸗ ſten Woche ſtattfinden, falls bis dahin die Verhältniſſe in Deutſchland geklärt ſind.. Für die Tagesordnung iſt bereits vorgeſehen, daß in erſter Linie die Territorialfrage erledigt wird. In dieſer Beziehung iſt zwiſchen Dentſchland einerſeits und Frauk⸗ reich ſowie Luxemburg andererſeits die Angelegenheit ſchon geregelt, ſo daß hauptſächlich ein Abkommen zwiſchen Deutſchland und Belgien ſowie zwiſchen Belgien, Luxem⸗ burg und Frankreich zuſtande kommen muß. Was zunächſt den deutſch⸗belgiſchen Territorialſchutz anbelangt ſo haben die Vorverhandlungen bereits die Wege zur Verſtändigung geebnet. Die deutſchen und die belgiſchen Werke haben ſich verpflichtet die aus dem Vertragslande ſtammenden Er⸗ zeugniſſe für ſich zu behalten bezw. zu verwerten und weder direkt noch indirekt nach dem Vertrags lande auszuführen. Von dieſer Klauſel werden auch beſonders Erzeugniſſe be⸗ troffen die nach Holland Skandinavien und dem Baltikum ausgeführt werden. 5 Schwieriger iſt die Regelung des Territorialſchutzes zwiſchen Belgien⸗Luxemburg und Frankreich da namentlich Belgien bisher große Mengen nach Frankreich ausführte. Die belgiſchen Stahlwerke fordern daher von Frankreich die Zubilligung einer Jahresquote für die Ausfuhr nach Frankreich, worüber die Einigung auf Schwierigkeiten ſtoßen dürfte. Die Belgier und Luxemburger haben ſich bereits vor längerer Zeit über die Aufteilung des belgiſch⸗ luxembutgiſchen Inlandmarktes geeinigt, ſo daß hier keine Schwierigkeiten zu erwaren ſind. Die Ausſichen über die nächſten Verhandlungen in der Inch ſind dennoch ziemlich unſicher. In eingeweihten Kriſen vermutet man, daß eine endgültige Neuregelung der Inch vorläufig ausgeſetzt wird und daß es wieder zu einem Proviſorium vielleicht bis Ende dieſes Quartals oder bis Ende dieſes Jahres kommen bürfte. Schwankendes Bedarfsgeſchäft begonnenen, vierten Serie der Kolonialwollauktio leichteren * N indierte E hat bere Der g depreſſive induſtrie hindernd im Geſchäft ſtehen eir Wege. Die Preisentwicklung zeigt 1931 Weizen Chikago(per Juli) Talg Newyork Zucker Newyork Kaffee Newyork Baumwolle Newyork Wolle Bradford Seide Lyon Kupfer London Zink London Zinn London Silber London Kautſchuk London ter Hebung der Untern (per Juli) 10,81 Erhöhtes Münzen-Ausgaberecht Durch eine der vielen in den letzten Tagen ergangenen Notverordnungen iſt das Münzgeſetz vom 30. Auguſt 1924 abgeändert worden, und zwar dürfen ſtatt bisher 20, künftig 30/ Scheidemünzen je Kopf der Bevölkerung ausgegeben werden. Die Umlaufsgrenze wird alſo von 1,3 auf 1,9 Milliarden erhöht. Damit wird eine Auswei⸗ tung des zurzeit als zu knapp empfundenen Zahlungs⸗ mittelumlaufs ohne Berührung der vorgeſchriebenen No⸗ tendeckung erreicht und gleichzeitig auch bis auf weiteres dem Problem der Rentenbanknoten ausgewichen. Ob man bis zu der Höchſtgrenze mit dem Scheidemünzenumlauf hinaufgeben wird— etwa zur Befriedigung der Ultimo⸗ anſprüche oder zur Zahlung der halben Beamtengelder und dergl.— iſt noch nicht bekannt. Jedenfalls waren am 15. Juli 1,07 Milliarden Scheidemünzen im Verkehr, was gegenüber dem Vorjahre noch keine allzu große Ver⸗ mehrung bedeutet. Zur Zahlung der Erwerbsloſenunter⸗ ſtützung iſt bekanntlich der Silbermünzenvorrat der Reichsbank ſchon ſtärker herangezogen worden. * A. Diehl, Hoch⸗, Tief⸗ und Betoubau AG., Eſſen— Wieder Verluſt und Kapitalminderung. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1990 einen Bau⸗ und Betriebs⸗ gewinn von 276 335 467). Nach Abzug der Un⸗ koſten von 287 523(474667)„und der Abſchreibungen von 51999(65 103)/ ergibt ſich ein weiterer Verbuſt von 63 187/(i. V. 29 820/ Verluſt), der vorgetragen wird. Die GV. genehmigte einſtimmig den Abſchluß und beſchloß, zur Beſeitigung der Unterbilanz und zur Vornahme av. Abſchreibungen das AK, von 650000/ auf 500 000 4 herabzuſetzen. Die Geſchäftstätigkeit iſt nach den Mitteilungen des Vorſtandes im neuen Jahre verhältnismäßig befriedigend. 55 Bayeriſche Wirtſchaftszahlen für das erſte Halbjahr 1931 Das Bayeriſche Stat. Landesamt veröffent⸗ licht eine Reihe von Wirtſchaftszahlen aus Bayern für das erſte Halbjahr 1931. Darnach iſt die Zahl der Arbeitsgeſuche von 0,55 Millionen im Januar 31 (0,42 im Januar 30) auf 0,46 Millionen im Juni 1(0,33 im Juni 30) zurückgegangen. Die Zahl der Haupt⸗ unterſtützungs empfänger in der A sloſen⸗ verſicherung betrug Ende Januar 31 0,37 Ende Juni 31 0,13(0,12) Millionen. Die Sparkaſſeneinlagen betrugen am Ende Januar 31 rund 849 Millionen(725), Anfang Juni 81 940(768) Mill. Für die gleichen Daten zeigt der Po ſt⸗ ſcheckverkehr in Gutſchriften 580(647) bezw. Ende Juni 511(579) Millionen, in Laſtſchriften 596(660) und 510(575) Millionen. Die Zahl der Anträge auf Konkurseröffnung wird Ende Januar 31 mit 152(152), Ende Juni 31 mit 136(99) angegeben, die der eröffneten Konkursverfahren mit 113(117) bezw. 94(71), die der eröffneten Ver⸗ gleichs verfahren mit 51(33) bezw. 51(53). Die von dem oben genannten Inſtitut unter den be⸗ kannten Vorausſetzungen errechneten Durchſchnitts⸗ ſtundenlöhne betrugen für gelernte Arbeiter im Januar 31 99,7(99,6) Pfennige, im Juni 31 94,1(100) Reichspfennige, für ungelernte Arbeiter 84,4(84,5), 79,8 (84,7) Reichspfennige. Die Braun kohlenför derung wird am Jau. 31 mit 138 000 Tonnen(199 000), im Juni 31 mit 119 000 (154000) angegeben. Für Steinkohlen lauten die Ziffern 490 000(273 000) und 557 000(209 000). O Kammgaruſpinnerei Kaiſerslautern AG., Kaiſerslau⸗ tern— Nordwolle⸗Konkurs ſchafft neue Sitnation— Sa⸗ nierung durch ſcharfen Kapitalſchnitt.(Eig. Dr.) Die Tatſache des Konkurſes der Nordwolle ſtellte die Verwaltung der Kammgarnſpinnerei Kaiſerslautern in ihren bisherigen Bemühungen um eine Löſung des Kon⸗ zernverhältniſſes(Nordwolle beſitzt im Aktienaustauſch 121 die Majorität des Ask. von 4 Mill./ von Kaiſerslautern]) vor eine neue Situation. Im Augenblick iſt das Schickſal der Kaiſerslauterner Geſellſchaft noch ungewiß. Wie die Reorganiſation erfolgt, hängt weſentlich von den augenblicklichen Verhandlungen der Geſellſchaft mit ihren Bankengläubigern ab. Man hofft, durch eine ſehr weit gehende Sanierung mit großem Kapital ſchnitt eine Neuordnung herbeizuführen. In einigen Tagen kann mit entſprechenden Beſchlüſſen der Verwaltung für die Zukunft des Unternehmens gerechnet werden. * Alrowa Deutſche Strickerei AG., Chemnitz. Die Be⸗ ziehungen zu der Firma Bernhard Altmann Wien, ſind in freundſchaftlicher Weſſe gelöſt worden. Das Ausſcheiden von Bernhard und Julius Altmann aus der Verwaltung der Alrowa erfolgt im Zuſammen⸗ hang mit den Ereigniſſen bei der Norddeutſchen Woll⸗ kämmerei und Kammgarnſpinnerei in Bremen, zu deren Konzern die Alrowa gehört. Vörſen, Waren und Märkte Weiter beſchränktes Produktengeſchäft Berliner Produktenbörſe vom 22. Juli.(Eig. Dr.) Die Lage am Produktenmarkte hat nur unbedeutende Veränderungen erfahren. Das Geſchäft bleibt angeſichts der ſchwierigen Zahlüngsverhältniſſe auf einzelnen Wag⸗ gon beſchrüänkt. Brotgetreide alter Ernte war nur in mäßigem Umfange offeriert und wird ganz ver⸗ einzelt zu ſtetigen Preiſen umgeſetzt. In Neugetreide zur kurzfriſtigen Lieferung kam etwas mehr Offerten⸗ material heraus, da die Landwirtſchaft anſcheinend für dieſe Ware erzielbare Aufgelder mitnehmen will, und anderer⸗ ſeits die etwas gebeſſerten Witterungsverhältniſſe die Erntearbeiten für Roggen teilweiſe erleichtern Die Preiſe für Roggen neuer Ernte waren knapp behauptet, dagegen bleibt Neu⸗ Weizen, der insbeſondere an der Kitſte reichlicher herauskommt, ſelbſt bei Preiskonzeſſionen ſchwer abzuſetzen. Weizen⸗ und Roggen mehle in ſofortiger Ware wurden gegen Barzahlung für den laufenden Bedarf gehandelt; Intereſſe beſtand auch für das noch wenig ange⸗ botene Roggenmehl neuer Ernte. Das Offerten material in Hafer blieb mäßig und bei einiger Konſumnachfrage waren die Preiſe gut behauptet. Neue Wintergerſte liegt ſtetig, die Kaufluſt beſchränkte ſich in der Hauptſache weiter auf feine Qualitäten. Amtlich notiert wurden: Weizen prompt ohne Ge⸗ ſchäft; Roggen prompt 183188 makter durch Angebot aus neuer Ernte; Neue Wintergerſte—; Hafer prompt 165 bis 171 feſter;: Weizenmehl prompt 30,75—37,25 ſtill; Roggen⸗ mehl—60proz. prompt 28—30 behauptet; Weizenkleie 13 bis 13,25 behauptet; Roggenkleie 11,75 12,25 behauptet; Viktorigerbſen 26—31; Futtererbſen 19—21; Ackerbohnen 1921; Wicken 42—28; Lupinen, blaue 1820, Lupinen, gelbe 2429; Rapskuchen 9,30—9,80; Leinküchen 13,7014; Trockenſchnitzel 7,60—7,80; Sofaextractionsſchrot 1313,70, allg. Tendenz uneinheitlich. N * Die Abwicklung des Julitermins im handelsrecht⸗ lichen Lieferungsgeſchäft. Der Verein Berliner Getreide⸗ und Produktenhändler e. V. beſchäftigte ſich am Diens⸗ tag nachmittag in einer Sitzung, an der auch der Börſen⸗ vorſtand Abteilung Produktenbörſe teilnahm, mit der Frage der Engagementsabwicklung für die Julitermin⸗ geſchäfte. Man war ſich noch nicht einig, ob man die Juli⸗ ſichten liquidieren ſoll, wofür, wie der DD. hört, die Mehrheit der Produktenhändler eintritt, oder ob man die Angelegenheit der Entſcheidung einer Regierungsſtelle überlaſſen ſoll. Frankfurter Produktenbörſe vom 22. Juli.(Eig. Dr.) Weizen 290—295 nom; Roggen 240; Wintergerſte neu 190 192,50) Hafer inl. 200—205, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 41,25——42,50, dto. niederrh. 41,25—41,75; Roggenmehl 33,75 bis 34,50; Weizenkleie 10,75; Roggenkleie 11,25, alles für die 100 Kg.; Tendenz ſchwach. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 22. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Juli 4,92%; Sept. 4,55; Nov. 4,55 Jan. 4,67.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Juli 78%, Sept. 77% Nov. 789%; Jan. 81¼. * Liverpooler Getreidekurſe vom 22. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 bb.) Tendenz ruhig; Juli 3,10% (9,10%% Okt. 4,2%(4,2%), Dez. 4,4%(4,4%); März 4,6% 4,6); Mehl unv.— Mitte: ruhig; Juli 3,1076; Okt. 4,2; Dez. 4,4, März 4,6% Mehl unv. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 22. Juli.(Eig. Dr.) März 8,20 B 8,15 G; Mai 8,40 B 8,35 G; Juli 7,15 B 705;: Auguſt 7,15 B 7,05 G; Sept. 7,90 B 7,25 G; Okt. 7,45 B 7,40 G; Nov. 7,65 B 7,60 G; Dez. 7,90 B 7,85 G; i ſtetig.— Gemahl. Mehlis per Juli 32,55, Tendenz rühig. * Bremer Banmwolle vom 22. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Miodl.(Schluß) 10,65. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 22. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Juli— Okt. 505506; Dez.— Jau.(32) 515516, März 525; Mat 588; Tagesimport 1600; Tendenz kaum ſtetig.— Mitte: Juli 496; Okt. 504; Dez. 511; Jan.(32) 515, März 523; Mai 581; Juli 588; Okt. 346, Jan.(33) 554, Loco 546; Tendenz ruhig. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 22. Juli. Auf dem heutigen Obſtgroßmarkt notierten: Johannisbeeren 1719; Stachelbeeren 23; Pfirſiche 30—40; Aprikoſen 4550; Mira⸗ bellen 2833; Pflaumen 25—30; Ontario 25—30, Aepfel 12—18; Birnen 11—16; Frühzwetſchgen 28; Bohnen 4— 6; Tomaten 25; Gurken pro Ztr. 2 ,. Aufuhr 400 Zentner. * Vom franzöſiſchen Weinbau. Die Weinkulturen ſind in unverändert ſchönem Stande. Da die pflanzlichen Schädlinge nur gering auftraten und Algerien mit einem recht ſtarken Extrage rechnet, ſo beobachten die Käufer Zu⸗ rückhaltung. Im allgemeinen wird deshalb höchſtens ein Preis von 14,50 Frs. je Grad Alkohol auf dem Stocke angelegt und allmählich auch von den Eignern an⸗ genommen; nach Befriedigung des erſten Bedarfs wird ſogar mit einer Preisabſchwächung gerechnet. Die Ver⸗ ladungen ſind jedenfalls zurückgegangen. Orleans no⸗ tiert den Wein von Sologne mit 350 bis 480 Fr., den von Blols mit 200 bis 400 Frs. je pisce. In Algerien hefeſtigt ſich der Preis für greifbare Ware auf 16 bis 17 Frs., während wenig Käufe am Stock abgeſchloſfen werden. Berliner Devisen Ifskontsdtze: ffeſchsbank 10, Lombard 15, privat 10, H. Amtlich in R⸗M für 21. Juli] 22. Juli Parität] Disk. G. B. G. B. M 0% Holland 100 Gulde 169,78. 170,12 109,73 170,07 168,43 2% Athen 100 Drachmen 5,44 5,455] 5,455.445] 5,445 8 Arüſſel 100 B. 500 h 58.89 88,31 58,64 59,76 69,388 2% Danzig 100 Gulden 60,87] 81,13 60,92 81,08 81,555 5 Helſingfors 100 FM 10,59 10.61 10,587 10.607 16,512 Italien:„100 Lire] 22,02 22,08 22,01 22.05 22.025 Si Südftavien 100 Dina: 7,488 7,452.489 7,452 7,355 5 Kopenhagen 100 Kr. 112.44 112,66 112,37 112,59 112.06 300 Liſſabon 100 Estubo 18, 19,62 18,53 18,57 17,48 7¹¹ñ Oslo. 100 Kr. 112.44 112.66 112,87 112.59 111/44 Paris.. 100 Fr 16,53 16,57 16.53 16.57 16,448 2 Pra 100 Kr.] 12,47] 12,49 12,47 12.49 2,39 4 Schweiz.. 100 Fr.] 61,89 682,051.85 82,01 80,518 3 Softa.. 100 Lewa 9,047].058.047 8,059 3,017 835 Spanien 100Peſeten 39,01[ 89,09 38 8635,74 69,57 8 Stockholm. 100 Kr 112,59 112,61 112,54 112,76 112,05 8 Wien. 00 Schilling] 59,19 59,81 59.19 59.31] 58,750 7% Ungarn 100 12500[ 78,43 78,57 78,47 75,61 72,89 Buenos⸗Aires 1Peſo 15288 17292] 1,273] 1,277 1,786 7 Kanada kan. Dollar 4,198 4,204 4,198 4204 4,76 Japan„ ien] 2,080].084].080.084] 17986 5% Kairo. fägypt.Pid 20,95 20,99 20.92 20,98 20,91— Türkei Kenn 22 London„ lengl. Pfd.] 20,428] 20,465 20,415 20.4850 20,8938 2% New Nork 1 Polor] 4,200 417.200 4,17 4,1780 1% Rio be Janeiro 1Millr. 0,269 0,291] 0,284 0,288.503 7 Uruguay. 1 Goldpeſo] 2,198.202[ 2,148 l 2,152 3,4211 Die elſäſſiſche Hopfenkriſe Die franzöſiſche Regierung hatte, in Anerkennung der bedrängten Lage der elſäſſiſchen Hopfenpflanzer, vor Mo⸗ naten eine beſondere Studienkommiſſion eingeſetzt, die das Programm für eine Stützungsaktion zugunſten des fran⸗ zöſiſchen Hopfenbaus in die Wege leiten ſollte. Nun iſt die Kammer in Ferien gegangen, ohne eine Entſcheidung herbeigeführt zu haben. Bereits anfangs September be⸗ ginnt die Hopfenpflücke, ohne daß etwas Poſitives vor⸗ läge. Unſichere und ungewiſſe Preiſe, ſchwankende Ver⸗ kaufschaucen und das Vorurteil zahlreicher franzöſiſcher Brauer gegen den elſäſſiſchen Hopfen bedrohen aufs neue die Rentabilität und damit die Exiſtenz des bereits empfindlich eingeſchränkten elſäſſiſchen Hopfenbaus. Vor dem Weltkrieg wurde der elſäſſiſche Hopfen hauptſächlich von den deutſchen Brauerein aufgekauft und unvermiſcht oder vermiſcht verwendet; er konkurrierte mit dem baye⸗ riſchen Hopfen, deſſen Qualität er ſich annähert. Auch in der Nachkriegszeit bis gegen 1929 wurde elſäſſiſcher Hopfen, weil damals viel billiger als der tſchechiſche(Sgaz), von deutſchen Großbrauereſen verwendet. Obwohl der el⸗ ſäſſiſche Hopfen öfters lupulinreich und ſehr aromatiſch iſt, liegt die Zukunft des elſäſſiſchen Hopfens im Trüben, in Rückwirkung der franzöſiſchen Schutzzollpolitik und wegen der Abneigung der franzöſiſchen Brauer, den el⸗ Fäſſiſchen Hopfen zu verarbeiten. ——— * Nürnberger Hopfenbericht vom 21. Zuli. Keine Zu⸗ fuhr. 50 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig. Es wurden be⸗ zahlt: Für Hallertauer 1820, für Spalter Hopfen 18. Londoner Meiallbörse vom 22. Juli 1931 Metalle in E pro To, Silber Unze 8(137/50 fein ſtaud.), Platin Unze 2 Rupfer, Standard 34,15 Zinn, Standart 110,3] Akumintum—.— Monate 94 85 Monate 212,3 Antimon—.— Settl. Preis 34,25 Settl. Preis 110.5 Queckſilber—.— Elektrolyt 37.— Banka 115 5 Platin—.— beſt ſelecied 35,50 Straits 112.5 Wolframerz—.— ſtrong ſheets—, Blei, ausländ. 12.85 Nickel—— El'wirebars 38.—[ Zinf gewöhnlich 12,65] Weißblech—.— Tendenz: Kupfer ſtetig, Zinn und Zink willig, Blei ruhig. 8 8. * Londoner Goldumſätze. Die Bank von England ver⸗ kaufte am Dienstag für 2829 400 Eſtg. Goldbarren, erhielt ſür 368 000 Lſtg. Sovereigns vom Auslande und exportierte 28 000 Eſtg. Sovereigns. 6. Sei te Nummer 334 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Jult 1931 Juan abu erhlt Mt, 1. 0 Bekanntmachung—ͤ— Nachdem in der letzten Zeit der Beitrags⸗ eingang erheblich zurückgegangen iſt, werden die ſäumigen Arbeitgeber wiederholt und dringend darauf hingewieſen, daß die Krankenkaſſen zur Erhebung von Verzugszuſchlägen in Höhe des Bankzinsſatzes für Leihgelder, der z. Zt. 1577 beträgt, verpflichtet ſind. Es wird hierbei in Erinnerung gebracht, daß die Arbeitgeber die Beiträge am zweiten Tag nach der Lohnzahlung abzuführen haben. Ferner wird darauf aufmerkſam gemacht, daß von den Kreditinſtituten Barauszahlungen un⸗ beſchränkt geleiſtet werden dürfen, wenn ſie zur Zahlung von Löhnen, Gehältern und öffentlichen Abgaben notwendig ſind. Mit der Einſchränkung des Zahlungsverkehrs können hiernach Beitragsrückſtände nicht ent⸗ ſchuldigt werden. Wer daher die Beiträge nicht rechtzeitig ent⸗ richtet, hat erhebliche Nachteile und Zwangsvoll⸗ ſtreckung, deren Koſten ihm zur Laſt fallen, zu erwarten. 10 482 Mannheim, den 22. Juli 191. Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim Der Vorſtand. Arbeitsvergebung Für den Neubau unſeres Verwaltungsgebäudes werden öffentlich ausgeſchrieben: Gußeiſerne Abflußſtränge, Los 1 und 2, Kaltwaſſerleitungen, Los 1 und 2, Gasleitungen, Schmiedeeiſerne Heizkörperkonſolen, Eiſerne Türzargen und fenerſichere Türen. Angebots⸗Unterlagen ſind, ſoweit vorrätig, durch Herrn Architekt B. D. A. Wilh. Platen, Bau⸗ büro Renzſtraße, Telephon 269 97, gegen Er⸗ ſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. 10 460 Einlieferungstermin: 1. Auguſt 1931.. Allgemeine Ortskrankenkaſſe Mannheim. Erholungsreisende! Vertrauenswürdige, energiſche Perſon(ehem. Pol.⸗Wachtmſtr.) übernimmt noch Wohnungs- u. Auwesens-Veherwa chungen. Angebote erbeten unter E E 40 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.*˖4947 Während Ihres Urlaubs Ihre Matratzen B28 oder Polſterſachen zur Reparatur in die ſoltde Polſterwerkſtätte Grnuer Qu 7, 5 Tel. 30075 Lhneprinz Neute und Samstag 1046 [Verl Ainger ung.“ 2 r HEUTE Maxim 77 XERLINGERUNG A560 TIE He 5! kleufe u. Ffeſſag Verlängerung 7 2 Heuſfe nheinmädel, K 4, 7 Lange Nacht Ahr Schidesal ſteht in Ihren Hand⸗ linien. Laſſen Sie dieſelben leien und ſich gewiſſenh beraten durch den Chirologen Klix⸗Witte 25 Jahre Praxis(R.— N 2 Nr. 1. 2 Trepp. Sprechz. 1U—1—7½ 4938 perfekte Schneiderin nimmt noch Kunden an. Frau Mayer, Qu 3. 5. 3 Tr. 14894 Verkauf-Beginn vorm. 8½ Uhr Verkauf-Beginn vorm. 8½ Uhr Offene Stellen deset Wrd per sofort für außerhalh junger zuverlässiger, ehrlicher Hann für Danerbeſchäftigung! Beruf Nebenſache. Da Gelder anvertraut werden, iſt eine Bar⸗Sicher⸗ heit von R./ 2500.— erforderlich. Ausführliche Angebote unter Z W 184 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 4979 Stellen besuche Aelteres, tüchtiges EL* Fräulein Geſucht braves ehr⸗ liches Madchen (mit aut. Zeugniſſen) 75 e„ſich ein⸗ erſenkba ſtände⸗ ür den Haushalt, das 1 1 1 verſenkbar, umſtände⸗ 0 im Nähen etwas fſucht Stelle als Köchin mal ein derart ſchö⸗ halber ſpottbillig zu bewand iſt 2734] od. Alleinmädchen in nes Zimmer zuzuleg. verkaufen, 4875 Meerfeldſtr. 31. 2. St. gutes Haus. Gute Ste haben es vor⸗ H 3 Nr. 2, Laden. „ Zeuan vorh. Angeb. ar J 015 33 P. 55 0 unt. Z* 186 an die paren. Ueberlegen 5 U 0 1 n eee 0 ie sic einmal, ob es Afulnenbonrwerkreug viell, ſetzt nicht rat⸗ 5 Mir f Alleinſtehender ſamer iſt. Ihr erſpart. 5 1 Chauffeur Suche Stellung als 75 in ein derartig. 1 Gasanſchl bill, zu 7 22 Zimmer anzulegen. a e Zummermädchen Der Preis iir de. anche een dect III b, ſucht Stellung in gut. Hotel; war in] ſchwere Eichenzimmer Mora Gg ber een ohen ee Feeſbtts⸗ Fi e Wenn Waldhof, Waldstr. 2b eptl. Koſt u. Wohng. hausbalt tätig. An. Sie über Ihre er⸗ 724952 Angeb, unter E V 58 gebote mit Gehalt un⸗ 1 5 Gelder nicht 2 an die Geſchäftsſtelle ter E M 47 an die Ge⸗ gleich verfügen kön⸗ e 8 dis. Blattes. 4081] ſchäftsſtelle. 4985 nen, ſind wir bereit, HNA 9 8 0 5 115 D Hparkaſſendpuch nnn 8 Geprüfte 32 M 1 1 Höhe des Kaufpreiſes p 1 8 3 1 f Aachen in Zahlung zu neh⸗ PElskl- Bloß Krankenpflegerin men. S253 auch beſchäd. zu kauf. Speisezimmer DD Sohreibmaschinen echt Eiche, dunkel ge- gebr., mit Garantie, beizt. m. fein. Nuß⸗] äuß. preisw., auch geg. baum⸗Maſerung und Teilzahlung zu verkf. modern. leicht. Bild- Carl Friedmann, hauerarbeiten, beſteh. Mannh., Fernruf 409 00 nur Rich.⸗Wagnerſtr. 59. Vorführ. jederz. unverb. 5557 aus 1. gr. Büfett m. Silberkäſten; Türen innen Mahagoni aus⸗ poliert, Oberteil mit rund. Kriſtallfacette⸗ ſcheiben. Kredenz ge⸗ nau dazu paſſ. ebenſo der aroße Ausziehtiſch mit Roſt u. Matratzen billig abzugeb. Süll. u. 4 ſchwere Leder⸗ mannſtr. Nr. 8. nee Lie Ir. e milien haben b. heute ſicherl. Abſtand dayon Nähmaschine 2 Hoſzbetſen 28., ſucht Stellung in Klinik od. Kran⸗ kenhaus, auch in Pri⸗ vatpflege od. a. Reiſe⸗ begleiterin. Angeb. u. 2 2 187 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Vefkäufe vom Lande. 24 Jahre, welches ſchon in Stel⸗ lung war, ſucht per 1. oder 15. 8. Stelle als Hausmädchen. Angeb. unter E Q 51 an die Geſchäftsſtelle. B2735 Lebensmittelgeschäft, Zündapp-Motorrad m. Nebenr. u. 2 Zim. ⸗ Wohng., ſof, zu verkf. Tagesumſ, garant. 80 b. 90., Erforderl. ca, 4000 4. Miete 153 l. Angeb. u. E D 39 an die Geſchſt.* 4946 Motorrad 2,5 PS, 146 cem, zu⸗ gelaſſen, tadelloſ. Zu⸗ ſtand, fahrbereit, mit Licht, für 130 Mk. zu werkaufen* 4975 Hinterer Riedweg 85 Luzenberg Gut erhaltene Küche und Betten * 4880 mit el, Licht, ſteuer⸗ und führerſcheinfrei, fabrikneu, beſonderer Umſtände wegen mit Nachlaß zu verkaufen. Angeb. unter D R 52 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. B2736 Umſtändeh. gut erh. birk. pol. Tiſch. Vertiko u Kleiderſekr. größ. eichen. Kinderbett mit Matratz., Sofa, zwei Schränke. 1 Glas⸗ lüſter f. Gas u. El,, preisw. zu verkaufen. 4899 AKademiestr. 10, preisw. zu verkaufen. UF. 19. 2 Tr. rechts debe weit untex Preis ſof, zu verkaufen. Händler nicht erwünſcht. Forſterſtraße Nr. 21. Pol. Bettſtelle B2730 mit Roſt, Matratz., Schoner u. Nachttiſch ahzugeb. Anzuſ. ab 4 Landes, Mannheim⸗ Lindenhof. Bellenſtr. 2 [Alte Oelfabrik] direkt hint. Hauptbhf. Geöffnet v.—7 Uhr. Starker Handwagen billig zu gerkaufen. Georg Nöth. Klein⸗ feldſtr. 29.* 4824. Kauf- Gesuche Suche ſtändig, wenn auch beſchädigt 10 486 Oelgemälde u. Malereien jeder Art u. Zeiten, guter Meiſter. Holzſchnitte, Handzeichnungen, Kupfer⸗ und Farbſtiche, frühe Schriften uſw., Bücher jeder Art. Ferner: gute Kunſtgegenſtände n. Altertümer aller nur erdenk⸗ lichen Art, Zeiten u. Länder. Frühe Figuren in Holz, Stein uſw., Porzellane, Fayencen, Uhren, Zinngeräte, Miniaturen, Münzen, Waffen, Tep⸗ piche, Gobeline, alte Geigen, Schmuck und Ge⸗ hrauchsgegenſtände, auch Brillanten, Kirchen⸗ geräte, Kleinmöbel uſw. Genannte Stücke ſuche ich auftragsgemäß, daher gute Stücke bevorzugt. geſ. Angeb. u. G U 5 an die Geſchſt. B2719 Sehr aut erh. Herren⸗ u. Speiſezimmer, nur aus autem Hauſe zu kaufen geſucht. Preis⸗ angebote unt. V 2 81 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes.* 4450 Füirtleres Lalenlokal geſucht. Angebote mit Größe und Preis unter 1 T 54 an die Geſchäftsſtelle dſs. Bl. 64972 -7 Zimmer-Wohnung nebſt Zubehör, 2. oder 3. Stock, in guter Lage Geſucht auf 1. 10. für ruh. Beamtenfam. ger. gut möhl. Zimmer 9 f. Herrn, der wenig 1 it h 8 91 J Ammer-Wohnung] deere et aber Nähe Schloß od. Oberſtadt. Zuſchr. unter E L 48 mit Zubehör, ſpät. zu miet, geſucht. Angeb. unter K V 46 an die Geſchſt. B2711 Sen., einf. möbl. Zim. geſucht. Angebote m. Preis u. D V 31 an die Geſchäftsſt.*4927 Suoſe Möbliertes Zimmer Nähe Waſſerturm od. Paradepl., bis 4. Stck. Angeb. u. R G 42 an die Geſchäftsſt. 4954 8 S etun gen Büro mit Lagerraum F 4. 17, parterre. B2731 Werkstätte mit Wohnung, Garage ſowie Lagerräumen, ev. geteilt, per 1. 8. 31 oder ſpäter zu vermieten. Näh. F. Heid, Lange Rötterſtr. 23, III. B73 Schöner Laden in Neckarau, gute Lage, per 1. Okt., ev. früher billig zu vermieten. Angebote unter E& 36 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. B2732 6 Zimmer Wohnung Lameyſtraße, per ſofort od. ſpäter zu vermieten. Auskunft: Hch. Becherer, Charlottenſtr. 8. 4937 5 Zimmer-Wohnung mit Bad, Manſ. u. Zubehör, beſte Lage Linden⸗ hofs, 1 Tr., Miete 150 /, ſofort zu vermieten. Näheres Immobilienbüro UU 4. 8, part.*ͤ 4976 ke schöne 4 Iimmer-Wonnung mit Bodk. u. Keller, 1 Tr. hoch, auch mit Lager od. Werkſtätte im Hof, zu vermieten. Lindenhof, Halteſt. Windeckſtr., per 1. Sept. od. 1. Okt. An⸗ gebote unt. E J 44 an die Geſchäſtsſt.* 4956 1.-W. m. Zentr.-Heizung 50.— 2 Z.-W. m. Bad ete. 68.— 2.-W. m. Bad. Diele, Kammer 75. 3.-W. 2 Treppen 70.— alle beschlagnahmefrei u. neu hergerichtet. Nähe Waſſerturm zum J. Auguſt zu vermieten Mäöberes: U 4, 8 park. Schöne sonnige 3 Zimmer Küche, Bad. Speiſekammer, Nähe Clignetplatz, zu verm. Miete/ 70.—. Tel. 518 30. 4930 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes.* 4964 Gut möbliertes Zimmer von beſſer. Herrn auf September geſucht. Angebote mit Preis unter CQ 1 an die Geſchäftsſtelle. 4884 1 zu vermieten. (Vororte ausgeſchloſſen) per 1. 10. zu mieten ge⸗ Uhr b. Mohr.'tal, part. rechts. Teleph. ſucht. Angebote mit Preisangabe unter P 0 38 Baumſtraße 9. 4. Stck. Nr. 512 88.* 49070 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 4943 el. Licht, 1 Tr. hoch, Nähe Marktplatz, zu verm. Ang. an Düvelshaupt, Heidelberg, Werderſtr. 43. ö 4888 Vermietungen Schöne 5. Ammer Wohnung mit großem Zubehör, ebenda auch 2 Büro⸗ räume u. aroß. Wein⸗ keller, i Haufe 86, 23, am Friedrichsrg. gel., ganz, auch teilweiſe zu vermieten. J. Kirchgäſſer, S 6, 23, III 4985 Neubau Neckarau 2 Zimm., Küche. Bad, Loggia u. Spülküche per 1. Septbr. zu ver⸗ mieten. Angeb. unter D Zz 35 an die Ge⸗ 14936 ſchäftsſtelle. 2 Zimmer und Küche mit Balkon, auf dem Waldhof, zu vermiet. (Kein Neubau] 4978 Cappallo. Alte Frank⸗ furterſtr. Nr. 30 Telephon Nr. 593 39. I gr. Zim. u. Küche mit Abſchl. u. elektr. Licht, gute Lage, Lin⸗ denhof, ſof. an kin⸗ derloſ. Ehep. zu ver⸗ mieten.*ͤ 4977 Näh.: U 4. 8. part. Leeres* 4928 Zimmer parterre, mit ſeparat. Eingang, an alleinſt. Perſon ſof, zu verm. Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blatt. Leere Manſarde m. Doppelfenſter und Kochgel. ſof. zu verm. Zu erfr. Seckenheimer⸗ ſtraße 49, part. 84945 HFreitestraße Leeres Erkerzimmer. evtl. auch 2 Zimmer billig zu vermiet. bet Otto. K 1, 5b. 4989 Möbl. senar. Zmmmer für 7 Maxk, zu ver⸗ mieten* 4929 Lug. R 4 Nr. 11 Schön möbl. Zimmer mit Tel. ſoſ. zu vm. R 3, 2 b. 1 Tr. rechts * 4925 Schän mäbl. Zimmer m. 2 Bett. ſof. zu vm. H 7, 24. Ecke Luiſen⸗ ring. eine Tr. rechts 4298 Möbliertes Zimmer bill zu verm. 4878 Weigel. U 6, Ia, Ring. gernhr für hoben ert. Ein-Jonner Benz- Lieferwagen 10/30 PS., in fahrbereit. Zuſtande, wegen Platz⸗ mangel zu dem ſpottb. Preis von 250„J, ſowie 2 Herren⸗Marken⸗ Fahrräder billig abzugeben. 4809 Fendenheim, Schwanenſtraße 17. 428 Po Personenwag. Upel-Pritschenwagen verſteuert, fahrbereit, zugelaſſen und z. Zt. noch im Betrieb, billig abzugeben.* 4917 Meiſel, Qu 7. 2/8. zu kaufen geſuch t. Großgarage Renſch 41/53. 1 Rötterſtr. * 4944 Ige. Die sichere Kapitalanlage in Gold- Hypotheken Beträge von.000 RM. bis zu jeder Höhe bei dauernd geſichertem Zins⸗ ertrag, beſorgt vertraulich 10234 Dr. Alfred Gutjahr, R. D.., B 6, 25 Telephon 284 08/09. Ak. 15000.-d 85 an a. i Objekt, auch in Teil⸗ deträgen anzulegen.] Frische kernige Ang. u. X G 144 a. d. Bauen- Buller Geſchſt. ds. Bl. 5415 5000 ff. zur Ablöſung einer Hypothek von Selbſt⸗ 0 geber auf rent. Haus geſucht.* 4971 ä Angeb. unter E 8 53 3 NE 7 5 Schwarzwaldhaus an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes erbeten. E 2,-3, am TIatiersall au 2, 8843 . Aol von Selbſtgeber auf 1. Hypothek geſucht. Eilangeb. u. D X 33 an die Geſchäftsſtelle dss. Blattes. 44938 ſield zu 3˙% Lins f. Hausbau, Hauskauf, Hyp.⸗Ablöſg. u. ſonſt. Zwecke g. Hyp.⸗Sicherh. d. F. Heilmann, Mh., Seckenheimerſtr. 36. B2725⁵ feilhaber brellenbach, Odenw. ei Weinheim geſnucht. Angebote unt. 2 U 182 an die Geſchäftsſt. ies sehr billig Pfd..35 beſernte Näherin ſucht Kundſchaft für Weißzeng. nähen und flicken u. bügeln von Wäſche u. Kleider, in u. auß, d. Hauſe; gute u. billige Arbeit wird zugeſich. H 2, 5. 2. St., Tel. 323 82.* 941 * 4941 Neue Delikatesse! Täglich frisch Matjesfilets in milder Dilsauce Stück 18 Pfg. Tücht. Friſeuſe ſucht m. 1500 R. Beteiligung. Angeb. unt. K. 7 bef. Rud. Moſſe Deſſau. 148 Sämtl. Dacharbeiten fachmänn., ſehr billig. Telenon 484 74. 4962 Arbeiter, 24 Jahre, in ſicherer Stellung, ſucht auf dieſem Wege anſtändiges Mädel im Alter von 18—24 J. kennen zu lernen zwecks gemeinſ. Motorradausflügen u. ſpät. Heirat Zuſchriften unter D T 34 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes.* 4984 Witwer, Handwerker, 44 Jahre, kath., mit eigen. Haus, wünſcht mit einem Fräulein(auch Witwe) zw. 33—40 J. bekannt zu werden zwecks Heirat Etwas Vermögen erwünſcht.— Zuſchriften mit Bild erbeten unter C 2 10 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes.* 4856 —ů— Zuangsverstegen Donnerstag, 29. Juli 1931, nachm. 20 fh Pfandlokal, qu 6. gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern. 2 Klaviere, 2 Schrei, maſchinen, verſchieh Möbel. 55 Spreng. Gerichtsvollz Zanhsversfefgerah Donnerstag. 29. Juz 1931, nachm. 200 155 werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6, 05 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs wege öffentlich verſtelgern: 1 Einſpänner⸗ Feder. rolle. 1 Bohrmaſchine, 1 Leitſpindel⸗ Dreh bank. 1 Ladeſtation, Elektromotor 1 Werk, bank 1 Orga⸗Schreib⸗ maſchine 1 Schreib, tiſch. 1 Fahrrad, Mö, bel u. A. 5553 Mannheim, 22. 7. g. Guggolz, Gerichtsvollzieher, Billiger N 0 Verkauf 1 Posten Hosen aus Anaugs- stoff-Resten gehr gute Qua- Utäten hesbnten billig 8, ZUR Tur Straße, Sport und Bert .95.93 4..2 .50 9. 11. 13. Mindjacken.-.aan Regenmäntel.- Nan Etage Ringel 0 J neben Hirschland Amme könnte noch Säugling ſtillen. Nur geſundes Bildzuſchriften erb. Beſſ. Geſchäftsmann, Chemie, gutgeh. Geſchäft, ſucht abſolut unabhäng. ge⸗ ſunde, kräftige Frau mit einigen 1000/ und eigener Wohnung z. Ausb. des Geſchäfts und Heirat Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 50., mit unter E K 45 an die * 4969 Herr, 32., ſucht einf. Dame kenn. zu lern. zwecks Heirat Nr. 20 an die ſchäftsſtelle. Ge⸗ * 4879 Beamter a.., 45., wünſcht zwecks ſpäter. Heirat mit Fräulein in Bildzuſchr unt. DK Verbindg. zu treten. Zuſchr. erb. u. D F 16 an die Geſchſt. 4804 Sudden Sic personal fecler Art, Wie kaufrn erwische urid fectuusche Angestellfe, Ir gerieure, Hemndwerker, Dierisfboferi U. 8. W. Germ geben Sie eme Anzeige Kind. Zuſchr. unter E H 43 an die Geſch, * 4955 1,70 ar., ſchlank, ſucht, da es ihr an paſſ. Her⸗ renbekanntſchaft fehlt, auf d. Wege liebevol gebild. Herrn, nicht üb. 35 J. in ſich, Po. zw. ſpät. Ehe kennen zu lernen. Nur ernſtgem. Zuſchr., mögl. m. Bild, ſind zu richten unter L. G. 45, Hauptpof⸗ lagernd. 4021 Anonym zwecklos. Fräulein, Anfang 0, engl., 1,70 groß, ſchlk⸗ ſolide und häuslich, wünſcht auf d. Wehe netten Herrn in ſichet. Stelluna k. zu lernen, Witwer mit kl. Kind nicht ausgeſchl. zwecks Späterer Heirat Zuſchr. 10 5 1 1 d. Geſch.(Anon 40 44800 Südländer. 30 J. m. ſich. Exiſtenz. wünſcht die Bekanntſch. einer nett. Dame m. elwas Verm. aus aut. Fam. zwecks Heirat. Vermittl. nicht erw. Zuſchr. m. Bild. w. unt. Gier wort zurückgea. w., E P 50 an die Geſch. enif. Die cisserorderifc Erfolg. un Mellen Mannheimer Zeitung Verbreifurg i ellen Pevelkerungs- sctfuctnen biefef Gewabi f. sicheren * 4968 S rO38E 8283 werde ich im hieſigen Gebild. Dame, 21 J, 67 ö —B— 2 e