nehmig, jehörbel liarden Bezugspreiſe: zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Ne Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfelödſtraße 13, W Oppauer Straße 8, 80 Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. 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Frankreich hat den ſchrecklichſten der Kriege hinter ſich, den es nicht ge⸗ wollt hatte. Es mußte ihn über ſich ergehen laſſen, es iſt aus ihm buchſtäblich leer hervorgegangen, in Trauer um mehr als 1500 000 ſeiner Söhne mit Millionen von weiteren Opfern dieſer Kataſtrophe. Zu dieſer Trauer kommen die Trümmer der plan⸗ mäßig verwüſteten reichſten Provinzen und die Bürde einer innern und äußern Schuld von bei⸗ nahe 400 Milliarden, unter der es zuſam⸗ menknickte und deſſen Reſtbetrag noch heute die Hälfte der Haushaltseinnahmen verſchlingt. Frank⸗ reich hat alle ſeine Verpflichtungen gehalten, alle ſeine Unterſchriften eingelöſt. Es hat ſich mit aller Kraft und mit Mut wieder an die Arbeit gemacht. Man hat jenes einzigartige Sthauſpiel exlebt, das in der Welt keinerlei Skandal noch irgendeine Geſte des Gemeinſchaftsgefühls wachrief; das Siegervolk ſuchte in den zu Wü⸗ ſteneien gemachten Ebenen die Spuren ſeiner zer⸗ ſtörten Städte und machte ſich ganz allein daran, aus eigenen Kräften die Trümmer wiederaufzu⸗ bauen, die der Schutzwall für die Freiheit der Welt geweſen waren. Aber ſeine Kräfte waren ſchwächer als ſein Wille. Eines Tages waren ſeine Finanzen bedroht, ſeine Währung in Gefahr, der Bankrott ſtand vor ſeiner Tür. Sachver⸗ ſtändige wurden in aller Eile als Aerzte an dag Krankenbett geſchickt. Sie verordneten ausländiſche Kredite. Unſer Land lehnte dieſe ab. Es ſtählte ſeinen eignen Willen, es pre⸗ digte ſich ſelbſt die Bußpredigt der Enthaltſam⸗ keit, es ſchnallte den Gürtel enger und unter⸗ warf ſich einer ſo rückſichtsloſen Steuer⸗ diſziplin, daß dieſe trotz der inzwiſchen eingetretenen Erleich⸗ terung noch ſchwer unſere ganze Wirtſchaft beein⸗ trächtigt. Es beſtätigte die von den Ahnen ererbte heilſame Tugend der Sparſamkeit. Die Ergeb⸗ hiſſe ließen nicht auf ſich warten. Die Staatskaſſen füllten ſich wieder, das ausgewanderte Gold kehrte zurück, die Schuld wurde um mehr als 40 Mil⸗ liarden getilgt. Die Währung wurde wieder ſeſt und geſund und der franzöſiſche Kredit wurde wieder der beſte der Welt. Das könnte wahrlich heute ſehr zweckmäßig als Beiſpiel vorgehalten werden! Man hütet ſich, das zu kun, und es gibt ſogar gewiſſe Leute, die Deutſchland einreden möchten, es habe bei ſei⸗ ner Geſchäftsführung keinerlei Fehler begangen. Die Urſache aller ſeiner Nöte ſei nur die Argliſt der böſen Franzoſen. Ich bin der Anſicht— ganz wie mein hervorragender Freund Pierre Laval, der heute ſein Land mit einem ſolchen Klarblick und ſolchem Anſehen vertritt—, daß der Freimut 955 Völkern ebenſo wie dem einzelnen gegenüber ie höchſte Form der Achtung darſtellt. Warum ſoll man alſo Deutſchland in deſſen eigenem Intereſſe nicht die Wahrheit ſagen? fan es, wenn ich mich an die wirtſchaftlichen Tat⸗ t chen halte, nicht auf der Hand, daß, wenn man en Einſtellung der Zahlungen 11 einem Moratorium redet, dies 1 1 gerade dazu dient, das Vertrauen 5 den Kredit zu ſtärken? Deutſchland hat, ſch ſeine gewaltigen Kapitalfeſtlegungen zu erklären, 81 auf die Notwendigkeit berufen, daß es ſeine blaſcdaftsaktivitat entwickeln und ſeine Ausfuhr⸗ beblen ſeigern müſſe. Dieſe Sorge war zweifellos 5 echtigt. Aber man kann nicht Frankreich beſchul⸗ gen, daß es dies nicht begriffen habe, da es doch im A delzverkebr mit Deutſchland um 3 Milliarden enen Franken paſſiv daſteht. Aber während N 05 5 dem Zwang der harten Notwendigkeiten sh 5 Produktionsmöglichkeiten einſchränkten, ſtürzte b Deutſche Reich Hals über Kopf in eine Po⸗ Stei der Wirtſchaftsausrüſtung, der 95. von Produktionsmitteln und in eine 5 serende Politik der Rationaliſie⸗ Ang, die ihm eine beträchtliche Anzahl von Mil⸗ bie B gekoſtet hat, die auf der anderen Seite auch e Beſchäftigungsmöglichkeiten für die Arbeitskräfte Montag, 27. Juli 193 70 ahrheiten für Eine Sonntagsrede des franzöſiſchen Handelsminiſters— Eine echt Pariſer Miſchung von Wahrheit und Dichtung Die Angelſachſen in Berlin Der amerikaniſche Staatsſekretär des Aeußern Stimſon, der bereits ſeit Samstag in Berlin weilt. wird Der engliſche Premier Macdonald, der heute nachmitatg in Berlin erwartet und zu ſeiner Reiſe, wie üblich, Der engliſche Außenminiſter Henderſon, der ebenfalls heute in Berlin eintrifft. das Flugzeug benutzt. FFPFPFPFPCCCCCCCbCòCò ò ¾vyyyVTVCbcCcCGGã ͤGGGbGGGpGPGbGGbGPGpGPGGPGPGGbGPGbGbGTGGbGPGGPGPGPTGPGPGbGTGTPPVPTPTPVPVPTPVTPVPVPTPTPTPTPVTPTTPTPPThVyhTPhPrPVyrThTTyPPTWPTVTTTWPTPPTPTPTPTſTPhrdTſVTTſTꝓVTTſVTVTVTTTTWTWTWT———TW—WTWTWWWWW verringerte und ihm das ſchlimmſte Uebel eintrug, das einem Volk überhaupt zuſtoßen kann: die Ar⸗ beitsloſigkeit. Und wieviele Fehler wurden hintereinander begangen, die Unruhe und ſchließlich die Panik hervorriefen. Aus dieſen Lektionen muß man lernen. Wir können dies um ſo freudiger ſagen, als unſer Land ſich bereit erklärt hat, überzeugt, der inter⸗ nationalen Gemeinſchaft damit zu dienen, daß es trotz der vielen Enttäuſchungen der finanziellen Aufrichtung Deutſch⸗ lands leiſten will. Es würde ſogar wünſchen, mit Deutſchland eine wahrhafte, aufrichtige und dauer⸗ hafte Verſtändigung durchführen zu können, die durch die Gewißheiten der Sicherheit, die ſie in ſich ſchlöſſe, der wichtigſte Faktor für das Vertrauen und für den Frieden würde. Aber wenn ein bereits dem Bankrott ent⸗ gegengehender Schuldner neue Kredite ver⸗ langt, iſt es dann dem Gläubiger verboten, feſter werden denn jemals. ſeinen Beitrag zu. in ihrer Meinungs⸗ und Stimmungsbildung daß er von ihm Pfänder und Garantien verlangt? Ich weiß nicht, ob ein ſolches Verlangen gegen die Gerechtigkeit und gegen die Vernunft verſtößt. Unſere Lage iſt nach jeder Seite hin ſtark, und man würde vergeblich ver⸗ ſuchen, ſie zu erſchüttern. Unſere Stellung wird durch die Einigung aller guten Franzoſen noch Das haben wir aber auch notwendig bei den Schwierigkeiten der Gegen⸗ wart und bei der Ungewißheit der Zukunft.“ * Dieſe Rede iſt deshalb von Bedeutung, weil ſie nicht nur die erſte größere öffentliche Kundgebung eines franzöſiſchen Miniſters unmittelbar nach der Londoner Konferenz darſtellt, ſondern auch, weil ſie in geradezu klaſſiſcher Weiſe zeigt, mit welcher Mi⸗ ſchung von Wahrheiten, Halbwahrheiten und auch Unrichtigkeiten hierzulande die öffentliche Meinung aus amtlicher Quelle geſpeiſt wird. Aus eigener Kraft herausarbeiten Stimſons Meinung über die deutſche Vertrauenskriſe Draßhtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Juli. In der Kanzlei der amerikaniſchen Botſchaft in der Bentlerſtraße empfing heute Staatsſekretär Stimſon die Vertreter der deutſchen Preſſe. Es blieb nur wenig Zeit übrig, da ſchon eine halbe Stunde ſpäter Stimſon ſich zur Audienz beim Reichspräſidenten begeben mußte. Der amerikaniſche Außenminiſter ſprach zunächſt einige freunliche Begrüßungsworte und verlas dann in engliſcher Sprache eine ganz knapp gehaltene, for⸗ mulierte Erklärung, die der Dolmetſcher nachher ins Deutſche übertug. Die deutſche Gegenwartsnot wird in dieſer Er⸗ klärung als eine Vertrauenskriſe definiert, aus der nach Stimſons Ueberzeugung ſich das deutſche Volk aus eigener Kraft herausarbeiten könne. Ebenſo ſo kurz wie die Anſprache Stimſons war die Ausſprache, die ſich im Anſchluß daran entwickelte, Mit leichtem Lächeln lehnte Stimſon es ab, auch nur Andeutungen über das Ergebnis ſeiner Ber⸗ liner Reiſe zu machen. Er hat ja für ſeine Eu ropa⸗ fahrt von vornherein die vorſichtige Formulierung einer„perſönlichen Informationsreiſe“ gewählt, hinter die er ſich auch heute verſchanzte. Die Unterhaltungen, die er in Berlin pflog, ſeien ſo individueller und intimer Natur geweſen, daß er ohne Verletzung der Diskretion über ihren Inhalt nichts mitteilen könne. Auch Verſuchen, ihn über den Stand der Abrüſtungsfragen und die Ausſichten einer neuen politiſchen Konferenz aus⸗ zuforſchen, wich Stimſon mit liebenswürdiger Be⸗ ſtimmtheit aus. Inzwiſchen rückte draußen ſchon eine Tonfilmkarawane an, um Herrn Stimſons Erſchei⸗ nung auf dem Wege zum Reichspräſidenten von Hindenburg für die Wochenſchauen feſtzuhalten. Dem Empfang Stimſons beim Reichspräſidenten von Hindenburg, der ſich um eine halbe Stunde verzögerte, wohnten Staatsſekretär Meißner⸗ der amerikaniſche Botſchafter Sackett und der deutſche Botſchafter in Washington, v. Prittwitz und Gaffron bei. N Stimſon begibt ſich heute mittag bereits wieder von Tempelhof aus im Flugzeug nach London. Abwehr Pariſer Stimmungsmache i! Berlin, 27. Juli. In der franzöſiſchen Preſſe finden ſich Berichte über den Aufenthalt Stimſons in Berlin, die eine ganze Reihe von Unrichtigkeiten enthalten. So werden Mitteilungen über ein Geſpräch ge⸗ macht, das Stimſon mit dem Reichswehrminiſter Gröner gehabt habe. In der Unterhaltung ſoll Stimſon an die Demarche erinnert haben, die die Reichsregierung vor etwa 3 Wochen in Waſhington unternommen hätte, um zu erklären, daß auf den Bau des Panzerkreuzers C vorläufig verzichtet werden würde. An dieſen Erzählungen iſt nur das eine richtig, daß Stimſon wie mit anderen Mitgliedern des Ka⸗ binetts auch mit dem Reichswehrminiſter Gröner ge⸗ ſprochen hat. Dabei iſt, wie ja ſehr nahe lag, natür⸗ lich auch die Abrüſtungsfrage geſtreift worden, jedoch nur in ganz allgemeinen Wendungen und ohne daß man auf Einzelheiten eingegangen wäre. Frei erfunden iſt die Meldung von der deutſchen De⸗ marche in Waſhington. Eine ſolche Demarche hat nämlich überhaupt nicht ſtattgefunden. Damit ent⸗ fallen auch die Schlußfolgerungen, die in der fran⸗ zöſiſchen Preſſe an dieſe Behauptung geknüpft werden. 142. Jahrgang— Nr. 342 eulſchland Kriſe und Abrüſtung Von Frhr. v. Rheinbaben, M. d. R. Während wir in Deutſchland die allergrößten Sorgen haben, wie unſer Wirtſchaftsleben und die Funktion des Geldes unter ſtärkſtem Kriſendruck aufrechterhalten werden ſoll, und während neue in⸗ ternationale Konferenzen kümmerliche und ungenü⸗ gende Maßnahmen zur Behebung der deutſchen Kriſe vorſchlagen, hat die franzöſiſche Politik einen wuchtigen Schlag zur Aufrechterhaltung ihrer einzigartigen und in der Geſchichte bisher unerhörten Machtſtellung getan. In Beantwortung der Auffor⸗ derung des Völkerbundsrates vom Mai d. J. hat Briand dem Generalſekretär des Völkerbundes ein Memorandum über die franzöſiſche Auffaſſfung der Abrüſtungsmöglichkeiten überſandt, das nach dem üblichen Zeitungsausdruck in vielen Ländern„wie eine Bombe“ gewirkt hat. Es enthält in glatter Form zuſammengefaßt alle ſeit 1918 bekannten „Sicherheitstheſen“; es behauptet das Vorhandenſein einer freiwilligen franzöſiſchen„Abrüſtung“ auf das im Artikel 8 des Völkerbundspaktes für die natio⸗ nale Sicherheit vorgeſehene Mindeſtmaß, und es macht jeden eventuellen weiteren Schritt in der Her⸗ abſetzung der franzöſiſchen Rüſtung von einer all⸗ gemeinen„Organiſierung des Friedens“ in den be⸗ kannten franzöſiſchen Zielſetzungen des Status quo bei Aufrechterhaltung der Verſaßller Entwaffnungsbeſtimmungen und Sonderverbote abhängig. Mit dieſem Memo⸗ randum hat alſo, getreu ihrer Tradition, die fran⸗ zöſiſche Politik vor einer großen internationalen Auseinanderſetzung ſich ſelbſt nach innen und außen auf eine Maximalpoſition feſtgelegt, von der ein Abgehen nur äußerſt ſchwer möglich iſt, und wenn es dennoch in einzelnen minderwichtigen Teilen ge⸗ ſchehen ſollte, ſtünde das friedliebende Frankreich wieder einmal als eine Nation großmütigſter„Ver⸗ ſtändigungsbereitſchaft“ da! Wir wollen uns angeſichts des Ernſtes unſerer eigenen inneren Lage und angeſichts eines ſo ſchwer⸗ wiegenden Aktes der franzöſiſchen Politik nicht das geringſte vormachen: Seit den Sommermonaten des Ruhrkampfes 1923 iſt die Lage unſeres Vaterlandes nicht ſo bedrohlich geweſen wie heute. Die Gefahr iſt rieſengroß, daß Frankreich in zäher, ſyſtematiſcher Arbeit doch noch ſein Ziel erreicht und nachträglich das verwirklicht, was es ſogar im Sieges rauſche des Verſailler Friedensdiktates nicht hat erreichen kön⸗ nen. Faſt 13 Jahre lang hat es nach dem militäriſchen Siege mit dem Mittel der finanziellen, wirtſchaft⸗ lichen Tribute Deutſchland ausgepreßt und wirtſchaft⸗ lich geſchwächt. Es trägt die Hauptſchuld an der In⸗ flation und an der Vernichtung einer nach vielen Milliarden zählenden Subſtanz deutſcher Wirtſchaft. Es iſt nach 1924 ebenſo die Haupturſache dafür, daß Deutſchland durch gefährlichſte kurzfriſtige Verſchul⸗ dung an das Ausland ſich die Gelder zur Bezahlung der weiter herausgepreßten untragbar hohen Trihute borgen mußte. Es hat infolge der Streſemannſchen Politik zwar ſein Ziel der Abtrennung des Rhein⸗ landes und der Saar nicht erreicht, aber ähnlich, wie im Herbſt 1923 Poincare der franzöſiſchen Kammer ankündigte, daß der deutſche Zuſammenbruch und damit die Verwirklichung des franzöſiſchen Rhein⸗ landzieles nahe bevorſtände, klingt es heute aus mancher franzöſiſchen Zeitung kaum noch verhüllt wie ein Triumph heraus, daß Deutſchlands finan⸗ zielle Ohnmacht die Verwirklichung der franzöſiſchen Vorherrſchaft in Europa auf viele Jahre bringen werde. Die franzöſiſche Wunſchliſte auf dieſem Gebiet iſt groß und lang. Der Kanzler hat ſie in Paris mit einer energiſchen Handbewegung beiſeite geſchoben, und die Haltung der franzöſiſchen Miniſter in Lon⸗ don war in erſter Linie eine Reaktion auf dieſe feſte Abwehr der leitenden deutſchen Perſönlichkeit. Seien wir uns darüber klar, daß, ſo wichtig für die Fran⸗ zoſen die Aufgabe der deutſch⸗öſterreichiſchen Zoll⸗ union oder die feierliche, freiwillige Anerkennung der deutſch⸗polniſchen Grenzen durch Deutſchland oder ähnliches ſein mag, doch der Hauptſtoß gegen Deutſchland auf dem Gebiet der Rüſtung geführt werden wird. Hatten ſchon die vorbereitenden Abrüſtungsverhandlungen in der Genfer Kommiſſion die franzöſiſche Intranſigenz gegenüber einer Mindeſtforderung deutſcher Souve⸗ ränität erwieſen, ſo iſt heute ein Zweifel darüber nicht mehr möglich, daß ſie durch die deutſche Finanz⸗ zerrüttung noch ſehr viel ſtärker geworden iſt. Oder anders herum betrachtet: Die vor uns liegenden außerordentlichen inneren Anſtrengungen zur Auf⸗ 2. Seite/ Nummer 342 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 27. Jult ach rechterhaltung einer geordneten deutſchen Wirtſchaft und Finanzgebarung ſind gleichzeitig das allererſte und wichtigſte Mittel der deutſchen Politik, den fran⸗ zöſiſchen Verſuch einer dauernden politiſchen Knebe⸗ lung Deutſchlands auf unabſehbare Zeit zu ver⸗ eiteln. Ich laſſe es dahingeſtellt, ob dieſer nationale Abwehrkampf, vor dem wir ähnlich wie im Jahre 1923 heute Frankreich gegenüberſtehen, zweckmäßiger, weiſe mit den Worten„Verſtändigung“ überhaupt noch zu decken iſt. In Wahrheit handelt es ſich doch darum, ob auf der Abrüſtungskonferenz von 1932 Deutſchland endlich ein Mindeſtmaß von nationaler und unabhängiger Exiſtenz zugebilligt oder weiterhin verweigert wird. Ich bin der Auffaſſung, daß das klare Herausſtellen dieſer Tatſache nach innen und außen ſehr viel beſſere Wirkungen er⸗ zielen wird— auch den Franzoſen gegenüber!— als das Klammern an Formeln, die in einer frühe⸗ ren Periode Berechtigung hatten, heute aber infolge einer im Machtrauſch verblendeten Haltung der franzöſiſchen Politik am Kern der Dinge vorbeigehen und einer großen Anzahl ruhiger deutſcher patrio⸗ liſcher Menſchen täglich wie bitterſter Hohn klingen! Im ſelben Gedankengang bin ich der Auffaſſung, daß zur Einleitung des bevorſtehenden ſchweren Kampfes auf der Abrüſtungskonferenz die Zeit ge⸗ kommen iſt, von ſchematiſcher Wiederholung der Gen⸗ fer Theſen 1925 bis 1930 Abſtand zu nehmen und die einfache, klare Forderung deutſcher Gleichberechtigung in prägnanter Form in den Vordergrund zu rücken. Nach Lage der heutigen Machtverteilung in der Welt ſchließt dieſe deutſche Forderung keineswegs aus, daß 1932 für eine Reihe von Jahren die große quantitative Ueberlegenheit der franzöſiſchen Rüſtung international anerkannt wird und Frankreich ſelbſt jede Beruhigung dafür erhält, daß neben Völkerbund, Locarno, Kelloggpakt, Feſtungsgürtel und Bundesgenoſſen ein um ein Vielfaches der deutſchen Reichswehr überlegenes Heer die„franzöſiſche Sicherheit“ garantiert. Wohl aber ſchließt die deutſche Grund forderung nach„Gleich berechtigung“ die Beſeitigung einſeitiger Verbote in Typ und Methoden der Be⸗ waffnung ſowie die Aufſtellung des Zieles eines wirklichen Ausgleichs der Rüſtungen in abſehbarer Zeit ein. Dieſe deutſche Grundforderung muß noch im Laufe dieſes Herbſtes in allen maßgebenden Kreiſen des Auslandes bekannt ſein. Es darf nicht der geringſte Zweifel darüber beſtehen, daß keine deutſche Regierung eine Konvention unterſchreiben wird, die eine Wiederholung der Verſailler Aus⸗ nahmebeſtimmungen nach Typ und Methoden der Entwaffnung enthält, und daß jeder Verſuch, Deutſch⸗ land unter Ausnutzung ſeiner Finanznöte zu einer entſprechenden Unterſchrift zu zwingen, nicht nur Praktiſch vergeblich ſein würde, ſondern wegen der ihm innewohnenden ideellen und wirklichen Demü⸗ ligung dem Friedens⸗ und Verſtändigungs⸗ gedanken im deutſchen Volke auf Jahre und Jahr⸗ zehnte tiefſte Wunden ſchlagen muß. Auch in Tagen, Wochen und Monaten größter materieller Not darf Unſer Volk, wenn es an eine hellere Zukunft glauben will, nicht vor der Notwendigkeit eines zuſammen⸗ gefaßten Kampfes um die höchſten nationalen Güter zurückweichen. Die Ausſichten Deutſchlands auf der Abrüſtungskonferenz 1932 wären hoffnungs⸗ les, wenn mes nicht rechtzeitig gelingt, dieſen über dent Streit der Parteien und inmitten heutiger materieller Not latent vorhandenen Willen einer überwältigenden Mehrheit unſeres Volkes zu einer „politiſchen Realität“ zu machen, die inter⸗ nationale Berückſichtigunger zwingt! Staatsſtreich in Chile — Paris, 26. Juli. Der bisherige Senatspräſi⸗ dent Pedro Opan do hat, wie Havas aus Santiago de Chile meldet, die Präſidentſchaft der chileniſchen Republik übernommen. Ein engliſcher Richter in Indien ermordet e Kalkutta, 27. Juli. Der Diſtrikt⸗Oberrichter Garlich, iſt im Gerichtsgebäude ermordet worden. Der Mörder wurde verhaftet. 1 * Zum Verbot des„Völkiſchen Beobachter“. Das pon der Polizeidirektion München bis 2. Auguſt d. Js, verfügte Verbot des„Völkiſchen Beobachter“ wurde durch das Reichsgericht bis 26. Juli ein⸗ ſchließlich beſchränkt. Religionskrieg in Telegraphiſche Meldung — Newyork, 27. Juli. Aſſociated Preß meldet aus Jalapa, der Hauptſtadt von Vera Cruz: Im Staate Vera Cruz iſt infolge des Verſuches der Behörden, das Staats⸗ geſetz durchzuführen, durch das die Zahl der Prieſter außerordentlich vermindert wird, ein religiöſer Krieg ausgebrochen. Die Unruhen begannen damit, daß ein junger Mann geſtern ein Repolveratten⸗ tat auf den Gouverneur von Vera Cruz unternahm, als dieſer den Palaſt verließ. Der Gou⸗ verneur wurde leicht verletzt. Er zog ebenfalls einen Revolver und es kam zwiſchen beiden zu einem läugeren Feuergefecht, bis ein Regierungs⸗ beamter den Angreifer niederſchoß. Obwohl tö d⸗ lich verwundet, verweigerte der junge Menſch jede Auskunft. Doch fand man bei ihm mehrere reli⸗ giöſe Medaillen, aus denen geſchloſſen wird, daß es ſich um einen römiſch⸗katholiſchen Fanatiker handelte. Die Nachricht von dem Attentat verbreitete ſich mit Windeseile und bald hatten ſich große Menſchen⸗ lexiko maſſen verſammelt, die nacheinander vier Kir⸗ chen angriffen und mit Benzin in Brand ſteckten. Die Kirche von Sanjos wurde völlig eingeäſchert, während die drei anderen Kirchen ſchweren Schaden erlitten, bevor es Truppen und Feuerwehrleuten gelang, den Brand zu löſchen. In einer Kirche erſchienen während des Kinder⸗ gottesdienſtes plötzlich vier Mann und feuerten mit Revolvern auf die beiden Prieſter, von denen einer getötet und der andere ſchwer verwundet wurde. Einer der Angreifer und ein junges Mädchen wurden ebenfalls durch Schüſſe ge⸗ troffen. Es brach eine Panik aus, bei der viele Kinder zu Schaden kamen. Wegen dieſer Vorfälle haben die Behörden den Belagerungszuſtand erklärt. Gegenwärtig herrſcht volle Ruhe. Truppen patrouillieren durch die Straßen. Doch werden weitere Unruhen be⸗ fürchtet, da die religiböſen Behörden in der Stadt Mexiko den Geiſtlichen von Vera Cruz Anweiſung gegeben haben ſollen, dem Antikirchen⸗Geſetz nicht zu gehorchen, da ſie es für verfaſſungswidrig hielten. Tödliche Verkehrsunfälle bei Sonntagsausflügen 5 Tole bei Bootsunglücken — Frankfurt/Oder, 27. Juli. Auf der Oder ereignete ſich geſtern ein ſchweres Bootsunglück. Der Berliner Kegelklub„Rand oder Sand“ weilte zu einem Wochenendausflug in Zäckerick. Gegen 746 Uhr abends unternahm eine Gruppe von ſieben Perſonen eine Spazierfahrt auf dem Strom mit einem Außenbord⸗Motor⸗ boot. Durch den ſtarken Wellenſchlag des Dampfers „Merkur“ wurde das Boot umgeworfen, und alle Inſaſſen fielen ins Waſſer. Der Bücherreviſor Schmerbach aus Berlin⸗ Kaulsdorf, der Bankbeamte Ernſt Schüler aus Berlin⸗Hoppegarten und die 31jährige Frau Hein z⸗ mann, gleichfalls aus Berlin, ertranken. * — Osnabrück, 27. Juli. Ein tragiſches Ende nahm ein Bpotsausflug, den der Osnabrücker Not⸗ burga⸗Verein geſtern veranſtaltet hatte. Als die 18 Teilnehmer mit einem Fahrzeug unweit von Damme die Mitte des Dümmerſee erreicht hatten, kenterte das Boot plötzlich infolge des hohen Wellenganges. Die Inſaſſen ſtürzten ins Waſſer und trieben hilferufend in den Wellen. Da der See infolge des ſchlechten Wetters wenig beſucht war, dauerte es eineinviertel Stunde, bis man auf den Unglücksfall aufmerkſam wurde. Ein 25jühriges Mädchen aus Düſſeldorf ertrank, während es unter großen Anſtrengungen gelang, die übrigen 17 Perſonen zu retten. Tödlicher Abſturz eines Segelfliegers — Berlin, 27. Juli. Auf dem Ruinenberg bei Wünsdorf ſtürzte der Bürvangeſtellte Eugen Köl⸗ gen beim Segelflug aus 15 Metern Höhe mit ſeinem Segelflugzeug ab. Er war auf der Stelle tot. Drei Todesopfer eines Autounglücks — Oppeln, 26. Juli. Hier ereignete ſich ein ſchweres Autounglück, das drei Tote und einen Verletzten forderte. Das mit den Söhnen eines Reſtaurateurs beſetzte Auto rannte in einer Stra⸗ ßenkurve gegen einen Baum, wobei das Auto vollkommen zerſchellte und die Inſaſſen herausge⸗ ſchleudert wurden. Zwei Perſonen wurden auf der Stelle getötet, einer erlitt lebensgefährliche Verlet⸗ zungen und verſtarb auf dem Transport ins Kran⸗ kenhaus; nur der vierte Inſaſſe kam mit leichteren Verletzungen davon. Brückeneinſturz in Baden bei Wien — Wien, 286. Juli. Anläßlich des 6. Internatio⸗ nalen Pfadfindertages in Baden bei Wien wurde heute abend ein Feuerwerk veranſtaltet. Ungefähr 20 Perſonen hatten auf einer über einen Teich füh⸗ renden Holzbrücke Aufſtellung genommen, um das Feuerwerk zu beobachten. Die Brücke brach plötzlich mit großem Getöſe zuſammen und die 20 Perſo⸗ nen ſtürzten ins Waſſer. Sie konnten glück⸗ licherweiſe raſch geborgen werden. Ein Mann wurde ſchwer verletzt, fünf Kinder erlitten leichte Nervenchocks. Zweite Nolverordnung gegen Kapital und Steuerflucht Telegraphiſche Meldung E Berlin, 27. Juli. Aufgrund des 8 11 der Verordnung des Reichs⸗ präſidenten gegen die Kapital- und Steuerflucht vom 18. Juli 1931 wird hiermit verordnet: 8 1. Die erſte Verordnung zur Durchführung der Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten gegen die Kapital⸗ und Steuerflucht vom 18. Juli 1931 wird wie folgt geändert: 1. 8 1, Abf. 1 erhält folgenden Zuſatz:„Ehegatten, die nicht dauernd von einander getrennt leben, ferner Eltern und minderjährige Kinder, die in einer Haus⸗ haltung leben, gelten im Sinne dieſer Beſtimmung als ein Pflichtiger.“ 2. Hinter 8 1 wird folgender§ 138 eingefügt:„8 1a. Von den Verpflichtungen nach 88 1, 2 der Verord⸗ nung gegen die Kapital- und Steuerflucht ſind befreit: Perſonen, ſoweit ihnen unter Wahrung der Gegenſeitigkeit nach allgemeinen völkerrecht⸗ lichen Grundſätzen ein Anſpruch auf Befreiung non den perſönlichen Steuern zuſteht. 2. Konſulariſche Vertreter, die Berufsbeamte ſind, und die ihnen zugewieſenen Beamten, ſofern ſte Angehörige des Entſendeſtaates ſind, die deutſche Staatsangehörigkeit nicht beſitzen und außer⸗ halb ihres Amtes oder Dienſtes im Inlande keinen Beruf, kein Gewerbe und keine andere gewinnbringende Tätigkeit ausüben.“ 3.§ 3 erhält folgenden Abſatz 2:„(2) Die Formu⸗ lare ſind in doppelter Ausfertigung auszufüllen und einzureichen. Ein Stück iſt dem Anzeigepflichtigen zurückzugeben. Die in§ 2 bezeichneten Kreditinſtitute haben das zweite Formular bis zum 20. Auguſt 1931 an die örtlich zuſtändige Reichsbankauſtalt abzulie⸗ fern; dabei ſind die Entſcheidungen(8 2) erſichtlich zu machen.“ 4. 8 6. Abſ. 1 erhält folgende Faſſung:„Als For⸗ derungen in ausländiſcher Währung im Sinne des § 3, Abſ. 2, Satz 1 der Verordnung gegen die Kapital⸗ 1. und Steuerflucht gelten nicht Forderungen ländiſcher Währung gegen Perſonen, die im ihren Wohnſitz, ihren Sitz oder den Ort der Leitun haben, mit Ausnahme von Anſprüchen aus Win rungskonten bei inländiſchen Kreditinſtituten.“ 5 5 25 Verordnung tritt mit Kraft. in aus, Inlaudz N 8 81 ie—* i Dieſe zirkung vom 22. Juli 1931 in Die Auszahlungs-Einſchränkung bei den Sparkaſſen Drahtbericht unſeres Berliner Büryz [ Berlin, 27. Juli. Die Verhandlungen, die ſeit geſtern zwiſchen Reichsregierung, Reichsbank und Sparkaſſen über die Einbeziehung auch der Sparkaſſen in die 1 wie man wenigſtens züverläſſig hofft, unmittelbar bevorſtehende Aufhebung der Auszah⸗ lungseinſchränkungen dürften, wie wir von einer Seite, die an den Verhandlungen ſelbſt betel⸗ ligt iſt, hören, kaum das gewünſchte Ergebnis brin⸗ gen. Nach unſerem Eindruck ſcheint es vielmehr ſo daß die Sparkaſſen noch längere Zeit den Einſchrän⸗ kungen der letzten Zeit unterworfen bleiben, daß dieſe im höchſten Falle etwas gelockert werden aber auch das nur in geringem Maße. Das erklärt ſich daraus: Die Mittel, die Sparkaſſen, Krediigenoſſen⸗ 8 ſchaften und ähnliche Inſtitute für ihre Kapitalgeber verwalten, und zwar gewiſſermaßen im Einyerſtänd⸗ nis mit den Einlegern, die dafür entſprechende Zinsſätze erhalten, ſind in langfriſtigen Werten angelegt. Derlei Werte ſind aher wie man weiß, ſelbſt in normalen Zeiten nie im Augenblick liquid, wie viel weniger erſt jetzt da wir durchaus nicht in einer Währungskriſe, ſondern ein⸗ zig und allein— das iſt aber hier das entſcheidende — in einer Zahlungs mittelkriſe ſchärſſten Ausmaßes leben. Im gegenwärtigen Zeitpunkt it es ſchwieriger denn je, iſt es eigentlich unmöglich, um es banktechniſch auszudrücken,„Kapital“ in„Kaſſe“ von heute auf morgen umzuwandeln. „Graf Zeppelin“ beim Kanin Cap — Friedrichshafen, 27. Juli, Ein Funkſpruch des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ gibt für Mitternacht der Ortszeit den ungefähren Standort des Luftſchiffes mit 68 Grad 43 Minuten nördlicher Breite und 43 Grad 20 Minuten öſtlicher Länge, alſo unweit Kñanin⸗Cap, nördlich der Halb. inſel Kola bei der Barents⸗See an. An Bord itt alles wohl. Franz Joſephland. „Graf Zeppelin“ über Archangelfk — Moskau, 27. Juli. Die Funkſtation des Zen⸗ tralen Geophyſiſchen Obſervatoriums erhält einen Funkſpruch von Bord des„Graf Zeppelin“, daß das Luftſchiff Sonntag 19.00 Uhr Archangelſt überflogen hat. Letzte Meloͤungen Ablehnung des Nordweſt⸗Schiedsſpruches e Eſſen, 27. Juli. Wie verlautet, wirds died nond⸗ weſtliche Gruppe der Arbeitgeber der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie den Schiedsſpruch für die Metall induſtrie ablehnen, da der Abbau der Löhne unter den heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen nicht ausreichend ſei. Man nimmt an, daß von den Verbänden, die ſic in ihrer geſtrigen Sitzung für die Annahme des Schiedsſpruches ausſprachen, die Verbindlichkeit des Spruches beantragt wird. 1000 Bergarbeiter gekündigt — Hamborn, 26. Juli. Zu den Kündigungen von 350 Bergleuten auf Zeche Lehberg ſind jetzt weitere Das Luftſchiff nimmt weiter Kurs auf, 650 Kündigungen auf der Schachtanlage Weſtende* und Friedrich Thyſſen III/ IV hinzugekommen, ſo daß die Bergbaugruppe Hamborn der Vereinigten Stahlwerke insgeſamt rund 1000 Bergleute zum 15. Auguſt d. J. entlaſſen wird. Dieſe Maßnahme wird mit den ſteigenden Ab⸗ ſatzſchwierigkeiten im Bergbau begründet; Die Stillegungsanträge bei der Regierung in Düſſel⸗ dorf ſind bereits erfolgt. 5 n——TÄB:——————᷑dä—ä————̃— ͤ¼4——¼—————— ¹˙————— Neue Chormuſik 1931 Mannheim Ueber eine ungemein anregende, urſprünglich für Juni vorgeſehene, nunmehr endgiltig auf Anfang Oktober feſtgeſetzte Tagung für moderne Chormuſik gab eine am Samstag im Nebenzimmer des Roſen⸗ gartens abgehaltene Vorbeſprechung wertvolle Auf⸗ ſchlüſſe. Kapellmeiſter Sinzhetmer ſprach ſich eingehend über die Ziele der als jährlich wieder⸗ kehrende Veranſtaltung gedachten Tagung aus. Es ſei von vornherein feſtgeſtellt, daß es ſich hierbei nicht um ein koſtſpieliges Muſikfeſt handelt, das die Zahl der ohnehin abgehaltenen Jeſte um ein neues vermehrt, ſondern die Tagung iſt in erſter Linie als Arbeitsgemeinſchaft gedacht, die Teilnehmer aus ganz Deutſchland, wenn möglich aus dem ganzen deutſchen Sprachgebiet umfaſſen ſoll. Nachdem die Konzertmuſik ſich in einer gewiſſen Kriſe, die Laſenmuſik aber in ſtetem Aufſchwung be⸗ findet, ſollen die verſchiedenen Arten der Chormuſik⸗ pflege praktiſch vorgeführt werden, wobei wieder Wert darauf gelegt wird, daß die Veranſtaltung mög⸗ lichſt vielſettige Anregungen geben ſoll. Im Vordergrund des Intereſſes ſtehen die Abteilungen: Konzertante Chormuſik, Jugend ſingen und Jugendmuſik, die Frage der Chorübungen, chori⸗ che Muſik der Religionsgemeinſchaften. Erfreulicher⸗ meiſe hat die Stadt Mannheim ihr Intereſſe für die Tagung bekundet, indem ſie die Säle zur Verfügung ſtellt und auch einen Zuſchuß in Ausſicht geſtellt hat. Als Veranſtalter zeichnen die Geſellſchaft für Neue Muſik, die Volkshochſchule Mann⸗ heim und der Ausſchuß für Volks muſik⸗ pflege. Die geſchäftliche Leitung hat die Mann⸗ heimer Konzertdirektion(H. Hoffmeiſter über⸗ nommen]. Ein weſentlicher Teil der Anregungen ging von dem Komponiſten Hugo Hermann (Reutlingen) aus, wie denn die Tagung, nachdem die von Berlin inaugurierte„Reue Muſik“ ſich nicht durchwegs als fruchtbringend erwies, neue Wege zeigen ſoll. Ueber die Vortragsfolge, die im nzelnen noch Aenderungen unterworfen iſt, erfolgen echtzeitig genaue Mitteilungen. 0. Die Nenordnung der Theater ⸗ Pachtverträge. Bei den Bemühungen, einen Ausweg aus der Wirt⸗ ſchaftskriſe des Berliner Theaterweſeus zu finden, wird das Hauptaugenmerk auf eine Neuregelung der Pachtverträge für die Berliner Bühnen, die in ihrer bisherigen Form als Hauptfaktor der kata⸗ ſtrophalen Theaterlage angeſehen werden, gerichtet. Nachdem eine einheitliche generelle Herabſetzung der Theaterpachten ohne weiteres nicht durchzuſetzen war, verhandeln die Theaterleiter zurzeit um Er⸗ mäßigung der Pachten. Die erſten, die bisher einen ernſthaften Verſuch zur Neuregelung des Pachtver⸗ trages unternommen haben, ſind die Gebrüder Rotter, die für die Verpachtung des Leſſing⸗ Theaters einen prozentual zu berechnenden Pacht⸗ vertrag jetzt vorgeſehen haben. Das Wiener Reinhardt⸗Seminar als Wander⸗ bühne. Das Wiener Reinhardt⸗Seminar plant für die kommende Theaterſpielzeit in Wien eine Reihe von Studio⸗ Aufführungen, mit denen dann im Laufe der Saiſon auch andere öſterreichiſche Städte, die über kein eigenes Theater⸗Enſemble verfügen, be⸗ ſpielt werden. Die Gaſtſpielreiſen, die das Rein⸗ hardt⸗Seminar bereits durch eine Reihe öſter⸗ reichiſcher Provinzſtädte geführt hat, ſollen auch nach Deutſchland ausgedehnt werden. Mit einem beſonderen Programm wird das Reinhardt⸗Seminar in Berlin gaſtieren. Die Notlage der öſterreichiſchen Provinz⸗ Theater. Eine Reihe öſterreichiſchen Provinzbühnen, die für die kommende Spielzeit nicht mehr in der Lage waren, einen eigenen Theaterſpielplan, den ſie mit eigenem Enſemble während der ganzen Spiel⸗ zeit durchgeführt hätten, aufzuſtellen, werden mit einer Reihe Gaſtſpielaufführungen be⸗ ſpielt werden. Alexander Moiſſi, Baſſermann und Schauſpieler des Burgtheaters werden auf Teilung gaſtieren. Eine Electra⸗Trilogie'Neills. Eugene 'Neill, der amerikaniſche Dramatiker, hat eine Trilogie„Mourning Comes Electra“ fertiggeſtellt, dle im Herbſt von der Newyork⸗Guild zur Urauf⸗ führung in Newyork gebracht werden wird. Bayreuther Feſtſpiele 1931 „Rheingold“ Der Eröffnungsabend des vierteiligen Bühnen⸗ feſtſpiels verlief in einer der Stätte ſehr würdigen Weiſe. Seit Schorr die tragennde Hauptrolle, den Wotan, in Bayreuth ſingt, könnte der„Vorabend“ des Nibelungenwerkes niemals für verloren gelten, auch wenn einmal die Auswahl der ſonſtigen Solo⸗ kräfte weniger günſtig getroffen wäre. Dieſer be⸗ deutende Sänger bringt eben für ſeine Rolle ſo gut wie alle erforderlichen Tugenden mit: die prächtig durchgebildete herrliche Stimme, bedeutende ſtiliſtiſche Einfühlung und lebensvolle Charakterprägung. Zu einer tüchtigen Bayreuther Stütze iſt auch Karin Branzel! als Fricka herangewachſen. Sie bewegt ſich als würdevolle Herrſcherin, zeigt ſich um ihr Kind Freia innig beſorgt und ſetzt ihre ſchöne Stimme ins rechte Licht. Nur eins entfernt ſie noch ein kleines Stück vom Wunſchbilde einer Bayreuther Fricka: Daß ihre Stimme bei den Aeußerungen höchſter Erregung noch nicht wie blitzender Stahl die Luft ſchneidet. Der Alberich Eduard Habichs ſteht längſt ſchon als unverrückbares Urbild des Wagnertheaters da. Faſt ein wildes Tier, ein dämo⸗ niſcher und doch ſo wirklichkeitsnaher Nibelung, der ſich ſeiner bedeutenden Stimme mit unvergleichlichem Sttlvermögen bedient, vor allem ganz prächtige Bay⸗ reuther Mitlaute hören läßt. Ganz vorbildlich verkörpert Fritz Wolff den Loge, Mit dem virtuoſen Geſang ſeiner hellen Stimme und ſeinem ohne Uebertreibungen äußerſt beweglichen Spiel iſt er das lebendige Symbol flackernder Lohe. Carl Elmendorff iſt in Bayreuth als muſi⸗ kaliſcher Leiter des Nibelungendramas längſt heimiſch geworden. Faſt durchweg hält er ſich genau an die überlieferten Zeitmaße, ein Kapellmeiſter von war⸗ mem Muſikantenblute und geſunder männlicher Auf⸗ faſſung. Die Szene war gegen die Wiedergabe des vorigen Jahres unverändert geblieben. Die Auf⸗ führung wurde mit begeiſtertem Beifall auf⸗ genommen. b a Bayreuther Siegfried⸗Wagner⸗Ehrungen, Am 4. Auguſt, dem Todestage Siegfried Wagners, wird im Bayreuther Feſtſpielhauſe eine muſikaliſche Gedächtnis feier abgehalten werden. Elmen— dorff wird mit dem Feſtſpielorcheſter drei Stücke des Abgeſchiedenen vorführen, Tos can ini die Fauſtouvertüre, Furtwängler die Exovica. Das e wird auf der Bühne des Wagnerthegters ſpielen. Der neue Rektor der Univerſität Heidelberg. Der Senat der Univerſität wählte zum Rektor für das neue Studienjahr den Mineralogen Prof. Dr. Otto Erdmannsdörffer. Der nene Rektor wurde 1876 in Heidelberg als Sohn des Ge⸗ ſchichts⸗Profeſſors Erdmannsdörffer geboren und batte ſich 1908 in Berlin habilitiert. Seit 1026 wilt er als Nachfolger Wülfings in Heidelberg. Kleine Scherze Beruhigend:„Wenn Sie hier keinen Arzt haben“, fragte der Reifende in dem kleinen Dor „was geſchieht denn dann mit ihren Schwerkranken; „Die ſterben eines natürlichen Todes.“ N Humor des Auslandes.„Aber, Nellg, weshalb glaubſt du denn, daß deine neuen Photogri⸗ phien ſchlecht ſind?“—„Alle meine Freundinnes bitten um eine, aber keiner von meinen Freunden. ** Die Kennerin.„Was haben Sie denn eben geſpielt?“ fragte Frau H. den Geigen virtuoſen.„Eine Improviſation“, erwiderte dieſer.„Ich wußte doch i gleich, daß es eins von meinen Lieblingsſtücken itt * Stellungswechſel.„Warum haben Sie denn Ihre letzte Stellung gewechſelt?“ fragt die Hausfrau e „Die Gnädige das ſich vorſtellende Dienſtmädchen. lautet kopierte jeden neuen Hut, den ich mir kaufte, die entrüſtete Antwort.—„Warum gaben Sie frühere Stellung auf?“ fragte der Geſchäftsmam die Bureaudame.„Ich hatte dort keine Ausſichten „Wieſo denn nicht?“„Det erwidert ſie zögernd. Chef war ſchon verhezratet.“ Ihre 1981 — n aus. nlandz zeitung 5 „Biß 2. Juli Ung üros Juli. wiſchen über in die, telbar sah ir von betei⸗ brin⸗ ehr ſo, ſchrän⸗ n, daß herden, erklärt noſſen⸗ geber rſtänd⸗ chende igen aber, tie im da wir en ein⸗ dende ärfſten nkt iſt ich, um „Kaſſe⸗ Cap Jult, pelin“ fähren inuten ſtlicher Halb⸗ ord iſt rs auf, 3 Zen⸗ einen pelin“ angelſt Nelli togra⸗ din nen inden“ eben „Eine e doch n iſt!“ e denn usfrau nädige lautet Ihre mann chten! „Der 8 * brandes herangezogen wurden. Montag, 27. Juli 1931 3. Seite/ Nummer 342 Ausverkaaf Von Fritz Weinreich Wer macht heit nit große Aache Wo bei uns in dere Woch Ausverkaafsreklametage So was, des benutzt ma doch. Alles drängt ſich an die Läde Ganz verwunnert ſin die Leit. Au wie die gern kaafe däte Wann nor beſſer wär die Zeit. Ausgſchtellt ſin ſo viele Sache Wolf'l, des is werklich wohr Weil die Gſchäfte Preiſe mache Die billigſchte vum ganze Johr. Ma dut vor me Rätſel ſchtehe, Traut oft ſeine Aache kaum; Ob des— was ma all dut ſehe— Woßrheit iſt odder en Traum. Anzüg, Möbel, Fleeſch un Schtiffl, Butter, Radio, Schmuck un Worſcht, Räder, Gutſl, Käs un Triffl Un noch Vieles for de Dorſcht. Doch die Löhn un die Gehälter, Die Verdienſchte allgemein Sorge, daß die Kunde kälter Halte mit im Kaafe ein. is gibt aach, wo do nit zu hawe, Weil gedieche ſin un brav „Apotheke“— Ihr derfts glaawe— Mache nie en Ausverkaaf. Rizenus un all die Sache Wirke doch, un bleiwe feſcht. Dät' es Viele grad ſo mache Wär's vielleicht noch s' Allerbeſcht. Jugendſonntag Das Feſt der katholiſchen Jugend unſerer Erz⸗ biözeſe iſt der Jugendſonntag, zugleich das Feſt des Schutzpatrons St. Bernhard von Baden. Wie allent⸗ halben wurde auch in unſerer Stadt am geſtrigen Sonntag in den Gottesdienſten auf die Bedeutung bieſes Feſtes abgehoben. In Waldhof war aus Anlaß dieſes Feſtes im Hochamt die feierliche Wim⸗ pelweihe der Deutſchen Jugendkraft. Die Jugend⸗ organiſationen der Heiliggeiſtpfarrei benutzten den Tag zu einer ſtilvoll gehaltenen Kundgebung für den Jungmann. Der Präſes der Jugend, Kaplan Fertig, und Stadtpfarrer Matt richteten bedeutſame Worte an Jugend und Gemeinde. Dar⸗ bietungen des Cäcilienchores und des Jugendorche⸗ ſters, ein ſinnreiches Theaterſtück und nicht zuletzt die wirkungsvollen Rezitationen der Mitglieder Siebold und Vogt brachten eine ausgewählte Vortragsfolge. Verbunden mit dem Jugendſonntag war die Jugendhilfe. Die Arbeitsgemeinſchaft der katho⸗ liſchen Jugendorganiſationen Baden haben mit Ge⸗ nehmigung des Miniſteriums des Innern zu einer Sammlung„Jugendhilfe“ aufgerufen. Der Sonn⸗ tag zeigte eifrige Sammler am Werk. Während der Woche folgt noch eine Hausſammlung. Auch in der Notzeit ſoll die Jugend nicht vergeſſen werden.—er. Der Wald brennt! Das war geſtern nachmittag keine geringe Auf⸗ regung, als vom Käfertaler Wald plötzlich Feuer ge⸗ meldet wurde. Was bei einem Waldbrand auf dem Spiele ſteht, weiß jeder. Es war durchaus begreiflich, daß zahlreiche Wehren zur Bekämpfung des Wald⸗ Die Brandurſache dürfte wohl niemals geklärt werden. Da das Feuer keinesfalls von ſelbſt ausgebrochen ſein kann, kom⸗ men nur zwei Dinge in Frage: Brandſtiftung oder Fahrläſſigkeit durch rauchende Spaziergänger. Die Branbſtelle liegt am ſogen.„Schwarzen Weg“, der vom Waldhof aus in das Innere des Waldes führt. Er bietet jetzt einen wenig erfreulichen Anblick. Die Stämme der Bäume ſind bis oben hinauf verkohlt und die Nadeln verſengt. Das in Mitleidenſchaft ge⸗ zogene Waldſtück in einer Größe von 35—40 Ar, iſt mit Föhrenbäumen bepflanzt, die 19fährig ſind und nunmehr vollkommen entfernt werden müſſen. Der Schaden iſt recht beträchtlich, da die Arbeit von 19 Jahren vernichtet worden iſt und das Stück voll⸗ kommen neu aufgeforſtet werden muß. 0 Dank dem tatkräftigen und umſichtigen Eingreifen er Feuerwehren konnte das Feuer raſch eingedämmt werden. Rings um das ausgebrannte Walöoſtück ziehen aufgeworfene Gräben, während neben den ver⸗ kohlten Bäumen die Erde aufgewühlt iſt. Als ein 9 Glück darf es bezeichnet werden, daß die äume in dieſem Stück erſt vor kurzem zum erſten . alſo ihrer unteren Zweige beraubt e das Wachstum beſſer zu fördern. Durch Nied mſtand konnten die Löſchmannſchaften in den 50 95 eindringen und jeden einzelnen Baum A eberwerfen mit dem ausgehobenen Sand in 0 ff nehmen. Wäre das Feuer in dem nebenan dere Waldſtück ausgebrochen, ſo hätte der Brand uch 0 Ausmaße angenommen, da dort die Bäume 0 bun. ſind und daher ein Eindringen e ald ſelbſt unmöglich geweſen wäre. Der 5555 eiſter hielt mit Helfern bis in die Abend⸗ „ Brandwache, doch war ein Eingreifen 1 eits nicht mehr erforderlich, da das Feuer durch e Feuerwehren gründlich abgelöſcht worden war. * * e eme Studentenſchaft aufgelöſt. In der Stu 95 allgemeinen Studentenverſammlung iſt die im. aufgelöſt worden, weil ſich 1 1 des letzten Semeſters mehr als 100 Im⸗ 8 585 19 geweigert haben, den Aſtabeitrag 9105 ezahlen. Die Republikaniſche Studentenſchaft e ſich bei der Abſtimmung der Stimme enthalten. . Motorradfahrer verunglückt. An der Samstane Neckarauer⸗ und Adlerſtraße ſtießen am Dabei ag abend zwei Motorradfahrer zuſammen. 7 05 erlitt der eine, eine Prellung des Ober⸗ 25 els und ſein Soziusfahrer eine Kopfverletzung. 5 8 Motorradfahrer trug erhebliche Arm⸗ 55 andverletzungen davon, die ſeine Verbringung em Krankenhaus erforderlich machten. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mehr wirtſchaftliche Einſicht! Die Sturmflut der Vertrauenskriſe hat die deutſche Volkswirtſchaft aufs ſchwerſte heimgeſucht. Alle Möglichkeiten gilt es nun auszuſchöpfen, alle Kräfte des deutſchen Volkes zu ſammeln, um die tiefgreifenden Schäden auszugleichen, um aus dem Engpaß der Zahlungsmittel⸗ und Kreditſchwierig⸗ keiten den Weg ins Freie zu bahnen. Auch die moraliſchen und geiſtigen Kräfte! Gerade daran hat es in den Tagen der Panikſtimmung ge⸗ fehlt, als die Kapitalflucht anſchwoll und der Maſ⸗ ſenſturm auf Banken und Sparkaſſen einſetzte. Wir alle wiſſen, wie nur durch unverzügliches, energi⸗ ſches Eingreifen des Reichs eine Kataſtrophe abge⸗ wendet werden konnte. Mit Verordnungen allein wird jedoch auf die Dauer die Löſung aller heran⸗ drängenden Aufgaben nicht erzielt werden können. Es bedarf, getragen von volkswirtſchaftlicher Ein⸗ ſicht, einer verſtändnisvollen Mitarbeit aller Volksſchichten. die Das Das gilt mit in erſter Reihe für die, heute Guthaben bei Kreditinſtituten beſitzen. gilt insbeſondere auch für die große Zahl der Sparer, deren Spargroſchen von den Sgarkaſſen verwaltet werden. Man hat das An wachſen der Spargut⸗ haben während der letzten Jahre als ein Zeichen geſunden wirtſchaftlichen Sinnes unſeres Volkes ge⸗ prieſen. Und das mit Recht. Jahr für Jahr wurden, insbeſondere von Kleingewerbetreibenden und Ar⸗ beitnehmern, insgeſamt etwa—2 Milliarden Mark zurückgelegt, namentlich den Sparkaſſen anvertraut. Was, zum Teil unter harten Entbehrungen, in den vergangenen Jahren geſchaffen war, drohten Ver⸗ trauenskriſe und Angſtpſychoſe in wenigen Tagen zu vernichten. Genau ſo wie die Banken wurden die Sparkaſſen von der Maſſe derer beſtürmt, die ihre Guthaben abzuheben ſuchten, weil ſie das Geld zu Hauſe, in der Brieftaſche oder in der Schublade ſicherer glaubten. Commerfeſt in der Das Sommerfeſt der Feudenheimſchule iſt im Verlauf der Jahre zur Tradition geworden. Wenn auch die Erhaltung des Schullandheims in Waibſtadt der äußere zwingende Grund iſt, der die alljährliche Abhaltung des Sommerfeſtes zu einer unbedingten Notwendigkeit macht, ſo zeigt es jedes Sommerfeſt jedoch deutlicher, welche großen volkserzieheriſchen Aufgaben hier gelöſt werden: Das Sommerfeſt iſt ein Ausdruck des päda⸗ gogiſchen Wollens und Wirkens, wie es in der durch ihr reformeriſches Schaffen weit⸗ hin bekannten Feudenheimſchule ſichtbare Form ge⸗ worden iſt. Einmal zeigte das diesjührige Sommer⸗ feſt, daß es in weitem Maße gelungen iſt, alle in einer Schulgemeinſchaft keimhaft vorhandenen Kräfte und Möglichkeiten zu einer großen Arbeit zu⸗ ſammenzufaſſen und für ein großes Ziel zur Ent⸗ faltung zu bringen. So fügen ſich bei dem Feſte die zahlreichen Darbietungen als Grundtöne zu einem ſtarken Akkord zuſammen, der auf das wahre Wort „Freude iſt alles!“ abgeſtimmt iſt. Da lauſchen die ſehr zahlreich erſchienenen Be⸗ ſucher den Darbietungen im Hof: ſie hören die flott geſungenen Lieder des Schülerchors, freuen ſich an der Körpergewandtheit der Knaben und Mädchen, die ſchneidige Freiübungen turnen, umd ſchauen dann die bunte Folge der Spiele, Reigen und Tänze. Da treten allerliebſt die Bübchen und Mädchen der erſten Klaſſen auf mit ihren rührenden Spielliedchen und Singreigen neben den ſchon ſchwierigeren Darbietungen der oberen Klaſſen, Ein buntfröhliches Bild bietet vor allem das Waldkonzert der Mädchen aus der zweiten Klaſſe: mit großem Ge⸗ ſchick ausſtaffierte Käferchen ſummen und zirpen auf der Bühne herum mit einer Gelöſtheit der Bewe⸗ gungen und einer Beweglichkeit und natürlichen Friſche, die den Zuschauer ſtaunen läßt. Während dann ſpäter der große Hof widerhallt von den lieben alten trauten Weiſen der deutſchen Volks⸗ tänge, während quicklebendige Buben in wildem Indianertauß durcheinander fegen, hat im kleinen Hof nebenan ein alter Freund und Be⸗ kannter der Jungen und Alten ſeine Bude aufge⸗ ſchlagen: Kaſper iſt wieder da mit ſeiner Pritſche, der gute Kaſper, der noch ſo jung iſt wie zu unſeren Tagen, da wir Buben ſeinen tollen Späſſen lauſchten. Un wie dazumal hat er auch heute noch ein hübſch Häuflein fröhlicher Jugend um ſich verſammelt. Den darſtelleriſchen Darbietungen der Kinder ſtellen ſich würdig die Leiſtungen zur Seite, die die Arbeit der Schule unter einer anderen Perſpektive zeigen: in einem Zimmer ſind Eine durch nichts begründete Furcht vor einer neuen Inflation hatte Tauſende und Aber⸗ tauſende kopfſchen gemacht. Zwar hätte ſich jeder bei ruhiger Ueberlegung ſelbſt ſagen können, daß wir es heute nicht mit einer In⸗ flation, einer Ueberſchwemmung des Landes mit Zahlungsmitteln, zu tun haben, ſondern mit dem Gegenteil: einer gewiſſen Zahlungs mittel⸗ verknappung— die panikartige Angſt ſchwemmte jedoch jede klare Vorſtellung, jede logiſche Ueberlegung hinweg. Und noch ein weiteres hätte der Sparer bedenken müſſen; er wird es auch in Zukunft ſtets zu beden⸗ ken haben. Die Sparkaſſen bewahren das bei ihnen eingelegte Geld nicht im Keller auf, um es jederzeit griff⸗ und rückzahlungsbereit zu halten. Sie leihen die von den Sparern eingezahlten Gelder vielmehr an die produktive Wirtſchaft aus. Nur ſo ſind die Sparkaſſen ja auch in der Lage, die Einlagen zu verzinſen. Um das an Hand einiger Ziffern zu be⸗ legen: der Einlagenbeſtand der deutſchen Sparkaſſen betrug Ende 1930: 10,8 Milliarden, Von dieſem gewaltigen Betrage waren von den Sparkaſſen rund 78 v. H. langfriſtig an⸗ gelegt worden: 4,9 Milliarden in Hypotheken, 1,7 Milliarden Kommunaldarlehen, 1,8 Mil⸗ liarden in Wertpapieren. Iſt es denkbar, daß die Sparkaſſen dieſe Beträge ohne weiteres von heute auf morgen flüſſig machen können? Es iſt ausgeſchloſſen. Und hätten katſächlich dieſe Gelder von den Sparkaſſen gekündigt werden müſſen, nur um den unvernünftigen Anforderungen der Einlagenbeſitzer genügen zu können— die Fol⸗ gen für die Volkswirtſchaft und für den Einzelnen wären unübherſehbar geweſen. Geſchäftliche Zuſam⸗ menbrüche würden ſich häufen, Kapitalverluſte von noch nicht dageweſenen Ausmaßen eintreten, Ar⸗ beits⸗ und Verdienſtmöglichkeiten müßten ſchrumpfen. Das alles ſollte ſich dor Sparer heute und in Zu⸗ kunft ſtets vor Augen halten. Ohne ſein verantwor⸗ tungsbewußtes Handeln wird eine Rückkehr zu nor⸗ malen Verhältniſſen im Zahlungsmittel⸗ und Kre⸗ ditverkehr nicht möglich ſein. Feudenheimſchule mannigfache Ergebniſſe und Erzeugniſſe unter⸗ richtlicher Arbeit ausgeſtellt. Sie geſtatten einen tiefen Einblick in den Boden, aus dem das ganze Feſt mit ſeinen mannigfaltigen Er⸗ ſcheinungsformen gewachſen iſt, ſie erzählen von der erſten Arbeit, dem raſtloſen Schaffen, dem nimmer⸗ müden Fleiß, der nötig war, dieſes Feſt als orga⸗ niſchen Beſtandteil und als Ausdruck des ſchuliſchen Lebens von innen heraus zu geſtalten. Würdig reihen ſich neben dieſe Zeugniſſe ſchuliſchen Schaffens die Ausſtellung der Lotteriegewinne, die den Opferſiun der Eltern, und der Feu den⸗ heimer Zoo“, der viel Findigkeit bekundet. Wäh⸗ rend ſo im Hof fröhliches Treiben herrſcht, während ſich die Kapelle Wünder und die Großlaut⸗ ſprecheranlage einander abwechſeln in der Be⸗ ſtreitung des muſikaliſchen Teiles, während hier der Vater ſich auf der Kegelbahn hohe Preiſe ſichert und dort der große Bruder am Schießſtand ſeine ſichere Hand beweiſt, während die Tante ſich in der unteren Turnhalle zu hochfeinem Kaffee und Kuchem ſich niederſetzt,— ſitzt droben in der oberen Turnhalle das kunſtbefliſſene Publükum: dort iſt vom Mittag bis in die Nacht hinein ununterbrochen Theater. Beweiſt ſo das eigentliche Feſt am Sonntag, daß die Möglichkeiten, die in einer Schulgemeinſchaft liegen, voll ausgenutzt ſind, ſo zeigt das Feſtbankett am Vorabend die enge Verbunden⸗ heit zwiſchen Schule und Elternſchaft, ja ſogar zwiſchen Schule und Gemeinde. Bewährte Kräfte wie Frl. Maria Mack, das Alemann ia⸗ quartett, der Geſangverein„Deutſche Ein⸗ heit“, Kapellmeiſter Ho mann⸗Webau und an⸗ dere mehr hatten ſich hier zuſammengetan, um eine Fülle von Darbietungen zu geben, die auf hoher künſtleriſcher Höhe ſtanden. Alles in allem ein Feſt, das nur möglich iſt durch Zuſammenfaſſung aller zu Gebote ſtehenden Kräfte. Dieſe einzeln zu nennen, iſt unmöglich, aber ſie alle verdienen Dank und volle Anerkennung. Nicht zuletzt aber gebührt dieſe Anerkennung dem Manne, dem es gelungen iſt, ein ſolches Schulleben zu wecken in jahrzehntelanger un⸗ ermüdlicher Arbeit im Dienſte der Schule, der in klarer Erkenntnis des pädagogiſchen Strebens un⸗ ſerer Zeit in der erſten Linie der Schulreformbewe⸗ gung ſteht: Rektor Max Enderlin, dem Leiter der Schule. Nicht minderen Dank aber verdient Hauptlehrer Felliung, der mit dieſem Sommer⸗ feſt erneut einen ſchönen Beweis ſeiner organiſato⸗ riſchen Fähigkeit, ſeines künſtleriſchen Geſchmacks und ſeiner nie verſagenden Opferbereitſchaft als Feſt⸗ leiter gegeben hat. l. Kunſtflüge über Mannheim Wenn ein Flugzeug über die Stadt fliegt, ſchaut man gewöhnlich gar nicht mehr nach oben, denn meiſtens ſind es die gleichen Maſchinen, die in einiger Höhe ihre Kursfahrten ausführen oder auf Uebungs⸗ flügen begriffen ſind. Wenn ein Flugzeug beſondere Aufmerkſamkeit erregen ſoll, dann muß es ſchon recht tief über die Dächer wegfliegen und hierbei Dinge ausführen, die man recht ſelten zu ſehen bekommt. Am Sonntag abend waren dieſe Vorbedingungen er⸗ füllt. Immerhin war es von dem Piloten des Sport⸗ Eindeckers recht waghalſig, in ſteilem Flug ſo tief herabzuſtoßen, daß man beinahe glauben mußte, das Flugzeug würde im nächſten Augenblick auf den Dächern zerſchellen. Geſchickt wurde die Maſchine ſtets wieder hochgeriſſen und dabei in ſtarker Schräg⸗ lage in die Kurve geführt, um ſchließlich wieder in größere Höhen gebracht zu werden. Gleich darauf wiederholte ſich das gleiche Schauſpiel und ſo ging es eine ganze Zeit lang fort, bis ſchließlich die tollen Kapriolen auch noch über den öſtlichen Vorſtädten fortgeſetzt wurden. So hatten ſchließlich die Mann⸗ heimer doch noch eine Abendunterhaltung.* Feuer in der Vogelhandlung Vermutlich durch Kurzſchluß brach vergangene Nacht in der Vogelhandlung Nullmeyer jr. in N 3 Feuer aus, dem vor allem wertvolle Vögel zum Opfer fielen. Gegen 4 Uhr morgens ſpürte eine hinter dem Laden wohnende Dame Brandgeruch und alarmierte die Berufsfeuer⸗ wehr. Es brannte in einem Nebenraum des Ladens, in dem hauptſächlich Vögel und Fiſche untergebracht waren, die in Pflege gegeben waren. Der Brand entſtand vermutlich durch eine ſchadhafte Stelle in der Lichtleitung und muß ſchon lange vor dem Be⸗ merktwerden entſtanden ſein. Denn als die Feuer⸗ wehr die Läden und Scheiben einſchlug, war ſchon alles verqualmt. Die Vögel erlitten den Erſtickungs⸗ tod, darunter ein ſehr wertvoller weißer Kan a⸗ rien vogel. Den Fiſchen ſchadete es weniger. Nur einige gingen ein. Außerdem verbrannten eine wert⸗ volle Münzen⸗ und Papiergeldſamm⸗ lung und neue Kleidungsſtücke. Das Zimmer bietet einen troſtloſen Anblick. Von den Wänden hängen die Tapeten, von den Möbeln die verkohlten Holzſtücke. Auf einem Tiſch lagen die erſtickten Vögel. Was hören wir? Dienstag, 28. Juli .05: Langenberg: Morgenkonzert. .30: Frankfurt: Frühkonzert des Kurorcheſters Bad Ems. .30: Heilsberg: Frauenturnen. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 12.00: Königswwſterhauſen: Schallplattenkonzert.„Aus Wagners Spätopern.“ 12.00: Frankfurt: Schallplottenkonzert. 12.30: München: Mittagskonzert. 1: Südfunk: Schallplattenkonzert. 1 : Langenberg: Mittagskonzert. : München: Stunde der Hausfrau. : Frankfurt: Housfrauen⸗Nachmittag. f Peilsberg⸗ Kinderfunk, 50: Langenberg: Kinderſtunde. 50: Wien: Schallplattenkonzert. 00: Südfunk: Aus Volkswirtſchaft. : München: Konzertſtunde. : Frankfurt und Südfunk: Kurkapelle Freudenſtadt. 20: München: Veſperkonzert. : Heilsberg: Bücherſtunde. 17.45: Wien: Kinderſtunde. : Berlin: Lieder. 18.15: Frankfurt: Reiſe durch die deutſchen Tanzſchulen. Vortrag. 5: Langenberg: Frauenſtunde. 5: Wien: Das gute Lichtbild. Die Ausarbeitung der Negative. 5: Berlin: Unterheltungsmuſik. 30: München: Nürnberger Sendung: Blas muſik. 5: Frankfurt: Soldatenlieder aller Länder aus Weltkrieg. : Langenberg: Abendmuſik. : Wien: 30 Minuten Schlager und Lieder. : Wien: Schubert⸗Strauß⸗Abend. : Langenberg: Ferien⸗Querſchnitt durch einen Ferien⸗ tag im Freien. : Wien: Abend konzert. 22.20: Fee Tanzmuſik. : Heilsberg: Nachtkonzert. Aus dem Ausland : Beromünſter: Konzert. : Straßburg: Schallplattenkonzert. : Straßburg: Inſtrumentolkonzert. : Straßburg: Bunte Muſik. : Prag: Deutſche Sendung. A. Ehrenſtein, Berlin: Aus eigenen Werken. : Straßburg: Ein halbe Stunde Vokalkonzert. : Prag: Violinkonzert. : Beromünſter: Das Alexanderfeſt, oder„Die Macht der Tonkunſt“. Oratorium von G. F. Händel. 5: Straßburg: Konzertübertragung von der Terraſſe der Orangerie. : Mafland: Sinfoniekonzert. Rom⸗Neapel: Kammermuſtik. London⸗Daventry: Orcheſterkonzert. Aus Mannheim Vortrag von Prof. Maenner, Weinheim:„Bei Oden⸗ wälder Landsleuten in Guttenbrunn“. Vortrag von Dr. Karl Saux, Mannheim:„Drato⸗ rium von Jof. Haas“. * Mannheim im Rundfunk Ueber das Wochenende brachte der Südfunk nicht wenk⸗ ger als vier Uebertragungen von Mannheim, die in ihrer Verſchiebenartigkeit jeweils beſondere Hörerkreiſe intereſſiert haben dürften. 1 Am Samstag ſetzte Dr. Karl Menninger ſeine Vor⸗ rragsreihe über„Rechenkniffe, luſtiges und vor⸗ teilhaftes Rechnen“ fort und verſtand es auch dieſes Mal wieder in humorvoller Weiſe einige rechnertſche Hilfs⸗ mittel zu erläutern, die das Rechnen angenehm machen, vor allen Dingen aber erleichtern. 0 Nach der Frühgymnaſtik hörte man am Sonntag morgen aus dem Muſenfaal„Zeitgenöſſiſche Orgel⸗ muffk“ geſpielt von Kirchenmuſikoͤirektor Arno Dan b⸗ man n. Das Programm umfaßte Toccata und Fuge -moll von Fortner, eine beonbders anſprechende Fan⸗ taſie über das liturgiſche Paternoſter von Grabner (warum im Mittelſtück des Werkes unvermittelt das Stuttgarter Pauſezeichen einſetzte und dieſes ſtatt der Muſik einige Minuen ertönte, darüber hat man ben Hhrern die Aufklärung verſagt) ein Konzertſtück„Romancero III“ von Jarnach, drei Choralvorſpiele von Lubrich und zum Abſchluß eine e⸗moll Toccata von Arno Landmann, die der Komponiſt mit gewohntem Feingefühl wiedergab, wie er auch ber Ausführung der übrigen Stücke größte Sorgfalt angedeihen ließ. ö 5 In einer Autorenſtunde las Julian Landau aus eigenen Werken. Die Novelle„Gedanken“ enthüllte rückhaltlos die Gedanken zweier Menſchen, brachte das Ein⸗ geſtändnis, daß die Menſchen nie glücklicher ſind, als zu den Zeiten, in denen ſie ſich der Sehnſucht ganz hingeben, um ſchließlich anzudeuten, daß die Erfüllungen ſelten das halten, was die Träume der Sehnſucht verheißen. Die Novelle„Nächtliche Erſcheinung“ brachte die Ge⸗ ſchichte eines Dichters, der ohne es zu wiſſen, in einer ſtillen Stunde ſeine Geſtalt im Spiegel ſah, die er aber als fremde Erſcheinung betrachtete und durch die er ſich ſein eigenes Leben vorhalten ließ. Am Sonntag abend ſang dann noch der Akademiſche Geſangverein Heidelberg unter Leitung von Prof. Dr. H. M. Poppen. Die Veranſtaltung, die unter dem Motto„Studentenlieder“ ſtand, brachte neben einigen Stu⸗ dentenliedern in der Hauptſache alte Volkslieder und Landsknechtsweiſen, alſo Lieder, die nicht nur von Studenten, ſondern von der Jugend allgemein ge⸗ ſungen werden. Der Name von Prof. Poppen bürgte ſchon dafür, daß die vorgetragenen Chöre eine wirklich künſt⸗ leriſche Wiedergabe erfuhren und daß auch einige Klippen wie bei dem ſchwierigeren Satze der alten Weiſe„Weiß mir ein Blümlein blaue“ geſchickt überbrückt wurden. Roda Roda im Rundfunk Der Frankfurter Sender vermittelte die Bekanntſchaft mit Roda Roda— ſofern man ihn nicht ſchon im Ton⸗ film hatte kennen lernen— der mit einigen Schwänken, Schnurren und Satieren den Hörern eine vergnügte halbe Stunde bereitete. Beſonders eindrucksvoll wußte der Hu⸗ moriſt die Geſchichte„Runſtvarieté“ zu geſtalten, bei der 19 8185 witzigen Begebenheiten treffend herauszuſtellen verſtand. Die Salzburger Feſtſpiele im Rundfunk Am Samstag nahmen die Uebertrogungen von den Salz⸗ burger Feſtſpielen ihren Anfang. Nicht weniger als 133 Sender hatten ſich angeſchloſſen, ſo daß wirklich in der ganzen Welt die Salzburger Aufführung von Roſſinis Oper „Der Barbier von Sevilla“ gehört werden konne. Die Uebertragung klappte nicht nur in kechniſcher Hinſicht ousgezeichnet, ſondern war in erſter Linie auch ein voller künſtleriſcher Erfolg, der tiefe Eindrücke hinterließ. Die Soliſten der Mailänder Scala und die Wiener Philharmo⸗ niker fanden ſich unter Leitung von Arturo Lucon zu einer heſonders reizvollen Klangeinheit zuſammen, die dem an W liebenswürdigen Werk Roſſinis beſtens zuſtatten KSisSer-. Natron 9 in Heiner RHdche fohlen. Macht die Speisen lehnt verdsulich. Zur Boreſtung eritrischender Strauss- Limonsde. Segen Sodbrennen, Magen- Säure.„ S/ ausdrüchljoh Raiser- Ma tron in grüner Original- Fachung, hdchste Feinheit garantjori niemois lose, in den meisten Geschäften. Zezeple gratis. A el Holste is., Bielefeld.(-787 Freiburg: Vortrag: Landfrau und Nachmittagskonzert der dem 21.95: 18.45: 19.15: 4. Seite/ Nummer 342 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 27. Juli 1991 Tier⸗Joͤyll im Waldpark Die Eichhörnchen im Waldpark üben gegen⸗ wärtig wieder eine ſtarke Anziehungskraft aus. Be⸗ ſonders zu den gewohnten Fütterungszeiten finden ſich zahlreiche Leute ein. Das Verwunderliche iſt, daß die Eichhörnchen nur zu einem ein zigen Mann Vertrauen haben und daß ſie nur aus deſ⸗ ſen Hand das Futter entgegennehmen. Nähern ſich andere Leute, dann ſind die Eichhörnchen ſehr raſch im Gebüſch oder auf dem nächſten Baum ver⸗ ſchwunden. Durch die älteren Leute, die auf den anderen Bänken täglich ſich zur gleichen Zeit ein⸗ finden, die gewiſſermaßen dort Stammgäſte ſind, laſſen ſich die Tiere, die zu ihrem Pflegevater un⸗ grenztes Vertrauen haben, nicht ſtören. Dreimal kommen ſie jeden Tag zur Fütte⸗ rung: morgens um 6 Uhr, dann wieder gegen 9 Uhr und ſchließlich in den frühen Nach⸗ mittagsſtunden. Bei Ankunft ihres liebevollen Futterſpenders, eines älteren Herrn, erſcheinen ſie meiſtens ſofort oder werden durch Rufe und Händeklatſchen herbei⸗ gerufen. Nur wenn zu ſtarker Verkehr iſt, laſſen ſie auf ſich warten und kommen erſt dann zum Vor⸗ ſchein, wenn es ruhiger geworden iſt. Oft ſitzen die Tierchen bis zu einer halben Stunde auf dem Schoße ihres Freundes und freſſen ihr dargereichtes Futter. Anſchließend geht es dann zum Rhein, um dort den Durſt zu löſchen. Wenn die Fütterung in vollem Gange iſt, dann finden ſich auch noch einige Bu ch⸗ finken ein, für die ebenfalls das entſprechende Futter geſtreut wird. Zu der zutraulichen Geſell⸗ ſchaft gehört noch ein Spatz, der nur ein Bein hat und hier gewiſſermaßen„Penſion“ bekommt. Oft gibt es auch Streit zwiſchen den Eichhörnchen. Das alte Tier hat wohlerworbene Rechte, denn es wird ſeit anderthalb Jahren von dem tierliebenden Herrn betreut. Nur ſchwer gelang es, das Zu⸗ trauen des Tieres zu erwerben. Das jüngere Tier muß weichen, wenn das alte ſeine Anſprüche gel⸗ tend macht. Natürlich wird dafür geſorgt, daß beide zu ihrem Rechte kommen und daß auch das dritte Eichhörnchen, das noch etwas ſcheu iſt und ſich erſt bis in die Nähe der Bank wagt, auch ſein Futter bekommt. Ein viertes Tier wurde von gewiſſen⸗ loſen Leuten, wie einwandfrei feſtgeſtellt werden konnte, abgefangen und verkauft. Leider iſt es nicht gelungen, den Täter zu faſſen. Das fünfte Eichhörnchen, das ebenfalls zu der Geſellſchaft gehörte, wurde von gebe⸗ freudigen Spendern zu Tode gefüttert. Eigenartig iſt es, daß die Eichhörnchen bei bevor⸗ ſtehendem Regenwetter ſtärker freſſen und einen Teil des Futters in der Nähe der Bank vergraben. Ste wiſſen genau, daß bei Regen ihr Pflegevater ausbleibt und decken ſich entſprechend ein. Hoffent⸗ lich bleibt dieſes Tieridyll im Waldpark erhalten, denn es bildet für zahlreiche ältere Leute die einzige Freude, die ſich jeden Tag erneuert.* * Erſte juriſtiſche Prüfung im Spätjahr. Der Beginn der diesjährigen Spätjahrsprüfung der Rechtskandidaten iſt auf den 16. September d. J. in Ausſicht genommen. Anmeldungen zu dieſer Prü⸗ fung ſind im Laufe des Monats Auguſt in der vor⸗ geſchriebenen Form beim Juſtizminiſterium einzu⸗ reichen. * Bauhütte geplündert. Aus einer Bauhütte in Neckarau verſchwanden in der Nacht zum 22. Juli 50 leere Bierflaſchen, eine graue getragene Manche⸗ ſterhoſe, eine Waſſerwage, zwei Doppelmetermaße, drei Spitzſenkel, zwei graue Ruckſäcke, zwei Paar Arbettsſchuhe, ſchwarz und braun, ein Regenſchirm, eine graue Sportmütze und eine Kette für Dreirad⸗ Motorrad. * Bei einer Schlägerei erheblich verletzt. Sonn⸗ tag abend entſtand auf der Straßenkreuzung Q und R—4 eine Schlägerei, wobei ein 24 Jahre alter Metzger erheblich verletzt wurde, Vier Täter wurden feſtgenommen. . y Gd f Jalſcheid aus Angſt vor dem Mann Schwurgericht Mannheim Heute vormittag nahm die dritte Tagung des Schwurgerichts Mannheim ihren Anfang. Vor⸗ ſitzender Landgerichtsdirektor Dr. Bär begann nach Vereidigung der Geſchworenen mit der Verneh⸗ mung der 24 Jahre alten Frau Albertine Franz, geb. Roſenfelder, aus Wangen in Württemberg. Sie iſt des Meineids angeklagt. a Die junge Angeklagte hat ſympathiſche Geſichts⸗ züge. Sie wurde als uneheliches Kind geboren, war nach der Schulentlaſſung in verſchiedenen Wirt⸗ ſchaften Servierfräulein und auch vorübergehend Kontoriſtin. Sie heiratete, um verſorgt zu ſein, mit 21 Jahren den um ein Jahr älteren Franz, der ein Polſterei⸗engrosgeſchäft in Neckarau betrieb. Sie brachte ihrem Mann, der gegenwärtig wegen Be⸗ trugs und Urkundenfälſchung in Unterſuchungshaft, ſitzt, ihre Erſparniſſe in Höhe von 500 Mark in die Ehe mit. Leider fand ſie aber in der Verbindung mit dieſem jungen Mann nicht das erhoffte Glück. Franz machte ſehr bald große Seitenſprünge und gab ſich mit anderen Frauen ab, die ihm viel Geld für Seckt und teueren Wein koſteten. Infolgedeſſen ging das Geſchäft ſtark zurück. Zu⸗ hauſe gab es viel Streit und Prügel. Franz mißhandelte ſeine Fran in gemeinſter Weiſe. Wenn ſie ſich weigerte, Wechſel zu unterſchreiben, er⸗ hielt ſie Schläge auf den Leib. Die Folge waren fünf Fehlgeburten. Nach dem Fiasko des Geſchäfts in Neckarau gründeten ſie in Friedrichs⸗ feld ein Betten⸗ und Möbelgeſchäft. Das Ehepaar Franz kaufte bei der Heirat im Auguſt 1929 ein Schlafzimmer im Werte von 525 Mark unter Eigentumsvorbehalt. Als durch die Lotterwirtſchaft des 22jährigen Ehemannes finan⸗ zielle Schwierigkeiten ſich einſtellten, wurde das einem auswärtigen Fabrikanten gehörende Waren⸗ lager des Franz verſteigert. Der Fabrikant kam nach Mannheim. Es wurde ihm dabei vorgemacht, daß das junge Paar hier ein Schokoladengeſchäft gründen wolle, zu deſſen Uebernahme bereits 2800 Mark flüſſig ſeien. Es fehlten aber noch 400 Mark, die der Fabrikant gegen Uebereignung des bereits erwähnten Schlafzimmers vorſtreckte. Zugleich wurde dem Fabrikanten eine Erklärung vorgelegt, daß der Frau das Zimmer gehören ſoll. Frau Franz, die ſich jetzt von ihrem Mann ſcheiden läßt, machte die gleichen falſchen Angaben unter Eid vor dem Unterſuchungsrichter, worauf die Anzeige wegen Meineids erfolgte. Wie Frau Franz heute angab, hat ſie die falſchen Angaben lediglich aus Augſt vor ihrem Manne gemacht, der ſie ſtändig bedroht habe. Sie gab weiter an, von dem Eigentums vorbehalt des Schlaf⸗ zimmers nichts gewußt zu haben, was ſich bei der Beweiserhebung jedoch als unrichtig herausſtellte. Med.⸗Rat Dr. Götzmann bezeichnete in ſeinem Gutachten die Angeklagte als ſtark nervös und durch die vielen Fehlgeburten als ſeeliſch und kör⸗ perlich heruntergekommen. Nur unter den fortgeſetz⸗ ten Drohungen und Mißhandlungen ihres Mannes habe die Frau die Unwahrheit geſagt. Vom Stand⸗ punkt des Arztes aus, müſſe er unter dieſen Um⸗ ſtänden für die Gewährung mildernder Umſtände eintreten, andererſeits aber ſei die Angeklagte für ihre Handlungsweiſe voll verantwortlich. Erſter Staatsanwalt Dr. Bender beantragte eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten unter An⸗ rechnung der Unterſuchungshaft. Rechtsanwalt Dr. Karl Julius Meier verteidigte die Angeklagte mit viel Wärme und großem Geſchick und erſuchte um eine ſehr milde Beſtrafung. Das Urteil: Die Angeklagte wird wegen Meineids zu einer Gefängunisſtrafe von 4 Monaten und 15 Tagen unter Anrechnung von 10 Wochen Unterſuchungshaft ver⸗ urteilt. In der Begründung des Urteils wird aus⸗ geführt, daß das Gericht große Milde walten ließ. Es berückſichtigte die unerquicklichen Eheverhältniſſe und auch den Umſtand, daß die Frau während der Eidesleiſtung ſchwanger und mit ihren Nerven ſehr herunter war, und daß ſie ganz unter dem Einfluß ihres Mannes geſtanden hat. Deshalb hat das Ge⸗ richt die geringſt zuläſſige Strafe ausgeſprochen. Weiter hat das Gericht den Beſchluß gefaßt, daß der Haftbefehl aufgehoben und Frau Franz auf freien Fuß geſetzt wird. ch. nn ⁰ydyũ ddPPVSFPPVFVVVVVVVVVVTVTVFVTVFVbFbVCbCbVbVbVTFTbbwVGTGTGVVTVTVTVTVVTVVTVVTTT—TT—————————— Ludwigshafener Marktbericht Der heutige Wochenmarkt hatte unter kleinen Zwiſchenfälle zu leiden. Die Sonne verkroch ſich faſt den ganzen vormittag hinter dicken Wolken, die ab und zu Regentropfen fallen ließen. Unter dieſen Umſtänden blieben viele Käufer aus und die Händler ſetzten am Schluß des Marktes ihre Preiſe um einige Pfennige herunter. Uebrigens ein Vorgang, den man an jedem Markttag beobachten kann. Leicht verderbliche Ware wird dann zu jedem annehmbaren Preiſe verkauft. Kartoffeln konnte man heute für 45 bis 50 Pfg. für 10 Pfund haben. Wirſing und Weißkraut wurde mit 10 Pfg. angeboten. Rotkraut iſt mit 15 Pfg. bedeutend billiger geworden. Bohnen haben mit 15 bis 22 Pfg. ihre alten Preiſe behalten. Nur die billigen Sorten ſind heute ausgeblieben. Kleine Einmachgurken gingen mit 60 Pfg. das Hun⸗ dert ab. Für größere mußten 5 bis 20 Pfg. bezahlt werden. Erbſen köſteten unterſchiedlich 15 und 20 Pfg. Endivienſalat gibt es für 6 bis 8 Pfg. reichlich. Ebenſo wurden Rettiche und Karotten zahlreich angeboten. Am Obſtmarkt machen ſich Zwetſchgen für 18 und 20 Pfg. und Mirabellen für 18 bis 35 Pfg. immer mehr bemerkbar. Pfirſiche konnte man für 35 bis 45 Pfg kaufen. Birnen gab es in verſchiedenen Sor⸗ ten zwiſchen 15 und 25 Pfg. Aepfel konnte man gar ſchon für 8 bis 20 Pfg. haben. Vereinzelt ſah man noch Johannisbeeren und Heidelbeeren. Veranſtaltungen Hausfrauen beſichtigen die Knorrwerke Der Mannheimer Hausfrauenbund eutführle in vier Autobuſſen, die von der Mannheimer Omnibus⸗ verkehrsgeſellſchaft geſtellt waren, 120 ſeiner Mitglieder am Donnerstag nach Heilbronn zur Beſichtigung der Nahrungs⸗ mittelwerke der Firma Knorr.⸗G. Schon die Fahrt am frühen Vormittag am Neckar entlang, durch das Elſenz⸗ tal, über Sinsheim, war ein ſommerlicher Genuß. Nach der Inaugenſcheinnahme der Sehenswürdigkeiten Heil⸗ bronns wurde die Rieſenanlage der Knorrwerke beſichtigt. Ganze Straßen durchziehen das Fabrikgelände. Ueberall ſteigt ein Duft bekannter Beſtandteile der bürgerlichen Küche in die Naſe. Es riecht nach Haferflocken, Hafermehl, Erbswurſt und Suppenwürfel. Rieſen⸗Dampfturbinen im Maſchinenhaus erzeugen Kraft. Ein achtſtöckiges Silo⸗ gebäude mit 100 000 Zentner Faſſungsvermögen gibt einen Begriff des Produkttonsumfanges. Die Lagerung des Ge⸗ treides, der Transport, die Trockenhaltung und Reinigung gehen auf mechaniſchem Wege vor ſich. Die Berührung der Nahrungsmittel mit der Hand wird faſt gänzlich vermieden. Maſchinen bereiten die Maſſe vor, aus der die verſchiede⸗ nen Suppenwürfel entſtehen, Preſſen bearbeiten die Nudeln und Makkaroni. In den Kühlräumen ſind Hunderttauſende von Eiern aufgeſtapelt. Die automatiſche Paketiermaſchine ſtellt die Packungen her, füllt und verſchließt ſie. In. hundertjährigem Beſtehen hat die Firma ſich alle neuzeit⸗ lichen techniſchen Errungenſchaften zu Nutzen gemacht. Die Beſucherinnen bekamen einen überwältigenden Eindruck von der hygieniſchen Zubereitung der Würfel und der an⸗ deren Erzeugniſſe. Auf die Anſprache eines Vertreters der Direktion erwiderte für den Hausfrauenbund Frau Wal li. Die Heimfahrt ging durch das Neckartal. Nach einem kurzen Erfriſchungsaufenthalt in Eberbach wurde in ſchneller Fahrt Mannheim erreicht. Aber die Nacht war ſchon hereinge⸗ brochen, als ſich die Autos leerten. 5 Vorausſage für Dienstag, 28. Juli: Unbeſtändig und kühl, zeitweiſe Regen bei lebhaften ſüdweſtlichen Winden Wetter⸗Nachrichten der VBadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags Wind 5 Richt. Stärke See. dr höh.]; Wetter heiter bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt Regen halbbedeckt Königsſtuhl Karlsruhe Bao. ⸗VBad Villingen St. Blaſien Badeuweil. Feldbg. Hof Bad. Dürrb. leicht ſchwach ſchwach Wertheim 1 SW. leicht 8 ſchwa SW stark 5 0 leicht Eine Tiefdruckrinne, die Samstag früh als Ge⸗ witterfront über Frankreich lag, iſt nachmittags bei uns vorübergezogen. Es kam aber nur zu ſtärkerer Bewölkung und auffriſchenden Südweſtwinden; Ge⸗ witter traten lediglich vereinzelt im Gebirge auf. An⸗ ſchließend wurde es kühler. Auch am Sonntag blieb das Wetter vorwiegend trocken und zeitweiſe wolkig bei lebhaften weſtlichen Winden. Ueber der Nordſee liegt eine Zyklone, unter deren Einfluß heute früh leichtere Regen⸗ ſchauer aufgetreten ſind. Das Wetter wird jetzt unbeſtändig bleiben, da wir die ozeaniſche Luft⸗ zufuhr behalten werden. Reiſewetter Nordſee: 16 bis 17 Grad, bedeckt, einzelne Regen⸗ ſchauer, ſtarke Süd⸗ bis Südweſtwinde, geſtern veränderlich mit Regenſchauern. Oſtſee: 18 bis 21 Grad, vorwiegend heiter, leichter Süd, geſtern zeitweiſe heiter, ſehr warm. Thüringerwald: 16 bis 18 Grad, heiter, mäßiger Sü doſt, geſtern heiter, warm. Rhein⸗ und Weſergebiet: 16 bis 20 Grad, bewölkt, ſtrichweiſe Regen, lebhafte Südweſtwinde, ge⸗ ſtern veränderlich mit ſtrichweiſen Regen⸗ ſchauern. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 15 bis 17 Grad, heiter, leichter Süd, geſtern heiter, warm, Flugwetter Weſtlich der Elbe und in Südweſtdeutſchland herrſcht heute wolkiges Wetter mit ſtrichweiſen Regenſchauern. Oeſtlich iſt es vorwiegend heiter, Die Höhenwinde haben Südweſtrichtung. Ihre Stärke ſchwankt zwiſchen 10 und 20 Meter pro Se⸗ kunde. Die untere Wolkengrenze liegt bei 500 Me⸗ ter. Die Sichtweite reicht ſtellenweiſe bis 50 Ktlo⸗ meter. In ganz Deutſchland wird ſich bis morgen Böenwetter einſtellen. Waſſerſtandbeobachtungen im Monat Juli ĩy——e.'.———— Rgein⸗Pegel 22. 28. 24. 25. 27. 1 Neckar⸗Pegel 28. 24. 28. N. Bacre 178 Schuſterinſel 8; 8 N Maxau 9 455, Mannheim. 6, 5 9 5 Caulb 1 35, Köm.85— Waſſertemperaturen(heute früh acht Uhr): Rhein(in Mannheim) 19 Grad Rhein(bei Rappenwörth) 19„ Bodenſee(bei Konſtanz) 10„ 2 AAA TTT Chefredakteur; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Spog u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ 5 und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche N teilungen: Igkob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Belträge leine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Mannheim. Jagſtfeld.. Heilbronn Plochingen. USE RRE CHTsSsCHCUTZ VERLAG O. MEISTER, WEROAU/ SA. 19 Fanny ſchaute ihn an, als wolle ſie ſeine Ge⸗ danken leſen. Der Doktor war ja ein ganz gefähr⸗ licher Menſch! Es war ihr nicht wohl in ſeiner Geſell⸗ ſchaft. Sie gab dem Geſpräch eine andere Richtung und Ritter widerſtand nicht. Falk, der der Unter⸗ haltung mit Unbehagen gefolgt war, atmete er⸗ leichtert auf. Sbwohl Fanny nicht an ernſte Gefahr glaubte, wurde ſie doch eine leichte Beklemmung nicht los. Ihre Laufbahn! Ihr Ruf! Ihre Zukunft ſtand auf dem Spiel! Sie hatte unverantwortlich gehandelt. Solange ſie hier war, war ſie nicht vor Ueber⸗ raſchungen ſicher. In raſchem Entſchluß rief ſie eine vorüberfahrende Kraftdroſchke an. „Wollen Sie uns verlaſſen?“ fragte Ritter erſtaunt, „Ich habe Pflichten. Leben Sie wohl!“ Sie reichte ihm die Hand und drückte die Falks ein wenig feſter und länger, als es für einen kurzen Abſchied natürlich war, „Wir werden die Diva hier nicht mehr ſehen,“ ſagte Ritter.„Verſprich mir, nicht vor Mittag ins Hokel zu gehen.“ f „Nicht vor Abend, wenn du willſt. Ich ſchlage vor, einen Ausflug zu machen.“ Sie begaben ſich zum Bahnhof und nahmen den nächſten Zug ins Gebirge.. Als ſie nach einem Beſuch der Schluchten des Loup zur Dinerzeit heimkehrten, hatte Fanny Nizza ver⸗ laſſen. Der Oberkellner teilte Falk beim Bedienen mit, daß ſie ihr Zimmer aufgegeben habe und über⸗ reichte ihm ein kleines Paket. Es enthielt die Per⸗ lenkette und einen Zettel, auf dem die Worte ſtanden: „Gib ſie dem Meer zurück.“ n „Da haſt du den Beweis,“ ſagte Ritter, der mit ihm ſpeiſte,„einen dreifachen ſogar: Sie iſt ver⸗ ſchwunden, ſie ſtellt dir dein Geſchenk wieder zu und will auch nicht, daß du das mit dem betrügeriſch ge⸗ wonnenen Geld Erworbene behältſt.“ Falk ließ das Perlenhalsband wortlos in ſeine Taſche gleiten. Nach einer Weile ſagte er:„Sie hat nur die Wohnung gewechſelt. Sie muß doch ihren Vertrag mit der Atlantie⸗Sociéte einhalten.“ „Schwindel, mein lieber Freund.“ „Ausgeſchloſſen!“ „Es läßt ſich ja feſtſtellen. Wir brauchen nur anzu⸗ klingeln. Oder.. Da kommt der Ober wieder.— Wiſſen Sie, wohin die Dame gezogen iſt, Monſieur?“ Sie iſt abgereiſt.“ „Wohin?“ „Nach Deutſchland, ſoviel ich weiß.“ 19 bien! Da haſt du's Falk. Glaubſt du mir nun 7. Falk ſah auf ſeinen Teller.„Ich glaube jetzt gar nichts mehr.“ 10. Ria ſtieg die Treppe zum Dachgeſchoß des Miet⸗ hauſes am Savignyplatz empor. Sie hatte da oben ein kleines Atelier. Das hohe Fenſter ging auf den Hof des Häuſerblocks. Es war warm in dem hellen Raum. Die Tür des eiſernen Ofens glühte. ſonſt immer hier eingetreten! und nun? So müde, ſo traurig, ſo matt! Die Wände waren mit ungerahmten Bildern be⸗ hangen. Studien, Verſuche, Entwürfe. Es roch nach Farbe. Auf dem Tiſch lagen Zeichnungen und Aqua⸗ relle. Vor dem Fenſter ſtand eine Staffelei. Ria ließ ſich auf ihren Seſſel nieder und ſtarrte auf das halbvollendete Bild. 8 Ihre Augen füllten ſich mit Tränen. Das Bild zeigte einen Mann im Sporttrikot, mit ſehnigen Gliedern, ſonnenbraun das willensſtarke Geſicht, den Mund ein wenig geöffnet, wie nach der Anſtrengung ſcharfen Kampfes. Flammen der Freude im Blick,. Ein Sieger! Man erkannte es auch ohne den Eichenkranz in ſeiner Hand. Es war Falk. So, wie er da ſtand, hatte ihn Ria bei den Landesmeiſterſchaften im letzten Sommer ge⸗ ſehen. Falk wußte nichts von dem Werk. Sie hatte es nach ſeiner Photographie, nach der Erinnerung, nach dem täglichen Anblick des Geliebten, nach dem Bild, das ſie von ihm in der Seele trug, geſchaffen. Es hatte eine Ueberraſchung für ihn ſein ſollen! Vorbei! 5 f 5 Wie arbeitsfreudig war ſie Sie ſtöhnte auf. War es möglich? Dieſe Stirn, dieſe Augen, dieſe edlen Züge, dieſe ganze männliche, kraftvolle Geſtalt: Das Gewand einer kleinen Seele? Sie hatte ſo groß und hoch von ihm gedacht. Und nun war er nicht mehr als tauſend andere? Was wogen alle Erfolge in Beruf und Sport, wenn ſein Herz keine Treue kannte? Ihre Blicke bohrten ſich in das Bild. murmelte ſie.„Sprich! kannſt.“ 5 1 5 Kläffen eines Hundes im Hofe ſchreckte ſie auf. Sie trat ans Fenſter. Schneeflocken wirbelten. Tief und ſchwer hing der Himmel nieder. Auf dem verſchneiten Raſenſtück gaben ſich die Kinder aus dem Hinterhaus eine Schneeballſchlacht. Ein Briefträger ging vorüber. Eine unbeſtimmte Hoffnung. Ria griff nach dem Hörer des Haustelephons. „Iſt Poſt gekommen?“ „Jawohl, ein Brief.“ Wenige Minuten ſpäter hielt ſie ihn in der Hand. Von ihm! Sie entfaltete den Brief und las:„St. Moritz.— Ich bin mit Ritter in die Berge geflohen, geflohen vor mir ſelbſt. In die Reinheit, Unberührthett der Natur. Ich muß erſt wieder zu mir kommen. Kannſt du mir verzeihen, Ria? Wie ein Zauber hielt es mich gefangen, da unten in der heißen leben⸗ und freude⸗ ſprühenden Pracht. 5 Du haſt mir Deinen Ring zurückgegeben. biſt frei. Aber ich werde nicht frei ſein, denn ich fühle mich Dir zugehörig für alle Ewigkeit. Werner.“ Ein Singen war in ihrem Herzen, ein Jauchzen. Er liebte ſie noch! Er bat ſie, ihm zu vergeben. „Werner,“ flüſterte ſie, und ihre Blicke hafteten auf dem Gemälde.„Du haſt geſprochen. Haſt du die Worte vernommen, die ich eben zu deinem Bilde geſagt?“. a Sie überflog noch einmal den Brief; ſie lächelte. „Ein Zauber hielt dich gefangen? Ich will es gern glauben. Aber was gibt mir die Gewißheit, daß nicht bald wieder eine andere Zauberin Macht über dich gewinnt?“ 5 Sinnend ſah ſie auf die ringlofe Hand. Es war vielleicht nicht gut, wenn ſie ihm zu ſchnell verzieh! Im Herzen, ja, da hatte ſie ihm vergeben. „Rede!“ Rechtfertige dich, wenn du Du Aber ihm das verzeihende Wort ſenden?— Noch nichtl Sie ſteckte den Brief in das ſilberne Täſchchen, ergriff Pinſel und Palette.„Jetzt werde ich es vollenden!“ Ihre Augen glänzten. Mit raſchen, ſicheren Be⸗ wegungen ſetzte ſie Strich neben Strich. Leuchtend wuchs die Geſtalt des Geliebten aus der bunten Wirrnis des Untergrundes heraus. **.*. Profeſſor Unger trat in den Studienſaal. Köpfe fuhren auseinander, weiße Kittel huſchten vor die Staffeleien. f. Der berühmte Maler begann ſeinen Gang. „Sie lernen immer noch nicht, das Licht einzu⸗ fangen „Mehr Farbe!— Farbe! Farbe! Das gibt wieder ein Dämmerſtück!“ „Sie wollen wohl unter die Futuriſten?— So. weit ſind Sie noch nicht. Auch ein Farbenſymphoniker muß malen können.“ „Und was iſt das hier? An Ihnen iſt eine Möbel, zeichnerin verloren gegangen.— Im Ernſt!— Das iſt ein glänzender Muſterentwurf, aber kein In⸗ terieur.“ So ging es von Bild zu Bild. Tuſcheln. Flüſtern. Er iſt heute ſchlecht gelaunt! Ria ſaß in einer Niſche und kopierte eine Heide⸗ landſchaft. Der Profeſſor trat hinter ſie. Sie wandte ſich um Ob er auch ſie jetzt abkanzeln würde? Er ſah ihr in die Augen. Auf ſeinem Geſicht flackerte ein Leuchten. Prüfend flog ſein Blick über die Leinwand. „Haben Sie vielleicht einmal darüber nachgedacht warum ich Sie gerade dieſes Bild habe kopieren laſſen?“ Ich habe mich gewundert.“ „Daß ich Ihnen eine ſo leichte Aufgabe ſtellte?— Einen Augenblick!“ Er nahm ihr Pinſel und Palekte aus der Hand, miſchte die Farben und ſetzte ein paar Striche auf das Gemälde.„Sehen Sie?“ Der Horizont der Heidelandſchaft wurde durch einen Wald abgeſchloſſen. Unger öffnete ihn mit leichten Pinſelhieben und zauberte in die ſo entſte⸗ hende Durchſicht die Häuſer eines fernen Dorfes. Jortf etzung folgt.) 1 * 2 . c n= S C S8 „* 8 g. 2 —— de 991 8 bei rkerer Ge⸗ f. An⸗ blieb volkig unter gen⸗ jetzt Luft⸗ degen⸗ eſtern richter ißiger wölkt, „ ge⸗ tegen⸗ is 17 warm, chland veiſen heiter. Ihre o Se⸗ ) Me⸗ Kilo⸗ orgen üſtern. Heide⸗ ch um. Geſicht k über edacht, pieren 182 zalette t paar durch n mit entſte⸗ 28. 1 J 1 — „Juli 1931 75 8 Montag, 27 Aus Baden Schwerer Verkehrsunfall 4 Karlsruhe, 27. Juli. Eine 57 Jahre alte, er⸗ blindete Frau, die mit ihrem Blindenhund die Fahrbahn der Kaiſerallee bei der Straßenbahnhalte⸗ ſtelle Mühlburger Tor überſchreiten wollte, wurde von einem in der Richtung Mühlburg fahrenden Perſonenkraftwagen angefahren. Die Frau erlitt ſchwere Verletzungen, der Hu nd wurde von dem Kraftwagen ü berfahren und blieb tot liegen. Nach dem Sachverhalt hat die Führerin des Kraft⸗ wagens nicht genügend ihre Aufmerkſamkeit auf die Fahrbahn gerichtet. Salzſäure aus Liebeskummer * Karlsruhe, 27. Juli. Ein 20 Jahre altes Mä d⸗ chen hat in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, wie es den Anſchein hat aus Liebeskummer, Salzsäure getrunken. Das Mädchen mußte mit schweren inneren Verletzungen ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden, wo es in bedenk⸗ lichem Zuſtande darniederliegt. Tot aufgefunden * Ettlingen, 26. Juli. Der ſeit einigen Tagen permißte 75 Jahre alte Fabrikarbeiter Florian Eiſele wurde heute vormittag durch den Landwirt Wendelin Brecht in einem Fruchtacker am Rohracker⸗ weg tot aufgefunden. Eiſele hatte ſich mit einer uͤlteren Schußwaffe einen⸗tödlich wirkenden Schuß in den Mund beigebracht, der ihm das Geſicht bis zur Unkenntlichkeit entſtellte. Der Tote hatte bei ſeiner Auffindung in der rechten Hand noch die Schußwaffe gehalten und in der linken ſeinen Stock. Ueberfallen und mißhandelt 4 Freiſtett bei Kehl, 27. Juli. In der Nacht auf Donnerstag verſuchte ein Mann in das Anweſen der Witwe David Laſch einzudringen. Durch das Klirren einer zertrümmerten Fenſterſcheibe wurde die Frau wach und wollte die Nachbarſchaft alar⸗ mieren. Die Abſicht der Frau erkennend, lief der Eindringling um das Haus herum und faßte die Frau am Ausgang ab. Er packte und ſchleifte ſie an den Haaren in den Hof und mißhan⸗ delte ſie in gemeinſter Weiſe. Die auf die gellen⸗ den Hilferufe herbeieilenden Nachbarn konnten den flüchtig gehenden Täter nicht mehr erreichen. Doch iſt man dem vermutlichen Täter auf der Spur. Die über 60 Jahre alte Frau hat durch die Mißhand⸗ lung erhebliche Verletzungen erlitten. In den Sägekanal gefahren * Ramsbach(Kreis Offenburg), 26. Juli. Wie erſt jetzt bekannt wird, fuhr Dienstag nacht gegen 11 Uhr ein mit 4 Perſonen beſetztes Auto eines Oppe⸗ nauer Arztes, aus Richtung Oberkirch kommend, in ziemlich ſtarker Fahrt wahrſcheinlich infolge Ver⸗ ſagens der Bremſen in den Sägekan al der Roſen⸗ ſäge in Ramsbach. Zum Glück rutſche der Wagen, nachdem er ſich überſchlagen hatte, ſeitwärts ab in den Kanal, wodurch die Inſaſſen gerettet wurden. Der Führer des Wagens erlitt erhebliche Schnittwunden im Geſicht, während die übrigen Mitfahrenden mit dem Schrecken davonkamen. Das beſchädigte Auto würde am Mittwoch morgen abgeſchleppt. Wir müſſen ſparen * Freiburg i. Br., 25. Juli. Vor wenigen Tagen fuhr vor einem altbekannten Freiburger Gaſthof ein feines Auto vor, dem zwei vornehm ausſehende Herren und Damen entſtiegen.„Können wir hier wohnen?“—„Ja gewiß“, verſicherte der dienſt⸗ befliſſen herankommende Zimmerkellner. Er ge⸗ leitet die Herrſchaften nach den am beſten eingerich⸗ teten Gemächern im erſten Stock. Offenbar behagte ihnen der Preis nicht, und ſo werden ſie auf ihren Wunſch nach dem dritten und am Ende nach dem höchſten Stockwerk geführt. Sie beziehen die bil⸗ ligſten Räume und wie entſchuldigend ſagt die eine Dame zu dem Kellner halblaut:„Wiſſen Sie, wir waren ſechs Wochen in der Schweiz deshalb müſſen wir jetzt ſparen!“— Die Ehe⸗ männer trugen ſich nachher in das Fremdenbuch als ein Ingenieur und ein höherer Beamter aus Mag⸗ deburg ein.— Spricht dieſes wahre Vorkommnis nicht Bände? Teure Rechnung für einen Schmuggler * Vom Bodenſee, 27. Juli. An der ſchweizeriſch⸗ vorarlbergiſchen Grenze bei Diepoldsau⸗Schmittern ereignete ſich eine Schmuggleraffäre, die eine teure Rechnung hatte und im Gefolge haben wird. Ein ſchweizeriſcher Landwirt, der des öfteren mit Stroh, Heu, Torf uſw. die Grenze paſſierte und ſeine Wa⸗ ren nach Oeſterreich brachte, wurde nun doch einmal von der öſterreichiſchen Grenzwache kontrol⸗ liert. Da ſtellte ſich heraus, daß der Wagen an⸗ ſtelle der ſonſt üblichen Längsbalken aus Holz ſolche aus eiſernen Röhren hatte, die vorne und hin⸗ ten mit Holzyfropfen verſehen waren, um nicht er⸗ kannt zu werden. In dieſen Röhren befauden ſich in länglichen blechernen Flaſchen 60 Liter Branntwein, die nach Vorarlberg eingeſchmug⸗ gelt werden ſollten. Der Mann wurde ſofort ver⸗ haftet und Pferd und Wagen beſchlagnahmt. Roſſe und Fuhrwerk ſind verloren und der Schmuggler wurde ins Gefängnis nach Feldkirch eingeliefert. 2 . Tägliche Be Der Verkehr ins Die Züge von Konſtanz in die Schweiz ſind leer, ebenſo die Züge von der ſchweizeriſchen End⸗ ſtation(Kreuzlingen⸗Emmishofen), von wo ab das deutſche Publikum vielfach die Bahn benützte. Und gleiches meldet Bregenz von den Reiſen nach Oeſterreich. Umgekehrt aber kommen auf den deutſchen Bahnen aber auch keine Reiſenden an, aus Oeſterreich und der Schweiz zur Weiterreiſe nach Deutſchland ebenfalls nicht. An den Zollgrenzſtellen ſtauten ſich in früheren Jahren und auch dieſes Jahr, wenn auch in verminderter Zahl, die Automobile für den Grenzübertritt. Faſt lähmende Stille iſt an jenen Punkten eingekehrt, wo vorher die Herzen der Rei⸗ ſenden nach der blauen Ferne ſich ſehnten, hinüber und herüber. Die Grenzpunkte ſind tot ge⸗ worden. Selbſt die Autos, die zum Kleinen Grenzverkehr zugelaſſen ſind, ebenfalls beiderſeits der Grenze, ſind nicht mehr zu ſehen, auch heute am Sonntag nicht. Der Schaden in Vorarlberg und in der Schweiz iſt ſehr groß a Nicht minder groß iſt der Schaden in Konſtanz. Wir haben ſchon darauf hingewieſen und ſtellen wei⸗ ter feſt, daß die Schnellzugsreiſenden ſich nicht ver⸗ mehrt haben: ſtatt 500 und mehr Gäſten, die Kon⸗ ſtanz als Durchgangspunkt benützt hatten, kommen nur 15 oder noch weniger. Sicher legt die Bahnver⸗ waltung für die Strecke nach Konſtanz in der glei⸗ chen Weiſe Geld zu, wie die Gaſthofbeſitzer und verwandten Berufe Schaden erleiden. Etwas Gutes hat die ganze Angelegenheit. Der Deutſche im Aus⸗ lamd hatte oft das Empfinden, daß er gleichgültig behandelt würde. Da und dort mag das auch zu⸗ Neuen Mannhei usland lahmgelegt er Feitu —— 2— getroffen haben. Nun aber wehren ſich die zuſtän⸗ digen Verkehrsvereine uſw. in Oeſterreich und in der Schweiz energiſch einesteils dagegen, daß die Markwährung mißachtet worden ſei, an⸗ dernteils ſetzen ſie ſich für Grenzerleichterun⸗ gen ein. Beſonders Schaffhauſen, ein Ort, der vornehmlich auf den deutſchen Reiſeverkehr ange⸗ wieſen iſt und wo die deutſche Mark eine Zeitlang tatſächlich zerzauſt wurde, ſtellt die Vorkommniſſe als Einzelerſchein ungen feſt und nennt halbamtliche Stellen und andere, die auch nicht eine Stunde die Währung bezweifelten. In einem Schrei⸗ ben an die„D..⸗Ztg.“ Konſtanz heißt es u.., daß Schaffhauſen ſich bewußt ſei, daß nur ein gegen⸗ ſeitiger Verkehrsaustauſch dem gegenſeitigen Wirt⸗ ſchaftsleben dienen kann. Man iſt in Schaffhauſen weit davon entfernt, die durch die Notverordnung eingettetene große Erſchwerung des deutſch⸗ſchweize⸗ riſchen Verkehrs etwa mit„Zurückhaltung“ zu be⸗ antworten. Im Gegenteil hoffe man gerade in dieſen ſchweren Zeiten den deutſchen Grenznachbarn beweiſen zu können, daß es auch eine Grenzſolidarität gibt Wir regiſtrieren dieſe Auslaſſung beſonders des⸗ halb, um zu zeigen, daß die verantwortlichen Stellen in der Schweiz und in Oeſterreich den deutſchen Reiſenden und Gaſt ihres Landes wohl zu ſchätzen wiſſen. Wenn da und dort Unterſchätzung und Gleich⸗ giltigkeit zum Ausdruck kommt(und es kommt vor hüben wie drüben, denn beiderſeits gibt es verſchiedenerlei Menſchen), ſo iſt das den für den Reiſeverkehr verantwortlichen Stellen, die ſich um Gäſte bemühen, ſicher ſehr peinlich. Auf, laßt uns ſchwören Dampferfahrten auf dem Rhein ſind ein ſchöner Zeitvertreib. Es gehört aber Muſik dazu, um den Anblick der landſchaftlichen Schönheiten akuſtiſch untermalen zu können. Bald jeder Vergnügungs⸗ dampfer führt daher eine Bord kapelle mit, und die Muſiker bemühen ſich, beim Auftauchen bekannt ſchöner Gegenden mit einem entſprechenden Muſik⸗ ſtück einzufallen. An Rheinliedern mangelt es ja nicht. Was die Muſiker dafür bekommen, iſt Sache des Schiffsbeſitzers oder des Vereins. Aber es ſoll auch Muſiker geben, die nur aufſpielen, um des An⸗ blicks einer Rheinlandſchaft teilhaftig zu werden. Das behauptete allen Ernſtes ein Schiffsbeſitzer vor dem Arbeitsgericht gegenüber den Forderungen eines Mitgliedes ſeiner Bordkapelle. Der Mufiker habe ausdrücklich geſagt, es genüge ihm der Anblick der Loreley, das würde ihn für alles entſchädigen und er könne daher anſtandshalber nicht mit nachträglichen Forderungen kommen. Er müſſe eben für ſeinen Hang zur Romantil ſchon etwas opfern. „Ich denke nicht daran, proteſtierte der zum Ro⸗ mantiker geſtempelte Muſiker, für den Anblick der ollen Loreley auf meine Bezahlung zu verzichten. Ich will mein Geld haben.“ Die Gegenſeite legte daraufhin auch alle roman⸗ tiſchen Gefühle ab. Es hub ein ergötzliches Zwie⸗ geſpräch an. Der Kläger beruhigte ſich nicht und das wirkte auf die Gegenſeite auch nicht gut.„Ich will ſchwören“ beendete der Kläger die Auseinander⸗ ſetzung, ich werde es ihnen ſchon zeigen. Herr Richter! laſſen Sie mich ſchwören!“ Das ging im Gütetermin nicht, und auch ſonſt iſt man beim Arbeitsgericht ſparſam damit. Jedenfalls wurde ein Kammerter min feſtgeſetzt. Es wird ſich dann zeigen, ob der Schwur wegen der Lore⸗ ley getan werden muß oder ob ſich die Sache nicht doch auf gütlichem Wege beilegen läßt. Nleine Miiteiſungen Ein kaum glaublicher Vorgang sw. Oſthofen bei Worms, 26, Juli. Die„Wormſer Zeitung“ berichtet aus Oſthofen: Ein unglaublicher Vorfall, der ſich in der Nacht zum Dienstag am Eiſenbahnübergang der Station Oſthofen ereignete, hat die ruhig denkende Einwohnerſchaft in Oſthofen in große Aufregung verſetzt. Von einer Einladung bei Bekannten in Worms fuhr der z. Z. bei Ver⸗ wandten weilende Direktor Walter Beſt aus Elber⸗ feld mit Gattin und Nichte in Begleitung des Oſt⸗ hofener Landwirtes Reinhard Kurtz nachts 1 Uhr in eigenem Auto hierher. Bald darauf wurde das Auto von vier Männern zum Teil in Hitler⸗Uni⸗ form, die aus einer Hitlerverſammlung gekommen ſein ſollen, geſtellt und am Weiterfahren gehindert. Die Hitler ſprangen aus ihrem Auto, drückten die Fenſter des Autos von Beſt herunter, boxten zu Zweien den am Steuer ſitzenden Beſitzer, der ſofort aus Naſe und Mund blutete, beſchimpften ihn und ſeine Frau mit den gemeinſten Ausdrücken und ſollen ſich wie die gemeinſten Wegelagerer benom⸗ men haben. Direktor Beſt wurde am linken Auge ſchwer verletzt; er konnte noch zu einem Arzt fahren, der ihn verband. Anzeige wurde erſtattet, die Auto⸗ nummer iſt feſtgeſtellt, der Beſitzer ſoll aus Worms ſein. Ein gemeiner Schwindlertrick * Frankfurt a.., 27. Juli. Der Arbeiter Schnuz hat mit einem neuen Schwindlertrick Zahl⸗ reiche Betrügereien ausgeführt, bis er dieſer Tage verhaftet werden konnte. Er ſtudierte die Todes anzeigen in den Zeitungen und ſchrieb dann an die betreffende Witwe einen Brief, den er mit dem Namen des Pfarrers, der die Beerdigung vor⸗ genommen hatte, unterzeichnete. In dieſem Brief aviſierte er den Beſuch eines ſehr bedürftigen braven jungen Mannes und bat die Witwe, dieſem einige Kleidungsſtücke des Verſtorbenen, vielleicht auch einen Geldbetrag auszuhändigen. Der„bedürftige junge Mann“ war ein Komplize des Schwindlers. Das Ge⸗ ſchäft ging ſolange gut, bis eine Witwe Verdacht ſchöpfte, den Pfarrer anrief und dadurch den Schwin⸗ del aufdeckte. Der Komplize befindet ſich noch auf freiem Fuß. Streit um die Erbſchaft sw.. Wöllſtein(Kreis Alzey), 26. Juli. Zwei Schweſtern, die wegen einer Erbſchaft nichteinig wur⸗ den, haben ſich auf der Bürgermeiſteret im Beiſein des Notars und der Polizei in den Haaren ge⸗ legen, ſo daß die eine, die ſchwer herzleidend iſt, an den Folgen der Balgerei einige Monate erkrankte. Die andere wurde angeklagt. Sie fiel bei der Ver⸗ handlung in Krämpfe und von der Anklagebank herunter. Sie wurde freigeſprochen, weil kein Zeuge geſehen hat, wer angefangen hat. Die Duplizität der Ereigniſſe * Darmſtadt, 26. Juli. In der vorigen Woche war der Motorradfahrer Fröhlich von hier mit ſeinem Freund Germann als Soziusfahrer auf einem in der Heidelberger Straße haltenden Laſtkraftzug aufge⸗ fahren und dabei getötet worden. Genau 16 Monate vorher, auf den gleichen Tag, hat ſich faſt an der gleichen Stelle ein Unfall ereignet, dem ein junger Mann namens Walter zum Opfer fiel. Sowohl Walter als auch Fröhlich wohnten im gleichen Hauſe der Karlſtraße. Der Zuſtand des ſchwer verletzten Germann iſt ſehr bedenklich. 5 Eine würdige Belohnung sw. Goddelau, 26. Juli. Vor dem Hauſe der Koh⸗ lenhandlung W. Schaffner hatte ein Perſonenauto aus dem Saargebiet einen Reifendefekt. Während der Ausbeſſerung des Schadens unterhielt ſich das Ehe⸗ paar mit der Tochter des Kohlenhändlers, während das Kind der Autoinſaſſen einer Katze nachlief und dabei einen herankommenden Laſtkraftzug nicht bemerkte. Geiſtesgegenwärtig ſprang die Toch⸗ ter des Kohlenhändlers dem Kinde nach und riß es in letzter Sekunde zurück, ſo ein Unglück verhütend. Dank lehnte das Mädchen ab. So fuhren denn die Autler davon. Bald kam aber der Wagen wieder zu⸗ rück und der Chauffeur überreichte dem Mädchen ein Paket mit einem ſeidenen Kleide, einem goldenen Ring, einer goldenen Uhr und einem Ar m⸗ ban d. Die glücklichen Eltern ließen ausrichten, daß ſie in 2 bis 3 Wochen wieder nach Goddelau kämen. So iſt die wackere Tat des Mädchens würdig belohnt worden. 142. Jahrgang/ Nummer 342 8 8 8 Aus der al Unter ein Pferd geraten * Oggersheim, 27. Juli. Das 10jährige Söhnchen eines hieſigen Arbeiters geriet aus noch unbekann⸗ ter Urſache auf der Mutterſtadter Landſtraße unter ein Pferdefuhrwerk. Der Junge erhielt von einem Pferd ſo empfindliche Huftritte, daß er innere Verletzungen davontrug und ſofort in das Ludwigshafener Krankenhaus verbracht werden mußte. Durch ein Auto tödlich verletzt * Freinsheim, 27. Juli. Auf der Straße Groß⸗ Karlbach—Laumersheim fuhr am Sonntag abend zwiſchen 10 und 11 Uhr das Auto des Obſthändlers Oswald von Weiſenheim am Sand, die auf der Straße ſpazierengehenden Knechte Aul und Schnei⸗ der an. Schneider iſt ſeinen Verletzungen er⸗ legen, während die von Aul leichterer Natur ſind. Durch umſtürzenden Heuwagen ſchwer verletzt * Maudach, 27. Juli. Dem Landwirt Johann Schalk von hier ſtieß in der Breiteſtraße ein ſchwerer Unglücksfall zu. Als plötzlich ein mit Frucht beladener Heuwagen ſeines Bruders Balt⸗ haſar Schalk umſtürzte, wurde Johann Schalk von dem Gefährt ſo wuchtig zu Boden gedrückt, daß er ſich ſchwere innere Verletzungen zuzog und in das Ludwigshafener Krankenhaus überführt werden mußte. Abſatzuot bei der pfälziſchen Fiſcherei * Speyer, 27. Juli. Die Genoſſenſchaft pfälziſcher Rheinfiſcher klagt darüber, daß infolge der gegenwär⸗ tigen Waſſerſtände oft lange Zeit keine oder nur wenige Fiſche gefangen werden können. Dadurch tritt der Uebelſtand ein, daß bei ſteigendem Waſſer plötzlich größere Mengen Fiſche anfallen, für die in der engeren Umgebung, ſelbſt zu den nied⸗ rigſten Preiſen, keine Abſatzmöglichkeit beſteht. Um nun die zeitweiſe guten Fiſchfänge wirtſchaftlich aus⸗ nützen, d. h. auch die entfernter gelegenen Märkte beſchicken zu können, hat die Genoſſenſchaft pfäl⸗ ziſcher Rheinfiſcher Sauerſtoff⸗Trausportgefäße be⸗ ſchafft, die den Trausport lebender Fiſche ermög⸗ lichen und den Fiſchereibetrieb der Abſatzſchwierig⸗ keiten entheben. Medizinalrat Dr. Hertel geſtorben * Speyer, 27. Juli. Am Freitag iſt Obermedi⸗ zinalrat Dr. Richard Hertel im Alter von 70 Jah⸗ ren geſtorben. Er ſtammte aus Otterberg, beſuchte in Germersheim, Speyer und Hanau die dortigen Gym⸗ naſien und ſtudierte an der Univerſität München, Medizin. Seine Wirkſamkeit ſpielte ſich in der Pfalz ub 5 E. Wachenheim, 27. Juli. Geſtern abend kam es bei dem ledigen 32 Jahre alten Händler Johannes Luy in ſeiner elterlichen Wohnung zu großen Strei⸗ tigkeiten, nach deren Verlauf er ſich eine Kugel in den Kopf ſchoß. Die Kugel drang von Schläfe zu Schläfe, ſo daß der Mann ſeines Augenlichtes beraubt wurde. Er wurde ſogleich in das Lud⸗ wigshafener Krankenhaus gebracht. * Dirmſtein, 25. Juli. Geſtern nachmittag geriet der hieſige Fabrikarbeiter Johannes Strack auf der Oberſülzerſtraße mit ſeinem Fahrrad in ein Fuhrwerk der Brauerei Gebr. Joſt, Grünſtadt. Er zog ſich dabei ſchwere Verletzungen am linken Oberarm zu. * Siegelbach bei Kaiſerslautern, 27. Juli. Im An⸗ weſen des Schneidermeiſters Schwehm brach Feuer aus, durch das das Gebäude bis auf die Grundmauern vernichtet wurde. Schwehm iſt ver⸗ ſichert. Schöffengericht Landau Vor dem Schöffengericht Landau hatte ſich der 1905 geborene Küfer Jakob Bollinger aus Mörz⸗ heim wegen gefährlicher Körperverletzung zu ver⸗ antworten. Er hatte ſich in einer Landauer Wirt⸗ ſchaft an den Weinhändler E. Mayer aus Erpolz⸗ heim, den er nicht kannte, angebiedert und in ange⸗ trunkenem Zuftande zur Zahlung weiterer Getränke aufgefordert. Der Weinhändler hatte keine Veran⸗ laſſung, dem Wunſch des Angeklagten zu entſprechen. Als er einen Augenblick ſeinen Sitzplatz verlaſſen hatte, wupde ſein Weinglas durch den Angeklagten umgeſchüttet. Als ſich Mayer dies verbat und auf die Ungehörigkeit der Handlung hinwies, packte ihn Bollinger am Hals, warf ihn zu Boden und ſchlug ihm ein Weinglas ins Geſicht. Nach ſeinen Angaben will er in Notwehr gehandelt haben. Die Beweisaufnahme ergab jedoch, daß ex der Angreifer war. Das Gericht verurteilte ihn zu acht Mona⸗ ten Gefängnis. In ſechs Fällen im Rückfall hatte der 1883 geb. Bücherreviſor Eduard Demetz aus Landau Wirte und Autovermieter um die Zeche oder Taxen ge⸗ prellt, indem er, trotzdem er zahlungsunfähig war, ſpätere Zahlung verſprach, und ſein Verſprechen nicht hielt. In einem weiteren Fall verſuchte er, unter falſcher Namensangabe ein Darlehen von M 10.— zu erſchwindeln. Demetz ſtammt aus an⸗ geſehenem Hauſe, iſt aber auf die ſchiefe Ebene ge⸗ kommen und wegen Betrügereien wiederholt vorbe⸗ ſtraft. Das Gericht in Landau verurteilte ihn zu einem Jahr vier Monaten Gefängnis. — Hef? ahn Ubucl, ele leine cler Age mb und becpulemsrei, Gnems reiß. Abend. Ausgabe 5 Montag, 27. Juli 1931 Das Internationale Reitturnier in Anthen Die Geländeritte bei dem Aachener Turnier ſind deshalb beſonders ſchwierig, weil die Gegend gebirgig iſt. Die Bedingungen lauteten: einige Kilometer auf Wegen, 8 Kilometer querfeldein über 25 Sprünge und ein Renn⸗ bahngalopp über 8 rennmäßige Hinderniſſe. Alle 13 Teil⸗ nehmer kamen aus Ziel. Der Oſtpreuße Matador, wieder von Freiherr v. Langen geritten, erreichte die beſte Punktzahl. Dieſes leichte Pferd mußte 20 Pfund mehr ſchleppen als die andern, iſt aber ſo traintert, daß ihm dies anſcheinend nichts ausmacht. Die Kavallerie⸗ ſchule Hannover war mit 3 Pferden in der Plazierung, Hauptmann Feyerabend mit Guntram, Oberlt. Lip⸗ pert mit Ilga an zweiter und dritter Stelle und Oblt. von Plötz mit Cheruskerfürſt an ſiebenter Stelle. Hoch gingen die Wogen der Erregung bei dem Preis der Nationen, trotzdem die Anzahl der konkurrieren⸗ den Nationen recht dürftig ausfiel. Lediglich die Italie⸗ ner, Ungarn und Deutſchen traten in Wettbewerb. Wie üblich ſtarteten von jedem Lande vier Vertreter, jedes Pferd mußte zweimal den Kurs abſolvieren. Es gab Hoch⸗ ſprünge bis zu 1,60, Hochweitſprünge von 1,40, auch die Wälle waren zu nehmen. Bei der Ueberlegenheit, die die Italiener in Aachen zeigen, war mit einem Siege zu rechnen. Oberſtleutnant Borſarelli mit ſeiner Criſpa machte keinen Fehler, obgleich er einmal an der Mauer kräftig anſtieß. Ju großartiger Manier ging beidemale Aladino unter Major Bettoni. Bufalina, die leicht zu ſchnell wird, ſtürmte mit langem Halſe vorwärts, wird aber in geſchickter Weiſe von ihrem Reiter Kap. Lombardo vor einem ſchwierigen Sprunge aufgepullt. Vor der Mauer gelang ihm dies nicht, ſchon flog ein Stein herunter. Der Schimmel Naſzllo mit ſeinen auffallenden Knieaktionen zog ſich in heiden Kurſen zuſammen 17 Fehler zu. Alſo ein ſelten günſtiges Reſultat. Nun zu den vom Pech verfolgten Deutſchen. Kampf⸗ geſell(Oblt. Mom m) überſprang wie gewöhnlich alles und blieb plötzlich vor einer Mauer ſtehen, beim zweiten Verſuch warf er ab, ſpäter ſtreifte er zwei gar nicht ſo hohe Ricks. Wotan(Oblt. v. Nagel) ſprang in den Doppelſprung zu weit hinein, was ihm ja leicht paſſiert, Mauer und Trakehner vertaxierte er, aber ein grandioses Bilb der Sprung über den ſogenannten italieniſchen Sprung. Chineſe(Oblt. v. Noſti z) ſah man enblich auch mal auf einem wichtigen Poſten; der ſchwere Braune warf in beiden Kurſen nur je einmal ab. Derby(Oblt. Haſſe) Tonnte die Sache auch nicht retten, einmal ging er fehler⸗ frei, einmal warf er mit den Vorderbeinen an einer Mauer ab. Der Unterſchied der Geſamtfehlerzahl zwiſchen Italienern und Deutſchen war ungewöhnlich groß 1% gegen 29½. Demgegenüber war das Bild der Ungarn noch viel ſchlechter, die Geſamtzahl von 42% Fehlern muß man als ungewöhnlich hoch bezeichnen. Anſchließend an dieſen Preis der Nationen gab es für die fehlerloſen noch einen Einzel wettbewerb, den Aladino unter Major Bettoni gewann Zweiter wurde erfreulicherweiſe Oberlt. v. Plathy auf Gergsélyvitez. 52 Deutſche Mannſchafts⸗Meiſterſchaft der Ringer Ausſcheidungskämpfe in Nürnberg Maryvorſtadt Nürnberg und Göppingen trugen am Sonntag in Nürnberg den Vorrundenkampf um die deutſche Mannſchafts⸗Meiſterſchaft im Ringen aus. Die Nürnberger befanden ſich in einer ſehr guten Form und konnten ſo zum Schluſſe einen verdienten 11:7⸗Sieg buchen. Wiederholt Marxvorſtadt dieſen Erfolg auch im Rückkampf gegen Göppingen, ſo ſteht ihm damit der Weg in die Zwi⸗ ſchenrunde offen, wo es dann gegen Hörde i. W. anzutre⸗ ten hat. Die Einzelergebniſſe waren: vom Bantamgewicht aufwärts: Hering⸗ Göppingen ſiegt gegen Leucht⸗Nürnberg, Hohlrab⸗N. ſiegt gegen Fritz⸗G., Brecht⸗G. verliert gegen Effenhauſen⸗N., Scholl⸗G. ſiegt gegen Wehner⸗N., Fink⸗N. ſiegt gegen Wellhöfer⸗G., Böhner⸗G. ſiezt gegen Ertle⸗N., Lämmermann⸗N. ſiegt gegen Poſt⸗G. Beendigung des Jlalien-Mundflugs Luſſer Vierter im Geſamtklaſſement Der internationale Italien⸗Rundflug wurde am Sonn⸗ tag mit der ſechſten Etappe von Turin nach Rom über 1026 Km. abgeſchloſſen. Die beſte Zeit erzielte wieder der Italiener Colombo mit:09,54 Std., der damit ſämtliche Teilſtrecken als Sieger beendete und auch im Geſamtklaſſe⸗ ment die Führung hat. Sein Landsmann Melleri wurde in:39,47 Zweiter vor dem beſten Deutſchen Luſſer, der für die Strecke:04,08 Std. benötigte. Die beiden weiteren Klemm⸗ Flugzeuge hatten wegen Vergaſerdefekts bzw. Bruchs des Fahrgeſtells einen etwa dreiſtündigen Zeitver⸗ Iuſt. Mat und Siebel konnten nur den 12. Platz in:55,20 Std. bzw. den 13 Platz in 10:00,47 Std. belegen, während der Italiener Folz, der ebenfalls eine Klemm⸗Maſchine flog, ſich in:13,03 Std. als Fünfter plazieren konnte. In der Geſamtwertung des Rundflugs belegte Duſſer den vierten Platz. Das vorläufige Ergebnis des Rennens iſt folgendes: 1. Colombo auf Breda 38 35:36,00 Std.; 9. Melleri auf Breda 33 98:56,11 Std.; 3. de Angeli uf Breda 15 41:05,54 Std.; 4. Luſſer auf Klemm L. 25 :99,12 Sto. Amerikaniſche Frauenmeiſterſchaſten 5 Bei den am Samstag in Nerſey City ausgetragenen Leichtathletik⸗Frauenmeiſterſchaften der Vereinigten Staaten wurden ausgezeichnete Leiſtungen erzielt. Ueber 80 Meter Hürden erreichte Frl. Didrickſon(Dallas) mit 12,0 ekunden die Weltrekordzeit der Schwedin Jakobſon und Prochte im Weitſprung mit 5,47 Meter einen zweiten Titel an ſich. Im 100 Mards⸗Lauſen ſiegte Frl. Egg in 11,4 Sek., während die Titelverteidigerin Stellg Walſh nur Dritte wurde. Einen neuen amerikaniſchen Rekord ſtellte im Hochſprung Frl. Shiley mit 1,57 Meter auf. Für ihre Niederlage im 100 Nards⸗Laufen entſchädigte ſich . Walſh über 220 Nord s, wo ſie in 26,4 Sek. egte. Handball der Turner 5 TV 1846 Mannheim— Tode Käfertal 15:0(:0) Am Samstag empfingen die 1846er zum erſten Treffen in der neuen Spielzeit die Tgde Käfertal. Erſtmals ſpiel⸗ ten die Turner von 1846 in der neuen Aufſtellung, ſo daß man auf den Verlauf geſpannt war. Leider ſtellte die Tade Käfertal keine große Aufgabe. Lediglich der Tor⸗ mann Müller wußte zu gefallen. Läuferreihe und Ver⸗ teidigung der Gäſte ſpielten zu durchſichtig. Anerkannt werden muß jedoch der große Eifer bis zum Schluß des Spieles und das jederzeit turneriſche Verhalten der Gäſte⸗ mannſchaft, trotz der kataſtrophalen Niederlage. Zu Beginn des Spieles iſt Käfertal ungemein eifrig und hat auch mehr vom Spiel. Katzmann muß oft ein⸗ reifen. Bald aber ſetzt ſich 1846 durch, ohne ausgeſprochen berlegen zu ſein. Käfertal hält das Spiel immer offen, ann ſich aber vor dem Tor nicht durchſetzen. Die 1845;jer Endlich ein deutſcher Erfolg, das ſogenannte Rekord⸗ Hochweit⸗ Springen, es galt nur ein Hindernis zu nehmen. Die Höhe der Geldpreiſe hatte eine ganze Reihe Bewerber angelockt. Nach jeder Serie wurde um 10 Zeuti⸗ meter erhöht und verbreitert, es fielen immer mehr Pferde aus. Die Höhe von 1,90 Meter und eine ebenſolche Breite ſchafften nur noch fünf Pferde. Nun wurden die Stangen auf 2 Meter auseinandergeſtellt, dabei die hintere auf 2 Meter erhöht. Dem Hoch⸗Weitſprung⸗Sieger des Berliner Turniers, dem in Schleſien gezogenen Harald, ge⸗ lang es als einzigem auch dieſer außerordentliche Sprung. Hier, wie in Berlin ritt ihn Rittmeiſter v. Hülſen. In das zweite Geld teilten ſich Leutnant Brand(Hein), Ka⸗ pitän Lequido(Adrath). Vierter Major Bettoni (Sediattelo). Fünfter der ungariſche Leutnant Schaureck auf Mr. Spokes. Endlich ſchien ſich das Glück überhaupt den Deutſchen zuzuwenden, denn in dem ſogenannten Kʒanonenſprin⸗ gen, es waren ſechs Hinderniſſe von außerordentlicher Schwere zu überwinden, konnte nach ſcharfem Kampfe der durch Regen und tiefen Boden erſchwert war, die deutſche Flagge am Siegesmaſt hochgehen. Durch die große Schnellig⸗ keit ihrer Pferde hatten die Italiener bisher unbedingt einen Vorſprung, bei dieſer Springkonkurrenz handelte es ſich aber, da ohne Zeitberechnung geritten wurde, um das reine Springvermögen. Nach dem erſten Gange blieben neun fehlerloſe Pferde zum Stechen übrig, und zwar Herr Holſt auf dem eiſernen Schimmel Meerkönig, Herr Stricke, ein junger Münchener Reiter, der von Stall⸗ meiſter Lange ausgebildet wurde, mit Lady Pride und Corſica, Oblt. v. Nagel mit Benno und Wotan,— für letzteren ſind die ſchweren Hochweitſprünge gerade das Richtige— und Oblt. Haſſe mit Bosco. Von den Ita⸗ liener Kpt. Olivieri auf der edlen Eglantine und Kpt. Lombardo auf Roccabruna, dann der Budapeſter Zivil⸗ reiter Herr Pauly auf Tisza. Die Hinderniſſe wurden jetzt um je 10 Zentimeter er⸗ höht, ſo daß beiſpielsweiſe die Mauer auf 1,80 Meter ſtand. Nun ging aber bei den Meiſten das Latein zu Ende. Fehlerlos ſprang auch diesmal Oblt. Haſſe auf Bosco, der von einem unbedeutenden rheiniſchen Promenadenggaul auf der Kavallerieſchule Hannover zu dieſer Klaſſe von Spring⸗ pferd ſyſtematiſch gefördert wurde, und der Italiener Kpt. Olivtieri auf Eglantine. Dieſe beiden mußten alſo um noch 10 Zentimeter erhöhte Hinderniſſe ſtechen. Bosco, v. Haſſe energiſch getrieben, ſchnellte ſich in gewaltigem Schwung über die Sprünge, ohne anzuſtoßen, lediglich an der Triplebar, die 1,70 Meter hoch und ebenſo breit war, ſtreifte er ab. Eglantine paſſierte das ſchon beim erſten Hindernis, dann nochmals an der Mauer, ſodaß das Schluß⸗ reſultat lautete: Sieg des Deutſchen mit 4 Fehlern vor dem Italtener mit 8 Fehlern. Der Chef der Heereslei⸗ tung überreichte dem glücklichen Sieger unter dem Jubel der Zuſchauer und den Klängen des Deutſchlandliedes den Ehrenpreis. a Max Aldenhoven. dagegen kommen bald zu Torerfolgen. Scherer erzielt aus Abſeitsſtellung das erſte Tor, Baader, Stalf, Hoffmann, Eichin und nochmals Stalf erhöhen bis zur Pauſe auf:0. Auf den 7. Torerfolg, nach der Pauſe, kommt Käfertal zu zwei Lattenſchüſſen. Dann iſt der Turnverein 1846 dauernd am Zug. Nach Scherer iſt Hoffmann noch zweimal erfolgreich, ehe er mit dem ſchönſten Tor des Tages, nach einer Vorlage von Scherer, das Ergebnis auf 11:0 mit einem Prachtſchuß erhöht. Die weiteren drei Tore bringt Baader auf ſein Konto, während den Reigen Eichin be⸗ ſchließt, der das Endergebnis auf 15:0 ſtellt. Plettner vom TV Jahn Neckarau war als Schiedsrichter gut. Im Spiel der 2. Mannſchaften blieb der TV 1846 mit 16:2 ebenfalls überlegener Sieger. TW 1846 2. Jug.— Aufwärts Neckarau 1. Jug. 718. TV 1846 3. Jug.— Aufw. Neckarau 2. Jug. nicht angetr. Gr. Werner Krügers Veiſetzung Die Einäſcherung des tödlich verunglückten Schritt⸗ machers Werner Krüger, für den in Köln bereits eine ein⸗ örucksvolle Totenfetier aller Radſahrer⸗Verbände ſtattfand, erfolgt am Dienstag, 28. Juli vorm. 11.30 Uhr im Krematorium Berlin⸗Wilmersdorf. Die Aufbahrung der ſterblichen Ueberreſte wird auf der großen Freitreppe vor der Halle vorgenommen. Zum Tode Krügers hat der Bund Deutſcher Radfahrer von zohlreichen ausländiſchen Radſport⸗Organiſationen Beileioͤskundgebungen erhalten. Der 25. Juli 1931 wird in ber Geſchichte der Rhön⸗ Wettbewerbe und des Segelfluges überhaupt für alle Zei⸗ ten unvergeſſen bleiben. Nachdem der 24. 7. infolge des ſchwachen Windes für die Piloten ſchon zu einem unfrei⸗ willigen Ruhetag geworden war, konnte auch am vergange⸗ nen Tag der Flugbetrieb nur ſchlecht aufrecht erhalten werden. Im Uebungs wettbewerb ſtarteten in den Vormittagsſtunden nur einige Maſchinen, die aber die Bedingung der Tagesausſchreibung— einen Flug von einer Stunde Dauer— nicht erfüllen konnten, da eintre⸗ tende Windflauten nach kurzem Fluge zur Landung zwan⸗ gen. Die längſten Flugzeiten waren 10—15 Minuten. Von der Oberleitung des Wettbewerbes iſt für die Wet⸗ terberatung der Piloten eine Beratungsſtelle eingerichtet worden, die täglich zweimal Wettertelegramme aufnimmt und hiernach die Wetterkarten aufzeichnet, auf Grund deren die jeweilige Wetterlage diskutiert wird. Nach der Morgenwetterkarte des 25. Juli ſtellte Dr. Hüöbn dorf, der Meteorologe der Rhön⸗Roſſitten⸗Geſellſchaft, ſür die Abendſtunden den Durchzug einer Front in Ausſicht. So lagen denn 15—20 Maſchinen am Start, um das Auf⸗ friſchen des Windes und das Eintreffen der Front abzu⸗ warten. Bereits gegen 4 Uhr konnte man an dem Auf⸗ ziehen von Cumulus⸗ und Cumulonimbus⸗Wolken im Weſten erkennen, daß die Front im Anrücken war. Es war dies fur die Piloten das Zeichen, ſchleunigſt den Kaffee im Stich zu laſſen und zum Startplatz zu eilen. Südlich der Waſſerkuppe zog bereits ein ſtark entwickelter Ausläufer der Front vorüber, desgleichen nördlich, etwa in Richtung der Milſeburg. Mächtig wuchſen dort die Cumulusſtürme empor. Die eigentliche Front war noch run Weſten her im Anrücken. Die Maſchinen wurden ſchnell zum Start fertig gemacht, die Gummiſeile eingehängt, die Pilo⸗ ten füllten ihre Startmeldungen aus, ſchnallten den Fall⸗ ſchirm an und beſtiegen ihre Flugzeuge. Während die Waſſerkuppe ſelbſt noch in ſtrahlendem Sonnenſchein lag und nur vereinzelte Wölkchen am Himmel vorüberzogen, zog von Weſten her eine gewaltige ſchwarze Wand heran, aus der ununterbrochen Blitze hernieder zuckten. Das ganze Gebiet weſtlich der Waſſerkuppe war in Wolken und Regen eingehüllt. Der Windmeſſer zeigte am Startplatz nur ge⸗ ringe Schwankungen von—8 mis. Plötzlich fegte ein Windſtoß über die Kuppe hinweg, der ihn augenblicklich auf 14—16mjs hinauf klettern ließ. Das Zeichen zum Start wurde gegeben. 17.13 Uhr ſtartete Hemmer auf„Heil und Sieg“ als Erſter, kam ſchnell frei und zog dem Gewitter entgegen, das nun am Weſthang angekommen war. Heulend fegte der Wind über die Kuppe, es wurde plötzlich ganz dunkel am Start. Wolkenfetzen huſchten in geringer Höhe über die Menſchnmenge hinweg, die das großartige Schauſpiel be⸗ wunderten. Dann folgte ein Flugzeug dem anderen. In⸗ nerhalb von 6½ Min. ſind 12 Fahrzeuge ihrem Element überantwortet. Dieſer Maſſenſtart wickelte ſich dank der Aufſicht durch die Oberleitung ſchnell und reibungslos ab. lebt. Der Aufwind unker der Front war ausgezeichnet. Schnell ſtiegen die Flugzeuge weg und hatten in kurzer Zeit beträchtliche Höhen ereicht. Er war ein wunderbarer Anblick, als die 12 Flugzeuge in großer Höhe über der Waſſerkuppe dahin ſchwebten. Hell und klar zeichneten ſich die weißen Flächen von dem ſchwarzen Hintergrund des Himmels ab. In kürzeſter Zeit war das Wetter über der Waſſerkuppe eingetroffen. Bald war dieſe gänzlich in Wolken eingehüllt, aus denen ein heftiger Regen hernieder rauſchte. Bereits nach kurzer Zeit ſah man in der Nähe des Startplatzes ein Flugzeug zur Landung ſchreiten. Die Dresden hatte den Anſchluß an die Gewitterfront verpaßt. Nach ½ Stunde etwa ließ der Regen bereits nach und es klarte wieder auf. Von den Flugzeugen war nichts mehr zu ſehen. Sie waren auf Strecke gegangen bis auf 4, denen es nicht möglich geweſen war, die Front rechtzeitig zu erreichen. Der Abwind hatte ſie vorzeitig zur Lan⸗ dung gezwungen. Dabei hat leider das Flugzeug Kaſſel des Segelflugzeugbaues Fieſeler unter Führung von Schmidt durch Landung in der Tannenſchonung Bruch gemacht. Lange Zeit hörte man nichts von Hen auf Strecke gegangenen Flugzeugen. Dann trafen allmählich die Lande⸗ meldungen ein. Hiernach hat Hemmer 8 Km., Wall i⸗ ſcheſck 9,4 Km., Bachem 15,4 Km., Starck 21,4 Km., Röhm 38 Km. und Hurttig, der den Miniſter Leuſchner der Heſſenflieger flog, 40,3 Km zurück gelegt. von Hirth und Grbenhoff blieben die Meldungen lange aus. Man konnte ſchon annehmen, daß beiden Piloten beſondere Leiſtungen gelungen ſein mußten, wenn auch die Zeit für den Start ſchon etwas reichlich ſpät war. Aber endlich er⸗ hielt man auch von Hirth die Meldung ſeiner Landung, die glatt erfolgt war. Hirth hatte 180 Km. Strecke zurück gelegt und war durch die einbrechende Dunkelheit bei Friedeburg a. S. in der Nähe von Halle gelandet. Eine Zehn Lektionen Fußball Von Otto Nerz, Bundesſportlehrer d. Deutſchen Fußball⸗Bundes Lektion VIII: Der Feind naht! Ja, wenn die Verteidiger nicht wären, dann wäre wirk⸗ lich Holland noch viel häufiger in Not— in jedem Spiel gäbe es zehnmalſoviel Tore. 5 Der Verteidiger muß ſchnell ſein, weil er in der Zone höchſter Gefahr arbeitet und ein Zögern Ver⸗ hängnis bringen kann. Er muß aber auch kräftig ſein, weil er ſonſt nicht imſtande iſt, den Gegner aufzuhalten. Und da beides ſich ſelten in überdurchſchnittlichem Maß zu⸗ ſammenfindet, ſo iſt der gute Durchſchnitt immer noch das Beſte. Bei Wettſpielen kommen Rechtsbeiner auf den rechten, Linksbeiner auf den linken Poſten— beim Trai⸗ 2 umgekehrt. Zenn der Ball in Tornähe kommt— bloß weg mit dem Ding! Wenn gar keine andere Möglichkeit da iſt, ſoll der Verteidiger den Ball ſogar ins Aus ſtoßen; ein gegneriſcher Einwurf iſt immerhin beſſer als gleich ein Tor. Im Uebrigen aber 1 er den Ball weit, weit weg— nicht ſinnlos, nicht bis zu den Verteidigern des Gegners, ſondern ruhig und ſicher zum eigenen Sturm. Der Doppelſtoß— Sprung und Stoß in der Luft mit dem gleichen Bein, mit dem man abgeſprungen iſt— ſoll immer eine Ausnahme bleiben, weil er techniſch recht ſchwierig iſt und darum auch meiſt verpatzt wird; alſo Spannſtoß, und wohlgemerkt: zum Sturm, nur ſelten zu den Läufern. Wird der Ball vom Verteidiger erſt an den Läufer ab⸗ gegeben, dann dauert es wieder eine Weile, bis das Spiel auf die andere Feldhälfte hinübergetragen werden kann, das Spieltempo wird langſamer, Mannſchaft und Publikum auf die Dauer unluſtig. Wie man es anfängt, den Ball vom Gegner wegzuholen, hängt von dieſem ab. Ein Dribbling des anderen hälſt Du als Verteidiger durch Rempeln auf; Rempeln Schulter gegen Schulter iſt erlaubt, aber Hände und Ellenbogen müſſen aus dem Spiel bleiben. Kommt der andere wuchtig angeſauſt, dann mußt Du Dich ihm ebenſo wuchtig entgegenwerfen— nur Mut, jeder Sekundenbruchteil kann das Spiel entſcheiden! gleich zwei daher, ſo fängſt Du den Ball am beſten wäh⸗ reud des Zuſpiels der beiden ab. Das alles ſind natürlich keine ewigen Regeln, es hängt alles von der Lage des Kommen Spiels, von der Uebung und vielen anderen Faktoren ab. Ein eiſerner Grundſatz iſt aber, daß der Verteidiger nicht dribbeln ſoll. Gewiß, es mag ſein, daß er unter ganz beſonderen Umſtänden ein wenig mit dem Ball laufen muß, aber grundſätzlich verſtößt jeder Lauf gegen ſeine Aufgabe: weg das Leder. Meiſt iſt der Tormann ſtark auf die gute Arbeit der Verteidiger angewieſen; ein harter Schuß von vorn aus kurzer Entfernung iſt vom beſten Torwart nicht zu halten — wenn nicht der Verteidiger eingreift, den feindlichen Schützen rempelt oder wenigſtens irritiert und zugleich ſich ſo zwiſchen Tor und Gegner wirft, daß wenigſtens ein Teil des Tors für den Schuß geſperrt iſt und der Tormann ſich auf den oberen Teil beſchränken kann. Iſt der Tor⸗ wächter aus dem Tor gelaufen, um einem An⸗ griff zuvorzukommen, dann muß einer der Verteidiger im gleichen Moment im Tor ſtehen und einen etwaigen Schuß wegköpfen oder wegſtoßen. Im allgemeinen ſoll der Verteidiger aber nicht zu dicht am Tor Aufſtellung nehmen, weil er ſonſt häufig dem Torwächter die Sicht verſperrt. Man darf nur nicht glauben, daß jeder Verteidiger auf ſeiner Seite ſeine Pflicht zu tun und ſich um die andere Seite, um Sturm und Läufer nicht zu kümmern hat. Nein, mit dem Einzelſpiel ſind die Aufgaben des Verteidigers nicht erſchöpft. Ein Verteidiger muß immer dem anderen einen Rückhalt geben: ſie dürfen alſo nie auf gleicher Höhe ſtehen! Wenn der Gegner getroſt den weiter vorn ſtehenden Verteidiger überſpielt— da ſteht der zweite! Daß die ſogenannte Staffelaufſtellung ihre Bene Vorteile hat, merkt man bei jedem Spiel. Der erteidiger vorn kann immer noch eine gewiſſe Angriffs⸗ arbeit leiſten, indem er ſich den Ball holt und nach geeig⸗ neten Stellen ſtößt; der Verteidiger hinten iſt Reſerve. Der erſte Verteidiger kann ſich alſo mit ſeinem Flügelläufer in die Aufgabe teilen, einen Durchbruch des entſprechenden Ne Flügelſturms zu verhindern. Er beobachtet en vor ihm arbeitenden Läufer und dirigiert ihn durch Zurufe nach der Seite, nach vorn oder zum Abgeben des Balls. Dem vorne ſtehenden Verteidiger fällt ſchließlich die Aufgabe zu, den Anſchluß der Verteidigung an den vor⸗ oder zurückgehenden Mittelläufer herzuſtellen. ſoll deshalb ein beſonderes Kapitel gewidmet werden. 8 Einen ſolchen Maſſenſtart hat die Waſſerkuppe noch nicht er⸗ Ganz beſondere Aufgaben ſtellt die Arbeit im Tor. Ihr 12. Rhön⸗Segeljlug⸗Wellbewerb 1931 weitere Stunde ſpäter lief auch Groenhoffs Meldu ein, der bei Meitzendorf, 12 Km. nordweſtlich von Magie burg, glatt gelandet war. Groenhoff konnte Hirths Glanzleiſtung noch um 40 Km. überbieten, indem er auf ſeinem Fluge 220 gm erreichte. Der Jubel der Lagerbeſatzung über dieſen erfolgreichen Tag war naturgemäß ungemein. Hirth und Groenhof haben mit ihren großartigen Flügen die bis herige Rhönhöchſtleiſtung von Kronfeld mit 105 Km. uus dem Vorfahre noch beträchtlich überbieten können. Groen⸗ hoff hat nunmehr neben dem Weltſtrecken⸗Segelflugrekorz auch zen Rhön⸗Streckenrekord an ſich gebracht. Mit dieſen beiden Flügen ſind Hirt und Groenhoff die erſten Anwärler auf den größten Preis der diesjährigen Rhön⸗Ausſchreſ⸗ 3 bung, den Fernſegelflugpreis, der in Höhe von 3000 Mark für die beiden Flugzeuge ausgeſchrieben iſt, die Flugſtreche von mindeſtens 100 Km. zurücklegen. Leider war Kronfeld durch eine Ueberholung ſeiner Na ſchine daran verhindert, ebenfalls zu ſtarten. Auch Mayer und Bedau mußten leider ausſcheiden, da ſie am Vorkg bei einer harten Landung ihre Maſchinen beſchädigt hatten, Es iſt wirklich ſchade, daß es Fuchs, Kronfeld, Mayer und Bedau nicht möglich geweſen iſt, auch den Frontenflug zu wagen. Das Ergebnis des geſtrigen Tages hätte wohl noch eine erhebliche Steigerung erfahren. H. K. Doch Teilung des Neckarkreiſes? Die Liga ſpielt in zwei Abteilungen Am Sonntag vormittag fand in Neckargemünz eine zahlreich beſchickte Kreisbeſprechung der Vereine des Neckarkreiſes in Anweſenheit des Bezirksvorſitzenden Herzog ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtand die auf dem Kreistag in Schwetzingen geforderte Bildung eine Elſenzkreiſes, die vom Verbands vorſtand heute vor acht Tagen in Stuttgart für dieſes Jahr abgelehnt, für daß kommende Spieljahr zugeſagt wurde. Im Verlauf einer dreiſtündigen angeregten Diskuſſion forderten die anweſen⸗ den Vereinsvertreter einmütig und nachdrücklichſt erneut die Schaffung des Elſenzkreiſes, noch für das vor der Tüte ſtehende Spieljahr. Nach einem Vorſchlag des Kreisjugendobmanns Schuble⸗ (Heidelberg) ſollen ferner die Tabellenzweiten der A⸗Klaſfe der ehemaligen Gaue Heidelberg und Elſenz zur Kreis⸗ liga aufſteigen, ebenſo der zweite Abteilungsmeiſter der A⸗Klaſſe des Elſenzgaues Eſchelbron n. Um den ſchwer unter den wirtſchaftlich ſchlechten Verhältniſſen lel⸗ denden Vereinen der Kreisliga entgegenzukommen, gab der Bezirksvorſitzende dem Kreisvorſitzenden Olbert die Anweiſung, die diesjährigen Verbandsſpiele in zwei Ab, teilungen durchzuführen. Demgemäß ſpielen vorläufig z er Abteilung Heidelberg: Neulußheim, Hocken⸗ heim, Schwetzingen, Plankſtadt, Eppelheim, 1. FC 05 Hei⸗ delberg, Union Heidelberg, Rohrbach, Wiesloch. In der Abteilung Elſenz: Eberbach, Bammental, Steins, furt und Eppingen, vorausſichtlich noch Eſchelbronn. Schon in den allernächſten Tagen muß ſich der Ver⸗ bandsvorſtand endgültig über die erneut geforderte Bil⸗ dung des Elſenzkreiſes und den Aufſtieg des F Eſchel⸗ bronn und der Tabellenzweiten von den früheren Gauen Heidelberg und Elſenz entſcheiden. Man darf geſpannt ſein, ob den berechtigten Wünſchen der Vereine Rechnung getragen wird. 1 Die Prager Schacholympiade Am 12. Juli 1931 begannen die Länderkämpfe in Prag aus Anlaß des 8. Kongreſſes des Weltſchachbundes. Ge⸗ meldet waren 22 Nationen; da Eſtland, Finnland und Bel⸗ gien im letzten Augenblick abſagten, wurde ein normales Rundenturnier angeſetzt. Bezüglich Stärke der Beſetzung übertreffen die diesjährigen Kämpfe noch die des Vor, jahres in Hamburg. Von den„Größen“ ſeien nur einge Namen genannt, wie: Rubinſtein, Dr. Przepiorka(Polen); Grünfeld, Spielmann, Knoch, Becker 7 (Oeſterreich); Dr. Vidmar, Dr. Asztalos, Roſtie(Jugoſla, wien); Marſhall(Amerika); der Weltmeiſter Dr. Alfechin (Frankreich); ferner die neu aufgetauchten„Sterne“ wie Kaſhdan(USA); Sultan Khan(England); Noteboon (Holland); Flohr, Gilg(Tſchecho⸗Sl.); Stoltz(Schweben Mikenas(ltauen). Und laſt not leaſt wird auch die beutſche Mannſchaft ein gewichtiges Wörtchen in der Entſcheidung mitreden; unſere Aufſtellung iſt: Bugeljubow, Ahues, Wagner, Richter, Helling. f Die Ausloſung ergab folgende Reihenfolge der einzelnen Länder: 1. Deutſchland; 2. Schweiz; 3. Spanien; 4. Rumz⸗ nien; 5. Polen; 6 Dänemark; 7. Lettland; 8. Ungarn; 9. Tſchechoſlowakei; 10. Frankreich; 11. Oeſterreich; 12. Schwe; den; 18. Jugoflawien; 14. Litauen; 15. USA; 16. Norwe⸗ gen 17. England; 18. Italien; 19. Holland. 1. Runde: Uu S A. beſiegt Dänemark:0; das gleiche Reſultat haben Schweiz gegen Holland und Polen gegen Norwegen. England ſchlägt Rumänien del ebenſo Lettland die Litauer. 271% erreicht Oeſter⸗ reich gegen Frankreich und Jugoflawien gegen Ungarn. Spanien— Italien und Tſchechoſlowaket— Schweden enden unentſchieden:2. Deutſchland ſpielftel 2. Runde: Holland— Spanien:0. Deutſch⸗ land ſchlägt die Schweiz 31 und ebenſo ſiegt Ru mü⸗ uten gegen Italien. Die Kämpfe Lettland-Amerila, England— Polen, Tſchechei— Jugoflawien, Dä⸗ nemark— Norwegen wurden von den Erſtgenannten 276 1½ gewonnen. Schweden— Frankreich und Litauen — Ungarn trennen ſich remis:2. Oeſterreich ſpielfre. 3. Runde: Polen ſchlägt Italien:0. 377% ſiegen Deutſchland gegen Spanien, England gegen Dänemark, Lettland gegen Norwegen und Jugofla⸗ wien gegen Frankreich. Amerika beſiegt Ungartz 21% ebenſo die Tſchechei Litauen. Oeſter rei beſiegt Schweden 31. Rumänien— Holland unentſchieben :2. Schweiz ſpielfrei. 4. Runde: Amerika— Tſchechei 3 7½; ebenſo hoch ſiegt Ungarn über Norwegen. Rumänien 31 und Schweiz Spanien mit demſelben Er⸗ gebnis. England gewinnt gegen Lettland 2771 Italien gegen Dänemark, Polen gegen Holland auch. Oeſterreich unterliegt den Jugoſlawen mit 1720 Frankreich— Litauen:2. Schweden ſpielfrei. f 5. Runde: Deutſchland erleidet ſeine erſte Niederlage gegen die ſehr ſtarken Polen mit:3(Bogoljubow un⸗ terliegt Rubinſtein und Ahnes wird von Dr. Tartahower geſchlagen, 2 Remiſen). Die Tſchechei ſchlügt Norwegen 37%%, 311 ſiegen Amerika über Frankreich, Oeſter: reich über Litauen, Holland über Dänemark u Rumänien über die Schweiz. Euglan d— Ungarn und Lettland— Italien 21½ Schweden— Jugo⸗ ſlawien remis:2. Spanien ſpielfrei. 6. Runde: Deutſchlan d ſiegt 420 über Dänemark; Schweden Zi gegen Litauen; ebenſo Frankreſch gegen Norwegen, Lettland gegen Holland und Nu mä nien gegen Spanten. Oeſterreich— Amerika und England— Tſchechei ſowie Ungarn— Italien 27 1½. Polen kann gegen die Schweiz nur unentſchieden :2 ſpielen. Jugoflawien ſpielfrei.. Die erſten Runden zeigen alſo als Favoriten: Deutſch⸗ land, Polen, Lettland, Oeſterreich, Jugoflawien, England und Amertka. a 6 W. L. Tartakower, Deutſchland ſchlägt Groen⸗ lugrekorz tit dieſen Anwärter lusſchrel⸗—— 00 Mark lugſtreck iner Ma⸗ Mayer t Vorlage gt hatten. aher und flug zu itte wohl H. K. es? e münd 6 reine des rſitzenden auf ben eine jeute vor „für dag auf einer anweſen, ſt erneut der Tür Schuble⸗ -Klaſſe r Kreis⸗ iſter der Um den iſſen lei⸗ nen, gab 7 bert bie zwei Ab⸗ läufig „Hocken⸗ 05 Hel⸗ In der „Steins N der Ver⸗ erte Bil. C Eſchel⸗ n Gauen geſpannt Rechnunz e in Prag des. Ge⸗ und Bel⸗ normales Beſetzung des Vor⸗ ur einige rtakower, h, Becker Jugoſla⸗ Aljechin rne“ wie toteboon hwebden); e beutſche ſcheidung Ahnes, einzelnen „ Rumö⸗ garn; 9. „ Schwe⸗ Norwe⸗ gleiche Polen en 311; Jeſter⸗ gegen vaket— ſpielfrei. zu tſch⸗ Nu mä⸗ Amerika, n, Daͤ⸗ nannten Ottauen ielfrei. 2 ſiegen getzen goſla⸗ Ungarn 1 reich tſchieden nſo hoch 5 ſchlägt ben Er⸗ 275175 ud auch. 15320 ederlage ow un⸗ tahower orwegen eſter⸗ rk und Ungarn —Jugo⸗ nemark; kreich tu mä⸗ ka und Italien schieden Deutſch⸗ england V. L. * . 8. 0 r tung kam es Zahlungseinſtellung ber Deutſchen Attraphon AG. Berlin.(Eig. Dr.) Die Deutſche ultraphon AG. hat heute am 27. Juli, ihre Za hlungen ein⸗ gestellt. Hierzu erfahren wir von der Geſellſchaft, daß die außerordentlichen Schwierigkeiten der deutſchen Wirt⸗ ſchafts lage, verbunden mit der bereits ſeit längerer Zeit heſtehenden Stagnation im Schallplattengeſchäft den Ge⸗ ſchäftsgang neuerdings ſehr ungünſtig beeinflußt haben. Das geſamte Aktienkapital in Höhe von 1,5 Mill. I be⸗ findet ſich im Beſitz der M. V. Küchen meiſter, In⸗ ter nationale ultraphoon Mij. in Amſter⸗ dam. Die allgemeine Vertrauenskriſe des Auslandes gegenüber deutſchen Unternehmungen hat es unmöglich ge⸗ macht, die bisher in umfaſſendem Maße der deutſchen Ultraphon zur Verfügung ſtehenden Mittel ihrer holländi⸗ ſchen Freunde derzeit wieder in Anſpruch zu nehmen. Es ſchweben zur Zeit innerhalb des Küchen meiſter⸗ konzerns Verhandlungen über eine Reorganiſa⸗ on der Deutſchen Ultraphon AG. und einer Behebung der bei dieſer Geſellſchaft beſtehenden Schwierigkeiten. Der Status der Deutſchen Ultraphon AG., der vermutlich aktiv ſein dürfte, wird gegenwärtig von der Treuhand AG. Herlin geprüft. Die Verwaltung hofft in Kürze ihren Gläubigern geeignete Vorſchläge machen zu können. Ueber Art und Umfang der Fortführung des Geſchäftsbetriebes ſchweben gleichzeitig bereits Erwägungen. Es ſteht feſt, daß der Tonfilmzweig des Küchenmeiſterkonzerns, der den weitaus überwiegenden Teil des Konzerns umfaßt, durch bie Zahlungs einſtellung der Deutſchen Ultraphon AG. in keiner Weiſe betroffen wird, weil die Tonfilmgeſellſchaften nit den Schallplattengeſellſchaften innerhalb des Konzerns keinerlei direkte finanzielle Verbindung haben. Ein hol⸗ ländiſches Bankenkonſortium wird voraussstlich die ſo⸗ fortige völlige Befriedigung der Kleingläubiger der Deut⸗ ſchen Ultraphon AG, aus eigenen Mitteln vornehmen. eee Die Schwierigkeiten bei der Reichszentralkaſſe Deut⸗ ſcher Beamtenbanken e. Gem. b. H.— Gehaltszahlung reſtlos ſchergeſtellt. Die Neichszentralkaſſe Deutſcher Beamten⸗ banken teilt mit: Die Nachricht über Schwierigkeiten bei der Reichszentralkaſſe der Deutſchen Beamtenbanken trifft nur. zu, als zunächſt infolge der Erſchwerungen des Ueberweiſungsverkehrs durch die Notverordnungen der starke Geldbedarf einzelner Mitgliedsbanken bei Freigabe des Juli ⸗Reſtgehalts am 19. d. M. nicht in voller Höhe, ſondern nur in Teilbeträgen befriedigt wer⸗ den konnte. Dadurch wurden einige Beamtenbanken ver⸗ anlaßt, Auszahlungen an ihre Mitglieder ebenfalls auf eniſprechende Teilbeträge zu beſchränken. Nur bei wenigen Veamtenbanken, die bisher ſchon gegen Monatsende Ueber⸗ brückungskredite benötigt haben, ſind wegen der notwendi⸗ gen Kreditkürzungen einerſeits und der ſtarkenAbhebungen ändersſeits vorübergehende Zahlungsſtockungen auch gegen⸗ über ihren Mitgliedern zu gewärtigen, die aber in wenigen Tagen beſeitigt werden. Den die Badiſche Beamte n⸗ bank betreffenden Paſſus der Erklärung haben wir ſchon am Samstag an anderer Stelle veröffentlicht. 2 * 1000 Kündigungen in der Bergbaugruppe Hamborn ber Vereinigten Stahlwerke. Zu den Kündigungen von 350 Bergleuten auf der Zeche„Lohberg“ ſind weitere 650 Kündigungen auf den Schachtanlagen„Weſtende“ und Friedrich Thyſſen 3/4 hinzukommen, ſo daß die Bergban⸗ gruppe Hamborn der Vereinigten Stahlwerke insgeſamt rund 1000 Bergleute zum 15. Auguſt ds. Is. entlaſſen wird. Dieſe Maßnahme wird mit den ſteigenden Abſatzſchwierig⸗ keiten im Bergbau begründet. Die Stillegungsanzeige bei der Regierung in Düſſeldorf iſt bereits erfolgt. O Inſolvenz der Oſi, Offenbacher Schraubeninduſtrie Paul Metz in Offenbach a. M.(Eig. Dr.) Dieſe Schrau⸗ Jenfabrik und Fabrik elektriſcher Koch⸗ un d Holzapparate in Offenbach a. M. hat ihre Zah⸗ lungen eingeſtellt. Die Deutſche Treuhand⸗AG. für Warenverkehr in Frankfurt a. M. iſt mit der Aufſtellung des Status beauftragt. Die Paſſiven liegen zwiſchen 400 000 und 500 000 Mk. Ob ein Vergleich möglich ſein wird, er⸗ ſcheint fraglich. Auswirkungen des Nordwolle-Konkurſes Schwierigkeiten der Sächſiſchen Wollgarnfabrik G. m. b. H. vorm. Tittel u. Krüger Die Leipziger Konzerngeſellſchaft der Noraodeutſchen Wollkämmerei und Kammgarnſpinnerei, die Sächſiſche Woll⸗ N eee GmbH. vorm Tittel u. Krüger, iſt durch den 1 unkurs der Nordwolle in eine kataſtrophale Lage ge⸗ daten. Dieſes Unternehmen iſt mit einem abgeſchriebenen Hrundkapital von 6 Mill.„ bei einem inneren Wert von 25 Mill.„ in der Noröwolle aufgegangen. Das Unter⸗ nehmen war und iſt nicht nur ausreichend beſchäftigt, ſon⸗ dern es hat auch ſtändig erhebliche Gewinne abgeworfen In der Spinnereiabteilung wird gegenwärtig nur 2 Tage in der Woche gearbeitet. Auf Grund des Konkurſes wird die Spinnerei ohne Sperrfriſt ſtillgelegt werden müſſen, wobei 270 Arbeiter zur Entlaſſung kämen. Es iſt jedoch 1 e er ob 15 d Werk ſtillgelegt wer⸗ „D ärberei un usrichtu heu volheſchef iat. 7 richtung ſind heute noch a** Alrowga Deutſche Stickerei⸗Ach, Chemnitz.— Mehr als 1 Hälfte des e el verloren. Die letzte Bilanz er Geſellſchaft, deren Mehrheit ſich im Beſitz der Nord⸗ Ml befindet, ſchließt mit einem Geſamtverluſt von 5,61 05 bei 10 Mill. J AK. Der Neuverluſt des Jahres 1 beträgt 2,53 Mill.. Die allgemeinen Unkoſten konn⸗ 19 von 2,06 auf 1,76 Mill.„ ermäßigt werden. Es wird 1010 00 Saldo des Erträgniskontos auf der Ausgabenſeite 10 00- ausgewieſen, während im Vorfahr ſich auf 905 Ainnahmenſeite ein Soldo von 1,99 Mill.& ergab. In 0 ſind die Gläubiger weiter von 5,88 auf 7,10 „ geſtiegen, während Schuldner einen Rückgang von 5,53 auf 2,56 Mill.„ ausweiſeu. kme! bssinſchränkungen bei der Wilhelmsburger Woll⸗ käm erei. Die zur Nordwollegruppe gehörende Großwoll⸗ des 7 in Wilhelmsburg iſt durch den Zuſammenbruch 00 onzerns ebenfalls beträchtlich berührt worden. Die 0 en das Werk, das zum großen Teil Lohnwäſcherei weite umerei für fremde Firmen ausführt, unverändert unc aſübren, dat ſich nicht erfüllt. Man wird die 17 bl ct für drei Tage in der Woche ſtillegen. Die Fobrik chäftigt zurzeit etwa 1200 Arbeiter. 8 de en die urſprünglich auf den 24. Juni einberufene 1„ber Nordſtern und Vaterländiſche Allgemeine Verſiche⸗ 3 infolge der inzwiſchen gepflogenen Verhand⸗ 1 5 und der Sonierungspläne vertagt worden war, ge⸗ . heute die HV. den Abſchluß für 1930, der nach 904 5 Aenderungen einen Ver luſt von 15 U.& ausweist. Die Verſommlung genehmigte ner einſtimmig die Kapital zuſammenlegung von 8 au i i 0 5. und die Wie dererhöhung um 2 Zwiſchen zwei Kleinoktionären und der Verwal⸗ in zu einer Erörterung der bekannten Vor⸗ * 1 beſonders hinſichtlich der Prüfung Lor der Ueber⸗ 1 ore der Vaterländiſchen und Rhenants. Die Verwaltung Ernticht U. a. aus, daß die engen Beziehungen zu einem Alunzziuß gedrängt batten und daß die damaligen Hoff gen der Verwaltung durch die äußerſt ungünſtige Entwicklung bei der B 19 1 5 g be aterlündiſchen und durch die all⸗ . ite ie chere enktäuſcht worden ſeien. Die Ver⸗ epa ten ſich dann wie bekannt erhöht. Die Nordſtern⸗ eich 8 8 babe zunächſt begonnen, alle weſensfremden ſte der Liguidation entgegenzuführen. Die Prüfung der Neuen Mannheimer Zeitung AFTS- ZEITUNG Abend- Ausgabe Nr. 342 Das franzöſiſche Gold Die Zwangsläufigkeit der franzöſiſchen Politik Paris und London haben aller Welt gezeigt, daß Frankreich neben ſeiner größten Militärmacht auch die ſtärkſte Goldrüſtung der Welt beſitzt. Als erſtes Land ber Welt hat Frankreich zugleich mit der militäriſchen Rü⸗ ſtung eine planmäßige und erfolgreiche finanzielle Kriegs⸗ rüſtung betrieben. Zwar war die Goldrüſtung Frankreichs ſchon vor dem Weltkriege ſtark, aber noch nie ſo, wie jetzt. Wie London zeigte, iſt Frankreich als einziges Land tat⸗ ſächlich für alles gerüſtet. Iſt nun ſchon für die Meiſten die Tatſache, daß Frank⸗ reich in verhältnismäßig kurzer Zeit ſolche Goldſchätze an⸗ häufen konnte, unbegreiflich, ſo noch mehr die merkwür⸗ dige Politik von Paris, nämlich die internationale An⸗ leihe für Deutſchland zu Fall zu bringen, wo noch das franzöſiſche Gold nach Anlage ſchreit! Dieſe Politik iſt nur zu verſtehen, wenn man die enge Verbindung zwiſchen Geld und Politik in Frankreich kennt. Seit jeher iſt das franzöſiſche Gold bewußt in die politiſchen Kanäle ge⸗ floſſen, wie umgekehrt die franzöſiſche Politik dem Pariſer Gold nachging. Der Geſamtgoldbeſtand der Welt beträgt 10,3 Milliarden Dollars. Das angeblich reichſte Land der Welt, Amerika, hat davon 3,9 Milliarden oder 37,9 v.., Frankreich jedoch hat„nur“ 1,6 Milliarden- 15,8 v. H. Rechnet man je⸗ doch den Goldbeſtand auf den Kopf der Bevölkerung um, ſo zeigt ſich gleich, daß Frankreich heute das reichſte Land der Welt iſt, denn es entfallen auf einen franzöſiſchen Bürger 40 Golddollars, dagegen kommen auf jeden Norxd⸗ amerikaner nur 32. Dieſe Anhäufung von Gold in der Bank von Frank⸗ reich iſt das Ergebnis der klugen Politik Poincarés. Bei Friedensſchluß beſaß Frankreich 20 Milliarden Franken in Gold, nach der Frankenbefeſtigung durch Poincars be⸗ reits 29 Milliarden, heute aber ſind es rund 54 Milliar⸗ den. Seit Jahren läßt Paris ſeine ausländiſchen Gut⸗ haben einziehen. Wir alle wiſſen ja, welchen Angriffen die Bank von England in den letzten Jahren durch die franzöſtſchen Goldabzüge ausgeſetzt geweſen iſt. Während aber Paris das franzöſiſche Gold planmäßig zurückrief, ſperrte es ſeinen Markt für ausländiſche Werte, bis auf die Anleihen, die es aus politiſchen Gründen ſeinen Ver⸗ bündeten gab. Das alles geſchah unter dem Begriff der „Sicherheit“, den wir ja leider ſeit Jahren nach anderer Richtung hin nur zu gut kennen. Aber der kleine fran⸗ zöſiſche Sparer, der„Spießer“, verlangt für ſeine Spar⸗ pfennige, daß ſie ihm ſeine Regierung unbedingt ſichert. Er macht den Staat für ſeine Anlagen verantwortlich. Denn in Frankreich iſt nicht jenes internationale kapitali⸗ ſtiſche Syſtem wie etwa bei uns und den anderen Wirt⸗ ſchaftsländern. Hier herrſcht ein unbedingtes Bündnis zwiſchen Politik, Geld und Induſtrie. Da nun ſchon ein⸗ mal dieſer kleine Sparer um ſein Geld gekommen war, mußte man vorſichtiger ſein und konnte andereerſeits ge⸗ rade das abſchreckende ruſſiſche Anlagegeſchäft zur Beein⸗ fluſſung der Sparer benutzen. Nirgends war genügend Sicherheit für den franzöſiſchen Franken. Bis auf Eng⸗ land. Das man auch politiſch an ſich ketten mußte, ſollte der politiſche Sicherheitsgedanke Frankreichs, d. h. die un⸗ bedingte Vorherrſchaft auf dem Feſtlande aufrecht erhalten werden. So ſtrömten denn für nicht weniger als 27 Mil⸗ liarden Goldfranken nach England! Wollte England bei irgendeiner internationalen, d. h. europäiſchen politiſchen Beſprechung aus der Reihe ſpringen, Frankreichs„gerechte Anſprüche“ nicht unterſtützen, ſo zog man nur ſchnell Gold ab. Und Eugland lenkte ein. Das iſt die Erklärung für die vielen Widerſprüche der engliſchen Po litik uns gegenüber. Erſt eben wird ja London von Paris unter ſchwerſtem Trommelfeuer ge⸗ halten, der Kampf iſt offen ausgebrochen. Ueber 500 Mil⸗ lionen Mark Gold hat Frankreich in einer Woche aus London zurückgezogen. Und wird damit beſtimmt nicht eher aufhören, bis es genügend„Sicherheiten“ hat. Dieſe Sicherheiten ſind aber nichts anderes als Politik. Frankreich verſteht unter Sicherheit Verewigung des gegenwärtigen politiſchen Zuſtandes in Europa. Erkennen wir das an, dann iſt Frankreich gerne bereit, uns eine hohe langfriſtige Anleihe zu bewilligen, denn dann hat es die doppelte Sicherheit für ſeine Sparer. Wenn ſich auch Frankreich durch dieſe Sicherheitsbegriffe in Gegenſatz zu der ganzen Welt ſtellt, es beſteht doch darauf und kann es, geſtützt auf ſeinen Goldſchatz in den Kellern der Bank von Frankreich. Eine geſchickte Bearbeitung ſeiner eigenen Bevölkerung, in Deutſchland den Störenfried zu ſehen, hat nach dieſer Richtung ja auch ihr Ziel erreicht. Denn jeder Franzoſe iſt doch davon überzeugt, daß Deutſchland Revanche nehmen muß, hat doch Frankreich 50 Jahre auf ſeine Vergeltung hingearbeitet. Deshalb auch in Frank⸗ reich allgemein die Meinung, Geld für Deutſchland nur, wenn wir wirkliche„Sicherheiten“ bieten. Nun iſt aber Frankreich gezwungen, wenn es die inflationiſtiſche Wirkung ſeines rieſigen Goldſchatzes, ſeines aufgeblähten Notenumlaufes, beſeitigen will, An lage, Arbeit für das ruhende Gold zu ſuchen. Es weiß genau, daß ſein Gold bei uns am beſten arbeiten und ſicherſten Gewinn bringen würde. Deshalb müſſen wir mürbe gemacht werden, um dieſes Gold zu den franzöſi⸗ ſchen Bedingungen anzunehmen. Aus dem gleichen Grunde muß London als Geldplatz beſeitigt und Paris wieder als alleiniger Kapitalgeber hergeſtellt werden. Das iſt der Zwang, unter dem die franzöſiſche Politik durch ſeinen Goldſchatz ſteht. E * Weitere engliſche Goloverkäufe an Frankreich Frankreichs Goldreſerven 9% Milliarden Die Bank von England verkaufte am Samstag un Frankreich für 3 779 250 Oſtg. Barrengold und führte für 48 000 Lſtg.⸗ Goldmünzen aus. Damit erhöht ſich der Netto⸗ Goldabfluß der Bank ſeit Beginn der Bewegung vor etwa wei Wochen auf über 612 Mill., deſſen größter Teil nach ronkreich gegangen iſt. Da jedoch das Pfund Sterling den Goldpunkt infolge der Heraufſetzung des Bankdiskontſatzes um 1 v. H. bereits überſchritten hat, ſo rechnet man damit, daß vorläufig kein weiterer nennenswerter Goldabfluß zu Noröſtern-Sanierung genehmigt Die Beteiligung der rheiniſchen Gruppe habe in kurzer Zeit vorgenommen werden müſſen. Durch die Neuordnung werden die bisherige Kapitalrück⸗ lage von 0,8 Mill. 4 ſowie 4 Mill. des bisherigen Kapi⸗ tals für Abſchreibungszwecke frei. Die rhei⸗ niſche Tutereſſentengruppe wird 1,071 Mill. zu Pori übernehmen und darüber hingus noch 2 Mill. junge Aktien zu 180 v. H. Die rheiniſche Gruppe hat inzwiſchen die Garantie für alle direkten n über ⸗ nommen und noch 1,3 Mill. zur Berfügung geſtellt, die verwandt werden ſollen, wenn bei beſtimm⸗ ten Poſitionen in den nächſten fünf Jahren noch zuſätzliche Verluſte entſtehen, die aus den jährlichen Erträgniſſen nicht gedeckt werden. Damit glaubt die Verwaltung eine neue gefunde Grundlage für den Nordſtern geſchoffen zu haben. Während die Entlaſtung des Vorſtands einſtimmig er⸗ folgte, ſtimmten zwei Aktionäre mit fünf Stimmen gegen die Enklaſtung des Auf ſichtsrats. Ein Aktio⸗ när kritiſterte die übereilte und ungenügende Prüſung vor Uebernahme der Vaterländiſchen, die die Verwaltung mit den außerordentlichen Schwierigkeiten, die damals für einen Ueberblick beſtanden, begründete. Aus dem Auſſichts⸗ rat ſind ausgeſchieden Prof. Dr. Biſchoff und H. Witſcher (DD⸗Bonk, Frankfurt). befürchten iſt. Britiſchen Meldungen zufolge hat die Gold⸗ reſerve der Bank von Frankreich inzwiſchen die gewaltige Summe von 9226 Mill. 1 überſchritten. Aeberweiſungsverband und Schecks Der Arbeitsausſchuß des Ueberweiſungsverbandes hat am Samstag beſchloſſen, künftig auch den Gegenwert von Schecks, die auf alte Konten gezogen ſind, zur Ver⸗ rechnung zuzulaſſen. Soweit die Scheckbezogenen Ver⸗ bandsmitglieder ſind, gelten hinſichtlich der Höhe der Scheck⸗ beträge die Vorſchriften des Ueberweiſungsverbandes für Schecks. Auf ſonſtige Kreditinſtitute ſind im allgemeinen die Vorſchriften für Ueberweiſungen der Notverordnung über die Wiederaufnahme des Zahlungsverkehrs nach den Bankfeiertagen vom 28. Juli 1931 maßgebend. Im übrigen wird bei dieſer Gelegenheit darauf hingewieſen, daß die zahlreichen Klagen der Bankkundſchaft über die verſpätete Gutſchrift zur Einziehung übergebener Schecks ihren Grund darin haben, daß die Schecks zahlungshalber an von dem Sitz der bezogenen Bank weit entfernte Plätze verſandt worden ſind. Solche Schecks laufen vielfach durch mehrere Inkaſſo⸗ ſtellen, wodurch naturgemäß der Einzug erheblich ver⸗ zögert wird. Es iſt daher erwünſcht und zweckmäßig, daß Schecks möglichſt nur im lokalen Verkehr Verwendung finden. * Weiter verſtärkter Abrechnungsverkehr beim Ueber⸗ weiſungsverband. Am Ueberweiſungsclearing beteiligten ſich am Samstag wiederum rund 30 Firmen. Es wurden insgeſamt 7000 Ueberweiſungen im Geſamtbetrage von 8,45 Mill.„ zur Abrechnung gebracht. Der Saldo erfuhr bei der diesmaligen Abrechnung eine ſtärkere Erhöhung und zwar auf 3,256 Mill. A. * Keine Verlängerung der Deviſenablieferungsfriſt. Die Friſt zur Ablieferung oder Anzeige von Deviſen im Geſamt⸗ betrag von 20 000% und mehr läuft nur noch bis zum 20. Juli 1981 und wird nicht verlängert. In einer weiteren Durchführungsverordnung iſt beſtimmt, daß Ehe⸗ gatten, die nicht dauernd von einander getrennt leben und ferner Eltern und die mit ihnen in häuslicher Ge⸗ meinſchaft lebenden Kinder ihre Deviſenbeträge z u⸗ ſammenzurechnen haben und daß aumeldungspflich⸗ tig auch Währungskonten bei inländiſchen Kreditinſtituten ſind. * Verlängerung der Friſten für die Vermögensſteuer⸗ erklärung, für die Anzeige von Beteiligungen und für die Steueramneſtie. Wie das Reichsfinanzminiſtertum mitteilt, werden die Friſten für die Abgabe der Vermögensſteuer⸗ erklärung, für die Anzeige von Beteiligungen und für die Steueramneſtie allgemein bis zum Ablauf des 31. Auguſt verlängert. Zu den Vorſchriften über die Anzeige von Beteiligungen und über die Steueramneſtie werden demnächſt eingehende Durchführungsbeſtimmungen erlaſſen werden. Vor Wiederaufnahme des vollen Zahlungsverkehrs Die Vorbereitungen in Frankfurt J Frankfurt, 27. Juli,(Eig. Dr.) Am Montag vor⸗ mittag befaßte ſich eine Vertreterverſammlung des Fran k⸗ furter(Reichsbank! Clearing mit der Wiederauf⸗ nahme des vollen Abrechnungsverkehrs von Wechſel und Scheck. Es wurde beſchloſſen, daß der geſamte Ab⸗ rechnungs verkehr wieder ab Dienstag in Gang geſetzt werden kann, und zwar unter Teil⸗ nahme fämtlicher 22 Mitgliederfirmen des Frankfurter Reichsbank⸗Clearings, alſo wohl auch der Danatbank. Nach einer Plenarſitzung der Mitglieder am Dienstag vormittag wird anſchließend ſchon ab 11 Uhr mit der Einreichung be⸗ gonnen, ſodaß der eigentliche volle Abrechnungs⸗ verkehr mit Ausgleich der Salden ab Mittwoch vollſtändig in Gang iſt. Ein Verſuch der Reichs⸗ banknebenſtelle in Offenbach a. M. vom letzten Freitag, unter bisherigen Umſtänden den Abrechnungsverkehr durch⸗ zuführen, wurde am Montag wegen der Unzulänglichkeit der praktiſchen Durchführung nicht wiederholt. Auch hier wird der allgemeine Gang des Abrechnungsverkehrs jetzt abgewartet. Der Inkaſſo⸗ und Abrechnungsverkehr, den die ſämt⸗ lichen leinige hundert) mittleren und kleineren Firmen mit der Frankfurter Bank pflegen, iſt dem Vernehmen nach bereits ab Montag früh voll in Gang geſetzt und reibungs⸗ los wieder aufgenommen worden. O Dyckerhoff u. Söhne G. m. b. H. in Wiesbaden. (Eig Dr.) Die Geſellſchaft wird ab 1. Auguſt für ihre Belegſchaft von augenblicklich etwa 550 Maun das ſoge⸗ monnte Krümper⸗Syſtem einführen. Um die Verbundenheit der Belegſchaft mit dem Werke zu erhal⸗ ten, wird alſo ein Teil der Arbeiterſchaft für—8 Wochen beſchäftigt, um dann nach dieſer Zeit mit dem andern Teil der Belegſchaft abzuwechſeln. Die gänzliche Ausſchaltung einer Teilbelegſchaft aus dem Betrieb wird damit ver⸗ mieden. Bezüglich der Fuſionsver handlungen mit Wiking hören wir, daß man immer noch an den Abſchluß der Transaktion glaubt. Doch hängt alles davon ab, ob die Bankengläubiger von Wiking heute in der Lage ſind, bezüglich der Bankſchulden von Wiking Konditivnen über langfriſtige Fundierung und Zinsherabſetzung zu machen. Augenblicklich weilen die Repiſoren von Wiktug bet Dyckerhoff. * Nur noch Silberwährung in Mexiko. Newyork, 28. Juli. Wie aus Mexiko-Stadt gemeldet wird, hat der frü⸗ here Staatspräſident Calles, der in dieſen Tagen die Präſidentſchaft der Bank von Mexiko übernommen hat und mit beſonderen Vollmachten ausgeſtattet iſt, die Ab ſchaf⸗ fung des Goldes als Zahlungsmittel in Mexiko angeordnet. Als einziges geſetzliches Zahlungs⸗ mittel gelten die Silbermünzen, die durch Gold, Deviſen und Silber gedeckt ſind. Der mexikaniſche Kongreß hat be⸗ reits die nötigen Zwangsmaßnahmen beſtätigt. Vörſen, Waren und Märkte Berliner Produkteubörſe v. 27. Juli.(Eig. Dr.) Die Preisgeſtaltung am Produktenmarkte war zu Beginn der neuen Woche uneinheltlich. Das Angebot von Brotgetreide neuer Ernte trat we⸗ niger dringlich in Erſcheinung und die Preiſe waren etwa behauptet. Abſchlüſſe kamen allerdings nur ver⸗ einzelt zuſtande, da Forderungen und Gebote ſchwer in Einklang zu bringen waren. Die Unüberſichtlichkeit der Erntefinanzierung, ſowie die Abwicklung der Engagements im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft, über die der Bör⸗ ſenvorſtand berät, beeinträchtigten die Unternehmungsluſt, zumal die Zahlungsverhältniſſe weiter ſchwierig bleiben. Am Mehlmarkte erfolgten weiterhin nur die notwen⸗ digſten Bedarfs käufe. afer lag inſolge der völligen Zurückhaltung des anſcheinend ausreichend ver⸗ ſorgten Konſums weiter ſchwach. Auch Wintergerſte blieb ſchwer abzuſetzen und die Preiſe waren erneut rück⸗ gängig. Wegen des noch immer irregulären Geſchäftes kamen auch heute noch keine Notierungen für Prompt⸗ weizen und Promptroggen zuſtande. Amtlich notiert wurden: Wintergerſte 188—50 ſtill; Hafer märk. prompt 148—52 matter; Weizenmehl prompt 29,25— 36,50 ſchwächer; Roggenmehl—60proz. prompt 28,25 bis 28,25 matt; Weizenkleie 12,50—12,75 matter; Roggen⸗ kleie 11,60—12 matter; Viktoriaerbſen 26—31; Futtererbſen 19— 21; Ackerbohnen 20—22; Wicken 24—28; Rapskuchen 9,30—9,80; Leinkuchen 13,50— 13,80; Trockenſchnitzel 7,60 bis 7,80; Sojaextractionsſchrot 12,50—13,10; Speiſekartoffeln, weiße 2,20 2,50; rote 2,30—2,70; Erſtlinge 2,709; allg. Tendenz irregulär. * Mannheimer Produktenbörſe vom 27. Juli.(Eigen⸗ bericht). Der heutige Produktenmarkt war auf allen Markt⸗ gebieten ruhiger bei kleinen Umſätzen, insbeſondere in neuem inländiſchen Brotgetreide. Angeboten wurden in für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: Ausl. Weizen 3131,50; inl. Weizen 27; inl. Roggen 20,50— 21,50 inl. Hafer 19—20; Futtergerſte 18,50—19,50; Biertreber 10,5011; Erdnußkuchen 13,50; Sofjaſchrot 13,25—19,50; Trockenſchnitzel 6,75— 7,25; Malzkeime 9— 10,50; Weizen⸗ mehl ſüdd. 41,25 per Juli⸗Auguſt; dto. 36 per Sept.⸗Nov.; Weizenbrotmehl 29,25; Roggenmehl 60proz. 32; Weizen⸗ futtermehl 14; Weizenkleie feine 10,50; Roggenkleie 11,25; Grünkern 45—55. (Eig. 0 e Produktenbörſe vom 27. Juli. Dr.] Weizen nicht notiert; Wintergerſte für Brauzwecke 180; Hafer(inländ.) 190— 195; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 40,75 41,50; dto. niederrhein. 40,75—41,25; Roggenmehl 29,50—82; Weizenkleie 10,50; Roggenkleie 1111,25; Erbſen 32—36; Linſen 25—68; Heu ſütdd. 3,50—4; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 3; dto. gebündelt 2,75; Treber ge⸗ trocknet 10,50— 11,25; alles für die 100 Kg.; Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Inli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Juli 4,85, Sept. 4,42%; Nov. 4,42%; Jan. 4,52%.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Juli 78; Sept. 76%; Okt. 78; Nov. 80. * Liverppoler Getreidekurſe vom 27. Juli.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) 1 ruhig; Juli 3,974 (3,10); Okt. 4,04(4,1); Dez. 4,26(4,876); März 4,476 (4,7); Mehl unv.— Mitte: ſtetig; Juli 3,972; Okt. 4,096; Dez. 4,27 März 4,5. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 27. Inli.(Eig. Dr.) März 8,10 B 8,10 G; Mai 8,35 B 8,80 G; Juli 7,10 8 7 G; Auguſt 7,10 B 7 G; Sept. 7,25 B 7,20 G7 Okt. 7,40 B 7,85 G; Nov. 7,00 B 7,55 G; Dez. 7,25 B 7,75 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis per Juli 32,55; Aug. 32,70, Tendenz ruhig. * Bremer Beun pelle vom 27. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Miodl.(Schluß) 10,28. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Miodl. Anfang: Jult—; Okt. 47879; Dez—: Jon.(32) 491; März—; Mai 507; Ten⸗ denz ruhig, behouptet.— Mitte: Juli 475 Okt. 484; Dez. 492; Jan.(82) 496; März 505; Mai 513; Juli 520; Okt. 528; Dez. 596; Loco 400, Tendenz ſtetig. * Dürkheimer Obſtgroßmarkt, 26. Juli. Auf dem Obſt⸗ großmorkt am Samstag notierten: Johannisbeeren 12, Sta⸗ chelbeeren 15, Heidelbeeren 20—22, Birnen 10—48, To⸗ maten 15, Mirabellen 20—25, Pflaumen 18, Zwetſchen 15 bis 25, Reineklauden 10, Pertrico 18, Brombeere: 25. Sonntag: Johannisbeeren 10—14, Stachelbeeren 10.—15, Heidelbeeren 18—20, Birnen 1830, Tomaten 12—16, Pfir⸗ ſiche 20—95, Mirabellen 20—28, Pflaumen 12—24, Zwet⸗ ſchen 16—26, Reineklouden 10, Pertrico 24, Aepfel 12—18. Anfuhr zuſammen 180 Zentner, Abfatz gut. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 27. Juli. Bei gutem Abſotz wurden geſtern Sonntog und heute Montag folgende Preiſe notiert: Johannisbeeren 14—17(1218); Stachel⸗ beeren 1020(10); Heidelbeeren 15—16(nicht notiert); Pfirſiche 15—35(1590); Aprikoſen 35(nicht notiert); Bir⸗ nen 1926 und—12(17-26 und—16]; Aepfel—17 (820) Mirabellen 12—25(2028) Pflaumen 14—20(15 bis 22; Zwetſchgen—81(20—28); Türkiſche Kirſchen 15 bis 0(2022); Tomaten 10—20(1218); Reineclauden 10(6) Perpriko 12—17(nicht notiert); Bohnen—8(68); Anfuhr am Sonntag 1100 Zentner, am Montag 320 Zentner. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 27. Juli. Auf dem geſtrigen Obſtgroßmarkt notierten: Johannisbeeren 14—16 Stachelbeeren 20; Pfirſiche 25—40; Aprikoſen 30—50, Aepfel 816; Birnen 10—18; Tomaten 15—20; Bohnen—9, Tür⸗ kiſche Kirſchen 20; Frühzwetſchgen 25; Ontario 1522; Pflaumen 18—22; Mirabellen 20—26; Pertrieo 20. Anfuhr 600 Zentner. Montag: Johannisbeeren 15— 20, Stachel⸗ beeren 20; Pfirſiche 20—82; Aprikoſen 85—50; Aepfel 1015; Birnen 14—18; Tomaten 15—207 Stangenbohnen 15; Dür⸗ kiſche Kirſchen 21; Frühzwetſchgen 2023, Ontario 20.25 Pflaumen 1824; Mirabellen 21—25; Pertried 20 Bühler Zwetſchgen 5. Anfuhr 320 Zentner. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 leg Lebenbgewicht— Geſamtzufuhr 4935 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 27. Juli 1991 Ochſen„ 190 St.] Kühe. 181 St.] Kälber 656 St. Schweine 918“ S1 ), Mk. 45—47 a) Mk. 30—35 a) Mk.— a 5052 ).„ 3838 b)„ 2228 d)„ 5085„ 50382 e„ 87-30 9 1920 e„ 4448 e.„ 8182 h.„„ 1416 ch 137 9. 5 355 Bullen 179 St. Färſen 400 St. e„ 28„ 40 8 a) Mk. 46-49 Schafe 23 St. 1„ 46446 e de eee ee, eee ee [Mkt.— n by 30—32 Arbeltspferdes4 St. 0„ 275 Mk. 700 4700 27 29 Freſſer.„ d).— a) Mk. Dem Mannheimer Großviehmarkt waren zuge⸗ führt 190 Ochſen, 400 Rinder, 179 Farren, 181 Kühe, zuſam⸗ men 950 Stück. Auffallenderweiſe war das Angebot an Qualitätstieren nicht beſonders groß. Das Geſchäft blieb ruhig, aber die Preiſe konnten ſich auf der Höhe der Vorwoche halten. Höchſtnotiz für Ochſen 47 Pfg., für Rinder 48 Pfg. Der Markt wurde langſam geräumt. Am Kälbermarkt vollzog ſich das Geſchäft bei einem Auf⸗ trieb von 656 Tieren in ruhigen Bahnen. Es machte ſich aber eine etwas ſtärkere Nachfrage geltend, ſo daß 2 Pfg. mehr gegenüber der Vorwoche erzielt werden konnten. Höchſtnotiz 57 Pfg. Der Markt wurde geräumt, Am Schweinemarkt lagen 3197 Tiere in den Buchten. Das Geſchäft war lebhaft und die Nachfrage ver⸗ ſtärkt, das beſonders, weil viel Landmetzger als Käufer auftraten, die anſcheinend auf dem flachen Lande ſich nicht einzudecken vermochten Fettſchweine wurden infolgedeſſen zum gleichen Preis gehandelt wie Fleiſchſchweine. Höchſt⸗ notiz 52 Pfg. Der Markt wurde geräumt. Londoner Meiallbörse vom 27. Juli 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze g(187½/450 fein ſtand.), Platin Unze Rupſer, Standard 32,85 Zinn, Standart 108,6] Aluminium 88.— Monate 39765 8 Monate 110,8] Antimon 42.— Settl. Preis 38.— Settl. Preis 108,7] Queckſilber 17.— Elektrolyt 86,50 Banka 113.7 Platin.— deſt ſelecied 34.75 Straits 110.7] Wolframerz 18.75 ſtrong ſheets 64.— Blei, ausländ. 12.50 Nickel 175.0 El'wirebars 37.590 Zink gewöhnlich 11,75] Weißblech 18.35 Tendenz: Kupfer, Zink willig, Blei und Zinn ſtetig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 27 Juli.(Eig. Dr.) Amtlich: Ortiginal⸗Hütten⸗Aluminium 98—g99proz., in Blöcken 171; desgl. in Wolz⸗ oder Drahtbarren 174; Rein⸗ nickel 98—99proz. 350972; Antimon⸗Regulus 53—55, Sil⸗ ber i. Barr. ca. 1000 fein per Kg. 40,75—42,75. Berliner Devisen Uiskontsdtze: feſchsbank 10, Lombard 18, Prat 10 v, ff. Amtlich in km für 25. Jul 27. Jun Parität] Bist, G. 8 B. M 970 onand, 100 Gulden 169,73 170,07 J 109,76 170,07 168,48 then 100 Drachmen.445] 5,455 8, 45.46 5,445 9 Brüſſel 100 B50 h 58.66 7868,70 58.82 88,385% Danzig 100 Gulden] 81,02 81,18 81.02 91,48 81,555 7 Helſengfors Jog m 10,504 10.514 10,592 10.812 10.512 6 talien. 100 Lire.06 22,10 22,08.09 22,025 3 Sübdſlavien 100 Dine.48 7.458 747%.885 15% Fepenhagen 100 Kr. 112.44 112/66 112.4 112.70 1120s 30 Aiſſaban 100 Gstude 16,53 16,57 186.58 13,2 17, 74 Oele.. 100 Kr. 112.37 112.89 112,40 11271111744 Baris... 100 Fr 16,53 16,57 16.51 16,55 18,44 2 Prag... 100 Kr.] 12.477] 12.407] 12.477 12.487 12,884 Schweiz„100 Fr. 82.02 2,19 82.04.20 80,515 2 Sofia.. 100 Lewo.059.052.650 3017 83 Spanien 100 weſeten 37.98 38.04 376837, 68,57% Stockholm. 100 fl 112.53 112. 112,5 112.78 11,0 3 Wien. 00 Schining] 59,19 39,31 59.19 88.31 838,76 10 Ungarn 100-1200 73,45] 78,59 78,43 73,57 72,89 5 Duenos⸗Aires. 1Peſo].264 1,268 1,238 1,24 1,786 8 Kanada Han. Dollar 4101 4,199 4 101419 4176 Japan 1den 050.084 2. 2. 1,986.1 Kairo. ägupt. Pd 2094 20,88 20.85 20,99 20,901— Sande kl. 8„% ondon. lengl. Bd.] 20,488 20.478 20,44 20.48 20,363 89% New Hor? 1 donor.200 4,217 40 417 4780 105 Rio be Janeiro Mir.289 0,21.29 9,301.503. Utuguag 1Golbpeſo] 2,168 2,172.148.152 6,4211— 8. Seite 7 Nummer 342 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 27. Juli 101 Handels regiſtereinträge Danksagung vom 25. Juli 1931. Stotz⸗Kontakt Geſellſchaft mit beſchränkter Für die vielen Beweise inniger Teilnahme, Haftung, Mannheim. Die Prokura des Willy sowie für die zahlreichen Kranz u. Blumenspenden ittmann iſt exloſchen. beim Heimgang unserer lieben unvergeßlichen Rheiniſche Elektrizitäts- Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Die Generalverſammlung vom 30. EII Juni 1931 hat die Aenderung des§ 13 des Ge⸗ Een ſellſchaftsvertrages, der die Vergütung an den Aufſichtsrat betrifft, beſchloſſen. sagen wir allen herzlichsten Dank. Auch danken Reinig& Kimmig, Schries sheim. Die offene Wir Herrn Stadtpfarrer Horch für seine wohl- e ee 70 15 5 Se e, 1 ste 8 orte 90 Voſef Reinig, Kaufmann, Schriesheim, tuenden und tröstenden Worte. un Anton Kimmig, Aalen Heidelberg, ſind Mar 1 9 7 en 27. 0 perſönlich haftende Geſellſchafter. e ee ee ee e Buchdruckerei und Verlag der n 5 215 3 tung Ludwig Deppert, Mannheim⸗Neckarau. In⸗ Familie Sdumiti haber 11 Ludwig Deppert, Buchdruckereibeſitzer, Mannheim⸗Neckarau. Wayß und Fre Aktiengeſellſchaft, Zweig⸗ niederlaſſung 11 im in Mannheim als — Zweigniederlaſſung der Firma Wayß und Frey⸗ tag Aktiengeſellſchaft in Frankfurt a. M. 1 ſerzi Dr. ing. e. h. Ot Meyer if icht 1 mehr Vorstand mitolleb Zu Frökurlſten ſind 3 0 f in 1% 9 1 FE 1 16 0 2 4 beſtellt mit der Befugnis, die Geſellſchaft gemein⸗— als On- Usverkaulf ſam mit einem Vorſtands zmitglied oder einem Ah Diens a9 1 29 Hr al X ra 187 enn Im 2. Stock 5 andern Prokuriſten zu vertreten: Dr. ing. Ernſt——— 5— Bel Urs fefz l Kaufe. ha! eee Pichl in Frankfurt a. 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