% ä Einzelpreis 10 Pf. eue Mannheimer Zeitun Mannh eimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 8 1 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in . unseren Geſchäftsſtellen abgeholt RM...50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, de Friedrichſtraße 3, Fe Hauptſtraße 63, W. Oppauer Straße 8, 89 Luiſenſtraße 1.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. 142. Jahrgang— Nr. 343 Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 28. Juli 1931 Der engliſche Miniſterbeſuch in Berlin Englands Premier und Außenminiſter ſind begeistert empfangen worden Matdonald hat eine ganz ungewöhnlich herzliche Rede gehalten „ Der Empfang Drahtbericht unſeress Berliner Büros J Berlin, 28. Juli. Ein Tag der Empfänge, Beſuche und offiziellen Veranſtaltungen! Er begann mit der Ankunft Hen⸗ derſons ſchon in aller Morgenfrühe. Um die Mittagsſtunde wurde Herrn Stimſon das Ab⸗ ſchiedsgeleit gegeben, der auf ſeiner Europa⸗Tournee nach London weitergeflogen iſt, und gegen halb 6 Uhr nachmittags traf der engliſche Miniſterpräſident Macdonald in Berlin ein. Trotz der ſchier klopenhaften Hitze, die auf der Reichshauptſtadt laſtete, hatten ſich Neugierige in hellen Scharen zu ſeiner Begrüßung eingefunden. Der Bahnhof Friedrichſtraße war in weitem Umfang abgeſperrt worden. Oben auf dem ſchmalen Perron gab es ein beinahe lebensgefährliches Gedränge. In⸗ und aus⸗ ländiſche Jvurnaliſten, Mitglieder der engliſchen zu dem morgendlichen Empfang des Herrn Hender⸗ ſon in Zivil. Von den offiziellen Perſönlichkeiten wurde als erſte der Berliner Oberbürgermeiſter Sahm geſichtet, der alle, die erwartungsvoll dem Zug entgegenſpähten, um mehr als Haupteslänge Neuer Kurs der„nationalen Opposition“ Draßhtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Juli Die kommuniſtiſche„Welt am Abend“, die an ſich alles andere als eine zuverläſſige Geſchichts⸗ quelle iſt, weiß über eine interne Tagung der ſoge⸗ nannten„nationalen Oppoſition“ zu be⸗ richten, an der u. a. Hugenberg, Hitler und der Stahlhelmführer Düſterberg teilgenommen hätten. Auf dieſer geheimen Führerbeſprechung habe Hugenberg dargetan, daß jede Hoffnung auf eine Hilfe Amerikas oder Englands ohne Frank⸗ reich fehlgeſchlagen, eine Verſtän digung mit Frankreich daher unumgänglich ſei. Die„nationale Arbeitsgemeinſchaft“ müſſe dieſe Aufgabe ſelbſtverſtändlich Brüning überlaſſen, ohne daß ſie in der alten Weiſe dieſe Verſtändigung be⸗ rennen könne. Eine ſolche Haltung würde nicht nur Hemmungen im Ausland, die gegen eine Regie⸗ rungs beteiligung der„nationalen Oppoſi⸗ tion“ beſtünden, fortfallen würden. Hugenberg habe dann weiter erklärt, daß im Inland die Voraus⸗ ſetzungen für ein geſchloſſenes Vorgehen durchaus den Ueberlegungen, die auch Leute, die im Regierungslager ſtehen, anſtellen konnten. Jedenfalls möchte man hoffen, daß Hugenberg ſich tatſächlich in dem Sinn geäußert hat, wie es von dem kommuniſti⸗ ſchen Blatt behauptet wird. Durchmuſtert man die Begrüßungsartikel, die in der Berliner Abendpreſſe den engliſchen Staatsmännern gewidmet werden, ſo ſtößt man auf Betrachtungen, die jene Annahme zu erhärten ſcheinen. In einem durchaus ruhigen Ton, den man von dieſer Seite her lange nicht mehr gewohnt war, wird die außenpolitiſche Konſtellation nüchtern und ſachlich erörtert. Selbſt die„Kreuz⸗ zeitung“ erkennt die Mittlerrolle Mac⸗ donalds zwiſchen Deutſchland und Frankreich an und heißt die beiden Staatsmänner willkommen„bei unter eine vergangene Zeitepoche zu ziehen und eine Aera vertrauensvoller deutſch⸗engliſcher Beziehungen einzuleiten.“ Auch die„Deutſche Tageszeitung“ ſtatiert mit Genugtuung, daß man ſelbſt in kon⸗ eng⸗ planes ſowie durch ihre Bemühungen um das Zu⸗ ſtandekommen und das Ergebnis der Londoner Kon⸗ ferenz bereits für uns getan hat. Wir wiſſen, daß auch Sie in England ſchwere Zeiten durchmachen. Der Grund hierfür liegt nicht zuletzt in der gegen⸗ wärtigen finanziellen Kriſe, die heute internationale Bedeutung gewonnen hat. Wir ſind daher auch überzeugt davon, daß eine wirkliche und gründliche Sanierung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Europas nur durch loyale Zuſammenarbeit aller Nationen und durch gegenſeitige Hilfe möglich ſein wird. Der Grundſtein für die Zuſammenarbeit iſt in London gelegt worden. Die weitere Aufbauarbeit muß hier beginnen. Ihr heutiger Beſuch iſt ein Be⸗ weis dafür, daß es auch Ihr Wunſch iſt, die glücklich begonnene Arbeit fortzuſetzen. Möge ſie der Welt den wahren Frieden bringen! Ich erhebe mein Glas auf das Wohl Ew. Exz., auf eine glückliche Zukunft Großbritanniens und auf die engliſch⸗deutſche Freundſchaft!“ Nachdem Herr G Kolonie und Reichsbannerangehörige von Brüning und dem Zentrum, ſondern auch im aller Zurückhaltung als Vertreter des engliſchen 1 ſonder Zahl— diesmal aber wenigſtens im Gegenſatz Ausland verſtauden werden, ſodaß in Zukunft die Weltreiches, die gekommen ſind, den Schlußſtrich Matdonald für die freundlichen Worte, die der Herr Reichs⸗ kanzler an ihn gerichtet hatte, ſeinen Dank ausge⸗ ſprochen hatte, erklärte er folgendes: Der engliſche Außenminiſter und ich ſind nach Berlin gekommen, um dem Herrn Reichskanzler und f i 5. aller bürgerlichen Parteien umſomehr liſchen konſervativen Kreiſen jetzt ungeſchminkt von 1 8 n 1 heranreiften, als das bevorſtehende neue Sanie- der Reviſion des Verſailler Vertrages dem Außenminiſter einen Gegenbeſuch abzuſtatten. pparat in Poſition ge wurde, erſchien denn rungsprogramm größte Opfer von der Arbeiter⸗ und und vom Unſinn der deutſchen Tribute zu ſprechen Wir haben uns über Ihren Beſuch in London ſeiner⸗ auch Angeſtelltenſchaft verlangen würde. Von dieſem Ge⸗ beginne.„Wenn“, ſo meint das Blatt,„wir den zeit außerordentlich gefreut und mit der gleichen die eigentliche Empfangsgruppe: Der Kanzler, die Außenminiſter Henderſon und Curtius, der engliſche und amerika⸗ niſche Botſchafter, Staatsſekretär v. Bü l o w alle feierlich in Eut und Zylinder. Pünktlich auf die Minute lief der Expreß in die Halle. Von weitem ſchon ſah man die markante Geſtalt Macdonalds am Fenſter. Im Augenblick, da die Lokomotive zum Stillſtand kam, brauſte dem freundlich Winkenden ein viel⸗ ſtimmiges Hoch entgegen, das die Reichs⸗ kenden Beſtreben, den„ſozialiſtiſchen“ Mac⸗ donald für ſich zu reklamieren. Der diſtanzierte ſich durch ein leichtes Lächeln von dieſer nicht eben taktvollen Demonſtration. Elaſtiſch wie ein Jüngling ſprang er auf den Bahnſteig und begrüßte den Kanzler mit großer Herzlichkeit. Dann kauſchte er mit Dr. Curtius einen Händedruck. Vorſtellung, Komplimente, lebhaftes Geplauder. Es war keine leichte Aufgabe, dem engliſchen Gaſt und ſeiner Begleitung einen Weg durch die ſtürmiſch vor⸗ drängende Menge zu bahnen. Schutzleute und Bahn⸗ bedienſtete bildeten eine Kette, um eine enge Gaſſe zum Ausgang frei zu halten. Eine Art Sprech⸗ chor hatte ſich inzwiſchen aufgetan, der unentwegt Macdonald als den Friedensbringer feierte. Draußen vor dem Bahnhofsportal lag derweil bereits ein ganzes Troß von Filmoperateuren im Anſchlag, um den hiſtoriſchen Moment, da Macdo⸗ nald an der Seite Brünings ſich zeigte, in Ton und Bild zu verewigen. Erneute donnernde Zurufe, LFKücher⸗ und Mützenſchwenken, und dann entführte das Auto den hohen engliſchen Gaſt den Blicken. Der Widerhall in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 28. Juli. ſichtspunkt 1 5 ſei auch der Volksentſcheid zu betrachten. Jetzt, ba durch die Beteiligung der Kommuniſten die Möglichkeit des Sieges gegeben ſei, müßte alles geſchehen, um dieſen Sieg, der uns außen⸗ und innenpolitiſch in die ſchwierigſte Lage brächte, zu vereiteln. Die Angaben des kommuniſtiſchen Organs mögen in Einzelheiten fehlgehen. Daß der Wind aber in dieſer Richtung weht, wird uns auch von ſehr gut unterrichteter Seite beſtätigt. In Kreiſen, die den Deutſchnationalen naheſtehen, hält man einen Wan⸗ del, wie er hier angedeutet wird, keineswegs für lich gewillt ſein, das Steuer herumzu⸗ legen, ſo wäre das ein Entſchluß, den man nur begrüßen könnte. Wir waren ja von vornherein der Auffaſſung, daß in dem Mo⸗ ment, da die Kommuniſten aus der Stahlhelm⸗Aktion einen roten Volksentſcheid zu machen ſich anſchickten, für. eine Rechtsoppoſition, die ſich verantwortlich fühlt, die ganze Angelegenheit eigentlich als erledigt gelten müßte. Die außenpolitiſchen Argumente, mit denen Hugenberg ſein Einlenken begründet, entſprechen Engländern vorwarfen, eigentlich nicht gerade ſehr viel getan zu haben, um Frankreich am Mißbrauch ſeiner Macht zu hindern, ſo hoffen wir nunmehr, daß nicht zuletzt die Londoner Konferenz die At⸗ moſphäre für den Ausblick genügend gereinigt habe.“ Man ſieht an dieſen wenigen Proben, daß im rechtsoppoſitionellen Lager die Dinge heute doch weſentlich anders beurteilt werden als es noch vor etwa acht Tagen der Fall war. Beachtlich ſind in dem Zuſammenhang die ern⸗ ſten Worte, die die„Germania“ an die franzö⸗ ſiſche Adreſſe richtet: „Wenn“, ſo ſchreibt das führende Zentrums⸗ Beſuch der britiſchen Staatsmänner mit Mißtrauen und Beſorgnis kommentieren, ſo kann dies nur in⸗ ſoweit begründet ſein, als man ſeine Hoffnungen auf Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen London und Paris gründet. Zwar iſt die engliſche Kriſe nicht im Entfernteſten mit der deutſchen zu vergleichen, aber die Urſachen ſind ähnlicher Art, und die Mittel zur Abhilfe können ebenſo wohl gemeinſam beraten werden wie mit Amerika, ſolange ſich Frankreich von dieſen Beratungen hartnäckig ausſchließt.“ TFT:!!! ̃ ᷣ ͤvVVPPPPbPPPTPVPPPPVPPPTPVPVPTPPPVVVVVPVPTPVTPVPVPVPVTVTPTVTVTFTFTTTTTTTTTCC! hk!!! j j/j/jß/ß————.ßßj/ p j p ß indeß viel davon, daß die engliſchen Miniſter Ge⸗ legenheit haben werden, Einblick in die politiſchen Kräfteverhältniſſe und die tiefer liegenden wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Spannungen Deutſchlands zu gewinnen. Es könne keinem Zweifel unterliegen, daß Berlin im beſonderen und Deutſchland im all⸗ gemeinen während der letzten Wochen unter. Depreſ⸗ ſtonen, Sorgen und Spannungen ſtärker gelitten habe, als man ſich im Ausland klar gemacht hobe und es ſei zu hoffen, daß, nachdem die Londoner Konferenz das Fieber bereits ein wenig gemildert habe, der engliſche Beſuch weiter zur Beruhi⸗ gung beitrage. Die deutſche Wirtſchaft ſei im Kern geſund, Sachkenner ſeien der An⸗ ſicht, daß das Land, wenn es im Innern Ordnung zu ſchaffen vermöge, imſtande ſein ſollte, die nächſten zwei oder drei Monate zu überſtehen. Es könne nicht oft genug wiederholt werden. daß das deutſche Volk in einer Gemütsver⸗ faſſung ſei, in der finanzielle Maßnahmen allein nicht imſtande ſein würden, jene rela⸗ tive Zufriedenheit und Stabilität wiederher⸗ zuſtellen, die für die Ruhe Europas unerläß⸗ lich ſeien. b Deutſchland habe ſich in gewiſſen großen politiſchen Fragen in ein wahres Fieber hineingearbeitet. Selbſt wenn man die Empfindung habe, daß ſeine Beſchwer⸗ den nicht alle gerechtfertigt ſeien, ſo ſei nichtsdeſto⸗ weniger die Zeit gekommen, wo dieſe Beſchwerden unvoreingenommen unterſucht werden ſollten. Der„Daily Herald“ wiederholt, daß der Ber⸗ liner Beſuch einen Schritt fort von dem alten Syſtem der ſchwergerüſteten Allianzen bedeute. Freude ſind wir Ihrer Gegeneinladung gefolgt. Dieſe gegenſeitigen Beſuche werden für die Stärkung des guten Einvernehmens in der Welt und ſeine wei⸗ tere Ausbreitung eine abſolute Notwendigkeit, Wir ſind jedoch 5 i nicht nur nach Berlin gekommen, um für den deutſchen Chequers⸗Beſuch einen Gegenbeſuch abzuſtatten, ſondern auch, um der Welt zu zeigen, daß trotz der Schwierigkeiten der gegenwärtigen Lage unſer Vertrauen in Deutſchland unvermindert fortbeſteht. Deutſchland macht ſchwere Zeiten durch, und wir ſind voller Mitgefühl für den ſchweren Kampf, den dieſes Laſ⸗ bannerleute durch ihre„Frei Heil“⸗Rufe zu. 82. 35. N a a 5 1% 1; unwahrſcheinlich. Sollte Hugenberg tatſäch⸗ organ,„gewiſſe franzöſiſche Blätter den Berliner Land im jetzigen Augenblick durchzuführen hat, übertönen ſuchten, in dem recht peinlich wir⸗ e 1 Ant 5 7 ſen Sie mich gleich eins hinzufügen: Wir ſind voller Bewunderung für Deutſchland, und wenn auch ſeine Schwierigkeiten noch nicht überwunden ſind, ſo ſind wir doch der feſten Ueber⸗ zeugung, daß, wenn Deutſchland in ſeinen Anſtren⸗ gungen fortfährt, daß, wenn es ſeine intellektuellen, moraliſchen und wirtſchaftlichen Kräfte anſpannt, um wieder auf die Füße zu kommen, und wenn es ſich davor hütet, ſich der Verzweiflung hinzugeben, die anderen Länder ihm Hilfe leiſten werden und das deutſche Volk nicht untergehen laſſen. Ein freies und ſich ſelbſt achtendes Deutſch⸗ land iſt für die Gemeinſchaft der Ziviliſation unentbehrlich. Genau ſo, wie kein Sperling vom Dache fällt, ohne daß der Schöpfer aller Dinge davon weiß, ſo kann auch keine Nation, die ſich ſelbſt aufrecht erhält, auf⸗ hören zu exiſtieren, ohne daß für alle anderen Glie⸗ der der internationalen Gemeinſchaft ſich daraus das ſchwerſte Unglück ergibt. Es iſt undenkbar, daß einem Lande, das ſich in der Kunſt, in der Wirtſchaft, im Geiſtes⸗ wiſſen ſo ausgezeichnet hat, wie Deutſchland, das den Körper und den Geiſt gleichermaßen feſt in der Gewalt hat, das in einer langen und wechſelvollen Geſchichte ſeine Qnalitäten erwieſen hat, von den anderen Völkern die Hilfe in der Not verweigert würde. Die Ergebniſſe der Londoner Konferenz ſind nicht ſenſationell geweſen. Es hat ſich darum ge⸗ Die Begeiſterung Berlins bei der Ankunft der 55 n i handelt, die Stellung. 7 0 17. 8 2 ö 5 g zu halten, während die Vor⸗ act fn gonzußen Minister findet freundlichen Widerhall in Redeaustauſch Brüning- Macdonald bereitungen für eine gründlichere Behandlung der 1 5 0 Aer ft Sc wird umſo höher ee e Beh 15 Schwierigkeiten getroffen wurden. Das, worüber schaft, a ie Schwierigkeiten des deutſchen tagslebens 1 erliner Büros offe ausdrücklich, daß Sie ſich bei uns während des man ſich in London geeinigt hat, iſt zu einem großen 1 unter dem Regime der Notverordnungen im Klaren Draßtbericht unſeres B Berlin, 27. Juli 1185 nur e en Asen 1 9 Teil bereits durchgeführt worden. Das Stu⸗ kommen t. Eine gewiſſe Ueberſättigung des engliſchen. 5 fühlen und daß die Tage für Sie eine Entſpannung dium der deutſchen Finanzlage hat be⸗ ublikums mit internationalen Konferenzen und Beſuchen iſt indes unverkennbar. In den populären Zeitungen ſind die Berichte über den Empfang Mac⸗ donalds und Henderſons knapp. Redaktionelle Kom⸗ mentare fehlen dort einſtweilen. Selbſt der außen⸗ polttiſch ſtark intereſſierte„Daily Telegraph“ Bei dem Eſſen, das heute abend zu Ehren der engliſchen/ Miniſter in der Reichskanzlei ſtatt⸗ fand, brachte zunächſt Reichskanzler Dr. Brüning einen Toaſt auf den Herrn Reichspräſidenten und S. M. den König von England aus. Der Reichs ⸗ kanzler hielt ſodann folgende Anſprache: Eure bedeuten, inmitten der ſchweren Arbeit, in der Sie ſich befinden. 1 Sie kommen nach Deutſchland in einer ſorgen⸗ vollen Zeit. Ich habe bei unſeren wiederholten Be⸗ gegnungen im Laufe der letzten Zeit Gelegenheit ge⸗ habt, Ihnen die Lage in Deutſchland und die ſchwe⸗ gonnen, die Ratgeber Deutſchlands, die von der Londoner Konferenz vorgeſehen worden ſind, befin⸗ den ſich hier in Berlin und der Apparat iſt auf dieſe Weiſe in Bewegung geſetzt worden. Das Wichtigſte aber iſt, daß die Nationen, dich i geht davo 8 a 1 5 35 1 42 8 die auf der Londoner Konferenz vertreten l, ob. 1 n aus, 1 99 15. 1 8 1 ren e 75 uns gegenwärtig beſchäftigen, aus⸗ waren, ſich auf die Zuſammenarbeit zur e ae. Sie, Herr Henderson, in der Reichshauptſtadt aufs e Hilfe für Deutſchland haben einigen können. f M jetzt 17 1. 0„ herzlichſte willkommen. Das deutſche Volk hat ein Deutſchland ſetzt alle ſeine Kräfte daran, der Obwohl der Genius und das Verantwortungsgefühl ſt. 550 e e lebhaftes und dankbares Gefühl für die Bedeutung Kriſe Herr zu werden. Es muß aber auch des Bankiers ſich von der Politik fernzuhalten hat, tere eine Angelegenheit der Bankiers ſei. Ee Blatt begnügt ſich mit dem Wunſch, daß es den ugländern gelingen möge, die deutſch⸗ranzöſi⸗ u ſche Ausſprache und Annäherung zu fördern. 79 5„Times“ erwarten ebenfalls keine ſofortige er etwa greifbare Ergebniſſe. Sie verſprechen ſich dieſes erſten Beſuches der führenden engliſchen Staatsmänner in Deutſchland. Mir iſt es eine be⸗ ſondere Freude, die liebenswürdige Gaſtfreundſchaft erwidern zu können, die Sie Herrn Curtius und mir vor nicht langer Zeit in Chequers und auch jetzt in London haben zuteil werden laſſen. Ich darauf rechnen, daß das Ausland, das durch die Zurückziehung kurzfriſtiger Kredite die Kriſe auf die Spitze getrieben hat, an dieſem Zaiele mitarbeitet. Wir erkennen dankbar an, was Ihre Regierung durch vorbehaltloſe und pünktliche Annahme des Hvover⸗ ſo muß trotzdem, wenn die Banken und Geldinſti⸗ tute ihre großen Funktionen in der Zukunft richtig ausüben wollen, die zukünftige Generation alle ihre Anſtrengungen darauf richten, den internatio⸗ nalen Wohlſtand zu erhöhen. Es genügt nicht, wenn jeder die Macht, die er auf dieſem Ge⸗ „5 n J. Seite/ Nummer 343 Neue Mannheimer Zeitung Mitlag⸗Ausgabe Dienstag, 28. Juli Jog. biet beſitzt, nur für ſeine eigenen Zwecke verwendet. Alle finanziellen Hilfsquellen müſſen dazu verwandt werden, das Gefüge der nationalen und internationalen Ziviliſation zu ſtärken und zu⸗ ſammenzuhalten, und in dieſem Zuſammenhang muß endlich die Grundurſache der gegen⸗ wärtigen Kriſe früher oder ſpäter einmal klar ins Auge gefaßt werden und mit geſundem Menſchen⸗ verſtand und gutem Willen einer richtigen Löſung entgegengeführt werden. Als Vorbereitung dazu muß ein Gefühl gegenſeitigen Ver⸗ trauens geſchaffen werden, ein Gefühl gegen⸗ ſeitigen Vertrauens in perſönlicher Hinſicht, ſodaß die Staatsmänner, die miteinander verhandeln, wiſſen, daß der Unterhändler auf der anderen Seite offene und ehrliche Worte zu ihnen ſpricht und öffen und ehrlich handelt. Nicht durch ſchriftliche oder mündliche Ab⸗ machungen, ſondern durch ein Gefühl des Vertrauens im Herzen eines jeden iſt dieſes Ziel zu erreichen. Und zum Zweiten muß das Vertrauensgefühl von Nation zu Nation wieder hergeſtellt werden. Jedes Volk hat viel dazu beizutragen und ich möchte der Hoffnung Ausdruck geben, daß Beſuche wie der von Chequers, der von London oder unſer jetziger Berliner Beſuch nicht als einzig daſtehende Tatſache beſtehen bleiben, ſondern daß ſie als Ausdruck einer Tendenz zum beſſeren gegenſeitigen Verſtändnis auf internationaler Grundlage ihre Fortſetzung in ähnlichen Zuſammenkünften finden mögen. In den Tagen ſeit Abſchluß der Londoner Kon⸗ ferenz iſt manches Wichtige geſchehen. Zu allererſt möchte ich in dieſem Zuſammenhang die Hilfe Frankreichs anerkennen und ich möchte dem Wunſche Ausdruck geben, daß die Beſprechungen zwi⸗ ſchen Ihnen und den franzöſtſchen Staatsmännern fortgeſetzt werden unter Teilnahme anderer Länder, wenn dies nötig ſein ſollte. Die Schaffung von Beziehungen von Meunſch zu Meuſch iſt das Wichtigſte. Wir müſſen die Vergangenheit vergeſſen, weil die Zukunft von einer Politik abhängt, die nur von Männern geführt werden kann, die guten Willens ſind und die von einem Geiſte der Zuſammen⸗ arbeft beſeelt ſind, der es ihnen ermöglicht, die Beunruhigungen und die Argwöhne zu unterdrücken, die, wenn ſie beſtehen bleiben, die ſchlimmſten Folgen hätten und ſchließlich z u m Kriege führen müßten. Die Gedanken und Gefühle der jungen Generation müſſen von Feindſeligkeiten und Argwöhnen abge⸗ wendet und auf das gegenſeitige Verſtändnis und die gegenſeitige Hilfeleiſtung gerichtet werden. Das iſt Anſere gemeinſame Aufgabe: Dieſen Idealismu 8, der in der jungen Generation ſteckt, dazu zu ver⸗ wenden, daß er ſich den großen internationalen Auf⸗ gaben der Verſtändigung und der Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den großen Völkern der Welt zu⸗ wendet. Vombenattentate in Rumänien Meildung des Wolffbüros 1 58 1— Budapeſt, 27. Juli. Wie der„Peſter Lloyd“ aus Bukareſt erfährt, ſind inn den letzten 24 Stunden eine Reihe von Bomben⸗ ükten taten gegen rumäniſche Eiſen⸗ bhahnlinien verübt worden. So iſt in der Nähe von Hermannſtadt eine Bombe auf einem Geleis explodiert, als ein Perſonenzug die Stelle paſſierte. Dabei wurde die Lokomotive ſchwer b eſchädigt. Zwei Bahnbeamte erlitten erhebliche Verletzungen. An einer anderen Stelle explodierte gleichzeitig eine Bombe. Hier wurde aber kein weſentlicher Schadn angerichtet. In der Nähe von Jaſſy wurden durch eine explodierende Bombe einige Eiſenbahn⸗ geleiſe zerſtört. Die Polizei iſt der Anſicht, daß hier ko mmuni⸗ ſtiſche Anſchläge vorliegen, die die Aufmerk⸗ ſamkeit auf den roten 1. Auguſt lenken ſollen. Einige bekanntere Kommuniſtenführer ſimd verhaftet wor⸗ den, um die angeſagten Demonſtrationen zu vermei⸗ den. Auch in Beſſarabien ſind zahlreiche Kommu⸗ niſten verhaftet worden. Maginot über Wie der franzöſiſche Kriegsminiſter über die Abrüſtungskonferenz denkt Telegraphiſche Meldung — Paris, 27. Juli. Auf der Jahrestagung der franzöſiſchen Reſerve⸗ offiziere hat Kriegsminiſter Maginot den bekann⸗ ten Standpunkt der franzöſiſchen Regierung über die Abrüſtung von neuem feſtgelegt. Er führte aus, es ſei falſch, daß man die bevorſtehende Abrüſtungs⸗ konferenz als„Abrüſtungskonferenz“ be⸗ zeichne. Mit ungenauen Formeln wie dieſer, könne man gefährliche Illuſionen unter den Völ⸗ kern ſchaffen, die die Wirklichkeit alsdann zerſtören würde. Es handle ſich nicht um eine Abrüſtungs⸗ konferenz, ſondern um eine Konferenz zur Be⸗ grenzung und Herabſetzung der Rüſtungen. Auf dieſer Konferenz werde die franzöſiſche Regie⸗ rung nicht, obwohl man das Gegenteil behaupte, eine negative Haltung einnehmen. Sie ſei bereit, ſich mit allen aufrichtigen internationalen Auſtren⸗ gungen zu vereinen, die die Völker von einem Teil Der Staatspräſident zur Lage In einer Verſammlung des Windthorſt⸗Bundes in Karlsruhe machte Staatspräſtdent Wittemann bemerkenswerte Ausſührungen. Er übte zunächſt Kritik an der Reſchetauk, die es an der nötigen zeitlich richtig einſetzenden Energie habe fehlen laſſen, und bezeichnete als das Erfreulichſte unter den Notverordnungen das Geſetz gegen die Kapital⸗ flucht, das allerdings ſchon früher hätte kommen ſollen. Dann fuhr der Staatspräſident nach dem Bericht des„Badiſchen Beobachters“ fort, die Reichs⸗ regierung habe den ſüddeutſchen Länderregierungen mitgeteilt, daß das Reich keine Ueberwei⸗ ſungen geben wolle an die Länder, die Privat⸗ notenbanken hätten. Glücklicherweiſe ſei es etwas anders geworden. Weiterhin habe man das Anſinnen geſtellt, daß dieſe Privatnotenbanken der Länder ihr Gold und ihre Deviſen an die Reichsbank geben ſollten, ſie würden dann dafür Kredite erhalten. Mit Nachdruck hob Staatspräſt⸗ dent Wittemann hervor, daß die Länder, wenn ſie noch die Steuerhoheit hätten, nicht in dieſe furchtbare Not gekommen wären. Um dieſer Not zu ſteuern, ſei ſogar an die badiſche Regierung das Anſinnen ge⸗ ſtellt worden, die Staatsunternehmungen zu verpfänden. Das habe man aber abgelehnt. Die Frage für Baden ſei nur die: Wie kann es ſich helfen? Als der Land⸗ tag noch beiſammengeweſen wäre, hätte niemand anein Notgeſetz gedacht. Der damalige Finanz⸗ miniſter Dr. Schmitt habe vielmehr geglaubt, es ginge woch mit anderen, allerdings tief einſchneidenden, aber teilweiſe gleich einſetzenden Maßnahmen bis zum Landtagszuſammentritt im September. Das ſei die Wahrheit und damit ſei die Behauptung, die badiſche Regierung habe nur auf den Schluß des Landtages gewartet, um ein Notgeſetz zu erlaſſen, hinfällig. Seit aber der neue Finanzminiſter die Geſchäfte übernom⸗ men habe, ſeien die Eingänge vom Reich und die eigenen Einnahmen rapid weiter unge⸗ heuerlich zurückgegangen. In einer darauf⸗ hin zuſammenberufenen Kabinettsſitzung habe Fi⸗ nanzminiſter Dr. Mattes zum erſtenmal den Ge⸗ danken eines Notgeſetzes geäußert. Von Berlin habe man keine Hilſe erhalten. Vor der entſcheidenden Kabinettsſitzung ſeien die Beamtenvertreter empfangen und gehört worden. Dieſe hätten den Vorſchlag gemacht, den fünfprozen⸗ tigen Gehaltsabbau als Darlehen zu ſtunden. Das hätte aber dem Lande keine finanzielle Erleichterung gebracht, ſondern nur die ſchwebende Schuld vermehrt. aden und das Reich brüſtung der Laſten befreien können, die die Verpflich⸗ tung zur nationalen Verteidigung ihnen auferlegt. Frankreich ſei in der Verminderung ſeiner Rüſtungen ſchon ſehr weit gegangen. 1921 habe es 52 Diviſionen gehabt, heute noch 25. Auf der be⸗ vorſtehenden Konferenz werde man auch fordern, daß man die vertraglichen militäriſchen Klauſeln der Verträge, die für diejenigen Nationen feſtgeſetzt ſeien, die am letzten Kriege teilgenommen haben, nicht erörtert. Frankreich habe die Initiative zur Herabſetzung ſeiner militäriſchen Stärke nun er⸗ greifen können mit Rückſicht auf die Rüſtungs⸗ beſchränkungen, die Deutſchland durch den Ver⸗ ſailler Vertrag auferlegt ſeien. Wenn Deutſchland heute ſeine volle Rüſtungsfreiheit wieder erhalten würde, würde Frankreich ſich für verpflichtet halten, ſeine Rüſtung zu verſchärfen. Es würde damit alſo ein neues Wettrüſten eröffnet, das es um keinen Preis wünſche. Ueber die Härten und ſchweren Folgen des Notgeſetzes ſei ſich die badiſche Regierung voll⸗ kommen im Klaren geweſen. Ohne die fünf⸗ prozentige Kürzung der Gehälter wäre aber die normale Auszahlung nicht möglich geworden. Zu dem Proteſt der Kommunalbehörden erwähnte der Staatspräſident, daß an die Empfän⸗ ger von hohen Einkommen in den Kommunen das Erſuchen gerichtet worden ſei, ſo wie die badiſchen Miniſter auch auf 20 Prozent ihrer Bezüge zu ver⸗ zichten. Mit einer rühmlichen Ausnahme ſei aber nichts bekannt geworden. Die augenblickliche Lage habe die Einberufung des Landtages verboten; es ſei auch nicht möglich geweſen, die Kommunen vor⸗ her zu hören; nach der Verfaſſung war dies beim Notgeſetz nicht vorgeſchrieben. Die größten Härten der Notverordnung ſollen durch den Milde⸗ rungsparagraphen beſeitigt werden. Der Redner nahm ſchließlich den früheren Fi⸗ nanzminiſter Dr. Schmitt gegen den Vorwurf in Schutz, daß er eine ſchlechte Finanzpolitik getrieben habe. Wir glauben, daß die Ausführungen des Staats⸗ präſidenten, ſoweit ſie den neuen Finanzminiſter mit Verantwortung für Dinge in der Vergangen⸗ heit zu belaſten ſuchen, nicht unwiderſprochen blei⸗ ben werden. Die Arktisfahrt des, Graf Zeppelin“ Telegraphiſche Meldung f Friedrichshafen, 27. Juli. „Ein auf Umwegen beim Luftſchiffbau Zeppelin Eingetroffenes Funktelegramm gibt den Standort des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ für 1 Uhr MEZ. mit 75 Grad 50 Minuten nördlicher Breite und 48 Grad 20 Minuten öſtlicher Länge über dem Oſt⸗Spitzber⸗ gener Meer, halbwegs zwiſchen der Inſel Kolgujew und Franz ⸗Joſeph⸗Land, weſtlich von Nowaja Semlja an. Die Funkſtation des Luftſchiffbaues ſelbſt hat mit dem Luftſchiff zurzeit infolge der beſchränkten Ver⸗ wendungsmöglichkeit der für den Luftverkehr vorge⸗ ſehenen Kurzwelle noch keine Verbindung. * — Moskau, 27. Juli. Der Eisbrecher„Maly⸗ gin“, der heute um 21 Uhr vor der Hooker⸗Inſel An⸗ ler geworfen hat, nahm die Verbindung mit der geo⸗ phyſiſchen Station auf. Alle Vorbereitungen für die Begegnung mit dem Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſind getroffen. — 1 „Männer und nicht Lämmel Hindenburg antwortet auf einen national ſozialiſtiſchen Zuruf J Berlin, 27, Juli Die„Germania“ entnimmt einem Bericht der „Elbinger Freien Preſſe“ folgenden bemerkenswerten Vorfall: Reichspräſident von Hindenburg kam a0 ſeiner Rückreiſe von Neudeck nach Berlin durch das kleine weſtpreußiſche Städtchen R oſenberg, 11 ſich eine große Anzahl Einwohner zur Begrüßung verſammelt hatte. Als Hindenburg den Wagen per, ließ, wurde ihm von nationalſozialiſtiſcher Seite zugerufen:„DDeutſchlanderwa che!“ Hin. denburgs Antwort war:„Heute regieren Männer und nicht Lümmell!“ Zahlungsverpflichtungen an das Ausland Eine neue Notverordnung 8 1 Nach einer Notverordnung vom 27. Juli haben alle Aktiengeſellſchaften, Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, Kolonialgeſellſchaften, bergbautreibende rechtsfähige Vereinigungen und Berggewerkſchaften, Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung, Genoſſenſchaften, Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit, Hypotheken ⸗ Banken, Schiffsbe⸗ leihungsbanken, rechtsfähige und nichtrechtsfähige Vereine, Anſtalten, Stiftungen, andere Zweckvermz⸗ gen und ſonſtige Körperſchaften des bürgerlichen Rechts, offene Handelsgeſellſchaften, Kommandit⸗ Geſellſchaften und ähnliche Geſellſchaften des Han⸗ delsrechts, bei denen die Geſellſchafter als Unter⸗ nehmer(Mitunternehmer) anzuſehen ſind, Körper⸗ ſchaften und Anſtalten des öffentlichen Rechts, unter der Vorausſetzung, daß der Sitz oder der Ort der Leitung im Inland liegt, ihre Zahlungsverpflich⸗ tungen gegenüber ausländiſchen Gläubigern au zu⸗ melden. 8 2 Anzumelden ſind ohne Rückſicht auf den Zeitpunkt der Fälligkeit die beim Inkrafttreten der Verord- nung beſtehenden Zahlungsverpflichtungen, die in Reichsmark oder in einer ausländiſchen Währung zu erfüllen ſind, und deren Gläubiger den Wohnſtz, Sitz oder Ort der Leitung im Ausland oder im Saargebiet haben. Nicht anzumelden ſind die Zah⸗ lungsverpflichtungen eines Schuldners, deren Nenn⸗ betrag oder Gegenwert insgeſamt 50 000/ nicht erreicht. Zuwiderhandlungen gegen dieſe werden mit Geldſtrafen belegt. Letzte Meldungen Wegen Fälſchung von Reichsbahnkarten verurteilt — Berlin, 27. Juli. Das Schöffengericht Berlin⸗ Mitte verurteilte den Ingenieur Dubielzig zu einem Jahr vier Monaten Zuchthaus und den Kaufmann Arnim Schmidt zu acht Monaten Ge⸗ fängnis wegen fortgeſetzter ſchwerer Urkundenfäl⸗ ſchung in Tateinheit mit fortgeſetztem Betrug in Rückfall. Dubielzig wurde ſofort in Haft genommen, Beide Angeklagten hatten Reiſen mit gefälſchten Reichsbahnkarten unternommen. a Der„blaue Zug“ entgleiſt — Paris, 28. Juli. Wie dem„Petit Pariſten“ aus Perpignan gemeldet wird, entgleiſte der ſo⸗ genannte„blaue Zug“, der zwiſchen Barcelona und Paris verkehrt, geſtern abend unweit des Bahnhoſes Benyuls⸗ſur⸗Mer. Mehrere Wagen fielen auf die Seite. Glücklicherweiſe hatte der Zug gerade unmit⸗ telbar vorher die Brücke von Ratorie paſſtert, ſodaß ſtürzten. Reiſende leichter verletzt. Erkrankung Lloyd Georges — London, 27. Juli. Der Führer der Liberalen, Lloyd Georges, leidet an einem Anfall von a Hematurie, der ihn zwingt, das Bett zu hüten. Der letzte Veſuch Der Amerikaner Bryan war eine edle Natur: an⸗ ſpruchslos, ſorglos und freigebig. Er gab, er ver⸗ ſchenkte und ſchien nicht zu ahnen, daß eines Tages die Truhe ſeines Reichtums leer ſein würde. Seine größte Liebe war ſeine Bibliothek. Eine koſtbare Bücherſammlung; ſeltene Edelſteine darunter. Möuchshandſchriften, wie mit einer Paradies vogelfeder gemalt: Verſe, fromme Geſchichten von Heiligen, Königen und Ketzern. Einmalige Bücher. An manche Bücher hatte ſich ein ganzes frommes Menſchenleben 5 verſchwendet. Die Kunde von Bryans Schatz erfüllte bald die gelehrte amerikaniſche Welt. Große Bibliotheken boten ihm fabelhafte Summen. Er winkte ab, winkte ſo lange ab, bis ein Staatsmann ſchrieb: es wäre Bryaus Pflicht und Schuldigkeit als Amerikaner, jene Schätze der Staatsbibliothek zu geben. Amerika ſei arm an Kulturwerten, Amerfka ſei auf dem Wege, ein kulturelles Geſicht zu bekommen. Bryan, ſchlag ein! f Und Bryan ſchlug ein. Er ſchenkte, ohne Wim⸗ perzucken, der Staatsbibliothek den Bücherberg. Schenkte ihn hin, ſo wie man etwas hingibt, das kein Geſchenk mehr iſt, ſondern ein Opfer, ein Stück warmes Herz. Kaum hatte er ſeine Bücher hingegeben, fühlte er, daß ein Schimmer, ein Glück aus ſeinem Leben ge⸗ gangen war. Er wurde unruhig; wie heimatlos wurde er, Immer ſchrie und jammerte ſeine Seele nach ſeinen Büchern. Monatelang, jahrelang. Es war ihm, als ob die Bücher nach ihm riefen, nach ihm ſammerten. Nach drei Jahren machte er ſich auf, grau gewor⸗ den, zerriſſen der Rock. Er meldete ſich beim Direk⸗ tor der Staatsbibliothek. Er wolle noch einmal ſeine Bücher ſehen. Seine Bücher. Seine Bücher, die er verſchenkt hatte und die ihm trotzdem noch gehörten. Der Direktor führte ihn vor den Schrank, wo hinter las ſeine Bücher ſtanden und ihn anſahen, vor⸗ durfs voll anſahen. Und nun wars, als ob der Alte uf ein großes Wunder blickte. Er ſtand da wie ver⸗ zaubert. Seine Augen glänzten die Bücher groß an. Der Direktor ſchloß den Schrank auf. Der Alte nahm ehrfurchtsvoll einen Band heraus, betaſtete ihn andächtig, ſchlug ihn auf, ließ für wenige Minuten ſeine Augen wie über eine Erſcheinung gleiten, ſchloß das Buch wieder, nahm den nächſten Band und ſo fort. Es war, als ob er Abſchied nahm. Ab⸗ ſchied von Weſen, die Blut von ſeinem Blut waren. Ohne ein Wort zu ſagen, ohne ſich noch einmal umzusehen, ging er hinaus, irrte bis zum Abend ziellos herum, immer noch wie im Anblick ſeiner Bücher verſunken.— Manchmal ſchüttelte er den Kopf, blieb ſtehen, als ob er auf Stimmen hörte, die hinter ihm waren. Dann rannte er atemlos weiter. Gegen Morgen fand man ihn, vom Zuge zer⸗ riſſen, auf dem Bahndamm liegend. Ein warmer, edler Menſch wurde von ſeinen Büchern gethtet. Die Burg Nebukadnezars. In Babylon iſt die Burg Nebukadnezars II. freigelegt wor⸗ den, der im 6. Jahrhundert vor unſerer Zeitrech⸗ nung Herr des vorderen Orients war. Sie ſtellt in der Feſtung Babylon eine Feſtung für ſich dar, um⸗ wehrt von dichten Mauern mit Wachttürmen, auf einer Seite an die Stadt gelehnt. Die Burg bedeckt ein Gelände von 48 000 Quadratmetern und ſetzt ſich aus zahlreichen Sälen und Zimmern, die um fünf Höfe gruppiert ſind, zuſammen. Im Mittelpunkt des Ganzen liegt der Haupthof, an den ſich im Sü⸗ den der Thronſaal anſchließt. An der Front des Rieſenraumes befand ſich ein Bildwerk aus ſchrei⸗ tenden Löwen unter einem Palmenfries. Ein er⸗ heblicher Teil dieſes Wandſchmuckes iſt nach Berlin gebracht und konnte im Neubau auf der Muſeums⸗ inſel wieder aufgebaut werden. Eine beſonders merkwürdige Anlage entdeckten die Forſcher im Nordoſten des Palaſtes: 14 längliche Kammern, die zum Teil als Schatzkammern, zum Teil als kühle Aufenthaltsräume während der heißen Sommer⸗ monate gedient haben mögen. e „Hat jemand nach mir im Geſchäft gefragt?“— „Ja, Herr, ein ſtarker, wüſt ausſehender Menſche war hier und ſagte, er hätte ihnen gern ein paar runter⸗ gehauen....—„So, ſo! Und was ſagteſt du?“— „Nun, wie immer, ich bedauerte, Sie wären nicht hier.“ Kunſt und Wiſſenſchaft Kann der Graphologe in die Zukunft ſchauen? Der bedeutendſte Graphologe der Gegenwart, Ro⸗ bert Saudek, zieht im Auguſtheft von Velhagen & Klaſings Monatsheften die oft ſchwer erkennbaren Grenzen zwiſchen abergläubiger und wiſſenſchaft⸗ licher Graphologie und teilt u. a. ein beſonders be⸗ zeichnendes Erlebnis mit:„Vor einigen Jahren legte mir eine Dame ihre Handſchrift vor und teilte mir mit,, ein Handſchriftenleſer hätte ihr voraus⸗ geſagt, ſie werde Selbſtmord verüben. Die Prüfung ihrer Handſchrift ergab äußerſte Empfindſamkeit, Schwermut, ſtark hyſteriſche Veranlagung und ein offenbar chroniſch körperliches Leiden, das ſich in der Schrift durch einen ſchlecht funktionierenden, ſehr un⸗ rhythmiſchen Wechſel von Muskelſtreckung und Mus⸗ kelbeugung ſpiegelt. Die Schrift zeigte eine hohe in⸗ tellektuelle Stufe bei ſtarken Anzeichen einer all⸗ gemeinen Degeneration. Für jeden fachkundigen Graphologen mußte es klar ſein, daß eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit, ſagen wir plump ausgedrückt von 60 v.., für möglichen Selbſtmord während einer akuten Depreſſionsperiode gegeben war. Dadurch, daß der Prophet den Selbſtmord mit Beſtimmtheit prognoſtizierte, hat er dieſen Prozentſatz auf, ſagen wir, 80 v. H. erhöht. Seine Prophezeiung wäre wahrſcheinlich eines Tages in Erfüllung gegangen, hätte er nicht das„Pech“ gehabt, daß ich(gegen meine ſachliche Ueberzeugung) die Wahrſcheinlichkeit oder Möglichkeit eines Selbſtmordes für puren Unſinn er⸗ klärte, und ſo den Faktor der Suggeſtion, die durch ſeine Prognoſe dazu gekommen war, wieder paraly⸗ ſierte. Die Dame ſtarb vor einem halben Jahr an den Folgen einer Operation und nicht durch Selbſt⸗ mord.“ O Flämiſche Kunſttage in Aachen. Um die Be⸗ ziehungen zwiſchen dem weſtlichen rein germaniſchen Volke, den Flamen, und den Deutſchen neu zu be⸗ leben und um das weſtdeutſche Publikum mit dem Leben und Schaffen dieſer Stammesbrüder bekannt⸗ zumachen, werden in den Tagen vom 11. bis 14. Sep⸗ tember in Aachen„Flämiſche Kunſttage“ abgehalten. Das Programm umfaßt Theateraufführungen des terabend, bei dem u. a. Felix Timmermann per⸗ ſönlich mitwirken wird, ein großes Konzert des Städt. Orcheſters, kirchenmuſtkaliſche Aufführungen und Chordarbietungen verſchiedener Aachener Ge⸗ ſangvereine, Außerdem findet im Suermondtmuſeum eine Ausſtellung moderner flämiſcher Kunſt ſtatt. Hervorragende Sachkenner von internationalem Ruf werden in Vorträgen über den Geiſt flämiſcher Kunſt und ihre Beziehungen zur deutſchen Kultur ſprechen, Einfluß des Sonnenlichtes auf die Kropfbildung, In dem ſchweizeriſchen Forſchungsinſti⸗ tut für Hochgebirgsklima in Davos ſind jetzt be⸗ merkenswerte Zuſammenhänge zwiſchen der Einwir⸗ kung des Sonnenlichtes und der Kropf⸗Intſtehung aufgedeckt worden. Man hat feſtgeſtellt, daß die Kropfentwicklung in ſonniger Umwelt gehemmt, in ſonnenarmem Milieu begünſtigt iſt. Ein Reihe von in hochgelegenen Bergtälern auf der Schattenseite bei der Bevölkerung Kropfbildung häufiger auftritt als bei den Bewohnern der beſonnten Talſeite. Als Urſache der krankhaften Schilddrüſenveränderung wird der Mangel an ultravioletten Strahlen an⸗ geſehen. Die vermehrte Intenſität der Belichtung wirkt der Kropfentſtehung entgegen. Profeſſor Auguſt Forel 4 Wie der„Frkft. Ztg.“ aus Lauſanne gemeldet wird, iſt Profeſſor Auguſt Forel geſtorben. Forel hat insgeſamt 400 wifſenſchaftliche Ar⸗ beiten veröffentlicht. Er erregte zum erſtenmal Auſſehen mit ſeiner Arbeit über das Leben der Ameiſen im Jahre 1869. 20 Jahre hindurch war er Profeſſor der Pſychiatrie an der Univerſität Zürich und Leiter der Züricher ſtaatlichen Irrenanſtalten. In dieſem Zuſammenhang iſt ſeine Veröffentlichung „Der Hypnotismus und die ſuggeſtive Therapie“ hervorzuheben. Weltberühmtheit er⸗ reicht Forel mit ſeinem Buch über die ſexuelle Frage, das über 15 Auflagen erreichte. Er iſt ferner bekannt durch ſeinen Kampf gegen die Ge⸗ fahren des Alkohol mißbrauchs. Auguſt Forel wurde am 1. September 1848 geboren und ge⸗ Stadttheaters und einer Puppenbühne, einen Dich⸗ hörte zu den bedeutendſten mediziniſchen Gelehrten der Schweiz. 5 Tierverſuchen hat jetzt die Beobachtung beſtätigt, daß. 91 nichtrechtsfähige Verordnung keine Gefahr mehr beſtand, daß Wagen in die Tiefe Zwei Eiſenbahner wurden ſchwer, einige 1991 — ell ona Juli. cht der Swerten am auf urch das 90, 0 rüßung gen ver⸗ iſcher 1355 Hin⸗ iere n i haben ten auf eibende tsfähige ränkter ine auf chiffsbe⸗ tsfähige kvermö⸗ erlichen mandit⸗ 8 Han⸗ Unter⸗ Körper⸗ „ unter Ort der erpflich⸗ anzu⸗ itpunkt Berord⸗ die in ung zu z ohnſitz der im ie Zah⸗ Nenn⸗ nicht ronung ö ten Berlin⸗ ig gu nd den en Ge⸗ denfäl⸗ ug in mmen. ilſchten riſien“ der ſo⸗ da und nhofes uf die unmit⸗ ſodaß Tiefe einige eralen, von 125 — n per⸗ rt des rungen r Ge⸗ uſeum ſtalt. m Ruf Kunſt rechen, ildung. in ſti⸗ itzt be⸗ inwir⸗ tehung aß die mt, in je von it, daß enſeite uftritt e. Als erung 1 all⸗ chtung 1 7 Dienstag, 28. Juli 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 343 Haben Sie Geld? Es iſt die alltägliche Frage, die man augenblicklich hört, ſobald zwei Bekannte zuſammentreffen. Das Problem der Geldknappheit hat von allen Beſitz er⸗ griffen, da iſt kaum einer, oer von dieſer heiklen Sache verſchont bliebe. Die Antwort auf die Frage„Haben Sie Geld?“ lautet immer„Nein!“ muß vernünftigerweiſe ſo lauten. Denn geſetzt den Fall, ein Uebermütiger würde harmlos zur Ant⸗ wort geben:„Geld? Natürlich! Ich habe noch einen erheblichen Betrag zuhauſe liegen“— ſo würde ſich mit 90 Prozent Sicherheit daraus ein Pump ergeben: „Ach, lieber Freund, da könnten Sie mir vielleicht aus einer augenblicklichen Verlegenheit helfen? Sie wiſſen ja— leider leider zahlen die Banken ſo schlecht!“ Und zu den zehn augenblicklichen Ver⸗ legenheiten lieber Freunde und Bekannten würden ſich bald zwanzig ſogenannte augenblickliche Ver⸗ legenheiten hinzufinden. Die Gelegenheit iſt ſo außerordentlich günſtig, die verminderten Zahlungen der Banken zu einem kleinen Pump auszunutzen. Der Glückliche alſo, der harmlos eingeſtehen würde, daß er gut bei Kaſſe iſt, könnte gar bald ſeine Ta⸗ ſchen umkehren und hätte ſelbſt keinen roten Heller mehr. Und darum iſt es üblich geworden, unter allen Umſtänden das Geſicht bei der Frage„Haben Sie Geld?“ in ſchmerzliche Falten zu legen und zu antworten:„Wo denken Sie hin? Es reicht gerade noch heute. Aber wenn Sie mir vielleicht etwas leihen könnten...“ Und der andere wird ſchleunigſt proteſtieren: „Ich? Aber unmöglich! Totale Ebbe in meiner Kaſſe!“ Und wenn ſich beide getrennt haben, denkt pielleicht jeder von ihnen:„Anpumpen wollte mich der Menſch! Das hätte mir fehlen können! Seine Bank zahlt nicht, ſagt er. Der und ein Bankkonto! Daß ich nicht lache! Der wird wohl ſeine paar Kröten noch in der Taſche bei ſich tragen können!“ Zahle bargeldlos! Dieſe Forderung gilt heute mehr als je. Aber auch dies iſt leichter geſagt als getan. Zum Beiſpiel hat Tante Auguſte mit ihren Verſuchen, den bargeldloſen Verkehr zu fördern, bisher kein Glück gehabt. Zum Beiſpiel beim Telephonieren.„Bitte zahlen!“, rief die Beamtin.„Ich zahle nur mit Scheck“, antwor⸗ tete Tante Auguſte. Und es war unrecht, ſehr un⸗ recht, daß ſich die Poſt mit Tante Auguſtes Zahlungs⸗ methode nicht einverſtanden erklärte. Auch auf dem Wochenmarkt hatte die Tante kein Glück. Die Ge⸗ müſefrau, die noch eben dienſteifrig die grünen Boh⸗ nen in das Netz der Tante geſchüttet und ein Bund Suppengrün dazugelegt hatte, zeigte plötzlich direkt unſympathiſche Seiten, als ihre Kundin ſich anſchickte, mit dem Füllfederhalter einen Scheck auszufüllen. Die Sache klappte alſo leider nicht. Und Tante Auguſte hätte ihre grünen Bohnen überhaupt nicht mit heimnehmen dürfen, wenn ſie ſich nicht ſchließlich doch noch zur Barzahlung entſchloſſen hätte. Auf dem Wochenmarkt alſo fragt man noch nicht„Haben Sie Geld?“ Da iſt es ſelbſtverſtändlich, daß man dieſes Geld gleich bar auf den Tiſch legt. Aber wir werden hoffentlich bald dieſe ſchwierige Zeit der Geloknappheit überwunden haben und dadurch wie⸗ der freier in unſeren Zahlungsverpflichtungen wer⸗ den. Ag. * * Bargeldloſe Ferienreiſen. Im Verkehr mit den Reiſebüros hat ſich neuerdings— wie wir vom Mitteleuropäiſchen Reiſebüro erfahren— die bar⸗ geldloſe Ferienreiſe in der Form eingebürgert, daß beſtätigte Bankſchecks in Zahlung genommen werden, oder der von dem Reiſenden zu zahlende Betrag von ſeinem Bank⸗ oder Poſtſcheckkonto zu⸗ vor auf das Konto des betreffenden Reiſebüros überwieſen wird. Der Reiſende erhält dann ſofort die Fahrkarte und auch auf Wunſch Hotelgutſcheine bzw. die ganze Pauſchalreiſe. Für das Inland können Gutſcheine des MER für Hotels bzw. für Pauſchalreiſen, die alle Reiſeerforderniſſe einſchlie⸗ ßen, in beliebiger Höhe ausgeſtellt werden, für das Ausland bis zur Höhe des Gegenwertes von ins⸗ geſamt 500 4 für jede Reiſe. Die Frau in der Wirtſchaftskriſe Praktiſche und ideelle Aufgaben Noch niemals hat eine ſo fürchterliche wirtſchaft⸗ liche Depreſſion auf unſerem Volk gelaſtet wie heute. Allenthalben ſorgenſchwere Geſichter, überall die laſtende Ungewißheit vor der Schichſalsfrage, was wohl das Morgen bringen werde, und das quälende Grübeln, wie dieſe unglückſelige Zeit zu überwin⸗ den ſei. Mehr als je laſtet dieſe ſchwere Zeit auf der Frau, ganz beſonders aber auf der Hausfrau und Familieumutter. Sie, die die Sorgen des Mannes teilt, kann in vielen Fällen nicht einmal poſitiv helfend eingreifen. Es iſt jeder heute auf ſeinen beſtimmten Platz geſtellt. Von dieſem Platz aus gilt es der Forderung des Tags ins Auge zu ſchauen und im Rahmen der ge⸗ gebenen Möglichkeiten das Beſte zu ſchaffen für Haus und Familie. Einſtimmen in über die ſchlechten Jammergeſchrei Ebenſo wenig das allgemeine Zeiten, hilft wenig. nützlich iſt es, dem täglich mit Sorgen beſchwert heimkehrenden Gatten täglich das gleiche Lied der Wirtſchaftsmiſere vorzuſingen, das Lied von der Geldknappheit, von teuren Preiſen, von dieſem und jenem, das zwar unerfreulich, aber dennoch nicht zu ändern iſt. Frauen, die den derzeitigen Wirtſchafts⸗ zuſamenbruch lediglich in dieſem Sinne aufnehmen, haben es noch immer nicht verſtanden, den Forde⸗ rungen gerecht zu werden, die gerade die Notzeit an ſie ſtellt. Man ſollte meinen, daß die letzten zwanzig Jahre, die Härten der Kriegsjahre und die ebenfalls wirtſchaftlich ſchwere Nachkriegszeit bereits dazu an⸗ getan geweſen ſind, unſere Frauen hart zu machen und willensſtark gegenüber ſchweren Schickſals⸗ ſchlägen und wirtſchaftlichem Niedergang. Es iſt auch tatſächlich ſo, daß heute die Frau allen un⸗ günſtigen Wandlungen des Lebens gefaßter und ſachlicher denkend gegenüberſteht, als dies noch vor dem Kriege der Fall war. Dennoch ſtehen wir vor der traurigen Erkenntnis, daß die letzten Jahre und im beſonderen die ſchwerſte Wirtſchaftskriſe, in der wir uns augenblicklich befinden, wohl geeignet ſind, daß auch ſtarke Frauennaturen, die ſich mit vielem Schweren abzufinden wiſſen, hier nicht mehr ſtandzuhalten drohen. Und doch iſt eben dieſes Standhalten jetzt notwendiger als je. Jede Hausfrau und Mutter, der jetzt vielleicht die Verhältniſſe über den Kopf zu wachſen drohen und die in ſtiller Verzweiflung keinen Ausweg aus den wirtſchaftlichen Bedrängniſſen zu ſehen meint, ſie ſoll und muß ſich deſſen bewußt ſein, daß auf ihr mit eine Hauptverantwortung gegenüber ihrer Familie liegt. Dieſe Verantwortung liegt nicht allein im gewiſſen⸗ haften Wirtſchaften mit den zur Verfügung ſtehenden Mitteln, ſie liegt darüber hinaus in der Aufgabe, der Familie als Ganzes ſowohl wie jedem Ein⸗ zelnen Schild und Stütze zu ſein. Der geiſtige Rückhalt, die innere Feſtigkeit iſt in Zeiten, da alles zu wanken und ſtürzen ſcheint, von unabſehbarer Bedeutung. Die Aufgabe, die hier der Frau harrt, iſt ſchwer und verlangt ſelbſtloſe Opferbereitſchaft. Denn es iſt gewiß nicht leicht, zu Zeiten, da wir ſelbſt an der Lage der Dinge faſt verzweifeln zu müſſen glauben, noch zu tröſten und ſelbſt ein hei⸗ teres zuverſichtliches Geſicht zur Schau zu tragen. Und gerade dies bedeutet ſoviel. Ein ermunterndes Wort, ein wenig goldener Humor, ſelbſt wenn er aus ſchwerem Herzen kommt, hilft über manche trübe Stunde hinweg. Sparen! Dieſes Wort ſteht heute in leuchten⸗ den Lettern jeder Hausfrau in die Seele gebrannt. Schweren Herzens fragen wir uns jetzt ſo oft:„Alle erdenklichen Einſchränkungen ſind ja ſchon gemacht worden, wie und wo ſollen wir es nur ermöglichen, noch weitere Einſparungen zu machen? Da iſt das Mädchen oder die regelmäßige Hilfskraft bereits entlaſſen worden, eine kleinere Wohnung iſt bezogen oder von der alten Großwohnung ſind Teile ver⸗ mietet worden. Man hat die Sommerreiſe ge⸗ ſtrichen und die Garderobe auf das Einfachſte zuge⸗ ſchnitten. Selbſt der ſonntägliche Ausflug hat ſich gewandelt. Er wird ſo ausgearbeitet, daß er gar kein oder nur ſehr wenig Fahrgeld zoſtet. Das koſt⸗ ſpielige Einkehren in Gartenlokalen verſagen wir uns bereits und veranſtalten im Walde ein kleines Picknick aus mitgenommenen Sachen. Der tägliche Küchenzettel iſt bereits recht einfach geworden...“ Da grübelt wohl jede Hausfrau über dem Problem „Wie kann ich noch ſparen?“ Es gilt immer wieder, Punkt für Punkt die ſtets wiederkehrenden Ausgaben zu überprüfen auf die Möglichkeit hin, ſie noch weiter herunterzudrücken. Vielleicht ließe ſich auch in der Zuſammenſtellung des täglichen Küchenzettels ein ganz intereſſanter Billig⸗ keits⸗ und gleichzeitiger Nahrhaftigkeitsrekord auf⸗ ſtellen. Ein Gutes jedenfalls lehrt uns dieſe ſchwere Zeit— das Sparen. Wenn ſpäter— und dieſe Hoff⸗ nung wollen wir doch aufrechterhalten— wieder ein⸗ mal Zeiten kommen werden, da es nicht mehr nötig ſein wird, jeden Pfennig in der Hand umzudrehen, ſo werden unſere Hausfrauen ſich ſagen können,„ich brauche heute nicht mehr übertrieben ſparſam zu ſein, aber ich kann ſparen bis zum äußerſten!“ Josefine Schultz. rr!%PPPffffPP0000ß0000o0ꝙoééééééo0oéoéPkGkékGkGkGkGkGkGbGkGkGbGkGkGkGGkGbGkbéböbGbébGbkbkbkbkPkVkTPkTPVkPTVTVTVTTTTTTTTTTyTſWTꝓVꝓcVVꝓTꝓVTꝓVX('!!!!!!:!:...— Aus dem katholiſchen Gemeindeleben Fahnenweihe An der hieſigen Handels⸗Hochſchule beſtand ſchon ſeit Jahren der wiſſenſchaftliche kat ho⸗ liſche Studentenzirkel Unitas. Die Unitas, ein nicht farbentragender Studentenverband, zählt heute ſchon 61 Korporationen. In Sübdeutſch⸗ land ſind ſolche in Freiburg, Karlsruhe, Heidelberg, Tübingen, München, Darmſtadt, Frankfurt, Mainz, Würzburg. Die neugegründete Mannheimer Kor⸗ poration feierte am Sonntag das Feſt ihrer Fahnenweihe. Am Vormittag war Kirchgang vom St. Alfonshaus zur Liebfrauenkirche. Studen⸗ tenſeelſorger, Rektor Richard Hauſer⸗ Heidelberg, hielt die Feſtpredigt. Das feierliche Hochamt zele⸗ brierte Geiſtlicher Rat Biehler unter Aſſiſtenz der Kapläne Beikirch und Straub. Der Cäcilten⸗ chor ſang unter Chorregent Mag ius Leitung eine Feſtmeſſe. Patrozinium Die katholiſche Pfarrgemeinde Nek⸗ karau beging am Sonntag das Jahresfeſt ihres Schutzheiligen St. Jakobus. Am Kirchgang betei⸗ ſich alle katholiſchen Vereine mit ihren Fahnenabordnungen. Den Feſtgottesdienſt hielt Stadtpfarrer Berberich. Eine Feſtmeſſe des Kirchenchores, unter Hauptlehrer Noths Stab⸗ führung und Kaplan Wetzel an der Orgel, ver⸗ ſchönte den Gottesdienſt. Am Nachmittag verſam⸗ melten ſich die Pfarrangehörigen im Gemeindehaus zu gemütlicher Unterhaltung. er. * * Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Haupt⸗ lehrerin Mauritia von Pflummern in Mann⸗ heim bis zur Wiederherſtellung der Geſundheit. * Ernannt wurde Kanzleigehilfin Mina Müller beim Amtsgericht Mannheim zur Kanzliſtin. * Beſichtigung von Eigenheimen. Am letzten Sonntag fand die Beſichtigung zweier Eigenheime in der Römerſtraße in Wallſtadt ſtatt. Die Baudar⸗ lehen wurden zins Los von der Deutſchen Bauſpar⸗ kaſſe zur Auszahlung gebracht. Bei der Beſichtigung zeigte ſich das große Intereſſe, das heute den Eigen⸗ heimen von den Wohnungsſuchenden entgegengebracht wird. Die Bauten wurden von Barth, Daiber bezw. Rich. Heift in Wallſtadt ausgeführt. ligten Ju Jaleꝛesoe E a* 1 bitten vir Anzeigen großeren Umfanges, die fur die Sa⸗uolag- Ableucl- Mogabe beslimmi sind, möôglicist bis Frei fag vormittag in unserer Haupigeschäfts- stelle dufaugeben. Eins frühgeilige Be- stellung sichert audem auch eine g fe Plugierung der Anseigen. Neuer Müllabladeplatz fertiggeſtellt Die Diffensſtraße führt zu dem neuen Müllab⸗ ladeplatz, der hinter dem Strebelwerk und der ſtädti⸗ ſchen Kläranlage auf dem Gelände der Frieſenheimer Inſel fertiggeſtellt iſt. Dadurch, daß man die ſchon vor Jahren feſtgeſetzte neue Linie des Hochwaſſer⸗ dammes auf 900 Meter vorverlegt und an den Enden proviſoriſche Schlußſtücke zu dem alten Damm ge⸗ ſchaffen hat, iſt ein etwa 28 Hektar großes Gelände für die Auffüllung durch Müll frei geworden. An den Seiten ſieht man noch die Loren, die man zur Aufſchüttung des Dammes gebraucht hat. Wie groß das Gelände iſt, erſieht man am beſten daraus, daß man zur Umgehung über eine halbe Stunde ge⸗ braucht. Man ſieht auf det freien Fläche noch viel Getreide, Gemüſe und Kartoffeln, die einige Sand⸗ hofener Bauern dort angepflanzt haben. Verſchie⸗ dene haben aber ſchon Weiſung bekommen, daß ſis nicht weiter beackern dürfen. Denn ſchon in den nächſten Tagen ſoll mit der Müllanfuhr begonnen werden, da der alte Platz, der rechts von dem alten Hochwaſſerdamm liegt und zu dem ein Knüppeldamm führt, gefüllt iſt. B. Vermehrter Amlauf von Falſchgels Es muß erneut auf das häufigere Auftauchen von Falſchgeld aller Art aufmerkſam gemacht wer⸗ den. Hauptſächlich handelt es ſich um falſche Zwei⸗, Drei⸗ und Fünfmarkſtücke, deren Herkunft noch nicht ermittelt werden konnte. Bei eintger Aufmerkſamkeit dürften dieſe Falſchſtücke leicht zu erkennen ſein, denn die meiſten dieſer Stücke ſind aus einer einfachen verſilberten Zinn⸗ legierung im Gußverfahren hergeſtellt und daher auch klanglos; auch ſind die Prägeſeiten unklarer und verſchwommener als die der echten Münzen. Daneben erſcheinen auch falſche Zwei⸗ und Drei⸗ markſtücke, die im Prägeverfahren hergeſtellt ſind. Dieſe Stücke haben entweder einen Meſſing⸗ oder Kupferkern mit einer leichten Verſilberung. Ihr Klang iſt etwas dumpfer als der der echten Stücke. Vielfach iſt der gelbliche Kern durch die dünne Ver⸗ ſilberung zu ſehen. Ganz beſonders wird noch auf die falſchen Fünfmarkſtücke aus Bronzeguß aufmerk⸗ ſam gemacht. Dieſe Stücke werden neuerdings in erheblichem Umfang, und zwar jetzt in verſilberten Zuſtand, in den Verkehr gebracht. Ihre Farbe iſt ſomit nicht mehr gelblich, ſondern ſchmußiggrau. Im übrigen haben ſie aber noch denſelben poröſen Guß, der beſonders auf der Baumſeite ſtark in Erſchei⸗ nung tritt; außerdem haben ſie auch einen beſonders hellen harten Klang. Um eine wirkſame Bekämpfung des Falſchmünzerweſens zu ermöglichen, iſt es un⸗ bedingt erforderlich, daß etwaiges Auftauchen von Falſchgeld zwecks Erforſchung des Urſprungs ſofort der nächſten Polizeibehörde gemeldet wird. denn auch die kleinen Pacluungen zu 10 Stück die Metollverpockung ist die einige Garounlie die Zig oreſten frisch und aromatisch zu erhalten 4. Seite/ Nummer 343 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 28. Juli 1991 Appell an den Reichsſparkommiſſar In den letzten Wochen weilte der Reichsſparkom⸗ miſſar mit ſeinem Stabe in Mannheim zur Prüfung des ſtädtiſchen Haushaltes und zur Ermittlung neuer Sparquellen. Aus dieſem Anlaß überſandte ihm der Landesverband Baden im Reichs⸗ verband der Warteſtands beamten und Lehrer E. V. die nachfolgenden Ausführungen: „Der Landesverband Baden geſtattet ſich erge⸗ benſt die Aufmerkſamkeit des Herrn Sparkommiſ⸗ ſars auf die Warteſtandsbeamtenfrage zu lenken, in dem Bewußſein, daß es in beſonderem Maße auch zum Tätigkeitsgebiet des Herrn Spar⸗ kommiſſars gehört, alle die Möglichkeiten der Er⸗ zielung von Erſparniſſen im ſtädt. und ſtaatl. Haus⸗ halt zu prüfen, die durch geſunde und vernüfntige Lö⸗ ſung der Warteſtandsbeamtenfrage gegeben ſind. Bei der Einbringung des Warteſtandsbeamten⸗ Geſetzentwurfs im Reichstag Anfang 1930 erklärte die Reichsregierung ſelbſt durch den Mund des Herrn Reichsfinanzminiſters, daß die wirtſchaftlich und finanziell einzig richtige und geſunde Löſung der Warteſtandsbeamtenfrage die iſt, möglichſt alle nur irgendwie dienſtfähigen Warteſtandsbeamten ſo raſch als möglich wieder in den Dienſt einzuſtellen. Der unſelige Beamtenabbau 1923 hat an⸗ erkanntermaßen nicht nur keinerlei finanzielle Er⸗ ſparniſſe gebracht, ſondern im Gegenteil faſt durch⸗ weg Mehrbelaſtungen infolge der bei Reich, Staat und Gemeinden bald darauf erfolgten bezw. nötig gewordenen Neueinſtellungen ete. von Beam⸗ ten bis zum heutigen Tage. Die guten Abſichten von Regierung und Geſetzgeber werden von den Vollzugsorganen der ſtaatlichen Behörden und Kom⸗ munen vollkommen ſabotiert und ignoriert, wofür unzählige Beweiſe vorliegen. Anſtatt die noch ar⸗ beitsfähigen Warteſtandsbeamten ungeſäumt wieder in den Dienſt einzuberufen, werden ſeit den Jahren des Beamtenabbaus fortgeſetzt neue Beamte ein⸗ geſtellt und dicke Beförderungen vorgenommen, während man die ausgebildeten Warteſtandsbeamten brach auf der Straße liegen läßt. Iſt es nicht jedem Grundſatz einer Sparpolitik widerſprechend, noch völlig dienſtfähige und arbeits⸗ freudige Beamten zwangsweiſe zum Nichtstun zu verurteilen und ihnen dafür 80 v. H. auszuzahlen, anſtatt daß man ihnen bei Einberufung noch die 20 v. H. hinzuzahlt, dafür aber die entſprechende Zahl von voll zu zahlenden, neu eingeſtellten Be⸗ amten einſpart? Oder auch, wenn erforderlich, die in den letzten Jahren neu eingeſtellten Kräfte, die in vielen Fällen von Haus aus überhaupt keine Berufsbeamten ſind und für die daher keine Verſor⸗ gungsbezüge zu zahlen ſind, wieder abſtößt? Es iſt dringend geboten, gerade auch von dieſem Geſichts⸗ punkt aus den Haushalt bei Perſonalaufwand und Penſtonslaſten wie bei Reich und Ländern ſo auch bei den Kommunen eingehend zu prüfen. Wir bit⸗ ten daher um die baldigſte Uebermittlung der Stel⸗ lungnahme des Herrn Sparkommiſſars zu dieſer Frage der Wiedereinſtellung der Warteſtandsbamten Überhaupt, wie auch insbeſondere von dem Geſichts⸗ punkt der Erzielung von Erſparniſſen im Haushalt aus, ſo auch insbeſondere der Stadt Mannheim.“ ** * Die ſtädtiſche Verfaſſungsfeier findet am Mon⸗ bag, 10. Auguſt, abends 19.30 Uhr, im Muſenſaal des Roſengartens ſtatt. Die Feſtrede wird Reichstags⸗ abgeordneter J. Joos ⸗Köln halten. Bei den muſikaliſchen Vorträgen, die die Feſtrede umrahmen, rden mitwirken: Pianiſt Hans Bruch⸗Mann⸗ , Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann⸗ Mannheim und das Philharmoniſche Orcheſter unter Leitung von Kapellmeiſter Boruvka. Geſellſchafts⸗Tanzabend mit Preisverteilung im Fried⸗ richs park. Am morgigen Mittwoch findet zum erſtenmale eine Gildehof⸗ Tanzabend in den Gartenlokali⸗ täten des Friedrichsparkes mit allerlei Ueberraſchungen ſtalt. Das beliebte Funkorcheſter Jazz Matz wurde für dieſen Sonderabend verpflichtet. Geiſtliche durch die Preſſe beleidigt Schwurgericht Mannheim In der Nummer vom 11. Februar 1931 brachte die„Arbeiter⸗Zeitung“ einen Artikel über angebliche Beeinfluſſungsverſuche von kath. Schweſtern und Geiſtlichen im interkonfeſſionellen Krankenhauſe in Raſtatt bei einer ſchwerkranken Frau, daß dieſe wie⸗ der zur katholiſchen Kirche zurückkehren ſolle. Die Kranke war mit ihrem Mann am 15. Auguſt 1930 aus der Kirche ausgetreten. Am 18. Dezember v. J. wurde ſie in das Krankenhaus gingeliefert. Der durch ſein Bekenntnis zum Freidenkertum mit Schorpp bekannt gewordene Kaufmann Karl Klein von Gaggenau wurde als der Verfaſſer des Arttkels feſtgeſtellt. Er ſaß neben dem verantwort⸗ lichen Redakteur der„Arbeiter⸗Zeitung“, Huſtav Süß von Ludwigshafen auf der Anklagebank. Erſterer gab zu, daß Schorpp ihm die Sache in der angedeute⸗ ten Weiſe erzählt und er kein Bedenken getragen habe, an dieſem Verfahren Kritik zu üben in der Vorausſetzung, daß der Redakteur ihm zu ſcharf er⸗ ſcheinende Stellen ſtreichen würde. Süß bemerkte, der Artikel ſtelle nur einen Ausſchnitt dar von ähn⸗ lichen Vorgängen, die ſich in der letzten Zeit häufig abgeſpielt hätten. Der Ehemann Schorpp behauptet, er habe den Schweſtern ausdrücklich geſagt, ſich von Beeinfluſ⸗ ſungsverſuchen fernzuhalten, wenn ſeine Frau ſich nicht zu einer Rückkehr zur kath. Kirche geneigt zeige. Als er am Abend des 12. Jan. zu ſeiner Frau gekommen ſei, habe er ſie nur als Leiche angetrof⸗ fen und erſt da habe man ihm geſagt, daß ſeine Frau gebeichtet und die Sterbeſakramente empfangen habe. Die beiden katholiſchen Geiſtlichen wurden kom⸗ miſſariſch vernommen. Sie erklärten den Artikel als eine grobe Entſtellung der wahren Sachlage. Die Frau habe bei vollem Bewußtſein gewünſcht, daß ſie beichten und die Sakramente emp⸗ fangen wolle. Sie habe auch auf alle Fragen geant⸗ wortet. Von einem moraliſchen Druck und einem „Zutotequälen“ könne nicht die Rede ſein. Der Bezirksarzt von Raſtatt bezeichnete Klein als einen willensſchwachen, labilen Menſchen. Im Kriege riß er dreimal von der Front aus, anſchei⸗ nend wegen ſeines nervöſen Zuſtandes, wurde aber zweimal wieder zur Front zurückgebracht, beim dritten Male wurde er in Frankfurt feſtgenommen und zu TJ Novem⸗ 2% Jahren Gefängnis verurteilt. Der 9. ber 1918 brachte ihm wieder die Freiheit. Oberſtaatsanwalt Brettle beantragt gegen Süß eine Geldͤſtrafe von 300 /, gegen Klein die Hälfte. Zugleich ſei dem erzbiſchöflichen Ordinariat in Frei⸗ burg als Antragſteller die Veröfſentlichungsbeſugnis des Urteils zuzuerkennen..⸗A. Walter bean⸗ tragte Freiſprechung beider Angeklagter. Der An⸗ geklagte Süß wandte ſich gegen die Auffaſſung, als oh etwa das Wort„Pfaffe“ eine Beleidigung dar⸗ ſtelle. In Speyer gäbe es ſogar eine Pfaffengaſſe und einen Pfaffenplatz. Das Gericht verurteilte den Angeklagten Klein zu einer Geldſtrafe von 120/ eptl. 12 Tage Gefängnis und Süß zu einer Geldſtrafe von 300 4, eutl. 30 Tage Gefängnis. Urteils⸗Publikation hat in der„Arbeiter⸗Zeitung“ und im„Badiſchen Be⸗ obachter“ zu erfolgen. Das Gericht hielt die Be⸗ hauptungen des Artikels als nicht erwieſen und eine Beleidigung der beiden Pfarrer als vorliegend. Der Ausdruck„Pfaffe“ ſtelle ebenfalls eine Beleidigung dar. Vorzügliches Wanderwetler im Schwarzwald Starker Ausflugsverkehr am Sonntag Die am Samstag gegen mittag ſtrichweiſe auf⸗ gezogene Bewölkung, die dem Wetter einen gewittri⸗ gen Charakter gab, vermochte das Signum des letzten Wochenendes im Juli nicht beſtimmend zu beein⸗ fluſſen. Die Neigung zu Gewittern hat am Nachmit⸗ tag nicht zu Entwicklungen und Entladungen ge⸗ führt. Lediglich eine gewiſſe Schwüle machte ſich auch im Gebirge bemerkbar, die aber in den Abendſtunden wieder wich. Der Verlauf des letzten Juliwochenendes war für die Unternehmungsluſt jeder Art denkbar günſtig. Hinter der gewittrigen Stimmung waren über Nacht unter auffriſchenden Winden im Schwarzwald etwas kühlere Luftmaſſen eingedrungen, ohne daß es aber zu Niederſchlägen oder anderen unangenehmen Er⸗ ſcheinungen gekommen wäre. Der Sonntag zog heiter über das Land. Seine Morgentemperaturen mit 12 bis 13 Grad in mittleren Höhen waren bei der Luftbewegung gerade richtig, um mit Berechti⸗ gung von einem günſtigen Wanderſonntag ſprechen zu können. Es wurde auch tagsüber nicht heiß. Die höchſten Schattentemperaturen gingen in 800 Meter Höhe auf 18 Grad, ſchloſſen alſo die beſten Vorbedingungen in ſich ein. Der Himmel war bei teilweiſe lebhaften Winden aus Südweſt über⸗ wiegend heiter. Strichweiſe nahm Wolkenzug für kurze Zeit die direkte Sonnenſtrahlung hinweg. Der Innerſchwarzwald mit ſeinen bevorzugten Ausflugsgebieten im Norden rings um die Grinde, an den Zentren der Schwarzwaldbahn und im Höl⸗ lentalſFeldberggebiet erfreute ſich unter dieſen Um⸗ ſtänden eines lebhaften Sonntagsausflugsverkehrs, bei dem die großen Kraftwagen wieder eine be⸗ merkenswerte Rolle ſpielten. Das Gebiet der Schwarzwaldbahn war in dieſer Hinſicht auch wie⸗ der Ziel von einer Reihe Großautos aus dem El⸗ ſaß. Nach dem total verregneten vorletzten Wochen⸗ ende nahm man dieſes günſtige Wetter und dieſen Verkehr gern entgegen. Un vermutet ſchwere Platzregen im Gebirge Auf das ausnehmend ſchöne Wochenende hat ſich am Montag das Wetter, nachdem der Morgen noch ganz annehmbar heraufgezogen war und teilweiſe noch bei unterſchiedlichem Wolkenzug heiteres Wetter zu beobachten war, im Lauf des Nachmittags das Wetter unvermutet verſchlechtert, indem zunächſt bei zunehmender Bewölkung anfangs leichtere Regen⸗ fälle im deutſchen Südweſten auftraten. Die Nieder⸗ ſchläge, die zeitweiſe wieder ausſetzten und von leichten Aufhellungen unterbrochen waren, verſchärf⸗ ten ſich dann gegen Abend zuſehends und nahmen vor allem in den frühen Abendſtunden im Gebirge ein Ausmaß an, daß man dieſem ſchweren Platz⸗ regen die Bezeichnung wolkenbruchartig zu⸗ erkennen muß. Die Waſſermaſſen, die binnen kurzer Friſt niedergingen, gehören in dieſer plötzlichen Heftigkeit zu den ſtärkſten dieſes Sommers. Im Nu waren Straßen und Wege durch die Waſſermengen überflutet, ſodaß die Abläufe kaum das Waſſer faſſen konnten. In den Gebieten mit ſtärkeren Bö⸗ ſchungen nehmen die talwärts eilenden Waſſermen⸗ gen, denen jeder Weg recht war, größere Gewalt an und verurſachten durch Ver ſchwemmungen und Ausſpülungen mancherlei Schaden an Wegen und Kulturen. Die unwetterartigen Nieder⸗ ſchläge, die aber nicht von Gewittererſcheinungen begleitet waren, hielten etwa anderthalb bis zwei Stunden an. Nach kleinen Nachregen trat im Lauf des Abends wieder lichtere Bewölkung und Beruhi⸗ gung ein. Der Wettercharakter ſcheint aber bei mit⸗ telhohem Luftdruck, der an ſich ziemlich gleichmäßig blekbt, und bei ſüdlichen bis ſüdweſtlichen Winden veränderlich zu bleiben. Oe: * Beginn der Schulferien. Das badiſche Unter⸗ richtsminiſterium hat die Direktionen der höheren Lehranſtalten ermächigt, erforderlichenfalls am Frei⸗ tag, 31. Jult nachmittags, die Verfaſſungsfeier abzuhalten, da dem Schulbeſuch am 1. Auguſt durch die zahlreichen auswärtigen Schüler Schwierigkeiten verſchiedener Art entgegentreten. Die Herbſtferien beginnen dann am 1. Auguſt. — Kommunale Chronik Eine Gemeinde erhebt Feſtſtellungsklage gegeg ihren Bürgermeiſter * Zell i.., 26. Juli. Der B ürgerausſchuß befaßte ſich mit dem Rechnungsabhör. Dabei wurden eine Reihe von Poſitionen beanſtandet, die die Stel⸗ lung des Bürgermeiſters betreffen. Auf dem Wege der zivilrechtlichen Klage bezw. der verwaltungs⸗ rechtlichen Feſtſtellungsklage ſollen verſchiedene Zahlungen an Bürgermeiſter Walz klar geſtellt bzw. die den Zahlungen zugrunde legenden Verträge auf ihre Richtigkeit und ihre richtige Auslegung hin geprüft werden. Das trifft vor allem auf die Frage * zu, ob der Bezug des Wohnungsgeldes neben der freien Dienſtwohnung berechtigt iſt. Weiter ſoll ge⸗ prüft werden die Rechtsgültigkeit des Autopertragz in dem die Verwendung des Privatautos zu Dienſt⸗ reiſen und die Koſtenrückerſtattung dafür geregelt und die Berechtigung der Ueberleitung der Beſol⸗ dung des Bürgermeiſters von XII/7 nach h ge⸗ geben iſt. Der Bürgerausſchuß ſorderte Vorlagen über all dieſe Punkte, die in einem anderen Sinne, als ſie jetzt geregelt ſind, gelöſt werden ſollen. * m. Dirmſtein, 27. Juli. nahm in ſeiner jüngſten Sitzung, die unter dem Vorſitz des 1. Bürgermeiſters Römer abgehalten wurde, Kenntnis von der Steuerausſcheidung dez Landesproduktenhändlers Jul. Hirſch in Dirmſtein durch ſeine Geſchäftseröffnung in Frankenthal, Nach Mitteilung des Landesverſicherungsamtes ſind jetzt die ehrenamtlichen Bürgermeiſter und die Ge⸗ meinderäte gegen Unfall verſichert.— Zu Vertretern im Steuerausſchuß beim Finanzamt wurden gewählt: Für den Grundbeſitz: 1. Bürgermeiſter Römer, Er⸗ ſatzmann; 2. Bürgermeiſter Joh. Sauer., für das Gewerbe: David Probeck, Erſatzmann: Wilhelm Maurer.— Den hieſigen Vereinen, die neben Leicht athletik auch Turnſport betreiben(Deutſcher Turn⸗ verein Gut Heil, Arb.⸗Turn⸗ u. Sporty. Frei Heil und D. J..) erhalten einen einmaligen Zuſchuß von je 50 Mk. zu ihren Plätzen. Gerichtszeitung Bezirksſchöffengericht Darmſtadt Neulich wurde der Kommuniſt Steiger aus Gon⸗ ſenheim zu neun Monaten Gefängnis verurteilt, weil er im Auftrag der Kommuniſtiſchen Partei das Motorrad eines Stahlhelmführers entwendete, um in den Beſitz von Dokumenten dieſer Organi⸗ ſation zu kommen, die ſich in den Satteltaſchen be⸗ finden ſollten. Knapp ein paar Wochen ſpäter, ſtand der Beſitzer des Motorrades, der damals die Anzeige wegen Diebſtahls erſtattet, wegen Betrugs und ſchwerer Urkundenfälſchung an der gleichen Stelle als Angeklagter. Der 21jährige Stahlhelmer Fritz Krausmann benutzte in unerlaubter Weiſe das Scheckbuch ſeines Chefs, in dem er 13 Schecks fälſchte und auf dieſe Weiſe ſeinen Chef um 1771 Mark er⸗ leichterte. Er verausgabte das Geld und kaufte ſich zwei Motorräder. Das eine davon war das von Steigner geſtohlene. Der Stagtsanwalt betonte, daß hier in ganz frivoler Weiſe das Vertrauen eines Menſchen, das durch gewiſſe Empfehlungen her⸗ geſtellt worden war, getäuſcht worden ſei. Der An⸗ geklagte war nämlich unter 70 Bewerbern der Glückliche, der auf Grund dieſer Empfehlungen die Stelle bekam. Er beantragte ſechs Monate Gefäng⸗ nis. Das Gericht verurteilte ihn zu drei Mo⸗ naten. Sw. ** § An den Pranger. Wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgeſetz(Milchfälſchung); ſtanden zwei Landwirtsehefrauen von Stetten vor dem Straf⸗ richter in Kirchheimbolanden. Die Urteile lauteten fängnis bezw. 50 Mark Geldſtrafe oder 10 Tage Ge⸗ fängnis. eee ee aber auch Zur Gesichts-Bra gude Ur Gesichts-Bräunun 1120 ieee ee gn zen Körpers bei Sonnenbädern verwende man die reizmildernde und lh lende Creme Leodor— fettfrei in roter Packung; fetthaltig in blauer Packung,— Tube 60 Pf, und 1 Ml. Wirkſam unterſtützt durch Leodor⸗ Edelſeife Stück 50 Pf. Zu haben in allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen. —.—.————̃.—— Die ewige Tatarentunke Humoreske von W. Emil Schröder Als grelles Morgenlicht durch die Scheiben des Abteils dritter Klaſſe brach, ſchreckte Gerda Rühland auf— und das gleichmäßige„Rattata— rattata“ des DeZuges erinnerte ſie daran, daß ſie ja auf der Reiſe nach München begriffen war. Zugleich aber ſpürte ſie, daß ihr Kopf nicht an der harten Holz⸗ wand, ſondern auf einem weichen, etwas bunt ge⸗ muſterten Kiſſen ruhte. Das Kiſſen war vorher be⸗ ſtimmt nicht dageweſen. Ihr Gegenüber verneigte ſich freundlich:„Wünſche einen guten Morgen!— Ach ſo, das Kiſſen! Seien Sie nicht böſe, aber es tat mir weh, daß Ihr Kopf—“ Gerda ſah ihn mit leicht hochgezogenen Wimpern ahweiſend an:„Machen Sie ſich um meinen Kopf keine Sorgen!“ „Etwas gratzbürſtig iſt ſie alſo auch!“ ſtellte Dok⸗ tor Thöns bei ſich feſt. Er griff zu ſeiner Zeitung, neigte ſich etwas vor:„Wie Sie wünſchen!“ Sſie begriff, daß der Ton ihrer Stimme ein wenig ſchroff geweſen war, und ſo fragte ſie obenhin:„Sind wir bald in München? Meine Uhr iſt leider ſtehen geblieben.“ Er warf einen Blick auf ſeine Armbanduhr:„Bald echs Uhr. In einer Stunde ſind wir in München.“ Und las weiter. Schüchtern fragte ſie:„Die Gegend intereſſiert Sie wohl nicht?“ Bedächtig faltete er die Zeitung zuſammen.„Ich fahre dieſe Strecke wohl zum achten Male. Intereſſant wird ſie für mich erſt hinter München.“ EW„Sie fahren auch weiter?“ fragte ſie in etwas wär⸗ merem Ton.„Nach Kufſtein? Ich auch. Zum erſten Male in die Berge. Ich hoffe, es wird für mich ein Erlebnis. Wenn man zwanzig Jahre in Hamburg ſitzt, bietet die See kaum etwas Neues.“ „Da pflichte ich Ihnen bei. See— ſehr ſchön, das heißt, ein⸗, zweimal. Berge ſind immer neu, ewig roß. Wenn meine Praxis es geſtattet, fahre ich im⸗ 1 in die Berge.“ 5 „Da können Sie— da ſind Sie wohl ein guter Bergſteiger?“ Er zuckte die Achſeln:„Wie man es nimmt. Ich klettere nicht des Sportes wegen, ſondern des Erleb⸗ niſſes halber. Dieſesmal geht's zum Großvenediger, von Brambach aus dann hinüber zum Kitzſteinhorn, von dort nach Zell am See.“ „Uebrigens, ſollten Sie auch in jene Gegend kommen“, fuhr er eifrig fort,„in Zell am See gibt es ein Eſſen, wundervoll!! Zu Fiſchgerichten eine Tata⸗ rentunke— ein Gedicht!“ Sie mußte lächeln:„Die Liebe zu den Bergen ſcheint bei den Männern ebenfalls durch den Magen zu gehen.“ „Keineswegs!“ beteuerte Doktor Thöns, Klettern macht hungrig.“ Sie wies mit dem Finger durch das Fenſter:„Dort taucht München auf.“ Er trat neben ſie, ſpürte die Wärme ihres Körpers wie einen Frühlingshauch herüber dringen, ſah ihr im Morgenlicht flammendes blondes Haar dicht vor ſich, ſein Atem wurde ſchwer.„Ja, das iſt München. Sehen Sie die Türme der Frauenkirche?“ Sie nickte beglückt, reckte ſich ein wenig:„Wiſſen Sie, wenn man Jahr für Jahr an der Schreib⸗ maſchine ſaß, Jahr für Jahr die Sehnſucht nach den Bergen im Blut— und nun fliegt man dieſer Sehn⸗ ſucht entgegen...“ Er blickte ſie ernſt an:„Ich kenne den Berg⸗ rauſch. Man darf ſich nur nicht überwältigen laſſen. Auch auf höchſten Gipfeln nicht.“ Sie ſchlug die Augen nicht nieder:„Sie haben recht. Nicht überwältigen laſſen.“ Als ſie eine Zeit ſchwieg, fragte er leiſe: ich Ihnen die Freude verdorben?“ Sie wehrte lebhaft ab:„Nein, im Gegenteil— ich danke Ihnen.“ In ihren dunklen Augen blitzte der Schelm auf:„Und wenn es mich doch überwäl⸗ tigen will, werde ich an die Tatarentunke denken.“ „Jetzt werden Sie boshaft. Eine Frage: Bleiben Sie noch etwas in München oder fahren Sie gleich „aber „Habe weiter nach Kufſtein?“ Sie nickte.„Wenn Ihnen meine Gegenwart nicht läſtig iſt?“ Er nahm ihr Lachen für Zuſage. In Kufſtein reichte er ihr die Hand, ließ ſie nur zögernd los, ſagte leiſe:„Auch dieſe Reiſe war für mich Erlebnis. Vielleicht ſehen wir uns in Zell?“ Gerda preßte die Lippen aufeinander.„Viel⸗ leicht—“ Als vier Lage ſpäter Doktor Thöns den Auffſtieg zur Schmittenhöhe hinter ſich hatte, entſtieg der Bergbahn eine munter ſchwatzende Schar von Aus⸗ flüglern. Er hörte ein bekanntes Lachen.„Sie hier, Fräulein Rühland?“ Er ſchüttelte ihr in aufrichtiger Wiederſehensfreude die Hand. „Ich denke, Sie wollten erſt zum Kitzſteinhorn?“ Kläglich erwiderte er:„Später. Die Tataren⸗ tunke.—“ Sie mußte lachen. In ſtillem Einverſtändnis ſchlugen ſie einen anderen Aufſtieg ein. Schweigend genoſſen ſie vom Gipfel den märchenhaften Blick über die Bergrieſen, die in die faſt ſchmerzhafte Himmelsbläue ragten. Er ſchlug vor, den Abſtieg zu Fuß zu unternehmen.. Dann ſaßen ſie wirklich in einem ſchattigen Wirtshausſtübchen, aßen„Fogoſch mit Tataren⸗ tunke“, leiſe klangen die Gläſer mit dem Terlaner aneinander, Gerda wurde geſprächig, klagte ihr Leid, ihre Sehnſucht, wie ſie drei Jahre für dieſe Reiſe geſpart. Er nahm ihre kleine, ſchmale Hand in die ſeine, ſprach ihr Mut zu. Und plötzlich wußte ſie: Hier war Geborgenſein, Hafen für ein kleines Lebensſchiff. 5 „Warum ich erſt nach Zell kam? Unſinn. Nicht wegen der Tatarentunke, Närrchen, ſondern Deinet⸗ wegen. Wo willſt Du hin?“ Sie lachte glücklich:„Zur Wirtin. Sie muß mir unbedingt das Rezept geben Ein Ausweg.„Meine Frau ruiniert mich mit ihrer Handſchuhmanie— jeden Tag kauft ſie ein neues Paar, eines teurer als das andere.— Was ſoll ich nur tun?“—„Nichts einfacher als das: Kaufen Sie ihr einen ſchönen Brillantring!“ Theater und Mufik Ablehnung eines franzöſiſchen Erfolgsſtückes⸗ Einer der größten Theatererfolge der letzten Partſet Saiſon, Marcels pagnols„Marius“, iſt in der engliſchen Ueberſetzung an der Londoner Bühne jetzt durchgefallen. Das Stück wurde bereits nach drei Tagen mangels jeglichen Intereſſes von Kritik und Publikum abgeſetzt. Das gleiche Schick ſal erlitt das Drama in einer für die amert⸗ kaniſche Bühne beſorgten Bearbeitung auch in Newyork, wo es unter dem Titel„Marſeille lief. In Berlin war das gleiche Stück unter dem Titel„Der goldene Anker“ im Gegenſatz zu London und Newyork vergangenen Winter ein Erfolg. Schulen. Das japaniſche Unterrichtsminiſterium hat für die Schulen den deutſchen Film„Das hohe Lied der Kraft“ erworben. Dieſer Film, der anläßlich der Berliner Weltkraft⸗Konferenz vom Naturfilm Hubert Schonger, nach Idee und Manufkript von Dr.⸗Ing. Herbert F. Mueller herausgebracht wurde, zeigt in wiſſenſchaftlicher und filmtechniſcher Durcharbeitung das Weſen der Elel⸗ trizität, die hi-oriſche Entwicklung der Erkenntnz und Anwendung der Elektrzitäf bis zur Gegenwart und ihre heutigen Bedeutung als Weltkraft in der Wirtſchaft und im Alltag. Wiederaufleben des Futurismus im Drama. Marinetti iſt über die Aufnahme ſeines neuen Dramas„Simultauina“, das dieſer Tage im Theater Argentina in Rom uraufgeführt wurde, äußerſt ungehalten. Er ſpricht in einer Erklärung der römiſchen Literatur⸗Kritik die Berechtigung ab, zum futuriſtiſchen Drama Stellung zu nehmen. Der Skandal, der ſich im Publikum anläßlich der Urauf⸗ führung bemerkbar machte, und der in Gängen ſo⸗ gar zwiſchen den ſtreitenden Parteien zu Handgreif⸗ lichkeiten führte, ſei ein unlöslicher Beſtandteil des futuriſtiſchen Dramas ebenſo wie auch die Ableh⸗ nung durch die zünftige Literatur⸗Kritik in der Dik⸗ tion des futuriſtiſchen Dramas ſchon vorher begrün⸗ det geweſen ſei. * Der Gemeinderat auf 400 Mark Geldſtrafe oder 40 Tage Ge- Ein deutſcher Kulturfilm für die japaniſchen — 2—,-.,. 1931 ik gegeß ſchuß vurden e Stel⸗ Wege tungs⸗ hiedene lt bzw. üäge auf g hin Frage en der oll ge⸗ rtrags, Dienſt⸗ eregelt Beſol⸗ 20 ge⸗ rlagen Sinne, de rat r dem halten ig des mſtein al es ſind ie Ge⸗ tretern wählt: er, Er⸗ ür das zilhelm Leicht. Turn⸗ eil und von je 5 Gon⸗ urteilt, tei das endete, rganl⸗ hen be⸗ „ ſtand Inzeige und Stelle r Fritz iſe das fälſchte ark er⸗ fte ſich ar das jetonte, t eines her⸗ er An⸗ n der zen die zefäng⸗ Mo⸗ Sw. en das zwei Straf⸗ auteten ge Ge⸗ ige Ge⸗ ſtilckes. Jariſer in der Bühne bereits 8 von Schick⸗ ameri⸗ ch in vſeille“ r dem ondon Ig. niſchen m hat hohe n, der vom und eller er und Elel⸗ mutns wart in der rams. neuen e im 5 ſärung ug ab, 1. Der krauf⸗ en ſo⸗ ogreiß⸗ il des Ableh⸗ r Dik⸗ grün⸗ ge e 1931 dienstag, 28. Juli As Baden Das Bezirksſchießen in Heidelberg * Heidelberg, 26. Juli. Durch Beſchluß der Bezirksverſammlung der ſter in Oftersheim wurde der Kamerad⸗ N Schützenm 5 N K schaft ehemaliger Jäger und Schützen Heidelbergs das Bezirksſchießen 1931 des Bezirks 8 des Badiſchen Kriegerbundes übertragen. Dieſes Schießen findet am Sonntag, 2. Auguſt auf dem idylliſch im Wald gelegenen Schießſtand„Weidmannsheil“ im Kammer⸗ forſt bei der Molkenkur ſtatt. Geſchoſſen wird auf Mannſchaftsſcheibe, Meiſterſchaftsſcheibe und Preis⸗ ſcheibe. hBezirks⸗ und Gauſchießen des K. K. S. im badiſchen . i Krie 1 — 5 7 * 1 Kriegerbund * Hemsbach, 26. Juli. Nachdem am 28. Juni in Oftersheim der erſte Schießſtand eingeweiht werden konnte, wird nun⸗ mehr auch im Gau Bergſtraße des Badiſchen gerbundes am 16. Auguſt ebenfalls der erſte Schießſtand hier eröffnet und eingeweiht. Die ſchöne Anlage erſtellte der hieſige Militär⸗ und Krie⸗ gerverein auf dem am Bergrand gelegenen Gelände des Gaſthauſes zur„Wartburg“. Der Schießſtand iſt modern eingerichtet, leicht zugänglich und nur drei Minuten vom Zentrum des Dorfes entfernt. Dabei befindet ſich der ſchattige Garten und die Lokalitäten der„Wartburg“, ſo daß Schießbetrieb zu jeder Wit⸗ terung ſtattfinden kann. Das Eröffnungsſchießen wurde zum Gauſchießen des Gaues Bergſtraße er⸗ klärt. Schöne Preiſe ſtehen zur Verfügung. 9. ** Zur Ehrung von Prälat Schleyer * Oberlauda, 27. Juli. Am 26. Juli wurde hier eine Gedächtnisfeier anläßlich des 100. Ge⸗ burtstages des Prälaten Schleyer abgehalten. An der Feier nahm als Vertreter der badiſchen Re⸗ gierung der Kultus⸗ und Unterrichtsminiſter Dr. Schmitt teil. Hohes Alter * Karlsruhe, 27. Juli. Steuerrat i. R. Heinrich Satzer vollendete geſtern ſein 80. Lebensjahr. Eine arbeits⸗ und erfolgreiche Dienſttätigkeit in der badi⸗ ſchen Finanzverwaltung hat Steuerrat Satzer hinter ſich. Von allen Seiten ſind ihm zu ſeinem Geburtstag die herzlichſten Glückwünſche zuteil geworden. Ueberſchuldet * Karlsruhe, 27. Juli. zweite Vorſtandsbeamte Wie wir hören, iſt der der hieſigen Reichsbank⸗ ſtelle, Direktor Körber, vom Amte ſuſpendiert worden. Er ſoll in hohem Maße verſchuldet ſein, Es ſchwebt gegen ihn ein Diſziplinarverfahren mit dem Ziele der Dienſtentlaſſung. 5 Bisher nur zwei Auslandspäſſe ausgeſtellt * Karlsruhe, 27. Juli. Die Notverordnung der Reichsregierung über die Auslandsgebühr hat auch in der Landeshauptſtadt und in Baden ihre Wirkung nicht verfehlt. Viele beabſichtigte Reiſen ſind in der Erwartung zurückgeſtellt worden, daß die Gebühr in aller Kürze wieder aufgehoben wird, womit aber kaum zu rechnen iſt. Bis geſtern haben, wie uns bon der Paßſtelle des Bezirksamtes mitgeteilt wird, * lediglich zwei Perſonen einen gebührenpflichtigen Paß verlangt und ausgeſtellt erhalten. Zahlreicher waren allerdings die Befreiungsgeſuche, die aufgrund der Ausführungsbeſtimmungen der Not⸗ verordnung erteilt worden ſind. Die Karlsruher Rathausſchlacht vor Gericht * Karlsruhe, 27. Juli. Die Saalſchlacht im Karls⸗ 900 Rathauſe am 11. Mai wird am Mittwoch, den 2. Juli, zur Verhandlung kommen. Der Ein⸗ tritt zum Schöffengerichtsſaal iſt wegen des zu er⸗ wartenden großen Andranges nur gegen Karten geſtattet. Eine Polizeibereitſchaft wird für Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung ſorgen. Vorſitzender des Gerichts iſt Amtsgerichtsrat Dr. Kohler. Er fährt gern Auto Karlsruhe, 27. Juli. Verhaftet wurde der Mfährige Photograph Johann Conrad aus Leip⸗ zig der ſich in einem hieſigen Autogeſchäft als zah⸗ lungsfähiger Kaufmann vorſtellte und Intereſſe für einen Wagen zeigte, mit dem er ſich zur„Probe“ im Schwarzwald herumfahren ließ. Auch verſchiedene Taxameterchauffeure hat der„feine Herr“, der ſich als Arzt ausgab, um das Fahrgeld geprellt. Die badiſche Rettungsmedaille für einen Ober⸗ realſchüler * Breiſach, 27. Juli. Das Staatsminiſterium hat dem Oberrealſchüler Oskar Rieſter in Breiſach, der ſich in vier Fällen bei der Rettung von Ertrin⸗ kenden aus dem Rhein ausgezeichnet hat, die badi⸗ ſche Rettungsmedaille verliehen. * 2 Von der Bergſtraße, 26. Juli. Die Landwirte iind eifrigſt mit der Getreideernte beſchäftigt. Beſonders iſt man daran, das noch ſtehende Getreide abzumähen, zu binden und aufzuhäufen. Das vor dem Regen ſchon aufgehäufkte Getreide wird ausein⸗ andergenommen. Bei Sonnenſchein und Wind trock⸗ net es gut durch. Das ausgebreitete Getreide hat durch die Näſſe ſtark gelitten und iſt auch meiſt ausgewach⸗ ſen. Es bedarf gründlicher Trocknung. Sobald der Schnitt beendet iſt, wird man in den nächſten Tagen ſchon mit dem Einfahren beginnen. In vielen Orten ſteht die Dreſchmaſchin e auch ſchon bereit, kleinere Partien auszudreſchen. Der Ausdruſch wird wohl ein beſſeres Reſultat liefern als voriges Jahr. Auch dürfte die Geſamtern te, ſo das Wetter noch mehrere Tage günſtig bleibt, immerhin befriedi⸗ gend ausfallen. 95 2 . 8 Tägliche Berich Die Mutter erhält drei Jahre Gefängnis wegen Totſchlags e der Neuen Mannheimer Zeitung S 5——...————————— zeinſame Kindstötung Die Tochter wegen Kindstötung zwei Jahre Gefängnis § Heidelberg, 28. Juli. Vor dem Schwurgericht hatten ſich geſtern die 50 Jahre alte Suſanne Schnetzer geb. Hartenſtein und ihre 22 Jahre alte Tochter Anna Schnetzer, beide Zigarrenmacherinnen in Michelfeld, wegen Totſchlags und Kindstötung zu verant⸗ worten. Nach der Anklage hatten beide das am 21. April d. J. von der Anna Schnetzer geborene Kind am gleichen Tag erſtickt. Die Suſanne Schnetzer hat s hierauf im Garten in einer Pappſchachtel vergraben. Die Kindsleiche wurde am 3. Mai ausgegraben und Mutter und Tochter verhaftet. Während der Vernehmung der Angeklagten blieb die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Die aus einer ange⸗ ſehenen Familie ſtammende Suſanne Schnetzer hatte ſich mit einem Trinker verheiratet, der 1913 ver⸗ ſtorben iſt. Von fünf Kindern leben noch zwei. Ihre mitangeklagte Tochter Anna hat ſchon ein uneheliches Kind. Mutter und Tochter verdienten ihr Geld in einer Zigarrenfabrik, waren aber zuletzt arbeitslos. Aus Not, erklärte die angeklagte Suſanne Schnetzer, ſei ſie zu dem Entſchluß gekommen, das Kind ihrer Tochter Anna zu töten. Sie unterließ es, zur Ge⸗ burt eine Hebamme zu holen, wickelte vielmehr das lebendgeborene Kind, das über ſechs Stunden lang geſchrien haben ſoll, in ein Kleid, ſpäter in einen Teppich und deckte es mit einem ſieben Kilo ſchweren Deckbett zu. Als das Kind nicht mehr lebte, ſchaufelte ſie im Garten ein etwa ein Meter tiefes Loch, legte das Kind in eine Pappſchachtel und vergrub dieſe in dem Loch. Die mitangeklagte Anna Schnetzer legte urſprüng⸗ lich dem Unterſuchungsrichter ein Geſtändnis ab, widerrief es aber ſchon wenige Tage ſpäter. Das Kind habe ſie wohl eingewickelt, nicht aber mit der Abſicht es zu töten. Zuerſt habe ſie Angſt vor ihrer Mutter gehabt, weil ſie ſchon ein uneheliches Kind habe. Sie habe mehrfach nach der Hebamme verlangt. Die zweimal wegen Diebſtahls vorbeſtrafte Anna Schnetzer genießt keinen guten Leumund, ſie ſoll ſich viel mit Männern abgeben. Univerſitätsprofeſſor Dr. Schwarzacher ſtellte bei der Sektion feſt, daß das lebendgeborene Kind mit Sicherheit eines langſamen Erſtickungstodes ge⸗ ſtorben iſt. Durch Unterſuchung fand Medizinalrat Dr. Hennemann⸗Sinsheim, daß' die Anna Schnetzer geboren hatte. Bei der Angeklagten Suſanne Schnetzer ſtellte Medizinalrat Dr. Pfunder⸗Hei⸗ delberg den Beginn einer Arterienverkalkung feſt, durch die die Widerſtandskraft der Angeklagten ver⸗ mindert ſei. Einige Zeugen hatten den Eindruck, daß der Haushalt bei der Suſanne Schnetzer ſchlecht geführt worden ſei. Der Suſanne Schnetzer wird im allge⸗ meinen ein gutes Zeugnis ausgeſtellt, während die Tochter Anna als leichtſinnig, haltlos und triebhaft bezeichnet wurde. Nach ungefähr einſtündiger Beratung wurde die Zigarrenmacherin Suſanne Schnetzer wegen Tot⸗ ſchlags zu drei Jahren, ihre Tochter Anna wegen Kindstötung zu zwei Jahren Ge⸗ fängnis verurteilt. Beiden wurde die Unter⸗ ſuchungshaft in Höhe von zwei Monaten drei Wochen angerechnet. Von einer Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte wurde Abſtand genommen. Das Gericht nahm an, daß beide im Einverſtänd⸗ nis die Tat begangen haben. In der Unterlaſſung der Fürſorge für das Kind erblickte das Gericht bei der verurteilten Anna Schnetzer eine zweite Tat⸗ handlung. Ihre Degeneration wurde ſtrafmildernd berückſichtigt. Einweihung der evang. Kirche in Mückenloch N. Mückenloch, 26. Juli. Noch nie ſah das kleine idylliſche, alte Hirſchhorn⸗ dörfchen Mückenloch ſoviel Fremde in ſeinen Mauern und nie war es herrlicher geziert und beflaggt, als am Sonntag nachmittag. Mehrere Kirchenchöre, der Poſaunenchor Bammental und ſonſtige kirchliche Ver⸗ eine und viel Volk aus der näheren Umgebung fan⸗ den ſich ſchon von zwei Uhr ab zuſammen und hiel⸗ ten die Zugangsſtraße zu dem auf lieblicher Höhe gelegenen Kirchlein beſetzt, deſſen Turm hoch und feierlich alle Häuſer überragt. Gegen 3 Uhr verſam⸗ melte ſich die Gemeinde am Schulhaus, um von der Stätte, wo drei Jahre lang der Gottesdienſt ſtatt⸗ fand, nach einigen Abſchiedsworten des Ortsgeiſt⸗ lichen zum neuen Gotteshaus zu ziehen. Voran ſchritten die Kinder, dann folgten die Kirchen⸗ chöre, hinter denen Prälat D. Kühlewein und mit ihm ſämtliche Geiſtlichen des Bezirkes Neckar⸗ gemünd, 22 an der Zahl, im Ornat ſchritten, dann der Kriegerbund und der Geſangverein, die Ge⸗ meindevertretung und die Kirchenälteſten und Ge⸗ meindemitglieder. Die Glocken der katholiſchen Kirche läuteten dabei in ſchweſterlicher Liebe der evangeliſchen Gemeinde zum Einzug in ihr neues Gotteshaus. Vor der Kirchenpforte ſangen die Schulkinder: Lobt froh dem Herrn. Dann übergab Baurat Ap⸗ penzeller dem Prälaten den Kirchenſchlüſſel, der ihn nach Dankesworten an den Erbauer und an den Meiſter aller Meiſter, dem Ortsgeiſtlichen über⸗ reichte mit den Worten: Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit! Der Kirchenchor Bammental ſang hierauf: Machet die Tore weit. Dann fiel die Feſt⸗ gemeinde ein mit dem Liede: Tut mir auf die ſchöne Pforte. Nach dem Einzuge— nur ein Bruch⸗ teil der Anweſenden konnte im Gotteshaus Platz finden— und Poſaunenſpiel und Geſang des Mük⸗ kenlocher Kirchenchors ſprach der Prälat ein Ge⸗ bet und hielt anſchließend eine zu Herzen gehende Anſprache. Er überbrachte die Grüße des Ober⸗ kirchenrates und mahnte die Gemeinde, ihr Gotteshaus lieb zu haben. Nach der Schriftleſung nahm er dann die Weihe der Kirche vor. Jetzt ſetzten mit jubelnden Akkorden die Glok⸗ ken ein und die Gemeinde ſang: Nun danket alle Gott. f Der Ortsgeiſtliche, Pfarrer Bucher, ſchritt hier⸗ auf auf die Kanzel, um über den Text: Herr ich habe lieb die Stätte deines Hauſes, die Feſtpredigt zu halten. Er warf dann einen Rückblick auf die Bau⸗ geſchichte. Im April 1930 wurden die erſten Spaten⸗ ſtiche getan und am 9. Juni, am Pfingſtmontag, konnte der Grundſtein gelegt werden. In kurzer Zeit war der Bau ſchon ſoweit fertiggeſtellt, daß Anfang Oktober die neuen Glocken feierlich eingeholt werden konnten. Wie viel Mühe und Arbeit iſt aufgewendet worden, wie viel fleißige Hände haben ſich geregt! Und wie hat Gott ſeine ſchützende Hand darüber gehalten, daß alle Arbeiten ohne Unterbrechung und Unfall von ſtatten gehen konnten. Weiter deutete er das Innere der neuen Kirche, Altar und Kanzel, ferner das große Gemälde: Jeſus am Jakobsbrunnen, das der vielverſprechende Karlsruher Künſtler Eugen Kühlewein gemalt hat. Der Künſtler hat den Augenblick dargeſtellt, da die Samariterin ſpricht: „Ich weiß, daß der Meſſias kommt, der da Chriſtus heißt“, und der Herr antwortet:„Ich bins, der mit dir redet.“ Staunend läßt die Samariterin ihren Krug ſtehen, um im nächſten Augenblick zur Stadt zurückzueilen, damit ſie die frohe Botſchaft ihren Volksgenoſſen mitteile. Auch Dekan, Kirchenrat Maier⸗ Neckargemünd, der früher in Mückenloch amtierte, nahm das Wort, um die Grüße und Segenswünſche des Bezirks Nek⸗ kargemünd, der durch alle Geiſtlichen vertreten war, zu übermitteln. Machtvoll trug dann der Kirchenchor Neckargemünd den 150. Pſalm vor. Es folgten das Hauptgebet und das Vaterunſer und unter Harmo⸗ nium⸗ und Poſaunenbegleitung das Schlußlied, her⸗ nach Verkündigung und die erſte Taufe im neuen Gotteshauſe. Mit dem Segen wurde die kirchliche Feier beendigt. Um den weiten Kirchplatz fand noch eine Nachfeier ſtatt, bei der Pfarrer Steinbacher⸗Zuzenhauſen, ebenfalls ein früherer Ortspfarrer, ſprach. Auch Kirchenrat Arnold, der über Mückenloch ſeinerzeit eine intereſſante volkskundliche Schrift ſchrieb, war unter den Feſtgäſten. Die katholiſchen Gemeinde⸗ angehörigen nahmen an der Feier regen Anteil. Das kam in einem herzlich gehaltenen Schreiben des Katholiſchen Stiftungsrates wie auch in der Aus⸗ ſchmückung der Häuſer und an der zahlreichen Be⸗ teiligung ſichtlich zum Ausdruck. Durch Lautſprecher wurden alle Anſprachen ins Freie übertragen (Firma Gamber& Diehl⸗Heidelberg), ſodaß auch die vielen Hunderten Außenſtehenden der Feier folgen konnten. Nicht nur ein Ehrentag der evangeliſchen Gemeinde war es, ſondern auch der ganzen evange⸗ liſchen Kirche. Die Heidelbeerernte * Aus Mittelbaden, 26. Juli. Die Heidelbeer⸗ ernte iſt dieſes Jahr ſo reich wie ſeit Jahrzehnten nicht mehr ausgefallen. Die Einnahmen, die daraus in die Taſchen der Sammler fließen ſind oft beträcht⸗ lich und ſehr willkommen. Daraus ergibt ſich aber auch die volkswirtſchaftliche Bedeutung dieſer Nut⸗ zung. Von forſtamtlicher Seite wird deshalb darauf hingewieſen, daß die Anwendung von Raf⸗ feln ſtreng verboten iſt, weil hierdurch mit den reifen Beeren auch die unreifen weggeriſſen und die Pflanzen beſchädigt wenn nicht gar zerſtört wer⸗ den. Wer raffelt, verſchafft ſich auf Koſten der an⸗ ſtändigen Sammler einen unerlaubten Vorteil und ſchneidet ſich dazu ins eigene Fleiſch, den geraffelte Stauden müſſen im Ertrag nachlaſſen oder eingehen. Das Forſtperſonal iſt angewieſen, das Sammeln ſtreng zu überwachen. Wer beim Raffeln angetroffen wird, hat Strafe zu gewärtigen. Neues katholiſches Vereinshaus zeg⸗ Hohenſachſen, 28. Juli. Die zu einer Pfarrei zuſammengeſchloſſenen katholiſchen Gemeinden Lüt⸗ zelſachſen, Hohenſachſen und Großſachſen, deren Seelſorger, Pfarrer Leo Rüttling iſt, konnte ver⸗ gangenen Sonntag die Weihe ihres neuen Ver⸗ einshauſes vornehmen. Das Haus dient der katholiſchen Vereins⸗, Jugend⸗ und Kinderarbeit. Außerdem wird darin eine Schweſternſtation errichtet. * * Heidelberg, 26. Juli. Im Stadtteil Rohrbach hat ein anfangs der öhiger Jahre ſtehender Landwirt ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Ueber den Grund der Tat iſt nichts bekannt. Der Mann lebte in guten Verhältniſſen. * Wiesloch, 26. Juli. Infolge eines Schlag⸗ anfalles verſtarb am Freitag morgen Gutsinſpek⸗ tor Julius Huber. Als Verwalter der Landwirt⸗ ſchaft der Heil⸗ und Pflegeanſtalt erfreute ſich Huber einer außerordentlichen Beliebtheit. Auch weit über die Grenzen Wieslochs hinaus war er als guter Be⸗ rater in akuten Landwirtſchaftsfragen bekannt. 142. Jahrgang/ Nummer 343 N Aus der Falz Von einem Auto überfahren nd. Oggersheim, 28. Juli. Auf der Mannheimer Straße beim„Guten Hirten“ wurde am geſtrigen Montag abend der 18 Jahre alte Arbeiter Karl Magin aus Mutterſtadt von einem Freinsheimer Lieferwagen überfahren und eine Strecke weit ge⸗ ſchleift. Er zog ſich dabei einen komplizierten Ober⸗ ſchenkelbruch und eine ſehr ſchwere Kopfverletzung zu, ſo daß er im Ludwigshafener Krankenhaus be⸗ denklich darniederliegt. Der Fahrer des Liefer⸗ wagens wurde von einem entgegenkommenden Per⸗ ſonenauto geblendet und hatte dadurch die Ueberſicht über die Straße verloren. Koſtſpielige Vergeßlichkeit * Frankenthal, 27. Juli. In einer Verhandlung vor dem Schöffengericht war beim Aufruf der Zeugen ein Zeuge nicht anweſend. Die übrigen Zeugen er⸗ klärten dem Richter, daß der Betreffende ſeine Ze u⸗ genladung vergeſſen hätte und deshalb nochmals mit ſeinem Motorrad von Frankenthal nach Mußbach gefahren ſeiz um dieſe zu holen. Auf der Rückfahrt paſſierte ihm dann das Unglück, daß er bei Dürkheim eine vom Markt in Bad Dürkheim zurückkehrende Frau von Ellerſtadt, die einen Korb mit Eiern trug, mit dem M otorrad überfuhr. Die Frau trug einen Unterſchenkelbruch davon und wurde in, das Krankenhaus gebracht. Dem vergeßlichen Zeugen dürfte die Sache teuer zu ſtehen kommen. Um die Milchzentrale Landau * Landau, 26. Juli. In der pfälziſchen Tages⸗ preſſe erſcheinen in der letzten Zeit wiederholt Be⸗ richte über Verhandlungen über die Errichtung der Landauer Milchzentrale. Hierzu teilt uns der Ver⸗ band pfälziſcher Landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften, Sitz Landau, mit, daß alle Behauptungen, daß das Projekt der Milchzentrale Landau geſichert und die entgegenſtehenden Schwierigkeiten beſeitigt ſeien, den Tatſachen weit vorauseilten. Zwangsweiſe verſteigert.. * Landau, 27. Juli. Unter obiger Ueberſchrift be⸗ richtet der„Landauer Anzeiger“: Die Finanzämter der Südpfalz ließen dieſer Tage in zahlreichen Orten für rückſtändige Steuern Pfändungen und Zwangs⸗ verſteigerungen von Frucht, die noch auf dem Halm ſteht, vornehmen. So wurden Ende voriger Woche an einem Tage in Ingenheim, Klingen, Heuchelheim und Mühlhofen neun Morgen Weizen, ein Morgen Korn, zwei Morgen Gerſte, drei Morgen Hafer, alles noch auf dem Halm, zwangsweiſe verſteigert. Nur 10 Gänſe und zwei Weinfäſſer konnten als „entbehrliches“ bewegliches Gut noch unter den Ham⸗ mer gebracht werden, da dieſe Bauern ſonſt kaum noch etwas Pfändbares beſitzen. Zuſammenſchluß der Militärvereine * Pirmaſens, 27. Jult. Wie uns mitgeteilt wird, haben nach längeren Verhandlungen die Pirmaſen⸗ ſer militäriſchen Vereine ſich zu einem Stadt⸗ verband der militäriſchen Vereine zu⸗ ſammengeſchloſſen. Die Vereinigung umfaßt die rund 20 Verbände des Stadtgebiets und zählt etwa 1700 Mitglieder. Verbandstag der pfälziſchen Friſeur⸗Innungen * Pirmaſens, 27. Juli. Aus Anlaß des 50jährigen Jubiläums der Pirmaſenſer Friſeur⸗Innung wird der 14. Verbandstag der pfälziſchen Friſeur⸗ Innungen gegenwärtig hier abgehalten. Den Auftakt bildete am Samstag die Eröffnung einer in der Turnhalle untergebrachten Fach⸗ und Waren⸗ ausſtellung, die in erſter Linie die Leiſtungen der pfälziſchen Friſeurfachſchulen vor Augen führt. Der Kreisvorſitzende, Gewerberat Mayer ⸗Kaiſerslau⸗ tern betonte in der Eröffnungsanſprache, der Ver⸗ treter der Behörden, des Gewerbes und der Innun⸗ gen aus Baden und dem Saargebiet beiwohnten, den ſachlichen Ernſt der diesjährigen Tagung. Am Sonn⸗ tag nachmittag wurde ein Schaufriſieren ver⸗ anſtaltet und abends ein Feſtbankett mit Ehrungen. Die Tagung nahm am Montag ihren Fortgang. Tödlicher Sturz * Erfenbach bei Kaiſerslautern, 27. Juli. Bet Baalborn ſtürzte der Maurer Ludwig Brehm, der mit dem Schmied Arthur Forſter am Sonntag einen Ausflug mit dem Motorrad unternommen hatte, ſo unglücklich, daß er ſich eine ſchwere Gehirn ver⸗ letzung zuzog. Im Städtiſchen Krankenhaus zu Kaiſerslautern iſt er. ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, geſtorben. Weihe des Gersbacher Ehreumals * Gersbach(Weſtpfalz), 27. Juli. Am Sonntag nachmittag wurde unter Anteilnahme von rund 5000 Mitgliedern der Krieger⸗ und Militärvereine der umgebenden Orte und der Zivilbevölkerung das Kriegerdenkmal in Gersbach eingeweiht, das eines der ſchönſten Ge⸗ fallenendenkmäler darſtellt, die in weitem Umkreis zu finden ſind. Exploſion in einer Frankfurter Fabrik * Frankfurt a.., 27. Juli. In dem Fa⸗ brikationsraum einer kleinen Werkzeugfabrik in der Adalbertſtraße entſtand Samstag morgen dadurch eine Exploſion, daß ſich das einem Gasglühofen ent⸗ ſtrömte Gas entzündete. Der ganze Raum ſtand ſofort in Flammen, doch konnte die Feuerwehr ein weiteres Ausbreiten des Brandes verhindern. Ein Arbeiter erlitt ſchwere Brandwunden. ELS- unn Dienstag, 28. Juli 1931 Die Stützungsaktion für die Schröder-Bank Die Beteiligung des bremiſchen Staats— Die Aktienpakete 5 * Bremen, 27. Juli. Der Staat Breme n, der eine Forderung von rund 24 Mill./ an die J. F. Schröder⸗Bank Komm.⸗Geſ. a. A. haben dürfte und bereit iſt, an der Uebernahme des neuen Aktienkapitals von 15 Mill./ mitzuwirken, wird ſich nach den neueſten Verlaut⸗ barungen mit 10 Mill.“ betetligen, während urſprünglich nur von einer Beteiligung in Höhe von 5 Mill./ geſpro⸗ chen worden war. Die Forderungen des bremiſchen Staates an die Schröder⸗Bank ſollen dadurch entſtanden ſein, daß von der bremiſchen Generalkaſſenverwaltung Gelder des bremiſchen Staats, die man im Augenblick nicht brauchte, in die Schröder⸗Bank gegeben wurden. Hierüber wird eine Ausſprache in der nächſten Bürgerſchaftsſitzung erfolgen. In die nach der Rekonſtruktion entſtehende neue Bank ſollen die Akttenpakete Nordd. Lloyd und Deſchimag nicht mit übernommen werden. Ihre vorherige Abſtoßung ſoll aus⸗ ſichts reich angebahnt ſein. Bezüglich der Deutſchen Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗AG., die hauptſächlich nur noch aus der Werft Ac. Weſer in Bremen beſteht, verlautet, daß ſie bet entſprechend billigem Preis vom Thyſſen⸗Konzern dem Bremer Vulkan in Vegeſack angegliedert werden ſoll. Wer der Reflektant für das Lloyd⸗Aktienpaket von 12 Mill. ¼ nom. iſt, iſt auch gerüchtweiſe nicht bekannt. Bei Bewertung des Effektenbeſitzes nach den derzeitigen Kurſen ſoll ſich der Geſamtverluſt der Bank auf rund 40 Mill.„ belaufen. Das würde bedeuten, daß über Aktienkapital und Rücklagen hinaus noch rund 10 Mill./ zu Laſten der Gläubiger ver⸗ loren ſein würden. Der Stand der Stützungsverhandlungen, die nach dem offiziellen Bericht der Verwaltung einen guten Verlauf nehmen, ſoll dem Vernehmen nach ſchon am Samstag ſo geweſen ſein, daß die Stützungsaktion für die Bank ge⸗ ſichert iſt und es ſich weiterhin hauptſächlich nur noch um eine Einigung mit den Geſchäftsinhabern über die in den Berliner Verhandlungen ausgearbeitete Rekonſtruktions⸗ grundlage handelt. Die Verhandlungen, die geſtern in Bremen geführt wurden, ſchweben jetzt wieder in Berlin. Auch der Treuhänder, Rechtsanwalt Dr. Ahlers, hat ſich heute morgen wieder nach Berlin begeben. * Bremen, 27. Juli. Heute nachmittag war in der Ge⸗ werbekammer in Bremen eine Verſammlung bremi⸗ ſcher Wirtſchaftskreiſe, die ſich mit den Rekon⸗ ſtruktionsplänen für die Schröder⸗Bank in Bremen befaßte. Es wurde Bericht erſtattet über den Stand der Verhandlun⸗ gen, Die anweſenden Vertreter der bremiſchen Wirtſchaft wurden aufgefordert, durch Zeichnung von Garan⸗ tieſcheinen zum Kurſe von 105 den Betrag von 5 Mill.„ aufzubringen, um damit einen Teil der neuen Mittel zur Verfügung zu ſtellen, mit denen die Schröder⸗ Bank rekonſtruiert werden ſoll. Eine Eutſchedung ſoll am Donnerstag erfolgen. Die überwiegende Mehrheit der Ver⸗ ſammlung erklärte ſich bereit, Garantieſcheine zu über⸗ nehmen. * FFlottmann AG. in Herne⸗Weſtf.— Wieder dividenden⸗ los. Das Geſchäftsjahr 1930 erbrachte nach Abſchreibungen von rd. 202 000(i. V. 258 914)/ einen Gewinn von rd. 21 000(98 369) I. Der GV. am 31. Juli wird vorgeſchla⸗ gen, aus dem Geſamtgewinn von 152 754(131 619) Mark einſchl. 131.610(38 250)/ Vortrag 150 000/ einem neu zu bildenden Wertberichtigungskonto zuzuführen und den Reſt vorzutragen. * Siegburger Walzwerk AG., Siegburg— Faſt geſamles Kapital verloren. Die zum Röchling⸗ Konzern ge⸗ hörende Geſellſchaft ſchließt 1930 wieder mit Ver lu ſt ab. Bei 228 372(415 99 für 1928)“ allgemeinen Unkoſten und 1200 608(1928: 220 740)/ Abſchreibungen ergibt ſich ein⸗ ſchließlich Verluſtvortrag aus dem Vorjahre von 1101 555% ein Geſamtverluſt von 1 140 523/ ſodaß das 1,5 Mill. ½ betragende Aktienkapital faſt vollſtändig verloren iſt. In der Bilanz erſcheinen Kreditoren mit 790 889(1928: 1043 09), andererſeits Debitoren mit 530 287(1928: 948 513), Waren mit 134 601(1928: 446 565)/ und Werksanlagen mit 626 534(1928: 2 062 296) J. 2 Kreuger⸗Konzern. Im Zuſammenhang mit der Nach⸗ richt, daß in London zwei neue Firmen gegründet ſind, die Internationgle Zündholzgeſellſchaft von England und die Zündholz⸗Obligationen⸗Finonzgeſellſchaft, wird aus Stockholm gemeldet, daß der Kreuger⸗Konzern keine Be⸗ ziehungen zu dieſen Firmen hat. Neuer Vergleichsvorſchlag bei der Anton Raky⸗A G. für Tiefbohrungen. Ein ſetzt den Gläubigern unterbrei⸗ teter neuer Vergleichsvorſchlag ſieht vor, daß Gläubiger bis 500 4 infolge der ſchwierigen Geldͤverhältniſſe erſt 3 Monate nach Beſtätigung des Vergleichsvorſchlages befrie⸗ digt werden, während urſprünglich dieſe Gläubiger ſofort ausgezahlt werden ſollten. Die Gläubiger über 500, ſollen ſich dagegen einverſtanden erklären, daß ſie zinslos bei 100 proz. Auszahlung innerhalb 2 Jahren(bisher 3 Jahre] befriedigt werden. Die Teilzahlungen ſollen ab 1. Januar und 1. Juli 1932 und 1933 in gleicher Höhe erfolgen. n Franz Clouth Rheiniſche Gummiwarenfabrik A. G. in Köln Nippes.— Verluſtabſchluß. Die zum Felten u. Gutlleaume⸗Konzern gehörende Geſellſchaft legt 1930 einen Verluſtabſchluß vor. Der Betriebsgewinn ver⸗ minderte ſich von 1318 278/ auf 922 154 /. Demgegenüber erforderten allgemeine Unkoſten 847 391(993 000)„ und Abſchreibungen 278 101(270 231) /, ſödaß ſich ein Ver⸗ Lu ſt von 203 338,(i. V. 55 038/ Gewinn) ergibt, der ſich um den Gewinnvortrag von 30430(10 391)„ uuf 172 909„ ermäßigt(i. V. 65 429/ Geſamtgewinn, davon 85 000„ zurückgeſtellt). e Baſalt AG. Linz— Etwas beſſeres Julandsgeſchäft. (Eig. Dr.) Bei der Geſellſchaft iſt im erſten Hal b⸗ fahr 1931 eine Aenderung der Geſchäftslage kaum ein⸗ getreten. Im Vergleich zum Vorfahr iſt allerdings durch die weitere Zuſpitzung der finanziellen Lage der wegebau⸗ pflichtigen Behörden und Kommunen eine Verſchlechterung u verzeichnen, doch hat ſich in der letzten Zeit das In ⸗ omôsgeſchäft durch die zur Vergebung gekommenen Neichsbahnaufträge immerhin gebeſſert. Das Auslandsgeſchäft wax unverändert, aber im ganzen noch befriedigend zu Preiſen, die einen beſcheidenen Nutzen laſſen. Die Ausſichten ſind allerdings nach der 1 Aufarbeitung der vorließenden Reichsbahnaufträge völlig ungewiß. Man hofft jedoch, auch für das laufende Jahr die üblichen Abſchreibungen zu verdienen. Schwierigkeiten in der oberbadiſchen Induſtrie Die Manufaktur Koechlin, Baumgartner u. Co. in Lörrach hat zur Kurzarbeit übergehen mitſſen und die Drei⸗Tage⸗Woche eingeführt; hinzu komen gleichzeitig Entlaſſungen.“ Die Schuhfabrik Gebr. Krafft in Fahrnau, die nach Teilſtillegungen bereits nur drei Tage in der Woche arbeitete, hat jetzt, zunächſt für drei Wochen, gänzlich ſtillgelegt. Frankonia Schokoladenwerke A. Würzburg Kapitalreduktion und Wiedererhöhung genshmigt Die ao. GV. beſchloß antragsgemäß: Von dem zurzeit 2 Mill.& betragenden AK. werden Aktien im Betrage von 1 Mill., die ſich im Eigentum der Geſellſchaft befinden, im Verhältnis 51 auf 200 000% zuſammengelegt. Das übrige Ac. von gleichfalls 1 Mill.„ wird im Verhältnis 21 auf 500 000 e e Das danach auf 700000 1 Mill.„ durch Ausgabe neuer Aktien erhöht. Die auf 200 000„ zuſammengelegten Aktien ſowie die neuen Ak⸗ tien von bis zu 300 000„ ſind VA und erhalten ab 1. Juni 19319 v. H. Vorzugsdividende, nehmen an dem über die Vorzugsdividende hinaus verteilten Reingewinn gleich⸗ mäßig im Verhältnis ihres Nennwertes teil und werden außerdem mit einem dreifachen Stimmrecht ausgeſtattet. Das Bezugsrecht der Stammaktionäre auf Vorzugsaktien bleibt ausgeſchloſſen. Großkaufmann Julius Reiß, Würzburg, wurde ein⸗ ſtimmig wieder in den AR. gewählt, die übrigen Punkte der To. wurden mit 6693 Stimmen gegen die 160 Stim⸗ nen einer Oppoſltionsgruppe, die gegen die ge⸗ faßten Beſchlüſſe Proteſt zu Protokoll gab, angenommen. Gehälter. Mark herabgeſetzte AK. wird um bis 300 000„ auf bis Mannheimer Zeitung Die Schwierigkeiten der Küchenmeiſter⸗Gruppe Umgruppierungen auch im Tonfilmgeſchäft Die ungünſtige Lage der weitverzweigten, in den letz⸗ ten Jahren ſchnell ausgedehnten Küchen meiſter⸗ Gruppe, die durch den Kursſturz der Aktien der Kü⸗ chen meiſter Internationale Mi j. voor Acc u ſti ek, Amſterdam, und jetzt durch die Zah⸗ lungseinſtellung der Deutſche Ultra phon A., Berlin(Aktienkapital 1,5 Mill. 1) gekennzeichnet wird, kann in ihren Auswirkungen auf die zahlreichen inter⸗ nationalen Verbindungen des Konzerns nur ſchwer über⸗ ſehen werden. Ohne Zweifel haben die Wirtſchaftskriſe und die ſtarke Verſchlechterung des Schallplatten⸗ geſchäfts(Wettbewerb des Rundfunks, Uebererzeu⸗ gung) in der Hauptſache zu der Erſchütterung der Küchen⸗ meiſter⸗Gruppe beigetragen. Für die Deutſche Ultraphon AGG. kamen in den letzten Wochen die Kreditbe ſchaf⸗ fungsſchwierigkeiten hinzu. Die Verpflich⸗ tungen der Geſellſchaft ſollen etwa 750 000% betragen. Es ſchweben derzeit innerhalb des Küchenmeiſter⸗Konzerns Verhandlungen über eine Neuregelung bei der Deutſchen Ultraphon AGG. und eine Beſeitigung der Schwierigkeiten. Die Verwaltung hofft, in kurzer Zeit ihren Gläubigern geeignete Vorſchläge machen zu können. Ueber Art und Umfang der Fortführung des Geſchäfts⸗ betriebes ſchweben gleichfalls Verhandlungen. Der Tonfilmzweig des Küchenmeiſter⸗Konzerns, der den weitaus überwiegenden Teil der Gruppe umfaßt und in Deutſchland über die Aktienmehrheit der Tobis verfügt, wird, wie von zuſtändiger Seite geſagt wird, durch die Zahlungseinſtellung der Deutſchen Ultraphon AG. nicht betroffen, weil die Tonfilm⸗Geſellſchaften mit den Schallplattengeſellſchaften innerhalb des Konzerns kei⸗ nerlei direkte finanzielle Verbindung haben. Eine hollän⸗ diſche Bankgruppe wird vorausſichtlich die ſoſortige völlige Befriedigung der Kleingläubiger der Ultraphon AG. aus eigenen Mitteln vornehmen. Küchenmeiſter hat der Deutſchen Tobis AG. ſeine Pa⸗ tente und Rechte für die Herſtellung von Tonfilmapparaten zur Verfügung geſtellt. Zwiſchen der Tobis und der Klangfilm Gm. b. H. iſt ſchon vor längerer Zeit eine Arbeitsteilung vereinbart worden. Danach hat Tobis und Klangfilm ihren Beſitz an Patenten und Rech⸗ ten miteinander vereinigt. Klangfiim beſchäftigt ſich aus⸗ ſchließlich mit der Herſtellung von Tonfilmapparaturen, während Tobis die Verwertung dieſer Fabrikate durch Verkauf oder Vermietung übernommen hat. Da mit die⸗ ſem Arbeitsteilungsvertrag keinerlei finanzielle Bindun⸗ gen verknüpft ſind, wird die Produktion der Klangfilm G. m. b.., an der in der Hauptſache Siemens und Asch. und mit einer geringeren Quote die Poluphon⸗ Werke beteiligt ſind, durch die Vorgänge bei der hol⸗ ländiſchen Gruppe in keiner Weiſe betroffen. Ganz ab⸗ geſehen davon dürfte auch in den patentrechtlichen Verhält⸗ niſſen zwiſchen Tobis und Küchenmeiſter unmittelbar kein Anlaß zur Aenderung gegeben ſein. Ob in der Bearbei⸗ tung des Weltmarktes Verſchiebungen eintreten werden, läßt ſich zur Stunde natürlich noch nicht überſehen. Allgemein dürfte auch hier die Stockung des Geſchäftes das ausſchlaggebende Moment ſein, ſo daß man ſich mit entſcheidenden Beſchlüſſen nach Möglichkeit zurückhalten wird. Die gleichen Umſtände gelten auch für die ſchon vor einiger Zeit grundſätzlich beſchloſſene Zuſammenfaſſung der Telefunken GmbH. und der Klungfilm Gmbß., alſo der Radio⸗ und Tonſilmintereſſen unſerer großen Elektrokonzerne. Das Programm läuft darauf hinaus, die bisher noch getrennt betriebenen Produktionsabteilungen der Großfirmen auch auf dem Radiogebiet zuſammen⸗ zufaſſen und vielleicht auch ſpäter die kleineren Herſteller⸗ firmen, die zum guten Teil von der Stan dar d⸗Elek⸗ trie und der A E G. kontrolliert werden, organiſch in dieſes Syſtem einzugliedern. Es wäre denkbar, daß die allgemeine Liquiditätskriſe den Entſchluß, die Bilanz von weniger rentablen Abteilungen zu bereinigen, beſchleunigt. In welcher Form die auch hier zweifellos bevorſtehende Umgruppierung nach außen in Erſcheinung treten wird, hängt nicht zuletzt von der Bilanzmethode der Zu⸗ kunft ab. Je nach dem, ob offene Abſchreibungen oder in⸗ terne Verrechnungen zur Normalmethode erklärt werden, können all dieſe Maßnahmen als Stillegung oder Uebertragung friſiert werden. Aufgaben der Akzept-und Garantie-Bank Der deutſchen Bankwelt iſt durch die bereits gemeldete Gründung der Akzept⸗ und Garantie⸗Bank AG., die mit einem Kapital von 200 Mill./ ausgeſtattet wer⸗ den wird, neue Hilfe entſtanden. Nach der Konſtituierung des Ueberweiſungs verbandes, deſſen Haftungs⸗ grenze mit 100 Mill.„ angegeben war, iſt nunmehr der Garantteverband mit 200 Mill.„ gegründet worden. Wäh⸗ rend ſich der Ueberweiſungsverband, der von 44 Bank⸗ inſtituten und Bankiers gegründet wurde, nur auf den Zahlungsverkehr unter den Mitgliedern beſchränkte, wird die neue Bank weſentlich größere Dienſte leiſten. Das neue Inſtitut ſoll, wie es bereits der Name ſagt, akzeptieren und garantieren. Beiſpielsweiſe denkt man daran, daß Waren wechſel der Dan atbank mit dem Akzept der neuen Bank verſehen werden, die ſomit eine Ausfallbürgſchaft gegenüber dem Inſtitut übernimmt. Aber auch die Wechſel der anderen Banken ſollen durch das Akzept der neuen Akzeptbank eine erhöhte Sicherheit erhalten. Ueberhaupt ſoll durch die zuſätzliche Unterſchrift der neuen Bank diskontfähiges Wechſelmaterlal nen ge⸗ ſchaffen werden. Von dem Kapital der Akzept⸗Bank ſollen zun äcchſt 25 v. H. ein zuzahlen ſein. Die Mitwirkung des Reiches wird darin beſtehen, daß das Reich etwa 80 Mill. 4 zeichnet. Der Reſt wird ſich dann auf die übrigen 11 Banken verteilen. Man nimmt an, daß die neue Bank auf Grund ihrer Kapitalbaſis von 200 Mill. 4 ein Wechſelobligo von etwa 600 Mill., eingehen kann. Ueber die techniſchen Einzelheiten, wie die Be⸗ ſetzung des Vorſtandes und Aufſichtsrates, die Geſchäfts⸗ führung und Arbeitsaufnahme dürfte man ſich heute ver⸗ ſtändigen. Da am Mittwoch eine weitere Milderung des Zahlungsverkehrs eintreten ſoll, dürfte die Bank auch an dieſem Tage ſtarten. Die Wiederaufnahme der Scheckverrechnung Bank des Berliner Kaſſenvereins Bei dem am Montog vorgenommenen erſten Salden⸗ Ausgleich im Scheckverkehr zwiſchen den Mitgliedsfirmen der Bankdes Berliner Kofſſen vereins erfolgte eine Abrechnung der Bankenſchecks zunächſt nur für r ück⸗ ſtändige Gutſchriften bzw. Belaſtungen. Die⸗ ſer Ausgleich war bei einem Sechſtel der Stückezahl der eingereichten Schecks bzw. 25 v. H. der Scheckſumme nicht möglich. Hierbei handelt es ſich größtenteils um ſolche Schecks, deren Honorierung nach den bisherigen Beſtim⸗ mungen der Notverordnungen noch nicht zuläſſig iſt. Beim Ueberweiſungs verband e. Vi. wird ſich die Eingliederung der Verrechnung von Scheckſalden in ſtärkerem Maße erſt in einigen Tagen auswirken, da zu⸗ nächſt die Verbuchung der proviſoriſch ausgetauſchten Quit⸗ tungen erfolgen muß, die naturgemäß längere Zeit in An⸗ ruch nimmt. 5 ö g 5 Im Abrechnungs verkehr des Ueber wei⸗ ſungs verbandes war am Montag eine weitere Be⸗ lebung feſtzuſtellen. Es beteiligten ſich diesmal etwa 40 Firmen mit rund 4400 Ueberweiſungen im Geſamtbetrage von 9,716 Mill. am Clearing. Der Saldo vergrößerte ſich entſprechend dem erweiterten Umfang des Verkehrs auf .9 Mill. I.. Verlegung der Zahlungstermine zur Ueberwindung der Zahlungskriſe Die Forſchungsſtelle für den Handel ver⸗ öffentlicht ſoeben bemerkenswerte Vorſchläge für eine gleichmäßigere Verteilung der Zahlungstermine. Sie wünſcht, daß dem jetzt durch die Notverordnung getroffenen Notbehelf alsbald eine Regelung auf längere Sicht folgen möge, die zu einem gleichmäßiger en Bedarf an Zahlungsmitteln wie auch zu einer Beſeiti⸗ gung der unwirtſchaftlichen Umſatzſchwankungen im Ginzelhandel führen kann. Vorausſetzungen für die Vorſchläge ſind Unterſuchungen der Forſchungsſtelle über den Zahlungsmittelbedarf der Banken für Löhne und Danach wurde vor der Kriſe 1 etwa Milliarde/ an Löhnen und monatlich etwa 1 Mil⸗ liarden/ an Gehältern gezahlt. Die Lohnzahlungen er⸗ folgten überwiegend am Freitag, während die Gehalts⸗ zahlungen am Monatsende ſtattfanden und ſomit den Geld⸗ bedarf für die Ultimowoche auf rund 2 Milliarden„ ſtei⸗ gerten. 5 Die Vorſchläge der Forſchungsſtelle gehen dahin, daß die wöchentlichen Lohnzahlungstermine ſo zu ver⸗ teilen find, daß innerhalb eines Wirtſchaftsgebietes an jedem Wochentage etwa die gleiche Summe zur Auszahlung gelangt; ein ähnliches Verfahren findet übrigens bereits für Er⸗ werbsloſe durch die Arbeitsloſenverſicherung Anwendung. Die Einteilung der Betriebe in Gruppen ſoll durch die Induſtrie⸗ und Handelskammern im Einverſtändnis mit den Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerverbänden erfolgen. Außerdem ſind die 28 monatlichen Gehaltszahlungen für Angeſtellte auf 5 die zweite Monatshälfte zu verteilen, während die monatlichen Gehaltszahlungen für Beamte in Anbetracht der Tatſache, daß die Beamten ihr Gehalt im voraus erhalten, in der erſten Monats hälfte ſtattfinden könnten. l 1 Dieſe Vorſchläge der Forſchungsſtelle für den Handel uUnterſcheiden ſich von der jetzt getroffenen Notregelung da⸗ durch, daß jetzt die Angeſtellten ihre Gehaltsanſprüche länger kreditteren müſſen, während bei einer grundſätz⸗ lichen Verlegung der Zahlungstermine nur eine Vorver⸗ legung in Frage kommen kann. Hätte man dieſe An⸗ regungen, die ſchon anmal im Jahre 1928 von einem Wiſſenſchaftler der Oeffentlichkeit unterbreitet wurden, be⸗ reits verwirklicht, ſo wären zweifellos manche Schwierig⸗ keiten der gegenwärtigen Lage nicht eingetreten. Die Ar⸗ beiter und Angeſtellten dürften ſich mit einer Vorverlegung der Zahlungstermine, da es ſich um eine wirtſchaſtlich zweckmäßige Maßnahme handelt, wohl im großen und ganzen einverſtanden erklären können. Jedoch iſt zu beachten, daß für die Angeſtellten im Gegenſatz zu den Beamften keine allzu ſtarke Vorverlegung erfolgen darf, da hierdurch die Haushaltsführung und der Stellenwechſel beeinträchtigt werden bzw. bei den Angeſtellten möglicher⸗ weiſe unliebſame arbeitsrechtliche Folgerungen entſtehen können. Man wird alſo bei einer Verteilung der Zahlungen auf eine Reihen von Tagen, die Lohn zahlungs⸗ termine höchſtens um 3— 4 Tage und die Ge⸗ haltszahlungen um höchſtens eine Woche bor verlegen dürfen, Hamit der Uebergang von einem zum anderen Betrieb nicht unnötig erſchwert wird. Schon das dürfte aber helſen, um künftig die koſtſpielige Stauung des Zahlungsverkehrs und die unwirtſchaftlichen Umſatzſchwankungen im Einzelhandel weſentlich zu dämpfen. * U * Langſames Tempo der Stillhalteverhandlungen. Baſel, 27. Juli. Wie bei der BJ3. verlautet, nehmen die Ver⸗ handlungen zwiſchen den Zentralen Notenbanken und der Boy. über die Abordnungen zum Still⸗ haltegusſchuß, der für die Stundung der kurzfriſti⸗ gen deutſchen Kredite, die Umwandlung kurzfriſtiger in langfriſtige Kredite zu beraten und neue Kredite anzubah⸗ nen hätte, noch längere Zeit in Anſpruch. Man rechdet damit, daß die endgültige Zuſommenſtellung dieſes Aus⸗ ſchuſſes in der nächſten Verwaltungsratsſitzung der Bi. im Auguſt ſtattfinden werde. Internationales Waggonkartell durch die deuiſche Gruppe gekündigt O Köln, 27. Juli.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, iſt die beabſichtigte Kündigung des Internationalen Waggon⸗ kartells durch die deutſche Gruppe di eſer Tage erfolgt. Man hat davon abgeſehen, die Kündigung, wie vorher vorgeſehen, friſtlos auszuſprechen, ſondern hat ſich begnügt, den Vertrag zum 31. 12. d.., zu kündigen. Die Kündigung wird mit der bekannten Unlerbietung der belgi⸗ ſchen Kartellgruppe und der ungenügenden Löſung der Finanzierungsfrage begründet. Verhandlungen über eine eventuelle Neubildung des Kartells können nicht vor Okto⸗ ber aufgenommen werden, da die augenblicklich völlig unge⸗ klärte Lage der deutſchen Waggoninduſtrie frühere Verhand⸗ lungen nicht zuläßt. In deutſchen Waggonkreiſen wird er⸗ klärt, daß man einer Ernenerung des Waggonkartells nur zuſtimmen könne, wenn die ſtrittigen Fragen in einer für Deutſchland befriedigenden Weiſe gelöſt werden. Vörſenbeginn Der Termin für die Wiedereröffnung der Börſe ſteht im Augenblick noch nicht feſt. Die Ausſichten auf eine baldige Wiederaufnahme des Verkehrs haben ſich aber neuerdings zweifellos gebeſſert, nachdem die Bemühungen, wieder zu einem normalen 5 zu kommen, energiſch fortgeſetzt worden ſind. an verſpricht ſich, wie das B. T. berichtet, in beteiligten Kreiſen von der Gemein⸗ ſchoftsaktion für die Wiederaufnahme des Zahlungsver⸗ kehrs, die in der Gründung der Akzept⸗ und Garantiebonk durch das Reich und die Banken bereits ein greifbores Ergebnis aufweiſt, einen unmittelbaren Erfolg. Es wird erwartet, daß der Zahlungsverkehr bereits Anfang Auguſt wieder in normale Bahnen gelenkt werden kann. Ein regulärer Zohlungs verkehr iſt bekannt⸗ lich die wichtigſte Vor ausſetzung für ein rei⸗ bungsloſes Funktionieren der Börſe. Da ſich nun die Ausſichten auf die Wiederherſtellung eines ſolchen Zuſtandes günſtiger geſtaltet haben, gewinnt auch die Frage der Wiedereröffnung der Börſe an Aktuolität. Selbſtverſtändlich wäre es verfehlt, zu glauben, daß bereits in den ereſtn Tagen des Auguſt der offizielle Börſenver⸗ kehr wieder beginnen könnte. Es wird nötig ſein, noch eine Korenzzeit einzuſchalten, in der beobachtet werden muß, wie ſich der Zahlungsverkehr vollzieht. Stellt es ſich dann heraus, daß er reſtlos und uneingeſchränkt abgewickelt werden kann, dann wird der Börſenvorſtand wohl nicht mehr zögern, die Tore der Effektenbörſe zu öffnen. Da alle dieſe Dinge noch im Fluß und ſchwer überſehbar ſind wird man kaum einen beſtimmten Termin für die Wieder⸗ eröffnung der Börſe nennen können. Es hat aber nach dem B. T. doch den Anſchein, daß die Börſe Mitte Auguſt ihre Tätigkeit wieder aufnehmen kann, falls eben der Zahlungsverkehr ſich gut einſpielt. Die techniſchen Vorbereitungen für den Wiederbeginn des Börſenverkehrs ſind bereits getroſſen, die geſetzlichen und techniſchen Vorgusſetzungen für die Wie⸗ deraufnahme des Börſenverkehrs und die Abwicklung der alten, auf den Ultimo Juli abgeſchloſſenen Börſentermin⸗ geſchäfte ſind vorhanden. Frankfurter Börſe. Der Frankfurter Börſenvorſtand hat den Beſchluß gefaßt, ſich in der Frage der Ultimo⸗ Liquidation für Juli den Beſtimmungen der Berliner Börſe anzuſchließen. In einer außer⸗ ordentlichen Mitgliederverſammlung des Vereines Kollek⸗ tiv⸗Skontro wurden die techniſchen Maßnahmen, die ſich aus dem Beſchluß des Börſenvorſtandes betr. die Ultimo⸗Juli⸗ Liquidation ergeben, eingehend beſprochen. Ein franzöſiſcher Kredit für die Bank von England Rediskontkredit von 20 Mill. 47 Wie aus Paris gemeldet wird, wird dort ein Kreö für die Bauk von England vorbereitet, der 5 ausſichtlich zur Hälfte von der Bank von Fra kr und zur andern Hälfte von einer B ankengrug gegeben wird. Die Verhandlungen ſind noch nicht 1055 ſchloſſen. Der Kredit wird wahrſcheinlich in der 5518 eines Rediskontkredits in Höhe von 20 Mill. Pfund gehen werden. 5 N Wie weiter verlautet, wird eine ähnliche Hilfe leiſtung für die Bank von England auch in Nen york vorbereitet. Obwohl in Paris und Newyyrk f Einzelheiten, wie Zir z, Dauer des Kredits uſw., 10 nicht feſtſtehen, darf die Talſoche der französischen und 1 rikoniſchen Hilfeleiſtung für die Bonk von England bereit. f als geſichert gelten. Das Pfund wird augenblicklich m 110 128,00, alſo knapp über dem Goldausfuhrpunkt, gehan un Man nimmt in Paris an, daß die Bank von England auß ö 15 heute noch etwos Gold verlieren wird, da die Panik n ſtimmung einzelner Pariſer Banken ſo wil 50 geht, daß ſie bei der Zurückziehung von Guthaben 5 g 05 London ſelbſt einen kleinen Verſuſt in Kauf nehmen n 55 ihr Geld„in Sicherheit zu bringen“. Man zweifelt aht 5 5 nicht daran, daß das Bekonntwerden der Kredithilfe pf 5 5 cho logiſch einen ſo großen Eindruck machen wird, ö lie eine Erſchwerung der Lage des Londoner Platzes zum l. N käm timo vermieden werden dürfte. * * Die täglichen Goldabzüge von der Bank von Englanb Die Bank von England verkaufte geſtern 1977 805 5 Barrengold und führte 620 000& Münzgold aus. de größte Teil verkauften Barrengoldes wurde für franzöſ, ſche Rechnung erworben. ** * Zunahme der Goldvorräte der Schweizeriſchen Noll nalbank. Bern, 27. Juli. Nach dem Ausweis der Schwe zeriſchen Nationalbank haben ſich die Goldvorräte der Han um rund 150 Millionen ſfr. vermehrt. Insgeſamt ſind dez Bank für 157 Millionen ſfr. Golddeviſeß zugefloſſen, die Bonk zur ſofortigen Verſtärkung ihrer Goldhepole Auslande verwendet hat. Der Golödbeſtand der Schweiz riſchen Nationalbank überſchreitet damit erſtmals die Millionen⸗Grenze und beträgt 1092 Millionen iſr. Der J ſtand an Golddeviſen beläuft ſich auf 487 Millionen i Der Notenumlauf beläuft ſich auf 1153 Millionen fr. die Deckung iſt daher von 84 auf 95 v. H. angewachſen. Kurpfalz- Sektkellerei Ac. Spe: Verluſtabſchluß— Proteſt in der GS Nach dem Vorſtandsbericht der Kurpfalz⸗Sektkellerei A6. Speyer für das am 31. Mai 1931 beendete Geſchäftsſohz wurde die Aufnahmefähigkeit des Marktes i Sekt trotz der vielen Vorzugsangebote als verbilligg Hausmarke und trotz Senkung der Preiſe für Standard marken von Monat zu Monat geringer. Das Jaht 1930/31 brachte einen Bruttogewinn von 187 000% Handlungsunkoſten dagegen erforderten 144000% B. triebsunkoſten 13 000 /. Für Steuern waren 31 000 aut aufzuwenden, die Abſchreibungen hat man auf 3100 Ü 5 bemeſſen. Nach Abzug von 2000% Paſſtvzinſen verble⸗⸗ Fr ben 35 000% Ver bu ſt, der ſich um den kleinen Ge aue winnvortrag aus dem Vorjahre auf 34 800/ ver minder, Lo (Im Vorjahr 4 v. H. Dividende.) 2 Die Bilanz verzeichnet neben dem AK. von 60 000 kar Rückſtellungen von 169 000 /. Lieferanten haben run bot 72000/ zu fordern; ſie ſind ſtark überdeckt von bes a Außenſtänden(138000). Die Vorräte ſtehen m 99 404 000/ zu Buch, Einrichtungen und Mobilien 104 000 Wi Liegenſchaften mit 66000 und Gebäude mit 123 000, ul Der Abſchluß wurde von der o. HV. am Samstag eis, jeff ſtimmig genehmigt. Proteſt wurde dagegen ein, hat gelegt bei der Entlaſtung des Vorſtandes, und zwar ben der bekannten Minderheit, die an ſich etwa über 40., des AK. verfügt, aber aus formellen Gründen nur u einem kleineren Aktienpaket zur Abſtimmung zugelaſen wurde— 5790 Stimmen gegen 18 983 der Mehrheit. Aut gegen die Feſtſtellung der Vergütung für ein Auſſichtsrat⸗ mitglied legte die Gruppe Proteſt ein, während die Vet, gütung für den Auſſichtsratsvorſitzenden Prof, Geſler⸗ an Heidelberg einſtimmig genehmigt wurde. Anſtelle det gel ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder Weingutsbeſitzer Fri ret Müller ⸗ Wachenheim und Fabrikant Paul Schnei⸗ tad der ⸗Ettlingen i. Bd. wurde nur RA. Oehlenheinz ger Mannheim neugewählt. kör Großhandelsinder leicht zurückgegangen Die vom Stat. Reichsamt für den 22. Juli berechnete Inderziffer der Großhandelspreiſe iſt mit 112,1 gegenüber, der Vorwoche leicht(um 0,2 v..) zurückgegangen. A Indexzifſern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoſſt 106,(minus 0,1), Kolonfal waren 96,4(plus 00, induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 108,(plus 0,1), induſtrielle Fertigwaren 136,2(minus 0, Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 27, Jul Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutiges Börſe äußerſt gering. Es wurde nur vereinzelt Kahn raum angenommen. Kanalreiſen waren nicht am Markl. Auch bergwärts wurde nur ganz wenig Schiffs raum ge chartert. Das Geſchäft iſt hier ſehr troſtlos. Die Schleyz löhne tal⸗ wie bergwärts ſind unverändert. Milte Auguft? Einſtellung der Berliner Produkten ⸗Noltz! Da nach Auffaſſung maßgebender Stellen die Schmit, rigkeiten im Zahlungsverkehr ſich in den Preiſen zur Zelt ſtärker auswirken, als es der natürlichen Lage des ev duktenmarktes entſpricht, und auch infolge der geldmäßl⸗ gen Schwierigkeiten die bereits eingeleiteten Erntefinanz zierungsmaßnahmen nicht genügend zur Geltung kommen, erwägt man im Reichsernährungsminiſte rin die Notierung der Getreidepreiſe an der Ber⸗ liner Produktenbörſe bis auf weiteres ein! ſtellen. Eine diesbezügliche Verordnung ſoll ergehen, da 1 dem Staatskommiſſar auch am Montag nicht gelungen ien gültige Preiſe feſtzuſetzen. An der heutigen Börſe ſollen die Kurſe auf jeden Fall feſtgeſetzt werden. * Obstmarkt Bad Dürkheim vom 27. Juli. Trotz 15 regneriſchen Witterung betrug die Anfuhr 200 Zentner 1g der Abſatz war ſehr gut. Es koſteten: Johonntehet e 8 bis 16; Stachelbeeren 10—16; Heidelbeeren 1822 Blr. 5. 828; Pfirſiche 2540 Pflaumen 1222; Jweiſchgen en. bis 22; Mirabellen 10—31; Pertriko 18; Reineclau 3 —207 Aepfel 10—20; Tomaten 15. 885 * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 27. 1550 19 0 i heutigen Auktion notierten: Weißkohl 46'otkohl 15 ine Wirſing—6; Spinat—9; Zwiebeln 66,8: kind Tomaten 18—21 und 14; Erbſen 1921; Bohnen Fett Aepfel 12: Blumenkohl 2535,—18 und 7, E 255, Kopffalat—6; Kohlraben 1,—3, Rettich 15 Schlangengurken 1218; Salotgurken 10, Einlegen 30—60. Anfuhr ſtark, Abſatz gut. * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 2. 97* ((Heßkaffee“ Hamburg 35.) Auch in diefer Woche Ae g Kaffegeſchäft faſt vollſtändig, da die Ueberweiſungenhihen keiten bei den Banken noch immer ein großes Hi für die glatte Abwicklung der Geſchäfte bedeuten. min Weltmarkt neigte eher zur Schwäche. Der Kaffeeter 925 markt an der Hamburger Börſe wurde am Juen e 24. Juli wieder eröffnet. Da der Konſum lange mit 27 1 zurückgehalten hat, ſo macht ſich ſchon ſeit einigen hie mehr Kaufintereſſe bemerkbor. Sobald die Zahlungs ae rigkeiten im Binnenverkehr behoben ſein werden, 8 2 P Pe mit ftärkerer Belebung des Geſchäftes zu rechnen fein, Dienstag, 28. Juli 1931 Neite Münuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 343 Kredit „ der vor, ankreſg gu pft nicht gbgn der 55* nd gegebeg ewyork Ae Aw. nog und am Panik, en ſo wei haben gu ehmen, un eifelt ahh hilfe pſy⸗ wird, dag 5 zum Ul u Englanb 977 803 5 aus. ir franzi, 1 hen Neal er Schwe e der Ban! veher 8 ellerei eſchäftsſah, irktes für verbillige Standard, Das Jahr 187 000 0 J, Be⸗ 91000 81 000% en verblei- einen Ge ſerminderk, 630 000 4 aben rund von den tehen mi 104 000% 900 mstag ein jegen ein zwar von er 40 beg. t nur mi zugelaſen heit. Aut ſſichtsra die Vet. Geiler iſtelle der! zer gi Schnei⸗ nhein angen berechnete gegenüber en. Die ar ſtofft (plus 0,0% 03,9 lp %. 27. Jul heutigen elt Kah, im Matkl. s raum ge⸗ e Schlepp ruteftnan⸗ anſertigungen in ei⸗ kommen, gener Kürſchnerei terium, ſehr billig. der Ber⸗. Pelzhaus einzu⸗ i Schürltz ungen i rſe sollen Trotz det utner und beeren 1 Birnen ſchgen neelauden Auf der ohl 610 ſrotten 3 en 810 Eno tvien tich L egegurken 28. Jul ruhte daß ſchwietig⸗ inderni 75 Der eetermin! itag, den it Käufen n 900 esch u, dürfte ſein. En Klubturnier des TK Mannheim Dr. Hilbebrandt und Frl. Huck Klubmeiſter 1931 Erwar⸗ chen, denn mit Dr. Hildebrandt und Huck ſind wohl die ſtärkſten der Beteiligten Im allgemeinen dürften die Ergebniſſe den tungen entſpre räulein 5 8 79 5. Flubmeiſter geworden. Daß die Spitzenſpieler an den glubmeiſterſchaften nicht beteiligt waren, erhöhte noch den Anreiz, denn jetzt war die jüngere Generation ganz unter ſich und es zeigte ſich, daß hier vielverſprechende Talente u finden waren, wenn zunächſt auch noch Dr. Buß, Pppenbelmer und Klopfer die Spitze halten. 05 N In allen Konkurrenzen gab es erbitterte Kämpfe, die in ſehr vielen Fällen erſt im dritten Satz entſchieden waren und mitunter auch nur dem Glücklicheren den Sieg brach⸗ ten. Die Ungunſt der Witterung hatte zu einer achttägigen Unterbrechung gezwungen. Bereits Freitag vor acht Tagen ſtanden mit Dr. Hildebrandt, Salmony, Mann t und 2, Schwab?, Kirchgäſſer, Armbruſter! und Schweyer die lezten Acht der A⸗Klaſſe im Herreneinzel feſt. Während ſich oben Dr. Hildebrandt durch, einen auffallend glatten 678, 610 Erfolg über Salmony für die Vorſchluß⸗ kunde qualifizierte und Mann 1 über Schwab 2 in Front blieb, hatte Schweyer in der unteren Hälfte hart zu kämpfen, um Mann 2 in drei Sätze mit je 6 74 auszuſchal⸗ ien. Kirchgäſſer bezwang Armbruſter:0,:4, ſodaß hier⸗ 5 mit die letzten Vier ermittelt waren. Die Vorſchlußru nde ſah Dr. Hildebrandt auch Über Mann 1 ſtegreich, während Schweyer durch einen 618, 6t4 Erfolg über Kirchgäſſer ins Finale gelangte. Hier beherrſchte Schweyer zunächſt die Situation, ſodaß der erſte Satz recht leicht mit 612 gewonnen wurde, daun aber kam Pr. Hildebrandt gut auf, der von nun an die Lage be⸗ „ heerſchte und mit:6, 678,:2 Klubmeiſter wurde. * Jn der BK I oſſe hatte ſich Pudel durch einen glatten 620, 612 Sieg über Schwab! für die Schlußrunde quolift⸗ ziert, während Weil gegen Retwitzer erfolgreich blieb. Die Schlußrunde brachte den härteſten aller End⸗ käuipfe; Pudel gab ſich erſt im 3. Satz knapp geſchlogen, Weil ſtegte:4,:7, 826 nach äußerſt erbittertem Kampf. Hei den Damen war Fräulein Huck Favorit. Der:0, 6e Vorſchlußrundenſieg über Frau Donoth bewies die Formverbeſſerung der jungen Mannheimerin, die dann auch im Finale gegen Frau Deutſch mit 6738,:5 nach allerdings weit härterem Kampf zum Enoſieg und zur Klub⸗ meiſterſchaft gelangte. 8 a a Im Herrendoppel trafen ſich mit Ausnahme von De. Jauß in der Vorſchlußrunde die letzten Acht des Ein⸗ zels wieder. Dr. Hi[debrandt⸗Salmony bezwan⸗ gen Schweyer⸗Dr. Gauß, während ſich Kirchgäſſer⸗Mann 1 gegen Armbruſter⸗Monn 2 gleichfalls die Schlußrunde er⸗ kämpften. Im Fin al e, dem vielleicht techniſch beſten, dor allem aber auch wechſelvollſten und intereſſanteſten fämtlicher Enoͤſpiele, ſiegten dann Dr. Hildebrandt⸗Salmony gegen Kirchgäfſer⸗ Mann t mit:3,.8, 628. Die beiden reſtlichen Konkurrenzen, das Gemiſchte Doppel und daß Doppel für Ehepaare eine alte krudittonelle Einrichtung im Mannheimer Turnierbetrieb, würden mil Vorgaben ausgetragen und ermöglichten auch den schwächeren Paaren, zu Erfolgen zu kommen. In der Vorſchlußrunde ſiegten Frl. R. Reiß⸗Schweyer über Frau Deutſch⸗Armbruſter, ſowie Frau Ofan⸗Lorch über Frl. Buſelmeier⸗Weil. Das Finale brachte einen ziemlich ausgeglichenen Kampf, den R. Reiß⸗Schweyer gegen Ofan⸗ Lorch mit 8c,:4 gewannen. Bei den Ehepaaren wurde das Ehepaar Deutſch kampflos Sieger, da Herr und Frau Klopfer zurückgezogen hatten. Das interne Klubturnier des Tennis⸗Klub Mannheim, das ich einer äußerſt regen Anteilnahme der Aktiven und Paſſiven zu erfreuen hatte, brachte trotz der Ungunſt der Witterung und der dadurch bedingten verzögerten Durch⸗ führung einen vollen Erſolg, an dem vor allem auch Pro⸗ 055 König, dem die Oberleitung oblag, großen Anteil at. b. Kreismeiſterſchaften der Badiſchen Turner in den Sommerſpielen Der Turnverein Graben bewies auch mit dieſer Ver⸗ anſtaltung wleber, daß wenn der Ruf an den Verein er⸗ geht, er durchaus auf der Höhe iſt, ſeinen Aufgaben ge⸗ recht zu werden. Die Sommerſpielmeiſterſchaften waren tabelsfrei vorbereitet, ſodaß dieſelben wie vorgeſehen ab⸗ gewickelt werden, vor einer noch nie geſehenen—400⸗ köpfigen Zuſchauerzahl, unter welcher ſich auch der Bürger⸗ meiſter befand. Die Spiele ſelbſt nahmen einen ſpannen⸗ den und hartnäckigen Verlauf, zumal meiſtens die Mann⸗ ſchaften einander gleichwertig waren. In den Fauſtballſpielen war naturgemäß der Meiſter⸗Klaſſe die hauptſächliche Aufmerkſamkeit zu⸗ gewendet. Nachdem der TV. Pforzheim⸗Brötzingen über den TV. Meßkirch mit 44:99 die Oberhand behielt, konnte der vorjührige Kreismeiſter auch gegen TV Oberhaufen ſiegreich mit 40:25 bleiben und ſeinen Titel erfolgreich vertefdigen. In der Meiſterklaſſe 2 ſiegte Polizei Karls⸗ ruhe über Tade. Plankſtadt 26:98. In der,& ⸗Klaſſe war Brötzingen ein weiterer Erfolg beſchieden, durch den Sieg über TV Sandhofen mit 24:94. Bei den 32—40 jähr. kam Polizei Karlsruhe nach einem Spielgewinn über TV Sandhofen ins Endspiel, das gegen den TV Lahr 5621 für polizei endete. Bei den über 40 jährigen unter⸗ lag Jahn Neckarau dem Karlsruher TW 1846 20:46. Die Jugendklafſe entſchied der TV Sandhofen gegen den TV Lahr mit 29:54 für ſich, nachdem Lahr vorher den T. u. Sp. V. Nöttingen ausgeſchaltet hatte. Bei den Tur⸗ nerinnen mußte ſich der Tbo Germania Mannheim dem MTV Karlsruhe beugen, der dann dem TW Lahr das Nachſehen mit 51:29 gab und das beſſere Ende für ſich behielt. Die Trommelballſpiele entſchädigten bei den Turnern den Mannheimer Turnerbund. Im Vorſpiel wurde M7 Karlsruhe geſchlagen und im Entſcheidungs⸗ ſpiel der TV Lahr mit 72:57. Bei den Turnerinnen war wiederum der Tbd Germania im Endſpiel mit MTV Karlsruhe, das von der Karlsruher Mannſchaft mit 80:75 gewonnen wurde, nachdem vorher der TV Lahr aus⸗ geſchaltet worden war. Im Anſchluß an die Meiſterſpiele kamen noch wie das ſo üblich iſt, einige Freundſchaftsſpiele im Fauſtball zum Austrag zwiſchen nachſtehenden Mannſchaften und folgen⸗ den Ergebniſſen:.u. Sp. V. Nöttingen Jug.— TV Meß⸗ kirch Meiſterkl. 31:50; Tgde. Plankſtadt— TV Sandhofen 20:47; TV Meßkirch— TV Brötzingen A 27:25; Trommel⸗ ball Turner TV Lahr— MTW Karlsruhe 88:84. Unter der Leitung von Kreisſpielwart Neuberth, Karlsruhe, geſtalteten ſich die Meiſterſchaftsſpiele zu einem Sommerſpiel⸗Tag erſten Ranges. Gr. Gaumännerturnfeſt des Baziſchen Neckarturngaues in Heidelberg Das Gaumännnerturnen brachte wiederum die Maſſen auf die Beine. Die gezeigten Leiſtungen konnten befrie⸗ digen. Der Heidelberger Turnverein 1846 hatte die Veranſtaltung gut vorbereitet. Nahezu 800 Wett⸗Turner und 1200 Vereinswetturner aus 46 Vereinen hatten gezeigt, wie vielſeitig das deutſche Turnen iſt und welche reiche Fülle von Beſtätigung dem Einzelnen in den Reihen der Turnvereine geboten wird. Die Ergebniſſe: Zehnkampf, Oberſtufe: 1. Ecken weile r⸗TV 46 Hei⸗ delberg 178 Punkte; 2. Weigel.⸗TG 78 Heidelberg und Heinzelbecker⸗Weinheim 170 Punkte; 3. Etſch⸗TV 62 Wein⸗ heim 168 Punkte.— Achtkampf, Oberſtufe: 1. Mohr Albert⸗TDG 82 Ziegelhauſen 144 Punkte;: 2. Mohr Willi⸗ T 82 Ziegelhauſen 143.; 3. Renner⸗TG 78 Heidelberg 142 Punkte; 3. Eurich Karl⸗TV 62 Weinheim 142 Punkte.— Fünfkampf, Oberſtufe: 1. Büttner Georg⸗Tgd. Plank⸗ ſtadt 126 Punkte; 2. Wenzel Georg⸗TV 90 Edingen 108 Punkte; 3. Müller Karl⸗Thd. Wieblingen 105 Punkte.— Neunkampf, Unterſtufe: 1. Heckmann Karl⸗TB Heidel⸗ berg 89 149 Punkte; 2. Fath Richard⸗TV Lützelſachſen 91 147 Punkte; 2. Frei Peter⸗T 92 Neckarhauſen 147 Punkte; 3. Apfel Fritz⸗TV Germania Doſſenheim 145 Punkte.— Vierkampf, Unterſtufe: 1. Götze Hermann: AV Haſſo⸗ Rhenania 80 Punkte; 1. Schülbert Max⸗TV 90 Edingen 80 Punkte; 2. Rudolph Adolf Tgd. 78 Heidelberg 79.; 2. Will Hellmut⸗TW 85 Wiesloch 79 Punkte; 3. Lang Hugo⸗ Tafd Ziegelhauſen 78 Punkte; 3. Oswald Hermann⸗ T. Gen. Jahn Weinheim 78 Punkte.— Siebenkampf, Männer: 1. Springer Peter⸗TG Jahn Weinheim 128 Punkte; 2. Retzbach Wilh.⸗TB Wieblingen 125 Punkte; 3. Heiſeck Joh.⸗TGen. Jahn Weinheim 124 Punkte.— Dreikampf, Männer: 1. Trautmann Hermann⸗TV Weinheim 1868 70 Punkte; 2. Mathes Fritz⸗T Heddesheim 67 Punkte; 3. Schork Georg⸗TGen. Jahn Weinheim 65 Punkte.— Neunkampf, Jugend: 1. Preßler Wilhelm⸗TV 62 Weinheim 164 Punkte; 2. Pfläſterer Hans⸗TG Jahn 78 Weinheim 163 Punkte; 2. Braun Heinrich⸗TV 85 Wiesloch 163 Punkte; 3. Hörr Hermann⸗TV 91 Lützelſachſen 160 Punkte.— Dreikampf. Jugend: 1. Kemmet Auguſt⸗ Tad Heddesheim 75 Punkte; 2. Hofmann Wilhelm⸗TV 46 Heidelberg 74 Punkte; 3. Noe Taver⸗T.u Spichem. Doſſen⸗ heim 78 Punkte. Freiringen Turnet Klaſſe 11 1, Trapper K. ⸗Tgö. Ladenburg 3 Siege; 2. Fuchs.⸗Tgo, Ladenburg 2 Siege; 3. Jung⸗ T Neckarhauſen 2 Siege.— Turner, Klaſſe 2. 1. Kun ſt H. T Ladenbach 4 Siege;. Wegmann.⸗T Laudenbach 2 Siege; 3. Weigele⸗TV Laudenbach 2 Siege.— Jugend, Klaſſe 1: 1. B ß⸗TV Eppelheim 3 Siege; 2. Thoma⸗T Neckarhauſen 2 Siege; 3. Stahl Willi 2⸗T Neckarhauſen 2 Siege.— Jugend, Klaſſe 2: 1. Ker n⸗ Tbd. Seckenheim 3 Siege; 2. Schaffert Karl⸗TGen. Jahn Weinheim 2 Siege; 3. Müller⸗TV Eppelheim 2 Siege. Gauturnen des Neckar⸗Elſenz⸗ Turngaues in Sinsheim Die alte Reichsſtabt Sinsheim ſtand am Samstag und Sonntag im Zeichen froher Feſttage. In ſeinen Mauern wurde das Feſt des 25jfährtgen Beſtehens des Gaues und das 70 jährige Vereinsjubiläum des TV Sinsheim abgehalten. Die Häuſer trugen feſt⸗ lichen Schmuck und zahlreiche Fahnen grüßten die Turner und Turnerinnen. Die geſamte Bevölkerung der Turner⸗ ſtadt nahm Anteil an den Veranſtaltungen, ſodaß ſich die Tage zu echten Volkstagen geſtalteten. Nach dem Kirchgange traten hunderte von Turnern auf dem Kampffelde an. Ein friſcher Geiſt beſeelte die Scharen, die ſich nun im Wettkampfe meſſen wollten. Man beob⸗ achtete Höhenpunkte turneriſcher Leiſtungen, die nur nach langer Arbeit und in zäher Ausdauer erreicht werden können. Die techniſche Leitung hatte an Stelle des erkrank⸗ ten Gaufrauenturnwartes Söll Gauoberturnwart Schmidt⸗ Hirſchhorn übernommen, der durch Heß und Lohrum, Neckar⸗ gemünd eine gute Unterſtützung fand. Dank der gründ⸗ hen organiſatoriſchen und techniſchen Vorbereitungsarbei⸗ begünſtigt von l ten des Ortsvereins nahmen die Kämpfe, gutem Wetter, einen reibungsloſen Verlauf. Das Ende der Schacholympiade Die Schacholympiade in Prag, von der wir am Mon⸗ tag abend einige Runden auszugsweiſe veröffentlichten, wurde zu Ende geführt. Nach Erledigung der noch ausſtehenden Hängepartien ergibt ſich folgender En dſt and: 1. Amerika 8 Punkte; 2. Polen 47.; 3. Tſchechoſlowakei 46.; 4. Jugoſlawien 46.; 5. Deutſchland, Lettland, Schweden je 457.; 8. Oeſterreich 45.; 9. England 44.; 10. Ungarn 39%.; 11. Holland 35.; 12. Schweiz 34.; 18. Litauen 30%.; 14. Frankreich 29 P. * 47. Mainzer Regatta. Beim Zweierohne Steuer⸗ mann wurden durch einen Hörſehler die Zeiten nicht richtig wiedergegeben. Hellas Offenbach gewann nach erbittertem Kampfe gegen RE Mannheim in:45,6 nur ganz knapp. Mannheim benötigte:46, 4. Geſchichtliche Lehrwanderung des Pfälzer Walsdvereins * Landau, 26. Juli Eine Lehrwanderung des Hauptvereins vom Pfäl⸗ zer Waldverein, alſo eine Kombination von Wan⸗ dern und Lernen, und darum eine Betetligung, die das Wort von den Denkern und Dichtern erfreu⸗ licherweiſe noch rechtfertigt. Trotz notharter Zeiten waren 170 wanderfrohe Menſchen, Jugend und Al⸗ ter, und gerade dieſes in erſtaunlicher Zahl, gekom⸗ men, darunter Regierungsdirektor Erb⸗ Speyer und Oberregierungsrat Dr. Poeverlein, die Vorſitzenden des Vereins, Prof. Dr. Häberlein, die Bürgermeiſter von Edenkoben und die im Wan⸗ dergebiet begüterten Bürgermeiſter, Verbandsleiter Franz Hartmann und die Forſtmeiſter von Edenkoben und Annweiler. Ein beſonderes Geſchenk hatte der Wettergott geſpendet: Ideales Wander⸗ wetter. Das Thermometer hatte Einſicht und erklet⸗ terte keine anormalen Höhen. Gegen 10 Uhr vormittags ſtartete man zu der an Eindrücken und Erlebniſſen reichen Reiſe. Zunächſt im Autobus, der die Teilnehmer nach dem Forſthaus Heldenſtein brachte. Und dann ſetzte ſich die wanderluſtige Kom⸗ pagnie in Marſch nach dem Kieſelecker Bild. Kurz vor Mittag war dieſes erreicht und tapfere 70 Wan⸗ derer wagten den anſpruchsvollen und intereſſanten Umgehungsmarſch Kieſelecker Bild—Bollerbachtal— auf den Sattel zwiſchen erſtem und zweitem Kopf— durch das Trattental in das Wieſel— durch das Flachkopftal zur Schneiſe nach dem Sattel— zwi⸗ ſchen Kleyenkopf und Böſenberg hinab zum Kleytal — aufwärts gegen den Aſtenkopf zu den Schanzen Turm, wobei Herr Joſt ein vorbildlicher Führer war. Kommerzienrat Heinrich Kohl ſchöpfte hier aus dem reichen Schatz ſeines Pfälzerwäldler⸗Wiſſens und ließ überdies die Geſchehniſſe vom 13. Juli 1794 wach werden. Der Höhen⸗Unterſchied von 800 bis 900 Meter— etwa zwölf Km.— wurde von der Wanderſchar in etwa vier Stunden mühelos über⸗ wunden. Eine Leiſtung, die wieder einmal bewies, was ſyſtematiſches Wandertraining vermag. Die Hundertſchaft, die ſich den Umgehungsmarſch geſchenkt, marſchierte gegen 1 Uhr mittags vom Kie⸗ ſelecker Bild nach Forſthaus Heldenſtein und von da zum Schlängel, wo man ſich gegen 5 Uhr zuſammenfand und erneut den lehrreichen und feſſelnden Worten von Kommer⸗ zienrat Kohl lauſchte, der wie zuvor die 137 Jahre zurückliegenden Geſchehniſſe in feſſelnder Weiſe zu ſchlidern wußte. In fröhlicher Runde traf man ſich und pries dieſen wahren Feiertag, der allen ein Er⸗ lebnis geweſen iſt. Nach der Lehrwanderung ins Landſtuhler Bruch, ins Buntſandſteingebiet bei Pirmaſens und nach dem Limburger Hof wird dieſe vierte Lehrwanderung am letzten Juliſonntag für alle eine neue ſchöne Erinnerung an gemeinſam erlebte Stunden beim Hauptverein des Pfälzer Waldvereins ſein. Und wenn Anfang Oktober zu der fünften Lehrwande⸗ rung nach Dirmſtein aufgerufen wird, dürfte die Beteiligung gegenüber den zurückliegenden Wande⸗ rungen nicht geringer ſein. Der Pfülzer Waldverein hat aufs Neue gezeigt, daß er ein treuer Mithelfer iſt, die Schönheiten und Köſtlichkeiten pfälzer Lan⸗ des allen Schichten zum Bewußtſein zu bringen. Preis 00 ig. Uberall zu haben! Kleines fur Baden une Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Neu aufgenommen: Wichtige Kraftpostlinien für Ausflüge in Baden, nach Hessen und in die Pfalz Sommer- Ausgabe 1931 Dienstag, 28. Juli Friedrichspark: Konzert 20.30 Uhr. Mannheimer Konſervatorium der Muſik: Letzter Abend der Schlußaufführungen im Beethovenſaol L 4, 4, 20 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kabaretteinlogen ab 20.30 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Autobusausflüge: Abfahrt 14 Uhr ach Paradeplatz nach: Bad Dürkheim— Iſenachtal— Lambrechter Tol— Neu⸗ ſtadt a. d. H.— Mannheim. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Mannheim Speyer— Germersheim und zurück. Adlers Mytorbpot⸗Fahrten: Tägliche Hofenrunsfahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ab Landeplatz Friedrichsbrücke. Lichtspiele: Alhambra:„Der Schrecken der Garniſon“, Schauburg:„Der 2 lſtudent“. Scala⸗ Theoter:„Der wahre Jakob“,— Capitok: „2 Kravatten““— Pal aſt⸗Lichtſpiele:„Die fingende Stadt“.— Roxy⸗Thegter:„Im Weſten nichts Neues“.— Gloria⸗Palaſt:„Dämon des Meeres“.— Univerſum:„Täter geſucht“. Sehenswürdigkeiten: Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend Sonderausſtellung:„Die Mode und ihr Spottbild von 1700 bis 1850“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmfttags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 1719 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöſf⸗ net von 10—13 Uhr und 15—17? Uhr. Aasſtellung:„Neues von Geſtern“. Waſſerſtandbeobachtungen im Monat Juli Rgeln⸗Pegel] 28. 24. 25. 27 28. Neckar-Pegel 24. 25,27. 25. Saft: TTT ZIT Zs N Schuſterinſel.44.98 2,812.70.37] Mannheim. 6,00 195 9,90.90 Kehl. 4,10 4,33 4,25 4,08 3,70 Jagffetd.. 2,371.52 18810 Maxau. 6196,42.558,45 8,68 eilbronn 1,99.781.58.41 Maftuhelm!.21 8,87.5,95.95.97] Plochingen. 0,770.89 0,7 oss Kaub. 440.87 1440235.60 ö ö Köln.,78 4,40 4,44 2,82 8,56 Waſſerwärme des Rheines: 18,0 Grab BB rr Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan tayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelstell: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Belträge keine Gewühr— Rücklendung erfolgt nur dez Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen * Der am 19. Juli auf dem Nürburgring ausgefahrene „Große Preis von Deutſchland“ erwies erneut die erſtaun⸗ liche Haltbarkeit und hohe Sicherheit des Dunlop⸗Reifens. Chiron auf Bugatti mit Dunlop⸗Reifen, der als Zweitſchnell⸗ ſter, knapp 100 Sekunden hinter dem Sieger, durchs Ziel ging, durchfuhr die für den ſchweren Kurs des Nürburg⸗ rings lange Strecke von 501 Kilometer ohne jeden Relfen⸗ wechſel! Noch nie vorher hat dort im„Großen Preis“ ein Fahrer der ſchweren Klaſſe dieſe lange Strecke ohne Reifen⸗ wechſel beendet. V 371 . ˙ ͤ2ñ᷑7ĩ?;?;. xxx K]] P Üũ œ, RHB Pelze jetzt keparleren, umarbei⸗ ten, füttern, Maß⸗ Zahle für getragene Herrenkleider, Schuhe gebr. Möbel sehr hohe Preise. 8822 Farkand, 12. Tel, 389 65 enn „ angen. Aeuß., fu Deubig au Aus: flügen. Theaterbeſuch etc. 5 unter 74 an di— ſchäftsſtele 8 F Teppiche orm billig bei Polsfermub EI reppſche werden dau i moktenecht gemacht 5 bei Grauer. Qu 7. 5, Tel. 300 75. B2727 in Mengen bis zu 1 Meter jeder Rest.—, 2. 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Seite/ Nummer 343 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 28. Juli 1991 Bauſteine des Lebens Ueberraſchende Entdeckung eines ſchwediſchen Gelehrten— Die geheimnisvolle Zahl— Kei Syntheſe des Infulins möglich Zah eiue Von H. Soldenhoff⸗Wien Zahlreiche große Ströme, man denke an den Po, den Nil, den Miſſiſſippi, ſetzen bekanntlich an ihrer Mündung einen erheblichen Teil der aus dem In⸗ nern mitgeführten feſten Stoffe in Form von Schlammablagerungen ab und bilden dadurch die ſo⸗ genannten Deltas. Bei der Unterſuchung derartiger Ablagerungen ſtellte ſich nun ſchon vor länge⸗ rer Zeit die überraſchende Tatſache heraus, daß ſie innerhalb einer beſtimmten Zeit um größere Mengen zunahmen als der Strom — was ſich leicht meſſen läßt— in der gleichen Zeit an feſten Beſtandteilen her angeführt hatte, von denen jene Sedimente doch ausſchließlich ge⸗ bildet werden. Die Erklärung für die auffallende Erſcheinung liegt darin, daß beim Zuſammentreffen von Salz⸗ und Süßwaſſer eine erhebliche Menge der ultramikroſkopiſch kleinen Teile, die wegen ihres Mangels an Schwere an ſich nicht zum Njederſchla⸗ gen kommen würde, ſich zuſammenballt, koaguliert, worauf die ſo entſtandenen größeren und mithin ſchwereren Teilchen zu dem übrigen Schlamm hinab⸗ ſinken. Wir haben hier ein typiſches Beiſpiel für das Verhalten kolloider Löfungen vor uns. In ihnen ſind die Stoffteilchen ſo winzig klein, daß die Schwerkraft unſerer Erde auf ſie ohne Wir. kung bleibt(etwas Aehnliches kennen wir von den im Licht eines Sonnenſtrahls ſchwebenden Staub⸗ teilchen). Sobald aber ein chemiſcher Vorgang die Teilchen ſich zuſammenballen läßt, erhalten dieſe Koagulationen Maſſe genug, um zu Boden ſinken zu können. 5 Danach müßten kolloide Löſungen, die hier auf der Erde keinen Niederſchlag geben, zur Sedi⸗ mentbildung gelangen, wenn nur die Schwerkraft, groß genug iſt, um die einzelnen Teilchen zu Boden zu zwingen. Brächte man z. B. ſolche Löſung auf die Sonne mit ihrer ſo viel größeren Schwerkraft, io würde in vielen Fällen ein Niederſinken der Stoff⸗ teilchen einſetzen, wo auf der Erde noch keine Spur davon zu bemerken wäre. Nun, auf unſer Zentralgeſtirn können wir mit unſeren zu unterſuchenden Löſungen allerdings nicht gehen. Indeſſen beſteht die Möglichkeit, hier unten Bedin⸗ gungen zu ſchaffen, die denen der auf der Sonne herrſchenden Schwerkraft— wenn vielleicht auch nur zum Teil— entſprechen. Wir bedienen uns zu die⸗ ſem Zweck der Zentrifugalkraft. Der Gedanke iſt zuerſt von dem ſchwediſchen Profeſſor Svedͤberg in Upſala durch ſeine„Ultrazentrifuge“ in die Tat umgeſetzt worden. Es handelt ſich dabei um einen Apparat, durch den Proben kolloider Löſungen mit der Schwindel erregenden Geſchwindigkeit von 45 000 Umdrehungen in einer Minute herumge⸗ ſchleudert werdeu. Man erzielt damit die gleiche Wirkung, als wenn man die auf die feſten Teilchen wirkende Schwerkraft, mithin die Kraft, die das Niederſinken der Teilchen bewirkt, 125 000 mal erhöht. Zu den kolloiden Löſungen gehört auch das Ei⸗ weiß. Seine Moleküle ſchlagen ſich unter irdiſchen Verhältniſſen normalerweiſe nicht nieder. Anders aber in der Svedbergſchen Ultrazentrifuge. Hier er⸗ folgt alsbald eine Koagulation mit daraus ſich er⸗ gebender Ablagerung, und die Schnelligkeit, mit der dies geſchieht, läßt einen Rückſchlag zu auf die Maſſe oder— was in dieſem Sinne das Gleiche iſt— auf das Gewicht der Teilchen. Derartige Molekular⸗ gewichtsbeſtimmungen führte Svedberg außer am Eiweiß an verſchiedenen anderen Proteinen wie Hämoglobin, Globulin, Legumin aus. Alle dieſe teilweiſe ſehr verwickelt aufgebauten Ei⸗ weißkörper kommen in kolloider Form vor, ſie ge⸗ hören zu den wichtigſten Bauſtoffen des lebendigen Organismus. Unter einander weichen ſie indeſſen in ihrem Aufbau erheblich ab. Nun machte Profeſſor Spedberg bei ſeinen Unterſuchungen die überraſchende Entbek⸗ kung, daß alle dieſe Proteine ſich aus Mole⸗ külen zuſammenſetzen, deren Gewicht das Ein⸗, Zwei⸗ Drei⸗ oder Sechsfache von 34,5 betrug, das Gewicht des Waſſerſtoffatoms gleich 1 geſetzt. Andere, komplizierter aufgebaute Proteine zerfallen, in alkaliſche Löſungen von entſprechender Stärke gebracht, ebenfalls in Moleküle von dem erwähnten Gewicht, um ſich unter veränderten Verhältniſſen wieder zuſammen zu ſchließen. Svedberg fand das Molekulargewicht des aus den Pflanzen ſtammen⸗ den Legumins zu 208, mithin nahezu ſechsmal 34,5. Beim Hämoglobin betrug es 68, faſt das Zweifache, beim Globulin 103,8, alſo das Dreifache von 34,5. Aus den Verſuchen des ſchwediſchen Gelehrten er⸗ gibt ſich mithin die überraſchende Tatſache, daß der ſtoffliche Teil aller lebenden Körper aus Molekülen beſteht, deren Gewicht in einem beſtimmten einfachen Verhältnis zu der Zahl 34,5 ſteßzz. Wobei die verblüffende Erſcheinung zu verzeichnen iſt, daß wohl das Zwei⸗, Drei⸗ und Sechsfache, nie aber das Vier⸗ und Fünffache beob⸗ achtet wird. Die auf einer vollkommen abweichenden Methode durchgeführte Gewichtsbeſtimmung des Hämoglobin⸗ moleküls des Engländers Adair ſtammt im gro⸗ ßen und ganzen mit Profeſſor Spedbergs Ergeb⸗ niſſen überein; überraſchenderweiſe taucht die ge⸗ heimnisvolle Zahl 34,5 auch bei den Verſuchen von W. T. Aſtbury, der ſich der Röntgenſtrahlen⸗ Analyſe bedient, wieder auf. Kürzlich teilte Pro⸗ feſſor Svedberg übrigens noch mit, daß er auch das Molekulargewicht des Inſulins zu etwa 34,5 be⸗ ſtimumt zu haben glaube. Der Gelehrte kommt zu dem intereſſanten Schluß, daß— wie ſchon früher vermutet— auch dieſer wichtige Stoff nunmehr end⸗ gültig zu den für die lebende Materie ſo charakte⸗ riſtiſchen Eiweißkörpern zu rechnen ſei. Da keiner derſelben bisher auf ſynthetiſchem Wege ſich hat dar⸗ ſtellen laſſen, ſo dürfte die Hoffnung, Inſulin auf künſtliche Weiſe zu gewinnen, aller Vorausſicht nach trügen. Wir werden in dieſer Hinſicht auf die Dienſte des Chemikers verzichten und uns wie bis⸗ her an die tieriſche Bauchſpeicheldrüſe halten müſſen. Es ſei denn, daß eine weiter fortgeſchrittene Wiſſen⸗ ſchaft in ferner Zukunft dahn gelangt, auch dieſe für das Leben ſo bedeutungsvollen Stoffe chemiſch darzu⸗ ſtellen. Vielleicht bedeutet die Spedbergiſche Ent⸗ deckung bereits den erſten Schritt auf dem Wenge zu dieſem Ziel. Ein ſeltſames Meteor Die Sternwarte des Vatikans veröffent⸗ licht die Beſchreibung eines auffallenden Meteors, das in der Nacht zum vorigen Donnerstag von ihrem Stabe beobachtet wurde. Sie bittet um Mitteilung, falls von anderen Beobachtern dieſelbe Erſcheinung verfolgt worden iſt. Die Erſcheinung bot ſich dem Auge in drei verſchtedenen Stufen dar. Zu⸗ erſt ſah man ein weißes Licht, das ſich in der Rich⸗ tung auf den Horizont hinabſenkte und dabei an Größe zunahm, bis es ungefähr den Durchmeſſer des Mondes ereicht hatte. Dann verſchwand das weiße Licht und ein rotes Licht trat an ſeine Stelle. Es be⸗ wegte ſich in derſelben Richtung weiter, nahm aber an Unfang wieder ab. Dies währte ungefähr eine Sekunde. Dann ſchoß aus dem Licht ein roter Strahl hervor, der dieſelbe Richtung weiter verfolgte, bis er unter dem Horizont verſchwand. Das Meteor wurde etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht europäiſchen Zeit beobachtet. Es befand ſich etwa 20 Grad öſtlich von dem Mond. Heirat zwiſchen blindem Millionär und einer Ruſſin In London wurde vor ein paar Tagen unter dem Siegel eines ſtreng gehüteten Geheimniſſes eine Ehe zwiſchen einem blinden amerikaniſchen Millionär und einer vierzig Jahre jüngeren Ruſſin geſchloſſen. Wie die Londoner Blätter nach⸗ träglich erfahren, handelte es ſich dabei um den 70jährigen Amerikaner Wright aus Buffalo und die 30jährige Ruſſin Tatiane Moſolowa, eine anerkannte Schönheit der Londoner ruſſiſchen Kolonie. Mehrere Detektive überwachten den Zugang zu dem Haus, in dem die Vermählungfeier ſtattfand und ließen nur die geladenen Gäſte zu. Der Biſchof von Norwich vollzog die Trauung. Mit der Hei⸗ rat ſchließt eine Bekanntſchaft, die der amerikaniſche Millionär und die Ruſſin vor mehreren Jahren in England gemacht haben. Der Amerikaner iſt ſchon ſeit vielen Jahren blind. Er hat ſein Vermögen im Gummihandel erworben und zwar in der Hauptſache in den Jahren, in denen er ſein Augenlicht nicht mehr beſaß. Der Millionär weilt oft in London und beſitzt dort ein eigenes Haus. Landung auf dem Flugplatz Staaken bei Berlin. Die Luftpolizei muß das Luftſchiff mit aller Kraft am Boden halten. In den letzten Jahren konnten die Aerzte in einigen europäiſchen Ländern, ſo vor allen Dingen in Norwegen und England, eine rätſel⸗ hafte Krankheit beobachten, die in auffallender Weiſe an die Peſt erinnert. Die Krankheit macht ſich zunächſt durch ein beſonders ſchnelles Anſteigen des Fiebers bis 41 Grad bemerkbar. Gleichzeitig ſtellen ſich heftige Kopfſchmerzen, Schüttelfroſt, Muskel⸗ ſchmerzen und Erbrechen ein. Dann treten An⸗ ſchwellungen von Lymphdrüſen zutage, die die Größe eines Gänſeeies erreichen und von den Peſtbeulen nicht zu unterſcheiden ſind. Dieſe Schwel⸗ lungen treten vorzugsweiſe in der Schenkelbeuge, in der Achſelhöhle, am Hals uſw. auf. An einzelnen Hautſtellen bemerkt man außerdem eiterige Ent⸗ zündungsherde, die äußerſt ſchmerzhaft ſind. Sind hiermit faſt ſämtliche Symptome der Peſt gegeben, ſo unterſcheidet ſich die Krankheit von der Peſt ein⸗ zig und allein durch ihren Ausgang: nur in Aus⸗ nahmefällen tritt der Tod ein, während die Peſt be⸗ kanntlich bis zu 95 Prozent ſchon nach wenigen Tagen, oft nach wenigen Stunden, zum Ableben führt. Recht bald nach dem Auftreten der geheimnisvollen Krankheit in Europa konnte feſtgeſtellt werden, daß ſie ſeit 1924 bereits in Amerika bekannt iſt und dort den Namen„Tularemie“ erhalten hat. Dieſer Name wurde ihr nach der Grafſchaft Tulare in Kali⸗ fornien gegeben, wo ſie zuerſt in beſonders vielen Fällen aufgetreten iſt. Es waren auch die Ameri⸗ kaner, die den Erreger der neuen Krankheit bac⸗ terlum tularense, entdecken konnten. Es blieb nur noch feſtzuſtellen, wie dieſer Krankheitserreger zu den Menſchen gelangt. Auch dies hat keine Schwierig⸗ keiten gemacht. Es ſind einige Milbenarten, ſo der ſog. Dermacentor und die Haemophyſalix, die die Funktionen der Uebertragung erfüllen, und dies meiſtens durch eine weitere Vermittlung durch gewiſſe Nagetiere, mit denen einerſeits Haus⸗ frauen und Köche, andererſeits Pelz⸗ und Wildfjäger in unmittelbare Berührung gelangen. So konnte der franzöſiſche Gelehrte Francis ſchon im Jahre 1928 feſtſtellen, daß von je 100 Kaninchen, die auf dem Markt von Waſhington zu kaufen waren, mindeſtens eines mit bacterium tularense infiziert war. Während das gebratene Fleiſch eines ſolchen Kaninchens unſchädlich iſt, konnten die Perſonen, die das rohe Fleiſch dieſes Tieres anfaßten, etwa nach der Tötung oder bei der weiteren Zubereitung, mit Leichtigkeit angeſteckt werden. Es genügte, daß der Erreger der Tularemie durch einen kleinen Hautriß in das Blut eindrang. Die Tatſache, daß in unſeren Tagen, bei dem heutigen Stande der Medizin, eine neue Krankheit entdeckt werden kann, mag verwunderlich erſcheinen. Wo waren die Gelehrten bis jetzt? Wie kommt es, „Graf Zeppelin“ nimmt Abſchied von Deutſchland Berlins Oberbürgermeiſter Dr. Sahm begrüßt Dr. Eckener nach der Landung . Dem Norden entgegen Oben links: Die Eiswüſte der Arktis.— Unten links: Die Iſaak⸗ Kathedrale im Zentrum von Leningrad. Oben rechts: Der ruſſiſche Eisbrecher„Malygin“, mit dem„Graf Zeppelin“ bei den Wieſe⸗Inſel n im Polarmeer zuſammentreffen wird.— Unten rechts:„Graf Zeppelin“ über den Zwiebeltürmen einer ruſſiſchen orthodoxen Kirche. — Die falsche Pest 1 Eine neu entdeckte Krankheit daß die Tularemie, die doch nicht von heute auf m gen„entſtehen“ konnte, bis jetzt unentdeckt und 1 erforſcht geblieben iſt? Die Antwort auf dieſe Fran iſt ſehr leicht zu geben. Tularemie ut ſchon früher beobachtet, aber man hat ſie fi eine beſonders milde Form von Peſt gehalten. 90 1877 kennt man ſie in Rußland, an der Wolga und Sibirien. Es ſind männliche Perſonen im Alter 10 10 bis 30 Jahren, die bis auf den heutigen Ta 1 Rußland von der falſchen Peſt befallen werden mei ſten an Flußufern oder in Regionen, die den Frih jahrsüberſchwemmungen unterliegen. Das war bie Folge der Austilgungskampagne gegen die Waſſer, ratten. Auch in den Wäldern Sibiriens waren ez Nagetiere, die die falſche Peſt verurſach, ten. So Opoſſum, Biſamratte, Chinchilla usw, Es muß angenommen werden, daß es bald lingen wird, das weitere Vordringen der ſalſcher Peſt nach Europa zu unterbinden. Die notwendigen Ueberwachungsmaßnahmen ſind berelg überall getroffen. Obwohl Tularemie in der Regel nicht lebensgefährlich iſt, iſt es viel angene, mer, von ihr verſchont zu bleiben. Denn der de lungsprozeß allein nimmt ein bis zwei Monate 1 Anſpruch. Manchmal dauert es ſogar ein halbez oder ganzes Jahr, bis die Folgen der Erkrankung reſtlos überwunden werden. Es ſind vor alle Dingen die Jäger und Pelshändler, beſonders an 2 rege. diejenigen, die mit rohen Pelzen zu tun haben, d ſich in acht nehmen müſſen. Von den Gelehrten I ſich um die Erforſchung der falſchen Peſt verbien gemacht haben, ſind neben dem bereits genannten Franzoſen Francis der Amerikaner Cumming der Ruſſe Dubrowinſky und der Norweger Thfottn nennen. Dr. med. F. Richard. Die Erben der Geſchwiſter Weng Es ſteht nun feſt, daß ſich mindeſtens fünfzehg Perſonen in die Rieſenerbſchaft des allen Fräuleins Ella Wendel teilen wer den, die ges letzte von ſieben eigenartigen Schweſtern vor meß reren Monaten in Newyork geſtorben iſt. Da die Hinterlaſſenſchaft ſich auf rund hundert Millionex Dollars beziffert, ſo wird für den einzelnen Erbeg immer noch genug übrig bleiben. Nach einer Mi, teilung der Erbſchaftsverwalter ſind die Anſprüch von drei, in Kalifornien wohnenden Schweſtern he reits als rechtsgültig anerkannt worden. derte von Bewerbern ſind noch vorhanden. Bei den meiſten iſt aber der Verwandtſchaftsgraß der zur Erbſchaft berechtigt, nicht nachweisbar. Außer den drei erwähnten Schweſtern haben aber noh mindeſtens zwölf andere Perſonen be ſtimmte Ausſicht, auf die Liſte der glücklichen und lachenden Erben geſetzt zu werden. Die Schwe, ſtern Wendel lebten unvermählt in äußerſter Ju rückgezogenheit in einem Newyorker Haus, das gel alters Familienbeſitz war. Mohammedaniſcher Fanatismus In der indiſchen Stadt Kalkutta wurden bu ein paar Tagen zwei junge indiſche Mo hammedaner zum Tode verurteilt, wel ſie einen Hindu⸗Buchhändler namens Sen und ſei zwei Gehilfen ermordet hatten. Für das Vr brechen fehlt dem Europäer zunächſt jedes Verſtänd⸗ nis. Der Buchhändler Sen, Mitglied einer angeſeht nen Hindukaſte, war der Verfaſſer und Verkäut eines Geſchichtslehrbuches, in dem unter anderem auh eine Abbildung des Propheten Mohammed aus den ö 15. Jahrhundert wiedergegeben war. Dies war der. laß für die dreifache Mordtat. Für die Mohamme, daner beſteht ein Glaubensartikel, wonach es une laubt iſt, beſeelte Weſen abzubilden. a gegen dieſen Glaubensſatz wird natürlich als beſonders f ernſt betrachtet, wenn die Abbildung den Propheten ſelbſt betrifft. ö Alle Mohammedaner ſind der Anſicht, daß es ver, dienſtlich iſt, dem Glaubensſatz Geltung zu den ſchaffen. Deshalb hat die Tat der beiden Mörder den Kreiſen der indiſchen Mohammedaner auch vollen Beifall gefunden. Das Gericht, das das Tobesurtel fällte, beſtand aus acht Europäern und einem Mi hammedaner. Das Urteil wurde mit acht gegen einn Stimme gefällt. Der Mohammedaner lehnte es al offenbar ab, ſeine Glaubensgenoſſen zu verurteilen Gefahren des Frrſinns Wie Budapeſter Blätter berichten, brach kütz, lich in einem ungariſchen Dorf an der ſuge⸗ flawiſchen Grenze ein verheerendes Feuer auß Achtzehn Wohnhäuſer und Scheunen wurden eit geäſchert. Die große Trockenheit hatte zur Folge, daß der Brand einen ſo großen Umfang amahm Das Feuer war das Werk eines Irrſinn gen, der mit der Manie der Brandſtiftung behalt iſt. Es iſt dies nicht das erſte Mal, daß in diet e, Gegend Brandſtiftungen durch Irrſinnige vert,* ſacht worden ſind. Es ſind nämlich in den Grenzöörfern mehrere, hundert Irrſinnige bei den dortigen Bauern untergebracht. Sie können in den Ortſchafen nicht ſtreng überwacht werden und genießen eim verhältnismäßig große Bewegungsfreiheit. Es dies ſeine großen Gefahren, wie auch der letzte wieder beweiſt. Das Geld, das der Staat für di Unterhaltung der Irrſinnigen bezahlt, iſt, deſſen ſo gut wie das einzige Einkommen,. das die Bewohner dieſer armen Dörfer haben. ö Deshalb kann man den Bauern die Verdiente lichkeit nicht nehmen, obgleich das Zuſammenle ſo vieler unbewachter Irrſinniger in dieſen Dh ein großes Riſiko in ſich ſchließt. Wußten Sie ſchon? In einem Ballon, der über 6700 Meter ſiet konnte man noch deutlich das Bellen von Hunden wahrnehmen.. * 4 Seit der Erfindung der modernen Aſepſis 15 J laufen nur 6 Prozent der Fälle von Amputation il lich, früher waren es 87 v. H. * In Argentinien kommen 112 Pferde auf je n Einwohner.* Ein Verstoß, Hun,* 1 95 1 1 1931 — r falſcher wendigen bereiz in bet benden der Hei konate iz in halbe krankung vor allen ders aber 1 haben, die hrten, e verdient genannten ming, der hiotta zu tichard. ende nfzehn des alten i, die als vor meh „ Da die Millioneg en Erben ner Mit, Ansprüche eſtern he Hun, handen. haftsgrad, ar. Außer ber noh nen be⸗ lücklichen ie Schwe, rſter Zu. „ das fell mus irden out c 2 Mo⸗ f ilt, wel und ſeine Verkäußet ſerem auh aus dem ar der M tohamme⸗ es uner⸗ u Verſtoß beſonders Propheten iß es ver⸗ zu ver⸗ Nörder in uch vollen odesurtell nem Mo⸗ ö egen eine ite es allo rurteilen 1 inn i⸗ g behaftet 5 diet e verm⸗ er haben. dienſtmöh⸗ tmenleben 1 Dhrfen eter ſtieg 1 Hundes epſis ve ation töd⸗ 5 uf je A. * Alt 1931 Neue Maäunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe . 28. Der Sc DSchmeli 15. Im li 5 Adele Emelka- Tonwꝗo hwergewichts- Weltmeisterschafts-Kampf lg-Stribling in den einzelnen Runden als Tonfilm! Die hochdramatische u. entsch eidende Runde Vird in Zeiſlupen-Aufnahmen gezeigt! listigen Teil: . Felix Bress art in seiner Spitzenleistung als 5 Ii ichen der bamdan' unt Lucle Englisch— A. Paulig Sandrock che- Kultur film Beginn: 55.00.30 lugen dire! Unsere Sommerkarten gelten! .00 Uhr 15.00 onnags Letzte Spieltage! 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