1 Hezugsp unseren Geſchä 1 zuzüglich Zustellgebühr.— Kronprinzen Je Friedrichſtraße 4, 80 Luiſenſtraße 133 Abholſtellen: Fe Hauptſtraße 63, * reiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in ſtsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— ellg Waldhofſtraße 6, ſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 18, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Abreſſe: Nemazeit Mannheim er Seitu Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Einzelpreis 10 Pf. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 30. Juli 1931 —— 0 * Programm auf lange Sicht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Juli. In den diplomatiſchen Beſuchen iſt jetzt eine Pauſe eingetreten, die von der Regierung benutzt wird, um die wirtſchaftlichen Beratungen mit Hochdruck fortzuführen. Der Sonderausſchuß des Kabinetts, dem auch der Kanzler angehört, tagt in Permanenz. Die zur Zeit dringlichſte Frage iſt, ob die völlige Wiederherſtellung des Zah⸗ lungsverkehrs wie urſprünglich vorgeſehen am kommenden Montag gewagt werden kann. Man iſt ſich offenbar noch unſchlüſſig und ſcheint eine neue Zwiſchenlöſung zu erwägen. Gegen eine völlige Freigabe des Sparkaſſenver kehrs nament⸗ lich kegen ſich ſchwere Bedenken. Es handelt ſich bei dieſen Guthaben um eine Summe von rund zwölf Milliarden, und man fürchtet, daß es zu ernſt⸗ lichen Verwicklungen kommen könnte, wenn die Ab⸗ hebungen in demſelben Umfang fortgehen wie bis⸗ her. Die pſychologiſche Entſpannung, die eine unbeſchränkte Oeffnung im breiten Publikum zwei⸗ fellos hervorrufen würde, müßte ins gerade Gegen⸗ teil umſchlagen, wenn man hinterher unter dem Zwang der Verhältniſſe ſich womöglich genötigt ſähe, erneute Sperrmaßnahmen zu treffen. Die Beſpre⸗ chung des Reichskabinetts mit den Vertretern der Sparkaſſenorganiſationen in der Nacht zum Mitt⸗ woch hat noch keine Klärung gebracht. Die Schaffung eines Spezialinſtituts ähnlich dem der Akzeptbank, kommt für das Sparkaſſenweſen nicht in Frage. Für die volle Ingangſetzung des Zahlungsver⸗ kehrs wäre eigentlich der Abſchluß der Still⸗ halte⸗Aktion die Vorbedingung. Man beurteilt die Ausſichten als günſtig und rechnet damit, daß die Verhandlungen über das Stillhalte⸗Konſortium ſchon im der nächſten Woche zu einem Ergebnis führen werden. Mit den bank⸗ und finanztechniſchen Maßnahmen ſind die Aufgaben des wirtſchaftspolitiſchen Aus⸗ ſchuſſes keineswegs erſchöpft. Es gilt, ein Programm für die geſamte Wirt⸗ ſchaft aufzuſtellen unter dem Geſichtspunkt, daß ausländiſche Kredite oder gar eine laug⸗ friſtige Anleihe für abſehbare Zeit nicht zu er⸗ warten ſind. Es muß mit den zur Verfügung ſtehenden äußerſt knappen Mitteln ausgekommen und zugleich verſucht werden, den Deviſenbeſtand zu ſtärken. Im Zuſammenhang mit all dieſen Dingen wird wiederum die Ernennung eines beſonderen Wirt⸗ ſchaftskommiſſars erörtert, und es heißt neuer⸗ dings, daß Herrn Dr. Schmitz, der noch immer als der geeignete Kandidat für einen ſolchen Poſten ge⸗ naunt wird, ein Bankenkommiſſar in der Perſon des Direktors Bachem beigegeben werden ſoll. Man wird dieſe Gerüchte— um mehr handelt es ſich an Augenblick nicht— mit Vorſicht aufzunehmen haben. Zunächſt iſt Geheimrat Schmitz zuſammen mit dem Hamburger Bankier Melchior von der Reichsregierung beauftragt worden, den zur Unter⸗ ſuchung der deutſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftslage hier weilenden ausländiſchen Bankſachverſtändigen zur Hand zu gehen. Mit den Vorſchlägen des wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Ausſchuſſes beſchäftigte ſich noch das Kabinett in einer Abendſitzung. Beſchlüſſe 9 75 nicht gefaßt. Die Beratungen gehen heute r. Ralſchläge von allen Seiten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Juli Die Kabinettsberatungen über die vom Sonder⸗ ausſchuß vorgeſchlagenen wirtſchaftspolitiſchen Maß⸗ 80 werden vorausſichtlich erſt am Samstag . ſein. Die alten Notverordnungen über en Zahlungsverkehr werden dann alſo durch neue 1 abgelöſt werden, in denen, wie man nach dem bis⸗ 2 herigen Verlauf der Verhandlungen glaubt anneh⸗ men zu dürfen, für die Banken eine völ⸗ lige Freigabe des Zahlungsverkehrs, für die Sparkaſſen dagegen nur eine weitere Auflockerung verfügt werden wird. Für heute 1 iſt, wenn die Vermutungen der„D. A..“ zutreffen S eee ſollten, bereits eine neue Verordnung über das Oratorjum der Danatbank zu erwarten. Ihre Wir am kommenden Montag wieder aufgenommen werden? Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 30. Juli. Premierminiſter, Macdonald, der geſtern abend 19.30 Uhr auf dem Flugplatz Hendon landete, gebrauchte in den paar Sätzen, die er der Preſſe ſagte, mehrmals das Wort erfolgreich. Dieſes Wort kehrte in einer kurzen Bemerkung Henderſons bei ſeiner Ankunft in London wieder. Im übrigen be⸗ genügten ſich die Miniſter damit, die Berliner Ge⸗ ſprächsgegenſtände aufzuzählen, ohne auf irgend ein Thema im beſonderen einzugehen. Der Erfolg bezieht ſich alſo wohl ſoweit nur auf die bekannte Abſicht der Engländer, durch ihren Be⸗ ſuch dem deutſchen Volke vor Augen zu führen, daß es trotz der dürftigen Ergebniſſe-der Londoner Kon⸗ ferenz noch Freunde hat, die ſich auf ſeine Tüchtigkeit verlaſſen und die nicht wün⸗ ſchen, Deutſchland„in ſeinem eigenen Saft kochen zu laſſen“. Es iſt keine Frage, daß Macdonald und Henderſon, wie übrigens auch die engliſche Preſſe, hoch erfreut über das Ver⸗ ſtändnis ſind, das man in Deutſchland ihrer deli⸗ katen Miſſion entgegengebracht hat. Der Berliner Korreſpondent der„Times“ faßt ſeine Eindrücke wie folgt zuſammen:„Der Beſuch hat ein höchſtes Maß an gutem Willen zurückgelaſ⸗ ſen. Daß die Politik der perſönlichen Fühlungnahme Aich geile. Erfolge zeitigte, iſt unverkennbar. ung iſt in Deutſchland faſt mit Händen zu greifen. Es iſt nichts konkretes zuſtandegekommen, wenigſtens bis jetzt nicht und die freundſchaftliche Empfehlung, ſich um eine Verſtändigung mit Die geſtern während des ganzen Tages geführten Verhandlungen der Reichsbank mit den Vertretern des ausländiſchen Stillhalte⸗Konſortiums ſind ſoweit gefördert worden, daß eine grun d⸗ ſätzliche Einigung zunächſt mit den Londoner Häuſern als ſicher gelten kann. Es fehlt nicht an Ratſchlägen für die Regierung, wie ſie die Lage meiſtern ſolle. Der Reichs ver⸗ band der deutſchen Induſtrie hat auf ſeiner geſtrigen außerordentlichen Tagung eine Reihe von Forderungen aufgeſtellt, unter denen die ſchnellſte Befreiung des Zahlungsverkehrs und die ſofortige Beſeitigung der Ausreiſegebühr voranſtehen. Wie dem„Berliner Börſencourier“ aus Kreiſen der ſüddeutſchen In duſtrie berichtet wird, ſoll in der geſtrigen Sitzung des Präſidiums und des Vorſtandes des Verbandes man einmütig der Auf⸗ faſſung geweſen ſein, daß die Induſtrie dem gegenwärtigen Reichs⸗ bankpräſidenten kein Vertrauen mehr ent⸗ gegenbringen könne. Ein führendes Mitglied des Präſidiums ſei beauf⸗ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters . Paris, 30. Juli. Der Gouverneur der Bank von Frank⸗ reich hat geſtern eine Entſcheidung getroffen, die beweiſt, daß Frankreich bet der Prüfung der deutſchen Finanzlage durch eine beſonders qualifizierte Per⸗ ſönlichkeit vertreten zu ſein wünſcht. Es wurde nämlich der Präſident der Banque dé Paris et des Pays Bas Moreau zum Mitglied des Sachverſtän⸗ digenausſchuſſes ernannt, der am 2. Auguſt in Brüſſel zuſammentreten wird. Der„Matin“ bemerkt hierzu: 5 „Dieſes Komitee iſt das wichtigſte Ergebnis, das den Debatten der Londoner Konferenz ſeine Ent⸗ ſtehung verdankt. Aus einemgrün dlichen Stu⸗ dium der deutſchen Finanzen wird die Verant⸗ wortlichkeit der Regierungen bezüglich der Umwand⸗ lung der kurzfriſtigen Kredite in eine langfriſtige Anleihe von dem Sachverſtändigen⸗Komitee über⸗ und Stelle Nachforſchungen ſtattfinden und daß man den Verſuch machen wird, gewiſſe noch ziem⸗ lich dunkle Teile der Kriſe ins Licht zu rücken, z. B. die Art, wie man die kurzfriſtigen Kredite benutzte, die in ſo großem Uebermaß durch London⸗Newyork und die neutralen Märkte geliefert worden ſind. Die Ernennung Moreaus erklärt ſich auch da⸗ raus, daß die Banque de Paris et des Pays Bas auf dem Umweg über Londoner Banken Kredite nach Deutſchland gegeben hat und wie verlautet, bei einer künftigen Anleiheoperation⸗ bereit ſein würde, die Führung in Frankreich zu übernehmen. nommen werden. Es iſt nicht unmöglich, daß an Ort Matdonalds erfolgreiche Miſſion Frankreich zu bemühen, die durch alle Aeußerun⸗ gen Maecdonalds hindurchklang, widerſtrebt immer noch vielen Deutſchen. Daß jedoch eine ſolche Ver⸗ ſtän digung notwendig iſt und daß man zu dieſem Zweck auf beiden Seiten zu Opfern bereit ſein muß, wird in weiteren Kreiſen anerkannt, als es vor einigen Wochen noch möglich erſchien. Man ſieht jetzt die tatſächliche Lage klar vor ſich, obwohl der außerordentliche Optimismus hinſichtlich der Möglichkeiten deutſcher Außenpolitik, der zettweiſe vorherrſchte, jetzt einer vielleicht übertriebenen Vor⸗ ſtellung von der Macht und Rückſichtsloſigkeit einer auf das franzöſtſche Gold geſtützten franzöſiſchen Po litik Platz gemacht hat.“ 5 Fortſetzung der Miniſterbeſuche Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 30. Juli. In diplomatiſchen Kreiſen hält man es für wün⸗ ſchenswert, daß die perſönlichen Zuſammenkünfte der Staatsmänner Deutſchlands, Frankreichs und Italiens noch vor der Septembertagung des Völkerbundsrats durchgeführt werden. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß die Begegnung des Kanz⸗ lers und des Außenminiſters mit Muſſolini noch vor dem Beſuch Lavals und Briands in Berlin ſtattfindet. Wie verkautet, kommt wegen der ſommerlichen Hitze nicht Rom, ſondern ein Ort in Oberitalien für die Zuſammenkunft in Frage Die offizielle Einladung an die franzöſiſchen Miniſter wird in den nächſten Tagen ergehen. Beſtimmte Termine ſind bisher noch nicht vereinbart worden. PFC VVCTCPCPCPPTPTCGCGPTCTCTCTCTGTCTGTbTPCTFTCTbTCTCTGTGTGTGTbTbTbTbTbTbTbTbTPTPTPTCPTGTPTPTCTGTbTPVTPTPTVTbͤTVTbTVTPTbkbTéTGTGGGTbéTGͤTGöGGGWGTGͤGTFWTTTTTTTTTWTTTTWTTWT'TVTTVT(''!'!'!'!'!'!'!'!!!.!:!;!!!!!.!.!.!.!...!...!..ꝛw.ꝛwꝛ ů tragt worden, dem Reichskanzler von dieſer ein⸗ ſtimmigen Auffaſſung Kenntnis zu geben. Die Meldung eines Londoner Berichtes, daß der Rücktritt Dr. Luthers nach der Wiederherſtellung normaler Bankverhältniſſe ſicher ſei und daß nur die Frage ſeiner Nachfolge offen ſtehe, wird an den zuſtändigen Berliner Stellen mit einem Achſel⸗ zucken beantwortet. Man bleibt vorläufig dabei, daß die Frage eines Wechſels in der Leitung der Reichsbank zur Zeit nicht„aktuell“ ſei. Dr. Luther ſelbſt ſcheint nicht geneigt zu ſein, freiwillig auf ſei⸗ nen Poſten zu verzichten. Unter denen, die mit einem Rezept für die Ueberwindung der Kriſe bei der Hand ſind, fehlen natürlich nicht die ſozialdemokratiſchen Gewerk ⸗ ſchaften. Sie präſentieren ein ganzes Welthilfs⸗ programm, in dem zwei Sätze bezeichnend ſind. Der eine:„Der Lohnabbau hat ſich als ein Irrweg erwieſen“. Der zweite:„Die deutſche Außenpolitik muß in erſter Linie auf eine Verſtändigung mit Frankreich gerichtet ſein.“ In dieſen bei⸗ den Theſen erſchöpft ſich offenbar die Weisheit der gewerkſchaftlichen Innen⸗ und Außenpolitik. Die Nrülfung der deutſchen Finanzlage durth Frankreith Die Pariſer Kredite für London Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Juli In Berliner politiſchen Kreiſen verfolgt man, wie ſich denken läßt, mit geſpannter Aufmerkſamkeit den Verlauf der engliſch⸗franzöſiſchen Kredit⸗ verhändlungen. aus nicht erkennen, was ſich hinter den Kuliſſen ab⸗ geſpielt hat und noch abspielt. Offizibs ſchweigt man ſich auf beiden Seiten über die Gründe aus, die zu einer plötzlichen Unterbrechung der Be⸗ ratungen geführt haben. Pariſer Blättermeldun⸗ gen behaupten, es hätten ſich Meinungsverſchiedenheiten er⸗ geben, weil England den Kredit auch zur Hilfeleiſtung für Deutſchland gebrauchen wolle Dieſer Darſtellung iſt unſeres Wiſſens bisher nicht widerſprochen worden. Nach den Erfahrungen, die man mit den Franzoſen gemacht hat, liegt die Vermutung freilich ſehr nahe, daß man auch in die⸗ ſem Fall wieder in Paris politiſche Bedin⸗ gungen an die finanzielle Transaktion geknüpft hat, für die der Vertreter der Bank von England, Kindersley, ähnlich wie ſeiner Zeit Herr Dr. Luther, mit Recht die Verantwortung ablehnen zu müſſen glaubte. Kommt es, worauf gewiſſe Anzeichen hindeuten, dennoch zu einem poſitiven Ergebnis, ſo läßt ſich die Beſorgnis nicht unterdrücken, daß die Eng⸗ länder den franzöſiſchen Wünſchen in dieſem oder jenen Punkt ſich willfährig zeigen. Natürlich läßt ſich von hier 142. Jahrgang— Nr. 347 „Die Wirtſchaftspolitik der Reichsregierung Die programmatischen Wirtſchaftsberatungen des Reichskabinetts werden mit Hochoͤruck fortgeſetzt Kann der Zahlungsverkehr Der Kampf des Deutſchtums in Lettland Volksentſcheid um die Rigaer Domkirche Der Telegraph hat bereits die kaum mehr er⸗ hoffte Nachricht verbreitet, daß das lettländiſche Parlament die Enteignung der deutſchen Domkirche in Riga ſamt ihren Liegenſchaften mit einer Zufallsmehrheit, die nur durch den eigen⸗ artigen lettländiſchen Abſtimmungsmodus möglich wurde, abgelehnt hat. 41 Stimmen wurden für die Enteignung abgegeben. Die 41 Stimmen da⸗ gegen kamen nur dadurch zuſtande, das 17 lettiſche Stimmen vornehmlich des Bauernbundes, der Hauptregierungspartei ruhten, und nach lettiſchem Parlamentsbrauch den gegen die Enteignung ab⸗ gegebenen Stimmen zugerechnet wurden. Trotzdem aber ergab die Abſtimmung immer noch keine Mehr⸗ heit und gerettet wurde die Domkirche nur dadurch, daß bei 41 Stimmen für und 41 Stimmen dagegen der Antrag als abgelehnt galt. Trotz des Zufallsſieges wird man ſich aber doch keinen Illuſionen hingeben dürfen, daß nunmehr alle Not ein Ende habe. Das letzte Wort iſt noch nicht geſprochen: jetzt kommt es zum Volksent⸗ ſiche id, vor den Parlamentswahlen, alſo im Auguſt oder September. Die geſchlagenen Nationaliſten werden ſicherlich alle Kräfte an⸗ ſtrengen, obwohl das lettiſche Blatt, das am meiſten gehetzt und geſchürt hat, jetzt von der„verlorenen Schlacht“ ſpricht und erklärt, es ſei eine Utopie, da⸗ ran zu glauben, daß die Fürsprecher der Enteignung 600 000 Stimmen, d. h. die nach der Verfaſſung ge⸗ forderte Hälfte aller Wahlſtimmen aufbringen und wiederum von ihnen 300 000 Stimmen für die Ent⸗ eignung mobil machen würden. Das wird wohl ſtimmen. Man wird auch damit rechnen können, daß die eigentümlich wetterwendiſche lettiſche Volksſeele bei Widerſtänden leicht erlahmen wird. Auch damit, daß die Anhämger des Bauernbundes Zurückhaltung üben werden und daß die in vorbildlicher Einheits⸗ front verbundenen„Minderheiten“ ſowie die katho⸗ liſchen Lettgaller der Abſtimmung fernbleiben werden. Aber wenn man auch mit dieſem günſtigen Aus⸗ gang des Volksentſcheids wird rechnen können, ſo iſt doch damit für die Zukunft nicht viel gewonnen. So⸗ lange die nationaliſtiſche Unduldſamkeit im Lande Mode bleibt, die den Deutſchen im Lande zum Fremdling, zum Bürger zweiter Klaſſe und damit rechtlos macht, ſolange iſt der bis⸗ herige Ausgang der Domenteignungsfrage noch keine Gewähr für beſſere Zeiten. Die Agitation für den Volksentſcheid wird zweifellos die Leidenſchaften von Neuem aufrühren und wer bürgt dafür, daß der im Oktober gewählte neue Landtag nicht eine Mehrheit bringt, die einem erneuten Ent⸗ eignungsantrag zuſtimmt? Heute iſt dem Nationali⸗ tätenhader jedes noch ſo dumme Mittel recht. Hat man doch z. B. ſoehen Arm in Arm mit chauviniſti⸗ ſchen Litauern mit viel Brimborium in Bauſke den Tag der Schlacht an der Saule„patriotiſch“ begangen, wo 1235, alſp vor faſt 700 Jahren die Litauer und Semgaller den deutſchen Schwertritterorden vernich⸗ teten, deſſen Reſte dann in den Deutſchen Orden auf⸗ gingen. Oder ſollen wir an das alberne Gerede erinnern, das in der lettiſchen Preſſe über die Ver⸗ fremdung Lettlands im Schwunge iſt, an den blinden Unverſtand, daß man zwar Lettland mit allen Mitteln zu einem Touriſtenlande machen will, zu gleicher Zeit aber gegen die landſäſſigen„ſchwarzen Ritter“ wettert und alle Verkehrsmittel, Straßenſchilder uſw. blindwütig lettiſiert. Selbſt in wirtſchaftlichen Lebensfra⸗ gen, wie die ſchwere Bankkriſis, miſcht ſich in törich⸗ ter Kurzſichtigkeit der nationale Eigennutz, der an⸗ geſehene Bankinſtitute und Unternehmungen im Lande nur deshalb durch Kreditſperre der Bank von Lettland zugrunde gehen laſſen will, weil ſie in deut⸗ ſchen Händen ſind. Auch daran ſei erinnert, daß deutſche Wirtſchaftsangebote wie z. B. der Bau einer neuen Eiſenbahnbrücke über die Düna trotz der günſtigen Bedingungen der deutſchen Firmen (Krupp) unfreundlicher nationaliſtiſcher Ablehnungen begegnen, während die franzöſiſche Eiſenbahnanleihe und eine weitere 10 Mill. Latanleihe, die Frankreich zu recht harten Bedingungen anbietet, willig akzep⸗ tiert werden. Frankreich aber weiß nur zu gut, daß mit ſeinem Golde auch ſein politiſcher Einfluß 8 Seite/ Nummer 347 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5* e Donnerstag, 30. Jul im Lande ſteigt. Auf alle dieſe bedenklichen Dinge hat vor wenigen Tagen noch der wiedergeneſene Führer der deutſchen Fraktion Dr. Paul Schiemann, dem wahrhaftig keine Schroffheit den Letten gegen⸗ über vorgeworfen werden kann, in Mitau in der deutſchen Wählerverſammlung die Haßpſychoſe, die in Lettland wieder umgeht, gegeißelt und geſagt: „Vielleicht könnten wir baltiſchen Deutſchen ohne Großgrunbbeſitz, ohne Kriegerland und ohne Reprä⸗ ſentattpkirche leben, nicht aber iſt es uns möglich, zu leben und zu arbeiten, umgeben von jener natio⸗ naliſtiſchen Haßgier, die ununterbrochen darauf lauert, was ſie den Fremdſtämmigen und beſonders den Deutſchen rauben kann.“ So iſt es. Seit 10 Jahren arbeiten die deut⸗ ſchen Führer auf eine Verſtändigung mit den Vetten auf der Grundlage der Gleichberechtigung in der gemeinſamen Heimat hin. Man kann leider nicht ſagen, daß dieſe Politik bisher von Erfolg gekrönt geweſen iſt. Möchten doch möglich Einſicht und Ver⸗ nunſt die Oberhand gewinnen, nachdem auch in der Domkirchenfrage die deutſche Domgemeinde bis an die Grenze des Möglichen entgegen gekommen iſt, indem ſie den lettiſchen Glaubensgenoſſen die Hälfte ihres ihr unzweifelhaft gehörenden Eigentums frei⸗ willig angeboten hat. Sie wird auch heute an dieſem Angebot feſthalten. Möge die Zukunft dahin führen, daß auch der Lette dem Fremden im Hinblick auf die Domkirche ſagen kann: dieſes ehrwürdige Wahr⸗ zeichen der Vergangenheit gehört gemeinſam den Deutſchen und Letten im Zeichen chriſtlicher Liebe und der ſtaatlichen Vernunft. Telegramm Henderſons an Curtius Telegraphiſche Meldung 22 Berlin, 29. Juli. Der britiſche Außenminiſter Henderſon hat auf ſeiner Rückreiſe von Calais aus an Reichsmini⸗ ſter des Auswärtigen, Dr. Curtius, folgendes Telegramm gerichtet: „Dem Herrn Reichskanzler und Ihnen möchte ich meinen wärmſten Dank für den angenehmen Beſuch in Berlin ausſprechen. Der überaus freundſchaftliche Charakter unſeres Empfanges hat auf mich einen tiefen Eindruck gemacht und es war mir eine Freube, auf deutſchem Boden die Fühlungnahme zu erneuern, deren glückliche Vorläufer unſere Zuſammenkünfte in Chequers, Paris und London geweſen ſind. Ich ſehe unſerem nächſten Zuſammentreffen in Genf ent⸗ gegen, das zu meiner Freude nahe bevorſteht.“ Geheimrat v. Borſig bleibt Vorſitzender in der Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände — Berlin, 29. Juli. Die Vereinigung der deut⸗ ſchen Arbeitgeberverbände teilt mit: Die in einem Berliner Abendblatt vom 29. Juli 1931 gebrachte Nachricht, daß Geheimrat von Bor⸗ ſig beabſichtige, den Vorſitz in der Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände niederzulegen, iſt un⸗ richtig. Schiedsſpruch für Gruppe Nordweſt verbindlich Berlin, 29. Juli. Der unter dem Vorſitz des Schlichters für Weſtfalen am 24. Juli gefällte Lohn⸗ ſchiedsſpruch für die Gruppe Nordweſt des Vereins Deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller iſt vom Reichsarbeitsminſſter für verbindlich erklärt worden. i Verhaftung wegen Deviſen⸗Schleichhandel — Breslau, 29. Juli. Aufgrund der Notverorb⸗ nung über den Verkehr mit ausländiſchen Zahlungs⸗ mitteln wurden hier ein Bankier aus Wien umd ſein Bevollmächtigter ſowie ein Kaufmann nus Breslau feſtgenommen. Sie waren übereingekom⸗ men, einem hieſigen Geſchäftsmann, der Dollars hamſter n wollte, mehrere tauſend Dollar zu einem die heutige Notierung weit überſchreitenden Kurs zu venbaufem. Der Berslauer Kaufmann ließ ſich nun nach Eintreffen der Wiener in Breslau zunächſt 750 Dollar aushändigen, wobei er angab, er wolle ſie dem Käufer überbringen. Er ging jedoch zur Polizei, verriet dort den Plan, verſchwieg aber, daß er ſebbſt 750 Dollar bereits in Empfang genommen hatte. i Der König diktiert Anekdote, erzählt von Hubert Sübekum Zehn Jahre nach dem Siebenjährigen Krieg wars. Mitten im Sommer, an einem blaugoldenen Nach⸗ mittag. 5 Da ſteht Hintz, Königlich Preußiſcher Förſter und ehemaliger Leibfäger, vor ſeinem Häuschen irgendwo im Schleſier Land, ſchmaucht die Pfeife und ſchaut wohlgemut nach dem Walde und den Höhen hinüber. Gut gefällts ihm hier, recht gut ſogar. Wahrlich, ein dankenswerter Einfall wars vom König, als der vor drei Jahren ſeinem alten Diener dieſen Poſten hier verlieh. Wenns nur mit dem Häuschen nicht ſo trüb ausſähe! Iſt das Dach doch morſch und das Ge⸗ mauer bröcklig. Da poltert Hufgeklapper jählings in des alten Förſters Denken, und wie er ſich umſchaut— ei, der Kuckuck!— ſpringt aus einer Kavalkade ein Reiter vom Pferde, ſtützt ſich auf den Krückſtock und kummt geradeswegs auf ihn zu. Iſts nicht der König ſelbſt? Wirklich und wahrhaftig! Und er ſpricht den alten Diener an. Hat ſich ſeiner erinnert auf der Revue in Schleſien und fragt ihn nun:„Iſt Er zufrieden mit Seiner Lage?“ ö„Oh ja, Majfeſtät“, gibt Hintz zur Antwort,„und ich danke auch untertänigſt für die Gnade, mich auf meine alten Tage ſo verſorgt zu haben, aber“ 5 Wie der Grünrock verlegen die Achſeln zuckt, forſcht der König:„Heraus mit dem Aber! Was kann es denn ſein, da Er zufrieden iſt, wie Er ſagt?“ „Meine Wohnung iſt ſehr baufällig“, berichtet Hintz.„Sie ſtürzt mir bald zuſammen““? „Ja ſo, da kann ich Ihm nicht helfen. Er muß ſich an die Kriegs⸗ und Domänenkammer wenden“. „Das habe ich ſchon dreimal ſchriftlich getan, aber ohne Erfolg.“ b Wer weiß, wie und was Er geſchrieben hat! Mit der Feder wußte Er nicht recht Beſcheid.“ 8 5„Ich habe geraded ſo geſchrieben wie an Ew. Majeſtät ſelbſt.“. 8„So laß Er hören, wie?“. 5 Hintz beſinnt ſich kurz, dann deklamiert er:„Aller⸗ bdaurchlauchtigſter Großmächtigſter König! Allergnä⸗ digſter König und Herr!—“ ſchaffung von Die Industrie zur Wirlſchaftskriſe Gegen Verſchärfung der Geſchäſtsbedingungen Telegraphiſche Meldung Berlin, 29. Juli. Präſidium und Vorſtand des Reichs ver ban⸗ des der deutſchen Induſtrie traten heute unter dem Vorſitz des Stellvertretenden Vorſitzenden Abraham Frowein zu einer ſtark beſuchten ge⸗ meinſamen außerordentlichen Sitzung zuſammen, in der die gegenwärtige währungs⸗, kredit⸗ und finanz⸗ politiſche Lage eingehend beſprochen wurde. Die Be⸗ ratungen wurden eingeleitet durch Berichte von Dr. Silverberg und Geheimrat Kaſtl über die Entwicklung der Währungs⸗ und Kreditlage in den letzten ſechs Wochen, die Selbſthilfe⸗Kotmaßnahmen der Wirtſchaft in dieſer Zeit, insbeſondere auch die Kredit⸗Garantie⸗Aktion der Wirtſchaft, das Not⸗ verordnungswerk der Reichsregierung und die bis⸗ herige Tätigkeit des Reichsverbandes in allen dieſen Fragen. Dr. Silverberg übte unter einmütiger Zuſtimmung des Präſidiums und Vorſtands ſcharfe Kritik an der Finanz⸗ gebarung und Kreditpolitik der letzten Jahre, die zu einem erheblichen Teil die jetzigen Zuſtände verſchul⸗ det hätten. Er ſtellte die Forderung auf, daß in aller⸗ kürzeſter Friſt die von der Induſtrie ſchon ſeit lan⸗ gem geforderten Maßnahmen zur Konſolidierung der kurzfriſtigen Verſchuldung der Länder und insbeſon⸗ dere der Gemeinden und zur Sicherung ſparſamſter Wirtſchaftsführung in allen Zweigen der öffent⸗ lichen Verwaltung durchgeführt werden müß⸗ ten. Er hob dabei hervor, daß die Induſtrie mit um ſo größerem Nachdruck dieſe Nachforderungen auf⸗ ſtellen könne, je mehr ſie ſelbſt bereit ſei, auch erfor⸗ derliche Aenderungen in der Kreditpolitik ber pri⸗ vaten Wirtſchaft, ſoweit ſie nicht ſchon durchgeführt ſind, zu verlangen. Geheimrat Kaſtl berichtete u. a. über die Verhandlungen mit den Banken und den andern Spitzenverbänden ſowie mit der Reichsregierung und der Reichsbank, die in den letzten Tagen über die Notwendigkeit der Rückkehr zum normalen Zahlungs⸗ und Ueberweiſungsverkehr und die Schaffung erweiterter Kreditmöglichkeiten für die Wirtſchaft ge⸗ führt worden ſind. Nach einer lebhaften Aussprache, in der die einmütige Gegnerſchaft gegen die grundſätzliche Reg⸗ lung des innern Zahlungsverkehrs zum Ausdruck kam, billigten Präſtdent und Vorſtand die bis⸗ herigen Schritte und Maßnahmen der Leitung des Reichsverbandes. Sie ſprachen ſich insbeſondere gegen alle Vor⸗ ſchläge aus, die irgendwie das Vertrauen in die deutſche Währung zu erſchüttern geeignet wären. Auf der andern Seite müßten aber alle durch das Bank⸗ geſetz gegebenen Möglichkeiten zur Wiederherſtellung des den Bedürfniſſen der Wirtſchaft Rechnung tra⸗ genden Notenumlaufs der Reichsbank und zur Be⸗ war einmütig der Anſicht, daß wenn ſich angeſichts der Entwicklung der Verhältniſſe ein hoher Reich s⸗ bankdiskont für eine kurze Uebergangszeit nicht vermeiden laſſe, doch unbedingt dafür Sorge getragen werden müſſe, daß dabei jebe Uebertreibung, wie ſie da und dort gefordert worden iſt, unterbleibt. komme darauf an, das Wirtſchaftsleben vor unerträg⸗ lichen Belaſtungen zu bewahren und nicht unnötiger⸗ weiſe den ſchon in großen Ausmaßen vorhandenen Schrumpfungsprozeß zu vergrößern. Die Wiedereinführung des normalen Zah⸗ lungs⸗ und Ueberweiſungsverkehrs müſſe unter ſorgfältiger Beobachtung der Bean⸗ ſpruchung ſo ſchnell wie möglich durchgeführt werden. Im Zuſammenhang mit der Wiedereinführung des normalen Zahlungs⸗ und Ueberweiſungsverkehrs ſeten auch für die Dauer des augenblicklichen Not⸗ ſtandes Maßnahmen zur vorſorglichen Bewirtſchaf⸗ tung der vorhandenen Deviſendecke einſchließlich „Und doch hat Er keinen günſtigen Beſcheid er⸗ halten? Das iſt unartig.“ Nachdenklich geht ber König auf und ab. Dann wendet er ſich dem Hauſe zu:„Komm Er! Hol' Er Feder, Tinte und Papier!“ In der Förſterſtube knallt ſich der König auf einen Stuhl, rückt den Dreiſpitz in den Nacken und beftehlt:„Nun ſchreib Er; ich werd Ihm diktieren! Fang Er aber an wie ſonſt.“ Der Grünrock ſitzt und ſchreibt; der Alte Fritz diktiert:„Seine Königl. Majeſtät befehlen Ew. Königl. Majeſtät, die Whnung des Förſters Hintz a dato in vier Wochen ſpäteſtens in baulichen Stand zuſetzen, widrigenfalls verſichern Se. Majfeſtät, daß Ew. Königl. Majeſtät ein Donnerwetter auf den Schädel fährt.“ Jehl fährt's dem Schreiber in die Glieder, und zitternd bringt er die Schrift zuſtande. „So, nun ſchließ' Er die Eingabe. Und dann geb' Er mir das Papier!“ An den Rand ſchreibt jetzt der König:„Wenn dem Geſuch des Förſters wieder nicht ſtattgegeben wird, ſo werde ich mit Ew. Majeſtät persönlich ſprechen. Friedrich.“ 5 Punktum. Dann reicht er Hintz die Hand, und fünf Minuten ſpäter ſtiebt die Kavalkade wieder weiter.—— a i Die Eingabe geht ab... Zwei Tage darauf kommt per Extrapoſt eine Deputation der Kammer, und— hol's der Teufel!— nach vier Wochen hat der Hintz ein Häuschen ohne Fehl und Tadel. So iſt's geſchehen, wirklich und wahrhaftig. Noch jetzt erzählt man's ſich im Schleſier Land bei Neiſſe. O Amerikauiſche Methode. Die amerikaniſchen Filmproduzenten ſuchen mit allen Mitteln, ſich den Pariſer Filmmarkt zu erobern. Seit einigen Wochen ſind in Paris für amerikaniſche Filme noch zwei beſondere Uraufführungstheater er⸗ öffnet worden, in denen die Filme in der amerika⸗ niſchen Faſſung laufen. Um den franzöſiſchen Film⸗ Verleihern auch die Wirkung des Filmes auf das Publikum varzuführen, füllen dieſe Theaterunter⸗ nehmer das Kino mit einem Publikum, das für den Beſuch der Vorſtellung bezahlt wird. Die Unkoſtenvergütung beträgt pro Kopf 8 Frances. Giralgeld angewandt werden. Man ESC eines Ausfuhrverbots für Reichsmarknoten nicht zu vermeiden. Gegen die Verordnung über die Erhebung einer Gebühr für Auslandsreiſen wurde ſcharf Stellung genommen. Die inzwiſchen eingetretenen Milderungen ſeien teils unzulänglich, teils hätten ſie eine ſo weitgehende Durchbrechung geſchaffen, daß eine weitere Aufrechterhaltung dieſer unverſtänd⸗ lichen Maßnahme zwecklos geworden ſei. Es ſei da⸗ her zu fordern, daß die Reichsregierung ſobald wie möglich von ihrer Befugnis, dieſe Verordnung wie⸗ der aus Kraft zu ſetzen, Gebrauch macht. Ueber die Aktienrechtsreform ſprach Prof. Flechtheim. Baurat Riepert berichtete über einen Vorſchlag der Hypothekenbanken und des Zentralverbandes der Haus⸗ und Grundbeſitzerver⸗ eine zur Beſeitigung der Haus zins ſteuer. Es wurde beſchloſſen, in einem kleinen Kreiſe des Prä⸗ fidiums den Plan einer Durchberatung zu unter⸗ ziehen. Auf Grund eines kurzen Berichts des leitenden angeblichen Währungsſicherung im Geſchäfts vert Geſchäftsführers der Vereinigung der deutſchen Ar⸗ „Graf Zeppelin ſchon wieder auf der Rückreſſ Der Grund zu der raſchen Amkehr iſt ein zu langer Aufenthalt über Franz ⸗Zoſeſs u Friedrichshafen, 29. Juli. Von der Funkſtelle des Luftſchiffbaus Zeppelin wird mitgeteilt, daß Dr. Eckener von der vollen Durchführung des Expe⸗ ditionsprogra mms Abſtand genommen und die Rückfahrt angeordnet hat. Die Gründe dafür ſieht man beim Luftſchiffbau Zeppelin nicht ſo ſehr in einer Verſchlechterung der Wetterlage, die den Fortgang der wiſſenſchaftlichen Vermeſſungs⸗ arbeiten in Frage ſtellt, als in dem langen Aufenthalt des Luftſchiffs über Franz⸗ Joſefs⸗Land. Schon dieſes verhältnismäßig noch am meiſten erforſchte Aufgabengebiet nämlich gab den Geographen und Ozeanographen an Bord ſopiel Feſtſtellungen und Richtigſtellungen auf, daß die Schiffsleitung ſich auf Bitten der wiſſen⸗ ſchaftlichen Expeditionsleitung ent⸗ ſchloß, den eigentlich nur auf wenige Stunden ver⸗ anſchlagten Aufenthalt auf faſt einen ganzen Tag auszudehnen. 8 So war es möglich, in ſyſtematiſcher Kreuzfahrt zahlreiche Inſeln, Gebirge, Fjorde und Meeres⸗ ſtraßen des Archipels photokartographiſch aufzuneh⸗ men und Echolotungen der verſchiedenen Meeres⸗ tiefen an den Küſten und nach dem Schelfrand zu durchzuführen. Infolgedeſſen hatte das Luftſchiff beim Verlaſſen des Franz⸗Joſefs⸗Lands ſchon er⸗ heblich mehr Betriebsſtoff verbraucht, als für die erſte Teilſtreße der Arktisfahrt vorge⸗ Der Stillhalte-Ausſchuß gebildet 1 Telegraphiſche Meldung Baſel, 29. Juli. Heute wurde hier am Sitz der BZ. der Still⸗ halteausſchuß, die Spitzenorganiſation der ſpge⸗ nannten Stillhaltekonſortien, gebildet. Die einzelnen Länder ſind folgendermaßen vertreten: England Layton, Frankreich Moreau, Deutſch⸗ land Melchior, Italien Beneduci, Belgien Francqui, die Schweiz Bindſchedler, Japan Tanaka, Schweden Rydbek, Holland ter Meu⸗ len. Der amerikaniſche Vertreter iſt noch nicht be⸗ zeichnet. Der Ausſchuß hat eine doppelte Aufgabe, einmal Fühlungnahme mit der Reichsbank und den deutſchen Banken in bezug au die Stillhalteaktion von Deutſch⸗ beitgeberverbände, Regierungspräſident Brauweiler, über eine einheitliche Verte 5 der Lohn- und Hehaltszahlungen erklärte ger ſtand ſein grundſätzliches Einverſtändnis zur 800 g beratung dieſer Frage im Einvernehmen mit a übrigen Wirtſchaftsverbänden. e Fro wein berichtete über die Stellun 1 Reichsverbandes zu der Geſtaltung der anaßn hn 5 Lieferungs⸗ und Zahlungsbedingungen der gegenwärtigen Notzeit. Er ging dabei von dem Beſchluß des Präſſdun; vom 15. und 16. d. Ms. aus, nach dem die Per 5. fung der Lieferungs⸗ u. Zahlungsbedingungen ni 0 „ bleiben müßte. Dieſer Beſchluß bezieht ſich onde auch auf die Fatturterung im Geſchaftsverteh wendet ſich gegen jeden Uebergang einer Fakturierung in Goldmark 9977 in Auslandswährung. Alle Verbote ch 3 2 erer ſeien geeignet, das Gegenteil von dem 6¹ wünſchten herbeizuführen. Der Zweck der Gesch bedingungen müſſe ſtets auf die Durchführung Aequivalentprinzips gerichtet ſein, um für die de ſtungen im Geſchäftsverkehr entſprechende Gehe, N leiſtungen zu erhalten. In einem erneuten Rund, ſchreiben ſollen die Verbände vor jeder Ne, ſchärfung der Geſchäftsbedingungenge i warnt und erſucht werden, darauf zu achten, c die vereinbarten Bedingungen innegehalten werhn ſehen war. Trotzdem ſetzte Dr. Eckener die Weifer 5 fahrt nach Nordland(Nikolaus II.⸗ Land) for, Bald darauf iſt der Entſchluß zur Um kehren worden. Die Expeditionsleitung hat alſo dat verzichtet, auch Nordland gründlicher zu erforschen, und die Ausdehnung der Expedition auf die Ne, ſibiriſchen Inſeln und das Andrejew⸗Land ganz au gegeben. In den frühen Morgenſtunden des heulen Tages ließ Dr. Eckener den„Graf Zeppelin“ Südweſtkurs bringen und das 500 Kilometer un Nordland entfernte Kap Mauritius anſtelen Laut Meldung beim Luftſchiffbau Zeppelin war hem um 16,15 Uhr die Nordweſtſpitze der großen, W Kilometer langen Doppelinſel Nowaja Sele erreicht. Von hier hält„Graf Zeppelin“ jetzt um weitern Aufenthalt direkten Kurs in Richtung ge, ningrad. Da bis dorthin reichlich 2000 Kilo meter zurückzulegen ſind, ſo iſt mit der Ankunſt is Luftſchiffs auf dem Leningrader Flugplatz für, gen, Donnerstag, nachmittag zu rechnen. 8 Die Funkſtelle Friedrichshafen iſt zurzeit bemüht die direkte Funkverbindung mit der Bordſtatſon bez „Graf Zeppelin“ wiederherzuſtellen. 5 „Graf Zeppelin“ über Archangelſt 1 Hamburg, 29. Jul, Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie teilt mit, daß ig Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſich heute um 20 Uhr mier, europäiſcher Zeit über Archangelſk befunden n Für morgen früh iſt eine Zwiſchenlandung in den, grad geplant.. 5 Nie lands kurzfriſtigen Gläubigern und Koord ina der einzelnen nationalen Stillhaltekonſortien, dam Ausfindigmachen von Wegen, auf denen den deutſchen Banken neue Kredite en öffnet werden könnten, und Ueberwachung der W wicklung der infolge der Stillhaltaktion ſtehengeble, benen kurzfriſtigen Kredite. Dieſe ſoll in tunliches Schonung der Schuldnerintereſſen vor ſich gehen du Organiſationsarbeiten der engliſchen und amerin, niſchen Stillhaltekonſortien ſind, wie es heißt, an 1 weiteſten fortgeſchritten. N„ Die Operation Lloyd Georges — London, 29. Juli. Das um 20 Uhr verbifenk 9 lichte Bulletin beſagt, daß Lloyd Georges Zuſtanb. zufriedenſtellend ſei. ö 5 Kunſt und Wiſſenſchaft O An der Handels⸗Hochſchule Mannheim beginnt das Winter⸗Semeſter am 2. November. Das Vorleſungs⸗ Verzeichnis iſt ſoeben erſchie⸗ nen und in den hieſigen Buchhandlungen, im Ver⸗ kehrsverein, ſowie bei den Pedellen in K 1, 2/3 und A 4, 1 erhältlich; nach auswärts kann es vom Sekre⸗ tariat der Handels⸗Hochſchule(Mannheim C 2, 1) gegen Voreinſendung von 60 Pfg. bezogen werden. Das Vorleſungs⸗Verzeichnis enthält eine Reihe neuer Vorleſungen; Sprachkurſe ſind vorgeſehen für Franzöſiſch, Engliſch, Italieniſch, Spaniſch und Ruſſiſch, ferner Kurſe zur Pflege der deutſchen Sprache. Betreffs der Einzelheiten ſei auf das Vorleſungs⸗Verzeichnis ſelbſt verwieſen. O Um das neue Statut der Akademie der Künſte. Die Neuondnung der Satzungen für die Akademie der Künſte in Berlin, für die bereits ſeit länge⸗ rer Zeit Pläne ausgearbeitet worden ſind, die die Beſtätigung der Akademie ſelbſt erlangt haben, iſt dem Kultusminiſterium zur Genehmigung vor⸗ gelegt worden, deſſen Entſcheidung über die Umge⸗ ſtaltung noch abgewartet werden muß. Die neuen Statuten ſehen in erſter Linie eine feſtere Bindung der Sektion für Dichtkunſt an die Akademie der Künſte— vor. Das Hauptaugenmerk der neuen Satzungen richtete ſich jedoch darauf, der Akademie neue Möglichkeiten zur Erweiterung und größeren Bewegungsfreiheit zu ſchaffen. Durch Aufnahme bedeutender Perſbnlichkeiten, die im Kunſtleben der letzten Jahre maßgebend und füh⸗ rend geweſen ſind, ſoll der alte Mitgliederbeſtand erweitert und erneuert werden. Die bisher noch ausſtehende Mitglieder⸗Neuwahl für 1931, die in der Sektion der bildenden Kunſt Neuwahlen vorſieht, ſoll nach Möglichkeit beſchleunigt werden. Gerade der Wuünſch nach einer Verfüngung und Verleben⸗ digung der Akademie der Künſte und die Hoffnung auf einen größeren Einfluß auf das kulturelle Le⸗ ben läßt die Frage der Neuwahlen von beſonderer Wichtigkeit erſcheinen. So wird daneben auch die Neuwahl des Präſidenten⸗Poſtens, den ſeit Jahren Max Liebermann inne hat, zur Diskuſſion geſtellt werden. den Leſer in die rechte innere Herzensverfaſſung Die Auflöſung der choriſchen Bühne, dk choriſche Bühne in München, auf der im vorſgen Jahre Albert Talhoffs choriſches Tanzwen „Das Totenmal“ zur Aufführung gelanzle jetzt abgebrochen worden. Die Stadt München har eine Weitererhaltung der Bühne, die in einer hall des Münchener Ausſtellungsparkes eingerichtet wn abgelehnt. Danach wird zurzeit dem Vertrage en; ſprechend die Halle in ihren früheren Zuſtand zurüh,. verwandelt. b N 7 Literatur ben 0. echten 5 elttafeln und besonders auch wa 5 volle e verſchiedener Arn. Es iſt g 5 der tatſächliche d welle N 5 I m S 2055 as Einfüdrana in die Heilige Schrift, die den Leſer„euhen, orientieren ſoll, eine Auswahl der alten Vorreden die noch immer in unühertrefflicher Weiſe ins 3 le weiſen, von dem aus ein gläubiger Christ 1 ei Schrift Alten und Neuen Teſtamenks betrachten ſo ent u Auswahl von Gebeten aus Bengels Neuem Teſtam Hine, fübren, bei der ſich ihm erſt die ganze Fülle der 20 Gabe erſchließt. Es wurde kerner beigefügt eine Seele bung des Heiligen Landes, eine Geſchichte des Iſrael, eine Darſtellung der altteſtamentlichen 1 Kienſtordnung und eine Beſchreibung von ech 1 Volksleben im Lande der Bibel, alles in 17 0 10 e e e olche Altbeſitzer das Bi e Na Preis s Se band zn einem ſehr dete herauszubringen. 5 5 die Ner⸗ ganz auf. 5 heutigen lin“ af meter von anſteuem war heut oßen, ah Se nle jetzt ohn tung Le, 0 K ilo⸗ kunft bes für mos, u. t bew tation den f W 9, Jull. daß des den hal in Len, g e 815 röluahez * ien, bum b denen hne. Dit n vorigen Tanzwerl langle, it chen hallt iner Halt chtet wal, rage en, ud zurück ö 5 In bel 13 1. 9 Donnerstag, 30. Juli 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 347 — Verlängerung von Steuerfriſten Bis 31. Auguſt Zu unſerem geſtrigen Abendblatt veröffentlichten ir eine offizizſe Mitteilung, derzufolge die Friſten Abgabe der Vermögensſteuererklä⸗ rung, für die Anzeige von Beteiligungen und für die Steueramneſtie am 31. Juli ab⸗ liefen. Da nun bereits am Dienstag eine Wolff⸗ Meldung eine Verlängerung bis zum 31. Auguſt mitteilte, ſind zahlreiche Steuerpflichtige in Unklarheit darüber, welcher von den beiden Ter⸗ minen der authentiſche iſt. Da den Finanzämtern noch keine amtlichen Mitteilungen zugegangen zu ſein ſcheinen, haben wir uns bei den übergeordneten Stellen erkundigt und dort die Mitteilung erhalten, baß bie vom Wolffbüro angekündigte Friſtverlänge⸗ tung den Tatſachen entſpricht. Für die Bermögensſteuer, die Anzeige von Beteiligungen und für die Steueramneſtie haben alſo die Pflichti⸗ gen Zeit bis zum 31. Aug uſt. Nicht unter die Friſtverlängerung fallen da⸗ gegen die Beſtimmungen der Notverordnung über die Steuerrückſtände und die Verzugs und Slundungszinſen. Hier iſt der 31. Juli der letzte Tag für die zuſchlagsfreien bzw. nach den alten Sätzen zu behandelnden Zahlungen. Hochbetrieb bei der Sparkaſſe Die Städtiſche Sparkaſſe, die ihre Kaſſenſtunden auf .12 Uhr feſtgelegt hat, hatte am geſtrigen Mittwoch einen verſtärkten Andrang zu verzeichnen. Ein Plakat an der Eingangstüre an der Breiteſtraße ver⸗ fündete vorübergehende Schließung. Der große Andrang wird auf die Auswirkungen der all⸗ gemeinen Geldſtockung und auf die Ultimoverpflich⸗ tungen der Einleger zurückgeführt, die ihre Mieten bezahlen oder ſonſtige Verbindlichkeiten zum Mo⸗ natsende einlöſen müſſen. Auch die Notwendigkeit, die für den Urlaub zurückgelegten Gelder etwas zu erhöhen, dürfte viele Einleger zum Gang nach der Sparkaſſe veranlaßt haben. Ein Anſchlag der Kaſ⸗ ſenleitung teilte mit, daß aus Sparkonten höchſtens 90 Mark und aus Scheckkonten höchſtens 300 Mark ausbezahlt werden. Ueber Bareinzahlungen, die vach dem 20. Juli erfolgten, kann frei verfügt wer⸗ den. Dieſe Anordnung gilt vom 29. Juli bis 1 Auguſt. 10 für die Abſchiedsfeier Zur Ehrung des nach Erreichung der Alters⸗ grenze zum 1. Auguſt in den dauernden Ruheſtand kretenden Präſidenten Laemmlein der Oberpoſt⸗ birektion Karlsruhe fand am 27. Juli vormittags im Sitzungsſaale der Oberpoſtdirektion eine Ab⸗ ſchleͤsfeier ſtatt, zu der das geſamte Perſonal der Oberpoſtdirektion erſchienen war. Die Feier wurde eröffnet durch einen von Fräulein Poſtſekre⸗ tär Lorbeer verfaßten und von ihr ſelbſt vorge⸗ tragenen ſinnreichen dichteriſchen Prolog. Im Na⸗ men des Perſonals der Oberpoſtdirektion richtete ſo⸗ dann Abteilungsdirektor Kammerer herzliche Ab⸗ ſchtedsworte an den ſcheidenden Präſidenten. Er hob beſonders hervor, daß Präſident Laemmlein den Oberpoſtdtrektionsbezirk Karlsruhe auf eine Höhe gebracht habe, die nicht nur die Anerkennung des Reichspoſtminiſters, ſondern auch Anerkennung und Dank der ganzen Allgemeinheit, insbeſondere der Handels⸗ und Wirtſchaftskreiſe, gefunden habe. Dies iſt auch von dem Vertreter des Reichspoſtminiſters, Staatsſekretär Dr. Sautter, gelegentlich der letz⸗ ten Tagung des Verwaltungsrats der Reichspoſt in Baden⸗Baden zum Ausdruck gebracht worden, der ſich dahin geäußert hat, daß das Poſt⸗ und Telegraphen⸗ weſen, insbeſondere das Poſt⸗ und Fernmeldeweſen, im Oberpoſtdtrektionsbezirk ſich auf einer Höhe der Vollkommenheit befinde, wie man es in anderen Ge⸗ bieten des Deutſchen Reiches nicht immer antreffe. Für ſämtliche Verbände der Poſt⸗ und Tele⸗ graphenbeamten einſchließlich der weiblichen Beam⸗ ten ſprach Oberpoſtſekrtäyr Kuhn den Dank dieſer Verbände aus für das ſeitens des nunmehr ſcheiden⸗ den Bezirkschefs allen Beamten bewieſene Wohl⸗ wollen. Für die Arbeiter und Angeſtellten ſprach der Vorſitzende des Bezirks⸗Betriebsrats, Herr Bechtle, warme Abſchiedsworte. Zum Schluß dankte Präſtdent Laemmlein in bewegten Wor⸗ ten für die ihm erwieſene Ehrung und für die treue Mitarbeit ſämtlicher Beamten und forderte alle Be⸗ amten auf, im Dienſte der Deutſchen Reichspoſt mit dem bisher bewieſenen Pflichteifer zum Wohle un⸗ ſeres deutſchen Vaterlandes im allgemeinen und des Landes Baden im beſonderen weiter tätig ſein. Die Anſprachen waren eingerahmt von künſtle⸗ kiſchen muſikaliſchen Vorträgen des Geſangvereins Poſtalia und des Bläſerquartetts der Harmonie⸗ kapelle. Im Anſchluß an die Feier fand noch ein gemütliches Zuſammenſein im Garten⸗ ſaal des Reſtaurants Moninger ſtatt. Die Erwerbsloſen⸗Notſchule geht in Ferien Zum Abſchluß der Sommer⸗Kurſe der Erwerbs⸗ loſen⸗Notſchule fanden ſich die Teilnehmer der Sport⸗ kurſe im Stadion zu Wettkämpfen zuſammen, an denen ſich etwa 60 Leute beteiligten und die unten⸗ ſtehendes Ergebnis brachten. Im Mittelpunkt der Kämpfe ſtand ein Handball⸗Wettſpiel der Notſchule gegen den ASC der Handels⸗Hochſchule, in dem die Notſchulemannſchaft mit 915 Sieger blieb. Das Spiel nahm einen ſehr ſpannenden Verlauf und zeigte be⸗ ſonders den Sturm der Notſchule in guter Form. Der Torwart ASC hatte zahlreiche ſcharfe Bälle ab⸗ zuwehren, die in glänzendem Zuſammenſpiel nach vorne gebracht wurden. Sportlehrer Neumann, der auch die übrigen Wettkämpfe leitete, fungierte als Schiedsrichter. f Nach Beendigung der Wettkämpfe verſammelten ſich die Teilnehmer im Garten des Rennwieſen⸗ reſtaurants zur Preisverteilung und zu einem gemütlichen Beiſammenſein. Als erſter Redner ergriff Bürgermeiſter Böttger das Wort, um im Namen des Oberbürgermeiſters und des Stadtrats die Teilnehmer der Notſchule zu begrüßen und ſie zu ihren Erfolgen zu beglück⸗ wünſchen. Er brachte auch den Dank gegenüber den Leitern und den Lehrern zum Ausdruck, den an⸗ ſchließend Herr Dietz im Namen der Schülerinnen und Schüler übermittelte. Geſchäftsführer Heiland gab einen kurzen Bericht über die verfloſſenen Som⸗ merkurſe, die Anfang Mai mit 215 männlichen und 25 weiblichen Teilnehmern ihren Anfang nahmen. Die berufliche Gliederung wies 97 Kaufleute(467), 68 Metallgewerbler(327) und 50 Sonſtige(22) aus. Von den weiblichen Teilnehmern waren 22 kauf⸗ männiſche Angeſtellte und 3 Hausangeſtellte. 37 der Teilnehmer waren unter 18 Jahren, 309 im Alter von 18—21 Jahren, 34 im Alter von 21—25 Jahren und 330 über 25 Jahre alt. In zehn Wochen wur⸗ den 450 Stunden erteilt, die durchſchnittlich von 20—30 Teilnehmern beſucht wurden. Die Kurſe waren eingeteilt in einen Deutſch⸗Kurs, drei franzöſiſche Kurſe, vier engliſche Kurſe, ferner je einen ſpani⸗ Linie 24 verſchwindet Das Experiment iſt nicht geglückt. Eine Zeit⸗ lang verkehrte die neu geſchaffene Straßenbahn⸗ linie 24 zwiſchen Hauptbahnhof Mannheim und Schützenſtraße Ludwigshafen. Allein der Zuſpruch war nicht ſo bedeutend, wie es die Rufe nach dieſer Verbindung vermuten ließen. Die Leitung der ſtädti⸗ ſchen Straßenbahn konnte es bei der derzeitigen Fi⸗ nanzlage nicht verantworten, eine Linie mit Verluſt laufen zu laſſen. Es war ein unbeſtreitbares Ver⸗ dienſt, durch dieſe neue Verbindung eine Verbeſſe⸗ rung des Straßenbahnverkehrs zu verſuchen, nicht geringer aber iſt das Verdienſt, die verluſtbringende Linie auszumerzen. Schade, es hat doch ſo pompös ausgeſehen, wenn an unſerem nicht gerade vom Verkehr umbrandeten Hauptbahnhof die Linie 24 hielt. Abenoͤkonzert wieder verſchoben Mit den Abendkonzerten auf dem Friedrichsplatz ſcheint es wie verhext zu ſein. Die Wochentag⸗Abende, die für dieſe Konzerte beſtimmt ſind, zeichnen ſich ſtets durch beſonders ſchlechtes Wetter aus, ſo daß immer mehr Stimmen laut werden, die eine Zurückver⸗ legung auf den Sonntag abend verlangen. Allerdings hat man dann auch noch keine Garantie dafür, daß die Witterung keinen Strich hindurch macht, aber ſchließlich wäre doch ein Sonntag abend der gegebene Termin für ein Promenndekonzert. Auch geſtern abend mußte das Konzert ausfallen, da der Himmel ein recht unfreundliches Geſicht zeigte. Die Muſiker blieben zu Hauſe und ſie taten gut daran, denn die Mannheimer waren ebenfalls zu Hauſe geblieben oder hatten ſich in Lokalen niedergelaſſen, die nichts von der kühlen Abendluft verſpüren ließen. Hoffent⸗ lich greift die Aufheiterung, die heute früh einſetzte, weiter durch, ſo daß wenigſtens am heutigen Abend das Konzert ſtattfinden kann. 8 Jamilienchronik * Das 25jährige Berufs⸗Jubiläum konnte am geſtrigen Mittwoch Herr Karl Bauſt, Stallmeiſter, bei der Mann⸗ heimer Paketfahrt, Q 7, 7, begehen. Der Jubilar erwarb ſich im Laufe eines Vierteljahrhunderts das Vertrauen und die Achtung ſeiner Firma. Seine Mitarbeiter und weite hieſige Geſchäftskreife ſchätzen ihn gleichermaßen. ſchen und einen ruſſiſchen Kurs. Fachkurſe wurden er⸗ teilt: 3 Stenographie⸗Kurſe, 2 Buchhaltungskurſe und Kurſe in Plakatſchrift, Plakatmalen und Rechnen. Beſchäftigt waren 16 Lehrkräfte, hiervon 5 ehren⸗ amtlich. Die abſchließenden Worte ſprach Dr. Eppſtein, der ganz kurz auf das Problem der Arbeits ⸗ dienſtpflicht einging und betonte, daß man mit Freuden zur Mitarbeit bereit wäre, wenn ſie ge⸗ wünſcht wird und wenn die Arbeitslager auf eine allgemeine Grundlage geſtellt würden. Er gab auch noch ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß ſämtliche Zuſchriften, die zum Kursabſchluß eingegangen ſeien, ſachlich gehalten geweſen ſeien und auch gute Vor⸗ ſchläge enthalten hätten. Zum Herbſt wird man in neue Räume überſiedeln müſſen, um deren Bereit⸗ ſtellung er Bürgermeiſter Böttger herzlichſt bat. Die Verteilung der Diplome nahm Sportlehrer Neumann vor. Für Unterhaltung ſorgte das Erwerbsloſen⸗Orcheſter, das einige flottgeſpielte Muſikſtücke darbot. Herr Dietz ſteuerte durch Vor⸗ träge ebenfalls zu Unterhaltung bei. Die Milch⸗ zentrale hatte durch Vermittlung von Bürger⸗ meiſter Böttger 50 Liter Milch bereitgeſtellt und lieferte ſpäter nochmals 25 Liter nach, um die Sportler nach den Wettkämpfen zu laben. Brötchen hatte die Bäckerei Eiſinger zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Das Ergebnis der Wettkämpfe: 100 Meter⸗Lauf⸗Entſcheidung: 1. Wöhrle in 12,1 Sek. 2. Viehl in 12,2 Sek. 100 Meter⸗Lauf 2, Jugend: 1. Haas in 12,8 Sek., 2. Viehl in 12,8 Sek. 100 Meter⸗Lauf für ältere Herren: 1. Münch in 13,1 Sek., 2. Arnold in 13,9 Sek. 50 Meter⸗Lauf für Damen: 1. Frl. Bitſch in 10,2 Sek., 2. Frl. Vogel in 10,3 Sek. Hochſprung: 1. Spengler .50 Meter, 2. Broſius.45 Meter. Weitſprung: 1. Wöhrle.47 Meter, 2. Beauſſencourt.23 Meter. Kugelſtoßen: 1. Spengler.13 Meter, 2. Vogel⸗ bacher.94 Meter. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: Fra n⸗ zöſiſcher Kurs in 52,5 Sek. gegen Engliſcher Kurs in 53,3 Sek.* Zirkus Buſch rückt an Zwar gibt das, was man vom Zirkus Buſch bis jetzt zu ſehen bekommt, noch keinen Ueberblick über die Größe des Unternehmens. Aber immerhin: Zirkus Buſch rückt an Ein einziger Wagen ſteht bis jetzt auf dem Meßplatz. Beſcheiden hat er hinter dem Transformatorenhäuschen Aufſtellung genommen und wartet nun auf ſeine nachfolgenden Kollegen. Was aber von dieſem Wagen ausgeht, ruft ſchon größeres Intereſſe hervor. Die Re⸗ klame hat mit Macht eingeſetzt. In zahlreichen Schaufenſtern der Mannheimer Geſchäfte hängen bereits verlockende Ankündigungen. Auf freien Flächen, an den Brückenköpfen ſind mächtige Holz⸗ wände errichtet worden, die gegenwärtig mit rie⸗ ſigen Plakaten beklebt werden, die in Farben, Bil⸗ dern und Worten das ſchildern, was man in acht Tagen bei der Eröffnungsvorſtellung zu ſehen be⸗ kommt. * * Ferien⸗Sonderzüge. Die zu Beginn der badiſchen Ferien am 1. Auguſt nach Berlin und Ham⸗ burg Bremen verkehrenden Ferien⸗Sonderzüge ſind beinahe ausverkauft. Es können nur noch wenige Karten abgegeben werden. Zu den Zügen nach München am 1. Auguſt, nach Dortmund und Baſel/ Konſtanz am 2. Auguſt iſt der Verkauf etwas geringer. Hierzu ſind noch Karten bis zum Zugs⸗ abgang erhältlich. * Ausführungsbeſtimmungen zur Auslandsſperre. Die Mannheimer Paßſtelle im Bezirksamt hat nun⸗ mehr auf amtlichem Wege die Ausführungsbeſtim⸗ mungen zu der Notverordnung über die Auslands⸗ ſperre erhalten, die ſich im weſentlichen mit den in der Preſſe bereits mitgeteilten Angaben decken. Die Paßſtelle war in den letzten Tagen beſtürmt worden mit Anfragen über die Ausführungsbeſtimmungen. * Benzinbrand. Geſtern vormittag 11.09 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr nach Q 4, 5 gerufen. Offenbar durch fahrläſſiges Rauchen war Benzin exploſionsartig in Brand geraten. Bei Ankunft des Löſchzuges war das Feuer bereits ge⸗ löſcht. Ji Jaledesoe Calzhierslelliug billen wir Anaeigen großeren Umfanges, die für die Sa nolag-Aleucl- Asgabe besſimmt sind, möglicist bis Freitag vormiliag in unseret Baupigeschdfis- Stelle dufaugeben. Eins frühseilige Be- slellung sichert zudem auc eine gut Plazierung der Anzeigen. Veranſtaltungen * Noch ein Schülervorſpiel. Soeben veranſtaltete Hanna Holland⸗Liebrecht im Saale von Scharf und Hauk ein Vorſpiel ihrer Klavierklaſſe, das einen ſehr günſtigen Eindruck hinterließ. Alle Mitwirkenden ſpielten ſauber und durchſichtig, mit ſehr gepflegtem Anſchlag. Auch die Art der Programmgeſtaltung berührte ſympathiſch. Nichts, das an eine Parade eingedrillter Präſentterſtücke erinnern konnte; das Kammermuſikaliſche wurde in den Vorder⸗ grund geſtellt(Zauberflötenouvertüre in der Buſoniſchen Bearbeitung für zwei Klaviere, vierhändige Walzer von Brahms) und damit überhaupt das Muſikantiſche. In die⸗ ſem Sinne war auch die Umrahmung des Ganzen durch Trios von Haydn und Beethoven zu verſtehen. Deren Klavierpartien wurden ebenfalls von Schülern mit gutem Gelingen und wohltuender Beherrſchtheit ausgeführt. Da⸗ zwiſchen lagen verſchiedene Klavierſolovorträge, unter denen beſonders ein Walzer von Chopin ſehr gut in der Wiedergabe war. * Gildehof⸗Tanzabend im Friedrichspark. Der geſtern in den ſchmucken Gartenſälen des Friedrichsparkes abge⸗ haltene Gildehof⸗Tanzabend erwies ſich als ſehr zugkräftig. Die tanzluſtige Jugend war ſehr zahl⸗ reich vertreten. Man kann von einem vollen Erfolg der Gildehof⸗Veranſtaltung ſprechen. Das bekannte Funk⸗ orcheſter Fazz⸗ Maß, das ſich eines guten Rufes erfreut, lockte mit ſeinen einſchmeichelnden Weiſen unermüdlich zum Tanze. Die Leitung des wohl gelungenen Abends lag in Händen des Herrn Brimo, der mit ſeinen hüb⸗ ſchen Tanzſpielen ſich als ein tüchtiger Regiſſeur erwies. Die vielen Ueberraſchungen riefen eine fröhliche Stim⸗ mung hervor. Die Sieger bei den Tanzſpielen erhielten Pralinen und die bekannten Gildehof⸗Zigaxetten. * Großruſſiſches Nalional⸗Orcheſter gaſtiert im Frieb⸗ richspark. Am Sonntag, 2. Auguſt wird das Original⸗ Großruſſiſches National⸗Orcheſter auf ſeiner diesjährigen Deutſchland⸗Tournee in Mannheim auch wieder einmal bet uns gaſtieren. Wer dieſe weitgereiſten Ruſſen, die ſich nun ſchon ſeit über zehn Jahren in ganz Europa Heimatsrecht und ungezählte Freunde durch ihre eigenartige, nationale Kunſt erworben haben, einmal gehört hat, wird die Kunde von einem Wiederſehen mit ihnen mit großer Freude be⸗ grüßen. Sie werden wieder ein ſehr gut gewähltes Pro⸗ gramm der ſchönſten Balalaika⸗Orcheſtervorträge, ruſſiſche Männerchöre und Nationaltänze darbieten. Donnerstag, 30. Juli Friedrichspark: Konzert 20.80 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kabarctteinlogen ab 20.30 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Autobusausflüge: Abfahrt 14 Uhr ab Paradeplatz nach: Weinheim— Birkenauer Tal— Fürth— Lindenfels — Bensheim— Mannheim. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Mannheim— Speyer— Germersheim— Karlsruhe; 19.45 Uhr Abend⸗ fahrt Mannheim— Worms und zurück.— Freitag: 7 Uhr Mannheim— Rüdesheim— Aßmannshauſen und zurück. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hoſenrundfahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ob Landeplatz Friedrichsbrücke.. Lichtſpiele: Alhambro:„Der Schrecken der Garniſon“. Schauburg:„Der Krieg im Dunkel“.— Capitol: „Im Weſten nichts Neues“.— Palaſt⸗Thegter: „Die ſingende Stadt“.— Roxy⸗Theater:„Im Weſten nichts Neues“. Gloria⸗Palaſt:„Dämon des Meeres“. Univerſum:„Täter geſucht“. Scalo⸗Theater:„Quo vadis“. Sehenswürdigkeiten: Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend Sonderausſtellung:„Die Mode und ihr Spottbild von 1700 bis 1850“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags non 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Gebff⸗ net von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr. Ausſtellung:„Neues von Geſtern“. — Noch Dis zum 1. August dauert unser SAISON AUSVERKAUE Unsere fabelheften Angebote bieten ungeheufe Vorteile! 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Nachſtehend die ge⸗ nauen namentlichen Nennungen: Deuiſchland: von Cramm, Dr. Deſſart, Denker, Frentz, 1 Haenſch, Hartz, Henkel, Heitmann, Heydenreich, fänecke, Keller, Kuhlmann, Lindenſtädt, Lorentz, W. Men⸗ zel, Nourney, Pietzner, 0 Tübben, Tüſcher. Damen: Cilly Außem, Fr. Fried⸗ leben, von Ende⸗Pflügner, Hammer, Horn, Kallmeyer, Krahwinkel, Kuhlmann, Peitz, Roſt, von Rezniceck. England: Avory, David, Leſter, Sharpe. Damen: Godfree, Heeley, James, Tronthow. Frankreich: M. Bernard, Bouſſus, Brugnon, de Bu⸗ gelet. Damen: Adamoff, Charpenel. Indien: Singh Shib, Aupta. Japan: H. Satoh, Kawachi. Norwegen: Haanes, Finn⸗Smith. Artens, Haberl, Balzano. Rahe, Remmert, Schwenker, Damen: Frau M. 5 Stolarow, Tloeinſky, Frl. Jeörzejowfka. Schweiz: H. C. Fiſher, Wuarin, Frau Fehlmann, Frl. Payot, Spanien: Maier. Tſchechoflowakei: Hecht, R. Menzel, Marſalek, Siba, Vodicka. Damen: Frau Deutſch. Ungurn: Gabrowitz, Graf Zichy und Frl. Baumgarten. Auszeichnung des Deutſchen Hockey ⸗Bundes Der Vorſtand des Internationalen Hockey⸗Verbandes tagte in Paris. Er beſchloß ein vorläuftges Spielverbot gegen die katholiſchen Vereine, die ſich vom ſpaniſchen Hotley⸗Verband getrennt haben. Der Lyauty⸗ Pokal für die erfolgreichſte Tätigkeit eines Verbandes während einer Saiſon wurde für 19031 an den Deutſchen Hockey⸗ Bund vergeben. Pferdesport Düſſeldorf(29. Juli) 1. Preis vom Sittarder Hof. Für Dreijährige, 1000 /, 2000 Meter: 1. Frau A. Ohlmeiers Loſung(B. Ball); 2. Anker; 3. Lorbeerroſe. Toto: 50. Platz: 23, 41, 47. Ferner: Vinguliſt, Damaſt, Ma Chere, Laerta, Italia, Negunde, Hereditha, Mafeſtät. 2. Lauvenburg⸗Jagdrennen. Ausgleich 3, 1600 /, 3700 Meter: 1. Gebr. Röslers Grenzbote(J. Pinter); 2. Mas⸗ ked Mogul; 3. Pechvogel. Toto: 157. Platz: 27, 18, 17. Ferner: Silver Cord, Gerold, Goldelſe, Imgham, Hofnarr, Müßhelos, Janette “ Preis von Schlenderhan. 2200, 1000 Meter: 1. J. Roſenbaums Schwarzwaldfürſt(H. Schmidt); 2. Feldmar⸗ ſchall; 3. Alpino. Toto: 23. Platz: 13, 17, 19. Ferner: Teufelsjunge, Blumenkönig, Jan von Werth Wanderin, Dachsbart, Haferflocke. 4. Preis von Mydlinghoven. Ehrenpreis und 9000 J,, 1600 Meter: 1. Stall Falkenbergs Fino(Dolff); 2. Montha; 3. Schüſſeltreiben. Doto: 183. Platz: 40, 13, 20. Ferner: Gebt 1— Piniole, Sorella, Kröſus. 5. Ludenberg⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige, 2200 /, 2400 Meter: 1 Abteilung: 1. Geſt. Ravensbergs Bodenbalz (Janeck); 2. Mutterliebe; 3. Meerteufel. Toto: 20. Platz: 12, 18, 30. Ferner: Charakter, Lubelie, Malteſerin, Mai⸗ könig, Feuerreiter.— 2. Abteilung: 1. Frau A. Wortmanns Aka(Krabbes); 2. Friſchling; 3. Olympionike. Toto: 37. Platz: 15, 14, 21. Ferner: Gazelle, Matſonne, Blattzeit, Poſtenſeuer. 6. Burg⸗Rüttgen⸗Ausgleich. Ausgleich 3, 1600 4, 2400 Meker: 1. Et. v. Römers Himmelgeiſt(Großkopf); 2. Heu⸗ ernte; 3. Gaby; 4. Nemrod. Toto: 37. Platz: 17, 83, 24, 16. erner: Peloria, Mongole, Raindrop, Fair Nature, Lucca, heonlier, Föhn 2, Ping Pong, Madame Flirt. ö 7. Römerhof⸗Ausgleich. Ausgleich 3 1600 J, 1400 Meter: 1. E. Berrys Poſtillon(Vaas); 2. Flagel mant, 3. Miſpel; 4. Gloria. Toto: 40. Platz: 17, 16, 28, 39. Ferner: Negro, Schutzherx, Meergott, Woher, Gerhilde, Ahnenfürſt, Pracht⸗ mädel, Medinus, Mohrenpeter, Harpunier Die Erwerbsloſen⸗Notſchule in den Rundfunk⸗ Senderäumen. Der Südfunk hat der Erwerbsloſen⸗Notſchule die Mann⸗ heimer Beſprechungsſtelle zur Verfügung geſtellt. Aber nicht, um den Hörern die Sprachkenntnis der engliſchen Sprachkurſe zu übermitteln, ſondern um den Teilnehmern der Kurſe das Abhören eines von Stuttgart aus zur Sendung gelangenden engliſchen Sprachkurſes zu ermög⸗ lichen. Gemeinſam können ſomit die Schüler dem Funk⸗ unterricht, der zweimal in der Woche erteilt wird, folgen. Anſchließend an die halbe Stunde Unterricht durch den Laulſprecher haben die Kursteilnehmer Gelegenheit, unter Anleitung eines Lehrers eine weitere halbe Stunde das Gehörte zu verarbeiten und zu vertiefen. Dieſer perſön⸗ liche Nachunterricht wird jeweils ebenfalls in den Sende⸗ räumen stattfinden. 5 Internationale Einbrecher Mannheimer Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, Beiſitzer: Amtsgerichtsrat Dr. Petters, Vertreter Staatsanwalt Dr. Weinreich der Anklage: Wie wir bereits geſtern abend berichteten, wurden am Mittwoch vormittag die Einbrecher in das Ju⸗ weliergeſchäft Groß in F 2, 4a verurteilt. Daß es ſich um einen beſonders ſchweren Fall han⸗ delte, merkte man an den ganzen Anordnungen. In der vorderen Bank hatte zwiſchen den Brüdern Samſinger aus Wien ein Schupowachtmeiſter Platz genommen. Links und rechts der Anklagebank ſaßen wieder zwei Poliziſten. Dieſe Maßnahmen waren nötig, da man es hier mit zwei ganz ſchweren Jungen zu tun hatte. Beide ſind ſchon ſehr oft und ſchwer vorbeſtraft. Sie haben ſich bis⸗ her nicht nur als Einbrecher größten Formats, ſondern auch ſchon als Ausbrecher betätigt. Am 29. November 1930 brachen ſie aus der Zwangs⸗ arbeitsanſtalt Korneuburg bei Wien aus. „Die Gelegenheit war günſtig und der Freiheits⸗ drang groß“ meinte der ältere der Brüder. Schon das ganze Aeußere der Brüder Samſinger deutet auf ihren„Beruf“ hin. Der 34 Jahre alte Karl ſitzt mit ſtark geflicktem Rock in der Anklagebank. Der ganze Eindruck iſt recht ärmlich. Ein gelbes, zerknittertes Geſicht, eintönig, ſtarke Backenknochen, nur belebt durch die zu lebhaften, ſtechenden Augen, die gleich Glaskugeln tief in den Höhlen ſitzen. Dieſe Augen geben dem ganzen Ge⸗ ſicht und der Perſon überhaupt das Gepräge. Etwas Lauerndes, Sprungbereites wohnt in ihnen. Der zwei Jahre jüngere Rudolf macht in Klei⸗ dung und Ausſehen einen etwas beſſeren Eindruck. Sein volles Geſicht weiſt aber ſehr viele Aehnlich⸗ keiten mit ſeinem Bruder auf. Die Anlage der Backenknochen, Augenbrauen und Augen ſelbſt iſt genau die gleiche wie bei ſeinem Bruder. Rudolf ſcheint der géwandtere zu ſein, dagegen Karl geriſſenere. Als dritter ſitzt der 24 Jahre alte Schiffs ⸗ heizer H. wegen Hehlerei mit auf der Anklage⸗ bank. Er hat in Hamburg verſchiedene Schmuck⸗ ſtücke aus der Mannheimer Beute der Brüder Sam⸗ ſinger an den Mann und an die Frau gebracht. Eine ganz unbedeutende Perſönlichkeit, die in ihrer Gleichförmigkeit einer Schaufenſterpuppe mit auf⸗ geklebten Schnurrbart ſehr ſtark ähnelt, nur manch⸗ mal ſchüttelt überſtarke Nervoſität H. durcheinander, ſodaß der ganze Körper zittert. Karl erzählt in ſeinem gemütlichen Wiener Dia⸗ lekt, wie ſie aus der Arbeitsanſtalt ausgebrochen ſind. Beim Herabſprung von einer 7 Meter hohen Mauer hat er ſich den Fuß verſtaucht, er hat aber trotzdem die Flucht fortgeſetzt. Von Nürnberg aus kamen die Brüder nach Mannheim. Wegen ihres Ausbruchs hatten ſich beide falſche Päſſe be⸗ ſorgt. Zuerſt reiſten ſie auf die Namen Kuc und Klappholz und ſpäter auf Klausner und Rennfahrer Weinek. Die Päſſe hatten ſie ſich in Wien, ihrer Geburtsſtadt und in Nürnberg beſorgt. Unterwegs hatte Karl ſeine Goldzähne verkauft. Am 19. Januar 1981 trafen ſie in Mannheim ein. Nach Erkundigung des Geländes wurde in der Nacht vom 21. auf den 22. Januar der Einbruch im Juwe⸗ lierladen Groß F 2, 43 ausgeführt. Nach Eindrücken einer Scheibe ſtiegen die Angeklagten in den neben dem Juweliergeſchäft befindlichen Eiſenwarenladen ein und durchbrachen von dort aus mit einem Spiralbohrer die Zwiſchen wand nach dem Juwe⸗ liergeſchäft. Dort entfernten ſie von einem Schrank einige Bretter und drangen dann vollends in den Laden ein. Sie nahmen eine reichliche Aus⸗ wahl mit. Sie ſtahlen u. a. 60 Brillantringe, 525 Goldringe, 40 Trauringe, 22 goldene Herrenuhren, 82 goldene Damenarmbanduhren, 2 goldene Kolliers, 104 Paar Manſchettenknöpfe, 70 Buſennadeln im Geſamtwerte von 18 400 Mark, von denen nur Gegenſtände im Werte von 2600 Mark wieder beigebracht werden konnten. Im Eiſenwarenladen ſtahlen ſie für 60 Mark Werkezuge noch. der und Staatsanwalt Jäger. Karl meinte eingangs ſeiner Erklärungen:„Ich bin an der ganzen Sache völlig unſchuldig. Ich war in der Nacht vom 21. auf 22. in Heidelberg in der Herberge zur Heimat. Das konnte glatt widerlegt werden, da beide erſt vom 22. auf den 23. Januar in Heidelberg übernachteten, wie einmal das Fremdenbuch und dann der vom Herbergsvater richtiggeſtellte Anmeldeſchein, der auf den 21. ausge⸗ ſtellt war, auswieſen. Durch die Vordatierung woll⸗ ten ſich die Angeklagten ein Alibi beſchaffen. Auf die Frage des Vorſitzenden, warum Karl nicht gleich mit ſeinem Bruder nach Heidelberg gefahren ſei, meinte dieſer ganz trocken:„Ich hatte ein ganz anderes Ge⸗ ſchäft als dieſer“. Was man ihm ſicher glauben muß Rudolf, bei dem man geſtohlene Uhren uſw. fand, hatte folgende Erklärung: „Ich fand in Mannheim ein Marmeladeglas, in dem ſich ein Strumpf mit Uhren, Ringen uſw. befand.“ Auf die Frage, warum er den wertvollen Fund nicht abgegeben habe, rief er pathetiſch aus:„So gut bin ich nicht, um ſolche Sachen abzugeben. Wenn ich nie eine gute Stunde im Leben hatte, warum ſollte ich mir durch einen ſolchen Fund nicht einmal einige gute Stunden machen.“ Von den„FJundſachen“ wur⸗ den einige in Heidelberg verſetzt. Dann ging die Reiſe über Frankfurt nach Hamburg. Die Reiſe nach Hamburg wurde von dem jüngeren Bruder, der durch den Fund zu Geld gekommen war, bezahlt. In Hamburg wurde ein großer Teil der Beute verſetzt und verkauft. Hierbei war der mitangeklagte Schiffsheizer H. behilflich. Auch in Berlin wurde Verſchiedenes verſetzt. Am 30. Januar entging Rudolf bei einem Abſtecher in Wien knapp der Verhaftung. Am 11. März wurde Ru⸗ dolf bei einer Gaſthauskontrolle in Freiburg verhaftet. Karl wurde unbegreiflicherweiſe lau⸗ fen gelaſſen. Ihn erreichte dann das Schickſal in Nürnberg. Einen ähnlichen großen Schlag hatten beide im Jahre 1926 in Lauſanne bei einem Juwelier aus⸗ geführt, der ihnen eine Beute von 30000 Franken einbrachte. Eine Frau hatte nachts 1 Uhr den älteren Bru⸗ der vor dem Juweliergeſchäft in F 2 geſehen. Ihr war das merkwürdige Geſicht und Benehmen des Samſinger aufgefallen. Obwohl ſie ihm nie gegen⸗ übergeſtellt worden war, erkannte ſtie ihn am Mitt⸗ woch ſofort wieder. Dieſe beſtimmte Ausſage war von großer Wichtigkeit. Staatsanwalt Dr. Weinreich beantragte für die Brüder Samſinger 5 Jahre Zuchthaus und Stel⸗ lung unter Polizeiaufſicht, für den Hehler H. 10 Monate Gefängnis. Das Urteil lautete für die Brüder Sam⸗ finger auf je 4 Jahre Zuchthaus und Stellung unter Polizeiaufſicht, für H. wegen Heh⸗ lerei auf 7 Monate Gefängnis, abzüglich 5 Monate Gefängnis.(Verteidiger von H. Rechts⸗ anwalt Willi Pfeiffen berger). hne gans Tee für alle Krankheiten Die beiden Naturheilkundigen H. und., die den „Betrieb“ miteinander aufgenommen hatten, ver⸗ ſtanden es, ihren„Original Mars Frühſtückstee“ ſehr leicht an den Mann, d. h. an die Dummen zu bringen. Obwohl ſie nur zwei Büroräume hatten, bezeichneten ſie ſich groß als„Chemiſch, medizini⸗ ſches, mikroſkopiſches Laboratorium.“ Das Paket Tee koſtete im Einkauf 50 Pfennig und wurde au 2,50 bis 3 Mark verkauft. Um der Sache einen vertrauenswürdigeren Anſtrich zu geben, wur⸗ den jeweils Urinunterſuchungen verlangt, die nochmals mit 4— 5 Mark berechnet wurden. Alle Lieferungen erfolgten gegen Nachnahme. Es gab Tee und Pulver in den verſchtedenſten Stärken, je nach der Krankheit. Der Erfolg war faſt Plauderſtunde mit Henny Porten Von Hans Morgan Ein wundervolles Haus draußen in Dahlem, in der ſtillen, vornehmen Parkſtraße. Ganz in Grün gebettet.„Dr. v. Kaufmann“ verrät ein kleines Schild am Eingang. Hier wohnt Henny Porten. Sie ſteht auf der Veranda.. ſteht ſo da, wie wir ſie aus hundert Filmen kennen: mit dem ſchönen, weichen Geſicht unterm blonden Haar, den hellen, klaren Augen, fraulich deutſch. Lächelnd ſtreckt ſie mir die Hand entgegen.„Sie ſind der erſte Beſuch, ſeit ich aus Nizza zurück bin“, ſagt ſie.„Geſtern bin ich gekommen.“ „Iſt der neue Film fertig?“ i„Noch nicht ganz. Noch einige Aufnahmetage hier. „24 Stunden aus dem Leben einer Frau“ heißt er und wird— wenn ich nach meinem eigenen Gefühl urteilen darf— ſehr ſchön.“ 8 Wir haben an dem Tiſch auf der Veranda Platz genommen. Zwiſchen den Aeſten der Bäume des Parks hindurch fallen die Strahlen der Sonne und malen goldene Tupfen auf das Weiß der Decke. Das Mädchen bringt den Kaffee und geht wieder. Henny Porten ſchenkt ein. Dabei habe ich Gelegenheit, feſt⸗ zuſtellen, was ich bei jedem Beſuch immer wieder von neuem beobachtet habe: Wenn es eine Frau gibt, die durch und durch weiblich iſt, dann iſt es Henny Porten. Alle ihre d ne ſind ausgeglichen, anmutig und eine Freude für das Auge. Nun ſitzen wir uns gegenüber. „Kein Interview!“ lächelt ſie.„Sie wiſſen, daß ich es nicht mag. Wir wollen plaudern.. aber ich möchte dabei nicht ſtets das Empfinden haben, daß jedes Wort, das man ſpricht, gedruckt wird.“ Es wird geplaudert. Von Zeiten, in denen es noch keinen Tonfilm gab, in dem Mimik, ſtummes Spiel noch die Leinwand beherrſchte. Von Zeiten, in denen wir noch zuſammen bei der alten Meßter⸗ Film waren.. ich als junger Dramaturg, ſie als — Henny Porten. Das war 1916. Ja“, ſagt ſie nachdenklich,„das war eine ſchöne Zeit. Erinnern Sie ſich noch unſeres köſtlichen Arnold Rieck, der damals bei der Meßter luſtige Filme ſpielte, bei denen wir uns ſchon, im Atelier halbtot lachten?“ g „Und ob ich mich erinnere!„Veilchen Nr. 4— in der Hauptrolle Arnold Rieck, der Berliner Ko⸗ miker!“ „Ja, und dann ſtarb er plötzlich. Heute ſpricht kein Menſch mehr von ihm. Und in zehn Jahren iſt vielleicht auch Henny Porten vergeſſen.“ Ich lache.„Das paßt gar nicht zu Ihnen, gnä⸗ dige Frau. Ihr Name iſt viel zu eng mit der Ge⸗ ſchichte des deutſchen Films, des Films überhaupt, verbunden.“ „Das mag ſein. Ich gehöre ihm ja auch mit allem, was ich bin. Ich könnte mir den Tag, an dem ich nicht mehr filmen dürfte, gar nicht vorſtellen. Es iſt etwas Eigentümliches darum. Wenn ich daran denke, wie es früher war, ganz am Anfang! Eigent⸗ lich mehr eine Spielerei, wenn auch eine Spielerei, die ich mit meiner Schweſter Roſa zuſammen mit hingegebener Intenſivität trieb. Sie wiſſen ja,„Die Blinde“ hieß mein erſter Film— ein Filmchen, ge⸗ meſſen an den heutigen Leiſtungen des Films; es ging noch ſehr theatraliſch zu, man mußte viel mit Händen und anderen Körperteilen arbeiten, um ſich dem Publikum verſtändlich zu machen. Später wurde es dann anders. In den Vordergrund kam die Fähigkeit des Geſichts, alle Empfindungen und Ge⸗ fühle menſchlichen Seelenlebens auszudrücken. Und der Operateur lernte die Kunſt, mit der Kamera alle Skalen dieſer Fähigkeit ſo geſchickt aufzufangen, daß ſie dem Publikum in fortreißender Unmittelbarkeit zum Bewußtſein brachten, wie ſich auf der ſtummen Leinwand Schickſale abwickelten und Tragödien ab⸗ ſpielten. Wie primitiv waren damals am Anfang noch die Mittel, mit denen wir arbeiteten, aber wie ſehr waren wir auch dabei! Mit Leib und Seele. Und aus der anfänglichen Spielerei wurde ernſte Arbeit, die Werte ſchaffen wollte und über das Ge⸗ gebene hinaus ſtrebte.“ i „War die Umſtellung zum Tonfilm ſehr ſchwer für Sie?“ „Gar nicht! Im Gengenteil, als ich zum erſten Mal im Filmatelier auch ſprechen durfte mit der Gewißheit, das geſprochene Wort ſpäter im Kino wieder hören zu können, fühlte ich etwas von dem immer wieder entbehrten Fluidum der Publikums⸗ * 8 1 immer der gleiche. Gebeſſert hat ſich der nach dem Gebrauch des Tees kaum. Wie ſkupellos die beiden„Heilkundigen“ 50 gingen, erhellt am beſten ein Fall. Eine 1 len zum Bezug des Tees veranlaßt. Da der 355 ſtand dieſer Frau als hoffnungslos bezeichnet wor den war, ſogar von anerkannten ärztlichen Autor täten, wurde ihr geſagt, daß das Laboratorium dun H. und J. beſſer ſei als das in Heidelberg. Immer wurde Beſſerung und dauernde Heilun verſprochen. In ganz raffinierter Weiſe wurden den Analyſen einer Chemikerin, die immer die Urit⸗ unterſuchungen vornahm, Zuſätze je nach Be al. gehängt. Die Fälſchungen waren allerdings ſo, daß auch ein Unbefangener ſie hätte merken müſſen. Der Sachverſtändige bezeichnete den Tee in ſeiner Zuſammenſetzung als harmlos. Der Ver⸗ trieb von Heilmitteln ſei verboten. Da aber auf det Anpreiſung der Tee nicht als Heilmittel bezeichnen den. Bei verſchiedenen Miſchungen ſeien ſogar bz zu 8 v. H. Sand feſtgeſtellt worden, Staatsanwalt Jäger wies auf das Unmeſen dez Vertriebs ſolcher Heilmittel hin und hielt bei eine Strafe von 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und bei J. eine Geldſtrafe von 500 Mark für angemeſſen H. iſt ſchon ſehr ſtark vorbeſtraft, u. a. hatte er ſchon ein Jahr Zuchthaus und im ganzen 8 Jahre Ehr⸗ verluſt. 5 Nach längerer Beratung verurteilte das Gericht den H. zu 5d Monaten Gefängnis. J. wurde freigeſprochen.(Verteidiger Rechtsanwalt Di Kronſtein.) d 8 Das Todesurteil rechtskräftig. Wegen Ermor⸗ dung des 65jährigen Gemeindedieners Grau hatte das Schwurgericht Koblenz am 21. April d. J. den 22 Jahre alten Landwirt Alfred Müller von Ilgesheim zum Tode verurteilt, Müller legte gegen dieſes Urteil Reviſion zum Reichs, gericht ein, Beſtätigung des ausgeſprochenen Todesurkeſſ kam. In der Urteilsbegründung des Reichsgerichtz wird feſtgeſtellt, ſachlich⸗rechtlich ſei im Schwur, gerichtsurteil kein Rechtsirrtum zu erblicken. Die Ueberlegung bei der Tat ſei einwandfrei erwiesen und Notwehr daher zu verneinen. Waſſerſtandbeobachtungen im Monat Juli 30. l Nedar-Pegel 27. 28. 28. f Baek N Kehl! Ma gau Mannheim. Caub Köin Waſſerwärm PP——— PP A Kurt Fiſcher Berantwortlich für Polktie: 5. A Meißner„Feuilleton: Dr. Steſaz RayſerKommunalpolttik u. Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Seeg u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil; Kurt Ehmer 1 und alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Hera Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer ge G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unperlangte Beiträge 8 Gewähr— Rückſendung erfolgt nur de Mannheim. 5 Jagſtfeld. 1 eilbronn 1 lochingen. 0. „90 8 99. 9 1 8 * ückvorto 8 Geſchäftliche Mitteilungen * Ein tadelloſer Sitz iſt wichtig für ein ſchönes Kleid, Haßen Se ſchon daran gedacht, daß ein guter Unterkleidung— Korſelett, Büſtenhalter, Hüftgürtel— abhängt? Eine fachmänniſche Beratung iſt im vorteilhaft. Was geleiſtet wird an Qualität und Preis wertigkeit zeigt Ihnen die Firma Betty Vogel an bes Engen Planken in ihrem Saiſonausverkauf. Die Anzeige im heutigen Blatt orientiert Sie über die güne Preiſel 5 ISG Morgen neu Nebenstellen Waldhofstr. 6, Schwetzingerstr, 20, Meer- feldstr. 18, Kronprinzenstr. 42, Neckarau Friedrichstr. Waldhof Oppauerstr. 8 und durch unsere Trägerinnen wirkung in mir erwachen. Früher agierte man ſtumm, ſagte irgend etwas, nur, damit man den Mund bewegte. Heute ſpricht man und kann ſich doppelt in die Rolle hineinleben. Und hat das Ge⸗ fühl: Die Sprache iſt etwas Körperliches, das über die reine Bildwirkung hinaus geht. Sie zeigt dem Zuſchauer, daß man nicht nur Figur, ſondern Menſch iſt.“ 9 „Darum hat Ihnen daun wohl auch die Doppel⸗ rolle in„Kohlhieſels Töchter“ in der Vertonfilmung beſonderes Vergnügen bereitet?“ „Dieſe zwei grundverſchiedenen Geſtalten des Films waren mir von jeher ans Herz gewachſen. Dadurch, daß ich nun vermittels der Sprache die Charaktere noch prägnanter, noch plaſtiſcher gewiſſer⸗ maßen darzuſtellen vermochte, gewann die Sache einen neuen Reiz für mich. Sie hätten ſich amüſiert, wenn Sie geſehen hätten, wie ich tagelang an dem Organ der Häßlichen herumübte, um es dem äuße⸗ ren Bilde anzupaſſen. Ich habe meinen Mann noch nie ſo lachen ſehen wie in jener Zeit.“ „Und was haben Sie in Zukunft vor?“ Sie hob den Finger und drohte mir lächelnd zu. „Ich habe Sie im Verdacht, Sie denken an nichts an⸗ deres als an ein Interview.“ „Ein paar Zeilen nur..“ geſtand ich. „Sie ſind unverbeſſerlich. Im übrigen iſt die Frage überflüſſig. Was ſoll ich vor haben? Filmen ſelbſtverſtändlich! Ich ſagte Ihnen ja: Ich kann ohne Film nicht leben und gehöre ihm mit Haut und Haaren.“ „Und wir haben den Vorteil davon. So werden wir Sie jedenfalls noch recht lange und recht oft ſehen und hören können!“ Wettbewerb für einen Städte⸗Bauplan Stock⸗ holms. Der Verwaltungsrat der Stadt Stockholm wird jetzt einen Wettbewerb für die ſtädtebauliche Regulierung und Ausgeſtaltung der Innenſtadt von Stockholm ausſchreiben. An dem Wettbewerb kön⸗ nen Architekten aller Nationen teil⸗ nehmen. Als Preisrichter ſollen u. a. auch nam⸗ hafte deutſche Architekten gerufen werden. Dem Wettbewerb, der bereits Ende dieſes Jahres be⸗ endet ſein ſoll, ſteht ein Betrag in Höhe von 185 000 Segelflieger in der Rhön Intereſſante Aufnahmen von dem Internationale Segelflugwettbewerb auf der Waſſerkuppe bringt bie Kölniſche Illuſtrierte Zeitung(Nr. 0h. leiſtungsflugzeugen am Start. Dann werden die einzelnen Typen im Fluge vorgeführt: Der flis⸗ gende Flügel, die neue vogelflügelähnliche Form, Flugzeuge — Stimſon in Berlin, die erſte Sitzung des Haager Gerichtshofs in der Zollunionfrage, der Empfang der Zehntauſend durch den engliſchen König ſind einige der letzten aktuellen Ereigniſſe, die wir im Bilde wiederfinden.„Europas Faltbootfahrer— faſt nur Deutſche“ heißt eine Doppelſeite, welthe die Leiden und Freuden des Faltbootfahrers auf deut⸗ larfahrt des Graf Zeppelin findet in einer Reihe von Bildern von den Vorbereitungen zu dieſem Unternehmen ihren Niederſchlag.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe die Anzeige.) Zwei kleine Scherze In der Hundeausſtellung Zwei Leute unterhalten ſich in der Hundeausſtel lung über einen Pekineſen. Der eine ſagt: Mensch, wo der Kopf und wo der Schwanz iſt.— 1 Darauf der andere: Weißt du, ich werde ihn ma kneifen, was dann bellt, iſt der Kopf. Die geizigen Schotten Die beiden Schotten trafen ſich. „Was macht dein Bruder in Amerika?“ Sando. „Ich habe heute von ihm gehört“, ſagte Mac.„Er hat mir ſein Bild geſchickt.“ „Kann ichs mal ſehen?“ fragte Mark zur Verfügung. „Nein, nein, noch nicht. Ich muß es erſt enl⸗ wickeln.“ Zutun) worden iſt, ſei gegen den Verkauf nichts einzuwen, deſſen Ferienſtrafſenat jedoch zu einn itz von dee eſchiſt Nb Zu beziehen in unserer Geschäftsstelle R f,.6, den 1 g an beiden Armen gelähmte Frau wurde faſt gegen ihren 5 3 err. e eee F 2 e Ein Ueberſichtsbild zeigt den Hochbetrieb mit 2a hu, mit ungeheuren Spannweiten uſw.- ſchen und ausländiſchen Flüſſen wiedergibt. Die Po,* A hat das Vieh aber Haare, da weiß man ja gar nich, 1994 uuden 3 3 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 347 ö 1 1 bos b i 5 4 5 2 7 e us Baden arlsruher Rathausſchlacht vor Gericht Aus der ala r Ju, 4000 Studierende. 565 5 1 3 8 8 Univerſität Heidel§ Karlsruhe, 29. Juli. an den Vorſtandstiſch begeben, damit der Oberbürger⸗ e M orf* be„ 5 5 Der Narz e 1170. 10 Aus⸗* Speyer, 29. Juli. Die Dienſtmagd aria m von berg hat, wie jetztemitgeteilt wird, in dem demnächſt Der Vorſitzende, Amtsgerichtsrat Dr. Kohler, meiſter den Stadtrat Kramer. veranlaſſe, den Aus ß 1 5 8 45 st in Rhei 1 8 9008 mm gaufenden Sommerſemeſter eine Geſamtzahl eröffnete die Verhandlung mit der Mahnung zur druck„Verbrechergeſindel“ zurückzunehmen. Die Na. buten onen ich, 5 1105 aon 2051 eingeſchriebenen Studierenden gehabt, Ruhe und dem Hinweis, daß Politik im Gerichtsſaal tionalſozialiſten hätten ſofort einen Knäuel um haft, hatte ſich wegen ſchweren Diebſtahls vor dem en 1 dem 252 Hörer. Im vorigen Sommerſemeſter nichts zu tun habe. Angeklagt ſind 23 Perſonen, ihn gebildet, und er ſei nach links in die Nähe der Amtsgericht zu verantworten. Sie entwendete unter Urin fate die Zahl der eingeſchriebenen Studierenden 5 mit 3 Ausnahmen ſämtlich dem Stadtrat und Zentrums bänke abgedrängt worden. Auf einmal habe erſchwerten Umſtänden einem hieſigen Gaſtwirt rf an 9044 betragen. Auch diesmal ſtammt wieder der Bürgerausſchuß angehören, nämlich 12 National⸗ er, Böning, einige Schläge auf den Kopf erhalten. größere Geldbeträge und wurde, weil bereits o, dh e größte Teil der Studierenden— nämlich 2191—. ſwialiſten und 11 Kommuniſten. Nach Feſtſtellung der Da habe er zur Abwehr zum Stuhl gegriffen vorbeſtraft, zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. . Ir t aus Baden Perſonalien und Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes Der Angeklagte Kramer führte aus: Die Lee in f.; 8 gibt der Vorſitzende zunächſt eine kurze Darſtellung Kommuniſten, an der Spitze Böning, ſtütrmten Der Dürkheimer Wurſtmarkt bleibt 1 g Jugendlicher Ausreißer der Vorgeſchichte des Falles. vor, aber nicht etwa auf den Oberbürgermeiſter,* Bad Dürkheim 29. Juli. Entgegen Gerüchten uf bet„ Karlsruhe, 27. Juli. Ein 17 Jahre alter Für⸗ In der Bürgerausſchußſitzung vom 11. Mai d. Js. ſondern auf mich. Böning hat mit den Fäuſten um d 355 1 N 5. 1 1 6% eichnel ſorgezögling, der von ſeiner Anſtalt bei einem ſtand der Voranſchlag zur Beratnug. Die ſprache ſich geſchlagen und ſchließlich den Stuhl geholt. 227 5 58 0 dane 0 Ve. g ſuwen⸗ Landwirt in Billigheim(Amt Mosbach) unter⸗ sollte mit der Stellungnahme der Nationalſozialiſten Bei dem Stuhlbom bar de ment lährigen Wurſtmarktes wiſſen wollen, wird mitge⸗ ar big gebracht worden war, hat ſeinem Arbeitgeber 180% eingeleitet werden, für die der Stadtrat Kramer ſei ſehr bald eine Anzahl Nation alſozia⸗ teilt, daß der Wurſtmarkt auch heuer wieder im getohlen und damit das Weite geſucht. Das Frücht⸗ ſprach, unterbrochen von Zwiſchenrufen von allen liſten kampfunfähig geweſen. Auch er ſei ge- September zur Durchführung kommen wird. en dez chen konnte beim Karlsruher Hauptbahnhof feſtge⸗ Seiten, auch der Kommuniſten, denen der Redner zu⸗ ſchlagen worden, wiſſe aber nicht von wem. Er habe f ö bei 8 nommen und ein Teil des Geldes gerettet werden. rief:„Ihr Verbrechergeſindel ſeid nicht als ſich mit einem Stuhl gewehrt, könne aber nicht ſagen, Die Zukunft der Kaſernen meſſen. nach Hamburg gelöſt.. 1 155 den Kommuniſten Anlaß, gegen das 1 50 25 85 fun f 55 1115 9 Meſf 15 auf ihn die weitausgedehnten Gebäude der ehemaligen r ſchon. 3 fahrläfige B Rednerpult vorzudrängen, worauf dann die Schlä⸗ muniſt Louis Hoffmann ſeil mit dem mene ann Kaſernen gemeinnützigen Zwecken zugeführt. Auf e Ehr. Einbrecher als fahrläſſige Brandſtifter gerei entſtand. Dabei wurde nach der Anklage mit losgegangen, Stadtrat Bauer(Komm.) hätte einen einem de Kaſernenhöfe ift 1 iter 5„ Hörden im Murgtal, 29. Juli. Im Gaſthaus Feibriemen, Meſſern und Stühlen zugeſchlagen. Stuhl in der Hand gehabt was dieler eutſchieden Sportanlage geſchaffen worden. Eines der deri zum„Anker“ verſuchten in der Nacht zum Dienstag Verwaltungsaſſiſtent Streit ſoll dem kommuniſti⸗ beſtreitet. Riedner bat ee Schlag mit dem Kompagniegebäude wurde an eine Schuhfabrik urde 4 Einbrecher, die Ladenkaſſe zu plündern. Es fielen ſchen Stadtrat Böning mit dem Leibriemen mehr⸗ Schlagring einen doppelten Oberteferbruch bdavon⸗ permietet. Auf dem Gelände des früheren Garni⸗ lt Dr. ihnen aber nur Schokolade und Rauchwaren in die mals von hinten Schläge verſetzt, Böning ſeiner⸗ e ln 55 e 0 ſonslazaretts ſind in ſchönen Räumen das Heim 0 Hände. Da die Diebe anſcheinend ungeſchickt mit ſeits dem Sparkaſſendireketor Jäger(NS DAP.) mit Die Einvernahme der Angeklagten aus beiden des Luftfahrtvereins und der Jugendherberge unter⸗ i Streichhblzern oder einer Kerze hantierten, iſt ein dem Stuhl auf den Kopf eingeſchlagen haben, ſo⸗ Lagern, deren Ausſagen ſich zu einem großen Teil gebracht. Im ehemaligen Offizierskafinb will der ermot⸗ Brand entſtanden, der an der Wirtſchaftseinrich⸗ daß Jäger eine ſtark blutende Wunde davontrug. ſchroff widerſprechen, zieht ſich bis in die Nachmit⸗ Bund ehemaliger 22er einen Traditionsraum 99 tung einen Schaden von etwa 2000 Mk. verur⸗ Kramer wird vorgeworfen, daß er mit dem e hin.. e ſchaffen. Auch Wohnungen ſind bereits herge⸗ pr Stuhlbein auf den Gerber Preuß[K PD) eingeſchla⸗ Der Andrang zur Verhandlung iſt nicht beſo, 8 f 75 1 17 a S 5 f achte. 8 reuß(Kc) eingeſchla 5 5„ 5 ee 1 ſtellt und bezogen. Nun wird am kommenden Sonn⸗ 10 0„ Tödlicher Unfall eines Kindes gen und dieſem eine blutende Stirnwunde beige⸗ 1 51 55 1 e ſorgt für tag eine weitere Unterkunftsſtelle eingeweiht, das er 055 8 5. bracht habe. Aufrechterhaltung der Ordnung. Heim des katholiſchen Geſellen vereins, da Reich,* Alpirsbach, 29. Juli. Beim Sägewerk Hofer Bei der Schläger 2 Stühle beſchädi In den ſpäten Abendſtunden wurde nach 175. Schlaffaal 1. Geſellen, 978 einer ſpielten Kinder auf einer Bretterbeige. Die Bretter ei der Schlägerei wurden 62 Stühle beſchädigt, ſtündiger Beratung folgendes Urteil gefällt: 155 5 5 lokal 9 50„ über 0 urteil kamen ins Rutſchen und begruben zwei Kinder. Ein am Boden feſtgeſchraubte Bänke losgeriſſen, Bil⸗ 5 Das Urteil: 8 5 2 5 1 5 5 San erichtz breifähriges wurde ſo ſchwer verletzt, daß es noch am der, Fenſter und Wände beſchädigt und der Stadt⸗ 8„„. enthülk. Leer ſtaßen noch w a das alts Ben Lei ſtarb. Ei deres Kind g inde ſo ein Sachſchad 2800% nge Die beiden Hauptangeklagten, der kommuniſtiſche kommando am Marktplatz, das in einem baulich chwur⸗ gleichen Tage ſtarb. Ein anderes Kind kam mit gemeinde ſo ein Sachſchaden von 2360/ zugefügt. 8 5 5 5 1425 2 0 15 15 8 ö a Verletzungen davon. Drei Kom iſten, darunter der Preuß wurden Stadtrat Böning und der nationalſozialiſtiſche ſtark vernachläſſigten Zuſtande iſt, ferner die geſam⸗ de lelgleren 5. en en ee ber eee 75 Stadtverordnete Streit erhalten wegen Körper⸗ ten Räume, in denen früher das Verſorgungsamt wieſen 5 5 beſchuldigt, daß ſie als Tribünenbeſucher wi⸗ dnn e i 5 8 e e a Uhrenausſtellung in Furtwangen derrechtlich in den Sitzungsſaal eingedrungen verletzung, Sachbeſchädigung und Hausfriedens⸗ und Reichsvermögensamt untergebracht waren, die . 2 uli 5 dif 5 9 85 1„ Scfzgerei i e ruche 5 8 8. 0 aſernen und T e a by. Furtwangen, 28. Juli. Die Badiſche Uhr⸗ ſeien, um ſich an der Schlägerei zu beteiligen. Einer br iches je 7355. e 3 1 Ernſtweiler Kaſernen und Teile der 22er Kaſernen. d ine June zauſſten, von ihnen dat außerdem mit done unde e e dee n 76681 5 Todesſturz eines Motorradfahrers lung, Sie enthält Arbeiten aus dem Gebiete der les nach dem Kronleuchter geworfen und dieſen be⸗ 8 0 h 5 0. 55 1 2 5 u J 5 6 trafen von je 30 bis 60 Mark, während ſieben* 2 Gef 114 1 ö Feinmechanik, der Taſchen⸗ und Großuhrmacherei, ſchädigt. Ero! 5 Bledesbach bei Kuſel, 28. Juli. Auf dem Rück⸗ der Galvanik und Elektromechanik. Die Wände ſind Der zuerſt vernommene Angeklagte Streit er⸗ e e die e e e 5 5 von weg von Konken geriet der 38jährige, aus Hüffler mit Fachzeichnungen in verſchiedenen Ausführung klärt: Während der Rede Kramers habe ich auf der Anklage wegen Hanusfriedensbruche ezw. gebürtige und hier wohnhafte Anſtreicher Karl Feh⸗ arten behängt. Mit dem Beſuch der Ausſtellung kann Seiten der KPD. mehrfach den Ruf„Arbeiter⸗ Körperverletzung freigeſprochen wurden. rentz mit ſeinem Motorrad anſcheinend etwas zu auch eine Beſichtigung der hervorragenden Lehr⸗ mörder“ gehört. Darauf hat Kramer den von ihm 5 weit abſeits, rutſchte ab und ſtürzte, wobei er ſich mittelſammlung verbunden werden. zugegebenen Ausdruck gebraucht. Die Kommuniſten erhebliche Verletzungen, darunter eine ſchwere Die Straße des Unheils gingen dann gegen das Rednerpult vor, wir ſchar⸗ Aeberfallen und niedergeſtochen Gehirnerſchütterung zuzog. Im Evange⸗ ten uns um Kramer, um ihn zu ſchützen. Ich habe* Wörth, 29. Juli. Im Banne von Knielingen liſchen Krankenhaus in Kuſel iſt Fehrentz, ohne zum * Freiburg i. Br., 29. Juli. Bei der Rückkehr geſehen, wie Böning auf Kramer und andere mit(Baden) wurde auf den 67 Jahre alten Invaliden Bewußtſein gekommen zu ſein, geſtorben. vom Schauinslandrennen haben ſich in der näheren dem Stuhl losſchlug und habe ihm mit dem Leib⸗ Karl Röll aus Welſch⸗Neureut am hellen Nach⸗ 1 und weiteren Umgebung Freiburgs mehrere Un⸗ riemen zwei Schläge verſetzt. mittag ein verbrecheriſcher Ueberfall verübt. fälle ereignet, die leider auch Todesopfer gefor⸗ Auf Befragen des Vorſitzenden wird von der Röll befand ſich auf einem Spaziergang am Rhein⸗* Bad Dürkheim, 29. Juli. Von mehreren jungen bert haben. Ein Ehepaar aus Liebenzell(Würt⸗ Verteidigung feſtgeſtellt, daß die Nationalſozialiſten damm. Als er bei der Knielinger Kläranlage an⸗ Burſchen aus Bad Dürkheim, die ſich früh gegen temberg) fuhr zwiſchen Denzlingen und Waldkirch 36 Mann ſtark im Saale anweſend waren, die kam, fielen plötzlich zwei unbekannte junge Männer 5 Uhr auf dem Heimweg von der Seebacher Kirch⸗ mit dem Motorrad auf ein Auto auf und ſtürzte. Kommuniſten zählten 10 Köpfe. rücklings über ihn her. Die Angreifer brachten ihm weihe befanden, wurde am Seebacher Weg auf ver⸗ Die 26fährige Frau ſtarb auf dem Wege ins Auf die Frage des Staatsanwalts Heim erklärt grundlos ſofort mit einem Meſſer ſchwere Stich⸗ und ſchiedenen Grundſtücken grober Unfug verübt. Sie i Krankenhaus. Zwiſchen Denzlingen und Waſſer fuhr der Angeklagte Streit, daß von der Galerie etwa Schnittverletzungen bei und flüchteten dann, ihr brachen etwa ſechs bis ſieben junge Bäumchen ab „Kleid, der Maſchinenzeichner Adolf Müller von 20 bis 25 Kommuniſten in den Sitzungsſaal gekom⸗ Opfer ſich ſelbſt überlaſſend. Röll befindet ſich durch und ſchlugen in den Weinbergen über einen halben 1 5 Teningen mit ſeinem Motorrad gegen eine Tele⸗ men ſeien Mindeſtens zwei Drittel ſeiner Par⸗ ſeine Verletzungen in bedenklichem Zustande, da ihn Zentner unreife Trauben von den Stöcken. Durch geschl. graphenſtange. Mit einer ſchweren Schädelver⸗ teigenoſſen ſeien verletzt worden, ſo daß ſchließlich] die Uebeltäter ſchwer zurichteten. Wie bis jetzt feſt⸗ die Gendarmerie wurden die Täter ermittelt Dieſer Preis- letzung mußte er ins Emmendinger Krankenhaus nur noch 10 Mann der kommuniſtiſchen Nebermacht geſtellt werden konnte, handelt es ſich bei den Bur⸗„Spaß“ dürfte ihnen teuer zu ſtehen k e! verbracht werden In Kirchzart fuhr ei bergeſtanden hätt ſch wei junge Leute, vermutlich Handwerks 1 5 au feen ee den? en.— In Kirchzarten fuhr eim gegenübergeſtanden hätten. ſchen um zwei junge 8„. ich Hat.*. 5 1 Motorradfahrer aus Gemmingen auf ein Auto Der Angeklagte Böning— der als Abgeord⸗ buürſchen, im Alter von etwa 25 Jahren, die dunkle Kaiſerslautern, 28. Juli. Wegen mehrerer auf und erlitt neben anderen Verletzungen verſchie⸗ neter dem Landtag angehört— ſagt aus, der Ruf Kleider und Schiffermützen trugen. Sie entkamen echſelfälſchungen i wie der Polizeibericht — dene Knochenbrüche. Er wurde in die Freiburger„Arbeitermörder“ ſet weder von ihm, noch von einem über den Rhein und bonnten noch nicht dingfeſt ge⸗ mitteilt, hier eine Perſon feſtgenommen und in Un⸗ 1 FChirurgiſche Klinik verbracht. ſeiner Parteigenoſſen gefallen. Er, Böning, habe ſich macht werden. 5 terſuchungshaft gebracht. 0 ig 4. den Meer 15 von guter Qualitat 5. — kleinen Preisen! Frisch geschl. Suppen-Hahnen, ca..-Pfünder 8 78 onalen Prima auben. Stück 70 Farm- Hühner f 88 igt bis Ig. Gänse, Enten 8.10 Fr. Eier, helle Ware. 10 St. 70 5 k. 80) i 1 Lachs l. Ausschn./ 88, St. 40 Allgäuer Stangenkäse. fl 48 R 1 1 Ffri deva re 1 Hoc flering u. See- Aal l. Gelee P. 28 Edamer-, Tilsiterkäse ½ K 38 Es 205 E HN ih* St. 15 Kloster-, Auswahlkäse 3 St. 20 1 Makrel-Fettheringe Dose 33 Bayr. Zentrifugenbutter ½ f 65 8 1 1 Form, lea Her fische D. 27 ff. Allg. Delik. Weichk. 2Sch. 24 zu rüdksidifslos her abgesetzten Ausverkaufs- Preisen ſw.— 5 rzgurken. ½ C 30 Vollf. 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Juli 1931 Spitzen vertretung der Kraftverkehrswirtſchaft Das kommende Geſetz über den Verkehr mit Kraftfahr⸗ zeugen ſieht vor, der vom Reichsverkehrsminiſter anerkann⸗ ten Spitzenvertretung der Kraftverkehrswirtſchaft eine Reihe beratender und kontrollierender Funktionen zu Übetragen. Es iſt bekannt, daß gegenwärtig eine Spitzen⸗ vertretung der Kraftverkehrswirtſchaft noch nicht exiſtſert. Wie der DoD zuverläſſig erfährt, wurde in dieſen Dagen in der Frage der Schaffung einer ein heit⸗ lichen Spitzen vertretung zwiſchen der Deukraft, dem Verband deutſcher Verkehrsverwaktungen, der Kraft⸗ verkehr Deutſchland, dem Reichsverband für Nutzfahrzeuge und Trägern des öffentlichen Verkehrs Fühlun gage⸗ nommen. Die Fühlungnahme ergab, daß die Beteiligten zu baldigen Verhandlungen zuſammentreten werden, um die Spitzenvertretung ins Leben zu rufen. Die Verhand⸗ lungen können allerdings erſt dann in ein konkretes Sta⸗ dium treten, wenn der genaue Text des Geſetzes allgemein bekannt iſt und für die Organiſation der Spitzenvertre⸗ tung die praktiſch unerläßlichen Vorausſetzungen im ein⸗ zelnen aufzeigt. * Fortlaufend Deviſenzuflüſſe der Reichsbank. Nach In⸗ formationen des DD hat ſich auch in den letzten Tagen der Deviſenzufluß bei der Reichsbank fortgeſetzt. Es haben ſich regelmäßig Mehreingänge als Abflüſſe ergeben. Das Ausmaß iſt bisher jedoch noch verhältnismäßig gering, man rechnet damit, daß, nachdem am 28. Juli die Friſt für die Deviſenonmeldungen abgelaufen iſt, ſich dieſe An⸗ meldungen in den nächſten Tagen in ſtärkeren Zuflüffen zur Reichsbank auswirken werden. * Neuer Goldtransport London⸗Paris. Paris, 29. Juli. Nach dem„Journal“ ſind geſtern wieder 1967 Kg. Gold im Werte von 33,5 Mill. Frances aus London auf dem Flugplatz Le Bourget angekommen. * Faſt eine halbe Milliarde hfl. Goldbeſtand der Neder⸗ landſche Bank. Der Goldvorrat der Nederlandſche Bank iſt in der letzten Woche im Zuſammenhang mit den eng⸗ liſchen Goldſendungen nach dem Auslande bedeutend, und zwar um ro. 57 Mill. auf ro. 497 Mill. hfl. geſtiegen. * Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft. Wie wir erfahren, wird ſich bei der neugegründeten Akzept⸗ un d Garantiebank AG. in Berlin die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft mit 20 Millionen& beteiligen. * Schalterſchluß der Bankfirma D. Meyersfelb in Braunſchweig. Die in Braunſchweig domilizierende Privat⸗ bonkfirma D. Meyersfeld hat geſtern nach ſaſt 100⸗ jährigem Beſtehen ihre Schalter ſchließen müſſen und muß ſrebe gerichtlichen Vergleich mit ihren Gläubigern an⸗ treben. * Nordwolle— Gebrüder Aſchaffenburg in München⸗ Gladbach. Wie mitgeteilt wird, ſoll auch die Firma Ge⸗ brüder Aſchaffenburg in München⸗ Gladbach, nachdem grund⸗ ſätzlich beſchloſſen wurde, die der Toga gehörenden Aache⸗ ner Tuch⸗Großfabriken C. Delius und Joh. Erkens⸗Söhne GmbH. in Aachen weiterzuführen, fortbetrieben werden. Ebenſo wie bei den beiden Aacsener Unter⸗ nehmungen wird auch hier noch über Art und Umfang des künftigen Betriebes verhandelt. Preußenkaſſe gegen Erntefinanzierung In einem Rundſchreiben(Aktenzeichen T 10 619) vom 23. Juli 1931 hat die Preußiſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe zur Erntefinanzierung folgendermaßen Stellung genom- men:„Die Preußiſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe iſt nicht in der Lage, Mittel zur Verfügung zu ſtellen, die eine ver⸗ zögerte Ernteverwertung geſtatten würden. Wir bitten daher, darauf zu halten, daß ſowohl bei den Genoſſen⸗ schaften, die Verbindlichkeiten bei ihnen eingegangen ind, wie auch den Kreditnehmern dieſer Genoſſenſchaften unverzüglich an die angemeſſene Verwertung der Ernte herangegangen wird und nicht mit ihren Mitteln oder denen der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe Ernte⸗ voxräte beliehen werden, deren baldige Ae en n an⸗ geſichts der unſtberſichtlichen Preisentwicklung im Inkereſſe des geſamten Genoſſenſchaftsweſens liegt. In dieſem Zu⸗ ſammenhange erlauben wir uns, darauf hinzuweiſen, daß elwaige Hoffnungen auf eine Preisbeſſerung ſchon darum keine maßgebliche Rolle zu ſpielen vermögen, weil das hohe Zinsniveau, mit deſſen Fortheſtand oder weiterer Steigerung unſeres Ermeſſens gerechnet werden muß, zu⸗ ſammen mit den üblichen Koſten der Lagerhaltung den finanziellen Erfolg jeder abſehbaren Preisbeſſerung zu⸗ nichte machen dürfte.“ der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZEIT UN Mittag-Ausgabe Vr. 847 Ein Auslandsmoratorium kaum zu umgehen? Neuer Gold⸗ und Deviſenzugang bei der Reichsbank— Geringer Erfolg des Kapitalfluchtgeſetzes Die Reichsregierung hat eine Uebergangsverordnung für den Zahlungsverkehr während der nächſten Tage geſchaffen, die nur eine verhältnismäßig geringe Auflockerung gegen⸗ über der Notverordnung vom 23. Juli bringt. Wie man im einzelnen zu der Frage der völligen Beſeitigung aller Hin⸗ derniſſe mit Hilfe einer ſtarken Diskonterhöhung ſtehen mag, das eine ſcheint heute ſchon ziemlich ſicher zu ſein: Reichsregierung, Reichsbank und private Bankwelt werden ſolange eine große Vorſicht üben müſſen, bis die„Still⸗ halte“⸗Verhandlungen zum Abſchluß gelangt ſind. Würde man den Zahlungsverkehr frei geben, ohne mit den aus⸗ ländiſchen Gläubigern ein Arrangement getroffen, zu haben, dann wären von dieſer Seite unangenehme Ueberraſchungen zu gewärtigen. Es genügt wohl der Hinweis, daß bei fretem Geldverkehr ein ausländiſcher Gläubiger ſeine Markguthaben auf dem Weltmarkt verſchleudern könnte, um zu zeigen, welche Gefahren beſtehen, wenn man den Fragenkomplex nicht in ſeiner ganzen Ausdehnung anfaßt. Wenn auch die Stillhalte⸗Verhandlungen, die zurzeit zwiſchen den verſchiedenen Gruppen der ausländiſchen Gläubiger in Berlin geführt werden, durchaus erfolgver⸗ ſprechend ſind, kann man ſich doch des Eindrucks nicht er⸗ wehren, als käme Deutſchland um ein formales Aus⸗ landsmoratortum nicht herum. Die engliſchen Gläubiger ſind am entgegenkommendſten und an ihrer Zuſage braucht nicht gezweifelt zu werden. Auch die Vertreter der ameri⸗ kaniſchen Banken ſcheinen zum Stillhalten entſchloſſen zu ſein. Schwieriger geſtalten ſich ſchon die Beſprechungen mit den Schweizern, wenn man auch hier erwarten darf, daß es zu einem Arrangement kommen wird. Die franzöſiſchen Gläubiger, die nicht allzu große Beträge zu fordern haben, dürften gleichfalls kaum aus der Reihe tanzen. Ob unter dem Druck der Niederländiſchen Bank die holländiſchen Bankiers zuſtimmen werden, bleibt abzuwarten. Weniger hoffnungsvoll ſieht es in der Frage der Dauer des Still⸗ haltens aus. Das Höchſtmaß des Erreichbaren ſcheint hier bei 9 Monaten zu liegen. Dabei iſt man deutſcherſeits zu jedem Entgegenkommen bereit. Den Auslandsgläubigern, die an deutſche Unter⸗ nehmungen Buchforderungen beſitzen, will man Wechſel behändigen, damit ſie ſich auf dieſe Weiſe in ihrer Heimat Geld beſchaffen können. Die Rembourskredite ſollen bei Fälligkeit den ausländiſchen Gläubigern ſofort zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. Dabei ſetzt man freilich voraus, daß die deutſche Wirtſchaft zwecks Erhaltung ihres Außen⸗ handels weiter die Unterſtützung der internationalen Bank⸗ welt findet. Wenn ſchließlich auch noch denjenigen Gläu⸗ bigern, die Bedenken gegen ihre Schuldner haben, die Garantie der Golddiskontbank angeboten wird(wobei es ſich natürlich nur um gutfundierte Firmen handeln kann), ſo hat Deutſchland alles getan, was es nur irgendwie bie⸗ ten konnte. Trotz alledem iſt mit einem vollen Erfolg nicht zu rechnen, da eine Anzahl kleinerer Auslandsgläu⸗ biger, ſei es aus Furcht vor eigener Illiqnidität, ſei es aus anderen Gründen, ſich in die Stillhaltekonſortien kaum einordnen laſſen dürften. Da Deutſchland nicht über ge⸗ nügend Deviſenbeſtände verfügt, um Anſprüchen von die⸗ ſer Seite in vollem Umfange bald nachzukommen und auch die Deviſenanmeldungen auf Grund des Kapitalflucht⸗ geſetzes weit hinter den Erwartungen zurückbleiben, gibt es keinen anderen Weg, als ein Auslandsmoratorium zu erklären. Ob es juriſtiſch zuläſſig iſt, die Stillhaltekonſor⸗ tien in das Moratorium einzugliedern, bzw. ob die Son⸗ derabmachungen, die man mit ihnen trifft, ſich mit dem Rahmen eines Moratoriums vertragen, ſteht noch dahin. Da der deutſche Kredit durch die Vorgänge der letzten ſechs Wochen nun einmal großen Schaden gelitten hat, kaun ein Auslandsmoratorium, das de facto bereits exi⸗ ſtiert, keine ins Gewicht fallende Erſchütterungen mehr bringen. Anderſeits gewinnt Deutſchland Zeit, um ſich aus eigener Kraft wieder emporzurappeln.— Umſo er⸗ freulicher iſt es, daß Deutſchland wenigſtens auf einem Gebtet wieder allmählich vorwärts kommt. Der Reichs⸗ bankausweis per 23. Juli zeigte einen Zugang an Gold und Deckungsdeviſen im Betrage von 21,9 Mill. J, der⸗ jenige per Ende Juli dürfte einen ſolchen in mindeſtens der gleichen Höhe erbringen. Anders liegen die Dinge bei der Erfaſſung von Deviſen durch das Kapitalfluchtgeſetz. Wenn hier auch noch kein abſchließendes Urteil möglich iſt, ſo muß man ſich ſchon heute darauf gefaßt machen, eine Enttäuſchung zu erleben. Freilich war nach der unzurei⸗ chenden Notverordnung zur Bekümpfung der Kapitalaus⸗ wanderung nichts anderes zu erwarten. Wagemann über Diskontpolitik Gegen rückſichtsloſe Erhöhung, weil ſie Im neueſten Wochenbericht des Inſtituts ſür Konjunkturforſchung beſchäftigt ſich der Leiter des Inſtituts, Prof. Dr. Wagemann, nach einer Schil⸗ derung der techniſchen und pfychologiſchen Bedingungen der gegenwärtig anormalen Verhältniſſe im Geldumlauf mit der Frage einer Diskonterhöhung. An einer Prüfung der einzelnen Argumente, die von den Befürwortern einer rückſichtsloſen Heraufſetzung des Diskontſatzes vorgehracht werden, wird gezeigt, wie wenig eine übermäßige Dis⸗ konterhöhung die gegenwärtige Lage zu erleichtern ver⸗ möge, ja wie bedenklich ein allzu ſcharfes An⸗ ziehen der Diskontſchraube ſein könne. Den beſten Schutz gegen unbegründete Deviſen⸗ käufe ſieht Wagemann in einem Ausbau der De⸗ viſen verordnung und der Kapitalfluchtverordnung bei gleichzeitiger, Beruhigung herbeiführender Er⸗ leichterung des inneren Zahlungs⸗ und Kredit⸗ verkehrs. Der Auffaſſung, daß durch den hohen Zinsſatz bei allen Warenbeſitzern ein Druck ausgeubt werden und dadurch eine Senkung der Preiſe und damit des Geloͤbedarfs er⸗ reicht werden ſolle, wird entgegengehalten, daß dies nur inſofern geſchehen könne, als in der Wirtſchaft tatſächlich noch große Lagerbeſtände vorhanden ſeien. Dies ſei aber nicht der Fall, da die Lagerbeſtände im Verlauf des Kon⸗ Chile und die deutſchen Stickſtoffzölle Die chileniſche Regierung hat, wie ſchon gemeldet, den deutſch⸗chileniſchen Handelsvertrag am 24. Juli 1931 mit dreimonatiger Friſt gekündigt. In Aeußerungen, die in der deutſchen und ausländiſchen Preſſe erſchienen ſind, wurde dieſe Kündigung dargeſtellt als eine Gegenmaßnahme Chiles gegen die kürzlich eingeführten deutſchen Stickſtoff⸗ zölle, die ſich angeblich praktiſch ausſchließlich gegen den Ehtle⸗Salpeter auswirkten. Hierzu wird uns von maßgebender Seite mit⸗ geteilt, daß die Zollverordnung der Reichsregierung vom 18. Juli 1931 die Einfuhr aller ſtickſtoffhaltigen Dünge⸗ miktel aus allen Ländern betrifft. Der Erlaß ber Zollver⸗ ordnung war notwendig, da nach dem Scheitern der inter⸗ nationalen Verhandlungen der Stickſtoffinduſtrien in Luzern eine Ueberflutung des ungeſchützten deutſchen Marktes mit ausländiſcher Ware zu befürchten war, nach⸗ dem ſich andere Länder bereits wirkſam gegen Einfuhr fremder ſtickſtoffhaltiger Düngemittel geſchützt hatten. Eine beſondere Maßnahme gegen Chile iſt hiernach in der Verordnung keinesfalls zu erblicken. i Die Kündigung des deutſch⸗chileniſchen Handelsvertrags durch Chile ſtellt deshalb auch nicht etwa die Antwort auf eine ſolche deutſche Sondermaßnahme dar. Die chileni⸗ ſche Regierung hat vielmehr die Kündigung ausdrück⸗ lich damit begründet, daß der aus dem Jahr 1802 ſtammende Vertrag auf die neuzeitliche Entwicklung der Handelsbeziehungen nicht mehr paßt. Chile hat allgemein die Abſicht, ſeine Handelsbeziehungen zu fremden Staaten durch neue Verträge zu regeln, ſo wurde erſt kürzlich auch ein neues Handelsabkommen zwiſchen Chile und Frankreich abgeſchloſſen. Die Kündigung des deutſch⸗chtleniſchen Ver⸗ trages iſt lediglich als ein Teil dieſer von Chile ſchon ſeit langer Zeit beabſichtigte handelspolitiſche Geſamtaktion zu betrachten. Die chileniſche Regierung hat auch bei der Kün⸗ digung des Vertrags ſofort zum Ausdruck gebracht, daß ſie bereit ſei, mit ber Reichsregierung alsbald in Verhandlun⸗ gen über ein neues Handelsabkommen einzutreten. Die Reichsregierung hat ihre Bereitwilligkeit hierzu der chilenſ⸗ ſchen Regierung ebenfalls bereits mitgeteilt. Die Verhand⸗ lungen werden ſobald als möglich beginnen und es iſt zu hoffen, daß ſie ſo raſch zu einem beide Teile befriedigenden Ergebnis führen werden, daß der Eintritt eines vertrags⸗ loſen Zuſtandes Hulſchen, beiden Ländern vermieden wird. *. der internationalen Stickſtoff⸗ verhandlungen Berlin, 29. Juli. Vom Stickſtoffſyndikat wird u. a. itgeteilt: Verſchtedene Preſſemittetlungen über den Verlauf der internationalen Stickſtoffverhandlungen kön⸗ nen den Eindruck erwecken, als ob dos Scheitern 185 Berhandlungen durch das Verhalten der deutſchen Stick⸗ ſtoffinduſtrie gegenüber den Chilenen herbeigeführt worden ſel. In der Preſſe iſt insbeſondere wiederholt die Nachricht verbreitet worden, der chileniſchen Induſtrie müren im Laufe der monatelangen Verhandlungen niemals 1 Borſchläge gemacht worden und der Erlaß der deutſchen Zollverordnung ſei während der noch ſchwebenden Ver⸗ Handlungen erfolgt 5 einen Druck auf peterinduſtrie auszuüben. 5 5 Demgegenüber weiſen wir darauf hin, daß die Bertreter r deutſchen Stickſtoffinduſtrie im Einvernehmen mit allen en europälſche' Gruppen der Chile⸗Salpeterinduſtrie ſchon vor längerer Zeit ſchriftlich diktlerte Vertragsent⸗ 1 Das Scheitern die Chile⸗Sal⸗ würfe, denen der ſtatus quo des Jahres 1930⸗31 zugrunde gelegt war unterbreitet haben, derart, daß dem Chile⸗ Salpeter der gleiche Prozentanteil am Weltobſatz gewährt werden ſolle, den er im Jahre 1930⸗31 gehabt hatte. Die Vertreter der chileniſchen Stickſtoffinduſtrie haben dagegen eine erhebliche prozentuale Steigerung ihres Anteiles am Weltabfatz gefordert und insbeſondere einen Abſatz in Deutſchland beansprucht, der etwa das vier⸗ bis fünffache ihrer im Jahre 1930⸗31 bei offenen Grenzen erzielten erkäufe betragen ſollte. * Waldenburger Stickſtoffwerke. Mit dem endgültigen Scheitern der internationalen Stickſtoffverhondlungen iſt auch das Schickſal der Waldenburger Stickſtoffwerke inſofern verknüpft, als bisher die Hoffnung beſtand, die Quote von Waldenburg(3 Einheiten von zuſammen 38 750 To., davon 2 Einheiten ausgebaut) an das Syndikat verkaufen zu können. Dieſe nz muß 3803 aufgegeben werden, ſo daß als einziges Aktivum von Waldenburg die ſchwer ver⸗ wertbaren, ohnehin in erheblicher Höhe hypothekariſch be⸗ laſteten Anlagen verbleiben, die ſeit Mai ſtilliegen. Die Ausſichten für die Gläubiger haben ſich jedenfalls ſo ver⸗ ſchlechtert, daß die bisherige Schätzung von 4 v. H. nicht mehr aufrechterhalten wird. Man befürchtet ſogar einen pölligen Ausfall der Gläubigerforderungen, und es wird jetzt mit der Möglichkeit gerechnet, daß das Werk zum Kon⸗ kursantrag gezwungen wird. Von Gläubigerſeite wird nunmehr beſonders die Frage eines Regreſſes gegen Pleß und die Schweizer Holdinggeſellſchaft Ammonium As., Schaffhauſen, betrieben. unahme der konſumgenoſſenſchaftlichen Eigenproduktion Nach den Ergebniſſen der Ermittlungen des Zen⸗ tral verbandes deutſcher Konſumvereine betrug der Geſamtumſatz der Großeinkaufs⸗Geſell⸗ ſchaft Deutſcher Konſumvereine mbß., Hamburg, im erſten Hal 14 ahr 1931 206,68 Mill. a a 2341,46 Mill.„ im erſten Halbjahr 1930, ſodaß ſich ein Minder⸗ umfatz von 24,78 Mill.„/ gleich 10,71 v. H. bisher ergibt. An Erzeugniſſen aus den eigenen Produktions⸗ betrieben wurden im erſten Halbjahr 1931 66,65 Mill. Mark gegenüber 62,91 Mill.“ in der Vergleichszeit des Vorfahres, ſomit 3,74 Mill.„ oder 5,94 v. H. mehr um⸗ 1 0 Außerdem erzielten die Produktions betriebe im er ehr mit den eigenen Abteilungen und Betrieben einen weiteren Umſatz von 2,5» Mill. 4. Die Verlags⸗ geſellſchafk deutſcher Konſumvereine mbH., Hamburg, weiſt vom 1. Januar bis 30. April 1931, dem Tage des Uebergangs ihrer techniſchen Betriebe auf die Großein⸗ kaufsgeſellſchaft Deutſchex. Konſumvereine einen Geſamt⸗ umſatz von 6,97 Mill./ gegenüber 7,53 Mill.„ in der gleichen Zeit des Borjahres, ſomit einen Minderumſatz von 0,56 ill. 4 aus. Die Beſchäftigung der Be⸗ triebe war trotz der Kriſe befriedigend. Der Umſatzrück⸗ gang iſt in der Hauptſache auf ſtarke Preisherabſetzungen zurückzuführen. g * Verlängerung der rheiniſchen Mühlenkonventionen. Die Süddeutſche Mühlen vereinigung Gmbß. in Mannheim und die Vereinigung Weſtdeut⸗ ſcher Mühlen Gmb H. in Köln haben ihre Konven⸗ tionen bis 31. Auguſt verlängert ö 5. * Pfeifer u. Langen AG. in Köln.— Wieder befrie⸗ digendes Erträgnis zu erwarten. Wie wir erfahren, iſt das Geſchäftsfahr 1980⸗31 bei der Geſellſchaft, die erſt im Vorfahre den Aheiniſchen Aktienverein für Zuckerfabrika⸗ tion im Wege der Fuſion aufnahm, zufriedenſtellend ver⸗ laufen, ſodaß mit einer wieder angemeſſenen Dividende gerechnet werden darf. In unterrichteten Kreiſen wird die vorausſichtliche Dividende auf 10 v. H. geſchätzt. für die Wirtſchaft doch wirkungslos iſt junkturrückganges während ber letzten Jahre ziemlich kräftig abgebaut wörden ſeien. Ueber umfangreiche Lager verfügten zurzeit in der Hauptſache nur noch die Grun d⸗ ſtoffinduſtrien, bei denen die Preiſe zum größten Teil gebunden ſeien. Wegen der Notwendigkeit einer rigoroſern Diskontpolitik zur natürlichen Ausleſe der Kreditnehmer bzw. Erſchwerung unproduktiver Kapital⸗ anlagen wird erklärt, daß dieſes Argument für eine Pe⸗ riode der Hochkonjunktur und bei freier Wirtſchaft eine gewiſſe Berechtigung habe. In einer Zeit der Depreſſion aber würden Kredite ohnehin nur für die Hringendſten Aufgaben aufgenommen, und bei der gegenwärtigen Kon⸗ junkturlage ſej es wirklich nicht erforderlich, Gefahren einer Ueberinveſtition zu bekämpfen. Zuſammenfaſſend ſtellt Wagemann feſt, daß fede zu ſcharfe Diskonterhöhung gegenwärtig den achteil mit ſich bringe, den laufenden Pro⸗ (lonsprozeß zu ſtören und die ſchon duke a jetzt hohe Zahl der Erwerbsloſen noch wei⸗ e r zu vergrößern. Das erzeuge die Gefahr, daß die öffentlichen Ausgaben für Arbeitsloſenunterſtützung ſprunghaft wachſen, während auf der andern Seite e Ein⸗ nahmen aus Steuern, Zöllen und Abgaben infelge des ſinkenden Geſchäftsvolumens ſich weiter vermindern. Es ſei daher zu überlegen, ob die Nachteile einer rigoroſern Diskontpolitik nicht ſo groß ſeien, daß ſie die von ihr er⸗ warteten Vorteile ſelbſt im günſtigſten Fall mehr als aufheben. Deutſch-amerikaniſches Kunſtſeideprofekt? Induſtrial Rayon— Aku⸗Glanzſtoff— J. G. Farben Wie aus Newyork gemeldet wird, ſind neuerdings wie⸗ der Gerüchte im Umlauf, daß die unabhängige Viskoſe⸗ ſeideprröuzentin, die Induſtrial Rayon Corporation, mit den gmerikaniſchen Tochtergeſellſchaften des Aku⸗Glanz⸗ ſtoff-Konzerns, der American Bemberg Corp. und der American Glanzſtoff Corp., über eine gemeinſame Aus⸗ wertung ihrer Patente verhandele. Zu dieſem Zwecke habe ſich die„Induſtrial Rayon“ gegebenenfalls bereit⸗ erklärt, einige ihrer Fabrikanlagen, die ſich bekanntlich in Cleveland(Ohio) und Covington(Virginia) befinden, ab⸗ zutreten und Lizenze auf ihre Produktionspatente zu ver⸗ geben. Wie welter verlanutet, ſoll auch die JG Farben⸗ induſtrie ſich für dieſes Projekt intereſſiert und bereits zu⸗ geſagt haben, einige ihrer Kunſtſeidenfachleute der In⸗ duſtrial Rayon Corp. zur Verfügung zu ſtellen. Bekannt⸗ lich tauchten ſchon ſeit geraumer Zeit in wechſelnder Folge Verſionen in USA. auf, die von Fuſionsverhandlungen der „Induſtrial Rayon“ mit den amerikaniſchen Aku⸗Glanz⸗ ſtoff⸗Töchtern und mit der zum Du⸗Pont⸗de⸗Nemours⸗ Konzern gehörenden Du Pont Rayon Comp. zu be⸗ richten wußten. Auflockerung des oſt-ſüdweſtl. Zementhüat Neuerdings ſind im Zuſammenhang mit de Verhandlungen zwiſchen Wicking und Drehe von angeblich unterrichteter Seite Mitteilungen 15 worden, daß dieſe Kombination in die beſtehende 1 dung Heidelberg ⸗Schleſien einbezogen werb ſolle. Demgegenüber erfahren wir von den moßgebenten Beteiligten, daß dieſe Vermutungen gegenſtandslos 10 Der Heidelberger Konzern glaubt auch der 11 05 ſten Entwicklung finanziell gut gerüſtet gegenttberzulte und hält ich aus allen übrigen Verhan lungen in der Cementinduſtrie heraus 905 Heidelberg wird aber auch nicht die kapitalmäßig gen dene ſchleſiſche Gruppe keinerlei Transaktionen vornehmen Wir erfahren bei dieſer Gelegenheit übrigens daß 15 im Herbſt 1920 zwiſchen Heidelberg 6 l und Dyckerhoff abgeſchloſſene Gegenſell keitsvertrag nicht mehr beſteht. Nach dem. Vorjahre vollzogenen Kapitalaustauſch zwiſchen Heidelhen und Schleſten war auch Dyckerhoff eine gegenſeitige Beit ligung angeboten worden; ſie wurde aber von Dyckt 9 aus verſchiedenen Gründen abgelehnt. Dariiber bine haben die drei Vertragspartner, was bisher noch nig bekannt war, den beſtehenden JG⸗Vertrog aufgehoben daß heute nur noch eine ſüd⸗oſtdeutſche Zementintereſen gemeinſchaft beſteht. 5 Waren und Märkte erbin⸗ ferungsgeſchäfte in Getreide. Der preußiſche Hande „„Schleſſen bude halte br Gerelbe e weh 0 Mig ſter hat die Liquidgtionspreiſe für hondelsrechtliche J treidelteferungsgeſchäfte, die im Monat Jull zu era waren, wie folgt feſtgeſetzt: Berlin: Weizen 202, Roggez 180 /; Hafer 177 A. Breslau: Weizen 259 J Rogget 171 4, Hafer 168 l. * 20/ für den Doppelzentner Raps. In der Beltz. zaberner Gegend haben zwei Firmen ſaſt den ganzen Fe ſtand an Raps zum Preiſe von 20/ pro Dil., ſchöne ſan, bere Ware, aufgekauft. Im Vorjohre wurden noch 95 Mark erlöſt. Die Ernte iſt befriedigend ausgefallen, * Schifferſtadter Gemüſeanktion vom 29. Juli. Es koll ten: Aprikoſen 92—35; Zwetſchgen 10—12; Weißkraut 95 Rotkraut—8; Wirſing 2,595; Zwiebel 66,57 Karoſlen 33,5; Erbſen 14—21; Buſchbohnen—4,5, Stangenbohhe 710; Tomaten 14—16 und—13; Blumenkohl 90 20.26 und 710; Endivienſalat 26; Kopffalat 25, Kol rabi—2,5; Rettich—2; Schlangengurken—6; Einleg⸗ gurken 20—55 pro 100. Bei überaus ſtarker Anfußr un ſchwachem Händlerbeſuch waren Ueberſtände nicht zu ver⸗ meiden und mußten die Produkte zu ſehr gedrückten Prel ſen abgeſetzt werden. * Obſtgroßmarkt Oberkirch vom 28. Juli. Pflaumen bis 25; Zwetſchgen 20—25; Aepfel—14; Birnen f Pfirſiche 3035, Johannisbeeren 18, Heidelbeeren-% Bohnen 10—12 je Pfund; Gurken—12 per Stück pilz 15—20 je Pfund. * Obſtgroßmarkt Ellerſtadt vom 28. Juli. Ane gal, Abſatz flott. Johannisbeeren 12—16, Aepfel 1116 i 610; Pflaumen 15—18; Zwetſchgen 20—26; Birnen 91% Mirabellen 20—26 und 12—19; Pfirſiche 2020, Pert“ 15—18; Tomaten 10—12; Falläpfel—5, Bohnen 5 Pig. * Obſtgroßmarkt Kleinbockenheim vom 28. Juli, Anu gut, Köſatz flott. Pflaumen 17; Mirabellen 2022 Ne, klauden 15; Birnen 713; Aepfel—12 Pfg. * Obſtgroßmarkt Neuſtadt a. d. H. vom W. Juli. Anfuht ſehr gut, Handel flott, Heidelbeeren kleiner Ueberſorh, Aprikoſen 80—50, Aepfel—29; Birnen—20; Heidelbeeren 14—20; Mirabellen 15—30; Pfirſiche 1595 Pflaumen 4 bis 20; Reineklonden 18—20: Stachelbeeren 16— 20, Tome ten 20, Türkiſche Kirſchen 18—20; Zwetſchgen 182 U, nen 6 Pfg. * Obſtgroßmarkt St. Martin vom 28. Juli. Anfuhr gu Abſatz flott. Heidelbeeren 10—18; Birnen 712, Pil * Mittelrheiniſche Obſtgroßmärkte vom 20. Juli. de die Landwirte gegenwärtige der Getreideernte nachgehen, tritt die Obſternte etwas in den Hintergrund, ſodaß e Anjubr augenblicklich nur als mittelmäßig zu bezeichne iſt. Auf dem Ingelheimer Obſtgroßmarkt war daß Geſchäft erſtmals wieder nach einiger Zeit etwas beleben, Es erzielten Sauerkirſchen 22, Johannisbeeren 10, Sache, beeren 12—15; Pfzirſiche 20—45; Frühbirnen—22 Fri, äpfel—18; Pflaumen 20—28; Mirabellen 590; 18—22; Aprikoſen 25—40; Erbſen 12 Pfg.— Auf ben Rheingauer Obſtgroßmarkt in Erbach koſteten bel reger Nachfrage und Anfuhr guter Qualitätsware die Stachelbeeren—10; Bohnen—7; Brombeeren in Körle chen 22—24; Himbeeren in Körbchen 22— 267, in Eimer. bis 24; Pertriko 24; Waſhington⸗Pflaumen 225, Mirz bellen 26—50; Birnen, geringere Qualitäten 810) beſſege Sorten 29—27; Sqauerkirſchen 22—25; Aepfel—2ʃ obſt 4; Pfirſiche 19—55; Aprikoſen 3459; Stachelbeeren bis 14; Tomaten 10—19 Pfg. das Pfd., Kartofſeln 3,00 bs 3,80„ der Zentner. 1 * Vom Jutemarkt. Berlin, 20. Juli. Rohfjute mak, Markt ſehr ruhig. Firſts koſten: Aug.⸗Sept.⸗Verſchl⸗ fung Ltr. 15.12 je To., Sept.⸗Okt.⸗Verſchiffung Ar 15.12/60 je To. Fabrikatemarktin Dundee, Morkt unverändert ruhig. Deutſcher Markt. Das Weſchaſt iſt unverändert ſtill,. Frachtenmarkt Duisburg⸗Muhrort= 20. ful Das Geſchäft on der heutigen Börſe erfuhr gegen geſſern keine weſentliche Aenderung. Von Seiten der Reeberele wurden einige Kähne für den neuen Monat fir Rein gb Rbein⸗Herne⸗Kanal nach Rotterdam 78 0 e Uno denz 8 die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts ölleben nverändert. Ata Sächſiſche Staatsbank Noch keine volle Klarheit In einer geſtern abgehaltenen Preſſebeſprechung machte die Leitung der Sächſiſchen Staatsbank noch er⸗ gänzende Mitteilungen zum Zuſammenſchluß mit der Allgemeinen Deutſchen Creditanſtalt(ADC). Man betonte, daß die Tendenz zum Zuſammenſchluß beider Banken ſeit langem beſtehe, da ſich das Ar⸗ beitsgebiet räumlich und ſachlich decke und Doppelvertre⸗ tungen an verſchiedenen Plätzen vorhanden ſeien. Beide Inſtitute ſeien die größten in Sachſen beheimateten Ban⸗ ken und aufs engſte mit dem ſächſiſchen Wirtſchaftsleben verbunden. Verhandlungen über die Vereinigung hätten ſchon ſeit längerer Zeit geſchwebt⸗ e Anlaß für den Zuſammenſchluß im jetzigen Augenblick ſei einmal die Erkenntnis geweſen, daß bei dem nach unbeſchränkter Wiederaufnahme des Bankenverkehrs zu erwartenden Zahlungsmittel ⸗ bedarf, die ſächſiſche Wirtſchaft gegenüber den Zentral- inſtituten ihre Anſprüche am wirkſamſten werde verfolgen können, wenn ſie ihr Gewicht vereint in die Waagſchale werfe. Es beſtehe nach den Erfahrungen der letzten Zeit Beſorgnis, daß bei den Berliner Zentralſtel⸗ len erklärlicherweiſe die unmittelbar in Berlin vertrete⸗ nen Inſtitute es leichter hätten, ihre Intereſſen durchzuſetzen, als die außerhalb Berlins kon ⸗ dentrierte Wirtſchaft. 8 Hofft man alſo einerſeits, durch den Zuſammenſchluß der beiden Inſtitute mit vereinter Kraft die ſächſiſche Wirt⸗ ſchaft beſſer vertreten zu können, ſo drängt ſich anderſeits die Verpflichtung auf, alles zu tun, um dem Publikum, das allen Geldinſtituten gegenüber infolge der Einſchrän⸗ kung des Geldverkehrs beunruhigt war, für die volle Er⸗ öſſnung des Bankenverkehrs das beſte Vertrauen in die Sicherheit ſeiner Einlagen zu geben und um weitere Be⸗ unruhigung und damit ſchweren Schaden für die Wirt⸗ ſchaft zu vermeiden. Deshalb ſchien es geboten, gerade im jetzigen Augenblick mit dem ſeit langem bearbeiteten Plan herauszutreten mit der Wirkung, daß durch die volle Haftung der ADE A und der Staatsbank für die Einlagen beider Inſtitute auch der Frei⸗ ſtaat Sachſen mit ſeinem ganzen Vermögen und ber vollen Steuerkraft ſeiner fünf Millionen Eluwoh⸗ ner die Einlagen beider Juſtitute in vollem Um⸗ fang verbürge. 5 Auf Anfrage wurde weiter noch mitgeteilt, daß h über das Kommanditkapital ber künftigen Kommanditgeſellſchaft auf Aktien einſtweilen noch nicht ſagen laſſe, weil der Kreis der Unternehmungen, die dieſer Kommanditgeſellſchaft aufgehen ſollen, noch nicht le, liege und weil die Verhältniſſe augenblicklich noch Fluß ſeien. Deshalb wurde ja auch die Kommanditgeſel, ſchaft a. A. noch nicht ſofort gegründet, ſondern man hib die offene Hanbelsgeſellſchaft, die geſtern ge gründet worden ſet, als Zwiſchenlöfung eingeſchaltet Das Kapital werde ſich im weſentlichen aus det Summierung der einzelnen Kapitalien ergeben, Die ACA babe 40 Mill. 4 Kapital und 11 Mil Rücklagen, die Staatsbank 10 Mill. plus 8 Mill.% dit Garantie des ſächſiſchen Staates für die Geſchäfte beihe Unternehmungen datiere von heute ab. Der Krels bei Banken, die noch in das künftige Gemeinſchaftzunles nehmen aufgenommen werden ſollen, ſet nlcht 5 grenzt. Mit der Thüringiſchen Staatsbank ſei biöhe noch nicht verhandelt worden. Die ADA leide unter eit, gefrorenen Krediten nicht ſtärker als jede andere Bank; ebenſo ſet es auch mit ber Staatsbank. Die Nühe 1 Ultimos ſei nicht beſtimmend geweſen, ſondern allein bi bevorſtehende Wiederaufnahme des Bankenverkehrs. Aller“ bings habe auch die Ausſchaltung der geſamten e banken durch die Akzept. und Kreditbank in Berlin weite lich mit zur Beſchleunigung des Zuſammenſchluſſes 0 getragen. Die Leitung der offenen Handelsgeſellſch werde paritätiſch von den Vorſtänden beider Banken ge“, Mitteldeutſchen Bankengemeinſchaft, 5 9 „ 2595 Pfg.. ein klauden 12—14; Zwetſchgen 20— 23; Bohnen—12, Tomteg ſehr in block Donnerstag, 30. Juli 1931 —— vebenden er hoff Serolt erbiß⸗ werben gebenden los üg, der na tzuſtehen hand, 5. Ohne verbun⸗ rnehmen, daß det Leſtet eit 95 dem in eidelhetg ge Beese poker t hinauz och nig joben, ntereſſen⸗ 2. „ 5 905 eld und Groenhoff. Dieſe 3 Piloten ver⸗ liche gie K ſuchten den Streckenzielflugpreis der Ausſchrei⸗ wird. els min, 9. erfüllen ö Roggen 0 3 Roggetz gab e ke verrnaplurig geben eker 0* ne sau. 7 5 9 60 Scrufekt 5 en.. en% Peu end else aut 95 2 1 OSSSILSF-SCHNIOI 9. 557 Arhl⸗ ö 1 I Helrn, 28. 7. Sl, Z. Zl. Berlin zu ver⸗ seckerheirmersfregbe 8 5 ten Pre, 1 1 1 25 3— 1 1% 1 151 F del Kerler. N di gil——— 1 Herber Perfrern 15 90 Steel, gepruft U. Dipl.-Rlewierpädegoge en-10 Perl, E Ilrrugæerd Berfrern 5 Pig. geb. Scherk „. VBERNMRHLTE heir 8 . Anſu. 12 ren Ir Jul 18531 eberſtond, 2 a. umen A 0 von der Reise zurück 8 Adumung dc Nervenarzt Wer fühlt ſich durch ful u 5 die n geſchäpit Lom 5 pauhy geſchädigt? Ne Dr. Nenning een ee e ö meinſam. Vorgehen All. d 5 65 24 5 Tel. 27171 unter R P 20 an die 1h Geſchäftsſtelle. 5880 oda ee ll Neraentüchnngen der Stadt Mannheim Aarzhrngung 1 Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. 50 „Stach Anfang Nr. 1800. 37 f 27 Früh 5 a, vergangenen Sonn⸗ e 5 115 i. Fare 20.15 00* f 7 8 älſ— H„ 0 Was- Versteigerung e een teten bel Donnerstag, den 30. Juli 1931, nachm. 2 Uhr panne nicht eingehal⸗ vate ie werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 5. 2 gegen ken werden. Da Adr. in 17 bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich! unbekannt, bitte unt. Eimer versteigern: 1 Perſonenkraftwagen Selve 8/0, 0 P 165 an die Ge⸗ 5. Maire 1 Perſonenkraftwagen Cheuard⸗ Walker ſchäftsſtelle oss. Blatt. 1 ut Benz⸗Motor. Mannheim, den 29. Juli 1931.] Nachricht. 7875 beten l. Guggolz, Gerichtsvollzieher. Hllfer 6% t 5 1 empf. ſich zum Her⸗ . 5 2 richten der Weinfäſſer a angsversteigerung u e, eitag, den 31. Juli 1931, nachm. 2 uhr auch ins Haus. Polt e Mart beede ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen Jul. 9 1 Heſcht bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich. 5 70 5 fen⸗ Verſteigern: 2 Perſonen ⸗ Kraftwagen, Sechsſitzer ſtraße 7. e Le wl enen, defence, eier as verwastungen 5 eibmaſchinen, 1 Kaſſenſchrank, vier b . ö P e deen erf gie. Ge teen, 1 1 9 ö arenſchrank mit verſchiebb. Glastüren, ö eebertlen 1 Radivapparat mit Lautſprecher, 1 Piano, ein bl Talensposten 1 9 Speiſezimmer, Büfett, Bilder, Möbel aller Art übernimmt gewiſſen⸗ 1 1 und Verschiedenes. 10 710] haft Hausbeſitzer. An⸗ blleben Sommer, Obergerichts vollzieher. 48. 0 0 ofs. Blattes. 45808 5 woh⸗ Um⸗ 1 116/17 Mantstalse fel. 3 1 Nerel Schälerel!“ Wurstlabrihaflon Erforderlich R. 4500.— Waſſerkuppe, 29. Juli. Wie bereits in dem letzten Bericht mitgeteilt worden ü, ind am vergangenen Dienstag eine Reihe von Flug⸗ keiten zum Streckenflug geſtartet. Nach den nunmehr 5 vorliegenden Ergebniſſen ſind folgende Flugleiſtungen ge⸗ zeitigt worden: 1. Mayer auf Aachen 54% Km., 475 Meter 85 öhe; 2. Teichmann auf Offermann, 34,6 Km., 500 Meter 5 175 g. Starck auf Darmſtadt, 31% Km., 580 Meter Höhe; 4 Fakenjos auf Profeſſor, 29,8 Km., 380 Meter Höhe; 5 Palliſcheck auf Stanavo, 29,2 Km., 120 Meter Höhe; 0 Bachem auf Lore, 25,0 Km., 160 Meter Höhe; 7. Künzer auf Stuttgart, 24,8 Km., 410 Meter Höhe; 8. Hemmer auf Heil und Sieg 19,3 Km., 500 Meter Höhe. Erstaunlich iſt hierbei, daß auch die Piloten des gebungswettbewerbes, Tei chmann, Hakenjos und Aünzer, die ihren erſten Streckenſegelflug ausführten, derartig ſchöne Hafen- Leiſtungen vorbringen konnten. ſeinen Fluglehrer Bachem um an⸗ 3 gelang es ſogar, um 11 0 5 Km. zu überbieten. Mayer konnte auf ſeinem Fluge den Thüringerwald erreichen, mußte dort aber tiger Windverhältniſſe landen. wegen ungünſ beſonderer Bedeutung ſind die Flüge von Hirth, 12. Rhön-Segelflug-Wellbewerb 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe bung zu gewinnen, der für einen Segelflug nach dem 3⁵ Km. entfernten Oechſen berg mit Rückkehr zur Startſtelle ausgeſchrieben iſt. Bereits am erſten Wett⸗ bewerbstage hatten mehrere Flugzeuge verſucht, die Be⸗ dingungen dieſes Preiſes zu erfüllen, mußten aber auf dem Rückfluge vom Oechſenberg zur Waſſerkuppe unter⸗ wegs landen, da ſie zu ſehr an Höhe verloren hatten. Geſtern nun konnten Hirth und Groenhoff die ungewöhn⸗ liche Leiſtung vollbringen, auf dem Rückfluge bis auf 3000 Meter an die Waſſerkuppe heranzukommen. Hirth landete in 2560 Meter, Groenhoff in 3070 Meter Entfer⸗ nung von der Startſtelle. Leider ſieht die Ausſchreibung de ie innerhalb eines Umkreiſes von 1500 Meter Radius von der Startſtelle vor, ſo daß auch mit dieſen beiden hervorragenden Flügen die Bedingungen noch nicht voll erfüllt ſind. Kronfeld hatte den Rückflug in anderer Richtung als Hirth und Groenhoff angetreten, was bei der herrſchenden Windrichtung wohl auch das richtigere war, mußte aber auch vorzeitig aufgeben und landete hinter der Milſeburg in einer Entfernung von etwa 14 Km. Die bereits bis jetzt nach dem Oechſenberg durchgeführten Flüge beweiſen, wie außerordentlich ſchwie⸗ rig die Erfüllung der geforderten Bedingung iſt, aber es iſt doch noch zu hoffen, daß der Preis ausgeflogen werden Im Uebungswettbewerb erlebte man geſtern dadurch eine Ueberraſchung, daß Schnude⸗ Würzburg auf dem WA. einen erſolgreichen Angriff auf den Dauerrekord von Oberleutnant Hemmer unternahm. Nach ſeinem Start um 10 Uhr 38 blieb Schnude ununterbrochen bis 19.30 Uhr in der Luft und konnte eine Flugdauer von 8 unden 59 Minuten erzielen, die größte Dauer, die bisher im diesjährigen Rhön⸗Wettbewerb erreicht worden iſt. Leider zwang das Nachlaſſen des Windes in den Abend⸗ ſtunden den Flieger zu einer vorzeitigen Landung, wodurch % Stunde vor dem Ziel der Rekordverſuch abgebrochen werden mußte. Das ſchöne Wetter des Dienstag mit gutem Weſtwind und hervorragendem Aufwind war für unſere Uebungsflieger die Veranlaſſung zur Durchführung einer großen Anzahl von Dauerflügen. Die weſentlichſten Er⸗ gebniſſe hiervon ſind folgende: 1. Schnude auf WGA. 8 Stunden 59 Min., 290 Meter; Künzer auf Stuttgart 3 Stunden 18 Min., 410 Meter; Fleinſch⸗ Mannheim auf Frankfurt 2 Stunden 52 Min., 100 Meter; 4. Flinſch⸗ Mannheim auf Frankfurt 2 Stun⸗ den 51 Min., 300 Meter; 5. Hakenjos auf Profeſſor 2 Stun⸗ den 49 Min., 380 Meter; 6. Bihlmaier⸗ Mannheim auf Schriesheim 2 Stunden 30 Min., 168 Meter; 7. v. Freydorf auf Karlsruhe 1 Stunde 56 Min., 112 Meter; 8. Medicus auf Datſchi 1 Stunde 9 Min., 70 Meter; 9. Bihlmaier⸗ Mannheim auf Schriesheim 1 Stunde 7 Min., 300 Meter, Im Leiſtungswettbewerb wurden ebenfalls vor dem Start zum Streckenflug eine grösere Anzahl von Dauer⸗ flügen ausgeführt, die aber in der Wertung deshalb nicht in Erſcheinung treten, weil für die Piloten dieſer Wett⸗ 2 8 3. bewerbesklaſſe keine Preisſumme für Dauerflüge aus⸗ geſetzt worden iſt. Mit 47 Flügen— 28 im Uebungs⸗ und 19 im Lei⸗ ſtungs⸗Wettbewerb— am vergangenen Tag, ſtellt ſich die der Wettbewerbsflüge nun mehr auf 292 Geſamtſumme ähernd 50 v. H. überboten. vergangenen Jahres um in Am heutigen Mittwoch iſt das Wetter leider wieder ziemlich ſchlecht, ſo daß der Flugbetrieb erſt gegen Mittag einſetzen konnte. Es ſtarteten eine Reihe von Maſchinen teils zum Dauerflug, teils um den Tagespreis, der für die Erreichung der Milſeburg mit Rückkehr zur Startſtelle für die Flieger beider Wettbewerbsklaſſen ausgeſchrieben iſt. Ueber die Flüge des heutigen Nachmittags wird ſpä⸗ ter berichtet werden. Auf der Waſſerkuppe iſt heute Hauptmann Köhl eingetroffen, der mit ſeiner Gattin für einige Tage hier Quartier nehmen wird. A. K. Die Frankſurter Ortskrankenkaſſe erhöht ihre Beiträge * Frankfurt a.., 29. Juli. Das Verſicherungs⸗ amt als Aufſichtsbehörde hat eine Erhöhung der Bei⸗ träge der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe in Frank⸗ furt a. M. von.75 auf.9 Proz. beſchloſſen. Gleichzeitig ſollen die Leiſtungen der Kaſſe auf das geſetzliche Mindeſtmaß herabgeſetzt werden. Das be⸗ deutet u. a. eine Herabſetzung des Krankengeldes von 55 auf 50 Prozent. Dadurch werden monatliche Mehreinnahmen bezw. Minderausgaben in Höhe von rund 130 000 Mark erzielt, die es ermöglichen, Einnahmen und Ausgaben zu balancieren und gleich⸗ zeitig eine kleine Rücklage zur Abdeckung des in der erſten Hälfte des Jahres entſtandenen Defizits von .5 Millionen geſtatten. Auch in dieser Woche wW²ieder Massenschlachtung Kälbern der 1 aus dem württemb. Allgäu, alle Stücke Mill. 4 ., Dit Pfund f te beſbet 9 els bet Haxen fta, 5 5 50 5 ban. 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Seite Nummer 347 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Das Rätſel der blauen Tritumeriſch umfängt uns der Reiz der„blauen Stunde“, und wir gedenken des geheimnisvollen Symbols der„blauen Blume“ der Romantik, ſpinnen uns in die Myſtik dieſer„typiſch himmliſchen Farbe“ ein, wie der Maler Kandinsky ſie nennt. Da er⸗ innern wir uns, daß es Menſchen gibt, die mit ganz anderen Augen die blaue Farbe anzuſehen ſcheinen. Wenigſtens nennt der Amerikaner alles Oede, Lang⸗ weilige„blau“ und pflegt die„Blues“ zu haben, wenn ihm katzenjämmerlich zumute iſt; und man behauptet, daß die ältere holländiſche Literatur„blau“ als gleich⸗ bedeutend mit„abgeſchmackt“,„täppiſch“, ja„ſchwin⸗ delhaft“ braucht. Ja, und wie iſt es mit uns Deut⸗ ſchen ſelber? Sehr feierlich klingt es eigentlich nicht, wenn wir vom„blau machen“ ſprechen, ſobald einer ſich um das Arbeiten drückt, und wenn wir vom „blauen Montag“ als dem nahezu ſanktionierten Fau⸗ lenzertag ſprechen; und ebenſo wenig, wenn der Volksmund von einem, der gar zu eifrig dem Bacchus oder dem Gambrinus gehuldigt hat, behauptet, er ſei „blau“! Wie ſeltſam iſt das alles! Kann eine Farbe gleichzeitig den Himmel auf die Erde herabzaubern und doch ſo überaus irdiſch ſein? Hat die blaue Farbe vielleicht etwas von jener unheimlich Umge⸗ ſchaffenen der Goetiſchen Legende: Und ſo ſoll ich, die Brahmane, Mit dem Haupt im Himmel weilen, Fühlen Paria dieſer Erde Niederziehende Gewalt? Wenn man daran denkt, daß indiſche Bilder den Gott Kriſchna in blauer Farbe darſtel⸗ len, daß andererſeits aber auch der Teufel in euro⸗ pätſchen Darſtellungen des Mittelalters blau er⸗ ſcheint, ſo möchte man es faſt glauben. Noch ſeltſamer aber wird das Rätſel, das einem die blaue Farbe aufgibt, wenn man den Gedanken⸗ gängen nachgeht, die der große engliſche Min iſter Gladſtone und der deutſche Gelehrte Lazarus Geiger in das Dickicht der Unterſuchungen über Farbenerlebniſſe des menſchlichen Auges geſchlagen haben. Es war im Jahre 1858, als Gladſtone die Behauptung aufſtellte, daß Homer keine Bezeichnung für blau habe, daß alſo anzunehmen ſei, ſein Auge und die Augen ſeiner Zeitgenoſſen hätten noch keine Empfindung für die blaue Farbe gehabt. Denn auch in homeriſchen Zeiten habe doch ſchon ein blauer Himmel auf blaue Meere herniedergeleuchtet. Lazarus Geiger erweiterte die Kühnheit dieſer Ent⸗ deckung im Jahre 1867 dadurch, daß er behauptete, auch die alten Inder und die Juden des Alten Teſtaments hätten kein Organ für Blau gehabt. Und nun zog der Breslauer Augenarzt H. Mag⸗ nus aus dieſen Behauptungen den verwegenen Schluß, daß der Farbenſinn ſich langſam von Rot zum Blau entwickelt habe, daß Blau und Violett die letzten Farben ſeien, die bisher den Menſchen ſichtbar geworden; und man begann ſchon ſich zu überlegen, ob es dann nicht auch möglich ſei, daß die menſchliche Farben⸗ empfindlichkeit ſich noch weiter im Laufe der Zeiten ſteigern könnte, bis zum Sehen der ultravioletten Strahlen. Schon im Jahre 1877 wies Carus Sterne „die bodenloſe Leichtfertigkeit dieſer Schlüſſe“ nach, und bis zum heutigen Tage iſt unendlich viel Ma⸗ terial herbeigeſchafft worden, ſie zu entkräften, ſo daß man glauben ſollte, dieſe„Entwicklungs⸗ geſchichte“ des Farbenſinns ſei endgültig abgetan. Aber es iſt leider eine alte Wahrheit, daß auf den kühnſten Hypotheſen der Vergangenheit am liebſten die neueſten Phantaſtebäuten errichtet wer⸗ den. So dürfen wir uns nicht darüber wundern, daß die Gedanken Gladſtones und Geigers zur Fun⸗ dierung neuer Weltanſchauungen verwandt werden. Prof. D. Victor Goldſchmidt leitet aus ihnen„Geſetze der Farbenentwicklung“ ab, nach denen es fünf Stufen des Farbenſinns gebe: ein Aufſteigen bis zur dritten Stufe, dann ein Herabſinken bis zur fünften und letzten Stufe, dem „Erlöſchen des Farbenſinns“, bei dem wir Heutigen im weſentlichen ſchon angekommen ſeien. Und Prof. H. Wohlbold, der Anthropoſoph, be⸗ hauptet kühnlich:„Das Erlebnis des Blau hängt zuſammen mit dem Herabſteigen in ein immer mehr materielles Daſein, mit der Entwicklung des Ich⸗ Gefühls und natürlich auch des Egoismus und aller ſeiner Konſequenzen.“ Da haben wir es alſo wieder, das Gefühl der Paria: im Blau äußert ſich„dieſer Erde nieder⸗ ziehende Gewalt“! Wie wunderlich, daß trotzdem die blaue Farbe überall als das Symbol der edelſten, man möchte ſagen„ätheriſchen“ Gefühle galt und gilt, daß ſich die reine, die himmliſche Liebe in das Gewand der blauen Farbe hüllt, und ebenſo die Treue, die Sehnſucht, die Wahrhaftigkeit. Nach dem allen ſcheint es, als wenn ſprachwiſſen⸗ schaftliche Beobachtungen und kulturgeſchichtliche Pa⸗ rallelen nicht die rechten Helfer ſind, um hinter die Geheimniſſe der blauen Farbe zu gelangen. Viel⸗ leicht tun wir beſſer, den Phyſiologen zu fragen, welche Bewandtnis es eigentlich mit der blauen Farbe habe. Er antwortet uns: Das blaue Licht hat kurze, aber ſchnelle Wellen. Die Wellenlänge des blauen Lichts iſt unge⸗ fähr halb ſo lang als die des roten Lichts, aber der Rhythmus ſeines Wellenſyſtems iſt doppelt ſo ſchnell. Das bedingt eine ſanftere Energie auf die aufneh⸗ menden Organe der Augen. Gewiſſermaßen der ſtar⸗ ken Brandung des Rot gegenüber ein Anplätſchern kleiner Wellen ohne ſonderliche Kraft. Das würde alſo heißen: gegenüber der Leidenſchaftlichkeit des Rot hat das Blau etwas Liebenswürdiges, Ge⸗ zähmtes. Dann wird der Phyſiologe weiter ſagen: wir haben durch ein Farbenthermometer feſtgeſtellt, daß blaue Lichtſtrahlen ſo gut wie gar keine Wärme erzeugen. Bei grünen Lichtſtrahlen ſteigt das Thermometer langſam, bei gelben noch mehr, um dann bei Rot den höchſten Wärmegrad anzuzeigen. Daraus geht hervor, daß die blauen Lichtſtrahlen des Spektrums kühler Natur ſind. Empfinden die Aufnahmeorgane des menſchlichen Auges entſprechend, dann muß Blau auch auf die Menſchen kühl, alſo dämpfend, beruhigend wirken. Und drittens wird der Phyſiologe ſagen: Außer dem Blau, das uns das Prisma aus dem Sonnen⸗ Von Prof. Dr. Theodor Volbehr⸗München licht abſpaltet und deſſen Schnelligkeit und Wärme⸗ grade wir meſſen können, gibt es noch ein zweites Blau, das weder eine deckende Farbe, noch ein Licht⸗ ſtrahl iſt, das iſt ein Scheinblau, das durch die Mit⸗ wirkung der uns umgebenden Luft entſteht. Das Durchſcheinen eines entfernten Dunkels durch das trübe Medium unſerer Atmoſphäre“, wie Goethe ſagt, erzeugt ein mehr oder minder intenſives Blau, ſo erſcheint der Himmel uns blau, der ferne Wald, die Berge am Horizont. Das Entfernteſte iſt am tiefſten blau. Dem allen aber wird der Phyſiologe noch das hin⸗ zufügen: mit dem Abnehmen und Zune h men der Beleuchtung verſchiebt ſich für das Auge die Stelle, die Trägerin des intenſipſten Lichts zu ſein ſcheint. Bei ſtarker Beleuchtung liegt dieſe Stelle im Gelb, ſie geht aber mit wachſender Dämmerung nach der kühleren Seite der Farbenſkala, des Spektrums, weiter, alſo zunächſt nach Grün und dann nach Blau. In der Dämmerung leuchten die blauen Farben heller als die roten. i Aus dieſen unterſchiedlichen Beobachtungen der exakten Wiſſenſchaft aber ergibt ſich nun, daß die blaue Farbe für den Menſchen, der mit geſunden und offenen Augen in ſeine Welt ſieht, nichts Aufpeitſchendes, ſondern eher etwas Streichelndes, Beruhigendes hat, daß ſie nicht erhitzt, ſondern abkühlt, und endlich, daß ſie die Dinge zurückſchiebt, nicht aber in den Vorder⸗ 5 Farbe grund drängt, in der Dämmerung aber geheimnis⸗ voll aufleuchtet und lockt. Eingehende Beobachtungen unterſtreichen dieſes Ergebnis in der intereſſanteſten Weiſe. So z. B. kann man ſich ein Schachbrettmuſter aus roten und blauen Quadraten an die Wand hängen und wird ſofort die Wahrnehmung machen, daß die roten Flächen ſich vor zudrängen, die blauen zurückzuweichen ſcheinen, daß dieſe alſo etwas Fliehendes oder auch das Auge Nachziehendes haben. Iſt es angeſichts ſolcher Beobachtungen verwun⸗ derlich, wenn tief empfindende Zeiten in dem blauen Hauch der Ferne etwas die Sehnſucht Weckendes ſpürten und in dem aufleuchtenden Blau der Blu⸗ men des dämmernden Waldes etwas Myſtiſches? Wenn ihnen anderſeits Blau als Dämpfung, als Symbol demütiger Hingabe erſchien, und dann wie⸗ der als kühle Reſerviertheit? Und kam nun durch den gläubigen Aufblick zum blauen Himmel ein überſinnliches Moment hinzu, was war dann ſelbſtverſtändlicher, als daß ſie die „himmliſche Farbe“, die Farbe der chriſtlichen Liebe, der Treue und jeglicher abgeklärten Tugend wurde? Das alſo iſt die Löſung des ſcheinbaren Rätſels der blauen Farbe: entſprechend ihrer phyſiologiſchen Wirkung auf die Augen der Menſchen gibt ſie Em⸗ pfindungen von einem ganz beſonderen Charakter; wem dieſe Empfindungen zuſagen, iſt ſie die„himm⸗ liſche“ Farbe; der andre denkt weniger hoch von ihr. „Graf Zeppelins“ letzte Station in Europa Oben:„Graf Zeppelin“ über dem Newa⸗Ufer in Leningrad Unten: Junge Ruſſen beſtaunen das Wunderſchiff am Himmel Als letzte Station vor dem Flug in die Arktis beſuchte„Graf Zeppelin“ Leningrad, wo das Luftſchiff auf dem Flugplatz landete und am nächſten Morgen erneut ſtartete. Die Zukunft der Antarktis Die wirtſchaftlichen Möglichkeiten des Eroͤteils Von Dr. Vilhjalmur Stefauſſon, dem berühmten Polarforſcher Angeſichts der Arktisfahrt des„Graf Zeppelin“ verdient dieſer aufſchlußreiche Artikel beſondere Beachtung. Alle, die in der Vergangenheit Vorausſagen auf lange Sicht über die Zukunft eines größeren Teils unſerer Erde gemacht haben, ſind durch die Tatſachen ſpäter ins Unrecht geſetzt worden. So ſagt z. B. Tacitus in ſeiner„Germania“, ex vermöge nicht zu begreifen, wie jemand, den nicht äußerſter Zwang — wie etwa ein Krieg— dazu nötige, in dem wilden und rauhen Lande jenſeits der Alpen auch nur ein Jahr lang leben könne. Hätte man ihm auch nur die Hülfte der wunderbaren Entwicklung berichtet, die gerade dieſe Länder nehmen ſollten, er würde den Erzlhler ausgelacht haben. Oder ein anderes Bei⸗ ſpiel. 1763, am Ende des Siebenjährigen Krieges, forderten die Briten als Teil des Siegespreiſes die Inſel Guadeloupe. Die Franzoſen wollten ſich nicht dazu verſtehen. Guadeloupe, ſagten ſie, wäre mit ſeinen Kakao⸗ und Zuckerpflanzungen und an⸗ deren Tropenerzeugniſſen eine ſehr wertvolle Be⸗ ſitzung. Die Briten ſollten ſtatt der Inel lieber Kanada nehmen. Dieſe, die Guadeloupes Wert wohl kannten, wollten indes von Kanada nichts wiſſen, das Das größte Buch der Welt Der Atlas des Großen Kurfürſten, ein Meiſterwerk der Buchbindekunſt des Barock, iſt jetzt von einem Berliner Buchbinder⸗ meiſter wieder völlig hergeſtellt worden. Das Rieſenwerk hat die Höhe eines erwachſenen Menſchen und wiegt 2 Zentner. Gelübdes, das die Mutter während einer Erlen Donnerstag, 90 Jul zwar ein ſehr ausgedehntes Land war Anſicht nach aber keinerlei Wert und 0 ſchätze aufwies. Die britiſchen Staatsmünn ließen ſich erſt dann herbei, den Gedanken 1. werbung Kanadas in Erwägung zu ziehen, als 19 12 ihrer Unterhändler darauf hinwies, das au die n ſchen Kolonien in Amerika ſtoßende Gebiet kin, ſich einmal als ſehr nützlich erweiſen, ſei es auc 10 weil es in den Händen einer feindlichen Mac u Ausgangspunkt für Angriffe auf die nordamerit t ſchen Beſitzungen Englands dienen möchte. „ iht In britiſchen Händen würde es dagegen die Eigenſchaft als möglicher Reibungspunkt ver; lieren und künftige Kriege in dieſem Teile der Welt unmöglich machen. 6 Dieſer Geſichtspunkt, unterſtützt durch Frantz Weigerung hinſichtlich der Abtretung Guad 5 ſchlug durch und Kanada wurde britiſch. Dieſe Beiſpiele zeigen, wie ſchwer es it 0 künftige Entwicklung ausgedehnter Landgebiete 9 herzuſagen. Tacitus gilt noch heute als einer 5 bedeutendſten Vertreter ſeiner Epoche. Die brilſth Staatsmänner, die von Kanada nichts wiſſen auß ten, gehörten zu den klügſten und weitſichlggen ihrer Zeit. Und doch irrten ſie ſich gründlich in Ihen Prophezethungen. Kann man da die Zukunft eint Gebietes wie Antarktis vorausfagen wollen, von ber wir weniger wiſſen als von irgend einem anderm Teil der Welt? Kana da iſt heute im Begriſß eine der größten Weltmächte zu wet. den, während von Guadeloupe auch manther 00 bildete nicht zu ſagen wüßte, was es iſt und wh eg liegt. Es wäre danach auch von mir recht törich irgend eine Prophezeihung über die Zukunſt 90 antarktiſchen Kontinents wagen zu wollen. Höchſtens kann ich darauf verweiſen, daß Agel tis ſich gewiſſer, uns bereits bekannter Vortelle e freut, die für ſpätere Geſchlechter einmal höthſt deutungsvoll werden mögen. eloupe So weist die Südpolarſee ein unendlich reiches Tierleben der verſchiedenſten Arlen auf, von dem man ſich kaum eine Vorſtel⸗ lung machen kann, und dieſe unermeßlichen Naturſchätze ſtehen erſt am Beginn ihrer Erſchließung. In der Entwicklung liegen offenbar Möglichkelgg von beträchtlicher wirtſchaftlicher Bedeutung,. Dagegen dürfte das antarktiſche gel, land vom meteorologiſchen Geſichtspunkt aus ſc als höchſt wertvoll erweiſen. Sir Hubert Pil, kins hat, ſo viel ich weiß, bereits die Reglern, gen der wichtigſten Länder auf der ſüdlichen Hall kugel für den Plan intereſſiert, rings um Ankarkig einen Kreis meteorologiſcher Stationen zu errichten Dieſe ſollen es ermöglichen, nicht allein das Wellg 10 auf der ſüdlichen Hemiſphäre für wenige Tage 01 herzuſagen, ſondern auch— vielleicht erſt in zahß oder zwanzig Jahren— den Witterung charakter der kommenden Ernte, ſchnitte. Die wirtſchaftliche Betätigung der ſiß lichen Länder baut ſich auf der Landwirtſchaſt aß dem Getreidebau, der Rindvieh⸗ und Schafzuß Eine Kenntnis des Wetters einen oder zwei Ni. nate vorher würde eine vollkommene Umwälzung) den bisherigen Methoden hervorrufen. Ließe ſh wie Sir Hubert Wilkins annimmt, ein iulkn naütibnales Zuſammenwirken der fi, renden Länder der ſüdlichen Halbkugel dauernd be, wirklichen, ſo würde man zu einem großen Teile de Zufall und die Ungewißheit ausſchalten könne unter denen die Landwirtſchaft zu leiden hal de Farmer werden wiſſen, wann ſie auf gute 0 ſchlechte Ernten rechnen können; ſie können daun d erforderlichen Maßregeln im Falle eines etwaigen Ueberfluſſes oder Mangels treffen. Nicht nur f lich des Aequators, ſondern in der ganzen Wel werden die Nahrungsmittelpreiſe wen ger Schwankungen zeigen, was für die Halle Menſchheit von nicht zu verachtender Bedeutung e wird.. 3 Man muß weiter zugeben, daß Antarktis eine der intereſſanteſten Länder der Welt iſt, K ein Land, das das ganze Jahr hindurch zu neun Zehnteln unter Eis und Schnee begraben, mit feinen. ungeheuren Gletſchern und rieſigen Berggipfelß ſeinem kräftigenden Klima eine große Anziehung kraft auf Reiſende ausüben muß, ſobald erſt einm f die Verkehrsbedingungen dorthin ſich gebeſſert habn werden. Nicht für jene Klaſſe von Reiſenden, de von einem Luxushotel ins andere ziehen, den Bl, ter an der Riviera und den Sommer in igen einem Badeort zubringen, ſondern für jene, die Sport im Freien, am Bergſteigen, Schneeſchublaue und dergleichen Gefallen finden. Dieſen dürſte s als ein wahres Paradies erſcheinen. ö Zu gegebener Zeit wird ſicher eine Luftſchl oder Flug zeug⸗ ſo gut wie eine Dampfe“ Verbindung nach den antarktiſchen Geſabe eingerichtet werden, und wiederum dürften ſich dee meteorologiſchen Stationen von unvergleichlihen Werte erweiſen, indem ſie den Luftſchiffen Weite meldungen übermitteln, auf Grund derer jene 1 Sturmgebieten ausweichen können. Nebenbei gen— ein Luftſchiff vermag einem Sturm weitaus beſe* Trotz zu bieten als ein Dampfer; denn dieſer gu 0 gegen zwei Elemente zugleich zu kämpfen geit See und Wind, das Luſtſchiff aber nur gegen 70 Reiſen in der Luft werden daher fiche ſein als ſolche mit unſeren bene g Verkehrsmitteln und zweifellos zu 1 N der wichtigſten Verbindungsmittel zwiſchen den ewigen Schnee begrabenen Gegenden um den pol werden. Flucht einer Nonne In Olm tz, jetzt eine Stadt der Tſchechoſlourte wurde kürzlich die Tochter einer angeſehenen„ ſamilie im Alter von achtzehn Jahren Nonne geweiht. Schon vor der Einklei 10 ging das Gerücht um, das junge Mädchen gh freiwillig ins Kloſter, es ſei vielmehr das Opfer e kung abgelegt hatte. Deshalb war man au 15 ſehr verwundert zu hören, daß ein paar Tage 9. ihrer Einkleidung als Nonne ihre Zelle u mütz⸗Neuſtift leer vorgefunden wurde, 1 Das Nonnengewand lag in der Zelle, 1 5 Hilfe einer Strickleiter verlaſſen worden war. gu. nimmt an, daß das junge Mädchen von einem 11 N nieur entführt worden iſt, mit dem es ſchon vf Einkleidung heimlich verlobt war. 4 5 9 895 Seite 7 87 5 Donnerstag, 30. Juli 1931 N Neue Mannheimer 85 kung„Mittag⸗Ausgabe 9. Se eite Nümmer 34 „ ee N g ane e AI 0 BUR ene 7 eee T ſſſirr NN einet kd. 0 A 101 ee. HN F. 0 ae nlaf zimmer 10 1 5 1170 8 1 N. A 0 1 8 N 1 J 5 0 8 nen, ech be, nt e britt, n 0 echte Nußbaumholz et n gen Doppelprogra mm Letzte Splielfage! f neut letzter rag! Aüe we ert 55 le Tonfll 8 Türen voll abgeſperrt. auch nut Ein unvergeſsl iches Erlebnis mit der eee bas tönende Dokument des Welt Es iſt ganz ſelbſtver⸗ 7 acht gg von der ganzen Welt verehrten Frau 5. g Ei dan merle, 135 Garbe Schmeling— Strihung krieges in deutscher Sprache 5 kleine Betriebe von Luut. b e der in den letzten . Gre 1 155 Tagen ſtark aufgetre⸗ e n die nn ihrem Spiel um Liebe und Tod Sämtliche 15 Runden im Lonfilm! Im We 2. e vu t ver; 25 Hochdramatisch ist die entscheidende erfahren haben, Von Teile 5 Der Krieg 15. Runde in Zeitlupen-Aufnahme nichts Meues Gee e e 2 5 Kampf u. Sieg gegen Loung-sStribpling 5 85 3 5 75 11 Der Film dient keiner Partei. gan; moderne ſchöne e 5 Im lusti gen Te i 1 Fe lix Bressart 0 nur der Idee der Humanität! 1 0 wenn alle von deloupez 88 im un in seiner Spitzenleistung als 5 5 günſtig bekommen Woczera sprechen 5 konnten, bieten wir oe busslache zpienim„Schrecken der Garnison“ Erensrs10 ie. e biete 1 wech dem 5 mit Lucie Englism— Alb. paulig— Adele Sandrock— 7 8 e 15— a0 nu der„Befliner Juustrirten- rur jugendliche erlaubt!— Beginn: 3, 530, 6 Uhr Beginn: 300 500.00 9˙0 Uhr 1 Solche Angebote gibt auhc 5. N. ſteht aus 1 aroß. Gar⸗ ſen wil, e war ein Film ergreifender berobeſchrauk 180 br. age e die das Miterleben nan 1 1 e b es dicht qlle L in ihten n Mie die Rührung größer leider, rechte Türe 0 eine gezaubernd dun locramtenenn ist W 15 Aus unserem on dez 52 Spiel der schwedischen Sirene rade Form. 2 Nacht⸗ andert 5 85 lichen mit Marmor, Saison Ausverkauf! degriſſß 15 Te t— G. + 2. 1 Waſchkommode mlt 1 W s 5 Marmor u. 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