1031 —— f zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: ge Luiſenſtraße 1.— Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM. 38.—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfelöſtraße 13, ve Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen Einzelpreis 10 Pf. breite beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Die Ein Erfolg der Selbſtoiſziplin Telegraphiſche Meldung Berlin, 5. Auguſt. Die Erwartungen, die man für die Aufhebung der letzten Bankbeſchränkungen hegte, haben nicht getrogen. Das Publikum hat ſich, ſo wird uns auf Umfrage bei den verſchiedenen Ber ⸗ liner Großbanken verſichert, bewunderungs⸗ würdig ruhig und vernünftig benommen. Der Zahlungsverkehr iſt kaum ſtärker als zu normalen Zeiten. Abhebungen in größerem Maße haben über⸗ haupt nicht ſtattgefunden. In vielen Fällen konnte ſogar beobachtet werden, daß die Einzahlungen wie⸗ derum die Auszahlungen außerordentlich über⸗ ſtiegen. „Intereſſant iſt, daß z. B. bei der Danatbank Effektendepots, die in den Tagen der größten Be⸗ unruhigung abgehoben wurden, bereits wieder ein⸗ geliefert worden ſind. Ebenſo ſind vielfach Ueber⸗ weifungsaufträge, die in der letzten Zeit erteilt 1 wurden, ſtorniert worden. Irgend welche Abſperrun⸗ deingren gen, für die man ſich auf alle Fälle gerüſtet hatte, 310 waren infolgedeſſen überflüſſig. 4955 5 0 303 both. 1 (kei 30 9 5. * Nr. 78. Auch aus der Provinz liegen bei den Berliner Zentralſtellen Meldungen vor, daß ſich alles in voll⸗ kommener Ruhe abgewickelt hat. Die Danalbank im Poſtſcheckverkehr — Berlin, 5. Auguſt. Nachdem die Danat⸗Bank erklärt hat, daß ſie die auf ſie gezogenen und bei den Poſtkaſſen eingeliefer⸗ len Schecks für alle Poſt⸗ und Fernſprechgebühren und auch für Steuerzahlungen nach Feſtſtellung ihrer Ordnungsmäßigkeit honorieren werde, ſind die Pyſt⸗ anſtalten mit ſofortiger Wirkung angewieſen wor⸗ den, Danatſchecks in demſelben Rahmen wie die Schecks der übrigen Privatbanken anzunehmen. Auch in Danzig wieder normaler Geloͤverkehr — Danzig, 5. Auguſt. Die Preſſeſtelle des Senates teilt mit: Nachdem durch die letzten Verordnungen zur Wiederaufnahme des Zahlungsverkehrs nach den Bankfeiertagen die Beſchränkungen infolge der Einſicht und der Beſonnenheit der Bevölkerung mehr und mehr gelockert werden konnten, hat ſich der Geldverkehr wieder normal geſtaltet. Vom 6. Auguſt ab ſind daher alle Beſchränkungen des Zahlungs⸗ und Ueberweiſungsverkehrs entbehrlich geworden. Vielmehr wird in Danzig der ungehinderte Geld⸗ verkehr in vollem Umfange wieder Platz greifen. Air Londoner Kreditverhandlungen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters — London, 5. Aug. Zu den Verhandlungen für die Erhaltung der kurzfriſtigen Kredite in Deutſchland, die nach den Beſprechungen in Paris ſeit geſtern von Herrn Schlieper von der Deutſchen Bank mit Ver⸗ lreter der Gläubiger aus den übrigen Ländern in London geführt werden, meldet„Mancheſter uardia“: Während die engliſchen Gläubiger bereit ſind, den einfachen Plan des Berliner Uebereinkommens anzuwenden, ohne Forderungen für eine Spezial⸗ behandlung zu erheben, iſt die Annahme von Seiten er amerikaniſcher Banken bedingter. Schwierige Auseinanderſeßungen ſollen telephoniſch g zwiſchen London und Newyork ſtattgefunden haben. An den Verhandlungen nahmen in London außer Herrn Schlieper und Vertreter der engliſchen Gläu⸗ biger auch Vertreter der ſchweizeriſchen, hol⸗ ländiſchen und franzöſiſchen Gläubiger, in Newyork der Ausſchuß der Newyorker Banken, der mit den Gläubiger⸗Ausſchüſſen in den anderen amerikaniſchen Städten in Verbindung ſteht, teil. Einige amerikaniſche Banken ſollen bereit ſein, die lechsmonatige Suspendierung der Rückzah lungen vorbehaltlos anzunehmen, während andere den Termin für zu lang halten. 5 Die Höhe der für die ſuſpendierten Zahlungen zu czahlenden Zinſen iſt ein weiteres Problem. Ein anderes iſt die Frage, ob ausländiſche Kredite in farkwährung in derſelben Weiſe zu behandeln ſind, wie ſolche, in ausländiſcher Währung. Die ſchweizeriſchen Vertreter verlangen das f Recht, ihre Markdepots von Deutſchland nach Belieben . ale ten ie hen und weiſen darauf hin, daß im 0 aal 15 Oeſterreichiſchen Creditanſtalt auch nur die und mischen Guthaben in ausländiſcher Währung ud nicht die in öſterreichiſcher Währung gegen Zu⸗ Mittwoch, 5. Auguſt 193 Birderaufnahme des vollen Fahlungsverke Der heutige erſte Tag des unbeſchränkten Zahlungs und Aeberweiſungsverkehrs bei den Banken iſt vollkommen reibungslos verlaufen Heute Abreiſe nach Rom Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Auguſt. Vor der Abreiſe des Kanzlers und des Außen⸗ miniſters nach Rom werden die mit dieſer Reiſe zu⸗ ſammenhängenden Fragen im Kabinettsrat wie üblich noch beſprochen werden. Während der Ab⸗ weſenheit des Kanzlers wird der Vizekanzler Diet⸗ rich wieder die Geſchäfte leiten. Beſonders ein⸗ gehend dürfte in Rom, wie wir ſchon andeuteten, vorausſichtlich das Abrüſt ungsproblem er⸗ örtert werden, das ja einen der großen Programm⸗ punkte Muſſolinis bildet. Schon der Aufenthalt des amerikaniſchen Staatsſekretärs Stimſon in Rom galt in erſter Linie der Information über die ita⸗ lieniſche Haltung in der Abrüſtungsfrage. In den Auffaſſungen Deutſchlands und Italiens herrſcht be⸗ kanntlich weitgehende Uebereinſtimmung. Italien bekennt ſich zum Grundſatz der Gleichheit für Alle und hat ſich wiederholt bereit erklärt, zu einem Mindeſtſatz abzurüſten, vorausgeſetzt, daß auch die anderen Staaten ſich dieſem Beiſpiel anſchließen. Wahrſcheinlich wird der Inhalt der franzöſiſchen und der polniſchen Abrüſtungsnote in den Ge⸗ ſprächen in Rom eine wichtige Rolle ſpielen. Italiens bisherige Stellungnahme ſtand in ſcharfem Ge⸗ genſatz zu den Aufrüſtungsbeſtrebungen Frank⸗ reichs. Aus all dem ergibt ſich, daß die deutſch⸗ita⸗ lieniſche Fühlungnahme von nicht gering zu ver⸗ anſchlagendem Wert für die Konſtellation auf der großen Abrüſtungskonferenz in Genf ſein kann. So iſt jedenfalls die Möglichkeit eines gemeinſamen Paktierens der beiden Staaten in noch weit ſtärkerem Maße gegeben, als es bisher der Fall war. Italien in Erwartung Von unſerem römiſchen Vertreter Rom, 5. Auguſt. Heute abend reiſt der deutſche Botſchafter von Schubert nach dem Brenner, um den Reichs⸗ kanzler Brüning und den Außenminiſter Cur⸗ tius auf ihrer Romfahrt einzuholen. Die deutſchen Miniſter werden in der italieniſchen Hauptſtadt zwei⸗ fellos einen recht herzlichen Empfang erhalten. Es iſt in der Geſchichte das erſte Mal, daß ein deutſcher Reichskanzler in Begleitung des Außenminiſters nach der Ewigen Stadt kommt und die hieſige Stim⸗ mung iſt für dieſe moraliſche Seite des Beſuches durchaus nicht unempfindlich. Muſſolini ſtellt ſeinen beiden deutſchen Gäſten vom Brenner aus einen Salonwagen zur Verfügung. Was das äußere Programm anbetrifft, ſo hat es ſehr zuſammen⸗ gedrängt werden müſſen, da der Aufenthalt der deut⸗ ſchen Miniſter nur von Freitag morgen bis Samstag abend dauert. Die beiden deutſchen Staatsmänner werden als Gäſte der italieniſchen Regierung im Grandhotel wohnen. Ein Mittags⸗ mahl wird in dem durch ſeine Kunſtſchätze berühmten Caſino der Villa Borgheſe ſtattfinden, das deshalb auf drei Tage geſchloſſen wird. Eine Tages⸗ ordnung für die Unterredungen iſt nicht aufgeſtellt worden, aber man kann hier hören, daß deren Rah⸗ men ſehr weit geſpannt werden wird und daß er die italieniſch⸗deutſche Zuſammenarbeit im Bilde des ge⸗ ſamteuropäiſchen Programms umfaßt. Die italieniſche Preſſe hat ſchon begonnen, dem Beſuch der deutſchen Mini⸗ ſter ihre Leitartikel zu widmen. Dieſe ſind alle auf einen ſehr ſympathiſchen Ton geſtimmt. Ohne ſich rhethoriſchen Uebertreibungen hinzugeben, ſtellen ſie feſt, daß die Zuſammenarbeit beider Länder infolge gemeinſamer Geſichtspunkte, die ſich ſchon bei der letzten Genfer Tagung gezeigt haben, für die Löſung der jetzigen ſchweren Weltprobleme wertvolle Ergeb⸗ niſſe zeitigen kann. Das„Giornale d' Italia“, das häufig dem Palazzo Chigi als Sprachrohr dient, würdigt den Beſuch im ſelben Gefühl der Freund⸗ ſchaft und mit der gleichen Einſchätzung ſeiner Be⸗ deutung wie Deutſchland. Das italieniſche Volk an⸗ erkenne die großen Anſtrengungen, die Brüning für den inneren Wiederaufbau und die Ordnung der äußeren Beziehungen macht. Auf italieniſcher Seite finde der Beſuch ein freundſchaftliches Verſtändnis vor, das von Übertriebenen Vorbehalten frei und zu weiterer fruchtbarer Entwicklung bereit ſei. In der jetzigen, von großen Ereigniſſen übervollen Zeit ſeien direkte Ausſprachen zwiſchen den lei⸗ tenden Staatsmännern ſehr am Platze, ohne daß ſie die Bedeutung der Genfer Tagungen zu beeinträch⸗ tigen brauchen. Die Herzlichkeit der Beziehungen zwiſchen Rom und Berlin verbürge eine offene und breite Ausſprache. Schon in Genf habe man die Gleichheit vieler Anſchauungen feſtſtellen können. Nachdem das Blatt darauf hingewieſen hat, daß Muſſolini durch ſeine Formel vom Zuſammenhang der Reparationen mit den interalliierten Kriegsſchulden den Vorſchlag Hoovers vorbereitet hat, geht es insbeſondere auf die Gleichheit der Beſtrebungen der beiden Länder inbezug auf die Abrüſtung ein. Die effektive Abrüſtung müſſe gleichzeitig auf allen Fronten geſchehen und müſſe überhaupt vom Prinzip der Gleichheit getragen werden. Das „Giornale d Italia“ weiſt endlich daraufhin, daß Muſſolini noch in ſeiner allerletzten öffent⸗ lichen Rede die Abrüſtung als die hervor⸗ ragendſte Friedensgarantie bezeichnet hat, der Italien mit allen ſeinen Kräften zuſtrebe. Was das Zollunionsprojekt anbetrifft, ſo beſchäftige ſich ja der Haager Gerichtshof damit, ſo daß es vor deſſen Urteil nicht paſſend erſcheine, darüber zu reden. Letzter Kabinettsrat vor der Abreiſe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Auguſt. Im Reichskabinett, das um die Mittags⸗ ſtunde zuſammentrat, haben Kanzler und Außen⸗ miniſter, wie wir hören, in großen Umriſſen die Richtlinien entwickelt, an die ſie ſich bei den Beſpre⸗ chungen in Rom halten wollen. Dieſe Intenſionen ſind vom Kabinett gebilligt worden. Das Schwer⸗ gewicht des römiſchen Beſuches liegt nicht ſo ſehr auf den offiziellen Veranſtaltungen, als vielmehr auf den intimen politiſchen Geſprächen, die ſich zwanglos nebenher ergeben werden. In Verbindung mit der Reiſe nach Rom iſt auch das Gerücht aufgetaucht, daß die Regierung Be⸗ ſchrän kungen für die Einfuhr von Süd⸗ früchten beabſichtige. Das iſt, wie wir hören, nicht der Fall. Dieſe Einfuhr iſt ohnehin zurück⸗ gegangen und wird vermutlich noch weiter abflauen. Man wird auch in Rom Gelegenheit nehmen, der italieniſchen Regierung auseinanderzuſetzen, daß dieſer Rückgang nicht auf irgend welche Maßnahmen der Regierung zurückzuführen, ſondern einzig und allein eine Folge der ſchweren Notlage des deutſchen Volkes iſt. rückziehungen geſchützt waren. Sie wünſchen ferner, das Uebereinkommen vollkommen auf Bankkredi⸗ toren zu beſchränken und es allen übrigen Gläubi⸗ gern freizuſtellen, ihre Guthaben von den deutſchen Banken zurückzuziehen. Ein weiterer zu regelnder Punkt ſind die re⸗ volvierenden Kredite, die einen großen Teil der deutſchen kurzfriſtigen Schulden darſtellen. Wäh⸗ rend die Engländer bereit ſind, eine Fortdauer für die Totalhöhe dieſer Kredite in der Weiſe zu garantieren, daß ſie eine Zahlung der N Wechſel erhalten, jedoch neue ſofort dafür akzeptie⸗ ren, ſollen die amerikaniſchen und andere Ver⸗ treter andersgeartete Pläne für die Behandlung dieſer Kredite haben. „Times“ ſagen, daß die Verhandlungen be⸗ friedigend fortſchreiten. Die ſchweizeri⸗ einzelnen ſchen und holländiſchen Banken hätten ſich noch nicht endgültig entſchloſſen, dem Beiſpiel der Engländer und Amerikaner zu folgen, aber ihre Mitarbeit ſollte in kurzer Zeit in ihrem eigenen Intereſſe erzielt werden. Es iſt von Bedeutung, ſo ſchließen „Times“, daß ſie einſehen, daß die Wiederherſtel⸗ lung der deutſchen Finanzen von der vollen Mit⸗ arbeit aller intereſſierter Parteien abhängt. Reichskanzler und Außenminister beim Reichspräſidenten — Berlin, 5. Auguſt. Reichspräſident von Hin⸗ denburg empfing heute den Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning zum Vortrag. Ferner nahm der Reichspräſident auch einen Vortrag des Reichsminiſters des Auswär⸗ tigen, Dr. Curtius, entgegen. pbieles gegen dieſen Volksentſcheid im 142. Jahrgang— Nr. 35 * Jür oder gegen? * Mannheim, 5. Auguſt. In ſeiner Rundfunkrede von geſtern abend iſt der Reichskanzler auch auf den preußiſchen Volksentſcheid auf Auflöſung des preußiſchen Landtags zu ſprechen gekom⸗ men und hat ihn für ſeine Perſon glatt abgelehnt. Auch Seldte und Düſterberg, die als Führer des Stahlhelms den erſten Anſtoß zu dieſem Volks⸗ begehren gaben, haben am gleichen Tage geſprochen. Obwohl nur noch drei Tage uns von der endgül⸗ tigen Entſcheidung dieſes Volksbegehrens trennen, war davon bisher im Ausland eigentlich mehr die Rede als bei uns im Inlande. Ganz einfach deshalb, weil die große Maſſe des Volkes völlig in Anſpruch genommen war von Ereigniſſen und Entwicklungen, die ihnen weit mehr an Herz und Nieren gingen als dieſer Volksentſcheid. Naturgemäß war dies in den nichtpreußiſchen Ländern, alſo auch bei uns in Süddeutſchland, noch viel ausgeprägter der Fall als in Preußen ſelbſt. Jetzt, da die Entſchei⸗ dung aber ſo unmittelbar bevorſteht, iſt es für uns jedoch ein Gebot unſerer publiziſtiſchen Pflicht, uns an dieſer Stelle auch mit dem preußiſchen Volksent⸗ ſcheid zu beſchäftigen und unſere Leſer darüber zu unterrichten, um was es dabei geht. Da wir in Süd⸗ deutſchland an der Abſtimmung ja nicht unmittelbar teilnehmen, ſo können wir unſere Betrachtung ohne jedes Wahlfieber und in aller Ruhe und mög⸗ lichſter Objektivität anſtellen. Da vieles für und gegen⸗ wärtigen Augenblick ſpricht und ſelbſt bet den Par⸗ teien, die ſich offiziell dafür einſetzen, die Meinun⸗ gen über die Zweckmäßigkeit dieſer Entſcheidung ſehr auseinandergehen, tun wir vielleicht am beſten, wenn wir das Für und Wider ſachlich gegenüber⸗ ſtellen. Wir folgen dabei den Gedankengängen, denen zwei prominente Volksparteiler und zwar der Reichstagsabg. Dr. Regh und Prof. Graf zu Dohna in Zuſchriften an die„Kölniſche Zeitung“ in Worte gefaßt haben. Zunächſt erſt einmal einige Tatſachen! Etwa ſechs Millionen Wahlberechtigte haben ſich im April dieſes Jahres zu dem vom Stahlhelm eingeleiteten Volksbegehren auf Auflöſung des preußiſchen Landtags öffentlich bekannt. Damit dieſes Volks⸗ begehren zu einem Volksentſcheid im Sinne der Antragſteller werden kann, find 13,5 Mil ⸗ lionen Stimmen erforderlich. Die Par⸗ teien, die den Volksentſcheid unterſtützen, nämlich Nationalſozialiſten, Deutſchnationale, Deutſche Volkspartei, Landvolk, Chriſtlich⸗Soziale und Kom⸗ muniſten, haben bei der letzten Reichstagswahl im preußiſchen Gebiet 12,4 Millionen Stimmen aufgebracht. Es handelt ſich alſo jetzt noch darum, zu dieſen 12,4 Millionen Stimmen noch.1 Mil⸗ lionen Stimmen hinzugu gewinnen. Ob dieſe gewiß ſchwierige Aufgabe gelingt, iſt höchſt zweifelhaft und vor allem davon abhängig, ob bei den ſehr vielen, die grundſätzlich gegen das Fort⸗ heſtehen der ſchwarz⸗roten Herrſchaft in Preußen id, im gegenwärtigen Augenblick die Bedenken kreditpolitiſcher und außenpolitiſcher Art ſtärker ſind oder der Wille zur ſofortigen klaren Entſcheidung um jeden Preis. Was ſpricht für die Entſcheidung?: Die Be⸗ ſorgniſſe, daß durch den Volksentſcheid und ius⸗ beſondere durch einen poſitiven Ausgang eine neue, ſehr gefährliche Beunruhigung der ohnehin ſo ver⸗ hängnisvollen inner⸗ und außenpolitiſchen Verhält⸗ niſſe herbeigeführt werden könne, ſind zweifellos be⸗ rechtigt. Trotzdem muß jedoch, ohne dieſe Beſorg⸗ niſſe leichtfertig beiſeite ſchieben zu wollen, feſt⸗ geſtellt werden, daß dieſe ſo ſehr der Schonung be⸗ dürfenden Verhältniſſe einen weſentlichen Grund gerade in den Tatſachen haben, denen der Volksentſcheid zu Leibe rücken will. Vor allem in Preußen, alſo im größ⸗ ten Land, hat der für unſre bisherige Politik und Wirtſchaft ſo unheilvolle Einfluß der Sozialdemo⸗ kratie ſeine Fronburg geſchaffen und es verſtanden, die Zentrumspartei badurch nicht nur in Preußen, ſondern auch im Reich in ſeine Ab⸗ hängigkeit zu zwingen. Der Kampf gegen dieſe Vormachtſtellung der Sozialdemo⸗ kratie in Preußen iſt zugleich ein Kampf gegen entſcheidende Urſachen unſrer heute ſo kraß in Er⸗ ſcheinung tretenden ſchwachen Geſamtlage. Ein ſiegreicher Volksentſcheid kann gewiß vorübergehend 2. Seite Nummer 358 Neue Mannheimer Zeilung Abend⸗Ausgabe erhöhte Beunruhigung ſchaffen, zugleich aber würde er die Grundlage ſein für eine wirklich ver⸗ trauenerweckende Politik und Wirtſchaft in Deutſch⸗ land. Was nützt es ſchon, wenn zwar die Beun⸗ ruhigung durch den Volksentſcheid vermieden würde, dafür aber die Machtpoſition der Sozialdemokratie wie ein rocher de bronce erhalten bliebe und mit Unbeſtrittener Herrſchaft ihren Einfluß auf Preußen und Deutſchland geltend machte, bis ein noch höherer Grad von innerer Haltloſigkeit und Unwirtſchaftlich⸗ keit erreicht wäre, aus dem dann nur noch der K o mmunismus etwas erben könnte? Fin⸗ det ſich nicht gerade jetzt noch, faſt in letzter Stunde, genügend Kraft in einem geſchloſſenen Willen nicht⸗ ſozialiſtiſcher Bürger, um Breſche zu ſchlagen in eine verhängnisvolle Entwicklung, deren„Errungen⸗ ſchaften“ mit unerbittlicher Härte in Erſcheinung ge⸗ treten ſind, dann kommt das„Zu ſpät“. Daß ausgerechnet die Kommuniſten dieſem Volksentſcheid ihre Stimme zuführen wollen, einem Volksentſcheid, der ſich ſeiner Tendenz nach min⸗ deſtens ſo ſehr gegen ſie wie gegen die Sozial⸗ demokratie wendet, beleuchtet unheimlich das ſchwere Ringen, in dem ſich Deutſchland befindet, und könnte,— mindeſtens gefühlsmäßig— manchem dieſen guten Kampf um Preußen unleidlich machen. Aber wenn die Gegenſätzlichkeiten ſolche Formen an⸗ genommen haben wie bei uns, dann kann man ſich auch nicht mehr gegen unliebſame Bundesgenoſſen wehren, wenn ſie einem— obſchon aus ganz andrer Spekulation heraus— zu einem für richtig erach⸗ teten Ziel mitverhelfen. Und welches ſind die Gründe, die gegen den Volksentſcheid im jetzigen Augenblick ſprechen? Die ſchwarz⸗rote Herrſchaft in Preußen wird auch ohne den Volksentſcheid bald ihr Ende gefunden haben. Im Frühjahr nächſten Jahres ſind ſowieſo Neuwahlen, die vorausſichtlich ganz von ſelbſt das Ergebnis bringen werden, das man heute vom Volksentſcheid erwartet. Ob die Entſcheidung nun ſchon im Vorwinter dieſes Jahres fällt(denn ein früherer Termin kommt auch bei ſiegreichem Volks⸗ entſcheid ſchwerlich in Frage) oder einige Monate ſpäter, iſt bei dem heutigen Stand der Dinge nicht ſo weſentlich wie die unmittelbaren Gefahren, die der Volksentſcheid mit ſich bringt. Das Ausland aber, deſſen Meinung uns angeſichts unſerer hilfs⸗ bedürftigen Notlage leider durchaus nicht ſo gleich⸗ gültig ſein darf, wie wir als ſtolzes Volk am liebſten alle gern möchten, wird in dem Wahlkampf um eine vom Stahlhelm organiſierte, von den Nationaliſten und der Regierungsoppoſition getragenen und nun gar noch vom Bolſchewismus unterſtützten Aktion eine Kraftprobe derjenigen Elemente ſehen, denen es darauf ankommt, die Herrſchaft im Staate an ſich zu reißen und alsdann der Weltpolitik eine Richtung zu geben, die jedenfalls weit ab führt von den Zielen, die die verantwortlichen Leiter des Deutſchen Reiches ſeit Jahren ſtetig und in den letzten Wochen mit beſonderem Nachdruck verfolgt haben. Für das deutſche Bürgertum aber iſt die Fernhaltung von dieſem Volksentſcheid ſchon deshalb geboten, weil durch den unerwarteten Zu⸗ ſtrom der Kommuniſten die ganze vom Stahl⸗ helm eingeleitete Bewegung eine Strukturverände⸗ rung erlitten hat, die die Herauslöſung nicht nur be⸗ gründet erſcheinen läßt, ſondern gebieteriſch fordert. Wie auch der Volksentſcheid ausfallen mag, ob er nun ein Schlag ins Waſſer ſein wird oder der volle Sieg, an den die Antragſteller ſelbſt nicht recht glauben, auf alle Fälle werden ſeine Auswirkungen eine weitere Vergiftung der Atmoſphäre und neue, viel⸗ leicht nicht mehr zu überwindende Hemmniſſe für den Kanzler mit ſich bringen, der, wie ganz Deutſchland und die ganze Welt weiß und wie auch ſoeben noch der Stahlhelmführer Seldte zugegeben hat, in aufopferungsvoller Hingabe an der Arbeit iſt, um Deutſchland nicht nur durch dieſe Kriſe durchzubrin⸗ gen, ſondern auch wieder auf geſunder Baſis neu aufzubauen. Der nicht von vornherein für den einen oder anderen Standpunkt voreingenommene Leſer er⸗ Skahlhelmführer zum Volksentſch Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Auguſt. Geſtern haben die Stahlhelmführer Seldte und Düſterberg vor einem geladenen Publikum, das nur knapp den Plenarſaal des Herrenhauſes füllen konnte, programmatiſche Erklärungen zum Volksentſcheid abgegeben. Seldte ſprach ſehr maßvoll. Er betonte— in dem Bericht der Hugenbergblätter iſt dieſe Stelle unterſchlagen— daß die ſogenannte„nationale Oppoſition“ nicht im Entfernuteſten aun einen Revanchekrieg gegen Deutſchland denke. Der Volksent⸗ ſcheid ſei überhaupt keine außenpolitiſche, ſondern eine innerpolitiſche Angelegenheit. Ueber das Verhältnis zum Kanzler bemerkte er, der Stahlhelm beabſichtige keineswegs, einem Manne, der Deutſchland aufbauen wolle, Hinderniſſe in den Weg zu legen. Sein Erfolg könnte größer ſein, wenn er mit der „nationalen Oppoſition“ arbeite. Wie ſchon in ſeiner Eſſener Rede, ſo deutete auch bei dieſer Gelegenheit Seldte an, daß die Stahlhelmaktion mit dem Volks⸗ entſcheid keineswegs abgeſchloſſen ſei, ſondern daß der Volksentſcheid auch ein vorbereitender Schritt für die Präſidentenwahl wäre. Eine weit ſchärfere Tonart ſchlug der Oberſtleut⸗ nant Düſterberg an, der nicht nur gegen die Sozialdemokratie, ſondern auch gegen das Zentrum polemiſierte. Auch er deutete an, daß man„über Preußen das Weitere in Or d⸗ nung bringen werde.“ Ueber die Bundes⸗ genoſſenſchaft der Kommuniſten ging er mit einigen oberflächlichen Bemerkungen hinweg: Man könne doch die Kommuniſten verfaſſungsmäßig nicht hindern, am Volksentſcheid teilzunehmen. Bemerkenswert war, daß Düſterberg mit ſeinen radikalen Ausführungen den weit ſtärkeren Beifall hatte. Unter den Erſchienenen bemerkte man u. a. den Prinzen Eitel Friedrich, Herrn Schacht und den Generaloberſt a. D. Heye. Hugenbergs Geloͤnöte und der Volksentſcheid Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Auguſt Es iſt kein Geheimnis, daß der Hugenberg⸗ Konzern ſich in einer argen Geldklemme befindet. Einen Blick hinter die Kuliſſen der deutſchnationalen Finanznöte ermöglicht ein Rundſchreiben Hugen⸗ bergs an die Vorſitzenden der Landesverbände, das dem„Vorwärts“ der bekannte günſtige Wind auf den Redaktionstiſch geweht hat. In dieſem Ukas mahnt der„Herr über Film und Preſſe“ die Landes⸗ verbandsvorſitzenden, die finanziellen Bedürfniſſe der Partei allen minder wichtigen Die finanzielle Kriſe ſei die Kriſe der Partei. Eine andere Kriſe gebe es nicht. Das politiſche Machtmittel der Deutſchnationalen Volkspartei würde ausgeſchaltet werden, wenn es nicht gelänge, dieſe Kriſe zu überwinden.„Wichtiger als ein Volksentſcheid von zahlenmäßig unſicherem und politiſch problemati⸗ ſchem Erfolg“, heißt es dann weiter wörtlich, „iſt die Aufbringung der Mittel zur Erhaltung der Partei.“ Anlaß zu dieſer Mahnung, die über die bedrängte Lage der Partei keinen Zweifel läßt, hat die Tat⸗ ſache gegeben, daß bei den deutſchnationalen Ver⸗ anſtaltungen Sammlungen für das Volksbegehren durchgeführt wurden, deren Ertrag dem Stahlhelm zufloß. Abſchluß der Haager Verhandlungen Entſcheidung des Gerichtshofes über die Zollunion für Ende Auguſt zu erwarten Telegraphiſche Meldung Haag, 5. Auguſt. Die öffentlichen Verhandlungen des ſtändigen internationalen Gerichtshofes im Haag in der An⸗ gelegenheit der deutſch⸗öſterreichiſchen Zollunion wurden heute mittag zum Abſchluß gebracht. In der heutigen Vormittagsſitzung ergriffen noch die beiden Vertreter Italiens Pilotti und Profeſſor Scia⸗ loja ſowie der tſchechiſche Vertreter Plezinger⸗ Bozinow das Wort zu kürzeren Darlegungen. Nach der Beendigung ihrer Plädoyers erklärte der Präſident die öffentliche Verhandlung mit der Mitteilung für beendet, daß der Gerichtshof ſich vor⸗ behalte, von den Vertretern der einzelnen Prozeß⸗ kennt aus dieſer Gegenüberſtellung, wie ſchwer es auch in dieſem Kampfe iſt, zu einer ehrlichen Urteils⸗ bildung und Stellungnahme zu kommem Das eine aber ſteht zweifellos feſt, daß es ſich bei der in weni⸗ gen Tagen in Preußen fälligen Wahl um eine Ent⸗ ſcheidung handelt, die keinesfalls auf Preußen allein beſchränkt bleiben kann, ſondern die in ihren Aus⸗ wirkungen das geſamte Deutſchland an⸗ geht. Da wir hier in Süddeutſchland uns nicht aktiv an dieſem Kampf beteiligen, können wir auß ſorgenvollem Herzen heraus nur wünſchem, daß er ſo ausgehen möge, daß er ſich zum Beſten einer möglichſt großen Geſamtheit des immer noch ſo ſchwer leidenden deutſchen Volkes auswirkt. H. A. Meißner.“ mächte noch nähere Auskünfte zu einzelnen Punkten einzuholen. Vorausſichtlich iſt es noch möglich, daß ſolche Auskünfte dem Gerichtshof ſchriftlich übermit⸗ telt werden können, ſodaß keine erneute öffentliche Verhandlung mehr anberaumt zu werden braucht. Die internen Beratungen des Gerichts⸗ hofes, die morgen beginnen werden, dürften wenigſtens drei Wochen in Anſpruch nehmen. Jedenfalls wird der Gerichtshof bemüht ſein, ſeine Beratungen ſo rechtzeitig zu Ende zu führen, daß er ſeine gutachtliche Entſcheidung dem Völkerbundsrat gleich zu Beginn ſeiner nächſten Zuſammenkunft Anfang September vorliegen kann. Es ſteht ſomit zu erwarten, daß die Haager Entſcheidung En de Au qu ſt gefällt werden wird. 0. Zwiſchenbericht der Londoner Sachverſtändigen § London, 5. Auguſt Die Sachverſtändigen für die techniſche Aus⸗ arbeitung des Pariſer Hooverplanab⸗ kommens, die unmittelbar nach der Londoner Konferenz ihre Verhandlungen aufnahmen, haben den beteiligten Regierungen einen Zwiſchenbericht vorgelegt und ſich bis Anfang nächſter Woche vertagt. Der Hauptgegenſtand der Verhandlungen ſind die Sachlieferungem geweſen, die England nach Möglichkeit einzuſchränken wünſcht. Die Vertreter der kleineren Reparationsgläubiger haben bereits ihre Anſprüche vor den Sachverſtändigen dargelegt. voranzuſtellen. Mittwoch, 5. Auguſt 1991 F Eng ands indiſche Sorgen Drahtung unſ. Londoner Vertreterz 8 London, 5. Auguſt Das India⸗Office veröffentlicht die vollſtzn, Liſte der zur zweiten Verfaſſungskonferenz 1 London Eingeladenen. Die Delegiertenzahl ſcwil von 89 auf 108 an, doch ſind die letzten Zweifel 15 der Teilnahme Gandhis und der übrigen rab len Kongreßpolitiker noch nicht behoben. 5 Ausſchuß für den Föderativaufbau tritt am Se. tember in London zuſammen. Angeſichts des but. beſtehenden Konflikts zwiſchen Hindus und Mohan. medanern wird fürs erſte jedoch das ſogenannte Minderheitenkomitee, das am 25. September 5 ſammentritt, der wichtigere von den beiden Aus. ſchüſſen ſein. Die Vollkonferenz ſoll Anfang Novem. ber wieder aufgenommen werden. f Letzte Meldungen Autounfall— Fünf Schwerverletzte — Koblenz, 5. Auguſt. Dienstagnachmittag gegen 18 Uhr ſtießen an der gefährlichen Straßenkreuzung an der Unterführung zwei Perſonenkraftwagen in voller Fahrt zuſammen. Durch die Wucht des Zuſammenpralls wurde eine in dem einen Aug ſitzende Dame in hohem Bogen auf die Straße ge⸗ ſcheudert, wobei ſie einen doppelten Beinbruch erlitt Drei weitere Damen wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. Der Sohn eines Obſthändlers, gegen deſſen hölzerne Verkaufs bude die beiden Autos nach dem Zuſammenſtoß anprallten, erlit ſchwere innere Quetſchungen. Die Führer der beiden verunglückten Wagen blie⸗ ben um verletzt. Dagegen wurden die Fahrzeuge ſtark demoliert, und auch das Verkaufs, häuschen des Obſthändlers iſt erheblich beſchädigt, lſtändige Da— Der große Ein Thüringer Dorf in Flammen — Meiningen, 5. Aug. Von einem Großfeuer wurde heute vormittag das Dorf Mehmels bei Waſungen heimgeſucht. Durch einen in einer Scheune entſtandenen Brand, der ſich mit großer Geſchwindig⸗ leit auf die Nachbargrundſtücke ausdehnte, wurde der ganze mittlere Teil des Dorfes ergriffen und in Aſche gelegt. Die Feuerwehren der Umgebung mußten ſich darauf beſchränken, daß Flammenmeer einzukreiſen. Der Brand dauert zur Stunde noch an, Zwei Arbeiterinnen tödlich verunglückt — Halle, 5. Auguſt. Bei Teutſchenthal im Mans⸗ felder Seekreis geriet eine große Feldſcheune des dortigen Rittergutes während der Dreſcharbeit in Brand. Das Feuer griff ſo ſchnell um ſich, daß ſich die Arbeiterinnen, die die Garben in die Dreſch⸗ maſchinen reichten, nicht mehr in Sicherheit bringen konnten. Zwei von ihnen erlitten ſo ſchwere Brand. wunden, daß ſie ins Krankenhaus geſchafft werden mußten. Dort ſind ſie ihren Verletzungen erlegen, Mehrere andere Arbeiterinnen wurden leicht verletzt. Schwere Gewitterſchäden in Holland — Amſterdam, 5. Auguſt. Ein beſonders ſchweres Gewitter, das ſich geſtern über Oſt⸗ und Mittel⸗ holland entlud, hat in verſchiedenen Orten durch Blitzſchläge große Schäden verurſacht. An drei Stellen wurden Perſonen vom Bliß getroffen und getötet. In Arnheim wurden vier Frauen und ein Soldat, die von einer Kanu⸗Partie auf dem Rhein zurück⸗ kehrten, beim Betreten der Landungsbrücke vom Blitz getroffen. Sie wurden zu Boden geſchleudert und verloren die Beſinnug. Der Soldat war auf der Stelle tot, während die vier Frauen mit mehr ober weniger ſchweren Brandwunden ins Krankenhaus gebracht werden mußten. „Do x“ zum Fluge Rio Newyork geſtartet — Rio de Janeiro, 5. Aug. Das Flugſchiff „Do X“ iſt heute früh.36 Uhr zu ſeinem großen Fluge Rio— Newyork geſtartet. Die erſte Zwiſchen⸗ landung wird es in Bahia vornehmen. i Zurückhaltung oer Entgegenkommen? Die Kunſt, einen Mann zu gewinnen Der Heiratsmarkt hat, genau wie der Geldmarkt, durch Notverordnungen und ſchwarze Montage der heutigen Zeit einen Tiefſtand erreicht, der wohl die Grenze des Erträglichen darſtellt. Die Ausſichten, einen Mann zu bekommen, ſind für die Mädchen aller Bevölkerungsſchichten auf lange Sicht hinaus geringer als je. Nun hört man ab und zu von temperamentvollen Frauenrechtlerinnen, daß bei der völligen Umwand⸗ lung unſerer Zeit das Mädchen entgegenkommen⸗ der ſein ſoll. Es ſoll letzten Endes ſogar ſelbſt den Mut zu einem Heiratsantrag aufbringen. Kein Menſch wird den Mädchen dieſes vermeint⸗ liche Recht nehmen; ob aber der Mann ſich auf dieſe Art erobern läßt, muß bezweifelt werden. Man kann ihn wohl zehnmal am Tag telephoniſch anrufen, aber beim elften Anruf muß man damit rechnen, daß er nicht zu ſprechen ſein wird. Man kann ihm ſogar Blumen ins Haus ſchicken. Aber den zehnten Blumengruß wird er zurückſenden, wenn er es nicht vorziehen wird, ihn einem andern Mädchen zu überreichen. Solchen Rats bedarf auch das Mädchen von heute nicht. Nur etwas geſunden, natürlichen Sinn, ein wenig Erfahrung und Kenntnis der männlichen Seele ſind notwendig. Seit Beginn der Menſchheitsgeſchichte war der Mann immer der, der erobern wollte. Das iſt keine künſtliche Entwicklung durch Kultur und Zeit⸗ untſtände, ſondern der gottgewollte natürliche Trieb des Mannes. Wenn irgendwo ein Mann jemals„Ja“ ſagte zu einem Heiratsantrag, ſo war etwas mit ihm nicht richtig. Irgendwo ſaß der„Spund im Faß“, oder der Butze im'wiſſe“, wie der Schwabe ſagt. Nichts ſtößt einen Mann ſo ſehr ab, wie die Liebe einer Frau, die ihm aufgedrängt, oder uner⸗ ten und ünerkämpft gegeben werden ſoll. Schon der kleine Bub will nicht, daß man ihm hilft, wenn er ſein Haus im Sande baut, oder wenn er mit ſeinen Spielzeugen beſchäftigt iſt. Er ver⸗ liert dadurch alle Liebe züm Spiel. Und der erwach⸗ ſene Mann verliert gleichfalls Freude am Spiel des Lebens und der Liebe, wenn man ihm dazu verhelfen will. Man darf dem Mann auf dem Wege zur Gemein⸗ ſamkeit nicht einmal bis zur Hälfte entgegen kommen, geſchweige denn bis zum Ende, wie es heute für gut gehalten wird. Durch ſolches Entgegenkommen wird man einen Mann nicht feſſeln. Wenn der Mann irgend etwas will, ſei es Liebe, Geld, Berufsziel, oder auch nur die Geſellſchaft eines Mädchens, ſo ſchafft er ſich ſelber die Wege. Sonſt iſt er kein Mann. Nichts wird ihn auf dieſem Weg entmutigen, und erſt recht dann nicht, wenn Liebe im Spiel iſt. Darum liegt auch heute noch, wie mohl in alle Ewigkeit, der Erfolg in der Zurückhaltung. Denn was freigebig geſchenkt wird, kann keinen beſonderen Wert haben. Das iſt die unbewußte Logik und Erwägung jedes Mannes. Und er hat Recht darin. M. A. Ein Streichflügel im Nürnberger Muſikhiſtori⸗ ſchen Muſeum. Das Muſikhiſtoriſche Muſeum Neu⸗ pert in Nürnberg hat jüngſt einen ſogenannten Streichflügel aus dem Ende des 18. Jahrhunderts erworben, der als eine intereſſante Neuerwerbung gebucht werden muß. Es handelt ſich um ein Klavier⸗ inſtrument, deſſen Saiten durch Streichen erregt wer⸗ den. Ein zwiſchen Taſten und Saiten laufender Bogen wird durch Tretvorrichtung in Bewegung ge⸗ ſetzt und durch die jeweils angeſchlagene Taſte gegen die für dieſen Ton beſtimmte Saite gedrückt. Schon im 16. Jahrhundert hat der Gedanke, den ſangbaren Ton der Streichinſtrumente auf Klavierinſtrumente zu übertragen, zu vielen Verſuchen geführt. Von Erfolg gekrönt war die Arbeit des Nürnberger Meiſters Hans Haiden. Er baute im Jahre 1570 das erſte brauchbare Streichklavier, das von den Zeitge⸗ noſſen ſogenannte„Nürnbergiſch Gegenwerk“. Hai⸗ den ſtarb jedoch früh und ſeine Erfindung wurde nicht vervollkommnet. Ein Jahrhundert ſpäter wurde die Idee wieder aufgenommen. Bis ins 19. Jahrhundert arbeiteten Erfinder an der Vervoll⸗ kommnung dieſer Inſtrumentenart. Keinem glückte es aber, die akuſtiſchen Unvollkommenheiten zu über⸗ Winden. Kunſt und Wiſſenſchaft Mannheimer Künſtler auswärts. In die Reihe der Mannheimer Künſtler und Künſtlerinnen, die den Ruf Mannheims im Reich verbreiten, iſt eine junge Tänzerin, Fla van Gys, getreten, die ſich dieſer Tage in Schwäb. Hall im großen Theaterſaal des hiſtoriſchen„Neubaus“ mit einem ausgeſuchten Programm der Oeffentlichkeit vorſtellte. Nach den uns vorliegenden Preſſeſtimmen hat ſie einen großen Erfolg errungen. Das„Haller Tagblatt“ ſchrieb u..:„Ila van Gys iſt in ihrer Kunſt ganz un⸗ problematiſch und übt ſie ſelbſtverſtändlich aus. Ihre oft einfachen, leicht hingetupften Schöpfungen kom⸗ men aus lebendigem Blut.“ Das„Stuttgarter Neue Tagblatt“ berichtete über die Tänzerin, die ihre Aus⸗ bildung in Mannheim, Stuttgart und Berlin ge⸗ noſſen hat u..:„Techniſche Schwierigkeiten ſcheinen für ſie nicht vorhanden zu ſein. Dadurch wurden ihre Bewegungen vielgeſtaltig und ausdrucksreich. Im Marionettentanz zeigte ſie kultivierte Spitzentechnik. Kein Wunder, wenn der Beifall ſich von Tanz zu Tanz ſteigerte. Kläre Schenk, Mannheim, beglei⸗ tete am Flügel mit großem Geſchick.“ 2 O Ehrendoktoren der Univerſität Heidelberg. Von der philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg wurden Helene Richter in Wien, eine anerkannte Forſcherin auf dem Gebiet engli⸗ ſcher Literatur, und der burgenländiſche Landes⸗ hauptmann⸗Stellvertreter Ludwig Leſer in Eiſenſtadt als Förderer des Schul⸗ und Bil⸗ dungsweſens zu Ehrendoktoren ernannt. Das Auspumpen des Nemi⸗Sees findet Nach⸗ ahmung. Wie uns unſer Kopenhagener UIIKorre⸗ ſpondent ſchreibt, hat man in dieſen Tagen bei Fyen das gleiche Experiment in kleinerem Maß⸗ ſtabe begonnen, wie es Muſſolini mit dem Aus⸗ pumpen des Nemi⸗Sees durchgeführt hat. Auf die Anregung eines anerkannten Altertumsforſchers, des Apothekers Mikkelſen in Odenſe, hat man, unterſtützt durch das Däniſche Nationalmuſeum, mit der Trockenlegung eines großen Mooſes, des Viembooſes, begonnen, das ein paar Mei⸗ len nördlich Odenſe liegt. Dort hat man früher ſchon bedeutende Funde gemacht und man glaubt, daß das Odenſe⸗Fjord ſ. Zt. bis über dieſes Moos hinausreichte. Man hofft dafür die Beweiſe auf dem Boden des Mooſes zu finden. Die Trockenlegung hat vor einigen Tagen begonnen und der Waſſer⸗ ſtand iſt bereits um 1 Meter zurückgegangen. Am letzten Montag hat man den erſten Fund gemacht, nämlich das Skelett eines Mannes und an deſſen Seite die Knochenreſte eines Pferdes. Die Bevbölke⸗ rung von Odenſe folgt dieſen Verſuchen mit dem größten Intereſſe und wallfahrtet in ſo großen Scharen nach dem Moos, daß man ſich genötigt ah, Wachen auszuſtellen, um zu verhindern, daß die Be⸗ ſucher Funde, die ſie etwa machen, mit ſich nehmen. * Die chemiſchen Verbindungen in der Sonne. Profeſſor Norris Ruſſel von der Princeton Univer⸗ ſity erwähnt in der„Harald Tribune“, daß krotz der intenſiven Hitze der Sonne in ihrer Atmosphäre durch Spektralphotographie 14 chemiſche Verbindun⸗ gen feſtgeſtellt worden ſeien. Sieben davon weiſen Waſſerſtoff auf und vier davon Sauerſtoff. Sechs von dieſen Verbindungen wurden entdeckt, wo eine Tem- peratur von etwa 12000 Grad Fahrenheit berrſhll während die acht andern in den„kühleren“ 1 außerhalb der Sonnenflecken gefunden wurden. Di 0 Entdeckungen würden bedeuten, daß die inte ib Hitze in der Sonne die Bildung chemiſcher Verbin⸗ dungen nicht verhindert, wie bisher angenomme wurde. Es iſt aber auch möglich, daß die 1 temperatur zu hoch geſchätzt wurde oder 700 ſolchen Entfernungen kein abſoluter Verlaß auf d Spektralbeobachtungen iſt. * Weſtermanns Monatshefte. l. nummer iſt das 900. Heft. Paul Joſeph Cremers ſch 11 dert wie ſein Freund, der bekannte Architekt 115 Fahren kam p, ſich aus einem baufälligen, una ſehnlichen Bauernhaus ein modernes Landhaus 15 ſchaffen hat. Dr. Leutheuſſer würdigt„Goethe a 15 Staatsmann und Beamter“, indem er 15 hohen Verdienſte um eine ſorgſame Staatsführung gebührend unterſtreicht. Der Berliner Maler 1 Frank plaudert zu 15 Aquarellen ſeiner Hand 1 8 über die„Lächelnden Inſeln“ des däniſchen 8 0 reiches.„Dürer zeichnet den Kaiſer“ heißt eine 8 a von Alfred Petto, in der er erzählt, wie e Abgeordneter Nürnbergs im Sommer 1518 auf Reichstag zu Augsburg Kaiſer Maximilian zeichnet. Die neue Auguf, W 1 1931 — 1 ters I uguſt, ſtänbige s na sci eiſel an radikg⸗ * große 5. Tep⸗ es fort⸗ Moham. enannte her zu⸗ u Aus. Novem⸗ ö te g gegen reuzung Agen in e Wucht en Auto aße ge⸗ ch erlitt. weniger gegen e beiden „erlitt die erkaufs⸗ idigt. . roßfeuer Is bei Scheune windig⸗ urde der und in gebung tenmeer noch an, ickt Mans⸗ heune ſcharbeit ſich, daß Dreſch⸗ bringen Brand. werden legen, verletzt. 1d ſchweres Mittel⸗ en durch An drei fen und Soldat, zurück⸗ ke vom chleudett auf der ehr oder kenhaus ſtartet lugſchiff großen wiſchen⸗ auf dem legung Waſſer⸗ en. Am gemacht, n deſſen Bevölke⸗ tit dem großen tigt ſah, die Be⸗ nehmen. Sonne. Univer⸗ trotz der noſphäre rbindun⸗ 1 weiſen echs von ne Tem⸗ herrscht, Sphären n. Dieſe intenſive Verbin⸗ nommen Sonnen⸗ daß bei auf die Auguſt⸗ ers ſchil⸗ ekt Emil 16 unan⸗ haus ge⸗ he als er ſeine führung er Huge d launig 1 König⸗ ie Skißze rer als auf den ziliau. K . 3 1 1 „ 7 g ö 1 Mittwoch, 5. Auguſt 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 358 — Ferien auf dem Spielplatz Feſtlich geſchmückt mit Fahnen und Girlanden präfentierte ſich am Sonntag der Spielplatz des Kleingartenvereins Mannheim⸗Lin⸗ denhof. Galt es doch, den aus allen Stadtteilen herbeigeſtrömten Kindern und Erwachſenen einen Vorgeſchmack zu geben, wie ſich die Kinder in der Ferienzeit auf dem Platz erholen und unterhalten können. Eine Anſprache des Vereinsjugendleiters Wolff leitete das Programm ein. Er betonte, daß durch die Bereitſtellung des Spielplatzes für alle Kinder der Verein in Anbetracht der großen Notzeit mithelfen wolle, der an die Stadt gefeſſelten Jugend wenigſtens tagsüber Aufenthalt in freier Natur unter Aufſicht zu bieten. Die Stammkinder trugen Gedichte vor, Reigen wurden aufgeführt, Weit⸗ und Hoch⸗ ſprünge und Wettläufe ausgetragen.„Stolz in der Bruſt, ſiegesbewußt“ nahmen die Sieger ſpäter unter Hochrufen ihre Preiſe entgegen. Zwiſchendurch ſorgte eine kleine Hauskapelle für Abwechſlung. Alle Kinder wurden zur Entgegennahme von Nummerkarten, die zur Entgegennahme von Milch und Brezeln, die der Verein ſtiftete, berechtigten, aufgeſtellt. Mancher Ma⸗ gen hätte eine doppelte Portion vertragen können, doch war dies auf eigene geringe Koſten nachzuholen. Die Wippen und Laufbäume waren immer umlagert. Mit Ueberlegenheit ſtolzierten die Stelzenläufer auf dem Platz herum. Dann gab es noch eine Ueber⸗ raſchung für die Milch⸗ und Brezelaſpiranten, jede Nummer war koſtenlos an einer Freiverloſung beteiligt, bei der wundervolle Blumenſtöcke zur Ver⸗ loſung kamen. Es wurde geſungen, muſiziert und geſpielt, bis man allgemach ſich auf den Heimweg machte. Groß und Klein ſchied vom Spielplatz mit der Erinnerung an einen ſchönen Tag. Mögen ſich alle erſchienenen und noch kommenden Kinder über die Ferien auf dem Spielplatz erholen, damit, wenn am 13. September die Ferienſchlußfeier ſtattfindet, der Tag noch ſchöner und exinnerungsreicher wird. Ph. B. Landesfeuerwehr⸗ Verbandstag Vom 4. bis 7. September findet, wie mitgeteilt, in Mannheim der 30. Badiſche Landes feuer⸗ wehr ⸗ Verbandstag ſtatt. Am Freitag, 4. Sep⸗ tember werden auf dem Mannheimer Friedhof zur Ehrung der verſtorbenen Kommandanten Kränze niedergelegt. Am Samstag, 5. September, tagt der Landesgusſchuß im Turmſaal des Rathauſes. Nachmittags hält Branddirektor Mikus ein Re⸗ ſerat über„Waſſerverſorgung bei Bränden ländlicher Gemeinden“, Anſchließend folgt eine Ausſprache des Laudesausſchuſſes mit den Vertretern des 9. Bad. Kreisfeuerwehrverbandes und denen der benachbar⸗ ten Länder. Ein Begrüßungsabend im Ni⸗ belungenſaal des Roſengartens beſchließt den Tag. Am Sonntag, 6. September, tagt vormittags die Landeshauptverſammlung. Um 11 Uhr veranſtalten die Mannheimer Feuerwehren eine groß angelegte Uebung. Am Nachmittag treffen ſich die Teilnehmer mit ihren Angehörigen im Frledrichspark. Am Montag, 7. September, ind Beſichtigungen und eine Rheinfahrt vorgeſehen. * Totgedrückt. Geſtern nachmittag wurde der 58 Jahre alte, hier wohnhafte, verheiratete Zoll⸗Aſſiſtent Jakob Bühl, als er im Hafengebiet während der Ausübung ſeines Dienſtes ein Induſtriegleiſe über⸗ ſchreiten wollte, von einem heranrollenden Eiſen⸗ bahnwagen erfaßt, zwiſchen Wagen und Verlade⸗ kampe gedrückt und derart ſchwer verletzt, daß er 75 171 Transport nach dem Krankenhaus geſtor⸗ en iſt, *. Slandkonzert am Friedrichsplaß. Programm der Kapelle Seezer:„Bauernmarſch“ aus„Der fidele Bauer“ von Fall, Ouverture zu„Martha“ von Flotgw, „Mein Lebenslauf“, Walzer von Strauß, Steuermanns Red und Matroſenchor aus dem„Fliegenden Holländer“, Potpourrt aus„Margarethe“ von Gounod, Ouverture zu Die luſtigen Welber von Windſor“ von Nicplat, Schlitt⸗ ſchuhläuferwalzer von Waldteufel,„Im weißen Rößl“, Foxlrott von Benatzky, Erinnerung an Offenbachs Operette „Pariſer Leben“ von Fetras. Am Samſchtag iß'r Schorſch in die Summer⸗ ö friſch'fahre. Am Sunndag Owend iß'r widder dogeweßt. Wer dodran ſchuld war, iß noch nit ein⸗ wandfrei uffgeklärt. Geſchtern Owend iß'r Schorſch bei mir geweßt unn hott ſei Leed geklagt. Unn er hott ſich doch ſo arch uff ſein Urlaab'freet. Jetzt muß'r in Mannem hocke. Warum. Bloß weil ſei Fraa nit zufriede war. Sunſcht hawwe die zwee als Reeſe ins Ausland unn was weeß ich wohin ſunſcht noch gemacht. Dieſes Johr war halt im Geldbeitel arch wenig drinn. Dorum hamwe ſe ſich in'r Nochberſchaft umgeguckt. Hawwe aach was preiswertes im Odewald 'funne. Schun während'r Fahrt hott'm Schorſch ſei Fraa gemeent, daß die Bahn reichlich langſam fahre däht. Do mißt'r emool e Eingab mache, daß die elektrifiziert werre däht. Awwer nooch de Winſch vun'r Alma richt ſich doch keen Menſch. Bloß ihr Mann,'r Schorſch. Dann wollt ſe ſich beſchwere, weil im Tunnel kee Licht in de Wage gebrennt hott. Se hott immer Angſcht'hatt, daß en fremder Mann in'r Dunkelheit ihr en Kuß gewwe däht. Dodebei ſinn die Mitreeſende recht weit vun'r weggehockt. Warum, braucht'r nit zu ſaache. Uff'm Bahnhof in Waldmichelbach hott dann die Schennerei erſcht recht ang'fange, weil keen Hausborſch zu ſehe war vun dem Gaſchthaus, wo ſe ſich angemeldet'hatt hawwe. Se hott gemeent, daß des doch e rechte Un⸗ verſchämtheit wär, ſie ſo klanglos einziehe zu loſſe. En Wage hätt mir doch ſchicke könne, es hätt jo kee Auto zu ſein brauche. Nadierlich iß dann ſchun die Alma mit' me Vorurdeel in de Ort gegange. Wie ſe ins Gaſchthaus nei iß, hott ſe gleich die Nas hochgezoche unn gemeent, do wär arch ſchlechte Luft. Die Wertsleit ware ſehr freundlich unn ſinn ſogar ſelwer mit bis an die Zimmerdiehr. Aach des hott 'r Alma nit gebaßt. Se hott gemaent, die Leit wäre katzefreundlich unn wollte ſchnüffle, was'r alles debei hott. Vun der Zeit ab iß's druff unn druff gegange. Die Better ware zu hart, die Schtiehl in de Zimmer ware zu wacklich, de Schrank war zu klee for die viel Gardrob vun'r Alma. 'r Schorſch hott ſei Kleeder im Koffer loſſe miſſe, daß die Fahne vun ſeiner Fraa keen Druck im Schrank gekriggt hawwe. Wie die zwee dann zum Eſſe in die Wertsſchtubb ſinn, do iß iwwer die wacklich Drepp'ſchennt worre, Des Diſchduch uffm Wertsdiſch war aach zu dreckich. Des Eſſe hott'r Alma nit gebaßt. Dem Schorſch wars ſchun recht. ich dann 'froocht habb, was es denn eigentlich zum eſſe ge⸗ gewwe hätt, hatt'r Schorſch'ſaacht, daß's ſehr abwechſlungsreich geweſe wär. Soweit er wenigſch⸗ tens in dene zwee Dag Erfahrungen'ſammelt hott. Sei Fraa awwer verzehlt alle Leit: Middags hott's ſchlechten Uffſchnitt gewe, Owends hott's des gleiche widder gewwe. Zum Friehſchtick hott's widder Uffſchnitt gewwe unn zum Middageſſe aach Uffſchnuttt. Des iß nit zu glaawe, denn des iß uffg'ſchnitte. Awwer wenn's die Alma verzehlt, dann ſolle des alle Leit glaawe. Bevor alſo de erſchte Dag zu End gegange iß, hott dem Schorſch ſei Fraa genteent, ſie wollt unbedingt widder abreeſe, denn in dem Neſcht wär jo gar kee Vergniege. Nachts hott's agch kee Ruh gewwe. Die Bett ware zwoor ohne'fliegel, awwer die Alma hott doch dauernd des'fiehl'hatt, als ob ſe's jucke däht. Dann hott ſe nit einſchloofe könne, weil der Bach ſo arch gerauſcht hott. Schpäter hott ſe aach nit ſchlobfe könne, weil der Bach ſo arch'ſchtunke hott. Se hott gemeent, daß des ganze Dorf ihren Dreck in den Bach ſchitte däht. Am Sunndag Morche hot ſe ſchelle wolle. Nadierlich hott ſe keen Knopp 'funne, wo mir druff drickt, wenn'rs Zimmer⸗ mädel brauche duht. De Morchekaffee war'r Alma nadierlich aach zu dinn, Unn zum zwette Friehſchtick hott's, wenn ſchun'ſaacht, Uffſchnitt gewwe. Zum erſchte Mool unn vun vorzieglicher Qualität, wie'r Schorſch ſaagt, Unn wenn der was ſaacht, des kann 'r glawwe. 5 Daß's uff die Weis nit verzehn Dag gehe kunnt, hott'r Schorſch eing'ſehe. Vereint hawwe ſe Middags die Koffer ge⸗ packt unn ſinn uff Mannem'fahre. Dodemit ſoll awwer nit'ſaacht ſein, daß die Alma ſunſch nix auszuſetze gihat hott. Awwer de Ur⸗ laub iß im Schorſch verſaut. Wo anners geht'r nit hin. So viel Autorität hott'r zum gude Glick noch. Des muß zur Ehr vum Schorſch doch noch'ſaacht werre. 0 Wie FFFFFFbCCCbCbCbCbCbCc(C0 ä çTVTPbTGTGTPbCTCTGTCbPTPTGTCTGTPFbTbGTGFbw((wbGTGTGTGTGTbFbwVTVTGTVTbTVTbT(TVTGTVvw'bTbwv'Twv''Tl'wv'''''vwvlv'T1w1T.ͤ1vWT.TVTVW1TWTTVTWTVTTlTwV'.''!'!'!'!'!'!'!'!:'.'.'.!.:.!.:.....·ů·ů·ů·ů ů ů ͤ ¶ w K Dampferfahrt nach Nierſtein Ueber zweitauſend Mitglieder der im Zentral⸗ verband der Arbeitsinvalbden organi⸗ ſierten Rentenempfänger unternahmen am Dienstag eine Dampferfahrt nach Nierſtein. Außer dem Motorboot„Mannheimia“ war der Dampfer „De Ryn“ vollbeſetzt, als man um neun Uhr morgens von der Rheinbrücke abfuhr. Eine Muſikkapelle ſorgte für Stimmung, die ſelbſt das von Worms ab un⸗ günſtige Wetter nicht beeinträchtigen konnte. Dazu trug vor allem die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen auf dem Schiff bei, die zum Teil der Vorſitzende des Zentralverbandes, Herr Erny mitbeſorgen half. Auch der badiſche Gauvorſitzende Thomas⸗Karks⸗ ruhe wohnte der Fahrt bei. In Nierſtein hatte ſich das Wetter aufgehellt, ſo daß man bei ſchönſtem Sonnenſchein den guten Wein in den Straußwirt⸗ ſchaften und vor allem in der Winzergenoſſenſchaft genießen konnte. Gegen vier Uhr wurden die Fahrt⸗ teilnehmer wieder auf ihre Schiffe verfrachtet“. Mit Muſik gings den Rhein hinauf. Der Zentralverband der Arbeitsinvaliden umfaßt etwa 400 000 Renten⸗ empfänger im Reich und iſt ſtaatlich als Rechtsſchutz⸗ ſtelle für die Arbeitsinvaliden und Penſionäre aner⸗ kannt. Die geſtrige Dampferfahrt zeigte den guten Zuſammenhalt der Mitglieder bet einer gemeinſamen Feſtveranſtaltung, die den Zweck hatte, die Mitglieder menſchlich näher zu bringen.* Anglaubliche Rohheit Ein Gartenbeſitzer aus Neckarau verabreichte einem Jungen aus der Siedlung am Pfingſtberg⸗ weiher einige Ohrfeigen, weil er ſich geſtern abend in verdächtiger Weiſe an ſeinem Obſtgarten zu ſchaffen machte. Der hiervon benachrichtigte Vater des Jungen ſuchte racheſchnaubend den Gartenbeſitzer auf. In der Meinung, ihn in einem vor ſich her⸗ fahrenden Radfahrer erwiſcht zu haben, überholte er ihn und ſchlug ihn ohne weiteres mit einem Prügel vom Rad. Mit einer ſchweren Kopf⸗ wunde ſtürzte der Radfahrer bewußtlos in den Straßengraben. Ein aus Rheinau herbeigeholter Arzt verband den Ueberfallenen und ließ ihn in einem Auto in ſeine Wohnung nach Neckarau ver⸗ bringen. Da die Menge gegen die den Tatbeſtand aufnehmende Polizei handgreiflich zu werden drohte und ſie bis auf den Pfingſtberg verfolgte, wurde das Ueberfallkomman do herbeigerufen, das nicht mehr einzugreifen brauchte, da die Rheinauer Polizei nach Vornahme einiger Verhaftungen die Si⸗ tuation vollauf beherrſchte,* * * Ins Auge geſchoſſen. An der Endſtation in Käfertal hantierte geſtern Abend ein lediger, 18 Jahre alter Metzger unvorſichtiger Weiſe mit einer Scheintodpiſtole. Dabei löſte ſich ein Schuß und drang ihm in das rechte Auge. Aufnahme im Krankenhaus. Der Verletzte fand Stark anſteigender Reiſeverkehr Infolge der fortgeſchrittenen Beruhigung der Lage und der Hochſommerwitterung hat der Reiſe⸗ und Sommerfriſchlerverkehr faſt im geſamten Nord⸗ ſchwarzwald einen ſtarken Auftrieb erfahren. Während im Juli viele Kurplätze über ſchlechten Beſuch klagten, die hauptſächlich auf die ungünſtige Wetterlage, aber auch auf die wirtſchaftspolitiſchen Vorkommniſſe zurückzuführen waren, iſt binnen we⸗ nigen Tagen eine vollſtändige Wandlung erfolgt. Aus dem Albtal und Enztal berichtet man uns, daß die Gaſthöfe und Privatpenſionen teilweiſe bis auf das letzte Zimmer beſetzt ſind. Fremde und Er⸗ holungſuchende tun gut daran, ſich eine Unterkunft zu ſichern, ehe ſie den Luftkurort aufſuchen. Auf⸗ fallend ſtarken Betrieb weiſen die Badeplätze mit Freiſchwimmbädern auf. In Herrenalb hat das dortige Freiſchwimmbad im hinteren Teile des Kur⸗ ortes eine mächtige Anziehungskraft ausgeübt. Der Kurort wird augenblicklich von Karlsruhern, Pforz⸗ heimern und Stuttgartern, ferner aus rheiniſchen Gebieten viel beſucht. Einen noch größeren Frem⸗ denbetrieb meldet Wildbad ſeit einigen Tagen, Das Freiſchwimmbad im ſüdlichen Teile des Kur⸗ ortes beim Windhof wird täglich von hunderten von Kurgäſten beſucht. Enormer Autoverkehr hat ſich über das Wochenende auf den Staatsſtraßen ins Alb⸗, Enz⸗ und Murgtal, ferner auf den ſeitab gelegenen Fuhrwegen entwickelt. Es iſt unnerkenn⸗ bar, daß Wochenendfahrten in Autos, wobei natür⸗ lich die Kleinwagen vorherrſchen und für ſolche Zwecke als ausreichend erſcheinen, heuer und viel⸗ leicht auch in Zukunft große Mode ſind. Am Sonn⸗ tag bot der Autoverkehr in den drei ſchwäbiſchen Kurſtädten Herrenalb, Wildbad und Freu⸗ denſtadt ein ungewöhnlich intereſſantes Bild, Wiloͤbad hat als Ein⸗ und Ausfahrt in und aus dem Kurort zwei„Einbahnſtraßen“ angelegt. Die von Pforzheim und Karlsruhe anfahrenden Autos müf⸗ ſen am Bahnhof Wilöͤbad die weſtliche Fahrbahn, die aus dem Murgtal durch Wiloͤbad kommenden Fahrzeuge die öſtliche Fahrbahn einhalten, Und ent⸗ lang dieſen Fahrbahnen parkten Sonntag nachmittag zeitweilig bis zu tauſend Fahrzeuge. Durch das Alb⸗ und Murgtal liefen am Wochenende ſchätzungs⸗ weiſe mehr als 5000 Kraftwagen, nicht mit eingerech⸗ nei die zahlreichen kursmäßigen Poſtomnibuſſe und die Kraftpoſten, die viele Vereine und Geſellſchaften über die Schwarzwaldhöhenwelt führten. on. * * Kommuniſtiſche Verſammlung verboten. Die von den Kommuniſten für heute Abend in den Muſenſaal des Roſengartens einberufene Ver⸗ ſammlung iſt polizeilich verboten worden. Film⸗Rundſchau Roxy:„Die Maske fällt“ Wilhelm Dieterle ſtellt ſich in dieſem Film nicht perſönlich vor, ſondern beſchränkt ſich auf die Spielleitung. Ob es gerade vorteilhaft geweſen iſt. einen derartigen Stoff, wie er hier dargeſtellt wird, dem Regiſſeur Dieterle anzupvertrauen, ſei dahingeſtellt. Immerhin hat ja Dieterle während ſeines Aufenthaltes in Amerika bereits mehrmals mit mehr oder weniger Geſchick verſucht, dramatiſch⸗ ſenſattonelle Vorgänge zu geſtalten, ſodaß er kein eigent⸗ licher Neuling auf dieſem Gebiete iſt. Es läßt ſich nicht leugnen, daß die Senſationshandlung dem Regiſſeur reſche Möglichkeiten der Entfaltung bot, von denen er auch Ge⸗ brauch gemacht hat, aber die Handlung iſt zu knapp für einen Film. Gäſte und Angeſtellte einer Bax werden durch Ueberflutung von der Außenwelt und von der Luftzufuhr abgeſchnitten und wiſſen, daß ſie nur noch neun Stunden zu leben haben. Sie laſſen die Maske fallen, benehmen ſich ſehr menſchlich und ſehr verſchieden. Sie enthüllen den Kern ihres Weſens, den Kern der nicht immer gut, dafür aber echt iſt. Das Stoffliche weiſt Parallelen mit dem„Atlantik“⸗ Film auf, denn die Menſchen werden in eine vergleich⸗ bare Situation geſtellt. Die echten Erſchütterungen werden aber nicht erreicht, vielleicht auch nicht angeſtrebt, denn es wird gezeigt, wie ſich diefe 18 Menſchen angeſichts ihres Todes verhalten. Der Film iſt an einigen Stellen zwar etwas breit genommen, iſt aber dennoch mitreißend. Die einzelnen Typen ſind ſcharf abgegrenzt, wodurch in ver⸗ ſchiedenen Szenen Kammerſpielwirkungen erzielt werden. Ueber das Ende des Films, der die Tragik zu einer Farce macht, kann man verſchiedener Meinung ſein. WE RHODAN/ SA. 2¹ cr TssC OTZ ENI AG O. MEISTER, „Als was?“ fragte der Direktor, „Als Mittelſtreckler.“ Falk zog die Brauen hoch. „Sie willigten ein?“ fragte Ritter. „Nicht gern. Er ließ aber nicht locker.“ „Hatte er denn ſolches Intereſſe daran, Sie zu trainieren?“ „Sein Intereſſe für mich war außerordentlich.“ „So meine ich's nicht,“ lächelte Ritter.„Ver⸗ langte er eine Vergütung?“ 0 „Sonderbax“, ſagte der Direktor. der Mann?“ e „Das weiß ich nicht.“ „Sie ſind aber doch öfter mit ihm zuſammen⸗ gekommen. Sie müſſen doch wiffen, wo er wohnt.“ „Ich weiß es tatſächlich nicht.“ Wann treffen Sie ſich wieder mit ihm?“ „Gar nicht mehr. Ich habe ihn vor vierzehn Tagen zum letzten Male geſehen.“ Ritter machte ein ungläubiges Geſicht.„Würden Sie Ihre Ausſage beſchwören können?“ Der Gefragte ſtutzte, dann meinte er trotzig:„Was gehen mich die Gerichte an?“ Sie werden von dem Verbrechen im Grunewald⸗ ſtadion gehört haben?“ „Ja.“ „Schipoleſeu iſt der Täter.“ 1„Das iſt nicht möglich. Auf dieſe Weiſe“ r brach jäh ab und ſchien verwirrt. „Was wollen Sie ſagen: Auf dieſe Weiſe?“ 70ch.. ich.... Auf dieſe Weiſe den Kampf zu leeinflußen iſt unfair.“ .„Auf welche Weiſe ſollte es denn fair ſein? Man eeinflußt den Kampf doch überhaupt nicht.“ . Auf dieſe Weiſe zu kämpfen, wollte ich Der Direktor machte ein gleichgültige Bewegung. „Wo wohnt „Hätten die Herren noch etwas zu fragen?“ „Die Wohnung“, ſagte Falk. f „Iſt mir bekannt, Herr Doktor. Altenheimer Straße bei einer Frau Blocher.“ „Es iſt das beſte, wir fahren jetzt mit Sänger auf die Polizeidirektion,“ ſchlug Ritter vor. Der junge Mann wurde blaß.„Mit welchem Recht wollen Sie.. Ich bin freier Bürger.“ f „Das ſind Sie und haben auch ein gutes Gewiſſen, nicht wahr?“ „Aber ſicher.“ 5 „Dann brauchen Sie die Vernehmung doch nicht zu fürchten.“ Sänger ſtand mit zuſammengekniffenen Lippen. Wieder flackerte es in ſeinen Augen. Zwiſchen jei⸗ nen Brauen bildete ſich eine ſenkrechte Falte.„Nein,“ preßte er feindſelig hervor.„Das brauche ich nicht.“ ***. Auf der Polizeidirektion wurden Ritter und Falk mit ihrem unfreiwilligen Begleiter in ein Warte⸗ zimmer geführt. Kommiſſar Hülſenbeck war gerade weggefahren, ſollte aber bald zurückkehren. Nach einer Weile raſſelte eine Klingel. Ein Be⸗ amteér trat ein und bat Ritter, ihm zu folgen. „Der Kommiſſar wünſcht Sie zu ſprechen.“ „Iſt er wieder da?“ 5 „Nein. Er hat angerufen.“ Der Doktor trat an den Apparat. „Hülſenbeck,“ klang es zurück. Sänger dort?“ 7 7775 1900 ſpreche von der Altenheimer Straße aus. Der Direktor teilte mir Ihr Kommen mit. Habe ſo⸗ eben Sängers Zimmer durchſucht und bis fetzt nichts Verdächtiges gefunden. Fragen Sie ihn doch, ob er bereit iſt, ſeine Kommode aufzuſchließen.“ „Er wird Schwierigkeiten machen.“ „Daun ſagen Sie, daß das Möbelſtück beſchlag⸗ nahmt würde.“ 5 weigerte ſich in der Tat, Aber die Be⸗ merkung Ritters, daß ſein Verhalten nicht zu ſeinen Gunſten ſpreche, beſtimmte ihn zur Nachgiebigkeit. Man fuhr nach der Altenheimer Straße, wo Hül⸗ ſenbeck in ſeinem vor dem Hauſe haltenden Wagen wartete. Er muſterte Sänger mit kritiſchem Blick. Dann ſagte er ſehr freundlich zu ihm:„Sie werden ſo liebenswürdig ſein und mir ihre Sachen zeigen. „Hier Ritter.“ „Sind Sie mit Die Unterſuchung iſt nicht gegen Sie gerichtet. Sie haben ſich durch Ihre Ausſagen über Schipoleſen ſehr verdient gemacht. Ich bitte Sie, uns auch weiter behilflich zu ſein,“ Sänger antwortete mit einem böſen Blick und zog einen Schlüſſelbund aus der Taſche.„Hier! Sie wer⸗ den nichts finden.“ „Ich danke Ihnen.“ Sie gingen hinauf. Die Wirtin öffnete bleich und ſtumm. Als Sänger an ihr vorüberſchritt, fuhr ſie ihn an:„Mir die Polizei in die Wohnung zu brin⸗ gen! Das hätte ich nicht von Ihnen gedacht!“ Die Durchſuchung verlief leicht und glatt, förderte aber doch etwas zutage, was den Kommiſſar und die Freunde ſtutzig machte. Man fand mehrere Rollen dünnen überſponnenen Kupferdrahtes. „Was iſt das?“ fragte Hülſenbeck. „Leitungsdraht,“ knurrte Sänger, „Das ſeh' ich. Wozu brauchen Sie ihn?“ „Für meine Radibanlage.“ „Benötigen Sie ſoviel Draht dafür?“ „Gewiß.“ Der Kommiſſar wechſelte einen Blick mit Ritter. „Weiß Frau Blocher von der Sache?“ „Ich habe ihr wohl davon erzählt.“ Die Wirtin wurde gerufen. Sie erklärte prompt, daß der Draht für die Radioanlage ſei.„Zu prompt,“ dachte Ritter.„Sie hat gelauſcht.“ Hülſenbeck aber ſchien befriedigt. Er richtete noch ein paar Fragen wegen Schipoleſeu an die Frau. Der Italiener, Rumäne ober was er ſonſt ſein mochte, war mehrmals bei ihrem Mieter geweſen. In der letzten Zeit war er nicht mehr gekommen. „Haben Sie eine Ahnung, wo er ſich jetzt auf⸗ halten mag?“ wandte ſich der Kommiſſar an Sänger. „Nein. Ich glaube kaum, daß er noch in Berlin iſt.“ „Alſo haben Sie doch eine Ahnung. Wohin könnte er denn gefahren ſein?“ „Er ſprach einmal davon, daß er in Spanien ein Geſchäft zu erledigen habe.“ „Was für ein Geſchäft?“ „Das hat er mir nicht verraten.“ „Sie glauben alſo, daß er Berlin heute in ſüdlicher Richtung verlaſſen hat?“ „Ich glaube gar nichts und ich weiß nichts. Ich habe Ihnen alles geſagt, was ich weiß.“ „Regen Sie ſich nicht zu guter Letzt noch auf!“ Der Kommiſſar legte dem ungebärdig Werdenden die Hand auf die Schulter.„Ihre Auskunft hat uns gedient— und Ihnen auch. Ich danke Ihnen.“ Er ſchickte ſich an zu gehen. Ritter hielt ihn zurück, „Wäre es nicht gut zu wiſſen, woher der Draht be⸗ zogen worden iſt?“ „Wenn Sie Wert darauf legen „Bei Reimer& Co.!“ rief Sänger.„Es iſt gerade vier Wochen her.“ „Werden Sie es nachprüfen?“ fragte Hülſenbeck im Hinausgehen. „Selbſtverſtändlich.“ „Dann teilen Sie mir das Ergebnis mit— wenn es poſitiv ſein ſollte.“ h „Wenn Sängers Angabe falſch ſein ſollte!“ „Sie ſcheinen ihn für verdächtig zu halten?“ „Sie nicht?“ Ritter fuhr mit Falk zu Reimer& Co. Natürlich wußten ſie dort nicht mehr, ob vor einem Monat mehrere Rollen Radiodraht an einen rothaarigen jungen Mann verkauft worden waren. Man hatte in der Zwiſchenzeit auch zum Teil das Perſonal ge⸗ wechſelt. „Ein Ferngeſpräch geſpart“, ſagte Ritter ärgerlich, „Du trauſt Sänger nicht?“ „Ganz und gar nicht.“ „Ich glaube, wir nehmen die Sache viel zu wichtig. Wenn Taſſara mit dem Leben davonkommt „Wenn— wenn! Es muß ſich in wenigen Stunden entſcheiden.“—— *** Teſſara lag noch immer ſtarr und kalt. Zwei Aſſi⸗ ſtenten führten ſchweigend die Wiederbelebungsver⸗ ſuche aus. Grell ſchien das Licht der von der Decke herabhängenden Lampe in ſein bleiches Geſicht. Ritter erſchien zum wer weiß wievtelten Mal „Noch immer nicht?“ „Nein,“ antwortete einer der Aerzte. Kopfſchüttelnd trat Ritter an den ſchmalen weißen Tiſch, auf dem der Lebloſe lag.„Man muß die Ver⸗ ſuche noch die ganze Nacht fortſetzen.“ „Wir ſind die letzte Ablöſung.“ „Wer ſagt das?“ „Der Profeſſor.“ Fortſetzung folgt.) 322 Seite Nummer 358 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Wellſcheinſchwindel iſt das große Geſchäft Ein Gauner, der das Rheinland und Weſtfalen un ſicher machte, geht der Frankfurter Kriminalpolizei ins Garn O. Sch. Frankfurt, 5. Auguſt. Vor einigen Tagen forderte ein Paſſant einen Schupo auf, einen Obſthändler auf der Straße feſt⸗ zunehmen. Der Beamte kam dieſer Bitte nach. Die Kriminalpolizei ſtellte bald feſt, daß ihr ein lang ⸗ geſuchter Schwindler tatſächlich in die Hände gefallen war. Wir berichteten bereits vor einigen Wochen über die Feſtnahme eines Jockeis namens Röhe, der mit gefälſchten Wettſcheinen operierte. Der verhaftete Obſthändler Kretſchmar war ein Komplize Röhes. Kretſchmar arbeitete in zahlrei⸗ chen Städten des Rheinlands und Weſtfalens, u. a. in Düſſeldorf, Dortmund, Neuß, Krefeld, Ruhrort, immer mit dem gleichen Trick, indem er zahlreiche Perſonen mit gefälſchten Wettſcheinen hereinlegte. Er fälſchte Wettſcheine, die er an den Mann, mit⸗ unter auch an die Frau brachte. In Frankfurt a. M. wartete er vor einem Wettbüro und kam mit einer Frau ins Geſpräch, die gerade Geld gewettet hatte. Er zeigte ihr einen Wettſchein mit den Namen von vier ſiegreichen Pferden, der von einem Offenbacher Wettbüro ausgeſtellt war. Er gab vor, ſofort nach Bühl in Baden abreiſen zu müſſen, könnte daher den Schein nicht mehr einlöſen. Die Frau kaufte ihm den Schein für 50/ ab. Als ſie das Geld in Offenbach erheben wollte, ſtellte man bald feſt, daß Kretſchmar den urſprüngliſchen Namen eines Pferdes geändert und dafür vier Siegerpferde eingetragen hatte. Bei ſeiner Feſtnahme fand die Kriminalpolizei noch wei⸗ tere 25 gefälſchte Wettſcheine bei ihm. Da ſeine Frau im Rheinland bei den Schwindeleien tatkräf⸗ tig mitgeholfen hatte, wurde ſie ebenfalls in Haft genommen. Wolkenbrüche in Baden und in der Pfalz L. Sulzfeld, 4. Aug. Ein ſtilles, harmloſes Bäch⸗ lein iſt der Kohlbach, an dem die Gemeinde liegt. Nur ſelten geht der Waſſerſtand in die Höhe. Hoch⸗ waſſer im eigentlichen Sinne des Wortes tritt nur ſelten, in Jahrzehnten einmal, ein. In dieſem Jahr allerdings hat bereits im Mai der Waſſerdämon ſich eingeſtellt, aber heute iſt er mit einer noch weit ſtär⸗ keren Wucht darüber hergefallen. Nie hat das Ort ähnliches erlebt. Das Bächlein trat weit über die Über und ſtürmte in einer beängſtigenden Gewalt dahin. Die anliegenden Gärten wurden vollkommen unter Waſſer geſetzt. Selbſt an den Gebäuden ver⸗ griff ſich das Waſſer, drang in Keller und Ställe ein, ſodaß ſchleunigſt die Haustiere gerettet werden muß⸗ ten. Die Straßen glichen, da die Rinnen das Waſ⸗ ſer nicht mehr faſſen konnten, Bächen. In ſtarken gelben Fluten drängte das Waſſer immer wieder nach, draußen von den Feldern, wo der Wolken⸗ bruch der Erntearbeit ein jähes Halt geboten hatte. Die Kataſtrophe iſt in ihrem Ausmaß noch gar nicht zu überſehen, da man von dem Schaden, der ange⸗ richtet wurde, noch gar keinen Ueberblick hat. * * Kirchheimbolanden, 5. Auguſt. Zu einer Hochwaſſerkataſtrophe entwickelte ſich ein am Dienstag vormittag am Donnersberg nieder⸗ gegangener Wolkenbruch. Es hatten hierdurch beſonders zu leiden die Orte nördlich der Waſſew Aus Vaden Dachſtuhlbrand * Heidelberg, 5. Aug. Im Hauſe Gürtelſtraße 19 ſind heute nacht der Speicher und drei kleine Mietwohnungen ausgebrannt. Der Scha⸗ den am Haus beträgt etwa 3000 /, während der übrige Schaden etwas höher ſein dürfte. Die erſten Trauben eg: Weinheim, 5. Aug. Im Gewann Hubberg konnten die erſten Trauben(rote Frühburgun⸗ der) geſchnitten werden. Umbau im Realgymnaſium Buchen, 4. Aug. Mit den durch die Zuſammen⸗ legung der beiden Anſtalten Buchen⸗Walldürn be⸗ dingten Umbauarbeiten in der hieſigen An⸗ ſtalt wird in dieſen Tagen begonnen, damit der Un⸗ terricht nach Ablauf der Sechswochenferien wieder in vollem Umfang aufgenommen werden kann. Die Biſamratte in Baden * Karlsruhe, 4. Aug. In der Nähe des Schützen⸗ hauſes ſind in dieſen Tagen Biſamratten feſtge⸗ ſtellt worden. Die Behörden ſind ſofort nach der Ent⸗ deckung auf dieſes gefährliche Nagetier aufmerkſam gemacht worden. Schiffskurſe auf dem Bodenſee eingeſtellt * Konſtanz, 3. Auguſt. Wegen ſtarken Verkehrs⸗ rückganges wird auf dem Bodenſee eine Anzahl von Schiffskurſen vom 10. Auguſt an eingeſtellt. Zwiſchen Bregenz und Lindau fallen an Werktagen in jeder Richtung vier Schiffskurſe aus, zwiſchen Friedrichs⸗ hafen und Romanshorn drei Kurſe, zwiſchen Fried⸗ richshafen und Rorſchach, zwiſchen Lindau und Romanshorn und zwiſchen Lindau und Rorſchach je ein Kurs. N * Wiesloch, 4. Auguſt. Ein dreiſtes Stückchen leiſteten ſich geſtern hier zwei durchreiſende Han d⸗ werksburſchen. In der Herberge hatten ſie in betrunkenem Zuſtand eine Fenſterſcheibe zertrüm⸗ mert. Als man ſie vergeblich zur Ordnung verwie⸗ ſen hatte, mußte ſie die Polizei in den Ortsarreſt verbringen. Dort zerriſſen ſie ihre Kleider und Schuhe, ſo daß ſie pudelnackt waren, als man nach ihnen ſchaute. Wohl oder übel war die örtliche Für⸗ ſorge gezwungen, ihnen Kleidungsſtücke zu beſchaf⸗ fen. *RMalſch, 4. Auguſt. Zwei 16jährige Burſchen machten ſich an einem Flobertgewehr zu ſchaffen, als ſich plötzlich ein Schuß löſte und dem Töchterchen des Rupert Göbel durch den Rücken in die Lunge drang. An dem Aufkommen des Kindes wird ge⸗ zweifelt. 5* Mosbach, 4. Aug. Der ſeit einigen Wochen ver⸗ mißte Arbeiter Emil Weber wurde im Walde er⸗ hängt aufgefunden. Mißliche Verhältniſſe ſcheinen den Mann in den Tod getrieben zu haben. * Freiburg i. Br., 3. Auguſt. Der Erzbiſchof von Freiburg hat im Einvernehmen mit dem General⸗ vorſtand des Bontfattus⸗Vereins für das katholiſche Deutſchland den Domkapitular Dr. Thomas Aſchenbrenner zum Vorſitzenden des Dißzeſan⸗ vorſtandes des Bonifatiusvereins für die Erzdiözeſe Freiburg ernannt. Mauenheim, 4. Aug. Im Anweſen des Land⸗ wirts Otto Bürsner brach Feuer aus, dem das ganze Oekonomiegebände mit allen Heu⸗ und Fut⸗ tervorräten zum Opfer fiel. Ein benachbartes Haus war ſehr gefährdet. Das Dach wurde durch einen ein⸗ ſtürzenden Giebel des brennenden Gebäudes vollſtän⸗ dig demoliert. Der Gebäudeſchaden beträgt 18 000 Mark. 5 ſcheide beim Baſtelhaus, nämlich die Gemeinden Ma⸗ rienthal, Würzweiler und Gerbach. In Marienthal ſtürzte ein niedrig gelegenes Haus ein. Südlich des Donnersberges wurden beſonders Steinbach und Jakobsweiler in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. In beiden Orten mußte die Feuerwehr alar⸗ miert werden, um die tiefer gelegenen Häuſer und das Vieh zu retten. Man konnte dem Waſſer nus Abfluß verſchaffen, indem man die Wände von Ställen und Scheunen durchbrach. Die Kühe ſtanden bis an die Bruſt im Waſſer. Auf den Feldern ent⸗ ſtand ungeheurer Schaden. Stellenweiſe wurde die Frucht fortgeſchwemmt und Steine im Gewicht von—4 Zentnern hunderte von Metern mitgetragen. Die Pfrimm konnte die Waſſermengen nicht auf⸗ nehmen und überſchwemmte bis zur heſſiſchen Grenze beiderſeits Felder und Wieſen. * Bauernhof eingeäſchert * Schwaibach(Amt Offenburg), 5. Aug. Das ge⸗ ſtern in den frühen Morgenſtunden über der hieſigen Gegend niedergegangenen Gewitter vernichtete durch Blitzſchlag ein Anweſen. In das alte, größten⸗ teils noch aus Holz beſtehende Anweſen des Hof⸗ bauern Albert Braun ſchlug der Blitz und zün⸗ dete. Ehe die Feuerwehr wirkungsvoll eingreifen konnte, war der Hof niedergebrannt. Große Vorräte ſind dabei vernichtet worden. Aus der Pfalz Den Verletzungen erlegen * Lubwigshaſen, 5. Aug. Geſtern abend ſtar b im ſtädtiſchen Krankenhaus der 62 Jähre alte Werk⸗ meiſter Gottſchalk aus Pirmaſens. Gottſchalk war, wie gemeldet, am 27. Juli aus der Straßen⸗ Kopfverletzungen erlitten. Zwei Motorradfahrer ſchwer verletzt * Oggersheim, 5. Aug. Auf der Landſtraße Og⸗ gersheim— Ludwigshafen ſtieß das Auto der Neu⸗ wäſcherei Schneeweiß— Neulußheim gegen einen Mo⸗ torradfahrer mit Beifahrer von Bingerbrück. Der Autofahrer wird aller Wahrſcheinlichkeit nach ſchuld ſein, da er zu weit links eingebogen iſt. Beide Fahr⸗ zeuge wurden ſchwer beſchädigt. Die beiden Motor⸗ radfahrer mußten ſchwer verletzt mit dem Sani⸗ tätsauto nach Ludwigshafen ins Krankenhaus ver⸗ bracht werden. 5 Er wollte kein Krüppel ſein * Annweiler, 4. Aug. Am Montag vormittag tötete ſich durch Revolverſchuß in die Schläfe der 21 Jahre alte, ledige Richard Hu ſt. Er erlitt im Mai durch Unfall einen Beinbruch und war zur Ausheilung im Krankenhauſe Landau, lebte jedoch dauernd in der Angſt, lebenslänglich ein Krüppel zu bleiben. Was hören wir? Donnerstag, 6. Auguſt .00: Frankfurt: Schallplatten. .05: Langenberg: Morgenkonzert. 10.00: Südfunk: Schallplattenkonzert. 12.05: Frankfurt: Opernmufik(„Figaros Hochzeit“ von ozart). 12.05: Königswuſterhauſen: Toſti⸗Lieder, geſungen von aruſo. 12.30: Sitdfunk: Bühnen⸗ und Ballettmuſik. 13.00: Frankfurt: Schallplattenkonzert. 13.05: e Konzert(Dvorak, Rubinſtein, Wagner uſw.). 15.30: Frankfurt: Südfunk: Stunde der Jugend. 16.20: München: Konzertſtunde(Altfranzöſiſche Tünze, So⸗ nate von Hindemith). 16.30: Südfunk: Konzert(Kretſchmer, Lortzing, Strauß uſw.). 17.00: Langenberg: Konzert(Doppler, Strauß, Liſzt). 18.00: Frankfurt, Sübfunk: Tonzmuſik. i 19.05: nchen, Langenberg: Oper„Don Giovanni“ von Mozart. 5. 19.45: Frankfurt, Südfunk: Im Schwarzwälder Uhren⸗ muſeum Furtwangen. 20.00: Königswuſterhauſen: Sinfoniekonzert(Tſchoikowſky). 20.15: Wien: Berühmte Sänger und Intra e 20.30: Frankfurt, Südfunk: Schweizer Volkslieder. 20.30: Heilsberg: Oper„Lucia di Lummermoor“. 21.00: Frankfurt, Südfunk: Serenaden. 21.15: Wien: Volksliederabend. 21.40: Königswuſterhauſen: Reiſebuch aus den öſterreichi⸗ ſchen Alpen(Liederzyklus). 22.35: e Südfunk: Tanzmuſik. 22.35: Langenberg: Nachtmuſik. 22.40: Königswuſterhauſen: Tonzmuſik. Aus dem Ausland 16.01: Beromüuſter: Konzert. 17.00: Straßburg: Opernmuſik. 18.00: Straßburg: Inſtrumentalkonzert. 19.00: Stockholm: Militärmuſik. 19.00: Straßburg: Operettenmuſik. 19.30: Daventry: Sinfonie⸗Konzert Saens uſw.). 19.30: Mailand: Tanzmuſik. 20.10: Prag: Sinfoniekonzert. 20.30: Beromünſter: Triokonzert. 20.30: Oslo: Unterhaltungskonzert. 8 20.45: Straßburg: Konzert(Mozart, Tſchaikowſky uſw.]). 21.00: Rom: Sinfoniekonzert(Haydn, Strauß, Puccini uſw.)]. 21.20: Beromünſter: Ruſſiſche Muſik. 22.00: Oslo: Unterhaltungsmuſik. 22.00: Mailand: Tanzmuſik. (Beethoven, Saint⸗ bahn geſtürzt und hatte dabei einen Schädelbruch und . Eindrucksvolle Jubiläumsfeier Der vergangene Samstag und Sonntag ſtand im Zeichen einer außerordentlichen Aktivität und eindrucksvollen Kundgebung des Deutſchen Athletik⸗Sport⸗Verbandes von 1891, der in Karlsruhe mit den deutſchen Meiſterſchaften der Rundgewichtsriegen ſein 40jähriges Jubiläum feierte und ſeine Jahreshauptverſammlung abhielt. Den Höhe⸗ punkt bildeten das Feſtbankett am Samstag abend und die durch einen impoſanten Feſtzug eingeleiteten Meiſter⸗ ſchaften am Sonntag mittag, die vor etwa 3000 Zuſchauer auf dem Platze der Sportvereinigung Germania Karlsruhe einen glänzenden Verlauf nahmen. Aber auch an anderen Plätzen der näheren und wei⸗ teren Umgebung herrſchte an dieſen Tagen Hochbetrieb. In Sandhofen begegnete der Vorkampf um den Aufſtieg in die Kreisliga zwiſchen Ring⸗ und Stemmklub Eiche und Sportverein 1910 Heidelberg einem großen Intereſſe. Der Saal zur Reichspoſt war überfüllt von Zuſchauern, die äußerſt harte Kämpfe zu ſehen bekamen. Eiche ſchlug Hei⸗ delberg mit 13:4 unerwartet hoch. In Schifferſtadt be⸗ ſtritten der dortige Vſäͤ und die Sportvereinigung 1884 Mannheim einen Frundſchaſtskampf im Ringen und Boxen. Die durch R. Kolb und Heißler aus der Oberliga verſtärkte Ringermannſchaft von Schifferſtadt ſiegte 12:7 und auch im Boxen behielten die Pfälzer mit 3 Siegen und 1 Unentſchieden die Oberhand. In Emmendingen konnte der dortige Boxklub im Vorkampf um die Mannſchafts⸗ meiſterſchaft die Vereinigung Freiburger Fauſtkämpfer:7 ſchlagen. In Heilbronn erfocht der dortige Polizei⸗Sport⸗ verein gegen ſeinen Namensvetter aus Stuttgart vor 1500 Zuſchauern mit:7 ein beachtenswertes Unentſchieden. Auch die Nationalen Boxkämpfe des Kraftſportverein in Bietigheim und die Freiluftkämpfe des Vfck Germania in Stuttgart hatten einen vollen Erfolg aufzuweiſen. Die Jubiläumsveranſtaltungen in Karlsruhe Den Auftakt bildete die Uebergabe des Verbands⸗ banners durch eine Vertretung des 15. Kreiſes, Schwarz⸗ wald, an die Vertreter des 4. Kreiſes, Baden⸗Pfalz, am Freitag abend am Hauptbahnhof, von wo ſich ein ſtattlicher Zug mit der Sportvereinigung Germania Karlsruhe in Bewegung ſetzte. Am Samstag vormittag begann zur feſtgelegten Zeit die Verbandstagung, die dank der geſchickten Leitung des Verbandsvorſitzenden Kampmann⸗Kaſſel ohne allzu große Debatten in der Behandlung der umfangreichen Tages⸗ oroͤnung bis zum Abend zu Ende geführt werden konnte. In ſeiner Eröffnungsanſprache gedachte der Vorſitzende den im verfloſſenen Jahr verſtorbenen Pionieren des Kraftſports, wobei er die Verdienſte des 7 Altmeiſters Leonhard Holländer⸗Mannheim beſonders hervorhob. Ein⸗ gehend befaßte man ſich mit den Berichten der Verbands⸗ funktionäre und mit den bevorſtehenden großen Veranſtal⸗ tungen, wie die Europameiſterſchaften im Gewichtheben in Luxemburg, die Länderkämpfe mit Schweden, Dänemark und Tſchechoſlowakei, die Olympiade in Los Angeles, zu denen nur die ausſichtsreichſten Leute des DAS ent⸗ ſendet werden ſollen. Das Verbandsfeſt für 1932 wird neu ausgeſchrieben, nachdem die Kraftſportvereine von Darmſtadt auf die Durchführung desſelben wegen der un⸗ günſtigen wirtſchaftlichen Lage verzichten mußten. Der ehemalige Verbandsſportwart Rößler⸗Freiburg, wurde aus Anlaß des Verbandsjubiläums zum Verbandsehrenmit⸗ glied ernannt, während Kreisſportwart Schopf⸗Mannheim, in Anerkennung ſeiner langjährigen verdienſtvollen Tä⸗ tigkeit die Verbandsehrennadel erhielt. Einen glänzenden Verlauf nahm das Feſtbankett im Koloſſeum, zu dem ſich der geſamte Verbandsausſchuß, die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden und Ab⸗ ordnungen der Karlsruher Turn⸗ und Sportvereine, ſowie eine große Anzahl Gäſte aus noh und fern eingefunden hatten. In ſeiner Feſtrede gab der Verbandsvorſitzende ein treffliches Bild über den Werdegang des Kraftſports. Ab⸗ wechſlungsweiſe folgten Darbietungen muſikaliſcher, ge⸗ ſanglicher und ſportlicher Art, wobei es, wie von uns ſchon kurz gemeldet wurde, dem deutſchen Polizeimeiſter Adolf Bührer, Karlsruhe, unter dem toſenden Beifall des Hauſes gelang, den in der Mittelgewichtskloſſe von dem Wiener Treffny ſeit 1928 mit 195 Pfund gehaltenen Weltrekord im linksarmigen Stoßen um 5 Pfund auf 200 Pfund zu ver⸗ beſſern. Mit der Ehrung der Sportvereinigung Germania Karlsruhe, die auf ein 44jähriges Beſtehen zurückblicken konnte, fand die Feier einen würdigen Abſchluß. Die Meiſterſchaften Die erſtmals geſondert durchgeführten Meiſterſchaften der Rundgewichtsriegen wurden am Sonntag mit einem impoſanten Feſtzug unter Vorantritt aller Fahnen, aus⸗ gehend vom Germaniaſportplatz, durch den Parkring, Dur⸗ lacher Tor, Kaiſerſtraße, Waldſtraße, zurück zum Feſtplatz, eingeleitet. Inzwiſchen umſäumten gut 3000 Zuſchauer den Germoniaplotz und zollten den unter der Leitung von Franz Schneider⸗Mannheim exakt vorgeführten Maſſen⸗Rundgewichtsübungen lebhaften Beifall. Dann ſetzte der Wettbewerb der Riegen in den einzelnen Klaſſen ein, wo wiederum in muſter⸗ hafter Diſziplin die ſchwierigſten Uebungen aller Art ge⸗ zeigt wurden. In der Altersklaſſe wurde die ſechsfache deutſche Meiſterriege des VfK 86 Mannheim, Hie nicht ihre ſonſt gewohnte Leiſtung aufbrachte, vom Sportverein Frei⸗ burg⸗Haslach cuf den zweiten Platz verwieſen. Der lange Morſch des Feſtzuges ſcheint den alten Herren zugeſetzt zu haben. In der Oberſtufe ſetzte ſich AS Botnang vor ſeinem alten Rivalen Spartania Eislingen an die Spitze. In der Mittelſtufe ließ ſich der viermalige deutſche Meiſter ASW Feuerbach den Titel nicht nehmen. Ganz hervor⸗ ragend war die Leiſtung der Sportv. Germania Karlsruhe in der Unterſtufe, welche die höchſte Punktzahl des Tages erreichte und ihre Gegner in dieſer Klaſſe weit hinter ſich ließ. Damit fiel dann auch der Preis der Stadt Karls⸗ ruhe an die Germania. Sehr gut bewährte ſich auch der AK Germanta Ziegelhauſen, der vor dem Favoriten Spar⸗ tania Stuttgart und Strümpfelboch auf den zweiten Platz Vorausſage für Donnerstag, 5. Auguſt: Heiter und ſehr warm bei ſchwacher Luftbewegung, höchſtens vereinzelt noch örtliche Gewitterbildungen, beſonders im Südſchwarzwalb Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterftellen.36 Uhr vormittags S Luft⸗ SA 5 See SS Wind h dein Se e eee ede an d SS 8 nicht Stürke Wertheim 151— 18 28 16 o leicht Nebel Königsſtuhl] 588762 18 20 17 leicht heiter Karlsruhe 120 761.7 20 28 17 d leicht balbbedeckt Dad. ⸗Had 218782, 1 18 25(le Ss, leicht Nebel Villingen 712 763,5] 16 24 18 NW. 0 halbbedeckt St. Blaſten 780— 16 28 12/ leicht heiter Badenweil. 422 762,5 17 25 16 ſtill— heiter 845 5 Hof 1275 640.3 17 16 95S(leicht beiter ad. Dürrh. 701— 13 4 5 leicht Nebel Ein nördlich von uns liegendes Hochdruckgebiet hat ſeinen Einfluß nun auch in Sübdeutſchland durchgeſetzt. Nach Gewittern, die geſtern früh im ganzen Lande auftraten und ſtellenweiſe wieder recht Die deulſchen Meiſterſchaften der Rundgewichtsriegen des DAS in Karlsruhe— Bührer Karlsruhe ſtößt Weltrekord Mann⸗ ſchaftskämpfe im Ringen und Boxen 5 ſan gelangte. Auch in der Neulingsklaſſe, wo KS Rommels, 6 hauſen den Titel errang, ſah man wider Erwarten 1 1 a Riegenaorbeit. 5 ſon Die Ergebniſſe ge Oberſtufe: Meiſter Athl.⸗Spy. Botnang: 2. Athl⸗ 5 Sportenie Eislingen Mittelfuſe: Meiſer Ait In N Feuerbach; 2. Athl.⸗Spv. Iſpringen. Unterſtuſe: Meiser Spvg. Germania Karlsruhe; 2. Athletenklub German a der Ziegelhauſen; 3. Turn⸗ und Sporty. Strümpfelbach, 5 1 beſ Spy. Spartanio Stuttgart; 5. KS Oeſtringen; 6. Stem 5 ru: und Ringbund Freiburg. Altersklaſſe: Meiſter Syp⸗ Frei. An burg⸗Hasloch; 2. Verein für Körperpflege von 1886 Mann heim. Neulingsklaſſe: Meiſter Kraftſportv. Rommelshaufen, 10 2. Athletikſportv. Freiburg; 3. Turn⸗ und Sportv. Mefern* 10 4. Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein Mannheim; 5. A800 N 10 Grötzingen; 6. AS Neuſtadt;? KS Durlach. Ehrensress 80 der Stadt Karlsruhe für die techniſch beſte Leistung: Sz; Germania Karlsruhe. Ehrenpreis des Verkehrsverein. Karls AK G ig Ziegelhauſen. B. f . 488 Eislingen, 2 See uch denen. 10 K. G fte N Der ſchwerſte ag der Internat tonalen Alpenfahrt Erhebliche Ausfälle* Genf, 4. Augut. 85 Dieſe 520 Km.⸗Etappe von Nizza im Zickzack durch N Ot franzöſiſche Alpengebiet war nicht nur die längſte, ſonhen auch die weitaus ſchwerſte aller bisherigen Tagesetappen ru der Internationalen Alpenfahrt. Schon um Mitternacht Tr wurde in Nizza geſtartet. Die Fahrer hatten alſo nur e Scl nige Stunden Zeit gehabt, auszuſchlafen. Die Sollgeſchwig⸗ 0 digkeit von 34—40 Km. einzuhalten, war außerordentlich 15 ſchwierig, denn es gab nirgendwo eine Strecke zum Auf⸗ Sd holen von Zeitverluſten. Drum hat ſich die Zahl den ſät Alpenfahrer auf 45(von 62 geſtarteten) verringert, die Tr noch in Wertung befindliche Zahl der Alpenfahrer beſteht gen aus 7 Teilnehmern der Gruppe J(Wagen über 3 Liter), 1 26 Teilnehmern der Gruppe II(Wagen von 1100 cem biz 95 3000 cem.) und aus 12 Teilnehmern der Gruppe fl ein (500 cem. bis 1100 cem.) Sieben Päſſe waren heute u paſſieren, davon drei, die über 2000 Meter hoch hinaufführ, 1 ten. Doch nicht die Ueberwindung der Paßſtrecken war bas ſchwierigſte, ſondern vor allem das Einhalten der Soll⸗ zeiten auf bieſen ſchmalen, kurvenreichen, durch beängſtigend enge Dorfſtraßen und oftmals ſteil hinaufführenden Nehen⸗ wegen. Kein Wunder, daß der Fünfte und vorletzte Fahr⸗ tag der Alpenfahrt insgeſamt 9 Ausfälle brachte. Die Son⸗ derprüfung mit vorgeſchriebener, für dieſe Paßſtraße viel leicht zu hoch angeſetzter Soll⸗Zeit fand auf dem Gallbier⸗ Paß(2556 Meter) ſtatt. Dieſe Galibier⸗Paßſtrecke iſt außer, ordentlich ſchmal, kurvenreich und ſo ſteil, daß die große Mehrzahl der Wagen den großen Gang brauchten. Leiber ergab ſich eine Differenz in der Streckenausmeſſung, gie erſt nach Ablauf der Sonderprüfung auf Einſpruch einiger Teilnehmer hin feſtgeſtellt wurde. Offenbar iſt die für die Sonderprüfung gewählte Galibier⸗Paßſtraßen⸗Länge 90h Meter mehr, als der Zeitbemeſſung zugrunde gelegt wurde. Der von dem ungariſchen Herren⸗Fahrer Delmar geſah⸗ rene Mercedes⸗Benz, Typ Mannheim ⸗Sport, holte ſich hiet angeblich einen Strafpunkt. Wie die Fahrtleitung in ihrer Kundmachung bemerkt:„vorbehaltlich der Ueberprüfung der Streckenlänge am Galibier!“ Tatſache iſt jedenfalls, daß Delmar ſeinen Mercedes⸗Benz⸗Sport mit einſtündigem Vorſprung an den Galibier und ans Genfer Etappenziel. brachte. An Fabrik⸗Teams ſchied heute aus: die Pran At Alfa⸗Mannſchaft und das engliſche Riley⸗Team. das deutſche Wanderer⸗Team kam zwar auch nicht ganz ſtraf⸗ punktfrei auf den verheerend ſchweren Galibier herauf, führt aber dennoch im Team⸗Wettbewerb um den Goldenen Alpenpokal ganz überlegen. Die deutſchen Hanomagfahrer, die im Einzelwettbewerb um den Sieg kämpfen, bewältg ö ten in gewohnt hervorragendem Stil die ſchwere Etappe. Zwar erhielten alle Hanomagfahrer am Galibier Straf⸗ punkte, aber dennoch ſind die Fahrer Butenuth, Irn Roehrs, Pollich und L. v. Raffay in der Klaſſe der Klein⸗ wagen überlegen in Front. Pech dagegen hatten die deut ſchen Stoewer⸗Fahrer. Von den fünf geſtarteten ſind brei byreits ausgeſchieden und zwar H. Schmid, FJ. Stoewet ulld Prinz von der Leyen, ſo daß nur noch E. Kordemm und Dr. R. Krailsheimer für Stoewer im Wettbewerb fin,— Strafpunktfrei ſind nach der letzten Etappe in Gruppe J Healey auf Invicta⸗Sport, W. Delmar auf Mercebes⸗Beiz (unter Vorbehalt), Dr. H. Kunheim⸗Berlin auf Auſtro⸗ Daimler, dem die am Vortage zudiktierten Strafpunkte ge ſtrichen wurden, und D. von Bitzy auf Auſtro⸗Dalmler. In Gruppe II: Graf Spiegel auf Auſtro⸗Daimler, P. Schoel, ler auf Auſtro⸗Daimler, R. Foligno auf Alfa Romeo, dem die am Vortage zudiktierten Strafpunkte geſtrichen wur⸗ den. Von deutſchen Fahrern ſind noch im Wettbewerb; Kordewan auf Stoewer mit heute erhaltenen 12 Straf⸗ punkten. Dr. Krailsheimer auf Stoewer mit 28 Straf⸗ punkten(heute erhaltenen). Die Hanomagfahrer erhielten heute: Butenuth 3 Strafpunkte, Pollich 3, Frau Roehrs), L. von Raffey 5. Der vorletzte Tag ergibt ſomit für bie deutſchen Fahrer: Ein überlegenes in Front⸗Sein der deutſchen Fabrik⸗Mannſchaft von Wanderer, ferner det. Hanomagfahrer und auch des ungariſchen Herrenfahrets, 5 des Fahrers des einzigen Mercedes⸗Benz in der Inter nationalen Alpenfahrt. Slegfried Doer schlag. ... ˙ ergiebige Regenfälle brachten, hat es nachmittags raſch aufgeheitert. 95 Südweſtdeutſchland befindet ſich gegenwärtig noch im Bereich der ſehr feuchter ſubtropiſcher Luft. G5 1. war daher ſchon heute in den frühen Morgenſtunden ſchwül. Auch traten aus dem gleichen Grunde i einzelnen Gebirgstälern und am Bodenſee Früh, nebel auf. Die hohe Luftfeuchtigkeit und das über dem Feſtlande vorhandene flache Luftdruckgefülle laſſen zunächſt noch weitere Gewitterbildungen im Gebirge erwarten, doch wird mit der zu erwarten⸗ den zunehmenden Lufttrockenheit auch die Gewitter⸗ neigung nachlaſſen. Reiſewetter ö In ganz Deutſchland herrſcht gegenwärtig heile res bis wolkenloſes und ſchon in den Morgen mg 1 warmes Wetter. Gewitterneigung beſteht nur no Na in Sübdeutſchland. led Hor * ſob Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): die Rhein(bei Mannheim) 20 Grad wa Rhein(bei Rappenwörth) 20„ Bodenſee(bei Konſtanz) 2¹„ Chefredakteur: Kurt Fiſcher a 5 Verantwortlich für Politik:§. A. Meißner- Feuilleton: Pr. 3 0 Kanſer Kommunalpolllr u. Lokales Richard Sch hr felber en u. Vermiſchtes: i. V: Kurt Ehmer- Handelsteil: Kurt Ehmer geschl. 0 u. alles übrige: i..: Richard Schönfelder- Anzeigen 10 1 Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim,— e Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung Ge. Mannheim. R 1.—6. 60 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt wür s Rückporto 5 Rommelg⸗ irten gute ö Athl.⸗ Athl.⸗Spy, e: Meiſter Germania elbach,. 6. Stemm⸗ „ Frei⸗ 6 Mann⸗ . Mefern 7 5. A8 Shreupreis ing: Sus örsvereins zugspreiz: Feuerbag, K. C. hrt in Berlin, Profeſſor Dr. Carl Ludwig Lautenſchläger, Auguſt Chemiker in Frankfurt⸗Main, Wilhelm Rudolf Mann, Luft. Kaufmann in Köln⸗Marienburg und Kommerzialrat Wilh. ick durcz Otto, Kaufmann in Berlin. e, ſondern* Ein Vertrag der Firma Schenker u. Co. mit der De⸗ gesetappen krutra, Nach Informationen des DoD. hat das ruſſiſche Ritternagt 1 Transportunternehmen, die Derutra, von der Firma o nur we. 7 Schenker u. Co. einen offenen unverzinslichen Halbjahres⸗ Ugeſchwin. krebit erhalten. Die Firma Schenker übernimmt Fafür gef hwin⸗ die Umſchlags⸗Spedition für das ruſſiſche Unternehmen rordentlich in Hamburg und den niederrheiniſchen Häfen. Die Firma zum Auf⸗ Schenker u. Co. hat hierbei nicht nur keine beſſeren Speſen⸗ Zahl det ſütze bekommen als die Spediteure, die bisher an dieſen gert. Die Transporten beteiligt waren, ſondern im Gegenteil noch rer beſtehl e 5 N 5. 3 Lite, 1 Fumpenfabrik W. Lederle, Freiburg i. Br.— Zah⸗ Veen 516 lungsſchwierigkeiten. Das ſeit 1866 beſtehende Unter⸗ 11. nehmen iſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten und ſtrebt 900 III einen Vergleich an. Der Betrieb wird aufrecht erhalten. ute zu. a Kapitalverkehrsſteuereinnahmen im Juli 928 Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden a 5 im Juni 2 708 744„ insgeſamt an Kapitalverkehrsſteuer jängſtigend vereinnahmt. Den Hauptanteil hieran hat die Börſen⸗ en Neben⸗ umſatzſteuer mit 1 204 668 ,, während auf die Kapital⸗ etzte Fahr⸗ verkehrsſteuer der AG. und K. G. a. A. 549 348„ und Die Son⸗ der Gmbh. 542 487/ entfallen. Für verzinsliche in⸗ raße viel länsiſche Schuld⸗ und Rentenverſchreibungen ergibt ſich Galibier⸗ eine Kapikalperkehrsſteuereinnahme von 292 209 4. Im iſt außen erſten Fiskalviertelſahr vom April 1931 bis Juni 1931 di 1 wurden ſomit insgeſamt 12,02 Mill./ an Kapitalverkehrs⸗ ie große 4 ſteuer vereinnahmt gegenüber 19,50 Mill.„ in der gleichen n. Leider Vorfahrszeit. Auf die AG. und K. G. a. A. entfallen hier⸗ eſſung, bie von 9,5(6,15) Mill. 4, auf die GmbH. 191(3,07) Mill., ich einiger auf verzinsliche inländiſche Schuldverſchreibungen 1,52 ie für ie% Mill.& und auf die Börſenumſatzſteuer 4,77(5,6) zänge Millionen. egt wurbe. ar geſah⸗ b Deutſch⸗belgiſche Kohlenverhandlungen. Am 5. Auguſt te ſich hier beginnen zwiſchen den Mitgliedern des Rhein iſch⸗ g in ihr Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats einerſeits und fung b, ber belgiſchen Regierung anderſeits Beſprechungen falls, baz über die Ausfuhr deutſcher Kohlen noch Belgien und um⸗ „ gekehrt. Es iſt beabſichtigt, eine gegenſeitige Kontin⸗ iſtündigen gentierung herbeizuführen. Die urſprünglich auf den tappenziel Auguſt feſtgelegten Verhandlungen waren auf den 5. ie Praga Auguſt verſchoben worden. f am. Das 8 Janz ſtraß⸗ ee e 15 2 1089 EVE 1 Das Reich als Vankherr Goldenen magfahrer, 3 bewältigt Stagtskapitaliſtiſche Pläne und Bankenkontrolle? re Etappe. 5 5 800 Das Reich iſt durch die Geldkriſis über Nacht Bankherr th, Jem geworden. Man kann faſt ſagen: Herr der Banken. An der Klein der Akzept⸗ und Garantiebank, die den Großbanken das die beuk⸗ Wiederingangkommen des Zahlungsverkehrs durch Ueber⸗ ſind dez nahme bes Wechſelobligos unter Garantie für die von den „Stbewer Banken bei der Reichsbank einzureichenden Wechſel er⸗ gotden Nen iſt das Reich mit 80 Millionen beteiligt, dazu werb fin. 5 5 die Beteiligung anderer öffentlicher Inſtitute, ſo Iruppe 8 man ſagen kann: das Reich hat ſich an dem Nominal⸗ edes⸗Ben. apital der Akzepthank von 200 Millionen/ mit ſieben if Au, FLehntel 8 140 Millionen„ beteiligt. Für die Wieder⸗ punkte ge künſchaltung der Danatbank hat das Reich den Induſtrie⸗ imler. J 1 die 35 Millionen„ Danataktien zu 125 v. H. 8. Schoel⸗„ dieſen Kaufpreis von 43 Millionen 4 auf meo, den 5 kreditiert. Als Hilfeletſtung für die Dresdner chen wur⸗ 155 übernahm das Reich 300 Millionen 7proz. Vorzugs⸗ etthewerb; 80 en. Dazu kommt ein Kaſſenkredit für die Bayriſche 12 Stra.. von 33 Mill., ein Kredit der Reichsbank an 20 Straf⸗ 10 Sparkaſſen von 175 Millionen. Das ſind direkte erbtelken. des Reiches von 700 Millionen 1 für das Roehrs d, N ganz abgeſehen von der unbegrenzten Garan⸗ it für die 5 es Reiches für die Einlagen und Wechſelverbindlich⸗ Sein der 5 en der Danatbank und von der Garantie des Reiches rner det ei der Garantie- und Akzeptbank. enfahrers, 199 0 Entwicklung hat in der Oeffentlichkeit zu der er Juter⸗ 1 geführt, daß eine geſetzliche Bankenkontrolle, a er auch eine grundlegende Aenderung der Struktur des 1a g. eutſchen Bankweſens nach der Richtung einer ſcharfen —. zwiſchen Depoſiten⸗ und Geſchäftsbanken bevor⸗ 3 Ueber dieſen jetzt viel erörterten Fragenkomplex 1000 1 5 wir eine maßgebende Perſönlichkeit eines dem hmittag 9 5 naheſtehenden Bankinſtituts befragt. Es ſtellte ſich 5 ei heraus, daß man ſich innerhalb der Reichsregierung rtig noch 1 er äie nächſten zu ergreifenden Schritte auf dieſem Ge⸗ uft. Es 3 ſowie über die ſogenannten„hſtaatskapitaliſtiſchen“ nſtunden 7 90 e der bankpolitiſchen Transaktionen des Rei⸗ unde in* 20 noch gar nicht klar, geſchweige denn einig iſt. Die e Früh⸗ 1 eorettker haben eben augenblicklich weit mehr Zeit als 8 über ie Praktiker und amtlichen Stellen. Beſonderer Wert as al e en die Feſtſtellung gelegt, daß das Eingreifen der ickgefälle. Hand bei den Banken keineswegs als ein ngen im gatskapitaliſtiſches Experiment, ſondern nur als eine rwarten⸗ un maß nahme z um Schutze der Gläubiger, zewitter⸗ 1325 auch der Schuldner aufzufaſfen ſei. Nichts beweiſe e wie weit man dabei von ſozlaliſtiſchen Ideen Ratet geweſen ſei, als die Ueberlaſſung der Danatbank⸗ 9 an die Großinduſtrie unter zinsloſer fünf⸗ ig hette⸗ riger Stundung des Gegenwerts. kunden feln au ſcheinen die maßgebenden Reichsſtellen froh zu 1 lobaſd als möglich die unfreiwillig übernommenen aur noch ankintereſſen wieder los zu werden. Die 300 Millionen gli ernasaktien der Dresdner Bank ſind vom Reich . als eine neue Form der Reichsgarantie über⸗ ſobald n worden, und man wird ſich anſcheinend bemühen, es die Verhältniſſe zulaſſen, einen Teil dieſes Vor⸗ ): Fickeadlenbeſttes wieder zu veräußern, vielleicht bei ſich ad nr Gelegenheit unter entſprechender Intereſſen⸗ 9 05 ans Ausland.“ Ob das Reich von dem Rücktritts⸗ nutzen 9 Vorſtandes der Dresdner Bank Gebrauch 5 2 0 20, iſt noch ungewiß, doch dürfte die Regierung ——— auch ö e obe Bankleitung entſenden, ebenſo wie ihre Fu reuhänder der Darmſtädter und Natlonalbank r. Stefan. Form unktion— wenn auch vermutlich in gemilderter der Sg 5 Thahme d weiter ausüben werden, ſolange eine Inanſpruch⸗ er- Gen e des Reiches aus der Garantie für die Danatbank in u. getce Frage käme. mbh. Neige uns verſichert wird haben den verantwortlichen 1 bei der Refundierung der Danatbank ſegliche igt nur bel züglich Umbildung in eine„Banque d Affatres Inſtitut, das ſich mit Finanzierungen großen Die Bilö ung des deutſchen Kunſtſeideſyndikates O Berlin, 5. Aug.(Eig. Dr.) Die erſte Mitgliederver⸗ ſammlung hat am Dienstag, den 4. Auguſt, ſtattgefunden. Es wurde das Präſidium, beſtehend aus den Herren Ben⸗ rath(Vorſitzender), Komm.⸗Rat Otto(deutſche Gruppe), ſowie Senator Bor letti litalieniſche Gruppe) beſtellt. Ferner wurden eine Reihe der vertraglich vorgeſehenen Ausſchüſſe und Kommiſſionen für die Durchführung der perſchiedenen Detailarbeiten gebildet. Die Entwicklung des deutſchen Geſchäfts zer Syndikats mitglieder ſowie die geſamte Lage geben zu beſonderen Maßnahmen, insbeſondere zu einer Verände⸗ rung der bisherigen Preis⸗ und Verkaufspolitik keinen Anlaß. Der Termin für die Aufnahme der Tätig⸗ keit des Syndikats, die vertraglich ſpäteſtens am 1. Okt. 1091 stattfinden ſoll, kann vielleicht auf den 15. Sept. dorverlegt werden. Die Entſcheidung wird von dem Fortſchreiten der Vorarbeiten abhängen. * Vorſtandsveränderungen bei der J. G. Farbenindu⸗ trie AG. Wie bekannt wird, iſt William Weber⸗Ludwigs⸗ haſen nicht mehr Vorſtandsmitglied der J Farbenindu⸗ ſrie. Die bisherigen ſtellvertretenden Vorſtandsmitglie⸗ der Profeſſor Dr. Heinrich Hörlein, Chemiker in Elber⸗ feld, Dr. Johann Auguſt von Knieriem⸗Mannheim und 1. Dr. Heinrich Oſter, Chemiker in Berlin, ſind jetzt ordent⸗ liche Vorſtandsmitglieder. Zu ſtellvertretenden Vorſtands⸗ milgliedern wurden beſtellt Dr. Fritz Gajewſki, Chemiker Sd get 110 e— pöllig ferngelegen, es galt vielmehr zuerſt legern zu helfen, ſodann Liqufdierungen zu ver⸗ LET Abend- Der deulſche Beviſenverkehr in Feſſeln Licht⸗ und Schattenſeiten der neuen Zwangsbewirtſchaftung Die neue Deviſen⸗Notverordnung iſt am 5. d. M. in Kraft getreten. Bei der Eile, mit der man die einzelnen Maßnahmen traf, kann es ſich dabei nur um ein Provi⸗ ſorium handeln, das je nach den Erfahrungen der Praxis modifiziert werden muß. Die Zwangsbewirtſchaftung der ausländiſchen Zahlungsmittel iſt eine vollſtändige; denn es iſt nicht nur der Erwerb ausländiſcher Zahlungsmittel und Forderungen in ausländiſcher Währung gegen Reichs⸗ mork genehmigungspflichtig, ſondern auch die Verfügung . Zahlungsmittel oder Forderungen, die auf andere Weiſe erworben wurden, unterſteht der Aufſicht der Devi⸗ ſenkommiſſa Mit anderen Worten: der Exporteur kann über den s ſeiner Waren im Auslonde ebenſowenig ohne die Zuſtimmung der Landesfinanzämter, denen die Kontrolle des Deviſenverkehrs obliegt, verfügen, wie der Importeur völlig von der Entſcheidung der Deviſenbewirt⸗ ſchoftungsſtellen abhängig iſt. Die Kinderkrankheiten, die ſich bald herausſtellen dürf⸗ ten, werden hoffentlich in kürzeſter Zeit überwunden ſein, um ſo mehr, als den Landesfinanzämtern Beamte der Reichsbank beigegeben ſind, die auf dieſem Gebiete Erfoh⸗ rung beſitzen. Viel wichtiger iſt, daß die Zuteilung bei den Anforderungen nach Deviſen in möglichſt liberaler Weiſe gehandhabt wird, damit der deutſche Außenhandel, der durch den Kapitalverluſt dex letzten Mongte noch grö⸗ ßere Bedeutung gewinnt als bisher, keinen Schaden er⸗ Die Situation hat ſich in den letzten 6 Wochen gegen früher ſowohl bei der Finonzierung des Exports als n en eee, grundlegend geändert. Rembours⸗ ſind für leidet. kredite Deutſchlond nur Die Deviſenbewirtſchaftung muß alſo mit den genann⸗ ten Faktoren rechnen. Die proviſoriſchen Richtlinien, die das Reichswirtſchaftsminiſterium in Gemeinſchaft mit dem Reichsfinonz⸗ und Reichsernährungsminiſterium aufgeſtellt hat, und die man den Landesfinanzämtern zuleitete, ver⸗ ſuchen der Lage Deutſchland gerecht zu werden. Bei der Einfuhr hat man drei Gruppen gebildet, die je noch der Lebenswichtigkeit Berückſichtigung finden ſollen. Bei dem Import von Rohſtoffen für induſtrielle Zwecke und von Tabok werden Deviſen in unbeſchränktem Umfange frei⸗ gegeben. Das gleiche gilt bei der Bezahlung von Zinſen und Amortiſationen für Auslandsſchulden, von der Be⸗ zahlung ſchon abgeſchloſſener Importe, für Gehälter an Arbeitnehmer deutſcher Firmen im Auslande und für Ver⸗ Verſicherungen, namentlich für die Transportverſicherung. — Eine zweite Liſte ſieht die beſchränkte Zuteilung von Deviſen vor, auf ihr ſtehen namentlich Halbfabrikate.— Für Fertigwaren, zu denen naturgemäß auch viele aus dem Auslande zu beziehende Lebensmittel gehören, die auf einer ritten Liſte ſtehen, ſollen überhaupt keine Deviſen zugeteilt werden. Es liegt in der Natur der Sache, daß ſich Deutſchlonds Lieferanten gegen eine derartige Regelung des Deviſen⸗ verkehrs mit allen Mitteln zur Wehr ſetzen, genau ſo wie oͤte am Außenhandel beteiligten deutſchen Wirtſchaftskreiſe gegen die neuen Beſtimmungen Sturm laufen. Zweifellos liegt in der Deviſen⸗Zwangsbewirtſchaftung, wie ſie jetzt verfügt worden iſt, eine große Gefahr. Wenn man berück⸗ ſichtigt, daß Deutſchland von ſeiner Ausfuhr im Jahre 1930 im Betrage von rd. 12 Mrd.„ etwa 9 Mrd.% in enropäiſchen Ländern abgeſetzt hot, ſo wird ohne weiteres klar, daß mon die Abnehmer deutſcher Fabrikate nicht durch 1. hindern, die für die deutſche Wirtſchaft untragbar geweſen wären. Auch bei den unabhängigen Großbanken ſei die Kontraktion der Debitoren nicht zu umgehen, ſodaß an eine Uebernahme ſelbſt der beſten Debitoren anderer In⸗ ſtitute kaum zu denken geweſen ſei. Was einmal aus den neuen Bankbeteiligungen des Reiches werden wird, ſei eine Frage, auf die vorläufig niemand eine Antwort geben könne. rgendwelche Abſichten zur Schaffung eines neuen Bankenſyſtems oder gar einer„kalten Sozialiſterung“ des Bankweſens beſtänden aber innerhalb der Regterung durchaus nicht. Wenn im übrigen augenblicklich vielfach der Ruf nach einer Trennung der Banken zwiſchen Depoſiten⸗ und Ge⸗ ſchäftsbanken ertönt und dabei auf das engliſche Vorbild hingewieſen wird, ſo muß demgegenüber feſtgeſtellt werden, daß maßgebende Kreiſe der engliſchen Wirtſchaft die Rück⸗ ſtändigkeit der engliſchen Induſtrie z. T. auf die allzu kurz⸗ friſtige Fundierung der engliſchen Depoſiten, auf die Ab⸗ neigung der engliſchen Bankwelt gegen langfriſtige Kre⸗ dite an die Induſtrie zurückführen, die allein eine Ratio⸗ naliſterung und eine Moderniſierung der Induſtrie ermög⸗ lichen. Schon von dieſem Geſichtspunkte aus muß davor gewarnt werden, auf dem Gebiete des deutſchen Bank⸗ weſens gewiſſermaßen eine Geſetzgebung ab irato zu in⸗ ſzenieren. Es ſei auch darauf hingewieſen, daß in den Ver⸗ einigten Staaten die ſtreng durchgeführte Aufſicht über die Banken durch den Federal Reſerve⸗Board eine erſchreckend große Anzahl von Zuſammenbrüchen bei den amerkkani⸗ ſchen Banken gerade in den letzten Monaten nicht hat ver⸗ hindern können. Die Kredit⸗ und Geſchäftspolitik unſerer Banken iſt in vielen Punkten zweifellos reformbedürftig, aber Reformen und neue Richtlinien nach dieſer Richtung aufzustellen, muß einer ruhigeren Zeit überlaſſen werden. Das Schlimmſte auf dem Gebiet der Geſetzgebung waren von jeher Angſt⸗ und Verlegenheitsgeſetze! Tralten für Exportwaren genehmigungsfrei * Berlin, 5. Auguſt.(Eig. Dr.] Der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter hat an die Deviſenbewirtſchaftungs⸗ ſtellen ein Telegramm gerichtet, noch dem Ziehungen (Tratten) gegen Exporktware von Banken, die ſich ſchon früher mit dem Ankauf und Einzug ſolcher Tratten für ihre Kunden befaßt haben, ohne beſondere vor ⸗ hevige ſchriftliche Genehmigung J cenalte men oder verſandt werden dürfen. Jedenfalls dürfen ohne dieſe Genehmigung Wechſel zur Akzeptein⸗ holung ins Ausland entgegengenommen werden. J Eine neue Reichsſchatzwechſel⸗Emiſſion der Reichs⸗ bauk faſt ausverkauft. Berlin, 5. Auguſt.(Eig. Dr.) Die Reichsbank hat in dieſen Tagen eine neue Emiſſion Reichsſchatzwechſel per 5. November zum offiziellen Reichs⸗ bankdiskont von 15 v. H. zur Ausgabe gebracht. Nach unſeren Informationen iſt dieſe Emiſſion angeſichts der größeren Kaſſenbeſtände, die ſich bei den einzelnen Banken angeſammelt hatten, ſo gut wie ausverkauft. An eine neue Emiffton iſt, da das Kontingent erreicht iſt, im Augen⸗ blick nicht gedacht. 5 O Reichspoſt nimmt Danat⸗Schecks an. Berlin, 5. Aug. Nachdem die Danatbank erklärt hat, daß ſie die auf ſie gezogenen und bei den Poſtſparkaſſen eingekteſerten Schecks für alle Poſt⸗ und Ferngeldgebühren und auch für Steuer⸗ Feſtſtellung ihrer Ord nungsmäßigkeit honorieren werde, ſind die Poſtanſtalten mit ſofortiger Wir⸗ kung angewieſen worden, Danatſchecks in derſelben Weiſe wie die Schecks der übrigen Privatbanken anzunehmen. Noch keine Aeußerung des Amſterdamer Bankier⸗ vereins hinſichtlich der Stillhaltung. Amſterdam, 5. Auguſt. (Eig. Dr.) In der Dienstagſitzung der Amſterdamer Ban⸗ kiers mit den Vertretern der Rotterdamer Bankiervereini⸗ gung ergab ſich noch keine feſte Meinungsbildung hin⸗ ſichtlich der Stillholtung. 8 Weitere Goldzugänge bei der Niederländiſchen Bank. Amſterdam, 5. Auguſt.(Eig. Dr.) Nach dem letzten Aus⸗ weis iſt der Goldvorrat der Niederländiſchen Bank erneut um 17 Millionen geſtiegen. zahlungen nach einiger Deckungsngchtrage waren wieder etwa die ſtrigen Bötſenpreift. ſiche 15—27; eine Sperrung der Grenzen für die Einfuhr vor den Kopf ſtoßen darf. Auf der anderen Seite befindet ſich Deutſch⸗ lond in einer Zwangslage. Es muß ſeine Importe droſſeln und ſeine Ausfuhr ſteigern, ſoſern es nach Ablauf der Moratoriumsfriſt ſeinen Verpflichtungen gegenüber dem Auslande nachkommen ſoll. Wenn hier und dort wegen der verſtopften Einfuhr ein Menetekel an die Wand gemalt wird, kann man dem ent⸗ gegenhalten, daß die Richtlinien für die Deviſenbewirt⸗ ſchaftung ja nicht allein vom Reichsernährungsminiſterium aufgeſtellt werden, ſondern daß das Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium und das Reichsfinanzminiſterium dabei ein wich⸗ tiges Wort mitzuſprechen haben. Es iſt alſo für den Schutz eines jeden Erwerbszweiges vorgeſorgt. Außerdem dürfte die jetzige Regelung nur ganz kurze Zeit in Gültig⸗ keit bleiben. Sollte es ſich herausſtellen, daß die Reichs⸗ bank auf Grund des Kapitalfluchtgeſetzes größere Beträge ausländiſcher Zahlungsmittel hereinbekommt, dann iſt mit einer boldigen Lockerung der Beſtimmungen zu rechnen. Im Augenblick jedoch heißt es, mit den Deviſenvo ſehr ſparſam umgehen, denn die Reichsbank muß. Augenmerk auf das Notendeckungsverhältnis legen und bei dem ſtarken Anſchwellen der Notenzirkulation, das bevor⸗ ſteht, hapert es in dieſem Punkte ſowieſo. Will das Ausland mit Deutſchland Geſchäfte machen, ſchon zur Kreditierung, namentlich aber zur Rembours⸗Krediten, bereit finden. Einſtw Not Deutſchland dazu, ſein Importver zu halten. Dabei wird die deutſche Regie rauf zu achten hoben, daß nicht etwa auf dem Wege über eine kurzfriſtige Finnzterung der Einfuhren neue Milliorden⸗ ſchulden mit all ihren Gefahren für das deutſche Volk ent⸗ ſtehen.— Ein abſchließendes Urteil über die Zweckmäßig⸗ keit einer Deviſenzwangswirtſchaft wird man freilich erſt dann gewinnen, wenn die Kinderkrankheiten, die im Augenblick zutage treten, überwunden ſind. Sollte es ſich herausſtellen, daß der Drang zum Export durch die Feſſeln der amtlichen Deviſenbewirtſchaftung gehemmt wird, dann darf Undurchführbares nicht aufrecht erhalten werden. die Zahlungsverkehr in Mannheim vollkommen normal Der erſte Tag des freien Zahlungsverkehrs verlief auch in Mannheim vollkommen ruhig und unterſchied ſich bei den Banken in nichts von dem Geſchäftsverkehr normaler Tage. Wie wir feſtſtellen konnten, hat die Reichsbank überhaupt keine über das normale Maß hinausgehende Ab⸗ hebungen der Banken zu verzeicheen gehabt, wie überhaupt das Diskontgeſchäft bei der Reichsbankhauptſtelle Mann⸗ heim in den letzten Tagen ſehr ſtark zurückgegangen. Bei den Großbanken wie auch Privatbanken war, wie ſchon geſagt, der Zahlungsverkehr durchaus normal und darüber hinaus inſofern erfreulich, als überhaupt keine Abhebungen die auf Eindeckungen oder ſonſtige Vorſichts⸗ maßregel zurückgeführt werden könnten, zu beobachten waren. Im Gegenteil bei den Mannheimer Banken, die in den letzten Tagen ohnehin eine ſehr liberale Zahlungs⸗ politik auwenden konnten, überſtiegen die Einzahlungen die Auszahlungen. Das gilt auch für die Danatbank, die bekanntlich heute ebenfalls ihre Schalter wieder vollkommen frei dem Publikum geöffnet hatte. Auch die Danatbank Mannheim, ſowie ihre Filialen in Baden und der Pfalz hatten vollkommen normalen Zahlüngsverkehr und auch bei ihr überwogen die Einzahlungen die Auszahlungen. Beachtlich iſt, daß ſich der Verkehr bei der Sparkaſſe Mannheim, die ebenſo wie die Banken im Scheckverkehr voll auszahlten, während der Sparverkehr noch den bekann⸗ ten Beſchränkungen unterliegt, weſentlich ruhiger ab⸗ wickelte als in den Vortagen. Darüber hinaus hat die Sparkaſſe bereits wieder gute Zugänge gehabt, weil auch ihr Publikum der Zukunft beruhigter entgegenſieht. Es iſt nach den Erfahrungen des heutigen Tages nicht daran zu zweifeln, daß mit dem Augenblick, wo auch der Spar⸗ kaſſenverkehr innerhalb der ſatzungsmäßigen Beſtimmun⸗ gen vollkommen frei ſich abwickeln wird, nicht nur die Ein⸗ und Auszahlungen ſich die Waage halten werden, ſondern dartber hinaus die Einzahlungen überwiegen und daß alsdann auch mit der Anwendung der ſatzungsmäßigen Beſtimmungen ſchon bald liberaler verfahren werden kann. * O Ruhiger Bankverkehr in Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die Aufhebung der Zahlungsbeſchränkungen brachte im Frankfurter Bankverkehr keinerlei Ueberraſchungen. Die Bankinſtitute, die außerordentlich gut vorgeſorgt hatten, berichten einheitlich von vollkommen normalem Einſpielen des Bank⸗ und Zahlungsverkehrs. Beſonders die Filialen der Großbanken wurden weder im Bar⸗ noch im Ueberweiſungsverkehr beſonders beanſprucht und die Abhebungen gingen nicht über die täglichen ſonſtigen Er⸗ fahrungen hinaus. Der Giro(Bank-) verkehr der öffent⸗ lichen Spürkaſſen verlief recht gut. Man hatte mit weſent⸗ lichem Verkehr gerechnet. Im Gegenteil waren hier ſchon mehr Eingänge als Ausgänge am Dienstag feſtzuſtellen. Auch im reinen Sparverkehr war die Situation faſt nor⸗ mal. Die Lage iſt weſentlich ruhiger und die Sparkunden ſind recht vernünftig geworden. Auch die Genoſſenſchafts⸗ inſtitute verzeichnen einen durchaus normalen Verkehr und vor allem wieder Einzahlungen und Rückflüſſe von Kundſchaftsgeldern. Bankſchwierigkeiten in Frankfurt ſind nicht zu verzeichnen. Erwartungsgemäß hat lediglich eine Kommandite der Danatbank ihre Schalter nicht wieder ge⸗ öffnet. Für evtl. Anſprüche von privaten Bankfirmen genügt die vor wenigen Tagen errichtete Lombardorgani⸗ ſation des Frankfurter Platzes. Bis heute iſt bdieſe Ein⸗ richtung noch nicht beanſprucht worden. * Metallwerk Preyß u. Co. AG., Oberkochen. Nach 9063„ Abſchreibungen ſchließt das mit 250 000 1 Ack. ar⸗ beitende Unternehmen 1930 mit 19 896/ Verluſt einſchl. 7947/ Verluſtvortrag aus 1929. Aus der Bilanz(in%): Beſtände 111 488, Debitoren 224 923; Kreditoren 120 484, Akzepte 82 671. Produktenverkehr nicht einheitlich Berliner Produktenbörſe v. 5. Aug.(Eig. Dr.) Nachdem im geſtrigen Nachmittagsverkehr die Stimmung auf faſt allen Marktgebieten weiter als ſchwächer zu be⸗ zeichnen war, geſtaltete ſich der Verlauf der heutigen Produktenbörſe nicht ganz einheitlich. Das erſt⸗ händige Angebot in Roggen hatte ſich verringert und bei ge⸗ e zu etzielen, allerdings bleibt ab⸗ zuwarten, ob das Angebot bei eventw. Stützungskäufen ſtärker in Erſcheinung tritt. Für Weizen hält dagegen die Verkaufsluſt an und bei dem ſchleppenden Weizen⸗ mahlabſatz lauteten die Gebote der Mühlen wieder etwa 2„ niedriger. Das Weizenmehlgeſchäft blieb trotz entgegenkommender Mühlenforderungen unbefriedi⸗ gend, dagegen beſtand für Roggenmehl zur ſofortigen Lieferung etwas Intereſſe bei gut behaupteten Preiſen. Hafer lag luſtlos; die Preiſe für alte Ernte wurden durch das zunehmende Angebot in Neu⸗Hafer, der in durch⸗ aus befriedigenden Qualitäten offeriert wird, gedrückt. Sommergerſte nach wie vor veichlich am Markt, für Win⸗ tergerſte beſtand etwas Begehr bei ziemlich ſtetigen Preiſen. Amtlich notiert wurden: Weizen neue Ernte prompt 184—186 matt, Roggen neue Ernte prompt 139—140 ſtetig, neue Wintergerſte 195—146 ruhig, Hafer prompt 142—147 matt, Weizenmehl prompt 25,50—34,50 ruhig, Roggenmehl —60proz. prompt 20,50— 23,75 ruhig, Weizenkleie 10,40 bis 10,60 abgeſchw. Roggenkleie 9,50—10 abgeſchw., Viktoria⸗ erbſen 2881, Futtererbſen 19—21, Leinkuchen 13,20—13,50, Trockenſchnitzel 7,40— 7,60, Sojaextractionsſchrot 11,80 bis 12,50, allg. Tendenz 2 * Keine Liquidation ſchwebender Engagements im han⸗ delsrechtlichen Lieferungsgeſchäft für Getreide. Berlin, 5. Auguſt.(Eig. Dr.) Eine Zwangs regulierung der Engagements für die Herbſtſichten im handelsrecht⸗ lichen Lieſerungsgeſchäft für Getreide iſt, wie wir von zu⸗ ſtändiger Seite erfahren, endgültig ob gelehnt worden, und das Geſchäft wird in Berlin und Breslau mit dem morgigen Tage wieder aufgenommen werden. (Eig. * Frankfurter Produktenbörſe vom 5. Auguſt. Dr.) Weizen 220, Roggen 180, Wintergerſte für Brau⸗ zwecke 170, Hafer(inländ.) 185,50—190, Weizenmehl ſüdo. Spezial 0 89,75 40,50, to. niederrhein. Spezial 0 39,75 bis 40,25, Roggenmehl 26,75 28,50, Weizenkleie 9,60—9,75, Roggenkleie 9,85—10, alles für die 100 Kg. Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 5. Auguſt. 555 Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Sept. 3,9272; Nov. 3,90; Jan. 3,95; März 4,10.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Sept. 7177 Nov. 7274; Jon. 757; März. * Liverpooler Getreidekurſe vom 5. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 bb.) Tendenz 1 Okt. 3,10% (8,105); Dez. 4,0%(4,1); März 427(4,3 95 Mehl unv. Mitte: ruhig; Okt. 3,10; Dez. 4,076; März 4,274; Mehl un v. 5 * Bremer Baumwolle vom 5. August.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Micdl.(Schluß] 9,25. * Liverppoler Baumwollkurſe vom 5. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Okt. 435—36; Dez. 443; Jau.(32) 446—47; März 445—56; Moi 469—64; ult 46970; Tagesimport 9900; Tendenz ruhig.— itte: Okt. 428; Dez. 436; Jan.(82) 440 März 480, Mai 447; Juli 402; Okt. 470; Jan.(23) 479; März 487; Loco 435; Tendenz willig. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 5. Auguſt. Bei ſehr gutem Abfatz notierten heute: Johannisbeeren 10; Pfir⸗ Aprikoſen 40; Birnen 14—18 und—11; Aepfel 16; Mirabellen 15—25; Zwetſchgen 10—18; Toma⸗ ten—12; Reineelauden—15; Pertrico 13; Trauben 35; Bohnen 5 Pfennig. Anfuhr 780 Zentner. * Weiſenheimer Sbſtgroßmarkt vom 5. Auguſt. Heute wurden bei gutem Abſatz folgende Preiſe notiert: Johan⸗ nisbeeren 19; Bühler Zwetſchgen 14—18; Pfirſiche 25—40; Aprikoſen 35—45; Aepfel 12—18; Birnen 14—22; Mira⸗ bellen 15—22; Tomaten—12; Reineclauden 12—15; On⸗ 215 15; Gurken per 100 Stück 30—40 Pfg. Anfuhr 960 entner. Stand der Reben in Preußen Anfang Auguſt Guter Behang.— Günſtige Ernteausſichten Wie der amtliche Preußiſchen Preſſedienſt mitteilt, hat der Regen im zweiten Juli⸗Drittel der bisherigen gün⸗ ſtigen Entwicklung der Trauben nicht geſchadet. Der Be⸗ hang wird durchweg als gut bezeichnet; der Reifeprozeß ſteht kurz bevor, was einen Vorſprung von—3 Wochen gegenüber anderen Jahren bedeutet. Die Pilzkrankheiten konnten von den 8 mit Erfolg bekämpft werden. Wenn 1 ſehr gut I bis voller Herbſt, 2 gut= t bis 24 Herbſt, 3 mittel- Herbſt, 4 gering 6 bis 70 Herbſt und 5 ſehr gering= ½ Herbſt bedeutet, ſo ergibt ſich für die Weinbaugebiete Preußens folgender Rebſtand: Anfang Auguſt 1931: 1,8.— Anfang Auguſt 1980 2,5.— Anfang Juli 1931: 1,8.— Anfang Juni 1931: 1,9. Danach werden die Ausſichten für den Herbſt in allen Weinbau⸗ gebieten durchweg günſtig beurteilt. d Nürnberger Hopfenbericht vom 4. Anguſt, Keine Zu⸗ fuhr, 10 Ballen Umſatz, Tendenz ruhig. Preiſe: Haller⸗ tauer und Spalter 15—17 l. 5 * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 5. Auguſt. (Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis per Aug. 32,70; Tendenz ruhig; Wetter heiter, ſehr warm. Londoner Meiallbörse vom 5. Augusf 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze C(137/40 fein ſtand.), Platin Unze 2 ſupfer, Standard 32,75. 109,0 Aluminium 3 Monate 88,65 Monate 111,5] Antimon—.— Settl. Preis 32,75 Settl. Preis 109,2] Queckſilber—.— Elektrolyt 35,— Banka 14.0 Platin—.— beſt ſelected 33,75 Straits 110,7] Wolframerz—.— ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ. 12.85 Nickel—.— El'wirebars 36,50 Zink gewöhnlich 11,30] Weißblech—.— 11 Tendenz: Kupfer und Blei ſtetig, Zinn und Zink willig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 5. Auguſt.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt 74,75 Mark für 100 Kg.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 68—ogproz. in Blöcken 170; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 174; Reinnickel 98—99proz. 950—52 Antimon⸗Regulus 5153 Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kg. 38,7540, 75. * Preisermäßigungen für Kupfer⸗ und Meſſingfabrikate. Nach der Ermäßigung des Exportpretſes des Kupferkar⸗ tells von 8,25 ets. auf 8 ots. je lb. und der Herabſetzung der Del⸗Notiz von 76,50/ auf 74,75„ je 100 Kg. wurden die Grundpreiſe für Kupfer⸗ und Meſſingfabrikate am 4. Auguſt folgendermaßen herabgeſetzt: Kupferbleche von 118„ auf 117, Kupferrohre von 142,50, auf 140,75, Kupferdraht von 105/ auf 103,25, Kupferſchalen von 20 Mark auf 208 /, Meſſingbleche, bänder und ⸗dͤraht von 123/ auf 120 /, Meſſingſtangen von 101/ auf 99/ und Meſſingrohre von 138/ auf 135 je 100 Kg. Der bisherige Exportpreis des Kupferkartells galt ab 11. Juli. Die Del⸗ Notiz iſt ſeit dieſem Tage um 2,50, je 100 Kg. ermäßigt worden. Die Herabſetzung der Exportnotierung des Kax⸗ tells wird in deutſchen Handelskreiſen als unzureichend angeſehen, da die Newyorker fob⸗Notiz inzwiſchen auf 7,50 ets. ermäßigt worden iſt und demnach mit der Herab⸗ ſetzung der Exportnotiz die Parität zwiſchen ſob⸗ und Ex⸗ portnotierung noch nicht wieder hergeſtellt worden iſt. Berliner Devisen Ulskontsatze: Rofchsbank 18, Lombard 20 v. K. Amtlich in R⸗M für ö 4. Auguſt 5. Auguſt Varität Disk. . D. S. B. M 750 olland, 100 Gulden 169,78 170,12 199,63 169,97 168,48 2 [then 100 Drachmen 5,45 5,46 5,445 5,45 85 9 Brüſſel 100 B- 500 hg 58,71 58,838 58,87 58,79 38,355 2½ Danzig 100 Gulden 81762 581,78 81,47 581.63 555 10 ellingfors 100 ß 15,59 10.61 10,588 10.808 10,812] 6 talſen.„100 ire 22.00 22,10 22,00 2204 22,025 8% Südſſapien 100 Dina 7,458] 7,472 7,453] 7,47.385 77 Kopenhagen 100 Kr. 112.56 112,76 112,44 114,88 112% 3½ Biſfabon. 100 Estubs 15, 18,64 18,58 18,57 1748 7% 400 Kr. 112.58 112,81 112,44 112,66 111744 „100 5 16,50 16,54 16.50 16.54 18,448 2 „ 00 Kr. 12,47 12.48 13.467 12.487 12,884 100 Ir.] 32,01 82,17 82,01 682,17 60,8182 100 Lewa 3,052].059.052 8,058 3017 935 Spanien 100 pefeien] 38,51 38,59 36.58 36.94 68,57 67 Stockhoim 100 Kr. 112.59 112,81 11,9 112.7111408 4% Wien„400 Schiuing] 59,18 59,27 59.15 59.27 86,70 10 Ungarn 1005-12500] 78,43 73,57 73,48 78,57 72,89 9 Huenos⸗Aires 1Peſo] 1234 1,238] 4,178] 8 1,786 6 Canada Ikan- Dollar] 4,191 4,198 4e.19] 476 dae 10 999 10 750% 101.080.084] 1,888 81 8 5 0 10 94— Fandel 5 1 3 2 2 555 2 00 5 ondon„ lengl. Pfd. 20,453 5 1 Nem Vork. 1 Dollar 420 42475 985 40517 45 700 1 10 Rio de Janeiro 1chillr. 0,281 0,283 0,274 9,2786.508 5 Uruauan. 1 Golbpeſo.888 J.902[ 1758 J.72.321 * Neue Pfund⸗Schwäche. Berlin, 5. Aug.(Elg. Dr.) Die plötzliche Schwäche des engliſchen Pfun⸗ des iſt auch hieſigen Stellen außerordentlich überraſchend gekommen. In Londoner Finanzkreiſen ſchreibt man oͤteſe Schwäche des Pfundes der Tatſache zu, daß fran ⸗ zöſiſche Banken ihre Pfunde gegen Dol lar verkauft und dadurch der Sterlingdeviſe die Unter⸗ ſtützung entzogen haben. Die Verkaufs welle hat, wie man behauptet, unzweiſelhaft in Pari 3 ihren Ausgang genommen. 6. Seite/ Nummer 358 Siaii Karien Tante, Frau geb. Wasser Schmerzerkfüllt teilen wir Freunden und Be- kannten mit, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat meine innigstgeliebte Frau, meine treusorgende Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Elisabeth Herrmann im 59. Lebensjahr zu sich in die Ewigkeit abzurufen: Mannheim-Käfertal(Wormserstr. 48), 5. Aug. 1931 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Jalob Heinrich Herrmann Die Beerdigung kindet am Donnerstag. den 6. August nachmittags 4 Uhr von der Leichenhalle Käfertal Intl. Ver uus statt. Teddehunnen der fl Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer zu den Koſten der in A usſicht genommenen Her⸗ ſtellung der Buſſardſtraße zwiſchen Weinheimer Mannheim Zwangsver steigerung Weg und Nördlicher Baumgang im Stadtteil Mannheim Sandhofen gemäß den Vorſchriften des badiſchen Ortsſtraßengeſetzes und den für die Stadt Mannheim geltenden allgemeinen Grundſätzen werden a) die Liſte der beitragspflichtigen Grund⸗ beſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen, und den vorgeſchriebenen ſonſtigen Angaben, b) der Straßenplan, aus dem die Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 10. Auguſt 1931 ab im Rathaus N 1 hier, Tiefbauamt, 2. Stock, Zimmer Nr. 39, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb einer vier⸗ wöchigen Friſt, die am 10. Auguſt 1931 beginnt, hei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürger⸗ meiſter hier geltend gemacht werden. Mannheim, den 20. Juli 1931. 10 Der Oberbürgermeiſter. Tür Steueriudi-Hapital langjährige ſteuerfreie, goldſichere Anlage durch Dr. Alfred Gutjahr, R. D.., B 6. 25, Telephon 284 08/09. 10 772 Donnerstag. 6. Aug. 1931. nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6. 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Klavier, 1 Fahrrad, Möbel und ſonſtiges. Spreng,. Gerichtsvoll⸗ zieher. 5871 Beton⸗ und Maurer⸗ arbeiten f. eine Bahn⸗ unterführg. ſamt an⸗ ſchließenden Stütz⸗ mauern in Mann⸗ heim öffentlich zu ver⸗ geben, 1500 ms Aus⸗ hub, 3000 ms Beton, 900 me Vorſatzbeton u. ſ. w. Bedingungen u. Pläne einzuſehen beim unterzeichneten Amt. Dort Abgabe: Letſtungsverzeichnis unentgeltlich, beſon⸗ dere Bedingungen 1,50 ., Bauwerkszeich⸗ nung 3 R. /, 2 Zeich⸗ nungen über Einzel⸗ heiten 3 u. 1,50.. 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