Das 5 —f. 2 2 2 Gen nſere 8 Sparnaffendücmer werden in Zan el Telswerl. Nelchfals mmen. e — rolte Strafe) — Bezugspreiſe: Abholſtellen: zuzüglich Zuſtellgebühr. Kronprinzenſtraße 42, 8e Luiſenſtraße 1 Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, 8 Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 6. Auguſt 1931 142. Jahrgang— Nr. 35 —— Nolverorödnung über Spar⸗ und Girokaſſe Verbot der Kreditgewährung an Kommunen und andere öffentliche Körperſchaften um den Volksentſcheid in Preußen Aufhebung der Sperrmaßnahmen bei den Sparkaſſen Telegraphiſche Meldung Berlin, 6. Auguſt. Eine neue Verordnung des Reichspräſidenten über die Spar⸗ und Girokaſſen ſowie die kommung⸗ len Giroverbände und kommunalen Kreditinſtitute hat folgenden Wortlaut: 8 1 ) Die Reichsregierung iſt ermächtigt, bei den öffentlichen und öffentlichem Verkehr dienenden Spar⸗ und Girokaſſen, ſowie bei den kommunalen Giroverbänden und kommunalen Kreditinſtituten, die zu einer zweckmäßigen Geſtaltung der Organiſation erforderlichen Maßnahmen zu treffen, insbeſondere heſtehende Satzungen zu ändern oder neue Satzungen einzuführen. Sie kann zu dieſem Zweck insbeſondere Einrichtungen und Anſtalten aufheben, zuſammen⸗ legen und neubegründen. () Die Reichsregierung kann die in Abſatz 1 be⸗ zeichneten Befugniſſe auf die oberſten Landesbehör⸗ den übertragen. 8 2 Die in(1) genannten Spar⸗ und Girokaſſen, Gico⸗ verbände und Kreditinſtitute ſind bis auf weiteres zur Abgabe wechſelmäßiger Erklärungen nach nähe⸗ ren Beſtimmungen der oberſten Landesbehörden be⸗ fugt. Die Rechtswirkſamkeit der Wechſelverpflich⸗ tungen iſt von ſolchen Beſtimmungen unabhängig. ö 83 Den in 81 genannten Spar⸗ und Girokaſſen, Giroverbänden und Kreditinſtituten iſt bis auf wei⸗ teres unterſagt, Anleihen, Darlehen und Kaſſen⸗ kredite an Gemeinden, Gemeindeverbände und an⸗ dere öffentlich⸗rechtliche Körperſchaften und Anſtalten unmittelbar oder mittelbar zu gewähren. 8 4 Die Vorſchrift des 8 2 tritt mit Wirkung vom 5. Auguſt 1931 in Kraft. Die Verordnung tritt im ürigen mit ihrer Verkündigung in Kraft. 1* Damit darf die neue Notverordnungsſerie als abgeſchloſſen gelten. Man nimmt an, daß jetzt eine kurze Pauſe eintreten wird, die der wirtſchaftspoli⸗ liſche Ausſchuß des Kabinetts benutzen dürfte, die weiteren Pläne für die Sanierung der Wirt⸗ ſchafſt auszuarbeiten. Beſchlüſſe ſind erſt wieder in der nächſten Woche nach der Rückkehr des Kanz⸗ lers aus Rom zu erwarten. Das Kabinett wird in dieſer Zwiſchenzeit es ſich angelegen ſein laſſen, die Beratungen mit den Sach⸗ verſtändigen und den führenden Perſönlichkeiten auf den verſchiedenſten Gebieten fortzuſetzen und auch die Vertreter der großen Organiſationen und Inter⸗ eſſenverbände anzuhören. 4 Auswirkung Drahtbericht unſeres Berliner Büros * Berlin, 6. Auguſt. Die Aufhebung der Sperrmaßnahmen auch für die Sparkaſſen iſt von der Regie⸗ tung für den nächſten Montag beabſichtigt. Ueber die Geſtaltung der Reichsaufſicht für das Bank⸗ gewerbe gehen die Meinungen innerhalb des Kabi⸗ netts noch beträchtlich auseinander. Feſt ſteht, wie die„Berliner Börſenzeitung“ wiſſen will, bisher lediglich, daß nicht ein eigener Behördenapparat auf⸗ gezogen werden ſoll, ſondern daß die Aufſicht in eng⸗ ſter Anlehnung an die Reichsbank und ihr Filialnetz geplant iſt. Ein halbamtlicher Kommentar Telegraphiſche Meldung 5 — Berlin, 6. Auguſt. Im Zuſammenhang mit den Abſichten der Reichsregierung zur Schaffung von Einwirkungs⸗ möglichkeiten auf dem Gebiete des Bankweſens hatte ſich als notwendig erwieſen, auch für die Sparkaſſen und die kommunalen Kreditinſtitute geſetzliche Grundlagen für eine höchſt zweckmäßige Aus⸗ geſtaltung der Organiſation zu ſchaffen. In dieſer Richtung gibt die neueſte Notverordnung der Reichsregierung die Ermächtigung, die erforder⸗ lichen Maßnahmen entweder ſelbſt zu treffen oder ſie auf die oberſten wendesbehörden zu übertragen. In Verbindung damit ſteht das Verbot für Sparkaſſen und Giro verbände, künftig neue Kredite irgend welcher Art an die öffentlich⸗ rechtlichen Körperſchaften bis auf weiteres zu gewähren. Wenn auch dieſen Krediten eine beſondere Sicherheit dadurch zu⸗ komme, daß für ſie die geſamte Bevölkerung der krebitnehmenden Körperſchaften mit ihrer Steuer⸗ liſten prüfen und das Ergebnis Mitte September möglich. Müßige Erörterungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Auguſt. In näher der 9. Auguſt heranrückt, umſo eifriger wird allenthalben die Frage erörtert, was geſchehen würde, wenn der Volksentſcheid Erfolg haben ſollte. Innerhalb der preußiſchen Staatsregierung trägt man eine zuverſichtliche Miene zur Schau, läßt aber gleichzeitig durchblicken, daß ſelbſt im Falle eines Gelingens des Volksentſcheids das Kabinett Braun nicht daran denke, das Feld zu räumen. Tatſächlich bieten die formal⸗juriſtiſchen Beſtimmun⸗ gen der Verfaſſung dem preußiſchen Staatsminiſte⸗ rium die Möglichkeit, die Entſcheidung mehrere Monate hinauszuſchieben. Im„Demokra⸗ tiſchen Zeitungsdienſt“ wird, ſicherlich nicht ohne Fühlungnahme mit den preußiſchen Regierungsſtel⸗ len, darauf hingewieſen, daß nach dem 9. Auguſt zu⸗ nächſt einmal der preußiſche Wahlleiter die Wahl⸗ feſtſtellen müſſe. Selbſt bei ſchnellſter Erledigung ſei das kaum vor Dann trete das Wahl⸗ prüfungsgericht beim Landtag in Aktion: Ein aber⸗ mäliger Zeitgewiun bis etwa Mlite Oklober, Erſt nach der Bekanntgabe des poſitiven Ergebniſſes gilt der Landtag als aufgelöſt, Neuwahlen könnten feu heſtens in der Mitte oder in der zweiten Hälfte des Dezembers ſtattfinden. 30 Tage nach vollzogener Wahl, alſo im Januar, muß der neue Landtag zu⸗ ſammentreten. Die Regierung kann dann entweder freiwillig ihren Rücktritt erklären oder ſich vom Parlament ſtürzen laſſen, das alsdann einen neuen Miniſterpräſidenten zu wählen hätte. Man ſieht: Es iſt unter Umſtänden noch ein weiter Weg, den die Veranſtalter des Volks⸗ entſcheids zurücklegen müßten, um der Frucht ihres Sieges teilhaftig zu werden. Der„Demokratiſche Zeitungs dienſt“ unterſtellt ohne weiteres, daß„ein Sturz des Kabinetts Braun auch den der Regierung Brüning nach ſich ziehen müſſe.“ Wir möchten doch raten, ſolche voreiligen Schlußfolgerungen nicht zu ziehen. Auch im Reichskabinett wird man ſich ja wohl für den, wie wir noch immer glauben möchten, nicht wahrſcheinlichen, Fall gewappnet haben, daß der „Volksentſcheid durchgeht. Aber über dieſe Möglichkeit zu ſprechen, wäre untunlich, bevor das Abſtim⸗ mungsergebnis eine ſolche Erörterung nicht er⸗ zwingt. Das eine aber läßt ſich wohl ſchon heute ſagen: Der Kanzler wird ſich das Geſetz des Handelns beſtimmt nicht von Braun vorſchreiben laſſen. Er iſt Mann genug, ſelbſtändig die Beſchlüſſe zu faſ⸗ ſen, die eine von Grund auf veränderte Situation notwendig machen würden. Polizeiliche Vorbereitungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros . Berlin, 6. Auguſt. Die Berliner Polizei hat bereits alle Vor⸗ bereitungen für den Volksabſtimmungstag des 9. Auguſt getroffen. Ein Berliner Blatt hat geſtern behauptet, daß die höchſte Alarmſtufe für die Polizei angeſetzt ſei, daß man die Mannſchaften mit beſon⸗ deren Waffen ausrüſten und daß Panzerwagen in großer Zahl eingeſetzt werden würden. Dieſe Darſtellung iſt offenbar übertrieben. Nach Angaben des Polizeivizepräſidenten werden die polizeilichen Sicherungsmaßregeln für den Volks⸗ entſcheid am nächſten Sonntag nicht über den Rahmen hinausgehen, wie es bei früheren Volksabſtimmun⸗ gen, Parlamentswahlen uſw. üblich war. Im Poli⸗ zeipräſidium iſt man der Anſicht, daß die Abſtimmung im allgemeinen ruhig verlaufen werde und daß kein Grund zur Befürchtung vorliege. Man glaubt, mit der erhöhten Alarm⸗ Beteitſchaft auskommen zu können. Danach würden 15 rund 6000 Beamte, das iſt die Hälfte der ge⸗ ſamten Berliner Schutzpolizei, im Dienſte ſein. Die erhöhte Bereitſchaft iſt übrigens bereits ſeit geſtern abend durchgeführt worden, um den Unfug der Klebekolonnen, die Häuſer, Denkmäler und öffent⸗ liche Gebäude beſchmieren, einzudämmen. Verkleinerung des Landtags? Dirahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Auguſt, Der preußiſche Landtag, der eine im entgegen⸗ geſetzten Verhältnis zu ſeiner Bedeutung ſtehende Abgeordnetenzahl aufweiſt, ſoll, wie die„Voſſ. Zei⸗ tung“ aus preußiſchen Regierungskreiſen erfahren haben will, verkleinert werden. Gedacht ſei an eine Feſtſetzung einer Höchſtzahl von 300—350 Land⸗ tagsmitgliedern. Augenblicklich zählt der Landtag 450 Mitglieder. 5 Selbſt 100, möchte man meinen, wären noch zu viel. Es gibt Leute, die den preußiſchen Landtag überhaupt für eine überflüſſige Inſtitution halten. nnn.—᷑—— kraft einzustehen hat, ſo ſcheint doch dieſe Maßnahme unter dem Geſichtspunkt der erhöhten Liquidität der genannten Inſtitute wünſchenswert. Die Ermächtigung, wieder Verbin dlich⸗ keiten einzugehen, iſt in der Notverordnung den genannten Kreditinſtituten nur inſoweit erteilt worden, als die oberſte Landesbehörde dies zuläßt. Bei derartigen Beſtimmungen der Landesregierung iſt zunächſt daran gedacht, den Sparkaſſen die Mög⸗ lichkeit zu geben, Kreditunterlagen zu beſchaffen, um durch Vermittlung der Akzept⸗ und Kreditbank die nötigen Kaſſenmittel aufzunehmen. Eine Erweite⸗ rung über dieſen Rahmen hinaus kommt nicht in Frage. f 5 f. Der Widerhall in der Berliner Preſſe Telegraphiſche Meldung Berlin, 6. Auguſt. Die Morgenblätter erörtern faſt alle die Auswir⸗ kungen der neuen Notverordnung über die Spar⸗ und Girokaſſen. 3 Die„Voſſiſche Zeitung“ verweiſt darauf, daß die Regierung ſich nicht weniger als das Recht reſerviere, die geſamte Organiſation des Spar⸗ weſens nach ihrem Ermeffen neu zu ordnen. Auch das„Berliner Tageblatt“, das in der Verordnung die Vorausſetzung dafür ſieht, daß der Apparat der Sparkaſſen und kommunalen Kredit⸗ inſtitute allmählich in neue und feſtere Formen über⸗ geführt wird, äußert Bedenken im Hinblick auf den Kreditbedarf der Kommunen. ö 5. Aehnlich äußert ſich der„Vorwärts“, der glaubt, daß in der nächſten Zeit den Städten das Geld für Arbeitslöhne, Beamtengehälter und beſon⸗ ders auch für die Unterſtützungen fehlen werde. Das Reich werde die Verantwortung außerordentlich eruſt zu prüfen haben, die es mit dem Verbot-auf ſich ge⸗ laden hat. e 5 5 Die„Germania“ unterſtreicht, daß durch dieſe Verordnung den Sparkaſſen der Weg zu der neuen Akzept⸗ und Garantiebank und zur Reichsbank ge⸗ öffnet und damit eine der Hauptvorbedingungen für⸗ die Wiedereröffnung des vollen Zahlungsverkehrs auch bei den Sparkaſſen erfüllt werde. Der„Börſen⸗Courier“ ſpricht von einer Regelung, die die geſetzlichen Vorausſetzungen für einen neuen Aufbau von Teilen des Sparkaſſen⸗ weſens ſchaffe. 5 Die„D A 3“ iſt der Auffaſſung, daß die Notver⸗ ordnung eine weitere Sicherung dagegen getroffen habe, daß politiſche Einflüſſe aus den Kom⸗ munen zu einem unwirtſchaftlichen Mißbrauch dieſer Kapitalreſerven der deutſchen Volkswirtſchaft führen. 2% Millionen engliſche Arbeitsloſe Drahtung unſ. Londoner Vertreters 15 85§ London, 6, Aug. Die engliſche Arbeitsloſenziffer iſt am Stichtag des 27. Juli auf 2 713 000 geſtiegen. Das iſt die höch ſt e je in England erreichte Arbeitsloſenziffer. „Do.. fliegt heute von Bahia weiter — Paris, 6. Auguſt. Das Flugſchiff„Do X“ wird heute vormittag um 7 Uhr zum Weiterflug ſtarten. — Bahia, 6. Auguſt. Das Flugſchiff„Do X“ iſt um 4 Uhr Ortszeit hier angekommen und glatt ge landet. 0 0 f Die Reiſe nach Rom Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius haben am Mittwoch abend die Beſuchsfahrt nach Rom angetreten. Sie folgen einer ſehr herzlich gehaltenen Einladung der italieniſchen Regierung, die nach der bekannten Rundfunkrede des Reichskanzlers ſofort die damals gegebene An⸗ regung aufgriff. Der Reichskanzer und der Reichs⸗ außenminiſter haben deshalb auch recht daran ge⸗ tan, die erſte Atempauſe, die ſich ihnen bietet, aus⸗ zunutzen, um die Reiſe nach Rom zu unternehmen. Der Beſuch der italieniſchen Regierung wird einen etwas anderen Charakter tragen wie die Be⸗ ſuche in Chequers und Paris. In Chequers dräng⸗ ten die Wirtſchaftsfragen alles andere in den Hinter⸗ grund und in Paris ſtand die Frage der Finanz⸗ hilfe im Vordergrund aller Beſprechungen, wenn auch die Politik als Vorausſetzung und Begleit⸗ erſcheinung eine ſtarke Rolle ſpielte. In Rom wird von den Finanz⸗ und Wirtſchaftsfragen wohl nicht in erſter Linie die Rede ſein. Italien kann bei den Kreditverhandlungen kein entſcheiden⸗ des Wort mitſprechen und hat auch bei den Londoner Beratungen über die Möglichkeiten einer großen An⸗ leihe für Deutſchland nicht den Ausſchlag gegeben, Die Kreditfrage iſt eine Angelegenheit Frankreichs, Englands und der Vereinigten Staaten und ſie muß in dieſem engeren Kreiſe ihre Löſung finden. Die anderen Länder können dabei Deutſchland kaum e als ihre moralſſche Unterſtützung leihen. aß auch eine ſolche Unterſtützung fehr wirkſam ſein kann und auf jeden Fall dankenswert iſt, ver⸗ ſteht ſich von ſelbſt. Von dieſem Geſichtspunkt aus verdient auch Italien unſeren Dank. Denn ſeine Regierung hat es an der Unterſtützung Deutſchlands in keiner der letzten Konferenzbeſprechungen fehlen laſſen. Man kann in dieſem Zuſammenhang daran erinnern, daß die italteniſche die erſte europäiſche Regierung geweſen iſt, die ſich mit dem Vorſchlag des ameritaniſchen Präſidenten vorbehaltlos einverſtan⸗ den erklärte, obwohl das Hooverjahr auch Italien finanzielle Opfer auferlegt. Die italieniſche Regie⸗ rung hatte aher für die Lage Deutſchlands Verſtänd⸗ nis und ſah ein, daß raſche Hilfe notwendig war. Sie zögerte deshalb keinen Augenblick und hob ſich dadurch ſehr vorteilhaft von der Haltung der fran⸗ zöſiſchen Regierung ab, die durch Einwendungen und Verſchleppungen den Hovverplan um den beſten Teil ſeiner Wirkung brachte. Es wird alſo Anlaß genug vorhanden ſein, in Rom auch die brennenden Wirtſchafts⸗ und Finanzfragen der Gegenwart zu berühren. In der Hauptſache aber werden ſich die Beſprechungen doch wohl auf politiſchem Gebiet bewegen. Nicht etwa in dem Sinne, wie es in Paris geſchehen iſt. Nicht ſo, als hätte auch Italien politiſche Forderungen, von deren Erfüllung es ſeine Beziehungen zu Deutſchland abhängig machte. Italien gegenüber ſind wir vielmehr in der günſtigen Lage, daß in wichtigen Punkten der europäiſchen Außenpolitik Uebereinſtimmung herrſcht und daß gegenſätzliche Forderungen nicht vorhanden ſind, die die beiden Länder hindern könnten, in wichtigen Fragen der Außenpolitik zuſammenzugehen. Dazu gehört in erſter Linie die Frage der Abrüſtung, die trotz aller gegenteiligen franzöſiſchen Bemühungen im kommen⸗ den Jahre endlich einmal zur Entſcheidung geſtellt werden muß. In der Abrüſtungsfrage haben Deutſchland und Italien einen gemeinſamen Gegner. Beide wenden ſich gegen die übermächtigen Rüſtungs⸗ anſtrengungen Frankreichs und gegen die Weigerung der franzöſiſchen Regierung irgend etwas Ernſthaftes auf dem Gebiete der Abrüſtung zu tun. Es iſt ſelbſt⸗ verſtändlich nicht zu beſtreiten, daß auch Italien rüſtet und alles tut, um ſich ſtark zu machen. Aber es bemüht ſich doch nur, den Vorſprung einiger⸗ maßen einzuholen, den Frankreich auf allen Ge⸗ bieten der militäriſchen Rüſtung beſitzt. Italien könnte und würde ſeine Rüſtungen in demſelben Augenblick einſchränken, in dem Frankreich mit der Abrüſtung Ernſt macht. Es fühlt die Laſt ſehr ſchmerzlich, die ihm durch die Vorherrſchaftsgelüſte Frankreichs auferlegt wird, und würde jede Möglich⸗ keit, die Laſt zu erleichtern, dankbar begrüßen, Frank⸗ reich ſteht ihm aber dabei im Wege. Es iſt noch nicht ſolange her, daß Italten den Verſuch machte, ſich mit Frankreich über den Grad ſeiner Seerüſtung zu ver⸗ ſtändigen. Der Verſuch ſcheiterte, weil Frankreich ſich auf keinen Vergleich einlaſſen wollte, der ſeiner 285 2. Sekte Nummer 359 Donnerstag, 6. Auguſt 1221 Ueberlegenheit zur See Eintrag getan hätte. Auf dem Gebiete der Landrüſtung liegen die Dinge genau ebenſo. Muſſolini hat manche kriegeriſche Rede gehalten, aber er hat dabei immer deutlich die Politik derjenigen gebrandmarkt, die friedliche Redensarten im Munde führen und zugleich nicht eifrig genug Waffen für den künftigen Krieg ſchmieden können. Dabei hat er in erſter Linie, wenn nicht ausſchließlich die franzöſiſche Politik im Auge gehabt. In dieſem Punkte treffen wir uns mit Muſſolini. Auch wir müſſen uns darüber beklagen, daß Frankreich ſich unter heuchleriſcher Berufung auf Deutſchlands an⸗ gebliche Kriegsſtärke jeder Verpflichtung zur Ab⸗ rüſtung entzieht. Italien und Deutſchland können und müſſen in der Abrüſtungsfrage zuſammengehen und wir können nur hoffen und wünſchen, daß der Beſuch der deutſchen Staatsmänner in Rom über dieſen Punkt Klarheit ſchafft und die beiden Regie⸗ rungen zuſammenführt. Angeſichts der politiſchen Gelüſte Frankreichs kann es in keiner Weiſe ſchädlich ſein, wenn ſich wenigſtens in dieſer einen Frage der Abrüſtung die deutſche und die italieniſche Regierung einen gegenſeitigen Rückhalt bieten. Freilich werden wir uns hüten müſſen, die Möglichkeiten einer politiſchen Aunäherung zwiſchen Italien und Deutſchland zu überſchät⸗ zen. Für Italien iſt die Außenpolitik ſelbſtver⸗ ſtändlich eine Frage des eigenen nationalen Inter⸗ eſſes, die nur nach dieſem Geſichtspunkt behandelt wird. Wir haben es erſt kürzlich erleben müſſen, daß der italieniſche Vertreter im Haag in der An⸗ gelegenheit der deutſch⸗öſterreichiſchen Zollunion auf das Internationale Gericht einen durchaus unzu⸗ läſſigen, politiſchen Druck auszuüben verſuchte. Er ging dabei mit Frankreich gegen Deutſchland. Man wird ſich alſo bei der Bewertung der deutſch⸗italie⸗ niſchen Freundſchafts möglichkeiten vor allen Illu⸗ ſtiynen hüten müſſen. Das braucht aber nicht zu hin⸗ dern, daß man die vorhandenen Möglichkeiten aus⸗ ſchöpft. Und nach dieſer Richtung kann man ſich von der Beſuchsfahrt nach Rom wohl ein gutes Ergebnis verſprechen. Dietrichs Kritik an der Kommunalwirtſchaft E Berlin, 6. Auguſt. In einer Unterredung mit Vertretern des Reichs⸗ kartells des ſelbſtändigen Mittelſtandes und des Vergnügungsgewerbes hat der Reichsfinanz⸗ miniſter u. a. erklärt, daß ſeiner Meinung nach die Kommunen ſowohl ohne Vergnügungsſteuer als auch ohne Gemeindegetränkeſteuer auskommen könn⸗ ten, wenn ſie ſich der Sparſamkeit mehr als bisher befleißigen würden. Der Miniſter iſt dann noch beſonders auf die Berliner Verhältniſſe ein⸗ gegangen und hat ſich dahin geäußert, daß die Reichs⸗ hauptſtadt, wenn ſie ihr Budget nur um 20 v. H. ſpar⸗ ſamer geſtaltet hätte, dieſe beiden Steuern nicht zu erheben brauchte. 8 Dietrich hat in dieſem Zuſammenhang erwähnt, daß der Berliner Oberbürgermeiſter Sahm bei ſeinem Amtsantritt ihm verſprochen habe, die etwa 120 Geſellſchaften der Stadt Berlin ihrer Auflöſung entgegenzuführen, daß das Ver⸗ ſprechen aber nicht gehalten worden ſei. Ne Mißwirkſchaft der Kommunen und KHanentlich der Stadt Berlin gerät der„Vor⸗ erts“ außer Rand und Band. Da das ſoztal⸗ deinokratiſche Hauptorgan die Angaben des Finanz⸗ miniſters nicht zu widerlegen vermag, ſo ergeht es ſich in heftigen Verunglimpfungen und wirft Diet⸗ rich vor, er habe„in überxraſchend billiger und auch unfairer Weiſe Angriffe gegen die Kom⸗ munen gerichtet.“ Dabei iſt, was Dietrich hier aufzeigt, ein Miß⸗ ſband, der offen vor aller Welt daliegt und der er⸗ heblich dazu beigetragen hat, unſeren Kredit im Aus⸗ land zu erſchüttern. Was insbeſondere die Stadt Berlin auf dieſem Gebiet geſündigt hat, fällt aller⸗ dings zu nicht geringem Teil auf das Schuldkonto der Sozialdemokratie, die in den Gemeindeverwal⸗ tungen einen entſcheidenden Einfluß ausübt, und das eben bringt den„Vorwärts“ ſo in Rage. Es iſt das ſchlechte Gewiſſen der Sozialdemokratie, das aus ſeiner höchſt dürftigen Polemik gegen den Reichsfinanzminiſter ſpricht, der die Dinge hier offen beim richtigen Namen genannt hat. Meber dieſe, allzu berechtigten Led 5 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Der Miniſterbeſuch in Rom Telegraphiſche Meldung — Berlin, 6. Auguſt. Mit dem fahrplanmäßigen Zuge Berlin—Mün⸗ chen—Rom ſind Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsaußenminiſter Dr. Curtius in Begleitung von Oberregierungsrat Dr. Planck, des Legationsrates Dr. Thomſen, dem Referenten für Italien im auswärtigen Amt, um 22,02 Uhr vom Anhalter Bahnhof abgereiſt. Zum Abſchied hatten ſich von deutſcher Seite eingefunden Miniſter Treviranus, Staatsſekretär Pünder, Staatsſekretär von Bülow, Miniſterialdirektor Dr. Zechlin und mehrere Herren des Auswärtigen Amtes und der Preſſeabteilung. Von italieniſcher Seite war der italieniſche Ge⸗ ſchäftsträger, Botſchafter Zizzonardi mit dem ge⸗ ſamten Perſonal der italieniſchen Botſchaft an⸗ weſend. Außerdem war in Vertretung des Nuntius der Nuntiaturrat Cantos erſchienen. Als ſich der Zug in Bewegung ſetzte, brachte das zahlreiche Publikum das ſich auf dem Bahnſteig be⸗ fand, den abreiſenden deutſchen Vertretern Ovatio⸗ nen dar. * — Rom, 6. Aug. Der deutſche Botſchafter von Schubert hat geſtern abend 22,05 Uhr Rom verlaſſen, um dem Reichskanzler und dem Reichsaußenminiſter bis zur italieniſchen Grenze entgegen zu fahren. Kanzler⸗Erklärung bei der Abreiſe Telegraphiſche Meldung Berlin, 5. Anläßlich der Reiſe des Reichskanzlers und des Reichsminiſters des Aeußern nach Rom hat Reichs⸗ kanzler Dr. Brüning folgende Erklärung er⸗ laſſen: Auguſt Meinem Kollegen, dem Herrn Reichsminiſter des Auswärtigen, und mir iſt es eine beſondere Freude, die Reiſe nach Rom anzutreten und ſo Gelegenheit zu finden, den hervorragenden Chef der italieniſchen Regierung perſönlich kennenzulernen. In Deutſch⸗ land iſt man ſich deſſen bewußt, daß alle politiſchen Entſcheidungen Italiens in dieſen Jahren von dem Gefühl ernſtlicher Verantwortung zu Europas Befriedung und wirtſchaftlicher Wiederaufrichtung getragen werden. Zwei Ziele, in denen Deutſchlands und Italiens Intereſſen ſich durchaus begegnen. In dieſem Sinne möchte ich der Hoffnung auf einen har moniſchen Verlauf der bevor⸗ ſtehenden zwangloſen und freundſchaftlichen deutſch⸗ italieniſchen Beſprechungen Ausdruck geben. Die Einigung in der amerikanischen Stillhalteaktion Telegraphiſche Meldung Newyork, 6. Auguſt. Der Hauptausſchuß der führenden amerikaniſchen Bankiers erklärte ſich einſtimmig mit den ihm unterbreiteten Empfehlungen des Unterausſchuſſes einverſtanden. Nach einer Sitzung der Federan Re⸗ ſerve Bank, bei der alle amerikaniſchen Banken ver⸗ treten waren, gab der Präſident der internationalen Akzeptbank und Vorſitzende des Unterausſchuſſes, Goodhue, folgende Erklärung ab: Zwiſchen allen an der Sitzung teilnehmenden Bankiers iſt im Hinblick auf die von den Newyorker Banken in dieſer Frage einzunehmenden Haltung in Uebereinſtimmung mit dem Geiſte der Zuſammen⸗ arbeit, der bereits ſchon früher geherrſcht hat, eine allgemeine Verſtändigung erreicht worden. Es wur⸗ den gewiſſe Aenderungen der deutſchen Vorſchläge, die den Newyorker Bankiers wünſchenswert erſchei⸗ nen, vereinbart. Dieſe werden der Reichsbank tele⸗ graphiſch übermittelt werden. Im großen und ganzen ſtimmen dieſe Zuſätze mit denen, die die britiſchen Banken gemacht haben, überein und bedeuten außerdem eine Sicher⸗ ſtellung in gewiſſen techniſchen Fra⸗ gen, die dem amerikaniſchen Markt eigen ſind. Ob⸗ wohl wahrſcheinlich noch einige Zeit in Anſpruch ge⸗ nommen wird, dieſe techniſchen Punkte zwiſchen Berlin und den verſchiedenen beteiligten Märkten zu regeln, um vor allem eine Uebereinſtimmung der Meinungen herbeizuführen, kann doch geſagt wer⸗ den, daß die Sitzung befriedigend war und der Ein⸗ druck allgemein vorherrſchte, daß ein wirklicher Fortſchritt erzielt worden ſei. Der allgemeine Plan geht in Uebereinſtimmung mit dem auf der Londoner Konferenz angenommenen Vorſchlag des Präſidenten Hvover dahin, die vom Ausland gewonnene kurzfriſtige Krediterleichterung auf einer praktiſchen und vernüftigen Baſis weiter zu führen, ſodaß Deutſchland imſtande iſt, die Einfuhr und die Ausfuhr mit den jetzt zur Verfügung ſtehen⸗ den Erleichterungen zu finanzieren. Das Komitee, das in Fühlung mit den Führern der Banken der anderen Federal Reſerve Diſtrikten ſteht, hat von den Märkten die Zuſicherung der all⸗ gemeinen Sicherheit im Sinne des vor⸗ geſchlagenen Planes erhalten. Drei neue deutſche Geſandͤte Graf von der Schulenburg, neuer deutſcher Geſandter in Bukareſt. a 8* 2 Dr. Wipert von Blücher, neuer Geſandter in Teheran (Perſien). 2 Geheimrat Dr. Eiſenlohr, neuer Geſandter in Athen. Vom Bayreuther Feſtſpielhügel Toscanini weigert ſich, im Siegfried Wagner⸗Ge⸗ dächtniskonzert zu dirigieren— Wiederholungen des Tannhäuſer, Parſtfal und Triſtan Am Dienstag vormittag kam es zu Beginn der Hauptprobe zu dem Konzerte, das die Bayreuther Dirigenten und das Feſtſpielorcheſter zum Gedächt⸗ niſſe Coſima und Siegfried Wagners an deſſen Todestage zugunſten der Bayreuther Feſtſpielſtif⸗ tung veranſtalten, zu einem erregten Zwi⸗ ſchenfal l. Wenige Takte nach Beginn des erſten Stückes, der Fauſt⸗Ouvertüre von Richard Wagner, gerbrach Toscanini in der Erregung, aber ohne ein Wort zu ſagen, den Taktſtock, dirigierte vorläufig noch mit dem ſchiefgeknickten Stabe weiter, um je⸗ doch kurz nach Beginn des Allegro⸗Teiles auf und davon zu rennen. Er war der Anſicht geweſen, daß die Wiedergabe des Stückes noch zu unprätzis ſei, Hatte ſich diesmal aber offenbar ſelbſt getäuſcht. Da im Zuſchauerraum des Feſtſpielhauſes nach hochnot⸗ peinlicher Ausleſe nur eine mäßige Anzahl von An⸗ gehörigen der Mitwirkenden Platz genommen hatte, war wämlich die Akuſtik erheblich getrübt, und der Dirigent, der das Orcheſter auf der Bühne leitete, hatte ſolche akuſtiſchen Störungen wohl irrtümlich auf Unachtſamkeit der Orcheſter mitglieder zurück⸗ geführt. Im Theaterſaale, wo auch der Schreiber dieſer Zeilen weilte, waren muſikaliſche Ungenauig⸗ keiten jedenfalls nicht feſtzuſtellen. 8 auch ein Teil der Muſtiker das Theater, und es ge⸗ lang Wilhelm Furtwängler nur mit Mühe, ſie umzuſtimmen, indem er ihnen verbindlich zuredete und ſie ſelbſt wieder ins Haus zurückgeleitete. auch im Konzerte ſelbſt zu dirigleren. Die Fauſt⸗ Ouvertüre ſoll daher wegfallen, und nur Furt⸗ wängler und Elmendorff werden als Leiter des Konzertes winken. 5 Nachdem Toscanini fortgelaufen war, verließ Sicherem Vernehmen nach weigert ſich Toscanini, An und für ſich wäre es kein Wunder gewefen, wenn das Orcheſter etwas verſagt hätte; denn nach⸗ dem es drei Abende nacheinander höchſt anſtrengende Werke— Tannhäuſer, Parſifal und Triſtan— ge⸗ ſpielt hatte, mußte es gleich früh ein halb zehn Uhr wieder zur letzten Vorprobe mit anſchließender Kon⸗ zerthauptprobe zugegen ſein. *** g Die bisherigen weiteren Aufführungen ſtanden wieder, mit nur mäßigen Einſchränkungen, auf vol⸗ ler Feſtſpielhöhe. Der Parſifal wurde mit Fritz Wolff und den übrigen Mitwirkenden der erſten Wiedergabe von neuem zu einer kultiſchen Feier. Die große Ueberraſchung des Abends: Toscanini hatte ſich von den verſchiedenen Einwänden, die gegen ſeine beiſpiellos langſamen Zeitmaße erhoben worden waren, offenbar bekehren laſſen. Alſo hielt er nicht mehr ſo ſtark zurück und kam ſo beinahe auf die für Bayreuth autheniſchen Zeitmaße zurück, wie ſie noch Muck überliefert hat. Die von Jörg Mager erzeugten Glockentöne taten faſt noch beſſer als beim erſten Male ihre Schuldigkeit. Zum Glücke fehlte diesmal an den ſtärkeren Stellen der Klavierklang; dieſer war nämlich zuerſt nur deshalb hinzugekom⸗ men, weil ein Muſtkaſſiſtent gemeint hatte, die Töne an den kräftigen Stellen durch ein ſolches Inſtru⸗ ment verſtärken zu müſſen. a 8 Ganz wundervoll auch die zweite Wiedergabe von „Triſtan und Iſolde“, die unter Furtwäng⸗ lers Leitung etwa der erſten entſprach. Die Wirkung war ſo erſchütternd, daß ſich ein Teil der Zuhörer nach den drei Aktſchlüſſen den einſetzenden Beifall durch Ziſchen verbat. Leider wurde der ſonſt ſo hohe künſtleriſche Stand der zweiten Tannhäuſer⸗ Aufführung durch eine Umbeſetzung, die im letzten Augenblicke nötig wurde, etwas herabgedrückt. Si⸗ gismund Pilinſky, der für Melchior einſprang, verfügt wohl über eine gute ſtimmliche Grundlage und zeigt manche ſchöne Einzeltöne in beſonderer Lage und Dynamik, wird ſich aber, um ſein Beſtes geben zu können, erſt noch einmal entſchließen müſ⸗ ſen, ſich einer guten geſanglichen wie überhaupt einer umfaſſenden muſtkaliſchen Ausbildung zu ziehen. n. unter⸗ Internationaler hombopathiſcher Kongreß in Berlin. Für 1932 wird von der Internationalen Homöopathiſchen Liga in Berlin ein Kongreß einbe⸗ rufen. Der Internationalen Hombopathiſchen Liga gehören folgende Länder an: Deutſchland, Belgien, Braſilien, Britiſch Indien, Columbia, England, Frankreich, Holland, Italien, Jugoflawien, Lettland, Mexiko, Portugal, Rußland, Schweden, Schweiz, Spanien und die Vereinigten Staaten. Die Liga hat ſich die internationale Zuſammenarbeit aller Länder mit Homöopathie unter Führung der homöopathi⸗ ſchen Aerzteſchaft zur Aufgabe geſtellt, ferner die Propaganda der homßopathiſchen Denkweiſe und Therapie. Zum Programm der Liga gehört eine Zentrale für Homöopathie mit einheitlichen Richt⸗ linien für die wiſſenſchaftliche Forſchung, mit plan⸗ mäßiger Vertiefung der Grundlagen der Homöbo⸗ pathie, Organiſation von Inſtituten(Krankenhäuſer und Laboratorien), Durchführung von neuen Arznei⸗ mittelprüfungen auf gemeinſamer Grundlage, Ver⸗ einheitlichung der Arzneimittelzubereitung, Heraus⸗ gabe beſſerer Arzneimittellehren und vollkommenerer Lehrbücher der Hombopathie, wie überhaupt Samm⸗ lung der Tatſachen wiſſenſchaftlicher Homßopathie, Niederlegung einer großen Geſchichte der Homöo⸗ pathie in jedem Lande, Schaffung einer internationa⸗ len Bücherei und eines literariſchen Austauſches aller Länder mit Homßbopathie, Organiſation der Ausbildungsmöglichkeiten für hombopathiſche Aerzte, das Studium der Hombopathie überhaupt an ge⸗ eigneten Lehrſtätten. a O Eine deutſche Expedition nach Süd⸗Perſien. Dr. G. Stratil⸗Sauer wird in dieſem Monat in Begleitung des Sprachforſchers Dr. Karl Guſtav von Platen eine neue Expedition nach Süd⸗Per⸗ ſien unternehmen. Der Forſcher, der von den Be⸗ hörden in Afghaniſtan zum Tode verurteilt war, und von König Aman Ullah begnadigt wurde, unter⸗ nimmt die neue Expedition in die Gebirgsgegenden zwiſchen der Stadt Schiras und dem Perſiſchen Golf. Dieſes wildzerklüftete Zagrosgebirge iſt größten Teils noch unerforſcht. Nach einem Aufenthalt von einigen Monaten wird er nach dem Südoſten fahren Vom Blitz erſchlagen Drahtung unſeres Pariſer Vertreterz Paris, 6. Auguſt. 1 Zur Zeit finden in der Gegend von Reims die 2 Manöver der Offiziersſchüler von St. Gyr si ſtatt, an denen auch zahlreiche eingeboreng 9 Soldaten aus Tunis als Geſpannführer fel g nehmen. Die Kolonialſoldaten waren gerade von der Tagesübung in das Truppenlager zurückgekehrt als ſich über dem Militärlager ein ſthweres Ge. witter entlud. Ein Blitz ſchlug in einen Unter, kunftsraum ein, der ſofort Feuer fing. Den Hilfe eilenden Kameraden bot ſich ein furchtbarer Anblick dar. Sieben Soldaten lagen vom Blitz erſchlagen tot auf dem Boden, drei an. deren hatte der Blitz lebensgefährliche Verletzungen zugefügt. Einer von ihnen iſt bereits in einem Militärhoſpital geſtorben. „St. Philibert geborgen Drahtung unſeres Pariſer Vertreterz PPP* Paris, 6. Auguſt i Am Mittwoch nachmittag ſind die Unterſuchungs. behörden und das Sanitätsperſonal auf das gehobene Wrack des„St. Philibert“ geſtiegen und haben ihre 5 10 Feſtſtellungen begonnen. Beim erſten oberflächlichen 2 Rundgang durch das mit Schlick und Sand ange⸗ il füllte Fahrzeug, das mit Hilfe von Pumpen enk⸗ 9 leert werden ſoll, wurden fünf Leichen ent⸗ 0 deckt. Die techniſche Kommiſſion nahm zur Kennt⸗ 2 nis, daß die Dampfkeſſel des Schiffes nicht explo⸗ e diert und an der Kataſtrophe ſchuldlos ſind. Die ˖ durch die Ausſagen der Ueberlebenden beſtätigte An⸗ 1 nahme, daß das einſeitig belaſtete Schiff durch hohe z 5 umgeſchlagen wurde, bleibt alſo zu Recht be⸗ f ſtehen. Die Aufbauten des„St. Philibert“ bilden e wüſtes Durcheinander von Blech and 0 Eiſenſtangen und die Sachverſtändigen glaube, daß nur noch der Schiffsrumpf Verwendung finden 80 könnte. 5 kt 8( Letzte Meldungen i Swei Todesfälle beim Baben * Mannheim, 6. Auguſt. fr Beim Baden ertrunken iſt geſtern nachmiting ein 15 Jahre alter Lehrling, deſſen Eltern in der 1 Waldhofſtraße wohnen, im Floßhafen unweit des 5 Freibades. Den gleichen Tod erlitt geſtern ein 9e 1 Jahre alter Arbeiter, in der Goetheſtraße wohn⸗ 5 haft, im Neckar bei der Riedbahnbrücke. Beibe b Leichen konnten bis jetzt nicht geländet werden, 0 Meuterei auf einem ſpaniſchen Kreuzer 8 — Paris, 6. Auguſt. Havas meldet aus Mad rib: 5 An Bord des ſpaniſchen Kreuzers„Cervera“ iſt 1 es zwiſchen dem Offizterskorps und den Deckoff⸗ 5 zieren zu Mißhelligkeiten gekommen. Die Deckoſf⸗ i ztere verlangten Landurlaub, um ſich geſchloſſeit nach 1 1 Mabrid zu begeben, und beim Miniſterium Be,. ſchwerde vorbringen zu können. Der Kom man dau 0 lehnte den Urlaub ab, worauf es zu einer heftigen 1 Auseinanderſetzung zwiſchen den Offizieren und Dec 0 offizieren kam. 6 120 Häuſer eingeäſchert 0 5 — Konſtantinopel, 6. Aug. Vermutlich durch Kurzſchluß entſtand geſtern nachmittag in Matſchka an der Küſte von Pera ein Feuer, das, vom Wind begünſtigt, ſich raſch ausbreitete. Trotz det ſofort aufgenommenen Löſcharbeiten ſind 120 Häuſer eingeäſchert worden. wehrleute wurden ſchwer verletzt. zu beklagen. 1000 Todesopfer der Hochwaſſerkataſtrophe N in Hankan 5 Hauk au, 6. Aug. Bei der Ueberſchwemmungz⸗ kataſtrophe des Jangtſe ſollen 1000 Perſonen er⸗ trunken ſein. Zwei Feuer⸗ Tote ſind nicht und verſuchen, die Wüſte Luth, die bisher nur an ihren Rändern begangen worden iſt, erſtmalig zu durchqueren. 0 Humor des Wolkenkratzers In Newyork erhebt ſich ein Wolkenkratzer, der 102 Stockwerke hoch iſt, 20 000 Menſchen Arbeitsplätze und Wohnungen gibt. 60 ſtändig im Betrieb befind⸗ liche Aufzüge ſorgen für ihre Beförderung. Dieſes gewaltige Gebäude hat die Humoriſten zu folgender launigen Geſchichte inſpiriert. Drei Studenten erſcheinen eines Nachmittags bel dem Hausverwalter im Erdgeſchoß und mieten nah längeren Verhandlungen ein Appartement zu drei Zimmern, das im 102. Stockwerk gelegen iſt, „Wir werden nach dem Abendeſſen einziehen“ er⸗ klärt der Wortführer und entfernt ſich mit ſeinen Kommilitonen. Tatſächlich erſcheinen ſie einige Stunden ſpäter in gehobener Stimmung. Offenkun⸗ dig haben ſie ein gutes Abendeſſen hinter ſich, das, 5 Anzeichen nach, keineswegs trocken verlaufen iſt. Zu ihrer Beſtürzung entdecken jedoch die drei neuen Mieter, daß die Aufzüge nicht funktionieren, und daß ihnen nichts anderes übrig bleibt, als den Weg in die luftige Höhe des 102. Stockwerkes zu zurückzulegen.. „Damit uns die Zeit nicht zu lange wird“, ſag der eine,„muß jeder eine hübſche Geſchichte erzählen. Ich werde beginnen.“ Er erzählt eine ſehr aus- giebige Geſchichte, und als er fertig iſt, ſind die dret im 78. Stockwerk angelangt, wo ſie ſich eine kleine Ruhepauſe gönnen. 50 „Nun biſt du an der Reihe“, ſagt der erſte, un der Angeredete beginnt nun ſeine Geſchichte zum Beſten zu geben, die bis zum 97. Stockwerk vor hält.„Gott ſei Dank, nun haben wir es gleich ge⸗ ſchafft“, ſagt der eine;„nun kommſt du dran, del aber faſſe dich kurz, denn wir haben nur noch Stockwerke vor uns.“— a „Ich werde mich ſehr kurz faſſen“, erwidert ſtoh, nend Jef,„denn meine Geſchichte beſteht nur 5 ein paar Worten. Ich habe beim Portier Schlüſſel liegen laſſen e eso e n So SS. 1 22 — terz juſt ungs⸗ bene ihre lichen ange⸗ entk⸗ ent⸗ ennt⸗ plo⸗ Die An⸗ hohe t be⸗ ein und uben, inden Donnerstag, 6. Auguſt 1931 Nächtlicher Spuk Die Gewitter der vergangenen Nacht waren ein richtiger Spuk. Bei blauem Himmel, obwohl im Weſten etwas angetrübt, nahm der ſonnige Tag Ab⸗ ſchied. Mit Sonnenſchein und blauem Himmel be⸗ grüßte uns heute der neue Morgen. Dazwiſchen lag aber ein Gewitter, das uns beträchtliche Regenfälle hrachte und das durch die faſt ununterbrochen nieder⸗ gehenden Blitze den Himmel am ſpäten Abend und während der halben Nacht in hellem Lichte erſtrahlen ließ. Die dunklen Wolkenbänke boten ein phan⸗ taſtiſches Bild. Weniger erfreulich war der ſtarke Platzregen kurz vor 11 Uhr, der die Paſſanten gründlich durchnäßt und ziemlich lange anhielt. Für die Kinder iſt die Hauptſache, daß die Sonne wieder ſcheint. Aber auch die Erwachſenen freuen ſich, daß die Tropenhitze des geſtrigen Tages durch die Nie⸗ berſchläge etwas gemildert wurde, denn die Schwüle des geſtrigen Spätnachmittages war kaum noch zu ertragen. Abenoͤkonzert auf oͤem Friedrichsplatz Das geſtrige Abendkonzert auf dem Fried⸗ richsplatz hatte wieder eine ungeheure Menſchen⸗ menge angelockt, die faſt ſämtliche Wege in den An⸗ lagen des Friedrichsplatzes dicht beſetzt hielt oder rund um den Platz promenierte. Die von der Ka⸗ pelle See zer geſpielten Muſikſtücke fanden lebhaften Anklang. Als dann ſpäter noch die Leuchtfontaine ihre bunten Farben leuchten ließ, waren die Mann⸗ heimer reſtlos zufrieden. Die himmliſche Wolken⸗ beleuchtung durch die Blitze nahm man als angenehme Bereichernug des Programmes hin, war aber weniger entzückt, als man gegen Schluß des Konzertes plötzlich von dem wolkenbruchartigen Gewitterregen über⸗ raſcht wurde, der zum Aufſuchen eines Unterſchlupfes zwang und ſchließlich doch noch bis auf die Haut durchnäßte, da man ſein Ende nicht abwarten 1 8 Einweihung eines neuen Bootshauſes Dem Da ⸗Schwimmverein„Waſſerfreunde“ Mannheim wurde geſtern abend eine neue Schwimm⸗ hütte nebſt Bootshaus übergeben, das am Schleuſen⸗ kanal in der Nähe der Pegeluhr erſtellt wurde. Mit einer kleinen Anſprache weihte der Bezirkspräſes der Katholiſchen Jugend, Profeſſor Max Schwall, das neue, aus Holz errichtete Haus, zu dem viele Mann⸗ heimer Firmen in hochherziger Weiſe das Material zur Verfügung geſtellt haben, während Arbeitsloſe freiwillig am Bau mithalfen. Wenn auch der Ver⸗ ein nur klein ſei ler zählt 250 Mitglieder und ge⸗ nießt keine finanzielle Stärkung durch Paſſive), ſo ſei ein ſolches Heim doch notwendig. Prof. Schwall ſprach den Wunſch aus, daß das neue Heim den Sportfreunden in der katholiſchen Jugend eine Stütze ſei; damit übergab er dem DͤK⸗Leiter Zander das Haus. Der Senior der Mannheimer Ruderbewegung, Herr Pfeffer, ſprach einige treffende Worte über das Weſen des Sports, deſſen tiefere Bedeutung nicht in einzelnen Spitzenleiſtungen erſchöpft ſei. Nach dem Uebergabeakt führten die Schwimmer eine gut ge⸗ lungene Schwimmſtaffel vor und zeigten ihr Können in einem Waſſerballſptel. Das Bootshaus beſteht aus dem eigentlichen Bootsraum, in dem 16 Boote Platz finden, und dem Umkleidezimmer, mit deſſen Errichtung einem dringenden Bedürfnis abgeholfen wurde, denn ſeit drei Jahren iſt dem Dac⸗ Schwimmverein das Baden im Kanal erlaubt; des⸗ halb war es an der Zeit, den„Waſſerfreunden“ eine Schwimmhütte zu geben. Sie ſäen nicht und ernten doch In erſchreckendem Maße nehmen die Feld⸗ diebſtähle überhand. Vor allem ſind es die Mannheimer Vororte, in denen hauptſächlich Land⸗ wirtſchaft getrieben wird. In Wallſtadt werden am hellen Tage die Kartoffelfelder heimgeſucht. Von den Obſtbäumen wird ſogar das unreife Obſt heruntergeſchlagen und dabei durch das Abreißen ganzer Aeſte ſchwerer Schaden an den Bäumen an⸗ gerichtet. Manche Landwirte unterlaſfen deshalb nicht nur die Neuanpflanzung von Obſtbäumen, ſon⸗ dern holzen die tragfähigen Bäume ab, um ſich nicht mehr wegen der dauernden Diebſtähle ärgern zu müſſen. Als dieſer Tage ein Obſtdieb durch einen Felöhüter und einen ſtädtiſchen Kontrollbeamten ab⸗ geführt werden ſollte, gab er den beiden neben ihm radfahrenden Beamten einen Stoß, daß ſte die Böſchung hinabfielen, und fuhr mit ſeinem gefüllten Obſtſack davon.— Aus Ladenburg wird berichtet, daß einem dortigen Baumſchulenbeſitzer aus ſeinem Obſtgarten zwei Zentner Birnen geſtohlen wurden. Einer der Diebe, ein Ilvesheimer, gelangte zur An⸗ zeige.— In Lampertheim ſah ſich die Gemeinde genötigt, die Zahl der Feldſchützen auf 74 zu er⸗ höhen, da in der umfangreichen Gemarkung die Jeldräuberei beſonders frech betrieben wird.* * Aus dem Stadtteil Feudenheim. Im Monat Juli wurden folgende ſtandesamtliche Eintragun⸗ gen vorgenommen: 5 Geburten(2 Knaben und Mädchen), 4 Eheſchließungen und 8 Todesfälle. Der Vorname Ruth ſcheint ſich in Feudenheim beſonderer Beliebtheit zu erfreuen, denn ſämtliche drei Mädchen wurden auf dieſen einmal originell geweſenen Namen getauft. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Drei Beſtaltungen Es ſcheint, daß ſich das Ableben hervorragender Bürger unſerer Stadt— leider allzu oft— nach dem Geſetz der Serie vollzieht. So trug man geſtern Oberpoſtdirektor Auguſt Stoehr, Kaufmann Her⸗ mann Reich und Spenglermeiſter Adam Aſpen⸗ leiter zu Grabe. Heute nachmittag wird Bau⸗ unternehmer Michael Merkel beigeſetzt. Unter großer Teilnahme der Verwandten und Freunde, der Kollegen und Poſtbeamten fand geſtern N auf dem Hauptfriedhof die Trauerfeier ür Oberpoſtdirektor Auguſt Stoehr den langjährigen Leiter des Bahnpoſtamts, ſtatt. An dem reich mit Blumen und Kränzen geſchmückten Sarg hatten zwei Fahnenabordnungen, die des Katholiſchen Poſtvereins und des Reichsverbandes deutſcher Poſt⸗ und Telegraphenbeamten, Aufſtellung genommen. Die Stadt Mannheim war durch Beige⸗ ordneten Dr. Bar tſch, den Verkehrsdezernenten, vertreten. Von der Oberpoſtdirektion bemerkte man Oberpoſtrat Kammerer, Oberpoſtrat Völcker und Poſtrat Hatz. Das feierliche„Ave Maria“, von Organiſt Reuch und Celliſt Haucke geſpielt, leitete die Trauerfeier ein. Unter Leitung ihres Dirigenten Adam Dörrſam ſtimmte die Geſangsabteilung des Reichsverbandes der Poſtbeamten den Choral„Ruhe ſanft“ an. Prälat Bauer zelebrierte das Toten⸗ amt und ſegnete den Verſtorbenen ein. Sechs Be⸗ amte des Bahnpoſtamtes trugen, unter den Klängen des Händelſchen Largo, ihren verehrten Vorgeſetzten hinaus. Ein ſtattlicher Trauerzug begleitete den Sarg zur letzten Ruheſtätte. Hier ergriff zunächſt Oberpoſtrat Kammerer das Wort, um im Namen der Oberpoſtdirektion und des Präſtdenten der O. P. D. dem Dahingeſchiedenen für ſeine hervorragende Pflichttreue und ſeinen Schaffensdrang zu danken. 44 Jahre hindurch hat Auguſt Stoehr der Reichspoſt treueſte Dienſte ge⸗ leiſtet; jäh hat ihn der Tod aus ſeiner Berufsarbeit geriſſen. Unermüdliche Hingabe an den Dienſt ver⸗ band er mit einer glänzenden Begabung. Stets wird ſein Andenken in hohen Ehren gehalten wer⸗ den, in treuer Erinnerung wird Auguſt Stoehr bei ſeinen Kollegen und Mitarbeitern ſortleben. Im Namen der Beamten und des Perſonals des Bahn⸗ poſtamtes legte der ſtellvertretende Leiter des Poſt⸗ amts II, Poſtdirektor Ohlrogge, einen Kranz nieder. Der tiefen Trauer und dem Schmerz über das Hinſcheiden des trefflichen Mannes gab Ober⸗ poſtöͤirektor Vogel bewegten Ausdruck. Er hatte als Leiter des Hauptpoſtamts oft Gelegenheit, dienſt⸗ lich mit Auguſt Stoehr zu verkehren. Ergreifend ſchilderte der Redner den Pflichteifer des Verſtorbe⸗ nen, der ſich zuletzt nur noch unter größten An⸗ ſtrengungen an ſeinen Arbeitsplatz ſchleppen konnte. Die Gattin verliert einen liebevollen Mann, die Kinder einen treubeſorgten Vater. Der Reichsbund höherer Poſt⸗ und Telegraphen⸗ beamten ließ durch Oberpoſtrat Völcker ſeine Trauer bekunden. Die Trauer der Geſamtpoſt⸗ beamtenſchaft und des Reichsverbandes deutſcher Poſt⸗ und Telegraphenbeamten, Ortsgruppe Manm⸗ heim, faßte der zweite Vorſitzende des Verbandes, Herr Stier, in zu Herzen gehende Worte. In⸗ ſpektor Bürklin legte im Auftrag der Reichspoſt⸗ reklame G. m. b. H. Berlin und deren Bezirks⸗ direktion Karlsruhe einen Kranz nieder. Auch die Stadt Mannheim ließ durch die Niederlegung eines Kranzes ihr Beileid bekunden. Das Gebet des Geiſtlichen beſchloß die Abſchieds⸗ ſtunde für den Mann, deſſen Wirken viel Gutes ſchaffte. Kaufmann Hermann Reich In großer Zahl gaben geſtern vormittag die Freunde und Verwandten den am Montag nach län⸗ gerem Leiden verſtorbenen Kaufmanns Hermann Reich von der Kapelle des iſraelitiſchen Friedhofs aus das letzte Geleit. Rabbiner Dr. Grünewald wies auf die vorbildliche Frömmigkeit des Toten hin, der eine wahre Herzensreligion beſaß und ſtets be⸗ müht war, allen gegenüber hilfsbereit zu ſein. In ſeinem Berufe galt Hermann Reich als tüchtiger und beliebter Kaufmann, der ſich viele Freunde erworben hatte. Kränze und Blumen am Sarg bewieſen die Wertſchätzung, deren ſich Hermann Reich erfreuen durfte. Spenglermeiſter Adam Aſpenleiter Dem rührigen langjährigen Vorſitzenden der hie⸗ ſigen Freien Vereinigung ſelbſtändiger Spengler und Inſtallateure und Ehrenmitglied des Landes verban⸗ des Badiſcher Inſtallateure, Spenglermeiſter Adam Aſpenleiter, erwieſen am geſtrigen nachmittag viele Freunde und Berufskollegen im Krematorium die letzte Ehre. Nach dem Harmoniumvorſpiel von Muſtkdirektor Lenz(„Jeſus meine Freude“) ließ Stadtpfarrer Horch von der Konkordienkirche noch einmal den geſegneten Lebensgang Aſpenleiters vor dem geiſtigen Auge vorüberziehen. Den Dank der Berufskollegen faßte Spenglerobermeiſter Rhein⸗ necker im Namen der Mannheimer, badiſchen und ſüddeutſchen Spengler⸗ und Inſtallateure in beredte Worte. Die Ernennung zum Ehrenmitglied des Ba⸗ diſchen Landesverbandes wax für Aſpenleiter ein äußerer Dank für ſeine aufopfernde Tätigkeit im In⸗ nungsweſen. Die Süddeutſche Baugewerksberufs⸗ genoſſenſchaft ließ durch Herrn Stiffen höſer einen Kranz mit ehrenden Worten niederlegen. Auch die Mannheimer Gewerbebank, in deren Aufſichtsrat Aſpenleiter nach der Konſtitution im Jahre 1930 be⸗ rufen worden war, drückte ihren Dank durch Direktor Zinkgräf aus. Mit einem Kranz und einer Schleife in den Stadtfarben ehrte die Stadt Mann⸗ heim ihren ſtets treuen Sohn, der auch vier Jahre im Stadtverordnetenkollegium mitwirkte. Ein Cho⸗ ral beendete die Trauerfeier. 2 81 Kleine Zeichen der großen Not Der Güterumſchlag der Reichsbahn dürfte in die⸗ ſen kritiſchen Wochen erneut ſtark abgenommen ha⸗ ben, nachdem ſchon der wachſende Wettbewerb des Laſtkraftwagens unſerer Eiſenbahn ſo viele früher übliche Aufträge entzogen hat. So kommt es, daß der Wagenpark durchaus nicht mehr voll ausgenutzt werden kann. Mancher Güterwagen ſteht offenbar wochenlang unbenutzt hier oder da herum. Ein Beiſpiel für viele: In Landau wurde dieſer Tage beim Verladen von Pfälzer Tabak ein Eiſenbahnwagen in Benut⸗ zung genommen, aus dem erſt einmal ein paar tote junge Schwälbchen entfernt werden muß⸗ ten. Demnach muß ſich ſchon vor vielen, vielen Wo⸗ chen in dem Wagen ein Schwalbenpärchen eingeniſtet haben. Es hatte Hochzeit gefeiert und Junge in die Welt geſetzt. Eines Tages hatte ſich dann wohl die Güterbahnverwaltung des Einblicks in den ſolange unbenutzten Waggon geſchämt und ihn geſchloſſen. So konnten die beiden Ernährer nicht mehr zu ih⸗ ren Jungen zurück. Die ewig hungrige Geſellſchaft der Kleinen kam elendiglich ums Leben. Die Vögel⸗ chen waren ſchon verweſt, als die Güterbahnbeam⸗ ten ſie fanden. So lange alſo hatte der gelähmte pfälziſche Güterverkehr auf den Eiſenbahnwaggon verzichten können! Hierzu wäre zu bemerken, daß das Lehrſtehen von Eiſenbahngüter⸗Waggons mittlerweile auf den deut⸗ ſchen Bahnhöfen noch weitaus eklatanter in die Er⸗ ſcheinung tritt, als dies früher unter normalen Umſtänden bei der Beſonderheit des Güterverkehrs der Fall geweſen iſt. Die Erledieung der Rentenanträge durch die Landesverſicherungsanſtalt Dem Vorſtand der Landsverſicherungsanſtalt Baden lagen im Jahre 1930: 12990 Invaliden⸗ und 8034 Hinterbliebenenrentenanträge vor. 2593 Ren⸗ tenanträge gingen unerledigt in das Jahr 1931 über. In 2688 Fällen wurden 1930 die Renten vorläufig verſagt. Endgültig feſtgeſtellt waren 1930: 8492 In⸗ validen renten, 4564 Witwen⸗ und Witwerrenten, 1284 Waiſenrenten, zuſammen 14 340 Renten. 1924 zählte man 7452 Invalidenrenten, 1006 Witwen⸗ und Wit⸗ werrenten, 1143 Waiſenrenten, zuſammen 9601 Ren- ten. Wegen Wiedereintritts der Erwerbsfähigkeit wurden 1930 insgeſamt 934(1929: 906) Renten ent⸗ zogen. a Das Anwachſen des Rentenbeſtandes und Rentenaufwandes geht aus folgenden Zahlen hervor: Invaliden⸗, Kranken⸗, Altersrenten: von 32 720 f. J. 1912 auf 63 909 t. J. 1930; Witwen⸗ und Witwerkrankenrenten von 104 f. J. 1912 auf 15 733 i. J. 1930; Watſenrenten(Stämme) von 432 i. J. 1912 auf 14 109 i. J. 1930. Die Belaſtung durch Renten ſteigerte ſich im gleichen Zeitraum von rund vier Millionen auf 31 Millionen I. 3. Seite/ Nummer 359 Jau Jateꝛ esse bitten wir Anzeigen großeren Umfanges, die fur die Saauotag-Abeud- Adogabe bes mm sind, möglichst bis Frei fag vormittag in unserer Haupigeschòfts- slelle qufaugeben. Eine frühseiligs Be- Sſellung sichert zudem auch eine guſs Plagierung der Anzeigen. Angünſtige Arbeitsmarktentwicklung Nach den Beobachtungen der Kaufmänniſchen Stellen vermittlung des Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verbandes hat ſich die Lage auf dem Stellenmarkt ſeit Anfang Juni allgemein erheb⸗ lich verſchlechtert. Während im Monat Juni die Auswirkung der Notverordnung zu einer außer⸗ ordentlichen Zurückhaltung inbezug auf Erteilung von Beſetzungsaufträgen führte, iſt durch die finanz⸗ politiſchen Schwierigkeiten der letzten Wochen eine Lähmung des Wirtſchaftslebens eingetreten, die ſich naturgemäß auf dem Arbeitsmarkt ſtark bemerkbar machte. Es wurden nicht nur erteilte Beſetzungsauf⸗ träge zurückgezogen oder für ſpäter zurückgeſtellt, ſondern erneut Kündigungen, zum Teil in größerem Umfange, ausgeſprochen. Die Zunahme der vorſorg⸗ lichen Kündigungen kennzeichnet die Unſicherheit und Nervoſität im Wirtſchaftsleben beſonders. Der Bewerber zugang, der in den letzten Monaten bereits eine fallende Tendenz aufwies, hat durch die letzten Ereigniſſe eine Steigerung er⸗ fahren. Die Bewerber kamen vornehmlich aus der Maſchinen⸗ und Eiſeninduſtrie, Textilinduſtrie und aus dem Lebensmitteleinzelhandel. Beſonders auf⸗ fällig ſind die zahlreichen vorſorglichen Kündigungen in Süd⸗ und Südweſtdeutſchland, Gebiete, in denen bisher die Wirtſchaftslage verhältnismäßig ſtabil war. Bei der gegenwärtigen Situation beſchränkte ſich die Vermittlung auf die unbedingt notwendigen Kräfte in den verſchiedenen Wirtſchaftszweigen. Die Geſamtlage auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkt wird durch die folgenden für die Stellenvermittlung des DH errechneten Meßzahlen gekennzeichnet: Es entfallen auf eine offene Stellung im Juli 68,5 Be⸗ werber gegenüber 45,3 im Juni und 30,5 im Jult des Vorjahres.* Bekämpfung des Mehltaus der Roſen In jedem Jahr hört man Klagen über Auftre⸗ ten von Mehltau an Roſen in Friedhöfen und Gär⸗ ten. Auf den Blättern der Roſe bildet ſich gewöhn⸗ lich ein mehlähnlicher Ueberzug, der auch auf Blüten und Fruchtkelche übergreift. Dieſer weiße Flaum, den das Krankheitsbild der Roſe aufzeigt, ſtellt ſich unter dem Mikroſkop als ein Gewebe von ganz feinen Pilzfäden heraus, die Sporenträger ent⸗ wickeln und auf dieſe Weiſe den Schädling von Roſe zu Roſe verbreiten. Zur Bekämpfung des Mehltaus verwendet man am beſten ein ſeit langem bekanntes Mittel, feingemahlenes Schwefel⸗ pulver, das man bei ſonnigem Wetter an Vormit⸗ tagen gleichmäßig etwa alle 14 Tage aufträgt und zwar zur Vorbeugung tunlichſt ſchon vor dem Aus⸗ trieb. Außerdem finden Schwefelpräparate nutz⸗ bringende Anwendung, ſo Eryſit, Eloſal, Schwefel⸗ kalkbrühe und Vomaſol„“. * * Falſche Fünfmarkſtücke. Geſtern wurden in verſchtedenen hieſigen Geſchäften falſche Fünf⸗ markſtücke vereinnahmt. Die Falſchmünzen haben ein ſchmutziggraues Ausſehen, ſehr undeutliche Zeich⸗ nung und ſind bedeutend leichter als die echten. * 40 jähriges Geſchäftsjubiläum. Am heutigen Donnerstag begeht Orthopädie⸗Schuhmachermeiſter Mich. Schwind, I 6, 38, ſein 40 jähriges Ge⸗ ſchäfts jubiläum. Durch ſeine orthopädtſchen Fachkenntniſſe erwarb er ſich einen großen Krets von Stammkundſchaft und erfreut ſich allgemeiner Wertſchätzung. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen Herr Auguſt Ruf mit ſeiner Gattin Agnes geb. Krämer, U 3, 13. * Uraufführung von„Infanterie in der Sommeſchlacht“, Frontſtück in 6 Bildern von Ph. Schultheis. Regie: Ar⸗ min Hegge. In den Hauptrollen Helene Leydenius, Hans Faſſot, Karl Haubenreißer, Armin Hegge, Guſtl Römer⸗ Hahn vom Nationaltheater u. a. Die heutige Aufführung, die vom Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteil⸗ nehmer und Kriegerhinterbliebenen, Bezirksverein Mann⸗ heim, veranſtaltet wird, findet im Muſenſaal ſtatt. Der Autor wird perſönlich anweſend ſein. * Sondergaſtſpiel im Flugplatz⸗Caſino. Der rührigen Wirtſchaftsleitung iſt es gelungen, das beliebte Monnhei⸗ mer Funk⸗Orcheſter Jazz⸗Matz zu einem einmaligen Gaſt⸗ ſpiel für den heutigen Abend zu verpflichten. Als beſondere Ueberraſchungen ſind Tanzſpiele vorgeſehen, wobei Frei⸗ 1 gratis zur Verteilung gelangen.(Weiteres An⸗ zeige. . NN dot Spfg. des 8 big. Bleu 6pfg. 4. Seite/ Nummer 359 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Zirkus Buſch iſt da! Ganz programmäßig iſt heute früh Zirkus Buſch in Mannheim eingetroffen..50 Uhr rollte der erſte S o nder z ug, beſtehend aus 55 Wagen, in den Bahnhof Neckarſtadt ein. Die Wagen, auf denen das Zelt und die Zeltzubehörteile verladen ſind, wur⸗ den ſofbrt an die Rampe hexrangebracht und durch Zugmaſchinen zum Meßplatz überführt. 5 Minuten nach 8 Uhr lagen die einzelnen Ballen bereits an den Ausbreitungsplätzen und kurze Zeit darnach konnte bereits das Zelt hochgezogen werden. Die Ausladung auf dem Bahngelände nahm unterdeſſen ununterbrochen ihren Fortgang. Immerhin war die Entladung mit gewiſſen Schwierigkeiten verknüpft, da ſtets nur zwei Wagen an die Kopframpe heran⸗ gebracht werden können und jeweils ein Rangier⸗ manbver dazwiſchengeſchaltet werden mußte. Be⸗ triebsleiter Marino leitete umſichtig die ganze Entladung. Die Arbeitsteilung ermöglichte es, daß der Auf⸗ bau mit der Entladung gleichzeitig geſchehen konnte. Der Zirkus wird heute mittag, wenn der letzte Wa⸗ gen von den Bahnwagen heruntergebracht iſt, auch fertig aufgebaut ſein. Die bei der Entladung beſchäf⸗ tigten Kräfte werden dann lediglich noch die Auf⸗ ſtellung der Umzäunung vorzunehmen haben. Der weite Sonderzug, der hauptſächlich die Raub⸗ tiere enthält, ſtand heute vormittag bereits auf dem Bahnhof Waldhof, und wurde ſpäter nach dem Bahn⸗ hof Neckarſtadt überführt, als durch den teilweiſe entladenen erſten Sonderzug etwas Platz geſchaffen war. Heute abend Eröffnungsvorſtellung Die erſte Vorſtellung findet heute Donnerstag abend ſtatt. Heute früh liefen die beiden Sonderzüge des Zirkus ein und in wenigen Stunden erſtand guf dem Meßplatz die weite Zeltſtadt, ſormierte ſich die Wagenburg. Eine bunte, zugkräftige Zirkusſoſſade erſtand. Heute obend wird ſie mit 7000 Glühbirnen ſich ſeſtlich illuminieren. Von ihrer Zinne leuchtet der Name, der ſeit Tagen Mannheim elek⸗ triſtert: Bu ſch!. Man darf mit Recht auf die erſte Vorſtellung dieſes modernen Großzirkusunternehmens geſponnt ſein, dem der denkbor beſte Ruf vorangeht. In der Fachwelt gilt der Zirkus Buſch ſeit langen Jahren als der„Zirkus der Quglität“— die beſte Bürgſchaft dafür, daß heute allen Beſuchern ein unvergeßliches zirzenſiſches Ereignis bevor⸗ ſteht. Es ſei beſonders noch darguf aufmerkſam gemacht, daß täglich von 9 Uhr vormittags ab große Tier⸗ und Völkerſchau ſtattfindet mit Sondervorſtellungen in der großen Afrikaſchau. Ausdrücklich ſei noch auf die Nachmittagsvorſtellungen am Freitag und Somstog hingewteſen, in denen das vollſtändig ungekürzte Abendprogramm zur Vorführung gelangt und zu der Kin⸗ der und auch Erwachſene halbe Preiſe zahlen. Film⸗Rundſchau Schauburg:„Der Flüchtling“ Ein Film aus der Mitte des vergangenen Jahrhun⸗ deyts— vielmehr der Stoff iſt der Geſchichte jener Zeit entnommen, während die Uebertragung auf das Filmband zu Beginn der Tonfilm⸗Aera geſchehen ſein muß. Rinder⸗ herden blöcken mit Muſikbegleitung, ſchmachtende Gondel⸗ lieder und ſpaniſche Tanzrhythmen gibt der Lautſprecher geduldig wieder, nur die Menſchen ſind ſtumm. Wenn ſie ſich noch ſo anerkennenswert anſtrengen und verzweifelt die Lippen bewegen, wir können ſie nicht hören, wir müſſen leſen, was ſie in ihrem Kummer zu ſagen haben. Die Menſchen in dieſem Film haben wirklichen Kummer, denn ſie ſind ehrſame ſpaniſche Koloniſten in Kalifornien, die von den das Land unterdrückenden Yankees ſchwer gepeinigt werden. Aber auch die Amerikaner werden ihres Lebens nicht recht froh, da edle Kalifornier mit Sombrero, Man⸗ killa und was ſonſt dazu gehört, ſich gegen die Bedrücker auflehnen. Gewöhnlich pflegen ſolche Zwiſte recht un⸗ erfreulich zu enden, aber USA verlangt ein happy end und ſo gibt es nach einigen grandioſen Morden zwei glück⸗ liche Liebespaare. Die Regie tat nicht viel bei der ganzen Geſchichte und Richard Barthelmeß muß ſich auf hübſches Aus⸗ ſehen verlegen, was ihm ja nicht ſchwer fällt. Neben ihm die ſympathiſche Mary Aſtor. Sehr gut ſind einige Naturaufnahmen, beſonders im Zuſammenhang mit der rieſigen Rinderherde, die eine ganze Niederlaſſung zer⸗ trampelt. Der Amtsantritt des neuen Poſtpräſidenten * Speyer, 5. Aug. Wie uns mitgeteilt wird, er⸗ folgt der Amtsantritt des neuen Präſidenten der OPD. Speyer, Miniſterialrat Alfred Kauf⸗ mann, vorausſichtlich am 1. September. Das Präſi⸗ dium wird bis dahin noch vertretungsweiſe von Oberregierungsrat Glauning verwaltet. Der neue Leiter der Oberpoſtdirektion hat in der Zwiſchenzeit ſeinen neuen Wirkungskreis perſönlich in Augen⸗ ſchein genommen. Jatoby, der König der Einmietediebe in Worms verhaftet (Eigener Bericht) Seit ſechs Jahren treibt ſich der vielfach vor⸗ beſtrafte Dieb Julius Jacoby in zahlreichen deut⸗ ſchen Städten umher, ſeit ſechs Jahren wird er von der Polizei vergebens geſucht. Immer arbeitete er auf dem gleichen erprobten Trick. Er erſchien als Arzt, Profeſſor, Geheimrat, der eine oder mehrere möblierte Zimmer zu guten Preiſen mieten will, freundete ſich mit dem(meiſt weiblichen) Vermieter an, bat dann um ein Glas Waſſer und ſtahl in der lurzen Abweſenheit der Vermieterin, was nitht niet⸗ und nagelfeſt war. Mitunter ließ er ſich auch einen Geloͤſchein wechſeln, um auf dieſe Weiſe die Stelle zu erfahren, wo Gelder aufbewahrt waren. In die hunderte gingen die Anzeigen aus Bayern, der Frankfurter Gegend, aus Baden und dem Rhein⸗ land. Endlich iſt es nun gelungen, den 56 Jahre alten Erzgauner zu erwiſchen. Jacoby trat vor einigen Wochen in Stuttgart und in Mannheim auf. Man vermutete als nächſte Elappe Frankfurt, wo er in beſter Erinnerung ſtand. Eine große Frank⸗ furter Tageszeitung, die durch ſtändige Publikationen über dieſen Gauner zu warnen und aufklären ſuchte, veröffentlichte erneut ſein Bild. Als er tatſächlich mit dem gleichen alten Trick in Frankfurt auftauchte, faßten die Hausbewohner Verdacht. Noch einmal konnte Jacoby ausrücken. Er ſcheint aber gemerkt zu haben, daß ſein Stern im Erlöſchen begriffen war. Er wurde unſicher und ſuchte ſchleunigſt von Frank⸗ furt zu verſchwinden. Noch einmal gelang es ihm, mit ſeinem Einmietetrick in Mainz eine goldene Uhr zu ergaunern. Dann erreichte ihn am Mittwoch vormittag in Worms das Verhängnis. Bei einer Frau., der Gattin eines Kaufmanns, erſchien Jacoby. Wieder war er der würdige, vornehme, alte Herr. Als Dr. Landau, Spezialiſt für Kresforſchung ſtellte er ſich vor, und gewann Vertrauen. Natürlich bat er auch in Worms um das übliche Glas Waſſer. Als Frau Kommunale Chronik Muß Flvesheim eingemeindet werden? Zu hohe Wohlfahrtslaſten— Keine Deckung * Ilvesheim, 5. Auguſt. Angeſichts der gegenwärtigen Wirtſchaftslage iſt es nur eine Frage der Zeit, wie lange ſich die Ge⸗ meinde aus eigenen Mitteln noch verwalten kann. Die ſchwere Finanznot der nordbadiſchen Gemeinden kommt hier beſonders kraß zum Ausdruck. Die Mittel zur Verwaltung können der Gemeinde nur durch die Bevölkerung zufließen, da, abgeſehen von zwei Zigarrenfabriken, die nur mit Unterbrechung voll arbeiten können, keine Induſtrie in der 598 Hektar umfaſſenden Gemarkung anſäſſig iſt. Die Gemeinde beſitzt 509 Hektar Jagdgebiet, aus dem aber nur etwas über 1000 Mark Jahrespacht erzielt werden. Der Großteil der 2782 Einwohner beſteht aus Induſtriearbeitern und Handwerkern. Die Landwirtſchaft iſt nur noch mit 39 Kleinbetrieben vertreten, die bei der Gemeindeumlage kaum ins Gewicht fallen. Durch die Siedlungsbauten gegen Feudenheim zu iſt die Bevölkerung wohl vor zwei Jahren etwas angewachſen, doch fallen dieſe Ein⸗ wohner, die größtenteils in Mannheim beſchäftigt waren, jetzt dem Gemeindewohlfahrtsetat zur Laſt. Durch das darniederliegende Baugewerbe ſind die meiſten Arbeiter ebenfalls Unterſtützungsempfänger. Die Wohlfahrtslaſten ſteigen von Woche zu Woche. Augenblicklich werden 84 Arbeitsloſe mit einem Betrag von wöchentlich nahezu 1 300/ unter⸗ ſtützt. Andererſeits reichen die Einnahmen aus der Umlage und den ſonſtigen Abgaben nicht mehr zur Deckung aus. Die Bierſteuer bringt bis jetzt—700% im Monat und 8 000/ ſind veranſchlagt. Schon im letzten Rechnungsjahr war eine Mindereinnahme von 1800% zu verzeichnen. Der neue Voranſchlag brachte vor einem Monat ſchon einen ungedeckten Aufwand von 50000/ und inzwiſchen ſind die Laſten noch mehr geſtiegen. Die Gemeinde hat vom Miniſterium P. wieder erſchien, war Herr Dr. Landau mit der Geldbörſe der Dame verduftet. Nun erinnerte ſich die Dame an die Publikationen, glaubte auch in dem Bild, das das Frankfurter Blatt veröffentlicht hatte, den Schwindler erkannt zu haben, und tat das beſte, das ſie tun konnte, ſie rief ſofort die Polizeidirektion an. Der Neffe der Dame tat ein Uebriges. Er eilte dem Dieb ſofort nach, verfolgte ihn durch mehrere Wormſer Straßen. Als„Landau“ recte Jacoby, im Innern eines Lokales Platz genommen hatte, rief der junge Mann aus der Nachbarſchaft die Polizei⸗ direktion an. Die Wormſer Polizei, die erfreulicher⸗ weiſe ſoſort ahnte, daß hier ein ganz großer Fang gelingen konnte, erſchien mit mehreren Beamten. Als ſich der Gauner gerade durch ein gutes Früh⸗ ſtück ſtärken wollte, drangen die Poliziſten in die Wirtſchaft ein. Jacoby machte nach Art der Gewohn⸗ heitsverbrecher nicht die geringſten Schwierigkeiten. Er gab ohne weiteres zu, der Geſuchte zu ſein, und reichte mit einem halb zyniſchen, halb reſignierten Lächeln den Polizeibeamten die Arme zum Feſſeln. Was der Polizei in ſechs Jahren nicht gelungen iſt, nämlich einen hochgefährlichen Außenſeiter der Geſellſchaft feſtzunehmen, gelang durch die ſyſtema⸗ tiſche Aufklärungsarbeit der Preſſe bezw. eines Kriminalberichterſtatters, der ſeit Wochen die Tätig⸗ keit dieſes Erzgauners verfolgte, und überall wo Jacoby auftauchte oder nach Lage der Dinge auf⸗ tauchen konnte, die Zeitungen mit entſprechenden Notizen bediente. Dieſe ſyſtematiſche Warnung hat denn auch endlich zu dem gewünſchten Erfolg geführt. Der Vorfall kann gewiſſen Polizeiverwaltungen zum eingehenden Studium dringend empfohlen wer⸗ den. Häufig genug findet die Preſſe bei der Polizei nicht die Unterſtützung, die ſie verlangen muß und die im eigenſten Intereſſe der Polizei liegt. Ohne die Aufklärungsarbeit der Zeitungen und die da⸗ durch angeſtachelte Mitarbeit des Publikums hätte Jacoby wahrſcheinlich noch hunderte von Gaune⸗ reien ungeſtraft verüben können. O. Schw. keinen Kredit oder Zuſchuß zu erwarten, ſodaß das Defezit immer mehr ſteigen muß. Seit einer Reihe von Jahren beſchäftigt man ſich mit dem Gedanken der Eingemeindung nach Manuheim, was aber unter den derzeitigen Verhältniſſen nicht möglich ſein dürfte. Die Frage wird aber ſchon im nächſten Jahre zwangsläufig akut werden, da eine Eigenver⸗ waltung ſchon augenblicklich kaum mehr durchzu⸗ führen iſt. Mannheim ſelbſt, das ſein 14.369 Hektar umfaſſendes Gebiet mit der Ilvesheimer Gemarkung ſchön abrunden könnte, kann natürlich im Hinblick auf ſeine eigenen finanziellen Schwierigkeiten dieſen Eingemeindungsplan nicht mit großer Begeiſterung aufnehmen. Zwangsetat für Wiesbaden feſtgeſetzt * Wiesbaden, 5. Aug. Der Regierungspräſident hat von ſeinem ihm zuſtehenden Oberauſſichts recht Gebrauch gemacht und den Zwangsetat für Wies⸗ baden feſtgeſetzt, nachdem die ſtädtiſchen Körperſchaf⸗ ten keine ausführbaren Beſchlüſſe vorgelegt hatten. Die Feſtſetzung des Haushaltsplanes war aber nach Anſicht der Regierung nicht länger aufſchiebbar, ſollte die Stadtverwaltung im vorgeſchriebenen Gange erhalten und ein Kaſſenzuſammenbruch ver⸗ mieden werden. Infolge der Verhängung des Zwangsetats durch die Aufſichtsbehörde werden in Wiesbaden nun u. a. die Beträge der Bürger⸗ ſteuer verdreifacht, für Kanalbenutzungsgebühr wieder erhoben, das Schulgeld für die Mittelſchulen von 108 auf 120/ erhöht und die Sätze für die Unterſtützungsempfänger herabgeſetzt. Außerdem hat die Regierung die Aufwandsentſchädigungen für die Stadtverordneten und die unbeſoldeten Ma⸗ giſtratsmitglieder im Etat geſtrichen. Zur Deckung eines noch verbleibenden Fehlbetrages von 3 956 759 Mark im Etat, der in Einnahmen und Ausgaben mit 49 746 475 Mark feſtgeſtellt worden iſt, ſchlägt der Regierxungspräſident dem Magiſtrat vor, den Ertrag der bereits genehmigten Anleihe bei der Central⸗Boden⸗Kredit AG. und den Erlös aus der Verwertung von Wertpapieren zu verwenden. Donnerstag, 6. Auguft 1991 77 Pfälziſche Waſſerverſorgung * Mutterſtadt, 3. Aug. Das Waſſerverſt gungsprojekt des Zweckverban dez „Pfälziſche Mittelrheingruppe“ zeigt einen merklichen Fortſchritt. Der in der Gemarkmn Mutterſtadt projektierte Waſſerturm wurde 5 durch zwei Ludwigshafener Baufirmen in Angriff genommen; er hat an der Bleiche ſüblich der Schif⸗ ferſtadterſtraße ſeinen Standort. Außerdem werben zur Zeit die Leitungen in den angeſchloſſenen Ge meinden ausgeführt. Die beiden Ortsprojekte der urſachen einen Koſtenaufwand von insgeſamt 255 892 Mark. Sie verteilen ſich auf die Hauptleitung zwi⸗ ſchen Mutterſtadt und Dannſtadt mit 51911% die Ortsanlage in Dannſtadt mit 177689% und das Ortsnetz Schauernheim mit 36 232. Mit Aus⸗ nahme von Neuhofen werden nach Fertigſtellung die⸗ ſer Teilprojekte ſämtliche dem Zweckverband ange. ſchloſſenen Gemeinden ausreichend mit gutem Trink⸗ waſſer verſorgt ſein. Die Arbeiten der Waſſer, Hauptzuleitung von Mutterſtadt bis Dann⸗ ſtabt wurden der Firma Oltſch u. Cie.⸗ Zweibrücken um 51911/ übertragen. Die Leitungen im Ort vom Bahnhof bis zum Rathaus erhielt die Firma Ullmayer⸗Alſenborn um 92 612, und den oberen Ortsteil Schauernheim wurde dem Waſſerleitungs⸗ baugeſchäft Auguſt Reimer aus Schauernheim um 36 232/ übertragen. Mit den Arbeiten ſoll nach der Getreideernte begonnen werden. * c Schwetzingen, 3. Auguſt. Aus der jüngſten Gemeinderatsſitzung iſt zu berichten: Da die finanziellen Auswirkungen des badiſchen Not, geſetzes vom 9. Juli über Aenderungen im Staals⸗ haushalt auch den Haushalt der Stadtgemeinde Schwetzingen außerordentlich ſtark belaſten und ihn ſogar in Unordnung zu bringen drohen, beſchloß der Gemeinderat, Schritte einzuleiten, die zur Auf⸗ hebung des Geſetzes führen können.— Die Obſtverſteigerungen vom 24. und 25. Juli wurden genehmigt.— Von der Mitteilung des Ministerium der Finanzen(Forſtabteilung), daß für das Wirl⸗ ſchaftsjahr 1931 der Holzhiebſatz um 300 Feſt⸗ meter erhöht worden iſt, wurde Kenntnis genom⸗ men.— Die diesjährige Ver ſaſſungsfeier ſoll in üblicher Weiſe durchgeführt werden. Kleine Mitteilungen In Kenzingen wurde die Einführung der Ge⸗ meindebierſteuer wie auch die der Bürgerſteuer mit( gegen 8 Stimmen abgelehnt. Die Mehrheit des Bürger⸗ ausſchuſſes war der Anſicht, daß die Beratung diefer Vor⸗ lage mit der des Gemeindevoxanſchlags verbunden werden ſolle, damit man ſehe, ob die Einführung dieſer beiden Steuern wirklich notwendig iſt. Da der Gemeinderat gegen die Zurückſtellung dieſer Vorlage war, wurde diese ubgelehnt. n Sageshaleuicles Donnerstag, 6. Auguſt Zirkus Buſch, Meßplatz: Eröffnungsvorſtellung, 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen, Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kabaretteinlogen ab 20.30 Uhr. Friedrichspark: Konzert 20.80 Uhr. Pfalgban⸗Kaffee: Gaſtſpiel der Stimmungskapelle Otti Gebhardt, 20 Uhr Weinheim— Birkenauer Tal— Fürth— Lindenfels— Bensheim— Mannheim. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: Speyer— Germersheim— Karlsruhe; 19.45 Uhr Abend⸗ fahrt noch Worms und zurück.— Freitag: 7 Uhr Mann⸗ heim— Rüdesheim— Aßmannshauſen und zurück. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ab Landeplatz Friedrichsbrücke. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Zinker“.— Schou⸗ burg:„Der Flüchtling“.— Scala ⸗Theatet „Leutnant warſt oͤu einſt bei den Huſaren“.— Capi lol: „Im Weſten nichts Neues“.— Palaſt⸗Theoter „Die ſingende Stadt“.— Rory⸗ Theater:„Die Maske fällt“.— Univerſum:„Rongo“.— Glofia⸗ Palaſt:„Mordprozeß Mary Dugan“. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten: Uraufführung von i in der Sommeſchlacht“, im Muſenſaal, 20 Uhr. 5 Sehens würdigkeiten: Städt. Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10149. und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr de 5 Sonderausſtellung:„Die Mode und ihr Spottbils 0 bis 1850“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde haus: Sonntag vormittags von 11—18 Uhr und nachm von 15—17 Uhr: Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 117 Uhr; Freitags 17—19 Uhr,.— Städtiſche Kunſthalle: Gebe net von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr. Ausſtellung:„Neues von Geſtern“. . ̃— 5f.::.:.!..——.——P¼—Pdgͥ——————.—gß—7— In der Heimat der heiligen Eliſabeth Von Fritz Droop 5 In dieſen Tagen vereinigten ſich ſämtliche 5 deutſche Biſchöſe zu einer gemeinſamen Gedenk⸗ und Huldigungsfeier am Grabe der heiligen Eliſabeth. Nirgends hat die deutſche Geſchichte ſo viele leuch⸗ tende Markſteine errichtet wie in Thüringen, nir⸗ gends fühlen wir eine ſtarke geiſtige Macht ſo tief in unſere Seele greifen wie hier, und immer ſind wir der Stunde froh, die uns hier feſthält, um uns reicher zu machen. Nirgends in der Welt ſind Natur und Kunſt ſo ineinander verwoben, wie an der Stätte, wo vor 700 Jahren der Sängerkrieg entbrannte. Seit 700 Jahren ſchreitet auch die geheiligte Land⸗ gräfin von Thüringen durch die Träume der Chri⸗ ſtenheit: ein lichtgewordenes Wunder, wie der Abend⸗ ſtern, und leuchtend wie die Sonne ſelbſt. Am 19. November 1931 jährt ſich zum ſieben mal hundertſten Male der Tag, an dem ſte die Welt verließ, deren Ehren ſie ablehnte, zu deren Stiefkindern ſie ſo gerne hernieder ſtieg. Die Stadt Eiſenach und die Wartburgſtiftung haben jüngſt zu einer Gedenkfeier eingeladen, und neben den Namen berühmter Wür⸗ denträger der Kirche beider Konfeſſionen las man in der Beſucherliſte die Namen alter Fürſtengeſchlechter, die mit der Geſchichte Thüringens zuſammenhängen. Auch bedeutende Küuſtler und Gelehrte waren im großen Saale der Wartburg erſchienen, um miteinan⸗ der den Klängen jenes feierlichen Oratoriums „Eliſabeth, die Heilige“ zu lauſchen, das Liſzt vor 65 Jahren zu dem dichteriſch leider unzulänglichen Text von Otto Roquette geſchrieben und deſſen Ur⸗ aufführung im Jahre 1867 an gleicher Stätte ſtatt⸗ a gefunden hat. Am Hofe zu e ſenach regierte die üppigſte Welt⸗ ährige Eliſabeth aus Ungarn nach freude, als die 4 dem wälderumrauſchten Thüringen gebracht wurde, wo die Lieder Wolframs von Eſchenbach, Heinrichs von Ofterdingen und Walthers von der Vogelweide erklangen und Lieder des Vergil und des Ovid höher gewertet wurden als die geiſtigen Lieder der Kirche. Hier wuchs nun das ſtille Kind heran, zur Braut für Hermann, den erſtgeborenen Sohn des Land⸗ grafen von Thüringen, beſtimmt. Schon die erſten Jahre ihres Lebens ſind von einer derartigen Sucht ihrer Umgebung zur Legendenbildung überwuchert, daß es ſchwer iſt, an ihre geſunde Kindlichkeit zu glauben. Als die Landgräfin Sophie die weltverach⸗ tende Veranlagung Eliſabeths erkannte, begann eine gehäſſige Behandlung der beſtellten Braut, die nicht würdig ſei, die Gattin ihres fürſtlichen Sohnes zu werden, weil ſie ſich als Beſchützerin des Volkes fühlte. Als Beweis für die unkindlichen Handlungen Eliſabeths werden noch heute die Aeußerungen der beſchränkten Dienerinnen Eliſabeths angeführt, die von unfreien Prieſtern eingeſchüchtert worden waren und über Dinge ausſagen mußten, die zwanzig Jahre zurücklagen. Ihre Schilderungen gehören aber der legendären, nicht der hiſtoriſchen Eliſabeth. Ihr Weſen war Hel⸗ ligkeit und Wärme für alle, die Hilfe bedurften. Sie iſt noch ein Kind, als ihr Verlobter ſtirbt. Ihre Mitgift iſt ſchon verpraßt; ſonſt hätte man die Neun⸗ jährige wohl wieder heimgeſchickt. So wird ſie für den zweiten Sohn des Landgrafen beſtimmt. Als ſie das 19. Jahr erreicht hat, wird ſie die Gattin Lud⸗ wigs, zwei Jahre ſpäter iſt ſie Mutter geworden. Und Ludwig achtet und liebt ſein Weib; er haßt die Gelage der Fürſten und Ritter, und ſie iſt ihm lie⸗ bend zugetan; die Ehe der Beiden iſt glücklich und echt. Um aber eine Heilige im Sinne der Kirche aus ihr zu machen, müßte ſie aller irdiſchen Attribute entkleidet werden. Eliſabeth war keine jener Fürſtinnen, die ihre Klugheit oder ihre Schönheit in die Wagſchale warfen, wenn politiſche Dinge aus⸗ gewogen wurden; ſie war eine Fürſtin der Güte, war eine Herrſcherin der Menſchenliebe, weil ſie auch den Armen in ſelbſtloſer Liebe diente. Nicht im Beten und Singen, ſondern in der tätigen Hilfe ſah ſie die rechte Lebensäußerung der chriſtlichen Frau; durch Mitgefühl und Miterleiden fremder Schmerzen erfuhr ſie ihr Glück. Als die Sendboten des Fran⸗ ziskus von Aſſiſi durch Thüringen ziehen, fühlt ſie ſich ihnen brüderlich verwandt in der Pflege alles deſſen, was ſchwach und hilflos iſt. Sie ſorgt für eine Ordensunterkunft der Franziskaner in Eiſenach, um ſein Werk zu fördern, damit die Not des Volkes nach Kräften gelindert werde. Denn eine furchtbare Hungersnot rafft Tauſende von Menſchen dahin; in Thüringen muß über die Hälfte der Kinder ſterben; die Alten ſuchen bei den Kräu⸗ tern und Wurzeln des Waldes ihr Dasein zu friſten. Man reißt ſich um die Kadaver der Tiere, die am Wege liegen, bis die fürſtliche Helferin als Retter in der Not erſcheint. Sie läßt am Fuße des Wart⸗ berges ein Krankenhaus bauen, und befiehlt den Ge⸗ meindevorſtehern in allen Orten, die zur thüringiſchen Herrſchaft gehören, daß man die Einnahmen, die früher dem Fürſten zufloſſen, unter die Armen ver⸗ teile. Sie ſelbſt ſaß mit dem Geſinde am Spinnrad: mit dem Erlös ihrer Armſpangen und Perlen wur⸗ den hungernde Pilger geſpeiſt. Das alles hindert den Himmel nicht, die ſchwerſten Prüfungen über ſeine Magd zu verhängen. Konrad von Marburg hat ihren Gatten zu ſeinem willenloſen Werkzeug gemacht; er ſchickt Ludwig in den Kreuzzug, von dem er nicht zurückkehrt. Bei; der Nachricht von ſeinem Tode bricht ſie zuſammen; ihr Geiſt wird umdunkelt. In eiſiger Winternacht verläßt ſie ihr Frauengemach auf der Burg, um die Not der Armen zu teilen; als Bettlerin zieht ſie von Haus zu Haus; aber die ſie früher ſegneten, weichen jetzt vor ihr zurück, da man ſie für wahnſinnig hält. Als ſie am 19. November 1231 im Hoſpital zu Marburg ſtarb, war ſie 24 Jahre alt. Man hatte die einſtige Landgräfin von Thüringen in ihrer grauen Kleidung, wie die Ordensregel der Schweſtern des hl. Franz es befahl, auf Stroh gebettet. Das Lager b der Demut erſtrahlte im Glanze ihrer Schönheit, als ſie ihre Hände zu Gott und zur hl. Maria erhob, um für ihre Umgebung zu beten. Fünf Jahre ſpäter ſtand Kaiſer Friedrich I. am Grabmal Eliſabeths, und ſtritt mit dem Biſchof von Mainz über die Frage, wer von ihnen die Gebeine der Toten aus dem Bretterſarg, in dem ſie lagen, in den Reliquienſchrein heben dürfe. Dann nahm der Kaiſer ſeine Krone ab und legte ſie der Toten zu Häupten. Hatte dieſer Akt der Ehrfurcht zugleich politiſche Bedeutung? War er wohl gar eine demon⸗ ſtrative Geſte gegen den Papſt, etwa als wolle er ſagen, daß dieſer Frau alle Kronen der Welt gebühr⸗ ten? Sicher tat die katholiſche Kirche recht daran, ſie mit dem Höchſten zu ſchmücken, was ſie zu vergeben hat, mit dem goldenen Kranze der Heiligen. So vor aller Welt gekrönt, hat Eliſabeths Name die Jahr⸗ hunderte überſtrahlt bis in unſere Tage hinein, Mechtild von Magdeburg hat in ihren Schriſten Eli⸗ ſabeth als„Sendbotin Gottes an die unſeligen Frauen, ſo in den Burgen ſitzen“ gefeiert. Möche ihre Geſtalt hellſtrahlend vor die Mütter und Töch⸗ ter unſerer Tage treten, um die Frauen der Gegen- wart aufzurufen zu tätiger Hilfe gegen die verwirrte, ſeelenloſe Zeit. 5 i — Humor vom Tage Lehrer:„Was verſteht man unter innerem Wert?“ —„Wenn man Goldplomben in die Zähne be⸗ kommt.“.(Haagſche Courant) Gaſt(ärgerlich):„Kellner, was haben Sie mir da für ein elendes Zeug gebracht? Unerhört! Das i doch kein echter Bohnenkaffee.“—„Aber ſicher wo Sie ſchon von einem Schluck ſo aufgeregt ſind. (Il Motto per ridere.) 8 Junger Bauer(zu einem Kameraden):„Du 7 0 ja gar nicht mehr mit der Kathi. Ich hab 981 du heirateſt ſie?“—„Wollt ich auch. Aber als! iſt mir die Heiratsluſt vergangen(Nebelſpalter Autobnsaus flüge? Abfahrt 14 Uhr as Poradeplatz nech: 14,30 Uhr Mannheim ſie neulich bei ihrer Herrſchaft Teppiche klopfen(ah, 6. Auguſt 1931 — 88 donnerstag, Aus Baden Attentatsverſuch auf Bürgermeiſter Sauer Karlsruhe, 5. Auguſt. Zu einem erregten Auftritt kam es heute mittag im Amtszimmer des Bürgermeiſters Sauer. Ein etwa 40 Jahre alter verheirateter ſtädtiſcher Oberſekretär, der aus Geſundͤheitsrückſichten auf 1. Februar in den vorläufigen Ruheſtamd verſetzt worden war, erſchien gegen 12 Uhr im Dienſtzimmer des Bürgermeiſters und verlangte, daß die Stadtverwaltung für ihn bei der Beamtenbank Schritte zur Erlangung eines Kredites unternehme. Da es dem Bürgermetſter nicht möglich war, dem Bittſteller in dieſer Hinſicht behilflich zu ſein, zog dieſer plötzlich eine Schreck⸗ ſchußpiſtole und gab einen Schuß gegen den Bür⸗ germeiſter ab, der durch ein Klingelſignal das Vor⸗ zimmer verſtändigte. Der Täter ließ ſich von den inzwiſchen herbeigeeilten Polizeibeamten ruhig ab⸗ führen. Es handelt ſich um einen zweifellos geiſtes⸗ kranken Menſchen, der unter Zwangsvorſtellungen leidet, Seine Zurruheſetzung war erfolgt, weil ver⸗ ſchtebene Briefe zur Kenntnis der Stadtverwaltung gekommen waren, die er u. a. an den Reichspräſiden⸗ ten gerichtet hatte und die darauf ſchließen ließen, daß man es mit einem Geiſteskranken zu tun hat. Er befand ſich auch längere Zeit in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau. Zwiſchen zwei Laſtſchiffe geraten * Karlsruhe, 4. Aug. Ein 24 Jahre alter Bäk⸗ kergehilfe verſuchte am Sonntag in der Nähe des Stichkanals den Rhein zu durchſchwimmen. Hierbei geriet er zwiſchen zwei Laſtſchiffe, die bei der Fahrt gegeneinander kamen. Der unvorſichtige Schwimmer mußte aus dem Waſſer gezogen und mit einer Rip⸗ penguetſchung in das Städt. Krankenhaus ein⸗ geliefert werden. Der Schwetzinger Bürgerverein proteſtiert ch Schwetzingen, 4. Auguſt. Der Schwetzinger Bürgerverein hat zu berſchiedenen wichtigen Tagesfragen einmütig Stel⸗ lung genommen, wie folgt:„Der Bürgerverein iſt der Auffaſſung, daß die von der Stadtgemeinde ge⸗ planten Projekte— Umbau des ſtädtiſchen Kranken⸗ hauſes, Ankauf eines größeren Geländes von der früheren Kunſtſeidefabrik—, die für die Stadt eine weitere Belaſtung von vielen Hunderttauſend Mark bedeuten würden, zurzeit undurchführbar ſind. Dem ſchwer kämpfenden Handwerk kann nicht dadurch ge⸗ holfen werden, daß die Stadt in der jetzigen Zeit derart ungeheuere Schuldverpflichtungen übernimmt. Es iſt überhaupt nicht zu erkennen, wie bei der kata⸗ ſtrophalen Lage der Umlage⸗ und Steuerzahler die bereits beſtehenden Verpflichtungen in Zukunft ge⸗ tragen werden können. Vom Gemeinderat muß daher verlangt werden, daß eine weitere Verſchul⸗ dung der Stadt unter allen Umſtänden vermieden wirb, Rückſichtsloſe Sparſamkeit in allen Zweigen der Stadtverwaltung iſt unbedingt erfor⸗ derlich. Der Bürgerverein fordert ferner, daß das von der Stadt eingebaute Gelände auf den Brühler Wieſen den Allmendberechtigten zurückgegeben wird. „ Die von der Stadt aufgewendeten Betriebskoſten ſtehen in keinem Verhältnis zu dem Erfolg, den der Gemeinderat erreichen will. Gegen die durch das Badiſche Notgeſetz den Gemeinden neuerdings auferlegten unerträglichen Laſten erhebt der Bürgerverein ſchärfſten Proteſt. Der Beſchluß des Gemeinderats, gegen dieſes Ge⸗ ſetz gemeinſam mit dem Städtebund Klage beim Staatsgerichtshof zu erheben, wird gebilligt. * cb Schwetzingen, J. Auguſt. Dem Gauehrenturn⸗ wart Georg Weckeſſer von hier, Ehrenmitglied des Turnvereins 1864 Schwetzingen wurde enläßlich des Gauturnens in Mannheim⸗Neckarau die goldene Ehrennadel des Mannheimer Turngaues verliehen, Weckeſſer hat ſich in jahr⸗ zehntelanger Tätigkeit große Verdienſte um die Förderung der deutſchen Turnſache erworben.— Die Einwohnerzahl der Stadtgemeinde an en betrug am 1. Juli 9937 und am 1. Aug. L. Bretten, 4. Aug. Am 1. Auguſt konnten hier die Eheleute Abolf Simon und Frau Jette geb. Eitlinger das Feſt der goldenen Hochzeit be⸗ 5 gehen. Dem Jubelpaar gingen aus dieſem Anlaß 1 zahlreiche Glückwünſche zu. Pforzheim, 3. Auguſt. Hier wurden zwei ent⸗ wichene Fürſorgezöglinge aus Karlsruhe ſeſtgenommen, die zwei Fahrräder vor einer Wirtſchaft in Durlach geſtohlen hatten. 5 Achkarren a.., 3. Auguſt. Beim Bau eines Weinkellers ſtieß man etwa in einer Tiefe von vler Metern auf Funde aus der Bronzezeit etwa 1200 Jahre vor Ehriſtt Geburt). Es wurden auch Feuerſteingeräte gefunden, die vermutlich 3000 Jahre vor Chriſti Geburt benuzt worden waren. L. Dühren, 2. Auguſt. Im Alter von 60 Jahren verſtarb hier Bäckermeiſter und Kronenwirt Wil⸗ helm Gruner. Er wurde unter großer Antell⸗ nahme der Bevölkerung zur letzten Ruhe beſtattet. 19 Militärverein, der Radfahrerverein und die zäckerinnung erwieſen dem verſtorbenen Mitglied die letzte Ehre. nheimer Feitung . Neues ſchweres Anwelter ſucht die Südpalz heim * Landau, 5. Auguſt. Am Mittwoch abend zwiſchen 7 und 8 Uhr ging über der Südpfalz ein neues ſchweres Un⸗ wetter nieder, das mit wolkenbruchartigem ſchwerem Regen und Sturm verbunden war. Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſoll das Un⸗ wetter ſchwere Schäden angerichtet haben. In Landau wurde beſonders der Oſtteil der Stadt betroffen. Ueber 100 Bäume in den ſtädtiſchen An⸗ lagen wurden niedergelegt oder beſchädigt. Geäſt und Laubwerk füllten die Straßen der Stadt und hemmten den geſamten Verkehr. Die alarmierte Feuerwehr war bis ſpät in die Nacht hinein tätig. Beim Tabaklager des Hauptzollamtes wurde ein Dach abgedeckt. Große Mengen Tabak, die in einem Stockwerk eingelagert waren, wurden durch den Sturm über die angrenzenden Häuſer und Straßen geweht. Die Straßen lagen voller Tabak. Ver⸗ ſchiedene Gebäude wurden abgedckt. Der Straßen⸗ verkehr war auf eine Stunde lahmgelegt. Die Tele⸗ phonleitungen ſind vereinzelt geſtört. Verbindungen müſſen verſchiedentlich durch Umleitungen hergeſtellt werden. Noch ſchwerer iſt der Schaden in der Her x ⸗ heimer Gegend. Von Sturmwind begleitete Hagelſchauer vernichteten die Tabak⸗ pflanzungen. Auch in Offenbach, Queich⸗ heim und in den Orten des Gäu waren gleich⸗ falls ſchwere Niederſchläge zu verzeichnen. Allent⸗ halben liegen die hohen Welſchkorn⸗Stauden, die hier vornehmlich angebaut werden, geknickt am Boden. Teilweiſe ſind die Kartoffeln ausgewühlt. Die Fruchtmieten auf den Feldern wurden auseinander⸗ geriſſen. Starke Schäden ſind an den Obſtkul⸗ turen entſtanden. Die Ländereien gleichen großen Seen. Inwieweit die Oberhaardt und das Weinbau⸗ gebiet betroffen wurden, ſteht noch nicht feſt. Es ſcheint jedoch, daß das vom Unwetter beſonders ſtark betroffene Gebiet das um Landau in der Rich⸗ tung nach Germersheim iſt. Ueberall wird aus den Dörfern und Städten gemeldet, daß die Feuerwehr mit Aufräumarbeiten beſchäftigt iſt. Ein Ueberblick über den Schaden dürfte ſich erſt am Donnerstag vormittag feſtſtellen laſſen. * Ein Todesopfer an der Nahe dt. Bad Kreuznach, 5. Aug. Ein 21jähriger Korb⸗ macher namens Auguſt Link aus St. Katharinen, der ſich auf dem Heimweg vom Kreuznacher Markt befand, wurde unterwegs vom Blitz erſchlagen. ** Hochwaſſer der Kraichbach * Bruchſal, 5. Aug. Die Kraichbach iſt infolge der wolkenbruchartigen Niederſchläge, die geſtern be⸗ ſonders ſtark bei Sulzfeld niedergegangen ſind, über die Ufer getreten und hat Wieſen, Ackerland und Dörfer überſchwemmt. In U bſtadt ſtand das Waſſer in den Gärten teilweiſe 30 Zenti⸗ meter hoch. Die Keller der an die Schule angren⸗ zenden Häuſer ſtanden zum Teil einen Meter unter Waſſer. Bei Gochsheim wurde die Bahnſtrecke Münzesheim— Gochsheim unterſpült und die Land⸗ ſtraße unpaſſierbar. Der Bahnhof Münzesheim ſtand einen halben Meter unter Waſſer. Auch in Flehingen, Sickingen, Unter⸗ und Oberöwisheim ſtehen die Bahnhöfe unter Waſſer. Zwei Liebestragödien Vier Tote * Schliengen, 5. Auguſt. Unweit des Bahn⸗ itbergangs Schliengen⸗Steinenſtadt wurde am Diens⸗ tag früh in einem Welſchkornacker die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Auf der Straße, etwa 100 Meter von der Leiche entfernt, lag ein junger Mann in ſchwerverletztem Zuſtande. Es handelt ſich allem Anſchein nach um Mord und Selbſt⸗ mord aus Liebeskummer. Der Schwerverletzte wurde in die Klinik nach Freiburg verbracht, wo er geſtern abend geſtorben iſt. Die Erſchoſſene iſt die 18 Jahre alte Marta Hüter von Haltingen, der den Verletzungen erlegene gleichaltrige junge Mann ein gewiſſer Strebele von Niedereggenen. Die Mo⸗ tive der unſeligen Tat liegen noch vollkommen im Dunkeln. Bekannt iſt, daß die beiden jungen Leute, von einem Ausflug nach dem Kaiſerſtuhl zurück⸗ gekehrt, in Krozingen noch Abſchiedsbriefe an ihre Angehörigen geſchrieben haben, woraus hervorgeht, daß auch das Mädchen mit dem Vorhaben, gemein⸗ ſam aus dem Leben zu ſcheiden, einverſtanden war. Strebele hat ſodann zuerſt ſeine Geliebte erſchoſſen und ſich dann einen Schuß beigebracht. Die Kugel zerſtörte beide Sehnerven, ſo daß der Unglückliche bie ganze Nacht umherirrte, bis er dann am Dienstag morgen aufgefunden wurde. In der Freiburger Klinik ſtellte der Arzt auch eine ſchwere Gehirnver⸗ letzung feſt, die ihn völlig der Sprache beraubt hatte. * Rohrſchach, 5. Auguſt. Der 45 Jahre alte frühere Krankenhauswärter Johann Gottfried Hä⸗ ſe le, der verheiratet war, unterhielt ſeit einiger Zeit mit der 17jährigen, aus Württemberg ſtammenden, in dem Krankenhaus als Dienſtmädchen augeſtellten Genoveva Gretzinger ein Liebesverhältnis. Als die Sache ruchbar wurde, beſchloſſen die beiden, frei⸗ willig in den Tod zu gehen. Häſele verabreichte ſei⸗ ner Geliebten eine Doſis Gift, die tödlich wirkte, während er ſich ſelbſt durch Einatmen von Gas das Leben nahm. Karlsruher Schturgericht Brandſtiftung Mittwoch vormittag begann vor dem Karls⸗ ruher Schwurgericht unter dem Vorſitz des Landesgerichtsdirektors Dr. Böhringer ein Brandſtiftungsprozeß, zu dem gegen 30 Zeugen und zweit Sachverſtändige geladen ſtnd. Auf der Anklagebank ſitzt der 51 Jahre alte, aus Mosbach gebürtige und in Weinheim wohnhafte verheiratete Gaſtwirt und Schreiner Wilhelm Friedrich Morr. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, daß er in der Nacht zum 12. April d. J. das Haus ſeiner Schweſter, der Witwe Friedrich in Gernsbach, in Brand geſteckt habe. Dort war um ½% Uhr früh im zweiten Stock Feuer bemerkt worden. Durch das raſche Eingreifen der Feuerwehr konnte größerer Schaden verhütet werden. Die Witwe Friedrich und ihre beiden Söhne waren zur fraglichen Zeit verreiſt. Man ſtellte im Schlafzimmer der Söhne wie auch im Balkonzimmer verſchiedene Brandherde feſt. Am Boden lagen ein Bettüberwurf, Packpapier uſw., die offenbar mit Petroleum getränkt waren. An anderer Stelle wurde ein aufgeriſſener Kopfkeil gefunden, in deſſen See⸗ gras eine ſehr weit heruntergebrannte aber vorzeitig ausgegangene Kerze ſteckte. Ferner fand man eine leere Oelkanne, die einen benzinartigen Stoff ent⸗ halten haben mußte. Es lag ſomit zweifellos Brandſtiftung eines mit den Oertlichkeiten gut vertrauten Täters vor. Aus einer Reihe von Umſtänden ergaben ſich ſtarke Ver⸗ dachtsmomente gegen den Bruder der Witwe Fried⸗ rich, den Wirt Morr in Weinheim. Er wurde kurze Zeit darauf feſtgenommen und ſitzt bis heute in Unter⸗ ſuchungshaft. Er beſtreitet jede Schuld. Aus ſeiner Vernehmung ging hervor, daß er durch den Bau ſeines Weinheimer Anweſens„Zum Schloßberg“ in eine ſehr bedrängte Lage gekommen war, die mit Zwangsverſteigerung endigte. Seine Schweſter, die Witwe Friedrich, hatte ihm wiederholt ausgeholfen. Morr erklärte, daß er 1928 das letzte Mal in Gerns⸗ bach geweſen ſei. Er verſuchte ſein Alibi nachzuweiſen, wobei er ſich zu früheren Angaben teilweiſe in Wider⸗ ſpruch ſetzte. Ueber ſeinen Geſundheitszuſtand be⸗ fragt, bemerkte Morr, daß er ſeit ſeiner Verſchüttung im Felde an nervöſen Störungen leide. 9 erhielt Ein Jahr Zuchthaus wegen Meineids. Das Karlsruher Schwurgericht verurteilte die 21 Jahre alte Käte Müller aus Sandweier(Amt Rekſtatt), die in einem Unterhaltsprozeß vor dem Amtsgericht Baden⸗Baden unter Eid unwahre An⸗ gaben machte, zur Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus. Außerdem wurden der Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt und die dauernde Eidesunfähig⸗ keit ausgeſprochen. Das Gericht erklärte ſich be⸗ reit, die Umwandlung der Zuchthausſtrafe in Ge⸗ fängnis auf dem Gnabenwege zu befürworten. * Der Tod des Nationalſozialiſten Billet— Schwur⸗ gerichtsverhandlung vorausſichtlich Anfang September * Karlsruhe, 5. Auguſt. Am Pfingſtmontag nach⸗ mittag fand bekanntlich hier im Anſchluß an eine Bauernkundgebung in der Feſthalle ein Aufmarſch der Nattonalſozialiſten ſtatt. Dabei wurde der Mo⸗ torradfahrer Billet aus Lahr, der ſo ziemlich am Ende des Zuges fuhr, von Kommuniſten überfallen und ſchwer mißhandelt. Er erhielt u. a. einen Stock⸗ ſchlag über den Kopf und ſtarb nach wenigen Stun⸗ den im Krankenhauſe an den Folgen der erlittenen Verletzungen. Die Staatsanwaltſchaft hat jetzt gegen den Schuhmacher Albert Haas und vier Genoſſen Anklage wegen erſchwerter Körperverletzung, wo⸗ durch der Tod eines Menſchen verurſacht wurde, er⸗ hoben. Der Fall wird vorausſichtlich Anfang Sep⸗ tember das Karlsruher Schwurgericht beſchäftigen. * § Drei Jahre Zuchthaus. Der 37 Jahre alte ver⸗ heiratete Taglöhner Auguſt Bailer aus Niefern vom Schöffengericht Pforzheim, wegen mehrfacher Notzucht und Blutſchande, verübt an ſeiner 16jährigen Tochter, drei Jahre Zuchthaus, Baier war dem Alkohol ergeben und ſeiner Frau und den Kindern gegenüber äußerſt gewalttätig. §. Zuchthaus wegen Urkundenfälſchung. Der Agent Noack von Homburg(Saar) ſtand wegen Privaturkundenfälſchung vor der Straf⸗ kammer Saarbrücken. Das Urteil lautete auf ein Jahr Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt bei ſofortiger Verhaftung. 2 142. Jahrgang/ Nummer 359 5 r Aus der Falz Todesſturz mit dem Auto * Grünſtadt, 5. Auguſt. Ein furchtbares Autounglück ereignete ſich heute nachmittag auf der Straße nach Kirchheim a. Eck. Ein offenes Per⸗ ſonnenauto aus Karlsruhe fuhr in Richtung Kirch⸗ heim. Geſtenert wurde es von der Tochter eines mitfahrenden Karlsruher Ehepaares. Aus noch un⸗ bekannter Urſache ſcheint die Führerin die Herrſchaft über die Steuerung verloren zu haben, denn das Auto prallte gegen einen Straßenſtein und ſtürzte, ſich überſchlagend, die Straßenböſchung hinab. Die mit fahrende Frau— Mutter der Lenkerin— war ſofort tot. Vater und Tochter. die leichte Verletzungen davontrugen, wurden dem hieſigen Bezirkskrankenhaus zugeführt. Der Namen der verunglückten Familie war auf Anfrage nicht zu er⸗ fahren. Beim Baden ertrunken O0 Ludwigshafen, 6. Auguſt. Geſtern ertrank im Ludwigshafener Rheinſtrandbad der 19jährige Ludwig Roth aus Deidesheim. Der junge Mann richtete ſich im Waſſer auf, ſchrie laut und ging dann unter. Offenbar hat ihn ein Herzſchlag getroffen. Die Leiche konnte noch nicht geländet werden. Schweres Verkehrsunglück bei Oggersheim * Oggersheim, 5. Auguſt. Auf der Mannheimer Straße kurz vor dem„Guten Hirt“ am Frieſen⸗ heimer Weg trug ſich, wie mitgeteilt, am Mittwoch nachmittag wieder ein ſehr ſchweres Verkehrsunglück zu, bei dem zweit Motorradler vom Rhein⸗ gebiet lebens gefährliche Verletzungen erlitten. Ueber den Hergang wird folgendes bekannt: Der Motorradfahrer Johann Fuhr aus Wald⸗ algesheim(Bez. Bingerbrück) fuhr mit dem Soztus⸗ fahrer Wilhelm Aar, geboren am 19. April 1909 in Haßloch bei Worms, aus dem Frieſenheimer Weg in die Mannheimer Straße. Er geriet dabei dem entgegenkommenden Lieferwagen einer Wäſche⸗ rei aus Neulußheim in die Flanke. Beide Fahrer wurden im großen Bogen von ihrem Fahrzeug ge⸗ ſchleudert. Bei dem Sturz erlitt Fuhr einen Schä⸗ delbruch, einen Unterarm⸗ und einen Oberſchenkel⸗ bruch und innere Verletzungen. Aar zog ſich einen ſehr ſchweren Schädelbruch, einen Schlüſſelbeinbruch und empfindliche Schienbein verletzungen zu. Die Verunglückten wurden von der freiwilligen Sant⸗ tätskolonne ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Ludwigshafen verbracht, wo ſie in bedenklichem Zu⸗ ſtande darniederliegen. Der Lenker des Liefer⸗ wagens verſuchte, das Unglück durch Seitwärts⸗ ſteuern abzuwenden und geriet dabei mit ſeinem Fahrzeug in den Straßengraben. Weitere Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Das Motorrad wurde vollſtändig demoliert. Schadenfeuer durch Blitzſchlag :: Hörbt, 5. Auguſt. Dienstag früh wurden vom Anweſen des Arbeiters Franz Marz Scheune und Schuppen durch Blitzſchlageingeäſchert. Der hieſigen Feuerwehr gelang es, das Hauptgebäude zu retten und ein Uebergreifen der Flammen auf das Nachbargebäude zu verhindern. Die ganzen Ernte⸗ vorräte ſind vernichtet. Das Fehlen einer Waſſer⸗ leitung machte ſich bei den Löſcharbeiten als arger Mangel fühlbar. * * Kaiſerslautern, 5. Aug. Der bet einer Schwarz⸗ fahrt in der Nacht zum Sonntag ſchwer verunglückte 21Jjährige Friedrich Kraus von hier iſt geſtern im Städtiſchen Krankenhaus ſeinen Verletzungen er⸗ legen. * Stambach bei Zweibrücken, 5. Auguſt. Heute nacht brach in der Scheune des Landwirts Joſef Ernſt, Feuer aus, dem die gutgefüllte Scheuer und das angrenzende Stallgebäude zum Opfer fielen, Das bedrohte Nachbaranweſen konnte von der Feuer⸗ wehr gerettet werden. Der Schaden iſt ſehr groß. ö Preis 60 Pfg. Uberali zu haben! Kleines Kursbuch r Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Wichtige Kraftpostſinien für Ausflüge in Baden, nach Hessen und in die Pfalz . sommer-Ausgabe 1837 8 5 Ru- e Donnerstag, 6. Auguſt 1931 Neue Mannheimer Ze 9 Alpenfahrt beendet Bern, 5. Auguſt. Welch rieſiges Stück Europa ſie bedecken, dieſe Alpen, die öſterreichiſchen, deutſchen, ſchweizer, italieniſchen, fran⸗ aöſiſchen Alpen— erſt der wirds ſo recht gewahr, der als Kraftfahrer durchs Alpenland fährt. Und daß ſie oft kaum noch enden wollen, die Paßſtraßen mit ihren vielen, vielen Serpentinen, daß es eine Art alpiner Unendlichkeit gibt, das haben die Teilnehmer dieſer ſoeben beendeten großen Internationalen Alpenfahrt wiederholt bemerkt. Dieſe„Internationale von 1931 führte über Paßſtraßen und über Bergwege, die kaum je von mitteleuropäiſchen Automobiliſten befahren werden. Neuland aber war einer der großen Reize dieſer Alpenfahrt von 1931. Die 500 Km. des vorletzten Fahrtags zum Beiſpiel, die von der letzt glutheißen Azurküſte, ab Nizza immer längs der italieniſch⸗franzöſiſchen Alpengrenze über Berg und Tal nach Genf führten, ließen die Mehrzahl der Alpenfahrer alpines Neuland entdecken, das ſchön, das pittoresk, das unendlich wechſelvoll war, das hier Vergleiche mit dem Schwarzwald zuließ, dort wieder Ausblicke bot wie aufs Dolomitenparadies, das die Mont Blanc⸗Gruppe zeigte in ihrer ganzen Majeſtät, das dem Bergland von Steiermark glich, das an Südſpaniens Bergwüſtenei erinnerte. Aber— aber gerade dieſer längſte und ſchwie⸗ rigſte Alpenfahrt⸗JFahrtag bewies vom Start bis zum Ziel ſo recht, welch Kampfgeiſt hier in ſtiller, ſonſt ſo vergeſſener, unberührter Alpennatur ſchlummert. Jeue Strecke, die den Alpenfahrern von Nizza bis Genf vor⸗ geſchrieben war, glich einer Alpen⸗Heerſtraße. Auf hohen Bergen gewaltige Feſtungen.. drunten im Tal und droben auf der Höhe rieſige Kaſernen, in Dorf und Wald, auf Felſen und Feldern Militär, Alpenjäger, Artilleriſten, Kavallerie, überwiegend weiße Regimenter, reichlich jedoch untermiſcht mit ſchwarzen, braunen, gelben Franzoſen aus den Kolonien. Einmal mußte unſer Preſſe⸗ wagen ſtundenlang halten, bis eine Artillerieabteilung mit ihren 19 Tanks eine der Paßſtraßen paſſiert hatte. Da gabs in Wartepauſen zwangloſe Unterhaltungen mit den franzöſiſchen Offizieren. In Euskirchen war der eine jahrelang geweſen... der andere konnte aus der Ge⸗ fangenſchaft deutſch, der dritte erkundigte ſich nach der ſchneidigen Sportfahrerin auf dem kleinen blauen Wagen, die ſo ſieghaft über den Galibier gefahren war les war Frau Röhrs auf ihrem himmelblauen Hanomag)... ein anderer wieder ſah den Mercedes⸗Stern an unſerm Wagen und ſagte anerkennende Worte vom„Mercedes“ und daß der Ungar Delmar auf Mercedes heute bereits eine Stunde vor der ganzen Kolonne gelegen habe... und wei⸗ ter rollte währenddeſſen der Truppenmarſch, zu Fuß, zu Pferde, mit Autos, mit Tanks. Auf den Bergen aber waren Forts, gewaltig geſichert. Talſtraßen waren durch Beton und mit Zugbrücken geſchützt... Berge waren auf⸗ gebrochen und zu Geſchützſtänden ausgebaut.. dies Alpen⸗ ſtück an der Are und Guiſane, an der Durance, Verdon und Var zeigt mehr noch als Frankreichs Feſtungsgürtel im Norden des Landes Frankreichs gewaltiges, unabläſſi⸗ ges Rüſten. Nun glaube ich ſie alle zu kennen, die großen und ſchwe⸗ ren Alpenpäſſe, von der Turracher Höhe und vom Flexen bis zum Mendelpaß und bis zum Galibier. König der Alpenpäſſe iſt und bleibt das Stilfſer Joch. Die Sonderprüfung aufs Stilfſer Joch, bei der es, etwa von Trafoi ausgehend, Geſchwindigkeiten bis zu 34 Km. Durchſchnitt einzuhalten galt, hat vielen routinierten Fah⸗ rern auf ſonſt tadellos leiſtungsfähigen Wagen Strafpunkte gegeben, weil ſie dies Tempo nicht einhalten konnten. Und wenn auch die Spitzkehren ausgebaut ſind und heute kein moderner Wagen mehr in dieſen Spitzkehren rückwärts zu ſetzen braucht, ſo iſt die Strecke eben doch ſo ſteil und ſo kurvenreich, daß die Wagen nicht mehr auf hohes Tempo kommen, ſobald ſie eine der Kurven paſſiert haben. Nächſt dem jetzt„Stelvio“ getauften 2957 Meter hohen Stilfſer Joch war wohl der Galibier⸗Paß mit ſeinen 2556 Metern der ſchwerſte der Alpenfahrt. Alle die Paßſtraßen des ſoeben beendeten Wettbewerbs ſind aber nicht ſo ſteil und ſo ſchwer, wie die im Kärntner Land und in Steiermark. Der Katſchberg, die Turracher Höhe, der Loibl, der Pötſchen Paß und die Tauernſtraße— die ſollten in Zukunft bei keiner der Alpenfahrten fehlen! 5 Die beſte Straße(ſtraßentechniſch)— das war die ah Innsbruck zum Brenner hinaufführende. Sie verkör⸗ pert zeitgemäßen Bergſtraßenbau. Autotouriſten ſei es verraten: Ende Auguſt wird auch die italieniſche Brenner⸗ ſtraße ab Brennerhöhe abwärts nach Sterzing Bozen reſt⸗ los in Ordnung ſein. Der Jaufenpaß, von Sterzing nach Meran, iſt eine der landſchaftlich eindrucksvollſten Alpen⸗ ſtraßen. Am Jaufen ſahen wir viele, viele Kanonen, ſahen wir italieniſche Artillerie bei der Uebung. Tags drauf zogen italteniſche Alpentruppen ſchwer bepackt aufwärts itung/ Mittag⸗Ausgabe Es lebe die Alpenfahrt! zur Paßhöhe bei Tenda an den Seealpen. Kampfſtimmung im Alpenfrieden.. allüberall! Die ſchönſte Straße... 2 Gerade dieſe unter ſchweizer Oberleitung durchgeführte Alpenfahrt bot ſo viel köſtlich Schönes, daß es vermeſſen wäre, dies oder jenes Fleckchen Alpennatur als das ſchönſte zu bezeichnen. Das Werdenfelſer Land rings um Garmiſch⸗ Partenkirchen iſt fraglos ebenſo eindrucksvoll wie die Alpenpracht rings um St. Moritz. Und wer wollte behaupten, Meran ſei ſchöner als Davos, der Lago Maggiore ſchöner als der Como⸗See? Auf Licht und Sonne, von draußen und von drinnen, auf die kommt es an! Das aber konnten die Alpenfahrer allüberall feſtſtellen: die 100 Mark⸗Ausweisſperre hat unſäglich geſchadet. Daß man einen Hotelier traf, wie z. B. den Waldhaus⸗Wirt in St. Moritz, der treuherzig ſchrieb und ſagte, er verſtünde ja dieſe 100 Mark⸗Verordnung aus der Not des deutſchen Volkes, umſo mehr aber freue er ſich über deutſche Gäſte, ſie ſeien ihm gerade in der jetzigen Schwerzeit willkommener denn je— das war Seltenheit. Die große Verärgerung über die 100 Mark⸗Sperre iſt all⸗ gemein. Tirols Gaſtſtätten ſind leer und verödet. Die Zahl der Deutſchen im Engadin iſt gering. Und wenn es auch heute noch, mitten im glutheißen Riviera⸗Sommer, Leute gibt, die nach Monte Carlo oder in die anderen Riviera⸗Spielhöllen fahren, um ihre deutſche Mark(die man an der Riviera und in Italien nur zu ſchlechtem Kurs los wird), zu verjeuen, ſo ſollten ſich, die deutſchen Finanz⸗ ämter dieſe Kavaliere einmal genauer anſehen. Anderes Bild aber wurde mir aus einer ſchweizer Großſtadt geſchil⸗ dert. Dort wurde ein deutſcher Textil⸗Reiſender, der ſeit Jahrzehnten ein großes Geſchäft belieferte, von deſſen In⸗ haber glatt herausgeworfen:„Nichts kaufen wir mehr von Euch ſeit Eurer 100 Mark⸗Verordnung!“ Das ſind Betrachtungen rings um die Alpenfahrt. Sie diente dem Sport, techniſcher Fortentwicklung, internatio⸗ Seite Nummer 959 nalem Handel, dem Fortſchritt des Automobilismus. Und daß auch dieſe große Internationale Alpenfahrt den deut⸗ ſchen Teilnehmern und der deutſchen Automobil⸗, Reifen⸗ und Zubehörinduſtrie vollen Erfolg brachte, großen Erfolg, wie bisher alle die Alpenfahrt⸗Schwerſtprüfungen, das iſt erfreulich... das iſt in der Gegenwart erfreulicher noch denn je.„Made in Germany“— das Beſte auf dem Weltmarkt! Das haben die deutſchen Fabrikate, die durch Fabrik⸗ oder Privatfahrer an der Alpenfahrt be⸗ teiligt waren, wieder einmal einwandfrei und unwider⸗ leglich bewieſen! Siegfried Doerschlag. Deutſche Kanu ⸗Meiſterſchaften Auf dem Berta⸗See bei Duisburg brachte der Nie⸗ derrhein⸗Kreis im Deutſchen Kanu⸗Verbund die Deutſchen Kurzſtrecken⸗Meiſterſchaften zur Durchführung. Im Rahmen der Veranſtaltung gelangte auch ein Länderkampf Weſtdeutſchland⸗ land zum Austrag, den die Vertreter Weſtdeutſchlands mit 24:19 Punkten gewannen. D ſetzte ſich aus drei Wettbewerben, einem Der 1pf Einerrennen und zwei Zweierkajak⸗Rennen zuſammen, in denen jede Nation druch zwei Boote vertreten war. In allen Rennen beſetzten die Weſtdeutſchen die beiden erſten Plätze. Die vier Meiſterſchaftsrennen ſtanden ganz im Zeichen der Norödeutſchen, vornehmlich die Vertreter Ham⸗ burgs ſchniten gut ab. Ergebniſſe der Meiſterſchaften: Einer⸗Kanadier: 1. W. Schur(Hanſeat WSV Hamburg) 546,8; 2. H. Fürus(VfW Alſtereck Hamburg):50 3. H. Sack(SV St. Georg Hamburg):55,6. Zweier⸗Kana⸗ dier: 1. Fürus Barmen):10. Einer⸗Kajak: 1. K. Rothe(Ammendorfer Kanuklub):49, 4; 2. E. Krebſt(Tgde München) 453,6; 3. Leveknecht(BVfW Alſtereck Hamburg):56,6; 4. P. Sti (Lanuverein Hamm). Zweierkajfak: 1. Schneider⸗Wefert (Vc Köln):16,4; 2. Michau⸗Stute(Kanuverein Hamm) .18; 3. Schiele⸗Kogel(Vfk Köln):19 4. Flemming⸗Horn (Poſtſportverein Berlin):24. Blekemvolen holländiſcher Stehermeiſter In Amſterdam wurde am Freitag abend vor 6000 Zu⸗ ſchauern die holländiſche Stehermeiſterſchaft ausgetragen. Sieger in dem 100 Km.⸗Rennen blieb Blekemvolen in :17.8 Std. vor Leddy, van der Wulp und de Graave. Snuvek, der hinter einem Erſatzſchrittmacher fuhr, gab nach der Hälfte des Rennens auf. Schleebaum war nicht am Start. 12. Rhön-Segelflug-Wellbewerb 1931 Eine Prachtleiſtung Kronfelds Waſſerkuppe, 5. Auguſt. Der vergangene Tag brachte bei der ungünſtigen Oſt⸗ windwetterlage einen recht mäßigen Flugbetrieb. Es gelang lediglich in den Morgenſtunden den Piloten Künzer auf„Stuttgart“ und Pfeiffer auf„Schleſien“, einen Flug von 1 Stunden Dauer auszuführen. Die übrigen Flugzeuge erreichten kaum eine halbe Stunde. Es ſtarte⸗ ten: 24 Flugzeuge im Uebungs⸗ und 3 Maſchinen im Lei⸗ ſtungswettbewerb. Die Sportleitung konnte ſich nun auch damit beſchäftigen, die bis zum vorletzten Wettbewerbstag vorliegenden Ergebniſſe zuſammen zu faſſen in der Er⸗ wartung, daß der letzte Wettbewerbstag doch wohl kaum noch Ueberraſchungen bringen wird. Heute, am letzten Wettbewerbstag, hat' die Waſſerkuppe wieder einmal ihr Feſtkleid angelegt. Die Sportleitung hat für den heutigen Tag einen vom Deutſchen Luftfahrt⸗Verband geſtifteten Preis ausgeſchrieben für die größte Geſamtflugdauer. Der Preis beſteht in einer koſtenloſen Ausbildung auf einer Motorflugſchule. Außerdem wurde noch ein Tagespreis für die Uebungsflieger für die größte Dauer und ein weiterer Preis für die größte Flugſtrecke — mindeſtens 25 Km.— im Leiſtungswettbewerb aus⸗ geſchrieben. Allem Anſchein nach iſt es aber nicht möglich, die Bedingungen der Ausſchreibung zu erfüllen. Es ſind bereits mehrere Maſchinen geſtartet, haben die Eube, die bei dem herrſchenden Oſtwind allein hätte Aufwind brin⸗ gen können, angeflogen, verloren aber dauernd Höhe, ſo daß ſie nach kurzer Flugzeit landen mußten. Gegen 12 Uhr ſtartete Kronfeld auf der„Wien“. Er hatte ſich die Zeit ausgeſucht, wo die Erwärmung des Bo⸗ dens am ſtärkſten und damit die aufſteigenden warmen Luftſtröme am beſten ſein müſſen. Kronfelds Flug ſtellt ein Meiſterſtück fliegeriſcher Geſchicklichkeit dar. Der ſchwache Oſtwind bringt heute überhaupt keinen Hangaufwind. Die Durchführung eines Segelfluges iſt alſo nur möglich unter Ausnützung der erwärmten Luftmaſſen. Kronſeld gewann nach dem Erreichen der Eube etwas Höhe, die aber bald wieder verloren ging. Sofort kurvpte er an die Stelle zu⸗ rück, wo er oͤen Aufwind verspürt hatte, mußte aber dieſes Mal einen weiteren Höhenverluſt verbuchen. Langſam hatte das Flugzeug erheblich an Höhe verloren. Man war der Ueberzeugung, daß nun die Landung erfolgen müſſe. Schon waren der Schatten des Flugzeuges und die Maſchine dicht übereinander ſichtbar, als das Flugzeug plötzlich um 10—20 Meter ſtieg, gerade ſo viel, daß eine Kurve möglich wurde, die in ein beſſeres Aufwindgebiet führte. Doch auch die hier erreichte Höhe mußte bald wieder abgegeben werden. Wieder ſchien die Landung ſicher zu ſein und abermals gelang es Kronfeld, der bereits einen Meter über dem Boden im Ausſchweben war, größere Höhe zu gewinnen. Ein abermaliger Verſuch, der nach wiederholtem Höhen⸗ verluſt erforderlich wurde, brachte endlich den gewünſchten Erfolg. Dauernd über ebenem Gelände vor der Kuppe ſegelnd, gewann Kronfeld den erforderlichen Anſchluß und ſtieg auf 150—200 Meter. In dieſer Höhe konnte ſich das Flugzeug nun halten und Vorſtöße nach anderen aufwind⸗ verheißenden, Gebieten unternehmen, die teilweiſe mit Höhengewinn, teilweiſe mit Verluſt verbunden waren. Doch Kronfeld ließ ſich nicht beirren. Ruhig und ſicher flog er wetter und wußte es mit einer unglaublichen Geſchick⸗ lichkeit fertig zu bringen, ſich annähernd 2 Stunden lang bei faſt gänzlicher Windſtille über ebenem Gelände in der Luft zu halten. Der Flug erinnert in ſeiner Durchführung ſehr an die ſeiner Zeit von Fuchs auf der Starkenburg, in Griesheim und Berlin durchgeführten„Schwachwindſegelflüge“ bei ſtarker Sonneneinſtrahlung und bewies ſehr deutlich die Richtigkeit der Fuchsſchen Ueberlegung, daß es möglich ſein müſſe, bei völliger Windſtille, allein durch Ausnutzung der aufſteigenden erwärmten Luftmaſſen, größere Streckenflüge auszuführen.— Andere Maſchinen verſuchten nun ebenfalls den Start, mußten aber wiederum nach kurzer Zeit landen. Kronfeld hat bei ſeinem Start den Oechſenberg⸗Fernzielflug angemeldet. Er wird ſich nun noch ſo lange über der Waſſerkuppe aufhalten, bis die erreichte Höhe ausreicht, einen Vorſtoß nach dem 95 Kilometer entfernten Ziel zu unternehmen. Als am Mittwoch abend die Sirenen den Schluß des Rhönſegelflug⸗Wettbewerbes 1931 ankün⸗ digten, traf aus Freienohl bei Arnsberg in Weſt⸗ falen die Nachricht ein, daß Kronfeld, der am Nachmittag auf der Kuppe geſtartet war, dort gelandet ſei. Die Ent⸗ fernung von der Waſſerkuppe nach Freienohl beträgt in der Luftlinie 176 Kilometer. Mit dieſem Flug, der bei ganz geringer Luftbewegung durchgeführt wurde und der als reiner Thermik⸗Flug gewertet werden muß, hat Kron⸗ feld ſeine alte Meiſterſchaft erwieſen. Seine Leiſtung iſt der Clou des ganzen Wettbewerbes und muß auch in Anbetracht der meteorologiſchen Umſtände be⸗ ſonders hoch eingeſchätzt werden. Kronfeld hat zwar die Diſtanz des Hirtſchen Fluges vom Sonntag nicht erreicht, aber das ſpielt in dieſem Zuſammenhang keine Rolle, denn die Flüge von Hirth und Groenhoff haben ſich bei ganz anderen meteorologiſchen Verhältniſſen abgeſpielt. Wir kaufen gern Bei 5755 Ilanen, weil alles 80 sauber Und freundlich ist!— (Aus d. Gesprächen im „Butterbrödi“ R 1. 14) Anodenbafterien erſtklaſſ. Ware. mit Gar., 100 Volt 6,90 Nadio⸗ Hoffmann, F 3. 12 46 1 S469 Dalesinrichtung 90. best. aus Badeof, gebr. Badewanne nau Nohlenherd sehw, 18. Ex. Weiber, 1 3, 3 * Schmerz laß nach! und beſeitigt Hühneraugen Hornhaut Warzen. Faſt täglich hören wir lobende Anerkenn⸗ ungen über den er⸗ folgreichen Gebrauch. Jetzt nur 40 Pig. en nner Ee bn 8 G5, 14, S 1, 9. Mittel⸗ ſtr. 59, Meerfeldſtr. 39 u. Seckenheimerſtr. 32 (Drogerie U 1, 12) Id. 11 erl. im 138 Lol und kunde Ihnen den Beginn der so ersehnten . Deutſche Tennis⸗Meiſterſchaſten Jaenecke ſchlägt Bernard— Bouſſus vo geſchaltet! Bei glühender Sonnenhitze, die Spteler und lerinnen ſtark zuſetzte, wurden am Mittwoch hei den i. ternationalen Tennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchland n 2 e erledigt. große Ue daß der Berliner Jaenecke die frangöſiſche wa dun Marcell Bernard mit 316, 715,:7,.2, 69 aus dem Re warf. Ebenſo unerwartet kam die Niederlage, die Brunnen gegen den Tſchechen Malacek erlitt. Mit 316 672, f :3. alſo verhältnismäßig leicht, mußte ſich der Fr n Boyd aug, f mittag waren: Herren⸗Doppel: Menzel⸗Dr. Kley 1 4,:2, Gee Godfree⸗David— Kuhlmanz 5 miſchtes Doppel: Hartz:1,:7, 6273. Auch in den Nachmittagsſtunden wurden die Spiele den Plätzen der Hamburger Tennisgilde trotz der Tuche hitze eifrig gefördert. Hatte der Tag bereits mit Ueber, raſchungen begonnen, ſo gab es jetzt die Senſakion 80 der franzöſiſche Titelverteidiger Chriſtian Bouffus de Sieg mit 61:2,:4,:10, 6·2 dem Argentinier Boyd über, laſſen mußte. Der in hervorragender Form befindlich, Südamerikaner, der bei dem heißen Wetter offenſichlli ganz in ſeinem Element war, rang den ſich verzweifel wehrenden Franzoſen vor allem mit feinen wuchti 11 „Kanonenſchlägen“ nieder. Erfreulich war der Sieg f Dr. Deſſart glatt und ſicher gegen den öſterreichiſchen Mei ſter Artens mit:2,:4,:3 ſich holte. Für die Engländer war dieſer Mittwoch ein ſchwarzer Tag. Er brachte fe örei weitere engliſche Teilnehmer ö triumphierte der Tſcheche Si ba gegen Avory 326, 6274, 27 :6,:1; H. Sato bezwang David mit 68,:2, 674 und ſchließlich gab der ſpaniſche Meiſter Maier auch geſter mit:6,:3,:6,:1,:1 das Nachſehen. Englands Hoff nung ruhen jetzt allein noch auf Sharpe. Mit dieſen Spielen am Mittwoch nachmittag wurden im Herren⸗Einzel oͤie„letzten 8“ ermittelt. Auch im Damen⸗Einzel befindet man ſich bereits bei den Kämpfen im Viertelfinale. Frl., Roſt ſchlug Frl. Payot nach hartem Kampf mit 577 003 1 108, während Frl. Krahwinkel Frl. Kallmeyer mit 612 ausſchaltete. Im Damen ⸗Doppel gab es einen Erfolg der Kombination Jedrzejowſka⸗Deutſch mit 816 406 :2 gegen Kuhlmann⸗Weihe. 8 * Klubwettſpiel Ta Mannheim— TV Bruchſal 1379 Eine Mannſchaft des Tennisklubs Mannheim trug am Sonntag in Bruchſal ein Klubwettſpiel gegen den Tenni, verein Bruchſal aus. Obwohl ein heftiger Wind die Spiele ſtörte, konnten ſich die Mannheimer in faſt gallen Kämpfen ſiegreich durchſetzen. Sämtliche Herkeneinzel Herrendoppel und Gemiſchten Doppel fielen an Mann⸗ heim; Bruchſal konnte lediglich ein Dameneinzel und ein Damendoppel für ſich buchen. Die Mannheimer Mannſchalt ſiegte im Ganzen mit 15:2 Punkten, 30:9 Sätzen und 220:127 Spielen. Die Ergebniſſe: Herreneinzel: Mann 2(Mannheim)— Dreyfuß(Brut ſal):0,:0; Armbruſter— Hettmannſperger.2, ö Schwab— Theo Kaufmann:0,:1; Dr. König— Nel mann:6,:2,:1 Riehm— Fuchs 316,:2, 672, Dambe gegen Rob. Kaufmann 611,:2. N Dameneinzel: Frl. Huck(Mannheim)— Fr. Bub (Bruchſal):4,:4; Frl. Münzer— Frl. Häringer 315, :2,:1; Frl. Buſelmeier— Frl. Schloßberger:10, 618, Herrendoppel: Mann⸗Dr. König(Mannheim)— Helt⸗ mannſperger⸗Dreyfuß(Bruchſal):3,:3; Schwaßb⸗Arm⸗ bruſter— Theo Kaufmann⸗Fuchs:7,:8, 618; Riehm⸗ Dambe— Neumann⸗Rob. Kaufmann 62, 624. Damendoppel: Frl. Huck⸗Frl. Münzer(Mannheim Frau Fuchs⸗Frl. Schloßberger(Bruchfal):6, 61g, big; Frl. Münzer⸗Frl. Buſelmeier— Frau Bub⸗fyrl, Hätinget :6,:7. Gemiſchtes Doppel: Frl. Huck⸗Armbruſter(Mannheim gegen Frl. Häringer⸗Dreyſuß(Bruchſal) 621, 678; Frl. Münzer⸗Schwab— Fr. Bub⸗Hettmannſperger 611, di Frl. Buſelmeier⸗Kiehm— Frau Fuchs⸗Fuchs 1 * Bernard beſiegt Shields Eine große Ueberraſchung gab es beim Tennisturnier zu Le Touguet. Der Amerikaner Frank Shields wurde von dem Franzoſen Marcel Bernard mit), :1 überrannt. Shields hatte zwar kurz vorher geſpielt und gegen Depreux glatt:0,:1 gewonnen und man er⸗ wartete daher einen Sieg Shields gegen den Franzoſen, Es kam aber umgekehrt. Mit der Schlußrunde Cochek⸗ Shields iſt es alſo nichts geworden. —. ̃ rr. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Melßner Feulteton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schönfelder ⸗Spen u. Vermischtes: i..: Kurt Ehmer- Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗geig u. alles übrige; i..: Richard Schönfelder„Anzeigen u, geschäft Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mbh, Mannheim, kN 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto 95-Elg.-Jage an, des gewaltigsten Einheitspreis- Verkaufs des dgahres. Schmoller vollbringt wahre Wunder in der 95-Pfg.-Preislage. Dieser Preis be- herrscht alle Abteilungen, alle Etagen, alle 14 Fenster. Morgen erscheint ein ganzseitiges lnserat in dieser Zeitung mit vielen Beispielen, welche die Richtigkeit unserer Behauptungen bestätigen. Beginn: Samstag, 8. August. Freitag Vorverkauf heim Pafädeplatz und Steitestra eee Niederlagen. 89 EER 5 zogen ſchafl wech Mill. A maun⸗ le auf kopen. Ueber⸗ u, daß den über⸗ Urnier hielbs it 610, eſpielt an er⸗ tzoſen. ochet⸗ — 5 die ſich in den letzten Donnerstag, 6. August 1931 ——— Der Juliausweis der B33. Der Juli⸗Ausweis der Bank für Internationalen Zah⸗ lungsausgleich zeigt, wie bereits in dem Communigue über die Verwaltungs ratsſitzung om Montag berichtet wurbe, infolge des Hoover⸗Feierjahrs und gewiſſer Kapi⸗ ialobzüge von verſchiedenen notleidenden europäiſchen Märkten und einigen Kredithilfen gegenüber dem Vor⸗ monat eine Verminderung der Bilonzſumme von 1,780 auf 1,692 Milliarden ffir. Dieſe Verminderung kommt zum Ausdruck in den kuröfriſtigen Einlagen der Zentralbanken, beiden Monaten zwiſchen 552 und 515 Mill. ffr. bewegten, auf 437 Mill. ſſr. und in den kurzfriſtigen Einlagen der Schatzämter auf insgeſamt 380 gegen 406 Mill. ſfr. im Vormonat und 840 Mill. ffr. im M 7 Alle übrigen Konten auf der Paſſivſeite, Stammkapi⸗ zal, Reſervekonten, langfriſtige Gorantieeinlagen, ſind gleich geblieben. Die Poſitton„zurückgeſtellte Gewinne“ iſt berſchwunden, nachdem am erſten Juli die Verteilung voll⸗ zogen wurde.— Bei den Aktiven ſpiegelte ſich die Wirt⸗ ſchaftskriſe in dem weiteren Rückgang des Kontos Handels⸗ wechſel und Bankakzepte auf 390 gegenüber 438 bis 455 Mill. sr. in den letzten beiden Vormonaten und des Kon⸗ 10s Schatzwechſel auf 255 Mill. gegenüber 293 Mill. ſfr. im Juni, während der Monat Moi auch nur einen Schatz⸗ wechfelbeſtond von 210 Mill. verzeichnete. Die auf Sicht angelegten Gelder haben eine weitere Erhöhung auf 193 gegenüber 168 Mill. erfahren. Dafür ſind die kurzfriſtigen Monaten angelegten Gelder entſprechend dem lis zu drei Mo„ Rücgang der Einlagen auf 530 Mill. ffr. zurückgegangen 0 0 gegenüber 594 im Juni und 1 Milliarde im Monat Mai. f Spareinlagen Die mittelfriſtig angelegten Kreötte, die in den letzten Monaten ſtändig eine kleine Vermehrung ergaben, ſind wiederum gouf 219 Mill. zurückgeſallen, gegenüber 241 Mill. im Juni. „ Unveränderte Zinsſätze der Reutenbank⸗Krebitauſtalt. Die Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt(Landwirtſchaftliche Zentralbank) teilt mit, daß ihre bisher geltenden Zins⸗ bedingungen für die mit ihr im Geſchäftsverkehr ſtehenden Banken und letzten Kreditnehmer auch nach der neuen Er⸗ höhung des Reichsbankdiskontſatzes unverändert weiter be⸗ ſtehen. Der Höchſtzinsſatz dem Landwirt gegenüber beträgt alſo für kurzfriſtige Betriebs⸗ und Saiſonkredite wie bis⸗ her 8,1 v. H. Eine Deviſenbewirtſchaftungsſtelle in Frankfurt a. M. Für den Regierungsbezirk Wiesbaden und die Kreiſe Hanau⸗Stabt und Hanau⸗Land, Gelnhauſen, Schlüchtern, Hünfelb und Gersfeld wirb ſofort eine Bezirksſtelle der beim Landesfinanzamt Kaſſel bereits beſtehenden Stelle für Depiſenbewirtſchaftung und zwar in Frankfurt a. M. im Gebäude des Finanzamtes Frankfurt a. M.— Börſe ein⸗ gerichtet. Die Entſcheidungen ergehen unter der Firma „Der Präſtdent des Landesfinanzamts Kaſſel als Stelle füür Deviſenbewirtſchaftung, Zweigſtelle Frankfurt a..“ „* Polksbauk Möhringen ecimb., Möhringen. Das Unternehmen ſchloß 1930 mit 2349/ Reingewinn, woraus ſechs v. H. Dividende verteilt werden. Die Mitglieder⸗ 000 auf 392(340) zurück mit einer Haftſumme von 952000„. Der Umſatz betrug 5 124 210 4. Aus der Bi⸗ Geſchäftsanteile 23 2906, Rücklagen 18 000, 150 331, Schulden 61087; andererſeits Schuldner 143 860, Vorſchüſſe 71 708. Rheinische AG. für Braunkohlenbergbau Die 9. GV. der Rheiniſche A. G. für Braun⸗ kohlenbergbau und Brikettfabrikation in Köln genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1930. Die turnusgemäß ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt, Auf Anfrage aus Aktionärskreiſen teilte Dr. Silverberg noch mit, daß die Bürgſchaften und Sicherheitsleiſtungen in der vorliegenden Bilanz aus Hürgſchaften und Sicherheitsſtellungen dem Forſtfiskus gegenüber und aus Sicherheiten für geſtundete Eiſenbahn⸗ frachten ſich zuſammenſetzen. Im übrigen teilte Dr. Sil⸗ verberg noch mit, daß die bekannten Sicherheitsſtellungen der Induſtrie dem Reiche gegenüber von der Induſtrie freiwillig über⸗ nommen worden ſeien. Dieſe Frage betreſſe jedoch erſt das laufende Geſchäftsjahr der Rheiniſche Braunkohle. Es handelt ſich bei dieſen Sicherheitsleiſtungen darum, die Golddiskontbank ſo zu ſtärken, daß ſie dem Ausland gegenſtber in der Lage ſei, als Schuldner für ſtärkere Deviſenzuflüſſe aufzutreten. Bei den bekannten Verhandlungen zur Bildung des Still⸗ haltekonſortiums war dieſe Frage ſehr weſentlich. Die * anz(in): Rheiniſche Braunkohle habe ſich mit anderen Unterneh⸗ mungen der deutſchen Wirtſchaft dem an ſie ergangenen Anſuchen nicht entziehen können. In der nächſten Bilanz 18* werde der Anteil der Geſellſchaft, der heute noch nicht ſeſt⸗ fſtehe, unter dem Poſten Bürgſchaften und Verſicherungen b erſcheinen. Die Geſellſchaft habe ſich weiter mit anderen Induſtrie⸗ unternehmen an der Wieberaufrichtung der Dauatbauk beteiligt. Notwendig geweſen ſei dieſe Transaktion deshalb, weil die Danathank 250 000 Konten führe. darunter einen erheblichen Tell als Kundſchaft der Rheiniſchen Braunkohle. Da eine anbere Bank unter den gegenwärtigen Umſtänden einen großen Teil der Konten nicht übernehmen konnte, ſei eine derartige Transaktion notwendig geworden. Der Geſchäftsgaug im lanfenden Jahre ſei zu⸗ friebenſtellend. Das erſte Quartal habe befriedigende Ergebniffe gebracht. Auch der Juli und, ſoweit man es überſehen könne, auch . die nächſte Zeit, habe ebenfalls, gemeſſen an den allgemei⸗ ö nen Berhältniſſen, zufriedenſtellende Ergebniſſe gebracht. Bei Anhalten dieſer Entwicklung und falls keine beſon⸗ deren Umſtände eintreten, könne man infolgedeſſen für das laufende Geſchäftsjahr ein wieder angemeſſenes Ergebnis in Aus icht ſtellen. Die Dividende iſt ab morgen zahlbar. * Bevorſtehende Stillegung bei Weſtwaggon. Die Weſt⸗ deutſchen Woggonfabriken(Weſtwaggon) in Köln⸗Deutz werden nach Abwicklung der noch vorliegenden Aufträge Hpilteſtens im Oktober ihren Betrieb ſtillegen. 1600 An⸗ geſtellte und Arbeiter kommen dadurch zur Entlaſſung. Die 9 Die größte amerikaniſche Geſellſchaft, noch der deutſchen 0 das größte privatwirtſchaftliche Unternehmen der Welt, die United Stades Steel Corp. hat ihre JTahresdividende für 1990 ſoeben auf 4 Dollar bro Stummaktte ermäßigt(i. V. 7 Dollor]. Gleich⸗ 9 wurde der Beſchluß bekanntgegeben, die Gehälter er Angeſtellten ſowie die Löhne der Arbeiter zu ehken. Dieſe beiden Ankündigungen ſind von großer Flundſäzlicher Bedeutung. Wohl hatte man in Wall Skreet von einer Dividendenermäßigung bei U. S. Steel en e da die Kapazitätsausnutzung in der amerikani⸗ beirn Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie nur noch rund 96 v. H. Frag an dürfte und damit nach einer vorübergehenden 5 Hlahrskelebung wieder unter das Niveau vom Dezem⸗ zum gen Jahdes geſunken iſt. Troedem batte mon 8 e daß die Verwaltung, in der unter an⸗ 1 J. P. Morgan und Thomas W. Lamont ſitzen, ſtärk allgemein konfunktur⸗politiſchen Gründen von einer 0 Dividendenkürzung obſehen würde. 5 abe ochdem die United States Steel mit dem Dividenden⸗ 05 begonnen haben, dürfte dieſe Maßnahme auch für nehm ue ren argen amerikaniſchen Unter ⸗ e kichtunggebend ſein. Noch wichtiger 115 Ata dante Lohnobbau, der im offenen Widerſtand zu ſulgt 1 Vorſtellungen des Präsidenten Hoover er⸗ 5 90 er mit den amerikoniſchen Proſperikätsfangtkkern 15 0 Standpunkt ſteht, ouch in Kriſenzeiten eine„Poli⸗ 135 weint 185 Löhne“ aufrecht zu erhalten. Man hatte ge⸗ N Mußt aß das Hoover⸗Morotorium, von dem man ſich bet ige Wirkungen guf den amerikanſſchen Export ver⸗ 1 cht, einer Lohnſenkung bei U. S. Steel entgegenwirken der Neuen! Iannheimer Zeitung Realkreoöitinſtitute im Juli 12,55 Milliarden Pfandbrief⸗ und Kommunal obligationenumlauf Der Geſamtumlauf an Schuldverſchrei⸗ bu ngen der deutſchen Boden⸗ und Realkreditinſtitute be⸗ lief ſich am Ende des erſten Halbjahrs 1981 auf 12,55 Mil⸗ ltarden„ gegenüber 12,59 Milliarden 4 Ende Mai bzw. 11,92 Milliarden& am 30. Juni 1930. Der Geſamtumlauf iſt alſo im Berichtsmonat auf den Stand von Ende April zurückgegangen. Der Geſamtzugang betrug zwar noch 116 Mill.„ gegen 133 Mill. im Vormonat bzw. 188 Mill. 4 i mVergleichsmonat des Vorjahres. Andererſeits kamen jedoch 169 Mill.„ gegenüber nur 98 Mill.„ bzw. 89 Mill.& in Abgang, ſodaß ſich eine Nettoverminderung um 58 Mill. gegenüber einem Reinzugang von 35 Mill. Mark im Vormonat bzw. 94 Mill.„ im Juni 1930 ergab. Der Umlauf an Pfandbriefen iſt im Juni auf 9 857,8 Mill.„ gegenüber 9 898,2 Mill./ Ende Mai bzw. 9 344.4 Mill.„“ Ende Juni 1930 zurückgegangen. Bei einem Bruttoverkauf von 82,2 gegen 86,9 bzw. 127,5 Mill. I ver⸗ doppelte ſich der Abgang auf 188,3 gegen 63,7 bzw. 77,2 Mill.„, ſodaß ſich ein Reinabgang v on 56,4 Mill. gegenſtber einem Zugang von 23,2 bzw. 50,3 Mill.& ergibt. — Im einzelnen hat ſich der Umlauf an im Inland he⸗ gebenen Goldyfandbriefen auf 6 939, gegen 6 961,2 Mill. im Vormonat vermindert. Der Brutto⸗ verkauf ſtellte ſich auf 78.8(Mai: 84,7) Mill.„/ gegenüber einem Abgang von 100,7(48,2) Mill. 4. Von dem Neu⸗ verkauf waren 46,9 Mill.& 7proz. und 29,2 Mill.& Sproz., während von den Rückflüſſen 72,3 Mill. 4 Sproz. und 18,8 Mill. 4 proz. waren.— Der Umlauf von nach dem Auslande begebenen Goldpfandbriefen ging im Berichtsmonat auf 961,5(974,8) Mill.& zurück, da einem Zugang von 1,74(0,65) Mill.& ein Abgang von 15.04(3,11) Mill. 4, vor allem 6proz. Emiſſionen, gegen⸗ überſtand. Beim Umlauf an Ligqutdations⸗ 5 fandbriefen ergab ſich eine Verringerung auf 1 878,0 (1 882,5) Mill.&. Hier ſtand einem Zugang von 17,5(5,4) Mill. I ein Abgang von 21,9(11,1) Mill. 4 gegenüber.— Der Roggenpfandbrief umlauf nahm auf 7,90(7,97) Mill. Roggenzentner ebenfalls weiter ab. Beim Geſam tum lauf an Kommunalobliga⸗ tionen ergab ſich für den Monat Junt noch ein Zugang und zwar von 2 688,7 Mill./ Ende Mat auf 2 692,7 Mill. Mark. Der Umlauf Ende Juni 1930 ſtellt ſich bekanntlich auf 2 576,1 Mill. 4. Der Bruttoverkauf ging zwar auf 38,9 gegen 46.2 bzw. 55,2 Mill.„ zurück, fedoch blieb auch der Abgang mit 30,7 gegen 34,6 bew. 11, hinter dem des Vormonats zurück, ſodaß ſich noch ein Reinzugang von 3,2 gegen 11,8 bzw. 43,6 Mill.& ergab. Der Umlauf an im Inlande begebenen Goldkommunal⸗ obligationen erfuhr eine Steigerung auf 2 005,1 (Ende Mai: 1 998,5) Mill. /, da der Zugang noch 33,7(.1) betrug, während nur 27,1(30,2) Mill.„ in Abgang kamen. Von dem Neuverkauf waren 28,9 Mill.„ proz., während andererſeits allein 17,5 Mill.„ 8proz. Obligationen zurüch⸗ floſſen.— Der Umlauf an Auslands⸗Kommunal⸗ obligationen ging auf 207,9(209,8) Mill./ bei einem Zugang von 127 000(8 000)/ und Rückflüſſen von 2,02(.12) Mill./ zurück.— Die umlaufenden Auf⸗ wertungsſchuldverſchreibungen verringerten ſich bei 0,89(0,54) Mill.„/ Bruttoverkauf und 1,58(1,19) Mill.& Abgang auf 468,7(469,4) Mill. AI. Der Geſamtbeſtand an Darlehen erfuhr im Berichtsmonat Juni eine Erhöhung auf 14,87 Milliarden gegen 14,80 Milliarden am Ende des Vormonats bzw. 13,58 Milliarden Ende Juni 1930. Von der Geſamtſumme ent⸗ fallen 10,74 gegen 10,72 bzw..98 Milliarden„/ auf Hypo⸗ theken und 3,91 gegen 3,87 bzw. 3,55 Milliarden I auf Kommunalbdarlehen. Im Neugeſchäft hat der Beſtand an landwirt⸗ ſchaftlichen Hypotheken im Berichtsmonat auf 2 876,9 gegen rund 2889 Mill. 4 Ende Mai zugenommen. Davon waren 596,8(620,1) Mill.„ aus Mitteln der Deut⸗ ſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt gewährt.— Der Beſtand an Sonſtigen(ſtädtiſchen) Hypotheken erhöhte ſich auf 5 723,4(5 669,5) Mill. 4. Hiervon laſteten auf gewerblichen Betriebsgrundſtücken 676,7(678,8) Mill. 4 und auf Wohnungsneubauten 2 362,4(2 336,2) Mill. 4.— Der Beſtand an Kommunaldarlehen erfuhr eine Vermehrung auf 3 405,6 gegen 3 364,7 Mill.„J. Davon waren 110,6(110,4) Mill. 4 Wohnungsneubauhypotheken mit zuſätzlicher Kommunalbürgſchaft. Von den rund 202(199,6) Mill. 4 Sonſtigen Darlehen entfallen 15,12(14,89) Mill.& auf Schiffshypotheken und 47,01(46,58) Mill. 4 auf Meliorationsdarlehen. Aus Aufwertung entſtandene Hypotheken ver⸗ ringerten ſich bei den landwirtſchaftlichen weiter auf 494,2(496,8) Mill., bei den Sonſtigen(ſtädtti⸗ ſchen) auf 1576.3(1 580,5) Mill. 4A. Der Beſtand an Aufwertungskommunaldarlehen erhöhte ſich im Berichtsmonat auf 478,1(474,9) Mill. 4. Der Beſtand an ſonſtigen Aufwertungs darlehen verrin⸗ gerte ſich auf 20,34(20,63) Mill. A. In der Teilungsmaſſe befanden ſich Ende Juni insgeſamt 94,4(107,2) Mill. 4. Darunter 64,6(75,9) Mill. Mark Aufwertungshypotheken und 24,9(26,3) Mill.= Kommunal darlehen.— Aus Barein⸗ gängen waren 4,77(4,9) Mill. 4 Hypotheken neu ge⸗ währt. Verwaltung hofft, daß es ſich um eine vorübergehende Maß⸗ nahme handelt, beſtimmte Anzeichen für eine Beſſerung des Auftragsbeſtandes liegen jedoch nicht vor. * Kraftwerk Reckingen AG. Reckingen. Im Juni v. J. wurde dieſe Geſellſchaft mit 2 Mill.„ Al gegründet unter Beteiligung von den Lonza Elektrizitätswerken und Chemiſche Fabriken AG. in Baſel, den Lonza Werken, elektrochemiſche Fabriken GmbH. in Waldshut, der Metall⸗ geſellſchaft AG. in Frankfurt, der AG. i. Fa. Schweizer. Bankverein in Baſel und der Firma Ehinger u. Co. in Baſel, die ſämtliche Akten übernahmen. Die erſte Bilanz bis Ende 1930 liegt jetzt vor und zeigt, daß die Hälfte des Aßk, am Stichtag noch nicht einbezahlt war. Das Baukonto wird mit 2120 812%, dif Gründſtücke mit 167 463 aus gewieſen. Darlehen betragen 153 000„ und Wertpapiere, Guthaben und Kaſſa in einer Summe 10 949 595„. Auf der Paſſivſeite figurieren neben dem AK. die 15 Mill. Fr. Obligtionsanleihe 1930 mit 12 225 000 4, mit 165 870% Gläubiger iſt ſodann die Bilanz ausgeglichen. Die v. GV. wählte den AR in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung wieder. * Gußwerk Kitzingen AG., Kitzingen a. M.— Verluſt⸗ abſchluß. Die Geſellſchaft(AK. 220 000“) erlitt 1980 7644 Verluſt, um den ſich der Gewinnvortrag von 13 644/ ver⸗ mindert, nach 43 680„ Abſchreibungen. Aus der Bilanz (in%): Außenſtände 119 218, Waren 71 525, Reſerven 80 000, Kreditoren 58 848, Bankverbindlichkeiten 160 686. * Zimmermann jr. u. Cie., Lahr i. B.., Stuttgart. Die Geſellſchaft(AK. 200 000 4) berichtigt ihre Bilanz für 1029 und veröffentlicht gleichzeitig die von 1980, Dana beträgt der Verluſt 5654„(2882) nach 1278(21 902 Abſchreibungen. Aus der Bilanz lin): nicht einbezahltes Ack. 150 000(unv.), Waren 287 026(283 117), Außenſtände 576 26(649 246); andererſeits Bankſchulden 184369 (179 641), Tratten 290 558(219 870), Lieferantenſchulden 588 622(560 604). N * Vereinigte Berliner Mörtelmerke, Berlin.— Ver⸗ luſtabſchluß. Die Geſellſchaft erzielte im Berichtsfahr 1930 einen Fabrikationsgewinn von 2579 159(4002 195 A. Der Ertrag aus Grundſtücken belief ſich auf 4662(8541) A, der aus Hypothekenzinſen auf 598(—). Abſchreibungen er⸗ forderten 199 871(209 897), Handlungsunkoſten 134 330 (188 702), Steuern 180 959(203 912)&, Betriebsunkoſten 900 468(1 562 840)„ und Fuhrunkoſten 1051454(1 525 856 Mark. Unter Berückſichtigung des Gewinnvortrags von 27 801(15 913) 4 exgibt ſich ein Ver luſt von 41 885(f. V. Gewinn 289 944„, woraus 9 v. H. Dividende verteilt würde), der zum Vortrag gelangt. Im Berichtsfahr gingen die Umfätze zurück. Die Stockung in der Ausführung von Bauten und die Zahlungseinſtellungen, die neben den ſinkenden Verkoufspreiſen höhere Selbſtkoſten verurſachte, führten zu einem Mindererlös. In der Bilanz werden Beteiligungen mit unverändert 307 800, Grunoſtücke und Anlagen mit 1 28 643(1 379 001] 4, Vorräte mit 241 400 (295 162)„ und Schuldner mit 786 783(1422 613)% aus. gewieſen. Andererſeits betragen Gläubiger 243 836(760 821) Mark bei einem unveränderten Aktienkapital von 2,2 Mill. Mark.(HV. 10. Auguſt). Vor einem großen Lohnabbau in A. S. A. Zur Dividenden⸗ und Lohnkürzung beim amerikaniſchen Stahltruſt würde. Inoffiziell bat die Lobhnſenkung in USA bereits vor einem Jahre eingeſetzt. Man iſt vielfach zur Beſchäftigung billigerer Arbeitskräfte und Entlaſſung der hochbezahlten Angeſtellten übergegan⸗ gen, aber einen offenen Lohnabbau hatte man isher ſorgfältig vermieden. Die Entſcheidung der U. S. Steel dürfte für die ganze amerikaniſche Wirtſchaft ein Signal gur Reöuzierung der Löhne ſein. Es iſt mehr als frag⸗ lich, ob Hoover hiergegen mit ſeiner„hoher Lohnpropa⸗ ganda“ viel ousrichten kann. Selbſt der Apoſtel der Theo⸗ rie der hehen Löhne, Henry Ford, mußte in letzter Zeit Arbeiterentloſſungen im Rieſenmaßſtab vornehmen. * Starker Einnahmerückgaug auch bei der Bethlehem Steel Corp. Die Geſamteinnahmen der Bethlehem Steel Corporation ſind non 13 030 000 Dollor im zweiten Vierteljahr 1930 und 7 550 000 Dollar im erſten Viertel⸗ jahr d. J. auf 6 990 000 Dollar im zweiten 1 d. J. geſunken. Dementſprechend verminderten ſich die Reinein⸗ nohmen von 7 691 000 bzw. 1942 000 auf 1459 000 Dollar. Es verbleibt nach Zahlung der Dividende auf die Vorzugs⸗ aktien ein Defizit von 7 000 Dollar gegenüber einem De⸗ ſizit von 3 008 000 Dollar für das erſte Viertel d. J. und gegenüber einem Surplus von 1 141 000 Dollar im zweften Viertel des Vorjahres. Die Dividende auf die StA. (bisher 1 Dollar) wurde auf 50 Cents herabgeſetzt. Der Auftragsbeſtond betrug um Quartalende 57 395 000 gegen 65 804 000 bzw. 59 907 000 Dollar. Der Durchſchnittsbeſchäftigungsſtand betrug etwa 41.5 v. H. Zurzeit ſind die Werke zu etwa 97 v. H. in Betrieb. * Die Umſtellung der„Laudkultur“. In der GV. der Landkultur AG., Berlin, deren Aktienmehrheit(AK. 500 000 Mark) ſich bekanntlich im Beſitz des Reiches befindet, wurde der Abſchluß für 1930 vorgelegt, wonach ſich der Verluſt um 68 685 1 auf 129 446/ erhöht. Der Geſamtumſatz blieb faſt auf gleicher Höhe wie i. V. Mit Rückſicht auf die unſicheren Verhältniſſe mußten ſtarke Abſchreibungen und Rückſtellungen erfolgen. Mit dem Bilanzſtichtag erfolge eine einſchneidende Aenderung, da die Geſellſchaft ſeit 1. Ja⸗ nugr 1931 nach rein kaufmänniſchen Rückſichten weiter⸗ geführt werde. Ausſchlaggebend hierfür ſei, daß das Reich für die bisherigen gemeinnützigen Aufgoben keine Mittel mehr aufwenden könne. In der GV. verlangte der Aktio⸗ när Dr. Kaun, der frühere AR.⸗Vorſitzende, Aufklärung Larüber, wie weit Geſchäfte gemacht worden ſeien, die nicht nach kaufmänniſchen Geſichtspunkten orientiert waren. Hier⸗ zu bemerkte der Vorſitzende, daß zur Förderung der moto⸗ riſchen Bodenbearbeitung in der Londwirtſchaft erhebliche Mittel aufgewendet wurden, die aber durch das Reich und durch das Ernährungsminiſterjum wieder vergütet wurden. 5 7 handle es ſich um einen Betrag von etwa 280 000 ark. * Kapitaluerdoppelung der Brauerei Tivoli A. in Crefeld. In einer ao. HV. am 21. Auguſt beantragt der Vorſtaus diefer der AG. Schwabenbräu in Düſſel⸗ dorf naheſtehenden Geſellſchaft eine Verdoppelung des bisherigen A. von 1 050 000 4 durch Ausgabe neuer Stammaktien zu nom. 600. Gleichzeitig wird ſich die Verſammlung mit verſchiedenen Satzungsänderungen zu befaſſen haben. So ſoll der Geſellſchaftszweck erweitert werden, neue Beſtimmungen bezüglich der HV. und des AR. feſtgeſetzt werden und u. a. zur Aenderung des Ack. die einfache Stimmenmehrheit hinreichend ſein. Die Ge⸗ ſellſchaft hat bekanntlich in den letzten Jahren fe 14 v. H. Dividende ausgeſchüttet. HANDELS- Uõ‚§WIRTSCHAFTS-ZETT UNO MHittag-Ausgabe Nr. 359 Der 97 proz. Bermahlungszwang eine Gefahr für die rheiniſchen Mühlen Stadt und Handelskammer Mannheim fordern ſofortige Oeffnung des Exportventils Stadt und Handelskammer Mannheim haben die nach⸗ ſtehende Eingabe an das Reichsernährungsminiſterium, das Reichswirtſchaftsminiſterium und das Reichsfinanz⸗ miniſterium gerichtet: „Die rheiniſchen Mühlen, die durch die Maßnahmen auf agrarpolitiſchem Gebiet ſchon ſeit geraumer Zeit ſchwer um ihre Exiſtenz ringen, fürchten inſolge der jüng⸗ ſten Feſtſetzung des Vermahlungszwanges von 97 v. H. ab 15. Auguſt völlig zum Erliegen zu kommen. Von wolcß kotaſtrophalen Folgen ein ſolcher Zu ammenbruch für die ſübdeutſche Mühleninduſtrie allgemein volkswirtſchaftlich geſehen begleitet wird, bedarf keiner beſonderen Hervor⸗ hebung. Die unterzeichneten Stellen— Stadt und Handels⸗ kanimer Mannheim— halten es für ihre Pflicht, mit allem Nachdruck auf dieſe Gefahr aufmerkſam zu machen. Die durch die Preſſe bekannfgewordene Abſicht, das Export⸗ ventil zur Erleichterung des Saiſondrucks zu öffnen und zur teilweiſen Wiederherſtellung der lebenswichtigen In⸗ tereſſen der Waſſerſtraßen⸗Mühlen das Tauſchverfahren Inlands⸗ gegen Auslandsweizen zuzulaſſen, muß nun ſo⸗ fort verwirklicht werden. Es ſcheint dringend notwendig, daß dieſe Verhandlungen raſchmöglichſt zum Ziele geführt werden, damit ab 15. Auguſt kein Vakuum entſteht. Die unterzeichneten Stellen erwarten von der Reichs⸗ regierung, daß ſie kein Mittel unverſucht laſſen wird, un den endgültigen Abſchluß unter Fühlungnahme mit den intereſſierten Kreiſen bis ſpäteſtens 15. Aug u ſt herbeizuführen“ ——— * Sanierung der Petzold und Aulhorn AG., Dresden, genehmigt. Die v. HB. genehmigte einſtimmig den Verluſtabſchluß. Zwecks Sanierung werden die Rücklagen, ſowie die Jubiläumtsſtiftung aufgelöſt und das noch im Umlauf befindliche Aktienkapital von nom. 633 000 im Verhältnis:1 zufammengelegt. Dieſe Sanierung ergibt 788 456/ gegenüber einem Verluſt von 74¹ 374 4, in dem aber 85 000/ enthaltun ſind, die der Schaffung eineß Fonds für die Durchführung der Reorganiſationen dienen ſollen. Es verbleiben alſo noch 2918„ Vexrluſt. die man im neuen Jahre einzuſparen hofft. Die im Eigenbeſitz be⸗ findlichen 363 000% StA. werden in eine„Vorzugsaktien⸗ Ausgabe 1931“ mit gleichen Rechten wie die bisher aus⸗ gegebenen Von., jedoch mit Vorrang, umgewandelt. Den Stammaktionären wird angeboten, die neuen VA. in der Weiſe zu übernehmen, daß nom, 1000 zuſammengelegte Stan. zum Ankauf von nom. 1200„ Vo A. Ausgabe 1931 zum Kurſe von 100 v. H. berechtigen. Die Aktionäre ſollen ferner das Recht erhalten, auf nom. 1200/ ſo gekaufte Vo. je nom. 200/ zuſammengelegte Stasl. in Vo. Ausgabe 1931 umwandeln zu laſfen. * Hartwig Kautorowicz— C. A. F. Kahlbaum AG., Berlin— Starke Erhöhung des Berluſtvortrags. Die Hortwig Kantorowiez— C. A. Kuhlboum AG., Berlin, erzielte in dem am 31. Auguſt 1930 abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahr einen Bruttogewinn von 2 046 989(i. V. 3 969 979) K. Demgegenüber erforderten Betriebs⸗ und Handlungsunko⸗ ſſen und Abſchreibungen 2695 542 leinſchl. 500 000 Son- derrückſtellungen 4082 962), ſo daß ſich einſchl. Verluſt⸗ vortrag aus 1928⸗99 von 506 541 4 ein Geſamtverluſt von 1 155 004„ ergibt. Die Bilonz verzeichnet Warenporräte mit 3,98(6,88) Mill. /; Schuldner werden mit 6,17(For⸗ derungen an Konzerngeſellſchaſten und Banken 1,45, Dar⸗ lehen 0,28, geſicherte Reſtkaufgelder aus der alten Kahl⸗ baum⸗Geſellſchaft und der Kontorowiez⸗Geſellſchaft 0,94 und fonſtige Schuldner 292 Mill. 4) und Gläubiger mit 5,01 (Abwicklungs⸗K.„Alte Kahlbaum Geſellſchaft“ 01. Kon⸗ zern⸗ und Tochtergeſellſchaften 2,16 und ſonſtige Gläubiger 3,90 Mill. /) genannt. Beteiligungen betragen 0,82(0,90) Mill. 4. Das Konto Akzepte(i. V. 0,48 Mill.) exſcheint nicht mehr. * Mehr als 20 v. H. aller Webſtühle feiern. Nach Ex⸗ mittlungen des Internationglen Baumwollverbandes aſßt es in der Welt etwa 3,05 Millionen mechaniſche Baumwoll⸗ webſtühle, von denen mehr als 20 v. H. ſtilliegen. Europa beſitzt 191 Millionen, Amerika 0,84 und Aſten 0,29 Mill. Die höchſte Ziffer an automatiſchen Stühlen weiſen die Bereinigten Staaten mit 0,53 Millionen oder etwa 65 v. H. ihres Webſtuhlbeſtandes auf. Dann folgt Deut ſchlan d mit 24626 Automaten, das ſind mehr als 10 v. H. der Ge⸗ ſamtziffer, während in England nur ca. 1,7 v. H. der 0,69 Millionen Webſtühle automatiſch ſind. Dieſes Zurück⸗ bleiben hinter der techniſchen Entwicklung macht ſich in der Verluſtwirtſchaft der meiſten engliſchen Baumwoll⸗ webereien bemerkbar. * Der Kaltabſatz im Juli. Die Abladungen der zum Deutſchen Kaliſydikat gehörenden Kaliwerke betrugen im Juli 1931 581000 Doppelzentner Reinkoli gegen 939 000 Doppelzentner im gleichen Monat des Vorjahres. Die Ablodungen in den erſten drei Monaten(Mai bis Juli) des laufenden Düngejahres betrugen 1 690 000 gegen 2 670 000 Doppelzentner Reinkali in den erſten drei Mona⸗ ten des Düngefohres 1930-81. Waren und Märkte Karlsruher Produktenbörſe * Karlsruhe, 5. Auguſt. Getreide, Mehl und Futtermittel: Die Lage iſt wenig verändert Die günſtige Witterung beſchleunigt den Gang der Ernte und käßt erhebliches Mehrangebot erwarten. Das Preisniveau bröckelt darouf langſam weiter ab; die Aufnahmefähigkeit demgegenüber läßt zu wünſchen übrig. Slldd. Weizen neue Ernte 23,2524; ſüdd. Roggen n. E. 1919,50, Brougerſte, Preiſe unentwickelt; Futter⸗ und Sortiergerſte 16—17; deutſcher Hofet gelb oder weiß a. E. 18—19; Weizenmehl Spez. 0 Auguſt 40,25— 40,75: Roggenmehl 28,50—29,25 Weizenbollmehl(Futtermehl) 13,75—14; Weizenkleie ſein prompt 9,75— 10,25; öto. grob 10,25—10,75; Biertreber 10,25 bis 10,50; Trockenſchnitzel loſe.256,50; Malzkeime 910: Erödnußkuchen 13,25, Kokvskuchen 13,75; Sojaſchrot 12,507 Seinkuchenmehl 14,5015; Seſamkuchen ohne Notiz; Speiſe⸗ kartoffel(Frühtartoſſel), gelb⸗ und weißfleiſchig füdd. 6 2 25 Rauhfutter mittel: Loſes Wieſenheu gut geſund trocken neue Ernte 3— 9,50; Luzerne dito 44,50; Stroh, oͤrahtgepreßt je nach Qualität neue Ernte 9,50—3,75 A. * Vom Jutemarkt. Berlin, 5. Auguſt. Rohfute⸗ markt. Kein Markt wegen der Bankfeiertage. Fir ſts koſten: Aug.⸗Sept. Verſchiffung& 15,12 je To., Sept. Okt. Verſchiffung& 15,12/6 je To. Fabrikatemarkt in Dundee. Stetig, doch wenig Geſchäft. Deutſcher Markt. Wenig Geſchäft. Obſtgroßmarkt Bühl vom 4. Aug. Trotz des Regen⸗ weiters war der heutige Markt wieder gut heſchickt. Ob⸗ wohl die Frühzwetſchgen⸗Ernte erſt ihren richtigen An⸗ fang genommen hat, herrſcht doch die Meinung vor, daß die Ernte raſcher als in ſonſtigen Jahren abgeſchloſſen iſt. Die heutige Anſuhr betrug zirka 4000 Zentner, davon größten⸗ teils Frühzwetſchgen. Preiſe: Frühzwetſchgen 16185 Birnen—17; Aepfel—10; Mirabellen 20—25; Reine⸗ clauden 12—15; Pfirſiche 2040 Pig. Nach anfänglichen Zurückhalten der Käufer zum Schluß raſcher Abgang.— 5. Aurguſt. Die Aufuhr hält ſich mengenmäßig auf z jemlich gleichbleibendem Stand. So belief ſich auch die heutige Anfuhr aller Obſtſorten auf wieder 40005000 Zentner, was in Anbetracht der diesjährigen geringeren Ernte in Frühzwetſchgen, als enorme Menge anzuſehen iſt. Die Preiſe Find bei Frühzwetſchgen, Birnen und Aepfel ein wenig zetrückgegangen. Verkaufspreiſe: Frühzwetſchgen 12—16 Pfg. Birnen—15, Aepfel 610; Miraßhellen 25 öls 30; Rheineclauden 1115; Pfirſiche 26—35 Pfg. Der Verkauf war gut. 8 ö „ Obſtmarnt Bad Dürkheim vom 5. Auguſt. Bei einer Anfuhr von 4b Zentnern und gutem Abſatz koſteten: Het⸗ delbeeren 1821 verſchiedene Torten Birnen—11; Klupps Liebling and Jul Giot 1117; Frühe von Trevaux 1015, Pfirſiche 25.30, Mirabellen 10—28, Tomaten 810, Pflaumen 10—15; Zwetſchgen 12—18; Aepfel—10 Reine⸗ clauden—14; Aprikoſen 40) Brombeeren 20; Pertrikp 10—12. 5 Obſtgroßmarkt Ellerſtadt vom 4. Aug. Anfuhr 910 Ztr. Abſatz gut. Johannisbeeren 19—14; Pflaumen 15—16; Mi⸗ rabellen 20— 26; Birnen 1. Sorte 13—18; 2. Sorte 812: Pfirſich 26—30; Reineclauden 10—12; Aepfel 1. Sorte 10 bis 14; 2. Sorte—10; Zwetſchgen Bühler 18; Königs⸗ bacher 16—17; Auerbacher 14—15; Tomaten 10—12; Fall⸗ äpfel—5 Pfg. * Obſtgroßmarkt Kleinbockenheim vom 4. Aug. Anfuhr 150 Zentner, Birnen 715; Aepfel—13; Mirabellen 0 bis 22; Reineclauden 10—13 Pfg. Obſtgroßmarkt Neuſtadt a. d. H. vom 4. Aug. Anfuhr ſehr gut, Handel flott. Ueberſtand in Birnen und Heidel⸗ beeren. Aprikoſen 40—50; Aepfel—20; Birnen 7— 20 Heidelbeeren 18—25; Mirabellen 20—35; Pfirſiche 2042; Pflauden 1020; Reineclauden 10—25; Tomaten 12—15; Zwetſchgen 12—22; Bohnen 12; Pertrutko 25 Pfg. * Obſtgroßmarkt Oberkirch vom 4. Aug. Pflaumen 10 bis 18; Zwetſchgen 14—16; Mtirabellen 22—26 Aepfel 6 bis 12; Birnen 5416, Pfirſiche 30—40; Johannisbeeren 15: Heidelberen 15—18 Pfg. Bohnen—12 je Pfund; Gurken —10 je Stück; Pilze 2022 Pfg. je Pfund. Obſtgroßmartk Weinheim vom 4. Aug. Anfuhr gut. Nachfrage rege. Birnen 1. Sorte—17; 2. Sorte—7 Aepfel 1. Sorte—12; 2. Sorte—9, Fallobſt 23 Fh et 2021; Pflaumen 16— 20; Reineclauden 1218; rühmirabellen 32; Aprikoſen 50; Pfirſiche K. 4048; 1. Sorte 30— 39; 2. Sorte 20—29; Stangenbohnen 510. Viehmarkt Ettlingen vom 5. Aug. Zugefahren 0 Ferkel und 78 Läufer, verkauft wurden 40 Ferkel und 55 Läufer. Preis für Ferkel 16—28„ das Paar. Preis für Läufer 2896% das Paar. Nächſter Rindvieh⸗, Pferde⸗ und Schweinemarkt am 12. Auguſt. Schweinemarkt Bühl vom 3. Aug. Aufgefahren: 299 Ferkel, 20 Läuferſchweine. Verkauft wurden 250 Ferkel und 15 Läuferſchweine. Der niedrigſte Preis für Ferkel war 15 1, der mittlere Preis 25„/, der höchſte Preis 40 Mark, für Läuferſchweine war der niedrigſte Preis 50„, der höchſte Preis 70„ das Paar. * Schweinemarkt Knielingen vom 5. Auguſt. Zufuhr: 81 Milchſchweine. Preiſe: 14—23/ pro Paar. Handelt mittel. Nächſter Markt: 12. Auguſt. * Schweinemarkt Schwetzingen vom 5. Auguſt. Zufuhr 227 Milchſchweine, 20 Läufer. Preis für das Poor Milch⸗ ſchweine 15—30, das Paor Läuferſchweine 35—45 1 Marktverlauf lebhaft. Ueberſtand: ein Viertel. Frachtenmarkt Duisburg ⸗Muhrort- 3. Aug. Die Nachfrage nach Kahnraum war auch an der heutigen Börſe äußerſt gering. Tal⸗ und Bergfrocht notierten un⸗ verändert, ebenſo blieben die Schlepplöhne tal⸗ wie berg⸗ wärts auf dem geſtrigen Satz beſtehen. 8. Seite/ Nummer 359 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ie Türkei als Jagdland Von unſerem ſtändigen Stambuler Berichterſtatter pd. Stambul, 30. Juli 1931. Erſt als vor drei Jahren euro päiſches Recht ſeinen Einzug in die türkiſchen Geſetzeswerke hielt, kam auch ſo etwas wie ein Jagdſchutz in die Geſetzgebung hinein, man wird aber nicht fehl gehen in der Annahme, daß der türkiſche Geſetz⸗ geber die darauf bezüglichen Geſetzesartikel vorerſt nur der Vollſtändigkeit halber für eine in nicht zu naher Zukunft liegende Zeit aufgenommen hat. Denn bislang iſt der Jagdſchutz in der Türkei ſchon des⸗ halb nicht nötig geweſen, weil nur ein ganz kleiner Teil des Volkes ſich mit Jagd beſchäftigte, da daß Töten der Tiere aus Jagdzwecken für ſündhaft gehalten wurde, und man ſich nur zu einer Jagd gegen Raubwild und Wildſchweine auf⸗ raffte, wenn der von ihnen ausgehende Schaden, die von ihnen verurſachte Gefahr zu groß zu werden drohten. Eine Jagdhege haben ſich in den Letzten Jahrzehnten die hier anſäſſigen europäbſchen Jäger und dann auch ihre ſich langſam vermnehren⸗ den türkiſchen Kameraden in einer Art frelwilliger Uebereinkunft auferlegt. Dazu kommt, daß z. B. das Wildſchwein in ſo ungeheuren Mengen in der Türkei auftritt, daß die Regierung auf ſeine Erlegung Prämien ausſetzt, ja daß in manchen Teilen des Laudes jeder Bauer eine Sonderſteuer zu zahlen hat, der nicht mindeſtens ein Wildſchwein im Jahre erlegt. Bleiben wir zunächſt beim Wildſchwein, ſo war an ſich deſſen Jagd den Bauern wenig ſympathiſch, weil ſie nach dem Koran ja kein Schweinefleiſch eſſen dürfen, ſo daß ſie alſo mit dem erlegten Tiere nichts anfangen konnten. Das Fleiſch des hieſigen Wiloͤſchweins iſt aber auch im allgemeinen an Güte nicht dem des nordiſchen Wildſchweins gleichwertig, es fehlt ihm deſſen kräftiger Geſchmack und ſchmeckt etwas fad⸗füßlich, womit jedoch nicht geſagt ſein ſoll, daß es ungenießbar iſt. Unſere hieſigen deutſchen Hausfrauen verſtehen es, durch geeignete Gewürze dem Fleiſch den fad⸗ſüßlichen Geſchmack faſt ganz zu nehmen, ſodaß die Jagd auf Wildſchweine zu einer der beliebteſten der hieſigen Europäer geworden iſt. Uebrigens erreichen die hieſigen Wildſchweine auch kaum je die Größe ihrer nordeuropäiſchen Art⸗ genoſſen. Nun zum Raubwil d, das ja rein jagdlich ge⸗ ſprochen, Objekt der intereſſanteſten Jagdabenteuer bildet. Da iſt zunächſt der Wolf, der in bedeutender 5 handen iſt. Erreicht er auch nicht die Stärke z. B. ſeines ſibiri⸗ ſchen Bruders, ſo iſt er doch auch hier ein gefähr⸗ licher Geſelle, der ſeden Winter bis in Stam⸗ buls Vororte eindringt, ja in dem beſonders ſchneereichen Winter vor zwei Jahren innerhalb der Stadt im Brandfeld von Akſerai einen ſtädti⸗ ſchen Beamten am hellen Tage während eines Schneegeſtöbers zerriſſen hat. Die nahe Umgebung Stambuls ſowohl auf der europäiſchen wie auf der aſtatiſchen Seite wimmelt im Winter von Wölfen, und die Bewohner der an der Peripherie gelegenen Häuſer hören dann allnächtlich ſein heiſeres Geheul. Groß iſt die Zahl der alljährlichen Opfer. Ich ſelbſt wurde einmal in den Bergwäldern zwiſchen dem Golf von Ismid und dem See von Isnik auf einem Baume ſitzend eine ganze Nacht von einem Rudel der hungrigen Beſtien belagert, Schreckſchüſſe ver⸗ trieben ſie nicht, und erſt als ich beim Morgengrauen Menge vor⸗ Eine ſichere Frühdiagnoſe der Krebserkrankungen entdeckt? Der holländiſche Krebsforſcher Dr. Ben dien „ſoll ein Verfahren entdeckt haben, das die ſichere Frühdiagnoſe von Krebserkrankungen geſtattet. Da Heilung von Krebs bei früher Erkenntnis der Er⸗ krankung möglich iſt, ſo bedeutet dieſe Entdeckung, mit der ſich augenblicklich die Krebsforſcher der Welt beſchäftigen, einen ungeheuren Fortſchritt. einige der Beſtien erlegt hatte, konnte ich eine halbe Stunde ſpäter meinen luftigen Sitz verlaſſen. Vor allem groß iſt aber der Verluſt an Vieh, der jedes Jahr auf das Konto der Wolfsplage zu ver⸗ buchen iſt. g Für Menſchen ungefährlich, für Kleinvieh aber nicht minder Vernichtung bringend, als der Wolf iſt der in der geſamten Türkei zahlreich verbreitete Schakal. g Er iſt umſo ſchädlicher, als die Jagd auf ihn faſt unmöglich iſt, meiſt nur Zufallserſolge bietet. Der Schakal iſt überaus ſcheu und feige, entzieht ſich daher jeder Nachſtellung durch Verkriechen im dichteſten Geſtrüpp. Seine Anweſenheit erkennt man an dem dem Kinderweinen täuſchend ähnlichen Ge⸗ ſchrei des Tieres. Man ſieht den Schatten des Tieres oft, das Tier ſelbſt ſelten. Als ich einſt am Golf von Alexandrette über das dicht mit Kakteen beſtan⸗ dene Schlachtfeld von Ißus am ſpäten Abend nach dem apfelſinenberühmten Orte Dörtyol ritt, um⸗ ſtreiften mich, wie ich am Geſchrei unterſcheiden konnte, etwa ein Dutzend Schakale, ich wollte endlich einmal ein ſolches Tier erlegen, aber jeder Schuß war ein Fehlſchuß, immer ſchoß ich auf den Schatten des Tieres, d. h. ein großes Loch in die Luft. Nur An Raubvögeln iſt in Gebirgsgegenden über⸗ all der Adler ſehr verbreitet, der mangels jeglicher Jagd auf ihn z. B. am klein⸗ aſtatiſchen Olymp noch vor 5 Jahren ſo wenig ſcheu war, daß ich auf dem Gaſt Jailaſi Plateau bis auf 20 Meter Luftlinie an ihn herankommen konnte. Haſen, Rehe und Hirſche gibt es in vielen Gegenden der Türkei in großer Zahl, in der Steppe kommen ſie kaum vor. Selbſt die Umgebung von Konſtantinopel iſt noch reich an Haſen, weshalb hier der Marktpreis des Haſen ſehr niedrig iſt. Beſon⸗ ders erwähnt ſei noch, das im Taurus, aber auch in andern kleinaſiatiſchen Hochgebirgen vorkommende, Die„Distovery' von ihrer Südpolerpedition zurückgekehrt Ein intereſſantes Bild der Expedition: Bizarre Eisbergtrümmer treiben an dem Schiff vorbei Das engliſche Expeditionsſchiff„Discovery“, das ſchon der ſo tragiſch ums Leben gekommene Kapitän Scott zu ſeiner Südpolreiſe benutzte, iſt jetzt nach zweijähriger Forſchungsfahrt aus der Antarktis zurückgekehrt. Die„Discovery“ hat neue rieſige Walfiſchgründe entdeckt, mit deren Ausbeutung alsbald begonnen werden ſoll. einmal iſt es mir in Nordanatolien bei gelungen, einen Schakal zu erlegen, es einzige Schakaltreffer auf all Reiſen. In der ſüdlichen Türkei, ferner im Hinterland von Smyrna. Kaſtamuni war der meinen kommt auch die Hyäne in großer Zahl vor. Beſonders zahlreich ſind ſie auch am Golf von Alexandrette. Seitwärts davon im Amanosgebirge gibt es eie Pantherart, die auch in Nordana⸗ tolien in den Urwäldern des berühmten Karadere⸗ Bezirks zu finden ſind. Kürzlich hatte ſich dieſer Tiere bis zu dem 200 Kilometer vom Karadere⸗ diſtvikt entfernten„Polniſchen Tſchiftlik“, einem be⸗ liebten Stambuler Ausflugsort zwei Stunden vom Bosporus verirrt und bildete wochenlang den Schrecken der Gegend, dem zahlloſes Groß⸗ und Kleinvieh zum Opfer fiel. Als die Beſtie ſchließlich merkte, daß ſie verfolgt wurde, verſchwand ſie ebenſo ſpurlos, wie ſie gekommen war. In einer ganzen Reihe von Gegenden iſt der Gepard zu hauſe, be⸗ ſonders im Hinterland von Smyrna. Menſchen iſt er nicht gefährlich, wohl aber dem Kleinvieh und er wird vielfach zur Jagd auf andere Tiere abgerichtet. Endlich ſind der Fuchs und die Wildkatze über alle Gegenden der Türkei verbreitet. Sehr zahlreich tritt auch überall der Bär auf, der allerdings kleiner als beiſpielsweiſe der Kar⸗ pathenbär bleibt. Doch iſt der türkiſche Petz nicht minder angriffsluſtig, als ſeine Brüder in andern Ländern. In den Waldgebieten Anatoliens trifft man oft in den Kaffeehäuſern junge Bären als Be⸗ luſtigungsmittel für die Gäſte. Die Bauern jagen den Bären mit Beilpiken und ſchon mehrmals haben mir die Treiber dadurch Felle beſonders ſchöner Tiere, die ich zur Strecke gebracht, noch nachträglich wertlos gemacht. eines · ſehr ſcheue, daher ſchwer zu jagende, aber ſehr ſchöne Mufflon. Die als Tafelgeflügel in Deutſchland gejagten Vögel, wie die Schnepfen und Krammets⸗ vögel trifft man überall in der Türkei an. Alles in allem iſt die Türkei jagdlich noch jungfräuliches Gebiet, das durch die Mannigfaltigkeit ſeines Getiers große Abwechflung und auch dem größten Nimrod Freude bereitet. Jagdexpeditionen in großem Stile, wie ſie vor mehreren Jahren von deutſchen Geſellſchaften mit der Abſicht gewinnbringender Verwertung der Jagdbeute unternommen wurden, ſcheitern aber an der Unmöglichkeit ſchnellen Abtransportes. Die Jagd kann vorerſt nur als Jagdvergnügen, nicht als Jagdgeſchäft betrieben werden. Zum Schluß möchte ich noch von einem ganz eigen⸗ artigen Jagdgebiet berichten, das ich vor einigen Jah⸗ ren am Ufer des Marmarameeres an der Mündung des Syſyr ly tſchai kennen lernte. In dieſem Ge⸗ biet beſtand vor etwa 120 Jahren ein rieſiges Gut, ein Tſchiflik, eine Art Latifundium. Aus Grün⸗ den, die ich nicht erfahren konnte, hat der Beſttzer eines Tages das Gut mit ſeiner Familie und ſeinen Leuten verlaſſen und das Vieh reſtlos preis- gegeben. Die Tiere haben ſich der Freiheit ſehr ſchnell ange⸗ paßt und ſind völlig verwildert und haben ſich rieſig vermehrt. So gibt es dort neben Wildſchweinen, Wölfen, Füchſen, Wildkatzen und Bären verwilderte Büffel, Pferde, Rindvieh und Ge⸗ flügel, es iſt wie ein wiedergeborenes Paradies. Leider iſt aber nicht nur die lebendige Schöpfung ver. wildert, ſondern auch der Boden. Das Gebiet iſt überaus fieber⸗ und malariaverſeucht, daher völlig unbewohnt. Ein Jagdaufenthalt in dem Gebiet iſt daher mit großer Gefahr für die Geſundheit ver⸗ bunden, ganz abgeſehen davon, daß man ſehr viel ſchwerer dahin gelangen kann, als in andere ſehr dankbare Jagdgebiete Kleinaſiens. Die Grönlandfahrer kehren zurück Senſationelle neue Forſchungsergebniſſe der Deutſchen Grönlanderpedition 1600 Meter Eisdicke gemeſſen— Grönlandgletſcher wandern 150 Meter im Jahr— Oſtgruppe ö der Deutſchen Grönlandexpedition trifft am 3. Auguſt in Kopenhagen ein— Funkverbindung mit Propellerſchlittengruppe wieder aufgenom men— Schwere Unfälle der Propellerſchlitten Worldeopyright 1931 by„Akademia“, Berlin Copyright für U. S. K. by„New Lork Times“ Nachdruck auch auszugsweiſe verboten. Wie wir vor einigen Tagen meldeten, war die Propellerſchlittengruppe der Deutſchen Grönland⸗ expedition ſeit Mitte Juli nach dem Innern Grön⸗ lands aufgebrochen. Nachrichten fehlten jedoch ſeit dieſer Zeit. Inzwiſchen traf ein Funkſpruch der vermißten Gruppe ein, der von großen Schwierig⸗ keiten und ſchweren Verkehrsunfällen berichtet und gleichzeitig mitteilt, daß die Gruppe inzwiſchen wohl⸗ behalten die Station„Eismitte“ erreicht hat. Fer⸗ ner kann die Weſtſtation der Deutſchen Grönland⸗ expedition von neuen ſenſationellen Meſſungsergeb⸗ niſſen berichten. Die Eiskappe Grönlands ſcheint noch dicker zu ſein, als man vermutet hatte. Im übrigen ſind durch die neuen Forſchuvgsergebniſſe die Annahmen Alfred Wegeners in geradezu glän⸗ zender Weiſe beſtätigt worden. Es heißt in dem Telegramm: Wegeuers Weſtſtation, 31. Juli Godhavn radio „Die Funkverbindung mit Station„Eismitte“ iſt jetzt wieder hergeſtellt. Die Propellerſchlitten„Eis⸗ bär“ und„Schneeſpatz“ melden über ihre Reiſe nach „Eismitte“, daß ſie beim erſten Start ſchon nach einer halben Stunde wegen Schneeſümpfen umkeh⸗ ren mußten. Beim zweiten Start ö brachen nach 21 Kilometer Fahrt beide Schlitten in eine 3 Meter breite Spalte. Propellerſchlitten„Eisbär“ erlitt Kufenbruch und Beſchädigungen an der Karoſſerie. Auch Propeller⸗ ſchlitten„Schneeſpatz“ wurde an der Karoſſerie be⸗ ſchädigt und brach außerdem den Propeller. Beide Schlitten konnten jedoch geborgen und repariert wer⸗ den. Am 26. Juli erreichten ſie dann Station„Eis⸗ mitte“ unter Aufſammlung der Geräte für Eisdicke⸗ meſſungen, die in zahlreichen Depots zerſtreut lagen. Die Beſatzung Dr. Sorge, Schif, Kraus und Grön⸗ länder Jeremias befinden ſich wohl. Die Radiover⸗ bindung iſt immer noch ſchlecht. Der Beobachter in Donnerstag, 6. Auguſt 1991 5—̃̃ 8 1 „Eismitte“, Dr. Georgi, der nun ſeit einem dem höchſten Punkt der grönländiſchen 400 Km. von der Küſte entfernt, me obachtungen gemacht hat, wird durch zurückgebracht und muß wegen U nach Hauſe fahren. Dr. wieder geheilt. —— Jaht a e Herbst he gener alle Zehen abgefroren 0 Red.) Am 28. Juli brach Dr. Weiken mit einer Kol auf, um Schweremeſſungen auf dem Inlandeis ann ſuchen. Dr. Brockamp und Herdemerten og 5 1800 Meter Höhe 17, 30 und 9 Km. uhrblin n Expeditionsroute 0 dei Eisdickemeſſungen bis 1600 Meter machen, bei einer Firndecke von 40300 wurde feſtgeſtellt, daß die Abzugsgebiet Eisſtröme an den amphitheatraliſch Spalten kenntlich ſind. Die jährliche Wanderung der Gletſcher wird his zu 150 Meter pro Jahr geſchätzt. Das Inlandeis iſt in dieſem Jahre bis von der Küſte reich an Spalten un Ein Telegramm der Oſtgruppe der Dell, ſchen Grönlandexpedition beſagt, daß ſie ſich auf Fahrt von Scoresbyſund nach Reykjavik auf Nell a befindet und vorausſichtlich am 3. Auguſt in Kopenhagen eintreffen wird. Die Oſtgruppe, die von Dr. Kopp geleitet wird, he 1 bekanntlich ihre Station wegen Mangel an Rah. rungsmitteln verlaſſen müſſen und konnte die dani, Kolonie nur unter Schwierigkeiten erreichen. E! im letzten Augenblick fanden die Forſcher das retten Lebens mitteldepot.. Meter. fz 6 e der großen angeoroneeg 0 80 Kl. d Schneefümpfen 5 Raſches Wachstum der ſapaniſchen Bevölkerung Das Anſchwellen der Bevölkerung iſt das auf. fallendſte Merkmal der Entwicklung in dem modes nen Japan. Dieſe Entwicklung iſt auth keineswegs zum Stillſtand gekommen, wie man noch vor ein paar Jahren glaubte annehmen zu können, ſondern ſe hat ein beſchleunigtes Tempo eingeſchlagen. N Auf jede Minute entfallen gegenwärtig in Japan vier neugeborene Kinder. In jedem Mrnat wächſt die Bevölkerung um 43000 Menſchen, d. h. alſo um die Einwohnerſchaſt einer mittleren Stadt. Die Ziffern der letzten Volkszählung, die vor kurzem veröffentlicht worden ſind, weiſen nach, daß Jap um die letzte Jahreswende eine Bevölkerung von rund 64,4 Millionen Einwohner hatte. Dabei ſind die überſeeiſchen Beſitzungen Japans nicht mit en gerechnet. Seit 1925 iſt die fapaniſche 94% völkerung um 4,7 Millionen oder ung 79 v. H. gewachſen. In den vorausgegangenen fünf Jahren betrug der Zuwachs 6,7 v. H. Man sieht hier auf den erſten Blick den Unterſchied zwischen der japaniſchen Geburtenbewegung und derjenigen der weſteuropäiſchen Länder und der Vereiniglexg Staaten. In Deutſchland und England iſt die Ge. burtenziffer im Verhältnis zur Geſamtbe völkerung im Laufe der letzten fünfzig Jahre ſtändig zurüc gegangen, während ſie in Japan in demſelben Zell raum ſtändig geſtiegen iſt. Vermehrt ſich die jap ⸗ niſche Bevölkerung in dem bisherige Tempo weiter, ſo wird ſie in dreißig Jahren rand hundert Millionen Köpfe ſtark ſein W Japan wird dann der Bevölkerungszahl nach en dritter Stelle ſtehen. Was eine ſolche Entwicklung zu bedeuten hätte, läßt ſich zur Zeit noch garnicht überſehen. Die beſte Leichtathletin des fernen Oſtens 7 Frl. Kinnue Hitomi, die hervorragende japaniſthe Leichtathletin, mehr⸗ fache Weltrekordlerin, iſt in Tokio an einer ſchweren Bruſtfellentzündung geſtorben. — Der Lebensrekord eines Hundes Der Lebensrekord eines Hundes 15 der amerikaniſchen Stadt Cleveland ſtarb vor 5 zem ein Hund im Alter von 26 Jahren und 5 Tagen. Damit wurde, ſoviel man weiß, für g Hundealter ein Rekord aufgeſtellt, der bisher n niemals erreicht worden iſt. f i durch lbemhee. degen Wundlaufen Sake „„ ͤ ßen und anderen 15 Sofort f. mere fir heilend Leodor⸗Fett⸗Creme(blaue Packung) auch als osmelſlu teilen(Wolf), Sonnen⸗ und Gletſcherbrand. Hände u. Geſicht. 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