7 ee — ien fleiſg 7. — 1. 2 Uhr 2 gegen ffentlih ſonſige ieb. A 111 eher. — . 2 Uhr 2 gegen ffentlich ttwäſc Anſchluß Die ge⸗ 11185 jieher. gen un⸗ 8 No⸗ in Höhe dmarkl- die Kle⸗ u Weil ſebungs⸗ üro am en; dort ren G zugeben, nerklah 1 nhein ſucht fo, F I äſtsſtele erbelen. 0 delſcher g unter te 7015 1 2 8 7 un! * Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unseren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: 8e Luiſenſtraße 1. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. 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Andere füh⸗ rende Deviſen wurden in die Bewegung mit hinein⸗ geriſſen und obwohl bereits einige Zeit ſpäter eine ſtarke Erholung eintrat, lagen zum Schluß fran⸗ zöſiſche Franken, Dollar, Gulden und Belga unter dem Goldausfuhrpunkt. Man ſucht vergebens nach einer logiſchen Erklärung für dieſen Vorgang. Der Kern der umlaufenden Gerüchte, an den ſich auch heute morgen die meiſten Blätter halten, iſt, daß die Bank von Frankreich, nachdem der fran⸗ zöſiſch⸗amerikaniſche Kredit für England zuſtande⸗ gekommen iſt, die Stützungskäufe ein⸗ geſtellt hat, mit denen ſie, unabhängig von den Kreditverhandlungen, bereits vorher den Sterling⸗ kurs zu halten bemüht war. Es iſt zweifellos eine Ueberraſchung für London geweſen, daß der 50 Mil⸗ lionen⸗Kredit dieſe letztere Art von Unterſtützung nicht überflüſſig gemacht hat. Dabei braucht man jedoch nicht anzunehmen, daß die Durchführung des franzöſiſch⸗amerikaniſchen Kreditarrangements auf Schwierigkeiten ge⸗ ſtoßen ſei, eine Behauptung, die geſtern ebenſalls zur Erklärung herhalten mußte und der die„Ti⸗ mes“ heute mit Recht entgegentreten. Indeß liegt die Schlußfolgerung nur zu nahe, daß zwiſchen London und Paris Meinungs⸗ verſchiedenheiten über die Verwendung des 50 Millionen⸗Kredits beſtehen. In London hat man ſich darauf verlaſſen, daß die bloße Tatſache der franzöſiſch⸗amerikaniſchen Bereit⸗ ſchaft ausreichen würde, um die Bewegung des Ster⸗ lingkurſes in normalen Grenzen zu halten und daß der Kredit ſelbſt nicht in Anſpruch genommen wer⸗ den braucht. Die Einſtellung der früheren Stützungs⸗ aktion durch die Bank von Frankreich läßt kaum eine andere Auslegung zu, als daß man in Paris die tat⸗ ſächliche Inanſpruchnahme des Kredits durch die Engländer wünſcht und daß die Zuſammen⸗ arbeit der Notenbanken mindeſtens für den Augenblick noch nicht lückenlos iſt. Die Bank von England hatte zwar geſtern einen der Kursbewegung völlig zuwiderlaufenden Goldzugang von 1/2 Millionen Pfund Sterling zu verzeichnen. Während der größere Teil davon aus der Freigabe früherer Bereitſtellungen herrührte, ſtammte immer⸗ hin eine halbe Million von Paris, von wo geſtern Gold nur mit Verluſt nach London verſchifft werden konnte. Es beſteht jedoch keine Ausſicht, daß dieſer paradoxe Vorgang ſich in den nächſten Tagen wieder⸗ holt, wenn der Sterlingkurs ſich nicht erheblich beſ⸗ ſert. Es bleibt deshalb abzuwarten, ob die„Times“ recht haben mit der Verſicherung, daß für die In⸗ anſpruchnahme des 50 Millionen⸗Kredits kein Anlaß vorliegt. Die andere geſtern zeitweilig in Paris aus⸗ gegebene Erklärung, daß die Störung des Deviſenmarktes eine Rückwirkung der Wie⸗ deraufnahme des Zahlungsverkehrs in Deutſchland ſei, wird in London nicht akzep⸗ tiert. Obwohl man mit dem Verlauf der noch ſchwebenden Stillhalteverhandlungen nicht etwa zufrieden iſt und die Gefahr des preußiſchen Volksent⸗ ſcheids auch heute keineswegs unterſchätzt wird, ſind die engliſchen Blätter einer Meinung darüber, daß das Verhalten des deutſchen Publikums geſtern die Entwicklung einen Rieſenſchritt weitergebracht hat. Die Pariſer Auffaſſung Telegraphiſche Meldung 5 5— Paris, 6. Auguſt. Der„Matin“ vertritt den Standpunkt, daß die Kursschwankungen des engliſchen Pfund, die ſich im Laufe des geſtrigen Börſentages zeigten, auf Maſſen⸗ abgaben in engliſchen Pfunden gegen franzöſiſche »die ihnen aus der Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Auguſt Im Reichsfinanzminiſterium verkennt man nicht, daß die Beſtimmung in der Sparkaſſen⸗ notverordnung, nach der Sparkaſſen keinerlei Dar⸗ lehen, Kaſſenkredite uſw. an Gemeinden geben dür⸗ fen, für die Kommunen empfindliche Rückwirkungen haben kann und wird. Man hat aber geglaubt, dieſe Beſtimmung treffen zu müſſen, um vor allem die für die Auszahlung erforderlichen Gelder ſicherzuſtellen. Dabei hat das Finanzminiſterium freilich auch zweifellos den Ne⸗ benzweck im Auge gehabt, die Gemeinden ſo indirekt zu noch größerer Sparſamkeit zu zwin⸗ gen. Innerhalb der Regierung herrſcht die Auffaſ⸗ ſung vor, daß die Einſparungsmöglichkeiten der Ge⸗ meinden noch bei weitem nicht erſchöpft ſeien. Dabei bleibt die Frage offen, wie die Kommunen ihren ſtändig wachſen⸗ den Verpflichtungen zur Unterſtützung der Wohlfahrtserwerbsloſen nachkommen ſollen, nachdem ihnen auch dieſe Kreditquelle verſtopft wor⸗ den iſt. Es wird im Reichsfinanzminiſterium unter⸗ ſucht werden müſſen, ob den Gemeinden von einer anderen Seite her geholfen werden kann. Die Er⸗ wägungen darüber befinden ſich, wie wir hören, noch im allererſten Anfangsſtadium. den Gemeinden ein neuer Reichs kredit von 80 Millionen Mark bereitgeſtellt werden ſoll, um Sparkaſſennotverordnung ent⸗ ſtehenden Nachteile zu mildern, eilt, wie wir hören, den Tatſachen voraus. Das Kabinett wird ſich mit der Frage der Finanzierung der Gemeinden erſt in den nächſten Tagen beſchäftigen, da man zunächſt noch mit einer Ueberprüfung der neuen Statuten für die Sparkaſſen beſchäftigt iſt. Die Tendenz geht jedenfalls dahin, die Sparkaſſen ſtreng auf ihren früheren Aufgabenkreis zu beſchränken, nämlich auf die Verwaltung feſtangelegter, nicht auf den Tages⸗ verkehr abgeſtellter Guthaben. Nur ſo könnte, meint man, eine Wiederholung der Vorgänge vermieden werden, die man bei den Sparkaſſen als Folge des Zuſammenbruchs der Danatbank erlebt hat. 86 Millionen Einzahlung und nur 1 Million Auszahlung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Anguſt. Wie die Reichsbank bekannt gibt, ſind geſtern bei der Zentrale in Berlin und in den Zweigſtellen im Reich 86 Millionen Mark eingezahlt worden, wäh⸗ rend nur 1 Million zur Auszahlung gelangte. Das Gerücht, das Dieſe Tatſache iſt wohl der beſte Beweis dafür, daß die Vertrauenskriſe in der Bevölkerung als überwunden gelten kann. Zur Neuregelung der Deviſenwirtſchaft Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 6. Auguſt. Für die Anwendung der Deviſenverordnung ſind bekanntlich geheime Richtlinien für die Landes⸗ finanzämter erſchienen. Dieſe Durchführungsbeſtim⸗ mungen ſind vom Reichswirtſchaftsminiſterium er⸗ laſſen worden, während das Reichsfinanzminiſterium nur die organiſatoriſche Seite zu behandeln hat. Wie wir hören, iſt beabſichtigt, die Richtlinien vorläufig noch geheim zu halten. Die Beſprechungen darüber, ob und wann ſie veröffentlicht werden ſollen, ſind jedenfalls noch nicht abgeſchloſſen. Von ihrer Pu⸗ blikation hat man bisher deswegen abgeſehen, um zunächſt einmal Erfahrungen für die Handhabung der Deviſenordnung zu ſammeln, dann aber auch, um einem Anmeldungsanſturm vorzubeugen. Ueber die Steueramneſtieverordnung werden demnächſt eingehende Durchführungsbeſtimmungen erlaſſen werden, in denen die vielfach aufgetauchten Zweifelsfragen geklärt werden ſollen. Engliſche Beſorgniſſe wegen der Kohlenausfuhr Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 6. Auguſt. Der Berliner Korreſpondent der„Times“ glaubt das Gerücht verzeichnen zu müſſen, daß der Verſuch gemacht werde, engliſche Kohle auf die Liſte Oder Notverordnung über Ein⸗ führdeviſen zu bringen, d. h. die Freigabe von De⸗ viſen für die engliſche Kohleneinfuhr zu verhin⸗ dern. Gleiche Bemühungen ſeien hinſichtlich der Altmetalleinfuhr imgange. Die wirkliche deutſche Haltung in dieſer Frage, meint er, werde erkennbar werden, wenn die Stillhalteverhandlungen zu Ende geführt ſeien. Die Rechtfertigung für die Unterbindung der Einfuhr werde fortfallen, wenn eine ausreichende Zahl von Auslandsgläubigern ſich bereit erklärt habe, ihre noch in Deutſchland ſtehen⸗ den kurzfriſtigen Kredite nicht zurückzuziehen. Dieſe Ausführungen ſind nur Beiſpiel für die Beſorgnis, die die Notverordnung über die Einfuhr⸗ deviſen mit ihren geheimgehaltenen Warenliſten bei den meiſten engliſchen Blättern hervorgerufen hat. Engliſche Anerkennung Drahtung anſ. Londoner Vertreters London, 6. Auguſt. Die Tatſache, daß ſich geſtern die Wiederaufnahme des normalen Bankverkehrs in Deutſchland völlig glatt vollzogen hat, wird von Londoner Morgen⸗ blätter durch Aeußerungen der Befriedigung gewür⸗ digt. „News Chronicle“ ſprechen von einem Sieg des geſunden Menſchenverſtandes und ſchreiben: Das große Ereignis des geſtrigen Tages war der reſtloſe Erfolg des Aufrufs Dr. Brünings an die deutſche Nation. Es iſt ein ermutigendes Beispiel dafür, was ein Mann von untadelhafter Ehrenhaftigkeit und unbeſtreitbaren Fähigkeiten zuſtandebringen kann, wenn er ſich geradewegs an den Gemeinſchaftsſinn eines ganzen Volkes wendet. Der Berliner Korreſpondent der„Times“ ſchreibt: Der Aufruf des Reichskanzlers hat zweifel⸗ los viel zur Wiederherſtellung des Vertrauens bei⸗ getragen. Wahrſcheinlich werden auch am nächſten Sonntag viele Wahlberechtigten ſeinem Beiſpiel fol⸗ gen und ſich nicht an dem Volksentſcheid beteiligen. Man iſt ſich klar darüber, daß ein Verſagen des Vertrauens im jetzigen Augenblick ge⸗ fährlich wäre. In einem Leitartikel ſchreiben„Times“, die Ruhe die geſtern in Deutſchland herrſchte, ſollte ein gutes Vorzeichen für die nächſte ſchwierige Etappe zur Wiederherſtellung des deutſchen Kredits ſein, nämlich für den Volksntſcheid in Prußen. „Financial Times“ ſchreiben: Die Deutſchen haben ſich den Rat ihres Reichskanzlers in lobens⸗ werter Weiſe zu Herzen genommen. Dieſe Haltung wird von großem Wert bei der Wiederher⸗ ſtellung des Vertrauens im Auslande ſein, um das ſich die Reichsregierung bemüht. Es iſt Zeit, daß die Tatſache begriffen wird, daß Deutſchland ſein eigenes Haus erſt in Ordnung bringen muß, bevor ausländiſche Anleihen in Frage kommen. Auch dieſes Blatt wendet ſich dann der Frage des Volksentſcheides zu und betont die Bedeu⸗ tung, die das Ereignis auf die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen ausüben kann. Frances zurückzuführen ſeien, die geſtern und vor⸗ geſtern vorgenommen wurden. Am Dienstag habe die Bank von Frankreich unaufhörlich Pfund Ster⸗ ling hereingenommen. Gerüchtweiſe verlautete geſtern, die Bank von Englamd habe mit Hilfe des amerikaniſch⸗franzöſiſchen Kredits von 50 Mil⸗ lionen Pfund interveniert. Von welcher Seite würden nun aber die Pfund Sterling auf den Markt geworfen? Von Berlin? Man erkenne nicht, weshalb Berlin gegenwärtig franzöſiſche Franes ſo notwendig brauchen ſollte. Börſenkreiſe glaubten daher eher, daß die Verkäufe in Pfund Sterling von Newyork ausgehen, wo viele engliſche Deviſen liegen. Die dortigen Finantzkreiſe hätten es für an⸗ gebracht gehalten, engliſche Deviſen gegen franzö⸗ ſiſche einzutauſchen, um ſo das Riſiko zu verteilen. Wie dem auch ſei, die Kursſchwankungen des Pfund Sterling ſeien ein neuer Beweis dafür, daß die durch die deutſchen Finantzſchwierigkeiten her⸗ worgerufene Kriſe noch immer mit gleicher Stärke andauere und daß wenigſtens in finantzieller Hinſicht große Wachſamkeit am Platze ſei. Am die Wiederkehr des Vertrauens Die Deutſchen haben eine verhängnisvolle Neigung, ſich an Schlagworten zu be⸗ rauſchen. Im Kriege nannten wir es Organi⸗ ſation. Deren Wunder prieſen wir ſo lange, bis wir uns glücklich zu Tode organiſiert hatten. Her⸗ nach„kurbelten“ wir fortgeſetzt„die Wirtſchaft an“, Mit ungefähr dem gleichen ſchmerzlichen Erfolge. Nun ſingt und ſagt man von der„Nationalen Selbſthilfe“. Einmal, zur Wiederbelebung ge⸗ ſunkener Lebensgeiſter, ganz gut. Aber Wochen hindurch, in jedem Morgen⸗ und Abendblatt, uner⸗ träglich! Warum über harte und nüchterne Tat⸗ ſachen nicht auch nüchtern reden? Natürlich müſſen wir uns ſelber helfen. Schon weil auf Gottes weiter Welt uns ſonſt niemand hilft. Die Einen können's nicht, die Anderen wollen's nicht. Schließlich, bei einiger Selbſtprüfung, werden wir uns zu bekennen haben: wir haben unſeren internationalen Kredit erheblich überzogen. Elf Jahre hatten wir ſträflich in den Tag hinein gelebt. Nach Art und Methode der Klippſchüler:„6 von 5 geht nicht, alſo borg' ich mir eins“. Dieſes Syſtem iſt jetzt zuſammengebrochen. Nicht an den Sünden des Privatkapitalismus, wiewohl es an ſolchen nicht ganz gefehlt haben wird. Vielmehr an den welt⸗ abgekehrten Verſuchen, die Erwerbs⸗ wirtſchaft mit ihr weſensfremden Elementen dütſammentzukoppeln. Sie zu gängeln und zu zügeln und immerfort neue Laſten ihr aufzu⸗ packe. Der eine Teil der Nation hatte nach Strich und Faden den Krieg verloren. Es war nur der kleinere. Der andere freute ſich der„revolutionären Er⸗ rungenſchaften“ und war beſtrebt, ſie unabläſſig noch zu mehren. Wer zu warnen verſuchte, galt als un⸗ ſoziales Scheuſal und ward überſchrien. Nicht ſelten gar— alle Parteien am Ende hielten auf Maſſen⸗ kundſchaft— im eigenen Kreiſe mundtot gemacht. Allein jeder Aberwitz währt nur ſeine Zeit. Die Geſetze der Wirtſchaft, die man ſo lange mißhan⸗ deln zu können glaubte, haben revoltiert: das iſt der Sinn dieſer ſogenannten Vertrauenskriſe. Wir werden den Kredit, den wir verloren, wieder herzuſtellen haben. Das wieder iſt der Sinn der Selchſthilfe. Eine ſehr unangenehme und kitz⸗ liche Sache. Mit den Extrawürſten iſt es endgültig und ein für allemal vorbei. Wir liquidieren— ein wenig ſpät, nach Inflation und erborgter Schein⸗ blüte— den verlorenen Krieg. Nun müſſen wir ihn auch ganz liquidieren. Die gebildete Mittelſchicht, die, weil ſie ſich nicht wehren konnte und die an⸗ deren die„Mehreren“ waren, man zuerſt in's Feuer ſchickte, blieb längſt auf der Strecke. Hingemäht wie einſt die Jugend von Langemarck. Jetzt müſſen auch die Triarier heran. Sonſt kehren das Vertrauen der Welt und der internationale Kredit nicht wieder. a i 4 Um das Vertrauen in der Heimat von neuem zu wecken, hat man angefangen, Groß ba n⸗ ken zu verſtaatlichen. Das war, wie die Dinge lagen, wohl nicht mehr zu vermeiden. Es ging nicht an, nun noch eine zweite(und mit ihr dann vielleicht noch eine dritte und vierte) Großbank in das Geſtändnis zu treiben: wir ſchließen unſere Schalter. Wir können nicht weiter. Der Schaden wäre kaum noch zu reparieren geweſen. Dennoch: ein gefährlicher Schritt auf einem von Gefahren um⸗ lauerten Wege. Die Banken, wurde dieſer Tage in der„Kölniſchen Zeitung“ geſagt, halten die Schlüf⸗ ſelſtellung der Wirtſchaft. Sehr richtig. Wo bleibt, wenn, was Gott in Gnaden verhüten möge, die Ausnahme zur Regel wird, noch ein Be⸗ zirk für freie und unabhängige Men⸗ ſchen? Wir leben doch vorderhand im Parteien⸗ ſtaat. Die Möglichkeit beſteht, daß nun auch für die Beſetzung der großen und kleinen Poſten bei den Banken das Parteibuch maßgebend wird. Daß In⸗ duſtrien, Betriebe, Unternehmungen von den Ban⸗ ken nur dann gefördert werden, wenn deren Männer oder Form bei den juſt am Ruder ſitzenden Parteien wohlgelitten ſind. Regierungsmitglieder, die man darauf anſpricht, pflegen zu beſchwichtigen: das ſei doch wohl ausgeſchloſſen. Sie für ihr Teil wüßten überhaupt nicht, welcher Richtung etwa die Leiter der Golddiskont⸗, der Rentenbank, der Bank für Indu⸗ ſtrieobligationen ſich zuzählten. Das wird den Män⸗ nern des Miniſteriums Brüning, das als Bürger⸗ miniſterium ins Leben trat und von parteipolitiſchen Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 6. Auguſt 194 lte in dieſe ſehr Tagen die aufmerkſam leſen. d⸗ und Kapitalmarkt bedarf ·˖ e und Lenkung. Das Reich in der Verwaltung der Banken be⸗ di 1 Zweck iſt ein Banken⸗ gaben gehört be⸗ Banken zu kon⸗ ien für die Anlage⸗ tinſtitute aufzuſtellen und Richtlinien zu überwachen.“ er von jeder ſozialdemokra⸗ . 7.* terliche Periode der Bankfeiertage iſt ch für die Spärkaſſen ſcheint man 5 uch eine funden zu haben, die das dermalige zum odiosum endlich von ihnen nimmt. Die te werden ſich verflüchtigen, das Vertrauen i hren. Es würde ſchneller(und vermut⸗ indlicher) ſich einſtellen, wenn das Ka⸗ üning in ſeiner Perſonalpolitik eine icklichere und vor allem leichtere Wer einmal ein Amt erwiſchte, be⸗ ſt dann, wenn er ſo und ſo oft als erwies. Das macht dem guten Herzen s alle Ehre. Doch es bebürdet ihn und n Helfer mit Verantwortlichkeiten, die hultern zu legen ökonomiſcher und— politiſch auch wohl weiſer wäre. Rech⸗ nicht mit der Natur der Menſchen, die daß taube Glieder abgetan und hand⸗ Schuldige in die Wüſte geſchickt werden. Menſchen haben heute an den Notverordnun⸗ d nicht nur an ihnen) genug zu tragen. Man e ihnen unter die Arme greifen: es iſt wirklich keine Luſt mehr zu leben. Und kurz und gut: man ſollte ein paar Ventile öffnen. R. B. Das diesjährige Flottenſchießen Meldung des Wolffbüros — Kiel, 6. Auguſt Sjährige Flotten⸗Artillerie⸗Schießen in der Kieler Bucht wird unter Beobachtung beſonderer Schutzmaßnahmen durchgeführt. In der vergangenen Woche wurde zunächſt zur Vorübung aus Abkommen⸗ Kanonen geſchoſſen. Es handelt ſich dabei um Rohre geringeren Kalibers, die aus Gründen der Koſten⸗ erſparnis in die Geſchütze eingeſetzt werden. Vom J uguſt wird das eigentliche Kaliberſchießen rt, wobei ſcharf gefeuert wird. Als Ziel Feuerlinienſchiff„Zährin⸗ 0„das von dem Schlepper„Blitz“ fernge⸗ lenkt wird ſowie Schlitten⸗ und Schnellſcheiben verſchiedener Größe, die an über 1000 Meter langen Leinen geſchleppt werden. Die erſten Tage dieſer Woche brachten eine Reihe Tages⸗ und Nacht⸗Schießübungen. Die Aufgaben waren u. a, die Abwehr von eingreifenden Torpedo⸗ byyten auf nahe und mittlere Entfernung. Den Höhepunkt bildeten die geſtrigen Schießübungen der Kreuzer und Linienſchiffe, die unter möglichſt ge⸗ f ſen Verhältniſſen durchgeführt wurden. u Nächtſchießen der Kreuzer bezweckte die Törpedb⸗ ihr auf mittlere Entfernung durch die Artillerie. zeleuchtung des Ziels erfolgte dabei durch 2 Leuchtgranaten, die das ſchießende Schiff ſelbſt abfeuerte. Während der verſchiedenen Anläufe wur⸗ che Bewegungen der Kreuzer durchgeführt. igung des Schießens und der Feſtſtellung der Treffer durch den unparteiiſchen Offizier, erfolgte die Bewertung des Schießens mit anſchließender Besprechung. Bei allen Schiffen wurde ein hoher Grad von Treffſicherheit feſtgeſtellt. Der Japanuflug Amy Johnſons — Söul(Korea), 6. Aug. Die Fliegerin Amy Johnſon iſt um.30 Uhr früh von hier nach Hiroshima geſtartet. Brüning und Curtius in München Telegraphiſche Meldung München, 6. Auguſt Reichskanzer Dr. Brüning traf mit Außen⸗ miniſter Dr. Curtius mit dem fahrplanmäßigen -Zug.02 Uhr im Münchener Hauptbahnhof ein. Obwohl auf ausdrücklichen Wunſch des Reichskanz⸗ lers ein offizieller Empfang nicht ſtattfand, hatte ſich eine größere Menſchenmenge in dem Bahnhof ein⸗ gefunden. Der Reichskanzler reiſte in dem kurs⸗ mäßigen Schlafwagen, der in München in den Italienſchnellzug eingeſtellt wird. Der Reichskanzler arbeitete während des ganzen, 40 Minuten dauern⸗ den Aufenthaltes in München mit dem Außenmini⸗ ſter im Wagen, ohne ſich am Fenſter ſeines Abteils zu zeigen. Pünktlich um.40 Uhr verließ der D⸗Zug Mün⸗ chen. Am Brenner werden die Herren den Zug ver⸗ laſſen und in einem Sonderzug mit ſechs Wagen die Reiſe nach Rom fortſetzen. Stialoja iſt mißverſtanden⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 6. Auguſt. Der italieniſche Sachwalter vor der Haager Cour, Profeſſor Scialoja, hat ſein höchſt eigen⸗ artiges Plaidoyer gegen die Zollunion erheblich Rom eingeſchränkt. Ihm iſt plötzlich aufgegangen, daß er„mißverſtanden“ worden ſei. Das iſt bei der unzweideutigen Schärfe ſeiner Ausführungen kaum möglich. Immerhin wird man es mit Be⸗ friedigung zur Kenntnis nehmen, daß Scialoja ſich hat korrigieren müſſen. Die Vermutung liegt nahe, daß dieſer Rückzug nicht ganz aus freien Stücken erfolgt iſt. Das wird denn auch in einem Bericht der„D. A..“ aus dem Haag angedeutet. Doch erſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß Scia⸗ loßa, der diesmal nicht aus dem Stegreif, ſondern an Hand eines Manuſkripts ſprach, von maßgebender italieniſcher Seite einen Wink empfangen hat, um die ſich ihm durch ſeine Replik bietende Gelegen⸗ heit zur Beſeitigung des unangenehmen Eindrucks zu benutzen, den ſein Vortrag nicht nur in den beiden deutſchen Staaten, ſondern wohl ſo ziemlich allgemein hinterlaſſen hat. Offenbar wollte man in Rom auf die Art einer Beſchwerde des Kanz⸗ lers zu vorkommen. Im übrigen iſt man nach der Haltung der italteniſchen Preſſe zu urteilen, zu der Annahme ge⸗ nötigt, daß Muſſolini einer eingehenden Erörterung der Frage der Zollunion ausweichen möchte. Wie es ſcheint, herrſcht in Rom die Auffaſ⸗ ſung, daß es unzweckmäßig ſei, dem Urteil des Haager Gerichtshofes vorzugreifen. Die Führer der italieniſchen Außenpolitik Benito Muſſolini cs No Außenminister Grandi: Die beiden Tea, die Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsaußenminiſter Dr. Curtius in Rom zubringen, ſind ausgefüllt mit Beſprechungen der deutſchen Miniſter mit den der italteniſchen Politik, Muſſolini und Außenminiſter Grandi. Führern Kahl gegen den Volksentſcheid Telegraphiſche Meldung — Berlin, 6. Auguſt. Nachdem geſtern Prof. Graf zu Dohna ſich gegen den Volksentſcheid ausgeſprochen hatte, ſandte heute der Ehrenvorſitzende der Deutſchen Volkspartei, Reichstagsabg. Geheimrat Dr. Kahl ein Tele⸗ gramm an die„Kölniſche Zeitung“, das folgenden Wortlaut hat: „Den Ausführungen meines Freundes Dohna gegen die Beteiligung der Deutſchen Volkspartei am Volksentſcheid vom 9. 8. 1931 in der„K..“ ſtimme ich aus tiefſter Ueberzeugung in vollem Um⸗ fange zu und halte nach der geſamten innen⸗ und außenpolitiſchen Lage die Nicht beteiligung für vaterländiſche Pflicht. gez. Dr. Wil h. Kahl. Ein engliſches Militärflugzeug in Aegypten abgeſtürzt — London, 6. Auguſt. Ein britiſches Militärflug⸗ zeug iſt bei Heliopolis in Aegypten abgeſtürzt. Die beiden Inſaſſen wurden getötet. Seit Anfang des Jahres haben ſich in der britiſchen Militärluft⸗ fahrt 27 Unfälle ereignet, bei denen 40 Perſonen ums Leben kamen, während ſich die Zahl der Toten im Vorjahr auf 65 und 1929 auf 43 beltef. Aus Zeit und Leben * Ein lebeusgefährlicher Beobachtungspoſten. In welchen gefährlichen Situationen ſich die Forſcher bei der Ausübung ihres wiſſenſchaftlichen Berufes manchmal befinden, beweiſt der Fall des engliſchen Geologen Jaͤggar, der ſich im Krater des Vulkans Kilauea auf Hawai aufhält. Unter welchen Verhält⸗ Riſſen ſeine Forſchungsarbeit vor ſich ging, iſt aus folgender Beſchreibung erſichtlich. Aus den vielen Riſſen des Vulkans ſtrömen ununterbrochen Rauch⸗ und Dampfſchwaden, die davon Zeugnis ablegen, daß Mutter Erde in ihren Tiefen gewaltige Feuerherde beherbergt. Der Gelehrte ſtellte ſeinen Beobach⸗ tungspoſten dicht am Krater auf. Es iſt ihm gelun⸗ gen, die Tätigkeit des Vulkans ganz genau zu ver⸗ folgen. Als der gewaltige Ausbruch des Vulkans Mauna Log ſich ereignete, der einer der vielen Ne⸗ benkrater des Kilauea iſt, bemächtigte ſich aller Ein⸗ geborenen auf Hawai die größte Angſt. Sie ergrif⸗ ſen ſchleunigſt die Flucht und nur der mutige For⸗ ſcher blieb ruhig an ſeinem Poſten. Der Lavaſtrom, der aus dem Krater emporſchoß, konnte ihn genau ſo wenig abſchrecken, wie die mächtigen Feuerflam⸗ men, die aus den Spalten des Vulkans ſchlugen. Herr Jaggar konnte dabei die Feſtſtellung machen, daß der Lavaſtrom ſich mit einer gewiſſen Regel⸗ mäßigkeit ſenkte und wieder emporſtieg. Um die Ur⸗ ſache dieſer wellenartigen Tätigkeit des Vulkaus zu ergründen, verlegte der Gelehrte ſeine Beobach⸗ küngsſtelle noch näher an den Krater. Im Laufe non einigen Wochen maß er jede Viertelſtunde den Senkungs⸗ und Hebungsgrad des Lavaſtromes. Die Beobachtungsſtelle beſtand aus einem Holkztiſch, auf dem der Gelehrte ſeine Meßinſtrumente aufgeſtellt hatte und einem Hocker. Während der Beobachtungs⸗ zeit ſtieg die von der Lava ausſtrömende Hitze ſo ſehr, daß die unterſten Teile der Tiſch⸗ und Stuhl⸗ beine verkohlten, ſo daß Jaggar gezwungen war, wiederholt einen anderen Tiſch und Hocker heran⸗ züſchaffen. In der Nähe der Beobachtungſtelle hatte Jaggar ein Zelt aufgeſchlagen, in dem er zuſammen mit ſeiner Frau wohnte. Eines Tages, als Frau Jaggar im Zelte ſaß, eutſtand plötzlich durch den Druck der unterirdiſchen Hebungen ein Riß, aus dem gewaltige Flammen emporſchlugen. Mit knapper Not konnte die mutige Frau ihr Leben retten. * Welchen Weg legt ein Uhrzeiger zurück? Unſere Uhr, die tagaus, tagein ihre unermüdliche Ticktack⸗ ſprache ſpricht und wenn ſie es über wird, immer wieder von ihrem Beſitzer durch Aufziehen neu dazu aufgemuntert wird, treibt den Zeiger auf dem Ziffer⸗ blatt immer rüſtig vorwärts, und dieſer, deſſen Gang ſcheinbar ſo kriechend langſam iſt, daß er für unſer Auge kaum wahrnehmbar iſt, legt doch im Laufe des Lebens ſeines Herrn, nämlich des Uhrwerks, doch ein ganz imponierendes Stück Weges zurück. Man kann dies durch eine einfache Berechnung feſtſtellen. Zuerſt intereſſiert, welche Strecke die Spitze des Minuten⸗ zeigers innerhalb einer Stunde, alſo beim einmalt⸗ gen Umkreiſen des Zifferblattes zurücklegt. Nun berechnet man den Umfang eines Kreiſes bekanntlich ſo, daß man den doppelten Radius, alſo in dieſem Falle den Zeiger, mit der Zahl 3,14 multipliziert. Der ſchleſiſche Bichter Paul Barſch iſt 7ljährig in ſeinem Landhauſe im Zoptengebirge geſtor ben. Geboren als Sohn eines Dorftiſch⸗ lers, begann er ſeine Laufbahn als Tiſchlergeſelle und wechſelte ſpäter zum Idurnalismus über. Das heimatliche Handwerkermilieu hat Barſch in dem verbreiteten Roman„Von einem, der auszog“ ſehr lebendig geſchildert. — Molorboot gekentert Drei T0 Telegraphiſche Meldung . — Berlin, 6. Aug. Bei einer Bootsanlegeſtelle bei Gatom kent heute nacht ein mit ſieben Perſonen beſetztes M boot. Vier der Verunglückten konnten Feuerwehr gerettet werden, die übrigen drei f ertrunken. Es ſind dies der 36jährige Opern Paul Hanſen, die 31jährige Frau Jähnke 1 Gatow und der Bootsmann Herbert Ba tel. 75 Leiche des Bootsführers konnte noch nicht 91 werden. 0 Verkehrszwiſchenfall in Verl Verkehrsſchutzmann und ägyptiſcher Geſandter Der ägyptiſche Geſandte und bevollmächtigte Mi niſter in Berlin Dr. Haſſan Nachat Paf f hat am Dienstag mit einem Berliner Verke 5 ſchutzmann einen Zuſammenſtoß gehabt, der 75 ſicherlich einen mehr oder weniger ſanften Verweiz aus Kairo eintragen wird. Der Geſandte fuhr i ſeinem eleganten Privatauto aus der Richtung 10 Berlin⸗Halenſee den Kurfürſtendamm entlang 5 kümmerte ſich an einer Straßenkreuzung in keln Weiſe um das Haltzeichen des Verkehrsſchutz⸗ mannes, der dort pflichtgemäß die Verkehrsregelung beſorgte. Erſt im letzten Augenblick, als bei Zuſammenſtoß mit einem richtig fahrenden folgt wäre, brachte der Geſandte ſein Auto zum Stehen. Als nun der Verkehrsſchutzmann an ſeinen Wa⸗ ekte Otor, durch die gen trat umd mit der ſprichwörtlichen Hbflichkeit, gie l die Berliner Verkehrsſchutzleute auszeichnet, um hie en 9 — nahe ein Auto er, 0 Vorlegung der Wagenpapiere erſuchte, geriet y Geſandte in maßloſe Wut. Er rief:„Was fällt Ihnen ein? bin der ägyptiſche Geſandte! Wie trauen Ste ſich, mich anzuhalten; J Sie werden ſich date zu verantworten haben!“ Als der Schutzmann trotz, dem ſeinen Wunſch wiederholte, ſchleuderte ihm der Geſandte die Papiere ins Geſicht machte eine beleidigende Geſte nach der Stirn und warf ſchlieh. lich die Autotür ſo krachend zu, daß die Scheiben zel, ſplitterten. Dem etwas aufgeregten Herrn dürfte hebel werden, daß Exterritortalität nicht die Berechtigung in ſich ſchlteßt, den Verkehr im Gaſtland zu geführhen, Letzte Meldungen Unwetterſchäden in Stuttgart — Stuttgart, 6. Auguſt. Ein ungewöhnlich ſtarkeg Gewitter mit wolkenbruchartigen hat geſtern abend namentlich in der Altſtadt und in der Gegend des Hauptbahnhofes großen Schaden angerichtet. Das Waſſer drang vielfach in die Ge⸗ ſchäfts räume und Keller ein. Teilweie wurde das Straßenpflaſter unterwühlt und der Ver kehr lahmgelegt. Mehrere Straßen ſtan dez bis zu einem Meter unter Waſſer. Konferenz zur Herabſetzung der Repargtjonen und Kriegsſchulden? — Paris, 6. Aug. Nach einer Meldung. des„Nepp⸗ hork Herald“ rechnet man in Newyorker Banker kreiſen damit, daß die Bankſachverſtändigen in Basel eine Reviſion des Voungplanes befür⸗ worten würden. kommen des Dawesplanes und des Youngplanes ge⸗ führt habe. Auf dieſer Konferenz würden die al⸗ Die amerikaniſchen Bankiers glaubten, daß vor Stabiliſterung der Lage in Eurohg und vor Wiederherſtellung der normalen Handelsbe, ziehungen in der Welt eine Sachverſtändigenkonſerenz zuſammentreten werde, ähnlich der, die zum Zuſtande⸗ Regenfällen mähliche Herabſetzung der Reparationszahlungen und Regierungsſchulden ſtudiert werden. Generalſtreik in Algeciras — Paris, 6. Auguſt. Havas meldet aus Al⸗ geciras: Plötzlich iſt hier der Generalſtreik aus gebrochen. In Cadix hat ein Streik der Bäcker he⸗ gonnen. Angenommen, der Zeiger ſei 10 em lang, dann wäre der Weg, den er in einer Stunde zurücklegt: 20 mal 3,14 gleich 62,8 em. In einem Tage alſo, innerhalb 24 Stunden, erhöht ſich dieſer Weg auf 62,8 mal 24 gleich 1507, em oder 15,07 m. In einem Jahre beträgt er 15,07 mal 365 gleich 5 500,55 m oder 5,5 km. Eine Uhr, die mit ihrem Ticken einen Menſchen von ſeiner Geburt bis zu ſeinem 70. Lebensjahre begleitet, würde alſo in dieſer Zeit ihren Zeiger eine Strecke von 5,5 mal 70 gleich 385 km vorwärts getrieben haben, eine Strecke alſo, die ungefähr der Entfer⸗ nung Berlin Breslau gleich kommen würde. * Gewinnrückgang in den franzöſiſchen Spiel⸗ kaſinos. Auch die Spielkaſinos der franzöſiſchen Kur⸗ und Badeorte merken die ſchlechten Zeiten. Eine amtliche Veröffentlichung über die Einnahmen dieſer Spielſtätten während der Winterſaiſon 1930/31 zeigt einen weiteren Rückgang des Umſatzes und damit auch des Gwinnes. Alle franzöſiſchen Spielkaſinos zuſammen hatten in der angegebenen Zeit eine Ein⸗ nahme von rund 91 Millionen Francs, während in dem vorausgegangenen Winter noch 107 Millionen Francs vereinnahmt worden waren. In dem Win⸗ ter 1927/28 beliefen ſich die Etnahmen noch auf mehr als 188 Millionen. Nizza ſteht mit ſieben Spiel⸗ kaſinos an der Spitze. Hier ſind allein annähernd 49 Millionen Franes vereinnahmt worden. An zweiter Stelle ſteht Cannes mit rund 26 Millionen Francs. Am beſten florierte das ſtädtiſchen Spiel⸗ kaſindo in Cannes, das mit einer Einnahme von 21,8 Millionen Francs an der Spitze aller franzöſiſchen Spielkaſinos ſteht. Annähernd dreißig franzöſiſche Spielkaſinos überſchritten mit ihrer Einnahme die Grenze von 100 000 Fränes. * Was wird erfunden? Aus der letzten Statiſtik des Deutſchen Patentamtes geht hervor, daß an der Spitze die Elektrizität mit 11052 Patentanmeldungen ſteht. An zweiter Stelle ſtehen Hauswirtſchaftliche Maſchinen und Geräte mit 425 Anmeldungen. Dann kommen Inſtrumente mit 380 Anmeldungen, Chemie mit 353 Anmeldungen, Brennkraftmaſchinen mit 238, Heizung und Lüftung mit 230, Photo und Kino mit 221 ͤ und Hochbauweſen mit 209 Anmeldungen. Sehr rege war auch die Arbeit der Erfinder in der Fern⸗ meldetechnik und dem Rundfunk. N * Die Zahl der Jazzinſtrumente. Nach einem ſo⸗ eben erſchienenen Katalog für Muſikinſtrumente he⸗ läuft ſich die Zahl der Jazzſchlaginſtrumente auf an nähernd fünfzig. Unter den verzeichneten J ſtrumenten werden neben den verſchiedenſten Artes von Trommeln, Flöten und Pfeifen auch Juſtrt⸗ mente erwähnt, die der Imitation von allen mög lichen Tierſtimmen, von Kindergeſchrei, von Pferbe⸗ getrappel und Eiſenbahn⸗Geräuſchen dienen, Alz Jazamuſikinſtrumente werden weiterhin aufgeführt Schnarren und klingende Sporen, Knallbüchſen und Waldteufel und als beſonders empfehlenswert Winz, und Regenmaſchinen.— Man vermißt eigentlich Lokomotiven, Traktoren, Waſſerfälle, Straßenbahn, klingeln und Sirenen. * Das Teſtament eines Sonderlings. Einmal in fünf Jahren werden in St. Ives in der englischen Graftſchaft Cornvales eigenartige Handlungen bor; genommen, die auf das Teſtament eines gewiſen John Noel zurückzuführen ſind, der dort im l Jahrhundert lebte. Das merkwürdige Teſtament enthielt folgende Beſtimmung: Der VBürgermene der Stadt St. Ives erhält aus der Hinterlaſſenſchal 200 Mark jährlich. Davon ſoll die Hälfte der 11 haltung und Blumenausſchmückung des Denkma des Verſtorbenen verwendet werden. Die reſtliche Summe wird zurückgelegt, um alle fünf Jahre ein, mal zur Veranſtaltung einer Feier am Fuße 155 Denkmals ausgegeben zu werden. Zehn Müß chen Alter von 10—12 Jahren müſſen erſt den auen Nationaltanz aufführen und darauf den 100.. ſingen. Ein Eſſen wird ſerviert, au dem der 0 germeiſter, der Paſtor und zwei vom Bürdermeſe erwählte Bürger teilnehmen. Das Eſſen soll 19 100 Mark koſten. An den Geiger, der während Feſteſſens ſplelt, werden weitere 100 Mark aus 7 Nachlaß gegeben. Der Reſt wird unter die 1 ärmſten Witwen der Stadt verteilt. Der letzte 15 des vor etwa 200 Jahren verſchiedenen 1 die wird getreulich befolgt. Vor einigen Tagen ie Zeremonie in allen ihren Einzelheiten in St. vollzogen worden. a Mannheimer Künſtler auswärts. Von. Dinand⸗ Mannheim gelangt am Montag, 1 im Sinfoniekonzert in Wildbad ein größeres we „Sinfoniſches Präludium“ für großes Orcheſter! Uraufführung. „ e —— „02 n S„— 1 K K e e.. rr r e b e ea? „„ 8e.. — 2— 2 2—2— 1— 22—.——————— — r 1.. e ene s 1931 — Tot Aug. kentertt Motor, . Dis funden klin ſandtet gte M Paſchg kehrt der ihm Berwess fuhr ing von ng und t keiner rsſchuz⸗ egelung dahe Ein luto kk⸗ o zum en Wa, keit, die um die tet der t Ihnen 7 80 9 dafür in trotz. ihm det hte einge ſchlek ben zer bedeutet htigung fährben. ſtarkez enfällen und in Schaden e Ge⸗ eilweiſe er Ver, anden tionen „Nepp Jankler, u Baſel efür⸗ ankierz Europa rdelsbe⸗ ferenz iIſtande⸗ nes ge⸗ die all⸗ Jen und 8 Al⸗ ik aus⸗ cker be- nem ſoe inte be⸗ auf an- en Ju⸗ 1 Arten Inſtru⸗ n mög⸗ Pferde u. 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Wäh⸗ rend der auf Baden entfallende Geſamtlandesanteil an dieſen drei großen Reichsüberweiſungsſteuern im Jahre 1928 rund/ 104 Millionen betrug, iſt er 1920 auf etwa/ 99 Millionen und 1930 auf rund 88 Millionen geſunken. Für 1931 wird mit einem Landesanteil von etwa J 69,8 Millionen gerechnet. Dieſer Betrag wird unter Umſtänden noch weiter ſinken. Von dieſen Steuerausfällen werden Staat und Gemeinden entſprechend ihrer Beteiligung an dem Geſamtlandesanteile in gleicher Weiſe be⸗ troffen. Für die Gemeinden kommt erſchwerend nun noch dazu, daß ihre Beteiligung an dem Ge⸗ ſamtlandesanteile in den letzten zehn Jahren durch perſchiedene Geſetze dauernd gekürzt worden iſt. Es erſcheint geboten, dieſe Entwicklung einmal kurz darzuſtellen. 1. Stenerverteilungsgeſetz vom 4. Auguſt 1921. Im Zuſammenhang mit der Erzbergerſchen Reichsfinanzreform waren an die Stelle der ſelbſtän⸗ digen Einkommen⸗ und Kapitalbeſteuerung der Länder und der Gemeinden die Ueberweiſungen aus der Reichseinkommenſteuer und der Körperſchafts⸗ ſteuer getreten, und zwar in der Weiſe, daß die Länder für ſich und ihre Gemeinden mindeſtens die Beträge, die ſie vorher aus dieſen Steuerquellen ge⸗ schöpft hatten, zuzüglich eines Aufſchlages von 25 Prozent hieraus erhalten ſollten. Dabei iſt es dem Lande Baden gelungen, nicht nur ſeine ganze Ver⸗ mögensſteuer im normalen Umfange als eine Zuſatz⸗ ſteuer zur Einkommenſteuer gegenüber dem Reiche angerechnet zu erhalten, ſondern darüber hinaus auch die in jener Zeit einmalig erhobenen außer⸗ ordentlichen Zuſchläge zur Einkommen⸗ und Ver⸗ mögensſteuer(kleines badiſches Notopfer). Bei der Verteilung des vom Reich anerkannten Geſamt⸗ anteiles an den Reichsüberweiſungsſteuern zwiſchen dem Lande und den Gemeinden wurden dann aber vom Land ebenfalls die geſamten Einkommen⸗ und Vermögensſteuererträgniſſe, ferner die außerordent⸗ lichen Zuſchläge mit eingerechnet, während für die Gemeinden nur ihre tatſächlichen Einnahmen aus der Einkommen⸗ und Kapitalbeſteuerung in Anſatz gebracht wurden. Dieſer für die Gemeinden außerordentlich nach⸗ teiligen Steuerverteilung ſtimmte dann der Landtag ſchließlich nur deshalb zu, weil befürchtet werden mußte, daß im Falle einer Aenderung des von der Regierung vorgeſchlagenen Verteilungsſchlüſſels die Frage des ganzen Gewährleiſtungsanſpruches des Landes an das Reich neu aufgerollt würde. Man war aber im Haushaltsausſchuß des Lan d⸗ tages ſeinerzeit einmütig der Auffaſſung, daß der Regierungsvorſchlag die Gemeinden bezüglich der Steuerverteilung ſo unbillig behandle, daß ein Aus⸗ gleich auf anderem Gebiete erfolgen müſſe. Dieſer Ausgleich erfolgte dann durch die Ueber ⸗ tragung der perſönlichen Volksſchul⸗ laſten auf das Land. 2. Notgeſetz vom 3. März 1924 Obwohl der Verteilungsſchlüſſel ſonach ſchon in ſei⸗ ner urſprünglichen Form die Gemeinden erheblich benachteiligte, wurde er in der Folgezeit wieder⸗ holt für die Gemeinden weiter verſchlechtert. Das Notgeſetz über eine Aenderung des Steuervertei⸗ lungsgeſetzes vom 3. März 1924(GW Bl. 39) beſei⸗ tigte zunächſt die Garantierung eines Mindeſt⸗ betrages, der 1921 gewährleiſtet war, und vermin⸗ derte vor allem die Ueberweiſungen aus dem Lan⸗ 15 5 an den Laſtenausgleichsſtock ganz weſent⸗ 8. Geſetz vom 7. Auguſt 1925. Durch das Geſetz über eine Aenderung des Steuerverteilungsgeſetzes vom 7. Auguſt 1925 (GBl. 196) wurden für die Verteilung der Ueber⸗ weiſungsſteuern zwiſchen dem Staat und den Ge⸗ meinden beſtimmte Hundertſätze feſtgelegt. Nach Ueberweiſung eines Betrages von 500 000 Mark aus dem Geſamtlandesanteil an den Laſtenausgleichs⸗ ſtock wurde der übrige Geſamtlandsanteil in dem Verhältnis von 65 Prozent für den Staat und 35 Prozent für die Gemeinden verteilt. Sofern der Ge⸗ ſamtbetrag der Ueberweiſungen den Betrag von 2 Millionen Mark überſtieg, ſollte der über⸗ ſchießende Teil im Verhältnis von 50:50 zwiſchen Land und Gemeinden aufgeteilt werden, Aus der Gemeindemaſſe wurden auch die Kreiſe befriedigt. Der Kreisanteil betrug 3,5 Prozent der Gemeinde⸗ maſſe. Durch dieſe Aenderung des Verteilungs⸗ ſchlüſſels ſollte damals der für das Rechnungsjahr 1925 zu erwartende Rückgang des Geſamtlandesan⸗ teiles an den Reichsüberweiſungsſteuern in Höhe von 19 Millionen Mark in voller Höhe auf den Gemeindeanteil abgewälzt werden. 4. Finanzgeſetz vom 16. April 1930. Das Geſetz über die Regelung des Staatshaus⸗ haltes für die Jahre 1930 und 1931 vom 16. April 1030(GBl. 151) brachte den Gemeinden eine neue Verſchlechterung. Die unter Ziffer 3 angeführte 72⸗ illionen⸗Reichsmark⸗Grenze wurde durch dieſes Geſetz beſeitigt, ſodaß alſo auch das den Betrag von 22 Millionen Reichsmark überſchreitende Aufkom⸗ men im Verhältnis von 65 Prozent für den Staat und 35 Prozent für die Gemeinden verteilt werden mußte. Weiterhin änderte man die Beſtimmung über die Speiſung des Laſtenausgleichſtockes dahin, Aitbewährt hei Störungen der Verdauungs- und Harn (Gicht, Ulabeles] 3— daß der Betrag von 500 000 Mk. aus der Gemeinde⸗ maſſe allein, alſo nicht mehr wie bisher aus dem Geſamtlandesanteil zu entnehmen war. 5. Das Notgeſetz vom 9. Juli 1931 kürzt nun den Gemeindeanteil nochmals um den Betrag von 0,58 Millionen /, der den Gemeinden an dem Exlöſe aus den Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft zuſtand. Daß die Gemein⸗ den an dieſem Erlöſe zu beteiligen ſind, ergibt ſich ſchon aus der Erwägung, daß die in§ 8 Abf. 3 des Reichshaushaltsgeſetzes vorgeſehene Erſtattung von 50 Millionen Reichsbahnvorzugsaktien an die Länder praktiſch eine Herabſetzung der nach 8 8 Abſ. 1 des Geſetzes erfolgenden Kürzung der Geſamtländer⸗ anteile an den Reichsüberweiſungsſteuern von 100 Millionen auf 50 Millionen/ darſtellt. Denn die Verteilung der Reichsbahnaktien an die Länder hat nach 8 8 Abf. 3 in dem Verhältniſſe zu erfolgen, in dem die Steueranteile der Länder gekürzt worden ſind. Die badiſche Regierung hat dieſe Auffaſſung über die Unterverteilung des Erlöſes aus den Vor⸗ zugsaktien zwiſchen dem Land und den Gemeinden auch ſelbſt dadurch als richtig anerkannt, daß ſie eine Aenderung des§ 17 des Steuerverteilungsgeſetzes für notwendig hielt, um die Beteiligung der Ge⸗ meinden auszuſchließen. Infolge dieſer dauernden Verſchlechterung iſt der Gemeindeanteil an dem Geſamtlandesanteil von 50,7 v. H. im Jahre 1924 auf 34,1 v. H. im Jahre 1931, alſo um 16,6 v. H. geſunken. Der Anteil des Staa⸗ tes iſt in der gleichen Zeit von 49,3 v. H. auf 65,9 v. H. geſtiegen. Geht man für das Jahr 1931 von einem Geſamtlandesanteil in Höhe von 69,8 Mil⸗ lionen 4 aus, ſo würden die Gemeinden hiervon einſchließlich der Kreisanteile und des Laſtenaus⸗ gleichsſtockes erhalten: Nach dem Verteilungsſchlüſſel Mill./ Prozent 1924 35,38 50,7 192⁵ 24,75 85,4 1930 24,43 35 1931 23,85 34,1 Wie unbillig dieſe fortgeſetzte Kürzung des Ge⸗ meindeanteiles an den Reichsüberweiſungsſteuern iſt, ergibt ſich, ungeachtet der gleichzeitig auf anderen Gebieten, namentlich bei der Straßenunter⸗ haltung und vor allem in der Wohlfahrts⸗ pflege eingetretenen Mehrbelaſtung der Ge⸗ meinden, vor allem auch bei einem Vergleiche der Steuerverteilung in anderen Ländern. Nach der Denkſchrift des Finanzminiſterieums„Reichsfinanz⸗ ſtatiſtik, Finanzausgleich und Sparkommiſſion“ vom 11. Februar 1930(Landtagsdruckſache Nr. 108, S. 10) waren die Gemeinden im Rechnungsjahre 1926 im Reichsdurchſchnitt an den Ueberweiſungsſteuern mit 48,2 Proz., in Preußen ſogar mit 51,9 Proz. betei⸗ ligt, während damals ſchon die badiſchen Gemeinden nur 3,75 Proz. erhielten. Dieſer Satz iſt in der Zwi⸗ ſchenzeit wie dargelegt, weiter bis auf 34,1 Proz. geſunken.* Eine Zeltſtadt wächſt Der Aufbau der Zeltſtadt des Zirkus Buſch wurde von der Bevölkerung mit derartig großer Anteilnahme verfolgt, daß die Polizeimann⸗ ſchaften und die von der Zirkusleitung beauftragten Leute größte Mühe hatten, die Neugierigen von den Arbeitsplätzen fernzuhalten. Es iſt aber auch in⸗ tereſſant, zu beobachten, mit welcher Schnelligkeit der Aufbau erfolgt. Jeder Mann weiß, was er zu tun N denn ſtets ſind es die gleichen Handgriffe, die eden Monat mehrmals ausgeführt werden müſſen. Auf der Ausladerampe ſtand, ohne einen Blick von den Rangierarbeiten zu wenden, in Schweiß gebadet, Betriebsleiter Martin o. Ihm gingen die Ma⸗ növer viel zu langſam, obgleich die Lokomotive un⸗ unterbrochen hin und her fuhr und vier Gleiſe in Anſpruch genommen worden ſind, um die Entladung glatt durchführen zu können. Sechs Hanomag⸗Schlep⸗ per fuhren die einzelnen Wagen auf den Meßplatz zu ihren vorbeſtimmten Standplätzen. Das große Spielzelt, deſſen Ueberdachung bereits um 9 Uhr hochgezogen war, ſteht auf der dem Bahnhof zugekehrten Hälfte des Meßplatzes. Die anderen Zelte mußten den Bodenverhältniſſen und den Verwendungszwecken entſprechend aufgeſtellt werden. Sonſt pflegt Zirkus Buſch die kleinen Zelte hufeiſenförmig um das Spiel⸗ zelt zu gruppieren. In Mannheim mußte hiervon Abſtand genommen werden, da der Meßplatz für dieſe Aufſtellungsart, ſich nicht eignet. Die raſche Aufſtellung des Zeltes kann nur durch das Einſetzen geſchulter Kräfte erfolgen. Es werden nicht weniger als 130 Zeltarbeiter unter Führung eines Zelt⸗ meiſters beſchäftigt, die nichts anderes zu tun haben, als das Zelt aufzubauen und abzuſchlagen. Während der Spielzeit werden ſie als Platzanweiſer uſw. ver⸗ wendet. Gleich nach Hochziehen der Zeltkuppel wurde auch ſchon mit dem übrigen Aufbau begonnen. Hun⸗ Ferienſtimmung auf dem Wochenmarkt Auch der Wochenmarkt ſteht im Zeichen der Ferien. An der Seite mancher Hausfrau ſieht man die Tochter. Sie hat ja Ferien und Einkäufe be⸗ ſorgen doch alle Mädels gern. Mit gewichtigem Blick überprüft die künftige Hausfrau die Waren. a Auf dem Obſtmarkt tätigte die Mutter den Großeinkauf in Geleeäpfeln. Dieſe fand ſie ſchon von 5 Pfg. das Pfund an. Dann kauft ſie noch die kleinen Birnen zum Steriliſteren für 12 Pfg. das Pfund. Gleich daneben lagen die edleren Birnenſorten von 20—35 Pfg. das Pfund. Nun genehmigte die Mutter noch den Einkauf von einem Pfund Pfriſichen, die jetzt nur noch 45—50 Pfennig koſten, oder einem Pfund Eierzwetſchgen zu 30 Pfg. das Pfund. Dem kleinen Mädel tat die Wahl weh zwiſchen dem vielen Obſt. Sollte ſie nun doch lieber ein Pfund Mirabellen zu 30 Pfg. oder ein Pfund Zwetſchgen zu 20 Pfg. nehmen? Leider hat ihr die Mutter als Belohnung für die Einmach⸗ hilfe nur eine Sorte erlaubt. Stachelbeeren zu 30 Pfg., Heidelbeeren zu 25 Pfg. und Johannis⸗ beeren zu 20 Pfg. je Pfund ſah man auch noch. Doch damit hatte ſich die Mutter ſchon verſorgt. Auf dem Gemüſemarkt erhoben ſich wieder die Zweifel über die richtige Wahl. Ein ſchöner Stock Endivienſalat zu 6 Pfg., ein Stück Kohlrabi zu 4 Pfg. iſt doch preiswert. Tomaten 2 Pfund für 35 Pfg. kaufte die Mutter ebenfalls. Dazu noch einen ſchönen Blumenkohl für 30 Pfg. für den kommenden Tag und zuletzt 10 Pfd. „neue Pfälzer“ für 35 Pfg. Zum Einmachen beuö⸗ tigte die Mutter kleine Gurken. Dabef hat ſie wirk⸗ lich etwas verdient, denn ſie bekam ſehr ſchöne Gur⸗ ken das Hundert für 50 Pfg. Inzwiſchen ſchaute ſich die zukünftige Hausfrau nach den übrigen Produk⸗ ten um. Sie intereſſierte ſich für die Bohnen zu 10 und 12 Pfg. das Pfund, für die Salatgurken zu 20 Pfg. das Stück. Auch Pfifferlinge zu 35 Pfg. das Pfund und Steinpilze zu 45 Pfg. das Pfund entdeckt ſie noch. Auf dem Geflügelmarkt ſtand ſtolz ein Truthahn. Nun war es bei der jun⸗ gen Marktbeſucherin vorbei mit der neuen Würde. organe und hei Stoffwechselkrankheiten Ber lin IW, Wlinelmstr. 23. sowie in Mannheim bei Peter fixlus G. m. b. H. Telefon Nr. 26296 und 26797 und bei Wilnelm Müller jr., U 1, 25, Telefon Nr 210 86 u. 216 12. derte und aber Hunderte von kleinen und größeren Handgriffen ſind notwendig, um heute abend den Zirkus fix und fertig der Mannheimer Bevölkerung zu präſentieren. Den Mannheimer Aufenthalt ver⸗ bindet Zirkus Buſch mit der Ueberholung ſei⸗ ner Lichtanlage. Verwendet werden ſeit Jah⸗ ren ſchon Dieſelmotoren der Motorenwerke Benz. Dieſe ſollen nun in den nächſten Tagen überholt wer⸗ den, ſo daß am nächſten Spielplatz in Heidelberg ſchon wieder mit Dieſelmotoren gearbeitet werden kann. Um keine Unterbrechung in der Stromzufuhr zu er⸗ leiden, wird der Strom für die Mannheimer Spiel⸗ tage in einer Umformerſtation erzeugt, die für die⸗ ſen Zweck beſonders von Hagen beſtellt wurde. Intereſſant iſt die Einrichtung für die Waſſervorführung. Fünf Tankwagen mit einem Faſſungsvermögen von je 90000 Liter ſtehen zuſammengekuppelt nebenein⸗ ander. Zu Beginn der Nummer wird das Waſſer von einem Pumpwagen durch einen Heizwagen hin⸗ durchgedrückt. Hierin kann das Waſſer bis auf 30 Grad erwärmt werden(was bei der gegenwärtig herrſchenden Hitze nicht notwendig iſt), worauf das Waſſer bis auf eine Höhe von 8 bis 10 Meter gedrückt wird und von dort in Kaskaden in die Manege ſtrömt. In 10 Minuten können dieſe 450⸗ bis 500 000 Liter Waſſer auf dieſem Wege in die Manege gelei⸗ tet werden, während das Zurückpumpen in die Tank⸗ wagen etwa eine Stunde in Anſpruch nimmt. Bis zu.30 Meter Waſſertiefe kann die Manege auf⸗ gefüllt werden, ſo daß alle möglichen Vorführungen ermöglicht werden. Das Waſſer wird an den folgen⸗ den Tagen ſtets von neuem verwendet, lediglich der Verluſt muß ergänzt werden. Erſt bei Beendigung des Gaſtſpiels werden die Tankwagen ganz entleert, um am neuen Beſtimmungsort erneut gefüllt zu werden.* Begeiſtert beſah ſie ſich den Truthahn und ſein übriges geflügeltes Gefolge.— Auf dem Blumen⸗ markt erſtand die Mutter noch einen Strauß Dah⸗ lien und Gladiolen. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfennigen er⸗ mittelt: Kartoffel 4,5—6; Wirſing 10.—12; Weißkraut 10; Rotkraut 12—15; Blumenkohl 10—70; Karotten Büſchel 5 bis 7; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10; Spinat 20—25; Mangold 10—12; Zwiebeln 10—12; Grüne Bohnen—15; Grüne Erbſen 20—25 Kopfſalat—8; Endivienſalat—8; Oberkohlraben, Stück—7; Rhabarber—10; Tomaten 15 bis 20; Radieschen—5; Rettich, Stück—13; Meerrettich 15—40; Schlangengurken(groß) 10—20; Einmachgurken Stück 0,6—0,0; Suppengrünes—5; Peterſilie—6; Schnuttt⸗ lauch—5; Lauch—8, Aepfel—60; Birnen 10—30; Pfir⸗ ſiche 40— 70; Heidelbeeren 30—35; Himbeeren 35; Apri⸗ koſen 50—55; Zitronen Stück—10; Orangen 20—45; Ba⸗ nanen Stück—12; Süßrahmbutter 160—180; Landbutter 180—150; Weißer Käſe 40—50; Eier—13; Aale 140; Hechte 160; Barben 100; Karpfen 120; Schleien 160; Breſem 80 bis 100; Backfiſche 50—60; Kabeljau 50—60; Schellfiſche 500; Goldbarſch 50; Seehecht 80; Hahn geſchl. Stück 200 bis 500; Huhn geſchl. Stück 250—500; Enten geſchl. Stück 400800; Tauben geſchl. Stück 80— 100; Gänſe geſchl. Stück 9001700; Gänſe geſchl. 150—160; Rindfleiſch 100; Kuh⸗ fleiſch 80; Kalbfleiſch 100—110; Schweinefleiſch 90100. * * Schädelbruch durch Sturz vom Motorrad. Ge⸗ ſtern nachmittag kam auf der Steubenſtraße ein lediger, 20 Jahre alter Chemigraph mit ſeinem Motorrad aus bis jetzt noch unbekannter Urſache zu Fall. Der Verunglückte, der einen Schädel⸗ bruch erlitt, mußte in bewußtloſem Zuſtande ins Krankenhaus verbracht werden. * Erhängt hat ſich ein in Neckarau wohnhafter, 61 Jahre alter Expedient. Beweggrund ſoll ein ſchweres Nervenleiden geweſen ſein. * Ueberfallen und mißhandelt. Wenige Tage vor dem geſtern berichteten Vorkommpis am Neckarauer Friedhof wurde, wie erſt jetzt bekannt wird, ein 63⸗ jähriger Ciſenbahner aus Seckenheim, der Kin⸗ der, die ſein Gelände heimſuchten, verjagte, von den herbeigeholten Vätern, zwei Bewohnern der Pfingſt⸗ bergweiherſtedlung, zu Boden geſchlagen und derart mißhandelt, daß er noch jetzt das Bett hüten muß. Die Polizei hat die Strafverfolgung auch hier in die Hände genommen. Hans Falk 7 Der Geſchäftsführer der Geſchäftsſtelle des Ba⸗ zirksvereins Mannheim⸗Ludwigshafen des Deutſchen Buchdruckervereins, Hans Falk, iſt vollig uner⸗ wartet in Pfronten in Algäu, wo er mit ſeiner Gattin Erholung ſuchte, im Alter von 53 Jahren, verſicheden. Geſtern nachmittag wurde er plötzlich ohne ein Vorzeichen von Unwohlſein von einem Schlaganfall betroffen, der den Tod herbeiführte. Der Verſtorbene, der ſeit 1919 die Geſchäftsſtelle mit größter Gewiſſenhaftigkeit leitete, iſt offenbar einem Herzleiden erlegen, das er ſich im Weltkrieg zuzog. Die Lücke, die ſein Tod reißt, wird ſchwer auszu⸗ füllen ſein. Ferien⸗Betrieb im Strandl ad Im Strandbad hat der Ferien⸗Betrieb richtig ein⸗ geſetzt. In der Beſuchsziffer kommt es deutlich zum Ausdruck, wieviele Mannheimer nicht in die Ferien gefahren ſind, ſondern die Urlaubszeit am Mann⸗ heimer Lido verbringen. Das unfreundliche Wetter am Dienstag hatte eine geringe Beſuchsziffer zur Folge. Frühzeitig ſetzte dagegen am geſtrigen Mitt⸗ woch der Betrieb ein. Bereits um 7 Uhr früh herrſchte im Strand⸗ bad lebhaftes Treiben, das von Stunde zu Stunde auſchwoll. Die Kutſchen und Taxameter kamen gedrängt voll mit Menſchen am Halteplatz an. Als die Dampfer ihre Fahrten aufnahmen, fanden ſte ebenfalls großen Zuſpruch. Nur die OEG hielt ſich reſerviert, denn ſie ſetzte ihre Omnibuſſe erſt um 73 Uhr ein, zur gleichen Zeit alſo wie an gewöhnlichen Badetagen. Da nur zwei Wagen fuhren und dieſe ohne Schaff⸗ ner, waren die Omnibusfahrgäſte nicht reſtlos zu⸗ frieden, denn durch die Fahrſcheinausgabe durch die Führer wurde die Abfertigung verzögert. Die ſchönen Ferientage erfordern einen beſonderen Fahr⸗ plan. Es iſt vollkommen unmöglich, die Omnibus⸗ verbindung erſt am ſpäten Nachmittag aufzumachen, wenn der größte Teil der Badegäſte bereits am Strande weilt. Die jetzigen Strandͤbadbeſucher haben ſich ſofort auf den Tagesaufenthalt am Strande eingeſtellt. Neben den Grammophonapparaten werden nun auch Radibapparate mitgebracht. Sehr viele Familien rücken mit Kochgeſchirren an und bereiten ihre Mahlzeiten auf dem Spirituskocher ſelbſt. Schät⸗ zungsweiſe waren es geſtern etwa 12 000 Perſonen, die ſich in der Sonne ſchmoren ließen oder ſich in dem 20 Grad warmen Waſſer aufhielten. Der Park⸗ platz war auch beachtenswert beſetzt: 218 Autos nahmen ihn in Anſpruch. Daß es bei einem ſolchen Hochbetrieb nicht ohne Verletzungen abgehen kann, iſt ganz ſelbſtverſtändlich. Und ſo mußten geſtern wieder 142 Perſonen von den beiden Sani⸗ tätsſtationen behandelt werden. Haſenjagd im Strandbad So ein Haſe kann doch ſelbſt die trägeſten Strand⸗ badbeſucher auf die Beine bringen. Das war eine ganz große Aufregung, als geſtern nachmittag auf dem Südzipfel des Strandbades plötzlich ein Lang⸗ ohr auftauchte und beim Anblick der vielen Menſchen nicht mehr ein und aus wußte. Vor Schreck rannte er zwiſchen den Badegäſten hindurch, die ſich natür⸗ lich ſofort auf die Jagd begaben. Mit einem geſchick⸗ ten Griff konnte das verängſtigte Tier gefangen werden. Nun wanderte es aber nicht in einen der vielen Kochtöpfe, die die Badebeſucher mitgebracht hatten, ſondern wurde von einem Ordner dem Bade⸗ wärter ausgeliefert, der den Haſen auf die Reißinſel brachte und ihn dort wieder laufen ließ. Natürlich ſchnellte der braune Geſelle mit einem mächtigen Satz davon und ward nicht mehr geſehen. * * Lichtkontrolle. Bei einer geſtern in den Abend⸗ ſtunden vorgenommenen Lichtkontrolle mußten 24 Perſonenkraftwagen und vier Krafträder wegen nicht vorſchriftsmäßiger Beleuchtung beanſtandet wer⸗ Gerichtszeitung Das Urteil im Brandſtiftungs⸗Prozeß * Karlsruhe, 6. Auguſt. In dem Prozeß gegen den Gaſtwirt Morr aus Weinheim wurde Mittwoch nachmittag vom Schwurgericht das Urteil ge⸗ ſprochen. Der Angeklagte erhielt ein Jahr drei Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Die Beweisaufnahme ergab durch beſtimmte Bekun⸗ dungen von vier Zeugen die Feſtſtellung, daß der Angeklagte nicht, wie von ihm behauptet, am 11. April zu Hauſe im Bett lag, ſondern die Reiſe nach Gerns⸗ bach unternommen hat mit einem Paket, in dem ſich, in einen alten Kittel eingehüllt, die Benzinkanne befand. Auch in Gernsbach, als er in die Villa Friedrich ging, wurde er von verſchiedenen Zeugen beobachtet. Der Staatsanwalt hatte 1½ Jahre Zucht⸗ haus beantragt. Der§ 51 wurde verneint. Der Berteidiger trat für Freiſprechung ein. Politiſche Bluttat vor Gericht * Kaiſerslautern, 5. Auguſt. Die dem Reichs⸗ banner angehörenden Fritz Schneider und Ro⸗ bert Geiger von hier hatten in der Nacht zum 22. März in der Hackſtraße den in Uniform vorbei gehenden Nationalſozialiſten Eugen Zink angeſpro⸗ chen und auf eine Bemerkung ihn verfolgt und nie⸗ dergeſtochen. Geiger war dieſerhalb zu vier Mona⸗ ten, Schneider zu einem Jahr drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt worden. Beide legten gegen das Urteil Berufung ein, ſodaß ſich heute die Kleine Strafkammer nochmals mit der Sache zu be⸗ faſſen hatte. Neue Momente traten in der Beru⸗ fungsverhandlung nicht zu Tage. Während das Ge⸗ richt die Berufung Geigers verwarf, ſetzte es die Strafe gegen Schneider auf zehn Mo⸗ nate Gefängnis herab. — 1 Srunnenschriften durch das Fachlnger TZentralbüro, Erhzitllich in Hinerelwasserhendlungen, Apotheken, Drogerien usw. Donnerstag, 6. uguſt 1931 Aus Baden Großbrände * Eutingen(Amt Pforzheim), 6. Aug. In der Nacht auf Mittwoch brach in dem Anweſen der Witwe Wil⸗ helm Karſt aus unbekanntem Grunde Feuer aus. Die Gehbäulichkeiten, beſtehend aus Wohnhaus, Scheune, Stallung und Holzſchuppen, brannten völlig nieder. Drei Familien konnten kaum das nackte Le⸗ ben retten. Auch reiche Heu⸗ und Erntevorräte gingen in Flammen auf. Während das Großvieh gerettet werden konnte, iſt das Geflügel mitver⸗ brannt. * Spöck(Amt Karlsruhe), 6. Aug. In der gleichen Nacht wurde die Einwohnerſchaft durch Feueralarm aus dem Schlafe geweckt. In dem Gaſt⸗ haus„Zur Linde“ war Feuer ausgebrochen, dem der Dachſtuhl des Wohn⸗ und Wirtſchafts⸗ gebäudes zum Opfer fiel. Da auch die Treppe bereits Feuer gefangen hatte, konnten die Hausbewohner nur mit Mühe durch die Fenſter ins Freie geſchafft werden. Das Anweſen gehört der Witwe Hofheinz, die es an Eugen Jahn verpachtet hat. * L. Schwetzingen, 5. Aug. Uebergang zwiſchen Talhaus ſtrecke Schwetzingen— Speyer ereignete ſich ein Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen einem Fuhrwerk aus Hockenheim und dem im gleichen Augenblick heran⸗ nahenden Perſonenzug. Das Fuhrwerk wurde von der Lokomotive erfaßt und zertrümmert, die beiden Fahrgäſte dagegen nur leicht verletzt. Auch das Pferd erlitt nur leichte Verletzungen. An dem ſchrankenloſen und Lußhof der Bahn⸗ L. Wiesloch, 5. Auguſt. Die hieſige evangeliſche Kirchengemeinde verliert in Kirchenrat Schmit! ⸗ henner, der infolge Erreichung der Altersgrenze in den Ruheſtand tritt, einen Seelſorger und Geiſtlichen, der durch ſein jahrzehntelanges Wirken in der hieſigen Pfarrgemeinde und ſeine Tätigkeit im Schulweſen, in der Fürſorge und Seelſorge auf das Engſte mit der Einwohnerſchaft verbunden war. Auch durch ſeinen Wirkungskreis als Dekan und als Angehöriger eines hochangeſehenen alten Pfarrer⸗ geſchlechtes war er eine weithin bekannte Perſönlich⸗ keit, die durch ihre ernſte Berufsauffaſſung und ihr gewinnendes Weſen ſich der Tradition der Familie als würdig erwies und die Hochachtung aller erzwang. Er wird ſtets im Herzen ſeiner Pfarrgemeinde, die ihm ſo vielen Dank ſchuldig iſt, einen Platz behalten, Die freiwerdende Stelle wird zur Neubeſetzung aus⸗ geſchrieben.— Zur Verſchönerung des Stadtbildes hat der Verkehrsverein auch in dieſem Jahr wieder eine Prämiierung für Fenſter⸗ und Bal⸗ konſchmuck und für Vorgärten vorgenommen. Es wurden dabei Prämien von acht, fünf und drei Mark zuerkannt. Es konnte eine große Anzahl von Blumenliebhabern ausgezeichnet werden, ein Be⸗ weis dafür, daß der Gedanke der Verſchönerung des Straßenbildes durch Blumen, wie es in manchen Landesſtrichen der beherrſchende Eindruck iſt, auch in Wiesloch ſich in erfreulichem Maße verwirklicht hat. L. Adelshofen, 4. Auguſt. In den Ruheſtaud tritt jetzt Ratſchreiber Friedrich Ott, der ſeit 41 Jahren im Dienſte der Gemeinde ſteht und in dieſer Zeit in unermüdlicher Arbeit dem Gemeinwohl aufs beſte diente und ſeine Amtszeit unter den Grundſatz ſtrenger Pflichterfüllung ſtellte. Als Nachfolger wurde unter acht Bewerbern Wilhelm Wolfmüller von hier gewählt. * Landau, 6. Auguſt. Erſt heute vormittag läßt ſich über die ſchweren Schäden, die das geſtrige Unwetter in der Südpfalz angerichtet hat, ein Ueber⸗ blick gewinnen. In Her rheim wurden 200 Mor⸗ gen Tabakfelder völlig vernichtet. Durch Hagelſchlag und Sturm wurden die Pflanzen ausgeriſſen, ſodaß ſie für irgend eine Verarbeitung wertlos ſind; es bleibt lediglich das Umpflügen des Geländes. Die Obſternte der Südpfalz iſt ſchwer betroffen. Auf den Straßen und in den Straßengräben liegen Aepfel und Birnen in rieſigen Mengen. Das betrof⸗ fene Gebiet erſtreckt ſich von Rohrbach über Ins⸗ heim, Herxheim, Offenbach, Dreihof nach Eſſingen. Auf dem Dreihof ſind die Hopfenanlagen voll⸗ kommen umgelegt. In den einzelnen Orten iſt großer Sachſchaden entſtanden. In Offenbach wurden elf Maſten der elektriſchen Hochſpannung umgeriſſen. Die Straße zwiſchen Edenkoben und Edesheim iſt durch umgeſtürzte Telefonmaſten ge⸗ ſperrt. In Landau iſt der Sachſchaden, wie bereits gemeldet, ſehr beträchtlich. Großer Schaden wurde in den Kaſernen angerichtet, wo das Dach vom Wohnhaus des Gärtnereibeſitzers Jakob abge⸗ deckt wurde, In der Transportgerätefabrik iſt ein Schornſtein zum Einſturz gekommen. Schwer gehauſt hat das Unwetter auch auf dem hieſigen Friedhof. Die Stadt bildet ein Bild wilden Durcheinanders. Allenthalben iſt man heute vormittag mit Auf⸗ räumungsarbeiten beſchäftigt. In Herxheim hat der Blitz ein Pferd getötet und in das An⸗ weſen des Landesproduktenhändlers Franz Trauth eingeſchlagen. Der in der Südpfalz angerichtete Schaden wird vorläufig auf weit über 1 Million Mark geſchätzt. Nleine Miiteiſungem Tödlicher Motorradunfall * Vorſch(Ried), 5. Aug. In der vergangenen Nacht verunglückte der Motorradfahrer Alexander Schnitzer aus Lorſch auf der Straße Lorſch—Bür⸗ ſtadt tödlich, indem er gegen einen Baum rannte, vom Rade geriſſen und gegen den nächſten Baum geſchleudert wurde. Es wird angenommen, daß der Verunglückte durch ein entgegenkommendes Motor⸗ fahrzeug geblendet und aus der Fahrbahn gebracht wurde. N Rekordbeſuch im Stadion SW. Michelſtadt, 4. Auguſt. Der letzte Sonntag brachte im Stadion einen Rekordbeſuch. Es wurden 2200 Perſonen gezählt, die in Autos aus Frankfurt, Darmſtadt, Bingen, Mainz, Worms, Hei⸗ delberg, Maunheim uſw., ferner in einem Son⸗ derzug(700 Perſonen) aus Aſchaffenburg eingetrof⸗ fen waren. ö Todesſturz aus dem Fenſter sw. Offenbach a.., 4. Auguſt. Die 22 jährige Kontoriſtin Wilhelmine Knipper wollte vor dem Fenſter ihrer im 3. Stock gelegenen Wohnung Wäſche abhängen. Dabei bekam ſie das Uebergewicht und ſtür zte in den Hof. Sie trug einen kom⸗ plizierten Schädelbruch und innere Verletzungen davon, denen ſie kurz nach der Einlieferung im Krankenhaus erlag. n Mannheimer Feitung EF—— N 2 n N 2 Blitzſchlag äſchert Anweſen ein. * Hornberg(Amt Säckingen), 6. Auguſt. Bei einem hier niedergegangenen Gewitter ſchlug der Blitz in das landwirtſchaftliche Anweſen des Franz Albie z. Das zum Teil noch mit Stroh gedeckte Haus brannte in kurzer Zeit nieder. 12 Stück Vieh konnten gerettet werden. * Hagsfeld, 5. Aug. Bei dem geſtrigen ſchweren Gewitter ſchlug der Blitz vormittags in die Scheune des Zimmermanns Karl Ludwig Erb und zündete. Die Scheune wurde vollkommen eingeäſchert. Die herbeigerufene Löſchmannſchaft konnte lediglich das Feuer auf ſeinen Herd beſchrän⸗ ken. Der Schaden iſt erheblich. Die ganze einge⸗ brachte Ernte wurde vernichtet. 24000 Mark Brandſchaden * Schwaibach(Amt Offenburg), 6. Auguſt. Zu dem vorgeſtrigen Brandfall iſt noch nachzutragen, daß ſich der Gebäudeſchaden auf etwa 24000 Maxk belaufen dürfte. Der Blitzſchlag hatte ſogleich gezündet und große Heu⸗ und Futtervorräte gaben dem Feuer reiche Nahrung. Alle landwirtſchaftlichen Maſchinen des großen Bauernhofes ſind mitverbrannt. Die herbeigerufene Gengenbacher Feuerwehr konnte nicht mehr viel ausrichten. Hagelſchlag vernichtet die Reben * Erzingen(Amt Waldshut), 6. Auguſt. Ein ſchweres Gewitter mit heftigem Hagel⸗ ſchlag richtete in hieſiger Gegend großen Schaden an. Beſonders die Reben wurden ſehr in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen; 20—40 Prozent des Ertrages ſind vernichtet worden. Einbrüche ſerienmäßig * Darmſtadt, 3. Auguſt. In den letzten Tagen wurde in Darmſtadt eine Reihe von Einbrü⸗ chen verübt. Im Stadtteil Beſſungen wurden zwei Bäckereien u. ein Kolonſialwarengeſchäft heimgeſucht. in der Wilhelminenſtraße ebenfalls eine Bäckerei. Am Bahnhof wurde ein Erfriſchungshäuschen auf⸗ gebrochen. In allen dieſen Fällen hatten es die Tä⸗ ter auf Lebensmittel, Zuckergegenſtände und bares Geld— das ihnen aber nur in kleiner Menge in die Hände fiel— abgeſehen.— Ein großer Wohnungs⸗ einbruch wurde in der Saalbauſtraße vermutlich Ende Juli verübt. Die Täter haben, während die Wohnungsinhaber verreiſt waren, die ganze Woh⸗ nung nach Geld durchſucht, aber keines gefunden. Vermutlich iſt der Verüber des Einbruchs ein jun⸗ ger Menſch von 18—20 Jahren, der von Hausbewoh⸗ nern beobachtet wurde, als er abends ſchellte und ſich dann entfernte. i * * Worms, 5. Aug. Aus dem Fenſter ge⸗ ſtürzet hat ſich heute vormittag eine 57jährige Frau aus der Rheinſtraße in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen. Ein Nervenleiden ſoll die Ver⸗ anlaſſung zu dieſem Schritt gegeben haben. Die Frau iſt noch am Leben. Sw. Dienheim, 4. Auguſt. Geſtern mittag wurde auf dem Bahnkörper die Leiche des 31jährigen Landwirtes Karl Gutjahr von hier, gebürtig aus Gimbsheim, aufgefunden. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt. g/ Kummer 300 Aus der Falz Goldenes Doktorjubiläum * Kaiſerslautern, 4. Aug. Der Leiter der chem. Abteilung der Kammgarnſpinnerei, Dr. Max Niggl feierte in dieſen Tagen ſein goldenes Doktor! jubiläum. Die Univerſität München erneuert dem Jubtlar das Doktordiplom mit den Glück wünſchen der Fakultät und anerkennenden Worten Dr. Niggl hat vor 50 Jahren promoviert. Seit 90 Jahren iſt er Leiter der chemiſchen Abteilung her Kammgarnſpinnerei. Raubüberfall im Bienwald * Wörth, 6. Aug. Auf der Heimfahrt von Karls⸗ ruhe wurde ein Auto aus Herxheim bei Landau, daz mit zwei Perſonen beſetzt war, inmitten des Waldes auf der Straße angehalten. Die Autoinſaſſen glaub⸗ ten es mit Betrunkenen zu tun zu haben und fuhren langſam vorbei. In dieſem Augenblick wurde det Wagen von drei Straßen räubern un ringt und angehalten. Unter Bedrohung mt Schußwaffen wurden die Inſaſſen zur Herausgabe ihres Geldes aufgefordert. Kaufmann Gilb guz Herxheim wurde aus dem Auto geriſſen, mißhandelt und ſeine Taſchen herausgeriſſen. Der Autoinſaſſe Günther aus Herxheim ſchlug einen der Räuber mit einem Montierhebel nieder. Die Abſicht, den Niedergeſchlagenen zur nächſten Gendarmerie u bringen, wurde von den beiden Genoſſen des Wege lagerers jedoch verhindert, die den Getroffenen den Wald abſchleppten. Die Streifen der Gendar⸗ merie waren bisher erfolglos. Man hofft aber, durch die Verletzung des einen eine Spur der Verbrecher finden zu können. Den Schädel eingerannt * Hermersberg, 4. Aug. Der 19 Jahre alte Sohn Auguſt des Händlers Feick von Hermersberg kam geſtern abend mit ſeinem Fahrrad auf der ab⸗ ſchüſſigen Straße Hermersberg—Steinalben in der Kurve kurz vor Steinalben aus bisher noch un, bekannten Gründen zu Fall. Feick, der die falſche Straßenſeite einhielt, wurde gegen einen Randſteih geſchleudert und ihm die Schädeldecke vollkom⸗ men eingedrückt. Der Verunglückte wurde in hoffnungsloſem Zuſtande in das Krankenhaus Pirmaſens eingeliefert. Zu dreien auf dem Motorrad * Zweibrücken, 4. Auguſt. Heute nachmittag fuht ein junger Motorradfahrer, der weitere zwei Per, ſonen auf der Maſchine hatte, einen Dreher aus Ernſtweiler ſo heftig an, daß dieſer einen Unter ſchenkelbruch erlitt. Auch die Beſatzung des Motorrades wurde nicht unerheblich verletzt. Alle drei Perſonen die bei dem Sturtz des Fahrzeuges Hautabſchürfungen und Prellungen davontrugen, wurden ins Krankenhaus verbracht. Schwerer Unfall an der Dreſchmaſchine * Kübelberg, 4. Aug. Am Samstag nachmittag ereignete ſich hier an der Dreſchmaſchine von Joh. Stichter⸗Schmittweiler ein ſchwerer Unfall. Der. jährige verheiratete Diamantſchleifer Auguſt Schün⸗ born von hier wollte einen mit Frucht beladenen Wagen an die Dreſchmaſchine heranfahren. Die Deichſel geriet in den Binder und wurde in viele Stücke zerſchmettert. Ein ſolches Stück traf Schön⸗ born derart in die Nierengegend, daß er bewußtlos zuſammenbrach. Schönborn wurde in das Knapp⸗ ſchaftslazarett Frankenholz gebracht. BFFFFCCCCCCTCTCTCTGTGTdTPTGTGTGTGTGTꝙTbTꝙTbTbTFTGTbbTbTbTbTbTFTPTPTGTPTꝗTöFTbTPTGTGTPTfTfTTTTTTTTTTſTTTTTTſTTTTTTTTTTTTTTrTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTFTcTPTſTTTTTTTTTTTTrTrTrTrrrTrr!!!!!:!!:!::::!::: ß EEC]ðͥU dF cc DRA ESERRE CHT SCHUTZ VERLAG O. MEISTER, WEROAU/ SA 23 „Er gibt ihn alſo auf?“ „Das nicht.“ „Wenn Sie doch die Bewegungen einſtellen?“ „Der Profeſſor wird das neue Mittel anwenden.“ „Was für ein Mittel?“ In dieſem Augenblick öffnete ſich die Tür und der Profeſſor kam mit einem Stab von Aerzten„Unver⸗ ändert?“ fragte er.. Die Aſſiſtenten bejahten. Er ſetzte ſein Schlauchſtethofkop auf die Bruſt Teſ⸗ ſarxas und lauſchte auf den Herzſchlag.„Nichts!“ i Dann wandte er ſich an Ritter.„Wir müſſen ope⸗ rieren. Sie haben ſicher von dem kürzlich erfundenen Präparat gehört: Exakt aus den Muskeln des Sinus⸗ knotens. Erſte Anwendung beim Menſchen. Der Tierverſuch hat überraſchende Wirkung ergeben.“ Schweſtern kochten Inſtrumente, bepinſelten die Bruſt Teſſaras mit Jod. Der Profeſſor zog ſich Gummihandſchuhe an. Das Ziel der Operation war: Durch ein Röhrchen das Serum in die Herzkammern zu bringen. 5 Mit leichten ſicheren Bewegungen machte der Pro⸗ feſſor, ein berühmter Chirurg, ſeine Schnitte und führte die Kanüle in die Tiefe. „Die Löſung!“ Tropfen perlten in den winzigen Trichter der Kanüle. Der Inhalt des Fläſchchens er⸗ goß ſich in das tote Herz. Spannungsvolles Erwarten!„Es kann geraume Zeit dauern, meine Herren!“ f Leiſe geführte Geſpräche. Die Schweſtern räumten ſchweigend die Inſtrumente weg. Die Aerzte ſtanden in Gruppen beiſammen. Ab und zu trat einer an den Opergtionstiſch heran und betrachtete den Operierten erkſam. itter wich nicht von der Stelle. Seine Finger lagen am Puls Teſſaras, ſeine Hand umfaßte das Hörrohr; von Zeit zu Zeit neigte er ſich damit über das ſchweigende Herz i Der Profeſſor trat zu ihm und hielt ihm einen Vortrag über das Serum. Ritter hörte mit geteilter Aufmerkſamkeit zu. Plötzlich hatte er ein Gefühl in den Fingerſpitzen — oder täuſchte er ſich? Die Ader!„Pulsſchlag, Herr Profeſſor!“ Er ſetzte das Stethoſkop gegen Teſſaras Bruſt: Tock tock „Der Verſuch iſt gelungen, meine Herren!“ Alles ſchwieg in ehrfürchtiger Bewunderung. Ritter aber ging hinaus, Fanny die frohe Nachricht zu bringen. 15. Ria Hillroth ließ erblaſſend die Zeitung ſinken, die den Bericht über den Angriff auf Falk und Teſſara enthielt. Der Geliebte in Gefahr! Atemlos überflog ſie die Meldung. Es war nichts Genaues daraus zu erſehen. Der Berichterſtatter er⸗ innerte an das Attentat gegen James Belloc vor einigen Wochen.„Die Angriffe auf das Leben unſerer Sportsleute ſcheinen Mode zu werden,“ ſchrieb er. „Haben wir es hier mit Handlungen zu tun, die aus krankhaften, verbrecheriſchen Neigungen entſpringen oder mit den Taten von Dunkelmännern, die be⸗ ſtimmte Ziele verfolgen? Es iſt nicht nötig, die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit wachzurufen, aber es iſt nötig, öffentlich diejenigen zu warnen, die die Volkshelden antaſten.“ Von James Belloc hieß es in dem Bericht, daß er glücklich in Eurbpa gelandet ſei und ſich in Spa⸗ nien aufhalte, wo er fleißig trainiere. Das war Ria ſehr gleichgültig. Sie las nicht weiter, ſondern eilte ans Telephon und rief die ver⸗ traute Nummer der Falkſchen Villa an. Statt des Hausmädchens vernahm ſie eine Männerſtimme. Sie erſchrak: Werner! „Wer iſt da?“ fragte Falk. „Ich! Ich!“ zuckte es in ihr auf.„Ich, deine Ria!“ Aber ſie blieb ſtumm, es war ihr unmöglich! Leiſe, als ob Werner es hören und ſie ſich durch die Be⸗ wegung verraten könnte, legte ſie den Hörer ab. Glutübergoſſen ſtand ſie da. Sie atmete erleichtert auf. Dabei aber hatte ſie das Gefühl, irgendwie nicht richtig gehandelt zu haben. 5 i a Das Läuten der Wohnungsklingel riß ſie empor. 5[ babe das Bild niemanden gezeigt.“ i Das Mädchen brachte die Karte.„Wollermann,“ las Ria. Der Kunſthändler? Was wollte er von ihr? Sie wog die Karte in der Hand.„Führen Sie ihn herein.“ gekleideter Herr, trat ein. „Sie ſind überraſcht, mein gnädiges Fräulein?“ Er neigte ſich über ihre Hand. „Das bin ich. Bitte nehmen Sie Platz. Was führt Sie zu mir?“ „Ohne Umſchweife: Ich möchte wieder eines Ihrer Bilder erwerben.“ „Sehr ſchmeichelhaft. Ich komme mir wie eine Be⸗ rühmtheit vor, aber ich kann Ihnen leider nichts.“ „Sie haben Ihr Straßenbild durch mich nach den Vereinigten Staaten verkauft.“ „Gewiß. Es war mein einziges Geſchäft bisher.“ „Ein glänzendes Geſchäft, zumal Ihr Bild durch alle Kunſtzeitſchriften gegangen iſt.“ Ria machte eine abwehrende Handbewegung.„Ge⸗ nug. Wo wollen Sie hinaus?“ „Sie ſind ein Talent, gnädiges Fräulein, ein be⸗ deutendes Talent, das brauche ich Ihnen nicht erſt zu ſagen. Aber Sie werden auch wiſſen, daß es zahl⸗ loſe Talente gibt, die im Dunkeln verkümmern. Wenn ich Sie nicht ins Licht geſtellt hätte...“ „Das glaube ich gern. Ohne Ihr Eintreten für mich wäre ich heute wohl noch ganz unbekannt.“ „Beſtimmt— Deswegen—. darf ich wohl damit rechnen, daß Sie ihr Bild keinem anderen als mir anvertrauen.“ „Von was für einem Bild reden Sie? Ich habe kein Bild zu verkaufen!“ „Es iſt bald ein Jahr her, daß Sie bei mir aus⸗ ſtellten. Sie ſind in der Zwiſchenzeit doch tätig ge⸗ weſen.“ 8 „Studien.“ „Nur Studien?“ Sie ſah ihm in die Augen. Wußte er etwas? ee nichts für die Oeffentlichkeit“, erwiderte ie. Er lachte.„Oho— das hätten Sie nicht ſagen ſollen.— Ich will offen ſein: Man hat mir erzählt, Sie hätten den Läufer Falk porträtiert.“ Ria errötete.„Wer hat Ihnen das geſagt? Ich Wollermann, ein älterer, mit peinlichſter Sorgfalt „Vielleicht haben Sie davon geſprochen, in der Akademie oder ſonſtwwo. Wände haben Ohren Man hat es mir jedenfalls mitgeteilt.“. Wollermann hob blinzend die Schultern, Ge, ſchäftsſpionage! Die Kunde war auf einem recht einfachen Wege zu ihm gedrungen: Durch die Por⸗ tierfrau im Souterrain, die das Atelier reinige, und ihren Mann, der Packer in der Kunſthandlung war. Das brauchte er allerdings nicht zu verraken, „Sie können dem Berichterſtatter jedenfalls nur dankbar ſein,“ fuhr er fort.„Wollen Sie mir daß Bild nicht zeigen?“ f „Gern tu ich es nicht und nur dann, wenn Sie mir verſprechen, mich nicht zum Verkauf zu über⸗ reden „Um Verkauf handelt es „Worum denn?“ K „Dürfte ich das Werk nicht erſt einmal ſehen!?? Sie gingen hinauf. Das auf der Staffelei ſtehende Gemälde war mit einem Tuch bedeckt. Während Rut langſam darauf zuſchritt, muſterte der Händler mit raſchem Blick die Wände.. „Studien! Sie haben recht, gnädiges Fräulein Aber dieſes Stück...“ Er wies auf ein Blume ſtilleben.„Das iſt doch mehr als Studie. Ausgereift Warum verſtecken Sie es hier“ Ich verſtecke es nicht, ich freue mich täglich Laſſen Sie auch andere ſich daran erfreuen. dieſes Werk bezieht ſich mein Verſprechen nicht. Ria hatte das Tuch abgenommen. Falks kluges energiſches Geſicht blickte in den Raum. 4 Der Händler trat zurück. Seine großen gläſek⸗ bewehrten Augen umfaßten begierig das Bild. „Wundervoll!“ flüſterte er nach einer Weile. Er ging vor, ganz nah an das Bild heran, daß ſeil Blicke über jede Einzelheit taſteten und wich wien gegen die Wand zurück.. „Wundervoll!“ wiederholte er.„Ich ſage Ihnen keine Schmeichelei, Fräulein Hillroth. Was gedenken Sie denn mit dem Bild zu tun?“ 1 5 „Das weiß ich ſelbſt nicht, Herr Wollermann. 9 ihrer Stimme war etwas Klagendes. 95 Der Händler horchte auf.„Falk iſt Ihr Vero, ter?“ fragte er. 1 „Geweſen.“ ſich in der Tat nicht“ daran“ Auf * Fortſetzung folgt.) 7 r chem Niggl, ktor⸗ neuerte Glück⸗ Vorteg. Seit 99 ug der Karls, zu, das Waldes glaub⸗ fuhren de der um- 1 g mit — usgabe b aus handelt vinſaſe täuber t, den rie zt Wege⸗ nen in endar⸗ „durch hrecher e Sohn rg kam er ab⸗ in der ch un⸗ falſche ndſtein ollkom⸗ roͤe in enhauß g fuht ö i Pet⸗ + auß nter; g des „ Alle zeuges trugen, 4 5 mittag u Joh. der A. ch ö n⸗ adenen Die t viele Schön⸗ ußtlos tnapp⸗ in der Man 8 Ge⸗ recht Por⸗ inigte, idlung raten. 8 nur ir das 1 Sie über⸗ ht“ u“ chende 10 Ria r mit iulein. umen⸗ ereift! aran“ Auf „Ahl“ luges, läſer⸗ e. Et ſeine vieber Ihnen enken % In erlob⸗ CC e —— — — ee — — — 2 — — ——— — eee 8 eme —.— b —— — 2 Donnerstag, 6. August 1931 óEk: 7. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 142. Jahrgang/ Nr. 3060 !!!!!! 0 9 0 Hurrah, jetzt haben wir Ferien! Wie freuen wir uns jedesmal darauf, wenn wir mit un⸗ ſeren Geſchwiſtern oder Freunden draußen herum⸗ tollen können, oder gar eine kleine Reiſe machen dürfen. Da ſehen wir, wie unſere Mutter Dinge, die wir benötigen, in den Koffer packt, und wie ſie piele Arbeit mit uns hat. Dabei könnten wir ihr doch ganz gut helfen. Um zu ſehen, wie das geht, wollen wir einmal in Gedanken uns zur Reiſe rüſten. Wir ſchreiben !zunächſt alles auf einem Stück Papier nieder, was wir für nötig finden, ſo daß wir nicht die Hälfte pergeſſen. Dann legen wir dieſe Sachen alle vor uns auf einen Tiſch, holen den Koffer, den wir ſorg⸗ fültig einwachſen und nun kann das Packen be⸗ ginnen. Die ſchweren Dinge legen wir nach unten, wie Schuhe, Bücher und ſtopfen die Lücken mit Strümp⸗ ſen, Söckchen und dergleichen mehr aus. Nun kom⸗ men wir zur Wäſche. Dieſe müſſen wir ſo legen, daß weder Hebungen noch Senkungen entſtehen. Zuletzt kommen wir zu den Kleidern und zwar zu⸗ erſt die ſchweren und dann die leichten, wir ver⸗ becken dann das Ganze mit einem Mantel oder Tuch. Wir müſſen auch darauf achten daß der Koffer zugeſchloſſen iſt. Wollen wir noch weiter gehen, ſo kommt die Ge⸗ päckbeförderung, da können wir verſchiedene Wege einſchlagen. Erſtens Paſſagiergut, dann Frachtgut, Eilfrachtgut und Expreßgut. Beim Paſſagiergut lö⸗ ſen wir zunächſt an einem Schalter unſere Fahrkarte. Der Koffer wird gewogen; dann gehen wir mit un⸗ ſerer Fahrkarte an einen anderen Schalter und be⸗ kommen daraufhin einen Schein ausgehändigt. Den Koffer ſelbſt verſehen wir mit einer Anhängekarte, die wir am beſten an dem Griff befeſtigen. Bei Fracht⸗, Eilfracht⸗ und Expreßgut müſſen wir einen Begleitſchein ausfüllen. Wir können auch un⸗ ſeren Koffer, was ja am einfachſten iſt, mit in den Wagen nehmen. Zuletzt wollen wir noch von dem Benehmen auf der Reiſe ſprechen. Vor allem wir Kinder müſſen gewarnt werden, daß wir beim Al⸗ leinreiſen vorſichtig ſind. Wenn wir irgendwie beläſtigt werden, ſo gibt es boch genug Möglichkeiten, uns vor den Annäherun⸗ gen zu ſchützen. Wir nehmen zum Beiſpiel ein Buch heraus und leſen, oder wir ſchlafen, oder wir ſchauen zum Fenſter hinaus. Wenn wir in einer fremden Stadt ſind und werden nicht abgeholt, ſo ſollen wir uns auch niemand Unbekanntem anvertrauen; wir wenden uns lieber an die Bahnhofsmiſſion oder an einen Bahnhofsbeamten. So jetzt verſucht es einmal praktiſch auszuführen, es iſt immer gut, wenn man in dieſen Dingen Beſcheid weiß. M. W. 22 1 aun Nin oͤn ie uo ul h- bn u hmuul Letzten Sonntag wurden wir Kinder von unſerer Mutter früh geweckt. Zuerſt waren wir ſehr ver⸗ wundert, aber als wir zum Fenſter hinausblickten und unſer blankgeputztes Auto auf Straße ſtehen ſahen, begriffen wir ſofort, daß es ſich um eine Auto⸗ fahrt handelte. Aber wohin werden wir fahren, fragten wir uns. Wir eilten zur Mutter und wollten ſie fragen; dieſe lächelte jedoch nur geheimnisvoll und ſagte:„Dieſes Mal ſage ich es euch nicht, aber es wird ſehr ſchön, und ihr werdet überraſcht ſein. Schnell wurde Kaffee getrunken; um 8 Uhr fuhren wir dann los. Die Fahrt ging über die Rheinbrücke nach Ludwigshafen und von da nach Worms. Kaum hatten wir Frankenthal hinter uns, als ſchwarze Volken ſich langſam und drohend vor die goldene Sonnenſcheibe ſchoben. Nach ein paar Minuten fielen dicke Regentropfen auf uns hernieder, ſo daß wir uns gezwungen ſahen, das Dach über unſer offenes uto zu ſpannen. Nun ging noch zu allem Unglück unſer Scheibenwiſcher kaput. Wir mußten ſehr lang⸗ 15 e da wir durch die Scheibe faſt nichts mehr Trotzdem überſahen wir eine kurze Kurve und * kannten gegen einen Baum. Da der Anprall nicht 15 war, wurde niemand von uns verletzt und auch as Auto bekam nur„platt“. So mußten wir 805 Viertelſtunde im Regen ſtehen und flicken. Als e Panne behoben war, hatte der Regen aufgehört. „Nachdem wir in Worms angekommen waren, 1 00 wir zu unſerer Tante. Wir waren begreif⸗ icherweiſe nicht in der roſigſten Stimmung. Ich glaubte nun am Ende unſerer Reiſe zu ſein; aber 10 wir ſchon nach einer Stunde wieder aufbrachen, . mir allmählich etwas. Hatte nicht meine utter von einer Fahrt nach dem Niederwalbdenk⸗ 55 vor einiger Zeit geſprochen? Ich fragte ſie natür⸗ ich ſofort, und ſie beſtätigte es. Auf der freien Autoſtrecke nach Mainz angelangt, de ich meinen Bruder doch einmal mit einer Stun⸗ ee von 100 Kilometer zu fahren. Aber 1 ie Nadel auf 80 Kilometer ſtand, duldete es e die ſehr ängſtlich iſt, nicht. Bald ſahen 115 ie von den Römern erbaute Biſchofsſtadt vor 5 7 9 7 beſichtigten den herrlichen Dom und fuhren 1 über die Brücke, um nun rechtsrheiniſch bis 7 esheim weiterzufahren. . 8 ließen wir unſer Auto ſtehen und ſtiegen 0 7 empor, Nachdem wir es 1½ Stunden 5 at hatten, gingen wir wieder nach Rüdesheim, gel en uns ins Auto und fuhren zurück nach Mann⸗ 3 1 Um 10 Uhr abends kamen wir hier an. Noch Abl wird mir die ſchöne Fahrt und der herrliche ick des Denkmals in Erinnerung bleiben. R. W. cbolb Voll au. Nine Im Buchenwald war es Hochſommer. Die Reh⸗ lein ſchritten zierlich über die grünen Waldwege, und die Goldkäferlein ſpielten auf gefiederten, glän⸗ zenden Farnen. Die Sonnenſtrahlen tanzten in die ſüßen Blumenkelche hinein, legten ſich lachend auf ſchwankende Halme, ſprangen über den Waldbach und huſchten neckend um die alten, mürriſchen Erdwur⸗ zeln. Alle Waldkäferlein hatten ihre Hornrüſtungen blank geputzt, und ihre Zeichen, die ſie wie Ordens⸗ zeichen trugen, ſchwarze oder blaue, rote, gelbe oder weiße, prangten beſonders prächtig. „Da ſah man bald Orden von vielerlei Lichtern und nicht wenige Käferlein erfreuten ſich des allgemeinen Ehrenzeichens für beſondere waldnützliche Tätigkeit. Und alle Tierlein ſahen gar manierlich, zierlich und poſſierlich aus, alle ohne Ausnahme. Man mußte ſie nur recht anſehen. Ich meine da nicht mit Ver⸗ größerungsgläſern, nein, ſondern nur mit lieben, naturfrohen Augen. Libellen huſchten über die Waldwaſſer und ließen die Sonnenſtrahlen durch ihre lichthellen Flügel leuchten. Rehlein, braunäugig und zart, rupften an weichen Grashälmchen und ſchauten verwundert die bunten Falter an, die lebensfroh das Waldreich durchſtreiften, nach Art ſchmeichelnder Schmetterlinge, Blumen und Blüten begrüßend und umgaukelnd. Ueberall im Walde war helle Vorfreude, denn gleich ſollte ja das große und herrliche Waldfeſt ge⸗ feiert werden in hohen Waldeshallen, unter grünem, rauſchendem Blätterdache. Der wilde Waldbach rieſelte und rauſchte mit wei⸗ ßen Wellen, als wollte er des Forſtes Hochfeſt mit ſeinen Waſſerglocken einläuten. Aus den braunen Erdſpalten ſteckten neckiſche Erdmännlein die bär⸗ tigen, eisgrauen Köpfchen, nickten und kicherten und freuten ſich des nahen Jubels und Trubels. Ueber den Wald zogen himmelblaue Wolken. Die waren weißgeſäumt und liefen vor lauter Uebermut und Feſteifer nicht ſelten übereinander her. Ein Waldkautz, der noch nicht recht ausgeſchlafen hatte, brummte verdrießlich einem glänzenden Käfer⸗ lein zu:„Man meint grad, ihr wolltet gleich jetzt auf dem Fleck Kirmes feiern, ihr glatten Geſellen.“ Das Käferlein ließ ſich aber durch den ſeltſamen Kauz nicht aus ſeiner frohen Laune bringen, ſummte „brumm, dideldumm“ und ſchwirrte ſchnell weiter. Der fleißige Waldzimmermeiſter Specht, der viele Singvögelein zu ſeinen Kunden zählte, ſchloß ſeine Werkſtätte und dachte: „Waldfeſt iſt nicht alle Tage Jetzt vergeß' ich Sorg' und Plage, Hab' genug geſplittert nun Heute feiern wir und ruhn.“ Eben kam auch der kleine, aber feine Waldmeiſter ſehr wichtig und würdig herangegangen. Er hatte ſein grünes Röcklein angezogen, ſtand er doch in Dienſten des Waldes und ſah ungemein ſtolz und feierlich aus. Denn er war zum Obermundſchenk er⸗ nannt worden, beſaß den Reben⸗ und Traubenorden und das grüne Verdienſtblatt. Da es ihm aber an Trinkbechern fehlte, ſammelte er noch ſchnell einige Eichelnäpfchen. In all die Vorbereitungen hinein ertönte ſchon jubelnde Muſtk. Der Feſtzug kam heran, wohl ge⸗ ordnet in ſtattlichen Reihen. Die wilden Roſen tans⸗ ten voran in weißen und roten Feſtkleidern. „Wildröslein, lieb und wunderhold, Zum Waldfeſt ihr erſcheinen ſollt,“ ſo hatte der Herold gerufen, und eilig hatten die Fro⸗ hen Gewand und Geſchmeide angelegt. Dann kamen die Preiſelbeeren in ſtattlicher An⸗ zahl gegangen. Sie glühten vor Freude und winkten nach rechts und links, als ſeien alle Zuſchauer ihre beſten Bekannten. Unter vielen anderen ſah man auch Meiſter Lampe, den langohrigen Haſen, im Feſtzug. Er hatte ſeinen Schnurrbart ſo hübſch gedreht, daß nichts an ihm zu tadeln war, und der Haſe war denn auch ſehr zufrie⸗ den mit ſich und trug höchſt majeſtätiſch das Haſen⸗ panier. Es kam noch viel des Waldvölkchens groß und klein, rauh und fein, die man jetzt alle nicht aufzählen kann. Zum Schluß wackelten dann in buntem Durch⸗ einander die Pilze heran. Die trugen Hüte, ſo groß, daß es wirklich zum Lachen war. Vom Geſicht war faſt nichts mehr zu ſehen. Als der Kuckuck das ſah, kicherte er:„Genau wie die Stadtdamen.“ Der Zug war am Ziel und löſte ſich in vergnügter Eile auf. Groß und Klein lagerten ſich auf dem wei⸗ chen Boden und unterhielt ſich vorzüglich. Geſänge zum Lobe des Waldes erklangen und auf allgemeinen Wunſch trug die Nachtigall ein wunderbares Lied vor. Während deſſen lief der Waldmeiſter umher und reichte jedem, der freundlich blickte und wacker zugriff, in zierlichen Becherlein köſtlichen Trank. Da klang bald friſchfröhliches Lachen und lieb⸗ heiteres Scherzen. Liebliche Waldlieder ertönten, gar ſchöne und feine. „Im Walde möcht ich leben, Zur heißen Sommerszeit, Der Wald, der kann uns geben, Viel Luſt und Fröhlichkeit!“ Da auf einmal wurde es ſtill, und verwundert ſchaute alles auf eine gar liebliche Maid, die ſich leiſe, leiſe genaht hat, umwallt von birkengrünen Schleiern. Es war das holde Waldmärchen. Lächelnd ließ es ſich mitten unter dem frohen Völkchen nieder und alles bat und bettelte:„Märchen, lieb Waldmärchen, erzähle, erzähle.“ Und Waldmärchen erzählte von Hänſel und Gre⸗ tel, die ſich im Forſte verirrt hatten und zum Pfeffer⸗ kuchenhäuſel der böſen Hexe gekommen waren, vom ſchlimmen Walbdgeiſt, der die Fichten bricht, und von der Waldhütte der Wunſchfrau. Es plauderte vom wilden Jäger, der ſeit Jahrhunderten durch den Wald tobt und vom guten Schweſterlein, deſſen Brü⸗ derchen ein Rehlein geworden durch ſchlimmen Wunſch einer böſen Frau. N d Märchen erhob ſich. Es mußte weiter wandern. Still und freundlich nahm es Abſchied und verſprach, im nächſten Jahre am Waldfeſt wiederzukommen. Da war das Waldfeſt zu Ende, das ſchöne, traute. Die Abendſchatten kamen, und die Sternlein leuch⸗ teten allen nach Hauſe. Die große Mondlampe brannte auch. Da konnte keines den Heimweg ver⸗ fehlen. Zur Vorſicht zogen noch die Johanniswürm⸗ chen mit brennenden Lichtchen voran. Bald ſchlief alles in ſüßer Ruh und träumte vom wonnigen Walofeſt. M. B. Freiherr von Drais beſuchte an einem ſchönen Sommertage des Jahres 1817 das Mannheimer Na⸗ tionaltheater. Jedoch Kotzebues Schauſpiel vermochte ſeinen unruhigen Geiſt nicht zu feſſeln. In ſeinem Kopfe reifte der Plan einer ganz neuen Maſchine, die es bisher noch nicht gegeben hatte. Eine Laufmaſchine war es, ein Ding, das den Menſchen befähigen ſollte, mit der Schnelligkeit eines Reiters große Strecken zurückzulegen. Die erſten zwei Akte waren vorüber, eine Pauſe von zehn Minuten bot dem Publikum Gelegenheit, ſich im Freien zu ergehen. Die Hände auf dem Rücken verſchränkt, ging Drais unruhig auf und ab. Da klopfte ihm jemand leicht auf die Schulter. Der Freiherr wandte ſich um. Es war Abbe Banchetet, der Seelſorger der Großherzogin Stephanie.„Nun, ſo in Gedanken verſunken, mein Freund?“„Herr Abbe, ich bin in Gedanken gerade dabei, eine Lauf⸗ maſchine zu konſtruieren.“ Ein ſchalkhaftes Lächeln flog um den Mund des Franzoſen, denn Drais war wegen ſeiner Erfin⸗ dungspläne und fixen Ideen bekannt, und wurde deshalb von ſeinen Bekannten oft gehänſelt.„Sehen Sie nur,“ fuhr Drais erregt fort und zeichnete mit ſeinem Stock einige Figuren in den Sand,„hier haben Sie ungefähr den Umriß der Maſchine: Ein großes und ein kleines Rad, durch ein Geſtell ver⸗ bunden, darauf ein Sattel und ein Bügel zum Auf⸗ ſtützen der Hände.“„Und wodurch wird dieſe Ma⸗ ſchine fortbewegt?“„Ganz einfach: Der Fahrer ſtößt abwechſelnd das eine und das andere Bein gegen den Boden.“„Alſo ähnlich wie ein Steckenpfed, nicht wahr?“ gab der Franzoſe zurück. Doch ehe der Freiherr etwas erwidern konnte, ſchellte das Glöcklein, zum Zeichen, daß die Pauſe beendet ſei. Die Beſucher kehrten ſchnell auf ihre Plätze zurück, um den Anfang des dritten Aktes nicht zu verſäumen. Der Freiherr hatte indeſſen ſeinen Plan nicht auf⸗ gegeben, war vielmehr an die praktiſche Erprobung ſeiner Erfindung gegangen. Acht Tage ſpäter ge⸗ dachte er ſeine„Draiſine“ den erſtaunten Mann⸗ heimern vorzuführen.. An einem wolkenloſen Sommernachmittage ſtellte ſich Drais mit ſeiner Maſchine am Schloſſe auf, um⸗ geben von einer zahlreichen Volksmenge, die neu⸗ gierig der Dinge harrte, die da kommen pollten. Drais ſelbſt bot einen komiſchen Anblick. Unter ſei⸗ nem grünen Dienſtfrack trug er ein weißes Jabbot⸗ Hemd; eine lange Nankinghoſe und ein grauer Zylin⸗ der vervollſtändigten ſeine Bekleidung. Von ber johlenden und ſchreienden Schuljugend verfolgt, fuhr Drais ab. Am Neckartor bog er ab, fuhr am Jung⸗ buſch vorbei und gelangte ſchließlich durch das Rhein⸗ tor in die Planken an die Harmonie. Dort verſam⸗ melte ſich an ſchönen Tagen das vornehme Mann⸗ heim, und Drais hielt ſchweißgebadet an. Freiherr vor Erlach trat ihm entgegen und ſchüt⸗ telte ihm glückwünſchend die Hand:„Herr von Drais, ich gratuliere Ihnen zu Ihrer epochemachenden, um⸗ wälzenden Erfindung. Seien Sie verſtchert, daß uns Ihre Laufmaſchine im Frieden wie im Kriege große Dienſte leiſten wird. Einige Mängel und Nachteile werden Sie ſicher noch beheben, hat ja Gutenberg die Buchdruckerkunſt auch nicht in ihrer heutigen Voll⸗ kommenheit entdeckt. Nochmals: Ich gratuliere Ihnen!“ Aufregung und Freude verſchlugen dem glück⸗ lichen Erfinder die Antwort. Feuerröte überzog ſein Geſicht, er war nicht imſtande, einige zuſammenhän⸗ gende Worte zu ſprechen. Beglückt und zufrieden zog er ſich bald darauf zurück. D. G. * Uuſur Bluummubouſlun Ich bin in der vierten Klaſſe. Eines Tages nah⸗ men wir die Bohne durch. Da fragte uns unſer Lehrer, wer eine Kiſte mitbringen könnte. Da meldete ſich mein Mitſchüler Wolfgang Stark. Unſer Lehrer fragte weiter: Wer kann Erde mitbringen? Da meldeten ſich ein paar Knaben. Dann fragte unſer Lehrer wer Samen mitbringen könnte. Da gab es einen Beifallsſturm, ſo daß unſer Lehrer mit dem Stock nachhelfen mußte. Endlich war wieder Ruhe im Klaſſenzimmer. Am anderen Tage brachte jeder mit, was er hat wollen. Einer brachte Welſchkorn mit, andere Boh⸗ nen, wieder andere Hafer und ſo fort. Dann zeigte uns unſer Lehrer, wi? man ſät. Und wir machten es ihm nach. Man kann ſich jja denken, wie groß unſere Freude war, denn wir durften ſte ſelbſt pflegen. K. G. Briefkaſten Tilo B. Dein Frühlingsgedicht kam leider zu ſpät. Liebe Kinder! Bitte ſchickt nur Selbſterdachtes; ihr dürft nichts aus Büchern abſchreiben oder faſt wörtlich nacherzählen. Deshalb können wir einige Erzäh⸗ lungen nicht bringen. Herzlichen Gruß Tante Lieſel, Vin Tommuuib u vu Moulin Ein linder Sommerabend war es. Mich trieb es, hinauszuwandern und mir die Welt am Abend anzu⸗ ſchauen. Von einer Bank am Waldrand aus konnte ich das ganze liebliche Tal mit ſeinem ſtillen, arbeits⸗ müden Dörfchen überſehen. Die Obſtbäume vor mir warfen unheimliche Schatten und das Getreide mit den vollen Aehren rauſchte leiſe im Abendwind. Die letzten Sonnenſtrahlen vergoldeten einige Wölkchen, die am Himmel ſchwebten. Alles lag in einem magi⸗ ſchen Lichte vor mir. Wie ſchön iſt doch die Welt, dachte ich. Von den nahen Büſchen und aus dem Wald hörte ich das Singen einzelner Vögel, die ſich in den Schlaf wiegten. Dunkler wurde es. Hier und da flammte ein Lämpchen im Dorfe auf, und nun fing das Abendglöckchen an zu läuten. Es paßte ganz zu dem ſtimmungsvollen Bild. Langſam ver⸗ ſtummte das liebliche Klingen. Nun erwachte die Märchenwelt. Um mich herum knackte und wiſperte es, als ſpielten Elfchen und Gnomen. Purzelte dort nicht ein Heinzelmännchen? Ach nein, es war eine Baumwurzel. Aus dem Tale und aus den feuchten Wieſen erhoben ſich Nebel⸗ ſchleier. Richtig wie Elfen ſah es aus, die ſich im Reigen ſchwingen. Dort löſte ſich eine Gruppe von tanzenden Elfchen. Wenn man genau hinſah, konnte man deutlich die zierlichen Geſtalten voneinander unterſcheiden. Ich mußte an Erlkönigs Töchter den⸗ ken. Jetzt ſchlangen ſie ſich ſanft und kühl um mich, als wollten ſie mich zu etwas Verbotenem führen. Ich ſchauderte zuſammen und machte mich auf den Heimweg. Die häusliche Umgebung brachte mich raſch aus der Märchenwelt in die Wirklichkeit zurück, doch noch oft muß ich an den ſchönen, traumreichen Som⸗ merabend zurückdenken. E L olg Je Jolb? Sicher habt ihr ſchon oft beim Pflaſtern der Straße zugeſehen und dabei beim Einſtampfen der Steine gehört, daß es in einem ganz beſtimmten Takt vor ſich geht. Ihr könnt, an dem Takt, ohne zu ſehen wie viele Männer es ſind, feſtſtellen, ob ein, zwei, drei oder vier Mann arbeiten. Jetzt ratet ein⸗ mal wie. Stampft ein Mann allein, ſo kann man darauf ſagen„Knöpf.“ Stampfen zwei, ſo heißt „Knöpf und“, und bei drei„Knöpf und Supp“, wenn viere ſtampfen, ſo heißt es,„Knöpf und Suppe.“ Jetzt paßt mal auf, wenn in eurer Nähe mal ge⸗ pflaſtert wird, dann werdet ihr es ſelbſt heraus⸗ finden. Dasſelbe könnte ihr auch beim Dreſchen hören, mit den Dreſchflegeln. Wie das Wort„Krieg“ den Schickfalslauf Deutſch⸗ lands in ſich birgt: I. K.— Krieg II. R.— Revolution III. J.= Inflation IV. E.= Entlaſſungen dann endlich V. G.= Gute Zeiten Trude in Käfertal. 2 Nl ul Aube Ich ſende dir hier ein„Magiſches Quadrat“, Bedeutung: E EHE E I. Haustier. E E E GI 2. Werkzeug. G[GL LI 3. Feldwerkzeug⸗ R S 8A 4. Gegent. von„voll“. Kreuzworträtſel Waagerecht: 1. Gewäſſer; 3. Längenmaß; 6. Waldpflanze; 8. Sologeſang; 9. wertvolles Ge⸗ ſpinſt; 11. Fahrzeug; 14. Bergrücken; 15. Pflanze; 16. rechter Nebenfluß der Elbe; 17. tibet. Prieſter. Senkrecht: 1. Koſename für Mutter; 2. griech. Liebesgott; 4 Güterwagen; 5. Haustier; 7. Gemeinde im alten Rom; 8. Raubvogel; 10. landwirtſchaftl. Gerät; 11. Stadt im preuß. Reg.⸗Bez. Düſſeldorf; 12. weibl. Vorname; 13. See in Pommern. K. M. Auflöſung des Rätſels aus der letzten Nummer ö K ETI TN E L S A 1 S E R O DPETMTARTTTFTIII 9 4 6A NIE TI N BHR ION TN MA RITNTATLTTIN EE AR E S L FEN E 1 1 5 FE R Donnerstag, 6. August 1931 Der Kreditorenſchwund bei den deutſchen Banken Rund 5 Milliarden Mark in der Kriſe Schon vor dem Ausbruch der kreditwirtſchaftlichen Kriſe — etwa ſeit Mitte 1929— ging der Kreditumfang parallel zum Abſchwung der wirtſchaftlichen Tätigkeit bei den Banken zurück. Die Neuerteilung von Langkrediten, An⸗ lethen, Aktien u. Hypotheken hat ſich beträchtlich verringert. In den letzten 12 Monaten vor Ausbruch der Kriſe betrug der Zugang an Langkrediten nur noch 5 Milliarden gegenüber 5,7 Milliarden 4 im Zeitraum Juni 1929 bis Mal 1930 und 7,4 Milliarden„ in den Monaten Juni 1928 bis Mai 1929. Schärfer noch war die Schrumpfung bei den Kurz⸗ Krediten. Die bankmäßigen Kurzkredite haben ſich in den letzten 12 Monaten vor dem Ausbruch der akuten Kriſe (Mai 1930 bis Mai 1931) um 1,2 Milliarden 4 vermin⸗ dert, während ſie in den beiden vorhergehenden Jahren noch um 1,3 Milliarden 4(1929/30) bezw. 2,9 Milliarden (1928/9) zugenommen hatten.— Der geſamte Kreditzu⸗ wachs, der 1928/9 noch 10,3 Milliarden 4 und 1929: 6,9 Milliarden, betrug, iſt in den letzten 12 Monaten vor den ſcharfen Kreditabziehungen des Auslandes auf 3,8 Milliarden„ zuſammengeſchrumpft. Durch die Kreditkündigungen des Auslandes ſind, nach Anſicht des Inſtituts für Konjunkturfor⸗ ſchung, den Banken Mittel entzogen worden, die ſich in der Größenordnung von 3 Milliarden 4 bewegen mögen. Dazu kommen noch die Kreditorenverluſte, die durch die Abziehung inländicher Einlagen entſtanden ſind und die bei alle Depoſiteninſtituten(Banken, Sparkaſſen, Genoſſen⸗ ſchaften uſw.) insgeſamt an den Betrag von 1,8 Milliarden Mark heranreichen dürften. Die Amgründung der Schröderbank Bremer Staat— Reich— Großbanken— Bremer Kapital Nach dem bisherigen Stand der Verhanblungen um die Rekonſtruktion der J. F. Schröder⸗Bank Komm. ⸗ Geſ. auf Aktien, Bremen, ergibt ſich folgendes: Die neue Bank, die möglicherweiſe nicht den bisherigen Namen behalten ſoll, ſoll mit einem Aktienkapital von 12 Mill./ und 3 Mill. 4 offenen Reſerven ausgeſtattet werden. Es ſind ſtarke Strömungen vorhanden gegen ein Verbleiben der bisherigen Geſchäftsinhaber J. F. Schröder, Albert E. Weylhauſen und Adolf Brauckmüller, ſowie des Aufſichtsratsvorſitzenden B. C. Heyl, in der neu erſtehenden Bank. Sie ſollen ſich gegenſeitig größere Kre⸗ dite der Bank bewilligt haben. Bei normalem Verlauf der Dinige hätte man dabei wohl nichts gefunden, jetzt macht man ihnen aber einen Vorwurf daraus Auf der anderen Seite ſind aber, beſonders in Bremen, ſehr breite Kreiſe der Anſicht, daß Bankier Schröder in der jetzigen ſchweren Lage die Leitung der neuen Bank erſt recht er⸗ halten bleiben müſſe, um ſeiner Fähigkeiten willen und mit Rückſicht auf das perſönliche Vertrauen, das er im In⸗ und Ausland genießt. Mit den aus ländiſchen Gläubigern iſt ein Stillhalteabkommen erreicht, nach welchem die gedeckten Auslandskredite auf 18 Monate geſtundet werden. Sie müſſen dann in drei Raten innerhalb der folgenden ſechs Monate zurückgezahlt werden. An der Aufbringung des neuen Aktienkapitals beteiligt ſich der Bremer Staat mit 7 Mill., gibt aber einen Teil davon, etwa 2 Mill. 4, an das Reich weiter. Die Banken, darunter die Berliner Hren⸗ delsgeſellſchaft, ſollen 2 Mill. 4 übernehmen, die beſtlichen 3 Mill.“ Bremer Zeichner. Die offenen Reſer⸗ ven ſollen aufgebraucht werden durch ein Aufgeld von 25 v. H. bei der Uebernahme der neuen Aktien. Nicht zu ſtimmen ſcheint die Verſion, nach der der Bremer Staat auf einen großen Teil— man ſagt 15 Mill. 1— ſeinere faſt 24 Mill./ ausmachenden Forderungen an die Schröder⸗ Bank verzichtet gegen Uebereignung der abgeſchriebenen ſtillen Reſerven der jetzigen Schröder⸗Bank, bezw. gegen Genußſcheine. Landesbank der Rheinprovinz Aus dem Status— Hilfeleiſtung des Reiches O Düſſeldorf, 6. Auguſt.(Eig. Dr.) Der Status der Landesbank der Rheinprovinz verzeichnet an Gläubi⸗ gern für die Sparkaſſen 213 Mill. /, für die öffentlich⸗ rechtlichen Banken 143 Mill. und für die Privatbanken 132 Mill. Dieſe 488 Mill. ſind mit etwa 350 Mill. bis Ende dieſes Jahres, mit dem Reſt in ſpäteren Jahren fällig. Von den vorgenannten Beträgen ſind etwa 120 Mill. von inländiſchen Vertretern deutſcher Banken in fremder Währung on die Landesbank gegeben worden. Nur etwa 14 Millionen ſind unmittelbar Deviſenkredite, die direkt dem Ausland geſchuldet werden. Den Gläubigern mit 488 Mill. ſtehen rund 534 Mill. kurzfriſtige und lang⸗ friſtige Forderungen an Kommunen gegenüber. In einer Beſprechung mit den Vertretern dex kommu⸗ nalen Spitzenverbände und der Sparkaſſen der Rheinpro⸗ vinz teilte Landeshauptmann Dr. Horion mit, daß die Reichsregierung zu einer Hilfeleiſtung entſchloſſen ſei. Die Errichtung der Girozentrole durch den Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband in Köln ſei nur als vorläufige Regelung anzuſehen. Eine allge⸗ meine Gläubigerverſammlung habe bisher weder ſtatt⸗ gefunden noch ſei ſie in Ausſicht genommen. Jedoch wür⸗ den die Verhandlungen mit den Bankengläubigern der Landesbank heute in Berlin fortgeſetzt. der Neuen Mannheimer HANbpLS- WIRTSCHAFT TS-Z EITUNG Zeitung Der Geldmarkt im Erwachen Am 5. Auguſt: 24 Mill.„ Einzahlungsüberſchuß bei der Reichshauptbank in Berlin Das wachſende Vertrauen in die deutſchen Geldverhält⸗ niſſe kommt am deutlichſten darin zum Ausdruck, daß ſich ganz allmählich ein offener Geldmarkt wieder etabliert. Solange dem Zahlungsverkehr Feſſeln angelegt waren, ſuchte und fand die private deutſche Bankwelt für ihre dispeniblen Mittel in den Reichsſchatzwechſeln, die ihr von der Reichsbank unter Vergütung von 15 v. H. Zinſen zur Verfügung geſtellt wurden, Anlage. Mit der Wiederher⸗ ſtellung des normalen Geldverkehrs iſt auch das Nehmen und Geben von„täglichem Geld“ in Fluß gekommen. Frei⸗ lich wickelt ſich das Geſchäft vorläufig nur zwiſchen den Spitzeninſtituten ab, was ſchon daraus hervorgeht, daß man nur einen Leihſatz von 12—14 v. H. bewilligt. Die Zinsdifferenz zwiſchen den vom Reich über die Reichsbonk zur Verfügung geſtellten Schatzwechſeln und den Sätzen für Tagesgeld findet ihre Erklärung darin, daß die Käufer der Reichsſchatzwechſel keine 100prozentige Gewähr haben, ſie im Notfalle bei der Reichsbank rediskontieren zu können. Im Prinzip hat ſich zwar das Zentralnoteninſtitut zur Diskontierung bereit erklärt, jedoch bevorzugt es reine Warenwechſel. Die 50 Mill.„ Schatzwechſel, die den Ban⸗ ken zur Verfügung geſtellt worden waren, ſind bereits vollſtändig untergebracht. Eine ſtarke Erweiterung des freien Geldmarktes iſt für die nächſten Tage zu erwarten, wenn die Rückflüſſe zu den Banken in dem Maße anhalten wie bisher. In erſter Linie werden die Inſtitute dann ihre Behelfswechſel, die ſie bei der Reichsbank zunächſt auf 10 Tage diskontiert haben, wieder einlöſen und im übrigen auf den Abbau ihrer Ge⸗ ſamtverpflichtungen bei der Reichsbank bedacht ſein. Mit einem völligen Funktionieren des privaten Geldverkehrs iſt allerdings erſt dann zu rechnen, wenn wieder amtliche Kurſe für Aktien und Renten vorliegen, auf Grund deren man kurzfriſtiges Geld gegen Effektendepot ausleihen kann. Auch iſt zu berückſichtigen, daß einzelne große Geld⸗ geber, wie z. B. die Deutſche Verkehrskreditbonk(Reichs⸗ bahnbank) im Augenblick noch nicht wieder am offenen Geldmarkt tätig ſind, da die Einnahmen der Reichsbahn in den letzten Wochen ganz ungewöhnlich niedrige waren, ſo⸗ daß es an Mitteln zur Ausleihung fehlt. Ebenſo liegen die Dinge bei einigen öffentlichen Banken. Immerhin iſt der erſte Schritt zur Wiederherſtellung nor⸗ maler Verhältniſſe getan. In maßgebenden Finanzkreiſen ſchöpft man aus der überraſchend günſtigen Ingangſetzung des Zahlungsverkehrs die Hoffnung, daß ſich— ſofern die Politik keinen Strich durch die Rechnung macht— alles leichter wird einrenken laſſen, als man bisher angenommen hatte. Auch in Bezug auf die Wiedereröffnung der Börſen iſt man optimiſtiſcher geſtimmt, wenngleich nicht verkannt werden ſoll, daß die aus den neutralen Ländern vorliegen⸗ den Notierungen für deutſche Effekten, vor allem für feſt⸗ verzinsliche Werte, noch verhältnismäßig niedrig lauten. Wenn ſich die Reichsbank jetzt des Peſſimismus. den ſie gehabt hat, ſchämt und der Wille zur Ordnung im deutſchen Volke in den höchſten Tönen gelobt wird, ſo ſollte dies ein Anſporn für alle ſein, raſch an die Arbeit zu gehen und die Scharten der letzten Wochen möglichſt ſchnell auszuwetzen.— Die Reichshauptbank in Berlin hatte am erſten Tage der vollen Freigabe des Zahlungs⸗ verkehrs(5. August; einen Einzahlungsüberſchuß von nicht weniger als 24 Mill.„ zu verzeichnen. Da die Si⸗ tuation in Berlin mit Rückſicht auf die Ereigniſſe bei der Darmſtädter Bank und bei der Dresdner Bank beſonders prekär war, ſo muß dieſes Reſultat geradezu verblüffen. Man kann aus ihm entnehmen, daß die private Bankwelt mit großen Kaſſenbeſtänden hängen geblieben iſt. Im Reiche haben die Einzahlungen reſtlos überwogen. In Ludwigshafen erreichten ſie ſogar die Höhe von 20 v.., in Leipzig kamen viele am 13. Juli gehamſterte Noten und Silbergeld zum Vorſchein und in Bochum konnten ſogar die Sparkaſſen günſtiges berichten. Im deutſchen Oſten hat man die Ruhe während der kritiſchen Tage am beſten bewahrt. PPPFPFPTCCTCTCCCCCTCTCTCTCTCTVTCTGTVTCTCTVTVTVTCTCTGTCTVTVTVTVVéw'ôbæ'Tuéôué''éé'''''''''''::!':';': xxx * Newyorker Baukinſolvenzen. Die American Union Bank, die International Madiſon Bank und die Times Square Truſt Company haben wegen Zahlungsunfähigkeit auf Anordnung des ſtaatlichen Bankenkommiſſars ihre Schalter geſchloſſen. Als viertes Newyorker Finanzinſtitut hat am Mittwoch ferner die Midtown Bank die Zahlungen eingeſtellt. Die Geſamtdepoſiten der vier heute inſolvent erklärten Unter⸗ nehmen betragen rund 20 Mill. Dollor. Deva-Heim-Konzern Der Generaldirektor verhaftet Am Mittwoch wurde auf Antrag der Berliner Staats⸗ anwaltſchaft 1 Haftbefehl gegen den Generaldirektor des Deva⸗Heim⸗Konzerns, Wilhelm Jeppel, und den Pro⸗ kuriſten Ernſt Wilhelm Cremer jun. erlaſſen. Gegen Jeppel beſteht der Verdacht, daß er ſich des Betruges, der Untreue, der Blankettfälſchung und des Konkursvergehens ſchuldig gemacht hat, während Cremer der Untreue und des Konkursvergehens beſchuldigt wird. Beide wurden im Anſchluß an ihre Vernehmung dem Kriminalgericht zuge⸗ führt, da Fluchtverdacht und Verdunkelungsgefahr beſteht. Es handelt ſich hier um Unregelmäßigkeiten, die bei der Deutſchen Evangeliſchen Zweckſparkaſſe(Deuzag) und der Deutſchen Evangeliſchen Heimſtätten G. m. b. H.(Deva⸗ Heim) vorgekommen ſind. Generaldirektor Jeppel war bei dieſen beiden Geſellſchaften und noch einigen anderen Schweſtergeſellſchaften geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied während der mitverhaftete Prokuriſt Cremer, ein Sohn des Potsdamer Paſtors Cremer, bisher dem Zentralaus⸗ ſchuß der Inneren Miſſion angehört hat. Paſtor Cremer iſt in dieſem ſtaatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren ebenſo wie der Prokuriſt Dr. Lanſer als Beſchuldigter vernommen worden. Beide ſind verdächtig, ſich der Un⸗ treue und des Betruges, ſowie der Blankettfälſchung ſchul⸗ dig gemacht zu haben. Nach Angaben des Zentralausſchuſ⸗ ſes der Inneren Miſſion ſoll der Deva⸗Heim⸗Konzern um ungefähr 1,5 bis 2 Millionen/ geſchädigt worden ſein. Klöckner-Konzern Vertrag mit der Stadt Köln Bekanntlich iſt zwiſchen dem Klöckner⸗Konzern und der Stadt Köln über die„Muſag“, die Müllverwertungsgeſell⸗ ſchaft der Stadt Köln, die ſeinerzeit von der zum Klöckner⸗ Konzern gehörenden Humboldt⸗Deutz⸗Motoren⸗AG. gebaut wurde, ein Vergleich zuſtande gekommen, nach dem die „Muſag“ in Liquidation tritt. Nach dem zwiſchen dem Klöckner⸗Konzern und der Stadt Köln geſchloſſenen Vertrag verzichtet der Klöckner⸗Konzern auf verſchiedene Reſtzahlungen in Höhe von 188 000 4 und führt Gratislieferungen in Köln von 16 000 4 aus. Ferner werden 175000„ in bar an die Stadt Köln ge⸗ zahlt und auf die Zahlung von 120 000/ durch die Stadt Köln für gelieferte Erſatzteile verzichtet. Weiter ſieht der Vertrag eine Vergütung von nochmals 400 000& vor. Auf dieſe Garantieſumme kann Abgeltung in der Weiſe er⸗ folgen daß Klöckner auf ſeinen Kölner Werken unter Bei⸗ behaltung des jetzigen Arbeiterſtandes Wohlfahrtsarbeiter anſtellt. Für je einen Arbeiter, der der Wohlfahrt ent⸗ nommen wird, erfolgt eine Ermäßigung der Garantie⸗ ſumme nach beſtimmten Sätzen. Insgeſamt ſtellen ſich ſo⸗ mit die Leiſtungen des Klöckner⸗Konzerns an die Stadt Köln auf 899 000 l. Geheimrat Wagemann gegen die Inflationspſythoje Im neueſten Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung beſchäftigt ſich der Präsident des Statiſtiſchen Reichsamts, Geheimrat Proſ. Dr. Ernſt Wagemann, mit den Grundſätzen der Geldſchöp⸗ fung. Aus den Gedankengängen des bekannten National⸗ btonomen geben wir folgendes wieder; Obwohl die Deckungsgrenze für Noten in Deutſchland gegenwärtig weſentlich herabgeſetzt iſt, ſind wir von einer Inflations⸗ gefahr noch weit entfernt; im Gegenteil, die deutſche Volkswirtſchaft ſteht unter dem furchtbaren Alpdruck einer Geld⸗ und Kreditdeflation, die daraus entſtanden iſt, daß durch Notenhamſterung, durch in⸗ und ausländiſche Kredit⸗ kündigungen und durch Störungen des Buchgeldumlaufs ſich große Lücken im Zahlungsverkehr aufgetan haben. Dieſe Lücken müſſen unter allen Umſtänden gefüllt wer⸗ den, wobei es höchſt gefährlich wäre, wenn traditionelle Bindungen irgendwelcher Art von dieſem ſelbſtverſtänd⸗ lichen Schritt zurückhalten würden. Ueberhaupt ſind alle Theorien über die Geldſchöpfung abwegig, die die Frage, ob eine Geldemiſſion inflationi⸗ ſtiſch ſei oder nicht, ausſchließlich nach den Deckungsprin⸗ ztpien beurteilen wollen. Zur Verhütung einer Infla⸗ tion muß an ganz andere Kriterien angeknüpft werden. Sberſter Grundſatz iſt natürlich, daß die Geldausgabe die Nachfrage nach Ware nur dann geldlich unterbauen darf, wenn ihr ein entſprechendes Warenangebot gegenüberſteht. Allerdings muß die„idealſte“ Geldſchöpfung verſagen, wenn es ſich die Menſchen in den Kopf ſetzen, für das inländiſche Geld ausländiſche Deviſen zu kaufen. Das wird klar, wenn man die Größenverhältniſſe zwiſchen den Kurzkrediten und den Deviſenbeſchaffungs möglichkeiten auch bei einer reichen Volkswirtſchaft betrachtet. An kurz⸗ friſtigen fälligen Depoſiten waren in Deutſchland vor dem Kriege 36 Milliarden vorhanden. Wenn alle Deponen⸗ ten es für nötig gehalten hätten, auf Gold und Deviſen Überzugehen, ſo wäre die damals ſo reiche deutſche Volks⸗ wirtſchaft natürlich nicht imſtande geweſen, dieſe Summen auch nur annähernd aufzubringen. Denn der Goldbeſtand der Reichsbank betrug durchſchnittlich nur 17 Mrd. 1 einige Milliarden verfügbar. Die Kreditwirtſchaft würde freilich auch dann in ihren Grundfeſten erſchüttert, wenn es jedermann einfallen ſollte, Spardepoſtten in Bargeld zu verwandeln. Auch in der Vorkriegszeit wäre in einer äußerſt finanzkräftigen Volkswirtſchaft wie der deutſchen die Umwandlung der Bank⸗ und Sparkaſſeneinlagen, die zuſammen 36 Mrd. 4 betrugen, in Bargeld ſchlechthin unmöglich geweſen. Ge⸗ genwärtig iſt ein Run auf die Depoſiteninſtitute volks⸗ wirtſchaftlich noch viel widerſinniger. Das Beſtreben des Publikums,„Kapital“ in„Geld“ zu verwandeln, würde ſich vermindern, wenn es gelänge, die in Depoſitenform gehaltenen Geldvermögen in ſtärkerem Maße der Anlage von Wertpapieren, und insbeſondere in feſtverzinslichen Wertpapieren, zuzuführen.— Nach wel⸗ chen Grundſätzen ſoll man nun aber den Bedarf an Zah⸗ lungsmitteln regeln? Hier bleibt als einziges Schutz⸗ mittel gegen eine Inflation die Beobachtung des Preis⸗ niveaus und des Einkommens. Solange das Einkommen auf einem beſtimmten Nominalwert feſtgehalten wird und ſolange die Preiſe des Inlands gegenüber denen des Aus⸗ flation. Es iſt alſo durchaus möglich, Stückgeld in be⸗ liebiger Menge an die Stelle des Buchgeldes zu ſetzen. ſtellen. Es muß vielmehr den geldausgebenden Stellen in dite ihrerſeits zu kündigen, die die Unterlage der Geld⸗ ſchöpfung ſind, und ſo den Geldumlauf zu Wenn die Kredite ſcharf befriſtet ſind, ſo bedeutet die Er⸗ weiterung des Stückgeldumlaufs keinerlei Inflations⸗ gefahr. Erſt wenn das Niveau der Inlandspreiſe anfan⸗ gen ſollte, über die Auslandspreiſe zu ſteigen, iſt es an der Zeit, an eine Droſſelung des Geldumlaufs heranzu⸗ gehen. 5 und an Deviſen waren zu irgendeinem Zeitpunkt höchſtens landes nicht weſentlich ſteigen, beſteht natürlich keine In⸗ Natürlich kann es ſich nicht darum handeln, uferlos und ohne zeitliche Begrenzung Geldzeichen zur Verfügung zu ausreichendem Umfange die Möglichkeit bleiben, die Kre⸗ regulieren. Deviſenveroroͤnung und Mheinſchiffahrt O Duisburg, 6. Auguſt.(Eig. Dr.) Die Vorſchriften der am 4. Auguſt in Kraft getretenen Notverordnung über bie Deviſenbewirtſchaftung haben ſelbſtverſtändlich für die Rheinſchiffahrt und die damit in Zuſammenhang ſtehenden Speditionen angeſichts der Eigenart ihres internationalen Geſchäfts und des ſteten Wettbewerbs mit den keinen Be⸗ ſchränkungen unterliegenden fremden Flaggen ganz beſon⸗ dere Bedeutung. Eine völlige Zurückdrängung und damit ein volkswirtſchaftlicher Verluſt von unüberſehbarer Trag⸗ weite wäre die unausbleibliche Folge, wenn nicht bei der Durchführung der Notverordnung Wege gefunden werden, um die Handhabung dieſen beſonderen Bedürfniſſen an⸗ zupaſſen. Die niederrheiniſche Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Duisburg hat zuſammen mit dem Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen nachdrücklich be⸗ gründete Vorſchläge in dieſer Richtung bei der Reichs⸗ regierung eingereicht und den dringenden Antrag auf deren ſofortige Durchführung geſtellt. Berliner Produktenbörſe v. 6. Aug.(Eig. Dr.) Im Mittelpunkt des Intereſſes der heutigen Produk⸗ tenbörſe ſtand die Wiedereröffnung des han⸗ dels rechtlichen Lieferungsgeſchäftes für Brotgetreide und Hafer. Gegenüber den letzten Notierun⸗ gen vom 13. Juli betrugen die Preisabſchläge bei Weizen 28—24, bei Roggen 12—15 und bei Hafer 11,5—13 l. In Handelskreiſen wurde der Meinung Ausdruck verlie⸗ hen, daß die Preisabſchläge nicht übermäßig ſeien. Natur⸗ gemäß läßt ſich heute noch nicht überſehen, wie weit aus den Preisdifferenzen Glattſtellungen erforderlich ſein werden. Am Lokomarkt zeigte ſich für Weizen und Roggen gegen geſtern Erholungen, die erzielten Preiſe lagen für Roggen 3 4 und für Weizen—2 4 höher. Das Inlandsangebot hatte ſich verringert und die Umfatztätigkeit blieb infolgedeſſen auch gering. Am Mehl⸗ markte erfolgten Abſchlüſſe für den laufenden Bedarf. Die Preiſe waren nicht behauptet, da der Uebergang zur neuen Ernte noch nicht vollzogen iſt. Das Hafer angebot war ausreichend und lag bei kleinen Umſätzen ſtetig. Für Wintergerſte zeigte ſich einige Nachfrage. Amtlich notiert wurden: Weizen prompt 184186; Sept. 202; Okt. 202—; ruhig; Roogen prompt 144145; Sept. 163—165; Okt. 164— feſter; neue Wintergerſte 186—147 feſter; Hafer prompt 139—144; Sept. 138½% Okt. 186—137,50 behauptet; Weizenmehl prompt 25—34,50 gut behauptet; Roggenmehl—60proz. prompt 21,25—24,25 feſt; Weizenkleie 10,25—10,5 ruhig; Roggenkleie 9,50—9,75; Raps 140150; Viktoriaerbſen 26—31; Futtererbſen 19—21; Lein⸗ kuchen 13,20 13,50; Trockenſchnitzel 10,20— 7,40; Sojaex⸗ kuchen 13,20—13,50; Trockenſchnitzel 7,20—7,40, Sofaex⸗ bis 2; rote 2,30— 2,50; allg. Tendenz uneinheitlich. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 6. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Sept. 3,772; Nov. 9,77%; Jan. 3,85; März 4.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Sept. 6994; Nov. 71½; Jan. 73; März 7675. * Liverpooler Getreidekurſe vom 6. Auguſt.(Eig. Dr.) 1 Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig; Okt. 3,955 es M (8,92); 3,114(3,115); März verſt,(4,154); Mehl nv. itte: ruhig; Okt. 3,8%; Dez. 3,10; März 4,056; Mehl unv. * Bremer Baumwolle vom 6. Auouſt. rik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 9,26. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 6. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfang: Okt. 42627; Dez. 444; Jan.(32) 488; März 445; Juli 460—61; Okt.—; Jon.(383)—; März 479; ai—: Tagesimport 15 400; Tendenz ruhig.— Mitte: Okt. 433; Dez. 441; Jan.(32) 445; März 459: Mai 461; Juli 467; Okt. 475; Jan.(33) 484; März 492; Mai—: Tendenz ſtetig. (Eig. Dr.) Ame⸗ * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 6. Auguſt. Bei gutem Abſatz wurden heute folgende Preiſe notiert: Jo⸗ hannisbeeren 12—15; Pfirſiche 1725; Birnen 10—16 und 3,59; Aepfel—14; Mirabellen 10—20; Pflaumen 6; Zwetſchen—12; Bühler Zwetſchen—11; Tomaten—10; Pertrico 8; Buſchbohnen 4; Stangenbohnen 8 Pfg. Anfuhr 770 Zentner. Die Anlieferung hat heute 30 000 Zentner überſchritten, die Zahl der Waggons 522. „* Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 6. Auguſt. Heute notierten bei gutem Abſatz: Bühler Zwetſchen 10—12; Pfirſiche 20—30; Aprikoſen 30—40; Aepfel—16; Birnen 5 bis 18; Tomaten—10; Bohnen—10; Gurken pro 100 Stück 30—40 Pfg. Anlieferung 520 Zentner. * Magdebürger Zucker⸗Notierungen vom 6. Anguſt.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis per Auguſt 32,70; Tendenz ruhig; Wetter heiter, warm. * Nürnberger Hopfenbericht vom 5. Auguſt. Keine Zu⸗ fuhr. 10 Ballen Umſatz. Tendenz ruhig. Hallertauer Hopfen koſtete 18. Vom ſüdbeutſchen Tabakmarkt Der erſchwerte Geld⸗ und Kreditverkehr der letzten Wochen hat ſich naturgemäß auch auf das Tabakgeſchäft aus⸗ gewirkt. Es traten zwar Nachfrage nach alten Tabaken auf, Abſchlüſſe von Bedeutung ſind jedoch nicht zuſtande gekommen und neue Notierungen hat man infolgedeſſen nicht gehört. Strichweiſe iſt Hogelſchlag aufgetreten, der in der Gegend von Otterſtadt(Boden) die Tabakpflanzen beſchädigte. In der Ebene zwiſchen dem Odenwald— Heidelberger Gegend— Mannheim und dem Hoardtgebirge ſteht der Tabok ausgezeichnet, da die Pflanzen kräftig und geſund ſind. Auch in Mittelbaden zeigt ſich der Tabak in Wieder Termingeſthäft am Berliner Produktenmarit Preisabſchläge am Lieferungsmarkte/ Lokomarkt etwas erholt Zink willig. Abend- Ausgabe Nr. 360 Der Juli-Verkehr in den Mannheimer Häfen Geſunkener Geſamtumſchlag— Stillgelegte Fahrzeuge nehmen zu Der Waſſerſtand des Rheins bewegte ſich nach de Mannheimer Pegel zwiſchen 621 und 439 Zentimeter n der des Neckars zwiſchen 645 und 430 Zentimeter 7 0 Neckarſchiffahrt war am 20. und 21. wegen Hochwaſfer an geſtellt. Das Frachtengeſchäft, das ſich im 110 Monat etwas belebte, ging im Berichtsmonat der zurück und der für die Schiffahrt ſehr günstige Bale 5 82 ſtand konnte mangels Frachten nicht ausgenützt werden 5 5 Die Zahl der ſtillgelegten Fahrzeuge bot dem den letzten Wochen wieder zugenommen. Es in 15 und gelegt: 100 451 To. Kahnraum. l. trau Der Geſamtumſchlag betrug 448 899 To a! A478 Vorjahr 459 455 To.) gegenüber dem Vormonat wenige auft 90 324 To. Davon entfallen auf den Rhein: Ankun 283 Güterboote und 647 Schleppkühne mit 366 719 20, 5 gang 292 Güterbobte und 622 Schleppkähne mit 41777 25 3 Auf den Neckor entfallen in Ankunft 2 Güterbobte g 68 Schleppkähne mit 14.345 To., Abgang 4 Güterbogg. und 87 Schleppkähne mit 9028 To. Auf den Handel, hafen entfallen Ankunft 222 176 To., Abgang 52 146 To 10 5 oͤen Induſtriehafen entfallen Ankunft 65 281 To., Ahn, 8041 To., auf den Rheinauhafen entfollen Ankunft 90% To., Abgong 7648 To. Der in obigen Zahlen enthalten Umſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff betrug auf der Rhein 25 489 To. und auf dem Neckar 21 735 To, 7 Auf dem Neckar ſind 28 direkte Schleppzüge zu ven! abgegangen. 8 5 5 An Güterwagen wurden während des Berich monats geſtellt: im Handelshafen 12 851 10⸗To.⸗Wagen, Induſtriehafen 9871 10⸗To.⸗Wagen, im Rheinauhafen 10 10⸗To.⸗Wagen. O um die Freigabe des Zahlungsverkehrs bei den Sym kaſſen. Berlin, 6. Auguſt.(Eig. Dr.) Zu den Verla, barungen, daß der Zahlungsverkehr bei den Sparkaſg möglicherweiſe ſchon vom Samstag, den 8. ds. Mis, gegeben wird, erfahren wir, daß allerdings in den Kein der Sparkaſſen die Meinung vorherrſcht, daß auch für Freigabe des Zahlungsverkehrs bei den Spark keinerlei Bedenken mehr beſtehen. Ob allerdings Reichsregierung ſich entſchließen wird, die bis einſchliehhg Samstag, den 8. ds. Mts. geltenden einſchränkenden ſtimungen für den Zahlungsverkehr bei den Spar ka, ſchon vorher aufzuheben, iſt durchaus noch fraglich, iſt noch nicht entſchieden, ob etwa die Sparkaſſen von c aus, ähnlich wie es die Banken in den letzten Tagen beſchränkten Zahlungsverkehrs getan haben, gebiß, Lockerungen eintreten laſſen werden. N * Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis mäß Verordnung zur Durchführung des Geſetzes n wertbeſtändige Hypotheken beträgt vom 5. Auguſt ab t; eine Unze Feingold 84 ſh 94 d, für ein Gramm Feine demnach 32,7214 pence. 5 * Klage gegen die Rheinmühlen AG. Bekanntlich wur: von RA. Frank⸗Düſſeldorf in der in Mannheim am Juni 1931 abgehaltenen GV. der Rheinmühlen Ach Düſſeldorf⸗Reisholz gegen mehrere Beſchlüſſe Wien 61 ſpruch zu Protokoll des Notars erklärt. Inzwiſr ſie iſt die Anfechtungsklage gegen die Beſchlüſſe i GV. erhoben worden; Verhandlungstermin ſteht am 8 Oktober 1931 vor der 3. Kammer für Handelsſachen dg ehe Landgerichts in Düſſeldorf an.. 1 e! ſtal nic ein Lei 5 leh * fin beſſerer und blattigerer Beſchaffenheit als im Vorn, fu wenn anhaltender Regen und Hochwaſſer in einigen n ſtrikten der Bühlertaler Gegend auch etwos Schaden Ea bracht haben. Soweit Roſt und die bekannte Feuerkte; 0 heit aufgetreten ſind, iſt der Befall nicht ſo allgemei 1 im Vorjahr. Die Aecker ſind feucht genug, ſo daß 0 einer reichlichen Ernte und guter Quolität gerechnet wi Mi Für manche Tabakbezirke iſt nunmehr allerdings krocen auc warmes Wetter erwünſcht. Die Sandblatternte aus den pfälziſchen Frühtabokbezin 1 iſt bereits gebrochen und am Dache; vereinzelt hol m 9 auch bereits Mittelgut gebrochen. 1 9 4 Viehmarkt in Mannheim vom g. August. Zuſue geſamt 1000 Stück. Im einzelnen wurden Zugefahren 0 erlöſt für 50 Kg. Lebendgewicht in 118 Kälber, 0 bis 57; c) 4548; 0) 32—42. 0 Pu Schweine, nicht notiert. 9 7 gu bis 4 Wochen—11; über 4 Wochen 15—16 ſtel Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, geräum und Läufern mittel.— Berliner Devisen biskontsstzs: Reichsbank 18, Lombard 20 1. f. Amtlich in R. M für 5. Auguſt J 6. Auguſt J Pin 8. B. G. D. N„ Holland 100 Gulden 109,83 169.97 189,78 170,04 16840 f Athen 10. Drachmen] 5,448.58 5. 9%„ Brülfſel 100 B50 5 58.67 88.79 89,87 58,8 905 b Danzig. 100 Gulden.4 81.58 gi e e, elſingfors 100 fn 10, 538 10.806 10,886 10.606 0 talien. 100 ire] 22,00 22.04 21.88 22%/ üdſlavien 100 Dine:.458.46% 7,488 7467 58 50 5 Kopenhagen. 100 Kr. 112,44 112,66 112.42 112,64 112,00 1 Liſſabon. 100 Eskudo 18, 18,57] 18,58 18,57 17.40 1 1 p Oslo.. 100 fr. 112,44 112.86 112.44 1% f Faris.. 400 Jr 15.50 16.54 16.50 16,4%%% Er rag.. 00 Kr. 12.487] 12.407 12.462 12.402 99110 2 5 Schein: 00 Fe. 82.0 82,47 ee e e. Sofia.. 100 Lewo.052] 3,058 3,052 8 6 30.7 0 2 Spanien 100 Peſeten] 36 36,94 38,18 39.24 69,5% 0 2 Stockheim: 100 Kr. 112,40 112.71 11247 112. 1% l Wien. 100 Schiling] 59.15 59.27 50,18 3,% S. Ungarn 100-1250036, 73,43 78,57 78,43 78,5% 6 Buenos⸗ Aires.I Beſo.178.182] 11680 11%% D Kanada kan. Dollar].191.199 4,191 4199 4175 7 Japan 0.080.084] 2,080.064 1% pe Raſro lägypt Pd 20.94 20,98 20,94 20,95 20,01„ Tete. irre. Des ee e e London. lengl. Pfd. 20,43 20.47 20,435 20,475 45 1 Le New Hork„1 Dollar].209.217 4209 417 100 0 5 Rio de Janeiro 1 Millx..274 0,276 0,289 0,291 0,508 2 Uruguay. 1Goldpeſo.758.762.648 652.421 Londoner Diskont unverändert 1 0 O London, 6. Auguſt.(Eig. Dr.) Die Bank von Eg Ne ließ ihren Diskont unverändert auf 4% v. 30 Londoner Meiallbörse vom 6. August i 5 Metalle in E pro To. Silber Unze E(187/0 fein ſtand., aal 8 Kupfer, Standard] 32,85] Zinn, Standart 103,5 Aluminum 9 75 Monate„80 3 Monate 111,0 ee 1 Settl. Preis 32.75 Settl. Preis 108.5 Quecſt D Elektrolyt 25, Banka 13 2 Platin r 8 — 9 17 7 39,75 9. 15 1 J ol rong ſheets—, Blei, ausländ. 12. 5 Eliwirebars 3650 J Zint gewöhnlich 11.—] Weißblech 0 5 1 E Tendenz: Kupfer ſtetig, Zinn unregelmäßig, Ble * Berliner Metall⸗Notierungen vom 6. 11 5 Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(äbirekann 74,75/ für 100 Kg.; Oriainol Hutten ⸗Ao der dr proz. in Blöcken 170; desgl. in Wals⸗ Regulus 125 174; Reinnickel, 98—99proz. 350; Antimon⸗ Silber i. Barr. ca, 1000 fein per Kg. 39—4 5 Donnerstag, 6. August 1981 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 360 —— 20.30: Sttdfunk, Frankfurt: Spiel 1 7 8 3 21.00: Wien: Sinfoniekonzert(Haydn⸗ Bruckner). 36 5 Wanderer 1 der Alpenſieger! 21.50: München: Stunde des Bühnenkünſtlers„Friess 5 g 95 2 9 0859 Richard“. 7 5 Hanomag überlegener Sieger im Kleinwagen⸗ 302 et Südfunk: Tanzmuſik. E 25 2 41777 T. boote uz Hüterboo auf des 7 0 e zu Betz Bericht. Logen, ie afen 12 den Spe, 2 1 Verl Sparkaſtz Mis. dings de uſchließa enden Bu Sparkaftz lich, Nit en von ſiz agen hte „ gewiß tkich wurk im am N. n AG. zz Wide Inzwiſche chlüſſe den eht am fachen den alt 1 Vorfuß, inigen N. Schaden g. Feuerkre gemein e ſo oͤaß u echnet win 8 trockene gebiet be vor, die den Stand g ändigen ke t befunden Valdſee un kem Maße die Maut erſtand auß Auf eine erernte,. tführte, d en ſo ft n 14 Toa J zugunte erden kan bakbeziti it hot un 1 Zufuhr fahren un lber, 00. 5085. 8 70 1%* 1 1931 Platin uk ium n 5 ber 1 nerz a ch. 16, Ble 14 En 9 14 80 6 Tun Drähtbarten ulus 5 Kaffee 9 Der Handballſaiſon entgegen! 27. Elf Vereine in der erſten Klaſſe Die amtliche Bekanntmachung für die Gruppe Rhein Saar zeigt manche Aenderung gegen das letzte Jahr. Da iſt zunächſt intereſſant, daß die Durchführung der Spiele der erſten Klaſſe ſowohl Damen wie Herren der Bezirksbehörde ſelbſt obliegen. Die-Klaſſe wird von dem unterbadiſchen Spielwart betreut, während Jugend und Schüler dem vorderpfälziſchen Kreisſpielwart anver⸗ traut ſind. Dieſe Neuorganiſation wird beſonders von der A Klaſſe begrüßt werden, da ſie im letzten Jahre wenig aufmerkſam geführt wurde. Das Ueberraſchendſte in dieſer Bekanntmachung iſt jedoch die Anzahl der für die Bezirksliga berechtigten Vereine mit elf ohne jede Berückſichtigung des letztjährigen Be⸗ ſchluſſes den Abſtieg betreffend. So begrüßenswert dieſe Regelung für die dadurch betroffenen Vereine iſt, ſo ſchäd⸗ lich iſt ſie aber auch für die Entwicklung der A⸗Klaſſe, der kein neuez Blut zugeführt wird. Für die A⸗Klaſſe ſind dieſes Jahr ſechs Vereine ſtartberechtigt, oͤie ſich auf Mann⸗ beim⸗Lubwigshafen, Brühl und Speyer verteilen. Wäre man bei dem beſchloſſenen Modus geblieben, daß drei Ver⸗ eine abſteigen; ſo wäre, da einer der drei letzten, der SV Frankenthal, ſchon vorzeitig ausgeſchieden iſt, die A⸗Klaſſe auf acht Vereine angewachſen und die Bezirksliga hätte ein Neunerfeld gebildet. Um auch hier paralell den Fuß⸗ ballern zur Zehnerliga zu kommen, hätte man für das kommende Jahr der A⸗Klaſſe zwei Aufſtiege zuerkennen können, wodurch auch den beiden von dem Abſtieg be⸗ ktoffenen Vereinen größere Geelgenheit zur Rückkehr in die giga geboten geweſen wäre. Nun, vielleicht iſt das letzte Port in dieſer Angelegenheit noch nicht geſprochen. „Der Beginn der Verbandsſpiele iſt für den 9. Auguſt porgeſehen. Hier intereſſieren naturgemäß in erſter Linie zie Vereine der Ligaklaſſe. In ihr ſind— ſofern nicht doch noch eine Aenderung eintritt— die zehn Vereine der letzten Runde nämlich Sp V Waldhof, ß C Pfalz, FC 08 Mann⸗ heim, Mö, My Phönix, Bf, Sp Vgag 07, FV Fran⸗ kenthal, ccc 03 Ludwigshafen und PSV Mannheim wie⸗ berzufinden, denen ſich der Meiſter der A⸗Klaſſe der Fuß⸗ ballverein Oftersheim hinzugeſellt. Die größten Ausſichten auf den Titel haben gemeſſen an den in den letzten Spielen gezeigten Leiſtungen drei Ver⸗ eine, von denen wiederum der VfR an erſter Stelle zu nennen iſt. Die Kriſe in der Handballabteilung des§ỹC 05, die bekanntlich zu dem faſt geſchloſſenen Austritt der erſten Mannſchaft führte, hat dem VfR eine Reihe guter Spieler gebracht, die zuſammen mit dem Beſtand ein vor⸗ zügliches Team abgeben werden. Tortrio und Angriff könnten kaum beſſer beſetzt werden; doch dürfte die Läufer⸗ reihe noch einige Schwierigkeiten machen. Wenn ſich die Elf auch nur einigermaßen einſpielt, wird es ſchwer fallen, ſte zu ſchlagen. Der letztjährige Meiſter, der Sportverein Waldhof, hat ehenfalls einen größeren Zuwachs erhalten und zwar aus dem Turnerlager⸗ Die Stärke der Elf iſt vor allem ihr Repräſentativer Spengler. Doch wird gerade dieſer Um⸗ tand dem Team zum Nachteil werden, wenn es unterdeſſen nicht gelernt hat, ſelbſtändig zu werden. Beim Sportver⸗ ein wird die Aufſtellung der Verteidigung mit konſtanten Leistungen die größten Schwlerigkeiten bereiten. Sport⸗ lehrer Tauchert wird aber auch hierfür die geeigneten Leute 11 555 und den Titel bis zum letzten Spiel zu halten ver⸗ . 995 bitter im Bunde iſt der Favorit der vergangenen alſon, Lac Pfalz, zu nennen. Körperlich erſcheint die 1 fag der über geeigneten, aber ihr fehlt in der, 3 1 92 er erragende Führer, der es verſteht, ſeine pieler im geeigneten Moment zuſammenzuhalten und auch zu größeren Leiſtungen anzuſpornen. Spieleriſch ſteht die Elf den beiden genannten Vereinen in nichts nach. 155 Auſſtellung der Elf zeigt keine ſolche Lücken wie 8. B. le des VfR oder des Sportvereins Waloͤhof; dafür läßt aber gerade die Pfalzelf in manchen Spielen jeden inne⸗ ren ſtontakt vermiſſen, der ihr auch vergangenes Jahr diverſe Punkte bei Vereinen gekoſtet hat, die ſonſt nie imſtande geweſen wräen, die Pfälzer zu ſchlagen. Mir C 08 Mannheim⸗Lindenhof, der vergangenes Jahr eine ſo überragende Rolle geſpielt hat, wird in dieſem . Jahr wohl nicht in der Spitzengruppe zu finden ſein; denn au groß iſt die Lücke, die der Abgang ſeiner bewährten . Spieler geriſſen hat, um in ſo kurzer Zeit ausgefüllt wer⸗ den zu können. Am unberechenbarſten wird wiederum, wie alle Jahre Rebe, die Mannheimer Turngeſellſchaft ſein. Die Stärke Neſer Elf liegt im Sturm, der ſchnell und wurfkräftig iſt. Sehr große Schwierigkeiten wird die Aufſtellung der Läu⸗ ferteiße machen; beſonders die Beſetzung des Poſtens des Mittelläufers. Während das Tor ſehr gut beſetzt iſt, läßt auch die Verteidigung zu wünſchen übrig. Die Elf hat aber das Zeug in ſich, das Mittelfeld anzuführen. In Neuoſtheim wird mancher Verein überraſchenden Punktverlust erleiden. Ein hervorragender Torwact, ein guter Mittelläufer, dazu zwei über dem Durchſchnitt ſehende Spieler bilden das Gerippe einer Elf, deren über⸗ ragende Eigenſchaften großer Kampfgeiſt und ſtarker Sie⸗ geswillen ſind. Die Mannheimer Poliziſten ſind ſchwer zu beurteilen, wie es auch ihnen ſelbſt ſchwer fällt, ihre Mannſchaft zu⸗ ſammenzuſtellen, da die andauernden Verſezungen der Beamten ein Zuſammenſchweißen der Leute zu einem Gan⸗ zen direkt zu einer Unmöglichkeit machen und damit die Kampfſtärke ſchwächen. Eines aber iſt ſicher: die Elf wird in der Tabelle einen beſſeren Platz einnehmen, als hier in der kurzen Beſprechung der Mannſchaften. N Die beiden reſtlichen Pfälzermannſchaften werden cuch in dieſem Jahr keine beſſere Rolle ſpielen als m ver⸗ gangenen. Es iſt allerdings Tc 03 vor dem Frauken⸗ thaler Fußballverein zu erwarten. Es bleibt nun noch der Neuling wähnen. Er iſt kein Unbekannter liga und hat ſchon manchen ſchönen Erfolg gegen Ligaver⸗ eine errungen; doch wird er in den Verbandsſpielen kaum über einen guten Mittelplatz kommen können. Eines wäre zu wünſchen in der kommenden Spiel⸗ ſaiſon: Beim Publikum größeres Intereſſe für die Hand⸗ baller, das bis jetzt nur einigen wenigen Vereinen ent⸗ gegengebracht wird; bei den Schiedsrichtern mehr Ver⸗ ſtändnis für den Gang des Spieles— alſo mehr Beobach⸗ ten des Vorteils und weniger Pfeifen—, den Spielern aber wünſchen wir mehr Eingehen in den Sinn des Mann⸗ ſchaftsſpieles— alſo Zuſammenarbeit, die allein ein flot⸗ tes Handballſpiel garantiert, und nicht ſoviel Alleinſpiel, das immer beſonders in Tornähe zu unſchönen Szenen führt und dadurch nie werbend für den Handballſport ſein kann. Alle drei aber, Spieler, Schiedsrichter und Publikum, mögen ſich nur vom ſportlichen Standpunkt leiten laſſen, den gegneriſchen Erfolg ebenſo anerkennen wie die eigene Unfairnis verurteilen(wie umgekehrt). Die Meiſterſchaft falle aber dem zu, der ſpieleriſch und ſportlich die beſten Leiſtungen gezeigt hat. * Handballterminliſte der Gruppe Rhein(Herren) 8. Auguſt: Phönix— MT. 5 9. Auguſt: Frankenthol— Bf; Pfalz— 68; Polizel; 07— Oftersheim. 15. Auguſt: VfR— MTG; Phönix— Poltzei. 5 16.. Oftersheim— Frankenthal; Waldhof— 07; 03 Pfalz. 22. Auguſt: Polizei— Waldhof; Vf.— 03. 23. Auguſt: 08— Phönix; Pfalz— Oftersheim; Fran⸗ kenthal— 07. a 30. Auguſt: Phönix— Frankenthal; Oftersheim— Polizei; MT— 03; 67— Pfalz; 08— Waldhof. 6. September: Pfalz— Phönix; Polizei— 07: MTG — 08; VfR— Oftersheim; Woldhof— Frankenthal. 13. September: VfR— Pfalz; Phönix— Waldhof; Oftersheim— MT; 08— 07; 08— Frankenthal 20. September: 07—(8; Polizei— VfR; Waldhof— Oftersheim; MT— Pfalz; Frankenthal— 08. 27. September: Oftersheim— 08; MT— Frankenthal; Waldhof— VfR; Polizei— Pfalz; 03— Phönix. 4. Oktober: Vg— 07; Frankenthal— Polizei; MTG — Waldhof; Oftersheim— Phönix; 08— 03. N 11. Oktober: Bst— 08; Phönix— 07; Oftersheim— 03; Polizei— MG, Pfalz— Waldhof. 18. Oktober: Phönix— VfR; 08— Polizei; Waldhof — 03 MTG— 07; Pfalz— Frankenthal. Das auf den 9. Auguſt feſtgeſetzte Spiel 7 Franken⸗ thal— BfR fällt aus und wird am Buß⸗ und Bettag nachgeholt, do die Raſenſpieler einer Einladung des Bft FV Oftersheim zu er⸗ mehr in der Bezirks⸗ 08— Aatſerskautern anläßlich deſſen⸗ 25fährigen Jubiläums Folge leiſten und daſelbſt der Gegner des Jubtlars, der bekanntlich Saarmeiſter iſt, beim Hauptſpiel ſind. Handball der Turner Tade Käfertag— Mic Phönix 416 Als erſten Gegner auf eigenem Platze hatte ſich zu Be⸗ ginn der neuen Spielzeit die Tgde Käfertal die erſte Hand⸗ ballelf des Mic Phönix am vergangenen Samstag ver⸗ pflichtet. Nach einem flotten Verlauf konnte Phönix durch eine geſchloſſenere Mannſchaftsleiſtung die Begegnung knapp für ſich entſcheiden. Auch im Treffen der 2. Mann⸗ ſchaften behielt Phönix mit 518 das beſſere Ende für ſich. Tagde Käfertal Jug.— TW 62 Weinheim Jug.:6. * Leichtathletik und Handball am Verfaſſungstage auf dem BfR⸗Platz(11:86:31) Wie bereits mitgeteilt, findet am Verfaſſungstage, den 11. Auguſt 1931 als einzige ſportliche Veranſtaltung auf dem Vfgt⸗Platz an der Eichbaumbrauerei das Handballſpiel Sp. V. 98 Darmſtadt gegen Vfſt Mann⸗ heim ſtatt. Sp. V. 98 Darmſtadt iſt Kfacher ſüddeutſcher Meiſter, mehrmaliger Finaliſt, auch 1931 der Deutſchen Meiſterſchaft, ſowie Anwärter des Titels für Süddeutſch⸗ land 1931 Vor dem Spiele gelangen leichtathletiſche Ein⸗ lagekämpfe zum Austrag, woran ſich u. a. Vfs Neckarau, Poſtſportverein Mannheim, Sportverein Schwetzingen, Poltzeiſportverein Mannheim und der Veranſtalter be⸗ teiligen. wettbewerb Bern, 5. Auguſt. Ueberlegener deutſcher Sieg im größten und ſchwerſten Straßen⸗Prüfungswettbewerb der Welt! Das iſt das ſtolze Ergebnis der Internationalen Alpenfahrt, die ſoeben, nach ſechs ſchweren Tagesetappen, in Bern ihr Ende fand. Die Wanderer⸗Mannſchaft, die um die Gruppen⸗Höchſtauszeich⸗ nung, den Internationalen Alpenpokal, warb, hat dieſen Alpenpokal mit 26 Punkten ganz überlegen gegen die bel⸗ giſche F. N. Mannſchaft mit 126 Strafpunkten gewonnen. Die drei tſchechiſchen Fabrikteams und die engliſche Mann⸗ ſchaft haben aufgegeben. Beſſeren, eindrucksvolleren Be⸗ weis für überlegene deutſche Höchſtqualität als dieſen Sieg der Wanderer 10/550 PS⸗ Sechszylinder konnte es nicht geben. Bei der 10 000 Kilometerfahrt hat Wanderer den Beweis erbracht, was ſeine Eineinhalbliter⸗Wanderer Vierzylinder zu leiſten vermögen. Die 10 000 Kilometer⸗ fahrt endete mit dem großen Erfolg des kleineren Wande⸗ rer⸗Typs. Die Alpenfahrt brachte den höchſten Erfolg des ſtarken 2½ Liter⸗Wanderer⸗Sechszylinders. Höchſte Wertung in ihrer Klaſſe, Kleinwagen von 500 bis 1100 cem erreichten alle vier Hanomagfahrer. Auch die Hanomag haben die ſechstägige Alpenprüfung wunder⸗ voll durchgehalten. Frau Liliane Roehrs(Hannover) er⸗ oberte auch zugleich den Damen⸗Preis, iſt ſie doch die weitaus beſtbewertete aller teilnehmenden Damen. Zu dem großen Sieg deutſcher Wagen und Fahrer kommt noch der überlegene Erfolg der deutſchen Reifeninduſtrie, denn alle Wanderer und Hanomag und auch der erfolgreiche Mercedes⸗Benz des Ungarn Delmar, ebenſo die deutſchen Stoewer⸗Wagen rollten auf Continental⸗Reifen, und zwar nicht auf der Rekord⸗Qualität, ſondern auf der, wie der Alpenfahrt⸗Sieger Bau auf meine Frage ſtolz betonte, der gewöhnlichen Continental⸗Standard⸗Reifen. Ausgezeichnetes leiſteten die deutſchen Stoewer⸗Fahrer Kordewan und Dr. Krailsheimer(Stuttgart). Die neuen Stoewer⸗Vorderrad⸗Antriebswagen ſind erſtmalig in ſo ſchweren Wettbewerb gebracht worden. Und wenn auch von der Vierergruppe zwei Wagen ausfielen, ſo beſagt doch das ausgezeichnete Durchhalten der Fahrer Kordewan und Dr. Krailsheimer, was dieſer neue, der großen internatio⸗ nalen Sportgemeinde hier erſtmalig vorgeführte Stoewer⸗ Vorderradantriebswagen zu leiſten vermag. Tadellos ans Ziel kamen die beiden Wanderer 10/50 PS, die im Einzel⸗ wettbewerb ſtarteten, und von Fräulein Lilo Graumüller und von Ruhſtrat gefahren wurden. Deutſchen Fahrer⸗ Erfolg brachte der Start von Sintenis(Berlin) auf einem Ford⸗Wagen, der nur mit 18 Strafpunkten ans Ziel kam. Ausgezeichnet kam der Berliner Dr. Kunheim auf Auſtro⸗ Daimler über die Strecke, der mit nur 11 Strafpunkten einer der beſtbewerteten des geſamten Wettbewerbs iſt. Deutſchlands Autoſportgemeinde, vor allem aber die deut⸗ ſche Automobil⸗, Reifen⸗ und Zubehörinduſtrie dürfte alſo mit dem Ergebnis der Internattonalen Alpenfahrt zu⸗ frieden ſein. 5 In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag erfolgt in Bern die techniſche Zuſtandsprüfung der Wagen. Als ich die Wanderergruppe fragte, ob ihr großer Sieg vielleicht durch dieſe Zuſtandsprüfung geſchmälert werden könnte, bekam ich die ſtolze und freudige Antwort:„Im Gegen⸗ teil! Unſere drei Wagen ſind durch die Alpenfahrt nur beſſer geworden. Jetzt ſind ſie erſt richtig eingefahren.“ Slegfried Doerschlag. * Ehrung Mannheimer Teunisſpieler. Der Mann⸗ heimer Stadtrat hat durch ein Schreiben an den Tennis⸗ klub Mannheim ſeine beſondere Anerkennung und Glück⸗ wünſche zu den hervorragenden ſportlichen Leiſtungen der beiden Spitzenſpieler des Klubs, Herr Dr. J. P. Bu ß und Herr St. Oppenheimer ausgeſprochen, insbeſondere würden die Leiſtungen der beiden Mannheimer Meiſter⸗ ſpieler als Vertreter in der deutſchen Länder⸗Maunſchaft gegen Italien und Schweden gemürdigt. IM ae 31 e 3. 71 2 Was hören wir? Freitag, 7. Auguſt .00: Frankfurt: Schallplattenkonzert. .05: Langenberg: Morgenkonzert. 10.00: Sübfunk: Schallplatten. 12.05: Frankfurt: Schallplotten(Tſchatkowſky uſw.)] 12.35: Südfunk: Klavierſoli(Schubert, Liſzt, Schubert). 13.05: Südfunk: Schallplatten(Mozart, Verdi, Donizetti). 13.30: München: Orcheſterkonzert. 15.05: München: Stunde der Frau. 16.30: Heilsberg: Liederſtunde(Cornelius, Strauß, Mo⸗ zart). 16150: München: Veſperkonzert.(Mendelsſohn, Wagner, Brahms). 8 17.00: Heilsberg: Kurkonzert. 17.00: Frankfurt, Südfunk: Konzert aus Wiesbaden(Schu⸗ bert, Strauß, Brahms). 17.90: Südfunk: Aus Hamburg: Internationale Deutſche Tennismeiſterſchaften. 18.00: Südfunk: Tanzmuſik. 18.30: München: Hörbericht: Bildung. 18.40: i Vortrag„Kleiner Reiſe⸗Knigge“. 18.40: Südfunk: Vortrag„Kunſt und Kitſch“. 5 19.45: Frankfurt, Südfunk: Aeltere und neuere Tänze. 20.10: Heilsberg: Beethoven⸗Abend. 20.25: München: Unterhaltungskonzert. a 20.30: Langenberg: Hörſpiel„Das Waſſer ſteigt“. 5: Wien: Schallplatten: Aus Operetten. Aus dem Ausland : Beromünſter; Konzert. : Beromünſter: Frauenſtunde. : Straßburg: Bunte Muſik. : Rom: Soliſtenkonzert. : Straßburg: Leichte Muſik. : Beromünſter: Kingorgelkonzert. : Prag: Militärmuſik. : Stockholm: Konzert(Ravel, Tſchuikowſky uſw.). : Straßburg: Konzert. : Rom: Operette„Clo⸗Clo“. Mailand: Gemiſchtes Konzert. Beromünſter: Orcheſter⸗Konzert. Daventry: Orcheſterkonzert. Daventry: Tanzmuſik. 21.00: 21.00: 21.30: 22.45: Vorausſage Wärmegewitter, etwas kühler, aber noch ſchwül Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft⸗ Wind höh. 11 10— n in 2 Nicht] Stärke Wertheim 1511.— W. leicht Nebel Königsſtuhl 563 758,8 SW leicht 1 5 Karlsruhe 120 759,1 SSW leicht eiter Bad, ⸗Bad 218759, 80 leicht heiter Villingen 712 761,1 W leicht heiter St. Blaſten 7800—. ſtill— Nebel Badenwell. 422 759,9 leicht wolkenlos Feldbg. Hof 1275 688.4 SW frtſch heiter Bad. Dürth. 701— ſtill[— heiter Bei ſehr ſchwülem Wetter traten auch geſtern nachmittag wieder verſchiedentlich Gewitter auf. Die Temperaturen erreichten 30 Grad in der Ebene und ſelbſt auf der Baar noch 29 Grad. Das mittel⸗ europäiſche Hochdruckgebiet hat ſich ſeit geſtern völ⸗ lig verflacht und ſeinen wetterbeſtimmenden Einfluß verloren. Die Verteilung von Luftdruck und Win⸗ den iſt damit über Europa ziemlich regellos gewor⸗ den und zeigt heute eine Anzahl flacher Teilſtörun⸗ gen; ſie ſind in der Hauptſache durch örtliche Ueber⸗ hitzung der unteren Schichten der an ſich ſchon warm⸗ feuchten ſubtropiſchen Luft entſtanden, die ſeit Ta⸗ gen über großen Teilen des Feſtlandes ausgebreitet liegt. Angeſichts dieſer Entwicklung der Wetterlage ſind weitere Gewitter mit nachfolgender leichter Abkühlung zu erwarten. Reiſewetter Das Wetter iſt in Deutſchland vorwiegend heiter und ſehr warm geblieben. Die Temperaturen be⸗ trugen im Oſten ſchon in den Morgenſtunden 24 Grad, im Weſten 20 Grad. Die Gewitterneigung hat im ganzen Reich wieder zugenommen. Flugwetter oß ſubtropiſcher Luft aus Süden Erneuter Vorſt hat in Deutſchländ leichte Sichtverſchlechterung zur Folge gehabt und begünſtigt wieder in ſtärkerem Maße das Auftreten von Wärmegewittern. Die Höhenwinde haben bis zu 3000 Meter Höhe weſtlich der Elbe nach Südweſt gedreht; ihre Stärke liegt nur noch unter 10 Metern pro Sekunde. Niedere Bewöl⸗ kung iſt über Nordweſtdeutſchland, wo eine Gewitter⸗ front heute morgen lag und über den mittleren Ge⸗ birgen vorhanden. In größeren Höhen zieht außer⸗ dem von Südweſten her leichte Bewölkung auf, 1. Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Rhein(in Mannheim) 20% Grad Rhein(bei Rappenwörth) 22 1 Bodenſee(bei Konſtanz) 21 7 erer eren ee, Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Melßner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer- Kommunalpolltik u. Lokales! Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchkes: i..: Kurt Ehmer- Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht u. alles übrige; i..: Richapd Schönfelder„ Anzeigen u. geſchäftk, Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim„Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung Gmb.., 5 Mannheim, N 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto gt ene Pfirsich. Elametk.. 2 Pſund- Dose.25 krubeer-Fssmatk. 2 Pfund Dose.45 Schweinescimalz deutsche Raffinade 1 Pfd. 583 ande„„„44 Pfund 95 lspuſver, versch. Sorten 4 Pakeſe.00 Desserikäse Kaneneschechtel 8 alf. Suſtanlnen. pekel 30 Leber. und Bfutwnürs t. Pfund 682 käglieh frisch aus eigener Rösterel 5 Unsere Hausmarke/ Pfd. 1 3 0 Holl. Natlesherin 10 . ge. 10 Stück 35 Norwegische Sid..„ 2 Dosen 753 Ige. Hühner und Hahnen frisch eintreffend! Ponlscke Sprels. große Dose 1. 00 AOdsenmaufselef! 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Auguſt 1051 8 Iage in unserer Abteilung f Wahrend der 95-Plg. a e e zahlung gelangenden Genußrechtsurkunden zu den 43 igen Anleihen— von 1900, 1907 und 1908 unſerer Geſellſchaft ſind für das Geſchäftsjahr. e P fünld 5 28 lc erſparter Zinſen folgende 129 Stück Genußrechtsurkunden zu je R. 100.— im Geſamtbetrage von R. 12.900.— gezogen worden: Landjäger„%%%%„%%„ 5 Paar 883 6 20 98 203 212 309. 340 439 559 583 624 647 698 708 748 869 958 1032 55 1094 1099 1116 1117 1138 1259 1272 1282 1289 1924 1369 1371 Bierwurst„„ Pfund 883 4. 92 1521 1588 726 1778 1920 1929 1948 1955 1958 — 21 25 2391 2488 2498 2540 2565 26 Geek. Saftschinken ½% Pfund 75 3 5009 3081 3035 3096 3123 3250 8 5 8 9596 3681 3717 3720 3721 3767 N Eler-Bruch-Makkaroni 2 pid. 853 1078 4138 4102 4370 4425 4430 4437 44/2 f b f N 1 4659 4679 4815 4840 4931 5060 5106 5111 5233 52 ö N 00 Nun 72 5377 5527 5680 5687 5856 5932 5970 6000 6029 6038 8. mz 5 Die Auszaßlung des Nennwertes dieſer ausgeloſten Genußrechts⸗/ Pfd. gek., Schinken 1 Gl. Bienenhon. Aus! 4 St. Osts.-Räuch. Kere 5 8 urkunden erfolgt ſoſort außer bei unſeren Kaſſen in Mannheim⸗Waldhof 4 Stuck Frkit. Würste 95 1 Dose Alpenmilch 95 Oelsard.,5 gr. ac 98. Ne 5 5 und Tilſit bei folgenden Stellen: 1 Pfd. Schw.-Schmalz ½% Pfd. Zentrif.-Butter 6 Holl. neue Matj.-H 80 5 5 l 4 1 1. 7 5 0 Se Sc. 3 2— ati. in Mannheim: bei er Ai ee Disconto-Geſellſchaft, 6 St. Heine-Würstchen 95 2 Allgäuer Romadur 95 1 D. Frühst.- 8 93 Filiale M 9 5 1 2 N 8 755 2 5 3 in Berlin: bei der Deutſchen Bank& Disconto⸗Geſellſchaft 1 Pid. Schweine- Sülze 6 St. Gerx. Schw.-Räse 1 Pfd.-D. 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Gegenſtand des Unter⸗ Ca ni ou Konfitüren: f 1 iſt: d trieb ei K in⸗ Gene led en der neee e, ante e Pig Fe een 95 r e de, 9 n 95 dr. netine“. Das Stammkapital beträgt 20 006.. Melonen ½ Pfd. gefülſte Walfeln 1 Sch. Choc. Katzenzg. 200 g Vollm. Nuß Choc. 150 Walter Baumgärtner, Kaufmann, Dieter Baum⸗ auch im Ausſchnitt 20)--Schach.-Pralinen 985 1 Sch. Chocol. Napol. 95 ½ Pfd. Cocos-Makron. 95 5 gärtner, Ingenieur, beide in Baden⸗Baden, ſind Pfund 80 Pfennig 200 g Suchard-Chocoi. 3 Tf.⸗300g. Chocolade 3 gf. Creme Neg. Rieg. in Geſchäftsführer. Wenn mehrere Geſchäftsführer IJ. Kuna b 1. 14 ½% Cocos-Krokgebäck 1 Pfd. Cacao gar. rein ½ Pfd. Theat.-Melange 4 M. kisengroßnendlung Weener befke. o wird die Geſellſchaße durch zwei Ge. 5 Lee be eee eee ee 5 1 Eine große e oder durch 1 527 en ee in Transporie g 7775 e Bemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. 1„ei Während der 95 Pfg.-Tage ganz besonder ö 1 8 e 755 Geſchäftsführer Walter Baumgärtner iſt 1 9 5 Im Erfrischungsraum: 2. 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