8 87 0. Nil. itsfreub, fähigen, Kauf n Fräulein ſoliden Stellg g zwe. eue gezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in eren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Je Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6383, W Oppauer Straße 8, 12 mal. 1 des unf zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Erſcheinungsweiſe wöchentlich 8e Vuiſenſtraße 1. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: K 1, 46. Jernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim zannheimer Seitun Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 10 Pl. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 13. Auguſt 1931 142. Jahrgang— Nr. 369 Bei Ausarbeitung eines Wirtichaftsprogramms Der Wirtſchaftsausſchuß des Reichskabinetts in eifriger Tätigkeit Sehr durchgreifende Sanierungsmaßnahmen ſind unumgänglich Die Politik des Zentrums Sorgfältige Vorbereiinng Telegraphiſche Meldung 5 Berlin, 12. Auguſt. Wie wir erfahren, erwartet man in unterrichteten Kreiſen nicht mehr, daß das Wirtſchaftsprogramm, das die Reichsregierung ausarbeitet, noch im Laufe zieſer Woche fertig werden wird. Es iſt vielmehr damit zu rechnen, daß die Arbeiten auch die nächſte Woche noch in Anſpruch nehmen werden. Der Wirt⸗ ſchaftsausſchuß des Reichs kabinetts, der auch heute wieder zuſammengetreten iſt, wird die Dinge in den nächſten Tagen ſoweit vorbereiten, daß ſich dann das Plenum des Kabinetts mit ihnen be⸗ ſaſſen kann. Der Kanzler ſelbſt war heute in Anſpruch ge⸗ nommen: einmal durch die Rede, die er morgen vor den Vereinigten Ausſchüſſen des Reichsrates halten wird— obgleich die Verhandlungen der Aus⸗ ſchüſſe vertraulich ſind, iſt es immerhin möglich, daß die Rede veröffentlicht wird—, zum anderen hat Dr. Brüning heute auch den Beratungen des Zeu⸗ trumsvorſtandes beigewohnt. Das Ergebnis dieſer Sitzung wird von informierter Seite dahin in⸗ terpretiert, daß das Zentrum den unbedingten Wunſch bekundet, die Politik des Reichskanzlers Brüning fortzuſetzen. In dieſem Sinne iſt auch die Wendung des Kommuniqués aufzufaſſen, in der die Notwendigkeit einer Handlungseinheit zwiſchen den Reichs⸗ und den preußiſchen Inſtanzen der Partei betont wird. „* 5 Mittelſtands vertreter beim Kanzler Berlin, 12, Aug. Wie wir erfuhren, beabftch⸗ ligt der Reichskanzler, in den nächſten Tagen eine Reihe von Mittelſtandsvertretern zu empfangen, und zwar: Generalſekretär Meuſch vom Handels⸗ und Gewerbekammertag in Hannover, Dr. Tiburtius von der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhan⸗ dels und den Vorſitzenden des Verbandes Deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Vereine, Hu mar. Die Vafler Anterſuchung der deutſchen Kreditlage Telegraphiſche Meldung a — Baſel, 12. Auguſt. Die Verhandlungen des Studienausſchuſſes für die Kreditlage in Deutſchland wurden am Mittwoch fortgeſetzt! Es ſcheint, daß bereits be⸗ kmerkenswerte Reſultate erzielt worden ſind. Der Ausschuß hat nämlich beſchloſſen, ſeine Arbeiten neuerdings kurze Zeit zu unterbrechen, um einen Reil der Punkte, über welche eine Einigung bereits erzielt worden iſt, redaktionell zu fixieren und in einem Bericht zuſammenzufaſſen. In dem Bericht bürſten bereits deutliche Hinweiſe auf die unmit⸗ telbaren Kreditbedürfniſſe Deutſch⸗ lands, ſowie auf die Möglichkeit, ihm gerecht zu werden, enthalten ſein. Wie groß der Betrag der von Deutſchland ge⸗ ſchuldeten kurzfriſtigen Kredite iſt, kann zur Stunde auch nicht annähernd angegeben werden, da wiel davon abhängt, wie der Studienausſchuß zuſam⸗ Ben mit dem Stillhaltekonſortium den Begriff„kurz⸗ ſeiſtig“ definieren wird. Die nächſte Sitzung findet Donnerstag vormittag 11 Uhr ſtatt. b Zum Reparationsproblem Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 13. Auguſt Der jetzt in London unterzeichnete Vertrag über die formale Inkraftſetzung des Hooverplaus bebarf der Ratifizierung durch den Reichs⸗ tag. Die Reichsregierung wird daher das Abkom⸗ men als Geſetzentwurf dem Parlament bei ſeinem Wiederzuſammentritt vorlegen. In der Zwiſchenzeit wird die Reichsregierung noch mit der Reichs⸗ bahn ſich über die Einſtellung der Reparationszah⸗ lungen einigen müſſen. Man nimmt an, daß der Reichsbahn die Reparationsſteuer in Höhe von 660 nuten 1exlaſſen bleibt. Dafür wird ſie vermut⸗ 15 an den fortlaufenden Zahlungen beteiligt werden, 85 ſich auf rund 200 Millionen beziffern. Voraus⸗ ſchtlic wird die Reichsbahn im Ausmaß ihrer bis⸗ — herigen Reparationszahlungen herangezogen werden, 5 im Verhältnis von 66540. Sie hätte mithin in zu in Feierjahr einen Betrag von 80 Millionen entrichten. Ein endgültiger Ueberblick über die he der deutſchen Sa chlieferungen während Hooverplans hat ſich noch nicht gewinnen laſſen. J Berlin, 13. Aug. In der Sitzung, die der geſchäftsführende Vor⸗ ſtand des Zentrums geſtern unter Hinzuziehung der Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter abgehalten hat, iſt vom Kauzler ein Ueberblick über die Geſamt⸗ politik der Reichsregierung gegeben worden. Ins⸗ beſondere ſoll Dr. Brüning ſi über das Wirt⸗ ſchaftsprogramm verbreitet haben, das zur Zeit noch in Arbeit iſt. Von parteioffiziöſer Seite wird ein ziemlich nichtsſagendes Kommuniquee über den Ver⸗ lauf der Beratungen herausgegeben, das bei näherem Zuſehen eine freilich ſehr milde Rüge für die preußiſchen Zentrumsminiſteir ent⸗ hält, die dem Zwangserlaß der preußiſchen Regie⸗ rung ihre Unterſchrift geliehen haben. Natürlich iſt in der Beſprechung auch das künftige Verhältnis zur Rechten und in dieſem Zuſammenhang der Gedanke eines„inneren Burgfriedens“ er⸗ örtert worden, für den ſich dieſer Tage die„Ger⸗ mania“ eingeſetzt hat. a Zu irgendwelchen poſitiven Ergebniſſen ſcheint man aber nicht gelangt zu ſein. In politiſchen Krei⸗ ſen ſteht man diefen Vorſchlägen einer, wenn man ſo will, innenpolitiſchen Stillhalteaktion, die ſich von Hugenberg bis Wels erſtrecken ſoll, einiger⸗ maßen ſkeptiſch gegenüber. 2 Milliarden Fehlbetrag Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Auguſt In dem geſtrigen Zentrumsbeſchluß iſt auch nicht die leiſeſte Andeutung über den künftigen innen⸗ politiſchen Kurs enthalten. Wie immer in ähnlichen Lagen vermeidet es das Zentrum ſorgfältig, ſich vor⸗ zeitig nach der einen oder andern Richtung hin feſt⸗ zulegen. Auch was die„Germania“ am Rande bemerkt, iſt reichlich verſchwummen. Sie warnt. lediglich vor neuen„Zuſpitzungen“ und bezeichnet als dis einzige Möglichkeit, der Notzeit Herr zu werden, daß alle, die„verautwortungsbewußt denken und verautwortuntzsbewußt handeln wollen“ Hand ans W. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Zentrumstaktik kluger Zurückhaltung hüben und drüben einige Nervoſttät hervorruft.„Was hat es zu ſagen, daß keinerlei Hinweis auf den innenpolitiſchen Burg⸗ frieden erging?“ fragt ungeduldig der Hugenbergſche „Lokal⸗ Anzeiger“ und fügt hinzu: Auf eine gewiſſe Verſtändigung, von der bei den Mittelpar⸗ teien die Rede ſei, könne man ſich nicht einlaſſen. Das ſei unmöglich.„Es gibt nur völlige Verſtändigung oder weiteren ſchärfſten Kampf.“ Auf der anderen Seite ballt Herr Breitſcheid drohend die Fauſt. Der Reichskanzler wird wahrſcheinlich nicht von heute auf morgen für rechts oder links optieren. Er wird ſeine Entſcheidung ſehr genau abwägen und ſie vermutlich vor allem davon abhängig machen, wie ſich die Parteien zu dem vom Kabinett geplanten Wirt⸗ ſchaftsprogramm ſtellen. In der a heutigen geheimen Sitzung der vereinigten Reichsratsausſchüſſe, zu der auch die Miniſterpräſidenten und Finans⸗ miniſter der Länder gebeten ſind, wird er auch über die beabſichtigten wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen, freilich wohl nur in großen Zügen, ſprechen, da die Vorarbeiten noch nicht abgeſchloſſen ſind. Die Aus⸗ ſprache mit den Ländern gilt aber in erſter Linie den Finanzfragen. Es iſt kein Geheimnis, daß der Aus⸗ weis des Reichsfinanzminiſteriums Ende dieſes oder Anfang nächſten Monats einen uren beträcht⸗ lichen Fehlbetrag in den öffentlichen Käſſen des Reiches aufzeigen wird. wenn man Reich, Länder und Gemeinden zuſammenfaßt, ſo dürfte das laufende Etats⸗ jahr durch Rückgänge der Steuereinnahmen und erhöhte Ausgaben, namentlich für die Arbeitsloſen, einen Ausfall von ſchätzungs⸗ weiſe zwei Milliarden bringen, von denen allein etwa 750 Millionen auf die Gemeinden 8 entfallen. 985 Wie man dem Uebel begegnen will, hat der Finanz⸗ miniſter Dietrich ja ſchon in ſeiner Verfaſſungs⸗ rede angedeutet, nämlich durch eine Verwaltungs⸗ reform und durch ſcharfe Sparmaßnahmen auf dem Gebiete der Gemeindefinanzen. Der Erkenntnis, daß! drakoniſche Eingriffe vorgenommen werden müſſen, verſchließt man ſich nun auch in den Kommunen nicht mehr. Der deutſche Städtetag, deſ⸗ ſen Vorſtand heute zuſammentrifft, will im Laufe des Tages ein Sanierungsprogramm bekannt geben, das auf den Weg der Selbſthilfe verweiſt. Neue ſozialdemoktatiſche Forderungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Aug. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat nach einer Ankündigung des„Vörwärts“ erneut ihre Forderung auf Abänderung der Not⸗ verordnung vom 5. Juni angemeldet. Seiner Zeit iſt, wie erinnerlich, den Sozialdemokraten für den Verzicht auf die Einberufung des Reichstages in Ausſicht geſtellt worden, daß ge⸗ wiſſe Härten der Verordnung beſeitigt werden ſollten, ſoweit das finanzielle Geſamterträgnis dadurch nicht beeinträchtigt würde. Eine Reihe ſozialdemokratiſcher Abänderungsvorſchläge, die der Reichsregierung überreicht worden waren, ſind dann auch in den Reſ⸗ ſorts erörtert worden. Die ganze Angelegenheit kam aber zum Stillſtand, da das Kabinett mit amderen Sorgen zu kämpfen hatte. 3 5 Jetzt plötzlich, drei Tage nach dem Volksent⸗ ſcheid, präſentieren die Sozialdemokraten wie⸗ der ihren Wechſel. Sie verlangen: „Die Wiederherſtellung des. Tarifrechts für die öffentlichen Arbeiten, die Beſeitigung der Härten in der Arbeitsloſenverſicherung und der Kriſenfürſorge, die Abänderung der Beſtim⸗ mungen zum Verſorgungsweſen für die Kriegsbe⸗ ſchädigten, die Aufhebung der Ungerechtigkeiten in der Staffelung der Gehaltskürzung der Be⸗ amten und den Umbau der Kriſenſteuer.“ Die Reſſorts haben auf dieſe Mahnung hin, wie wir hören, die Wunſchliſte der Sozialdemokraten wieder aus der Schublade hervorgeholt und ſind da⸗ bei, ſie von neuem zu prüfen. Daß unter den gegen⸗ wärtigen, noch weſentlich verſchlechterten Verhält⸗ niſſen an eine Erfüllung der ſozialdemokratiſchen Forderungen nicht gedacht werden kann, müßten ſich die Antragſteller bei einiger Ueberlegung eigent⸗ lich ſelbſt ſagen. Das ſtürmiſche Temps dieſer Not⸗ zeiten iſt längſt über die Juniveropdnung hinweg⸗ gebrauſt. ö reitſcheids Sorgen Unter der Ueberſchrift„Wohin geht der Weg?— Will Brüning Anlehnung nach rechts ſüchen?“ ſchreibt der Vorſitzende der ſozialdemokra⸗ tiſchen Reichstagsfraktion, Breitſcheid, im„Vor⸗ Wa d R 5 3 3 Seit einigen Tagen wird in mehr oder weniger klaren Andeutungen von Annäherungsabſichten und Annäherungsverſuchen zwiſchen Brü⸗ ning und Hugenberg geſprochen. Es wäre außerordentlich wünſchenswert, wenn das Reichs⸗ kabinett und der Mann, der an ſeiner Spitze ſteht, ſich ſehr bald offen über ihre Pläne ausſprechen wür⸗ den. Die Sozialdemokratie darf, verlangen, daß ſie Gewißheit darüber erhält, ob Herr Brüning aus dem Ergebnis des preußiſchen Volksentſcheids die Schlußfolgerungen zu ziehen gedenkt, die ihm nach⸗ geſagt werden. Welche auswärtige und welche So⸗ zial⸗ und Wirtſchaftspolitik glaubt die Reichsregie⸗ rung in Gemeinſchaft mit den Deutſchnationalen treiben zu können? 5 Wir können an ſich den Wunſch Brünings, ſeine Regierungsbaſis zu erweitern, be⸗ greifen, aber wenn er den Weg zu Hugenberg geht, dann erweitert er die Baſis nicht, ſondern er ver⸗ engert ſie. Er bringt auch nicht das Zentrum in die angenehme Lage, nach Bedarf Mehrheitsbildun⸗ gen mit rechts ooͤer links vorzunehmen, ſondern er optiertfür rechts, und er wird ſich aller Konſe⸗ quenzen eines ſolchen Entſchluſſes bewußt ſein müſſen. 5 l 5. Das muß mit Deutlichkeit ausgeſprochen werden, in einem Augenblick, wo noch keine Entſcheidung ge⸗ troffen iſt, wo aber doch offenbar Kräfte am Werke ſind, die Brüning in eine ſehr bedenkliche Politik hineintreiben wollen. Wir würden uns freuen, wenn unſere Befürchtungen grundlos wären, aber um ſie zu zerſtreuen, bedarf es einer einwandfreien Klarſtellung des Sachverhalts, und wir wiederholen noch einmal: Die Sozialdemokratie hat ein Recht auf ſie. J Laval-Beſuch noch im Auguſt? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 13. Auguſt. Der Termin der Berliner Reiſe der franzöſiſchen Miniſter beſchäftigt in ſteigendem Maße die Pariſer Oeffentlichkeit. Die Zeitungen geben die wider⸗ ſprechendſten Meldungen wieder, woraus hervor⸗ gehen könnte, daß weder auf der deutſchen noch auf franzöſiſcher Seite Definitives beſchloſſen iſt. Nach dieſer Richtung lautet eine Meldung des„Matin“ aus Berlin. Das Blatt will von amtlicher deutſcher Seite gehört haben, daß der deutſche Botſchafter in Paris, Herr von Hoeſch, vorläufig nur mit der Terrainſondierung und der Vorbereitung einer deut⸗ ſchen Einladung betraut iſt. Dabei ſoll die deutſche Regierung an die letzte Auguſt woche als Reiſe⸗ termin gedacht haben. Zur Zeit erwarte die Wil⸗ helmſtraße die Antwort Herrn von Hoeſchs und hoffe immer noch auf eine Ausſprache vor der Gen⸗ fer Tagung. Bereits jetzt ſtellt der„Matin“ der deutſchen Einladung herzliche Aufnahme in Ausſicht. Ein Aufſchub der Reiſe durch den Geſundheitszuſtand Briands kommt nicht in Frage, da die Erholung des franzöſiſchen Außenminiſters von Tag zu Tag Fortſchritte macht. Der gewöhnlich gut unterrichtete„Newyork Herald“ will an verläßlicher Stelle gehört haben, daß die Reiſe zwiſchen dem 25. und 31. Au gu ſt durchgeführt wird. Entgegen der bisherigen An⸗ nahme nimmt Herr Flandin nicht an dem Be⸗ ſuch teil, woraus man in Paris den Schluß zieht, daß vorwiegend politiſche und nicht finanzielle Pro⸗ bleme das Hauptthema der Ausſprache bilden wer⸗ den. 5 Nach ſeinem Berliner Beſuch beabſichtigt Laval, dem„Newyork Herald“ zufolge, perſönlich an der Völkerbundstagung teilzunehmen und dort mit den deutſchen, engliſchen und italieniſchen Staatsmännern finanzielle und Abrüſtungsprobleme zu erörtern. Mit einer Reiſe Lavals nach Rom iſt alſo nicht vor Anfang Oktober zu rechnen. Paris Moskau Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 13. Aug. Während einer Unterhaltung mit einem Redak⸗ teur des„Echo de Paris“ ſuchte Handelsminiſter Rollin die Motive der franzöſiſchen Regierung für die Aufnahme der franzöſtſch⸗ruſſiſchen Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen zu rechtfertigen. Rollin gab offen zu, daß die Abſchließung des ruſſiſchen Marktes gegenüber allen franzöſiſchen Waren im Anſchluß an die Einführung des franzöſiſchen Lizenzſyſtems dem franzöſiſchen Exporthandel ſchweren Abbruch getan hat. Während der erſten ſechs Monate des laufenden Jahre iſt die franzöſiſche Ausfuhr nach Rußland auf 27 Millionen Franken geſunken gegenüber einer Geſamtausfuhr von 170 Millionen wäh⸗ rend des Jahres 1930. Allein die Sorge um den Wiederausgleich der franzöſiſchen Ausfuhr habe die Regierung zu den Verhandlungen veranlaßt. Die Sicherheit des franzöſiſchen Marktes werde auch künftighin gewährleiſtet bleiben. Eine ſtaatliche Kreditgewährung oder Kre⸗ ditverſicherung für die franzöſiſche Ausfuhr nach Rußland iſt abſolut ausgeſchloſſen, wie Rollin auf das beſtimmteſte verſicherte. Die Kredit⸗ frage bleibe übrigens mit der Regelung der ruffi⸗ ſchen Vorkriegsſchulden verknüpft. Votſchafter Sackett reiſt nach Schottland Drahtbericht unſeres Berliner Büros 82 Berlin, 13. Auguſt. Aus gut unterrichteten politiſchen Kreiſen erfährt der„Berliner Börſencourier“, daß der amerikaniſche Botſchafter in Berlin, Sackett, ſich Ende dieſer Woche nach London und von dort nach Schottland be⸗ geben wird. Man nimmt an, daß er dort mit dem amerikaniſchen Staatsfekretär Stimſon zuſam⸗ menkommen will, um mit ihm nochmals eingehend die Wirtſchaftslage Deutſchlands zu beſprechen. Da⸗ gegen glaubt das Blatt nicht, daß die Ausſprache dem bekannten amerikaniſchen Kreditangebot in Verbin⸗ dung mit einer Einfuhr amerikaniſchen Weizens und amerikaniſcher Baumwolle gilt. Dieſes Projekt müſſe nach der wenig günſtigen Aufnahme, die es gefunden hat, als erledigt gelten. i „Erholungsreiſe des Reichspräſidenten nach a Dietramszell — Berlin, 13. Aug. Der Herr Reichspräſident hat ſich geſtern abend um 22,02 Uhr mit dem fahr⸗ planmäßigen Zuge von Berlin über München nach Dietramszell begeben, wo er einen drei bis vier⸗ wöchigen Erholungs⸗ und Jagdaufenthalt zu ver⸗ bringen beabſichtigt. a 2. Seite/ Nummer 369 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Was geht in Irland vor? — London, 13. Aug. In Irland ſind Unruhen ausgebrochen. Der Sonderkorreſpondent des„Daily Expreß“ meldet aus Newbliß(Grafſchaft Monagham) an der Grenze von Ulſter, daß Freiſtaatsgruppen und„Irreguläre“ ſich geſtern abend bei Cootehill, in der Nähe der Ulſter⸗ grenze gegenübergeſtanden hätten. Die Gegend um die Stadt herum ſei mit Schü tzengräben um⸗ 8 Dgen. Alle Giſen bahn verbindungen ind in die Luft geſprengt oder aufgeriſſen und die Telegraphen⸗ und Telephondrähte abge⸗ ſchnitten. Die Stadt habe geſtern drahtlos um die Entſendung von Truppen gebeten. Der Chef der Civic Guarde, General O' Duffy, ſei geſtern abend ein⸗ getroffen, um die Lage in die Hand zu nehmen. Dieſe erſtaunlichen und überraſchenden Verhält⸗ niſſe ſind zurückzuführen auf den Verſuch einiger poli⸗ tiſcher Gruppen, die Abhaltung einer Kundgebung der Drangemänner in der Stadt zu verhindern. Der Korreſpondent meldet weiter, eine große Streitkraft von Regierungstruppen aus Cavan wurde in Eile nach Cootehill geführt. Alle Eingänge zur Stadt ſeien von Truppen abgerieglt worden und man habe niemand geſtattet, die Stadt zu betreten. Es ſei daher auch bisher kein Zuſammenſtoß erfolgt. Neun vepublikaniſche Führer ſeien indeſſen verhaftet worden. Irankreichs Kolonialſorgen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 11. Aug. In franzöſiſchen Kolonialkreiſen beobachtet man ſchon ſeit längerer Zeit mit Beſorgnis die rück⸗ gängige Wirtſchaftsentwicklung in den Kolonien. Beſonders betroffen wird der Handel des Mutterlandes mit Oſtafrika. Die oſtafrikaniſche Produktion leidet ſeit drei Jahren nicht nur unter zu ſtarken Kapitalinveſtierungen, die hohe Zinſen erfordern und übertriebene Lageranhäufungen zur Folge haben, ſondern auch die Weltkriſe und die Baiſſe der Rohſtoffpreiſe haben tlefſe Spuren hinterlaſſen. Die Ernte 1930/1 hat zu Rekordtiefpreiſen eingeſetzt. Nachdem im Jahre 1929/30 Oele, Kakan und Felle im Preiſe um 20 bis 35 Prozent geſunken waren, iſt im Jahre 1931 ein neuer Preisſturz bis zu 50 Prozent erfolgt. Geſchäftszuſammenbrüche und Bankſchwierigkeiten konnten unter dieſen Umſtänden nicht ausbleiben. Der franzöſiſche Kolonialhandel ſteht ſich außerſtande, die Entwicklung der Zukunft bo rauszuſehen und empfiehlt ſeinen Mitgliebern, vorſichtig abzuwarten. 8 Die Opfer der Hochwaſſerkataſtrophe in Hankau — Paris, 12. Aug. Wie die Agentur Indo Paeific aus Schanghai berichtet, ſollen bei der Ueberſchwemmungskataſtrophe in Hankau 8000 Menſchen ums Leben gekommen ſein. Admiral Paul Vehnke 63 Jahre alt Ae Der Chef der Marineleitung 1920—24, begeht am 18. Auguſt ſeinen 65. Geburtstag. Während des Krieges war Behnke ſtellvertretender Chef des Ac mfralſtabs und Chef des g. Linienſchiffs⸗ geſchwaders, das er in der Skagerrakſchlacht führte. zum Altentat auf den D Zug Vaſel-Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Berlin, 13. Auguſt. Zu dem Eiſenbahnattentat bei Kloſter Zinna teilt die Kriminalpolizei noch mit, daß von der Unter⸗ ſuchungskommiſſion Abbildungen der wichtigſten Be⸗ weisſtücke veröffentlicht werden. Es handelt ſich hierbei einmal um das von dem unbekannten Täter noch beſtellte dritte Rohr, das durchaus den zur Ausführung der Tat benutzten beiden Rohren gleicht. Weiterhin wird die Holztrommel abgebildet, an der der nichtverbrauchte Leitungsdraht aufge⸗ wickelt iſt. Wichtig iſt auch eine Klärung der Frage, in welcher Weiſe die Rohre uſw. an den Tatort ge⸗ bracht ſind. Allem Anſchein nach hat er zwecks An⸗ kauf der zur Durchführung der Tat erforderlichen Materialien mehrere Läden aufgeſucht. So er⸗ ſchien am vergangenen Freitag vormittag in einem Geſchäft in der Friedrichſtraße ein Herr, der in aus⸗ ländiſchem Akzent fragte, ob er 400 Meter Spulendraht erhalten könne. Es wurde ihm erklärt, der Draht könne vor Montag nicht geliefert werden, worauf er entgegnete, er benötige ihn ſehr dringend ſchon vorher. Er kam dann auch am Sams⸗ tag nochmals in das Geſchäft und ließ ſich ſogen. Klingeldraht vorlegen. Er verlangte 400 Meter. Schließlich ließ er ſich, da nur kleinere Mengen vor⸗ rätig waren, 280 Meter in verſchiedenen Längen zu⸗ ſammenpacken. Er ging dann fort mit dem Bemer⸗ ken, daß er kurz vor 12 Uhr wiederkommen würde, da er um 12 Uhr mit dem Zug fortfahren müſſe. Er zahlte eine Mark an, ließ ſich aber nicht wieder ſehen. Eine Mutter tötet ſich — Metz, 13. Auguſt. In Moulin wurde geſtern nachmittag die Frau eines Eiſenbahnangeſtellten mit ihren drei Kindern, durch Kohlengaſe erſtickt, tot aufgefunden. Der Mann war abends vorher um 10 Uhr von Zuhauſe weggegangen, um ſeinen Dienſt anzutreten. Als geſtern morgen in der Wohnung der Eheleute alles ruhig blieb, ſchöpfte man Verdacht und drang gewaltſam in die Wohnung ein. Dort machte ſich ein ſtarker Kohlengasgeruch bemerkbar. Beim Betreten des Schlafzimmers bot ſich ein ſchrecklicher Anblick. Auf einem Bett am Fenſter lag die Frau entſeelt. Ihre zwei älteſten Kinder im Alter von 8 und 5 Jah⸗ ren lagen quer über dem gleichen Bett und waren ebenfalls tot. In einer Wiege lag das jüngſte, ein⸗ jährige Kind gleichfalls leblos. Daß ein Unfall un⸗ möglich in Frage kommen kann, ergibt ſich ſchon daraus, daß die Mutter ihre Hochzeitstracht zur eigenen Beſtattung bereitgelegt Abgeſehen davon, daß er die Anzahlung im Stiche ließ, iſt es auffallend, daß er keine Angabe über den Verwendungszweck des Drahtes machte. Der Un⸗ bekannte war etwa 1,75 Meter groß, von ſlawi⸗ ſchem Typ, mit dunklem Haar und dunklem An⸗ zug. Allem Anſchein nach handelt es ſich um den⸗ ſelben Mann, der in einem anderen Geſchäft die bei⸗ den Rohre und die Rolle mit Leitungsdraht gekauft hat. Seine Einkäufe ſcheint er gerade in den Vor⸗ mittagsſtunden erledigt zu haben, um dann mittags einen beſtimmten Zug benutzen zu können. Offenbar ebenfalls mit der Angelegenheit im Zu⸗ ſammenhang ſteht ein Fund, der am Freitag, den 7. Auguſt, in einem Hauſe in der Kaſtanienallee ge⸗ macht wurde. Hinter der Holztür wurden zwei eiſerne Rohre gefunden, die in graues Pack⸗ papier eingeſchlagen waren. Friſche Schnittflächen laſſen erkennen, daß es ſich um Teile eines urſprüng⸗ lichen größeren Rohres handelt. Die Unterſuchung hat ergeben, daß ein briſanter Sprengſtoff zur Verwendung gelangt Näheres über die Art dieſes Sprengſtoffes noch nicht feſtgeſtellt werden. Füllung des Sprengkörpers hergerichteten Rohre waren in Kenntnis der Art der Sprengwirkung längs des betreffenden Schienenſtücks angebracht. Tatſächlich iſt auch nur das betreffende Schienenſtück zerſtört worden. An dem Wagen bzw. der Lokomo⸗ tive ſind Beſchädigungen, durch die Exploſion nicht feſtgeſtellt worden. und ihre oͤrei Kinder hatte. In der Nähe des Fenſters ſtand ein kleiner Kohlenherd, dem die todbringenden Gaſe entſtrömt waren und auf dem noch eine Menge Brennſtoff lag. Seine 4 Kinder ermordet 8 Villach, 13. Aug. Der Wirtſchaftspächter Moſer in Afritz hatte die Anzeige erſtattet, daß ſein 17jqähriger Sohn Karl nicht mehr nach Hauſe zurückgekehrt ſei. Daraufhin wurden im Gebirge Nachforſchungen augeſtellt, an denen ſich Moſer ſelbſt beteiligte. An einer ſchwer zugänglichen Felsſchlucht fand pan K. Moſer tot auf. Die Gendarmerie bezichtigte den Vater an Ort und Stelle des Mordes, da ſchon früher Verdachts⸗ momente vorlagen. Moſer geſtand ſchließlich, daß er nicht nur dieſen Sohn, auch ſeinen Sohn An⸗ dreas und zwei neugeborene Kinder er⸗ mordet und im Walde vergraben habe. Der Ehe Moſer waren ſieben Kinder entſproſſen, von denen er alſo vier beſeitigt hat. hoch⸗ iſt. konnte Die durch entſprechende Aebergriffe Noskes Drahtbericht unſeres Berliner Büros ö Berlin, 12 Aug. Auf perſönliche Anoroͤnung des Oberpräſidenten Noske haben die Polizeibehörden einige nordweſt⸗ deutſche Zeitungen gezwungen, unter Bedrohung mit Beſchlagnahme, den preußiſchen Zwangserlaß kom⸗ mentarlos wiederzugeben. Der Reichsinnenminiſter Dr. Wirth hat daraufhin unter dem Hinweis, daß eine Vor zenſur unzuläſſig ſei, die preußiſche Regierung erſucht, zu dieſen Fällen Stellung zu nehmen. Kurzer Erholungsurlaub für Curtius Berlin, 13. Auguſt.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.) Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, der geſtern im Auswärtigen Ausſchuß über die Ergeb⸗ niſſe der Beſprechungen in Paris, London und Rom Bericht erſtattete und dabei auch auf die diplomati⸗ ſchen Schwierigkeiten einging, die ſich für den Gegen⸗ beſuch der Franzoſen ergeben haben, wird, wie wir hören, einen achttägigen Erholungsurlaub antreten. Notlandung eines deutſchen Ilugzeugs in Frankreich Drahtun g unſeres Pariſer Vertreters V. Poris, 19. Aug. Auf dem Wege von Stuttgart von Groningen verlor geſtern ein deutſches Touriſtenflugzeug wegen der ſchlechten Wetterverhält⸗ niſſe die Ortentierung und mußte auf dem fran⸗ zöſiſchen Militärflughafen von Frescaty eine Not⸗ landung vornehmen. Die Metzer Polizei beſchlag⸗ nahmte den Apparat und nahm die beiden Inſaſſen in Haft, um eine Entſcheidung der Pariſer Behörde abzuwarten. Jack Diamond zu vier Jahren Gefängnis 5 verurteilt e Newyork, 12. Aug. Der bekannte Alkohol⸗ ſchmuggler Jack Diamond wurde heute wegen Ver⸗ letzung des Prohibitionsgeſetzes vom Bundesgericht zu vier Jahren Gefängnis und zur Zahlung von 11000 Dollar Geldſtrafe verurteilt. Graf Kuno von Hardenberg 60 Jahre Am heutigen 13. Auguſt vollendet Graf Kund von Hardenberg, der Chef der Heſſiſchen Haus⸗ und Vermögensverwaltung in Darmſtadt, ſein 60. Le⸗ bensjahr. Nach Beendigung der Schulzeit widmete Graf Kuno ſich auf Wunſch ſeiner Eltern dem juriſti⸗ ſchen Studium in München, Berlin und Göttingen, das er mit dem Referendar⸗Examen abſchloß. Nach kurzer Zeit nahm er, den eigenen ſtarken Neigungen folgend, ſeinen Abſchied und wandte ſich der Kun ſt, dem Kunſtgewerbe und der Kunſtgeſchichte zu. Er ſtudierte in Paris und ergänzte ſeine Bil⸗ dung auf Reiſen in den europäiſchen Ländern und im Orient. Den Weltkrieg machte er im Stabe der 25. Infanterie⸗Diviſion als Kommandant des Stabs⸗ quartiers mit. Im Auguſt 1917 wurde er vom Groß⸗ Herzog von Heſſen nach Darmſtadt berufen, um das Hofmarſchallamt zu übernehmen. Nach dem Umſturz wurde er zum Chef der Großherzoglichen Haus⸗ und Vermögensverwaltung ernannt. Seiner Tätigkeit verdankt die Stadt Darmſtadk die Einrichtung des Jagdmuſeums Kranich⸗ ſtein und die Gründung des Schloß⸗ muſeums, das durch ſeine unermüdlichen Be⸗ mühungen zu einer der ſchönſten Sehenswürdig⸗ keiten Darmſtadts geworden iſt. Auch bei der Grün⸗ dung der Geſellſchaft für freie Philo⸗ ſophie, deren Geſchicke er als 1. Vorſitzender ſeit zehn Jahren leitet, war er lebhaft beteiligt. Weiter grief Graf Hardenberg die Geſellſchaft heſſiſcher Bücher⸗ freunde ins Leben, die es ſich zur Aufgabe gemacht hat, das Intereſſe für Buchkunſt⸗ und Buchgewerbe in Heſſen zu fördern. Auch im Ausſtellungs⸗ und Ver⸗ kehrsweſen der Stadt Darmſtadt hat der Graf ſich immer mit Vorliebe betätigt; es ſei nur an die Por⸗ ellan⸗Ausſtellung im Schloßmuſeum und an die Hundertjähr⸗Ausſtellung in der Kunſthalle am Rheintor erinnert, in denen er eine feſſelnde Schau der heſſiſchen Kunſt des 18. Jahr⸗ hunderts zuſammenſtellte,. N Literariſch iſt Hardenberg immer vielſeitig tätig geweſen. Als Reiſeſchriftſteller wußte er unter⸗ haltend und intereſſant über ſeine Orientreiſen zu plaudern. Als Künſtlerbiograph iſt er mit ſeinem Buche über den Oberhof⸗ und Kabinettsmaler Johann Chriſtian Fiedler, mit ſeinem umfangreichen Werk über den romantiſchen Maler Carl Fohr(das er mit Edmund Schilling herausgab) und mit einer Ge⸗ dächtnisſchrift zu Ehren des verſtorbenen Malers und Bildhauers Saſcha Schneider an die Oeffentlichkeit getreten. Seine Novellen, Märchen und kleinen Er⸗ zählungen ſind vor allem unter den Mitgliedern der „Geſellſchaft heſſiſcher Bücherfreunde“ bekannt geworden, wo er ſich ſeit Jahren als Vor⸗ ſitzender, geſchmackvoller Bibliophile, Autor und Herausgeber zeigt. O Mizzi Seibold wurde nach ihrem Frankfurter Erfolg als„Peppina“ für die gleiche Rolle an die Sommeroperette nach Karlsruhe verpflichtet. O Zum Ehrenſenator ernannt. Der bekannte In⸗ duſtrielle Dr. med. h. c. Dr. phil. h. c. Gru ſt Leitz aus Wetzlar wurde durch den Großen Senat der Univerſität Marburg, deren Ehrendoktor der phi⸗ loſophiſchen Fakultät er bereits iſt, zum Ehrenſenator der Philippsuniverſität ernannt. Dr. Leitz iſt bereits zum Ehrenſenator der Heſſiſchen Landesuni⸗ verſität Gießen ernannt, die ihm gleichfalls große Förderung verdankt. Eine Farbe, die bei den Tieren nicht beliebt iſt. Nach einer Reihe von Beobachtungen, die zur Feſt⸗ ſtellung des Farbenſinnes bei Tieren gemacht wor⸗ den ſind, hat ſich gezeigt, daß eine Anzahl von Tieren eine entſchiedene Abneigung gegen die blaue Farbe haben. So ſcheint der Regenwurm die blaue Farbe wenig zu ſchätzen. Nach Experimenten des amerikaniſchen Forſchers Walton ſtört den Regen⸗ wurm rotes Licht nicht im geringſten, während er dem blauen Licht ſchnell entflieht. Unter anderen haben auch Sperlinge eine ausgeſprochene Abneigung gegen blau. Es empfiehlt ſich daher, junge Saaten vor den Sperlingen durch blaue Tücher oder blaues Papier zu ſchützen.. N. Ein deuiſches Schulmuſeum Als Hauptabteilung eines auf der Zitadelle in Mainz im Entſtehen begriffenen Internationa⸗ len Inſtitutes für Völkerpädagogik iſt jetzt ein „Deutſches Schulmuſeum“ geſchaffen worden, in dem in dreißig Sälen die Ergebniſſe der Arbeiten ſämt⸗ licher Schultypen in ſyſtematiſcher Ordnung gezeigt werden. Von beſonderer Wichtigkeit iſt die Einrich⸗ tung eines Lehrmittelhauſes, wo Lehrmittelfabrikan⸗ ten und Verleger eine Ueberſchau ihrer Erzeugniſſe bieten. Mit Unterſtützung des heſſiſchen Kultusmint⸗ ſteriums ſoll das Muſeum zu einem pädagogi⸗ ſchen Inſtitut ausgebaut werden, das der lange erhobenen Forderung, daß die Pädagogen der ver⸗ ſchiedenen Länder mehr wie bisher in engere Zu⸗ ſammenarbeit zueinander treten, ſich gegenſeitig beſ⸗ ſer verſtehen und durch fachliche Ausſprache dem all⸗ gemeinen Problem der Erziehung und Bildung im Intereſſe der Völkerbefriedung nutzen ſollten, Rechnung trägt. Das Inſtitut ſoll dem geiſtigen Kontakt der Nationen dienen und den Gedanken der Verbundenheit aller durch ſeine Einrichtung ver⸗ mitteln, die trotz der Not der Zeit bereits außer⸗ ordentlich reichhaltig iſt. Die Leitung des Inſtitutes liegt in Händen des Schulrates Niemann des bisherigen Leiters der Auslandsabteilung des Zentralinſtitutes für Er⸗ ziehung und Unterricht. ö Ein einfarbiger Regenbogen. Für gewöhnlich ſchillert der Regenbogen bekanntlich in den ſieben Farben von rot über gelb, grün und blau zu violett. Es gibt jedoch Fälle, die allerdings ſelten beobachtet werden, in denen der Regenbogen nur aus einem roten Streifen beſteht. Wenn der Regenbogen kurz vor Sonnenuntergang am Himmel erſcheint, kann dieſes eigenartige Naturſpiel beobachtet werden. In dieſem Falle werden die Sonnenſtrahlen bis auf die langwelligen roten von der Atmoſphäre abſorbiert und nur der rote Teil des Spektrums kann in Er⸗ ſcheinung treten Donnerstag, 13. Auguſt 101 Drahtung unſeres Pariſer Vertreter Paris, 11. August Für die Einfuhr ausländiſcher Kohle nach Frank reich hat die franzöſiſche Bergwerksdirektion eine he merkenswerte Aenderung getroffen, wodurch ble Menge der zugelaſſenen Kohlen jedoch nicht berühtt wird. Bisher war die Einfuhr ſcheinen abhängig. In Zukunft wird dieſer Schein durch ein vom ausländiſchen Lieferanten auszu⸗ ſtellendes Urſprungszeug nis erſetzt werden, In der Praxis bedeutet das Urſprungszeugniz die Beſtätigung der ausländiſchen ſation über die eingeführten Kohlenmengen im Rahmen des von der franzöſiſchen Bergwerksdirel tion zugelaſſenen Kontingentes. Neues franzöſiſches Kleinluftſchſſ Drahtung unſeres Pariſer Vertreterz Paris, 11. Auguſt Auf dem Pariſer Militärflughafen von Orly fan⸗ den geſtern wohlgelungene Verſuche des Ingenieurs Oemichen mit einem neuen Kleinluftſchifftyp ſtatt Der Körper des Luftſchiffes mißt 400 Kubikmeter und wird von fünf Propellern vorwärts getrieben die ihren eigenen Kraftantrieb durch einen 40 88. Motor erhalten. Großen Eindruck auf die zahlreichen Vertreter des Luftfahrtminiſteriums machte die genau ſenkrechte Landung des Luftſchiſſes das mit ſeinem ſeltſam geformten Untergeſtell auf dem Erdboden aufliegt. Verkehrsunfälle — Nürnberg, 12. Aug. Auf der Landſtraße un⸗ mittelbar in der Nähe von Feucht fuhr heute bei Kilo⸗ meter 90 ein Nürnberger Perſonenkraſtwagen per⸗ mutlich durch einen Bremsfehler an einen Baum. Der Wagen überſchlug ſich und kam wieder auf allen vier Rädern in einem Straßengraben zum Stehen. Zwei Perſonen, die Kaufleute Geigelöder und Flamm aus Nürnberg, wurden getötet, eine dritte Perſon, Großmeier aus Nürnberg, wurde ſchwer verletzt. Ein vierter Mitfahrer, und zwar der bekannte Ringer und Olympiaſieger Leucht aus Nürnberg, wurde, ebenſo wie der Chauffeur, dem der Wagen gehörte, leicht verletzt. Autounfall Eckeners . Berlin, 12. Aug. Dr. Ecken e r, der ſich gegen⸗ wärtig mit ſeiner Frau und Tochter in den hayert⸗ ſchen Bergen aufhält, ſtieß— wie die„Da“ auß Augsburg berichtet— in der Nähe von Endorf, von Königsſee kommend, mit ſeinem Maybach⸗Wagen mit einem Berliner Lieferfrachtwagen zuſammen, wobei das Lieferautp in den Straßengraben geſchleu⸗ dert wurde und ſich dort überſchlug. Das Auto Or, Eckeners, das von ihm ſelbſt geſteuert wurde, iſt leicht beſchädigt. Bei dem Zuſammenſtoß erlitt glücklicher weiſe niemand Verletzungen. Ein Auto fährt zwei Frauen kot und raſt weile „ Froſe(Anhalt), 12. Aug. Ein ſchweres Un glück ereignete ſich auf der Landſtraße Aſchersleben Hoym. Ein Arzt aus Aſchersleben fuhr mit ſeinem Kraftwagen in eine Gruppe Radfahreérinnen, Zwei der Frauen wurden umgeriſſen und ſo ſchwer verletzt, daß ſie kurze Zeit darauf ſtarben. Der in dem Wagen mitfahrende Sohn des Arztes wurde durch die zertrümmerte Windſchutzſcheibe nicht un⸗ erheblich im Geſicht verletzt. Der Arzt fuhr, ohne ſich um die Getöteten zu kümmern, in ſcharfem Tempo weiter, er konnte jedoch in Froſe von der Polizei verhaftet werden. Es stellte ſich heraus, daß der Arzt angetrunken war. Autounglück— Vier Tote — Paris, 13. Aug. Nach einer Blättermelbung aus Oran iſt geſtern ein mit vier Perſonen beſetztes Auto in einer Kurve auf der Straße von Kritchel einen 80 Meter hohen Abhang hinuntergeruiſcht e vier Inſaſſen kamen um eben. O Ein Malariaforſcher als Dichter. Sir Ro⸗ nald Roß, ber bekannte engliſche Arzt und erfolg⸗ reiche Bekämpfer der Malaria⸗Krankheit, wurde dieſer Tage 75 Jahre alt. Er, von dem der König von England einſt ſagte, daß er ein Drittel der Erbe wieder bewohnbar gemacht habe, iſt außerdem noch ein glänzender Mathematiker. Aber außer dieſen hervorragenden wiſſenſchaftlichen Fähigkeiten beſitt er auch noch die Gabe der Dichtkunst. Als er im Jahre 1897 das Geheimnis der Malaria entdeckte ſchrteb er in der Nacht nach dfeſer großen Tat die ſchönſten Werſe. Er iſt wohl der ein⸗ zige große Gelehrte, der ſeine bedeutenden wiſſen⸗ ſchaftlichen Entdeckungen in Verſen beſchrieben hal Zur Feier ſeines Geburtstages veröffentlichte er weder eine mediziniſche noch eine mathematiſche Ab⸗ handlung, ſondern ließ zwei Bände ſeiner Geſchichte erſcheinen. Trotz ſeines hohen Alters iſt Sir Ronald heute noch Direktor des nach ihm benannten Roß⸗ Inſtitutes, in dem ſeine Malaria⸗Forſchungen fort⸗ geſetzt werden und das er faſt täglich beſucht. Der Arbeitstag beginnt für Sir Roß lange vor dem erſten Frühſtück und ſehr oft ſchreibt und diktiert er bis Mitternacht. Seit vier Jahren ſind 23 von ihm ver⸗ faßte Bücher erſchienen, zum Teil über das Malaria⸗ Problem, einige über mathematiſche Unterſuchungen und 4 Bände Gedichte. Humor vom Tage Frau Knulke ſitzt mit ihrem Sohne Karlchen am Frühſtückstiſch. Plötzlich veißt ein Herr die Tür auf ſetzt ſich an den Kaffeetiſch, ſchimpft, trinkt Kaffee, ißt und ſchimpft wieder, nimmt Hut und Stock, ſagt „Jun Morgen“ und geht hinaus. Sagt der kleine Karl:„Mutti, was iſt das eigent⸗ lich für ein ekliger Mann, der da jeden Morgen kommt?“ 5 „Aber Karl, das iſt doch Papa!“ * „Was war das für ein neues Mädel, mit dem du geſtern auf dem Motorrad vorbeigefahren biſt?“ „Das war keine neue. Das war die alte, friſch bemalt.“ 5 (Aus der„Münchner Illustrierten“) 0 Die Kohleneinfuhr nach Frantteſt von Zulaſſungs⸗ Zentralorgan, * 1991 — reich ester; uguſt Frank. ine be uch hie berühtt ſſungs⸗ Schein auszu⸗ rden. zeugnis organi⸗ gen im Sdirek⸗ ſchſf ters guſt. iy fan Rieurs püſtatt. kmeter rieben, 40 P8. reichen te die chiffes, ell auf ße un⸗ 1 Kilo⸗ n ver⸗ einen wieder N zum jelöder „eine wurde ar der t aus em der gegen⸗ ayeri⸗ 3“ aus ndorf, Wagen mmen, ſchleu⸗ to Dr. t leicht licher⸗ beitet s Un⸗ ben r mit innen, ſchwer her in wurde un⸗ ohne arfem u der 8, daß Adung ſetztes ritchel Ulſcht. u m5 Ro⸗ rfolg⸗ vurde König Erbe noch dieſen beſitzt er im deckte ßen r ein⸗ iſſen⸗ ersten r bis ver⸗ aria⸗ ingen — Donnerstag, 13. Auguſt 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite 7 Nummer 969 Selbſthilfe Die ſchweren Wochen der Zahlungskriſe, die das deutſche Volk hat durchmachen müſſen, ſind überwun⸗ den; überall läuft wieder der norm al e Zah⸗ lungsver kehr. Die Ueberwindung iſt ohne be⸗ ſondere ausländiſche Hilfe gelungen, im weſentlichen aus der eigenen Kraft der deutſchen Wirtſchaft und durch das Selbſtvertrauen des deutſchen Volkes. Da auch in der nächſten Zeit mit einer Anleihe des Aus⸗ landes nicht zu rechnen iſt, wird die Selbſthilfe weiter die Leitparole beim wirtſchaftlichen Wiederaufbau bleiben. Hierbei fällt den Sparern eine ungemein wichtige Rolle zu. Von ihnen hängt es nicht zuletzt ab, ob der deutschen Wirtſchaft annähernd das kurz⸗ und lang⸗ fristige Kapital zugeführt werden kann, das zur Wie⸗ derbeſchäftigung der Millionen Arbeitsloſen und zur Wiederingangbringung der Betriebe unbedingt not⸗ wendig iſt. ge mehr Sparkapital gebildet wird, umſo weniger nötig werden ausländiſche Kredite. Was das bedeu⸗ tet, haben die vergangenen Wochen gezeigt, deren Schwierigkeiten nicht zuletzt durch die Abziehung der lurzfriſtigen ausländiſchen Kredite hervorgerufen worden waren. Selbſtverſtändlich hilft nur das rich⸗ lige Sparen bei den berufenen Inſtituten, nicht das Geldhamſtern; mit Geld, das im Strumpf ſteckt, kann kein Kredit für Lohnzahlungen oder Materialkäufe gegeben werden.— Das Sparen bietet in der jetzigen Zeit einen beſonderen Anreiz. Offenkundig ſteigt die Kaufkraft des Geldes, ſodaß alſo der gleiche Geldbetrag ſpäter eine größere Kauf⸗ kraft hat als jetzt. Die Notwendigkeit der wirtſchaft⸗ lichen Selbſthilfe wie auch das Eigenintereſſe der Sparer raten alſo einem jeden, vonſeinem Gut⸗ haben ſo wenig wie möglich abzuheben, vielmehr, ſoweit es irgend geht, es durch Sparen zu vergrößern. 9285 Veiſetzung von Adolf Pfeiffer Unter großer Beteiligung wurde geſtern nachmit⸗ lag der Gründer der Mannheimer Maſchinen⸗ und Werkzeughandlung, Adolf Pfeiffer, beſtattet. In Stockach(Baden) geboren, erlernte der Verſtorbene den Kaufmannsberuf und wandte ſich ſchon früh der Eiſenwarenbranche zu. Im Oktober letzten Jahres konnte die Firma Adolf Pfeiffer das Feſt fünfzig⸗ jährigen Beſtehens feiern. Im Dezember dieſes Jahres wäre Adolf Pfeiffer achtzig Jahre alt gewor⸗ den. Nach längerem Leiden iſt Pfeiffer am Sonntag⸗ vormittag ſanft entſchlafen. Das Geſchäft, das er in den letzten Jahren zuſammen mit ſeinem als Teil⸗ haber aufgenommenen Sohn Ernſt führte, iſt eines der führenden Handlungen für Maſchinen und Werk⸗ zeuge der Holz⸗ und Metallinduſtrie. Außer dem Stammhaus in M5 umfaßt die Firma je eine weitere Filiale in Mannheim, in Ludwigshafen und Karls⸗ ruhe. Ueber ſechszig Angeſtellte ſind in der Firma beſchäftigt. In der Friedhofskapelle leitete der Choral„Ruhe ſanft, eine Wallfahrt iſt vollbracht“, von den Kindern des katholiſchen Waiſenhauſes Sankt Joſef in Käfer⸗ tal vorgetragen, die Feier ein. Nach der Einſegnung des Toten durch Prälat Bauer bewegte ſich ein lan⸗ ger Trauerzug zu dem offenen Grabe, an dem für das Geſamtperſonal der Firma Herr Löhr eine Blumenſpende mit dankbaren Worten für den ſtets gerechten Seniorchef niederlegte. Die Angeſtellten der Filiale Karlsruhe ließen durch Herrn Stuber ihr Beileid bekunden. Zahlreiche Kränze bewieſen die Wertſchätzung des Entſchlafenen. Der tiefgebeug⸗ ten Witwe, die im Vorſtand des Waiſenhauſes in Käfertal ſeit einer Reihe von Jahren tätig iſt, wendet ſich das Beileid der vielen Freude zu. Neben der Gattin trauern zwei Söhne und eine Tochter, die den Beruf der Ordensfrau erwählt hat, und drei Enkel⸗ kinder um den Dahingeſchiedenen.* * * Ernannt wurde Polizeikommiſſär Hermann Dornau in Mannheim zum Polizeiinſpektor. * Verſetzt wurde Verwaltungsinſpektor Richard Kepner bei der Polizeidirektion Baden⸗Baden zum Bezirksamt Mannheim. In gleicher Eigenſchaft ver⸗ ſetzt wurde Gewerbelehrer Eugen Sauer an der Gewerbeſchule in Emmendingen an die Gewerbe⸗ ſchule J Mannheim. Schwererziehbare Kinder Aus dem Fahresbericht der Beratungsſtelle des Stadt-Jugendamts Profeſſor Dr. Moſes, leitender Arzt der Beratungsſtelle für ſchwererziehbare Kinder und Jugendliche(pſychiatriſche Ab⸗ teilung) des Stadt⸗Jugendamts Man n⸗ he im übermittelt uns den Jahresbericht für die Zeit vom 1. April 1930 bis 31. März 1931, dem wir folgendes entnehmen: Unſere Beratungsſtelle iſt im November 1930 in das 10. Jahr ihres Beſtehens eingetreten. Die Zahl von 1000 Neufällen iſt ſchon überſchritten. Aber jedes Berichtsjahr führt uns Kinder und Jugendliche zu mit neuartigen Befunden und mit neuen heilpädago⸗ giſchen und fürſorgeriſchen Aufgaben. Die Varia⸗ tionsbreite der Grundlage jugendlicher Schwererzieh⸗ barkeit und Verwahrloſung iſt unmeßbar. Wie in die Unterſuchung, Beratung, Behandlung und Begut⸗ achtung ſchwererziehbarer und aſozial jugendlicher Elemente von der mediziniſch⸗kliniſchen Wiſſenſchaft her immer neue Ideen einfließen, zeigen die Fort⸗ ſchritte, die in der Erkenntnis der körperlichen Begleiterſcheinungen und Fundierungen ſeeliſcher Abwegigkeiten gemacht wurden. Seit dem Beſtehen unſerer Beratungsſtelle haben ſich in der Problematik des Zuſammenhangs des Körperlichen mit dem See⸗ liſchen in der Pſychopathologie des Kindesalters viele neue Geſichtspunkte entwickelt, die für unſere Tätig⸗ keit bedeutungsvoll wurden. Die neugewonnenen Erkenntniſſe ſtrahlten in unſere Beratungs⸗ und Fürſorgearbeit ein, erleichterten und förderten die Aufhellung mancher abgearteten Individualität, konnten aber auch an unſerem reichen Beobachtungs⸗ material ſorgfältig nachgeprüft werden. Es wäre wohl zu erwägen, ob unſere Beratungs⸗ ſtelle nicht in eine allgemeine Erziehungs⸗ beratungsſtelle, in der Arzt und Pädagoge zuſammenarbeiten, erweitert werden ſollte. Als eine Unzulänglichkeit bleibt noch beſtehen, daß uns die Fälle, die das Stadt⸗Jugendamt und verwandte Ein⸗ richtungen beſchäftigen, nur mit Auswahl zuge⸗ ſchickt werden, die oft eine zufällige iſt und Jugend⸗ liche, die ſich flir unſere Beratungsſtelle eignen wür⸗ den, unberückſichtigt läßt. Trotzdem hatte die Be⸗ ratungsſtelle im Rahmen der jetzigen Zuſtändigkeit und der ihrer Arbeit zugewieſenen Zeit auch im Be⸗ richtsjahr eine ausgefüllte Tätigkeit. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die im abgelaufenen Jahre in der Beratungs⸗ ſtelle erſchienen, betrug 215, darunter 125 Erſt⸗ fälle. Von den 125 Jugendlichen wurden überwieſen: durch das Stadt⸗Jugendamt 73, durch die Familienfürſorge 15, durch konfeſſionelle Organiſationen 7, durch Für⸗ ſorgeärzte 13, durch die Schularztſtelle 2, durch Pri⸗ vatärzte 6, durch ſonſtige Stellen 7. Von den An⸗ gehörigen direkt zugeführt wurden 2 Kinder. Die Verteilung auf die Geſchlechter war folgende: 75 männliche, 50 weibliche. Ehelich geboren waren 100, unehelich 25. Von den unehelichen Kindern waren untergebracht: 10 in Stiefvaterfamilie, 1 in Stief⸗ mutterfamilie, 2 bei der ledigen Mutter, 1 bei Groß⸗ eltern, 4 in Pflegeſtellen, 3 in Adoptionsſtellen, 4 in Anſtalten. Vollwaiſen waren 3 Kinder, Mutter⸗ waiſen 12, davon hatten 10 eine Stiefmutter, Vater⸗ waiſen 12, davon hatten 5 einen Stiefvater. Aus ge⸗ ſchiedenen Ehe ſtammten 11 Kinder, davon waren 9 bei der Mutter,(darunter 2 Sttefvaterfamilien), 1 beim Vater, 1 bei einer Schweſter untergebracht, Somit hatten 17 Kinder einen Stiefvater, nämlich 10 uneheliche, 5 Vaterwaiſen, 2 aus geſchiedenen Ehen. Eine Stiefmutter hatten 11, nämlich 10 Mutter⸗ waiſen und ein uneheliches Kind. Man erkennt aus dieſen Ziffern, wie häufig bei unſeren ſchwererzieh⸗ baren aſozialen Kindern der normale Fami⸗ lienaufbau durchbrochen iſt. Im vorſchul⸗ pflichtigen Alter ſtanden 28, im Schulalter 54 Kinder, 10 Jugendliche waren Fortbildungsſchüler, 30 ganz ſchulentlaſſen; 3 ſchulpflichtige Kinder waren vom Schulbeſuch befreit. 5 Der Anteil der Kleinkinder machte 24(8 v..) aus. Von den Kleinkindern wurden uns zugeführt wegen Erziehungsſchwierigkeiten 6, Schwachſinns 8, Pſychopathie 3, Epilepſie und ſonſtiger Anfälle 4,5 Sprachſtörungen 2, Maſturbation 2, ſexueller Gefähr⸗ dung 1. In 2 Fällen handelte es ſich um Gutachten wegen Pflege⸗ bezw. Adoptionsſtelle. Von den 54 Schulkindern beſuchten Normalklaſſen 35, Förder⸗ klaſſen 8, Hilfsklaſſen 7, Höhere Schulen 4. Von den 40 Fortbildungsſchülern und Schulentlaſſenen hatten beſucht: Normalklaſſen 19, Förderklaſſen 11, Hilfs⸗ klaſſen 7, Höhere Schulen 3. Es zeigt ſich auch in die⸗ ſem Jahre wieder die Erſcheinung, die in früheren Jahren markanter hervortrat, daß die ſoziale Gefährdung der Förderklaſſen⸗ und Hilfsſchüler nach der Schulentlaſſung größer wird. Die Schule bildet ein Gegengewicht gegen die aſo⸗ zialen Neigungen der geiſtig Schwachen. Nach der Schulentlaſſung wirkt ſich beſonders auch die Aus⸗ ſichtsloſigkeit für dieſe Jugendlichen, bei der jetzigen Arbeitsloſigkeit beruflich unterzukommen, ſchädlich aus. Die körperliche Entwicklung war gut bei 67, genügend bei 27, ſchlecht bei 31 Kindern. Be⸗ ſonders das ſchwachſinnige Menſchenmaterial zeich⸗ nete ſich durch zahlreiche und verſchtedenartige kör⸗ perliche Mängel aus. Intellektuell zurück⸗ geblieben waren 38 Kinder, von denen 23 als leicht ſchwachſinnig bezeichnet werden konnten. 18 Fälle tiefſchwachſinnig bezeichnet werden konnten. 18 Fälle konnten wir den pſychopathiſchen Perſönlich⸗ keiten zuzählen, Epilepſie und verwandte Zu⸗ ſtände boten 8 dar. Im ganzen mußten 71 der 125 Neufälle als pſychiſch abnorm bezeichnet wer⸗ den. Relativ häufig werden bei uns Kinder mit Angſtzuſtänden vorgeſtellt. Bei 10 Kindern waren ſie an körperliche Züchtigungen ge⸗ knüpft. 6 Kinder und Jugendliche, die Selbſt⸗ mordverſuche begangen hatten, wurden uns zu⸗ geführt: 2 Knaben im Alter von? und 11 Jahren, 4 Mädchen im Alter von 15—19 Jahren. 3 hatten chemiſche Mittel eingenommen, 2 den Gashahnen ge⸗ öffnet, 1 Kind ſprang in den Rhein. Von dieſen 6 Selbſtmordkandidaten konnte nur das 19jährige Mädchen als pfychiſch⸗normal angeſehen werden, die übrigen waren abwegige Perſönlichkeiten, die in einem Angſtzuſtande oder in ſonſtigen Affekten im Zuſammenhange mit einem Konflikt den Suteid⸗ verſuch machten. Gerichtliches Vorgehen fand gegen 8 unſerer Jugendlichen ſtalt, gegen 7 we⸗ gen Eigentumsvergehen, gegen 1 wegen ſexueller Handlungen. Diebſtahl hatten 24 begangen, Schul⸗ ſchwänzen und Vagabundage 18. Wegen ſexueller Vorkommniſſe wurden 34 Kinder und Jugendliche an uns gewieſen. Die Entzifferung unſerer Maßnahmen, ſoweit ſie ſich zahlenmäßig faſſen laſſen, ergibt folgen⸗ des Bild: Erziehungsberatung allein in 16, weitere Beobachtung und Beratung in 25, Berufsberatung und Arbeitsvermittlung in 8, Erholungsfürſorge in 8, Hortfürſorge in 4, Aufnahme in Anſtalten in 6, Schutzaufſicht in 15, Befürwortung von Fürſorge⸗ erziehung in 29 Fällen. Im Kinderheim Rhei⸗ nau befanden ſich am Ende des Berichtsjahres 89 Kinder, davon 36 Fürſorgezöglinge. 10 ſchwach⸗ ſinnige Kinder beſuchten vom Heim aus die Hilfs⸗ ſchule. * 30. badiſches Landesfeuerwehrfeſt. Der Um⸗ zug der badiſchen Feuerwehr findet am Sonntag, 6. September, nachmittags 2 Uhr, vom Schlachthaus aus auf allgemeinen Wunſch nun doch ſtatt. Die Feuerwehren werden durch die Auguſta⸗Anlage und die Kunſtſtraße bis zum Friedrichspark quer durch Mannheim marſchieren, um ſich an dem im Fried⸗ richspark am Nachmittag ſtattfindenden Volksfeſt zu beteiligen. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittags ziehung wurden ausge⸗ loſt: 2 Gewinne zu je 10 000/ auf die Nr. 217 037; 18 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 26 491, 66 872, 121059, 133 790, 169 063, 185 626, 222 725, 231 533 und 309 577; 12 Gewinne zu je 3000/ auf die Nru. 29 152, 66 402, 283 174, 320 745, 325 329 und 356 240. Die Nachmittagszie hung brachte 2 Gewinne zu je 10 000/ auf die Nr. 124901. 6 Gewinne zu je 5000% auf die Nrn. 10 399, 66 508 und 94 567; 32 Gewinne zu je 3000/ auf die Nru. 6691, 16 762, 37 929, 94 144, 134 241, 157 959, 184 312, 212 416, 280 938, 283 334, 317 429, 358 666, 368 857, 372 794, 388,577 und 393 786. (Ohne Gewähr.)) Ju Jalesesse bitten wir Anzeigen großeren Umfanges, die fur die Sauotag- Alec Alegabe beslimmr sind, möôglicist bis Frelſag vormittag in unserer Haupigeschfts- stelle dufaugeben. Eines frühgeilige Be- stellung sichert zudem duch eine gute Plazierung der Anzeigen. FFFPUUUCCCCCCCCCCCVCVCVCVCVTCVTCTVTCVCVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTCTCTVTCTTTTTTT Schlechtes Schwarzwald weiter Trotz hohen Luftdruckes am Verfaſſungstag faſt durchgeregnet Wer für den Verfaſſungstag, den man in Baden geſetzlich feiert, mit der Möglichkeit gerechnet hatte, einen ſchönen Ausflug machen zu können, wurde ſehr enttäuſcht. Unter dem Einfluß der am Sonn⸗ tag ſchon hinter der Tiefdruckrinne eingedrungenen kalten Luft aus Nordweſten geſtaltete ſich das Wetter jahreszeitlich unverfaſſungsmäßig ungünſtig. Es regnete vielfach faſt ununterbrochen. Im Schwarz⸗ wald brachte der 11. Auguſt mit ſeinen reicheren Niederſchlägen ziemlich eindeutig die Note„Dauer⸗ regen“, von kurzen unweſentlichen Unterbrechungen abgeſehen. Daß der Regen dabei von unfreundlichen weſtlichen bis nordweſtlichen Winden begleitet und teilweiſe noch böig herunterkam, erhöhte die unge⸗ mütliche Stimmung noch beſonders. Statt einem ſchönen Wanderbetrieb ſpürte man, wenn man ſchon ins Freie ging, allenfalls den„Trieb des Regens“ um die unteren Extremitäten, die kein Mantel und kein Schirm ſchützen konnte, wenn man in dieſer Form„Schlagſeite“ bekam. Die Wetterentwicklung in dieſer Art ſtellte keine Alltäglichkeit dar, weil ſie eigentlich etwas mit dem hohen Luftdruck im Widerſpruch ſtand. Trotzdem wollte und wollte es nicht aufhellen, obwohl die Sonne mitunter kleine Verſuche für eine Lockerung der Wolkendecke unternahm. Die Kaltluft führte eben zu einem Aufſtau und zu einer Entladung ihrer Feuchtigkeit. Erſt in den Nachmittagsſtunden gab es einige beſſere Lichtblicke, die darauf ſchließen ließen, daß ſich für die kommenden Tage mit dem oſtwärts nachrückenden Hochdruckgebiet das Wetter beſſert. Die Temperatur geſtaltete ſich unangenehm kühl und jahreszeitlich unternormal. Wenn man bedenkt, daß der Kaltlufteinbruch in den Alpen bis auf 2000 Meter herunter zu Schnee geführt hat, daß Säntis drei und Zugſpitze fünf Grad Kälte haben, ſo darf man ſich nicht wundern, daß am Feldberg ſogar nur noch ein Grad Wärme erreicht wurde. Man muß zufrieden ſein, daß man in mittleren Lagen im Gebirge doch immerhin zehn bis zwölf Grad noch hatte. Das iſt nicht eben kalt, aber es wirkt un⸗ freundlich, vor allem im Auguſt, und regt mehr zum Nachmittagsſkat im Kaffeehaus ſtatt zum Wandern an. * * Der 19. Deutſche Berufsſchultag findet nicht ſtatt. Der Deutſche Verein für Berufs⸗ ſchulweſen hat auf Anraten des Deutſchen Städtetags beſchloſſen, den XIX. Deutſchen Be⸗ rufsſchultag, der im Oktober in Mannheim ſtattfinden ſollte, mit Rückſicht auf die ungünſtige wirtſchaftliche Lage nicht abzuhalten. Uebertragung von den Bayreuther Feſtſpielen: „Triſtan und Iſolde“ Die diesjährigen Bayreuther Feſtſpiele hatten einen beſonderen Erfolg mit der Aufführung von„Triſtan und Iſolde“ unter Leitung von Wilhelm Furtwängler. Es iſt daher zu begrüßen, daß ſämtliche deutſchen Sen⸗ der am Dienstag, den 18. Auguſt, die Aufführung des Wer⸗ kes vom Bayreuther Feſtſpielhaus überträgt. Beſonders ſei darauf hingewieſen, daß die Uebertragung bereits um 16 Uhr beginnt. Sie wird etwa um 22 Uhr beendet ſein. In den beiden großen Pauſen werden Vorträge, die im inneren Zuſammenhang mit Bayreuth und Richard Wagner ſtehen, übertragen. 2 me, 77 em W N Y I —— e, e — 8—— — 1— 4. Seite/ Nummer 369 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Kurzarbeit in den Lanzwerken Die Firma Heinrich Lanz AG. teilt mit, daß ſte infolge von Vereinbarungen mit ihrer Beleg⸗ ſchaft im Herbſt 1930 im Laufe des Frühjahrs 1931 mehr Arbeiter in den Betrieb eingeſtellt hat, als bei der ſchwachen Beſchäftigung erforderlich geweſen wäre. Die Folgen des 13. Juli, zu denen die be⸗ ſonderen Schwierigkeiten der Erntefinanzierung kamen, fielen gerade in die Hauptverkaufszeit für Landmaſchinen. Die längere Zeit, die zur Behebung dieſer Schwierigkeiten nötig war, drückte ſich neben den geldlichen Auswirkungen beſonders in ſinkenden Preiſen für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe und in einem Mißtrauen gegenüber der preislichen Entwick⸗ lung dieſer Erzeugniſſe überhaupt aus. Eine all⸗ gemeine Kaufzurückhaltung für Lan d⸗ maſchinen war die Folge. Die, Maßnahmen für eine Wiederbelebung werden erſt am Ende der Ver⸗ kaufszeit ſichtbaren Erfolg haben. Daher hat das Verkaufsgeſchäft früher nachgelaſſen wie in anderen Jahren. Aus dieſem Grnude wird auch die ſtets in jedem Herbſt eintretende Verminderung der Beleg⸗ ſchaft in dieſem Jahre früher erfolgen müſſen. Um Entlaſſungen nur in möglichſt geringem Um⸗ fange durchzuführen, wird Kur zarbeit ein⸗ geführt, deren Umfang noch nicht endgültig feſtgelegt werden kann. Sollten weitere Einſchränkungen im Laufe des Herbſtes oder Winters aus wirtſchaftlichen Gründen notwendig werden, ſo iſt, wie im vorigen Jahre, die zeitweiſe Stillegung einzel⸗ ner Werkſtätten geplant. FJamilienzwiſt im Luiſenpark Den Beſuchern des Luiſenparks bot ſich am Dienstag abend ein aufregendes Schauſpiel. Zwei der auf dem Teich lebenden Schwanenfamilien murden dicht nebeneinander vom Publikum gefüttert, während die beiden alten Männchen nicht weit vom Ufer umherſchwammen. Plötzlich griffen ſie einander an, verbiſſen ſich gegenſeitig in den Rücken und bearbeiteten ſich mit den Flügeln. Wäh⸗ rend dieſes einige Minuten dauernden Kampfes wurden die Flügelſchläge immer matter. Schließlich gelang es einem Schwan, auf den Rücken des anderen zu ſteigen, von wo aus er verſuchte, den Kopf ſeines Gegners unter Waſſer zu drücken, was auch einige Male Erfolg hatte. Währenddeſſen um⸗ kreiſte die Schwänin des Unterlegenen ängſtlich die Kämpfenden, ſchnappte auch ein paar mal zu, wagte aber nicht, ernſtlich in den Kampf einzugreifen. Der Zuſchauer hatte ſich ſchon einige Aufregung bemächtigt. Ein Herr opferte ſogar ſeinen Spazier⸗ ſtock, indem er damit nach den Kämpfenden warf, die jedoch auf nichts reagierten. Endlich gelang es dem Unterlegenen, die unmittelbare Nähe des Ufers zu exreichen, ſtets hart bedrängt von ſeinem wütenden Gegner, der nun vom Publikum abgewehrt werden konnte und auf den Teich flüchten mußte. Der Ge⸗ rettete aber wurde von ſeiner Schwänin ſichtlich be⸗ glückt in Empfang genommen. Eine ſchlagfertige Stahlroßamazone Ueber Recht und Unrecht der Selbſtverteidigung hei Beleidigungen kann man geteilter Meinung ſein. In ziemlich flottem Tempo bog geſtern nachmittag e Dame zwiſchen L 7 und L 9 kurz um die Ecke und ſtreifte dabei einen jungen Mann, der piel⸗ leicht 22 Jahre alt ſein mochte. Daß er darüber em⸗ Pört war, iſt ſelbſtverſtändlich. Als der jungen Dame ein Schimpfwort nachgeſchickt wurde, hält dieſe ihr Stahlroß an.„Haben Sie mich gemeint?“, fragte ſie den empörten jungen Mann. Als er prompt er⸗ widerte:„Ja Sie, wen denn ſonſt!“ kam das ſowohl für ihn wie für uns gleichermaßen Ueberraſchende. Die Radlerin ſchlug dem jungen Mann rechts und links ins Geſicht und fragte noch einmal in aller Ruhe:„Haben Sie mich gemeint?“ Diesmal blieb der Geſchlagene die Antwort ſchuldig, denn er hatte vor lauter Ueberraſchung die Sprache verloren. Als die Radlerin keine Antwort mehr erhielt, ſetzte ſie ſich auf ihr Stahlroß und fuhr, nicht ohne vorher noch einen triumphierenden Blick auf ihre Umgebung ge⸗ worfen zu haben, auf und davon. Jetzt ſchimpfte der junge Mann wie ein Rohrſpatz Gewiß eine nicht alltägliche Art der Selbſtvertei⸗ digung der jungen Dame, aber ſchon im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit nicht zur Nachahmung zu empfehlen, zumal die ſchlagfertige Amazone einen erheblichen Teil Schuld an dem Renkontre hatte Rekord der Motorrad- Anfälle Im Organ der Ruhr⸗ Handelskammern„Ruhr und Rhein“ veröffentlicht F. Holtermann an Hand der ſoeben erſchienenen amtlichen Unfallſtati⸗ ſtik für 1929 einen beachtenswerten Artikel, dem wir folgendes entnehmen: Wenn trotz der günſtigen Entwicklung der Unfall⸗ ziffern bei den gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften die Geſamtzahl der Unfälle geſtiegen iſt, ſo iſt dies im weſentlichen auf die ſtarke Zu⸗ nahme der Verkehrsunfälle zurückzuführen. In den Jahren 19261929 betrug die Geſamtzahl der tödlich verunglückten Perſonen 23 475, 24 943, 26 403, 27679; auf 100 000 Einwohner berechnet iſt die Verhältnisziffer in dem Zeitraum von 1926 bis 1929 37, auf 43,3 geſtiegen. Die neuerliche ſtarke Zunahme der tödlichen Verunglückungen iſt zum weitaus größten Teil durch die raſche Ausdehnung des Kraftverkehrs verurſacht. Im Jahre 1929 fielen dem Verkehr mit Kraftfahrzeugen im Deutſchen Reich 5867 Perſonen zum Opfer, das ſind 904 Perſonen mehr als im Vorjahre. In den letzten Jahren haben die Unglücks⸗ fälle mit Krafträdern in beſonders ſtarkem Maße zugenommen. Ihre Zahl war im Jahre 1929 3% mal größer als im Jahre 1926, während die Zahl der mit oder durch Kraftwagen verunglückten Perſonen immerhin nur um drei Viertel der Zahl von 1926 geſtiegen iſt. Auf einen gleichen Beſtand von 1000 Kraftwagen kamen im Jahre 1929 nur noch 6,7 tödlich Verun⸗ glückte gegenüber 7,6 und 79 auf 1000 in den Jahren 1928 und 1927. Dagegen hat die Zahl der durch Krafträder herbeigeführten tödlichen Verletzungen faſt doppelt ſo ſtark zuge⸗ nommen, wie der Beſtand an Kräfträdern. Wäh⸗ rend im Jahre 1926 auf 1000 Krafträder nur erſt 10 tödliche Verunglückungen entfielen, neuerdings auf 3,5 angeſtiegen. Die Zahl der ſonſtigen tödlichen Verkehrsunfälle iſt im Gegenſatz zu der ſtarken Zunahme der Verun⸗ glückungen im Kraftverkehr— im Jahre 1929 etwas zurückgegangen; ſie betrug 3737 gegenüber 3 832 im Vorjahre. Beſonders auffallend iſt die ſtarke Zu⸗ nahme der Verunglückungen jugend⸗ licher Perſonen mit Krafträdern. So kamen durch den Verkehr und den Sport mit Kraft⸗ rädern im Jahre 1929 allein 299 15—90jährige, da⸗ gegen immerhin nur 154 30—60jährige Männer mehr zu Tode als im Jahre 1928. Auch unter den Kindern forderte die weitere Ausdehnung des Kraft⸗ verkehrs wieder 128 Opfer mehr als im Vorfahre. Bei den—15jährigen Knaben iſt außerdem die Zahl der Ertrunkenen um 77 geſtiegen. Erfreulicherweiſe iſt im Gegenſatz zu der Zunahme der Verkehrsunfälle bei den gewerblichen Berufen eine weitere Abnahme der Unfälle zu verzeichnen. Die amtlichen Feſtſtellungen können z. T. ſchon durch die von den Berufsgenoſſenſchaften mitgeteilten Zah⸗ len für das Jahr 1930 ergänzt werden. Bei der Hütten⸗ und Walzwerk⸗Berufsgenoſſenſchaft betrug die Zahl der tödlichen Unfälle auf 1000 Verſicherte berechnet in den Jahren 19281930: 0,920, 0,735, 0,690 und die Zahl der entſchädigungspflichtigen Unfälle 9,00, 7,92, 8,47(1913: 13,89). Die Unfallziffer iſt im Oberbergamtsbezirk Dortmund bei den töd⸗ lichen Unfällen, auf 1000. Beſchäftigte gerechnet, im Vierteljahresdurchſchnitt von 0,721 im Jahre 1925 (dieſes Jahr war für den Ruhrbergbau ein wahres Unglücksjahr) und 0,573 im Zeitraum von 1901 bis 1910 auf 0,507 im Vierteljahresdurchſchnitt 1920 und 0,469 im Vierteljahresdurchſchnitt 1930 zurück⸗ gegangen. 4 iſt dieſe Zahl Vom Bankdirektor zum Betrüger Der frühere Direktor einer Großbank und ehe⸗ maliger Geſchäftsführer der Deutſchen Imbak⸗Ge⸗ ſellſchaft, Robert Krebs, hatte ſich am Samstag wegen fortgeſetzten Betruges und Betrugsverſuches in Frankfurt vor Gericht zu verantworten. Krebs, der früher jahrelang in Weſtfalen zuletzt als Direk⸗ tor einer Großbank tätig war, hatte vor einiger Zeit in Frankfurt a. M. die Geſchäftsführung der Deut⸗ ſchen Imbak⸗Geſellſchaft übernommen, die den Ver⸗ kauf eines Mittels für Magen⸗ und Darmkranke be⸗ trieb. Trotz der Güte des Heil⸗ und Nährmittels Imbak, das ein Herr Rothe nach jahrelangen Ver⸗ ſuchen erfand, ging das Geſchäft in den letzten Jah⸗ ren immer mehr zurück. Um der Schwierigkeiten Herr zu werden, ſuchte die Imbak⸗Geſellſchaft auf dem Inſeratenwege mit Geldgebern in Berührung zu gelangen. Es wurden ihr auch nach und nach 118 000 Mark zur Verfügung geſtellt. In der Bilanz war um dieſe Zeit der Verluſt der Geſellſchaft mit 2000 Mark angegeben. In Wirklichkeit betrug er aber damals ſchon 40000 Mark. Während man den Geld⸗ gebern verſicherte, daß es ſich bei dem Geſchäft um ein ſchuldenfreies, riſikoloſes Unternehmen handle, ging das Geſchäft immer mehr zurück. Unter falſchen Vorſpiegelungen bewog Krebs die Geldgeber zur Kredithergabe. Nach dem Zuſammenbruch des Un⸗ ternehmens hatten die Geldgeber etwa 60 000 Mark verloren. Das Gericht verurteilte Krebs wegen fortgefetzten Betrugs und Betrugsverſuchs zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr. Von der beantragten Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte, wie auch von dem Grlaß eines Haft⸗ befehls nahm das Gericht Abſtand. Wenn der An⸗ geklagte die Hälfte der Strafe verbüßt hat, ſoll er für den Strafreſt bedingt begnadigt werden. 0 w/ ĩ ⁊ ͤ dc/((d(...... Anterſchlagung bei einer landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaft * Freiburg i. Br., 12. Aug. Vor dem hieſigen Schöfſengericht hatte ſich der Kaſſenrechner Otto Deckert aus Burkheim a. K. wegen Unter⸗ ſchlagung und Urkundenfälſchung zu ver⸗ antworten. Deckert führte die Kaſfengeſchäfte der bäuerlichen Bezugs⸗ und Abſatzgenoſſenſchaft in Bürkheim a. K. Bei einer Reviſion war ein Fehl⸗ betrag von 8551 Mark feſtgeſtellt worden. Der An⸗ geklagte gab die ihm zur Laſt gelegten Straftaten teilweiſe zu, will aber nicht 8000 Mark, ſondern nur etwa die Hälfte unterſchlagen haben. Das Urteil lautete wegen fortgeſetzter Unterſchlagung auf acht Monate Gefängnis. Von der Anklage der Urkundenfälſchung erfolgte Freiſprechung. Eine weitere Angeklagte, eine Frau Pfeiffer, erhielt wegen Anſtiftung zur Unterſchlagung, Hehlerei und Urkundenbeſeitigung vier Monate Gefängnis. Gerichtliche Sühne für ein Motorrad- Anglück Am Oſtermontag dieſes Jahres ereignete ſich nahe bei Hirſchhorn an der Kurve beim„Natura⸗ liſten“ ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Motorrad und einem Kraftwagen, wobei die 22jährige Konto⸗ riſtin Emilie Eberhardt aus Frankfurt a.., die auf dem Soziusſitz des Motorrades ſaß, den Tod fand. Nun hatten ſich vor dem Schöffen ⸗ gericht der Bräutigam der Verunglückten, Edel aus Frankfurt a.., ferner der Lenker des Kraft⸗ wagens, Schrader aus Berlin, wegen fahr⸗ läſſiger Tötung zu verantworten. Die Be⸗ wetsaufnahme ergab die Schuld beider Angeklagten, wobei Schrader der größte Anteil der Schuld an dem Unglück beigemeſſen wurde. Schrader erhielt eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten, während Edel mit ſechs Wochen davonkam. Außerdem wurde Edel Bewährungsfriſt bis 1935 zugebilligt. Donnerstag, 13. Auguſt 103 — Zu Tode mißhandelt Eine außerordentlich rohe Tat, die ſich als Nö perverletzung mit Todesfolge charakter, ſierte brachte den 25 Jahre alten Mälzer Herne Pfahler aus Forſt(A. Bruchſal) vor die Schr. ken des Karlsruher Schwurgerichts g hat in der Nacht zum 12. April d. J. dem 60 jährige Schweinehirten Ferdinand Müller in der Bru. ſaler Straße zu Forſt mit einem ſchweren eichenen Prügel einen Schlag auf den Kopf verſetzt, ſo 110 Müller zuſammenbrach. Nicht genug damit traktiert der Angeklagte den regungslos am Boden liegenden Mann noch längere Zeit mit Schlägen und Fußtrt, ten. Erſt auf das Eingreifen von hinzukommenden Ortseinwohnern ließ er von ſeinem Opfer ab. De Schlag auf den Kopf verurſachte einen ſchweren Schädelbruch, der am 30. April den Tod des Müller zur Folge hatte. Die Vorgeſchichte des Falles ſpielt in das Jahr 1928 zurück. Damals waren Pfahle und Müller aus nichtigen Gründen in einen 5 wechſel geraten, der in Tätlichkeiten ausartete 1 deren Verlauf Müller dem Pfahler eine erhebliche Stichverletzung in den Unterleib beibrachte. Er er⸗ hielt damals drei Monate Gefängnis, während her jetzige Angeklagte mit 100 Mark Geldſtrafe davon⸗ kam. Seitdem beſtand zwiſchen beiden ein geſpann tes Verhältnis, zumal Pfahler, der ſeinerzeit 915 riert werden mußte, zeitweiſe immer noch Schmerzen verſpürt. Am 11. April war Pfahler bei einem Bauern zur Kindstaufe eingeladen; auch Müller wa da und bereits ziemlich angetrunken. Pfahler 105 an, daß Müller plötzlich auf ihn los gewollt habe, von den Tiſchgenoſſen aber abgehalten und an die Luft geſetzt worden ſei. Pfahler, der wußte, daß Müller noch auf der Straße ſtand, holte im Stall einen Pri gel und fiel dann in ſeiner Wut über Müller her Der Angeklagte ſuchte ſich damit zu entſchuldigen daß er annahm,„Müller wollte ihn wiederſehen“ Schwurgericht verurteilte Pfahler wegen Körperver⸗ letzung mit Todesfolge zu einer Gefängnis, ſtrafe von neun Mo naten, abzüglich zwei Monate Unterſuchungshaft. ** 8 Militärſtrafprozeß. Der Obermuſikmeiſter Loe, ber vom 1. Bataillon des Infanterie⸗Regimentz Nr. 15 in Gießen hatte ſich vor dem Einzelrichter beim Gießener Amtsgericht unter der Anklage der Miß handlung und Beleidigung von Untergebenen zu verantworten. Die mehr⸗ ſtündige Zeugenvernehmung brachte keine Beweiſe für die Mißhandlung der Leute. Dagegen ſah das Gericht in mehreren Fällen Beleidigungen von Untergebenen als erwieſen an. Es verurteilte den Obermuſikmeiſter nach dem Antrage des Staats⸗ anwaltes zu drei Wochen gelinden Ar reſtz, 2 . eee, Preis 60 Pig. C. Uberall zu haben! Kleines Kursbuch fur Baden und Plak mit Anschlüssen nach allen HRichtungen Wichtige Kraftpostlinien für Ausflüge in Badem nach Hessen und in die Pfalz Sommer- Ausgabe 1931 PPCPPCPCTCTTPTPTPTPTPTGTGTGTGTéꝙTbb'''' —.—— ä—.—..:.... Valentins Lorbeerkranz Von Peter Scher Das hat ſich in Berlin abgeſpielt, als der Münchner Komiker Karl Valentin das erſtemal „droben“ war und mit Erſtaunen an ſich ſelber aus⸗ probierte, daß man in Berlin nicht gleich gefreſſen — und wenn ſchon, dann doch immerhin ganz gut verdaut wird. Nun alſo, der Valentin war richtig gefeiert wor⸗ den, die Zeitungen hatten mehr als gut über ihn ge⸗ schrieben, und Lorbeerkränze hatte er bekommen— gleich ein Dutzend auf einmal. Einen davon, den dickſten, wollte er nach München ſchicken, damit die daheim ſähen, wie gut es ihm in der Fremde ging. Er beauftragte einen Jungen im Hotel, den Lor⸗ beerkranz gut verpackt auf die Poſt zu geben. Wer aber den Auftrag nicht ausführte, das war der Junge, der Saubua, der miſtige. Alſo doch ein bitteres preußiſches Erlebnis für den Valentin, denn mit Lorbeerkränzen kennt er keinen Spaß. Die ge⸗ Hören, wie bei der Klara Ziegler, der Reihe nach an die Wand gehängt, daß man auch etwas hat von einem Ruhm. Der Valentin, nachdem er den ungetreuen Jungen, der ſeit zwei Tagen vom Hotel weggeblieben und alſo wohl doch mit dem koſtbaren Lorbeerkranz durchgebrannt war, einen Bazi, einen greißlichen Uhu, einen hundsheiteren Krüppi überanand und gas dergleichen wohllautende bayriſche Adjektiva mehr ſind, hinreichend genannt hatte, entſchloß ſich zur Tat. Er befragte ſeine Partnerin Lis! Karl⸗ ſtadt, ob ſie bereit ſei, ihn zur Polizei zu begleiten und dort für ihn das Wort zu führen. Jawohl, ſie ſei. Alſo hin. Im Revier ſaß, vom vorgeſchriebenen Ernſt des Dienſtes umwölkt und abweiſenden Geſichts, der noch mmer bärtige Wachtmeiſter. „Was wünſchen Sie?“ Ein Kranz ſei ihm geſtohlen worden, ein Lorbeer. So die Karlſtadt, den hilflos ſchnappenden Valen⸗ tin beiſeite ſchiebend. „Ein Kranz? Ein Lorbeerkranz?“ Der Wachtmeiſter ſchien ſeinen Ohren nicht zu trauen. „A ſcheener großer—!“ ſagte Valentin, jäh hervor⸗ tretend und mit beiden Händen in der Luft einen Kreis beſchreibend. „Was will der Mann?“ fragte der Wachtmeiſter die bisherige Wortführerin in ſcharfem Ton. „Eahm is er'ſtohln!“ erwiderte die Karlſtadt raſch. Worauf Valentin, geiſtesgegenwärtig ins Preu⸗ ßiſche überſetzend:„Ihm iſt er geſtoh-len— eahm— ihm— mir!“ „E— ahm— ihm— mir— Ihnen— was heißt das?“ brauſte der Wachtmeiſter auf.„Wer ſpricht hier überhaupt— wer iſt beſtohlen?“ „Ich—“ hob Valentin ſchüchtern an. „Er—“ fiel die Karlſtadt, ihn knuffend, raſch ein, „er iſt beſtohlen, Herr Leutnant! Ich red' ja nur für ihn— er kann nicht reden——!“ „Kann nicht reden?!“ donnerte der Wachtmeiſter —„eben hat er ſelbſt—!“ „Ja doch!, ſagte die Karlſtadt verzweifelt,„i muaß do! reden, weil er bei die'hörden allaweil! s Mäu dahoam laßt— is' doch wahr, laß mi' doch, Va⸗ lentin!“ Der Wachtmeiſter rang die Hände: N 8 „Was bedeutet das alles?! Warum redet der Mann nicht ſelbſt, wenn er beſtohlen iſt— was ſoll das heißen!“ „J red' ja ſcho,“, fing Valentin wieder an—„dees is' bloß zweg'n dem, daß i' a biſſerl ſchüchtern bi', verſtehnga S' mi, Herr Wachtmoaſter?“ Treu ſah er dem ſtrengen Mann ins Auge. Die Karlſtadt war dem Weinen nahe. Der Wachtmeiſter kämpfte mit einem Ausbruch. Er bezwang ſich— was ihm dereinſt bei der großen Abrechnung drüben zugute kommen wird— und tunkte die Feder ein: „Name und Vorname, Beruf, geboren, Religion, Vater, Mutter, wann zugereiſt, wie lange.“ a Valentin und Karlſtadt ſahen ſich betreten an; bald gab er, bald gab ſie Auskunft. 5 nicht frei von Furcht vor neuen Komplikationen— Der Wachtmeiſter malte die Antworten kalligra⸗ phiſch ſchön auf den Bogen. Es dauerte geraume Zeit, amtlich iſt amtlich. Als der Fall eingehend zur Sprache gebracht war — was wieder nicht ohne einige ehrenkränkende Apoſtrophierungen des treuloſen Hotelfungen ab⸗ ging— legte der ſchon leicht verwirrte Beamte auf einmal brüsk die Feder hin und wollte genau wiſſen, was denn der Lorbeerkranz für einen Wert reprä⸗ ſenttere.„ „Wert!“ erwiderte Valentin gekränkt—„wieſp Wert!“ Ihm ſei er ungeheuer viel wert, der Lor⸗ beerkranz. Es ſei eine Ehrenſache für ihn. Lorbeer könne, richtig betrachtet, mit Geld überhaupt nicht bewertet werden.. O doch!, behauptete der Wachtmeiſter, er ſelbſt hätte erſt neulich einen Lorbeerkranz für vier Mark fünfzig im Schaufenſter geſehen. Das war zuviel für Valentin. Röte ſchoß ihm ins blaſſe Geſicht, aus war's mit ſeiner Schüchtern⸗ heit. „Ja verſtehnga denn Sö net“, fing er aufgeregt wieder an. „Ja, verſtehen Karlſtadt. „— daß in dem Lorbeer ein idealer Wert ſteckt, ein Wert, der wo— wie ko' i dees Eahna bloß glei erklärn?“ ö 5 „Wie kann ich Ihnen das erklären?“ verdol⸗ metſchte die Karlſtadt. Plötzlich ſchrie Valentin erlöſt:„Da!“ und zeigte auf die ordendsgeſchmückte Bruſt des Wachtmeiſters, der ſich zwiſchendurch immer wieder verzweifelt mit beiden Händen an den Kopf gefaßt hatte. 8 „Die Kreuzeln da“, ſchrie Valentin, über ſeinen Einfall begeiſtert—„taaten denn Sö Eahna Orden verkaafa?!“ „ kaaffa—!?“ ſtammelte der Wachtmeiſter wir⸗ ren Blicks. „Würden Sie Ihre Orden für Geld hergeben?!“ ütberſetzte die Karlſtadt, rot vor Eifer und Teilnahme. Der Wachtmeiſter ſah Valentin betroffen an. Ein Licht ging auf, er nickte, Wohlwollen— wenn auch denn Sie nicht!“ überſetzte die ſtrömte aus, die Baſis der Verſtändigung war ge⸗ funden. Der Wachtmeiſter ſah ein, daß der Verlust des Lorbeers für Valentin unerſetzlich war. Das Protokoll nahm ſeinen, wenn auch länglichen, ſo boch ungeſtörten Fortgang. Als die Parteien nach zweiſtündiger Verhandlung, ſchweißgebadet voneinander ſchieden, behielt ſowohl der pflichttreue Beamte als auch Valentin einen Ein⸗ druck fürs Leben.. „Siehgſt as“, ſagte er, als ſie auf die Straße hin⸗ austraten, zur Karlſtadt—„bloß richtig ſagen muaß ma's eahna— bloß richtig ſagen!“ Und ſie begaben ſich voller Hoffnung ins Hotel. Aber der Lorbeerkranz blieb verſchollen. Den Jungen ſah man niemals wieder; er wird der Strafe des Himmels, die Valentin noch heute auf ihn her⸗ abruft, nicht entgehen. Verbrecher im Schaukaſten Ein außerordentlich ſeltſames und ſeltenes Bild finden wir in der Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung(Nr. 38). Die amerikaniſche Polizei stellt jeden Morgen die neu eingelieferten Verbrecher in einen hell erleuchteten Glaskaſten zur Schau, damit ſich die Detektive, die ſelber im Dunkeln bleiben, die Geſichter einprägen können. Die Aufnahme der Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung zeigt dieſes lebende Verbrecheralbum, in dem gerade vier Bankräuber aus Los Angeles vorgeführt werden.— Im ſelben Heft ſtellt ſich Al Capone, der amerikaniſche Schmugg⸗ lerkönig, vor, für deſſen Unſchädlichmachung ſich Präſident Hoover perſönlich einſetzen mußte. Wir ſehen ihn wenige Tage vor ſeiner Verhaftung lachend und ſelbſtbewußt in der Loge des Rennplatzes von Chicago. f 5 Von dem Attentat auf den Schnellzug Baſel⸗ Berlin bei Jüterbog enthält dieſes Heft die erſten Aufnahmen, ebenſo von der Romreiſe des Kanzlers Aus dem weiteren Inhalt wollen wir noch erwäh⸗ nen: Das billigſte Ehepaar— Bilder vom Ausver⸗ kauf,„. dort, wo die Sieben Berge..— Der Drachenfels, Die„Schulfarm“ im Tegeler See und Der Menſch als Schöpfer in der Pflanzenwelt, Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe Anzeige) * Das de 2 1931 — s Kön rakter ermann Schran⸗ 8. Er ahne Bruch⸗ zichenen ſo daß aktiertz genden Fußtrit, menden b. Det chweren Müller 8 ſpielt Pfahler Wort, tete, in hebliche Er Ck⸗ nd det davon⸗ eſpann⸗ it vpe, merzen einem ler war er gab be, von ie Luſt Müller n Pril⸗ er her, en, daß Das herver⸗ Inis: dei Loe, ments richtet ge der von mehr⸗ eweiſe ih das „ boh e den taats⸗ e ſt h. 1 6 — 8 den Rhein. Aus Baden Ein alter Leibgrenadier I. Walldorf, 12. Aug. Am Montag feierte der zurch ſeine Originalität und durch ſeinen echt pfäl⸗ ziſchen Humor weit über die Grenzen des Bezirks biwaus bekannte Ludwig A ſtor ſetnen 88. Ge⸗ burtstag. Der betagte Jubilar iſt einer der älteſten Leibgrenadiere des Landes. Wo immer auch Leibgrenadiertage ſtattfinden, iſt er als Ehrengaſt vertreten und wird von den Jüngeren wegen ſeines Witzes und ſeines jugendlichen Weſens gefeiert. Er it auch einer der wenigen noch Ueberlebenden, die den 1870/ er Krieg mitgemacht haben. Von ſeiner Ataunlichen Gedächtniskraft geben die alten, von ihm geſungenen, ſonſt nirgends mehr gehörten Na⸗ poleonslieder ein beredtes Zeugnis, wie er auch, ge⸗ wiß ein Zeichen ſeltenſter Rüſtigkeit, noch als guter Tänzer bekannt iſt. Ruheſtörungen am Verfaſſungstag 4 Karlsruhe, 12. Aug. Als das Reichs banner auläßtich der geſtrigen Verfaſſungsfeier in den Abendstunden geſchloſſen nach der Feſthalle mar⸗ ſchierte, kam es in der Kaiſerſtraße, am Rondellplatz und am Streſemannplatz auf beſchtmpfende Zurufe einiger Gruppen von Nationalſozialiſten zu Reibe⸗ teien zwiſchen dieſen und Zugteilnehmern. Die Poltgei ſchritt ſofort ein, mußte verſchiedentlich vom Gummiknſtppel Gebrauch machen und nahm mehrere Anhänger der NS DAP. feſt. Ein Auto im Rhein verſchwunden * Leopoldshafen, 12. Aug. Am Sonntag abend baſſterte einem Autolenker— es handelt ſich um einen Aſſiſtenzarzt aus Durlach— ein ſchweres Miß⸗ geschick. Als ſeine Frau ausgeſtiegen war, ver⸗ ſuchte er bei der Hafenmündung zu wenden. Dabei gerlet der Wagen von der Straße ab und fuhr in Der Fahrer konnte ſich im letzten Augenblick freimachen und ſchwimmend das Ufer er⸗ leichen. Das Auto verſank an der etwa fünf Meter tiefen Stelle des Stromes und konnte noch nicht geborgen werden. In Seenot b Vom Bodenſee, 11. Aug. Bei dem Sturm am 6, Auguſt kamen auf badiſcher Seite verſchiedene Rachen uſw. in Seenot. Eine Segeljacht von Ra⸗ bolfzellkenterte. Die drei Segler fielen in den See, Ein Motorbobt aus Landſchlacht rettete die Infaſſen, während das Fahrzeug abgetrieben wurde, Später brachten es Fiſcher an Land. Drei Fräulein aus Horn wagten ſich ebenfalls auf den See mit einem Kahn. Auch ſie kamen in ſchwere Seenot, Zwei Fischer von der Inſel Reichenau kamen ihnen zu Hilfe und brachten ſie an Land. Auch von dieſem Sturmtage wird berichtet, daß der Sturm plötzlich aufgetreten ſei. In Wirklichkeit aber konnte jeder Sehende ſchon eine Stunde vor Sturmbeginn das Aufkommen des Sturmes beobachten. Jedes Klein⸗ fahrzeug, das an dieſem Tage in den Sturm kam, hat leichtfertig gehandelt. * Ur, Ladenburg, 12. Aug. Heute feierte Frau Phil. Juchs Witwe geb. Wiederhold, die Alt⸗Meyerhöfel⸗ Wirtin, im Kreiſe ihrer Kinder in erſtaunlicher Rü⸗ gkeit ihren 82. Geburtstag. Die ehemaligen Stammgäſte ließen es ſich nicht nehmen, der belteb⸗ ten Labenburgerin ihre Glückwünſche darzubringen. Schwetzingen, 13. Aug. Geſtern nachmittag hat ſich in einem Anfalle von Nervenzerrüttung die etwa Jahre alte Ehefrau des Maurers Heinrich Weiß auf dem Speicher erhängt. Wertheim, 7. Aug. Frau Klara Weisſchädel beging am letzten Sonntag ihren 93. Geburts⸗ tag, Das hochbetagte Mütterchen iſt geiſtig noch ehr rüſtig. Ihr körperlich ſchwaches Befinden hält ſie ſchon ſeit Jahren an das Lager gefeſſelt, ohne daß ſte beſonders krank iſt. Dhörrenbach, 12. Aug. Als am Mittwoch abend ein junger Landwirt eine Kuh im Stalle anbinden wollte, schlug dieſe plötzlich um ſich und brachte dem Landwirk mit den Hörnern ſchwere Ver⸗ letzungen bei. * Donaneſchingen, 11. Aug. Die Vermutung, daß der Bauunternehmer Hamann mit ſeiner ganzen Famile Selbſtmord verübt habe, trifft nicht zu. Hamann lebte in guten wirtſchaftlichen und beſten Familienverhältniſſen. Nach unſeren Erkundigungen kann es ſich nur um einen U nglücks fall han⸗ deln, der vielleicht durch das Wechſeln der Plätze im bot berurſacht wurde. Hamann hat das Boot nur auf Drängen ſeiner Kinder gemietet. Die Familie war in froher Stimmung im Hotel beim Mittageſſen. 1 Immenſtad ließ Hamann die Batterie ſeines 3 5 füllen und hatte infolgedeſſen vier Stunden — 4 0 SSS ä TN e Berichte der Neu en Mannheimer Feitung Goldenes Regiments⸗Jubiläum der 18er * Landau, 12. Aug. Die alte Garniſonſtadt Landau, die in Friedens⸗ zeiten zwei Infanterie⸗ und zwei Artillerie⸗Regi⸗ menter in ihren Mauern hatte, empfing am Sams⸗ tag und Sonntag die Angehörigen des früheren 18. bayeriſchen Infanterie⸗ Regiments, die gekommen waren, um den 50. Gründungs⸗ tag ihres Regiments zu feiern. Etwa 5000 ehe⸗ malige Soldaten waren dem Rufe gefolgt, vornehm⸗ lich aus der Pfalz, dem Saargebiet und Franken, aber auch aus dem übrigen Deutſchland. Die alte Anhänglichkeit der Bevölkerung bekundete ſich aufs neue: Straßen und Häuſer trugen überreichen Flaggen⸗ und Blumenſchmuck. Die Herzlichkeit, mit der die Einwohnerſchaft die Gäſte empfing, war nicht zu übertreffen. Am Samstag nachmittag, als die ehemaligen Feldzeichen des Regiments, die vom Münchener Armeemuſeum kamen, am Bahnhof eingeholt wur⸗ den, waren es Tauſende und Abertauſende, die dem ſeltenen Schauſpiel beiwohnten. Man ſah zahlreiche Uniformen der früheren Regimenter der Garniſon und alte Veteranen aus den Kriegen des vorigen Jahrhunderts. Am Abend fand ein Zapfen⸗ ſtreich ſtatt. Die Stadtverwaltung gab den Gäſten ein Feſtbankett an dem auch Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern, der Regimentsinhaber, und zahlreiche andere Ehrengäſte teilnahmen. Bei dieſer Gelegen⸗ heit begrüßte Oberbürgermeiſter Dr. Ehrenſpeck die Gäſte, wobei er auf die wechſelſeitigen Bezie⸗ hungen der Bevölkerung zu der früheren Garniſon hinwies und das heldenmütige Ringen der iger feierte, die zum Schutze der Heimat über 4000 Tote. und faſt 8000 Verwundete opferten. Der Redner erinnerte zurück an die Tage des Friedens, an denen die 18er mit klingendem Spiel durch die Straßen der Stadt zogen, und ſprach von der Notwendigkeit, den Wehrgedanken in der Jugend weiter zu entfachen. Prinz Ludwig Ferdinand überbrachte die Grüße des früheren Kronprinzen Rupprecht und verband damit in ſchlichten Worten ſeine eigenen Wünſche. Vertreter der einzelnen Ortsgrupepn und Vereine hielten weitere Anſprachen. Die Veranſtal⸗ tung ſelbſt war reichhaltig ausgeſtaltet. Eine große Anzahl Feſtgäſte verſammelte ſich zu einer Paral⸗ lelveranſtaltung im 18er⸗Kaſernenhof in einer eigens errichteten Feſthalle, wo man bis in die frühe Mörgenſtunden zuſammen war. 3 Feier im Kaſernenhof Am Sonntag vormittag brachten Züge aus allen Richtungen neue Gäſte nach Landau. Um 9 Uhr vormittags wurde im Kaſernenhof Paradeaufſtellung genommen. Mit großem Gefolge erſchien der Re⸗ gimentsinhaber gegen 10 Uhr und ging die Front der aufgeſtellten Kolonnen ab. Viele der Feldzugsteil⸗ nehmer wurden von ihm mit Händedruck und Anrede begrüßt. Anſchließend nahm Prinz Ludwig Ferdi⸗ nand mit ſeiner Begleitung auf einer Empore Platz, worauf Anſprachen und Feſtreden gehalten wurden. Bürgermeiſter a. D. Wandt⸗Neuſtadt ſprach für Major Baſtian für das 5. bayeriſche Landwehr⸗ Regiment. Rittmeiſter Winter überbrachte die Grüße des 3. Schleſiſchen Dragoner⸗Regiments Nr. 15, deſſen Inhaber gleichfalls Prinz Ludwig Fer⸗ dinand war. Dr. Julier ſprach im Namen des Verbandes pfälziſcher Offiziersvereine und des 23. Infanterie⸗Regiments. Für die Feldartilleriſten der Pfalz überbrachte Grüße Direktor Berthold. Oberamtsrichter Kaſtner machte ſich zum Sprecher des 17. bayeriſchen Infanterie⸗Regiments, Stadtrat Kreßmann⸗Zweibrücken ſprach im Namen der alten Garniſon des 2. Bataillons die Wünſche ſeiner Stadt aus. Die Feſtrede hielt General Weiß⸗Jonak, der einen Ueberblick über die Friedens⸗ und Kriegs⸗ geſchichte des Regiments gab und auch zum 18er Re⸗ giment gehörigen Formationen gedachte. Die ge⸗ nauen Verluſte des Regiments ſeien 112 Offiziere, 814 Unteroffiziere und 3394 Mannſchaften, wozu noch 5 Offiziere, 15 Unteroffiziere und 137 Mannſchaften als an Krankheit verſtorben zu zählen ſind. Der Redner gedachte in Treue und Dankbarkeit der Ge⸗ fallenen. Anſchließend fand eine ſchlichte Gefal⸗ lenen⸗Ehrung ſtatt. Während die Muſik das Lied vom guten Kameraden intonierte, ſenkten ſich die Fahnen und die Häupter der nach Tauſenden zählenden Feſtverſammlung entblößten ſich. Major a. D. Wandt überbrachte im Namen des Verban⸗ des der pfälziſchen Regimentsangehörigen des 18. Infanterie⸗Regiments den Ortsgruppen Landau und Speyer zwei neue Fahnen und heftete Ehrenſchleifen an. Anſchließend zogen die Feſtteilnehmer in einem ſtattlichen Zug durch die Straßen der Stadt nach dem Parade⸗Platz, wo vor dem Regimentsinhaber inmit⸗ ten der Generalität eine Parade ſtattfand. Ueber eine Stunde lang zogen die alten Krieger an ihrem Führer vorbei, die drei letzten Regimentskomman⸗ deure Weiß⸗Jonak, Müller und von Haaſſy an der Spitze. Der Platz und die Zugangsſtraßen waren dicht umſäumt. Allenthalben jubelte man den alten Kriegern zu. Außer den 18ern ſelbſt, die nach Kom⸗ pagnien geordnet waren, nahmen Vertreter befreun⸗ deter Regimenter und Organiſationen an dem Vor⸗ beimarſch teil. Nach einem Mittagsmahl in den Gaſthöfen der Stadt ſammeltn ſich am Nachmittag die Feſtteilnehmer wiederum im Kaſernenhof, um nach dem offiziellen Teil des Programms ihre Wiederſehensfeier abzuhalten. Dabei wurden verſchiedene Anſprachen gehalten und zu weiterem Zuſammenhalten aufge⸗ fordert. Die Veranſtaltung brachte einen ſtarken Verkehr nach der alten Garniſonſtadt. Der Feſtplatz war am Nachmittag mit Fremden überfüllt, die Gaſthöfe der Stadt gut beſucht. Unter den Gäſten befanden ſich außer vielen Kameraden aus dem Saargebiet, aus Franken und Oberbayern auch viele Elſäſſer, die bei den Landauer Regimen⸗ tern früher gedient und in ihrer elſäſſiſchen Tracht zum Feſt gekommen waren. Am Montag endete die Veranſtaltung mit Aus⸗ flügen in die Umgebung und mit einer abend⸗ den Pfälziſchen und den Bayeriſchen Kriegerbund, Verfaſſungsfeier Die Verfaſſungsfeier der Stadt Ludwigshafen am Dienstag abend mußte wegen der kühlen Witterung aus dem Ebertpark in die Feſthalle verlegt werden. Zur Einleitung ſpielte das Pfalzorcheſter unter Generalmuſikdirektor Prof. Boehe Glucks Iphi⸗ genten⸗Ouvertüre. Schuberts„Sanctus“ und H. Heinrichs„Mahnung“, geſungen von der Sänger⸗ vereinigung Ludwigshafen, gaben dem jungen Dirigenten Fritz Kripp Gelegenheit, ſich erſt⸗ mals als gewandter Leiter eines Maſſenchors auszu⸗ zeichnen. Zu dem zweiten Chorwerk hatte Muſik⸗ direktor Karl Bartoſch⸗Mannheim eine Orcheſter⸗ begleitung komponiert, die unter Wahrung des a capella-Stils die Höhepunkte doch wirkſam heraus⸗ hob. Die Feſtrede des Hauptſchriftleiters Dr. Albert Fink⸗Ludwigshafen würdigte die Bedeutung des Verfaſſungstags in ſcharfgeprägter Gedankenführung. Er ging aus von dem Volksentſcheid in Preußen, der im Tiefſten ein Kampf um den Staat von Weimar geweſen ſei, und betonte, daß gerade hier am Rhein in der Abwehr gegen Separatismus und Beſatzungs⸗ terror die Verfaſſung ihre nationale Feuerprobe be⸗ ſtanden habe. Der Volksſtaat habe die Arbeitnehmer⸗ ſchaft aller Richtungen zum vornehmſten Träger des neuen Staatsgedankens gemacht, ähnlich wie einſt die Reformbeſtrebungen des Freiherrn vom Stein das SSS be * PAR 5 lichen Veranſtaltung in der früheren Kaſerne. in Ludwigshafen Bürger⸗ und Bauerntum. Dr. Fink wandte ſich be⸗ ſonders an die Jugend, zumal an den Hochſchulen, und mahnte ſte, den neuen Staatsgedanken zu erfaſſen. Die Apologie der rupublikaniſchen Staatsform wurde mit allſeitigem Beifall aufgenommen. An den offi⸗ ziellen Teil ſchloß ſich ein unterhaltender, wobei das Pfalzorcheſter unter Konzertmeiſter Sauer muſi⸗ zierte. Opernſänger Fritz Sturm⸗Schüßler⸗ Berlin errang ſich mit ſeinem metalliſchen, weit⸗ tragenden Tenor in Vorträgen aus Opern Wagners, Mozarts und Meyerbeers neuerdings die wohlver⸗ diente Gunſt ſeiner ehemaligen Mitbürger. Auto geſtohlen * Ludwigshafen, 12. Aug. Geſtern nachmittag wurde ein am Parkplatz an der Kaiſer⸗Wilhelmſtraße abgeſtelltes perſonenauto(Z3weiſitzer) geſtoh⸗ len. Das Auto, Marke B. M. W. mit dem Kenn⸗ zeichen 2 D 58, hat die Fabr.⸗Nr. 20 794. Der Wa⸗ gen iſt hellgrün geſtrichen mit einem graubraunen Verdeck. Sachdienliche Mitteilung iſt an die hieſige Polizei erbeten. * * Baumholder, 11. Aug. In der Nähe des Granitwerkes erſchoß ſich der hier zu Beſuch wei⸗ lende Kaufmann Hans Burger. 1 N NES⸗ 1 5 ſtraße, E 4 4 142. Jahrgang/ Nummer 369 Aus der al Mit Knüppel und Meſſer * Ludwigshafen, 11. Aug. Am Sonntag abend gerieten mehrere Perſonen an der Amts⸗ und Bis⸗ marckſtraße in Streit, der zu Tätlichkeiten führte. Ste ſchlugen ſich gegenſettig mit Knülppeln. Einer der Beteiligten erhielt einen Meſſerſtich in die Schulter. Die Polizei ſtellte die Ruhe und Ordnung wieder her und nahm ſämtliche Perſonen feſt, Leichen geländet * Speyer, 12. Aug. Die Leiche des am vergan⸗ gen en Freitag beim Baden im Rhein ertrunkenen 25 Jahre alten Kaufmanns Fritz Kaufmann wurde bei Frankenthal zwiſchen der Mündung des Kanals und dem Hofgut Petersau geländet. Starke Kopfverletzungen des Toten laſſen den Schluß zu, daß Kaufmann in die Schraube eines Dampfers ge⸗ raten war. Die Leiche wurde nach der Stäbtiſchen Leichenhalle Frankenthal verbracht, von wo ſie nach Speyer übergeführt wird. Die Leiche der mit Kauf⸗ mann tödlich verunglückten Münchener Dame, Frl. Lisbeth Ketzzuer, konnte geſtern bei Worms aus dem Rhein geländet werden. Beiſetzung des Abg. Wünſtel * Hatzenbühl, 11. Aug. Der im Alter von 65 Jaß⸗ ren plötzlich verſtorbene Landtagsabgeordnete Oeko⸗ nomierat Eduard Wünſtel wurde Sonntag nach⸗ mittag unter überaus großer Beteiligung in ſeiner Heimatgemeinde beigeſetzt. Dem Sarge des Ver⸗ ſtorbenen folgte die ganze Gemeinde. Im Namen des Landtags und der Bayeriſchen Volkspartet ſprach Landtagsabgeordneter Bernzott am Grabe. Ver⸗ treten waren ferner die Raiffeiſen⸗Organiſationen, die Kreisbauernkammer der Pfalz, der Bayeriſche Chriſtliche Bauernverein und viele katholiſche Ver⸗ eine der Südpfalz. Schwere Verkehrsunfälle 2: Neuſtadt a.., 10. Auguſt. Ein Motorradunglück ereignte ſich geſtern abend im benachbarten Muß bach. Der Motorradfahrer Reſch aus Ludwigs⸗ hafen, mit einer Dame auf dem Sozkus, fuhr in ſchnellem Tempo durch die Hauptſtraße, konnte aber die Kurve nicht bekommen und rannte in die Spital⸗ an deren Ecke der Schloſſer Rammel aus Muß bach ſtand. R. wurde umgerannt und erlitt einen Knöchelbruch. Der Motorradfahrer und ſeine Be⸗ gleiterin ſtürzten ab und waren einige Zeit bewußt⸗ los. Reſch erholte ſich jedoch raſch wieder und konnte nach Hauſe fahren, während die Soziusfahrerin und Rammel ins Neuſtadter Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußten.. 2: Kaiſerslautern, 10. Auguſt. Am Fackel⸗Rondell kam ein ſaarländiſcher Motorradfahrer, der einen befreundeten Pförtner aus Jägersburg zu einem Verwandten bringen wollte, mit der Maſchine zu Fall. Der Pförtner wurde zu Boden geſchleudert und trug eine Gehirnerſchütterung davon. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert.— Zwiſchen Ein⸗ ſiedlerhof und Kindsbach ſtürzte der 26 Jahre alte Motorradfahrer Graf von der Ziegelhütte. Mit erheblichen Verletzungen mußte er ins Landſtuhler Krankenhaus verbracht werden. b :: Neupfotz, 10. Auguſt. Das 1/½jährige Söhnchen des Landwirts Franz Haid von hier ſpielte unter einem Perſonenkraftwagen. Als der Beſitzer, ohne das Kind zu bemerken, den Wagen in Gang ſetzte, wurde es überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß bald darauf im Karlsruher Krankenhaus der Tod eintrat, :: Steinbach, 10. Auguſt. Am Freitag vormittag wollte das ſechsfährige Söhnchen des Maurers Karl Wörner von hier an der unüberſichtlichen Kurve am Schulhaus einem Kuhfuhrwerk ausweichen. Der Junge lief dabei dem Mechaniker Bauer aus Dan⸗ nenfels direkt ins Auto und wurde überfahren. Neben einer ſchweren Gehirnerſchütterung erlitt er innere Verblutungen. Den Fahrer ſoll keine Schuld treffen, * Landſtuhl, 12. Aug. Auf der nächtlichen Heim⸗ fahrt von der hieſigen Kirchweih rannte das Auto eines Gaſtwirts vom Eichelſcheiderhof kurz vor Hauptſtuhl gegen einen Baum. Der Kühler des Kraftwagens wurde vollſtändig eingedrückt. Der Gaſtwirt erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Ein Herr aus Saarbrücken trug ebenfalls ſchwere Kopf⸗ verletzungen davon. Die Verunglückten wurden dem Landſtuhler Krankenhaus zugeführt. * * Obermohr bei Landſtuhl, 11. Aug. Der 23 Jahre alte Arbeiter Philipp Müller von hier ließ ſich auf der Strecke Homburg Neunkirchen vom Zuge überfahren. Es wurde ihm der Kopf vom Rumpfe getrennt, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Aus hinter⸗ laſſenen Briefen geht hervor, daß Müller freiwillig den Tod ſuchte. i Ein Regiment- An- züge für 28.— Leistungen, wis sie nicht überboten werden können und der heufſgen Zeit enisprechgſen. Ein Regiment An- züge für 38. Ersleunlich, daß so Stèwas möglich ist in dieser Pfeis- lage solche Qua- tsten. Ein Regimenf An- züge för 48. ammqgarne, 410g. Sportanzüge alles in neuesten Mus- ſerungen so un- qlaubſich billig. Ein Regiment An- zlige für 38. Sport, Straße, blaue Anzüge, die cet eine Herr fragen kann, so wertvoll sind sie, Ein Regiment An- züge für Was zum Herbst schönes u. neues in Kammgarnen herausgekommen ist in dſeser Preis- klasse Vertreten. Eln Regiment An- züge für 78. Quslitöt und Ver- arbeitung reichen an Maßerbeſf her- an, der Schick aber ist Unüberfreffber. Ein Regiment An- züge für Der Geschmack u. die Ouſe der Maß- schnelderel sind Uberfrag. suf dieſe VOrz. Ferfigkleidg. Ein Regiment An- züge für ganz verwöhn, An- sprüche werden von dies. Spitzen- erzeugnissen be- irlecgt. N N 5 D Sonia. 8k ELS- N Donnerstag, 13. August 1931 der Neuen Die Flottmachung der Landesbank Verzögerungen— Schwierigkeiten Die Verhandlungen über die Wiederflottmachung der Landesbank ſcheinen mancherlei Hemmniſſen zu begegnen, weniger aus Abneigung der Beteiligten, ſondern einzig der ſchweren Lage wegen, in der ſich ſowohl Gläubiger wie Schuldner befinden. Der wunde ſte Punkt iſt nach einer Darſtellung der„K..“ die Mobiliſierung der kurz ⸗ friſtigen Kommun alkredite, die Rückzahlung von 350 Mill./ bis zum Ende dieſes Jahres. Allerdings find dieſe Kredite, wie dies jetzt noch der Düſſeldorfer Oberbürgermeiſter betont, ihrer inneren Geſtalt nach lang⸗ friſtig geweſen und auch bei der Uebernahme nie anders als Langfriſtig behandelt worden. Jedenfalls ſind ſie von ſeiten der Schuldner als langfriſtig aufgefaßt worden. Ob dieſe Auffaſſung die Landesbank bzw. ihre Gläubiger zu einem maßvollen Stillhalten bewegen kann, bleibt abzuwar⸗ ten. Jedenfalls haben die Groß ban gläubiger ſich bisher nicht bereit erklärt, die 200 Mi ll. 1 Schatzan weiſungen zu übernehmen, die vom Staat zur Flottmachung der Landesbank auf fünf Jahre begeben worden ſind, und man ſucht nun nach einer Modi⸗ fisterung dieſes Kredits, der den Gläubigern zuſagt. Inzwiſchen geraten die Abteilungen der Provinzial⸗ verwaltung(Provinzial⸗Lebens⸗, Feuex⸗, Penſions⸗ verſicherung uſw.), deren Betriebskapital bei der Landes⸗ bank mit andern Geldern eingefroren iſt, mehr und mehr in Bedrängnis. So hat z. B. die Penſtons⸗ verſicherung die Renten diesmal nicht auszahlen können; ſie hat vielmehr die Penſionäre an die in Frage kommende ehemalige Anſtellungsbehörde verwieſen. Es zeigt ſich noch kein Ausweg, um aus dieſen wachſenden Schwierig⸗ keiten herauszukommen. Die Entſcheidung über die Wetlterentk⸗ wicklung bei der Landesbank liegt in Berlin, und man vermißt hier die raſche und auch reichliche Hilfe, zu der ſich der Staat entſchließen konnte, als es ſich um Privat⸗ banken handelte, und etwas mehr Verſtändnis für die Be⸗ klemmungen der Landesbank und ihren Einfluß auf das wirtſchaftliche Leben der Rheinprovinz dürfte man ſchon in Berlin erwarten. Aber auch hier ſollte man nicht über Paragraphen ſtolpern, und wenn ſchon ein Staats⸗ kommiſſar für die Führung der Landesbank beſtellt wird lie ſchneller, um ſo lieber), dann muß man ſich hiermit in der Notzeit abfinden, wenn auch das Statut der Landesbank dem entgegenſtehen ſollte; denn es geht jetzt nicht um die Rettung der Paragraphen, es geht um die Wiederingang⸗ ſetzung der Landesbank. Deutſche Landmannbank A. Berlin.— Gewinn⸗ steigerung, aber divideudenlos. Das Unternehmen hat ſich in dem am 31. März beendeten Geſchäftsjahr 1930⸗31 be⸗ friebigend entwickelt. Die Bilanzſumme, die i. V. rund 8,514 Mill.„ betrug, hat ſich auf 8,767 Mill. erhöht. Im Hinblick auf die ungewiſſe Wirtſchaftslage hält es die Verwaltung jedoch für angezeigt, von einer Gewinnausſchüttung(i. V. 5 v..) abzuſehen und aus dem erhöhten Jahesgewinn 174 000, für mögliche Aus⸗ fällte zu rückzuſtellen und einen Gewinnreſt von 10 542(10 212)„ vorzutragen. Barmer Erſatzkaſſe verlegt ihren Sitz von Barmen nach Berlin. Die am Sonntag in Hamburg ſtattgefundene v. B. der Bormer Erſatzkaſſe, die etwa 7 Million Mitglieder 575 beſchloß mit zwei Drittel Mehrheit die Verlegung 9 17 3 umd der Hauptverſammlung von Barmen nach erlin. * Gutehoffnungshütte AG.“ Oberhauſeu.— Verhand⸗ lungen über den Erzminenbeſitz. Nach dem kürzlich er⸗ ſchienenen Geſchäftsbericht der Erzhandelsgeſellſchaft W. M. Müller u. Co., Rotterdam, ſind einem großen ameri⸗ Fan ſchen Konzern die umfangreichen Erzgruben in Alga⸗ roh, an denen auch die Gutehoffnungs hütte er⸗ heblich beteiligt iſt, optionsweiſe zum Kauf angeboten worden. Es handelt ſich hierbei um die Bethlehem Steel Corporation. Dieſe hat aber noch vor Ab⸗ lauf der Option vom 31. Dezember 1930 mitgeteilt, daß ihr zurzeit die Uebernahme der Algarobominen nicht mög⸗ lich ſei. Gleichzeitig hat ſie eine Verlängerung der Option abgelehnt. Der Vorgong verdient um ſo mehr Beachtung, als die Gruppe Müller⸗Gutehoffnungshütte ſchon vor zwei Jahren den Verſuch unternommen hatte, ihre chi leni chen Erzfelder abzuſtoßen. Es war Famals dem Kreuger⸗ DToll⸗Konzern bzw. der Grängesberg⸗Geſellſchaft eine Op⸗ ton eröffnet worden, die auch verlängert wurde. Ein Verkaufsgeſchäft kam aber nicht zuſtande. Chemiſche Werke Lothringen— Stillegung um 4 Wochen verſchoben. Im Verlauf der zwiſchen der Beleg⸗ schaft und der Verwaltung eingeleiteten Verhandlungen hat die Verwaltung zugeſagt, die Belegſchaft noch weitere vier Wochen über den Stillegungstermin hinaus zu be⸗ ſchäftigen. 8 * Die Ich. Farbeninduſtrie in Rumänien. In Inter⸗ eſſengemeinſchaft mit dem Farbentruſt der J. ſind zwei rmen in Rumänien im Farbenhandel tätig, und zwar: Romanyl mit einem Aktienkapital von 5 Mill. Lei und Foloronyl mit einem Aktienkapital von 8 Mill. Lei. Beide Unternehmen haben ihren Sitz in Bukoreſt. Die JG. Far⸗ beninduſtrie beſchloß, ihre Beteiligung bei der Coloranyl zu erhöhen und hat zu dieſem Zwecke die Verhandlungen in Wien und Bukareſt begonnen. Bei dieſen Verhand⸗ lungen hat auch die Farbengroßhandlung Timanyl(Ak⸗ ktengeſellſchaft Timiſvara) teilgenommen, die der Firma Romanyl einen Teil ihrer Aktien zur Verfügung ſtellte. Die diesbezüglichen Verhandlungen ſind dieſer Tage mit Erfolg abgeſchloſſen worden. OWiederaufrollung des Prozeſſes Gebr. Gutbrot⸗Süd⸗ weſtbank, Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die bekannte Bürg⸗ ſchaftsangelegenheit Gebr. Gutbrod GmbH., Frankfurt o. M. und Südweſtbank AG., Frankfurt a. M.(Favag⸗ konzern] beſchäftigte 1 Jahre die Gerichte und wurde durch Vergleich im Dezember 1930 beigelegt. Dabei haben bekanntlich die Gebr. Gutbrot 175 000% Hypothekenbriefe Ausblick auf die Trotz des ſchweren Druckes, der auf der deutſchen Wirtſchaft laſtet, trotz des Geldmangels, unter dem weite Kreiſe der Induſtrie und der Kaufmannſchaft ſeufzen, find doch Mut, Unternehmungsgeiſt und Hoffnung genü⸗ 8 vorhanden, um die Leipziger Herbſtmeſſe zu veran⸗ alten. Ueber die Aus ſichten, welche die Vorbereitungen zur Meſſe und die Anmeldungen von Ausſtellern und ge⸗ äftlichen Beſuchern erkennen laſſen, äußert ſich das eßamt wie folgt:„Bereits die beiden Herbſtmeſſen 1930 und 1929 haben im Zeichen der Weltwirtſchaftskriſe ge⸗ ſtanden, haben gleichwohl aber im In⸗ und Ausland eine Außerordentliche Beachtung gefunden und ſich eine guten Beſuchs erfreuen können. Die Leipziger Herbſtmeſſe 1930 wies 89 266 Beſucher auf, darunter 11623 Ausländer, und zählte 7625 Ausſtellerfirmen. Der Beſuch der diesjähri⸗ gen Herbſtmeſſe und ihre Beſchickung durch die Ausſteller⸗ ſchaßt dürften ähnlich wie im Vorjahre ſein. Hein auch nicht zu verkennen iſt, daß gegen das Vorjahr die Wirtſchaftstätigkeit in Deutſchland, alſo Auftrags⸗ teilung, Rohſtoffeindeckung, Produktion und Beſchäfti⸗ gung ſich faſt allgemein verringert hat, ſo kann man an⸗ ereklelts doch feſtſtellen, daß bei unſerer an der Meſſe intereſſierten Wirtſchaft die Hoffnung und vor allem auch der feſte Wille, über die ſchweren Wirtſchafſtszeiten hin⸗ ſeggzukommen, vorhanden iſt. Das aber dürfte auch der Ebſtmeſſe Belebung geben. 5 5 Die Ausſtellungen der deutſchen Firmen werden zeigen und bewelſen, wie überaus leiſtungsfähig die deutſche Induſtrie trotz der ungünſtigen Wirt⸗ ſchaftsverhältniſſe iſt, und daß ſie Mittel und Wege ſucht, um den Abſatz auf den in⸗ und ausländiſchen Märkten u ſtelgern. So wird ſie in allen Branchen eine Fülle von Neuheiten bringen, wobei mit Rückſicht auf die gefunkene Kaufkraft das Angebot in den niedri⸗ geren Preis lagen beſonders groß ſein wird. Wie hoch die Leipziger Meſſe vom Ausland als ein wichtiger Faktor für den Warenabſotz eingeſchätzt wird, iſt daraus kſichtlich, doß die ausländiſchen Ausſteller ſich heute weit ehr für die Herbſtmeſſe intereſſieren, als das früher der Fe war. So wird ſich erſtmalig Italien mit einer Der Weltkohlenmarkt 1930 Die deutſche Kohlenwirtſchaft Nach dem Jahresbericht der AG. Reichskohlenverband 1930/1 zeigt die Kohlenwirtſchaft der Welt im Kalenderjahre 1930 ein völlig anderes Ergebnis als im Vorjahre. Das Jahr 1929 hatte mit einer Steinkohlen⸗ förderung von 1,821 Milliarden Tonnen einen noch nicht dageweſenen Höhepunkt erreicht. Das Jahr 1930 bringt einen Rückſchlag, der die Förderung auf 1,2 Milliarden Tonnen, d. i. um 9,1 v. H. ſenkt. Sie iſt noch 15 Mil⸗ lionen Tonnen unter das Ergebnis des Jahres 1913 ge⸗ fallen. Die tiefe Depreſſion, die auf de Wirtſchaft der Welt ohne Ausſicht auf Beſſerung während des ganzen Jahres gelaſtet hat, findet in dieſen Zahlen ihren Aus⸗ druck. In allen Erdteilen und in allen Ländern war ſie ſpürbar, teils verſchärft durch politiſche Momente. In den Vereinigten Staaten war der Rück⸗ gang der Steinkohlenförderung noch ſtärker als in Europa. Hter ſank die Förderung von 638,2 Millionen Tonnen i. V. auf 599,1 Mill. To., 5. i. 6,1 v.., dort da⸗ gegen um 12,7 v. H. von 549,7 auf 479,9 Mill. To, d. i. die niedrigſte Förderzahl ſeit 1922. Der ſtärkere Förderungs⸗ rückgang in Amerika erklärt ſich daraus, daß man dort die Produktion dem Abſatz ſchneller anzupaſſen pflege als in Europa, wo ſoziale Geſetze und Rückſichten auf die Ar⸗ beiterſchaft dazu führen, manchmal die Förderung über den Bedarf hinaus aufrechtzuerhalten und zwecks Ver⸗ meidung von Entlaſſungen und Feierſchichten beträchtliche Teile der Förderung auf Halde zu nehmen. Der Verſuch, dem Ausfall durch eine Stärkung des Exportes zu begeg⸗ nen, war erfolglos; er betrug 18,6 Mill. To. gegen 20, Mill. To. im Vorjahre, alſo 7 v. H. weniger. In Europa ſank die Steinkohlenförderung 4 Mill. To. unter das Ergebnis des Jahres 1913. Einen Rückgang in der Förderung und der Ausfuhr hatten zu verzeichnen: Großbritannien um 5,5 v.., bzw. um 9,5 v..; Deutſchland um 12,7 v.., bezw. um 14,1 v..; Polen um 18,7 v.., bezw. um 9 v. H. Eine Zunahme in der Förderung erfuhren Hol⸗ land um 5,5 v.., Belgien um 1,7 v.., Frankreich um 0,8 v. H. und Rußland um 16,7 v. H. Die deutſche Kohlenwirtſchaft hat im Ver⸗ gleich mit 1928 eine Einſchränkung erfahren. Die Indu⸗ ſtrie hat ihren Verbrauch an deutſchen Steinkohlen um rund ein Fünftel, an deutſchen Braunkohlen um rund ein Viertel reduziert. Der Anteil des Ruhrreviers an dieſem Geſamtverbrauch iſt im letzten Jahre gegenüber 1928 geſunken, der Anteil Aachens weſentlich geſtiegen. Bei den Braunkohlenrevieren macht ſich eine Steigerung des Anteils der rheiniſchen Braunkohle bemerkbar, wäh⸗ rend der der mitteldeutſchen geſunken iſt. Der Druck, der von dem darniederliegenden Inlandsmarkt auf den Bergbau ausgetbt wurde, wurde durch die Schwierigkeiten noch verſtärkt, denen der Abſatz deutſcher Kohle im Ausland begegnete. Er hat ſich gegen das Vorjahr um rund 9 v. H. bei der Steinkohle, um 25 v. H. beim Koks verſchlechtert. Der deutſche Bergbau, vorbelaſtet durch höhere Löhne, ſoziale Abgaben und Steuern, ſowie durch teueres Kapital, ſei den konkurrierenden Ländern auf den meiſten Märkten nicht gewachſen geweſen. Die Abſatzſtockung im In⸗ und Aus⸗ land wirkte unmittelbar auf die Förderung ein. Sie ſchloß für Steinkohle mit 142,7 Mill. To., fiel alſo unter die Produktion des Vorjahres um 21 Mill. To.— 12,7 v. H. Nur das Aachener Gebiet, begünſtigt durch ſeine Lage nahe der belgiſchen Grenze und durch Beſitzverhält⸗ niſſe mit dem Nachbarlande verflochten, vermochte ſeine Förderung wiederum zu ſteigern und zwar um rund 700 000 To.= 11,3 v. H. Schlechter noch als die Ergebniſſe der Steinkohlenpro⸗ duktion waren die der Koksherſtellung. Sie ging auf 32,5 Mill. To. herunter und lag 17,7 v. H. niedriger als im Vorfahre. In ihr ſpiegelt ſich die Lage der größten Koksverbraucher, der Eiſeninduſtrie und des Hausbrandes ſowie der chemiſchen Induſtrie wider. Im Braunkohlen⸗ bergbau betrug der Rückgang der Kohlenförderung 28,5 Mill. To.= 16,4 v.., der Rückgang der Brikettherſtellung 8,1 Mill. To.= 19,3 v. H. Die Haldenbeſtände ſind von Ende Dezember 1929 bis Ende März 31, alſo in 15 Monaten gewachſen, und zwar in Steinkohlen um 3,2 Mill. To. auf 5, Mill. To., in Koks um 4,5 auf 5,8 Mill. To., in Braunkohlen⸗ briketts um 1,0 auf 1ù Mill. To. Noch niemals lagen ſolche Berge an Steinkohlen und Koks auf Halden. Der Wert allein der Beſtände an Steinkohle und Koks wird auf 200 Mill. I geſchätzt. Im laufenden Jahre zeigen ſich keine Anſätze zur Beſ⸗ ſerung, die erſten Monate haben vielmehr einen noch ſtär⸗ keren Rückgang des Abſatzes gebracht. ããüãããããã ã d c y dbb zurückerhalten, während die Südweſtbank das Verfügungs⸗ recht über 33 500 Pfund Debentures erhielt. Die Koſten gingen je zur Hälfte. Wie wir nun erfahren, hat die Gebr. Gutbrot GmbH. jetzt dieſen Vergleich angefochten und erneut einen Prozeß angeſtrengt, deſſen Termin zum 28. September angeſetzt iſt. Angeblich habe die Gegenſeite orgliſtige Täuſchungen beim Vergleichsabſchluß ſich zuſchul⸗ den kommen laſſen, da ſie die Avalprämieneinnahmen im Beſitz von Direktor Sauerbrei gekannt, ſie aber beim Ver⸗ gleichsabſchluß nicht bekannt gegeben habe. Damit iſt die Südweſtbank zunächſt daran gehindert, ihre Rückzohlungen aus der Liquidation vornehmen zu können. * Hermann Schött AG. in Rheydt— Kapitalherabſetzung um 800 000 4 beſchloſſen. In der GV. wurde zunächſt ohne Debatte der Abſchluß genehmigt, wonach der Ueberſchuß von 12 164/ vorgetragen wird. Sodann wurde der An⸗ trag der Verwaltung genehmigt, wonach das Aktienkapital von 2,8 auf 2 Mill.„ unter Einbeziehung von insgeſamt 800 000/ Aktien herabgeſetzt wird. Die Verſammlung beſchloß ferner, Dr. Dalberg(Britiſh⸗German Truſt) neu in den AR. zu wählen. ur Geſchäftslage wurde uns auf Anfrage erklärt, daß die Geſellſchoft im laufenden Jahre bisher keine Verluſte gehabt habe. In den letzten Wochen waren die Aufträge alleriöongs weniger günſtig, aber im allgemeinen habe ſich das Geſchäft den Verhält⸗ niſſen entſprechend doch immerhin befriedigend angelaſſen. * Baſalt AG. in Linz.— Uebernahme der Quote von Pfalz⸗ Saarbrücker Hartſtein. Zu der beabſichtigten Betriebs⸗ einſtellung der Pfalz⸗Saarbrücker Hartſtein⸗Induſtrie AG. zum 24. Auguſt, hören wir, daß die Produktion und die Quote der Geſellſchaft bei der Baſalt⸗Union Bonn vor⸗ läufig von der Baſalt AGG. Linz übernommen wird, mit der die Geſellſchaft einen Betriebsüberlaſſungvertrag abgeſchlof⸗ ſen hat. Die Verwaltung der Geſellſchaft wurde bekanutlich ſchon vor einiger Zeit nach Linz verlegt. Man hofft durch dieſe Maßnahme die Kapazität der Linzer Betriebe im In⸗ tereſſe einer weiteren Ermäßigung der Selbſtkoſten beſſer ausnſttzen zu können, da die Betriebe der Baſalt Linz zur Zeit nur zu etwa 55—60 v. H. ihrer Leiſtungsfähigkeit be⸗ ſchäftigt ſind. * Oberrheiniſche Tonwerk⸗ und Baubedarf⸗AG., Heppen⸗ penheim a. d. B. Das Unternehmen(AK. Rm. 583 960), er⸗ litt 1980 Rm. 81 447 Verluſt nach Abzug von Rm. 147 Ge⸗ winnvortrag und Rm. 44 448 Abſchreibungen. Bilanzzahlen: Debitore 8 477, Waren 87667; andererſeits Kreditoren 1165 895. O Zum Konkurs Dampfziegelei Jakob Schütz, Oſtheim (Kreis Hanau).(Eig. Dr.) Bei dieſer in Konkurs befind⸗ lichen Firma betragen die Paſſiven laut Status rund 270 000, denen an Paſſiven hauptſächlch Grundſtücke und Gebäude, ca. 80 000/ gegenüberſtehen. * Hüttenzement⸗Verband, Düſſeldorf— 21 v. H. Ver⸗ ſandrückgaug. Wie uns von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, hat der Juli⸗Verſond gegenüber dem Vormonat eine Ermäßigung um etwa 8 v. H. aufzuweiſen; gegenüber der⸗ ſelben Zeit des Vorjahres hat der Verſand einen Rückgang um rund 21 v. H. zu verzeichnen. Augenblicklich ſind Ge⸗ ſchäftsgang und Verſond im Einklang mit der Wirtſchafts⸗ kriſe weſentlich ruhiger geworden. Leipziger Meſſe umfangreichen Ausſtellung von Erzeugniſſen des Kunſt⸗ gewerbes und von Rohtabaken und Tabakfertigfabrikaten im Ring⸗Meſſehaus beteiligen.“ Die Leipziger Herbſtmeſſe wird eine Reihe bemerkens⸗ werter Sonderveranſtaltungen und Sondermeſſen bringen. Im Ringmeßhaus findet im Rahmen der Reklamemeſſe wie⸗ der die Sonderſchau„Jeder kann werben“, und zwar erheblich erweitert, ſtatt. Sie will dem Einzelhondel und Handwerk zeigen, wie eine zeitgemäße Propaganda gemacht, und der Umſatz geſteigert werden kann; insbeſondere wird die Anzeigenwerbung an zahlreichen Beiſpielen veranſchaulicht. Erſtmolig wird der Bund Deutſcher Schau⸗ fenſter⸗Dekorateure an der. Herbſtmeſſe teil⸗ nehmen. In Verbindung mit der Sportartikelmeſſe wird eine Tagung„Sportgeräte in Theorie und Praxis“ ſtatt⸗ finden. Auf dem Ausſtellungsgelände der Techniſchen Meſſe wird eine Meſſe für Bau, Haus⸗ und Betriebs⸗ bedarf abgehalten, die einen Ueberblick über alle für dieſe Zwecke erforderlichen Maſchinen, Geräte und Anlagen ge⸗ ben wird. So werden im Rahmen der Baumeſſe alle Bauſtoffe für Hoch⸗ und Straßenbauten gezeigt, Stahl, Holz, Betoneinlagen, Zuſatzmittel, Aſphalte, Klinker und dergl. In der Abtetlung„Heizung“ wird erſichtlich, daß man immer mehr zu der Zuſammenfaſſung der Heizeinrichtun⸗ gen in Mehrzimmeröfen und Heizherden übergeht. Hier wird guch das Handwerk beweiſen, welche Aufgoben es heute im Bauweſen durchführen kann. Ohne Klempner, Inſtallateure, Schloſſer, Tiſchler. Glaſer wird auch in Zu⸗ kunft kein Bauwerk entſtehen. Auf einer Tagung werden die Fragen der Feuerſicherheit von Gebäuden be⸗ 0 Auf einer anderen fachlichen Tagung, die unter itwirkung des Reichsverbandes der Ton⸗ und Ziegel⸗ induſtrie veronſtaltet wird, ſpricht der bekonnte Hamburger Architekt Fritz Höger über die Technik des Klinkerbaues, Weitere Ausſtellungen zeigen Univerſulmaſchinen für in⸗ duſtrielle und handwerkliche Fertigung und Apparate zur Geſundheits⸗ und Körperpflege Das Deutſche Arbeiter⸗ ſchutzmuſeum veranſtaltet eine Sonderſchau:„Arbeitsſitz und Arbeitstiſch.“ 8 5 a Dr. St. * Schuhfabrik Confluentia AG., Koblenz. Die GV., in der 401 120„ AK. mit 20 056 Stimmen vertreten war, genehmigte debattelos den bekannten Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1930, nach dem der verbleibende Verluſt⸗ betrag von 105 408/ zum Vortrag auf neue Rechnung ge⸗ langt(i. V. 8 v. H. Dividende aus 45 210„ Reingewinn). Der AR. wurde einſtimmig entlaſtet, während dem An⸗ trage des Vorſitzenden, dem ehemaligen Vorſtande keine Entlaſtung zu erteilen, von der Verſammlung zugeſtimmt wurde. „Vereinigte Badiſche Staatsſalinen Dürrheim⸗Rappenan AG. Das mit 200 000„ Ak. ausgeſtattete ſtaatliche Un⸗ ternehmen erzielte bei 1,71 Mill. Einnahmen aus Sa⸗ linen⸗Bäderbetrieb uſw. und 1,64 Mill./ Ausgaben für Pacht und ſonſtige Betriebskoſten einſchließlich eines Ge⸗ wiunvortrages von 25 000% für 1930 einen Reingewinn von 98 441 1. Auf der Aktivſeite der Bilanz werden die Vorräte mit 151 619, die Forderungen und Bankguthaben mit 852 852/ ausgewieſen, während auf der Paſſipſeite neben 80 000„ Reſerven und dem AK. 651841„ Schul⸗ den ſtehen 5 5 AFTS.-ZETIT Mannheimer Zeitung NO Mittag-Ausgabe Nr. 369 Kolbermoor-Anion AG. in Kolbermoor In der GV., die als Univerſalverſommlung aller Aki näre ſtattfand, wurde der Abſchluß für das Geſchäftzſol. 1930⸗31 und die Anträge der Verwaltung einne genehmigt. 0 Im Geſchäftsbericht wird ausgeführt, daß im jahr die ſchlechte Lage der deutſchen Textilinduſtrie unge ändert geblieben iſt. Aus dem Werkpapierbeſtand 115 Dividenden⸗Erträgniſſe des Geſchäftsjahres 1930 ongeſalle die ſich gegenüber den Vorjahren weſentlich verrin 3 haben. Da von den eigenen Schuldverſchreihungen 5 größerer Beſtand in den Beſitz der Geſellſchaft gelangt 0 f wurde 1 Million 4 Schuldverſchreibungen auf der Paſſe ſeite der Bilanz in Abzug gebracht. e Bericht, 0 g gelangten Der Reſt von 49 910/ wurde auf neue Rechnung dan getragen. * Mechaniſche Weberei am Fichtelbach, Augsburg. Anzeige gemäß 8 240 HGH. Die Geſellſchaft beruft a den 29. Auguſt eine o. GV. ein auf deren Id. u. a, Anz zeige gemäß 8 240 H G B, Beſchlußfoſſung über Herabſetzung des Grundkapitals von 000 af d. 400 000, durch Verminderung der Zahl der Aktien ur Beſeitigung des in der Jahresbilanz ausgewieſenen, kt⸗ luſtes und Vornahme von Abſchreibungen und Rücklagen; Wiedererhöhung des Grundkapitals auf 600 000% unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktio⸗ näre, ſowie Beſchlußfaſfung über die Aufnohme einer hypo, thekariſch geſicherten Anleihe, ſteht. *„Sümöfag“, Süddeutſche Möbelfabrik AG., Kirchzarten, Dieſes mit Rm. 120 000 Ak. arbeitende Unternehmen, zog 1920(Bilanz für 1030 liegt noch nicht vorſ mit Rm. 4 Verluſt abſchloß, iſt ſoeben bis auf weiteres ſtillgelegt wor⸗ den. O Juſolveuz Kaufhaus Hanſa, Gießen.(Eig. Dr.) Des Kaufhaus, das in Norden(Friesland) und Bayreuth 9 Filialen beſitzt und dem Karſtadtkonzern angeſchloß, ſen iſt, iſt infolge der Kriſe auf dem Geldmarkt in Schwie⸗ rigkeiten geraten. Als Urſache wird die hohe Zinsbelaſtung infolge ungünſtigen Neubaues in Norden angegeben, Ferner ſoll Karſtadt als Hauptgläubiger größere Krehitz gekündigt haben. Es ſchweben Verhandlungen mit den Karſtadtkonzern, deren Ergebnis abgewartet werden muß. * Die Beſprechungen über die Wiedereröffnung ber Wertpapierbörſen. Berlin, 13. Aug.(Eig. Dr.) In preußiſchen Handelsminiſterium fand bekanntlich geſtern eine Beſprechung mit den Vorſtänden der preußiſchet Wertpapierbörſen und einer Reihe von anderen Sachver⸗ ſtändigen ſtatt, in der die Frage des Zeitpunktes der gr⸗ öffnung des Börſenverkehrs und der damit zuſammenhän⸗ genden Fragen zur Erörterung geſtellt wurde. Die Aus⸗ ſprache ergab eine völlige Uebereinſtimmung der bei der Eröffnung des Börſenverkehrs zu treffenden techniſchen Maßnahmen. Ein variabler und Ter⸗ minhandel ſoll zunächſt nicht ſtattfindez, Die Abwicklung ſchwebender Engagements ſoll an jeher Börſe nach den beſonderen Bedürfniſſen durch Börſen⸗ beſchluß geregelt werden. Ueber die Frage des Zeitpunk⸗ tes der Börſeneröffnung werden in den nächſten Tagen weitere Beſprechungen mit den beteiligten Wirtſchaſts⸗ kreiſen ſtattfinden. * Großhaudelsindexberichtigung. Das Statiſt, Reichs, amt berichtigt ſeine Ziffern vom 9. Aug. wie folgt: In ber am Samstag überſandten Aufſtellung muß eine Aenderung aufgenommen werden und zwar muß es richtig heißen; In dem Index vom 5. Auguſt bei Agrarſtoffen zuſammeg ſtatt minus 4,0 muß es heißen minus 0,4, alſo Agrarſtoffe 1008 minus 0,4 vom Hundert. Waren und Märkte Weizenvermahlungszwang und Getreideerport Die Verordnungen, die den Vermahlungszwang von Inlandsweizen regeln, und die die Vorausſetzungen für den Weizen⸗ und Roggenepport ſchaffen ſollen, werden, wie wir erfahren, morgen veröffentlicht werden. Der Weizenver⸗ mahlungszwang wird, wie bereits angekündigt, mit 97 v. H. mit Wirkung ab 16. Auguſt 31 für das ganze Wirtſchafts⸗ jahr feſtgelegt, mit der Maßgabe; daß 27 v. H. der Vermah⸗ lungsquote bei denjenigen Mühlen, die auf Vermahlung von Auslandsweizen eingeſtellt ſind, durch Auslandsweizen erfüllt werden können, ſofern der Nachweis erbracht wird, daß eine entſprechende Menge Inlandsweizen zur Ausfuhr gelangt iſt. Die Beſtimmungen über den Export von Brotgetreide bzw. den Austauſch von Inlands⸗ in Auslandsgetreide werden vorausſichtlich am 20. Auguſt 31 in Kraft geſetzt. Karlsruher Produktenbörſe * Karlsruhe, 12. Auguſt. Getreide, Mehl und Futtermittel: Der leichten Erholung iſt ſchon nach kurzer Zeit wieder eine Abſchwächung gefolgt. Das Ge⸗ ſchäft verläuft ohne Anregung und die Umſätze bewegen ſich in den engſten Grenzen. Südd. Weizen neue Ernte 24,50—.24,75; ſüdd. Roggen n. E. 19,50; Braugerſte unent⸗ wickelt; Futter⸗ und Sortiergerſte 16—17; deutſcher Hafer a. E. 18—419; Weizenmehl Spezial 0 Auguſt 40,25; Roggen⸗ mehl n. E. 27,50—28; Weizenbollmehl(Futtermehl) 13,75 bis 14; Weizenkleie fein prompt 9,75— 10,25; dio. grob prompt 10,25— 10,75; Biertreber 10,25—10,50; Trockenſchnit⸗ zel 6,25—6,50; Malzkeime 9,50—10,50; Erdnußkuchen 18; Kokoskuchen 13,75, Sojaſchrot ſüdd. Fabrikat 12,25—12,50; Leinkuchenmehl 14,50—15; Seſamkuchen ohne Notiz; Speiſe⸗ kartoffel frühe, gelb⸗ und weißfleiſchig, ſüdd. 5,75.— Rauhfutter mittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, n. E. 9— 3,50, Luzerne dto.—4,50; Stroh, draht⸗ gepreßt, je nach Qualität 3,50 l. 5 * Amerikaniſcher Weizenausfuhrwert 1930/31 faſt hal⸗ biert. In dem am 30. Juni abgelaufenen Fiskaljahr be⸗ lief ſich die Getreideausfuhr der U. S. A. nach Angaben des Handelsdepartements in Waſhington auf 145 415 000 Dollar gegen 246 400 000 Dollar in der gleichen Zeit des Vorjahres. Diskontſpiegel a 15 5⁰ 27 N 12 1 N 12 X 11* 10 1870“ꝰ) r 140651 9 N 5 9 8⁴ 8 21 7 1 1 J 1 Nor 29 Ai G 7 8 E50 1 55 N 1 55 er 50 4 ö 4 e Die Kurve des Reichsbankdiskonts ſeit Ende 1929. Davon entfielen auf Weizen 66,47(i. V. 114,57) Mill. Dol⸗ lar, auf Weizenmehl 51,89(i. V. 76,58) Mill. Dollar, auf Hafer 6,96(i. V. 17,08) Mill. Dollar und auf Mais 204 (i. V. 935) Mill. Dollar. * Stand der fränkiſchen Weinberge. Würg burg, 12. Aug. Der Behang und Stond der Weinberge läßt heuer eine ſehr gute Ernte erhoffen, wenn die Witterung nicht zuletzt einen Strich durch die Rechnung macht. Die Aepfel⸗ und Birnenernte verſpricht ebenfalls gut auszufallen; dagegen leiden die Zwetſchgen noch an den Folgen der harten Win⸗ terfahre. Die Nußbäume haben ſich teilweise erholt und tragen gut. * Mittelrheiniſche Obſtgroßmärkte vom 12. Aug. Auf ben Berichtsmärkten waren heute trotz der unbeſtimmten Wilie⸗ rung die Zufuhren ſehr groß. Andererſeits war auch eine rege Kaufluſt feſtzuſtellen, ſo daß der Abſatz glott von ſtatten ging. In Erbach koſteten auf dem Rheingauer Obſtgroß⸗ markt Wachsbohnen 11; Stangenbohnen 15; Mixabellen 24—28, Himbeeren 18—21; Brombeeren 2425; Zweiſchgen 16—18; Birnen 13—17 und—12; Reineclauden 10173 Aepfel 16—24 und—10 Pfirſiche 2745; Aprikoſen 50 Tafeltrauben 17—20; Tomaten—7 und kleine Ware Zwiebeln 7 das Pfund; Kartoffeln 2,90/ der Zentner.— Auf dem Ingelheimer Obſtgroßmarkt erzielten Sauer⸗ kirſchen 0; Pfirſiche 20—40; Birnen 18; Aepfel 410 Mirabellen 2028; Reineclauden 1522, Zwetſchgen 8 5 5 5 e 412; Tomaten—8; Aprikoſen 40 Pfg. as Pfund. * Obstmarkt Bad Dürkheim vom 12. Auguſt. Himbeeren 2; Birnen 10—26 und—9; Pfirſiche 3085, Zweiſch⸗ gen 10—18; Mtrabellen 15—33, Aepfel—14; Tomaten —6; Reineclauden 12—15; Brombeeren 18; Bohnen 9 Anfuhr 340 Zentner, Abſatz flott. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim vom 12. Aug. (Eig. Dr.) Bei ſehr guter Anfuhr und reger Nachfroge wur⸗ den je 100 Pfund erzielt: Birnen—14 und 25 Aepfel —10 und—5; Fallobſt—2, Zwetſchgen 14—18; Pflaumen 10—12; Reineclauden—10; Mirabellen 2220, Pfirſiche 35—40, 30—34 und 20—30; Brombeeren 2027; Stangen⸗ bohnen—10. 0 „ ⸗Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 12. Auguſt. Bez ſtarker Anfuhr und gutem Abſatz notierten: Weißkohl? bis 3,5 und 1,5; Rotkohl—5 und 23,5 Wirſing 1 Zwiebeln 5,5; Korotten 3; Spinat 710; Erbſen 10—15 Buſchbohnen—5; Stangenbohnen 610; Tomaten 9 Endivienfolat 13; Kopfſalat 1— Rettich 12, Kohlrobl 12; Blumenkohl 20.26, 1217 und—7; Schlangengurken —12; Salatgurken—5: Einleggurken 1032 pro 100. * Vom Jutemarkt. Berlin, 12. Auguſt. Roh ute, markt. Calcutta und London ruhig, aber ſtetig. Flrſtz koſten: Aug.⸗Sept.⸗Verſchiffung 15.10%— Pfö. Sterling je To., Sept.⸗Okt. Verſchiffung 15.10% Pfd. Sterling je c. Fabrikatemarkt in Dundee. Wenig Geſchäfte⸗ Deutſcher Markt. Sehr ſtill. * Vom Haufmarkt. Berlin, 11. Auguſt. Ptolien: gn; folge der ziemlich ſtarken Zurückhaltung der Wenke woren effektipe Umsätze kaum zu beobachten. Ueber die qualitativen Ausſichten der Neuernte, deren Einbringung in den nächſten Tagen beginnen wird, gehen die. ſehr auseinander. In guten Materialien ſind größer“ Beſtände aus Alternte nicht mehr vorhanden, und dle i der bevorſtehenden Neuernte iſt durch die ſtarke Beſchng⸗ dung des Arreals und die Trockenheit beeinflußt. Jug [lawien: Der Markt blieb in der Berichtswoche 1 nennenswerte Umſätze, Der Hanfſchnitt der neuen Ern 55 bei günſtiger Witterung im Laufe dieſer Woche be⸗ ginnen. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 12. Aub. f Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe wieder ſehr gering. Es wurde nur wenig e gh angenommen. Die Talfrachten blieben mit i nach Rotterdam und 1,10—1,25 nach Belgien unverd 115 Für Belgien wird jedoch kaum Kahnraum angenommen a Die Bergfracht wurde mit 75 Pfg. nach Mannheim noten Es wurde jedoch erheblich weniger bezahlt, Die Schleßb⸗ löhne tal⸗ wie bergwärts blieben unverändert. 8 m. 4180 legt wor, N .) Dez Bayreuth ngeſchloß⸗ N Schwie⸗ belaſtung gegeben, Kredite mit ben u muß. ung der .) In geſtern eußiſchen Sachver⸗ der Er⸗ menhän⸗ die Aus⸗ mung effenden Ter- inden, in jeder Börſen⸗ eitpunk⸗ Tagen etſchaſtz⸗ Reichs⸗ In ber noͤerung heißen: ſammet rarſtoſſe ill. Dol. lar, auf ais 2,01 2. Aug. er eine t zuletzt el⸗ und dagegen n Win⸗ olt und Auf den 1 Wille⸗ ach eine e ſtatten nbeeren zwetſch⸗ omaten nen 2. Aug. je wur⸗ Aepfel laumen firſiche kangen⸗ „ Bet Rohl 2 5657 1015 —— 2 5 Donnerstag, 13. Auguſt 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 369 3 Kleine Nachrichten Der Rechner verhaftet 4 Darmſtadt, 11. Aug. Ueber die Fehlbeträge beim Raiffeiſenverein Groß⸗Zimmern erfahren wir von zuständiger Stelle, daß der Rechner Schmitt am Samstag vorläufig feſtgenommen und dem Amtsgericht Dieburg zugeführt worden iſt. Die Reviſion iſt noch nicht völlig abgeſchloſſen. Kammerjäger gasvergiftet 4 Wiesbaden, 12. Aug. Auf eigenartige Weiſe iſt zer Kammerjäger Karl Lewald aus Wiesbaden ein Opfer ſeines Berufes geworden. In der Herder⸗ ſtraße wollte er einen Raum mit Blauſäure entgaſen. Er band eine Gasmaske vor und betrat das Zim⸗ mer. Infolge der großen Hitze ſchwitzte er ſtark. Kaum befand er ſich im Zimmer, als er von einem Unwohlſein befallen wurde. Er konnte das Zim⸗ mer zwar ſchnell wieder verlaſſen und mußte von Hausbewohnern nach Hauſe geſchafft werden, wo ſich ſein Zuſtand zunächſt beſſerte. In der Nacht trat je⸗ doch eine Verſchlechterung ein und er verſchie 8 halb nachher. Wie feſtgeſtellt wurde, iſt die Blau⸗ ſäuregasvergiftung nicht durch Einatmen eingetre⸗ gen, ſondern der durch das Schwitzen feuchte Kör⸗ per hat die Gaſe angezogen. Der Hund als Feuermelder g. Siedelsbrunn, 12. Auguſt. Das Wohnhaus der Witwe Sauer iſt nachts niedergebrannt. Die Hausbewohner wurden durch das Heulen des Hofhundes aufmerkſam. Die Feuerwehr mußte ſich auf die Sicherung der angrenzenden Gebäude be⸗ ſchränken. Granate in einem Bremſerhäuschen St. Jugbert, 11. Aug. In einem Bremshäuschen eines in den hieſigen Güterbahnhof eingelaufenen Holzwaggons fand man eine 7,5 Zentimeter⸗ Granate. Der Wagen wurde ſofort außerhalb des Bahnhofs geſtellt. Man iſt ſich im Unklaren darüber, wie das Geſchoß in das Bremſerhäuschen gekommen it. Auf der Kaninchenjagd erſchoſſen Saarlouis, 11. Aug. Geſtern vormittag ereig⸗ hete ſich im Rodener Wald ein ſchweres Unglück. Der 14 Jahre alte Sohn des Jagdpächters Dr. Mathieu begab ſich in Begleitung des ein Jahr alteren Willy Theobald in den Wald. Mathieu ſchoß mit einer Jagoͤflinte nach Kaninchen. Als beide an die Stelle liefen, wo ſie die Beute ver⸗ muteten, entlud ſich plötzlich die Flinte und die volle Schrotladung traf den Willy Theobald ſo ſchwer, daß er auf der Stelle getötet wurde. * ib Lampertheim, 12. Aug. Während des Monats Juni wurden vor dem Standesbeamten 29 Gebur⸗ teu, 10 Eheſchließungen und 19 Sterbefälle beurkun⸗ det.— Daß auch Tiere von einem Herzſchlag be⸗ troffen werden, wenn ſie erhitzt ins Waſſer gehen, zeigte ſich am hieſtigen Altrhein. Zwei junge Leute aus Bürſtadt kamen dort mit einem erhitzten Rieſen⸗ ſchnauzer an, der ſogleich in die Fluten eilte. Er ſchwamm einigemal hin und her. Als er an Land kam, brach er leblos zuſammen. Ein Herzſchlag hatte ihn ereilt. Sein Herr, ein Gendarmeriebeamter, er⸗ leidet durch den Tod des wertvollen Tieres einen ſchweren Verluſt. W. Darmſtabt, 12. Aug. In der Nacht zum Mitt⸗ woch warf ſich der H59jährige Oberinſpektor Jakob Spieß vom Amtsgericht I in Darmſtadt in der Mhe des Bahnüberganges an der Eſchollbrücker⸗ ſtraße vor einen fahrenden Zug und wurde auf der Stelle getötet. Dem Vernehmen nach beſteht Hrund zur Annahme, daß der Selbſtmord aus Furcht vor der Entdeckung dienſtlicher Verfehlungen gerübt wurde. Nach einem an die Familie gerich⸗ leten Brief trug ſich Spieß ſchon ſeit längerer Zeit mit Selbſtmordabſichten. Es iſt dies der vierte Fall innerhalb zweier Tage, daß ein am Leben Verzwei⸗ ſelter aus dem Daſein flieht. Ein erſchütterndes Zeichen unſerer traurigen Zeit! S. Reichenbach, 12. Aug. Einem hieſigen Ein⸗ wohner wurden nachts 300„4 geſtohlen, die er in ſeiner Wohnung aufbewahrt hatte. So geht es, wenn man ſein Geld in den Strumpf ſteckt, ſtatt es in die ſichere Hut der Sparkaſſen zu geben. SV. Schönberg, 12. Aug. Der Pächter der Herren⸗ mühle Georg Zill iſt vorige Woche in ſeinem Be⸗ triebe ſo ſchwer verunglückt, daß er ins Eliſabethen⸗ küſt nach Darmſtadt verbracht werden mußte, wo er geſtern ſeinen Verletzungen erlegen iſt. * Rüſſelsheim, 12. Aug. In der Nähe der Kera⸗ miſchen Fabrik wurde die Leiche des 30jährigen Stu⸗ denten Alfred Möckel aus Dresden geländet, der 1 8 beim Paddeln im Main ertrun⸗ ſt. 9 eu, Offenbach a.., 11. Aug. Auf der Hanauer anbſtraße bei Fechenheim wurde der hier beſchäftigt geweſene agjährige Packer Conradi auf ſeinem tötet d won einem Auto erfaßt, überfahren und ge⸗ Der vergangene Spielſountag hatte einen normalen Verlauf. Die Witterung hat dazu beigetragen, daß die Spiele auch einen anſehnlichen Beſuch hatten. Das Er⸗ gebnis des vergangenen Sonntags iſt aber, daß die Mann⸗ ſchaften alle noch weit von ihrer ſonſtigen Form entfernt ſind. Es wird immerhin noch einen Monat dauern, bis die Normalform erreicht ſein wird. Leider bekommt die Meiſterſchafts runde ſchon am zweiten Sonntag einen unangenehmen Beigeſchmack, die die Ent⸗ ſcheidung unter Umſtänden weſentlich beeinfluſſen kann. Der Sp. V. Altrip hat vom Verbandsfußballausſchuß ſeinen Sportplatz geſperrt bekommen. Dieſe Maßnahme iſt darauf zurückzuführen, daß es bei dem am 2. 8. 31 in Rheingön⸗ heim ſtattgefundenen Privatſpiel zwiſchen Arminia Rhein⸗ gönheim und Sportverein Altrip zu Ausſchreitungen ge⸗ kommen ſein ſoll, an denen die Anhänger des Sportvereins Altrip ſchuldig ſein ſollen. Die Entſcheidung über dieſen traurigen Fall hat das Gruppengericht der Gruppe Rhein zu fällen. Es liegt nur im Intereſſe aller Beteiligten, daß ein baldiges Urteil herauskommt. Bis zu dieſer Entſchei⸗ dung muß der Sportverein Altrip ſeine Spfele auf des Gegners Platz austragen. Das Spiel in Neckarhauſen hat wohl den erwarteten Sieger gebracht. Neckarhauſen hat immer noch einige Spie⸗ ler aus Privatſpielen her geſperrt und iſt dadurch natürlich im Nachteil. Die Gäſte aus Weinheim waren ein bedeu⸗ tendes beſſer als der Platzbeſitzer. Bedauerlicherweiſe iſt dieſes Spiel auch von unſchönen Begleiterſcheinungen um⸗ rahmt worden. Es iſt ſchon richtig, wenn man auf Ruhe im Publikum hält. Dies darf aber nicht ſoweit führen, daß man verſucht, die ehrliche und anſtändige Begeiſterung für den Sieg einer Mannſchaft zu unterdrücken. Die Käfertaler haben ihr Kerweſpiel gegen ihren Orts⸗ rivalen außerordentlich hoch mit:2 gewonnen. Dieſes Reſultat kommt beſtimmt unerwartet. Ein derartiger Un⸗ terſchied beſteht auch beſtimmt nicht zwiſchen beiden Mann⸗ ſchaften. Verwunderlich iſt, daß Heoͤdesheim mit ſeinem Gegner nicht leichter fertig geworden iſt. Das Reſultat beſagt mit :2 für Heddesheim anderes. Es dürfte wohl in der Haupt⸗ ſache darauf zurückzuführen ſein, daß Heödesheim empfind⸗ liche Spielerverluſte gehabt hat; dieſe laſſen ſich ohne wei⸗ teres nicht ausgleichen. Die Feudenheimer haben die Edinger mit einer Abfuhr von 510 nach Hauſe geſchickt. Das beſagt, daß die Feuben⸗ heimer Mannſchaft in dieſem Jahre gewillt iſt, nicht un⸗ nötiges Gelände zu verlieren. Phönix Mannheim hat ſich mit den Turnern beſtimmt härter getan, wie es das Reſultat beſagt. Mit:1 am Ende und:1 in der Halbzeit haben ſich die Turner einen Achtungserfolg auf dem Phönixplatz geholt. Deutſchland⸗Ilug 1931 Poß führt vor Hirth Das Ergebnis nach den vier techniſchen Prüfungen der 19 Teilnehmer an dem Deutſchland⸗Flug 1981 in Berlin⸗ Staaken hat nach der noch nicht ganz abgeſchloſſenen Prü⸗ fung der Geringſt⸗Geſchwindigkeit eine große Aenderung erfahren. So konnte der Fürther Croneis mit 81 Storm. die geſtellten Bedingungen nicht erfüllen nud erhielt in⸗ folgedeſſen 0 Punkte. Die am Mittwoch angeſetzte Wieber⸗ holung dieſer Prüfung konnte wegen des ſtarken Windes nicht durchgeführt werden, ſodaß mehrere Bewerber, darun⸗ ter auch Croneis, erſt am Donnerstag verſuchen können, die Bedingungen bei halber Punktwertung nachträglich zu er⸗ füllen. Nach den bereits erledigten Prüfungen im Auf⸗ und Abrüſten, in der Ausrüſtung, im Anlaſſen und in der Geringſt⸗Geſchwindigkeit führt Reinhold Poß mi 99 Punk⸗ ten vor Hirth mit 92, Dinort, Weichelt und Junghanns mit je 30, Liesl Bach mit 27 und Elli Beinhorn mit 22 Punkten. Henne gegen Wright Um den Motorrab⸗ Weltrekord Seit einiger Zeit ſchon geht der Kampf zwiſchen dem Münchner Ernſt Henne und dem Engländer Joe Wright um den abſoluten Geſchwindigkeitsrekord der Motorräder. Wright iſt derzeit der Weltrekordmann über den Kilometer, den er am Strande von Cork(Irland) mit fliegendem Stort in 14½¼h0 Sek. mit einem Stundenmittel von 242,587 Km. durchraſte, Henne dagegen hält den Weltrekord tber die engliſche Meile mit 24/0 Sek. gleich 284,275 Stokm., während er über den Kilometer bei jenem Rekord verſuch im April in Wien auf„nur“ 238,255 Stoͤkm. kom. Beide treffen nun beim Rekordmeeting von Arpajon, das vom 23.—90. Auguſt ſtattfindet, zufſammen, und es dürfte einen erbitterten Kampf um den abſoluten Welt⸗ rekord geben. Wright benutzt ſeine Speziolmaſchine OEck⸗ Temple, der Münchner fährt ſeine bewährte BMW⸗ Maſchine. * Vierfacher Sieg von Ernſt Henne Der ausgezeichnete Münchener Motorradfahrer Ernſt Henne ſtartete am Sonntag beim Kilometer⸗Ren⸗ nen in Malmö mit glänzendem Erfolge. Inu allen 4 Klaſſen, in denen er ſtartete, fuhr er überlegene Siege heraus und erreichte mit ſeiner 750 cem⸗BMW⸗Maſchine in dieſer Klaſſe mit 202 Stundenkilometer auch die weit⸗ aus ſchnellſte Zeit des Tages. In der Klaſſe bis 500 cem ſiegte Henne mit einem Durchſchnitt von 189 Stdcklm., in der 600 cem⸗Seitenwagenklaſſe mit 166 Stoklm. in der 1000 cem⸗Seitenwagenklaſſe mit 170 Stoͤklm. Der Däne Ervind holte ſich den Sieg in der Soloklaſſe bis 1000 cem auf As mit 180 Stoͤklm. Insgeſamt gingen 66 Bewerber an den Start. Die unterbadiſche Kreisliga Der Friedrichsfelder Sieg auf dem Gelände der 07 iſt in Anbetracht der Spielſtärke der Friedrichsfelder für 07 kein Anlaß, die Flinte ins Korn zu werfen. 07 muß eben doch erſt wieder Erfahrungen ſammeln, um in der Kreis- liga erfolgreich beſtehen zu können— das wird wohl zu⸗ nächſt einiges Lehrgeld koſten. Am kommenden Sonntag ſpielen: Edingen— Neckarhauſen Friedrichsfeld— Feudenheim 1913— TW 1846 Phönix— Käfertal Weinheim— 07 Altrip— Heddesheim Nahezu jedes Spiel iſt bereits ſeine beſondere Tradition. Da iſt die Begegnung zwiſchen Edingen und Neckar⸗ haufen der Kampf der zwei alten Neckarkreisvereine, die dort ſtets in der Führung lagen. Als Nachbarorte kommt noch die Ortsrivalität hinzu. Wir erwarten Edingen trotz ein Schlager und hat ſeiner vorſonntäglichen hohen Niederlage beſtimmt in Front. Friedrichsfeld und Feudenheim ſind ernſte Bewerber um den Titel. Beide Mannſchaften ſcheinen ſchon jetzt in einer ganz anſprechenden Form zu ſein. Das hat der letzte Sonntag bewieſen. Wer die Punkte bekommt, das iſt in dieſem Spiel unmöglich vorherzuſagen. Der Kampf zwiſchen 1919— TW 1846 iſt bedeutungs⸗ voll für das Ende der Tabelle. Hier kommen die beiden vorjährigen Tabellenletzten zuſammen. Sie werden ſich wohl auch in dieſm Jahr mehr mit Abſtiegsſorgen als mit Meiſterſchaftshoffnungen befaſſen müſſen. Das Spiel findet auf dem Feudenheimer Platz ſtatt. Es kann daher nicht davon die Rede ſein, daß 1919 einen Platzvorteil hat. Die Turner werden alles daran ſetzen um erfolgreich zu beſtehen. Ein Turnerſieg liegt ſogar durchaus im Bereich des Möglichen. Phönix— Käfertal iſt ein Spiel von beſonderer Bedeu⸗ tung. Im vergangenen Jahr wurde Phönix Mannheim durch dieſes Spiel ſeiner letzten Meiſterſchaftshoffnungen beraubt. Die gute Leiſtung der Käfertaler vom vergangenen Sonntag ſollte für Phönix eine Warnung ſein. Die tech⸗ niſche Ueberlegenheit der Phönixmannſchaft wird wohl für einen Sieg ſorgen. Weinheim— 07 iſt wohl eine ſichere Sache für Wein⸗ heim. Der gute Start der Weinheimer gibt für den kom⸗ menden Sonntag beſonderen Ehrgeiz. Das Spiel Altrip— Heddesheim findet wegen der Platzſperre von Altrip in Heddesheim ſtatt. Dadurch ſoll⸗ ten ſich aber die Heddesheimer nicht in Sicherheit wiegen, denn Altrip hat im vergangenen Jahre gerade auf aus⸗ wärtigen Plätzen gute Leiſtungen gezeigt. Ein Sieg von Heddesheim iſt durchaus nicht ſo ſicher, wenn die Altriper durch die Vorkommniſſe in Rheingönheim ſich haben nicht allzuſehr beeinfluſſen laſſen. 77. ũã dw Df... Charly Hausmann 60 Jahre Major a. D. Charly Hausmann wurde am 11. Aug. 69 Jahre alt— 60 Jahre, das wird keiner glauben wollen, der Herrn Hausmann in geradezu queckſilbriger Lebendig⸗ ſeit das Zwölftageturnier des Reichsverbandes im Februar hat leiten ſehen. Welch unglaubliche Fülle von Arbeit da zu leiſten iſt kann nur der ermeſſen, der unmittelbar mit einer ſolchen Monſtreveranſtaltung zu tun und Gelegenheit hat, einen Blick hinter die Kuliſſen zu werfen. Wie Herr Hausmann die Turniere, deren Oberleitung ihm anvertraut war(das Februarturnier war fein hundertſtes!) aufgezogen und zum glücklichen Ende geführt hat, war ſchlechthin vor⸗ bildlich; darüber ſind ſich alle einig: die Teilneßzmer aller Nationalitäten, die Zuſchauer, die Kritik. Schon in frühen Jugendtagen hat Hausmann Sport ge⸗ trieben. In Italien, ſeinem Geburtsland, hat er gerudert und iſt Nad gefahren; in jener Zeit gewann er die Ruder⸗ meiſterſchaft von Italien im Zweier v. St., kurz darauf das bedeutendſte Radrennen Italtens, Premio di Milano in Rekordzeit. Dann trat er bei den 13. Huſaren in Frank⸗ furt a. M. ein, deren Chef der König von Italien war, und wandte ſich ganz dem Renn⸗ und Reitſport zu. Er war als Rennreiter erfolgreich, geradezu bahnbrechend hat er auf dem Gebiete der Diſtanzreiterei gewirkt. Wiederholt iſt er von Frankfurt nach Italien geritten, um König Humbert die Grüße und Wünſche ſeines Regiments zu übermitteln, er hat den berühmten Diſtanzritt Wien— Berlin mitdemacht und ſchließlich für die Srecke Frankfurt Kaſſel Frankfurt(400 Kilometer in 20% Stunden] einen Rekord aufgeſtellt. Nach dem Kriege hat ſich Major a. D. Hausmann dann ausſchließlich mit der Organiſation und Leitung von Turnieren befaßt; er iſt ein überragender und von allen geſchätzter Fachmann und Berater geworden, die Erfolge von ihm reden eine deutliche Sprache. Uebrigens wird Hausmann die Turniere bei der nächſtjährigen Laud⸗ wirtſchaftlichen Wanderausſtellung in Mannheim leiten. Für ſeine großen Verdienſte hat ihm der Reichsverband für Zucht und Prüfung deutſchen Warmblutes das goldene Reiterabzeichen verliehen; die Zahl der aufrichtigen Glück⸗ wünſche und herzlichſten Gedenken ſeiner zahlreichen Freunde aus dem In⸗ und Ausland wird Legion ſein. Oberturnwart Steoing 50 Jahre Der Oberturnwart der DT, Karl Steding, vollendet am 18. Auguſt fein 50. Lebensjohr. Verhältnismäßig früh iſt Steding in die oberſte fachliche Leitung der D ein⸗ gerückt und hat auf dieſem Poſten ſeit Johren mit großem Eifer und Erfolg gearbeitet. Ihm verdankt das Deutſche Turnfeſt in Köln zum großen Teil ſein glänzendes Ge⸗ lingen. Auch die Arbeits⸗Gemeinſchaft mit gleichſtrebenden Verbänden für Leibesübungen bildet eine der Hauptauf⸗ gaben des Jubilars. Pferdesport Köln(12. Aug.): 1. Déſier⸗Reunen. Für Zweijährige. 2800 Mk. 1200 Me⸗ ter. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Courtiſane(E. Grabſch); 2. Leutvogt; 3. Reger. Toto: 17, Platz: 14. 51, 43:10. K. Ferner: Snatok, Karfunkel, Praſſer, Voltaire II, Droſtei. 2800 Mk. 1400 Meter. 1. K. Köppes Ordensſchweſter(Dolff); 2. Heruler; 3. Hermine. Toto: 201; Platz: 37, 33, 71. H. 1¼. Ferner: Hageſtolz, Paſtete, Ereſſida, Gebt Feuer, Mandekblüte, Sorella. 3. Alba⸗Rennen. 4000 Mk. 2200 Meter. 1. A. Schu⸗ manns Grenadier(E. Haynes); 2. Präfect; 3. Orion. Toto: 19; Platz: 12. 11.—5. Ferner: Wardenia, Ahnherr. 4. Namouna⸗Rennen. Verkaufsreunnen. 2300 Mk. 1200 Meter. 1. A. Weber⸗Nonnenhifs Beltana(Dolff); 2. Gogol; J. Suhle. Toto: 87, Platz: 18, 15, 24. 28. Ferner: Schnetſe, Alpina, Patina, Soliſtin, Laura, Lorbeerroſe. 5. Dorn⸗Rennen. Für Zweifährige. 2800 Mk. 1000 Me⸗ ter. 1. P. Mühlhens Stammesfahne(Plätke); 2. Rudolf; 8. Sturmlied. Toto: 23; Platz: 13, 16, 35. 1 H. Ferner: Stober. Meerkönig, Scholle, Glcksſtern, Sankt Katrin. 6. Weißdorn⸗Rennen. Ausgleich I. 3000 Mk. 1600 Meter. 1. Gebr. Rößlers Jungmanne(Pinter); 2. Ilſenburg; 3. Halde. Toto: 67; Platz: 20, 17, 23. 217. Ferner: Grandel, Pepita, Feudal, Maharadſcha. 7. Cſardas⸗Reunen. Ausgleich NI. ter. 1. Frau A. Wortmanns Nemrod(Sauer); 2. Edel⸗ mann; 3. Miſpel. Toto: 59; Platz: 15, 18, 18.—8. Fer⸗ ner: Peloria, Mongole, Lucca, Gegenmine, Puffer, Grenz⸗ bote, Madame Flirt. 2. Fauſt⸗Rennen. 2900 Mk. 2400 Me⸗ St. Moritzer Teuuisturnier Die Tenniskümpfe in St. Moritz um die Meiſterſchaft des Engadins wurden jetzt abgeſchloſſen. Im Herren⸗ Einzel wurde der Berliner W. Menzel im Finale von dem Schweizer Meiſter Worm⸗Dänemark mit 976, 679, 775,:0 geſchlagen, gewann aber mit Worm als Pariner das Doppel gegen Soldini⸗de Martino mit:6,:3, 674, 672. Bei den Damen ſiegte Frl. Metaxa über Frau Gol⸗ ding mit 63,:5, während im Gemiſchten Doppel Frl. Metaxa⸗Worm mit 68, 68 über Frou Gold ing⸗de Martine erfolgreich waren. vageslaleucles Donnerstag, 13. Auguſt Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen. Zirkus Buſch, Meßplatz: Vorſtellungen 18 und 20 Uhr. Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstanz und Kabaretteinlogen ob 20.30 Uhr. N Flugplatzkaſino: Tanztee ab 16 Uhr und abends. Friedrichspark: Konzert 20.80 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffee: Tanztee ab 17 Uhr, Konzert und Tanz ab 20 Uhr. Autobusansflüge: Abfahrt 14 Uhr ab Paradeplatz nach; Weinheim— Birkenguer Tal— Fürth— Lindenfels— Bensheim— Mannheim. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Maunheim Speyer— Germersheim und zurück; 19.45 Uhr Abend⸗ fahrt 2 Sto. Mannheim— Worms und zurück. Frei⸗ tag: 7 Uhr Mannheim Rüdesheim— Aßmanns⸗ hauſen und zurück. Rheiniſche Perſonen⸗Schiffahrt(Enderle u. Tröbliger); Fuhrt nach Wiesbaden und zurück.30 Uhr. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafenrundfahrten, vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ab Landeplatz Friedrichsbrücke. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Teuſelsbruder“. Roxy⸗ Theater:„Himatſchal“.— Glorta⸗⸗ Palaſt:„Der König der Vagabunden“.— Sch nne burg:„Der vierte Musketier“.— Scalo⸗ Theater: „In Wien hob ich einmal ein Mädel geliebt“.— Cap toll:„Zwei Menſchenkinder“.— Palaſt⸗ Theaters „Der falſche Ehemann“.— Univerſum:„Der rote Faden“. Sehenswürdigkeiten: Städt. Schloßmuſeum: Gebffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr? Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend Sonderausſtellung:„Die Mode und ihr Spottblld von 1700 bis 1850“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeug⸗ haus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstags 15—17 Uhr; Mittwochs 15—17 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geülf⸗ net von 10—13 Uhr und 15—1? Uhr. Ausſtellung:„Neues von Geſtern“. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein⸗Pegel 5. 7. 8. 12. 13 f Redar⸗Pegelf 7. 6. 12. 18. 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Kuguſt d. 10%, der Combardzinsfu papieren und Waren 15%. Berlin, den 11. Auguſt 1931 Reichsbank⸗ Direktorium TCuther Dreyſe 11860 s. ab beträgt bei der Reichsbank der Diskont K für Darlehen gegen Verpfändung von Wert⸗ Auktionshaus dohanna Weber F 6, 20 Tel. 28488 6 Dꝛdchea ce We e e 2 liefert billigst dig Druckerei Dr. Haas, G. m. h. H. 6 f 1, 45 8. Seite/ Nummer 369 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der Sohn als Anwalt des unſchuldigen Vaters Wegen Poſtraubs wurde vor zehn Jahren in Wien ein Poſtbeamter zu Gefängnis verurteilt. Wie wir ſchon kurz berichteten, ſetzte ſein Sohn, der inzwiſchen Anwalt geworden iſt, die Wiederaufnahme des Verfahrens durch. finden in der„Süd⸗ deutſchen Sonntagspoſt“ über den immerhin nicht alltäglichen Fall folgende nähere Darſtellung: Im grauen Morgen das Fünfminutenfrühſtück mit der Frau und dem Jungen— wie jeden Tag; der Fünfminutenweg dann zum Poſtamt, ein Stück weit hat der Junge denſelben Weg, dann geht man allein weiter durch die würzige Luft der Frühe— wie jeden Tag; die ſtaubige Gedämpftheit der Poſt⸗ räume nun, die Waage, der Leim, der Rotſtift, und die Pakete, aus Händen genommen, in Wagen ge⸗ worfen, zentnerweiſe Pakete, Stunden hindurch Pakete— wie jeden Tag ſeit dreißig Jahren Oder doch nicht? Es iſt ſo ein ſcheues Blicken der Kollegen auf ihn, ſo ein merkwürdiges Kreiſen und Nichtheran⸗ kommen der anderen, ſo ein Wiſpern, das wie Klatſch iſt und doch bedrohlicher ausſieht; ſo eine betonte Höflichkeit bei jedem Anliegen. Etwas iſt unangenehm für das Denken, und nach Hauſe zu flüchten mit ſeinen Gedanken, oder zu dem Jungen, der ja nun gottlob die gutbezahlte Stellung im Büro hat— das will auch nicht gehen. Und wie der Tag faſt ganz vorbeigekrochen iſt, kommt das dumpfe Ge⸗ ahnte: die Aufforderung, zum Vorgeſetzten zu kommen. „Es handelt ſich um das Wertpaket A 759“, ſagt der Vorgeſetzte und ſieht ihn ſcharf an.„Der Marinhalt von 1600 Kronen iſt verſchwunden. Bewor das Paket durch Ihre Hände ging, befand er ſich moch drin; als es dem Zuſteller übergeben wurde, nruß er ſchon weggenommen geweſen ſein. Was Haben Sie dazu zu ſagen?“ Der Beamte hat nichts als ein Stottern; das Un⸗ geheuerliche benimmt ihm den Atem; es wirkt nicht fehr glaubwürdig, was er ſagt. Und plötzlich kommt aus einer Nebentür ein Kriminalbeamter, der hat wohl zugehört „Sie haben geſtern in einem Möbelgeſchäft eine Einrichtung gegen bar gekauft. Für wen denn?“ Das fragt der Kriminaler mit ſpitzer Stimme; auch dieſe ſpitze Stimme verwirrt ſoo „Für meinen Jungen. Für ſpäter.“ „So ſo. Merkwürdig. Möbel für einen achtzehn⸗ jährigen Sohn. Und woher hatten Sie das Geld?“ „Geſpart. ſeit vielen Jahren.. nein, nicht auf der Sparkaſſe. zu Hauſe. Nein, meine Frau wußte es nicht, mein Junge auch nicht. Es ſollte eine Ueberraſchung ſein..“ Der Vorgeſetzte und der Kriminaler nicken ſich zu. Und dann ſagt die ſpitze Stimme:„Wir wollen vorläufig davon abſehen, Sie zu verhaften...“ * „Sechs Monate Gefängnis!“ ſagt der Strafrichter. „Dienſtentlaſſung, Verluſt der Penſionsberech⸗ tigung!“ ſagt der Diſsziplinargerichtshof. „Glaubt wenigſtens ihr mir!“ bettelt der Beamte eine Frau, ſeinen Jungen an. „Wir wiſſen es ja, daß du das nicht tun konnteſt“, Weint die Frau.„Aber was ſoll werden? Wenn fetzt der Junge nicht die Stellung hätte.“ „Du mußt einen anderen Rechtsanwalt ſuchen“, ſagt der Junge.„Es muß Wiederaufnahme bean⸗ tragt werden.“ So ſuchen ſie. Aber es findet ſich keiner. Die Sache iſt ausſichtslos, der Indizienbeweis ohne Lücke. Der Achtzehnjährige ſieht blaß und übernächtigt aus in dieſen Tagen. Auf ſeiner Stirn pflügen faſt ſichtbar die Gedanken, die Entſchlüſſe. und am Ende des Monats gibt er ſeine Stellung auf, bringt vom letzten Gehalt Bücher heim, erklärt, ſtudieren zu wollen. Das Abitur wird er nochholen, durch Selbſtunterricht. Die Mutter weint, der Vater iſt traurig, die Not wartet, tritt ſchon herein. Der Junge bleibt feſt.„Wir brauchen unſer Recht!“ ſagt er. „Zu eſſen brauchen wir..“ „Laßt mich tun, was ich will— dann werden wir beides haben!“ Ste laſſen ihn tun was er will, obwohl das etwas ſo bitter Schweres iſt, obwohl ſie es nicht glauben, daß der Erfolg den Einſatz lohnt. Der Bater muß ins Gefängnis; zwar ſchenken ſie ihm zwei Monate, aber es iſt doch vieles ruiniert am Leib und am Herzen, als er wieder herauskommt; die zittrige Hand ſehnt ſich vergebens nach dem rau⸗ hen oder glatten, braunen oder blauen Papier der Pakete. Der Junge indeß darbt ſich durch, lernt und lehrt zu gleich, gibt das kaum Begriffene in ſchlecht bezahlten Nachhilfeſtunden weiter, um doch etwas zu verdienen; und macht ſchon nach Wir einem ahr des Abitur. Das Elend des Werkſtu⸗ dententums beginnt... Und die Staatsexamina kommen. Er beſteht ſie. Das Doktorat kann er ſich nicht leiſten; es koſtet zu viel. nicht nötig. Anderes iſt nötiger: zum Beiſpiel die Suche nach Entlaſtungszeugen oder nach Form⸗ fehlern Und dies Nötigſte geſchieht— nebenbei. Nicht nötig vorerſt, Dann aber, nach über acht Jahren, wird es doch zur Hauptſache. Denn nun iſt es geſchehen: nun iſt er Rechtsanwalt. Gewiß: er hat keinen Pfennig Geld, um eine Praxis zu gründen; er hat ja nicht einmal Geld, um zu eſſen. Aber das kümmert ihn nicht. Er braucht keine Praxis und keine Klienten; denn er weiß, welchen Prozeß er führen, welchen Klienten er rechtfertigen will. Und als dieſer Prozeß jetzt, im Frühling 1931, nach faſt zehn Jahren, ſtattfindet — da finden ſich an fünf Beweisſtücke auf dem Richtertiſch, an zwanzig Zeugen davor. Der Richter ruft den erſten der zwanzig auf, hält ihm das erſte der fünf Beweisſtücke vor:„Iſt dies das Wertpaket, Herr Zeuge, das Sie damals abſchickten?“. Der Zeuge betrachtet es genau.„Nein. Ich hatte es anders verpackt. Ich pflege nie dies Papier, nie dies Siegel zu verwenden.“ Der zweite von den zwanzig wird vernommen: der Empfänger:„Iſt dies der Umſchlag des Wert⸗ paketes, das Sie damals in, wie Sie meinten, be⸗ raubtem Zuſtande erhielten?“—„Ja!“ „Alſo müßte der Angeklagte ein anderes Paket weitergegeben haben als das, welches er entgegen⸗ nahm. Konnte er dieſen Austauſch vornehmen?“ Zwei Sachverſtändige treten vor:„Nein. Dieſer Austauſch konnte nur in der Bahn vorgenommen werden.“ Und dann findet ſich ein Chemiker, welcher be⸗ weiſt, daß die Vermerke auf dem falſchen Paket nicht mit den dem Angeklagten zur Verfügung ſtehenden Stempeln und Stiften gemacht worden ſein können. Und dann ein Bekannter des Angeklagten, der ihn vor Jahren einmal beim Ueberzählen des heimlich zurückgelegten Geldes beobachtet hatte. Und dann ſogar ein Staatsanwalt, der Freiſprechung beantragt. Das Plädoyer des jungen Anwalts iſt ganz kurz, ganz ſachlich. Der Tatſache, daß es ſich um ſeinen Vater handelt, geſchieht kaum Erwähnung. Nur ein⸗ mal ſagt er, um etwaigen Angriffen von vornherein zu begegnen:„Ich ſtehe hier nur als Anwalt des Rechts.“ Das Urteil wird gefällt: Freiſpruch auf Koſten der Staatskaſſe; Wiederzubilligung der Penſion und ein Schadenerſatz von 20 000 Schilling. Der Angeklagte und ſein Anwalt; der Vater und ſein Sohn; der Verlorene und ſein Retter verlaſſen das Gerichtsgebäude. Wie ſie durch all die langen, hohen, hallenden und drohenden Gänge gehen, da hat ſich der Angeklagte auf den Anwalt, der Vater auf den Sohn, der Verlorene auf ſeinen Retter ge⸗ ſtützt; und da weiß dieſer Anwalt, dieſer Sohn, die⸗ ſer Retter zum erſten Male ganz klar, daß in dieſem ſeinem zitternden alten Vater ſich gleichnishaft die ganze armſelige Menſchheit verkörpert, die bebend und benommen ſteht vor den ſchwarzen Gewändern des Schickſals, das ſein hartes„Schuldig!“ ſpricht; und daß dieſes vermeintliche Ziel nur ein Anfang war, und dieſes Anwaltſein für den Vater nur ein erſter Schritt auf dem Weg, eine Stütze und ein Anwalt zu werden für alle. 8 Kavalleriemanöver an der Oder Ueberquerung der Oder bei Züllichau. 5 Eiſenbahn⸗Altentate Welche Motive leiteten die Täter? Der Anſchlag auf den D⸗Zug Baſel Berlin ſtellt eines der ſchwerſten Verbrechen in der Geſchichte der deutſchen Eiſenbahn dar. Er übertrifft mit demRaffinement, mit dem die Täter vorgegangen ſind, noch bet weitem das Verbrechen von Leiferde und erinnert in der ganzen Art der Ausführung an die Terrorakte, wie es ſie in Deutſchland noch nie⸗ mals gegeben hat. Noch herrſcht keine Klarheit über die Motive der Täter. Der erſte Gedanke, daß es ſich um einen Anſchlag auf den Zug der deutſchen Miniſter, des Reichskanzlers Dr. Brüning und des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius han⸗ delte, da der betroffene Zug, der Zug Baſel— Berlin war, ſcheint inſofern abwegig zu ſein, als politiſche Attentäter, die mit ſoviel Sachkenntnis und ſo ſorg⸗ fältig das Attentat vorbereiteten, ſich unmöglich darüber täuſchen konnten, wann die deutſchen Miniſter aus Italien zurückkehrten. Es war allge⸗ mein bekannt, und nichts ſprach dafür, daß eine Vor 35 Fahren ſtürzte Lilienthal tödlich ab Otto Lilienthal, der Pionier des modernen Flugweſens, bei einem ſeiner erſten Flugverſuche. (Porträt unten links.) Am 9. Auguſt 1896 ſtürzte in den Stöllner Bergen zwiſchen Rathenow und Neuſtadt ayn der Doſſe der Pionier des modernen Flugweſens, Otto Lilienthal, mit ſeinem ſelbſtgebauten Gleitflugzeug tödlich ab. Lilienthal, der in Berkin⸗Lichterfelde ſeine Verſuche ſeit Jahren, veranſtaltet hatte, darf als Begründer des modernen Flugweſens gelten. Aenderung der Reiſepläne eintreten würde, daß Brüing und Curtius am Samstag abend aus Rom abfahren würden. Näher liegt ſchon der Gedanke, daß die Attentäter weitere Unruhe in Deutſchland ſtiften wollten, um die bereits zur Siedehitze angeſtie⸗ genen politiſchen Leidenſchaften zum Ueberkochen zu bringen. Aber welche Gewiſſenloſigkeit gehört dazu, einen ſo ruchloſen Plan, dem Hunderte von unſchuldigen Menſchen zum Opfer fallen müſ⸗ ſen, zur Ausführung zu bringen! Als im Juli 1927, alſo vor vier Jahren das Attentat von Leiferde verübt wurde, hielt man es für ausgeſchloſſen, daß Menſchen von ſo roher gemeiner Geſinnung ſein können, daß ſie um eines Raubes willen Hunderte ahnungsloſer Rei⸗ ſende in einen qualvollen Tod ſchickten. Die Ueber⸗ zeugung, daß Menſchen nicht ſo abgefeimt, ſo ver⸗ „gelingen wird. Donnerstag, 13. Auguſt 1991 brecheriſch ſein könnten, ging ſogar ſoweit, daß au die Angaben der Reichsbahn, es liege ein Attentn vor, in Zweifel zog und glaubte, daß nur 10 einem Vorwand geſucht werde, um einen ſchweren Eiſenbahnunfall, der ſich aus dem Betrieb ſelbſt er geben hatte, zu verſchleiern. Aber das für unmöglich Gehaltene fand leider bald ſeine Beſtätigung. Ein paar arbeitsloſe Burſchen hatten tatſächlich die Eiſenbahnſchienen gelockert, um einen D⸗Zug zun Entgleiſen zu bringen. Sie wollten in der Verwir⸗ rung, die bei der Kataſtrophe ausbrechen mußte bie Reiſenden, Lebende wie Tote, ausplündern. Erſt alz bereits das entſetzliche Unglück geſchehen war ſchreckten ſie von dem Ungeheuerlichen ihres Vor- habens zurück und entflohen. Der Anſchlag auf den Baſel⸗Berliner Zug iſt von langer Hand vorbereitet worden. Dafür ſpricht die ſorgfältige Auswahl des Tatortes, wie die ſehr umfangreichen Vorarbel⸗ ten, die zur Ausführung des Brennſtoffanſchlages notwendig waren. Es mußten ſowohl die ſehr stark exploſiv wirkenden Brennſtoffkörper hergeſtellt, ue auch die Vergrabung unter den Schienen durchge⸗ führt werden. Die Entladung folgte auf elektriſchem Wege. Die Täter konnten mit Sicherheit darauf reth⸗ nen, daß der Zug entgleiſen mußte und daß die Wa gen die an dieſer Stelle hohe Böſchung herunter ſtürzen würden. Wenn ein noch größeres Un, heil verhindert wurde, ſo liegt dies allein an der Geiſtes gegenwart des Lokomotſp⸗ führers, der in dem Augenblick, als er die E ploſion hörte, ſofort alle Bremſen zog und dadurch die Geſchwindigkeit des im 100 Kilometer⸗Temph dahinraſenden D⸗Zuges verminderte. Allein dieſen Umſtand iſt es zu verdanken, daß die Reſſenden des Zuges mit Verletzungen davonkamen und keiner von ihnen den Tod fand. Eine Beraubung des Zuges muß nach den Er⸗ fahrungen von Leiferde, in den Kreis des Möglichen gezogen werden, wenn auch die Tatbeſtände dieſe Vermutung zu widerlegen ſcheinen. Denn die Attentatsſtelle befindet ſich verhältnismäßig nahe einer größeren Stadt,— Jüterborg— ſodaß die Täter damit rechnen mußten, daß auf das Ge⸗ räuſch der gewaltigen Detonation ſehr bald Hie herbeieilen würde. Daß ſie ſich über die Wirkung des Sprengſtoffattentats voll bewußt waren, ſteht außer Zweifel; denn es kann ſich bei den Verbrechern nur um Sprengſtoffſachverſtändige gehandelt haben, die über die grauenvolle Wirkung des Attentates ſſch völlig im Klaren waren. Immerhin iſt es denkbat, daß ſie glaubten, das Unglück werde ſolche Aus⸗ maße annehmen und die Verwirrung ſo groß ſein, daß ihnen noch genügend Zeit zu einer Beraubung der Reiſenden zur Verfügung ſtehe. Doch hat dieſe Vermutung nur wenig Wahrſcheinlichkeit für ſich Jetzt kommt es nicht darauf an, daß die radi⸗ kalen politiſchen Parteien gegeneinander Be⸗ ſchuldigungen erheben und die Täter in den Reihen des Gegners ſuchen bzw. das Attentat zu Propagandazwecken ausnutzen. Fieberhaft iſt die Polizei damit beſchäftigt, die Schul⸗ digen zu finden, und wir hoffen alle, daß dies bald Weſentlich iſt vor allem, daß nun endlich mit der unerhörten Mordhetze, die ſeit meh⸗ reren Monaten in Deutſchland betrieben wird, Schluß gemacht wird. Zu welch entſetzlichen Folgen ſie führt, beweiſen die Vorfälle der letzten Tage, ſowie die zahl loſen politiſchen Morde, von denen die Zeitungen leider täglich zu melden haben. Noch vor wenigen Jahren hätte man es für unmöglich gehalten, daß in Deutſchland Anſchläge auf Eiſenbahnzüge verübt werden, wie ſie ſchlimmer nicht in Mexiko und in anderen Staaten, in denen früher ſolche Verbrechen zur Tagesordnung gehörten, vorgekommen ind, Wenn in Deutſchland einmal ein Anſchlag auf einen Eiſenbahnzug verübt wurde, ſo handelte es ſich fast immer um einen Dummen⸗Jungen⸗Streich, d. h. es wurden Steine auf einen vorbeifahrenden Zug ge⸗ worfen. Man kann es begrüßen, daß in den letzten Jahren wenigſtens eine Forderung erfüllt wurde, die gerade in dem Fall des Attentats auf den Baſel-Ber⸗ liner Zug die ſchwerſten Folgen verhindert hat, näm⸗ lich der Bau ſtabilerer Perſonenwagen, Die erheblich verſtärkten Puffer der Waggons haben verhindert, daß ſich die einzelnen Wagen bei der Kata⸗ ſtrophe ineinandergeſchoben haben. Es iſt garnicht auszudenken, welch entſetzliches Ausmaß die Kaka⸗ ſtrophe von Jüterbog ſonſt angenommen hätte. 8 Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: 1. B. Kurt Fiſcher Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sen u. Vermischtes: i. V: Kurt Ehmer Handelsteil: Kurt Ehmer-Geicht u. alles übrige: i..: Richard Schönfelder- Anzeigen u. geſ Mitteilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgebes Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung.m bh, Mannheim, R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Die Notlandung des engliſchen Flugzeugs„Hannibal“, auseinanderbrach. Links ſieht man den abgebrochenen Flugzeug„Hannibal“ landen, Englands größtes Flugzeug ſchwer beſchädigt bei der der Rumpf der Maſchine Schwanzteil.— Das größte engliſche 5 mußte auf einem Fluge von London nach Paris in Südengland not⸗ wobei es ſchwere Beſchädigungen erlitt. Beſatzung und Paſſagiere kamen ohne Ver⸗ letzung davon. — 1* 2 2 * FFC nu: !!·ö%dw — N 1 g iſt hl des barbei⸗ chlages yr ſtark, lt, wie urchge⸗ riſchem uf rech⸗ ie Wg⸗ runter⸗ 5 Un⸗ ein an ot fy⸗ ie Ex⸗ dadurch Temph dieſem en des er hon Er⸗ des die en 0 5 —— I. Donnerstag, 13. Auguſt 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite 5 Nummer 360 6— AA BRA e HAK In Ersi- Aufführung! Kammersänger der Dresdener Staatsoper Tino Paffler a der zweite Caruso leufelsbruder Mit Kurt Lilien, E. Siahl- Nachbaur, Briglſſe Horne y.a. Ein Groß⸗Tenflim nach einer italienischen Begebenheit aus dem 18. Jahrhundert, frei nach der Oper von Scribe und Auber. 1B BRA 5 Ein Fil Eine u G8 W mwerk von packendster Eindringlichkeit Symphonie der Berge, W voller Spannung und Erlebnisse! EI Die Be Welt unter deutscher Leitung von Prof. Dr. Dyhrenfurth als Tonfilm-Reportage den Itinod bER SGTER zwingung der höchsten Berggruppe der n gewalflges Epos der uralien Fehde zwischen Naiur u. Mensch Film Für Musikfreunde, Gesangskenner singt hier zum ersten Mal Tino Patiiera ein Tenor-Erelgnis! sie 3 Im bunten Filmteil: Rollschuh-Künsflerſustspleh „Allgäuer Bergriesen“ Emel ka- Tonwoche Filmische Höhenrekorde, die nicht sobald geschlagen werden dürften. Wir sehen im rasen— die kühnen Alpinisten lassen sich nicht beirren, immer wieder greifen von Schneestürmen umtobt, bis d. höchste Berggipfel bezwungen ist, der ze von Fels- und Eislawinen in die Tiefe u, in abenteuerlicher Hiskletterei. Menschenfuß betreten wurde. 28 Versoenen Leitung: Leonid Iwanoli ü Chor- Balalalka- Orchester- Tänze Beginn:.00,.10,.10,.25 Uhr Samstag 15. August Einzige Konzerte des berühmten Chors 11878 in 6 Jahren uber 200 Nanze Betzelsterte Pressesümmen Immer stürmischer Beiſall ausverkaufter Häuser! inn gans Buropa Eintrittspreise Mk..50 Abonnenten Mk..25 w gendliche haben Zulritt! Beginn: 8 Heuſe Donnerstag + 3 38382 Uhr. 2 Verlängerung Tgater-Naftee, Coldener term“ 2, 14 Doustas Talrbanns [dougless Falrbenks reitend, tobend, Schlinge werfend, klet- ternd, springend., boxend., schießend Foichhaltger Enender u. stummer Fürtell Beginn: FAU 818 HAU BUR Pen 6 ABU int 5 5 W in dem großen spannenden ABENTIEURERFIIM n Hue Ein verwegenes Spiel aus einer romantischen Zeit. so wie wir ihn lieben: ———— Hierzu: 3.— 825 Hur. BEISPIELLOSE ENEF OLG DER Runnbf AEb Zan EEVUF: on UTE ADE eee TAGLICH 1 87 Urig SICHIENN SIE SICH KARTEN 1 VO RVER KAUF Tögllch vorm. von 11-1 Uhr Nachm., 8b 5 Uhr ununterbr. 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