reite ⸗ — 1 8 8 änniſch h Nen⸗ Angebz * zimmet ., auf 8740 reppen. ten u. ingen lig im V4. 17. für h⸗ geſucht. Preis⸗ 090 0010 gegen Als „ dei hriften 19024 1 * 2 „ 1 ſche Bezugs preiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unseren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Waldhofſtraße s, gronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, de Friebrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauer Straße 8, 85 Luiſenſtraße 1. Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim überzeugt. Macdonald verließ um 10 Uhr die 2 Downingſtreet vor und blieben bei Macdonald noch Einzelpreis 10 VI. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Abend⸗Ausgabe 1 Montag, 24. Auguſt 103 ells 142. Jahrgang— Nr. 388 Matdonald Matdonald iſt mit ſeinem Sanierungsprogramm geſcheitert— Infolgedeſſen muß jetzt eine Ambildung der Regierung erfolgen hetzt wird unter Vorſitz Matdonalds und Anterſtützung aller drei Parteien ein überparteiliches Kabinett gebildet, dem auch Baldwin angehört Die erſte amtliche Meldung London, 24. Auguſt. Das Kabinett iſt zurückgetreten. Offiziell wird aus dem Buckingham⸗Palaſt mitgeteilt, daß die Bildung einer nationalen Regierung in Ausſicht genommen worden iſt. Reuter meldet, daß Macdonald das nationale Kabinett bilden wird. In der neuen Regierung werden Konſervative und Liberale ſitzen. Baldwin und andere Parteiführer haben ihre Zuſtimmung hierzu erteilt. De entſcheidende Phaſe der Kriſe Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 24. Auguſt Kurz nach Mitternacht, am Ende einer langen Reihe von Konferenzen, teilte der Miniſter⸗ hräſident dem König mit, daß er außerſtande ſei, die Sanierung des Haushalts durchzuführen, die er für notwendig halte. Die Kriſe entſtand dadurch, daß Macdonald und Snowden auf den Druck der Oppoſitions⸗ barleien und der Banken hin den Entſchluß faßten, eine Kürzung der Arbeitsloſenunter⸗ lHützung um 10 Prozent in das Sanierungs⸗ rogramm aufzunehmen. Dies Zugeſtändnis hätte die gewünſchte parlamentariſche Unterſtützung der fonſervativen und Liberalen geſichert. Aber im Kabinett ſelber konnte keine Einigung eizjelt werden. Acht Mitglieder, darunter ſo gewichtige Perſönlichkeiten wie der Außenminiſter Henberſon, der Handelsminiſter Graham und der Wohlfahrtsminiſter Greenwood, drohten zu⸗ ilkzutreten, wenn die Kürzung der Arbeitsloſen⸗ ulterſtützung beſchloſſen werde. Das Kabinett, das ſch um 7 Uhr abends verſammelt hatte, war nach hrei Stunden von der Unmöglichkeit einer Einigung Eitzung und begab ſich in den Buckinghampalaſt zum König, mit dem er eine Audienz von 20 Minuten holte. In ſeiner Begleitung befand ſich Sir Joſiah Stamp der bekannte engliſche Induſtrielle, der elnen wichtigen Anteil an den kritiſchen Verhandlun⸗ den der letzten Tage genommen hat. Nach der Rückkehr Macdonalds aus dem Palaſt entwickelte ſich die Kriſe ſehr ſchnell zur Demiſ⸗ ion. Die Bemühungen um die Bildung einer neuen Regierung werden heute unverzüglich beginnen und lürſten ſehr ſchuell beendet ſein, da auf allen Seiten ber Wunſch beſteht, die Finanzkriſe nicht durch wei⸗ lere Verzögerung der Sanierung des Haushalts zu berſchlimmern. Der König empfing ſofort die Führer aller drei Parteien. der konſervative Führer Baldwin, den ſeine Freunde aus Aix les Bains zurückbeordert hatten, le eine längere Unterredung mit dem König und ef danach das ſogenannte konſervative Schattenkabinett ein. Sir Herbert Samuel, während der Krankheit Lloyd Georges die lberale Partei leitet, wurde ebenfalls in den Palaſt berufen. Beide Parteiführer ſprachen ſpäter in der nachdem die Kabinettsſitzung beendet war. Nan hört, daß in dieſen Beſprechungen der Plan einer„nationalen Regierung“, d. h. eines Direktoriums aller drei Par⸗ teien erörtert worden ſei. Der Köni dieſem Gedanken frendig zugeſtimmt. Ein 1 Teil der Preſſe befürwortet die Notlöſung ul dem Vorbehalt, daß ſie nur für die Durchführung kanziellen Sanierungsplans gelten dürfe und do ſchnell wie möglich Wahlen aus⸗ chrieben würden. Stanley Baldwin wäre 1 wahrſcheinliche Leiter einer ſolchen überpar⸗ eilichen Notregierung. Käme dieſe Regie⸗ ga nicht zuſtande, ſo dürfte ebenfalls eine Regierung 0 aldwin die Geſchäfte übernehmen, und zwar als ünſervative Regierung unter Duldung er Liberalen. Parlamentswahlen ſind er unter allen Umſtänden in nächſter ükunft zu erwarten. zm Hintergrund der Kriſe eintiefgehender Bruch in derengli⸗ nien Arbeiterpartei, der wahrſcheinlich nie ber zu heilen ſein wird. Vor die Wahl geſtellt, herrſchende Wirtſchaſtsſyſtem zu relten oder die gef Die Erhaltung des Pfundkurſes auf dem gezenwär⸗ tigen Stande, die Wiederherſtellung des engliſchen Kredits in der internationalen Finanzwelt waren für die Mehrheit der Arbeiterpartei keine ſo ſchweren Opfer wert, wie ſie in dem Sanierungsprogramm des Kabinetts verlangt wurden. Es iſt bezeichnend, Miniſterpräſident Macdonald 8 London, 24 Aug. In der Amtswohnung des Miniſterpräſidenten finden gegenwärtig Verhandlungen über die Bil⸗ dung einer Notregierung unter Teil⸗ nahme aller drei Parteien ſtatt. Mac⸗ donald wird, wenn dieſe Bemühungen Erfolg ha⸗ ben, Premierminiſter des Notkabinetts ſein. Die Führer der drei Parteien hatten heute vormittag eine längere Audienz beim König, über die folgendes Kommuniquee ausgegeben wurde: „Seine Majeſtät der König empfing den Min i⸗ ſterpräſidenten, ſowie die Herren Baldwin und Sir Herbert Samuel im Buckinghampalaſt. Es wurde die Bildung einer nationalen Regierung in Ausſicht genommen.“ Man erfährt dazu, daß der konſervative Parteiführer Bald⸗ win dem König gegenüber ſeine Bereit⸗ ſchaft ausgeſprochen hat, in eine über⸗ parteiliche Regierung unter Macdonald einzutreten. Von den bisherigen Mit⸗ gliedern des Arbeiterkabinetts haben ſich zehn außerſtande erklärt, im Kabi⸗ nett zu bleiben. Unter dieſen befindet ſich Arthur Henderſon, der bisherige Außenminiſter, der damit Macdonald die Laſt der unpopulären Notmaßnahmen überläßt und ſich wahrſcheinlich zum zukünftigen Führer der engliſchen Arbeiterbewegung präbeſtinie⸗ ren will. Kolonialminiſter Thomas erklärte Preſſevertretern gegenüber, daß er der neuen Regie⸗ rung vermutlich angehören werde. Das Kabinett verſammelte ſich zum letzten Mal in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung um 12 Uhr. Eine halbe Stunde ſpäter verließen bereits die mei⸗ ſten Miniſter wieder das Haus in der Downingſtreet, vor dem ſich eine ungeheure Menſchenmenge ange⸗ ſammelt hatte. Einer der Miniſter erklärte den war⸗ zen Intereſſen der Arbeiterſchaft wahrzunehmen, die Labour Party fürs letztere entſchieden. vorüber.“ Dies wurde im Zuſammenhang mit tenden Journaliſten gegenüber:„Es iſt alles Eine überparteiliche Notregierung Drahtung unſ. Londoner Vertreters l den anderen vorliegenden Anzeichen dahin aufgefaßt, daß der„Daily Herald“, das Organ der Labour Party, noch heute erklärt, die Beziehung zwiſchen dem Haushaltsdefizit und dem Niedergang des auswär⸗ tigen Kredits ſei nicht ſo eng wie viele National⸗ ökonomen annehmen, d. h. mit anderen Worten, daß die Bankiers ſelber wieder gutmachen ſollen, was ſie durch Fehler verſäumt haben. Die Auffaſſung, daß die Arbeiterpartei nicht dazu da ſei, der kapitaliſtiſchen Hochfinanz auf die Beine zu helfen, iſt in der Tat für den Wiberſtand ent⸗ ſcheidend geweſen, den der größte Teil der Labour Party in den letzten Tagen den Bemühungen des Miniſterpräſtdenten entgegengeſetzt hat. Mac⸗ donald hat ſich in dem herviſchen Verſuch, dieſer Haltung gegenüber die nationale Notlage in den Vordergrund zu ſtellen, politiſch ruiniert. Es iſt kaum anzunehmen, daß er ſeine bisherige unbe⸗ ſtrittene Führerſtellung in der engliſchen Arbeiter⸗ bewegung aufrecht erhalten kann, nachdem ihn die Partei in der kritiſchſten Stunde ſeiner Laufbahn verlaſſen hat. Oliver Baldwin daß die Demiſſion des Kabinetts eine voll⸗ zogene Tatſache iſt. Eine offizielle Bekanntgabe des Rück⸗ tritts liegt aber noch immer nicht vor und zwar aus folgenden Gründen: Wenn Macdonald dem König ſeine Demiſſion in aller Form einreicht, ſo iſt dieſer nach der Verfaſſung gezwungen, dem Führer der Oppoſition die Bil⸗ dung der nächſten Regierung zu übertragen. Bald⸗ win, der ſich in bieſe Lage verſetzt ſehen würde, hat es aber vorgezogen, während der kurzen Periode der finanziellen Notmaßnahmen unter Macdonald zu arbeiten, als eine Regierung zu bilden, die ganz außergewöhnliche unpopuläre Maßnahmen tref⸗ fen müßte, ohne daß ſie noch Zeit hat, dieſe ſelber auszuarbeiten. Infolgedeſſen wird der For m nach keine Demiſſion erwartet, ſondern eine Umbildung des Kabinetts unter Mac⸗ donuald. Ob dieſe Bemühungen zum Erfolg füh⸗ ren werden, iſt zur Stunde noch nicht klar. Der erſte Eindruck in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros L Berlin, 24. Auguſt An den Berliner maßgebenden Stellen lag in den Vormtttagsſtunden eine offizielle Mitteilung über den Rücktritt des engliſchen Kabinetts noch nicht vor. Man iſt hier aber der Auffaſſung, daß, ſelbſt wenn, was wohl zu erwarten iſt, im Laufe des Tages Mac⸗ donald ſeine Demiſſion erklären ſollte, außen ⸗ politiſche Rückwirkungen dieſes Schrit⸗ tes nicht er wartet oder gar befürchtet werden müſſen. Es handelt ſich um einen allein von innenpoli tiſſchen Momenten beſtimmten Vorgang, der auch lediglich innenpolitiſche Folgen haben kann Die Politik der Einſicht in die deutſche Lage und des Verſuchs einer tätigen Mithilfe Aller Die neueſte Nolverordnung Es herrſcht noch Unklarheit darüber Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Auguſt. Die neue Notverordnung über die Sicherung der Haus halte in Ländern und Gemeirn⸗ den liegt, wie wir hören, dem in Dietramszell weilenden Reichspräſidenten zur Unterzeichnung vor. Ihre Bekanntgabe dürfte am Mittwoch oder Don⸗ nerstag erfolgen. Die herausgegebene amtliche No⸗ tiz läßt im Unklaren, welche Ausdehnung die Voll⸗ machten für die Länderregierungen haben werden. In erſter Linie wird mit der Verordnung bezweckt, den Ländern die Möglichkeit an die Hand zu geben, die Ausgaben namentlich auf perſonellem Gebiete, durch diktatoriſche Maßnahmen einzuſchränken. Ver⸗ mutlich wird man bei der Sen ku ng der Spit⸗ d engehälter in den Kommunen nicht eine generelle Löſung etwa in der Form einer zehnpro⸗ zentigen Kürzung wählen, ſondern die Abſtriche je nach Größe und Bedeutung der einzelnen Städte und Gemeinden abſtufen. Der Einwand, daß es ſich bei dieſen Gehältern um zwohlerworbene Rechte“ handelt, wird von zuſtän⸗ diger Seite mit dem Hinweis zurückgewieſen, daß bereits bei den bisherigen Beſoldungsänderungen im Reich ſtaatsrechtlich einwandfrei feſtgeſtellt worden iſt, daß die Höhe der Gehälter nicht unter dieſen Begriff fällt. Offen iſt noch die Frage, inwieweit den Ländern durch die neue Notverordnung auch die Be⸗ fugnis übertragen wird, auf die Einnahmenſeite Ein, fluß zu nehmen, mit anderen Worten neue Steu⸗ ern, ſei es in Form von Zuſchlägen oder auf andere Weiſe, zu dekretieren. Eine authentiſche Aus⸗ kunft darüber war bisher nicht zu erlangen. Der Kampf um das Preußenparlament Drahtbericht unſeres Berliner Büros DBerlin, 24. Aug. In parlamentariſchen Kreiſen wird damit gerech⸗ net, daß der Antrag der Deutſchnationalen auf Einberufung des preußiſchen Lantags zu einer Beſprechung der von Höpker⸗Aſchoff veröffentlichten Reichsreformpläne die erforderliche Mehr⸗ heit finden wird. Wie verlautet zeigen neben den Antragſtellern, den Deutſchnationalen und den Na⸗ tionalſozialiſten, unter Umſtänden auch die Wirt⸗ ſchaftspartei die Deutſche Fraktion und das Land⸗ volk Neigung, dem Antrag zuzuſtimmen. Damit wäre die notwendige Mehrheit geſichert, auch wenn die Komuniſten nicht mit von der Partie ſein ſollten. g Dennoch wird in der Umgebung der preußiſchen Regierung angenommen, daß es zu einer Zwiſchen⸗ tagung nicht kommen wird. Sollte ſich im Aelteſten⸗ rat eine Mehrheit für den Antrag ergeben, ſo würde man vermutlich ein Kompromiß dahin treffen, daß der Landtag nicht wie urſprünglich vorgeſehen, am 13. Oktober, ſondern vielleicht ſchon etwas früher einberufen wird. Für eine Sondertagung ſcheint im allgemeinen auch bei den Parteien wenig Neigung vorhanden zu ſein. Jorderungen deutſch⸗jranzöſiſcher Studenten Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 24. Auguſt. Der Deutſch⸗Franzöſiſche Studenten⸗ kongreß in Marſeille wurde am Sonntag ab⸗ geſchloſſen. In einer gemeinſam angenommenen Reſolution heißt es, daß diejenigen, die den Krieg verherrlichen, als Verbrecher an⸗ zuſehen ſeien. In jedem Land müßten Geſetze gegen die Verteidiger des Kriegsgedankens erlaſſen werden. Die Studenten nahmen ferner Stellung gegen die Geſchichtslehrbücher, in denen der Krieg nicht als ein Verbrechen bezeichnet wird und verlang⸗ ten die Schaffung internationaler Geſchichtslehr⸗ bücher. Schließlich wurde auch die Schaffung eines deutſch⸗franzöſiſchen Ferienlagers gefordert. An Außenminiſter Briand und die Miniſter Brüning und Curtius wurde folgendes Tele⸗ gramm abgeſandt: 5 „Der zweite Deutſch⸗Franzöſiſche Kongreß repu⸗ blikaniſcher Studenten übermittelt Ihnen ſeinen herzlichen Dank für Ihre internationale demokra⸗ tiſche Aktion und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß gur Beſſerung dieſer Lage, gewiſſermaßen alſo die Politäk einer Verſtändigung durch die Tat. dieſe im höheren Intereſſe des Friedens fortgeſetzt wird.“ 11 ermittlungstechniſchen Gründen anſchlag bei Jüterbog und die wichtigen An⸗ haltspunkte gegeben und bittet, im Intereſſe der — * 85 heit kann angenommen werden, daß dies in einem geſchloſſenen Raum(Keller, Werkſtatt, Laden, ube oder oͤgl.) geſchehen iſt. 2. Seite/ Nummer 388 Neue Maunheimer Zeitung 0 Abend⸗Ausgabe Der Eiſenbahnanſchlag bei Jüterbog Für Beihilfe zur Ermittlung der Täter iſt eine Geſamtbelohnung von 100 000 Mark ausgeſetzt Wichtige Anhaltspunkte Der Berliner Polizeipräſident hat aus ittli noch einmal eine ausführliche Ueberſicht über den Eiſenbahn⸗ Ermittlung der Täter ſeine Ausführungen zu ver⸗ öffentlichen. Er teilt mit: Tatort und Zeitpunkt Das Verbrechen iſt nach einem ſchon lange Zeit vorher gefaßten Plan vorbereitet und ausgeführt worden, war alſo nicht etwa die Folge eines plötzlichen Entſchluſſes. Die oder der Täter haben zweifellos Ortskenntniſſe beſeſſen. Ob ſie etwa früher ſelbſt in jener Gegend beſchäftigt oder wohnhaft waren, ob ſie dort Bekannte oder Ver⸗ wandte hatten, oder ſich mit der Oertlichkeit erſt zum Zweck der Ausführung der Tat vertraut gemacht haben, ſei dahingeſtellt. Die Stelle, an der das Ver⸗ brechen zur Ausführung gelangt iſt, war vom Stand⸗ punkt der Täter aus beſonders günſtig gewählt. Dichtes Geſtrüpp ſchützte das Verſteck, von dem aus 180 Meter Entfernung die Sprengkörper zur Ent⸗ zündung gebracht wurden. Urſprünglich ſcheint die Ausführung der Tat erſt für einen ſpäteren Zeit⸗ . punkt geplant worden ſein. Irgendwelche Geſcheh⸗ niſſe haben f dann offenbar die Feſtſetzung frühern Zeitpunkts veranlaßt. Die techniſche Apparatur Als Sprengkörper wurden zwei eiſerne Rohre benutzt, die durch Einführung von Spreng⸗ eines ſtoffen entſprechend hergerichtet waren. Die Herkunft dieſer Rohre ſowie die des zu ihrer Entzündung be⸗ nutzten Leitungsdrahtes iſt, wie bereits aus der Preſſe bekannt, feſtgeſtellt. Dagegen konnte Art und Her⸗ kunft des in Frage kommenden Sprengſtoffs noch nicht ermittelt werden. Ob die Zündung der Spreng⸗ maſſe unter Benutzung eines ſogenannten Funken⸗ induktors herbeigeführt iſt, ſteht indu nicht feſt. Vielleicht ſind auch Batterien gewöh nlicher Taſchenlampen verwandt worden. Die beiden Rohre ſind am Donnerstag, dem 6. Auguſt, mittags in einem Inſtallations⸗ und Radiogeſchäft in der obern Friedrichſtraße gekauft worden, je 1,57 Meter lang, hatten je eine lichte Weite von 1,25 Zoll und ein Geſamtgewicht von 21 Pfund. Die Herrichtung der Rohre zu Sprengkörpern muß demnach in der Zeit vom 6. Auguſt mittags bis 8. Auguſt abends erfolgt ſein. Derſelbe Zeitraum kommt in Frage für den Transport an den Tatort. Ob dieſer Transport unter Benutzung der Bahn, eines Kraftwagens oder eines ſonſtigen Fahrzeugs bewirkt wurde, kann nicht angegeben werden. Das angebliche Gewicht der Rohre macht es wahrſcheinlich, daß der Käufer ſie noch im Laufe des 6. Auguſt in ſeine Wohnung gebracht, irgendwo untergeſtellt oder dorthin geſchafft hat, wo die Füllung mit Sprengſtoff erfolgt iſt. Mit Sicher⸗ f Der Leitungs⸗ draht wurde erſt am Samstag, dem 8. Auguſt, dem Tag der Tat, durch denſelben Unbekannten in dem⸗ ſelben Geſchäft gekauft. Noch im Lauf bes 8. Auguſts muß er— und zwar in Originalumhüllung— an den Tatort gebracht fein. Einer oder mehrere Täter? An und für ſich wäre es theoretiſch möglich, daß auch ein einzelner Täter in Frage käme. Anderſeits ſpricht viel dafür, daß an der Tat eine Mehr⸗ heit von Perſonen betetligt war. Es muß hier auf die Möglichkeit hingewieſen werden, daß der Käufer der Rohre und des Drahtes— der ſogenannte Matertalienkäufer— an der eigentlichen Ausführung der Tat nicht beteiligt iſt, daß er den eigentlichen Tätern nur Beihilfe geleiſtet hat. Wenn alſo die Beſchreibung des Materialienkäufers auf irgendeinen Verdächtigen nicht paßt, ſo würde Taten- nicht Tinte! Zum 25. Tadestag von Max Eyth am 25. Auguſt Das war ſein Loſungswort: Taten— nicht Tinte! Und ein Vierteljahrhundert lang widmete ſich Max Eyth getreu dieſem Satze in reſtloſem Eifer der Ver⸗ breitung des Dampffluges in allen Weltteilen. Die folgenden 15 Jahre ſeines Lebens weihte er dann der Gründung der Deutſchen Landwirtſchafts⸗Geſell⸗ ſchaft, ihrer Leitung und der Induſtrialiſierung des Ackerbaues. Schließlich nutzte er ſein letztes Jahr⸗ zehnt zur Schöpfung unvergänglicher Dichtwerke. Mit ihnen hat Eyth am früheſten und am entſchie⸗ denſten die Frage bejaht, ob es zwiſchen Poeſie und Technik eine Gemeinſchaft gäbe. Dieſes Problem beſchäftigte ihn natürlich ſchon früher, ſelbſt während der Lehrzeit in Heilbronn, die ſich den flott verlebten Studentenjahren an der Poly⸗ techniſchen Schule— der ſpäteren Techniſchen Hoch⸗ ſchule— in Stuttgart unmittelbar anſchloß. Allzu große Mühe hatte es den jungen Eyth— er war am 6. Mai 1836 in Kirchheim a. T. geboren— nicht ge⸗ koſtet, den Vater von ſeinem urſprünglichen Plan ab⸗ zubringen. Wie er, ja wie auch ſchon der Großvater, ſollte der Sproß des alten Philologengeſchlechtes die Profeſſorenlaufbahn einſchlagen. Des Jungen Sinn aber war auf Mathematik und Technik gerichtet. Nach kurzem Zögern ließ ihn der verſtändige Vater denn auch gewähren. Und noch in der Lehrpraxis ent⸗ ſtanden die„Lieder am Schraubſtock“ als erſte Frucht ſeiner für jene Zeit völlig neuartigen Poeſie. Von Heilbronn wandte ſich Eyth nach Berg, reiſte für ſeine Firma 1860 nach Paris und begab ſich dann auf Wanderſchaft. 5 Am Rhein entlang gings, nach Belgien bog er ein und ſchließlich kam er nach England. Hier lernte er in Leeds auf der großen Ausſtellung der Royal Agrikultural⸗Societg den Erfinder des Dampf⸗ fluges kennen: John Fowler. Der wiederum fand Intereſſe an dem aufgeweckten jungen Mann und ſtellte ihn als Ingenieur ein. Nicht lange währte es und Eyth erfand einige maſchinelle Verbeſſerungen des Pfluges. In dankbarer Anerkennung vertraute ihm Fowler nun die Vertretung ſeiner Firma in London an ſandte ihn dann mit einigen Dampf⸗ betreffenden Geſchäften um zehn oder damit ſein. der Verdacht nicht ohne weiteres hinfällig Schrift des Täters An einem Telegraphenpfahl in der Nähe des Verſtecks des Täters war mit Reißnägeln angeheftet die Vorderſeite einer Berliner Zeitung vom 7. Auguſt. Der Rand und ſonſtige unbedruckte Stel⸗ len waren mittels Tintenſtift beſchrieben: Attentat! Sieg! Sieg! Revolution! 9. 8. uſw., und zwar in Druckſchrift, ſogenannte Antiquadruckſchrift. Wie behauptet wird, läßt die Aeußerlichkeit gewiſſer Buchſtaben auf Urheberſchaft von Tech⸗ nikern(Architekten uſw.) ſchließen. Wichtig iſt in dieſem Zuſammenhang ein nochmaliger Hinweis auf die Tatſache, daß die zum Anheften der Zeichnung be⸗ nutzten Reißnägel ſogenannte Vierloch⸗Reiß⸗ nägel ſind, die gerade auch in techniſchen Büros Verwendung finden. Ob die oder der Täter die Reißnägel in einer leeren Zigarettenſchachtel mit an den Tatort genommen haben, ſei dahingeſtellt. Ge⸗ funden wurden jedenfalls in dem bereits erwähnten Verſteck zwei leere Schachteln Muratti Ariſton und Neuerburg, Marke Ravenklau. Der geheimnisvolle Materialienkäufer Beſchreibung: 1,72 Meter groß(), Mitte 80er, ſchlank, auffallend gebräunte Hautfarbe, dunkel⸗ ſchwarzes Haar, ſtarker Baxtwuchs, trotz Raſur durchſchimmernd, ſpricht angeblich gebrochen deutſch (Ausländer?), mittelfarbiger Jackettanzug, Oberhemd. weißer Umlegekragen, farbiger Selbſt⸗ binder, grauer Schlapphut(Krempe vorn herunter⸗ gebogen), Sommermantel(grau?). In der Zeit von Donnerstag, 6. Auguſt, bis Samstag, 8. Auguſt d. Is., war der Materialien⸗ käufer täglich vormittags in Berlin, um die bereits oben erwähnten Ankäufe von Rohr und Draht zu tätigen. Gewöhnlich erſchien er in den zwölf Uhr. Mehrfach ſprach er davon, daß er mit dem Zug um zwölf Uhr fortfahren müſſe. Anſcheinend hat der Geſuchte in der oberen Friedrichſtadt, nahe Belle⸗ weißes Alliance⸗Platz, gewohnt, in irgendwelchen Lokalen verkehrt und ſich dort vorübergehend aufgehalten. Möglicherweiſe hat er ſeine bisherige Wohnung nach dem Attentat verlaſſen. Die eigenen Angaben über ſeine Perſon lauten: Angeblich früherer iriſcher Offizier, 700 4 Penſion im Monat. Ehefrau in Frankfurt am Main, er ſelbſt ſeit vier Jahren in Deutſchland, Beſitzer eines drei Zimmer enthaltenden Landhauſes bei Potsdam. Dieſe Angaben ſind augenſcheinlich falſch, jedenfalls nicht auf den Unbekannten ſelbſt zutreffend. Dennoch können ſie wertvolle Anhalts⸗ punkte darſtellen, da der Unbekannte dieſe Angaben auch bei andern Gelegenheiten gemacht haben dürfte. Zum Teil treffen ſie auf einen in Berlin wohnenden Engländer C. zu, der aber als Täter oder Teil⸗ nehmer nicht in Frage kommt. Es bleibt die Möglich⸗ keit, daß der Unbekannte auf irgendeine Weiſe von den perſönlichen Verhältniſſen jenes Engländers Kenntnis erhalten hat. Aufruf an das Publikum Durch rein kriminaliſtiſche Tätigkeit läßt ſich das Verbrechen zurzeit noch nicht aufklären. Es ſind aber derart viele Anhaltspunkte vorhanden, daß eine ſachgemäße Mitwirkung des Publi⸗ kums zum Erfolg führen dürfte. Wohl ver⸗ ſtanden: Nur eine ſachliche Mitwirkung erbeten. Wenn irgend jemand vor Wochen einen unbekannten Mann mit ſcheuem Blick geſehen hat, ſo trägt dieſe Mitteilung nicht zur Aufklärung des Eiſenbahnan⸗ ſchlags bei. Die gegebene Beſchreibung paßt natur⸗ gemäß auf viele Tauſende. Das bloße Ausſehen einer Perſon oder die angebliche Uebereinſtimmung mit der Beſchreibung des Geſuchten genügt daher noch nicht, um irgend jemand zu verdächtigen— es ſei denn, daß die übrigen oben angeführten Anhalts⸗ punkte ganz oder teilweiſe zutreffen. Auch die⸗ jenigen Perſonen aus dem Publikum, deren An⸗ gaben zur Ermittlung des Materialienkäufers führen, haben Anſpruch auf einen entſprechenden An⸗ teil der ausgelobten Geſamtbelohnung von 100 000 Mark. Frankreich zur Reviſionspolitik Offiziös beeinflußte Aeußerungen eines Wiriſchaſtsfachmanns Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 24. Auguſt. Die„Agence Economique et Financière“ veröf⸗ fentlicht von offiziöſer Seite ſtammende Er⸗ klärungen, die ſich mit der Einſtellung Frankreichs zur Reviſionspolitik, zur Frage einer neuen internationalen Schuldenkonferenz und dem befäſfen. Bemerkenswerterweife beginnen die Ausfüh⸗ kungen bes nichtgenaͤnnten Gewührsmannes mit der kategoriſchen Feſtſtellung, daß Frankreich niemals die Reviſion der nach dem Moungplan geſchuldeten deutſchen Reparationsleiſtungen dulden könne. Neben dem Standpunkt des franzöſiſchen Rechts und des franzöſiſchen Intereſſes dürfe man dabei nicht ver⸗ geſſen, daß es ſich im Augenblick darum handle, eine unmittelbare Kreditkriſe und Schwierigkeiten von begrenzter Dauer zu überwinden. Frankreich ſei bereit, Beweiſe ſeines guten Willens zur Zuſammen⸗ arbeit zu geben. Es müſſe aber ablehnen, beſtehende Finanzabkommen, die ſich auf eine Zeit von 37 Jahren ausdehnen, als nicht vorhanden zu betrachten. Der Gewährsmann der„Agence Economigque et Financière“ gibt zu, daß England und Italien und vielleicht andere Länder nicht dieſelben Beweg⸗ gründe haben mögen, gegenüber einer Reviſion be⸗ pflügen nach Oſtindien und beauftragte Eyth, ge⸗ legentlich der Durchreiſe in Aegypten eine Reihe der dort gelieferten Maſchinen zu überprüfen. Vize⸗ könig Halim Paſcha ſtrebte hier in kluger Voraus⸗ ſicht eine Induſtrialiſterung der Landwirtſchaft an und hatte Fowler ſchon viele große Aufträge er⸗ teilt. Als Eyth in Aegypten prüfte und reparierte, beobachtete ihn der Vizekönig eines Tages und es dauerte nicht lange, ſo öffnete ſich Eyth hier ein weiter Wirkungskreis. Von 1863 bis 1866 leitete er Der Dichter Max Eyth die geſamten agrikulturellen und induſtriellen Un⸗ ternehmungen des Landes. Mit achtungsgebietender Tatkraft betrieb er von der Reſidenz des Vize⸗ königs aus die wirtſchaftlich techniſche Reorga⸗ niſation Aegyptens. Finanzielle Schwierig⸗ keiten Halim Paſchas erſt ſetzten den großzügigen Reformbeſtrebungen ein Ziel. Eyth ließ ſich dadurch nicht entmutigen. Zunächſt ſorgte er in Amerika für die Verbreitung des Fowlerſchen Dampfpfluges. Hier konſtruierte er auch einen Pflug für Zuckerkultur. Dann widmete 3 Problem der Unterſtützung Deutſchl a nds ſtehender finanzieller Regelung Vorbehalte zu machen. In Amerika ſei die Stimmung geteilt und im Augenblick denke man nur an die Möglich⸗ keit, die Dauer des Moratoriums zu ver⸗ längern. Bezüglich der langfriſtigen Kredite vertritt man in den Kreiſen der franzöſiſchen Hochfinanz die Anſicht, daß nach Ablauf der Verlängernungsfriſten für die kurzfriſtigen Darlehen irgend jemand die Initiative ergreifen müſſe, um lang⸗ friſtige Darlehen zu gewähren. Der Kapi⸗ taliſt würde jedoch dieſe Operation nur auf ſich nehmen, wenn die politiſche und finan⸗ zielle Lage Deutſchlands geklärt iſt. Die Frage, ob etwa ausländiſche Staaten die Garantie für eine deutſche Anleihe übernehmen könnten, beantwortet der franzöſiſche Wirtſchaftsfachmann in bejahendem Sinne, ſobald ein allgemeines wirtſchaftliches Intereſſe vorhanden ſei und für die notwendige politiſche Beruhigung zur Sicherung der Wirtſchaft Garantie gegeben ſei. Eine neue Verlängerung der kurzfriſtigen Kredite nach Ablauf der gegenwärtigen Periode würde in Erwar⸗ tung langfriſtiger Kredite Erleichterungen bieten. Ueber die Idee einer internationalen Konferenz zur wirtſchaftlichen Reorganiſtierung Europas ſich zu äußern, hält man in maßgeben⸗ den Kreiſen für verfrüht. Zuerſt müſſe man genau den Aufgabenkreis einer ſolchen Konferenz erkennen. Montag, 24. Auguſt 1031 P Ein höchſt ſellſames Anglüch Drahtung unſeres Pariſer Vertreterg Paris, 24. Ang. Ein ſchwerer Unfall, dem beinahe der beka franzöſiſche Humoriſt und Zeichner Marcel 11 zum Opfer gefallen wäre, ereignete ſich am Se abend in dem Pariſer Vorort Suresne. In igen Waſſerwerk zerbrach plötzlich mitten in 90 ſchnellſten Bewegung das Rieſenſchwungt 5 der Dampfmaſchine, das einen Durchmeſt von ſechs Metern hatte. Infolge der Zentriſnal kraft durchbrach ein mehrere Zentner ich 5 res Eiſenſtück die dicke Wand des Wertz und ſauſte mit ungeheurer Geſchwindigkeit 9167 hundert Meter durch die Luft un 5 die Sommervilla des allgemein hochgeſchätzten Zeich ners Arnac nieder. Dort durchbrach es mehrere Wände und überraſchte die Familie des Malers die gerade beim Abendbrot ſaß. g Arnac ſelbſt wurde mit ſchweren Ver⸗ letzungen in ein Krankenhaus überführt, wäh⸗ rend ſeine Frau und ſeine vierzehnjährige Tochter nur einige Hautabſchürfungen erlitten. Letzte Meldungen Eine Zeppelinfahrt von Zentrumsabgeordneten — Friedrichshafen, 24. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt um 11.50 Uhr bei ſonnigem Wetter mit 33 Fahrgäſten zu einer etwa zweiſtündigen Fahrt über das Bodenſeegebiet aufgeſtiegen. Die Fahrgäſte gehören vorwiegend der Zentrums, fraktion des Reichstags an, die zurzeit in Stutt⸗ gart eine Tagung abhält. Die Tarife für die Angeſtellten des Ruhrberg⸗ baues verlängert — Eſſen, 24. Aug. Nachdem bereits im Juli unter dem Vorſitz des Schlichters für Weſtfalen Prof. Dr. Brahn, zwiſchen dem Zechenverband und den An⸗ geſtelltenorganiſationen eine Vereinbarung getrof⸗ fen wurde, in Anbetracht der ungeklärten wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe die Gehalts⸗ und Rahmen- tarifverträge für die kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten des Ruhrbergbaues für einen Mo⸗ nat zu verlängern, teilt der Zechen ver⸗ band nun den Gewerkſchaften mit, daß er bereit ſei, die beſtehenden Gehalts⸗ und Rahmentariſver⸗ träge um einen weiteren Monat, bis 31. Aug, unverändert beſtehen zu laſſen. Keine Landemeldung von den Oſt⸗Weſt⸗Fliegern — Hamburg, 24. Aug. Bis Montag mittag lagen keinerlei Landemeldungen des am Samstag in Tempelhof zu einem Oſt⸗Weſt⸗Flug nach Amerika geſtarteten Junkers⸗Flugzeuges vor. 5 Im Hamburger Flughafen, wo der Pilot der Maſchine, der Däne Johannſen, gut bekannt iſt, wird angenommen, daß die Flieger, die ihr Unter⸗ nehmen völlig geheimgehalten haben, auch jetzt ab⸗ ſichtlich keine Nachricht von ihrer ſicher inzwiſchen vollzogenen Landung geben. Morgen früh Veröffentlichung der Steuer⸗ amneſtie⸗Verordnung —, Berlin, 24. Aug. Wie wir erfahren, iſt die vom Reichskabinett verabſchtedete Verordnung über die Steueramneſtie bereits vom Reichspräſidenten unterzeichnet worden. Die Verordnung ſoll morgen früh im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht werden. Erdbeben im Pamir⸗Gebiet — Moskau, 23. Aug. Die Erdbebenwarte in Pul⸗ kowa verzeichnete ein kataſtrophales Erdbeben, das im Pamir⸗Gebiet ſtattgefunden haben dürfte. Nähere Einzelheiten ſtehen noch aus. Schweres Autounglück in Kanada — Drummondville, 24. Aug. Bei einem Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen einem Autobus und einem Auto⸗ mobil wurden ſechs Perſonen getötet und 20 verletzt. Einige der Verwundeten ſchweben in Lebensgefahr! Die Opfer des Unglücks befanden ſich auf der Heimkehr von einer politiſchen Verſamm⸗ lung. er ſich in Belgien, Frankreich, Oeſterreich, Deutſch⸗ land, auf Trinidad und wiederum in Aegypten im⸗ mer weiterer Ausbreitung der Dampfpflug⸗Kultur. Reiſen nach Rußland, Spanien, Italien, Panama, Algier, Rumänien und der Türkei galten gleichem Zweck. Schließlich aber löſte Eyth ſeine Beziehungen zu Fowler, wandte ſich nach Deutſchland zurück, um hier von Bonn aus 1885 die Deutſche Landwirt⸗ ſchaftsgeſellſchaft ins Leben zu rufen. Ihre Organiſation, die Geſchäftsführung, zahlreiche Aus⸗ ſtellungen im geſamten Reichsgebiet nahmen ſeine Kraft gänzlich in Anſpruch. Erſt 1896 legte er die Leitung der Geſellſchaft nieder, um ſich nun in die ſchwäbiſche Heimat zurückzuziehen. Noch aber dachte Eyth nicht daran, nach den zahl⸗ reichen Ehrungen— er war Geheimrat geworden, hatte das Adelprädikat, Ehrendoktortitel und viele Orden erhalten— müßig zu leben. Dichtertiſches Schaffen bildete jetzt ſeinen neuen Lebensinhalt.“ So entſtanden die Skizzen aus dem Tagebuch eines Ingenieurs„Hinter Pflug und Schraubſtock“, entſtand ſein bedeutendſtes Werk, der phantaſievolle techniſch⸗archäologiſche Roman„Der Kampf um die Cheobspyramide“, in dem auch Eyths Humor trefflich zum Ausdruck kommt. Neben dem Geſchichtenbuch„Feierſtunden“, der dreibändigen Briefſammlung„Im Strom unſerer Zeit“ ſchrieb Eyth auch noch zwei hiſtoriſche Romane „Mönchund Landsknecht“ und„Der Schnei⸗ der von Ulm“, anſchauliche Schilderungen aus der Vergangenheit ſeiner ſchwäbiſchen Heimat. So gab uns der Mann des Dampfpfluges, der landwirtſchaft⸗ liche Organiſator, die techniſche Dichtung und leitete damit eine neue literariſche Epoche ein.* Ausſtellung chineſiſcher Altertümer in Paris. Eine höchſt intereſſante Ausſtellung, die dem Beſucher Einblick in das früheſte chineſiſche Altertum gewähren ſoll, iſt ſoeben in Paris eröffnet worden. Der chine⸗ ſiſche Archäologe und Forſcher Huo⸗Ming⸗Tſe, der jahrelang ſein Vaterland von Nord nach Süd und von Oſt nach Weſt durchquerte und leidenſchaftlich Anti⸗ quitäten geſammelt hat, iſt auf die vernünftige Idee gekommen, auch dem Abendland die Kulturgüter ſeines Vaterlandes zugänglich zu machen. Reiche archäblogiſche Schätze die bis in das 5 000. Jahr vor Chriſti Geburt zurückgehen, bieten ſich dem ſtaunenden Auge dar. Jahrtausende alte Sandalen einer chine⸗ ſiſchen Prinzeſſin, religibſe Kultgeräte, Waffen, Ge⸗ brauchsgegenſtände, reihen ſich in bunter Folge an⸗ einander. Man ſieht u. a. einen reichverzierten Paukenſchläger, der nach Beendigung der Kriegszüge dazu diente, den Familienreis zu rühren. Der chine⸗ ſiſche Forſcher hat die unterhaltende und belehrende Idee gehabt, Originale und Nachahmungen nebeneinander aufzustellen. Die Ausſtellungsbeſucher ſtauen ſich vor prachtvollen Holzſtatuen, die aus dem 9. bis 16. Jahrhundert ſtammen und aus denen mau bequem die charakteriſtiſche Entwicklung chineſicher Plaſtik ſtudieren kann. Einzigartig gemalte Seiden; gewänder mit Prieſter⸗ und Mandarinenporträts zel⸗ gen ſodann von der hohen Web⸗ und Malkunſt des g. und 10. Jahrhunderts. Wenn man noch aus den zahlloſen Ausſtellungsgegenſtänden die über 800 Jahre alten Banknoten, Stempel der Furſkuß Bronzeplaketten des Kaiſers Che⸗Hoang⸗Tſi erwähnt, die älter als 2000 Jahre ſind, ſo mag das genügen, um die Bedeutung der Ausſtellung zu charakteriſteren. Schottische Gaſtſreiheit Von Harry Lannder, dem bekannten carte Humoriſten, erzählt man ſich folgende Anekdote. 5 er in den Adelſtand erhoben worden war, beten ſich gerade in Auſtralten, und ein Freund, der 1 große Neuigkeit gehört hatte, traf ihn auf der 1 1 und gratulierte ihm. Spontan ſagte der r nagelneue„Sir“ Harry:„Vielen Dank, ee doch heute abend zu mir, dann ſpendiere ich 1 guten Tropfen.“ Der Eingeladene war pünktlich 10 Stelle, aber unterwegs war er einem guten Beka 155 ten begegnet und hatte ihn mitgebracht. Der 15 dene Gaſt klingelte an der Haustür. Einen Aug blick ſpäter ſteckt Sir Harry den Kopf zum 1 95 hinaus und fragt, was los ſei:„Ich denke, Sie eb ten heute Abend einen guten Tropfen ſpend eg lautete die Antwort.„Jawohl, aber ich e Volksmenge eingeladen,“ erwiderte der Han blieb das Fenſter wurde zugeſchlagen, die Haustür iel geſchloſſen, und die beiden Freunde mußten ſich fel ber den guten Tropfen ſpendieren d ſtürzte auf ännte Rae untag nem der rad neſſer ugal⸗ we Berks ier⸗ ö auf geich⸗ exe ers, 5 er⸗ wäh⸗ ochter eten Graf 1 mit digen Die m tutt⸗ zerg⸗ 0 0 unter Dr. An- etrof⸗ wirt⸗ men⸗ iſchen Mo⸗ be r⸗ bereit ifver⸗ Aug, gern lagen g in erika t der kannt nter⸗ t ab⸗ iſchen 9 Montag, 24. Auguſt 1931 Nummer 888 3. Seite/ . Kerwe in Sandhofen und Neckarau Die beiden Antipoden Sandhofen und Nek⸗ karau, verbunden miteinander durch die Linie 7, feierten geſtern ihre Kerwe in der herkömmlichen Weiſe. Petrus meinte es wieder einmal gut mit diefen Dorffeſten. Wenn er auch den Himmel mit ꝛegendrohenden Wolken überzog, ſo verwäſſerte er doch nicht die Freude. Es iſt im Jahr nur einmal Kerwe. Und ſo konzentrierte ſich der ländliche Froh⸗ inn, der trotz der Nähe der Großſtadt immer noch erhalten geblieben iſt, auf den geſtrigen Haupttag. Die Sandhöfer Kerwe trägt von den Mann⸗ heimer Vororten am ſtärkſten noch ländlichen Charakter. Die auswärtigen Kerwebeſucher ſtellen in erſter Linte die umliegenden Ortſchaften, ja ſogar die„Iwwer⸗ cheiner kommen mit Nachen aus der Pfalz herüber. So war es auch geſtern wieder. Allerdings kam der Betrieb nur langſam in Schwung, doch brauchten ſich bie Wirtſchaften in den Abendſtunden über mangeln⸗ den Beſuch nicht zu beklagen. Die Lokale waren durch⸗ weg ſehr gut beſetzt, noch beſſer aber die Tanzſäle. Die Jugend will auf der Kerwe tanzen und die Alten wollen gemütlich bei ihrem Schoppen ſitzen. Daß aber die Burſchen recht wenig Intereſſe daran hatten, das Tanzbein zu ſchwingen, wurde von der weib⸗ lichen Jugend mit Bedauern vermerkt. Sie ſahen lieber zu, wie Damen miteinander tanzten, ſtatt den ſich überall bemerkbar machenden Mangel an Tänzern auszugleichen. Die männliche Jugend vergnügte ſich lieber auf dem Meßplatz. Sie erprobte ihr Auge an den Schießbuden oder zeigte ihre Tüchtigkeit auf der Schiffſchaukel. Das Karuſſellfahren überließ man den Kleinen. Das gleiche Bild bot ſich auf dem Vergnü⸗ gungsplatz in Neckarau, der durch ſeine räumlich freiere Lage eine ſtärkere Beſucherzahl aufnehmen kann als der Platz um das Kriegerdenkmal in Sandhofen. Auch hier vergnügte ſich jeder auf ſeine Art. Die Neckarauer Wirte nah⸗ men natürlich jeden Kerwebeſucher mit den gleichen offenen Armen auf, wie die Wirte in Sandhofen. Nicht umſonſt waren ſchmackhafte Speiſen gerichtet worden und nicht umſonſt harrte ein guter Tropfen des Ausſchanks. Der Durſt iſt in früheren Jahren auf der Kerwe größer geweſen, aber immerhin zürfte man allenthalben mit dem Umſatz zufrieden geweſen ſein. Daß der Geldbeutel nicht mehr den früheren Umfang aufzuweiſen hat, machte ſich be⸗ merkbar. Die Tanzſäle wieſen auch in Neckarau ſtarken Andrang auf, doch ſcheint es in Neckarau mehr Tänzer zu geben, als in Sandhofen. Oder olle das der Umſtand bedingt haben, daß die Alt⸗ Mannheimer mehr in Neckarau vertreten waren? Neckarau gehört von jeher zu den von den Bewoh⸗ nern der Innenſtadt bevorzugten Kerweplätzen. Wenn die Mannheimer heute abend zur Nachkerwe gehen, dann ſollten ſie auch ein wenig an Sandhofen denken das ebenſo wie Neckarau gerüſtet iſt.* And wieder ein Regenſonntag Im Gebirge und am See Petrus hat wiederum und ziemlich unerwartet nach dem ſchön gewordenen Samstag allen am Wochenendverkehr Intereſſierten den Ausflugswillen und die Ausflugshoffnungen am Sonntag ſtark durchkreuzt. Es war wieder einmal ein verre g neter Sonntag im Gebirge und am Bo⸗ denſee. Die Wettergeſtaltung war faſt eine Wie⸗ erholung der Erſcheinungen wie vor zwei Wochen: ein Samstag, damals allerdings von ſtrahlender Bracht, diesmal von dem ſtarken Regen des Frei⸗ lags noch etwas angekränkelt, aber ſichtlich„erholt“ (wie man an der Börſe zu ſagen pflegt), aus dem man mit guten Erwartungen für eine endliche Beſ⸗ erung in den Sonntag hinüberſchlief, am Sonntag jeboch ein unfrohes Erwachen über rieſelnden Regen, der überwiegend den Tag beherrſchte, von wechſeln⸗ ber Stärke und„Windſtärke“, vom feinen aus ein⸗ Körochener Kaltluft, die ſich ſtaute, rieſelndem Ne⸗ belregen bis zum windgetriebenen Schlagregen. Was wollten dazwiſchen die Aufhellungen, vor allem des Nachmittags ernſtlich beſagen. Der Wetterrückſchlag kam über Nacht und war ein Kampf zwiſchen einer Kaltluftſtaffel und wärmeren Südweſtſtrömung. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: die Sübweſt⸗ lift blieb schließlich in der Oberhand. Der Er⸗ bürmung durch ſie hat man wohl die nachmittags etwas beſſere Witterung gerade noch zu verdanken 5 57 Die Nachtſtunden hatten von Nordoſten Ahle Luft herantransportiert, die ſich an dem Wall der fudetendeutſchen Gebirge und den Alpen auf⸗ 3 und dort ihre Feuchtigkeit entlud. Den Sonn ⸗ 5 vormittag über blies es ſo ziemlich aus Nordoſt, it Regen auf den freien Höhen. Dabei kühl, kühler, am kühlſten. Um die Mittagszeit drang die wärmere Aüreflut erfolgreich ein und ſchob den kalten ebel⸗ und Wolkenvorhang etwas höher, doch auch 5 in mäßigen Grenzen. Immerhin konnte man n einige regenfreiere Stunden und ſogar ichweiſe ganz nette Fernſicht genießen. 3 alles in allem: es blieb unfreundlich. Die 5 ſtändigkeit, die die ſüdweſtdeutſche und Alpen⸗ 4 erlage ſeit Mitte Juli aufzuweiſen hat, brachte 5 am Sonntag Abend wieder böige Regenfälle, — 985 von ziemlicher Ausdehnung und Ergiebig⸗ 203 * Motorrad gelaufen. Geſtern vormittag auf der Neckarvorlandſtraße ein verheirateter, 6 Jahre alter Heizer, der taub iſt, beim Ueber⸗ heiten der Fahrbahn einem Motorradfahrer gegen 90 ad. Während der Motorradfahrer mit einer zautabſchürfung am linken Knie davon kam erlitt let betzer durch den Sturd erhebliche Ver⸗ en den oberhalb des rechten Auges und am Alan Bein. Der Verunglückte fand Aufnahme im gmefnen Krankenhaus. Ein Liebhaber von Süßigkeiten, den die Polizei * Ins lief uch nicht erwiſcht hat, entwendete dieſer Tage in Eanöhofen eine größere Menge 0 Schokoladewaren and fünf Schachteln Pralinen. Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Varkholomäus, der Ernteheilige 5 Im Unterland ſind die Getreidefelder längſt leer, die Stoppeläcker ſchon umgepflügt; da ſcheint ein Erntehetliger jetzt eigentlich überflüſſig. Ich komme aber vom blauen See durch die ſchwäbiſchen und badiſchen Lande gefahren und habe leider, in manchen Gebieten noch reichlich viel Spelz(Dinkel), auch Roggen und Weizen, vornehmlich aber viel Hafer auf dem Felde geſehen. Nun, der Hafer kommt ja überall zuletzt, aber die anderen Brotfrüchte konnten leider wegen des ſchlechten Wetters nicht geborgen werden, ſte haben auch ihre richtige Reife noch nicht gefunden. Wie Bartholomäustag ſich hält, So iſt der ganze Herbſt beſtellt. * Freundlicher Bartel und Lorenz Machen den Herbſt zum Lenz. Alle Hände voll bekommt der Landmann jetzt zu tun: die Ernte vollenden, das Oehmd hereinſchaffen, Birnen ſind reif, der Stoppelacker wird umgepflügt, Saatkörner ſind auszuſtreuen, ſo wie das Verschen meldet: Zu Bartholmä, Da knickt der Hafer in die Knee(Knie), Wer Hafer hat, der nähe, Wer Roggen hat, der ſäe, Wer Grummet hat, der reche, Wer Aepfel hat, der breche, Wer Birnen hat, der rüttle, Wer Zwetſchgen hat, der ſchüttle. Nach alter Sitte kommt da und dort die„Sichel⸗ henke“ zu Ehren, der Tag der letzten Erntegarbe. Da gibt's ein gutes und reichliches Mittageſſen; man braucht jetzt nicht mehr ſo zu rennen, um die Ernte zu bergen. Ja mancherorts hat man die Regentage benutzt, um der Dreſchmaſchine Arbeit zu geben. Früher griff nur der in der Erntezeit zum Dreſch⸗ flegel, der das lange Roggenſtroh zu Strohſeilen für die Ernte noch benötigte. Heute tun's die billigen Stricke; auch iſt die Einſtellung bezahlter Dreſcher zu teuer. Die Maſchine reißt einen Wagen Getreide raſch herunter, bindet das Stroh, füllt die ſauber ge⸗ putzten Körner in die Säcke und ſchafft ſo gleich „reinen Tiſch“. Dies iſt auch für die Bauern von großem Vorteil, die eine kleine Scheune beſitzen und vielleicht zur Miete einer zweiten Scheune gezwungen werden könnten, ſofern ſie nicht gleich einen Teil ihres Getreides zur Dreſchmaſchine bringen und dreſchen laſſen. Fahren doch heute ſehr viele vom Acker weg mit der Fuhre Garben direkt zur Dreſch⸗ maſchine am Ende des Dorfes. Wochenlang klang früher das klipp⸗klapp⸗klapp der Dreſcher zur Winterszeit aus den Scheunen. Die Dreſcherzünfte ſind verſchwunden. Mit dem Siegeslauf der elektriſchen Kraft werden auch der Dreſchflegel immer weniger. Schon heute haben viele Bauern eigene kleine Dreſchmaſchinen, die, getrieben von elektriſcher Energie, den Segen der Ernte in kurzer Zeit entkörnen. Wie mühſam das Austreten der Körner durch Ochſen im Morgenland! Ueber das ausgebreitete Getreide werden die Tiere im Kreiſe getrieben, bis die Aehren leer von Kör⸗ nern ſind. Dabei wurden den Ochſen das Maul ver⸗ bunden, beſſer geſagt: ein Maulkorb umgehängt, da⸗ mit der Geizige von dem Segen ſeines Feldes nicht ein paar Aehren verlor. Daran erinnert das Bibel⸗ wort:„Du ſollſt dem Ochſen, der da driſcht, das Maul nicht verbinden!“ Der lateiniſche Name für Weizen— Triticum weiſt auf dieſe Art des Aus⸗ tretens der Körner durch Tiere hin, denn Triticum iſt aus triturare entſtanden, was ſo viel bedeutet wie austreten oder reiben. Der Schluß der Erntearbeit auf dem Felde bringt da und dort eine alte Sitte: Die Schnitter laſſen auf dem letzten Acker einen Halmenkreis ſtehen, ſtecken einen feſten Stab in die Mitte und binden die Aehren daran feſt. Sie weihen damit dem Allvater Wodan die letzten Aehrenbündel. Ja, oft tanzen die Schnitterinnen unter dem Geſang „Woda, Woda, Woda“ im Ringelreihen um dieſes Wodansgeſchenk, indes die Schnitter mit dem Wetz⸗ ſtein an der Senſe den Takt dazu ſchlagen. Damit hat ſich ein Reſt der altheidniſchen Opferfeier in un⸗ ſere Tage gerettet. S Bürger-Ausſchuß Weinheim U Weinheim, 20. Aug. Im Sitzungsſaale des Verwaltungsgebäudes Rat⸗ haus Schloß wurde am heutigen Spät nachmittag eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes abge⸗ halten. Auf der Tagesordnung ſtand u. a. die Auf⸗ bringung der Mittel zum Weiterbau der Wachenbergſtraße Die Geſamtkoſten für den Weiterbau waren auf 175 000„ berechnet worden. Das Landesarbeitsamt Stuttgart ſtellte für die finanzielle Förderung des Unternehmens durch einen verlorenen Zuſchuß die Bedingungen, daß die Arbeit nicht in eigener Re⸗ gie ausgeführt wird, 50 v. H. der jeweils beſchäftig⸗ ten Notſtandsarbeiter aus den Reihen der Kriſen⸗ unterſtützten zu entnehmen ſind und nur 40 v. H. der Geſamtzahl der jeweils beſchäftigten Notſtands⸗ arbeiter Wohlfahrtserwerbsloſe ſein dürfen. Die Stadt konnte ſich mit dieſen Bedingungen nicht einverſtanden erklären. Da eine Einigung nicht zuſtande kam, verzichtete die Stadt auf den erwähn⸗ ten Zuſchuß und auf das Darlehen von 99 000 4 als verſtärkte Förderung durch die Deutſche Geſell⸗ ſchaft für öffentliche Arbeiten. Der Stadtrat beſchloß, daß mit den Arbeiten ſofort begonnen werden und ausſchließlich Wohlfahrtserwersloſe befchäftigt werden. Für das Rechnungsjahr 1031/92 war die Leiſtung von 5500 Tagewerken vor⸗ geſehen. Die Vollendung der Arbeiten ſoll im fol⸗ genden Rechnungsjahre erfolgen. Zur Beſtreitung der Koſten ſollen Wirtſchaftsmittel vorwendet wer⸗ den. In den Voranſchlag für das laufende Rech⸗ nungsjahr ſind nach den Darlegungen des Oberbür⸗ germeiſters Huegel für Notſtandsarbeiten 40 000 Mark in den Ausgaben eingeſtellt. Der Beirat des Landeskommiſſärs hat in ſeiner Eutſchließung über die Zwangsetatiſierung dieſen Poſten genehmigt. Bis zum Ende des Vor⸗ monats wurden beim Weiterbau der Wachenberg⸗ ſtraße 4338 Tagewerke durch Wohlfahrtserwerbsloſe mit einem Lohnaufwande von 34 165/ geleiſtet. Auf⸗ grund von Verhandlungen ſagte das badiſche Innen⸗ miniſterum für das Tagewerk einen verlorenen Zu⸗ ſchuß von.50/ und als verſtärkte Forderung ein Darlehen zu. Der Stadtrat beantragte, der Bürger⸗ ausſchuß wolle der Aufnahme eines Darlehens von 9000 4 beim badiſchen Staat mit einer Auszahlung zu 95 v. H. und einer Verzinſung zu 7 v. H. auf die Dauer von 10 bis 15 Jahren und ſeiner Verwendung zum Weiterbau der Wachenbergſtraße zuſtimmen. Es gab über die grundſätzliche Stellungnahme der einzelnen Fraktionen zum Bau einer Luxusſtraße ziemlich lebhafte Debatten, in denen darauf hinge⸗ wieſen wurde, daß es noch wichtigere Notſtandsarbei⸗ ten für Weinheim gibt, als gerade eine Autoſtraße zur Wachenburg. Vor allem ſei ein Schwimmbad erfoderlich. Hierin habe ſoeben Heppenheim ein Vorbild gegeben, das trotz der wirtſchaftlichen Not ein ſehr ſchönes Schwimmbad eröffnete. Indeſſen die Mehrheit gelangte zu der Ueberzeugung, daß, nach⸗ dem einmal der Straßenbau zur Wachenburg ange⸗ fangen wurde, das Projekt auch zu Ende geführt wer⸗ den müſſe. So wurde die Vorlage mit 40 gegen 16 Stimmen angenommen.. a Die reſtlichen beiden Punkte der Tagesordnung be⸗ trafen Grundſtücksverkäufe und Wahl des Steuer⸗ ausſchuſſes. Letzterer Punkt erledigte ſich inſofern, als von den Fraktionen eine Einheitsliſte eingereicht worden war, die dem Bürgerausſchuß lediglich zur Kenntnis ge⸗ geben wurde. Veranſtaltungen Gaſtkonzert Georg Hennecka Nach längerer Pauſe gab Herr Georg Hennecka, den eine erfolgreiche Bühnenlaufbahn über Cottbus und Rudol⸗ ſtadt als Heldenbariton und Oberſpielleiter an das thürin⸗ giſche Landestheater Altenburg geführt hat, im Saale des Friedrichsparkes vor einer ſichtlich intereſſterten Zu⸗ hörerſchaft Proben ſeines erheblich gereiften Könnens. Der günſtige Eindruck, den wir von dem hochbegabten, ſtreb⸗ ſamen und gewiſſenhaften Sänger in ſeinem letzten Kon⸗ zert empfangen hatten, beſtätigte ſich in erfreulichem Maße bet ſeiner eindrucksvollen Wiedergabe von Valentins Ge⸗ bet aus Gounods„Margarethe“ und der Szene des Nelusko aus der„Afrikanerin“. Der vielſeitig verwend⸗ bare Künſtler, der bei der Uraufführung des Singſpieles „Die Toni aus Wien“ von Ernſt Steffan in Berlin er⸗ folgreich mitgewirkt hat, machte das Publikum mit zwei Muſikproben aus dem durch ſeine eingängige Melodie und aparte Inſtrumentation ſehr anſprechenden Singſpiele be⸗ kannt, einem Valſe boſton und dem Lied des Körner„Zwei Augen ſo betßrend wie Deine“, die beim Publikum nach⸗ haltige Wirkung erztelten, nicht zuletzt dank Henneckas fein pointtertem Vortrag. Zur genußfreudigen Stimmung des Publikums trugen auch die Darbietungen des Philharmoniſchen Orcheſters bei, das zum Teil in neuer Beſetzung durch angereihte Melodien aus den Opern„Hoffmanns Erzählun⸗ gen“ und den Operetten„Viktoria und ihr Huſar“,„Das Land des Lächelns“ und„Der fidele Bauer“ unter der be⸗ ſchwingten Leitung ſeines bewährten Führers, Kapellmei⸗ ſter Ludwig Becker, ſein erprobtes Können neuerdings unter Beweis ſtellte und auch als Begleitkörper Erſprieß⸗ liches leiſtete. 1. * Bedeutender Gelddiebſtahl. Dieſer Tage eig⸗ nete ſich ein bisher nicht ermittelter Dieb in einem Hauſe der Rheinhäuſerſtraße eine braunlederne Brieftaſche mit 120—200 Mark Inhalt und verſchie⸗ denen Papieren, auf den Namen Högg lautend, an Familienchronik 80. Geburtstag. Herr Wilhelm Moos, Invalide, feierte am Samstag in Feudenheim ſeinen 80, Geburts⸗ tag. Der Geſangverein„Deutſche Einheit“, deſſen Mit⸗ gründer Herr Moos war, brachte ihm ein Ständchen. * Das Feſt der filbernen Hochzeit begeht morgen Diens⸗ tag Herr Edmund Baſtian mit ſeiner Gattin Margarete geb. Böſer, Zeppelinſtr. 49. * * Erſatz der aus der Staatskaſſe bezahlten Vieh⸗ ſäuchenentſchädigung. Amtlich wird mitgeteilt: Zur Deckung des aufgrund des Viehſeuchenentſchädi⸗ gungsgeſetzes vom 20. Oktober 1910 von den Tier⸗ beſitzern zu erſetzenden Aufwands an Seuchen⸗ entſchädigungen für das Rechnungsjahr 1930 iſt eine Umlage von 60 Pfg. für jedes Stück Rind⸗ vieh zu erheben. * Eine Rieſentomate im Gewicht von 885 Gramm erntete am Samstag in Seckenheim in ſeinem Garten Herr Franz Quick. f * Durch einen umfallenden Grabſtein erheblich verletzt. Auf einem Gang über den Friedhof in Rheinau hielt ſich am Samstag nachmittag ein acht Jahre alter Knabe an einem Grabſtein feſt. Dabei fiel der Stein um. Das Kind, das ſich in Begleitung des Vaters befand, trug erhebliche Ver⸗ letzungen an beiden Beinen davon, ſodaß es nach dem Krankenhaus verbracht werden mußte * Mit Butter verſorgt. Ein Langfinger holte ſich am 19. Auguſt von einem Beſtättereiwagen auf der Mittelſtraße eine Kiſte Margarine. Auf der Kiſte, die von den Margarinewerken Durlach abge⸗ ſandt war, ſtand die Nummer 74 785. * Kleintier⸗Diebſtähle. Am 15. Auguſt verſchwan⸗ den aus einem Geflügelplatz an der Käfertaler⸗ ſtraße zwölf Hühner und ein Hahn, ſog.„rote Island“. In der Nacht zum 17. Auguſt wurden aus einem Garten hinter der Uhlandſchule 5 Stallhaſen verſchiedener Raſſen entwendet. Kommunale Chronik Die Finanzlage der Stadt Pforzheim Oberbürgermeiſter Gündert gibt im„Pforz⸗ heimer Anzeiger“ eine eingehende Darſtellung der Finanzlage der Stadt Pforzheim Ende Juli. Danach wird das Rechnungsjahr 1931 voraus⸗ ſichtlich mit einem Etatdefizit von 1730 000 4 abſchließen, für das noch Deckung zu ſchaffen iſt. Für das geſamte Wohlfahrtsweſen ergibt ſich allein ein Mehraufwand von 750 000 4. Der durch das Notgeſetz vom 9. Juli angeordnete Mehraufwand der Stadt für die Volksſchule(Lehrerbeiträge) be⸗ ziffert ſich auf 195 000 /. Der Oberbürgermeiſter weiſt nach, daß die Stadtverwaltung auf dem Gebiete des Beſoldungsweſens ſeit Jahren vorbildlich ſparſam vorgegangen ſei. Für die Stadt Pforzheim könne ferner mit Genugtuung feſtgeſtellt werden, daß ſte nur für den Wohnungsbau Darlehen mittelfriſtigen Charakters, 7 Prozent ihrer übrigen Schulden, auf⸗ genommen hat. Die Verzinſung und Rückzahlung dieſer Verbindlichkeiten werde nach der Art des Geld⸗ gebers für die Stadt zu keinen Schwierigkeiten führen. Zugunſten des Pforzheimer Steuerzahlers fällt auch ein Vergleich der Umlageerhebung mit anderen größeren Städten Badens aus. Raſche Hilfe ſei er⸗ forderlich, ſoll die Kommunalfinanzwirtſchaft nicht zu Erliegen kommen. Eine grundſätzliche Aenderung im Sinne einer Herabminderung des öffentlichen Aufwandes laſſe ſich nur durch einen Abbau des zu ſtark geſteigerten Aufgabenumfangees erzielen der den Gemeinden von oben auferlegt worden ſet. Der Not des öffentlichen Haushalts ſei mit einer noch ſo ſcharfen Verminderung der Ausgaben für den urganiſatoriſchen Aufbau allein nicht beizukommen. Der Schlüſſel und das Mittel zur Löſung liege in einer von politiſcher Selbſtzucht und ſorgfäſtigem Abwägen des fachlich Möglichen getragenen, ſtofflich „begrenzten“ Aufgabenverteilung zwiſchen Reich, Län⸗ dern und Gemeinden. Man müſſe endlich die Ent⸗ ſchlußkraft finden, an die ſchon längſt fällige Ver⸗ waltungsreform heranzugehen. * L. Altlußheim, 23. Aug. Der Gemeinderats befaßte ſich mit dem Gemein devoranſchlag für das Rechnungsjahr 1931/32 und der Feſtſetzung der Gemeindeſteuer, konnte ſich aber nicht entſchlie⸗ ßen, dem vorliegenden Entwurf ſeine Zuſtimmung zu geben, da er prinzipiell die Einführung der Bier, ſteuer in Höhe des 17fachen Betrags des Richtſatzes nicht billigt. Verwaltungsſekretär Müller wurde mit Wirkung vom 1. Auguſt die Stelle des Gemeinderechners übertragen. An ſeiner Stelle wird in den Verwaltungsdienſt ein Lehrling einge⸗ ſtellt. K. Neckargemünd, 23. Aug. In der letzten Sitzung des Stadtrates wurde die von der Stadtkaſſe angefertigte Darſtellung über die Vergleichung der Rechnungsergebniſſe mit den Sätzen des Voranſchla⸗ ges für das erſte Vierteljahr des Rechnungsjahres 1931/32 zur Kenntnis gebracht. Die Darſtellung hat ergeben, daß die Durchführung des Voranſchlages ſich bis jetzt in durchaus zufriedenſtellendem Rahmen ermöglichen ließ. Nach eingehender Beratung wurde die Grundſtocksabrechnung für 1930/1 ge⸗ nehmigt. Das Guthaben der Wirtſchaft am Grund⸗ ſtock wird im Verlaufe des Rechnungsjahres 1931/83 durch Zuwendung von Grundſtocksmitteln in entſpre⸗ chender Höhe an die Wirtſchaftsrechnung ausgegli⸗ chen.— Der Stadtrat erklärte ſich mit der Uebergabe der Obſtbäume am Güterbahnhof an die Reichsbahn einverſtanden. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat Hambach beſchloß auf das Ge⸗ ſuch der Ortsgruppe Neuſtadt des Pfälzerwaldvereins einen Erweiterungsbau der Hellerhütte. Außerdem loll bei der Hellerhütte eine Gedenktafel für die Gefallenen des Pfälzerwaldvereins errichtet werden.— Der Gemeinde⸗ rat beſchloß ferner die ſofortige Sperre der Feld⸗ wege für Nichtbegüterte, um dem Felofrüchtediebſtahl vor⸗ zubeugen. Was hören wir? Dienstag, den 25. Auguſt .00: Frankfurt: Schallplatten. 1 .05: Langenberg: Morgenkonzert. 8 10.00: Stdfunk: Schallplatten. 12.05: Frankfurt: Schallplatten: Aus Tonfilmen, anſchl. Ouvertüren von Weber. 12.30: München: Tonfilmſchlager. 12.35: Südfunk: Mittagskonzert(Berlioz, Debuſſy uf.) 13.00: München: Muſtk für Orcheſter, anſchl. Salonſtücke 18.05: Langenberg: Mittagskonzert(Mendelsſohn, Strauß zet uſw.). 14.30: Sübfun 3 Hausfrauen⸗Nachmittag. 15.25: nchen: Ratſchläge für den Umzug. 15.45: Königswöuſterhauſen: Kinderſtunde. 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 16.20: München: Unterhaltungsmuſik. 16.30: Südfunk: Vortrag: Jo von Ammers⸗Küller. 17.00 Südfunk, Frankfurt: Mittagskonzert(Mozort, Lort⸗ 17 Strauß uſw.). 17.20: Mit: Kinderbaſtelſtunde. 18.00: München: Oper„Roſenkapalier“. 18.40: Frankfurt: Vortrag Wozu Goldwährung?“ 18.40: e Vortrag„Malerportraits der Jahrhundert⸗ wende“. 19.05: Wien: Aus Salzburg: Oper„Die Zauberflöte“. 19.45: nkfurt. Südfunk: Akkorbeon⸗Duette. 20.00: Langenberg: Ein Abend bei Paul Lincke. 20.00: Königswuſterhauſen: Tanzabend. 20.30: ele Südfunk: Geſpräch mit Elly Beinhorn. rankfurt, Sübfunk: Konzert: Werke von B . a 1 1 rankfu unk: Aus Budapeſt: Zigeunermuſtk Eleders„Bayreuth“, Konzert auf Schalpkaken Aus dem Ausland 17.00: Beromfuſter: Frauenſtunde. 17.00: Straßburg: Bunte Muſik. 17.30: Rom: Soliſtenkonzert. 18.00: Straßburg: Opern- und Operettenmuſik. 18.30: Beromünſter: Orgelkonzert. 19.00: Mailand: Militärkonzert. 19.00: Straßburg: Leichte Muſik. 19.45: London, Reg.: Kammermuſik. 20.00: Budapeſt: Orcheſterkonzert. 20.00: Stockholm: Ruſſiſche Muſik. 20.20: Sottens: Geſangskonzert. 20.30: Straßburg: Operette„Perichole“. 20.35: Stockholm: Over„Zauberflöte“. 21.00: Rom: Spaniſche Muſik. 22.30: 22.30: Jonne und Naumann's weiße Kernſeife ſind die wahren nde Ihrer Wäſche. Naumann's K i onders rein, mild und 1 58 4 8818 Henle chen Seifenſchaum die Arbeit beim Waſchen und Putzen. Naumann's weiße Kernſeife reinigt Ihre Wäſche ebenſo ſchonend wie die S im degaiſed zu een Weft unh Slash gens 2 4. Seite/ Nummer 388 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 24. Auguſt 1931 Ein Freiſpruch Wegen fahrläſſiger Tötung war der 20 Jahre alte Chauffeur Hans Geibel von Fran⸗ kenthal und dort wohnhaft vor dem Er weiter⸗ ten Schöffengericht Ludwigshafen an⸗ geklagt. Am 20. April, kurz nach 9 Uhr abends, hatte er mit einer Autodroſchke den 57 Jahre alten Händ⸗ ler Michael Ruts angefahren. Ruts wurde vom Rade geſchleudert. Er erlitt einen Schädelbruch und außerdem wurde ihm durch Ueberfahren der Bruſt⸗ korb eingedrückt. Auf dem Transport nach Oggers⸗ heim ſtarb der Verletzte. G. beſtritt jede Schuld. Ruts ſei angetrunken geweſen und ſein Rad habe keinen Rückſtrahler gehabt. Der Angeklagte wurde freigeſprochen, da das Gericht der Ueberzeugung war, daß der Getötete ſelbſt an dem Unfall ſchuld ſei. Er ſei angetrunken geweſen und zu ſehr in der Mitte der Straße gefahren. Wahrſcheinlich habe er kein Licht und keinen Rückſtrahler gehabt, ſodaß G. ihn nicht rechtzeitig habe ſehen können. Wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe verurteilt § Wiesbaden, 21. Aug. Eine nicht alltägliche Klage wurde unter ſtrengſtem Ausſchluß der Oeffentlichkeit vor dem Erweiterten Schöffengericht ver⸗ Handelt. Der 26jährige, in Biebrich wohnende Ar⸗ beiter Rudolf Graulich, der bis April 1930 bei der Firma Kalle in Biebrich beſchäftigt war und dann. zwiſchendurch bei den Chemiſchen Werken zwölf Tage gearbeitet hatte, war wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe an eine fremde Macht im Juli 1931 auf Grund des 8 6 des Geſetzes vom 3 Juli 1914 ange⸗ klagt. Graulich, aus der Unterſuchungshaft vorge⸗ führt, gab zu, um die fragliche Zeit in Metz bei einer franzöſiſchen Nachrichtenſtelle vorgeſprochen zu haben, um Arbeit zu ſuchen, woſelbſt er über verſchiedene Vorgänge gefragt wurde. Danach kamen ihm Be⸗ denken. Er ging deshalb ſofort, von Gewiſſensbiſſen gequält, zur nächſten deutſchen Polizeiſtation und ſchilderte dort das Vorgefallene. Das Gericht ver⸗ urteilte ihn zu vier Monat en Gefängnis unter Annahme mildernder Umſtände, die das Ge⸗ richt darin fand, daß er umgehend den deutſchen Be⸗ hörden Meldung erſtattet hatte. Die Unterſuchungs⸗ Haft wurde ihm angerechnet und der Haftbefehl auf⸗ hoben. 2 Zum Lambsheimer Sprengſtoffprozeß. Dem Verhandlungsbericht über den Strafprozeß beim großen Schöffengericht Frankenthal iſt nachzutragen, daß die Angeklagten von Rechtsanwalt Dr. Nach⸗ mann, Frankenthal verteidigt wurden. 8 Ein ſchwerer Junge vor Gericht. Das Schöf⸗ fengericht Pforzheim verurteilte den mit Zuchthaus vorbeſtraften 27jährigen ledigen Bäcker Ernſt Hiruing aus Groß⸗Bettlingen und in Lud⸗ wigsburg anſäſſig wegen Diebſtahls im Rückfall zu zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. Der mitangeklagte 22⸗ jährige ledige Mechaniker Theodor Eberle aus Pforzheim kam mit ſechs Monaten Gefäng⸗ nis davon. Beide hatten u. a. bei einem Kohlen⸗ Händler eingebrochen und vergeblich verſucht, den Kaſſenſchrank zu öffnen. Darnach entwendeten ſie verſchiedene Gegenſtände durch Einbruch in zwei Gartenhäuſer. Eberle war von 1 bereits fünf Jahre in der franzöſiſchen Fremdenlegion ab⸗ gedient hat, zu den Straftaten verführt worden. 8»Wieber eine Separatiſten⸗Klage zurückgewieſen. Der Landwirt Karl Weber und der Arbeiter Va⸗ lentin Mai aus Alsheim hatten ſich vor dem Amts⸗ gericht Oſthofen wegen der Beſchuldigung zu verantworten, den Landwirt Fritz Hefener aus Alsheim, der gegen die beiden eine Privatklage eingereicht hatte, der ſeparatiſtiſchen Umtriebe be⸗ ſchuldigt zu haben. Im Laufe der Verhandlung zog „Hefener ſeine Privatklage zurück. Obwohl er ent⸗ ſchieden in Abrede ſtellte, jemals Separatiſt geweſen zu ſein, ſtellte das Gericht aufgrund der unter ihrem Eid gemachten Ausſagen von Weber und Mai feſt, daß der Privatkläger Hefener ſich ſeinerzeit in ſehr entſchiedener Weiſe für die„Rheiniſche Republik“ eingeſetzt hatte. Hefener wurde zur Tragung der Koſten des Verfahrens verurteilt. Fingierter Raubüberfall § Heidelberg, 21. Aug. Vor der„Brauerei Ziegler“, in der Bergheimer⸗ ſtraße, wurde am 20. März d. J. vormittags einem Lehrling, der ſich auf dem Weg zur Bank befand, eine Aktentaſche entriſſen, in der ſich 2100 Mark in bar und ein Scheck über 1392 Mark befanden. An dem Ueberfall waren zwei Männer beteiligt. Wäh⸗ rend der eine, ein gewiſſer Trauth, entfliehen konnte, wurde der zweite auf der Flucht feſtgehal⸗ ten und der Polizei übergeben. Es handelte ſich da⸗ bei um den 26 Jahre alten Drogiſten Heinrich Zick aus Kolmar. Zur allgemeinen Ueberraſchung er⸗ gaben ſchon die erſten Unterſuchungen, daß der Ueberfall fingiert war. Der Lehrling, der ſich im dritten Lehrjahr be⸗ fand, ſtand mit im Spiele. Das Geld ſollte verteilt werden. Fünf Tage zuvor hatte Zick im Büro der Firma des Lehrlings vergeblich nach 18 000 Mark geſucht. Zu dieſem Zwecke hatte ihm der Lehrling Seifenabdrücke von den Schlüſſeln gebracht, nach denen von Zick Schlüſſel nachgefeilt worden waren. Trauth iſt entkommen. Man vermutet ihn bei der Fremdenlegion. Vom Jugendgericht wurde der Lehrling mit zwei Wochen drei Tagen Gefängnis milde beſtraft. Geſtern ſchob er alle Schuld auf Zick, der ſich noch wegen eines weiteren Diebſtahls zu ver⸗ antworten hatte. Zick verbüßte ſeine zweite Vor⸗ ſtrafe wegen Diebſtahls, die auf zehn Tage Gefäng⸗ nis gelautet hatte. Am 16. November v. J. wurde er entlaſſen. Am gleichen Tage gab ihm ein junges Dienſtmädchen in der Wohnung der Herrſchaft etwas zu eſſen. Bei dieſer Gelegenheit ſtahl er aus einem Wäſcheſchrank 200 Mark, die von der Ehefrau dort verſteckt worden waren. Das junge Mädchen kam zu Unrecht in Diebſtahlsverdacht. Zick ging dann nach Frankreich und Italien. In Frankreich wurde er ver⸗ haftet, da von einigen Landsleuten Anzeige gegen ihn erſtattet worden war. Es gelang ihm aber zu fliehen. So kam er wieder nach Deutſchland, zurück nach Heidelberg. Nach ſeiner Schilderung erhielt er keine Unterſtützung. Niemand habe ihm ſeine Not geglaubt, weil er ſo gut gekleidet geweſen ſei. Hilfe fand er bei der Jugend, der er von ſeinen Reiſen, von ſeinen Erlebniſſen und ſeinen Abenteuern mit begeiſternden Worten zu erzählen verſtand. Seine Aeußerung: „Es muß auch in Heidelberg einmal etwas paſſieren, was unſere Herzen höher ſchlagen läßt,“ fand lebhaften Anklang und gab die Anregung zu Plänen. Der Lehrling erzählte von den erwähnten 18000 Mark im Büro, die nicht gefunden wurden. Aus dieſer Enttäuſchung entſtand dann der Plan des fingierten Raubüberfalls, der bis ins Einzelne vor⸗ bereitet war. Als Zick zur Anklage Stellung nahm, bat er ſich ſtrengſte Ruhe aus, ſolange er am Sprechen ſei. Auf Veranlaſſung des Vorſitzenden räumte er ein, daß er auch„Worſchtheiner“ genannt werde, weil ihm alles worſcht ſei. Er hat für ſeine 26 Jahre ſchon ein ſehr bewegtes Leben hinter ſich. Aus der Lehre eines Drogiſten riß er nach zwei Jahren aus, arbeitete dann als landwirtſchaftlicher Arbeiter, als Kellner, als Hafenarbeiter, als Eintänzer uſw. Ver⸗ ſchiedentlich weilte er im Ausland, wo er ſich umfang⸗ reiche Sprachkenntniſſe(franzöſiſch und italieniſch) erwarb. Der allzu redegewandte Zick, der ſich als das Opfer ſeiner Erziehung betrachtet, mußte ſich einer Reihe von Widerſprüchen überführen laſſen. In einem Brief, den er im Gefängnis an einen Freund geſchrieben hat, gebrauchte er Wendungen, aus denen klar hervorgeht, daß er ein Abenteurer iſt, der Hang dazu und Freude daran hat. Von ſeinem Vater er⸗ fuhr man, daß er als Schüler immer der Beſte ſeiner Klaſſe war, aber auch ſehr leichtſinnig und boshaft. Der Sachverſtändige, Profeſſor Meyer ⸗Groß, der ihn in der pfychiatriſchen Klinik beobachtet hat, bezeichnete ihn als einen Abenteurer und Renommi⸗ ſten, der ſehr eitel und ſelbſtgefällig ſei. Sein abnor⸗ mer Charakter laſſe hyſteriſche und pathologiſche Züge erkennen, die ihn vermindert zurechnungsfähig erſcheinen laſſen würden. Vom Staatsanwalt wurde die Gefährlichkeit des Angeklagten für die Ju⸗ gend betont, die durch ſeine Redegabe und Gewandt⸗ heit beſonders groß ſei. Zick habe an dieſem Treiben Freude und Luſt. Ihm dieſe Poſſen auszutreiben, müſſe eine empfindliche Gefängnisſtrafe ausgeſpro⸗ chen werden. Rechtsanwalt Dr. Motz war der Mei⸗ nung, daß dieſer Fall ein ſchwerer pathologiſcher ſei, dem man nur mit weitgehender Milde gerecht werden könne. Das Urteil lautete wegen zwei vollendeten Diebſtählen und einem verſuchten ſchweren Diebſtahl auf 18 Mo⸗ nate Gefängnis. Von fünf Monaten Unter⸗ ſuchungshaft wurden nur drei angerechnet. In der Urteilsbegründung wurde Zick als gemein⸗ gefährlicher Verbrecher gezeichnet, den nur ſein abnormer Charakter vor einer mehrjährigen Strafe ſchütze. Beſſer wäre es, wenn Zick in der Fremdenlegion wäre an Stelle des geflohenen Trauth. Den Jugendlichen habe er mehr Schaden zu⸗ gefügt, als ihm jetzt durch dieſe Strafe geſchehe. 3000 Mk. Genoſſenſchaftsgelder veruntreut § Heidelberg, 21. Auguſt. Das hieſige Schöffengericht hatte ſich heute mit der Veruntreuung von ungefähr 3000 Mark Genoſſenſchaftsgeldern durch den früheren 52 Jahre alten Polizeidiener Johann Herion aus Eichters⸗ heim zu befaßen. Herion war ſeit 1919 Rechner und Vorſtandsmitglied der dortigen laudwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Ihm oblag es, Waren zu verkaufen, zu beſtellen und Gelder zu kaſſieren. Vor der diesfährigen Generalverſamm⸗ lung, die im März ſtattfand, ſtellte Herion ſich ſelbſt. Schon ſeit 1927 wurde er vom Reviſor aufgefordert, von den Warenſchuldnern die Schuldanerkenntniſſe beizuſchaffen. Von den Beanſtandungen des Revi⸗ ſors erfuhr weder der Vorſtand noch der Aufſichts⸗ rat der Genoſſenſchaft. Die Bilanzen wieſen deshalb keinen Fehlbetrag aus, weil Herion viele Einnah⸗ men ungebucht ließ. 1928 ſchrieb er um Geld an Ver⸗ wandte nach Amerika, weil er die Veruntreuungen decken wollte. Seine Briefe hatten keinen Erfolg. So wurden die Veruntreuungen immer größer. Der Angeklagte räumte ſeine Taten ein, machte aber geltend, daß er ein Nervenleiden habe, das ihm ſchwer zu ſchaffen mache. Dieſes Vorbringen wurde von einem Arzt, bei dem er in Behandlung ſteht, beſtätigt. Der Staatsanwalt vertrat die Auffaſſung, daß es bei der Genoſſenſchaft an der nötigen Aufſicht und Mitarbeit gefehlt haben müſſe. Die Täten ſeien durch Leichtfertigkeit und Bummelei geſchehen. Straferſchwerend wirke die Tatſache, daß Herion die Veruntreuungen als Polizeidiener begangen habe, ſtrafmildernd ſein Leiden. Eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten würde der Tat gerecht. Der von Rechtsanwalt Dr. Wertheimer(Sinsheim) ver⸗ teidigte Angeklagte wurde mit Rückſicht auf ſein Leiden, das er aus dem Krieg mitgebracht habe, zur geſetzlichen Mindeſtſtrafe von drei Monaten Gefängnis verurteilt, wofür ihm Strafaufſchub bis 1934 gewährt wurde. * Aus Mannheimer Gerichtsſälen. In unſerem Bericht mit der Ueberſchrift„Der Jongleur“ in Nr. 383 handelt es ſich nicht um den Feldhüter B. aus Ladenburg, ſondern um den penſionferten Feldhüter B. aus Ilvesheim. Vorausſag — e für Dienstag, 25. Auguſt: Auffriſchende Südweſtwinde, wärmer, zeitweiſe wolkig und einzelne Regenfälle. Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft⸗⸗ 2 1. a de ee A e e Richt,“ Stärke 3 Wertheim 151— 13 1d NM B Zönigsſtuyl] 58s 788. 1 14 10 0 ich 3 Karlsruhe 120 755,9 13 19 12 NNWY leicht bedeckt Bad. ⸗Bad 219 756,2 14 18 12„ leicht halbdedect Billingen 112 758,2 913 8. leicht Nebel Bad Dürrh. 701— 10 14 180 ſeicht Nebel St. Blaſien 780— 11 13 9 W. leicht bedeckt Badenweil. 422 755.9 12 14 10 ſtill— halbbedeckt FJeldbg. Hof 127506318 6 8 5 SW-Y ſchwach Nebel Ein Teil der ſchon am Samstag über der Bisecayg gelegenen Zyklone hat ſich abgelöſt und iſt nach Osten gezogen. Unter wolkiges Wetter ſeinem Einfluß hatten wir geſtern mit zeitweiligen Regenfällen, die in der Hauptſache in Südbaden auftraten. Im Norden. war das Wetter beſſer. Die Biscaya⸗Zyklone, die ſich inzwiſchen vertieſt hat, unternimmt Kontinent. Hie heute verbrei zeitig wird ſubt In der Witt nun einen neuen Vorſtoß nach dem rbei ſtehen für unſer Gebiet noch tete Regenfälle bevor. Gleich⸗ ropiſche Luft Erwärmung bringen. Reiſewetter erung Deutſchlands iſt heute eine leichte Beſſerung zu verzeichnen, die aber nicht von Beſtand ſein wird. An der Oſtſee und in Schlesien war es heute früh ziemlich heiter. Im Klimagebiet treten in Niederungen Frühnebel auf. Die Tempe⸗ raturen liegen noch verhältnismäßig niedrig, wer⸗ den aber in Weſtdeutſchland bis morgen ſtärker ſtei⸗ gen, da warme heranzieht. Unterhalb 3000 Meter haben heute geringere gebietes, wo die gedreht haben, h —8 Metern pro Sekunde. ſubtropiſche Luft über Frankxeich Flugwetter die Höhenwinde Stärke. Mit Ausnahme des Rhein⸗ Winde nach Süden bis Südweſten errſcht einheitliche Weſtſtrömung von Die Bewölkung liegt zum Teil noch recht tief: An der Küſte und Bayern 500 Meter über Boden, im oberen Rheintal noch tiefer. Hier iſt in den Morgenſtunden auch ſtellen⸗ weiſe Bodennebel aufgetreten. Die Sichtverhältniſſe ſind in Süd⸗ und Südweſtdeutſchland mäßig und vielfach durch D unſt verſchlechtert. In Norddeutſch⸗ land iſt heute die Fernſicht über 50 Kilometer weit. Waſſertem Rhein(in Mannheim) *. peraturen(heute früh 8 Uhr): 16 Grad Rhein(bei Rappenwörth) 17 Boden ee(bei Konſtanz! 18„ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Baſel 1,701 68 2,03 2 00.48 Schuſterinſel 238.32 2,72.70 3,20 Mannheim,.6 81s 170 7 Kehl 3,74 3,89 3,724.04 4,05 Jagſtfeld...70189 120. Maxau..77 5,72 5,780 5,88 6,02[Heilbronn 152 151545 90 N Mannheim,..24 5,25.185,05 5,7 Ploching en. 0,46 0,50 1 Taub..814,10 4,18 4,02 3,98 Röln 3,47 8,92 4,37 4,444,834 Chefredakteur: Kurt Fiſche Verantwortlich für Pol 1. Kommunalpolitik u. Lokales: Rt u. 1 ilit: H. A. Meißner- Feuilleton: Or. Stefan 5 arb Schönfelder ⸗Spon ermiſchtes: i..: Kurt Ehmer Handelstell: Kurt Ehmer Gericht u. alles übrige; i..: Mitteilungen: Jakob Richard Sch nfelder naa u. geſchafl Faude. ſämtlich in Mannheim- Herausgeber, Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mb. H. Mannheim. R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nu bel ückporto K UM ME RN SIE SICH UM ROMAN VON WILHELM SCHEIDER (Nachdruck verboten! 8 Er iſt guter Laune.„Denkt euch,“ erzählt er, „mein Diener, der Olaf, war am Apparat. Komiſche Sache. Geſtern traf ich den Jockey Habler auf der 3(T0 Straße, der mit den hundert Siegen im Jahr. Sehr netter Menſch, lernte ihn mal auf einer Geſellſchaft kennen. Der Mann verſteht etwas von Kunſt. Nun, geſtern beſchwor er mich, ihm die„Ariadne“ zu zei⸗ gen. Er hatte davon gehört. Und nun erzählt mir Olaf, daß Habler bei ihm war. Olaf konnte ihn nicht entfernen. Der kleine Mann drang ſozuſagen mit Gewalt vor, holte ſich einen Seſſel heran und ſtarrte auf die Skulptur. Olaf redete mit ihm wie mit einem Irren. Habler antwortete ihm einfach nicht. Erſt nach einer Stunde iſt er fortgegangen. Seltſam.“ Zwei Kellner kommen mit dem Eſſen und ſer⸗ vieren. ö Jens Krogger fühlt, daß in ſeiner Abweſenheit etwas vor ſich gegangen iſt. Trotzdem plaudert er weiter. „Und noch eine Sache, die mir Olaf auftiſchte. Ja, eine tolle Welt! Der Jockei erzählte dieſe Geſchichte bei ſeinem Kommen, hat ſte von einem Kriminal⸗ beamten, dem er manchmal einen Tip gibt. Erſt vor einigen Stunden paſſiert. Zwei Ausländer, angeblich Kanadier, ſtatteten dem bekannten Juwelier Holt⸗ freter in der Mohrenſtraße einen Beſuch ab. Im Laden waren anweſend: der Schriftſteller Rauch— wir ſprachen doch erſt vor einigen Tagen über ihn, über ſeinen„Seehund“ nicht wahr?— dann der Juwelier ſelber und eine Verkäuferin. Trotzdem gelang es den beiden Burſchen eine Vitrine zu er⸗ brechen und ein Tableau mit Brillantringen im Werte von einhundertfünfzig Tauſend Mark mit⸗ gehen zu laſſen. Nun wird natürlich Rauch, der ſo ein Stück von einem Amateurdetektiv ſein ſoll, ver⸗ ſuchen, die Kanadier zu faſſen. Iſt das nicht eine blendende Geſchichte? Man muß Jens Krogger unterbricht ſich plötzlich, ſtarrt auf Margret Hill. Die junge Schauſpielerin hält ein Kollier in die Höhe, eine feine Kette. Die Perlen ſchimmern im Licht. Margret hat den Mund geöffnet, ſie liegt zurück⸗ gelehnt im Stuhl, ihr Geſichtsausdruck iſt ein wenig töricht. a Auch Sten Borg ſtarrt auf das Kollier:„Was ſoll das?“ fragt er.„Was iſt das für ein Ding?“ Nun gleiten Margrets Blicke, in denen höchſte Verwunderung erſtarrt iſt, von einem zum andern. Plötzlich jedoch bricht blühendes Lachen aus ihr her⸗ vor— das Kollier wirft ſie vor ſich auf den Taſch ſie lacht ſo ſehr, daß ihr die Tränen über die Wangen laufen. Sie zieht ein kleines Tuch und wiſcht ſich die Augen. Die beiden Herren blicken ſich verwundert an. Margret verſucht, etwas zu ſagen. Es gelingt ihr nicht. Neues Gelächter ſchüttelt ſie hin und her. Die Kellner haben ſich kopfſchüttelnd entfernt. Endlich gelingt es Margret, ihre Faſſung zurückzu⸗ gewinnen. „Nein, ihr beiden ſeid zu komisch“, ſtammelt ſie unter Lachtränen,„nein.. ſo etwas.. himmel⸗ ſchreiend komiſch ſeid ihr.., wer von euch iſt es ge⸗ weſen?“ „Was iſt mit dieſer Kette?“ fragt Sten Borg. „Gehört ſie Ihnen nicht?“ fragt Jens Krogger. „Das Ding iſt Ihnen wohl aus der Handtaſche gerutſcht?“ meint Sten Borg.„Vorhin habe ich es an Ihnen nicht entdeckt.“ Margret legt die Hand aufs Herz, ſie iſt vollkom⸗ men erſchöpft, ſie wiſcht immer noch an ihren Tränen. Dabei blickt ſie liſtig von einem zum andern. „Sie ſind es natürlich geweſen, Krogger, obgleich man Ihnen einen derartigen Scherz eigentlich nicht zutrauen ſollte.“ „Erklären Sie uns endlich, was los iſt,“ bittet Krogger,„wir wollen auch mal mit Ihnen zuſam⸗ men lachen dürfen...“ 5 Margret hat ſich gefaßt. Sie reicht Krogger das Kollier hinüber.„Ich danke Ihnen herzlichſt, Jens ... aber annehmen kann ich es nicht Sten Berg blickt plötzlich finſter. Jens Krogger läßt die Perlen durch die Hände gleiten. Dann pfeift er durch die Zähne „Hübſche Sache“, antwortet er,„nicht billig. Sie ſind eine koſtbare Frau, Margret.“ „Bitte nehmen Sie das Ding zurück. Sie iſt zu teuer für mich, dieſe Kette.“ „Aber nun ſagen Sie endlich, von wem Sie die Kette haben“, antwortet Krogger. „Nun, von Ihnen. Sie lag unter der Serviette. Sie haben ſie doch ſelber dorthin gelegt oder vielleicht auch hinlegen laſſen.“ Krogger ſchüttelt den Kopf, ſein Blick liegt groß und ernſthaft auf Margret. Dann erſcheint eine leiſe Falte des Aergers. 5 „Wenden Sie ſich bitte an Borg, Margret. Es iſt wirklich ulkig, daß er ſeine Komödieneinfälle ins Leben überſetzt.“ 5 Borg antwortet mit ſeinem müdeſten Lächeln. „Kinder,“ ſagt er,„die Sache iſt für mich ſo unwichtig, daß ich es nicht verſtehe, warum man darüber die Suppe kalt werden läßt.“ Margret ſtarrt plötzlich zu Sten Borg hinüber. „Alſo Sie haben es getan, Sten? Nein, das kann Lich einfach nicht faſſen.“ Borg legt die Kette zurück,„Die Suppe iſt fabel⸗ haft“, antwortet er. „Ja, ſie iſt glänzend“, meint Krogger,„doch muß ich offen geſtehen, daß ich meinem Freunde Sten dieſen Witz nicht zugetraut hätte.“ Zum erſtenmal lacht er klingend auf. Doch Borg läßt ſich nicht aus der Ruhe bringen. „Nein, wenn ich Margret eine Kette hätte ſchenken wollen, dann wäre es in anderer Form geſchehen. Das könnt ihr mir ſchon glauben. Der Witz iſt nach meiner Komödie— doch bereits etwas abge⸗ ſtanden..“ „Kann ich nicht finden“, lacht Krogger,„jetzt erſt hat er Pfeffer bekommen.“ 5 i „Ihr habt es beide getan“, entſcheidet Margret, „ſtrettet es bitte nicht ab.“ 7 Als ſie jetzt das Kollier einer genaueren Betrach⸗ tung unterzieht, glänzen ihre Augen.„Ja, ein ſehr ſchönes Dingelchen! Habt es euch ein gutes Stück * Geld koſten laſſen. Da.. ich gebe es in eure Hände zurück. Unter Kameraden beſchenkt man ſich nicht mit derartig koſtbaren Dingen. Das lehne ich ab. Es könnte die Freundſchaft gefährden a Und nun entſteht ein komiſches Wortgefecht zwi⸗ ſchen den beiden Schweden. Beide beſtreiten energicch „Wir machen es wie in der Borgſchen Kombdie“ ſchlägt Margret vor,„wir rufen den Wirt und die Kellner. Und wenn die Kellner beſtreiten, dann gebe ich das Kollier als Fundſtück an den Wirt. Er ſoll es erſt einmal aufbewahren.“ 4 Und ſo geſch teht es. Die Kellner leugnen ent⸗ ſchieden. Es ſind alte Leute— und wie der herbei⸗ gerufene Geſchäftsführer beſtätigt— ſeit zwanzig Jahren in dieſem Hauſe tätig. Sie ſind ungemein 88 zuverläſſig und würden derartigen Scherzen niemals 1 die Hand bieten. Alſo überreicht Margret das Fundſtück dem Ge⸗ schäftsführer. Der Mann iſt ängſtlich, will nichts mit der Polizei zu tun haben. Worauf man den Inhaber des Etabliſſements herbeiruft. Der alte Herr iſt ſehr verblüfft, er hat die Kritik der Komödie im det Mittagszeitung geleſen. „Aber meine Herrſchaften“, antwortet er endlich mit ſchmalem Lächeln,„einer von Ihnen muß Kollier unter die Serviette gelegt haben, das iſt doch ganz klar. Und wenn ich es jetzt nehme und ver⸗ wahre, ſo wird dadurch der Scherz unziemlich in die Länge gezogen. Wenn ich mich recht entſinne, hatte der Autor in dieſer geſtrigen Kombdie noch ſo aller hand Ueberraſchungen auf Lager. Und dieſe Ueber⸗ raſchungen beun ruhigen mich, meine Herren. Kollier wird doch beim Wirt geſtohlen, nicht wahr? Wer weiß, was vorhaben Aber endlich die Herren mit mir altem Manne legen eit läßt er ſich doch überreden und nimmt das Kollier zu treuen Händen. Man bricht in glänzender Laune auf. Selbſt Sten Borg lacht und iſt guter Dinge. Man hat nach dem Eſſen einige Cocktails genommen. 7 Doch als die brei über die Avus flitzen, 1 große Verwirrung über Margret her. Ueber ihre Zunge ſchleicht ein bitterer Geſchmack. Sie gibt 1 Freundſchaft, die echte Kamerabſchaft unter 1 0 Das iſt ein ſchwerer Schlag für 15 dreten, verloren. Margret Hill — Fortſetzung folgt.) Schr Amt dung komm ihn in ſet Schr ſtande überft Pech Gang geſchä gelteh wie e ſolide fabrik meiſte Jahre meiſte älteſte Schwi wohl 1 braut Fabri zweite! Witwe keiten gischen torſpri daß ni Elemen 90000. rande Jeſtnahr N Sleckme eilllenver Slufe wurde a Chor bei Hlückwü * Fat hgnete f ſolgen Nerſoner lite enen 2 daliahre Süd weſtoͤeutſche Umſchau 142. Jahrgang/ Numm Montag, 24. Auguſt 1931 er 388 Tägliche Berichte der Reuen Mannheimer Feitung e 2 7 b N 6 Aus Baden Das Rätſel von Bingen Aus der alx 43 Verfehlungen eines Bürgermeiſters i. 5 5 Meineidsverfahren eingeſtellt 3 0 Laudenbach, 28. Auguſt. Bürgermeiſter Ernſt Der amtliche Bericht Es ſteht noch nicht feſt, wer der Verbrannte iſt„ Neuſtabt a. ö, 22. Aug. In der auf Veranlaſ⸗ ſung des Gewerkſchaftsſekretärs Ohliger gegen den Direktor der Neuſtadter Ortskrankenkaſſe Matt wegen Meineides eingeleiteten Strafſache hat der erſte Staatsanwalt vom Landgericht Frankenthal die Einſtellung des Verfahrens verfügt. Schröder hat nach dreijähriger Dienſtzeit ſein 5 Amt niedergelegt. Er war in tiefe Verſchul⸗ dung geraten und ließ ſich Verfehlungen zuſchulden iommen, die eine ſtrafrechtliche Unterſuchung gegen ihn zur Folge hatten. Seine Amtstätigkeit wäre erſt von Lacum hat als zweijähriger Freiwilliger beim 2. Garde⸗Feldartillerie⸗Rgt. in Potsdam von 1905 bis 1907 gedient. Er war während des Krieges auf einige Zeit zum Heeresdienſt eingezogen. dt. Bingen, 23. Auguſt. Die Polizeiverwaltung in Bingen gibt zum Fall Lacum folgende Erklärung ab: „Am 10. Auguſt 1931, nachmittags gegen 25 Uhr, dect in ſechs Jahren abgelaufen. Bürgermeiſter Ernſt verließ der in Bingen⸗Büdesheim wohnhaft ge⸗ Ueber alle weiteren Geſchehniſſe um und am 10. 2 Schröder iſt zur Beobachtung ſeines Geiſteszu⸗ weſene Fabrikant 85 Hei 9 7 vo 3 2 8 Auguſt wird amtlich berichtet, wenn alle Feſtſtellungen amen echden 8 175 Aae Wee. 6 luden in die pſycgiatriſche Klinik nach Heidelberg Bingen, in der Absicht, ſich nach Karlsruhe bzw. endgültig getroffen ſind. Für heute ſoll hauptſächlich“ gell, 22. Aug. Die hieſigen Wingerte ſtehen gut . lherführt worden. Die Erhebungen gegen ihn wegen Wildbad oder nach Stuttgart⸗Untertürkheim zu be⸗ feſtgeſtellt werden, daß über die Perſon des hier an⸗ im Laub. Der Behang iſt außerordentlich reich. 5 ech ſelfälſchung und Betrug ſind im geben. In der Nacht zum 11. Auguſt wurde in der fäſſig und tätig geweſenen Georg Heinz von Lacum Leider hat das letzte Unwetter in den e ten Finz. Eine Anzahl von Perſonen hat er dadurch Nähe des württembergiſchen Kuxortes Dobel ein keinerlei Zweifel beſteht.“ ſchweren Schaden angerichtet. Der Gau l geſchädigt, daß er ſich Geldbeträge bei ihnen aus⸗ Automobil brennend am Waldesrand gefunden, das Von dem Vater des Georg Heinz von Laceum er⸗ wurde ſtellenweiſe abgeſchwemmt. Durch die Wein⸗ ern geliehen hat. Bei ſeinen Bekannten iſt es unfaßbar, das polizeiliche Kennzeichen V. R. 7268 trug. fahren wir noch folgendes: Der Vater war früher berge ziehen vielfach tiefe Gräben, wodurch die e in wie er zu ſeiner Handlungsweiſe kam, de er ſehr a 5 Maſchinenmeiſter in einer Vierſener Brauerei, wo Wurzeln freigelegt und viele Jungſtöcke ausgeriſſen den ſollde gelebt hat. Schröder betrieb eine Zigarren- Das Auto wurde, als Paſſanten an den Wald auch ſein Sohn vor ſeiner Militärzeit an der Seite wurden. Gegenwärtig iſt man damit beſchäftigt, den 10 fabrik kleineren Maßſtabes. Das Amt als Bürger⸗ kamen, nur noch in verbranntem Zuſtande des Vaters als Lehrling arbeitete, tätig. Er wurde[Baugrund wieder auf die Höhe zu ſchaffen, die nie⸗ ieſt meiſter brachte ihm monatlich 200 ein. Er iſt 53. hier beſonders mit den Eismaſchinen und Kühlanla⸗ dergebrochenen Stützmauern wieder aufzubauen und dem gahre alt und hat mehrere Kinder. Die bürger⸗ Im Wageninnern fand man eine ſtark ver⸗ gen vertraut und erwarb ſich dabei gründliche Kennt⸗ die vielen anderen Schäden zu beheben. Um die ac meiſerlichen Amtsgeſchäfte führt nunmehr der dienſt⸗ brannte Leiche. Die Ermittlungen haben er⸗ niſſe von Spezialmaſchinen, die er ſpäter in Bingen Wege wieber fahrbar zu machen, erließ der Bürger⸗ ich⸗ lllete Gemeinderat Eberle. Die finanziellen geben, daß das polizeiliche Kennzeichen dem Georg verwandte. Der Vater, der heute im Ruheſtand lebt, meiſter einen Aufruf, wonach aus jedem Haus der Heinz von Lacum in Bingen zugeteilt war und daß Gemeinde ein Mann und ſämtliche Fuhrwerksbeſitzer en, Schwierigkeiten des Bürgermeiſters Schröder ſind der ſo gekennzeichnete Wagen am 10. Auguſt von dem Vor ungefähr fünf wohl offenbar auf das Darniederliegen der Tabak⸗ ö hatte vorher eine Reſtauration. Jahren hörte der Vater zum erſten Male wieder von mit ihren Geſpannen unentgeltlich zur Verfügung digedehnten Raubzüge begannen ſie am Bodenſee. A Hilfe eines geſtohlenen Paddelbootes und ſpäter ut einem Ruberbovt ſtreiften ſie die Seeufer ab, hahen in mehrere Wochenendhäuſer ein und nahmen mit, was ſie gerade nötig hatten. Nachdem e tier Wochen lang die Bodenſeegegend unſicher ge⸗ duct hatten, ſtahlen ſie ſich ein Faltboot mit zigel und begannen ihre Reiſe rheinabwärts. In dielſach beendeten ſie ihre Waſſerwanderung und ten ihren Raubzug mit geſtohlenen Fahr⸗ übern in den Schwarzwald fort. In Alpirs⸗ bach brachen ſie ein, montierten ein Wandervogel⸗ Alt ab und ſetzten ihre Reiſe nach Künzelsau in Allkenderg fort, nachdem ſie unterwegs ein wei⸗ kes Fahrrad geſtohlen hatten. Bei einer zufäl⸗ agen Kontrolle in Künzelsau konnten ſie ſich nicht Lüsweiſen, gaben falſche Namen an und legten nach Ungetem Leugnen ein Geſtändnis ab. Bei ihrer Anahme trugen ſie außer ihrer Diebesbeute zwei Slelmeſſer, einen Revolver und eine Selbſtlade⸗ Aitole mit ſich. Die beiden jugendlichen Räuber gelen beabſichtigt, ſich auf dieſe abenteuerliche Art zur Waſſerkante durchzuſchlagen. 5 10 Weinheim, 21. Aug. Dem Chordirektor Al⸗ 1 Meißenberg, der ſeit 25 Jahren den Cä⸗ 1 Weinheim leitet und ihn auf eine hohe zuſe künſtleriſcher Leiſtungsfähigkeit emporhob, kde anläßlich des Jubilums von dem dankbaren lle hei einer beſonderen Feier mit den herzlichſten lückwünſchen eine Ehrengabe überreicht. a Langenbriücken, 28. Aug. Heute vormittag er⸗ 1 ſich zwiſchen Langenbrücken und Stettfeld ein ſeiſtnenſch were s Unglück. Der Führer eines klüle nraftwagens, der anſcheinend durch die tue der aſphalttierten Straße die Herrſchaft über zer Wagen verlor, rannte einen rechts fahrenden d an und ſchleuderte ihn ſamt ſeinem Rad 0 einen Baum. Der Wagen fuhr über den rechten che naraben und prallte an einen Baum und kam 5 er auf die Fahrbahn, überquerte dieſe nochmals knetet in den linken Straßengraben. Von dort bel e ihn der Fahrer nochmals auf die Fahrbahn kehre er ſchließlich zum Stehen kam. Der Ian mur der eine ſchwere Kopfverletzung lia. benbrüche davontrug, wurde in bewußtloſem des nne ins Krankenhaus überführt. Die Inſaſfen u zangens, zwei Herren und eine Dame, kamen ite Schrecken davon. Der Wagen iſt ſchwer be⸗ g Das Fahrrad wurde nahezu vollſtändig zer⸗ beſonders im Kurgarten und im Kurhauſe Unterhal⸗ tung fanden. Auch nach Schluß der Rennen kehrten viele Beſucher des Rennplatzes hierher zurück, um die Abendſtunden in Baden⸗Baden zu verbringen. Gegen Abend ging ſchließlich doch noch ein Regenſchauer nie⸗ der, aber auf den Kurhauſe wehte die grüne Flagge zum Zeichen, daß die Oos⸗ Beleuchtung trotz⸗ dem ſtattfinde. Das Arrangement darf als vorzüglich bezeichnet werden. Dem Auge des Beſchauers wurde ein farbenfrohes Bild dargeboten. Das Städtiſche Orcheſter und ein Mandolinen⸗Orcheſter ſorgten für muſikaliſche Genüſſe. Das Publikum hatte ſich ſehr zahlreich eingefunden. —ů— Die Lauter tritt über die Ufer * Wolfſtein, 23. Aug. Die Lauter iſt durch die letzten ſchweren Regengüſſe ſo ſtark geſtie gen, daß ſie beginnt, über ihre Ufer zu treten.— In den umliegenden Orten iſt das Getreide noch zum großen Teile draußen und verdirbt, wenn nicht bald gutes Wetter eintritt. Merkwürbiger Todesfall * Fränkiſch⸗Krumbach, 23. Aug. Ein kleines Kind ſpielte hier mit Eierſchalen, zerdrückte dieſe und ſteckte ſie in einem unbewachten Augenblick in den Mund. Als die Mutter es bemerkte und hinzueilte, verſchluckte das Kind einen Teil der Eierſchalen, wobei es ſich erhebliche Verletzungen im Mund und Hals zuzog. Der zu Hilfe gerufene Arzt ordnete ſofortige Ueberführung ins Städtiſche Krankenhaus Darmſtadt an, wo ſofort eine Opera⸗ tion vorgenommen wurde, die aber keine Rettung mehr brachte. Das Kind mußte ſter ben. * S. Bruchſal, 24. Aug. Der Eiſendreher Schmidt aus Heidelsheim fuhr am Sonntag nachmittag mit dem Perſonenzug von Bruchſal nach Heidelsheim. Auf dieſer Strecke laufen Landſtraße und Schienen teilweiſe nebeneinander. Schmidt winkte nun Be⸗ kannten zu, als im gleichen Augenblick der von Stutt⸗ gart kommende Schnellzug vorbeiraſte und Schmidt die rechte Hand vollſtändig abriß. Der Perſonenzug wunde ſofort zum Stehen gebracht. Der Verunglückte wurde nach Anlegung eines Notver⸗ bandes in das hieſige Krankenhaus verbracht. L. Siegelsbach, 23. Aug. Altlammwirt Wilhelm Kees, eine hier und in der Umgebung wohl⸗ bekannte Perſönlichkeit, iſt unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beſtattet worden. Schlimm hauſte das Unwetter in Bodenheim. Steine und Schlamm wurden durch den anhaltenden Regen bis in die Ortsſtraßen gebracht. Die Frucht iſt teilweiſe auf dem Halm ausgewachſen. Die Wein⸗ berge ſind verwüſtet. Oft ſind metertiefe Löcher in die Böden und Wege geriſſen worden. Die Portugie⸗ ſertrauben ſind ſtark der Fäulnis ausgeſetzt. In Schwabsburg ſtürzten Weinbergsmauern ein und beſchädigten am Schwabsburger Schloß ſtehende Gebäude. In allen Weinberganlagen wurden die un⸗ geſchützten Trauben ſtark beſchädigt. Teilweiſe platzen auch die Beeren wegen der großen Näſſe. Riesling und Oeſterreicher haben ſich verhältnis⸗ mäßig gut gehalten. Wenn ſie noch ordentlich Sonne bekommen, iſt noch nicht alles verloren Mit dem Motorrad zu Tode geſtürzt Im Mainzer Vorort Amöneberg fuhren die motorradfahrenden Brüder Anton Scholl und Joſef Scholl auf den radfahrenden Galvaniſeur Friedrich Kreis(Mainz⸗Breßenheim). Alle Fahrer kamen zu Fall und wurden mehr oder weniger ſchwer ver⸗ letzt. Der 25jährige Bäcker Joſ. Schol! trug einen Schädelbruch davon, dem er im Stäbt. Krankenhaus Mainz erlegen iſt. Altes Ehepaar freiwillig aus dem Leben geſchieden * Stuttgart, 23. Aug. In einem Hauſe der Ma⸗ rienſtraße wurden ein 63 Jahre alter Mann und ſeine 59 Jahre alte Frau tot aufgefunden. Es liegt Selbſtmord durch Gas vergiftung vor. Die Tat wurde entdeckt, als der Gerichtsvollzieher in der Wohnung die Möbel pfänden wollte. *. * Wiesbaden, 22. Aug. Der oft vorbeſtrafte internationale Hochſtapler, Kokainſchteber und Be⸗ trüger Lettermann ſollte Freitagabend in einem Hauſe in der Roonſtraße wegen erneuter Ver⸗ brechen durch zwei Kriminalbeamte des Betrugs⸗ dezernats feſtgenommen werden. Als die Be⸗ amten zur Verhaftung ſchreiten wollten, feuerte Lettermann, ehe es verhindert werden konnte, einen Schuß auf ſich ab. Die Kugel drang Lettermann aus dem Rücken wieder heraus und traf einen Beamten, der ihn feſthielt. Nur dem Umſtand, daß die Kugel an einem Bleiſtifthalter, den der Kri⸗ minalbeamte in der Weſtentaſche trug, abprallte, hat dieſer ſein Leben zu verdanken. Lettermann wurde in ſchwerverletztem Zuſtande nach dem Krankenhaus gebracht. 2 a 0 brauche zurückzuführen, worunter die kleineren Fabrikanten von Lacum bei ſeiner Fahrt in der der Exiſtenz ſeines Sohnes und ſuchte ihn in Bingen ſtehen müſſen. In gemeinſamer Arbeit werden nun 101 Fabriken am meiſten zu leiden haben. Richtung Stuttgart gefahren worden war. Kraft⸗ auf, Wole von dem er Apa wurde. die zerſtörten Wege hergerichtet. 1 5. wagen und Leiche wurden beſchlagnahmt, die Leiche Vor zwei Jahren hat er ihn nochmals in Düſſeldor 7 1055 Drei Kinder und ſich ſelbſt erſchoſſen gerichtlich abduziert und ſchließlich am 17. Auguſt im 9 5 5 20 ohne 1 962 in Bingen 1 1 0 5„», 4 8 we⸗“ Kleinſtein bach bei Karlsruhe, 24. Ang. Krematorium in Mainz eingeäſchert. geweſene einz von Lacum der Sohn des am Nieder⸗ ſch 5 22. 7 Die Pfälzer Bauern⸗ ver⸗ Am Samstag abend erſchoß der Blechnermeiſter Sofort nach Auffindung des verbrannten Autos rhein wohnenden Lacum geweſn iſt. Wie aus dieſen aft e. V. hat angeſichts der Erntekataſtrophe in der 175 1 77 5 und der in dieſem verbliebenen Leichenreſte wurde beiden Bericht en i ba ein La Weſtpfalz an die Finanzämter des Weſtrichs eine ſtei⸗ Ehtiſtian Schöllhammer in ſeiner Wohnung 5 l. e eiden Berichten zu erſehen iſt, hat Heinz von Lacum Ei 5 ichtet, in d 2 Darl. 64 5 urch die Polizei die Frage geprüft, ob mit Rückſicht ſich 17 Jahre la icht um ſeine Elte ekümmert ngabe gerichtet, in dem es nach Darlegung der eich fene drei Kinder im Alter von 9, 4 und 2 Jahren auf den finanzi 1 e lang n m feines rn gekü Wirkungsſchäde a. heißt:„Ein tragiſches Geſchick 5 5 finanziellen Zuſammenbruch der von dem Zu bemerken iſt, daß die Familie aus Weſtfalen 9 n u. a. heißt:„Ein tragiſches Geſcht und dann ſich ſelbſt. Schöllhammer hatte offen⸗ Fabrikanten von Lakum geführten Unternehmungen ſtammt und bereits, Adelstitel um Jahre 1180 ur⸗ waltet über uns und läßt uns keine Möglichkeit, bor auch die Abſicht, ſeine Frau und ſeine älteſte] die im Auto am Dobel gefundenen Leichenteile die kundlich erwähnt wurde. Der Vater des Binger durch eine günſtige Ernte uns von Verpflichtungen, ude Tochter zu erſchießen. Beherzte Nachbarn hielten des Fabrikanten von Lacum ſeien. Die in diefer Heinz von Lacum lebt in gut bürgerlichen Ver⸗ die uns heute naturgemäß auferlegt werden, zu be⸗ ein⸗ aher die beiden zurück. Der Grund zur Tat iſt völlig Richtung geführten Ermittlungen ſind noch nicht ab⸗ bältniffen 1 N 1. 5 bis 1 155 14 0 1 98 85 ſſen. Es ſteht ins das 2 5 5 es unſere bedrängten Bauern mit Zwangsbei⸗ 5 00 1„„ 9 8 0 a. M. 5 Wer war aber der bei Dobel im Auto Verbraunte? tkreibungen nicht zu ve rfolgen. Die Ver⸗ iegt wie auch noch andere Indizien zu klären bleiben. Frage bleibt weiter offen, ob es wirklich Heinz zweiflung und Niedergeſchlagenheit ob dieſer Kata⸗ ern Großfeuer Zweifelsfrei ſteht ſeſt, daß der ſeit 1900 in Bingen von Lacum geweſen ſein kann. Wenn auch kurz nach ſtrophe iſt ſo groß, daß alle Möglichkeiten gegebenen⸗ noch öhlingen bei Karlsruhe, 24. Aug. In der anſäſſig geweſene Georg Heinz von Lacum, der In⸗ dem Autobrand ein Motorradfahrer an der Unglücks⸗ falls in Erwägung gezogen werden müſſen.“ len⸗ Nacht auf Sonntag brach in dem Wohngebäude des haber einer Eisfabrik, einer Maſchinenfabtik und e am und die e ee ſo Großfeuer tiſſe baubwels Dehn Feuer aus, das ſofort auf Geſchäftsführer und Hauptgeſellſchafter der Meree⸗ daß Heinz v. Lacum wenn er das Auto in Brand ge⸗* Kai Heute 8 und Klalung und Scheune der Witwe Schorr und die des⸗Benz⸗Automobil⸗Vertriebs⸗G. in b. H. war, am letzt haben würde, nicht flüchten konnte, ſo iſt noch nicht 110% e 17 ſch⸗ zuelkeillgge Scheune des Hermann Abele und der 15. März 1886 in Duisburg als Sohn des Schloſſers[damit le dieſen, daß der im Auto Verbrannte tatſäch⸗ dem Hahnörunerhof Feuer. Bei Eintreffen der eit. Bie Haſenfuß übergriff. Sämtliche Gebäulich⸗ Georg Heinz von Lacum geboren wurde. lich Heinz von Lacum iſt. Jedenfalls läßt der amt⸗ Feuerwehr Katſerslautern ſtanden das Stall keiten wurden ein Raub der Flammen. Dem ener⸗ S ifelhaf liche Bericht dieſe Frage offen. Das Rätſel von Bin⸗ Fate 1 a icht gef . 1888 Der Vater hat den Sohn unzweifelhaft anerkannt. en ift al teilw löst. D ſten Blanko⸗ gebäude und die mit Erntevorräten dicht gefüllten giſcen Eingreifen der Feuerwehr die mit der Mo⸗ e i a M T Scheunen in hellen Flammen. Sämtliche lurſpetze den Brand bekämpfte, iſt es zu danken, Nach mehrjähriger Trennung hat er ihn vor einiger wechſel, die auf Orte in der Nähe von Bingen lauten, Gebäude mit Ausnahme des Wohnhauses wur daß nicht noch mehr Gebäude dem verheerenden Zeit in Bingen und in Düſſeldorf getroffen und ihn ſind inzwiſchen ſchon den Akzeptanten vorgelegt vollſtändig eingeäſchert, wobei auch die Maſchinen klement zum Opfer fielen. Der Schaden wird auf als ſeinen Sohn beſtimmt anerkannt. Heinrich Georg] worden. und Wagen dem Feuer zum Opfer fielen. Außer 1 geſchätzt. Man vermutet Kurzſchluß als—. ¶wzwei Schweinen konnte das übrige Vieh gerettet wer⸗ ! tandurſache. 8 e eee N b 5 den, Die Feuerwehr, die noch durch Schupo verſtärkt 7 Unter ſchwerem Verdacht verhaftet Renntage in Baden-Baden Anwetter über Rheinheſſen 8 5 ie Sledge 715 Berghaupten(Amt Offenburg), 22. Aug. Der A Baden⸗Baden, 23. Aug. Der erſte Tag der dt. Aus Rheinheſſen, 21. Aug. Auch hier wüteten iſt ſehr groß, jedoch durch Verſicherung teilweiſe ge⸗ 9 6 Jahre alte Landwirt Karl Faißt jr. wurde von Rennen in Iffezheim ſtand im Zeichen 0 1 Bei Gun 1 3 1 5 deckt. 5 145 ber Gengenbacher Gendarmerie plötzlich verhaf⸗ Regenwetter. Der Verkehr in der Stadt und au ecker ſehr mitgenommen. Die Landwirte verſuchten ee et Fuß wird des Vergiftungsverſuches dem Rennplatz hielt ſich in mäßigen Grenzen. Am ihre Frucht zu retten und trugen die Garben aus Mundartdichter Phil. Conſtantz geſtorben an ſeinen Angehörigen verdächtigt. heutigen zweiten Renntag geſtaltete ſich die] dem Waſſer, das die Felder überſchwemmte. Wenn* Kaiſerslautern, 23. Aug. Der in weiteren Krei⸗ . Witterung etwas günſtiger Der Himmel war zwar nicht bald warmes Wetter kommt, wird die Frucht ſei bekannte Mundartdichter Phil. Conſtantz iſt Raubzug mit Faltboot und Fahrrad den ganzen Tag mit dunklen Wolken bet kühler völlig verdorben. In Dienheim und Ludwig s⸗ unerwartet Samstag nacht an den Folgen eines zen Breiſach, 21. Aug. Zwei Lehrlinge im Temperatur bedeckt, aber man blieb wenigſtens vom höhe ſchwemmte der furchtbare Regen die wertvolle Schlaganfalles geſtorben. Er ſtand im 65. Le⸗ 15 Aller von 17 Jahren aus Betzingen bei Reut⸗ Regen verſchont. Infolgedeſſen geſtaltete ſich heute Weinbergserde in die Straßen. Die Straßen waren bensjfahr. igen Württemberg) entflohen vor etwa ſechs der Verkehr ſehr lebhaft. Die Vormittagszüge 1. 1 i 155 8 Aoten aus der Lehre und dem Elternhaus. Ihre brachten viel Gäſte hierher, die vor Beginn der Ren⸗ amm zur Seite geſchaufelt hatten. Auch ein nen einige Stunden in der Bäderſtadt verweilten und Reihe von Kellern wurden unter Waſſer geſetzt. Nleine Mitteilungen Tödlicher Verkehrsunfall * Worms, 22. Aug. Geſtern mittag wollte an der Straßenkreuzung Altmühlſtraße—Renzſtraße—Gau⸗ ſtraße ein Monteur des Gaswerks mit einem „Rollfix“ noch raſch vor einem Fuhrwerk die Gau⸗ ſtraße überqueren. Dabei ſtreifte er das eine Pferd am Bein, der Rollfix ſchlug um und der Fahrer ſtürzte auf das Straßenpflaſter. Nach Feſtſtellungen im Krankenhaus hatte er bei dem Sturz einen dop⸗ pelten Schädelbruch davongetragen. Im Verlauf ber Operation ſtarb der Mann. Großfeuer * Freubenſtabt, 22. Aug. In Veſperweller brannten geſtern früh die Anweſen des Maurers Kübler und der Gaſthof zur„Linde“ bis auf den Grund nieder. Trotz der Anſtrengungen der Feuerwehren aus den benachbarten Ortſchaften, ge⸗ lang es nicht, die Gebäude zu retten. Das Vieh e mit knapper Not in Sicherheit gebracht wer⸗ en. Ein Sommerfeſt mit tragiſchem Ausgang * Stuttgart, 24. Aug. Ein erſchütternder Vorfall hat ſich Samstag abend bei einem Sommerfeſt der Stuttgarter Nationalſozialiſten in einem Stuttgarter Gartenreſtaurant zugetragen. Mit ihrem Sommer⸗ feſt hatten die Veranſtalter ein Preisſchießen mit 6⸗Millimeter⸗Gewehren verbunden. Als einer der Teilnehmer an dem Preisſchießen ſein Gewehr lud, hielt ex dieſes entgegen aller Regel ziemlich wagrecht. Plötzlich krachte ein Schuß und eine bei dem Schteß⸗ ſtand als Zuſchauerin ſich aufhaltende junge Frau ſank tödlich getroffen zu Boden. Es entſtand eine Panik. Alles ſtürzte nach dem Schießſtand, wo ſich die Leute gleich um die am Boden liegende Frau bemühten. Es war jedoch zu ſpät. Das Geſchoß hatte das Herz durchbohrt, ſo daß nach wenigen Augenblicken der Tod eintrat, Das Sommerfeſt fand dadurch ein jähes Ende. Der Schrecken über den Tod der fungen Frau— ſie war 25 Jahre alt und erſt ſeit fünf Wochen verheiratet ergriff alle Teilnehmer am Sommerfeſt. Ueber das folgenſchwere Schußunglück wird dem „Stuttgarter N. Tgbl.“ noch mitgeteilt: Der Tod bei der jungen Frau iſt nicht ſofort oder nach einigen Augenblicken eingetreten. Die tödlich Getroffene machte noch einige Schritte und rief nach ihrem Mann, ehe ſie zuſammenbrach. Im Krankenhaus konnte man nur noch den Tod feſtſtellen, der offenbar auf dem Wege dorthin eingetreten iſt. r Pfälziſches Dauer-Rudern Die RG. Speyer brachte am Sonntag, 23. Auguſt Auftrage des„Pfalzgau“, Vereinigung für Dauer⸗ das 27. pfälziſche Dauerrudern zur ihrung. Wenn auch das Meldeergebnis hierzu nur ausgefallen iſt, ſo hat doch der Verlauf der uſtaltung gezeigt, daß innerhalb der pfälziſchen Ruder⸗ ne ein ſtarkes Zuſammengehörigkeitsgefühl in den ergrund tritt, das dem ſportlichen Geiſt und Streben ülger Ruderer ein gutes Zeugnis ausſtellt. ſeger im Anfänger⸗ Vierer wurde RG. Speyer mit erheblichem Vorſprung, dank ihrer beſſeren Zuſammen⸗ arbeit. Im Pfalz ⸗ Vierer ließ ſich die RG. Rheinau trotz energiſchſter Arbeit der Leute von Speyer den Sieg nicht e nehmen. Rheinau zeigte eine glänzende Leiſtung. Heilbronner RG. Schwaben hatte zum A t⸗Herren⸗ terer gemeldet, mußte aber auf den Start verzichten, da ein Ruderer am Vortage ſich einer Operation unter⸗ ziehen mußte. Speyer erhielt den Preis, ohne zu rudern. Auch im Pfalzgau⸗ Vierer blieb Speyer ſicherer Sieger vor Ludwigshafener RV. und Ludwigshafener RG. hafener RV 42:33, 8. falz⸗Gig⸗Vierer: 1. Rc Rheinau(Strauß, Krum⸗ it, Lindenau, Scholl, Steuer: Fiſcher) 38:04, 2. RG. 313,4; 3. Frankenthaler RV 38:48; 4. RV Rhe⸗ emersheim 39:55; 5. Ludwigshafener RW 41:04, 4. Hig⸗Vierer für alte Herren: 1. RG Speyer kampflos Sieger. Pfalzgau⸗Gig⸗Vierer: 1. RG Speyer 37191; 2. Ludwigs⸗ hafener RV 38:49,2; 3. RG Ludwigshafen 39:25. Während der Pauſen zwiſchen den Rennen brachte der Kaunu⸗Club Speyer allerlei ſehenswerte Rennen und ſon⸗ ſtige Uebungen im Kanu zur Vorführung, die ſich regen Intereſſes bei dem außerordentlich zahlreichen Publikum erfreuen durften. Erſtes pfälziſches Motorrad Rennen auf der Sandbahn Herxheim Guter Sport bei zahlreichem Beſuch Die Beteiligung an dem am Sonntag auf der neuen Motorrabrennbahn bei Herxheim ſtattgefundenen Rennen war ſowohl bei den Fahrern(Felder von 10 und mehr Maſchinen waren nicht ſelten) als auch beim Publikum ſehr gut 3000 Perſonen gaben der ſportlichen Einweihung dieſer neuen von der Motorſportbehörde anerkannten Bahn das nötige Relief. Die erfolgreichſten Fahrer waren der Mannheimer Ausweisfahrer Haas, der zwei erſte und einen dritten Platz belegte, der Nürnberger Lizenzfahrer Hecke auf Standard, der ebenfalls zwei Rennen gewann. er in der 500 cem⸗Klaſſe die abſolut beſt⸗ Zeit des Tages mit einem Stundenmittel von 68,05 Klu, erzielte. Die beſte Zeit der Ausweisfahrer fuhr in der 350er⸗Klaſſe Schönfelder⸗Mannheim auf Indian. Die Organiſation klappte vorzüglich, weſentliche Unfälle ereianeten ſich nicht. Die Ergebniſſe: Bis 290 cem.(Ausweisfahrer, 10 Runden): 1. Fritz Haas⸗Mannheim⸗Sandhofen(DW.) 7,20,2 Min.(62,2 St. ⸗ Kilometer); 2. Karcher⸗Heidelberg(Da.) 7,82; 3. Winkel⸗ hock⸗Stuttgart(Jap] 7,86. Bis 250 cem.(Lizenzfahrer, 12 Runden): 1. H. Irion⸗ Karlsruhe(De.) 8,20,2(64,5 Stkm.); 2. Bus⸗Rammels⸗ bach(Da.) 8,41. Alle übrigen aufgegeben. Bis 350 cem. Gn 10 Runden): 1 Schtzn⸗ felder ⸗ Mannheim(Indian) 705(64,04 Stkm.); 2. Fr. Piehm⸗Edesheim(Standard) 7/14; 3. Haas ⸗ annheim⸗ Sandhofen(Da.) 7,18. Bis 350 cem.(Lizenzfahrer, 12 Runden): 1. Jos. Hecker⸗ Nürnberg(Standard) 8,12(66,9 Stkm.); 2. n wigsburg(Rudge) 8,40; 8. Meier⸗Maunheim(Tornax) 8,42. Bis 300 cem.(Ausweisfahrer, 10 Runden): 1. Fr. Haas⸗ „Mannheim⸗Sandhofen(Dar.) 7,80,2 Min.(60,9 Stlm.); 2. Gareis. Zum Frauenländerkampf Deulſchland-England Die genauen Ergebniſſe 100 Meter: 1. Johnſon⸗England 12,5; 2. Halſtegd⸗Eng⸗ land 12,6; 3. Kraus⸗Deutſchland 1227; 4. Thymm⸗Deutſ land. 200 Meter: 1. Halſtead⸗England 25,2; 2. Johnſon⸗ England 25,3, g. Krous⸗Deutſchland 25,3; 4. Lorenz⸗ Deutſchland 26/2. 800 Meter: 1. N U Lunn⸗England 218,0; 2. Radke⸗Botſchauer Deutſchland 221, 8. Chriſtmas⸗ England:22,5; 4. Wunderlich⸗Deutſchland 225,0. 80 Meter Hürden: 1. Webb⸗England 12 2. Greem⸗England 12,4 J. Haux⸗Deutſchland 13,2, 4. Pirch⸗Deutſchland geſtürzt. Hochfprung: 1. Seary⸗England 1,52 Meter; 2. Okell⸗Eng⸗ land 1,50, 3. Steinberg⸗Deutſchland 1,507 4. Grieme⸗Deutſ land 1,50 Meter. Kugelſtoßen: 1. Heublein⸗Deutſchlond 125 Meter; 2. E. Braumüller⸗Deutſchland 11,82; g. Weſton⸗ England 9,79; 4. Philipps⸗England 9,02. Speerwerfen: 1. F. Braumüller⸗Deutſchland 40,23 Meter; 2. N Deutſchland 39,92; 3. Weſton⸗England 80 Meter; 4. hi⸗ lipps⸗Englond 29,25. Weitſprung: 1. Grieme⸗Deutſchland 5,01 Meter; Sieger, deutſcher Rekord; 2. Cornell⸗England 5,77; g. Steinberg⸗Deutſchland 8 4. Seory⸗England 523 Meter. Diskuswerfen: 1. deublein⸗Deutſchland 89 Meter; 2. Fleiſcher⸗Deutſchland 37,10 Meter; 3. Philipps⸗ England 32,55, 4. Weſton⸗En land 81,18. 4 mal 100 Meter⸗ Staffel: 1. England 48,5; 2. Deutſchland 48,8. Fechtländerkampf Deutſchland-Amerika Ein überlegener Sieg Deutſchlands Am Sonntag abend fand in Nürnberg vor 2000 Zu⸗ ſchauern der Fechtländerkampf der Damen zwiſchen Deutſch⸗ land und Nürnberg ſtatt. Wie zu erwarten war, endete dieſe Begegnung mit einem überlegenen deutſchen Siege von 772 Punkten. Die Stützen der deutſchen Mannſchaft waren die Olymplaſtegerin Helene Mayer und Frau Sondheim, die beide ſämtliche Gefechte gewinnen konnten. Nur Frl. Merz wurde von Marion Lloyd und von Frl. Locke ge⸗ schlagen. Die Einzelergebniſſe waren: Lloyd— Merz 578, Sondheim— Locke:2, Brunſide— Mayer:0, Sondheim Lloyd 513, Mayer— Locke:3, Merz— Brunſide 511, Locke— Merz:2, Sondheim— Brunſide:0, Mayer— Lloyd ib. Im Anſchluß der Kämpfe wurde der deutſchen Mannſchaft eine goldene Medaille des Deutſchen Fechter⸗ Bundes, ſowie der amerikaniſchen Mannſchaft eine ſilberne Medaille übereicht. Ebenſo zeichnete die Stadt Nürnberg fämtliche Fechterinnen mit einer Radierung aus. In den Rahmenkämpfen gab es u. a. Schaukämpfe des mehrfachen deutſchen Meiſters Erwin Caſmir und des Offenbachers Thomſon. Handball Süddeutſche Bezirksliga— Verbandsſpiele Gruppe Main: Rotweiß— Eintracht Frankfurt:6; Vfgt Schwanheim— Te Langen:93; Tech Höchſt 01— Kickers Offenbach:1; FSV Frankfurt— Bf Sachſen⸗ hauſen 812. Gruppe Heſſen: S 98 Darmſtadt— Polizei Worms 1212; TS Braunshardt— Polizei Darmſtadt—— Rot⸗ S weiß Darmſtadt— Spog Arheiligen 72. Gruppe Malnz⸗Wiesbaden: Haſſia Bingen— FC Kreuz⸗ nach 02:3; Poſt Wiesbaden— Polizei Wiesbaden 770; Hakvah Wiesbaden— FS Mainz 05 277. Rieſenquote in München⸗Daglfing Die größte Ueberraſchung der Nachkriegszeit gab es am Sonntag nachmittag auf der Trabrennbahn in München⸗ Daglfing. Im„Preis von der Weſer“ brachte Barbara R. die Rieſenquote von 177310. Der Rückkampf zwiſchen Ring⸗ und Stemmklub Eiche Sandhofen und Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim brachte am Samstag abend im wieder drückend beſetzten Saal zur Reichspoſt die erſte Entſcheidung um den Aufſtieg zur Kreisliga im Ringen. In einem glänzenden Endſpurt hat die erſte Ringerſtaffel von Sandhofen ihren ſtärkſten Geg⸗ ner aus Lampertheim bezwungen und ſich damit den Start in der Kreisliga geſichert. Die große Anhängerſchar der Eiche wurde nicht enttäuſcht, denn die Einheimiſchen recht⸗ fertigten die in ſie geſetzten Hoffnungen in vollſtem Maße und ſo war es nicht verwunderlich, wenn der begeiſterte Beifall am Schluſſe der Kämpfe kein Ende nehmen wollte. Der Erfolg verdient umſomehr Anerkennung, als er nach einem verhältnismäßig ſehr kurzem Beſtehen des Vereins, nach einer Serie von Kämpfen mit alten, routinierten Gegnern errungen wurde. Man kann deshalb den ſehr rührigen Verein zu dieſem ſchönen Erfolg ſeiner erſten Ringermannſchaft nur beglückwünſchen. Für die Lampertheimer Mannſchaft war der Rückkampf von vornherein ausſichtslos, nachdem ihr beſter Mann Hahl und auch Steffan wegen Verletzung nicht geſtellt wer⸗ den konnten. Aber auch mit der kompletten Staffel hätte Lampertheim der Niederlage nicht entgehen können, zu⸗ mal Sandhofen durch ſeinen 11:9⸗Sieg im Vorkampf be⸗ reits in Führung lag, und Litters ſich auch diesmal wieder die Punkte gegen Steffan geholt hätte. Nur Hahl wäre allenfalls imſtande geweſen, das Reſultat des Rückkampfes für Lampertheim etwas zu verbeſſern. Wenn man andern⸗ ſeits berückſichtigt, daß Sandhofen durch die zweifelhafte Entſcheidung des Mittelgewichtskampfes zwei Punkte ein⸗ gebüßt hat, ſo muß das Ergebnis des Abends als ein noch günſtiges für Lampertheim betrachtet werden. Die Begegnung ſelbſt brachte eine Reihe ausgezeichnete Kämpfe, die auch an Härte und Siegeswillen kaum zu überbieten waren. Das Kräfteverhältnis war nicht ganz ſo unterſchiedlich, wie es durch die Punktdifferenz aus⸗ gedrückt wird. Im Bantamgewicht erwieſen ſich Moos⸗ Lampertheim und Kleparz⸗Sandhofen als vollkommen gleichwertig. Für den Kampfleiter war es hier äußerſt ſchwer, die richtige Entſcheidung zu treffen und man hätte ebenſo gut verſtehen können, wenn ſie zugunſten des Lam⸗ pertheimers ausgefallen wäre. Bedauerlich war, daß Som⸗ mer⸗Sandhofen aus der Rolle fiel und ſich zu einer groben Unſportlichkeit hinreißen ließ, die ihm gerechter Weiſe eine Verwarnung einbrachte. Ritterliches Ringen und Disziplin ſind ihm dringend anzuraten. Biundo⸗SV 06 Mannheim als Kampfrichter leitete im allgemeinen ein⸗ wandfrei. Die Siegerehrung burch den 1. Vorſitzenden der Eiche, Litters ſen., der mit trefflichen Worten die Verdienſte eines jeden Ringers der Mannſchaft und ihres Führers hervorhob, bildete den Abſchluß der Kämpfe. Es wurden Der zweite Tag der Schwimmeiſterſchaften der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft in Halberſtadt hatte ſich eines aus⸗ gezeichneten Beſuches zu erfreuen, auch das Wetter war beſſer als am Vortage. Die Organiſation klappte wieder vorzüglich, ſodaß die zahlreichen Konkurrenzen glatt ab⸗ gewickelt werden konnten. Es gab wieder außerordent⸗ lich ſpannende Kämpfe und auch gute Leiſtungen. Wieder ſchoſfen die Turnerinnen mit zwei neuen Beſtleiſtungen dabei den Vogel ab. Im 200 Meter⸗Lagenſchwim⸗ men gelang es Frl. Wiesmann⸗Eſſen in:32, eine neue Beſtzeit herauszuſchwimmen und im 190 Meter Seiteſchwimmen für Turnerinnen verbeſſerte Frl. Anny Weyn el l⸗Breslau den D⸗Rekord auf:81½1. Die 4 mal 100 Meter Bruſtſtaffel der Turner holte ſich der Turnerbund 1862 Hamburg in:54,2 ganz knapp vor Tus Lelpzig⸗Lindenau(:54,83) während die 10 mal 100 Meter Krawl⸗Staffel der Kreiſe für Turner eine Beute des Kreiſes Thüringen in 12:12,4 wurde. Die Ergebniſſe: Turner: Mehrkampf: 1. Junold⸗ Saarbrücken 175,0 Punkte; 7. Colombier⸗Iſerlohn 168,45 Punkte.— 100 Meter Krawl: 1. Bahnſen⸗Berlin 106,2; 2. Müller⸗Kiel 109,1.— Fuß ballergebniſſe Neckarkreis(Abteilung II): Eberbach— Bammenthal:1 Eſchelbronn— Steinsfurth:3 Kreis Nordpfalz: 03 Ludwigshafen— Kickers Frankenthal:0 TV. Frieſenheim— 04 Ludwigshafen:2 FV. Frankenthal— Maxdorf:0 Hochfeld— ASV. Ludwigshafen 11 14 Oppau— Pfalz Ludwigshafen:2 Kreis Südpfalz: FV. Speyer— Mutterſtadt:1 Jockgrim— Bfe. Neuſtadt:8 Bellheim— Neuhofen:4 Kreis Kaiſerslautern: Bft. Kaiſerslautern— Enkenbach 511 SC.— Pfalz Kaiſerslautern:1 Hochſpeyer— Kindsbach 420 Kreis Pirmaſens: Münchweiler— Walbfiſchbach:0 05— Pfalz Pirmaſens:1 TV. 68 Pirmaſens— Thaleiſchweiler:3 Contwig— Rodalben 221 * Sportfreunde Saarbrücken— 1. FC Kaiſerslautern 428(:2) Die Pfälzer ſtellten die Sportfreunde mit ihrem wir⸗ kungsvollen Zerſtörungsſpiel vor eine unerwartet ſchwere Aufgabe. Ehe Saarbrücken recht zur Beſinnung kam, trat der Neuling durch erfolgreiche Schüſſe ſeines Mittel⸗ ſtürmers und Halblinken mit:0 in Führung. Bis zur Pauſe holte Saarbrücken durch Eyrich nur einen Treffer auf. Erſt ein 11 Meter verhalf dem Platzverein zum Aus⸗ gleich. Jetzt drehte ſich das Blatt. Eyrich und Hans brachten mit je einem 3. und 4. Tor die Führung an Saar⸗ brücken. Ein Selbſttor der Saarbrücker Verteidigung ver⸗ wandelte die Differenz auf:3. Das Spiel ſtand unter guter Leitung von Albrecht⸗ Mannheim. Montag, 24. August 1931 Eiche Sandhofen ſteigt in die Kreisliga auf St. u. R. K. Lampertheim unterliegt nach harten Kämpfen im Ringen:13— Sandhofen 2— Lampertheim 2 816 Ehrengaben und Blumengebinde verabreicht, wobei auch die Vertreter der Preſſe nicht zu kurz kamen. Kampfverlauf Bantamgewicht: Kleparz⸗Sandhofen— Moos⸗Lampert⸗ heim. Bis zur 5. Minute ſah man herzlich wenig Kampf und erſt nach Aufforderung durch den Kampfrichter gingen beide aus ſich heraus, ſo daß ſich ein heftiger Kampf ab⸗ wickelte, der keinen der Ringer im Vorteil ſah. Kleparz belam den Punktſieg. Federgewicht: Metz⸗Sandhofen— Jakob⸗Lampertheim. Metz zwang ſeinen Gegner ſofort in die Bodenlage, wo ſich dieſer immer wieder retten konnte. Aber auf die Dauer war Jakob den Attacken von Metz nicht gewachſen und mußte ſich nach 8,53 Minuten durch Ueberſtürzer die Niederlage gefallen laſſen. Leichtgewicht: Wehe⸗Sandhofen— Hartmann⸗Lampertheim. Beide zeig⸗ ten einen prächtigen Kampf, der von Beginn an bis zum Schluß feſſelte und reich an ſpannenden Momenten war. In wechſelvollen Angriffen brachte Wehe ſeinen körperlich ziemlich ſchwächeren Gegner wiederholt in Gefahr, ohne aber über deſſen ſehr gute Verteidigung endgültig triumphieren zu können. Wehe mußte ſich mit einem über⸗ legenen Punktſieg begnügen. Weltergewicht: Sommer⸗ Sandhofen— Gunkel⸗Lampertheim. Der ſtarke Sand⸗ hofener glaubte wohl durch großen Kraftaufwand ſeine taktiſchen und techniſchen Mängel erſetzen zu können. Er verſuchte auch einmal in unfairer Weiſe ſich ſeines Geg⸗ ners zu entledigen. Gunkel wartete den günſtigen Moment ab, wo er Sommer zu Boden und durch Soubleſſe in .30 Minuten auf die Schultern brachte. Mittelgewicht: Emering⸗Sandhofen— Hilsheimer⸗Lampertheim. Hils⸗ heimer konnte ſich anfangs am Mattenrand, wo er ſeinen Gegner in Gefahr brachte, ein Plus ver⸗ ſchaffen, aber dann nichts mehr ausrichten. Eme⸗ ring lag dauernd im Angriff und behielt auch in der Bo⸗ denlage, wo ſich der Lampertheimer aus zwei kritiſchen Lagen gerade noch retten konnte, die Oberhand. Sein Gegner war gegen Schluß vollkommen abgekämpft. Ent⸗ gegen allen Erwartungen wurde Hilsheimer zum Punkt⸗ ſieger erklärt. Im Halbſchwer⸗ und Schwergewicht kamen Litters bzw. Rupp von Sandhofen kampflos zum Sieg, da Lampertheim keine Gegner ſtellte. Im Einlagekampf gegen den Weltergewichtler Abel⸗Lampertheim konnte Litters nach 10 Minuten nur einen Punktſieg erzielen. Im Treffen der 2. Mannſchaften ſiegten von Sandhofen Maurer über Kark nach Punkten, Weber über Selinger durch Stützgriff mit Schleuder in 3,51 Minuten und H. Rupp über Wetzel durch Schleuderer bereits in 0 Sekunden. Von Lampert⸗ heim waren erfolgreich Kettler über Berger durch Schul⸗ terſchwung ſchon in 14 Sekunden und Schlappner über Hiller durch Hüftſchwung in 3 Minuten. K. G. Schwimm ⸗Meiſterſchaften der D Wieder zwei neue Beſtleiſtungen der Turnerinnen am zweiten Tag 100 Meter Rücken: 1. Prüfer⸗Jena 116,2; 2. Wanner⸗ Tannſtatt:18,1.— 200 Meter Bruſt: 1. e ee :05, 9; 2. Löwe⸗ Heidenheim:08,4.— 400 Meter Krawl: 1. Müller⸗Kiel 550,5; 3. Marx⸗Köln:59,9.— 200 Meter Lagen: 1. Bahnſen⸗Berlin:59; 2. Barth⸗Weißenfels 2269,6 4 mal 100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Turnerbund 1862 Ham⸗ burg:54,2; 2. Tus Leipzig⸗Lindenau 554,8.— 10 mal 100 Meter Krawl: 1. Kreis Thüringen 12:12,4; 2. Kreis Rheinland 12:29,7.— Turmſpringen: 1. Storck⸗Frankfurt am Main 105 Punkte; 2. Mädler⸗Leipzig 96,90 Punkte. Turneriunen: 40 Meter Streckentauchen: 1. Anny Wey⸗ nell⸗Breslau 34,6 Sek.; 2. Theurich⸗Hamburg 7,2 Sek.— 100 Meter Bruſt: 1. Stender⸗Hamburg:91,5; 2. Müdſam⸗ Fürth 188,9.— 200 Meter Lagen: 1. Wiesmann ⸗Eſſen :92,92(neue Beſtleiſtung); 2. Breitung⸗Offenbach 3892.— 100 Meter Seite: 1. Anny Weynell⸗Bres lau 1181,1(neue Beſtleiſtung); 2. Stender⸗Hamburg 191,6.— 4 mal 100 Meter Lagen: 1. Turnerbund 1862 Hamburg:27,87 9. Me Stuttgart:99, 9.— 10 mal Meter Krawl: 1. Kreis Mittelrhein:57,67 2. Kreis Norden 717,6.— Springen: 1. Kapp⸗Frankfurt⸗Main 106,85 Punkte; 2. Hardekopf⸗ Hamburg 102,55 Punkte. Waſſerball: Enuiſcheidung: Der Titelverteidiger Tkl. Hannover ſchlägt TuS Halle:2(210). FFFFFFFFCCCCCCCCUCUCUUCUCbCbCbCbCbTbTbTbTbTbGTGTbT(TbTbTbTbTbT(TTbTbTbT(TbTbTbT''TbTbTVT'ͤTbVTͤ+Tvͤ'ͤBvͤj''wl'Vl'..'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'.'.'.'.'.'.!.'.'.!.!.!.!..............................wwww w F Pirmaſens— Bft Pirmaſens:1(:0) Das Pirmaſenſer Lokalwerben vor 4000 Zuſchauern nahm einen unerwarteten Ausgang. Der VfR erwies ſich dem Altmetſter vollkommen ebenbürtig, ſodaß die Punkle⸗ teilung dem Spielverlauf entſprach. Ueberraſchend war das merkliche Nachlaſſen des Fa Pirmaſens, in der zweiten Spilehälfte, nachdem es vor dem Wechſel durch einen Schuß von Hohmann mit 11:0 geführt hatte. Dieſe Schwäche⸗ periode nutzte der BfR durch ſeinen Hablinken Wagner zum verdienten Ausgleich aus Müller⸗ Hanau amtterte zufriedenſtellend. Leichtathletikkämpfe in Straßburg Weitere Ergebniſſe: 1500 Meter⸗Staffel: 1. Stade Francais⸗Paris 1 8 2. Kickers drei Meter zurück; 3. Eintracht 4 Meter zurück. Kugelſtoßen: 1. Noel⸗Paris 14,05 Meter; 2. Winter⸗Straß⸗ burg 13,00. Weitſprung: 1. Scheck⸗Kickers 702 Meter; 2. Barth⸗Kickers 6,68; 8. Schaber⸗Kickers 6,58. Hochſprung: 1. Philippon 1,91 Meter. Stabhochſprung: 1. Ramadier⸗ Paris 3,85 Meter; 2. Syneplois⸗Poris 3,44, 3. Demetz⸗ Kickers 3,31. Diskuswerfen: 1. Madaraſz⸗Ungarn 48,59 Me⸗ ter; 2. Nvel⸗Paris 47,23 Meter; 3. Winter⸗Straßburg 45,86. Speerwerfen: 1. Simon⸗Straßburg 55,48 Meter; 2. Demetz⸗ Kickers 55,32; 3. Barth⸗Kickers 54,82. 1. b der verletzt! Beim Internationalen in Straßburg zog ſich der fronzöſiſche Sprintermeiſter Auvergne einen Muskelriß zu, der ihn zur Aufgabe zwang. Auvergne wird auch am Länderkampf gegen Deutſchland am 6. September nicht teilnehmen können. Zu dieſem Länderkampf ſind übrigens die franztzſiſchen Spitzenkönner beſtens in Form, wie die Leiſtungen in Straßburg jo nochmals gezeigt haben. Frankfurter Rennen erneut verlegt Auch am Freitag abend war das Wetter wieder ſo ſchlecht, daß die Dauerrennen auf der Frankfurter Stadion⸗ bahn erneut ausfallen mußten. Die Fahrer ſind nun ſämt⸗ lich nach auswärts abgereiſt, um verſchiedenen Startver⸗ pflichtungen nachzukommen. Es ſoll aber verſucht werden, an einem Abend der kommenden Woche das Programm doch noch zur Abwicklung zu bringen. Es iſt nicht ausgeſchloffen, daß bei dieſer Gelegenheit der Deutſche Amateurmeiſter Oeſterreich bereits ſein Debut als Dauerfahrer mit dem Schrittmacher Huppert ſen. gibt. Hockey-Programm der Schweiz Ein Uebungsſpiel gegen den Heidelberger 6. Der Schweizer Hockey⸗Verband nimmt in der nene Saiſon ſeine internationale Tätigkeit ſchon recht frühen auf. Bereits am 6. September ſpielt die Nationalm an ſchaft in einer Stadt der Weſtſchweiz gegen eine Städter Am 13. September tritt die Schweiz in Baſel zu Ki Uebungsſpiel gegen den Heidelberger HC. an, Den September bringt dann den Länderkampf Schweiz 1 Frankreich in Bern, dem am 22. November das ſpiel gegen Belgien folgt, das wahrſcheinlich in Bafe getragen wird. 15 J aus⸗ Internes Tennis⸗Turnier des SV Waldhof Am., 9. und 22. Auguſt veranſtaltete die Tennis⸗Abtei⸗ lung des SV Waldhof ihr internes Turnier. Zu den Syle⸗ len, an denen ſich beinahe alle Mitglieder betelligten, pid ſich oft über 200 Zuſchauer eingefunden, die die einzelen Phaſen mit ſtarkem Intereſſe verfolgten. Die Spielstärke der Abteilung hat während des einen Jahres ſeit der Grür⸗ dung ein beachtliches Niveau erreicht. Die Meiſterſchaft im Herreneinzel holte ſich in überlegener Manier der Taktiker Anke, der nacheinander gegen Gelbert 621, 620, Link 620, 612, Kuhn 671, hel und in Endſpiel gegen Schlicker:1,:0 ſiegte. Im Herren doppel gab es zwiſchen den Paaren Dr. Wollmann Anke und Schlicker/ Groſſe einen ſpannenden Schlußkampf, den Dr. Wollmann/ Anke in zwei 614⸗Sätzen für ſich entſcheihen konnten. Im Dameneinzel war Frl. Mieske burt ſicheren Rückhandſchlag überlegen. Sie ſiegte gegen Frl. Phaind, Frau Brückl und Frl. Wetzel und ſchlug im letzen Spiel Frl. Horſt 612, 8110,:2. Das Damendoppel endete zwiſchen Frl. Mieske/ Frl. Wetzel und Fran Dr, Stempel/ Frl. Horſt:6,:8,:8. Die intereſſanteſte Schluß, begegnung war beimgemiſchten Doppel, wo ſich bie beiden ebenbürtigen Paare Anke/ Frl. Phaind und Schliche Frl. Horſt gegenüberſtanden. Nachdem Anke, erl. Phaind den erſten Satz mit:6 abgeben mußten, holten ſie ſich wit den beiden nächſten:7, 816 den Sieg. * Roderich Menzel ſpielt in Homburg Für das am Wochenende ſtattſindende Bad Hombyreet Tennisturnier hat jetzt der deutſche Meiſter. Menzel⸗Prag, endgültig ſeine Zuſage gegeben. Freundſchaftsfechten TV. 61 Kaiſerslautern gegen T. V. 46 Mannheim Die Fechterinnen und Fechter des T. B. 40 Mann⸗ heim hatten am vergangenen Sonntag diefenigen des T. 61 Kaiſerslautern zu einem Freundſchaftstreffen im Flo⸗ rett und Degen zu Gaſt. Während im Florett die Bab, Turner und Turnerinnen ſich als die Beſſeren erwieſen, behielten im Degen die Pfälzer die Oberhand, Es muß allerdings dabei berückſichtigt werden, daß die 1846er dieſe „ benützten, um ihrem Nachwuchs elegenheit zum Meſſen der Kräfte zu geben. Unter der Leitung des noröbadiſchen Bezirksfechtwartes Höfler, Mannheim kam 1846 im Florett bei den Männern zu einem Erfolge mit 18:7 Siegen, bei den Frauen mit glei⸗ cher Stegerzahl zu einem ſolchen durch 2 Treffer zugunsten der Mannheimer. Im Degen ſetzte ſich Kaiſerslautert mit:16 Siegen durch. Als beſte Einzelkönner erwiefen ſich im Florett bel den Männern: 1. Becker und 2. Joſt, beide TV. 40 mt je 5 Siegen; im Degen: 1. Dümmling und 2. Motz beiſe T. B. 61 Kaiſerslautern mit ſe 4 Siegen. Im Oktober werden die Mannheimer zum Rücktreffen in Kaſſerz; lautern erwartet. a Gr. Pferdesport Mühlheim⸗Duisburg(28. Aug.): 1. Heißener Jagbrennen. Für Dreijährige, 2000 4. 00 Meter: 1. Diltheys Üdulon(Weber); 2. Babette; g. Sell trommel. Ferner: Mutterliebe, Lubelia, Maiſonne, Ge- zelle, OSlymponite, Sorberoſe, Negunde. Tot.: 90, 17 19, 36:10. 2. Preis der Ruhrwacht. Meter: 1. Geſt. Ravensbergs B. N.(H. Wenzel); 2 Ho⸗ ſelmaus; 9. Liebgard. Ferner: Schwerthteb, Agilis, Blond, kind, Blumenmädchen, Angeline, Szarvas, Droſtei. Tot; 18, 12, 14, 44:10. 3. Preis von Hamborn, 2000 4. 1200 Meter: 1. 6,8. Eichholzs Teufelsſunge(Neumann); 2. Diktator? 9 ber, mine. Ferner: Blumenkönig, Terrari, Generallſſimus, Hofherrin, Jaſon. Tot.: 59, 12, 12, 12:10. 4. Preis von Speldorf. 2000. 2000 Meter: 1. Freihere Kari von der Bottlenbergs Chevalier(Klotz); 2. Utamatb 3. Mohawk. Ferner: Fortis, Pechnelke, Gold und Silber, Alpenſee. Tot.: 17, 15, 17, 24:10. 5 5. Silbernes Band der Ruhr. Ausgleich 2. Ehrenpreis und 3500“. 3300 Meter: 1. Gebr. Rößlers Curabet (Pinter); 2. Orchilla; 3. Gaukelei. Ferner: Nobelmacl, Gloria, Peloria, Ma⸗ Avitus, Fernpaß, Fantaſia, Viva haraöſcha. Tot.: 34, 18, 19, 21:10. 6. Kaualjagdrennen. Ausgleich 3. 1. Graf E. von Bylandts Rhenus(Mä 2000. 3700 Meter; ig); 2. Lottchen. Pechvogel; 4. Fähnrich. Ferner: Schwarzwald, Peel bobe, Hofnarr, Figur, Ceres, Fuchsmafor, Conti, Mühelos, Jeanette. Tot. 48, 17, 24, 17, 34:10. 1000. 1400 Meter: 1. Gef del; 3. Schutzherr. Fet⸗ Prachtmädel; 3 1 617 Ru- 7. Auguſt⸗Ausgleich 3. Ahms Holyca(Dolff); 2. ner: Sauſewind, Adiantum, Woher, Corax, ſchel, Morian, Mara. Tok.: 62, 21, 17, 2910. Dresden(23. Auguſt): 1. Preis vom Großen Garten. Ehrenpr, und 00 u 2000. Meter. 1. Friedheims Saus(Böhlke); 2. Vriali 8. Aſtoria. Ferner: Präfekt, Heroine, Mellitus⸗ 1 Hella, Meluſins, Siegbert, Goldenes Tor. Tot. le Platz: 11, 16:10. 5 2. Maibenrennen für Zweijährige. 3200 Mk. 100 du, 1. Hauptgeſtüt Graditz Zitadelle(Böhlke); 2, Praeter au ter; 3. Fellow and Blach. Tot.: 16; Pl.: 12, 1410. l Ritterkrone, Belgrano, Feuerzauber, Lindenwirt, Arom Chiffre, Liebesfeuer, Violett, Widmung, Martina. 7 1500 3. Preis vom Noſenberg. Verkaufsrennen, 9200 4 Meter: 1. A. v. Nögeleins Morgenwind e 15 Otto Brauns Beryll(Tarraß in totem Rennen Do, melsgeiſt. Toto: 19, 89. Platz: 18, 24, 25:10. Ferner: Fel nerktel, Finnland, Jambus, Mantegner, Normann, williger, Londfunker, Flugholbe, Ghazi, eee 4. Hoffnungspreis für Zweijährige. Ehrenpreis n e Mark, 1100 Net 1. P. Mülhens Stammes ſohne i 2. Chruska; g. Vicky. Toto: 32. Platz: 25, 90710, 1 Prunella, Madam Laffttte, Altono, Feuerzauber, Widmung, Taubneſſel. 10 5. Dresbener Sommerausgleich. Ausgleich 2, Gig und 5000 4, 1600 Meter: 1. Frau FJ. v. Opels Rochn 13 Narr); 2. Marcianus; 3. Teddy. Toto: 29. 1 15 14:10. Ferner: Garibaldi, Teutſche, Coeſarſon, Ede Randbgloſſe. 1. 6. Preis von Wachwitz. 3200 l, 1400 Meter: f: 59. Gaffron. Toten Trouns Aſta(Torraß) 2. Sede e ne Amdbnenwoll Platz: 15, 17, 18:10. Ferner: 0 indet, Ebbo, Auch einer, Caeſorlon, Martonius, e Schattenmorelle, Abſicht, Oſtkind, Londjunker, 5. 7. Auguſt⸗Ausgleich 3. 3200, 2600 Mette 1. Tote Nögeleins Siegwart(G. Streit); 2. Hellor 3. Le e Spinell 170.. 27, 18, 15:10. Ferner: Virgil Novales, n Peg Wotan, Peeper, Dagobert, Siegbert, Con Amore Jun, und Prinzeſſin. roma, 7 Für Zweijährige. 2000% lo 1 5 — 9 digen Zahlur delt wi denrat verlaute Gut w Auch Han kh fielen bas h. die D. 7 f die Apſſengt btei⸗ Sple⸗ hatten zeluen lſtärke Grün⸗ ſich in tander nd im ren⸗ Anke f, den heiden durch 1 Frl. letzten ppel 0 . Montag, 24. August 1931 — Vereinigte Eiſenhandlungen Gevelsberg Eine ſüddeutſche Schutzgemeinſchaft in Mannheim Bei dieſer in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen Eiſen⸗ nten⸗Einkaufsgeſellſchoft(Großhandelsgeſellſchaft) ſi no ewa 9650 deut ſche Eifenwarenhandelsfier en beleiligt. Zur Vertretung der demeinſamen Intereſſen dieser Eiſenworenhandelsſirmen. und zwar nicht nur gegen⸗ lber den Gevelsberger Geſell chaften, ſondern auch gegen⸗ iber den Lieferonten. die infolge der Zahlungseinſtellung von Gev erg verſuchen, gegen die Eiſenwarenhandels⸗ men unmittelbar Anſprüche zu ſtellen, haben ſich bereits gehrere Schu tzgemeinf chaften gebildet. Für Süddeutſ chan d wurde om 23. Aug. 1931 in Frankfurt a. M. eine Schutzgemeinſchaft E. B. gegründet, die ihre Geſcha 5ſt el Je i 1. M* an nhei in hat, und zu deren Geſchäftsführer Herr RA. Dr. Loe o⸗ M athieu in Mannheim beſtellt wurde, der ſchon ſeit über 10 Jahren als Syndikus im Eiſenwarenhandel tätig iſt. E iſt vor⸗ geſehen, daß auch die beteiligten Firmen aus Mäittel⸗ beulſchland ſich dieſer ſüddeutſchen Grup pe anſchließen können. Die Geſchäftsſtelle wird ihre Tä⸗ ſigkeit ſofort aufnehmen. 8 5 1 5 5 Auch in Berlin und H amburg haben ſich bereits ſelche Schutzge zeinſchaften gebildet, Da w. ſind in Bildung begriffen. Es iſt alsdann beabſichtigt, daß dieſe Frei oder tler Gruppen gemeinſam die Intereſfen ihrer Mitglieder 23 wahren. Deutſche Landesbankzentrale AG., Berlin.— Voll⸗ zahlung des Aktienkapitals beſchloſſen. In der av. HV. zer Geſellſchaft wurde beſchloſſen, daß auf die 1000 Stück Aomensaktien zu 4000, die bisher mit 25 v. H. ein⸗ gezahlt woren, das noch nicht eingezahlte Kapital ein⸗ gefordert werden ſoll und die Befugnis zur Einforderung zem Vorſtand übertragen wird. Neben den genannten 1000 Nomensaktien zu 4000/ beſtehen noch 50000 Namens⸗ eiten zu 20 /, die bereits vollgezahlt ſind. Zahlungseinſtellung der Maſchinenfabrik und Eiſen⸗ glezerei Saaler AGG. in Teningen(A. Emmendingen). Dieſe Mil 805000% Ak. arbeitende Geſellſchaft hat die Zahlun⸗ gen einstellen müſſen. Dieſe neue Inſolvenz iſt erfolgt klug bie Zahlungseinſtellung der Allgemeinen Ver⸗ geſungs⸗Gm 9 H. in Berlin⸗Halenſee, deren Inhaber, ein Herr Immo Glenck den Hauptteil der Aktien der Te⸗ kinger Firma beſitzt und in deren Adi. er ſich auch He⸗ linde. Es ſellen namhafte gegenſeitige Wechſelverpflich⸗ tungen vorliegen. 5 1 Vorausſichtlich keine Dividende bei Gebr. Junghans A0. Schramberg. Die Gebr. Junghaus AG. in Schramberg wird für das am 30. Juni 1931 beendete Geſchäftsjohr elne Dividende vorausſichtlich nicht zur Verteilung brin⸗ ge. Ueber den Abſchluß läßt ſich zur Zeit noch nichts ohen, da die Arbeiten noch nicht beendet ſind. Bor einer Rieſenfuſion in der amerikaniſchen Petro⸗ leuminduſtrie. In Los Angeles ſind Fuſionsverhandlungen Alſchen der Standard Oil Co., New Jerſey, und der der Neuen M IRTS annheimer Zeitung Ars - LETT UNO Abend-Ausgabe Nr. 388 gen hatten während der letzten Monate ſchichtungen in den Goldbeſtänden der Welt zur Folge. Bereits ſeit 1930 zogen die fortgeſetzten Umlagerungen kurzfriſtiger Leihgelder von einem Land zum anderen be⸗ trächtliche Goldbewegungen nach ſich. ſt ar ke Um⸗ Seit Aufang 1931 verſtärkte ſich die Goldfluktuation; im Juni und Juli wurden Goldumſätze erzielt, wie ſie bis⸗ her noch kaum zu beobachten waren. Allein im Gol d⸗ außen handel Englands, Deutſchlands und der Vereinigten Staaten von Amerika wurden laut Inſtitut für Konjunkturforſchung im erſten Halb⸗ jahr etwa ng Mer d. /, von Anfang Januar bis Ende Auguſt mehr als 4 Mr d.„ umgeſetzt(im ganzen Jahr 1930 betrugen dieſe Umſätze etwa 672 Mrd.„, im Jahre 1929 etwa 5 Mrd.). Die Goldbewegungen ſeit Anfang 1931 hatten in der Hauptſache vier Ausgangspunkte: 1. die Goldabgaben der deutſchen Reichs ⸗ bank im Zuſammenhang mit den Abzügen kurzfriſtiger Leihgelder(über 1 Mrd./ 8 2. die Gol dabgaben Englands im Zuſammen⸗ hang mit den franzöſiſchen Kreditkündigungen(in den Mo⸗ naten Januar bis März und im Juli; insgeſamt 1,4 Mrd. Mark, 3. die Gol dabgaben überſeeiſcher Länder zur Verteidigung ihrer Währung(rd. 1 Mrd.), 4. die Goldanſaugung durchdie Schweiz und die Niederlande infolge des hohen Kursſtandes ihrer Währungen(zuſammen rd. 7 Mrd. 0. 7 Innerhalb der Goldbeſtände der europäiſchen Län⸗ der haben ſich ſeit Ende 1930 die Befitzverhältniſſe in einem Umfang verändert, wie es ſeit der„Stabi⸗ liſterungsperiode“ 1924/7 nicht mehr der Fall war. Der Goldbeſtand der Bank von Frankreich hat ſich— abgeſehen von kurzen Unterbrechungen im April— andauernd erhöht; Frankrei ch beſitzt gegenwärtig mehr als 9,8 Mrd. Gold, d. ſ. fa ſt 19 v. H. der ntonetären Goldvorräte der Welt. Die Gold⸗ einfuhr der letzten Monate ſtammt zu rd. zwei Dritteln aus England, zu einem Drittel aus Deutſchland.(Ein beträcht⸗ licher Teil des Bruttozuganges wurde jedoch an andere Staaten Vereinigte Staaten von Amerika, Schweiz— weitergeleitet). f „Die Goldreſerve der Bank von En gland konnte ſich trotz der Goldabgaben an Frankreich im erſten Halbjahr noch von 3,0 auf 3,4 Mrd. erhöhen. Die ſtarken Abgaben im Juli führten jedoch zu einer Verminderung um faſt 630 Mill J. Der gegenwärtige Goldbeſtand der Bank von England bleibt mit kaum 297 Mrd. 1 beträchtlich unter der ſogenannten„Cunliffe⸗Grenze“ von 150 Mill. Pfund Ster⸗ ling(= 3 Mrd.), die als Minimalbeſtand gedacht war. Die Goldvorräte Deutſchlands ſind mit wenig mehr als 1,4 Mrd. auf den Stand von Februar 1926 zurückgegangen. Der Goldſtock der Niederlande lohne den Gold⸗ umlauf), der Ende 1930 knapp ein Drittel des deutſchen Beſtandes ausmachte, iſt neuerdings mit etwa 1,1 Mrd. nahe an den deutſchen Golobeſitz herangebrückt; Goldzufuh⸗ ren aus Deutſchland und England erhöhten die nieder⸗ ländiſchen Beſtände ſeit Anfang 1930 um rd. 350 Mill.. Die Goldvorräte der Schweiz haben ſich ſeit Anfang Des Jahres um fast a0 Mill erhöht.. Der Goldbeſtand der Vereinigten Staaten von Amerika iſt ſeit Ende ⸗1990 um mehr als 172 Mrd.„ ge⸗ wachſen; 5 die Vereinigten Staaten verfügen zur Zeit über zwei Fünftel des geſamten monetären Gold⸗ beſtandes der Welt. Von den Goldzuflüſſen nach den Vereinigten Staaten ſtammen etwa 800 Mill. aus den überſeeiſchen Agrar⸗ und Rohſtoffländern, der Reſt(alſo rd. 700 Mill.) aus europäiſchen Goldabgaben. Die Goldabgaben der überſeeiſchen Agrar⸗ länder haben— trotz anhaltenden Rückgangs ihrer Wech⸗ ſelkurſe— den Vorjahrsumfang nicht ganz erreicht. Das erklärt ſich zum Teil daraus, daß die verfügbaren Gold⸗ beſtände bereits im vergangenen Jahr vielfach erſchöpft wurden. Größere Goldverluſte hatten lediglich die ar gen⸗ tiniſche Konverſionskaſſe(8308 Mill. 1% und die kanadiſchen Zentralſtellen(164 Mill. 0. Der monetäre Goldbeſtand Britiſch⸗ Indiens hat ſich durch Zuflüſſe aus den Hortungsbeſtänden des Landes um nahezu 100 Mill. erhöht; dieſe Umſchichtung dürfte auf die Zahlungsmittelknappheit zurückgehen, die durch die Kontraktion des indiſchen Notenumlaufs entſtanden iſt. Vörſe anfangs September 5 Standard Oil Co. California eingeleitet worden. Die Ge⸗ 5 bontaktiven des neuen Unternehmens würden 2 Mrd. Dollar betragen. een Morgtorjumsgeſuch von Küchenmeiſters ö Altraphoon Rann⸗ Die NV. Küchen meiſters Inter natlonale .. Ultraphoon Mif. in Amſterdam hat bei dem zuſtän⸗ t Flo⸗ nien Amtsgericht einen Antrag auf Gewährung eines Bad. Ahlüngsaufſchubs geſtellt, der am 24. September behan⸗ vieſen, delt werden ſoll. 5 5 muß Dazu weiß der„Telegraaf“ zu berichten, daß die Ge⸗ dieſe ſellſchaft als Muttergeſellſchaft der Deutſchen Ultraphon⸗ wuchs Ag, an letztere Kredite gegeben und die Bürgſchaft für er der zun der deutſchen Geſellſchaft akzeptierte Wechſel üüher⸗ Fler⸗ nommen hat. Angeſichts der Tatſache, daß die Deutſche ern zu Ultraphon⸗Ach. ihren Wechſelpverpflichtungen nicht nach⸗ t glei⸗ lonmmen kann, muß die Küchenmeiſters Internationale unſten Ultraphon Mij ihrer Regreßpflicht nachkommen. Da dieſe altert cher düzentlicklich nicht über genügend flüſſige Mittel ber⸗ hct, um allen an ſie bereits geſtellten oder noch zu ſtellen⸗ t bei ben Forderungen nachzukommen, ſpäter aber wahrf ein⸗ 4 mit lich in der Lage ſein wird, alle Gläubiger in vollem Um⸗ „beide ſunge zu befriedigen, iſt der Antrag auf Zahlungsaufſchub ktober felt worden. Unter den Gläubigern ſteht an erſter aiſers⸗ elle Küchenmeiſters Internationale Mif. vobr Accouſtkek 5 Ait etwa 579 000 Gulden. Es folgt H. J. Küchenmeiſter Kommanditgeſellſchaft zu Berlin mit etwa 435 000 Gulden, die Neederlandſch⸗Indiſche Handelsbank mit etwa 150 000 Gulden uſw. 1000 O Emelka Münchner Lichtſpielkunſt A. München, Sal. A. Aug. Eig. Dr.) Nunmehr haben die ba heriſchen „; danken ihre 20 v. H. an Aktien der Emelka— „ u e Vacner gichtſpielkunſt Ach. an die neue Gru ppe der Emelka abgegeben, die darin über die qualitative 1. 100% Mehrheit verfügt. Als bar zu zahlende Verkaufs⸗ 2, Hö deeiſe werden 50 bis 60 v. H. genannt gegenüber einem Blons, ketten Börſenkurs von 17 v. H. Beſtehende geſicherte For⸗ Tot. lungen der bayeriſchen Banken an die Emelka von etwa 93 4 5 bleiben beſtehen und werden rätenweiſe ab⸗ 112 115„Das letztere gilt auch für Forderungen der fim, merz⸗ und Privatbank und des Vorſtandes Kommer⸗ 1 0 Krauß. An der neuen Emelka⸗Gruppe iſt, wie jetzt teihen 1 0 auch die Baſler Bankfirma Speiſer, maro; willer u. Go. beteiligt. Silbet, nprels urador mann, „Na- 1 Berlin, 24. Aug.(Eig. Dr.) 9 uch zu Beginn der neuen Woche konnte man in den 1 e eine ſchwächere Grun dſtim mung 5 5 1 Die Kurstaxen lagen zumindeſt auf Samstag⸗ ihelos, 1 und es beſtand im Hinblick auf die heran⸗ blatt Liquidation bei der Spekulation weiter Gestüt 957 5 ſte ll ungsneigung. Da die Entſcheidung „ Fer⸗ 0 10 en Eröffnungstermin der Börſe unmittel⸗ „ Mu⸗ 5 kvorſtehe u. weiterhin einer der erſten Septembertage 9 kommen dürfte, glaubt man, auch für die nächſte 128 mit weiterem kleinen Angebot rechnen zu müſſen. 7 890 die Entwicklung der engliſchen Regie⸗ 155 gkriſe bleibt Unſicherheitsfaktor und mahnt eher 0 A, 5 Zurückhaltung. Anderſeits tauchen dagegen Hoffnun⸗ 10 5 15 einen weiteren Diskontabbau bei der 1120 1 8 bank auf, doch wird eine Entſcheidung hierüber erſt 5 5 mnerlſſentlichung des nächſten Reichsbankausweiſes, 9 Nit e gen, erfolgen können. Man will wiſſen, daß der Prop⸗ atſlacgdang wieder nicht erheblich war, was aber kein gene, 1 äggebendes Hindernis ſein würde, da ein weiterer 17 7 85 Wechſelpakets auch in der letzten Woche ſtatt⸗ An hat. Für die Wiedereröffnung der Börſe würde ch eine Diskontſenkung, wenn auch nur in beſchei⸗ 1 1 1 7 umfange von 1 oder 2 v.., deswegen von beſonde⸗ gin, gieiedentung ſein, weil in ihr die Tendenz der Dor ait hebank erkennbar wäre, einen weiteren, wenn Frei len ge tabpenweiſen Abbau des anorma⸗ b is kontſatzes zu verſuchen. 5 9200 N im Ministerium wird zur Zeit, wie wir in Ergänzung 0 920 ber obigen Anf N g 05 50 N..) 1 86 Informationen hören, wieder über die Frage kerne! 5 rſeneröffnung beraten. Auch der Berliner Börſen⸗ roma, 8 wird morgen erneut zuſammentreten, um zum f 8 der Börſeneröffnung Stellung zu nehmen. An eine enpreß werte Aufmachung der Börſe für Aktien oder nur für 19 g rminsliche Werte iſt bekanntlich nicht gedacht. Ebenſo 100 5 u vorläufig Terminnotierungen ausgeſetzt werden. knabl, 10 moet einer Auffang⸗Organiſation am Rentenmarkt 1 0 Hrſen ct zur Durchführung gelangen. Auch der Berliner aalen ſorach ſic im„Bankarchtv“ hiergegen aus. woll, i an 7 bereits ſeiner Zeit darauf hin, daß der Zwang länder, klei enverkauf zu einem weſentlichen Teil daraus fuſta. fette e, daß es im Augenblick nicht möglich ſei, für ſeine 99 5* Geld zu kulanten Bedingungen zu erhalten. We Re Deviſeneingänge bei der Reichsbank auf „ Pehl Grund der Deviſen⸗Verordnung 5 dena m erfahren, gat die Reichsbank auf Grund der meldungen 423 Mill./ Deviſen ange⸗ fordert. Daraufhin ſind bisher 205 Mill. eingegangen und außerdem 100 Millionen„ nichtdeckungsfähige. Zu berückſichtigen iſt, daß ſich unter den angemeldeten Deviſen auch dubioſe befanden. 5 Diskonthoffuungen Anläßlich des morgen zur Veröffentlichung kommenden Reichsbankausweiſes wird teilweiſe bereits wieder, wie ſchon ausgeführt, mit der Möglichkeit neuer Diskontent⸗ ſcheidungen noch in dieſem Monat gerechnet. Die Kapital⸗ anlage des Inſtituts hat nach unſeren Informationen tat⸗ ſächlich eine weiere Entlaſtung erfahren, insbeſondere wie⸗ der auf Wechſel⸗ und Scheckkonto. Die Entwicklung auf Deviſenkonto, das weitere Zugänge zeigt, läßt jedoch nach wie vor zu wünſchen übrig. Am Geldmarkt hört man heute für Blankogeld einen Satz von 8,5—10, Privatdiskont 8%—9½%, Bank girierte Warenwechſel 10 v H. Monatsgeld 8,511 v, H. Berliner Devisen Ulskontsatze: Reichsbank 10, Lombard 12 v. f. Mahlung per Auguſt⸗Nov.; dto. Die internationale Goldbewegung Die Spannungen in den internationalen Kreditbeziehun⸗ * Dividendenhalbierung bei J. u. P. Coats. Die Direk⸗ toren dieſes mit 400 Mill./ kapitoliſierten Baumwoll⸗ unternehmens haben eine Zwiſchendividende von nur 4% d gegen 9 0 bisher erklärt. * S. Hirſch Gerſte AG. i.., Fraukfurt a. M. In der ao. GV. wurde die Licuibationseröffnungsbilanz per 158. März 1931 genehmigt. Dieſe weiſt aus(alles in Mill.): Grunoſt 56, Wertpapiere 0,852, Beteiligungen 0,151, Außenſtände 1, Kaſſe, Wechſel, Bankguthaben 0,065, an⸗ dererſeits Verbindlichkeiten 2,644, Vermögen 0,045 ferner Avole 0,700. * Schlubach, Thiemer u. Co., Hamburg. Auf den von der Deutſchen Waren⸗Treuhand⸗AGG. den Gläubigern der Ge⸗ ſellſchaft gemachten Vergleichsvorſchlag ſind ausreichende Zuſtimmungserklärungen eingegangen. Der Vorſchlag be⸗ findet ſich zur Zeit beim Gericht. Nach der bisherigen Er⸗ ledigung der Dinge iſt mit dem Zuſtandekommen des Ver⸗ gleichsverfahrens zu rechnen. * Wellenſieck u. Schalk AG. Speyer. Dieſe in Boden im Unterlond mit mehreren Filialſabriren, in denen ro. 600 Arbelter beſchäftigt werden, vertretene Firma, die mit 1, Mill./ AK. arbeitet, ſchloß 1930 mit 223 683/ Verluſt (i. V. 59 997). Aus der Bilanz: Waren 0,86(1,05), Außen⸗ ſtände 1,03(0,96), andererſeits Verbindlichkeiten 1,06(1,23), Hypotheken 0,50(unv.). Großhandelsinder wieder um 0,3 vc. erhöht Die vom Stat. Reichsamt für den 19. Auguſt auf 110,8 berechnete Inderziffer der Großhandelspreiſe hat ſich gegenüber der Vorwoche um 0,3 v. H. erhöht. Dies iſt durch Preisſteigerungen für land wirtſchafliche Erzeugniſſe bedingt. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 105,2(plus 1,4 v..), Kolonkalwaren 95,5 (minus 0,9 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 101,(minus 0,½ v..), induſtrielle Fertigwaren 135,7 (minus 0,1 v..). * Die amerikaniſchen Maßnahmen zur Stützung der Baumwollpreiſe. New Orleans, 22. Aug. Die Kon⸗ ferenz der Baumwolle produzierenden Staaten der Union ſtimmte geſtern offizielle dem Antrag des Gouver⸗ neurs des Staates Texas zu, auf dem Wege der Geſetz⸗ gebung den Anbau von Baumwolle in den Sü d⸗ ſtaaten für das kommende Jahr zu ver⸗ bieten. Ferner nahm die Konferenz einen Antrag des Senators Caraway an, nach dem das Landwirtſchaftsamt erſucht werden ſoll, acht Millionen Ballen Baumwolle zu einem unter dem Marktpreiſe liegen⸗ den Preiſe zu erwerhen und ſie zur Verfügung der Farmer zu halten. Ein Vorfchlag, die Baumwollproduktion im Jahre 1932 nur um ein Drittel zu verringern, wurde mit lauten Nein⸗Rufen abgelehnt. Berliner Produktenbörſe v. 24. Aug.(Eig. Dr.) Der Produktenmarkt eröffnete die neue Woche in ſchwächerer Haltung. Es lagen keine Anregungen vor, die Verſtimmung über das faſt völlig ſtockende Export⸗ geſchäft herrſcht noch vor. Die über das Wochenende ein⸗ getretene Beſſerung des Wetters hatte ganz allgemein zu etwas ſtärkerem Angebot geführt und die Preiſe gaben ſowohl für prompte Ware als auch am Lieferungs⸗ markt für Weigen Roggen und Hafet etwa 2„ keilibeiſe noch darüber, nach. Das Geſchäft war fehr ruhig, die Mühlen hielten mit Anſchaffungen zurück. Am Mehl markt konnte ſich keine nennenswerte Umſatztätigkeit ent wickeln, man hörte unveränderte, vereinzelt 25 niedrigere Angebote für Weizen⸗ und Roggenmehle. Gerſte ruhig. mtlich notiert wurden: Weizen prompt neue Ernte 218—220 matt; Sept. 226,50— 225; Okt. 225—223; Dez. 225 bis 229,50 Br.; Roggen prompt neue Ernde 167169 matter; Sept. 176; Okt. 176,75—176,50 Dez. 176,50—176; Futter⸗ und Induſtriegerſte 152—162 ruhig; Hafer prompt 149152 matter; Sept. 146; Okt. 144,50; Dez. 146.145,50; Weizen⸗ mehl prompt 2733,25 matter; Roggenmehl—60proz. prompt 23,75— 26,25 matter; Weizenkleie 11,75—12,25 ruhig; Roggenkleie 10,25— 10,75 ruhig; Raps 1404150 ruhig; Vik⸗ tortaerbſen 24—31; Futtererbſen 1820; Leinkuchen 13,40 bis 13,50; Trockenſchnitzel 6,90—7; Sofaextractionsſchrot 11,70 12,40; Speiſekartoffeln weiße 1,30—1,40; rote 1,40 bis 1,50; gelbe 1,50—1,60. * * Mannheimer Produktenbörſe vom 24. Aug. bericht). Der Proöuktenmarkt iſt nach den gerungen ruhiger bei gehaltenen Preiſen. den in„/ für die 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim: Inl. Weizen 25,5026 inl. Roggen 21,50—21,75; inl. Hafer alter 18—19 inl. Hafer neuer 16—17; Braugerſte 17 bis 19, Biertreber 10,50 10,75; Erdnußkuchen 12,50; Sojaſchrot 12,25; Trockenſchnttzel 6,25; Malzkeime 10—11; Weizenmehl ſitdd. 40,50, alte Mahlung per Auguſt; dto. 36,50, neue mit Auslandweizen 90, Hälfte September⸗November; Roggenmehl 60proz. 29— 30, Weizenfuttermehl 14; Weizenkleie feine 9,75—10; Roggen⸗ kleie 1111,50) Grünkern 4050. O Frankfurter Probuktenbörſe vom 24. Auguſt.(Eig. Dr.) Weigen 246— 247,50 Roggen 215; Sommergerſte für Brauzwecke 172,50—480; Hafer alt 200205; Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 alt 40,50—40, 78, ſüdd Sondermaßhlung 9636,75; dto. alt 40,25 40,50; niederrheiniſche Sonder⸗ e 8636,50; Roggenmehl 20—31; Weizenkleie 10,25; Roggenkleie 9,25; Erbſen 32—97; Linſen 25—5; Heu ſüdd. 4; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 3; ödto. gebündelt 2,75—3; Treber getrocknet 1010,75; alles für die 100 Kg. Tendenz ruhig. Rotterdamer Getreibekurſe vom 24. Auguſt. 8 Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Sept. 3,87; Nov. 3,85, Jan. 3,97%; März 4,15. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Sept. 694; Nov. 72; Jan. 74 März 78. * Liverppoler Getreidekurſe vom 24. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 1b.) Tendenz ruhig; Okt. 3,1035 (8,0%), Dez. 40%(.%); März, 4,74(4,83), Mai 4,56 (4,576), Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 18%; London Weizenmehl 1620.— Mitte: ſtetig; Okt. 3,11; Dez. 4,0%; März 4,97; Mai%; Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 24. Aug.(Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis per Auguſt 32,70, Sept.—: Tendenz ruhig; Wetter heiter. Mannheimer Großviehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5788 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 24. Auguſt 1931 (Eigen⸗ letzten Stei⸗ Angeboten wur⸗ Ochſen 192 St.] Kühe. 215 St. Kälber 727 St. Schweine 8721 St a). Mk. 44—46 a) Mk. 30—34 a) Mk.— a] Mk. 52—58 555— b)„ 24—29 b)„ 54—57).„ 52—54 ch.„ 36-40 3* 20—22 0„ 30—58 c.„ 3255 ).. c 90 85 9 5 4040 9J. 5 5135 Bullen 201 St. Färſen 4% St. e) 40-44 2.„51 Mk. 38— a0 Mk.—48 Schafe. 88„„ 4050 5 75 92—82 355 e 4„—46 855„ 80 32 Freſſer.— St. b 30—94 Arbeitspferdess St. ).„ 5 a) Mk. 1 2 Mk. 9001800 Zum heutigen Mannheimer Großviehmarkt war das Angebot im Verhältnis zur allgemeinen ſchlechten Geſchäftslage als über reichlich zu bezeichnen. Es waren angeboten: 201 Farren, 192 Ochfen, 490 Rinder, 215 Kühe, zuſammen 1098 Stück. Der Markt verkehrte völlig luſtlos bei unveränderten Preiſen in allen Gattungen. Höchſtnotiz für Ochſen 46, für Rinder 48 Pfg. Es ver⸗ blieb ein weſentlicher Ueberſtand. Am Kälber markt führte das Angebot von 727 Tieren bei Zurückhaltung der Metzger zu einem ruhigen Geſchäft. Die Händler konnten nur durch Nachgeben in den Preiſſen ins Geſchäft kommen. Der Abſchlag machte—7 Pfg. aus. Höchſtnotiz 57 Pfg. bei langfamer Räumung des Marktes. Am Schwein emarkt führte das reichliche Angebot von 3721 Tieren in Verbindung mit der allgemein ſchlechten Geſchäftslage zu einem ruhigen Marktver lauf Die Preiſe gingen weſentlich zurück, teilweiſe um—6 Pfg. ——.——H——— Amtlich in R⸗M für 22. Auguſt 24. Auguſt Parität Disk 9817012 J 109778 170.42 1648 20 olland. 100 Gulden 169,78 5 09, 1 g Aten ic. achmen] 8. i dee e.44 5, Brüſſel 100.500 P 59.67 88,79„68 559, 59,355 27½ Danzig 100 Gulden 51,70 81,86 81.70 81,86 61,555 10 Haſtnafers 100 m 10,50 10. 10,6.01 10.81 85 Italien 100 gire 22.032,07 22032207 22,025 8% Südſlavien 100 Dinar 7,4.427.418.427 7, 7˙11 dopenbagen 100 Kr. 112.40 11,71 12,4 112.1 1120% Liſſabon 100 Estudo 18, 18,59 18, 18,59 17,48 7 Oslo. 100 Kr. 112.49 112.71 112,40 112.71 111,744 Paris... 100 Ar 16,495] 16,585 16.4916, 16,448 2 Prag... 00 Kr. 1247 12,491.47 12.40 12.88 4 Schweiz. 100 Fr. 81,88 82,02 81.92 32,08 80,518 2 Sofia... 100 Lewa].057].068] 3. 8,063 3,017] 87% Spanien 100 Peſelen] 37,21 37,28 8721 37,29 80,57 6½ Stockholm. 100 Kr. 112.54 112,76 112,54 112.76 112,054 Wien„100 Schilling 58,1555, 50.1885. 30,70 10 Ungarn 10012500 1 75,43 78,57 78,48 75,57 72,698 Duends⸗Afres 1Peſo 1,178] 1177 1178 1,1 1,788 6 Kanada kkan- Polar 4,191 4,19 4,1 4188 4,76— Japan„. hen 2078.082.078.062.908 5. ſtalro. lägypt. Pfd 495 20,99 20.95 20,99 20,91— Türkei. I türk. Pb..—.— 210— London„ lengl.Pfb. 20,481 20,491 20,449 20.489 20,893 4½ Rework 1 Donar] 4,209 417.094,17 4,780 1% Rio de Janeiro 1Nillr. 0,281 0,288 0,281 0,263 0,508 Uruauan. 1 Goldpeſo 1,7908.802 J 1,948 1.852[ 3,421 und mehr. Höchſtnotiz 52—55 Pfg. Es verblieb auch hier Naſſauiſche Heimſtätten Gmb. O Fraukfurt, 24. Auguſt.(Eig. Dr.) Dieſe propinztelle Wohnungsfürſorge⸗OmbH. für den Regierungsbezirk Wies⸗ baden betreute 1930 2 409(1 402) Wohnungen, von denen 1 769(1065) neu begonnen und 640(337) aus dem Vorfahr übernommen wurden. Davon wurden 1 431 fertig geſtellt und 978 Wohnungen aus 1931 übernommen. Nur 292 Woh⸗ nungen wurden in Landgemeinden betreut. Von den Bau⸗ lichkeiten waren 549 nur Familienhäuſer und zwar größten⸗ teils Stockwohnungen. Beſchafft wurden insgeſamt 16.5 (11,8) Mill. fremoͤe Gelder, wovon 12,68(8,68) Mill. bereits ausbezahlt worden ſind. Aber die für die Bautätigkeit ge⸗ ſchaffene„Naſſauiſche Heim⸗Siedlungs⸗ GmbH.“, deren Ge⸗ ſamtkapital von 550 000„ im Beſitz der Heimſtätte liegt, iſt die Verwalterin eines bedeutenden Grundbeſitzes. In der Erfolgsrechnung ſind ausgewieſen 363 000(293 000) Mark Betreuungsgebühr. Neben Zinſen von 334 000 (293 000)„ bei offenen Reſerven von 250 000(200 000) 4 erſcheinen Abſchreibungen von 144 000(90 000), die auf Forderungen, Inventar, Immobilien und mit 72 280 92 auf Beteiligungen vorgenommen wurden. Die Bil a n zeigt u. a.(in Mill.%) Darlehensſchulden 0,41(0,13), Schulden aus Finanzierungstätigkeit und dem Waren⸗ geſchäft.63(0,48), ſowie Hypothekenſchulden 0,13 9,22). Andererſeits werden ausgewieſen Forderungen aus Zwi⸗ ſchenkrediten, Hyoptheken und dem Warengeſchäft mit 3,52 (3,18), Tilgungsdarlehen mit 1,14(1,29) Mill. J. Bürg⸗ ſchaftsverpflichtungen werden mit 1,18(0,87) Mill. auf⸗ geführt. Aus dem Reingewinn von 291 000(254 000) Mark werden 5 v. H. Dividende auf 3,9 Mill./ eingezahl⸗ tes Stammkapital verteilt. Die eigentliche Trägerin der Bau⸗ und Verwaltungs⸗ tätigkeit, die Tochtergeſellſchaft Naſſautſche Heim⸗Siedlungs⸗ GmbH. hat ſämtliche Wohnungen vermietet. Der tatſäch⸗ liche Mietausfall betrug 1,7 v. H. der geſamten Mietein⸗ nahmen. Die Bilanz zeigt bei ungefähr auf 0,55(0,25) Mill.„ erhöhtem Stammkapital, wovon aber erſt 0,44 eingezahlt ſind: Hypotheben⸗ und Darlehensſchulden mit 12,64(2,76). Doch entfällt die Hälfte öͤavon auf Hauszins⸗ ſteuerhypotheken. Andererſeits werden fertige Bauten er⸗ höht mit 8,790(0,60) und in Bau befindliche Bauten gleich⸗ falls erhöht mit 5,07(3,62) Mill.„ ausgewieſen. Die Mieteinnahmen ſind in der Erfolgsrechnung bei der ſtarken Steigerung des Grund beſitzes auf 504 000(223 000) Mark geſtiegen. Davon beanſpruchten Hypothekenzinſen 311000 J, Betriebsunkoſten und Reparaturen 66000()% und Abſchreibungen 96 700(1900) „ J Tſchechiſcher Proteſt gegen die deutſche Hopfen⸗Not⸗ verordnung.(Eig. Dr.) Der Senator des Bundes der Landwirte, Stör, und der Sekretär des Saazer Hopfen⸗ bauverbandes legten in Berlin Einſpru ch gegen die Verordnung ein, durch die den reichsdeutſchen Bier⸗ Univ. Stand. Miobl. Jult 407, Okt.(32) 2600; Tendenz ruhig. Jan.(32) 386; März 395; Mat 403; Juli Dez. 424; Jan.(89) 426; März 434; brauereien die Verpflichtungen auferlegt wird, in Zukunft wenigſtens 75 v. H. des deutſchen Hopfens zu verarbeiten. Nachgebende Preiſe am Proouktenmarkte Völlig ſtockendes Exportgeſchäft/ Etwas ſtärkeres Angebot/ Mehlmarkt ohne Umfätze Obſt- und Gemüſemärkte * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim vom 23. Aug. Erlöſt wurden: Birnen—12 und—4, Aepfel—8 und —4; Fallobſt 1; Zwetſchgen 10—11; Reineclauden 1012; Mirabellen 20—25; Pfirſiche 20—25, 15—19 und—14; Stan⸗ genbohnen—12; Tomaten—6; Anfuhr gut; Nachfrage ut. * Dürkheimer Obſtmarkt vom 24. Aug. Am Samstag notierten: Birnen 1. Sorte 12—15, 2. Sorte—11, Pfix⸗ ſiche 1520; Zwetſchgens—13; Aepfel 710; Tomaten 45; Brombeeren 15417; Trauben 20—22; Bohnen 15, Mira⸗ bellen 23 Pfg.— Auf dem geſtrigen Markt(Sonntag) wur⸗ den folgende Preiſe notiert: Birnen 1. Sorte 1015, 2. Sorte—10; Pfirſiche—25; Zwetſchgen 10—12; Aepfel 5 bis 10; Tomaten—5; Brombeeren 15; Trauben 16—18: Mirabellen 15—22. Anfuhr 200 Zentner, Abſatz ſchleppend. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 24. Aug. Auf dem Sonntagsmarkt notierten: Pfirſiche 1020; Birnen 9,5 bis 15,5; Aepfel 3,5—12; Mirabellen 25; Zwetſchgen 1013; Tomaten—,5; Trauben 18—22; Buſchbohnen 4; Stangen⸗ bohnen 10; Anlieferung 1500 Zetner.— Montag: Pfirſiche 7,5—15; Birnen—15; Aepfel—8; Zwetſchgen 12—15; Tomaten—6; Trauben 20; Bohnen 10. Anlieferung 300 Zentner. Abſatz am Sonntag ſehr gut, heute ſchleppend. Von den Erzeugern wird ſehr viel Obſt angeliefert, das noch am Baum hängen bleiben müßte. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 24. Aug. (Sonntag) notierten: Zwetſchgen 12—15; Pfirſiche 816 Aepfel—12; Birnen—15; Tomaten 47 Pfg. Anfuhr 1050 Zentner.— Heute(Montag) notierten: Zwetſchgen 11—15, Pfirſiche—14; Birnen—18, Tomaten 6 Pfg. Anfuhr 540 Zenter. Abſatz an beiden Tagen gut. dt Beginn des Frühburgunderherbſtes. Aus Rhein ⸗ heſſen, 22. Aug. Die Regentage haben dem guthängen⸗ den Traubenbehang in den Früthburgunderweinbergen empfindlich geſchadet. Vielfach ſind die Trauben auf⸗ eplatzt und ausgelaufen. In der Gemarkung Ober⸗ Ingelheim iſt deshalb eine Vorleſe vom 24. Aug. ab ge⸗ ſtattet und ab 25. Aug. darf die Leſe in allen Teilen der Gemarkung vorgenommen werden. Uebrigens gilt auch vom 24. Aug. ab die Gemarkung Ober⸗Ingelheim als ge⸗ ſchloſſen. In der Gemarkung Nieder⸗Olm und wohl auch anderwärts beginnt in den nächſten Tagen der Trauben⸗ ſchutz. Daß dieſer jetzt ſchon notwendig iſt, beweiſt, daß bereits Traubendiebe an der Arbeit ſind. Geſtern * * Bremer Baumwolle vom 24. Ang.(Eig. Dr.) Amerik. (Schluß) 8,10. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Au Okt. 371; Dez.—: Jan.(32) 38283, März 399 bis Mär guſt.(Eig. Mai 401: (33) geſtrichen; Tagesimport itte: Okt. 374; Dez. 381 409; Okt. 418 Loco 382; Tendenz feſt, Berimer eiallbörse vom 24. Augusf 1931 15er Metalle in E pro To. Silber Unze g(1870 fein ſtand.), Platin Unze 8 Kupfer, Standard 32,85 Zinn, Standart 114,5 Aluminium 85.— 3 Monate 33,50 3 Monate 117,0] Antimon 42,— Settl. Preis 32.65 Settl. Preis 114.5 Queckſilber 16.— Elektrolyt 88,50 Banka 119 2 Platin 95. deſt ſelec ed 33,25 Straits 116.0 Wolframerz 12.75 ſtrong sheet 72555 Blel, ausländ. 11.60 Nickel.0 El'wirebars 36.50] Zink gewöhnlich 11,45 Weißblech 18 25 Dr.) Amtlich: Mark für 100 Kg.; Raffinadekupfer,[de 65—66; Standard⸗ kupfer, loco 69 5062,50; Standord⸗Blei per Auguſt 22 bis . Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 1707 Straits⸗, Auſtralzinn in Verkäuferswahl 1195 98—99proz. 350) Antimon⸗Regulus 5153, ren ca. 1000 fein per Kg. 38—40. Der größte Teil vom 1. September ab die Gießerei⸗Roheiſen⸗Preif ein weſentlicher Ueberſtand. Frs. auf 272 bis 275 Frs. pro Tonne, je nach 5 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld anuar—.— 85.— 64.——.— 24,75 22,751 25,25 24,50 ebruar].= 85.25 64.50—.— 24,50 23,.—.— 25.— 15 65,28 65,75 63,25—,— 24,50 28,25—.— 26,50 25.80 April.— 68. 88.50—— 24, 23.25—— 27— 26,50 Mai. 65,5 88,.——— 24,80 28.25——.25 26,75 unit... 68,75 88. 24,50 28,50. 21.50 27.— uli 67.— 87. 686,75—.— 24.75 23,50—.— 27,75 27.— August., 63 6,500—— 23.80 22,.——— 2. 22. Sept. 62,.— 62,75 62.——.— 23,50 22.——.— 23,78 22.80 Oktober.“—.— 68,.— 62,25—.— 23,50 22,50 24,25 23,30 Nou.. 00 7 88.—.— 24,.— 22,50—— 25.— 24 Dezemb. J 64. 64.25 68.75—.— 24.— 22.80—.— 25,.— 24 * Tendenz: Kupfer befeſtigt, Blei ruhig, Zink ſtetig. Londoner Meiallbörse vom 24. Augusſ 1931 Tendenz: Kupfer ſtetig, Zinn unregelmäßig, Blei ruhig, Zink willig. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 24. Auguſt. .(Eig. Elektrolytkupfer(mirebors) prompt 74,50 desgl. in Walz⸗ oder Draͤhtbarren 174; Banka⸗, Reinnickel Silber in Bar⸗ * Preisermäßigung für franzöſiſches Gießerei⸗Roheiſen. der franzöſiſchen Produzenten ermäßigt e um 15 Qualität. 8. Seite/ Nummer 288 Montag, 24. Auguſt 1991 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe e Gekanntkachunge intliche 5h e Suse Separ. möbl. Part. — f 1 22.! 8 0 f IJodes Anzei 8 Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft, Maun⸗ mögl. m. Licht Waß 1. ee S. Fee e dea ee len e du— mer ee Mein innigstgeliebter Gatte, unser treubesorgter Vater 1981 in den 6 5 16. 17, 18, 225 31 und 94 i 5 A miet geſucht. ume und Großvater geändert und neugefaßt. Gegenſtand des Unter⸗ 5 3 6 90 a m. Preis u. 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