fer Baſſer. 9. zu Angeb. D 8⁴ 9051 auf 1. aſelbſt 11.758 geingsprei unſeren Ge gtonprin 82 Luiſenſtraße 1.— ſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in ſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— millich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, 1 zenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, 0 Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauer Straße 8, 8 Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. eue Mannheimer Zeitu Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim —6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Einzelpreis 10 PI. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr. — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Gerichtsſtand Mannheim, Attag⸗Ausgabe Parlament am 8. September Drahtung unſ. Londoner Vertreters S London, 25. Aug. Macdonald, den der König mit der Bildung einer Uberparteilichen Regierung beauftragt hat, ſprach be⸗ reits am Nachmittag wieder im Palaſt vor. Nach der Audienz erklärte er:„Die Kriſe iſt be⸗ endet“ Man nimmt an, daß Macdonald dem König ſchon eine Liſte der wichtigſten neuen Männer borlegen konnte. Das Amt des Premierminiſters wird Macdonald ſelbſt behalten. Es dürften, wohl kaum alle Miniſterien beſetzt werden. Vielmehr rech⸗ net man mit einem Kabinett von nur 12—14 Miniſtern gegen 21 des zurückgetretenen Kabi⸗ gelts. Wahrſcheinlich wird Macdonald auch nach dem Vorbild des Kriegskabinetts von 1917 einen Voll⸗ zugsausſchuß aus fünf oder ſechs führenden Mini⸗ lern bilden, der die Geſchäfte leitet. Die wichtigſten Perſonalien ber neuen Regierung ſind vom Standpunkt der Außenwelt folgende: Snowden bleibt und damit iſt der Gedanke des Einfuhrzolls für die Dauer der Notregierung von her Bildfläche verſchwunden. Die Außenpolitik ird vermutlich in konſervative Hände kommen und zwar bemüht ſich Baldwin zur Stunde, ſeinen Freund Lord Reading ins Foreign Office zu bekom⸗ nen, der bis vor Indien war. Ilgleich auch gegen Sir Samuel Horae als Außen⸗ Minister bom deutſchen Geſichtspunkt aus nichts ein⸗ zuwenden wäre. In jedem Fall muß aber unter der nationalen Regierung mit einem Stag⸗ nieren der engliſchen Außenpolitik ge⸗ rechnet werden. Die erfreuliche außenpplitiſche Aktivität, die England unter Henderſons Führung ſeit zwei Jahren ent⸗ wickelt hat, wird ein Ende haben. Henderſons Stel⸗ lung als gewählter Vorſttzender der A b rü ſt ung s⸗ lonſerenz iſt übrigens nicht erſchüttert, wenn er ic nicht vorziehen ſollte, freiwillig von ſeinem Amt zurückzutreten, nachdem die Dinge ſich in England gewandelt haben. Baldwin dürfte an weniger ehonierter Stelle des Kabinetts ſeinen Platz finden. Zoch eine ſchwer bewegliche, ſolide Perſönlichkeit mid ſich in der Politik der neuen Regierung ſtark bemerkbar machen. Lord Sankey bleibt Lorbd⸗ kanzler, vor allem, weil er der geeignete Leiter für de hald beginnende Judien konferenz iſt. Er benießt das Vertrauen der Inder und der im vorigen Jahr zuſtande gekommene Entwurf für die indiſche Lerfaſſungsreform iſt größtenteils ſein Werk. Ein Name ſtellt eine auffällige Lücke in der Miniſterliſte bat Lloyd George, auf den ſich in dieſen Tagen mele Augen richten, wird kaum vor Anfang Januar 10 weit wieder hergeſtellt ſein, daß er aktiv in die Volitit eingreifen kann. Die nationale Regierung“ iſt ausbrück⸗ lich für die Aufgabe der Budgetbereini⸗ gung gebildet worden und wird nach der Durchführung des Sanierungspro⸗ gramms ihr Amt niederlegen. Das kaun in ſechs Wochen ſein, kann aber auch drei bis vier Monate dauern. Dis Unterhaus wird zum 8. September einberufen werden. Eine genügende Anzahl Stimmen zur Ver⸗ üöſchiedung der Notgeſetze iſt durch die Zuſam⸗ nenarbeit aller drei Parteien ohne wei⸗ leres gegeben. Doch wird, abgeſehen von einem nicht ſeht ſtarken rechten Flügel der Konſervativen, ein echt großer Teil der Labourparty im Unterhaus egen Macdonald und ſeinen Sanie⸗ kungsplan kämpfen. Henderſon dürfte ſich an die Spitze dieſer Oppoſitionellen ſtellen. um die Auffaſſung dieſer Kreiſe, die nicht etwa aus radikal⸗ſozialiſtiſchen Geſichtspunkten heraus handeln, zu ver⸗ ſtehen, muß man wiſſen, ß in den letzten Tagen in recht weiten Kreiſen, und 9 bar nicht nur in der Arbeiterpartei, der Verdacht 4 ufgetommen iſt, daß die Bankiers einen lite wäbie großen Druck auf die Poli⸗ er ausgeübt haben, indem ſie die Kriſe der kurzem Bißzekönig von Das wäre noch die beſte Löfung, Dienstag, 25. Auguſt 1031 Die neue Miniſterliſte Iſt die bisherige Regierung einem Komplott zum Opfer gefallen? Drahtung unſ. Londoner Vertreters ö§S London, 25. Auguſt. Macdonald hat eine Notregierung aus Mitglie⸗ dern aller drei Parteien gebildet, die ſich heute vor⸗ mittag dem König vorſtellen wird. Eine Regierungs⸗ kriſe im eigentlichen Sinne hat es gewiſſermaßen gar nicht gegeben, da Macdonald erſt geſtern nachmittag .30 Uhr dem König die formelle Demiſſion ſei⸗ nes Kabinetts übergab und ſofort den Auftrag bekam, als Miniſterpräſident der neuen Regie⸗ rung zu fungieren. Die Verhandlungen mit den Führern der anderen Parteien waren um dieſe Zeit ſchon ſoweit fortgeſchritten, daß Macdonald die Bil⸗ dung einer Dreiparteien regierung garan⸗ tieren konnte. Die neue Regierung gibt bekannt, daß ſie zu dem beſonderen Zweck eingeſetzt worden ſei, die gegenwärtige Finanzkriſe zu bekämpfen. Sie betrach⸗ tet ſich nicht als Koalitionsregierung im üblichen Sinne, ſondern als„eine Regierung der Zuſammen⸗ arbeit für dieſes eine Ziel“. Wenn das Ziel erreicht iſt, d. h. wenn die engliſche Währung durch Be⸗ reinigung der Staatsfinanzen auf feſten Boden ge⸗ ſtellt worden iſt, dann werden die Parteien wieder ihre beſonderen Stellungen beziehen. Die Regierung kündigt weiterhin an, daß ſie dem am 8. September zuſammentretenden Parlament einen Plan für „ſehr weitgehende Erſparniſſe und ge⸗ rechte Verteilung neuer Stenern“ vorlegen werde. Das Maniſeſt ſchließt mit den be⸗ merkenswerten Worten: „Da die Wirtſchaft und der Wohlſtand nicht nur der engliſchen Nation, ſondern eines großen Teils der ziviliſierten Welt auf einem wohlbegründeten Vertrauen zur Sterlingwährung auf⸗ gebaut worden ſind, wird die Regierung alle die⸗ jenigen Schritte ergreifen, die ſie für notwendig hält, um das Weiterbeſtehen dieſes Vertrauens zu ſichern“. Aus den vorſtehenden Ausführungen wird in manchen Kreiſen geſchloſſen, daß die Regierung vom Parlament ein Ermächtigungsgeſetz verlangen werde, aufgrund deſſen ſie Notver ordnungen finan⸗ zieller Art rechtskräftig erlaſſen könne. Das neue Kabinett Macdonald, das unter dem Namen„Nationale Regie⸗ rung“ ſegelt, wird nur halb ſoviel Mit⸗ glieder haben wie das vorige Kabinett, nämlich 10 bis 12. Da die neuen Miniſter als Spardiktatoren wirken ſollen, werden die Leiter der ſogenannten ausgebenden Miniſterien, mit Ausnahme der Lan⸗ desverteidigung, gar nicht ins Kabinett aufgenom⸗ men bzw. gar nicht erſt ernannt. Die Liſte der neuen Männer, die noch abgeändert werden könnte, lautet wie folgt: von der Arbeiterpartei: Miniſterpräſident Macdonald, Schatzkanzler Snowden, Domi⸗ nienminiſter Thomas, Lordkanzler Lord San⸗ key, Indien Wedgwood Benn. Konſervative: Lordſiegelbewahrer und Vizepräſident des Unterhauſes Stanley Baldwin, Lorbpräſident und Führer des Unterhauſes Lord Hailſan, Sekretär für Schottland Major El⸗ liot, Landesverteidigung Sir Samuel Hoare, Arbeitsminiſter Neville Chamberlain Liberale: Innenminiſter Sir Herbert Sa⸗ muel, Außenminiſter Lord Reading. Möglicherweiſe wird noch der Transportminiſter Herbert Morriſon in der Regierung bleiben, um die begonnene Reform des Londoner Transport⸗ weſens zu Ende zu führen. Die Ernennung Lord Readings, des früheren Vizekönigs von Indien, zum Außen miniſter, iſt wohl der wichtigſte Punkt dieſer vorläufigen Liſte. Eine Reihe von Namen iſt geſtern für dieſen Poſten genannt worden, doch dürfte die Ernennung Lord Reabings jetzt feſtſtehen. Seine langjährige Erfah⸗ rung in außenpolitiſchen Angelegenheiten wird im Foreign Office zweifellos günstig wirken, doch darf man eine Fortſetzung der aktiven Haltung Englands in Europa, die ſeit dem Eintritt der Arbeiterregierung begonnen hatte, nicht er war⸗ ten. Im Parlament wird die neue Regierung über eine beträchtliche Mehrheit verfügen, obwohl mit einer ſtarken Oppoſition unter Führung des bisheri⸗ gen Außenminiſters Henderſon gerechnet werden muß. 150 Mitglieder der Arbeitespartei ind Gewerkſchafts vertreter und werden ſich dem Beſchluß der Gewerkſchaften, die Kürzung der Arbeitsloſenunterſtützung zu bekämpfen, anſchlie⸗ ßen. Weiterhin dürften die 42 Abgeordneten der Un⸗ abhängigen Arbeiterpartei gegen die Regierung ſtim⸗ men.: Man kann alſo für das Unterhaus folgende Rechnung auffſtellen: Konſervative 262, Liberale 55, Macdonalds Gefolg⸗ ſchaft in der Labour Party etwa 70, zuſammen 387, Oppoſition rund 200, vermutliche Mehrheit der natio⸗ nalen Regierung 187 Stimmen. Der„Daily Herald“, bisher das Organ der Regierungspartei, leitet heute ſeine neue Aufgabe als Oppoſttionsblatt mit der Verſicherung ein, die alte Regierung ſei einem Komplott zum Opfer gefallen. Einem Komplott zum Opfer gefallen? „Daily Herald“ ſagt, daß die Bank von England gezwungen geweſen ſei, in Amerika um neue Kredit⸗ gewährung nachzuſuchen, da der 50 Millionen Pfund ⸗ Kredit, den die amerikaniſche und die franzöſiſche Zentralbank gemeinſam gewährt hatten, erſchöpft ſei in den letzten Stützungsmanipulationen für das Pfund. Die Leitung der amerikaniſchen Bundesbank habe die Bedingung geſtellt, daß vor einer neuen Kreditgewährung das engliſche Bud⸗ get in Ordnung gebracht werden müſſe, und zwar unbedingt durch Kürzung der Arbeitsloſen⸗ unterſtützun g. Dies ſei einem Ultimatum gleich⸗ zuſtellen, da die Stützung des Pfunds neue Kredite kaniſchen Bankiers in innere engliſche Angelegen⸗ heiten, ſo meint der„Daily Herald“ weiter, ſei deutlich von Macdonald abrückt. an: abſolut erfordert habe. Die Einmiſchung der ameri⸗ ein Schlag gegen das britiſche Preſtige, das mit der Unterzeichnung des Ver⸗ ſailler Vertrags verglichen werden könne. Wie es um dieſe Enthüllungen ſteht, iſt zurzeit nicht zu überſehen. Jedenfalls treffen heute früh bereits Meldungen aus Newyork ein, nach denen die ameri⸗ kaniſchen Banken jetzt bereit ſeien, neue Kredite der Bank von England zur Pfundſtützung zur Verfügung zu ſtellen. Bemerkenswert iſt für die innenpolitiſche Situa⸗ tion, daß der„Daily Herald“ als Oppoſitionsblatt Das Blatt ſchreibt, Macdonald gehöre der Regierung nicht als Vertreter der Arbeiterpartei „Macdonald und ſeine mit ihm verbliebenen Freunde gehen einen Weg, der in die politiſche Wildnis führt. Wir verurteilen ihre Haltung, aber wir verbeugen uns vor ihrer Aufrichtigkeit.“ nne ü——T..—«˙Ü˙ꝗjf.. Währung gefährlicher darſtellten, als ſie wirklich iſt. Zweifellos haben die Bankiers eine ſehr große Rolle hinter den Kuliſſen der Regierungskriſe geſpielt. Es wird ſich erſt in den nächſten Tagen zeigen, ob der engliſche Krebit wirklich ſo gefährdet war, wie die Eity dies behauptet hat. Stellt es ſich heraus, daß die Banken das Kabinett durch übertriebene Dar⸗ 0 deutung der Londoner Ereigniſſe vor allem auch in stellungen ins Bockshorn gejagt haben, ſo dürften dem oppoſitionellen Teil der Labourparty viele Sym⸗ pathien zufallen. Der Bruch innerhalb der Arbeiter⸗ partei iſt jedenfalls für die politiſche Situation in England außerordentlich bedeutſam und wird die Der Widerhall in Berlin Dirahtbericht unſeres Berliner Büros 1 ö Berlin, 25. Auguſt. In der Berliner Abendpreſſe werden den Vor⸗ gängen in England eingehende und aufmerkſame Be⸗ trachtungen gewidmet. Man ſieht die beſondere Be⸗ ihrem Zuſammenhang mit dem deutſchen Nieder⸗ bruch Die Urſachen, die zum Sturz Macdonalds ge⸗ führt haben, gehen, wenn man ſie nicht nur an der ö„Oberfläche ſieht, auf die Weltkwiſe zurück, die Entwicklung in den nächſten Wochen tief beeinfluſſen⸗“ durch die unſelige Reparationspolitik angebahnt 142. Jahrgang— Nr. 389 Nalionale Notregierung in England Motdonald bleibt Kabinettschef und wird von allen drei Parteien ſo unterſtützt, daß er mit einer Mehrheit von 187 Stimmen rechnen kann wurde und immer deutlicher ihrem Höhepunkt zu⸗ treibt. Die„Germania“ ſagt nicht zuviel, wenn ſie feſtſtellt, daß der Kampf in London augenblicklich ſchlechthin um die Aufrechterhaltung des engliſchen Kredits und die Stabilität der Währung gehe. Durch die engliſche Teilkriſe wird dem Urteil der Baſler Sachverſtändigen ſtärkerer Nachdruck verlie⸗ hen, wird namentlich nun auch die von dieſem inter⸗ nationalen Gremium anerkannte Theſe über die zerſtörenden Funktionen der Tribute aufs Handgreiflichſte beſtätigt. Die Mahnung des Layton⸗Berichtes, die den Politikern ſchnelles Han⸗ deln empfiehlt, gewinnt auf die Art noch größeres Gewicht. Der Strudel, der Deutſchland als erſtes Opfer ergriff, hat nun auch England in ſeine Kreiſe gezogen und andere Staaten werden folgen, wenn die Wirkung des Baſler Appells ausbleiben ſollte, In einigen Blättern wird verſucht, aus der parlamen⸗ tariſchen Konſtellation in England die Nutzanwen⸗ dung auch auf die deutſchen Verhältniſſe zu ziehen. Solche Ueberlegungen ſcheinen, wie die Dinge augen⸗ blicklich ſtehen, verfrüht. Auch aus der Stuttgarter Rede des Kanzlers, die für heute angekündigt iſt, wird man ſchwerlich nähere Aufſchlüſſe über die Ab⸗ ſichten Dr. Brünings zu erwarten haben. Wie urteilt man in Frankreich? Paris, 25 Auguſt Die franzöſiſche Oeffentlichkeit beobachtet mit ge⸗ ſpannteſter Aufmerkſamkeit weiter die Vorgänge in England, hängen doch von ihrer Entwicklung hoch⸗ bedeutſame Entſcheidungen für die zukünftige innen⸗ politiſche Orientierung Frankreichs, ſowie für wich⸗ tige außenpolitiſche Ereigniſſe ab.„Wer wird Vor⸗ ſitzender der allgemeinen Abrüſt ungskonfe⸗ renz des nächſten Jahres, nachdem Henderſon mit Beſtimmtheit die Führung der Arbeiteroppoſition übernehmen wird?“ Dieſe Frage beſchäftigt vor allem die dem Außenmintſterium und dem General⸗ ſtab naheſtehenden Kreiſe. Eine Spaltung der engliſchen Arbeiterpartei hält man in Paris für die unvermeidliche Folge der Beauftragung Macdonalds mit der Bildung des Kabinetts der nationalen Einigung. Macdonald perſönlich und auch Schatzkanzler Snowden können das Lob der bürgerlichen franzöſiſchen Preſſe für ſich verbuchen, weil ſie im entſcheidenden Augenblick das Wohl der Geſamtheit über die Parteiintereſſen ge⸗ ſtellt haben 80 Arbetterdeputierte werden nach franzöſiſchen Berechnungen Macdonald die Treue halten, während Henderſon nach allgemeiner Anſicht die Leitung der Oppoſition übernehmen wird. „Maedonald und Snowden ſind aus dem tragiſchen Experiment der letzten Vergangenheit dank ihres politiſchen Klarblicks und ihrer Entäußerung unzwei⸗ felhaft gereifter und gewachſen hervorgegangen,“ meint anerkennend der„Matin“. Das„Jour⸗ nal“ fürchtet um das Anſehen der konſervativen Partei in England, die alle Ausſichten und das Parteiprogramm aufs Spiel ſetze. Für die konſtitutionelle Auffaſſung des engliſchen Königs findet der„Petit Pariſien“ Worte der Aner⸗ kennung. Von den gemäßigten Blättern ſchreibt u. a. die „Ere Nouvelle“, Macdonald habe nicht auf ſein Ideal und ſeine politiſche Auffaſſung verzichtet. Der bisherige Premier habe bewieſen, daß er nicht das ſozialiſtiſche Gebäude auf dem Ruin der Nation auf⸗ bauen wollte. Am bezeichnendſten iſt der Klageruf des franzöſiſchen Sozialiſten⸗ führers Leon Blum: Blum ſieht die Dinge weit weniger gefährlich an und bemüht ſich, den Mißerfolg der Labour⸗ party als ſo gering wie möglich hinzuſtellen.„Was gibt es ſchon für dringende Aufgaben in England zu löſen? Was gibt es Dramatiſches in der politiſchen Entwicklung der letzten Tage? Das„fürchterliche“ Defizit ſtellt nur den achten Teil des franzöſiſchen Haushalts dar und konnte gedeckt werden, ohne die engliſche Nation durcheinander zu ſchütteln“. Für Blum iſt nicht die Hartnäckigkeit der Gewerkſchaften, Opfer zur Rettung des Landes auf ſich zu nehmen, ſchuld an dem Rücktritt der Regierung, ſondern die große Reaktionspreſſe, die die grundloſe Panik her⸗ vorgerufen und ausgebeutet habe.„Das engliſche Arbeiterkabinett wurde durch die gleichen Manöver geſtürzt wie in Frankreich die Regierungen Herxrivt, Painlevé und Briand.“ g Der Vorſitzende der franzöſiſchen Sozialiſten ſieht die ſchweren Gefahren für die engliſche Schweſter⸗ partei voraus, die geſtern noch die mächtig ſte ſo⸗ zialiſtiſche Partei der Welt war. Das engliſche Beiſpiel werde allen Mächten der Reaktion vorſchweben, die in Europa die Fortſchritte der So⸗ zialgeſetzgebung bedrohen.„Das iſt hart und traurig“, meint Blum in ehrlicher Reſignation. 2. Seite/ Nummer 389 Neue Mannheimer Zeitung Mittäg⸗Ansgabe Dienstag, 25. Auguſt 499 Der Kampf um die Reichsreſorm 1 N Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 25. Aug. Auf der heutigen Zentrumstagung in ö Stuttgart ſtehen neben der Haltung des Zen⸗ ö 10 trums zu den anderen Parteien, der Sicherung des 1 Etats in Ländern und Gemeinden vor allem das g Thema der Reichsreform zur Debatte. Es ö heißt, daß der Kanzler die Gelegenheit benutzen f werde, ſich über dieſe durch die Veröffentlichung des 114 preußiſchen Finanzminiſters in den Vordergrund gerückte Frage 7 mit den Miniſterpräſidenten Badens und 6 K Württembergs auszuſprechen. Wie die„DA“ wiſſen will, ſoll zwiſchen dem Kanz⸗ ler und den Miniſterpräſidenten dieſer beiden Länder 5 bereits während der letzten Reichsratsſitzung in Ber⸗ 5 lin eine ſehr weitgehende Verſtändigung über die zu⸗ künftige Geſtaltung des Verhältniſſes zwiſchen Reich und Ländern erreicht worden ſein. Dieſe„Koalition“ ſoll nun in Stuttgart weiter untermauert werden. Die Tuntenhauſener Kampfanſage des bayeri⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Held, die ja nicht nur dem Vorſchlag Höpker⸗Aſchoffs, ſondern jeglichen Er⸗ neuerungsplänen des Reiches gilt, hat offenbar in Zentrumskreiſen arg verſchnupft. Herrn Held wird in der„Germania“ heute eine ſanfte Rüge erteilt: „In München ſollte man“, ſo läßt ſich das Zen⸗ trumsorgan vernehmen,„nicht vergeſſen, daß es auch 1 innerhalb Bayerns noch Leute gibt, die die Intereſſen 14 Preußens ſehr genau von den Jutereſſen Reiches zu ſcheiden wiſſen und die eine„Aushöh⸗ 1 lung der Reichsmacht“ zugunſten Preußens nicht un⸗ beſehen mitmachen werden. Warum alſo die ſcharfen Worte von der„Aufreißung der Mainlinie?“ Warum die brüske Ablehnung einer Volksbe⸗ fragung, von der ernſthaft kaum noch die Rede iſt? Mit ſolchen Anachronismen kann man ſich ge⸗ gebenenfalls ganz unnötigerweiſe ins Unrecht ſetzen.“ Dieſe Zurechtweiſung gilt gleichzeitig auch der Bayeriſchen Volkspartei, deren Korre⸗ ſpondenz ſich ebenfalls auf das Entſchiedenſte gegen alle Beſtrebungen zur Verwirklichung der Reichs⸗ reform gewendet hat. Held gegen Reichsreform * München, 24. Aug. Die Generalverſammlung des Bayeriſchen Patrio⸗ tiſchen Bauernvereins Tuntenhauſen mußte mit Rück⸗ ſicht auf das Verbot für Verſammlungen unter freiem Himmel diesmal im Saale abgehalten werden. Miniſterpräſident Dr. Held wollte auf dem Bauerntag nur erſcheinen, um die Grüße der Regie⸗ rung zu übermitteln. Aus ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache wurde allerdings eine eineinhalbſtündige Rede. Das Kernſtück der Rede Dr. Helds bildete die Reichsreform. Es ſei der größte Schwindel, meinte der Mini⸗ ſterpräſident, wenn man der Welt glaubhaft machen wolle, daß bei der geplanten Reichsreform etwas verbilligt oder vereinfacht würde. In Wirklichkeit handele es ſich um einen Uebergang des Rei⸗ ches an Preußen. Auch dersdteichsfinauzminiſter⸗ habe weder Sinn noch Verſtändnis für die Erhaltung der Länder. Bayern habe eine muſtergültige, ſpar⸗ ſame und durchſichtige Finanzverwaltung und ſei nicht durch eigene Mißwirtſchaft in die jetzige Lage gekommen. Bei dem vorhandenen Defizit von 28,6 Millionen Mark beſtehe ſehr wohl die Möglichkeit, daß die Beamtengehälter weiter abgebaut und neue Landesſteuern erhoben werden müßten. Bayern werde auf keinen Fall hier den Vorreiter für das Reich machen. Schließlich ſei es ein Schwindel, wenn man ſage, daß die neueſten bekanntgegebenen Reformabſichten mit den Beſchlüſſen der Länderkon⸗ ferenz im Einklang ſtünden. Die gegenwärtige bayriſche Staatsregierung werde ſich mit Händen und Füßen gegen eine ſolche Reichsreform ſtemmen und den Kampf führen bis zum alleräußer⸗ ſten.„Ich bin an die Spitze Bayerns geſtellt mit der Aufgabe, den bayriſchen Staat aufrecht zu er⸗ halten, gerade auch im Intereſſe des Reiches. Wenn des ich dieſe Aufgabe nicht mehr erfüllen könnte, wäre Kapitalflucht und Steueramneſtie Abänderung früherer Verordnungen gegen Kapital- und Steuerflucht Telegraphiſche Meldung Berlin, 24. Aug. Durch die Verordnung über ſteuerliche Erfaſſung bisher nicht verſteuerter Werte und über Steuer⸗ amneſtie(Steueramneſtieverordnung) vom 23. Aug. 1931, die in der nächſten Nummer des Reichsgeſetz⸗ blattes veröffentlicht wird, iſt die frühere Verord⸗ nung gegen die Kapital⸗ und Steuerflucht vom 18. Juli 1931 in mehrfacher Hinſicht abgeändert worden. 1. Die Friſt für die Abgabe der Vermögens⸗ erklärung 1931 ſowie die Friſt für die Steuer⸗ amneſtie iſt bis zum 16. September 1931 verlängert worden. 2. Die nung auf ſchließlich Steueramneſtie iſt in der neuen Verord⸗ die Umſatzſteuer und Erbſchaftsſteuer lein⸗ Schenkungsſteuer) ausgedehnt worden. Nach der neuen Verordnung erlangt Steuer⸗ amneſtie, wer ſein Vermögen nach dem Stande vom 1. Januar 1931 ſowie ſein Einkommen 1930 richtig angegeben hat, oder in einer Nachtragserklärung die früheren Angaben berichtigt. War die Vermögenserklärung 1931 ſchon abge⸗ geben, ſo kann ſie nachträglichergänzt werden. Auch kann die Vermögenserklärung 1931, ſofern ſie bereits abgegeben iſt, wieder zurückgefordert und innerhalb der Amneſtiefriſt neu eingereicht wer⸗ den. Wer das Einkommen, den Umſatz und den Ge⸗ werbeertrag von 1930 zu niedrig angegeben hat und dieſe Erklärung berichtigt, muß hierfür Nachz a h⸗ lungen leiſten. Im übrigen braucht er Nachzahlun⸗ gen für frühere Jahre nicht zu leiſten, wenn er die vor 1928 und 1929 verſchwiegenen ſteuerpflichtigen Werte(Einkommen, Umſatz, Gewerbeertrag uſw.) der Steuerbehörde nachträglich anzeigt. Wenn der Steuer⸗ pflichtige hierüber nicht mehr genaue Angaben machen kann, ſo genügt eine ſchätzungsweiſe Angabe. Die Anzeige über die bisher verſchwiegenen Werte braucht nicht beim zuſtändigen Finanzamt gemacht zu werden, ſondern kann auch bei einer anderen Behörde der Reichsfinanzverwaltung (3. B. Landesfinanzamt) eingereicht werden. 3. Bei der ſchon bisher vorgeſchriebenen Anzeige von ausländiſchen Beteiligungen(ſogen. Fünfmann⸗Geſellſchaften) iſt der Reichsminiſter der Finanzen ermächtigt worden, die Zahl höher feſtzu⸗ ſetzen. 4. Neu iſt die Regelung für die aus ländiſchen Familienſtiftungen. Dieſe können bis zum 31. Dezember 1931 aufgelöſt werden, ohne daß die an ſich bei der Auflöſung erwachſende Schenkungsſteuer erhoben wird. Außerdem tritt Steueramneſtie ein für die bei der Errichtung der Familienſtiftung er⸗ wachſene Schenkungsſteuer. Werden ſolche auslän⸗ diſche Familienſtiftungen nicht aufgelöſt, ſo ſoll das Einkommen und Vermögen der Stiftung als Ein⸗ kommen und Vermögen des Errichters, bezw. des Bezugsberechtigten angeſehen werden. Dieſe Rege⸗ lung iſt notwendig geworden, weil ein volkswirt⸗ ſchaftliches Intereſſe daran beſteht, das Vermögen der ausländiſchen Familienſtiftungen der deutſchen Wirt⸗ ſchaft wieder zuzuführen. Verzinſung der Steuerrückſtände Telegraphiſche Meldung — Berlin, 24. Auguſt. Wie das Reichsfinanzminiſterium mit⸗ teilt, waren die in der Notverordnung über Zu⸗ ſchläge für Steuerrückſtände vom 20. Juli 1931 feſt⸗ geſetzten Zinsſätze und Verzugszinſen erforderlich, um wieder pünktliche Steuerzahlungen zu erreichen. Von verſchiedenen Seiten iſt mit Rückſicht auf die Herabſetzung des Reichsbankdiskontes angeregt wor⸗ den, die getroffenen Maßnahmen aufzuheben. Die Aufhebung kommt jedoch im Hinblick auf die Fi⸗ nanzlage des Reiches noch nicht in Betracht. Die Finanzämter ſind aber angewieſen worden, bei Feſt⸗ ſetzung der Stundungszinſen auf die wirtſchaft⸗ liche Lage des Pflichtigen Rückſicht zu nehmen und ſoweit erforderlich, Entgegen⸗ kommen zu zeigen. Auch bei Feſtſetzung der Verzugszuſchläge für Steuerrückſtände von 5 v. H. für den halben Monat ſollen die Finanz⸗ ämter unnötige Härten vermeiden, und von der Feſtſetzung eines Verzugszuſchlages dann abſehen, wenn die Friſt unverſchuldet nur um ein Geringes überſchritten wird. Die Anklarheiten über die neue Nolveroroͤnung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Aug. Die Vermutung, daß die neue Notverordnung über den Ausgleich der Etats in Ländern und Ge⸗ meinden auch den Anlaß zu einer Verwaltungs⸗ reform im Kleinen geben könne, ſcheint des tatſächlichen Hintergrundes zu entbehren. Die Berechtigung zu einem über die geſetzlichen Beſtim⸗ mungen hinausgehenden Beamtenabbau wird den Ländern nicht gegeben. Neben der Kürzung der ſtaatlichen und kommunalen Löhne und Gehälter ohne Rückſicht auf vertragliche Bindungen wird ihnen lediglich die Ermächtigung erteilt, private Dienſtverträge zu verändern. Verträge, die ſich nicht auf Perſonalausgaben beziehen, ſondern auf Sachlieferungen, Durchführung von Bauten uſw., müſſen ſelbſtverſtändlich eingehalten werden. Aus dem Wortlaut der amtlichen Notiz glaubt man weiter ſchließen zu können, daß den Ländern nicht das Recht eingeräumt wird, unter Umgehung der Länderparlamente neue Einnahmequellen durch Veroroͤnungen zu erſchließen, d. h. alſo neue Steuern zu diktieren. ich verpflichtet, zurückzutreten, aber ſa lange ich an der Stelle ſtehe, können die Leute nicht kommen und mich einen Reichsverräter nennen. Sie ſollen daran denken, daß ſie das Reich verraten haben, wenn ſie die ganze Grundlage des Aufbaues des Deutſchen Reiches, ſogar mit Notverordnung, zerſtören wollen, wenn ſie damit die„Mainlinie“ in ihrer ganzen Breite von Grund auf aufreißen wollen. Wenn aber eine Volksbefragung notwendig ſein ſoll, dann laſſe ich nicht Preußen und Mecklenburg und die anderen darüber mitſtimmen, was mit Bayern ge⸗ ſchehen ſoll. Ich bin erfreut, daß die ſüddeut⸗ ſchen Staaten jetzt wenigſtens eine einheitliche Linie einhalten. Ich weiß, daß der Reichs kanz⸗ ler auch den Standpunkt hegt, es wäre ein Ver⸗ brechen, wenn man jetzt dieſe Frage anſchneide. Aber man weiß nicht, was geſchehen kann und ob der Reichskanzler ſtark genug ſein wird, Unheil zu ver⸗ hindern.“ Wohlfahriserwerbsloſt in Preußen Berlin, 24. Aug. Wie der Amtliche Preußtſche Preſſedienſt mitteilt, ſind nach der Erhebung des preußiſchen Statiſtiſchen Landesamtes vom 31. Juli in Preußen 752874 vom Arbeitsamt anerkannte Wohlfahrtserwerbsloſe bei den Bezirksfürſorgeverbänden gezählt worden gegenüber 718065 ͤ am Ende des Vormonats, ſodaß ſich eine Zunahme um 34909 anerkannte Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe oder 49 Prozent ergibt, die den Juni⸗Zuwachs(10 396) wieder erheblich überſteigt. Demnach entfallen auf 1000 Einwohner im Staats⸗ durchſchnitt 19,7 Wohlfahrtserwerbsloſe Seit September 1930 hat ſich die Wohlfahrts⸗ erwerbsloſenzahl jetzt um 305 771 oder 68,4 Pro⸗ zent erhöht. Das Werk Ein M in einer geöff⸗ neten Hand(nicht zwei wie bei Müller⸗Extra) kündigt den neuen Film an, den Fritz Lang gedreht hat. Lang iſts her, ſeit ſein letztes Werk über die Filmbühne ging. Inzwiſchen hat er ſich die Tücken der Gattung Ton⸗ film genau betrachtet, die Tagesereigniſſe im Spiegel des wechſelnden Filmglücks eifrig ſtudiert und offen⸗ bar gefunden, daß die Stoffwelt des Verbrechens immer noch eine beſondere Wirkung auf das Pub⸗ kum ausübt. Und er ging mit ſeiner Gattin Thea von Harbou, der vielfältigen Verwand⸗ küngskünſtlerin, an die Arbeit. Das Ergebnis war„“, der Film vom Kinder⸗ mörder und ſeiner Ergreifung. Ein grauſiger Stoff. Aber die Senſationen der Plakate ſind im Film ſtets dazu da, geſchickt überſpielt zu werden. Das geſchieht hier meiſterlich. Fritz Lang führt den Film geradezu wieder zu dem zurück, was er trotz der neu hinzu⸗ gewonnenen Sprache immer noch iſt und bleiben wird: zur beweglichen Photographie. Er gibt beſte Bildkunſt, beſonders in der Schilderung des Einzel⸗ nen und Kleinen. Und er verſteht es, dieſe Teile mit immer ſtärkerer Spannung, erhöht durch kundiges Retardieren zuſammenzubündeln. Man merkt die Abſicht und wird gefeſſelt. Tatſachenberichte Fritz Lang will in ſeinem Film Tatſachen vom unbekannten Mörder geben. Kann man das? Mag ſein, daß jene fragwürdige Wiſſenſchaft vom Grau⸗ sigen, die ſich Kriminalpſychologie nennt, gewiſſe typiſche Vorgänge bei den einzelnen Geſchehniſſen heraus dividiert,— für die Tatſechen in dieſem Be⸗ reich gibt es leider keine Kalkulation. Folglich kann mau ſie auch nicht ſzeniſch zuſammenbauen. Es wird Der neue Fritz lang- Ellm Auffünrung im Mannheimer Alhambra- Theater immer ein erdachtes Verbrechen, ein erfundener Zu⸗ ſammenhang, ein konſtruiertes Geſchehen bleiben. Und das iſt gut ſo; denn damit iſt das Filmbild den Niederungen ſolcher Wirklichkeit entrückt und es braucht auch keine Tatſachenberichte zu geben. Dafür iſt die Wochenſchau da, die ihren Zweck bieder er⸗ füllt, zumal ſie ja auch immer erſt den eigentlichen „Tatſachen“ nachhinkt. Wozu alſo dieſes ganze Getue mit dem Aus⸗ gangspunkt in der Wirklichkeit, der ſich ohnedies von ſelbſt verſteht. Wir wollen einen guten Film, ſonſt nichts. Deshalb erſcheint es auch zumindeſt töricht, in der Ankündigung dieſes Films mit„Düſſel⸗ dorf“ und„Düſſeldorfer Motiv“ die Spekulation auf gewiſſe Publikumsinſtinkte als eindeutige Pro⸗ paganda⸗Abſicht durchblicken zu laſſen. Man laſſe jene grauenvollen Vorgänge mit der furchtbaren nachdem die weltliche Gerechtigkeit geſprochen und ge⸗ handelt hat. Man kann auch warnen, ohne an die Taten und Erſcheinungen ſolcher Werwölfe im Ein⸗ zelnen zu erinnern,— nur um das Publikum zu locken. Das hat dieſer Film ganz gewiß nicht nötig! In der Halle des Bergkönigs Peer Gynt ſoll für immer ein Troll werden, um die Tochter des Königs der Trolle zu erhalten. Er weigert ſich. Da jagen und hetzen ihn die Trolle in wildem Tanz.— Jeder kennt die Muſik, die Grieg zu dieſer Szene geſchrieben hat. Ein Tanzmotiv wiederholt ſich immer wieder, gleitet durch alle In⸗ ſtrumente; es wirkt wie eine fixe Idee. In dem neuen Film von Fritz Lang wird es gepfiffen. Spie⸗ lend und zugleich ſchneidend klingt es ans Ohr; es klingt auf, während ein Mann ein Kind zu ſich heran⸗ holt, ihm einen Luftballon zu dem Ball kauft, mit dem es auf dem Schulweg ſpielt. Bis der Ball da⸗ vonrollt und der Luftballon ſich an den Telegraphen⸗ drähten fängt. Wird dann wieder das Tanzmotiv gepfiffen, weiß man, was es zu bedeuten hat. Mann umſchleicht ein neues kleines Opfer, bis ihn Neunzahl ihrer Wiederholung jetzt auf ſich beruhen, Der das Pfeifen jenes Motivs, dieſe zumindeſt tonfil⸗ miſch vortrefflich gekennzeichnete Zwangsvorſtel⸗ lung verrät. Der halbblinde Ballonverkäufer hat ihn daran wiedererkannt. Das ſind ſicherlich keine Tatſachenberichte, aber es iſt dramatiſch, ja faſt kann man ſagen dichteriſch ſehr gut geſehen. Die Zwangsvorſtellung, der Zwang überhaupt kennzeichnet die Leiſtung von Peter Lor re, der den Mörder ſpielt. Die triebhafte Dumpfheit dieſer Er⸗ ſcheinung, ihr Fluch und ihre Angſt gibt er mit un⸗ heimlicher Wirkung. Die Leiſtung gehört zu den ganz überragenden der Tonfilmbühne. Sie mag Fritz Lang den Spieler in eine Art Grauen vor ſich ſelbſt verſetzt haben. Doch das auch in dieſer letzten Selbſt⸗ entäußerung wirkende Künſtleriſche wird es ihm er⸗ möglicht haben, der Rolle und ihrem ſeeliſchen Grenzbereich wieder zu entſchlüpfen. Dreigroschenoper Verbrecher finden hier den Mörder und machen ihn dingfeſt; die Sonne der Unterwelt bringt es alſo an den Tag. Die Störungen durch die Razzien der Polizei, die nach dem Mörder ſucht, machen J dieſe Selbſthilfe notwendig. Das läßt ſich verſtehen. 1 F Hilfswerk der Induſtrie ſür die Not im Winter Telegraphiſche Meldung — Berlin, 25. Auguſt. Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie und die Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände haben angeſichts der für den kommenden Winter zweifellos in weiten Volkskreiſen zu erwartenden Not alle körperſchaftlichen Mitglieder dringend auf⸗ gefordert, mit möglichſter Beſchleunigung dafür zu ſorgen, daß überall da, wo ein Bedürfnis vorliegt Volksküchen zur Abgabe von verbillig. tem Eſſen an die erwerbsloſen und hilfsbedürf tige Bevölkerung eingerichtet werden. Nach dem Vorbild, das in verſchiedenen Orten des Reiches bereits beſteht, iſt es zweckmäßig, daß dieſe Volksküchen von privater Seite ge⸗ gründet werden. Wie im einzelnen vorzu⸗ gehen iſt, muß natürlich nach den lokalen Bedürf⸗ niſſen entſchieden werden. Die Verbände ollen ſich dafür einſetzen, daß, neben der Sammlung von Geldmitteln, ſich beſonders geeignete Perſön⸗ lichkeiten zur ehrenamtlichen B etätigung bei ſolchen Einrichtungen zur Verfügung ſtellen. 3 Letzte Meldungen Der Raubüberfall aufgeklärt Als Täter zwei junge Burſchen feſtgenommen * Mannheim, 25. Aug, Der Raubüberfall, der in der Nacht zun 18. Aug. im 65. Sandgewann in Waldhof auf einen dort wohnhaften 88 Jahre alten penſionierten Bahn⸗ beamten ausgeführt wurde, hat ſeine Aufklärung ge⸗ funden. Als Täter wurden geſtern ein 20 Jahre alter Taglöhner und ein 22 Jahre alter Schmied, beide auf dem Waldhof wohnhaft, dur die Kriminalpolizei feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Sie haben die Tat bereits eingeſtanden. Der neue franzöſiſche Botſchafler in Deutſchland mit Familie . Botſchafter Francois Poncet, ſeine Gattin und ſeine 5 Kinder im Garten ſeiner Villa in La Baule, wo die Familie die Ferien verbringt, Eine großartige Organiſation arbeitet, üherall ſind die Poſten verteilt; ſchließlich ſitzt der Kerl in der Falle, aus der er ſehr dramatiſch geholt wird. Und nun kommt die letzte filmiſche Zutat: man ſtellt ihn vor ein Verbrechergericht, gibt ihm ſogar einen Ver⸗ teidiger. J Dieſer Komment der Unterwelt, der ſich hier offenbart, nimmt ſein Motiv aus der Dreigroſchen⸗ oper und ihrer organiſatoriſchen Grundlage. Mög⸗ lich, daß es in der Wirklichkeit der Immertrelen ähnlich zugeht— wir wollen es bei ähnlich be⸗ laſſen— möglich auch, daß ſich ſeinerzeit in der Tat ein paar geriſſene Berliner Verbrecher auf die Suche nach dem unbekannten Mörder gemacht haben; ge⸗ funden haben ſie ihn jedenfalls nicht. Das kun ſie im Film, und das iſt ſein gutes Spielrecht. Jede falls ſchafft er dadurch eine Reihe von Szenen Von ausgezeichneter Publikumswirkung, zumal Figuren wie der Verbrecherkönig von Guſtav Gründgen? der Mackie Meſſer dieſes Films, mit hervorragender darſtelleriſcher Präziſion gegeben werden. Leinwand Film zur Folge haben, daß die Mütter, die 15 ſahen, auf ihre Kinder mehr achtgeben, und da wird ein Segen ſein. 5 ſchaft hat deshalb den Film nicht gedreht; das fe ſchutzgeſellſchaft nennen. Sie will mit dem Film Er, gezeichnet durchgeſchaffte Leiſtung iſt. 5 Es gibt keine Starrollen darin; dafür ſind Leiſtungen umſo beſſer. Wir nennen vor allem Widmann, deren kurze Mutterrolle erſchüttenn wirkt,(bald werden wir dieſe Künſtlerin als glied des Nationaltheaters begrüßen) und erwa noch die prächtige Geſtalt des Kriminalkommi Lohmann von Otto Wernicke. le ſcheidet. Und von allem Grauſen und Bangen b f ſchließlich nichts anderes als der Eindruck, 1 gut Filmiſches auf der Leinwand zutrug. Und iſt das Aeußerſte, was ein Film heutzutag „ kann. 5 Auf das Spiel kommt es an. Gewiß wird dieter Aber die Nero⸗Film⸗heſel! ſie uns nicht weis machen, oder ſich allenfalls Kinder e folg haben, und der gebührt ihr, weil er eine aus- le Ellen ähnen ſſars J Ju Solches Spiel el 5 leiten . Heſolde. beitseit vor, daf Pfennie noch zu nicht el gerechn ger En komme! keeffenk „ blen. Der beſchö Reichs angebe kung* eine fa bet iſt. urch e I bungsg * 8 Der 81 der uns ge N Frage gaben. ein D zent un gen e nicht 28 daß die gentlich zent ſic ktäftige brechun Nacht b maſſen mußten genſtun ente“ unbekan Mittel! e —— Ae Wie in den berkäuf gleich: Flauche Don jen ſhichte Mit An. Di erſchien Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 389 .—— ie griegsopfer und Nolveroronung f Gerichtsentſcheidung wird gefordert dach der Notverordnung werden bei Beamten, 45 fördenangeſtellten, Staatsarbeitern und dergl. uſt. heenempfängern, die aus öffentlichen Mitteln ung Juldet werden— die Renten ſozuſagen auf das Ar⸗ hände ſeſgeinkommen angerechnet. Dadurch kommt es inter 5 1 daß mitunter ſehr Schwerkriegsbeſchädigte keinen 1 gennig Rente mehr erhalten. Bei der Feſtſtellung der 1 uh zur Zahlung verbleibenden Rententeile wird nun 11 0 wa das derzeitige wirkliche Einkommen an⸗ nrechnet, ſondern das, das die betr. Rentenempfän⸗ nde vergangenen Jahres gehabt haben. Es nen alſo Beträge zur Anrechnung, die die Be⸗ en ſchon ſeit Monaten gar nicht mehr er⸗ fend ö halten. 8 5 5 5 8 Der Reichsverband Deutſcher Kriegs⸗ ſchädigter hat in einer Eingabe an das arbeitsminiſterium die Anſicht vertreten und 9 end begründet, daß die vorerwähnte Anrech⸗ g von Gehaltskürzungen auf die Rente durch ſalſche Auslegung der Notverordnung begrün⸗ . Es wurde deshalb die grundſätzliche Klärung zurch ein höchſtrichterliches Urteil des Reichsverſor⸗ erſön, uungsgerichts gemäß 8 34a des Verf.⸗Geſ. N ung f Vesmtenſchaft und Mietſenkung Der Bericht des deutſchen Beamtenbundes in Nr. 1 der NM. über die Miethöhen enthält, ſo wird ins geſchrieben, hinſichtlich der in Mannheim in Frage kommenden Mietpreiſe zwei unrichtige An⸗ gaben. So beſteht hier bei den Alt wohnungen umen ein Durchſchnittsmietpreis von 120 Pro⸗ 1 gent und nicht 1355 bei den Neubau wohnun⸗ 5 gen ein Durchſchnitt von etwa 180 Prozent und zum 17 nicht 20. Zu letzteren Wohnungen iſt zu bemerken, einen i aß die 1931 erbauten Wohnungen infolge der we⸗ Bahn- fentlich geringeren Baukoſten höchſtens auf 140 Pro⸗ ng ge⸗ zent ſich ſtellen. Jahre alter Regen, nichts als Regen 10 Das Aprilwetter ſcheint immer noch nicht been⸗ e Tat igt zu ſein, denn die zwei trockenen Tage über das Pochenende haben wieder eine jähe Unterbrechung etſahren. Glaubte man geſtern vormittag bei der ſich hurchſetzenden Aufheiterung an eine grundlegende 1 Aenderung des Wetters, ſo ſah man ſich wieder ein⸗ hal gründlich enttäuſcht. Der Wind, der aus Oſten kam, drehte langſam nach Süden zurück. Und ſo auerte es gar nicht lange, bis ſich die Regenwolken gdieder am Himmel zeigten. Nach einigen unbedeu⸗ lenden Spritzern ſetzte gegen halb fünf Uhr ein tätiger Landregen ein, der mit kurzen Unter⸗ llehungen den ganzen Abend und faſt die ganze Nacht über anhielt. Manchmal klatſchten die Waſſer⸗ maſſen ſo ſtark herab, daß die Paſſanten flüchten Rußten. Die Aufheiterung in den heutigen Mor⸗ gentunden war auch nur von kurzer Dauer. Wir werden uns, da auch das Barometer weiter fällt, mit Jörtſezung des regneriſchen Wetters abfinden müſſen. * Parnung vor einem Unterſtützungsſchwindler. Der am 19. Juni 1896 in Möhringen, Amt Engen, geborene Kriegsbeſchädigte Adolf Eiten benz be⸗ findet ſich auf Wanderſchaft und übernachtet nach⸗Be⸗ hurf in Krankenhäuſern. Als Grund der Aufnahme des E, wurde von den fraglichen Krankenhäuſern leiw, Krankenkaſſen Bruch der Protheſe angegeben. Es liegt der dringende Verdacht nahe, daß E. je nach Mebarf ſeine Beinprotheſe mutwillig reparaturbe⸗ lürſtig macht, um eine Krankenhausaufnahme zu er⸗ zwingen. Die Dauer der Aufnahme betrug zum Teil wells eine Nacht. Eitenbenz war ſeit April 1931 einer ganzen Reihe von Krankenhäuſern. Außer⸗ en erſchwindelt er ſich Beträge auf Grund ſeines Dhöuſtbeſchädigungsleidens von Pfarrämtern und Aürſorgeeinrichtungen. Auch die Staatsanwaltſchaft Rolkweil fahndete bisher ergebnislos nach E. Die Rte des E. wird nicht gezahlt, weil ſein Aufenthalt mülekgunt iſt. E. wird daher zur Erlangung von Mitteln uſw. auch weiterhin Betrügereien verüben. Das Gutachten der Sparkommifſion Der Verband badiſcher Gemeinden nimmt hierzu Stellung Der Verband badiſcher Gemeinden hat am 13. Auguſt dem Badiſchen Landtag eine Eingabe zugehen laſſen, in der er ſich mit der vorgeschlagenen Reform der Sparkommiſſion beſchäftigt und ſeiner⸗ ſeits dem Landtag Vorſchläge unterbreitet, die dem Gutachten der Sparkommiſſion entgegenſtehen. Dieſe Eingabe wird jetzt der Oeffentlichkeit vorgelegt. Zu⸗ nächſt beſchäftigt ſich der Verband badiſcher Gemeinden mit der im Gutachten vorgeſchlagenen Verwal⸗ tungsrefor m. Er hält den Vorſchlag der Spar⸗ kommiſſion für ganz unmöglich und für einen mehr als bedauerlichen Rückſchritt. Nach Auffaſſung des Verbandes müſſen die ſtaatlichen Bezirksbehörden in ihrer jetzigen Form beſtehen bleiben, damit die Bewohner nicht übermäßig große zeit⸗ raubende und koſtſpielige Reiſen zu den Behörden⸗ ſitzen zu machen haben. Der Verband badiſcher Ge⸗ meinden ſchlägt vor, die Zahl der Kreiſe nicht auf 27 zu erhöhen, ſondern von 11 auf etwa 4 zu ver⸗ mindern. Dieſer Vorſchlag findet eine eingehende Begründung, die darin gipfelt, daß die Glieder des Verbandes ihre Pflichtaufgaben nur erfüllen können, wenn ſie der Allgemeinheit gegenüber in ihrer Wirk⸗ ſamkeit nicht behindert werden. Auf dem Gebiete der gehobenen Fürſorge unterſtreicht die Eingabe den Standpunkt, den der Reichsſparkommiſſar für Thüringen eigenommen hat und der die Notwendigkeit einer individualiſtiſchen Behandlung dieſes Zweiges der öffentlichen Ver⸗ waltung hervorhebt und unterſtreicht. Die vor⸗ geſchlagene Aufhebung von Amtsgerichten und Notariaten hält der Verband badiſcher Ge⸗ meinden für abwegig. Er ſtellt ſich grundſätzlich auf den Standpunkt, daß die gegenwärtigen ſtaatlichen Betzirksſtellen erhalten werden müſſen, damit nicht zugleich weitere Bezirke verödet, vernachläſſigt und geſchädigt werden. Auch die Uebertragung der Grundbuchämter auf die Amtsgerichte hält die Ein⸗ gabe für verfehlt. Hinſichtlich des Schulweſens wird auf das württembergiſche und ſchweizeriſche Muſter hingewieſen, auf das im Spargutachten keinerlei Rück⸗ ſicht genommen worden ſei. Dies gilt einerſeits für die Volks⸗ und Fortbildungsſchulen, für die Gewerbe⸗ und Handelsſchulen als auch allgemein für die höheren Schulen. Die einzelnen in der Eingabe vorgebrachten Be⸗ gründungen enthalten eine Fülle intereſſanter Be⸗ lege und intereſſanten Materials. Die Eingabe kommt nach Darlegung aller ihrer Argumente zu dem Schluß, daß das badiſche Spargutachten in ſeiner jetzigen Form als Grundlage für die große Ver⸗ waltungsreform nicht dienen kann. Es liefere zwar in mancher Hinſicht recht wertvolle Anhaltspunkte, um Erſparniſſe zu erzielen, in den großen Fragen der Bezirksverwal⸗ tungsreform habe es jedoch völlig ver⸗ ſagt, weil alles Heil in erſter Linie in der Beſei⸗ tigung alteingelebter, bewährter und durchaus un⸗ entbehrlicher Einrichtungen geſucht werde. Schluß ⸗Appell der DHV⸗Jugend in Innsbruck Auſprache des Verbands vorſtehers Bechly Der Ausklang des 5. Reichsjugendtages der DHV.⸗Jugend in Innsbruck geſtaltete ſich zu einer mächtigen Kundgebung für den Gedanken der großdeutſchen Zuſammenfaſſung des deutſchen und öſterreichiſchen Volkes. 8000 Teilneh⸗ mer verſammelten ſich am Montag vor der Hofburg. Reichsjugendführer Mundt dankte mit herzlichen Worten für die gaſtfreundliche Aufnahme der DHV. ⸗ Jugend in Innsbruck. Der erſte Bürgermeiſter der Stadt, Franz Fiſcher, gab anſchließend ſeiner Freude über die muſterhafte und geſchloſſene Durchführung der Tagung Ausdruck. In bewegten, von leidenſchaftlicher Liebe durchglühten Worten hob er noch einmal den großen, würdigen Sinn des Treffens für die zukünftige Geſtaltung der deut⸗ ſchen und öſterreichiſchen Beziehungen hervor. Wenn auch auf dem Wege Großdeutſchlands noch mancher⸗ lei Kämpfe zu beſtehen ſein werden, ſo werden Tagungen wie ſie die Kaufmannsjugend mit ihrer ſicheren Geſchloſſenheit im Nationalen durchführte, helfen, alle Mühſale und Schwierigkeiten zu ver⸗ geſſen und in den dunkelſten Stunden das Be⸗ wußtſein zu ſtärken, daß nicht vergebens getan werde, was an Arbeit und Kampf für Land und Volk Tirols, für Deutſchlands und Oeſterreichs endliche Vereinigung geſchehe. Verbandsvorſteher Haus Bechly hielt die Schlußanſprache. Seine packenden Worte ließen noch einmal zurück⸗ ſchauen auf den Leidensweg, den die Deutſchen bis auf den heutigen Tag in unſäglicher Zerriſſenheit gegangen ſind. Wenn er den Sinn der Innsbrucker Tagung der deutſchen Kaufmannsjugend deuten wolle, ſo könne er darauf verweiſen, daß ſie in ihrem Erlebenswert, in ihrem Gemeinſchaftswollen frei von partei⸗ und weltanſchaulichen Gegenſätzen ein Beiſpiel gebe, aus welchen Kräften ſich Deutſch⸗ lands Wiederaufſtieg vollziehen müſſe.„Einfache deutſche Kaufmannsgehilfen ſchufen einſtmals aus heißer Liebe zu Stand und Volk die deutſchnationale Kaufmannsgehilfenbewegung und mit ihr den Bund der Kaufmannsjugend im DHV. Waren einſt die Kaufmannsgehilfen verſtreut, einzeln und ohne gei⸗ ſtigen und wirtſchaftlichen Rückhalt, genoſſen ſie nur geringe Achtung im Volke und waren ſie ſich deſſen bewußt, ſo können wir heute mit berechtigtem Stolz auf unſere ſtarke und beachtete Organiſation blicken. Wir überwinden in unſerer großdeutchen Bewegung Stammes⸗, Glaubens⸗ und Parteigegenſätze. Wir ſchufen die nationale Bewegung der deutſchen Kaufmannsgehilfen, die alle Par⸗ teien überdauern wird; die nationale Bewegung, die unabhängig iſt von Tages⸗ und Zeitſtrömungen und wirtſchaftlichen Umwälzungen. Wir glauben an die Aufgabe des deutſchen Volkes, ſich die Führerſtellung aus den Völkern der Welt zu erringen. Nur das deutſche Volk kann die Welt befreien von den Banden des Neides, der Habſucht, der Lüge, des Haſſes und der Herrſchaft des Goldes. Nur das deutſche Volk kann der ſittlichen Weltanſchauung den Sieg erringen und die Völker führen zum Reich des Unſichtbaren. Die Welt iſt krank, ſeit das deutſche Volk ſeine Macht verlor. Aus der Stärke unſeres Glaubens müſſen wir die Kraft gewinnen, unſer Leiden mit Würde zu tragen. Niemand kann uns befreien als wir ſelbſt. Nur der, der Kraft zum Leiden und zum Opfer hat, nur der, dem das Gefühl der Schande im Herzen brennt, kann Helfer werden zur Gründung des neuen, des einigen und nationalen größeren Deutſch⸗ lands der Zukunft.“ Der Reichsfugendtag fand mit dieſer großen Wil⸗ lenskundgebung ſein Ende. Die Gaue marſchierten zu ihren Sammelplätzen, wo der letzte Appell für die Teilnehmer an den 23 Berglagern ſtattfand, die anſchließend an den Reichsjugendtag durchgeführt werden. Pg. 0 Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am heutigen Dienstag Herr Friedrich Klingler, Inhaber der Wirt⸗ 1 85„Pfeiffer von Haardt“ in G 4, 17, mit ſeiner Gattin rie. Profeſſor Dr. Carl Müller Profeſſor Dr. Dr. techn. e. h. Carl Müller, der ſtellvertretende Aufſichtsratsvorſitzende der J..⸗Farben, iſt am Sonntag in München kurz vor der Vollendung ſeines 74. Lebensjahres geſtorben. Der Heimgegangene, der ſich um die Entwicklung des Weltunternehmens unvergeßliche Verdienſte erworben hat, trat im Jahre 1882 als Chemiker in die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik ein, zu einer Zeit, als die Fabrik durch zahlreiche Erfindungen einen Aufſchwung nahm, der die ganze Welt in Er⸗ ſtaunen ſetzte. i Müller gehörte ſeit 1903 dem Vorſtand der Ba⸗ diſchen Anilin⸗ und Sodafabrik an. Im Jahre 1912 übernahm er die techniſche Leitung. Als Müller im Jahre 1917 aus dem Vorſtand der Geſellſchaft aus⸗ ſchied, wurde er zum Vorſitzenden des Aufſichts rats gewählt. In deeſer Eigenſchaft erwarb er ſich ein großes Verdienſt um den Zuſammenſchluß der chemiſchen Induſtrie und J. G. Farben⸗Induſtrie. In den neuen Konzern trat er als ſtellvertretender Auf⸗ ſichtsratsvorſitzender ein. Der Verſtorbene, der in den letzten Jahren in München und in Karlsruhe wohnte, blieb auf dieſe Weiſe mit der chemiſchen Induſtrie auf das engſte verbunden. Bei der J..⸗Farbeninduſtrie wird ſein Name nie vergeſſen werden, weil er im Laufe ſeines langjährigen Wirkens nicht nur an den chemiſchen Erfindungen, durch die die J..⸗Farbeninduſtrie in der ganzen Welt tonangebend wurde, tätigſten An⸗ teil hatte. Seine ausgeprägte Führernatur kam be⸗ ſonders auch in der Errichtung des Werkes Oppau zum Ausdruck, das das Unternehmen vor allem während des Krieges zu ungeheuren Leiſtungen befähigte. Die chemiſche Induſtrie hat durch den Heimgang Müllers einen Verluſt erlitten, den nur der in vollem Maße zu würdigen weiß, der in der Lage war, in Müllers ſchöpferiſche Tätigkeit Einblick zu gewinnen. Auf Müllers Bedeutung als Chemiker und Leiter der J. G. Farben werden wir in einem beſonderen Artikel näher eingehen. Hilfsaktion des Caritasverbandes Umfangreiche Maßnahmen find erforderlich, um den großen ſozialen Aufgaben gerecht zu werden, die der kommende Winter bringen wird. Der Deubſche Caritasverband hat ſich ein Notprogra m m für den Winter zuſammengeſtellt, das allgemeine Be⸗ achtung verdient. Die erſte und wichtigſte Aufgabe ſieht er in der Erwerbsloſenfürſorge. Die Erwerbsloſenhilfe wird durch Sammlungen von Lebensmitteln, Kleidung, Wäſche und Geld in die Wege geleitet. Ferner ſollen Wärmehallen, Leſehallen und Speiſungen eingerichtet werden. Geeignete Veranſtaltungen und Kurſe ſollen dafür ſorgen, daß die freie Zeit umgewandelt wird. Die Kinderfürſorge iſt ein weiteres Gebiet der Caritas, das ungemein viel Arbeit erfordert. Oertliche Kindererholung, Land⸗ und Heilſtätten und das Ferienkinderhilfswerk werden noch mehr ausge⸗ baut und die Kinderſpeiſungem noch zahbreicher aus⸗ geſtattet. Die Müttererholung iſt die dritte Aufgabe des Caritasverbandes. Die Vereinigungen der Familienhilfe und der Armen⸗ fürſorge haben eine ungeheure Aufgabe, den Anfor⸗ derungen gerecht zu werden. Schwerbedrängten Müt⸗ tern und kranken Familienmüttern wird der Caritas⸗ verband ein beſonderes Augenmerk ſchenken. Es iſt hoch anzuerkennen, daß ſich eine Reihe Da⸗ men und Herren dem Caritasverband zur Verfügung ſtellen, um ehrenamtlich mitzuhelfen, damit den Aerm⸗ ſten und den Erwerbsloſen Hilfe zuteil werden kann. Der Deutſche Caritasverband hat insgeſamt 7000 Anſtalten und Heime mit über 700 000 Betten und etwa 25 000 ſonſtige Einrichtungen. Eine rege Mit⸗ arbeit im Dienſte der Caritas wird auch von der Ju⸗ gend gefordert, die ſich bereit erklärt hat, mitzuhelfem an der großen Hilfsaktion, die auch in Mannheim ſehr notwendig ſein wird. er. mmer eee xxx e eee eee eee ee ee Me eer2g eb 7b 8d 8dr pK de e e r l Aepfel, die eine Rolle ſpiellen Von Otto Erich Gurlitt Wie in jedem Jahr ſo locken ſie auch heute wieder iu hen Auslagen und auf den Ständen der Straßen⸗ bekkäufer, unſere deutſchen Aepfel, die keinen Ver⸗ gleich mit der Auslandsware 9 hier 100. mehr zu ſcheuen oſchen] gauchen. Ein guter Apfel hat auch heute noch nichts Mög⸗ 1 lenem Reiz verloren, der ihn in Sage und Ge⸗ treuen ice einſt manche unheilvolle Rolle ſpielen ließ. ch he⸗ Mit dem berüchtigten Apfel im Paradies fing es er Tat 0 Durch den Reiz der Neuheit und des Verbotenen Suche ien er beſonders verlockend. Der Eva ſchmeckte on; ge⸗ 5 ſcher ausgezeichnet— alles Fremde iſt bekanntlich tun ſe. u der Einbildung des weiblichen Geſchlechts am Jebel, en— doch Adam dürfte einen bitteren Nach⸗ en von Lechmack dabei gehabt haben. Er war ja auch der iguren fle Leidtragende, der ſpäter für die Neugier gens, 5 lter Ehehälfte ſchwitzen mußte. gendet 11 bedauern war auch Meiſter Herakles, zu deſſen 1 gewaltigen Arbeiten es gehörte, den Heſperi⸗ ai den Töchtern der Nacht, die irgendwo im heuti⸗ een Marokko ihren Wohnſitz aufgeſchlagen hatten und Vdietet zl in trauter Gemeinſchaft mit dem Drachen Ladon e ihn 117 die berühmten Aepfel zu ſtehlen. Allen von ad das hren n und Drachen gleichermaßen drohenden Heſell⸗ Nuhtell. zum Trotz holte er die koſtbare Beute. as soll 8 lige Folgen hatte dieſes Abenteuer ſonſt nicht. Ainder⸗ 880 g Apfel des Paris war das leider anders. lm Er⸗ daht hre 525 Grunde, weil die Göttin der Zwie⸗ e aus, Dame bei e e Dieſe 157 0 harüber daf n riechen Eris genannt, 1 e ſi d ale kund de; aß ſie nicht auch zur Hochzeit des Peleus g Ellen w der Thetis eingeladen worden war. Deshalb 1 15 ſie unter die beim Feſte anweſenden Göttinnen b 5 1 goldenen Apfel mit der Aufſchrift„Der nähnel Anker Da ſich die olympiſchen Damen nicht 1 5 1 0 5 werden konnten, ſo wählten ſie den armen e güngling Paris zum Schiedsrichter. Hera verſprach 186 0. zungen Mann Herrſchaft und Reichtum, wenn 1 0 abr den Apfel zuerkennen wollte, Pallas Athene aß g un und Weisheit. Aphrodite aber das ſchönſte 1 5 Paris entſchied ſich für das letztere, gab der 1 kinn der Liebe den Apfel und durfte dafür die a öne Helena rauben. So wurde der Zankapfel der Eris zur Veranlaſſung für den Männer mordenden Trojaniſchen Krieg. Man könnte es bei dieſen unglücklichen Aepfelge⸗ ſchichten bald mit der Angſt bekommen, hörte man nicht auch einmal von einem vergnüglicheren Aus⸗ gang. Zuerſt iſt freilich auch dieſe Sache ein wenig gruſelig. War da in Böotien, in Altgriechenland, eine ſehr hübſche aber gleichzeitig mannhafte Jung⸗ frau Atalante, nach der mancher Jüngling das Auge begehrend erhob. Atalante freilich gebärdete ſich ſpröde. Sie wollte nur dem gehören, der ſie im Wettlauf beſiegen konnte. Damit hatte es freilich ſeinen Haken, denn die junge Dame hielt den da⸗ maligen Weltrekord in Weitſtrecken. So beſiegte ſie alle Bewerber, und ſämtliche Unglücklichen wurden von ihr niedergeſtochen. Schließlich hatte niemand mehr den Mut, ſich um ihre blutrünſtige Hand zu be⸗ werben. Dann aber empfand Aphrodite Mitleid mit Hippomenes, einem in Liebe zu der Rekordläuferin entbrannten Jüngling, und ſchenkte ihm drei goldene Aepfel und einen guten Rat. Letzteren be⸗ folgte Hippomenes getreulich: Er ließ während des Laufes die Aepfel einzeln fallen. Die mannhafte Jungfrau Atalante bewies nun, daß ſie auch nur ein neugieriges Weib war, denn ſie hob die Aepfel auf und verlor dadurch das Rennen. Hippomenes war glücklich, und Atalante verſprach trotz aller Eman⸗ zipation doch eine vernünftige Hausfrau zu werden. Leider wurde aber nichts daraus, denn Hippomenes vergaß, der Aphrodite für die Aepfel und für den guten Rat zu danken, weshalb die wütende Göttin ihn und ſeine gezähmte Braut in ein Löwenpaar verwandelte. Wahrſcheinlich, damit beide keinen Spaß mehr an Aepfeln haben ſollten. Bekannter als die Geſchichte von Hippomenes und Atalante iſt uns der Apfelſchuß des Tell. Leider hat dieſe Sache trotz des zum deutſchen Freiheitswillen begeiſternden Schillerſchen Schauſpieles für uns einen bitteren Beigeſchmack. Denn die Tyrannengeſetze eines Geßlers waren der Auftakt zur Loslöſung der Eidgenoſſenſchaft vom angeſtammten Reich. Noch unheilvollere Folgen ſind mit einem anderen Apfel verbunden. Um die Wende des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts ſaß eines Tages der durch die franzöſiſche Revolution um ſein Vermögen ge⸗ brachte Kaufmann Fourier in einem Pariſer Gaſt⸗ haus. Ein Bekannter beſtellte einen Apfel und mußte dafür vierzehn Sous bezahlen. Fourier war ver⸗ blüfft. Bei ihm zu Hauſe im Jura konnte man für den gleichen Preis hundert Aepfel kaufen. Alſo ſtimmte hier etwas nicht. Fourier dachte über die unbegreiflich hohe Preisſpanne nach und kam zu der Ueberzeugung, daß ein neues Wirtſchaftsſyſtem das verdorbene alte ablöſen müßte. So wurde er zum Schöpfer eines ſozialiſtiſchen Syſtems, des Fourierismus. Seine Schüler Conſids⸗ rant und Louis Blane glaubten im Revolutionsjahr 1848 die Zeit gekommen, dem Fourierismus zum Siege zu verhelfen. Aber die Franzoſen hatten keine rechte Luſt, von Konſtantinopel aus als der zukünfti⸗ gen Hauptſtadt der ſozialiſtiſchen Vereinigten Staa⸗ ten von Europa regiert zu werden, und alles, was mit Revolution zuſammenhing, verlor durch Con⸗ ſiderants und Blancs Beſtrebungen bei der großen Maſſe ſtark an Geſchmack. Eine Monarchie erſchien den Franzoſen wünſchenswerter als die Republik, und ſo war der Boden für das Gelingen des Staats⸗ ſtreiches Louis Napoleons für die Gründung des Zweiten Kaiſerreichs vorbereitet. Das letztere aber beſchwor den Krieg von 1870/%1 herauf, und aus dieſem wieder ward der Weltkrieg geboren. Hoffentlich ſind in dieſem Jahre bei uns die Aepfel ſo billig und iſt die Preisſpanne zwiſchen Er⸗ zeuger⸗ und Kleinverkaufspreis nicht ſo groß, daß ein Menſch auf den Einfall gerät, Gründer eines zweiten FJourierismus zu werden. Das Bier auf den Dachboden! In einem glän⸗ zenden Eſſay beleuchtet der Heidelberger Hiſto⸗ riker Prof. Dr. Willy Andreas den Platz, den die Aſtrologie in der großen Zeitenwende zu Ende des Mittelalters eingenommen hat. Sie half, das ſteht feſt, die Gemüter am Vorabend der Refor⸗ mation erhitzen. Ein oft gedrucktes Prognoſtikon Joh. Lichtenbergers redet z. B. von einem Umſturz⸗ propheten im Mönchsgewande, eine alte Weiſagung freilich, die bis ins 9. Jahrh. reicht und auf arabiſche Quellen führt. Die Druckerpreſſe erleichterte die Verbreitung aſtrologiſcher Prophezeiungen ungemein. „Wie wäre es ſonſt möglich geweſen“, ſchreibt Andreas im Septemberheft von Velhagen u. Klaſings Monats⸗ heften,„daß die Konjunktionsanſage des Profeſſors Stöffler von einem Zuſammentreffen faſt ſämtlicher Planeten im Zeichen der Fiſche einen wilden Feder⸗ krieg darüber entfeſſelte, ob und in welcher Geſtalt die von ihm angeſagte Naturkataſtrophe eintreten werde. Als der auf den Februar 1524 feſtgelegte Zeit⸗ punkt gekommen war, verlief dieſer Termin ganz harmlos, und das Jahr fiel, wie es ſcheint, nicht einmal durch außerordentliche Näſſe auf; anſtatt der großen Waſſerflut aber brach im folgenden Jahre der Bauernkrieg aus, den man allenfalls auf Rech⸗ nung jener Schreckenskonjunktion ſetzen konnte. Im⸗ merhin, fünfundzwanzig Jahre hat die Spannung gedauert; mehr als ein halbes Hundert Autoren hatte ſich die Köpfe über das nahende Himmelsereig⸗ nis zerbrochen; Schriften für und wider waren ſeit dem Erſcheinen des Stöfflerſchen Almanachs(1499) darüber verfaßt, weit über hundert waren im Druck erſchienen. Auch in Italien war viel darüber ge⸗ ſchrieben worden, und infolgedeſſen war die Nervoſi⸗ tät immer mehr geſtiegen, ſo daß einige Obrigkeiten es für angebracht hielten, Veröffentlichungen zur Beſchwichtigung der Untertanen zu veranlaſſen. Kein Geringerer als Dürer, in deſſen Seelenleben ſich überhaupt die Empfänglichkeit der damaligen Men⸗ ſchen für ungewöhnliche Erſcheinungen und ſchreck⸗ hafte Dinge malt, hat uns einen nächtlichen Angſt⸗ traum von gewaltigen Waſſermaſſen, die vom Him⸗ mel ſtrömen, aufgezeichnet, in dem ſich das Grauen vor dem Kommenden widerſpiegelt. Es iſt ein Reflex der allgemeinen Beunruhigung, die ſo weit ging, daß Fürſten und Herren ernſtlich erwogen, ob ſie ſich mit ihren Regierungskanzleien und Heeren nicht an hochgelegene Punkte zurückziehen ſollten. Und vom Bürgermeiſter der Stadt Wittenberg hieß es, er habe Bier im Vorrat auf den Dachboden ſeines Hauſes bringen laſſen!“ Vom Berliner Staats⸗Schauſpiel. Intendant Ernſt Legal wird im Laufe dieſer Spielzeit Werke junger Autoren an ſechs Samstag⸗Nachmit⸗ tagen im Staatlichen Schauſpielhaus zur Diskuſſion ſtellen. Als erſtes iſt das Luſtſpiel„Die Prü⸗ fungen Hiobs“ von Klaus Herrmann er⸗ worben worden und geht bereits im September in Szene. Anſchließend an die jeweilige Aufführung ſoll es den Beſuchern frei geſtellt ſein, ſich zu dem Werk zu äußern. 7 5 i München. 4. Seite/ Nummer 389 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Allmählich gewinnen wir zu den hinter uns liegenden Juliwochen genügend Abſtand, um in Ruhe die zurückliegenden Ereigniſſe einmal kritiſch zu be⸗ trachten. Dabei drängt ſich dem unbefangenen Beobachter ſehr bald die Feſtſtellung auf, daß im Grunde genommen vieles von dem hätte vermieden werden können, was ſich als empfindliche Störung herausſtellte Letzten Endes hat auch die Bevölkerung ſelbſt, zumindeſt indirekt, Anlaß zu den Notmaß⸗ nahmen gegeben. Auch in den vergangenen Jahren durchlebten wir unruhige Zeiten. Die Wirtſchaftskriſe und die poli⸗ tiſche Kriſe ſind ja leider nicht erſt neueren Datums. Aber immer konnte der Zahlungsverkehr ohne Schwierigkeiten bewältigt werden, weil das Pub⸗ likum nur die notwendigen Abhebungen vornahm und laufend die nicht ſofort benötigten Beträge bei den Geldinſtituten einzahlte. Eine Stockung trat erſt ein, als aus weit über⸗ triebenen Befürchtungen heraus am 13. Juli ein allgemeiner Anſturm auf die Kaſſen einſetzte. Die Bargeldbeträge waren naturgemäß bald auf⸗ gebraucht und dies umſomehr, als auch der Einlagen⸗ verkehr in Stockung geriet. Einen ganzen Monat hindurch mußten wir eine Zwangs wirtſchaft auf dem Gebiete des Zahlungsweſens ertragen. Ihre ungünſtigen und unerfreulichen Auswirkungen ſind bekannt. Darüber hinaus traten auch ſchädliche Folgen vor allem in der notwendigen Erhöhung des Diskonts 1 ie Lehre der Jahlungskriſe und der Zinsſätze ein, die für die kreditnehmende Wirtſchaft eine weitere ſchwere Belaſtung nach ſich zog. Man mußte daher ſobald wie möglich wieder zum freien Zahlungsverkehr übergehen. Allen Befürchtungen zum Trotz gelang dieſer Uebergang ſehr ſchnell und faſt reibungslos. Nun⸗ mehr funktioniert der Ausgleich zwiſchen Ein⸗ und Auszahlungen. Er wird ſolange funktionieren, ſo⸗ lange zwiſchen Ein⸗ und Auszahlungen ein geſundes Verhältnis beſtehen bleibt. Man kann alſo tatſäch⸗ lich ſagen, daß von dem Verhalten der Bevölkerung zum großen Teil die glatte Abwicklung des Zahlungsverkehrs abhängt. Dieſe einfache Feſtſtellung ſollte ſich jeder einzelne vor Augen halten und daraus die richtigen Folge⸗ rungen ziehen. Man iſt heute leicht geneigt, von den Goldinſtituten die Unterhaltung einer höheren Li⸗ guiditätsquote zu fordern, aber man vergißt dabei, daß die Mittel, die für Liquiditätszwecke zurück⸗ geſtellt werden, nicht mehr als Kredite für die Wirt⸗ ſchaft verwandt werden können. Wir leben in einem kapitalarmen Land, deſſen Kapitalien nach Abzug der Auslandsgelder finanziell noch weiter vermindert ſind. Wenn wir uns ſelbſt weiterhelfen wollen— und wir ſind auf uns allein angewieſen—, ſo bleibt nichts anderes übrig, als die richtige Lehre aus der überwundenen Zahlungskriſe zu ziehen, nämlich keine unnötigen Abhebungen vorzu⸗ nehmen und alle verfügbaren Gelder 8 dür Kaſſe zu bringen. 80 Obſt- und Gartenbau-Ausſtellung Vorbereitende Verſammlung in Weinheim Aus Weinheim wird uns berichtet: Unter Vorſitz von Althürgermeiſter Förſter⸗ Leutershauſen fand am Sonnkag nachmittag im Gaſthaus„zur Bergſtraße“(Böhler) in Weinheim eine Verſammlung des Bezirks⸗Obſt⸗ und Weinbauvereins Weinheim ſtatt, um die Vorbereitungen zur Teilnahme an der gro ßen Obſt⸗ und Garten bau⸗Ausſtellung in Mannheim vom 16. bis einſchließlich 20. Oktober all beſprechen. Landrat Dr. Pfaff und Bürger⸗ meiſter Dr. Meiſer wohnten der Verſammlung hei, Altbürgermeiſter Förſter führte aus, daß der Geſamtvorſtand auf der Heidelberger Tagung be⸗ ſchloſſen habe, durch die Mannheimer Ausſtellung zu offenbaren, was die Obſt⸗ und Gemüſeerzeuger der Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach auf dem Gebiete des Obſt⸗ und Gemüſebaues zu leiſten ver⸗ mögen. Obſtbau⸗Oberinſpektor Marti n⸗Ladenburg wies in einem Referat darauf hin, daß der Zweck der Mannheimer Obſt⸗ und Gartenbau ⸗Ausſtellung da⸗ rin beſtehe, der Großſtadtbevölkerung die Mahnung ins Herz zu prägen:„Kauft deutſches Obſt!“ Schon im vergangenen Jahre war die Ausſtellung geplant, die aber unterbleiben mußte, da kein Obſt vorhanden war. Dieſes Jahr hätte man die Obſt⸗ erzeuger der genannten Bezirke zuſammengerufen, Um die erforderliche Ausſtellungsware zu erhalten, aus der man die Qualität des unterbadiſchen Obſtes erſehen könne. Der Referent ging im einzelnen auf die Schau⸗ und Wettbewerbsorduung und auf die verſchiedenen Zweige der Ausſtellung ein und fügte hinzu, daß dieſe Ausſtellung zugleich auch als O b ſt⸗ markt gelte. Er ſchloß mit dem eindringlichen Appell an die Anweſenden, mitzuhelfen, daß die Ausſtellung von Erfolg gekrönt ſei. Der Vortrag wurde beifällig aufgenommen. Mannheimer tödlich abgeſtürzt Am Sonntag iſt bei einer Beſteigung der Fleiſch⸗ Bankſpitze im Wilden Kaiſer in Tirol der Mann⸗ heimer Hochtouriſt Gerhard Heddaeus tödlich ahbgeſtürzt. Heddaeus, der die Tour mit einem Referendar aus München unternahm, verunglückte nachmittags beim Abſeilen infolge Reißens des Seiles. Er ſtürzte etwa 50 Meter tief ab und blieb mit zerſchmetterten Gliedern tot liegen. Die Leiche wurde durch die alpine Rettungsſtation geborgen und nach Kufſtein überführt. Heddageus, der erſt 21 Jahre alt war, ſtudierte in Er war ein ausgezeichneter Bergſteiger, der die ſchwierigſten Touren ausführte. Der Verun⸗ glückte iſt der einzige Sohn des bekannten Mann⸗ heimer Arztes Dr. Heddaeus. Die einzige Schweſter, die Medizin ſtudiert, iſt ebenfalls eine tüchtige Berg⸗ ſteigerin. Mit Vater und Bruder iſt ſie Mitglied des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins. Die Nachricht von dem ſchweren Verluſt, der die Familie Heddaeus betroffen hat, wird allgemeines Mitgefühl hervorrufen. * * Der Schwan iſt wieder zurückgekehrt. Der Schwan, der, wie berichtet, am Samstag morgen vom Kutzerweiher aus ſich auf die Wanderſchaft begeben hatte, iſt wieder in Mannheim eingetroffen. Seine Flüge dehnte er, wie man auch vermutete, ziemlich weit rheinabwärts aus, denn er wurde über ver⸗ ſchiedenen Altrheingebieten und über Gernsheim ge⸗ ſichtet. Auf der Suche nach ſeinen heimatlichen Ge⸗ filden ließ er ſich auf dem Rhein bei Ludwigshafen nieder, wo er von einem Mann aus der Hochfeld⸗ straße gefangen und zur Abholung bereit gehalten wurde. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittags ziehung wurden aus⸗ geloſt: 2 Gewinne zu je 25 000/ auf die Nr. 163 628; 2 Gewinne zu je 10000/ auf die Nr. 33g 886; 14 Ge⸗ winne zu je 5000% auf die Nrn. 9580, 74 359, 134 616, 179 675, 301171, 386 167, 399 961514 Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 151 306, 194 812, 235 925, 208 690, 821 204, 326 262, 363 Die Nachmittags ziehung brachte: 2 Gewinne zu je 75 000% auf die Nr. 168 229; 2 Gewinne zu je 10 000/ auf die Nr. 358 382; 10 Gewinne zu je 5000/ auf die Nrn. 227 254, 302 285, 309 825, 353 327, 372 796; 14 Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 47033, 122 262, 156 131, 673, 280 870, 363 496, 372 207.(Ohne Gewähr.) Vorbereitungen zum Dürkheimer Wurſtmarkt Die Vorbereitungen zum Dürkheimer Wurſtmarkt für den der 12., 13., 14., 15., 19. und 20. September angeſetzt wurden, ſind in vollem Gange. Am ver⸗ gangenen Dienstag tagte der Wurſtmarktaus⸗ ſchuß des Stadtrates, um die verſchiedenen, das Wurſt marktfeſt betreffenden Fragen zu beraten. Es ſind in dieſem Jahre wieder drei große Wein⸗ hallen, drei Sekt⸗ und Flaſchenweinhallen, zwei Bier⸗ hallen und etwa 50 Schubkärchler vertreten. Für Volksbeluſtigungen iſt wieder vollauf geſorgt. Die Weinpreiſe werden gegenüber dem Vorjahre ent⸗ ſprechend den Weinmarkt⸗ und Zeitverhältniſſen eine Senkung erfahren. Die endgültige Feſtſetzung erfolgt nach Einvernahme von Winzerverein, Winzer⸗ Genoſſenſchaft, Weingütern und der Schubkärchler⸗ Vereinigung. Angeſichts der ungünſtigen wirtſchaft⸗ lichen Lage wurde die Platzmiete für Hallen, Schubkärchler und Schauſteller faſt durchweg herab⸗ geſetzt. Um die bisherigen Verkehrsmißſtände, die durch die Aufſtellung von Autos auf den Zufahrts⸗ ſtraßen in den Vorjahren regelmäßig entſtanden ſind, abzuſtellen, wurde— in der Erwartung, daß alle Kraftfahrzeuge auf die vorgeſchriebenen Parkplätze gehen— beſchloſſen, die Parkgebühr zu er⸗ mäßigen und zwar wurde ſie— ohne Rückſicht auf die Dauer der Einſtellung— für Autos auf 1%¼ und für Motorräder auf.50“ feſtgeſetzt. In dieſen Gebühren iſt Verſicherung mit eingeſchloſſen. Wie im Vorjahre dürfen auch in dieſem Jahre wieder nur einheimiſche Trauben verkauft werden.— Ein von Dr. Bröker, Ludwigshafen verfaßtes Hörſpiel, das vom Münchener Rundfunk angenommen worden iſt: „Chikago auf dem Wurſtmarkt“ wird Ende Auguſt auf den Wurſtmarkt hinweiſen.* —— Kommunale Chronik * Heddesheim, 24. Aug. Aus den jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzungen iſt zu berichten: Der Friedhofweg wird jeweils in der Zeit vom 1. Ok⸗ tober bis 1. April für den Fuhrwerksverkehr ge⸗ ſperrt.— Die Abtretung des öſtlichen Jagddiſtrikts des ſeitherigen Jagdpächters Hch. Beck an Gg. Gaß⸗ ner in Muckenſturm wird genehmigt.— Der Be⸗ ſtellung des Albrecht Joachim im Ortsteil Mucken⸗ ſturm als Jagdaufſeher des Jagdͤdiſtrikts vom Orts⸗ teil Muckenſturm ſteht nichts im Wege. Die Zu⸗ laſſung des Joachim⸗Muckenſturm als Gaſtſchütze wird genehmigt. Von den Schreiben der bad. Kommunalen Landesbank in Mannheim über Er⸗ höhung des Zinsſatzes für aufgenommene Gelder wird Kenntnis genommen.— Gegen die Ernennung des Max Faulhaber aus Ladenburg und des Johann Schwefel aus Friedrichsfeld als Jagdaufſeher des weſtlichen Jagddiſtrikts(Jagdpächter Zeilfelder) be⸗ ſtehen keine Bedenken.— Die Obſtverſteigerung im Ortsteil Muckenſturm wird genehmigt.— Wegen Verpachtung der Neuwaldgrundſtücke Neuwieſe und Schäffertwieſen fand eine Beſichtigung an Ort und Stelle ſtatt.— Von der Entſchließung des Bezirks⸗ rats Weinheim vom 16. Juli über Erhebung einer Umlage für die Verbands ⸗Abdeckerei Ladenburg zur Beſchaffung einer neuen Apparatur wird Kenntnis genommen. Die Angelegenheit wird wegen Rück⸗ ſprache mit den Bezirksgemeinden zurückgeſtellt.— Dem Geſuch der Oflingbewohner wegen Entwäſſe⸗ rung des Gewannes„große Ofling“ konnte nicht entſprochen werden.— Von dem Bericht der Schul⸗ ärzte wurde Kenntnis genommen. Die feſtgeſtellten Mängel werden alsbald beſeitigt.— Farrenwärter Jöſt wird infolge Krankheit penſtoniert. * Edingen, 24. Aug. In der fjüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wurde beſchloſſen, für das Jahr 1932 die Wegherrichtungen möglichſt zu beſchrän⸗ ken, da es der Gemeinde unmöglich wird, die bis⸗ herigen hohen Kreisbeiträge zu beſtreiten.— Die nach der Notverordnung vom 20. Juli feſtgeſetzten Zuſchläge für Steuer rückſtände müſſen auch von der Gemeinde berechnet werden.— Die Senkung des Gaspreiſes wurde durch die Waſſerwerksgeſellſchaft Mannheim abgelehnt. Der Gemeinderat nahm hiervon einſtweilen Kenntnis. Die Bemühungen um Senkung des Gaspreiſes ſind weiter fortzuſetzen.— Dem bäuerlichen Verſuchsring „Pfalzgau“ wurde für das laufende Rechnungsjahr ein Beitrag bewilligt. Kleine Mitteilungen Die Stodtverwaltung Villingen muß in der letzten Zeit täglich 1600% an Fürſorgeauf wendungen veransgaben. In einem Jahr mocht das etwo eine halbe Million aus. Man rechnet daher mit einſchneidenden Maß⸗ nahmen zur Sicherung des Haushalts. 1 1 2 AD lE-Nieſengebirgsvennen Dienstag, 25. Auguſt 1991 . Schwerer Sturz M. von Brauchitſchs Oberſchreiberhan, 23. Auguſt Gerade im Kraftfahrſport der letzten Zeit iſt es tragiſch, daß ſonnige Veranſtaltungen durch ſchwarze Schatten ver⸗ düſtert werden. So auch wieder beim Rieſengebirgsrennen des ADAC⸗Gans Niederſchleſien. Trotz der Wetterungunſt der letzten Wochentage ſetzte am Sonntag eine Völker⸗ wander ung nach Schreiberhau ein, die ſo recht bewies, wie populär Auto⸗ und Motorradwettbe⸗ werbe ſind. Da gab es den verheerend ausſehenden Sturz des in dieſem Sportjahr ſo ſchuell zur Extraklaſſe der Sport⸗ wagenfahrer aufgeſtiegenen Manfred v. Brauchitſch. Man glaubte ſchon, in ihm den ſicheren Sieger des Sport⸗ wagenwettbewerbs zu ſehen, da ereignete ſich in der König⸗ ſte in⸗Kurve jener Unfall, an dem fraglos die Straßen⸗ bauverwaltung Hauptſchuld trägt. Sie hatte im Auslauf der Außenkurve einen Erdͤhaufen liegen laſſen. Von Brauchitſch geriet in der Kurve ins Schleu⸗ denn, die einen ſagen: infolge zu hohen Tempos, die an⸗ deren: inſolge zu ſtarken Bremſens und Dritte geben der Bereifung ſeines Wagens Mitſchuld, weil die von ihm ge⸗ wählte Reifenmarke die notwendige Griffigket vermiſſen ließ. Brauchitſch kam ſchleudernd, aber den Wagen dennoch leidlich abfangend aus der Gefahrkurve heraus. Da blo⸗ kierte der Erdhaufen das rechte Vorder⸗ rad. Der Wagen überrannte den Graben und wieder wars das rechte Vorderrad, das ſich nunmehr tief ins weiche Erdreich bohrte, ſo daß der große ſchwere Wagen ſich it ber⸗ ſch lug und, die Räder kerzengrade nach oben ſtehend auf v. Brauchttſch herauffiel. Und doch muß Brauchitſch ein Glücks kind ſein. Aus dem Humusboden kroch er, während kein Menſch an ſeine Rettung glaubte, ſich auf dem Rücken rückwärts ſchiebend heraus, brachte es noch ein paar Schritte, von Helfern ge⸗ ſtützt, über die Landſtraße, brach aber dann zuſammen und wurde ins Krankenhaus nach Schreiberhau gebracht. Der ihn behandelnde Arzt glaubt nicht an ſchwerere innere Schäden. Starke Blutungen aus dem Munde dürften vom Bruch des Unterkiefers und von ausgebrochenen Zähnen herrühren. Von Brauchitſch, Reichszwehroffizier geweſen, benahm ſich in ſeinem ſchwerverletzten Zuſtand ganz her⸗ vorragend. Auch ein Todesopfer gab es bei dieſen Rennen. Beim Samstag⸗Training konnte der Motorradfahrer Linus Stelzer(Ullersdorf) eine Kurve nicht mehr ſchaffen und fuhr in voller Fahrt gegen einen Baum. Schädelbaſisbruch. Am Sonntag vormittag verſchieb er im Krankenhaus. Daß dieſe Unglücksfälle die freudige Stimmung eines ſonſt durch ſportliche Spitzen leiſtungen, Maſſen⸗ beſuch und glatte Abwicklung gelungenen Renntages herab⸗ drückten, iſt ja ſelbſtverſtändlich. Der mit Spannung erwartete Zweikampf zwiſchen von Morgen und Stuck wurde mit dem für die 4 Km. lange Strecke ſchon erheblichen Vorſprung von über 6 Sekunden von H. J. von Mor⸗ gen auf Bugatti mit Conti⸗Reifen gewonnen. Der Fürſt Lobeowicz(Tſchechoſlowakei) auf 2 Liter⸗Bugatti wurde Drittſchnellſter des Tages, war nur 7 Sekunde lang⸗ ſamer als Stuck. Dieſe Tatſache war große Ueberraſchung. Man ſieht in dem Fürſten den kommenden Mann. Ebenſo offenbarte ſich der Dresdner Bugattifahrer Emil Rothmann mit ſeinem Sieg über Frankl Brudes(Breslau), die gleichſtarke Bugatti fuhr mende große Klaſſe. (Wien) And en, als kom⸗ Das techniſch Eindrucks vollſte des ganzen Rennens war die ans ſchier Wunderbare zende Kurvenſicherheit der beiden 8 Frontantriebswagen. Macher und jagten ihre DeW-Stromlinienwagen dank des antriebs mit Vollgas durch jene Königſtein⸗Kur der Mehrzahl der Wagen nur im Schleudern wurde. Macher war eine Sekunde ſchneller genoſſe Oeſterreſicher. gren⸗ Oeſterreicher Vorderraß⸗ ve, die von bezwungen als ſein Stall, Im Sportwagenwettbewerb fuhr Lewy auf 1% Liter⸗Bugatti die ſchnellſte Zeit. Er vereinte ſportliches Draufgängertum mit abſoluter Wagen, beherrſchung. Vorbildliche Sportleiſtung war wieder 5 mal die des Gutsbeſitzers Lehmann(Gr. Gaſtroſe bel Guben). Mit ſeinem reſtlos ſerienmäßigen Mercedes⸗Benz Cabriolet hatte er es gegen die Amilcar, Auſtro⸗Dafmlei Bugatti und wie ſie alle heißen, gewiß nicht leicht, wenn gleich alle dieſe Wagen in anderen Klaſſen ſtarteten. Er war nach Lewy Zweitſchnellſter aller S bortwagenfahrer. Jr der Klaſſe der Sportwagen von—5 Liter hatte 9 Burgaller als Sieger angenommen. Aber er holte ausgeſprochenes Rennpech. Schon 17 Km. nach dem Start blieb ſein Bugatti mit ſchwerer Panne ſtehen. Frye (Düſſeldorf) erkämpfte ſich einen ſchter ausgezeichneten Ueberraſchungsſieg gegen J. K. Graf Maltzahn an Auſtro⸗Daimler, gegen Beatrix Gilka⸗ Bh g 0 w auf Auſtro⸗Daimler und Freiherr von Lütt w Daimler. Beatrix Gilka⸗Bötzow erhielt den Da⸗ menpreis. In der Zweiliter⸗Klaſſe ſchlug Hoſch auf Praga den ſchon 8jährigen Mercedes von Carutti(Chemnißh. Tadelloſe Sportleiſtung vollbrachte Florian S ch midt (Tſchechoſlowakei) auf Amilear mit Sieg in der 1100 cem Klaſſe. Im Kampf der kleinſten Sportwagen bis 750 ben war wieder einmal Kohlrauſch(Eiſenach) auf Bs nicht zu ſchlagen. Zweiter des Rennens wurde in ſchneſ⸗ diger und geſchickter Fahrt Fritz von Delkus vor Bäumer(Bünde), beide auf BMW. Die Motvrradwettbewerbe ſtanden im Zeichen abſoluter Ueberlegenheit des Bres⸗ lauers Brudes. In drei Soloklaſſen wurde er Sieger, fuhr die beſte Zeit aller Fahrer und auch im Beiwagenwett⸗ bewerb fuhr er auf einer 750er BMW ſchnellſte Zeit aller Beiwagen. Er erhielt vier erſte Preiſe. Von hoffnungs⸗ vollem Nachwuchs ſei Ewald Kluge auf De W erwähnt; er fuhr in der Klein⸗Motorräder⸗Klaſſe die beſte Zeit. Von den 15 Fahrern, die in der 500 cem.⸗Klaſſe ſtarteten, war nächſt Brudes, der eine Spezial⸗Maſchine ſteuerte, der Ber⸗ liner Ausweisfahrer Petruſchke auf Ariel der beſte. Aus⸗ weisfahrer⸗Sieger im Wettbewerb der großen Solomaſchi⸗ nen wurde Kurt Mansfeld(Breslau) auf BMW. In ber 1000 cem.⸗Seitenwagen⸗Klaſſe folgte als beſter nach Brudes Rudolf Strohmeyer auf BMW, während Sylpius von Heyking ſchnellſter der Ausweisfahrer war. Mit einem Tagesfeuerwerk und Preisverteilung im Lindenhof⸗Park⸗ hotel ſchloß die Veranſtaltung. Siegfried Doersehlag. C ß ͤ dd ͤ vd ͤ ͥyꝗãꝗã ͤvddadddddbb0éd(0é0 0 Süd oeutſche Meiſterſchaſts⸗Regatta Die Meiſterſchafts⸗Regatta des Gaues Süddeutſchland im Deutſchen Waſſerſportverband, die am Sonntag in Mühlheim ausgetragen wurden, nahmen bei ausgezeich⸗ neter Organiſatiog einen einwandfreien Verlauf. Unter den 22 Rennen, die das Programm umfaßte, befanden ſich vier Meiſterſchaſtsrennen. Im Vierer mit Steuermann holte ſich die RG Fechenheim den Titel gegen Freiheit Mülheim, ebenſo im Vierer ohne Steuermann im Allein⸗ gang. Im Achter war dann Freiheit Mülheim gegen Vor⸗ wärts Offenbach. Im allgemeinen ließen die bei den ein⸗ zelnen Rennen gezeigten Leiſtungen auf eine ſehr ſorg⸗ fältige Ausbildung der Ruderer ſchließen. Die einzelnen Rennen brachten folgende Ergebniſſe: Begrüßungs⸗Vierer: 1. RG Fechenheim:49; 2. RV. Freiheit Mühlheim 510,2. Anfänger⸗Einer: 1. Alleingang. 5 Anfäuger⸗Vierer: 1. Undine Rüſſelsheim 615,8; 2. For⸗ tuna Mainz:286,2. Zweiter Senior⸗Achter: 1. Vorwärts Offenbach 5788, 4; 2. Amieitia Frankfurt⸗Main 5145. Meiſterſchafts⸗Vierer ohne Steuermann: R Fechen⸗ heim Alleingang. Jungmann⸗Einer: 1. Janz⸗Vorwärts Offenbach 6188; 2. Keibel⸗Hellas Gießen 656,6; 3. Büchler⸗Boruffta Frank⸗ furt 703,6. „Zweiter Jungmann⸗Vierer: 1. Waſſerſport Schierſtein 923585 2. RG Fechenheim 617,2; 3. Germania Offenbach Junior⸗Achter: 1. Germania Offenbach:48,4; 2. Vor⸗ wärts Offenbach 546,6 Amicitia Frankfurt aufgegeben. Meiſterſchafts⸗Einer: 1. Schöndorf Hellas Gießen 6140, 4; 2. Kimmel Vorwärts Offenbach 6249. Erſter Jungmann⸗Vierer: 1. Waſſerſportverein Schier⸗ Germania Offenbach(Steiger) ſtein 61078; 2. Waſſerſportverein Bürgel 612,4; 3. Frank⸗ furter RV Undine:25. Lang⸗Vorwärts Offenbach Allein⸗ gang 7108. heim:59,2; 2. Freiheit Mühlheim 603,8. Jungmann⸗Achter: 1. Undine Rüſſelsheim:42,68; 2. Ludwig Pfeiffer⸗Gedächtnis⸗Vierer: heim ohne Zeit; 2. Undine Rüſſelsheim. i 1. Fortuna Mainz:02; 2. WSp Schierſtein 6705. Dritter Pierer: 1. Germania Offenbach:12,67 Undine Meiſterſchafts⸗Achter: 1. RW Freiheit Mühlheim:91, 2; 2. AR. und S Vorwärts Offenbach 540. Norddeutſchland mit:1 66:1) geſchlagen Im Freundſchaftsſpiel der beiden Repräſentativmann⸗ ſportplatz in Hamburg kam es am Sonntag nachmittag zu einer großen Ueberraſchung. Man hakte die ſtark beſetzte angeſehen und mit einem offenen Kampf gerechnet. Aber die 20000 Zuſchauer, die zunüchſt lebhaft mit ihren Lands⸗ Innuior⸗Einer: 1. Meiſterſchafts⸗Vierer mit Steuermaun: 1. R Fechen⸗ Germania Offenbach:46, 3. 1. Freiheit Mühl⸗ Junior⸗Vierer: Rüſſelsheim aufgegeben. Ein hoher Sieg des Weſtens ſchaften von Nord⸗ und Weſtdeutſchland auf dem Viktoria⸗ norddeutſche Elf als ebenbürtigen Gegner der Weſtdeutſchen leuten ſympathiſierten, wurden unliebſam enttäuſcht: Die Weſtdeutſchen lieferten ein ganz hervorragendes Spiel, ſie waren faſt um eine ganze Klaſſe beſſer als ihr Gegner und gewannen mit:1(Halbzeit 51) Treffern durchaus ver⸗ dient. Nacht-Orientierungsfahrt des Motorfahrer⸗Klubs e. V. Mannheim Am Samstag veranſtaltete der Motorfahr⸗Klub, Mann⸗ heim, der durch die Veranſtaltung der Motorradrennen auf dem Rennplatz Mannheim ſich in weiten Kreiſen einen Namen geſchaffen hat, für ſeine Mitglieder eine Nacht ⸗ Orientierungsfahrt. Der Start hierzu war auf .15 Uhr am Ballhaus feſtgeſetzt, wobei jedem einzelnen 9 ein verſchloſſenes Kuvert für die Route bis zur nächſten Kontrolle übergeben wurde. Die Fahrt führte über eine Geheimkontrolle in Schriesheim über Alten⸗ feld in die Gegend von Lampen hai n. Mit der erſten Einſchreibe⸗Kontrolle war eine Zwangspauſe von 20 Mit verbunden. Von da ging es durch die kurvenreichen Straße des porderen Odenwald über Weinheim nach Hütten feld bei Lampertheim. Als letzte Strecke ſchloß ſich die Fahrt über Sandhofen nach Mannheim an. Strafpunktfrei fuhren die Herren Goldmann, Groß und Lefo. Die Fahrtſtrecke war durch den Sporkleiter des Klubs außerordentlich geſchickt und intereſſant für die Fahrer angelegt. Es hat ſich hierbei ergeben, daß Strecken, die den Fahrern bei Tag gut bekannt ſind, ein ganz an⸗ deres Bild bei Nacht zeigen, wodurch viel größete An⸗ forderungen an die Fahrer geſtellt werden. Die ausgezeichnet gelungene Fahrt hat nicht nur für die Fahrer eine ſportliche Leiſtung bedeuket, ſondern gleich⸗ 115 eine weitere Verbeſſerung ihrer eigenen ae eit. 5 — Die ſchweizeriſchen Schwimm⸗ Meiſterſchaften ausgefallen Die Landesſchwimm⸗Meiſterſchaft der Schweiz ſollte am Sonntag in Davos zum Austrag kommen. aber abgeſagt werden, da das Waſſer nur zehn Org Wärme hatte und Neuſchnee zu verzeichnen war, Dat war dem Schwimm⸗Verein Nicarx Heidelberg die Möglich⸗ keit genommen, in die Schwimm⸗Meiſterſchaften der Schweiz einzugreifen. Nach ihrem guten Abſchneiden in Baſel konnten ſie lediglich noch in dem vor kurzer Zeit errichteten Sportbad Engelberg noch einmal ſtarten. Dort war es aber notwendig, daß das Waſſer durch elektriſchen Strom vorgewärmt wurde. Der Schwimm⸗Verein Nicar mu ſeine Sportreiſe daher vorzeitig beenden. Tageobaleucles Dienstag, 25. Auguſt Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigungen.: Pavillon Kaiſer: Geſellſchaftstonz und Kabaretteinlagen ab 20.30 Uhr. Flugplatzkaſino: Tanztee ab 16 Uhr und abends. falzbau⸗Kaffee: Tanztee ab 17 Uhr, Konzert und Tanz ab 20 Uhr. 5 Autobusausflüge: Abfahrt 14 Uhr ab Paradeplatz nacht Bad Dürkheim— Iſenachtol— Lambrechter Tal— Neuſtadt o. d. H.— Mannheim. 5 Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14.30 Uhr Mannheim Speyer— Germersheim und zurück. Adlers Motorboot⸗Fahrten: Tägliche Hafen rundlahnen vorm. 10 Uhr, nachmittags 15 und 17 Uhr ob Landeplaß Friedrichsbrücke. 1 Lichtſpiele: Alhambra:„“.— Schauburg. u der des Glücks“. Ro vy Theater:. ſein, wenn die Veilchen blühen“. e tum:„Im Geheimdienſt“.— Capitol:„Schachmatt — Palaſt⸗ Theater:„Dolly macht Karriere, 10 Scala⸗Theoter:„Eine Freundin ſo goldig Du“,— Glorio⸗Palaſt:„Die Flucht aus rien“, Sehens würdigkeiten: Städt. Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—19 Uhr 11 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr dürchge Sonderausſtelung:„Die Mode und ihr Speitbild ven, bis 1850“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im 1 5 haus: Sonntag vormittags von 11—19 Uhr und nach von 18—17 Uhr; Dienskags 15—17 Uhr; Mittwochs 11 Uhr; Freitags 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: 1985 net von 10—13 Uhr und 15—1? Uhr. Ausſtellung:„Ne von Geſtern“. Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Politik: H. A Meißner- Feuilleton! Dr. Steſa Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Rt 8 u. Bermiſchtes: i..: Kurt Ehmer- Handelsteil: Kurt Ehmer 1 u. alles übrige: i..: Richard Schönfelder- Anzeigen u. 9 Mittellungen: Jakob Faude, U 1 5 G. mbh Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung Gn Mannheim. e 1,—8 1 bel Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt in Rückporto 8 ttz auf Auſtro⸗ Sie mußte ard Schönfelder 10 5 bn, ſämtlich in Mannheim 2 Herget UI dier N Poſte äh über dung, Arm! getre Barf Mutt Fritz Die! wenit der E Bode „Baun denſte Volks haupt die A mitte baher zu ei feucht der J Pilzſe Städt mögl. dung Pilze vom bezah * eine Stu ein. akade Stub im G intere milie wohl Stadt liegt ſpiege wölbe auch. um ſi 00 ſtäh! erſchr iſt au rung mehr wohn Fami ben, geleſe 100 L Diebe Obſt germe kaſſen det. Die 2 u Start Frye ichneten n auf w auf en Da⸗ Praga emnitzj. 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Es war bislang nur igen bekannt, daß die Nadel⸗ und Laubwälder uger Hardt und der Lußhardt durch ihre Bodenbeſchaffenheit und durch ihren gemiſchten Haumbeſtand ein vorzüglicher Standort der verſchie⸗ n Pilze find. Erſt die allgemeine Not, die weite reiſe dazu zwingt, ihren Lebensmittel⸗ und lich ihren Fleiſchbedarf einzuſchränken, hat die Aufmerkſamkeit auf dieſes vorzügliche Nahrungs⸗ mittel gelenkt, das anderwärts, zum Beiſpiel im laheriſchen Wald und in Norddeutſchland, ſchon läugſt zu einem Volksnahrungsmittel geworden iſt. Das feuchte Wetter hat weiterhin dazu beigetragen, daß der Pilzreichtum ziemlich groß iſt und es den vielen Pilzſammlern, die ſogar an Sonntagen aus den Städten Mannheim und Heidelberg kommen, er⸗ möglicht, ihre Körbe zu füllen. Außer der Verwen⸗ zung für den eigenen Haushalt finden auch viele Pilze den Weg zum Markt. Den Sammlern wird vom Großhändler ein Preis von 25 Pfg. für das Pfd. bezahlt. Akademiſcher Austauſchbeſuch * Heidelberg, 23. Aug. Geſtern vormittag traf eine Gruppe franz öſiſcher Profeſſoren und Studenten zu kurzem Aufenthalt in Heidelberg ein, Die Gruppe unternimmt auf Einladung des alademiſchen Austauſchdienſtes eine vierwöchige Studienreiſe durch Deutſchland. Wertvolle geſchichtliche Ausgrabungen eg Weinheim, 23. Aug. Dieſer Tage wurde im Gerberbachviertel im älteſten und baugeſchichtlich intereſſanteſten Stadtteil auf dem Gelände der Fa⸗ milie Ph. Rensland eine Ziſterne freigelegt, die * wohl aus der Zeit der erſten Siedlungen unſerer Slaht um das Jahr 1000 ſtammt. Der Brunnen liegt ſteben Meter unter der Erde. Vom Waſſer⸗ ſpiegel bis zum aus Ziegelſteinen beſtehenden Ge⸗ wölbe ſind fünf Meter Raum. Die Ziſterne hat wohl auch einmal als Keller für Wertgegenſtände gedient, Im ſie dem Zugriff von Feinden zu entziehen. * Schwetzingen, 24. Aug. Die Obſtdieb⸗ ſtähle nehmen auf hieſiger Gemarkung wieder in kaſchreckendem Maße zu. Selbſt das unreife Obſt t auf den Bäumen nicht mehr ſicher. Die Erbitte⸗ Ang der geſchädigten Obſtbaumbeſitzer nimmt immer Mehr zu. Bei einer Durchſuchung der Baracken⸗ wohnungen in der Scheffelſtraße wurden bei einer Zentner„aufgeleſenes“ Obſt gefun⸗ den Ein anderer Bewohner hatte das ebenfalls auf⸗ geleſene Obſt zu Moſt verarbeitet und zwar etwa 100 Liter. Selbſt am hellichten Tage ſcheuen ſich die Debe nicht, auf fremde Bäume zu klettern und das Obſt zu entwenden. Des— Heddesheim, 24. Aug. Das hieſige Bür⸗ hermeiſteramt wurde wegen rückſtändiger Kranken⸗ kaſſenbeiträge durch den Gerichtsvollzieher gepfän⸗ get, Auch ein Zeichen der Not der Gemeinden.— Die Tabakernte iſt in vollem Gange. In den Nachbargemeinden Leutershauſen und Großſachſen kürde vorerſt nur mit der Sandblatternte begonnen, dle in dieſem regenreichen Jahre beſonders gut beraten iſt. . Hoffenheim, 24. Aug. Im Alter von 84 Jahren Ak hier der letzte Altveteran von 1870/71, Georg Mi⸗ hel Vogt, geſtorben. Vogt war Mitbegründer des Milttärvereins, dem er 23 Jahre als Vorſtand ange⸗ Urte. Er war auch 40 Jahre im Kirchengemeinderat and viele Jahre hindurch als Waagmeiſter tätig. Oſthofen, 24. Aug. Samstag früh hat ſich ein junger Mann aus Eich namens Heinrich Hofmann üblich vom Bahnhof Oſthofen beim Uebergang 21 dum Zug überfahren laſſen. Wie aus einem linterlaſſenen Brief hervorgeht, liegt Selbſtmord aus Liebeskummer vor. Sch. Altenbach im Odenwald, 17. Aug. Nachdem die Bautätigkeit in unſerer Gemeinde ſchon längere it zum Stillſtand gekommen iſt, ſind auch jetzt nuch die Sandſteinbrüche der Gemeinde ſillgelegt worden, wodurch ſämtliche Steinhauer gubeitslus wurden. In früherer Zeit beſchäftigten die hieſigen Steinhauermeiſter in den drei Stein⸗ düchen noch eine große Anzahl von Steinhauern, Steinbrechern und Taglöhnern aus Wilhelmsfeld, ie zur Zeit ſämtlich auch arbeitslos ſind. Friedrichsthal, 24. Aug. Beim Tabakaufhängen kürzte der 48 Jahre alte Landwirt Herlan von der Scheune herab. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch, 1 deſſen Folgen er, ohne das Bewußtſein wieder 1 zu haben, geſtor ben iſt. Durlach, 21. Aug. Der Kaufmann Chriſtoph ägner in Durlach entfernte ſich letzten Freitag as ſeiner Wohnung und blieb bis jetzt verschollen. eſtern wurde er in Durlach bei Offenburg er⸗ ängt aufgefunden. 5 Ettlingen, 24. Aug. Auf der Straße nach Herren⸗ 1 bel dem Sägewerk Reulſchler verunglückte geſtern achmittag der Metzgermeiſter Haſelmater aus leberbube⸗ ppurr mit ſeinem Fahrrad tödlich. Beim 9 0 eines Sandfuhrwerkes, das nach Reichen⸗ 155 t wurde er von einem aus Richtung Herren⸗ en holländiſchen Auto geſtreift und fiel 0 zig lich daß die Schädeldecke geſpalten wurde e der Tod alsbald eintrat. e der N 2 st. Aus dem Neckartal, 24. Aug. Druſchergebniſſe ſind gut. Leider ſtand das rgetreide ſo dünn, daß man nur mit einer Drittelernte rechnen kann. Der Verkauf geht ſehr ſchleppend, da die Landwirte nicht gewillt ſind, zu den niedrigen Preiſen abzuſetzen. Der Doppel⸗ zentner Gerſte koſtet je nach Qualität 14—15/ und Hafer 11—12 J. Gegenüber den hohen Kunſtdünger⸗ preiſen ſind dieſe Getreidepreiſe viel zu nieder. Für Gurken war die feuchte Witterung günſtig. In den Gurkenſchälereien werden täglich hunderte von Zentnern Schäl⸗ und Eſſiggurken angeliefert. Mädchen und Frauen arbeiten bis tief in die Nacht hinein, um den Segen zu verarbeiten. Die Gurken werden geſchält und in großen Fäſſern eingeſalzen, Winte die konſerviert. Das übrige Gemüſe, wie Bohnen, Kraut, Rote⸗ und Gelberüben, gedeiht gleichfalls gut. Überall ein großes Angebot und geringe Nachfrage. Im Walde werden Steinpilze und Pfifferlinge die mei⸗ ſtens für 15—20 Pfg. das Pfund an Händler abgeſetzt werden, durch Kinder und Arbeitsloſe geſammelt. Die Frühkartoffeln, beſonders„Odenwälder Blaue“, geben recht gut aus. Für die ſpäten Sorten iſt der viele Regen nicht geeignet. Die gelben Sorten zeigen bereits weiße Pünktchen an den Schalen. Regnet es weiter, ſo werden dieſe Fäulniserreger bald in Tätigkeit treten. Die Futter⸗ und Zucker⸗ rüben, die dieſes Jahr rationiert angebaut wurden, ſtehen ſehr gut. Gleichfalls iſt ſehr viel Som mter⸗ futter vorhanden. Die Landwirte möchten gern mit dem Ohmd beginnen, aber das Wetter macht dauernd einen Strich durch die Rechnung. ellen — 1 12* Mannheimer Zeitung 3— 8 8 Jonigmißernte Die Obſtbäume zeigen dieſes Jahr einen Be⸗ g wie ſchon lange nicht mehr. Man ſieht kaum 1 Apfelbaum, der nicht mehrma geſtützt oder ammengebunden iſt. Nur die Edelſorten hängen ganz ſo voll, wie das Wirtſchaftsobſt. Die Land⸗ beginnen ſchon mit dem Moſten, weil die Fäſſer leer ſind und Geld zum Biertrinken nicht vor⸗ handen iſt. Die Frühbirnen und die frühen Apfel⸗ ſorten werden gebrochen und kommen zum Verſand. Es werden 5/ für den Zentner geboten. Bei der gewaltigen Menge Obſt wird dieſen Herbſt das Tafel⸗ obſt nicht teuer. Die Landwirte müſſen verkaufen, um wenigſtens etwas zu Geld zu kommen. Alle andern Produkte gelten ja nichts. Die Reben hängen voller Trauben. Allerdings mußte in letzter Zeit viel mit Kupfervitriol geſpritzt werden. Blätter und Früchte ſind geſund, ſodaß ein guter Herbſt zu erwarten iſt, wenn die Sonne ſcheint. Schlimm ſieht es durch den vielen Regen auf den Bienenſtänden aus. Manches Volk iſt bereits verhungert. Seit Juni war es mit der Tracht nicht viel. Manche Imker haben kein Geld, um Zucker zu kaufen und überlaſſen dadurch die Völker ſich ſelbſt. In vier Wochen müſſen die Völker mit Zucker einge⸗ wintert werden. Wieviel Landwirte können den teuren Zucker kaufen? Im Vorjahre bekamen die Imker für das Volk 7,5 Kg. ſteuerfreien Zucker. Dieſes Jahr müſſen ſie den neuen Zuckeraufſchlag mitbezahlen. Im nächſten Frühjahr wird mancher Bienenſtand leer ſein. Vom wolkswirtſchaftlichen Standpunkt aus, iſt dies ſehr zu bedauern, denn es dauert wieder Jahre, bis die Völker nachgezogen ſind. Leider war die Honigernte ganz gering. Nicht einmal die Selbſtkoſten kamen dabei heraus. Pf. Vardonner hat ſich ſelbſt gerichtet * Darmſtadt, 24. Aug. Im Amtsgerichtsgefängnis Langen hat ſich in der Nacht zum Montag der Landwirt Bardonner aus Dreieichenhain, der in der vorigen Woche ſeine Frau ermordet hatte, erhängt. Die Mordtat an der Landwirtsfrau Bardonner iſt noch immer Gegenſtand allgemeiner Erörterung in der Gemeinde. Von verſchiedenen Seiten werden die tollſten Gerüchte über das Motiv verbreitet, das den jetzt freiwillig aus dem Leben geſchiedenen Ehe⸗ mann zu der grauſigen Tat veranlaßt haben ſoll. Von gut unterrichteter Seite erfahren wir dazu, daß der eigentliche Grund für die Tat noch nicht geklärt iſt. Bardonner befand ſich in finanziellen Schwierig⸗ keiten. Es war bei ihm gepfändet worden. Die Pfänder ſollten in den nächſten Tagen zur Verſteige⸗ rung kommen. Das dürfte den Mann wohl etwas verwirrt haben. Wie er ſelbſt angab, hatte er die Abſicht, ſeinem Leben ebenfalls ein Ende zu machen, doch wurde er zu früh entdeckt. Ein Schal, den er zweimal wie einen Strick um den Hals gebunden hatte, wurde ihm abgenommen. Daß er die Tat aus⸗ führte, um in den Beſitz von Verſicherungsprämien zu gelangen, dürfte indes nicht zutreffen. Neue Verſicherungen waren nicht abgeſchloſſen worden. Bardonner war auf einige Zeitſchriften abonniert, die ihm bei Unfällen mit tödlichem Ausgang einen Betrag von etwa 4000 ¼/ eingebracht hätten. Er ſtützte ſich bei ſeiner letzten Vernehmung darauf, noch aner nicht zu wiſſen, wie er zu der Tat gekommen ſei. Seine Frau habe ihm noch geholfen, einen Handkarren vom Boden des Stalles zu holen, damit er die abgefallenen Aepfel auf dem Felde bergen könne. Dann ſei ihm ſeine Frau an der Türe im Stall nahe gekommen. Er habe den Hammer auf⸗ gehoben und auf die Frau eingeſchlagen, bis ſie tot war. Die wahren und tiefſten Gründe der Mordtat werden durch den Selbſtmord des Täters wohl für immer in Dunkel gehüllt ſein. Das Abſchieosfeſt der Ferienkinder Weinheim, 23. Aug. Samstag nachmittag fand beim Raſthauſe im Stadtwäldchen die Verabſchiedung der dies⸗ jährigen 130 Ferienkinder der Stadt Wein⸗ heim— 80 Knaben und 50 Mädchen— in einem ſchlichten Feſt mit Reigenſpielen und Auſprache ſtatt. Bürgermeiſter Dr. Meiſer richtete ſtim⸗ mungsvolle Worte an die Kinder, die zuletzt mit Schokolade und Kuchen bewirtet wurden. Die alljährliche Ferienfürſorge durch das Stadt⸗ jugendamt wird nur den ſchwächlichen und armen Kindern zuteil, die durch 552 Wochen unter ſtändiger Aufſicht des Schularztes Dr. Dün ow im Raſthauſe unentgeltlich verpflegt werden. Unter der rührenden Fürſorge der Schulſchweſter Emma Wagner und ihrer Helferinnen haben die Ferienkinder auch dies⸗ mal wieder nach ſchulärztlicher Feſtſtellung durch⸗ weg an Körpergewicht zugenommen, ein Bub ſogar um 10 Pfund. Dieſe ſoziale Fürſorge der Stadt für die armen Kinder wird auch in Zukunft beibehalten werden. Leider beeinträchtigte das ſchlechte Wetter diesmal ſehr den Aufenthalt im Freien, ſodaß die Kinder meiſt im Raſthauſe beſchäftigt werden mußten. Die Uebernachtung iſt im Elternhauſe. Der erſte Spatenſtich zum Diakoniſſenhaus⸗ Neubau * Karlsruhe, 24. Aug. Die hieſige Diakoniſſen⸗ anſtalt in der Sophienſtraße hat den Entſchluß gefaßt, mit ihrem ſeit Jahrzehnten geplanten Neubau zu beginnen. Am 20. Auguſt geſchah auf dem Bauge⸗ lände draußen bei Rüppurr der erſte Spaten ⸗ ſtich. Die feierliche Grundſteinlegung wird am Sonntag, 27. September folgen. Alle Freunde der Diakoniſſenanſtalt im ganzen Lande werden ſich dar⸗ über freuen, daß es ihr mitten in dieſer Zeit der großen Not, da ſo viele Hände arbeitslos ruhen, ge⸗ lingen durfte, den Neubau zu beginnen. Möge dem wagemutigen Unternehmen ein glücklicher Fortgang beſchieden ſein. * * Oberkirch⸗Wolfhag, 24. Aug. Geſtern mittag entſtaud in dem Anweſen des Landwirts Franz Ruf, vermutlich durch Kurzſchluß in der Scheune, Feuer, das ſehr raſch um ſich griff und in kurzer Zeit das ganze Gebäude in Aſche legte. Die großen Erntevorräte boten dem Feuer reiche Nahrung. Nur das Vieh und einiges Mobiliar konnten gerettet werden. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchrän⸗ ken, die Nachbargebäude zu ſchützen. Ruf iſt ver⸗ ſichert. 5 * Ramſen, 24. Aug. 1. Bürgermeiſter Gg. Dietz feierte dieſer Tage unter Anteilnahme der ganzen Gemeinde den 70. Geburtstag. Wiebderſehensfeier der 88er * Mainz, 24. Auguſt. Mehr als ein Jahrzehnt iſt verfloſſen ſeit dem Tage, an dem ſich die Kameraden des ehemaligen 2. Naſſauiſchen Infanterieregiments Nr. 88 und ſeiner Feldformationen nach jahrelangen ſchweren Kämpfen zum Abſchied die Hände reichten. Nun ſtrömten ſie in den letzten Tagen aus allen Gauen Deutſchlands herbei, um in ihrer alten Garniſons⸗ ſtadt freudiges Wiederſehen zu feiern und gleich⸗ zeitig den gefallenen Kameraden ein Denkmal zu weihen. Bereits am Samstag abend verſammelten ſich die ehemaligen Regimentsangehörigen im Großen Saal der Stadthalle zu einer Wie derſehens⸗ feier, wobei der Vorſitzende des Denkmalsaus⸗ ſchuſſes, Oberſt a. D. Rogge⸗Berlin, die Feſtrede hielt. Am Sonntag vormittag fand auf dem Ehren⸗ friedhof eine Gedächtnisfeier für die Gefal⸗ lenen des Regiments ſtatt. Um 11 Uhr trafen ſich die alten 88er auf dem Platz vor ihrer früheren Kaſerne zur Einweihung des Denkmals, das einen Handgranatenwerfer auf hohem Sockel darſtellt. Im Mittelpunkt der Feier ſtand die Rede des Oberſten a. D. Kuhl o⸗Berlin über die Ge⸗ ſchichte des Regiments und die Weiherede des Oberſten a. D. Rogge. Nach dem Weiheakt fand auf dem Gutenbergplatz eine Parade ſtatt. Am Nachmittag und Abend verbrachten die ehemaligen 88er einige gemütliche Stunden in der Stadthalle. Die Nachfeier fand am Montag in Wies⸗ baden ſtatt. Eine Hauswand eingeſtürzt sw. Darmſtadt, 24. Aug. Am Samstag abend kurz nach 8 Uhr wurde in der Umgebung der Stiftſtraße eine heftige Detonation wahrgenommen. Im front vom Dach bis zum Parterre in ſich zu ſammengeſtürzt. Sämtliche Räume des dreiſtöckigen Dreizimmerhauſes waren freigelegt. Eine leidende Frau erlitt einen Nervenſchock und mußte durch die Rettungswache zu Verwandten verbracht werden. Das Unglückt iſt von ganz be⸗ ſonderer Eigenart. Haarſcharf iſt die Rückwand ausgebrochen. Die Trümmer bedecken in—5 Meter Breite den Hof. Ein Geſchäfts mann, der ſein Pferd, das ſich im Pferdeſtall im Hof nach der Seite be⸗ findet, gefüttert hatte, hatte gerade die Ecke um⸗ ſchritten, als er hinter ſich ein fürchterliches Krachen hörte. Er war um Sekunden dem Tode entronnen. Das Haus wurde geräumt und geſtützt, um einen weiteren Einſturz zu verhindern. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß das Fundament des Hauſes unter⸗ höhlt war und ſich geſenkt hat, wodurch die Mauer niedergeriſſen wurde. Nu 389 As der Malz Das Großfeuer auf dem Hornbrunner Hof 2: Kaiſerslautern, 24. Auguſt. Zu dem Großfeuer auf dem Hornbrunner Hof iſt noch zu melden, daß das Feuer auch am Samstag noch auflebte, ſodaß die Feuerwehr den ganzen Tag über zu tun hatte. Die Abſperrung wurde auch während des Samstags und Sonntags durch Kaiſerslauterner? zpolizei durch⸗ geführt. Wie verlautet, ſoll ſich der Verdacht, Feuer auf Brandſtiftung zurückzuführen iſt, be⸗ ſtätigt haben. Im Verdacht der Brandſt soll ein früherer Stallſchweizer des Brandgeſchädigten ſtehen. Rheingönheim weiht ein Gefallenen⸗Ehrenmal daß :: Rheingönheim, 24. Auguſt. Inmitten des alten Friedhofes hat die Gemeinde Rheingönheim ihren gefallenen Söhnen ein Ehrenmal errichtet, das am Sonntag unter feſtlicher Anteilnahme der ganzen Gemeinde und von Vereinsabordnungen der um⸗ liegenden Ortſchaften feierlich eingeweiht wurde, Für das Bezirksamt Ludwigshafen wohnte Bezirksamt⸗ mann Bilabel dem Weiheakt bei. Stadtpfarrer Schmidt⸗Kaiſerslautern hielt die Weiherede. Zwei Brücken zerſtört * Gangrehweiler, 24. Aug. Das Hochwaſſer als Folge der Wolkenbrüche vom 4. Auguſt hat die bei⸗ den Dorföbrücken derart beſchädigt, daß ſie für den öffentlichen Verkehr geſperrt werden mußten. Das Kulturbauamt Kaiſerslautern ſtellte feſt, daß die Brücken erneuert werden müſſen. Der Ge⸗ meinderat faßte einſtimmig einen entſprechenden Be⸗ ſchluß. Das Bezirksamt und die Kreisregierung ſollen die notwendigen Geldmittel zur Verfügung ſtellen. Die ebenfalls notwendig gewordenen Bachregulie⸗ rungsarbeiten innerhalb des Ortes werden unter Aufſicht des Kulturbauamtes durchgeführt. * * Ludwigshafen, 24. Aug. Auf Antrag der Sport⸗ angler ſoll jetzt die Rehbachmün dung ausge⸗ baggert u. der Fiſcherei dienſtlicher gemacht werden, Man hofft damit, den Fiſchbeſtand zu heben. * Ludwigshafen, 24. Aug. Die im Lau dwirt⸗ ſchaftlichen Hausfrauen verein Pfalz entſtandenen Schwierigkeiten haben durch den Rück⸗ tritt der derzeitigen Kreisvorſitzenden, Frau Dr. Michel⸗Brion, ihre Löſung gefunden. * Kaiſerslautern, 24. Aug. Geſtern nachmittag fiel das fünfjährige Töchterchen Elſe des Wagnermeiſters Bayer in der Roſenſtraße in eine Grube, in der Holz gedämpft wurde. Das Kind er⸗ litt ſo ſchwere Brandwunden, daß es im Kranken⸗ haus noch am gleichen Abend den ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen iſt. Ein Arbeiter, der die Kleine aus der Grube herausholen wollte, erlitt ebenfalls ſchwere Brandwunden. Nleine Miiteiſunngen Ein„Geſundbeter“ verhaßten ** Darmſtadt, 24. Aug. Am Dienstag wurde hier der 49 jährige frühere Laborant Joh. Meding aus Danzig, jetzt in Darmſtadt wohnhaft, feſtgeno m⸗ men und in Unterſuchungshaft gebracht. Meding hat Kranken, die von der ärztlichen Behandlung ſich keine Erfolge mehr verſprachen, Heilung durch Ge⸗ bete und eifriges Leſen in dem Lehrbuch der Chriſt⸗ lichen Wiſſenſchaft und anderen Büchern verſprochen. Er übte ſeine Tätigkeit ſeit Jahren aus, in Darm⸗ ſtadt, im Odenwald und auch in verſchiedenen Städten in der Nähe von Darmſtadt. Für dieſe „Behandlung“ verlangte er den Betrag von 4 ,, richtete ſich aber je nach den wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſen ſeiner Patienten auf billigere und teurere Preiſe ein. Zwei Lebensmüde aus dem Rhein geländet * Winkel(Rheingau), 24. Aug. Am Freitag waren am Rheinufer die mit Stricken aneinandergebun⸗ denen Leichen eines Mannes und einer Frau gelän⸗ det worden. Wie nunmehr bekannt wird, handelt es ſich um den 66 Jahre alten Fabrikdirektor Adolf Gößner aus Offenbach und eine 26 Jahre alte Frau Luiſe Merz geb. Einigk aus Frankfurt a. M. * * Leeheim(Ried), 24. Aug. Samstag abend ent⸗ ſtand auf bis jetzt noch ungeklärte Weiſe im An⸗ weſen des Landwirtes Ludwig Schad in der Kirch⸗ gaſſe Feuer. Zur Bekämpfung waren außer der Ortswehr die Wehren von Wolfskehlen, Erfelden und Dornheim erſchienen. Die mit Früchten gefüllte Scheuer brannte vollſtändig nieder. Das in den Ställen untergebrachte Vieh konnte gerettet werden. Bereits am Nachmittag war in Leeheim die Feuer⸗ wehr aufgeboten worden, um das infolge der ſtar⸗ ken Regengüſſe in die Keller vieler Häuſer einge⸗ rungene Waſſer heraus zu pumpen. swW. Offenbach, 24. Aug. Das Unwetter am Mitt⸗ woch abend richtete ſtarke Verheerungen in der Bieberer Gemarkung an. Im Bezirk „Heuſenſtammer Feld“ wurden nahezu 200 Ob ſt⸗ bäumeentwurzelt oder geknickt. Selbſt Bäume ſtärkeren Umfangs fielen dem Unwetter zum Opfer. Auf der Kreisſtraße nach Seligenſtadt entwurzelte der Sturm zwei große Pappelbäume. Die ſtürzenden Bäume zerriſſen die Telephonleitung, ſo daß der telephoniſche Verkehr unterbrochen war. Auch Häu⸗ ſer wurden durch den Sturm beſchädigt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt Rhein⸗Pegel 20. 21. 22. 24. 25. Neckar⸗Pegel 2122. 24. 28. Base! 1587 9080785 85„ Schuſterinſel.32 2,722.70.20.05 Mannheim..15 5,7 5,30 8,25 Kehl 356%.04.05 4,36 Jagſtfeld.. 1,9 1,86.40.30 Maxau 5,725.78 5,88 6,02 6,15 Heilbronn.51/18.481,48 Mannheim..255,13 7 50 B lochingen. 0,50 0,52 0,470.45 Caub.10.184,02 3,964,01 1 Köln..924,87 4,4 4,34 4,31 Bankſchulden mit.67(0,74) Mill. J. iſt gegenüber dem Vorfahr um mehr als 20 v. H. auf bdeſſen ausgemacht zu haben, der E Mannheimer Zeitung N be Nr. 389 — 2 Mechaniſche Weberei am Fichtelbach AG. Augsburg Geſamtverluſt rund 600 000%— Die Sanierungs⸗ maßnahmen Nach dem Bericht war nach einer geringen Belebung des Webeabſatzes in den erſten Monaten 1930 der weitere Ver⸗ lauf des Geſchäftsjahres 1930 durch völlige Stockung ge⸗ kennzeichnet. Auch die Rohſtoffe gaben ſtärker nach, ebenſo die Gewebepreiſe. Die geſamte Erzeugung mußte bei einer Beſchäftigungszahl von rund 69 v. H. wegen des Konkur⸗ renzkampfes zu Preiſen verkauft werden, die die Verluſte aus 1929 noch weit überſtiegen. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr laſſen keine Beſſerung erkennen. Von dem Aktienkapital von .8 Mill.„ iſt bereits mehr als die Hälfte verloren. Der Geſamtverluſt von 593 173/ ſetzt ſich zuſammen aus dem Verluſt von 1929 mit 154924 /, aus 1930 mit 224 390 ¼/ und aus dem des erſten Halbjahres 1931 mit 213 899 J. Der am 29. Auguſt ſtattfindenden HV. ſoll bekanntlich die Herabſetzung des Aktienkapitals von 0,8 Mill. Mark auf 40 000% und Ausgabe von 560 000 A neuen Aktien zur Wiedererhöhung auf 0,6 Mill./ Aktien⸗ kapital, daneben Hinzuziehung der geſetzlichen Rück⸗ Jage von 80 000% zur Sanierung vorgeſchlagen werden. Aus dem Sanierungsgewinn ſoll eine Sonder⸗ abſchreibung von 100 000„ auf Grundſtücke und Ge⸗ bäude erfolgen. Der verbleibende Reſtbetrag von 360 000/ erſcheint in der Sanierungsbilanz zur Verwendung für die Bilanz 1931. Die neuen Inhaberaktien unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre ſind ab 1. Ja⸗ uuar 1931 dividendenberechtigt. Die alten Aktieninhaber können neue Aktien im Verhältnis:1 be⸗ ziehen. In der Bilanz erſcheinen Debitoren mit 0,43(0,63), Vorräte mit 0,58(0,77), Kreditoren mit 0,80(0,76) und Schalterſchluß der Darmſtädter Volksbank. Dormſtadt, 25. Auguſt. Von der Leitung der Volksbank e mb. wird mitgeteilt: Die Volksbank ecmb. ſieht ſich genötigt, von heute, Dienstag, ab ihre Schalter zu ſchließen. Die ſchon vor den Bankfeiertagen beſtehende Illiquidität der Bank hat nach Wiederaufnahme des normalen Zah⸗ lungsverkehrs eine Verſchärfung erfahren, die die Stadt Darmſtadt und das Land Heſſen veranlaßten, ihre Hilfe für Beſchafſung flüſſiger Mittel in der Form der Girierung von Kun denaoklzepten gegen entſprechende Unterlagen nicht zu verſagen. Bevor dieſe Hilfe ſtärker in Anſpruch genommen wurde, ergab ſich die Notwendigkeit einer bankmäßigen Stützung, um die ſtärker werdende Beunruhigung des Publikums hintanzu⸗ halten. Stadt und Staat wurden bei der großen Bedeu⸗ kung, die die Volksbank für das heſſiſche Wirtſchaftsleben und darüber hinaus, um Uebernahme einer Ausfall ⸗ bürgſchaft für die Verbindlichkeiten der Volksbank gebeten. Da die zur Uebernahme der Garantie erforder⸗ lichen Vorausſetzungen nicht erfüllt wurden— der Finanz⸗ ausſchuß in ſeiner großen Mehrheit Stimmenthaltung übte — iſt die Volksbank genötigt, ihre Zahlungen einzuſtellen. — Wie wir hören, wäre bei der durch die Garantie er⸗ möglichten ruhigen Fortführung der Geſchäfte trotz erheb⸗ lichen Riſikos der Status der Bank aktiv geblieben, wie dies eine jüngſt von neutraler Seite durchgeführte Revi⸗ ſion glaubte feſtſtellen zu können. * Aufhebung der Geſchäftsaufſicht über die Mercurbank. Wien, 24. Auguſt. Das Handelsgericht hat die Geſchäfts gufſicht über die Mercurbank aufgehoben, da die Voraus ſetzungen hierfür entfallen ſind. Nach der dem Antrag bei⸗ gelegten Vermögensaufſtellung beträgt der Aktivſoldo der Mercurbank etwas mehr als 11 Millionen Schilling. Die Mercurbank wird morgen ihre Schalter wieder öffnen und ſofort die Zahlungen aufnehmen. Favag übernimmt ein Hotel. Im Wege der Zwangs⸗ Verſteigerung hat die Frankfurter Allgemeine Verſicherungs⸗ (Favag) das Hotel„Metropole“ in Bad Schwalbach, das früher eines der erſten Häuſer war und nach dem Tode des früheren Beſitzers Herbſter ver⸗ 1 den Beſttzer wechſelte, zum Preiſe von 150 000 Mark übernommen. * Borſigwerk AG. in Borſigwerk(Deutſch⸗Oberſchleſien). — Wieder ohne Gewinn und Verluſt. Die mit 36 259 886 (i. V. 38 361.847)/ abſchließende Bilanz für das Geſchäfts⸗ jahr 1930 weiſt wieder keinen Gewinn und Verluſt aus. Der Gewinnvortrag aus 1928 von 122 964/ bleibt weiter heſtehen. Abſchreibungen wurden mit 2787 472(2 986 233) ¼ vorgenommen. Das Ergebnis des Berichtsjahres wurde in ſtarkem Maße von der rückläufigen Konjunktur auf dem Kohlen⸗, Koks⸗ und Eiſenmarkt beeinflußt. Der Kohlenabſatz 371837 Do. zurückgegangen, der Koksabſatz ſogar von 188 150 To. auf 97 600 To. Die Nebenprodukte der Koksgewinnung kpunten glott abgeſetzt werden. Auch die Rohſtahlerzeu⸗ gung iſt um über 30 v. H. zurückgegangen, während der „Abſatz von Fertigfabrikaten weniger ſtark nachgeloaſſen hat. Die Belegſchaftsziffer betrug am Jahresſchluß 7860 gegen⸗ über 10 300 am Ende des Vorjahres. Beſonders hervor⸗ gehoben wird im Bericht die ſtarke Belaſtung durch Steuern und ſoziole Abgaben, wofür im Geſchäftsſahr ins⸗ geſamt 5 454 989„ aufzuwenden waren, das ſind 12,2 v. H. des Umſatzes oder 31 v. H. des Akttenkapitals. Pro Kopf der Belegſchaft betrugen die ſozialen Laſten 275/ gegen⸗ über 140% im Jahre 1924. In den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres iſt eine Beſſerung nicht eingetreten. Der Abſatz von Kohlen und Koks läßt nach wie vor zu wünſchen übrig. Dagegen konnte der Abſatz an Hütten⸗ erzeugniſſen durch größere Auslandsaufträge zeitweiſe gehoben werden. Das neue Bauprogramm und die Moder⸗ Riſierung der Gruben⸗ und Hüttenbetriebe wurde plan⸗ mßig durchgeführt. Die Aufwendungen dafür belaufen ſich auf 7 396 508 l. * Auguſt Wegelin AG. in Köln.— Totalſtillegung der Rußfabrik Kahl. Wie der Di D. erfährt, hat die Geſell⸗ ſchaft nunmehr die Rußfabrik Kahl in Kahl am Main gänzlich ſtillgelegt. Die Fabrik wurde bekanntlich im Jahre 1928 von der Auguſt Wegelin AG. gegen Gewährung von 200 000„/ Wegelin⸗Aktien übernommen. Es ſteht bisher noch nicht ſeſt, ob die Stillegung endgültig oder nur borübergehend ſein wird. Ueber die Geſchäftslage bei der Auguſt Wegelin AG. wird noch mitgeteilt, daß infolge der augenblicklichen Wirtſchaftsverhältniſſe auch bei dieſem Un⸗ Vor Ausbruch der Kreditſchwierigkeiten hat der Um⸗ lauf an Pfandbrieſen und Kommunalobligationen von Monat zu Monat zugenommen, wenngleich in den erſten fünf Monaten des laufenden Jahres mit einem Netto⸗Zugang von rd. 416 Mill.„ nur knapp die Hälfte der Umlaufsvermehrung in den gleichen Vorjahrsmonaten er⸗ reicht worden iſt. Seit längerer Zeit ſtanden die Emiſ⸗ ſtonsinſtitute bereits vor der Notwendigkeit, Stützungs⸗ käufe an den Börſen vorzunehmen. Indes war der Ab⸗ ſatz neuer Pfandbriefe immer noch größer als der Umfang der Stützungskäufe. Im Juni ledoch wuchſen die Rückfblüſſe ſo ſtark an, daß ſich der Umlauf an Pfandbriefen und Kommunalobligatio⸗ nen um 53 Mill./ verminderte. Zwar konnten immer noch für 116 Mill./ neue Pfandbriefe und Kommunal⸗ vybligationen abgeſetzt werden; die Stützungskäufe und die regelmäßigen Tilgungen erreichten aber ſaſt das Andert⸗ halbfache(169 Mill.%) des Abſatzes an neuen Papieren. Im Juli mußten die Emiſſionsinſtitute ihre Stützungskäufe bis zur Schließung der Börſen fortſetzen. Jedoch ſcheinen— nach den bisher vorlie⸗ genden Berichten— die Rückkäufe im ganzen nur die Hälfte was im Vormonat zurück⸗ gekauft werden mußte.(Freilich waren die Börſen mehr als die Hälfte des Monats hindurch geſchloſſen.) Der Bruttoabſatz an neuen Pfandbriefen und Kommunal- obligationen hat ſich dagegen ungefähr auf dem im Juni erreichten Stand behaupten können. Kann und darf die Reichsbahn Spediteur ſein? Man kann zu dem Schenker⸗V lung hinſichtlich ſeiner volkswirtſchaftlichen Auswirkungen nur gewinnen, wenn man die Tatſache, daß die Firma Schenker u. Co. mit der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft identiſch iſt, in Rechnung ſtellt. Zwar behauptet die Rei dition treiben, ſondern le neu gegründeten Bahnſp ren, zentraliſieren ertrag die richtige Einſtel⸗ )sbahn, ſie wolle gar keine Spe⸗ dollfuhrgeſchäft in der editions⸗G. m. b. H. rationaliſie⸗ und infolgedeſſen mo oliſieren; die übrige Spedition, zwar nicht die Sammel ition, denn von dieſer gilt das gleiche, aber insbeſondere die inter⸗ nationale Spedition, ſolle den Spediteuren bleiben. 00 Dies iſt zum mindeſten ein Irrtum. Ob bei beiden Vertragspartnern, der Reichsbahn und der Firma Schenker u. Co., bleibe dahingeſtellt. Niemand kann den Inhabern der Firma Schenker u. Co. einen Vorwurf daraus machen, wenn ſie einen Vertrag ſo günſtig wie möglich für ſich geſtalten. Jeder Spediteur aber weiß und jeder Geſchäftsmann ebenſo, daß der Spediteur, der die Exportgüter abholt, reſp. in deſſen Namen es er⸗ folgt, auch derſelbe iſt, dem die geſamte Speditionstätigkeit übertragen wird. Die Firma Schenker u. Co. iſt der heſte Beweis dafür, wie wichtig dieſe Zuſammenfaſſung im Binnenland iſt und hat daher ſchon vor Jahren in Berlin die größten Rollfuhrſpeditionen aufgekauft. Der Einwand, daß das, was für das Binnenland gilt, S für die Seehäfen keine Geltung habe, wird dadurch hinfällig, daß in dem Augenblick, in dem die Monopolfirma die Exportgüter im Binnenland maſſiert, ſie dieſe in den Seehaſenſtädten naturgemäß nicht Hinz und Kunz zuleiten wird, ſondern ausſchließlich ihren eigenen Niederlaſſungen. Daß ein ſo mächtiger Exportſpediteur in kürzeſter Zeit auch die Exportgüter auf ſich vereinigen wird, bedarf keines beſonderen Hinweiſes für den, der weiß, daß der Verkehr der Spediteure auf gegenſeitige Zuweiſungen beruht. Die deutſche Wirtſchaft wird alſo in kürzeſter Zeit kein freies deutſches Speditionsgewerbe, keinen Mittler zwiſchen den großen Verkehrsunternehmen der Reichsbahn und der Schiffahrt auf der einen Seite und den tauſendfach ver⸗ ſchiedenartigen Wünſchen der Auftraggeberſchaft auf der an⸗ deren Seite haben. Der ſtarre hürokratiſche Großbetrieb wird der Wirtſchaft die zugegebenermaßen ſchon als„Unart bezeichneten Sonderwünſche ſchon abgewöhnen“. Ein ſchla⸗ genderes Beiſpiel dafür, daß der bürokratiſche Großbetrieb für das Gebiet der Spedition der denkbar ungeeignetſte iſt, dürfte die Firma Schenker u. Co. ſelbſt ſein, die zugegebener⸗ maßen ſeit Jahren einen Kredit von 17 Millionen ſeitens der Reichsbahn genießt. Dieſe Zahlen dürften die von an⸗ derer Seite behauptete Höhe von 30 Milltonen Reichsmark wohl erreichen, wenn man die Kredite anderer der Firma Schenker u. Co. angeſchloſſenen und in ihrem Beſitz befind⸗ lichen Firmen einſchließlich der eingeſchachtelten Transport⸗ bank hinzuzählt. Wie der Eigentumsübergang der Firma Schenker u. Co. erfolgt iſt, ob etwa durch Streichung der höchſtwahrſcheinlich eingefrorenen Kredite, darüber iſt die Oeffentlichkeit ge⸗ fliſſentlich im Unklaren gelaſſen. Wenn aber heute die deutſche Wirtſchaft, die Politiker und die verantwortlichen Führer unſerer Regierung ſich darüber klar ſind, daß der Reichsbahn als unſerm größten Vermögensobjekt geholfen werden muß, ſo haben dieſe ſicher am allerwenigſten die Abſicht, die Perſönlichkeiten, die die Verantwortung für dieſe unverſtändliche Kreditgewäh⸗ rung tragen, zu decken, und den 30 Millionen noch weitere 50 Millionen Reichsmark jährlich zu opfern. Dies und nichts anderes bedeutet aber der Schenker⸗ Vertrag, als deſſen Folge nur feſtſteht die Geſun⸗ dung der Firma Schenker u. Co., mindeſtens aber ihrer Inhaber, die Vernichtung des deut⸗ ſchen Speditions⸗ und des deutſchen Fuhrgewerbes, eine ungeahnte wirtſchaftliche Machtfülle in der Hand eines in⸗ ternationalen Konzerns, die ſich ſicher gegen die deutſchen Häfen, gegen die deutſche Schiffahrt, vielleicht auch einmal gegen die Deutſche Reichsbahn ſelbſt auswirken wird(ver⸗ gleiche die große Zahl ausländiſcher Eiſenbahnen⸗ und Schiffahrtsunternehmen, deren Vertretung die Schenker⸗ Organiſation nach ihren eigenen Angaben inne hat), wäh⸗ rend mehr als zweifelhaft iſt, ob ſich für die Deutſche Reichsbahn das 50⸗Millionen⸗Opfer rentieren, geſchweige denn, ob ſie, darüber hinaus. die ihr vom geſamten deut⸗ ſchen Volk zugedachte Beſſerung ihrer Lage erlangen wird. Reichsbahn Schenker geben— den Bolſchewiſten zinsloſes Geld Uns wird geſchrieben: 2 Vor einiger Zeit konnte man leſen:„daß die Firma Schenker einen Vertrag mit der Derutra die offizielle ruſſiſche und in Hamburg onſäſſige Speditions⸗ firma) einen Vertrag geſchloſſen habe, nach welchem„die Schenker⸗Gruppe“ der Derutra einen unverzins⸗ lichen Halbjohreskredit gewährt. Als Gegenleiſtung hier⸗ für bekommt die Firma Schenker die Umſchlagſpedition für das ruſſiſche Unternehmen in Hamburg und außerdem an den niederrheiniſchen Häfen. Die bisherigen Spedi⸗ tionsverbindungen der Derutra in Hamburg und am Nie⸗ derrhein ſind aufgelöſt. Es wird bekanntgegeben, daß man günſtigere Speſenſätze bekommen habe als man ſie von den privaten Spediteuren habe bekommen können.“ a Am Niederrhein und in Hamburg hat naturgemäß dieſe Notiz erhebliches Aufſehen erregt. Sie iſt auch bisher von keiner Seite widerrufen oder berichtigt worden. Es iſt heute eine feſtſtehende Tatſache, daß“ die Firma Schenker von der Deutſchen Reichsbahn über wommen wurde, weil man unter dem Namen einer Privatfirmo den ſo läſtigen 8 6 der Eiſenbohnver⸗ kehrs⸗Ordnung, welcher die gleichheitliche Behandlung aller Verfrachter garantiert, umgehen zu können glaubt. Daß man den Geſchäftsbereich dieſer„Schenker⸗Gruppe“ auch auf derartige Geſchäfte ausgedehnt hat, war bis jetzt ein Novum. Es iſt eine unglaubliche Vergünſti⸗ gung, wenn in einer Zeit von einer ſolchen Zinshöhe wie der gegenwärtigen, die jeden ehrlich arbeitenden Betrieb ins Grab bringen muß, aus ⸗ gerechnet einem ausländiſchen, noch dazu einem bolſchewiſtiſchen Inſtitut ein zin s⸗ loſer Halbjahreskredit für Frachten ge⸗ währt wird. Da Schenker gleich Reichsbahn iſt, ſo ſteht feſt, daß die ruſſiſchen Verfrachter ihre Frachten zins⸗ frei erſt nach 6 Monaten zu bezahlen brauchen, während jeder kleine deutſche Verfrachter entweder Barzahlung leiſten oder aber, wenn er durch entſprechende Sicherſtellung eine Frachtenſtundung genießt, ſofort nach Umlauf der lotägigen Stundung die heutigen Bankzinſen bezahlen muß. Dieſer Fall iſt ſo eigenartig gelagert, daß die Reichs⸗ Hahn bzw. das Reichsverkehrsminiſterium nun doch nicht mehr umhin kann, zu dieſer Preſſenotiz in aller Oeſſent⸗ lichkeit Stellung zu nehmen. ternehmen die Umſätze ſowohl mengen⸗ wie wertmäßig ſtark zurückgegangen ſind. Das mit dem 30. Juni be⸗ endete Geſchäftsjahr wird mit einem größeren Verluſt ab⸗ ſchließen. * Kempel u. Leibfried AG. Urach. Das mit 900 000 ¼/ AK. arbeitende Unternehmen verzeichnet für 1930 25 420/ Verluſt, dem aus 1929 noch 24721/ Gewinnvortrag gegen⸗ überſtehen, ſodaß nur 699/ Verluſt vorzutragen bleiben. Aus der Bilanz(in%): Waren 860 000, Debitoren 604 042; andererſeits Reſerve 180 000, Delkredere 150 000, Kreditoren 556 737. Die Geſellſchaft fabriziert Arbeiterkleider und be⸗ ſitzt eine eigene Weberei. * Wicktug⸗Dyckerhoff— Vor der Fuſton. Wie wir er⸗ fahren, wird die Aufſichtsratsſitzung der Wicking Zement⸗ und Waſſerwerke AG., in der die endgültigen Beſchlüſſe über die Sanierung der Geſellſchaft und die Fuſion mit der Dyckerhoff und Söhne GmbH. gefaßt wer⸗ den ſollen, om 27. Aug u ſt ſtattfinden. * Friedrich Elſas jun. AG. Papierfabrik Wuppertal⸗ Barmen. In der Gläubiger verſammlung wurde ein Status vorgelegt, nach dem den Aktiven von 189 000 1 Verbindlichkeiten von 295 688/ gegenüberſtehen. Der mit 210 000 /¼/ belaſtete Grundbeſitz einſchließlich Maſchinen iſt nicht aktiviert worden, da bei einer Realiſierung ein höhe⸗ rer Ertrag nicht herauskommen dürfte. Nach Berückſichti⸗ gung der Zeſſionen, Sicherungen uſw. verbleibt ein freier Aktiybeſtand von 65 617/ gegenüber 171576/ ungeſicher⸗ ten Forderungen. Der Gläubigerausſchuß ſoll einen Ver⸗ gleich ausarbeiten, der die Fortführung des Unternehmens ſichert. * Nord⸗Weſt⸗Deutſche Heſe⸗ und Spritwerke AG., Ha⸗ meln— Kapitalerhöhung. Die GV. am 3. Sept. ſoll neben der Erledigung der Regularien für 1930⸗31 den Vorſtand ermächtigen, das Grundkapital um nom. 50 000„4 Namens⸗ aktien und nom, 137 500% Inhaberaktien, die den alten Aktionären im Verhältnis:1 auf jede Aktienort getrennt zum Kurs von 125 v. H augeboten werden mit der Maß⸗ gabe, daß etwo nicht bezogene Aktien zur Verfügung der Geſellſchaft bleiben, zu erhöhen. Das bisherige Grund⸗ kapital beträgt 750 000 l. * Adler⸗ und Hirſch⸗Brauerei AG, Köln. Wie der DH hört, hat der Bierausſtoß bei dieſer Geſellſchaft, die erſt kürzlich die Adler⸗Brauerei Ach im Wege der Fuſion auf⸗ genommen hat, wie bei allen Brauereien des rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Bezirks einen erheblichen Rückgang erfahren. Der Minderabſatz gegenüber dem Vorjahr dürfte etwa 40 v. H. erreichen. Ob nach der Fuſion unter dieſen Umſtänden eine Dividende zur Verteilung gelangen wird, ſei ſehr fraglich. Der Pfanobriefabſatz während der Kriſe Nun darf man ſich freilich nicht darüber täuſchen, daß dieſes verhältnismäßig günſtige Ergebnis zum größten Teil auf die Schließung der Börſen zurückzuführen iſt. Bet Wiedereröffnung der Effektenmärkte iſt am Pfandbriefmarkt mit einem ſtei⸗ genden Angebot zu rechnen. Es iſt möglich, daß die Banken und insbeſondere die Sparkaſſen auf ihre Pfand⸗ briefbeſtände zurückgreifen müſſen, um die während der Kreditkriſis geſchwächte Liquidität wieder zu verbeſſern. Vielleicht wird auch das Angebot aus Kreiſen des inlän⸗ diſchen und vor allem des ausländiſchen Publikums zunächſt verhältnismäßig groß ſein, zumal mehrere Wochen lang Wertpapiere aus Privatbeſitz kaum verkauft werden konn⸗ ten. Die Frage iſt nun, wie ſich demgegen⸗ über die Nachfrage verhalten wir d. Es iſt möglich, daß ſich aus dem inländiſchen Publikum heraus eine gewiſſe Nachfrage nach Pfandbriefſen bemerkbar macht. Der verhältnismäßig günſtige Bruttoabſatz im Juli läßt jedenfalls erkennen, daß das Vertrauen zum Goldpfand⸗ brief als Kapitalanlage durch die Kreditkriſis kaum erſchüt⸗ tert, durch die Zahlungsſtockung bei den Depoſiteninſtituten vielleicht ſogar eher geſteigert worden iſt. Es iſt infolge⸗ deſſen, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſchreibt, zu hoffen, daß es durch Kurspflege in der erſten Zeit nach Wiedereröffnung der Börſen und durch geignete Propa⸗ ganda gelingen ſollte, den Markt für die Emiſſionen der Boden⸗ und Kommunalkreditinſtitute verhältnismäßig raſch wieder in Gang zu bringen.. Zumindeſten iſt mit einer erheblichen Dividendenkürzung zu rchnen. 5 * Verſtäudigungsverhandlungen in der Köln⸗London Seefahrt. Zwiſchen der Köln ⸗ London Linie Gmb H. Godesberg, die nach Abſtoßung durch die Kölner Reederei AG. in eine beſondere Geſellſchaft ein⸗ gebracht und von einer Londoner Reederei übernommen wurde, und der Neptun Dampf⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft in Bremen ſind zurzeit Verhandlungen im Gange über ein Abkommen betreffs Abfahrten und Raten beider Unternehmungen. Wie wir hören, haben dieſe Verhandlungen ein Ergebnis noch nicht gebracht, doch rechnet man damit, daß mit der Neptun Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft über die Fahrten auf der Köln⸗ Londoner Linie, deren erſte auf Anfang September feſt⸗ geſetzt wurde, noch eine Verſtändigung erzielt wird, zumol der Betrieb der Linie unter den gegenwärtigen Verhält⸗ niſſen als nicht gewinnbringend bezeichnet wird. * Weitere Ausdehnung der Kölner Reederei AG. Wie wir hören, hat die Geſellſchaft ihr Transport⸗ geſchäft nach Stettin und den Oſtſeehäfen weiter ausgedehnt. Auf Grund der vorliegenden Kontrakte iſt eine volle Beſchäftigung der Kölner Reede⸗ rei AG. bis Anfang nächſten Jahres gewährleiſtet, ſo daß Entlaſſungen und Auslegung von Dampfern— wie in der übrigen Aheinſchiffehrt— vermieden werden konnten. Allerdings laſſen die Frachten und hohen öffentlichen Ab⸗ goben eine Rente nicht herauswirtſchaften, ſo Haß ſich bereits heute ſagen läßt, daß die Geſellſchaft zwar ohne Verluſt abſchließen aber eine Dividende nicht verteilen wird(i. V. Gewinn 119 611) /, der zu Abſchreibungen verwendet wurde). * Leonhard Tietz Ac. in Köln— Umſatzrückgang im erſten Halbjahre. Wie wir aus unterrichteten Kreiſen hören, war der Verlauf des erſten Halbjahres 1931 in on⸗ betracht der wirtſchaftlichen Lage noch befriedigend. Die Umſätze weiſen zwar gegenüber der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres einen Rückgang auf, den man jedoch zum Teil durch äußerſte Senkung der Unkoſten wettzumachen ſucht. Der Umſatzrückgang dürfte gegenüber der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres etwa 10 v. H. betragen. Unter Berückſichtigung der durch den Tietz⸗Konzern vorgenommenen, verſchiedentlichen Preisſenkungen iſt das mengenmäßige Ergebnis noch durch⸗ aus zufriedenſtellend. Auch die Ausſichten werden nicht ungünſtig beurteilt, da die Bemühungen zur Senkung der Selbſtkoſten bereits in Erſcheinung treten. In einzelnen Betrieben des Konzerns iſt man bereits zur verkürzten Arbeitszeit übergegangen. * Drittes Ufa⸗Theater in den Ver. Staaten. Wie aus Newyork gekabelt wird, hat die Ufa Films Inc., Newyork, ſoeben einen Vertrag abgeſchloſſen, laut dem die Univer⸗ ſum Film AG. in den Ver. Staaten ein 3. Kino eröffnet und zwar in der Stadt Eineinnati(Ohio). Auch in dieſem Theater, das den Namen„Ufa Cinema“ führen wird, wer⸗ den ausſchließlich deutſche Ufa⸗Tonfilme geſpielt werden. Die in den Vereinigten Staaten bereits exiſtierenden Ufa⸗Theater ſind das Ufa⸗Cosmopolitan in Newyork und das Ufa Cinema in Chicago. Steigende Ausfuhr von Funkgeräten Angeſichts der ſoeben eröffneten Funkausſtellung dürfte es von Intereſſe ſein, daß das Funkgerät zu den wenigen Arttkeln gehört, die im Gegenſatz zur allgemeinen Aus⸗ fuhr noch dauernd auch im Jahre 1991 in der Ausfuhr ſteigende Tendenz aufweiſt. Im erſten Halbjahr 1931 betrug mengenmäßig die. Ausfuhr von Funkgerät und Beſtandteilen davon 40713 Dz. gegenüber 32 664 Dz. im gleichen Zeitroum des Vorjahres und 28 989 Dz. im erſten Halbjahr 1929. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 1930 mit 42 102 Dz. iſt alleroͤings die Ausfuhr zurückgegangen, doch iſt zu berückſichtigen, daß das Rundfunkgerät bis zu einem gewiſſen Grade ein Saiſonartikel iſt, der vor dem Winter und zum Weihnachtsgeſchäft ſtärkeren Abſatz findet. Wertmäßig kommt allerdings die Steigerung nicht im gleichen Ausmaß zur Geltung, wobei nicht feſtſtellbar iſt, ob dieſer relativ wertmäßige Rückgang auf Preis⸗ verbilligung oder dorauf zurückzuführen iſt, daß neuerdings billigeres Gerät einen größeren Anteil an der Ausfuhr hat. Der Wert der Ausfuhr ſtieg von 35,695 Mill.„/ im erſten Halbjahr 1930 auf 39,607 Mill.„ im erſten Halbjahr 1931. Im zweiten Halbjahr 1930 betrug er 42,500 Mill. I. * Bildung eines Wandplattenexportſyndikates. Die in der Wandplatteninduſtrie ſeit langem auf eine Export⸗ zuſammenfaſſung gerichteten Beſtrebungen haben nunmehr zu einem Erfolg geführt. Die Firmen Weſſels Wand⸗ blattenfabrik A0. Bonn, Botzenburger Plattenfabrif Ach, Die deutſche Ahreninduſtrie in Bedrängnis Der Abſatz der deutſchen Uhreninduſtrie iſt im laufen den Jahre weiter ſtark zurückgegangen. Das Produktionz⸗ volumen der erſten 5 Monate 1931 liegt rd. 25 v. H. unte dem der gleichen Zeitſpanne des Vorjahres. Dabei 10 zu berückſichtigen, daß auch 1930 die Uhreninduſtrie bereit weitaus nicht mit voller Kapazitätsausnützung gearbeitet hatte. Legt man die Erzeugung des als normal anzuſpre⸗ chenden Produktionsjahres 1928 zugrunde, ſo war die 1 5 ſtellung des Jahres 1930 bereits um 30 v. H. niedriger und der Produktionsdurchſchnitt für die Monate Januar⸗ Moi 1931 erreicht nur noch knapp 50 v. H. der Ziffern von 1928. 5 Produktionsindex der Uhreninduſtrie 1928 gleich 100 1928 Monatsdurchſchnitt 100 1929 7. 82,0 1930 7 69,1 1930 Januar 63,0 1931 Januar 386 „ Februar 63,0„ Februar 385 „ März 6450„ März 55 „ April 72,2„ April 510 „ Mai 62,3„ Mai 51 Die deutſche Uhreninduſtrie iſt im weſentlichen von den Abſatzmöglichkeiten auf dem Weltmarkt abhängig, expor⸗ tiert ſie doch etwa 50 v. H. ihrer Erzeugung. Hier haben ſich aber im letzten Jahre die Ausſichten weſentlich per⸗ ſchlechtert. Der Wert der Uhrenausfuhr erreichte vom Ju nutar bis Mai d. J. nur 17,5 Mill./ gegenüber Mill./ in der entſprechenden Vorjahrszeit. Allerdings iſt hiervon der Betrag abzuſetzen, um den ſich die Einfuhr in derselben Zeit verminderte. Für 1931 ergibt ſich ein Außenhandelsſaldo von nur 12,9 Mill.“ gegen einen ſol⸗ chen von 19,1 Mill. J i. B. Die weitaus ſtärkſte Außen⸗ handelspoſition, die von Wand⸗ und Standuhren, weſſt in dieſem Jahre einen Export von nur 11,7 Mifl.„ auf, noch 15,1 Mill./ in 1930. Stark zuſammengeſchrumpfl i vor allem auch die Ausfuhr von billigen Taſchenuhren(in Nickel⸗ und Stahlgehäuſen), die in 1930 Mill.„, in 1031 jedoch nur 1,36 Mill.„ betrug. Die Stückzahl der ausgeführten Taſchenuhren bezifferte ſich in 1931 auf 80, 462 000 nach 607 000 im verfloſſenen Jahre. — Boitzenburg a. d. Elbe, Marienberger Moſaikplatten Ach, Marienburg in Sachſen⸗Brotzen bei Braunſchweig, A Norddeutſche Steingutfabrik Grohn⸗Vegeſack, Somog Such ſiſche Ofen⸗ und Wandplattenwerke AG. Meißen und ein Dresdener Unternehmen haben eine Exportverkaufcſtelle Deutſcher Wandplattenwerke e mbc. mit dem Sitz Hamburg gegründet, deren Geſchäftsführung Dr. E. zunz, Grohn bei Vegeſack inne hat. Wie es in den Sgt⸗ zungen heißt, wird ſich die neue Geſellſchaft mit dem Er⸗ werb und dem Verkauf minderwertiger Platten deutſcher Wandplottenwerke befaſſen. Neuer Rediskont- Kredit der Bank von England In Londoner Finanzkreiſen verlautet, daß die Banz von England über einen neuen Kredit verhandelt, do der Kredit von 50 Mill. Pfund, den ſie von der Federal Re⸗ ſerve Bank und der Bank von Frankreich erhalten hatte, bei den Transaktionen zur Aufrechterhaltung der Part des Pfundes faſt erſchöpft ſei. Die deutſchen Zuckerfabriken im Juli 1931 Die geſamte Herſtellung der deutſchen Zuckerfabriken betrug im Juli 1931 in Rohzuckerwert berechnet 68 68 Dz vom 1. September 1030 bis 31. Juli 1931: 25 398 143 Dz. gegenüber 19 777 585 Dz. in der gleichen Zeit der Vorjohrs⸗ kampagne. Im Juli ſind wie in den Vormongten wiege keine rohen Rüben verarbeitet worden, ſodaß die bisherige Verarbeitung unverändert 158 832 285 Dz, betrügt. An Rohzucker ſind im Juli 504018 Dz. verarbeitet worden, ſo⸗ daß ſich die bisherige Rohzuckerverarbeitung vom 1. Set. 1980 bis 30. Juli 1931 auf 11 935 036 Dz. gegenüber 11938 996 Dz. in der gleichen Vorjahrszeit erhöht. An Rohzucker aller Art ſind im Berichtsmonat 26 103 Dz in der bisherigen Kampagne alſo 17 129 553(13 339 955 Dz. gewonnen worden. Für Verbrauchszucker ergibt ſich im Juli eine Gewinnung von 512 472 Dz., ſodaß ſich die der bisherigen Kampagne auf nunmehr 18 472 814(1 705 600% Doppelzentner ſtellt. In den Stärkezuckerfabriken ſnd 34 947 Dz. Stärkezuckerſyrup, vom 1. 9. 30 bis 31, 7 5. 389 494(378 014) Dz. gewonnen worden. In den freien Verkehr ſind im Juli 660(1494) Dz. Rohzucker und 975 872 (2089 129) Verbrauchszucker ſomit in der bisherigen Kan pagne 16 542(16 499) Dz. Rohzucker und 13 97228 (13 517538) Dz. Verbrauchszucker überführt worden. Auf Roh⸗ und Verbrauchszucker entfallen im Juli 19,80( Mill.„, vom 1. September 1930 bis 30. 6. 1931 alſo 162.4 (142,10) Mill.„ an Zuckerſteuer. Insgeſamt ſtellk ſich die Zuckerſteuer für alle Produkte im Juli auf 20,18 21,64 Mill. /, in der bisherigen Kampagne auf 165,8 144,0 Millionen I. 7 Mannheimer Produktenbörſe vom 17. Auguft Amtliche Notierung per 100 Kilo waggonfrei Mannheim Weizen, inländiſcher 25,—/25,50 Erdnußkuchen.. 12.281270 ausländiſcher— Wieſen hen Roggen, inländiſcher 21,25/½1,50 Rotlileehen„„ Heu n ausländiſcher 5 11 0 1 5 110 zul alter—120.—] Preßſtroh, Rogg. Weiz Hafer, inl. neuer 16.— 17,50 Hafer, Gerte= ausländiſcher— Geb. Stroh, Rogg Weiz. r Gerſte, Brau⸗ inl. nom. 17.—19.— pfälziſche. e ausländiſche.— 5 4 ischen—.—..— ais, auf Bezug—.— Saatials 5—.——.— Sept. Nov. neu 89. Soyaſchrot.. 12,25/12,50] Weizenbrotmehl. e Biertreber 10.25/10, 75 e 60%.„ Trockenſchnitzel.— Welzenkleie * Obft⸗ und Gemtſegroßmarkt Weinheim vom 24. 0 Erlöſt wurden: Birnen—12 und—4; Aepfel—9 um —4; Follobſt 1; Zwetſchgen 1012; Mirabellen 2 Pfirſiche 2025, 15—19 und—14; Nüſſe 49—50/ Skaugel⸗ bohnen 716; Tomoten—6; Anfuhr gut; Nachſraße ſchwach. 15 * Dürkheimer Obſtgroßmarkt vom 24. Auguſt. 99 1 heutigen Obſtgroßmorkt notierten: Birnen 1010 11; bis 9, Pfirsiche—20; Zwetſchgen—14; Aepfel dn Domaten—6,5; Brombeeren 17; Trauben 1525, 1 ſchlepp 8 2026; Anfuhr 215 Zentner; Ab eppend.. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 24. Anguſt. Juſelhe der überaus ſtorken Anfuhr in Weiß⸗, Rot⸗ aud wi 1 Kohl konnten Ueberſtände bei ſehr gedrückten N vermieden werden. Es koſteten: Zwetſchgen 01, 5 5 3 —7; Birnen—7; Weißkohl 1,5—2; Rotkraut 271 a ſing 12; Kavotten 1,52; Zwiebel 4; Spinat 410 Buſchbohnen—8; Stangenbohnen 516; Erbſen n. Tomaten 5,5—8; Blumenkohl 23—38, 1120. 15 Sellerie—14; Kohlrabi 152,5 Endivienſalat Kopffalat 1,5—3; Rettich 13, Schlongengurken 510% W. latgurken 2; Einleggurken 30—75 pro 100. 90 * Jungſchweinemarkt Weinheim vom 23. Auguſt n dem geſtrigen Weinheimer Jungſchweinemarkt 5 Tiere aufgetrieben. Es koſteten Milchſchweine daß Ver, 812 /, Läufer 15.95 /, Einleger bis zu 48, kauft wurden 309 Tiere, Marktverlauf mittel. 1 22. Auguft * Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom en. hen EbHeßkaffee“ Hamburg 35.) Der Kaſfeemarkt⸗ zeigte often abgeloufenen Berichtswoche wenig Veränderung erg ö hat ſeine Forderungen eher eine Kleinigkeit erhöht, i Nachfrage ſich etwas gebeſſert hat. Das Kon umme 5 zeigte ebenfalls eine leichte Belebung. Gefu niche 1 hauptſächlich niedrige Preislagen, fowohl in broſiltaniſen, als auch in zentralomerikaniſchen Sorten. Es 6 ausgeſchloſſen, daß infolge der langen Zurücannahten 1 Konfums in faſt allen Ländern in abſehborer Zeit gi Eindeckungen nötig werden. Es dürften daher in na Zeit ſtetigere Märkte zu erwarten ſein. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 24. lf 8 Das Geſchäft an der heutigen Börſe war äußerst 11 f Die Frachten blieben mit 6075 Pfg. nach Rotterden b .10.25% nach Antwerpen Gent einſchl. Sa 5 unverändert. Das Berggeſchäft iſt ebenfalls äußern Die Fracht blieb mit 60.—75 Pfg. ab hier bzw Kanal uu ändert. Der Bergſchlepplohn notterte ebenfalls unveränd mit 1% nach Mannheim. i Lafer Gerſte—— Weizenmehl, Spezial 0 9 e 97% Inland⸗Weizen 5 Auguſt(neu). 8880 Inſolge jirſng⸗ n nicht Dienstag, 25. Auguſt 1931 7. Seite Nummer 389 5 Der Wiesbadener Juwelenräuber vor Gericht * Wiesbaden, 24. Aug. Vor dem Wiesbadener Schöffengericht batten ſich zwei ſchwere Jungens zu verantworten, Beraubungen von Juwelen⸗ und Schmuckſachen⸗ iften ſeinerzeit große Erregung ausgelöſt hatten. handelt ſich um den ſtellungsloſen Konditor Jaz⸗ und den ebenfalls ſtellungsloſen Autoſchloſſer mers dorf. Die beiden Verbrecher fuhren mit hlenen Automobilen vor den Geſchäften zertrümmerten mit Steinen oder ſchweren ern die Schaufenſterſcheiben und nahmen Ju⸗ 1 Schmuckſachen, Uhren, Photvapparate uſw. mit, mit dem bereitſtehenden Auto zu flüchten. Auf eiſe beraubten ſie Geſchäfte in Darmſtadt, rg, Düſſeldorf, 85 arlsruhe, Kaſſel, Koblenz, abe üick, Wiesbaden uſw. Dabei fiel ihnen eine Wenge Waren 5 die Hände. Vor Gericht beſtritten die Angeklagten die gegen zobenen Beſchuldigungen. Durch die Beweisauf⸗ e wurden ſie jedoch für überführt erachtet. Das verurteilte Her mersdorf wegen ſieben rer und einem einfachen Diebſtahl, ferner wegen nita wegen zehn ſchwerer und drei einfacher hle, ſowie wegen Urkundenfälſchung zu ſie⸗ ben Gerichtszeitung. Jahren Vogel Monat e Ge Nürnber kkundenfälſchung zu fünf Jahren Zuchthaus, 1929 anderen Zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Der 11 hat den ledigen Maler Hartl von der vom dortigen Schwurgericht wegen i des Invaliden Herwich in Nürnberg zum Tode verurteilt worden war, zu le lichem Zuchthaus Nachdem der jetzt worden war, während der Verlobungszeit mißhandelt und einmal ſogar durch Meſſerſtiche verletzt hatte, ferner vom Schwurgericht Berlin verurteilt worden war, weil er ſeinen Nebenbuhler ſchmuggelte er jetzt aus dem Gefängnis Briefe, in denen er ſeine frühere Braut mit dem Tode be⸗ drohte, ſo daß er wiederum vor Gericht ſtand. war Vogel hatte ſeiner dreijährigen Verlobungszeit durch Jzorn ſo gequält, daß ſie ihm ſchließlich im März Ring zurückgab und ſich mit jungen Mann namens Roſenow verlobte. Am 24. März traf Vogel die Beiden am weil er aus Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der ſtellungsloſe erhielt wegen Hehlerei guts. * bensläng⸗ begnadigt. 35 Heiratsangebote für einen Sträfling Einer der aus Eiferſucht immer wieder ſtraffällig wird 31jährige Fred Vogel beſtraft Eiferſucht ſeine Braut nachdem er erſchoſſ en hatte, Braut Hedwig K. während der Eiferſucht und einem Bahnhof § Ein Zigarettenſchmuggler verurteilt. Der Kauf⸗ mann Bader aus brücken bei der Kontrolle des Eilzuges Saarbrücken⸗ er Karlsruhe mit 2000 Zigaretten erwiſcht worden war, Amtsgericht Zwe 570/ Geldſtrafe und z nis, evtl. einem urteilt. Die beſchlagnahmten Zigaretten wurden ein⸗ gezogen. wurde Charlottenburg nach einer Verfolgung im Auto und erſchoß Roſenkow. Das Schwi urteilte ihn ſeinerzeit wegen dieſes dem Gericht beinah Jahren Gefängnis. Während der Strafverbüßung erfuhr nun Vogel, inzwiſchen einen anderen Mann ge⸗ Er ſchrieb nun einen langen, wirren der voll von daß Hedwig K. heiratet habe. Brief au ſie, „und in dem es nichts anderes übrig bliebe, als Selbſt⸗ mord zu begehen, aber„in Begleitung der Urſache meines Unglücks.“ abwenden, Entlaſſung wenn ſie beim Reichspräſidenten ein G naden geſuch für ihn einreiche oder durch andere Fürſprache ſeine Strafe verkürzen könne. Bruchſal, der in Zwei⸗ von 35 eibrücken zu ehn Tagen Gefäng⸗ g D d Weile Monat Gefängnis ver⸗ loßt und e raten. Den anderes Ge derzeitigen zelrichters, e ver⸗ Totſchlags, der je ein Mord zu ſein ſchien, zu vier wurde ſeine drei Monat verſteckten Drohungen u. a. hieß, daß ihn nach ſeiner Hof in S Dieſes Schickſal könne ſie nur urteilt. K. Vogel beſtritt nun vor Gericht, drohung ernſt gemeint habe. werden. Er dieſen Gründen hatte er gegen Monaten Gefängnis verurteilt rufung eingelegt. Die Strafkammer des Landgerichts aber ſeine Ausſagen nicht für glaubwürdig. § Das Wohlfahrtsamt betrogen. wurde der 36 Jahre alte Fabrikarbeiter Auguſt Korbach vom Rinkenberger⸗ peyer zu 1 Monat Gefängnds ver⸗ Frauen Heiratsangebote während ſeiner Unterſuchungshaft bekommen, und mit einer dieſer Frauen habe er ſich auch veer⸗ r wolle ſie nach ſeiner Entlaſſung Brief an die frühere Braut hab aus dem Gefängnis geſchrieben, um eine Diſsipli⸗ narſtrafe zu erhalten. Er wollte damals in der Strafanſtalt in Tegel bleiben, weil ihm die Arbeft dort gut gefiel und nicht, wie geplant war, f fängnis in eine höhere Stufe hoffte durch ein ſolches Vorgehen in d Strafanſtalt behalten zu werden. Aus das Urteil des Ein⸗ durch das er wegen Bedrohung zu dre worden war, Be⸗ Berlin 2 hielt Daher Berufung verworfen und die Strafe von en beſtätigt. ** Wegen Betrugs verheiratete erwerbsloſe hatte den Bezug ſeiner Kriegsrente beim Wohlfahrtsamte verſchwiegen und ſich dadurch die Vollunterſtützung zu verſchaffen gewußt. zur Warnung! — Ein Fall in fast vollendetem 74. Lebensjahre, und Freund gewesen ist. Ludwigshafen a. Rh, Bosch Carl fällt der große Aufstieg des Unternehmens, Luftstickstoffes, die er mit großem Verständnis förderte. späterer Vorsitzender wurde Professor Carl Müller bei der Fusion zur I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft in den Verwaltungsrat berufen, um seine wertvollen Erfahrungen im Rahmen des größeren Unternehmens zu erhalten. Iodes„Anzeige Am 23. August 1931 starb zu München der langjährige erste technische Leiter und spätere Aufsichtsrats vorsitzende der Badischen Anilin, und Soda-Fabrik Ludwigshafen a. Rh. Herr Prolessor Dr. Dr. der technischen Wissenschalten E. h. iiller Am 10. Juli 1882 als Chemiker eingetreten, wurde er Erfinder wichtiger neuer Farb- stoftke und wurde schon frühzeitig zu führender Stellung berufen. Vorstande an und übernahm 1912 die gesamte technische Leitung. Seit 1903 gehörte er dem Unter seine Amtsführung fallen die Arbeiten zur Nutzbarmachung des Seit 1917 Aufsichtsratsmitglied und Besonders das Werk Ludwigshafen und alle ehemaligen Mitarbeiter und Freunde ver- lieren in Dr. Carl Müller den verdienstvollen Führer und ausgezeichneten Menschen, dessen Interesse für seine einstige Wirkungstätte nie erlahmte und der uns stets gütiger Berater Mit der Geschichte der Badischen Anilin- und Soda Fabrik wird sein Name dauernd und ehrenvoll verbunden bleiben. den 24. August 1931. I. G. Farbenindustrie Aletzenge sellschaft Caus Für die innige Anteilnahme, 8 meines lieben Gatten und Vaters Johann des Theresien-Krankenhauses für ihre Stadtpfarrer Maurer, Neckarau für Verein 1858 Mannheim für seine weib Danksagung Blumenspenden, anläßlich des uns so schwer betroffenen Verlustes sagen wir allen Verwandten und Bekannten den aufrichtigsten Dank. Auch wollen wir an dieser Stelle besonders dem Pflegepersonal Direktion, Angestellten u. Arbeiter der Rhein. Gummi- und Celluloid. Fabrik, dem Krieger- Verein Neckarau u. dem Werkmeister-Verband für ihre innigen Worte und Kranzspenden, sowie dem Männergesang- Mannheim- Neckarau, den 25. August 1931. 5 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Julie Laib WWe. owie für die vielen Kranz- und Laib Aufopfernde Pflege, dem Herrn seine trostreichen Worte, der devollen Chöre danken. Zwangsversfeigerung nach kurzem, schwerem Leiden im 72 Jahren zu sich zu nehmen Sandhoferstr. 182 In tiefem Leid: Karl Brenner u. Frau Ludwig Brenner u. Frau Franz Brenner u. Frau Es war Gottes Wille am 24. ds. Mts. unseren lieben, guten Vater und Großvater, Herrn Ceorg Jakob Brenner Alter von Mannheim- Waldhof, den 24. August 1931. Karl Simon u. Frau geb. Brenner Karl Brandes u. Frau geb. Brenner Dienstag, 25. Auguſt 1931, nachm..00 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege 1 nerſteigern: 1 Nähmaſchine. 1 Aus⸗ ziehtiſch. 6 Stühle. 1 Büfett. 1 Kredenz. Mannheim. 24. 8. 31. Egner⸗Walter. Gerichtsvollzieher. 6231 Zahle nachweislich hohe Preiſe f. getrag. Herrenkleider, Schuhe und gebr. Möbel. Starkand, T 2, 8 8522 Tel. 339 65 der Friedhofkapelle Mannheim aus Verwaltungsrates unserer Gesellschaft eingetreten, Stellung vorrücken lassen. entgegengebracht wurde. Frankfurt a. Main, den 24. August 1931. Aulsidktsrat, Verwaltungsrat und Vorstand Soda-Fabrik an, deren Aufstieg er unermüdlich förderte. Carl Muller in den Aufsichtsrat ein, dessen Vorsitzender er seit 1920 bis zum Aufgehen der Firma in die I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft war. Sein umfassendes Wissen, seine vornehme Gesinnung, seine schlichte und aufrich- tige Persönlichkeit machten ihn zu einem geschätzten, Kreisen der deutschen chemischen Industrie und der Wissenschaft allgemeine Wertschätzung der Todes„Anzeige Der zweite stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates und das Mitglied des Herr Prolessor Dr. Dr. der iednischen Wissenschalten E. la. Carl Miiller ist Sonntag früh kurz vor Vollendung seines 74. Lebensjahres entschlafen. Nahezu 50 Jahre ist der Verstorbene mit unserem Unternehmen verbunden gewesen. Als Chemiker in jungen Jahren in die Badische Anilin- u. Soda-Fabrik in Ludwigshafen a. Rh. haben seine hervorragenden Eigenschaften Seit 1903 gehörte er dem Vorstand der Badischen Anilin: und ihn bald zu verantwortlicher Nach 34. Jähriger Tätigkeit trat vorbildlichen Führer, dem in den Wir verlieren in dem Verstorbenen darüber hinaus einen liebenswürdigen, treuen Freund und Berater, dessen natürliche Herzensgüte u. edler Charakter unvergeflich bleiben. I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschalt Die Beerdigung fndet am Mittwoch, ½38 Uhr, von Bücherschräünke, Biche. M. 37, 58. 64. 88 und 95 Schreibtische M. 78, 85, 98 verkauft 84118 B INZ EN HOFER statt Möbelgeschäſt u. Fabhri⸗ Ratlon, Augartenstr. 88/88 Trauerkleidung erhalten Sie hel Anruf Nr. 27851 sofort für jece Figur in allen 8 5 Bezirkstferarzt Dr. Gebhardt, Peudenneim 9 Ist bis 12. September verreist. Zur Vertretung sind bereit: err Veterinärrat Ur. auger und err Tierarzt Dr. Cobitg- r: 5 Preislagen zur Auswahl Neu- Anfertigung 4 in Wenigen Stunden Fischer-Niegel 4 Von der Reise zurück 80 Dr. med. Trescher prakt. Aetztin M 1, 45 rel 31359 Sprechstunde—5 Uhr 591 b5 5 5 75 Philipp Leonhard 95 Hedvig Leonherd geb. Pfisterer beehten sich, ihre Vermählung anzuzelgen 5 77 Von der Reise zurück Dr. Eisenheimer Va 4 Qu 3, 2/5, 25. August 1931 N 29128 Aantl. Veröftentlichungen der Stadt Raunheim 4 0 Eilverkehr für Stadt U 0 9 J Ol! und Land mit 1½ to Lieferwagen über⸗ nimmt laufend Dilligſt T. Winter, Traitteurstraßße 37. wörthſtraße. Maunheim, den 25. Auguſt 1931. Hochbauamt, Abt. Gartenverwaltung. 19 nmäʃaorgen früh auf der Freibank. 1 Anfang Nr. 700. Zwangs- Versteigerung Mittwoch, den 20. Auguſt 1931, 8. 2 Uhr 5 werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Ladentheke, Warenregal, 1 Roll⸗ ſchranl, 1 Handwagen, 1 Kochherd, 1 Poſten Büldo⸗Beize, Bido⸗Wachs, Schuhereme etc., ein Tiſchgrammophon, 2 Klaviere, Möbel aller Art, 1 Radio⸗Apparat, 2 Steppdecken, Damaſt, Schir⸗ ting, 1 Nähmaſchine, 1 Wanduhr und Verſchied. Ferner an Ort und Stelle in Käfertal, Aeußere 1 12, nachm. 9 Uhr: 1 Schwein, 4 J. alt. 117 Heizmann, Gerichtsvollzieher. Verſteigerung des Obſterträgniſſes in Sand⸗ hofen am Mittwoch, den 26. Anguſt, 8 Uhr gegen Barzahlung. Zuſammenkunft in der Wilhelms⸗ g Kopfschmerzen, Migräne, Rheuma- u. Nervenschmerzen, Muskel- und Zahnschmerzen so Wie Grippe sofort nur HERBIH-STODIR Tabletten oder Kapseln, welche bei guter Bekömm- lichkeit unübertroffen sind. Fragen Sle Ihren Arzt. In den Apotheken erhältlich zu RM..60, RM..10, RM..75 RM..—. Best,: Dimeth. ac. phenyl. phen. Lith. Proben kostenlos d. H. 0. Albert Weber, Fabrik pharm. Präparate, Magdeburg. 894 8. Seite Nummer! Neue Maunheimer 3 7 zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Erdbebenwarte am Kilometerlange Schwefelfäden Von R. Bulwer Die Vulkane Indoneſiens haben von allen vulka⸗ if Men⸗ damals 36000 Menſchenleben forderte. Ausbruch iſt der des Kleot⸗Vulkans in Mai 1919, der 5110 Menſchenleben Da⸗ zwiſchen liegen Dutzende von kleineren und mittle⸗ ren Ausbrüchen, die meiſten von ihnen gingen nicht ohne Menſchenopfer ab. Um bei derar n Kata⸗ ſtrophen, die unabwendbar ſind, die umliee Be⸗ völkerung rechtzeitig warnen zu können, hat die hol⸗ ländiſche Regierung im Sunda⸗Archipel eine Erd⸗ hebenwarte eingerichtet, die in ihrer Art die größte und vielleicht auch wichtigſte der Welt iſt. Der jüngſte Oſt⸗Ja 2 ava im Man bedenke: es ſind mehr als hundert Vulkane, die fortlaufend zu beobachten ſind. Der Leiter dieſes vulkanologiſchen Dienſtes iſt Dr. Steh n. Ihm zur Seite ſtehen beinahe 200 Aſſiſtenten und Hilfskräfte, die zum Teil auch aus der eingeborenen Bevölke⸗ rung ſtammen. Die Beobachtung zerfällt in etwa 30 verſchiedene Einzelpoſten, die alle telephoniſch und radiotelephoniſch mit der Zentrale verbunden ſind. Die Aufgabe dieſes vulkanologiſchen Ueberwachungs⸗ dienſtes iſt neben der rein wiſſenſchaftlichen Arbeit, rechtzeitig Ausbrüche vorherzuſagen und die einge⸗ borene Bevölkerung zu warnen. Aus welchen Anzeichen kann man ſchließen, daß hei einem Vulkane eine baldige Eruption bevorſteht? Es ſind recht viele Faktoren, die dabei ſorgfältig zu beachten ſind. Im Vordergrunde ſtehen natürlich die Temperaturmeſſungen. Meßgeräte werden oft viele hundert Meter tief in den Krater hinunter⸗ gelaſſen, ebenſo wird die Temperatur der Luft und der aufſteigenden Gaſe kontrolliert. Auch in das um⸗ gebende Geſtein werden metertief Bohrlöcher getrie⸗ ben und Meßapparate gelegt, um auch über die Ge⸗ ſteinstemperatur Aufſchluß zu gewinnen. In zweiter Linie liefern wertvolle Aufſchlüſſe die Analyſen der aufſteigenden Dämpfe und Gaſe. Wenn nämlich ein Vulkan beſonders tätig iſt, kommen die Verbrennungsgaſe aus immer tieferen Geſteinsſchich⸗ ten. Auch die Geſteinsmaſſen, die die immer tätigen Vulkane in regelmäßigen Abſtänden ans Tageslicht ſchleudern, werden ſorgfältig unterſucht. Desgleichen wird die Erdbebentätigkeit kontrolliert. Automatiſche Regiſtrierapparate nehmen ſelbſttätig die Schwankun⸗ gen des unterirdiſchen Grollens auf, das dort nie aufhört, und zeichnen es in ſichtbaren Kurven auf. Eine unbedingt richtige und zuverläſſige Vor⸗ ausſage läßt ſich leider noch immer nicht treffen. Das liegt zum Teil an der Unberechenbarkeit der vulka⸗ niſchen Erſcheinungen überhaupt. Seit Anfang des Jahres 1928 iſt der Krakatau wieder aktiv. Wie man weiß, iſt der Vulkan ſelbſt mit dem größten Teil der Inſel im Jahre 1883 im Meer verſunken. Es iſt alſo heute ein ſubozeaniſcher Vulkan. In regel⸗ mäßigen Abſtänden ſteigen gewaltige Waſſerſäulen ſenkrecht empor— man hat Höhen bis zu 70 Meter gemeſſen— und ſchleudern Geſtein und Lava kilo⸗ meterwett. Man hat an manchen Tagen bis zu 16000 Einzeleruptionen gemeſſen. Die größte Erup⸗ tion war am 14. Auguſt 1930. Die Waſſerſäule ſtieg 2000 Meter hoch und hatte einen Radius von faſt zwei Kilometern. Einige kleinere Vulkane im Sunda⸗Archipel ſind deshalb gefürchtet, weil ſie beſtändig giftige Gaſe ausſtrömen und jedes menſchliche Leben gefährden, das ihnen zu nahe kommt. Bei dieſen Kratern wer⸗ den die Beobachtungspoſten mit geeigneten Gas⸗ masken ausgerüſtet und von Hunden begleitet. Da ſich nämlich die Gaſe wegen ihrer Schwere zuerſt am Boden ausbreiten, merken ſie die Hunde zuerſt. Selbſtverſtändlich ſind in dieſem Falle auch für die Hunde Gasmasken vorhanden. In der Nähe der Giftkrater befinden ſich ausgedehnte Schlammpfuhle, die beſtändig in brodelnder Bewegung ſind und große Blaſen werfen. Dieſer Schlamm iſt äußerſt radio⸗ aktiv und infolgedeſſen ſehr heilkräftig. Von den Eingeborenen iſt er beſonders deswegen geſchätzt, weil er alles Ungeziefer vertreibt. Die Hütten der umwohnenden Eingeborenen werden mit dieſem Schlamm beſtrichen und da er, wie erwähnt, ſehr radiumhaltig iſt, leuchten die Hütten in der Dunkel⸗ heit geſpenſtiſch auf, ſodaß man ſie in der Nacht mei⸗ lenweit ſieht. Berühmt iſt auch der Kraterſee des Idjen, deſſen Waſſer äußerſt viel Schwefelſäure enthält. Als man dieſen See dazu benützen wollte, mit ſeiner Hilfe eine Tälſchleuſe herzuſtellen, konnte man beim Bau der Schleuſe keinen Beton verwenden, weil dieſer in kürzeſter Zeit zerfreſſen worden wäre. Ein hölzernes Boot iſt in wenigen Wochen zerfreſſen und unbrauch⸗ bar. reiche Luft ſ Luft un auf die Kilometern s Wenn ei wird der Vu In der Umgebung des Sees finden ſich zahl⸗ Solfataren, geſchmolzenen Schwefel in die leudern. Di Schwefel erſtarrt dann in der fällt in de u feinen Schwefelfäden hat Fäde völke⸗ Sani⸗ . erregten D 0 drakatau täts⸗ und Lebensmittelſchiffe ſtehen für ſolche Zwecke immer bereit. Man hofft, bei regelmäßig fortgeführter Beob⸗ achtung in einigen Jahrzehnten ſoweit zu ſein, die 0 ßige Periodizität der Sunda⸗Vulkane errech⸗ Bis dahin bleibt die vulkanologiſche Beobachtung eine zwar intereſſante, aber auch gefährliche Beſchäfti⸗ gung. Für nervenſchwache Leute iſt es entſchieden keine geeignete Beſchäftigung. Menſchenmaſſen vor der geſchloſſenen Bank in Bukareſt e der Welt⸗Finanzkriſe hat jetzt auch eine der beſten rumäniſchen Banken, die Bank n Bukareſt, ihre Schalter ſchließen müſſen. lang vor dem Bankgebäude und wartete auf Zahlungen. Das erregte Publikum ſtand ſtunden⸗ Die Brüder Bercowitz gelten als die Rothſchilds Rumäniens. . Ein Küchenchef erſten Ranges erzählt in dem Londoner„Obſerver“ einige intereſſante Vor⸗ kommniſſe aus ſeinem abwechflungsreichen Leben. In dem halben Jahrhundert, das ſeine Küchenherrlich⸗ keit dauerte, machte er die Bekauntſchaft zahl⸗ reicher bedeutender Männer, die Proben ſeiner Kochkunſt genoſſen. Und bei allen konnte er feſtſtellen, daß ſte die Freuden einer guten Tafel wohl zu ſchätzen wuf Unter ihnen befand ſich auch ein katholiſcher Kirchenfürſt, der ſich ſehr lobend über die Kunſt des Küchenchefs aus⸗ ſprach und auf deſſen Befragen ſeine geiſtliche Mei⸗ nung über die Zuläſſigkeit der Tafelfreuden in folgende Worte kleidete: „Gott hat ſo viele gute Dinge für das Vergnügen und die Befriedigung des Menſchen geſchaffen, daß es eine Sünde wäre, ſie zu verachten. Gefräßigkeit iſt natürlich eine Sünde und kann ſehr unange⸗ nehme Folgen haber Aber die Freude an einem guten Eſſen iſt ein C Gottes, dem es ſicher mißfallen würde, wenn der Menſch von dieſer Gabe nicht den richtigen Gebrauch machte. Wir wollen alſo nie vergeſſen, daß eine gute Küche und eine ehrliche Freude an ihren Gabe das Daſein angenehm machen und zu dem häuslichen Glück mit beitragen.“ Wie der Küchenchef zu weiſen Ausſpruch be⸗ merkt, gab der Kirchenfürſt ſelbſt ein gutes Beiſpiel, wenn er ſich zur fel niederſetzte. Der frühere deutſche Kaiſer ließ ſich bei Hofbanketten nur ganz e che Gerichte vorſetzen. Er fühlte ſich im Gebr 3 rechten Armes behin⸗ dert und verzichtete b auf alle Gerichte, bei deren Genuß man ſich beider Hände bedienen mußte. Er aß an der Hoftafel nur wenig Fleiſch, aber viel Obſt und Früchte. König Eduard VII. von England dagegen war ein großer Feinſchmecker. So lange er noch Kronprinz war, hatte der Küchenchef in Paris und Monte Carlo viele Mahlzeiten für ihn zuzubereiten. Dabei machte er die Erfahrung, daß der damalige Prinz von Wales auf dem Gebiet der Speiſekarte große Erfahrungen beſaß und nicht nur hengehei miſſe ein Feinſchmecker, ſondern auch ein ſehr robuſter Eſſer war. Eine beſondere Vorliebe beſaß er für Froſchkeulen, die ſonſt nicht gerade zu den Lieb⸗ lingsmahlzeiten des Engländers gehören. Als der Küchenchef in einem der erſten Londoner Hotels angeſtellt war, beſchloß er, das engliſche Publikum an den Geſchmack des Froſchfleiſches zu ge⸗ M wöhnen. Bei einem großen Bankett, an dem 700 Perſonen teilnahmen, führte er ein neues Gericht ein, und zwar unter dem verführeriſchen Titel: „Nymphe nach Roſenart“. Es beſtand aus Froſch⸗ keulen, war mit Paprika gewürzt und gefiel ſo außer⸗ ordentlich, daß es von da ab ſtändig auf der Speiſe⸗ karte des Hotels erſchien und von den Gäſten des Hotels bevorzugt wurde. Niemand fragte nach den Beſtandteilen des Gerichts, da alle Hühnerfleiſch zu eſſen glaubten. Eines Tages wurde das Geheimnis aber doch gelüftet. Eine Geſellſchaft von vier Fein⸗ ſchmeckern, darunter eine Frau, beſtellte das Gericht. Kaum hatte die Frau es gekoſtet, als ſie ausrief: „Das ſind Froſchkeulen!“ Die Entdeckung blieb in⸗ deſſen ohne nachteilige Folgen. Die Londoner Geſell⸗ ſchaft hatte ſich an die„Nymphe nach Roſenart“ ge⸗ wöhnt und beſtellte das Gericht weiter. Es iſt bemerkenswert, daß der Küchenchef eine Be⸗ rufung in die Küche des engliſchen Hofes ablehnte. Einmal erhielt er als Küchenchef des Londoner Hotels ein Jahresgehalt von 40 000 Mark, einen Betrag, den der engliſche Hof nicht aufwenden konnte. Zum anderen aber reizte ihn die Stellung in dem Hotel berufsmäßig weit mehr, da der Küchenzettelin dem Haushalt des engli⸗ ſchen Hofes ſehr eintönig zu ſein pflegt, während es in der Küche eines großen Hotels ſtets Abwechſlung gibt und der Küchenchef damit immer Gelegenheit hat, ſeine Kunſt zu zeigen. Oft werden ganz außergewöhnliche An⸗ forderungen an ihn geſtellt. In einem Fall beſtellte ein braſilianiſcher Millionär als Gaſt des Londoner Hotels„Wachteln mit Kölniſchem Waſſer angerichtet.“ Der Küchenchef erklärte ſich ſofort Vor 90 Fahren enkſtand das Deutſchlandlied Hoffmann von Fallersleben, der Dichter des Deutſchlandliedes. Box 90 Jahren, am Joſeph Haydn, der Komponiſt der Melodie des Deutſchlandliedes. 26. Auguſt 1941, ſchrieb der Dichter Hoffmann v. Fallersleben auf Helgoland die Worte des Liedes der Melodie Haydns„Gott erhalte Franz den Kaiſer“(1797). 1 1. 3 , fe,.: d. e, Die erſte Strophe des Deutſchlandliedes in der Handſchrift Hoffmann v. Fallerslebens. „Deutſchland, Deutſchland über alles“ zu Nach der Revolution wurde das Deutſchlandlied die deutſche Nationalhymne. vor allem„verwendungsfähig“ illionär aber, Waſſer“ zur gkeit in der ihm die gewünſchte Verfügung zu ſtellen, da dieſe Flüſſt Hotelküche nicht vorrätig ſei. Mit einem amerikaniſchen Millio einem wegen ſeiner Knickrigkeit bekannten Sonder⸗ ling, machte der Küchenchef an der Riviera eine etwas andere Erfahrung. Der Millionär beſtellte ein auserleſenes Eſſen für zwölf Perſonen und bat zunächſt um einen Vorſchlag. Der Küchenchef ar⸗ beitete eine Karte aus, die aus zwanzig„Original ſchöpfungen“ beſtand und überreichte dann das P l gramm in der Geſtalt einer künſtleriſch aus geſtatteten Speiſekarte. Der Millſonzr war entzückt und überhäufte den Küchenchef mit Lobſprüchen. Dann beſtellte er— nicht etwa das Eſſen, ſondern weitere elf ſolcher Speiſekarten. Zu⸗ gleich bat er den Küchenchef, ihm ſeine Unkoſten 10 ſeine eigenen Bemühungen in Rechnung zu ſtellen „Ich brauche das Eſſen nicht“, ſo fügte er hinzu, „ſondern ich brauche nur die Karten. Ich werde ſie meinen Freunden in Amerika ſchicken, damit ſie ſehen, welche glänzenden Feſte ich in Europa ver⸗ anſtalte.“ när, To⸗ . Im 14. Jahrhundert kannte man in Frankreich folgendes Rezept(Aus der Rezeptſammlung„Das Kaſſerol“ von M. von Zobeltitz. Georg Müller München): a „Man mache an der Spitze jedes Eies eine kleine Oeffnung und entferne den Inhalt. Sodann hackt man Salbei, Majoran, Hahnentritt, Minze und jedes andere aromatiſche Kraut ſehr fein und hrät das Gewiegte in Butter, miſcht es mit den Eiern ſchüttet das Ganze auf ein Brett und hackt es noch einmal. Nun fügt man Ingwer, Safran und Zucker hinzu und füllt die Farce wieder in die leeren Scha⸗ len. Schließlich nimmt man geſpaltene Spießlein, in deren jedes man ein Dutzend Eier klemmt, und röſtet ſte über gelindem Feuer.“ Wie wärs mit einem Verſuch, meine Damen? Die Räubergarage Von unſerem ſtändigen römiſchen Mitarbeiter Rom, im Auguſt. Wer kennt ſie nicht, die ſozuſagen klaſſiſche Räuber⸗ höhle? Ich meine nicht etwa aus eigener Anſchau⸗ ung, ſondern aus Märchen und Sage, Räuberroman und Räuberromantik. Sie liegt irgendwo im Ge⸗ birge, an unzugänglichem Ort im Walde. Schätze über Schätze ſind hier gehäuft, dazu Lebensmittel und Flinten und Pulver und Blei. Dort wartet die Räuberbraut zitternd auf die Heimkehr des Gelieb⸗ ten von gefährlicher Fahrt. Dort ſtöhnt die Gefan⸗ gene, das edle Schloßfräulein, und harrt— trotz edel⸗ mütigſter Behandlung— ſehnſüchtig des Boten mit dem Löſegeld. Dieſe Räuberhöhle iſt allerdings Vergangenheit! Leider! Denn ſie hatte doch immerhin einige roman⸗ tiſche Reize. Weniger reizvoll ſcheint das, was heute an ihre Stelle getreten iſt. Zum Beiſpiel jene Räu⸗ bergarage, die dieſer Tage die Mailänder Polizei entdeckt hat. Solch eine Räubergarage verbirgt ſich nicht einmal! Sie hat nicht einmal ſoviel Sinn für Schriftſteller⸗Notwendigkeiten, daß ſie ſich irgendwo in die Verbrecherviertel verkriecht. Im Gegenteil, In einer der eleganteſten Straßen tut ſie ſich auf, ik Benzinpumpe. Mit buntfarbigem Ladenſchilh, mit Reklamebildern aller Art. Nur herein, meine Herren Automobiliſten! Box zehn Lire, Waſchen umſonſt, Reparaturen billigſt... Und die Herren Automobiliſten zögern nicht. Haben ſie doch keine Ahnung, in was für eine„Räuberhöhle“ ſie da ge⸗ raten ſind. Es kann ihnen auch gleichgültig ſein. Es geſchieht ihnen nichts. Sie dienen ja nur als Faſſade. Das Uebrige ſpielt ſich durchaus im Hintergrund ab. Denn es handelt ſich bei dieſer Mailänder Garage um ein Spezialinſtitut für— geſtohlene Autos. Und zwar werden dieſe Autos hier nicht nur aufbewahrt: das wäre ein Geſchäft mit zu viel Riſiko. Sie werden gemacht. Denn die große Frage für den Autodieb iſt ja immer: was mache ich mit meinem geſtohlenen Auto? Die Räu⸗ bergarage enthebt ihn dieſer Sorge. Zunächſt gibt ſie dem Auto einmal eine andere Farbe. Was ſchwarz war, wird weiß. Dann gibt ſie ihm eine neue Num⸗ mer. Zu dieſem Zweck kauft der Herr Garagen- Räuberhauptmann abgetakelte Autos. Die Num⸗ mernſchilder werden auf das neue Auto übertragen, Auch die Motoren haben bekanntlich Nummern, og. Seriennummern. In der Räubergarage werden ſie abgekratzt und durch neue erſetzt. Schließlich liefert die Räubergarage fix und fertig falſche Führerſcheine, falſche Fahrtlizenzen, falſche Autoſteuerzettel, Und dann kann die Garagen⸗Räuberhauptmanns⸗ Braut ruhig mit ihrem geſtohlenen Cabriolet ſpazies ren fahren. Ehrenwerte Geſchäftsleute kaufen im vollſten Vertrauen die Limouſine, die man vor ein paar Wochen ihrem beſten Freund geſtohlen hat. Und es wird höchſt zweifelhaft, ob das Auto, das Du Dir als Erſatz für ein geſtohlenes gekauft, nicht früher ſchon einmal Dir gehört hat. Das jüngſte Gemeindeoberhaupt Deulſchlands Der Gemeindeoberſekretär Schreier aus Neuhaus ⸗Igelshieb im Thüringer Wald wurde, trotzdem er noch nicht 25 Jahre 175 iſt, zum Bürgermeiſter gewählt. Die ſtaatlichen Auf⸗ ſichtsbehörden müſſen wegen des jugendlichen Alters dieſes jüngſten Gemeindeoberhaupts Deutſchlaubs eine beſondere Genehmigung erteilen. 1 ber, zur der är, der⸗ eine ellte bat ar⸗ nal⸗ zro⸗ 18. när mit das Zu⸗ und len. nzu, ſie ſie ver⸗ eich Das ler, eine gackt und brät ern, noch icker cha⸗ in und 0 t. ber⸗ hau⸗ man Ge⸗ ätze und die ieb⸗ fan⸗ del⸗ mit eit! tan⸗ eute däu⸗ lizei ſich für dwo teil. auf. pild, eine chen ren eine ge⸗ ieht Das enn ein war das den die was täu⸗ t ſie harz um⸗ gen⸗ um⸗ gen. ſog. i ſie fert ine, ins⸗ izie⸗ im ein Und Dir iher Dienstag, 25. Auguſt 1981 9. Se * lucht I ler ber eine gute Lehrzeit ertter Linie keherrſcht. Sgreibmaſ euplohlener, kommt in ttwerben 4 uneinge an die Geſch hene Lbarentabtk Maanbeins um ſofortigen oder ſpät. Eintritt einen Tgarrenbranche hervorgegangenen fungen das Tabak Auch ſoll er in Stenographte und chine gut bewandert ſein. Nur gut ſtrebſamer u. ſolider junger Mann Frage, der ſich eine dauernde Stellung will. 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