5 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— zuzüglich Zuſtellgebüthr. Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Einzelpreis 7 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.— 40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen Mannheimer General-Anzeiger Je Friedrichſtraße 4, Ee Hauptſtraße 6g, 8e Luiſenſtraße 1. Erſcheinungsweiſe wöchentlich W Oppauer Straße 8, 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Pyſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, — Für das Erſcheinen von Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 27. August 193 142. Jahrgang— Nr. 304 In Italien haben heute„die größten jemals veranſtalteten Luftmanöver“ begonnen geberzeugende„Abrüſtung“ Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom, 27. Aug. Mit einem nächtlichen Luftangriff auf den Kriegs⸗ hafen Spezia haben heute morgen um zwei Uhr die großen italieniſchen Luftmanöver begonnen. Dieſe Manöver ſind die größten jemals veran⸗ ſtalteten Luftmanöver. Nachdem um Mit⸗ ternacht die„Kriegserklärungen“ erfolgt waren, er⸗ hoben ſich von den mittelitalteniſchen Flughäfen und Flugplätzen, wo ſie ſeit Tagen in Bereitſchaft lagen, die 90h Lan d⸗ und Waſſerflugzeuge, die an den Manövern teilnehmen, um die ihnen zugewie⸗ ſenen Gefechtshandlungen aufzunehmen. Dieſe er⸗ ſtrecken ſich auf ganz Mittelitalien, beſonders auf das Gebiet des Zentralapennin. Ueber Spezia, das heim Herannahen des Feindes ſofort in Dunkel ge⸗ hüllt wurde, während die Abwehrartillerie in Tätig⸗ keit trat, wurden Scheinbomben abgeworfen. Schlacht über der Seefeſtung wird bis heute nach⸗ mittag dauern. Die Manßver werden von Italo Balbo, dem ikalieniſchen Luftfahrtminiſter, geleitet. Auch der König und Muſſolini, die Balbo geſtern per⸗ sönlich im Waſſerflugzeug aus Rom holte, nehmen an den Manövern teil. 5 Ralieniſche Ortſchaft durch Feuer zerſtört römiſchen Vertreters Rom, 27. Auguſt. Das kalabriſche Städtchen Santo Stefano d Aſpromonte, das 25 Kilometer von Reggio entfernt liegt, iſt geſtern Nacht durch eine Feuers⸗ brunſt vollkommen vernichtet worden. Die Reggio herbeieilende Feuerwehr war der Kata⸗ ſtrophe gegenüber machtlos. Das Feuer, das zuerſt in einem Schuppen ausbrach, hat im Laufe von zwei Stunden den ganzen Ort zerſtört und über 1000 Perſonen obdachlos gemacht. Tote find nicht zu beklagen. Santo Stefano wurde 1908 beim Erdbeben von Meſſing bereits einmal vollkommen vernichtet. Seit⸗ dem beſtand der größte Teil der Häuſer aus Holz, ſo daß der Brand raſche Nahrung fand. Der Ort, der h Meter über dem Meere liegt, wird von Reggio aus viel als Sommerfriſche beſucht. Die Regierung hat ſofort Zelte und Lebensmittel entſandt und Unterſtützungen an die Bevölkerung verteilt. Der Sachſchaden wird auf ca. zehn Millionen Lire geſchätzt. Der Kampf um die Jollunion Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Auguſt. Aus London wird gemeldet, daß der neue engliſche Außenminiſter Lord Reading nicht an der Sitzung des Völkerbundes in Genf teilnehmen werde und daß darum die Behandlung der deutſch⸗öſterreichiſchen Zollunion vertagt werden ſoll. An hieſigen maßgebenden Stellen iſt man, wie wir überzeugen konnten, durchaus anderer Auffaſſung. Ob Lord Reading nach Genf geht oder nicht, das iſt natürlich allein Sache der Engländer. Die Zollunion⸗ rage könne aber, ſo verſichert man uns, davon in kleinem Falle berührt werden. Im übrigen, ſei der deutſchen Regierung nichts von irgendwelchen Vertagungsabſichten bekannt. Das neue ungariſche Kabinett vor dem Parlament Budapeſt, 27. Auguſt. Das neue Kabinett hat ſich heute dem Parlament borgeſtellt. Der politiſche Akt ging unter lebhafter Leilnahme ſowohl der Abgeordneten wie des Pu⸗ bükums vor ſich. Als Mitglieder der Regierung unter Führung des Quäſtors den Saal betraten, udn ſie mit lauten Eljen⸗Rufen und Beifalls⸗ undgebungen der hinter der Regierung ſtehenden ärteien empfangen. Die Sozialdemokraten berſuchten allerdings, mit den Rufen„Hoch das all⸗ gemeine geheime Wahlrecht!“ zu ſtören. ach Verleſung des Handſchreibens des Reichs⸗ lerweſers über die Enthebung des Kabinetts Beth⸗ len und die Ernennung der Karolyi⸗ Regierung, nahm der Miniſterpräſident Graf Karolyi das 11105 und betonte, die Regierung erachte es als ihre kungendſte Aufgabe, die finanzielle und wirtſchaſt. Drahtung unf. iche Lage des Landes ſobald wie möglich in Ord⸗ zung zu bringen. Zu dieſem Zwecke bedürfe es der rüßten Sparſamkeit. Die Regierung werde dafür ſorgen, daß in notleidenden Gegenden ge⸗ zügend Saatgut zur Verfügung ſtehe, und mit allen itteln die öffentliche Ordnung und die Rechts ſicherheit wahren. 5 Die aus Die neue Gefahr an unſerer Oſtgrenze Optimiſtiſche Beurteilung der polniſch-ruſſiſchen Annäherungsverſuche Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 27. Auguſt. In der Wilhelmſtraße unternimmt man mit vielem Eifer Beſchwichtigungsverſuchſe in der Angelegenheit der polniſch⸗ruſſiſchen Nicht⸗ angriffspakt⸗Beſprechungen. Man weiſt auf die bis zum heutigen Tag erfolgloſen Anſtrengungen Polens hin, einen Nichtangriffspakt mit Rußland zuſtande zu bringen, erinnert daran, daß 1923 und 1926 der⸗ let polniſche Pläne an der Forderung ſcheiterten, Rußland ſolle nicht mit Polen allein, ſondern mit einer von Polen beherrſchten Randſtaaten⸗ gruppe den Vertrag ſchließen. 1930 habe Polen aufs neue in der Sache ſich umgetan, wiederum ohne Erfolg. Bei den polniſchen Forderungen, an denen neben dem Randſtaatenbund die Verhandlungen ſcheiterten und von denen auch in dem geſtrigen ruſſiſchen Kommuniqusé wieder die Rede iſt, handelt es ſich, wie man hier meint, um beſtimmte Sich e⸗ rungen, die Polen in ſeiner Stellung als Völker⸗ bundsmacht erhalten wollte, und um Schieds⸗ gerichtspläne. Daß Polen gerade im jetzigen Augenblick ſeine Vorſchläge für einen Nichtangriffs⸗ pakt erneuert habe, erklärt man damit, daß die War⸗ ſchauer Regierung bei den franzöſiſch⸗ruſſiſchen Ver⸗ handlungen ſich nicht genügend berückſichtigt fühlte und nun nachträglich ſelbſt in die Dinge ſich einſchal⸗ ten wollte. Von dieſen gewiß nicht unintereſſanten hiſtoriſchen Reminiſzenzen abgeſehen, verſichert man abermals, daß in den franzöſiſch⸗ruſſiſchen Beſprechungen der letzten Wochen weder direkt noch indirekt von einem ruſſiſch⸗polniſchen Pakt die Rede geweſen fei. Die„Normaliſierung“ des franzöſiſch⸗ruſſiſchen Ver⸗ hältniſſes läge im übrigen als ein weiterer Schritt zur Befriedung Europas und zur Verbeſſerung auch der wirtſchaftlichen Beziehungen durchaus in der Linſe unſerer Politik. Das iſt ganz im Stil der Genfer und der pan⸗ europäiſchen Ideologie geſprochen. Im Grunde Kabinettsſitzung über Genf Telegraphiſche Meldung Berlin, 27. Auguſt. Das Reichskabinett trat heute vormittag zu einer Sitzung zuſammen, in der, wie bereits Anfang der Woche angekündigt, die Fragen beſprochen werden, die mit der bevorſtehenden Völkerbundstagung zu⸗ ſammenhängen. Der deutſchen Delegation werden diesmal im Gegenſatz zu früher keine Parla⸗ mentarier angehören, Dr. Curtius wird viel⸗ mehr außer von den Beamten der Delegation nur von Profeſſor Mendelsſohn⸗Barthol dy und dem Bankier Melchtor begleitet ſein. Es iſt wohl „Do K“ in den Vereinigten Staaten Allgemeine Bewunderung einer gewaltigen deutſchen Leitung Telegraphiſche Meldung Deutſchlands erſte Flugyacht„Diao. X“ liegt im Norfolker Seeflughafen vor Anker. Auf allen Zu⸗ fahrtsſtraßen ſtauen ſich lange Schlangen von Auto⸗ mobilen. Die Marineleitung ſtellte Motorboote und Pinaſſen zur Verfügung, um die Schauluſtigen zum „Do. X“ zu befördern. Tauſende mußten jedoch ab⸗ gewieſen werden, als die Beſichtigungszeit vorüber war. Inzwiſchen ſprachen zwei Flugpaſſagiere, ein angeſehener Kaffeepflanzer aus Braſilien und ein Induſtrieller aus Florida, im Rundfunk zu Millio⸗ nen amerikaniſcher Hörer über die gewaltige deutſche Leiſtung, die ſich hier im„Do. X“ präſentiere. In Newyork wird das Flugſchiff nach Beendi⸗ gung der Empfangsfeier im Curtis⸗Flughafen vier Tage vor Anker bleiben, damit feſtgeſtellt werden kann, ob die Beſchaffenheit der 12 Motore, die 300 Flugſtunden hinter ſich haben, es geſtattet, noch ſchnell am Luftfahrtkongreß in Cleveland teilzuneh⸗ men. Die Motore werden dann abmontiert und gründlich überholt werden. Während dieſer Zeit ſol⸗ len Verhandlungen über das weitere Schickſal des Flugſchiffes geführt werden. Man trägt ſich, da nach dem hieſigen Luftgeſetz eine fremde Firma in Amerika keinen Luftverkehr betreiben darf, mit dem Gedanken, den„Do. X“ an die amerikaniſche Luftreederei zu iſt es nichts als Gerede. Es iſt doch wohl klar und gar kein Geheimnis, daß mit einem ruſſiſch⸗fran⸗ zöſiſchen Nichtangriffs⸗Vertrag und erſt recht mit einem polniſch⸗ruſſiſchen die deutſch⸗ruſſiſchen Bin⸗ dungen ihren ganzen Sinn— der unſerer Meinung nach freilich immer nur eine törichte Hoffnung ge⸗ weſen iſt— verlören. Der Reichskanzler beſucht den Chef der Heeresleitung in Wildbad Reichskanzler Dr. Brüuing wird von dem Chef der Heeresleitung General v. Hammerſtein(rechts) begrüßt. Auf der Durchreiſe nach Stuttgart, konzler Dr. Brüning vor der Zentrumfraktion des wo Reichs⸗ Reichstags eine bedeutſame innenpolitiſche Rede hielt, machte Dr. Brüning in Bad Wildbad halt, um dem dort zur Kur weilenden Chef der Heeres⸗ leitung, General von Hammerſtein, einen Beſuch ubzuſtatten. anzunehmen, daß in den Genfer Geſprächen auch die Reparationsfrage weiter vorwärts gebracht werden ſoll. Das geht ja ſchon allein aus der Teil⸗ nahme Melchiors hervor, der als Vertreter Deutſch⸗ lands dem Bafler Sachverſtändigenausſchuß an⸗ gehörte. Natürlich berichtete Dr. Curtius dem Kabinett in dieſem Zuſammenhang auch im einzelnen über die Fragen der Rußlandpolittk, die bei der An⸗ weſenheit Litwinows in Berlin beſprochen wer⸗ den dürften. Dr. Curtius wird dann am Samstag abend, ebenſo wie Litwinow, nach Genf reifen. verchartern, z. B. für kurze Flüge zwiſchen Miami und Havanna. Dornier, der Bruder des Erbauers, ſagte mir, er ſehe die vielen Monate ſeit Beginn des Atlantik⸗ fluges im vorigen November nicht als verloren an, da man unſchätzbare Erfahrungen auf allen Gebieten der Luftfahrt geſammelt habe, wenn auch die Firma Dornier ſtarke finanzielle Opfer habe bringen müſ⸗ ſen. Man hofft, den Amerikanern die Vorzüge des „Do.“, die auf dem Gebiete größerer Beguem⸗ lichkeit und Sicherheit liegen, dargetan zu haben und rechnet mit Aufträgen zum Bau von Großflug⸗ bodten. Unterſuchungsverfahren gegen die Washingtoner 5 5 Polizei — Waſhington, 27. Aug.(Reuter) Präſident Hoover hat eine ſtrenge Unterſuchung der gegen die Waſhingtoner Polizei erhobenen Beſchuldigung an⸗ geordnet, daß ſie Perſonen, die unter irgendeinem Verdacht verhaftet worden ſind, durch brutale Miß⸗ handlungen zu Angaben zu zwingen ſuche. Der Beſchluß des Präſidenten iſt durch den Be⸗ richt der Wickersham⸗Kommiſſion veranlaßt worden, in welchem ſkandalöſe Fälle von Mißhandlung von Sträflingen und verhafteten Perſonen angeführt Das Valerland über die Partei! Von Dr. Otto Hugo, M. d. R. Die Bildung der nationalen Regierung in Eng⸗ land leuchtet wie ein erlöſendes Beiſpiel aus dem brandenden Kampf der Völker um ihre eigene Siche⸗ rung heraus. Mit einem überwältigenden Ver⸗ antwortungsbewußtſein ſchließen ſich kon⸗ ſervative und liberale und Arbeiterpartei zu einem Kabinett zuſammen, um dem Vaterlande einen Dienſt zu erweiſen. Die Gefahren, die dem eng⸗ liſchen Geldmarkt drohten, haben genügt, um die Parteigegenſätze auszuſchalten und die, die ſich geſtern auf das Schärfſte bekämpften, heute zu einem ein⸗ heitlichen Handlungswillen zuſammenzuſchließen. Das deutſche Volk ſieht neidvoll auf dieſes herbiſche Beiſpiel des politiſchen Verantwortungs⸗ bewußtſeins der engliſchen Parteien. deutſche Parteiweſen iſt auf der Höhe des leidenſchaftlichen Kampfes in einer Stunde angelangt, wo der einheit⸗ liche Wille uns mehr not täte denn irgendeinem an⸗ Das deren Volke. Unſere Verhältniſſe fin d weiß Gott tauſendfach ſchlimmer un d gefährlicher als die des immer noch kapitalſtarken Englands. Mit Mühe und Not haben wir uns aus einer ſchweren Krediterſchüt⸗ terung und Störung des Geldverkehrs errettet; aber von der wirklichen Geſundung und Kräftewieder⸗ herſtellung ſind wir noch weit entfernt. Die Flüſſig⸗ keit des Geldverkehrs wird geſtützt und getragen bei uns nicht durch erſpartes und erarbeitetes Kapftal, ſondern durch die Flucht aus der Ware und den Sach⸗ werten. Der große Feiertag der deutſchen Wirt⸗ ſchaft läßt die Geldmittel frei werden, die öffentlich weiter in erſchreckendem Maße verbraucht und da⸗ mit einer kommenden Wiederherſtellung der Arbeits⸗ fähigkeit der Wirtſchaft entzogen werden. Wie wollen wir die Arbeitsloſen im kommenden Winter verſorgen? Wie wollen wir die Arbeitsloſigkeit überwinden? Was ſoll nach einem halben Jahre werden, wenn das Baſler Stillhalteabkommoen sz u Ende geht, was nach einem Jahre, wenn die Hooverſche Zahlungspauſe zur Neige geht? Was ſoll werden, wenn aus den vier Millionen Arbeitsloſen fünf, ſechs, ſieben, acht werden? Wie will man die weiteren Zuſammenbrüche der Wirtſchaft ver⸗ hindern? Die Fülle dieſer Sorgenfragen ſind die tägliche Nahrung der deutſchen Politik. Ein tauſen d⸗ fach ſtärkerer Anlaß, das Rettungs⸗ werk mit vereinten Kräften in Angriff zu nehmen, als in England, liegt in Deutſchland vor. Unſere Lage ſchreit nach Rettung, ſchreit nach Handlung, ſchreit nach Tat. Statt deſſen feiert der Parxteikampf Orgien, wild ſchlagen die Gegner aufeinander, Verleumdungen und Haßgeſänge erklingen im Chor des Blätter⸗ waldes, mit Blut und Verbrechen wird der politiſche Kampf im Lande geführt., Das engliſche Beiſpiel drängt wohl zwingender denn je dem deutſchen Volke und allen ſeinen Parteien die Frage auf, ob wir uns nicht auch auf uns ſelbſt beſinnen oder ob wir an dem ſchrecklichen Parteihader in Deutſchland zu⸗ grunde gehen ſollen. Die engliſche Tat kommt hof⸗ fentlich auch für uns Deutſche noch zur rechten Stunde. Was dort der nationale Abwehrwille im Augenblick einer vaterländiſchen Bedrohung zu Wege brachte, ſollte auch unſere Parteien zur Beſinnung bringen und ſie aus dem alles zerſtörenden Geiſtes⸗ zuſtand von heute befreien. Und dann noch ein anderes: den größten Sieg hat der Führer der neuen engliſchen Regierung, Herr Macdonald, perſönlich errungen. Der Ent⸗ ſcheidungskampf der letzten Woche hat ihn in den ſchweren Konflikt hineingeworfen, den Kampf um die Sicherung der Verhältniſſe in England gegen Teile der eigenen Partet, die er liebte, zu führen. Eigene Parteigenoſſen waren es, die ihn von dem Sparprogramm, das auch den Arbeitern Lohn⸗ und Sozialkürzungen zumutet, abdrängen wollten. Herr Macdonald iſt in der Verſuchung Sieger geblieben. Er blieb ſtandhaft gegen die eigenen Freunde. Er ſchob die Sache ſeiner Klaſſe zurück und ließ das vaterländiſche Verantwor tungsbewußtſein über den Parteigeiſt ſiegen. Auch dieſes perſönliche Vorbild ſollte den führenden politiſchen Perſönlichkeiten in Deutſchland eine innere Stunde der Selbſtprüfung bereiten. Ha⸗ ben wir nicht gerade das Gegenteil erlebt, als die Gewerkſchaften der Kommunalarbeiter ſich gegen den Waren. durch die Notverordnung geſchaffenen geſetzlichen 2. Seite/ Nummer 394 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe * Donnerstag, 27. Auguſt 1931 Zuſtand zu Wehr ſetzte? Wie hebt ſich dagegen das Beiſpiel des britiſchen Arbeiterführers ab, der ſeinen Freunden trotzt und ſich mit den politiſchen Gegnern zuſammenſchließt, um ſeinen Willen gegen die eige⸗ nen Freunde im vaterländiſchen Intereſſe durchzu⸗ ſetzen? Was wird für Macdonald die Folge ſein? Sicherlich der Sieg der Perſönlichkeit und des Führerwillens, denen allein die erlöſende Macht innewohnt, ein Volk in Notzeiten auf den beſſeren Weg zu führen. Gleich die erſte Gelegen⸗ heit, die Selbſthilfe durchzuſetzen, haben die Führer der engliſchen Arbeiterpartei ergriffen und durchgehalten. Bei uns hat man monatelang irgend⸗ wo in der Welt Hilfe geſucht. Wochen vergehen, um Fragen der Bankenkontrolle und der Aktienreſorm zu beraten, zu einer Stunde, wo dieſe Dinge ſicher⸗ lich keine erlöſenden Kräfte bewegen können. Die entſcheidenden Probleme der Selbſthilfe, auf die unſer Schickſal jetzt abgeſtellt iſt, harren ſeit Monaten der Löſung. Sie werden immer wieder weiter zu⸗ rückgeſchoben, weil ſie von derſelben Seite Wider⸗ ſtand finden, gegen die Macdonald mutig und ohne Zögern den Kampf zur Rettung Englands aufnahm. Auch wir brauchen dieſen Mut und das Selbſtver⸗ trauen der Führung. Auch wir brauchen den Glau⸗ ben an das Volk, den Macdonald ſo männlich offen⸗ barte. Auch wir brauchen die Kraft, aus der Partei⸗ enge herauszukommen und nur nach den höher⸗ geordneten vaterländiſchen Geſichtspunkten Politik zu machen. Möge die Bewährung, die der ältere engliſche Parlamentarismus und der politiſche Führerwille in England bewieſen haben, auch auf das jüngere par⸗ lamentariſche Deutſchland, auf ſeine Parteien und ſeine Führung in gleicher Weiſe einwirken, um uns aus dem lähmenden Bann des Streites der Parteien und der Tatenloſigkeit zu erlöſen. Das Vater⸗ land über die Partei! Die Finanzſorgen der Länder und Gemeinden Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 27. Aug. Im preußiſchen Finanzminiſterium hat, wie wir hören, geſtern vormittag eine Beſprechung der Finanzen der größeren Länder ſtattgefunden, die am Abend im Reichsfinanzminiſterium fort⸗ geführt wurden. Gegenſtand der Unterhaltungen waren die durch die neue Notverordnung über die 1 der Länder und Gemeinden geſchaffene age. Die Finanzminiſter haben bei der Gelegenheit dem Reichsfinanzminiſter ihre beſonderen Nöte und Wünſche vorgetragen. Insbeſondere hat der ſächſiſche Miniſterpräſident Schiek um Hilfe für ſein Land appelliert, in dem die Wohlfahrtserwerbsloſigkeit ſeit Jahr und Tag weit über dem Reichsdurchſchnitt liege und in letzter Zeit eine geradezu bedenkliche Lage hervorgerufen habe. Der Nürnberger Katholikentag l— Nürnberg, 27. Aug. Aus Anlaß des Katholikentages zelebrierte der Bamberger Erzbiſchof heute früh die Pontifikalmeſſe. Nach dem Auszug am Schluß des Pontifikalamtes wartete eine große Menſchenmenge vor der Kirche, um den Segen des Kirchenfürſten zu empfangen. Der heutige Tag wird von Vertreterſitzungen ausgefüllt. Abends um 8 Uhr findet im großen Saal des Kul⸗ turvereins ein Feſtkonzert ſtatt, das vom bayeriſchen Rundfunk übertragen wird. Im Stadtbild hat ſich gegen geſtern wenig ge⸗ ändert. Ueberall iſt man mit Vorbereitungen für den Hauptfeſttag beſchäftigt. Die Reichsbahn wird 20 Sonderzüge ſtellen, darunter ſolche von München, Paſſau, Stuttgart uſw. Außerdem wird noch mit einem Zuſtrom von 35 bis 40 000 Menſchen mit den fahrplanmäßigen Zügen gerechnet. — Waſhington, 27. Aug. Staatsſekretär Stimſon teälte heute dem Staatsdepartement telegraphiſch mit, daß er ſich morgen auf dem„Leviathan“ nach New⸗ hork einſchiffen werde. Die Aufftandsbewegung in Telegraphiſche Maldung Paris, 27. Auguſt. Eine Havas⸗Meldung aus Madrid bringt über die Aufſtandsbewegung in Portugal folgende Ein⸗ zelheiten: Um 4 Uhr früh bemächtigte ſich eine aus Zivil⸗ und Militärperſonen beſtehende Abteilung der Ka⸗ ſernen des Truppen⸗Artillerieregiments und des 1. Maſchinengewehrregiments und einer Kaſerne der Republikaniſchen Garde. Die Truppen gingen zu den Revolutionären über und verſchanzten ſich in einen Park. Die Artillerietruppen, die ihre Geſchütze mitgeführt hatten, begannen ſofort eine Beſchießung des Kaſtells Sab Jorge und anderer öffentlicher Gebäude. Die Flieger des Flugplatzes Alberca machten mit den Aufſtändiſchen gemeinſame Sache. Die Aufſtändiſchen wurden von den regie⸗ rungstreuen Truppen umzingelt und ergaben ſich nachmittags, als ihnen die Munition ausging. Von den Fliegern, die zunächſt mit ihren Flugzeugen entkamen, konnten drei die ſpaniſche Grenze paſſieren, die anderen wurden zur Landung in Evora genötigt, wo ſie verhaftet wurden. Aus der Provinz liegen Nachrichten über die Ausdehnung der revolutionären Bewegung noch nicht vor. Der Zeitung„El Sol“ wird aus Liſſabon gemeldet, daß jetzt die Ruhe vollkommen wiederhergeſtellt worden ſei. Reiſende, die aus Portugal in der ſpaniſchen Stadt Vigo ein⸗ getroffen ſind, erklärten daß die Aufſtandsbewegung in Liſſabon auf die Unzufriedenheit der dortigen Garniſon wegen der Ernennung eines neuen Kriegsminiſter zurückgehe. Ein offizieller Bericht Telegraphiſche Meldung — Liſſabon, 27. Auguſt. Die portugieſiſche Regierung hat geſtern abend folgenden Bericht ausgegeben: Heute gegen 7 Uhr drangen Gruppen von Zivil⸗ und Militärperſonen in die Kaſernen des 1. Maſchinengewehr⸗Regiments und des 3. Artillerieregiments ein, verhafteten die Jorkugal dienſttuenden Offiziere und bemächtigten ſich einer gewiſſen Menge von Material. Sie bildeten einen revolutionären Herd, den die Truppen der Garniſon ſchnell lokaliſierten. Mehreren Aufſtändiſchen iſt es bei Tagesanbruch gelungen, in vier Flugzeu⸗ gen zu flüchten. Sie warfen an verſchiedenen Stellen, namentlich über Al m ada Bomben ab. Dieſe Flugzeuge ſind dann in Alemtejo gelandet. Ihre Beſatzungen haben ſich ergeben. griff gegen die von den Aufſtändiſchen be⸗ ſetzten Stellungen iſt unter Mitwirkung der Trup⸗ pen der geſamten Garniſon, der republi⸗ kaniſchen Garde, der Polizei und einer Truppen⸗ abteilung aus Mafra organiſiert worden. Die Re⸗ bellen haben ſich nicht halten können; ſie haben ihre Stellungen und das Material verlaſſen, deſſen ſie ſich bemächtigt hatten. Ein Teil hat ſich bedingungs⸗ los ergeben, der andere wird von der Polizei verfolgt. Die Regierungstruppen haben hierauf die ganze Stadt, in der völlige Ruhe herrſcht, beſetzt. Wieder einmal haben unverbeſſerliche Unruhe⸗ ſtifter verſucht, die Liſſaboner Bevölkerung zu be⸗ unruhigen, ohne daß es ihnen gelungen wäre, das Landheer und die Marine auf ihre Seite zu ziehen. Die Regierung hat Nachrichten erhalten, deren zu⸗ folge die Ruhe und Ordnung im Lande ſonſt nir⸗ gends geſtört worden iſt. Frankreichs Kämpfe in Marokko Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 27. Aug. Nach Telegrammen aus Caſablanca hat in den Morgenſtunden des 25. Auguſt in der kürzlich eingenommenen Vorpoſtenſtellung bei Azizroum in Marokko ein blutiger Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen franzöſiſchen Okkupationstruppen und nicht unterworfenen Stämmen ſtattgefunden. Die Einge⸗ borenen wurden, dem franzöſiſchen„Heeresbericht“ zufolge, mit ſehr beträchtlichen Verluſten in die Flucht geſchlagen. Auf franzöſiſcher Seite fielen ein Offizier und ein eingeborener Soldat. Mehrere an⸗ dere erlitten erhebliche Verletzungen. Miniſterpräſident Venizelos erläutert ſein Projekt vor den internationalen in Konſtantinopel Griechenlands Miniſterpräſident plant einen Balkanbund Journaliſten Der griechiſche Miniſterpräſident Venizelos hat eine Rundreiſe durch die Balkanländer an⸗ getreten, um für eine engere Zuſammenarbeit der ſüd⸗öſtlichen Staaten bezw. der Türkei zu werben Letzte Meldungen Schweizer Fahrt des„Graf Zeppelin“ — Friedrichshafen, 27. Aug. Das Luftſchiff„Graß Zeppelin“ iſt heute morgen 10 Minuten nach 8 Uhr mit 34 Fahrgäſten an Bord zu einer achtſtün⸗ digen Schweizer Fahrt nach Lauſanne aufge⸗ ſtiegen. Flug des„Do XII“ nach Genna — Friedrichshafen, 27. Aug. Das von den Dor⸗ nierwerken im Auftrage der italieniſchen Re⸗ gierung erbaute Dornier⸗Flugboot„Do. X. II“ wird im Laufe des heutigen Tages den Ueberfüh⸗ rungsflug nach Genua antreten. Der Flug führt über die Alpen. Streik der Gemeindearbeiter auch in Düſſeldorf — Düſſeldorf, 27. Auguſt. Als Proteſt gegen die vierprozentige Lohnkürzung der Gemeindearbeiter wurde heute morgen im Düſſeldorfer Fuhrpark der Streik proklamiert. Der Aufforderung kam der größte Teil der 650 Mann ſtarken Belegſchaft nach. Beim Kanalbauamt iſt ebenfalls die geſamte Belegſchaft in Stärke von etwa 125 Perſonen in den Ausſtand getreten. N. Die ſeit Montag in einem wilden Streik befind⸗ lichen Arbeiter des ſtädtiſchen Fuhrparks in Duis⸗ burg haben heute morgen zum größten Teil die Arbeit wieder aufgenommen. Mord in München— Der Täter richtet ſich ſelbſt — München, 27. Aug. In München ereignete ſich letzte Nacht ein grauenerregendes Verbrechen. In der Lohſtraße wohnten in einer ſogenannten Her⸗ berge der 49 Jahre alte ledige Hilfsarbeiter Wal⸗ ſer, in einem Zimmer der gleichen Wohnung, die Nachtwächter⸗ Eheleute Wimmer. Heute früh wurde Frau Wimmer mit eingeſchlagenem Schädel am Fuße der Treppe, die zu der Herberge führt, tot aufgefunden. Walſer lag mit durchſchnittener Kehle in ſeinem Zimmer. Wie angenommen wird, hat er die Wimmer mit einem Beil erſchlagen, dann über die Treppe hinabgeſtoßen und hierauf Selbſtmord verübt. Die Gründe der Tat ſind noch nicht bekannt. Mörder gefaßt * Mülhauſen i.., 27. Aug. Am 13. Juni wurde bei Zillisheim der 66 Jahre alte Jagdaufſeher Eduard Buchelin von Wilderern erſchoſ⸗ ſen. Als Täter konnte jetzt der 23 Jahre alte Wil⸗ derer J. E. Schölcher aus Markolsheim feſt⸗ genommen werden. Nach dem Mord hat Schölcher ſein Opfer beraubt. Siebenſtundentag im ſpaniſchen Kohlenbergbau — Madrid, 27. Aug. Nach Abſchluß der Berg⸗ werkskonferenz erklärte der Miniſter für öffentliche Arbeiten, daß am 1. September in den ſpaniſchen Koh⸗ lenbergwerken der ſiebenſtündige Arbeitstag einge⸗ führt werde. In den übrigen Bergwerken bleibt es einſtweilen bei der achtſtündigen Arbeitszeit. Lindbergh in Tokio eingetroffen — Tokio, 26. Auguſt. Oberſt Lindbergh und ſeine Frau ſind heute hier mit der Bahn eingetroffen und wurden von einer großen Menſchenmenge ſtür⸗ miſch begrüßt. Die beiden Flieger werden ſich vor⸗ ausſichtlich ſechs Tage in Tokio aufhalten. N * Tod eines bekannten Celliſten. In Berlin ſtarb der Celliſt Heinrich Grünfeld, der Bruder des auch als Komponiſt bekannt gewordenen Pianiſten Alfred Grünfeld. Er iſt drei Jahre nach dieſem 1855 in Prag geboren, war von 18761884 Cellolehrer an Kullaks Akademie in Berlin und gehörte ſpäter dem Königlichen Orcheſter an. Eine der eigenartigſten Perſönlichkeiten der Muſikſtadt Berlin iſt mit ihm dahingegangen. Hartungs Spielplan in Darmſtadt Eröffnung der Spielzeit im Heſſiſchen Landestheater Was bisher über die Pläne des Landestheaters bekannt wurde, läßt erwarten, daß der Spielplan ſich ſehr abwechflungsreich geſtaltet. Der Eröff⸗ nungstag, der 6. September, bringt„ſTannhäu⸗ ſer“, Schon für 9. September iſt als erſte Opern⸗ geſetzt. Die muſikaliſche Leitung liegt in den Händen Karl Maria Zwißlers, die Regie führen Arthur Maria Rabenalt und Wilhelm Reinking. Als Neuinſzenierung folgt dann Smetanas„Die ver⸗ kaufte Braut“, ebenfalls unter Zwißlers Lei⸗ tung. Hier führt Renato Mordo die Regie und Schenk von Trapp wird die Bühnenbilder erſtellen. In der darauf angeſetzten Wiederaufnahme des „Lohengrin“ ſingt Anita Mitrovie erſtmals die Ortrud, den König Heinrich ſingt der neue Baſſiſt Th. Heydorn, der ſich bereits mit Dr. Almenroth und Nothold in„Die verkaufte Braut“ dem Publi⸗ kum vorſtellen wird. Als eine der nächſten Auffüh⸗ rungen iſt„Das Mädchen aus dem golde⸗ nen Weſten“ von Puceini vorgeſehen, ein ſelten aufgeführtes Werk, das beſonders in der Herren⸗ beſetzung ſehr anſpruchsvoll iſt. neralintendanz eine Reihe von namhaften Gäſten engagiert. So iſt bereits bekannt, um die Weihnachtszeit dirigieren wird. zeit wird unter der Regie Guſtav Hartungs gener ſein. Franziska Kinz und nate dieſer Spielzeit verpflichtet. premiere Verdis„Macht des Schickſals“ an⸗ Ueber die Erſtaufführungen hinaus hat die Ge⸗ daß Felix v. Weingartner, der berühmte Dirigent, außer ſeinem Konzert im Mai dreimal die Meiſterſinger Als erſte Klaſſiker⸗Vorſtellung der neuen Spiel⸗ im Großen Haus„Romeo und Julia“ auf⸗ geführt. Seine nächſten Inſzenierungen werden Shaws„Heilige Johanna“ mit Franziska Kinz und der„Wallenſtein“ mit Paul We⸗ 0 Paul Wegener find für das Heſſiſche Landestheater für mehrere Mo⸗ Die erſte Schauſpielpremiere der neuen Spielzeit, acht Tage vor„Romeo und Julia“, iſt Dreyers Ko⸗ mödie„Reifeprüfung“ in der Inſzenierung von Karl Paryla und die Damen Lena Hutter, Rotraut Richter und Lotte Kleinſchmidt werden bei dieſer Ge⸗ legenheit zum erſten Mal vor das Publikum des Heſſiſchen Landestheaters treten. Dreyers„Reife⸗ prüfung“ befaßt ſich mit den Problemen der heran⸗ wachſenden Jugend. Der bekannte Autor kommt da⸗ mit zu ſeinem 70. Geburtstag im Heſſiſchen Landes⸗ theater zu Wort. Nach der Premiere von„Romeo und Julia“ wird „Quadratur des Kreiſes“, eine ungewöhnlich luſtige Komödie, die nächſte Erſtaufführung ſein. Die Inſzenierung hat der deutſche Bearbeiter des Stückes Norbert Schiller, bekannt aus ſeiner Tätigkeit am Frankfurter Schauſpielhaus, übernommen. Das be⸗ kannte Luſtſpiel„Marguerite:“, das ſich alle großen Bühnen des Inn⸗ und Auslandes, ſogar das Japaniſche Theater erobert hat, wird mit Leny Ma⸗ renbach, der neuengagierten jugendlichen Salondame, in der Hauptrolle, unter der Regie Renato Mordos die Reihe der Erſtaufführungen fortſetzen. Sodann wird Hebbels„Maria Magdalena“ mit Paul Wegener als Meiſter Anton und Franziska Kinz als Klara aufgeführt. Paul Wegener wird außerdem den Mephiſto in beiden Teilen des„Fauſt“, den Wallenſtein, den König Lear oder den Timon von Athen in der neuen Bruck⸗ nerſchen Bearbeitung darſtellen. Goethes letzter Geburtstag Zum 28. Auguſt 1931 von Dr. Ludw. Stettenheim Noch vor der Goethe⸗Feier des nächſten Jahres erleben wir einen 100 jährigen Goethe⸗Gedenktag: die Erinnerung an ſeinen letzten Geburtstag, den er am 28. Auguſt 1831 in Ilmenau verlebte. Ilmenau ſpielt in Goethes Leben eine große Rolle. Die Wälder und Berge dieſer lieblichen Ge⸗ gend wurden in ſeinen erſten zehn Weimarer Jah⸗ ren häufig von Karl Auguſt, Goethe und den übri⸗ gen Herren der Hofgeſellſchaft zu frohem Jagdtrei⸗ ben aufgeſucht. Seit jenen Ilmenauer Jugendtagen waren zwei Menſchenalter vergangen. Die letzten Jahre hatten Goethe ſchwere Verluſte gebracht: der Großherzog, die Großherzogin Luiſe, ſein Sohn Auguſt waren dahingegangen. Goethes 82. Geburtstag Günter Haenel. Die Herren Emil Lohkamp und nahte heran, und der Dichter beſchloß, ſich der Auf⸗ ö regungen der Weimarer Feier zu entziehen und den Tag in aller Stille in Ilmenau zu begehen. Dort⸗ hin zogen ihn auch die mineralogiſch⸗geologiſchen Unterſuchungen des Rentamtmanns Joh. Chriſt. Mahr mit dem er ſchon ſeit zehn Jahren in Ver⸗ bindung ſtand. Am 27. ſtellte ſich Mahr ſchon am früheſten Mor⸗ gen bei Goethe ein und fand ihn mit dem Studium von allerlei Steinen beſchäftigt. Goethe legt beſon⸗ ders Wert darauf in dieſer Gegend mannigfache Gebirgsarten vulkaniſchen Urſprungs zu finden. Er ſprach ſodann zu Mahr den Wunſch aus, das auf dem Gickelhahn befindliche ihm„von früherer Zeit her merkwürdige Jagdhäuschen“ wieder zu ſehen. Er forderte Mahr auf, ihn auf dieſer Fahrt zu begleiten. Bei heiterſtem Wetter fuhren beide auf der Waldſtraße über Gabelbach der Bergſpitze zu. Dort ſtiegen ſie aus und gingen zu Fuß nach dem kleinen Waldhaus. Beim Eintritt in das obere Zimmer ſagte Goethe:„Ich habe in früherer Zeit in dieſer Stube mit meinem Bedienten im Sommer acht Tage gewohnt und damals einen kleinen Vers an die Wand geſchrieben. Wohl möchte ich dieſen Vers nochmals ſehen. Sogleich führte Mahr ihn an das ſüdliche Fenſter der Stube, an welchem links mit Bleiſtift geſchrieben die berühmten Verſe ſtanden:„Ueber allen Gipfeln...“ „Goethe überlas dieſe wenigen Verſe, und Trä⸗ nen floſſen über ſeine Wangen. Ganz langſam zog er ſein ſchneeweißes Taſchentuſch aus ſeinem dunkel⸗ braunen Tuchrock trocknete ſich die Tränen, und ſprach in ſanftem, wehmütigen Ton:„Ja, warte nur, balde ruheſt du auch“ Am 28. Auguſt früh 5 Uhr wurde im Gaſthof „Zum Löwen“ vor dem Zimmer, welches Goethe be⸗ wohnte, von Stadtmuſikus Merten mit einem Muſik⸗ korps der Choral„Nun danket alle Gott“ ange⸗ ſtimmt, worüber Goethe ſich ſehr freute. Gegen 97 Uhr erſchien eine Anzahl junger Damen aus Ilmenau,„fünfzehn Frauenzimmerchen in weißen Kleidern“, wie Goethe in ſeinem Tagebuch notiert, die dem greiſen Geburtstagskind einen Lorbeerkranz und ein Gedicht auf weißem Atlaskiſſen überreichten. Goethe nahm dankend die Huldigung entgegen und unterhielt ſich mit den jungen Damen. Dann kam Oberforſtmeiſter Geh. Rat von Fritſch aus Weimar, um die Glückwünſche des großherzoglichen Paares zu überbringen. 1 5 g 5 7 Am Vormittage fuhr Goethe mit Fritſch, Mahr und den Kindern in zwei Chaiſen nach Elgersburg, um die herrliche Felſengruppe des Körnbaches zu ſehen. Die Rückfahrt wurde über Martinroda ge⸗ macht;„wir begrüßten“, ſo ſchreibt Goethe in ſeinem Tagebuch,„unterwegs die dicke Eiche, die ich nun ſchon bald ſechzig Jahre kenne.“ Das Mittageſſen nahm er mit von Fritſch, Mahr und den Enkeln ein. Nach Tiſch kamen noch die Vorſtände der Gemeinde und Kirche, um Goethe Glück zu wünſchen. Goethe beſuchte dann einen alten Freund, den Kaufmann Hetzer, der im gleichen Alter mit ihm war. Bei die⸗ ſer Gelegenheit erinnerte Goethe ſich mit großer Lebhaftigkeit der früheſten Jugendjahre, als beide ſich in Frankfurt a. M. kennengelernt hatten. Am Nachmittag blieb Goethe im Gaſthof und war mit der Lektüre einiger Bücher beſchäftigt. Abends zog die ganze Kammerberger Bergknappſchaft mit Janit⸗ ſcharenmuſik und Grubenlichtern vor dem Gaſthof „Zum Löwen“ auf und brachte ihm eine Abendmuſik. Die Knappen brachten auch das Bergmannsſpiel „Der Bergmann und der Bauer“ zur Aufführung. Dieſe Darbietungen bereiteten Goethe große Freude, beſonders auch, weil ſeine Enkel dabei waren. Er erwähnte, daß er dieſes Spiel ſchon in früheren Zeiten kennen gelernt und auch in„Wilhelm Mei⸗ ſter“ darauf Bezug genommen habe. f Während Goethes ſechstägigem Aufenthalt in Ilmenau beſuchte ihn Mahr jeden Morgen, un zwar, Goethes Einladung folgend, ſchon um 5 Uhr Er fand den Dichter jedesmal am Arbeitstiſch, ent⸗ weder ſchreibend oder leſend. Es war die Lucres⸗ Ueberſetzung ſeines alten Freundes Knebel, in die er ſich vertiefte.. Dort in Ilmenau, an ſeinem Geburtstage, ſchrieb Goethe auch einen Brief an Frau v. Lene tz om die Mutter der von ihm ſo heiß geliebten e Er gedachte ſeines vor acht Jahren in Karlsbad mi den Levetzows verlebten Geburtstag, an dem ihm die drei Schweſtern einen Glasbecher mit ihrem Namen geſchenkt hatten. 5 Als Goethe in Ilmenau von Mahr Abschied nahm, tat er es mit der Verſicherung, im künſ⸗ tigen Jahre ſeinen Geburtstag womöglich wie⸗ der in Ilmenau zu feiern.... Es ſollte nicht 129 Goethes Ahnung, die er auf dem Gickelhahn au, ſprach, ſollte zur Wahrheit werden: am ging er zur ewigen Ruhe ein. 22. März 1832 „ n F Ke A 55 Donnerstag, 27. Auguſt 1931 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Beerdigung von Dr. W. Baier Geſtern um die vierte Nachmittagsſtunde beſtattete man auf dem Neckarauer Friedhof den praktiſchen Arzt Dr. Wilhelm Baier. Die Verehrung, Liebe und Dankbarkeit, die ihm immer entgegengebracht wurden, offenbarte ſich noch einmal durch die ſtattliche rauerverſammlung, die ſich aus allen Schichten und Konfeſſion zuſammenſetzte. Wir ſahen u. a. auch den Hausgeiſtlichen des Thereſienkrankenhauſes, Prof. Dr, Kloe, ferner die Vorſtandsdame des St. Anna⸗ heimes Neckarau, Frau M. Schmitt, mit der Oberin und den Schweſtern des Hauſes, die dem Betreuer des s die letzte Ehre erwieſen. Hei In der mit Lorbeer über und über geſchmückten Kapelle war der Eichenſarg aufgebahrt zwiſchen Blumen und Kerzen. Der Stadtpfarrer der katholi⸗ ſchen Gemeinde, Ber berich, hat ſeinen Urlaub un⸗ tetbrochen, um die Einſegnung perſönlich vorzu⸗ zen und damit zugleich den Dank der Neckarauer Kalholiken zu dokumentieren. Umrahmt wurde die zinſegnung durch Harmonium⸗ und Cello⸗Klänge. An„Ave verum“ fügte ſich„Jeſus, Dir leb' ich“. das Lieblingslied des Verſtorbenen und zwar das herr⸗ liche Marienlied„Es blüht der Blumen eine“, und udels„Largo“. Sechs Feuerwehrleute trugen dann den Sarg durch das von ihren Kameraden ge⸗ bildete Spalier zum Grabe unter den Trauerklängen der Feuerwehrkapelle. Nach wiederholten Gebeten legte zuerſt namens der Feuerwehr Kommandant Haun einen Kranz am Grab des Korpsarztes nieder. Für die Geſell⸗ ſchaft„Muſeum“ Neckarau, deren Gründungsmitglied und Rechnungsführer Dr. Baier war, brachte Pro⸗ kuriſt Bartels den letzten Blumengruß. Die „Conſtantia“, Verein katholiſcher Kaufleute und Be⸗ amten, nahm Abſchied durch ihren Vorſtitzenden, Rektor Klor, der den Toten, deſſen Idealismus nicht nur dem Beruf, ſondern auch der Kirche galt, mit einem Blumengebinde den letzten Gruß entbot. Die Geſellſchaft der Mannheimer Aerzte, neben deren Abordnung aus der Innenſtadt die Neckarauer Aerzte erſchienen waren, brachte ihre Trauer um den Kolle⸗ gen und treuen Freund, der 42 Jahre praktiſche Wohltätigkeit in Mannheim ausgeübt hat, durch Direktor Dr. Harms zum Ausdruck. Der katho⸗ liſche Arbeiterverein Neckarau ſenkte die Fahne über dem Grabe ſeines Ehrenmitgliedes. Die Glocken der Jakobuskirche ſandten ihren Abſchiedsgruß herüber, als die Feuerwehrkapelle das„Lied vom guten Kame⸗ raden“ intonierte. G. M. Vorſicht vor Veltlern Geſtern abend ſprach in einem Hauſe der L⸗Qua⸗ drate ein gut gekleideber junger Mann um eine milde Gabe vor. In einem unbewachten Augenblicke hieß er einen wertvollen Photographenap⸗ parat in einem neuen Lederetui mitgehen. Die ſofort verſtändigte Polizei nahm die Verfolgung auf. Als ſich der Dieb verfolgt ſah, verſteckte er ſeinen Raub im Gebüſch auf der linken Schloßſeite in der Nähe des Ballhauſes. Er konnte aber der Findigkeit der Polizei nicht entrinnen, die ihn feſtnah m. Nach anfänglichem Leugnen bequemte ſich der Dieb zu einem Geſtändnis. Geſtern mittag verbrachte ihn die Polizei in den Schloßpark, wo man den Photo⸗ graphenapparat in ſeinem Verſteck auffand. N Am Tatort abgeſchlachtet. Wer Kleinkierzucht treibt, muß für genügende nächtliche Bewachung ſor⸗ gen. In den nächſten Monaten werden ſicherlich die Diebſtähle nicht abnehmen, wenn die Langfinger aus⸗ gekundſchaftet haben, daß ſie unbehelligt bleiben. Einen empfindlichen Schaden erlitt ein Kleintier⸗ züchter, dem in der Nacht zum 22. Auguſt aus ſeinem Garten beim Neckarauer Uebergang eine ſechs Mo⸗ nate alte weiße Ziege und 29 verſchiedenfarbige Hühner geſtohlen wurden. Daß die Diebe ſich ſehr ſicher fühlten, geht daraus hervor, daß die Tiere am Tatort abgeſchlachtet wurden. Auf Gemarkung Sek⸗ kenheim verſchwanden in der darauffolgenden Nacht aus einer Eutenfarm 15 teils braun⸗, teils braun⸗ und weißgefiederte Landenten. zum Neubau der Orkskrankenkaſſe Ein Vergleich zwiſchen Mannheim und Verlin Wir erhalten folgende Zuſchrift: Am Köllniſchen Park zwiſchen Rungeſtraße und Waſſergaſſe erſteht in Berlin das neue Zen⸗ tralverwaltungsgebäude für die All⸗ gemeine Ortskrankenkaſſe. Der Bau war auf 4% Millionen Mark veranſchlagt. Man rechnet mit einer Erhöhung auf 5 Millionen Mark. Die Ortskrankenkaſſe Berlin läßt durch ihren Bautech⸗ niker begeiſterte Schilderungen über das Wunder⸗ werk moderner Bautechnik in den Tageszeitungen veröffentlichen und weiſt darauf hin, daß ſie für dieſen zur Durchführung der Rationaliſierung und Zentraliſierung ihrer Verwaltung notwendigen Bau rechtzeitig das Baukapital ſelbſt vorgeſorgt habe. Man habe bereits einen Baufonds in Höhe von 5 391 560 Mk. angeſammelt, ſodaß das Objekt in jeder Beziehung ſichergeſtellt ſei. Die Kaſſe hatte im Jahre 1930: 470 000 bis 510 000 Mitglieder. Der Veröffent⸗ lichung des techniſchen Berichts des Bauleiters über die Vorzüge des Neubaues fügt die Redaktion fol⸗ gende Bemerkungen an: „Bis hierher hat der Techniker geſprochen. Ein Meiſterwerk der Architektur, ein Triumphbau der Eiſenhochbautechnik wird errichtet. Fünf Millionen Mark koſtet es! Jeder vernünftige Menſch wird ſich fragen: Und das in dieſer Zeit?— Die Sozialverſicherungen ſind Errungenſchaften, die gegen die ſchweren Angriffe der Reaktion zu ver⸗ teidigen dringendſte Notwendigkeit iſt. Wir müſſen Stilles Markibild Ein Gang über den Markt und eine Rückſprache mit den Händlern erweckten die Ueberzeugung, daß trotz der ſchweren Zeiten eine erfreulich große An⸗ zahl Hausfrauen ſich im Sommerurlaub befindet. Zum anderen merkt man, daß wieder einmal eine Saiſon vorbei iſt: die Ein machzeit. Das Beerenobſt, ſogar die Preiſelbeeren und Brom⸗ beeren, die heute noch in geringen Mengen zu 35 Pfg. das Pfund vorhanden waren, befinden ſich wohlverwahrt in Gläſern. Apfelgelee war ſchon vor der Sommerreiſe gerichtet worden und auch die übrigen Obſtforten ſtehen in der Speiſekammer. Außer Obſt hat die Hausfrau Gurken und die im Winter ſo ſehr geſchätzten Bohnen eingeweckt. Infolge dieſer Vorſorge beſchränkte ſich heute die Kaufneigung, ſpeziell auf dem Obſtmarkt, nur noch auf kleine Quantitäten. Höchſtens ein Pfund Pfir⸗ ſiche zu 35—40 Pfg., ein Pfund Spalierbirnen zu 20—25 Pfg. oder ein Pfund Trauben zu 35 Pfg. wur⸗ den zum Nachtiſch eingehandelt. Außerdem fand die Hausfrau noch die Zwetſchgen zu 18 Pfg. das Pfund für einen ſaftigen Kuchen ſehr zweckmäßig. Als Vorläufer des nahenden Herbſtes ſah man ſchon zu Beginn der Woche die erſten Nüſſe. Der Anfangspreis von 70 Pfg. für das Pfund wurde bereits auf 60 Pfg. geſenkt. Der Gemüſemarkt hat die bisherige Zufuhr nicht bereichert. Die Preiſe ſind auf der ſeitherigen Stufe ſtehen geblieben. Nur Pilze bildeten mit 30—35 Pfg. für das Pfund eine Ausnahme. Am Fiſch⸗ und Geflügelmarkt war es ruhig. Doch wird ſich allmählich eine ſtärkere Be⸗ lebung bemerkbar machen, denn mit dem Monat Auguſt iſt die ruhige Fiſchzeit beendet. Unter der Fülle der großen Dahlien, Gladiolen und Aſtern behaupteten ſich auf dem Blumen⸗ markt immer noch die Roſen und Nelken. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfennigen er⸗ ſagen, daß uns dieſe Verteidigung verflucht ſchwer gemacht wird angeſichts derartiger unglaubliche Geldverſchwendung, die ſich die Bonzokratie leiſtet, die die Inſtitutionen der Volkswohlfahrt in der Hand hat. Die Leiter der Kaſſe haben anſcheinend nicht nur jeden Zuſammenhang mit den Nöten der heutigen Zeit, ſondern auch jedes Gefühl dafür verloren, daß ihre Inſtitutionen nicht Selbſtzweck, ſondern urſprünglich Einrichtungen der Volks wohlfahrt ſind. Dafür werden die Arzthonorare beſchnitten, dafür zahlen Hunderttauſende Bei⸗ träge von enormer Höhe? Und in einer Zeit, in der überall ganze Bürohäuſer leer ſtehen, bauen ſich die Bonzen ein Verwaltungsſchloß für fünf Millionen Mark! So ſchreibt das Berliner Tageblatt am 21. Juni 1931 in ſeiner Nr. 288— alſo ſchon vor dem verhängnisvollen 13. Juli 1931. Was würde das gleiche Blatt zu dem Mannheimer Neu⸗ bau ſagen, bei dem die Verſichertenzahl nur der zehnte oder im beſten Falle der achte Teil ausmacht, die Bauſumme aber nicht weniger als die Hälfte des Berliner Objektes iſt, und bei dem ſtatt eines vorhandenen Baufonds das Gebäude mit Aus⸗ nahme der durch die Ortskrankenkaſſe ſelbſt aufzu⸗ bringenden Summe von 500 000% mit mehr oder minder kurzfriſtigen Darlehen, die unter den heu⸗ tigen Verhältniſſen gar nicht ſichergeſtellt ſind, er⸗ richtet werden muß. Salatkartoffeln 18; Wirſing 7 Rotkraut—12; Blumenkohl 7; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10—12; Spinat 1520 Mangold 10—12, Zwiebeln 810; Grüne Bohnen 18—30; Grüne Erbſen? J Kopffalat 10—15; Endivienſalat—12; O Rhabarber 7; Tomaten 10—15; Radi Stück—10; Meerrettich 20—40; Schlangengurken(groß) 10—30; Einmachgurken—1,5; Suppengrünes—5; Peter⸗ ſilie—6; Schnittlauch—5; Lauch—10; Aepfel—90; Birnen—25; Trauben 25—35; Pfirſiche 25—40; Himbeeren 45; Zitronen—10; Bananen Stück—12; Süßrahmbutter mittelt: Kortoffeln 3,5—5; bis 10; Weißkraut—10; 15—60; Karotten Bſchl. 6. 160192; Landbutter 190150; Weißer Käſe 4050; Eier 713; Aale 140; Hechte 160; Borben 100; Karpfen 120; Schleien 160; Breſem 80—100; Backfiſche 50—6 Kabeljau 50—60; Schellfiſche 60; Goldbarſch 50; Seehecht 80; Hahn geſchl. Stück 200500; Huhn Oto. 250—500 Enten dito. 400800; Tauben dito. 80100; Gänſe dito. 150—160; Rind⸗ fleiſch 100; Kuhfleiſch 80; Kalbfleiſch 100—110; Schweine⸗ fleiſch 100. Ludwigshafener Marktbericht Der geſtrige Ludwigshafener Wochenmarkt wies eine herbſtlich reichhaltige Beſchickung an Obſt (Aepfel und Birnen) auf, die entſprechend auch die Preiſe beeinflußte. Die Anfuhr des Fallobſtes, das nach Sturmtagen immer beſonders reichlich erſcheint, hat etwas nachgelaſſen. In ſtarkem Maße wurde Obſt zum Einmachen angeboten. Auch Gemüſe jeder Art war ſehr reichlich angeboten. Nachſtehend die ermittelten Preiſe: Eßäpfel 1. Sorte 1218 Pfg., 2. Sorte 812 Pfg., Birnen 1618 Pfg., Zwetſchgen 14—16 Pfg., Pfirſiche 16.20 Pfg., Mirabellen 25—40 Pfg., Trauben 30 bis 35 Pfg., Pitronen—7 Pfg., Eier—12 Pfg., Süß⸗ rahmbutter.80.00 /, Kartoffeln—4 Pfg., Rot⸗ kraut—8 Pfg., Weißkraut—7 Pfg., Wirſing 6 Pfg., Erbſen 20 Pfg., Blumenkohl 15—30 Pfg., Kopfſalat —6 Pfg., Eſſiggurken(100 Stück) 60—80 Pfg., Ein⸗ machgurken(100 Stück) 70—90 Pfg., Salatgurken (Stück)—10 Pfg. * Verkehrskontrolle. Bei einer geſtern mittag vorgenommenen Kontrolle in bezug auf Rau ch⸗ und Geräuſchbeläſtigung wurden 12 Fahr⸗ zeuge beanſtandet. Wegen Nichtmitführen der erforderlichen Papiere gelangten drei Fahrzeug⸗ führer zur Anzeige. Die Neckar iſt 110* letzten Tagen wäre. Der Nacht vollkommen i 91 en Ebertbr 3 eben s weite ſchwemmt ſind. Di igen Lagerplatz geben. Ein bis jetzt noch nicht 0 ebenfalls ſtarkgeſtie e des Waldparks zu über Rück * Straßenbahnwagen in B vormittag geriet an der Halte aus der Richtung 8 Straßen bahnwagen Kurzſchluß in Bra dem Wagenführer durch Sand gelöſcht werden. P Schaden. Der Straßenbal nachfolgenden Straß j Durch den Vorfall entſtand eine von etwa nuten. * Schwere Folgen einer Unſitte. ſtraße wollte geſtern i 10 Jahre alter Vol geländer vom dritten zu Dabei hat der Junge d und iſt aus etwa 8 bis 10 Meter 5 flur abgeſtürzt. Mit eine und ſonſtigen ſchweren Verletzu das Krankenhaus eingel * Preßpumpe entwendet. Ge vor alles, was nicht niet⸗ und nas oder Juli wurde von unb . NA 2 M 1 ütſchen. verloren Städt. eine Neubau in Käfertal⸗Süd eine transportiert. Es iſt wohl nicht de 1 wa daß ſie wieder zum Vorſc erſt jetzt uns mitgeteilt 50 Ztm. hoch und hat Der Behälter iſt aus verblei feſtſtehende Griffe. In der pumpe mit 70 Zentimeter langem Hebel, Meſſingverſchraubungen und einem galvanſfſterten halbzölligen Rohr von etwa 150 Zentimeter Länge. * Ueber den Leichenfund be iesheim liegt nunmehr folgende amtliche[dung vor: Am 25. Auguſt nachmittags wurde auf der oberſten Sohle des Steinbruchs am Oelberg bei riesheim die Leiche eines unbekannten j gen Man⸗ nes gefunden, die anſcheinend be dort gelegen hatte. Da verſchiedene für ſprachen, daß ein Verbrech war, wurde von der Ge kennungsdienſt der beigerufen, der forderlichen photogra orte und ſonſtigen e. r lebte wurde als ein 19 Jahre alter Konditor Mannheim feſtgeſtellt, der ſeit 23. Auguſt als vermißt gemeldet war. Aus hinterlaſſenen Aufzeichnungen und Briefen ergab ſich Lebensmüdigkeit, ſo daß eine ſt raf bare Handlung nicht in Frage kommt. 9 110 lle 115 * 40 Jahre Eiſenbahnbeamter. Da biläum der 40jäh⸗ rigen Tätigkeit bei der Deut fei geſtern Zugführer Wilhelm Neureuther, Seckenheimerſtr. 118. teilen(Wolf), Sonnen heilend Leodor⸗Fett Hände u. Geſicht. Tul ſtellen zu haben. KUMNMNERN SIE SICH UN 9 77 NOMAN VON WILHELM SCHEIDER (Nachdruck verboten!] 12 5 Der Empfangschef ſetzt ſich plötzlich in Bewegung. Der dunkelhäutige Skandinavier folgt ihm auf dem 99 5 Rauch ſchreitet— in gewiſſem Abſtand— hinter 0 heiden her. Das Zimmer liegt im erſten Stock. Vor Nummer 16 macht man halt. 5 85 Rauch an den beiden vorübergeht, reißt ſich der Dunkelhäutige herum. Rauch bemerkt zum zweiten Male die außerordentliche Nervoſität des aunes die Starre, ſeines Blickes. 8 Chriſtian Eduard ſchreitet in ungezwungener Hal⸗ 1885 langſam weiter, erreicht eine ſchmale Treppe, le nach oben führt. Wuchtig tappt er hinauf um dann leiſe zurückzukehren. Er wartet, hinter der Ecke verborgen, der Dinge, 15 da kommen ſollen. Vorläufig hört er nur Aumpfes Pochen. Der Empfangschef ruft den Namen Sten Borgs 8 geht ſo eine gauze Weile, dann tritt Ruhe Dann erneutes Pochen. Sten Borg läßt nichts von ſich hören. Pauſe. bei Vorauf ſich die beiden entfernen. Rauch wünſcht 1 Aufſehen zu erregen und geht in das zweite Sener hinauf. Intereſſant, denkt er, dieſer Sten ung iſt ſcheinbar eingeſchlafen. Wie feſt dieſer Shiaf ift: Vielleicht Morphium oder Kokain 99 jeden Fall iſt der Beſucher außerordentlich Der Ein ungemein intereſſanter Kopf übrigens 0 Ropf des Menſchen, der aus dem Nichts etwas ſchafft, des Künſtlers. Aber man kann ſich täuſchen. Dann begibt ſich EChriſtian Eduard von neuem in 85 Halle hinunter. Vom Empfangschef iſt keine 1 zu finden, auch nicht vom Beſucher Sten 1 Stelle des Empfangschefs wird durch e 55 eingenommen. Rauch nähert ſich dem güne mit folgenden Worten: „Hat Herr Borg immer dieſen feſten Schlaf?“ Die Frage wirkt auf den ſtämmigen Portier ver⸗ blüffend. Aber Rauch merkt ſofort, daß auch dieſer Mann ſchon im Bilde iſt. Nachdem der Portier ſich erholt hat, antwortet er folgendes: Der Herr Empfangschef iſt mit Herrn Krogger zum Direktor gegangen. Müſſen mal überlegen, was da zu tun iſt „Aha der Beſucher iſt Jens Krogger, das ſteht feſt. In dieſem Augenblick laufen drei Herren über die Halle: der Empfangschef, Jens Krogger und ein kleiner Mann im Gehrock, ohne Zweifel der Direk⸗ tor. Rauch fängt einen Satz des Direktors auf:„Das Fenſter iſt verſchloſſen. Davon habe ich mich ſoeben überzeugt.“ „Herr Borg iſt beſtimmt auf ſeinem Zimmer“, ant⸗ wortet Krogger leiſe.„Der Schlüſſel ſteckt ja auch im Schloß. Es muß ihm etwas zugeſtoßen ſein. Herr Borg iſt herzleidend.“ Rauch wartet einen Augenblick, dann ſchießt er die Treppe hoch, ſucht eilig“ ſeine Ecke auf. Wieder tönt das regelmäßige Pochen über den Korridor, wie⸗ der wird Borg angerufen. Endlich ſagt der Direktor:„Wir dürfen kein Auf⸗ ſehen erregen, Herr Krogger. Sie müſſen das ver⸗ ſtehen. Der Ruf unſeres Hauſes.— Ich werde die Tür unauffällig aufbrechen laſſen. Bitte, wollen Sie mir inzwiſchen ins Büro folgen?“ Die Herren entfernten ſich. Dann vergehen lange Minuten. Endlich erſcheint der Direktor mit einem Fahr⸗ ſtuhlführer. Man wartet, bis der Gang menſchenfrei iſt. Dann erſt beginnt der Fahrſtuhlführer mit der Arbeit. Die dauert kaum eine Minute. Der Direktor öffnet vorſichtig, ſteckt den Kopf durch einen Spalt. Rauch geht langſam an ihm vorüber, in verſunkener Haltung. In dieſem Augenblick kommt der Kopf des Direktors wieder zum Vor⸗ ſchein. Chriſtian Eduard blickt in ein weißes Antlitz, in ſchreckvoll geweitete Augen. Der Direktor ſchließt vorſichtig die Tür, wendet ſich mit dem Fahrſtuhlführer zum Gehen. Rauch bleibt im Gang ſtehen, entzündet umſtändlich eine Zigarette. Er hört den vorübergehenden Direktor mit dem Fahrſtuhlführer flüſtern. Der ſtoppt auch ſofort ſeinen Gang, geht einige Schritte zurück, poſtiert ſich vor Nummer ſechzehn. Rauch ſieht den Direktor die Treppe hinabſteigen. Kurz entſchloſſen reißt er ſich herum, ſteht vor dem Fahrſtuhlführer. Ein ſchmächtiger junger Mann, der die Zähne in die Unterlippe gräbt. Ohne ſich um den Mann zu kümmern, tritt Rauch auf die Tür zu. Der Fahrſtuhlführer packt unver⸗ züglich ſeinen Arm. Er iſt nervös und ſtammelt etwas Unzuſammenhängendes. Rauch macht ſich frei, mißt den Mann mit den Blicken. Er muß erfahren, was hier paſſiert iſt. Jedes Mittel iſt recht. „Was fällt Ihnen ein!“ ſchreit Rauch „laſſen Sie meinen Arm los!“ Der junge Menſch gehorcht:„Ich darf hier keinen .. hineinlaſſen.. ſtammelte er. „Warum nicht? Es iſt doch das Zimmer Herrn Borgs. „Herr Borg „Was Sie nicht ſagen! hier vor die Tür? Das iſt ſeltſam. Borg ſofort ſprechen, hören Sie?!“ Rauch ſchiebt den Mann mit einem Ruck auf die Seite, reißt die Tür auf, ſtürmt hinein. Das Bild, das ſich ihm bietet, iſt das gleiche, wie es ſich ſeine Phantaſte ausgemalt hat. Borg liegt vor ſeinem Schreibtiſch auf dem Boden, mit dem Geſicht auf dem Teppich. Die verkrampfte Hand hält einen Revolver. Anſcheinend Selbſtmord. Der Fahrſtuhlführer, der Rauch auf dem Fuße ge⸗ folgt iſt, geht an die Tür zurück, umklammert mit der Hand den Drücker. Er iſt bleich und vollkommen faſſungslos. „Ich werde durch Ste meine ſchreit er. Rauch iſt inzwiſchen an den Schreibtiſch heran⸗ getreten. Richtig, da iſt es, was er ſucht. Ein bläu⸗ licher Briefbogen liegt ausgebreitet auf der Tiſch⸗ platte. Rauch beugt ſich über den Bogen. Eine ſteile dünne Schrift. Chriſtian Eduard frißt die Worte in ſich hinein: „Für die Polizei! Ich nenne mich ſeit langen Jahren Sten Borg. Wenn Sie etwas Näheres über mich wiſſen wollen, dann leſen Sie die Auguſtnum⸗ mern der Stockholmer Zeitungen aus dem Jahre 1913. Axel Steenborg⸗Swida.“ erboſt, iſt krank.“ Und dann ſtellt er Sie Ich muß Herrn Stellung verlieren“, De 2 a iſt er der Abſicht gekommen, Sten Borg nach dieſem Steen⸗ Rauch vergißt alles um ſich her. mit borg⸗Swida auszufragen. Und findet den Maun ſelber an. Aber der Mann iſt tot, wenigſtens ſcheint es ſo. Der neue Anruf des Fahrſtuhlführers ruft Rauch ins Leben zurück. Es iſt ein Wutſchret„Durch Sie verliere ich meine Stellung!“ Chriſtian Eduard tritt ſofort auf den Mann zu, legt ihm die Hand auf die Schulter. Er begreift die Wut und das Entſetzen dieſes Menſchen. „Hören Sie“, antwortete er,„laſſen Sie das meine Sorge ſein, ich werde mit Ihrem Direktor sprechen, Falls man Ste trotzdem entläßt— s ich nicht an⸗ nehme, denn Sie haben ja Ihre Pflicht getan— werde ich Ihnen eine neue Stellung beſor Dafür ſtehe ich ein. Auf jebem Fall muß ich geſtandenen Schreck finanziell en Rauch gibt dem Manne ſeine rte. In dieſem Augenblick wird die Tür aufgeriſſen, zwei Männer treten ein: der Direktor und Jens Krogger. Die Tür knallt ſofort wieder ins Sch Der Direktor iſt entſetzt, Jer zuckendem Mund auf den augeſe „Wer ſind Was wollen Direktor. Rauch antwortet mit Beſc it, Verzeihung, ich bin Journaliſt, wünſchte von Herrn Borg ein Interview..“ „Der Herr hat mich zur Seite geſtoßen,“ wirft der blaſſe Fahrſtuhlführer ein. Inzwiſchen hat Krogger den angeſchoſſenen Borg umgedreht. Das Geſicht— bleich und ſtill, nur wenig blutbeſudelt— liegt im Licht. „Um Gottes willen,“ ſtöhnt der Dir dürfen Sie nicht, Herr Krogger, Die Un keiten, die mir die Polizei machen wird, tragen.“ Krogger lächelt ſeltſam. Seine Antwort iſt voller Gleichmut. „Was wollen Sie,“ ſagt er,„ſehen Sie nicht, dg noch lebt? Vielleicht wird man retten können.“ „Meine Herren,“ wirft der Direktor ein,„ich bitte Sie, das Zimmer ſofort zu verlaſſen!“ Krogger iſt inzwiſchen an den Schreibtiſch getreten, lieſt den Zettel, beugt ſich über d epi! ädigen.“ Sie! — 8 ektor, anneh H habe ich zu er heran⸗ 3 Papier, 4. Seite Nummer 394 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Aus Mat mheimer Jerichtsſälen Erweilertes Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt, Beiſitzer: Amtsgerichtsrat Vertreter der * Dr. Staatsanwaltſchaft: Staatsanwalt Oettinger. Ein Paraſit Immer wieder finden ſich Individuen, die es ver⸗ ſtehen, ſich auf Koſten Anderer ein ſchönes Leben zu machen. Ein Meiſter dieſer Methode iſt der 32 Jahre alte Kellner G.., der, wie ſchon ſo oft, vor dem ſchöffengericht ſtand. Dieſer junge Menſch ſcheint zu der Erkenntnis gekommen zu ſein, daß ja nicht gerade die Arbeit es ſein muß, die zu einem gewiſſen Wohl⸗ ſtand führt. Nach einer Tätigkeit als Kellner in einem Lokal in der Unterſtadt hat ſich L. enoͤgültig von der Arbeit abger dt. Sein neues und ſpezielles Gebiet wurde die Ausbeutung gewiſſer Frauen. Bei keinem der Mädchen reichte der Verdienſt aus, um ſeine koſtſpieligen Paſſionen zu finanzieren. Er ſelbſt trieb einen auffallenden Aufwand an Kleidern und Wäſche, betätigte ſich mit hohen Einſätzen an Glücks⸗ ſpielen und Reunwetten. Mit dem Schnellzug zu reiſen fand er ſchon unter ſeiner Würde. Er reiſte mit dem Flugzeug nach der Stadt, in der ſeine Hörige ihre Tätigkeit ausübte. Ganz übel ſpielte er der 23 Jahre alten Anni L. mit, die in der Verhandlung gegen L. als Haupt⸗ zeugin auftrat. Die L. lernte 21jährig den Ange⸗ klagten kennen. Sie war damals als Servierfräu⸗ lein tätig. Als die L. im Krankenhaus lag, veran⸗ laßte ſie der Angeklagte, am dritten Tag das Kran⸗ kenhaus zu verlaſſen. Im Auto brachte er ſie nach Wiesbaden, wo ſie ſofort ihre Tätigkeit wieder auf⸗ nehmen mußte. Aus Angſt vor Entdeckung jagte er ſie von einer Stadt zur andern. Erſt nach eineinhalb Jahren fand die L. den Mut, ſich von den Brutalitäten und der Ausbeutung des Angeklagten freizumachen. Sie übergab ihn der Po⸗ lizei. Und nun zog der Inhaftierte die anderen Re⸗ giſter ſeiner Kunſt im Umgang mit ſolchen Frauen. Aus Vaden Ein neues Erdbeben * Heidelberg, 26. Aug. Der Seismograph der Königſtuhl⸗Sternwarte verzeichnete geſtern abend ein mäßig heftiges Fernbeben. Die erſte Erſchütterung erfolgte um 22 Uhr 43 Minuten und 56 Sekunden. Die langen Wellen traten um 23.05 Uhr ein. Die Bewegung erloſch etwa 23.50 Uhr. Die Herdentfernung dürfte 8000 bis 9000 Kilometer be⸗ tragen. * * Kehl, 25. Aug. In einer der letzten Nächte wurden auf dem Dach eines Perſonenwagens des nach 1 Uhr hier eintreffenden Schnellzuges aus Straßburg zwei blinde Paſſagiere öſtlicher Herkunft erwiſcht, die auf dieſe Weiſe bereits die Strecke von Marſeille bis Straßburg zurückgelegt hatten. * St. Georgen i. Schw., Aug. In merau wurde der in Villingen anſäſſige konſulent Karl Pfundſtein wegen verſchiedener Verfehlungen feſtgenommen. Pfundſtein war früher Juſtizoberſekretär und mußte wegen dienſt⸗ licher Verfehlungen aus dem Amte entfernt werden. Seit drei Jahren betätigte er ſich als Rechtskon⸗ ſulent und Liegenſchaftsvermittler, wobei er ſich erneut Verfehlungen zu Schulden kommen ließ. * Freiburg i. Br., 25. Aug. In der Nacht zum Montag ſtürzte im Sternwaldtunnel⸗Eingang der neugebohrte Stolleneingang ein. Per⸗ ſonen kamen nicht zu Schaden. * Freiburg i. Br., 27. Aug. Der Beſitzer der Münſterapotheke Heinz Dorff hat ſich vorgeſtern Abend durch Einnehmen von Gift das Leben ge⸗ nommen. Sein Entſchluß aus dem Leben zu ſchei⸗ den, hängt mit finanziellen Schwierigkeiten zuſam⸗ men, über die in der letzten Zeit Gerüchte in Um⸗ lauf waren. 5 Aus der Pfalz Proteſtkundgebung der Gaſtwirte * Zweibrücken, 26. Aug. Das Gaſtwirtsge⸗ werbe an derpfälziſchen Saargrenze hat an die Regierung eine Entſchließung gerichtet, in der es heißt:„Das Gaſtwirtsgewerbe an der Saargrenze befindet ſich in großer Not. Viele Grenzgemeinden ſind davon beſonders ſchwer betroffen. Die in den meiſten Orten in den letzten Monaten eingeführte erhöhte Bierſteuer iſt ſchuld, daß unſer Bierver⸗ brauch auf 50 v. H. und darunter geſunken iſt. Im Saargebiet wird das Glas Bier, das bei uns 27 Pfg. koſtet, um 6 Pfg. ausgeſchänkt, weil dort nach Franken gerechnet wird. Unſere Leute haben meiſt mur 15 bis 20 Minuten an den nächſten Grenzort des Saargebietes zu gehen. Es iſt verſtändlich, daß Sonntags die Leute ſcharenweiſe über die Grenze pil⸗ gern, um billiges Bier zu trinken. Dieſer Zuſtand iſt für unſer heimiſches Gaſtwirtsgewerbe nicht mehr länger erträglich. Dazu kommen noch die hohen Tanzgebühren, die mit zur totalen Verſchul⸗ dung des pfälziſchen Grenzland⸗Wirtsgewerbes bei⸗ tragen. Mancher Betrieb wird durch dieſe Zuſtände vernichtet. Auch die Gemeinden befinden ſich in gro⸗ ßer Not und ſind durch den außerordentlich hohen Konſumrückgang in den Wirtſchaften ſchwer geſchädigt. Durch eine Eingabe an die Regierung erſuchen wir dieſe um Erlaß der erhöhten Bierſteuer. Durch dieſen Erlaß könnte die große Not, die bei uns herrſcht, behoben werden.“ * * Neuſtadt a.., 26. Aug. Rudolf Höpfl, der bisherige Leiter des Fruchthalle⸗Betriebs und der Wirtſchaftshallen im Ausſtellungspark in Kaiſers⸗ lautern, wird als neuer Pächter die hieſige Sgalbau⸗ Wirtſchaft übernehmen. * Jockgrim, 26. Aug. Im pfälziſchen Tabakanbau⸗ gebiet wurden für die kommende Ernte zwei mo⸗ derne Tabaktrocknnungsanlagen mit Unter⸗ ſtützung des Landesverbandes pfälziſcher Tabakbau⸗ vereine erſtellt, und zwar in Schaidt und Juck⸗ g rim, Die Anlage in Jockgrim ſteht vor der Fer kigſtellung, während jene in Schaidt bereits betriebe ähig iſt 5 i 25. So m⸗ Rechts⸗ er der L. poeſievolle Briefe voll Schmerz und Reue, worin er ſie außer⸗ dem bat, bei der Staatsanwaltſchaft die Anzeige gegen ihn zurückzuziehen, Doch das lag ja nicht mehr in der Macht der L. Um och nicht ganz untätit zu ſein in ſeiner neuen Lage, ließ ſie ſich in ihrer Gutmütigkeit dazu verleiten, den Angeklagten mit Lebensmittelpaketen zu verſorgen. Sie tat das mit der bisherigen großen Geſte, ſo daß der Gefängnis⸗ aufſeher zu Protokoll gab, er habe noch keinen Gefangenen in Unterſuchungshaft ge⸗ habt, der ein ſolches Schlemmerle ben führen konnte. Staatsanwalt Oettinger bezeichnete den An⸗ geklagten als einen der Größten ſeines Zeichens. Eine Betätigung in dieſem Ausmaß wäre dem Ge⸗ richt noch nicht zur Kenntnis gekommen. Er bean⸗ tragte gegen den Angeklagten im Hinblick auf ſeine zwei Vorſtrafen aus demſelben Anlaß und 20 andere Vorſtrafen eine Geſamtgefängnisſtrafe von 5 Jahren und 5 Jahre Ehrverluſt nebſt Ueberweiſung an die Landespolizeibehörde. Der Verteidiger,.⸗A. Dr. We indel, hatte es gegenüber der Beweislage nicht leicht, die Darlegungen der Staatsanwaltſchaft abzu⸗ ſchwächen. Er wies darauf hin, daß der Fall gegen⸗ über einer großen Reihe anderer ähnlich gelagerter Fälle nicht ſo kraß liege, um eine ſo hohe Strafe gerechtfertigt erſcheinen zu laſſen. Er bat, dem An⸗ geklagten ſeine ſchwere Kriegsverletzung und den Umſtand zugute zu halten, daß ſeine Nerven zerrüt⸗ tet ſeien und er ſich nur durch Rauſchgifte aller Art die nötige Spannkraft zu erhalten verſucht habe. Das Gericht erkannte auf drei Jahre Ge⸗ fängnis, Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von 4 Jahren und Überweiſung an die Landespolizeibehörde. M. Gerichtszeitung Abg. Böning erhält drei Monate Gefängnis * Karlsruhe, 27. Aug. Der kommuniſtiſche Land⸗ tagsabgeordnete Böning wurde heute vom Einzel⸗ richter beim Amtsgericht Karlsruhe wegen Ver⸗ gehens gegen die Verordnung des Reichspräſiden⸗ ten vom 28. März 1931 zu drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt, weil er am 30. April im Lokal Schrempp eine Erwerbsloſenverſammlung ohne poli⸗ zeiliche Genehmigung geleitet hatte. Ein unvorſichtiger Einbrecher Mitte Juli wurde die Ludwigshafener Polizei telephoniſch angerufen, daß in einem Kino ein Mann ſäße, der Zigaretten rauche und ſich nicht entfernen wolle. Die Beamten nahmen ihn feſt und entdeckten auf Grund eines Abdruckes eines Gummiabſatzes, daß es ſich um einen geſuchten Einbrecher handelte. Der Feſtgenommene entpuppte ſich als der„Kraft⸗ wagenführer“ Ernſt Harth, geb. am 14. 9. 1905 zu Bubenhauſen(Pfalz), der trotz ſeiner Jugend außer andern Strafen ſchon zwei Jahre ſechs Monate Zuchthaus verbüßt hat. In der Zeit vom 12. Juni bis zum 2. Juli d. J. iſt er in verſchiedenen Wirt⸗ ſchaften eingebrochen. Er verſchaffte ſich den Eingang jeweils durch Einſchlagen einer Fenſterſcheibe und erbeutete an Geld und Geldeswert zuſammen an⸗ nähernd 700 /. Harth hatte ſogar die Frechheit, zwei Wirtſchaften wiederholt zu„beſuchen“. Der Zigaret⸗ tengenuß im Kino war alſo die Urſache, daß ihm drei Jahre Zuchthaus aufenthalt „genehmigt“ werden konnten. Außerdem wurde auf fünf Jahre Ehrverluſt und Zuläſſigkeit von Poltzei⸗ aufſicht erkannt. Was hören wir? Freilag, 28. Auguſt .00: Frankfurt: Schallplatten. .05: Langenberg: Morgenkonzert(Dvorak, Fucik, Puc⸗ eini uſw.). Südfunk: Schallplatten. Frankfurt: Schallplottenkonzert(Beethoven, Mozart, Wagner uſw.). München: Muſik zur Zerſtreuung. Südfunk: Wiener Schrammeln. Südfunk: Erika Morini ſpielt. e Mittagskonzert(Weber, Lortzing, Bizet uſw.). München: Opernmuſik. Südfunk: Engliſch für Anfänger. München: Arbeitsleben einſt und jetzt. Frankfurt: Ernſtes und Heiteres aus meiner Eltern⸗ ſprechſtunde.. Südfunk: Frauenſtunde: Vortrag„Mutternot“. Langenberg: Kinderſtunde. Südfunk, Frankfurt: Reportage vom Iffezheimer Rennplatz. München: Konzertſtunde, anſchl. Vortrag. Füdfunk, Frankfurt: Nachmittagskonzert. Langenberg: Veſperkonzert(Streichquartette). Südfunk, Frankfurt: Vortrog„Das katholiſche So⸗ zialprogramm“. München: Vortrag„Staat und Preſſe“. Frankfurt, Südfunk: Verleihung des Goethepreiſes. Heilsberg: Liederzyklus„Der taube Geſang“. München: Singſpiel„Der Holledauer Fidel“. Südfunk, Frankfurt: Unterhaltungskonzert(Strauß, Translateur uſw.) Hamburg: Opernabend. Langenberg: Fr. Silcher zum Gedenken. Heilsberg: Hörſzenen„Rummelplatz“. Wien mit allen deutſchen Sendern: burg: Orcheſterſerengde. Südfunk, Frankfurt: Tanzmuſik. Königswuſterhauſen: Abend unterhaltung. Aus dem Ausland Straßburg: Bunte Muſik. Rom: Orcheſterkonzert, Straßburg: Opern⸗ und Operettenmuſik. London⸗Regional: Tanzmuſik. Straßburg: Inſtrumentallonzert. Sottens: Kino⸗ Orgelkonzert. Daventruy: Quintettkonzert. London⸗Regional: Beethoven⸗Konzert. Kopenhagen: Neuere däniſche Lieder. Nom: Märchenoper„Ctrillino“. Mailand: Sinfoniekonzert(Haydn, Mozor Londoy⸗Negional: Tanzmuſik. Dolo: Arlen⸗ und Dvernduette. Prag: Unterbaltungsmuſik. 10.00: 12.05: 12.30: 12.35: 13.00: 13.05: 13.15: 14.30: 15.05: 15.15: 15.30: 15.50: 16.05: 16.20: 17.00: 17.00: 18.40: 18.50: 19.05: 19.30: 19.30: 19.45: 20.00: 20.00: 20.00: 21.00: 22.45: 23.00: Aus Salz ⸗ 17.00: 17.30: 18.00: 18.00: 19.60: 19.00: 19.30: 20.30: 21.00: 21.00: 21.00: 922.00: 22.05 22.15: Die unterbadiſche Kreisliga Nur noch zwei ungeſchlagene Vereine des vergangenen Sonntags: endenheim L Käfertal ngenen Sountags hönix Mannheim arhauſen. 11 hen einmal einen arzen Tag ge Zwei Elfmeter konnten die eute nicht verwar um man Otto Eugel⸗ em et den er neter bereits vergeben hatte, u en zweiten treten ließ, iſt eigentlich unverſtändlich. Der in Necka en verlorene Boden kann ſich noch einmal bitter rächen. Die Neckarhauſener haben ſich anſcheinend doch noch e s erholt. Grabenauer wurde vom Verbandsvorſtand n in letzter Woche begnadigt und gab ſo ſeiner Mannſchaft einen ſtorken moraliſchen Rückhalt. Der Punktgewinn gegen Phönix iſt für Neckar⸗ hauſen doppelt wertvoll. 2 Ueberraſchend kommt auch das Heddesheimer Reſultat. Daß Weinheim in Hedesheim ſiegen würde, das hat man noch dem guten Abſchne Hedͤdesheimer gegen Altrip nicht ohne weiteres annehmen können. Die Weinheimer ſcheinen ſich in dieſem Jahr doch etwas vorgenommen zu haben. Sie haben jetzt aus zwei ſchweren auswärtigen Spielen Siege heim gebracht und auf eigenem Gelände einen Bombenſieg erzielt. as zeugt davon, daß die Weinheimer auf dem Damm ſind. Sie ſind jedenfalls unter die Favoriten zu zählen. Die Altriper holten ſich den erwarteten Sieg auf dem 07⸗Platz. Bei Halbzeit ſtand das Spiel:0 für Altrip. Mit Ach und Krach konnte dann das Endreſultat her⸗ geſtellt werden. Bemerkenswert iſt, daß dieſes Derby zweier alter Rivalen auß rdentlich fair durchgeführt wurde. Die Käfertoler ſchickten die Turnermannſchaft mit:0 geſchloagen nach Hauſe. Sie haben ſich dadurch in der Spitzengruppe feſtſetzen können, während die Turner immer noch am Tabellenende liegen. Feudenheim ſiegte erwartungsgemäß mit dem hohen Reſultat von:0 über die 1913er. Mit den 13ern ſcheint es wieder ſo zu kommen wie im vergangenen Jahr. Sie verlieren Sonntag für Sonntag in höchſtem Anſtand ihre Spiele und haben nur den Ruf für ſich eine faire Mann⸗ ſchaft zu ſein. Das iſt aber beſtimmt mehr wert, als zu ſiegen und den gegenteiligen Ruf zu haben. Der Neuling Neckarſtadt wartete in ſeinem erſten Heim⸗ ſpiel gegen Edingen auch mit einem hohen Reſultat auf. Der 512⸗Sieg bedeutet für die anderen Vereine ein War⸗ nungsſignal. Wer Neckarſtadt leicht nimmt, der wird ſchon verloren haben ehe er beginnt. Die Tabelle der Kreisliga: Vereine Spiele gew. unentſch. Weinheim 8 Friedrichsfeld 2 Feuden heim 3 Käfertal 3 Phönix Mannheim 3 Heddesheim 3 Altriß 32 Neckarſtadt Neckarhauſen Edingen .⸗V. 1846 IJ 07 Mannheim Das Gruppengericht der Gruppe Rhein hat jetzt auch das Urteil i. S. Altrip— Rheingönheim herausgebracht. Es wurde, das muß geſogt werden, ſchnell gearbeitet, Die Altriper haben noch bis zum 3. September 1931 Platz⸗ ſperre. Das bedeutet, daß Altrip ſein Spiel Altrip— Neckarhauſen wegen der weiterhin beſtehenden Platzſperre in Neckarhauſen austragen muß. Ohne jeden Zweifel iſt das für den Verein eine ſchwere Strafe, die beſonders hart trifft, weil ſich die Sache in der Privatſpielzeit zu⸗ getragen hat und die Verbüßung in die Verbandsſpielzeit fällt. Das Gruppengericht konnte aber ein anderes Urteil nicht fällen, wenn es nicht gleichzeitig den ganzen Fußball⸗ ſport in der Oeffentlichkeit in Mißkredit bringen wollte. Die Altriper werden wohl die Lehre aus dieſem Vorfall gezogen haben. Am kommenden Sonntag ſpielen: Altrip— Neckarhauſen Weinheim— Feudenheim Friedrichsfeld— Heddesheim teckarſtadt— Phönix 1913— Käfertal TV 46— 07 Ein ganz bedeutungsvolles Proramm. Es wird beſtimmt weitere Klärungen in der Spitzengruppe bringen. Die Altriper müſſen wie oben ſchon erwähnt ihr Spiel wegen der Platzſparre in Neckarhauſen austragen. Das iſt bitter. In Altrip wäre ein Sieg ſo gut wie ſicher. Der vorſonntägliche Sieg der Neckachauſener über den Favo⸗ riten Phönix Mannheim wird den Altripern allen Anlaß geben das Spiel ſehr ernſt zu nehmen. Der Sieg in Neckarhauſen muß unter allen Umſtänden erkämpft wer⸗ den. Wir erwarten aber trotz andrer Möglichkeiten Altrip in Front. In Weinheim wird über das fernere Schickſal des Tabellenführers entſchieden. Die Weinheimer ſind in ebenſo großer Fahrt wie die Feudenheimer. Die Niederlage der Feudenheimer in Friedrichsfeld beſagt nämlich ſo viel wie nichts. In Friedrichsfeld werden andere Favoriten auch verlieren. Die Feudenheimer haben die beſſeren Einzel⸗ könner und Weinheim iſt im geſamten die beſſere Kampf⸗ mannſchaft. Es wird zweifellos zu einem ganz großen Spiel kommen, das auch für Weinheim einen vollen Kaſſen⸗ erfolg geben wird. Den Sieger aus dieſem Spiel voraus⸗ zuſagen iſt nicht möglich. rabenf Por hard, Tore 11.4 1 verl. Punk 2 d de de de D HDD e g d U see ee e r 8 8 b 8 f 8 ο d d i== Ee eee — D S 85 Morgennebel, am Tage heiter und trocken, aber noch kühl. Schwache nordöſtliche Winde. Metter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags — See Luft⸗ Temp. nachts Stärke Wertheim Königsſtuhl tarlsruhe Bad-Bad Billingen Vad Diirrh. St. Blaſien Badenweil. Feldbg. Hof leicht Nebel lelcht heiter — Nebel leicht ha bbedeckt leicht bedeckt leicht Nebel leicht heiter leicht wolkenlos mäßig Nebel SO G ν 1275841 9 ö den Kontinent übergetretene Hochdruckgebiet hat ſich inzwiſchen noch verſtärkt und beherrſcht jetzt die Witterung von ganz Weſt⸗ und Mitteleuropa. Die Temperaturen liegen allge⸗ mein noch ſehr tief, ſo daß die nächtliche Aus⸗ ſtrahlung heute früh allenthalben Nebelbildung zur Folge hatte. i Das geſtern auf Friedrichsf 0 haben bi r eine ſe t. werden über die Fried 1 kommen, ſo daß Friedrichsfeld am komm wohl immer noch ohne Punktverluſt ſein d. Der Mannheimer Phöni 5 b die Kaſernen zum SC b N iſt bedeutend beſſer als Neckarſtadt und wird den Kampf ſicher gewinnen wenn der Gegner nicht leicht genommen wird. 0 Mich 1913 empfängt auf dem Feudenheimer Gelände den Sc Käfertal. In ſeinen Heimſpielen hat Käfertal bisher gut eſchnitten. Dos 8 enheimer Gelände iſt aber für Käfertal ein heißer Boden und ſo kann e men, daß Käfertal bei den 1gern Punkte laſſen wird, ſich die 13er zu einer Leiſtung aufraffen wie ſie di in Heddesheim gezeig en. Der TV 1846 empfängt die Spielvereinigung 07 Mann⸗ heim. Ein Sieg iſt Sie t hinweg⸗ Sonntog kalkampf an Beide zieren das Ende der Tabelle. oͤgher für beide Vereine von ganz beſonderer Bedeutung 07 iſt nicht ſo ſchlecht wie es der Tabellenſtand zeigt. Die Neuoſtheimer haben bisher lauter ſchwere Gegner gehabt es wird ſich jetzt erweiſen, ob ſie gegen einen ſchwächeren Gegner, das iſt der Turnverein ohne Zweifel, beſſer gh⸗ ſchneiden. Vorher in eine Kritik der Oer einzutreten ſſt müßig. Ueber den Spielausgang kann man nichts vorher⸗ ſagen. Wir wir übrigens noch erfahren, hat der Mic Phönix Maunheim bedeutenden Zugang an Spielern erhalten, Der ehemalige Mittelläufer Wühler iſt von ſeinem Gaſtſpiel bei dem Fußbellſportverein Frankfurt wieder zurückgekehrt, Außerdem ſind die ehemaligen Waldhöfer Hauth und Hogenmüller bei Phönix zugegangen. Es iſt damit zu rechnen, daß alle dieſe Spieler zum Ende der Vor⸗ runde ſpielberechtigt werden. Phönix Mannheim iſt nach dieſen Tatſachen immer noch erſter Favorit auf die Kreis⸗ meiſterſchaft. Handball im Mannheimer Turngau Gauwerbeſpiele Gaugruppe: Süd— Nord:0(:0) Jugend: 31 Vergangenen Sonntag veranſtaltete die Spielleitung des Mannheimer Turngaues zwei Werbeſpiele auf dem Platze der Tg. Oftersheim. Urſprünglich ſollten dieſe Spiele als Auswahlſpiele zur Aufſtellung von Gaumann⸗ ſchaften dienen, wurden jedoch, da zu kurz vor den Ver⸗ bandsſpielen als Werbeſpiele durchgeführt und ſomit auch von einer bedingten Teilnahme ſämtlicher für eine Gau⸗ mannſchaft in Frage kommenden Spieler abgeſehen. Der Gruppe Süd ſtanden die beſten Kräfte zur Verfügung und konnten die Mannſchaften dieſer Gruppe auch als Sieger hervorgehen. Der Sieg von 910 iſt jedoch zu hoch ausgefallen. Im Jugendſpiel zeigten beide Torwarte ſehr gute Lei⸗ ſtungen und auch die Hintermannſchaften waren ſich gleich⸗ wertig. Die beſſere Zuſammenarbeit des Südſturmes brachte den verdienten:1⸗Sieg. St. Leichtathletzk-Nückkampf Polizeiſportverein-Poſtſporlverein Polizei— Poſt 51:35 Punkte gegen 53743 beim Vorkampf Am 25. Auguſt 1931,.30 Uhr nachmittags, trugen obige Vereine auf dem Platz des Politzeiſportvereins den fäll:⸗ gen Leichtothletikrückkampf aus. Leider mußte der Poſt⸗ ſportverein guf einige ſeiner beſten Leute verzichten, wie auch der Polizeiſportverein ſeine Kampfmannſchaſt nicht vollſtändig zur Stelle hatte, was ſich bei den Wettkämpfen allgemein auswirkte, wie auch die Ungunſt der Witterung einwandfreie Bahnverhältniſſe unmöglich machte und über⸗ raſchende Dunkelheit die normale Durchführung des Pro⸗ gramms weſentlich beeinträchtigte. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Hörner⸗Polizei 12,4; 2. Stegmüller⸗Poſt 12,6; 3. Schmitt⸗ Polizei. 400. Meter: 1. Stegmüller⸗Poſt 55,8; 2. Schuhmacher⸗Polizei, Bruſtbreite zurück; 3. Bei⸗ kirch⸗Polizei 56. 1500 Meter: 1. Hotter⸗Poſt:39,67 2. Wall⸗ Poſt:49, 2; 3. Bender⸗Polizei. 4 mal 100 Meter: 1. Polfzei (Schmitt, Hörner, Dummermuth, Weihmann); 2. Poſt (Stegmüller, Heckmann, Bargmann, Hotter). Schweden⸗ ſtaffel: 1. Polizei(Schuhmacher, Weihmann, Dummermuth, Hörner); 2. Poſt(Stegmüller, Heckmann, Borgmann, Hok⸗ ter). Weitſprung: 1. Hörner⸗Polizei 5,54; 2. Weickgenannk⸗ Polizei 5,04; 3. Stegmüller⸗Poſt 4,87. Hochſprung: 1. Oetzel und Heinzmann, Polizei je 1,50 Meter; 2. Heckmann⸗Poſt 1,40; 3. Hotter⸗Poſt 1,35. Kugelſtoßen 1. Aſal⸗Polizei 1½1; 2. Eſchelbach⸗Polizei 10,80; 3. Bargmann⸗Poſt 8,00, Diskus⸗ werfen: 1. Aſal⸗Polizei 32,98; 2. Bargmann⸗Poſt 88,81 3. Kühner⸗Polizei 24,63. 58. Hockeykampf Deutſchland Dänemark Der erſte Länderkampf des Deutſchen Hockey⸗Bundes in der neuen Spielſaiſon ſteigt am 25. Oktober ö. J. in Kopenhagen gegen Dänemark. Weun auch die Dä⸗ nen in den bisherigen drei Spielen ſtets überlegen geſchla⸗ gen wurden, ſo darf ihre Spielſtärke dennoch nicht unter⸗ ſchätzt werden zumal der Kampf auf däniſchem Boden vor ſich geht. ß 5 5 Internationale Skitermine 1932 Der internationale Ski⸗Verbond hat bisher nachſtehende Termine für 1932 genehmigt: 29. bis 31 Januar: Große Skirennen der Schweiz in Zermatt; 4. bis 6. Februar: FI S⸗Rennen für Abfahrt und Slalom in Cortina d Ampezz o; 10. bis 14. Februar: Internationgle Ski- wettläufe des franzöſtſchen Skiverbandes; 24. bis 20. Je; bruar: Holmenkollen⸗Skirennen in Oslo. Reiſewetter Geſtern hatten noch der Thüringer Wald, daß Erzgebirge und die Sudeten regneriſches Wetter, Heute iſt es allenthalben in ganz Deutſchland trocken geworden. Die Temperaturen liegen noch ſehr tief Süddeutſchland hatte vielfach Morgennebel. Das Wetter wird in ganz Deutſchland für mehrere Tage trocken bleiben. Flugwetter. Das Wetter iſt heute in ganz Deutſchland weſent⸗ lich günſtiger geworden. In den Mittelgebirgen und in Süddeutſchland traten heute früh Nebel auf, die ſich infolge der noch ſehr tiefen Temperaturen nur langſam auflöſten. Die Höhenwinde haben Rord⸗ bis Nordoſtrichtung. Ihre Stärke iſt im 9 gering, im Norden erreicht ſie an der Küſte noch bis 20 Meter je Sekunde. Die Sicht reicht in Slo deutſchland höchſtens 1 bis 2 Kilometer, wird aber um Mittag beſſer werden. In Norddeutſchland be⸗ ſteht Sichtmöglichkeit ſtellenweiſe über 50 Kilometer. * Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Rhein(in Mannheim) 15,5 Grad Rhein(bei Rappenwörth) 16„ Bodenſee(bei Konſtanz!; 15 1 A T Chefredakteur: Kurt Fiſcher Or S Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. S Kayſer- Kommunalpolitik u Lokales: Richard Schönfelder u. Bermiſchtes:. V Kurt Ehmer Handelsteil: Kurt Ehmer 6 u. alles übrige; i. B. Richard Schönfelder„ Anzeſgen u. 16 Mitteilungen: Jakob Faude, ämtlich in Mannheim 0 0 b. Drucker u. Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung Gem Mannheim d 1. 46 15 geber, „ Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt Rückporto 1 — 3 * * 9 HA Donnerstag, 27. August 1931 Auflöſung der Getreide-Kredit- AG. Mannheim Liquidation einſtimmig beſchloſſen Gemäß dem von der letzten o. GV. am 15. Juni erteilten Auftrage unterbreitete heute die Verwaltung einer a. o. GV. Anträge, die über das weitere Schickſal des Inſtitutes end⸗ gültig beſtimmen ſollten. Die Vorſchläge der Verwal⸗ lung ſind ſo ausgefallen, wie es von einer nicht unerheb⸗ lichen Gruppe von Aktionären ſchon ſ. Zt. gefordert wurde; allerdings ſind in der Zwiſchenzeit Faktoren wirkſam ge⸗ worden, mit denen der Vorſtand damals noch nicht zu rechnen brauchte. Das Inſtitut wird alſo nach 8jähri⸗ gem Beſtehen aufgelöſt. Der Auflöſungsantrag wurde in der GV., in der von 425 000 V AK 287 600 A mit 2876 Stimmen vertreten waren, wie folgt begründet:„Die ſtarken Umwälzungen im ſüd⸗ deutſchen Getreidegeſchäft, die allgemeinen wirtſchaftlichen Perhältniſſe und die Verſchlechterung der Kapitalmärkte haben Aufſichtsrat und Vorſtand der Getreide⸗Kredit⸗AG., Nanuheim nunmehr veranlaßt, den Aktionären die frei⸗ wällige Liquidation des Unternehmens vorzu⸗ schlagen, nachdem die Fuſionsver handlungen, über die früher berichtet wurde, ſich durch die Einwirkung her Geloͤkriſe zerſchlagen haben.“ Die GV. beſchloß denn auch einſtimmig die Auflöſung und Liquidation. Die ſeitherigen Vorſtands mitglieder, Stefan Blum und Dr. Friedrich David wurden zu Liguidatoren beſtellt und die turnusmäßig ausſcheidenden AA⸗Mitglieder Dr. Eugen Weingart, Mannheim, L. Mater, und Direktor J. C. Smalt jr., Rotterdam Rolterdam wieder gewählt. Die Liquidation ſoll ſo raſch wie möglich durchge⸗ führt werden, allerdings werde man ſich bemühen, etwaige eniſtehende Härten tunlichſt auszuſchalten und größt⸗ möglichſte Schonung walten zu laſſen. Zu dieſem Zweck und zur Unterſtützung und Beratung der Verwaltung wurde eine Aktionärkommiſſion gewählt, der die Herren Leopold Blum, Altſchüler und Eug. Kaufmann angehören. Der Vorſitzende berichtete noch, daß nicht nur die geſchäft⸗ lichen Verpflichtungen der Bank voll und vertragsgemäß erfüllt werden, ſondern daß auch noch für die Aktionäre mit einer guten Ausſchüttung gerechnet werden könne. Außerhalb der GV. teilte uns der Vorſtand perſönlich mit, daß die Geſchäfte zu gegebener Zeit in einer neuen, guf die derzeitigen Verhältniſſe zugeſchnittenen Form wei⸗ tergeführt werden würden. Rheinmetall Dividendenzahlung nach ausreichenden Abſchreibungen wahrſcheinlich Wie der BB von maßgebender Seite erfährt, hat das Ende Juni abgelaufene Geſchäftsjohr 1930⸗31 bei der Rhei⸗ niſche Metollwaren und Maſchinenfabrik AG., Düſſeldorf, noch ein relativ befriedigendes Ergebnis gebracht. Das Unternehmen wird nach ausreichenden Abſchreibungen noch einen angemeſſenen Gewinn ausweiſen. Es iſt damit zu technen, daß eine Dividende gezahlt wird. In welcher Höhe ſte ausgeſchüttet wird, darüber wird ein Beſchluß erſt ſpäter zu erwarten ſein. Man wird bei der Feſt⸗ setzung dann auch naturgemäß die Ausſichten berückſichtigen müſſen. Die finanzielle Entwicklung iſt befriedigend. Die Ligudltät iſt gegenüber dem Vorjohrsſtand eher noch etwas gebeſſert. Der vorliegende Auftragsbeſtand reicht aus, um das Unternehmen noch einige Zeit zu beſchäftigen. (J Hochofenwerk Lübeck AG. in Lübeck.— Vorausſichtk. Divibendenausfall.(Eig. Dr.) Das mit 16,8 Mill./ kapitaliſterte Unternehmen hat in dem am 30. Juni been⸗ beten Geſchäftsjahr 1930/31 wenig befriedigend gearbeitet. Mehrere Hochöfen mußten eingedämmt werden. Eine Divi⸗ dende wird nach unſeren Informationen nicht zur Ver⸗ lellung gelangen, nachdem i. V. der Satz von 10 auf 6 v. H. ermäßigt wurde. 5 OOJuſolvenz Herm. Rauch, Eiſengroßhdl. u. Schulbauk⸗ fabrik, Worůms.(Eig. Dr.) Der Inhaber der Eiſengroß⸗ handlung Herm. Rauch und der Firma Herm. Rauch jr., Fabrik für Schulbedarf, beide in Worms, hat die Zah⸗ lungen eingeſtellt und das gerichtl. Ver⸗ eichsverfahren beantragt. Wie wir erfahren, be⸗ tagen ohne die Hypothekenbelaſtungen von über 100 000% nach der vorläufigen Ueberſicht die Paſſiven über 300 000. In ber Maſſe liegen etwa 66 v. H. Ob dieſe im Vergleich erzeicht werden, ſteht dahin. Vergleichstermin am 19. Sep⸗ 1 9 91 Es wurde ein ſiebengliedriger Gläubigerausſchuß wählt. Morgen Feſtſetzung A Berlin, 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Auf Grund der heute vormittag bei den Banken genann⸗ len Kurſe muß man die Tendenz für Effekten als weiter freundlich bezeichnen„wobei beſonders Bank⸗ aktien, anſcheinend auf Grund von Deckungen, ſtärkeres Jutereſſ auf ſich lenkten. Die Anſichten betreffs der Ten⸗ denzgeſtaltung bei Wiedereröffnung der Börſe find dagegen weiter ſehr verſchieden. Da morgen die Liguidationskurſe für die lau⸗ fenden Terminengagements feſtgeſetzt werden ſollen, wobei bekanntlich nicht an eine Zwangsliquidation gedacht iſt und die laufenden Engagements bis zum 15. September prolongiert werden müſſen, muß man heute ſchon ſeine Entſcheidung treffen, wie die Abwicklung des Geſchüſtes durch die Banken vorgenommen werden ſoll. Die Kreiſe, die abnehmen können, werden dies wohl ohne weiteres tun. Sparen ſie doch außer den Prolon⸗ gatkonsſpeſen, die vom Börſenvorſtand noch feſtzuſetzenden Reportzinſen, die zwar je nach der Marktlage des einzelnen Papieres verſchieden, aber doch im allgemeinen ziemlich hoch ſein werden. Außerdem haben die Abnehmer der Termineffekken doch die Möglichkeit, ſofort nach Wiedereröffnung der Börſe über ihre Engagement zu disponieren, während der, der brolongiert, erſt am 18. Sept. Verfügungsrecht über die Stücke bekommt, eventl. Verzugszinſen zahlen muß und dielleicht ſogar noch exekutiert wird, wenn er vorher ver⸗ kauſt und die Stücke nicht liefern kann. 5 Von verſchiedenen Seiten wurde auch heute noch mit Be⸗ dauern feſtgeſtellt, daß bei den letzten Richtlinien des Bör⸗ lenvorſtandes die Frage des Kompenſations⸗ kechtes durch die Großbanken nicht geklärt worden iſt; zweifellos würde für alle Kreiſe eine gerechtere Verteilung r durch Abſchaffung der Kompenſationen erzielt rden. 5 In London richtete ſich das Hauptintereſſe zu Beginn es Verkehrs auf Oelanteile, da die bevorſtehende Fuſion der amerikaniſchen Petroleumgeſellſchaften anregte. Später konnten ſich die anfänglichen Gewinne jedoch nicht behaup⸗ len; das Geſchäft bewegte ſich in ruhigen Bahnen, da man weſtere Regſerungsmaßnahmen erwartete. Britiſche Staats⸗ dapfere gaben trotz der feſten Haltung des Pfundes im Kurſe nach. In Parvis eröffnete die Börſe ſehr unregelmäßig bei wiederum nur ſehr geringem Geſchäft. zunehmende Verſteiſung am Geloͤmar kt 1 7 Berlin, 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Der herannahende timo hat, wie üblich, zu einer weiteren Verſteifung am eldmarkt geführt. Tagesgeld war mit 910,5 v. H. uch. Für Monatsgeld hörte man einen Satz von 6 0 0 v. H. Bankgirierte Waren wechſel werden, welt vorhonden, zu einem Satz von über 10 v. H. ab⸗ der Neue Die außerordentliche 1 e Zuſpitzung der Kriſe in der deut⸗ ſchen Waggoninduſtrie, die nun zu dem Entſchluß einer Stillegung der größten Fabriken im Laufe der nächſten Mo⸗ noch nate führte, hat anſcheinend ſchärferen Zuſammenfaſſung der Betriebsſtätten Waggoninduſtrie erneut aufleben laſſen. Die Reichsbahn— von jeher auf eine möglichſt rationelle Zu⸗ ſammenlegung der Waggonfabrikationsſtätten bedacht— drängt weiter auf Rationaliſierung. In den noch ſchweben⸗ den Verhandlungen der Reichsbahn mit der Waggonindu⸗ ſtrie über Erneuerung des Ende dieſes Jahres ablaufenden Vertrages ſoll dieſer Wunſch der Reichsbahn in ähnlicher Form wie im alten Vertrage erneut zum Ausdruck gebracht worden ſein, und es ſcheint, als ob die Zuſage der Waggon⸗ induſtrie, ihre Betriebe weiter zu rationaliſieren, eine Vor⸗ ausſetzung für einen günſtigen Abſchluß der Verhandlungen wäre. Im Mittelpunkt der in der letzten Zeit eingeſetzten Er⸗ örterungen ſteht der Linke⸗Hofmann⸗Konzern. Die handlungen um eine Reorganiſation des Konzerns haben auch gewiſſe den Gedanken einer Ver⸗ Möglichkeiten einer Beſitzänderung bei Linke⸗ Hofmann auftauchen laſſen. Daß das bisherige Konſortium, in deſſen Händen die Majorität von Linke⸗Hofmann liegt, von ſich aus eine ſelbſtändige Sanierung und Reorganiſation durch⸗ führen kann, erſcheint unter den augenblicklichen Verhält⸗ niſſen wenig wahrſcheinlich. Unſeres Wiſſens iſt bereits vor einiger Zeit ein Aktienpaket an eine Intereſſenten⸗ gruppe übergegangen, die nach inzwiſchen vorgenommenen Beſitzverſtärkungen über mehr als 10 v. H. des Aktien⸗ kapitals von Linke⸗Hoſmann verfügen dürfte. Dieſe Gruppe ſcheint nun nach unſeren Informationen ernſthafter Re⸗ flektant auf das Maforitätspaket von Linke⸗Hofmann zu ſein. Ob ſie in Fühlung mit dem großen weſtlichen Waggon⸗ konzern, der Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken AG. in Köln, ſteht, iſt bisher nicht bekannt. Immerhin gibt zu denken, daß bereits ſeit Jahren von der Weſtwaggonleitung betont wurde, daß ſämtliche Probleme der deutſchen Wag goninduſtrie im engſten Einvernehmen zwiſchen den beiden Konzernen Oſt⸗ und Weſtwaggon in Angriff genommen werden ſollten. Dieſe Zuſammenarbeit führte auch bereits zu den bekannten Vereinbarungen über Schöndorff⸗Düſſel⸗ dorf und Fuchs⸗ Heidelberg, und damit zur wechſelſeitigen Stillegung des Herbrandt⸗Werkes⸗Köln(Oſtwaggon) und der Waggonfabrik Weyer in Düſſeldorf(Weſtwaggon). Von unterrichteter Seite wird allerdings durchaus be⸗ ſtritten, daß bei Weſtwaggon beſtimmte Abſichten eines irgendwie gearteten kapitalmäßigen oder finanziellen Zu⸗ ſammengehens mit Linke⸗Hofmann vorliege. Trotzdem ſollte man annehmen, daß der ſtark durchrationaliſierte und finanziell geſunde Weſtwaggon⸗Konzeru ein lebhaftes Intereſſe an der Entwicklung der Verhältniſſe bei Linke⸗Hofmann hat. Weſtwaggon beſitzt nach unſerer Kenntnis eine Reichs⸗ bahnquote von 20,39 v.., Linke⸗Hofmann eine ſolche von etwa 26 v. H. Beide Firmen haben alſo zuſammen nahezu die Hälfte des Reichsbahn⸗Waggongeſchäftes in Händen. Schon daraus ergibt ſich, daß dieſe beiden einzigen Groß⸗ firmen der deutſchen Waggoninduſtrie bei gleichgerichteter Arbeit das Schickſal dieſer Induſtrie maßgebend beeinfluſ⸗ ſen können. In Deutſchland beſtehen zurzeit noch mehr als 20 Wag⸗ gonfirmen mit mehr als 25 Fabrikationsſtätten. Die Mög⸗ lichkeiten einer weiteren Zuſammenfaſſung dieſer zahl⸗ reichen Fabrikationsſtätten würden bei einem Zuſammen⸗ gehen von Oſt⸗ und Weſtwaggon in einem anderen Lichte erſcheinen. Jedenfalls hat es den Anſchein, daß der Druck der wirtſchaftlichen Verhältniſſe eine neue Konzentrations⸗ bewegung in der Waggoninduſtrie auslöſen wird, wenn dieſe Induſtrie nicht tatenlos veröden und zugrunde gehen will. Den beiden Großfirmen, namentlich den innerlich geſun⸗ den Weſtwaggonkonzern, müßte nach der Logik der Tatſachen hierbei die Führung zufallen. Bisher hat die Oeffentlich⸗ keit von irgendwelchen Plänen in dieſer Hinſicht noch nichts gehört. Es bleibt abzuwarten, ob demnächſt Entſchlüſſe grundlegender Art gefaßt werden, oder ob mangels Ent⸗ ſchlußfähigkeit der Führung berufener Stellen auch das einſt ſo ſtattliche Gebäude der Waggoninduſtrie über Aktio⸗ nären, Arbeitnehmern und Geldgebern zuſammenbrechen wird. 7 7 7 2 der Liguidationskurſe geſetzt. An Privotdiskonten lag ziemlich ſtarkes Angebot vor. dem offiziellen auch ſchon ein Beleihung von Pfandbriefen und Kommunal⸗Obligationen O Berlin, 27. Aug.(Eig. Dr.) Die Deutſche Landes⸗ bankenzentrale AG. hat den ihr angeſchloſſenen öffentlich⸗ rechtlichen Emiſſionsinſtituten zugeſichert, Pfandbriefe und Kommunalobligationen zu beleihen, ſoweit die Beleihung für Eſfektenbeſitzer erfolgt, die dringenden Geloͤbedarf ha⸗ ben, die dieſen Geldbedarf nicht durch Inanſpruchnahme einer anderen Stelle decken können und zur Vermeidung von Kursverluſten eine Veräußerung ihrer Effekten ver⸗ meiden oder aufſchieben möchten. Die Beleihung erfolgt zunächſt bis zur Dauer von 45 Tagen zum jeweiligen Lombardſatz der Reichsbank, zuzüglich eines Unkoſten⸗ zuſchlags. Nähere Auskunft erteilen die betreffenden Emiſ⸗ ſionsinſtitute, bei denen auch die Kreditanträge einzurei⸗ chen ſind. Ein ſinngemäß gleiches Verfahren iſt für die privaten Hypothekenbanken vorgeſehen. Bei ihnen wird die Aufgabe der Landesbankenzentrale, die in dieſen Tagen zu gründende Lombardbank AG. übernehmen. Berliner Devisen Diskontsgtze: Reichsbank 10, Lombard 12 v. f. Man hörte einen Satz, der 1 v. H. unter Reichsbankdiskontſatz liegt. Teilweiſe wird Satz von 10 v. H. genannt. Amtlich in R⸗M für] 26. Auguſt[ 27, August Parität] Bist G. B.. 2 575 1005 770 Holland 100 Gulde 199,78 170.12 169,75„05 3,48 2 Athen 100 Dachwen 5,45.4.488.488 8,445 3 Zrüſſel 100.500 ß 58.68 58.80 58.87 38,70 88.355 2% Danzig 100 Gulden 81,77 81.93 81,84] 82,00 81,555 10 delſingfors 100 fn 10,59 10.61 10,58 10.81] 10.512 6 Italien. 100 Lire] 22,08 22.07 22.02 22,06 22,025 3 Südſſavien 100 Dina.413] 7,427 7,423] 7,487].355 7. kopenhagen 100 Kr. 112,49 112,71 112.51 112,73 112,003 liſſabon 100 Estudo 18,58 18,58 18,55 18,509 17,48 7 Oslo 100 Kr. 112,49 112.71 112.5111278 111,44 zaris.. 100 Fr 16.495 16.535 16,495 16,585 16,445 2 Grag 400 Ki. 12.47 12.40 12.471 12.401 12,38 Schweiz 100 Fr. 1,94 582,10 51,91 82,07 60,515 Sofia. 100 Lem.057] 3,062] 3,057].063] 3,017 Spanien 100Peſeten] 37 36 37,43 37,76] 37.84 69,57 Stockholm. 100 Kr. 112,54 112.76 112.59 112,84 112,05 Wien 00 Schilling 38.16 59.30 59,15 39,27] 58,70 1 Ungarn 100P- 125003 73,48 78,57 73,43 73,57 72,89 0 Buenvs⸗Aires 1Peſo 1,173 1,177 1,173].177] 1,786 Kanada kan. Dollar].191.199 4,191 4,199 4,178 Japan. Iden.078.082] 2078].082 1,986 ſtalro. lägypt- Pfd..96 21,00] 20,96 21,00] 20.91 Türkei. türk. Pfd—.——.— 5 2130 ondon„ lengl. fd 20,458 20.492 20,461] 20,501 20,393 4 New Por! 1 Dollar.209.217 4,209 4,17 4,1780 1 dio de Janeiro 1Nillr 0,261 0,288 0,257 0,259.503 druguqnp. 1 Goldpeſo! 1,898.902] 1,998(.002 3,421 eon Mannheir Abend- Ausgabe N We Neue Zufammenſchlüſſe in der Waggoninduſtrie Um die Reorganiſation bei Linke⸗Hofmann— Weſt waggon als Intereſſent? Schöndorff AG. Düſſeldorf. Wie von zuſtändiger teilt wird, gehen die Bilanzarbeiten über das ni abgelaufene Geſchäftsjahr der Vollendung inter Berückſichtigung der Allgemeinlage iſt die ſowohl in der Waggonfahrik als auch in der arbeitung noch lediglich befriedigend ge⸗ auch das finanzielle Erträgnis unter den Preiſen zu leiden hatte. Auch gegenwärtig iſt n noch in beiden Abteilungen bis in den 1 mit Aufträgen verſehen. Nach Erkundi⸗ BiB. iſt beſtimmt mit einer Dividende zu die allerdings gegenüber dem Vorjahr(10 v..) ebliche Ermäßigung aufweiſen wird. * * Waggonfabrik Uerdingen Ac.— Vorausſichtlich Divi⸗ dendenermäßigung. Die Geſellſchaft beabſichtigt bekonnt⸗ liche i Betriebe zu Anfang Oltober inſolge des völligen Stocke der Neuaufträge ſtillzulegen. Die ſchwierige Lage der Waggonfgbriken, die in einer ſtarken Streckung des des während faſt des ganzen Jahres 1931 fand, fällt bei dem Unternehmen noch in Auftraf ihren 2 das erſt 30. September ſchließende Geſchäftsjahr 193031. finanziellen Ergebniſſe haben infolgedeſſen i tigung erfahren, ſo daß koum mit der Auf⸗ gerechnet werden ) Waggon⸗ und Maſchinenban AG., Görlitz.— Divi⸗ dendenzahlung möglich.(Eig. Dr.) Nach unſeren Infor⸗ mationen wurden die Erträgniſſe des am 30. Juni be⸗ endeten Geſchäftsjahres die Verteilung einer Divi⸗ dende zulaſſen, die ſich etwas unter dem Vorjahrs⸗ ſatz von 12 v. H. für 6 Mill. AK. bewegen würde. Die Entſcheidung hierüber wird jedoch der Bilanz⸗ ſitzung vorbehalten. Für die Dividendenfrage ſind zwei Geſichtspunkte maßgebend. Es handelt ſich darum, ob die Reichsbahn einen Teil ihrer zurückgezogenen Auf⸗ träge wieder herausgibt, ſo daß die zum Herbſt drohenden Entlaſſungen vermieden werden können. Außerdem iſt es für die Geſellſchaft von weſentlicher Bedeutung, ob von den Banken die Diskontierung der Ruſſenwechſel wieder aufgenommen wird. Sollte die Geſellſchaft gezwungen ſein, die Wechſel ſelbſt im Portefeuille zu halten, ſo müßten ſie auch ihre liquiden Mittel zuſammenhalten. * Kapitalverdoppelung der Compagnie Internationale des Wagons⸗Lits et des Grands Expreß Europeens. Der Verwoltungsrat beſchloß, das Kapital zu verdoppeln. Es werden 230 Millionen Frs. Aktien ausgegeben. Der Aus⸗ gabekurs der neuen Aktien ſoll 115 Frs. betragen. Für die Aktionäre iſt ein Bezugsrecht im Verhältnis:1 vor⸗ geſehen. * Kein Exportſyndikat für Seildraht. Die aufgenomme⸗ nen Verhandlungen zur Gründung eines Exportſhndikates für Seildraht ſind ohne Reſultat aufgegeben worden. Die augenblickliche Lage öͤer Weltmärkte ſcheint für eine Bil⸗ dung von Exportverbänden nicht günſtig zu ſein. Brolgelreide nicht im Angebot Stärkere Nachfrage bei ſteigenden Preiſen Mehle etwas teurer Berliner Produktenbörſe v. 27. Aug.(Eig. Dr.) Das Angebot in Brotgetreide hat faſt vollkom- men aufgehört und kleine Poſten von Weizen und Roggen wurden zu—4 Mk. höheren Preiſen ſchlank auf⸗ genommen. Stärkere Nachfrage beſtand vor allem bei Weizen zur Deckung gegen früher getätigte Export⸗ abſchlüſſe zur Auguſtverladung. Infolgedeſſen war auch Küſtenware beſonders feſt veranlagt. In Roggen be⸗ kundeten die Mühlen und der Handel gute Nachfrage, auch bei um—4 Mk. höheren Preiſen. Die Geringfügig⸗ keit des Angebots wird in der Hauptſache damit motiviert, daß die Landwirtſchaft durch die mehrwöchige Verzögerung jetzt dringend mit der Heimbringung der noch auf dem Felde befindlichen Weizen⸗ und Haferernte beſchäftigt iſt. Der Lieferungsmarkt folgte in ſeiner Preis⸗ bewegung dem Effektivgeſchäft. Weizen mehl wurde 25 bis 50 Pfg. höher offeriert, doch beſtand nur geringe Kauf⸗ luſt, während Roggenmehl zu 25 Pfg. höheren Preiſen lau⸗ fendes Konſumgeſchäft hatte. Hafer bei gleichfalls ziem⸗ lich kleinem Angebot feſter gehalten, Gerſte ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen n. E. 214 bis 216; Sept. 226; Okt. 225— 225,25; Dez. 226 u. G feſt; Roggen n. E. 10 71 Sept. 182— 93,50; Okt. 182—83; Nov. 183—84 feſt; Futter⸗ und Induſtriegerſte 152—162 ruhig; Hafer 140—148; Sept. 148—49; Okt.—; Dez. 151 ſeſter; Weizenmehl—33 etwas feſter; Roggenmehl 0 bis 60proz. 3, 75 5 ſeſter; Weizenkleie 11,75—12,28 ruhig; Roggenkleie 10,10—10,60 ruhig; Raps 140—150 matt; Fil rbſen 24—31; Futtererbſen 18—20; Leinkuchen 18,40 bis 13,50; Trockenſchnitzel 6,80—6,90; Soyaextractions⸗ ſchrot 12—12,60; Speiſekartoffeln weiße 1,40—1,50; blaue 1,50—1,60; gelbe 1,60—1,80, allgemeine Tendenz feſt. * Mannheimer Produktenbörſe vom 27. Auguſt.(Eigen⸗ bericht.) Am Prooͤuktenmarkt war Brotgetreide ſtetig bei kleiner Nachfrage, Futtermittel freundlicher, Mehl leicht ermäßigt. Verlangt wurden in/ für die 100 Kilo nettes waggonfrei Mannheim: Inl. Weizen 24—25; inl. Roggen 2121,25; inl. Hafer 1819,50; Biertreber 10,50—11; Erd⸗ nußkuchen 12,75; Soyaſchrot 12,75; Trockenſchnitzel—3,25; Malzkeime 10—11,50; Weizenmehl ſüdd. 40,25, alte Mah⸗ lung per Auguſt; dto. 36,25, neue Mahlung per Aug.⸗Nov.; dto. mit Auslandsweizen 28,75, per Hälfte Sept.⸗Nov.; Weizenbrotmehl 30,25; Roggenmehl 60proz. 29— 30,50; Wet⸗ zenfuttermehl 14; Weizenkleie feine 10; Roggenkleie 10; Grünkern 40—50. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.] Sept. 38,77%; Nov. 3,77%; Jan. 3,92%; März 4,15.— Mais(in Hfl. r Laſt 2000 Kg.) Sept. 71; Nov. 783; Jan. 76; März * Liverpooler Getreidekurſe vom 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Okt. 3,1074 (8,1038); Dez. 4,0%(4,0%); März 4,36(4,3%); Mai 4,594 (4,56); Mehl unv.— Mitte; ſtetig; Okt. 3,10; Dez. 4,0%; März 4,9%; Mai 4,576; Mehl unv. * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 27. Auguſt. (Eig. Dr.) Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,70; Melaſſe⸗Weißzucker 0,70; Melaſſe⸗Rohzucker 0,80; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Bremer Baumwolle vom 27. Ang.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 8,30. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Okt. 375—77; Dez.— Jan.(32) 385—86; März 396; Mai 404; Juli 410; Tagesimport 800; Tendenz ruhig.— Mitte: Okt. 377; Dez. 383, Jan.(32 887; März 396; Mai 405; Juli 411; Okt. 420; Dez. 426; Jun.(83) 428; März 485 Loco 386: Tendenz ruhig, behauptet. Nürnberger Hopfenmarkt 8. Nürnberg, 26. Auguſt(Eigenbericht) Während an den erſten drei Tagen der laufenden Woche das Geſchäft 1930er Ernte vollkommen ruhte, zeigte ſich für das neue Produkt ziemliches Intereſſe. Zugefahren waren rund 150 Ballen, meiſt aus Tettnang und vorerſt nur wenige Ballen aus der Hallertgu. Einer guten Nachfrage erfreuten ſich beſonders Tettnanger Frühhopfen, die in ſehr guter Qualität gemuſtert wurden, und im Verlaufe der drei Tage auch eine Preisbeſſerung zu verzeichnen haben. Während prima Tettnanger am Montagsmarkt noch mit 36 bis 60/ verkauft wurden, erzielte die gleiche Qualität am Mittwochsmarkte ſchon 63 bis 65/ per Ztr. Hallertauer ebenfalls erſte Qualität wurden am Mittwochsmarkte mit 33„% bewertet. Umgeſetzt wurden in den drei Tagen 95 Ballen Das Geſchäft in Neuhopſen iſt noch ziemlich un⸗ 2 entwickelt, die Stimmung vorerſt ruhig. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 27. Auguſt. Bei einer Ankuhr von 760 Zentnern und gutem Abſatz koſteten: Pfirſiche-15; Birnen—13; Aepfel—10; Zwetſchgen Fuſion in der amerikan. Petroleumin Verhandlungen zwiſchen Standard Dil New und California abgeſchloſſen O Newyork 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Die Fuſionsver zuſtrie lungen zwiſchen der Standard Oil Compan! 01 New Jerſey und der Standard Oil Company of California ſind nunmehr erf olgreich a ſchloſſen worden. Einzelheiten de in den nächſten Tagen erwartet. über Geſamtaktiven vo fügen wird, würde 10 v. H. d produktion und 18. v. H. d kontrollieren. Noch keine Entſcheidung bei Dyckerhoff ⸗Wicking Bankenbeſprechungen— AR. ⸗Sitzung ve O Berlin, 27. Auguſt.(Eig. Dr.) Nach f mationen finden heute in Berlin zwiſchen Bankengruppe und der Gruppe Wicking Verhandlungen ſtatt, in welchem Banken einen Teil der Wicking⸗Kre etwa 28 Mill./ durch löſen. Dies iſt im Augenblick, wie wi konnten, noch entſcheidend für der Uebernahme von Wicking durch ſich darum handeln, Bankſchulden von Mill.„ in Aktien durch die Bankgläubiger umzuwar Wie wir noch von maßgebender Bankſeite die AR.⸗ Sitzung der Wicking Portlandzement⸗ Waſſerkalkwerke AG., die auf heute einberuf Samstag, 29. d. M. verſchoben worden, un ſie in Münſter i. Weſtf. und nicht in Berlin, angenommen, ſtatt. Fu * 2 yckerhoff. * Betriebsſtillegung in der Wieslocher Induſtrie. bei Wiesloch, 26. Aug. Infolge des Abſa das Tonwerk der Gebr. Bott Durch die Stillegung wurden 36 Arbeiter der meinde erwerbslos. Das Rauenberger Werk 100 Arbeitern noch in vollem Betrieb. * Arbeitseinſchränkung bei Gütermann. Wald Auguſt. Die Firma Gütermann u. Co. in gau), die 1930 infolge Umſtellung ihre Be Köpfe erhöhte, ſieht ſich nunmehr genöt rung der 40⸗Stunden⸗Woche, die Belegſch e mindern. Zunächſt werden co. 40 Kündigt O Konkurs Papierfabrik C. P. Fues AG., (Eig. Dr.) Bei der Zwangs verſteiger: Fabrikgrundſtücke dieſer Fabrik hat nur die Ban Schaal Komm. Geſ. in Leutkirch(Württem ein Gebot in Höhe von 90 000/ abgegeben. D laſteten Fabrikgrundſtücke hatte die Konk freigegeben. Betrieben wurde die Zwan von der Stadt Hanau a.., die Steuern und Ge fordern hat, ſowie von der Bankfirma Schaal in Leutkirch, die Hypotheken in Höhe von 250 000 Goldmar zweiter Stelle eingetragen und beträchtliche Zinſen zu fordern hat. Zuſchlagstermin am 2. Sptember. —8; 10—13; Tomaten„ Trauben 13—17; Stangenbohnen 11 * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom notierten: Zwetſchgen 11—14; Pfirſiche! Birnen—16; maten 710; Trar 645 Zentner, Abſatz gut. e Mittelrheiniſche Obſtgroßmärkte vom 26. Aug. Beſchickung der Märkte hat ſich in den letzten Tagen wieder gebeſſert. So verzeichnete der Ingelheimer Obſtgroß⸗ markt heute eine Anfuhr von rund 800 Ztr. Bei flokter Nachfrage erzielten Pftirſiche 15—25, Zwetſchgen 10—11, Tafeläpfel—16, Wirtſchaftsäpfel—7, Tafe nen 1018, Wirtſchaftsbirnen—9, Bohnen 12—16, Tomaten 6— 7, Nüſſe 50 Pfg. das Pfund.— Auf dem Rhhei er Obſt⸗ großmarkt in Erbach koſteten, je nach Qualität, Aepfel —13, Zwetſchgen—9, Himbeeren 14, Brom Birnen—12, Pfirſiche 15—30, Spinat—8, Wir kohl 5, Erbſen(in Schoten) 20, Buſchbohnen 8 genbohnen 16—20, Wachsbohnen 12—17, S ferlinge 22, Tomaten—18, 2. Qualität 4, 9 je Pfd., Gurken—6 Pfg. je Stück, Kartoff Auguſt. Heute 2 1—14; Die der Ztr. Das Angebot war ſehr gut, doch läßt ſeit T ſchon die Nachfrage viele Wünſche ofſen. * Viehmarkt Mannheim vom 27. Es wurden zugeführt und für die ö Auguſt.(Ei 50 Kg. L bezahlt: 80 Kälber b) 51—55; c) 46—50) d] 38 b) 30—34; 409 Schweine b) 52—54; c) 5 e) 51—53; 1000 Ferkel und Läufer; Ferkel bis —12; Ferkel über 4 Wochen 19—17; Läufer 19 verlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräu nen ruhig, erheblicher Ueberſtond, Ferkel und Läufer ruhig,. * Mainzer Schlachtviehmarkt vom 26. Aug. Auf dem letzten Mainzer Schlachtviehmarkt waren aufgetrieb Ochſen, 39 Bullen, 455 Kühe oder Färſen, 287 Kö Schweine. Es koſteten 50 Kilo Lebendgewicht: O .45—47; b).35—39; Bullen: c)—32; Küh 934 28805 c) 2025; Färſen: a) 4448, Kälber: e) 40 38—44, Schweine: c) 56—61; d) 61-62. Marktverlauf: in allen Viehgattungen ruhig, bei Großvieh, geringer Ueber⸗ ſtand, ebenſo bei Schweinen, bei Kälbern langſam geräumt. * Preisrückgänge von 10 bis 20 v. H. auf der furter Häuteauktion. Die Preiſe für Großviehhäute gi auf der Auktion um 10 bis 20 v. H. z f f mit erfolgten nur zögernd, vielfach mußten Loſe wie angeboten werden, eine große Anzahl wurde zurück⸗ gezogen. Berliner Mefallbörse vom 27. August 1931 Kupfer Ble! Zink bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief] Geld 1—.— 55.75 65/25.— 7450 28,50 5 ebruar].- 66,75 66.——.— 24,50 23,75 März—.— 67-68 251—— 24,50 23.75 April—.— 67.50 67.—-—.— 24,50 23.75 Mai—.— 67,75 67.25—.— 24,50 23,75 Juni... 88. 8%—— 202375 Juli. 68,— 68.— 67.78—— 24.50 28.75 Auguſt. 62.75 62.—.— 24.— 22,, Sept. 62,25 62,50 62.25—.— 23.5022, 23, Oktober.—.— 683,50] 63.—,— 283.5023. * Berliner Metall⸗Notierungen vom 27. Auguſt. Dr.] Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) 74,50% für 100 Kg.; Raffinadekupfer, loed 65 dardkupfer, looo 62—63; Standard⸗Blei 22 0 Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 170 Walz⸗ oder Drahtbarren 174, Bar in Verkäuferswahl(in& p. engl. 98—99proz. 350; Antimon⸗Regulus 5153, ren ca. 1000 fein per Kg. 98,50 40,50. Londoner Meiallbörse vom 27. Augusi 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze P(1837/0 fein ſtand), Pl 27 (Eig. ſupfer, Standard 32,75] Zinn, Standart 121,1 3 Monate 33,65 3 Monate 123,6 Settl. Preis 32 75 Settl. Preis 121.0 Elektrolyt 36,50 Banka 125 7 deſt ſelectied 34,75 Straits 122.5 ſtrong ſheets Blei, ausländ. 225 N El'wirebars 36 50] Zint gewöhnlich 1225 Weißblech E Tendenz: Kupfer, Zinn, Zink feſt; Blei ſtetig. * Londoner Goldpreis. Berlin, 26. Auguſt. Der Lon⸗ doner Goldpreis gemäß Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über wertbeſtändige Hypotheken beträgt vom 26. 8. ab für eine Unze Feingold 84 sh 11% d, für ein Gramm Feingold demnach 32,7777 Pence. 6. Seite/ Nummer 394 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 27. 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