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September 19 142. Jahrgang— Nr. 408 31 Immer noch Steine auf unſerem Friedensweg In Genf legen die Franzoſen einer ruhigen Liquidierung der Zollunion immer noch Hinderniſſe in den Weg 22 79 8 4 287 Fenſze Nofuuchzunden Zur Eröffnung der Septemberlagung des Völkerbundsrats Praſtdentenwahl in deſterriich . ö hei der deutſchen Delegation Aus Wien wird uns geſchrieben: 5 Drahtung unſeres eigenen Vertreters Am 18. Oktober ſoll in Oeſterreich zum erſten Genf, 4. Sept Male der Bundespräſident durch direkte Volks⸗ i 8 45 5„„ wahl, nach deutſchem Muſter, gewählt werden. So Nach einer heute vormittag gemachten Mitteilung beſtimmt es die Verfaſſungsreform vom 9, Dezbr. eines leitenden deutſchen Delegierten ſollen die 1929. Durch dieſe vom damaligen Kabinett Schober Schwierigkeiten in der Abwicklung der durchgeſetzte Reform, die unter dem ſtarken Druck Zollunionfr age no ch kei neswegs über⸗ der damals noch mächtigen und geſchloſſenen„Volks⸗ rr 5 bewegung“ der Heimwehr der ſozialdemokratiſchen izela 8 Dr.„daß am. menden Montag eine glatte Erledigung der Angele⸗ genheit, das heißt die Verleſung des Haager Gut⸗ achtens ohne zuſätzliche Erklärungen des Vizekanz⸗ lers Dr. Schober zuſtandekommen werde, neigt man in deutſchen Delegationskreiſen einer gegenteili⸗ gen Auffaſſung zu. Es verlautet, daß die fran⸗ Ii ſiſche Delegation eine ausdrückliche, die Zukunft in ſich ſchließende Verzichterklärung auf den Zollunſonplan entſchieden verlangt. Käme es bis zum Montag nicht zur Verſtändigung über — einen Text, 1 U n heſteht nach Auffaſſung des deutſchen Dele⸗ Blick in den Sitzungsſaal. Links Dr. Curtius, dann weiter Grandi(Italien) Maſſigli gierten die Möglichkeit, daß ein Kampf los⸗(Frankreich), der Vorſitzende Lerroux(Spanien), der Generalſekretär des Völkerbunds Sir ä— bricht, der unter den gegenwärtigen Umſtän⸗ Erie Drummond, Lord Ceeil(England) acht. den eine ſehr heikle Situation ſchaffen könnte. 5 5 5 3 Dazu kommt eine Stimmungsmache der Franzoſen, %%%, die erklären, daß die Unterbringung der zweiten Oeſterreichiſche Blätter liber Genf i 8 g. Mleihetrauche für Oeſterreich nur dann möglich 5 i 15 0 wäre, wenn Oeſterreich Garantien hinſicht⸗ a ö 1 5 8 o dis Artikel mi Dr. Karl Bureſch, ne bs der Ausſchaltung der ſogenannten„„ 2 655„„„ 1 105 San getege de aner van Heſteneich lol ars e enten würde es wie ln Ale Blätter beſchäftizen ich in Leitarkſten mit, Die dag nde der örrungen habe nun e ee ee 1 910 r e 5 e den Erklärungen bes blterreiciſchen und des deut⸗ 1 5 59 1 5 55 cen 8 f 9„n e 5 85 irchtet we Es eren Kr 141 bge 5 f 5 * Aueſprache im franzöſiſchen Parlament über die Be⸗ ſchen Außenminiſters in Genf. ſchon nach Oſtern bekannt geworden, daß Frankreich e l 9147 51 1 9215 ztehungen zwiſchen Frankreich und Oeſterreich und insbeſondere die endgültige Beſeitigung des Zoll⸗ uniouplanes. Die„Neue Freie Preſſe“ ſagt u..: Das Zollunion⸗Projekt konnte nur vertreten werden von Staaten mit befeſtigten Wirtſchaftsfundamenten. Man auf den deutſch⸗öſterreichiſchen Zollplan kredit⸗ politiſch antworten werde. Warum man nicht da⸗ mals zu einer Verſtändigung zurückgefunden, warum des Bundespräſidenten weſentlich erweitert worden. Aus der bis dahin bloßen Repräſentations⸗ figur des Bundespräſidenten war ein Matfaktor ge⸗ . 5 i.. zen hinwirk Frei⸗ man nicht wenigſtens, als die Ereditanſtalt„in gebenfalls bleibt es noch abzuwarten, wie 1 e e Brand geſchoſſen“ wurde, eine beſſere Kompromiß⸗„worden, der ſich ebenbürtig dem Parlament an die 7 1 0 öriand, deſſen Ankunft hier mit Spannung er⸗ 3 Beſeiti jeden Konfliktes gehört ein Ge⸗ formel gefunden habe, darüber werde noch Klarheit Seite ſtellt. Er ernennt und entläßt die Regierung, en baet wird, in dieſe noch ſchwebenden Verhandlun⸗ Dur Beſeitigung jeden Konfliktes geh 5 geſchaffen werden müffen. er löſt das Parlament auf und er hat das Notver⸗ hen eingreifen wird. Briands Anhänger in der fran⸗wiſſes, nämlich VPolkssraft, ee e 50 Die„Wiener Neueſten Nachrichten“ ordnungsrecht. Kurz, aus der rein demokratiſchen — deen Delegation vertreten den Standpunkt, daß gibt es nur eines: ebrliches Eingeſtändnis des 1 een ee ee ren i wer die dem or rasch pt dente die Erklärungen Dr. Schobers im Europaausſchuß tums, klare und unzweideutige Erkenntnis 88 oke geglückt, und ſchließen daran innerpolitiſche Betrach⸗ publik geworden. Allerdings ſind dieſe erhöhten 4,9 befriedigend ſeien. Aber die Tatſache, daß innerhalb wendigkeit, möge ſie noch ſo bitter ſchmecken. Dieſem tungen an, in denen u. 2 geſagt wird, es ſtelle ſich Machtbefugniſſe e neh ware Bundes⸗ her franzöſiſchen Delegation ebenſo 8 im gegen⸗ Zwange haben Oeſterreich und Deutſchland Folge jetzt merkwürdigerweiſe⸗ heraus, daß gerade der⸗ 5 1 5 0 10 11 5 t. wärtigen Pariſ abi Mei 8 ſä hin⸗ geleiſtet. Sie haben kein Recht aufgegeben, ſie ſind in jenige Kreis in Oeſterreich, von dem man wiſſe, daß präf 8 Mi 5 zugekommen, 10 8 er noch 780 igen Pariſer Kabinett 0 einungsgegenſätze 0 keiner Weiſe ſtärker gebunden als früher, aber ſie[er dem Gedanken der Zollunion am wenigſten Liebe[nach der alten Methode von der Bundesverſamm⸗ ſchtlich wichtiger außenpolitiſcher Probleme beſtehen, hab 160 e e e eee eg und entgegenbrachte, ſich nun am heftigſten empört zeige lung, das heißt dem vereinigten National⸗ und Bun⸗ N 5 5 hier ſkizzierten Verhandlungsſchwierigkeiten 15 1 1945 519 Wirkung 51 Schobers und über die Vorgänge in Gen. desrat, gewählt worden war greiflich erſcheinen..„ N 8 Die„Arbeiterzeitung“ überſchreibt ihren Aber ſchon bald ch dieſer„bürgerlich Er⸗ aft von Curtius“ daß die Erklärungen beinahe debattelos] Artfkel, mit d. Worten: Die la n uber feen buld nach dieſer Fhürgerlichen Er⸗ ne ö Di O f C tius zur Kenntnis genommen wurden. uc be e a pee Ie ah rungenſchaft“ eilten ſich, wenigſtens bei der ſtärkſten 4, 5 b ppoſition gegen Eurtin Das„Tagblatt“ ſagt u..: Der Plan der der Höhe ſeiner Macht. Das weltbeherrſchende Eng⸗„ Partei, den Chriſtlichſozialen, ſchwere abe. Nahtbericht unſeres Berliner Büros deutſch⸗öſterreichiſchen Zollunion war zweifellos von kan d habe um franzöſiſche Hilfe betteln müſſen. Die Bedenken ein. Man glaubte, in der Na ch⸗ die x. 68 einer zutreffenden Erkenntnis geboren worden. Daß beiden deutſchen Staaten müſſen ſich demütig dieſem ahmung des deutſchen Beiſpiels zuweit Berlin, 4. Sept. der Plan eines ſolchen Abkommens zwiſchen Deutſch⸗ Diktate unterwerfen. Das franzöſiſche Gold regiere gegangen zu ſein, in Wahrheit aber fürchtete irlacher Die Art, wie in Genf die Zollunion liquidiert land und Oeſterreich auch eine mächtige Stütze in Europa wie es wolle. Das Blatt ſtellt dann gleich⸗ man, bei der direkten Volkswahl keinen chriſtlich⸗ Pfälzer worden iſt, hat in Berliner politiſchen Kreiſen[den nationalen Empfindungen fand, kam ihm an ſich falls innerpolitiſche Betrachtungen an und ſagt, vom ſozialen Kandidaten durchbringen zu können. Man 075 beinliches Befremden hervorgerufen. Daß(zuſtatten, aber gerade dieſes Hineinſpielen nationaler erſten Tage an ſei der Seipel⸗Flügel der Chriſt⸗ dienen, her Rückzug angetreten werden muß te, darüber be⸗ und politiſcher Momente in eine Konzeption, die von lich⸗Sozialen Partei dem Verſuche, die deutſche wirt⸗ ſtand nach Lage der Dinge ja kaum Mehr ein Zweifel. ihren Urhebern rein wirtſchaftlich gedacht war, ſchuf ſchaftliche Einheit zu erringen, in den Rücken ge⸗ 1 Nan fragt nn 0b wirklich alle Möglichkeiten mächtige unüberwindliche Schwierigkeiten. fallen. — eenutzt worden ſind, um einen Ausgang der Ak⸗ 7 „ dbln zu vermeiden, der von einer offenen Kapitu⸗ lation nicht eben weit entfernt iſt. Bei den letzten Entſcheidungen iſt das Geſamtkabinett nicht zu Rate bezogen worden. Sie wurden durch telephoniſche Fühlungnahme zwiſchen dem Kanzler und Dr. Cur⸗ us vereinbart. Es wäre daher auch eine irrtüm⸗ lie Auffaſſung, wollte man annehmen, daß etwa der Kanzler dem Reichsaußenminiſter nahelegen werde, dus der eklatanten Niederlage in Genf die Konſe⸗ emen zu ziehen. Ob der Anſturm von außen her, er ſich übrigens ja nicht nur gegen die Perſon des 927 Curtius richtet, irgend welche Folgen haben wird, h ſich im Augenblick natürlich nicht überſehen. Soweit wir unterrichtet ſind, iſt zu erwarten, b auch im Kabinett ſich ſcharfer Wider⸗ bruch gegen die Genfer Politik der deutſchen Delegation regen wird. Es ſteht außer weifel, daß einige Mitglieder der Reichs⸗ tegierung durchaus nicht mit dem Vorgehen des Reichsaußenminiſters in Genf einver⸗ ſtanden ſind. 10 ehen daß man in gewiſſen der Regierung zen chenden Kreiſen weitgehende Hoffnun⸗ 10 ol den Pariſer Beſuch ſetzt. Angeb⸗ ber Francois Poncet unter der Hand gewiſſe h rechungen gegeben haben. Es handelt ſich aber, 1 lat lediglich um„Verſprechungen“, von denen J Semeswegs weiß, inwieweit ſie ſich am 26. oder Leptember realiſieren werden. Paris Verlin Moskau Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 4. Sept. Die Beſprechungen des Handelsminiſters Rollin mit den ruſſiſchen Delegierten ſtoßen in weiten Tei⸗ len der franzöſiſchen Rechtspreſſe auf ſtärkſten Widerſpruch. Zu ſeiner Deckung veröffentlicht das franzöſiſche Handelsminiſterium heute eine Reihe von Namen bekannter Induüſtrieller, die ſich für die Handelsverhandlungen mit Rußland erklärt haben. Der„Figaro“, deſſen Beſitzer Coty nicht nur den Kampf gegen Deutſchland, ſondern auch die Ver⸗ nichtung des Kommunismus auf feine Fahne geſchrieben hat, kommentiert die Kundgebung der franzöſiſchen Induſtriellen mit dem Satz:„Wen die Götter verderben wollen, den ſchla⸗ gen ſie mit Blindheit“. Die ariſtokratiſche Geſellſchaft des alten franzöſiſchen Regimes ſei durch ihre eigenen Fehler untergegan⸗ gen. Dasſelbe Schickſal ſtehe heute der kapitaliſtiſchen Geſellſchaft bevor, die ſich durch ihre Gier, auf jeden Fall Geld zu verdienen, zu wahnſinnigen Unterneh⸗ mungen verleiten laſſe und mit den raſend gewor⸗ den Moskauer Politikern Handel treiben will. Zu einem doppelten Schlag gegen Rußland un d Deutſchland holt die ſchwerinduſtrielle„Ordre“ aus. Das Blatt erklärt, es gäbe für Frankreich im Augenblick nur eine politiſche Taktik in Genf, die kapitaliſtiſchen Nationen gegen Ruß⸗ land zuſammenberufen. Durch einen ſolchen Vorſchlag würde auch Deutſchland belaſtet werden und der Völkerbund hätte mühelos einen Beweis in der Hand, daß Deutſchland niemals auf⸗ richtig den Frieden wollte. Die Reiſe Pierre Lavals nach Deutſchland würde damit überflüſſig. Eine Widerlegung dieſer unſinnigen Anwürfe erübrigt ſich, da das heiße Bemühen der franzöſiſchen Politiker, mit Rußland zu einem Handelsvertrag und ſogar zu einem Nichtangriffspakt zu kommen, in den letzten Wochen genügend die Welt beſchäftigte. Verlin— Moskau Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Sept. Demnächſt beginnen in Berlin, wie das B. T. ankündigt, die alljährlichen deutſch⸗ruſſiſchen Schlich⸗ tungsverhandlungen. Die deutſchen Delegierten ſind Reichsminiſter a. D. von Rau m er und Geheimrat Martius vom Auswärtigen Amt. Die Sowjet⸗ regierung iſt oͤurch den früheren Leiter der Bevliner Sowjethandelsvertretung Stomonjakow und das Dr. Karl Renner, der erſte Staatskanzler der öſterreichiſchen Republik, wird von den Sozialdemokraten als Kondidat für die Präſidentſchaft in Vorſchlog gebracht. hatte doch ſchon einmal einen Bundespräſidenten Dr. Michael Hainiſch gehabt, der den Chriſtlichſozialen nichts weniger als„genehm“ war. Auch ihren Partei⸗ mann Miklas hatten ſie dann nur dürchgebracht, weil die Sozialdemokratie für den großdeutſchen Gegen⸗ kandidaten Dr. Schober, mit dem ſie noch wegen ſeines ſcharfen Vorgehens während der Wiener Juſtiz⸗ palaſtkrawalle vom Juli 1927 auf Kriegsfuß ſtanden, Vorſtandsmitglied der Ruſſiſchen Staatsbank, Ar⸗ kus, vertreten. nicht ſtimmen wollten und daher weiße Stimmzettel 2. Seite/ Nummer 408 Neue Mannheimer Zeitung /Abend⸗Ausgabe abgaben. Uebrigens hat Miklas als Bundespräſi⸗ dent, wie ſchon vorher als Präſident des National⸗ rats eine ſo vollkommene Ueberparteilichkeit an den Tag gelegt, daß er als Präſident kaum noch als chriſtlichſozialer Parteimann bewertet werden kann. Eigentlich hätte die Neuwahl des Bundesprüſi⸗ denten ſchon innerhalb 3 Monate nach dem Zuſam⸗ mentritt des neugewählten Nationalrats, alſo im Frühjahr dieſes Jahres erfolgen ſollen, obwohl die Amtszeit des Präſidenten Miklas noch nicht abge⸗ laufen war. Den Chriſtlichſozialen gelang es jedoch, im Verhandlungswege mit den Sozialdemokraten trotz des Widerſtandes des Schoberblocks, durch ein Verfaſſungsgeſetz die Bundespräſidentenwahl den 18. Oktober zu verſchieben. Aber je näher dieſer Termin rückte, umſo unheim⸗ licher wurde den Chriſtlichſozialen dabei und ſo mach⸗ ten ſie allerhand Einwände geltend, wie die hohen Koſten der Volksabſtimmung angeſichts der gegen⸗ wärtigen Wirtſchaftskriſe, die unnötige Aufpeitſchung der Volksleidenſchaften und die allgemeine Wahl⸗ müdigkeit der Bevölkerung, um die Präſidentenwahl neuerlich um ein Jahr zu verſchieben. Am liebſten wären ſie ſogar reuig zur alten Methode der Präſi⸗ dentenwahl durch die Nationalverſammlung zurück⸗ gekehrt. Da mit dem Schoberblock hierüber nicht zu reden war, verſuchten ſie wieder mit der Sozialdemo⸗ kratie zu„packeln. Aber der ſozialdemokratiſche Füh⸗ rer Dr. Otto Bauer ließ in einer Rede in Auſſee keinen Zweifel darüber, daß die Sozialdemokratie für eine neuerliche Verſchiebung der Wahl des Bun⸗ despräſidenten nicht zu haben ſei. Gegen eine Rück⸗ verlegung der Wahl in die Nationalverſammlung hätten die Soziademokraten nichts gehabt, aber ſie ſtellten dafür immerhin Bedingungen, auf die die Chriſtlichſozialen wieder nicht eingehen wollten und konnten. Die chriſtlichſoziale Parteileitung hat daher ſo⸗ eben beſchloſſen, daß es bei der Volkswahl am 18. Oktober zu bleiben hat. Und das iſt gut ſo, denn eine Präſidentenwahl iſt ſchließlich keine Theatervorſtellung, die die Regie nach Gutdünken abſagen oder verſchieben kann, wenn Beſetzungsſchwierigkeiten vorhanden auf ſind. Und das iſt der ſpringende Punkt. Man iſt ſich im chriſtlichſozialen Lager ſelbſt noch nicht über die Kandidatenfrage einig. Ein Teil der Partei möchte unbedingt Dr. Seipel kan didieren, ein anderer Teil iſt für den geweſenen Bundeskanzler Dr. Ender und ſchließlich möchte ein durchaus nicht geringer Teil der Partei den gegenwärtigen Bundespräſidenten Miklas neuerlich zum Kandi⸗ daten erheben. Zuerſt aber will man verſuchen, ſich mit den anderen bürgerlichen Parteien über einen gemeinſamen Kandidaten zu einigen. Bundeskanzler Dr. Bureſch und Partei⸗ obmann Heeresminiſter Vaugoin wurden mit der Miſſion betraut, mit den anderen bürgerlichen Par⸗ teten in direkte Verhandlungen einzutreten. ſollen bis zum nächſten Freitag der Parteileitung Bericht erſtatten und unmittelbar darauf ſoll der große Parteirat der chriſtlichſozialen Partei endͤgül⸗ tig über die Kandidaturfrage beſchließen. Sie Die Sozialdemokraten haben bereits den Natio⸗ Aalratpräfidenten Dr. Renner als ihren Kandi⸗ daten nomintert und der Schoberblock hat allem An⸗ ſchein nach die Abſicht, Dr. Schober neuerdings zu kandidieren. da nach den geſetzlichen Beſtimmungen ſpäteſtens bis zum 10. September die abgeſchloſſenen Bürgerliſten den Parteten ausgefolgt werden und bis zum 20. September die Wahlvorſchläge bei der Haupt⸗ wahlbehörde eingereicht werden müſſen. Dr. Gr. * Auf dem außserordentlichen Parteitag der Staatspartei, der am 26. und 27. September im Sitzungsſaal des preußiſchen Landtages ſtattfinden ſoll, werden Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich über den Kampf um Deutſchlands Geſundung, der preußiſche Finanzminiſter Dr. Höpker⸗Aſchoff über und Miniſterialdirektor Poetſch⸗Heffter Reichsreform und Preußenwahlen referieren. Viel Zeit iſt nicht mehr zu verlieren, Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. September. Der Güterverkehr der Deutſchen Reichsbahn hielt ſich Anfang Juli zunächſt ungefähr in der Höhe des Vormonats, erlitt aber mit dem Einſetzen der Geldkriſe am 13. Juli durch Betriebseinſchrän⸗ kungen der Induſtrie und hemmende Einwirkungen auf Handel und Gewerbe einen ſtarken Rückſchlag. Die weitere Verminderung der Kaufkraft der Be⸗ völkerung machte ſich ſtark bemerkbar. Der Eingang von Gütern aus dem Auslande geriet infolge der erſchwerten Beſchaffung von Deviſen ins Stocken, Die Zahl der für den Geſamtgüterverkehr im ar⸗ beitstäglichen Durchſchnitt geſtellten Wagen betrug 111511 gegen 115 221 im Vormonat und 127 739 im Juli des Vorjahres. Der Kohlen verkehr hat ſich durchweg weiter verſchlechtert. Der Fernreiſeverkehr ſetzte Anfang Juli zum Ferienbeginn recht lebhaft ein. Die Ferienſonderzüge wieſen auch eine ſtärkere Benutzung auf als im vergangenen Sommer; jedoch erreichte der ſonſtige Ferienverkehr wegen der ſchwierigen Wirtſchaftslage nicht die Höhe des Vorjahres. Mit der Bekanntgabe der Notver⸗ ordnungen der Reichsregierung über die Bankfeier⸗ tage ging der Perſonen verkehr unmit⸗ telbar ſtark zurück. Die Einführung einer Paßgebühr für Reiſende ins Ausland brachte den Auslandsreiſeverkehr zunächſt völlig ins Stocken. Der Berufsverkehr konnte ſich angeſichts der ungün⸗ ſtigen Wirtſchaftslage noch nicht beſſern. Die Ab⸗ wanderung auf den Kraftwagen nahm immer ſtärkeren Umfang an. 5 Die Betriebseinnahmen ſtellten ſich im Be⸗ richtsmonat auf 359,4(Vormonat 342,8) Mil⸗ lionen Mark, wovon auf den Perſonen⸗ und Gepäckverkehr 122,8(110,4), auf den Güter⸗ verkehr 199,3(208,0) und auf ſonſtige Ein⸗ nahmen 37,3(24,5) Millionen Mark entfielen. Berlin, 4. Sept. Die Intes nationale 7. Büro ⸗Ausſtel⸗ lung(BA) wurde heute vormittag hier in An⸗ weſenheit zahlreicher Vertreter des diplomgtiſchen Korps, der Reichs⸗ und Staatsbehörden, der Wiſſen⸗ ſchaft und der Wirtſchaft eröffnet. Nach den Begrüßungsworten von Stadtrat Cze⸗ minſki nahm Stgatsminiſter Dr. Dr. h. e. Sch re i⸗ ber in der Gröffnungsanſprache u. a. zu der Frage Stellung, ob nicht die Büromaſchine den Menſchen von ſeiner Arbeitsſtätte verdränge. Alle bisherigen Erfahrungen, ſo führte der Miniſter aus ſprechen da⸗ Schwere Tumulte vor einem polniſchen Gericht Warſchau, 4. Sept. Vor dem Lodzer Gericht hätte geſtern eine Ver⸗ handlung gegen drei Banditen ſtattfinden ſollen, die vor einigen Wochen einen Raubüberfall auf einen Geldbriefträger zu unternehmen verſuchten. Allein ſchwere Tumulte vor dem Gerichtsgebäude, die in dem Augenblick einſetzten, als der Gefangenenwagen vor dem Gebäude Halt machte, hatten die Folge, daß nicht gewagt werden konnte, die Angeklagten ausſteigen zu laſſen. Zu⸗ Die Deulſche Reichsbahn im Juli 1931 Die Ausgaben der Betriebsrechnung ſtellten ſich auf 309,9(285,7) Millionen Mark. Einſchließlich des Dienſtes der neuen Schuldver⸗ ſchreibungen und Anleihen ſowie der feſten Laſten ergeben ſich Geſamtausgaben von 374,1(349,9) Millionen Mark. Die Steigerung der ſonſtigen Einnahmen gegen⸗ über den Vormonaten iſt darauf zurückzuführen, daß hier erſtmalig der Monatsanteil des Reichs⸗ beitrages von 12 Millionen Mark ver⸗ rechnet wurde, der die Durchführung eines erwei⸗ terten Arbeitsbeſchaffungsprogramms zur Be⸗ kämpfung der Arbeitsloſigkeit bezweckt. Insgeſamt betragen die Einnahmeausfälle in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Juli 1931 ohne Berückſichtigung des vorſtehenden Reichs⸗ eitrages gegenüber dem Vorjahre 402 Mil⸗ lionen Mark und dem Jahre 1929 gegenüber 787 Millionen Mark. Auf der Ausgabenſeite ergab ſich gegenüber dem Vorjahre im Berichtsmonat eine Erſparnis von 42 Millionen Mark. Immerhin ſchließt die Monatsrechnung mit einem Fehlbetrage von 14,6 Millionen Mark ab, wobei zu be⸗ rückſichtigen iſt, daß in früheren Jahren der Juli ein beſonders ſtarker Ueberſchußmonat war. Im Abſchluß für Juli 1931 wird eine Ausgabe zur Repara⸗ tionsſteuer(im Vormonat 55 Millionen Mark) nicht ausgewieſen; dagegen erſcheint ein gleich hoher Betrag als Beitrag für Reparationszwecke an das Reich, den das Reich jedoch der Reichsbahn im Auguſt bis auf weiteres wieder zur Verfügung geſtellt hat. Ob und inwieweit ſich aufgrund der Neuregelung der Reparationsfrage eine Kaſſen⸗ oder bilanzmäßige Entlaſtung für die Reichsbahn ergeben wird, wird durch die in Gang befindlichen Verhandlungen mit dem Reich über den innerdeutſchen Ausgleich zwiſchen Reich und Reichsbahn geklärt werden. Der Perſonalbeſtand betrug im Juli 653 224 Köpfe gegen 640 511 im Juni ds. Is. Der Mehrverbrauch iſt in der Hauptſache auf die Einſtel⸗ lung von Zeitarbeitern bei der Bahn⸗ unterhaltung zurückzuführen. 9 Millionen Frauen an der Schreibmaſchine Zur Eroffnung der„J. B..“ in Verlin leichterung, nicht eine Wegnahme der Arbeit bedeute. Das hiſtoriſche Beiſpiel der Schreibmaſchine ſei ein Beweis von ſeltener Eindringlichkeit; denn nicht we⸗ niger als neun Millionen Frauen arbei⸗ ten heute in allen Ländern an der Schreib⸗ maſchine. Nach weiteren Anſprachen des Vorſitzenden des Reichsverbandes der Deutſchen Büro⸗Induſtrie e.., Direktor Hermann Klee, des Vorſitzenden des Büro⸗ Maſchinen⸗ und Büromittel⸗Handels e. V. Arthur Kohnert und des Vorſttzenden des Reichsbundes⸗ Deutſcher Papier⸗ und Schreibwaren e. V. Arthur Guthbe, wurde ein Rundgang durch die Ausſtel⸗ lung vorgenommen.... nächſt ſtürzten ſich etwa 50 Perſonen, die offen⸗ ſichtlich dem übelſten Mob angehörten, auf den Wagen, um die Verbrecher zu befreien. Raſch her⸗ beigerufene Polizei mußte eine förmliche Schlacht mit dem Janhagel ausfechten, in deren Ver⸗ lauf elf Perſonen, darunter drei Schutz ⸗ leute, verletzt worden ſind. Endlich gelang es, fünf der Rädelsführer feſtzunehmen, was das Signal zu einem neuen Angriff auf die Polizei gab, diesmal mit dem Ziele, dieſe Verhaf⸗ teten der Polizei wieder zu entreißen. Nach vieler Mühe iſt es dann ſchließlich doch gelungen, die Menge auseinanderzutreiben und die Gefangenen abzutransportieren. Pfalzoper G. m. b. H. Eine neue Gründung Die einzige Muſikbühne der Pfalz war noch vor kurzem durch die Not ihres induſtriellen Stamm⸗ ſitzes Kaiſerslautern mit Auflöſung bedorht. Da ſchloſſen ſich kunſtltebende Bürger zum„Bund der Theaterfreunde“ zuſammen und wußten den Stadt⸗ rat für die Gründung einer„Pfalzoper, Ge⸗ meiunützige Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung“ zu gewinnen. Dieſe am Donnerstag in Kaiſerslautern ins Leben getretene Körperſchaft wird das Ziel erreichen, die bisher nur mit halbem Recht ſo genannte„Städtebundoper der Bar⸗ baroſſaſtadt tatſächlich in eine Einrichtung der ganzen Pfalz(ähnlich wie das Pfalzorcheſter) umzuwandeln. Am Stammkapital der neuen Aktiengeſellſchaft iſt Kaiſerslautern mit dem Löwenanteil, mit geringe⸗ ren Beträgen Pirmaſens, Zweibrücken und Hom⸗ burg beteiligt. Im Aufſichtsrat werden auch noch Neuſtadt a. Haardt und Speyer durch ihre Bürger⸗ meiſter, ſowie der pfälziſche Verband für freie Volksbildung durch ſeinen Vorſttzenden Hart⸗ mann vertreten. An der Spitze der Verwaltung ſtehen der Oberbürgermeiſter von Kaiſerslautern Dr. Baumann, und als ſein geſchäftsführender Vertreter der um die Gründung ſehr verdiente Rechtsrat Dr. Weis brod, Die Zuſchüſſe von Reich und Staat blei⸗ ben dank dem Entgegenkommen des bayriſchen Kultusminiſteriums dem Theater in der bisherigen öhe von 120000 Mark erhalten; die Stadt Kai⸗ ſerslautern leiſtet einen gegenüber den letzten Jah⸗ ren etwas verringerten Beitrag(80 000). Durch Einſparungen ſcheint der auf rund 400000 Mark veranſchlagte Haushalt ausgeglichen. Geſchäfts⸗ inteile der„Pfalzoper,..b..“ können nur Ver⸗ inigungen, nicht natürliche Perſonen übernehmen. Die Gründungsverſammlung bezeichnete es als un⸗ erwünſcht, daß Theatergemeinden in corpore bei⸗ treten; man verhütet ſo die Gefahr einer Spaltung urch die politiſche und konfeſſionelle Berſchiedenheit Weltanſchauungen, wie ſie in der zu Kaiſers⸗ und Pirmaſens beſtehenden neugegründeten Theaterfreunde zum Ausdruck kommt.— Als künſt⸗ leriſche Leiter der Pfalzoper wurden Operndirektor Dr. Cecerle und Oberſpielleiter Hadwiger in ihren Aemtern beſtätigt. X (e An der Handels⸗Hochſchule Mannheim be⸗ ginnt das Winter⸗Semeſter am 2. November. Die Anmeldungen von Studierenden und Hörern können von Mitte Oktober ab im Sekretariat der Hochſchule erfolgen.— Die Akademiſche Rede, die Profeſſor Dr. Helmut Rühl bei der Jahres⸗ feier der Handels⸗Hochſchule über„Rechts⸗ hat, iſt nunmehr im Verlag J. Bensheimer er⸗ ſchienen und im Buchhandel erhältlich. Erſter Internationaler Aſtrologen⸗Kongreß in Wiesbaden. Die Düſſeldorfer Aſtrologiſche Zen⸗ tralſtelle veranſtaltet vom.—12. September in Wies⸗ zahl von fachlichen Vorträgen auf. Führerproblem im Blickpunkt der Beantwortung von Fragen Tagungsteilnehmer ſtatt(Leitung: Karl eine Schickſalswiſſenſchaft“. Literatur und Sport. über den Sport veröffentlicht hat. enden„de n Bühnengemeinde“, dem eutſche ksbund und dem neutralen Bund der ſtellern in den Klub aufzunehmen. N ſchöpfung durch die Wirtſchaft“ gehalten baden den zehnten Deutſchen und in Verbindung da⸗ mit den 1. Internationalen Aſtrologen⸗ Kongreß. Das Programm weiſt eine große An⸗ U. a. ſprechen Dr. K. G. Heimſoth⸗ Berlin, über„Das politiſche Aſtrologie“ und Dr. Francis Rolt⸗Wheeler, Direktor des In⸗ ſtitut Aſtrologique de Carthage in Carthago⸗Tunis, über„Die höheren Pläne der Aſtrologie“. Am 11. September findet ein aſtrologiſches Colloquium mit aus den Kreiſen der Ernſt Krafft⸗ Zürich). In einer öffentlichen Kundgebung am 9. September ſpricht der Berliner Aſtrologe Dr. Rolf Reißmann über das Thema„Aſtrologie— a In Paris haben ſich eine Anzahl franzöſiſcher und belgiſcher Schriftſteller zuſammengeſchloſſen, die die literariſche För⸗ derung des Sportes anſtreben. Der Gründer dieſes Klubs iſt der Sportſchriftſteller Marcel Ber⸗ ger, jedoch gehören ihm auch bedeutende Vertreter der Dichtung an, ſo Maurice Maeterliuck, der ja den Boxſport in Hymnen gefeiert und ein Buch Auch der geiſt⸗ volle Luſtſpieldichter Triſtan Bernard iſt Mitglied und kann darauf hinweiſen, daß er vor vielen Jah⸗ ren das erſte Radrennen in Paris geleitet hat. Es iſt beſchloſſen worden, auch eine Reihe von Schrift⸗ Die Rückkehr zum Volksſtück Das themenbeſchwerte aktuelle Zeitoͤrama ſcheint endgültig erledigt zu ſein. Einer der Vorkämpfer, der Berliner Regiſſeur, Direktor und künſtleriſcher Leiter der Volksbühne, Karl Heinz Martin, hat bereits zum Volksſtück alten Stils, das das Zeit⸗ drama erſetzen ſoll, zurückgefunden. In dem Mittei⸗ lungsblatt der Berliner Volksbühne ſchreibt Martin in einer Einführung zu dem bereits bekannten Spielplan ⸗ Program m der Berliner Bolksbühne darüber wie folgt:„Das Volksſtück iſt ein Schau⸗Spiel, das die weſentlichen Züge, die ein Volk, eine Zeit in Geſinnung, Denkart, äußeren und inneren Schickſalen charakteriſiert, klar, verſtändlich und lebensecht verſinnbildlicht. Behaglich in ſorg⸗ loſen, hart und wuchtig in erregten Zeiten. Immer aber ein„moraliſches Spiel“, ein warnendes, aufklärendes, Geſchehniſſe nicht nur ſchilderndes, ſondern auch deu⸗ tendes Theaterſtück. Der Begriff„Volksſtück“ ſcheint uns nun für die neue Spielzeit richtunggebend zu ſein. Seine natürliche dramatiſche Form, die Ernſtes mit Heiterem zwangsläufig verbindet, ſeine Humore, die immer wieder tragiſche Geſchehniſſe ablöſen, ſchei⸗ nen uns gerade für dieſe ungewiſſe, zerguälte Zeit ge⸗ geben. Der Humor des Volksſtückes iſt aber niemals Selbſtzweck, niemals Unterhaltungsſtoff, er iſt immer organiſches Element. Nie vom Leben losgelöſte Ver⸗ fälchung des Lebens.“ —— Die Oper des Nationaltheaters beginnt. Für den am Sonntag als erſte Opernvorſtellung der neuen Spielzeit in völliger Neueinſtudierung und Neuinſzenierung zur Aufführung kommenden„Don Givvanni“ von Mozart(muſikaliſche Leitung Joſeph Roſenſtock, Regie Dr. Richard Hein) wurden die neuen Dekorationen von Dr. Eduard Löffler ent⸗ worfen. Der Aufführung liegt die textliche⸗Geſtal⸗ tung von Lewi zugrunde. Ermäßigte Preiſe beim Bühnenvolksbund. Die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes hat ihre Preiſe herabgeſetzt, um trotz der wirtſchaftlichen Not einem möglichſt großen Kreis den Beſuch des Natio⸗ naltheaters möglich zu machen. Ueber die verſchiede⸗ nen Arten der Mitgliedſchaft, über die Preiſe und alle näheren Bedingungen, informiert der ausführliche Freitag, 4. September 1931 5 AE— 30 Konſervative im Kabinett Matdonald a 71 Drahtung unſ. Londoner Vertreterz junge s London, 4. Sept ſich a 55 3 5 5. unbei Es hat beinahe vierzehn Tage gedauert, ehe Mutt Macdonald ſeine Regierung vollzählig beſetzen Die konnte. Die Kabinettsmitglieder und die wichtigſten fell Miniſterpoſten außerhalb des Kabinetts war f c. en zwar Ei in verhältnismäßig kurzer Zeit bekanntgegeben wor⸗ f den, da man für dieſe faſt ausſchließlich die ſogenann⸗ 1 ten älteren Staatsmänner herangezogen hat. Aus als dem beinahe vollzähligen Rücktritt ſämtlicher Unter⸗ 1 5 ſtaatsſekretäre der vorigen Regierung ergab ſich abe 0 gans die Notwendigkeit, eine große Anzahl neue 917 Kräfte heranzuziehen. Die Liſte der Miniſter und 8 1 Unterſtaatsſekretäre iſt nunmehr perfekt und wird ide heute veröffentlicht. Die Zuſammenſetzung der Ge⸗ Kräu! ſamtregierung einſchließlich der Unterſtaatsſekrelare 111 iſt darnach wie folgt: 5 Rte 30 Konſervative, 12 Liberale und 8 Mitglie⸗ Zitrot der der Arbeiterpartei. Kohle. Erwähnenswert iſt, daß der Sohn des Miniſter⸗ Ta präſidenten Macdonald Unterſtaatsſekretär im her. Kolonialminiſterium geworden iſt und der Sohn noch K Lloyd Georges Parlamentariſcher Sekretär des in Ge Handelsminiſteriums. Einige der füngeren Politi⸗„Nein ker der Liberalen und Konſervativen Partei haben richtig Poſten im Miniſterium erhalten. Es iſt aus der Lite miſch jedoch nur zu erſehen, daß die Arbeiterpartei, abge⸗ weg! ſehen von den drei Kabinettsmitgliedern Maedongld beſte? Snowden und Thomas nur durch Perſonen vertreten iſt, die nicht eigentlich aus der Arbeiter⸗ bewegung herkommen. Die Regierung alſo, ſoweit ſie als überparteiliche 8 Volksregierung gedacht iſt, war eine Enktäuſchung, orten. namentlich auch für die Konſervativen, die ſich Polize mit einem viel größeren Anteil an der Verantwor⸗ in der tung belaſtet ſehen, als ſie urſprünglich hinzunehmen, ſonder bereit waren. Dieſe Zuſammenſetzung deutet denn impfpf auch darauf hin, daß die Generalwahlen ſobald mine z als irgend möglich aufgerufen werden dürften,* 0 1 dem Meld 00 Letzte Meldungen 5 33„ Jahre Ein Mitglied der NS DA in Düſſeldorf getötel handel — Düſſeldorf, 4. Sept. Das Mitglied der NS Delp hen ln Karl Vobis wurde hier in der Kloſterſtraße in der* 3 vergangenen Nacht durch einen Meſſerſtich ſchwerver⸗ Einbie⸗ letzt aufgefunden und ſtarb, ehe der Arzt zur Stelle Jollyſt war. Man vermutet, daß Vobis im Verlaufe von ger ei Auseinanderſetzungen mit politiſchen Gegnern nie⸗ A bahn i dergeſtochen worden war. ab. D Vereitelter Raubüberfall auf einen Geldbrieſ⸗ len träger— Der Täter auf der Flucht erſchoſſen and. — Hannover, 4. Sept. Ein bisher noch unbekaun⸗ Stunde ter Mann, der an eine beſtimmte Adreſſe eine Geld⸗ falls ir überweiſung aufgegeben hatte und nun dem Geld⸗ ſtarken briefträger auflauerte, um ihn zu über⸗ ein 12 fallen, wurde heute vormittag in Linden von der kraftwa Polizei feſtgenommen. Auf dem Wege zur Wache Der Sc unternahm der Mann einen Fluchtverſuch. Da Bluterg er trotz mehrfachen Anrufes nicht ſtehenblieb, gab 1 45 der Beamte einen Schuß ab, der den Mann Autsfal fkötete. a a 8„„. Drei Perſonen durch ein abſtürzendes Flugzeng 11 915 getötet 5 f ſtraße. — Ferrara, 3. Sept. Bei einer Luftparade ſtürzte ſtraße ein Militärflugzeug infolge Geſchwindigkeitsver⸗ wagen luſtes beim Start auf die Zuſchauermenge. Hierbei kam der wurden drei Perſonen getötet und mehrere dern un ſchwer verletzt. hei das Norwegiſche Hilfsexpedition für„Nautilus“ t — Oslo, 4. Sept. Nach einer Erklärung des Pee? aner kr mierminiſters wird die Regierung vorausſichtlih Führer morgen Vorbereitungen zu einer Hilfsexpedition für Jun. das Polar⸗Unterſeebot„Nautilus“ treffen, Für die. N Expedition kommt entweder der Robbenfänger„Vei⸗ 10 ding“ oder der Robbenfänger„Frithjof Nanſen“ in die Frage. Der Hilfsplan ſoll heute im Laufe des Tages 1 5 bis ins Detail ausgearbeitet werden. keueſte tem S 5 5 3 dieſer! Proſpekt, der in den Geſchäftsſtellen Mannen den u 6 3, 14 und Ludwigshafen Maxſtr. 71[Eingang Kal; adſahr ſer Wilhelmſtr.) koſtenlos zu erhalten iſt,(Siehe auch 5 b die Anzeige.) hält, 2 O Die Kölner Theater in der kommenden Saſſon Neldun Die Spielzeit der Vereinigten Stadttheater Kun gelln wird am 8. September im Schauſpielhaus mit lem Reg „König Nicolob“ eröffnet, während die Oper am Zugmasc 9. September mit einer Neueinſtudierung von Verds Fahrbah „Aida“ folgt. Im Verlauf der Spielzeit wird im bar vor Opernhaus die neue Oper von Wolf⸗Ferrar! uicht me „Die ſchalkhafte Witwe“ zur Urauffüf⸗ Zugmaſc rung kommen und die Opern„Li⸗Tai⸗pe“ von ging. 2 Franckenſtein und„Perichole“(Operette) von Offen beinbruc bach erſtaufgeführt werden. Für das Schauspielhaus davonkar ſind Uraufführungen bis jetzt nicht bekannt a I atranken! den. Dagegen ſind als Erſtaufführung Schnitzlets 1 „Fink und Fliederbuſch“, Pentzalds„Pongaleg: i dn Stadt“ und Langers„Bekehrung des Ferdys 10 1 n K ſtora“ vorgeſehen. Goethes 100. Todestag wird mit. iter in „Clavigo“,„Iphigenie“ und„Die Mitſchuldigen ge⸗ 5 5 Sche feiert werden.— Die Eintrittspreiſe ſind ſtark er e mäßigt worden. 3 ich d Zur Berliner Theaterkriſe wird uns geschrie- ußte. ben: Die für November angeſetzte Zwangsver, a Mit ſteigerung des Theaters am Nollen! uuf eine dorfplatz ſtellt nur den Anfang einer Reihe wr hre al Verſteigerungen dar, die den hauptſächlichſten Zw Diplo verfolgen, die übertrieben hohen Preiſe für die dit einet atergrundſtücke auf ein normales und der 9 10 Der Mi Zeit erträgliches Maß herunterzuſetzen. Aus 5 Abcgvontru Grundſtückspreiſen reſultieren in erſter Reihe oh bete wu hohen Pachten, die weder die Pachtgeſellſchaft 110 wohnend. der Direktor heute noch aufbringen kann Zug 19 1 aber wird der Steuer⸗Wert und damit auch 1 12 801 der Luſtbarkeitsſteuer nach dem Grundidee ler t. geſetzt. Wenn man ſich jetzt entſchließt, den 15 990 S möglichen Pachten die Grundſtückspreiſe e 1 ut ph! chen, ſo werden ſich auch zweifellos Bewerher 19 9 erm für die zahlreichen leerſtehenden e u t Aufhebung der heute geltenden Pachtverträge 555 Arbei zugleich auch eine Vorbedingung für die 1 keit ale Notgemeinſchaften von Scha u pic zuscipen die auf Teilung ſpielen wollen. Der eee N neee eigentümer muß ſich ja entſchließen, entweder en N ate e .„ ö u überlaſſel Arbei Pächter für eine Zeit das Theater d Theater: n ſeinem oder einer Schauſpielgeſellſchaft, die den te, blen de raum ja nur von Woche zu Woche höchſtens bach 3. Seite/ Nummer 408 *Mit dem Regenſchirm auf dem Fahrrad. Der r„Vei- 5 ſſen“ 11 n Beobachter wird tagtäglich feſtſtellen, 8 Tages e innheim ng Kai⸗ he auch Saison. er Köln us mit per am Verdis vird im rrar! iffüh⸗ e“ von 1 Offen⸗ pielhaus viele Radfahrer ſich in den belebteſten Straßen mit einem ſtraffälligen Leichtſinn fortbewegen. Das Reſte iſt, daß bei Regenwetter mit aufgeſpann⸗ lem Schirm gefahren wird. Hoffentlich macht lieſer Unfug nicht Schule. Die Polizeibeamten ſulten unnachſichtlich dagegen einſchreiten, weil der Rubfahrer die Herrſchaft über das Rad verlieren auß, wenn er in der einen Hand den Regenſchirm hält. Wir ſind zu dieſen Bemerkungen durch die Neldung veranlaßt worden, daß ein 18 Jahre alter kellner, der geſtern vormittag mit aufgeſpann⸗ tem Regenſchirm auf dem Neckarauer Uebergang eine Jugmaſchine mit Anhänger überholte, auf der naſſen Fahrbahn mit dem Rade zu Fall kam und unmittel⸗ ber vor die Zugmaſchine ſtürzte. Der Führer konnte nicht mehr verhindern, daß das linke Vorderrad der Zugmaſchine dem Radfahrer über beide Beine eing. Der Verunglückte, der mit einem Schlüſſel⸗ beinbruch und Verletzungen an der linken Kopfſeite gewor⸗ hnitzlers aleſiſche dys Pi⸗ ird mit zen“ ge⸗ tark er⸗ geſchrie⸗ 38 er ollen“ ihe von 1 Zweck ie The⸗ geutigen 5 5 ihe die ſt noch Zugleich ie Höhe vert an⸗ n heute nzuglei⸗ finden, — Eine e iſt ſa nzelnen elert, idſtücks⸗ r einem ſerlaſſen Sheater⸗ pachtet⸗ guunkan. wurde im Sanitätswagen ins ſtädtiſche krankenhaus überführt. 1 Durch Werfen mit der Schere erheblich verletzt. he zn Jahre alte Frau ließ ſich geſtern abend in 85 in der Käfertalerſtraße gelegenen Wohnung 5 Schere zuwerfen. Dabei drang die Scherenſpitze de linken Oberſchenkel und verletzte ſie ſo er⸗ 3 baß ſie ins Krankenhaus eingeliefert werden 10 0 Mit einem Schlüſſel ſchwer mißhandelt. Im Ver⸗ eines Wortwechſels verſetzte heute früh ein 24 5 alter Kaufmann einem 30 Jahre alten al dom landwirt auf der Rennershofſtraße de 1 Schlüſſel mehrere Schläge auf den Kopf. u ißhandelte, der vier erhebliche Kopfwunden ontrug, fiel blutüberſtrömt zu Boden. Der Ver⸗ 19 0 wurde von Paſſanten zu einem in der Nähe huenden Arzt verbracht. 9. 8 Schweine vergiftet. In der Nacht zum 185 5 einem Landwirt in Neckarau ph chweine von bedeutendem Wert mit icht 5 vergiftet. Der Täter konnte bis jetzt N mittelt werden. 1. gelt andelskabinan. Auf eine 25 jährige Dienſt⸗ Jaſchienf, 5 bei der Eiſenbahnbauanſtalt und Sveſer S ik, Joſeph Vögele Ach. konnte geſtern Herr „blicken. 5 wohnhaft Neckarauerſtraße 151, zurück⸗ Ie ante Atheist Jubilar war ſtets beſtrebt, durch Fleiß und In einem eiſtung ſeine Pflichten zu erfüllen, wofür ihm b Ebrentage durch die Werkleitung und Arbeits⸗ ebührende Dank zuteil wurde. . bollegen 55 9 Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Ferien am Rande der Großſtadt 1931 Freitag, 4. September 1931 —— N . Vernünftig leben! *„Nun eſſe ich einfach nichts mehr!“ erklärt das terz junge berufstätige Mädchen ſeiner Mutter und ſtellt 8 ch auf Obſt und Gemüſe ein. Die Tochter will. Sept. unbedingt ſchlank bleiben. Was kann da ſchon eine Hans iſt einer meiner kleinen Garde, mit der ich, rt, ehe Mutter tun, die nicht mehr ſchlank zu ſein braucht! wenn nicht gerade Ferien ſind, morgens ſo etwas beſetzen Die Tochter ißt wenig und turnt viel. Mit Freude wie das Geduldſpiel„Menſch ärgere dich nicht!“ zu htigſten ſtellt ſie feſt, daß ſie immer mehr abnimmt. ſpielen pflege, ein Spiel, das poeſiearme Leute ge⸗ n zwar Eines Morgens kriegt die Mutter einen furcht⸗ e lie mit dem proſaiſchen Namen„Unterricht“ n wor⸗ heren Schreck. Es hat wie ein Hilferuf geklungen, zu bezeichnen pflegen. Mit drei Dutzend anderen zenann⸗ als die Tochter ſchrie(wirklich ſchrieh:„Mutter-B⸗C Schützen kam Hans vor bald drei Jahren in . Aus komm ſchnell!“— Was war da los? Nun, etwas e Obhut. Schon damals fiel er mir durch ſeine Unter⸗ ganz Natürliches. Der Arzt ſtellte feſt, daß das ausgeprägte Kopfform und ſein— freilich noch halb ich aber 1 junge Mädchen künſtlich unterer nährt iſt. unbewußtes— eigenwilliges Auftreten auf. Ich neuer Dot und Gemüſe reichen zur Ernährung einfach ſtellte ihm im geheimen eine Prognoſe; und ſeine ter und nicht aus. 5 Entwicklung in den drei Jahren beſtätigte meine 11 Der Doktor macht ein Experiment. Er gibt dem Vermutung: 575 55 Fräulein einen„Kraftmeſſer“ in die Hand, ſie Hans iſt ein findiges Bür 15 kretäre, grückt fünf Punkte.„Nun paſſen Sie auf, jetz 1 findiges Bürſchchen mit dem trinken Sie mal dieſes große Glas mit 118 2. 1 85.„ lie⸗ Zitronenlimonade und viel Zucker, der das beſte Er hatte bald einen Kreis ergebener Gefolgsleute Kohlehydrat iſt, Sie werden ſtaunen.“ s 595 5 anf ie 8. 5825 bei der 1 ein ganzer kiniſter⸗ Tatſächlich drückt ſie ſieben Punk 3 por⸗ esl, der auf die anderen oft ein bißchen herabſteht, tär im 15 Fabelhaſt 110 ſie, 15 0 25 und zeigte im übrigen ſeine Eigenwilligkeit in der Sohn noch Kohlehydrate zu eſſen.“ Die Mutter nimmt ſich 3 e 5 15 21 Aube 15 1 tär des in Gedanken vor, möglichſt alle Speiſen zu zuckern. 455 10 mir manche harte Nuß 8u knacken gibt. Nicht Politi⸗„Nein“, ſagt der Arzt,„auch das wäre verkehrt, als o 5 ihn unbedingt zu einer beſtimmten Schrift⸗ i haben„ iichig und vernünftig leben heißt richtig ge⸗ 155 n ben möchte; ſeine Schrift offenbart mir er Liſte niſchte Koſt zu ſich nehmen und für viel Be⸗ einer cer schon jetzt etwas komplisierten Struktur i, abge⸗ wegung und Sport zu ſorgen. Das iſt das 8 Seele, die— will ich das Vertrauen erhalten donalb, heſte Mittel, um geſund und ſchlank zu bleiben.“ de%%% 'erſo*. 1905* M. F. G. Mehr noch als bei der Arbeit aber zeigte ſich die organiſatoriſche Begabung des kleinen Mannes auf rteiliche 5 Herbſtimpfung in der Neckarſtadt und den Vor⸗ dem Betätigungsfelde des Kindes, wo es am art⸗ uſchung beten. Wir verweiſen auf die Bekanntmachung der echteſten und urſprünglichſten Kind bleibt: die ch Polizeidirektion im Anzeigenteil über die Impfung beim Spiel. antwor⸗ in der Neckarſtadt und den Vororten. Soweit be⸗ 5.. 5 nehmen ſondere Vorladungen nicht zugeſandt werden, können Wie oft konnte ich da beobachten, wie Hans zuerſt et denn impfpflichtige Kinder zu einem der angegebenen Ter⸗ eine eigenen Wege ging: die Hände in den Hoſen⸗ 1 ſobald mine zur Impfung gebracht werden. ken ein Großer, um den Leib den unerläß⸗ dürften.* Leichenländung. Geſtern vormittag wurde aus 11 0 115 1 5 5 0 9597 e hem Neckar oberhalb der Jungbuſchbrücke die aber mit grübl 175 2 e deiche einer weiblichen Perſon 17 aber mit grü eriſcher tene, die Augen, als würden 0 Die Fentſtellungen ergab 5 gelände ſie lebhaft Anteil nehmen an dem Problem, das das tf gem ergaben, daß es ſich um eine 38 kleine Gehirn gerade wälzte. Die Kameraden l Jahre alte ledige Ar beiterin aus Oggersheim ignoriert er, hat allenfalls noch für die Großen ein getötet handelt, die ſeit einigen Tagen vermißt wurde. Nach(verſchloſſenes Lächeln, ein Lächeln, das gleichſam SDA den Umständen dürfte Selbſttötung vorliegen. wie ein Vorhang über dem liegt, das ſeine Seele ge⸗ in der* Zwei Unfalle von der Jungbuſchbrücke. Beim rade beſchäftigt. Dann der Entſchluß, die Tat: werver⸗ Kürbiegen von der Jungbuſchbrücke in die Ludwig irgendeine ausgeheckte Beſchäftigung, irgendein 1 Stelle Jollyſtraße geriet geſtern nachmittag der Anhän⸗ Spiel. Erſt ganz für ſich, doch ſo, daß die andern ufe von ger eines Laſtkraftwagens infolge der naſſen Fahr⸗ ihn ſehen. Beharrlich, bis die Kameraden bei ihm rn nie⸗ bahn ins Schleudern. Hierbei brach die Kupplung ſtehen, bis ſie mitſpielen— dürfen. Er gibt an, die ab, Der Anhängewagen wurde gegen einen Lei⸗ andern ſtaunen und gehorchen. brief er Straßen bahn geworfen. Der Lei⸗ Und nun die Ferien. Hfüungsmaſt wurde ſtark beſchädigt. Verletzt wurde nie... 17 hoſſen mund.— An der gleiche Stelle geriet eine 5a Hans konnte wie die meiſten nicht in die Sommer⸗ bekaun⸗ Stunde ſpäter ein Perſone nkraftw en friſche geſchickt werden. So ſtreift er draußen e Geld⸗ falls infolge der naſſen Fahrbahn und infolge zu herum. Ich ſehe ihn in den erſten Fertentagen. Er Geld; lurken Bremſens ins Schleudern. Hierbei wurde Irüßt mich wie einen guten Bekannten. Ich merke über⸗ ein 12 Jahre alter Schüler von dem Perſonen⸗ es ihm an: er heckt wieder etwas aus. Und richtig: bon der kaftwagen erfaßt und auf den Gehweg geſchleudert. nach einigen Tagen ſehe ich ihn draußen am Rande Wache Der Schüler trug an der rechten Hüftenſeite einen des Feldes. Dort iſt ein Streifen Landes, der nicht ich. Da Aluterguß und erhebliche Prellungen davon. mehr Ackerland iſt aber auch noch nicht bebaut wird. b, gab 6 Miunten B 85 5 Vkelleicht wird ſpäter einmal eine Straße hier durch⸗ Maun Aütiſahren elt erkehrsſtörung durch zu ſchnelles geleitet. Jetzt liegt das Stückchen Erde brach, dürf⸗ a 05 ban 5 5 33 ein 31 Jahre tige Gräſer wuchern im ſandigen Boden und mageres Agzeng N mit ſeinem Perſonenwagen Geſträuch wurzelt loſe im Erdreich. Steine liegen f e e 19 8 die 1 herum: ein Paradies für tatenluſtige Buben, wie es 1 9 85 r Kreuzung Dürer⸗ und Lucas Cranach⸗ die Großſtadt nicht aufzuweiſen hat. Hier ſehe ich ie 91 1 5 er fark„ ein Lieferkraft⸗ in den nächſten Tagen den kleinen Hans ſchuften Hierbei kam der Wagen 2 555 e 815 E 77 1 19 e 155 mehrere dern und wurde gegen den Randſtein dect ben 59 e 55 91 05 5 e e ee eee bei das 16 Sin 5 28 5„ große ohlenſchaufel v zu Hauſe mitg. Fdas rechte Hinterrad brach. Da der Wagen zum Wenn er mich auf dem nahen Feldweg mit dem Rad tilus⸗ 5 Straßenbahnſchienen ſtand, mußte der vorüberfahren ſieht, hält er in der Arbeit ein wenig sichtlich Führer des Perſonenkraftwagens kam unverletzt da⸗ tion für von. ür dieſe die Stirne und guckt mich lachend an: Das iſt bei ihm ſo viel wie ein Gruß. Nach kurzer Rede und Gegenrede ſchuftet er weiter. Am dritten Tag iſt er nicht mehr allein. Zwei andere Buben helfen mit. Hans iſt voller Eifer und Schaffensdrang: gräbt bald wie toll, rennt dann wieder mit der Schaufel in der Hand umher, ſchleppt Steine und ordnet mit lauter Stimme an, wie alles gemacht werden ſoll. Der Gürtel um den Bauch iſt ſtraff angezogen, die Mütze ſitzt tief im Genick, Hans iſt ganz Feuer und Flamme. Nach wiederum drei Tagen iſt eine ganze Horde bei der Schanzarbeit. Hans arbeitet ſelbſt nur noch ſelten. Er rennt— die Schaufel immer in der Hand — raſtlos in der Gegend umher und hat andauernd anzugeben und zu befehlen. Eine Woche ſpäter iſt Ruhe auf der Arbeitsſtätte. Ich fahre langſamer und ſchaue unauffällig nach dem Grund der Arbeitsruhe. Doch ich wurde ſchon erſpäht. Ueber dem Wall, der nun die Höhle umgab, lugte das wohlbekannte Geſicht von Hans. In der Höhle aber lagen und ſaßen die andern: eine regelrechte Indianerbande. Bogen hatten ſie alle umgehängt und Pfeile ſtaken im Gürtel. Sie redeten kein Wort miteinander, ſahen ſich nur ſinnend einander an wie weiland die Indianer es taten im Lederſtrumpf. Bis der Häupt⸗ ling das Zeichen gab, den Kriegspfad zu beſchleichen. Auf dem Bauch rutſchten ſie alle über den Lager⸗ wall, daß ſie faſt ihre Pfeile verloren, ſchlichen dann durch das Geſtrüpp, benutzten die Steine als Deckung. Dann legten ſie die Pfeile auf die Bogenſehne und ſchon ſchwirrten die Geſchoſſe durch die Luft und blieben einige Meter weiter im Sande ſtecken. Mit einem richtigen Indianergeheul ſtürzten die Buben vorwärts gegen den unſichtbaren Feind. Kurzer⸗ hand nahmen ſie plötzlich einen ihrer eigenen Leute und ſchleppten den ſich zur Wehr Setzenden an den nächſten Baum, banden ihn loſe an und umtanzten ſchreiend und mit den Armen fuchteld das Opfer am Marterpfahl, bis auf des Häuptlings Geheiß alle ſich wieder einträchtig in die Höhe ſetzen, um nach einer Weile eine Streife zu unternehmen über die benachbarten Stoppelfelder. Eines Tages fehlte Hans, der Häuptling. Er war für ein paar Tage verreiſt. Die Bande war am erſten Tage noch vollzählig beiſammen. Es ſcheint, ſie haben ſich ein neues Oberhaupt gewählt und ſtreifen noch ein wenig durch die Gegend. Aber nach einigen Tagen iſt die Höhle verlaſſen: der Häuptling, der richtige Häuptling, iſt halt nicht mehr da. Hans, der Organiſator fehlt. In loſen Gruppen lungern die Buben auf der Straße herum, ſpielen Tanzknöpfels oder Reifels, aber es iſt keiner da, der ſie alle vereinigt zum gemeinſamen Spiel. Einſam liegt jetzt die Wildnis am Rande der Felder. Späte Schmetterlingchen gaukeln zwiſchen den Gräſern und ſuchen noch die letzten Gaben des beginnenden Herbſtes. Vielleicht daß zu abendlicher Stunde ein Müßigänger ſich hier heraus verirrt und plötzlich ein Stäbchen findet und es kopfſchüttelnd be⸗ trachtet, bis er in dem Stäbchen in ſeligem Erinnern einen Pfeil erkennt, wie er ihn ſich ſelbſt auch einſt ſchnitzte vor Jahrzehnten, da auch er in den Ferien als Indianer am Lagerfeuer ſaß und in wilder Schlacht den Kriegsruf erſchallen ließ. Und wie ein verklärtes Bild wird das Wort in feiner Seele auf⸗ leuchten: O du ſelige Ferienzeit! F. H. Jeuerwehrtage in Mannheim Rund 3000 Teilnehmer ſind angemeldet Zum 30. Verbandstag des Badiſchen Landes⸗Feuerwehrverbandes haben bis jetzt rund 3000 Feuerwehrmänner aus Baden, der Pfalz, Heſſen und Württemberg ihre Teilnahme zu⸗ geſagt. Unter den Gäſten befinden ſich die Präſt⸗ denten bezw. Vertreter der Feuerwehrlandesver⸗ bände Pfalz, Heſſen, Württemberg und Bayern. Bei dem Begrüßungsabend im Nibelungenſaal am morgigen Samstag wirken mit Walter Fried⸗ mann, Dr. Hans Ebbecke, Heidelberg, Verein für Körperpflege von 1886, Feuerwehrkapelle Mohr, die Geſangsabteilung der Freiwilligen und der Be⸗ rufsfeuerwehr Mannheim und das Trommlerkorps der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim. Der Feſtzug nimmt am Sonntag nachmittag um 2 Uhr Aufſtel⸗ lung im Schlachthof und bewegt ſich durch die Auguſta⸗Anlage am Friedrichsplatz vorbei durch die Kunſtſtraße zum Friedrichspark. 10 Muſikkapellen, 17 Trommlerkorps und 31 Fahnen werden an dem Zug teilnehmen. Anſchließend an den Feſtzug be⸗ ginnt im Friedrichspark das Volksfeſt, bei dem auswärtige Feuerwehrkapellen konzertieren. Karuſ⸗ ſells, Schießbuden, Derbyrennen, Kaſperltheater u. a. m. ſind hinter dem Muſikpavillon aufgeſtellt. Fahnen heraus! Die Stadtverwaltung hat die Hauptverkehrs⸗ ſtraßen und Plätze bereits beflaggen laſſen. An die Bevölkerung ergeht nunmehr die Bitte, dieſem löb⸗ lichen Vorbild recht zahlreich Folge zu leiſten. Die fremden Gäſte ſind daran gewöhnt, bei den Landes⸗ tagungen durch ein Flaggenmeer begrüßt zu werden. Wir nehmen als ſelbſtverſtändlich an, daß die Mannheimer Einwohnerſchaft hierin nicht vor klei⸗ neren Städten zurückſtehen wird. Eine Entſchuldi⸗ gung für Nichtbeflaggen gibt es diesmal nicht. Hier handelt es ſich um eine völlig überparteiliche Or⸗ ganiſation, die ſich uneigennützig für die Allgemein⸗ heit unter dem Wahlſpruch einſetzt: 5 Gott zur Ehr, Dem Nächſten zur Wehr! Kranzniederlegungen Vor dem Portal des Alten Friedhofs verſammel⸗ ten ſich heute vormittag um 11 Uhr die Abordnun⸗ gen der Freiwilligen Feuerwehr und der Fabrik⸗ feuerwehren, um anläßlich des Landesfeuerwehrtages einigen beſonders verdienſtreichen Führern eine Eh⸗ rung darzubringen. Neben den Kommandanten der verſchiedenen Stadtkompagnien und der Fabrikfeuer⸗ wehren hatten ſich von unſerer Berufsfeuerwehr Branddirektor Mikus und von der Berufsfeuer⸗ wehr Ludwigshafen Branddirektor Tocü eingefun⸗ den. Auch das Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr, Schauſptielerin Lene Blankenfeld, fehlte nicht. Die Anweſenden begaben ſich zunächſt zum Grabe des Kommandanten Wirſchäng, des Begründers der Freiwilligen Feuerwehr in Mannheim, der im Jahre 1894 geſtorben iſt. Manche der alten Feuer⸗ wehrleute, die heute an ſeinem Grab ſtanden, haben noch unter ihm gedient. In dankbarer Anerkennung ſeiner Verdienſte legte Oberkommandant Wolf einen Kranz mit blau⸗weiß⸗roter Schleife nieder. Dann begab man ſich auf den neuen Friedhof, wo Oberkommandant Wolf namens der Freiw. Feuer⸗ wehr am Grabe des im vergangenen Jahr verſtor⸗ benen allverehrten Oberkommandanten Ferdinand Schlimm einen Kranz niederlegte. Zu früh ſei der Freiw. Feuerwehr Mannheim dieſer tüchtige Mann entriſſen worden, dem beſonders die Zuſam⸗ menarbeit mit der Berufsfeuerwehr am Herzen lag und der die Organiſation der Freiw. Feuerwehren Mannheims auf die heutige Höhe brachte. Kom⸗ mandant Knäbel(Fabrikfeuerwehr Zellſtoff) wid⸗ mete dem toten Freund und Kameraden, der ſich vor zwei Jahren mit Erfolg bemüht hatte, den bevor⸗ ſtehenden Landesfeuerwehrtag in ſeine Vaterſtadt zu bringen, herzliche Worte. Es ſei Ehrenpflicht, ſein Grab zu ſchmücken und ſein Andenken zu ehren. Namens des 9. badiſchen Feuerwehrkreiſes legte Kommandant Knäbel einen Kranz nieder, deſſen Schleife die badiſchen Farben zeigte. Der letzte Gang galt dem ebenfalls erſt im Vor⸗ jahr dahingeſchiedenen Leiter der Berufsfeuerwehr Mannheim, Branddirektor Vaulon t, der ein guter Freund und Berater der Freiwilligen Feuerwehr geweſen iſt. Dem ſo unerwartet aus ſeinem Wir⸗ kungskreis geriſſenen verehrten Lehrmeiſter dankte Oberkommandant Wolf im Namen des Korps. An allen drei Gräbern ſang der Feuerwehr⸗Geſangschor unter Leitung von Herrn Baunach das„Heilig, Heilig iſt der Herr“, Kommunale Chronik Die Haushaltsſorgen der Landeshauptſtadt * Karlsruhe, 3. Sept. Oberbürgermeiſter Dr. F i n⸗ ter hat einem Preſſevertreter eine Unterredung über die Finanzlage der Stadt gewährt, aus der hervorgeht, daß die Geſchäftsgebarung der Stadtver⸗ waltung bis vor kurzem als einigermaßen befriedi⸗ gend angeſehen werden mußte und nennenswerte Schwierigkeiten nicht auftauchten. Erſt durch die neue badiſche Notverordnung und durch den Minderertrag wichtiger Steuern, der in den letzten Monaten zu ver⸗ zeichnen iſt, wird die Situation ernſt, ſodaß ſich die Verwaltung genötigt ſehen wird, neue Steuer⸗ quellen zu erſchließen und weitere um⸗ faſſende Sparmaßnahmen durchzufüh⸗ ren. Die Verſchlechterung des Voranſchlages iſt in erſter Linie auf das Anwachſen der Ausgaben des Fürſorgeamtes, auf die Einnahmerückgänge der Straßenbahn und aus der Ueberwei⸗ ſungsſteuer, ferner auf die Ausfälle an Grund⸗ und Gewerbeſteuer, an Grunderwerbsſteuer und Zu⸗ wachsſteuer zurückzuführen. Die Minderein⸗ nahmen werden auf 1,87 Mill. Mk. veranſchlagt. Der bevoörſtehende Abbau der Gebäudeſonderſteuer birgt eine weitere Gefahr für das Budget der Lan⸗ deshauptſtadt in ſich. Der Stadtrat wird durch dieſe Budgetverſchiebungen in der nächſten Zeit gezwungen ſein, einen neuen Voranſchlag zu beraten, der den Ausgleich zwiſchen Einnahmen und Ausgaben faſſen ſoll. Als Sparmaßnahmen iſt vorgeſehen, einige fertig ausgearbeitete Projekte, wie die Hafenerwei⸗ terung, zurückzuſtellen. Die Verwaltungsausgaben ſollen weiter erheblich verringert werden. Auch die Frage der Zuſchüſſe der Stadt an das Badiſche Lan⸗ destheater wird in den kommenden Etatsberatungen einer neuen eingehenden Prüfung unterzogen wer⸗ den. Grunddſätzlich ſteht der Oberbürgermeiſter auf dem Standpunkt, daß mit allen Mitteln verſucht wer⸗ den muß, daß Theater zu erhalten, daß aber eine erhebliche Verminderung der Zuſchüſſe kaum vermeidbar ſein wird. Kleine Mitteilungen 5 Der Bürgerausſchuß Kehl befaßte ſich mit der Vorlage über eine Erhöhung der Bierſteuer. Bürger⸗ meiſter Dr Luthmer erſchien es fraglich, ob durch dieſe Erhöhung tatſächlich eine Verbeſſerung der Stadteinnahmen u erzielen ſei. Mit ſeltener Einmütigkeit lehnte der Bürgerausſchuß die Vorlage ab, zumal dadurch das Gaſt⸗ wirtgewerbe, das ſeit Jahren infolge der allgemein un⸗ e Wirtſchaftslage und auch infolge der Straßburger onkurrenz einen ſchweren Wirtſchaftskampf führt, außer⸗ ordentlich hart getroffen und viele Betriebe an den Rand des Ruins gebracht würden. Der Verbandsausſchuß der Waſſerverſorgung des Wall⸗ dürner Odenwaldes, der Gemeinden Wettersdorf, Vollmers⸗ dorf, Rütſchdorf und Dornberg, haben beſchloſſen, den be⸗ ſtehenden Hochbehälter, der auf Gemarkung Dorn⸗ berg ſteht und den vier Gemeinden gehört, vergrößern laſſen. Es wurde deshalb vom Waſſer⸗ und Straßen bau⸗ omt Mosbach ein Plan gefertigt zum Ausbau einer Kam⸗ mer an den beſtehenden Hochbehälter. Mit den Arbeiten ſoll gleich nach Beendigung der Ernte begonnen werden. Vorausſage für Samstag, 5. Seplember: Unbeſtändig, zeitweiſe Regenſchauer und kühl bei ſtärker auffriſchenden und in der Höhe vorüber⸗ gehend ſtürmiſchen Südweſtwinden. Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags —— See. Luft⸗⸗ n f See Sc g Wind öh. s- e Wetter un. S5 8 8 micht] Stärke Wertheim 181],, 13 1 1 fin— Nebel Königsſtuhl 569 759,3 11 17 1180 keicht halbbedeckt Karlsruhe 120 755,0 18 17 11 ſtill— wolkig Bad. ⸗Bad 218757,6 18 17 10 80 leicht Nebel Billingen 712 757,8 11 19 9 8 leicht bedeckt Bad Dürrh.] 701— 9 15 9 ſtill— bedeckt St. Blaſien 780— 9 186 8 W. leicht bedeckt Badenweil. 422 754.3 15 20 193 8 leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 631,9 8 14 7 8 leicht bedeckt Ueber Südengland iſt bereits wieder eine neue Zyklone erſchienen, unter deren Einfluß wir un⸗ beſtändiges und windiges Wetter für morgen zu erwarten haben. Reiſewetter Ein niederſchlagsfreies Gebiet zieht über Deutſch⸗ land nach Oſten und liegt heute zwiſchen Elbe und Weichſel. Die Temperaturen dieſes Gebietes be⸗ tragen morgens 16 bis 19 Grad. Im Südweſten des Reiches iſt es erneut zu Niederſchlägen gekommen. Flugwetter Nach kurzer Beſſerung iſt es im Südweſten des Reiches zu neuen Niederſchlägen gekommen. Ueber dem übrigen Deutſchland liegt wechſelnde Bewöl⸗ kung, aus der nur einzelne Regenſchauer nieder⸗ gehen. Die Sicht iſt meiſt etwa 10 Kilometer. Nur in örtlichen Nebelgebieten iſt die Sicht gering. Die Höhenwinde kommen mit 8 bis 10 Meter pro Se⸗ kunde aus Südweſten. E Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Rhein(in Mannheim) 16 Grad Rhein(bei Rappenwörth) 18 Bodenſee(bei Konſtanz) 2 Geſchäftliche Mitteilungen * Das Möbelhaus W. Rieſer, hat im Hauſe N 5, 2, ein Verkaufs⸗ und Ausſtellungslokal eingerichtet. Herr Rieſer, der bereits ſeit 8 Jahren ſein Geſchäft in Mannheim be⸗ ſitzt und als erfahrener Möbelhändler bekannt iſt, wird in ſeinen neuen Räumen, wie bisher, nur erſtklaſſige Quali⸗ tätsmöbel zu äußerſt kalkulterten Preiſen führen. Der Er⸗ öffnungsverkauf beginnt morgen Samstag, 5. Septmber. (S. Anzeige in der Mittagsausgabe.)(12148 Welche Hausfrau wäſcht am beſten? Ganz entschieden die Hausfrau, die wäscht 5 rwend Waschmittel mit ſcharfen Zuſätzen ihre le Waste barg zu vernichten. Doppelt gut wäſcht die Hausfrau, die Naumann's weiße Kernſeife verwendet. Mit dieſer vollkommen reinen, milden u. f Selfeſcont ie ie Waschen. erleigtert ich Walder l Hane . 57 5 Sozialdemokraten haben bereits den Natio⸗ und Miniſterialdirektor Poetſch⸗Heffter Theaterfreunde“ zuſammen und wußten den Stadt⸗ ter Haftung“ zu Kaiſerslautern mit dem Löwenanteil, mit geringe⸗ mann vertreten. ren etwas verringerten Beitrag(80 000%). Durch 2. Seite/ Nummer 408 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗ Ausgabe Freitag, 4. September 1931 abgaben. Uebrigens hat Miklas als Bundespräſi⸗ dent, wie ſchon vorher als Präſident des National⸗ rats eine ſo vollkommene Ueberparteilichkeit an den Tag gelegt, daß er als Präſident kaum noch als chriſtlichſozigler Parteimann bewertet werden kann. Eigentlich hätte die Neuwahl des Bundespräſi⸗ denten ſchon innerhalb 3 Monate nach dem Zuſam⸗ mentritt des neugewählten Nationalrats, alſo im Frühjahr dieſes Jahres erfolgen ſollen, obwohl die Amtszeit des Präſidenten Miklas noch nicht abge⸗ laufen war. Den Chriſtlichſozialen gelang es jedoch, im Verhandlungswege mit den Sozialdemokraten trotz des Widerſtandes des Schoberblocks, durch ein Verfaſſungsgeſetz die Bundespräſtdentenwahl auf den 18. Oktober zu verſchieben. Aber je näher dieſer Termin rückte, umſo unheim⸗ licher wurde den Chriſtlichſozialen dabei und ſo mach⸗ ten ſte allerhand Einwände geltend, wie die hohen Koſten der Volksabſtimmung angeſichts der gegen⸗ wärtigen Wirtſchaftskriſe, die unnötige Aufpeitſchung der Volksleidenſchaften und die allgemeine Wahl⸗ müdigkeit der Bevölkerung, um die Präſidentenwahl neuerlich um ein Jahr zu verſchieben. Am liebſten wären ſie ſogar reuig zur alten Methode der Präſi⸗ dentenwahl durch die Nationalverſammlung zurück⸗ gekehrt. Da mit dem Schoberblock hierüber nicht zu reden war, verſuchten ſte wieder mit der Sozialdemo⸗ kratie zu„packeln. Aber der ſozialdemokratiſche Füh⸗ rer Dr. Otto Bauer ließ in einer Rede in Auſſee keinen Zweifel darüber, daß die Sozialdemokratie für eine neuerliche Verſchiebung der Wahl des Bun⸗ despräſidenten nicht zu haben ſei. Gegen eine Rück⸗ verlegung der Wahl in die Nationalverſammlung hätten die Soziademokraten nichts gehabt, aber ſie ſtellten dafür immerhin Bedingungen, auf die die Chriſtlichſozialen wieder nicht eingehen wollten und konnten. Die chriſtlichſoziale Parteileitung hat daher ſo⸗ eben beſchloſſen, daß es bei der Volkswahl am 18. Oktober zu bleiben hat. Und das iſt gut ſo, denn eine Präſidentenwahl iſt ſchließlich keine Theatervorſtellung, die die Regie nach Gutdünken abſagen oder verſchieben kann, wenn Beſetzungsſchwierigkeiten vorhanden ſind. Und das iſt der ſpringende Punkt. Man iſt ſich im chriſtlichſozialen Lager ſelbſt noch nicht über die Kandidatenfrage einig. Ein Teil der Partei möchte unbedingt Dr. Seipel kandidieren, ein anderer Teil iſt für den geweſenen Bundeskanzler Dr. Ender und ſchließlich möchte ein durchaus nicht geringer Teil der Partei den gegenwärtigen Bundespräſidenten Miklas neuerlich zum Kandi⸗ daten erheben. Zuerſt aber will man verſuchen, ſich mit den anderen bürgerlichen Parteien über einen gemeinſamen Kandidaten zu einigen. Bundeskanzler Dr. Bureſch und Partei⸗ obmann Heeresminiſter Vaugoin wurden mit der Miſſion betraut, mit den anderen bürgerlichen Par⸗ teten in direkte Verhandlungen einzutreten. ſollen bis zum nächſten Freitag der Parteileitung Bericht erſtatten und unmittelbar darauf ſoll der große Parteirat der chriſtlichſozialen Partei endgül⸗ tig über die Kandidaturfrage beſchließen. Sie lratpräſidenten Dr. Renner als ihren Kandi⸗ daten nominiert und der Schoberblock hat allem An⸗ ſchein nach die Abſicht, Dr. Schober neuerdings zu kandidieren. Viel Zeit iſt nicht mehr zu verlieren, da nach den geſetzlichen Beſtimmungen ſpäteſtens bis zum 10. September die abgeſchloſſenen Bürgerliſten den Parteien ausgefolgt werden und bis zum 20. September die Wahlvorſchläge bei der Haupt⸗ wahlbehörde eingereicht werden müſſen. Dr. Gr. Auf dem außerordentlichen Parteitag der Staatspartei, der am 26. und 27. September im Sitzungsſaal des preußiſchen Landtages ſtattfinden ſoll, werden Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich über den Kampf um Deutſchlands Geſundung, der preußiſche Finanzminiſter Dr. Höpker⸗Aſchoff über Reichsreform und Preußenwahlen referieren. Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. September. Der Güterverkehr der Deutſchen Reichsbahn hielt ſich Anfang Juli zunächſt ungefähr in der Höhe des Vormonats, erlitt aber mit dem Einſetzen der Geldkriſe am 13. Juli durch Betriebseinſchrän⸗ kungen der Induſtrie und hemmende Einwirkungen auf Handel und Gewerbe einen ſtarken Rückſchlag. Die weitere Verminderung der Kaufkraft der Be⸗ völkerung machte ſich ſtark bemerkbar. Der Eingang von Gütern aus dem Auslande geriet infolge der erſchwerten Beſchaffung von Deviſen ins Stocken, Die Zahl der für den Geſamtgüterverkehr im ar⸗ beitstäglichen Durchſchnitt geſtellten Wagen betrug 111511 gegen 115 221 im Vormonat und 127 739 im Juli des Vorjahres. Der Kohlen verkehr hat ſich durchweg weiter verſchlechtert. Der Fernreiſeverkehr ſetzte Anfang Jult zum Ferienbeginn recht lebhaft ein. Die Ferienſonderzüge wieſen auch eine ſtärkere Benutzung auf als im vergangenen Sommer; jedoch erreichte der ſonſtige Ferienverkehr wegen der ſchwierigen Wirtſchaftslage nicht die Höhe des Vorjahres. Mit der Bekanntgabe der Notver⸗ ordnungen der Reichsregierung über die Bankfeier⸗ tage ging der Perſonen verkehr unmit⸗ telbar ſtark zurück. Die Einführung einer Paßgebühr für Reiſende ins Ausland brachte den Auslandsreiſeverkehr zunächſt völlig ins Stocken. Der Berufsverkehr konnte ſich angeſichts der ungün⸗ ſtigen Wirtſchaftslage noch nicht beſſern. Die Ab⸗ wanderung auf den Kraftwagen nahm immer ſtärkeren Umfang an. 5 Die Betriebseinnahmen ſtellten ſich im Be⸗ richtsmonat auf 359,4(Vormonat 342,8) Mil⸗ lionen Mark, wovon auf den Perſonen⸗ und Gepäckverkehr 122,8(110,4), auf den Güter⸗ verkehr 199,3(208,0) und auf ſonſtige Ein⸗ nahmen 37,3(24,5) Millionen Mark entfielen. Berlin, 4. Sept. Die Intes nationale 7. Büro ⸗Ausſtel⸗ lung(JBA) wurde heute vormittag hier in An⸗ weſenheit zahlreicher Vertreter des diplomatiſchen Korps, der Reichs⸗ und Staatsbehörden, der Wiſſen⸗ ſchaft und der Wirtſchaft eröffnet. f Nach den Begrüßungsworten von Stadtrat Cze⸗ minſki nahm Staatsminiſter Dr. Dr. h. e. Sch rie i⸗ bier in der Eröffnungsanſprache u. a. zu der Frage Stellung, ob nicht die Büromaſchine den Menſchen von ſeiner Arbeitsſtätte verdränge. Alle bisherigen Erfahrungen, ſo führte der Miniſter aus) ſprechen da⸗ für, daß die Einführung von Büromaſchinen eine Er⸗ Schwere Tumulte vor einem polniſchen Gericht Warſchau, 4. Sept. Vor dem Lodzer Gericht hätte geſtern eine Ver⸗ handlung gegen drei Banditen ſtattfinden ſollen, die vor einigen Wochen einen Raubüberfall auf einen Geldbriefträger zu unternehmen verſuchten. Allein ſchwere Tumulte vor dem Gerichtsgebäude, die in dem Augenblick einſetzten, als der Gefangenenwagen vor dem Gebäude Halt machte, hatten die Folge, daß nicht gewagt werden konnte, die Angeklagten ausſteigen zu laſſen. Zu⸗ ſichtlich dem übelſten Mob angehörten, Die Deutſche Reichsbahn im Juli 1931 Die Ausgaben der Betriebsrechnung ſtellten ſich auf 309,9(285,7) Millionen Mark. Einſchließlich des Dienſtes der neuen Schuldver⸗ ſchreibungen und Anleihen ſowie der feſten Laſten ergeben ſich Geſamtausgaben von 374,1(349,9) Millionen Mark. Die Steigerung der ſonſtigen Einnahmen gegen⸗ über den Vormonaten iſt darauf zurückzuführen, daß hier erſtmalig der Monatsanteil des Reichs⸗ beitrages von 12 Millionen Mark ver⸗ rechnet wurde, der die Durchführung eines erwei⸗ terten Arbeitsbeſchaffungsprogramms zur Be⸗ kämpfung der Arbeitsloſigkeit bezweckt. Insgeſamt betragen die Einnahmeausfälle in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Juli 1931 ohne Berückſichtigung des vorſtehenden Reichs⸗ beitrages gegenüber dem Vorjahre 402 Mil⸗ lionen Mark und dem Jahre 1929 gegenüber 787 Millionen Mark. Auf der Ausgabenſeite ergab ſich gegenüber dem Vorjahre im Berichtsmonat eine Erſparnis von 42 Millionen Mark. Immerhin ſchließt die Monatsrechnung mit einem Fehlbetrage von 14,6 Millionen Mark ab, wobei zu be⸗ rückſichtigen iſt, daß in früheren Jahren der Juli ein beſonders ſtarker Ueberſchußmonat war. Im Abſchluß für Juli 1931 wird eine Ausgabe zur Repara⸗ tionsſteuer(im Vormonat 55 Millionen Mark) nicht ausgewieſen; dagegen erſcheint ein gleich hoher Betrag als Beitrag für Reparationszwecke an das Reich, den das Reich jedoch der Reichsbahn im Auguſt bis auf weiteres wieder zur Verfügung geſtellt hat. Ob und inwieweit ſich aufgrund der Neuregelung der Reparationsfrage eine Kaſſen⸗ oder bilanzmäßige Entlaſtung für die Reichsbahn ergeben wird, wird durch die in Gang befindlichen Verhandlungen mit dem Reich über den innerdeutſchen Ausgleich zwiſchen Reich und Reichsbahn geklärt werden. Der Perſonalbeſtand betrug im Juli 65 224 Köpfe gegen 640 511 im Juni ds. Is. Der Mehrverbrauch iſt in der Hauptſache auf die Einſtel⸗ lung von Zeitarbeitern bei der Bahn⸗ unterhaltung zurückzuführen. 9 Millionen Frauen an der Schreibmaſchine Zur Eröffnung der„J. B. A. in Verlin leichterung, nicht eine Wegnahme der Arbeit bedeute. Das hiſtoriſche Beiſpiel der Schreibmaſchine ſei ein Beweis von ſeltener Eindringlichkeit; denn nicht we⸗ niger als neun Millionen Frauen arbei⸗ ten heute in allen Ländern an der Schreib⸗ maſchine. Nach weiteren Anſprachen des Vorſitzenden des Reichsverbandes der Deutſchen Büro⸗Induſtrie e.., Direktor Hermann Klee, des Vorſitzenden des Büro⸗ Maſchinen⸗ und Büromittel⸗Handels e. V. Arthur Kohnert und des Vorſitzenden des Reichsbundes⸗ Deutſcher Papier⸗ und Schreibwaren e. V. Arthur Gulhke, wurde ein Rundgang durch die Ausſtel⸗ lung vorgenommen.. nächſt ſtürzten ſich etwa 50 Perſonen, die offen⸗ auf den Wagen, um die Verbrecher zu befreien. Raſch her⸗ beigerufene Polizei mußte eine förmliche Schlacht mit dem Janhagel ausfechten, in deren Ver⸗ lauf elf Perſonen, darunter drei Schutz ⸗ leute, verletzt worden ſind. Endlich gelang es, fünf der Rädelsführer feſtzunehmen, was das Signal zu einem neuen Angriff auf die Polizei gab, diesmal mit dem Ziele, dieſe Verhaf⸗ teten der Polizei wieder zu entreißen. Nach vieler Mühe iſt es dann ſchließlich doch gelungen, die Menge auseinanderzutreiben und die Gefangenen abzutransportieren. ———ů 30 Konſervative im Kabinett Matdonald Drahtung unſ. Londoner Vertreterz s London, 4. Sept. Es hat beinahe vierzehn Tage gedauert, ehe Macdonald ſeine Regierung vollzählig beſetzen konnte. Die Kabinettsmitglieder und die wichtigsten Miniſterpoſten außerhalb des Kabinetts waren zwar in verhältnismäßig kurzer Zeit bekanntgegeben wor⸗ den, da man für dieſe faſt ausſchließlich die ſogenann⸗ ten älteren Staatsmänner herangezogen hat. Aus dem beinahe vollzähligen Rücktritt ſämtlicher Unter⸗ ſtaatsſekretäre der vorigen Regierung ergab ſich aber die Notwendigkeit, eine große Anzahl neuer Kräfte heranzuziehen. Die Liſte der Miniſter und Unterſtaatsſekretäre iſt nunmehr perfekt und wird heute veröffentlicht. Die Zuſammenſetzung der Ge⸗ 30 Konſervative, 12 Liberale und 8 Mitglie⸗ der der Arbeiterpartei. Erwähnenswert iſt, daß der Sohn des Miniſter⸗ präſidenten Macdonald Unterſtaatsſekretär im Kolonialminiſterium geworden iſt und der Sohn Lloyd Georges Parlamentariſcher Sekretär des Handelsminiſteriums. Einige der jüngeren Poltti⸗ ker der Liberalen und Konſervativen Partei haben Poſten im Miniſterium erhalten. Es iſt aus der Lite jedoch nur zu erſehen, daß die Arbeiterpartei, abge⸗ ſehen von den drei Kabinetts mitgliedern Magedonald Snowden und Thomas nur durch Perſonen vertreten iſt, die nicht eigentlich aus der Arbeiter⸗ bewegung herkommen. Die Regierung alſo, ſoweit ſie als überparteiliche Volksregierung gedacht iſt, war eine Enttäuſchung, namentlich auch für die Konſervatiyen, die ſich mit einem viel größeren Anteil an der Verantwor⸗ tung belaſtet ſehen, als ſie urſprünglich hinzunehmen bereit waren. Dieſe Zuſammenſetzung deutet denn auch darauf hin, daß die Generalwahlen ſobald als irgend möglich aufgerufen werden dürften, Letzte Meldungen Ein Mitglied der NS DA in Düſſeldorf getötel — Düſſeldorf, 4. Sept. Das Mitglied der NS DA Karl Vobis wurde hier in der Kloſterſtraße in der vergangenen Nacht durch einen Meſſerſtich ſchwerver⸗ letzt aufgefunden und ſtarb, ehe der Arzt zur Stelle war. Man vermutet, daß Vobis im Verlaufe von Auseinanderſetzungen mit politiſchen Gegnern nie⸗ dergeſtochen worden war. Vereitelter Raubüberfall auf einen Geldͤbrieſ⸗ träger— Der Täter auf der Flucht erſchoſſen — Hannover, 4. Sept. Ein bisher noch unbekaun⸗ ter Mann, der an eine beſtimmte Adreſſe eine Geld⸗ überweiſung aufgegeben hatte und nun dem Geld⸗ briefträger auflauerte, um ihn zu über⸗ fallen, wurde heute vormittag in Linden von der Polizei feſtgenommen. Auf dem Wege zur Wache unternahm der Mann einen Fluchtverſuch. Da er trotz mehrfachen Anrufes nicht ſtehenblieb, gab der Beamte einen Schuß ab, der den Mann 33.„ Drei Perſonen durch ein abſtürzendes Flugzeng getötet a — Ferrara, 3. Sept. Bei einer Luftparade ſtürzts ein Militärflugzeug infolge Geſchwindigkeitsver⸗ luſtes beim Start auf die Zuſchauermenge, Hierbei wurden drei Perſonen getötet und mehrere ſchwer verletzt. Norwegiſche Hilfsexpedition für„Nautilus“ — Oslo, 4. Sept. Nach einer Erklärung des Ple⸗ mierminiſters wird die Regierung vorausſichtlich morgen Vorbereitungen zu einer Hilfsexpedition für i das Polar⸗Unterſeebot„Nautilus“ treffen. Für dieſe Expedition kommt entweder der Robbenfänger„Vei⸗ ding“ oder der Robbenfänger„Frithjof Nanſen“ ii Frage. Der Hilfsplan ſoll heute im Laufe des Tages bis ins Detail ausgearbeitet werden. Pfalzoper G. m. b. H. Eine neue Gründung Die einzige Muſikbühne der Pfalz war noch vor kurzem durch die Not ihres induſtriellen Stamm⸗ ſitzes Kaiſerslautern mit Auflöſung bedorht. Da ſchloſſen ſich kunſtliebende Bürger zum„Bund der rat für die Gründung einer„Pfalzoper, Ge⸗ meinnützige Geſellſchaft mit beſchränk⸗ gewinnen. Dieſe am Donnerstag in Kaiſerslautern ins Leben getretene Körperſchaft wird das Ziel erreichen, die bisher nur mit halbem Recht ſo genannte„Städtebundoper der Bar⸗ baroſſaſtadt tatſächlich in eine Einrichtung der ganzen Pfalz(ähnlich wie das Pfalzorcheſter) umzuwandeln. Am Stammlapital der neuen Aktiengeſellſchaft iſt ren Beträgen Pirmaſens, Zweibrücken und Hom⸗ burg beteiligt. Im Aufſichtsrat werden auch noch Neuſtadt a. Haardt und Speyer durch ihre Bürger⸗ meiſter, ſowie der pfälziſ für freie Volksbildung durch ſeinen Vorſttzenden Hart⸗ An der Spitze der Verwaltung ſtehen der Oberbürgermeiſter von Kaiſerslautern Dr. Baumann, und als ſein geſchäftsführender Vertreter der um die Gründung ſehr verdiente Rechtsrat Dr. Weisbrod. Die Zuſchüſſe von Reich und Staat blei⸗ ben dank dem Entgegenkommen des bayriſchen Kultusminiſteriums dem Theater in der bisherigen Höhe von 120 000 Mark erhalten; die Stadt Kai⸗ ſerslautern leiſtet einen gegenüber den letzten Jah⸗ Einſparungen ſcheint der auf rund 400000 Mark veranſchlagte Haushalt ausgeglichen. Geſchäfts⸗ anteile der„Pfalzoper,..b..“ können nur Ver⸗ einigungen, nicht natürliche Perſonen übernehmen. Die Gründungsverſammlung bezeichnete es als un⸗ erwünſcht, daß Theatergemeinden in corpore bei⸗ treten; man verhütet ſo die Gefahr einer Spaltung durch die politiſche und konfeſſionelle Berſchiedenheit chrer Weltanſchauungen, wie ſie in der zu Kaiſers⸗ ern und Pirmaſens beſtehenden neugegründeten Theaterfreunde zum Ausdruck kommt.— Als künſt⸗ leriſche Leiter der Pfalzoper wurden Operndirektor Dr. Cecerle und Oberſpielleiter Hadwiger in ihren Aemtern beſtätigt. N (e An der Handels⸗Hochſchule Mannheim be⸗ ginnt das Winter⸗Semeſter am 2. November. Die Anmeldungen von Studierenden und Hörern können von Mitte Oktober ab im Sekretariat der Hochſchule erfolgen.— Die Alademiſche Rede, die Profeſſor Dr. Helmut Rühl bei der Jahres⸗ feier der Handels⸗Hochſchule über„Rechts⸗ ſchöpfung durch die Wirtſchaft“ gehalten hat, iſt nunmehr im Verlag J. Bensheimer er⸗ ſchienen und im Buchhandel erhältlich. Erſter Internationaler Aſtrologen⸗Kongreß in Wiesbaden. Die Düſſeldorfer Aſtrologiſche Zen⸗ tralſtelle veranſtaltet vom.—12. September in Wies⸗ baden den zehnten Deutſchen und in Verbindung da⸗ mit den 1. Internationalen Aſtrologen⸗ Kongreß. Das Programm weiſt eine große An⸗ zahl von fachlichen Vorträgen auf. U. a. ſprechen Dr. K. G. Heimſoth⸗ Berlin, über„Das politiſche Führerproblem im Blickpunkt der Aſtrologie“ und Dr. Francis Rolt⸗Wheeler, Direktor des In⸗ ſtitut Aſtrologique de Carthage in Carthago⸗Tunis, über„Die höheren Pläne der Aſtrologie“. Am 11. September findet ein aſtrologiſches Colloguium mit Beantwortung von Fragen aus den Kreiſen der Tagungsteilnehmer ſtatt(Leitung: Karl Ernſt Krafft⸗Zürich). In einer öffentlichen Kundgebung am 9. September ſpricht der Berliner Aſtrologe Dr. Rolf Reißmann über das Thema„Aſtrologie eine Schickſalswiſſenſchaft“. Literatur und Sport. In Paris haben ſich eine Anzahl franzöſiſcher und belgiſcher Schriftſteller zuſammengeſchloſſen, die die literariſche För⸗ derung des Sportes anſtreben. Der Gründer dieſes Klubs iſt der Sportſchriftſteller Marcel Ber⸗ ger, jedoch gehören ihm auch bedeutende Vertreter der Dichtung an, ſo Maurice Maeterlinck, der ja den Boxſport in Hymnen gefeiert und ein Buch über den Sport veröffentlicht hat. Auch der geiſt⸗ volle Luſtſpieldichter Triſtan Bernard iſt Mitglied und kann darauf hinweiſen, daß er vor vielen Jah⸗ ren das erſte Radrennen in Paris geleitet hat. Es enden„deutſchen Bühnengemeinde“, dem 0 und und dem neutralen Bund der iſt beſchloſſen worden, auch eine Reihe von Schrift⸗ ſtellern in den Klub aufzunehmen. 5 Die Rückkehr zum Volksſtück Das themenbeſchwerte aktuelle Zeitdrama ſcheint endgültig erledigt zu ſein. Einer der Vorkämpfer, der Berliner Regiſſeur, Direktor und künſtleriſcher Leiter der Volksbühne, Karl Heinz Martin, hat bereits zum Volksſtück alten Stils, das das Zeit⸗ drama erſetzen ſoll, zurückgefunden. In dem Mittei⸗ lungsblatt der Berliner Volksbühne ſchreibt Martin in einer Einführung zu dem bereits bekannten Spielplan ⸗ Program m der Berliner Volksbühne darüber wie folgt:„Das Volksſtück iſt ein Schau⸗Spiel, das die weſentlichen Züge, die ein Volk, eine Zeit in Geſinnung, Denkart, äußeren und inneren Schickſalen charakteriſiert, klar, verſtändlich und lebensecht verſinnbildlicht. Behaglich in ſorg⸗ loſen, hart und wuchtig in erregten Zeiten. Immer aber ein„moraliſches Spiel“, ein warnendes, aufklärendes, Geſchehniſſe nicht nur ſchilderndes, ſondern auch deu⸗ tendes Theaterſtück. Der Begriff„Volksſtück“ ſcheint uns nun für die neue Spielzeit richtunggebend zu ſein. Seine natürliche dramatiſche Form, die Ernſtes mit Heiterem zwangsläufig verbindet, ſeine Humore, die immer wieder tragiſche Geſchehniſſe ablöſen, ſchei⸗ nen uns gerade für dieſe ungewiſſe, zerquälte Zeit ge⸗ geben. Der Humor des Volksſtückes iſt aber niemals Selbſtzweck, niemals Unterhaltungsſtoff, er iſt immer organiſches Element. Nie vom Leben losgelöſte Ver⸗ fälchung des Lebens.“ Die Oper des Nationaltheaters beginnt. Für den am Sonntag als erſte Opernvorſtellung der neuen Spielzeit in völliger Neueinſtudierung und Neuinſzenierung zur Aufführung kommenden„Don Giovanni“ von Mozart(muſikaliſche Leitung Joſeph Roſenſtock, Regie Dr. Richard Hein) wurden die neuen Dekorationen von Dr. Eduard Löffler ent⸗ worfen. Der Aufführung liegt die textliche⸗Geſtal⸗ tung von Lewi zugrunde. Ermäßigte Preiſe beim Bühnenvolksbund. Die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes hat ihre Preiſe herabgeſetzt, um trotz der wirtſchaftlichen Not einem möglichſt großen Kreis den Beſuch des Natio⸗ naltheaters möglich zu machen. Ueber die verſchiede⸗ nen Arten der Mitgliedſchaft, über die Preiſe und alle näheren Bedingungen, informiert der ausführliche Proſpekt, der in den Geſchäftsſtellen Mannheim 6 3, 14 und Ludwigshafen Maxſtr. 71(Eingang Kal, ſer Wilhelmſtr.) koſtenlos zu erhalten iſt.(Siehe auch die Anzeige.) Die Kölner Theater in der kommenden Saiſot Die Spielzeit der Vereinigten Stadttheater Köln wird am 8. September im Schauſpielhaus mit „König Nicolo“ eröffnet, während die Oper am 9. September mit einer Neueinſtudierung von Verdis 1 3 „Aida“ folgt. Im Verlauf der Spielzeit wird im Opernhaus die neue Oper von Wolf⸗Fer rar „Die ſchalkhafte Witwe“ zur Urauffüß⸗ rung kommen und die Opern„Li⸗Tai⸗Pe Franckenſtein und„Perichole“(Operette) von Offen, bach erſtaufgeführt werden. Für das Schauſpielhauß ſind Uraufführungen bis jetzt nicht bekannt gewir⸗ den. Dagegen ſind als Erſtaufführung Schnitzlers „Fink und Fliederbuſch“, Pentzolds„Portugaleſſche Stadt“ und Langers„Bekehrung des Ferdys 5 ſtovra“ vorgeſehen. Goethes 100. Todestag wird mi „Clavigo“,„Iphigenie“ und„Die Mitſchuldigen ge“. feiert werden.— Die Eintrittspreiſe ſind ſtark er⸗ mäßigt worden. Zur Berliner Theaterkriſe wird uns geſchrie⸗ ben: ſteigerung des Theaters am Nollen“ dorfplatz ſtellt nur den Anfang einer Reihe von Verſteigerungen dar, die den hauptſächlichſten Z verfolgen, die übertrieben hohen Preiſe für die he; atergrundſtücke auf ein normales und f Zeit erträgliches Maß herunterzuſetzen. Aus 1 Grundſtückspreiſen reſultieren in erſter Reihe 10 hohen Pachten, die weder die Pachtgeſellſchaft 110 der Direktor heute noch aufbringen kann. he aber wird der Steuer⸗Wert und damit auch die d der Luſtbarkeitsſteuer nach dem Grundſtückswert a geſetz. Wenn man ſich jetzt entſchließt, den pee möglichen Pachten die Grundſtückspreiſe anzug 0 chen, ſo werden ſich auch zweifellos Bewerber 5 10 für die zahlreichen leerſtehenden eee 10 Aufhebung der heute geltenden Pachtverträge 192 5 zugleich auch eine Vorbedingung für die 11 Notgemeinſchaften von Schauspiele die auf Teilung ſpielen wollen. Der Pächter für eine Zeit das Theater zu Theater, oder einer Schauſpielgeſellſchaft, die den ache raum ja nur von Woche zu Woche höchſtens 1 bon Die für November angeſetzte Zwangs ve! der heutigen Grundſinen J : 5 588 185 tweder einen eigentümer muß ſich ja entſchließen, en denerlaſen trinke. Zitrot Kohle! Tat her. noch K in Ge „Nein. richtig miſch weg heſte? Polize in der ſonder tungsn tungsn mand. Stunde falls it ſtarken ein 12 kraftwe Der S Bluter, * 45 Autofa alter 2 mit üb ſtraße. ſtraße wagen kam de dern un bei das Teil ai aufmer daß vie mit ein heueſte tem S dieser ſollten Radfah Muß, w hält. Meldun Kelln tem Re; Zugmaf Fahrbal bar vor nicht m. 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Es hat wie ein Hilferuf geklungen, als die Tochter ſchrie(wirklich ſchrie):„Mutter, komm ſchnell!“— Was war da los? Nun, etwas ganz Natürliches. Der Arzt ſtellte feſt, daß das junge Mädchen künſtlich unterernährt iſt. Obſt und Gemüſe reichen zur Ernährung einfach nicht aus. Der Doktor macht ein Experiment. Fräulein einen„Kraftmeſſer“ in die Hand, ſie drückt“ fünf Punkte.„Nun paſſen Sie auf, jetzt ltinken Sie mal dieſes große Glas mit warmer Zitronenlimonade und viel Zucker, der das beſte Kohlehydrat iſt, Sie werden ſtaunen.“ Tatſächlich drückt ſie ſieben Punkte mehr als vor⸗ her.„Fabelhaft“, meint ſie,„da brauche ich ja nur noch Kohlehydrate zu eſſen.“ Die Mutter nimmt ſich in Gedanken vor, möglichſt alle Speiſen zu zuckern. „Nein“, ſagt der Arzt,„auch das wäre verkehrt, nichtig und vernünftig leben heißt richtig ge⸗ miſchte Koſt zu ſich nehmen und für viel Be⸗ wegung und Sport zu ſorgen. Das iſt das heſte Mittel, um geſund und ſchlank zu bleiben.“ M. F. G. Er gibt dem * * Herbſtimpfung in der Neckarſtadt und den Vor⸗ urten. Wir verweiſen auf die Bekanntmachung der Polizeidirektion im Anzeigenteil über die Impfung in der Neckarſtadt und den Vororten. Soweit be⸗ ſöndere Vorladungen nicht zugeſandt werden, können impfpflichtige Kinder zu einem der angegebenen Ter⸗ mine zur Impfung gebracht werden. * Leichenländung. Geſtern vormittag wurde aus dem Neckar oberhalb der Jungbuſchbrücke die Leiche einer weiblichen Perſon geländet. Die Feſtſtellungen ergaben, daß es ſich um eine 38 Jahre alte ledige Arbeiterin aus Oggersheim blandelt, die ſeit einigen Tagen vermißt wurde. Nach den Umſtänden dürfte Selbſttötung vorliegen. * Zwei Unfalle von der Jungbuſchbrücke. Beim Einbiegen von der Jungbuſchbrücke in die Ludwig Jollyſtraße geriet geſtern nachmittag der Anhän⸗ ger eines Laſtkraftwagens infolge der naſſen Fahr⸗ f bahn ins Schleudern. Hierbei brach die Kupplung ah. Der Anhängewagen wurde gegen einen Lei⸗ kungsmaſt der Straßenbahn geworfen. Der Lei⸗ kungsmaſt wurde ſtark beſchädigt. Verletzt wurde nie⸗ mand.— An der gleiche Stelle geriet eine halbe Skunde ſpäter ein Perſonenkraftwagen eben⸗ falls infolge der naſſen Fahrbahn und infolge zu ſtarken Bremſens ins Schleudern. Hierbei wurde ein 12 Jahre alter Schüler von dem Perſonen⸗ kraſtwagen erfaßt und auf den Gehweg geſchleudert. Der Schüler trug an der rechten Hüftenfeite einen Bluterguß und erhebliche Prellungen davon. 46 Minuten Verkehrsſtörung durch zu ſchnelles Autofahren. Geſtern nachmittag fuhr ein 31 Jahre alter Weinhändler mit ſeinem Perſonenwagen kit übermäßiger Geſchwindigkeit durch die Dürer⸗ ſkraße. An der Kreuzung Dürer⸗ und Lucas Cranach⸗ ſtraße mußte er ſtark bremſen, weil ein Lieferkraft⸗ wagen aus der Luxas Cranachſtraße einbog. Dabei kam der Wagen auf der naſſen Fahrbahn ins Schleu⸗ dern und wurde gegen den Randſtein geworfen, wo⸗ bei das rechte Hinterrad brach. Da der Wagen zum Teil auf den Straßenbahnſchienen ſtand, mußte der Straßenbahn verkehr etwa 45 Minuten auf eller kurzen Strecke umgeleitet werden. Der Führer des Perſonenkraftwagens kam unverletzt da⸗ bon. N 1 Mit dem Regenſchirm auf dem Fahrrad. Der aufmerkſame Beobachter wird tagtäglich feſtſtellen, daß viele Radfahrer ſich in den belebteſten Straßen mit einem ſtraffälligen Leichtſinn fortbewegen. Das kelieſte iſt, daß bei Regenwetter mit aufgeſpann⸗ lem Schirm gefahren wird. Hoffentlich macht dieſer Unfug nicht Schule. Die Polizeibeamten ſollten unnachſichtlich dagegen einſchreiten, weil der Rabfahrer die Herrſchaft über das Rad verlieren muß, wenn er in der einen Hand den Regenſchirm gal. Wir ſind zu dieſen Bemerkungen durch die Neldung veranlaßt worden, daß ein 18 Jahre alter ellner, der geſtern vormittag mit aufgeſpann⸗ lem Regenſchirm auf dem Neckarauer Uebergang eine Zugmaschine mit Anhänger überholte, auf der naſſen hrbahn mit dem Rade zu Fall kam und unmittel⸗ bar vor die Zugmaſchine ſtürzte. Der Führer konnte uicht mehr verhindern, daß das linke Vorderrad der Zugmaſchine dem Radfahrer über beide Beine gung. Der Verunglückte, der mit einem Schlüſſel⸗ einbruch und Verletzungen an der linken Kopfſeite tonkam, wurde im Sanitätswagen ins ſtädtiſche Krankenhaus überführt. 17 Durch Werfen mit der Schere erheblich verletzt. une 54 Jahre alte Frau ließ ſich geſtern abend in ter in der Käfertalerſtraße gelegenen Wohnung a Schere zuwerfen. Dabei drang die Scherenſpitze nu ühren linken Oberſchenkel und verletzte ſie ſo er⸗ 5 daß ſie ins Krankenhaus eingeliefert werden 0 Mit einem Schlüſſel ſchwer mißhandelt. Im Ver⸗ 9 eines Wortwechſels verſetzte heute früh ein 24 dare alter Kaufmann einem 30 Jahre alten mu aemkand wirt auf der Rennershofſtraße der mem Schluſſel mehrere Schläge auf den Kopf. 6* Mißhandelte, der vier erhebliche Kopfwunden avontrug, fiel blutüberſtrömt zu Boden. Der Ver⸗ 1 b wurde von Paſſanten zu einem in der Nähe ohnenden Arzt verbracht. a 8 Vier Schweine vergiftet. In der Nacht zum ileelt wurden einem Landwirt in Neckarau Pho Schweine von bedeutendem Wert mit 105 phor vergiftet. Der Täter konnte bis jetzt cht ermittelt werden. * Aebetts jubiläum. Auf eine 25jährige Dienſt⸗ deſgigenz Schloſſer bei der Eiſenbahnbauanſtalt und Shbeeſer St Joſeph Vögele AG. konnte geſtern Herr licken.. wohnhaft Neckarauerſtraße 151, zurück⸗ due Arb der Jubilar war ſtets beſtrebt, durch Fleiß und . eitsleiſtung ſeine Pflichten zu erfüllen, wofür ihm Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 408 Hans iſt einer meiner kleinen Garde, mit der ich, wenn nicht gerade Ferien ſind, morgens ſo etwas wie das Geduldſpiel„Menſch ärgere dich nicht!“ zu ſpielen pflege, ein Spiel, das poeſiearme Leute ge⸗ meiniglich mit dem proſaiſchen Namen„Unterricht“ zu bezeichnen pflegen. Mit drei Dutzend anderen A⸗B⸗C⸗Schützen kam Hans vor bald drei Jahren in meine Obhut. Schon damals fiel er mir durch ſeine ausgeprägte Kopfform und ſein— freilich noch halb unbewußtes— eigenwilliges Auftreten auf. Ich ſtellte ihm im geheimen eine Prognoſe; und ſeine Entwicklung in den drei Jahren beſtätigte meine Vermutung: Hans iſt ein findiges Bürſchchen mit dem ſeltenen Geſchick, die Maſſe zu organiſieren. Er hatte bald einen Kreis ergebener Gefolgsleute um ſich verſammelt, war bei der Arbeit ein ganzer Kerl, der auf die anderen oft ein bißchen herabſteht, und zeigte im übrigen ſeine Eigenwilligkeit in der eigenartigen Schrift, die er ſich bald zulegte und mit der er mir manche harte Nuß zu knacken gibt. Nicht als ob ich ihn unbedingt zu einer beſtimmten Schrift⸗ form zwingen möchte: ſeine Schrift offenbart mir viel von der ſchon jetzt etwas komplizierten Struktur ſeiner Seele, die— will ich das Vertrauen erhalten — eine ganz individuelle Behandlung erfordert. Mehr noch als bei der Arbeit aber zeigte ſich die organiſatoriſche Begabung des kleinen Mannes auf dem Betätigungsfelde des Kindes, wo es am art⸗ echteſten und urſprünglichſten Kind bleibt: beim Spiel. Wie oft konnte ich da beobachten, wie Hans zuerſt ſeine eigenen Wege ging: die Hände in den Hoſen⸗ taſchen wie ein Großer, um den Leib den unerläß⸗ lichen Gürtel— der Stolz eines echten Buben—, die Mütze tief über den Kopf gezogen. Das Geſicht aber mit grübleriſcher Miene, die Augen, als würden ſie lebhaft Anteil nehmen an dem Problem, das das kleine Gehirn gerade wälzte. Die Kameraden ignoriert er, hat allenfalls noch für die Großen ein verſchloſſenes Lächeln, ein Lächeln, das gleichſam wie ein Vorhang über dem liegt, das ſeine Seele ge⸗ rade beſchäftigt. Dann der Entſchluß, die Tat: irgendeine ausgeheckte Beſchäftigung, irgendein Spiel. Erſt ganz für ſich, doch ſo, daß die andern Beharrlich, bis die Kameraden bei ihm Er gibt an, die ihn ſehen. ſtehen, bis ſie mitſpielen— dürfen. andern ſtaunen und gehorchen. Und nun die Ferien. Hans konnte wie die meiſten nicht in die Sommer⸗ friſche geſchickt werden. So ſtreift er draußen herum. Ich ſehe ihn in den erſten Ferientagen. Er grüßt mich wie einen guten Bekannten. Ich merke es ihm an: er heckt wieder etwas aus. Und richtig: nach einigen Tagen ſehe ich ihn draußen am Rande des Feldes. Dort iſt ein Streifen Landes, der nicht mehr Ackerland iſt, aber auch noch nicht bebaut wird. Vfelleicht wird ſpäter einmal eine Straße hier durch⸗ geleitet. Jetzt liegt das Stückchen Erde brach, dürf⸗ tige Gräſer wuchern im ſandigen Boden und mageres Geſträuch wurzelt loſe im Erdreich. Steine liegen herum: ein Paradies für tatenluſtige Buben, wie es die Großſtadt nicht aufzuweiſen hat. Hier ſehe ich in den nächſten Tagen den kleinen Hans ſchuften und ſchaffen. Das Regenwetter kann ihn nicht ab⸗ halten, er gräbt ſich eine richtige Höhle. Hat eine große Kohlenſchaufel von zu Hauſe mitgebracht. Wenn er mich auf dem nahen Feldweg mit dem Rad vorüberfahren ſieht, hält er in der Arbeit ein wenig inne, wiſcht ſich mit dem Aermel wie ein Alter über Rund 3000 Teilnehmer ſind angemeldet Zum 30. Verbandstag des Badiſchen Landes⸗Feuerwehrver bandes haben bis jetzt rund 3000 Feuerwehrmänner aus Baden, der Pfalz, Heſſen und Württemberg ihre Teilnahme zu⸗ geſagt. Unter den Gäſten befinden ſich die Präſt⸗ denten bezw. Vertreter der Feuerwehrlandesver⸗ bände Pfalz, Heſſen, Württemberg und Bayern. Bei dem Begrüßungsabend im Nibelungenſaal am morgigen Samstag wirken mit Walter Frie d⸗ mann, Dr. Hans Ebbecke, Heidelberg, Verein für Körperpflege von 1886, Feuerwehrkapelle Mohr, die Geſangsabteilung der Freiwilligen und der Be⸗ rufsfeuerwehr Mannheim und das Trommlerkorps der Freiwilligen Feuerwehr Mannheim. Der Feſtzug nimmt am Sonntag nachmittag um 2 Uhr Aufſtel⸗ lung im Schlachthof und bewegt ſich durch die Auguſta⸗Anlage am Friedrichsplatz vorbei durch die Kunſtſtraße zum Friedrichspark. 10 Muſikkapellen, 17 Trommlerkorps und 31 Fahnen werden an dem Zug teilnehmen. Anſchließend an den Feſtzug be⸗ ginnt im Friedrichspark das Volksfeſt, bei dem auswärtige Feuerwehrkapellen konzertieren. Karuf⸗ ſells, Schießbuden, Derbyrennen, Kaſperltheater u. a. m. ſind hinter dem Muſikpavillon aufgeſtellt. Fahnen heraus! Die Stadtverwaltung hat die Hauptverkehrs⸗ ſtraßen und Plätze bereits beflaggen laſſen. An die Bevölkerung ergeht nunmehr die Bitte, dieſem löb⸗ lichen Vorbild recht zahlreich Folge zu leiſten. Die fremden Gäſte ſind daran gewöhnt, bei den Landes⸗ tagungen durch ein Flaggenmeer begrüßt zu werden. Wir nehmen als ſelbſtverſtändlich an, daß die Mannheimer Einwohnerſchaft hierin nicht vor klei⸗ neren Städten zurückſtehen wird. Eine Entſchuldi⸗ gung für Nichtbeflaggen gibt es diesmal nicht. Hier handelt es ſich um eine völlig überparteiliche Or⸗ ganiſation, die ſich uneigennützig für die Allgemein⸗ heit unter dem Wahlſpruch einſetzt: Gott zur Ehr, an ſef 8 Ehrentage durch die Werkleitung und Arbeits⸗ ö er gebührende Dank zuteil wurde. Ferien am Rande der Großſtadt die Stirne und guckt mich lachend an: Das iſt bei ihm ſo viel wie ein Gruß. Nach kurzer Rede und Gegenrede ſchuftet er weiter. Am dritten Tag iſt er nicht mehr allein. Zwei andere Buben helfen mit. Hans iſt voller Eifer und Schaffensdrang: gräbt bald wie toll, rennt dann wieder mit der Schaufel in der Hand umher, ſchleppt Steine und ordnet mit lauter Stimme an, wie alles gemacht werden ſoll. Der Gürtel um den Bauch iſt ſtraff angezogen, die Mütze ſitzt tief im Genick, Hans iſt ganz Feuer und Flamme. Nach wiederum drei Tagen iſt eine ganze Horde bei der Schanzarbeit. Hans arbeitet ſelbſt nur noch ſelten. Er rennt— die Schaufel immer in der Hand — raſtlos in der Gegend umher und hat andauernd anzugeben und zu befehlen. Eine Woche ſpäter iſt Ruhe auf der Arbeitsſtätte. Ich fahre langſamer und ſchaue unauffällig nach dem Grund der Arbeitsruhe. Doch ich wurde ſchon erſpäht. Ueber dem Wall, der nun die Höhle umgab, lugte das wohlbekannte Geſicht von Hans. In der Höhle aber lagen und ſaßen die andern: eine regelrechte Indianerbande. Bogen hatten ſie alle umgehängt und Pfeile ſtaken im Gürtel. Sie redeten kein Wort miteinander, ſahen ſich nur ſinnend einander an wie weiland die Indianer es taten im Lederſtrumpf. Bis der Häupt⸗ ling das Zeichen gab, den Kriegspfad zu beſchleichen. Auf dem Bauch rutſchten ſie alle über den Lager⸗ wall, daß ſie faſt ihre Pfeile verloren, ſchlichen dann durch das Geſtrüpp, benutzten die Steine als Deckung. Dann legten ſie die Pfeile auf die Bogenſehne und ſchon ſchwirrten die Geſchoſſe durch die Luft und blieben einige Meter weiter im Sande ſtecken. Mit einem richtigen Indianergeheul ſtürzten die Buben vorwärts gegen den unſichtbaren Feind. Kurzer⸗ hand nahmen ſie plötzlich einen ihrer eigenen Leute und ſchleppten den ſich zur Wehr Setzenden an den nächſten Baum, banden ihn loſe an und umtanzten ſchreiend und mit den Armen fuchteld das Opfer am Marterpfahl, bis auf des Häuptlings Geheiß alle ſich wieder einträchtig in die Höhe ſetzen, um nach einer Weile eine Streife zu unternehmen über die benachbarten Stoppelfelder. Eines Tages fehlte Hans, der Häuptling. Er war für ein paar Tage verreiſt. Die Bande war am erſten Tage noch vollzählig beiſammen. Es ſcheint, ſie haben ſich ein neues Oberhaupt gewählt und ſtreifen noch ein wenig durch die Gegend. Aber nach einigen Tagen iſt die Höhle verlaſſen: der Häuptling, der richtige Häuptling, iſt halt nicht mehr da. Hans, der Organiſator fehlt. In loſen Gruppen lungern die Buben auf der Straße herum, ſpielen Tanzknöpfels oder Reifels, aber es iſt keiner da, der ſie alle vereinigt zum gemeinſamen Spiel. Einſam liegt jetzt die Wildnis am Rande der Felder. Späte Schmetterlingchen gaukeln zwiſchen den Gräſern und ſuchen noch die letzten Gaben des beginnenden Herbſtes. Vielleicht daß zu abendlicher Stunde ein Müßigänger ſich hier heraus verirrt und plötzlich ein Stäbchen findet und es kopfſchüttelnd be⸗ trachtet, bis er in dem Stäbchen in ſeligem Erinnern einen Pfeil erkennt, wie er ihn ſich ſelbſt auch einſt ſchnitzte vor Jahrzehnten, da auch er in den Ferien als Indianer am Lagerfeuer ſaß und in wilder Schlacht den Kriegsruf erſchallen ließ. Und wie ein verklärtes Bild wird das Wort in ſeiner Seele auf⸗ leuchten: O du ſelige Ferienzeit! Dem Nächſten zur Wehr! F. H. Jeuerwehrtage in Mannheim Kranzniederlegungen Vor dem Portal des Alten Friedhofs verſammel⸗ ten ſich heute vormittag um 11 Uhr die Abordnun⸗ gen der Freiwilligen Feuerwehr und der Fabrik⸗ feuerwehren, um anläßlich des Landesfeuerwehrtages einigen beſonders verdienſtreichen Führern eine Eh⸗ rung darzubringen. Neben den Kommandanten der verſchiedenen Stadtkompagnien und der Fabrikfeuer⸗ wehren hatten ſich von unſerer Berufsfeuerwehr Branddirektor Mikus und von der Berufsfeuer⸗ wehr Ludwigshafen Branddirektor Tocü eingefun⸗ den. Auch das Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr, Schauſpielerin Lene Blankenfeld, fehlte nicht. Die Anweſenden begaben ſich zunächſt zum Grabe des Kommandanten Wirſching, des Begründers der Freiwilligen Feuerwehr in Mannheim, der im Jahre 1894 geſtorben iſt. Manche der alten Feuer⸗ wehrleute, die heute an ſeinem Grab ſtanden, haben noch unter ihm gedient. In dankbarer Anerkennung ſeiner Verdienſte legte Oberkommandant Wolf einen Kranz mit blau⸗weiß⸗roter Schleife nieder. Dann begab man ſich auf den neuen Friedhof, wo Oberkommandant Wolf namens der Freiw. Feuer⸗ wehr am Grabe des im vergangenen Jahr verſtor⸗ benen allverehrten Oberkommandanten Ferdinand Schlimm einen Kranz niederlegte. Zu früh ſei der Freiw. Feuerwehr Mannheim dieſer tüchtige Mann entriſſen worden, dem beſonders die Zuſam⸗ menarbeit mit der Berufsfeuerwehr am Herzen lag und der die Organiſation der Freiw. Feuerwehren Mannheims auf die heutige Höhe brachte. Kom⸗ mandant Knäbel(Fabrikfeuerwehr Zellſtoff) wid⸗ mete dem toten Freund und Kameraden, der ſich vor zwei Jahren mit Erfolg bemüht hatte, den bevor⸗ ſtehenden Landesfeuerwehrtag in ſeine Vaterſtadt zu bringen, herzliche Worte. Es ſei Ehrenpflicht, ſein Grab zu ſchmücken und ſein Andenken zu ehren. Namens des 9. badiſchen Feuerwehrkreiſes legte Kommandant Knäbel einen Kranz nieder, deſſen Schleife die badiſchen Farben zeigte. Der letzte Gang galt dem ebenfalls erſt im Vor⸗ jahr dahingeſchiedenen Leiter der Berufsfeuerwehr Mannheim, Branddirektor Vaulont, dex ein guter Freund und Berater der Freiwilligen Feuerwehr geweſen iſt. Dem ſo unerwartet aus ſeinem Wir⸗ kungskreis geriſſenen verehrten Lehrmeiſter dankte Oberkommandant Wolf im Namen des Korps. An allen drei Gräbern ſang der Feuerwehr⸗Geſangschor unter Leitung von Herrn Baunach das„Heilig, Kommunale Chronik Die Haushaltsſorgen der Landeshauptſtadt * Karlsruhe, 3. Sept. Oberbürgermeiſter Dr. Fin⸗ ter hat einem Preſſevertreter eine Unterredung über die Finanzlage der Stadt gewährt, aus der hervorgeht, daß die Geſchäftsgebarung der Stadtver⸗ waltung bis vor kurzem als einigermaßen befriedi⸗ gend angeſehen werden mußte und nennenswerte Schwierigkeiten nicht auftauchten. Erſt durch die neue badiſche Notverordnung und durch den Minderertrag wichtiger Steuern, der in den letzten Monaten zu ver⸗ zeichnen iſt, wird die Situation ernſt, ſodaß ſich die Verwaltung genötigt ſehen wird, neue Steuer⸗ quellen zu erſchließen und weitere um⸗ faſſende Sparmaßnahmen durchzufüh⸗ ren. Die Verſchlechterung des Voranſchlages iſt in erſter Linie auf das Anwachſen der Ausgaben des Fürſorgeamtes, auf die Einnahmerückgänge der Straßenbahn und aus der Ueberwei⸗ ſungsſteuer, ferner auf die Ausfälle an Grund⸗ und Gewerbeſteuer, an Grunderwerbsſteuer und Zu⸗ wachsſteuer zurückzuführen. Die Minderein⸗ nahmen werden auf 1,87 Mill. Mk. veranſchlagt. Der bevorſtehende Abbau der Gebäudeſonderſteuer birgt eine weitere Gefahr für das Budget der Lan⸗ deshauptſtadt in ſich. Der Stadtrat wird durch dieſe Budgetverſchiebungen in der nächſten Zeit gezwungen ſein, einen neuen Voranſchlag zu beraten, der den Ausgleich zwiſchen Einnahmen und Ausgaben faſſen ſoll. Als Sparmaßnahmen iſt vorgeſehen, einige fertig ausgearbeitete Projekte, wie die Hafenerwei⸗ terung, zurückzuſtellen. Die Verwaltungsausgaben ſollen weiter erheblich verringert werden. Auch die Frage der Zuſchüſſe der Stadt an das Badiſche Lan⸗ destheater wird in den kommenden Etatsberatungen einer neuen eingehenden Prüfung unterzogen wer⸗ den. Grundſätzlich ſteht der Oberbürgermeiſter auf dem Standpunkt, daß mit allen Mitteln verſucht wer⸗ den muß, daß Theater zu erhalten, daß aber eine erhebliche Verminderung der Zuſchüſſe kaum vermeidbar ſein wird. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Kehl befaßte ſich mit der Vorlage über eine Erhöhung der Bierſteuer. Bürger⸗ meiſter Dr Luthmer erſchien es fraglich, ob durch dieſe Erhöhung tatſächlich eine Verbeſſerung der Stadteinnahmen u erzielen ſei. Mit ſeltener Einmütigkeit lehnte der Bürgerausſchuß die Vorlage ab, zumal dadurch das Gaſt⸗ wirtgewerbe, das ſeit Jahren infolge der allgemein un⸗ ünſtigen Wirtſchaftslage und auch infolge der Straßburger onkurrenz einen ſchweren Wirtſchaftskampf führt, außer⸗ ordentlich hart getroffen und viele Betriebe an den Rand des Ruins gebracht würden. Der Verbandsausſchuß der Waſſerverſorgung des Wall⸗ dͤürner Odenwaldes, der Gemeinden Wettersdorf, Vollmers⸗ dorf, Rütſchoͤorf und Dornberg, haben beſchloſſen, den be⸗ ſtehenden Hochbehälter, der auf Gemarkung Dorn⸗ berg ſteht und den vier Gemeinden gehört, vergrößern laſſen. Es wurde deshalb vom Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ amt Mosbach ein Plan gefertigt zum Ausbau einer Kam⸗ mer an den beſtehenden Hochbehälter. Mit den Arbeiten ſoll gleich nach Beendigung der Ernte begonnen werden. Vorausſage für Samstag, 5. Seplember: Unbeſtändig, zeitweiſe Regenſchauer und kühl bei ſtärker auffriſchenden und in der Höhe vorüber⸗ gehend ſtürmiſchen Südweſtwinden. Wotter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See- Luft⸗„ Ss Wind böb. dri Ss. 8 Wetter nnn d S888 8 Richt. Stärke Wertheim WIE 8 12 ſtil— Nebel Königsſtuhl 563 759,3 11 17 11 leicht halbbedeckt Karlsruhe 120 755,0 18 17 11 ſtill— wolkig Bad Bad. 213 757,6 18 17 10 80 leicht Nebel Billingen 712 757,8 11 138 9 8 leicht bebeckt Vad Dürrh.] 7011— 9 15 6 ſtill— bedeckt St. Blaſten 780—. 9 186 8 W leicht bedeckt Badenweil. 422 754.2 15 20 19 SW leicht bedeckt Feldög. of 12750681. 8 14 7 s leicht bedeckt Ueber Südengland iſt bereits wieder eine neue Zyklone erſchienen, unter deren Einfluß wir un⸗ beſtändiges und windiges Wetter für morgen zu erwarten haben. Reiſewetter Ein niederſchlagsfreies Gebiet zieht über Deutſch⸗ land nach Oſten und liegt heute zwiſchen Elbe und Weichſel. Die Temperaturen dieſes Gebietes be⸗ tragen morgens 16 bis 19 Grad. Im Südweſten des Reiches iſt es erneut zu Niederſchlägen gekommen, Flugwetter Nach kurzer Beſſerung iſt es im Südweſten des Reiches zu neuen Niederſchlägen gekommen. Ueber dem übrigen Deutſchland liegt wechſelnde Bewöl⸗ kung, aus der nur einzelne Regenſchauer nieder⸗ gehen. Die Sicht iſt meiſt etwa 10 Kilometer. Nur in örtlichen Nebelgebteten iſt die Sicht gering. Die Höhenwinde kommen mit 8 bis 10 Meter pro Se⸗ kunde aus Südweſten. 1. Waſſertemperaturen(heute früh 8 Uhr): Rhein(in Mannheim) 16 Grad Rhein(bei Rappenwörth) 18 Bodenſee(bei Konſtanz) 2 Geſchäftliche Mitteilungen * Das Möbelhaus W. Rieſer, hat im Hauſe N 5, 2, ein Verkaufs⸗ und Ausſtellungslokal eingerichtet. Herr Rleſer, der bereits ſeit 8 Jahren ſein Geſchäft in Mannheim be⸗ ſitzt und als erfahrener Möbelhändler bekannt iſt, wird in ſeinen neuen Räumen, wie bisher, nur erſtklaſſige Quali⸗ tätsmöbel zu äußerſt kalkulterten Preiſen führen. Der Er⸗ öffnungsverkauf beginnt morgen Samstag, 5. Septmber. (S. Anzeige in der Mittagsausgabe.)(12148 Welche Hausfrau wäſcht am beſten? Ganz entſchieden die Haus au, die reine Seife v det, Waſchmittel mit ſcharfen. ihre wedelle Wach pode zu vernichten. Doppelt gut wäſcht die Hausfrau, die Naumann's weiße Kernſeife Heilig iſt der Herr“, verwendet Mit dieſer vollkommen reinen, milden u. Seife cant ie ire Wache. erleictert ich Waſcharbell n een —— 8 4. Seite/ Nummer 408 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Der Maxauer Schiffbrückenbau 5* Karlsruhe, 2. Sept, Wie der„Volksfreund“ zu berichten weiß(der offizielle Stadtratsbericht liegt noch nicht vor) hat der Stadtrat ſehr wichtige Beſchlüſſe zum Bau der Rhei nbrücke gefaßt, die einer baldigen In⸗ angriffnahme des Baues förderlich ſind. So hat der Stadtrat dem landespolizeilichen Verfahren auf Feſtlegung der neuen Bahnlinie zugeſtimmt. Be⸗ kanntlich kommt die neue Rheinbrücke ſüdlich der jetzigen Schiffbrücke zu ſtehen, ſo daß eine 8 Verlegung der Eiſenbahnlinie in ſüdlicher Richtung gegenüber der bisherigen Linie Mühlburg ab notwendig iſt. Die neue Linie wird alſo ſüdlich von Knielingen ihren Weg nehmen. Und Knielingen ſelbſt wird deshalb auch einen neuen Bahnhof erhalten. Der Stadtrat hat dieſer Linienführung zugeſtimmt. Der Stadtrat ſchlägt auch einige Verbeſſerungen vor, ſo u. a. eine Ueberführung der Landſtraße Karlsruhe—Knielingen an der Stelle, wo ſich jetzt Straßenbahn und Eiſen⸗ bahnlinie nach Teutſchneureut kreuzen. Eine Ueber⸗ führung dieſer für den Verkehr hinderlichen Stelle iſt eine Notwendigkeit. Aus Vaden Staatliche Perſonalveränderungen Verſetzt: Regierungsrat Hermann Stenz im Miniſterium des Kultus und Unterrichts zum Mini⸗ ſtertum des Innern; Verwaltungsoberſekretär Friedrich Köhler vom Bezirksamt Lörrach zur Polizeidirektion Baden⸗Baden. Finanzrat Dr. Otto Wittmann im Miniſterium der Finanzen unter Ernennung zum Regierungsrat zum Miniſterium des Kultus und Unterrichts. „Kraft Geſetzes in den Ruheſtand ge⸗ treten: Verwaltungsoberinſpektor Ferdinand Leiblein beim Bezirksamt Lahr; Oberwacht⸗ meiſter Karl Grasberger beim Bepirksamt Buchen; Handarbeitshauptlehrerin Mathilde La u⸗ tenſchläger in Karlsruhe. Zur Ruhe geſetzt: Auf Anſuchen wegen leidender Geſunbheit Hausmeiſter Friedrich Geiß bei der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion, wegen Er⸗ reichung der Altersgrenze Schiffsbrückenoberwärter Friedrich Köppel in Söllingen. Gefahren für die Schule UI Weinheim, 4. Sept. In der Bezirkskonferenz Weinheim des Badiſchen Lehrervereins beſchäftigte man ſich ein⸗ gehend mit den Sparmaßnahmen, ſoweit davon die Schule in Mitleidenſchaft gezogen iſt. Das Sanie⸗ rungsprogramm des Deutſchen Städtetages will 20 Proz. des gemeindlichen Zuſchußbedarfes an Schule und Bildung ſparen. Das badiſche Spargutachten will 600 Lehererſtellen einſparen und ſetzt als Teiler 65 Schüler für eine Lehrkraft feſt. Den badiſchen Gemeinden wird ein Lehrerbeitrag ans Land zuge⸗ mutet. Welche Auswirkungen hätten dieſe Anord⸗ nungen für die Volksſchule in Weinheim? Weinheim hat rund 60 Volksſchulklaſſen(darunter 3 Hilfsklaſſen) und 2000 Schüler. Würde die Stadt die 7 übergeſetzlichen Lehrkräfte, wovon ſie die Per⸗ ſonallaſten vollſtändig trägt, einſparen— was im Augenblick durch das badiſche Notgeſetz nicht möglich iſt— ſo blieben noch rund 31 Lehrer einſchließlich der Hilfsſchul⸗Zeichen⸗ und Handarbeitslehrkräfte. Die Hlaſſenzahl müßte von 60 auf etwa 28 herabgeſetzt, die Stundenzahl der Klaſſen ſtark vermindert und in 8 den Oberklaſſen vom 4. Schuljahr an nur Halbtags⸗ unterricht eingerichtet werden. Der Bildungsſtand würde dadurch auf die Hälfte herabgeſetzt. Was für eine Vorbildung erhalten dann noch Lehrlinge, Fabrik⸗ arbeiter, Taglöhner, Hausangeſtellte uſw.? Die Bil⸗ dungs möglichkeiten ſtocken durch übertriebene Not⸗ ſparmaßnahmen. Neue deutſche Edelkeramik E Karlsruhe, 1. Sept. Trotz der Not der Zeit wird jetzt verſucht, alte und ſchon lange nicht mehr angewendete Verfahren zur Herſtellung von Edel⸗ keramik wieder neue anzuwenden. So ſtellt die Staatliche Majolika⸗Manufaktur in Karlsruhe jetzt echte Fayencen her. Es handelt ſich um keine durch Zinn getrübte Steingutglaſuren, ſondern um Fayencen mit leuchtenden Farben, wie ſie ſeit dem Ausſterben dieſes Fabrikationszweiges zu Beginn des vorigen Jahrhunderts wohl kaum mehr her⸗ geſtellt wurden. Vier Zentner Trauben täglich rav, Baden⸗Baden, 4. Sept. In Baden⸗Baden hat die Traubenkur begonnen. Soweit ſich letzt zu Beginn der Kur ſchon überſehen läßt, iſt der Umſatz an Trauben in dieſem Jahre ſehr günſtig; er entſpricht etwa dem des Vorjahres. Im Kurhaus werden täglich etwa vier Zentner Trauben verbraucht. 22 Heddesheim, 2. Sept. Die Tabakernte iſt trotz des anfänglich regneriſchen Weterst rüſtig vor⸗ wärts geſchritten. bei den meiſten tabakbauenden Landwirten, wenn das Wetter einigermaßen günſtig bleibt, beendet ſein. Der Tabak iſt dieſes Jahr außerordentlich gut gediehen und ausgereift gebrochen worden, er dürfte deshalb bei ausreichender Trocknung eine gute Qualitätsware liefern. Nach dem Tabak kommen die Kartoffeln an die Reihe. Auch hier wird ebenfalls mit einer reichlichen Ernte gerechnet. Karlsruhe, 3. Sept. Im Nymphengarten wurde geſtern vormittag ein 55jähriger Mann wegen Vor⸗ nahme unzüchtiger Handlungen gegenüber Frauen feſtgenommen und ins Bezirksgefängnis eingeliefert. * Pforzheim, 3. Sept. Auf der Straße zwiſchen Iſpringen und Erſingen fand man am Montag mor⸗ gen an einem Waldweg liegend, den 27 Jahre alten Karl Oechsle aus dem benachbarten Dürren er⸗ ſen auf. Was den jungen Mann in den Tod hat, iſt bis jetzt noch nicht bekannt. Ausgangs dieſer Woche wird ſie 4 Eine Verlegung der Bahnhöfe Mühlburg und Weſtſtadt kommt nicht in Frage. Weiterhin wurde angeregt, eine Unterführung der Honſellſtraße vor⸗ zunehmen, wo der ſchienengleiche Uebergang ſich be⸗ findet. Dadurch würde das bisherige Verkehrshin⸗ dernis beſeitigt. Ueber die Koſtenfrage des Brücken baues und der mit ihm zuſammenhängenden Gelände⸗ vera nderungen erfährt man, daß das Geſamt⸗ projekt der Maxauer Rheinbrücke auf 21 Millio⸗ nen Reichs mark zu ſtehen kommt. Die Brücke allein verurſacht einen Koſtenaufbhand von etwa 7 Millionen, während die Zuführungsarbeiten auf badiſcher Seite etwa 5, Millionen und auf bayeri⸗ ſcher Seite auf 8,5 Millionen zu ſtehen kommen. Die Maxauer Rheinbrücke wird alſo allein etwa ſoviel Koſtenaufwand betragen, wie die beiden Brücken⸗ projekte Speyer und Mannheim zuſammen. Die Stadt Karlsruhe hat ſich bekanntlich bereit er⸗ klärt, 125 Millionen Reichsmark zu den Koſten bei⸗ zuſteuern. Dieſer früher ſchon gefaßte Beſchluß er⸗ fährt keine Aenderung. Aus der Pfalz Kommerzienrat Carl Lieſenberg geſtorben * Nenſtadt a. d. Hdt., 4. Sept. Kommerzienrat Carl Lieſenberg, der In⸗ haber der Pfälziſchen Verlagsanſtalt in Neuſtadt a. d. Hröt., iſt in der vergangenen Nacht an einem Herz⸗ ſchlag im Alter von 65 Jahren geſtorben. Der Tod kam ſehr unerwartet, da er in den letzten Tagen wie ſonſt wohlauf war. Kommerzienrat Lieſenberg ſtammte aus Köln. Er kam im Jahre 1899 nach Neuſtadt, trat in den „Pfälziſchen Kurier“ als kaufmänniſcher Leiter ein, wurde bald Geſchäftsteilhaber, gründete den„Stadt⸗ und Dorfanzeiger“ und baute die Druckerei großzügig aus. 1911 wurde er Alleininhaber. Die Blüte des Geſchäfts iſt ſeinem Unternehmungsgeiſt und ſeinen kaufmänniſchen Fähigkeiten zu danken. Später wid⸗ mete er ſich auch dem Weinbau und Weinhandel. Er erwarb die Vogelſang⸗Weingüter und die Engel⸗ mann'ſchen Kellereien. Auch literariſch iſt Kommer⸗ zienrat Lieſenberg durch ſeine wiſſenſchaftlichen Schriften über Reklame und ſeinen Entwicklungs⸗ roman„Peter Löllgen“ hervorgetreten. Mit Kom⸗ merzienrat Lieſenberg iſt eine der bedeutendſten Ver⸗ legerperſönlichkeiten der Pfalz dahingegangen. Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag ſtatt. Ausbau des Hellerplatzhauſes * Neuſtadt a.., 2. Sept. Die Ortsgruppe Neu⸗ ſtadt des Pfälzer Waldvereins beſchloß in ihrer geſtrigen Hauptverſammlung, den geplanten Er⸗ weiterungsbau des Hellerplatzhauſes auszuführen. Der bisherige Hauptbau wird nach Weſten zu vergrößert, ſo daß mehr Platz für die Wirtſchaͤft, Küche und Schlafräume geſchaffen wird. Die Koſten ſtellen ſtch ohne Inneneinrichtung auf 11000 Mark. Die Pläne liefert Architekt Joſef Müller, die Ausführung übernimmt das Bauge⸗ ſchäft Georg Neumann, beide aus Neuſtadt. Für die Unterbringung der Hambacher Waldarbeiter wurde eine beſondere Holzhütte errichtet. Der Fuß⸗ pfad im Kalkenbrunntal, der Hauptzugangsweg zur Hellerhütte, wird neu inſtand geſetzt. * :: Frankenthal, 3. Sept. Im Kaffee Cloßmann fand am Mittwoch nachmittag die Zwangsverſtei⸗ gerung gegen den Inhaber der Firma F. M. Schmitt⸗ Söhne ſtatt, wobei für das Anweſen in der Lambs⸗ heimerſtraße 43000 Mark, für die Malsfabrik 22 000 und für das Wohnhaus in der Kaxolinenſtraße 4000 Mark geboten wurden. Höchſtbietender in allen Fäl⸗ leu iſt die Pfälziſche Hypothekenbank. Der Zuſchlag wird am 17. September erteilt. Was hören wir? Samstag, den 5. September .00: Frankfurt: Schallplatten. 5 .05: 9 e Morgenkonzert(Wagner, Adam, Meyer⸗ beer uſw.). 10.00: Südfunk: Schallplatten.. l 10.50: München: Görrebfeier in der Walhalla bei Regens⸗ burg. 12.05: Frankfurt: Sinfonie Nr. 3 von Mendelsſohn, anſchl. Unterhaltungsmuſik. 12.30: München: Soliſtenſtunde. 12.35: Südfunk: Unterhaltungskonzert. 13.00: München: Künſtlerportrait: Willem 1. 18.05: Langenberg: Mittagskonzert(Mendelsſohn, Verdi, Grieg uſw.). 13.30: München: Geſungene Tänze. 14.00: Königswuſterhauſen: Aus Tonfilmen. 14.25: München: Walzer, Lieder und Märſche. 15.20: Südfunk, Frankfurt: Jugendſtunde. 15.25: München: Pfälziſches Kaleidofkop. 15.50: Langenberg: Kinderſtunde. 16.15: München: Zither⸗Duette. 16.30: Heilsberg: Unterhaltungskonzert(Ziehrer, Nicolai, Lehar uſw.)]. 17.00: München: Populäres Konzert. 17.00: Südfunk, Frankfurt: Nachmittagskonzert(Mozart, Weingartner uſw.). 18.00: Wien: Aus der Staatsoper„Die Meiſterſinger“. 18.40; Frankfurt, Südfunk: Vorträge. a 18.45: München: Konzertſtunde. 19.45: Frankfurt, Südfunk: Großes Konzert. 20.00: Langenberg: Luſtiger Abend. 8 20.00: Königswuſterhauſen: Alte und neue Tänze. 20.00: München: Bunter Abend. 20.00: Hamburg: Wohltätigkeitskonzert. 22.20: Langenberg: Nachtmuſik. 22.30:. Unterhaltungs⸗ und Abendmuſik. 22.30: Königswuſterhauſen: Tonzmuſik. 22.30: Frankfurt, Südfunk: Unterhaltungskonzert. 23.00: Wien: Aeltere Tanzmuſik. Aus dem Ausland 17.00: Beromünſter: Jugendſtunde, anſchl. Konzert. 17.00: Straßburg: Bunte Muſik. 17.30: Rom: Orcheſterkonzert. 18.00: Straßburg: Aus Opern und Operetten. 19.00: Budapeſt: Liederabend. 19.00: Straßburg: Vokalkonzert. 20.00: Oslo: Orcheſterkonzert. 20.00: Sottens: Operetten⸗Arien. 20.15: Stockholm: Militärmuſtk. 20.30: Straßburg: Unterhaltungskonzert. 20.45: Mailand: Muſikaliſche Komödie„Die Zikade“. 21.00: Rom: Oper„Fedora“. 22.00: London Regional: Tanzmuſik. 5 22.35: Oslo: Tanzmuſik. a 22.35: Straßburg: Tausmuſik. Tennis⸗Turnier in Baden-Baden Ein verregneter Auftakt Baden⸗Baden mußte am Donnerstag den Beginn ſeines Tennisturniers infolge des ſtrömenden Regens auf die Nachmittagsſtunden verlegen, wo ſich das Wetter einiger⸗ maßen aufgehellt hatte. Da jedoch auch die meiſten Teil⸗ nehmer dieſes national ganz ausgezeichnet beſetzten Tur⸗ niers erſt im Laufe des Nachmittags eintrafen, erlitten die Spiele keine beſondere Verzögerung durch die Verlegung. Abgeſagt haben nur Goſewich, der erkrankt iſt, und der Freiburger Weihe. Im Herren⸗Einzel der Klaſſe A kam Tücher durch einen:0,:2 Sieg über den Engländer Pullan eine Runde weiter, während Großmann⸗Oeſterreich und Heitz⸗ mann⸗Krefeld kampflos vorrückten. Bei den Damen ge⸗ wann die Frankſurterin Frau Richter gegen Frau Teigler⸗Düſſeldorf den erſten Satz mit:1, worauf Frau Teigler zurückzog. Außerdem gab es im Laufe der Nachmittagsſtunden noch einige Spiele der B⸗Klaſſe ohne beſondere Bedeutung. Sp⸗V. Siegfried Ludwigshafen J. S. V. Ladenburg 13:6 Der jüngſte Verein des Rhein⸗Neckar⸗Gaues, Sportver⸗ ein Siegfried Ludwigshafen, der ſich aus einer Abzweigung des Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen gebildet hat, trat am Sonntag im Klubheim des Ludwigshafener Fußball⸗ Klub Phönix mit einem Mannſchaftskampf im Ringen gegen den Athletik⸗Sport⸗Verein Ladenburg erſtmals an die Oef⸗ fentlichkeit. Der Benjamin beſtand ſeine Feuertaufe mit gutem Erfolg, davon zeugte deutlich die Tatſache. daß ſich eine ſtattliche Anzahl Zuſchauer eingefunden hatte, obwohl nur ein kleiner Kreis Intereſſenten von der Veranſtaltung wußte, für die ſo gut wie gar keine Propaganda gemacht war. Das Debüt der einheimiſchen Ringermannſchaft, dos gleichzeitig der Einweihung der neuen eigenen Ringmatte diente, geſtaltete ſich auch ſportlich zu einem ſchönen Erfolg des Sportvereins Siegfried; konnte doch ein überlegener 18:6⸗Sieg gegen die in die Oberliga aufgeſtiegene und bis⸗ her ſo erfolgreiche Staffel von Ladenburg herausgeholt wer⸗ den. Es war auch nicht verwunderlich, daß Ladenburg der⸗ art überfahren wurde, nachdem die Mannſchaft des Sport⸗ vereins Siegfried bis aufs Fliegengewicht niemand anders iſt, als die frühere erſte Kampfmannſchaft des Stemm⸗ und Ringklubs Ludwigshafen, die wiederholt Meiſter in der Oberliga von Baden⸗Pfalz war. Wenn auch die Meinungen über die Trennung geteilt ſind, ſo muß es doch begrüßt werden, daß wenigſtens die Ringermannſchaft mit Gehring, Th. Stahl, Kreimes, Pfirrmann, K. Stahl und Babelotzki nahezu in voller Stärke beiſammen blieb. Es kann auch im Hinblick auf den gegenſeitigen Anſporn und deshalb im all⸗ gemeinen Intereſſe des Kraftſports in Ludwigshafen nichts ſchaden, wenn dem Stemm⸗ und Ringklub in dem neu ge⸗ gründeten Sportverein Siegfried eine Konkurrenz entſtan⸗ den iſt. Kampfverlauf Bantamgewicht: Sohn⸗ Ludwigshafen— Schmitt⸗Laden⸗ burg. Noch ehe Sohn wußte, wie ihm geſchah, lag er auch ſchon mittels blitzſchnellem Hüftſchwung von Schmitt auf beiden Schultern. Zeit 20 Sekunden. Federgewicht: Babe⸗ lotzki⸗Ludwigshafen— Fiſcher⸗Ladenburg. Der Laden⸗ burger machte ſeinem an Kampferfahrung weit überlege⸗ nen Gegner ſchwer zu ſchaffen, erzielte auch durch Halb⸗ nelſon eine große Wertung, konnte aber in der Zwangs⸗ hocke nicht vermeiden, daß er von Babelotzki ausgehoben und durch Ueberſtürzer in 10,03 Minuten beſiegt wurde. Leichtgewicht: K. Stahl⸗ Ludwigshafen— W. Engel⸗Laden⸗ burg. Engel wurde gleich zu Boden gezwungen und rettete ſich bei einem Armſchlüſſelgriff ſeines Gegners aus der Brücke. Stahl ſiegte durch Armſchlüſſel mit Halbnelſon in 4,05 Minuten. Weltergewicht: Pfirrmann⸗Ludwigs⸗ haſen— Sauer⸗Ladenburg. Letzterer kam zu Beginn des Kampfes durch Hüftſchwung in eine brenzliche Lage, konnte aber die Gefahr ebenſo abwehren, wie den Arm⸗ ſchlüſſelgriff ſeines Gegners, der ihn dann durch Auf⸗ reißer glatt auf die Schultern warf, was aber dem Kampfrichter entgangen war. Gegen Ende des Kampfes wurde Sauer aggreſſiv im Angriff, ohne aber etwas aus⸗ richten zu können. Pfirrmann wurde Punktſieger. Mit⸗ telgewicht: Kreimes⸗ Ludwigshafen— G. Engel⸗Ladenburg. Die erſten 10 Minuten verliefen in beiderſeitigen An⸗ griffsverſuchen. Durch Losentſcheid mußte Engel zuerſt parterre un wurde nach einem mißlungenen Ueberſtürzer ſeines Gegners erneut ausgehoben und durch Ueberſtürzer in 11 Minuten beſiegt. Halbſchwergewicht: Th. Stahl⸗ Ludwigshafen— Stahl⸗Ladenburg. Der Ludwigshafener zeigte ſich ſehr wendig und angriffsfreudig. Er ging durch Armzug, der ſeinen Namensvetter in Gefahr brachte, in Führung. Ein prächtiger Schulterſchwung des Laden⸗ burgers landete außerhalb der Matte. Ein Ueberſtürzer des Pfälzers zwang den Ladenburger in die Brücke, aus der ſich dieſer entwinden konnte. Th. Stahl wurde Punkt⸗ ſieger. Schwergewicht: Gehriug⸗Ludwigshafen— Höttgen⸗ Ladenburg. In dieſem Kampfe könnte von einem ſeu⸗ ſationellen Ausgang geſprochen werden, wäre der Sieg von Höttgen unter normalen Verhältniſſen errungen worden. Gehring übernahm ſofort den Angriff und ging durch Soubleſſe in Führung, während ſich Höttgen voll⸗ kommen auf die Verteidigung beſchränken mußte. In der g. Minute mußte Gehring die bittere Pille, ſich ſelbſt be⸗ ſiegt zu haben, ſchlucken. 8808 Internationale Motorrad⸗Srchstagefahrt Zahlreiche Ausfälle auf der fünften Etappe Die fünfte und vorletzte Etappe der Internationalen Motorrad⸗Sechstagefahrt führte als erſte Teilſtrecke nicht wieder zum Ausgangspunkt Meran zurück, ſondern endete diesmal in Gardon. Die Strecke führte über 345 Kilometer von Meran über Bozen, Trient, Pinzolo nach Gardon. Leider gab es trotz des guten Wetters wieder zahlreiche Ausfälle und Strafpunkte, was ſich durch die ſehr ſchmalen und ſchlechten Straßen der dies⸗ maligen Strecke erklärt. Der Leipziger Mitten zwei hatte Magnetſchaden und erhielt 31 Strafpunkte. Der Berliner von Krohn erlitt einen Reifenſchaden und war nahe daran, Strafpunkte zu erhalten, doch erreichte er noch in letzter Sekunde rechtzeitig das Ziel. Strafpunkte er⸗ hielten noch der Holländer Sibrandy auf BSA, Etienne⸗Un⸗ garn, Angelo⸗Italien(Buzzi), Stuzuk(Tſchechoſlowakei) und Frl. Herbert. Ausſcheiden mußten die Engländer Bradlay und Sheppard(Norton), ſowie Tarke. Die ſechſte und letzte Etappe führt am Freitag von Gar⸗ don nach Mailand über 210 Kilometer. Japan beſiegt Amerika im Schwimmländerkampf mit 40:32 Im neu erbauten Maifi⸗Jingobad bei Tokio lieier⸗ ten ſich die Auswahlmannſchaften von Japan und US einen Schwimm⸗Länderkampf, der überroſchenderweiſe mit einem überlegenen Erfolge der ſandniſcheg Vertreter endete. Die erzielten Leiſtungen müſſen zum weitaus 1 Teil als ganz hervoragnd bezeichnet werden. Be⸗ ſonders die Japaner warteten mit Zeiten auf, nach denen an ſie als die ſchwerſten Gegner für Los Angeles bezeich⸗ nen muß. So wurde die 4 mal 100 Meter Crawl in 404,4 gewonnen, die 3 mal 100 Meter Lagenſtaffel in 928,2, das 800 Meter Freiſtil⸗ Schwimmen in 10:25,2, die 1500 Meter⸗Strecke in 20:10, 5 Die Ergebniſſe: 100 Meter Crawl: 1 Howland⸗u Sa:00, 2. Miyg⸗ ſaki⸗J:00,6, 3. Kalili⸗U Sa Crawl: 1. 10:26. 1500 Meter muxa⸗J 20:11, 4. 10 2. Kawazu⸗J:12. 2 vokava⸗J 274 hreiber⸗USA 2. Tſuruta 255. 4 2. US Meter Crawl 1. Japan 40, 2. . Gilfrau⸗UI SA Meter Crawl: 1. Takaiſhi⸗J:00 200 Meter Crawl: 1 Gilfrau⸗li Set 216,5. 400 Meter 5 2. Nokojamg⸗I 488, 900 Nokoyama⸗J 10:25,2; 2. Takemur⸗ Crawl: 1. Makino⸗J 20:10,2; 90 Meter Rücken: 1. W 200 Meter Rücken: 1. Kalili 0,2. 190 Meter Bruſt: 1. :17. 200 Meter Bruſt: 1. mal 100 Meter Crawl: 1. :06. 4 mal 200 Meter Crawl: 1. :29. USA 32 Punkte. Die deutſche Elf gegen Oeſterreich Der Spielausſchuß des Dy B hat Mannſchaft für d findenden Länderk Die deutſche M der Aufſtellung: Emmerich 2 jetzt die deulſche en am 13. September in Wien ſtalt⸗ ampf gegen Oeſterreich zuſammengeſtellt annſchaft ſpielt vorausſichtlich in folgen⸗ Kreß (Rotweiß Frankfurt) Stubb (Tennis Boruſſia)(Eintr. Frankfurt) Kauer Leinberger Kubpfle (Tennis Boruſſia)(SpVg. Fürth)(FSW. Frankfurt) Albrecht Düſſeldorf) Lachner (Fortuna(Münch. 60)(Schalke 04)(Dresd. Sc.) Kuzorra R. Hofmann Kund 1. 86 Nürnberg) Länderkampf der Amateur⸗Voxer Bay Die bayeriſche ern ſchlägt Italien 10:6 Amateur⸗Boxſtaffel konnte ſich am Mitt⸗ woch abend in Ancona für ihre kürzlich in Rom erlittene 719 Niederloge revanchieren. ter im neuerlichen im überfüllten E Sie ſchlug Italiens Vertre⸗ Zuſammentreffen mit 10:6 Siegen. Die manuel⸗Theater ausgetragenen Kämpfe brachten Ergebniſſe: Fliegengewicht: nach Punkten. Bantamgewicht: Punkten. Frey⸗Bayern ſchlägt Biloni⸗Italten Saraeini⸗J ſchlägt Ziglarſki⸗B noch Federgewicht: Schleinkoſer⸗B ſchlägt Bortoleone⸗J nach Punkten. Leichtgewicht: Held⸗B ſchlägt Gianola⸗J in der dritten Runde durch Disqualifikation. Weltergewicht: ſchieden. Mittelgewicht: Kugler⸗B gegen Aleſſandrine⸗J unent⸗ Longinotti⸗J ſchlägt Lang⸗B in der dritten Runde durch techniſchen k. o. Halbſchwergewicht: Punkten. Schwergewicht: unentſchieden. Vier⸗Klubkam Schiller⸗B ſchlägt Dongti⸗J noch Kurt Haymann⸗B gegen Brunelli⸗) pf auf dem V. f..⸗Platz um den Wanderpreis des V. f. R. Die Konkurrenzen im Vier⸗Klubkampf am Sams kag auf dem VfR⸗Platz ſind: 100, 400, 1500, 5000 Meter⸗Läufe 4 mal 100 Meter⸗Staffel, Hochſprung, Weitſprung, Kugelſtoßen, Speerwerfen. Mitwirkende ſind: MTG., Phönix⸗Mann⸗ heim, Vfs Neckckarau und VfR Mannheim. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan ſer Kommunalpolitik u. Lokales Richard Schönfelder Sport 1 u. Vermiſchtes: Willy u. alles übrige: Fran Jakob Faude, Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer, Gelicht z Kircher- Anzeigen u. geſchäftl. Mitteilungen: ſämtlich in Mannheim- Herausgeber Drucker und Berleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto NMZ. ſVEnEMS-KalENDEE Sonntag, 6. September Odenwaldklub E..: 0 5 Wanderung Neckarſteinach—Neckarhäuſer Hof—Lanzen⸗ bachtal-Worm Abfahrt Haupt „Neckorſteinach feſtes findet ouf unſerem Hüttengelände und geſangl. Darbietungen ein Tiſchkarten zu 1,0 ſein ſtatt. ſer Erholungsheim Mannheimer Hütte. bahnhof.50 Uhr. Sonntags rückfahrkarte 1,90. Anläßlich unſeres 39. Stiftunge⸗ eſelliges Zuſammen⸗ für das ſittageſſen ſind am Freitag abend im Klublokol zu löſen. Mannheimer Turnerbund Germania: Vormittags 11 Uhr Meiſter Licht⸗ Neckarau und Fauſtballwettkämpfe. Deutſcher u. Luftbad Frankfurt gegen T. B. Jahn Turnerbund Germania Mannhelm, Ger⸗ maniaſportplatz Rennwieſe. Donnerstag, 10. September Badiſch⸗Pfälziſcher Treffpunkt jeden Donnerstag abend Mannheimer neben der Wei in, im: 8 Luftfahrtverein W Pangcbel Hof, Klublokal in den Kellerräumen henſtephanſtube.— Motorflugſchule jeben Abend ab 5 Uhr auf dem Flugplatz. Nachdruck verboten.— preis 60 pig. Uberali zu haben! Kleines Kursbuch E Lee für Baden und Pfalz mit Anschlüssen nach allen Richtungen Neu aufgenommen Wichtige Krattpostlinien für Ausflüge in 82 den, nac Hessen und in die e r- Ausgabe 22¹ bei muſttal. würz Himt kutſch das 6 ßen ö Zwar fen; Ja Japon 100 rgebnis: eich deutſche u ſtatt⸗ ngeſtellt. folgen⸗ m Mitt⸗ erlittene Vertre⸗ zen. Die Kämpfe Italien B noch J nach oͤritten unent⸗ in der J nach unelli⸗ m den Stag auf ſe 4 mal elſtoßen, ⸗Maun⸗ r. Stefan r Spot „Gericht tteilungen; rucker und B. m. b. H, zt nur bel Lanzen ⸗ r Hütte. ahrkarte tiftungs⸗ muftkal. ſammen⸗ kttageſſen U. deutſcher B. Jahn im, Ger⸗ 1 laſthotel rräumen lle jeben polen uns nicht weiter ſtören. r „So, und jetzt Vollgas!“ Das Cabriolet, das ſein Viſier der Landſchaft und den Winden weit geöffnet hat, brauſt dahin. Die Straße führt das Waldtal aufwärts, nichts ſcheint die Fahrt zu ſtören. Alſo Vollgas. Aus kühlen Tannengründen dringt würzige Luft heran, öͤie Matten duften und der Himmel würde voller Geigen hängen, wenn der Fahrer hinaufblicken dürfte. Aber das ſoll er hier füglich nicht tun, wie ſichs gleich zeigt, denn ſchon an der nächſten Kurve kommt ihm eine ſtattliche Fuhre Langholz entgegen, biegt mit einem Mal um die Ecke und ſtreckt ihre drohen⸗ den, wagrecht ausgerichteten Maſte weit in die Straße herein. Mit dem Vollgas währt es hier nicht lang. Und das hat ſeine guten Gründe, weil es nicht nur die Vorſicht und die Umſicht ſo verlangt, ſondern auch bie Ausſicht. Mag ſein, daß eine ſchneidige Fahrt über die Alpenpäſſe zu den wirklichen Senſationen des Automobiliſten gehört; wer ſeinen Wagen ſtill genießen will, wer ſich erfreuen möchte an den vier Rädern, die ſich nach Möglichkeit ſeinem lenkenden Vunſch dienſtbar erweiſen, der ſpanne ſeinen Wagen an und fahre durch die Täler des Schwarzwalds und über ſeine Höhen,— um ſeine Nerven auszuſpannen. Da wird die Bruſt weit und das Auge trunken,— es ſei denn, daß keiner von den rabiaten Omnibuſſen des Wegs daher donnert und haarſcharf am land⸗ ſchaftsdurſtigen Fahrer vorbeiböllert. Ja, ja, das ſind die Einrichtungen, die des Schwarzwalds un⸗ gemiſchte Autofreude keinem Irdiſchen ganz unge⸗ trübt zuteil werden laſſen: die Langholzwagen und die Omnibuſſe, zu denen ſich als neckiſche Gefährten noch die ratternden Motorräder geſellen. Doch dieſe Ungeheuer und Kobolde der Straße Laßt fahren dahin, uns bleibt doch das ſchöne Autoreich mit ſeinen vielen Abwechſlungen! Dem Auto gehört heute viel im Schwarzwald; aber das ſoll ihn nicht übermütig machen, ſondern heſcheiden und dankbar. Der Fahrer ſoll ſich daran erinnern, daß zur Väter Zeit hier noch die Poſt⸗ kütſche als einzige Möglichkeit auf mühſamen Pfaden das Gebirg erſchloß, das ihm jetzt willig ſeine Stra⸗ hen öffnet. Und dieſe Straßen verdienen alles Lob. Zwar ſind ſie zum Teil noch in der Bildung begrif⸗ fen es wird noch viel gearbeitet, gebaut, erweitert, geteert und geſtreut. Da heißt es aufpaſſen und langſam tun, wenn ſich die kleinen Steine teergetränkt an die knirſchenden Reifen heften und die Kotflügel üunen mit einer zähen, widerſpenſtigen Maſſe be⸗ werfen. Aber man ſieht doch ſehr genau, wie man ſich eine ſehr kultivierte Verkehrsregelung auf den Auto⸗ ſtraßen des Schwarzwalds zurechtgedacht hat. Die Praxis wird gewiß beweiſen, daß alles getan iſt, um bie Durchfahrten reibungslos zu ermöglichen, von den ewig Unbelehrbaren abgeſehen, die ſich in die Kurven unbedingt ſo ſtürzen müſſen, daß ſie gleich⸗ zeitig noch ein paar Bäume des Abhangs mitnehmen Iher ihren Wagen ganz unmotiviert mit einem Mal 0 herumreißen, daß er zwiſchen Berghang und Straßenrand eingeklemmt ſtehen bleibt und den chhſikaliſchen Gleichgewichtsgeſetzen zu ſpotten ſcheint. Der vernünftige Fahrer wird ſeine Freude an diefen Straßen haben, beſonders dort, wo ſie häufig befahren werden. Hier ſind die Kurven ſo ausgewei⸗ tel, daß Jeder hinreichend Platz hat, und die Nei⸗ güngswinkel der Fahrbahn hat man ſo genau der Krümmung angepaßt, als habe man an ihnen die Kraftverlagerung beim Drehen geradezu mathe⸗ matiſch ausprobieren wollen. Aber von dieſem ſehr wenig vorhandenen Staub der Straße wollen wir unſer Auge erheben zu den ſillen Schönheiten und Wundern dieſer Bergwelt mit ihrer majeſtätiſchen Ruhe und ernſten Einſam⸗ elt. Sie wird durch den Fahrer nicht geſtört, und ks erſcheint ungerecht, ihn ob ſeines ſtillen Genießens im dahingleitenden Wagen anzuklagen. . Da laſſen ſich ganz andere Klagen erheben, wie ſich in dieſer Bergwelt ſo manches verändert hat, wie es ihrer edlen Größe nicht entſprach. Wer ſieht, wie man ein Schluchſeewerk in jenen einſt ſo herr⸗ lichen unberührten Teil des Schwarzwaldes hinein⸗ wälzt, der wird wiſſen, wo die eigentlichen Zer⸗ ſtörer dieſer Schönheiten zu ſuchen ſind. Auch die Art, wie die Elemente der Ziviliſation le Schwarzwaldtäler emporklettern, unaufhaltſam und unausrottbar, wird manch ſtille Trauer aufſtei⸗ gen laſſen. Iſt es nötig, jeden ſtillen Waldweiher in ein„Strandbad“, jeden einſam liegenden beſchei⸗ enen Gaſthof in ein„Hotel“ oder„Kurhaus“ zu berwandeln? Aber noch ſtehen, feſtgegründet in ihrem granite⸗ gen Urgeſtein, die Berge des Schwarzwaldes als Jüter ihrer Täler, in denen der Menſchenfleiß mit ber Scholle ringt, den Waldwaſſern ihre Kraft ent⸗ loc um Mühlräder zu treiben, wie es der Schwarz⸗ waldbauer kennt ſeit der Urväter Zeiten. Dieſes rſprüngliche hat ſich auch in den andern Zweigen eines Erwerbs auch heute noch erhalten,— wenn⸗ gleich ſich auch hier die Not unſerer Tage wie überall bemerkbar macht. Was den Fahrer immer wieder aufs neue erfreut, 10 weiter er den Schwarzwald durchſtreift, iſt die welfältigkeit der landſchaftlichen Eindrücke. Es gibt zubl kaum ein Gebirge von dieſer Größe, das durch zus Kleid ſeines Waldes ſo einheitlich und dennoch une Kandel ſeiner Bilder ſo abwechflungsreich ist 15 der Schwarzwald. Zumal dort, wo er ſich zu enen höchſten Erhebungen auftürmt, überraſcht er ſtets aufs neue. 5 1 Die kurvenreiche Fahrt geht ein ſtilles Tal hinab, u breiterer Talgrund nimmt uns auf, führt in eine don dramatiſchen Felspartien umſtellte Landſchaft. Ammer neuen Kehren mit ſtets wechſelnden Aus⸗ icken ins verſinkende Tal geht es wieder empor, uud ſchon ſind wir wieder in einem neuen Land⸗ uen Mannheimer Zeitung — Auf Autofahrten durck den Schwarzwald ſchaftsbild. Weithin ſchweift der Blick Kuppen des Hochwaldes, das Dunkel der wechſelt mit dem lichten Grün der Matten. über Zu weiten Tälern, in denen ſich klare, das Blau Gebirgsſeen auseinandertreten. nimmt ſie uns wieder in den Schoß ihrer Wälder auf, läßt uns in liebliche Talgründe und durch die wogenden Felder der Hoch⸗ des Himmels ſammeln, kann Dann dichten blicken ebenen dahingleiten. wunderbar ſpiegelnde 4 5 dieſe Bergwelt Das iſt das Schönſte, was der Schwarzwald dem Er nimmt es mit in ſein Standquartier, von dem aus Aber dazu gehört Fahrer geben kann: das Gefühl der Weite. er ſich den Schwarzwald erobert. Lindenfels im Odenwald Aires Wanderungen durch den Odenwald— Unbe kannte Schönheit im Schatten der Bergſtraße Von Fritz H. Chelius Die Vergangenheit prägt heute noch dem Oden⸗ wald ihre charakteriſtiſchen Merkmale auf: Die Bur⸗ gen und Schlöſſer des Odenwaldes— ſoweit ſie an der Bergſtraße liegen— danken ihre Exiſtenz der von Süden nach Norden ziehenden Schlagader des Ver⸗ kehrs, wie z. B. das Alsbacher und das Auerbacher Schloß. Während das Schloß von Alsbach heute faſt völlig im grünen Meer des Waldes untergegangen iſt, blickt das Auerbacher Schloß noch ſtolz und trotzig von der Höhe herab zur Bergſtraße. Soweit die Bur⸗ gen im Nordweſten liegen, wie Lichtenberg oder der Breuberg, war ihre Aktionsrichtung mehr nach dem Maintal gewendet. Das heutige Lichtenberg, das weithin ſichtbar auf vorſpringendem Bergrücken gelegen und zu Herbergszwecken vermietet iſt, iſt ein ſtolzer Renaiſſancebau des 16. Jahrhunderts, in den aber Teile des alten Schloſſes, das bereits 1120 er⸗ richtet wurde, eingebaut ſind. Hier war ſchon Walther von der Vogelweide bei Diether II., Grafen zu Katzenelnbogen, zu Gaſte, und die Landgrafen von Heſſen fühlten ſich oft dort ſicherer als in ihrer Reſi⸗ denz. Der Breuberg dagegen bietet das Bild einer romantiſchen Burg, die heute trotz ihres Alters von über 800 Jahren noch vorzüglich erhalten iſt und ſogar noch bis in die 30er Jahre des vorigen Jahr⸗ hunderts armiert war. Noch älter als der Breuberg iſt die Burg Lindenfels, von der heute aber nur noch Ruinenreſte vorhanden ſind. Das Gebiet des Odenwaldes wird von einer gan⸗ zen Reihe von Kraftpoſtlinien durchſchnitten, ſo daß auch der, der weniger gut zu Fuß iſt, ſowohl von Darmſtadt aus, wie auch von Bensheim, Weinheim, Waldmichelbach und Beerfelden aus bequem die ſchönſten Punkte des Odenwaldes beſuchen kann. So ward einer der lieblichſten Punkte, das im Herzen des Odenwaldes gelegene Städtchen Lin den⸗ fels, dem Verkehr erſchloſſen, das früher nur in langer Fußwanderung zu erreichen war. Heute führen von den Bahnhöfen Darmſtadt, Bensheim, Fürth und Reichelsheim Kraftpoſtlenien dorthin. Lin⸗ denfels eignet ſich vorzüglich als Standquartier für nähere und weitere Touren. Die dankbarſten Aus⸗ flüge führen durch die wundervollen Wälder nach allen Himmelsrichtungen, ſowohl nach der Neunkirch⸗ ner Höhe, wie auch nordwärts nach Lichtenberg und Breuberg oder ſüdwärts nach der Tromm zu. Durch den Süden des Odenwaldes— von Heidel⸗ berg aus im Nord— führt die Wanderung zu den Neckarburgen, in die Heimat Götz v. Berlichingens. Von Heidelberg aus über Neckargemünd, Neckar⸗ ſteinach, Hirſchhorn nach Eberbach iſt eine der be⸗ kannteſten und ſchönſten Touren. Im Herzen des Odenwaldes entdeckt man die Idylle in ihrer reinſten Form; Waldmichelbach, Birkenau, Fürth, Erbach, Schönberg und Michelſtadt, das ſind reizende Flecken mit alten Fachwerkhäuſern. Jedes einzelne Dorf, jedes Städtchen iſt für Wanderer ein Labſal des Auges und des Herzens. Der Odenwald iſt nun ein⸗ mal der Wald der Siegfriedſage, des Nibelungen⸗ liedes. Und wenn auch der Siegfrieoͤbrunnen bei Graſellenbach im Forſtort Speſſart nur eine legen⸗ die Tannen nicht nur ein gutes Studium der Karte, das einen bei der vielfältigen Verſchlungenheit der Wege vor manchen Irrungen bewahrt(die übrigens mitunter ſehr reizvoll ſein können), ſondern noch ein anderes Ergründen der Eigenarten dieſer Landſchaft und ihrer Menſchen. Es iſt ganz einfach und koſtet nicht einmal Benzin, aber es erſcheint unerläßlich: Der Fahrer ſoll näm⸗ lich immer wieder einmal ſeinem Wagen ein wenig Ruhe gönnen, einen Bergſtock zur Hand nehmen und zu Fuß durch dieſe Wälder ſtreifen, damit er deren innige Schönheiten auch von dieſer ganz ſtil⸗ len, allem entrückten Seite kennen und lieben lernt. 4 1* 16— 8— Ke 8 agen wald däre Bedeutung hat, ſo kann das der dieſes Fleckchens keinen Abbruch tun. Auf zwei andere Punkte ſoll aber noch der Fremde beſonders hingewieſen werden: auf den Malſchen und auf den Fels berg. Wenn man in der dor⸗ tigen Gegend jemand nach„Malſchen“ fragt, kann es einem paſſieren, daß man nach dem Dorf Malchen gewieſen wird. Denn der Berg heißt im Volksmunde(wenn auch fälſchlich)„Melibocus“. In ſeiner Form dem(natürlich weit impoſanteren) Veſuv ähnelnd, iſt er mit 517 Meter der höch ſt e und charak⸗ teriſtiſchſte Berg des nordweſtlichen Oden⸗ waldes; man ſollte ihn ſchon wegen des einzig⸗ ſchönen Fernblicks beſuchen. Nach Weſten beherrſcht er die ganze Rheinebene, nach Norden das Gebiet bis weit über Darmſtadt hinaus, im Oſten ſchweift der Blick bis zur Neunkirchener Höhe und im Süden bis nach Weinheim. Die ganze Bergſtraße liegt wie ein aufgeſchlagenes Buch zu ſeinen Füßen, und die Berg⸗ wälder grüßen wie ein grünes Meer zu dem ſtolzen Ausſichtsturm herauf. Vom Felsberg aus iſt die Ausſicht lohnend, aber hier gehört das größere Intereſſe den geologi⸗ ſchen Eigentümlichkeiten, den hier finden ſich nicht we⸗ niger als 18„Felſenmeere“. Zweifellos war der Oden⸗ wald in prähiſtoriſchen Zeiten ein vulkaniſches Ge⸗ birge, und dieſe„Felſenmeere“ ſind Ueberbleibſel von eruptiven Ausbrüchen. Die rieſigen Geſteinsmaſſen beſtehen aus Hornblende⸗Granitfelſen, die ſich glet⸗ ſcherhaft den Abhang hinunterſchlängeln. Man hat auch ſchon im Altertum und frühen Mittelalter dieſe Steinmaſſen nutzbar zu machen verſucht, wie der„Al⸗ tarſtein“ und die„Rieſenſäule“ beweiſen. Man hat angefangen, ſie an Ort und Stelle zu bearbeiten und da man ſie ſcheinbar nicht abtransportieren konnte, einfach hier liegen laſſen. Bei der Rieſenſäule iſt das 3. B. durchaus begreiflich; denn der Koloß hat 9,25 Meter Länge bei einem Durchmeſſer von 1,29 Meter. Es ſcheint aber, daß man ſie früher doch einmal auf⸗ gerichtet hatte, denn die Unterſeite weiſt eine Niſche auf, in der ein Heiligenbild geſtanden haben kann. Zuerſt ſcheinen ſie die Römer bearbeitet zu haben und im Mittelalter ward ſie zur Bonifatiusſäule, an der die Jugend der Umgegend ihre Frühlingsfeſte feierte. N Schönheit Baden⸗Baden baut die Preiſe ab! Den gegenwärtigen Zeitverhältniſſen Rechnung tragend, haben ſich die Baden⸗Babener Hotels und Penſionen, ſowie dil Staatliche Bäderverwoltung entſchloſſen, ab 1. Septem⸗ ber die Penfion⸗,„ Bäder⸗ und Kurmittel⸗ preiſe weſentlich herabzuſetzen. Dies iſt um ſo begrüßenswerter, als bekonntlich ſo viele treue Freunde Baden⸗Baden immer wieder gerade um dieſe Zeit bevor⸗ zugen, wo ſeine unvergleichlichen Naturſchönheiten in be⸗ ſonderer Vielſeitigkeit zum Ausdruck kommen, und wo bis in den Spätherbſt hinein voller Kurbetrieb herrſcht. Dos Herbſt⸗Vergnügungsprogramm ver⸗ zeichnet zahlreiche beſondere geſellſchaftliche und ſportliche Veranſtaltungen, ſo: Tennis⸗ Golf⸗, Bridge⸗ und Tanz⸗ turniere, Automobilſporttage, Kurgarten⸗ Beleuchtungen, Modenſchau, Bälle, hervorragende Soliſten⸗Konzerte uſw. Wenn man ſich trotz dieſes un verminderten Kurbetriebs zu einem weitgehenden Preisabbau entſchloß, ſo geſchah düſteren Tannenwald ſchwenkt aus dem Wald und auf die Straße Neckargerach⸗ Schollbrunn. Schöner Rückblick auf die Ruine Minneburg und die beiden Kirchen in Neunkirchen. Rechts der Straße folgend, rechts der Friedhof, nach Schollbrun n 1½ St. dies wohl in erſter Linie deshalb, um wetteſten Kreifen einen Herbſt⸗Aufenthalt in Baden⸗Baden zu ermöglichen. 20,24, 20.48, 21.01, 22.25 Uhr. Jugend wandertag des Jung- Odenwaldklubs In Auerbach fand am 30. Auguſt der dies⸗ jährige Jugendwandertag des Jung⸗ Odemwaldklubs ſtatt. Die ungünſtige Lage der Gegenwart machte ſich in dieſem Jahre bemerkbar; man hatte von der üblichen Begrüßungsfeier am Vorabend Abſtand genommen, auch der ſonſt übliche feſtliche Werbeumzug fiel weg. Immerhin fanden ſich insgeſamt 340 Mitglieder des Jung⸗Odenwald⸗ klubs zur Tagung ein. Wer am Abend vorher bereits gekommen Jugendherbergen; die anderen Ortsgruppen fanden ſich nach einer Frühwanderung am Sonntag am Tagungsort ein. dienſt trafen ſich alle Teilnehmer nach einem Gang durch das wunderbare Fürſtenlager dem mitten im herrlichſten Buchenwald gelegenen Platze„Neun Ausſichten“, ſtattfand. war, fand Unterkunft in den beiden Nach dem Vormittagsgottes⸗ auf die wo Tagung Eröffnet wurde ſie durch den neuen Vorſitzenden, Hauptlehrer Schuhmann⸗Schriesheim, der die Er⸗ ſchienenen herzlich begrüßte, weſenden Mitglieder des Hauptausſchuſſes des Oden⸗ waldklubs, die Herren Miniſterialrat Guntrum und Amtsgerichtsrat Becker, ſowie den früheren Vorſitzenden Wilhelm Ries⸗Ulm. Die Jungmann⸗ ſchaften führten zunächſt Freiübungen vor. Weiter folgten Geſangsvorträge der Jugend und eine von Hildegard Fecher⸗Darmſtadt vorgetragene Dich⸗ tung„Im Heimatwald“ von Karl Bienenſtein. insbeſondere die an⸗ Herr Miniſterſalrat Guntrum ſprach ſodann über die volkswirtſchaftliche Bedeutung des deutſchen Waldes und erntete für ſeine lehrreichen Ausfüh⸗ rungen lebhaften Dank, dem der Vorſitzende beſon⸗ deren Ausdruck verlieh. Daran Hauptverſammlung des Jung⸗Oden⸗ waldklubs. Vorſitzende Schuhmann, der insbeſondere betonte, daß trotz der Ungunſt der Zeit das Wandern nicht vernachläſſigt werden dürfte, zumal da es zu den billigſten Arten der Erholung und körperlichen Be⸗ tätigung gehöre. durch den Rechner Koch⸗Darmſtadt. Bei der Vor⸗ ſtandswahl, die unter dem Vorſitz des Herrn Wilh. Ries ſtattfand, wurde der geſamte Vorſtand wie⸗ derum beſtätigt. ſchloß ſich die Den Jahresbericht erſtattete der Die Rechnungsablegung erfolgte Der nächſte Jugend⸗ Wandertag ſoll 1932 gemeinſam mit der Hauptverſammlung und dem 50jährigen Jubiläum des Odenwaldklubs am 12.6. in Erbach ſtattfinden; vielleicht ſoll jedoch außer⸗ dem noch ein beſonderer Jugendtag wie ſeither itblich in König gehalten werden, wohin eine Einladung von der dortigen Jugendgruppe ergangen iſt, Zum Ehrenmitglied des Jung⸗Odenwaldklubs wurde Rektor Emil Tremmel in Mannheim ernannt, der ſich um die Pflege der Geſangskunſt beſonders verdient gemacht hat; dem Ehrenvorſitzen⸗ den Wilhelm Ries wurde ein Album mit Aufnahmen der Jugendgruppen überreicht. Nach der Mittagspauſe, die teils im Wald, teils im nahen Auerbach verbracht wurde, fanden ſich alle Teilnehmer wiederum an dem ſchön gelegenen Platz zu den„Neun Ausſichten“ zuſammen. Am Nachmittag erfreute ſich die Jugend an Geſängen und an Reigen⸗ tänzen, die in ihren bunten Trachten ein farben⸗ ſchönes Bild gewährten. Um 4 Uhr ſchloß der Vor⸗ ſitzende den diesjährigen Jugendtag, worauf man ſich zu geſelligem Zuſammenſein nach Auerbach begab, bis die Züge zur Heimfahrt beſtiegen werden mußten. Wenn auch unter beſcheidenen Verhältniſſen gegen⸗ über den vorausgegangenen Jahresverſammlungen, verlief doch der diesjährige Jugendtag zur allgemei⸗ nen Befriedigung, Witterungsunbilden ein ſchöner warmer Sommertag die Veranſtaltung begüuſtigte. zumal nach den wochenlangen H. O. Becker. Wander- Vorſchläge Tageswanderung Neckargerach, Läufertsmühle, Schollbrunn, Oberdiel⸗ bach, Waldkatzen bach, Antonsluſt, Eberbach Wanderkarte Nr. 29, Zwingenberg oder Gaimühle 3, Anſchlußkarte Zwingenberg. Neckargerach 20 Pfg. Hauptbahnhof ab:.14,.52, Neckargerach an:.20,.45. Vom Bahnhof gegen das Dorf. Beim Ehrenmal mit dor Hauptlinie 21, rote Scheibe durch die Eiſenbahn⸗Unterfüh⸗ rung und links ab ins Seebachtal. folgend. Bach, der durch ſaftige Wieſen dem Neckar zueilt; eine Brücke nach Läufertsmühle 20 Min. Hauptlinie 18, weißes Viereck wieder über den Bach und das Tal auf, die Mühle links. Dieſem rechts öſtlich Rechts der rauſchende Ueber Mit der Das Tälchen wird enger. Direkt nördlich in den Wald. Im wildromantiſchen Weisbachtälchen langſam aufwärts. Rechts der wilde Weisbach und ein ſchönes Wieſental. Nach etwa ½ St. eine Kurve links. In einem etwas ſteiler bergan. Rechts ge⸗ Nordöſtlich durch den Ort. Auf der Hbhe ſchöner Blick auf den Katzenbuckel. Nach Oberdielbach St. Richtung nördlich. Nach Waldkatzen bach auch ½ St. In gleicher Richtung durch Waldkatzenbach abwärts in ſchönen Hochwald. tons luſt eine Schwenkung recht. %½ St. nicht aus dem Wald, ſondern verlaſſe dort wo die Straße rechts ſchwenkt das Wegzeichen und biege Wald. Der Weg iſt nicht zu verfehlen, denn links ſteht ein ſchiefer Wegweiſer mit der Inſchrift: nach Forſthaus und Wirtſchaft Antons bu ſt. In weſtlicher Richtung zunächſt kurz ab. Stets rechts die Bahn bis vor Eberbach. Bald rechts der romantiſche Stauhſee des Itterkraftwerks. Vom Weg und der Richtung nicht abweichen. Bahn und bald neben dem Kanal hin. Nach dem Kraftwerk noch eine Zeitlang über dem Itterbach weiter. in einem Tannenwald und abermals kurz auf. auf Eberbach. Aus dem Wald und auf Feldweg zur Straße Gaimühle⸗Eberbach. Rechts ein großes Holzſägewerk. Links der Straße folgend. nach Eberbach 1½ St. Rechts unten der Höllgrund. Kurz vor A n⸗ Durch Wieſen, dahin Raſtgelegenheit. Wer nicht einkehren will, gehe links in den Ueber der Etwas ab Vorblick Rechts drüben der Friedhaf. Hinein Eberbach ab: 19.00, 19.32, 19.44, 2102; Mannheim an: F Wend bebe 6. Seite/ Nummer 408 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Freitag, 4. September 1931 Wandern unnd Schönen Von Hans Otto Becker Wer mit offenen Augen und mit offenem Herzen wandert, der wird den Segen der Schönheit hald empfinden. Was die Natur draußen, die wir Wan⸗ derer aufſuchen, uns zeigt, iſt ſchlechthin Schönheit. In der Natur gibt es nichts Häßliches. Das Häßliche in die Natur zu bringen, war allein dem Menſchen vorbehalten, der mit geſchmackloſen Bauten und ſtörenden Anlagen die Natur verſchandelt oder das ſchöne in der Natur roh und unverſtändig beſeitigt. Schön iſt jede Landſchaft, nur im Grade der Schönheit beſteht ein Unterſchied. Auch die ein⸗ förmige Ebene hatihre Schönheit, nur will ſtie geſucht und empfunden werden. Wir Wanderer freilich ſchätzen ſo viel mehr die Schönheit unſerer Gebirge mit ihrem mannigfaltigen Wechſel von Berg und Tal, von Wald und Wieſe, von Fels und Waſſer. Glanz, Wärme und Farbe füllend. Da geht dem Wanderer wahrhaftig das Herz auf, wenn ihm ſolch ein Sonnentag beſchieden iſt und er iſt froh und glück⸗ lich über das Schöne und dankbar dafür. Doch kann auch ſchlechtes Wetter ſeine maleriſchen Reize haben, wenn geheimnisvoll der Nebel trüb und grau um die Stämme des Hochwaldes braut oder über den Wieſengründen des Tales liegt. Schön ſind, wenn ſie uns auch unbarmherzig durchnäſſen, die ſturmgetrie⸗ benen Wolken, die in Fetzen am Berghang zerflattern. Wie der helle Tag ſeine Schönheit hat, ſo hat ſie auch die abendliche Dämmerung mit ihrem reichen Farbenſpiel, ſo hat ſie die ſamtdunkle Nacht mit ihrem matten Sternenſchimmer oder ihrem milden Mondlicht. Und wie jede Tageszeit, ſo hat wieder jede Jahreszeit ihre beſondere Schön ⸗ heit. Wer Augen hat zu ſehen, der kann ſie immer mit ihrem ſüßen Sang. Und endlich, was der ſchen Hand in die Natur hineingeſtellt hat, das gibt oft dem Landſchaftsbild die Vollendung: die Burg⸗ ruine mit ihren Türmen, Zinnen und Mauern auf ragendem Berg— ſo lange der zünftige Forſcher ſie noch nicht ihres Efeuſchmucks und ihrer Vegetation beraubt hat— im ſtillen engen Grunde die Mühle mit moſigem Dach, im Tale das alte Städtchen und ſeine köſtlichen Fachwerkbauten mit Erkern und Giebeln. Unendlich viel Schönes kann ſo der Wan⸗ derer auf ſeiner Fahrt ſchauen, die ihm darum immer zum Erlebnis, zum Gewinn wird. Noch gibt es aber viel ſchönes, was wir nicht mit den leiblichen Augen zu ſchauen vermögen, ſondern mit dem inneren, geiſtigen Auge ſehen müſſen. Weiter zurück, in die Kindheit unſeres Volkes, in ſeine Mythologie, führen uns die ſagenumwobenen Stätten, die wir faſt ehrfürchtig betreten, um den Raunen uralter Mär zu lauſchen— wohl das ſchönſte und wertvollſte Gut eines Volkes. Wer ſo wandert, mit den Sinnen des Leibes und den Augen der Seele alles ſchöne in ſich aufnimmt, was ſich uns in ſo ver⸗ ſchwenderiſcher Fülle bietet, der hat Gewinn vom Men⸗ Es gibt wohl kaum etwas herrlicheres von dem golden 8 als den Anblick unſerer Höhen, darüber ein blauer Himmel, die Sonne ſtrahlt, alles mit Licht, tur die Schmetterlinge im bunten Flü und ewig in Genüſſen ſchwelgen laſſen. dann die Lebeweſen, deren Schönheit uns erfreut, In der Na⸗ gelkleide, die vögel[ſchöne zu Wandern, aber noch mehr, vom Leben. Auch im Leben wird dann der Menſch das fänden wiſſen und er wird ſich den beglückenden Gleichklang, das hohe Gefühl der Freude am ſchönen hinüberretten in den Alltag. Wer aber das vermag, der iſt gefeit gegen all das widrige, niederdrückende, abſtoßende, häßliche und gemein womit heute leider Gottes das menſchliche Leben ſd überreichlich angefüllt iſt. Und doch gib es ein Mittel, ſich frei zu machen von allem Leid, von allen Sorgen aber dafür ſich mit Freude, mit Kraft, mit Glücks⸗ gefühl zu bereichern— das iſt der W̃ andertag mit ſeiner Schönheit, den wir uns als Vor⸗ bild für das ganze Leben nehmen ſollten. Wir werden von höherer Warte und mit einem weiteren Blick auf die Dinge ſehen, die uns entgegen treten, und werden die Nichtigkeit von ſo vielem erkennen, was einem anderen gar ſo wichtig dünkt, und werden mit größerer Ruhe und Zuverſicht der Zukunft ent⸗ gegenblicken. Denn die wertvollſte Erkenntnis, die wir Wan⸗ derer immer wieder draußen in der Natur gewinnen iſt doch die: das Land, das ſich uns in ſeiner ganzen Schönheit zeigt, im blühenden Frühling, im ſtrotzen⸗ den Sommer, im fruchtbringenden Herbſt, ſelbſt m kahlen toten Winter, das Land mit ſeinen Bergen und Wäldern, Strömen und Feldern, ſeinen Städten und Dörfern, Schlöſſern und Domen, das iſt unſere Heimat, iſt unſer Vaterland. 2 ere eee 8 3 160„ e 285 Baden-Baden „Hotel Augustabad“ Gut bürgl. Familienhotel mit Wein⸗ u. Bier⸗ reſtaurant, nächſt den Kur⸗ u. Badeanſtalten. 2 Altbekannt für vorzügliche Küche und Keller. Zimmer ohne Penſ. v. 2/ an, mit Penſ. v. 7„ an. Garage. Tel. 871. Beſitzer: A. Degler. 2 Gasthaus u. Pension Erneck„Tur Linde“ Schöne Höhenlage b. Tannenhochwald, Terraſſe mit Blick auf See und Wald. Mäßige Preiſe. ute Küche. Bad. Telephon 103 Altenſteig. Beſitzer: Fr. Seeger. Gasthof u. Pension „Lum Adler“ bietet angenehm. Sommeraufenhalt. Penſions⸗ preis Mk..—, Garage. 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Zittenfelden. — — , gegebe “babe d laſſe was erden t ent⸗ — r Wan⸗ innen, ganzen rotzene bſt im n und n und bſere N* — 2 E — deitrich. fun tr. Laub halteſtel nd Nadel ſionspreis ahnſtation nellen r 55 km weg iturfr. am r. Morke⸗ Schwarzü, latz) a. d. trandbüͤd. Verpfleh. en). Auf Oeffentl. f Trunk, einer Wirtſchaft in dem damals und jetzt wieder zu J berbach gehörenden Neckarwimmersbach ſich erlaubte er von ihnen ſelbſt kein Wort über die Angelegenheit Freitag, 4. September 1931 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 408 Jum Eber Warum Kberbacker Kuckuck? Die Benennung des Jahrmarktes als Kuckucks⸗ markt hat ſchon wiederholt zu Rückfragen nach der Kuckucksgeſchichte Anlaß gegeben. Dr. Weiß hat über dieſes Begebnis ein Spiel verfaßt, das beim Bankett am Abend der Eröffnung zur Aufführung gelangk. Aus den Akten iſt folgendes zu erſehen: Der Eberbacher Kuckucksprozeß 1604. Es iſt bekannt, wie oft ganz zufällig entſtandene ober an die geringfügigſten Veranlaſſungen ſich knüp⸗ fende Redensarten und Spitznamen ſich lange Zeit hindurch halten. So iſt es auch gegangen mit der am Neckar geläufigen Bezeichnung„Kuckucksfreſſer“ für die Einwohner von Eberbach. Sie knüpft ſich an einen Scher z, den ein Eberbacher Arzt 1604 in und der in der Folge zu einem Beleidigungsprozeß führte. Was aktenmäßig feſtſteht, iſt folgendes: Der Wirt Nonhard Schäfer in Neckarwimmersbach erhob im Sommer 1604 Klage gegen den Gberbacher Bürger und Küfer Martin am Endt, weil dieſer ausgeſagt habe, es ſei ihm an Pfingſten in der Wirtſchaft des Klägers ein gebratener Kuckuck vorgeſetzt worden. Der Beklagte beſtritt anſcheinend nicht, dieſe Aus⸗ ſage getan zu haben, ſondern begründete ſie damit, der Arzt Hans Mantel habe ihm geſagt, der Vogel, den er verzehrt habe, ſei ein Kuckuck geweſen und habe ihn damit geneckt. Ein gewiſſer Jakob Strieder don Hirſchhorn, der dieſe Neckerei mit angehört hatte, wurde auf Erſuchen des Eberbacher Gerichts durch den Notar und Stadtſchreiber Blandner in Hirſchhorn vernommen und beſtätigte nicht nur, daß der Arzt Mantel den Beklagten wegen des Vogels„tribuliert“ geguält) habe, ſondern gab weiter zu Protokoll, Mantel habe ihm geſagt, es ſei wirklich ein Kuckuck geweſen. Er, Mantel habe ihn beigebracht, habe ihn für 2 Pfennige von einem Knaben rupfen laſſen und ihn dann der Wirtin zum Braten gegeben. Dann habe er ihn auftragen laſſen und habe die Hälfte dem Beklagten vorgelegt und ſo ge⸗ zan, als ob er die andere Hälfte ſelbſt eſſen wolle, habe e dann aber auch dem— vermutlich betrunkenen Beklagten zugeſchoben. Auf die Frage, ob der Kuckuck„von ihm ſelbſt ge⸗ ſorben“ oder getötet geweſen ſei, erwiderte der Zeuge, er wiſſe das nicht beſtimmt, er glaube aber verſtanden zu haben, daß Mantel dem Vogel das Hirn mit einer Glufen“(Stecknadel) durchſtochen habe. Ob der Mitt oder die Wirtin gewußt hatten, daß der Vogel ein Kuckuck war, konnte der Zeuge nicht angeben, da bernommen hatte, ſondern nur von Mantel. Welches gehmungen tragen hierfür Sorge. Die landſchaftliche Schönheit der druck bleiben. Gewinnt die Stadt doch holungsſtadt und das der rauſchende Fluß und freundes. Schönheiten lieb gewinnen. In Ergänzung dex Ausführungen über die Ent⸗ ſtehung des Kuckucksmarktes veröffentlichen wir nach⸗ ſtehend ein Dokument über den Kückuckspro⸗ ze ß. Es betrifft die Ausſagen des bereits erwähn⸗ ten Hirſchhorner Bürgers Jakob Strieder, der als Zeuge in dieſem Prozeß vernommen wurde. Die Niederſchrift lautet wie folgt: „Donnerstag den dreiundzwanzugſten Auguſti Anno 1604 iſt auf Befehl des ehrenhaften wohlacht⸗ baren Herrn Jacob Mohrs, Schultheißen zum Hirſch⸗ horn auf ausgangenes Anſuchen von den ehrenhaften fürnehmen ehrſamen und weißen Herren Schult⸗ heißen, Bürgermeiſtern und Rath der Stadt Eber⸗ bach in der ſtrittigen Sachen zwiſchen Leonhard Schäfer Gemeindsmann und Wirt zu Neckarwim⸗ mersbach, Klägern und Martin Am Endt, Bürgern und Küfern zu Eberbach, Beklagtem, Jakob Strieder, Burger allhier durch mich endsbemeldten kaiſerlichen Notarium abgehört worden. Der hat nach einem leiblichen geſchworenen Eid auf ein jede Frag von Wort zu Wort geantwortet, wie hernach geſchrieben Urteil schließlich erging, iſt nicht erſichtlich. ſteht: am Samstag,., Bonntag, 6. und —— 8 N N im Feſtzelt dafür, daß die Beſucher Eine ganze Reihe von Vergnügungsunter⸗ Im großen Feſtzelt ſpielt eine ausgezeichnete Kapelle. Stadt Eberbach wird auf den Beſucher nicht ohne Ein⸗ immer mehr den Ruf einer Fremden⸗ und Er⸗ nicht mit Unrecht, denn die reizvolle und maleriſche Umgebung, die dichtbelaubten Wälder erfreuen das Herz eines jeden Natur⸗ So hoffen die Veranſtalter des Kuckucks marktes, daß die Gäſte, die zum Kuckucksmarkt nach Eberbach kommen, die Stadt noch öfters beſuchen werden und ihre landſchaftlichen In dieſem Sinne rüſtet ſich die Stadt Eberbach zum Empfang ihrer Gäſte und entbietet allen denen, die den Kuckucksmarkt in dieſem Jahre beſuchen wollen, ein herzliches Willkommen! —:!:.——5 Ein Dokument über den Ruckucksprozeß Erſtlich, warum er, Zeug, verſchienenen Pfingſt⸗ montag zu Wimmersbach angelangt? Autwortet, daß er zu Ludwig Kappeſen, Rudern zu kaufen gegangen. Zum andern: In weſſen Behauſung er da ge⸗ zehrt und wer mit ihm gezehrt? Antwortet, daß er in Klägers Leonhard Schäfers Behauſung gezehrt; dabei ſei geweſen der Kläger ſelbſtens, Ludwig Kap⸗ pes, Hans Mantel der Arzt, und des Baders Sohn von Gerach. Zum dritten: Ob er Zeug, bei ſeinem Gewiſſen ſagen könne, daß ſich Kläger Leonhard Schäfer mit ihm in der Sach nichts unterredt? Antwortet, daß Kläger mit ihm des Vogels wegen im geringſten nichts unteredt, ſondern der Arzt Hans Mantel hab zu ihm, Zeugen angefangen und geſagt, er hab, den Beklagten Martin, mit dem viel genannten Vogel alſo tribulieret, weil er ihn, Arzten zuvor einmal übel geſcholten. Zum Vierten: Ob Zeug von dem Klager nicht gehört, daß den vorigen Tag ein Guguk geſſen, und durch wen derſelb uff den Tiſch getragen wor⸗ Montag, 7. Beptember Willkommgruß! Trotz der gegenwärtigen ſchlechten Wirtſchaftslage veranſtalten die Stadtgemeinde Eber⸗ bach und der Verkehrsverein Eberbach in dieſem Jahre wieder den traditionellen Eber ba cher Kuckucksmarkt. Dieſer Kuckucksmarkt ſoll ja nicht nur ein Vergnügungsmarkt ſein, ſon⸗ dern er ſoll denen, die ihn beſuchen, lehrreiche Anregungen geben. Obſt⸗ und Gemüſebau und Schädlingsbekämpfung werden an Hand von Obſtſortimenten und von einem umfangreichen Bilder⸗ und Präparatenmaterial dem Beſchauer gezeigt. Gerade in der heutigen Zeit, in der wir nichts unverſucht laſſen dürfen, die Produktion unſerer Landwirt ſchaft zu heben und zu fördern, iſt dieſe Ausſtellung von ganz beſonderem Wert. Auch der Viehmarkt und die Vie haus ⸗ ſtellung mit Prämiierung wird dem Fach mann manche Anregung vermitteln. Anderer⸗ ſeits ſorgt der Vergnügungsmarkt und der Betrieb auch Unterhaltung und Erheiterung finden. Programm Samstag, 5. September: 3 Uhr nachmittags: Feierliche Eröffnung des Kuckucksmarktes und der Ausſtellung dur den ſtellvertretenden Bürgermeiſter der Stadt Eber⸗ bach in Anweſenheit der Vertreter der Be⸗ hörden. Zutritt haben nur die geladenen Gäſte. 4 Uhr nachmittags: Allgemeine Eröffnung der Ausſtellung und des Marktes für das Publikum. 8 Uhr abends: Gemütliches Beiſammenſein der Bürgerſchaft im Feſtzelt. Sonntag, 6. September: 11 Uhr vormittags: Vormittagskonzert im Feſtzelt. Nachmittags und abends: Allgemeine Volksbeluſtigung. Montag, 7. September: 8 Uhr vormittags: Beginn der Viehausſtel⸗ lung und Viehprämtierung ſowie des Zucht⸗ Handels⸗ und Schlachtviehmarktes. 2 Uhr nachmittags: Kinderfeſt. 8 Uhr abends: Gemütliches Beiſammenſein der Bürgerſchaft im Feſtzelt. . D ĩðͤ v vernommen, ſondern er Kläger hab folgenden Diens⸗ tag auf ſein, des Zeugen Befragen geantwortet, es ſei kein Guguk in ſeinem Haus gekocht worden. Aber der Arzt hab zu ihm Zeugen geſagt, es ſei anderſt nit, als daß der Guguk gebraten und gegeſſen worden ſei, und hab er Arzt, einem Knaben zwei Pfennig drunt geben und denſelben in Schubhanſen Haus laſſen rop⸗ fen, folgendes der Wirtin zum Braten überreicht. Zum Fünften: Wer denſelben Vogel geſſen und vorgelegt? Antwortet, daß der Arzt ihm anzeigt, wie er dem Beklagten den halben Teil von vielangereg⸗ tem Guguk hatte vorgelegt und er Beklagter denſel⸗ ben geſſen. Mit dem andern Teil hab ſich der Arzt ſo geſtellt, als wollte er's vor ſich behalten, doch nichts. deſtoweniger ihm Beklagten dasſelbe ohnvermerkter Weiſe auch vorgelegt. Zum Sechſten: Ob er Zeug bei ſeinem Heil und Seligkeit ſagen könnte, daß vielermelbter Guguk vom ihm ſelbſt geſtorben und alſo nit getödt worden ſei? den? Antwortet, er hab von dem Kläger kein Wort Antwortet, daß ihm unwiſſend ſet, ob der Vogel von ihm ſelbſt geſtorben, oder nit, aber von dem Arzt habe er verſtanden, daß er, Arzt dem Vogel das Hirn mit einer Klufen durch⸗ ſtochen. Deß zu wahrer Urkund, und daß diefes Verhör alſo rechtmäſſig fürgangen, iſt ſolches mit meinem eigen Inſiegel verſchloſſen worden. Actum iſt ſupra. Jo⸗ hannus Phillippus Blendnerus Notarius Caſareus und Stadtſchreiber zum Hirſchhorn.“ 10 Besue nt vom 3. bis 7. September den KUckUcksMARKʒT in Eberbach a. N. Groger Jahrmarkt— Großes Festzelt mit original bayrischer Kapelle—- VoLKSBELUSTIGUNGEN 3 Obstbau- und Gartenbau- Ausstellung Der Bauern- garten(sehenswert für die Frauen).— Bekämpfung der Schädlinge im Obst- und Gartenbau Am MoN TAG, den 7. September: Zuchtviehschau, Zucht-, Mandels- und Schlachtviehmarkt Prämlierung 70 •VF!!!!bCb /) Beal Spesen Senat der Sf fentlichen umdel sicheren Sperr- ud Kredlifensfalf für Stedt d PSZirR 4 Alfbekermfes Speiseheuds Gasthaus Zum Ochsen Eigene Brauerei„Löwen- Brau“ Glas 22,: Liter 33 Pig. IrMHaber: Josef Bäuerle 8 Freitag, 4. September 1931 — der Neuen Mannh eimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 408 Die Saniernng der Darmſtädter Volksbank Erhöhung der Geſchäftsanteile und der Haftſumme Fuſion mit der Heſſ. Handwerkerzentralgenoſſenſchaft Darmſtadt, 4. Sept.(Eig. Dr.) Die inſolvente Darm⸗ ſtädter Volksbank beruft ihre ao. GV zum 11. Sept., wo D us auf den 24. Aug., dem Tage der Zahlungsein⸗ ſtellung, ſowie über die Deckung des Verluſtes Bekannt⸗ machungen erfolgen ſollen. Der Status iſt erſt in einigen Tagen fertiggeſtellt. Wie wir erfahren, iſt mit einer Unterbilanz von mindeſtens 1,7 Mill./ zu ochnen, ſodaß nach Abſchreibungen der 600 000/ offenen erve und von 400 000 bis 500 000 4 ſtillen Reſerven eine Unterbilanz von etwa 700 000 I zu tilgen bleibt. Das Eigenvermögen des Inſtituts wurde zuletzt mit 1 Mill./ Geſchäftsanteflen und 600 000/ Reſerven angegeben. Die ao. GW ſoll gleichzeitig über die Er⸗ höhung der Geſchäftsanteile und der Haft⸗ ſumme von je 500„/ um einen noch nicht feſtſtehenden Betrag beſchließen. Ferner ſoll die Sanierung dahin ermöglicht werden, daß der Uebergang der Darmſtähter Volksbank auf die Heſſiſche Handwerkerzentralgenoſſenſchaft Darmſtadt, ein über ganz Heſſen ſich erſtreckendes Inſtitut von etwa 5000 Genoſſen, das Kredite an Handwerker vermittelt, die vom heſſiſchen Staat in der Hauptſache zur Verfügung geſtellt werden, er⸗ folgt. Mit dieſer Fuſion glaubt man den Zuſammenbruch der Darmſtädter Volksbank mit ſeinen bedeutenden Aus⸗ wirkungen einigermaßen in ſeinen Folgen abzufangen. Sanierung der Tellus AG. Auswirkungen der Schroeder⸗Inſolvenz D Fraukfurt, 4. Sept.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, ſieht ſich die Tellus AG für Bergbau und Hüt⸗ teninduſtrie, Frankfurt a.., die Holding⸗ geſellſchaft im Konzern der Sondheimer u. Co., Frank⸗ furt a.., vor die Notwendigkeit einer Neubewertung ihres Effekten⸗ und Beteiligungskontos geſtellt. Die Be⸗ drängnis der Hauptbeteiligung, der Me⸗ tallwerke Unterweſer AG., Friedrich⸗Auguſt⸗ Hütte, durch die Inſolvenz der alten Schroeder⸗ bank in Bremen, welche neben ihrer Kapitalbeteiligung an Unterweſer auch ein Kreditengagement bei dieſer von etwa 3 Mill.& unterhält, bringt ſtärkere Rückwir⸗ kungen auf den ausſchlaggebenden Großaktionär, die Tellus Ach. Die Ueberprüfung des Status von Unter⸗ weſer war von Schroeder in Bremen veranlaßt und wird in ihrem Ergebnis am 4. ds. Mts. vorgelegt werden, um zu der Frage der Neubewertung des Portefeuilles und der Sanierung von Tellus Stellung zu nehmen. — Betriebseinſchränkungen bei Buderus Fraukfurt, 4. Sept.(Eig. Dr.) Infolge des erheb⸗ chen Abſatzrückganges bei der Induſtrie im Lahn⸗ Dillgebiet, vor allem der geförderten Eiſenerze, wird, wir erfahren, die AG. Buderusſche Eiſen⸗ erke in Wetzlar zum 1, Okt. die Grube Georg Jo⸗ k Gräveneck in Oberheſſen ſtillegen, wodurch 135 0 ſchaft entlaſſen werden. Infolgedeſſen wird die Eiſenerzförderung hier auf 20 000 To. ſinken gegen⸗ einer Förderung von noch etwa 80 000 To. in der zen Vorjahrszeit. Die Weitergewährung der ſtaat⸗ chen Subvention für das Notſtandsgebiet an der Lahn, Dill, Oberheſſen und im Siegerland hat aber eine Min⸗ deſtförderung von 100 000 T. und 5000 Mann Belegſchaft zur Vorausſetzung, ſo daß ſie jetzt in Frage geſtellt iſt. Man kaan kaum erwarten, daß der durch die Stillegungen zu erwartende Ausfall durch Mehrförderung auf den weni⸗ gen in Betrieb befindlichen Gruben aufgeholt wird. Weite⸗ rem Vernehmen nach ſchweben mit den Berliner zuſtändigen Miniſterien Verhandlungen darüber, daß eine Weiterzah⸗ lung der Subvention auch unter dieſen veränderten Be⸗ dingungen erfolgt, da ihr Entzug zugleich den Wegfoll der bisher von der Reichsbahn gewährten Frachtenrückver⸗ Wie wir noch erfahren, iſt zwi⸗ er bei Kürzung der eine zehnprozentige Die Fuſion Dyckerhoff⸗Wicking.(Eig. Dr.) Am Don⸗ nerstag hat die angekündigte AR.⸗Sitzung der Wickingſche Portlandzement u. Waſſerkalkwerke AG. ſtattgefunden und grundfätzlich die Fuſion mit der Dyckerhoff Söhne GmbH. beſchloſſen. Einzelheiten über die Sitzung werden noch nicht bekannt gegeben, da noch weitere Beratun⸗ gen über die Verſchmelzung ſchweben. 28 Mill. Autragsnenzugang im Auguſt bei der Allfanz.(Eig. Dr.) Im Auguſt ſind bei der Allianz u. Stuttgarter Lebensverſicherungsbank AG. in der großen Lebensverſicherung 2800 Anträge über 21 Mill.„ Ver⸗ ſicherungsſumme eingegangen, in der Spar⸗ und Verſor⸗ gungsverſicherung mit monatlicher Beitragszahlung 6000 Anträge über 7 Mill.„ Verſicherungsſumme. Der Ge⸗ ſamtzugang des Monats Auguſt betrug alſo 8800 Anträge Berlin eher freundlicher Im Gegenſatz zu geſtern war die heutige Börſe vor Beginn der Kursfeſtſtellungen weſentlich leb⸗ hafter. Die freien Makler proteſtierten dagegen, daß ſie an den per Kaſſe getätigten Geſchäften nicht mit der Courtage beteiligt ſein ſollen und verhandelten durch eine Deputatlon mit dem Börſenvorſtand, der verſuchen will, ab Montag eine Aenderung in dieſer Hinſicht zu ſchaffen. An Hand der erſten feſtgeſtellten Kurſe mußte man dann feſtſtellen, daß die Stimmung aber weſentlich be⸗ ruhigter war als geſtern. Die geſtern unerledigten Verlaufsaufträge ſcheinen zwar nicht zurückgezogen zu ſein, doch machte ſich bei den Banken niedrig limitiert bin iges Kauftuteveſſe bemerkbar. ö Vor allem trug aber die Situation am Renten⸗ markt weſentlich zu der beſſeren Auffaſſung bei. Hier rechnet man damit, die noch heraus kommende Ware voll unterbringen zu können, da für die geſtern übernormal notierten Werte Nachfrage einſetzte. Die Hauptüberraſchung des Tages war aber wohl die, daß kei den meiſten Effektenkurſen voll abgenom⸗ men wurde und nur ganz vereinzelt 25—50proz. Repar⸗ lierungen ſtatiſanden. Hierbei waren die Kurſe ſogar noch teilweiſe höher als geſtern. Im Durch⸗ ſchniti gingen die Abſchläge nicht über 5 v. H. hinaus, nur bei den Papieren, für die geſtern keine Notiz zu⸗ ſtaundekommen konnte, waren ſie gegen den 11. Juli natür⸗ lich niedriger. Die Werte mit internationalem Charakter hatten allerdings unter den Meldungen ſchwacher Aus⸗ landsbörſen ſtärker zu leiden. So verloren Polyphon 8 v. H. und Spenſka 38 /, Otavi konnte ebenfalls nur 1 niedriger bei 90proz. Repartierung feſtgeſetzt werden. Die Elektrowerte litten beſonders unter ſchwa⸗ chen Züricher Meldungen, doch wurden heute auch bei Papieren wie AEG. und Siemens keine Repartierungen mehr vorgenommen. Auch Schubert u. Salzer verloren weitere 9 v. H. und mußten ſich eine 25proz. Repartie⸗ rung der Abnahme gefallen laſſen. Der Deviſen markt lag auch heute ſehr ruhig, Pfunde und Spanien neigten zur Schwäche, dagegen tendterte die Schweiz feſter. Am Anleihemarkt waren die Geldwerte zwar meiſt erholt, Sproz. ſtellten ſich auf ca. 82—84 v.., 7proz. auf 76—77 v. H. und 6proz. auf 72—73 v. H. Induſtrieobligationen und Stadtanleihen waren wieder ſehr ſchwach und meiſt geſtrichen. Geld lag etwas leichter, Tagesgeld 9— 7 v. H. und darunter, Monatsgeld-10 v. H. Am reinen Kaſſamarkt war die Tendenz ebenfalls etwas beruhigter, obwohl immer noch ſehr viele Streichun⸗ gen vorgenommen werden mußten und einzelne Kurſe er⸗ neut um 20 v. H. verloren. Beſonders gedrückt waren wie⸗ der Brauereiaktien. Manche Papiere wieſen aber auch ſchon Erholungen bis zu v. H. auf. Am Geldmarkt war die Tendenz etwas leichter, die Umſätze am Privat⸗ diskontmarkt bewegten ſich auf geſtriger Baſis. Auch Reichs⸗ wechſel wurden mit 778 v. H. in einigen Millionen um⸗ geſetzt. Nach Feſtſtellung der amtlichen Kurſe konnte man einige Nachfrage beobachten, zumal man wiſſen wollte, daß heute die Induſtrie und vielleicht auch das Reich mit Stützungskäufen eingegriffen haben. Auch daß die Züricher Börſe Haltung ſchloß, trug zu der freundlicheren Stimmung bei. Erregte Maklerkundgebung in Berlin O Berlin, 4. Sept.(Eig. Dr.) Unmittelbar vor Beginn der Berliner Börſe kam es heute zu ſehr erregten Kundgebungen der freien Makler, die gegen ihre völlige Ausſchaltung vom Effektenhandel proteſtierten. Den freien Maklern iſt dadurch, daß keine Handhabe be⸗ ſteht, die vereideten Makler dazu zu veranlaſſen, den freien Maklern, die ihnen einen Auftrag übermitteln, an der Courtage zu beteiligen, jede Verdienſtmöglichkeit ge⸗ nommen. Die Notlage der etwa 600 freien Makler in Berlin, denen durch die Börſenſchließung ſchon jede Verdienſtmöglichkeit genommen worden war, wird dadurch immer größer und fordert dringend Abhilfemaßnahmen. Bisher beſtand bekanntlich eine loſe Vereinbarung zwi⸗ ſchen vereideten und freien Maklern, nach der jeder freie Makler, der dem vereideten Makler eine Order gibt, an der Courtage mit 50 v. H. beteiligt iſt. Dieſe Verein⸗ barung iſt fetzt von den vereideten Maklern gekündigt worden, was naturgemäß im augenblicklichen Zeitpunkt eine außerordentlich rigoroſe Maßnahme iſt. Mannheim behauptet Entgegen vielſeitig geäußerten Befürchtungen war die Tendenz an der heutigen Börſe behauptet. Wenn und 28 Mill.„ Verſicherungsſumme. auch einzelne Induſtriewerte noch kleine Abſchläge zu ver⸗ Die Vörſe ſpielt ſich ein Gelockertere Börſenverfaſſung Beruhigtere Grundſtimmung Stark verringerter Ver⸗ kaufsdruck/ Repartierungen in weſentlich kleinerem Umfange /Teilweiſe leichte Erholung zeichnen hatten, ſo ſtanden dieſen auf der andern Seite keinen Kursbeſſerungen gegenüber. Farben blieben am hieſigen Markt mit 93,5 gefragt. Etwas feſter notierten Waldhof mit 43. Schwächer lagen Rheinelektra und Südd. Zucker. Von Verſicherungswerten gaben Mannh. Verſiche⸗ rung auf 18 nach. Von Rentenwerten blieben Gold⸗Pfand⸗ briefe behauptet. Die übrigen Werte waren vernachläſſigt. Frankfurt gelockert und etwas beruhigt Der zweite Börſentag nach der mehrwöchigen Unter⸗ brechung zeigte bereits ein beſſeres Einſpielen auf die neuen Grundlagen. Die Maßnahmen des Börſenvorſtandes bringen allmählich ein gutes Funk⸗ tionieren mit ſich. Insgeſamt iſt die ganze Börſenver⸗ faſſung wohl ſchon gelockerter und weit beruhigter als am Vortag. Am Aktienmarkt war das An⸗ gebot zwar teilweiſe noch reichlich, aber bei weitem nicht mehr ſ dringend wie am Eröffnungstag. Natürlich lagen noch einige Märkte unter Kursdruck, beſonders ſolche, in denen für Rechnung illiquider Firmen exeku⸗ tiert wurde. Bekanntlich werden ſchwach gewordene Depots der Bankenkundſchaft von den Großbanken noch ſehr ſchonend behandelt, ſo daß von dieſer Seite her eine Gefahr für größere Verkäufe nicht beſteht. Ziemlich be⸗ ruhigt lag wiederum der bemerkenswert feſte An leihe⸗ markt. Bei Sproz. Goldpfandbriefen überwog ſogar bei höherer Kursbaſis teilweiſe die Nachfrage. Liquida⸗ tionspfandbriefe noch uneinheitlich, da verſchiedene Vor⸗ tragsware noch aufzunehmen war. Der freie Markt reguliert ſich ziemlich gut von ſelbſt bei mittleren Kurſen, deren Feſtſetzung bekanntlich unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit erfolgt. Hierher fallen Schuld⸗ buchforderungen, Städteausloſungen, Genußrechte und Liquidationspfandbriefe, falls ſie keine ämtliche Notiz ge⸗ nießen. Auffallenderweiſe waren am Frankfurter Platz größere Poſten von J. G. Farben ⸗ Aktien ge⸗ ſucht, ſo daß wohl von der geſtrigen Ausgleichſtelle Ware zur Verfügung geſtellt werden mußte. Der Frankfurter Kurs von 93½ lag ſogar 7 v. H. über Berlin und über der geſtrigen Höhe. Bankaktien zeigten gegenüber dem Vortage durchweg noch Rückgänge, ſo Weſtbank um 1, Barmer Bankverein um 2, Commerzbank 1½, DD⸗Bank 1, Dresdener Bank waren wieder geſtrichen. Von Chemie⸗ werten notierten erſtmals Goldſchmidt mit 28 gegen 34½% am 13. 7. Erdöl verloren 2 v. H. Am Kun ſt⸗ ſeiden markt lagen Acu um 3 v. H. ſchwächer. Bemberg, für die bisher keine Notiz vorlag, waren 58 nach 84. Ziemlich ſchwierig war noch die Entwicklung am Montanmarkt. Allerdings konnten hier wenigſtens entgegen geſtern ziemlich viele Werte notiert werden, ſo Klöckner mit 32, Harpener 40, Gelſenkirchenier 33%, Stahl⸗ verein 26. Von Kaliaktien Salzdetfurth 5 v. H. höher. Von Einzelwerten lagen Zement Heidelberg 2 v. H. freund⸗ licher. Am Elektromarkt hat das Angebot gegenüber dem Vortag gleichfalls nachgelaſſen. Die Kurſe lagen ver⸗ einzelt etwas unter der Vortagshöhe. AC waren bei 4 v. H. Kursabſchlag geſucht, Siemens 1. Licht u. Kraft 5 v. H. ſchwächer. Die Kurſe für Pfandbriefe dürften überwiegend höher ſein. Tagesgeld unverändert 7, Monats⸗ geld—8 v. H. Morgen findet keine Börſe ſtatt. Berliner Devisen D skontsätze: Relchsbank 8, Lombpard 10 v. k. Amtlich in R⸗M für] 3. September 4. September Parität] Disk G. B. 5 B. M 1 5% Holland. 100 Gulde 199,88 170.02 160,63 169,7 168.48. Athen 100 Drachmen 5,45.46.25.45 5,4450 Brüſſel 100 B- 00 pg 58.61 58,73 58.61 58,78 58,355 2½ Danzig. 100 Gulden 81.79 81.95] 81,79 81,95 81,555 6 Helfingfors 100 8M 10,59 10,61 10,59 10.61 10,512 6 Italien. 100 Lire 2202 22.06 22.02 22,06] 22.025 5½ Südflavien 100 Dinar.413] 7,427] 7,418.442.355 7 Ropenhagen. 100 Kr. 112,54 112.76 112.52 112,74 112,06 3 Liſſabon. 100 Estudo] 18,53 18,57] 18,53 18,57 17,487 Oslo 100 Kr. 112,54 112.76 112.52 112.74 111,744 Paris... 100 Fr. 16.50 16.54 16,50 16,54 16,445 2 Prag. 100 Kr. 12.468 12.488 12.468 12.488 12.384 Schweiz.. 100 Fr.] 81.96 82,12 62,04 82,20 80,515 2 Sofia. 100 Lewa.052 3,058 3,052.058 3,017 87 Spanien 100Peſeten] 3766[ 37.74 36,96 37,04 69,57 6½ Stockholm. 100 Kr. 112,63 112.85 112,61 J 112,83 112,05 4 Wien 100 Schilling] 59.13 89.25 89,13] 59,25 88,7910 Ungarn 1005-12500 f“ 73,43[ 73,57 73,48 73,57] 72,889 Buenos⸗Aires. 1Peſo 1,185.189 1,180] 1,184 1,788 6 Kanada tan. Dollar] 4,191.199 4,191 4,199 4,178— Japan. Iden].078].062 2,078.082].8865, Rairo. lägvpt. Fd 20.98 21,00 20.85 20,89] 20,81— Türkei.. türk. PfdDb.—.——— 1—.——.— 2130— London lengl. Pfd. 20,481 20.501 20.458 20,498] 20,383%½ New Pork 1 Dollar.209 4,17 3,200 4,17 1780 15 Rio de Janeiro 1Millr.].254 0,258 0,254 0,256 0,503 Uruquan, 1Goldveſo.848.852.828.832.421— . 8. 4. F. 8 Nürnberg. Verein———.— Cement Heidelbg. 40,.— 42.— Mez Söhne Mannheimer EfHtektenbörse gang e.. 35 Cnet Nag. 8 dg, Ah. 22—— 8. 4. 3. 4. Pfälz. Dyp.⸗Bl.—.——.— Chade.— Moenus St.⸗A.—.——.— 8% Bad. St.-A. 21-—.—.-G. f. Seilind. 25.— 28.— Chamotte Annw.—.——— % Bad. K. G. 30. 3 Brown, Boveri 1— Ch. Boe Albert pf. Rähm. Kavf 7% Bad Kom. Gd—.— 70,.—Daimler⸗Benz.. 20.— 20.— 1„Brockhues„Näßhm. Kayſ.. S befen Stadt———— Deutſche Enel: 3880 88.— Reer 1680 10300 „ Sold——.J. G. Farben.. 93.50 8,50— 1. Rein. Gebh& Sch.—.—— 0 8 F 8 8 Südbd. Boden⸗C. 80,.— Dt Allem„ Roeder, Gebr. B.— 7. Wayß& Freytag—— Gerresheim. Glaß———.— Mansfelder Akt. 19.——.—. Fleg, Leonbard 1000 ll 80% Fatben Sd. 28 72.— 72— 8—.— D. Golda. S. Anſt. 90.— 90.— Rütgerswerke 25.— 22,50 W. Wolff.—.— e e 5 Trans⸗Radio. 1000 Vürtt. 3. 10/5—.— Di. Linoleum 38,25 37.— e e 1 10% Orkr. N. 2. 100.0 1000 Württ. Notenbk. 107,5—. Dt. Berg, 2 5. i„ Maſchin.⸗Untern.—.— 8 For..— 1%„„ 3A. 1200 1200 Dresd. Schnellpr.———.— S9 a 38,.— 39.—, Zellſtoff Aichffbg. 38.— 88.— Daher. 33.— 32.— Girmes& Co.. Mei Ad din: 1118 1100 8 Papier A. Soth. Bk. Anianz..—.— 1480 Düerwerke...—.— Schuckert, Nrbg.—— 7:. Melztof 41.— 43— Saft. Spiegelglas 29.— g. Hoedhardt Gebr.—— 25:„ ittau 20.— 19.— U. Disch Nictler Ae Sn die 2. 7. Mannß. Ber-.—— 7 Tyckerh.& Wibm.—l— Seſfindut. Wel., Waldhof 44.— 4. J.. Benberg; 20— 8850 Soldſchmidt Tb. 8 N P. Gant E 25 7— 5 3 Südd. Zucker 89.— 83,50 Bergmann Elekt. 50.— 50,— n 25.— 22.— B. Harz. Portl. Z. Konserven Braun——= Transport- Aktien Emag Frankf..————. Ufa(Freiverk)-—.——— Gern, Scoſarean 1400—.— Merker donw.. 0.— 70. dee Sahm Drlacher 50 80.— 80.— Pfalz. Mühlenw... e Union———— Tricot. Beſigheim————Raſtatter Wagg.—— 140 1400 Grüne filgnge; 1400. Mez Söhne. 70. V. Stahl. d. d. Jyp. 1 1 ae e eee Judmwigab. T. Br. 16. Straßd.——„ Ettling. Spinnd.. 2 imoſa... 5—— Vogel Telegraph. 7J7CCCCCC000 d 8 8 ee, e Schwarz Storch———.— Rh. Elektr..-G. 70.— 68.— r. U. 3 7 8 Ii 1 B86—. 3 3 hlheim Berg.—.— Voigt& Haeffner Eichbaum Werger 70,.— 70.— Rheinmühlenw.—.——.— Faber& Schleich.—.— Er Ne se 5 3„ alleſche Mach. 5„50 a Südd. Zucker..— 83.— 5 J. G. Jarben. 93.— 98,55 FF F . Jerein bisch. Delf.— S— Montan-Aktien 950„ Bonds 28 72.— 72.— Festverzinsliche Werte].0% Anat. Ser e.. ee 40.— fe Funn. i. Cie 18.50—.— Niederlauf Kohle———— Wanderer Werke Bed Aſſekuranz 38..— Danß& Freptag 1. eſchweil. Bergw Feinmech. Fetter— 1 4½% AnatScr. II 18,10 18,.— Buderus Eiſenw. 28.— 21.— Harkort St⸗Pr. 25.50—.— Nordd. Eiswerke—— WeſteregelnAlkal Maung. Berſich. 20.— 18.— Zellſtoff Waldhof 42,50 43,— Selſenk. Ber 8 Felt. Guileaume—.— 48.— 6% Goldanleihe—.—%%„ 111—.— or 1 40 15. Westf Eisen 5 Jiſe Bgs. St..—— 67 Feenurter Bas———— Oger 1 4— 4— /. Leh Nat Rail.———.— e Wickug⸗Cement 5 e Frkf. Pol.& Wit.———.— Diſch. Ableſgſch.! 44.— 44. eilen. 18.— 14.— Oberſchl. E. Bed..— 7 Wilke dampfkeſſen Frankfurter Börse 3 4 Festverzinsliche Werte 72% Reichsanl.. 83,50 83,50 85 27——.— Aid ſungſch. U 44— 44.— 8 ohne.50 Deu.(Gold! f Sagan. 28 Sank-Alctien Le Sg. 14. Alg. D. Credit 65.——.— Badiſche Bank— 4%% Pr. 3. B. 1—.— 7% Heidelbg. 9 Lubrigag. Salzw. Com. u. Privatb. 72.— 70,50 e Darß at. 78.— 78.— Löwen München— Tom. u. Pri 72.— 70.50 Dortm. Unionbr. Karſtadt .— ge aten 2— 12 Sciftez. Sing.— Hiss Rentg g Fe. Jen.% Tk At. z Vermſt, 1... f 76, Dürener Mia.. Klbenerwerbe 5% N„M. Don.———— 7 Tffenen Bank 80—, 80,.— ee Storch!. raus& Co. Sock. 8 40„ e 2— 2²⁵*.. C. H. Knorr D. ſerſee⸗ Bank][ Wer ger,.%„ e e 5 2% Bad. Sam. Sb. 8 Bank 5„4%, umif. Anl..05 4,05 Dt. Aſtatiſche Bt.—.—. Dyckerhoff& Wid 8 Bad. K. G. 28 Sechwerke. 68, 11.25 4%„ gollobl. 1911 2— 2,— Deutſche Disconto 75.— 74.— 6 Pfälzer 28-9.———— Lubwigsh. Walz. 3 Fr.-Los 5,50 3,75 Dtſch.Ueberſee Bk. 91.— 50.— Gebr. Körting—, 1 85% Rü. Hab.-8 Aſchaff. Buntp.. 72 4½/ Ung⸗ Str. 13-—— Dresdner Bank 47.— 47.— Elektr. 9———— Kötitzer Kunſtled. 47.— 45,.— Schöfferhof Brau... 35 Frankf. Bank 75.— 15. Bd. Maſch. Durl. 110,0 110,0,, 14 12,25 15,25 Meininger pypbk.— 98.— Elktr. Licht u. K. 89„ 2 e e e e en or-. 1020 1600 Srem.-Befig. Del———— Rainktaftwerke 88.—.% Ang, Gold. 12. 12225 Nö. Ausl.⸗Ablſch—.— 35,— Enzinger Union 48.— 45.— Rhein. Hyp.⸗Bk.—, 5 Kali Aſchersleben—— 80,.— Goldſchmidt Th.—.— 28. „% Rhein. Sig. 78.— 75,.— Kali Salzdetfurth 1880 140,0 Grizner M. Durl. 25.— 22. Pfalz. Lig.—.——,— Kalt Weſteregeln—.— 84.— Grün& Bilfinger 140, 139,0 5% Bad. Kohlen———— 4%% Südbdo Sig—.— 80,.— Klöckner... 32. 4Æ— 7 8—.——.— MNannesm. Röhr. 38,.— 34,50 Phönix Bergbau—.— 25, — Rheinſtahh l ilbr. 5 Bergbau Barmer Bankver. 74.— 72. u. Laurahutte Bayr. up. u. Wb. 103.0 1000 Ber. Stahlwerke Industrie-Aktien mninger K. St. Knorr, Heilbr. 125,0. Akti d Auslandsanleih in 5 t 3. 4:. 8. e 5 1 85 Liſt& Co.—.——.— Lahmener& Co.—— 102 0 Segall Strumpf. Industrie-Aktien Farben ind. J. G. 93.— 93.— Laurahüttte..., 29.50 Siemens Halske 1030 Kurszettel der N Sulen Mannheimer Zeitung dei Stücke-Notierungen in Mark je Stück 3. 4 3. 4. 5% Prß. Kal aid& Neu.. 19. ſaufwerk. Füſſen—.— Otavi⸗Minen. 13.28 11,75 Hilpert Armatur.——.— 5% Roggenwert.. 2 avi⸗Minen 1 Fusch gurf. a. N.——— 565 8,75 Hochtief.⸗G. 54. 52.50 Holzmann, Phil. 45,.— 44,—. Junghans St. A.—— 4 Klein, Sch.& Beck. 88. ohne Ablöſgrecht—.— 3,50 D. Schutzgebtete.——.50 , Sa.—— a 89 3 5 4e. Mexikaner.- Inag Erlangen.—.— 4% Det Schatz. 28,50 29,50 Kamm. Kaiſersl.——. 4½%„ Sild.⸗R. Karſtadt Rub.. 18.— 14.50 4%%„ Pap. R..— Ver. Chem. Ind. 40,— 40,— Akku. 47.— Ver. deutſch. Self.———.—. Alfeld Heligfen.—.——.— Ford Motoren Ver. Ultramarin———— Allg. Elektr.⸗G.. 59,.— 35. Ver. Zellſt. Berl.———— Alſen Portl.⸗Z.—.——.— Voigt& Häffner———— Anhalt Kohlenw.—.—.— Gehe& Co. 1 a 3 er 60,.— 54.— rd 8 em F nsport-Aktlen N 85 4 20 80— 50.— Schantungbahn.—.——,—[Chem. Gelſenk.———.— Ach f. Verkehrw. 81,— 31.— C 8 Canada Abliefer.. „ 2750 27 5 Daimler Motoren 20.—.— Südamertia.)— 84.— Deſſauer Gas.—.— anſa Diſchiff. 53.— 755 Dtſch.⸗Atlant⸗T.. 8 d. Lloyd — Deutſch. Ei d 5 Sank- Aktien Deutſch Dae Bank f. el. Werte—.——.— Bank f. Brauere. 78.— 75.— Barmer Bankver 72.— 72.——— FFali Chemie Let. 2. al 76.— 75.— Dortm. Actienbr. Deſterr. Creditbk. e ere Neminget bo. Brown Boveri.— I Metallg. Frankf. 27.—%„ Kronenr.—— Reichsbank 1020 10²⁰⁰ Eſchw. Bergwerk 1900 Kyffhäuſer Hü⸗ 5 Feldmühleßapier———.— Leipziger Riebeck———.— Sinner.⸗G. 65 3.. Accumulatoren. 115.0 110.0 Felten& Guifl. 48.— 48.— 9 5 Vogtl. Maſch. St.—. Ammendorf Pap. 60,.— 60,.— Gebhard Textil. Zucker 90 95.— Volth. Seil, u. KR. Alcan r ellſt. 38,.— 38.— Gelſenk. Bergwk. 88.— 33,50 ugs b. R. Maſch.., e Germ. Portlö.⸗ 3. 48.— 35.— Mannesmann 36.— 35.— Thörlis ber. Oele 2— ülpert Maſch. em. e 2 ZZ 13.— 12,.— Hindrich s KAluff. 9 55. 3 TTT..!.!b. Oeſt. St.⸗Elſend.———.— Conti- Gummi 69.— 88.— 9 5 Leder—— 32.— 15— Conti Sinoleum—— 80.— 888 che Werle. Deutsch. Opafritn 100 enlohe-Werke. 3.— Rathgeber Wagg.———.— Neu⸗Guinen 1000 „„ 5 Holzmann 25.— 48.— f t 1190— 1 7 13ů— 15 Baltimore Ohio.—, Hutschenreuther g 25 nfeldenKra Otavi Minen 3 .— Deutſche Erdöl. 40.— 80.— Ilſe Bergbau 15,0 115,0 Rhein.⸗W. 5 — 275⁰ 3 N. 3850 5 5 Rhein.⸗W. Kalk 1 Diſche⸗ Weener 62.——— Gebt. Junghans 28,.——.— Riebeck Montan 57— e a Kahla Porzellan 3 Kalimk. Aſchersl..— 80, Kolkwar s ourb., 24.— Schleien Gas.— Diemen. 75.— 70,.— Krauß& Cie., Lok. 132,0—.— Schubert& Salzer 90,— 81.— 0 2 Enzinger Unſon. 48,.— 45.— Kronprinz Met..—.——— 8925 E Co.—— d Ufa⸗Filn 1 K! Weizen weiter anziehend 2 Ausfuhrſcheine höher bewertet/ Weizenmehl⸗ geſchäft leicht belebt Berliner Produktenbörſe v. 4. Sept.(Eig. Dr.) Die Befeſtigung am Weizenmarkte machte heute weitere Fortſchr itte. Das Inlandsangebot halte ſich nicht verſtärkt und neben einer leichten Belebung des Weizenmehlgeſchäftes trug die Höherbewertung der Weizenausfuhrſcheine zu der weſentlichen Nach⸗ frage im Promptgeſchäft bei, ſodaß etwa 3/ höhere Kurse — — 2 = 7 als geſtern durchzuholen waren; am Lieferungsmarkte Elunde waren zunächſt die höchſten Notierungen des Vormittags Das verkehrs nicht voll behauptet, immerhin ergaben ſich Preig⸗ ein glä beſſerungen um 27—3„. Roggen wurde von der Be⸗ 5 ſes feſtigung nur etwas mitgezogen und war im Prompt⸗ und 5 Lieferungsgeſchäft um etwa 1„/ befeſtigt. Weizen mehl wei war etw beſſer gefragt, insbeſondere in der Provinz, Vald a ſodaß 25 Pfg. höhere Preiſe bewilligt wurden, Roggenmehl Hügel hatte normales Herbſtgeſchäft bei ſtetigen Preiſen. Hafer Es bei kleinem Angebot und befriedigender Konſumnachfrage Tag ist etwa 2/ feſter. Gerſte im Gegenſatz zur Allgemein⸗ ſurchw' tendenz bei ſchleppendem Geſchäft eher matter. Mar Amtlich notiert wurden: Weizen n. E. 20: 5 ept. 223—24,50: Okt. 229.—25,507 Dez. 2 1 1 Zigaret ggen n. E. 17173: Sept. 188,50—8450; Okt. 183.86. ger, de 5 84, 85,507 Futter⸗ und Induſtriegerſte 15261 drei To fer 132—41; Sept. 143,50—44,75; Okt. 145,50—4 Der Dez. 146,50—47 G, feſt; nehl 24,50—32,25 ſtetie 5 Roggenmehl—40proz befeſtigt; Weizenkleie hat es 11,50 11,90 kaum beha 9 ie 9,75—10,0 kaum ſizt. E behauptet; Viktorige 28; Leinkuchen 13,7013 90 hingt i Trockenſchnitzel 6, 6,90 Erdnußkuchen 12,10; Soya⸗ 81 extractionsſchrot 12,60; allgemeine Tendenz feſt. Die 5 5 roh Al Nürnberger Hopfenbericht vom 3. Sept. 120 Bolen nicht. Zufuhr, 30 Ballen Umſatz, Tendenz ruhig. Es wurde Tulptt bezahlt für Hallertauer 4560 J. Elüklp * Rotterdamer Getreidekurſe vom 4. Sept.(Eig. Dr) 1 ind Kr Anfang: Weizen lin Hfl. p. 100 Kg.) Sept. 32 Nov. 3,4797, Jan. 3,50; März 9,80.— Mais Lin eit. be 9 55 Laſt 2000 Kg.) Sept. 6794, Nov. 6875, Jan. 70 März 78. ihre At * Liverpooler Getreidekurſe vom 4. Sept.(Eig. Dez zu Fäu Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Okt. 338) Augen 0,8, Dez 9,1052(8,108); März 4,19(4,0% Moi 4 (4,3%); Mehl unv.— Mitte: ſtetig; Okt. 3874, Dez. Mar 3,10%; März 4,196 Mai 4,3; Mehl uuv. 5 aufgem * Magdeburger Zucker⸗Notierungen vom 4. Sept.(Eig. er Dr.) Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,70, Tendenz zum ruhig g. * Bremer Baumwolle vom 4. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 7,77. bei Je — * Liverpooler Baumwollkurſe vom 4. Sept.(Eig. Dr. Amerik. Univ. Stand. Middl. Anfong: Okt. 355, Dez —: Jan.(32) 364— 365? März 373: Mai 381; Juli Se Okt.—; Dez.—: März(33) 403; Maf 410; Tendenz ruhig. — Mitte: Okt. 358; Dez. 2; Jan. 132) 366; März 378; Mai 381; Juli 387; Okt. 395; Dez. 401; März(5 403; Mai 410; Loco 371; Tendenz: ruhig und behauptet Berliner Mefallbörse vom 4. Sepfember 1931 Kupfer Blei Zink 7 bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief] Geld 1 64.— 63.50 63.— 22,50 22,5022,— Februar—.— 63,75 68,75—.— 22,75 22,50 März., 65.— 64,.——.— 22,75 22,50 April—.— 65,.— 64,50—.— 23,— 22.50 ai—.— 66,25 65,25—.— 23,.— 22,50 Juni 66.— 68,25 68,——.— 23,— 22,25 uli 66.25 68,75 66.25—.— 28.— 22,25 Auguſt——67.— 67,75—— 22.59 22,25 Sept. 62,75 61.——..—22.—20.— 1— Oktober.—.— 62,75 61,78—.— 22, 20,22. 22 Nov..—.— 68 50 62.50—.— 22,25 21,50 Dezemb.]. 63,75 68.25—.— 22.50 21.— * Tendenz: Kupfer und Zink ſchwächer; Blei ſchwach, 5 * Berliner Metall⸗Notierungen vom 4. Sept.(Eig. Dr.) Amtlich: Elektrolytkupfer(wirebars) 74,50 190 8 190 Kg.; Räffinadekupfer, loco 65,5067; Standordkupfetß loco 61,50—62,50 nom.; Standaröblei per Sept..2 Originol⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 0 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 174; Banka⸗, Straits, Auſtralzinn 123; Reinnickel 98—99proz. 350; Antimon⸗ Regulus 49—51; Silber in Barren ca. 1000 fein per Kg. 88,25—40,25. Londoner Mefallbörse vom 4. Sepiember 1931 Metalle in E pro To. Silber Unze E(137/40 fein ſtand.), Platin Unze g Kupfer, Standard] 32,25 Zinn, Standart 115,4 Aluminium er 0 3 Monate 38,15 3 Monate 117,8] Antimon— Settl. Preis 32,25 Settl. Preis 115,5 Queckſilber 2 Elektrolyt 85.—— Banka 120,2 Platin. veſt ſeleeted 33,25 Straits 117.2 Wolframerz 5 36.—] Zink gewöhnlich 11.] Weißblech— & Teudenz: Kupfer, Blei und Zinn willig; Zink kaum ſtetig. a * Bernburger Saalmühlen AG. in Bernburg.— 3 0 Ke 3 Neue 0 ſtrong ſheets—,— Blei, ausländ. 11.65 Nickel* El'wirebars v. H. Dividende. Halle, 3. Sept. Der GV. am 28. Sep tember wird die Ausſchüttung einer Dividende von 3(10 v. H. vorgeſchlagen. 8. 4. 95 4 Lingner⸗Werke.———.—Stoehr Kammg. 97 .—.— indes Eismaſch. 100,0 94,.— Stoewer Nähm. 1380 5 Carl Lindſtröm.. Stolberger Zinkh. 2750 27 Lingel Schuhfabr. 30.— 80.— Stralſ. Splelkart.—— 1018 Lüdenſcheid Met.———.— Südd. Immobil.—— Magirus.⸗G.. 10,.—. Odenw. Hartſtein—— Drenſt.& Koppel—.— Oberſchl. Kolsw. 40.— 47.50 Wiſſener Metall.— 7 7 Üſtoff Verein. Seuſtef Waldhof 40 6 ein run. 115,0 110 S Rhein. Chamotte——. e Rhein. 1 8 70. G in. Möbelſtoff————. au W Ble Frelverkehrs· Kurse — 1 5. 42.— 68,50 Rheinſtahl..—— uſſenbank Rofttger Zucker 25.— 26.— Nüſtforth. erd.—.— 417 Rütgerswerke. 28,— 22,50— Deutſche Petrol. 16.— 14.50 Sachſenwerk.. 4 1 — 32.— Salzdetfurth... 133,0 130,0] Adler Kali. eee— 55.— Burbach Kalt- Hugo Schneider—.——.— Leichen 5 55 1 l 2 Neckarsulm Jahrz 7770 7 * 7 ultheiß. 90.— 87.501 Wietnrsha Dr.) machte ot hatte ing dez ng der 1 Nach⸗ e Kurſe smarkte nittags⸗ Preis⸗ der Be⸗ pt⸗ und tmehl Frovinz, genmehl Hafer achfrage gemein⸗ A7 Dez. pt.[Eig. Tendenz Amerik. ehauptet, 1931 t.(Eig. 0 10 t. roku 5 80 7 7 cken 170, Straits⸗ Untimon⸗ per Kg. 3 ECD MNMNERN SIE SICH Un 08 ö Freitag, 4. September 1931 . Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 408 ROMAN VON WILHELM SCHEIDER (Nachdruck verboten! 19 IX. Kameraden die Schauſpielerin Margret Hill ſitzt ſeit zwei unden bei Jens Krogger im Atelter. Das iſt ein weiter, kahler und ſehr hoher Raum, ein gläſerner Pavillon, Anbau an der Rückwand des hauses, Wenn man die weißen Vorhänge, die nur zwei Meter hoch reichen, fortzieht, blickt man in den Fald hinein. Dürre hohe Kiefern wandern einen bügel hinan. 5 8 Es iſt ſpäter Nachmittag, der Wald iſt grau, der dag iſt grau und kalt. Aber das Atelier iſt mild zurchwärmt.. 5. 5 Margret Hill ſitzt in einem Seſſel, raucht eine „Zigarette, ſtarrt mit müden Augen auf Jens Krog⸗ get, der an ſeiner„Ariadne“ arbeitet. Margret hat f zei Tage lang keinen Schlaf gefunden. Der Bildhauer iſt ſehr in ſeine Arbeit verſunken, hat es anſcheinend vergeſſen, daß Margret bei ihm ſtzt. Eine ſchiefgerauchte und erloſchene Zigarette hängt ihm im Mundwinkel. Die„Ariadne“ iſt ein kühnes Werk, noch ſehr 26h. Aber vielleicht bleibt es ſo roh, man weiß es nicht. Krogger haßt die glatten Arbeiten. Es ſtehen Elulpturen gleicher Art herum, faſt nur Frauen und Knaben. Ariadne“ in Erwartung des Todesgottes ihre Arme hängen qualvoll, ihre zarten Hände ſind Fäuſten geballt. Das Kinn iſt ſteil erhoben. Die Augen ſind geſchloſſen. Margret Hill iſt bis auf den Grund ihrer Seele lt worden, als ſie dieſe Skulptur heute zum erſten Male ſah. Ja, ſie iſt zum erſten Male Kroggerſche„Ariadne“ ihre Züge trägt.. Ariadne erwartet den Gott des Todes Es iſt bisher faſt nichts zwiſchen ihnen geſprochen worden. Faſt nichts.. In wenigen Worten er⸗ zählte ſte von ihrem heutigen Beſuch bei Sten Borg. Die Aerzte ſind ohne Hoffnung. Der Dichter iſt wohl verloren. Sie hat den Eindruck, als ob Jens Krogger kaum zuhört. Seine Augen wandern hinüber zu den Wipfeln der Kiefern, die ſich über den weißen Vor⸗ hang emporrecken. Sein Geſicht iſt eine ſtarre, teil⸗ nahmsloſe Maske. Nun herrſcht ſchon ſeit einer Stunde Schweigen zwiſchen den beiden Menſchen, Krogger arbeitet, Margret raucht die dritte Zigarette. Sie hofft, ihre armen Gedanken würden zur Ruhe kommen. Plötz⸗ lich fühlt ſie jedoch, daß ſie fiebert, ihr Kopf iſt heiß, ſie kontrolliert den Puls. Er hämmert über hundert Schläge. Trotzdem kann ſie ſich nicht entſchließen, das Atelier zu verlaſſen. Sie verſinkt in einen Halb⸗ traumzuſtand, ſchließlich verwiſcht ſich das Bild des arbeitenden Jens Krogger immer mehr. 5 Es wechſelt Bild um Bild.. alles gleitet dahin .. ſie verliert jegliche Kontrolle... es iſt wie Traum wie quälend phantaſtiſcher Traum Gaukelbilder werden vor ihr ausgeſtreut Zuerſt iſt ſie im Theater, mechaniſch ſpielt ſie ihre Rolle herunter wie eine aufgezogene Puppe. Das Publikum merkt es nicht, wenn ſie ſich hin und wieder verſpricht, ganze Sätze verdreht, unſinnig verdreht. Die Leute raſen vor Begeiſterung. Das Theater iſt jeden Abend überfüllt, ſeitdem der Autor Hand an ſich legte. Der Dichter war in ſeiner Jugend ein Ver⸗ brecher... durch die Blätter laufen ſeltſame Ver⸗ mutungen. man nimmt an, daß der Autor der Komödie„Perlen“ mit den füngſten Ereigniſſen auf kriminaliſtiſchem Gebiet zuſammenhängt. das iſt ein Freſſen für das lüſterne Gemüt unſerer Tage und die Frau, die dort auf der Bühne ſteht, ſchlank, ſehr jung,.. ſte gilt als Geliebte des Autors des Mannes, der augenblicklich mit dem Tode ringt. Wie merkwürdig, daß ſie noch ſpielt.. unſinnig .. zwecklos.. ſte ſollte die Fahne, die ſie da in den Händen trägt, hinwerfen, zerſtampfen. was be⸗ deutet Ruhm. was bedeutet junger Ruhm Und doch. ſie kann nicht. es iſt unmöglich bei Jens Krogger. Sie hat ſofort erkannt, daß die es geht über ihre Kraft.. ſie darf ſich in ihrer Situation keinerlei Dummheiten geſtatten. denn Das Bild verwiſcht ſich, gleitet in ein anderes hinein. Margret ſieht ſich zum erſten Male auf der Bühne. Sie iſt ſechzehn. Sie fühlt, wie eckig ſie iſt, wie ſie überall anſtößt. Es iſt eine kleine Vorſtadt⸗ bühne in Bremen. Ihre Eltern wohnen in der ol⸗ denburgiſchen Provinz. Kleine Leute. Sie muß es ſchaffen, ſonſt iſt ſte verloren. Am Schluß des Stückes — es iſt ein in den großen Städten längſt verſcholle⸗ ner Sudermann— lacht man ſie aus. In dieſer er⸗ ſten kleinen Rolle lacht man ſie aus.. ſie hat ſich dadurch für Bremen unmöglich gemacht. muß fort... läuft tiefer in die Provinz hinein.. kleine Stadt im Schleswigſchen, nahe der däniſchen Grenze mit neunzehn Jahren gefällt ſie hier zum erſten Male. dann ſchleſiſches Neſt, größer, ſie entwickelt ſich, ſie kämpft, arbeitet, hat keine Liebhaber. Dann Julia in Breslau. der Berliner Roggenberg ſieht ſie in dieſer Rolle... iſt entzücht. Berlin Sten Borgs Komödie wird angenommen. durch den Schweden lernt ſie Jens Krogger kennen er iſt kalt, immer Maske, lauert.. hin und wieder Autoausflug an die Seen.. zum erſten Male raſt Glut in ihr auf. doch er bleibt kalt. Margret iſt rein. Sie erwartet Jens Krogger, den ſie liebt. Sie erwartet ihn, ſie iſt Ariadne. Neue Bilder, ineinandergleitend, ſtets im Wechſel ... Borg... Krogger... Wannſee:: ſie ſieht Borg auf dem Dampfer.. dann kommt er an den Tiſch .. pverbeugt ſich leicht— er iſt immer feierlich immer müde. ihr ſchweſterliches Herz gehört die⸗ ſem reifen Manne aber Glut füllt ſie aus, wenn Jens Krogger mit ihr ſpricht.. es iſt ihr unfaßbar, ſte hat den Wunſch, ihn zu küſſen Borg Krogger.. Bild auf Bild.. immer neue Situa⸗ tionen... Traum. Plötzlich fliegt ein Wort an ihr Ohr, reißt den Traum in Fetzen. Sie nimmt alle Kraft zuſammen, ſchießt in die Höhe. Sie ſieht, wie Krogger auf ſie zuſchreitet. großen ernſten Augen ruhen prüfend in ihren. ſteht er vor ihr in ſeinem weißen Kittel. „Was haben Sie, Margret?“ fragt er. In ſeiner Stimme iſt ein Unterklang, eine kleine Beſorgnis. In diefem Augenblick gleitet der Boden unter ihr fort, ihr vergehen die Sinne. Seine Jetzt Krogger nimmt ein Glas Waſſer aus ſeinen Hän⸗ den, legt ſeinen Arm hinter ihren Rücken, richtet ſie ſorgſam auf, führt das Glas an ihre Lippen. Gierig trinkt ſie, trinkt oͤas ganze Glas leer. Dann ſinkt ſie von neuem zurück. Plötzlich fällt ungeheures, warmes Glücksgefühl über ſie her.. ſie fühlt ſich geborgen K Augen. Krogger iſt bei ihr... er iſt ein weicher, gütiger Menſch... ſie ſieht ihn zum erſten Male ohne Maske.. wie zart er ihre Schulter umſpannt. Als ſie die Augen wieder aufſchlägt, ſieht ſie, wie er den weißen Rock ablegt. Er kümmert ſich nicht mehr um ſie, ſein Blick hängt oben in den Wipfeln der ſchlanken Kiefern, die über den weißen Vorhang hinüberragen. Olaf hat ſich auch noch nicht entfernt. Er ſteht war⸗ tend an der Tür, das ausdrucksloſe Kinn ſtarr vor ſich hingeſchoben: eine Puppe. Krogger wirft Olaf ein ſchwediſches Wort zu. Der Diener verläßt das Zimmer. Nun wendet ſich Krogger ſeinem Gaſt zu. Er lächelt in ſeiner alten Art.„Erholt, Margret? Schön. Sie haben ſich überanſtrengt... jeden Abend auf der Bühne.. und immer der gleiche Schmarren das iſt zu wiel für Sie.“ Plötzlich ſchießen ihr Tränen in die Augen. Wieder ſetzt er ſich zu ihr, nimmt ſogar ihre Hand. „Wird vorübergehen“, ſagt er weich.„Das ſind ſo kleine Erſcheinungen, wenn man jung iſt und ſich be⸗ müht, die Fahne hoch zu halten. Sie werden noch eine halbe Stunde bleiben... und dann fahren Als ſie geht, reicht Krogger ihr kameradſchaftlich die Hand. „Sie werden natürlich heute abend ſpielen, nicht wahr? Es würde mich freuen, Sie öfter bei mir zu ſehen. Ich kann Ihnen allerhand hübſche Kunſt dinge zeigen, die ſich bei mir mit den Jahren angeſammelt haben. Radierungen alter Meiſter und ſo etwas Sie zwingt ſich ein Lächeln ab.„Ach, Sie können ſich doch nie von Ihrer Arbeit losreißen, Jens. Ich kenne Sie. Ich hatte heute den Eindruck, als ob ich ſtörend wirke.“ „Irrtum, Margret. Ich arbeite ſehr gern, wenn Sie neben mir im Seſſel ſitzen. Außerdem wird die „Ariadne“ bald fertig ſein. Und dann habe ich Ruhe.“ „Hm, ſagen Sie auch die Wahrheit, Krogger?“ (Fortſetzung folgt.) Stati besonderer Anzeige! Hiermit die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Sohn, Schwiegervater Josel Steinherr Abieilungsvorsteher im Alter von 50 jahren nach einem schweren Leiden heute morgen verschieden ist Mannheim-Neckarau, Landshut i. Bayern, München, den 4. September 1931 Im Namen Frau Theresia Steinherr und Onkel, Herr der trauernden Hinterbliebenen: nebst Kinder Die Beerdigung findet am Montag, den 7 Nach langem schweren Leiden unvergeßgliche, allerliebste Rösi Dusdz im blühenden Alter von 24 Jahren am Mittwoch, den 2. September 1931 von uns gegangen Mannheim, den 4. 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Jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahres, ſofern es nicht nach dem vorzulegenden ärztlichen Zeug⸗ nis die natürlichen Pocken überſtanden hat. 2. Aeltere impfpflichtige Kinder u. Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon ein oder zweimal, jedoch ohne Erfolg geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlenen dem Geſetze zu⸗ NIN. NMARN HEIN olide. Zlelllarden, 2 1, 1 Breitestraße wider der Ampfun entzogen bleiben, werden an K Geld bis 150 Rik. oder mit Haft bis zu 14§timmbegabte Geſanglehrer 1. Kraft, hat Freiſtelle zu ver⸗ Nur Stimm- wollen ſich können, find die ärztlichen Zeugniſſe dem Impf⸗ 5000 Tagen beſtraft.. Für Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener Pocken oder früherer Impfung be⸗ freit ſein ſollen, oder z. Zt. ohne Gefahr für eben oder Geſundhetit nicht geimpft werden geben. begabte arzt vorzulegen.. Die geimpften Kinder müſſen bei Strafver⸗ meiden zu der von dem Impfarzt bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau ge⸗ dracht werden. 5 Aus einem Haus, Krankheiten, Diphterie, Fleckfieber, übertragbare Genickſtaxre, Keuchhuſten, ſpinale Kinderläh⸗ mung, Maſern, natürliche Pocken(Blattern), roſenartige Entzündungen, Scharlach od. Tuphus ſchäfts ſtelle in welchem anſteckende aner I J lerneuéste bietet in erstklassigen Sdildizimmern Herren- und Speisezimmer Moderne Küchen— la. Kubmöbel zu enorm billigen Preisen Rob. Lui ffan 3347 br der erhalten, bill verkaufen. 845 neuwertia und preis⸗ faſettgläſern. Unter- Begen Verkleinerung erf 5 dillig zu 19 wert zu verkaufen: teil mit Auszugbrett eines guten Haush. —— 8 e 1 eich Speiſezimmer, und vollen Türen, zu verkaufen: 1 faſt Neues weißes Schreibende elektr. 1 Baillant⸗Gasbade originelle Fournier⸗ tabelloſer 913 5 1 g f Einrichtung. nadern, gang abge⸗ ſowie 8503 neuer 7794 zufammenſetz, Kan⸗. Näßer. bei Baumann, ten abgerundet. inn. 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